Philologischer
Anzeiger
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IsIBRHRY FUnD.
PHILOLOGISCHER
ANZEIGER.
ALS EßGlNZUNO
DES
PHILOLOGÜS
H£iiAUSG£G£B£N
▼OH
«
EBNST TOM LEUTSCH.
SIEBENTER SAUD.
f Of THE * \
I UNIVERSITY
OF
aöTTINGEN,
VBBLAG DER DISIBBICHSCHBN BÜCHHANDLUNO.
1876.
UNIVERSITY '
Nr. 1. Vc. , f . JM"*r 1835.
Philologischer Anzeiger.
Herausgegeben als ergänzung des Philologus
Ernst von Leutscta. * ; ^
V. I
1. Die ontstehung der synkretistischen casus im lateiiiischeu,
griechischen und deutschen. Ein beitrag zur vergleichenden
cafoslehie Ton Carl Penka. (Aqb dem programme des k. k.
leaU und obergymnasinniB im IX. beiirk Wien's fttr das bgIiqI-
jakr 1B78/74 bewnden abgedruckt). Wien 1874. 36 a. 8.
Die kleine schrift, die ich den lesem dieser Zeitschrift mit
wpnig:en w(<rteii empfehlen möchte» behandelt die durch das zusani-
mcntallen mehrerer in der indogenuamschen grundsprache nach-
«eislMur Torhanden gewesenen eeensformen entstandenen misch- oder
s^nkzeÜBtischen casus in den einselspiachen, mit beschrünknng auf
das lateinische, griechische nnd deutsche, wo diese erschdnnng
am ausgedehntesten platz gegriffen hat Delbrück hatte die Ur-
sache dieses Verfalls in der Wichtigkeit zu linden geglaubt, die
das streben nach einem genaueren gedaukcnausdruck allmählich
den pxftpositkmen gegeben, insofern dies die aufmerksamkeit des
spiechesiden von der casnsendung abgelenkt und so anfiuigs eine
Verwechselung, später dn gftnsliehes fallenlassen einzelner ca-
suiformen herbeigeführt bitte. Dieser ansieht gegenüber sucht
der Verfasser der vorliegenden abliandlung den gedanken durch-
stuiuhren, dass der verfall einzelner casusfunnen in den indoger-
manischen sprachen aus denselben Ursachen erfolgte, wie in den
romanischen» wo bekanntlich ursprttnglicb verschiedene casus-
foimen im laufe der zeit durch lautliche Veränderungen einan-
der gleich wurden und so auch syntaktisch mit einander ver.
mischt wurden. Die au.sfühniug ist besonders für das deutsche
noch etwas skizzenhaft, aber den grundgedaiiken der abhandlung
selbst halte ich für sehr glücklich, und wenn mau auch dieseu
Philol. Ans. m 1
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2
1. 2. Grammatik.
Nr. 1.
factor vielleicht nicht als den einzigen ftir die erklärnng der in
rede stehenden erscheinung wird annehmen dürfen, so ist es
doch dai ▼erdienst' Penk»*« ttbeiliaiipt tuenl auf dmiaelbea Inn-
gewiesen sn haben. ESn beispiel nuig den Vorgang klar machen.
All lefsic «Dtwiekehnig dea lateinMien ablatir ergeben tiA
für die verschiedenen Stämme die formen -d -e -6 -ü, -e (i) |
Als schlossentwickelun^ des locativs ist anzusetzen "oe^i -t -ü -e. j
Dieae formen stimmen mit auflnahme der der a- und o- declina-
tUm mit den letzten formen des ablatiTi ftbetein; ao fielen aie
snaammen nnd dnreh analogie wnrden dann aneh die formen
der «- imd o- deeUnation mit hlneiogeaogen. Daiaelbe mM
Penka (Hr den inatromentalia nach.
Prag. Gutta» Meifet.
2. Vergleichende erklärnng der penonalendnngen nnd
modi im lateinischen und griechischen. Eine abhandlang von
Aldobrand Weisssteiner. Programm dea k. k. gymnasiums i
wa Brixen 1874. 21 s. 8. '
Die ejdatemherechtlgQng der TorHegenden programmah-
haadlnng iat mir nicht gam klar geworden, indeaaen*iat der man-
gel daran leider eine eo gemeinBame eigenlhünilidikeit Tleler al»
Programme erscheinender anfsätze, dass sie nachgerade aU eine
berechtigte wird gelten dürfen. Von einer gewissen naivität des
Verfassers zeugt auch das auf der ersten seite abgedmckto citat
ans Max lifiUer. Irgend etwas selbstiUidigea darf man nicht
fachen; dodi ist es anch ftr eine soldij^ oompilation hedeoUicht
wenn p. 4 in der tabelle die lateinischen passivendmigen er rM far
in derselben reihe mit den griechischen /ua» <rcc» im b\l i 9iti figu-
rieren. Auch über die entstehung des lateinischen roediums wird
p. 14 eine eigenthttmlich modificierte aufEassnng vorgetragen: die i
lateinische spräche nahm ^den y er bal stamm an [sie], oaia-<it
lieben sieh, waa dann leicht fiberging in geÜebt werden\ Die mon-
strtee form tmiamkuir vegetiert p. 15 troll Hadvig nnd CSnrlins
noch frtthlieh wdter. Fttr die yergldehende syntax ist folgen-
der satz auf p. 16 nicht ohne interesse : ' zur zeit, wo daß futur
noch nicht existirte, galt der conjunctiv und optativ für das
ftttor; zeuge davon ist nicht nur der veda-dialekt, sondern auch
Homer*. Ans der 'Torbemeiknng* erfohren wir, dass es nr-
sprOngUch die absidit dea verfossers war die ganae Mldnng des
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Nr. 1
3. 4. QfiiiiiiiBtik«
3
litainifelien und griechischen verbums zu behandeln. Ich meine,
im m für üat gewiss sehr ntttslich ist, sieh aus den ^poehema-
ekeodsa giflMen auf dem gebiete der Tergleifiheiiden phüologie*
OMlige amolegen, wanun aber derartiges sofort in die dmekerel
wandern mu^s, vermag ich nicht im entferntesten abzusehen.
Gustav Meyer.
S. Die susammengesetzten nomina in den homerischen und
hsifadiichen gedichtea. Von Pr. Friedrieh Stola. Klagenfort
1874. 6S aa. 8.
Die Ueina aefaiift, die ans einer doctoiaibeit des verfiMsers
hervorgegangen ist, Terfolg^ den sweek das was sich bei den
bisherigen Untersuchungen über griechische nominalzusammen-
Setzung als festes resultat herausgestellt hat^ in ttbersichtlichtr
weise zusammen zu stellen und zur anschanong zu bringen. Sie
bsHihrt tkk auf diese weise mit der im letiten hefte der Stadien
mO.Onrtlaf (Vn t) enehienenen arbeit TonOemm, der indes-
sen den ^meinen fragen selbstlndiger niher getreten ist nnd
darauf verzichtet hat, das raaterial nach den gewonnenen ge-
sichtspunkton geordnet noch einmal vorzuführen. Stolz hat dies
Ar Homer nnd Hesiod gethan und zwar in durchaus lobenawer-
tir weise. P. 8 — 34 behandelt die formale seite der eompoelta,
wobei sieh der werf, im wesentUehea aa meine in Cnrtins Stadien
V entirtdBelten anslehten aasehUesst. P. 35 ff. werden die ho-
merischen nnd hesiodischen composita nach ihrer bedeutung an-
geordnet, wobei der Verfasser in der eintheiluug wesentlich Justi
folgt Die ganze arbeit ist recht umsichtig angelegt und darf
als eine wohlthoende erecheinang aof diesem nnn sehon etwas
■Mgetietenen gebiete beaeiehnet werden. Niheree eingehen anf
eimelheiten versage ich mir, ich flirehte nachgerade enkn nach
Athen zu tragen.
Gutta» Mtifir,
4. De latini pronominis lelatiai syntaxi prisca. Diss.
isaag., anet Frid. Paetaolt ViatisL 1873. 8. IV nnd 46 pp.
— 9 sgr. (Berlin, Oalwaiy n.- CSe.).
Osss der verf., wenn zwingende g^nde ihn daran hinder-
ten, nicht alle komoedien des Flautus , und auch nicht die
frsgmsnte der ftbiigen dramatiker, aa seinem zwecke ausnutzte
4
4. Grammatik.
Nr. 1.
(p. 3 el. p. 44), wird fhm niemaiid smii vonmif maeben ; aaf*
faWpiid ist es aber, dass unter jenen (ausser der Cistellaria)
grade Epidicus, Poeuulus und Casina bei seite gelaasen wurden,
so denen doch bekanntlich Geppert hin nnd wieder dnieh
Stndemnnd'e naditrige ana A nnd B nntenttttat, mandiea
wichtige beigebracht hatte, wihrend Amphitmo, Bndens, Aainaiia
nndCnrenUo nach Fleekeisen*« ansgabe ohne wdteres ab kri-
tisch sicher citirt werden, ohne dass auch nur die angaben der
zweiten Pareana irgendwo genannt würden. Und wie viel ist
an diesen, wie ich ane autopne weise, noch nachzutragen, resp,
an TerbesBein! Dieser mangel an gründlicher kritik, Terbnnden
mit grosser nnselbststftndlgkeit (die bdden einzigen Torsehllgei
die der verf. selbst macht, rind entschieden misslnngen: p. 36
not. 2 Vide tis quam mox vaptdaveris Amph. 3G0, s. dagegen
Becker in ötudemund's Studien I, 1, p. 293 sq.; p. 35 not. 3
Qmm etiam tnsuper qui adducas Truc. II, C, 53, was heissen soll:
'n^, führe dn mir noch andere lunanT) — bilden die schwl*
eben der überhaupt nemlich nnreito, in ennüdeader breite und
in unbeholfenem latein geschriebenen beitrüge (denn nur als
solche kouuen sie nach obigem gelten) zur sjntax des pronomcu
relativs im alten latein. Anerkennung verdient dagegen öfter der
sauunlerfleiss des veriassers. So werden im ersten abadmitte
p. 5 — 20 anerst die beispiele ans den alten gesetaesniknnden
ausammengestellt, in welchen das dem demonstratiTen satae vor-
hergehende relativnm mit demselben Substantiv verbunden er-
scheint, das nachher beim demonstratfvnm wiederholt wird: ex
qua Sorte pronunciarit , eam sariem prox^mmo iudici — , und dann
p. 10 a^. die aus demselben streben nach deutlichkeit entsprun-
genen, mehr oder minder vollständigen, beispiele aus den ko-
müdien. £s hätte hinzugefügt weiden können Ter. Hec 10 sq.
smIssi Mir«, qiM wre, entfernt der indirecte fragesata Pseud. 21,
Rud. 880, wohl auch Most 505. Was aber der verf. aus dem
breiten curialstil jener Inschriften für die uattva {primaria)
§truoiura des relativs folgert , ex qua ceteras omnes ortcu esse
csüfSO, 4[uae ßormttü Latini aermonia aetaU in usum vemmtmU^
was p. 16 sqq. an der bekannten attraction (Hmucrßttm qu&m
eswMsatri mIw, nam nan erol Amph. 1009 u. s. w.) weit-
läufig nachgewiesen werden soll, — ist natürlich völlig halt-
los: die richtige erklärung dieses phänomens aus der natur der
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Nr. L
5. Gxammatik.
6
lebbiAm m^gangiepraelM hat iSngst H aase gegeben, sa Bel-
li g^'t TorleeuDgen anm. 558. — Bei der bespreebung der in
allg'emeinen sentenzeu ein unbestimmtes persönliches subject vur-
tretenden retativsätze (Pitts polest qui pliis valet Truc. IV 3, 38
a.v.a.) ist das aufiallende versehen begegnet, dass gut in Sätzen
nie Nid '^ Trin. '469, 1004 (bier ist das gleichartige ühi
ttigssten: Trin. 257, Stich. 178, Pers. 818) als relativam ge-
eist wird; p. 14 weiss der verf. an den swei etwas Meieren
anwenduDgen solcher sftt^e bei Plautus (Asin. 323; Rud. prol*
17 sq.?) kein beispiel ausTerenz, s. aber Hec. 608, vgl.Enn. trag.
340 VahL — P. lösq. ist Plaut. Trin. 551 falsch erklärt, das richtige
•. bei Briz; Ter. Hant 206 hätte mit dem vorhergehenden satse,
ncht mit dem folgenden, dtirt werden müssen; Capt 158 wird
die flberBefemng mit nnreeht gegen Brix vertheidigt. — ffier^
nach können wir uns ein genaueres eingehen anf den zweiten
abschnitt p. 21 — 39 und den dritten p. 40 — 44 ersparen;
jenor behandelt die verschiedenen arten wirklicher relativsätze,
dieser die anwendnng des relative snr Satzverbindung. Die in-
haltsleere breite wird noch vermehrt durch hineinsiehnng von
Usiiier gar nicht gehörenden dingen (wie von ttf, nt — as, «Si
p. 21 — 24, 28 sq.; von indireeten fragesätzen, p. 25 — 27; von
anbestimmt relativen pronomina, p. 31 stj., in denen auch nicht
das mindeste neu erscheint. Die beispiclsammlungen sind in
keinem einsigen fSsUe vollständig, so dass Holtze's material
ksnm irgend eine wesentliche bereichemng, geschweige denn
niBe resoltate eine berichtignng erfahren. Die echrift ist daher
ftr das stodinm des archaischen latdns so gnt wie werthlos.
Aug. O. Fr. Lorenz. -
5. De linguac latinae adicctivis suffixo to a nominibus
derivatis. Dissertatio iiiauguralis philoiogica, quam scripsit . . .
Georgius Borde iU Silesius. 8. Duesseldorfiae 1B73.
Die arbeit ist ein brauchbarer beitrag snr wortbildungs-
Une. Sie behandelt die ungemein aahlreichMi lateinischen ad-
jeetiva, die von nominibus durch das suffix -1» (ursprünglich -fa)
abgeleitet sind. Dergleichen finden sieh swar auch in andern
iüdogermanischen sprachen , haben aber voreugsweisc auf dem
gebiete des lateinischen reichlich wurzel geschlagen. Die arbeit
iitswar im wesentlichen nur materialsammlung und awar wohi
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6 6. T>tteiniiftli> Orthographie. Nr. 1.
nur auf gmad des lexicons, wie das freilieh hei eiamr das gam
material wiBamimmfiMiiwidan arbeit kaum andere aagahl, aber
tie ist im gamen nach yamUnftigeii gmndslitM aagebgl md
dämm nicht ohne werth. YermiBSi habe ich aneh Uer, was ieh
neulich bei einigen die griecbische Wortbildung betrefTenden ar>
beiten hervorzuheben gelegenheit hatte, die berücksichtignng der
Chronologie, die ftir dergleichen Untersuchungen Ton nicht zu
nntersebätzender Wichtigkeit ist Von einsebiheiten möchte ich
Ibigendes bemerken. Die büdnng Ton düiealm s. Sl ist aieht
klar genng dargestellt; es geht ohne swelfel auf einen stanna
ddieo' inrftck, Ton dem daidwm ddid-ae anf dieselbe
gebildet ist wie von aedifico- sacrifico- die nomina aedifici-um
taerißiBirvm und die verba aedificä-re taerificd-re. Auch das tlber
die von Stämmen der «-decUnation abgeleiteten acyeetiTa auf
p. 88 bemerkte leidet an einer gewissen nnUaiheit gradd^hm
roa fraäur ist nicht andere gebildet als hratkULAm» yon IrosM»»;
man mnss sich daran erinnern, dass anch in der compoeition die
u- wie die o-stämme gleicherweise den auslaut zu t senken, er-
stere, wie ich an einem andern orte wahrscheinlich gemacht babCi
auf dem wege durch o, wofür die häufigen metaplasmen ans
der M- in die o-declination sprechen. Für die erkUrong von
orciialiM XL, s. w. haben wir iwei mOgUchkeiten elfen. Kan
kann Stammerweiterung von arm- su arcuo» annehmen wie im
griechischen von 6d*g9- zu Sttx{fvo-; oder aber — und das ist
bei diesen spätem bildungen das bei weitem wahröcheinlichere —
äto- ist als Suffix für das Sprachgefühl zusammengefasst worden
und als solches angefügt, eontortiplicatus p. 53 kann ich nach
dem, was ieh in Kahns leitschrift XXTT, 1 aofgefllhrt habe,
natürlich niehl ftr fita dvandva halten, ebenso wenig wie. das
damit in parallele gestellte Xim»fUXag.
m
Guttav Mq/är,
6, Regeln und Wörterverzeichnisse zur begrün-
dang einer einheitlichen lateinischen Orthographie auf
gjmnasien und andern hohem schulen. Von Dr. C. A. Hölb«.
Zweite aniiage. Hannover, Hahn*sehe liofbnchhandlang. 1874.
44 s. gr. 8. [inel. 7 s. vorwort]. — 6 sgr.
Diese allerdings 'weflentUch mngearbeitete' reproduction der
der pädagogischen section der Leipziger philologenversammiung
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6. Lateinische orthegimpliie.
7
(1872) vorgelegten 'vorschlage* (15 s.) ist ein an sich, auch
oebtti nnd nach den demselben zwecke dienenden arbeiten von
Wagener und Brambach (siehe des vis *Tenrort* alin. 1 a. e.)^
toheuswerthee nntemehmen, wie sehen die eintheilnng des büeh-
kins answeist A*n sieh — aber frdlieh in der gestalt in
der es jetzt vorKegt, so von druckfehlem, ungenauigkeiten
nnd falschen angaben wimmelnd, kann es den Schülern, fUr die
€i doch bestimmt ist, nicht in die bände gegeben werden ohne
giDSMii schaden zu stiften, ja seinen zweck vollkommen an ver-
fehlen. Von den 16 §§» welohe die I. abtheilnng bilden, sind
iwir einigei nimlieh 1—8. 5. 8. il| ohne wesenüiehe ▼ersttSsse,
aber gkidh f 4 finden iHr unter 1) om-mlKo (vgl. 'subsummiren*,
▼orw. p. 4 a. e.), was kein druckfehler sein kann (während es
§14, VI. ganz richtig mit einem m steht — so wenig zeit hat
dch der vf. zur ^einheitlichen' dnrcharbeitung gegönnt!), unter
i) *einseechobenee d — tedW» wie es auch bei G. T. A. Krüger
§ 8i amn. noch Iieisst, jefst aber (vgL Geesnn § 42. 8, aam. 8»
§ 9&. amn. 4, Krüger § 22 unterste anm.) füglich nieht mehr heissen
füllte. Uebrigens ist dio richtigkeit der trennung neg-otium^
qu<m uxm^ red-eo mindestens fraglich, o-mnis kommt trotz der 'äl<
testen lateinischen grammatiker* (Krüger § 84, vgl. Gossran § 42«
3, anm. 1, nicht genügend) immer mehr ausser ttbang, «nd
nm saiai ist entschieden ftiteb (beidee unter 1> — § 8, 1 sieht
-M^ "öm statt -o«, -om. Die regel selbst 1) und 2) ist ebsosi»
wie 4) c. fttr die sehreibung zu billigen, doch sollte ftir die lee^
türe, wie auch anderwärts auf dieselbe rücksicht genommen ist,
den unbestritten richtigen fonaen dhom^ volgu§ (p. 38) und
(wegen Horatius) eonaiU n. s. w. rechnung getragen sein. — §.
1) seil ee heissen t nicht pUp§, 2) ör\ dort steht jplsK hier as»
^ § 12. 2) Waram dem Schiller Ibrmen wie («e-)giMliiSt ^ ^
sdueiben dodi wolil noch niemand in den dnn gekommen ist,
als CfLlsch vorhalten? — - 6) Es genügte hauturus in dem Ver-
zeichnisse p. 86 aufzuf[ihren , genau genommen gehört e»
jsdoch in den 'anhang'» vgL Neue Formenl. 2, p. 452. 460. (2
dishtentoUen; bei Seneea meieher.) — 8) p. 18 anL steht •ssfam
Mt i'irtasi, 9) mnssto eooseqnenterweise Nene a. e. 2, p. 442 1
berOslBriehtigt werden. ~ § 18, I. n. ist niebt Uar dass nnter
Vtrterverzeichniss' nr. III. gemeint ist, wo übrigens (wohl wegen
dsr alphabetischen Ordnung) nicht hiri^ sondern (mit druckfehF-
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1
8 6. Lateinische Orthographie. Nr. 1.
1er) here statt hTire usw. zuerst steht. — § 14.1. sieht c^ttr a ho.
— § 15. m. sind die worte a. e. [ — ] nicht recht verständlich,
ttbiigens ist Mlnuctti» hinreichend belegt (Hör. Ep. 1, 18,
wMhmd ÜMMlMM, wenn die form existierte, allerdings, wie I
JMmis usw., liiiges u haben wOrde; des vorbeigeliende grü-
pBUkm als stamm von prdpUai$ ist, vgl. Gotsran § 822, sebr
problematiscb.
Und nun erst die alphabetischen verzeiclmisse unter II. III.
Um das mass nicht zu Überschreiten, gebe ich dazu folgendes
▼enefchniss der hauptsächlichsten ansstellongen, nn? bin und
wieder durch bemerirangen nnterbroehen.
n. ebtb. (sehr^bnng feststehend). Etymologieen wieoscir-
tuw Ton Mdtm huri (ygl. Böderl. Syn. 6, p. 54!) «nd aVea
von (ilerc (gehört in den 'anhang') sind (trotz aedituens Lucr. 6,
1275) gewiss nicht richtig; ebenso barrittu — (celt. bar wuth!),
mindestens überflüssig; vgl. exaül — (ex »oloI\ gewiss sehr ver-
lockend ; aber wegen comhI, praeiul wird es doch trota Zehet- i
mayr (ssBa) bei foMrs (w. aar) bleiben mttssen, TgL Oorsaen
Krit neehtr. p. 280—284, Vaat^ek E^m. wb. p. 175 f. Unter
Ansur steht TarrMina^ dieses an seiner stelle richtig mit T (fehlt
-rdy vgl. Tarräco)] wozu folgt aperiref Unter -4r<7tVi (l war nöthig)
steht eine von den beliebten ^anregenden' parenthesen (vgl. *vor-
wort' p. 4. z. 5 ff.): loci Arget in BomI Diese kenne ich nicht.
Livins stgt selbst 1, 21, 5; loett 9aon$ faeSmdk^ f «aa Atffto9^
poidißan vocaM, Znsanunenstellmig der einschlägigen stellen s.
MarqnaidtR. A. IV, p. 200, Peter an Ovid. Fast 6, 621. üebri-
gens ist es vermöge der hsl. Überlieferung nicht zulHssig Ar^
gern und Argivus so auseinander zu halten wie es der vf. thut, da
Arg» entsclüeden als snbstantiv vorkommt. Später folgt murlfe
wer schreibt auf «nt, 5a««u^ ha^aüiea^ >%i«aai9, eaiiftoeoir« nsw.?
Zn ܧmmi9 2) nnd pmna Tgl. Kloti hwb. nnd die liss. Ton Ovi-
dioi n. a.; ist Brittön» sicher? Unter Cosres moss es trota GelL
NA. 16, 13 heissen Caerüum taiulae statt tahulae Caerüet\ dass es
cantr.ruts^ nicht caruheritu heisst, dürfte wohl feststehen ; zu catellut
2) fehlt: gewöhnlich ccUeUa; sowohl oatffw« als sein deminutiv ea-
tiUua sind gewöhnlicher als die fonnen anf -«m; zu cBärm rgh
Vesg, Georg. 8, 414 n. n. Der eena setit die angebe 'swieelieB
3—4 nhr* an enge grenien*, *diner\ vgL ^bndiker*, «kaaaette*, new.,
auch ^beschimpfen* *kohUtrank*, alles unter a nnd nicht zu
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Kr.. L 6. Lateiiufldw oitliognpliie. 9
bilii^eii; za eieo vgl. Neue, 2, p. 330 f. 456; wozu canthtu, ei-
cmdela hier? Dieses etwa wegen der Klotz'schen etymologie?
Ifit der bemerkong in eoh/n ist die frage nicht abgethan; 'lant-
fieh* itt nicbt genng; 6on nnd e%ort sind yerbilrgt, indess stimmt
der Tf. nät Wagener und Bramhaeh berein; s. diesen Neugest,
p. 285 f., btilfeb. p. 31 [wozu hier das citat?]; wer denkt nicht
bei collegium an Hör. Sat. 1, 2, 1? colüber von coZ^re (!) ver-
ehren? zu comperi (wo die zweite parcnthese wohl an der falschen
itelle steht!) ist in bemerken dass Tertnllianns emaperfs «im»
sflüvisefa brancht; bei Qmßmmu sollte es beissen: Mo9«€ U
JOm«; den singn^ar bat bekanntlich Caes. BO. 4, 15, 2; der
kakuk heisst eueithUj nicht -Uy vgl. Hör. Sat. 1, 7, 31; zu
Cyht'be vfjl. Prop. 4, 16, 35 usw.; Dähae (Freund-?) Klotz-
Lübker'scher druckfehler, vgl. Verg. Aen. 8, 728. Lucan. 2, 296
Sil. 13, 764; dingot wer bat das (erste) i: nachgewiesen? ygl
Gr« Fast 6, 48i; didb steht In widerspmcb mit der dtirlen
stelle in der *einleitnng* [vorwort!], vgl. i.b. Verg. Aen. 7, 787;
dmltßuM Tgl. Hör. Carm. 1, 3, 8. £p. 1, 2, 40, diamiiu ebd.
5, 19; duumviri ist in den hss. zu Caes. B. C. 1, 30, 1 ausge-
sckrieben, gewiss auch anderwärts*, der singular z. b. Liv. 2,42,5;
bei «rfatt^ elatmm fehlen auf der paennltima die qnantitätszeiohen,
in deren letrang ttberbanpt die grtate wUlkfir herrscht; ebenso
writedun aaf folgenden silben: «eiisdia, wbteh (Gr. Trist 4, 1»
74). Sffrämhämm (trots Ans. Ord. nob. nrb. 11, 1), Unnaus
— wo * irden* auch nach dem prosaischen Sprachgebrauch nicht
ausreicht, da nur Plin. Nat Hiflt. 35, 12 (46). 160 terrena vata
nennt was bei ihm sonst, nnd überhaupt in der regel, vMa fietiUa
hamt — ; geradem Terwirrend aber müssen qnantitätsbestim-i
magen irie pätncatt^ ^ädrtdäum, ^ädnmmkm, ^ädrMum
asw«, sohrpu (vgl Lue. MflUer de R. metr. p.864) wirken, s.oben
«?dni9, falsch sind, um wieder zur alphabetischen Ordnung zurück-
zukehren, noch folgende: rlephas (vgl. auch Neue a. o. 1, p. 331),
ejMM, e lege {ehenao Ir gUlmusl), t vestlglo, ex pröfesso, fäme«^
fiwmt (Tielleieht mit dem bei Klotz durch druckfehler trochäisch
gewordenen /SFsMn, ygl. Verg. Aen. 10,788, yerwechselt), gmUtlieimi
wmUoÜmB [nicht für sehiilerl], «tiftst, pemteTe§ (vf. dachte an
permae, .nleü?), «Fpulenon, apclimm (davor tpälTer ^bemmspasie*
ren), alles ebenso falsch wie nuvTciUs [bis auf die — nur fiir
läiüler berechaete? — Übersetzung] richtig und daher als aus-.
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10
6. Lateinuche Orthographie.
Nr. U
nahmo von § 15. III. p. 17 zu bezeichnen; ob sich die quanti-
tät Genäva bestätigen wird? zu fructus und fruitua vgl. Nene 2,
p. 440, zu merui (zu viel behauptet) p. 222^225; bei Gra*u§
[äl) lies griechisch (vorher (Traeo Aim statt *gra0chieeli*)$ gmim
ift tioti der hsB. in PUn. Nttt BM, 16, 88 (78). 185 • e.
krau all feststellend in betraehtsn, flbiigenst wie 9ifmködns (OrelL
Inscr. !) u. a., höchstens unter TTT, besser in den ^anliang' xn
setsen ; zu sancitiu, sanctus vgl. Neue 2, p. 489 f. und z. b. Cic.
pr. Best. 80, 65; neben semnisomnus (dmckf.) und sements war
z. b. sssmsim (nicht -t-), von Klots-Lttbker sehr ungenau behan-
delt, wegen Lhr. 26, 27, 18 n. a. ni nennen, wie ttberiim^
Tgl. Bnmb., gar manehes fthlt; unter älkt§ mnss IL nebst anm.
wegfiidlen; ttinguo [wamm die verba niebt endlieh einmal, wie
sich's gebührt, in der infinitivform aufgeführt?] ist nur poetisch,
die composita s. vorher; wozu toti^ die parenthese zu tutelaf unter
tueor {tüius — alphabetische Ordnung 1) durfte der hinweis anf
iiOaku als particip nicht fehlen; unter vi sind die werte von der
parenthese an bis *wehe' unklar; dass fMm hier erwihnt Ist
steht in Widerspruch mit KL p. 89, wo ftlsehlich •€# ab endvng
angegeben ist; verü dmckfehler; sein deminutiT wrlcu^um wäre ein
fortschritt gegen Wagener und Brambach — wenn es feststände ;
Virlathus [welch' aa£fällige Vorliebe überhaupt für den tiibra-
chysl] hätte Silius nicht (8, 854. 10, 118) in den vexs gelnaohl;
fOnotmdtu gehttrt naeh Brembaoh (fiut aneh naeh der frssung im
*iporwort* IV.) unter
m abth., wo meist andi angegeben ist, weldie sdn^b-
weise der schüler vorzuziehen hat. Da wird ihm aufgenöthigt
äüttu im vollen widerspräche mit Neue 2, p. 484; bei Cicero
nur oftus; anütinusy — ticuUi muss in wegfail kommen; 6^ er»
täß usw. ist durch hss. bei Caesar gUBichert, dkirägrm^ analog
pddmgrOf aa iwti stellen beiHbiatlus; mnsm, TgL Neuelp. 578,
und eoslra [eefroliit an vier CSaesarsteUen gesichert] trote Bnmbaeh
nicht unbedingt vorzuziehen, sonst würde es mit taepes usw. und
«a«ta (anhang) unter II. zusammenzustellen sein; iiher cot^diamu
[au edtidie] vgl. Luc. Müller, praef. zu CatuUus p. XXXV. a. e.»
sn defätigo — (intr.) Caes. B. G. 1, 40, 8. 5, 16, 4. 7, 85, 5.
(nur hier -a beseogt) B. C. 8, 40, 1., ftbeiall part parfl
passiTi, aet tiias. B. G. 7, 41, 2. (ebeofiOls -a); 0änifom»
(Uammer ftlsch) doch wohl nieht^ ohne weiteres von Veliua
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Sr. 1. 6. Tiateintirhft orthognpld«. 11
LoBgin (vgL Biamb. Neogett i. 108. f.) iiiiiiiioiimen; oder
UffigC dir yt auch fmMtti$? — dann mflasto et destelien;
gMeh dmiMif fbhlt fkmerari, viermal M <Seero transitiv ; /brmTdö-
hiuä vgl. Mangtuno lentut und Hör. Carm. 2, 17, 18. Epod. 5,
55, jedoch auch Bramb. Hülfsb. s. 88; bei fremu {-ndo) fehlt
die trantitive bedeutung 'zermalmen' (dreimal bei CSolomclla, einmal
bei Oeku pert perf. passiv) ; gel um, i findet sich zwar beidee Laer.
6, 877. 5« 905, aber an dem ablatiT gdw^ i. b. Hör. Carm. 1, 9, 8.
Verf. Ge. 2, 817. 8, 448. Aen. 8, 508. Nnz El. 108, wird
wohl niemand zweifeln, vgl. Nene 1, p. 357 f ; havere wiisste
von ävere *begehren\ vgl. avidus avanuy getrennt werden, was
auch bei Brambach nicht geschehen, obgleich die hÜlfsb. p. 41
enrähnten vier HoreesteUen meine ansieht bestätigen; nnler dem
sonderbaren artikel Jmppüer, der unter IL gehört, mUsste es
wenigstene Di am (statt -y) heissen; mänuprtäwm bat Plant
Men. 544 doeb woU -tc? mHiarit (statt -Aw) ist widerlegt
durch Plin. Nat. Hist. 22, 25 (78), 161, mUereri und pro«-
iteü verschiedenartige druckfehler; opilio steht Plaut. Asin.
540, upllio Verg. £cl. 10, 19 fest, s. Corssen Krit. beitr. p. 152.
Bmmb. Neagest p. 86. f.; das citat bei FoUio *Ofr. MNMesa'
{TL} ist doeb in aig; Funina steht Hbr. Epod. 16, 4; wanun
leH podeaguam vnd «eefoms Tomaiehea sein? pöim ist aeti-
visch und passivisch, pötatiu nur pasa.; poturtu^ ebenso wie
ter geminus, poetisch", nachweis für tredecics? Vaealus steht hsl.
fest bei Caes. B. G. 4, 10, l ; bei vetuUteo [Anhang!] fehlt ein
«, Vtridomarus siehe Dinter, Ind. zu Caes. B. G. S. 289. f.
Sibwsikart, N. J. B. t PbiL 109. i. 658. t
Anbang (selten voitommende wSrter) — * Ar den pbi-
Mogea Ton fiieh'. Unter Andm ist an lesen Ja^sre, statt
Cevenna — - Cßberma, vor larva fehlt für (die ganze sache mir
oobekannt); steht Ugula [trotz] Caes. B. G.% 12, 1, Par-
tnern trota 4 Stellen im B. C. fest? — Besonders ist an rügen
iam bler niabt wenige Wörter baw. lonnen ▼urkonunen die
visl gebrtoeblicher oder bekannter sind als viele in IL m.
sageAhrte ; vgl. derigo usw. (wiedeibolt ans II.), JSSm^' [alpb. ordn. !]•
BbrnmOy Jlerda a. a. nom. pr. , ponhu, pottridie, praecox rurnu,
vaecülOf vatum [fassung! vgl. Neue 1. p. 294. f. 300.]; und
das alles Ar philologen! Also auch hier (vgl. 'vorwort* al. 1.)
bsiae eensefaens in der dnrebAbning des an sieb aweek*
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12
7. Homerot.
Nr. 1.
mästiigeu plaucs. So bleibt auch in betreff der geiehrtan zu-
tliat Brambach in seinem bei gröBterem drucke mir um die
hXlfle iinifaiigreic]iere& htUfiibtteUein imerreieht.
Endresultat: das bneh soU ein filhrer der jugend sein^ ist
aber vorlftufig nur ein irrefthrer, Tor dem niebt genug gewarnt
wertleu kann. Es bleibt demnach eine 3. revidierte, d. h. philo-
logisch und paodagogisch in jeder hinsieht recht sorgfältig
durchgearbeitete, streng systematieeh geordnete, von druck-
fehlem geslaberte aufläge in erwarten. Und eine eolche wird
sich dann von selbst empfehlen; denn nur dne arbeit, welche
das gepräge der uxQlßtta an der stim trSgt sn der sie an-
leiten soll, kann den schtilern unserer gymnasien, die ja so
schon genug unter der höhe und Vielheit der an sie geötelltea
forderungen leiden, mit gutem gewissen in die luinde gegeben
werden.
B, D.
7. Dieeinheit der Odyssee nadi widerlegmig der an-
^bten Ton t«admumn-8tein&a1, Köehly, Hennings nnd Kbrebboff
dargest. v. Dr. Edward Kammer. Anhang : homer. blätter
V. l'rofeasor Dr. Lehrs. Leipzig. Teubuer 1Ö73. — 5 tbb*.
10 gr.
Wenn ein ftlterer gelehrter snweilen yim anriditen ond
bestrebungen der jüngeren generation rieh wenig erbaut flihlt
und dieses gelegentlich ausspricht, so nimmt niemand anstoss,
auch wenn solche klage nicht ganz berechtigt sein sollte; wun-
dern muss man uch aber, wenn der verf. eines buchs, wie des oben
genannten, welches so manche sparen von jngendlioUKett zeigt,
nnanfhttrlich mit Indignation davon spiieht, wie 'heutsntage* die
wissensehaft betrieben werde, wie man *heate' nrtheüe, forsdie,
schreibe, als wiCre das zu seiner zeit so ganz anders gewesen.
Dies ist nämlich nicht bloss ein ncbenpunkt (dann wäre hier
kein wort darüber zu Terliereu) , sondern der verf. hat es «sich
gradean *zur aufgäbe gemacht', die neueren ansiebten und for-
schnngen Über die homerische firage su eharakterisiren, ja — *sa
geissein* ; seine kritik wird also förmlich censnr. Der hauptvorwurf
ist dabei umner der alte: es fehlt den kritikern am 'poetischen ver-
stand niss'. Wenn aber doch das 'kritische talent' Laclimaun's,
Köclily's, Kirchboff*8 anerkannt wird, so liegt hierin ein wider-
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Kr. I. 7. Homeroe. 18
fpradi. Beim wer des poetischen yentibidn&ses entbehrt, wie
kun demselben für homerische kritik talent snkommen ? Doch
gegen diese männer bewahrt die censor immer noch einige riick-
sicht, nur gegen Steinthal wird sie schon peinlich infiulsitorisch,
aber sie alle sind doch 'männer von geist*} um so schärfer wird
Aber die kritiker minder berühmten namens die geissei ge-
sehwmigen. Aach die erfclärer, Faesi, Ameis, werden kanm je
dme höhn genannt, nnd Dttntser hat sich sagen an lassen, dass
flmi oft richtige gedanlcen kommen, aber *wegcn seiner ausge-
breiteten thätigkeit' selten reife gewinnen, und so geht es fort.
l)och das resultat? Vieles, was gegen jene kritiker geltend ge-
macht wird, ist ohne zweifei richtig ; es ist ja 8. b. wenig wahr-
scheinlich , dass die Telemachie je ein ganiee ftfr sich gebildet
Aber folgt darans, dass jene bflcher Ton demselben dichter her-
tfben wie das 9., 10., 12.? Die möglichkdt also, dass an den
alten kern jüngere bildungen sich angeaetzt, ist durch die kritik
der KirchholTschen ansieht noch nicht widerlegt; für mangellos
hat aber schon bisher keine der kritinchen theorieen gegolten.
Doch — hoffen wir auf den »weiten theil, der ans — positiv die
«nheit der Odyssee darstellen, ans den plan der dichtnng so vor-
fthren wird, dass wir ttberzeogt werden, die gesKnge 9, 10, 12 sind
nie Yorgetragen worden, ohne dass 1 — 4 schon vorhanden waren?
Weitgefehlt! Da liören wir vom 'hiin^^en in grossen Situationen',
vou 'eminentem kunstinstinkt', von dem bestündigen ^Huss', in
doD die gedickte sich befanden, von ^erstaunlicher improvisa-
tionsgabe*, kon lanter trivialitäten. So ist denn das stttck,
von dem man am meisten erwartet, das schwächste des bochs
(p. 888 — 408). Alles folgende ist nachweisong von Interpola-
tionen (''meine Interpolationen' nennt sie Kammer naiv p. 7G.Sj,
ünd liier ist der vf. auf seinem fehl. Wo er vertheidigt, ist er
sehwach. Da heisst's etwa: Kirchhoff hat 'kein auge fUr das
poetische einer Situation'; er selbst natflrlich besitxt dieses enge.
Beweis? er findet die nnd die .scene, die andre tadeln, sehr
MnmnngsToll*; ein Schlagwort das sich ihm allemal rechtaeitig
einstellt, wenn die begriffe schwinden. Dagegen schaden, wider-
ipniche aufspüren, darauf versteht er sich. Das brauchbare
also, das er bringt, ist eben — auch kritik. Aber daitir ist die
Odyssee durch die zahlreichen athetesen, durch welche die stftrk-
slen widenprttche beseitigt werden, ein jchSnes sasammenhängen.-
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14
7. Homeros.
Nr. 1
des gaase geworden. Wir wollen jetzt über einzelnes nicht
■traitaii, nur dies möchten wir fragen: gesetzt, daia wir nach
des vft Operationen die Odytaee ohne sonderlichen anstoss lesen
ktaaen, was folgt daraus? Baas die Odyssee ein ganaes ist, was
niemand leugnet Aber aneh, dass de von jeher als dieses
ganze bestanden, es nicht erst in längeren seitränrnen geworden?
Aber ist ja im letzteren sinn schon so ziemlich einig. Auch
die nidtarier wie Nitzsch nehmen an, dass lange» ehe Ilias und
Odyssee in dieser gestalt bestanden, die abentener ¥Oin Treerlcrieff
und rwBL der bdnikehr der beiden besnngen wurden.' Homer
sei nun der grosso didbter gewesen, der solehe einiellieder auf-
genommen, frei benatzt und zu einem grossen ganzen gestaltet«
Der unterschied ist also nur, dass die unitarier dieses, die eini-
gnng des überkommnen (von einheit der entstehung ist überall
Iceine rede) für das grösste erklären, während nach den andern
die poesie im einaellied ihren site bat, welches im wesentlieheii
sehon Tor der Terarbeitung inm gaaien die bekannten ebarak-
tere der beiden enthalten musste: denn was sollte sonst jenen
Uedem reiz verleihen? Die Schöpfung dieser Charaktere aber ist
wesentlich Wirkung dichterischer kraft; denn die sage für sich
entbilt nur begebenheiten, aus denen heraus der dichter die
cbaraktere bildet Welches ist nun die gritesere that? die cha-
lakteie der beiden, des Achill, des Odysseus, das was eben der
homerischen poesie ihren sauber gibt, au sebaffm, oder die Über-
arbeitung und Verbindung vorhandner gesänge zu einem grösseren
ganzen? Letzteres, meinen die unitarier, 'der Schwerpunkt der
poesie liegt im ganzen*; als ob die Idee der göttlichen gerech-
tigfceit (welche sonst liegt aber in Ilias u. Odyssee als 'ganzen' ?)
das die bomerische poerie unterscheidende und niehtin jeder dieb-
tung, ja in jeder enihlung enibalten wirel Das trennende ist also
nicht die Verschiedenheit der ansieilten Über die entstsbung
(diese sind nicht so sehr verschieden; sondern des objects der
bewunderung. Ihr habt einen andern Homer als wir. Wir be-
wundem den schttpfer der beldengestalten, ihr den Ordner der ge-
singe. Was bat nun Kammer an diosem stand der sacbe geindert?
Die einbeit der entstebung konnte und wollte er niobt beweisen,
die einheit der Ordnung ist ja aber tbatsaebe. Im besten £U1
hat er bewiesen, dass diese nicht so zufällig, wie Köchly und
Kirchhoff annehmen, sondern mit geschieh und plaomässig er-
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Nr. 1
8. Plndam.
15
nL Aber eben dies ist, wie bemerkt, am mangeOwAoiteii
gezeigt. Und darum all die praetension auf poetisches yerstftnd-
niss, all das schelten und poltern, all die ^fjttyaXofiavhxrj^? Aber
« ist überall die art der Orthodoxie, auch wenn sie selbst
von der frommen Tller glauben weit abgewichen, ihren gegnem
aidit etw» irrtbflmer im urtheil, neinl mangel an liebe mr
AB biDgebung imd beg^terong Toninrerlbii: hk
mL Dtm Hiebt bleis liedimiilli und tidelradit, deis aiieh reine
begeisterung für das ideal die kritik erzeugen und bestimmen
kann, wird die Orthodoxie niemals zugestehen. Soviel vom
gauen des bnobs. Basa dieses nrtheil nicht von der behend-
laag einaeliier steUen Ton Kunmer und Lehn (in dem theflwdse
schon bdmmtes endialtenden anbang) gelten soll, wurde scbon
bemerkt und Teretebt deh ohneUn. Die bespreehnng einxelner
punkte bei anderer gelegenheit. (S. Philol. XXXTV. XXXV).
A. Bff.
8. Programm des Bugenbagen'schen gymnasiums zu Treptow
a. B. womit zn der am 8. u. 4. april 1871 stattfindenden öfFent-
Bdiea prttfung direrbietigst einladet im namen des lehrer-eoUe-
giam Dr. Perthes, dirigeat des gymnadums. Inlialt: 1. bei-
trige rar eiklXrung Pindars (8. istfamisebe und 11. pytfaiscbe
ode); 2. die nationalen kämpfe um die Rheingränze, eine schul-
rede; 3. Schulnachrichten; vom dirigenten; 4. Treptow a.
Lshleldt, 1871. ^ 46 s.
Also ein au philologisehem inbalt rmchee prt^gramm, dn
kib, was jetit selten ertbeilt werden kann: da bier das sameist
pbih>legisebe bervonubeben, besprechen wir, d^ das die Studien
des v6. am besten cbaracterisiren dürfte, das Pindar betreffende.
Eb werden zwei der schwierigsten gedichte besprochen, wie das
jüngere geschlecht der philologen jetzt liebt mit dem schwersten
lu beginnen: ob lum Tortheil unserer Wissenschaft, lassen wir
jetst auf sieh berubsn. Bei besprechung von Iithm. IIL IV.
gelangt der Tf. p. 9. su folgendem grundgedankeni 'Melissas
und sein gesehlecht sind hoeh zu preisen weil sie beglückt rind
durch rcichthum und siege und doch im herzen den wilden Uber-
muth bezähmen. Denn obgleich sie wie alle sterblichen nicht
verschont blieben Ton dem weciiael des geschicks und manches
leid ertragen mutsten, so bat doch in den siegen des MeUssos
4
Ift 8. PlndaroB. Nr. I.
und in dem danmi dem gMchlecIite erwaehMiiden rahm und
tiegespieis neuer frfihling zurfiekgebracht , wai der winter ge-
nommen*. Daneben wird aber noeh eine Terborgene mahnun^
vor (Ibcrbebung gcfundeu und daruach angenommen, dass gerade
in dieser bezieliung dem Melissos im ersten theilc des gediclits
seine ahnen und in dem zweiten der bcros seiner Vaterstadt als
ein Vorbild hingestellt werde. Aehnlicb verfährt Perthes in,
Fyth. XI, und glaubt auch da einen verborgenen sinn au er^
kennen: meines erMfatens ist solche Verborgenheit etwas der
pindaHsehen und ttbeibaopt der elassiseben griechischen poesie
ganz fremdes. Als resultat der Untersuchung über Pytli. XI.
wird nun p. 16. flg. angenommen, 'dass Thrasydaios durch deu
errungenen sieg au büberem Selbstvertrauen nnd zn kühnen ent-
würfen angespornt, mit bestrebungen na4sh einer hervorragenden
Stellung unter seinen mitbflrgem hervorgetreten und dass er dasit
mit den gerade in jener seit in Phokis und dann in BOotien
sicli aufhaltenden Spartanern, die, wie wir aus Tbukydides
wissen, grade damals auf derartige Verbindungen gerne eingingen,
im stillen beziehungen angeknüpft habe': zugleich lasse sich
aber auch schliessen, p. 17: ^dass Thrasydaios mit dem gedanken
umgegangen sei, durch eine vennfthlung in die engste beaiehun^
SU dem herrseherhause der Lakonier %ji treten*. Also tin lob-
gesang auf den sieger mit anspielung auf vaterlandsverrath ?
Diese erklärung, übrigens bei weitem noch nicht die unglück-
lichste der neuerdings über diese ode versuchten, mahnt recht ein-
dringlich an die nothwendigkeit des festhaltens scharfer metbode bei
der erklärung Pindais: und um diese nach krttften au fordern
besprechen wir hier kurs dies gedieht Also wer ist der s^ger?
Ben nennt nebet dem pythischen siege das prooimfon, sonst aber
direct nichts : mehr enthält das exodion, nämlich dass Trasydaios
im lauf gesiegt wie früher sein vater, dass beider rühm jetzt
heiter strahle, dass beide, vater und söhn, wie in kampfspielen
so auch im Staate erreichbares, die rechte mitte haltendes er^
streben: darnach stand der vater im kräftigen mannesalter, folgte
im Staatsleben den hier ausgesprochenen grnndsätsen und befand
sich auch hier mit Pindar in vollster Übereinstimmung; grade
um ol. 75, '^ erheischte Thebens läge die grösste mlissignng und
vorsieht, Find. Isthm. VII., 5, die dem so schwer heimgesuchten
thebanischen adel innesuhalten wohl vor allem andern schwer
uigui^Lü Ly Google
Xr. 1.
8. PiadAToe.
17
werden mochte. Diese läge, vorzugsweise Sparta's werk, ward durch
im Pauflanias giauMmkeit (Hezod. VIII., 88) und hoohinath
(Gnn. Nep. IV, 1 ^ HeUma «talutf» wollte er doch *£2Ua-
diS ft^omc werden, Berod. V, 32: vgl. Aristid. Ormtt. t III,
p. 290 Omt.) gesteigert: d«raiif lielt ye. 58 itifitpofA ulaav xv-
fgnlduiVf denn Spartaks königthum ivQuvvtq zu nennen, konnte in
Theben , zumal mit Hinblick auf Pausanias — dass er nicht
kioig war, verschlägt hier nicbts — nur mit beifall aufgenom-
iMn werden. Zugleich li^n darin winke flür Thraeydaaoe: dem
fttersoUer folgen; denn wird er erreiehen, was die am aehln«
gwunnten heroen erreicht haben.
Dies die erklärung des il^oStov und zugleich das für uns aus
üira erreichbare historische element des gedichts: wie verhält sich
du aon xum mythos? Man mag sich nun wenden und drehen
vie man will, zwischen diesen beiden findet sich weder eine
fUehheit noch ein entsprechen noch tiberhanpt eine ihnlich-
ktit; nichtsdestoweniger gehen aber alle erklämngsversnche der
aaoeni dayon ans, dass in dem mythos das leben des Thrasydaios
geschildert werde , «lass in den personen des mythoa die des
historischen theils wiedergefunden werden müssten. Da das aber
aon einmal factisch uuniö^lich, wie haben wir zu verfahren?
Zosftehst mfissen wir durch die coneesskni, dass das princip, im
nythos müsse das leben des siegen sich abspiegeln, nicht anf
alle epinikien nnd namentlich nicht anf alle der ersten epoche
Pmdar's auszudehnen sei, nns einen unbefangenen weg für die
erklärung zu bahnen suchen. Und deshalb betrachten wir zuerst
jttzt die eparchen. In ihnen ladet Apoll die töchter des Kadmos,
Alkmene, Melia und andere heroinen, also recht eigentlich die
iltasttngottheiten Thebens (vgl Pind-Hymn. fr. 1, Isthm. VI, 7),
m ^fstlMo oder $m0fi6g Tlieben*s nnd des Thrasydaios wegen
ni skii in das Ismenion ein, nnd er thnt das, weil sie alle an Thrasy-
daios autheil nehmen, der also von Kadmos stammt, als Kad/uoyevrjg
zu dem ältesten, den göttern entstammenden adel Tliebens gehört.
Aber aus der einladung ergiebt sich auch noch das vorhanden-
lein eines engem Terhältnisses swischen dem ismenischen Apoll
«nd Thresydaios: dasselbe iKsst. anch der pythische sieg des
TInasydaios erkennen: bei dem kämpfe hat diesen der pyihische
Apoll gnädig angesehen, s. Find. Isthm. II, 18, der pythiscBe
Apoll ist aber derselbe mit dem ismenischeD, wie die erwähnung
Pbilol. Anz. VII. 2
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«
18 8. Pindarofl. Nr. 1.
der Themis vs. 9 (vgl. Aesch. Eumen. 2) beweist, eben so nodi
anderes, s. 0. MUUer Dor. I, p. 235. Aber das genügt noch nicht :
wahitcheiolich war Thraajdaioe im kalt dw ApoUon th&ti^, ala
priester oder als ein an dessen festen gana besonders eifriger
ehorent, wodurch er dem Apoll lieb geworden: wir wfirden daa
genauer wissen, hätten wir genanere knnde Ton dem wie es
scheint bei einer navvvxfg gesungenen und vs. 0. 10 erwälinteii
Hede der nutötq * ^^^fjot fugj welches von unserer ode ganz zu
trennen: Bergk, der nicht xtku^ijcei nach Heyne, sondern nach
eigner oonjectnr uiXaSiwif lesen will, scheint awar anderer m^-
nung, aber der folgende myihos steht der klftrUdi entgegen.
Dieses veibiUtniss nnd somit die firOmmigkeit des Thrasydaioa
vorzuführen hat der mythos zur aufgäbe: wie flihrt der dichter
das aus? Kl) taimiiestra begeht ein grosses verbrechen: Apollo,
von Agamemnon immer hoch geehrt, Horn. Od. 79, leitet die
sühne: Pylades, Qrest, Strophios, besonders die beiden ersten,
müssen ibm illr sie dienen. In dieser ireiberrliehnng ApoUon'a
ftUt aber die eigentbfimlielui wiederbolnng des ihr an gmnde
liegenden factums anf: TS. 19 bebt Kassandra als die hanpt-
person liervor und neben ihr geht Aganieumon iu die Unterwelt:
vs. 3 1 geht Agamemnon voran und zieht Kassandra mit sich in
den tod : was liegt dem zugrunde? Doch nur daa an Apollos festen
in Theben aar anffMhmng gekommene hyporcbem oder mn bei
dieser gelegenheit aufgeführter, diesen mythoa von Klytiümnestra
darstellender tans, in dem Thrasydsios eine hauptrolle, vielleieht
als cborftihrcr gespielt hatte; der hatte denn aucli die vs. 22
versuchte rechtfertigung der Klytaimnestra herbeigeführt, zumal
Pindar gern gegen der würde der göUer und heroen seiner an-
ncht nach nicht entsprechende mythen polemisirt, Piud. Ol. X,
53. Kern. V, 14. Also der dichter preist neben Apollo eine
froomie that des Siegers, nieht aber den sieg selbst; verwandt
ist Pind. Pyih. XU, wo im mythos Pindar das ensählt, was
Midas auf der flöte geblasen : in beiden gedichten ist also Piudars
publicum wahrend des mythos mit dem sieger und Jessen trefflich-
keit beschäftigt, woraus sich nun in unserm falle der Übergang mit
den wegen verderbter lesart so schwierigen vss. 38 — 42 leicht ecklärt.
Somit scheinen politische besiehnngen dem gedieht fremd
SU sein: alldn dem ist nicht so, wenn auch die art, wie Tycho
jVlommseu, ßauchenstein u. s. w. in ihrer auftiuduug verfahren,
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Kr. 1
8. Pindaros.
19
trotz des ihr von Perthes ertheilten lobes ab eine dem wesen
belieniBchen poerie widersprechende verwoHiBn werden muas.
Voielit man sieh in die damalige — ol. 75. 76: s. Bergk.
PliQr. p. 6 — läge Thebens, so swingt die irappirende art
der erwähmtng Lakoniens — vs. 16 Adnwvoq, vs. 82 ^AfivtiXatg
— tn die gegeuwart zu denken: auch jetzt sali es in Sparta
für den innem frieden bedenklich genug aus: hader in den
kiDigifiumlieii, des PauBanias Umtriebe und Streitigkeiten mit den
aytoiwii bestechnngen, morde, ehebrach, verläomdongen aller art
«mnim sdiwaoge: Thneyd. I, 128. Ooni. Kep. IV« 4. Herod.
VI, 61 : Tgl. Pierson im Philol. XXVIII, p. 55: dasn die grausam-
keit gegen Theben und anderes, wie schon oben bemerkt. Also
sagt nun hier Pindar: in Sparta's herrsclierfamilie geschehen
gnme dinge : aber zugleich entsteht durch des delphischen Apollo
•Qige der weleher sühne bringen, die missethäter strafen, wird nnd
iwar in Sparta selbst: s. O. MtlUer an Aeseh. Enmen. p. 181 ;
dsrin Hegt f&sk trost ftr Theben: jetst geschieht, deutet der
dichter an, durch Sparta und Pansanias in frevelhafter über-
hebung unverantwortliches unrecht : aber es erwächst auch schon
durch des delphischen ApuU fürsorge der rächer : bei geordneten
soBtinden wird Theben dann auch sein recht erhalten. Wären
vir gsnaner nntenichtet Aber diese seiten, konnten wir aneh
ysr genaneres sagen: so yiel eigiebt sieb aber, dass in dieser
ptrdiie die Tv^rrfdt^ yg. 58 Toiberritet sind, dass femer gerade
fieae parthie die aqovQUk Ilvluda der eparchen, die liebe des
iämeoischen Apoll zu Theben erörtert, dass also die einzelnen
theile des gedichts in enger wechselbeaiehnng stehen nnd ein
c&g snsammenbingendes ganaes anssMcben.
So an^^ellust ist diese ode wenigstens ein ijtfpiMos, d. b.
siD siegesgesang nnd dessbalb bemerke ich noch zur richtigen
beiirtheilung meiner, hier sehr kurz vorgetragenen auffassung,
dass im epinikos der mytlios und das historische element sich
nie gegenseitig decken, dass ferner das lied seiner ganzen, be-
Uadlnng naeb an den ältem epinikien nnd somit zur ersten
Periode des pindarisehen epinikos gehört, also mit Pjrtb. VI. X.
Xn sosammengesteUt werden mnss, in denen dne tiefe auf-
isasmig noch nicht vorhanden: die reise Pindais nach Sicüien
scheint fiir die ansbildung und Vollendung seines epinikos von
grüsstem einfluss gewesen zu sein : dies namentlich wegen
2*
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20 9. Piaton. Kr. X*
der verschiedeaheit der meiQun£;en in betreff der abfassungszeit
des gedichts.
EmM mm Lntt§ek,
9. De rauihentidt« da Pam&iide. Thioe pvteatfe k U
facult^ des lettret de Paris par C. Hmit Paris, 1878. Didtor.
Vm und 210 8. 8.
So weitschweifig Huita arbeit über den platonischen oder
pseadoplatouischen Parmenides ist, so kuxs kann die kritik sein.
Man mnss den fleiss und Scharfsinn des rerf. ond seine belesen-
kalt in der alten nnd neuen littoratnr anerkennen! aber es ist
Ihm nieht gelungen filr die nniehthelt dieses dialogs etwas bei-
zubringen, was nicht schon eben so gut oder besser bei Ueber-
weg zu lesen ist, und es gentigt daher im wesentlichen, wenn
ich auf da^enige verweise, was ich gegen letateren bereits in der
einlflitflpg in meiner Übersetzung des Parmenides (in der Samm-
lung Yon Oslander und Sehwab) bemerkt liabe, obgleich ich mir
naeh wie Tor nidit einUlde dort die ganie Streitfrage ersdittpft
an haf»en. Hnit wiederholt, Piaton kSnne nmnlSglieh selbst so
gruudstürzende einwürfe ge^cii seine ideenlehre erhoben haben.
Aber Platou erhebt ja wenigbtens den ersten derselben auch im
Philebos p. 15 B, einem dialog, den auch Hoit für &cht hält,
und der obendrein, wie selbst Schaanehmidt anerkannt hat, ana»
drtteUieh auf den Pannenidee amtfekweist (s. PhiL ans. V. p.
889). Wer kann femer ohne kopftehttttoln das angeetKndniaa
lesen, welches Huit (s. 52) unmittelbar hinterher macht: que
Piaton n'ait jamais eu la moindre Msitation mr la cerlitude de
»on sy^me, c'est ce quü geraU ptUrü d« toutwirf Würde es
denn etwa weniger pueril sein behaupten su wollen, Piaton
habe nie genauer ttber das verhAltniss der ideen lu den dingen,
Uber die Schwierigkeiten, die es mit sieh bringt, und über die
möglichkeit ihrer hebung nachgedacht? ünd wenn er es that,
musöte er da nicht nothwendig auf eben die im Parmenides vor-
getragenen bedenken oder ähnliche kommen , denn was sind
diese bedenken anders als eben jene Schwierigkeiten? Wie wiü
man sieh femer die Wandlungen erklären, die Piatons lehre TOn
den ideen und der materie nadiweislich durchgemacht hat, wenn
man nicht in Urnen eben yerschiedene versuche aur flberwindnng
jener Schwierigkeiten erblicken will? Wie will man sonst jenen
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Kr. 1. 9. Pkton. 91
kilk ikiptucheD Btandpimkt begreifen, mit welehem er In den
6fli0(m endet? Ob die im Paimenides bestrittene ideenlebie,
vie einit raeh ich angenommen habe, nnr dia der Megariker
vir, oder ob Enkleides in Wahrheit nie eine ideenlehre aufge>
stellt hatte, ist für die hauptsache gleichgültig, diese unbestreit-
bare haaptsache aber iat, dass alle hier vorgebrachten einwürfe
amnittelbar nnr diejenige fSuanng dieser lehre treffen, bei welcher
die ideen den dingen treaeeendent oder ideen und dinge iwei
Mbeii einander bestehende weiten sind. Dass Flaton rieh stets
tätmml für diese üusnng ausgesprochen habe, behauptet
nrar auch Huit, allein wenn man sich endlich einmal entwöhnt
haben wird Piatons Schriften durch die brille des Aristoteles an-
suehen, statt sie aus sich selbst zu erklären, so wird man in
Omen keine einxige stelle finden, in welcher, wenn man vtm
ifcabir mythischen oder popnlaririreaden daxstellnngen gebtth-
wedenaissen absieht, diese angeblidi so hXnfige mnde nnd
Mits eikllmng wirklidi enthalten ^re. Und wie sehr man
arsÄche hat grossen philosophen in ihrer eigenschaft als angob-
licb hiitorisch treuen auslegern ihrer nächsten Torgänger zu
DÜMtranen, dafUr giebt Fichte gegenflber Kant ein warnendes
baqiisL Im flbiigen bedenke man nnr, wie schlecht sich
PhtMis eigne beaeichnungen einersdts der dinge als abbilder
darSdsen nnd andrerseits ihrer theilnafame an denselben, sobald
man beide ausdrücke wirklich ernst nimmt, mit einander rer-
frag^en, so schlecht, dass man allen grund hat in keinem von
beiden die letzte formel fUr Piatons eigentliche meinung zu fin-
^! Wo Platon wirrklich rund nnd nett spricht, da beMichiiet
« die dinge TiebBehr ansdrflckUch als mischnng von sein nnd
iietoehi, ideen nnd mateiie, d. h. er spxidit mit anderen
vortendie inhirem der dinge nach der seite ihres sdns in deiL
Seen aus, was Huit (p. 190 vgl. p. 125) so befremdlich (Hrange)
vorkommt. So im Philebos, Staat (V, 477 A. 479 B. C), Timäos,
and Aristoteles selbst legt wider willen dafiir, dass dies dio
agsntüohe eonseqnens der ideenlehre ist, aengniss ab, indem er
^gesleht, dass Platon die materie als das abeolnte nichtsein be*
Mitet habe. Aber anch ans der wiederholt ▼on ihm aoge*
tthrten stelle Phäd. p. 100 D konnte Huit wenigstens abnehmen»
ia&s Piaton, wie er hier selbst erklärt, zwischen theilnahme der
^6 an den ideen nnd parusie der ideen schwankte. Piaton
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22
9. Pkton.
Nr. i.
▼erhehlte sich mitbin allerdings auch dio Schwierigkeiten nicht,
weldie der inhärens der dinge in d»a ideen wiedennn im wego
standen, nnd eben ans diesem eehwanken swiechen tmmanemB
und transcendens werden allein jene Wandlungen, die er dnreh-
machte, begreifliih. Huit wiederholt ferner die hohnnptuug,
dass der zweite theil des Parmenides von roin skoptlscher natur
sei, allein der Verfasser dieses dialogs, der doch wdkl selbst
sein bester ansles^r ist» erklärt mit dttnren worten diesen sweiten
theil vielmehr Itlr eine ttbmig in der flberwiltignng der im
ersten gegen die ideen dargelegten Schwierigkeiten. Damit filllt
aber auch die von Huit (p. 71) wiederholte behauptung, die
hier gemachte anweuduiig der hyjiutlietischen begriffsorörternnur
widerspreche dem im Pbäd. p. 100 A (vgl: 101 D) diesem ver-
fahren gesetzten iweek: sie stimmt vielmehr gans sn ihm,* indem
sie so aneh hier dem ärvmd'ftov dient Pasn enthilt dieser
iweite theil eine reihe von eigenthttmlichkeiten , weldie bei der
rein skeptischen anffiuKung desselben völlig unbegreiflich sind und
mithin diese auffassung als eine oberflächliche und vom richtigen
w^ego abirrende kennzeichnen. Ich habe dieselben in der ange-
führten einleitung in möglichster kürze snsammengesteUt Ver-
gebens müht femer der veif. sich ab, am ende des vierten und
im verlaufe des dritten jahrhnnderti v. CShr. irgend dne skep-
tische richtnng m entdecken, bei welcher anch nnr die geringste
spur davon sich findet, dass sie anf eine kritik der eleatisclieu
Philosophie und der platonischen ideenlchre sicli f^riindcte, oder
auch nur einliess *, und wenn auch immerhin unsere bekanntschaft
mit den philosophischen emtwicklongen der damal%en seit nur
eine mangeUiafte ist, so ist doch dies dnnkel keineswegs so aber^
mSs^ dieht, nm dem verf. das erwttnschte ofifkm igmormUae
darsnbieten, und wir wissen vielmehr so viel klar genug, dass
der damalige skepticismus dem ganzen wissenschaftlichen zeit-
cbarakter gemäss sich vielmehr bereits mit der Widerlegung des
blossen sensualismns volle genttge that Hoit wiederholt endlich
auch, Aristoteles würde unter voranesefning der Mehtheit des
Parmenides ein plagiator gewesen sein, aber dann wXre er es
anch unter voraussetsnng von der des Phüebos gewesen , da er
den cbeu so gut dort wie im Parmenides vorgetragnen einwurf
gegen die idcenlehre auch seinerseits wieder vorbringt, Met. VII,
14, p. 1039 a, 34 ff. Nach diesem allen wird, wer denParmeni-
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Nr. L
10. QalenoB.
23
im aar unlteht erklärt, folgerichtig nicht bloss, wie auch Huit
Ihnt, den Sophisten und Staatsmann, sondern aneh denPhilebos,
wi» 8c]iaarsehniidt forderte, mit fidlen lassen mfissen. Aneh
»Ute man denken, wer, wie es von Huit wiederholt gescUeht,
luf das künstlerisclje elemcut als kennzeicheu der äcbtheit ent-
lefaeidendes gewicht le^t, müsste in der tliat dieses im Pliilebos
ebensogut vcrmiasen. Aber freilich gerade in bezag auf diesen
diilog hat bekanntlich die Schaarschmidt'sche kritik euie schlappe
«liittea, Yon der sie sieh schwerlich wieder erholen wird. Gerade
fiewerfSriirung sollte aber aneh in betreff jener anderen dialoge
ziir vorsieht mahnen. Mit unrecht ist der Parmenides oft für
ein besonderes meistorwerk erklärt, aber wenn man den ver-
dittiiÜichen tbeil von Huits arbeit, die geschichtc der ansichten
Cbttr diese echrift dnichUest, kann man sich doch der frage
ksna erwehren, ob denen, welche nichts als ein gewebe yon
M^himen in ihm erblicken, nicht einigermassen bedenklieh wird,
m wddie gesellschalt sie sieh damit begeben. Denn die flach-
heit der sogenannten aufklänuigsperiode gefiel sich bei weitem
zameiBt in diesem urtheiL
Dr, SutmiUkl,
10. Ckleni libellnm qni inseribitnr üi^i vfg wätßtag f«Sfy
Ufw fiißkfmr roeensoit et expliaavit Iwanns Mneller. Er-
langen. 1874. 4. 27. 8.
Nachdem Mueller im vorigen jähre bei gel^enheit des
prorectorats-wechsels bereits die schrift Galens, 6 u b äffmitg
icrfo( jial fAd^ofog in neuer kritischer bearbeitnng heraus
{«geben, hat derselbe in diesem jähre die wichtige sehrift mfl
ir^ lä^tutg i&¥ tSiwr ßtßkktv Iblgen lassen, deren text, wie alle
Schriften dieses Schriftstellers, in trostlosem zustande auf uns ge-
kommen ist. Nach einer kurzen eiuleituug folgt der text von
p. 6 — 17, dem, wie in obgenannter abhandlung, eine ganz neue
tttbststittdige lateinische ttbersetsung beigegehen ist XHeeem
«Uiesst Mk ehenfiiUs eine kune snorroiia an, in der einselne
4sr geinderten ^llen besprochen, andere saehHeh erklärt wer-
ben. Was die herstellung des textes betrifft, so hat Mueller
darin nicht unbedeutendes geleistet, was um so mehr anzuer-
keunen ist, als er in ermangelung einer älteren handschriit
ledIgUeh auf eigene kraft und schar&inn angewiesen war —
24
10. Galenos.
Nr. 1.
die einzige handschrift, die er benatzen konnte, ist ein Ambro-
8ianu8 Q. 3, codex pajyyraceu9 »aee, XVI^ der £Mt gam mit der
Aldina flbereiiistiiiimt. Z« wirklichen yerbeeMmngen bat er, eoTiel
ieh lehe, nur an drei stellen anlan gegeben p. 1$, 8 raW Ji^tj
für «fAf — p. 15f 7 tt Mrver fiBr rt irat ^Stfor und p. 16,
14 Tüiv *^ EXXrjnxwv ovofiurwv^ welches iudess auch die Aldina.
hat. Trotzdem sind von den ungefähr sechzig^ Veränderungen, die
er vorgenommen, etwa vierzig entschieden richtige verbesserangen,
die andern, wenn auch nicht gans sicher, doch sehr wahnehein-
lich in nennen. Zwei kleinere interpolationen pag. 9, 10 nnd
10, 9 sind mit recht eingeklammert Yen den drd grftoseron
lücken, die den bisherigen text arg entstellten , ist eine (pag*.
12, 13) leider unausfüllbar geblieben, eine andre (pag. 16, 14)
wenigstens dem sinne nach richtig in der enarraHo (pag. 27)
ergMnat, die dritte aber (pag. 11, 3 — 12) aus verschiedenen
andern sohriften, meisterhaft ansgefUUt worden. Bei solchen
Verdiensten nm die lesharmaehnng dner so idefatigen sehiift,
wie die nnsrige ist, wird man die wenigen kleinen nngenauig-
keiten gern entschuldigen. So finden sich an drei stellen ände-
mngen, die in der adnotatio nicht bemerkt sind: pag. 14, 8
tlg 10 SitaUwitQor, wo sämmtliche ausgaben ^^r) haben; pag.
15, 1 lifutg §hwxi^UfUPf wo Ktfhn tvngpfmifMy hat; pag. 16, 4
itv/rUf^^pi^fCiii^i unstreitig liehtig statt der Tulgata y^fM»,
SchHessUeh will idi noeh einige wenige TermvAnngen er-
wiOmeu, die mir beim durchlesen der schrift gekommen sind.
P. 7, 2 haben alle ausgaben und Ambrosianus in iyw fjfv
d^ mmtMwg ifjkavxop ein fioi nach dif . Vielleicht steckt in dem
f»o»^ neif oder iwti wie Galen, t V, p. 30Kflhn: l/i^ d^fnon
MiOüh'^amjfwmcmif. Vrgl. p. 91. ä^%q fyU nort aip^o^ve^-
P. 7, 18 schaltet Mneller dem sinne nach sehr iMtig
vor änrjXXdx^f^^ ©io XQ^ ^^^y stösst in der nächsten zeile
vor wg das vollkommen überflüssige oix aus. Aber V, 30 — 31
findet sich ein ganz ähnlicher sata: ov yuQ uQKii fiorw äoQyifitia»
^96ve9,MadaQ»w, wo ehen&Us das dnrch den sinn wfordeirle
XQijfMt Ans dem an falsdier stelle eingeschalteten ofy seh^t
mir nun hervorzugehen, dass das von einem leser oder ab-
Bchreiber vermisste XQ^ "^^^ diesem an den rand geschrieben
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Kr. 1.
11. Demoethenes.
25
vad dann spftter nm einem andern abschr^ber, der es falsch
las, als ovx vor wg eingesehoben sdn mnss; wie derglddien ftlr
^ msknh mgi wtt&iSw Mal ufiugTr^iuuimp des Oftem von mir nach-
gewiesen ist: vgl.. Observ. crit. pag. 14 — 22.
P. 9, 5 ändert vf. mlrj&wg iyvwafiivn, richtiger lu laAi^-
9Sg iy9m9fAiva, dem entsprechend ich auch xui i u ipivSwq vnn^
Iqßftimi schreiben mltehte, wie pag. 11, Ib id — ttut
tm aetiä to arl.
P. 9, 1. itt¥ ju^ fA0 9ag fta&u räg /uiodovg] Bas fioVuc,
welches MflUer in der lateinischen Übersetzung s^bst richtig
durch *non golum wiedergiebt, muss doch wohl iu fiopov ge-
ändert werden.
P. 14, 10. fuiußtjfjitv inl 76t XoiTfä twv ^fkiti^afv viro-
l»r9|»aTa] fiberseist MtUler ebenfalls gans richtig ad rdiqwm ao-
sCmüBrot, bitte also aneh wohl vfiofimifuiim schreiben mtissen.
Abgesehen von solchen kleinigkeiten , müssen wir, wie
s^on gesagt, das grosse verdienst dem Verfasser zuerkennen,
dass er den bisherigen fast unlesbaren text dieses schriftchens
för uns suerst geniessbar gemacht hat; nnd dürfen wir uns
firenen, dass gerade er nnn anch das grosse werk Galens ds
pfafliWs B^fpom^ €t FlolUmk hat erseheinen lassen, wie er es
TUT swei jähren Tersproehen hatte. Ich denke dasselbe in nidit
an langer seit ebenfalls hier za besprechen.
11. yarions readings in the speech of Demosthenes de
fiüaa logatione, from the ms. (saec. XIV) beqneadied by the
kto rer. B. Kerrioh to die Fitswillism Mnsenm, Cambridge,
witih a iheriniile, by F. A, FaUy, Osinbridge. MamwIllMi^ and
Co. 1874.
Diese neue handschrift ist für die kriük von keinem werth.
Der herausgeber ist zwar andrer meinung, weil er zwei conjec-
tnrttn Dobree's bestätigt an finden meinte. Allerdings § 5d ist
Dolifee*s yosschli^ «snn» mlnttg i^mntg bestätigt; da indessen
alle handsehriften naptag lovg iqonovq haben, so ist in der
nenen handschrift eben nur einer der gewöhnlichsten Schreib-
fehler zu statuiren. Im zweiten fall (§ 310) irrt Paley. Was
hier seine handschrift bietet: loitg locuviu ^dtx)jx6tag ist die
Mheore Tnlgata, welche I^bree wieder hergestellt wissen wollte.
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26
12. AelioB Amtides»
Nr. 1.
Die haudflchrift gehört zu dem mixtum genusy ist aber vielfach
am einer quelle corrigirt, welche mit Laar. 8. verwandt
erech^nt
12. Aelius Aristides als reprUsentaut der sopliistisclien
rhetorik des zweiten jalirhundertH der kaiserzeit, von Dr. Her-
mann Baumgart. gr. 8. 240 s. Teubner 1874. — 1 tlilr.
In dieser schrift behandelt der veifaaaer eingehend den be-
rühmten rhetor Ariatidee. In der einleitnng kündigt er adnen
Standpunkt an gegen Bemhardy's gUbnende lehilderang nnd
gegen Welcker*s günstige ansieht von dem genannten Sophisten.
Aber in seinem eifer, letzteren gelehrten überall zu widerlegen,
geht der verf. auch zu weit, indem er Aristides als einen men-
schen beseichnet, dessen grundsng es sei, den schein statt des
weeens in yerehren, nnd deesen eonaeqiiens nnd kraft darin
an%ebe, die konst, irrdinm statt wahiheit in Terhreiten, anf
ihre höhe an bringen. BiehHger ist des vert ansieht aih ende
des sechsten kapitels, wo er die eigenthtimlichkeitcn des rhetor
auf rechuung der zeit, des Jahrhunderts der sophistik und des
epideiktischen rhetorenthums setzt. — Nach nur zu kurzer be-
aprechnng der lebenanmstiinde des Aristidea, wo unbedingt such
dessen aehlller an nennen gewesen wftren, behandelt der verf.
die Stellung desselben cur altgrieehisehen literatur und betont
mit recht das feindselige verhältniss des Sophisten, der neue und
alte sophistik identificirte, zur philosophie überhaupt und beson-
ders zu Plato, aus dessen verhältmss zu Dion demselben vor-
würfe gemacht werden, wie Aristides überhaupt dessen briefe
als echt gegen ihn überall verwendet
Bas sw^te kapital handelt von dem wesen der sophistischea
rhetorik. Unrichtig ist das nrtheil des verfiissers, dass er in
den Übertreibungen der epideiktischen roden ein zeichen einer
unwahrhaitigen gesinnung erblickt. Denn dass es bei dieser
redegattung an hyperbcln nicht fehlen kann, ist klar ; niemanden
aber filUt es wohl ein, daraus a. b. Pliniua oder anderen latei^
niaehen paaegyrikem einen Vorwurf an machen. Es liegt das
eben in dem zuge jener zeit und speeiell des y4t'og imSwr^utop,
Ebenso wenig kann ref. zustimmen, wenn der verf. meint, der
sophistik habe es an gesundem boden des politischen und prak-
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Nr. 1
12 Aelii» AriBtides.
27
tischen lebens gefehlt und sie sei überall io feindliehem gegen-
Mtee wa alleii wirklich wisseiuchaftliehen beBtrebnngen gestan-
den, es mttsste denn sein, dass der verf. Demetrius, Menander,
Herniogenes, die er selbst rühmt, ftir, feinde der wißsenschaft er
klärt und ihre werke venirtlicilt. Wenn man freilicli iil)CMall
den maasstab des klassischen oder der jetzigen nüchternen zeit
anlegt, so nird. wohl weniges noch zu retten sein. £e ist eben
nSthig, ndt dem vorhandenen an rechnen nnd in das gegebene
neh hinein an denken, üeberhanpt ist der hensehende ton
de« bnches eine nicht ganz objektive verartheilnng jenes sophi-
stischen Zeitalters. Im dritten kapitel bespricht dann der verf.
die Stellung des Aristides zur roligion und erklärt richtig den
anfiwhwnng der griechischen literatur am ende dee eisten nnd
hn swdten Jahrhundert als begrttndet in dem bewnssten streben,
die ahgriediisehen anstibude auch in kunst nnd religion wieder
sn emenem. Boeh dieser einfache glaube konnte dem ver-
w5hnten gaumen nicht mehr genügen, daher auf der einen seito
der neuplatonismus, auf der andern seite der damals herrschende
Asklepioe- und Serapisdienst. Im vierten kajntel gibt der verf.
eine «nalyse der güttenreden, im fünften der heiligen reden des
Aiistides. Lelstere stellte der ihetor selbst als eingebungen des
gotles hin. Mit recht betrachtet der verf. den Aristides als
einen in der weise seiner zeit gläubigen Asklepitjsdicner , der
aus der religion ein feld für seine rhetorik macht, woraus dann
natürlich, wie immer, wunderliche dinge entstehen.
Im sechsten kapitel endlich bespricht der verf. des rhetors
krankheitsgescliicliten nach dessen h^ligen reden. Aristides Hess
sich nemlidi in den dreiaehn Jahren seiner krankheit nach den
trtnmen und orakeln des Addepios behandeln und machte von
seinen heilträumen umfangreiche aufzeichnungen und verwerthetc
diese zu den heiligen reden. Der beweis aber, den der verf.
naeh seiner einmal gefiassten meinung unternimmt, Aristides habe
dieae notiaen gar nicht benntit, sondern alles erdichtet, ist nicht
eibiaeht Denn der abergUnbe ist bei flun nicht etwas acces-
soriaekes, wie der verf. mebt, sondern beruht theils auf der
riehtung seiner zeit, theils ist er eine folge seiner langjährigen
krankheit.
In der zweiten abtheiiung des buches untersucht der verf. die
echtheit der Ux^ut ^lo^at des Aristides, die bekanntlich Spengel
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28 13. Plautas. Nr. 1
a. a« diesem rhetor absprachen. Glänzend wird hier bewiesen,
duB spraehlich und sachlioh diese rhetorik von AristideB sei,
der sie aber nicht voUstiadig ausarbeitete, wmdem als entwnrt
flir seine Torleeongen benntiie. Dnreh ^e ans^Uirlielie darle-
gung der rhetorischen Systeme des Aristides nnd des Hermoge-
nes wird dann gezeigt, dass die erwähnten jfp'ui ^T]TOQtxa( vor
der des Hermogenes entstanden sein miisston. Ueberhaupt ist
dieser zweite theil der bessere von der an und für sich schon sehr
guten arbeit Möge nur der Verfasser noch mehrere solche dunkle
parthien aufliellen, deren es leider gerade in der späteren ihetorik
genug gibt
a H.
13. De ablativi casus formis Plautinis. Scripsit Francis-
cus Buth. Leopoli Pomeranorum, 1873. II u. 27 pp. 8.
TrotB der besonnenen wamutag, die Bitsohl in den neuen
Plautinischen excursen I, § 88, p. 124—127, gegen die auf
blosse hftufigkett oder Seltenheit archaischer formen gesttitste
Zeitbestimmung plautinischer stücke giebt, ist dennoch hier der
versuch gemacht worden, die reilieufolge derselben zu bestimmen
nach dem numerischen verhäitniss der vocalisch auslautenden
ablative in den archaischen auf d» Dass die ezistena derselben
im Plautustexte überhaupt noch streitig ist, scheint der vexf.
nicht gewusst sn haben: wenigstens nennt er Bergk und Hill*
1er nie, sondern fQgt nur zu Ritschrs Sammlungen die von die-
sem als unsichere bei seite gelassenen stellen und andere, noch
so sehr verschriebene , wenn sie sich nur irgendwie f^r ein d
ausbeuten lassen. Dieses verfahren, sowie das fast vollständige
ignorixen anderer fbcsohungen über plautinische Chronologie, wird
genügen lur charakterisirnng des überaus elUgen, nnreifini nnd
unselbständigen Versuches. Er ist von der kriük mit dersel-
ben bestimmthcit zurückzuweisen wie früher ähnliche , nur auf
einseitiger ausbeutung der unsicheren Überlieferung beruhende:
als da sind die von Eitschl selbst a. a. o. erwähnte, auf homo —
oNM basirte, der von Alwin Darnmann unter dem einflusse
von Bitschrs vorrede au den Mmemlmd gemachte (Oftsarvott. Ai •
cap, XIV um SäidL prUegg, JKauft, «Üst. mmm^., RegumoiU, 1865,
40 pp ), der aus dem häufigeren oder seltneren vorkommen des
liiats in der caesur iambischer senare und trochäischer septe-
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Kr. 1.
14. Plantns.
29
nan auf da» ^prössere oder geriagere alter der komödien schlie-
mm will, — Jm lelbBt der, BeHwtrerstltiidlioh mit aller aner-
kemumg genannte, avf die verschiedene anwendnng nnd be-
fehaffenheit der Gantica sich stiltsende yersnoh Studemnnd*» im
dritten capitel seiner verdienstvollen Inauguraldissertation.
Aug, O. Fr, Lorma,
14t, De iambico apad Plaotnm septenario. Dias, inang. quam
Muripait Panlna Hohr. Lipe. 1878. 83pp. 8. — lOagr.
Der verf. sdgt rieh iehon auf der dritten edte seiner dia-
sertation als ein eifriger anhänger Ritschl's , der ihm auch ein-
mal (p. 21) mit seinen handschriftlichen schätzen zu hülfe ge-
kommen ist, und dessen tbeorien über die weite tragweite des
tttslaatenden d nicht blos, ohne geringste berflcksichtignng der
gegoer, unbedingt angenommen werden, sondern aneh als dehe-
les snbatrat ftr ein tmad, perieiod, asäidf imptutedt lepided, impo*
wättd nnd fthnUche benutzt werden. Auch die correption omnü
wird, nach Kitscbl, p. 19 als sicher statuirt, ohne dass der verf
die entgegenstehenden ansichten A. Speugels, T. Macc. PL s.
79 f., nnd Bergk^s, prooem. ind. lectt. Haienss. 1866, p. VI, zu
ksnnen aeheint Zu dieser dnseitigkeit gesellen sich andere
miDgel: eine nieht immer ausreichende bekanntschalt mit der
neaeien litleratnr (so ist s. b. p. 21 BtteheWs schöne emenda-
tioa Asin. 555: fugae für eugac^ N. Jahrb. bd.87 (1863j, p. 772,
übersehen, die doch den verf. von einem beispiel einer von ihm
selbst verpönten metrischen licenz (p. 23) be£reit haben wtirde^
p. 11 für Asin. 492 die mitBothe übereinstimmende yermuthnng
Loman^a in seinem Spee. erit-litt p. 34, die durch den sonstigen
Sprachgebrauch gesichert wird, s. die beispiele bei Luchs im
Heimes VIII, p. 108 £), versehen (wie p. 21 die berufimg auf
Ritschl's Üpusc. II. p. 686 sq., p. 22 die messung von Epid.
173 G., p. 17 die heranziehung eines obsoleten quamde) und
wenig routinirte darstellung in schlechtem latein. Auch in dem
hauptabsclmitte der dissertation, dem aweiten (p. 14 — 26), der
wiederum eine gmndlehre BitscU's stfitien soll: d« verborum
«ee««i«it eum numerorum raiionihuf eongoeiatione,
herrscht oft ein zu weit gehendes bestreben nach 'correctur' des
seltneren, aber an sich doch unverdächtigen, während der verf.
tndeiem ebenso seltenen gegenüber seine ohnmacht eingestehen
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80
14. Plautns.
Nr. U
vom. Ein hauptbeispiel giebt p. 20 sq. der unter Sitschr«
nnspiden nntemommene, aber dennoch TöUig gescheiterte ver-
tilgungsversnch einiger molossischer ▼ortftsse an zwdter vers-
stelle , wogegen selbst Fleckeisen in seinen Nenen jahrb. CVU
(1873 j, p. 501 — 503 eutschiedeiicn Widerspruch eingelegt hat:
verw'cisung hierauf genüge. Sonst aber ist grade dieser zweite
abschnitt der mit fleiss gearbeiteten disscrtation ein verdienstli-
cher, er das statistische material snr lösnng eines theües
jener gmndfirage der Plautnskritik liefert; dass von den etwa
1860 iambischen septenaren die in den cantiois Terdnielt vor-
kommenden, kritisch oft sehr nnsicheren, ausgeschlossen worden
sind, thut den hauptrcHulüiten, die wir jetzt kurz mittheilcu wol-
len, keinen eintrag. Die erste und die fünfte versstcUe bie-
ten mannigfache wortfüsse dar; die zweite meistens iambische,
einen vereinzelten trochlUschen Rud. 1297, Öfter spondeische
nnd anaplstisehe nach stSrkerer interpunction, doch anch ohne
solche: denn die nmstellnngen Mohr's Most 171, Asin. 421. 571,
Pers. 282. H47 sind uimiHlii^r. Umgekehrt hat die dritte vers-
Btelle unter mannigfachen (doeli nicht trochäischen und daktyli-
schen) wortfUssen einen iambischen nur Mit glor. 12.'>0, Poen,
1228 G., Asin. 654: Mohr's änderongsTorschläge sind vemn-
glflckt und auffallend ist sdne behauptnng, ein sei noch
keineswegs bewiesen (p. 16), nach A. Spengel*s reicher beispiel-
sammlung im T. Macc. Plaut, p. 55 — 62. — Strenge gehalten
wird die sccliste vcrsstello, wo selbst oxytonirte i am bische Wör-
ter kaum 20mal vorkommen (ein trochäisches nur Pers. 540,
ein anapttstisches nnr Capt. 513 Fl , wo sich doch die Umstel-
lung Iii Uetat mH mdire empfiehlt; spondeische und molossisdie
sind bereits von früheren entfernt), noch strenger die siebente,
wo oxytonirte iambische Wörter nur etwa 15mal stehen (ein
spondeisches Pers. 851?): zwei solche nach einander wohl nur
Epid. III, 2, 22 und Poen. V, 4, 71. — Oxytonirte pyrrhichische
wortffisse sind im septenar sehr selten: im fünften fusse MiL glor.
373, Cist. 1,1, 55, im zweiten Pseud. 160; ebenso längere oxy-
tonirte Wörter, nach denen dann immer swei kune Silben folgen:
Asin. 382 und Poen. I, 2, 30 im sweiten ftisse, Pseud. 155 im
sechsten, wenn Bothe's plagiga-tda richtig ist. — Der vierte
fuss ist, wie im ersten absclinitte (p. G — 14: de caesuris)
wiederholt wird, stets rein, ausser bei der sehr seiteneu 'trochäi-
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Nr. 1.
15. HoratiiiSk
31
sehen' caesur, die nach der auakrusis des fünften iambns eintritt
und im vierten fime den spondeiis (Hud. 318) und dactylns
(AiiiL 7S0), sogar mit elision vor der anakmsiB, Bud. 886,
Asin. 588, zeigt Aber diese caesur kommt sonst nur noch vor
Kud. 129G, Asin. 599, Cure. 526; drei andere dafür herbcige-
jttij^ene verse sind lückenhaft überliefert, und A?.in. 492. 720,
Hud. 349 ist Fleckeisens u.a. nicssuug, reap. herstellong, weit
besser als Möhras. Ansprechend dag0g;e& sind einige von leis-
terem M dieser gel^genheit vorgetragene kleinere Xndemngs-
TorsehlMge: Asin. 718: Lieti UMsm Fortumdm, tanum vi Sa-
htm eUpem; 689: O lÄbane^ mihi, patrdn« mi; 469: ie auf»
für aufer Poen. V, 4, 1 : Scd illüc quidem nolui dicere — ||
Immo dtxi qtnod volibam; ebend. 79 Enim fiir Sic (fehlt in den
haudschriftcn). — Der dritte abschnitt endlich p. 26 — 32
bringt allbekanntes Uber die metrischen fUsse : wir heben nnr die Sel-
tenheit des prooelensmaticns im siebenten insse hervor (Men.978,
wohl noch Asin. 480, Carc. 131) nnd die verpttnung der auf-
einanderfolge — vv I üu— , wL'shall) mit Kitsehl Asin. 673 bSn-
ficio für hhieficiö zu lesen und ebend. vs. 634 in seiner eraten
hälfte für verderbt zu halten ist.
Äug, O. F\r, Lottm.
15. Q. Horatius Flaccus. Oden nnd Epoden erklärt von
H. Schilt s. Berlin, Weidmann*8che bnehhandlnng 1874. — 20 gr.
Ij6 mag paradox erscheinen , Ist aber nichts desto weniger
^^ah^ : kein dichter dos alterthums ist bis jetzt so oft erklärt
und doch so wenig verstanden worden als Uoraz. Daher die
bekannten aaswüchse der nenerea hyperkritik, daher anch die
erscheinnng, dass keine erklärende ansgabe allgemeine billignng
nnd befiriedigung finden konnte.
Mit Spannung und hoffnung erwartete man die von M. Haupt
verspnichene ausgäbe. Haupt starb , ohne sein versprochen ge-
löst zu haben: datiir erhalten wir jetzt die ausgäbe von H.
Schütz.
^^^^ m
•Welchen eindmck wird dieses werk hervorrufen? Wie
andere urtheilen werden, weiss ich nicht, soll ich aber nnver-
hohlen meine meinong aussprechen, so mnss ich offen bekennen,
dass mich dieses buch , dessen erscheinen ich freudig begrüsstc,
schliesslich schmerzlich enttäuscht hat.
32
15. Horatiufl.
Nr. 1
Allerdings bekundet diese arbeit, das erkenne ich gern an,
rühmlichen fleiss und Selbständigkeit, so dass die wisbenschaft
manche fbrderang dadurch erhalten wird, aber als schulaiugabe
yerfehlt ta» ihren iweck ToUständig.
Der yerftMfler rerriehert In der Toirede, dass teine amgabe
für die sclmle bestimmt sei, Uber deren bedfirfhisse er durch
vieljährige erklärung dieses dichters in der ersten klasse des
gymnaaiums sich hinlängliche erfahruug zutrauen düriei
Et not comamum Suttae dedimua, swttlf jähre langt Anch
ich weiss, was man dem primaner intranen daif, was ihn
im verständniss der antoren fördert oder hindert! Nach
meiner crfahrung muss ich die mcthode des Verfassers ftir gänz>
lieh verunglückt erklären. Schlagen wir z. b. I, 3 auf, so er-
fahren wir snnächst, dass auch IV, 12 an den dichter Vergil
gerichtet sein soll, dann wird im ansehHiss an Donat flber die
geit der abfiuwong ansfUhrUeh gesprochen. Dabei erfthrt der
primaner, dass Vergil mehrere jähre in Athen Terweilf habe,
bevor er mit August züsammengetroffen, widerspreche den anga-
ben des Donat; und dass mit Lachmann ein anderer Vergil
SU verstehen sei, oder nach Frankels geistreicher aber unbewie-
sener •^ntialiinA statt Vergilmm in v. 6 Qtumiüüm in lesen sei,
▼on dem I, 24, 11 dieselben werte immi Üa «rs^ftam gebrancfat
seien, sei wenig wahrseh^lieh ; ebenso wenig aber anch, dasa
Horas, wenn er das gedieht erst 19 sehrieb, die absiebten des
freundes in keiner weise angedeutet haben sollte u. s. w.
Doch das alles ist noch erträglich, wenn anch Franke'a
bttses beispiel dem natttrliehen sinn des Schillers besser ▼er-
schwiegen blähen sollte.
Aber was soll man dazu sagen, wenn man zu v. 4 bemerkt
findet : ' hat Peerlkamp aus der falschen lesart einiger hand-
schriften obttructis und obttnuu (Bunnann) überflüssiger wdse
abttnui$ yeimnibet £s kann nichts angemessener sein als ob-
ttrieHoy nachahmnng von Horn. Od. 5, 883'.
Ebenso lesen wir zu v. 6: ^ganz unnöthig fügt Peerlkamp
vor finibuB ein in ein. Es xBt der dativ *. Aehnlich ist die note
18: 'Seit Bentlej mit grossem scharfinnn die nothwendigkeit
riooU in roetio sn ändern nachmweisen versncht (!), hat man
durch andere conjectnren dem scheinbar unpsychologischen die-
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Hr. 1.
16. Hmtiiii.
83
Mr itofl« aUifllfeii wollea. So dmingbam ßssU, PaMamiu AwmIw«
AUm offenW matt und getueht gegen dis emfiMhe «mcm*.
Erträglicher ist 6S, wenn «u 19 turpidum und turgidum^
and zu v. 20 Baxter*8 conjectur aUa Ceraunia bebprochen wird.
diarakteristisch für die behandlnngsweise des vf. ist die
Bote xn T, 26: ^veikmn m ne/a» eorrigirt Oudendorp, vieileieht
Mkügt dass Midm ein sehr mattes beiwort f llr mtfa» wtre, Begt
saf der band*«
KatllrHefa, wenn esühmi nnr so ^n sehmflekendes beiwort
wire ! Aber es euthält gerade den an^elpuukt der ganzen ge-
dsnkeneutwicklung ! Der mensch übt leider, sagt der dichter,
das unerlaubte (m/o*) nicht allein, obwohl es als solches in der
aeliir aagedentet oder Im gewissen als dunkles gefllhl empfiin- .
den wird, sondern selbst dann, wienn es dnreh gOttliebe offi»n-
barang ansdHieklieb untersagt (vetUum) ist, wie dem Prometiiens
die Unterstützung der menschheit. Ja selbst wenn den freveln
die strafen auf dem fiisse folgen, wie sie vv. 30 — 34 geschildert
önd, so findet sich doch immer wieder ein Daedalus, ein Her-
cules etc.
Der leser wird mir sngestelien, dass ieh naefa taktlorigkei-
tsn des yf. nicht su sueben brauehts; die erste beste ode bot
der belspiele genug.
Wer in der schule in dieser weise kritik Übt, wie es der
vf. thut, kann nur die absieht haben, entweder die kritischen
bestiebungen der philologie lächerHch su maehen, oder seine
sditier an * geistreichen aber unerwiesenen * annahmen, d. h, an
einer gefUirUehea, jedenlalls unwissenschaftlichen Spieler^ anau-
leiten. Daas fiber diesem nnfug des unnöthigen und taktlosen
kritisirens die erklärung des dichters nicht eben gewonnen hat,
ist bereits angedeutet.
Graomiatische bemerkungen, sagt der ver&sser, sind eigentlich
für diesen Standpunkt nur da, wo de aur ISsung einer Schwie-
rigkeit nicht wohl umgangen werden konnten.
Dieses urtheil ist sehr gesund. Wie steht es aber mit der
ausführung? Man lese, um nicht weit zu greifen, die bemer-
kong zu L 1, 2 o e( praesidium! 'der hiatus bei Uoraz selten, meist
nur wie hier nach integectionen und in der arsis, freier bei
Vergil und den epikem, auch in der thesis*. Wie? Sollte denn
il eigentlich coalesdren? Hat der schtUer hier eine regel oder
Phitol. Anx. VIL 3
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34 15. Horatio«. * Nr«
eine ausnabme vor sich? Oder kennt etwa der vi', das Fleck-
«ieea'sche gesete noch nicht? Vgl. Jahrb. 61. bd., p. 49 — 53.
T^hm^n« nt Laer. p. 99 und 130 sq. .Teq£fel su Hör. Sat. IL
8, 28. Bdspiole wie o imäaiarm^ ti me tmM, wflrden die kri-
tisirendcn primaner des yf, doch auch berücksichtigen dürfen !
Nach dieser probe ist man berechtigt, von der grammatischeu
exegese des vf. nicht eben viel zu erwarten. Doch der vf, legt
ja darauf kein gewicht! Wo liegt denn nnn aber fun Schwer-
punkt?
*£beiiso wenig, yevsichert er, schien ee nothwendig, dm
gedankenansammenhang der gedickte fiberall danalegen, — eine
an sich unerquickliche arbeit, wenn sie nicht durch seibätth&dg-
keit des schülers befruchtet wird'.
Ganz recht, wenn nur der vf. nicht fast überall stumm ge-
blieben wire, anch da, wo der gedankensasammenhang noch
keineswegs gefunden, wo noeh keine ansieht lur aneikennung
gelangt ist, wo man su wissen meint und doeh im hälbdunkel
herumtastet, wie z. b. der vf. selbst I, 2. I, 12. I, 14. Dafür
verfolgt und bespricht der vf. jede atotliCHC der ^massgebenden
gelehrten, eines Peerlkamp, Meineke, Lehrs, Gruppe 1
Die auffifchrung ^er dieser atethesen, wenn auch im an-
l|uig, ist för den lehrer, der sie kennt, flberfliissig. Übt den
schfller aber, weldier sie nur äusserst selten an wfirdigen ver-
steht, verwirrend.
Immerhin lassen wir uns auch dieses verfahren gern ge-
fallen, wo der vf. ein gründliches und entscheidendes wort für
oder gegen eine ansieht beibringt. Man findet auch manche
gute bemeiknng bei ihm. Im allgemeinen aber ist er Uber den
grundfbhler der neueren Horaa-kritik nicht hinaus gekommen.
*Die massgebenden gelehrten' urtheilen nämlich
über das passende oder unpassende einzelner Stro-
phen, ohne noch die idee und tendenz, folglich
auch die composition des ganzen gedicbts zu kennen.
Wer das ganae nicht ttberschaut, kann natürlich die Stellung
des ^meinen im ganaen nicht würdigen.
Um so mehr ist es pflicht des Interpreten, au der erfor-
schung der motive und der idee jeder dichtung Stellung zu
nehmen. Erst wenn diese Vorarbeit voUeudet ist, kaun die jetzt
so üppig wuchernde kritik zur reife gedeihen. Wenige bei-
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Kr. 1.
16. Hbimtiiit.
85
spiele lolkn meine behanptiing eritnfem. Zu detf gediditen,
welche am wenigsten yentanden und am meisten angefochten
worden sind, gehört I, 2.
Ich habe im Merseburger progr. 1869, in ausführlicher ent-
wicklung zu beweisen gesucht, dass jenes gedieht nur im spät-
herbat 736 verfaast sein kann, ab die freunde der neuen ord-
ooig giund SU haben glaubten, Oetawian^s rttcktritt von der
iflgienmg und damit den auflibmeh einer revolution au flfrehten.
Der \{. fulgt dieser annähme, welche er vielleicht aus
Kauck's ausgäbe kannte ^ verlegt abor die abfassungszeit in den
aafimg des jahres 727. Es bliebe dann aber nur der 1 — 15.
jaaiiar ftbrig; wgL Mommsen Bes. Aug. 101. In diesen tagen hatte
lidi aber die Situation bereits geidXrt, auch waren - schnee und
hs^l in dieser jahresaeit kehie Wundererscheinungen. Doch in
den niotiven stimmt der vf. mit mir ffberein. Dennoch will er
Btr. 2 und 3 gestrichen wissen. Dies ist ein Unding. Denn
dann bleibt nur die kühle notiz übrig, dass prodigien die stadt
enehreckt haben (Urruit urbemj; von dem inhalt der forcht er-
hkmk wir kein wort Das ist aber die hauptsaclie. Denn bei
jeden ein&chen schrecken sofort von allen gött^m des himmels
nach einander an verlangen, dass sie als retter aur erde steigen,
wäre lächerlich; keineswegs aber iat dies verlangen lächerlich,
^em die Schrecknisse einen allgemeinen Zusammensturz des
giDxen Römerreiches befürchten lassen, wenn hauptstadt, pro-
Tiasen, kttnige und nationen (geitUt) besorgen mtlssen, dass eine
aeaesilndfiuih des bttrgerkriegs alle bestehende Ordnung su aer-
itüien, daa unterate au oberst, das oberste zu unterst zu kehren
dioht Dieser nothwendigc gedauko ist in str. 2 und 3 klar
und deutlich enthalten. Was wollen gegen den zwang dieser
ootliwendigkeit die eolumbae^ was das (übrigens recht schöne)
«ViTMelo pavidae natarurU aequore damael
Aber nicht genug I Berechtigen denn auch die erwihnten
prodigien in einem so gewaltigen schrecken?
Darauf antwortet die neue periode wen 8 Strophen; gewiss
liaben wir es doch erlebt, wie nach Cäsars ermorJung die gräss-
licbe Überschwemmung des Tiberis ebenfalls dvn furchtbaren
bftrgerkrieg zur folge hatte, wodurch bis auf den tag die vor-
eeluBe jagend (mfeniu») Borna so sehr gelichtet (rmra) erscheint!
3*
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36
16'. Hmtiiis.
Nr. 1
Die gefUir itt abo gross, welcfaen gott sotten wir in diiser noüi
■Is retter «nrofen?
Nebenbei erwihno ich , cüuM obngoftr in dieselbe zeit « also
726, die abfassung von I, 14 fallen muss. Vgl. mein Magd,
progr. 1872, p. 11—12.
Der yf. nimmt abweichend Ton mir die seit vor der schlecht
^non Aetiom, also 82, an. Abgesehen aber dayon, dass schwer-
Beb eine ode in eine so frühe leit flUlt, wie ist es m8gHeh,
dass Horai den krieg als bttrgerkricg vemrlheilte, den seine
freuade fiir einen notbweudigen nationalen erklärten, geführt
gogen eine anmassende königin , M'elche ibre band nach dem
capitol ausstreckte? Hat nicht Horaz seibat den sieg mit ju-
belnder fieode gefeiert (£pod. 9}?- Und damals war das staate-
sehiff nicht gebrechlich, sondern stark gerflstet, die gStter waren
ihm nicht abhold, sondern sehr frenndlich gesinnt (vrgl. Apollo
Aatiut)\
Der vf. bat die vorhandene litteratnr noch wenig ausge-
beutet, ohne aus eigner kraft diesen mangel ersetzen zu können.
Sehr unsicher ist die behandlung von I, 12. Wer die ein-
leitende note liest, dem ist es, als ginge ihm ein mflhlrad im
köpf herum. Wae ist die einheit?
Die ode umschreibt genau den begriff des namens Ang^tne,^
des TiXitov rj xn? ur^QUinoVf wie Dio Cassius ihn erklärt. Sie
wird also in der ersten bälfte des januar 727 verfasst sein,
vielleicht um das votum des Munatius Piancns au unterstützen.
Der gedankengang ist: wen ich besingen will, Ton dem weise
ich nicht, soll idi ihn held (vSr)^ beroe oder gott nennen. Wie
luj^ter im himmel und auf erden herrscht, eiwdg und unyer-
gleichlich (absolut), dennoch aber neben und unter ihm viele
gottheiten, wenn auch durch einseitige Vorzüge, sich verdient
machen: so hat die römische geflohichte zwar viele beiden auf-
inweisen, aber alle, so ruhmreich sie sein mögen, reprissntiren
doch nur einseitigkeiten; ihre geechlechter werden alle yon dem
iulisehen geschlechte flbeistrahlt, dem endpunkt und hldiepunkt
der römischen gescbichte. Aber so absolut auch Claar eisohei-
nen mag, so wird er in seiner allmacht sich der gewalt Jupiters
unterordnen.
Eine ahnung des richtigen hat auch der vf. , wenn er p.
326 bemerkt: :*passend wird dem kriegerischen Itomulus der
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I
Nr. 1. 16. HoratiuB. 87
frie<lliche Numa, dem herrischen Tarquinius der freiheits»
liebende Cato en^pegengestellt !' Natürlich alle beiden Bomi
M emieitigkeiteii gegenüber dem Aagaatas, so yortiefflich jeoe
ndi in ihrer art sein mochten.
Die ansgnbe tqh Sehfiti wird demnach die leetilre des Horai
mgymuasium nicht wesentlich fordern. Den schillern das bnch
selbst in die hand zu geben verbietet dem lehrer der wiseen-
idyifUiche sinn und pJidagogiiche tact.
16. Luciani Muelleri LecÜonet Horatianae. (Aus den
Monges Gr^co-Romains tires du buUetin de TAcaddmie Impö-
riale des Sciences de St.-F^xsboarg. Tome UL Döcembze
1873, p. 688—718.
Diese blitter enthalten die Pxolegomena an der bereits in
IT. I der Tenbner'sefaen nittheiliingen 1878 verheissenen
iber immer noch nicht ersdrienenen eleganten miniaturausgabe
des lloraz , in welcher * um einen lesbaren text zu gewähren,
mehr conjectnren aufgenommen werden sollen als in der stereo-
tjrpuflgabe.* Oonseqnent heiaat es hier: «m plofliMit «odss», ^
mkttk «Mt puMm amBi§iai§ obmrwari apiees cotKam^ und Ton H
Hsapt: «0» mmgit probrnri nmdam Hmigtü vtncmdkm^ ^ adea
mdmpmt et'&ieonm imMHia, id mtndotinima Amii pamem «e ngno
fmim comtptüae addito reUnqueret. Darnach ist an die neue
recension nicht der gewöhnliche massstab anzulegen, sondern
erwarten, dass man einer reibe von geistreichen einföUen be»
gegast, dorch welche für den niehtphilologischen leser die aahl-
rochm amoei wUrpntum escamotirt werden; aber solche einfllle
enebeinen unter Lndan Maliers aegide und haben dadurch
MM anspmeh auf beachtnng.
Den grössten tbeil des raomes nehmen besprechungen der
Tnterpolationsfrage ein. L. Müller hält zwar p. 689 — 92 seinen
bekannten Standpunkt aufrecht und äussert mit recht: mutto
■i&wf yassofa aif IsfsrjwIfliBfiisi UomtHn t» Mfan« tt tgitMt^
flberrascht aber am schluss seiner sehiift durch eine gaoie reihe
«■echter verse aus den Sermonen, die er meist im verein mit
August Nauck aufdeckt. Wir lassen diese frage hier unberührt
und wenden uns einigen stellen zu, in denen Müllers unter-
lechoogea um nieht ttbeneugen. Dies ist sunttchst der £»11 bei
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89
16. UoradoB.
Nr. 1.
der besprechung deB taeter Sat I, 2, 33. 3, 107. Taeter soll
iimimelir auch aus den Satiren entfernt werden. Die beweis-
flümmg ißt folgende: p. 102 heiitt es: Egmdtm tarn aUa§ (tkd
Hör. Od. in, 11, 17 i ad Pinp. J, 16, 98\ XIl, 24, 27) odmUU
poeUu laÜnoB pleroique ab AntguHi iade tempore timuiue tfft' hoe
vocabulOf ut nimio eodemque arUiqiiato, ut relinquerem tarnen scUuris
MorcUii, abiudicarem tantum carminilus. Zu Uor. Od. I, 1. heisst
ea: Notandum enUem iüum (Horatium) extra §atura» non mmgio
iguam TibuUum BroperUum Omdmm aUo$ muUo§ uti adieeUvo qttod
taeter. Zu Fxop. I, 16, 88: Mdme erat gaod Hai^ptio pU^
emi taetra, mai Properüite cum TibuUo et pleriegue poetarum lati^
norum abHineret ab hoe adieetivo eieut moetrorwn phirimi quod ee$
^schcusslicK . Und zu Prop. III, 24, 27 bcisst es einfach: Cf.
quac notavimus ad I, 10, 38 et quae diximus nuper ad Hör. Od.
ni, 11, 17. Diese behauptongen wird man doch nicht als
einen ToUgtiltigeii beweis snsehen sollen, dsss taeter bei Horas
ttnfaeh sn streichen sei! Viehnehr ist nur die beobaehtnng
dankenswerth, dass bei Oi^d nnd Tibnll taeter nicht yorkommt;
tur Iloraz orgeben sich ebensowenig consequeuzon , als sieb
öchilior hat abhalten lassen im Taucher zu sagen ^schwarz wim-
melten da, in grausem gemisch, zu scheusslichen klumpen
geballt* oder im Kampf mit dem drachen 'and alles bild* ich
nach genau und kldd' es in ein sehensslich gran'. Eb liegt
eben in der bedentnng des w<Mrte8, dass es anf einen geringeren
umfang des gobrauches beschränkt ist. Im übrigen kehre ich
die behauptung Müllers zu Sat I, 2, 33 Ipsum autem ülud
tecta tarn di^imm Horatio quam imKgmtim taetra, einfach um.
Teeta, unter umständen ein ebenso psssendes attribnt an Ubido
wiesiateiiMlabeiLocres, ist hier gani nngehttrig. Denn sobald
die UÜdo venae inßavü, ist rie nicht mehr Mo, sondern prurieae.
Sehr wobl aber kann sie taetra genannt werden. Taeter findet
sich vorzugsweise in Verbindung mit odor und sapor, bezeichnet
also 'eker. Hiemach ist die Verbindung epirüm taeter Carm.
ni, 11 der Ubelriechende athem dem sprachgebranch durohana
angemessen nnd wenigstens ans dem taeter kein schlnss anf die
nn&chtheit der Strophe an sieben. Soll nnn die bmnst recht
derb geschildert werden, so wird anf den sieb dabei entwickeln-
den odor hingewieben, wie Epod. XII et quam malu^ uyidique
membria CrescU odor; die fomicet heissen vorzugsweise okntte nnd
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17. HoratiaB.
89
oUdi, was wohl nicht bloss der fuligo zuzuschreiben ist. So ist
<(Mlra Ubido hier ebenso gerechtfertigt wie CatuU. 76, 25 amor
gmimt wird (Mfar morbuB und S«t I, 8, 107 €umm§ tatUrrima
kU MHMk Also hat man des tüb. aii&teUii]ige& wohl «od Tor-
tUblSg m prttfea.
ESne treffliche emendation istOann. III, 20, 5 eontempnatur
für cofdempletur. — Mit recht ist über Baehrens' conjectur Carm.
m, 4, 9 oUriew extra Umina pergtdae gesagt: etsi non ab omni
fürt€ tutmm, emie rdigui» nudio egt praettantius. Die ooiyeetiir
iit d^lomaitifldi tOBsent elegant, aber de ist doch fidsch. Denn.
I. iit Horaa nicht in einer pmfula geboren, 2. hätte die ans
Plant Psend. 214 bekannte bedentnng des Wortes schon von
spiner Verwendung an unserer stelle abmahnen sollen. — Ep.
II, 5 streicht Müller mit Nauck v. 141 und ändert v. 140
Inrntm, dem nnn das object fehlt, in euhantes. Aber es fehlt
der aachwds, dass sidlaafst auch in allgemeinerer bedentong
Toikommt, wie etwa 3^/ia(c*r; Yerg. Aen. VI, 517. OatolL 64,
391 ist nnr yon wirklichem bacchantischen rasen die rede nnd
«elbst Sil. It. T, 101 ist die gottesbegeisteruug der seherin Grund-
bedeutung. Öodann vermeidet Horaz in den Episteln die elision
in der cäsar, auser vor e/, wie Haee ego proeturare et tdoneuB,
was f&nfinal vorkommt; anderweitige elisionen hat er nnr £p. I,
11, 9. n, 2, 204 nnd A. P. 416. — Zn Oann. I, 6, 2, wo
UBHer oIm mit Passeradns schreibt, wMre eine beangnahme anf
Epist I, 1, 94 curatut inaequaU tansore capülos erwünscht
gewesen.
17. De BoraUo Lneretii imitatore. Dissertatio Inangoralis,
inim . . . seripnt Adolfns Weingaertner. 8. Halis 8azo-
nom 1874. 50 s.
Es ist längst ein bedürfhiss gewesen, den cinfluss, welchen
liUcrez auf Horaz geübt hat und den scheu Lambin durch-
Khaute und Bentlej mehrfach schlagend nachwies, in einer zn-
tammeuBteUnng der betreffenden stellen ans beiden dichtem an
Absiiehea, imd der wf. verdient alle anerkennnng dafitr^ dass er
^Msa aeitgemlssen gegenständ mit fleiss nnd grttndlichkeit be-
ttbeitet hat. Er behandelt pag. 4 — 20 die imäatümee, quae ad
^^ct» et Horatü jpraeceptorum et institutorum consensum per-
p. 2ü — 37 qjMe ad dkendi copiam anU ad oratianem §olam
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40
18. Antbolog^ latinii.
Nr. 1.
gpectant, p. 37 — 47 qfiae ad res grammaiicas et mctricas perttneniy
und stellt am schluss, was besonders dankenswerth ist, die tlber-
einstimmmigeii tabellarisch znsaiimien. Die frage ist durch diese
•ebrift swar noeh nickt ydlUg enehSpft, «niges wie die bemer-
ktang LftefamaonB sn Lner. p. 206 Aber den tTpisoben gebraneh
Ton Appuhu xmä SMttm atieh übeneben, aber ^ sedie Ist
doch emstlich in angriff genommen und namentlich im zweiten theil
wesentlich pefördert. Denn den im ersten theil besprochenen
gemeiosaiiien anschauungen beider dichter liegt eben so oft eine
gewisse eongenialität als unmittelbare nacbahmnng so gronde,
wibrend die im dritten theil bebandelfe anfgabe hei der taztesbe-
sebafienbeitdesLnerea an einer absdiBeesenden dantelhing Über-
haupt noch nicht reif ist. — Es wäre sehr zu wünschen, daas
diese arl)pit nachahmung fände und insbesondere das verhHltniss
des Horaz zu dem nunmehr durch Lucian Müller augttnglich
gemaebten Lneiliae gründlich festgestellt würde.
18. Oai-meu codicis Vossiani Q. 9 a Mauricio Schmidt
emendatmn. (Index iection. hibem.) Jena 1874, 12 s. 4.
Alezander Biese hatte (Anthol. Latin. I, p. 18 fgg.) die in
den hss. theiiweise sehr willkührlich überarbeiteten und umge-
stalteten precationes Terrae matris (5) und omnium herbarum (6)
in ihr ursprüngliches versmass (nach archaischer art gebaute
lambiKhe senare) in der weise an bringen TerBncht, dase er
dem Tersificalor nmbreia liaibarisdie fiwilifliten antrante. Er
üess deshalb 6, 8 §mMii» vor folgendem coneonanten nnd 6, 8
TOT folgendem vokal als dactylus statt trochäus zu und nahm
aUf 6, 12 sei das erste a in aanitatit kurz gemessen. Andere
treiheiten (5, 6 und 6, 18) corrigirto er selbst später in der
Torrede aar «weiten hälfte des ersten bandee ^ JbttiutlogM Latmtu
In dem zur anzeige vorliegenden neuen restitutionsvcrsuch
strebt Moritz Schmidt nach engerem anschluss an die Überliefe-
rung. Er druckt zunächst den Wortlaut des codex Yossianns
ab nnd notirt nnter demselben die abweichungen der an man-
chen stellen anverilMgeren breslaner haadsdurift (B). Dabd
sind mehrere nngenanigkdten nntergelanfon : pag. 8, leile 7
mnes es bdssen generana et gentraa; 3, 9 quem (ohne angäbe
einer correctOTi welche sich vielmehr auf codex B bezieht);
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Nr. 1. 18. Antbologia ladoa. 41
10 «IMi «HRftro»; 4, 6 prauta und qummmque; 4, 1 hac \ 4, 17
fddquid; 4, 18 mtW in der klammer.
Der darauf folgende herstellungsversiich , welchem kritische
amerkiuigen angeftigt sind, enth&U manches beachtenswerthe,
«WD Auch ein mfiglichrt enger anschlnss an die haa. nmnttglich
«ar. Entgangen ist Sehmidt dabei Mthly^s recension der An-
M. Intina von RSeae in der Zeitschr. f. d. Deterr. Gjmn.
XXII. (1871), besonders pa^. 554 fg., der zum theil schon
gleiches oder ähnliches f^efundcn hatte. Die einstige gestalt der
iambischen senare aus der vorliegenden handschriftlichen über*
aibeitnng y5Uig ncher in reeonstroiren , wird nie gelingen.
Doch kann man, unter lierttckriclitignng der Ar die ardiaiachen
diamatiker geltenden metrisdien regeln, einen flieil der von
Schmidt statnirten verse als unwahrscheinlich erweisen:
So durften die einen trochäus vertretenden dactvlen arbitra
(4) [ebenso Mähljrj und «iem^u« (3 1 j kaum durch conjectur in den
iezt gebricht werden. Auch die betonung Fidem: 4sBauäi
faaeto it fmi (Sl) ist sekwerlieh riehtig nnd aweiailbigee «reodK
(41) nnwabneh^nHeb. Die TersBchlHaae anf einen aneb in den
arebaiach gebauten inschriftlichen senaren Temuedenen di-
iambus (45) prcc^w mew und auf einen creticus mit iambus (53)
gratiasgue agam sind nach dem, was August Luchs im I. band
der 'Stadien a. d. gebiete des archaischen lateins' auseinander*
gnetrtbat, bedenklieb, ersterernoeb eber m entsebnldigen. An
leMerer stelle ist statt 8dunidt*s Fmumgu» voMi frtigm gra-
titttquB agam^ wofHr die bas. am seblnss et grtOUu i^^omllber-
liefem, entweder mit Riese durch Umstellung et agam gratiaa
bcrzustellen , oder, da seltenere, namentlich archaische formen
Ton den abschreibem auch sonst durch neuere yerdonkelt sind
(▼gl 54 «ose» statt noMier), mit Mäblj an eonigiren: «t grat^
(oder ypofif) a^oai, vgl. ansser prosaikeni nnd diebtem seit
CSeeio: Plant Here. 84S; Mil. Glor. 412; Pers. 756 (vgl. aneb
Trin.821; Stich. 403; Trin. 824 und endlich auchPoen. LI, 6).
Die in der hauptcaesur überlieferten hiate: Fugdtgue sölem
— it procüUu edncitas (10) und vielleicht auch Exa&di, quaSso
— M fatoi coeptü meU (21) und wohl auch 5, 5 nnd vieUeicbt
6, 5 Biese, billigt Sebmidt niebt leb balte dies verfiduen iflr
Menklieb: denn, iXsst man aneb die plantinisebe metrik bei
eite, iiir welebe die snUsngkeit des biats in der haupteaesnr
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42 18. Anfbologia latina. Nr. 1.
vielfach besiritfen wird: so weist doeb Bttcbelen Ani$tologia epi-
graphica latina unter ihren ca. 450 iambischen senaren , von
welchen aber fast 00 als strenger nach griechischem Vorbild
(mit reinen zweiten und vierten fiissen ) gebaut abgezogen wer-
den k»imen, sieben bis achtmal (X, 7; XXXVIII, 8. 10;
XXXXin, 8 ; [XXXXYI, 2]; LI, 11; LH, 2; [XCV, 8] den
hiatos grade in der penthemimeres des iambischen senars aul^
während an anderen versstellen gar keine hiate unter diesen
ca. .360 senaren vorkommen, mit ausnähme von L, 5 [Valete — '
it benefdcite etc., vgl. Bücheicrs oote) und etwa von XXXYIII,
6 (am satzschloss und hinter -m: Ego tAm, — ovdntes ete.^ wo
aber aneh die messmig egO ohne Hiat denkbar ist)^). Dara
. kommt B. b. ans dem Corp. Inser. Latin. T. m, nr. 6416 der
senar mit hiatns in der penthemimeres: Rumir« tdiMio —
Ilyrici iaceo in solo. Unter den contiuuirlich oder mit senaren
vermischt vorkommenden choliambischeu trimetern findet sich
inderAnthoL epigr. latinorum einmal fCV, 3) der hiatuB in der
penthemimeres'). Dass vieles stttmperhafte nnd für die litter»-
rischen denkmSler daher als analogie nicht verwendbare in den
Inschriften vorkommt (vgl. anoh BitBchl, Nene plantin. ezcnrse
I, 123 fg.), ist selbstver-ständlich. Für dichtungen aber wie die
vorliegenden 2;recii^/ow<'Ä scheint mir , unter berticksichtigung
jener inschriftlichen hiate in dor hauptcaesur, vorsieht im
kritischen ver&hren geboten. Vgl. auch a. b. was Theodor
Bergk (Bdtrftge rar latein. grammatik I, pag. 114 fg.) ttber
die acrostiehiidien argmnente an den plantinlschen comiQdien
bemerkt.
Bei der herstellnng der verse im einselnen iXsst sich viel-
faeh Aber möglichkeiten nicht hinanskonunen. Schmidt hat eine
anzahl von stell en scharfsinnig reconstruirt ; vieles bleibt zweifel-
haft, maucheä unwahrscheinlich (wie divae 40 u. a. m.). ^
1) Ich sehe natfirlich von mesftungen wie täm tniquom , di äp6'
tkiea, eätn amicets und auch von düo ui als wv ab, da diese mit der
vorliegenden frage nii'lita zu thun haben. — Ein hiat vor dem letzten
creticus ist allerdings TJX, 2 überliefert, doch ist dieser vcrs stark
verderbt. Fehler wie XXXll, 2 kommen begreiÜicher weise nicht in
betraoht; tu XXXXV, 7 vgl. BQchelers note.
2) In demselben gedieht ist Nativom - t'i^set (4) und Hemissem — dHni
(5) 80 zugelassen, dass das -m beide male ausgesprochen wurde. •
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Nr. 1. 19. C. Julius Cäsar. ' 4S
Dnreb dradcrenehen ist pag. 6 Ten 48 ttadkM statt traditatt
entstanden.^)
W. Studemund,
1) BeU&ufig 6rwftbne ich, dass in Riese's AnthoL lai. I, 1, pag.
Sil nr. 291 rem 3 offenbar zu verbessern ist: Ifee mamm ßigit ro-
cflii» nte paveteit vtia (statt regia[m]).
19. Die coosecntio temporam bei Caesar. Abbandlung
mm 40. Programm des henogl. lyceuras zu Eisciiberp: . . . vou prof.
dr. A. Procksch. Leipzig, druck von C. G. Naumann, gr 8.
36 s. — Auch besonden erschienen bei B. G. Teubner. — 8 ngr.
Eine sorgfiütige, gediegene arbeil Naeh der ansftdnfiehen
hsBpreebnng der programmabbandlung des TOn 1870, als deren
t'ortsetzung, entsprechend der anktindinrung daselbst p. 40, diese
in dem vorwort ausdrücklich bezeichnet wird, Phil. anz. IV,
p. 499 — 506,^) genügt es au constatiren, dass hier die dort
hervorgehobenen Toisfige In eibdhtem messe an tage treten, die
Dingel aber fiut ydlllg besdtigt und. Der yf. Ist anf wider-
■pnicb gegen die einiheilnng des Stoffes gefasst. Den mögen
andere erheben. Ich finde, dass sich gegen die drei capitel mit
ihren unterabthoiluugeu weder an sich noch in betreff der durch-
fährang irgend etwas begründetes einwenden lässt, im gegen-
äidl die Sache dadurch an Übersichtlichkeit gewinnt Wenn
laeh in cap. L tempore der IndieatiTischen neben-
ifttse. A. relatiy-, modal- (eomp.-) und eansalsitae,
§ 8 und 5. III. der ausdmck 'aoristisch', zumal von zwei ganz
verschiedenen arten von Zwischensätzen gebraucht, kaum auf all-
gemeinen beifall wird rechnen können — wie ja auch der vf.
p. 6 am ende Ton A. denselben nicht festhält— , so ist doch die
Hebe selbst sowohl hier als in B. temporal-, eondieional-'
and eoneessiysfttae riebtig, genan nnd erschöpfend behan-
delt (s. 4. p. 12 Bohtte statt »alute)^ ebenso wie in den beiden
folgenden capiteln nur in kleinigkeiten eine andere fassung
wüaachenswerth sein dürfte.
l) wo 8. 501 Z. 20 statt aus zu lesen ist an.
„ „ 501 „ 7 v. u. statt c, 3. zu lesen ist 6, 3,
„ „ 503 M 18 statt Lat, so lesen ist 8aL
H »t ^05 „ 15 statt ehrnfatU wsk lesen ist allenfalls,
„ „ 505 „ 9 V. u. statt eelticam zu lesen ist Utietuiu
»> n n >tatt a. SU lesen ist a. «. (am ende)
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44
19. G. Julius Cäsar.
Nr. 1.
ZmiXehst fsC unter cap. H. Tempora der eonjoneti-
▼iachen nebensätze. A. Sätze mit cum. § 12 der
begfriff or. obltqua ebenso wie anderwärts, z. b. § 22, in
weiterem sinne gefasst eIh cap. III. § 31., wo wenigstens das
«weite 'an tieh* dnreh *im engeren sinne* m ersetien gewesen
wire; femer sind die bdden anter a) angegebenen stellen we-
sentlfek verfleliieden von einander (*Xlin1ieb*), denn wibrend in
der ersten, 7, 83, 5, videatur durch das vorbergebende qmd —
placeat genügend legitimirt ist [so dass, wenn hier placerei stände,
sicher videretur folgen würde], bleibt BC. 3, 86, d Pertmm trt,
CUM — Bit aeee$9um, — aggredereiihir immer ^ne — wenn
aneb bei Osesar niebt nnetb^rte — anomaUe, yiel anffiUliger als
die bebannten stellen B. G. 1, 81, 8. 12—16. 40, 7. 12, nnd
im entgegengesetzten sinne B. C. 1, 85, 12. Proinde — dimStterent,
vgl. p. 28 ; endlich passt der ausdruck 'epexegetisch' gewbs
nicht zu dem anter b) angeführten vorletzten beispiele B. C. 1,
8, 8, ebensowenig sa den anter e) nnd nnten, beim * imperfecta sn
5, 81, 4 (obgleich 'vorwiegt* vorhergeht), nnd wenn bei BG.
1, 16, 6. (wo Utlsehliob e steht) weiter nnten die eaosale be-
deutung von pracsertim cum richtig angegeben ist, so geht daraus
hervor, dass die anordnung der 'wenigen stellen' (es folgt auch
noch 1, 26, 2) nicht übersichtlich genug ist; auch connutrmil
p. 11 anf. bedurfte einer sachlichen, nicht nnr der formellen er-
klSrong. In betreff der 'sanunarischen (vgl. vorwort) sahlen* a. e.
des vorlelsten absataes dieses §. mache ich nnr daranf aafinerksam,
dass B. G. n. das kürzeste der 4 genannten bücher ist, dem-
nach in demselben relativ am häufigsten (38 mal) *CMm mit
ipf. und plqpf ' u. s. w. vorkommt
Unter B. Final-, eonseeativ- and sabstantiv«
stttse. § 18 kann idi trots der ttbersetsnng von KSeUj-
Rlistow nicht logeben, dass 6, 11, 4 ne quU egerH aaeh final
gefasst werden könne, die vermnthatigen § 14 p. 18 su 7, 45,
1 (dasselbe wort ebd. § 3 p. 16. a) beanstandet, und BC. 1, 18,
3 sind jedenfalls, ebenso wie § 5. p, 4 anf. posstt (vgL jedoch
Nipp. Add. zu p. 85, 3. p. 790) l)eachten8werth; warnm sollte
nicht aber anch hier wie bei m BG. 1, 61, 2., s. weiter anten,
[nnd 8, 109, 6, p. 8 ff: («vielleicht richtig ^eeit') ^ gehört
scheinbar wegen der Stellung nicht hierher] eine ausnähme
stattfinden ? Dass das letzte beispiel in § 17. abs. 1., B. C
u.iyu,^cci by Güü'
Kr. 1.
1». C. Julius Gümt.
45
1, 89, 4, nicht dahin gtthSrt, hat der vf. selbtt dnreh irinen
niftti aniBer sweifel gesetit Nach dem, was in der yorerwtthn-
tcD besprechung, Phil. anz. IUI, p. 500 a. e., über B. C. 1, 85,
4 gesagt ist, war § 19 p. 16 a. e. statt dieser stelle vielmehr
{ 10 desselben capitel an erwähnen, wo ebenso wie § 4 von
im leiatiTsatM, dieser aber, wie In der vorhergehenden stelle
B.0.8,18, 7, yon^nemperfoet, mt — daimm, abhingt Ebd. p.
17 kuin ich in B. O. 1, 14, 7. B. 0. 1, 22, 6 kein *pf. bist*
erkeuuen, behaupte aber trotzdem entscbieciea, dass, wenn es der
•loa und Zusammenhang erlaubte, Caesar in der zweiten stelle
togemiur geschrieben haben würde. Jedoch da a. e. dieses §
tUsaasdrüddicheerklftrang folgt, dass die acten ttber diese frage
aoeh nicht TSlüg geschlossen sind, enthalte ich mich in betreff
dsr im folgenden behandelten coni perfeeti weiterer bemerknngen,
mir möchte ich nicht, dass Nepos in irgend einer besiehnng, am
Allerwenigsten wo es sich um eine freiheit handelt wie hier, mit
Csesar anaammengestellt würde. Aus C. Condicional-,
eoncessiT- nnd modalsätze registrire ich bloss die wortf
§ 23 abs. 1 a. e. p. 19 — *das streben nach dentUchkeit* — ,
aar am den wnnsch daran an kn&pfen, dass diesem wichtigen
ÜKtor, Yiel wichtiger als das Hng^sebe gesetz, p. yorwort und
§ 17 a. e. p. 15, § 29, allenthalben in diesen verdienstlichen
QDteniuchungen rechnung getragen werde. In D. Interroga«
ÜTifttae. § 27 d) p. 24, wo etmUüiHi 5, 22, 4 (swischen
■ysrai nnd mterdieit) nnbedingt praesens ist, ist mit *fntnr*
aiehts gesagt: dass der tribnt ein 'wiederkehrender' ist,
liegt schon in den Worten in timgutot anmo»; jedoch wird die
aothweudigkeit des coni. iraperfecti recht klar durch das folgende
noeeat. Ebd. a. e., p. 25 , ist es nicht zu billigen, dass die
'deatachen fibersetzungen' herbeigezogen worden, da wir Deut-
lehsn anerkanntermassen eigentlich keine eons. temporun haben. —
Iaesp.IIL Oratio obliqna folgt nach der treffliehen allgemei-
aea erOrtemng § 80, worin es doeh nicht überilttBsig gewesen
Hre in erwähnen, dass die directe rede des Labienus B. C. 3,
87, 2 — 5 in § 6 durch ein paar werte indirect fortgesetzt wird,
(die des Pompeius 86, 2 — 4 sogar zwischen indirecte eingeschoben,
m dais diese die einleitung [danach eine pause des admitan]
lad den schlnss daan bildet) § 88 snerst die berflehtigte stelle.
B. C. 8, 78, 6 esrlM^ wem Tgl. Binter praef. p. LXVn. Mir
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46
20. 0. Sallnsdiis Ori^QS.
Kr. 1
ist es klar, dass tob einem ftlgesats, noch dazn coordinirt mit
atquB — ^mrmt, Behoii deswegen nicht die rede sein kann, weil diea
viel sn weni^ selbstbewmrstsein ron Seiten .Caesars ansdfflcken
würde; antaii^ (§ 2) und scliluss der rede, die ganz von hor-
tatus est abhängt, enthalten nach meiner aufta^sung eine auf-
fordemng (im conj. impf.), beiden zunächst stehen gerundiva, in
der mitte <ls6srs n. s. w.; diesen liöciist kunstvollen ban an stö-
ren ist bedenklieh; entweder ist also eine durch den imperso-
nalen gebrauch von veiiere sehr erklflrüehe hirte snannehmen » v^l.
jedoch cap. 44, G rm'Ucbat, — vulnerabantur, — incMsercU, — fecerant^
gewiss nicht weniger hart — oder der satz durch das Apitz'sche
verterent völlig tadellos zu gestalten. Ferner gehört nach dem
befolgten plane das letate beispiel der ^heischesätae', 7, 61, 5,
naoh§ 18 (daher *kann man — rechnen*). Endlich p. 89 i. 4 ist
rtdr, statt dir, au lesen, vgl. p. 88; a. 18 n. fehlt erwfthn-
ten nach ('unten'). — Diese kleinen mängel werden reichlich
aufgewogen durch den inhalt der folgenden bis zum Schlüsse,
von denen namentlich «39. 40. 41 unnmstössliche endresultate in
anschaulichster form enthalten, wie sie nur durch gründliches
Studium gewonnen werden können. Und wenn auch vielleicht
im einseinen noch mancher kenner hier und da eine abweichende
ansieht mit gutem gründe geltend machen könnte, das steht doch
als endergebniss fest, dass wir es hier mit einer specialfurschuug
zu thun haben, welche die Wissenschaft wirklich fordert.
20. Quaestiones Sallnstianae ad Lucium Septimium et 8ul-
picium Severum Oai Salhisti Crispi hnitatores speetantes. Disser-
tatio inauguralis quam . . 8crii)sit Heuricus Pratje Stadensis.
Gottingae. MDCCOLXXIV. 66 pp. «.
Mit ausdauerndem fleisse und besonnenem urtheil hatPra^e
die mühevolle Untersuchung geführt, welcher gewinn für die
feststellung des Sallnstinsteztes rieh aus der veigleichung des
Snlpicius Severus und Dictys Cretensis (L. Septimius) mit ihrem
stilistisclien vorbild ergebe, und hat dadurch die kritik des
.Sallustius im einzelnen mohrfach gefordert, wahrend er in seiner
zusammenfassenden Schlussfolgerung zu weit gegangen ist In
der sachgemässen einleitung vermisst man nur für die veimu-
diung des vft., dass die Epkißnmt MU 2Vomrw im xweiten oder su
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Kr. 1.
30. C: Sallvstiiia Crispns.
47
mbng des dritten jahrhimderti nnaerer satredmnng geschiiebeii
Mi, die uidBatiiiig eines beweiieB. Ob naeh Dangen annalime
die existenz eines griechisclien oHpnals gänzHch absiiweisen sei,
läset der vf. , dem tibrij^jens Körtings buch über Dictys und
Dares wahrscheinlich noch nicht zugäuglicii war, uucutüchicdeu.
Der reichhaltigen aemmlnng von parallelstellen aus Sallustius,
Dic^s und Seren» und einer daran gereihten Charakteristik
fiber die «rt, in welcher jener yon diesen beiden nachgeahmt
worden ist, folgt die behandlnng von etwa drdasig stellen ans
L'atiliua und Jugurtha und einer aus den Historien iin hinblick
auf die vou beiden nacbaliDicrn oder einem derselben gebotene
ie|roduction. Zunächst wird Uist I, 48, 11 JD die übrifi^ens nnr
Meh von Gerlach bestrittene lesart agitm' gerechtfertigt. Dann
werden sechs steilen besprochen, an welchen der die von
SsptiminB oder Severos bestätigte ttberliefemng in cod. V jener
des cod. P vorzieht, und zwar Cat. 20, C novmet ipn und Jug.
85, 33 praetndium im einklang mit Jordan, Jug. 24, 3 incertum
ut wahräcbcinlich und 85, 20 nu^u vosque gewiss richtig gegen
ihn, 14, 12 tmUium laborit gegen denselben mit sweifelhaftem
leihte. Die lesart in Y Jag. 24, wot orahm wuttOt wofür Jordan,
WSlffin nnd Wirs ndtFadvot lesen, während Weinhold schwankt,
tertheidi^ der vf. dnrch ein beispiel aus Septimius II, 51 eum
oratum vcniasent, und weist ein audcros für P sprechendes bui-
spiel II, 21 cui VOM ob eandem causwn oratum vemmu« jsurück,
weil hier zwischen ad vot und oratum einige werte eingeschoben
Mien. Aber dies mindert doch die beweiskrallt des beispiek
beiaeswegs, da ja Septimins ab tamdem eamtam vo§ oratum hstte
tchmben können; überdies erscheint dieser setz dem Torbilde
noch ahnlicher als die andere stelle , da er dasselbe object vo8
äas bei »Sallust steht, beibehalten hat. In der schon erwähnten
^Ue Cat. 20 , 6 empfiehlt der vf. auch in dies magis magtsqite
StttVniaehreiben, indemersich anfSeptimins I, 19, II, 7, III,
) beruft; aber er geräth dadurch, dass er hier die bei Sallnst
mUm dargebotenen parallelen nnterschätst, in wiederspmch mit
ian ausdrücklich p. 46 adoptierten Grundsätze: [ru] verba ad
fcnptorU coTumetudiHem restituamus^ quam ut, si quattuor lucis alitfuis
can/irmetttr, «{uMto autem seriptura ßuduet, hoc loco aUam
^^9^ ieriptarem seeulum sms ttatuamu». — An zwei stellen sucht
der vi nach Wira dannthnn, dass cod. überwiegend besser
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48
20. a Sallnstiiia CriBpus.
Nr. 1.
Bei als P; aber die eine derselben Jng. 114, 4 steht gar nicht
in P, der Ton 118, 8 an nnlesbar ist, wae dem Tf. entgangen
•einninas, nnd die andere stelle, Gat. 28, 2 yermag, aneh wenn
eine einlege stelle jenen nachweiB liefern kttnnte, nichts sn ent-
scheiden. Denn wenn die lesart in quantum periculi vom vf.
mit vielen belegen p. 44 ausgestattet ist, so folgt hieraus nicht,
dass die inP erhaltene quantoim perieulum verwerflich sei; findet
sich ja s. b. aneh ftumium »sgoU Jng. 85 , 8 neben tamitm n&'
gaimm Gat 44, 1. — Von den übrigen stellen die der vf. ohne
nebenrtickdcht nach der folge des textes behandelt, sbd CSat.
36, 5 ac veltUi, 54, 5 teqitebatur 55, 1 [arf], Jug. 10, 1 ea res,
72, 2 excitu», 106, 2 pavens iin sinne Jordans entschieden; Cat,
55, 5 wo Jordan schwankt, werden nach Dietsch die worte vm*
dUmr^rwmwpüaiimi mit recht beseitigt; Jng. 42, 5 wird g^pen
Jordan nnd Dietsch das überlieferte äutrH gnt geschütat Da-
gegen ist es nicht sn bÜligcn, wenn der vf. CSat 55, 6 das
archaistische exUium vüae dnrch das geläufige exüum ersetzen
will. Wenn Jug. 25, 7 ammus cuptdine caecus ad inceptum scelus
rapubat nach P geschrieben werden soll, da Sallust das suhject
oateiffgenie mit einem activen verbnm eonstmire nnd da es ele*
ganter sei, am ommm JugwrihM Utmqiuim odoenarim ebgiUtur,
qm «1 tmnpiator im maHam umt parUm irahere miU: so ist hierbei
übersehen, dass dnrch eaeeu» entschieden animtu nicht als der
fortreissende, sondern als der fortgerissene, bezeichnet wird, wo-
durch sich die lesart der übrigen hss. (und p) raptebatur als
nothwendig enrdst Auch Jng. 39, 5 fordert der v£ mit un-
recht, dass gegen die gute überiieferang onuno anUbat •visü"
mehr tmuHMB ardebat geschrieben werde; .d^nn wenn aneh Sallnst
die aetive stmetnr bd mimnt liebt, so wechselt er doch bis-
weilen, wie Jug. 11, 5 parum animo valuintte neben Cat. 20, 10
animus valet zeigt. Die einschiebung von animi vor anxiui Jug.
55, 4 erscheint durch die in einigen hss. stehenden cormptelen
amimonor oder Mumu atuenu nieht genügend begründet,
da die besten handsehriften einikeh das hinlänglich dentUehe
MPNit bieten; ebenso nnn8thig ist die sn Cat. 54, 6 Tom
vf. vorgeschlagene tilgung des pronomens ülum. Noch kühner
ist es, wenn Jug. 82, 1 statt des ganz richtigen dicendo^ wofür
in P n. a. hss. indieendo verschrieben ist, das von Septimins
gebranchte, in den erhaltenen Schriften beiäallnst gar nicht Tor-
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20. C. Sallnstiaa Crispiu.'
49
kommende inserentlo empfohlen wird. Zu Jug. 47 , 1 f. wird
die radicale auf Septimiiis II 8 gegründete änderung ubi eum
iMvKr mst «Mreort eoMiMMranl statt der richtigen ttberliefenmg
a P nnd M et meoUn «I iiMrearj «NuuMiraiil nur im vor-
beigeben nutgetheilt, weshalb man hier wohl davon absehen darf.
Aber wenn der vf. an eben dieser stelle die von Dietsch ge-
wagte Umstellung der worte si paterentur^ wodurch eine bei Öallust
ebe bdspiel dastehende construction erzielt wird, ans Septimios
md SeveniB sa rechtfertigen sacht, so geht er gewiss irre, da
&?on ihm herangesogenen stellen zwar die durch yeimnthnng
gebenden nns bekannten sprach gebrauch desSaÜnst eingeftthrte
stnictur aufweisen, aber weder im Wortlaut noch im zusammen-
sang eine beziehung auf Sallust als Vorbild verrathen. Dass der
t1 geirrt hat, indem er das Jug. 85, 47 Überlieferte consuUmt
tv SeTsnis in eonsslalor nmibidem wollte, hat schon Wölfflin
icsfligt — Noch mnss bemerkt werden, dass die handschrift-
bhen leearten nicht durchweg genau mitgethdlt sind, wie auch
die aus Philol. XXI, p. 162 angeführte conjectur zu Cat 5, 2
ättordiae ungenau ten Brink zugeschrieben wird, während sie
TOQ Kellerbaucr herrührt. Zu Cat 20, 6 wird die von der
iw^ten band in P (p) nachgetragene ▼erbessemng nicht eiwihnt
(vgl Jug. 85, 88), wihrend diese zu Jug. S4, 8 mitgetheilt ist
Zu Jag. 47, 1 ist die überiieferung nach Dietsch statt nach den
«ttYeVlässigeren angaben von Jordan und Wirz verzeichnet und
obendrein mit einem missverständniss, da in bei incolere die
«rste littera e nicht eraaa^ sondern in ratmra eeripki ist Jug.
72, 2 hat nicht prima Fi mamu die lesart eaEcäii«, sondern p.
Dtt iirthum des vh. Jug. 114, 4 ist schon oben berfihrt — Ln
Inilili^ auf diese mannigfachen bedenken erscheint es nicht
■BgBch, dem schlussurtheile des vfs. über den angeblich er-
lesenen Vorzug des V vor P beizustimmen oder den beweis
den Vorrang des vor P als geliefert anzuerkennen; das
Teidienst aber, eine reihe von stellen durch heranziehung des
Septindss und Severus richer constituirt zu haben, bleibt dem
^ «kbestritten.
21. De Festi breviarii fontibus. Dissertatio historica, quam • . .
Kiipsit Richard Jacobi. 8. Bonn 1874.
GewiAmlich nahm man bisher an, dass Festus bei der ab-
Md. Aas. m 4
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«
60 - 21. FeBtos.
Nr. 1.
fassong seines breviariums am meisten dea Etttrop und Floms
benutsthabe. Alleiadie in der neuesten seit angestellten unter-
sttdrangen ftluen m. gm anderen resnltaten, wie s. b. die von
EHrogoff fde MkOropU hremarü indoU ae fonühu 1813) und von
Gardthausen (die freographischeu quellen Ammians 1878)» welche
nur beiläufig den Festus berüliren , vor allem aljer die von
Jacobif der in der oben angeführten dissertation zum ersten male
den Festns smn gegenständ einer eingehenden nntersnehnng fiber
dessen quellen gemacht hat Nachdem der vf. in der fra^^aiio
nachgewiesen hat, dass Festns UbtXbm twum tu lueem edidüte
anno 3Ü9 (pag. 7) und ad Valentein imperatorcm brcviarium
iuum misisae (pag. 10), geht er zur genauen bestimmuug der
quellen über.
Cap. 1 ist die dedicationsepistel an den kaiser Valens, und
im zweiten cap. stellt Festus kurz zusammen, wie lange die könige,
ecmsuln und kaiser den römischen Staat verwaltet haben. Der
bew^sftlhmng Pirogoflb schliesst sich Jacobt mit recht an, dasa
nSmlich Festus in diesem capitel nicht den Eutrop benutst habe,
sondern Eutropium et Fesium ex eodem fönte y aliquo chronica ,
hausüse. Mit grossem fleisse untersucht nun der vf. die einzelnen
capitel des breviariums und kommt zu dem resoltate, dass
1) Florus nicht mehr als quelle des Festus ansusehen sei, dass
2) £utrop nur ftir cap. 20 — 24 von ihm benutst sei, dass Festus
viefanehri um mit den werten des yfii. su reden, im ct^piUh»
3 — 14 eompfmmdiSa im «Mm voe<ua6 opuM geographicum ^ quod Am-
miarnis quoque Marcellimis in gcographici^ operift mi partibus con-
acribendis adhibuüf praeterca provinciarum indicem^ ddnde copita
15^19 ea 'epiUma facta e Lim annaUbui hautta eue, • . • po-
sfrsmo eopda 25 — 29 nuuBknam gmdm» pmiem esc .^ptn» Fsifi
moHa 0mamaue.
Mit diesem resultate bin ich im grossen ganaen einverstan-
den, nur fitnt es mir schwer, den Florus als queUenschriftsteller
gana aufgeben su mflssen. Dass Festns ihn nicht als direete
quelle benutzt hat, geht wohl aus der untersuehun^r des vfs.
lierv'or, aber dass er ihn vor äugen Latte, scheint mir folgende
stelle zu beweisen, die der vf. leider gar nicht beachtet hat
In dem prooemium vergleicht bekanntlich Florus die perioden
des römischen Staates mit den stufen des menschlichen alten
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Kr. 1
21. FestDB.
61
tmdnachdem er die infanHa, adnUieMtia und iwmtim besprochen
liat, sagt er: a Caetare Augusto in saeeuhtm notinm h€tui
nudto minus anni ducenti, quibus inertia Cacsarum quasi consenuit
adque decoxit, nisi quod sub Traiano J^incipe mottit lacertoa
etc. Es ist kaum glaublich, dass Flonu, euk jüngerer Zeitgenosse
des Tnyan, in seinem prooemimn diese werte über Tnjan von
emem andern schriftsteiler abgeschrieben haben sollte, wir müssen
rielmebr annehmen , dass dies seine eigenen worte sind, nm so
mehr, da lacertos movere poetisch gesagt wird für convalcscere,
was ganz zur auädrucksweise des Florus passt, von der Peter
Burmann sagt: Floms saepiua paetiee quam kumam logutna. Nun
kommt aber, soviel mir bekannt ist, lae&rtos mosers nur noch im
Festas cap. 20 vor, und hier werden die worte ebenftlls von
Trajan gebraucht. Was liegt wohl nüher, als dass Festns an
dieser stelle den Florus vor äugen gehabt hat? Auch der Zu-
satz des Ifestus posi Äugustum scheint auf a Caetare Augueto
bei Floms zu gehen.
Zn Seite 88 anm« ist in bemerken, dass in cod. n. B,
siso im nrcodex X (FhiloU^. Ans. 1878, p. 100) steht: a
tnmtfuga guodam Mamaro mdiieftw, nicht Abgaro,
Noch will ich ein versehen berichtigen, das ohne verschul-
den des vfs. entstanden ist, da er die lesarteu der besten liand-
Khziften nicht kannte. Auf p. 12 lesen wir: huubM ad guaetUonem
ssilrani mihmdam mosMnfi* sws «tdialHr, gttod Fetim Tarquinia
Mos 37 et B^iptfho 36 , eontra Euiropki» iVtseo 38 ef iSuperfto
U Mmt amo9. Dies ist nicht richtig, die zahlen bei Festns
tfimmen mit denen bei Eutrop vollkommen übereiu. Im cod.
Bamb. steht Targuinius Superbus expulsua regno est anno XXTIJI,
im Cod. Goth. anno« XXXIIII. Dass das richtige im cod. B.
enthalten ist und dass der Schreiber des cod. G ein X zuviel
gonacht hat, sieht jeder leicht ein. Ebenso ist anch bei Tar-
qumius Priscus im cod. B. die richtige zahl XXXVELI ange-
geben, während wir im cod. G. XXXVII lesen, wo leicht ein
strich ausgelassen sein kann. Die ganze stelle des zweiten capitel
lautet nach cod. G. und B. hergestellt folgendennassen: Reg»
"•M Bama& per annoe CCXLIII regee mmero VJI, Bomulue
ffgimU annoe XXXVII ^ eenaioree per guinoe diee anmim untim.
lfma Pompiftue regnavit ainnos XLIII ^ TuUus Hostiliut regnavü
*Miof XXX 11 f Ancus Marcius [cod, G, Alarsus, cod. B. Marcus)
4»
52 Qiieeliiflelie gescHdite, Nr. 1.
regMvÜ mmoi XXIIIX, JFVweiw Targimtiw (so in cod. Q. und B.)
regnavü annos XXXVIII, Servius TuUius (cod. G. und B. Ser-
vti^MM 2WZim) regnavü annos XLIIII , Lucius Tarquinius Superbus
expulnu regno est anno XXIIIL Hiernach iflt auch Pirogoff
p. 15 la berichtigeiL
C Wagmm,
22. Der homerische schiffskatalog als historische quelle be-
trachtet von Benedictas Niese. Kiel, C. Schröder iu comp*
1873. gr. 8. 59 B. ^ 1 mark.
Der vf., ein schtfler A. Gat8chmid*s nnd bereits dorch
eine arbeit über die quellen des StephanoB von Bjzanx yortheil-
haft bekannt, hat die forschimg über Jen scliiffskatalog durch vor»
liegende schrift erheblich gefördert. Im anschluss an 0. MüUer^s
darlegitng die Unvereinbarkeit des katalogs mit dem ganzen
der Blas festhaltend widerlegt er in übenengender weise sowohl
K5elily*s Tersneh, dnrch ansstossnng Tersehiedener verse den-
selben in strophische foim zn bringen, als die ansieht, dass der
troische theil einen andern Verfasser habe als der hellenische.
Für die frage nach der abfassungszeit gewinnt er einen sicheren
terminus ante quem durch den nachweis von spnren der benntzong
des katalogs in dem homerischen hymnns anf den pythischen
ApoU, welcher vor beendignng des kirrhäischen krieges nnd
einftthrang der pythlsehen spiele, also vor 586 gedichtet ist.
Dass hierdurch ein neuer beweis gegen die Überlieferung von
der pisistratiscben redaction der homerischen gedichte gewonnen
werde f möchten wir bezweifeln: den bezieh ungen des katalogs
anf spätere bflcher der Bias, ans welchen vC anf vorliegen des
gesammelten epos sehliesst, stehen die weit zaUreicheren stellen
entgegen, welche der Blas widersprechen.
Die quellen und der historische werth der zwei theile sind
nach dem vf. verschieden zu beurtheilen. Den troischen führt
er anf reminiscenzen an stellen der Bias, der cykjiker (beson-
ders der ELyprien) nnd der Argonantika znrttck nnd schlägt daher
den gesddchtlichen gehalt dieses stflckes sehr gering an; ein
ergebniss, dessen richtigkelt nicht wohl in Zweifel zu ziehen ist
Im katalog der Achaerschiffc erkennt er nur die mythographi-
schen bestandtheile : die namen der fürsteu, die zahl ihrer sch^e
und das epische beiwerk als selbständige* arbeit des katalogisfea
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Sir. 1. 22. Grieeluaclie gesciuchte. 53
n tnd findet als deren hanptqnelle in einleuchtender weise
abennals dieKjprien und überhaupt die ejklischen diohtimgen;
digegen die anfiriUilnng nnd beeehrdbnng helleniseher orte,
Uodscbaflen und Stämme giebt nach seiner ansieht materiell im
weifentlichcn nnberUhrt einen älteren autor wieder, der nach den
darin vorausgesetzten Verhältnissen zu schliessen zwischen 770
imd 740 in BöoUen eine mfffo^og tiji '£AAodo( niedereehrieb.
So bXtte Bieh alao der inbalt dner nnlten periegeae von Grie-
Aenknd bis auf unsere tage erhalten, ein wenn es gesidiert ist
^sses ergebniss, das auch bereits die volle anerkennung von
Dt>. im Lit. centralblatt sp. 1510 und L. Mendelssohn Jenaisch.
Iii z. 1874 p. 169 gefunden hat. Leider müssen wir bekennen,
daas — einzelne gnte ansfUbrongen, wie die yerknflpfnng der
tiMigehnng Megara*8 im katalog mit deesen frttberer abbiaglg-
kot von Korinth, Ghitsebmid's vom vf. mitgetbeilte anaeinander-
Jetzun«: über die zeit des Aristeas von Prokonnesos, und an»
regungen, wie die bemerkung über Dorion und Dotion, abge-
nehnet — dieae partie der acbrift uns am wenigaten gelangen
ankommt.
Die begrfindnng aeiner ansieht findet Nieae lediglich in dir
beidiaffenheit der Tlieaaaüen betreffenden Üidle dea kntaloga.
Während die übrigen partien des hellenischen katalogs, von der
nur in mythograpbischer beziehung anfechtbaren stelle über Dorion
•i^gesehen, dem vf. keinen anlass zum tadel bieten, findet er dort
neben lahlreiehen beispielen beater cborograpbiaeher informatioii
liaaondere ftUe von ao grober nnkenntniaa, daaa beide niebt
am gleicher quelle abgeleitet aein können, nnd da dieae i^bler
nur in der vertlieilung und abgrenzung der einzelnen fürsten-
tbürner sich voründen, so zwar dass von acht landschaften dea
l^loga je zwei die in geographisch unmöglicher weiae anaein-
ander geriaaenen atttcke einer einragen bilden, ao folgert der
v£, daaa der katali^giat aelber in der geograpbie von HeOae
ganz unbewandert, wabraeb^nlieb ein Ißleafer geweaen Ist, der
wme anscheinenden keuntnisse einer älteren schrift verdankte
ttnd bei Thessalien, da er dort mehr fiirsten als fürstcnthümer
vorfand, vier landschaften seiner quelle durch rohe halbirung
i&aeht verwandelte, um jeden mit einer eigenen berraehaft ana-
ttaUan sm können. Nämlich 1) Aloe, welehea dem Aehm sn-
gaUteilt iat, eikUlrt Nieae f&r die bekanüte, mitten swiaehea den
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54
23. Griocluflclie geseliiclite.
Nr. 1.
orten dei Protesilaos (Phylake, Pyrasos, Itone, Antron, Pteleon)
gelegene eUdt In Aehai* Phthiotis: denn das Aloe in Malis,
▼on welehem Panneniekoe nnd Strabon apreelien, sei, da es Ten
diesen weder geographiseli fizirt noch ein cengniss seiner ezistens
beigebracht werde , als eine erfindung der erklärer Homers an-
zusehen. Das Hesse sich hören, wenn auch die anderen orte des
Achill sich nach Achaia Phthiotis weisen Hessen: da aber die
geographisch sicheren (TraelÜB nnd Alope) in Malis liegen, so
findet snnKchst der sats des dass swd landschaflen ans
einer gemacht worden sind, hier keine anwendnng; ans Strab.
9, 5, 16 geht ferner mit cvidcnz liervor, dass es nicht weit von
Trachis im nördlichen Lokris wirklich einen ort AIos gegeben
hat. Es ist also bloss anzunehmen, dass in früherer seit das
gebiet der Lokrer tdch nicht so w^t nach norden erstreckt hat
als spSter. 3) IMe orte des Ormeniden Enrypylos: Ormenion,
Asterion, die quelle Hypereia nnd das gebirge Titanos, bilden
nach Niese mit den Städten des Euraolos (Pherai, Boibe, Glaphyrai
und Jolkos) zusammen ein geschlossenes territoriiim : in der that
fand sieh die quelle Hypereia mitten in der Stadt Pherai (irrig
behauptet vf., ich hätte das gelengnet, s. Hellas in Hiesflalien,
Philol. Suppl. bd.n, p. 642); dnOrminion ftmer kennt Strabon
östlich yon Phend hinter Jolkos; endlich Peirasia, wie Aaterion
später hioss, wird von Stephanos von Byzanz und dem scholiasten
des Apollonios von Rhodos nach Magnesia verlegt. Trotzdem
fallen aber die zwei reiche nicht zusammen. Unter Pherai ▼ersteht
der katalogist nicht die bekannte Thessalerstadt, welche er glrieh
Larissa Pharsalos Skotnsa Kranen n. a. ignorirt, w^ die Thes-
saler erst nach dem Troerkrieg eingewandert sind; sein Pherai
war unmittelbar an (Tragui) dem seo Boibeis, die Thessalerstadt
dagegen ganze 50 Stadien von diesem entfernt. Und wenn er
anch so nnwissend in geograpliischen dingen gewesen wXre wie
▼f. behauptet, so darf er doch nicht fttr so aberwitng gehalten
werden, die qnelle in ein anderes land zu setzen als die Stadt,
in deren mitte sie sprudelte, da er doch beide namen und ihr
örtliches vcrhältniss zu einander nach des vf. ansieht in der
periegese gefunden haben musste. Ormenion habe ich, weil die
Identification mit Orminion es in das gebiet desEumelos bringen
wflrde, a. a. o. p. 641 für das Armenion des Strabon, Ormenion
des Enstatldos (d. i Stephanos von Byzanz) erklärt, welches beide
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Nr. 1. 22. Griechische geschichte. 5^
luiaii 0MQm Mal ^aqtccqg fietsen. Diese bestimmuDg findet
Niise ao wenig genaiiy da» min den ort wohl mit BnreiAn ftr
OndnioQ ansehen dflr^; de ist aber genan genngi nm erkennen
la lassen, dasa Armenion nordwestlieh von Pherai lag, also mit
einem östlicli von Pherai p:elGf:^enen orte nicht identificirt werden
kann. Aus meiner abliaiidlung p. G54 konnte Niese auch er-
sehen, dass Kallimachos auf meiner seite ist: bei diesem sind
es die Oimeniden^ welche m den spielen am heiligthmn der
Pallas Itonia Fladen; dies lag aber nach Fansaniaa eben
0tQm fi fTtt^v ffftl jittQCfftrfig. Asterion betreffend spricht das
▼om vf. betonte kriterium der topographischen bestimmtheit
ge^n ihn : die älteren schriftsteiler setzen es nämlich an den
zosammenfluss des Apidanos und Enipeus» also nördlich von
FhaisaloB, nnd die bestimmnng jener scwei geographisch gleich
umrissenden giammatiker ist ans falscher anslegnng des Apol-
lodos hervorgegangen (s. Hellas in Thess. p. 785). 8) Gyrtone,
Orfhe, Elone und Oloosson, die Städte des Lapithen Polypoites,
nennt Niese mit dem in Sachen thessalischer ethnographie ganz
eonfosen Strabon perrhaibisch und verlegt sie sämmtlich an'a
Buke Ufer des Peneios; dadurch ist aber die geographische
umSgliehkeit der trennnng dieser orte von den sifien der
PMiaiber und Ainianen des katalogs am ^Htaresios nicht er-
wiesen; diesen gibt der katalog auch Dodona, denkt sie also
vQitfiT westlich und binnenwärts als die Lapithen. Ueberdies
ist die behauptung des vf. nur von Oloosson unbestreitbar richtig;
Gyrton (wenn der katalogist die bekannte Stadt dieses namens
ganemt hat) war eine Theesalerstadt nnd lag am rechten nfer
^ Peneios, Elone haben die alten erklXier nicht mehr vorge-
fi&den und von Phalanna, für dessen akropolis Orthe erklärt
^rde, weiss man nicht ob es thessalisch oder perrhaibisch ge-
wesen. 4) Neben den Magneten des Prothoos am Peneios und
PeUon erscheinen als Phüoktets Städte Methone, Thaumakia«
Ibliboia und Oliaon, welche laut angäbe des wf. sSmmtBch auf
^ balbinsel Magnesia (soll heissen auf der su Magnesia ge-
l>origen halbinsel) liegen. Damit hat vf. eigentlich selbst die
geographische mögliclikeit der trennung beider gebiete ausge-
sprochen: denn der berg Pelion ist nördlich von der halbinsel.
Doch nur Methone und Oliaon gehören dieser an; Thaumakia
vt bn SsUichen Thessalien nicht nachweisbar nnd Meliboia war
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56 d2. GriedüBebe gMcUohte. Kr. 1.
nördlich tu der baeht swiseheo PeKlon und Ossa. Aneh Ton
letitarer Stadt ist nieht nothwendig ansanehmen, daas Ab in das
gebiet des Profhoos gefallen sei. Damit aber ist auob die letirte
stütze der ansieht des vf. gefallen.
Von der annähme, dass der chorographischo theil des helle-
niachen schifiEkataloga ans einer zwischen 770 und 740 geschrie-
benen periegeee abgeleitet eei, hätten den schon die bedenk-
lichen eonseqnenzen dieses satns abhalten sollen. Das fiBhlen
von Theben bekennt er p. 80 selbst nicht ausreichend erklSren
zu können, ebenso die tihergeliung der Thessalerntädte wenn
p. 47 vermuthet wird, Theben müsse damals, weil ein gesetz-
geber dort auftrat, in einem aerrUtteten zustande gewesen sein,
oder Larissa (p. 44) die awingbnrg der Perrhaiber habe noch
nicht bestanden, so sind das nnr haltlose hypothesen, die über-
dies weder das fehlen der andern Tbessalerstädte noch das von
Tliehon selbst erklären. Die ozolischen Lokrer sollen desswegen
nicht genannt sein, weil sie vemauthlich nur eine untergeordnete
bedentong und keine namhaften atädte gehabt hätten: letaterea
trifft anf Nanpaktos nnd Amphissa nicht an nnd das entere
können wir nicht wissen. Dodona gehörte inr aeit der Homa-
ridcn den Thesprotem, von welchen es an die Molosser kam;
nach der thcorie des vf. müsaten um 755 Ainianen oder Per-
rhaiber dort gewohnt haben. Pleuron und Kalydon gibt der
katalog den Aitolem; aber schon seit der böotischen Wanderung
waren beide Städte idolisch nnd ihr gebiet hiess Aiolis. Während
im achten Jahrhundert schon geraume Mit her Elia yonAitolem,
die untere Peneiosgegend von Thessalern, Euboia von Jonem,
Drj'open und Perrhaibern bewohnt war, nennt der katalop: dort
die halb mythischen, der zeit vor den grossen Wanderungen an-
gehörigen namen der Epeier, Lapithen nnd Abanten. Die Be-
stimmung des katalogs ist eben, ein bild von Griechenland zur
aeit des Troerkrieges au liefern, und dies ist auch der geridits-
punkt, unter welchem sein historischer gehalt zu prüfen war.
28. Der zweite punische krieg und seine quellen, von
Ludwig Keller. 8. Marburg 1875, VUI und 228 s.
Der gelehrte Verfasser dieses umfangreichen werkes nimmt
an, es sei durch die Untersuchungen Böttcher's der beweis dafür
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w
Hr. !• 23. Römische gescbichto. 57 \
m
gdeistet, da88 die fibereinstimmenden partien von Polyb. m und
Livins XXI und XXII aus einer gemeinsamen quelle stammen; da-
gegen be&iedigt ihn Böttcher's ansieht, diese gemeinsame quelle
m Sileniis und bei Livius yennittelt durch Coelios nicht Er
BQcht nim dfeee gemeiiiMmie quelle selbst m bestimmen und auf
den gansen sweiten pumscben krieg auszudehnen.
Als resultat orpbt sich ihm, dass die uns erhaltenen dar-
Stellungen des zweiten punischen kriegcs hauptsächlich auf drei
gmndlagen zurückgehen: 1) auf eine antiscipionische parteischrift
des Fabius Pietor, 2) auf eine parteibroehfire des P. Scipio, des
lehnes des älteren Afiicanus, welche saUreiche fUbchungen der .
hittorisehen thatsachen enthalten habe, 3) auf die unparteiischen
memoiren des köniprs Ilicmpsal II, welche Sallust. Jug. 17 er-
wähnt. Fabius, P. Scipio, in beschränktem umfanfj^e auch Silen,
sind nach dem vf. contaminirt worden von L. Calpnmius Piso
Frugi, welcher dann die gemeinsame queUe war ftlr Polybius, Livius
und k5nig Juba II. Juba hat jedoch mit Piso die memoiren
BSempsaVs Tersehmolsen , und er ist zum thdl eifialten bei Dio
Cassius (resp. Zonaras), besonders aber bei Appian, welcher
somit in diesen partien für uns der unparteiischste gewährsmann
ist nnd mehr beachtnng verdient, als ihm bisher zu theil wurde.
Zunitehst hat also der yf. die grttnde, welche Böttcher und
Friedersdorff ftr die gemeinsamkeit der quellen des Polybius und
Lirius, und die, welche seither WSHFlin dagegen yorgebracht hat,
wenigsteus in dem buche selbst niclit nachgeprüft. Es ist dieses
auch nicht zu bedauern; denn wenn wir z. b. p. 154 lesen:
'Dazu kam, dass livius den Poljbius kannte und ihm die
quellen des letztem gewiss nicht unbekannt waren, dass ihm .
dieser aber ^ yorbild und dessen urtheil Aber die beste quelle
ideht gleichgültig war. Was lag demnach flir Liyius nSher, als
zu der gleichen quelle wie Polybius zu greifen?' so müssen wir
daran zweifeln, dass Keller entscheidende gesichtspunkte hätte
Torbringen können.
Sodann können wir den gang der nnteiBUchung nicht billigen.
Der yf. geht ans yon dem achten buche des Appian, findet
in diesem eine numidisebe quelle und zwar Juba und fibertrSgt
•ie auf die früheren. Denselben weg macht er wieder bei
Polybius und Livius ; er findet bei beiden in der darstellung der
feldzilge des Scipio einen, scipionischen und einen antiscipionischen
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58
22. Bömlflche gesehiclite.
Nr. 1.
Standpunkt, sucht dazu zwei passende Vertreter und einen ver-
mittler und überträgt sie dann auch auf den anfang des kriegea.
Demnach Tergleielit er die darstellnng des Polybitis und Livins
mit der des Appian und konmit sn dem bedenUiehen ergebniss*
dass Polybius in mebreren f&Uen bei sog. doubletten des Piso,
die er erkannte, Livius daprofron niclit beachtete, den gefälschten
bericht des P. Scipio aufgenommen habe, wUlirond Livdua aach
den berieht des Fabius daneben enthalte und Juba-Appian nach
jenen memoiren des Hiempsal die Wahrheit ilberliefere. Es
können aber in den späteren bttchem nene quellen zn den
früheren gotroton sein, und die historiker verwahren sich ja da-
gegen , dass man von der vierton dccado dos T^ivius die benu-
tzung des Polybius auf die dritte übertragen dürfe. Dieser rück-
schloss von den späteren büchem anf die früheren nnd Ton ehiem
späteren nnd bisher fftr veniger snverlässig gehaltenen antor auf
frühere erscheint daher nns wenigstens als nicht gerechtfertigt
Ferner halten wir den beweis, welchen Keller p. 168
dafür vorbringt, dass Piso vor Polybius geschrieben habe, nicht
für stichhaltig. Polybius war zuerst Staatsmann, dann siebzehn
jähre lang in gefimgensc^iaft; erst ein jähr nach seiner befireinng,
149, war Piso yolkstribnn, 188 oonsol» 120 oensor; daher ist
Piso sehr wahrscheinlich jünger als Polybins. Wennnnnanch das
letzte fragment des Piso in die geschichte des jalircs 146 fällt, so
können wir doch keineswegs zugeben , dass somit das werk des
Piso mit diesem jähre schluss, ja in diesem jähre schon vollendet
war. Uebrigens soll Piso die ganie römische geschichte in nvr
neben büchem dargestellt haben; der i weite pnnische kri^g wird
daher von ihm nicht gerade ansführlich abgehandelt worden sein.
Schliesslich müssen wir uns gegen die behauptung ver-
wahren, die Keller p. G4 ausspricht, dass das gesetz antiker
qncllenbenutzung, wonach Polybius sich ' an den, bezw. die autorea,
welche er sich rar gmndlage auserwählt hatte/ eng anschliessen
mnsste, ^vonHerodot bis ant Tadtns ansnahmslooe geltong hat'
Dieses gesetz ist dnrchans nicht bewiesen nnd wird nach unserer
Überzeugung nie bewiesen werden. Uebrigens glauben wir, die
annalistischen und die jiragmatischen geschichtschreiber seien nicht
nach demselben maasstabc zu beurtheilen.
Wir anerkennen, dass Keller die geschichtsschreiber des
swdten punischen krieges ansseroidenilich fleisrig stndirt nnd in
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Nr. 1. Theses. — Nene »nflafiea. $9
fernem buche manche treffliche beperkong im einzelnen nieder-
gelegt hat; aber das haaptdel, welches er erreicht m haben
glitiht, mtissen wir sn imserm bedauern flHr, verfehlt eddSreiu
Zv wfinsehen wXre besonders, dass eranf die bemerkung (p. 159],
dasd Livius auch in der dritten dekade die darstellung der ver-
iuütuisse in Griechenland fast durchgängig direct ans Poljfbins
genommeii habe, mehr gewicht gelegt hätte.
Frem» LiU&rhaoher.
Tbeses*
De rebus seaenieie Romaaia qnaestiones seleotae. Biasertatio onam
in alma literanim universitate Gryphiswaldensi ... d. VI m« Febr.
MDCCCLXXV . . defendet Paulus de Roltenstern. Thesex: TT.
Ludi Romani ante annum 387/367 a plobeis aedilibus curabantur; V.
ia Aristot. Polit. IV, 7, p. 1294 b. 34 legendum est; dtl «T ly i^ noJl*-
imffttf hbri); vi. Liyii verba XXXIV, 53, 7: harr eo anno acfa glos-
«matia speciem prao se ferunt; VII. Vitruv. de Archit. V, ü, 9 scri-
bendam cenaeo: comicae autem (scaenae) aedißciorum privatorum et
maenianorum Jiuheni apeeiem proapectumque fwsirtB düpotüoM imiUt'
tione ecmmunium asdifieiorum rotümii^ {raUombtu libri); VUl. loemn
Tertnlliaai de spectac. 5 (Suet. fira^. 185, p. 334 Reiff.) ita Banan-
dom doco: poat hurte Xuma PompUtm Marti et Robigini (ludos) fecit.
Lthinc Tullm JlostUius. dehinc Ancm Martins et ceteri quo 8 quem
ptr ordtnem et quibus idolis ludoa vuliiuerint , pontum e»t apud Sueto»
TnmqmihKmf vd a qmbu9 IVanqmlhu 9ee§pU («I etieri quoque
Mr ordmem libri); IX. In hiHt. Apollonii regia Tyrii p. 53, 21 Bi«i.
legendnm est: tntrarem enim in halncum , uhi hinc inde ßonUMS piT
tubulot »urgunt {turimios yel cumuha Tel tabuiet libri.)
Nene anflagen.
24. Homers Odyssee. Für den schulgebraucb erklärt von dr. Karl
fruirieh Ameü. 1. bd. 1. beft, gesang I— VI. 6. aufl. Besorgt von
dr. C. Hentu. 8. Leipzig, Tenbner. — 35. FrwndP» schlller-
bibliothek. Präparationen zu den grieehisehen und rOmischen clas-
sikem. Präparation zu Sophokles werken. 8. heft. 2. aufl. 16.
Uipzig. Violet; 50 pf. — 26. Demosthenea ausgewählte reden. Er-
▼on A. Westermann, 2. bd. 5. aufl. 8. Berlin. Weidmann;
1 mk. 80 pf. -~ 27. Frmmd eett Pr¶tion tu Livias* rOmieoher
geschichte. 8. beft. 3. aufl. 16. Leipsig. Violet; 50 pf. - 28. JTrf-ft»,
Ph. , Antibarbarus der lateinischen spräche. 5. aufl. Bearbeitet
von /. A. Allgay er. 5. lief. Frankfurt a. M. Winter; 24 ngr. —
Ä. /. Seherr, allgemeine beschichte der literatur. 5. aufl. 3. Ifg. 8.
Stuttgart. Connuli; 1 mk. — > 80. 3f. Cmri^re, die knnst im snsam«
Menbang der cnltorentwicklung und die ideale der menschheit. 5. bd.
2. aufl. 8. Leipzig. Brockhaus; 12 mk. 50 pf. — 31. F. Gregomrtus^
^deijahre in Sicilien. 3. bd. Siciliana. 4. aufl. 8. Leipzig.
Bvoekhani; 5 mk. 40 pf. — 82. Denkmäler der knnst zur übersieht
dues entwicklnngsganges yon den ersten yennohen bis za den stand-
pQQcten der gegen wart. 3. aufl. Bearbeitet von IV. Lühke, und
C. r. Lützow, 2. 1%. qxu foL Stuttgart Eliner und Senbert;
1 thhr. 10 gr.
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60
Nene scbolbttcher. — Bibliographie. Nr. 1«
Neae srhulbürber.
33. TT. Bauer, übtiiigsbuch zum übersetzen ans dem deutachen ine
griechische. 3. Ifg. 3. aufl. 8. Bamberg. Büchner; 2 mk. 40 pf.
— 34. H. Perthes, lateinische wortkunde im anschluss ao die lectüre.
1. eun. mit dem latein. letebnob f. die aezta. 8. Berlin. Weidmami }
2 mk. 40 pf. — 35. L. Englmann, lateiniachet elementarboch f. die
ente classe der latein. schule. 5. aufl. 8. Paniliorrr. BuchDer;
1 mk. 20 pf. — 36. C. Plutz, auszuf^ aus der alten, mittleren and
neueren geschieh te. 5. aufl. 16, Berlin. Herbig; 18 ngr.
Bibliographie.
In Paria starb am 20. dec. 1874 ganz unerwartet der buchhändler
Friedrieh KlinrJi.sirck aus Rinteln , der den deutschen buchhandel in
Paris zu hohem ansehen gebracht, daneben auch manchem deutschen
daselbst mit rath nnd tbat beigestanden hat. Bei ausbrach dee Icrtegs
mnsste er flüchten ; jedoch gelang es seinem in Paris geborenen somt
das geschäft aufrecht zu erhalten.
Das Postblatt nr. 1 {beil. zum D. Reichsanzeiger) enthält eine
Übersicht der portoHätze für die fraiikirte correspondenz nach dem
inlande und nach dem auslände.
Die buchhandlung von Jnteph Bner n. Co. in Frankfurt a. M.
hat ende december ihren 31. la<jerkatalo<? veröflPentlicht , enthaltend
•werke über schöne kunst und kupferwerke für 1875. Er zerflillt in
drei abtheilungen : 1) geschichte der theorie der kunst, illustrations-
nnd grössere Irnpferwerke, kataloge Ton kunstsammlungen ; 2) maierei
und Terrielftltigende kiinste ; 3) architektur, scniptur. knnstindustrie.
A general catalogue of hooks , oßered in the pubHc at ihe afßxed
pricfs bj/ Beruard Qnaritr h. 8. London. 1874. X und 1889, preis
4 {|uineen. — Auf festes, weisses papier in klaren typen gedruckt in
solidem halbmaroquinband» ist der Qaaritch*sehe katalog schon in
seiner Äusseren ausstattnng eine herrorragende und durch ihren um-
fang imponircnde erscheinung. Von ganz aussergewShnlichem werthe
aber ist sein inhalt, der an kostbarkeit den besitzstand vieler öff"ent-
lichen bibliotheken Ubertreffen dürfte. — Auf nahe an 2000 Seiten sind
gegen 23,000 werke veneichnet, die sich entweder durch wissenschaftliohi?
bedeutung, oder durch Seltenheit, oder durch den luxus der ansstattung
au-^zeichnen. Dieselben umfassen fast alle gebiete der literatur in syste-
matischer Ordnung. Von besonderer reichhaltigkeit sind die abthei-
lungen: Oriental Literature, Fine Aris ^ Biblioiheca xyloyraphica (über
letmre — welche bereits yor Jahresfrist separat erschienen ist — ygL
die notis im BOrsenbl. vom 1. december 1873). Ein grosser tiiefl der
titel ist von interessanten bibliographischen odnr literarischen anmer-
kunrren lie^^leitet. — Den schlnssel zu dieser Schatzkammer bildet ein
ungemein detaillirter index, der über die oben erwähnten 23,000 werke
nicht weniger als 28,000 yerweisungen enth< (s. b. die SchedeVsche
Chronik ist viermal registrirt.: unter Schedel, Chmnicorum Uber, Xurem-
herq Chrnntcle, Wohlgemuth). Dieser index ist eine ebenso mühsame als
höchst dankcnswerthe arbeit, durch welche der katalog fiir den biblio-
philen und buchhändler von einer praktischen brauchbarkeit wird,
wie kaum einer seiner Torgänger. Durch ihn wird der katelog ein
nachsch lagebuch von bedeutendem und dauerndem werthe.
Die Kanifriss\Q\i(i buchhandlung in Liegnitz veröffentlicht den
prospei t einer vom marz a. r. an erscheinenden Zeitschrift: ^der Anti'
kritiker . organ für literarische vertheidigung , für die redaction ver-
antwortlich: E, N^hrmg', Die inmrtioiiigeblihren hetngen 4 mk»
i^iyiu^cd by Google
Kx. 1. fiibliograpliie. £ll
«
flbr die seite, der aboDDementspiäis für je 10 hefte (einen bd. TOn
ca. 20 bogen) ist auf 5 mk. veranschlagt. — Wir wünschen diesem
Doteraehmen aofrichtigst beites gedeihen, denn f&r eine gewiasen-
hafte redaction giebt es kaum eine grössere last, als die durch gute
receosionen Teranlassten Zuschriften der mannichfacbsten art.
Verlag von W. Engelmann in Leipzig versendet pro8pect von:
Fapjrus Ebers, couservirt in der Universitätsbibliothek zu Leipzig.
Kin hieratisches handbuch altagyptischer arzneikunde, herausgegeben
nd mit eicleitung and flbersetsung der vorkommenden krankheiten
Tenehen TOn Georg iSbers. Mit einem vollständigen bieroglypb isch-
lateinischen glossar von Ludw. Stern. Zwei Bünde. Mit 109 tafeln
QAd text in foiio gebunden. Preis für ausgäbe I. 90 thlr. s 270 mk.
Fkeii Ar ausgäbe II. 70 thlr. = 210 mk.
Terlag von Duncktr und Humbhi yerOffentlicht prospect von
Ättpememe Deutsche Biographie. Auf Veranlassung und mit untere
rtötzung der hit>torischen commission bei der k. akademie der Wissen-
schaften in München herausgegeben von K. freiherrn v. Liliencron
in München und professor F. X. Wegele in Würzburg. Der preis
oaer lieferung ist anf 2 mk. 40 pf.. der eines bandes auf 12 mk.
feitgesetst. — Die erste liefemzig ist erschienen nad giebt daTon
•inen kurzen bericht D. Beichsans. nr. 19.
Von buchhandlungen sind versandt ankOndigungen von J. BaC'
meisler in Bielefeld , Schriften vou WoUschliiger bt^treffend; von
Dümmirr* Verlagsbuchhandlung (Qarrowitz und Gosämaun) nachtrag
Ulm Terseichniss Ton Schriften nnd seitschriften ans dem gebiete
der Sprachforschung, sowie der literaturgeschichte, mythologie, ge-
•chichte und Völkerkunde. October 1871, darunter auch schritten
TOn J. Grimm; von Fuss (R. Reisslaud) verlag in Leipzig; BibltO'
tkeea philologica Teubneriana : erster nachtrag, die erscheinuugen des
jshres 1874 enthaltend; neue erscheinungen aus dem veru^ der
IVaffner^acheu nniversität^-buchhandlung in Innsbruck ; Verlag der
C. fyinter'sehen Verlagshandlung in Leipaig und Heidelberg.
Besonders macheu wir aufmerksam auf: Katalog ausländischer
Journale, zu beziehen von A. Ashrr u. Co. v.w Berlin und London; in
einem beiliegenden briefe heilst es: wir iieieru zu den im katalog
•D%eföhrten pränomeratioos-preisen innerhalb des Dentschen reiche-
pcs^elnets »teU franco sofort nach erscheinen. — Auch sind wir gern
vnr lieferung ihres bedarfs ausländischer literatur erbötig, in welchem
fnlle wir den Shilling engl, prelde« mit 1 nik. 10 pf. , den franken
Hill 1 mk berechnen und, innerhalb des Deutschen reichspostgebiets,
alle Sendungen frankiren. — Um unsere knnden Aber die novitftten
dflc englischen und französischen literatur stets auf dem laufenden
n erhalten, stellen wir denselben die beiden literatur-zeitungen :
Asher's Mnnthly Gazette of lUerature und petita bibtioyraphie Francaisc,
gntis and frauco zur Verfügung. — Ferner auf: philologischen verlag
VOB T, O, Weigü in Leipzig nnd der Ozferder universitAt {Clanndim
A>«ff), welche thdlweise an bedeutend ennftsaigten preisen su be-
nehen sind.
Verzeichnis? im preise herabgesetzter werke aus dem Verlage der
gebrüder Bornträger (Ed. Eggers) in Berliu: darunter werke von
lobeek, EUendt u. a.; preiaermässigung Ton K, F, XOhür^$ Anti-
^sarium.
Cataloge von Antiquaren : Antiquarischer cattalog von F. A.
Broekhaus Sortiment und anti<iuarium in Leipzig (classischo philologie
jmd archäologie); Antiquarische.s lager von C. DvtUtff a buchhandlung
h Basel, catalog nr. aIU (philologie, literaturgeschichte n. ■. w.);
^ kju^ d by Google
6^ ^Hognplutt.
Nr. 1.
blieb crveraeiohiiiM TOn ifiyer und MäBtr in Berlin; nr. 6 elaanwslie
Philologie.
CaUilogne no. 2 de livrea ancieru et raret m vetUe aux prix mar-
ques chez R, de Pape ä Haples,
Eine beeondere ihfttiglieit im Tersenden entwickeln wie ee acheint
die Terleger sog. pädagogischer schriSteni .BÜao Iferviami Beyer in
Langensalza: 'Allgemeines pädagogisches anzeigeblatt ': Ferdinand
Hirt in Brewlau 'Aus der bibliothek des Unterrichts für schule und
haus'; verlag von J. F, SUinkopf in Stuttgart ausgezeichnete päda-
gogisdie bücber, Tolks- nnd jogendBchriften.
Ootüngen, 5. januar. Die nr. 52 des literarisch e n Central*
blattes filr 1874 trSgt als die leUte dee fQnfnndswansigsteit
jahrgangs an ibrer spitze eine anspräche des redaoteurs, Friedrich
Zarnche „an unsere leser" , in welcher die Schicksale des Central-
blattes während dieses hingen Zeitraums anspruchslos vorgeführt und
die gegenwart au mancherlei beherzigcnswerthes erinnert wird. Ge-
gründet Ton Panl Wiegand ans GOttingen, in einer seit, wo die all«
Seineinen literatur-zeitungen eingegangen oder tief gesunken waren, hat
amcke, nachdrücklichst unterstützt vom Verleger, seit 1852 Avenarius,
dem blatt ratsch eine ehrenvolle Stellung errungen und ununterbrochen
behauptet: welch verdienst darin liegt, wird nur der völli^^ würdieen,
welcher die geschi«hte der literatni^itnngen kennt und in gleicher
oder fthnlicher läge wie Zarncke, waejjetzt eine redaction yerlanst
selbst erfahren hat. Schon die anonyraität ist eine schwer zu um-
schiffende klippe: mir sehr erfreulich war die in dieser nr. 52 ver-
öffentlichte ansieht des so ehrenwerthen Trenddntburgi „wenn Sie
Yon mir,'* schreibt er, „ein rein sachlich gefissstes nrtheil habisn wollen«
so muss ich bitten» meinen namen nicht zn nennen. Trete ich mit
diesem hervor, so werde ich durch eine reihe persönlicher beziehungen
beirrt. Auch möchte ich, wo ich einmal taideln muss, nicht gerne
mein urtheil zu verschärfen scheinen durch Unterschrift meines
namens*' ich benntM diese gele^nheit um auszusprechen, daae
nach meinen erfahrungen in den meisten fällen die anonjmität das
bessere ist, obgleich ich nicht Obersehe, dass jeder nicht bloss seine
den mitforschern bekannten ansichten , sondern auch seinen dem auf-
merksamen leser erkennbaren styl schreibt. Eine sweite, auch von
Zamcke berOhrte klippe schaffen die antikritiken : meines erachtens
wird damit im Centraiblatt zu viel räum verschwendet. Doch es kommt
vielleicht abhülfe von Th. Kaulfuss: besser wäre eine solche zu be-
schaffen, wäre der redacteur einer gelehrten Zeitschrift nur redacteur
oder wäre ihm doppelt, ja dreifach so Tiel seit beschieden als andern
menschenkindem! Doch diese und fthnliche gedanken, dnrch Zamcke*«
kündige dur^t^ Uung hervorgerufen, weiter au8zufÜhr<>n verbietet diese
stelle; sollen doch diese zeilen nur dazu dienen, das literarische publi-
cum daran zu erinnern, welch grossen dank es der redaction des
Ceutia,lblatt*;s bchulde; denn ohne den, welch* einen lohn trüge wohl
der redactenr einer gelehrten aeitschrift für seine mühwaltung nnd
Selbstverleugnung davon? Dem redacteur einer politischen zeitung,
dessen blatt heute steht und morgen in den ofen geworfen wird,
wird gar leicht vortheil und auszeichnung zu theil: der redacteur
einer gelehrten Zeitschrift, zumal der selbständige, der regienmg oder
der paitei oder der schule nicht dienende, wird, obgleich er nur tür
die Wissenschaft — freilich somit auch für die ewigkeit — arbeitet,
jnit ingrimm von güwcht snrechlgeviesenen aoge£ftlJen, allein da£3c
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Kleine phflologiBche seitangf.
63
gehalst, dass treffliche mitarbeite! das tadelnswerthe gezeichnet haben!
Daher also wünsche ich und mit mir wie ich hoüe die leser dieser
feilen, dan es Fntdrieh Zameke vergönnt sein möge, noch lange in
rfistigem vorwärtsschreiten zum besten deutscher Wissenschaft an der
spitze des literarischen Centraiblattes zu stehen. — [ii. v. L.]
In der nähe von Laon sind die Überreste eines prachtvollen
römischen amphitheaters entdeckt und nicht weit davon bei
der Ortschaft Amifontaine hat ein landmann ein gef^ mit ca. 600
p>ld- und sUbermfinaen aufgefunden. Weitere nachfortchungen sind
im gange. Corr, Havas vom 25. December.
Einen kurzen nekrolog über den in der nacht vom 1. auf den 2.
d. m. verstorbenen Dr. ph. Erntt Ludwig Aipperäei/ gibt der Deutsche
Beichs&nz. nr. 6.
BtrUn, 5. jannar. Die an diesem tage stattfindende sitzung der
archäo 1 og i c h e n gesellschai't erötinete E. Curtius mit warmen
werten des andenken^ für den am 30. december 1874 verstorbenen
l^fessor dr. i*'}'. Malz : er trug sich, für seine wissensciiaft begeistert»
mit Tielea literarischen plftnen , war auch , so lange er in GlOttingeii
lebte, ein fleissiger mitarbciter am Philologus und Philologischem
Anzeiger. Daranf besprach E. Curtius eine reihe neuer literarischer
erscheinungen: wir erwähnen daraus neuere in.-chritteufuude in His-
sarlik, die einen äolischeu städtebuud bezeugen, sowie aus Lüders*
hriefliehen mittheilungen die auffindung eines eleusinischen wegsteines
bei der H« Triada und alter treppen in der nähe des sog. windthur«
Ulfs. Dann sprach dr. Treu über ein in Berlin befindliches thon-
geflifs und zuletzt Adler über die neuesten ausgrabungen der archäo-
logischen gesellschaft in Athen, deren resultate in der JJgaxtua 1874
▼00 Kumanades und Papadakis TerOfientlicht sind: er benutate bei
seinem Tortrage, der vorzugsweise das Dipt/Um betraf, zwei grössere
tituationsplriue. Jetzt sind deutlich erkennbar zwei thore, das nörd-
licher belegene zweipfortig (Dipylou), das südlichere einpfortig, beide
mit quadratthürmen bewehrt und durch vorgeschobene, von sehr
dicken (für viele vertheidiger) mauern einge&sste thoroassen gedeckt.
Für die bangesohiehtliehe analyse ist die an allen feldfronten wahr-
nehmbare anläge des zwingers (mit zinnen und wasseniusgüssen ver-
sehen) und des trockenen grabeus wichtig, weil die zwingeranlage in
der fortification erst kurz vor der Juätmianischeu epoche auttritt
[Frocop. De aedif,) und sich auch hier durch andere technik in der
struktur, sowie der mangelhaften anschlQsse halber als eine zusats-
aclage zu erkennen giebt. Ihre Verwandtschaft mit der (allerdings
sehr viel ij^rossartigeren) zwingeranlage zu Konstantinopel wurde betont
und dann der nach weis geliefert, dass der grosse liegende, von Moro-
sini nach Venedig entttthrte marmorlOwe, den der pariser Anonymus
und Babia erwfthnen, seineu Standplatz links an der innenseite des
Dipylon. wo der unterbau einer gesäulten halle mit Wasserbecken und
rinnen gefunden worden ist , gehabt hat. Ein besonderes gewicht
legte der vortragende auf die in dem situationsplane markirte that-
nehe, dass beide thore urspranglich mehr anrOck (ostwärts) gestanden
haben und in einer späteren zeit nach der feldscite hinaus;i:f.schoben
▼Orden sind, wobei das südlicher belegene thor (wahrst hiiülich das
'heilige thor') grossentheils conservirt wurde. Verbindet man den
nördlichsten theil der rinfi;mauer mit dea thurmartigen thorpfeilern
dieses älteren tbores durch eine gerade linie, so fallen alle theile in
eme flacht, und die gezogene linie schneidet die sädmauer der ror*
geschobenen Dipylon- thorgasse ganz in der nähe der fundsteile, wo
die merkwürdigen bruchstücke der diskusträgers-stelc zu tage ge-
kommea sind, üls liegt daher nahe, in dieser älteren iluchtliuie und
«
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64 Kleine pbflologiBche zeitnng« Nr.^ 1.
ihren thor- nnd numerreften die riebinng und die brnehitfieke der
Ttiemistokleiecben ringmaaer za sehen, während die feldoeitige am»
läge der beiden thore und ihres zwiHchenntflckes einer tpftteren H|^t
— am ehesten der des Lykurgos — auge hören muss.
MerlWt 16. Januar. Im wissenschattlicben verein hielt prof. Dr.
Sonib einen Tortrag über die gegenwärtigen refo^nifnigen im höheren
echulweeen, aus dem der D. Keichsans. nr. 16 einen auszug giebt: in
diesem siebt nichts neues ausser dass die regierung die klagen Qber die
mängel der realschulen im neuen Schulgesetz dadurch glaubt besei-
tigen zu können , dass sie ' mittlere b&rgerschulen * gründet. — Von
dw noth der gymnasien ist keine rede.
Ans Dr. Hullens Jahresbericht über die literarieehe geeeUeehaft in
Sremen giebt auszug D. Reichsanzeiger nr. 16.
Ueber die auttiudung der gärten des Maeccnas auf dem Es-
quilino wird der Augsburger Allg. Zia. nr. 13 berichtet: der Jüngste
grosse fnnd Aber die Veous wird in der beil. zur Augsbnxger üdlg.
Ztg. nr. 13 genauer und begeistert berichtet : darnach fällt die statue,
in jeder hinsieht ein meisterwerk in parischem marmor, in die zeit
nach Praxiteles. Uebrigens ist die statue mitten am haUe, über
beiden knieen und Ober dem linken fnsse zerbrochen, auch an der
mweospitze leicht beschädigt, sonst aber im allgemeineD gut erhalten.
Die zu gleicher zeit ausgegrabenen gewandfiguren sowie ein Bacchns
sind von mittelmässiger arbeit: ungleich höher stehen zwei Tritonen,
meisterhaft aber ist die halbägur des kaiser Commodus. - Noch weitere
mittheiluDgen s. im D. Beich8aiiiei|;er nr. 19.
MtrUuf 23. Januar. Der magistrat hat besehloesen, das netie
Srnnasium an der halleschcn Strasse Askanischrs g^mmutum, das an
r gartenstrasae Hutnholdt-gymnasium zu nennen.
Am 8. Februar feiert die Universität Ltyden ihr SOOjähriges be*
itehen. Einladnogen der feier beiinwohnen sind an die deutschen
nniversitäten ergangen.
Die National-Ztg. thcilt aus Athen mit, dass beim aufräumen
des Ilisso.-bettes innerhalb der zweiten ciseubahnbrücke arbeiter reste
alten mauerwerkes, dann einen kolossalen marmortorso, wie es scheint,
ohne eigentlichen werth gefunden haben, dann aber ein grabdenkmal
Ton ausgezeichneter Schönheit. Gegenstand der darstellnng ist der
jähe tod eines in der blüthe der jähre ntebenden mannes. Drei per-
sonen in lebensgröp'-e sind dargestellt, der verstorbene selbst, leider
ist das gesiebt sehr verstümmelt, dann ein alter diesen anschauender
mann, und ein kleiner knabe, unterhalb des rechten knies des ret*
storbenen stehend, den köpf vor müdigkeit und traner auf den armen
gestützt. Dazu auf der andern seile des verstorbenen ein hund , der
mit am boden schnuppernder nase Ins den füssen des alten vor-
feht, als wolle er ihn auffordern, ihm das rälhsel des todes zu lösen,
gl. D. ReichsaoE. nr. 24 beil. 1.
In Treitschke und Wehr. Preuss. jahrb, XXXIV, 2, p. 149 flg.
sind abgedruckt: • sechzehn thescu ülier die gymnasialreform' von
Tycho Mnmntseu, zuerst ein Vortrag, am 2G. mai 1874 auf der niittel-
rheinischeu gymuasiallehrerversammlung zu Auerbach an der Berg-
stnMse gehalten» der hier mit Torrede, nachwort und anmerknngen
vermehrt, wiedergegeben wird. Wir machen wegen des vielen treff-
lichen, was er enthalt, nachdrücklichst auf ihn aufmerksam und
theilen die thesen selbst mit, indem wir nur ab und zu eine kurze
bemerkungiu klammern hinzufügen, weil wir in einem der folgenden
hefte auf mehre der hier berfihrten fragen snrficksukommen gedoiken,
Terweisen übrigens auf Philol. Anz. IV, 1, p. 6, wo an unserer fireude
10 manches mit liommsen's ansichten stimmendes gesagt wwden«
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i^r. 1.
Kleine pMlologische zeitung.
65
Die erste tbesis lautet: das gymnasium ist eine vorbereituugsschule
für die unifenitftt : es toll und kann keine abscbHeMende bildnng
gewahren. (Dagegen wird jetzt gar vielerwärts gesündigt: die der
Philologie angeblich beflissenen kommen auf die Universität mit dem
glauben, sie wären fertig und hätten vorlebungen nicht mehr nöthig:
woher i>ou>t auch bei so vielen der last unglaubliche hochniuth VJ ^
EL Dasn dienen als hauptmittel in erster linie die classischen sprachen,
in rweiter linie die mathematik, in dritter der deutsche iuifnatz. [Die
der niatbeniatik angewiesene t^telle ist mir f-ehr bedenklich^ — III, lu
den classischen sprachen ist das hauptziei ein bequemes und sicheres
▼erständnisB der sohriflsteller und das kennenlernen der besten werke
der griechisch-römischen literatnr — erst als aweites kommt dazu
auch die völlige grnmniati.sche correctheit und stilistische fertigkeit
im schriftlichen ausdruck. Kann ulso beides nicht vollständig erreicht
werden, so ist es besser, dass im zweiten punkt nachgelassen werde.
fDies ▼emt0s8t gegen I: man will also doen absehlm«; aweitem wiid
die altersstufe der schftler nicht gehörig beröcksichtigt gar manche
clas^iker können dieser wegen entweder gar nicht oder nur ausnahms-
weise frelesen werden: selbst die stelle, welche jctvt Soi)liok)<'s einninunt,
müsste meistens Euripides haben. »Vielmehr hat mau das vielerlei der
lehrgegenstftnde in beschränken (fion miilte, MämuUum}^ den Unterricht
in üen elaüisehen epxaehen m erweitem; aber yor allem raura latein-
Bchreiben und grammatik an erster stelle stehen : denn darin kann der
bchüler eine Sicherheit erlangen: aus dieser Sicherheit erwächat die lust
zu eignem arbeiten, erwächst der anfang des forschens; diese lust zu
erwecken muss f&r das gymnasinm die hauptaufgabe sein : aber daran
denkt niemand mehr: nur aufgeben und wieaer aufgeben ist die
parole , so dass d*^r s( hüler auf der s^bnle f^ar nicht zur besinnung
kommt!] — IV. Demnach musa das abituiieuten-examen in diesem
siuuu (und auch in andern punkten) wesentliche veräuderungeu
er&hren. [Es wird jetzt überhaupt viel zu viel examinirt und
dftianf viel zu viel gewicht gelegt.] — V. Ist die hauptaufgabe
des gymnasium das vertraut werden mit den alten Schriftstellern , so
ist es mehr als je pflicht, dass dem gebrauch unerlaubter oder allzu
bequemer h&Usmittel bei der präparatfon in alter weise entgegen-
gearbeitet werde , nicht nnr seitens der schule selbst , sondern auch
(seitens der staat>rogienin<^eu. [Dass ich gegen hülfsmittel der art
kämpfe, zeit't der Ph. Aiizei^'«'r überall : aber wirkliche hülfe kann nur
von den lehrern selbst kommen: tüchtiger Unterricht macht esels-
brQcken unmöglich. Aber tflchtigeu [»hilulogischen nnterrioht in be-
schaffen dörfte allm&hlich den crymuasien immer schwerer werden,
da die philologen . welche jetzt als solche von den universitiitcn ent-
lassen werden, nur ausuaiiiusweise wirklich philologie stuJirt haben;
denn die sogenannten wissenschaftlichen prüfungscom*
miss innen Temichten das wissenschaftliche snMÜum und so
huige dieser krebsschaden an den univerait&ten nagt, dürfte
jeder versuch /.nr abhülfe mit einem schlag ins wasaer zu vergleichen
»ein ] — VI. Wenn auch einige academisehe corporationen den ver-
such haben macheu wollen oder im einzelnen auch machen mögen,
mit anders als durch das gymnasinm vorbereiteten schillern ihre auf-
gäbe /.u löt<en, so hat der staat doch, da bisher alle experimente der
art sich als misalungen erwiesen haben, keinen grund, deshalb seine
gyniua.'^ieu zu ruiniren. - VII. Von einer bifurcation also oder trilur-
caüon zu gunsten der gleichmässigkeit mit der realschul e auf kosten
des kemi des gymnasial Unterrichts kann nicht die rede sein. —
VnL Insbesondere kann da. iirr-echische nicht er^t in Ulb beginnen,
ohne das gymnasinm su degradiren. [Die Odyssee muss so früh als
FhUoL Ana. VU. b
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66
Kleine philologische zeitong.
möglich gelesen, meines erachiens schon mit erlernung des lesens in
TerEinduug gebracht werden.] — IX. Ebensowenig iweckmiang scheint
ei, das ftmnsösische, wenn ancn dies für das gymnasium weniger wichtig
ist, erflt mit Illb anfangen zu l-.issen. [Man kßnntp vielmehr nach
alter sitio damit erst in II antanzen, muss überbaujjt bedcukeD,
dass in dergleichen wie früher gar Tiel der nniTersität and späteren
jahien — man lernt das ganae leben hindurch — fiberlassen bleiben
darf.] — X. Ob das gymnasiura auch, auf der einen oder der andern
stufe, zum einjähripeu freiwilli^endienst vorbildet, int für das Gymna-
sium eine nebensache. .Ueberbaupt sind diese und ahnliche an dea
besuch des gjmnasium geknflpfte staatliche berechti^ungen, wenn sie
dessen hauptzweck beeinträchtigen, als ein gefthrhcher feind aller
höheren cultur anzusehen. [Das ist nicht genug zu beherzigen! V<^1.
die treflFlichen worte von Lagarde das verhältniss des deutschen
Staates zu theoloeie u. s. w. p. 55.]. XI. Die aniversitäten haben vor
allen dingen solche lehrer ro liefism, die fllr ihr fhch begeistert sind;
die philologischen insonderheit sollen eine tiefe einsieht in das daa-
sische alterthum und eine hingebende liebe für die for.>chunp in dem-
selben von <la mitbringen. [Das ist, wie schon oben, zu thesis IV,
angedeutet, bei der jetzigen läge der Universität ein ding der unmög-
UcnkeitI Die gymnaaien entlassen die schaler nicht nur fibersftttigt
nnd matt — anf der Universität müssen sich ja die armen von den
strapatzen der schule erholen, kla;:jen die alten, selbst directoren — ,
sondern auch ohne alle anlcitun«^ zu eigner arbeit, um nicht for-
schuug zu sagen: schon in sexta spukt das examen und nur für dieses
wird gearbeitet: auf der uni?enitftt denkt man auch nnr an die prfl-
fbngacommission, und der professorder phllologie, welcher im philolo-
gischen Seminar und in den Vorlesungen von begeisterung des philo-
logcn und von forschung spricht, predigt tauben ehren. Crede ex-
perto. In weiteren kreisen ahnt man gar nicht, wie sich das
stodium der philologie auf nniTenitftten Terschleebtevt hat, seitdem
sie snm hfOdistudiam geworden!] — XII. Von den landesvertretungea
und communalverwaltungen ist eine liberale reprolnnsf der gohalte zu
verlangen , auf grund eines richtigeren princips der besolduug. Un-
zureichende einnahmen demoralisiren den stand der ginnnasiaUehrer;
alles was bisher geschehen, ist nur palliatiT gegen die tiglich zu-
nehmende entwerthung des geldes. Gründliche hülfe wäre aber darin
zu sehen, dass die lehror 'oder die beamten überhaupt) kein al>solutes,
sondern ein im verhältniss zu dem preise der noth wendigsten lebens*
bedOrfhisse normirtes, alsoTelatives gehalt bekämen. [Klingt bedenklich.
Und wo bleiben die schnlbibliotbeken? Für sie, doch eine
lebensfrage für die gymnasien, waren vor allem andern ausreichende
raitt<;l zu verlangen!]. — XIII. Beider anstcllung von gymnasiallehrern,
namentlich der höheren categorien, bei beförderung und vertheilung
▼<m tatein n. s. w. ist es su wflnschen, dass von den regiemngen in
erster linie anf die wisgenschaftliohe, in aweiter auf die
tüchtigkeit des praktischen sc Ii u 1 m a n n es gesehen werde, —
jede rücksichtnahnio auf andre din;j^e. wie auf religiöse oder politi>cho
meinuttgeu, bringt dem gyiunasiuiu iutellectuelle und sittliche gel'aiireu.
— XI'VT Es wftre auch wQnschenswerth fttr das gedeihen der gymna-
sien, dass die gymnasial-directoreu so viel als möglich von admini-
strativen beschilften entlastet würden, damit sie sicli der wissenschaft-
lichen und didactischen hauptaulgabe ihres berufes mehr als unter
den jetzigen umständen möglich ist, wieder hingeben können. [Sehr
wahr!] — XV. Das pro^ipranuiwesen könnte u gans Deutschland
durch eine feste allgemeine Ordnung sehr gewinnen. — XVI. Die
Berliner octoberconfereaien des ▼engen Jahres sind mit ehrfurchtsToUem
Digitized by Google
Nr. 1.
Kleine philologische leitnng.
67
danke gegen den herrn raiaister zu begrnspen, als eiu zeichen, dass
die erniite absieht vorhanden ist, den ^ytuuaüiaianterricht zu hubea
nd die grttnde der klagen der nniTcrtit&tslehrer ihrer ganien wahr*
heitnach za erforschen. HierfQr aber ist unseres erachtens nothwen-
dig: 1) dass diese berathun^en fortj^esetzt und auch auf diejenigen
dio^ ausgedehnt werden, in welchen manche, z. b. Peter in seiner
fohnft: 'ein Vorschlag zur reform unserer gjmnasien*, die hauptmängel
der jeUigen einriehtung sehen; 2) dass such die stimme der neu
erworbenen provinzen der monurcliie und der übrigen Iftnder
den Deutschen reichs ^eh^rt werden. [Meinetwegen, obgleich genng
baratben i&ti gehandelt luuss werden und zwar rasch , damit unsre
fcmde nns nicht fiberwinden. Soll aber so berathcn werden, dass
etwas dabei herauskommt, so sind die mitglieder der commission
wenigstens nun theil 1) von den provinzen zu wählen, müssen
2) die Universitäten vertreten sein und von diesen wieder vor
allen die philosophischen Fakultäten: wer vermag denn besser die lei-
•tungen der gjmnaeien xo beurtheilen, als der wirklieh freie lehrer anf
der univeraitftt? Aber die hauptachwierigkeit bei diesen thesen — und
ob sie Mona rasen sich wohl klar gemiirht hat? — und die hauptsache,
wenn das deutsche Unterricht« wesen vorwärts kommen, d. h. dem jetzigen
jütischen und geistigen zustande Deutschlands entsprechend orgaui-
■ni werden soll, dürfte in einem andcvn angriffspankt so wie in der
ftr ihre durch fQhmng erforderliohen reformation gar vieler unserer
jetzigen einrichtungen liegen. Um nur weniges hervorzuheben : nicht
gymna^iura, realschule gesondert, sondern das ge.sanimt'3 untorrichts-
wesen muss geprüft werden, um die richtige Hteilung der verschic-
deoen, jedocä fttr das bedttrfniss noch nicht genügend verschiedenen,
snslalten. an einander zu finden: an erster stelle aber als dem allein
richtigen angriffspunkt die Universitäten, der köpf und dai^ herz
des deutschen Schulwesens, der sicherste hört der wahren freiheit
and gesittung deutscher nation, sobald ihnen ihre hohe, jetzt vei-
kfimmerte Stellung dnroh seitgemftsse fortbildnng und sorgliehe pflege
gewahrt wird : gesunden sie, so gelangt auch das gymnaaium sa voller
blüthe. Dazu bedarf es aber der eben berührten reformation : selbst
die Oberleitung ist neu autzubauen: denn man musa die jetzige ein-
riehtung, welche ein unmögliches, die Verantwortlichkeit nämlich für
drei völlig disparate verwaltungssweige , einem manne aufbftrdet,
l^eseitigen, (Är das unterrichtswesen aber vermöge »einer hervor-
ragenden geUnnt;^ einen leiter bestellen, der als im lehrfach selbst
thätig gewesen und uuter-jtützt durch umfassende keuntuiss der literatur
der gegenwart die geeignetsten rathgeber zu finden und zn controlliren,
fiberhaupt die ganse sachla^ tief anfira^sen vermag. Wäre das be«
»chafft, dann erst kOnnte mit aussieht auf erfolg berathen werden, ob
die grossen, die hauptutädte in der jetzigen entwicklung für die
deutsche Universität passende pflegestättcn seien, also auch die dauer
Beriins als nniverntftt in trage gestellt werden müssen: ~ auch ent-
Khieden werden, wie die berufungen an Universitäten, eine lebens*
frage für diese, wieder in vollem umfang herzustellen, wie gegen ein-
flü'ie dfT politischen parthei, der literarischen clique, der schule, der
läodämanuschaft sicher zu stellen — und das würde weiter führen
•af die nothwendigkeit von ooUegicn in den provinsen, welche mOg-
üsfast selbetiadig die Universitäten nach den erprobten grandsätzen
d*^ früheren hannoverschen curatoriums leiteten, das ministerium
entlasteten und miteinander wetteiferten — und käme dies zu standf,
so würde sich herausstellen, wie so manche kostspielige, nicht viel
nützende, ja schädliche, in der nenaeit gegründete insutute sa ent-
«men, andere als veraltet leitgemäss umsngestalten seien, so die
5*
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68
Auszüge aus Zeitschriften.
Nr. 1.
philoIogiäcbeD semiuare: denn die beiiudeii Bich noch zumeist
iD dem zustand ihrer ersten einrichtnng — soll dies und auch das
was damit noch znsammenbUngt nicht bloss gefragt, sondern wirklich
ausgeführt werden , so lurichte man ausrufen , die deutsche unter-
richtbfrage verlaugt zu ihrur lösung mehr als menschliche krül'te,
verlangt die von neuen : aber das christliehe dentaehe volk ist
auch ein rie»e ! — Dies einige gedankensp&hne zu Mopimsen*»
thesen: darin sind wir cinip. soll das begeisterte streben nach idealität
und Sittlichkeit im deutschen reich nicht vom materialismus und den
freunden der ünstemiss überwunden werden, so müssen den gvm-
nasieiLiiDd universitftten als breiteste basis die elassischen Stadien
erhalten bleiben. Wenn aber Hommsen mit den Venen sehliesst:
Dass in ein Wespennest ich stach*
Das werd ich bald erfahren ;
Doch bleibt was heute raeine schmach
Mein rahm nach hundert jähren,
nun, so hoffe ich, ihm von der sehmach etwas abgenommen zu haben:
der wissenschaftliche mann kann nicht anders, so wie er ileukt , so
spricht und schreibt er auch , strebt auch immer nach den hdchsten
zielen ; xai niqay nufioto nuXXoyj aUioi, — E. v, X.]
AMsäge an BeiUckrlAei.
Arehäohgi»eh€ Zwtung, Herattsgtgebm von Ern»i Curtiua
und Richard Schöne. Neue folge. Bd. Vll, 1 — 3 heft, der
ganzen folge .jährt;. XXXll : Hcrlin . 0. lu'inier, 1874: A. Michaelis,
die ])rivatsnmmlm)gt'n antikor !>ildwcrke in England, p. 1 — 70.
uazu tai'. 1 — U und ein zuäutz p. 120: resultat einer mit Matz
1878 unternommenen reise. — B* Gtuwer^ antike darstellung einea
griechischen dreireihenschiffs , p. 71—80, dazu taf. 7. — H. FOrtUr,
zur aldobrandinischen hochzeit, p. 80 — 92. — R. Kekult, Athene und
Marsyos, marmorrelief in Athen, p. 93; dazu taf. 8. — iJfrselht, Zeus
Talleyrand, p. 94-99: dazu taf. 9, dabei ein zusatz von J. Bernaus,
der die überlieferte lesart ra ngi^a in Paus. V, 11, 1 schiltst. — Jftf^
celUn: Ii. FOrtUr, archäologibche miscellen 1 — 5, p. 99—106: sie be-
ziehen sich 1) auf Mandrokles bei Herod. IV, 88, wo y()fttf(af^ai ge-
nommen wird = malen lassen; 2) leugnet, dass die bei Visconti M.
PiocI. III, p. 85 besproehene statne des Meuander die von lauä. 1,
21, 2 erwähnte sei; 8) bespricht den östlichen fries des Niketempele
auf der akropolis zu Athen; 4) bezieht sich auf ein in der Ärchäol.
ztg. 1803 taf. 172 publicirtes relief; 5) bringt beitrüge zu der Hope'-
schen vase und dem sarkophag von Wiltonhouse, eine vertheidigung
gegen Jen. Lit. Ztg. 1874« nr. 28. — Cor/ Robert , zur tabula lÜaea
des capitolinischen museums, p. lOG- 109; sacht ganz genau festsn-
stellen, was jetzt noch auf dem original zu erkennen ist. P. Prr-
ramnjlu . Athene Lcmnia des Pheidias, p. lO}!. — P. WeizsUrhcr , die
uulstellung der bildwcrke in den propyläen zu Athen, p. 110. —
J7. Brunn, der wiener lokopf, p. 112. Berichte: aus dem britischen
museum, p. 112; bericht über die festsitsung des archäologischen In-
stituts in Rom. p. ll'J; über die Sitzungen der archäologischen gesell-
ßchaft zu I'erlin von» G. jauuar, 3. februar, 4. niüiz, 14. april, 5. niai,
2. juni, 7. juli 1874. — Berichtigung von ..V. IJ. zu Arch. Ztg. 1872,
tat 12, nämlich dass die fig. 2 nicht ein gebflck sondern einen
Schinken in der band halte, wonach ansonehmen, dass selbige einen
koch darstelle.
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Nr. 1 Fekrur iS'^S,
Philologisclier Anzeiger.
Herausgegeben als ergänzung des Pliilologus
TOB
Ernst von Lentsch.
37. Nomi locali del Napolitauo derivati da gentilizi Italic!
di Gwvamd FUcUa, Stamperia reale di Turin di G. B. Paruvia.
1874. (Sepaimtabdnick aus dem Atti della reale Accademia
delle Sdense di Torino, voL X). —
Unter den italienisdieii apraeliforBchera ist einer der be-
kanntesten der Professor der Universität Turin Giovanni Flecliiji.
Zu den mannigiacheu Studien, welche dieser gelehrte behufs
einer historischen grammatik der italienischen spräche anstellte,
gehffrt ancli obige treffliche abhandlang.
Es giebt in Italien eine anaabl Ortsnamen, die ohne zweifei
ans altitaliscben eigennamen entstanden nnd mit denf celtiseben
sufHx — aco oder dem lateinischen — ano gebildet sind. Dasa
man mit dem suftlx ano seit uralter zeit in Italien Ortsnamen
tnldete, zeigt Corssen (U. d. Spr. d. Etrusker I, p. 336), wo
das etmskische padi^'amo (pogamttj erwtthnt wird neben den
bMiiMh-etniskiBehen stSdtenamen Hort'amMn, 8u<ma, 2)110-
m4a. In der kidseneit bildete man mit diesem snffix adjeetiva,
die mit Wörtern wie fundus^ viUa, praedium u. s. w. die besitzer
bezeichneten. Später wurden die beiworte eigennamen. Dass
im schon früh geschehen, zeigt die pomp^anische Inschrift:
MMtf ad Gabkniu (mj^ wo OMNionum ohne zweifei ans einem
tmämm QiOüdamm entstanden ist
Ortsnamen anf — aeo findet man besonders in Norditalien.
iHe meisten auf — ano gehören dem neapolitanischen spracli-
gebiete an und gerade diese sind in Flechia's schritt untersucht.
Der erste theil der abhandlung bespricht die sUditalienischea
•paehgesetse, um der Interpretation einen festen grond zu geben.
FhiloL Aas. YSL
10
88. Giwninatit.
Bs folgen dAim fast 300 Ortsnamen, deren italischer urspmng
mit knnen 'bemeikangen naehgewieBen ist Di» mehnahl weist
ihre nnprüngliehe form gans leicht auf. So namen wie Äei'
lianot Aquilano^ OiuUano n. 8. w. von AeUku (AaUanumJy
Aquilins (Aquiltanum) Julius (Julianum) u. 8. w. Audero
aber bedürfen grössern scharlsum und grosse kenntniss der
Sprachgesetze: so Occiaao (Oppiv^^ Oppianum), Fettoriano
(Pi&UfrmB^ PkUMnaMnim), Frepmmo (Fnpetimif ^rop^iiamm) u. s. w.
Wer die groaee bedeutong der ortamunen fttr die etimogrm-
pbie kennt, der rnnsa dieser dissertation seine vollste aofmerk-
samkeit zuwenden, da sie manche willkürlichkeiten beseitigt hat.
Es ist bekannt, da.ss die forscher über die urbewoliner der ita-
lischen halbinscl ihre conjecturen die meistens ganz grundlos
waren durch Ortsnamen su befestigen snebten. So s. b. gilt dies
▼om prof. Padda, der überall semitisehe nnprttnge finden will,
in Sttditallen namentUdi bei einer reihe von namen ani — €mo,
die er mit hebräischen werten zusammenbringt. Es genüge nur
den namen Valenzano zu citiren, den jener aus dem hebräischen
Ba — kal — haschan (Jutbem fumum) ableitet, während er
ohne zweifei anf Fa/sii<Miiiimi von VaUiUmt surackweist Solohe
fimtasien sind jetit nicht mehr mSglich. Somit sind diese stüdien
von grosser Wichtigkeit, weil blos wenn die italienischen dialecte
in dieser weise gründlich untersucht worden sind, man für die
ethnographischen Untersuchungen einen festen grund gewin-
nen wird.
Q. G.
88. Versneh einer Charakteristik der römischen Umgangs-
sprache, von O. Rohling. — Vor dem 'Jahresbericht über die
Kieler gelehrtenschule von ostern 1872 bis ostem 1878.' —
27 pp. 4o. (Berlin, Calvary und comp. 10 sgr.)
Dieser versuch auf einem, wie schon Pott (p. 8) bemerkte,
mit unrecht lange vernachlässigten gebiete beseichnet tkk selbst
p. 20 als ein nur die hauptsächlichsten geeichtspunkte ins auge
ftwsender und auf eine kleine beispielzahl sieh beschränkender.
Er verzichtet also auf Vollständigkeit in jeder beziehung und
zeigt in der that, zumal auch die anordnung unklar und die aus-
arbeitung flüchtig ist, einen fragmentarischen Charakter und un-
liestimmte umrisse. Bicbtiger dflrfte es gewesen sein entweder
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eine TeTtincelt« purtie des weitschkhtigen mafaxkk er-
MbSpfad duehBraarbelteii imd sei es aveh nur tau einem be-
■ÜDmiten verfaMeerkreifle (z. b. die metaphoven — ans den pal-
liaten), oder eine schärfer bekränzte, möglichst lebhaft, klar
und übersichtlich geschnobene skizze zu geben von allen
(ygenthümliclikeiten und diese mit musterbeispielen zu belegen«
Was in «rsterer wdse auf kleinem lamne geleistet werden kann,
nad waa fllr liektstralilen schon von liier ans anf dnen grossen
mmiss swelfer art ftUen können, lelirt'der Torzügliche anfMta
W5lfflin*B ' Bemerkungen liber das Vulgärlatein' im Philol.
XXXIV, p. 137 — 165, der berichtigend und ergänzend zu wesent-
lichen partien des yersuchcs von Kebling hinzutritt. Vielleicht
giebtnns aneh dieser gelehrte bald eine solide und sauber ans-
geMhrCe arbeit der einen oder der anderen art, woan ihn seine
gewiss reichen sammlnngen nnd sein gesddck im auffinden und
behandeln des hierher gehörenden befähigen dürften. Bei Rebling
ist die innegehaltene mcthode der einzelnen Untersuchungen, wenn
auch nicht die einzig zalässigc, so doch gut gewählte ; die grenssen
derselben (p. 5), die verschiedenen stufen in der vdksspiache
idbst (p. 6), ihre unterschiede (p. 8 — 10), sind gewiss richtig
gelroien. Die höchste bildet nun eben der Hrmo eoUtUamu, den
«ach die gebildeten redeten, besonders wenn sie sich gehen
Hessen und zum bequemen umgangstono hinabstiegen. In for-
meller beziehung stand er dem reinen aermo urbanits wohl gleich,
baadfaabte aber die syntax und die phraseologie freier, was
Mf^flieh, etwas unorganisch, durch einige vorweggenommene bei-
^ide gCMigt wird: durch hme = muUim bei adjectiven, durch
die zahlreichen composita mit con (gehören zur Wortbildung p.
14 f), durch den prädicativen gebrauch mehrerer adverbia bei
em und ßeri. Für das erste und zweite mnss Wölfflin p. 140
£ und p. 158 ff. herangezogen werden, noch wdt mehr p. Id8 f.
flir die bei Behling p. 8 sehr ungenttgend aufgezählten quellen,
Ln 'feigenden stellt nun der verf. zuerst die mehr Xusser*
liehen bciträgc zur gestaltung der einstigen rihiiischen Volks-
sprache zusammen (p. 10 — 13): vereinzelte spuren bei den Ver-
tretern des reinen classidsmus, zahlreichere bei literarisch unge-
bädsteren sehriftstellem, reminiscenaen aus der altlateinischen
pottie bei den arehaisten u. a. bis zum romanismus hinab —
nd sucht daaa die inneren momente hervor, die den wichtig-
5*
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Wd8. GrammatiL Kr. 2f.
sten einfluss ausgeübt haben mögen: die Inst an zahlreichen
neaen und kühnen bildungen p. 13 — 15, die aus der lebhaftig-
kditder rede und dem streben nach deuüichkeit und nachdmek
entepringenden phraaeologiiielien eigenihfliiilichkeiteik p. 15—17,
die dem büdnngsgrade und dem anschanungBkrdse der mitderen
und niederen volksklassen entsprechende walil der ausdrücke
p. 17 — 20. Diese drei abschnitte sind das beste des Kebling'-
scben yersuckefl: sie enthalten manches interessante, treffende
iindanre§;ende; anderes ist freilich in auffallender weise au kurs
gekommen, wie die syntaktischen eigenheiten p. 15, oder nicht
dnmal angedeutet, wie die im komödiendialoge so zahlr^dien
asyndeta begriffsverwandter Wörter. Ueberall aber drängt sich
beim durcharbeiten (denn zum blossen durchlesen ist die arbeit
nicht) der wünsch auf, dass die (oft auch verdruckten) citate
nach einem festeren principe und mit gana anderer Sorgfalt ge-
geben worden wSren. Das gegebene kann an umfang gering
sein, aber dieses geringe stehe TollstXndig und genau ausgeftlhrC
da. IJicr hingegen liegt gar zu viel nur angefangenes oder
halbfertiges vor : überall muss nachgeprüft, berichtigt, vervollstän-
digt werden. Seinem p. 11 anm. angedeuteten principe, nur die
in den lezids nicht enthaltenen stellen genau ansugeben, bleibt
der Yt nieht immer treu: sonst hätte er a. b. die vielen sprich-
wörtlichen redensarten mit mamtu p. 18 kurs abgemacht und
statt ihrer weniger bekannte metaphern gesetzt, die die Um-
gangssprache in menge vom kürper, von der wohnung, vom täg-
lichen leben entlehnt. Und wenn p. 11 die sechs stellen für
(PMMliMgiMMliis nach Verfasser und schrift beaeichnet werden, warum
4ann nicht noch in einer viertelzeile die Bahlen dazu geben?
Ebendaselbst hfttten ausammensetaungen wie MM, undeimde,
circumcirca , trantcontra angedeutet werden sollen, die jetzt auf
p. 17 isolirt dastehen. Von ungeuauigkeiten bemerkt man auf
jener p. 11 (um bei dieser au bleiben): degrumari für degrunutre
• £nnias [Ann. 430], Lucilius mMffnmuM für LudUus [sat. m, 5
Müller] dfl^rumoUf, Laeuius ap. Gell. XDC, 7, 15 nuMgrumiu'^ b^
tupptUoB hKtte ntppetiari nicht fehlen sollen, das auch Cic. Ep. ad
Att. XIV, IH, 2 gelesen wird und bei Apuleius öfter vorkommt. —
Am Schlüsse p. 20 — 27 sammelt Rebliug, ' um auch etwas ganzes
zu bieten, das der gesammtuntersuchung zu gute kommen könne, '
die in der schrift des Alteren Seneca jSsiK. dm§^ coL vorkommen«
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Nr. f.
89. Homeros.
den spuren nelir oder weni^or yolksthfimlicher aiudmeluwdBe,
eine interessante und dankenswerthe zusammenstellunp:, zu der
wir uns nur die kleinen bemerkungen erlauben , dass die con-
stmction tuppUcare aliquem p. 23 nicbt ohne aaalogieu bei
Plantofl ist, 8.Mo8t 181 L.; dm die erklämog dee ergo p. 24
MenUicb erseheint, vgl. Philol. XXXH, p. 285 ff., nnd dass
mahtm kaberß (p. 26) anch Cie. de legg. l, 14, 41 , hoe deerüt
»das fehlte nur noch' (p. 27) auch Cic. Verr. 2, 5 stehen.
Aug. 0. Fr. Lorenz.
89. Homerische Stadien. Beiträge zur homerischen prosodie
und metrik von W. Härtel. 2. anfl. Berlin 1878. 8®. IV
imd 180 8. — 8 mk.
Mit umsichtiger benutzung der einschlagenden momente,
namentlich der etymoloj^ie und den messungen von Brücke, unter-
sucht Härtel zuerst die kurzen vocalisirten auslaute, welche vor
einfteher oder als einfach erscheinender eonsonanz verlttngert
werden. Für das t des dat slng^nlaris nnd das o des nentr. pln-
nHs nimmt er ursprüngliche länge in ansprach. Sonst sehreibt er
wohl mit recht, wenn auch gegen Curtius n. a., der liqnida und
dem ff in folge ihrer physiologischen beschafFenheit gewisser-
maseen eine länge d. h. eine vollere ausspräche an, durch welche
die Uquida z. b. die consonantgmppen pn sn sr serslSre nnd
bei gewissen, nicht allen, Stämmen, anch wenn sie dnfach sei,
(lie kraft habe eine doppelconsonanz zu ersetzen und also im
anlaut den vorhergehenden aualaut zu verlängern. Wie gewisse
ursprüngliche lange vocale kurz wurden, andere lang blieben,
M> können nach Härtel die liquiden in gewissen Stämmen diese
^gienschaft verloren, in andern länger bewahrt haben. Aller-
(iings bldbt noch die mdglichkeit, welche Härtel nicht bespricht,
dass diese sog. länge noch unbewusster rest einer doppelconsonanz
war, wie wir ja auch im deutschen solche volltönende liquiden
in 1 und r mit alten hauchlauten kennen, und im griechischen
tn dem spiritus asper des Die längnng iT tofop O 478 ist
eine falsche bildnng veranlasst durch die 75 fillle, wo di vor
emer liqnida lang wird, auch a 40 o 249 und das von Härtel
fcier nicht genannte ^4 ib fügen sich nicht den sonst gültigen
nonnen. Im ganzen betreffen alle fälle, wn auslautende kürze
Tor einlachem consonanten lang erscheint, eng zusammengehörige
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Z2. HOBIOIKW.
Nr. ^
Worte ohne interponction. In der iweUea grosgen masse hieher
gehdrigqr flüle, wo conaopantisdier amlaut vor Tocaluchem anlant
gelittigt wird, wirkt eintretende interpunction nnt in 172 be&-
spielen von 417. Warum sie dies kann Ist eekr sorgföltig naeb-
gewiesen, indem durch ver^leichung der position von muta cum
liquida die versBtellen aufgefunden werden, an welchen der Vor-
trag eine hemmung durch doppelten anlant verträgt oder nicht
▼ertrigt Die fiille ohne interpunction anlangend, bo ist die
iängnng gerechtfertigt beiden silben, welche unpHInglich von natnr
lang waren. Zu diesen gehören ig w vg vv, die dualendung —
fiiv nqtv nuXiv^ die verbalenduugen — uv ov als aus avt
oiT entstanden, 6(x^uo, für Sufiagg, nag x 242 fUr nuQQ und sogar
iti¥ fAiv ydn» In sehr vielen fiiUen wird uraprttnglich coneo-
nantiflcher anlant des folgenden wertes angenommen, sogar fUr
*I9v*tl. Endlich wird die wortform als entschuldigung ftr
Iftngung angeftihrt, da ja GotfUiitQog und ^vffxoag sogar in der
Schrift den versuch die längung auszudrücken zeigen. Aiu^h
für den schwindenden Spiranten z. b. in v^pag Jipog nimmt
Härtel das recht in anspmch, den folgenden vocal mit hille der
arsis sn langen. So bleiben ihm nur B 248, i 62, & 288,
ferner J 27 oi^ iSgioifa wo er nicht auf (ffpySgutffa recnrrirt
und in der ersten arsis, welche die freiheit der uxicfuXoi hat,
X 23G S2 154 als ungerechtfertigt zurück; eine überraschend
kleine zahl, die allerdings sich um ein geringes mehrt, wenn
man die eine oder andere seiner firtiheien erkl&rongen nicht
bÜUgt Bn grossen und ganaen muss man anerkennen, dass
das gebiet der wülkltrlichkeiten innerhalb der homerischen verse
in engere grenzen eingeschränkt ist als mau bisher zu glauben
geneigt war.
GMse.
40. De difierentia orationis Homericae et posteriomm e^
oomm in usu epithetorum eertis substantivis vel certo substan-
tivornm generi plus minus liimiter adhaerentium. Scr. G»
Kopetsch. Programm. 4. Lyck, 1873. — 20 s.
Der weite abstand, der die spräche Homerts von der seiner
nachfolger trennt, kann kaum lebendiger vor äugen gefithrt
werden, als durch die stehenden beiwörter Homer*s in ihrer er-
scheinung bei den späten. Daher ist eine sokhe msammen-
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Nr.S.
iO, Hörnern
tteUnqg auch nach der arbeit von Tb. Fisober ein verdienet*
liehee werk. Um aber belehrend in idba, mnsB eie den gang
der verSndemng naeh den nntenehieden der bedentnngen son-
dern und z. b. sichtbar machen, welche adjectiva in derselben
bedeutung wie bei Homer, nur andern Substantiven beii^egeben
werden, welche auch die bedeutungen ändern, und bei welchem
diditer sie das thnn, endlich ob in dieser Änderung ein gesetz
sAennbar wird das sich anf mehrere adjectiva erstreckt Vi
betmchiet aber Jedes adjectivnm allein f&r rieh und serreisst
dadurch den Zusammenhang, selbst beim einzelnen adjectivnm
fängt er erst im zweiten theile seiner arbeit an die entwickelung
der bedeutang anzugeben, die adjectiva selbst aber ordnet er
nach den snbstantiven mit denen sie Homer verbindet, so dass
solche, welche ihnliche entwickelnng genommen haben von ein-
ander getrennt werden und man statt eines gesammtbÜdes so
viel eiuzelbilder orliält als adjectiva sind. Schon die Überschriften
deuten an, wie äusserlich geordnet ist, z. b. pars 1 cap. 2 de epithetis
qvibtu HbmeruM ketoet potissimum exomat] cap. 3 d$ epühetis Ao-
mmbut ah Hamerp aUributis, Sind denn die heroen keine men-
seken? oder pars 2 cap. 2 de remm arUfieiote fabneaiarum «pif
Citetv und cap. 8 de armortm ^pUheU». VoUstKndige Sammlung
der homerischen stellen war nicht beabsichtigt, aber von den
snbstantiven, welche bei Homer ein gewisses beiwort erhalten,
Bellte doch keines fehlen. Doch fehlt bei IqtSovmq dxrdwv aus
IT 50 und bei Unkoxafto^ fehlen Tq^( dfnfu£ V//icc^m uftffjnXn
sft^ MftM^vn lu&d ans den hymnen Ji^iff^; bei aldelio^ fehlt
4h^g nugdnontg 0 479 nnd ans Hesiod JCmj. Der UnoQ u/i«*-
ftdxnoq ^ 311 kann nicht als auf I'lixcs herabfallend gedacht
werden, er schwimmt im meere und da ergreift ihn der schiff-
brüchige, XXö unaXov riiog geht nicht auf den körpertheily
sondern anf das zarte leben des jungen hirsches, r 226 ist notMfXof
£Uo( nicht das bunte thier, sondern das knnstwerk an der
Spange; nelvMlvcjog hat auch bei Homer die passive bedeutnng
muUum concußtue, nicht die active vahle adluens. Oiseke.
41. Zur bildung der homerischen infinitivformen. Von P. M.
Bimmerle. Programm des gymn. an Hall. Innsbrnck 1878
gr. 8* 16 s.
Die Schrift iät ein kurzes referat aiu> den werken vou I3opp
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79
42. HoDMnw.
Kr. f.
Ii. Heyer V. s.: in ihr erUlIrt deh vf. gegen den anefiill des |» in
— fitvttt und also ftlr zwd infinitivsaffixe <— >/u(va» nnd — (f)vtu, ver-
wirftmit Renner die formen (pvyitiv für cpvyifr, erklärt den infinitlv
für einen dativ nicht einen locativ mit Bopp , dem er auch in
der behandlang von Xvffat und hoigacd^tu folgt I>ann gibt er
ein «Ipbabetisches yenetcbnisB aller Infinitivfonnen anf — ^tvo»
nnd — fM¥ mit beieicbnnng Über die iSnge nnd kürse der letsten
silbe vor yocalen nnd consonanten nnd endlich eine tabellarische
Übersicht wie oft alle verschiedenen infiuitive in den einzelnen
gesängeu beider gedicbte vorkommen.
42. De niadifl carmine qnodam Phocaieo; scripeit Her*
maniiiis Usenor, (gratnlationsschreiben der nnivcysitiit Bonn
zur feier des 300jährigcn bestelions der Universität Leyden).
4. Bonnae 1875. 46 s. und eine tafel.
Emperins hatte snerst die venonthnng ansgeaproclien, dase
in der Ilias XI, 489 ff.:
r/oiufifSrjv, vo&ov i;to)', intna IldvSoxov oviaj
ovra AvaaySnov xai UvQacov ^Si UvXftftrfjPy
die spätere Umarbeitung eines älteren gesangcs vorliege, in
welchem Aias beanngen irlre als erfolgreich kämpfend mit dem
gott der nntenrelt Hades, welcher adne bände nach dem be-
drängten nnd verwundeten Odyssens ansgeatreekt hatte: die
vier namen Pandokos, Lysandros, Pyrasos und Pylartes seien in
jenem älteren Hede beinamen des Hades gewesen. — An diese
entdeckung, welche Schneidewin (vorr. zu Emperii Opnac. p. IV)
aehon gebührend gelobt hat, knüpft Usener an. Da während
der zeit, in welcher Henelans nnd Aiaa anf den hfilfemf des
bedränp^ten Odyssens herbeieilen, Odyssens als in höchster gefahr
schwebend in folgenden verscn dargestellt wird, XI, 478:
äfA^l S'uQ UVTOV
Tgwtg iTfoy^"* tSiftf je Snrpotvot O^weQ ootff^iv
475 dfMp* ilofov iugo^p fi§fikiifiipo9, M ißaX'* äp^ff
Im äno vtv(f^(* TOP ftip r' $Lvt< no^Mtp
(ptityitiv, 0^0^ alfia XiUQov not yovmi oqwqij,
aiiiaQ inetdf] rorye dafidaünm wxvg oiaxoc,
ftifjkOfäj^ot fA$v d^m^ ip ovqeak dagdämovctp
üigiii^ca by Google
42. Homeros.
77
480 fr vfftiX ffxKQw' Int rt XIp fjy^y^ Sotffitay
(5? Ja loV <J/U9p' 'Oävcl^a Su'trpgoya mixilofjuiTqp
Tgüifg inop noXXoC u »ai ahnftM, avräQ Bf ilQtag
485 Alfag S*iyyvd-(v rjXf^^f, rpioiop adnoq t^vn nvQyw,
ffjrj naoi^* Towfc Se Siirnfffav nXXvStc uXXo^ —
so meint Usener, die spitze dos vor«?leichs Hoi „ein löwo, welcher
einen hirech mit den zähnen zerfleisclit." Er zei^t, dass dnn bild
•UI6B lOwen (oder greifen), welcher einen hinch (oder ein rind oder
Bchwein oder dgl.) serfleischt, za den beliebtesten dantellnngen
der bildenden Ininst seit den Kitesten Edten geborte, nnd beginnt
in seiner aufzHlilun«^ der oinscliläp^lichen knnstwerke mit recht
mit der assyrischen kunst, von der aus durch die Phoenikier
diese darsteilang zu Griechen und Etruskem und übrigen Ita-
Bkem gekommen ist Die Variationen, welche dieses thema in
der bildenden knnst im lanfe der seit erfahren hat, werden
.fleissig gesammelt nnd geordnet Wichtig sind iiamentlieh die
darstellungen von thiere zerfleischenden h"»vven in mannipffaelien
Variationen, welche sich 1) auf grabmälern (besonders Klein-
sriens, seltener ausserhalb dieser halbinsel), 2) auf orientalischen
mllnaen (besonders anch phoenikischen ; hervorgehoben werden da
ndt recht namentlich die lehrreichen münzen von Kitinm, auf
welchen einerseits Herakles den bogen spannend, andererseits
ein löwe mit einem hirsch dargestellt ist) finden. Da nun ähn-
liche offenbar dem Orient entlehnte darstellungen auf münzen
von Phokaea, wo zuerst münzen mit reliefartigen bildlichen dar-
stellungen geschmückt zu sein scheinen, und in Phokaea's kolo-
ideen Sbnliche thierscenen erscheinen, so argumentirt üsener
unter benutzung der bomeriscben stelle etwa foljrcnder massen:
I i spätere darstellungen von löwen foder älinliclien thieren)
welche einen hirsch (oder ähnliche tliierc) zerfleischen, sind
bermgegangen aus einer ursprünglicheren darsteilang, in
welcher ein ein anderes thier zerfleischender löwe durch einen
nur rettung des bedritngten thiers herbeiscbreitenden bogen-
aehützen rcrschencbt wird ; 2) die Phoenikier, Kyprier und
Kilikier verstanden unter dem ein thior zerfleischenden Ifiwen
den dämon der unterweit, welcher um die verstorbenen mit den
guten geuien kXmpft (geschickt wird p. 33 fgg. das bekannte
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78
42. Hommt.
1861 anfgeftindfliie numnment dee Antipati08 hiar£ttr yenrertket;
ancH ans den lieiKgeii bflehern der Hebräer die wdte yerbreitimg
der TorBtellanf^ des todesdXmons unter dem bilde ^nee Uhren
erörtert); 3) der bogcnspannende retter (Herakles) ist der
günstige genius (oder gott), welcher des verstorbenen scele den
hftnden der gierigen Unterwelt entreisst; 4) in dem der be-
treiFenden stelle der Ilias an gmnde liegenden ülteren liede war
eiafthlt, wie der Hades nach dem rings nmdrftngten nnd ver-
wundeten OdTssens gleich einem iQwen hasehte, der berbei-
gerufcne Aias aber als eine art rettenden genius den löwen
(Hades) verwundete und verscheuchte. — So weit stimmen wir
den geistreichen Schlüssen Useners in allem wesentlichen bei;
wir wollen auch nicht sonderlich nrgiren, dass in jenem gleieh-
nisse der Hias das hinsnkommen der scfaakale (mit denen die
Troer verglichen werden) kaum genügend eiUlrt ist Wenn
aber üscner deswegen, weil Phokaea vennöge seiner ausge-
dehnten handelsbeziehungen am ehesten 2)hoenikischen aberglauben
habe annehmen können, nnd weil grade die münzen von Pho-
kaea jene thierscene dargestellt aufwiesen, schliesst, jenes der
bomerisdien stelle an gründe liegende Sltere lied müsse in
Phokaea entstanden sein nnd danach im titel seiner abhandlnng
sogar von einem Iliadis Carmen Phocaicum spricht, so können
wir den beweis dafUr nicht zwingend erbracht finden: die
möglichkeit der entstehnng in Phokaea wollen wir nicht
leugnen; doch scheint nns auch jeder andere benacbbarta ort
Kleinasiens oder der in der nShe liegenden inseln mit kama
minderem rechte dafür in verschlag gebracht werden an kdnnen.
Jedenfialls ist eine so bestimmte mciuung für den vf. misslich,
welcher den holländischen philologen. wie er selbst sagt, ein
möglichst sicheres forschnngsresnltat auf dem gebiete der home-
rischen poesie vorlegen wollte.
48. Ueber die Fragmente des epikers Emnelos. Von dr. phil.
E. G. Wilisch. (Separatabdruck aus dem Zittauer osterpro-
gramm.) 1875. Zittau. 8. Menzel. 1875. — 41 ss.
Als zweck obiger abhandlnng gicbt der vf. an ^ zu untersuchen,
in welchem verhttltniss Enmelos rflcksichtUch der von ihm bar
handelten Stoffe zu seinen Vorgängern, Zeitgenossen nnd z. th.
auch nachfolgern steht', p. 1. Er beginnt diese kuhuo aufgäbe
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48. Eiimel<i0.
79
Vit dem Ttnueh des dichten lebensseit »i beetimmen, miua ee
aber bei dem resnltat MarkiebeffBVB fHeeiodi oett fr. p. 220}
bewenden lassen, ' dass Eumelos in der ersten decade der Olym-
piaden gelebt habe\ p. 2. Dabei laufen aber manche unge-
nauigkciten unter: so wenn ee p. 1 beisst, dass ^Eumelos die
seit dee Aiehias, des grttnders von Syiakwi moeh erlebt bebe*,
denn woher das noch? im Clem. Alex. Stromm. 1 , 21 , 181,
p. 144 Sylb. — das ist das riebtige dtat — steht es nieht.
In der note p. 1 wird eben wegen Clemons inißuXXnv — in
jemandes zeit fallen ausführlich erläutert : besser wäre auf Sturz
sn Hellan. fr. p. 4 Yerwiesen, bei dessen beachtung vielleicht
ftoeh nicht ans Clemens a. o. geschlossen wftre, Enmelos sei mit
Archias enger yerbonden gewesen, da dies eben so wenig in
dessen worten liegt', als die trots Marksch. a. o. p. 218 als
beachtenswcrth aus E. Cnrtius Gr. gesch. 1 , p. 256 angeführte
vermuthung, Eumelos sei mit nach Syrakus gezogen; Curtius
hat dies unvorsichtig 0. Müller 'n (Dor. II, p. 487 und sonst)
nachgeschrieben, der übrigens in der Gr. LG. I, p. 178 dent-
Heh den irrthmn erkannt nnd aufgegeben hat TJngenan schreibt
vf. p. 2: 'somit war er fEumelos) Zeitgenosse einer wichtigen
revolution in seiner Vaterstadt Koriutli und im schoosso seiner
tamilie': von der familic wissen wir nichts, vom geschlechte
koimte nnr geredet werden ; denn da nach Paus. II , 1 , 1
Enmekw an den Bakdiiaden gehörte, ausserdem in hohem an-
sehenstand, kann er an den politischen ereignissen seiner Vater-
stadt irgendwie betheiligt gewesen sein : näheres wissen wir nicht.
Noch anderes bekannte wird auf p. 2 erwähnt, auch dass irr-
thümlich manche gelehrte zwei Eumelos als Schriftsteller unter-
schieden hätten: mich durfte der vf. aber unter diesen nicht
uennen, da ich diesen 'irrthnm* schon in der Hall lät Ztg. 1881,
nr. 188, p. 218 aufgegeben habe.
Doch diese dinge gelten unserm vf. nur für nebenfragen;
schon p. 3 wendet er sich zu dem dichter, dem ' wohlsiinger*
wie er sagt, also wohl falsch Welckcr'n folgend, da der name
nnr von fvqka s kleinvieh herkommen kann. Vor allem musste
mm festgestellt werden, welche gedichte mit Sicherheit dem
Enmelos beisulegen: da das nicht geschehen und somit die
Untersuchung Jedweder grundlage ermangelt, hat der vf. seine
aufgäbe nicht lösen, die frage nach der Stellung des Eumelos
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80
43. Eomelos^
Nr. S.
gar nicht fbrdem kttnnen : das was wir nim in der kflne seigen
wollen. An die Bpftsse der nnterraelinng, nicht p. 41, mnaste vf«
das allein unzweifolbaft dem Eumelos fTfluirentle uC/ia nooffoSiov
tli; Jif^.or Stollen, was nach Pausan. IV, 4, 1 Eumelos für die
Hessenier dichtete, das HlteHtc uns bekannte sichere beispiel
eines für bestimmte swecke bei einem dichter bestellte lied, ein
fall, den Find. Isthm. 1, 1 sq. erlXntert; es ward von einem
Xonoq uidod/p auflgeftthrt nnd zwar bei einer deaApolhm,
also wohl in dessen tempel auf Dolos, eine Situation, der Find.
SaA. fr. 2 zu verf^leichen ; gesclniebon war es in hcxametern,
wie Paus. IV, 4, 1. 33, 3 und das freilich lückenhaft (vrgl.
Emper. Opnsc. p. 848. Bergk« PLGr. 8 p. 811) erhaltene
bmchstflek des liedes darthut, diese aber in dorischem dialekt,
wie abgesehen vom braehstüek anch ans Pans. V, 19, 2 fol^,
weshalb man hier iiioht an epische, sondern an lyrische hexame-
ter je zu 12 x 12 Zeiten zu denken hat : dies fjanze hat dann der
dichter dem chore eingeübt, so dass bei der aufiilhmng getanzt
wnrde; daher i6(dafiP bei Pansanias, vgl. 9<nri}<fiEv Hom. II. JS*,
592, Philol. 8up[d. bd. I, p. 78 Agg. Demnach fasst 0. Hüller
€hr. LG. — auch ein wie es scheint Wiüsch unbekanntes bnch
— - T, p. 179 das hG/lKi irrthiimlich als episolion liymnus, wovon
schon Marksch. 1. c. p. 243 hätte abhalten sollen, richtig stellt
es dagegen Bergk PLGr.' p. 811 au den poetae meUd^ jedoch
ohne grund, wie sich nnten aeigen wird, vor Terpandros. Es
gehört nXmlich in die kategorie der ngoolfjui »t^ag^utä Ir
fütn des Terpandros; die da geübte kunst trug Eumelos anf
das TTQotJi'Sin) iil)or und wohl so, dnss ein tlioil desselben auf dem
wego zum tompol vorgetragen wurde, vgl. Pind. Ol. V; nach
anleitnng der Titanomachie denken wir den Idtharisten in der
mitte, das ganze heiter, s. Welcher £p. kykl. II, p. 557, PhiloL
1. c. p. 81 , vielleicht mit rflcksieht anf die kunstvollen an£BHh-
runpen auf Dolos, Hom. h. in Apoll. Del. 157 fg. mit Banmeister,
(). Müller im ind. loct. un. Tlotting. 1H:)0 p. IG f. Welckor f]p.
Kykl. I, p. 372. Damit zu diesem formellen das lied selbst stimmte,
mnsste es in sich entsprechende massen zerfallen, entweder in vier,
nnd so an die alte weise des Chrysothemis anschliessend, s. PhiloL
XXIX, p. 294, oder in f^nf nebst nnterabtheilnngen nach Terpan-
dros, 8. Philol. a. o. p. 549: nm aber trotz des mangels solcher We-
der wenigstens im kleinen zu veranbcbaulichcn, wie in dactylischen
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• • • *
•
liedern von der art unseres jiQoa66toy s^nnmetrische composition
«reicht wurde, nehmen wir Homer sn hülfe, wo der Bchon Ton
den alten Y5llig verkannte 0Q^¥og der Andiomache in Horn. H.
X, 477 die iheilnng in vier massen erkennen Ulsst; er zerlegt
sich in 10: 9—9: 10: dazn vrgl. Philol. XXIX, p. 284. 80
offenbart sich im Eumelos der älteste uns namentlich bekannte
and historisch feststehende ;|f0^odt JuVxaAo^ : da sein lyrisches
weik nach den alten selbstverständlich auigeschrieben war, so
iniiSB er nach Terpandroe gelebt nnd gedichtet haben; denn des
TerpandroB lyrische leistnngen sind die ersten lyrischen durch
die Schrift fixirten gewesen : Suid. s. Tignurdgoc, ein umstand, der
bei der bestimmung: der lebenszeit des Kunielos wohl zu be.'icliten.
Der auftrag zn diesem den Messeniern so wichtigen n(joa6-
dfoy konnte dem Eumelos nur als einem sehr bekannten nnd
bewihrten dichter werden: woher also sein rühm? Zunächst
wohl Ton seiner yomehmen abstammung, Pausen. II, 1, 1: seit
a&fang der olympiadcn finden sich öfter dichter aus alten gc-
sclilechtern — Arktinos , wie es scheint, Archilochos, Öinionides
von AmorgoSi Tyrtaios u. a. — und tritt auch dadurch diese
lät in gegensats an Homer nnd Hesiod, au Demodokos und
Phemios. Dann aber von seinem auftreten in den äytSng funt'
awe^, wie in denen am feste des Zeus Ithomatas nach 0. Mttller^s
vermnthung, Gr. LG. 1. c. , dagegen freilich Marksch. 1. c. p.
278 : da trat er auf sowolil als hesiodeischer rhapsode als auch
als epiker: grade dadurch ward das ^Ofiu berühmt, indem in
der guten leit der griechischen poesie nur selten wirkliche dichter
in so yerschiedenen gattungen wie epos nnd lyrik arbeiten; dem
Bomeloe ist in dieser hinsieht Asioe Torwandt Aber was ftlr
epen anderer hat denn Eumelos rhapsodirt? welche selbst ge-
diclitet? l'eber erstere, auf die wir unten zurückkonnucn,
schweigt die Überlieferung gänzlich, von den andern berichtet
sie schwankend und unsicher: nur dass er epiker gewesen, steht
ta. Aber das k<immert unsern vf. gar nicht: was irgend dem
Eumelos einmal beigelegt worden, glaubt er au dessen charak*
teristik heranziehen zu dürfen und bespricht denigemUss von p.
27 an die Überbleibsel aus der Eurojiia — so schreibt Wilisch
— , der Titanomachie, den Nosten : nämlich die sagen vom sonnen-
iragen p. 28, von dem in Lykien geborenen Zeus, von Dionysos
und Lykurgoe p. 29, von Amphion und der leier p. 31, von
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Kr. S
Kyn^hen p. 86, den FloflwnoBen p. 38 n. s. w., also ausschliess-
lioh mythologiBohes ; es gelangt aber dadurch der y£ nielit su
setnem siele: denn theila dnd die sagen nach ftilsdier methode
behandelt, theils gehören sie gar nicht hierher. Ersteres ergiebt
sich sclion aus der p. 2«S hervorgehobenen grundansicht, 'dass
immer drei stufen Homer, Uesiod, Eumelos unterschieden worden
sind» womit gewiss in der hauptsache das richtige getroffen wird,
dass aber* n. s. w.: denn es ist, mein* ich, bereits genflgend
erOrtert, dass, da die entwicklnng des homerischen nnd herio-
dischen epos auf ganz yerschiedenen wegen nnd unabhüngig
von einander vor sich gegangen , ein hcsiodcischer mythos nicht
ohne weiteres als jünger als der homerische anzusehen, dass
ersterer vielmehr der ältere sein kann; dass vf. dies nicht be-
achtet, erklXrtsich sumeist, wie schon mehrfach hier angedeutet,
ans seiner so mangelhaften kenntniss der neueren forschnngen;
um nur eins zum beweis hervorzuheben, die untenmchung über
Amphion und die Xiga wäre ganz anders ausgefallen , hätte vf.
Westphars vortreffliche Untersuchungen in der geschichte der
alten nnd mittleren musik I, p. 87 Agg. berücksichtigt Aber
ich sagte auch — und das erscheint hier als das wichtigere —
dass diese erörtenmgen gar nicht hierher gehfirten: nXmlieh
mit welchem rechte schreibt denn Wilisch die oben genannten
epcn dem Kumelos zu? Kein alter thut das: wo einer von
diesen den Eumelos als den Verfasser eines dieser epen nennt,
geschieht es nur mit vorbehält: dazn kommt, dass so viele epen
einem dichter in dieser uit btisnlegen, dem Charakter eben
dieser seit, in der ein epiker nur ein epos verfasst, entschieden
widerspricht: wenn gleichwohl Eumelos unter den Verfassern so
manchen epos genainit wird, so folgt daraus nur , dass er diese
und zwar mit beüall rhapsodirt hat, eine folgerung , welche zu-
gleich die oben nicht gelöste firage nach den von Eumelos rhap«
sodirten epen anderer dichter beantwortet Aber ISsst sich denn
nicht das epos des Eumelos näher bestimmen? Wir wollen
sehen. Es scheint der scholiast zu Horn. II. 131 ihm ohne
zweite! die EvQUimia — dies die richtige form — beizulegen
und könnte man darin Aristarch's ansieht iinden wollen; allein
die form des citats o Evf^mntap ((ric) jsisro^qitcog Evfußüg
verräth aus&U mehrerer werte : also nrsprttnglieh stand da . . .
7fiMmiixu/$ iXn Eufju^Xog imt» Ij — > 68 zweifelte Aristarch in
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44. SimieiU».
betreff des verfiMsen: diesen sweifsl krfiftigen die fragmente,
in wetelm tob Theben, von Delphi die vede: wie kommt der
korinthisehe adlige zn diesem stoflT? — Wir gehen mir Titano-
machie, welche man am siehersten nach der tafel im Corp. Inscr.
Gr. T. III, nr. 6129, p. 813 dem Telcsis von Methymnä p:iebt;
sie, ein hesiodeisches epos , wie ausser den Titaneu die art wie
Chiron in ihr erscheint, erkennen läset, zeigt dass diese gattnng
ssf Lesbos htimiBch, was gnt zn Terpander passt, der bekanntlieh
Bit Hedodos in eine verbindnng gebracht wird: erst spXter —
denn Telesis, der neben Arktinos und Eumelos erscheint, muss
doch um ol. X fallen - — kam mit Lesclics das homerisclie epos
auch dahin. Auf diese auch heiteres enthaltende Titauomachie
dflifte Find. Nem. III, 43 hg. zuriicksnfUhren sein, nicht mit
Beigk Griech. LG. I, p. 1008 anf die 7m(fatriin$g Xtt^uivog,
somal dieser dnrch die znrfiekAÜmmg der pindarischen stelle
auf diese Traganfffiig zu einem dem hesiodeischen brauch gerade
zu widersprechenden prooemium für diese verleitet worden. Dies
die Titanomachie : die koaiot aber können schon als homerischer
itoff Ton Eomeloe nicht herrtthren, nnch haben sie in Uegias
▼on Tritaene einen besser beglanbigten yer&sser. So kommen
wir znr Bovyopfa, Aber welche Wilisch p. 8 not. eine nnhaltbare
vermuthung aufstellt, weil ihm Bergk's abhandlung über sie in
Bitschl und Welck. Rhein. Mus. I, p. 366 unbekannt geblieben:
Aber ihren Verfasser schwankten die alten auch, vielleicht
zwischen Enmelos nnd Aison, welcher letztere freilich nnr dem
Mmen naeh ans SehoL ad Find. OL SUI, 81 nns bekannt ist:
ilm will Bergk PLQ', p. 1195 dnrch Kvmt^m verdrängen,
aber doch nur durch eine aller wahren kritik widersprechende
vennuthung.
Fassen wir dies zusammen, so ergiebt sich, dass wie aneh
Wilisch p. 27 nicht verkennt, diese epen speciell för die er-
ksmitniBB des poetischen Charakters des Enmelos kanm etwas
hieten; daher werden dann als hanpt({uelle die angeblich von
Eumelos verfassten Kogn'Smxu angesehen und die überbleibsei
derselben p. 4 — 27 sorgfaltig behandelt: aber auch die hieraus
gSBogenen resultate erscheinen bei näherer prüfong als sehr
swtifelhafte. Denn bedenken erregt das wort KoQ^v^tanä als
fileidlnes alten epoe-, man pflegt ihn zwar mit den sg.Nuvnux'
M oder NttvimxttXtt zu verfli^digen ] aber dies epos ward ur-
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U 43. Eumelos. Kr. 2i
sprflngHch wohl A^awitaxHSwv xttiuXoyog genannt Daher be-
zeichnet KoQivd^iuxu im Schol. ad Apoll. Khod. Arg. 1, 14G,
der einzigen stelle, wo es mit Eumelos verbunden vorkommt,
ein prosaisches werk und zwar dasselbe, was bei Pausan. II, 1, 1
KoQtr&la cvyf^of^ heuMt, ebenfaÜB prosakch, wie schon Maroksch.
o. p. 223 bewiesen: dafür spricht auch Icw^ttv bei dem
scholiasten, wird anch l<no(«tv ab und in von dichtem gebraucht:
da ein derartiges buch nicht vor ol. 60 geschrieben sein kann,
wie kommt Kumelos dazu für dessen Urheber zu gelten? eine
frage, welche auf den ersten blick dadurch sich noch mehr zu
verwickehd scheint, dass diese ov^/^ayff mit einem epos des
Emnelos merkwflidig ttbereinstinunt , vrgl. ScholL ad Find. OL
XTfT, 74 und Pansan. H, 3, 10. Aber gerade diese fiberein-
stimmnng fUhrt nebst dem zweifei des Pansanias (II, 1 , 1) aof
das wahre; denn sie bczcufrt doch nur, dass der Verfasser der
avyyQuy>j ein epos des Eumuios benutzte, ferner dass dieser Ver-
fasser, indem er sich den namen Eumelos beilegt, lediglich auf
tänschung anageht und somit ein späterer Grieche oder ein Jude
aus der dasse der Aristotulos ist und frflhestens in die ältere
alexandrinische seit gehört Hieraus erklärt sieh nun auch,
was Clem. Alex. Stromm. VI, 2, 26, p. 267 Sylb. ausschreibt:
TU 6i ' IJgioÖov fiijjjkku'^uv tig m^ov Xoyov EvfiriXvg if xui
^Axovalkaog oi iGioQioyf^vKfot: denu wie die hier angezogenen
Schriften des Akusiiaos untergeschobene sind, Suid. s. ^AxovaC-
iMq, Welcher Kl schrift I, p. 483, so eelbetverständlich anch
die des Eumelos, weldie keine andere sein können, als die ACo-
Qip^taudf welche demnach nicht bloss ein epos des Eumelos,
ßouderu auch die epen des Hesiod und daher auch noch anderes
für ihre zwecke compilirt und verdreht haben; grade diese be-
nntzung alter epiker offenbart spätern betrug, weil solche be-
nutning bei den logographen man vergeblich sucht. Darnach
ergiebt sich die mt/y^a^^ )därlich als eine sehr bedenkliche
quelle flür Eumelos, im dunkeln aber bleibt welches epos dieses
Korinthiers sie benutste, da es unter den bisher hier genannten
sich nicht beiluden kann. Vergleicht man darauf hin die spär-
lichen überbleibsei, so dürfte das wahrscheinlichste sein, dass
Eumelos yivfuXoytut der korinthischen adelsgeschlechter in der
weise des hesiodeaschen Matähtyog yvyautiSp, des Kinalthon und
Anos (Paus. IV, 2, 1: Marcksch. 1. c. p. 248) vei&sst und in
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44. Theophxastofl.
85
ae viel aas der alten sagengeschichte Korinth^s verwebt habe;
diM gedieht iBt früh verloren gegan<^cn, weshalb der acholiBst
nm ApoUonioB Ton Bhodos wie PawMuüas statt adner die on/-
Yfofi benntrteii und deien mmmrlSstigkeit nicht erkennt heben.
Wenn eleoWiUsch p.9 sagt: ^Enmelos ftthrt sraent Epb3rni
als person ein und giebt dem Helios Antiope zur gemalilin; der •
fiikyonische Asopos tritt dem Aloeus, welcher ohne beziehung
anf Mine söhne, die Aloiden, erscheint, Sikyon ab ; Aietes ist
im beaitw von Ephyis nnd wandert von da nach Kolchis; Bonos,
E^peoai Haraihon nnd tot aliem der beioe epcmymoe Korinihoa
mdanken dem werke unseres diehters ihre entstehnng oder
dodi erste nennnni^, wie er auch als sehSpfer des Idmon, des
Sehers der Argonauten, erbcheint, einer von da unentbehrlichen
figur auf der Argo. Gelegentlich mochte er auch hier der
Sinope erwälinung thtuou Den Hesiod setzt Eumelos fort, indem
«r lasen und Medea ana Jolkoe nach Korinth holen liest nnd
10 die gnmdlage ftr die gerne spKtere gesddebte der Hedeai
dsD kindermord nnd die trennnng von laaon adialBt wenn
tr dies sagt nnd ak resnifet hinstellt, so ist das meiste davon
wegen der Unlauterkeit der quellen zu streichen, zugleich auch
dem schon oben gegen die hier angewendete methode bemerkten
hinratBftigen , dass darin wie auch in den reeapstolationen p.
19 nnd p. 22 eine dem grieehisehen epileer alter seit gaoi
fieaideihitigkeit eraeheint; ae apriehft man tob dnem luatorilrar
sdsr Ton dnem Aleiandriner. Kaeh nnaem so spärliehen
^Uen schloes Emnelos im epoe der hesiodeischen richtung sich
an, stellte demgemHss die sagen seiner Vaterstadt den genea-
logien folgend in schlichter spräche nach den anaichten seiner
seit dar, diente dabei vielleicht politischen interessen wie Terpan-
der nnd kann deabalb als vorllnfer des l^yrtaioe, ja aneli dea
Bokn nnd Feiflistraftoe betrachtet werden.
44. Wilhelm Müller, de Theophrasti dicendi ratione.
Pars prima. Observationes de particulamm nan. Qöttinger
dsQtor-diaa. Amatadt, Frotacher. 1874. 8<^.
Ea war m wflnachen nnd sn erwarten, daaa R £neken*a
Uiine aekrift da JntMtHiB diemuU raüoM naehfblger finden
Wttrde: die nützlichkoit derartiger arbeiten drängt sich von
JPhiloL Ana. YIL ^
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86 44. TheophrntoB. Kr. Sl.
selbst auf, besonders denen, die sich irgendwie mit der kritik
eines gegebenen Schriftstellers beschäftigen. Gkmde dergleichen
scheinbar imbedeiitende dinge wie der gebimneh nm. oonjnno-
üonen nnd prftpositionen giebt wertfavoUe winke ttber die
eehtheit einer sehiift, sowie filr ilire emendallon, wiewohl toB
allein nie entscheiden werden: denn es bleibt die möglichkeit,
dass ein autor wHbrend einer langen laufbahn seine manier, wie
in anderen dingen, so auch im gebrauch von partikeln ändere;
denn dass diese dinge, von den guten schliflstellem wenigstens,
dem snfiUl nnd der willkttr seien überlassen worden, wird jetit
nidit leicht jemand mehr annehmen. Die knnst, was man anoli
sagen möge, hat nichts mit dem vMl an thnn.
Damit aber dergleichen untersucliungen recht brauchbar
seien, müssen sie möglichst kurz und übersichtlich gehalten
werden, vor allem aber in jeder einzelheit vollkommen zuver-
lässig sein. Was den eisten pnnkt betrifft, wird man den ver-
fiMser yorliegender dissertation nicht eben tadeln dllrlen: er
giebt sich nicht allswiel mit den dingen ab die der allgemeinen
grädtit angehören, nnd man findet auch Idcht was man eben
wissen will. Um die Zuverlässigkeit zu beurtheilen, inüsstc man
jede stelle nachschhif^en ; dazu hat referent freilich keine zeit
gehabt, nnd wenn er nun auf einzelne mängel hinweist, so ent-
steht dadurch eine art von nngereehtigkeit: die irrthfimer treten
hervor, nnd die richtige benntanng der stellen, welche doch
offenbar die legel ist, wird mit stillschweigen übergangen. Bocii
das ist nnvenneidlich, und der vf. wird darin nicht bSsen willen
erblicken. So wird p. 12 die stelle der Pflanzengeschichte II,
4,2 unrichtig angewendet : der vf. sieht einen Übergang vor (Uw
zu xa( statt zu S4 in ihr: xai javta fjtip foutt /cJ^ctg n fina^
ßtJf aal ^§^n§(^ yiwa^M' *a( iw$a uftfotiffoig, ta dt tj ^f^-
fftoyor. Aber yerCndenuig des erdreichs nnd -veriindemng
der pflege können entweder gesondert oder snsammen anfbeten,
und das sagt hier Theophrast; der gegensatz von xai luvra
fiiv tritt erst auf in fjteiußuÄXovai 6i xui xaiu lug wguQy andere
unterschiede entwickeln sich in folge veränderter Saatzeit. Auch
die andere für denselben Sprachgebrauch angeftihrte stelle be-
weist nicht was sie soll: de Cansis HI, 2, 8 : denn wenn gleich
die lesart übrigens unsicher ist, so viel ist doch gewiss, dass
dem Sfd-Qvw f^lp tnoftiv erst §. 4 entspiicht 9 ^1 uitm-*
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Hr. 1
45. Galenog.
87
loQ vSamg »UArrav d<Irai. Der vf. wird hieraus ersehen dass,
um Uber die respondoo der partikela zu nrtheilen, vor allen
üagwi der bau des latM durch richtige mterponetioii sicher
aslelleii iet; hierin war ihm freilieh Ton den heraoBgebem des
Tbeophrast sehlecht vorgearbeitei Die stellen, in denen Wim-
mer berichtigt wird , scheiucii mir richtig getroffen zu sein. —
Es wäre zu wünschen, dass der vf. auch den gebrauch der prä-
pontionen ähnlich behandelte, der bei Theophrast manches be-
sondere bietet, nnd dann etwa das ganze, nach einer strengen
pififimg und nach annseheidnng alles entbehrliehen in flbeisiolit-
hehsr form noch ehunal drucken Hesse. 2%.
45. Clandii Galeni de pladtis Hippocraüs et Flatonis libri
novem. Ree. et explanavit Iwauus MueUer. Vol. I Prole-
getneua critica, Tcxtum graecum, Adnotationem criticam, Versio-
Mm^oe latinam continens. Lipsiae. Tenbner. 8. p. VIII, 827.
Der Torliegende band der bereits vor awei jähren aoge-
kflodigtea kritischen ausgäbe einer der bedeutendsten philoso-
phiichen Schriften GUüens iit dn erfreolicher beweis, dass das
itndium dieses so lange vernachlässigten poljhistors im fort-
schreiten begriffen ist. Jeder, der bisher einmal stellen aus
diesem werke zu untersuchen und zu benutzen hatte, weiss, wie
•ehwer der Kühn'sche text au gebrauchen ist , in dem fast jede
nite Ton dem trostlosen anstände desselben beweise giebt Deshalb
ibd wir dem heransgeber an grossem danke verpflichtet, dass er es
aatsrncmuuen hat, diesen so arg entstellten text anf grand eines
bisher unbenutzten handschrittlichcn matcrials zu säubern und
lesbar zu machen. Die kritischen prolegomeua, die der neuen
textesrecension voraofgeschickt sind, legen zeugniss ab, mit wie
groHer sorgfidt der heransgeber sowohl bei der aufdecknng der
verborgenen feUer, wie bei der verbesserong derselben an werke
gegsagen ist Um nemlieh den traurigen anstand erkennen au
kaien, in dem die vorliegende schrift in den vier grossen aus-
gaben des Galen sich befindet, giebt der Verfasser ein detaillir-
tes biid von dem umfange der in denselben enthaltenen ver-
dsrbnisse, indem er vier haaptdassen von fehlem aufstellt,
wndieh 1) rehi orthographische versehen, wie fslsche aspiration,
Tfnreehselung gewisser bnchstaben, audassnng und hinsuftigen
gmer sQben (p. 18^30)*, 2) solche, die aus falscher lesnng
6*
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46. Galeaofl,
der compendien entstanden (SO — 33); 3) ausgelassene und 4)
fiUschlieh zugesetzte wortc (33 — 39). So interesaant nun auch
diese ttbenieht &tt den palaeogisephen sein nuig, kdnnen wir dooh
meht umhin ma bemeihea« daae uns die grenaen dieser nnfter-
sQohnng, die doch im ganaen nieht viel neues enthllt» an weit
gezogen scheinen. Denn bis p. 89 ist nur von den fehlem der
edäio princepa allein die rede, wHlircud die der drei andern
ausgaben späterhin eben so wie dieselben fehler in den einzelnen
handsohriften , die doch derselben zeit wie die Aldina enge-
httren, mit derselben ansführlichkeit besprochen, verbessert und
mitaahlreichen belegstellen versehmi werden. Nimmt man dam
noch den umstand, daas &8t bei allen emendirten stellen in der
adnotatio wieder auf die prolcgomena zurück verwiesen wird,
wo man trotzdem oft nicht die gewünschte auskunft über den
gnuid der aendemng erfährt, so wird man sich nicht wundem«
dass sekoB der erste band seines umfanges wegen einen preis
von 20 mk. erreieben konnte. Wir glauben, daas dieser thdl
dw prolegomeiia sieh l^cht auf ein geringevee maaes bitte redn-
dren lassen. Der iweite grand, waiwn der an sich schon
starke band, um das doppelte vergrössert werden musste, ist die
hinzufiigung der lateinischen Übersetzung. Wir wollen zugeben,
dass diese zum leichteren verständniss des oft schwierigen und
dunkeln textes ein willkommenes hülfsmittel bietet, halten diea
aber für einen dee griechischen kundigen — und nur ein
solcher wird dite werk benutxen können — nicht Air nothwendig,
lumal ja ftr den sweiten band dn eommentar au allen sdiwie-
rigcn stellen in aussieht gestellt ist. Zudem scheint dieselbe
sich öfters von dem Wortlaute des Originals etwas zu entfernen.
P. 267, 3 sind die worte nktiu) yuQ oytwg iailv ixtivu unüber-
setzt geblieben; p. 365 sind die worte des Hippocrates, ^fiir.
fth alwftuMj fätCu dl ova ovW^arM wiedergegeben durch:
sueeorum mt «oMa qmdsm fcHuUa «mMmt; aaaaa anUm ao»
Das liauptverdienst des herausgebers liegt in der wirklichen
Verbesserung des textes; und hier müssen wir demselben im
gegensatz zu der allzu inissgfln fitigen recension in der Jenenser
Literatncstg. d. j. Nr. 9 unaere anerkennnug au theil weiden lassen.
Denn, wenn auch unter den gegen 1800 voigenomaunen ver*
fodemngen manche unndtbig, manche au verwerfen und durch
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Nr. 2,
45. GfllenM.
beitere sa ersetzen sein werden, so bleibt doch ein stattlickes
IMUhiin Foo wirkUehen <mend«ti«ian flbrig, fttr die wir nur
«Undsbar teSn kSmien. Haocbehriftliehee m*terial etand dtm
nur wenig zu geböte. Der eioiige Ifordaaiu ent-
bilt das werk — das erste buch, das zuerst von Key 1544
nach dem Cautabrigiensis nr. 47 edirt worden, ausgeuoramen
Tollatändig; alle andern nur theilweiae. Von allen diesen geht
kerne Aber das 14. jahrknndert hinaus. Anderweitige hülfe ge-
wilirten dnrclne ftndtonmgen Ton CoiBarioB in det jenenaer
AMinm; ftr die ttoieehen fragmente ^nd Bakede eenjeetnren be>
Bellt In übrigen war der berausgeber gani auf sieb selbst
angewiesen , namentlich auch in der erforschung des Sprachge-
brauches. Hierin hatte er auch nicht die geringste Vorarbeit von
anderer seite, und deshalb wHre es unbillig, wollten wir unsre
a&ibrdMimgeii an yoUstündigkeit und aicherbeit so bocb stelleni
wie es in der oben erwXhnten reeension gesebiebt. Denn einer
kann nnmöglicb aUes sehen.
Eigenthümlich aber ist es, dass Mneller durchgehende statt
der überlieferten elision durch Wiedereinsetzung des kurzen
Tocales den absichtlich vermiedenen hiatus wiederherstellt —
im ersten bueh von 145 stellen allein an 117. — Das berubti
wie der berausgeber mir brieflieb mitdieilt und im sweiten bände
«ttb aar spradie bringen wird, auf der ihalsaebe, dass sieh in
dsa aiUieiehen bei Oribarius angeflihrten stellen aus de pkkUk
ud der schrift ntql XQ^^^Q fiogCutv keine spur, nicht einmal im
falle der aspiration, den Mneller mit ausnähme von ti a/u«
znlässt, vorfindet. Indessen dieser jedenfalls doch zweifelhaften
«Uorifcftt dea Oribasina widerspricht die bandsehrifiklidie über-
Befenmg — aueh der yoraflglicbe Laurentianus bietet an stellen
tosdirift mfi &fMt^i9tif»dn»t wo selbst derKflhn'sehe tezt den
Usl bat, die el^on — und eine entseb^dende stelle in d§
jMHi selbst, p. 656, 7, wo ein Syllogismus nach Galens
eigener Zählung 39 sylben betragen soll. Diese 39 sylben sind
aber eben nur so zu gewinnen, dass man in dem überlieferten
text eine dreififtche elision vornimmt 17 dqxh ^f^^ vtvquiv ip I/-
»fui^ 'tfr»K ivnM' ttQn fo ^fioptuoK MueUer, der den hiat
kcibehüt, musste Mir ausstossen und eridelt yiersi g sjlben! Ohne
sveiftl hat Galen also auch s. b. p. 809, 6 niebt el« ofim owc
geschrieben, sondern, wie sonst stets, olx old' Sawg; wie er
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90
45. (jalenoe.
Nr. 2.
denn anch p. 287, 12 offenbar mit absieht ifllirieb S xiti^
und nieht ms MiieUer doeh naeh semem prindp fSnr
setien mnmrte» Hieniach mÜBsen anch wir annehmen, dass
€Men den hiat^ wo dies ohne aeliwierigkeit anging, yeradedeii
hat , wenn wir ihm auch nicht eine Isokratcische peiulichkeit,
wie der recensent im Oentralblatt, darin zuschreiben wollen. —
Auch sonst ist der herausgeber in seinen änderongen zu weit
gegangen. So icheint uns ^e Terändening des i^rif ^ovr« p.
141, 8 in den plnral naeh igya nicht nSdug, da Galen in diesem
fidle den singniar eben so oft wie den plnral gesetst hat —
P. 154, 14 ist fiovov zwar denkbarer, aber nicht nothwendiger
Zusatz. — P. 170,14 ist das Galen so überaus geläufige im nXfi-
Giov mit unrecht eingeklammert. — P. 187, 8 halten wir die
ändemng des änh ngw-n^g in tiqwtov, p. 822, 15 des aviög ifpt*
S^C in ahotg (cf. p. 880, 12) ebenfalls ftlr nnnöihig. Anch p.
869, 6, wo Hneller {ovdh f rrov to ä^Qtaitv^fta tiSp Xoyutßp) das
In ^7TTa$ Xndert, scheint nns an dem ^rww kein anstoss
zn noliincn zu sein. Denn einmal giebt die sehr gewöhnliche
phrase, tjucj klvul nvoq hier einen vollkommen richtigen sinn
— *ist untergeben* = *hat zu schaffen mit* — , andererseits ist
die dem verbnm umofim beigelegte bedeutung doch etwas be-
denklich (s. p. 825, 6 ix9ii^ aMw oltag f^a$ rtv ft^Sw
nnd p. 587, 6 op^ffwiag oivd* SXwq opunfi^c atftd/tipog = *sich
befassen '). — P. 589 , 5 schaltet Mneller nach &vfjL6v ein
^XOfASv ein, doch ist hier sicherlich to &vfiovfievov wie vs. 15 zu
lesen entsprechend dem iXmg ?»' iovto Iüti, ... ih Xoyit^ofxivov ...
TQhw , . . 70 irndvfiijuxiv vs. 4 und 7. — P. 637, 7 ist ntQtxf-
oftww adf^ eonjectur von Gomarius flir irtqnx6iU90¥, Ich
veimnihe, dass Galen geschrieben hat m^x^ oMv wie p. 640, 5
Tov Tttgi^xotTog Iff^ng äigog, P. 879, 1 steckt in dem unver-
ständlichen TTQog S-^atQu fOQug offimbar nichts anderes als
SuTfQfi fcf. 380 1 wg hiQuv xt^Cuü^m jc^^ff*»), was wie ich sehe,
auch schon Diels vermuthet hat — P. 155, 11 war ebenfalls
wie vorher 154, 14 wv rgonov rr^g Swvofk^ zu schreiben statt
des ein&chen M>fi$g* — - P. 856, 6 war Mo^tvw nach der jetst
üblichen Schreibart au accentniren, nicht xaQ»tvov$ wie dies auch
d6r Laurent bestätigt in ntql aqtütfig MafnuASaq,,^ s.Fleckdsen
Nene Jabrbb. bd. 107, p. 895. lieber die kürze des jota vgl.
Passow. Lex. u. ttaqntw^
Kr. 2.
4<^« Horatliit.
91
Zn bedanern Ist übrigens, dass trotz des höchst splendulen
drackes eine iuimU accentei namentlich in der ersten zeile ver-
•ditodmer sehen, avsge&Ueii sind; so p. 590 eteht «llnii
drenul ohne aocent — An sonstigen drnckfehlem tragen wir
aaeh: p.277,6 fthltnaeh daa ttherlieferte cvtm (veidonhat
ei) — p. 345, 13 fehlt vor r^g V'^/tVC oQfiwy der artikel rwp
ohne angäbe. — Prolegg. p. 85 steht uoxr,v rov Xoyov ^ifitvog
für &fftho9g (cf. p. 151, 6), in welcher stelle übrigens auch wir
die indening des l^rV ^ genetiv (mit den beiden
•ndera reeensenten) nicht für nolhwendig halten, s. cap. V
p. 7, 8 a^xk^ Xoyep (band.) no$fi<rd/uiw; ebend. p. 832
^QXh^ TM ^oytA irjySt no^rjffafid'ovg Q. 8. oft.
Vorstehende bemerkiiiigen liätteu sich leicht vermehren
lassen ; doch machen wir aus solch einzelnen versehen dem
herausgeber keinen Vorwurf, schliessen viefanehr mit dem wünsche,
dais derselbe nicht allmlange mit dem iweiten bände anf sich
warten lassen« nndnnsaueh bald dnieh die beabdohtigte herras-
gabe aadmr sehriflen GUlens eifrenen möge.
JJ. Marquardt,
46. Yindiciae Vennsinae quibus cL doct Jolii Zastra
gymnasü Nissensis regimine per XXV annos fiinate perftmett
lolemma caL Mai rite eelebmnda Indidt F. A. HoffmanB«
phfl. dr. et profbssor. Nissae, Beer, 1878. 16 s. gr. 8.
Der verf. wendet sich mit dieser in musterhaftem latein
geschriebenen abhandlung gcpen Sussmann Heynemann De tnter-
poUUionibus in carminibus Horatii, Bonn 1871, vgl. Philol. Amt.
1873 p. 236, und gesteht diesem zwar ein mbUUUt et aeeuraU
ilfiMaiiws sn, befindet sich anch in ftber^nstimmnng sdt dessen
prindpiener behandhing der interpolationsftage, Terwirft aber
seine resultate hn einselnen. Unter den 21 ▼on Hey tkemann
fär mieeht erklärten stellen behandelt Hoffmann I, 6, I, 12
1, 31 und n, 20 und sucht die hier verdaclitigtcn Strophen
überall dem Horaz zu vindiciren. Gelungen ist die rettung von
1, 31, 9 — 16. Diese Strophen (übrigens bereits von Goiet Ter-
veiftn) halten Hanpt nnd L. Malier im gegensatie au Peerlkamp
Kefaidce, lanker nnd Lehrs mit recht anfireoht; in der that rind
rie le^lieh als opfer einer aesthetisehen hypereritik ge&llen:
wer wird denn bei einem dichter alles wörtlich nehmen! Weniger
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92
47. Hontiu«.
Nr. 2-
wesentlich sind die bemerkungen , welche zu I, 12, 87 — 44
und n, 20, 9 — 12 Heynemann entgegengehalten werden; nicht
jnmeicheiid aber die beapieehmig Ton I, 9, 13 — 16. Zw kt
der nabhweie, daae iwiedben Man^ Mmtmtt und DimMdt» einer-
seits imd AiitguäM» und Agrippa andereraeits beziehungen ohwalteii,
dankenswerth ; allein die folgerung, dass Merioues hier so gut
wie I, 15, 24 am platze sei, trifft deswegen nicht zu, weil man
ja bei dieser wie bei der mehrzahl der interpolationen annimmt»
dass sie einer andern stelle des Horas ihren nn^ning yerdanken,
dass also Meriones ans I, 16 hierheigebraoht ist, grade wie
I. b. der inteipolirte Ctrhemt III, 11 ans dem echten II, 19
stammt. Diese annähme bedurfte also einer Würdigung. Vor
allem aber ist die behauptun^ Quin digne seripaerit heisse : wer
ausser epischen dichtem könnte — nicht nachgewiesen,
wie sie denn auch nicht nachweisbar ist. Die worte heissen
ein&oh ^niemand Tennag das*. Ich sehe nnr eine rnttglich-
keit, die Strophe in halten, diese bemht aber anf einem sehr
eomplieirten erklärungsversndi. Es mtlsste das 'wer kann — '
mit einer Verschiebung der grammatischen beziehung gesagt
Bein für 'wie kann man' imd alsdann Horaz bei dem *man'
nur an sich und die in der voraufgehenden strophe erwähnte
lyrische poede, also an die lyriker gedacht haben — aber
eine soldie eAlirnng widefspricht der sonstigen einfidbheit des
horaiipchen ansdxocks wenigstens in den oden dnrehans.
47. Vier horazische Satiren metrisch übersetzt von M. Ilerts
(ans dem Ind. lect. der Universität Breslau) 1S75. 4^ 15 s.
Die in dem programm entlialtenen vier satircn (I, 1, I, 16,
J, 9, n, 1) sind geschmackvoll und leicht veiständlich im vera-
maasse des Originals nicht aHsa frei tlberseM. I, 9, 5 befriedigt
die ttbeneteong yon en^ amßda guM cw durch *USk steh dir
ganz ztt befehle* kanm; für das ▼entitndniss der stelle iSsst
sich wohl auf ähnliche wiedergaben des grusses au den an-
redenden von Seite des angeredeten verweisen, wie sie die
aichaische komödie nicht selten darbietet; danach findet sich
die richtige iibenetrong der stelle schon in früheren Überti»»
gnngen; II, 1, 82 liegt in lus sit iudkAimqm& doch yiel mehr
als in der nngenanen wiedergäbe dnrch *so verfUlt er des rich-
texs epruchß ' : denn mit um und mdiciMm ^ifird anf den den proccM
uiyiu^L-ü Ly Google
Nr. 2.
4S. JuUuf Caesar.
98
inatniirenden pritor und den die sache entecheidenden richter
imikeanbar aiigea|^U; n, 1, 50 und 51 ist es selbst Herta
iddit gelungen, flttssig deatsoh wiedenrageben. Der grOsste
(ML des gebotenen aber Ist so geinngen, dass jeder leser ndt
ver^üpen von der Verdeutschung einsieht nehmen wird.
48. Observationes aliquot in C. lulii Caesaris utrinsqoe
belli eommentarios. Inest interpretatio loci cniusdam Virgilianl.
Seripsit Henr. Alanns. — Dabtinü: npnd Hodges, Foster,
et soe. Londiidi: apnd WinJams et Noigate. MDC50CLXXIV. —
PHee Sixpenee. — 12 8. 8.
Die völlige werthlosigkeit dieser neuesten publication des
durch die 13 auf s. 4 aufgezählten schritten bekannten vfs.
dftrfie wohl jedem der sich eingehend mit Cäsar beschäftigt bat
Bsfort einlencbten, nachdem er die 12 -|- 25 kurzen bemer-
knngen dnrcbgelesen bat die sidi auf das B. G. und B. 0.
beaiehen; jeder uHrd sofort erkennen dass es sieb bier bloss
um angenblickliche einfMIe und *fixe ideen' [fast durchgehende
charakterisiert durch '* Fort. (d. h. fortojise) ebenso wie im
index durch (?)] handelt, nicht um das ergebniss eines gründ-
Beben Studiums. Kein wunder auch, denn der v£ sagt selbst
in der praefiitio: LediomB emgman» Mas ^^mmi mBm» fruttm
mmdaHmuM pentpi^ was svar nieht lateiniseb ist, aber doeb
beweist, dass er ein eoi^eetnrenjäger ist Ueber die princip-
^age die sich hieran knüpft soll kein wort verloren werden:
würde ja doch auch jedes wort verloren sein gegenüber jener
juxh mehr in der niederländisch -dänischen als in der englisch-
iosdieB Philologie^) beliebten, aucb in Deutschland immer mehr
aiAliiger gesrinnenden sohablone: 'das wort passt nicht in
■sinea kmn, da mnss ich eine eoijeetar machen* — und
wenn sie geftinden ist: *die darf der gelehrten weit nicht iSnger
vorenthalten bleiben'. Indess um ein gesammtnrtheil darüber
dllen zu können inwieweit die erklärung und kritik des Caesar
etvv'a durch diese leistung gefördert sei, ist es doch nöthig ins
egnelne einzugehen, und da stellt sieh snnJUshst heraus dass
«ine stelle, B. O. 7, 20, 7, mit ihrer paralleUtelle B. 0. 2, 84,
14 (vgL Kraner) nur angeftbrt ist nm die [yon niemand an-
1) Womit natürlich den unsterblichen Verdiensten eines Bentley,
Hadiig, Cobet a.a. nicht im entferntesten zu nahe getreten werden soll.
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94
48. C. Jalioa CaMr.
Nr. 2.
pozweifelte] bedeutung von remtttere (== reaignare Hör. Carm.
3, 29, 54. Ep. 7, 7, 34) festzustellen und in den loeu» quidam
VitgOU [Aen. 4, 436] hineiiisiiuiterpretieren. Die idee des v&.
Aber diese Teitweifölte stelle (vigL Forbiger) ist niebt «bei«
namentUeb ist m büligen dass er gegen Wagner ^e tinrig
richtige und mögliche lesart dederit und cumulatam annimmt,
indess wie eine gnade oder Vergünstigung die man ausschlägt
morte cumtdari kann ist nicht leicht einzusehen , man müsste
denn darin ein Oxymoron finden. Jedenfalls Ist die erklärong
des Tfii* der sitoatien entsprecbender als die gewSbnBehen, nnd
die in der vorrede ansgesprocbene absiebt *<flirfsiitffl< doeUmm
dieere^ tiberhebt mich der Widerlegung. Alle ßcbwierigkeiten der
stelle werden aus dem wege geräumt wenn man mit Brandt»
Zeitschr. f. Gymn. 28, p. 84 — 89, hier ein hemistichion wie 3, 340
annimmt. Während also diese stelle fUr Cäsar keine ausbeute
giebt, sollte man wenigstens von anderen das gegentheil erwarten.
Da Btebt nnn p. 10 anf. die cotjector in B.0. 2,7, 1 M^s ifoOst
hm, welebe der yf. niebt nnr dnreb diese sondern aneb dnreh die
folgenden werte, in denen der spracbgebrauch der dieser stelle
zu gründe liegt durch zwei andere stellen aus demselben buche
belegt wird, sofort wieder xurücknimmt. Ohne entscheidung
wird die stelle ebd. 29, 1 nam it abgetban, wo doch wenigstens
das Vossins-(Forchb.-)-Kraner*sebe mdmi» an berfteksiebtigea war.
Ans den Worten des yfii. aber mnss man, da der sats, wie das
präsens beweist, gnomiee m yersteben ist, sebllessen dass er mit
denen die nam (lir richtig halten, wie Dinter , einverstanden ist.
Nun zu den conjecturen selbst. An zwei stellen , B. Gr. 7, 39
1 B.C. 1, 74. 7 wird (a) vor aetaU^ (b) vor eorum ein et ein-
gescboben nm — et herzasteilen: wamm soll dasselbe nioht aneb
(a) vor nobOUaU B. G. 2, 6, 4 (wie B. 0. 1, 85,2 sf I00O ei
Umpcre aegiuo) eingeschoben, nidit aneb die werte B. 0. 8, 82,
4 a. e. Iii lähore pari ae pmietdo geändert werden? An der
anderen stelle (h) stimmt der vf. mit Hinter überein (B. C. praef.
p. XXITTT). Hingegen stört er die concinnität zweier durch
d — et verbundener glieder B. G. 1, 26, d durch einschiebnng
von muUa (falsch gestellt) xwischen vtdnera mäHum^ was
ebenso flberflflssig ist wie das, im mnnde der *strikenden* Sol-
daten sogar störende nnd matte, Ubemer vor üura» B. C. 8, 31,
4 (dieses eben so absolut, ohne eue, B. G. 5, 31, 4 im öinne
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Kr. 2
48. C. Jultiu GsMar.
95
von * mArschieien, «urtteken', was gegen K\4yn Obserr. crit
In den fiijd ragen 11.8. w. 1859, p. 41, bemerkt sei; daaeelbe
inafthilielier von den eoldaten eibd. 1, 89, 7.* 40, 12, Tom feldberm
etienftlls ire ebd. §. 15, mit ad 5, 86, 3). Weitere einsebie-
bungen finden sicli : B. G. 2, 20, 1 congrediendi, erledigt von
Dintcr, sat. gramm. p. 14, v«?!. Kraner und 21, 3; 5, 7, 8.
40, 1, weniger einfach, civem und fercntibiUy erstere stelle richtig
erklärt von Fischer, Bectionsl. §. 60, letsteree an eich und wie
■BS 4t perfniwieiil (= dem von Kl^yn ebd. yerlangten matten
ÜB quij wofilrman Tielmelir 9% qd verlangen rofliste, wenn man
Obers prägnanten etil meistern wollte) erbellt nnlateiniscb ;
ebensowenig kann vor den gesotzon der spräche bestehen das
durch die oben angefiilirte parallelstclle irrthümlich unter das
B. G. gekommene fnilüis B. C. 2, 32,14 [wozu die Wortfolge geän-
dert? Nipp. *edd.*], es ist wegen m«um nnmt^licb ; yöUig barbariseb
ftr Gisar (Tgl. Sallnst. Cat 88, 1) ist ea^erU» jmM&w t'tirt'«
mutodiisque ebd. 5, 3, abgesehen davon dass Gsesar experg über-
banpt nicht braucht. Auf diese weise kann die schwierige stelle
nicht geheilt werden. Die hinznfiigung von ulla re nach iuvare
B.C. 1, 35, 5 erscheint gerechtfertigt durch die thatsache dass
(Bee die einzige yon den sehn stellen ist wo imoare (abgesehen
▼on e. 82, 8 muUwn maare ad aii^uid) keinen ablatir bei neb
liat wie fhimmilo, eomm§aia — denn B. G. 1, 26, 6 ist an
wwMiwil itt ergXnsen ßrummäo äUave re — ; jedoch steht dort
iuvare aliqusm contra alqm statt alqa re, und damit erledigt
sich der scheinbare mangel einer näheren bestimmun^. Noch
fchlimmer steht es mit dem bei Caesar gar nicht vorkommenden
MO Mr5o, welches B. G. 1, 85, 12 vor ut etsei diehm mit be-
mfimg anf ForoeUini eingeschoben wird. Da steht allerdings
lÜsse redensart dnreh dne stelle ans Cato de re mstica nnd
GicPhil. 2, 22 [54] belegt, wo sie fteiUeb ganz anders gebraucht
ist als sie der vf. hier braucht, nämlich zur zuBamnicnfasMuig
einer aufzählung; und dieser idee ein 'kurz' einzuschwärzon zu
Uebe soll in der rede des Cäsar die beziehung der fraglichen worte
pntmeüe . . . dumUermi anf §. 5 «ed . . . dümUi beseitigt werden?
BerTf.0cheint an dieser Ündemng des sinnes durch die richtige
beobaehtnng bewogen worden an sehn dass an den beiden
anderen stellen, B. G. 1, 43, 24, 13, 5, ti< (eonira atque) erat
dictum eine andere bodeutung hat, * ausgemacht.' — Die coi^ec-
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96
48. C. Julias OaeMr.
Nr. 2.
t:irzuebd. 44, 2 barbaro stellt schon längst bei Kraner; anders
Heller und Dintor; ebd. 72, 2 vel^) vor vulnerttri einzaschiebeii
ist flbeiflliMrig, weil dadnreh das veiiiftltiiiM der dret Indireetmi
fragil wa einander, das foitsclireiten Tom lieaonderen snm all*
gemeinen (3, denique\ gestSrtwflrde; der gedanke an Sfeli ist gut ;
ebenso bei 3, 9, G ;)cr manumissionem (statt maxitni), nur dass
man ohne hinzutuguug eines adjcctivs so gewiss nicht sagen
kann (vgl. Nipp. p. 175), und 2, 4, 1, wo, ebenfalls vermittelst
der Wiederholung einer silbe des textes, hier aber der folgenden,
eine zahl mit ad ausge&llen sein soll; wosn dies, znmal da die
pieeatariae nachher keine rolle spielen? — Diesen ^nscÜiebnngen
steht gegenüber die ausmerzung von iwm nach nisi an zwei
stellen, B. G. 7, 09, 1, R. C. 3, 87, 6. Der vf. citirt p. 7
eine menge analoger stellen und seine eigenen Emendd. und
Obss.^ ans denen hervorgehen soll dass nin = nin-non sei. Das
ist haaistrinbend. — Endlich siebaehn stellen mit meist sehr
nnhedentenden , ändernngen der überlieferten bnchstaben:
davon 2, B. O. 5, 84, 2, B. C. 2, 41, 4, wo der vom vf. ge-
wollte conjunct. imj)erfecti längst zurückgewiesen ist (vgl. Kraner),
ferner B. fV 3, 2, 2, ^yo die wortn Nij)p. p. 153 wiederholt sind,
aber damit uiclit die herrschende ansieht dass inopta navium ein
glossem sei widerlegt, noch viel weniger glaubhaft gemacht wird
dass man sagen kitaine eopia tUe$, rat dse&t aUad ad diqd, und uni
von den anderen fiberflflssigen nur ftlnf su erwühnen, B. G. S,
24, 1. 5, wo Miua gerade durch das vorhergehende lufo, eupitm*
tibus durch alacriores und 7, 40, 4 ciipidissimü geschützt wird,
B. C. 1, 1, 2 (wie 3, 84, 3 wiederholt aus dem jähre 1854),
wobei man billig zunächst fragen muss: wo liegt die aede» Vio-
toriaef ebd. 2, 3 (mit druckfehler ab statt a<2), wo durch ni-
Utttwr der sinn der werte völlig entstellt wird, vgl. Kr., und
8, 66 1, wo viel weniger lateinisch ist als gmod, — Ueber
diese und alle anderen Sndemngen kann jeder bearbdter des
Caesar getrost zur tajresordnung übergehen, nur als abschrecken-
des beispiel ist das schriftchen jungen philologeu su empfehlen.
1) Dasaelbe hat Polle N. Jahrb. f. PhiL bd. 108. p. 724. B. O. 4,
16, 7 nach ti&' eiDgesoboben: was soll aber ans deu texten der alten
werden, wenn flberall wo wir modernen eine partikcl wie 'auch nur*
* schon* u. a. einsetzeuj dieselbe auch ilinen octrojiert wird?
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»
& 2. C. Julius Caesar.
^7
49. Max Miller, kritische und exegetische beitrage zu
OiOOar. Programm der königl. [bair.j studienansUlt Aschafien-
teg för das jähr 1873/74. 27 b. 4.
Naah einem langen yonrort (p. 3^6), in welchem nichts
aar saehe gehdriges steht, sondern der ansehaunngsonterricht
auch fMr die erklXrung des Xenophon und Caesar zum so und
80 vielten male empfohlen wird, sind von M. Miller 17 stellen
aus dem IV. VI. und VII. buche des Gallischen und ein dutzcud
•as den drei btichem des Bürgerkrieges besprochen. Ich be-
sekinke mieh hier ani die prttfang jener enteren stellen nnd
kise auch Iiienron die grossere sahl nnenrVhnt, worin der ver*
friser keine nenen Torsehlage bringt, sondern nnr fremde an*
sichten bekämpft; oder befürwortet. Eine förderung ist dadurch
der kritik und Interpretation nicht geworden trotz der ausftihr-
lichkeit, mit welcher der Verfasser nicht nur sein eigenes rai-
somement vorträgt , sondern auch die erörtemngen anderer
leprodndrt, wie er denn a. b. p. 8 aom referate ans einem der
aeoeslen bltiide der allgemein sng&nglichen jahrbilcher ftlr phi-
lologie fhst eine ganze seite anwendet SelbstSndig vermnthet
der Verfasser IV, 34 ho 8t es omnibiis occupatie^ quae erant in agris
retiida; wie er hierbei quae und relicta von Göler angenommen
hati so fand er auch kottst bereits von Hug vennuthet, setzt es
aber an die stelle Ton nottrit^ wihrend Hng den ansfall von
isKM Tor iMiCnf für mOglieh gehalten hatte! VII, 30 m0 sma
mimo eomtemaH komkut, wofür Nipperdey richtig eonßrmaU
lehrieb, ändert der Verfasser in animo parotis wofür er sahlreicbe
parallelen beibringt ohne jedocli zu erkennen, dass Caesar parati
stets adjectivisch gebraucht, also nicht sunt animo parati sondern
Mrt geschrieben haben müsste. In den gleich darauf folgenden
wofften «f €mma, qitae imp§rmmihit^ mJbi paUmida mütiauKrtni
mSdite der vei&sser facitinda lesen, das allerdings sehr hänfig
^ Mipmre verbunden wird; aber der Verfasser bringt selbst
ftr patiendoy das auch durch die in cod. Thuan. Leid. Urrin.
Uaun. eingedrungcue glosso perfercmla geschützt wird, einen
(freilich unpassenden) beleg vor und scheint seine conjectur gar
nicht fUr treffend zu halten, da er den nnnöthigen zusatz macht,
er wolle * damit nur eine vennnthnng ausgesprochen haben.'
Ebenso hat der veriSusec seinen Vorschlag an VI, 39 pmuäaU
jwriipseto statt dmpecta war als möglich hingestellt, nnd awar
9
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98
49. 0. Jnliiu Casar.
Nr. 2.
mit recht, denn dadurch würde nur em matterer ausdnick statt
des nicht ungeeigneten prägnantoren gesetzt. Die dem sinne
nacli klaren, aber im Wortlaut noch nicht richtig hergestellten
werte VU, 36 ciigf$i§ gwbu$dam eohaHüu» hat auch der Yerfasier
nicht ins reine gebracht; denn ita potitU quämtdam eohortSbm
wflrde eich auf die Stellung der eohorten eelbat hedehen, wahrend
doch nnr Ton der anfttellnng im einseinen innerhalb der eohorten
die rede ist, ^vie der Verfasser selbst erkennt. Zu VII, Vohocuna
celeritaie jiossc inuiari bemerkt der Verfasser, ihm scheine entspre-
chender statt mutari zu lesen vitari^ vergisst aber zu erwähnen,
daae dies die lesart des Thuan. und Urain. iat Vn, 72 soll auf
gnind einer teehniachen beobachtong von Btlstow ttber die ge-
wöhnliche grabenweite fouom pßdum qimtdteim gelesen werden
statt m^W»; aber dieser graben hat aneh sonst etwas besonderes
(directa latcra), weshalb wohl jene zahl nicht anzutasten ist.
Dies sind die vermuthungeu des Verfassers, der mit keiner daa
fichtige getroffen zu haben scheint. Schliesslich mag noch be-
merkt werden» dass bei der behandlnng der schwierigen werte
Vn, 19 amma vada ac 9aUu8 mu pahidi$ sowohl die eoi^eetw
▼on Hadyig (Advers. crit II, 257), welcher fneofii« eku pahuKu
lesen will, als auch die erklärong des wertes saltus von Keller
(Jahrbb. für philol. CHI, 558 f.) unbeachtet geblieben ist, wie
auch sonst z. b. VU, 35 und 74 namentlich DUbners und
Hellers arbeiten nicht die nöthige berttdulchtigong gefunden
heben.
60. De fide et anctoritate codicis öallustiani Vat 3864.
Dissertatio inauguralis quam . . scripsit Gustavus Boese
ClausthaUensis. Gottingae MDCCCLXXIV. 39 s. 8.
Kurse seit nach dem erscheinen von Pra^e*s yerdienstlicher
Untersuchung ist durch eine sweite Gdttinger promottonssdirift
ein weiterer beitreg sur teztkritik des Sellustius g^ben worden.
Nach einleitenden bemerkungen fiber die bezüglich des cod. Vat
3864 (V) im vergleiche mit cod. Par. öüU (Pj sehwebende
controverse behandelt Böse eine grosse zahl von stellen aus den
im Catilina und Jugurtha eingelegten reden und gelangt trots -
mancher irrthtlmer, auf die hier einzugehen unmöglich ist, su
ergebnissen, welchen man in der hauptsache beipflichten muss.
B9se fasst dieselben p. 39 zusammen in den werten: Vi aneto-
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Kr. 2.
SO. Salliifittas.
ritatem eam esse eoniendO f quae quamvia non tcmta sü, guarUam
Weinholdua et Dieckkis censiterunt, nec tarn parva, quam Jordanus^
uimime tamem in textu SaXlusUano recetuendo praeter ceterorum
Iohm moio», FF^B negligentia eU. Wenn sich daneben die
bebmptniig findet, dua Y nieht, wie Jordan meinte, von dnem
ledieCor eehnlmissig bearbeitet sei, eo wird doch der yerfksser
nicht lenken, dass einzelne Varianten des Y b. b. Ju^. 85, 16
lediglich durch willkührliche textge staltung entstanden sein
können, wie selbst Dieek, der diesen codex nach der Überzeu-
gung des Verfassers wie des ref. allzu hoch hält, ausdrücklich
sogeetanden hat Die beweisfUhmng im einseinen ist nieht
gkiduttiseig gelangen-, bald stSrt ein ecbr^bTerseben wie wenn
p. lliMque m Ma epitkUa steht, wo doch wohl nusquam stehen
sollte; bald findet sich ein minder gut gewähltes beispiel z. b.
p. 24, wo die worte duobus sencUi decretü bezüglich der wort-
tteUnng keine parallele zu magnae inttiwn cladia bilden, da hier
das regierende snbstantiy, dort der regierte genetiv in die mitte
gsstdk Ist; bald aeigt sidi ^ ndssTentSndniss, wie wenn p.
16 Win als senge angefahrt wird, dass Oai 53, 7 in Y «m-
fMilMf Stehe, wlihrend Wirz lediglich bestätigt, dass in P quc^tus
lieht Nicht selten trifft Böse das richtige resultat, während
seine beweisführung nicht völlig überzeugend ist Das beste
hat der Verfasser an jenen stellen geleistet, wo er gegen andere,
die eine lesart des Y, beronogten die nnmttgliehkeit einer ans
hmeren gründen geschöpften sicheren entscheidnng über den
Vorrang vonY oder P nachweist Onte, wenn andi nicht nene
hemerkungen gibt Böse p. 28 über die Zeugnisse der gramma-
tiker, femer p. 14 und 32 über die Vernachlässigung der con-
ciimitat bei ISaliost Schliesslich kann nicht unerwähnt bleiben,
dass der Verfasser, der Weinhold's schutzschrift für Y mit recht,
wenn auch nieht dnrchaoa glttcklich bekämpft, den hohen werth
dieser arbeit nieht in YoUem maasse sa würdigen scheint Wein«
bold*s QfUMtHtme» sind nach des re£ llberzengung trotz des nn-
Tichtigen gesammtresultates durch die fülle einzelner entdeckungeu
die bedeutendste leistung der letzten jähre für die kritik des
StUostiastextes.
51. Kiitisehe beiträge zu Cicero's werk vom redner. Pro-
gramm (Hof 1874) von Heinrich Kubner. 15 s. 4.
In umständlicher breite behandeln Kubner's beiträge neun
100
51. Cicero,
Kr. 2,
stellen aus dem I. und fline aus dem II. buche de oralore\
überall zeig^t sieh hierbei das bemühen um ciudringendes ver-
ständnifls, aber nur selten trcffeudea urtheil oder leichte divi-
nation, wenn ee sieh um die hebuug wirklicher oder scheinbarer
YerderbniBBe des textes handelt Diee erweisen gleich die ersten
beiapiele. Bei den werten I, 8, 11 MMMmam eopiam poiUmvm
egregionm exHkiu» afgM in hoe ipiomtmero, in qtio p^rrmomorUmt
aiiquiH excelUng, si diligentcr et ex nmtrorum et ex (rraccorum copia com.'
parare voles, muUo tarnen 2)auciores watores quam •poetae honi repC'
rimUuTf wird egregionm (mit Bake) gestrichen, in quo geändert
in am (wamm nieht wenigitens qjmmf), eworüm' in «wrioter;
nnd trete dieser drei&chen indemng erklärt der Terfaseer inver-
siebtlich, 'den die steUe katim anders gelautet haben kann, wenn
nicht stärkere verderbnise sn gründe liegt' (also gar vier oder
fünfmal zu iinderu ist). Uebrigem* bedarf es keiner cmcndatiou
sondern nach Sorofs uachweis, den der Verfasser selbst kennt,
aar der *t?!'*>»"»^ eines anakolnths in den letzten worien statt
WMiUo imnm pbsru pottae gtum eraior» bcm njpenMtar. — 6, 20
tt§tmn m rmm eogMom ^flor0§oat et rsAmrfsf cporUt ctaHog
quae miei «ft oft orolore pereepM €t eogtuUa^ inammn guamiem habei
eloctUionem et paene pumlem. Während hier andere durch ein-
Schiebung von res nach oratore geholfen haben, ^s•i^d vom Ver-
fasser der satz etenim . . . oratio nach puerilem transponirt, die worte
ab oratore gestrichen, eit (oder eint) in mnt geändert, endlidi
pereepUu «t «opiüa$ geschrieben; nnd die richtigkeit dieser vier-
&ehen operatkm ist dem Verfasser *mekr als wilinicJielnlich. *
Noch gewaltsamer wird 81, 189 quid statt guidgiml geschrieben,
quaeri solere eingesetzt und der ganze § 141 hierher vor die
Worte in eo quaa-i solere gestellt; aber hier sieht doch der ver-
fiisser selbst ein, dass ^sich von sichoi*er cmendation nicht
sprechen lässt. ' Unnöthig erscheint es 31 , 141 quoie statt qui
m schreiben, da sich sow<dd das Torhergehende als des folgende
«1 qmbn» auf loa» besiehen kann, und nnwabisdieinfich ist
jener Vorschlag, da unmittelbar nach ddOt^riaiiombm die ver-
derbniss von quac in qiii ebenso uncrklUrlich als das gegentheil
leicht möglich wäre. Die rücksicht auf den zugemessenen raom
gestattet nicht , ausführlich die änderungen 31 , 142 tum. ddftsre
Stau ^ deberetf 82, 146 quae für §ed «imm, 46, 202 giiMi-
Mflua • . • sMlHsi am rst ei amta pntM, fM» dieaido statt
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Nr. 2.
52. Ifiscellanea.
101
yawgimjpie noium r$$ et c«m$a potUdO, eum diemdo ob ttbeiflttssi^
und die interpretation von 42, 145 efe memoria qitaedam hreoia,
$ed magna enm exercUatione praeceiHa gustaranif wo der Verfasser
marpui als acc. pluralis fasst und praeceiHa als ablativ mit cum
ewrct^ioKW verbindet, als verkehrt zu crweiaoii. liS sei nur noch
bemerkt, dass 45, 19Ö richtig qui (oder cum) nach praeterem
(«ber variehtig im yot rupcmdendp) getilgt wird und II, 52, 209
dneh yerwaadltiiig Ton i»fiammamda «iml in Mi/ammofuiitm est
eine wirkliche emendation emelt in sein icheint
52. Volkmann, ohservationes misoeUae. Programm von
Jauer 1873. 4. 21 s. XXXV— LX.
Die Schrift ist eine fortsetzung des im Piniol. Anzeiger von
1873 unter nr. 222 besprochenen programms. — In nr. 35
hindeU Verfasser über die seit der ab£^i8sung der schrift de orhe
mfadehtnae und gelangt nach den berechnnngen des professors
Ge. Hoffinaan In Trieit zu dem reBoltat, dass jene grosse sonnen-
fiaflenuss, deren Plntareh in cap. 19 der obigen schrift erwähnt,
nnr am 2. sept. des jahres 118 p. Chr. crfol^^t sein könne,
kurz nach diesem ereigniss öei jenes buch erschienen. — 30.
Das zeugnifis des Aur. Yict. 12, 12 über eine mit dem tode
Ner^a^B zusammenfallende finstemiss ist nacli den heobachtungen
desselben gelehrten nnrichtig. — 87. Bei Orig. c. Gels. V, p.
268 ed. Spenc. ist feyeiffifUra statt — mv za lesen. — 88.
handelt über Joann. Polier. VIU, 18. — 89. Als beispiele daftlr
dass Olympios als name für menschen verwandt worden sei,
werden citirt: Socrat. bist, ecclee. V, 17, Sozom. VIT, 15. Syncs.
ep. 98, 102. Zosim. V, 32. — 40 enthalt einige emeudationcn
lamdialog de mutica. — 41 berichtet nach Trea's angaben über
iwei eedd. Veneti, in denen die sehrift de mueiea swischen
anderen ilmlichen Inhalts verzeichnet ist nnd gibt einige les-
arten derselben an. — 42 liefert einige nachtrige an Volkmanns
ihetorik. — 43 bespricht leben und Schriften des Porphyrius,
41 die compilationsmethode dieseij autors. — 45. Die c<»llatiuu
des cod. Ambros. Q. 13 sup., welche Kinkel für den brief an
die Marceila im Interesse Volkmauu's veranstaltet hat, lehrt,
dass die ausgaben von 1816 und 1881 sehr snverlässig sind;
emseine abweiehnngen werden p. 8 an^estthlt 46. Abwei-
chend von Bemays und Gildemeister heilt Volkmann eine
Philol. Anz. VII. 7
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102
52. IGflceUaiiea.
Nr. 2.
corrnpte stelle in eap. 32 jene» briefes flo: iSm^ ow X^9*^
[ppK icn fti^oq rov üvfyivüfkivov iftfigvcv] oi^J* ^
makufAti 10V ovyyivofAiifmf 'otwvy TfXfioi^lyfa ^1 ^^(mtw* [ja
avyytv 6 fi( r a IxujtQo], ovtw xat jo (rwuQiuj/ud'OV rtj y>v/il
iyanuoeCctj Cwfifx xrÄ. Er legt hierfür die lateiiiisclie fassung
•dea l^ythagoraa Syriacus zu gründe. — 47. Zwei stelieu des
leap. 84 werden erweitert; anch ergänzt Volkmann den artikel
in cap. 1 init Ijßav IfoqfuimWy eap. 8 t^v 4^fmdfi (kopa-
un¥ nnd nal nXij^u, — 48. Einige Ifleken in 8, 4, 5, 12
25 werden ergänzt — 49. Volkmann emendirt in cap. 1 icp
TTQog vfing ^>96vm. — xotranfof <ri rov ^fifrfgov ß(ov —
InoxfQYOVi'Jtq loii öutfiooty cap. 10 tu öi 6iaodno(r^q «f, f? /uii;-
Hovfvotg u ye uxi^xoag, 14. iv vor rm rji^et wird gestrichen.
18. ixxuXovfAfvov. 28. Xuijßdvoitug. 30. lu mgt jT^g tvxvf*
50 — 52 handeln über die 15 bttcher des Porphyiins gegen die
Christen; den inhalt einselner bfioher sneht Volkmann ans den
eihaltenen bmehstfleken dannstellen. — 58 sMhlt die sehimpf-
namen anf , mit denen den Porphyrins wegen jener scbrift die
kirchenviiter Hieronymos , Eusebios und Thcodoretoa belegten;
aus denselben gebt hervor, dass jene in ihren ausdrücken eben-
sowenig wählerisch waren, wie unsere heutigen zeloten. — •
54 — 55 handeln über die schrift Plaeita phüotaphormns gegen
Herm. Diels, weleher in seiner abhandlnng de OdmU hüUrria
pküoiopha, Bonmae 1871 behauptet, eap. 4 sei ans Seztns Em-
piriens abgesehrieben, stellt er die ansieht atif, dass beide aus
derselben quelle geschöpft haben. — 50. Die ej>?ieineris belli
Troiani des Dicty^ CrHcrutis ist eine hiatoria des krieges in der
weise des £uliemeros ; alle wunderbaren ereignissc sind weg>
gelassen, das göttliche ist rermenschlicht — In 57 wird Bern-
hardy*s angäbe dahin ergänzt, dass aneh bei Diet. I, 16 vom
gebrauch der sehrift durch die homerischen beiden die rede sei.
— Wenn Donatus zu Ter. Hec. 206 behauptet, der diehter
habe hier den eupheraismus unterlassen, so muss er gelesen
haben: non ita me di bcnc ament. — 59. Zu den schon be-
kannten Versen, in denen jedes folgende wort das vorangehende
nm eine silbe tibertrifft, fügt Volkmann noch hinzu: Veig. Aen.
X, 413. Quint. Smym. Xn, 220 Apoll. Bhod. IH, 898. — 60. Mit
hinweis auf Philol. 1859 p. 816 gibt Volkmann einige bemer-
kungeu Aber eigenthflmlichkeiten des Nonnns: Vermeidung der
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Nr. 2.
Neoe auflagen 58 — 82
103
«Usion, sowie der pardkeln yt, ft^», to(, ^di, Sv, if^V, pv, 6i
«nwendung von ui, utff, fjd , ugu, uq\ avTHQy 5, yug^ i(, nfg.
Einselne dieser beobacbtungen sind schon früher gemacht, so die
über /-^ von Struve de ex. vors, in Nonn. cann. p. 19, die
über von Lehrs Qu. ep. p. 2G8 Rigler melet. II. 1851 p.
16. Die Düte iiV>cr i' ist zu berichtigen aus Ludwich, beiträge
nr kritik de» Nonnos. Kön^berg. 1873, p. 22 -24.
C. Hatiung,
ReM Mflig«.
53. Hiimer Odyisee, erklfart tod X U. Fän. 2 bd. 6. aufl. 8.
Besorgt von C. TV. Kayser. Berlin. Weidmann ; 1 nik. 50 pf, —
54. Freunds scbQlerbiljliothek : Präparation zu Homer« Odyssee. 3.
hfl. i. aufl. 16. Leipzig. Violetj 50 pf. — 55. Anthologie aus
den lyrikem der Oriecben. 2. bd. 2. aufl. 8. Leipzig, l^ubner;
2 mk. 80 pf. — 50. ÄeschjluB Perser. Ki klärt von \y. iS. Teuffei. 2.
aufl. 8, Leipzig Teubner; 1 nik. 20 pf. — .^7 Sophokles erklilrt
von T. W. Schnetdi wxn. 3. bdch. Oedipus auf Kolonos. 0. iiviH. Be-
sorgt von A, Nauck. 8. Berlin. Weidmann; 1 uk. bü pf. — 5b.
Sophokles erklftrt ▼<m O. W<ttf. 1. thl. Äias. 8. aufl. 8. Leipzig.
Teubner; 1 mk. 20 pf. — 59. Thncvdidis de belle peloponiMriaco 1.
VIII. Explanavit C. F. Poppo. Vol."' II. sect. 1. Ed. 2 cur. J. M.
suhl. 8. Lips. Teubner; 2 mk. 40 pf. — 60. Tliukydides erklärt
von G.Boekme, 2. bd. 1. hft. 3. atifl. 8. Leipzig- Tenbner; 1 rok.
50 pf. 61. Piatons vertheidigungsrede des Sokrates und Kriton.
Erklärt von CVi. Crou. 6. aufl. H. Leipzig. Teubner; 1 mk. — 62.
LsokniU- aupgewäblte reden. Erklärt von O. Schnriilrr. 2. lid. 2.
aufl. Leipzig. Teubner; 1 mk. 50 pt. — 63. Freund i'räpiiration zu
Demosthene« philipp. reden. 2. hfL 2. aafi. 16. Leipzig. Violet;
5^ pf. — 64. Dess. Präparution sa Berodot*8 gescbichte. 1, hft. 2.
aufl. 16. — 65. P. Virgili Maronis opera. Ed. A. Forböjer, vol. 3.
ed. 4. 8. Lips. üinrichs; 9 mk. — 66. Uoratius Flaccus äerujoueu.
Erklärt von A. Th. H. FriitMch«, 1. bd. 8. Leipzig. Teubner; 2 mk.
40 pf. ~ 87. Freund Präparation sa Cäsars gallischem krieg. 2. hft.
2» anfl. 18. ebendaselbst; 50 pf. — 68. Osiander und Schwab römi-
lebe Prosaiker in neuen übersetzuugen. Bd. 147. 3. aufl. C. J\iliu8
Claar. 16. Metzler; 50 pf — 69. Titi Li vi ab urbe condita libri.
Erkürt TOB irmHm6oni. 1. bd. Lhft. 6. anfl. 8. Berlin. Weidmann;
1 mk. 80 pf. ~ 70. Cornelius Taeitos, erklärt von K. Xipperdtjf, \,
bd. 6. aufl. 8. Berlin. Weidmann; 3 mk. — 71. M. Tullii ausge-
wählte reden, erklärt von K. Halm. 6 bdch. 5. aufl. 8. Berlin.
Weidmann; 1 mk. 20 pf.~72. M. Tullii Gioeronis Laelias s. de ami«
citiä, erkürt von C. IV. Nauch. 7. anfl. 8. Berlin. Weidmann;
75 pf. — 73. Ciceronis Brutus de claris oratoribus. Erklärt von K.
H . Fiderit. 2. aufl. 8. Leipzig. Teubner ;2 mk. 25 pf. — 74. M*.
iicherr, allgemeine gescbichte der literatur aller Völker des erdkreines.
5. anfl. 5. tfg. 8. Stuttgart. Conradi ; 1 mk. — 75. W. Kopp, ge-
tehiefate der rGmi.schen literatur. 3. aufl. gr. 16. Berlin. Springer;
1 mk. 6 pf. ~ '*3. W. Tinffel, goschichto der römischen literatur.
3. aufl. 8. Leipzig. Teubner; 11 mk. — 77. P. IV. Forch/iammer,
über reinheit der baukunät auf grund des Ursprungs der vier haupt*
7*
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I
104 Keue Sehnlbflclier. — Bibliographie. Nr. 2.
baustile. 2. aufl. 8. KieL ITomann; 2 mk. 40 pf. — 78. Jf. Duneker,
t'eschichtc des alterthums. 2 bd. 4. aufl. 8. Leipzig. Duneker u. H. ;
10 mk. — 79. Calvary's philologische und archäologische bibliothek.
25. bd. P. Dohren, Adversaria critica. 8. Berlin. OalTary; 2 mk.
— 80. A. Forcelliiii totios latinitatis lexicon. onr. Corradi. Ed. 4. T.
V. distrib. 52. gr. 4 ; 2 mk. 50 pf. (Brockhaus, sort.) - 81. Forcellini
Lcxicon. Pars altera sive Onomii'^ticon totius latinitatis opera V. de
Vit. T. 2. Diatrib. 15. gr. 4; 2 mk. 5U pf. (Brockhaua, sort) —
82. Lesdiufi werke, heramgegeben voa M» Goteh^, lUostr. and geb. 5»
lief. 8. Berlin. Qrote ; 50 pf.
Neue schniburher.
83. C. A. Schmidt , grundriss der Weltgeschichte für gymnasien.
1. theil. 9. auÜ. Besorgt von Cr". DiesUl, Leipzig. Teubner; 1 mk.
20 pf. — 84. Q, Freitag, Inlder ans der dentemn Tergangenbeit. 8.
anflC 8. bd. Aus dem Jahrhundert des giotsen krie^s [I60O — 1700].
Neuer abdruck. 8. Leipzig. Hirzel ; 6 mk. — 85. K. Kunze, grie-
chische formenlehre in paradiemen. 8. Ilagasen. Alejcander ; 1 mk.
— 86. C. Berger nnd J7. Seiddberg, fibungsbfieber sn der grieehi-
Bchen grammatik von C. Berger. 1. cursus für quarta. 5. aufl. 8.
Celle. Schulze; 1 mk. 50 pf. — 87. F. Bhske's elementarbuch der
lateinischen spräche. Bearbeitet \on J. MüUvr, 4. aufl. 8. Hannover,
Meyer; 1 mk. 50 pf. — 88. üedickcs lateinischca lesubuch, heraus-
gegeben von Fr, Aqfmann. 28. anfl. 8. Berlin. DOmmler; 1 mk.
20 pf., mit anhang 1 mk. 40 pf. — 89. Beispielsammlung zum über-
setzen aus dem deutschen ins lateinische. Quinta. 2. aufl. 8. Mei-
ningen. Brückner u. Kenner; 30 pf. — 90. Dasselbe für quarta- 2. aufl.
8. ibid; 50 pf. — 91. Daraelbe f&r tertia 2. aufl. 8. ebendas. 55p£ —
92. C. Berger, lateinische Stilistik für obere gymnasialklassen. 5. auft»
8. Coburg. Carlowa; 2 mk. 10 pf. — 93. A'. A. J. Hoffmann, rhe-
torik für höhere schulen. 2. abth. 4. aufl. Besorgt von Schuster,
8. Clausthal. Grosse; 1 mk. 2ü pf.
BiUltgrapkie.
Nack dem bekannten Vorgang dee geneial-pottdireetor Stepbtfh
sollen jetzt auch die buchhändler nach Börsenblatt nr. 25 die in ihrem
geschält üblichen fremdwörter aufgeben, als da sind factur, Sortiment,
remittenda u. s. w. Bei der post geschah das zumeist deshalb, damit
gleiebbeit entsttade; hier ist das aber nicht der fall: man hüte rieh
also werte die das denisehe bflrgerrecht und eine deutsche form
haben, zu verbannen, da daraus nur Unklarheit und zicrerei entsteht:
die Griechen wie die Römer haben sich nie gescheut nöthige frcmd-
-wörter aufzunehmen und nach ihrer spräche zu modeln. Also worte
wie die oben angefahrten ohne noth aufzugeben ist ▼erkehri.
Interessante notizen Über Pflichtexemplare giebt Potthast im
Börsenblatt nr. 50: darnach gab Heinrich II. könig von Frankreich zuerst
den befehl , dass jeder buchhändler ein exemplar seiner verlagswerke
der kOnigl. bibliothek sn Paris gratis liefern solle. Dasn K^srt nr.
58 einen nachtrag, in dem ein bntriihändler in Preussen anzeigt, dasa
er obwohl oft um Pflichtexemplare gemahnt, sie nie eingeliefert habe:
ein zwang sei gegen ihn nie angewendet worden. — (£ä ist vielleicht
der verlug darnach gewesen.)
Zum Lezicon Sophoclenm von W. Dindorf. — In dem naohdmoksproeess
der gebr. Bornträger in Berlin gegen prof. W. Dindorf und B. G. Teubner
in Leipzig ist nunmehr das letztinstanzliche urtheil des Reicha-Oberhan-
delsgerichts ergangen. Dasselbe bestätigt das urtheil der vorhergehenden
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Hr. 2.
Bibliogiapliie.
105
instanten, nach welchem das lexicon Sophocleam von Dindorf als partieller
nachdruck de» bei gebr. Bornträger erschienenen Ellendt'schen lexicon
betrachtet und deoigemäss die eiuziehuug der vorhandenen excmplare
ood der Stereotypplatten ansgesprocheD inirde. Profenor Dindorf ist
zwar nicht zu einer strafe, wohl aber zur zahlnng eines schadenor-
saties von 1375 thir. an gebr. Born träger verurtheilt worden. Da-
gegen spricht auch das letztinstanzliche urtheil ausdrücklich aus:
*dus die Inhaber der Terlagshandlnng B. O. Teabner bei der Tenn-
staltong des nachdrueks wmier -wissentlich noch fahrlftssig gebandelt
haben, steht zu deren gunsten rechtskräftig fe8t' — und ist daher
die firma B. G. Teubner sowohl von strafe als auch von der ver-
fflichtuDg zum Schadenersatz vollständig freigesprochen worden.
Die verlagsbochhandlung toh Ferd, DUmnUer in Berlin giebt
lienns ein ' Verzeichniss von älteren und neueren büchern und Zeit-
schriften zu bedeutend ermiiswigten preisen': es sind darunter büchcr
von Bopp, Brugsch, Cicero s ausüben von Zumpt, Livius von Al<
sehefiiki, Plato tob Heindorf, sehnfteii von Yater, K&mpf , Friebel,
Movers, Val. Rose, SchQek, Tittmann, A. W. Zumpt u. a.
Ein verzeichniss einer anzahl vorzriglicher lehr- und unterrichts-
bücher für gymnasien u. s. w. gab die jLesselring'eehQ hofbuchhand-
Ittog in Hild burghausen.
Im jaBmur ersehien von Srntkarä Tau^mti: * Griechische nnd
rSmische classiker. Octav- (8eha1-)aiisgaben , taschenaosgabeii und
prachtaui^p^bcn. '
Mittheüungeu der Verlagsbuchhandlung B, G, Ttuhner in Leipsig,
1875, BT. 1: Botiieii fiber nnftig erscheinende bücher: Kleine philo-
lögiache Schriften von J, N. Maih vj. Vom vf. deutsch boaiboitet:
80 unbekannt wie bier gesagt wird, sind diese abbandUiugen in Deutsch-
land nicht: Philol. XV, XVI hat schon darauf aufmerksam gemacht:
acbon daraus wird jeder ersehen , dass die verla^handlung nur dank
reidieD^ wenn sie diese arbeiten jedem eugänghch macht. Anch ist
JisehOn» dass Madvig selbst deutsch schreibt: der besuch bei dem
jnMl&um in Leyden scheint also den Deutschenhass trotz Cobet nicht
Teraröisert zu haben, hoffentlich auch nicht das lihein. mus. XXVI.
— Ueber die spräche der Etrusker von W. CorMsen , «weiter band :
soll im joni o. e. erscheinen: hier die Inhaltsangabe. — Virgil im
mittelalter von Doinenico Comparetti aus dem italienischen übersetzt
von dr. Ji. JJuUchke auch dies unternehmen vordient dank : nur wäro
wüüscheuB Werth, dass das nach Comparetti's buch über diesen gegenständ
snchienene ancli in noten oder in sonstiger weise berflclcsichtigt würde :
z. b. Philol. ans. TI, ar. 9, ^ 480. — Flinii iuniorü una cum Oargilii
Martiali» medicina nunc prvnum rdita a J'al. Jiose : dazu vgl. Hermes
VIll, p. 18. — Parallelen zu den messianischen Weissagungen und
typen des alten testamentes aus dem hellenischen alterthnm. Von
dr. Ed. Müller: (besonderer abdmck aus den Supplementen der
jahrb. f claa«.-philol.) — Der zweite athenische bund und die auf
der autonomie beruhende hellenische politik von der Schlacht bei
Knidos bis zum frieden des Eubulos. Mit einer einleituug zur be-
deotoog der antonomie der hellenischen bnndesverhissuDgen, tob O,
ButoU. (fi€Mondeier abdrook aus den snpplem. der jahrb. f. class. philol).
Im milrz erschien: 'verzeichniss emi)fohlen8wrrth<r kunstwerke
for iehranstalten aus dem veriag von Dietrich Jieimtr in Ber^n; ein
deicbes von den Wandkarten von £. Leedtr im verlag von C.
Bädeker in Essen.
Cataloye von antiquarvu : J. Bt nsheimi r in Mannheim und Strass«
bürg, antiquarischer catalog 10, altclassische philologie, neuere lin-
goistik, orieutoliai antiquarisches bücherlager nr. 435 von Kirchlwff
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106
Kleine phflologiBche seitang^.
Nr. 2
und Wteyand in Leipzig, auch enthaltend die bibliothek des dr. Julius
Rosenbaum in Halle Matthias Lamperfz in Bonn 107 und 113 catalog
des antiquarischen bucherlagers ; XXIII autiquariatecatalog vou
ßimmei «I Co. in Leipzig.
Kleine |ihiloIos;isrbo zelinn;;;.
Die PieussiKclien jabrbücher von II. v. Trt'itscbke und W. Web-
renpfennig bd. XXXIV, bft. 4, p. 398 -403 enthalten unter der über-
•ohrift : 'nngaiiuche ansgrabnngen' eine anseige von SchUemannU ttojßr
niächen alterthQmr rii von Conze, in welcher zuerat von dem eiudruck»
den Scbliomanns fand gemacht, im all^^enieinen gesprochen, dann p.
400 ab eigne ansieht ausgesprochen wird, dass in den fundstücken
nichts ans Homer*« seit sei, aass diese Tielmebr sum theil weit ftlter
oder doch alterthflmlicher seien , als alles, was man aus den homeri-
schen gedicbten etwa mit ihnen vergleichen kann. p]in metallschmuck, wie
ihn das epos bcscli reibt, ist von den goldgcliünf^en, die Schliemauu fand,
formell so verschieden, wie eben werke zwei ganz verschiedener
stilperiedeii sein müssen \ Dies wird p. 401 näher dahin bestimmt^
dass die fundstücke einer TOrbomerischen periode an|{ebOren, der,
welche durch funde auf der insel Thera jetzt repräsentirt sind: eine
bestätiffuug dafür liefern die inschriften einzelner geräthe, in dem
ky prischen aiphabet gesehrieben: denn wie' sehr ein *Torkadmeisehe«*
alpha bct mit der 'Torhomerischen* formcn-welt der Schliemann*scben
funde harmoniren würde, liegt auf der band, p. 401, Durch diese
ansichtcn wird aber nun die topographische frage ganz verändert:
man glaubte nach analogie von Mykene Troja oberhalb Buuarbaschi
am obersten ende des Seamandertbales suchen in mflssen , jetet wird
man aber genOthigt sein zu fragen 'in was für lagen noch Sltere
ansiedlungen sich befunden haben mögen'. Der aufsatz enthält mehr
tragen als resultate, schliesst übrigens mit der sehr richtigen bemer-
knng, dass es noch mannigfiicher arbeit bedflrfe, bis Aber aieoe fond»
richtig geurtheilt werden konnte, dass namentlidi anch die ausgra»
bungen bclb.st einer genauen revifeion unterworfen werden müsrten:
Schliemann selbst halte zu viel verwirrt.
Frankfurt, 8. februar. Im Taunus-club wurde eine abhandluug
des Oberst Ton Cohnum Ober die uenerdings in der sg. Wildacheuer-
höhle bei Steeden a. d. Lahn vorgenommenen ausgrabungen mii^e-
theilt , nach denen feststehen soll, dass zur zeit des ausbruchs der
Eifel-vulkane der mensch hier gleichzeitig mit den vorweltlichen
riesenthieren gelebt habe.
DrrBilen, 9. februar. Im nOTOmber 1874 ward bei Dresden ein
urnonffld entdeckt: nach den mittheiluiigen des professor Seinitz in
dem verein Isis hierselbst rühren die daselbst gefundenen geräthe
vou einem volke slavischeu Ursprungs her, uud fallen ungefähr in daa
5. Jahrhundert vor Chr.; Beichsans. nr. 33.
Trier, {). februar. Es sind hier fünf strinerne RGmersärge aus der
heidnisch-römihchen zeit gefunden: die Icichen lagern TOn Westen nach
Osten. Weiteres im lieichsanzeiger nr. 34.
B$rl%n , 17. febmar. Hente fimd die erste der Ton der afirik»-
nischen gesellschaft veranlassten Vorlesungen statt. Dr. Pmts spradi
über das alte und das neue Phönizien.
— — Nach dem Athenaeum hat George >S»ti(h iu den assyrischeu
schrifttafelu im British muACum die legende von dem bau des thur-
mes von Babel entdeckt.
Am 17. Februar feierte prof. dr. Fritz sehe in Rostock sein 50-
jähriges doctorjubiläum. (S. vorläufig Keiehsanz. nr. 52.)
Xonc/ofi, 3. märz. Die köuigiu hat dem archäologen h ord wegen
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ffr. 2.
Kleine pliilologische zettnng.
107
Beiner verdieosie z. b. bei den aiisgrabungen in Epheeos — s. Philol.
Anz. y., nr. 5, p. 270 — eine stafttMabvention Ton jährlich 200 pf^
8t. aasgesetzt.
JRom , 1. mftn. Die ausgrabnngen am 1iM|iiilin aehniteB rüstig
vorwärts und sind neuerdings zwei marmorfiguren (denen die armo
fehlen: die eine, eine weibliche figur vor dem hnde darstellend,
scheint der schule des Pasiteles zu entstammen, die aTidere mit
scbwermüibig zur seite geneigtem haupte , wird für eine Muse ge-
halten) und eine rilbfiorne statoette gefiraden. — Vgl. Reichsana,
nr. 51.
Leipzig, 2. märz. Heute feiert der honorarprofessor dr. Kobbe
sein sechzigjäbriges dienstjubiläuni unter allgemeiner tbeilnahme.
Vgl. Beiehsans. nr. 55.
Berlin^ 4. märz. In Pompeji ist ein haus blossgelegi, das ausser
underem pcbrauck eine frcscomalerei von bemorkenswerther Schönheit
enthielt. Das gemälde mit laubgehängeii von epheu cingefas^i.^t , zer-
tdlltin drei feldcr, deren jedes von einem gemalten rahmen (blumen-
gflhinge, an deren jedem ein mii einer mentchliehen figur geziertes
medaillon hängt) eingefasst ist; das mittlere grösste zeigt Orpheus
mit der lyra wilde thiere bändigend: während köpf und büste der
fi^ur mit wunderbarer krait ausgeführt sind, zeigt der untere theil
Tiel unvollkommenes ; ihnlieh t^ten unter den uiieten ein aber und
cm hirseh hervor: man meint, dass dies nnvollkommene von einer
von ungeschickter band ausgeführten rcstaiirirung herrührt. Die
beiden seitenfelder stellen reizende landschafteu dajr. Vgl. Eeichsanz.
nr. 54 beil. 1.
Unter der anfichrift: 'snr erinnemng an die dritte sftenlarfeier
de8 Berlinischen gymnasiums zum grauen kloster am 2. juli 1874, ist
in der Wcidmann'schen Inichhandlung in Berlin in eauberfitcr aus-
•kattung eine zusammeuäteUung der festredeu, ansprachen, trinksprüche
Q. 6. w., in welchen das ereigniss gefeiert wnrde , erschienen, darin
SQch eine erz&hlang des ganzen bergan gs der feier.
London, A. mfirz. G. Smith hat auf einer as.^yri.^chen keilschrift-
ttfel eine legende über die eutstehung der weit eiitzitlert: sie beginnt
mit Schilderung des xustandes vor erschaliung der weit, eines leeren,
vüsten raumes, in dem das etaaos nngehener schafft: es wird das
«bacs Ton einer weiblichen macht beherrscht, ähnlich wie bei Berosus.
Dann wird der fall eines himmlischen wesens (des satan) geschildert: er
wird besiegt und die bösen mächte : daran reiht sich die stufenweise er-
folgende schafFung der gOtter, snlefst entstdit der mensch, der auf-
recht geht, frei von sünde ist und von den göttem mit der spräche
beachenkt wird: er boU gut bleiben, aber er kann der Versuchung
nicht widerstehen und wird von der gottheit verflucht: daher alle
übeL V^l. Augsb. AUg. Ztg. nr. OÜ. lieichsanz. nr. 62.
BtrUn, 8. mftrs. ui Brasilien ist ein dorf ausgegraben , das, wie
die gefondenen geräthe n. zeigen, einem stumme angehOrt hat,
dessen weiber das kricgerhandwerk trieben. Reichsanz. nr. 57.
Berlin , 9. märz. Bei Orvieto ist eine grossartige gräberanlage
entdeckt, die einen reichen ertrag von alterthfimem verheisst. Es
ist schon jetzt dadurch die vermuthung von K. O. MfiUer bestätigt,
dsas hier das alte VoUinii gelegen. Vgl. Reichsanz. nr. 58.
Trier, 12. marz. Hit-r ibt beim auswerfen von gruben ein römi-
scher moaaikboden mit hguraleu darstell ungen gefunden, der, weil er
10 gut erhalten , in die sg. römischen hftder gebracht wird. Trier.
21g. vom 12. märz. Reichsanz. ur. 64.
Bt rlin , 13. märz. Bei Cortil-Noirraont in Belgien ist ein grab-
trilgsl geöffnet, in welchem bronzegeräthe, knochen u. 8. w. und auch
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108
Kleine phüologisclie Be&tnng;
Nr.
je zwei goldene und silberne münzen tob Ner?a und Hadrian gefan-
den Bind. Beicbsanv:. nr. G2.
Baden im Argau, 15. m&n. Es sind einii^e Überreste der alten aqitam
S^heiicae entdeckt, vier römische süulen u. s. w. Reicbsanz. nr. 07.
Dresden, 19. marz. Heute starb hier prof. dr. Kar/ fi^sfav Helbif/,
als hißtorikcr vorzugsweise bekannt; er hat unter G. Hermann philo-
logie studirt und eine schöne probe seiner studien iu dem bekannten
aniisats Über Gatnll in den Denttehen jabrbfiebem gegeben. Obgleich
später der neuen sescbichte zugewandt, blieb er doch immer mit der phi-
lologie in Verbindung und war pohr erfreut als sein söhn Wolfgang, der
jetzige Sekretär des archäologischen instituts» dieser Wissenschaft sich
anwandte, Terfolgle aneh dmalb dessen lanfbabn nft der grössten
tbeilnahme. Er war ein trefflicher cbaracter nnd auch ein treuer
freund: ich sass neben ihm in quarta auf der kreuzschule in Dresden,
wo wir unsere ersten lateinischen versuche unter der leitung Philipp
Wagners, des liebevollsten lehrers, machten, den ieh, so oft ich nacii
Dresden gekommen, eben so wie den reetor Or5bel, jedesmal mit
Heibig besuchte : wir wurden stets auf das freundlichste empfiuigen.
Friede pei mit allen diesen edlen männern ! — r. X.J
JierUHf äl. märz. Im januar d. j. ist in der provinz Belluno ein
fand antiker silbergerätbe^aften gemacht worden , der in Tiel&cber
beziehung an den Hildesheimer erinnert. Man meint, die geräth-
schaften tur rcste der grossen Vandalenbeute halten zu dürfen, welche
bei der eroberunf,' und plünderung Korns im jähre 455 dem Geiserich
iu die hüude hui, seinem nuchfolger, dem letzten Vandalenkönig
Qelimer aber naeh der einnähme Ks^hagos durch Beiisar S34 wieder
abgenommen wurde. Der fnnd besteht nur ane drei silbernen ge-
räthen, nämlich zwei schusseln und einem kleinen napf, die am 20.
januar d. j. am abhänge eines kleinen berges bei dem orte Arten
nSehst Fonzaso in der proTins 'Bellono ausgegraben wurden. Die
eine schüssel hat einen durcbmesser von 20 Vt zoll nnd wiegtSpfund
13 loth ; die zweite Schüssel hat einen durchmesser von 10 zoll 10
linien und wiegt etwa 48 loth Wiener gewicht. Der napf ißt nur
etwa 3 zoll hoch mit 4 zoll im durchmchiier. Iu der mitte der erst-
erwfthnten grossen eehflsse] iet ein rosettenartiger stem mit 28 epitaent
dem anscheine nach ein bynntinisches omament, eingravirt, der von
zwei parallelkreisen eingeschlossen ist. In das band zwischen den
beiden kreisen ist folgende rundschrift in lateinischen uncialbuch-
ataben eingmTirt: t eEILAlOR REX YANDALORYM ET ALANOBVM.
Sowohl die form der buchstaben als auch der Wortlaut des titels ent-
sprechen vollstiindig: den Urkunden und sonstigen denkmalen jener
zeit, z. b. münzen, deren eine das hrusthild des Gelimer mit der
Unterschrift D. N. (Dominus noster) UEX GAILAMIß zeigt. Es ist
anznnehmen, dase die sehfissel ein ersengniss des xOmieohen knnat-
gewerbes ist, und dass, nachdem sie in vandalischen beiiti gelangt
war, die inschrift zur bczeichnung des nunmehrigen eigenthflmera
oingravirt wurde. Der bodeu der zweiten kleineren Schüssel ist mit
* einem zelief ausgefüllt, welehes offenbar Yenni nnd Adonis mit Amor
darstellt. Die ausführimg ist nur handwerklich , aber naeh guten
klassischen Vorbildern, und das werk kann auch älteren Ursprungs
als die erste schüssel , vielleicht ans dem fünften oder vierten Jahr-
hundert seiu. Der napf zeigt keine uchritt und kciu bild, und hat
nur ein kleines randomament. Man erinnert sich gelcgentlioh dieeer
drei objecte daran, dass Beliaar nach der eroberung von Karthago
das siegesmahl mit den silbergeHlsson des vertriebenen vandalenkönig«
Gelimer hielt, und dass nach dessen vollätändiger besiegung in der
lohlaeht bei Tiikameron die geeammte von Geiserich in Italien ge-
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Nr. 2. Annfige ans seitsehriflten. 109
machte beute in die hftnde der lieger fieL AeiehnDi. nr. 75. Aiigi-
burger Allg. Zt<;.
Outtingen, 2*J. august. Wir beeilen nns, folgende auf die Ciiar-
loMeutiftong (s. Phil. Ans. VI, 10, p. 517) bezagliche eben eintreffende
nachriehimitzuth eilen: Die beiden von der kgl. akademie der wissen-
pchaften zu Berlin ausgesetzten philologischen preise der von dieser ver-
nalt<eten ' Charlottenstiftung' sind aufdas philologische seminar unserer
jüDgsten schwesteruniTersit&t Strueburg gefallen. Nämlich 1) den
gKMien einmaligen preis der Charlottenstiftung (6000 Reichmk.) für die
beste darstellung der handschriftlichen kritik der dritten dckade des
LiTianiscben geschichtswerks (mit berflcksichtigung von Monuiisen's
ond Stadeiuund 8 AnaUcta Livianu) hat erhalten der privatdocent und
aairtent am philologischen seminarder nniyerntfttStnasbnrg dr. phil«
August Lucht: 2) den auf vier jähre vertheilten preis derselben Stiftung
fBr die beste darstellung der sprachlichen eigenthümlichkeiten der
öraubündtischen Ux Jiomana UUnensis hat erhalten das ordentliche
mitglied desselben eeminars dr. pbil. Loui» <$<iln^/, welcher sich 1875
durch eine sorgfilltige darstellung der charakterietisohen wortbUdnerei
des M. TtrmiUtu Varro (Straaebnig bei Trabner 1875) TortheiUiaft
bekannt gemacht hat.
Awlige tM Mlliehiiflleg.
Archäologische Zeitu ng. Herausgegeben von Ernst Curttu»
ond Eichard Schöne N. P. bd.VII, hft. 4: Adler, architektonipche
mittbeiiongen aus Athen: 1) alte baureate unter der Attalou-stoa
Onenm taf. 10) ; 2) dorisehe banreite bei der Attalos-itoa nnd dem
tlieater gefunden (hierzu taf. 11), p. 121. — i2. Engelmann, da*
mosaik von Palestrina (hierzu taf. 12), p. 127. — C. liobert, Medeia
und die Peliaden (hierzu taf. 13), p. IM, ein Wandgemälde in Pompeii
betreffend. — M, BlUmner, terracotten aus Tauagra (hierzu taf. 14)
pti 140), bfteker und haanchneider darstellend. — A, Holm, neue
cotde^nngen aus Selinus, p. 143: sie sind durch Cavallari veranlasst,
ergänzen die schritten von Schubring, Benndorf und Holm und sind
entnommen dem BuUetino della commissions di antichiia e belle arti di
SieHm ar. 7, Palermo, 1874: die entdeekungen betreifen 1) die
ifanuw, welche von der stadt SelinuB zur nekropolis führte und die
Überreste eines an dieser gelegenen gebäudes, das vielleicht als ein-
gangspfortc zur nekropolis diente; 2) die bürg von Selinus, wobei
wichtige aus Afrika stammende münzen besprochen werden. — M,
f^Met, ein attiiehee relief (dabei eine litnographie) , p. 148: be*
treffend grabsteine, die gugleich weibgeschenke waren. — Miacelün:
O. llinchfeld , inschriften von Xovum Ilium (Uissarlyk), p. 151; 1)
dekrete za ehren des Malusios, Bakchios, s., aus Gargara ; 2) inschrift
Ten j. 881 t. Chr. — S* CwUmm und F, Adler, ans Kiemarien und Grie-
cheniuid (hierzu ein holzschnitt), p. 156; es wird kun berichtet über
den von Henning gefundenen und im Hermes IX , p. 257 edirten
brief des kainer Julian , dessen besuch in Ncu-Hion betreffend , dann
Aber das neu gegründete museum in Umgrna (s. unt. p. III), über die
TQu O. Maf§t auf koiten Bothachild*8 geleiteten ausgrabungen in
MUet, die von Lang auf Kypros, über die terracotten und mehr als
000 grabiuschritten u. s, w. , die Demetriades in Tanagra gefunden,
eodlich Ober die ausgrabungeu in Athen, wo die ausgrabnng der
aUen befeetigungewerke am weitlichen atadtrande rar aufdeckung
iveier stadtthore geführt hat, über die Adler p. 158 ausfuhrlich be-
richtet, auch in holzschnitt einen grundriss bei^efüf^t hat. Auch
anderes int noch gefunden, wovon wir den grcnz-stein hervorheben,
der au der ätrodse nach Eleusis gefuudcu uud p. 102 mitgetheilt iät:
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110
Avflsflge ans idt8clifUle&.
Kr. 8
o
ElOJO
THJEJEYJINAJS
— A, D, MbrÜmtnn, Apollos KtatauiOB, p. 162, insohfiften, auf
4enen dieser name, über den Mordtnuum nichta hat finden kOnnen,
erscheint; sie sollen aus Mjsien stammen, und sind sich mitannuilima
der namen alle gleich: beispielsweise geben wir eine:
rkavxitts AnokXtoyt
Ueber die Inschriften wird nichts mitgetheilt. — H. DüUehke^ die
vermeintlichen statuen der tyrannennK'u-dcr im Boboli - garten in
Florenz, p. 163; die statuen werden als rcätaurirte und neue nach-
gewiesen. — A. Förster, ra Pausaii. I, 24, 3, p. 165. — Berichte, p.
166: bericht von der archäologischen gesellachi^ in Berlin, p. IM.
— Chronik der Wiukelmannsfeste , p. 167. - Zusätze und
berichtigungen, p. 172. — E. Curltus, zum gedächtniss von i'V. Matz,
geb. zu Lübeck, 18. oct. 1843, gest zu Berlin 30. de'cember 1874, p.
178: knrse damellnng des lebens und strebens dieses treiHieliea
jungen philologen: über seinen aufenthalt in Göttingen, der tob
Curtius 80 gut wie gar nicht berührt ist, s. ob. VI, bft. 18* — It*
Engelmannt Allgemeiner Jahresbericht, p. 177.
Augtintrgtr AU^enrnne Zniuntf, 1874: nr. 884 : briefeans dem Elsess
XVII: wird das Schulwesen im Elsass besprochen und gegen die regie-
rung poleniisirt. — Nr. 336: entdeckung eines äusserst interessanten
pfahlbaus bei Bitl 'm der Schweiz: ein ganzer kahn ward ausgegraben.
— Kr. «530: kämpf zwischen staat und kirche in Chile. ~ Beil. zu
nr. 388. 889: Sepp, reisebriefe ans der Levante. XX: die gr&ber der
Babylonier, Buddhismus im chriiitenthum. — Auss. beil. zu nr. 340:
ausgrabungen am Pantheon in Rom : s. Phil. Anz. VI, 10, p. 497.— Nr.
341 : bajerische gjmnasialexperimente, klagen über vom ministerium er-
lassene ▼eroronnngen. — Beil. sanr. 842 : die sprachwissenscbaft, anzeige
4er von .1. JoUy herausgegebenen Vorlesungen Ton Whitney. — Nr. 343:
die debatte über die freigebung des hOhern Unterrichts in Versailles:
Vgl. nr. 342. — Beil. zn nr. 313: die kleinasiatischen stüdteruinon :
der vrf. führt aus, da^s um die gründe der Zerstörung dieser stadte
klar dsrsulegen , ein geologe sich mit einem hiitonker Tereinigen
mflsse: naturereignisse hätten darauf eingewirkt. — Nr. 844: professor
C. Tischendorf f- — Beil. zu nr 344. 345: O. Keller, über die ent-
deckung Troja's durch Heinrich Schliemann: der in Freiburg i. B.
gehaltene vertrag: snent wird Bunarbasehi als der ort, wo Ttc^
lag, abgewiesen, Ar Hissarlik dagegen gekämpft, dabei II. XX als
spät und von einem der gcgend unkundigen dichter verfasst charac-
terisirt, endlich ausgesprotiien, dass Schliemann wirklich Troja's statte
aufgefunden habe: s. Phil. Anz. Vi, 10, p. 523. — Beil. zu nr. 347: kierus
camorra und brigantaggio, italienische sohlagsehatten Ton W. Kmim X,
— Nr. 350: in dem abgeordnetenhaus in Wien wird der vorscblaff
gemacht, die Collegienpelder bei der Universität aufzuheben : hier wird
dagegen gesprochen. — Beil. zu nr. 351: Fr. Blume (früher schrieb er
sieb Bkukmt) fiber die spraehe der Longobarden : knne anseige von :
'die ^sfi« Lonyobardorum^ sweites heft. Ihre spräche', an die sieh
schöne worte über den jüngst verstorbenen schliessen. — Beil. zu nr.
353: zur griechischen kunstgeschichte. II, von iMlke: s. ob. nr. 329:
bezieht sich auf auf^tze Brunn's über den Parthenon. — Neuere über-
setaungen der Bibel: sehr sa beachten. — Nr. 857: die neue bayeri-
sche (>chulordnung. — Beil. zu nr. 857: knne anieige Ton Voimw^t
Wörterbuch der niythologie aller Völker.
Auffiburger AÜgmntim Zeitung, 1875, nr. 1 : Booghi und die scmi-
Nr. 9.
Aiuiflge aus idtschrifteii.
III
narien: der minister dringt darauf, dass die lehret an den seminarien
pich den gesetzniä.>?ii;en prüfungen unterwerfen; also dasselbe was in
Deutschland verlaugt wird, sucht Bon^hi in Italien zu erreichen. —
Befl. sa nr. 1: F, von MtUwlä, die jüngsten an^grabungen am Ee*
quilin: tacht ein auditorimn f3r priyatvorlesutigen nachzuweisen. —
Nr. 2: Deutsche professoren und erziehung in Japan. — Beil. zu nr. 3:
anzeige von F. y. Hellwald'gculturgeschichte.— SicilianischezusUlnde. —
Beil. so nr. 8: 8ehU§mann, profeasor Stark nnd Troja: eine entgegnung
Schliemann's auf eine recension Stark 's in Jenaer Lit. Ztg., 1874
nr. 23: Schliemann'a angaben suchen die Wahrheitsliebe Stark's zu ver-
dächtigen : weiteres ist abzuwarten. — Beil. zu nr. 9 : professor
John TyndaU und die freiheit der Wissenschaft, von J. Frohschammer.
— Mr. 18: die nniTersitftte- nnd landeebibliothelc in Strawbnrg hat
Ton ftnt Ludwig von Bentheim gegen 1000 inuerst werthvolle
bacher zum geschenk erhalten. — Beil. zu nr. 13: ein archäologischer
fund: namentlich beschreibung der auf dem Esquilin gefundenen
Yenus: s. ob. p. 46. — Nr. 26: kurze anzeige TOn 099rheeK$
Pompeii, dritte aufläge. — Beil. zn nr. 26: Allgemeine Dentsche bio-
gxwphie: anzeige der beiden ersten unter leitung von Lilienkroa
und Wege le ertjcbiencuen hefte. — Beil. zu nr. 27. zu Fr. W. v.
ScheUings hundertjährigem geburtstag. — Beil. zu ur. 29 : das neueste
ans Pompeji , Ton dr. M, S^kOfur: beecbreibnng einer ausgrabung in
Pompeji und cioes dabei aufgedeckten geraflldee, Orphens nndEnrydika
darstellend: die letztere wird als der glanzpunkt des ganzen hinge-
stellt. — Wo und wann ist der heilige Hieronymus geboren V Knüpft
an die schrift von Danko an: dimtm Hi&ronymum oppido Slridoni»
nungariae a. 33i naium 0990 propuynat Mainz 1874, die sehr em-
pfohlen wird. - Beil. zu nr. 30; Ferdinand Hitzig, nekrolog. — Hr.
Vivian de Saint-Martin und das homerische Ilion: anzeige von dr.
Ii. üchlieniann^ in der einer abhandlung des ^euannten französischen
g«Mrten flberTrqja't läge irrthümer naehgewieeen werden. - Aniier*
ordentliche beilage zu nr. SO : der streit zwisohen professor Adler nnd
dr. Sepp über den baulichen Ursprung der Omar-moschee zu Jerusalem.
— Nr. 32: zum gedächtniss Friedrich Creuzer's: anknüpfend an die
•chrift von X. Stark, — Auseerordl. beil. xu nr. 33: mittheilungen
überdaegebahrenderetndenten in Born nnd auf anderen italienischen
Universitäten. — Beil. zu nr 34 : die arbeiterbewegung im alterthum:
anzeige der schrift von K. Bücher, die aufstände der unfreien arbeiter
143^129 V. Chr. — Die feier von bchelling's lOOjährigem geburtstag
Mf nnivemt&ten. — Beil. sn nr. 86: ein nmenfeld bei Strehlen (in
der nähe von I>reid6n) entdeckt. — Nr. 42: die russischen xaibrmen.
I : betrifft die aufhebung der leibeigenschait : sehr beachtenswerther
auftiatz. — Beil. zu nr. 42 und 43: zur geschichte der schitlXahrt und
dee haudels: knüpft an das werk yon Lindaay, hislory of mwehand^
nkipj^ng and aneitnt eommtrce. Vol. 1. Land. 1875: handelt Tom
Argonantenzng , Semiramis, Phönizien und Karthago. -* Beil. zu nr.
44: Carrtert-, die thatsache der sittlichen weltordnung. — Beil. zu
nr. 45: die ächeliiuffsfeier in Jena. — Beil. zu nr. 48: kurze uotiz
Uber Chtttav Sinehfeld's reisen in Kleinasien , anf denen er 380 un-
edirte inicbriften gesammelt hat. Archilologisches uiuseum in
Smyrna. — Beil. zu nr. 49: ein spr;icl!^^''lehrt<'r des sechzehnten jahr-
hnoderts : anzeige des buchs Lawemschete van Conwlis van Ktel
{KÜian%u) door P. Gerhard. Antwerpen 1874: Kilianus, eigentlich
Abu>, bekleidete sein leben hindurch die ccrrectontelle in der Plan-
tinifclien druckerei in Antwerpen, fBr deren geschichte das buch auch
von Wichtigkeit. Kilian starb 16. april 1607. — Mark Paftüfon ver-
ülTcntlicht in Oxford eine ausgezeichnete biogmphie über Camubontis.
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112
Aiwttge ans leitBchriften.
Nr. 2
— Beil. zu nr. 50. 51: Stieler, crinncruDgen an Strassbnrg. — Nr. 50.-
Smith hat unter den assyrischen tafeln nach dem Athenäum die legende
des babylonischen thurmbaues gefunden. — Beil. zu nr. 51. 58. 54. 56. 58 :
Julian SekmüU, Görres and sein kreis. I. II. IILIV. V. — Beidenaiw-
grabungen am Esquilin sind zwei weibliche marmorstatuen von vor-
züglicher arbeit — die eine ein ziemlich entwickeltes weib vor
dem bade darstellend — und eine silberne Statuette gefunden. —
Beil. sn nr. 58. 57: das jnbeljahr der hoclisehale so Leyden. L Iis
erst allgemeines und den ersten tag schildernd: (merkwürdig, dass
Madvig nicht erwähnt wird), dann speciellerea , namentlich toaste,
bringend. — Nr. 53: Stimmungsbilder aus Berlin. XIX: fortsetzung
aus j. 1874, nr. 365: enthält zwar nichts eigentlich philologisches,
aber sn beachten. — Beil. zu nr. 54, 55: (L. St.) Corssen, über
die spräche der Etrusker, Leipzig 1874: sehr zu beachtende anzeige,
in der schliesslich der vf. von Corssen in zwei punkten abweicht,
erstens iu dem urtheil über die spräche; St. hält sie nicht fiir rauher
als das latein; sweitens in der a^, wie die Ortsnamen, insehiifteii v.
8. w. in Tirol, Qraubünden u. a. behandelt sind. — Beil. zu nr. 55:
der Onondaga-riese: nähere mittheilung über die in Amerika entdeckte
angeblich phönikische statue: über sie s. PhiLAnz. YI, nr. 9, p. 478:
hier wird erzählt, wie der ganze Schwindel von swei schlauen ameri«
kauern, A, B, Morton und George HuU ausgegangen. — Nr. 57: die
gründung der Universität Czcmowitz. — Beil. zu er. <62: der dorn zu
Trier: ausführliche anzeige von Wilmotcshy's buch, die auch die
römische zeit berücksichtigt, von L. X. Kraue. — Beil. zu nr. 6^,
65: IL 8Mn0r, rOmisehe imperatorenkOpfe I, II, III; bespricht dt»
Julier nndClaudier; in II die kaiser von Qalba bis Hadrian; III die
kaiser von Antoninus bis Elagabal. — Beil. zu nr. 64. 66. 68: die
academischcn zustände in Oesterreich: referirt aus dem für 1874
erschienenen Jahresbericht des ministeriums für cultus und Unterricht.
— Nr. 66: der enltarkampf nnd die centrumspartei in den deutschen
Volksvertretungen. — Die von G. Smith entdeckte aasyrischo tafel
die entstehung der weit betreffend (s. ob. p. 107). — Beil. zu nr. Gö :
H, Huffer, die republik Florenz unter den Medici: bespricht das
hoch yon A* Renmont: Lorenso di Medici, 8 bde. Leipzig. 1874*
— Beil. nr. 70. 71: MmrUn Haug, die Unsterblichkeit der se^ bei
den Chaldäern. — Ausserordentliche beilege zu nr. 75 : aiisgmbungen
in den katakomben. — Beil. zu nr. 85: Stimmungsbilder aus
Berlin. XX. — Nr. 86: die ägyptische expedition nach Darfur. —
Nr. 91. 92. 93. 94. 95: das Terhftltniss yon staat und kirche in seiner
geschichtlichen entwicklung: mit berücksichtigung der schrift von
Geflfken, staat und kirche. — Beil. zu nr. 92: L. Geiger, Petrarca
und Dante: berücksichtigt neue werke von Italienern über diesen
Übertreibungen. — Beil. zu nr. 96: rasirmesser in indogermanischer
zeit : vertrag von Th. JJenfeyt hervorgerufen durch einen aufeatz von
Wolfgang Heibig — s. Allg. Ztg. 1874, beil. zu nr. 352: — , welcher
sprachUch naohinweisen sacht, dass die Indo-germanen ▼en höher
entwickelten Völkern die sitte und die mittel kennen lernten, die
barthaare abzunehmen. (Aber es ist das vorläufig Alles conjectur.)
Auch vergl. unten nr. 117. — Nr. 97: der revivalismus iu England. —
Nr. 98: Italim and das papstthnm. — Anseige einM TOrnogs TOn
Sickel in der Wiener Academie , über Aleum's briefe: ne sind auch
für die topographie Rom*s von interesse. — Beil. zu nr. 99: Job.
Jul. Christian Donner: uekrolog. — Bericht über die Versammlung
rheinischer schuluiäuuer in Köln am ÖO. mürz: mau erwähnte die
Nr. 2.
. Anflzfige ans seitflchriften.
118
inwernng tob H. Syhel, dio rheinischen gymnasicn seien hinter
denen in andern provirzi>n zurück, ging aber zur tagcaordnung über:
M ist daa sehr zu bedauern: man hätte, dass an dem yyoi9* aaviuy
doi aehulmlmieni etwas läge, dadurch beweuen tollen, das« man
auf das genaueste die anklage erörtert bfttte. Aber der hochmuth
unserer zeit zeigt sich überall. Beil. zu nr. 100. 101: Dcutscli-
Lothriogen : anzeige des buch» \oiiHuIm; in demselben befindet sich
auch eine vollständige geschiebte von Metz. — Nr. 102 und Beil. zu
nr. 103: die Strasse der grftber in Pompeii, von lt. SdiOntr: be>
Schreibung nebst den ins deutsche übersetzten Inschriften. — Nr. 104 :
die griechische grammatik fär die Inder. — Nr. 113: der archäolo-
logiäche ausgrabungsTertrag mit Deutschland wird von der gricchi-
senen kammer genehmigt. — Beil. su nr. 118; nrsprflnge nnd siele
tinsrer culturentwicklung : anzeige einer schrift gleichen inhalts yon
I'r. Grau in Königsberg (Gütersloh). — Nr. 116: rundschreiben der
Universität Leyden an die Universitäten , welche deputirle zum jubi-
Uum geschickt hatten. — Beil. zu nr. 117: noch einmal die rasir-
■esser in indogermanischer seit : entgegnimg von W, Hetbig^ anf die
bemerkuDgen Benfey's, s. oben nr. 96: zugleich berichtend übeir
weitere ausführung und begründung seiner ansieht. — Nr. 129 : epi-
demien in. Syrien, Mesopotamien, Cyrenoica. — Beil. zu nr. 129: die
MMgraboBgeA in Aquileja: nach einem hübsch gesobviebeiien blick
tof die gcschichte der stadt und der provinz, geht der vf. auf die
Sammlungen von alterthüraern in Aquileja über, kommt dann anf die
neuesten ausgrabungen der Stadtmauern, von einzelnen ßtrusseiitlu-ilcn
snd einem interessanten ötl'entlichen gebäude, was wie die mauern genau
bsschrieben wird: welche beetinmrang et gehabt — die einen hal-
ten 68 für ein theater, andere für den circus, andere für ein bad:
nach dem vf. könnte alle dies in ihm vereinigt gewesen sein , auch
der kaiserliche pallast — lässt sich noch nicht bestimmen: die aus-
^bnngen mflssen erst weiter gediehen sein. — Nr. 180: die ternne
m Bolfimd. — Nr. 131: H. Ewald: berichtigungen zu dem nekrolog
in nr. 127. — Beil. zu nr 131 : deutsche kunstwerkstätten in Rom.
Enthüllung der Gedenktafeln für die 1870 gefullenen studenten. —
Aass. beil. zu nr. 132: Dr. de liri»9 über die deutschen hochschuieu:
genaaere mittheilung des bei dem jubil&nm tu Leyden auf die deut-
schen Universitäten ausgebrachten trinkspruchs. — Ansserord« beil. an
sr. 135: diis römisch-germanische ccntralmuseum in Mainz: auszug
aas dem letzten bericht über dasselbe. — Beil. so nr. 140: bericht
ftber .MMiofi'« in England erschienenes bneh Uber Uaak CStsttuftomit,
der in selbigem weniger als philolog als vielmehr Torti^sweite alt
twner Protestant geschildert wird. — Nr. 141 : kurze notiz über die
bnodert und einige Universitäten in den US. in Nord-Aiuerika. — -
Beil. zu nr. 191: G. Berhardy f — Beil. zu nr. 143: lobende anzeige
m ZUf^*9 illnsteationen aar topographie des alten Roms. — ^ Nr.
144: der unterhalt und die ernährung an bord deutscher kriegs-
schiffe. — Beil. zu nr. 145: Zeitschrift des historischen Vereins für
Schwaben und Neuburg. Bd. I, hft. 2. 3: enthält ein lebe^i von
C A. HOrmann aus Augsburg mit besonderer rOcksicht anf die schu*
len im sechszehnten Jahrhundert. — Augsburger zustände. — Die
stodentenunruhen in Neapel und die Universität daselbst. — Beil. zu
nr. 146. 155: die neuesten erscbeinungen auf dem fehle der geschichte.
L U. III. — Auss. beil. zu nr. 147 : nachträgliches zum jubiläum in
Uydea. — Beil. tn nr. 152. 158: KluMolm, Bayern unter dem mi-
nisterium Montgclas. VI: die gelehrten schulen und die „berufe-
nen". -- Beil. zu nr. 154: die kaiserliche Universität«- u. landesbibliothek
u Strassburg; schlicMt an DjL.Jiottinger's vertrag und klärt die
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114
Avaztfge ans seitschriften.
Nr. 2
Verhältnisse während der bela^orun«^ 1870 auf. — Nr. 15G u. 57:
dnr kämpf um die vatikanischen dekrete in England. I. II. — Beil.
zunr. 15Ö: Dr Gustav S ch weis chke feierte am 2. Juni daa 50jährige
jabilftnm seiner ▼erlagsbandlimg: er ist auch bekannt aU vertut»t
der novae epistolae obtonrorum virorum: ein schreiben Bis-
mark's giebtnr. 15S. — Awm. beil. zu nr. 157: H Schnaose f — Nr. 158.
Beil. zu nr. 159: neue Schriften zur ge&chichte des reformatiouszeit»
alters. I. — Ans der römischen knnstwelt : bespricht nnr neuere kilnstler,
unter ihnen aber auch solche, die ihre stoffe aus der alten seit nehmen*
(ilitiingische (ielrfn te Anzeigen 1874, t^t. 3G : M. Thannii, de fontibns
ad Tiberii historiam ppitincntibus. Halle. 1874: ausführliche anzeige
von O. Cl4i8on , der seine unsichten ausführend , von der abhandluug
wenig gutes sn sagen weiss. — Abhandlungen sur geschichte des Orients
im alterthum von Dr, //. Brandes, Balle. 1874: anzeige von U.E.,
der das strobon die assyrische chronolo^'e, so weit sie jetzt bekannt,
mit der biblischen und ägyptischen in Übereinstimmung zu bringen,
als YerfrQht beteicbnet. — St. 87: Studien cur gescbiebte der be-
griffe, von G. Ti-ichmiilUr. 8. Berlin. 1874: sdbstansftige. — St.
ö8: dif bedeutuu;^' lier fiihrcr Dante s in der divina Commedui: Virgil,
Beatrix, St. Bernhard, in hrzufj auf den idealen zweck des gedichts . . , .
von Dr. Joh. Jacob. S. Leipzig. 1874, anzeige von HochoU^ der die
belumdlung Virgil*s als gelungen bezeichnet. — St. 41: Qnaestionee
de rebus Samaritanorum. scr. 3f. Appel, Gotting. 1874: anzeiga
von H. E. — iSt. 42: Les bronces de Osuna que piiblia Manuel Ro-
driguez d*- Berianga. 8. Malaga. 1873, TU. Mommsen^ lex coloniao
Juliae geuetivae.Biye Ursonis data a. u. c. DCGX: id. lex ooloniaa
genetivae dfuuo recognita (die beiden letzten ans der Bphem. epi*
graphica II): anzeige von R. Schoeli, mit einer reihe eigener be-
Tuerkungen. — Nr. 43. 44: Aristotelis Politicorum 11. VII cum vetusta
trautilatione G. de Moerbeca, receusuit JFr, Ümetnütl. 8. Lips. 1872:
ausf&brliche anzeige Ton Düknherger ^ die naeh allgemeinen bemer*
kungeu zuerst die diplomatische kritik und dabei 1, 2, p. 1242b 14»
II, 3, p. 1261b 19. II, 7, p. r26bb 6. II , 8 , p. 1268a 6. IT, 2, p.
12t>la 21. II. 1, p. r26ia 2 bespricht, dann zu der conjecturalkritik
sich wendet und das in ihr geleistete durch ausfBhrungen fiber 1, 5,
p. 1254b 20. I, 1, p. 1252a 22. II, 1, p. üni l. 31. III, 1, p. 1274b
31. II, 8, p. 1263a 6. II, 8, p. 1268a 40. I, 6, p. r255b 3 prüft,
zuletzt stellen behandelt, wo umptcUunf^en vorgenommen oder lücken
statuirt sind, I, 2, p. 1252b 9. 15. I, 5, p. i25-la 23. II. 2. p. 1261a
22. 27. II, 9, p. 1270b S7 und mit anerkennung der ausgezeioh-
neten lei^tung schliesst. — St. 44: Studien zur vergleichenden mytho-
logie der Griechen und Römer von W. E. Roscher. Hft. I. Apollon
und Mars. 8. Leipzig: lobende anzeige von Fr. H'üseler. — St. 46:
Studie eritica in L. Annaei Seneoae dialogos. «er. Mart. CL Gertt^
Havniae. 1874: anerkennende anzeige von Fr. SekultesSf in der ein«
reihe stellen aus dtni büchern de proridentia , royisr/latto ad Jlarfiam,
de brevitute vxtae, consoUitio ad Polybium^ de co)t8tnntia , de ira beban-
delt werden. — St. 47: Memoire sur l*origine egjptienne de i'al-
phabot phenicien , par M. le Ye Smanwl de Mou^ä, 8. 1878: an-
leige Ton //. E., der zwar die ansieht, dM phöninsche aiphabet ans
dem egyptischen abzuleiten billigt, aber an der auj?fübrung vieles
auszusetzen hat und daher eine reihe winke giebt, wie man zu
sioherer lOsuog der frage gelangen könne. — üeber das er.ste , aweite
und elfte buch der sibyllinisehen Weissagungen, von //. üsdUniL
8. Frankf. a. M. 1874: kurze anzeige von II. E., der die resultate
des vfs. vorwirft. — St. 49 : über den ctruekischen tauschhan-
del nach norden, von Ji. Oenihe: anzeige von Kohl: 8. Phil.
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Nr. S. Annttge ans switadunften. 115
Am. V, n. 8, p. 893. — 1875, St. 2: Q. IToratiua Flaccus,
erklärt von //. Schätz, bd. I: ausfübrliche anzeige von O. Keller,
der sunäcbst die völlige Unsicherheit und Unklarheit im kritischen
tbmie der arbeit herroriiebt und an I, 3, 87. I, 1, 85. I, 7. I, 12,
15, 31. 37. III, 16, 17. I« 13, 3. 15, 8 beweist, wobei er gelegenbeit
niromt, das in seiner ausgäbe inne gehaltene verfahren zu ent-
wickeln, das interessanteste in dieser auzeige, dann beitrüge zur er-
klärung giebt iür I, 18, 5. 1. 22, 33 und I, 30, 38 ausführlich be-
iprieht, aneh id I, 25, 8, 20 ▼oo Schfits abweichende ansichten aus-
ipricbt: im ganzen stimmt sein urtheil zu dem im Philol. Anz. VIT,
I, p. 31 gegebenen. Auffallend ist die mittheilung p. 52, das«
Teubner eine zweite aufläge von Hör. Carm. T. I ed. Keller et Hol-
i» der drockkoeten wegen abgelehnt hat: es treten also die folgen
der unheilvollen streitercieu zwischen arbeitgcbern und arbeitem
immer deutlicher und drohender auf. (S. jedoch unt. hft. 3 in * biblio-
graphie'.) — St. 4: das Papiasfragment bei Eu^ebios .... unter-
tacht voD W. Weisseubach. Giesses. 1874: gänzlich das buch
ferwerfeade anaeige tod H, JB. — Kr. 5: Mütoire dtr hUu m«M»-
mnqu§s d^ui* Alexandre Jusqu'ä tEmpereur Jfudricn, pmr 3faur.
Vernes. 8. Paris. 1874: das buch befriedige nicht: anzeige
von M. E. — St. 7: der bopfen. Seine herkuni't und benennuug.
Zor Tergleiobanidea tpiaehforschnng. Hamburg. 1874: der verfaaeer
ttuterzeicbnei sich in der vorrede T. L. C. Frh* v, M.: aus-
führliche anzeige von Tk. B., der über den namen des hopfen
?o wie über einige punkte der geschichte der hopfencultur sich aus-
iiisi»t und zwar abweichend von Uehn. — St 11: der zweite panische
kiieg . . . TOD X. jKisIter. 8. Harburg. 1875: anseige Ton O. Ofl-
htrt, der die in dem buche geübte quellenkritik ganz verwirft. (Vgl.
Philol. Anz. VII, I, p. 57). — St. 12: der schwäbische humanist
Jacob Locher Philomu80& (1471-1528) ... Bd. U. Vom prof Ur,
JBslU». 8. Ehingen. 1874: aneelge yon X. Omg§r, ^ HeUenistiiche
ifandien. Hft. 2: Aleiander Polyhistor und die von ihm erhaltenen
ersten jüdischen nnd samaritanischen gepchichtswerke . . . von J,
Freudenthai. 8. Breslau. 1875: kurze, lobende anzeige von II. E.^
der die beitrage darin für Kusebioa besonders hervorhebt. — St. 13:
die Jtoslm yon Simon Lemnius. Schweilerisch deutscher krieg von
1490. Epos in neun ges&ngen . . . herausgegeben von Placidus
Plattner. Chur. 1874: beachtenswerthe anzeige von A. Stern, die
mittbeilungen über Lemnius enthält: Simon Lemnius Kmporicus war
der humanisten-name f&r Simon Lemm Margudaat.
NaekriehUn von der kUnigl. geselUehaft d§r wmemchaftin zu
Oöttinyen , 1874, nr. 17: H. Ewald, neue bemerkungen über die
schifffahrt nach dem goldlande Ofir. — Nr. 23 : Antiken in Ober-
italien und Südtirol, von Fr. Wiescler : schliesst sich au aufsätze von
CoDse in Gerhards arehAologiseher seitung (1867* 1878) an, er nimmt
besondere rücksicht auch auf privatsammlnngen, die hier sehr h&ufig
»ich finden. Zuerst wird Mailand besprochen, dann Parma, Florenz,
wo näher ein portrait des Aristophanes, des sg. sterbenden Alexanders
(p. 562) u. a. besprochen wird, Bologna, Venedig, Torzello, Hurano,
Verona, Brescia, Trient, wo überall interessante kunstgegenstftnde
»ich finden , welche mit berücksichtigung der arbeiten der neuern
arcbäologen über verwandtes bald mehr bald weniger eingehend be-
3 »rochen werden: einen auszug daraus kann man nicht geben. —
r. 24: belDUintmachnn|^ In be&eff der Oharlottenstiftnng nir philo-
Isfsn und die die^^rigen Preisfragen: s. Phil. Aas. VI, nr. 10,
p. Sl7. — Nr. 25: sanskritisch sil (verbalwurzel) = griechisch ä, «':
iMukritiach süä (ptcp. pf. von sa) = lateinisch säto , in s&tis, sätio
und verwandten. — Bigveda II, 23, 16« Von Th. Benfey.
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116
AnsBfige aus aeitschiifteii.
Nr. 2
Neue Jahrbücher für phihlogie und paedagoyik bd. CIX und CX,
hft 7: 76) Anz. t. W. S. Teuffei: übersieht der i'latonischen
literatiir (Tabingen 1874), tob IT. IfaAirai in Drcfden, p. 488 - 488.—
77) Zur ciklärang der Odyssee, TOn A» SOmer in München, p. 438 —
440. — (52) Hexametrische antersuchungcn. II. III, von A. Ludwich
in Königsberg, p. 441—457. — 78) Zu griechischen dichtem, von
denmlben, p. 457—461: auf Hesiodos, Orphica, Nonnoa bezüglich. —
79) Zq den gemälden des Utem Philostratos, von Ji. F^rHtr in Breslau,
p. 4G1-462. — (22) Zu Caesar de hello gallico [V 35, 5], von JE.
Sehtceikcrt in Coblenz, p.463. — 80) Zu Caesar de hello civili [154,2],
von i'. Hoff mann in Wien, p. 463—464. — (41) Zu üoratiuB sermo-
nen [I 6], von Jf. Islsr in Hamburg, p. 465 -466. — 81) Za Horatios
epistelnll 6, 51], von Mommten in Frankfurt am Hain , p. 466
—470. — 82) Zu Porjihyrio [Hör. cpist. I 20, 24], von G. Krüger in
Leipzig, p. 470. — 86) Anz. v. £. Wezel : de Silii Italici cum fonti-
bus tum exemplis (Leipzig 1873), von JilaM in Berlin, p. 471—
518. — — Zweite abtheilnng: Erasmus in Dementer, von Dr.
KUmmely p. 305. — Bericht über die 14. Versammlung mittelrbeiniscber
gymuasiallehrcr in Auerbach am 20. Mai 1874, von dr. Bossler, p. 346.
Hft. 8: 84. Anz. i.K,£.von £aer: historische tragen mit hülfe der
Datnrwissensehaften beantwortet [reden und Ueinere auMtae. 8r.
theil.] (St Petersburg 1873), von F. Hühl in Dorpat, p. 513—530.
— (47) Berichtigung von demselben, p, 530. — 85) Homerische ab-
handlungen. I. Von F. T). Ch. Hentiw(/8 in Husum, p. 531 — 530. —
86) Zu den letztuu büciieru der lliad, von !£. K, lientcken in Güterä-
Belgräd, p. 544. — 88) Der angeblich elliptische gebrauch des tjene^
tivu9 gerundii und gerttndivi , von J5, JInßmann in Wien, p. 545 —
557. — 89) Zur keltisch-germanischen onomatoloizie, von E. iSchtceikert
in Coblenz, p. 558—559. — (58) Za Gornelins Nepos, von jP. JGfopfe
in Guinbinnen, p. 559. — 90) Seneca de dementia, von Am £odk
in Schulpforic, p. 5(50. — 91) Die iiLfassung von Ovidius Fasten, von
A. liiese in Frankfurt a. M., p. 5(1 1 — 570, nebst anzeige von N. Peter:
Ovidii fastorum libri sex. Für die bcLule erklärt. Zwei abtheilungen.
(Leipzig 1874); dmneSbes de OyidiiBMorom locis qnibosdam epistola
critica ad Hugonem Ubeigiam (ebd. 1874), p 561-570. ~ 92) Ueber
die abfassung von Vergil's Georprica, von E. Glaser in Giessen , p.
570-573. — (54) Miscellen 43-46, von M. Hertz in Breslau, p. 573
—576. ~ — Zweite abtbeilnng: l^eA, gymnasialfeier in Nord -
hausen, p. 597. — Xf^^'sche Programme, von prof. Hölscher, p. 599.
lÜn inisches tnuseum für phihdogxc. Neue folge. Bd. 30, hft. 1:
die kriiik des Claudianus mit ausschluss des Raptus Proserpinae. Von
L. Jeep f p. 1. — Zur handschriftenkuude von Cicero 's briefen. Von
Scripsit F. Bockeler, p. 33. — Zu Polybius. Von H. Droyem^ p. 62.
— Zu Athenaeus. Von E. Hiller ^ p. 68. — Zu Seneca's Dialogen. Von
H. A. Koch, p. 79. — Adversarien über Madvig's Adversarien. Von
K, Lehr», p. 91. — Mieeellen: hUtoriaehee: zn den römischen sena-
tasconsnlten und decreten bei Josephns. Von L. Mendshtohn, p. 118.
-.- Au tiq na rieche«: d<r latus clavus der römischen tunica. Von E.
Schulze, p. 120. — Epigraphisches : zur lex coloniae Juliae Genetivae.
Von L. Lange und M. Voigt, p. 123. — Grammatisches: zu den Tiro-
niseben noten. 81. Von Schmitz, p. 184. — /7«()<7«7 »»^-Prosepna.
Von O. Keller, p. 128. — HandechrifUtches: die kopenhagencr Euri*
pidcshandschrift. Von E. Prinz, p. 129. — Zur lateinischen antbolo-
j^ie. Von A. Riese, p. 133. — Kritisch-Exegetisches : zu Aristophanos.
Von H. Dük, p. 136. — Zu Plato. Von G. lieUig,v. 139. - Zu
LucUius. Von Dziatzko, p. 141. — Zu Fropertios. Von. J". Tmßfd,
p. 148. — Zu Hinucius Felix. Von E, Khutmann, p. 144.
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Nr. S. Hin 187S.
Philologischer Anzeiger.
Herausgegeben als ei^nzung des Philologus
von
Ernst Ton Lentseh.
94. Le rite de IVrfe selon Lecbevaller oq eölon M. Seblfemann
jmr M. Gustave d*Eichthal. — Excureion k Troie et aux
»ourcea du Mender^ par M Georg^es Perrot. (Extrait de
rAnnuaire de Taflaociatioii pour rencouragement des dtudes
greeqnes en Franee. Ann^ 1874). Paris, Diuraiicl, Pedone-
Lainiel, librairee-dditeiin, ine Qvj^B 9, Malaoimeave et de, qua!
Voltnre 16. 1875.
Die alte frage über die läge Troja*8 hat neuerdings eine so
miehtige wenduug zu gnnsten der identität des sogenannten Ilium
novurn mit dem homerischen genommen , dass wir diese bis vor
konem nur selten vertretene, jetzt freilich durch das experinient,
wie es scheint, glftnsend bestätigte annähme mehr und mebr
betfali finden Mtben. Um so eher wird ee gereehtfertigt sein,
wenn die aohlager des bisher herfscheiiden Systems ihre beden-
ken geltend madben und dadnreh erinnem, wie gnte gründe
doch dieses unteistfitsen. Dies ist die tendenz der obengenannten
schritt deren wesentliches verdienst in der klaren und übersicht-
lichen darstellung der tbeorie Lechevalier's (mit benützung der
Forchhammer'schcn schrift und luule) besteht. Denn diese, ob-
gleich sie aar die einleitnng sa einer kritik des Sehliemaan'sehen
weikea bilden sollte, ist doch wie begreiflieh aar haaptsache ge-
woiden, da ja bei den eiaielaea pankten sehen anf die gründe
für und wider einzugehen war. Dass es dabei su einer ent-
scheidenden Widerlegung gekommen sei, wird bei der unendlichen
Schwierigkeit der sache niemand erwarten; denn wenn schliess-
lich ab hauptbeweise gegen Schliemann folgende anfgeföhrt
werden: 1. Stnibo^s angäbe, dass die entfemang awisehen
PhiloL Ans. VU. 8
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118
94. Homeros.
Nr. 3.
Nenilion und demmeere nur 20 Stadien betrage, zu homeriBcber
zeit also noch weniger, — ein für die Vorgänge der bomerischen
gedichte allzu geringer räum; 2. die existenz einer furt des
Skamander, der nach Uomer überschritten werden mnsste, was
nach Schlienumn*! anncbt nkht könnte der &U gewesen sein
(eine yerindernng aber im lanf des Skamander s^ naeh Foick-
bammer nieht animiebmen); S. eine Vereinigung des Simois mit
dem Skamander feble bei SchUemann, denn der Dnmbrek (wel-
chen Schlioniann für den Simois liUlt; crgiesst sich in den Kali-
tatU Osmak, welcher nicht wie Scbliemann will das alte bett
des Skamander sein kann; 4. die ansgrabungen selbst, welche
kein kyklopisches manerwerk au tage gefördert; 5. der Ton
Schliemann selbst eingestandne mangel einer akropoUs bei seinem
Tnjßi — so sieht man, wieviel gegen aUes dieses von gegneri-
seher seite kann erwiedert werden. Einiges wird also anfkngeben,
andres vollständiger zu begründen sein. Versuchen wir einen
punkt zur besprechung herauszuheben, obgleich hier freilich alles
so enge aneinander hängt, dass eine trennung schwierig ist, so
mnss es als nicht genau beaeichnet werden, wenn es p, 48 heisst :
dam U rieU AomsHSjHS mmt Mfm gus poM* oKsr d$ 7M$ ov
camp prse, ü faUaii fraesrisr UBcamandn, Es wirdnXmlieh die
fnrt des Skamander, wie O. ▼. Eekenbreeher (die läge des bom.
Troja, Düsseldorf 1875, p. 61) bemerkt, nur dreimal erwähnt,
5*433. 0 1. /i 692, überall aber ohne andeutung dessen,
doss sie überschritten worden. An der ersten stelle wird, wie
Eckenbrecher erinnert, der verwnndete Uektor von den seinigen
dahin gebracht, nm ihn dnich bespiengong von seiner dbnmacht
an erwecken, an der swdten mnss die fort dem Achilles dienen«
die Trojaner darin an ersSnfen, an der dritten, setzen wir hinan,
sieht man durch vergleichung mit v. 850, dass nur ein halte-
punkt auf der fahrt des Priamus zum tränken der pferde ange-
deutet sein sollte, eine stelle also geeignet den Hermes kommen
und gehen zu lassen. Würde aber wohl, darf man fragen, der
epische dichter, wenn ilun der lauf eines flusses swischen Stadt
nnd schÜfim Idar bewnsrt gewesen wftre, ein solchea motiv wie
die übeischreitnng desselben bei seinen schildemngen sich bähen
entgehen lassen? ünzulXssig ist es also die erwXhnung der furt
so stark auszubeuten , "wie z. b. von Nikolaides geschieht , der
bei seiner rekonstruktion dur homerischen schlachtpläne u. a.
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Nr. 3.
94. HomerOft.
119
kühn berichtet : iU traversent le fleuve , WOTOn überall nichts
gesagt ist. Aber so selir das iinberecliti^^te solcher Übertreibung
anzaerkenneu ist, abgethan wird die sacho damit doch nicht sein.
Woher denn überhaupt auch nur die erwähnung der fort, wenn
dieie nicht «bugen gnind m der Mge hatte? Betrachtet man
aber die eindge stelle nXher, wo dae Terhiltnifls einigennaaeen
anschaalleh ist, 0 wol anfkng, so seheint freilich annächst die
auflassung möglich, Achilles habe an der lurt des Skamanders
angekommen die Troeimhaar so getrennt, dass er die einen in
die ebene gegen die stadt hin, die andern in den flass jagte
Dieser anfliMsnng steht aber schon entgegen, dass dann die vor
Aehill fliehenden Troer nicht in der richtong gegen die.stadt,
wie doch an erwarten, sich snrttckgesogea , dass Achill nicht
gegen die stsdt hin rie verfolgt haben würde. Und so unklar
auch da« bild im folgenden wird dnrch das eingreifen der götter,
— dass Achill den fluss übersclirciton will und muss, um nach
Troja zu kommen (v. 233: ivdoqt f^cac^ warum? da es ja hier
nicht mehr galt einzelne feinde an veifolgen und niedennmaehen),
wird man nicht beaweifeln JüSnnen. Es mnss also nnter mdii»
T. S das ibld jenseits des flnsses (von Achilles ans gesehen) an
ventehen sein, und Achill trennte die Troer dadurch, dass er,
sie verfolgend, die einen trieb sich durch die furt in die ebene
gegen die stadt hin zu flüchten, die andern, welche die (nicht
gleichseitig von vielen zu benützende) t'urt nicht schnell genug
erreichen konnten, zwang in den fluss an springen. Soräthsel-
haft es auch ist, dass von diesem umstand, der nothwendigiceit
einen flnss an überschreiten, kein weiterer gebrauch gemacht
wird, — eine spur der sacbe, eben die erwähnung der fbrt,
findet dch also doch in sehr verschiedenen theilen der Ilias (im
14., 21., 24. gesang). Und dazu kommt noch andres. Denn
wie in /7 394 — 98 (wo Patroklos die Troer gegen die schiffe
snrflcktfeibt and unter ihnen wüthet „zwischen schiffen, fluss
und maner*') die Vorstellung unklar sein soll, da die feinde der
Stadt niher gekommen sich in -diese retten konnten, hier aber
abgeaehnitlea ihm erliegen mussten, und da das Schlachtfeld ja
f^entm begrenzt ist, weil nur diese drei sdten, schifiSo, mauer der
Stadt, fluss, zu nennen waren, die vierte, die meeresküste, sich
von .selbst verstand, desgleichen warum 0 130 f. nicht auf einen
flna» zwischen scbiffslager tuid «tadt gedeutet sein soll (beides
8*
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120
94. Homerofl.
Nr. 3.
bei W. OhritI, d. topogr. der trof . ebene «. d. bom. Fr., 8its.ber.
der Münclm. akad. 1874. 204), da doch wohl Ö> 130 nicht
deruin zu überäehcu ist, weil dem die vorausgesetzte auffassung
nm d — 4 widerspricht, sondern bei erklämug dieser steile (<2>
eilt) auch jene (130) la berücksichtigen ist, scheint (wenn nicht
beides doeb anf einem Tomrtbeii bembt) niebt leidit m ret"
steben. Doeb man siebt wie bier jeder sobritt in kontroreieen,
ja in ein gewirr entgegenstebender meinnngen führt, deren keine
einer gewissen berechtigung entbehrt. — Brwähnt sei nur noch
ans dem anhang, dem tagcbuch einer reise von Perrot vom
jähre 1B&6 (mit 5 — Gtägigem auienthalt in derXroade), die be-
merfcong p. 72, data das Idagebicge noch gans bewaldet sei
^ii^OH^ ÄH^S^I* ^0(0^^ ÄBÄOi^^ ©OSdPÄI^^^ tf0tR9l0 ^20M9 ^ ^IR0t^|IMt^y ^MNBf
€t tU Mtet), leb erinnere micb aber in andren neueren berich-
ten geuan die gegenibeilige Teieiebenuig gelbnden in beben«
dass dasselbe gegenwKrtig mehr oder weniger kahl sei. Wie
verhält sich denn wolil die sache? Möge es doch einem der
gelehrten, welche das glUck haben aus eigner anschauung be-
richten an können, ge£sUen, hierüber bestimmfte aoskonft an
geben I JBtf,
95. De Dmride Samio Diodori anetore. DisserCatb historica
quam-. . . scripsit Aug. Haake. Bonnae fbimis CS. Geotgi 1874.
8. 53 s.
96. De Duride Samio Diodori Siculi et Plutarchi auctore.
Dissertatio inauguralis quam . . . scripsit Aug. Fcrd. Roes ig er.
Qottingae tjp. expr. off. acad. Huthiana 1874. 8. 64 s.
Wer Diodors (21,17) abscbätiiges vrtheU über die toh
Kallias und Tbnaios gelieferten bearibeitnngen der gesebiebte
des tyrannen Agathokles in betraehtmig lieht, dem liegt die
vermuthung nahe , dass in Diodors eigner darstellung derselbeu
weder einer von diesen beiden noch der gleich Kallias für den
tyrannen parteiische Antandros, sondern der einsige ausser jenen
noch Übrige seitgenössische historiker, welcher die geschichte
desselben geschrieben hat, Dnris too Samos, imn hanptgewilhra-
mann genommen ist, von dem aUein die von Diodnr an den drei
andern vermisste nnparCeiliebkeit in eriiote war. Der in ele-
gantem latein abgefassten schrift Haake's gebührt das verdienst,
diese vermuthung zuerst ausgesprochen und begründet, aber auch
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Nr. d.
95. 96. Dorit.
131
das weitere, den erweis ihrer richtigkeit an der erzählung Diodor»
m dnem hohen gtade Ton wahiveheiiilichkeit gebracht sn
haben. Er aelgt, daat diese in den wichtigsten punkten weder
einem der swei hSfisehen geaeliiehtschveiber noch Tlmalos dem
feinde des Agntbokles folgt , weist aneh positive entiehnnnj^n
aus Duris in ihr nach und macht auf Übereinstimmungen der
selben mit dorn aufmerksam, was wir über des Samiers politische
und literarische richtung wissen. Treffend erkennt er bei TrogoS'
Jnstinns einerseits sichere spuren von bentttsung des 'Kmaioa,
andrerseits den einfluss eines .dem Agathokles geneigten gewXhrs^
mamiB; mehr helianptet als bewiesen hat er, dass die einschlit-
gigen stretcgeme des Polyidnoe aus Umaios entlehnt sind und.
ebenso, dass Timaios secundäro quelle des Diodoros ist.
Diese von Haake mehr »der weniger unvollständig behan-
delten Sätze führt Roesiger mit eindringender schärfe weiter
und bringt so die Unvereinbarkeit der diodorischen erzählung
mit den darstellungeu der drei Sikelioten, die abliftngigkeit de»
Polyainos von Timaios , die I>en1ltsung dieses und neben ihm
eines beriehterstatters aus dem entgegengesetaten lager bei Trogqs
anm klaren erwdse; er gewinnt aber auch einen fruchtbaren
neuen gesiclitspunkt durch die darlegung, dass die oben erwähnte
beurtbeilong des Kallias und Timaios nicht Diodors eignes werk,
sondern entlehnung ans einem älteren Schriftsteller ist, natürlich
demaelben welchem er in der gesehiehtsenShlung selbst folgt.
Dies aber ist kehi anderer ab I>nris: dessen s>mmtliche aus
isngnissen bekannte eigenthOmlichkaiten — der politische Stand-
punkt (eines au%eklftrten tjrannen), das historische stilprincip
(/»^/Ai;<x*$) , die verliebe für Sprichwörter, citate und anekdoten,
für mythologie und geographie — vom vf. in Diodors geschickte
dea Agathoklee tlbeixengend nachgewiesen werden. Als neue
aOge treten ans dem Teiloren geglaubten, durch die verdnten
bemfihungen Baakens und Boesigers su einem guten tfaeil wieder-
gewonnenen wmk Uber Agatholdes eine eSgentiiHmliehe aittliehe
Weltanschauung und massvolles historisches urtheil hinsu.
Das den bisherigen annahmen zuwiderlaufende ergobuiss,
dass Duns bereits den Timaios benützt hat, wird von Roesiger
in schlagender weise durch den nachweis erh&rlet-, dass jener
sich auch auf anderen gebieten sätae angeeignet liat, welche un-
hestrdtlMLr Ton Tfanaioe snerst ansgesprodien worden sind; Boe-
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122
95. 96. Darb.
Nr. d
siger kauu daher auch mit gutem rechte die stellen, aii welclien
Diodor in der greschichto des Agathokles ausdrücklich oder still-
aehweigend auf Timak»8 snrttekgeht, ans nur iBdireeter, durch
Doris Termittelter bentitinng deatelben eiUXren; nur sdieint es
ras bei einem guten theü der Tom dahin gereehneten stellen
fraglieb, ob Timaioe ihnen wirklich zu gründe liegt. Wenn er
aber daneben doch auch unmittelbare cntlehnungen ans diesem
historiker annimmt, so ist das für Diodor 20,101 ohne zureichende
begrüudung (pag. 29), für 19, 65. 70 — 72 aber geradezu unter
irrthümlichen voranssetsnngen geschehen. Denn der scheinbare«
pag. 18 anf Übergang an ^ner Ton Dnris yerschiedenen nnd
dem AgathoUes feindseligen quelle (d. i. m Timaios) gedeutete
ividerspmch, dass 19,65 der tyrann yon den Karthagem an ein-
haltnng eines Vertrags gemahnt wird, von dem im vorausgehenden
(19, 2 — 9) nichts gemeldet wurde, erklärt sich einfach aus der
thatsachc, dass hier die siciliscbe geschichte des Jahres 317, da-
gegen in 19, 65 die des Jahres 315 behandelt, bei dem in der
mitte liegenden jähre 316 aber mit gewohnter fidiriteigfceit
AgathoUes gana flbergangen ist; woraus sieh der sehluss toh
selbst ergibt, dass Jener vertrag von Dnris in der geschichte
des von Diodor Übergangenen Jahres erwähnt war. Dieselbe
bewandtniss hat es mit dem angeblichen widerspnich zwischen
19, 71 ^ /4xQuyavTi%'ot xui Filwoi xui JMiOGijrioi xuiiXvaur tov
sggig *jiya&oxXia Moliftw fUCnsvffut'TOi *yffi(lxov und 19, 102
jiSbfv M9Wipf(m* In dem fthlen von €lela und Akragas und
der ttbeigehnng des bundesverWtnisses su Hamükar an der
«weiten stelle findet Haake p. 82 einikch eine fahrlKssigkeit
Diodors, Koesiger dagegen p. 19 den beweis verschicdeucu Ur-
sprungs beider stellen. Aber Diodor, der 19, 70 — 72 die ge-
schichte des Agathokles im Jahre 314 und 19, 102 die sicilischeu
eieigniBse des Jahres 312 behandelt, hat vielmehr abennals bei
dem swisdien bdden in der mitte liegenden jshre £ttciUen ver-
gessen; in diesem hatte sich demnach das verhMltniss su Hamilkar
so feindselig gestaltet, wie wir es 19, 109 im Jahre 81 S vor-
finden , und sowohl Gela als Akragas seiucu frieden mit Aga-
thokles gemacht. Diodor selbst bezeugt uns diu» durch den Zu-
satz der Zeitbestimmung n(jii y^yn r^fAivii^, weiche beim jähre 312
angeblacht o£fenbar auf das nächstvorheigegangene Jahr, also
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Mr. 3.
95. 96. Doris.
123
•uf 313, als zeit des friedensschlusses hinweist. Wir stehen
dalier nicht an, die ganze von Diodor gegebene darstelliing der
getehichte des Agathokles aus Doris absoleiten.
Difi frage I ob jiiieh «ndeie stticke des diodorisolieii werkes
am Doris gefloesea sind, b^aht Hiake lonlkhst fllr 15, 60,
dessen nbweiehnngen ycm den anstossenden oapiteln er in wenig
überzeugender weise aus vorübergebender bentitsnng des Duris
erklärt; sodann für die stellen des IG. bucbs, welche anklänge
an Demostbenes oder Theopompos, und für die, welche übercin-
stimmnng mit Phylarchos aufweisen : Demostbenes sei von Theo-
pompos, dieser von Doris, Doris selbst von Phylarebos bevotat
worden. Die sehwttdie dieser aigomentalion bat Boedger p. b2
sur genüge aufgezeigt. Bafttr bat Haake wieder das richtige
in bezug auf IKodors Diadochen-gescbicbte erkannt, welche seit
Brückner allgemein für einen aiiszug aus llieronymos von Kardia
angesehen worden ist: er widerlegt diese annähme durch hin-
weis aof Diodor 19, 44, wo offenbar Doris fr. 25 benützt ist
Avf dem von Hieronymos geaeigten wege geht Boesiger weiter
nnd legt tbeils die sehwXehe der grOnde dar, mit welchen die
ganae Diadoehen-gesehichte Diodofs aof Hieronymos snrtfekgeftthrt
worden ist, bei welcher gelegcnheit er die gute bemerknng macht,
dass auch, wo Pausanias den Hieronjmos citirt, ihm die kenut-
nias desselben nur auf indirectcm wege, durch Tiraaios, zuge-
kommen sein möge) theiU macht er auf stellen aufmerksam, wo
Diodor den Antigenes ungünstig beortheilt, wo er mithin Hiero-
oiymoa, den parteiglager dieses mannes, nieht benntat haben
kann. Boesiger verspricht diesen gegenständ und die finge •
nach den qnellen des plutarehisehen Demetrios bei ^er andern
gelegenheit eingehender zu behandeln : vielleiclit kommt er dann
von dem in der vorliegenden schrift ausgesprochenen gedanken
zurück, dass Diodor und Fluiarchs gewährsmann abwechselnd
drei qoellen verschiedenen parteistandponkts , eine dem Antago-
nss fieondliehe (Hieronymos), einen anhtnger des 8elen]L0s(Dnris,
wie er vermnthet) nnd dnen dem Ptolemaios günstigen geschieht-
sdneiber ausgezogen habe.
Ganz seine eigenen wege geht Roesiger bei der forschuug
nach den quellen des plutarehisehen Demostbenes. Von dieser
biographie gehört nach ihm cap. 12 — 13; 18 — 21 und je die
xweite hftUte von 14 ond 22 dem Doris, das Übrige dem Mag-
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124
95. 96. Durifl.
Nr. 8.
neten Demetrios, einem freunde des Atticus, au. Für letzteren
führt er ausser dem umstände , dass derselbe der jüngste von
den aiebsehn in der biographie citirten antoren ist, aU besondere be-
w«iM an: 1) die nachroniitiielie airakdoto tob der anwesenheit
des knabea Demosthenes bei dem berfihmten Vortrag des KalU-
stratoe in dem oropisdien prooeee (Plnt Demoeth. 5). Dieee notia
stammt indess nach Ps.-Phitareh. Vitt. X orat p.844, b ▼OD dem
Magneten Hegesias : Roesiger besteht zwar auf der ricbtigkeit
der Riihnkenschen conjectur Jrm^jQioq statt * Hyrifffag , welche
Droysen und Schäfer willkürlich finden, bringt aber nichts posi-
threi SU ihrer erhArtang bei 2) Nach Plutarch. Dem. 5 gaben
manche als grond, wamm Demosdienee den Iiaioe gehört
habe, an, er sei nicht im stände gewesen die von Isolomtae
▼erlangten sehn minen m sahlen. Diese nachrieht ftthrt
Roesiger wegen Saidas s. v. 'IcaTog: JqfirjTQtog di Xahiidia
yijffiy uvxov ilvm, ovtoq d* inuntTzM xal (o( //ijfiocd^ivrjv
ufiuff^i n^oayuytt^v auf Demetrios Magnes zurück, übersieht
aber, dass Saidas diesen für die abknnft des Isaios ans
CShalkis, nicht für dessen verhJÜtniss sn Demostfaenes dtirt;
nicht m erwlhnen, dass es sehr fraglieh ist, ob Saidas nicht
den Demetrios ▼on Phaleron gemeint (vgl. not 5) hat Anlets-
teren denkt Westermanu Biogr. p. 471 ; der vf. lässt sich Über
diese frage gar nicht aus. 3) Den gelehrten zweifei Plutarchs
im Dem. 15, ob die rede juqI nuQajrQtaߧ(n£ von Demosthenes gehal-
ten worden sei, lässt Boeriger in anspreeheader weise ans einem
sdiriftsteUer entnommen sein, welcher vor Gaecilios von Kaiakte
und Dionysios von Haliksrnsss schrieb, was anf Demetrios an-
trifft, ebenso gut aber auf irgend einen alezandtinlsehen oder
pergamenischen gelehrten nach der zeit des Idomeneus (um 275).
4) Ob unter dem Demetrios, dessen urtheil über die bestechlich-
keit des Demosthenes von Plut Demosth. 14 mitgetheilt wird, der
Pbalereer oder der Magnete zu verstehen sei, ist nach Roesiger
p. 14 angewiss; dagegen p. 41 sq. and 44, setat er ohne gründe an-
augeben, voraas, dass es dem Magneten angehört Wir sind der
entgegengeseisten ansteht Plutarch sagt hier iSg fifi» i
JtjftiijQiog and erst im folgenden capitel betrefi der gattin des
Demosthenes gibt er die volle ütulatur: tue iffioQtt ^ijfi^igtog
o Mujrvijg iv loig mgi ovvtuvvfujüv ; dort also wird der Magneto
sum ersten mal von ihm citirt, dagegen in cap. 14 ein entweder
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95. 96. Dnrit.
125
berühmterer oder vorher genannter Demetrioe. Jede von diesen
svei eigeiMifthnftan trifft auf den Phalereer sv, welcher bexeits
sweioMl, eap. 9 und 11, mh voller beieiehniiiig cilirt worden
war« md raeh in eaehlieher beiiehiiiig (s. n.) iit er weitansg»*
^neter, ftr den VTlieber der bemeikang gehalten sn werden.
5 j Den iu cap. 28 angefiihrten Demetrios erklärt Roesiger dcss-
wegen für den Magneten, weil Hermippos (der um 200 schrieb)
von ihm bekämpft werde. Die worte : "Eg/AntTfog dl tdv ^Agxfctv
ir toTq yiaafijgm rov tta^tpi^p amy^dfu, Jijft^Tgiog di
V9$ \imtßHhoH ^uu^ifiQ lumtitißhm fifi^p o^^r, besagen je-
doeii niebt, dais Demetike auf Hermippoe berag nimmt; die
stelle ist von 0. Müller unter die Fragmente des Phalereers auf-
jrenommen worden und in dem leben des Aischines wird eine
iilinliche, die lehrer dieses redners betreffende meinungsverschie-
denheit zwischen Demetrios und Hermippos angeführt. 6) Ausser
imei^. 15 und 27, wo Demetrios der Magnete citirt wird, steht auch
Ip eap. 80 eine nach Vit X orat 847,a von diesem henOhrende
bebaaptang. Aber Plntaieh bat rie nicht, wie man im dnne
das vf. erwarten mtfsste, sieh angeeignet; er nennt sie Tiefanehr
abf^eschmackt {ol — Xiyovjti; xofiiS]^ tpXvagovüt) und vf. sieht
sich hier (p. 37) veranlasst, eine von der sonst in seiner schrift
durchgeführten und p. 46 ausgesprochenen abweichende ansieht
über die quellen der biographie vonutragen.
Die obenbeaeichneten capitel aus einer andern quelle als
Dematiioe abaoleiten wird yt dnreh dan widersprueh ttber De-
meathanas bewogen, in welchem rte nach sdner meinnng mit
den andern abschnitten stehen. Bei cap. 12 Xaßwy rrjg noXh-
Ttiaq — d^(ui<i vgl. mit 1 6 17 ^1 jov /ffifAoCd^ivovq noXmfa — uvd-Qwnov
und bei cap. 12 co<rrf — ßuctkiutgYgl, mit 16 ärio&ir — xaiaxt-
xXv€fiiroq ist ein solcher von uns nicht entdeckt, auch vom vf.
sieht näher beaeiebnet worden. Anssardem findet er noeh cap.
18 in widaistrmt mit eap. 14: dort werde der tod des Demo-
«^aaaa als beweis edler eharakterfestigkeit gerühmt, hier von
Demetrios Magnes als ansfluss niedriger gesinnung behandelt;
denn Demosthcnes werde ein guter lobredner aber schlechter
nachahmer der alten Athener genannt, was auch aus seinem
tode hervorgehen solle: imi rovg yt *a&* avrov ^i^roQug xal
fit^ Mtt^X&§* Diesen sinn hat jedoch die stelle nicht Dem
DemaCrioa gehHiaii nor die worte an , bei welchen er dtirt ist
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126
95. 96. Durifl.
Nr. 3.
{ovx W9 — inmviffai fjkiv ixavwraiog tu iwv itQoyovwt^ xulä
fUfA^aaad^ai, S' ov/ ofiofwg), und nicht der politisch wohl indif-
üsreate literat der Bömeneit, sondern der Phalereer hat sie aas-
gesproehen (oben nr. 4): er, der Parteigänger Mnkedonieos,
würde neh aelbet ▼emrüieilt haben, wenn er das auftreten des
Demosthenes als staatsbfiiger aneilcannt bfttte. Der anf das citat
ibigende sata aber enthSlt nieht, wie Roesiger unter verlcennnng
der bcdeutung von Intl — glaubt, die begriiudung sondern
im gegentheil eiiio Widerlegung jenes tadels und vom tode ist
darin gar keine spur. Plutarch sagt : während doch Demosthenes
die reduer seiner zeit (nicht nur dnrch seine beredsamkeit son-
dem) auch durch sein leben ttberragt hat
Dnris wird in der biographie nur ^nmal (eap. 19) citirt;
dass mehr als die dort gegebene erUftrang des namens Thermo-
don von ihm herrührt, hat vf. nicht erwiesen. Als charakteri-
sÜHcho eigentliiimlicbkeiteu des Duris erkennt er in den genann-
ten abschnitten der biographie hauptsächlich die bezeichnuag
des Demetrios als eines aristokraten und dynasten und die fort-
gesetste bek&mpfting des Theopompos wieder. An diesem hat
aber Duris fr. 1 nieht wie Plutareh die saehliehe behandlnng,
sondern die form der daisteUung (den mangel der fiffitiaic) ge-
tadelt, und nicht blos an ihm sondern anch an Ephoros. Die
bezcichuung des Demetrios als («M/'xw? xul nag* ä^lav) Svf-a-
CKvwf ist nicht von Duris sondern von Theopompos ausgegangen
und Plutarch setzt nur corngirend älXa xal nutv Sixadjitq hinzu.
Das allerseltsamste vollends ist, dass der ansdruek ivel/fmyia
tlqmwtQaftiAv 9 welchen Plutarch c. 15 von dem selbstllndjgen
auftreten des Demosthenes dem volkswiUen gegenttber in der saehe
des AnUphon gebraudit, vom vf. dahin gedeutet wird« als werde
derselbe dort ein auliiinger der nobilität genannt.
Die quclleuforschung über die kleineren vitae des Demo-
sthenes hat Roesiger durch Weiterverfolgung der spuren des
Hermippos gefördert ; in bezog auf die plntarchisehe biographie
lässt sieh ähnliehes ihm nieht nachrühmen. IT.
97. De Plutarchi in vitis Bmti et Antonii fontibus. Dis-
sertatio historica quam . . . scripsit Carolus Wichniaun.
Bonnao formis C Georgi. 1874. 8. 62 s.
Der vf. dieser promotionsschrift hat die im iitel genanuieu
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Mr. 8.
97. Plutarchos.
137
Mogiapbien and die stücke verwandten inlmlts in Plntarchs
Caesar, Cicero n. e. einer gründlichen nnterrachnng nnd Ter-
gtekhttng mit den darstollnngen der andern eclirifteteller unter*
sogen und dnrch ^e von besonnenem nrtheO sengende behand-
Inng derselben eine verdienstliche ergftnzung zn Peters ergeh-
nisaeu geliefert. So zeigt er in der geschichte der crmordung
Caesars eiaerseit^ nahe beziehungcn andrerseits starke abwei-
chnngen xwischen Plntarch und Appian auf und erklärt, nach-
dem er die nnabhängigkeit beider von einander erwiesen, jene
an« gemeinsaner benntanng dee Adnins PolHo, diese ans vor^
wiegender anlehnnng Plntarchs an den schon vdn Heeren heran-
gezogenen fhetor Empylos. den freund des Brutus und Verfasser
t'iner Bnitus betitelten geschichte der Verschwörung, welche, wie
er glaubt, auch dem Asiuius bekannt war. Die darstollung der
nächsten Zeiten nach Caesars tod geben, wie vf. darthut, l^lutarch,
Appian nnd Dio Cassins von einander nnd von Nikolaos, dem
einngen iritgenössischen historiker, der nns hier an geböte steht,
abweichend, daher Wichmann drei verschiedene qneUen annimmt:
Ar Dio livius, fÖr Appian Asinins, flir Plntarch eine unbekannte,
jedenfalls nicht die denkwtirdigkeiten des Augustus. Für den
krieg bei Philippi hat nach Peter sowohl Plutarch als Appian
swei theünehmer desselben, Messalla und Volumnius, zu gründe
gelegt; von Wichmann lernen wir, dass den letsteren Appian
gar nicht nnd Plntarch bloss von Bmtns 51 — 53 nnd 48 med.
benfltst hat, Messalla dagegen die hauptquelle Plntarchs nnd so
weit hMe susammenstimmen auch Appians gewesen ist, wogegen
die abweichungen des letzteren wieder auf Asinius zurückgetührt
werden. Besondere ausspräche des Brutus, mittheilungen, welche
nur ein vertrauter desselben wissen konnte, u. dgl. gehören, wie
Peter sah^ den äifOfittifMOvfvfiara B^ontov seines stie&ohns Bibn-
Ina an; einaelne stellen dem Livins nnd den reden des (Scero
imd Antonius gegen ^nander. Die ansieht, dass nidit nnr der
Parther-felding sondern die ganze geschichte des Antonius von
dem sieg bei Philippi an dem werke des Dellius entnommen
sei, hätte vf. sich nicht aneignen sollen: ans Strabon 11, 13, 3
tpr,ffi,v 6 JilXtoq 6 tov ^Ariüii'lov <ptXoq Cv/ygaiffug i^v ini
ffa^vaiovQ uvTov fftgantuv geht, da Strabon nicht, wie wir im
sinne jener ansieht erwarten mOssten, Cft/ynai^m gesagt hat, nur
so vid hervor, dass Dellius ein werk über jenen feldsug verfasst
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128
97. Plutorchos.
Nr. 3.
bat ; nnd dies um so mehr als , unseres erachtens wenigstens,
das grammatisch ganz unerklärliche cv//Qäipmg in 6 9it//qdipag
WBL Terwiiidelii iat
Uebfigena liabeii Peter imd Wielmaiiii in diaaen aehrilt-
atellem aonleliat nur inhaltHeha, nkht iKe sie glanVen Utermri^
aehe gnmdlagen der genannten biographien naebgewieaen : es
sind die Hltesten zeugen und gewährsmänner, auf deren autoritÄt
die einzelnen naclirichten zurückgeführt werdon, ob aber auch
die Plutarch selbst bei der ausarbeitung vorgelegeoen quellen?
Zn letzteren lässt sich mit einiger sicberbeit Bibnlna recbnen,
wegen Vit Brat 18 ßtßlUtor fungow uM9funii§99nfuitm¥ B^9w^
taa /ty^fiftivw M m6twi AoAaCCTMi tod den mdsten oben
genannten lliat aieb niebts gewiasea sagen ; die briefe dea Brntna
und die denbwtirdigkeiten des Angnstna erklärt bereits Wiebmann
für nur mittelbar bonützt. In betreff der briefe würde seine
ansieht, daaa die citate aus ihnen der acfarift dea Bibnlas ent-
lehnt aeian, nnwahracheinlich sein, wenn wir ihm angeben mHaaten^
daaa Plntarah sie, weil aie grieebiseh gesebrieben nnd das vor-
bandensdn nniebter ibm bekannt gewesen sei, selbst gelesen
bebe; aber die stelle, an welcher von nnlebten die rede ist, ge-
hört ihrem ganzen inhalt nach einem anderen, von Plutarch niis-
gcscliriebenen autor an und dass die briefe durchweg iu griecbi-
acher spräche abgefasst gewesen seien, geht aus Vit. Brut. 2
nicht hervor; die auf uns gekommenen aind bloss lateinisch ge-
aebrieben nnd die a. a. o. dtirten an giiechisefae gemeinden
gerichtet, im veiUir mit weleben mcb für einen gebildeten
Rttmer die anwendnng der andern spraclie &st Ton aelbat beistand.
Die citate könnten also immerhin ans Bibulua entnommen sein,
aber eine in vieler hinsieht wichtige stelle führt wenigstens für
einen theil derselben auf eine andere spur. Die nach rieht näm-
lich, dass Porcia nach dem tode des Brutus sich das leben ge-
nommen habe, führt PlaUrcb V. Brat 53 auf Nikolaos von Dar
madros nnd Valerina Mazimns inrflck und widerlegt sie ans einem
brielb dea Bratns, nach welchem dieser seine gemahlin tfbeiiebt
bat, voranageaetat, wie Plntardi binanfügt, daas der brief zu
den ächten gehört. Nun zeigt Wichmann, dass Plutarch den
Valerius sicher und den Nikolaos wahrscheinlich nicht eingesehen,
mithin die ganze auseinandersetzung einem späteren entlehnt
bat Hier haben wir also ein briefintat, deaaen herfcnnft etwaa
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Nr. 3.
97. Platarohos.
129
näher bestimmt werden kann; es zeigt Bich aber, dass es nicht
von Bibiiiiis herrührt. Nim hätte aber Plutarch noch einen
«ndem bdflg beibringen ktfnnea« nämlich .das beUeidicbreiben
Gkeroe an Brntoa £p. 1, 9 wegen dee todes der Poreia; daae
eresiuchtaiilldirt, dient nur beetütigimg der veramtfaiing Peten,
Platareh habe die iwiichen Cicero nnd Bmtns gewechselten
briefe nicht gelesen. Femer üudet bich die falsche nachricht
vonPorcia's ende unter andern auch bei Appian (4, 136) in der
vom vi. aus Messalla und Asinius abgeleiteten partie. Beide,
ala bekannte des Bratos, mussten wissen, dass Pereia Tor ihm
gesloiben war; ihnen hat aho Appian die fidsohe angäbe lücht
Mitlehnti
Was die denkwflidigkeiten des Angnstns betrifft, so hält yf.
das zusammeutreÖ'en Plutarchs (V. Brut. 41. Anton. 22) mit
Appian (4, 110) in einem und demselben citat aus ihnen mit
recht fär ein anzeichen, dass beide dasselbe einem späteren
dritten verdanken. Dieser dritte aber ist aehwerlich Astnios
gewesen, an welchen Wichmann — seltsamer weise, aber reian-
lasst durch seine anihMwmng indireeter quellen als direeter,
bloss in ansehnng der quelle Appiaus, nicht andi der Plu-
tarcliö — denkt: denn die denkwürdigkeiten reichten bis
zum scbluss des cantabrischen krieges (735 d. st.) und waren
dem Maecenas (gest. 742) und Agrippa (gest. 746) gewidmet, s.
Sneloo. Aug, 85. Plut. comp. Dem. et Oic. 3; sie sind dem*
nack swisehen 796 nnd 742 henuiigegeben nnd von Aamins,
der nach Horat caim. 2, 1 schon 724 oder 726 an seinen hi-
stnrien schrieb, kanm bentttst worden.
Auch gegen directe benützung des Asinius durch Plutarch
und Appian spricht ein ähnliches argument wie das die denk-
würdigkeiten des Augustus betre£fende : sowohl Appian. 2 , 82
als Plntarch. Caes. 46. Pomp. 27 citirt den Asinius als gewährs-
mann Ar die richtigste aahl der bei Pharsalos gefallenen Pom-
pteer. So sehen wir fiberall, wo ein einblick gestattet ist,
& ältesten, leitgenSssisehen berichterstatter nnr aof mittelbare
weise zu gründe gelegt und müssen an spätere geschichtschreiber
als directe quellen denken. An welche, ob an Strabon, der den
Asinius, Dellius und Nikolaos gelesen hatte und Vit. Caesar. 63
dtiit wird, an Cremutius Cordus, den seine begeisterung für
Bratoa das leben kostete nnd mit dessen firagmenten Vit. Bmt.
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130
98. 99. Aristoteles.
Nr. 3.
44, 1 und Vit. Cicer. 49, 1 insammenstimrat, an Aufidius Bassus
als den jün^i^stpii, dessen fortsetzer IMinius von Plutarch im Otbo
und VitelUus lieuützt ist : daa wird sich bei der dürftigkeit un-
aerer Uterariachen mittel nur sehr schwer aosmitteln luasa,
ü.
98. Fonehnngen Uber die nikomeehisebe Efhik des Ari*
stoteles. Von Hermann Kassow, Weimar, 1874. Böliiau.
VIII und 14;) s. gr. 8.
99. Die lehre von der praktischen Vernunft in der grie-
ebiaehen philosophie. Von Dr. Jnlius Waller, privatdo-
eenten der philoeophie an der miiTenität Jena. Jena, 1874.
Hanke (Dnfft). XVm nnd 578 s. 8.
Eb ist sehr in bedanem, dass wir lant RassowB Tomde ron
ihm selbst eine nene kritische ausgäbe der aristotelisclien ethik
nicht zu erwarten haben , mn so mehr muss man anerkennen,
dass er dem künftigen bearbeitcr einer solchen durch seino
werthTolle schrift dessen werk erheblich erleichtert nndinbesng
anf die höhere kritik in gewissem sinne sogar etwas abschliessen-
des geldstet hat Im ersten capitel theilt er die banpteigebnisae
einer von R Schöll vorgenommenen ementen vergleichnng der
wichtigsten handsebrift mit, stellt genau fest, filr welche
partien Bckker die beiden sclilccliteren bandschriften II* und N'*
nicht benutzt hat, und weist nach, dass die vier besseren in fUnf
bttchem in zwei, wechselsweise snr gestaltung des textes an
verwendende £smiUen serfallen, nnd 10 im 8. nnd
4., nnd I> im 6., 7. nnd 9. bnch, wlOuend in den
ttbrigen fflnf jede dieser Iiandsehriften in ihrer weise eine misehnn^
ans beiden recensionen darstellt. Der zweite abschnitt beschäf-
tigt sich mit den zahlreichen auffallenden Wiederholungen und
doppelten recensionen der dritte mit den Störungen des an-
sammenhanges in der nikomachischen £thik, zunächst mit denen,
welche durch schuld der abschreiber entstanden nnd durch Um-
stellungen au entfernen sind, dann mit denen, welche in derauf
>) Ist nicht eine solche auch II, 5. 1106 b, 16- 24 und 2t
{a'vjrj ytig fflr h d' d^tTr,) — 27? In bezug auf I, 7 geht Rai^HOw noch
lange nicht weit geuus: das ganze capitel von 1098 a, 22 ab ist
noaristotelisch , das ah^ im^ anfang des 8. ist jetst beiiehangslo«.
Entweder stand nr^prOnglich tivrov da oder etwa fi|^ Mtuftwk» odet
noch etwas mehr hinter 1098 a, 21.
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Nr. 3.
98. 99. Aristoteles.
181
uns gekommenen redaction selber wurzeln. Die schaden dieser
letztem art finden sich im 6. nnd 7. buche, wo auch die
viaderholungen am gehäuftesten und aafElÜligsteii sind, üassow
se%t emleuchtend , dass die V, 9. 10 gemAcbten tmutelliiiigs-
Tenudie nieht inm siele führen, vielmehr 1184a, 17 — 2S*) ale
«ine andere fBaamg von 1185b, 15 ff. aiusaschdden ist und
wir zn 1134 a, 24 StT u, t. X, wiedenim «wei Übergänge
haben, einen längcni, das cap. 9, und einen kürzern, 1134 a,
nwg fiiy ov¥ — 24 eXQtjTai (mit tilgmif: von nQojtoov). Ersteres
hat Übrigens schon Rieckher (Zeitschr. f. d. alterth. 1856, nr.
15X welcher soerst diesen g^jfenstandnntenaehte, sogleich richtig
ttfcannt, und die nifehibeaehtnng seiner ontersnohnng bei allen
ipitem hat sieh mithin empfindlich gerScht Auch darin kann
idi Rassow nnr beistimmen, dass Y, 11— >18. 15 schlechtes
flickwerk sind, von welchem vielleicht keine zeilo dem Aristoteles
selbst angehört, jedenfalls das cap. 15 nicht Dass indessen
Bkbt alle anstiiese gehoben weiden können, ist meines erachtens
kria genügender gmnd dagegen, in diesem eapitel 1188a, 28
yoicf^ — b, 5 ämt&a9§tp an den schloss Tor die ttbergangs*
finmel juqI fih evr «. r. 2. b, 18 nnd sodann alles mit ans-
nshme dieser forme! mit Munro, Zeller n. a. dahin za stellen,
wohin es sachlich gehört, vor das 13. eapitel, selbst auf die
getahr hin damit den redactor zu verbessern und nicht die ab«
Bchriften. Mit vollem recht erklärt Bassow mit andern auch
dm iweiten theil des 7. bnches (die erste abhandlong über die
hat) für nieht aristotelisch. Wie es aber gekommen sein möge,
hm die fremde llberarbeitang gerade diese dr^ der nikomaehi-
•dwn ethik mit der endemisehen gemeinsamen bticher am stärk-
sten betroffen hat , darüber äussert er nur frageweise die ver-
matbung einer ungeschickten ergänzung der ersteren aus der
letzteren. Im vierten abschnitt berichtigt er den text Bekkers
nsch dessen handschriften, der fUnflUi handelt von Ittcken nnd
gkwwmen, der sechste bringt die sonstigen eoigectnren Rassows,
^ siebente beitrige aar erUämng. Es ist sehr dankenswerth,
hn der rerfasser mit dem vielen neuen, welches er bietet, auch
da« wesentlichste seiner altern Veröffentlichungen verbunden und
2) Meines erachtens hat Mflnaoher recht, wenn er als abichlnsi
dieser partie ooch h olp «T Mflnschei ) d^nia — adtxia z. 32 f. an-
reiht ~ Ist nicht s. 81 vd^i» für Idyoi^ an&anehmen?
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182
98. 99. Aristoteles.
Nr. 3.
beides so wohlgeordnet und übersichtlich zusammengestellt hat.
Eine leistunj? von seltner gediegenheit, würdig der ausserordent-
lichen aoerkeunung, welche sie bereits in der schönen recension
▼on £iicken N. Jen. L. Zg. 1874, s. 339^341 gefunden hat,
liegt vor uns» und, wie auch EuckMi bemeikt, niir in
niiwmHiiBig wenigen ftllen wird man bedenken tragen neh dem
nrtbeil des treflBchen mennee amoielilieeMn.
Ueber die einleitung und die ersten 88 Seiten von Waltem
buch habe ich mich schon in Bursians Jahresberichten 1873,
p. 590 f. geäussert, denn sie geben in der hauptsache dasjenige
wieder, was auch den inhalt seiner diese grtJssere arbeit TorbO'
leitenden balnlitntionHclirift 'Aber eine &laehe anffittrang den
wo9g »geaauto^ Jena 1878' büdete. Wae jener roMaStr Ter-
epraeh, daa leistet jetet das ToUstlndige werk in erireulielisCer
weise : es ist eine bedeutende wissenschaftliche erscheinung, dabei
klar und schön, nur etwas zu breit geschrieben. Mit recht geht
der vC von dem abschluss der erörterungen Über ethische und
dianoetische tugeuden VI, 13 ans« in welchem Aristoteles 1144b,
17 E sieh ingleich mit seinen yoigilngem anseinandenetit
Zwar ist die Mehtheit der iweiten hllfte dieses capitels noch
nenestens wieder ron Spengel und Rassow verdlehtigt worden,
indem man namentlich meinte, das n/i» nurifg, oiay ogf^iurjut
TTif nQfTr^v, nQOOHr^iaCi T»)i' tS,ir ^ flitövieg xul ngog « itnt, r^y
MOtä wv o^hy koyw (b, 21 — 23) habe nicht Aristoteles, sondern
nur ein schttler desselben schreiben können. Aber Walter,
welcher sngleich diese gel^genheit an dnem geeammtrackblick
3) Auf nmim ffkt Mil III, 7. 1114a, 15 bin anoh ich Ter&Uen,
ebenso auf die Umstellung von ^vmxtaidni d' »Jyat III, 11. 1117a, 4 f.
hinter 9, tr: sie bedarf aber noch einer kleinen nachbessenmg von
tT in yrtn. Dieselbe äntlpning fcbeint mir am orte I, 2. 1095b, 7, wo
ich Onckens umtttelluug von agyf (a^xh V) — diou 6 f. vor 4. (f»o billi-
ge. III, 18, ni7b, 81. Vr, 8. 1181a, 10. e. 7. 1188b, 17, Tielleieht
auch I, 11. 1100a, 26 (oder die in *f 1,6. 1098a, 7.11, 7. 1107a,
32. b, 20. III, 1. lUOa, 15. c. 13. lUSa, 2. IV, 3. 1122a, 13, in t»
III, 10. 1115b, 20. IV, 12. 1127a, 3. umgekehrt die von di] in di III.
1. 1109b, 30. IV, 1. 1119b, 33. VI, 1.1188b, 85 (Mb), die von yag
in äga II, 2. 1104 a, 25, von *ai in <u( oder diiu IV, 4. 1182a, 35.
Für noHily, xai VI, 2. 1139 b, 2 möchte ich notwydll' wünschen, für
di IV. 14. 1128a. 35 df, atJroVV IV. 13. 1127b, 25 ist wohl das
erste xa* zu tilgen und ebendaselbst z. 12 ff. scheinen mir die werte
«Sc 4 mläfmf 9^ kf 'tf im^ftn — »«^vc (s 14—17) interpoUH
zu sein. AnstopR nehme ich anch an V> 1* 1129a, 10—96 eiio VI,
& 1142 a, 20—28, vgL aam. 7.
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Nr. 8.
97. 98. Aristotelea.
188
•nf die ▼onristoteliflclieii lehren beniitet(8. 97 — 188), weist nicht
Wo88 die sonstigen gründe Spcngels mit erfolg zurück (p. 88 —
97), sondern zeigt auch (p. 134 ff.j, dass ivv navjfg auf die
ältesten Platoniker geht. Er hätte hierfür auch die parallel-
stellen Met. I, 9, 992 a, 32 f. XII, 1069 a, 26 f. geltend machen
•oUen. Aristoteles knttpfte also in seiner definition der ethischen
togend als iftg h fo^S/E^ti wQtc/iivff XoV^ bereits an einen ge-
Wilsen yorgang seiner mitschlller an, aber er macht gegen sie
^Itend: ov /aovov xaiä t6p dgd^ov X6jrerf dXX' fiiju tov dgdovXoyov
üofti] iaitv (p. 26 f.). Er behält zwar im voraufgehenden
selbst den ausdruck xaiu Xoyov noch bei , so lange der begrifi"
des oQdäq Xoyog noch in der entwicklung ist, aber gerade an
«itssheidenden punkten nnd zum theil mit entscheidender ans«
dmeksweise sagt er aneh vor dem sechsten bnche schon futä Xiym»,
ly 6. 1098 a, 12 t m, 4. 1112 a, 15 f. Was heisst also lets-
tues? Die erklftmng der grossen Ethik ist fiilsch (s. 87 f.), es
bedeutet vielmehr „mittels der richtigen Vernunft". Richtig fasst
ferner "Walter (p. 141 flf . ) I, 6. 1098 a, 7 xaiu hjyov nicht im
fiiüQe von * gemäss', sondern als blosse Umschreibung fUr „ver-
nfinfdg*', so dass durch xiiv/riq hiqytm »tna Xoyov hier gerade
die dianoetieehe, durch { U9fv Xoyo» die ethische tagend snm
eisten male angedentet ist Der unterschied beider entwickelt
sieh dann genauer von I, 18 ab, bis denn II, 2. 1108 b, 81 ff.
die erörteruug der „richtigen Vernunft" und ihr verliältniss zu
den „übrigen" tugenden und damit die der dianoetischen tugoii-
den Überhaupt verschoben und vielmehr bis zum Schlüsse des fünften
bochs die der ethischen gegeben wird, indem sich sunftchst der rest
4es sweitei^ mit ihrem gesammtbegriff i^tg TfQoutQett»^ h fuffoiiin
flSsiB ^ is^( ^ft&g wi^ftiyji (so Walter mit recht nach Spengel)
ISytf Mtl «3( «I V & ^Qonfios oQfCiuy (c. 6. 1106 b, 86 ff.)be£Mst.
Nstllrlich ist aber diese letztere erortemng^ Torbereitend (är jene
erstere, spätere, denn alles, was von vernunftinhalt und mithin
überhaupt vernünftig erfassbarem in den ethischen tugenden sich
findet, stammt selbst aus jenem oQ&og Ao/o(, aus der vernünfti-
tSfn praktischen einsieht (y^oV^cr»;) her. Aber wie verhält sich
mm lu dieser leitenden einsieht die theorie der ethik ? Die leti-
tsie ist nach den wiederholten erUlmngen des Aristoteles (1, 1.
1094b, 10 ff. e. 2 a. e. H, 9. 1104a, 1 ff. 18 ff. e. 7. 1107a,
28 ff.) keine strenge Wissenschaft, sondern auf induction und
Phüol. Ans. YU. 0
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184
97. 98. Aristoteles.
Nr. 3.
analogie angewiesen, weil der gegenständ der Wissenschaft immer
das allgemeitie ist, alles praktische handeln aber, mit deifi es
diese theorie zu thun hat, den Charakter des einzelnen an sich
trägt, und Walter bebt treffend hervor, wie völlig ins gebiet des
individaellen selbst jene allgemeine tngenddefinition durch den
saeata ijf itgoi ^fiug fiHhrt (p. 157 ff.). Andererseits geht'Ari*
stoteles so weit, dieser theorie sogar jedes rein theoretische in-
teresse absusprechen nnd sie auf den prahtlsehen nutzen zu be-
schränken (I, 1. 1095 a, 5 f. II, 2. 1103 b, 2G ff.). Völlig zu-
treffend folgert also Waltor, dass auch dieser ^iraktischc nutzeu
selbst seine ziemlich engen grenzen hat, eben weil diese theorie
als solche doch immer noch beim allgemeinen stehen bleibt, nnd,
wie sie dies ans der einsieht schöpft, so andrerseits die letitere,
nnr so weit sie seiher des allgemeinen bedarf, bei jener in die
lehre gehen kann (p. 1$8 — 162). Lediglich die allgemeine regel
des handelns kann der einsichtige aus der ethik entnehmen , die
nach jenem zusatz in der dclinition für ihn im besonderen gel-
tende dagegen nur aus erfahrener (vgl. p. S6G ff.) wahrnehmender
beobachtung dos einzelnen erkennen. Die aristotelische ethik ist
ächt griechisch: sie athmet die firende des Hellenen an derindi-
▼idneUen virtnodtät des Ungen und emsiehtigen mannes. Die
Ansicht ist nicht mehr sache der theoretischen, sondern der prak-
tischen vemnnft Die hauptsächlichste , wenn auch nicht , wie
"Walter lueint, die einzige*) thUtigkeit der letzlern besteht im
rathsclila^'on (ßovlfvec&m) oder überlegen (Xoyf^ia^aij. Auch
dem ratlisclilagen ist die form des schliessens eigenthtlmlich, aber
der Schlusssatz ist hier die vorsätzliche {nQoatgnutif) handlnng
nnd die zweite prämisse (das icxaiop h dnA»ct$ sal nqditow iv
ywimk in, 5. 1112b, 88 f.) ein blosses wahmehmnngsnrtheil
(VI, 12. 1143 b, 2 ff. Vn, 5. 1147 a, 25 f.), was un wissen-
schaftlichen beweise nie der fall ist (vgl. p. 313 fl.). Man geht
mit sich und andern zu ratho lediglich über das zweckdienliche,
das zwecksetzende sind streben und wiUe. Die erörterungen
Aber das verhältniss der praktischen vemnnft zum willen, diesem
dunkelsten punkte der aristotelischen psychologie und ethik,
flbergehe ich hier ans mangel an räum. Mit diesem allen haben
4) Denn die klu^beit (<rJy«tfK)f die vielmehr beerthetlend ist,
kann nur als eine fertigkeit der praktischen vemnnft angesehen
werden.
Nr. 8,
97. 98. Aristoteles.
135
es nun die ersten capitel des dritten buchszuthun, alles folgende
Iiis zum schlösse des fünften zeigt die thätigkeit der praktischen ver^
Bnnft in den besonderen ethischen tngenden (pb 168 — 283).
Bdioiiim dritten sprieht sich aber die ansdehnnng dieser praktisehen
remnnft auch fiber das gebiet der ktfnsto ans (e. 5. 1112b, 2
ff). In der tbat gliedert dch dieselbe, wie gleicli im anfang
des sechsten hervortritt, in eine im engern sinne praktische und eine
poitjtiöche. Die dianoetischen tagenden müssen daher in solche
aer&tllen, welche einer von beiden und welch© vielmehr der
dieoretischen angehören: eistere sind selbst arten des i^og
A^/es^ ktetere haben keinra rainn fittr ihn. Fttr die ansieht von
Praad, dass nnr die eindcht nnd die weidieit Ton Aristotelee
alt dianoetisehe tngenden av^e&sst seien, spredien sehr erheb-
liche umstände, so dass noch Rassow (p. 124 f.) sie für unzwei-
felhaft erklärt, allein Prantl selbst hat in seiner recension von
Walters schrift (N. Jen. Litt. Z. 1875. s. 8 f.) sie den ausein-
andersetzungen Walters gegenüber aufgegeben , nach denen ähnlich
wie naeh Zeller, aber viel genauer und bestinunter, die Wissen-
schaft {im^^if% die es nach Aristoteles nicht mit der indnc-
Üon, sondern nnr mit dem bewdse an thtm hat, der verstand
(»ovj), nicht swar so Ifem er vermöge des wahmelunungsurtheils
das einzelne erfasst, wohl aber so fem er mittels der induction
die allgemeinen principien aus demselben ableitet, ohne die kein
beweisen möglich ist, und die Weisheit (<ro9^ci), d. h. die meta-
physische erkenntniss, die tugenden der theoretischen, die nicht
mit namen genannte tagend der knnst (e. 5. 1140 b, 21 f.) die
tngend der poietischen nnd die einriebt die hauptsächliche oder
gar rinrige*) der im engeren sinne praktischen veninnft rind.
Schon der umstand aber, dass eine so wichtige entscheidung erst
crrathen werden muss, hätte Walter bedenklich dagegen machen
sollen, ob die ims vom achten capitel an vorliegende ausführung
wirklich dem für dies sechste bucfc entworfenen grundplane des Ari-
sloleleB *) entspricht Die nntersnchnng des verf. (p. 282 - 608)
geetattet sich allmihlich an einem ftimlichen fortlaufenden emn-
mentaie Uber dies buch, und man muss gestehen, dass dureh
5) Die klugheit {auvta^s) wird wenigstens I, 13. 1103a, 5 aus-
drücklich mit za den dianoeÜschen tugenden gezählt, vgl. Walter s.
8(6 f., dami aber ist die rinrieht nicht die einsige der praktischen
ftrnnnft, s. anm. 4.
8) Wie er sich in den 7 ersten capiteln deutlich genug su erkennen
9»
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186
97. 98. Aristoteles.
Nr. 8.
denselben Über vieles eiu ganz neues richtiges licht verbreitet
wird, allein der minder scharfsinnige, aber vielleicht bedächtigere
leser vernimmt doch auch andrerseits vielfach wohl die neue
botschaft, aber der rechte, volle glaube will sich nicht einstellen.
Ifitn folgt den conservatiTen Operationen emdringenden tieinnnsy
mit welchen der Tf. die Tom eapitel 8. bis 12. ttberall fbblenden
gelenke naeh eigenem ermeseen einsetzt, mit aufrichtiger bewun-
de rung , aber es mischt sich auch einige Verwunderung und ein
erheblicher zweifei in dieselbe ein , ob ein solches verfahren im
scheinbaren gelingen die genügende probe hat und zu wirklich
sicheren ergebnissen führen kann, und ob Walter wirklich auch
nnr in der mehnahl der flUle die anstttsse Bassowi beseitigt
hat »)
' Der nächstfolgende abschnitt seines bnchs (p. 504— 587) er-
streckt sieb ttber die kunst, namentlich um SU untersuchen, worein
Aristoteles jene 'tagend der kunst' gesetzt hat, und wie es zu
verstehen ist, wenn derselbe Phys. II, 8. 199 b, 26 ff. scheinbar
im Widerspruch mit allem obigen sagt: ^die kunst berathschlagt
giebt. Dass zu ihrer anläge in manchen stücken die in c. 8 ff. ge-
gebene fortführung nicht stimmt, lässt sich, glaube ich beweiBen.
Gleich der aufang dieses zweiten abscbnitts muss bedenken erregen,
weil er der form naeh, von der Wiederholung aus c. 5 noch gans ab-
gesehen, sich vielmehr als blosses gegenbild zu c 8 darstellt. Solches
ineiuanderhinüberfliessen zwoi'*>r ai) <<-huitte ist so sehr wie nichts an-
deres gegen die weise des Aribtoteioä.
7) Mit bestem erfols widerlegt er (p. 327) Rassowt Umstellung
e. 12. 1143 b, 6 ff. HOimst ansprechend sind seine erörternngen Ober
c. 5. 1140 b, 25 ff, wo er 9 Tt—(f Q6yrja$(z. 27 f. als interpolation tilgen
will (p. 438 ff.), aber scheitert nicht zuletzt seine ganze erklärung
daran, dass fAtiä koyov (z. 28) doch unmöglich wie xaiu iöyotf
'vernfinftige fertigkeit (beschaffonheit)' hetssen kann? Vielmehr die
ethischen tagenden sind ja eben t^fis /jlhu Xuyov. Ist es femer
wohl des Aristoteles art bloss xnl statt Jr^loy dt xai tx lovrov x. r,
L zu schreiben, wie Walter ihm c. 8. 1141 b, 23 zumuthet? Dann 1442a,
80 steht im text In, in der paruphrase Walters (p. 4 11) aber 'mithin!*
(¥gl. anm. 3). Ferner Terdient swar der gedanke alle achtnng das
10. cap. unniittolbiir aus 9. anzuschliessen, aber wenif^stens müs:>te es
dann statt Ji z. 31 yoQ und statt dt z. 32 drj (' daher' steht auch bei
Walter s. 362) heissen und bedenken erweckt, dasä dem dg 2. 25
kein ctt entspricht: ich denke, tot c 10 ist vielmebr eine iQcke, da
allerdings auch ich im ergebniss mit Bassow hier nicht übereinstimmen
kann. In bezug auf 1 142 b, 12— IG f., weich nnr mit Russow ungehö-
rige einschiebsel zu erblicken vermag, ist Walter in Wahrheit auf Ras-
sow*8 gründe gar nicht eingegangen; auch mit den werten In— nrpr
B. 26 f., weiss ich nichts anzufangen. Auch c. 11. 1142a, 23 f.,
halte icli Trendelenburgs von Walter verworfne conjecturen für richtig
und folglich Walter's darstellong der ypuifui für soqii tbeü falsch.
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Kr. S
99. L/karg08.
137
nicht/ Sodann aber wird (p. 537 — 553) nachgewiesen, dass die
TOn manchen Seiten dem Aristoteles zugeschriebene eiutheilung
der philotophie m eme theoretische, praktische nnd poietiAdie
hMk ist« und dass sieh fUr die ethik, poUük nnd poetik, wie
febon ZeOer urilieilte, eine neheie stelle im ariatoteliBclien ey-
flem der wiMcnochaften ttberhaupt nickt nachweisen Utet Das
tchlusscapitel (p. 554 — 573) endlich verfolgt die auffassong von
theorie und praxis bei den griechischen philosophen nach Ari-
stoteles.
Möchte der yf. uns bald anch eine darstelhmg der aristo-
ieüschen erkenntnisslehre geben, die auch nach den achtbaien
neoeaten leistnngen anf diesem gebiet nook keineswegs llber^
itlssig ist! — Sdiliesslick bemerken wir noch, dass die coneetnr
bitte BorgfiÜtiger sein können.
J'V. Sitsemihl.
99. Lycurgos' rede gegen Leocrates erklärt ron prof.
Adolph Nicolai. 8. Berlin. Weidmann. 1875. 10 gr.
Der vf. liat doreh die heran^be der rede gegen Leocrates
warn schnigebnnch einen warnen wnnsek yieler pbilologen, wie
Melanebtkon's, Nägelsbaok's nnd gewiss avok yieler seknlmSnner
der neuzeit erfüllt. Denn wir kennen nicht blos begreifen, wes-
halb diese rede beim wiedererwachen der classischen Studien eine
lieblingslectUre der gelehrten geworden ist, sondern glauben auch,
dass dieselben gründe sie noch heute besonders für die schale
geeignet etscheinen lassen. Nickt die bebandlnng der streitsacbe
Toa Seiten des Lycurgos verdient nach meiner meinnng beson-
deres lob, nodk wird die anklage selbst unseren sebfllem den
LfenFgos werth machen — wenigstens dann, wenn sie richtig
auf die sophismata des redners und seine arge Schwarzmalerei
hingewiesen werden — sondern die häufig eingelegton, mit der
kai^thandlung nur in losem zasammenhang stehenden episoden
Aber die begemonie der Athener, die folgen der scklackt Ton
Gbaeronea, Aber den bflrgereid an Athen, über einen yermeini-
fidhen gesimmti^ld der Oriecben, Uber raterlandsliebe bei den
Yorfrbren, Uber eltemliebe, Ober die eitlen der Spartaner, end-
Hdi die eingelegten verse und geschichtchen. So sehr diese
digressionen eine strenge disposition vermissen lassen und vom
rhetorischen standpnncte aus als fehler zu verzeichnen sind, so
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99. Lykur{;os.
Nr. 3
sehr tragen sie dazu bei, durch dies bunte allerlei der rede eiu
regeres interesse zu erwecken, ähulich wie dies bei der ebenfklibi
in eecimda gelesenen rede pro Botdo Ammino der fall ist. — •
Trotidem aber hKtte ieh erwartet, daas der vf. entweder in d«r
^nleitimg oder M den digresdonen selbst anf das feUerliafte
dieser einsfttae anfinerkssm gemacht hKtte, anmal der rednerstdi
ausdrücklieh an mehreren stellen g:egen das Xiynv loiJ nqd-
yfiuiog verwahrt, und nicht vielmehr den glauben hätte erwecken
wollen, dass wir hier eine rede vor uns haben, „welche, da sie in
mannigfaltiger und an vielen stellen in gewaltiger weise den
▼enath des Leokrates darlegt, m den Torattglichston des Lyemgoa
gehört, da man im ganaen wohl annehmen könne, dass uns nur die
besseren enengnisse der alten litoratnr erhalten sind**. (Einl. p. 7).
Diese bemerknng, die schon Eaessling gemacht hatte, habe ich in
meiner dissertaii(jii mit gründen zurückgewiesen und mich dem ur-
theii der Turicenses angeschlossen : orationcs periusse mnlto hac Leo-
eratea praestantiores. Denn das wenigstens steht fest, dass alle
reden des Lycnrgos bekannter waren im alterthnm wie diese
und dass Stobaens lieber ans allen anderen reden seine gnomen
8. b. die fiber die heiÜgkeit des eides se]i5|Kft, als ans nnsevBr.
— Auch darin mnss ich dem beransgeber entgegentreten, daas
nach seiner ansieht (anmcrk. zu p. 139) Leokrates seine frei-
sprechuug besonders seinen mächtigen freunden zu danken gehabt
haben wird. Diese ansieht, die schon in etwas anderer weise Jonicke
geäussert hat, ist von v. den £s, Elias, Frohberger zurttckge-
wiesen. Die klage war eben rechtlieh so wenig haltbar imd
die 7tQo6o(f(a nur durch so geschraubte erklärungen und hin*
dentungen an beweisen, dass man diese rede fibeibaopt besser
für einen 7.6 yog imSttxttxog zu halten scheint, der weniger eine
pcrson verfolgte, als Vaterlandsliebe von neuem erwecken sollte.
Deshalb kann ich auch einer anderen vermuthung des heraus-
gebers (zu §. 119) nicht beitreten. Aus dem ofMCki^ vfxTv geht
nicht heiYor, daas der redner diese stelle bei Teröffentlichnng
der rede nach lieispreclrang des angeklagten eingeschoben habe.
Per redner ahnt, dass man den angeklagten mcJit yerartheileii
werde. Durch die ganie rede geht diese befttrehtung, s. §.
78: ^ra JovTOP ovx unoxKVfiTt . . tivug ovv nfiwQ^Gead^t ; doch
halte ich aus anderen gründen allerdings die annähme nicht für
ausgeschlossen, dass wir verschiedene recousiouen auch dieser
uiyiu^L-ü Ly Google
Kr. 3.
09. Ljrkurgof.
189
rede haben. — Den text der rede hat der herausgeber nach
Scheibe gegeben und ist nnr an Mlir wenigen stellen davon ab-
gewklien. Pieeet Terikliren wKre, nameatUeh bei einer scbnl-
«mgabe, dann su büligen, wenn wa der Seheibe'aehen ausgäbe
mät l864 niditi wesentlieh neues hinsogekommen wtre nnd
dieselbe noch beute den aaforderungen der kritik gentigte. Nun
luiben wir aber seit den letzten zehn jähren für den Lykurgos
gläiizendc leistougen zu verzeichnen, und wenn auch nicht an
dea 180 stellen, an die unp:crahr das critischc messer gelegt isft^
gtlndert weiden moss, so sind doch gewiss 80—40 stellen jetit
ab endgültig gebessert m betraehten. Dieser leistongen haben
wir aas besonders aas Holland an erfreoen gehabt nnd nnter
diesen ist es wiederum van den Es, der durch seine annotationen
und seine herrliche Schulausgabe unseres redners sich grosse Ver-
dienste um denselben erworben hat, wie dies von allen gelehr*
len, die sich mit attischen rednem besch&ftigen, namentlich aber
von Frohbeiger, angestanden ist. Um so mehr nrass es wunder
sehnen, in der Tonede p. V den namen Ton ^an den Es gar
sieht, geschweige denn den ▼on ▼» Hierweictai, ScbSno n. a* nt
lesen, dagegen Pinzger, der gar nichts geleistet bat, und Rau-
chenstein, der zwar sonst für die attischen redner bedeutendes
geleistet, sich aber mit Lycur^ros meines wissen« nur sehr gele-
gentlich befasst hat £s hat aber der herausgeber die Schriften
nieht bloa nicht genannt, sondern anc^ nicht gekannt.
Dean §. 97 schiieb schon t. d. £s dsi fUr d%J¥ nnd §. 139
ickiflb wiedennn sdicn Es nach Sanppe nsr Ttar^h» m/Uftm^,
Sadlidi mnsste anoh in eine sdinlansgabe übergehen die be-
neikung, dass die eidesformel im §. 80 erstens falsch und
zweitens der eid selbst eine historische Unwahrheit sei, nachdem
dies durch meine, Schöne's und v. d. Es selbstständigen unter-
snchnngen flbereinstimmend bewiesen war. — Der herausgeber
hat an einigen stellen selbst den teatt verändert, nnd nicht mit
«glflek. Nur ist mir sein prindp dabei anffidlend gewesen.
Jk sagt p. V: *Ieh habe mich aber in einer ausgäbe Ar schttler
berechtigt gehalten, hei fehlerhaften stellen diejenigen con-
jecturen aufzunehmen oder zu wagen, durch welche dieselben
Biir verständlich zu werden schienen.' Ich glaube, wir sind
▼erpflichtet, in den text nur das durch die saure mühe der ge-
lehrten als das wahrscheinlichste gefnndene susetaenoder
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140
99. Lykargos.
Nr. S
uns ein Ini^^J^ zuzurufen, damit die dlfferenz zwischen dem besten
text und einer schulansgabe nicht zn gross werde. — Zunächst
Sndert der hennugeber mit viel glttdL die werte am to» Xi/ov
iin§. 18 in Snv rov veiovretr Xiyov* Unter all den vielen TOige-
brachten conjectnren möchte man anf der stelle ftr dieee eni-
teheiden, wenn niclft das *epezegem* fifj S$*tt(wg diiidayfifvovg
der einfachen stelle einen zu grossen wortreichthum gäbe. Uebri-
gens ist das letztere der bei den rednom gebräuchlichere ausdruck :
s. Antiph. Tetr. T/J § 8, J § 9. — Im §. 93 schreibt Nicolai
mjfuUvot für üffMia nnd streicht gtaCyovtat, Biese coigeemr
ist nicht flchleebter oder nnwabrscheinlieher, wie die fibrigen sii
dieser stelle voigebrachten. Aber warum soll mhä gerade
beissen: 'das zn demselben ausgange fttbrende*? Es beiset
* eben dasselbe \ Nun aber prophezeit in der that der gott
bösen und guten dasselbe, nämlich das wahre. Dieser aussprnch
hat aber bei beiden verschiedene Wirkungen. Deshalb
habe ich an <ra»r^'^ia ftlr tnjfiiia gedacht. — §• HO schreibt
Nicolai mit IViylor mit rttcksicht anf §. III füir mAxfUo^ —
nakmtnq. ^lleieht ist des znsammenhanges wegen noch besser
ngoyotwg, — Die Kndernng im §. 125: statt »a^e^ loir ^17/uov
auiiriotnc (InoßTsgetv zu schreiben T^g na^ ahvov Gwir]o(ug jov
Srifiov unoCzfQtlv und nachher nvirfv fiir aviov^ ist nicht unglück-
lich, doch scheint mir jiuq' uviov richtiger, s. Frohberg, zu
Lysias XXXI, 19. — Endlich schreibt Nicolai im §. 124 für
ifCutn — IjiI ähnlioh wie Scheibe's pnd ttiv Sintr, Dem
gedenken nach ht Frohbetgen ^«^ f&¥ mXifkUa» yoTSoiiehen.
Die anmeiknngen dnd mdst mnsteiliafit knzs nnd meist an
der rechten stelle; doch hKtte ich gern gesehen, wenn der vf.
sein versprechen, besonders die rede de imper. Cn. Pompei und
pro Roscto Amerino heranzuziehen, weil dieselben ebenfalls in secunda
gelesen zu werden pflegen, noch in grösserem masse gehalten
hätte. So hätten ans beiden reden analoge fiUle dtirt werden
kSnnen z. b. in §. 8, wo von einer angemessenen strafb ge-
sprochen wird, die noch ttber den tod hinausgeht, wo von dem
verlassen der gräber der ahnen die rede ist, im §. 18 nnd 19,
wo von der Schädigung der Interessen Athens durch das alar-
mirende geriicht des Leocratcs f^^ehandelt wird. Statt dessen
wird auf Euripides, Sophocles und sogar auf 8eneca zuweilen
verwiesen, nnd doch werden dieselben nicht in seennda gelesen l
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Nr. 9.
100. Claadianiu.
141
Dagegen konnte Lysias und Isocrates mehr berücksiclititrt werden,
namentlich wo es sich am gerichtliche ausdrücke handelt. So
wird der locm commum* der redner, dass die richter sich als ge-
stfigeber m betrachten hatten, an Senecft erlJtntert (§. 10).
So wild im S> ^7 für r^^ciy Tom yaterlande aof Plato ver-
wies«!, wahrend Isoer. XII, 90 viel naher lag! Vollständig
rerfehlt endlich ist das citat aus Xenophon's Hellenika Uber die
macht des beispiels im §. 83. — Von falschen Übersetzungen
will ich nur eine erwähnen. Im §. 5 wird angegeben für
ujriSva TTQOfXofjKvog ^diesen piocess unternehme.^ — Sehr
st&rend und au£EaUend ist die menge der dmckfehler. Ich ftthre
an: §. 18: dMMOfUfog» $.20 «nm.: rwrUgw» ftr täUgd.
78: jw^ftMt. §. 11 a. § 12. g. 14. §. 16 a. {ah(ag fär
MtfPi) 18. 119. 118. XL a.
Ratibor. Emil Rosenberg,
100. Cl. Clandiani Baptus Proserpinae. Recensnit Dr.
LadoTions Jeep. Angnstae Tanrinoram, Arminias Loescher
1875. 60 s. 8.
Wählend hisher die freunde Claudians, des diehters, der
neben RntiUus Namatianus zu den schönsten Zierden einer schon
sehr der barbarei entgegeneilenden zeit gehört, in allen fallen,
wo die frage nach der handschriftlichen Überlieferung in betracht
kam, unsicher umhertastend sich in dem Burmannschen varian-
tenwnste so gut es eben ging snrecht finden moasten, liegt den-
selbett nimmehr wenigstens fttr den Stigphu JVoisrpfaas eine aus-
gäbe wor, die den Ibrdemngen der heutigen Wissenschaft yttUIg
ealspncht, Indem rie sowohl auf riehere diplomatische grund-
lage als auf oonse^uente handhabung methodischer kritik ba-
ort ist.
Ueber die haudschriften des Kaptus Proserpinae hat Jeep
bereits im ersten bände der Acta soc. phii. Lipe. p. 347 £f. ein-
gehend gehandelt; die dort gewonnenen resoltate finden sich
liier In der vorrede knn lusammengefiust Als die allein
maaBgebendea quellen haben rieh ein Laurentianus saee. XII —
Xm und ein Vossianns saec. XIII herausgestellt; als Vertreter
einer weniger reinen überliefemng dient ein Gudianus saec.
Xin — XIV. Mit erkenntniss dieser Sachlage wird einer reihe
Ton traditionellen lesarten, die in den ausgaben sich behaupteten.
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142
XOO. CUadianas.
Nr. a
jeder bodeu cntzopjeu. So wird , um nur einige hervorragende
beispiele anzutuhrenf gewiss niemand zweifeln, dass der etwaa
gewagte aber gut bezeugte ausdruck irrumpit pelagut (piaef.
1 1) dem eleganten an Ovid erinnernden extuHat pelago vor-
■opehen sei; eben so wenig wird jemand die iKOhne metaplier
vom metalle, das nntor der geweit des feners seinen naeken
beugt (I, 234 la£§a eerviee) der verwlssemden leeart der
vulgata gegenüber (lassa fornace) verwerfen woUeu. Wie
weit die willkür ging, zeigt namentlich I, 115. Iiier haben
die handachriften solem, die ausgaben aber seit alter zeit
Iii es«; dieser losart zu liebe bat man weiter anch im folgenden
verse das überlieferte lucidu9 in fulgidu§ Terllndert, um die
lästige Wiederholung an beseitigen. Von alleii deigieidien eni-
stellnngen hat Jeep den text grOndfieh gerdnigt; allein im
ersten buche, das 279 verse umfasst, sind gegen 60 wenn auch
nicht überall gleich wichtige lesarten wieder in ihr recht ein-
gesetzt worden.
Der Torrang nnter den handschriften gebtthrt nnstreitig
dem Lanrentianns, der an einer stattliehen reihe von stellen die
reinere ttberliefemng bewahrt hat leh erinnere nur aa dura*
qu€ n, 171 oder an päUe$e»ß III, 72, namentBeh aber aa
nullt sie conacia telae Fila II, 42 und videiur III, 137.
Dass es aber auch andrci-selts nicht an stellen fehlt, wo der
Vossianuö entschieden den Vorzug beansprucht, hat Jeep selbst
in mehr als einem falle anerkannt Öo schreibt er II, 132 mit
Fmsmal gegenüber dem Ugunt^ das L bietet; so hat H,
188 F das riditige dUtiluU^ wtthrend L dnreh das glossena-
tisehe «e »olvit entstellt wird; so wird II, 249 ans V fündig
aufgenommen, wo L tendit hat. Demnach dürfte wohl auch
I, 194 das seltnere opacat in V das ursprüngliche sein, nicht
das häuügere obumbrat\ ebenso wie ich auch II, 173 lieber
t
mit V ionu6re (Monucrc) schreiben würde als das weniger
gewiehtige soaaers {et IV, 65> Nicht minder würde ieh m,
91 gaaa ans V geben, da viz tandem eine eeht latdnisehe
yerbinduDg ist nnd vix deshalb nieht wie Interpolation aussieht.
So wird sich noch über manchen fall streiten lassen, wenu auch
eine sichere entscheiduug nur selten möglich ist.
Den coiyectaren anderer gelehrten bat der heransgeber
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Nr. 3.
100. CUttdianuB.
143
tboite Im texte theÜB im apparat rechnnngf getragen; indess
•efaeint es mir, aU ob derselbe bei der im ganzen berechtigten
lorflckhaltang auch hie nnd da einen gnten yorschlag abge-
wiesen habe. So wtirde ich I, 16S moltftii« unbedingt anf-
nehmeu, das viel besser aar stelle stimmt als das handschrift-
liche motibus. Selbst das kühnere Sabacia II, 83 würde
ich nicht verwerfen: der dichter wird hier eben so gut wie in
den voranagehenden versen (Panchaiaf Hydaspu) ein bestimmtes
Isud im ange gehabt liaben, was man sich aber nnter e«lrsml«
— Aarsnt« (V) denken soll, ist nnklar. Daan kommt, dass
die fragliche stelle ^e naishahmnng ge^nden hat In y. 79 IT.
des fälschlich dem Iiaetantfns beigelegten gedichtes de Ph&emce
(bei Riese 731) und dass dort gleichfalls neben India und Pan-
cbaia das laud der Sabaeer sich genannt findet. Statt longac"
VU8 harenis hat L longaeva colonis; eine ähnliche corrup-
tel bietet der lidte vers desselben gedichtes de Fhoeniees dort
hat der Vossianns tur$ toluto, der von Jeep ans lieht geio«
gene Venmensis das richtige iure Sahaeo, — III, 89 bat Jeep
ans dem Gndianns nniri» an^nommen; allein nulrta bildet
einen bchlechten gegensatz zu noverca; den richtige* gegensatz
kann nur ein wort wie gen et rix ausdrücken, was man bisher
im texte las. Rectrix in V und L ist sicherlich nur der rest
dieses wortes, nutrix aber eine blosse conjectnr wie ductrixy
was sich gleich&lls in sehlechten handschriften findet — I, 46
schreibt Jeep mit den ausgaben ar<cr de corpore^ was nach
den erkUrem so viel bedeutet wie ariaio. Allein ehierseitB
lässt sich diese bedeutung schwerlich genügend belegen; sodann
ist ein solcher begriflf wegen des folgenden nodis ziemlich über-
flüssig; drittens aber haben die handschriften aucto (L) oder
M
äcto (V); ich vermuthe daher, dass vasto zu schreiben sei,
eine beaeichnung, die für riesen nnd ungeheuer üblich ist
Efaie aniahl cum theil flbeneugender emendationen yeidankt
der text dem herausgeber selber; ich erwShne nur eelum I,
6; forihuB I, 21; natum II, 44; nonnc est III, 100; I,
196 trifft Jeep mit Raphclengius zusammen. Hingegen möchte
ich II, 331 rare9cere (s. praef. p. 22) in schütz nehmen
gegenüber der eo^Jector Jeeps, der vaneeeere schreibt;
siben so gut wie maa §pie$a noss sagen kann, wird doch wohl
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144
100. Ciaudiauus.
Nr. 3.
anch r ar eac er c von der nacht gesagt werden können. Dio
dichte finstemiss wird weniger dicht; mehr scheint der dichter
nioht gemeiiit sa haben. — IV, 28 schreibt Jeep: Iptum ttiam
fractura Jovem^ TrgL praef. p. 23. Z^^ond K haben f4riiuro^
V mit ooneetor; peritura, iri» man früher schrieb, iet nnver-
BtMndHch-, peiitura aber yerstttstt nicht minder wie feritura
gegen das metrum. I>eT8eIbe fehler bei demselben worte feri^
tura findet s'ch aber auch bei dem dichter Maximianus (5,
97) L. vrgl. Müller de r. metr. p. 365. Stammte der vers etwa
von dem weniger sorgfältigen Ausonius, so wUrde ich, da jBri'
iura an sich vortrefflich passt, nicht sonderlichen anstoss daran
nehmen. Bei Clandian freilAi bedarf es imiichst dner einge-
henden prttfiing, wie weit auch er den mftngeln seiner seit un-
terworfen war; eine solche ist aber erst dann möglich, wenn
der ganze tcxt in einer kritischen anhabe vorliegt. Dass hin-
gegen Joop das handschriftliche /lumcn Acin IV, I ver-
schmäht hat, kann man schon aus rein sprachlichen gründen
nur billigen, trotzdem sich Anthol. Lat 151, 2 (Biese) dieselbe
messnng findet
Eine reihe von vorschlügen an stellen, wo die ftberliefemng
bedenklich schien, hat Jeep im apparat mitgeth^lt. Als beher-
zigenswerth hebe ich namentlich hervor toti rivi III, 26 und
mortena pariterque superstes II, 23. An dem schwierigen
verse I, 100 nimmt er mit recht anstoss, tertia dispendia
9orii9 »upremae ist höchst aafikUig gesagt Ob aber mit
Btipendia viel geholfen wäre? Dispendia »ortit »apre^
taas wäre an sich verstftndlich; unverständlich ist nnr Isrlto»
was doch im wesentlichen dasselbe besagen wlirde wie «»p re-
in as. Hat der dichter etwa trittia geschrieben? — 1,194 hat
Jeep aignant beibelialten , woran er frülier selbst gezweifelt
hatte. Allein die beiden bclegstellen (atgnat humum) aus
Horaz und Properz sind anderer art Dort ist das eine mal
vom kleide einer fran, das andere mal vom fasse die rede; in
beiden fällen werden sichtbare spnren anf dem boden snrttck-
gelassen; davon kann aber bei einer fiüirt dnieh die wölken
nicht die rede sein. Ich dachte an »einduntf näher noch liegt
wulcant. Dass vers 179 aulcatam wiederkehrt ist nicht an-
stössiger wie etwa das wiederholte cokora II, 118 und 124
oder contcia II, 7 und 11, oder //ammi«, was Jeep I, 164
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Nr. S
100. Ciaudianue.
145
einsetzt trotzdem vs. 1 09 flamma folgt; man vergleiche auch noch
i» unda IV, 59 und undantes IV, 64; igne IV, 65 und
i$ne9 IV, 69. — I, 279 nehme ich anstoss an dem anadrack
$p»€tanie». Man bat swar stellen beigebracht, wo speeian-
Uff MTiel wie estpeciantea bedeuten Boll; allein dieselben
htweiBen wenig, da sie gans andrer art sind. V bat extpee-
'iantesj was aber wohl blosse conjectur ist, die demselben an-
stoss ihre entstehung verdankt. Mir sclieint, der dichter
habe $pirante$ geschrieben^ da ohnehin bei der anschaulichen
lehildemng des gespanns ein sinnlicherer ausdruck wohl am platae
ist: die pferde verrathen änsserlich, was in ihrem innem vorgeht
Wie gut dian das beiClandian demlioh häufige Mpirare passt,
Bsgt anf der band. — Interessant ist, dass II, 108 die lesart
punice für pumice Überliefert ist, die sich auch sonst nicht
s<'lten findet; so Plaut. Pseud. 75; Catull. I, 2; Prop. IV, 2,
28 (MJ ; Plin. NH. 28, 233; 30, 108. Auf grund der angeführten
beispele Yermnthet Bergk Beitr. z. lat. gr. p. 157, dass eine
kam pimicB su gninde liege, die sich wirklieh einmal (Plant.
Fers. 41 in B) erhalten bat.
Unter den sonstigen YieUhehen Verdiensten des heransgebers
um die kritik unseres gedichtes hebe ich noch namentlich her*
vor den evidenten nachweis einer grösseren lückc uach I, 266,
sowie der Interpolation nach I, 169. Die angebliche praefalio
des sweiten bnches hat, wie Jeep mit recht behauptet, mit dem
Saptns Proseipinme nichts zu schaffen, sondern bildet die einleitang
sn einem andern gedickte. Ob aber der vers &0 erwilhnte Ftiorm'
lAwf identisch ist mit Stilicho, dem sieger von Floreni (daher
>larsmfaMff), wie Jeep praef. XIX mit Wedekind anannebmen
geneigt ist, scheint mir sehr zweifelhaft. Ein Florentinm aus
der zeit Claudians, der praefectus urbis war, wird durch den Cod.
Theodosianus sowie die briete des Symmachus hinlänglich bezeugt \
ia dem Tcrgleicb mit Hercules aber braucht das tertium compa-
laticnis nicht nothwendig in den thaten beider an bemhen; es
kann dies recht wohl dnaig die anregnng anm gesange sein.
Ich schliesse die besprechnng der allen freunden des dichteia
gewiss höchst willkommenen ausgäbe, die auch iosserlieb recht
(rtattUch ist, und füge noch zur berichtigung des textes eine Zu-
sammenstellung der störenderen druckfehler hinzu. II, G bietet
der text «oIesi*s, was wohl bloss irrtbttmlich stehen geblieben
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146
101. öalluätius.
Nr. 3.
ist anstatt des gut überlieferten futBsre, I, 158 fehlt im ap«*
parat die lesart der handschriftou vrllitur. II, 126 im app.
lies cavae für cavi, III, 40 gehört im apparat die zahl 40 vor
morem; III 83 gehört im apparat 83 vor vincta, IV, 62 will
Jeep wohl adverta fronte echieiben, wie sich ans der adm>»
tado eiig^bt; advsrsa paest aueh viel besser als a«sr#s.
m, 276 Ees 9opor f. tapor; II, 86 msrear f. taersot.
Die weiteren dmekföhler sind der art, dassder leser sie augen-
blicklich corrigiren wird. Georg Goetz.
101. De Sallustio imitatoro Catoais Sisennao alioromque
▼etemm historieomm Komanororo. Dias, inaug. quam . . .
seripsit GaAtavas Bruennert Jenae MDCOCLXXIII.
49 p. 8.
Aneh nach SchnltaeV abhandlang de arMtamu SaUuiHamt^
die zwar manches brauchbare bietet, aber wie im Philol. Anz.
IV, p. 290 S. nachgewiesen ist, doch nicht völlig genügt, darfeine
behandlung desselben themas willkommen sein, wenn sie mit
besonnenem fleisse durchgeführt wird. Diea kann von Brünnerts
arbeit mit recht gerühmt werden, die eines Schülers £. Klnse-
mann*s nnd eines jflngers vonC. Bnrsiaa nieht nnwerth erscheint.
Zwar stimmt ref. in manchen einselheiten dem vf. nicht bei, was
hier nicht ansgeftihrt werden kann; aber die hauptergebnisse
der Untersuchung verdienen zum grossen theile billigung. In
dem allgemeinen fll.) cap. : quae in ujiiicrstim in Sallustii dicendi
genere cui morem antiquorum verum scriptorum con/ormata sitU — -
wird nicht nur über Orthographie, flezion und sjntax gehandelt,
sondern anch die naehahmnl% des teribmdi coUr Mfsrum hUion»
Carum besprochen, wobei jedoch das über die brachylogie gesagte
an dürftig aasgefallen ist, indem nicht einmal die wichtigsten
Zeugnisse der alten über abruptum germonis genua, amputatae sen-
tcntiae, immortalis velocitas angeführt und entsi)rechend gewürdigt
werden. Und doch würde die beachtung von Sen. coutr. IX
p. 398 Kiessl. den vf. zu einer anderen , wohl der ncmlichen
erklärung dieser stilistischea eigenthttmlichkeit geführt haben,
die im Fhflol. Anz. IV, p. 39$ Toigetragen ist Aach die aof-
fassnng der archaismen bei Sallnst fiberhaapt, worin der yf. mit
Badstttbner und Schnitze zusammentrifft, bedarf, wie a. o. gegen
letzteren erörtert ist, einer modiücatiou. Der vf. hat sich eben
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Nr. 5
101. SallasüuB,
147
nit den alten zengnissen zu leicht abgefunden; ein bcispiel
kann dies zeigen. P. 2 heisst es: ßaUusHua acriter vüuperatur
. . . a Frontone (eput ad Gaes. IV, 3 , p. 62 N«b.), gui mm
fiwqmeHism metatotm Cakmu appettat. Aber der siufmiiiieidiaiig
bei Fronte lehrt dentlioh, was sieh ftbzigens bei der ganien
fiditang dleaes xhetors i>vn eelbet ▼ersteht, dase /requsns (Catoi^)
ieeUUor nicht als tadel sondern als hohes lob ausgesprochcu ist,
wodurch Sallust unter die grössten meister der lateinischen spräche
eingereiht und sogar über Cicero erhoben wird. Das specieUe
(I.) cap. erörtert die nachahmung des Cato nnd Sisenna. Ans*
fthrlieh nnd gründlich wird hier genigt, wie Gate in granuna-
tiicfaer nnd lexikalischer besiehnng und in manchen sentenien
TOiHld des SalUist gewesen ist, dass er diesem aber bei seinen
rBekblicken auf die in den Origines behandelte zeit der rOmiscben
geschichte nicht als quelle gedient hat. Die Vorstellung von
dem einflusse Cato's auf die metliode der geschichtschreibung
des Sallust wird vom vf. entgegen der Übertreibung Deltours auf
die richtigen grenzen eingesduänkt, da derselbe nur in der Vor-
liebe f&r geographische nnd ethnographische ansUufe nachweisbar
ist Der erOrtemng des über die dnwiiknng des Sisenna
auf Bailust fehlt bei der geringen sabl und dem dürftigen gehalte
der erhaltenen bruchstttcke ein fester boden, weshalb die resul-
tate des vfs. nicht nur unbedeutend, wotur nicht ihn die schuld
iiiSt, sondern auch unsicher sein müssen. So darf der p. 25
besprochene archaistische gebrauch von mortales statt Jumine* bei
Sallust so wenig auf Sisenna als mit Deltonr und Laws speciell
anf CSato mlekgefiihrt werden, sondern nur nach GelL XU!
89 aof Claudius Quadrigarius, wenn es nicht vorsutiehen ist
bei einem wie es scheint sehr verbreiteten archaismus auf die
annähme eines bestimmten einzelnen Vorbildes zu verzichten.
102. Selecta capita de sjntaxi öailustiana. Diss. inaug.
phUol. quam ... defendit Augustus Anschuetz Salfeldanus.
Balis, tjpis orphanotrophei [1878]. 42 s. 8.
In ihnlicher Unordnung, wie sie Drüger seiner schrift
*Über Santax und stil des Tadtus* nnd seinem werke Über die
'historische syntax der lateiniseben Sprache* zu gründe gelegt
bat , behandelt Anschütz mit Sorgfalt und geschicklichkeit die
capitel de $uöet€mtiro, de genere^ de numero ^ de adieciiro, de ad-
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148
102. Sallutitiuä.
Nr. 3.
verbio im sprachgebrauche des SallustiuB. Die erschöpfende zu-
eammenstelluug des iiiaterials eniioglicht es dem vf. , einzelne
angaben inDrägers llist. syntax z. b. p. G und 27, sowie in den
commentaren von Kritz and Dietsch genauer an bestimmen oder
an beriehtigen. Dagegen bat das eigene vaiBomiement den vi
bisweilen im geleitet, a. b. p. 16 in beang anfCatiL 1, 2 M
nodra cmiiUt vit m mdmo << corpore gUa etl: aimnd imporio^ «or-
poris atrvUio magU utimur; aUerum nobi$ cum dUy aÜerum cum
beluis commune est. Der vf. behauptet, unter alterum — aUerum
sei zu verstehen animi xmperio uti — corporis aervUio uti. Aber
diese deutong aerstört den ganzen sinn der stelle: omW impe-
rium und eorpori$ tenriUum sind nicht swei getrennte anstände,
sondern nur awei ikctoien eines einaigen anstandes, dessen be-
scbalfonbeit dnreh das grQssenrexbJQtniss dieser beiden ftetoren
bestimmt wird. Bei den gVttem, denen die bange wähl swiseben
ßiniieugliick und Seelenfrieden erspart bleibt, und bei den thieren,
welche ja ventri ohoedicntia sind, kann weder von animi Imperium
über den körper noch von corporis servitium gegenüber dem
geiste die rede sein. Nur onänais cum dit, corput cum bduit
mobü commune eil; Badstttbner de Saüudü dieendi genere p. 7,
den der vf. an widerlegen rersneht, hat also mit reeht diese
stelle als beleg daf&r benutzt, SaihuUum ad duo suhttmdwa di-
versi generis [animus, corpu/\ pronomen neiUro genere, scd singulari
iiumero poaitum [alterum] refcrre. Auch sonst fehlt mancher ent-
scheidung des vfs. die volle Sicherheit, da er die discrepanzen
der handschriftlichen Überlieferung zwar meist beachtet, aber
/licht nach dem werthe der einzelnen handsehriftgewilrdigt hat;
so wird p. 19 an Jug. -74, S neben der im lemma stehenden
lesart tutata die abweiohnng interpolierter Codices tutata be-
sprochen, aber tvia^ was die zwei besten manuscripte bieten, gar
nicht erwähnt. Auch conjecturcn verdienten zuweilen berück-
sichtigung z. b. p. 8 wo der Jug. [nicht Cat. wie der vf. schriebj
41, 7 überlieferte plnral ^ßoriae von Bemays nnd Bergk Über-
einstimmend wenn auch ans verBchiedenen grttnden angeiwdfelt
worden ist Femer war bei den einzelnen eiseheinnngen des
sprachgebranehes besondere anfberksamkeit anf die genetisehe
entwiekelung zu richten. Eine umfassendere ausbeutung der
speciälliteratur würde gleichfalls manchen punkt schärfer be-
leuchtet haben; so musste bei vergleichung der Livianischen
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Nr. 3.
104. Sallustius.
14U
syutax .statt oder neben Drakenborch die reicbhaltip^e darstellnng'
von Kühnast zu rathe gezogen werden. Die anordnnng, welche
im ganien wohlgelangen ist, könnte für gewisse einzclheiten
noch genauer sein, irie s. b. p. 41 in dem Artikel Juxta der
asts Jng. 85, 23 hi$mtm M astUOem iuseta päd unter die beiepiele
für «wEta 06 geraihen iet Möge der v£, dessen latinitftt auch
manchen «nstoes (s. b. wiederholt «Mfor notUr b 8aXbuitkt$)
bietet, die obigen einwendnngen in betracht ziehen, wenn er
etwa, was sehr erwünsclit wäre, dieser kleinen probe eine voll-
ständige ausfiüinmg über syntax imd Stil des ÖaUostius folgen
laaien willl
104« Vorm Walde, DeSallostii gcnere dieend! commen-
tatio. Fan prior. [Gymnasialprogramm]. Düsseldorf. 1878.
p. 3—9. 4.
Nicht was der titel zn verheisaen seheint, die erste hSlfte
einer abhandlung über den ganzen sprachgobranch des Sallust,
sondern zehn aus dem vollen umfange der aufgäbe herausge-
griffene fragen hat vorm Walde in seiner commerUatio erörtert.
Der yt sagt nach einleitenden werten, die den siebenten theil
des beanepmchten lanmes fiülen, p. 4: nommUa, gua« a vM»
dodu oMMt tartum tmhiuukfena «el praämmua tmA out muUi»
loci» dUpena inomSuntm', koö Ueo aeeuratku eoMcribenda se eerta
quculam ratione in ordinem redigenda 8U3cepi. Die aui-führung
zeigt aber im Widerspruche mit dieser ankündigung, dass der
vf. viefanehr das von anderen accuratiua behandelte nur obiter
betpioehen, manches in anderen arbeiten sorgfältig gesammelte
bei seiner darstelluig flbeigangen, endlich den Stoff nicht m€-
Ihodisdi geordnet, sondern wie es sich traf znsanmiengestellt
hat. Zum beweise werden die folgenden andentnngen genügen.
Im 1. abschnitt wird von eigenthümlichem gebrauche der adjec-
tiva gesprochen, aber nicht nur in den einzelnen punkten un-
'vollständig sondern auch nicht frei von unrichtigem: seUuber z.
b. ftUt gänzlich, unrichtig ist die aufifassung von ex cotnmodo als
•djeetiF mit präpodtion. Im 2. abschnitt über prädicatiy ge-
brauchte adverbien heisst es am schlösse: prasierea fnqumter
leffüur üa, reeU, mäU, heneett. Und doch sagt Sallnst nnr do ert,
während recte^ male, bene est bei ihm gar nicht vorkommt. Der
3. abschnitt bespricht die anwendung von adverbien, wo mau
Philol. An*. VU. 1^
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15U
104. Sallostius.
Nr. 3.
eil) Substantiv oder pronomen nebst einer präposition erwartet,
der 4. das fohlen des subjects- oder olijectsaccusativ , der 5. in
drei Keilen die crsetzung eines sätzchens durch eine präposition
mit ihrem casus; überall ist in diesen partieen weniger geboten,
als sich, abgesehen von eigener forschung, ans den commeatareii
und einaelschriften entnehmen Hess. Besonders dürftig ist der
6. abschnitt fiber den historischen infinitiv gegenüber der a«B-
ftihrliclien abhandlung von Koziol. Im 7. tlber freqnentative
Zeitwörter fehlt bei der autziihlung der bedeutnnf?en von agitare
der gebrauch im sinne von vwerc (esse) wie Jug., 18, 9. 19, 5;
unrichtig ist die aofiassong von Jug. 03, 5 eo fnodo agüabat
gleich id agebat statt synonym mit «e gertbat Wie mangelhaft
der 8. abschnitt fiber Sallost als nachahmer griechischer Vorbilder
ist, ergibt ein blick in Dolega^s schrift Ober diese firage. Der 9. han-
delt vom asyndeton, der parenthese, dem chiasmns nnd der constmc*
tion ad sermim, über welche auch hingst besseres von Badstiibner
gesagt worden ist. Der 10. abschnitt gibt vage andeutungen
über einige partikeln. Nach keiner richtung hin ist der Schrift-
steller gründlich dnrchforscht, in keinem punkte die literatnr
über Sallnst an^fifst. Wie flüchtig die schrift gefiarügt ist,
verrilth schon die nngenanigkeit nnd nngleichmüssigkdt der d-
tete, die viel^h fehlerhaft sind nnd bald nach dieser bald nack
jener ausgäbe prep^eben werden , wie z. b. p. 4 von zwei nur
durch den räum einer zeile getrennten stellen ans den historien
die eine nach der fragmentenzahl bei Kritz, die andere nach
Dietsch angeführt ist Der verf. bricht mit dem versprechen
ab : <le partiManm apud SaUutUim um tUic Umpare aomtraOHS teri-
lam. Da bisher anch ein kenner wie Oestling {de eloaOione SaU, p.
68) behaupten konnte, die partikeln gebrauche Sallnst so ziemlieh
wie die zeitgcnössisclien autoron, so wird eine solche schrift um
80 willkommener sein. Nur bleibt zu wünschen , dass der vf.
das accuratüts im zweiten theile nicht vergesse ; der vorliegende
eiste theil, welchem sieb aeeuraiiio nicht nachrühmen lässt, ist
für die Sallustforschung ohne werth.
105. De fide et anctoritote codids Ballnstiani Vat 8864.
Dissertotio inaugoratis quam seripdt Gustavus B o e s e. Qüttiiigae
1874. 8ö. 88 8,*)
*) Veigl. ob. hft. 2, p. 9ä.
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Nr. 3. lOü. ÖallustiuB. 151
Bei dem widerstreit der ansichten über den wert Ii der
Ijesten Sallusthandschriften Vat. Ii8<34 und Parisinus 8orl». 500
«wischen Jordan einerseits, Weinhold und Dieck andrerseits (a.
Piiilol ADS. bd. IV, 349 ff. V, 3G1 ff. Sappl, p. 695 ff.) hat vf. «■
antenioiiimen die gründe für and wider nochmals m prüfen,
imd ist sn folgendem ergebniss gelangt: der Vat. , wenn auch
eine ▼onÜgUche handsebrift, ist «von Weinbold and Dieck über-
flchltit worden, er leidet an vielen fehlem, die jedoch nicht mit
Jordan der planmässif^ ändernden hand eines redactors, wie Wein-
hold bewiesen, beizumessen sind, sondern den gowölinüclien ver-
sehen und nachlässigkeiten der abschreiber; dagegen ist von
Jordan Paris. 500 ttbeisehätst worden, der ihn aar alleinigen
nchtichnar bei der textgeataltnng nimmt; das richtige ver^
&hien hat Qerlacb Heidelb. Jahrbb. 1868, 882 ff. angedeutet :
ab grandla^e habe PPl und Basil. zugleich mit V tn dienen.
— Man sieht, die kritik steuert rait volh-n sc^r'ln einem uufre-
regelten eclecticismus zu, den Jordan beseitigt zu haben meinte;
iieiUch wenn des v&. beweisfühnmg unanfechtbar ist, wird man
das ogebniss hinnehmen müssen; aber dieselbe aeigt, sowohl was
die methode als das nrtheil betrifft, yersefaiedene blüssen, die
bier so weit mSglich anfj^eckt werden sollen. <
Verfasser, obwohl von ihm der vergleichenden Zusammen-
stellung der Schreibfehler und nachliissi/^^kc iten von V und V bei
Dieck gedacht und dieselbe sogar in etwas ergänzt wird , über-
sieht, dass aus der erheblich grössern correctheit von V die
beaseie beschaffenheit dieser handschrifit im allgemeinen ge-
genüber P abanleiten ist, folgerichtig e&a berechtigtes vor-
nrthflil für bevorsugang des V erwächst an stellen, wo an sieh
aveh die La des P zulässig wäre. Hinwieder durfte vf. nicht
wohl als argument für die vorzüglichkeit des V die spuren alter-
thümlicher Orthographie an die spitze stellen , da gerade auch
dsfanf Jordans ansieht von der ableitung aus einem darchcorri-
girten gmmrnetikerexemplar fosst — Verf. lässt nnn an 20
•leDen die Laa des V an, nnd swar betreffen dieselben 15 ra-
risttten in wdrtern (womnter ah statt a, sioKt'lt'amstatt — sai^
sveimal et statt atque)^ 3 glosseme, 2 abweichangen in .der
Stellung: dagPirpn an 19 stellen diejenigen des P; sie betreffen
14 Varianten in Wörtern (worunter neg leg eris statt neglcxcrisj,
3 abweichongen in der stellang, die Interpolation und die aus-
10»
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152
105. SalluBtiiifl.
Nr. 3.
lassung je eines Wortes Diesi^ reihe rcduzirt sich zunächst auf
zwölf: denn dass V Cat. iy2^7 conquestua habe, ist ein irrüium •,
ferner dürfen log. 31,2 inviti statt inulti, 85,10 protapia e
HkuUarum statt proMapiae ae m, 46 seient ei statt »ed
beinahe als sehreibfeUer gelten, so gut er 102,8 bona a«ee-
pinaes statt eepitte» nnd Cat. 51,40 ei^eumvtnire statt -tri
in P als solche betrachtet wissen will; sodann wird er mit der
empfehlung der La von P lug. 14,1 voa mihi cognat orum ^
9 0$ in affinium locum ducerem, was selbst Jordan auf-
giebt, mit Gtorlach allein stehen (s. Weinhold p. 207); endlich igno-
rirt er dessen glfleUiehe verbessenuig sa Cat 88,1 p atria »ed» ;
desgleiehen wttrdigt er desselben begründete emp^lnng der La
des V Oat. 51,4 quae-eoniuluerunt keiner Widerlegung ; nur
daraus, dass jener des Arusianns zeugniss anzurufen versäumte,
schliesst er voreilig, dass er nichts darauf gebe; aber warum
setzt er selbst sich absichtlich so leichthin darüber weg, da doch
damit der gebrauch von eontulere mit accusativ der Sache durch
die stelle selbst belegt vritä? und dass mit dem nentr. pl. des
pronomea der relativsats mit dem indiealiT gegeben ist, scheint
selbst Eussner (ezereitt Sali. p. 172) zuzugeben. Inbezugaber
auf die anderen stellen sind die Vertreter der autorität dos V selbst
unter sich nicht einig, andere lesungen geben sie obenialls schon
preis ^ d^s räumt ref. ein, dass negleg eria aufzunehmen sein
wild und Cat 35,6 die ausmenung yon tibi vielleicht dem
Sali, stä entsprechender.
An nicht weniger als 72 stellen aber findet verf. die
Laa von P oder V an sich gleich berechtigt, und zwar betreffen
dieselben 19 ffille von abweichung in der Wortstellung (irrthüm-
lich ist die angäbe lug. 85, 4G, dagegen fehlt 24,8 vestra r»»),
37 Varianten in einzelnen Wörtern (in der aufzählung ist ver-
gessen lug. 10,2 oneravi§ti^ versetzt Cat. 51,10 aeeendet
und — tc;, 9 lacken in V gegen vollem text in P, 7 Ittcken
in P gegen vollem text in V. Doch was soll bei dieser un-
ausgesprochenen liebe zu zwei schönen zugleich herauskommen?
Schliesslich sichert doch erst die bestimmte erkliirung gegenüber
der einen oder andern die gründung des hausstandes: verf.
2) Ebenso ist der sweifel an den Laa des V Gab. 20,13 habe-
amu» und Ing. 14,10 miaereaimi unberechtigt, indem Jordans
schweigen mit den angaben bei Linker und Dietsch stimmt.
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Nr. 3.
105. SallostiuB.
153
8€liieU haltlos you der einen rar andern , wUirend ihren idteh-
fiten gewisse schwJichen kein gehdniniss sind! So will er nch
selbst gegen Weinhold oder Bieck von V gefallen lassen: CSat.
51,41 ego hanc ^ 51,12 agunt^ 31 fuit^ 52,26 miseremini,
'Mj summa, lug. 24,10 crucia tum^ 85,3 simul acrario, 35
mal», 1U2,8 principio ohne a\ gegen Jordan von P: 14,25
misero mihi (so bei Linker nnd Dietsch bemigt, Jordan
scsbweigt), Cat 20,10 »sftt't, 15 horUntur, Ing. 31,17 magig^
85,13 «I, 84 er go\ sndem findet er sieh nicht bemüsdgt die eben-
blirtigkeit von Laa. wie Cat. 20,10. 15 oder 51,41 zu begrün-
den ; ebensowenig wo Weinhold mit gründen für V einstand,
ihn zu widerlegen und so Laa. wie Cat. 51,9 acntentiaa
(ähnlich das doch von ihm selber gebilligte 2>rac«t<2i um agi-
imre Ivg. 85,33), 52,32 dia aut Aosi., Ing. 14,3 potae sie, 9
•tf«gtianiiis, 85,2 quo'eo^ 17 faeiunt^ 26 me ohne que^
34 sry0 s^eiseits mit grflnden sn empfehlen. Fflr die übri-
gen stellen, welche eingehend besprochen sind, erUftrt ref die
Widerlegung Dieck's oder WeiuLold's nicht schlagend gefunden
zu haben, dass er zwischen P oder V schwanken müsste; hie
und da Ist sie geradezu unzureichend, wie wenn er Cat. 51,35
die steUnng ma'gnae initium eladia durch das beispiel 36,5
dmohuM aenati daeretia an stützen meint, oder 58,12 den
eonj. sdhort. praes. aggrediamini durch blosse Verweisung
mat Krfts zn lug. 110,1, wobei zugleich der übennilthige ton
gegenüber Weinhold unangenehm auttallt, oder wenn er lug.
31,17 magia zu schützen suclit durch die bchauptung, es sei
gerade so gut wie matu«, und durch die summarische hinwei-
nag auf Sali. Vorliebe fUr adverbielle ausdrücke nach Dietschens
index und Badsttfbner da 8aR, gen, die,, oder wenn er zur em-
pidilung von proapera Cat 52,29, adver ao peeiore lug.
85,29 auf Wiederholung des bekannten sich beschrttnkt; fttr
ersterc stelle dürfte auch Livius' Sprachgebrauch beigezogen
werden, S.Weissenborn und WöllHin zu XXI, 21,9; für letztere
giebt es noch belege ausser Antonius bei Qnintil. II, 15,7: bei
Idv. n, 23,4. Auct belL Afr. 82. Verg. Aen. IX, 347 —
dagegen a<l«srs0cori>0rs bei (Hc. Verr.V, 3 nnd ore adver ao
Bah, perd. 36. — Was endlich tiber die P nnd V gemdnsamen
Verderbnisse gesagt wird, ist nicht neu, ausser dass verf Cat
52,35 von der Linker'ßchcn conjcctur in vor faucibua an-
154
106. Tacitas.
Nr. S.
nimmt, aonst V folgt; ebensowenig die atuftihrnng über das
▼Brhältniss von V sum Bemensb.
Ref. dankt dem ▼£ gern ftlr die anregnng, welche er aua
seiner abhandlnng aar ementen prflfiing der streitigen punkte
empfangen hat, gesteht aber, dass ihm durch dieselbe die con-
troverse selbst nicht gefordert worden zu sein scheint, und be-
kennt sich nach wie vor zu der ansieht, dass in der feststellung
des textes der reden nndbriefe, dem verbältnissmttssig correcter
geschriebenen, Sltem, an einer mehisahl bedeutsamer stellen die
passenden lesarten bietenden codex Yatieanua 8864 wo Immer
möglich SU folgen sei
106. Ck>meUi Taciti de vita et moribus Julü Agriculae
liber. Nouvelle Vitien . , . par J. Gantrelle. Paris.
Qamier firöres 1875. 72 s. 8.
107. Oontribution k la eritique et rezpHcation de Tadte
par J. Oantrelle, professenr k 1* Univerrftd de Gand. Fasdenle
L Paris. Garnier fnNres 187'). 74 s. 8.
108. Ueber entstelmng, charakter und tendenz von Ta-
citus Agricola . . . von J. Gantrelle, profeasor an der Univer-
sität Gent Nach der sweiten ausgäbe des Originals mit ge-
nebmigung des yerfassers flbersetst Berlin. £. H. Schroeder.
1875. 62 s. 8.
Nach der deutsehen Obersetsung darf man Gaatrelle's
Schrift nicht beurtheilen; denn in ihr fehlt es nicht an versehen,
irrthümorn und Widersprüchen. So fjillt z. b. der widorsprucb
zwischen p. 6 und 15 dem Übersetzer zur last, der an der er-
sten stelle eo laudit txeedsrß^ an der zweiten, wie Gantrelle an
beiden, mit Wez «oriM» UuuUt eawsciars liest. P. 6 hatte Gan-
trelle die bekannte stelle Hist. 4,5 ganz richtig fibersetst: die
Stoiker appelaient wniqimtma hien ee qui ett hoimHe, mal eeqid^ti
honieux, nach dem Übersetzer p. 8 nannten sie 'das gute gut,
das schlechte schändlich.' P. 7 iibersety.t Gantrelle Ann. G,10
richtig PUo ne fut jamais Vauleur volontaire d'un avis servile^
der Übersetzer berichtet, 'dass er niemals freiwillig knechtische
ansichten hegte.' P. 18 endlichwird gar ibrrsar durch *scham*
fibersetst.
Gantrelle gehört lu denjenigen gelehrten, welchA tn ver-
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Nr. 3
107. IWtufl.
155
schiedener weise Im Agricola eine besondere tendcuz suchen.
Er-bfla^dmet ihn der Ibnn und dem inhalt nach all ein 6loff€
aUitonigM, der tendenz naeh ab ein ierk eumti^Uamt poläigve,
als ein glanbensbekenntoias und prof^anua des ver&ssen. Lefa-
tere anrieht stfttet sich besonders anf die bekannte stelle c. 42^
und mit recht wird die politische auscliauun^r des Tacitus im
eiuklang mit der seines scliwicgervaters als ein juste milieu be-
zeichnet. Daraus folgt aber nicht, dass den Schriftsteller eine
bestimmte politisch-apologetische absieht geleitet hat; sondern
anr so viel als die trorte besagen, dass AgriooWs wOrdige, aber
besonnene haltong mit den extremen partden yeigliehen wird.
Die beaeiehnnng äoge hüterupt» kann man sieh gehWea lassen,
wenn man das attrihut stark betont; es bleibt aber am einfach-
sten den zweck der väa nach der einleitun^ in der pietUts-
▼oUen datsteilong der facta moresque eines hervorragenden ver-
wandten an suchen. Sehr möglich ist es übrigens^ dass Tacitus
die bkgfapfaie snerst, wie Plinins die des Vestrieins Gottius
(Epist. 8,10) recitiert hatte nnd die anhörer wie bei der recita-
tion des Titinins Gapito qua§i fun€hribu$ laudationibu$
(ebd. 8,12j beiwohnten, und dass er bei der herausß^abe, wie
Plinlus sich erbot Zusätze auizuuehmen, deu abscuuilt über Bri-
taimieu eintiigte.
Die sweite abhandlung erörtert die einleitong Tcrständig
«nd geechmaekvoll; die geistreiche coijectar meutahmu, Tmm
9ama • . . Iseipora extgimut statt t. f. s. Ismjiora. i^s-
9imn9 kann deswegen nicht gebilligt werden, weil im folgenden
fuissc in fuit verändert werden rauss.
Auch die zweite conjcctur c. 22 hat nichts überzeugendes.
Uer Terf. liest: ceterum ex iracu%dia nihil super erat se-
€r4ium, et *il«ntium eine no% timerea^ wo man doch
«s^tis statt sf non verlangen würde. Schreibt man mit Jacob
eel 9iH%iiuw^ so erhält man einen befriedigenden sinn. Statt
offra an tadeln, bitte Agricola entweder sich von dem sehnl-
digeu entweder gleich zurückziehen oder, wenn er an demselben
orte blieb, schweigen können: beides würde hass verratheu
haben, dem er offenen tadel vorzog.
Sehr beachtenswerth ist die beh^ndlnag der schwer ver-
dorbenen stelle e. 86. > GUna ttbersengend polemisirt Qantrelle
gegen di^tnigen Terrnnthiingen , welche eine den Bfimero nn-
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156
108. Tacitus.
Nr. 3
günstige weudung der schlacht voraussetzen (mi nimeque aequa
no»tri» tarn pugnae faeiet erat^ cum aegre elivo t»-
BtantBM 9%mul Bquorum eorporibu» impellerentur und
äbiüielMa); ihnen widenprieht im folgenden dentUch dae eine
wort vineeniiuin. Seine ^gene ▼erbeesening miraque «g««-
Btris pugnae faei€9 erat, ewfii a^grtiam d{uadv€r$arii
8 taut es aimul equorum cett., ist an sich nicht zu kühn, steht
aber mit dem vor]ier<,'elK'iulen iilclit im eiiiklang. Wenn die Caledo-
nior sicli schon vorher mit mühe behaupteten, mussten sie dorch den
angriff der reiterei nochmehr in verwirntng gerathon. Nun sagt
aber Tadtna anedrttcklich, dasa die reifer fttr flieh keine fortachritte
machten. Aneh konnte daa reitertreffim nicht anfflillig erachei-
nen, da ea eben kein» mehr war, viehnehr die rOmiflchen reiter
das lussvolk überhaupt beläistigten. Der fehler liegt in eque^
etris, dessen erste silbe durch dittographie aus mtnimeque
entstanden ist. Tacitus malt den veränderten charakter dea
kampfes swischen dem beiderseitigen inssvolk rhetorisch ans:
sowohl die manehierenden ala die widerstehenden wurden dnieh
die reiter gestOrt Man hat m flchreiben: minim^quB ped&-
BtrtM et tarn pngnae /aeiea eral, cum e gradu ami ttaii^-'
tes . . . imp e llcrentur.
Sehr anspreclieiul wird c. 28 behandelt. Der verf. meint,
dass die Sueven, welche neben den Friesen als diejenige Völ-
kerschaft genannt werden, an deren küsten die flüchtigeii
Udper landeten, an der mflndnng der Scheide wohnten, nnd
daaa diese Sneven Geim. 9 als diener der Isib Tockommen.
Wenn dch nachweisen Hesse, dass schon im ersten jahrhnndert
dort Sneven wohnten , so wilrdo man diese einfache iSenng der
schwierigen frage nach dem ende jener abenteuerlichen seefalirt
unbedenklich annehmen dürfen; jetzt wird man erst daa nrtheü
der Germanisten abzuwarten haben.
Endlich bespricht Gantrelle's* College Wagner die stelle
c. 45, wo er Gronoy*s conjeetnr etiam tum statt iam tum
scharfidnnig vertheidigt Schwierig bleibt die saehe immer.
Denn dass Baebius Masse nach der ersten anklage Temrtheilt
wurde, würde mau nach dieser lesart nicht vcrmuthcn, man
müsste ergänzen : aber später wurde er losgesprochen. Eiu
trobt für Agricola konnte es immerhin sein, daas er Baebius vor*
urtheilnng Toranssah. Wenn dieser freilich sjAter als delator
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Nr. ö.
Theses. — Neue auflagen.
157
furchtbar wurde, muss man diesen umstand als gegensatz zu
reue erat fassen; ob man dann nicht besser thut, einfach mit
cod. J iam wa streichen? Denn wenn er ancli nachsteht, ist er
doch keioeewegs fUr die kritik werthloe.
IKe ansgmbe verdient migeiheüta aneikennmig. J.
CkntreUe ist mit der neueren, insbesondere der dentschen lite-
ratur vollkommen vertraut und beweist in der constitoirung des
textes ein feines, vorsichtiges urtheil, wozu der kritische anhang
die nöthigen belege liefert -, die erklärung ist knapp und bündig,
siigleicli sackUdi und grammatisch bei aller kflrae aasreichend.
Theses.
LodoTicns Schemann, de legionum per altemm bellum
Punicnm birtoria quae investigari posse videantur. Dieaertatio . • .
quam . . in universitate Fridericia Guilelmia Rhenana d. XX m.
April, a MDCCCLXXV defendet ... 1. Soph. Ant. vss. 679—80 spu-
rii esse videntur. — 2. Eur. Iph. Taur. tb. 116—7 cum Bergkio post
V. 108 locaodi snnt ~ 8. Taoit. Ann. 1,8 — quo loco agitnr de
leslamento August! — neque verba urb«mit qumgenos inserenda saut
neque aut in ne mutandum est. Ibidem auctore Rittero sestertium
post qnadringenlies tricies quinquiea inserendum est. — 4. Ibid. II c
33 verba: Erat quippe adhuc Jreqmm . . . promere delenda sunt.
Neie ulagei.
109. Freund Präparationen u. s. w. Präparation zu Homers
üias. 3. hft 4 aufl. 16. Leipzig, Violet ; 50 pf. — 110. Sophokles
Antitfone bearbeitet Ton E. Eyth. 2. aufl. 16. Heidelberg, Winter;
80 pf. — III. Sophokles könig Oedipus, bearbeitet von £. Eyth, 3.
aufl. 16. Heidelberg, Winter; 80 pf. — 112. Sophokles Oedipai anf
Kolones, bearbeitet von E. Eyth. 2. aufl. 16. Heidelberg, Winter.
80 pf. — 113. Freund Präparation zu Xenophons Hellenica. 1. hft.
2. anfl. 16. Leipzig, Violet; 50 pf. — 114. Q. Horatii Flacci opera
onnia. Recognorit O, IHUvnkurgmr» 8. Ed. 6. Bonn. Msrenfl; 5
wk» 60 pf. — 115. C. I. Caeaari« commentarii de hello gallico, erklärt
von F. Krahner. 9. aufl., besorgt von W. Biltenherger. 8. Berlin,
Weidmann; 2 mk. 25 pf. — 116. Freund Präparation zu Cornelius
Ke|>o«. 2. hft. 4. aufl. 16. Leipzig, Violet; 50 pf. — 117. Corpus
iuris eivilla edidemnt fratres Krigelii, A. Herrmaon, Ed. Osen-
brflggen. 8. Ed. 15. Lipa., Baumgärtner; 21 mk. — 118. J. G.
Droysen grundriss der historik. 2. aufl. 8. Veit, Leipzig; 1 mk.
60 pf. — 119. F, C. Dahlmann, quellenkunde der deutschen ge-
■ehiehte. 4. anfl. 8. Besoigt von O. Favte. OOttingen, Dieterich;
S mk.
^eue Schulbücher.
120. Fr. Jacobs, elemeutarbuch der griechischeu spräche. 1. thl.
Nen bearbeitet von «T. Ctatun, 8. Jena, Frommann; 2 mk. 26 pf.
— 121. O. Yr«tfM>, latebiaches lesebuch aus Livius. 9. aufl. 8. Hü-
burghansen, Kesselring; 1 mk. 50 pf. — 122. Curtius griochischo
Bchulgrammatik. 11, aufl. unter mitwirkung von B. Gerth. 8. Prag,
Tempaki; 2 mk. 80 — 123. M. Sibcrti lateinische 8chulKrammatik
lllr die unteren elamen. 22. anfl. Nen bearbeitet' von Jr. Mmring.
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158
Neue Schulbücher. — Bibliographie. Nr. 3.
8. Bonn, Cohen; 2 mk. 20 — 124. 3f. Mtitmtf, flbnngabneh sam
flbersetzen aus dem deutschen ins lateinische fQr die mittle ren claMen.
• 1. abth, 4. aufl. 8. Bonn, Cohen; 1 mk. 20 pf. — 125. Simon, auf-
tabeu zum übersetzen ins lateinische für Sexta und Quinta. 5. auü.
. Berlin, DOmmler ; 80 pf. — 126. Haaeke, aufgaben warn übersetzen
ins lateinische für Quarta. 8. aufl. 8. Berlin, Weidmann; 1 mk. 60
pf. — 127. IVelier, lehrbuch der Weltgeschichte für gymnasien und hö-
here bürgcrschnlen« d. thl. 24. auE. 8. Koppenrath, Münster;
2 mk. 40 pf.
Leipziger bflcher«nciiott, 22. norember 187S, darin die bibliottiok
von prof. Öv^Uto MMg, Staatrorohivar von Poiam-JUetf n. a. bei
H. Härtung.
iibliograpliie.
*Znm ffinftigifthrigen bucbh&ndler-Jnbil&nn) Ton Friedrieb Jo-
hannes Fromnumn* ist ein arti^el TOn SiäUau im Börsenblatt nr.
78 überschrieben, welcher den bili^nngjigang und die Wirksamkeit des
Jubilars schildert: das Jubiläum selbst fiel auf den 8. april. Daran
reiht sich denn in einem zweiten abschnitt ebendas. nr. 84 eine be-
Schreibung des Jubiläum selbst.
Mittheilungen über den nachdmck in den Niederlanden giebt
Börsenblatt nr. 91— lüO.
0. Jieriranif manuscript und correctur, bemerkunKen und erläu-
tenmgen siun deutschen bucbdrucker-normatiT f&r sonrifksteller und
Terlagsbuchhftndler. 8. Halle, 1865: sehr zu empfehlende schrift»
welche ruhig, unpartheiisch und klar die entstehung des streits zwischen
den principalen und arbeitern erörtert, namentlich die schwierige läge
der ersteren hervorhebt, auch die sätze des normal tarifs prüft, alles
dies gegenstftnde, die Bertram auch auf der general Versammlung der
deutschen buchdruckervereine vom 24. april ausführlich besprochen
und damit grossen beifall geemtet hat, s. Börsen bin tt nr. 100: das-
selbe tbeilt in nr. 116 Bertrames vortra« ausführlich mit: die ge-
nannte eehrift aber geht aueh auf die schriinteUer und doren TerhalMn
ein und weist nach, wie gut geschriebenes manuscript, ferner nuMi-
halten in der correctur nach den Jetzigen Verhältnis. ' durchaus ge-
boten sei. Ks kommt dabei der schon von Teubner. — s. Philol.
Auz. VI, nr. 4, p. 219 — hervorgehobene übelstaiiu zur spräche,
dasB gote handsenriffc jeiat so selten wird; es halMn aUo die lefavloii
in der hinsieht besser ihre Schuldigkeit su thun, namentlich auch die
gymnasien , auf denen der schreibunterricht viel zu wenif^ boachtet
wird, trotzdem dass dieser Unterricht für das ganze folgende leben
Yon grOsster Wichtigkeit ist. Freilioh mflssten damit auch andere
fibelstilnde beseitigt werden: so die schlechte, blasse tinte, vor allen
die Stahlfedern; wenn man z.b. sieht, wie jetzt die Studenten schreiben
[und auch andere leute: i' v. X,], so kann es ja mit der zeit nur
studierte mit schwachen und schlechten äugen ^ebeu. Daran scheint
man aber gar nicht an denken, wie dnreh die jetzige sohreibart oder
Tielmehr schreibunart die angen angegriffen werden müssen.
In der generalvorsammlung der deutschen buchdruckervereine vom
24. april ward von 0. Bertram in Halle u. a. ein antrag gestellt, dass
eine einheitliche deutsche rechtschreibung in allen Tcreins-ofEcinen
durchgeführt werden möge. Weiteres BOraenblatt nr. 98 vergL nr.
100: — das ist nicht der rechte weg, um znm ziele zu gelangen :
dergleichen muss den Schriftstellern und gelehrten überlassen bleiben.
Ueber die am 24. april veranstaltete historische aussteliung zur
Jubelfeier des bOrsenvereins giebt einen interessanten borioht WuH^
mann im BOnenblatt nr. 105., 107. 112.
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Nr. 3
Biblio|;raphie.
159
Die frage über die aogn. ptlichtexemplare ist neuerdings öfter
besprochen, z. b. Börsenblatt 1874, nr. 153: am 19. april a. c. ist
tie gegenständ einer debatte in der bajrriioben kammer geworden
lud ans diesem referirt Börsenblatt a* c. nr. 118.
MUtheilungen der verlagtihaniUung von B. O. Teubner in Leipzig
nr. 2: künftig erscheinende bücher: iSophocIis tragoediae. ßecensuit
et explanavit £d» Wmukru», Sectio 1 oootiiieiu Philoctetam. Edi-
tio quarta, quam curavit. Ii. WecfcUin: es eoU die ausgäbe dun Ii
n.ichträge and Streichungen dem jetzigen leaer so bequem wie mög-
lich gemacht werden : dabei erlauben wir uns den Verfasser auf die
recensionen die seiner zeit von G. Hermann u. u. über diese ausgaben
enehienen und, anfmeikmii «i uachea: ee tit in ihnen des trefflichen
und noch nnbenutzten viel enthalten. — Bilder aus dem altgriechi-
echen leben von II. ]V. ütoli, 2. aufl. : es sind abbildangen dazu ge-
kommen. — Lactantii Placidi grammatici glossae, rec. et ill. A.
iXnf«riHi^; nach Temtelniem banoiohriftlicdieB material nnd mit ein«
leitnng: kann nnr erwünscht sein wie aneh das letzte hier angekün-
digte: de accentu linguae hitinae veterum grammaticorum testimonia
coTlegit, disposuit illustravit Fridericus Schoell. — Am ende dif .-s
heltes p. 56 giebt Ii. G. Teubner eine erklärung Über die ob. bii.
3, p. 114 mS^th«Ute ftassernng KM&r*% ab: die erste aufläge ist
Doeh gar nicht md neeib lange nicht vergriffen.
MUthfilnnnen u, s. w. nr. 3: Enripidis fabulae. Edidit lind. Prinz:
kritische ausgäbe nach neuen collationen, auch mit vollständiger
Sammlung der citate. — Index Vitruvianus. Confecit H. Nohl: soll
Roee*s ansgabe abschliessen. — Ucber die spräche der Etrusker. Von
W. Corssen, bd. II. — Die römische tragödie der republik, dargestellt
von Otto Ribbeck. — T. Ovidius Naso. Ex iterata Und. Merkelii re-
co|;nitione. Vol. II. Metamorphoses cum emeudationis summario.
[Bibliotkeca TenbnerianaJ : die atisgabe ist eine anf neue in Florena
Tmastaltete collationen, durch die viele schSlden sich haben beben
lassen, basirte: zugleich hat der heransgeber auf Orthographie, inter-
panktion und andere anagnostica sorgfältigst geachtet. — Titi Livi
ab urbe condita libri X. für den schulgebrauch erklärt von Moritz
MüUer: die sachliche erklinug soll besonders berOcksicbtigt werden.
Uebrigens sollte doch erwogen werden , ob , wenn für die schule Li-
vino nutzbar gemacht werden soU, die dritte dekade nicht TOr dieser
ersten den vorzug verdiente. '
Mitfhmhm^ n. s. w. nr. 4: Hesiodi cannina reoensnit et eom-
mentariis instruxit Car. Oo^UUmgimt. Bditto tertia, ooraTit Joh, F%ath :
nach dem hier über die neue aufläge gesagten moss man eine neue
ausgäbe erwarten: die aufgäbe ist eine sehr schwierige: meines er-
achtens ist bei den iqya wie bei der Theogonie das geratheuste sich
nur anf gprammatisohe erklBrong einzulassen. — Sophokles Ar den
sehnl gebrauch erklärt von Gustav Wolff. Nach dem tode des ver-
fiuser^ fortgesetzt von L. Bellermann: der hauptfehler in WolfTs
Gommentar war mangel an Selbständigkeit, Weitschweifigkeit; denn
der so weit getriebene anschlnss an Westphal , der zu gans Ttt>
sdiwimmenden Charakteristiken der metra führte : dan ist zu Ter-
meiden: sonst sind hier schön die Vorzüge der arbeit WoltTs hervor-
gehoben. — Kommentar zu Thucydides reden zum gebrauch der
Schüler angefertigt von dr. TiUmann»: meines erachtens ist dies
eia sehr bedenk!»^ natemehmen: die lektfire der reden des Thn-
cjdides gehurt nicht auf schale. CatuUi Yeronensis libor.
R<?censtnt Aemilius Baehren^: dio recension soll auf dem Oxoniensis
und Sangermanensis, den einzigen zuverlässigen handschriftcn beruhen,
die deshalb der herausgeber neu verglichen hat. Wir wollen nm
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160
Bibliographie.
Nr. 3.
Catull 8 willen wünschen, dass alles, was Bährens hier sagt, wirklich
eintrifft. — Titi Lnereti Gari de rentm nntora libri sex. Erkiftrt
▼on dr. A. Bri^gw wird einen fortMhritt machen. — Die eltatalischen
sprachen. Palaographische und grammaticalische Studien von A. Fa-
bretti. Aus dem italienischen übersetzt. Tbl. I. — Die Sprachwissen-
schaft nach ihrem zusammenhange mit logik, menschliche geistesbil-
dnng und Philosophie von Comtm Htrmmm,
Aue Teabner's mittheilungen u. b. w. nr. 5 ist eine entgegnung
auf einen angriff besonders abgedruckt, welche wir hier mittheilcn:
' herr dr. JFaither Gebhardi zu Meserits safft in seiner rezension der
Vergilausgabe TOn Kappes (Zeitachrift 1 «L Oymnaeialwesen XXIX,
p. 470): 'In der Tenbner*8chen sammlang fehlte noch immer
der Vergil ; aus den Verlagsberichten erfahren wir, dass C. W. Nauck
für diese arbeit gewonnen war. Warum der herausgeber dpa Horaz
¥on diesem unternehmen zurückgetreten ist, haben wir unter der band
erlUiren, schenen nns aber die gründe hier wieder raaeben.* Da in
dieeer geboimnissyollen andoutuag leicht eine verdächnguig nach der
einen oder der anderen peite hin gefunden werden kann, so ersuche
ich hierdurch herrn dr. Gebhardi, die ihm angeblich bekannten gründe
der Öffentlichkeit nicht yorznenthalten , da sie diese, wenn sie der
Wahrheit entsprechen, gewiss nicht in acheaen branehen.* — Wenn
ferner herr dr. Gebhardi sagt: 'da musste denn nun in aller eile ein
anderer für ihn eintreten ', so muss ich diese bcbauptung als voll-
eiftadig unwahr beaeichnen. Ich habe niemals einem antor einen
termin enr abliefemog dei maanicripts gestellt nnd anf den Vergil
▼on Nanck habe ich volle 16 jähre oewutet. Da es übrigens nach
dicRen ungehörigen äusserungen scheinen könnte . als ob herr dr.
Gebhardi mehr als gewöhnliche kenntniss von Vorgängen in meinem
fleachäft hätte, die weder ihn selbst etwas angehen noch vor die öf-
rontUehkeit gehören, so sehe ich mich zu der erklärnng veranlawt,
dass ich zu nerrn dr. Gebhardi bis jetzt in keiner anderen beziehung'
gestanden habe, als dass ich seine eignen verlagsanträge, durch welche
8U Termehien gedaehte, abgeleirnt habe. Im flbrigen anf den in
der Zeitschrift fQr das Gymiiaaialwesen gegen meine verlagsthätigkeit
im allgemeinen gerichteten angrifl etwae in erwidern, halte ich unter
meiner würde.*
Dümmler'» Verlagsbuchhandlung in Berlin versandte ein ver-
leichnisa von Altem und neneren bilohem und leitMhriffcea, welche
zu bedeutend ermfarigten pieieen gegen baaie mhlnng ta beliehen
sind.
Cataloge von antiquaren: 6. verzeichniss des antiquarischen
bfloherlagera yon Zmdwig Bamberg in Ghreiftwald ; nr. 181. antiqna>
rischer catalog der C. H. JBeck'wihen buchhandlung in NOrdlii^n
(philologie und alterthumskunde) ; nr. 123 derselben Handlung schOn*
wissenschaftliche werke in deutscher spräche enthaltend ; J. Bens-
heimer in Mannheim und Strassbur^ antiquarischer catalog 10, alt-
cbwaiache philologie, nenere lingnistik, orientiUia enthaltend; Max
Brissei in München, antiquarisches bOcherlager; Jfattkku Zempcrfz
in Bonn 115. catalog des antiquarischen bficherlagers: griechischo
classiker p. 1—91, lateinische classiker, p. 92—170; Mnritz Haupi's
bibliothek, abschnitt H elauiMhe philologie: 1. ffriechischeantoren,
aie wird Terkauft bei Mayer ^ Müller, Berlin W., franaOsiache atr.
88; Bücherverzoichniss X von 3fayer 8r Müller in Berlin ; Bücherver-
zeichniss von Karl Trübner in Strassburg im Elßass: XV, classische
qoaffiiwen bflohem bei in Berlin, grieobiaohe und lateini-
er selbst die von ihm gerügte
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Nr. 3
Kleine pbilologiflclie aeitniig.
161
achc classiker, archaeologie, geographie u. s.w.; nr. 12 antiquarisches
büclierlager von Oito Wulkow in Magdeburg, classische phüologie.
Kleine phllologisfhe xeilong.
Die philologen-versammlung in Rostock vom 28. sept. bis 1. octobcr
war von 2—300 miWliedern besncht, gehört alao nicht zn den der
aohhl nach bedentoidateii: al^esehen von der läge Ro«tock*8 hat dasa
auch wohl das verfahren eines theils der cisenbahnen beigetragen.
Denn hat auch ein theil derselben die gültigkeit des freien retour-
billeta entweder an gar keinen termin gebunden oder diesen bis auf
dem 18., auch 15. ootober ausgedehnt, ao itfc doeh von andern, na-
mentlich den norddeotachen — unter denen elnselne, wie die Hanno-
versche staatsbahn, unsere Versammlung gar nicht beachtet haben
— dieser termin schon auf den 2. october gesetzt, womit die gewährte
erleicbterun^ geradezu wieder aufgehoben ward. Denn gesetzt es
lelst ein mitglied ans Sflddentschland — was diesmal so gnt wie
gar nicht vertreten war — nach Rostock, so will und mnss dieses
auch Schwerin wenigstens und Lübeck und Hamburg sehen , also da
etwas verweilen können; soll also die treie retourfahrt die frequenz
der Tenammlnng fSrdeni, so mnss sie wenigstens Hs snm 10., oder
wie die edle Berliu-Görlitzer bahn geihan, bis zum 15. octobcr aus-
gedehnt werden. Wir empfehlen diesen gedankon der geneigten be-
achtung des nächsten Präsidiums. Doeh zur sache. Schon am 27.
trafen mitglieder ein, so dass, nachdem mehrfache dadurch , dass die
enten gastnOfo Ros(oek*s boehieiten halber midere firemde nieht anfoeh-
men konnten, hervor^emfene WQhnnngs-difiTerenzen vom wohnnngs-
comit^ glücklich beseitigt waren, am abend dieses tages sich eine zahl-
reiche, fröhliche gesellschaft in der tonhalle zusammen fand; am 28.
kamen die der versammlang gewidmeten sehriften snr vertheilung, H,
F ritzsche de numertB ormtionis solutne distertatio : IT. Schliemann,
Troja und seine ruinen ; vom (tirector imd lehrercollegium der grossen
Stadtschule Rostocks: Krause, zwei niederdeutsche gebeto des 15.
jahrh. , Lindner, lobgedicht aul die Zusammenkunft Franz I. und
SmA Y. in Aiqneamortes; Fr, Luiendorf, lu Lanvembeiig's sehen-
gediditen. Dann eröffnete professor Frilzsche mit begeisterter rede
die Versammlung: ausgehend von den so eben beendeten kaiser-manö-
vem, (an die auf der fahrt wie in Rostock fiberall ehrenpforten und
anderer sehmnck erinnerten) nnd von der mit ihnen natfirlichst ver-
bondenen glorreichen Wiedererrichtung des deutschen reichs sachte
er die Stellung der classischen philologie im jetzigen Deutschland zu
bestimmen und etwaige gegner zu widerlegen. An diese mit grosser
krait vorgetragene rede schloss sich die Verlesung der uns im jähr
1875 dmreh den tod entriaaenen eollegen, eine leider aehr lange reihe
und doeh nieht vollständige, da in der letzten sitzung ein nachtrag
gegeben ward. Ich weiss nicht, seit welcher zeit der präsident solche
liste vorträgt ; früher that es ein anderer : meines erachtens
war das besser ; doch würde mir noch besser gefallen, wenn gleich
mm enten tage der Tersammlong eine tafel mit den namen der Ter-
attnbenen — schön gedruckt oder geschrieben — aufgehängt wOrde nnd
der Präsident dann nur im allgemeinen werte der erinnernng und des
dankes ausspräche: auch diesen gedanken empfehle ich dem wohl-
wollen des niehsten prftsidinm. An die rede aes Präsidenten aehloea
aieh eine sehr beredte und wohlwollende begrfissung der Versammlung
Samens der grossherzoglichen regiening durch den schulrath dr.
H arttc ig , dann eine gleiche namens der stadt Rostock durch den
bfiigermeister dr. Crumbiegel, worauf dann der Vortrag des vice-
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162
Kleine philologiäcbe zeitung.
Nr. 3.
prbidMiieii dizeotor XrautB, mit gMchftfflielieii b«m«rkiiiisen folgte :
aieter gib dann dM wort dem professor S. 9. Ltutiek, der in
kurzem vertrag das von vielen selten übel vermerlfte unregelmässige
erscht'iui n des Thilologus und des Philologischen anzeigers
im letzton juhre aufklärte und zu entschuldigen Eucht«: es hat seinen
gnmd in d«n flb«r die maaeen geh&nften amtagesohftften, anofa in
einem lediglich dieser Philologi wegen unternommenen bau: da
diese hindernisse beseitigt öind , wird und soll alles geschehen, um
das ?er8äumte uachzuhoieu. Uebrigens komme ich, sobald ea meine
seit erlaubt, in einem der nftchsten hefte auf diesen gegenständ an»
rQck, füge hier nur noch hinsu, dass von jetst an die correspondenx
wie die verschick imrr der separat-abzüge wieder regelmässig besorgt
wird und richte hier, wie ich auch brieflich so viel als möglich schon
gethan uiid thue, noch die bitte an alle die, welche mit mir in ver-
kehr gtehen, die ihnen durch mich in letaler aeit verunachte itörung
und verstimmuDg mir nachsichtigst tu Yerseihen. Um nun sor
philologen-versammlung zurückzukehren — in folge der bemerkungen
des victi-präsidenten über die höhe der durch ankündigungen und
sonstige für die Versammlung nothwcndigen drucksacben veranlassten
kosten machte Leutsoh av^ die oben p. 158 erwfthnte achrift Ton
Bertram aufmerksam, worauf denn nach einer pause Susemihl
über die composition der Politik des Aristoteles rodete. Dies der erste
morgen: das am nachmittag statthndeude festmahl verlief in heiter-
fter Stimmung, die durch mancherlei poetische gaben gehoben wurde :
Sesungen wurde ein OmidMunM» MütiodUmtß, dessen erster jm
wtet:
Gaudeamus igitur
Bostochi dum sumus!
Post peractos dies gratos
Huc et illuc dissipatos
Nos habebit domus.
Es folgte eine mit allgemeinem beifall au%enommene feine und
witiigc begrüssung der Tersammlung durch den reotor der nnifend-
tät Rostock, Professor der medicin von Eckender , in elegantem
latein ; ferner ein deutsches lied, Tou dem wir den ersten und leta-
ten vers niitt heilen:
Mel. Mein lebeuslauf ist lieb' und lust etc.
Erschienen sind sie nun sumal,
Die wir ersehnten laug'!
Denn hört, durch dou geschmückten saal
Erschallet ihr gesang.
Von est und west nach Bostoek hin.
Von sQden sogen sie ;
Und Eins erfüllet Aller sinn
Die deutsche phüologie. *)
Lasst*s Buch nunmehr im norden hier
Bei uns behaglich sein,
Und kneipt mit uns von nnserm hier
Und trinkt von unserm wein !
Fttrwahr, wir sah'n an unserm ort
Noch solche gftste nie!
Es lebe, wachs' und blühe fort
Die deutsche Philologie!
*) Zungenfiuiigkeit wird Yoxanqgesetit. Oww<2> paeon quarta«.
(Der dichter.)
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Kr. 8. Kleine philologische aeitnng. 163
Da durch diese poetischen leistungen, natürlich aber auch durch
andre genüsae die Stimmung der Gesellschaft sich steigerte und dem
pitndiiim die für die toaste nOthige andacht hervorzubringen anfing
echwer zu werden, improTisirte Juliu* Riehtsr, der bekannte yer-
fiueer der In ff u. s. w., das distichon:
Sit bene praesidio — venter nunc regnat, amici,
Focula iam resonant, sit bene praesidio !
Doch trotidem blieb allei in eebSnster orannng, aneh ein Terdienat
der zahlreich anwesenden damen — jang<^ fraaen, deren gestrenge
ehcherren vor noch nicht gar langer zeit auf den bänken der eemi-
nare gesessen und nun ofienbarten, wie sie das da interpretirte wohl
bewahrt nnd im leben in Terwirklichen mit glücklichstem erfolg ersaht
haben: denn ovdtf Kvgr aytt^^t ylvitvQtiTigilp ien y»yatx6e
sagt der weise Theogni8. Dies der erste tag; der zweite brachte
die Vorträge des prof. dr. H, Fritzsche aus Leipzig: der aviiQ
dya^os des Pindar und des prof. dr. M, Bartsch aus Heidelberg:
wom germanisehen gdst in den romaiiisehen sprachen ; an keinen ron
ihnen knfipfte sich eine debatte* Dagegen fiberrasohte der vice-pr&-
sident director G. Krause die Versammlung mit einer mittheilung
über die von G. Koennecke entdeckten, von dr. Nissen im index
lectt. un. Marburg, hiem. 1875 herausgegebenen vitae Catonü frag-
menta Mmrhurgmma. Schon A. y. Q., sagte er, habe im Lit. Centralbl.
1875. 25. aug. p. 1 1C2 diese bruchstfleae nicht fQr die lateinische
quelle des Plutarch im leben des jüngem Cato, sondern für Über-
setzung des mittelalters gehalten, die wegen des guten lateiu merk-
wftrdiff sei Man m^tehte am ersten an Earolinger^it denken. Oat»
echmidt knfipft daran die frage, ob die Handschrift zweifellos 'sofü.
Xm. ineunfis* sei. Aber für die fragmenta Marburgensia, sagt Krause,
lässt sich der Ursprung genau nachweisen, sie gehören der Übersetzung
des FlorentinexB Lapus au; zum beweise lege ich sofort den Veucdiger
drack fOn 1496 fol. tot, dessen schlosswotte lanten: Vürorum mt-
wirium uitae ex Plutarcho Graeco in taiinum esrsas; solertique eura
emuendatae fnelicifer expliciunt: Veneftis imprexme per Bartolutneum
dB ^ ^nis de Fortesio Anno nostri aaiuatoris. 1496. die octo Mensit
Jmtum. (sie). Ich habe das buch, das einst der hersogliohen biblio«
thek zu Gotha als dublette angehörte, früher auf einer auction erwor^
hen, jetzt die betreffenden stellen genau durchverglichen, lege auch
die vergleichung hier vor: die Übereinstimmung ist evident. Frag-
ment 1: stehe theil II fol. 68 rückseite z. 7—41, iragmeut 2: fol.
71 Torderseite s. 3^84. Daran knflpften sieh einige knne bemer-
kungen vonfntnche, Eckstein, Leatsch Aber die hftnfi|keit und ent-
•chaldbarkeit von solchen versehen; auch wurde von einem mitgliede
bemerkt, dass auch in Berlin diese berichtigung gefunden sei [nähe-
res in hett 4]. — Am dritten tage füllten die hauptsitzungen abge-
sehen TOn geschäftlichen mittheilungen die Vorträge des prof. dr.
Opptrt aus Paris: 'über den heutigen stand der keilschriftforschnng
m»d über die beziehung Assyriens zur biblischen geschichte und Chro-
nologie', und des prof. dr. Rohde aus Kiel: 'über ^iechische no-
Tcllädichtung und ihren nsammenhang mit dem onent*, an wel-
chen Tortrag der nnterzeichnete sich erlaubt hat ongefittir folgende
Worte zu kuflpfen : er glaube zunächst sich mit der Versammlung in
▼olLster Übereinstimmung, wenn er dem Vorredner dank für die eben
so gelehrt als schön vorgetragene darstellung ausspreche: er wisse
ans eigner erfiahmng , wie yiel seit nnd ansdaner Stadien anf diesem
wegen der bescbaffenheit und Zerstreutheit der quellen so schwierig zu
behandelnden gebiete erforderten. Die sache selbst betreffend, so zeige
sich auch hier die grossartige fruchtbarheit des hellenischen geistes:
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164
Kleine philologische zeitnng.
Nr. 3.
denn auch das, WM er nur nebenbei und im vorübergehen behandelt
babe, ■cheinbar gani nnseheuibareB, lei ftr fpitete Tdlker eine quelle
für eig^e schOoe produciionen geworden i habe zu weiterer und ge>
deihlicher entwickelung der cultur beigetragen, eine bemerkung, wel-
che bei den mannigfachen angriffen, die jetst segen das ciamische
alterthum gerichtet würden, wohl ni^t gaaa über! fiisi^ sei üebrigeot
glaube ich in manchen punkten von dem redner abweichen zu mfiBsen:
80 zuerst in clor benennuntr * riovellpnliteratur' : ich weiss freilich,
wie man altes mit nt umodischen anadrücken zu bezeichnen, als da
sind die linke, tories , dunkelmäuner, international u. s. w. , jetzt für
geistreich und freisinnig nnd was weiss ieh alles hSlt: allein es ist dae
▼erioBlirt, weil es den wahren Standpunkt verrAokt nndsnsehiefer auf-
fasflung des alten verleitet. Da nun diese sog'Tiannfpn novellen der
mit dem hellenischen alterthum auf das engste verwachsenen mythi-
schen anläge entstammen, so würde ich mythische endUilnngen, grie-
chische &beleien, milesiRche fahrten oder sagen und dergleichen vor-
ziehen; gebrauchen doch die alten liZt^oi, fahulae, fahellae auch in
sehr verschiedenem sinne. Doch dos ist eine nebensache: ein wich-
tigerer punkt als ein die methodo betreffender ist folgender: fragen
wir nftmlicb, wie Bohde an seinen anf den ersten blick so flberraschea-
den resnltaten gekommen, woher er die schöne Verbindung, den engem
ansammenhang m die so zerrissene Überlieferung gebracht hat, so
liegt das wohl in dem kühnen vom parallelisiren gemachten gebrauch :
so geistreich nach neuerm Sprachgebrauch das aber auch scheint, so bleibt
es doch eine sehr gefährliche und trügerische sache: führt daher auf ab-
wege die Italiener, namentlich Boccaccio, auch erzeugnissc des mittel-
alters auf diese Spätlinge griechischen geistes anzuwenden. Demnach
muSB ich das über Aristides gesagte für unerwiesen, noch sicherer das über
die 9vßaQ$nxoi koy» behauptete lÜT nnricbtig ansehen: diese Xiyp$ stehen
der äsopischen mbol \n-\ nüher, wie ausser anderen auch die Xoyo»
xvngio* beweisen dürften : auch manche andere so schön klingende
combinationen dürften vor einer nüchternen kritik nicht bestehen.
Dagegen trete ich dem redner darin mit freuden bei, dass diese er-
säblangen anf griechischem boden entstanden nnd Ton Hellas nach
dem Orient gewandert seien, nicht, wie man jetzt meist will , umge-
kehrt: für diesen den griechischen Ursprung lässt sich mein ich auch
Homer aufführen. Denn wenn Patroklos am lager des verwun-
deten Eurypylos (Horn. IL 0» 400) diesen mit erfreut, so sind
das deutlich ßdv^ot, ersählungen und swar, da als dichter Patrokloa
nie erscheint, prosaische: wenn er ferner beim wegj^ohen sagt, dass
in dieser Unterhaltung der St^ifintuy des Eurypylos fortfahren könne,
so sind diese erzählungen allgemein bekannte, populaire, voiksthüm-
liehe » also novellen , anmal da in ihnen eben wegen des die
liebe eine rolle spielte: man denke an Ares und Aphrodite in Odyss.
9; Und weiter ziehe icli hichcr das vielbesprochene oaQtXnv (Oom.
II. X, 122) — von was anderm erz&blen sich denn jungfraueu und
jünglinge als von der liebe? Der gedanke an die entstehung de«
menschengeschlechts führte ja von selbst darauf. Sie, diese homeri-
Bche jugeud, kennt also liebes-novellen und zwar prosaische ; an poe-
tisch abgefasste erinnert bei Homer nichts und ausserdem sind nach
meiner ansieht, die ich hier nicht weiter entwickeln kann, die keime
der prosaischen kunstformen eben so alt, wie die poetischen, bestehen
lange neben ihnen in kunstloser form. Und dies also sum beweia
des alters der novelle, wie ihres griechischen Ursprungs ; es hat also
der Orient von Hellas gelernt, ein nachweis, der vielleicht auch unsere
Orientalisten geneigt macht, den philologen sich zu nähern und das
von uns zu lernen , was allen noth thut und von uns am besten ge-
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Nr. 3.
Kleine philologische zeitung.
165
Itnt werden kaon, die methode. Dies der dritte img, dessen nach-
mittag der von der stftdt freundlichst veranstalteten fahrt nach War-
nemünde gewidmet war: bei der zurückkunft am abend war das
rathhaus prachtvoll illuminirt. Der vierte brachte die vortrage des
dr. Heinrich Sohmidt aus Wismar 'über den bildlichen ausdruck
der Orieehen' nad den des dr. Pfitzner inParchim: 'dierakteriftik
der beiden florentiaischen handschriften des Tacitus*, daraof die
referate der sectionen , deren aufgaben dem kreise dieses Anzeigers
femer liegen und das schlusswort des Präsidenten Fritzsche: nach
der in nnaem ▼eraammlmigeii bettohenden sitte war nim nameiiB
dieMT der 80. Versammlung deutscher philologen denen dank aus-
zusprechen , welche der last der vorbereitenden geschäfte und der
gelungenen durchfiihrung der Versammlung sich unterzogen hatten:
dies zu thun, war von mehreren selten in letzter stunde dem unter«
teichneten aufgetragen und tpneh er deshalb ungefthr folgendes: 'es
ist mir der ehrenvolle auftrag geworden, den dank der Versammlung
denen auszusprechen, welche es uns durch ihre aufopfernde thätigkeit
ennögUcht haben, diese ananregung so reichen, iurdernden, von jedem
iumIoo freien, der wieseneehaft und dem heitern Terkehr gewidmeten
tege hier Terteben zu können. Und so danken wir zuerst dem Präsi-
dium, und vor allen dem Präsidenten, der, ein jubilar, nicht allein
den mühsamen vorbereitenden geschäften sich unterzogen , sondern
auch zu unser aller freude die Versammlungen mit jugendlicher kraft
gdeitet hat: — wir danken dem Tioe-prAsidenteo, der to eifrig nnd
nnermfidlich überall auf Ordnung gehalten: findet er aneh den lohn
flir seine mühe waltung darin, dass er in mannigfach philolofTiKcher
aibeit dem j^hilolegen-präsidenten , der Gottfried Hermann so nahe
ilekt, bfllüreielie hand nat leisten können, to wird ihm untre dank-
beie aaerkennang aneh erfreolich sein, — wir danken dem secretariat,
den verschiedenen comite's , vor allem dem wohnungs-comit^, dessen
vielfache noth uns doch schliesslich nur zur freude und beruhigung
gedient hat; zur freude, da uns reichliche gelegenheit geworden, Eo-
stoek*t gattfrenndschaft kennen zu lernen, ror beruhigung, wdi, wenn
wie hier gehochzeitet wird, die Sicherheit vorhanden, dass, wird dat
deutsche reich vom feinde bedroht, Meklenburgs zahlreiche schaaren
wieder das ihrige zum siege beitragen; — wir danken der ehrwürdigen
mnrenit&t für die nne erwiesene anfnierktamkeit, danken der ttadt
and ihren Tertretom ftlr die vielen thatriLchliehen beweise des war-
men interesses an unsem bestrebungen : ganz natürlich, da Rostock
eine atadt des Apollo : diesem ist ja die zahl sieben heilig und in Kostock
liod sieben hauptstrassen, sieben strandstrassen , sieben thore, sieben
kdrehen mid anster anderm sieben linden auf dem rotenberg: to
weilt denn in Rostock auch Dionysos, dera die rose heilig: und wie
einst Delphi durch pflege der ehrenämter dieser götter die cultur
von Hellas förderte und bestimmte, so wünschen wir, dass es auch
Botteek TergAnnt aein möge, dnroh krftfHget forttehreiten auf seiner
bahn zum heile ICeklcnburgs und des deutschen reiebs die edelsten
?üter des lebens und wahre freiheit erfolgreich zu pflegen und für
sie wahre begeisterung dauernd hervorzurufen. Und in diesem sinne
rufen wir philologen: Rostock lebe hoch!' Und mit diesem hoch
sehlost die Tersammlung. — E. v. L.
Qöttingen. Zwei partcien bekämpfen sich nicht nur in unterm
engern Vaterland, sondern in allen erdtheilen in dieser zeit, der fest-
gegliederte ultramontanismus und der in mancherlei gruppen sich
spaltende UbeiaUnnus, der sieh someist mitdem protmtantismusiden-
tiflcirt; mit diesem kämpfe hftugt die pflege und das gedeihen der
dassiseheB phüologie, ihre weitere entwicEelnag überhaupt auf das
Fbilol. Ans. YIL 11
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Kleine philologiBclie leltnng. Nr. 3.
engste snmnmexi, da er schlieflslieh die erzichung der nfttimi und eo-
mit die nustalten für die erziehun^, also die schule, das gjmnasium,
die universit&t beeinflusat und bestimmt. Um nun die kämpfe gehörig
zu würdigen, bedarf es der rück blicke; sie lehren, wer von den beiden
ftieitaideii die gröaaeie tbfttigkeit entwickelt, die gröesem erfolge
endelt. Und d» giebt, wie ea scheint, f&r den ultramontuiiiimas ein
aufsatz ons dem augnst d. j. in der Schweizerißchen Grenzpost (Basel)
einen Hicheren anhält, aus dem wir deshalb hier einiges mit ein paar
Zusätzen mittheilen. In Spanien, heiBitesda, verlangt der päpstliche
nnntius Simeoni vom minieterinm, dan die schule der katholiediaii
geistlichkeit überlassen, dass die von der früheren regierung ein-
gezogenen gütcr wieder ausgeliefert werden . dass die civilehe aufge-
hoben und die katholische religion als die einzige in der armee ge-
glättete xeligien anerkannt wem. Spanien iet in der band der jeeuitMi
imd eine ihrer provinsea. — Anders stehen die dinge in FrankMieh:
hier thut die national-versaramlung nichts für die bildung der massen,
bischof Dupauloup hintertreibt alle« derartige ; sie lieferte den höheren
nnterricht anf gnade nnd nngnade der elerisei ans. Das volk ist dem
krassesten aberglauben TecbUen, et ecbwOrt auf die matter gottes
in Lourdes, auf die nonne Alacoque, von gott selbst wird nur in
zweiter linie gesprochen und gelehrt. Das bud^^et lür den römisch-
katholischen gottesdienat steigt gegenwärtig auf frcs. 51,695,945, wo-
sa noob die kosten fOr die feldpatrat und den milit&rgotteedienit
kommen. Die clericalen haben sieb der arbeiter, der presse, s&mmt*
lieber schulen, aller wohltbiltigen und gemeinnützigen anstalten, sie
haben sich der armee bemächtigt. In jeder kaseme steht ein beicht-
stahl, jeder loldat muse im jähre Tiermal belebten. Wer niobt
blinden gebonam beweist und sich devot zeigt, wird beim avance-
ment übergangen. Soviel als möglich werden jesuitenzöglinge der
armee zugeführt; im jähre 1874 kamen 773 in die militärschul©
von Saint-Cyr, 245 in die polvtechnische und 147 in die marineschule.
Kein wnnder, da in Frankraidi von kirehlieben besebäftigungen 79,584
priester und 124,893 nennen leben. Alles in allem zählt Frankreich
309,383 geistliche personen. Von 1852 bis 1859 erhielten die weibli-
chen körperschaften an dotatiouen fircs. 5,789,755, durch testamente
free. 8,232,824, sosammen in teebs jähren 9,025,577 fros. Im j. 1859
besaseen sie gmndeigenthum im werthe Ton frcs. 105,870,000, mit
einem ertrage von frcs. 3,641,000. Der gmndbeaitz hatte 1859 einen
flächeninhalt von 14,600 hectaren, anno 1850 von 9185, was in zehn
jähren einen Zuwachs um die h&lfte ergiebt. Wenn es so fortgegan-
tren ist, besitzen sie gegenwftrtig 30,000 hectaren, das departement
des Loir hatte 1874 98 manns- und 341 frauenklöster , 25 mehr als
1861. Die macht der Geistlichkeit steigert sich jetzt durch diegründung
von katholischen Universitäten, d. h. von Universitäten, die ganz unter
der eontrole der bisohSlb stehen, anf denen nnr ehie Tom Yatican
approbirte Wissenschaft, also wiiM&schaft nach den grundsätzen des
Syllabus gelehrt werden darf: man sieht, die clericalo partei sucht
die Organisation des gesammten Unterrichts in ihre band zu bekommen
und sich dadnreh dominirenden einfluss auf allen gebieten des lebene
SU sichern: sie glaubt dadurch sicherer tum nele su kommen als
durch blnt(>nde mädchen und ähnliche wander: es offenbart sich also
hier in Frankreich der in seiner art grossartige versuch der hierarchie,
den im 19. Jahrhundert so mächtig emporgewachsenen geist der freien
forsehnng an bannen und mit den ideen tou 1789 gfaulieh mahxt-
räumen. Soweit Frankreich: von Italien wird berechnet, dass sein
clerus ihm 440 milHonen im jähre kostet, und darauf hingewiesen,
wie die ultramontanen in der national-versammlung allmählich wieder
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Nr. 3. Kleine philolog^he zeitimg. 167
wuporkonunen. In Oesterreich beitdien 463 manns- und 290
frauenlrlSpter. lui j;ihrc 1851, also kurz vor dor concordatlichen re-
ftction, pab es in Oesterreich blops 417 nianns- und 152 frauenklöster
mit ü;i7U möncben uud441ü noimen: nach der letzten Zählung von 1871
aber sMbt es 7290 mOnehe und 6001 nonnen, nuNunmen 13,291. Auf-
fiüleoa haben sich seit 1851 die jcsuiten Termehrt. Damals existirten
nur 3 jesnitenklöster mit 16 mitf^liedem , dagegen 1871 schon 37
klfister mit 527 mitgliedem, zu welchen jetzt noch die vielen aud
Denttchland und Itauen ausgewieaenen kommen, die in Oesterreich
ein asyl und bei der aristokratie besondere protection finden. Auch
die den Jesuiten affiliirten Ligorianer haben sich stark vermehrt : 1851
besassen sie noch kein kloster, jetzt haben sie deren schon 11 mit
205 insasäen. Die söhne des heil. Franziskus, also bettelmönche, be-
ntwn jetit 110 UOster (10 mehr als im j. 1851), welche 1451 insaiBen
d^en. Aach die frhre» i^norantins und die scbulschwestem, deren
es TOr dem concordate keine gab, zeigen 1871 die ersteren bereits
einen stand von 93 mit 7 klöstern, die letzteren 567 mit 49 klösiierji,
■thife Ytelen nntenichtaanstaUen «ad peneionaten filr tOchter wob den
laiehen und vornehmen ständen. Benedietiner ^ebt ee 1003, welche
21 prachtvolle abteien bewohnen und zu den reichsten grundbesitzern
in Oesterreich gehören. In Tyrol^ kommt auf 367 einwohner ein
mOnch oder eine nonne. — In hinsieht anf mönche und nennen nahe
verwandt mit Österreich ist Bayern , wo im j. 1842 es 256 mftnn-
liehe ordcnsglieder gab, im j. 1867 schon 941, ende 1872 gar 1233.
Die weiblichen genossenschaften hatten im j. 1840 erst 716 niitglieder,
im j. 1847 noch nicht 1000, im j. läöO schon 2124, ende 18t)3 bereits
8504, nnd am seUnaBe des jahres 1878 nicht weniger als 5054. — In
den katholischen provinzen Preussens sieht es nicht besser ans.
Köln besitzt 10 arten männlicher und 31 arten weiblicher orden und
auf 213 katholikeu kommt dort ein geistlicher , in Aachen einer auf
HO, in MQnster auf 61, in Paderborn auf 83. — Von Belgien sei
hier nnr erwähnt, dass Ton 1846 bis 1856 die labl der ordensgeist-
lichen sich um 1000 vermehrt hat, und dass es dort 96 mäuiilicho
und 109 weibliche orden giebt. Wie überall in den ultraniontauen
strichen, geht die Volksbildung auch hier rückwärts. Von 753,200
kindem im schnlpflichtigen alter besoehen nur 592^75 die sohulen,
so dass 156,434 ohne allen Unterricht bleiben nnd 88 procentder re-
cruten nicht schreiben können. ~ In den benachbarten, vorherrschend
protestantischen Niederlanden brachten die ultramontanen es so
weit, dass die aatielerioftle paitei gegenwärtig ein mehr von nnr Tier
stimmen in der kammer hat, nnd bekanntlich soll auch diese majo*
rität ihr jetzt entzogen werden. — Für die erfolge der ultramontanen
in England sprechen die wähl Mannings zum cardinal und die vielen
Übertritte in den hohen und höchsten kreisen, wie z. b. der Norfolk.
— Wie in Europa hat der nltramontanismus auch im Orient worseln
zu schlagen gesucht, üeberall strebt er nach der herrschaft, in vielen
l3ndern ist er auf dem besten wege zu diesem ziele, und wo ihm
widerstand entgegentritt, unternimmt er es ohne weiteres, die existenz
des anbotaslssigen Yolkes nnd Staates selbst sn bekriegen. Fasst man
dies zusammen , so sieht man deutlich eine einheit, eine leitende
macht: hat ihr der ^egner ein gleiches entgegenzustellen? Er ist ja
deutlich auf einen viel kleinem räum beschränkt: fängt er auch an
in einzelnen ihm bisher verschlossenen landen sich xn rfihren nnd
fester anfontreten , es wird gegen ihn das terrain schritt Tor sehritt
hartnäckigst vertheidigt und nur der gewalt von oben gewichen: es
bedarf also sehr, sehr grosser anstrengung, um zu gleiclion erfolgen
zu gelangen i sie werden gewiss nicht fehlen, wenn nur die freie for-
11*
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Elleine philologische zeitung.
Nr. 3.
tohviig auf TCchie weise gefördert, dieeer ihr weg nicht Terkümmert,
Tielmehr grOüBrtig geöffnet wird.
Guttingen. Der 3., 4., 5. october waren für Oesterreich hohe
festläge , indem an ihnen zum gedächtniss des vor hundert jähren
erfolgten anschlusses des henogthums Bukowina an den kaiserstaat
die enthüllung des Auttria*monnment« in Czerno witz und eben-
daselbst laut entachliej'siinp Sr. Majestät des Kaisers vom 7. deccmber
1874 und des dadurch herbeigeführten reichsgesetzes vom 31, märz
1875 die eröffnung der deutschen Franz- Jose ph- Universität statt-
hniL Die TorbereitaDgeii tu dieier feier waren echon eeit Iftnger
begonnen, einladungen und anderes dnrch behörden beacbafft: denn
erst am 22. september 1875 konnte sich «um engten male der all-
mühlig zusammengekommene senat der neuen Universität versammeln;
da wählte er zum recior den prof. dr. ior. Tomanctuk und traf für
die erOffnnng die noch nOthigen anordnangen. Ali nntt der 8. octo-
ber herankam, fing Czernowitz an sich auf sehr merkbare weise zo
beleben : denn von allen Beilen strömten deputationen und einzelne
landesbewohner herbei, so da$i> diese eiuweihuug sich zu einem wah-
ren nationalfeete gestaltete: QberaU trat die ansieht hervor, daw der
Kaiser der provinz kein fördemderes geschenk hätte machen kOnnen
als gerade die Stiftung einer Universität, eine ansieht, die gar man-
chen b&rger — und auch magistrat — deutscher universi^tsstädte
befremden dfltfte, da in denen man sich gewOhnt, die Universität eben
nicht hoch so achten. In Czernowitz aber kündigten am 8. october 1011011
6 uhr morgens böllerschüsse den beginn des festes an; mittags gegen
2 uhr fuhr in den geschmackvoll dekorirten bahnhof der courierzug
mit Sr. excelleuz dem miuister Stremayr begleitet von dem sections-
chef dr. tthnuiyr nnd dem Statthalter Pmo ein, gleichseitig mit einer
reUie eingeladener und angemeldeter festgtste nnd deputirten der
österreichischen und deutseben Universitäten: von den letztern war-,
jedoch nur GOttingen und Strassburg, erstere durch professor dr. theoL
und phil. de Lagarde, die andere durch ihren rektor, den professor
dr. Seh9MlUr vertreten. Eingeladen waren anch die flbrigen dent-
sehen Universitäten; es ist zu bedauern, dass so wenige ihre theil-
nahme an der gründung einer deutschen Universität an der ostmark
Deutschlands genügend haben bezeugen mögen. Freilich den, der den
anfden dentschenuniTertitfttett jetrt herrschenden gfdst kennt, befirem-
det das nicht: wahres interesse an der nniTersitit, erkenntniss der
gründe und dos wesens ihrer einrichtungen , wahre collegialität ver-
schwinden mehr und mehr; ieder denkt zeitgem&ss nur an sich: so-
aaeh bemerkt man anch nicht, wie man ein stück nach dem andern
von der noch in so geringem masse vorhandenen Selbständigkeit anf-
giebt und auf dem wege ist, die universitilt zur schule herabsinken
zu lassen. Hier in Czernowitz aber ist es noch anders: sämmtliche
Würdenträger des herzogthums und die schon anwesenden deputationen
waren warn empffonge der giste anf dem bahnhof nnd geleiteten sie
dann in ihre Wohnungen. Am nachmittag dieses tags beging man
ein volkfest, um sechs uhr abends fand offizielle begrössung der de-
putationen statt, dann Illumination, fackelzug. Der haupttag war
aber der vierte october« morgens gottesdienst in den verschiedenen
kirchen, der evangelischen, den katholischen, den giechischen, arme-
nischen, der jüdischen, nach 10 uhr feierlicher zug nach dem Austria-
platze zur enthiillung des A u s t r i a - nionuments , um 12 uhr zug
nach dem die stelle des universitäts-gebäudes vertretenden und im
innem mit Tielen lateinischen citaten als insehriften Tersehenen nnd
mit triumpbbogen sinnvoll geschmttekten pädagogium : nachdem im
banptsaaie die gftste, dann unter Tortriti der pet^llen dieprotaoren
Nr. 3.
Kleine philologiMbe seitang.
169
der nniTersität, an ihrer spitze den rector und die decane, ihre plätse
eingenommen, erschien Se. excellenz der minister in begleitong
dee laadespiflndenten Aleiani, des hofratha Z«ÄifMiyr ü. a. und er-
Uffiiete die neue Universität mit folgender rede:
„Se. majeatät unser allergnädigster kaiser und herr hat mit aller-
höchster entSchliessung vom 7. december 1874 den unterrichtsminister
•or Tomahme der die sofortige erriehtung einer nnlveisitit in (^er-
Bowitx bezielenden schritte zn ermächtigen geruht."
„Beide häuser des hohen reicbstages haben in rascher folge den
allerhöchsten intentionen entsprochen und so ist das reichsgesetz vom
31. märz 1875 zn stände gekommen, welches bestimmt, dass in Czer-
Bowiti eine Universität mit deutscher Unterrichts* und «ehftfti-
sprache errichtet and der regiemng die data nfitliigeii mitwl bewil-
ligt werden."
,Jn dankbarer freudiger erregung einen längst gehegten wünsch
erf&Ut la sehen hat die Bnkewiaa und ihre haiip&ta£ diese beschlösse
▼enumnnen, und die Vertretungen tob stadt und land haben
auch ihrerseits alles aufgeboten, um die regiemng in der ausfiihning
dieser schwierigen aufgäbe kräftigst zu unterstützen. Und so ist es
denn gelungen, dass wir in diesem angenblicke, an dem tage, den
der name unseres geliebten kaisert Terherrlieht, an dem
ta^, der das erhebende fest der hundertjährigen Vereinigung der Buko-
wina mit Oesterreich schaut, auch die eroffnung dor jüngsten hoch-
schale des reiches begehen. So ist die^e hochschule ein schöner
ahechlnn hnndertjfthrigen eiTilisatoriiohen wirkena nnd itrebeos, eine
edle morgengabe Oesterreichs und seines kaisers an das hofl^nnse-
reich aufblühende land, und der jubel patriotischer begeisterung, der
an dem heutigen tage die stadt und das land durchbraust, wird dau-
ernd nachklingen in den hallen der ahna tnater Francisco- Josefina
and ihie jünger st&hlen in dem feuer der Vaterlandsliebe, Ar die
höchsten aufgaben des menschlichen peist es. Forschung und lehre auf
den weiten gebieten der Wissenschaft hat die neue hochschule zur
pflicht und wie sich ihr hier zur forschun^ manch neues gebiet er-
dfiiet» wird tie ftr die lehre nene hilfte in den söhnen msh begab-
ter nationen finden.'*
„Fürwahr eine hohe und echt Saterreichische aufgäbet"
„Wie der Deutsche, so lebt und kräftigt sich ja auch der Romane
nnd der Slave gern am bome dentscher Wissenschaft; diese wird
ihm in noch reionerem wiansso das mittel bieten , seine eigne art zn
hegen und zu pfloporj. 'ie wird ihm aber auch mittel und antrieb
sein, gemeinsam zu wirken und zu streben zam heil und aom rühme
anseres geliebten Vaterlandes Oesterreich."
JB%, Miajestftt hat die gnade gehabt am 30. sentember dieses
|ahrs die stimmgsurkunde der neuen universltftt m nntsneichnennnd
ich bin in der glücklichen läge« dieselbe dem netor wiagit^lem der
aniversität zu überffeben.'^
„Es ist nicht bloes ein wnnsch, es ist meine fiberzeugong , dMS
die ehre, wQrde nnd treue der Universität gewahrt Ueiben wird in
den bänden dieses und jetles nachfolgenden rectors."
„In diesem sinne übergebe ich Ihnen die stiftungsurkunde der
nnirersität, und lade den herm dr. Lehmajr ein, dieselbe vorznlesen."
Nadi^bun der k. k. ministerialrath dr. Lehmayr dieser anffiur-
derong fidge geleistet, eigriff der rector magnificus dr. iur. Tomaszczuk
das wort, und beleuchtete in längerer rede die erhabenen idee, an
der äussersten ost^änze des reicbs eine neue pfiegstätte deutscher
Wissenschaft nnd budung sa erriehten , dankte den nftnnem , welche
thatkrillig den entsehlnss des kusers ansgefthrt, schilderte anf dae
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170
Kleine pbilolagieche aeitang.
Nr. S.
ipannendste die durch das merkwürdige zusammentreffen verschie-
dener natioualitäten so eigenthümliche läge der neuen nniTersität
imd schloss mit den werten:
„Des hohen Stifters der Universität zierender name soll ihr nene
begeisterung und neue anhanglichkeit verleihen ; hat die k. k. Franas-
Joaeph-universität irgendwo ehre geerntet in den kämpfen geistigen
ringens, aie wird den krani mit Oesterreichi fiurbeir neren und an
den herrscherthron niederlegen!"
Auf diese mit allrrorueinem beifall aufgenommene rede , die wie-
derzugeben 68 uns leider an räum gebrich^ — sie steht in der Czer-
nowiteer seitong Tom 5. oetober, nr. 827 — folgte die begrdssung
der Universität durch den k. k. sectiontehef dr. Ftcker im namen
der academie der Wissenschaften in Wien, dann die der delegirten
von den Universitäten in Graz, Innsbruck, Krakau, Prag, Wien, Klau-
beuburg, des freien deutschen hochstifts in Frankfurt a. M. , von
Stnwibinrg. dessen Vertreter hervorhob, dass er sich sneh im auftrage
des deutschen Reichskanzlers hier befinde; den sehlnw machte QOi-
tiogen mit folgender rede des professor de Lagarde :
,,Der Senat der Georgia Augusta zu Göttingen hat mich beauf-
wünsche , welche er in diesem schreiben niedergelegt hat, aneh per*
sdnlich und mflndlich auszusprechen."
„Wenn eine deutsche Universität von glQck spricht, so spricht
sie von arbeit. GOttingen wünscht aus warmem herzen ihrer jungen
Schwester das höchste glück, das sie selbst kennt, das ▼oUkrttffcige
eintreten in die wissenschaftliche arbeit."
„Wir erinnern uns, dass der mensch für nichts so dankbar ist,
wie für die förderung seines geistigen lebens. Die zeit ist auch jetzt
noch nicht da, in der der mensch Tom brodte allein lebte: er lebt
TOn dem werte gottes, wie es durch alle vier facnltäten einer Uni-
versität verkündigt wird, und dankt für die mittheilung dieses brodtes
mit der vollen liebe, deren er fähig ist. Möge die junge Universität
Ar die Wahrheit, welche sie TerUndigt, fUr die geistige sucht, wel-
che sie flbt, für die befreiung, welche sie dnroh die arbeit und die
ergebnisse der arbeit gewährt» ein reiches nuuws an Uebe ihrer schaler
eintauschen."
„Als drittes wünschen wir der jungen Schwester, daas sie recht
angenfiUlig dem grossen Staate dankbar sein könne, welcher sie in*s
loben gerufen hat: dankbar sein zu können, ist ja ftlr edle natoren
ein erstes bedürfnis. Wir wünschen, dass sie die schüler, welche sie
sich gewonnen, für Oesterreich gewinne: dass sie Oesterreichs ihr
anvertrante kinder yon stnlb in stafe anfwSrts nnd Torwfljrti fthren
mOge."
,,Ks i«?t hier so viel freundliches über die deutsche Wissenschaft
gesprochen worden, dass es mir wohl gestattet sein wird, noch einige
„Die vor-^ehung — wer wollte es leugnen? — hat dem Deutschen
den drang nach Wahrheit und Wissenschaft in die wiege gelegt.
Deutschland steht mit der Wissenschaft von hause aus, und indem es
von allen fremden lernt, in nflherer heriehnng, als andere Iftnder«
Darum bat Deutschland flberall da freunde, wo die Wissenschaft
freunde hat. Wir hoffen, dass es sie auch in Czernowitz haben und
behalten werde, und versprechen dafür von unserer seite für liebe
wieder liebe."
Darauf brin||t der landeshauptmann AjUim KochanowM riUer von
Simeem, die vniTersitftten , welche glfickwnnschsschreiben geschickt,
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Nr. 3.
Kleine philologisciie seitong.
171
und der rector - magnificoa glückwünsch-telegiamme zui kenntnlas^
wmiif letrtemr mit einer iwwn anipnbebe Uber die geliimg der
deotachen Wissenschaft die feier Bchlieest.
Abends 6 nhr bankett, das reich an toasten herrlich verHef : nach
dem toast auf den kaiser trank der minister auf das wohl der stadt
und nni?enttfti: entere, fthrte er aua, verdanke ihr aafblühen vier
^flemcbaften, humanität, tolerans, arbeit und loyalität: diese eigen-
fl^aften bürden dafür, dass die neue Universität hier mit offenen
armen aufgenommen , blühen und gedeihen werde. Ks folgte glän-
xeode erleuchtung der stadt, erleuchtung des Auätna-mouuments und
fiMkekog der Studenten; Teigl. Nene F^ne nr. 8892. Am 5. ootober
war als nachieier mittags 18 nhr aniifthrt der itndenien» abendi &
tthr solenner feste ommers.
Aus dieser skizze dürfte sich deutlich der deutsche character
der eehOncD Ibier ergeben, der flir die fbstgenossen dadurch noch
deutlicher herrortrat, doss schon jetzt Czemowits, eine verhältniss-
mSssig junge gründung, den eindruck einer dtirchaus deutschen stadt
macht: die Strassen sind rein und breit, die haiuser nach deutscher
weise ^baut und an »tüdte wie z. b. Gotha erinnernd; überall hört
man die dentaehe spräche, sieht viele bflbaehe Uden mit dentaeh be>
■ehriebenen schildern, freilieh eft darunter oder daneben aneh dae
rnmSnische und ruthenische, ja auch das polnische und russische —
aber die seitungen und unterhaltuugsblätter sind deutsch, der Deutsche
gern genhen, so dam» tritt keine nnerwartete etOrung ein, die stadt
bald eine ganz dentwhe nnd an nnnrerfirende wegen ihrer vielen präch-
tigen baulichkeiten — wir nennen nur die kirchen, die lutherische, katho-
lische , griechisch-orientalische, russische, romanische, die Synagoge,
femer das rathhaus, d£Ls stäodehaus, vor allen den leider noch uu-
TcUendeten pallast des griechisch-orientalischen erzbieehefs — eine
sehr lehöne deutsche stadt sein wird. Daher denn auch deutsche
Sitten: die n)iethen sind sehr hoch, 25 gülden monatlich für zwei
zimmer muss der professor zahlen: auch das essen ist theuer, allein
ee wird dnxeh einen braneh» dem man wegen seiner gemfltUi<^eit
dentnhen nnprnng Yindiebren mOehte, obgleich ich den nicht in be-
weisen vermag, in gewisser weise ausgeglichen, nämlich wo man den
mittagstisch nimmt, bekommt man das abendbrodt umsonst, ein brauch,
der bei weiterer gedeihlicher ansbildung gar manchen norddeutschen
Studenten nach Caemowits ziehen kOnnte. Dazu nun das streben
nach weiterer ausbildung , das gefallen an deutscher literatur und
poesie: dafür lieferte auch diese gründungsfeier den beweis, da sie
sich, wie obige skizze doch zeigen dürfte, zu einem wirklichen
TO Ike feste gestaltet hat: das gaoie herzogthum nahm daran theil:
daher denn anch die begeisterten dankgedichte zu ehren des KaiieiB (a.
Bukowinaer randschau nr. 4), der jubelnde empfang des rainisters — und
es ist ja auch in der that nichts geringes, in kaum eilf mouaten eine
nnirersit&t gründen and mit mSnnem zu besetzen (s. Augsb. AUgem.
Ztg. beiL zu nr. 204), denen man unbedingt zutrauen darf, dass sie
ihre ganze kraft an die hebung und den flor der jungen Universität
setzen werden — daher die von allen Seiten so wohlwollende aufnähme
der gaste, daher auch die schmuckreiche ausätattung der programme,
der einlamkarten , der speise- und Weinkarten n. e. w., es dringt ja
die liebe bis ins kleinste. Dies allee berechtigt, ja mahnt die
deutschen Universitäten auf das dringendste, namentlich in hinblick
auf die neuen unfreien katholischen gründungen in Frankreich diese
der freien wiseeMchaft huldigende nniTersitfttab ihre jüngste sohwester
freodig XU begrflssen und ihr für ihre liebe unsere liebe ent-
gegenanbringen. — Dies die erOffnnng der dentMhen uniYorsit&t Cier»
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172
Kleine philologische zeitung.
Nr. 3
nowitz. Für jeden, der es mit deutscher Wissenschaft und wahrer
bildung gut und ernit meint, man diese grfindonff ein bedeniendes
und glückliches ereigniss sein, sie nrass Mich in jedem aufrichtigsten
dank für den erhabenen Stifter henrormfen und für die neue stittung
den wünsch, dass sie zum gedeihen der höchsten menschlichen güter
blühen und wirken möge! — [E. v. X.]
Lueretiana. Es ist in dem wi^nschaftlichen leben immer eine
schwierif^keit, dass so oft persönlich sich unbekannte in difterenzen
mit einander kommen : aber immer sollte man doch das triviale qttf-
libet praesumttur öunus donec probetur contrarium in solchen iallen sich
snm gesett maohen: es wOiden dann die nSthig werdenden sdirift-
stfioke mhiger werden. Zu dieser betrachtung bringt uns der nns
»ngegangene hier folgende aufsatz, wo unser landsmann, dr. Brieger.
siSi gegen Munro's angriffe vertheidigon muss. Brieger 's entgegnune
lautet: ' The Aeodemy vom 18. sept. d. j. entfaftlt p.8(^ einen artikel
von h. Munro ' Lucretiug and hü edUors\ welcher gegen den nnter*
zeiclinotcu gerichtet ist. Durch zwei publicationen , von denen eine
wahrlich die kleine Ursache so grosser Wirkung ist, habe ich mir
den zorn des cambridger gelehrten zugezogen. Einmal ist er darüber
emp5rty dass ioh in der ankflndigung einer Lneresansgabe in den Mit*
theilungen der Teubner^schen Verlagsbuchhandlung 1875, 4 p. 55 nach
den Worten 'sehr viel ist auch in der grossen ausgäbe des Englände«
Munro (dritte aufläge 187 geleistet*, mir erlaubt habe dieses nicht
geringe lob mit folgenden worten einsnschrftnken : 'wenn schon der
hcrausgeber bald durch hartnäckiges festhalten bereits widerlegter
irrthdmer bald (' und ' ist ein druckfehler) durch zu grosse nachsieht
gegen eigene einfalle vieles verdorben hat'. Es ist für Munro cha-
rakteristisch, dass er in diesem urtheil eine — reklame sieht, dass er
femer, wenn ich ihn recht Terstehe, den mangel einer bfl|grttndung
dieses urtheils rügt, zn einer seit rü||t, wo ihm schon die eingehend-
ste begründung d»^8 hier gesagten im Jahresbericht Ober die litteraturzu
Lucrez vorlag, einer arbeit, von der er sich sagen musste, dass sie
Tor jener notiz geschrieben nnd snm dmek abgegangen war, nnd
drittens, dass er seine leser glauben machen will, solche beiläufige
nrtheile blühten in den 'Mittheilungen' dem stillen veilchen gleich
und kiimen dem beurtheilten nur durch zufall zu gesiebt, während
es eine grössere publicität, als sie jenes fliegende blatt gewährt, in
der philologischen weit gar nicht giebt. — Hiemach gehe ich nnn sn der
* aggravaiton* meiner angeblichen Verschuldung über. Wenn Munro
finaot, dass ich im 'Jahresbericht über die fortschritte der classischen
alterthumswissenschaft', heft 9, p. 1100—1129, zwar seine leistungen
▼ielfheh anerkannt, aber dies nnr widerwillig nnd oft in nnfreondli-
cher form gethan hätte, so brauche ich darfiber kein wort sn Ter-
lieren, da der jahresbericht, welcher jedem leser dieser Zeilen zugäng-
lich ist, auf jeder der Munro gewidmeten 29 seiten diese beschm-
digung widerlegt. — Den klagen über eine nicht genügend aner-
kennende benrueilung hat Hnnro den versuch der abwehr eines
wirklichen Vorwurfes vorangeschickt. Doch nicht den Vorwurf der
frans, g»'gen welchen er sich mit blinder entrüstung verthcidigt, habe
ich ge^en ihn erhoben, sondern einfach den, 'dass seine anschauung
▼on geistigem eigenthmn von der gewöhnlichen abwetehe', p. 1118,
eine ausilrucksweise, welche den Vorwurf des dobu niehtein- sondern
nuRPchliesst. Ks handelt sich hier um II 473, wo Munro Göbels ent-
deckung, dass umor 8 . . . uf Jfuat ein von sorsumqtte videndi abhän-
giger fragesatz ist, benutzt — er selbst leugnet das nicht — , das,
wodurch Gk^bel selbst daneben den text verdorben hat, beseitigt und
GObeb namen verschweigt. Wenn er jetst entdeckt, das sehen Uunbin
Nr. S.
Kleine philologische zeitting.
178
in seiner ersten ausgäbe wesentlich dasselbe wie Göbel gewollt habe,
•0 ftndert dse an der sMhlage gar niehte, denn Oöbel hftt Lunbin^e ed.
1. schwerlich gekannt, wohl aber Manro sowohl jene anigabe ab
auch Göbels Observv. T/ncr. p. 39. Munro handelt al80 genau wie
jemand, der eine von einem andern erfundene maschine verbessert
and dieselbe dann als seine erfindong angesehen wissen will. — An
dar sweiten elelle, p. 1128, wo ich denselben rorworf erhebe, liegt
die Sache anders, ^funro versichert die erklürunp unmittelbar aus
dem texte geschöpft zu haben und es blciVtt also nur das zu rrtgen,
dass er seine leser nicht davon benachrichtigt, wie vor ihm schon
ein anderer den überlieferten tezt nicht nnr richtig Tentanden, son-
dern auch die wesentlich richtige erUftmng veröffentlicht habe.
Ein billig denkender würdo dna nicht verschwiegnen haben. — W;i3
aber die verallgemeinerte beschuldigung betrifft, welche p. 1129 er-
hoben wird, so habe ich p. 1105 zn II 197 f., 517, 685, 743, wo Munro
allerdingv «shon frflher gezweifelt hatte, III 689, V 409 gezeigt, dass
Monro die , deren richtigerer erklärung er die Wiederherstellung des
textes verdankt, besonders wenn es zeitgenössische Deutsche sind,
nicht zu nennen mit seinen rechtsbegriffen durchaus vereinbar findet.
Wie er dabei Terfthrt, nm einer formalen Terpflichtnng der nen-
■ong anderer erklärer zu entgehen, ingt an schlagendsten II 685,
wo ich Phil. XXV. p. 67 das primtft figuris vor allem durch den hin-
weia auf die Wiederholung desselben ausdrucks VI, 776 gerechtfertigt
habe. Munro lässt die passendste und wichtigste belegstelle lieber
fort, als dass er den leier winen Hesse, dass er das richtige verständ-
nisi dieser stelle einem anderen verdankt. In ähnlicher weise verhehlt
er SU I, 1058 und II. 226, wer die änderung der indicativ(^ gefordert
hat, ZU der er hinneigt, ohne sich doch entschliessen zu können, tie-
ftdesD gegen allen winenBohaftlieben anstand nnd alles philologiecbe
gewinen nt ee endlich, wenn er bei einer so wichtigen frage, wie
die anordnung dor parfien des proöniiiinis ist — 8. jahresbericht p.
1103 — , sowohl die änderungsvorschläge als auch ihre urheber ver-
schweigt und so seinen lesem , so viel an ihm lie^t, die möglichkeit
seihet in prflfen, nimmt. — Das motiv fOr all dieses ist selbstaber*
hebung und eitelkeit. Wie prosf diese bei Munro sind, davon eine
probe! In jener entgegnung findet er es nöthig zu den oben ange-
führten Worten der 'Mittheilungen', die er deutsch giebt, die bemer-
knng in machen, 'grossen* beieiehne lüer *wutUriai, not intttteeiual
MC«/ Dai iat nun freilich bloss lächerlich; wenn sich aber derselbe
mann zu sagen erlaubt, ich wollte mich in der beurtheilung dafür
rächen, dass er in dem vorwort« zur 3. auü. von mir sage, ich zeigte
einen starken hang den text durch oonjektoren in ändern, so ist das
■ieht nnr- eine falsche Übertragung eigener denkweise auf einen an-
dern — denn dass ich für mein theil mich freue, wenn von mir em-
pfohlene textänderungen als unnöthig erwiesen werden, habe ich oft
genug gezeigt — , nein, es ist auch eine niedrige Verdächtigung, welche
miefa recbtlniigt, wenn dieser berr künftig fBr mich ntoht mehr
eztstirt. A. Brieger,
frDttinget}. Die 'national-liberale correspondenz ' vom 9. Septem-
ber enthalt über das höhere Unterrichts wesen einen von verschiedeneu
Zeitungen nachgedruckten artikel, der die arbeitslast der gjmnasiasten
beklagt nnd rSgt: es heisst da: seit Iftngerer seit ist in nnaeren
Höheren un tc r r i ch tsa ns tal t en , infibosondere in den gymna-
»ien ein übelstand einj^orissen, der die wachsende bcsorgniss und klage
aller beobacbter und insbesondere der eitern erregt, deren söhne die
ftniHchen arbeiten. Ei handelt eich hier kemesweg« nm einen
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174
Auszüge aus Zeitschriften.
Nr. 3.
miustand , der etwa xrar an eimelneii anstiüten eingerissen ist , son-
dern das Übel ist aUgcnicio. Wir könnten an einer reihe von bei-
spiolen nachweisen, dosa die schüler im alter von 13— 18 jähren, also
in der periode des wachsthums und der körperlichen entwickehing,
durchschnittlich hi» 10, ja bis 11 uhr abends mit ihren Schularbeiten
beschäftigt sind. Die Ursachen der ereoheinnng werden in flberfilllung
der Clausen, in der allzugrossen zahl von unterriclitaobjeeten [das ist
richtig: £. v. Z.]» im niangel an Zusammenhang zwischen den einzel-
nen classenlehrern u. s. w. geaucht und dann geschlossen: 'die kör-
Eerlichen folgen dieses verkehrten nnterriebtssystems liegen auf der
and, aber anch die geistigen liegen auf der hand * n. s. w. Also
Diestericeyiui redivitiis! Dass hie und da so wie hier gesaj^t fjefehlt
wird, ma<x sein: aber wenn primaner bis 10 ulir, ja auch bis 11 ar-
beiten, das Hchadet ihnen nichts: auch in andern brauchen wird von
jungen leuten dieses alters so lange und noch länger gearbeitet nnd
siehefinden sich wohl. Anch wissen wir ja leider aus zeitungen, dass
die primaner zeit haben , Zeitungen , romane und drgl. zu schreiben !
Die mängel des gymnasialwesens liegen anderswo: da von häuslichen
arbeiten liier ^redet ist, eo mag knrs ein flbeleiand hervorgehoben
weiden, nämlich der, dass zu privatavbeiten , d. h. su arbeiten aus
eigner wähl die schüler nicht angehalten werden : eben deshalb fehlt
ihnen jede eigentliche Vorbereitung für das academische Studium, daher
die faulheit namentlich in den ersten semestem!
Aeszfige aas ifHsrhriften.
Augsburger Allgemeine Zeitung: nr. 165: Christian Palmer : nekro-
log: seine verdieniBte als pädagog werden erwfthnt — Beil. zu ur.
Iw, 167, 168: Fr. Stieler, erinnerungen an Metz: eehr in beachten.
— Nr. 167: die expedition nach Olympia wird im august a. c. vor
sich gehen. — Beil. zu nr. 181: die Zeitschrift des historischen Vereins
für Schwaben und Neuburg: anzeige vom Jahrg. 11. heft 1 : darin
von B«u» beitrftge zur geschiehte des Augsburger eehnlweeene im
mittelalter : von Baumann eine notiz über allgäniaohe Ortsnamen:
Füssen käme nicht von faucen , sondern sei dat. pluralis von fuss. —
Zwischen Main und Fulda. III: schön geschrieben: darin ist gehan-
delt anch von LoUekm», den gebradem Orimm n. s. w. Beil. zu
nr. 183: Bädeker nnd Socin in FalSstina: anzeige von Budeker Palä-
stina und Syrien, von T<>l>l>'r, der das buch sehr empfiehlt. — Hans
Mukaris Kleopatra : kritik dieses gemäldes. — Beil. zu nr. 184: neue
Schriften zur geschiehte des reformationszeitalters : anzeige über
sduiften von Otto, Hehle, Sehwart, Wiekowatoff, Ltuu, Joaekvn, iSdbdli-
kerr n. t. w. von L, Geiger; sehr zu beachten: vergL anch b^. sa
nr. 158. — Auss. beil. zu nr. 189: kleine aber sehr beachtenswerthe
bemerkung über eolibus aptum {%. ob. beil. zu nr. 177) in Hör. Ep. I,
20, 24, die nicht nur genaue kenntniae mit der nenem Uteratur, son-
dern auch mit Horaz seihet — dinge die der leichtfertigen schreibeiei
von Düntzer ganz abgehen — zeigt: er empfiehlt Döderlein's er-
klilrung.' bequem für die sonne'. — Nr. 185: juristisches seniinar in
Berlin errichtet: es ist das sehr bedenklich: die schulmeistere i nimmt
aof der nniversitftt lichtlich zu : und weiB*t das auf das ungenQgende
des gegenwärtigen gymnasial-unterrichts nur zu deutlich hin. — Nr.
188: Schaani und ehrgefühl: äusserst scharfer artikel gegen die katho-
lischen bischöfe. — Beil. zu nr. 188: zur frauenfrago, Yon Karl Grün:
handelt Aber die Stellung und berechtigung der mn im leben. «->
L. Geiger, neue Schriften zur f^'cschichte dei reformationszeitalten.
II ; bespricht £iHtlm't Martin Luther. — Beil. zu nr. 189 : £, SehUtwr
Digiti^cü by
Nr. 3
Attssüge ans seitschiiften.
176
Pompeji. I: nach vielem bekannten wird ein Wandgemälde Laokoon's
tod darstellend genauer besprochen, endlich mancherlei Terfehltes in
der direction angegeben. — Geiger^ neue Schriften n. s. w.: HI:
bespricht Schriften über Luther von Lemme, Zimmer, Steinmetz, Koh"
Ur, Horawitz: sehr zu beachten. — Nr. 190: Gladstone über Schlie-
luann^s trojanische alterthümer: Gladatone sprach in London am 24.
jmi 1875 m der londoner arcbftologiielien gesellscliaft Uber Sehliomann :
er erkennt dessen grosse verdiente an, n< Hissarlik für die wirkli-
che statte des ältesten Troja , ebenso die gefundenen gegenstände
f&r sehr alt und setzt Priamos, dessen name in ägyptischen inschrif-
teo der 19. königsdynastie entziffert worden, darnach in das 15. jahrh.
tf. Chr., dH Bei das sicherste und Älteste datum fttr die enstens
Troja's. — Beil. zu nr. 190: Geiger, neue Schriften u. s. w. IV:
betrifft Schriften , welche die politische peschichte der zeit ins auge
fassen. — Die heutige Verwaltung derVaticana in Rom: klagt bitter
Ober die besehrfaünniffen in benntninff der bibliothek. — Der toh
Hehmed Ali den Engländern geeohenkte obcHsk soll nach England
geschafft werden. — In Pompeji sind holztäfelchen (pugiUaria) mit
schriftzeichen entdeckt: man hofft sie zu entziffern. — Beil. zu nr.
191: Lauth, aus altägyptischer zeit. I. Ilion nnd Helena: sprieht
meist für Schliemann und geht dann darauf ans das in egyptisohen
quellen über Troja sich findende zu besprechen: thcilt auch auszfipe
aus brochüren Gladstone's über Homer und egyptische Chronologie
mit : und sucht von seinem Standpunkte aus üom. IL Z, 229 f. und Berod.
14 116 sn erkliien. — BeiL sa nr. 192: Gottfried Friedlein: nekro-
log. — Beil. in nr. 196. 197: W. Chriii, Troja und die Troade. I.
II: beschreibung der reise, kommt dann nach Troja, erkennt Schlie-
mann's Verdienste an, wQnscht dringend weitere nachgrabungen und
iit fibeneugt, dass hier ncberlicb der ort, wo die alte Troja gelegen.
- Beil. sa nr. 198: IT. Ckritt, Troja nnd die Troade. Iii: sebildert
den Rückweg von Troja, verweilt auf Calvert'a farm , wo bemerkt
wird , dass über die läge von Thymbra sicheres neue von diesem
nicht gefunden sei, kommt dabei auf die ansichten des Euripides über
die läge Troja*s nnd eebliesst mit einem sehr lesenswerthen rfldrbliek
auf den stand der trojanischen ftage : die topographischen fragen
■werden dabei richtig in Verbindung gebracht mit der frage über die
beachaffenheit nnd entstohung der homerischen epen selbst. — Nr.
SOO: der Prager Profeesoren-conflict: ist beigelegt, wie es scheint. —
BeiL sn nr. 201 : Amiei, Hans Wunster, beitrag zur ältesten geschichte
der buchdruckerkunst: speciell für Aristoteles und Vergil zu beach-
ten; auch wegen lateinischer disticha. — Neugriechische benennungen
alter 6t«idte : imtima sage man nicht , sondern xt^ldafiara für ruinen,
bewiehne daa neseDhafto geeehleoht der Toneit n. s. w. —
BeiL zu nr. 302: fialimiMeete von bibeltexten in Qrottaferrata bei
Frascati gefunden. — Ausserordentl. beil. zu nr, 202: der angäbe,
dau anf dem meeresgrunde bei der insel Cerigo marmorsculpturen
▼em Parthenon in Athen lägen, wird widersprochen. — Kr. 204: die
OwiBOwitzer univenitftt. — Beil. zu nr. 206: anzeige von Wisd*-
meitter , der Cäsaren^wahnsinn der iulisch-claudischen imperatoren-
familie. 8. Hannover. — Beil. zu nr. 206. und nr. 207 : Lauth, aus
alt-ägyptischer zeit. III: bespricht Pharao, Moses und den exodus.
— Nr. 807 : wie et Colmar in den ersten jähren unter franiBeiseher
Herrschaft erging. — Nr. 214: Fr. v. Lifür, Kretafahrten. I. Vor
der Süd- und nordküste: sehr zu beachten. — Latith, aus altägypti-
scher zeit. IV : der zog des Chonsu gen Buchtan zugleich mit über-
setxung der anf Chonea bezüglichen offioiellen mkunide. Beil. m
nr. 2t5: IT. Onktm, die Staatslehre des Aristoteles in historiach-poli-
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176
AvBBfig« aus seJtschriften.
Nr. S.
tischen umrissen. Zweite hiilfto: lobende anzeige. — Laufh , aus
altägyptischer zeit. IV (scbluss aus nr. 214): zugleich mit blick auf
Xenopnon*fl Aubasu. — Nr. 216: ■Qditalienisclie zustände. I: aeii
bildang dei kSnigreichs Italien sei hier nirgends ein fortschritt walu>
zunehmen. — Nr. 218: bei Laihach ist ein pfahlbau entdeckt. —
Beil. zu nr. 219: rede Mommsens au der Berliner universiUit am 3.
august. — ^n. SKI nr. 2S8: beim bogen des GaUianiiB andern Es-
quilin ist unter andern eine inschrift aua Sulla^s Zeiten entdeckt» in
der das latein noch formen aus der älteateu zeit aufweis't, so yiive
statt nen- : die vcrordniiog darauf bezieht sich auf die rciuhaltung
üifeutlicher orte, und erscheinen daher neue worte in ihr, so pragon*
= nnrath, was also dem heutigen hrago des italienischen entspricht.
- Nr. 228 und beil. zu nr. 229: Fr. v. Loktr , Kretafahrten. II:
Canea und die umhegend wird geschildert. — Nr. 229 und 230:
Herinanna-denkmal-feier. — Nr. 230: dr, Hirsehfeld ist zum archäo-
logischen leiter der ansgrabungen in Olympia ernannt und werden
die arbeiten daselbst nach der Weinernte be^nen. — Beil. xu nr. 230 :
erklärunp des Frh. von Medrm f^egen eine von Victor Hehn in Jen.
L.-Ztg. d. j. nr. 24 gelieferte recension des buchea 'der hopfen': s.
ob. nr. 2, p. 115. — Nr. 231 : Verfügung der regierung in Münster die Über-
wachung des religionsunterrichts betreffend. — Die einweihnng dea
BermannsdenkmaTs. — Ein denkmal aus der Yarusschlacht : noHata
Uber den grabstein dea Manius Caelim, jetzt in Bonn. — Beil. zu nr.
281. 232: Lauth, aus alt%jpti8cber zeit. V: handelt besonders
▼on den in neuerer seit TeranÜMsten wrttOruogen an den alten mo-
numenten. — Nr. 232: die Hennsnnsfeier am 16. august 1875.
Katholische Universität in Angers. — Beil. zu nr. 232: das gymna-
sialwesen in Italien: es wird behauptet, dass die unterrichtsanstalten
— - und zwar alle, nicht allein die gymnasieu — des staat« mehr und
mehr an zahl der schfiler sinken, die geistlichen immer wachaeo, da«
also die freiheit einer organisirten macht gegenüber wie die kirche
nicht ausreicht. (Es ist das für das protestantische Deutschland sehr
zu beachten.) — Der lectionscatalog der Universität Marburg von
Marhurgenaia. (In einem der nächsten hefte erscheint eine genaue
anzeige.) — Beil. zu nr. 233: keltisches recht: bezieht sich aof das
buch von Mai)if' (ecfures of ihe earhj hüiorij of insttfufions. — Nr.
234: der Unterricht in Frankreich: man fängt au die folgen des neuen
unterrichtsgeeetMB in apfiren.-— Der eindmck des Hermannfestes auf
Italien. — Beil. ea nr. 234: Lauth, Papyrus Ebers. — Nr. 285: PÄ.
Wolff, die Wiedergewinnung Jerusalem's: nSmlich mit geistigen waflfen.
— Fiedler t ein priesterliches festmahl im alten Born: schluss in beil.
sn nr. 886: geht daToa ans, dass die kflcha in der kaltuvetehichte
eine grosse rolle spiele. — Beil. zu nr. 286: hebang des schulwesene
im katholischen Jura: es soll das Schulwesen eine waffe gegen Rom
werden. — Beil. zu nr. 238: die deutschen hochschulen , sonst jetzt
nnd künftig: schliesst an eine broBchrüre von Bona Meyer an. — Beil.
an nr. 241: Kreta&hrten, von Fr. «. Ltik&r, HL — BeiL an nr.
248: Sur deutschen theatergeschichte des 19. jahihunderta: beqireehaiig
des buches von Karoline Bauer, komödiantenfahrten. Erinnerungen
und Studien von K, B. Herausgegeben von A. WeUmer, 8. Berlin.
1875: es ist eine art fbrtsetsung des im Phil. Ana. IT. nr. 8, p. 42<^
besprochenen buches. — Beil. zu nr. 251 : Bjoems^eme Eljoerson, ein
scandinavischer dichter, dessen leben und leistunpen, namentlich auch
im Volkslied, beschrieben werden, sonst werden noch seine erzählungen
nnd dramen besprochen und gelobt. — Es ist in Wien ein p h i l o l o-
gt sehet Seminar eingerichtet und swar gananaoh der art des in
Nr. 3.
Auszüge auä Zeitschriften.
177
QStluigen beBtehenden; nur in der stellnng der anaterordentliehen
mi^li^er ist eine abweichung. — Beil. zu nr. 253. 254: Eretafabrtcn
TOD Fr. V. Lliher. IV, vom westgebirge: schildert lebendig das
pnMibt?oUe laad und das jetzige elend in ihm. — Nr. 255 der verfall
d«r oniTerntftt in Born nAoh dr. C. GnrTaed; et wird besonders fiber
die Terscbwendang in der verwaltimg geklagt: unter dem pabst
WÄre ea besser gewesen. — Beil. zu nr. 255: das Nilfest : es ist das
fest zu ehren des steigenden Nil: ähnliches geschah schon in den ill-
teaten zeitcn. — Nr. 257 : dem Athtnaeum wird geschrieben, dass der
gat erhaltene nlt-rGmitche thurm in Boorm, der den ichlnn der
«BlMdeitung des Sertorios bildete, auf befehl des stadtraths abgetragen
ist: um 75 a. Ch. mosste er erbaut sein. Der tempel der Diana
ebeo&Us in Efora, bis dahin als schlachtbaos benutzt» ist jetzt ge-
■lobert and unter gekOripfen acbuti geatellt. — BeiL in nr. 257: dr.
Hirschfeld, der ureUologische leiter der anegrabnngen in Olympia ist
dorthin abgegangen und hoftt man die ausgrabungen selbst bald be-
ginnen zu können. — Beil. zu nr. 258: zur theologen-frage : bespricht
zwei artikel aus 'dem neuen reich' über 'die Zukunft der theologi-
tehm fiMBnltftten* und fiber 'die TorbUdung der theologen\ welene
die theologischen facnlt&ten ffrade zu aufheben wollen und die theo«
logitiche Vorbildung der geistlichen verwerfen, weil eben die theolo-
fie keine Wissenschaft sei: der ref. bekämpft diese ansichten, weil
ie Verfasser jener artikel ei mit dem ehnnenthnm halten und dies
der menschheit erhalten wissen wollen und sucht die liberale theo-
logie von d»'m Vorwurf der unwissenschaftlichkeit, der halbheit und
nnklarheit zu rechtfertigen, bekämpft denn auch die prakti.schcn
Torschläge jener aufsätze: aber alle diese mänuer sehen unklar, da
•ie wie ee aebeint, die trostlose Torbildung nieht kennen» mit der
die theologie itndirenden auf die Universitäten kommen : da ist anch
nicht eine idee von wissent^chaftlichem streben! Und das vermag dnr
academi.sche lehrer auch bei dem besten willen und allem zeuge dazu
mir in sehr seltenen ftllen in erweeken, namentlich, wenn st^tsprü'
fangen an den Universitäten hinzukommen. — Beil. in nr. 259: die
Ingländer über französisches familienleben. I.
Neue Jahrbücher für philologie und paedagoyik bd. CIX und CX,
hft. 9: 03) Anz. v. A, Aauck: homerica carmina cum potiore
leelionii ▼anetate. Vol. II, p. I. (Berlin 1874), Ton A, Ludmek in
Königsberg, p. 577—596. — 94) Homerisches, von F. Eysaenhardt in
Berlin, p. 597— (>00. — 95) Das Homeri'^che haus, von IT. Rumpf in
Frankfurt a. M., p. 601—609. — 96) Der kCyos der Odyssee in Ari-
stoteles poetik e. 17, Ton W. FrMntA in Hfihlhaasen, p. 609-612.
- 97) Zu Piaton, TOn H. KraU in Stuttgart, p. 612—613. — 98)
Deber den begriff der ethischen tragödie und des ethischen epos bei
Aristoteles, von E. Oofxchhch in IJeuthen, p 014—618. - 99) Zu Xe-
nophons aD&basis IV 2, von F. VoUbrecht in Otterudorf, p. 619—627.
100) Zn Thnkydides [I 85, 5. II 41, 4], Ton E. Hofmann in Wien,
p. 627—628. - 101) Anz. y. JT. JÜAnü: Uber das erste, zweite und
elfte buch der «ibyllinischen Weissagungen. (Frankfurt a. M. 1873),
von B. Badt in Breslau, p. 629—636. — 102) Zu Fronto, von lt.
Khutmann in Gera, p. 636 > 638. — 103) Zu Tacitas Agricola [c. 81],
von C. Meiser in Manchen, p. 638. — 104) Anz. v. M. Ainfft beriebt
fiber die Cartiushandschriftcn des ungarischen nationalmuseunis (Bu-
dape'it 1873), von E. Hedicke in Bielefeld, p. 639—647. — 105) Zur
technik der römischen dichter im epischen und elegischen versmass,
foa W. OMardi in Posen, p. 647 - 648. — 106) Znm dialogus des
Tsatu fe. 81], von S, lUhl in Berlin, p. 648. - Z weite a b -
t hei long: Kilmtkr, warn jnbilftam des prOT-^sohulraths dr. DiiUn-
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178
Amifige «OS leitschxiften.
Nr. 8.
burger in Breslau, p, 486. — Dr. Ad, Soihnahr, nekroloff tod dr.
Schirlitz, p. 438.
fifi. 10 u. 11: 107) Kleine beiträge zur griecbischeu litteraturge-
tohicbte, tod J^. SuwmiM in Oreifrwald, p. 646—676. — (85.) Homerische
abhandlungen II, von F. I). Ck. Htuning» in Husum, pw 677—690. —
108) Coniectanea. XI— XIV, von F. HücheU-r iu Bonn, p. 691—606.
— 109) Kritische bemcrkunf^t u zu des Dcmosthenes rede von der ge-
sandtecbaft, von H. Weil in Besanyon, p. 697- 705. — 110) Zu De-
moethenet rede gegen Leptine« [§ 15. 16J, Ton B, MoWmmm in Wien,
p. 705—706. — Iii) Zur ersten olynthischen rede iies Demoethenee
f§ 20], von C. Meiser in München, p. 706. — (62.) Berichtigung, von
JS. Förster in Breslau, p. 706. — 112) Eine griecbisch-deutscbe
eeitung, Ton J. JoUy in Wflnburg, p. 707—711. — (53.) Za den
Scholien der Hetiodiscben theogonie, von //. ^uek in TQbingen, p.
711 — 714. - 113) Die staatsrechtlichen beziehungen Ilomi n Capua,
von M. Zöller in Mühlhausen im Elsass, p. 715—740. — 114) Zu
Cicero, von F, W, Schmidt in Neustrelitz, p. 740—744. — 115) Zu
Q. OortioB Bnftu, TOn Jeep in Wolfenbimel, p. 745—754. — 116)
Anz. V. CA. Tkurnis Clodron epietolae ad familiäres (Paris 1874), vom
H. Weil in Besan^on, p. 754 — 755. — 117) Zu den fraguienten Ciceros,
von F. Hoppe in Gumbinnen, p. 755—756. — (Öl.) Zu Horatius Epi-
steln [l 20, 24]. Ton O. RiehUr in Onben, p. 756. » 118) Die neueren
Forschungen im gebiete des bibcllatein, von J. N. Ott in Bottweil, p.
757—792. Zweite ubthoilung: dr. Schaff, Boccaccio's latei-
nische Schriften bistorischon stotlea besonders in bezii^ auf die alte
geschicbte, p. 467. — J 'oUbrechty Elementargrammatik und lateinische
■pnebe Ton Vanieek, p. 498. — Pro|p«nime aus Wertphalen j.
1873, von HuUchtTf p. 588. — Philologische progmmnic aus Schlesien»
Sachsen, Brandenburg v. j. 1873, von Benicken, p. 529; p. 588« —
Frühle, zu der anzeige von Herbstes J. H. Voss, p. 542.
Hft. 12: 119) Ans. Yon FT. Cwruen: Aber dte «praebe der Etms-
ker. 1. band (Leipzig 1874), von Moriz Schmidt in Jena, p. 793— 818-
— (81.) Zu Honitius Kpisteln [T 10, 24], von A. Fleckeisen in Dresden,
p. 814. — (80.) Bericbtiguiig von F. Sc/ncfikcrt in Andernach, p.
814. — 120) Die alexaudrinischeu fragmcute in den Scholien zur
Hetiodiaoben theogonie, von H. Flach in Tflbingen, p. 815—889. —
121) Anz. von Ji. Arnoldt: die chorpartien bei Ariatopbanes, scenisch
erläutert (Leipzig 1873) von F. Hoppe in Gumbinnen, p. 829—831.
— 122) In Sextum Empiricum, von lt. Volkmann in Jauer, p. 831 —
882. — (n8.) Die neueren forsch ungen im gebiete dee bibellatein
(tcbluss) von N, Ott in Rottweil , p. 833—867. — 123) Zu den
vitae Juvenalis, von F. Riihl in Dorpat, p. 8G8 — 869. — Berichtigun-
gen im Jahrgang 1874, p. 860. — Register dor im Jahrgang 1874 be-
urtbeilten Schriften und abhandlungen , p. 870. Sachregister, p.
871. — ^ — Zweite abtheilung: prognunme aus der provins
Bchleswig-Holstein, von C. M., p. 596.
Bd. CXI und CXII , hft. 1: 1) Anz. v. W. Härtel: Homerische
Studien. I. Zweite aufläge (Berlin 1873). II. (Wien 1874.) Von
Guttao Meyer in Prag. [S. Phil. Ana. VII, 2, p. 73] , p. 1^. — 2)
Znr Odyssee [a 292], von F. W. ForMmnmer in Kiel, p.6-7. — 3)
Ve und »Jf, von (). Keller in Freiburg, p. 7 — 8. — 4) Die attische
naukrarieuverfassung, von G. Gilbert in Gotha, p. 9—20. — 5) Zu
Piatons Lacbes [20U»J, von It. Bobrik in Belgard, p. 20. — 6) Anz.
Ton O* KOrUt ttber personificationen psychologischer affeete in der
spätem Vasenmalerei. (Berlin 1874) von L. Julius in Dessau (Jetzt
in Rom), p. 21-27. — 7) Zu Euripides Elektra, von F. Itaurhemteiu
in Aarau, p, 28—32. — 8) Zur geschichte des harpalischen procases.
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Nr. 8.
Auszüge aud zeitschriftexL
179
?on F. V, Dmkn in Lfibeck, p. 33—59. — 9) Zur huidsohriftenkanda
des Aeßcbines, von H. Jiosrnberg in Katibor, p. 59—60. — 10) Zn
Horatius dritter eatire des zweiten buchs. von JS. Kammer in Königs-
bcig, p. 61—80. — 11) Zu Livius, von Ji. Mühl in Berlin, p. 80.
Hn. 2 : 18) Der begriff der tragischen ktttbania, von H. Boumgari in
Königsberg, p. 81—118. — 13) Horatiana, von W. Herbat in Pforta, p. 119
-122. — 14) Zu Horatius Satiren [I 4, 52J, von W. Teuffdiv. Tübingen,
p. 122. — 15) Zu Ovidiuä Amores, von W. (f'eMardi in Posen und
IT. Giih^t in Dresden, p. 122—124. — 16) Coniectanea. XV-XIX,
von F, BücheUr in Bonn, p. 125—136. — 17) Zar flberliefenmff8ge>
schichte und kriiik der opuscula Yergiliana, von E, Bährens in Jena,
p. 137—151. — 18) Zu QuintilianuB, von J. Clamsen in Altona, p.
151—152. — Zweite abtheilung: Kirehrter, grundrifls der grie-
ehifdien mytbologie nnd sagengeschielite der Griechen nnd BOmer»
•»gezeigt von Vollbrecht, p, 9&
Hft. 3: 19) Eie epheten und der Areopaj^, von G. F. Sch'Omann
in Greifswald, p. 153-165. — 20j Zu Thukydides, von B. Lupus in
Waren, p. 165—170. — 21) Ad Piatonis de re publica libros, von
B. Heller in Berlin, p. 170—174. — 22) Einige bemerkongen Uber
die athenischen epheten, von -/. PhUippi in Giesaen, p. 175—184. —
23) Zur makedouischen sprachfrape von Gustav Meyer in Prag, p.
185-192. — 24) Zu Piatons Theätetos [148 »bi yon ' Hsr mann Schmidt
in Wittenberg, p. 192-198. — 25) Zu Strabon, Ton O. M^litxr in
Dresden, p. 193. — 26) Die Qberarbeitung des PlautiniBchen Epidlcus,
Ton L. Jlcinhardf in Haderpleben , p. 194—200. — 27) Zur kriiik
einiger quellenschriftsteller der spätem römischen kaiserzeit. I— III,
▼on F, Oürres io DOsseldorf, p. 201-221. 28) Der codex Ambro-
naaiis Ton Cicero de ofBoiis, Ton F, Eyumkardi in Berlin, p. 221—224.
— 29) Za Aristophanes vögeln v. 553, TOn W. Gebhardt in Posen, p.
224. Zweite abtheilung: Haubach, über Soph. Antigene, p.
135. — Doberem, program me des berzogtbum S. Meiningen, p. 160.
Eft 4. nnd 5: 80) die läge dee Homerischen Troja, TOn 8Uih
in Frankfurt a. M., p. 225-263. — 31) Zu Homers Ilias I 414, von
O. Lange in Berlin, p. 264—265. — (2.) Noch einmal Odyssee « 292
und^ 223, von E. Kammer in Königsberg, p. 265—268. — 32) Ho-
merische abhandlungen. lU. IV, von P. I>. CK Hennings in Husum,
p. 269 -292. ^ 88) Zu Sophokles Aias [v. 858], too W. ff, Botcksr
in Meissen, p. 292. — 34) Zur litteratur der vergleichenden mjtho-
logie, von //. W. Schweizer-Sidler in ZiiTich, p. 293—299: A. Kuhn:
über ontwickeiungsstufen der m^ thenbildung (Berlin 1873), p. 293 — 295.
— ff, W, M09ek€r .* ftodien tor vergleichenden nythologie der (kriechen
nnd Eömer I (Leiprig 1873), p. 295—298. - //. Schwartz: der(rothe)
sonnen phallof) der urzeit ans der Zeitschrift für ethnologie (Berlin 1874),
p. 298. — 35) De Theocriti Adouiazusarum versu 77 , von F. Latent
iorf in Schwerin, p. 299 — 301. — 36) Zu rwei milesischen inscbriften,
Ton B, PUo in Danzig, p. 302. — 87) Zu Sophokles Oedipns anf Eo-
lonot, von B. Lu}>us in Waren, p. 803—304. — (16.) Coniectanea.
XX-XXIV, von F. BiicheUr in Bonn, p. 305- 340. — 38) Zu Ovidiua
Metamorphosen [XI 754 755], von F". Folie in Dresden, p. 340. — 39)
Zu Petronins [c. 2], von ff. BUlmmr in Breslau, p. 841-844. — 40)
Zq Tacitns Germania [c. 9], von K. H, Heck in Husum, j). 344—346.
41) üeber Tacitus Agricola, von A. Eussner in Münnerstadt, p. 34G - 350.
— 42) Anz. V. A, Eberl: geschichte der christlich-lateinischen litteratur
bis snm Zeitalter Karls d. gr. (Leipzig 1874), von JV. Teuffei in Tü-
bingen, p. 351— 354. - (15.) Zu Ovidius Amores [UI 1, 47, 48], p. 354.
43) Anz. V. W. Herbst: Johann Heinrich Voss I. IT, (Leipzig 1872. 1874).
foa Q, Qtrlund in Halle (jetst in Straasbnrg im Elsass, p. 855—367.
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180
Ansifigtt «ns'feeitsehrifteii.
Nr. 8.
44) Ueber den monatuiainen janius, von W. U, Eotcher in Meiiteii,
p. 367—368. Zweite abtheilung: Meitzer Johann ßohemus,
p. 190. — Seyffert, rec. von Ellendts lateinischer grammatik, p. 226.
— Ttraihomny philologenTemmmlung in Innsbruck , p. 238. — Pro-
gramme aas Scnlenen, Sachsen und brandenburg von Beniken, p. 250.
Rheinisches museum für philoligie. Xcnv folge. Bd. 30 , oft. 2:
üeber einige historische dramen der Griechen. Von O. liibbeck, p. 145.
— Die aufführungazeit des Flaatluischen Persa. Von (J. Goetz, p. 162. —
Eine qnelle det Stobaeui. Von J7. JHelt, p. 172. — Italienuehe my-
thcn. Von H. Usener, p. 182. — Das Zeitalter des Gy^a. Von JB.
Geizer, p. 230. — Zu den Meturaorphosen des Apuleius. Von
MohdSf p. 269. — Miscellen: hütortschM: Kodros bei Aristoteles.
Von C, JMdk, p. 278. — Die Polybianische beschreibnng der sweiten
Schlacht bei Bäcula. Von ff. Drogsen, p. 281. — Antiquarisches
KXrjgovt^ und nlrjQovy i« dtxaffrtjQta. Von Ji. JForsfer, p. 284. — Zu
dem spiel Sargaxiyda oder otngaxov ntgiarijogi^ . Von demselben, p,
287. — EpigraplUachet : Inschrift aus Cirta. Von J. Klein, p. 288.—
Orummatitehet : • Esna nnd Esui. Von X. Lang; p. 296. — Zu den
Tironißchen noten. 22. Von IT. Schmitz, p. 302. — Einige lateini-
sche wortformen in der Anthologie. Von O. Keller, p. 302. — Mu-
nichia ein phönikischer name. Von demselbtn, p. 304. — Hand-
BchrifiUdkMf tm lateinischen Anfhologie. Von Js. Baehren», p. 808.
— Zum Anonymus Valenanns. Von Ä*. ZangemeisUr , p. 309. —
Litterarhistorisches : Sophron und Piaton, Von R. Förster, p. 316. —
Kritisch-Kxegetischss : zu Euripides. Von 0. Ribbeek, p. 316. — Zu.
Plautus. Von TF. Teußel, p. 817. — Zn Horatius. Von demselben,
p. 319. — Zur Achilleis des Statius. Von P. Kohlmann^ p. 319. —
Zu Dracontius. Von M'. Teufel, p. 320. - Nachträge, p. 320. —
Böckh's Encyklopädie der philologischen Wissenschaft, p. 320.
Hit. 3: Zu Livius. Von J. Ki auss, p. 321. — 'Hlttcnxot Uaka-
t*n^*i9* Von J?. F9rd9r, p. 881. Zn 8eneoa*8 dialogen. Von JST.
A. Koch, p. 840. — Die Promulgatio tiinum nundinam, die Lex Cae-
cilia Didia und nochmals die Lex Pupia. Von Z. Lange, p. 350. —
Comiconim ffraecorum emendationes. Scripsit Theodorm Koek^ p.
898. — Noobmals der rOmisehe senatsbesohlnae hei Jowphu Antiqn.
XIV, 8, 5. Von L. Mendelssohn und F. Bäadd, p. 419. — ES VF und
0.ski?ch mehr. Von /''. Biicheler. p. 436. — Miscellen: historisches:
bchiöfahrtsabgaben der Aegypter unter den Ptolemäern. Von V.
Wachtmuth, p. 448. — Orammatisches : die hebräischen Wörter in
den lateinischen Glottar. Parisin. 7651 nnd Honao. 6210. Von
//. Rlinsch, p. 449. — Zu den Tironischen noten. 28. Von W.
Schmitz, p. 455. — Noch ein wort über den vnoxgtr^f des griechischen
theaters. Von J. Sommerbrodt, p. 456. — Handsckrifüichea : über
die von Poggio in den leiten des Koetnitier ctmcils gefundenen haod-
Schriften des Quintilian und von Statius Silven. Von H. Blate, p.
458. — Zur handschriftenkunde dor lateinischen Panegyrici. Von E,
Eaehrent, p. 463. — Eine verschollene handscbrift Her briefe dee
SymmachuB. Von R, FOTHtr, p. 46G. — Litterarhitiüritehetf cu Athe-
naent. Von demselben, 468. — Zu Hyginus liber de munitionibne
castrorum. Von //. Droysen, p. 469. — Ein verlapscontract aus dem
16. jahrh. Von ^K. Crerrlius, p. 470. — Krittsch-Exegetüches : zu
Aristophanes. Von //. Diels , p. 471. — Zu Plautus* Trinummus.
Von TT. TtHpi, p. 472. — Zor Aohilleie dee Statine. Von P. Kohl-
mann, p. 475. — Zn Lnzorius der Anthologie. Von E, Baehrens, p.
477. — Zu Cicero. Von G. Kiessling, p. 477. — Zu Ciccro's briefen
ad familiäres. Von H\ TeuJ'el, p. 477. — Zu Apuleius. Von
JUfMch, p. 478. — Ckroma faeere bei Porphyrion. Von JT. A* Xöeh,
p. 479. — NachtrSge nnd berichtigungen, p. 480.
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Philologischer Anzeiger.
Herausgegeben als ergänzung des FMologus
▼OB
Ernst von Lentseh.
128. Trojanische Alterthümer. Bericht über die aus-
grabungen in Troja. Von Dr. II. Sc h 1 i e man n. 8° (LVII
and 319 s.) Atlas trojanischer alterthümer. Photographische
«bbUdmigeii m dem berichte über die aiugrabniigen in Troja
▼oa Pr. H. Sehliemaim. Quer foL 208 photographirte tafehi
mit eridirendem texte. FoL 57 b. In mappe. Leipadg in
bei F. A. BrocklianB 1874. — 54 mk.
Schliemann's ausgrabungen haben in weiten kreisen auch
ausserhalb der fachgenossen gerechtes aufsehen erregt ; sein buch
hat, mau darf auch sagen mit recht, unter den gelehrten sehr
verschiedenartige, zum theil sehr harte beurtheilnng gefunden.
Beides edieint der ruhigen erwSgnng eintrag an thnnnnd somit
der aaehe selbst an aehaden. Es ist jedeniUls an bedanera,
dass ausgrabungen von solebem rnnfimg nnd solcher wicfatigkdt
Torgenommen wurden ohne die nöthige wissenschaftliche methode.
Was mau in jedem antiquarium in grosser menge findet und
als spindelsteine bezeichnet, nannte Schliemann vulcane und
caroosaels', erst ans den ahbildungen erkannte man was er mit
dem sonderbaren ausdruck meinte. Warum hatte er nicht
sammhmgen, die jedermann sngMnglich sind, stndirt, ehe er
daian ging» eine Ihnliebe an&nstellen? Eine menge wieder-
boKmgen, nndentliclikeiten, gewagter behanptungen , subjeetiver
meiuungen wäre damit vermieden worden. Er spricht oft von
dingen, die schon hinlänglich bekannt sind, als von etwas ganz
nenem nnd geht auch sofort einen schritt weiter, denn er er-
klärt oder will erklären, ehe noch der thatbestand klar gestellt
ist Dabei ist er kühn und neuen yeimuthungen leicht augSng-
PkitoL Ans. YIL 12
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182
128. Homero0.
Kr. 4
licli. Mitten in seinen ausgrabungen studirt er vergleichende
mythologie und wirft nun einen theil seiner früheren erklärun-
g6B bei Seite. In dem buche aber) das die form eines tagebnchs
trS^ stehen beide eikläningiweisen neben oder viehnehr nach
dnander. Offenbar ist das nieht die richtige Ibnn filr ein bnoh
nnd manch hartes nrtheil, welches Schliemann hat hören mttssen,
mag veranlasst sein dnrch die tmznfriedenhcit des lesers über
solche mischung von ungenügenden und widersprechenden er-
kiärungsversuchen. An den gefassen glaubt er oft nachbildung
eines menschlichen gesichts zu erkennen und erklärt nun ohne
weiteres soldie gefksse für idole der /kavuwtft^ für enlengeaioh-
ter, mit denen sie in der that wenig Xhnlichkdt haben. Ehe
dne sokhe weilgehende behanptnng angestellt werden dufte,
mnsste doch eine vcrgleichuug solcher bildungen mit andern
fuiidstiickeu stattfinden. Gewiss ist dass auch wir in unsem
nordischen griibern gewisse finden , wo die lienkcl auf die gc-
fassfläche hin in Knien auslaufen, die an ein menschliches ge-
siebt erinnern. Wenn Schliemann solche yergleiche nieht an-
stellt, sondern nnbestinunte ähnlicbkeiten fllr ansgemaebte Wahr-
heiten nimmt nnd sn weit gehenden schlössen beantat, so darf
er sieh nicht wundem Aber widerspmdi, wie er ihn erfahren
hat. So ist das buch zu benutzen nicht insofern es die alter-
thümer erklärt, sondern nur gleichsam als tagebuch insofern es
den thatbestand festzustellen dient Dabei kommen natürlich
die abbiidongeu stark in betracht. Leider sind dieselben sehr
wenig Iii solchem iweeke geeignet In nnafthligen wiederholon»
gen kehrt oh mit kdnen oder nicht nennenswerthen abwand*
langen ein gegenständ, s. b, der oben erwlhnte spindelstein,
wieder. Dass die abbildnngen selbst in nngewShnlicfaem grade
schwarz und undeutlich sind, ist aus den kulturzuständen der
orte wo sie entstanden , zwar erklärlicli , aber doch sehr bedau-
erlich. Die ausgrabungeu selbst sind nicht so gemacht worden,
dasa sie ein ucheres wissenschaftliches eigebaiss liefem. Schlie-
mann glanbt filnf lagen oder schichten Ton bevölkerangen Uber
einander an erkennen. Dies festsusteUen war von der höchsten.
Wichtigkeit nnd nur möglich, wenn erst die oberste schiebt gau
abgetragen wurde, dann die zweite und so fort. In jeder
Schicht musste der fundbestand festgestellt, und daraus die bovöl-
kerung nach zeit und bildungsgrad charaktensirt werden.
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128. Homeroff.
183
Schliemann ist ungedaldiger gewesen und hat diesen mühevollen
gang verschmäht. Er gräbt tiefe einschnitte und wenn er* uns
von steinen eiwlhlt die ihm beinah auf den köpf ge£&llen wären,
▼er gibt ans gewähr dasa er nicht auf diese weise verschiedene
Kliicbtin dfureh einaiider mengt? Mir will es bedtinken als habe
61 nur di«i sduehten gegeben, aber es ist schwer ohne angensehein
Sias solclie behanptong an&ostellen , namentlieh da der thatbe-
ftend in dem Vn^e nie recht klar gestellt wird, sondern vfr.
immer an seinen erklärungeu eilt.
Dennoch glaube ich dass Schliemann's grabungen von be-
deutendem erfolge auch für die Wissenschaft und speciel für
Homer sein werden. £r hat eine so erstannliche menge von
fimdrtficken an den tag gebracht nnd so fiberaas werthvolle
sscfaen, goldsachen in fast nnglanblieher menge, gefilsse Ton som
tiiefl ansserordenilieher sdidnheit, jedenfidls von grosser mannieh-
fiiltigkeit der fonnen, dass eine ruhige forschung beträchtlichen
nutzen daraus ziehen wird. Merkwürdiger fast noch ist der ort,
wo er das alles gefunden bat. Man kann jetzt noch nicht mit
bsstimmtbeit sagen, dass er die statte entdeckt hat wo Troja
gestanden hat Aber höchst wahrscheinlich ist es doch, dasa
Ihm dies gelangen ist Aof Bonarbasehi scheinen die ao^gia-
bangen sa mehts sa fthren and da ist es dodi Ton sehr grossem
gewicht, dass aof der stelle von Nea-IBon tief onter dem schatte
späterer gcschlechter sich ein volk gefunden hat, das im broiize-
zeitalter, reich an gold und schmuck, im besitze einer nicht un-
bedeotenden kultur sich eine Stadt gebant hatte aus starker
■saer von stein nnd häoser von grossem nmfang, nnd dass diese
stidt In teer «iterging. Selbst die Strasse mit grossen stdn-
pbttn hat sich geftmden, die am palaste vorbei nach dem
wesCthore ftthrte nnd dieses selbst so TollBtändlg erhalten, dass
noch der kupferne riegel vorhanden war, der vorgeschoben die
fltigel schloBS. Schliemann erklärt das ohne weiteres für das
skaeische thor, nnd wenn auch mancher über seinen schnellen
seUosa lächeln mag, welche andre Stadt, wenn es nicht Troja
wv, ist «of Hissarlik in yermathen?
CfiMhe.
129. *jiyafi4iivovog aqmtfa. Das zehnte Hed vom zome des
Achilleus uachKarl La ch mann aus ^i^O der homorisdien Dias
12»
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184
129. Homen».
Nr. 4.
herausgegeben von H. K. B e n i c k e n. Beigegeben sind homo-
riscbe kleinigkeiten. Gütersloh 1875. 8^ 64 s.
Das lied ist uacb Lachmann's annabmen im zusammenhange
abgedruckt und aus der reichen literatur, die sich um diese frage
der höheren kritik gesammelt, sind ansiflge nnd Terweisnngen
in grosser menge aageechlosseii, leider theils nnter ihifSb hinter
dem texte, so dass man immer an iwei stellen sndhen mnss.
Wen Laehmann*B gründe nicht fibeneogt haben , den werden
wahrscheiulich auch diese wiederholnngen uud erweiterungen,
verbunden mit häufiger bekämpfung entgegengesetzter ansichteu,
nicht überzeugen. Zuletzt steht doch in diesen dingen sehr
häufig meinnng gegen meinung, und was dem einen gründe heisst,
ist dem andern vennnthnng oder wiUkttrliche annähme. Unter
diese hetraehtongen rind eingemiseht verweisangen nnd kniae
bezugnahmen auf fragen der niedem kritik, grammatik, metrik
und gcschicbtc, sie sind ziemlich häufig aber vereinzelt, und
doch wird, so weit auch der Verfasser eine solche ansieht zu-
rückweisen mag, nur eine grundsätzliche und erschöpfende er-
ledigung dieser fragen unserm urtheile über Homer eine festere
gmndlage geben. EÜne merkwürdige yeimnlhnng des veifiusers
anf diesem gebiete ist, dass das A 56 flgde. fishlende yerbnm
in dem äftvftüpa von y. 57 liege, nur sei es ihm noch nicht
gelungen eine angemessene fbnn an finden. Das wird ihm aneh
nicht gelingen, denn wenn es auch eine form dieser messuug
gäbe, würde sie an dieser stelle nicht stehen dürfen. Da könnte
mau noch eher schreiben av xoafäi^tv für av9' itiQuO^iv. Die
durch den druck erleichterte insammenhängende lectüre dea
liedes läset die Qbelstände, an denen es nach mdner andcht leidet,
schärfer hervortreten. In sweihnndert yersen wirdHektor awti-
mal durch einen wurf betäubt; das ist eine Wiederholung die
weder in der sage noch in einem kurzen liede stattfinden konnte.
So schleckt konnte auch Zeus sein eben gegebenes versprechen
1) Diesem schon von Hiecke erhobeneu einwarf begegnet Be«
nicken in der gleich folgenden schrift p. 31 mit dem hemerken, die
eage sei eine griechenfreundliche und habe deshalb den Griechen vor
ihrem leid noch eine kurze freude gewährt, und warum solle nicht
duielbe noch einmal , sogar in höherem maaase, bei Aiaa was bei
Diomed geschehen, eintreten kOnnen. Nach Benicken wird das eine
durch das andre gettütst Aber die ssge wiederholt sich so in ihren
^noUven nicht
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Kr. 4. 129. HonMm. 18^
iddit KtaeiL Mit der spanamen nnd überlegten Art, die Lach«
maoB an dem liede bervorhebt (p. 89), stimmen Abel die böb*
idsehen reden, welcbe £r454, 470, 479, 501 den todderkämpfer
begleiten. Diese Spöttereien finden sich sonst z. b. iV374, 414,
446, aber innerhalb des liedes nur in dem aus S entnommenen
mittelstücke dem von Lachmann angenommenen charakter des
ganzen widersprechen sie. Lachmann selbst (p. 44) venicbtete
auf die eriUUung der worte dea Zens, er werde ^en nenea
nth aar erbolnng der AebSer anssinnen. Mir sebeint es, dass
er hl dieaem puncte etwaa in viel Ton der strenge s^er son»
stiren weise nachgelassen bat. *) In einem einzelliede mnsste er
wohl die einmal angenommene Situation festhalten nnd den gott
beim worte halten. Aber das ende des liedes ist überhaupt
nicht gläcklicb angelegt. Lachmann fasste, wahrscbeinlicb in
Ibtge eines angenblicklicben Versehens, 0318 09^0 nnd 820
lat) a^en als eine wiederbolnng, Apollo babe die aegis bald
itni gebalten bald gesebllttelt Benicken vertbeidigt dnrcb ver-
gleiehe ans dem bebrXisehen nnd dentseben, welebe ftr bome--
rische modi nichts entscheiden, und durch Hesiod. Sc. 255 'unter
berücksichtigung des ganzen Zusammenhangs' die Übersetzung
* 80 oft er schüttelte.* Der Zusammenhang mag bei Hesiod, wo
sin loleber opt iterativns vorbergebt, die auffisUende ttbersetanng
noäiwendig mabben, bei Homer bStte vfr. ans dem ganaen an-
ssamienbang diese ntttbignng erst nacbweisen müssen. Sie ist
gnumnatiscb nicht Torbanden. Ans dem Lacbmann'scben Hede
kann sie nur durch petitio prinapii gewonnen werden. Gramma-
tisch heissen die worte: so lange er still hielt, und diesen zu-
stand schildert der dichter nicht weiter. Dann folgt: nachdem
er aber geschüttelt hatte, wnrden die Achäer besiegt und es
feigen gans richtig nnr dege der Troer, mit diesen aber andi
i» nianer(0 861 nl^o^, Koeebly sdireibt l^ae^), welche in Lacb-
aiaans lied nicht passt Deswegen mnsste bei Laebmann das fol-
gende stück fallen und imt <fitet anders erklärt werden. Aber
auch wenn man mit Lachmann erklärt, finde ich sein lied un-
2) Diesem Rchon von Hiecke erhobenen einworf racbt Benicken
in der j^leich folgenden schnft p. 23 durch die annähme zu begegnen,
da.«! zehnte lied sei unvollständig auf uns gekommen. Wenn Lach-
maun das gemeint hat, so hätte er es geradezu aussprechen sollen.
8okhe dmge liest man nieht awisoben doi aeilen.
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186
130. Uomeros.
Nr. 4.
befriedigend. Denn wenn der pott hald still hält, bald schüttelt,
erwartet man scbwankendes kriegsglück (dfitpoiigiüv ßiXi ^tiüto)
wiederholt abwedtfelnd mit entschiedenem siege der Troer. Aber
Tiadimann ftihrt uns nur emen einiigen snstaiid dei Bchwankens
vor, in weldiem swei Qriedien nnd vier Troer fallen, also die
Griecben im yordieü sind. Der leiste todte ist Melanippos, dn
Troer, dessen rilstung zu nehmen allerdings Antilochoa von
Hcktor gellindert wird. Aber dazu brauchte doch Apollo seine
aegis nicht zu schütteln. Also hätte er sie gar nicht geschüttelt
und würden die werte iml aa<ni gegenstandslos sein.
180. Karl Lac]iniann*8 Torschlag im lehnten Ueda
vom lome des AcUUens S 402 — 507 an A 557 ni sehlieesen,
unter bcnutzung der gesammten über diese frage vorhandenen
literatur als richtig erwiesen von H.K. Benicken. Gütersloh,
1875. 8^ 72 8.
Ein iweites bnch, darf man fragen, ttber denselben gegen-
ständ? Sonnten nicht beide sehriften in tine ▼efmrbeitat wer-
den oder mnsste ^ sweiter beweis geliefert werden, ireil der
erste nicht ansreiehte? ünd, naeh dem titel m nrüheilen, Über
den theil ein umfangreicheres buch als über das ganze V Die
innsbrucker Philologcnversammlung ist eine unschuldige veran-
IsflBTing dieser Unklarheiten. Ihr hatte vr£ einen Vortrag über
die obige finge sngedacht, einen vortrsg Uber ^e detailfirage
mit €aner' nnaähligen menge kleiner erwSgnngen, die man nnr
in dem stndienimmer, nicht in dem raschen treiben solcher ver-
sammlnngen, wo obendrein der text fehlt, anstellen kann. Der
Vortrag ist nur zum, wie es scheint, kleinen tlioile gehalten
worden und hat, wie man ohne prophetengabe voraus hätte sa-
gen können, nicht dazu geführt, dass die Versammlung dem vfr.,
wie er es wünschte, ein urtheil über den werth seiner arbeiten
abgab. Wenn er Uber denselben damals noch in zweaStÜ war,
so scheint die vorliegende gedoppelte anslassvng über eine firage
an seigen, dass der sweifel gegenwMrtig gehoben ist IMesehrift
ruht anf einer ansgedehntcn kenntniss der betreffenden literatur
aus welcher sie sorgfaltig reiche auszüge niittlieilt. Jm anschlusB
an diese bekämpft sie die ansichten der gegner Lachmanns,
dessen Übergang von .^ 557 auf a 402 sie an begründen sucht.
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Nr. 4.
130. Homeros
187
Da« hätte ^sclielien können durch den nachweis dass A 558
fl^de. nicht zu dem vorhergehenden gehören, dass ehenso 3* 402
flgde. nicht zu dem vorhergehenden gehören und endlich dasa
sie nach A 557 stehen mfisaen. Diesen oder einen ähnlichen syste-
mitiachen gaag icUXgt die Bchrift lüelit ein, eondem sie stichi b. b.
g^gen ffied» (p. 28) xu ^wweisen, dass er kein reeht habe bis
A 595 an gehen, dann p. 88 fde. dasselbe gegen Friedlftnder,
dann p. 42 dasselbe gegen Ribheck, dann p. 49 dasselbe gegen
Holm. Dasselbe war schon p. 17 fdo. behauptet und be\sne8en,
und 80 findet sich alles was Lachmann gesagt gegen jeden
einzelnen gegner besonders bewiesen, nnd wird alles bis zum
IlberdnuB wiederholt; die yerbindnng yon A 557 mit S 402
wird p. 14 Toraagestellt als von Laebmann aufgefimden, p. 20
gegen Dttntser, p. 22 gegen Oaner, p. 23 gegen Oaner nnd
Iffieeke, p. 85 gegen Köchly, p. 88 gegen Priedländer, p. 48 gegen
L. Gerlach, p. 49 gegen Holm vertheidigt. Vfr. ist so eifrig
in seinen bemühungen, dass er selbst p. 52 glaubt * alle kritiker
gehört zn haben', nnd doch gleich wieder gegen den schon
widerlegten Bibbeck eine lanze einlegt, ebenso wie er p. 88
INintaer, Ganer, Friedlftnder nnd HIecke widerlegt an haben
glanbt nnd doeh gl^eh wieder IbrtfiUiTt gegen Hieeke an Straten.
So schottet man adyersarien ans, aber einen klar durchdachten
und beherscliten stoff entwickelt man anders. Schwerfälligkeiten
des Stiles, der sich durch oinschaclitelung von zwischensHtzen
und langathmige perioden auszeichnet, sowie gelegentliche sub'
jeetivitftten und Seitensprünge auf erziehnng zur Frömmigkeit
(p. 25), eisenbahn&hrten mit gelehrten (p. 84), yerkehrte be-
haadlnng der theologfe nnd oodices des N. T. (p. 87), bedauern
von gymnasien, deren lehrer schlechte programme fiber Homer
schreiben (p. 35) u. a. erschweren ohne dies die Übersicht Über
den Stoff. Unter den vielen Wiederholungen ist nicht die sel-
tenste die erklärung von B 403 ImX jln^anjo itQog Id^v oi, die
sich noch bis in den nacht rag hineinzieht. Die werte heissen
nach dem vfir.: nachdem steh Aias dem Hektor wieder gerade
angewandt (p. 21). Das * wieder* steht nicht im Homer, ist
aber filr yfr. wichtig, da die werte fflr ihn dne roraagehende
flneht und nach der flucht ein umwenden des Aias bedeuten
und so die Verbindung von A 557 mit S 402 rechtfertigen.
Da die flucht fUr ihn sehr wichtig ist, yermuthet er (p. 31, 43,
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18S
ISO. Hörnern.
Nr. 4
50) eine lllcke; die yerbindniig habe Tielleieht vnprfliiglicli ge-
lautet:
lag ixtxtv ^(vyu)v ftfyuXoto ^iog Ji« ßovlag'
ctt^ 6( jUfiaötßfy^fig, imt Ixito t^rog hatqwv.
Der eiste der beiden vollständigen verse i»t, wie Bchoa
die falsche caesnr oeigt, nicht von Homer, sondern vom yfr.
Wamm nicht wenigstens $ufdlav Zipn^f Aber imt lii^amto
mgag M ot heisst: da er brost gegen brost nach ihm ange-
wandt, nicht seitwärts von ihm stand, traf ihn Hektor nicht an
den Schild, sondern da wo vuni auf der brüst die beiden rieraen
liefen, gerade, von vorn. Sie deuten nicht notliwendig auf vor-
hergegangene flucht und finden ihre natürliche erklärung wenn
man S 1 — iOl heransnimmt Dann schliessen sie sich unmit-
telbar an das ende Ton iV, wo nach heftigen wechsebedan swi-
achen Aias vnd Hektor die Troer anf die stiUstehenden Aehier
losgegangen sind ond nnn Hektor seinem werte die that feigen
lasst. Es ist bekannt, wie Koch schon auf die vielen ausdrücke
hingewiesen hat , die N mit 3* 402 flgde. gemein hat. Auch
die spottreden, von denen in der vorigen anzeige gesprochen
wurde, kommen so in ein lied susammen und geben dem gaa-
len einen einheitlichen Charakter.
Li einem naehtrege kommt vfir. anf eine ftnssemng, die ich
in dem Bursiansehen jahresberiehte gethan habe, einige seiner
früheren arbeiten schienen reprodnctionen von collegienheft«n zu
sein. Kr beklagt sich als literarischer s^iitzbube hingestellt zu
sein. Dieser ausdruck ist nicht von mir. Die reproduction an-
langend giebt er (p. 13) selbst zu, dass ein nicht unbedeutender
unterschied awischen seinen frttheren und seinen neuesten arbei-
ten sei, nnd (p. 67) dass sieh in jenen anklXnge an Hanpt*s
vorlesnngen fanden. Es würde sich also nur darum handeln,
wie staik diese anklXnge sind. Sie erstrecken sich nicht allein
auf sprachliche beraerkungen wie er angibt, sondern auch z. b.
auf nichtbeachtung der einwände Iloffmanns und sogar auf die
faden collegicnwitze und die nicht classischen titulaturen, durch die
Hanpt freunde und gegner au unterscheiden beliebte. Er sagt
weiter Haupt habe nicht genannt werden wollen und ein sehar»
les auge habe die bemerknngen desselben erkennen kffnnen.
Was beUagt er eich also dass man rie erkannt bat? Er aegl
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Nr. 4.
131. HomeroB.
189
■neb, ^ist es dmm ein nnreeht rieh y<m einem geiste behemehen
zn lassen wie Haupt war?* Ab unrecht babe ich es auch nicht
biu^estellt, nur die thatsacbe babe ich behauptet und behaupte
sie noch«
Giteke.
181. De Genetivi Ghraeci mazime Homeiici nsn ser. J. A.
Hei Im an n, Marbnrg 1873. Doctordiss.
Nachdem der vfr. sich im oingange g^egen die localisten, die
den gesammten gebrauch des genetiv auf die frage nodi* zurück-
ftlhren, ausgesprochen und das heranziehen der Sprachvergleichung
fiir nothwendig erklärt hat, nm das wesen des griechischen ge*
netrr m verstehen, constatiert er, dass man anf diesem wege '
den genetiv als syncretistischen casus erkannt hat nnd handelt
dann 1) Uber den eigentlieben genetiv 2) über den genetiv als
Vertreter des al)lativ8 3) und 4) über den genetiv in iustruiuen-
talem und localem sinne.
Er meint zunächst, die gmndbedeutung der casus sei ur-
sprüngHch eine sinnliche gewesen nnd «war eine örtliche (p. 9),
tiMÜt also die von Lange anf der meissener phüologenversamm-
Inng gegen Gmrtins geltend gemachte ansieht, nndistdermeinnng,
die easns bildenden snffixe bitten nrsprünsrlicb loealebedentnng.
Der beweis für letztere behauptung ist ihm aber, wie überhaupt
der Sprachvergleichung noch nicht gelungen , wenigstens kann
rcf. das p. 10 8^. vorgebrachte nicht als solchen gelten lassen.
Während nnn die spräche die ttbrigen casus geschaffen habe,
um in der verbindong swisehen nomen nnd verbnm die ver-
schiedenen beriehnngen anssndrttcken, habe rie rieh mit dem
^nsigen genetiv begnügt, um die verschiedenen beriehnngen
swischen nominibus zu bezeichnen. Somit stimmt der vfr. denen
bei, die den gebrauch des genetiv bei nominibus für den eigent-
lichen und ursprünglichen halten (p. 12). Der versuch, dies
aneh ans den endnngon des genedvs im skt (at nnd attfa) zu
erwdsen seheint uns nicht gelungen.
Bei der frage nach der nrsprflnglichen bedeutung des ge-
netiv in Verbindung mit nonünibus wendet rieh der vfr. gegen
Cartius, der den genetiv als den casus betrachtet, der die zu-
ßammengehörigkeit bezeichne. Diese definition berücksiilitige
bloss die formale seite und sage ebenso wenig wie die erklär*
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131. IToiueroM.
Nr. 4.
nngen andrer grammatikcr, welche bedeutung dieser Verbindung
zu gninde liege (p. 13). Der vfr. nimmt seinerseits an, der
genedv sei zuletzt von allen casus entstanden (vielleicht mit aus-
nähme des dativ), da seine endnngen secimdäre bildungen seient
nicht primftre, wie die der anderen caras und da seine an- *
wendnng schon einen höheren grad geistiger entwicUnng Tor-
anssetse. Nnn stehe aber der localis dem genetlv so nahe,
dasB der genetiv nach des vfrs. Überzeugung eine bedentung
gehaht lialjen müsse ^ qua simile quoddam aignificaretur cUque ca-
8U8 localis aignificatüme^ (p. 17), denn erstens fielen im duo^ beider
formen ansammen und seien auch wohl im plnral mit Bopp auf
denselben nreprong mrttcksnitthren , iweitens spreche dafür daa
sengniss der Ind. grammatiker: so sage PAaini, dass gewisse no*
Büna, die den begriff des herm oder erben haben, sowohl den
genetiv als den localis zu sich nftbmen, (aber die Veden bieten
kein beispiel von diesem g-obrauche des localis), auch umschrie-
ben die ind. scholiasten den s. g. genetiv partit. gewöhnlich
durch madhye = in media 18). Dass letztere thatsache nicht
beweiskrftftig ist. Hegt auf der band, und fUr die gesammtauf-
fsssung des genetiv von selten der ind. grammatiker genügt e§
auf ihre benonnung dieses catas ^Hmhamdko»^ (verhuidung) oder
'^Aoff* (ergftnzung) zu verweisen, die der Onrtius*sehen aoffas-
sung entspricht. Auch fänden sich, fahrt der vfr. fort, in den
Veden wie im Homer in der bedeutung des localis, in letzterem
1) £ 523 ytjyt/jkiijg, 0 525 r^ovg, 691 jwv ngorigutv iHutv, X
27 intS^ (woBU ^ 118 jff//M«TOtr ovSs &4Qfvg und y 278 wmog
m fttgen waren), 2) tofxo» ^ iti^av bei lfm und l^ß I 219
O 598 fft 30, d) P 873—3 mdanQ r^nti-^l^m, f 251 'ji^og
V^aijrevy $ 107 — 8 ^mCgoio fjuXafmii — a^g*i&ttmfg, 9 108
IJvXow f^j^Qytog, Mvxrivfii. ebenso seien ndqoQ, itog, riwg ur-
sprünglich genetive im sinne eines localis, endlich gehörten hieher
die advv. auf oov.
Von der localen grundbedeutnng aus Hessen sich nun die
mannigfachen Verbindungen des genetiv £ut alle erkUren (p.
28), so der possesrive, partitive, subjective, objeotive genetiv,
Bef. findet, dass dies ohne swang oder künstele! gar nicht mög-
lich ist. Oder witre es keine kflnstelei, mit dem vfr. ro fAtcog
jüjt' noXff.t(tor durch die erklärung: der hass, der im bereich der
feinde ist, den die feinde haben, oder der hass, der sich im
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Vr. 4.
131. Homeros.
191
(?) bereich der feinde erstreckt, der hass gegen die fdnde auf
eine locale gmndanschauung zurückführen zu wollen? Gegen
Windmühlen ficht übrigen» der vfr., wenn er O 428 rewv iv
ufAn nieht eiUärt wiam will: der kämpf nm die schiffe das
sor eriialtiing denelben, sondern der kämpf bei den echiffen«
kn bereich derselben. Die richtige erUlbnmg dieses geneliv
konnte ihm schini die note des Arlstonicüs geben ^ 9* B, aymn
TM u^QoCafiuu Twv vfuiv cf. id. TT 500 sch. A T42. Lehrs Arist*
149. Später aber, heisst es weiter, habe sich der gebrauch des
genetiv so erweitert, dass seine ursprüngliche bedeutung ver-
dunkeh und er wirklich der casus geworden sei * qui cohaerentiam
mtiam^ duorum mamikmn ammnetitmem iiidkaL' Weshalb denn
aber der genetiv geschafifen sei, wenn er nrsprünglieh in der
bedeutung vom localis nicht abwich, beantwortet der vfr, mit
einem hinweis auf die fruchtbarkeit der alten spräche. Nachdem
er aber einmal entstanden, sei der localis auf den gebrauch bei
Terben beschränkt, doch finden sich auch noch reste von seinem
gebrauche bei Substantiven (p. 24).
Bat findet in dieser darlegong unlogisch, dassder vfir., der
doch selbst p. IS den gebrauch des genetiv bei nominibus als
den ursprünglichen hinstellt, zur erkWmng dieses gebraachs
von dem gebrauch des genetiv beim p;;i licate ausgeht (p. 19 ,
sq.), femer unerklärt, was veranlasste, dass der localis bei Sub-
stantiven durch den genetiv ersetzt wurde, endlich unklar, wenn
es bald heisst, der genetiv habe eine bedeutung gehabt, qua
$imiU quoddam wprimetßhgr olgM ImoKb tamm siffmfieaUcM p.
17, bald €and$m tignifleatumem katebaia p. 24 auch der scUnss,
dass alle casus eine sinnliche, also 8rtiiehe bedeutung gehabt
haben mUssten, erscheint uns fehlsam. Weshalb soll z. b. der
genetiv nicht ursprünglich etwa das eigenthum bezeiclinet haben,
was doch gewiss ein schon in früher zeit fassbarcr und noth-
wendiger begriff war? oder lässt sich seine spätere allgemeinere
Verwendung, wonach er die zusammengehSrigkeit beaeichnet,
danraa etwa weniger passend erklären als aus einer uisprfing-
Keh Srtiichen? und aus dem einen dutzend von beispielen bei
Homer, und den vereinzelten lallen der späteren spräche, wo
der genetiv in (irtlichem sinne steht, soll so ziemlich der ganze
spätere gebrauch sich entwickelt haben? Indem wir die be-
haiqptnng des vfr., dass der genetiv in Verbindung mit a^y.
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192
131. HomeroB.
Kr. A.
und advv. wie nXrjafog, urifog, ny/h iyyvc, h'Sod^t und mit den prH-
poss. fvtxn, Stä, vtUq, ngo locale bedeutung habe (p. 25), auf
sich berohn UuMn und nur constatieren, dass er die yerbindong
des genetiv mit werben ab spKter entstanden betraehtat, als die
mit rabetantiyen und errtere nicht loeal erUJfart (p. 27), wenden
wir USB SU eap. II, wo vom gonetiv als Vertreter des ursprüng-
lichen ablativ gehandelt wird. liier stimmt der vfr. im ganzen
den resultaten Delbrücks zu, nur erklärt er auch den genctiv
bei um%a&ai, und ix^<s^ai, als ursprünglichen ablativ, mit be-
rufiing auf stellen wie X 278 utftainiyr] ßQoxov — oy' vifirjXoto fif-
hi^Q9v, X 846 *jCmvSov d* I« rovd* Ijtsta* Ip^er. Dem rtf.
dagegen seheint es unmöglich, einen genetiv wie ß^ftng hei
Smta&w oder nhgrjg bei fy^if&tu nach dieser aoalogie au er-
klären , vielmehr nothwendig , ihn als genetiv partit. zu fassen.
Von den prSpositionen, die nach Delbrück den genetiv-ab-
lativ regieren, nimmt der vfr. für vjrig und jtqo mit Curtius
den eigentlichen genetiv in anspruch. In cap. HI handelt der
vfir. vom genetiv als Vertreter des instrumentale. Mit Delbrttck
hSlt der vfr. den genetiv mSf^to hei f(»;|f««^a*, &it»9, Uvoh
ShSm§$v ftlr ursprünglichen instrumentalis, gegen denselben den
genetiv bei dia fär den eigentlichen genetiv und sucht dies aus
der bedeutung von Sin zu erweisen. In den stellen, wo dm
mit einer form auf verbunden ist, ist nachzntragen 185
i(fXflTM dt* oQffftpi. Ferner werden p. 40 die genetive pretii X
50 A 106 ^ 485 ^ 78 als instrumentale erklärt, wo Delbrück
ein '«oa IjgiMt* ausspricht, dem ref. sidi ansciüieflst, endlieh
der genetiv nvghg bei fuiktwfifup H 410 und bei n^fii&w, Im-
TtQi^&iüt &eQOfAat , wo eu den angefahrten stellen ji 667 ff 81
Q 22 nachzntragen Bind. Kef. bekennt, das.s er trotz Delbrück an
der Verwendung des genetiv als intruraentalis überhaupt zweifelt
und den genetiv mSCoio mit HentzePhiloL 28, 515 als genetiv
des bereichs, also als eigentlichen genetiv aufiEssst, dem genetiv
ftitQog dagegen hei 0i(fecdm etc. als Vertreter des ablativs an-
sieht s vom fener her erwärmt werden, das* ist dann durch
das feuer. Giebt doch auch Delbrttck abl. loc. instr. p. 17 su,
dass ablativ und instrumental sich nahe berühren. Noch nicht
sicher erklärt ist // 410.
In cap. IV, wo vom genetiv als Vertreter des localis ge-
handelt wird, eridärt nch der vfr. gegen Delbrücks annähme,
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Hr.«:
ISl« HUIII6I0IL'
dass auch der loctlis zum theil in den gcnctiv Übertragen sei
und faast die gemstlTe yatrig — dgiwy P 372 etc. (s. oben) als
reine, detgleiehen rof/ov tov iti^ (b. oben). Den genetiv bd
ImW nnd loMff^oi E S Z 508 0 560 /? S61 nimmt er mit
bemftmg anf Z 224 ir 861 Herod. III 28 mit Feesi als yer-
treter des ablativs, was auch dem ref. trotz der bedenken von
Hentze 1. c. bei der gruudbedeutung von loveiv spülen und
Xovtffd^at sich bespülen lassen das richtige scheint. Die ange-
fahrten localen genetive wie yaCijg und die temporalen wie y^M-
fUtfi etc. bält ref. mit fientae L e. p. 513 für eigentliche gene-
tire, die den bereieh beeeichnen.
An dmckfehlem bemerkte ref. p. 23 x statt X 255,
ip 618 statt 619, p. 39 g 140 statt ir 140, p. 40 ^ 160
statt ^ 106, p. 22 extr. fehlt die angäbe 1761.
Im allgemeinen aber möchte ref. noch hervorheben, dass
der ¥£r. über den allgemeinen erörterungen versäumt hat, den
gebianch des hom. genetiv in wohlgegliederter nnd eischöpfen-
der ttbeisicht damilegen. Und doch kdnnen solche allgemeine
eiOrterongen nvr b^ Yollständlger beherrschnng nnd dnrchp
dringnng des materials in allen einxelheiten das richtige treten
nnd andere überzeugen. Speciell in diesem falle bedarf es noch
immer einer darstellung, die den hom. genetiv in allen seinen
anwendongen nnd mit berücksichtigung aller neben ihm auf-
tietenden oonstmctionen prüft. Bef zweifelt, dass sich einer
solchen prflfiing gegenttbe^ der Delbrfick^sche synJaeüsmnB^
wonaeh der genetiv theils eigenüieher genetiv, theOs abUtiy,
tbeüs localis, iheils instmmentalis ist, behaupten wird, glaubt
vielmehr, wie aus obigem hervorgeht, auf einmischung des localis
und Instrumentalis verzichten zu müssen. Ueberhaupt aber liegt
in Delbrücks methode, in deren bahnen sich auch die bespro-
chene Schrift zum theil bewegt, bei allen ihren Vorzügen doch
auch die gefiiüir, dass man die eigenthtlmliche nnd individneUe
syntaktische entwicklnng der einaeUien spräche verkennt
132. Hesiodische Untersuchungen von dr. Alois Kzach.
Progranun des ober-gymnasiums der kleinseite zu Prag 1875.
58 8. 8.
Nachdem die Homerischen Stadien von Härtel fibr eine an-
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194 Heaiodo«; Kr.. 4»
zahl wichtiger frtgen der prosodi^ so wie rfer bchandlnn^ des
dSgamma so sdiOne ergebnisee geliefert und in ihrer trefflichea
methode ein Torbild flir VhnUehe nntennehnngen M^estallt
hatten, lag der gedinke nshe in derselben wdse die nlmlielieii
fragen in den diehterischen flberresten, die den namen des He-
siodos tragen, einer Untersuchung zu unterziehen. Und gewiss
war grade jetzt die nothwendigkeit derartiger erörterungen um so
grösser, als in jüngster zeit die kritik der heaiodischen dichtun-
gen in die bände von Flach übergegangen zn sein scheint, dem
nur benrüieilnng von erscheinnngen, wie sie hier in betradit
kommen, leider die ndihige grammatisehe vorUldnng ftUt Die
yorbemeiknngen sn einer ausgäbe der hesiodisehen gediehte
(Berlin 1874. p. V— XXV) verrathen in dieser bcziehung sehr
bedenkliche anschauungen.
Unter solchen umständen dürfen wir die hesiodisehen unter-
sochnngen, von denen Rzach in dem vorliegenden programm
^en theil veiöffiantlieht hat, nur mit aufrichtiger firende be-
grfissen und «war um so mehr, als sie durchweg mit ruhiger,
besonnener metiiode abgefinsst dnd und eine ifiditige wissen*
schaftliche kenntniss der griechischen grammatik verrathen.
Zur besonderen beruLiirung von Flach will ich bemerken
dass Rzach durchaus nicht ' sprachverglcicher , ' sondern 'philo-
loge' ist. £s werden nach einander, in stetem anschlnss an die
ergebnisse der Harteisehen Untersuchungen fiber Honer, hiatos,
quantittttsverhftltnisse und digamma behandelt, und swar stellen
sich Ihst duithweg merkwOrdige flbereinstimnningeii mit den Ton
Härtel ftlr Homer gewonnenen sahlenverbtltnissen heraus. Ba-
sonders in dem abschnitte über digamma ist auf Flachs
athetesen und Knderungen immer die gebührende rücksicht ge-
nommen. Wir können die abhandlnng allen, die sich für die
spräche des altgrieduschen epos und für die ktitik der hesio-
disehen gediehte interessieren, warm empfehlen, und gestatten
uns nur einige wenige bemeiknngen. P. 22 ist es unrichtig, wenn
bei JtiiAog und dtw6^ noch von einer wursel dj» gesprochen
wird; das jüngst inschriftlich gefundene Jptivtaq lässt keinen
zweifei mehr über den ursprünglichen anlaut. In dem accusativ
Evßotäv (p. 25) kann ich ebenso wie in uyvoCu tvxXfCa beiAtti«
kern nur die ursprüngliche länge der weiblichen a-stämme er-
kennen, es ist daher wohl auch EyßoSm» lu schreiben} bei
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1^2. Httiodofr
195
td^iiäv (vielmehr I9^(iar) avXax' lie^ das nämliche vor, da für
avXal^ digamm« kwun ervreisbar ist. Oder darf man eine grund-
ten pmpktii aasetnn, rednpliciert , wie kSuUa ovAaara Heiycli.
fiir pkpmhut ma stehen scheint? Dias die sogenennte enate*
dehnnng niefat nmi ersats ftlr «nsge&llenes digemma eintritt»
beweisen fülle, wo digainma und dehnnng gleichzeitig vorliegen ;
Brugman hat das in seiner nntersuchung bereits gesehen, und
danach mag p. 29 das über die lauge von u in "^AtSoq bemerkte
modificiert werden: Härtel denkt fiir Homer vielleicht mit
ncht an die avsipmehe AwäoQ Dass d^v( nraprängUch auf
^nen eonsonanten geendigt habe (p. 80)^ dtirfibe nicht an er-
wdaen sein, ffir ^^o$ E^y, 436 darf man höchstens die entwieke-
Inng eines v ans dem v annehmen. Ebenso ist das p. 32 über
Uqoc; bemerkte unklar ; die von Rzach angeführten kyprischen
Inschriften beweisen nur, dass sich im anlaut nach i ein ; ent-
wickeln konnte, der ursprüngliche anlaut war ja is-. Die ein-
malige länge in vdan (p. 33) wird durch den binweis aufboeo-
tisches otf^oi^ nicht erklürt, denn boeotisches oe vertrat sowohl
kones als langes v. Auch das dürfte nicht an reehtfiartigen sein,
wenn auf derselben selte die IKnge der aw^n silbe in damiiof
auf rechnung des metrischen bedürfnisses gesetzt wird; die
lesung des Zenodotos bei Homer duimt^g (s. Ködiger Comp. p.
49), das zweimalige ^iHigitf riq auf voreuklidischen attischen in-
schrifiten (Cauer Stud. VHI 252), endlich Jiptl^$fug auf der
VroDsetafel von Dali s. 21 erweisen nrsprttngliches i» (« i<r«
Ton einem stamm Stf^^- nrsprttnglich ^nnh^ Torliegend anoh in
ia-di#<r-rf^(, It^ Dietpätr ärnr-mm hthdUt-mu s. Gorssen P
952. Fick P 109), aus dem T, wie nachweislich noch in einigen
andern fallen, hervor gegangen ist.
Wir schliessen mit dem wünsch, dass Rzach uns bald eine
fiortsetzung seiner Studien über Mesiod bringen möge.
Gvdav Me^mr.
188. Albertus Ornmme, Quaestiomun Babriananun
particula I. Gerae 1875. 8 s. 4®.
Der verf. sucht zu erweisen, dass in den ersten fabeln des
Babrios (nach abzug der später hinzugefügten epimythien und
nach ansBcheidung interpolirter verse) der letzte versfuss der
skaionten stets von einem spondens (nicht, wie die handschrift-
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196
liehe Überlieferung nicht selten darbietet, von einem trochäus)
gebildet ward. Indem er zeigt, da» an nicht wenigen stellen,
tn welchen die tlberliefenmg einen trochüiu im veiawshlntse
- Anfreist, schon die soigfültigefe beobaehtnng des babtianlsehen
spradtgebranchs oder die genaneie berttcksiebtigung des toq
dem gedankenzusammenhange erforderten einen spondeus im
versschlusae sicher oder doch probabel lierj^estellt hat, bleibt
allerdings (vgl. p. 8) nur eine kleine zahl widersprechender
stellen übrig, deren beseitigung bisher noch nidit gelungen ist.
Da die älteren iambographen (Hipponax n. s. w.) im ban der sk*-
sonten diese regel nicht kennen, so bleibt es iwar meikwttrdig,
dass 80 wenige trodiXen bei Babrios am verssehlnss iweifeUoe
sind, aber ein grund, weshalb sie ganz vermieden sein sollten,
ist schwerlich edindlich. [Dazu bemerke ich, dass regeln, wie
sie sich die kunstdichtcr zu setzen ptiegeu, von diesen nie ganz
streng durchgeführt werden, da sie imwesen des rhythmns ihre
begrttndnng snmeist nicht haben. jEL v. LJ]
184. Die Pindarseholien. Eine kritische nntennchung
zur philologischen quellenknnde. Von K. Lebrs. Nebst dnem
anhange über den falschen Hesychius Milesius und den falschen
Philemon. Leipzig bei S. Hirzol. 1874. Vm und 199.
*Doch genug. Ich finde mich auf dem wege, ein buch
fiber diese paraphrase zu schreiben, was sehr vergnüglich wäre,
auch nfitslich für den, der es zn nfltzen verstünde. Aber dies
' kann doch hier nicht eingeschoben werden.* Mit diesen werten
bricht der vfir. obigen bnches p. 67 eine 16 selten lange er5r-
temng Aber die homerische paraphrase ab, jedoch nur, um
unmittelbar darauf ( — eingeschoben werden. TJeber
jene Wörter weiss ich auch nicht etc.) wieder auf den-
selben gegeustand zurückzukommen und dann in einem neuen
Paragraphen, in dem mit swei seilen Moschopnlns und die äl-
tere Pindarparaphrase erwähnt werden, von der mit commentar
dnrchflochtenen paraphrase ttberhanpt und der sog. sebastiani-
schen insbesondere sn reden, dann die scboUen m Op|nans Ha-
lieutica u. s. w. zu besprechen und endlich , nachdem wieder
drei zeilen dem Triklinius gewidmet .sind, in eine ausführli-
chere besprechung der Lykophron-paraphrase zu münden. Man
sieht beim lesen dieses gans eigenthümUehen bnches nnwillkUr-
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Kr. 4
184. T'mdas^
Ml einmal über das andere auf den titel , ob er denn wirklich
,die Pindarschol i en' lautet. Denn es wird darin in einem
haiUoBen durcheinander über alles mögliche und noeh einiges
andere gqtpioclien. £b mag wohl * yeignflglich* sein, sich beim
■Bfanilitti 10 gthen mk lassen, nnd wohl saoii ^ntttrikh für dsen,
to « im nlllM ▼«Mtaiid»*--jedealirili 'iru^gnOgliok * tu lewa
kttBwUkt IHM ifll d»r iilkhato diidiiiel^ dendaabiidimaekt^
dav einen w lieifAmtan nsmen an den* epHse trägt ^ man legt
es mit Unwillen aus der haud trotz der reichen belehrung, die
man darin erhalten hat. Denn auch die spräche wird von dem
▼£r. in einer weise maltraitirt, dass selbst dem sanftmüthigsten
die galle überlaufen könnte. Ea ist nnmögliek, in dieeem kaa-
denrilieh den rft. der popnlXven an&Mtie «os dem altorlfana
wiadamerkaanen. Briepkle aasafittiran ist minlMiliig; jede leita
Bafert deren mehr als einee. Eine Boleha mieeaehtung des ge-
lehrten Publikums darf nicht ungerügt bleiben, nnd doch ent-
echliesst man sich schwer dazu, dies auszusprechen, weil man
es mit einem so hoch verdienten mann zu thun hat, dem man
trotz aller mängel auch für dies neueste produet zu dank ver>
pikhiet ist Darin Hegt amii dar gmnd, weshalb die aaaelga
d«9 Mhon TOT swei Jahren «rsehienetten Imehee «m jatrt erfolgt;
mC hatte wiedarholt die feder dam amgeastat nnd wieder weg*
gelegt. bdesMNi die ledaetieii w^Ute nmi dodi efaM he*
sprechung, und ref. mnsste also ixurr uiuiov sieh der nicht an-
genehmen arbeit unterziehen.
Wenn ein mann, der den Aristarch geschrieben nnd sich
dann 40 jähre lang mit ähnliehen imtersaehungen beschäftigt
hall aim Aber sehelien pnblieirt> ae nimmt nMa sdn bneh mit
gMWBM erMrtnngin ia die' band. Diesa hat der yh, diesmal
gaiada aieht gettnsoht^ aber dodh siaeh nieht im höchsten grada
erfüllt Wir haben dabei natürlich nieht mehr das yiele un«
DÖthige im sinne, das nur um des * Vergnügens' willen herein-
geaogen wurde nnd die Ordnung stört, sondern auch manchem
aar sacha gehörige erwartet man nicht in so docirendem tone
and so aasIWkrIiab in einem buche besprochen aa finden, das
doch aar ¥^ solobe bestfanmt sein kann, die sieh nicht ent seit
geatem ntt Piodar nnd seinen alten smslagern beschlllligen.
weau der lange tmd btalts naehweis ▼on der in nasem seho«
lien herrschenden confosion? Muss nicht jeder fachgenosse längst
fhüoL Ana. YU. 1^
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lu Mineiii ^igmuL veidnus dam «rfdivaii liftben? Ebe kaiM
•adeotmig bKtle genügt ; aollte alMr «uffiiiliolMr davon ge-
sprochen werden, dann musste es hübsch ordentlich geschehen;
das auf p. 118 ff. über den anfang von Ol. XU gesagte hätte
dMin etwa auf p. 6 gehört. Ebenso ist man über den beschei-
denen Werth des Vrat. A jetst »iemlich im reinen. WerthvoU
!■! dagegen, waa dar vfr. wenn wir sein danteeh riditig aaft-
liffllart liaban — tlbar die grondbestandtfaeile nnaerer adiolian
sagt Wir haben drei neben einander lantode paraphxasen ma
nnterseheiden; die erste nnd haiiptparaphrase, kenntlich andern
erklärenden xa/", in den alten Scholien, eine zweite die uvtl tov
paraphrase des Moschopulos, und eine dritte, nur stückweise
vorhandene paraphrase, mit dem umstellenden xa( (für xw/idiopu
heisBt ea a. b. X99^^orft ttal xwfHitfipn)^ die des Triklinioa, die
beiden letaten natttrlich in den neueren Scholien. Diese drei
Paraphrasen ansndSsen nnd ren einander an trennen, wftre die
an%abe eines nenen heransgebers der Scholien, der dabd wieder
anf die Bomana zurückzugehen hätte , wo die alten und neuen
Scholien noch getrennt erscheinen, während sie sich bei Boeckh
zusammengeschrieben finden. Die Boeckh sehe schollen Sammlung
bedarf überhaupt viel£sch der Verbesserung; seine trennungs-
aeichen sind sehr nnaayerlKsaig. Häufig findet sich das aeiohen
des MoBchopnloa (f) vor Trifclinianisehen Scholien und das dee
TriUinioa (§) vor Mosehopnldsehen oder sie ftUen gans. So
fehlt das kreoa in der iweiten olympisehen ode nicht weniger
als 13 mal, und 3 (oder 4) mal steht es falsch; von Ol. VI an
fehlt es ganz, obgleich wir noch genug Moschopuleisches vor
ans haben. Auch Boeckhs aiUw^, rj ovrw; und das in die
neueren schoUen (ans Mosqn. B?) eingeführte dpVmtif sind
nicht eonsegnent angewendet nnd leiten oft iixe. Nnn ergeht
sich der vfr. wieder des breiteren Uber die anwendnng dea
«n^n a^K ^ d»n Lykophronsdiolien des Tsetaes nnd kommt dann
plötzlich durch einen glücklicken «alio mortale auf das alter der
BchoUa veterOf die Boeckh zu hoch liinaufgesetzt; sie sind jeden-
falls jünger als Plutarch. Dies wird in überzeugender weise
nachgewiesen. Indem wir Über den schon oben besprochenen
exeiiza (p. 49 — 67 n. 67 — 72) wegsetaen, kommen wir in daa
centrom der arbeit, wo der vfr. gelegenheit findet, seine grilnd«
liehen Findaiatndien an verwerthen. Im anschlnsa an das obea
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Nr. i.
284. PmdaK>8.
199
tfber die drei pntplirweD gesagte wendet ridi der yfr. ra
einer eingehenden characterisirung des Moschopulos und Trikli-
nio8. Mit glücklicher benützung von Moschopulos' schollen zu
Hesiods *'EQya wird gezeigt, wie seine im ganzen sachgemäase
paraphraae meietens mit nur kurzen sachlichen und sprachUchen
bemerkungen dorcheetst und öfters an einschiebfleln ans seiner
sjlloge kmmdieh ist; wlQirend das eigenthtbnUeiie der TiiUiani-
Bthea. sdiolien dnreh eine sehr sorgfiüüge beobaehtnng seines
spraeligebrmnchB festgestellt wird. Dabei ergiebt sich, dass sieh
in den neueren schollen mit ziemlicher Sicherheit entscheiden
iKsst, was dem einen und was dem andern gehört; es bleibt
dann nur noch ein sehi kleiner rest, der andern Ursprungs ist
Ein weiteres resultat dieser nntexsnehiing ist, dass die Schnei-
deneben Scholien im widersprach mit dem, was ihr titel sagt,
dem Tkiklinios gehören. Leider hat es der yfr. hierbei 'als
sehr nnnttthig* nnterlassen nadisaweisen, wie dername des
Thomas anf den titel gekommen ist. Die Mommsen*schen Scho-
lien endlich sind bis Nem. III nur ein auszug aus den schol.
vttera^ von da an selbstständig, aber werthlos und selbst für '^Tho-
mas SU geringfügig. An diese wirklich werthvollen Untersuchun-
gen sfthlliiwseii sieh — nun theil nach des vfr. art dazwischen
hineingestrent » heohaehtongen Aber die bedentong nnd den
geibnmeh eimehier in den schoüen hftniig wiedeikehrender ans-
drOeke wie Itngia, das stets eiUMnmgen mythologischen, histo-
rischeu und antiquarischen Inhalts bringt, die immer dem Tri-
klinios gehören (p. 88 — 91); on^odiv^ Jlfinqocd^tfi nqoirpß (p.
101 — 104); das (frjf^tiov x' ^ zeichen für alles bemerkenswerthe
(p. 104 — lll)t endUeh H^titcu in den sehol. vctera, das als zum
tenor des paraplnaatan gehüfig erkannt wiid (p. 111—118).
Eba praktisfliie yenrarUnmg finden die nsidtate dieser
vitsmiehnngen in riner yoUstindigen mitüh^nng der ilteren pa-
laphrase Ton Ol. IX (p. 26—82), dann TonP.IVfp. 120—142)
nnd einer an P. IX (p. 142 — 158) gezeigten vollstiiudigen probe
der behandlung, paraphrase nebst commentar, mit ausscheidung
alles dessen, was sich sonst in der Überlieferung augesetzt hat}
— nniweifelhaft eine TerdienstY^Ue arbeit, bei der nor an be-
Uagen ist, dass sie der hiesu mehr als andere fiihige nnd be-
raftna yfr. niohi anf den ganaen Pindar ansgedehnt hat Wir
wllidan ihm dafilr yfelef yon seinen gelehrten exenisen gesehenkt
13^
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m
▼erständUek ist, gegen da» eiuzolne mancheiiei eimrftnddwerdMi
erheben lassen. Nicht als ob wir den yfr. meistern wollte*^
Mmdem lediglich am ihm einen beweis unserer dankbarkeit und
te «ifiMBrkMmkeit, mit der wir seine arbeit gsleMii Üben, an
gvibeft, «rlitd»ea i4r tun ■aMiaaelaoh mai aia. paar pnte miif-
BMifaw» Ml nuMh«n, im vkXUUki cia» abwrfaKMd« «eh
flohamg mSgliek wSte* Wenn n P. IT, 148 tomlit wWt
* es hh\% ^ njr^Qä nXii^ovjog oxXov^ und dtat dit ayogä niehl
ausgelassen wa^r, zeigt die paraphraso vers 165* — so dürfte
TO bemerken sein, dass die paraphrase hier keine löckc hat, in-
dem es bei Boeckh p. 354, z. 15 «OBdrücklich heisst: j6
ifl^' icja& ij iv oyfff nii4^*^i oxXov, Die Worte des dich«
ten Bind, weil aie aieht» iiiig««röh]ilklM8 eathaltan, eb«» wdätk in
die paraplifMe «ifgenmuM. Wir erinnm dmM dne, wmt
der vfr. p. 46 Ifter ihidiehee a^l Eine ttttroag dttiAe sieh
ibnier v». 184 finden, wo wir swar darüber nit dem rfr. uns
nicht zu rechten getrauen, ob er mit recht den ganzen zusatz
von ixTQamkov dk u7m(6{VTOP — nagot ndvja ta Stxata aufgenom«
tnen liat; aber jedenfalls durfte er dann hier niobt abbrechen
um ttÜ ««ra«ev(tf 6( x^v ad«xev iMUor. fortsoiriirtD. Die pa*
nphittM' oeiieint vMdMhr olw «BtoiAmcfann^ fm e^ Mm* H
SiRitamp •Smß (ym l%4) ftntragäben Viit 190: f irwra atVM
xaraxoctt» d^ xrX. Bbenso gehört vi. 250 zur paraphrase noch:
denn im Toransgehenden ist nur o^d(r aber weder vf^¥U$
{hnXeif) noek ^lewulwef {Sutaft»^ StoM^mwuki tvUirt»
Wne endück die Tem tAv am ttbwÜeHwten toit imimiiienfla
lyiemagOL betriA^ e» «lUlit •• eeiiiB dmeh> InsjÜidgae
ditim «kngte verftrtMlIidt mit de» eebeBent toe er tiooMk
couragirt mit flmen umgebt nsA jbS€ ümiteDen , stMidieD wi
ändern nicht besonders ängstUdi ist. Man wird ihm in den
allermeisten filllen sich zu dank verpflichtet fUhlen, wenn er uns
nur einen dem erwarteten sinn nngefXhr enteprethonden lesbaren
teKt herstellt, anek anf die geftthr hin, dM el> dazwiachen di»-
anl etwas tm Üet eftadmeldet YtfRnvdinngtn wi» alyfgiy- wa
P IX, 27 eder des ins UmidmigH eaAnoBmeae XiwmSlmf- P.
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Hr. 4.
201
IX, 32 weiden taßk maeh beifall enangea; ebenio »ach awn6$
m P. XK, 61 für das ttfoerliefejrte Aa aadem «toUen
diM«! "vM wn flieh «Uifaii«nd wlutoi mtaea, wie s. h.
n P. 179, wo das «thoUcn bei liebtiger comtnictiQD oho«
jade ändenmg ventKndlich ist — Baa gtam eddieflet ein An-
hang über den £alflclien Hesjchiua Milesius und deu falsciicu
Philemon.
185. flophoeik Eleetim. In nemn echd«nm edidit Ott«
Jahn. SdlÜo altem minln ab Adolfe Miehaelia HbiiLa«-
wtiani apaeimina pketolitfiogn^iho aneta. 6. Bonnae, apud A.
Kaienm. 1879. — Vm und 144 e. — 8 mk. 60 pf.
Dass diese ausgäbe erst nach eüf jaliren eine zweite aufläge
eriebt, lässt die art, wie jetzt besonders von der jüngem gene-
latioa dai Studium der philologie belriaben wird, nicht grade in
efaMBi baeondani ginaügan Üakto awchaiiwn; dnn ria iafc ia
pw «fiilar hirfehing aina mnatenn^gaba, dia aliQ jadar pht*
lelog boritiai vad atodivea aoUte. Zaeaat gilt dka von dar
iuaseren ansetattimg ; damit meine ieh nicht allein den dmek
und das papiwr, obgleich beides vortrefflich, eoiidem vorzugs-
weise die schönen und so sinnig ausgewählten Vignetten und
wvandten hiUUicban darsteUangen. Schon Heyne hat um die
ptantaaie dar nanara aaf den rachtaa wag an Idtan aad «m för
dia aildirang xieiitiga aaafiiaimngea an waskan, im TlbnU aad
▼«gfl aiü IlonUo'a bfllfii ShnUdiaa Tanaehts bei Jaba aaigt
iSA wte nicht andefa an erwarten war ein'badenteador "forCaehiitti
da die kenntniss alter monumente verschiedenster art in iiußerer
zeit 8ich bekanntlich ungemein vermehrt hat. So tritt auf dem
titelblatt uns der gelungene stich einea in Ostia gefundenen
md ia London |atai aafbawakrton marmornen kopfea entgagca
irafiimn tpiram» grmUßtmnj wie aa p. VUI in dem Mas flwajfliwai
betet: aa fbm kann man aSnli wirUieb eine Ittektra Tergagaa-
wlitigan oder aaeb ihre madm. Vor der «da Scphocüty Ton
der noch unten die rede sein wird, steht der herrliche köpf der
Sophokles-statne aus dem latoranensischen mnsoum , leider nicht
ganz getreu ; denn vergleiche ich die sorgfältige nachbildung
derselben bei Benndorf und R. Schöne die antiken bildw. des
l&ter. mnB. taf. 24 vergl. p. 1^ flg., ao liegt in den angen
äa dam aiiginal fieaautor «ladnek. Vor im apeaiallitel dar
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202
185. Sophokl«.
Nr. l
Elektra p. 25 findet man unter den worten So^ptmliwg 'HUxrga
BAoh einer marmorgrappe in Neapel, in denen mnaenm sich
Oreet und £lektra in TielfiMsher dartteUnng aeigen, e. Hejrdemann
äi» YaaenHaminlnngen im mns, NaHonaL in Neapel p. 77. 84 n.
■. w., dies geschwisterpaar in Beböner gmppe, über welehe e.
Kekulc die gmppe des künstlers Menelaos p. 25 ; dann auf der
ersten seite des textes über demselben p. 31 das löwenthor von
Mykene nach W. Gell Argol. pl. 10, am schluss, p. 142 die
tödtung des Aegisthos nach einer volcenter vase in Berlin, weldie
Welker Alt Denkm. V, p. 287 erläutert: gewi» allee whr
paisend, enrUnecbt wtre aber fttr manoben, wenn p. Vm Im
indm imagimmi derartige nacbw^onngen über die monimwnte,
wie de Ider gegeben, beigebraebt wiren.
Auf den titel folgt Ad, Michadit pratfatio p. V, welche
nach der angäbe, dass ihm 0. Jahn auf dem todtenbette die
besorgnng dieser zweiten (sehr vermehrten) aufläge aufgetragen,
snnkebst von der musterhaften lergfalt lengnisB ablegt, mit der er
dieeem auftrage dch nntenogen. Dann erfidirenwirda, daaalm
lanf wfltottt itndien 0. Jahn angeftnqpen habe n iwelftfai ob alle
SepboUee-bandMihliften voiÄ Ii (LuiKt&KiitKHiidS abstauunen nnd
dass er um darüber klar zu werden, sich einen sichern kriti-
schen apparat zn verschaffen bemüht gewesen, der jetzt dieser
zweiten aufläge einverleibt ist. Für Jahn verglich H. Hinck die
stellen im L, bei denen Jahn glaubte an Dttbner^s angaben
sweifeln ni mügsen, ftmer Laar. 1 nnd g — bei Bindorf Lb
nnd r — : dam kamen von B. Prina florgfiütige eollationeii
von p aas cod, FoHi, nr. 2712 nnd e s eod, FaHt. nr. 2884,
endlieh yon B. ffiller die des von Heims5th 8fter erwähnten cod.
Vindobonensis = V, dessen lesartcn aber nur zum theil mitgetheilt
worden: sie alle sind p. 27 genauer beschrieben. Nach diesen
mittein gelangte Jahn zu der ansieht, dass LI ^obgleich nach
Hinck p. VII 1 ans L nicht abgeschrieben — > die erste nnd
beste, pe B (B as dMkota bei W. Dindorf) eine aweite ftonilie
büdeten, g in der mitte iwiseben beiden stehe; also:
0 0
' l/l peB
g
Diese ansieht kann man, um den werth nnd nntersohied dieser
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Kr. 4.
136. Sophokles.
bandschriften zu beaeichnen, immerbiii gelten lassen: daa aber
ist in der «negabe und dnroh diesen apparat meines
sieht beideeen, daae den jflDgeni handschnften andre oiighiale
all L vorgelegen bitten. An Ificbaelis yorrede ecbUeest rieh
p. Vn H. Hinein ä$ UM L et l diepuMbrneula an, p. VII,
p. Vlll index imaginum : dann folgt p. 1 — 19 So^xXiovg yftog
xal ßfog, auch dieses mit einem die frühem aasgaben an ge-
nauigkeit nnd Vollständigkeit der lesarten weit Übertreffenden
kritisehen apparat, der auf jeder seite unmittelbar unter dem
tet mit kleinerer eehrift steht: ftr ihn sind von B. Prins, B.
SehSn und E. Hüler fitnf handachriften voUatündig TergHehen,
eeehs an veraehiedenen atellen eingeoehen; lu thnen geaellen
sich dann die conjectnren der neuern, ebenfalls mit anerkennens- -
werther Vollständigkeit gesammelt, wenn auch hier und da etwas
fehlt: so fehlt p. 2, z. 13, dass ich (fr t }7;'/a»( statt de3
tlberlieforten itftaßeiaig in Philol. SnppL bd. I, p. 107 veimuthet
habe, waa aehon um deawiUen enridmt werden nmaaCe, wdl
die irorte BeigkVBoph. trag. p. XIV not 47 gegen ale gerieh»
tet aind; wie Bergk urflieilt aueh Sehneidew. Sophokl. I, p. XIH
i^.: dann aber ancb deshalb, weil diese vermnthmig als wirk-
liche emendation in den text gesetzt zu werden verdient. Denn
erstens verlangt sie der Zusammenhang; da nämlich der satz
fyiwm ovy . . , ifipiilißto recapitnlirt und im vorigen von
erf lyfa die rede war, ao muaa daa aneh hier der fall aein;
hneat wifd fkat allea im §. 1 geaagte im folgenden weiter aua-
geflilirt und beattttigt, von geaaadtaehaften aber nieht gesprochen;
drittens ist aaderw^tig von ngtafittaug des 8ophoklea nichts be-
kannt ; denn wenn er in Chios verhandelt, thut er es als ffrgaTrjyog ;
endlich hat Plinius , wie sicli unten p. 206 ergeben wird , hier
€r^§miyla*g gelesen; nach alle diesem darf man dann schliess-
lich noch betonen, dass Sophokles als ächter ^^Xad^pcueg Athen
nadi §. 10 höchst selten yerlaaaen hat, wie denn von reiaen
bd ihm fiberall nichta verlautet, auch immeihin ftr die
ehankteriatik dea mannea su beachtender umatand, da auch dieaer
Üm von den frfihem diehtem, die so viel auf der heerstrasse sich
befanden, unterscheidet. Dergleichen ausstelluni^ren werden sich
in dem apparat wohl noch mehrere nachweisen lassen : trotz-
dem erscheint aber der text in wesentlich verbesserter gestalt,
wen iMmwmiiiffih die eilmuitniss der mancherlei Ifleken in ihm
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135. Sophoklee.
beigetragen hat Aber grade hinsichtlich dieser bleibt noch
manches zu finden: so meine ich giebt §. 15, p. 14 z. 79 idv
api^ keinen sinn: vergleicht man Plin. NH. VII, 29, 109,
▼OB weldkcff «teile gleich die sede sein soU, ao «giebt «ieb äam
dledenpliniaiiiwheii 4Mlicia$ §um$ eotspEeehendea werta^ flao
top igoSimw m^nS oder dergL, augefaUea «ind und nea
wSga , ..tlq Tov nrl. m flehreiben bat Aber audi aa sonstigen
verdcrbuiötieu fehlt es immer noch nicht: §. 1, p- 1 z. 5 Leisst
es von Sophokles . . . (nQaiTjyfag ä^$tüd^rjvat cvv UeQucXti xai
Qovxvdfdf^y Tolg nQwto^s noXiotg laX,: welcher Thukydidet
soll denn das aein? es mvm ^AvSoxtSji geändert Warden, da
dieaer aicbt nur «irUieli atijk Periklaa «nd So^Mdaa «r^v^^c
war, aondein aehon aelaer TOfnebmen abatanuDnag wngfa wn
den TomebniBtea Albeas gebSrte. Aof andere weiae iat §. 15,
p. 14, K. 78 verdorben: da ist xaj* ^A&ijva(iüv späteres einr
schiebsei, wie ausser anderen Flinioa (i. unten p. 205) beweist
Das muss hier genügen.
Unter dem kritiacban iipparat stehen in grösserer schriflt
die auf das vom anei^naa verfMier de» fiCog belgebpnebto ba*
■HgKeban ataUea dar idtaa, paaaend geordaal, wa Yer^Qiv
baaa oder badeaUidia leaart, die oonjectniaa dar aeaom ad«r
die lesartea der bandschriften mit änsserster sorg£idt und kttiaa
beigesetzt, so dass man sofort eine sichere Übersicht über die
quellen jedes factums leicht gewiuut und das ganze einen eigen»
tbtimlicben imd höchst instructivea commentar bildet Natobr
beaaera wird sieh aueb bier baten: ao iat an beklagen, dapi p.
11 a. e. die dia Habeaangekganheitea dea SoplaAlaa betreAndan
atellen aiaht aaagednifikt nnd; Ton dar aoaatigea aoiglUt abar
gaaa abweichend Ist p. 10 die von der Theoiii baadebide atelle
des Hermesiauax ohne alle bemerkung hingestellt, obgleich der
text unsichre lesarten und mehr als bedenkliche conjectureu auf-
weist: gleich YS. Ö7 ist jfoXumq^uva bedenklich und war also
Bailey*0 Tfohtaif r^Qwva doch zu erwähnen, 59 aber führt
allea auf fyi^tu^ &§iait*dog Mog und eM«, waa Ißehaelia im
text bat, Set acboa wagen der oeoatmetioa an ▼arwerfm; aia dl
aebeiat daaa aoeb nadi iyiQutdt ^ageAbrt werden an mflaag^
Aneb die anordnong der stellen verfehlt meiner meinnng nach
das richtige ; man sieht aus ihr, dass die herausgeber Theoris
fiir eiM bdUiro baltea: aber baafiblat xaan
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Nf. i. 1B6. SophoklM. 205
ßh^y die fldbolidQ aa AristopbAiies, vor all^ die zeit, in welche
dit jfiag&nk Sopliddes wegen die gebart dMAiiiton fallen muM»
■» ^ idiflie TkMrii, die aft7«ierin, die enrte gß^üau deea^pho-
UflB geweeen: dMK etintat ieiia mtieflBeh im yt^tU^ dm
Hermeflionax, eben so vb. 60 trete seiner ▼ewtfimmlwyt ee
mms doch in ihm von etwas ^ntem nnd glücklichen die rede
sein. Auu allem hier gesagten ergiebt sich aber von selbst der
grosse von Jaba auf dieses yivog verwandte fleiss und zugleich
das erkennen des werthes dieser schrif^ ; er ist mio, bositsen wir
Mflk Mr ein eoMerpt, wiridieh eim .beAeetmto, wefür wir hier
■Ü Piniw dem ftlten gellend meehen vtffflen^ denn deeediwer
nnare vito, natürlieh besser nnd ▼ollttündigerf vor sich gehabt
hat, dürfte folgende vergleichung ausser zweifei setzen:
Soph. Vit §. 15, p. 14: Plin. NH. Vü, 109:
leiity tip tonw l^nrt^ Bophoclem . . . defunctum
mgutSim» Jamäm§»m(mv [m^ eepeli» Liheap pater iussit diw
UftjMfiHr] äiUmmg mtf eM^ lidentihnn noeni» Leeedewaei
iMdf AmM^ hßmrn nÜB, LfBindio eofw vife Ii
hmqifm tMivm afy^a^ ^nieto aeeplns edmenilo «I
(ig Tov idtpov' d* wX^yogfiGw pateietnr hnmari delicias suas.
o JlwOuv&^oq StvuQOv avjß requisivit rex quis (JaJm qyti)
Inimsi o JtSwüog aM supremiim diem Athenis obüeaet
afMP *h M ji»0mifiQ9t mm^a- nee dificnlter es hk (?) qnen
W|MPef nttf« t§if fvyü4m wff deoe rfgnifteeieet tnAeHesit pe»
^ fffIfMifftic Mit |MiM» If » eenqiie toeii delit
Dabei beachte man den mit der nennnng Lysanders began-
genen biatorfechen fehler. I>ieseU>e ftbereiofitmuaung aeigt aieh
noflh In tilgenden ateUen:
«efli. irit 8. 14, p. l%t PÜn. NH. VII, §. 180:
Ü In fmk ffr lel gandie eUere . . . fiofbe»
pMmH kfaywm^m (?) ^it pmä» des et IHonyaini SieÜine tf^
itang^x^i ^'n^*k iii^JU, rannns, nterqne accepto tragicae
victoriae nuntio.
Soph. Vit §. 1: Plhi. NH. XXXVn, 40:
fyint0 ovp Jeyedljc ro super omni» est Sophodee
fim^ ^Jli^mH ... emn taoto gnTitae ei co*
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206
135. Sophokles.
Nr. 4.
ßCo) »al Tronjtrtt mQitpnvijgi thurni Bit, praeterea vitae fa-
xaXwg t' inatSiv^t] xai ijgäftj ma, alias principe loco natufl
i9 fMM^ Mal h mohnfy «al Atbenis, et rebus getÜB et
Auf dies yivog, das am ende ylUliir nuManneiihangsloeirird,
folgt p. 19 der artikel (iber Sophokles aus Suidas, dem das
excerpt aus Eudokia hätte beiprcpehon werden können ^ die
schwere stelle : xai itQWJog ij^l^t tov dgä/na nQog Sqä/ta ayutv({ß-
C&M, aXkä fft^ TtTQ(tXoyHü9a$, »al i/gatpfv iXiyitav ri nat nawvaq
mil Aofev n«ta!Lofu^ t oS x^^» ^iMv aal Xm^Aot
fymiCft»9P9^ — eo giebt rie Jahn — dnifte nicht ohne kreme
und leiohen der llleke dnrehgelMsen werden: denn nit der
seharfeinnigen nnd erfolgreidien behandlim^ derselben dnreh W.
Dindorf Sophocl. trag. T. VIII, p. LX muss arge confasion in
ihr flir zweifellos gelten; die worte ngog Gicmv xiX. können
wegen aytavitofitvog nur auf aywvtg /mvcmoI gehen und da
wiche Sophokles mit Thespis nicht bestanden, mttssen diese nnd
die vorhergehenden auf Phrynichos beaogen werden, der also
wie Laaos proseiseh Uber seine konst gesehiieben, wSeAesehTke
eine elegie — dadnreh fidlen die sehwierigkeiten weg, wdelie
mir der singular iXiyiCay im Philol. XXI, p. 77, vgl. p. 682 gemacht
— , wie Sophokles paeane gedichtet und dabei noch meister in
der tragödie gewesen. Deswegen bedarf es aber in den worten
xal nQtktg — TtTQaXoytiü&ai, keiner inderong: siewaienf wie mir
scheint, nxsprttnglich polemischer natnr nnd steht m^db/iüsi^a*
in seiner ersten, von der bei nns jetst gebrändilhdien etwas
abweichenden bedentnng , nimHeh von vier in engstem imieni
atnsammenhangc stehenden dramen. So verstand es Thespis, der
deshalb nur einen titel für die ganze tetralogie, d. h. für die
vier dramen gebraucht : der fortschritt des Phrynichos bestand,
abgesehen von Jlndemngen im dyto¥ /woMTMoCt in der selbstän-
digeren lialtong der vier dramen: daher bfanchto er swei titel,
ab nnd an noch mehr, da er wie Aesehjlos aUmiUig m seiner
▼oUen knnst gelangte. Daflir dürfte in den naehriohten ItlMr
die 0ot9temu nnd 249&möt yieUdefat noch ein beweis geAinden
werden, dann aber besonders darin, dass durch diese auffassung,
also durch Dindorfs schönen fund , Zusammenhang und klarheit
in die entwicklung der tragödie Icommt, dass ferner nun die
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Nr. 4,
185. SophdUM.
207
Worte des Aescbylos In Aristoph. Ran. 1297 ... . Ua ft^i tov
airop 0^9ix^ jittfiwva MovewvliQov o^itifv dl^Trcov, einen
wirUiebeii simi erhalten: die eboigeaiiige meehte Aeechyloe
fllgeadiliiiilieh, die «inriehtang der tmgödie im gaoiea war der
ht& Phiynlehoe gleieb. Dies nur begründnng und nlliere be-
stimmung dea im Philol. Anz. I, 2, p. 84 gesagten; vrgl. ancb
Philol. XTV, p. 188. Zugleich Vässt sich von hier aus auch
der sQsammenbang zwischen den x^Q^^ tQayixoi in Sikyon, die
denen in Ikaria doch wohl näher standen, und dem dithyramb
des Arien einendts nnd der tragödie des Thespis andrerseits
ahnen, wie sdien im PhiL Ans. 1. e. angedeutet
Anf den artikel des Snidas folgen die den SophoUes be«
treffenden stellen des Marmor Parimm p. SO, auch darunter die
stellen anderer die dort erwähnten facta berührender alten, dann
p. 21 — 23 Epigramme auf Sophokles mit kritischem apparat,
wo in einer note wohl die verse in Gramer. Anecdd. Gr. T.
IV, p. 809, 20 eine stelle hätten finden können, p. 25 sq. eine
amiormm nMUo d. h. die grieohisehen stellen elironologisehen In-
halts, düaahalien n. s. w., daranf die Elektra selbBt, aber p. 86
erst Stollen späterer, wie des Tsetses, nrüieile nnd ähnliches
Iflber die tragödie enthaltend, p. 27 verzeichniss und beschreibung
der handschriften , aus der wir vom L die bemerkung hervor-
heben, dass die verschiedenen späteren bände sich nicht sieber
nntersebeiden Hessen; p. 28 beschreibung der die Scholien ent-
baltenden handschriften» danmter die belcannto mtb§eripa0 des
L; p. 29 TeiBcfaiedene wni^iaag, p. 80 «b tsv wu^vwos dl^a-
fmtog ngoqu»]ta und nun endlich p. 81 — 144 der mit umrichtigster
Sorgfalt bebandelte text der Elektra, darunter in kleiner scbrift der
kritische apparat, unter dem in grösserer schrift als commentar
die Scholien nnd die auf die Elektra bezüglichen stellen ans
Eustatbios nnd den griechischen lexikographen u. s. w. stehen,
Alks in eben so, sauberer, sorgfältiger behandlang, wie wir sie
m dem yhog gefunden haben, aber eignes urtheil, begrilndung
ifgend einer lesart u. s. w. ist gsna auageschlossen. Zu beidem,
dem kritischen wie zu dem erklärenden thrile lassen rieh naeh-
tiäge nnd berichtigungen , wenn gleich nicht mit leichter mühe,
finden: so fehlt bei dem vielbesprochenen versl64 die conjectur
Kayhofs ^^ftart für ßi^ftari, was wohl mancher gedacht, aber
klug genug hei sich behalten hat, s. Mayhcf comm. crit in
uiyiii^LU Ly Google
208
185. SophoMes.
Nr. 4.
Demosth. Plat. Soph. p. 18 sq. (Lipa. 1870), cu vers 1222 die
aoildit M6iUnier*8 ttber die permenmCheUim^, Heatener de
inteipolfttknii« apnd DemoBtli. vegdgÜB Phraea. 1871, p. 18, wo
aoflli noch ein paar aadfe stelleii mb der Elektr» beepioeben
rfnd; zn yera 21 die conjectur Ranchenstein's im Pliflel. Ans.
m, 7, p. 368 ü)^ hTavSa vw n. 8. w. : im andern theile konnte
tÜT ifj,n<sxaX(a9i\ vs. 440 noch Miller Melang. de la Liter, gr. p.
109 benutzt werden, f^r ahofiq Oramer. Anecd. gr. IV,
p. 97, S6. 99, 80: dodi etatt dergl. lu hänta, maehe ich
BdiUeMHfih auf einen ifbelsttnd anftnerkiam, den nimlieh, dase
nach dem plane der amgahe die vertfiddiger der lAerHeferang
nlefat anfgefillirt worden; ich meine dagegen, eine BOigBame ant-
wahl derselben sei geboten und glaube, dass jedem, der die con-
jectnr-gucht unserer zeit und auch die ziele unserer Wissenschaft
kennt, das conservative element in onserer Wissenschaft hervor-
gehoben nnd anerkannt m Beben, mir erwflnsoht sein wird.
Bieee nnd ihnliehe bedenken sehmKlenilndeiB die TivQenet der
anigabe nieht fm geringsten, des !n dem mit elseniem Mm ee
TollBtSndig und to getiebtet vorgelegtem material Ittr phflokigf-
sehe behandlnng des drama besteht; denn durch dieses vnrA
das Studium meiner tib€r:Eeugung nach viel sicherer als durch
die jetzt beliebten sogenannten Schulausgaben mit deutschen
noten gefördert. Daher wäre denn auch nichts wünschenaweriber,
als dase aodi die andern stfieke des 8ephokles in dieser weise
behandelt wtirden; nm dasn annragen habe idi diese anMige
gesdirieben, nebenbei nm ftr die dritte anflage ein scblfAein
beizutragen, vor allem aber, nm an einen philologischen meister,
der trotz schwerer prüfungen des lebens die angebome anläge
unausgesetzt für prodeihliche forderung seiner Wissenschaft ver-
wandte, das jüngere so leicht vergessende gesdilecht an er-
innern nnd dadurch der bei ans leider boden gewinnenden, dem
dentsehen wesen wie der Wissenschaft bedenklich weidenden
tiigheit nach kiiftsn entgegen an arbeiten.
136. Friederici Wieseleri commentatio de aliquot
locis Sophoclis nondum satis explicatis aut recte emendatifi.
Gh>ttingae. 1873. (Index schol. wintersem. 1875/6.) 4. 17 ».
Pag. 8 bis 8 besdiäftigt sich dea v«rf. mit der fiftsctsa nd
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.186. SoplioUeg.
«00
gMfcC ■■uMJiiI iUd w9nM§äiBa 9aiS%ßhmtHm ufiuigmnea
Ü6 Menerie sti' totimm^n. Unter den aos^ern sind die ein«!!
mit den schollen der ansieht, der dichter habe die stUdte Mjr-
kenä und Argos confundiert und h<ibcu danach die dccoration
leconitniiitk Diifiae meinang verwirft der verf. mit Beklagenden
gfilidAn« — denen er noeh hätte hinzufügen können, dass aus
t, 6 ft «I ^ Uuip0§m^9 ^AOMMF Mhmjißug ti^ JMX^^vtfMis ifa9
iinfJleh di« tnniuuig beider etSdte eihelk nd soUiesst ekli
wA veehi dtaite an, weleh« «ntar mdmw^A^yog die Umd-
schaft Argolis vorstehen. Hierauf sucht er folgende seenischo
anordnung zu begründen. An der hinterwand setzt er richtig
die königsburg und die Stadt Mykenä an; die periakten aiki
kogsnd, geht er davon ans, dase der pädagog sich vor beginn
Miner rede den neehanem angewandt habe, nnd niauBt dem-
gpmlM a«, daee an der periakte aar linken de» eeham^lem
die Heilni dargeetolll 7 e^S *«rf^a0 d* M Hqa^
6 xXtsyo^ vaoq). In der that lag dasselbe Unke vom Wege nach
Argos , war nicht weit von Mykene entfernt und gehörte einst
aum tenitorium dieser Stadt — gründe, welche ftir die periakte
der beimath zn sprechen scheinen. Auf der entgegengesetsten
pttiakta eoU dann xev hmmtwvw ^%tA dyo^ jävüuof eventaeU
eiaigeB andantmi^iB der atadtAigoa sdbttBiohtbargeweseB
atftk Diease atfeidnung kSnnle man eeiaa cnslfanmung nieht
■««laagen, Mmal so (s. pag. 6) auf den beiden periakten sym*
metrisch die beiden hauptheiligthümer der landschaft Argolis
dargeetellt gewesen wären, wenn derselben nicht folgende princi*
pielle bedenken entgegenstünden. Einmal wäre es doch auf-
Itdlend, wenn die argivisdM nf*^ dicht neben dem von Sonath
nach Mykene führenden wege Uge, während doch nnte» allen
nmständen iSß Madl Ar0M mk angheimaiiidee Oteetea gewebnet
iNidea^ likose* Die anfttellmig des Terf. eriaaert aa dea fthler
deijenigen, welche eine confundiemng beider etädte annehmen.
Sodann ist es nicht über allen zweifei erhaben, dass der pä-
dagog vor beginn seiner rede sich den Zuschauern zuwendet.
£s seheint im gegentheil der Situation einaig zu entsprechen,
wenn ev naoh seinem auftreten durah den hinter der linken (vom vn-
sebaoer) periakte belegenen eiagaag, den aosehaneia die redite
aeito an^eadead, stabea Uiibt nad dem Oreet die wiehtigstm
j^aakta seiaar beiniatfi aeigt» Dam wader das Heränm, noch
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SlO 186. Sophokles. Nr. 4»
die 07^0^« In wfikUelikeit von Kykene tm rfciitlMur wmren, tfmt
dabei nichts sur sache ; beide konnten darum doch auf der bilhne
dargestellt sein *, nur mussten sie beide auf der seite der heimath
liegen. Somit nehmen wir an , dass an der hinterwand , deren
mitt» Yon der kttnigsburg und gebäuden der stadt Mykene ein«
genonmieii woxdOi rechts (vom nuchMier) von dieser auf ^mer
eiihSbe — Jedoch nicht der Akraea (ygL Bnre. Gr. Geogr. 1
ta£ I) — das Heritam sichtbar war, das also, nach vs. 7 oeC
aq^tQoiqy dem p&dagogen rar ^iiken lag, und dass an der
rechten (vom zuscLauerJ periakte das aXcoq^ die uyoQu kvxHog und
vielleicht einiges von der stadt Argos gesehen wurde. Dann
erklärt sich auch leicht die reihenfolge, in der der pädagog
die einaelnen gegenstände au&tthlt. Was an der periakte au
sehen war, fikUt ihm nmichst ins enge, dann wendet er den
bück anf die hinterwand nnd aeigt das Herahm nnd soletat die
nüehstgelegene königsburg. Natürlich waren der tempel sowie
die äyoiftt in fernsieht dargestellt) was nach den nachrichten
über Agatharchos und der muthmasslichen aufFührungszeit der
Mectra sehr wohl geschehen konnte. Was auf der periakte der
fremde und links neben der bürg am hinteigrunde dargestellt
war, darüber enthalten wir ans weiterer Tennathnngen. Die
iimst sehr schwierige an%abe, die sceneiie der alten diamea
hemslellen, ist besondero misslieh, wenn so wenige anhattsponkt»
Tom dichter gegeben werden, wie in der Eleetnk Wir bemer-
ken noch , dass der verf. seine frühere conjectur zu Poll. On.
IV, 126 iwv fjkivTOh naqodutv ^ fjuiu St^iu jetzt ersetzt durch
4 fi^v ils oder inl SeJ^id, Wir fassen die stelle überhaupt
anders und halten eine ftnderong des textes f fth ititd filr
umitthig.
Hienmf wbd EleeCr. vs. 1458 £ #»/ttr opmr» »ha^tm^
999m ntikaq \ mi&w Mwipfaiwtuf *ji^tui ^ offi» behandelt
nnd vorgeschlagen xävadttmvct» V niSXatg \ n&^w MtnorMifafC
ftv^Aq/thtg oquv; glaubwürdig, wenngleich die aphiiresia
von i» eine sehr seltene ist. Wenn aber dann auch für aiyuv
olTftfr empfohlen wird, weil Elektra den befehl des Aegisth
nicht schweigend ansföhren IbSnne nnd in der that y. 1464
antworte, so sind diese grOnde nicht awingend, da das m/a9
nnr anf die leiste antwort der Mektra geht: jto^(Ol( Sp,
j^a^ia Jt//'^am tddij durch welche sich Aegisth wietst fttUt
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Kr. 4.
186. Sophokles.
Den atisftilinmg^n fiW cb» ekkyklem, d«M0ii mnrendmig hier
geleugnet und das bei Sophokles überhaupt nur Aj. 344 aner-
kannt wird, wird man beistimmen-, dahingegen können wir die
eoiy«etiir p. 8 zu Antig. 1280 io*s<^^* loixag ^xtiv,
wo loMoc durch das l^wy it xal «wiqiilfvs (1278) geetfitzt
wirdy obwohl ne an und für oeh einen guten äuui gieibt, niehl
ftr nothwendig eraehten.
Eb folgen p. 8 bis 18 iwd wdtere atellen der Antigone,
snnftchst v. 441 ff., wo der responsion mit v. 448 wegen v.
442 vorgeschlagen wird: (prjg eti' unaQvtT firj SeSgaxivai, juSi)
ohne zweifei eine sehr feine ändemng, deren nothwendigkeit jedoch
fragüch sein dürfte, da daa anuf Xtyofitvov xaiaqiult keinen an«
aloea geben kann, nnd wenigstena in der Elektra r. 1108 £
ein aieheies beiapiel Tom weehael der «nadraciw In finge und
antwort enadrt: BLA, olj^ mSUiir', ai 6^ noS^, tixovaafkw
I ^iqovttq ifitparrj uxfii^g^a; \ OP. o^tr otSu rrjp orjv
xXijSov'. Öodaan werden sehr eingohcud die an mehreren
atellen verderbten verse 966 ff. behandelt, um die sich der verf.
bereits durch die anerkannte conjectur Evaviäv cntXddwv (Gött.
Ind. ScboL sommer 1857) verdient gemacht bat, und zwar wird
neiBt atatt ddda/Mig Sidvftaw geecbrieben nnd auf cmAd6m
bewogen (efr. Find. Pytb. IV, 209 nnd £nr. Jpk Tanr. 124);
ftmer wird Baemo^» in Bo€WQ(ag (auf <Udc in beMien)
verbessert und damit auch der hiatus vor iäl* beseitigt; ausser-
dem wird statt der Böckh'schen ergäuzung a^cvo;, dessen aus-
üallen man nicht recht begreift, äX/tvQof vorgeschlagen, welches
allerdings vor £aXfA¥$iiif66g — worunter die hei Scymn. Gb.
bei MttUer Geogr. Qr. min, II, p. 224» veia 7173 tlv' alytttU$
WH Uy6fi»og \ imomoOM CrmSta umtytädK äywß
«nd seost erwihnte gefilbrlicbe kttstengegend in venteihen ist
r— leicht ausfallen konnte. Endlich wird noch ftr äyxfj^oUg
ly/o7rAoc = «y^« (jjnXi(ffjtivog vorgeschlagen, eine nicht unbe-
denkliche ueubiidung, für welche das von Wieseler selbst ver-
mntbete i/x^((^i Diudorfsche uy^Bvqog einst-
weilen TOisiuiehen sein dürfte. Die stelle würde somit lauten:
wa^ Kwan&v €mkddmi^ itdwfkSoß aiuo$
Pag. 13 geht der verf. aui dun Ued. Colgueuä iibcr und schlägt
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9» 136. SopLoklei. Kr. 4.
bedeatunp: ' dicbtbefiedert ' noch in der ' aMhlrekh ' ztl faslten,
ein epitheton omane überhaupt hier dorchaoB unmöglich sei, zu
lesen nvxvoTittfOP s= locum in quo muUae sunt aou; gewiee
•ine scbarftidnäge taMifang; indessen ist die apodiktische vco?*,
MiftiQg dti 9§mmn mnmm dooh wohl aidu tthw Jedes swv&M
eihabeii. Bodaan wiid sa tb. 118 1 oifif^iBii^ n mX ^
II mUu \ HQvtpw mf Uaat&i die «nrtitAaftigMt von a^e«
gezeigt, denn *qtd» tttefU dktionmi 1$ oc^m;, ^tim Oedipttt tnfNI
ußaiovy quod graect appellatuTf coruederitf^ und anerkannt, dasS
auch das anbequeme n66a zu beseitigen sei, jedoch Volkmar's
i^k) tomT Mo« yerworfen, da auch der theil deshainei, in den
sksh OodipVB rih IIS nriieksieiit, warn jecUcoHM« ed^ gehOil.
DigegtKTeittiitel? dm t8f£ IS» i^m», wo h tdmgaimipmm
gmm ftm Ism Sollte ttaa dflilir aber sieht BelM» leM Ml
0^' fii* ix Tüvtov nfSov, was sieh der handsdiriftlichen lesart
enger anschliesst? Cf'r. vers 466 f. irp' ag | lo wQmov Ixov ual
mttfciH^ai nidov. Hierauf folgt die erklämng Ton vers 192 f.;
ahov'pmtitt Ttvi* dmstn^ | ßijfjkaroi ffmmdnxX^vrjg. Diese«
fUfm ist vetitchiedeii TOtr dem otcotoc 119 und- doiA
Ol «ütwiriht jMttk geg^eaAberlkgt, odar ipm
dMT ^itd ^Mmkht «ibettfiiB» ein «iilMliMmMr oleiB Ml- Bn^
lieh werden die worte vers 195 f.: Aff^o'c / ij^ drx^ev | Idtnt
ßf«x^i 3irXa(ra< besprochen und achliessHcIi zusammenfassend
Iblgendermassen erklärt : * Sedei igihtr (heU^rnt i» eetrenia laf9di$
jMrts eiM^piis' oMfi|iiiits' dlßM (nmmnmiviim e> ^octtti^ m^j^mi
tfe^lfAMMsHMi SHBÜMts f seil $xfiHM ^irfefli (ut pbS$$ sm ttsM^ p€Kff$
depmtdeant). Vtrbo ßqaxyq rum ad sedem hutnäemf 99d ad corpnt
erwibas inßexis brevt factum respictttir. ' Mit der bemerkung, dass
gelegentlich noch die fragen, ob der gesang der nachtigallen
itt hÜD0 der Eomenldsii dmch mvtik aMfageahmt worden und
wie & flemri» «mmdam Mi, tau nsn 16S die werte wild
aAtv^ i^mtiS» «t reehtfoortigeii, im!|;ewo»ftft werden, tebfieeien
wir nmeren herieht eher die ao Anregende abhendleai^.
187. Studia Plautina, Von dr. 0. Seyffert Vor
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Kir. 4.
137. FlAutas.
213
dem neunten Jahresberichte des Sophie ii-gymnasiums in Berlin.
Ostern 1874. 31 a. 4^. (BerHn, Calvary & Go., 10 ngt,)»
Dieaelben ▼onflge, die Oaeta Seyfot'e frfibere beitrige nur
texteakritik des Plautiis im Piulologiis (XXV, p. 489 ft,
XXVI, p. 722 f., XXVII, p. 482 ff., XXIX, p. 885 ff., XXX,
p. 488 f.) zn 80 bemerkenswerthen leistongen machten: sorg-
fältigster fleiss beim aufsuchen des zur feststellung eines Sprach-
gebrauchs Röthigen materials , feine beobachtungsgabe tiber die
Anwendung desselben und seinen werth für die kenteUang ver-
wandtor stellen, überhaupt entschiedene befiiiil|[^ang nur anffin-
dmig von lebftden und oft glackUcben b^nng denelben, —
idchnen anck diese jüngsten SttuUa FkmUna in noek kökeiem
grade ans. Sie sind die am meisten dnrckdaekte nnd reife
arbeit Seyfifert's: schon der Zeitaufwand und die mühe, die zur
durcharbeitung erforderlich sind, zumal bei der äusserst ge-
drängten, zuweilen schwerfUlligen und verwickelten darstellung,
seigen, welch' reichhaltiger und gediegener inkalt kier su be-
wHltigen ist Wie in jenen frttkeren beitrügen werden aneb
kier, der alpkabetiseken reikenfelge der komödien naek, ent-
weder dnielne stellen ftir siek bekandelt oder an die bespreeknog
einer noek andere, nickt selten in grosserer sabl, gereiht, die
an demselben oder ähnlichem verderbuLsse kranken. Von ein-
zelnen gut hergestellten versen heben wir hervor: Asin. 67
eo für egOf Aul. III G, 34 zu ergänzen: Non quod p<riem ego
qmSdmi^ herde habeo, IV 7» 18 cim» fUr mme (wie Amph. 638
Übt dmOf IV, 10 1 : Jmmo ego mm ü wuter el jMrdiiliii^ IV 9,
10: hm IM miMrt mi$$rmn, perüg Baeek. 552 Et €go, eben&lls
Tme. n 7, 28 £t «Mt [so anck Bugge in den N. jakrb. f.
Phil. CVn p. 413, mit dem, ebends. p. 418, Seyffert auch Truc.
V 37: deterrere potes hunc ne amem im wesentlichen zusammen-
getroffen ist]; Bacch. 1099 Hoc höc est quod c o r peracescU {&na,p.
Oct); 1196 miUe für /SwK; Truc. II 6, 28 Loquere, — JNudiua
girfirfaf «Ollis ÜU qfddmtit. ^ Quid potUat Gist. IV 1, 8 Nam
hmeU €80 giiam Ükm ümm — «Aiom» MfMii mOd e. s., ibd.
extr. mmIs hMO gmUimot? An quk dmt oHedt haue e. q. s.
Epid. I 2, 45 Qtdd iuf mme poHmin e. q. s. (woran siek eine
ganze reihe verbesserter interpunctionen schliesst), Mil. gier. 88
illest miles mens erus, 1207 vielleicht Eqmdem ego te liherabo^
1134 Commodüas, 977 exirwiam mit Lambiu, 1296 haben BC
jPykiL Aw. YIL 14
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iSl PUatOf.
Kr: 4
da« richtige, wie Wele brnspiele, beionderi mit Horn tgo, idgen,
1801 i für AiM, li05 ad €am ut itßm^Qmor Mfti'ff —
Von weiterer tragweite sind 1) diebeobaehtaiigeiittber oaui-
6o und ita di faxint p. 1 sq., durch welche mehrfach eine rich-
tigere personen vertheil ung ermöglicht wird ; unter den sonstigen
Vorschlägen zu einer solchen heben wir als besonders gut her-
vor den sn Poen. III 2, 29—30: Adu, Hic. . . . mM. Ag,
Jbmmm: €t wmi «oüi cficimm* ; 2) über die verteiieehiiiig eel*
tener arebaiidier Wörter und foimen mit gewölmliehen p. 4 sqq.:
man leee daher Aain. 940 oMm für oMi, AnL n 2, 84 nndlV
8, 10 hm fttr wm, Cure. 724 hanudaa flir mueku, Aul. II 2, 84
hereU für etiejwl, Men. 872 umgekehrt, Stich. 474 pol für hercle,
Pers. 39 ßducia für con/iderUia (und med für me^ Men. 307
habet für kabitat^ Merc. 436, vielleicht auch Most. 222, dM»*
für dh Stich. 255 äaU» für dar«i| fast überall treten in wahi^
nehmnngen des lonat üblichen aprachgebmiohea, beathnmter for-
mein, ähnlicher vertanachnngen n. digL beatXtigende gründe
hinan. Die nntersnchungen 3) über refroerol^ verschiedener
komödien p. 10 — 12 ergeben, dass u. a. Bacch. 166 sq., Poen.
ni 6, 13; V 3, 41 sq.; V 2, 82 sq. 90—92 (= 84—89),
Poen. prol. 124 sq. 127, 126 (== 121—123 +128), vieUeicht
auch MiL glor. 987 B. einer solchen ihren nrspmng verdanken.
Die 4) naeh Bothe nnd Fleekeiaen wieder angenommene fem
lom umm wird empfeUen für Ueie. 784, pxeL 85 , Büch.
44, arg. aer. 2, £pid. IV 2, 18, Poen. I 2, 70, Tme. IV 8,
59. (5) IMkuBL werden mit gutem gründe angenommen Cure.
337 (nach mOüem), Epid. III 2, zwischen 12 und 13, und be-
sonders zwischen 14 und 15, Hud. nach 1021 und vor 1394,
vor Stich. 608. (6) Da ein Substantiv oder pronomen nach
eingeschobenem rektivaatM durch i$, aeltener durch tU«, wieder
holt wird, aind foxmen jenee fürworta atatt der Überlieferten Ton
hie elnsoaetm Gapt proL 9, 112, Poen. IH 5, 26, Moet 859,
868; lehneiche graphische bemeriningen vnteffflttttna hier wie
anderswo die Verbesserungsvorschläge.
Mit dieser auswahl des nach unserem ermessen besondere
gelungenen in zwei dritteln der Studien (bis p. 21) müssen wir
uns hier begnügen, vollständige mittheilongen einem anderen
orte Yorbehaltend. Kaan man sich auch luweilen dee eindmeki
jiioht erwehren^ dass derveiC in seinem bestreben, httnfig wieder-
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Nr. 4
1S7. Plamtair
215
Mironde aiudrSeke nur in gans bestimmter (formelhafter) fassung
zuzulafisen, etwas weit geht (das adjectiv miser bei verben
des Effects z. b. ist doch eigentlich nur bei ptrii constant, wie
flchon Fuhrmann in den N. .Jahrb. f. PhiloL IC p. 482 be«
merkt bat*, zu Sey£fert*8 beispielen für mtMTi p. 9 kommen noch
Piead. 4 und Mfl. glar. 616 B.)» und mltgen «neh bei der
doreh «lUpse «rUtrIen, weifttiugedehnteii mlMsuig eines oft
•ebwer Teietindliehen mm (p. 19 sq.), bei dem ans argentum
corrumpirten Aercfo Rud. 1413 (p. 15, not. 12, man beachte das
im folgenden drei mal wiederkehrende herclej , und sonst zu-
weilen, bedenken aufsteigen — : beachtcuswerth und ansprechend
ist doch fast alles, was Sejffert vorbringt, vieles unbedingt
richtig und mit dank in den tezt «nfinmehmen. Wir dttrto
daher in diesen Stadien die neben den schttnen leistungen von
A. Luchs unstreitig hervorragendste arbeit des letzten trien-
niums (in dem Studemund nnd Bpengel geschwiegen) erblicken,
und schliessen mit dem wünsche, dass der hochverdiente verf.
nns bald wieder mit einer ahnlichen reichen gäbe erfreuen möge.
— - Yen druckfehlem der zahlen haben wir bemerkt p. 5 : Capt.
V 4, 3 fUr IV 4, 5 (913 Fl.), not. 4L 3: 1003 für 1015 Brix.«
p. 6: Goic y 4, 24 Iftr IV 4, 24 (580 Fl.),p. 18: Pen. 234
für 584) p. 26: WL glor. 158 ftr 1158; dnieh irgend einen
dmekiehler ist auch die emendation rar CSst IV 2, 28 (p. 18
oben) anklar geworden. Aug, O, I\r. Loreim»
138. Plauius't MotUUaria, udgivet af Sophus Bugge,
oversat af Fr. Gjertsen. Kristiania. P. T. Mallings bog-
handel 1878. 8^ 116 s. (Berlin, Calvaiy & Cäe, 20 ngr.)
Es ist das «nie mal, dass der heirasgeher, dessen votiUg«
liehe, in verBchiedenen seitschriften lentreute, emendationen ein-
zelner stellen Ihn den besten dentsehen Plautoskritikem nürdig
an die seite stellen , mit einer ganzen komödie hervortritt. Mit
gespanntem intercBse werden deshalb die auf diesem gebiete be-
schäftigten das buch in die band nehmen, um in bezug auf
BUmehe wichtig^ punkte, über die sich auszusprechen ein so be-
dendender kenner des dichten bisher nicht gelegenheitgeftinden
hatte, seine ansieht kennen an lernen, vielleieht auch in der
hoffiiang einige venweifblte stellen geheilt m finden dnreh smsn-
datiwes palmarctj die man bei der beschaffenbeit der ttberUeferang,
14*
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M 188. PlautoA. Kr. 4.
iMBonders bevor der neue abdmck des Ambrosianus vorliegt,
wohl nur von einem Bugge, Bergk, Studemund und wenigen
anderen erwarten daif. Diese liofibiing geht nun freilich nicht
in erftUinng, ja an mehreren stellen möcht§ ich eogar andere
frohere votBchUige den Bagge*eehen Torsieben. So ist doch 2lS
das von A. Spengel leicht und glücklich gefundene, Meht plan-
tfailsehe maUtuadä uUi pleno ganz ändert ansprechend alsdaa
matte malemada muUum lena\ so hätte 419 f. die ingeniöse
herstellung 0. Seyffert's Philol. XXIX p. 393 flf. Sphaeriof
— Em elaidm, — Optume u. s. w. eher aufnähme verdient, als
das eigene pueref — Ftro dcaUm. — Optume u. s. w., das schon
deshalb bedenken erregt, weil die sklaven (wie ref. bemerkt au
iiaben glaubt) deh unter dnander nie mit pvsre anreden, son«
dem nur mit namen: schimpf- und schmeichelwVrter wie sesfiis
pueri, ddidae pturi, sind natttrlich was anderes. Auch 72 t
kann ich nur mit dem ersten theile der herstellung einver-
standen sein: unum hoc scüo: (vgl. Über diese interpunction
Becker in Studemund^s 'Studien^ I, p. 254) iMmtb celerius Venü
(so schon 0. Seyfiert Philol. XXX, p. 392) — nicht aber mit
dem iwdten: ipiod noUs, fflr das handschriftliche ^uod mole-
§i€, was verschrieben ist aus molulum eH (weil man moMsil
aussprach) und in dieser form gehalten werden muss der höhni-
schen antwort Tranio's wegen: Mole »tu 8 ne sie. Auch die 137
angenommene auslassung des ad vor imbricea nach ftempesta»
^andinem mij cUtiUü ist doch wohl zu kühn und nicht durch
das (eher denkbare, aber doch unsichere) animutn adicere aliquem
gerechtfertigt: N. Jahrb. t PhUoL CVII (1873) p. 413. Und
so hegt man auch stärkere oder scfawiUshere iweifel an der rleh^
^keit des jraroiil st« firmitatem 122' ftr p. in f., des ^uom
fwndaim€iUap0nermU 148 (denn von dem untergange der/WikfaiiMiiMi
war im vorhergehenden noch gar nicht die rede), des qua mihi
amor et cupido — perpluit 1G3, des eam (die tempestas oder die
uerecundiaf) optigere 164, des intcüa für scita 261, Mihi Her-
cu\(m imMoeo Ö28 , Qu % placeo , «eanifiliHn expetis 1116; während
Verbesserungen wie die aufiisssung des vs. 14 als selbstständige
frage, qm ho§iicti§ trimm aiwmiiiiii causa wbmnii mb fäia8f Fsl
oltt, gui dmm Aortt» eorpm [vgl. Bnd. 1295, Poen. IV 2, 6]
trantfigi »otetd 857 sq., «ms <s nia 892, itHmodi 746 (im wesent-
lichen = ittiiumodiy i$titmodif wie Langen vorschlug, s. Philol.
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Kr. 4.
138. Plaattifl.
217
Anz. VI p. 45 f.), Tarn placidaat ca, quam est aqua, quoiuü
ire — licet 852, te, quCs capite candido 1148, Post ütam ueni-
am quid e. q. fl. 1166 mit dank und anerkennnng aufgenommen
werden rnttssen. Beechtengwerth sind a. a. (denn voUatändigkeit
miiBS ftr die kritisehe aamerkmig einer neuen aufläge der eigenen
ansgabe yorbehalten bleiben): 2^ZEdtp& H ammmo IM hou€m
iUo arghäo memßedfwem^ 287i\irpMra atMU öeeuüanda» H aimm
turpi mvUerist, 757 Quid aomni aomniauitf 7G3 Nam quor ille\
765 Suh diu coli uitam; 784 Hem^ nam qutjt; 827 Atqui;
1089 eita in tut, sine, inuemam; 1108 Quoi tandemf Vielleicht
richtig ist anch die lücke im yeree ausgefällt 222: Qui di me
f^uUmd (qtd s utkum Plantoe 6 mal, Phoim. 12S, GicAtt IV
7, 1), während ergKnsnngen wie 260, 549, 652, 804 «.a-nidit
10 gnt wie Bitsehl*« n. a. scheinen. — Dass übrigens die ar-
beiten firtfherer kritiker, älterer wie jüngerer, mit umsichtigem
fleisse benutzt sind, zeigen die zahlreichen von iliuon aufgenom-
menen Verbesserungen: Acidal 153, 1169, 1179, Guyet 389,
432, Pylades 423, Gmter 223, Camerarius 1144, Bothe 393,
540, 1040, G. Hermann 863, 720 f., Usener 40, Bergk 171,
Brix nnd Fleckeisen 174, nm Ton Studemnnd, Spengel, Seyfibrt,
MflUer nicht an sprechen.
Der herausgeber beitiehnet in dnem * nachwerfe* p. Uli
die ausgäbe als eine durch eine scenische darstellung der Mo-
stellaria veranlasste gelegenhei ts arbeit, die auch vielleicht
sonst nutzen und interesse darbieten werde. Dass sie dies thut,
geht schon ans dem oben referirten hervor, noch mehr aber ans
der anlklämng, die man ans derselben über Bngge*s ansiebten
in mehreren brennenden fragen der Plantnskritik nnd über die
ganae handhabnng derselben erhält So werden die mit Bergk
übereinstimmenden mit genugthuung wahrnehmen , dass Bugge
das ablativische d (von med und ted abgesehen) überall ver-
schmäht und z. b. 259 Una opcra cbur atramento candefacere po^
ttuU» stehen lässt Wenn man diesen freilich unleidlichen hiatns
nicht ans einer nachwirknng des d erklären will, könnte denn
nicht am einfkehsten ein Is vor s^ eingeschoben werden? Vgl.
249 L., Trin. 287 Briz. Gegen den hiat ist Bngge sehr
strenge: er tilgt ilm in der hanpteäsnrdesiambisclkensenarsiidt
Ritsehl arg. 5, 675, 685 f., 781, 1037, 1039; mit C. F. W. Müller
1032, 484 trotz des vorhergehenden punctums, 567 trotz des
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21$ 1$8. PlMtiif. Nr. 4.
penonemreohseb; dureh eigene mittel 84, 428, 48S, 557, 549,
609, 760. Deegleicfaen in der banpteltoiir des trodiÜBelifln
eepienm 889 , 850, ndt Mflller 1047, 1089, 1156, nur 880
pümm 4H md 894 tamHüo haß bleiben erhalten, vielleieht mit
Hinblick auf ein nachwirkendes cubi und tantülod (?), durch
welch* letzteres d denn auch die sonderbaren hiate in den kreti-
schen venen 151 f. düco hastü püa efirm mrmU eguo entschul-
digt werden mttMten. Selbst beim penonenwechsel wird der
biftt nur 586, 718, 821, 975, 977, 1175 geduldet, degegen
gehoben dnrch leidite ▼erietnmg eines §d 952, durch knun
nVÜbige IKekw6rter 892 , 742 , 798 , 948, dureh eine echwerUeh
richtige acccntversetsraig 898: Ita ÜU faxü lupüer fiir Ita ÜU
f. I. Im gegensatze zu dieser strenge ist die sonstige haltung
der kritik ziemlich conservativ, in den canticis sowohl wie im
dialoge. In den ersteren, deren geetaltong übrigens (wie in
dam 'neehworte* hervorgehoben wird) * erst eunlhernngeweise ins
reine gebrtdit worden ist*, wird die tbeiliefening dnreh sn-
sdilnss an die Ton Stodemnnd nnd Spengel entdeekton neuen
versarten möglichst gesehont, zuweilen sogar durch annähme
sehr bestrittener messungen, wie ruont 117, instüüi 86, potui 792^
nnd durch nichtannahme kaum wegzuläugnender lücken wie
151 — 153. In bezog auf solche geht Bogge ohne zweifei auch im
dialoge nicht weit genug : wie kann s. b. nach 1042 ein ansfiül ge-
leugnet werden? Und die hersteUungsversnehe, die an- einigen
laeunosen stellen mit den spärlichen ttbenesten gemacht werden
(so 48—46, 407 — 410: hier sogar mit einem uU, öphim6 nach
MüUer's PI. Pr. p. 370), sowie die vorschlage zur anordnung
des anfanges von III 1 im 'nachworte', die rückfiihrung von
741 nach 721 und die damit zusammenhängende Änderung von
722 f. werden kaum einen bleibenden platz im texte behaupten.
Ich behalte mir, wie oben angedeutet, fttr dnen anderen ort
genaue mitthdlung Tor und sdieide jetit trofs mancher unttber-
einstimmung im einaelnen doch mit freuden über einverstllnd-
nißs in mehreren wesentliehen fragen und mit dank für das ge-
botene gute von der für eine ' gelegenheitdarbeit ' sehr gediege-
nen und tüchtigen leistung. — Der Übersetzer hat in der sprö-
digkeit der norwegischen spräche einen zu harten widerstand
gelinden, als dass seine arbeit hätte gelingen kSnnen. Dass
sie unter der band eines wirklichen dichtem auch sehr gut «i
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Hr. 4.
,n9. VergiliiÄ.
woUadiiigMideii Tenen Im fomereii Instspiel und im «nufen
dmui sieh fermen Itot, hat Henrik Ibm bewieseii, aber fUr
die springende lebendigkeit, die ungezügelte ausgelassenheit des
dialoges einer posse ist sie zu ernst und schwerföUig , zu steif
und unelegant. Ein nordischer Übersetzer des Plaatua thäte
wohl am besten anf die eigenthfimlieh launige prosa des alten
Holberg siirllclanifirelien, hi deren gewaadnng ja diese ganae
gattung von stfleken dem gebildeteren lesepublieom wie dem
sehfiehten manne ans dem volke am besten bekannt nnd lieb ist»
Aug. O. Fr, Lorenz.
139. Vorpriliana von He rm ann Steudener. Programm
der klosterscboie liosslebcn. Halle 1873. 16 s. 4.
Ans der ersten bälfie des ersten bnebes der Aeneide sind
die stellen entnommen, welehe Stendener in seinen Veigiliana
beliandelt bat Ys. 4 t»* tnptinm umaä mmorm Jmomk ch irm»
streicht Stendener, weil durch nennung der göttin der mehr
andeutende als bestimmt ausführende Charakter des epischen
prooeminm alteriert werde. Aber Odyss. a 8 wird 'YntgCiav
^HiXioQ genannt wie hier Juno. Ys. 9 quidve dolsru regina
dsum Ud wtUm€ eatm tilgt Stendener nnd schreibt 8^11: giio
(gleich fHtSiif ^rnuitl) mtmhta Uma (statt des sehwierfgen misifas
lamo) MyMm pMtate vmm tot adwt laboret fajwilsrtfaf. Biese
▼ierfoche ftndemng ist doch su gewaltsam; wenn übrigens ts.
8 Cmrum) tot volvere cams befremdet, so sollte nicht verschwiegen
werden, dass man die umgekehrte wendung erwartet hätte, wie
V8. 240 vj'ros tat eanbu* actos. Ys. Ii ist die vom Verfasser
TBrsucbte deutnng des plurals irtxe im sinne von 'unverdienter
aom' unmöglich; richtig erinnert Weidner an die 'heftigkeit*
der leidensdiaff. Ys. 5 unis beaieht Steudener nicht auf das
unmittelbar verausgehende sKtiehen it^fmretque «bot Latiö^ sondern
richtiger wie Henry nach vs. 19 auf virum fAeneam) vs. 1.
In der auffassung von super vs. 29 gleich insuper schliesst sich
Steudener wie neuerdings Kappes mit unrecht an Mtinscher an.
Ys. 49 verlangt Stendener statt imponet neben vs. 48 cidoral
prmt^na das prUsens üt^^mU, da er nldit aneitomen will« dass
odiprof durch piwttma in die sphlre der inkunft gesogen wird.
Ys. 81 f. schfUat Stendener gegen Ladewigs kflnstUche efklMr-
ung die seit Heyne gelftufige auibssung: *er stiess den \mg in
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220
140. Vergilius.
Nr. 4
die flelta.* Ys. 58 litBt Stondener gegen W^dner riditig iiie-
fantis als stelieudes beiwort zu verUoa parallel mit tempestatesque
aonoroB. Vs. 126 f. et dito prosincims summa placidum caput
extulü tttuia, wo Servius zu den ersten worten bemerkt: out e
mari erigetu caput aut mari providetu und wo Wagner nacb
Heyne fllr jene, Mttnecher fllr diese dentnng ddi entsch^det,
wihrendWeidner ofto dnieh h rUl snerldlren wagt, nimmt
Stendener mit Ladewig, Kappes nnd SduOter (programm von
Sagan 1878 p. 6) cUto fttr den dativ der ricbtung. Aber in
V8. 181 prospeetum lote pdago petita welcher als beleg dienen
•oll, hat jetzt Beatfeld z. f. d. G.-W, XXVUI 811 f. pdago
als ablativ *der die bewegung über und dorch einen räum be-
xdebnet* erwiesen. Die schwierige stelle vs. 898 ff. ist yon
Stendener so wenig als stither von Brandt oder Flflss erledigt
worden; aber swei fragen hat Stendener dabei liditig entschie-
den, indem ererstens ys. 897 htäund Hridmtiku atU von dem sie-
lenden flügelschlagen der am boden weilenden schwäne versteht
und demnach zweitens vs. 398 coetu cinxere |Joium nicht gleich 'sie
uniBogen den himmel im kreise* versteht sondern lieber Bur-
manns oo^jectnr mkm empfiehlt Die anch von anderen ge-
iheiltemeinnn^, dassYS. 896 eapUu iam detpteiare Steigerung toh
cap«r0 terra$ sei, will sieh mit 400 doeh tüeht reimen. Der von
Stendener snbridiftr gemachte yorsehlag, 898 M (statt H) eoeht
cinxere zu lesen im gegensatz zu 897 Uli IttdurU, wird anderen
ebenso unsicher erscheinen als seinem Urheber. Die von Steu-
dener verheissene fortsetzung der Vergiliana lässt inunerbin fUr
die erklärung weiteren gewinn erwarten.
140. Beitrige anr kritik nnd erldftrnng von V^rffiB Aends.
I. ihell. Von Gnstav Sehrdter. Programm des gymnan-
ums an Gr.-Strehlitz O./S. 1875. 17 8. 4.
Von den eilf besprochenen stellen wird eineV, 262 richtig
interpungiert : dcnat heuere, viro decus et ttUamen in armia; eine
I, 608 nnglttcklich verändert: dum stdbwU convcxa statt iuffra-
hmi, wogegen schon die harte, dadurch nothwendig gewordene
ellipse Ton snmf in ts. 607 und das auch vom ver&sser nicht
übersehene dtat Ton Uulrahmi bei Senrius und leidor spricht
IKe übrigen stellen und einige gelegentlich hertthrte ▼erse we^
den nur ejLegetisch behandelt: II, 349 entscheidet sich Schröter
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Nr. l
140. Vergilius.
221
mit Serrins fiir das in unseren besten ausgaben stehende audm^
Um gegen Kappes und Ladewig; ebenso III, 410 gegen Kappes
for die bei Servius gegebene erklärung von rarescerU gleich opcr-
ientur; ferner IV, 244 gegen Kappes ftir Henryke aufiassung von
Immmmi morU ruignat als STnonym mit tamnot adimiU, Diesen
richtigen entscheidangen steht II, 788 t eine irrige denttmg
gegenüber, indem Schröter die werte fatone ereiUa Ormua mJ-
tÜtit erravüne via scu lassa resedit nach dem Schema ordnet a)
fcUo substttit b) a errarit ß resedit^ wahrend Servius mit recht
erravit und mtbstitü gegenüber stellt und dem fato erepta unter-
ordnet, n 586 f. ommumque eapUate itwoM uUricis flammae bezieht
Schröter ßaminae mit Weidner anf ohmumm» erUlrt es aber als
qnalitltsgenetfy; noch gewagter erscheint es, wenn SchrSter IH,
47 hei iaeuU» tnermfU atnOis nicht dnen dativ, sondern einen
bestimmenden ahlativ annimmt. III, 110 und 403 werden gegen
Wagner und Ladowg die formen steierant und steterint nicht
auf sistere sondern richtig auf stare zurückgeführt, m, 19 f.
§aera Dionaiae ^nuUri divisqu» Jwßbam attspicibua coepUtrum operum
hast SclirQter in der bedeotnng von * denjenigen gOttem, welche
die ftrderer begonnener weiike rind* nnd denkt speriell an
Janus nnd Apollo. Vergleicht man aber IV, 45 d£t mupieHm
st Junone secundOf so muss man auch hier divit mit Wagner all-
gemein wie ceteris divis verstehen und auspicibua coeptorum operum
als apposition, die für alle gilt Für die deutnng von III, 12
Penaiibuß et magm§ dit, wonach et in freierer weise seinem be-
griffe Fmuaüut naehgestellt nnd dann die apporition magnii dii
hinnigeAgt wXre, Teimisst man belege. Die von Schröter ge*
sammelten, nngeordneten beispiele beweisen nichts. Aber aneh
in der reichen und wohlgeordneten Zusammenstellung bei Hanpt
Opuscul. I, p. 121 findet sich nur ein entsprechendes beispiel für
einschiehung von et zwischen ein Substantiv und seine apposition,
und dieses eine ist zweifelhaft, denn das citat stimmt nicht. Es
mag übrigens hier bemerkt werden, dass Schii^ter, während er
flieh sonst flüssig in den neueren ausgaben umgesehen hat,
Haupts reoognition lürgends erwShnt
141. Q. Horatii Flacci Opera Omnia. Recognovit et
commentariis in U8um scholamm instruxit GuiL Dillenburger.
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141. Hoimtios.
9r. 4.
^b^L VT. Addita est tabula villae Horatianae. BoniiM, siimp-
tflrai AcL Maiet 1875. XX und 644 s. 8.
Dl0 Jetit In Mchster anflage yorliegende Dfl]eii1niig«r*adie
Honotiisgabe hat akli seit ihrem enebeinen 1848 dvreb ihre
ursprüngliche gediegenheit , taktvolles maasshalten in der inter-
pretation, vorsichtige kritik und klare darstellung in schönem
latein nicht weniger als durch die stete ven^ollkommnang von
anflage zu anflage so vollauf empfohlen nnd in den weitesten
kreieen bekannt gemaeht, da» ea elnea binweiaee auf daaaehXf»-
bare nnd nnentbehrliebe bneh nieht mehr bedarf, und nnr auf
anBdrflflUieben wnnaeb der redaetion nntendebt rieb ref. einer
kurzen besprechung des von der kritik längst völlig gewflrdigten
und durch ausgaben mit deutscher erklärung keineswegs tiber-
troflSsnen Werkes. Auf wenig grösseren raom als die ftinfte
anflage suammengedringt begnügt sich die neve nicht bei den
in der vorrede angegebenen texteeändemngen nnd der eonae>
qnenten dnrehfthmng der Brambaebaehen Orthographie — einer
nenernng, die bei rinem anf aehvlen vieUbeb gebranebten bnebe
nur als äusserst zweckmässig bezeichnet werden kann — sondern
aeigt in den anmerknngen Überall das sorgfältigste nachfeilen
und ein gründliches Studium der bedeutenden neueren literatur
(Keller-Holder, Lehrs, L. Müller u. a.), von welcher auch die
namhaftere anseerdentiche (Madvig, Willemen.«.) berttekaiehtigt
iiC, 80 daas die interpretatlon überall anf der bSbe der irit steht
nnd aneb in der angäbe der erfbrderlieben wissenadialliUefaen
naebweisungen die band des meisters sieh neigt. Dabei ist die
alte bewährte einrichtung beibehalten, welche vom den in aller
seiner einfachheit doch nicht Überflüssigen situationsplan des
umeum Sabinum, sodann die treffliche Vüa Horatü mit der tabula
ekremeiogiea, den Imdn mdKWtm nnd am sohlnsse den namen —
nnd reaUndez bietet Die vorgenommenen teztesXndemngen (IL
8. 206 in der praet ist rin dmekibbler) kann reibrent mit ans-
nähme von m, 14, 11 nur als fortschritte begrtissen; an den
in der vorrode genannten stellen ist überall der weg betreten,
den Meinecke, Haupt und L. Müller eingeschlagen haben. Es
ist dies bei der bedächtigen conservativen kritik des herana*
gebers, der nieht leicht etwaa woUerwogenea an%iebt, wie er
denn aneb fai dieser an^gabe alle inteipolattonen (mit ananafama
von 8at. I, 10, init) verwirft, ebMr beaenderan enrihnnng
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Kr. 4.
149. Hortthif,
Werth. Die avntottang des bnches, das sdnen weg lu aeinen
saUieidien alten freunden finden nnd Ml unter der jttngeten
generatlon hoffentlich redit viel nene erweetai wird, Set in ge-
wohnter weise vortrefflich.
142. Q. Horatii Fiacoi Carmina Lyrica. £x intimae artia
eriticae praeeeptis emendata edidit et comroentarile eriticit exe-
getleisqne inetnudt Nieol. Onil. Ljnngberg doct phlL,
apod regimn gymoMatam Gototrargenee constitoliif eleqnentiae et
poeris romanae leeter. Vol. I, vereiiB Horatianos eontinemi cum
praefatione editoris cet Carolstadii 1872, ex offic. C. Kjellin
1 Bdr. 50 ore.
Der Verfasser dieser abenteuerlichen Horazrecension ist
nach langem siechthnm im jtüi 1872 gestorben; aber bei aller
dem todten geaiemenden sehonmig kann aneh die mildeste kritik
das bneh nnr als eine seltsame wissenschaftliche verirmng be-
leielmen. Den inhalt bilden dne in lesbarem latein gesdnie* *
bene praeftUio (XV selten), die Sneton*sche vüa Horcaü^ metri-
sche Schemata und der text von fönf büchem Oden, indem die
Epodi als Hb. V figariren. Die PraefaHo ist wesentlich gegen
den wailand Lander professor J. G. Ek gerichtet, welcher eine
im jähre 18ÖS in den Jahrbb. der Kgl. Ges. d. Wissenseh. m
Getenlmrg nnd demniehst dentidi in Jahns Jahibb. 1859 er-
eeMenene eistlingsarbeit Ljnngsbergs Über die im Horas an tibende
kritik seharf reoensirt nnd ganz mit recht bemerkt hatte, dass
durch solche leistungen die schwedische philologie nur in miss-
ciedit kommen müsste ; es bewegt sich diese antikritik weeent-
lidi in gemeinplätzen und Sophismen nnd liest dch um so nn-
aiigenefamer, als sie eüMm nr leit ihrer abfiMSong oder wenig-
itens TerMBmiliQhQng bereits Terstorbenen gilt (Nach Eekstdns
Nomend. ist Ek bereits 1868 gestorben.) Vorfede sowohl wie
«ixtbearbeitang darf nur als eine völlig krankhafte kundgebung
beseichnet werden. Nach der vorrede nämlich haben Bentley
und — Peerlkamp nur irrita incepta in der emendation des
dichters aufisuweisen, Ljungberg sucht deshalb einen andern
weg. Worin das besteht, sagt er nicht: die begrflndnng sollte
im sweiten bände naehkonunen — doch genügt ein kniaer blick
auf seinen text, dass sein verfiüiren nichts ist, als das wilMr-
Hflliits eeiialten mit der ttberlieferaiig. Lohrs und Gruppe sind
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Iii, Homtiiii.
Nr. L
ihm gegenüber noeh eoimeviii&r ni neniieii, denn sie meisen
doek nur ans, ohne sich an dem wordant ihres Hcht horazisclieii
residnums wesentlich zu vergrreifen; hier wird mit dem texte
nmgespningen, als ob die Codices ein ebenso überwundener Stand-
punkt wären y wie grammatik und metrik, sprachgebraach und
gesunder menschenverstand. £b wird genügen, den unfimg
und die manier der Ljnngbergselien kritik gleich an der ertten
Ode damithnn. Sie lantet bei ilun folgendennassen:
Maecenas, video, tarn edita regia
Qnod det praeddinm et quäle decns. Tunen
Bunt quoB cunriculo in pnlverem Oljrmpicum
CSolla egisse jugi metaque iervidis 4
Intentata rotis palmaque ovata fert,
Quo duicedo animos evehit ad deos
liuic, si — nobile par! — aula Quiritium
Ccrtantem geminans toUit honoribus: 8
Uli, si proprium eondit, ut band reus,
Quidquid de libyeis Tersum ierat rds.
Gaudentem patrii seandere sureulos
Agri tn Attalicis conditionibus 12
Mulcens ne moveas, ut trabe Cypria
Mergendi se avidum nauta secet mare.
Luctanti Icarüs flnctibns hospiti
Hittamus monitus: 'ostium ubi artius 16
Ctaudunt rura, snbi; mos religa ratem
Quassam, difficilem pauperie magis.*
n. s. w.| n. s» w.
IHes genffgt woiä um in seigen, wie sich Ljungberg sn
der mdnes Wissens stierst Ton H. Haupt aufgestellten und seit-
dem Ton der besonnenen kritik allgemein anerkannten regel
verhält, dass jede conjectur im Iloraz, die mehr als ein oder
zwei buch Stäben ändere, schon co ipso verfehlt sei.
Ob der zufall in diesen düiramenti* Ifjungbergianis irgend-
wo ein gutes kömchen verborgen hat, das ausfindig su machen
wird man naek dieser probe wohl keinem reeensenton ansinnen
wollen*
143. De Horatio Graecorum Imitatore specimeu prius. Diss.
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Ht. 4. 143. Hontias. 225
inaug. Lips. scr. Eugenias Thallwitz Doebelnensis. Doe-
b«lm, J. W. lliallwitz, 1874, 51 s. 8.
So oft der gegenständ dieser gut geschriebenen dissertation
audi behandelt ist, fehlt es doch immer noch an einer einiger-
massen abschlieeeenden insammenfusnng, eine an%abe, die der
▼erfSuaer im auge behalten möge, da er die sache mit aner-
kennenswerther gründlichkeit und in übersichtlicher weise zu er-
ledigen angefangen liat. Die ersten sechszehn Seiten entlialten
wesentlich eine besprechung der vorarbeiten und hätten fUr
diesen theil kürzer gefasst werden können, damit für das sta-
tistische material mehr plats geblieben wäre. Der yer&sser
theilt seinen stoff ein I. Epitheta, Fignrae, Locntiones; II. ent-
lehnnng in Schilderungen der götter, homerischer personen u. s.
w., griechischer mjthen, besehreibung der gestime nnd winde
— hier wundert man sich über die enge fassung; warum nicht
naturschilderung überhaupt ? — ; III. certa quaedam dicta, aen-
UHtiae^ argunudUa etc., kommt aber leider nur zur mittheiiung
seiner Sammlungen ad I., während das wichtigste immer der
dritte abschnitt ist Wie weit der gegenständ erschöpft ist,
Itat sidi noch nicht bestimmen; ftir die eigentliche Imitation
bleibt immer die hanptschwierigkeit, die grenae swischen be-
wnsster resp. unwillkürlicher nachahmnng nnd rein cufölliger
analogie innezuhalten, eine Scheidung, die, wie der Verfasser
richtig bemerkt, namentlich bei dem sonst so verdienten Arnold
yielfisch vennisst wird. Aber auch der Verfasser wird diese
grinse in abschnitt IL nnd IQ. schärfer ziehen müssen, als er
daii bisher gethan hat; denn wenn er i. b. p. 10 behanpteti
dass C. m, 4, 65 s^. ctmM 0Spen ett, *num(fiB»to eonaiUo
mpr€9$i mmt m Etir, Tem. fr. 732 DineL 0t Ed. 908 duifirj di /
äfia&tti noXXuxfg tCxth ßlc'ßriv und fuffn yHg o 9e6g ir^v ß(av\
80 ist die erste stelle oft'eiibar nur eine analogie, die llelenastelle
hingegen entspricht zwar genau dem idem ödere viree^ aber ein-
mal fehlt der wichtige zusatz omne nefae animo movente» im
griechischen, nnd dann ist die ganie stelle in der Helena nn-
äebt, was wohl zu erwähnen war. Daher beschränkt sieh
Örelli wie gewöhnlich so anch hier mit recht anf einlaches d-
tiren der beiden stellen ans Enripides. Ueberhanpt bedarf es
grade bei der vergleichung zweier so gnomenreicher dichter wie
Enripides undHoraz besonderer vorsieht j unzählige male finden
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9r. 4
sich aakHage , ohne dass «etwas anderes als der lafall sie her-
beiführt. So a. b. wild bdm lesen der fragmeate aas den Ta«
meniden M nr. 784 Bi&d. u^n dl kuw ih djssUewii
das Horaziflche «on oamii »loWar, bei nr. 739 ^ ftv w fvpm nm^g
tvytvovi üno ocriv i)^«« (pQotTjaiv u^Ciüfjia i« das /orte* erearUur
/ortibus jedem einfallen , ohne dass eine spur von nachahmnng
▼orhanden ist. r-i ha übrigen beweisen die obigen Euripides-
stellen, selbst angenommen, sie seien die quellen fiir C lU, 4,
65, nieht das, was sie beweisen sollen. Thesis ist p. 10, das
▼orhaadensein eines griechischen mnsteiB sei beweb für die
lehiheit der betreffenden Horaastelle. Banun sei C. m, 4, 65
echt horazisch , obwohl es für unäcbt erklärt werde. (NB. hat
dies nur Peerlkamp gethan.) Da fehlt offenbar der nachweis,
dass die von Peerlkamp, Lehrs und Gruppe statuirten interpo-
lationen — deren der letxtere ja ganze schulen annimmt — nicht
griechisch verstanden resp. nicht anch griechische dichter hätten
nachahmen Idlnnen. Yiehnehr wird eine griechische qndle nnr
dann bewtiskräfUg sein, wenn eine horaaische Imitation etwa in
ihrem ersten IbeÜe IBr Seht erUirt, in der Ibrfsetzung aber den
Horaz abgesprochen wäre. Zum glück ist die sache nicht von
belang, da jene iuterpolationsjägerei nachgerade überwundener
Standpunkt wird oder doch auf dem abzuge, resp. abwege in
die Satiren und Episteln begriffian ist Dagegen kann die Imita-
tion für die kritik allerdings tasseist nntibar werden, nur mnss
man es nmgekehrt anfingen als der verftisser, wenn er p. 88
C, I, 82 die Tolgata mihi €umquß soles dnreh den verweis
'cf. interpr.\ die doch absolut nichts haltbares bringen, z. th.,
wie Keller-Holder mit dem Lucrezcitat V, 312 nur einen cir-
kelschluss machen, für richtig erklärt, trotzdem aber fUr Lach-
manns medtcumque aus Find. Pyth. 4, 187 ^dfffHUtop ftäXXiOioy
iäq d^tttc Nem. 8, 17 lAnfS» a«e(, 4, S nopmv latQog bei-
bringt — Den anspmeh L. Hflllers DeBeM. p. 92 8tm mih
modo poUtt probari, aal CaUilhm proiitt Sapphonem, aal fleria»
Uum pratier Äleaeum aUot imiiari poetas Aeolis scheint der verf.
nicht gekannt zu haben; gut iBt es jedenfalls, dass er ihn in
seiner allgemeinheit nicht zur richtschnor genommen hat
144. DelontibnslibroramXXIetXXnTitildviL Scr.Frane.
Lnterbaeher. Argentorati, 1875. 60s. 8. (CTrttbner).
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tu. IMm.
Dia Torliegexide Stemburger doetordiMertelioii, welche ein
schon oft behandeltee thema in einer liel&eh neaen und salbet-
ständigen weise behandelt, gelangt zu dem resultate, dass Livius
in dem buche 21. 22 den Polybius direct, neben ihm namentlich
den Coelius Antipater, und in geringerem jDMae den Valeritis
AntiM benntst habe. Wenn die biaharigen nntaranehnngen m
ataik Ton den qneUenfonebvngan der hiatorikar inflnenaiart
waren, ao iat hier der philologiiche atandpnnkt berrorgekahrt,
dar freilieb in entgegeugesetsten resultaten geführt hat
Durch bestimmung des durchschnittsumfaDges der antiken
Volumina (p. 6, note 4) wird nachgewiesen, wie ausführlich man
sich die behandiung des zweiten punischen krieges durch ein-
lalna Vorgänger des Livius zu denken habe, und aus der dia-
poaition der Annalen Piso^a (p. 7, nota 3) abgeleilat, daaa LiTiaa
nieht ana dem fünften bnche Piao's die blieher 21 — 80 könne
lieranageeehlagen haben, wie Keller annimmt Ana der be-
stimmung der abfassungszeit jenes Werkes ergiebt sich femer
(p. 26, note 3), dassPolyb dasselbe nicht konnte benutzt haben,
wie von historischer seite angenommen worden ist, zumal jene
hochgestellten Bttmer die achriftstellerei für ihren lebensabend
an&parten; ana dar ganaan art dea gawiaienloeen Valerina folgt,
daaa deieelba niekt konnte adnen gegenfiiaaler Polyb abgeadiiia-
bea haben, waa mtiMk yarmntket Wie «na dam gabraaeha
Ten sr^ mit genetiv nnd der alten allitterirenden Verbindung
von fuga und formido (p. 50, note 1) erhellt, konnte Livius an
der betreffenden stelle nur einen lateinischen autor, nicht den
Fabius Pictbr oder einen Griechen vor sich gehabt haben, und
wie ein Überblick über die entwicklung der rOmiBeben historio-
giapbia lehrt, p. 67 £, darf man aick die Annalan Piio*a nieht
ab aina abachliaaMnda dantellnng dea hannibaliiiehim kriagaa
denken, die LiTina ao treu wiederholt hStte, dasa er nieht viel
mehr als neues pergament und eine neue feder nahm. Endlich
wird aus der rhetorischen haltung der römischen historiker klar
gemacht, dass mau uicht wegen unbedeutender differenaen und
gelegentlicher amplifikationan aofort anr *«ii>lima neuer quellen
2u greifen branehe, nod an einem kleinen atra%erieht ttber die
aahlQger der hiatorisehen aohnla p. 14—16 geaelgt, wie diaee
aelbat aiah naehlXaiigkeit in der benntanng dea IMom an aehnl«
den kommen laseen, welehe den abweichungen des Livius von
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228
145. Livius.
Nr. 4
Polybius wenig nachgehen , ohne duss man darum angenommen
hat, sie hätten entweder einen andern Livius oder den Livius
Überhaupt gar nicht zu rathe gezogen. Sehr gut wird p. 48,
49 darauf anfinerksam gemacht , wie ein den Scipionen nicht
gtfnstiger antor (Valerine) die Üiaton des Sempionins über alle
wahnehehificlikeit ▼ergritaaert habe; schaifainn^ wird p. 55 ent-
wickelt, wie Livins swd relationen kannte, nach denen die
consnln des j. 216 bald tag um tag im Oberbefehle wechselten
(Polyb.), bald wieder gemeinschaftlich commandirten, wobei dann
Varro die worte seines collegen nicht achtete (rösiische quelle);
aehr aneprechend ist der nachweis einer aus Coelins nnd Yale-
ritis stammenden donblette p. 89 £ Bies einige proben von
der art nnd den resnltaten der nntersnehnng.
Dass es an einzelnen yersehen nicht fehlt, brancht nicht
verschwiegen zu werden. So ist die zurttckfUhmng der tpecu-
hie auf Valerius 2>. 49 durchaus unsicher, ebenso die zurtick-
fUhrung der zweiten relation über die cannensischen gefangenen
auf Coelios p. 38 , und über die familienchroniken ist p. 87
LttbbertB programm nicht benutzt. Aber so viel ist nach nnse-
rem ermessen Idar geworden, dast LiWos nicht eine Xltere
qneUe anageschriebeii, sondern zwei bis drd an einem ganzen
TSibonden hat, ohne dass es ihm freilieh gelungen wXre, alle
disharmonien auszugleichen; überhaupt, dass Livius eine viel
grössere Selbstständigkeit zukommt, als ihm gewöhnlich zuerkannt
wird. £. W,
145. Analecta Idyiana edidemat Th. Uomn^en et O.
Stndemnnd. Aceednnt tabnlae sex. Lipsiae apod 8. HineL
MDOCJCLXXm. 74 s. 4
Man hat von Gronov bis auf Madvig ziemlich allgemein
angenommen, dass in der kritik der b. 21 — 30 des Livius alles
einzig und aUein auf den cod. Puteanus hinauslaufe; und für
den ersten theil der dekade ist anch dieser satz nnerschttttert
geblieben. Heerwagen dagegen zeigte 1869 in einer grttndli-
ehen abhandlnng, dass 26, 41, 18^44, 1, welche, nur in jun-
gem handsehriften erhalten, im Pnteanns fehlen, nicht von einem
gelehrten Italns ergänzt, sondern offenbar von Livins selbst ge-
schrieben seien, indem er zugleich auf die bedoutung des ver-
lorenen cod. Spirensis hinwies, aus welchem Beatus Rhenanns so
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Kr. 6.
145. Living.
229
manche verbeböerung der b. 26 — 30 geschöpft hatte. Bald dar-
auf publicierte C. Halm in den Münchner Sitzungsberichten die
Varianten eines pergamentbUttes des Livius, saec. XI enthaltend
28, 89, 16—41, 12, welches dnselne stellen besser und vollstän-
diger bietet ab eod Mmmw und daher nieht mit unwalmehdii-
Uehkeit ale ein firagment Jener Speierer handecfariften betiaditet
worden kann.
In diesen Zusammenhang greift die zweite, von Stademund
geschriebene abhandlung der Analecta ein, betitelt: de Ltvii
palimptetto Tauriiienn. Der graf Bandi a Vesme sah zuerst,
dass die untere, halb ausgelöschte schrift von acht blättern dea
cod. A. IL 2 (gegenwXrtig sind nnr noch sieben Torhanden) dem
Uvivs gehöre, nnd kun nach dieser entdeeknng noch im herbste
dee jahree 1869 machte Btodemnnd in Turin seine eoUation,
aelnrieb aneh die yorliegende abhandlnng noeh in friseher er-
innerung an die gemachten uotizeu im februar 1870 in Würz-
burg nieder. Die blätter enthalten Liv. 27, 11, 9—18, 11;
27, 31, 9—34, 14; 29, 12, 5—13, 7; ib. 21, 5—23, 3. Die
achiift vergleicht Stndemund mit der des veroneser Gaius; we-
gen der dlinnen ittge ist nicht alles leserlich nnd die vm
■ohreiber desTaniinensi8(2)gebranehte tinte ist aneh gegen che-
midie reagentien riemlich nnempfindlich, leiehter ist die schxift
des correctorB (c) sn lesen, der nieht nnr den tezt vielfreh ab-
geändert, sondern auch an den rändern zahlreiche iuhaltsan-
gaben zugesetzt hat. Die Untersuchung der abweichungen von
2* gegenüber P(=Pateanu8) stellt als unzweifelhaft heraus, dass die
lesarten des von P unabh&ngigen' T oft gleich gut oder besser
sind. Idy. 27, 18, 7 kann »gna eolhert» admd§9ti (statt alitluU§teO
aneh mit 26, 6, 8 ngna CartkagiiUmtibim gnAidsrfm admnpta nnd
41, 26, 5 empfohlen werden. 27, 18, 10 ist rnmoH amaUgue
besser als die lesart von P omaH armatique, nach 7, 10, 5 tu-
venem armcUum adomatumque, wie auch in verbiiuiung mit instruc-
tus ornatus fast ausnahmslos die zweite stelle behauptet, Oic.
Philipp. 10, 4 Qrateia copü» non solummskvcta, aed onuUa. Mehr
beispiele über vorzmiehende lesarten von T lese man bei Stu-
demnnd nach; tber das endnenltat wird man nicht schwankend
bleiben kitanen.
Nachdem nnn aber einmal die alleinherrseliaft yon P ge-
brochen ist, wird es nothwendig die jüngeren handschriften,
PhüoL An». VU. . 1^
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145. Livios.
Kr. 5,
welche zu T oder zum SpirenHis in einer Verwandtschaft stehen,
wieder genauer einzusehen, und Mommsen bat nun in der dritten
abhandlang proben aus 82 handscbriften der dritten dekade
vorgelegt; su 27, 33. 34 und sa 28, 39. 40. 41 weiden voll-
stilndige oolktionen mitgethdlt, ausserdem einige besonders wich-
tige stellen besprochen, nnd namentlieh bestimmt, wie sich die
handsebriften sn der oben erwMhnten llleke 26, 41, 18—44, 1
verhalten. Es ergiebt sich aus der eingehenden prüfung, dass
mit dem verlorenen Spirensis sechs handschriften in nächster
beziebung stehen, Londin. Burn. 198 und Harl. 2781; Marcia-
uns 364 Laurentianns TiXIlI mid XIX, sin. 8, sowie ein dritter
Laar. n. 263.
An der kritik selbst hat sich Mommsen nicht betheiligeii
wollen er hat nur (was aber gewiss ebenso wichtig ist) die ganie
arbeit vorgezeichnet nnd damit andern leicht gemacht mit dem
nöthigen fleisse die lohnende au%abe zu l(»seu
In der vierten abhandlung endlich giebt Mommsen den er-
klärenden text zu den sechs pbotographischen tafeln, welche
drei oolnmnen des eod. Vmimeimt (Ldv. 3, 64), eine seite ans
eo«iAit6ainis(21,21, 6—18), swei Seiten ansMcf. Vindobommnt (taat
nnd ende des b. 45) nnd das firagment des 91. bocfaes ans cod,
VaUe. Päh», 24 enthalten. Welches hiUsmittel nicht nur fttr
die kritik, sondern Überhaupt fiir die paläographie damit ge-
botensei, bedarf keiner auseinanderset/.ung ; besondere erwahnung
verdient, dass aus Puteanus und Vindobonensis noch neues gezogen
worden ist. Am schlösse von Liv. 21 die gubscriptio in cnrsivschrift:
TMognobi aMiimii am ende von b. 45 hat Mommsen noch fol-
genden satsge?ronnen: €ietmign0 in Aäia hOkm [mjfsr {Bmnen«]n
tt OäUoi ind[e coepü]. iate oodm ett ikmObmÜ epiteapi de dontiaL
P.S. Mittlerweile hat die berliner akademie einen preis
ausgesetzt für die beantwortung der frage , welcher wertb dem
codex Spirensis gegenüber dem Putcauus zukomme, und der vfr. der
gekrönten arbeit, privatdocent dr. Luchs aus Strassburg hat
sich nach Italien begeben, nm dort die zu der familie des Spi-
rono gehörigen handschriften an coUationieren , da das bisher
▼erliegende material sn einer definitiven lösnng kaum ausreicht
An den stellen, an denen die lesarten beider handschriften be-
deutend auseinandergehen, so dass die annähme blosser Schreib-
fehler ausgeschlossen ist, wird wohl dem Puteauus der vorzug
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Nr. 5.
146. Ampelios.
231
grösserer treue bleiben, nnd vom Spirensis anerkannf werden rnftssen
daüö schadhafte stellen in sehr willkürlicher weise überarbeitet sind.
So 27, 2r>, 7 hat Spirensis: negalant unam ceüam ampliiis quam
uni deo rede dedtcariy gegen Puteanus: unam ceUam duobua
idiii] rede dedieariy dessen lesart Valerius Max. 1| 1, B Cduobus
dm) und Fiat Marc. 28 &iwg) als «cht erweisen. Während
8p. solche correcturen öfters bietet, s. b. 29, 6, 2. 29, 82, 8,
dnd sie in P seltener nnd bewegen sich innerhalb viel engerer
grenzen, z. b. 22, 14, 2, wo das unzweifelhaft richtige quieverant
in folge Verwechselung von E und jPzu quidam fuerant^ — 23, 16,
16 (non vinci ab Hannibalc tunc diJficUius fuil quam postea um-
eer§f nach der emendation des ref.) wo ein aus tunc verdorbenes
«Aie sn mneenÜbuB erweitert ist Aber da Sp. andrerseits anf
den gleichen archetypne snrflckgeht, ans dem anch P. geflossen
ist, so verbessert er nicht nur manche leichtere Schreibfehler
des P, sondern ftUt anch sehr oft die Udnen Iftcken ans, an
denen P so reich ist; und wo nicht die crgilnzung des 8p.
sich als sachlich ungeschickt oder als dem livianischen Sprach-
gebrauch widerstreitend verräth, dürfen wir annehmen, dass die-
selbe nicht auf blosser conjectnr, sondern auf reinerer üborlie-
femng beruhe. ^*
146. De mnndi miracnlb qnaestiones seleetae. Doctor^
disaertation von Hermann von Kohden. Bonnae 1875,
48 B. 8»
Der mit umfassenden Stadien Über die ganze Btteratnr der
miracula mundi beschäftigte verf giebt hier als Vorläufer eine unter-
sachong über Ampelios Z«6. mmnar, cp. 8 und Über PUilo's schrift
Was den Ampelins anbetrifft, so war das genannte capitel
(imraciild miNMiO so sehr cormpt, dass neben dem anniesen und
verdorbenen das gute nnd nene nnr wenig beachtong &nd.
Nachdem ref den einzig erhaltenen eodw MmnotmMk collationiert,
und cap. 8 als aus zwei theilen (§ 1—17. 24 nnd § 18—28,
den bekannten sieben weitwundern) zusammengesetzt erklärt,
nachdem dann auch Urlichs, Zink und Eussner beitrüge zur
Goi\je6taralkritik geliefert hatten, weist vcrf. zunächst den ver-
sddedenen nrepnuig jener zwei theile nach , nnd zwar so , dass
er die einlege § 18—28, deren ttbereinstimmnng mit (Pseudo-)
lö*
146. Ampeliuä.
Hr. 5.
Hygin fab. 223 imd Vibins Seq. append. lAngaC «kannt war,
niminehr mit Moritz Schmidt auf Varro zurückführt und richtig
als randbemerk uug eines gelehrten lesers bezeichnet. Die auf-
zählung der ächten miracula des AmpeliuH begann somit § 1
mit Apollonia in Illyrien, gelangte über Athen nach Ilion, in
§ 17 bia Ma^esia, and scbloM § 24 mit Aegypten. Leider
hat das in den faxt gerafhene einaehiebeel einige Kehte ndraeiila
«wischen Magneaia nnd Aegypten weaigetenatheUweiMverdribigt;
doch sind, wie verf. echarfeinnlg naohweist, in der eormpten
Überlieferung noch notizen über die quadriga des Sonnengottes
auf Khodos, und über ein Jupiterbild auf Cypern noch erkennt-
lich, wenn sie auch mit dem varrouianischen cataloge zusammen-
geflossen sind. Die unverständlichen und von Zink unrichtig
beliandelten werte § 18 sepulenm lemi werden als in Caria
gedeutet und auf das mausoleum belogen ^\ Sehlagend ist
auch der naehweis, dass AmpeUns Ton der quadriga des Lysipp
auf Rhodns sprach , und diese erwilhnung die randbemerkung
über den beriiliinti ieii coloss des Chares von Lindos nebst den
übrifTcn sechs Wunderwerken der alten weit nach sich zog. Als
originah|uelle der dem Ampelius angehörenden partie macht verf.
eine schrift eines Alexandriners aus dem 2. Jahrhundert v.Chr.
wahrscheinlich^ ninunt jedoch nicht directe benutaung an, sondern
dass Ampelius dem Nigidius gefolgt sei, auf gmnd der Yun dem
re£ ausgesprochenen veimuthung, dass cap. 2 des Ampelius de XII
•^«9 aus Nigidius geflossen sei. Er konnte beiftigen, dass auch
Reifferscheid Suet. fragm. p. 229 und p. 42ö das fünfte capitel
über die winde, und das dritte über die gestirne (ibid. p.
445) aus Nigidius hergeleitet hatte, aber freilich in der vorreda
p. XVUI sogar über cap. 2 wieder zweifelhaft geworden war.
Die schon oft angeiweifielte sehrift des Philo pxttft rett
namentlifih in hinsieht aof den hiatus und den spraehgebraueh
des autors, wodurch er au dem Schlüsse gelangt, dass dieselbe
zu endo des 5. oder zu anfang des 6. Jahrhunderts nach Chr.
Terfasst sei. E. W,
1) Diese vermuthung und die aus der geographiiehen dispoettaon
fblgendc annähme eines grösseren glossems hatte ref. schon vor sehn
jähren brieflich Zink und Kussner mitgetheilt, auch einmal in den
kritischen Übungen an der Universität Zürich nebst anderem, was yf.
jetzt gefunden, ausführlich begründet.
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Nr. 5.
147. Ammiaaiis H«rcelliiiiiil
147. Martini Hertz de Ammiani MarceUini Btadüfl
SalltiatiaiiiB dlflaertatio. (Vor dem index Bcholarom in nniver-
dtate Uttoramm VratblavienBi per aeetotem aam HD(XX3LXXIV
habendamm.) — 4*. 16 b.
Seit sich die historische und philolo}]:ische forschung mit
erneutem und eresteip^ertem interesse den H})äteren latoiiiischen
historikeru zuwendet, rcflcctirt sie ihr licht auch auf die schrift*
steller früherer selten, deren werke in beadehnng anf stoff oder
form oder alles bddee ihnen anregong gegeben oder geradeso
vorHld gewesen. Begreiflieb, dass di^enigen, welehe diese un-
bekannten oder doob yemaebliUisigten gebiete ersebliessen , ancb
etwa in die irre gehen, dankenswerüi, wenn andere, wenn auch
^tubaicivo stiulio', wie der verf. genannter gelegenheitsschrift, den
weg zeigen, wo richtig eingelenkt wird. — So hatte in Ammian
V. Gardthansen zuerst in den Coniectanea (Eiel 1869) auf die
beiiehnngen sn Sallnst^s Historien hingewiesen, sodann in der ab-
bandlnng 'die geograpbisehen qnellen Ammians* (Fieckeisens
jabrbb. VI eappl. bd.) das Terbftltniss swischen beiden daMn prXci-
rirt, dass Ammian die anf Sallnst snrQckgehenden no^n, die sich
ausachliesslicli auf die geoprraphischen partiea beschränken, nicht
direct den geschichten desselben verdanke, sondern vielmehr in-
direct durch vermittelung eines geographen, und zwar des Verfassers
eines nach einem gewissen Schema gearbeiteten geographischen
bandbnehs; die berfihmng aber vieler sallnstianiseher notisen
mit anderen, grieehischen periegetiBchen qnellen Ammians hatte
er dahin erklärt, dass beiden dne gemdnschaftUche quelle sn
gründe liege, nämlich Eratosthenes. (Darnach hat Hertz p. 7
den Standpunkt Gardtliausens nicht ganz vollständig und genau
wiedergegeben).
Hatte dagegen schon A. v. G(utschmid) Litterar. Centralbl. 1878,
p. 7d9 direete benutzung der sallnstischen Historien vermnihet,
▼on denen vielleieht ein anssng der geographischen partien e^-
stirt habe, Shnlieh der Sammlung der reden und briefe, so be-
weist nun yerf. , dass nicht alle von Gardthansen angezogenen
stellen Ammians auf geographische excurse Sallusts zurückzu-
führen seien, sondern mit mehr recht und Wahrscheinlichkeit zum
theil der fortlaufenden geschichtserzählung angehören, und vom
sohriftsteller sogar nicht im interesse der sache« sondern des
aasdmcks mit kleiner verttndening herfibergmmmon seien. Eine
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2H
147. Ammianiu Maieelliniu.
Nr. 6.
anznl'l anderer stellen stellt verf. weiter zusammen, woraus unab-
weislich die directe benutsnng Sallusts durch AmmUuiQB er-
bSrtet wird: XV, 4, 11 ^ bist fr. ine. 59 D; XVI, 2, 10 (XXVn,
10, 9 = XXX, 1, 12) — in, 68; XVI, 11, 9 (= XXVH,
10, 2) — n, 23 (aber tmeh Tadtuß) , XVII, 9, 4 (XXV, 7, 4)
— n, 96, 1; XVII, 13, 28 (= XIX, 11, 2), XIX, 0 , 1 (=
XXX, 5, M) — iiR-. 112 (al)or auch Tac); XXIH, 6, G5 —
m, 18 (auch Tac); XXIII, G, 79 — iuc. 54; XXIX, 2, 21
— H, 96, 4; XXX, 4, 4 (XVII, 7, 1, XXUT, G, 10) — I, 2
(Ing. 17, 2. Cat 4, d. 38, 8 ; besonders aber XXIV, 2, 10. 4,
14. 6, 8— IV, 57 und XXVI, 6, 16—1,41,21. IMe benntsang
erstreckt sieb aber ancb anf den lugnrthiniscben krieg, wie
verf. durch gegenilberstellnng folgender stellen, abgesehen Ton
andern anklängen , zeigt : Ammiauus XVI, G , 3 — lug. 29,
5; XX, 11, 12—23, 2; XXIV, 2, 22—21, 2 (109, 4. 51,2);
XXIV, 4, 10—75, 2 u. ö.; XXIV, 4, 24—8, 2j XXVI, 2, 8
—10, 2; XXVm, 6, 24—85,1.
CäOUMm vero ßaBtutü^ so schliesst der verf. , nm I^^iiss
vd cmU nan Mc^rpime vidtlmr Ammiaimu, Die wenigen anklinge,
anf welche er aufmerksam geworden, beweisen in der that nicht
viel. Aber ist es schon an sich aufTallend und kaum glaublich,
dass Ammian Sallusts erstlingswerk allein ignorirt haben sollte,
so lässt sich denn doch seine bekanntschaft auch mit dem Ca-
tiUna, welche sich in nachahmung oder geradezu entlehnnng
von w5rtem nnd Wendungen verräth, mit beispielen belegen,
wie ie£ anderswo mitantiieilen gedenkt — Indess ist sn wttn-
sehen, dass, da verf« es ablehnt, andere die saehe ereehöpfend
behandeln nnd der Vorgang eines sehltlers desselben H. IG*
chacl de Ammfam MarceUini stmläs Liceronianis (Vratisl. 1874)
in bezug auf Sallust und derjenige von II. Pratjc (quaestionet
Sallustianae ad Lucium Septimmm et Suliricium Severum Cai SaUtuti
Critpi imMoru tpectantß», Gottingae 1874) in rUcksicht auf
Ammian weitere nachahmung finde. ff. W».
148. M. Tullü CiceronlsOratlones seleetae XVIII in turam seho-
larum ediderunt, Indices et Memorabilia vitae Ciceroniö adiecerunt
A. Eberhard et W. H i rs c h fei d e r. 8. Lips. Teubuer. 1874.
Der *Orati4m09 MtUdae^ giebt es genug; wiinscheuswertb
wäre endlich die ausgäbe eines schul-Livius. Da indessen die
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Nr. 5. 148. Cicero. 236
ßchule viel biicher verbraucht, so sind neue ausgaben der
schulschriftflteller immer möglich und auch erwünsclit, wenn sie
die aufgaben der schule oder der Wissenschaft fördern. Die
neue ausgäbe der orofibnef «sZsetas unterscheidet sieh Kusserlich
wenig von den bisher (iblichen Sammlungen. Die auswahl ist
dieselbe wie bei Halm, nur statt der DMmaHo ist die PUmeiana
gegeben. Dies ist kein vorzng. Nützlich aber ist die beigäbe der
Memorckbilia und der sachlichen Indices. Statt der nutzlosen proö-
mien und inhaltsangaben wären rhetorische analysen nach art der
des Jesuiten Mariinus du Cygne^ wenn auch kürzer, endlich an der leit.
Ein fehler ist es, dass die herausgeber nur ^e dOteripm^
Ha 9eripimtaB KaiMriana» vorausschicken. Was kfimmert uns das
▼erfidiren des trefflichen Kajser! Was handschriftlich yerbtirgt,
was conjektur ist, das allein lu wissen ist des lehrers, mitunter
auch des schülers pflicht. Natürlich mussten die licrausgeber
bei diesem verfahren auch darauf verzichten, dem schiiler einen
nach pädagogischen grundsätzen zusammengestellten apparat
▼orsulegen. Dies ist zu bedauern. Denn z. b. an der Sestiana
kann ein reiferer schiiler allerdings die grundsätae methodischer
kritak kennen lernen, wihrend er durch planloses besprechen
horanscher lesarten in der regel rar geringschStrang aller phi-
lologischen ihXtigkeit angeleitet wird. Die ausgäbe von 0.
Heine verdient deshalb noch immer den vorzug, besonders auch,
weil sie den apparat sofort unter dem text mittheilt.
Die neue ausgäbe muas also ihre berechtigung durch innere
Vorzüge, d. h. durch bessere gestaltung des textes suchen und
finden. Dem theil nun, welchen Eberhard (£b.) bearbeitet hat,
— p. S. Bosdo, Verr. IV. V, Oat I— IV, Pomp., p. Sulla, p.
Areh. — müssen wir nachrühmen, dass er sich durch viele und
wesentliche emendationen vor den bisherigen ausgaben ausseieh-
net , und dass die vorrede reich ist an neuen Vorschlägen, wel-
che immer zum denken anregen , auch wenn man ihnen nicht
beistimmen kann. Interessant sind auch vielfach die mitthei-
lungen, welche Eberhard aus dem nachlasse seines vaters giebt Zu
den CatiHnarien hat Eberhard neue handschriften verglichen, und
eine selbstttndige Stellung gegen Hahn gewonnen. Die bedent-
samkait der Studien Eberhard*s erhellt rar genüge aus dem in-
haltsreichen Programm, welches 1872 (Lips. Tenb.) unter dem
titel: LecUonum TuÜMnanm UbeUus /, erschienen ist. Er hat
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236
148. Cicero.
Nr. 5.
hier den grössten theil seiner anderungen und vcrmuthungen
(zur Hoäciana, p. Archia) besprochen und dabei auch sehr schöno
beiträge zur erkläning der reden gegeben.
Gans Tezschledeii ist die arbeit Hirschfelden. Dieansgabe
dar leden, welche er ttbemommen hat, ist eher rttckschiHt
ala ein forlediiitt Die piae&tio ist planloa und alhm dttiftig,
ja la swel reden fbhlt sie gans. Die observations- nnd divin»-
tionsgabe, welche Eberhard auszeichnet, sdieint Hirsohfelder ftat
gauz zu fehlen. Neues und nennenswerthes bringt er selten,
in der auswahl des vorhandenen ist er nicht immer glücklich.
Ohne tact und geschicklichkeit ist eben eine kritische leistnng
nnmögUch.
Znr begrllndong meines nrtheils will ich die beaibeitong
der ßßdiama einer jaOhatg urtofsiehen, Mlich in aller kfine,
wie es der sugemessene ranm eiheischt
Eine der schönsten emendationen (§ 22) hat Jeep bereits
in Jahns jahrb. 1856 veröffentlicht: denique etiam semionis ansaa
dabatf d. i. SERMOUIS = aenno hominis l Ich habe zum über-
floss dieselbe emendation 1864 noch einmal bekannt gemacht,
Halm hat sie natttrlioh sofort mit firenden an%snemmen, ^
Koch, Heine nnd Hirsohfelder aber scheinen sie noch immer
idoht nt kennen! Letiterer hat sie nicht im tezt nnd erwVhnt
rie nicht in der praefittio. Ftlr nnrfchtig kann er diese lesong
der handschriften nicht halten , das ist unmöglich — nein,
Hirschfelder hat nur versäumt die dritte aufläge der Sestiana von
Halm einzusehen. Dass er die vierte auüage (1873) noch nicht
kannte, daran ist vielleicht die dauer des drucks schuld.
Ich hatte 1864 vorgeschlagen § 12 die ttberlielemng:
^pdbm kie rsftiii comuhmq, m lesen: eenmlmn gtmetUir, Halm
hatte diese emendation bereits in die dritte anflage angenommen,
IBrsehfielder kennt sie noch nicht Ebenso hatte ich §.12 die
lesart des Par. : maiestatem miam dtgnüatcm erklärt durch die
auflööung: maiestate ma dignitatem. Halm hat diesen Vorschlag
in der vierten aufläge recipirt, Hirschfelder dagegen ist mein
allerdings hässliches programm von 1864 unbekannt geblieben.
Bas kritische vei&hren Hirschfelders tritt klar in der behend«
Inng von §. 44 hervor. Hier stehen in ein nnd deieelben pe-
liode von ein nnd derselben Situation eosatssar nnd eosarsa»
neben einander. Das unmögliche dieser Verbindung hat Koch
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Nr. 5.
U8. acero.
237
gesehen. Was thut BÖMclifelder? Er llsst die viilgatc im text,
citirt primo loco die leichte conjectur Erneati'a (vocassent ftir
voeareiU\ und fügt dann hinzu: non maU H. A. Koch voeari
pa99% €9$enU So sehr aber diese ändenmg gegen allegesetee
des BtÜB und der rhetorik verstOeet, so leidit iet die richtige
emendaHon sn finden. Die form wwmmA ist ab erklXiende
glosee TO «oMnsirt ftnmiBehelden, und dann m lesen: §$nakim
etmstdes eredo^ quem totum de civil ate delerant, ad arma vocarenif
qtii ne vestitu quidem defendi remp. sissent. Die ricliti^keit des
imperfecta zeigt §81. Vielleicht ist auch cormUes vor ad arma um-
susetzen. Ueberhaupt ündet Hirschfelder mitunter die nnwahr-
aeheinliehfllen einflUe probabel, i. b. § 110 den ToiseUag
von W. Pavl: nikü §mäattm AnwftMf magnotHaB^ UbM pro tim»
§Ham taepe oppignertAamimr. Wer indeesen eine solche conjektor
erwfihnt, bat ancb die pflicht das yorbild sn nennen. Dies war
hier mit dem verschlag iuvabant anagnoatae M. Hertz im Rhein.
Ifus. 1861. Damit nimmt es der vfr. leider nicht genau. So
klammert er die worte (§.2): ei» potissimum tfox haec terviai
dn nnd iwar, wie mir seheint, mit recht, schreibt aber sich
selbst diese entdecknng an, wShrend sie Bake (Sohol. Hyp.
I, p. 53) gehört Femer § 47 giebt er als eigne emendaüon: a(
«Am», af orsMi 11600 j»rjMilo, erwXhnt aber nicht, dassHeraens längst
at armia und Wesenberg at ab eo privato vorgoschlagen hatten.
Die Verbindung beider giebt das richtige, Hirsclifeldors Undorung
verstösst gegen den rhetorischen stil. Merkwürdig findet § 58
Hirschfelder den Vorschlag von W. Paul, ammo t<men JwMili zu
streichen nnd jM^fiim in imputmu sn indem, sehr probabel 1 £r
selbst sehreibt prcßii/a»m för iwilnim! Die worte emu rdiguU nuB
0OpiiM denten aber daranf hin, dass starke Yerlnste des Tigranes,
d. h. schwere kibnpfe vorher erwKhnt worden sind. Es Ist also
eine lücke vorhanden , welche etwa so zu ergänzen ist pluribu»
prodiis devicttts (nicht reprdms!) Diese erweiterung fordert auch
das mass der xiZla ! In § 59 (tuUt gßtMÜ] ergänzt Hirschfelder:
hic igitmr^ immriii laee$tioüi aber schon Köchly hatte vorge-
schlagen: Me qui MtHoB iiUMt gui losssiM. Wamm wird
dieser aaetor et »igni/br nicht erwihnt? Ebenso § 91 ^srdofs
ffirsehfelder mm eod, Psr. Aber diese entdeeknng hat längst
Tür ihm Wesenberg gemacht!
Fabch scheint mir die änderung von et iu ted^ welche
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288
148. Cicero.
Kr. 5.
ffir«ehfi»1cler § 104 macht: nee ßagitat rem «Omi neque novtarum
rerum est cupiclus et otio suo et dignitate optimi cuiusque . . .
flelectatur. Denn nidit oin f^egensatz ist hier vorhanden , sonst
müsste es »ed otio et tranquüUtate reip. beiflsen, aondern nur ciue
positive fortsetEong des negativen anfimgs ein nnd derselben
begrifisphtre. UnnS^ ist § 105 et väUbant ftr mMml, doch
wird der gegensata der nrtbeile yon Hirsdifelder im texte gat
znm atudmck gebraebt Gans willktlrlieb ist §187 die Sn-
derung von voluerunt in itutserunt; sie ist aucli falsch, denn von
verfassunpsmHssigen forderungcn i&t velle in der römischen gesetzes-
Sprache fast stereotyp.
Noch viel schlechter als tnaiue ist § 141 praestabüuu ftir
kaUud, Der febl«r liegt bier tiefer. Denn ist es nicht Uber-
banpt in jedem Uli sittlicher nnd erstrebenswerther, im kämpfe
filts Vaterland den beldentod an finden als dnich gewaltsame
nsvrpation sieb snm tyrannen aniznwerfen? Wenn Cicero nidits
anderes zu sagen wusste, dann hat er ein »W|)fMw» ausgesprochen !
In der walil der vorhandenen lesarten war Ilirschfelder
nicht ünmer glücklich, z. b. 360, 29; 380, 7; 376,33; 3Ö2,11
(mm viri fUr taUt wrif); 382, 26, wo diaaipan gegenüber dem
ooneereari als vost proprio absolut nothwendig ist; 894, 88, woirf
nicht entbehrt werden kann, wenn die stelle nicht einen nn-
rinn geben soll; 401, 15. 892, 10. 887, 28. Der arbeit
giebt es in der Sestiana noch immer genug. In § 37 finde ich
in aiimpserat des Par. nichts anders als adsumpserat, und erklftre
es nach p. Sull. § ^5. In § 6 ist hü graviuimae antiquitatu
viri» ebenso anmöglich als hie grameeinue emiimae arUiquitatie virie.
Den spnren der tiberUefening nnd dem Sprachgebrauch ent-
spricht, wie ich glaube, am meisten: He fframeetmi» eatü^u/e js-
iferitaiie virie. In § 7: ßnetihue reip. \expuleitm] mi äUemie ierrie
ieeeniem ist eapvtetm ein glossem zu iaeeittem, § 14 ist tneee-
taiUur sicher glossem zu si qtä se offertint. Wie könnte sonst der
redner die paronoTnasic quoad ferri ^Jo/t/nnf, perfercmus folgen
lassen , wie könnte er endlich den gegensatz hilden : niti gm
ee ita ohtulerit, ut etc.? Wir haben hier dieselbe Interpolation wie
p. Sulla 47: twUeee Vit poHue iniuriam guam rettutieee [^ralun»]
vidcar. § 45 biet Par. umm e und F'^ umum emm. Das natttr-
lichste ist hier umm uieUUeet mihi reetabat tthul. Wer wftre im
Stande § 97 eunt maxünanm crdinum Aomtne«, qmbue patet curia
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Nr. 5
148. Cicero.
239
zu erklären? Cicero will ja keinem der drei ordSnu die möpf-
Uchkeit absprechen und Ittaet deshalb sofort die mumiieipc^ fol*
gen. Aehnlieh p. Snlla 64 : ammot wnm ordimm, qid praenmi
wdieHi, tdimare. Es wird also rnasdmß sonim ordimm sn schrd-
ben sein. § III: cum iUo ort inimieo» est meo9 taviattu , ist
unter iUo ore nichts zu denken , da im vorausgehenden davon
nicht die rede ist. Also cum impudico illo ore, cf. § 117. §
131 muss in cumque ein satz gesucht werden, etwa: eam am
dmigiiB rßUnguerm, Otmars ioio wte ItäUae etc. Oder Brm'
ditmmgue cum dmdgm rdinqutrmnf § 184 faeü opmÜttSme
etmtra Ugem: ßidt i». Mnss nach Cat. I 6 hdssen et faeU it
etc. § 138 erfordert der gegensats: non gtd aUi m toUs, qtii
SOmno et conviviis et delectationi natos arhitrantur.
Die ührifren reden, besonders die Miloniana^ sind von
Hirscbfelder noch viel spärlicher ausgestattet. Anregung ist
hier nicht zu finden. Die recognition der reden, welche
Eberhard flhemonunen hat, kann theilwtise dne reoension
genannt werden; so eingrdfend nnd nhlreich rind die lln-
derungen nnd Torsehlftge. So die GatiUnarien , die Rosdana
und p. Arcliia. In der Rosciana weicht Eberhard etwa an
dreissig stellen von Kayser ab, indem er ans den hand-
schrii'ten andere lesarten auswählt*, an 37 stellen nimmt er
emendationen Ton anderen gelehrten auf, etwa 28 fremde con-
jektnren weiden ansserdem mr erwKgnng mitgefheilt; er selbst
Sttdert die flberliefemng durch eigene emendation an 28 stellen,
nnd theilt dabei noch 81 coigektnren in der yorrede mit; an
2 conjektnren endlieh ist auch fflrschfelder betheiligt. Durch
solche arbeiten wird die kiitik wirksam {jefordort. Es ist nicht
nöthicj", dass der herausp^eber mit seinen vorschlagen überall das
richtige trifft, es genügt, dass er durch seine gedankeu wieder
andere zum denken anregt. So wünschte ich § 2 nun fUr nm,
weil eine genägende beschränkung des nrtheils bereits in ka —
«1 enthalten ist § 7 ist mit einsetznng ron ea noch nicht ge-
holfen; will man nicht mit G ni$i wühlen, so muss man itta
ei voöis parum Mqiia — poatidcUio videhtr schreiben. Doch liegt
der fehler vielleicht tiofer, wie das unverständliche hrevem zeigt,
lu § 12 : eo prarumpere hominum cupiditaUm ist mit cinsetzung
von iam nicht geholfen. Was soll hominum bedeuten? Soll es
etwa wie p. Sest 62 (vgl. Halm) gedeutet werden? Oder soll
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240
148. Cicero.
Nr. 5.
es demoiiBtraHve kraft haben? Ich finde tUorum in homUimm =
OlfVM, £e lehlt aber noch ein foturhegriff ! Also eo prorum^
p§r€ pandam ühnum eupidiMmm, Die baaditeii dnd sehon
auf dem anstand! Im folgenden: «f mm modo dam, verum oUam
Mo m furo tmU Wibmuü Umm . . easde» ftUura§ mnt ist das eben-
mass der membra gewaltsam zerschnitten. Kann elam gcgcnsats
sein zu in foro, so kann es nicht dem erweiterten begriff h ic
in foTOy am allerwenigsten dem doppelbegriff hic in foro \ ante
tnbwMÜ fiNMn entgegengesetzt werden. £s muss also dam
M Md££t eorrigirt werden. Störend ist iamon § 88, vieUeieht
ist a fli« daftr hemsteUen; nnfiusbar omnda § 88, vieUdebt
domgue ommm ad parmidtm pnißgatamt wo dmngue dann wia
Verr. aet I § 4: ordim, «omAit dmique muOorio gebraneht sdn
würde. In § 55 glaube ich, dass verum tarnen aus der vorher-
gehenden zeile wiederholt und deshalb zu ändern ist: innocens
e$t quiipiam, at^ quamquam abtat culpa, nupicione tarnen non caret»
Garn nnm5g]ich, dem sinn nnd der absieht Gioero^s wider>
sprechend, ist § 57 slns mupieioao. Hier bitte die atethese Be-
ne^*s erwihnt werden mtlasen. Die anklage auf vateimord
stellt Cicero den geschäftigen klagen anf grand einer auspicio
scharf gegenüber. Audi die rhetorik erfordert die tilgung von
aine suspicione, vgl. zu Aesch. Ctes. 78. 91. Die bedenken Eber-
hard^s zu § 74 hoben sich, wenn man schreibt : uit eos coHvenitt
ubi conlocutus estf In § 7G scheint mir £berhard*s ändening noch
nicht ausreichend; ich schlage vor: aeconkü aiiguomi gam
aat gtumdo mmürnn miaüf vado atU ad qumaf In §96 ist jwnno
nicht stark genug, daher primonumt iL i. pHano omnimn. In g
99 möchte Ich nicht so ein^h quid erat In quid eat nmündem;
sollte nicht das urspriing-liche quid e cae , d. i. quid est causae
sein? § 113 (l(Mitet Wortstellung und Überlieferung auf: in
crimen iudicivmque et in famae perictdum vocatur. In § 126 ist
nicht allein quo more^ sondern anch ^pta lego interpolation. Mit
unrecht nimmt Eberhard § 151 anstossaa «f nach di prokOeoHt.
Es steht hier ut nicht anders wie sonst nach «epMiifls non sff,
wie Hör. Sat. L 8, 120: immi itf fanda eaeda$ . . «p« vareor,
Verr. IV, 28 lässt sich leicht so emendiren: haec ävitat
isU pracdoni ac piratae Stcilicnsi ma Phaseiis fuU.
Sehr schöne änderungen sind in der Archiana und SuUana,
Die behandlimg der letsteren rede durch Eberhard aeigti dass
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Hr. 5«
149. Metrik.
Ul
hier noch viele verdeckte schaden vorhanden sind. Ich hoffOy
darauf bei anderer gelegenheit zurückkommen zu kijimen.
Zum schlusa den wünsch , dass bei einer neuen aufläge di^
bearbcitung der aratümes Selecta« gleichmäsaiger nnd die ein-
riditnDg dee appaiats praktischer werden mBge.
149. Fri derlei Heimsoethi de dnplid qnod fertor
dactjlomm et anapaestörum genere in rhythmis Graecorum
commentatio (Bonner programm 1875. 4^. XJV s.)
Der verf. zeigt, auf wie schwachen füsscn die lehre von
den sogenannten 'kyklischen* dreimorigen dactylen und ana-
pästen steht, wie dieselbe seit Boeckh, namentlich aber seit
Weetphal mm schaden der saehe in die moderne rhythmiech-
metrifiche discipUn anfgenommen worden sd. Gehen doch alle
die sahlreieben fblgernngen, namentHch für die measnng logatt-
discher rhythmen, wie sie seit Westphal beliebt geworden sind,
im wesentlichen auf das zeugniss des Dionysios von llalikar-
nassos zurück, nach dessen bericht die alten griechischen rhyth-
miker einen kyklischen dac^los und kyklischen anapäst ge«
kannt haben sollen, welcher nnr denselben umfang gehabt habe
wie der troehlOB und der ismbos. Heimeoeth seigt nirn, dass,
gans abgesehen von der mikrologisch dttftelnden manier des
riietort Dionjsio«, ans dessen bericht ttber die anffusung ^ky-
klischer* dactylen und anapäste durch die griechischen rhyth-
miker nichts weiter folgt, als dass griechische rhythmiker (oflfen-
bar keine sonderlich alten) gelegentlich bei Homer vorkommende
dactylen oder bei £aripides vorkommende anapästen (in anapi^
■tischen dimetem) so gemessen haben:
1) statt dee dae^k» » w w d. h. statt 2. 1. 1 setiten sie
an; x. 1. 1.,
3) statt des ana^äats w w — .d. h. statt 1. 1. 2 setrten
sie an: 1. 1. x.,
wobei X einen nicht genau in zahlen ausdrtickbaren xQ^^^S
uXoyog bezeichnet, welcher kleiner ist als 2. Schon daraus
folgt, dass alle die versuche eines Boeckb, eines Cäsar und eines
Westphal, mit inhttlfenahme Ton brttchen den nm&ng jedes der
drei beetandtheile des 'l^klisehen* daetylns oder anapästoe
anmdrOeken, der fiberliefinrnng bei Dionysioe widerstreiten. —
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242
150. Griechiflche gescLiclite.
Nr. 5.
Durch geschickte vergleichuug anderer mikrologiBch aosgeklfi-
geltor metrisclier repoln , welche sich bei demselben Dionysios
von Halikanmssos voi linden, will Heimsoeth zeigen, dass über-
haupt die ganze lehre von den ^kyklischen' dactylen und ana-
pttBlen, wie bo manche ähnliche afterweisheit , für die erklänmg
der antiken metn wertihloa sei. In acharfer weise wird die
wülkOrliche inteipretationsaianier gerfigt, dnrch welche Westphal
▼erencht hat, alter «atoren fragmentarische oder doch gedrängte
angaben künstlich seiner theorie anzupassen.
1 50. Der Abfall Mitylene^s von Athen. Symbolae criticae.
Gratnlationsschrift zur Jubelfeier des gymnasiums zu Elberfeld
▼on Gustaf Leithänser. Elberfeld, 1874. 8. 24 s.
Der deutsch geschriebene theü dieses programms b^ust
sich hauptsüchlich mit den zur zeit des ab&Us im jähre 428
bestehenden yerhiQtnissen Mitylenes und zeigt zuerst, dass W.
ilerbst (der abfall Mitylene s von Athen. Cöln 1861) mit un-
recht zu den Ursachen des abfalls alizugrosse belastung mit
leistungen rechnet; veri'. hätte auch diis fehlen einer dahin zie-
lenden beschweide in der rede der gesandten Thukyd. 8, 9 — 14
ala ein wichtiges argument anbringen können. Dann wird an
der band von Tfaok. 8, 10, 5 und 8, 11, 8 die Sonderstellung
▼on Lesbos mtd Samos den andern bundesgenoesen gegenQber
bespi-ochen , die zweite , wichtigere stelle jedoch sprachlich und
sachlich unrichtig behandelt. Die worte fiuQivqitß IxQfj^yjo fiij
&9 TOv( tcotfji^^ovg uxortug, ti fiij u ridCxow olg injitaav,
iMnqau^w bedeuten, wie diepartikel «fy lehrt, nicht: sie gaben
die feste susiehemng, es sollten wenigstens die gleiches Stimm-
recht Abenden bundesglieder nicht gegen ihren willen heeies-
folge leisten. Ebenso wenig geht aus ümen henror, dass die
andern mitglieder theilstiDiinen gehabt hätten: diese hatten als
vnrjxoot gar nichts zu sagen und mussten , wie auch uxoyjug
anzeigt, unter allen umständen mit Athen gehen. Zu der gegen
Köhler gerichteten annähme des verf. , dass auch nach -154 all-
jährliche bundesYersammlungen mit abstimmung stattgefunden
hätten, ist also in der steUe kein anlass gegeben: es genfigte
▼or eröflhung eines krieges mit den Miptf^ rath zu halten
und diese um ihre (jederzeit erfolgte) Zustimmung zu befragen«
Nachdem verf. sodann gegen Herbst aus Thuk. 3, 18, 1
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Kr. 5.
150. Griechische g^hichtft
243
gezeigt hat, dass bei dem früheren abfallsvcrsuch Mitylene s die
Boioter nicht die band im spiele gehabt hattcu, geht er auf
die YerfassungsverhHltnissc über. Treffend wird Thuk. 3, 27, 1
(ovr« ^«foitfi^io in) to»r ugxoi^^ t>>^ die tmppenfilhrer, nicht
Avf die regienrngsmitglieder, bezogen nnd in den n^i((9% 8,
25, 1 ein ans der mitte der arietokratie gewähltes regienings-
oollegium, ein geschXfbleitender und ausführender ausschnss der
6X(/oi oder (wie sie als die machthaber, nicht wie verf. meint
wegen ihres reichthunis, auch heissen^ dvyaiol erkaunt. Uerbbta
deutung der proedrou auf die gesammtheit der oXtjfQi widerlegt
Leithäuier besonders durch herrorhebnng der grossen zahl von
mehr ab tausend, welche er fiSr sie ausThue. 3,50, 1 naehwebt,
geht aber an weit, wenn er unter den von Faches nach Tenedoe
geeehaffben Mitylenaiem, Ton welehen Thukjdides zuerst 3, 28,
2 in den werten ol nQu^arjcg tt^oc toi;c Aaxui6mpov[ovg ftu-
Xnnu iwt' IMnvXrjt^afwv nfQidftJg otifg spricht, ausser den in der
Peloponncsos gewesenen gesandten bloss noch die proedien
versteht: denn die gesandten und proedren zusammen haben
sicher die zahl von hundert nicht erreicht, die nach Tenedoe
Torbrachten dagegen bildeten, wie man aus 8, 85, 1 äitoMifutH
ig jag ^Adtipag «ol to^ l* r9( T^Hdw Mtttrkifimtmp nvdqug
üfitt ovg xaii&€TO Mttt iX T$g uXXog ovrw aXuog ISoxH ihai tilg
unoGtuatwi wegen der worte H i^g uXXog schliessen muss, weit-
aus die mehrzahl der in Athen hingerichteten Mitylenaier, deren
mehr als tausend waren. Gerade wegen der Wortstellung, welche
Leithftnser sonderbarer weise für seine Verbindung /loJUeta sn-
f«^cc7( geltend macht, muss 8, 28, 2 fkdhma mit Herbst auf
•t wqdiw^ imo^ TO«; jiwuimfU9Utvq tä» Mmk^tw bezogen
werden und da unter diesen anerkannter messen nicht bloss die
gesandten als die eigentlichen Unterhändler, sondern auch deren
auftraggeber zu verstehen sind, so bleibt nichts übrig als au die
athenfeindliche maiorität der oKyot zu denken. Dies sind dieselben,
welche Tliuc. 3, 50, 1 ol u)loi uvdgfg ovg o HäxvQ oinintfgff^
utg ultmiuto^ onug t^g dnomd^tntg d$i^»QW oi ^jidtivalot^
fdtof ^1 oUy^ nUtwg xikim mit einem dem ol nnuiwu^ ngdg
Aatti&tufiovtlhfg fAuXtcta inar Jlf«nrXifmi/a»r parallelen super-
lativausdruek besefchnet. Ganz unnöthigcr weise serbrieht sich
verf. über die frage deu köpf, woher nach der hiurichtung der
oligarchisch gesinnten Mitjlenaier die urheber der späteren
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Ul 160. eMhäuB gwolkte. 1fr. 6,
'oUg^avehiBeiMii beBtrebmigeii* gekomniAii aeien, imd Teimufiiet,
68 möchten dem epflnrage des Paehee manche entgaugen mSn
und durch die mabseuexecution erbittert die söhne der hinge-
richteten eine oligarchische partei orgauisirt haben. Jenen feind-
seligkeiten der Lesbier gegen Athen wird nirgendfl ein oligar-
ehiBcher Charakter bei^^gt und ihr vorkommen erklärt sich
ein&di ans dem harten Schicksal, welches nach Thnk. 8, 60,
2 — 8 nnd Biodor 13, 65 eztr. die Athener auch tther die nn-
schnldige mehiheit der hevölkenmg verhängt hatten.
Die Bymbolae erüieae geben ausser der verschlimmbesserung
TifgißoXug für nooüßoXuq Diodor a. a. o. noch folgende, meist
ansprechende änderungsvorschläge : zu Pliuius Epist. 3, 7, 11
quod toi miUbuM Um breoi (statt hrmtis) immmßnt oceani; 6,
8, € «Oft iwise p§rinde carpUm oomeekt {comieefa susati des yA)
«f MNlscto, permäe Isdbato pfoosrt «I tfttUti wbl Statins Silr.
1, 6, 46 qjm hoc rügari (statt Aue noeate) ^psit promüi&re pouü
hoe deonm; 64 pugilcs (statt pumtZo«). Bei PUninsEp. 9, 38,
6 wird praebentcm gegen die conjectur praebentevi sc, bei Statins
Silv. 1, G, 43 die lesart vescimur gcf^en vescitur, v. 44 die Inter-
punktion parvi, femina gegen pcuvi femina mit recht vertheidigL
CT.
151. De ininiianun actione ex inre Attioo grmTissima.
Dissertatio inauguralis, quam . . . scripsit Augustns Rndol-
phns Mücke Gorlicensis. Gottingae 1872. 8. 84 8.
Die vorliegende iuauguralschrift bringt eine revision der
namentlich für das verständniss der Midiana wichtigen frage
Uber die ygatpri vßqiwq, die zuletzt von C. F. Hermann in seinen
q^bolae ad doctrinam iuris Attici de iniuriamm actionibns
1847 eingehend behandelt worden war. Iffloke verwiift mit
Westennann die von Hennann verfochtene anthentidtit der in
der genannten rede § 47 eingelegten gesetseslbrmel , hXU aber
gleichwohl die von Hermann aus letzterer abgeleitete bcheidung
einer yguf^ vßgfiug I6(u und Sr^iJioatn fest und sucht den
unterschied beider näher dahin zu bestimmen, dass die erstere,
die von dem beschädigten selbst angestellte r^ci9>4> äUfitjtog ge-
wesen nnd die bnsse bei ihr gani oder theilweise dem kliger
Bnge&Uen seL Ln snsammenhange damit giebt er eine neue
dentnng der vielbesprochenen sehlnssworte von § 85 der Midiana
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Nr. 6
161. OxIecUscIie altefthODHiK
Mal t(§»^f»u inuyttp ort xffri na9fi¥ ^ dttoüGat, die er nach
dem TOigMige von Hermann in bwiehiing nicht zu den näch*
•ten Worten 9v f»u a^l Siiftocf^ mqSpuv uMp, sondern zn
don Ymii8g«lienden setit, im ilbrig«n aber dahin TeTSteht, daas
%(firifta die vom gesetzgeber ftr die ygutp^ vßQtvjg lä(a festge-
setzte strafe bezeichnen soll.
Dr. Mücke hat seine sache mit vielem Scharfsinn geführt
und man folgt darum mit Interesse seinen erörtemngen. Aber
seine beweisführung erscheint gerade in wesentlichen punkten
nicht stringent So gleich für den sats, dass das geseta die
in tßQtg ßta nXi^ytSp nnd vßQ$g dt* atajiffov^toc zerlegt
nnd dne klage wegen vßQtg an sclayen verUbt nnr im letztem
fiille zugelassen habe. Von dem hierfiir beigebrachten hat nur
die bekannte stelle der rede gegen iSikostratoa wirkliche beweia-
kraft; aber selbst aus ihr ist nicht zu scliliessen , dass imf alle
der prügelnng eines sclaven die klage auf vßgig gesetzlich aus-
geschlossen, sondern nnr dass sie nicht üblich gewesen sei, nnd
dies kann nm so weniger befremden, als wir durch Demosthenes
mud Isokrates wissen, wie schwer selbst ein geschlagener btiiger
aieh znr anstrengung jener klage entschloss. Ebensowenig kann
ref sich in den übrigen hauptjjunkten für überzeugt bekennen.
Zwar geht Mücke in der Unterscheidung der ygacpr, vßofwg ISfa
nnd driftoala jedenfalls consequenter als Hermann zu werke.
Aber um den aufgestellten unterschied durclizufiihren, mnss er
jener problematiscliea dentnng der worte des Demosthenes an liebe
das aengniss des Aristoteles, nach welchem man bisher die
ygatpri vßgtiaQ als dne dnrehans sdillsbare angesehen hat, ohne
inreichenden gmnd auf seine yga^tj Srj/xoofa beschränken und
in der gleichen beschränkung .auch die worte der Midiana §
45 fassen: dtomg xai T^g vßgiwq avtrig %ug fih yQu^ug iSwxtv
anavr$ tm ßovXofiinp, j6 6e lifirjfAU ittof^CtP ilop SrjfiSciov, wie«
wohl die sogleich folgende motivirung /^fiara ngoai^mtp
(iyiUo) t&p totwTW i^' Ittttff Xaftßdpnp unzweifelhaft macht,
dass Demosthenes im gegenthdl sunächst den &11 im ange hat,
dass der yerletste selbst klagbar wird. Damit steht auch § 40
keineswegs in Widerspruch; denn das dort gesagte: avwg fih
OVIS Xaßluv ovSiv ovt' imxftQyjoug Xaßnv tpavrjcofAUi ist ledig-
lich im gegensatz zu den vorher gebrachten beispielen von sol-
chen an verstehn, die sich durch geld bestimmen Uessen von
PhiloL Ans. VU. 1<»
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246
151. Giiflckiaclke altardifiaeft
Kr. 6.
jedem processo abzustelin, und es ist willkürlich, wenn Mücke
p. 19 darin auch die beuehong auf einen vortheU finden will,
der dam vedner ans einer klage auf tß^tg erwachsen wäre. Dia
ganse annähme einer kategorievon /^foi X^uu aber (Mttcke sollte
siebt ttberall 14ku und d^^oe/iM draefcen lassen), m der Her-
mann dnreh sein festhalten an der Xchtfaeit der in der Midiana,
eingelegten Urkunden genöthigt war , muss sobald man diese
fallen läset, schon principiell um so bedenklicher en^cheinen, je
schwerer es hält sich den unterschied einer ygaipr} idla und einer
i(nri praktisch klar sni machen. Sie wird aber auch durch die
eteUe der rede selbst, welche fittr Mfteke die hanptstfitse soner
ansieht bildet, durchaus nickt geboten. Wenn dort (§ S5) die
fquff^i vßQmg in allerdings anffiülender weise nnter die dbu»
HIkk» rnbricirt wird, so soll dabei das wort dfMut in weiterem
siunc btchn , wonach es auch die ygufuf, der ausJruck Sfxat
f(f<a( also auch die yQUipai Xdta$ mit einschliesscu kaiiu. In
gleicher weise werden die J/xai XSkh in § 28 verstanden, und
doch geht es gerade an dieser stelle am wenigsten an, jenen
begriff in andenn sinne an nehmen, als in demselben, in welchem
er knn Toiker in einen gegensats mr ro^fi vßifntg geseilt
ist Das dabei Ton Mücke p. 19 dem Demostibenes mr last
gelegte sophisma kann man schon mit in den kauf nehmen. In
§ 25 aber will ea ref. doch gerathen scheinen, bei der längst
gefundcuen deutung der 6ix(n stehn zu bleiben, wonach
sie hier nicht sowohl privatklagen, als vielmehr persönliche klagen
beaeiehnen mit einrechnung derjenigen ttflEentlichen klageoi weldM
tfch auf Terbrecken beliehen, In denen der stsat nur mittel-
bar verletit ist Die reehtfertigung dieser dentong Hegt in dent
gegensatw der worte Sfifioata xi^tvnv, die, wie das unmittelbar
folgende nniweifelhaft lehrt, nur auf die Ttooßo/.rj bezo^^en werden
können. Nach dem bemerkten können wir auch Glücke's er-
klärung der schiussworte uai ttfiij/Aa indyttv xrA. natürlich nicht
lustimmen, so sehr wir ihm in der bekämpfung der frühem
dentnngs» und Sndermigsvennclie recht geben mllssen. Das
lidiael der stelle ist eben noch nicht gelöst JedenfaUe habea
aber Hermann und Mttcke darin unrecht, wenn sie die rerbin-
dung jener worte mit den nächstvorauagehenden ov SrjfAoata
nqivHv darum für unzulässig erklären , weil dann xal sprach-
vidrig und durch ovd/ au ersetsen gewesen wäre. Aber man
Kr. 6.
HieMB. — tUn» auflagen.
947
vergleiche doch z. b. Dem. XIX, 49 idy fjkf} nouotSt, OwxtTg u
dfft «al na^dtd&^t loiig u^f^yuctvo«» lo M^oy. Hiernach ist
andi die bemerkmig der sehoUen sicher andern an benrtheilen
als Mfieke p. 27 gedum hat
J. ff. X.
Tbeses.
De mundi miracttlii^Qaestiones selectae. Diss. philolo^ca quam . . •
imm. Fridericifl Ouilehnia Rhenana . . . d. XXII m. Nov. MDCCGLXXV
. . defendet Hermanus de Rohden: Tlioses: I. Ciilliinachi epigramnm-
tis 47 (40 Mein. — cf. Fleckeis. ann. tili 1871 p. 1 02) extrem! oersus
recepta ueri.ssima Beutlei coniectura ita legendi sunt:
M* Kfily 9HMI&f ifitiHtt «pdf f»r fqma*
lovul yat xtiQtv Tti miQt^j natdttQior.
viö' öaoy ttnafjttKoy w ^uToixafif^' al yuQ irfido*
oütoi Tto j(ttXtn<u tQavfittTof dfifotiqotf. — »
n. Isigonum Nicaensem, cuins mgi itnUrmp libroi apnd omnee
qoi teenti «nnt mirabiliiim ecriptores maximi momenti faine Val.
Kose recte jiorfpoxit, mictore inpriniis Antigono Carystio usum esse
neque euicit Krwinus Uohde (in Act. öoc. pliil. Lips. I p. 20 sq.) neque
omnino Ucnioiiütrari potest. — III. Du ipsa quae Autigoui Car. nomine
inscripta extat Inogniv noga^o^w ikrragine recte adbuc a nemine
indieatnm eit. — IV. Quae inter Themistii orationes fcrtur tricesima
fl yttagyrinoy ' ppuria est. — V. Aristotelis qui clicitur niQi
«MT/iov libellua.si uon ab ipso Apuleio (Adami quidem argumenta ne-
modum eoertit) , eerte non miiltnm ante illiaa aetatem Mriptoa eat.
qmciinique autem libri illius ucrsionem ab Apnleio neglegenter fiM>-
tnm opinantnr, ot HiKKbnindi et prionim editionepi ex pessitne cor-
ruptis codicibvis fluxisse non aniniaduert^runt. — VI. Non priore (cf.
Boberti diss. p. 41), sed posteriore alterius p. Chr. n. saeculi parte
bibiiotheeam ApoHodon» conteripeii. — VII. Eidem saeculo exeunti
et Callistratuni fx'fgdaKoy scriptorem et Xenn]»hontem Ephesinm ad-
scribendos chfc certigj^imis demonstratur arguinentis. — VIII. Philon.
Byz. 71. T. inut &ta^tttit)y 1. cap. I 3 scribendum X^Q^'P nctganlfiaKUs'
mm ftyy ^gomfiw 4nig xKfal^e «Im» (cod. Falat. na^tmititimf wijp n
dq^mfioy. — T corr. Hcrch.). — IX. Aristaeneti locus (I, 3 Epistolo^pr.
gr. p. 135. 24 sqq. Herch.) male corruptos nec satia intellectus ita
lere emendandus est tni roiyvy lovg mmty^iyitti o fity dytQQtX"To, o
dl anh y^i tig^df IxavtHs äxg^ ftiy ip laue cf odgtZg ttyttit W9P ijf>vTov,
ßtßlijxtüs (r^y j|ff»^a? ttVT^y?) (ni rvHy »kädtoy, dtf^ n nuQttgvya, S
di ino TOP diyJgov /«»^a( tugtyt ytajQyiy (aut Tolf yftaQyot() , tiiaftiQ
'^iyriQtnctuc. — X. Caput mQt f^y4f**!i (Kh. Gr. I p. 312 sqq. Sp.) etei
ipsius artis pars certo non fuit, tarnen cur a Ca«sio Longiuo abiudi-
oetor causa nnlla est contra nigi S^ßwt Hbelliis post Vetpasiani tem-
pora eompositos esse neqnii. ^ XI. Dialog 'ügtous inscriptus neo
Luciani est neque quidquam quo uel rectms de Fraxitelia Veneris
stataa uel accuratius existimetur impertit.
IV. Skidtnkmn, de doctrinae artiam Aristotelicae principiis ser.
(Zeits): These*: I. Ingenioram illa qnae in im i^inibus cernitur varietas
non tarn ex carum rernm , quao ad pbrenolog;am pertineant, aut ex
voltuum pendet varietate quam ex lineamentorum varia conformatione.
— II. Arist. Poet. cap. 18 p. 1455 b 32 scriptum fuit: rgay^dias d§
«Mf fflnr fp. (libr. Hamtga) locuvta ydff rd fxign iUx-^ii, vi enim
'riswiifo' acriberelar, inde Cwtom est» qnod in «sqnentibus libcariomni
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248
Neao auflagen.
Kr.
incuria genera duo, anum quod nimio dictionis alteram quod nimio
mntieae itadio prooreatom «rat, eioideraut. — III. 1. 1. oap. 24 p.
1459 b 7 ita scribendum est: fn Ji nt M^ ravta dti inonouar
jp TQttytpäiit. [rj ya{t anl^y ^ nfnltyufyriy 5 tjf^ixrjy fj na^rjnxi^y] xat {yag)
TR fii{iT] t^ta fitlonotiaf xai o^«(i>( lavtä. xai ya^ ntQtntntiay dti xtu
dvayv(üf}i<umv wtA lutihtßtamif [ßn tdc ^^«rmfoc *mi fipa' l^ti^ »mlmf]
ols antmif ^Ofuiqos x^/^ym* Mml n^fdmt *«* ijramSc *at yug (excidit ten-
tentia ea quae ad utrumque Carmen simul pertineret) xai tcu*' noitj^a-
Tofy ixaUQoy cvyi<ftt]xty ^ /niy 'lUag dnkovy xai na^ijnxoy, ^ di 'Odvaa*$a
ntnltyfiiyofj dyayyd^itats yag dkolop, »ui ^^»Jtjj. ng6( yag fovf»K
Ml nayra timgßißhptiy, ~ IV. Ar. Pol. VIII, 5 p. 1339 a
verba *xor» npoc tfQoytimy' glossema fuerunt ad verba v.
iQHtjy T» itiyny.^ — V, 1, 1. p. 1340 a 30 praeter Spengeiii verborum
*aXV ini fiiXQoy' trajectiooem ad locum plane emeudanduoi pro 'jn
d8 oAi Im «vm iffmftmn* toribendom est: imü o^« anl.
Nm« MlagM.
159. Homen Iliai. ErkUbrt Ton £, F. Ammt, 1. bd. 8. heft,
bearbeitet von C. Hentse, 8. Leipzig, Teubner; 1 mk. 20 pf. ~ 153.
H. Sönitz, über den Ursprung der homeriRchen gedieht«. 4. aufi. 8.
Wien, Gerold; 2 mk. — 154. äopboclis tr^oediae. Ree. E, IViut-
d0ntt. Yol. L teet. I contin. Philoetetam. Ed. 4 eur. N, WeekUku
Lips. , Teabner; 1 mk. 40 pf. — \h^. Freunds schfllerbibliothdc.
Präparationen u. s. w. Präparation zu Sophokles werken. 9.
hft. 2. aufl. 16. Leipzig, Violet; 50 pf. — 156. Thucydidis de bello
peloponnesiaco U. VIII. Explanavit E. T, Poppo, Vol. II. Sect 2.
feU 'iL aoxit et emendavit J. M. Stahl. 8. Lips., Teubner; 2 mk.
70 pf. — 157. Thuc^didis de bello peloponnesiaco I. VIIL Iteram
edidit G Boehme. 2 voll. 8. Lips.. Teubner; ä 1 mk, 50 pf. —
158. Freund Präparatiouen u. 8. w. Präparatioa zu Xeuophon'a Ana-
baais. 4. hft. 5. aufl. 16. Leipzig, Violet; 50 pf. — 159. Platonia
Phacdo. Ree. M Wnhlrab, Ed. 5. Lips., Teubner; 2 mk. 70 pf. —
160. Freund Präparationen u. s. w. Präparation zu Xenophom
Memorabilien. 1. hft. 2. aufl. 16. Leipzig, Violet; 50 pf. —
161. P. Oridini Naeo. Ex iterata R. MerkeHi recognitione. tgL 2.
Metamorphoies. 8. Lips., Teubner; 90 pf. — 162. P. Ovidii NaaooU
Metamorphoses. Herausgegeben von J. Stebelis. 2. hft. 8. aufl. besorgt
von F. rolle. Leipzig, Teubner; 1 mk. 51) pf. — 163. C. J. Caesaria
commentarii de bello civili. Erklärt von F. Kraner. 6. aufl. von F,
Hofmmm, 8. Berlin, Weidmann; 2 mk. 25 pf. — 164. Frmund Pe&-
parationen. Präparationen zu Cäsars gallischem kriege. 6. bft. 8.
aufl. Leipzig, Violet; 50 pf. — 165. T. Livi ab urbe condita Hl>ri.
Erklärt von fr. Wntsenhorn, l.bd. 2. hft buch 2. 6. aufl. 8. Berlin,
Weidmann; 1 mk. 20 pf. — 166. C. Taoiti Historiamm libri qui la-
persnnt. Schulausgabe von C. Heraem» 2. bd. 2. aufl. 8. Lieipnfft
Teubner; 1 mk.80pf. - 1G7. Cicero 's ausgewählte reden. Erklärt von C',
Halm. 3. bd. 9. aufl. 8. Berlin, Weidmann; 1 mk. 50 pf. — 168.
M. TuUii Ciceronis Laelius de amicitia Erklärt von G. Lahmet/er,
8. aufl. Lips., Teubner; 60 pf. — 169. £. Ouhl und K<mtr dae leben
der Griechen und Römer cett. 4. aufl. 1. 2. 3. 4. lief. gr. 8. Berlin,
Weidmann; ä 1 ink. — 170, H. }V. ÜtoU^ handbuch der religion und
mjthologie der Griechen und Römer. 6. aufl. 8. Leipzig, Teubner;
2 mk. 25 pf. — 171. y. FueeMaH, Aeg. ForoelUni*et J. Fnrlanetti
Lexicon totius latinitatis curante F. Conradini. T. III. fasc. 5. gr.
4. Münster, Venedig; 2 mk. 50 pf. — 172. Forcellini totius latini-
tatis lexicon. Dict. 53. gr. 4. Prati (Brockhaus in Leipzig); 2 mk.
Kr. 5.
Neu« sohalbilGlier.
$49
50 pf. — 173. ii. F. Puehta , Institutionen. 8. aufl. Besorgt von
P. Krihjer, 2. bd. 8. Leipzig, Breitkopf u. Härtel; 3 mk. — 174.
Vtring, geichichte und Pandekten des rOmlscben nnd hentigen ge-
meinen privatrechts. 4. aufl. 3. Ifrg. 8. Mainz, Ei rcbbeim; 2 mk.
50 pf. — 175. H. Wutike, die deutschen Zeitschriften nnd die ent-
Btehung der Oifentlichen meinung. 3. aufl. 8. Leipzig, KrQger;
4 mk.
178. Homers Odyssee. Brklirende schnlansgabe TOn H. IHMumt,
2. anfl. 1. Itg. Paderborn, Schöning; 1 mk. 50 pf. — 177. J. V»
Hütt er , lateinische anthologie fiir die fünfte classe der lateinschule.
3. aufl. 8. München, Lindauer; 1 mk. — 178. Cornelius Nepos. Mit
anmerkungen von JF'\ ir. .^tnx;}«^«(r. 8. Bielefeld, Velhagen u. Klasing;
1 mk. 25 pf. — 179. O, Htrtzherg. die asiatisohea feldsfige Alezander
dea grossen. 2. aufl. 8. Halle, Waisenhans; 6 mk. — 180. DeueOttn
geschichte der messenischen kriege nach Pausaniaa. 3. aufl., ebenda».;
1 mk. 80 pf. — 181. C, Frank'» griechische formenlehre. Rearbeitet
^OB A. 9, Bamh&rg. 5. anfl. Berlin, Springer; 1 mk. 60 pf. ~ 183.
G. und H. Stier griechisches elementarbuch. 3. aufl. 8. Wittenberg,
Kölling; 2 mk. 40 pf, — 183. A'. Ditfurt, griechisches vocabularium
zum auswendiglernen. 5. aufl. 8. Magdeburg, Heiurichshofen ; 2
mk. — 184. P. JVestner , griechisches elemen^rbuch zunächst nach
den Grammatiken von Cortius und Koeh. 3. aufl. 8. Leipzig, Tenb-
ner; 1 mk. 20 pf. — 185. F. Herker und H. Heidelberg, Qbungs-
bficher zu der griechischen ^rramniatik von E. Berger. 2. cursuf», für
tertia. 4. aufl. 8. Celle, Schnitze; 2 mk. — 186. Quellenbuch für
alte geseMchte. Fttr obere gymnasialelasM. S abth. 2. beft
H0mi8che geRchichte bearbeitet von A. Weidner, 8. avÄ. 8. Leipzig,
Teubner; 2 mk. 40 pf. — 187. A'. W. Met/er, grammatische regeln
und beispiele als anhang zum lateinischen elementarbuch von Hennings,
2, anfl. 8. Halle. Waiaenbans; 8S pl — 188. Omodregeln der latei-
niaeben spräche. 8. aufl. 16. Nfirnberg, LShr; 15 pf. — 189. Oster-
mann, lateinisches flbnngfibuch. 1. abthl. för Rexta. 13. aufl. 8.
Leipzig, Teubner; 75 pf. — 190. Desselben 4. abthlg. für tertia. 6.
aufl. 8. ebendas.; 1 mk. 25 pf. — 191. Desselben lateinisches voca-
bttburinm. 8. abthlg. Ar qninta. 9. anfl. 8. . ebeodae.; 30 pt
libiinnfUi».
Notisen Aber die nniversitäis-bibUofhek in Strasibnrg giebt am
der Angsb. Allg. Ztg. das Bßrsenbl. nr. 122.
Unter der aufschrift 'der buchhandel und die presse* bespricht
S , . r eine reihe bei den recensionen in Zeitungen und Zeitschriften
vorkommender flbelst&nde nnd wflnsebt dafür bMÜmmte normen. Es
scheint dabei nur eins ausser acht gelassen , n&mlieh wie sehwer es
oft hält grade ftlr recht bedeutende werke die passenden recensenten
zu finden — und ferner, wie gering jetzt im vergleich zu der dafür
aufzuwendenden zeit die recensionen hocorirt werden.
Einen beriebi Aber O. S^iwtaekhtt 50jfthrige Jubelfeier giebt
B6r8enbl. nr. 134.
Im BOrsenbl. nr. 134 wird gemeint, das mit dem Börsenblatt ver-
bundene recensionenverzeichniss sei an&ugeben oder umzugestalten.
Letzteres Ist gewiss nMhig ; aber wer das wflnsebt, sollie tngTeieb tot-
Bcbl&ge für bessere einricbtung machen. Hier einen. Man theile das ver-
aeiehaisedooh in Oeheriiodaasieder daiwaiibn lagehtileicliiaiid sohneU
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250
Biblio^phie.
Nr. 5
finden kOnne. Vrgl. dazu die weiteren Verhandlungen über diesen
gegenttancl im BOrtenbL iir. 146.
Einen bericht Aber die O0ienne«e der Imelihindler giebt BOnenbL
nr. 140. 142.
Es unternimmt Alfred Lorentz einen katalog säraratlicher bücher
herauszugeben, welche 1) in einen andern vorlag übergingen, 2) die
▼ergriffen sind, 3) in ae^bstTerliig erschienen ohne nenming der detail-
Verlaghandlung. Im B^Srsenbl. ur. 148 wird ilios unternehmen zu
unterstützpn aufgefordert: mit rocht und zwar auoh um deswillen,
weil buchhändler, iu deren verlag anderer verla^^ übergegangen, diesen
oft nicht kennen, sodass, wenn man bücher ans diesem verlangt, sie be-
haupten * sie hiltten die bHcher nicht, und erst, wenn sie sam nach*
■eben wiederholt aufgefordert sind, das verlangte schicken.
Bücber-biographien, d. h. raittheilungen über den verkauf von
Verlagsartikeln, von A. Endm im BOrsenbT. nr. 178.
Von einem wichtigen, aber in den bucbhandel nicht gekommenen
werko hrrirhtet Börsonhl. nr. 184, nämlich von dor ('hmiunt df rehm
M(i/ras f>niiensibu}t, welches durch Ed. Schulte in Düsseldorf zu beziehen.
Da wie die hier mitgetheilten Verzeichnisse lehren, die concurrenz in
betreff der flbangsbQcber tum Obersetien ans dem lateinischen in
das deut.sche und umgekehrt sehr gross ist, und die Verfasser um pae>
senden stoft' allmlihlig anfan<:^en dürften in Verlegenheit zu geratnen,
80 machen wir die Verfasser von dergleichen aui diese chronica auf-
merksam , samal in dieser naeh dem titel an sohUeasen, die latinität
Ben und höchst orit^nmll 1)ehandelt sein wixd.
J. J. Amiet , Hans Wurster, beitrag zur ältesten geschichte der
buchdruckerkunst, Bör.senbl. nr. 188: Wurster, aus Kempten, war bei
der ersten 1472 zu Mantua eingerichteten buchdruckerei schon thätig;
er lebte noch 1490 in Basel: b. Augsb. AUg. Ztg. nr. 801 : i. ob.
bft. 3, p. 175.
Es waren im BSrsenbl. vom 25. aug. und auch anderwärts
die bei Tauchnitz in Leipzig erscheinenden ausgaben englischer werke
als mMshdmek beieichnefc. eine leicht sieh erklärende ansieht; dagegen
verwahrt sich aber B. Tauchnitz in der Angsb. Allg. Ztg. nr. 245
und führt aus , wie die von ihm gedruckten englischen bücher stets
von den Verfassern ihm gegen houorar überlassen seien, seinen aus-
Siben also ganz gleiche rechtmäs-sigkcit zukomme als den englischen,
neb anderes interessante kommt dabei zur spräche, was da zeigt,
wie verwickelt und eigenthümlich oft die Terhältoisae des dentsehen
buchhandels sind.
Die erste abtheilung des heft V der MiUheiluni/en der cerlagshand-
hing von B. O. Ts ii&ii er berichtet Ober folgende kflnftig erscheinende
werke: Aescbyli Septem advcvsoa Thebas ex reo. O. DsmiaDni cum
scripturae discrepantia scholiisqne codicis Medicei aceuratitis collati
in usum scholarum nuarum iterum edidit Fr, RiUchelius. Praecedunt
de Aeschyli vita et poesi testimonia veternra composita a jFV. SekoelL
— Geschichte der griechipchen literatnr bearbeitet von Fr, JBkug, P.
Schuter f W. S. 2\nfl'>! , Ii. Vnlkmann, J. Wnfjfmnni} u. a. Heraus-
gegeben von W. S. Tcußel: es soll das ganze iu neun abtheilungen
zerfallen, die auch angegeben sind. Uusgelullt auf diesem felde solche
thdlnng der arbeit nioht — Qnaeetionnm de ||lossariomm latinomm
fontibns et nsn: Prodromus corporis glosmrwrum latmorum, Scr«
Gustavus Jtoetre: ein iinsscrst er\vüuscht<?8 unternehmen. — Bei-
träge zur italischen Sprachkunde von Corssen: die herausgäbe
des fortig vorgeftmdenen mannscripts besorgt JST. IFsftsr in Wdmar.
— L. Apnleii Madaurensis opera edidit Ch. Lüijohann: nach neuen
eoUatiOBen. — Velleii F^teionli hittoriae fiomanae IL IL Appantn
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Nr. 6.
Kleine philologische zeitong.
251
oritioo adjecto edidit Carolus Halm, — Ueber alle diese werke wird
genane anskunffc gegeben.
Von buchbandlungen sind uns sngeMngen: verlag von H. Dtifl
in Jena, daneben neue juristische unternenraungen von II. Dtifff, dabei
Jenaer Literaturzeitung; Eiwert in Marburg, empfehlenswcrthe schriften
ant den gebieten der tiieologie, philologie, pädaf^ogik , geiehichte vu
8. w.; neuer verlag von Beyder 4* Zivnni v in Frankfurt a. M. ; Bi-
bliotbeca philolo^nca Ti x.nivritinit, bis septeniber 1875 ; auRgcwählte
werke aus dem verlag der \\'eidmannm\xQXi buchhandlung in Berlin i
verli^ der Wintereichen buchhandlung in Leipzig.
& ist erschienen : Bihltotheea phihlogiea oder geordnete übersieht
aller auf dem gebiete der classischnn alterthumswissenschaft wie der
ältern und neuern Sprachwissenschaft in Deutschland und dem ausländ
neu erschienenen bücher. Herausgegeben von dr. JV. Müldener. 28.
mhrgang. 1. beft. Jannar-Jnni 1875. Verlag tob Yandenboeok n.
Bnprecht in Göttingen. 1875.
Cataloge der nntiquare : J. Bensheimer antiquariat und buchhand-
Iniiff in Mannheim und Strassburg, catalog nr. 14, kunstgeschichte,
Philologie n. e. w.; Ed, Beaold in Erlangen, antiquarischer eatalog
nr. 81, aliclaseische philologie und pädagogik; Antiquarischer anzeiger
nr. V der Eentf'Bchen buchhandlung {A, Breithaupt) in Göttingen,
1876; Verzeichniss ausgewählter werke aus dem verlag von F. A.
Brockhau* in Leipzig, Weihnachten 1875 ; OUo Harrassowiii^ aniiqua-
riseber catalog Sra, Knmismatik, Epigrapbik. Ente abtbeilnng, ent-
haltend die mQnzsammlung des verstorbenen Geh. Archivrath C, T,
Grotefend in Hannover; dess. catalog 23, zweite abtheilung der 6'ro-
fefenfiTschen bibliothek, geschichte und ihre hülfäwisseuschaften ; 3.
▼eneiohniM üee antiqnaneebeabfieherlagers toh C. ZiMitw in Leipzig
(phileeophie, erzieh ungi- und aaterriehtmueiiacbaft); Catalog (nr.
23) einer ausgewählten Sammlung von werken der classischen und
modernen philolc^ie und lingnistik, literaturgeschichte u. s. w. za
beziehen von R. L. Prager in Berlin ^ verzeichniss (nr. X) antiquari-
scher bOcher ans dem gebiete der pbiloeophie und pädagogik bei
Oscar Richter in Leipzig; Simmel Comp, antiqnaiiaii-eatalog nr.
26, griechische und lateinische autoren,
Mess. LoDgmans, Green Reader and Dyers mouthly Ust (nr. 392)
of new booki oett ( Weigel in Leipzig).
ilelM pUlf Itgiidie leltog.
An E, V. Zeutsch. Sie wollten einen bnef aus Athen von mir haben,
lieber freund, und ich versprach ihn, wenn sich mir irgend etwas bieten
würde, daa ein^^r fiir die verötlentlichung bestimmten mitthoilung werth
schiene. Da ich Athen zum erstenmal sehe, so konnte meine absieht nur
sein eine lebendige amohauung des von dem alten Athen gebliebenen,
der durch die natur gegeben«! verliJUtoisse und der trfimmerder stadi
zu gewinnen, in welcher meine gedanken ein leben lang aus weiter
ferne heimisch zu werden gestrebt hatten. Zu eigenen Untersuchungen
reieben die wenigen wooben nicht. Kur su sagen , dass eine bedeu-
tende zahl der wichtigsten fragen trotz allem, was darQber mit
Scharfsinn und gelehrsumkeit geschrieben ist, noch offen scheint, wo-
zu nützt das? Wo die Pnyx zu suchen sei, ob der wunderbar erhaltene
tempel der Unterstadt Theseus oder Herakles oder wem sonst ge-
kört habe, wo Pythion und Enneakrunos gelegen, nnd so vieles andere,
erscheint mir ungewiRs. Was gegen die vermuthungen, die aufgestellt
worden sind, spricht, lässt sich bald sagen, aber etwas beasoces und
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Kleine philologische seitoiig.
Kr. 5.
sichereres zu geben ist entweder flberhanpt nicht möglich oder kann
nnr bei längerem, mhigerem Btudiom aa ort und stelle gelingen«
Die neuprpii aus^abungen , hei denen man das Pipylon gefunden zu
haben glaubt, versprechen licht über eine der wichtigsten örtlich-
keiten zu geben, aber das jetzt blosgele^te iät in seinen sich krea-
leoden und wohl sehr ▼eraohiedener seit angehörenden sdgen Ton
gmndmanem und anlagen io wirr und dunkel, dass das ganse nch
einer befriedis^euden deutung noch nicht fiigen will.
Gerade diese Unsicherheit regt zu um so grösserer Sorgfalt der be-
traehtung und wiederholtem besuch Tieler Ortlicbkeiten an nnd die
fQIle des zu sehenden ist so bedeutend, dass mein theurer reise-
gefährte, profespor SrhOll aus Jena, und ich unbeachtet alle» fleiases
und der beschriinkung fast nur auf Athen, die wir uns für die sechs
Wochen unseres aufeuthaltes auferlegt haben, so manches mit Kcbmerz-
liehem bedanem bei eeite lassen mOssen.
Zwei umstände erschwerten ausserdem unsere bcmuhungen. Attika
wollte sich uns, wie es scheint, mit all seinen eigouheiten zeigen.
Neben wundervollen frühlingstagen, einigen mit voller sommerwärmCi
erlebten wir im mftn eine re&e empfindlich kalter tage, ja am
morgen des 26. n. st. war ganz Athen , ebene und berge , mit scbnee
bedeckt, ganz wie unter Archen Lakratidas und im j. 306 v. Chr.
(Wachsmuth, Athen I, p. 103), und gegen die Schniidt'sche tabelle
iWachsmuth, a. o. p. 108), waren drei tage im mürz ganz bedeckt.
Dagegen erlebten wir am 16. april abends ein starkes gewitter mit
gewaltigem regen, Rchlossen und hagel, ein paar tage darauf sogar
ein leichtes erdbebcn. Die kalte machte das arbeiten im freien oder
in den museen fast unmöglich und auch den aufentbalt zu hause sehr
nnbehaglich.
Und die museen befanden sich &st alla in bewegung. Auf der
Strapse nach Patissia hat der staat ein grosses gebäude errichtet, das
alle bedeutenden marmorwerke der stadt, nur mit ausschluss der von
der Akropolis, aufnehmen soll. Eben war pfofessor Kunumud^a mit
dem einräumen beschäftigt und vieles aus den Sammlungen des Tbe-
seuTiis, d»^r Ilndriansstoa, dos Windcthurma, des iiarhakeions fchon
ausgeriiumt oder doch zum überführen umgestellt. Die Verzeichnisse
also von Kekule und Ueydemann sind nicht mehr brauchbar. Auch
anf der bnrg ist f&r die dort gefundenen werke der plastischen kunst
in der südöstlichen ecke ein neues museum gebaut und noch in der
einriebtun g begriffen. Leider haben gerade die reste TOm Parthenon
iu ihrem saale ein sehr ungünstiges licht.
Wir haben schon den 17. april und es ist also hohe leit, wenn
ich Ihnen schreiben will. Ilm nach allem, was ich soeben gesagt
habe, Ihnen wenig'-iens meinen guten willen zu zeigen, schicke ich
Ihnen einige Kpigraphica, die so viel ich weiss neu sind. Freilich
sind es meistens kleine, an und für sich unbedeutende bruchstflcke,
aber sehr alter seit angehörig , nnd so manches in dem trefflichen
Corpus insrripttonuin tiftirtirunt vol. I von Kirchhoff ist nicht bedeu-
tender. Gerado von alten innchrifteu haben wir so wenig, dass auch
das kleinste bruchstück beachtun^ verdient: weiss mau doch nie, in
welchem susammenhaug es sich einmal als wichtig erweisen kann.
Im Wächterhäuschen auf der Akropolis findet sich zur zeit ein
stück pentelischen marraors, das auf allen seiten abgebrochen ist.
Es muss wohl früher zum tbeil verdeckt gewesen sein, denn die in-
schrift zeigt sich jetzt etwas yollständiger , als sie Kiiohhoff iimIi ü.
Köhlers abschrift Corp. Inscr. att. I, 18 giebt. DeatUch liest man
jetzt, was auf bciblatt nr. 2 steht.
Irgend eine ergänzung oder deutung des erhaltenen ist auch jetst
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Kr. 5. Kleine pbUologiüche zeitung. 958
Dicht mOglich. Zwar verlockt z. 4. 5 an etwaa zu denken wie
[dSfvoi ^ifoip] n9^, also an bwtinraiiiiipren Aber den flaehti-
gen mOrder, wie sie Sophokles Oed. T. 238 ff, Demosth. Lept § 158
Bich finden, nnd [jrpi/TjiJp« z. 3, /vrncty z. 4, i^[vny z. 6
Hessen sich wobl damit in Zusammenhang bringen. Aber z] ufAUtat^
wie tchon Kirchhoff Z. 7 ergftoste, steht dagegen nnd fQhrt eher dar*
anfy dass es sich von bestimmnngen Aber das verfahren bei irgend
einem öffentlichen npfor handle. Leider also wiederholt sich auch
hier die alte geschichte: es ist so viel erhalten, um schiuerzlich be-*
dauern zu lassen, dass so weni^ erhalten ist.
An demselben ort finden sich die trüramer einer basis von pen-
telischem niamior: auf der oberen fläche ist eine Vertiefung erhalten
fBr die einlassnng des weihgeschenk?, das an der einen lan>»snite von
der weihiuschrift gebliebene s. beibl. nr. 5, das auf der einen Schmal-
seite Itnirslftufige s. bleibt, nr. 6, also: . . . .] utop ti^oitte§.
An demselben ort« liest man auf einem Uinlieben kleinen bmdi-
stück nooh bnchstaben, s. beibl. nr. 4, wohl leste eines eigen*
namens.
Endlich schreibe ich von der einen Schmalseite eines ähnlichen
pentelischen marmorstQcks die ärmlichen trfimmer einer fiavctQ^^
fit/doy pc«jchriebenen inschrift ah fs. beibl. nr. 3) und von der danUEH
Stossenden unteren seite die linkslilufigen buchstaben : .4 M O
Die paar buchstaben haben deshalb einiges iuteresse, weil das
koppa xeigt, dass wir eine inlebrift dorischen nrsprungs tot nns haben»
wie die grabschrift der Kleonfter C. Inser. A. 441.
In dem ersten zimraer des neuen museums auf der Akropolis sind
die bruchstücke von dem vorpersischen Hekatompedon susammen-
gestelltp die snm theil schOoe Zeichnungen von akanthosbiftttern, pal-
metten, maeandern, und lebendige farbenspuren , himmelblau, schar-
lachroth, brannroth, 7oi<rpn. Auf eineui dieser bruchstücke ond die
buchstaben erhalten, dif büibl. nr, 7 stehen.
Diesen paar iuscbriftresten füge ich eine beuierkung über eine
wichtige , vor knrsem aufgefundene arehaiscbe inschrift ans Korinth
hei, die nftchsiens im ersten heft der mittheitnngen des dentschen
archaeologischen institut^ zu .Athen erscheinen wird. Es ist die grab-
inscbrift eines auf dem meere umgekoiumenen Deinias. Merkwürdig
ist sie TOrsfigKcb deshalb, weil dentlich geschrieben ist: jptu^ (s.
beibL nr. 1), derg« netiv von Jttyia(. Aho ist das diga mm a in diesem
stamme, wie I. Bekker Hom. blätt. I, p. 27^ voraussetzte, i,'e'^'en G.
Curtins, der vielmehr tTj annimmt (Griech. Ktym. p. SS-^i"), erwiesen.
Einen ganz besonderen guuuss gewähren die tanagräischen thon*
fignren, die sich theils in der Sammlung der archaeologischen gesellschaft
im Barbakeion , bei weitem s< höner aber und zahlreicher in privat-
sammlungen und im kun^ithandfl linden. Ea ist wie eine ganz neue
weit, die uns hier entgegentritt, das leben, unmittelbar wie es in
Tanagra, etwa im dritten Jahrhundert Tor Christns gewesen sein mag.
Namentlich sind die schlanken franenge stalten in den anmuthigsten,
der Wirklichkeit ahpelauachton, mannichfaltigRten Situationen äu.«;serst
reizend. Jüngst sind auch mehrere mythologische gruppen zum vor-
sehein gekommen, lichtgrau gefärbt mit ziemlich reichem goldschmuck,
die fQr die ToUendung des kunsthandwerks in der bGotischen land-
Stadt mit der Feinheit ihrer Zeichnung und durchbildung glänzendes
zeugnips ablegen. Da das berliner mu.seum eine bcdoutt^ndH anxahl
der tanagräiscben terrakotten erworben hat, so dürfen wir wohl von
da einer snsammenfhssenden arbeit Aber diese werke entgegensehen.
Bei einem kunsttilndler sah ich auch die merkwürdige thonplatte
mit der darstelinng einer todtenklage, deren Sie sich ans Benndorb
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254
Kleine plülologiscbc zeitimg.
Nr. 5.
▼Menbildeni (heft I, 11 erinnern. Wanderbarer weaee hftt neh dM
stQok in der rechten obern ecke anch noch aufgefunden. Es bietet
den obern tlieil dor weiblichen figur, auf dt^ron kleide in dera unteren
schon früher bekannten tbeile die buchstaben (s. beibl. nr. 8) ge-
Mhrieben ebd. Links vom köpfe st^ht jetxt Sg9tl, wie schon bei
«wei der andern firauen, aber vor den buchstuben E\OJA, kommt
noch ein O, und zwar so hinzu, daas zwischen ihm und E ein buch-
ßtabe fehlt. Sollte also nicht V für .V verschrieben und f*PHN02:A
{9^il¥ovoa) beabsichtigt gewesen sein? Irgend ein versehen des va-
senmalers müssen wir dooh einmal in diesen bnohstaben annehmen,
gerade wie auch das andere bestrittene wort der platte mit annähme
fehlerhafter schrift xdixvrvg peleson werden zu niüsspii scheint. Durch
diese beischrift ^u^yolaa sollte wohl diese mubme als die den threnos
anstimmende beteiohnet werden.
Zum schluüs setze ich Ihnen zwei hübsche nocb wenig bekannte
prabinschrifton her, die ich in den letzten tagen gesehen habe. Die
eine, iu dem kleinen muKeum, das sich in dem schulbaus im PeirSens
findet, hat Stepbanos Kumauudc», dem ich auch hier mich für ausser-
ordentb'che freundlichkeit und güte tn anfrichtigtm dank verpflichtet
bekenne, in seinen inifQti^l Jn$iifȧ$ot p. 176, nr. 1412, fein und
richtig ergänzt:
cvi}hi xai ndrqap •UHRwr d)l li^o»v Imm laxo[y
TBPCJA
AiriNnrns
Das epigramm archaisiert im gebrauch des o für ov und ( iür m.
Prazinos hatte sieh den ehrenden beinamen Pittoe erworben.
Die zweite habe ich von einer kleinen stele abgeschrieben , die
vor der südneite der Koronl illo des Ercchthennia auigestellt ist. Ob
sie schon irgendwo verölleui licht sei, weiss ich nicht; in der samm*
Inng von Knmanndee habe icb sie vergeblich gesnoht. Sie Ift siem-
lieb iung:
3/|»'r^« K'i'h 'I> wyriofoi ' lg "A'iJoc ivS^if ytoifiop^,
TiQtv ^Qvaoy Jt)(i^(ti nor^yuaioc »vy oaiov.
Nehmen Sie mit dem wenigen fürlieb und lassen sich es im alten
QOttingen gut gehen.
Athtn, den 17. aprü 1875. Sur
B". Sanppe.
Bitte, betreff end den schlussband von O o dofre di
Ktrmonni Opnaeuiaf Der seblnssband von Oottftied Hermanns
Oposcnla, die jabrgän|^ 1830 — 48 umfassend, fehlt noch immer. Nach
Hermanns todo war seinem schwieger o!me Moriz Haupt neben der her-
ausgäbe des im manuscript fertigen Aeschylua auch die Vollendung der
Opuscula zugefallen ; aber während der Aescbylns, ein bleibendes denlr-
mal von Hanpts selbstverl&ngnendstem fleiss, längst in zweiter aufläge
vorliegt, harren die Opuscula noch immer des abschlusses. So hält
pich denn der unterzeichnete enkel (lottfried Hermanns zur lösnng der
von Haupt hinterlassenen aufgäbe lur berufen, und die auf der jün^jeten
philologenvervammlnng von selten des berrn prof. Eckstein in semem
nnd des limu geh. rath Kit^^chl namen ergangene niahnung, das
rverk zu beschleunigen , ist nicht auf unfruchtbaren boden gefallen,
da ich mit den vorarbeiten bereits seit länserem beschäftigt war.
ZovOrderst bandelte es sich , weil die betreffenden Hermwnlaiia
aus der nüttlerweile in andere bände übergegangenen Hauptlnlien
bibUothek ohne sobald des unteraeiobaeten niebt reobtioitig wug^
Digitized by Google
#
/
Kr. 5. ^ Kkine philologuKshe seitangT' 255
pchieden waron, um die beschaffung des materials. Es lag
am nächsten, die erforderlichen nachforscbungcn auf den Leipziger
bibtloibeken yonnoehroeQ, und in der tbat baben mir dieselben we-
sentliche dienste geleistet. Aber bei allem entgegenkommen der
herren bibliothekare, unter denen ich namentlich dem dr. Företemann
meinen verbindlichsten dank hier ausspreche, ist es mir auch mit
bflUb des anf der nniTenitfttsbibliothek befindlieben, nacb sticbworten
geordneten catalogs Hermann , Joh, Gfr. Jac. , der mit siehtlicber
liebe gearbeitet ist, doch nicht gelungen eine vollständige Sammlung
nur der akademischen Schriften G.Hermanns aus den jähren 1839 — 48
an erzielen. Für den, der ähnliche Zusammenstellungen unternommen
nnd sieb mit dem Organismus einer grossen bibliothek vertraot ge-
uaebt hat, wird das bei der mannigfaltiglceit des inhalts der oft
ohne autonamen erschienenen kleinen Schriften nichts befremdliches
haben.
Es bleibt mir biemaob nur der weg offen , mieb um die nntei^
etBtsQDg des groiten kreises der fiwbgelebrten zu bemühen, damit
viribus r/m'fi's das erreicht werde, was ich allein, zuhial ohne das
hülfsmittel einer namhaften bibliothek am orte zu haben . ohne den
grössten Zeitverlust zu stände zu bringen nicht vermag. Nahe genug
lag es, diese bitte zunächst privatim an eine reihe von gelehrten an
richten, bei denen ich eines frenndlichen entgegenkomnicn>; sicher zu
sein hoffen durfte, vor allen an den geist- und gemüthvollen bio-
graphen G. Hermanns; allein der wünsch der Verlagshandlung, das
maoneeript bis ram 1. mai 1876 dmdkfertig in betitwu, lieee ee rftth-
Heber enebeinen, meinem ameaeben sofort eine grossere Terbreitong
m geben.
So bitte ich denn die geehrten leser, insbesondere die ehe-
maligen scbftler Gottfried Hermanns sowie die berren
bibliothekare nm ihre geneigte beihfilfe zur Vervollständigung
de? nachstellenden verzeichnissf><?, sei es dnich cinseudung von
Schriften oder a n ssc h n i 1 1 e n , welche im Verzeichnisse ent-
weder ganz fehlen oder durch ein * als noch nicht in meiuom besitz
befindlieb beseidinet sind, sei e« dorcb naehweisong von sol*
eben. leb werde jede desfallaige mittheilung dankbarlichst aner-
kennen und gewiPfcnhaft verwerthen. Es handelt sich nur um die
Hermanniana aus den jähren 1839 — 48, und zwar das jähr 1839 in-
clusive, da der 1839 enohienene Vit. band derOpnscnIa von sobriften
des jahres 1839 nur D§ hippodromo Oh/mpiaco und die Oratio m
iertÜK sacris secularibus rprt'pfar n civibus Lips'ensihifi rrfonnnfae
per M. Luthrrtim relitjionis enthält. Unter den Zeitschriften
werden auch die des jahres 1849 einer prüfung zu unterwerfen sein.
Von Gottfried Hermanns Opnscnlis ans den Jahren 1889—48 sind
bis jetzt in meinen besitz, resp. nur zu meiner keutnisi gelangt
(letztere sind mit einem • versehen) folgende:
I. Akademische Schriften.
a. Znr verkfindigung der Preisfragen. Am seblossder
abhandlung befindet sich stets das datom» an dem das manusciipt
vollendet ist. Auf dem titel stets in annurn : z. b. De L. Attü libr.
didasc. am schluss 19. decb. 1841, titel in annum 1842.
19. decb. 41. Praemissa est dissertatio de L. AttiilibrisDidascalicon.
81. oet. 48. Praem. est diss. de hymnis Dionysii et Mesomedis.
81. oct. 43. Praem. est diss. de J. N* Madvigii Interpret, qnarnnd.
verbi lat. form am m.
31. oct. 44. Praemissum est Pindari Nemeorum Carmen sextum.
81. oet. 45. Praem. est diss. de Prometheo Aesebyleo.
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256 Kleine philologiflcbe zeitung. Nr. 5.
31. oct. 46. Praem. esi diss. de loco Callünachei bjma. in Delum et
quibnid. epigr.
81. oct. 47. Praemissae sunt emendattones qninqoe oanninam Olym-
piorum Pindari.
31. oct. 48. De arte poesis Graecorum bucolicae.
b. Zur yerkflndi^ung der prom otionen. Je zwei pro-
gramme ans den jähren 1841 und 47; in beiden war G. Hermann procan-
cellarius; ea scheint also, dass der procancellarius noch besondere
officielle einlarlung zur bewerbung (1841) oder einen nachträglichen
bericht (1847) auszugeben hatte. Wenigstens ist gleichzeitig mit G.
Hermann De Hör. Garm. I., 10. febr. 1843, Tom deoan Westermann ein
Programm erschienen De Callisthene Olyathio et Pseudo-Calliatbene,
» Zeitaebr. f. A W. 1843 p. 304. Daa datum ttebt Tom anf dem
titel.
5. m%rz 40. De iteratii apnd Homemm dinerkatio.
25. febr. 41. Retractationcs adnotatorum ad Soph. Philoctetam.
ohne dat. 41. Pctitionpm Magisterii indicit (t. H. h. J. Fkocanc.
Non videri Aeschylum ' iXiov niQ(in> scripsisae.
10. febr. 42. Dissertatio de primo camiine Horatii.
1. mai 48. De eboro Yespamm Aristophanis diss.
1. raai 44. De Hesiodi Theogoniae forma antiquissima.
1. uiui 45. De Pindari ad solem deficientem verBibnt.
1. mai 46. De re scenica in Aeschyli Oreatea.
Oboe dai 47. Disaert praemiaaa Titis Magiatrr et Doetta. 1846^47
yrocancellario G. Hermann cieatornm. De Intetpolat» Enripid.
phi£?. in Aulide disa. pars prior.
1 mai 47. De quibnsdam locis Euripidis Troadom.
*48. De Interpol. Earip. Jphig. in Aul. diaa. p. IL
n. Abhandinngen in seitaohriften nnd Terband-
lun gen.
£vam ante Adamum natam eaae. JUgen Zeitachrift t Mat. Theol.
bd. X. 5, p. 61 sq.
*yeber Herrn Welokera neneate Anefillle. Zeiiaohr. f. AW. 1889,
p. 729 sq.
Scholae Theocriteae IL Ztschr. f. AW. 1840, p. 969 aq.
Zum Isis-Hymnus. Ztschr. i. AW. 1843, p. 377 sq.
üeber einige Trilogien dea Aeebylua. Ber. d. K. 8. Oes. d. W. 1848,
p. 1 17 aq.
Ueber die Aegiden, von denen Pindar abatammte« Ebeudaa. 1847,
p. 221 sq.
Ueber die Horazode an Censorinus. Ebendas. 1847, p. 274 aq.
Deber Pindara 5te Olymp. Ode. Ebendaa. 1847, p. 322 sq.
* Ueber Bruchstücke zweier Hymnen auf den Attia. Im jannar 1849
von Haupt vorgelegt. Ebendas.
HL Recensioueu und Anzeig e n.
^Ennbardi, Comm. de Soph. 0. C. )
•Soph. Ajax ed .Toann. Apitzius. l Ztschr. f. AW. 1889
•Acta Sem. ph.Heiae1l>. S. Ai&z, Elecira, Oed.! p. 1094 aq.
R. eni. ed. L. Kay^^er. J
•Franc. Spilzaer, Obsa. crit. in Quint. Smyrn.l
Poathom. 1
Armin. Köchly Bmend. et adn. in Qnintl Ztachr. f. AW. 1840
Smyrn. j nr. 31 sq.
Armin. Küchly Emend. Nouui I
Armin. KSobly Conj. in Apoll, et Oppian. J
Eurip. Heeuba ed. Pflugk ed. II. Ztachr. f. AW. 1841. p. 884 aq.
Eoat, Wörterb. d. olaaa. Gräcit. Ztachr. f. AW. 1841 p. 537 aq.
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Kleine philologiaelie w^fjmg*
Kunhardt, Comm. de 8. 0. G. p. II. Ztachr. f. AW. 1841, p. 885 sq.
* Thomas, 0. M., Comm. de Arist. Avibus. Ztschr. f. AW. 1842. p,
1219 sq.
Bartsoll, Henr., De Chaeremone poeta tragico. Ztsohr. t AW. 1848,
p. 635 sq.
Ar. LyHistrate ex rec. Hob. Engeri. Ztschr. f. AW. 1845, p. 617 sq.
Ar. Thesuiophoriaz. ex rec. Rob. Engeri. ZUchr. i. AW. 1Ö45,
p. 9U5 sq.
IV. Reden, Oden, Votivtafeln, Varia.
25. juni 1840. Oratio in IV. festig saecul. artis typograph. habita.
Auch in Kade, vierte saecularfeier der buclidruckerkuust zu
Leipzig, p. 65. TTgl. KOohlj Gottfried Hermann, üeidelb. 1874.
p. 209.
17. oct 1841. VoÜTtafel der oniv. Leipzig in Emge doctor-
jubiläuni.
17. oct. 1841. Oannen ni Kmgs 50j. doctorjubiläom.
(1842?) Nob. Virg. Joann. Eleon. Bosiae pars testam. quae
ad Acad. Lips. s-pectat. Fraef. est G. Hermann.
1843. Fortat' in tcrt iis sacris saecul. G. Herninnn. Abgedr.
auch in Jahns Jahrbb. XXXV Iii p. ÖO und in Kirchners Sae-
eolarberieht p. 51. of. KOchly p. 114.
* 1343. Jllustri Bcholae Afranae tertia .<;acra saocularia cele-
branti. G. H. Abgedr. in Jahns Jahrbb. bd. XXXIX p. 119.
1844. Votivtafel d. univ. Leipzig zum 30üj. jubeif. d.
KGnigsberger Albertiaa.
29. aog. 1844. Votivtafel d. vniT. Leipsigia t. Falkentteiiu Mini-
siercreation.
1. oct. 1844. Gedftchtnissrede auf Reiz. Inden Verh. der dresdner
Fhil. Vers. p. 1 sq. ct. Köchly p. Ö8. 206.
21. jasi 1846. Rede bei der erOffniiag der K. S. Oes. d. W. Ver-
handlg. ders. I. p. 25 «q.
1847. Rede über das antike und moderne ib. p. 238 sq.
Ausserdem wird Jahns Jahrbb. XLVIi 206 eine lateinische
feetrede Hermanns Aber Leibnis leben and wirken erwähnt; ob dieselbe
mit der sub IV aogefUhrten rede bei der eröffnung der K. 8« Gee. d»
W. identisch ist, muss ich einstweilen dahin gestellt sein lassen.
Das vorstehende verzeichuiss ergiebt folgendes:
1. Von akademischen lehriften fehlen mir je eine aus den
jähren 1839 und 40.
Der festatelluDg bedarf es noch , ob dergleichen praefationes , wie
sie Köcbly p. 132 zu Clarus' rectoratürede 1839 erwähnt, etwa
regelmässig oder doch mehrfach erschienen sind. Ingleichen
ist die mögliohkeit nicht ausgeschlossen , dass noch andere aka-
demische Veranlassungen die oder jene gelegenheitssehrift hervor-
gerufen haben.
2. Unter den Zeitschriften, Verhandlungen u. s. w., die einzusehen
mir bisher nicht gelungen ist, dürften nach den sieben ersten b&nden
der Opuscula zu schliessen namentlich das Classical Journal, und die
Literaturzeitungen noch ausbeute versprechen. Die Wiener Jahrbücher
habe ich während des druckes dieses Verzeichnisses bereits erhalten.
3. Bei dem Verzeichnisse sub IV haben mir ausser familientra-
ditionen nur der leipziger catalog und die gelegentlichen mitthei-
lungen in Jahns Jahrbb. und bei KOchly zur seite gestanden; Toll-
siändigkeit möchte ich hier am wenigsten voraussetzen.
4. Nachweisuug von bemerkeuswerthen praefationes, wie zu den
Atia «oe. Ora»e00f s. Köchly p. 1 14 sq., sowie etwaiger Ton mir noch
niohi beaebteten gesiehtspunne sind mir besonden erwflnsoht.
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Kkto philologisdM weilmg.
Kr. 5«
Ist das niaterial gesaumieU , »o wird uino sicbtung desselben
noihwendig werden, wie auch die früheren bände der Opuscula keines-
wegs abtolnte Tollttftadigkeit aafieigeii. Aber der heraotgeberftwn-
der Opuscula steht zu solchen in anderem verhältnisa wie deren Ver-
fasser und ich werde nicht ohne die gründlichste prüfung und rathf»-
erholung hierbei zu werke gehen. Kin vollständiges veraeichniss der
OmwoQla TOB 1889— 48, anoh der nicht wieder anadradreoden, wird
jeaenfalls beirogeben eein. Dan miter dem aoszoscheidenden nicht
grade immer die Schriften ohne spezifisch wissotipchaftlichen gehalt
sich befinden werden, versteht sich bei einem manne wie Gottfried
Hermann , dessen ganae kraftToUe Persönlichkeit rieh oft in einem
gelegenheitswort am eehOnsten wiederapiegelte, von selbst. Niemand
würde seinen fe^^t^j^rnss an die runnrd Pnvta in den Opuscula entbehren
möfren, nieiuaiul auch die weniger bekannte votivtafel an die Al-
beilioa, die er kurz und schwungvoll so bezeichnet: in qua facetn
gm» Jümo humni^m »sekUU Jmmamutl KatUüu dueriplüque mmtH$ Am*
nuMM ßnibm ßrma fMÜ «mrnk wemmüm fimdamenia, m fum qimm
cetera^ nrfes ac dodn'nae praeeipueque numerorum et mensurarum re-
conditae luliones caeiesliumque »lynorum per immensa spatia motu» et
naturae »ummonm üütmm imggnd» aptriuntur, tum iliü tUeris, a quibut
ommt Ukeralia trudiHo frofwta 9$t infuti igntma* animi impigra viriu$
niunitam inexhatuUt «rmmmmiarü» arcem exstruxit. - (lüstrow, den 28.
november 1875. Oherlvhrer dr. Th. Fritzsche,
Unter der bezeichnung: Ernst Uchiäze^stiftuny hat G. K. Schulze
in Leipzig zum andenken an seinen im letsten knegc gefallenen eohn
£imH dem unterstützungsverein ein eapital TOn Eintauaend Thatem
am 11. a))ril 1871 ül)Hr<^cbcn, (les<;(>n Zinsen an eine durch den
krieg 187U/71 hüUsbedürftig gewordene mutter oder waise ausgezahlt
werden sollen. Näheret im BOrsenbl. nr. 85.
Strubo-handtchrtft entdeckt. Eä sind in der BasUianer-abtei Grotta
Fcrrata bei Frastati, welche aus Sicilien fiüclitiire luilnche 1002 ge-
grümlft liaben, vom tnöncli Giuseppe Cozza vor einiger zeit ro«cribirte
blätter einer excerpte aus ^^ru^o enthaltenden handschrift gefunden, die
dem eaec. Y oder VI aningehOren eoheint: die tioilisehen mOnebe n&mlieli
haben, wie erzilhlt wird, aus Sicilien viele werthvolle handschriften
mitfjebracht , auf die in ucuorer zeit er-^t Anijplo Mai wieder auf-
merksam gemacht hat. Der au sich schon werthvolle fnnd wird noch
dadorch erhöht, dass die blfttterden so manf^lbaft erhaltenen bUcbem
yil und VIII angehören. Es hat Cozza bei Späthöver in Rom eine
broschüre erscheinen lassen, die uns aber noch nicht zuf^ilnglich ist.
Diesn notiz ist der Augsb. Allg. Ztg. beil. zu nr. oO,"? entlehnt und
aus börseubl. nr. 182; in Cozza's biochüre ist auch ein photographi-
•ehee ftcsimile beigefügt, ans dem rieh ergiebt, dass Ober dem Strabo in
nneialen twei andre texte stehen, der jQngstc, dem XI. Jahrhundert
angehörig, ist dem alten testanient entlehnt, der andre, dem VIT.
Jahrhundert, ist auch christlichen inhalts. Nach Heichsanz. nr. 177,
TTgl. 170, rind nnedirte lette des Tyriastu anf den blfttlem gefanden.
Zur neugriechitohm Hteratur. Von dem griechische gelehrten
Alexandres Risos Rangawic erscheinen in Oxford nnnym t« iftloloytxa
in zwölf banden, von denen vier gedruckt vorliegen, in denen der
vrf. als dichter sich zeigt und zwar als epiker, lyriker un<l dramatiker.
Angab. AUg. Ztg. beil. an nr, 306.
Dm grab von J. H. Voss. Da der bisherige friedhof in Heidelberg
aufgehoben worden, sind auf antrag der familie Voss die gebeine von J.
U. Voss, seiner gattin und seines ältesten sobnes, Heinrich Voss nebst
dem auf dem grabe befindlichen denkmale am 1. november anf den
jienen friedhof flbeigeflihrt worden» mgleidi mit denen too Fr, /•
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Hr. 6,
KMa» philologiMhe mtatmg.
969
Thibauf, dem jurlsteu: von soiton der familic Voaa war zugegen der
haaptmauu Ucheible, schwiegeraohn de« bofrath £(/yer in Freiburg,
der eine toehter ▼on Bant Vom (Tantorben als lehrer in Smisiiaoh)
anr frau hat. Da über dem grabe Ton J. H. Voss zwei mächtige
päppeln stunden , so muMte der zugang zum grabe durch einen seit-
wärts kommenden scbacht geött'ottt werden: man fand hier neben
einander die s&rge von H. Toss, J. H. Von nnd dee letsteren gattin:
die gebeine von J. H. Voes wurden in einem besondern, die der beiden
andern in einem zweiten sar^e hpif^csetzt. Der wohlerhalteue denkstein
aus röthlicbeni Sandstein, iÖ20 gesetzt, trügt die luschrift: 'Hier
ruht seit dem 1. april 1826, nächst dem am 2U. october
1888 vorangegangenen geliebten eohne Heinrich Voss
das was der erde angehört von Johann Heinrich Voss,
gebohrenden20. januar 1751. Diesen stein setzte Er-
nestine Voss, 4U jähre seine treue lebcndgetilhrtiu.
Hier wird aaeh ihr stanb rnhen. Sie rnht nun hier, geb.
31. jan. 1 756, gest. 10. Juni 1834*. So ist also, was Piniol.
Anz. V, 5, p. 270 gewünscht woxde , in eiftUlung gegangen. Friede
sei nun mit dieser aüche !
Die akademische buchhandluDg von Gustav Küster in Heidelberg
▼ersendet einen prospectns über folgendes in Vorbereitung sich befin-
dende werk: üxempla codicum hitinorum litt er is mnius-
culis scriptorum. Etlideruitt C'aroius Z an (/ e in eist er et
Ouiielmus Wattenbaeh. Heide Iberyae , MÜCUCLXXVX a^ud
üuatanum KUtUr; in diesem prospect wira bemerkt, dass da ans den
ersten jahrh änderten unserer seitrechnuog sich eine betrftchtliobe an-
zahl von handschriftfn in majuskelechritt erhalten habe, in welchen
entweder die betretleudeu texte allein autbewahrt, oder die, wo
auch andere manuscripte vorhanden, jedenfalls fQr die kritische re-
constrtiction dieser f>chriften von der höchsten bedeutung sind, das
bedürfniss vorhanden sei, von diesen zuverlässige facsimiles und diese
in einer systematischen zusauiiiu'nstellm.,:; /ti besitzen. Deshalb haben
die herausgeber eine sammluug von ropraseutauten dieser schril't-
gattung zusammen gebracht» welehe vor allem s&mmtUohe bestimmt
oder wenigstens annähernd datirbare hand.scbriften, femer von den
übrigen, besonders den capitalhandschritten, die ohne zweifel ältesten
und ausserdem für die philologische kritik interessantesten Codices
nmfosst. Es wird im prospect dne nntmehmen, welches jeder philolog
mit dankbarer frende begrOssen wird, noch des weiteren beschrieben :
wir bt'f^nügen uns zu dem gesagten noch den ifulex tabularuin der
ersten abthfilung ganz und von der zweiten dius tlen philologen am
nächsten stehende herzusetzen : Index tabularum : 1. Codices litteris
eapttalibns scripti. l.^. Papyronim Herenbinensinm qnatftQor ficag-
menta; eomm duo litteris cursivis scripti sunt. — 4. Ciceronis Verrinae.
Codex palimpsestus Vaticanus. — 5. luvenalis. Codex Vaticanus. —
6. Plautus. Codex palimpsestus Ambroaianus. — 7. iSailustius. Codex
Tatieanns. 8.-9. Terentins. Codex Bembinns bibliothecae Vati«
eanae. Paginae doae. — 10. Vergilius. Codex Ifediceus. — ll.Ver^
gilius, Codex Romanus bibliothecae Vaticanae. — 12. Vergilius.
odex Palatinus bibliothecae Vaticanae. — 13. Vergilius. Scbedae
Vaticanae no. 3225. — 14. Vergilius. Scbedae Berolinenses et Vati-
eanae no. 3256. — 14a. Vergilius. Sohedae Sancti Galli. — 15. Pm«
dentius. Codex Parisinus. — 16. Sednlios. Codex Taurinensis. — —
II. Codices litteris uncialibus scripti. 17. Cicero, de republica. Codex
G>limps^tus Vaticanus. — i8. Livins. Codex Vindobonensis. — 19*
Tins. Codex Farisinos. — 20. Bibliomm versio q. d.Ita]a. Codex
TeEceUenua. — 21. Bibliomm versio q. d. Itak. Sohedae Foldensee*
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260
AasKiige ans xeitachrifteii.
Kr. 5.
— 24. Gaiofi. Ck>dex paiiinp8c«tuii Verooenüf. — 2b. Codex Tbeodo-
•imiii. Cod«K paUmpiettot TanriiMiiiii. — 36. Codex Theodosüuiiis.
Codex Parisinos. — 29.— 80. Fasti consulares. Codex palimpeestos
Veronensis. Paglnao duae. — 3i. FrontouiH codicis palimpsesti Va-
ticani paj^ina ultima. — 32. Sulpicius Severus. Codex Veronensis.
^ 33. Auguätini aermones. Codex Vaticanua. — 34. Codex FuidenBU,
olim Viotorii Capwuii. — PAginae doae. — 86. Biblia ImtioBis
Tulgatae. Codex Amiatinus. — 36 Biblia leotionis valgatae.
Codex Pragensir*. — 30. Digestoruoi codex Laurentianus. — Schliess-
lich bitten wir aber im Interesse der äugen der philologen und
anderer mensohen dalttr sn sorgen , daM fettere lettera und nioht wo
blendendes papier wie im proepeetftr du buch gewählt werde: dieeer
prospect ist wahres gift für die äugen.
Berlin, 27. dec. Ein telegramm bringt von dem ersten wichtigen
fonde in Olympia nachricht. Man fand das marmorne Standbild der
Kike, das weihgeschenk der Messanior von Neupaktos, dai werk dee
Paionios (Paus. V, 29,2: Brune gesch. d. gr. küustl. I, p. 244): die in-
schrift ist erhalten. Ferner ^ind sowohl au der östlichen als an der
westlichen seite des Zeus-teuipels mehre torso aus den durch Tause-
niae bekannten giebelfeldem aulj^eAuden: Beickaani. nr. 804.
Auiige all iHtickrUlei.
AugAurgtr AllgemnnB Z^iitinf, 187S, nr. 260 n. 265: professoren
in Ciernowiti. — Die thiltigkeit für das museum nordischer alter-
thümer in Kopenhagen. — Beil. zu nr. 201: ein englünder über fran-
zösisches famiiienleben. II. Der eugländer ist Fmd. Marshali: geht
auf die kQche und damentoilette ein : entere ist hier sehr kurs be-
handelt. — * Die frequeuz an den preussischen Universitäten. — BeiL
lu iir. 262: Iläckelogonie : kniiplt an die schrift dieses titels von
JUichtuis , und bekämpft die von Hiickel angeblich wissenschaftlich
durchgeführte lehre von der abstammuug des menschen vom aifen,
indem die gmndsätie beider kors entwickelt werden. — Das nenetto
heft des gdneralstabes fiber den deutsch-französischen krieg. — Nr.
263. Beil. zu nr. 265. 267: ein engländer über französisches famiiien-
leben. Iii., IV., V.: bespricht das französische eheststem: über
die m&debeneniehnng: über letitere wird vielerlei fsleohei berichtet;
anf d^ protestantischen familien passt das nicht. — Nr. 266:
die erben des jüngst verstorbenen 1\\ Vischer in Bas» ! haben der Uni-
versitätsbibliothek dessen philologische büchersauimlung zum geschenk
äemacht: ein äusserst werthvolles geschenk. — Beil. zu nr. 266; die
eatscbe schule in Kairo. — Ausaerord. beil. zn nr. 266 : notiien Aber
dr. Connop Thirlwall. — Beil. zu nr. 267: die Übersetzung des Rig-
veda. — Erwerbungen der archäologischen sanunlungen in Berlin:
die Sammlungen von Leituer, von Prokesch-Osten sind augekauft — Nr.
872: theüt aas programm der philologen-Tenammluxigin Boetockmitto
AoMerord. beil. in nr. 273 : Vorbereitungen su der gründung der nni«
versitat Czernowitz. — O. Umith wird wieder nach Ninive gehen, —
Beil. zu nr. 275: die campagna Roms uud die Garibaldi'schen pro-
jecte. — Beil. zu nr. 281: die doppelfeier in Czemowitz. I: schildert
den ersten tag, die feier des vor 100 jabren erfolgten anschlosses an
Oesterreich. — Ausscrord. beil. zu nr. 281: die africauische gesell-
ßchaft in Berlin. — Beil. zu nr. 282: anthropologisches aus der Ober-
Stalz. — Beil. zu nr. 283: die doppelfeier in Czeruowitz. II: schildert
ie enthfillung des Austria-denkmals nnddieerOffiiung der Universität.
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Hr. %. 7. Ua. Mi 1875.
PMologischer Anzeiger.
Herausgegeben als ergäuzung des Philologus
▼Oll
Ernst Ton Lentsch.
192. Studien zur griechischen und lateinischen fi^rammatik
herausgegeben vou Georg Curtius. Siebenter band. Mit
den indicefl zu allen aiebeu bäuden. Leipzig, Uinel. 1875.
518 s. 8. mk.
Als der bei weitem werthToUete beitrag in diesem bände
rnuss die von den sirei strasBbnrger gelehrten Wilhelm Deecke
und Jus tue Siegiimand gemeinBam unternommene ent-
ziflferung der im enchorischen alphabete geschriebenen kyprischen
inschriften gelten (p. 217- — 2G1). Nachdem der erste vou Jo-
hannes Brandis unternommene versuch zur entziilerung dieser
merkwürdigen Sprachdenkmale /.war den Charakter der schritt
als einer auf einen griechischen dialekt angewendeten Silbenschrift
richtig erkannt hatte, aber doch in der deutong der einseinen
sdchen die ärgsten missgrifie nicht vermieden hatte, yersuehte
nerst Morls Schmidt in der Jenaer literatnixeitang 1874 sp.
238 eine allerdings noeh lllekenhafte iraischreibang der haupt-
sächlichsten inschriften , die er in seiner bald darauf bei Dufft
in Jena erschienenen schrift 'die inschrift von Idaliou und das
kTprische syllabar' berichtigte und ergänzte. Gleichzeitig mit
diesen Schmidt'schen arbeiten nun erschien die von Deecke-
Siegiamond, nnd es darf wohl als ein erCreoliches kriterinm für
die Sicherheit der gefondenen resnltate gelten, dass diese beiden
gans nnabhängig von einander nntemommenen nntersnchnngen
in allen wesentlichen punkten mit einander in fibereinstimmung
Biud. Was seitdem für lesung und erUXmng der inschriften
geschehen ist, beschränkt sich — abgesehen von einigen ziem-
lich werthlosen bemerkongen von Th. Bergk in der Jenaer lite-
Philol. Ans. 711. 17
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269
192. Gnumnatik
Kr. 6
TfttiLTiritimg 1875 nr. 26 — «uf die tunfiuigreiche «bbandlaiig
von Ahrenf im Philologai XXXV (1875), p. 1 £, welche
aueh die biBberigen lesnltate klar nuaomieiifaaBt und die in-
sebriften in transseriptien ndtdieilt, so data ich die leier dieser
zeitschriu eiut;ich darauf venreisen' kann.
Au zweiter stelle sei die umfassende Untersuchung von K arl
Brugman über die sogenannte gebrochene reduplication in
den indogermanischen sprachen genannt (p. 185 — 216, 273 368).
Mit * gebrochener reduplication* beseichnet der yert solche for-
men, in welchen die nrspranglieh doppelt gesetste wniael an
enter stelle vollstiUidig erhalten, an swdter dagegen bis aof
den anfiuigsconsonanten geschwunden bt, a. b. dad ans dada,
kath ans harhat. Die abhandlung ist ndt umfassender gelehr-
samkeit und grossem Scharfsinne geschrieben und das aus den
verschiedenen indogermanischen sprachen zusammen gebrachte
material ein äusserst reichhaltiges. Wenn man trotsdem den
anfateÜnngen des verfe. nicht durchweg beizustimmen vennag,
wenn man besonders anzunehmen geneigt sein möchte, dass er
in der menge der unter eine wnnelfoim lu bringenden bildnn-
gen nicht selten ra weat geht, so liegt das in der natnr des
▼on ilun behandelten stoffios. TJeberall, wo man den als indo-
germanisch erschliessbaren sprachstoff noch weiter zu zergliedern
unternimmt , begiebt man sich an ein werk , das periculosae ple-
num aUae i&t , auf ein gebiet, wo der sichere boden mehr oder
weniger unter den füssen schwindet. Ich bin am wenigsten ge-
neigt die berechtigung dieses gebiet Überhaupt zu betreten ra
bestreiten, da ich ja selbst mich kttnlioh an der Ittsnng ihnli-
dier glottogoniseher proUeme Tenueht habe; aber ich möchte
das, auch nur richtigen anfiassnng meiner eben erwVhnten arbdt,
gerade hier bemwken, dass die verfitsser derartiger Untersuchun-
gen sich wohl selbst am meisten klar darüber sind, dass sie im
besten falle wahrscheinliche hypothesen geben, die eine weiter
vordringende forscbung entweder bestätigen oder verwerfen wird,
über die aber ein Torlantes absprechen gegenwärtig kanm an
der seit ist.
Ein thema, das dem ref. froher besonders nahe lag, behan-
delt die arbeit von Wilhelm Clemm: die neusten forsehnngen
auf dem gebiet der griechischen composita (p. 1 — 99). Sie
fthit die hanptfiragen auf diesem in so vielfacher beziebung iu-
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Nr. 6. 192. Gismmatik. 268
tcrmoanton felde, an deren diBeiueioii aiich loh mich mehrfitth
beiheü]^ habe, noch eiiiinal m siuaittmeiiliäiigender darsteUiing
▼or und hat theils den sweck die enreiehten resnltate QberBieht-
lieh nuammen an fkssen, theils ein!^ aojriehten des verfs. gegen
erhobene einwendungeii in schütz zu nehmen. Ich fiihle mich
besonders durch das, was Clemm zur stütze seiner ansieht Über
composita mit verbalem erstem gliede sagt, nicht überzeugt und
halte im wesentlichen au meiner früher über solche bildungen
anageaprochenen ansieht fest; ich halte aneh jetzt noch den beweia
nicht ftr erhiacht, dasa Terhalatilnune in irgend emer weise mit
noannalstinmien dne yerbindnng eingehen kOnnen, nnd yenoisse
bei Clenun haiiptsBdilich die berfleksichtignng ron Bildungen
wie ßwTtuvHQa neben iwctdtxoq. Auf eine nähere erürterung
kann ich hier selbstverständlich niclit eingehen , und glaube
überhaupt , dass man den gegenständ ohne schaden jetzt einige
zeit rohen lassen kann.
Eine fieisaige snaanunenstellung giebt Caner in den Quo»-
wUimn de pronomhmm peraoiudiim formU et imm hommoo (p.
101 — 160). Windisch bringt berichtigangen m seinen kelti-
aehen yergleichnngen in der yierten anfiage yon Cortins' grund-
Zügen im anschlnss an die 8<me Remarki vonStokes (Calcutta
1874). lieber itallscho partikeln vom stumme handelt Zeyss
(p. 161 — 172). Ausserdem enthält das heft kleinere beitrage
von G. C u r t i u s und vom ref., dessen etymologie von vuvxqaqoq
als ^schiftbaoer ' seitdem mehrfache znstimmnng yon historischer
aeite erfidiren hat £uie sehr dankenswerthe angäbe bilden die
aorgftltigen indices an den ersten deben binden der Stadien,
die gymnasialdiiectofr YaniSek mit der schon ans den ihnli-
chen arbeiten ftir Kahn*s Zeitschrift bekannten genauigkeit an-
gefertigt hat
Guttixo Meyer»
193. lUphaeli Ruehnero Semisaecularia summorum in phi-
losophia honormn rite obtentorom a. d, III. id. Decembr.
MDGGCLXXIV rite celebranda gralntantnr lycei L Hanno-
yerani praeeeptores. Inest disqnisitto elymologica *Ai%4
FtBa* anetore H. L. Ahrena. Hannoyerae, 1874. 89 s. 8.
Die kleine, mit dem denyrf. anszeichnenden scharfeinn ge-
schriebene etymologische Untersuchung sucht znnächfit an der
17*
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264
198. Onmiinatik.
Kr. 6.
haiicl des spnphgebnnches und der sengiüaee der elten die b»-
dentttog von ovlij als UBifiiedigimg , nmsäiuiiuig fesflsaeCeUeo
und Whri daim das so gedeutete wort auf die in u snsammea-
gezogene wvrsel na flechten, Irinden lorflek, die aneb in* v/uifr
gewebe, vfitoq fPott Wursselwrtb. I. 1, 612) vorzuliegen scheint,
so dass av strigerungslaut des ursprünglichen n wäre. Als
analogie in der bedeutungseutwickelung dient cors zu sk, krt
flecbten got. hattrds bürde. Auf dieselbe wurzel will Ahreus auch
vOia suttckfÜbTen, filr welches er die Schreibung vOa (vetgL
9iUeui) als die nrsprflngliebe annimmt Mir scheint der bewei«,
dass eila die berechtigte schieibnng sei, nicht erbracht in sein,
•
und dämm mOcbte ich — unter der Toraussetsung, dass auch
vÜla ursprünglich eine umfriedigung bezeichnet habe, was noch
nicht sicher gestellt scheint — eher an wz. var umgeben, um-
hüllen (schon im sk. mit l: valate bedecken, umhüllen, ilvta,
lit. veUi wickeln u. s. w.) denken, so dass dann allerdings Iden-
tität mit thi (ans ^£Uo> TgL äax^XXdv, uQx^^otfum. K^'^ng)^
wie sie Abiens p. 84 bdiauptet, ebenfalls völlige.
Ouitav Mey€r,
191. De Ilonioricae elocutionis vestigiis Aeolicis scr. Q.
Hinrichs. Jena, Fronimann. 1875. 176 s.
Wie unsere kenntmas vom aeolischen dialect in den letzten
Jahrzehnten durch Zuwachs an inschriftlichem material nicht
wenig bereichert, und vieles auf denselben bezügliche von neuem
untersucht und geprüft worden ist, so von Hirzel, zur beur-
tbeflung des aeolischen dialeets, Leipzig, 1862, von Gelbke in G.
Curtius Stud. bd. II, u. a., so hat man auch die vieUkch so schwie-
rige frage nach den spuren dieses dialeets in den homerischen
gedichten genauer erörtert, ßO schon 1865 Ameis, tle aeolUmo
Homericoy Halle, jetzt vollständiger, gründlicher und kritischer
der vrf. der vorliegenden schrift, die wir von vornherein ab
eine das einschlägige material in vollem um£uige benutiende
und besonnene arbeit beadchnen müssen.
Indem der vetf. von der annähme ausgeht, dass schon vor
der homerischen zeit die einzelnen dialecte sich selbständig aus-
gebildet hatten, beschränkt er nach einer kurzen übersiebt Über
die ansichten der alten und neueren von diesem dialecte seiner-
seits den aasdruck 'aeolismus* auf die spräche der asiatischen
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Nr. 6
194. Homeroi.
365
Aeoler, die ja auch fUr Homer allein in betracht kommen kann,
und beseichnet als mathode der folgenden nntennchnng, dasa
die betreffenden homeriachen fernen nach den ans Alcaens,
Sappho n. 8. w. , den inschriften nnd den seng^nissen der gram-
matiker sich erg:ebenden gesetzen des aeoHschen dialects , an-
drerseits nach luisc'icr kenntniss der jiingern ias zu beui thtilen
seien (p. 11). Mit recht betont er dabei, dass man zwischen ar-
chaiamen und eigentlichen aeolismen bei Homer auf das sorgfältig-
ste sn scheiden habe, auch verkennt er nicht, dass eine be-
stimmte entschddnng oft schwer, nicht selten unmöglich ist, be-
sonders da die meisten der anf dialeetisches beattglichen angaben
der alten scholiasten, grammatiker, lezicographen flir sich allein
sehr nnanverlSssig sind. D^rismen erkennt er, wie ich glaube,
mit recht, überall im Homer nicLt an.
Der erste theil der arbeit ( p. 1 — 1-')2), in welchem zunächst
vom acceufce und Spiritus, dann von den verschiedeneu aäectionen
der eonsonanten und vocale und weiter von der declination und
eoiyugadon gehandelt wird, enthält eine gesichtete Sammlung
der spuren des aeolischen dialects, die der vrf. im Homer an-
nehmen an müssen glaubt, der zw^te theil (p. 158—175) sucht
den grund dieser erscheinnng an erklftren.
Indem ich mich mit den negativen resultaten des ersten
theils in allem wesentlichen einverstanden erkläre und ein beson-
deres verdienst des verf. darin finde, dass er in der anerkennung
von aeolismen vorsichtiger ist, als .manche seiner Vorgänger,
wende ich mich gleich zur betrachtung und prüftmg der positiven
ergebnisse, um einige bedenken und aweifel geltend au machen,
SchwerKeh ist mit dem vrf. p. 24 Atr wahrscheinlich zu
halten, dass nur im dialect der asiatischen Aeoler und der Kj-
prier der Übergang; von - zu w, das dann mit dem vorherge-
henden vocale sich zu einem diphthonpren verband, stattgefunden
hat-, wenigstens findet sicli auch in einer lakonischen inschrift
yiavdy^io, vrgl. Aapoxupw» bei Prisdan. Ks könnte also im
Homer diese dgenthümlicbkeit ein archaismus sdn. Dazu
kommen bedenken bei den einzelnen w5rtem. So erregt bei
thußi 3^ 840 P, 647 ar, 28, das der vrf. bestimmt ab aeolismus
annimmt, ApoUon. de adv. 559, 80 sweifel, aus dessen werten:
IbAv tvtt^ty, hriXoq tvxrjXogy xal nagvi AhXtviH vuog vuvog^ her-
vorgeht, dass dieser die ersten Wörter nicht als specieil aeolisch
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866
194. Ü^VBMlfOS.
Nr. 6.
aoBali. Audi dyaiudf läset rieh durch den Tom vif. geltend ge-
BffBfih**^ allgemeinen gmnd kmnm als specieQ aeolisch enrdsen
(p. 28), da wir doch wohl mit ebensoviel reefat ym» als wanel
ansetzen wie yap ^ s. CnrtSns Etyni> 178, wonach das • nr-
spröngllch wäre ; ancb existirt nicht etwa ein uyaog daneben,
ß. auch Ahrens Dlal. acol. p. 36 n. 11. ^ — Bei dsvw, das dem vrf-
ebenfalls als aeolismus gilt (p. 29), muss er die formen iStvrjffsv^
dtvriaai, SevijatG&at als ionische Weiterbildungen betrachten nnd
den dual dtnia^tpf^ da die Aeoler den dual nicht kennen, der
nachlissigkeit eines nachahme» ivsehrdben; aber anch im do-
rischen findet rieh dtvoftha bri Sophr. 98, also ist wohl die
annähme eines archalsmns richtiger nnd x^ia als praesens lassen
wir überhaupt fllr Homer nicht gelten, denn niQ$xivnat C 288
tff 159, das der verf. für ein pracscTis hält, ist uns unzweifelhaft
ein aorist, jedenfalls als praesens höchst unwahrscheinlich bei der
masse von aoristformen mit cv, dem fehlen aller weiterer bei-
spiele von praesensformen mit fv (dagegen iyx^trj * 10) und bei
der Verbindung mit ig die an der stelle einen aorist w^
passender erschehien iXset Anch mAaSgo^ (p. 88), das rieh
doch anch noch in der späteren prosa findet, möchten wir nidit
als aeolismus gelten lassen, s. Ahrens DiaL dor. p. 23, Bind, in
Steph. thesaur. s. v.
Bei den mit ^a- zusammengesetzten homerischen adiectiven,
wo die erste silhe jetzt gewöhnlich und so auch vom vrf. p. 44
sq. mit berufung auf das aeolische aus 3m erklärt wird, kann
ich die bemerknng nicht zurückhalten, dass doch möglicher-
weise in dem homerischen Ca- (do-) noch etwas anderes steckt,
indem dasselbe in allen hetieÜBnden a^jcctiven immer die be-
dentong sehr hat, wührend in den aeolisehen hrispielen ^ußaiog,
idSrjiXog, ^adfl^ufiav, ^aßdXXttv deutlich die bedentnng durch
oder zer- hervortritt (wo Homer Sid hat), und sich in keinem
die allgemein verstärkende boicutnng findet-, und auch hiervon
abgesehen erregt die auffassong der homerischen adjective i^ä&fog
als aeolismen bei dem vorkommen von ^untdov bei dem Kolophonier
Xenophanes nnd (ßjAomog hei Herodot bedenken. Httlt man
in tß^¥ fk 818 mit dem vrf. p. 106 sq. das y fitlr richtig
ttherliefert, so wird man rieh freilich der annähme aeolischer
dedination kanm entriehen künnen nnd dies als anderweitigen
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Nr. 6.
11^4. Homeros.
267
Stutzpunkt für die auffassung des ^a- als aeolismus geltend
machen dürfen.
Dass die jetzt übliche lesart noXvndfioyog J 433 ein doris-
mus sein müsse, wie vri. p. 53 sq. meint , and deshalb durch
die alte Variante noXvrrufifuovog zu ersetzen sei , deren e^m»lcH
giBohe eiUämng doch sehr wenig reale gnmdlage hat, kaonieh
nieht ingeben, denn naoftm im aiime von xrao/M» war aiieh
boeotisch vrgL boeot imga4»Q s h'^n^tit b, Ahrens D. aeol. 313,
nnd itntondfjuar = üfKmt itononif war nach Poll. On. 1 75. X, 20
doriscb und aeolisch ; endlich gebraucht auch Xenophon ndo(xut»
Wenn der vrf. p. 7G sq. u).go^ dXio wegen der art des
augments für aeolismen hält (Curtius Verb. p. 131 iiir archais-
men\ so scheint mir die consequens au verlangen, wenigstens
»och die participialform akiui¥OQ, vor der in compoeitia keine
aapiitttton eintritt, dam an stellen, denn die annehme fidseher
aaalogie-Mldnng (Cnrtiiis p. 182) empfiehlt sieh doch woU
weniger.
Ob .endlich dftvfjiwv wegen der Veränderung von w in v,
wie der vrf. p. 79 sq. mit den alten graraniatikern annimmt,
aeolisch zu hcisseu veniient, ist mir deshalb ssweilblhaft, weil in
dem xn gründe liegenden stamme das v ursprünglich zu sein
imd Ol erst durch die mittelstufe op sich daraus entwickelt an
haben scheint s. Oartiaa £t.^ 338, man wird sich also bei der
annähme «nes arehaismus bemhigen können.
Andre bedenken halten wir snrttek; ttbrigens stimme ich
dem vrf. bei, wenn er p. 50 &}J^fia$ q 221 durch die Vari-
ante (f).i'tpnfn ersetzt wissen will, wie auch Kajser bereits ge-
than hat, sowie wenn er p. 57 die fünfmal bei Homer nur
vor vocalen vorkommende form f/u^uiv' so und nicht ohne apo-
atroph geschrieben wissen wiU. Auch halten wir mit ihm p.
135 sq. Mota9a oder $Ma9a für eine form, die sich weder
ans dem aeolisdien noch ans einem andern dialecte erklftren
lUsst, sondern, wenn richtig überliefert, nach fidseher analogie
gebildet ist.
Gut ist die p. 139 im anschluss an Ahrens entwickelte ge-
nesis von ujTovQug, ujhjvqu u. s. w. (ob<xleich ich auch hier lieber
einen archaismus als einen speciellcn aeolismus erkennen möchte
— streng aeolisch wäre änovfftug), gut aach die nach dem Vor-
gänge von Allen nnd Cnrtins gegebene Übersicht und erklimng
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268 194. Homeros.
Nr. 6.
der formen wie Sogn^inv. Ans der Stellung der Wörter im verae
werden mehrfach zu wcitgohonde und gewagte schlttsse gengen.
Im zweiten theile will der vrf. die im Homer vorkommen-
den aeolismen nicht daraus erklären, dass eine einiige dichter^
Persönlichkeit die dialecte gemischt habe, also etwa aeoUscken
nrspmngB gewesen sei nnd spSter ionisch gedichtet habe, oder
dass Homer nnr ans metriseker noth sn dialectformen seine zu-
flnckt genommen hake, oder dass die bnntBcheckigkeit seiner
spracke ans der Termisehnng von colonisten verschiedener stamme
in Asien nnd ans der nachharseliaft von Aeolern und loniem
herznleiten sei, gondern er findet in den aeoliamen ein denkmal
der entwiekelungsgescbichte des epos vor Homer, indem die il-
testen epischen lieder nnd ^edichte, wenigstens die anf die troi-
8che sage bezüglichen, bei den Aeolern entstanden nnd von
ihnen dann zn den höher nnd reicher begabten loniem fortge-
pflanzt nnd von diesen sn der jetzt in den homerischen gedicbten
vorliegenden gestalt entwickelt seien.
Indem ich miek dieser meinung im allgemeinen anschliesse,
bedanere ich, dass vrf. es lu.torlassen hat, uns in übersichtlicher
Zusammenstellung zu zeigen, wie sirli die von ihm mit sickerkeit
oder wahrscheiuliclikoit angenommenen aeolismen zwischen Iliaa
und Odyssee vertheüen. Ich gebe daher zun seUnss eine soleke
mit Zugrundelegung des von ikm gegebenen materials. Es
finden sick
A) nnr in der Ilias: 1) aKqvoy, «.V^.<r«., ahg^ovra, 4.
2) «te/o» 1. 8) Ußivvoi; 8. 4) von compp. mit Iq^ kg^avxnp 5
iQißQifiirrji 1, iot^rjXijc^, igcovr^og 5, ^otuf^vs 4. 5) von compp
mit C«- C«.^*o? 7, :<!,ojoi \, ^a^f hyrig 1, l^a^^^j/,^ 4. g) nalav^o^
1. 7) rrohmd^ovoi; 1. 8) nagdaXig 3. 9) Znm^a 5. 10) fiq 2.
B) erheblich überwiegend in der Ilias: l) SJao nnd
compp. 27: 2. 2) äf.vS.g 10: 5. 8) dw«>c, ännvga etc. 29:
5. 4) 6: 1. 5) d»^ otc 29: 12. G) imü^ngo, 6: 1
7) eompp von 1^- l^iSa«! 16: 1, ig(ßu,Xog 6: 1, iglySov^^
8: 8. 8) Cb 9: 1.
C) nnr in der Odyssee : 1) ini(ff,vyiQüig 1. 2) i^mda^Xoc 2.
3) ^XCipijM 1.
D) erheblich überwiegend in der Odyssee: 1) yiX^ l.. 7
2) igfSovnog 2: 8. 3) iQCrjQog 7: 17.
£) ausserdem vertkeüen Sick: 1) d/avig 20: 27. 2)5U«r*tf
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Nr. 6.
195. Homeroe
369
6: 7. 8) ififis^ 6tc. 24: 14, vfi/ttQ dtc. 15: 18. 4) ufivfuop 53:
47.5) ßiQtdqov 1: 1. 6) l]ujuf ra» 48 ; 41, (ftfitp* It 4. 7)compp.
von i^if ioixvSfjg 5: 6, igtfivxog 2: 1, igiotvrjg 1: 1, tgta^iv^g
8: 1. 8) r^os 13: 15. 9) (vuSt 2: 1. 10) ^ur,g oder C«^« 1:
2, tßJQf^^g 1: 3. 11) stamm dtga- in eigennamen 5: 5. 12)
mkijjayng 4: 2. 13) vvf$fa 1: 1. 14) 09>^Ue»€y 1: 1. 15)
nttvQtg 8: 8. — Die formen mit pnefiz igt" 67: 41, die mit
ägh- 16: 22.
Wenn anch in diesem yeiseiehniss manclies nicht als spe-
eieller aeoHsmiis, sondern nur als archaismus anzuerkennen ist,
so zeigt OS doch klar , dass die Ilias zahlreichere und stärkere
spuren des aeoUsmus enthält als die Odyssee.
C. CapeUe.
195. "Die homerischen fragen von Dr. Heinrich DüuKer.
Leipsig. Hahn'sche yerlagebnchh. 1874. 4 m.
Vrf. will in dem angefahrten buche den ganaen weiten
kreis der homerischen kritik umspannen: klarheit in der fonn
der darstellnng und sachkenntniss ist ihm nicht ahsuspreehen.
Die beiden ersten abschnitte handeln von Homers nninon, per-
sönlichkeit und hoimath. Es gelingt vrf. vollkommen den leser
zu überzeugen, wie unsicher die etymologie des namens 'Ofiijgog
Ut. Um 80 auffidlender muss es erscheinen, wenn er p. 17
meint, die bedentung xnsammenfllger , yerbinder als die echte
erkannt an haben. Die mdglichk^t dieser deutnng wird man
schwerlich leugnen können ^ zur gewissheit fehlt uns aber der
saehweis, dass das wort jene bedentung wirklich einmal gehabt
hat. Dieser beweis war mn so nothwendiger, da Düntzer meint,
der name sei nach 'den mehr ersonnenen als sagenhaften an-
gaben der alten ein ihm anhaftender beiname \ also von apjpel-
lativer geltnng (p. 23). Die historische spräche kennt nur die
bedentung geissei, daher die yerschiedenen e^rmologiachen sagen.
Jenen *mehr ersonnenen als sagenhaften angaben* Über den ur-
sprünglichen namen des dichte» ist jeden&lls sehr wenig zu
trauen, denn wnrde er Mt}.r,aiyfrrjg genannt, so hiess dies eben
nur Melesgoborener , wie er poetisch als Smyrnaeer bezeichnet
werden konnte. Das deutete eine unverständige klügclei dahin,
sein vater und er wahrscheinlich selbst habe eigentlich Meies
geheissen. Noch abgeschmackter ist der grund für den namen
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195. HomeroB.
Nr. 6.
*'AXjni^ sehol. V suX 51: yiQuv ovofMclxXvtog: *Adijiif6M(fii6g (pffCt
Wir wefden ea mii%6b6ii mfiMen, etwas aicheres Aber den ar-
•pmng des xuunens wissen sa wollen. Die finge hat nm so
weniger bedeutang für die bistoiisehe kritik, da Homeros der
epouyme heros der Hörnenden war. Auf p. 45 scheint vrf. die
bedeutuug dieser tbatsacho zu erkennen, wenn er sagt, solche
heroen seien mythische, d. h. doch wolil nicht historische per-
sonen, und so könne es auch nicht anders mit Homer sein, den
eine familie anf Chios, die sich dem epischen gesange widmete»
snm heros wShlte. Gleich daianl wird die anffiusnog dieser
thatMehe wieder unklar: *doch dfirfbn wir, heisst es, nicht be-
Bweifeln, dass der epische sang ihres gewShlten ahnherren von
ihnen besonders gepflegt wurde'. Anf p. 78 *der echten alten
sa^e nach war Homer entschieden ein Joner und zwar ein
dichter auf Chios. ' Diintzer denkt sich also das verhUltniss etwa
folgendennassen, denn bestimmten aufschluss giebt er leider nir-
gends. Anf Chios lebte ein dichter Homeros, berühmt durch
seine dichtnngen, ein sangesknndiges geschlecht derselben inael
wühlte ihn nach seinem tode nun Stammvater, nannte sieh nach
ihm nnd pflegte seine poede. Wie ist Homer dann aber eine
mythische person? Vrf. müsste sich also ebenso denken, Achaeos
oder Doros waren mäuner von crewisser bedcutsamkeit und eini-
ger beriihiiitheit, nacli ihnen nannten sich gewisse stänimc und
wählten sie zu Stammvätern« Sollte ich vrf. falsch verstanden
haben, so glanbe nicht ich die schuld zu tragen. Jenes Ter-
hftltniss Homers sn Homeriden iXsst die thatsache iweifellos gewiss
erscheinen, dass seine individnelle thätigkeit in der sage eine diitig-
keit des ganien Stammes der Homeiiden beseichnet, sie sind ihm als
dem mythischen Vertreter des gescbleehtes beigelegt. Ebenso ent-
halten die echtsagenhaften angaben von Homers leben nichts als
nachrichten über die geschichtc der llomeriden. In der feststellung
und aussonderung der echt sagenhaften angaben stinmoe ich dem
vrf. vollkommen bei, wenn er los, Smyma, Chios als die punkte
nennt, welche auf Homer d. h. anf die Homeriden einen berech-
tigten anspmeh machten. EntBchieden mnss ich aber dem vrt wider-
sprechen, wenn er p. 56 annimmt, Smyma habe nnr das sagen-
hafte rohmaterial ftlr die homerische diehtung geliefert, an einen
nnfenthalt der sängerfiunilic in jener stadt sei nicht zu denken.
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Nr. 6.
195. Homeroe.
271
Denn ist die gebnrt Homeis in los nnd sein aofenthalt auf
CSiioB richtig auf die Wanderung der Homeriden gedeutet, so muM
folgerichtig: auch avf einen anfimthalt In Smyrna geschlossen
worden, für letzteren enthält die sage sogar noch mehr anknüpt-
ungspunkte als für den auf Chios. Vermuthlich meint vrf., der
dialekt widerspreche dieser thatsache, das würde heissen, wären
die Ionischen sänger nach dem aeolischenSmyrna gekommen, hätten
sie den dialekt dieser Stadt annehmen müssen: dies zugestanden,
so wliiden sie ihn avf Chios eben wieder mit dem ionischen
▼ertanscht haben. Doch waren die Homeriden ein singexge-
seiilecht anf los, so biaditen sie auch eine annhl Yon diehtan<*
gen im ionischen dialekt mit nach Smyma nnd werden die
spräche in diesen wie in späteren dichtungen eben festge-
halten haben. Hierfür spricht die poetische dialektologie der
ganzen griechischen litteratur. Für eine blüthc des homerischen
gesanges in Smyma spricht auch die frühe Verbreitung desselben
im grenigebiete der aeolisdien und ionischen stttdte Klein-Asiens.
So muss Kyme sehr frfih mit dieser poesie bekannt geworden
sein, Ton hier bat de sicher die ftmilie des Henod mit nach
Böotien genommen; denn so g^ross der unterschied zwischen
beiden arten der epik sein mag, so scheint doch unzweifelhaft
Hesiod die form den Homeriden entlehnt zu haben, wie sollte
er sonst aus dem äolischen Kyme stammend in Böotien lebend
im ionischen dialekte dichten? Sehr wahrscheinlich wurde die
diehtnng der Homeriden Ton Smyma aus an den gemeinsamen
ÜBStagonen, wie rie fllr Lebedoe an den Dionysien beseugt dnd,
auch den übrigen stHdten firOh bekannt Die homerische poerie
hatte damals noch nicht iliren htthepunkt erreicht, es fehlte ihr
noch die sinnliche klarheit und Schönheit; an diese frühere stufe
lehnt sich Ucsiod an.
Man wird bei der frage nach der hcimath des *dichters*
offenbar eine besprechnng seiner spräche erwarten; leider fehlt
die im Torliegenden buche ganz. Verf. hält gelegentlich mit
Aristaich die altattische spiache fttr die grundlage denelben,
ieh will dabei nur bemerken, dass in einer solchen frage dem
Arlstarch unmöglich eine massgebende stimme zuzusprechen ist;
er wusste von jener altattischen spräche eben 80 wenig als wir.
Der dritte theil des buches beschäftigt sich mit der kritik
der homerischen sage. Dieser abschnitt ist unstreitig der
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272
195. Homeros.
Nr. 6.
schwächste des gamen buches, er ist ein methodeloses hin- and
herreden, das im nrthdl Über die troische sage wesentlich an
den von Weleker im aweiten iheil des epischen kyklos geistvolle^
nnd eingehender entwickelten resnltaten ftthrt Dflntaer sucht be-
sonders gegen Mfillenhoff Welckers ansieht an vertreten, dass die
sage vom kämpfe vor Ilios schon in Grechenland in manchen
einzelnen licflern vor der Uolisclien Wanderung unter (Jras u. s. w.
besungen sei \\). Ol). Der kern der sage soll die Zerstörung
der Stadt durch vereinte achaeische kraft sein. — Mit Weleker
nnd Dflntzer gegen Völker n. a. angenommen, dass das alte Troja
auf dem Balidagh nnd bei Bnmabaschi lag, also mit dem aeoli-
sehen Ilion nicht identisch sein kann, so würde dies an sich
nicht beweisen, dass die Aeoler das alte Troja nicht hStten aer-
stören können. Der einzige grund , der dafür geltend gemacht
wird, ist der, dass die Aeoler dann sicher die alte stadt bezogen
lilitten. Es war aber ja nuiglich, dass die Aeoler erst Xeu-Ilion
gründeten, die macht des alten Troja allmählich beschränkten,
dann vielleicht durch nene zuzUge aus der heimath verstärkt,
die alte feste einnahmen nnd dann eben keine Veranlassung
mehr hatten, sich anf dem terrain der alten Stadt anansiedeln.
Knrs gründe müssen ja doch gewesen sein, dass die Aeoler dch
in einer anderen gogend anbanten. • Die Verschiedenheit der
läge von Alt- und Xeu-Ilion kann keine entscheidende bedeu-
tung in dieser frage haben. Darum sind erwägungen wie p. 90
ohne gewicht. Ferner ist es nicht berechtigt, wenn Dilntzer mit
Weleker meint, dass die führer der aeolischen colonisten Gras u.
a. hätten eine hanptrolie in der sage spielen müssen, wenn ihr
stamm die betreffende Stadt eingenommen hätte. War in der
sage, die ansprflche der colonisten an begründen, eine frühere
einnähme dnrch die vorfahren jener anftthrer angenommen , so
gewann die dichtung vor allem an diesen früheren beiden Inte-
resse, nicht au den näher stehenden nachkoniinen. Diese tliat-
sache wird einleuchtend durch die analogie der Horaklessage,
die dichtung beschäftigt sich nur mit den Zügen dieses beiden,
nicht mit der allein thatsächlichen wandemng der Herakliden,
deren ansprflche der heros vorbereiten mnss. — Doch wird
eine betrachtnng solch einaelner pnnkte nie an einem wirklichen
verständniss der sage führen, es sei mir daher gestattet, in
knappen zügen die ganae sage zn betrachten. Dardanos soll
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Nr. 6.
195. Homenw.
27S
der stammTater der bewohner Trojas gewesen lein. Nach Dionys
Ton HalikamaiB soll er darch die flnth von Areadien nach Samo-
thrake kommen, der name dieser insel war frfllier Dardania (Paus.
7, 4, 8. Steph. By«. s. v). Dardanos ist eponymus der Dardaner,
ihre nioderlassung in Saniotlirake also siclier bezeugt. In Arcadieu,
richtiger nach der ciuwandoruiij^ in Troas, heirathet er die Chryse,
tochter des Palas, die ihm die palladien und heiligthümer
der grossen gtttter giebt Chryse ist die eponyme heroine der
▼on Achill zerstörten Stadt, ebenso die spätere gemahlin Bateia
Enstath. p. 351, 80) nnd Arisbe (Apollod. 8, 12, 1) der ent-
spieebenden Städte in Troas. Die niederlassnng der Dardaner
in Troas ist sieher (vrgl. Prell. Myth. II 878, 2). Das palladion
weist deutlich auf den kult der Pallas Athene, der in Troaa
wie in Arcadieu siclier bezeugt ist. Die grossen götter weisen
auf orientalische beiuiischung. Es ist kein gruud zu zweifeln^
dass die Dardauer ein griechischer stamm sind. Des Dardanos
söhn ist Erichthonios, bekannt tmd eng verknüpft mit der athe-
nischen sage nnd dem knlte der göttin, ein antochthone. Der
Atheneknlt mnss besonders im stamme der Danaer gepflegt sdn,
dessen eponyme heroen Danaos nnd Dana6 (Perseus) sind. Der
name Dardaner ist daher nnr als rednplicirte nebenfonn des
namens Danaer aus Dan-daiier auzusehii. Danaer nannte sich
vor allem der nach Argos gewanderte zweig des Stammes. Die
Dardaner erobern die ebene und das gebirge von Troas, die
Stadt fallt in ihre bände, deren bürg nun hauptsitz des Pallaa-
knltes wird. Dardanos heirathet die tochter des Tenkros, die
Tenkrer, deren eponymns Tenkros ist, Tielleicht ein semitischer
stamm, müssen vor den Daidanem in diesen gegenden gewohnt
kaben, sind von jenen unterworfen, nnd von dem mächtigeren
stamme ist Dardanos an die spitze der genealogischen reihe ge-
stellt. — Dardanos söhn ist Tros, der eponymus der Troer, der
Stadt Troja und der landschaft ; anspruch auf erbauung der Stadt
mnss also dieser wahrscheinlich vordardanische stamm gemacht
haben, naher kein griechischer stamm; sei^e söhne Hos, der epo-
nymns Ton Dies, Assarakos, ein heros der Assyrier; der herr-
sehaft der Dardaner werden aneh die weiter im gebiige woh-
nenden Assyrier unterworfen sein. Dos ist wahrscheinlich ohne
ethnische beziehung, ebensowenig der dritte sehn Ganymedes,
der offenbar eine alt-mythische bedeutuug hat. Hos gründet die
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274
195. Homerof,
Nr. 6
Stadt, die gründungssage mit der kuh ist sicher der kadmeischea
sage von der gründung Thebens nachgebildet Dtr. Müller hat
diese sage mit recht dem aigiTisehen stanmie und dem religioos-
system der Demeter^Hennes ingewiesen. Sidier muss also ein
swdg des argi^ischen Stammes ans Bttotien entweder mit oder
neben den Dardanem ansprach gemacht haben anf die gründang
der Btadt ; wie die betheiligung des lasos am zuge des Dardauoa
zeigt, waren Argiver mit den Dardanem verbunden.
Von Ilos gehen zwei linien aus : 1 j Laomedon, Priamos ; 2)
Assarakos, Kapys, Anchises, Aeneias, die ersterc linie herncht in
Troja, die andere im gebiigsUnde. Sicher griechischen Ursprungs
ist der name Laomedon s TVlkeifttrat, vieUeicht auch Priamos,
Anchises nnd Aineias. Erweislich hat die swelte linie nieht
nxsprttnglich mit dem kriege vor Troja an thnn gehabt —
Unter Laomedon ftllt die erste einnähme Ilions dnreh Herakles,
Pelcus, 'J'elamou und Oikleus. Die beiden siud alle Griechen,
es liegt daher kein gruiul vor mit MüUenhoff den Herakles als
Vertreter der Phöniker zu nehmen , der Ursprung der sage ist
griechisch. Wir sehen in derselben einfach den versuch ge-
wisser Stämme, der Achäer von Salamis, der böotischen Aeoler
(? Herskies), des phthiotischen stsmmes unter Achilleus, der
Arg^er (Oddes), ihre bereehtigang anf diese gegenden dnreh
dne Torangegangene occupation ihrer yorfahren su begründen.
Die sage mit Hesione weist anf Argos nnd den Persens, sie ist
für uns unwichtig. Klne hervorragende rolle bei dem zuge spielt
Telamon: 1) er nimmt die stadt wirklich ein; 2) ihm fällt die
von Herakles begehrte Hesione zu; 3j er wird zum vater des
Teukros. Besonders der letztere zug der sage zeigt deutlich,
dass die Salaminier fthnliche ansprttcheanf das landder Tenkrer
eihoben wie die Bardaner, sie behaupteten schon Tor den Tenkrem
das land besessen sn haben. Dieser Widerspruch mit der Dar-
daner-ttberlieferung wird dadurch besdtigt, dass des Telamon
sohu ein jüngerer Teukros sein sollte. Wenn dieser später
Kypros besetzt, mit seiner stadt Salamis, so weist das wohl dar-
auf hin, dass die Teukrcr eiu phociiikischer stamm waren und
mit den gründern der beiden Salamis identisch. Der nachkomme
des Telamon Aias kehrt nicht zurück nach der einnähme Ilions,
eben so wenig Achilleus, der söhn des Polens. Mit diesen beiden
jüngeren beiden ist also offenbar die sage der Salaminier und
Nr. 6.
195. HomeiOB.
275
PhUder yon ihrer oeeupation des Undes um Ilion abgesehloMeii;
wenn mit diesen nim die achaeiBcheii beiden Menelans und
Agamemnon naeh späterer sage snsammenkimpfen nnd diese in
ihre beimath BorQckkehren, ibre erobenmg aber ibie enkel anter
Gras n. a. in besitz nehmen, so ist dentUeh, dass die Atriden anf
ganz anderer stufe stellen als Aias und Achilleus. Die sage
von den Leiden letzteren ist ohne zweifei die sage von der
wirklichen oeeupation des laudes durch die beiden von ihnen
yertretenen stlimine. .Wenn Dttntzer gegen das alter der sage
vom enge des Herakles einsprach tbnt, so ist sa antororten,
selbst sagegeben, dass die betreffenden stellen sp&terer sosats in
der Blas sind, so bewdst dies nichts ffir das alter der sage.
Die vielbesungene einnähme Trqja^s fiült anter Priamos-Podarkes,
der doppelname beweist nur ftlr eine doppelte Überlieferung
zweier stamme, wahrscheinlich der Dardaner und 8alaminier.
Priamos als vater von fünfzig söhnen und fünfzig tüchteru scheint
auf den Danaos hinzuweisen (ähnlich bei Ilos). Der eigentliche
.Urheber des f alles ist aber Paris-AIcxandros, wie bei Priamos
ein doppelname. Die Torgescfaiebte des beiden aeigt ans ihn als
echtmythiscbe person, seine aossetaEong, emiQirang darch
dne bäiin, entdeeknng daieh Verfolgung eines stieres, zugleich
stellt ihn aber die besiegung seiner brOder in ein viel beileres
licht als die llias. Seine Vorgeschichte erinnert an Oedipus,
Perseus (aussetzung) nnd Kadmus (Verfolgung des stieres),
wieder die demente der Danaer- und Argiversage. Doch liegt
in seiner aussetzung und der besiegung der brüder auch wohl
eine historische bedeutnng, ihm dem echten Dardaner, ist die
berrscbaft in sdner Stadt streitig gemaoht, er gewinnt sie wieder.
Sein name m diesem lusammenbang ist Paris, der desselben
stmunes sein kann wie Peiseas. Heisst er Alezandros, so tritt
er offenbar als ver^äleidiger der stadt auf; als solcher wird er
von den Öalamiern gefasst sein. Nach der llias ist der eigent-
liche hört der stadt Hektor, der natürliche gegensatz g^gen
Achilleus. Je höher das ansehn des Achilleus stieg , um so
mehr musste auch der rühm des Hektor wachsen. Die person
des Telamon ist viel inniger in die eiste einnähme der Stadt
verwebt als Peleos, Acfailleas nimmt trots seiner heldenmaebt
die Stadt niebt ein, es ist daher la scbliesseni dass Aehill und
• sdn stamm erst später ansprtldie auf die betheiligung am kämpfe
876
195. HomeroB.
Nr. 6
gegen das alte Troja machte: dieaer stamm drang ivar anch
nach Troas dn, eroberte zwölf stMdle unter anderen Ghiyse,
nahm aber nicht theil an der einnähme der alten fiwte. Der
ersieher des Achill ist Phdniz, offenbar wdst das anf nahe
Verbindung dieses Stammes mit den PhÖnikem. Wirklich kommt
Achill von Skyros, hier Icltt er in IVauougewiüuluni bei den
töchteni des Lykomedes unter dem nanien l'yrrha. Dieber zug-
der sage weist auf oricutaliscbeu urä]>rimg, ebenso wie beim
Herakles auf Kos und in seinem Verhältnisse zur Omphale.
WahrscheinUch bot jedoch die grieduBche sage einen anhält
dafiir. Es seheint ein gleicher entfUhrnngsmythas des helden
wie bei Kephalos, Phaethon, Odysseus, Orion sn gründe an liegen
nnd anf den aeolischen stamm zu weisen. Sicher bezeugt fUr
die einnähme Troja's ist also Aias und Oikleus, keinem fällt je-
doch der rühm der wirklichen eroberung der Stadt zu, der
eigentliche rahm gebürt dem Epcios , dem Epouymus des epeii-
sehen Stammes. Man darf daher sicher annehmen, dass dieser
Tolksstamm bei der wirklichen einnähme eine hervormgende
rolle spielte. Er soll mit swansig schifiiBn von den kykladisehen
inseln ans an dem kriege theil genommen haben, ffierher an
aiehn ist nun anch die sage, dass Troja nnr dnreh den bogen
des Herakles zu nehmen war, dass Paris wirklich dnrch den-
selben getötet sein ««dl. — Ich glaube erwiesen zu Jiaben, dass
eine griechische einwanderung nach Troas von Salumis aus, von
Argos, von den Kykladen (von Herakles vertreten vielleicht aus
Boeotien) stattgefunden, die einwandercr eroberten die dardani-
sehe Stadt Im nöidlichen nnd westlichen theile drang ein ver-
mnthlich aeolischer stamm von Phthia her flber Skyros ein, er-
oberte mehrere Städte, trat in nähere Verbindung mit denPhoe-
nikem nnd beanspruchte später gleieh&Us einen anth^ am
kample go<reu die feste.
Später setzt sich an die sagenhafte und poetische erzUhluug
dieses kampfes eine reihe neuer sageu, vor allem der der Atriden.
Diese waren die vorfahren der späteren sogenannten äoliscben
kolonisten, sollten also den anspmch derselben auf Troas be-
gründen : wurden de nun an den kämpf gegen Troja ange-
schlossen, 80 mnssten ^e oben festgestellten sagenelemente schon
zu einer festen epischen einheit verknüpft sein, auch AchiUeus
uiuäste schon als hervorragender theiluehmer am zuge gelten.
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Kr. ^.
195. Homnoi.
277
OftmW konnte die genw Atrideniege aber erst »nf ariitisdiem
boden im gegemati gegen die dorCeeiMm insiMigen grieofaiseben
TolWefllmiBe in der bekennten wdse ausgebildet und engeknlipft
werden. Hinföllig ist daher Welckers und Düntzers annähme,
dass die sage schon auf griechischem boden besungen war. —
Es erscheint jedoch höchst wahrscheinlich , dass jene äolischen
kotonisten sehen yor dieser erst allmählich sich bildenden yer^
qoiekang der lage eneprflehe «of Jenes lend maehten. In diesem
SQsemmenhinge liel man die ansbildnng der sage von Pelops
an fiwsen, der Ton Oes ans Asien vertrieben sein sollte. Spiter
fibertnig man nnn den raub der Helena dnrcb die Apbaretiden
oder den Theseus auf Ilios, man gewann damit einen grund
für die betheiligung des Menelaos und Agamemnon, vielleicht
wurde diese Übertragung durch den namen Idas, den man
leicht aof des gebirge Übertragen konnte, oder durch alte er«
innerangen yom gegensatse der Aehaeer gegen die arcedischen
Dardaner erleiehtert Ich glanbe mich hiennit begnügen indttr-
fSsn, da so die eroberang der Stadt nnd die betheüigimg der
hervorragendsten personen an derselben aus der sage selbst ge-
nügend erklärt scheint Spätere Zusätze zur sage erklären sich
einlach und leicht.
Zar erklärong so verwickelter sagen wie die von Troja ist
also mit einigen von der oberflüche geschöpften einfallen nichts
gemaeht, da gilt es ror eUem genau die yOlkersduchtnog m
nntersnehen nnd die einaebm sagenelemente in ihrer ingehdrig-
keit in bestimmen. Noch greller treten die sehwlehen von
Düntzers mythenforschung in der behandlang der Odyesenssage
hervor, da ihm hier die stütze der Welcker'schen ausfuhrung felilt.
Er verwirft mit recht billige einfalle wie, dass Odysseus eine
agrarische bedeutung habe, kommt aber doch nirgends zu einer
geordneten Untersuchung der sache selbst £e ist anch wieder
an viel gesagt mit der frage: *Ist in der Odyssee irgend eine
spvr einer anderen bedentong des beiden als des viel nmgetrie-
benen irrfiUirers?* Er hftlt doch selbst den Odysseos filr eine
dXmonische person, muss doch also die spuren dieser bedentung
in der Odysöfee gefunden haben. Es heisst doch auch bei einer
mythologischen Untersuchung dem vogel salz auf den schwänz
streuen, wenn man die frage nach der mythischen bedcutimg an
die spitie stellt Ebenso wenig kann eine mögliehe, nicht noth-
Fhil^ Aas. m
18
Kr. 6.
wendige und sichere etymologie des namens die mitennidiiiii^
in die reelite behn führen, nnd einen httheien «neproch wird
doch selbst Dttntier seiner deutang Odyssens ■= der sOmende
nnmöglich belegen. Er ninunt Jedoeh die «bldtnng für rieher,
kombinirt weiter, dieser zttmer hat vorwiegend anf dem meere
zu öchaffen, auf der see ist die zürueude gewalt aber der stürm,
also muss Odysseus der dämou des seestumia seiu, der sich ver-
muthlich selbst vom crstrclitcu ziele stets zurückschleudert.
Dabei will unser yt jedoch die mdglichkeit nicht in abrede stellen,
Odysseus kSnne aneh eis gott der nnterwelt gedacht sein. Und
dies ganae haltlose gebKnde erbaut dch anf der sehwankenden
dentnng des namens 1 8tlbide es so mn die methode der mytho-
logischen forschung, dann thäte man wohl, zeit nnd papier an
sparen, statt sich mit so baltlosen hirngespinsten zu quälen.
Von gleichem werthe ist der p. III ausgeaprocheue gedanke:
'Wer die weise des dichters erwägt, der manche gestalten im
sinne der sage su seinem zwecke erfinden muss, wird in der
Kalypeo, der bergenden, eben eine erfindnng des diohteis sehn,
wober es sieh wohl erkUrt, dass In spKterer sage Kalypeo Tiel
weniger hervortritt ab die anf alter yolkssagebemhendeKirke.*
Dass *der dichter' sta^tenrollen ohne positiven anhält in der
sage hinzufügt, wie Meutes Iros, drgl., wird niemand leugnen wollen.
Kinen etwas eingehenderen beweis mochte doch aber die be-
hauptung erfordern, dass haupttrüger der handlang, um die
sich die grundzüge der sage gesponnen haben, wie Kalypso^
^ reines gebikle der dichterischen phantasie seien. Ich didite
der In einer eeht mythisehen, nimllch ehthonisehen, ihätigkeit
begründete name der gOttin, wie die mythische siebensahl der jähre
des anfenihalts bei ihr nnd vor allem, dass sie eine göttin ist,
hätte doch den vf. stutzig machen sollen. Er würde vermuth-
Ucb vergebens nach analogien suchen , die bewiesen , Homer
hätte je nach bedürfniss so einige gotthciten erfanden und als
hanptpersonen in seine dichtnng verwebt — Man würde sich
vergeblich bei Dttntaer naeh anderen als den angefilhrten grün-
den für seine behanptang umsehen, es möchten daher die von
ihm gegen Klillenhoff p. 116 gebranehten werte: *wo nichts be-
wiesen ist, da ist eben auch nichts an widerlegen* nicht mit
unrecht auf ihn selbst zurückfallen.
Der gmnd, dass die über den Odjsseusm/tbus aa%esteUt6n
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Nr. 6.
id5. Hörnern.
27$
ansichten so ausserordentlich schwankend und hinfällig sind,
scheint mir ein doppelter zu sein: 1) hat man die bestandtheile
der Odyssee nicht genau nach ihren motiven gesondert und
BiiBMiiiiieiigefasst ; 2) bat sich niemand die mühe gegeben, die
stammesTeiliMltiiisBe auf Ithaka und dem kephallenischen insel*
reiche m «ntemiehen und daoaeh in bestimmen, welche myühen
hier in hervorragender weise vertreten waren nnd znr sagen-
hildung Über Odyssens beigetragen haben. So wenig hat aneh
Müllenhoff sich diese frage klar gemacht, dass er die ausbilduug
der sage an die achaische kiiste verlegt, doch vermuthlich nur
von dem verbreiteten vorurtheile beherrscht, Odysseeus sei ein
heros der lonier: diese haben besonders im -norden des Felo-
ponnes Tor ihrer Wanderung gewohnt, also mnss hier die sage
ansgebüdet sein, ünd welehen gnind hat man, den Odyssens
llbr einen lonier ni lialten? Er ist ehi seefthrer und ein ver-
schlagener Charakter, ist denn auch Bisyphns oder laeon ein
lonier? Eine natürliche folge von dieser akrisie ist eine
zweite , dass man den kern der sage , oder der poetischen er-
zählung unter dem vieldeutigen ausdrucke * £rei schwebende sage '
mit den einzelnen Irrfahrten ganz über einen kämm geschoren
hat — Auch hier möchte ich mir erlauben anindenten,
welcher weg mir bei eiUining der Odyssenssage der richtige
eisdieittt
Odyssens ist der söhn des Laertes und der Antikleia,
tochter des Autolykos, der am Pamass wohnt. Nach Odyss.
19, 394 flg. ist Autolykos schlau und verschlagen, er ist femer
ein bekannter rinderdieb, der dem Sisyphos die rinder fortge-
trieben hat; da dieser aber zeichen an diehufe machte, fand er
sie wieder. Bei dieser gelegenheit soll er des Antolykoe tochter
AntiUeia geschindet haben (Hyg. f. 201) und vielfiuh in der
späteren ftberlieferong ist Sisyphos vater des Odyssens. Im
wesen stimmt Odyssens offenbar ganz mit Autolykos fiberein (auch
mit Sisyphos), nur veredelt. Autolykos kommt selbst nach
Itbaka und giebt dem cnkcl den namen, denn vielen sei er
ein zürnender gekommen. Auf Ithaka gab es eine allerdings
bei Homer nicht genannte Stadt Alalkomenae übereinstimmend
mit der im norden BOoüens gelegenen Stadt. läne einwanderung
von dem giensgebiete BQotiens nnd Fhokis würde schon ans
diesen gründen wahricheinlich sein. Wird nun Odyssens so
18 •
180
195. Homerof.
Nr.
direkt an Antolykos angeknüpft, hat er g^anz den charakter des
grossvaters, so kann es nicht zweü'elhatt sein, dass dieser cha-
rakter des beiden aus jenem von Autolykos vertretenen stamme
hergenommen und Odyasens selbst eine wiederbolong des Anto-
tykoe ist. Wird Odyseens nmi mnsserdem an den Laertes ge-
knüpft, so kann diese Terbmdni^ keine edite sein; Laertes ist
Tielleieht der Vertreter des Stammes , den jene kolonisation in
Itbaka rorfimd. Antolykos als beerdenrftnber ist sicber eine ecbt
mythische person, als solcher ist er dem Hermes der späteren
gap^e, dem Cacus-Hercules n. s. w. verwandt und sein enkel Odysseus
tbut nichts anderes, wenn seine geführten au den sonnenheerden
des Helios freveln, ein frevel, für den doch Odysseus büssen
MSB. Der besits der sonnenheerden haftet im mythns allein am
Helios fbst, Heimes nnd ApoUo sind eist ipKteie ▼miiation der
sage (vergL D. MflUer MythL d. gr. st bd. 2, p. 867> Dieser spl-
tuna Vütlation nnd seiner ▼erscblagenfaeit verdankt Autolykos
▼ennntklich seine abkunft vom Hennes, wenn nicht vielleicht
alt-argivischc starames- und sagen-elemente eingewirkt haben.
Mit dem Helios muss also Autolykos und Odysseus im engsten
snisammenhange gedacht werden. Autolykos ist viel wahrscbein*
llsher 'der seibstleafiktende* als der «selbstwolf*, aneh bei
Odysseus, dessen nebenform UlAtm doch inmieriiin hütte anf-
fidlen mflssen, wird riehtig gewiss nur vom st lae-leaehten
abgeleitet Bs kann nieht anflbllend sein, dass die rinderräuber
selbst die leuchtenden, also hero^n des Helios sind. Dtr. Mtiller
hat die doppelnatur der gottheiten, wie mir scheint, endgültig
für immer nachgewiesen, ich meine die oberweltiiche und chtho-
nische phase. Somit möchte nachgewiesen sein, dass der rinder-
ein echtes ahes stttek der voUcBsage von Odysseus bil-
dete. Ssirt nnsekwer enreisBoh, dass Helios eine stsmmgotdieit
der Aeoler war, man wird also aneh den stamm des Antolykoa-
Odysseus sn den Aeoiem «n rechnen haben.
Das inselreich, zu dem Ithaka zählt, ist das kephallenische,
der Gpoiiyme heros der Kephallenier ist Kephalos, von dem
Odysseus in direkter linie abstammen soll. Kephalos ist ent-
weder ein söhn des Deion, des königs von Phokis und heirathet die
tsekler des £resiithens Pioiuis, sieht spftter Tom Amphitmo ver-
■aksst diesem, dem Helefos ans Helos nnd Panopens ans
Fkokis gegen die Tekboer, diese werden besiegt, Kephalos nnd
Nr. 6.
195. Homero0.
2dl
Heleios gründen gleichnamige städte, Amphitruo kehrt nach
Böotien heim. Vor der Wanderung wohnt Kephalos im attischen
Thorikos. Lassen wir dahin gestellt, wie die doppelwanderung
des Kephalos aus Phokis nach Attica und wieder zurück zu
msteheu ist, sicher ist, dass im inselrelGhe ein stamm einwan«
derte, die Kephallenen, die an ihren epenymOB wieder bestimmt
ansgeprXgte sagen knttpften. Kephalos wird yon der Eos oder
Hemera entführt, die im ostlande Syrien mit ihm den Tithonoa
oder nach lies. Theog. 980 den Phaethon zeugt. Offenbar sind
Tithonos wie Phaethon beinamen wie hcroen dos Helios, von
ihnen wird derselbe entfuhrungsmythus berichtet wie von Ke*
phalos, man hat diesen also für ein echt und aitreligiöses stÜck
des Uelloskoltas in halten. Durch den Helios sind also die £e-
plialknen auch wieder mit dem Autolykos yerwandt, Craglick
jedoch ob bdde Wanderungen identisch sind. Auch der all-
sehende Panopeus gehört Tennnthlfeh in denselben sagenkrdt
und in die grosse aeolische Stammesgemeinschaft. Die von
Kephalos berichtete sage , dass er von einer göttin entfuhrt sei
findet sich offenbar wieder in des Odysseus gefangenschaft bei
der Kalypso wie bei derKirke. Das charakteristische in diesem
mythus ist eben, dass der geliebte mit gewah von der gQttia
genommen und gehalten wird. IGt der anknIlpftiBg an den
troisehen krieg musste OdyMeus suftUig, nicht mehr gezwungen,
SU jenen göttinnen kommen. Kirke wie Kalypso stehen nach
dem vorliegenden zAisammenhang der Odyssee in naher be-
ziehung zum frevel an den sonnenheerden , doch zeigt eine be-
trachtung von Odyss. 5, 110 — III, dass Odysseus unmittelbar
nach dem von Athene die Griechen erregten stutm rar
insel der Kalypso getrieben wird. £s ist thOrioht, diese yene
als unechtes tinschiebsel beseitigen lu wollen, eben der Teigk&oh
mit 183—134 leigt, daas sie an ersterer stelle sicher und erst
künstlich an die zweite stelle versetzt sind, Kalypso hat also
mit dem frevel an des Helios heerden ursprünglich nichts zu
thun. Kirkö und Helios dagegen stehen auch sonst in naher
beziehung, sie ist tochter des Helios und Schwester des Aeetes.
Wir werden also auch die Kirke su den sagenelemeuten ra
rechnen haben, die mit desAutolykos stamm nach Ithaka kamen.
Erst ein genaues eingehen auf den Heliosmythus kann «eigen,
in Weichau raaammenhange Kirke, Helios, die riiider, Odysseus
282
195. Homerot.
Nr. 6
zu denken sind. — An den Kephaloe schloss sich ausser der
einfachen entfUhningssage von Eos , die sage von Prokris die
ethnischen beziehungen abgerechnet, so schwankt Odysseus wie
Kephalos zwiacben der liebe la den zwei frauen Kalypso-Eos,
Prokris-Peaelope. Die TerAduniiig der Prokrie ist bei der Pe-
nelope veredelt in ein umwerben yon iwdringlicben fireienii denen
Penelope naeb langen kimpfen endlieb am tege Ton Odyteevs
rttokkebr nachzugeben gedenkt. Dieser letztere zug der Odyssens-
sage, die besiepung des feindlichen freiere, scheint ein ursprüng-
licher zug des mythus zu sein, auch sonst ist die Odysseussage
natürlicher und ein£Msber in ihren motiven; die elgenthümliche
ansbildong der sage yon Prokria seheint daher erst in die seit
naeb der Wanderung dea Stammes sn lallen. Penelope als toebter
des Ikarios vertritt neben der mytliiscben bedentong noeb das
verbSltnlsB des kepballeniseben Stammes sn den naebbaren anf
dem festland in Acamanien — leb glaube somit nachge-
wiesen zu haben, dass die durch innere motivierung verbundenen
personen: 1) Helios- Kirke -Odysseus, 2) Kalypso • Penclope-
Odyssens doreb die nachlthaka gewanderten volkBelemente som
Odysseosmythns gebracht sind. Eine dritte gmppe sind Phaeaken-
Kyklopen, deren snsammenbang anch Mflllenboff erkannt bat
Die Pbaeaken rind dnreh die Kjklopen von der oberweit ver-
trieben, beide vSlkersebaften leiden offimbar einen mythbcben
gegensatz. Der Pbaeaken aufenthalt ist die unterweit, wenn
sie nun den Odysseus heimfahren, so bringen sie auch ihn ans
der unterweit an die weit des lichtes: sind sie von liier dnrch
die Kyklopen vertrieben, besiegt Odyssens den banptvertreter
der Kyklopen in einer stoher eebt mytiiisehen weise dnreh die
blendnng, so mnss dies in der echten sage nach der rflek-
flihrmig des Odysseus geschehen sein. Odyssens erringt den
Pbaeaken dnreb die blendung ihre oberweltliche ezistenz wieder.
Zweifellos gehört dieser mythus in den Poseidonkultus: wo sich
derselbe an den Odysseus angesetzt, muss vorläufig dahingestellt
bleiben. —
Hiermit genug, nun noch einige werte tiber die sweite
hXlfle des buebes. Die folgenden drei abschnitte handeln: IV.
Ist es zufällig, dass Prokris als Prokne und Penelope vogel-
namen. tragen?
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Nr. 6.
195« Hbmttof*
2B$
TOD Bornen seitolter, V. TorCnig und fortpflamiing der homeriaehen
gediehte, VI. einadiiebiiiig, ^diehtmig, fortsetsmig, maammeii«
fUgung, yenehrünkimg. DQntiers ensehaniuigeii Aber die ert der
entstellungen in den homerischen gedichten sind bekannt, er
statuiert überall interpolationen, wo ihm der Zusammenhang ge-
litten zu haben scheint. Im einzelnen zeigt Düntzer ein sehr
feines nnd natürlichea gefühl für die anforderungen an den su-
sammeiihaiig. Wenn er die anstttsee sämmtlieh durch entfenrang
einselner Yeiee oder ganser veiegnippen au entfernen eneht, ao
ist das eben einer von den erklSrnngsvers neben fiBr die
gesehichte der textverderbi^. Ansseheidungen maeht aneh
Kirchhoff, nimmt also gleichfalls Interpolationen an, nur glaubt
er nachweisen zu können, dass die einschiebungen von einem
gemeinsamen plane bestimmt sind. Ich glaube eben so wenig
wie Düntzer, dass Kirchhoff wirklich den plan der interpolieren-
den thätigkeit richtig erkannt hat: ist damit denn nnn aber
ttberhanpt die betechtignng yon Kiichhoffii kritischer grandan-
sehanung über den hänfen geworfen? Wenn nicht mit Dlintser
selbst, so wird mit seinen homerischen kritiseh-^egeäschen ar-
beiten ein abkommen möglich sein, man wird sie als brauchbares,
ja hie und da schätzenswerthes material fiir die beurtlieilung einzel-
ner schwieriger stellen gern und mit erfolg benutzen, tür die frage
nach der entsteint ng der beiden grossen epen selbst sind sie
ohne Werth. Ich hoffe diesen gedenken in knner seit genauer
erwdsen au können. Zum sohlnss sei nnr noch gesagt, dass
der 80 oft gereiste ton in dem yoiliegenden buche die unbe-
fengenheit der auffassnng Dftntsers wie seiner leser nicht gerade
fordern wird , zuweilen geht der ton über die grenzen des au-
sländes liinaus, entspricht wenigstenR nicht der ruhigen Objek-
tivität, die man von wissenschaftlichen Untersuchungen verlangen
darf.
196. 1) H. Flach, die hesiodh»he Theogonie mit Prole-
gomena. Berlin, Weidmann. 1878.
197. 2) H. Flach, die hesiodißchen gediehte. Berlin,
Weidmann. 1874.
In bezug auf spräche und grammatik nehmen die Flache-
scheu arbeiten über Hesiod unser Interesse besonderB duieh die
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m 196. 197. HMiodi». Nr. 6.
tanttämatg des digaiiiiiui*t in den lest in aaipnieli, die er,
necMem Bentiey meiat diesem laute aneh hier mushgeepttitnnd
Paley, tha epiet of Bmiod Ltmdtm 1801, ihn in groMem um&nge
eingeführt hat, seinerseits snerst von deutschen herausgehen],
und 2war masBYoUer und besonnener als der Engländer unter-
nommen hat.
Auf diese einftihrong des digamma wird aich meine fol-
gende bespreohnng im wesentlichen beschränken, wobei ich be-
merke, dass ich yon den Heslod tngeschriebenen werken nur
dieTheogonie nnd Opera berfleksiclitige, Sentom nnd fragmente
dagegen ans triftigen gründen bd aeite lasse.
Zuerst unternimmt es der vfr. proll. 9 sq. den nachweis
für die consonantische kraft des digamma zur zeit der hesiodi-
schen gedichte zu führen. Dieser beruht nach ihm zunächst
anf den gesets^en der compoeition. Da in den homerischen com-
poeitis der liiM mit grosser conseqnem yeimieden sei, soU sich
ans bildnngen wie n. drgL eigeben, dass Mer naeh dem «
privatfvnm in homeriselierisitwiiklieli ein eonsonant, nämlich p vor-
banden gewesen : es sei nicht ansnnehmen, dass die homerischen
dichter nur nach vorgefundenen analogieen solche Wörter ge-
bildet hätten, sonst würden hier mehr Verstösse vorkommen, wie
bei den späteren und die cousequenz und auanahmslosigkeit der
bildnng unerklärlich sein. Aber hewdsen niebt «/»ovrareg,
dveeriTr^ neben älterem aeino^, divd^ovl Ton w. 9pii^ äwianof
I 68, antfmp neben den anderen p TerratbettdeB ablettnngen
von fMT— , dfta4d9u neben den sonstigen ableitongen von
9pai, &Mm neben dem hänfigeren äinw nnd dem digammierten
ixwv und dutzende anderer beispiele, dass die homerischen
dichter die in der composition p verrathenden Wörter schon als
Apparat vorfanden und die composita ihrerseits zwar viel£uh
nach der alten analogie, zum theil aber anch nach ihrer spräche
bildeten, in der die lebendige kraft des p bereits geschwunden
war?
Doch kommen irir in Hesiod. Anch hier soll rieh nach
Flach die kraft des c ausnahmslos in der composition zeigen.
Dem widersprechen ntQCuxf Th. 678, l<s(dri O. 610 (Th. 82 ist
i(f[S(üffi unsicher), stellen, die nach Flach verderbt sind (aber s.
unten!), ferner das von ihm übersehene avrij&tag Th. 230
vielleicht anch iimUm 0. 498, daan adln Th. 800, oM O.
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Kr. 6.
196. 197. HMiodos
285
656 neben den sonet gewOhnliehen fofmen MXcv (für äpi^Xop^
vdt proliietiteiiem o gebildet ; vrgl. siieb avttt Tb. 498 neben
gewöhnlichem di^w). Wir schliessen: entweder sind alle diese
stellen verderbt, was wir nicht glauben, oder das j: ist bei He-
siod in den com positis nicht auBnahmslos gewahrt, und behaupten:
ans den geaetaen der comporifion lässt sich, da die composita
flberkfumnen oder Tom dichter nach alter analogie gebildet sein
kiSnnen, der beweis filr lebendiges nicht erbringen. Oder
b»nnte man dareh iwto^xo^ O. 288. 804, Th. 282. 798 erw^n,
dass Hesiod das p in oQxog (das bisher vermuthet, jetzt dnreb
die kyprischen inschriften erwiesen ist) gesprochen habe? Das
widerlegen O. 184, 219, Th. 400, 784, 805.
Der zweite gmnd für das wirkliche Vorhandensein des p
bei Hesiod sind naeh Flach proU. 17 metrische eigenthttmlich-
kdten, die wie bei Homer nnr ans dem yorhandensein desselben
eiUirt werden können. (Wir mSebten einsehalten: resp. (Or
das ▼orbandengewesensein.) ffierher gehört nach dem yfi*. to-
nächst die Verlängerung einer kurzen consonantisch oder voca-
lisch auslautenden silbe und das langbleiben der vocale wie in
ual ^d-ta. Wir hätten hier gern eine vollständige zusammen-
■lellnng der fklle gesehen.
Der dritte gmnd ist das verfaftltniss der stellen, in denen
das p wiederiiergestellt werden kann, an denen, wo dies nicht
mSglich ist (nach dem überlieferten texte 8 bis 4: 1). Danach
mnss nach flach ein eonsonantischer gebrauch des p im Hesiod
vorhanden gewesen sein.
Der vierte gmnd ist der gebraucli des p in den inschrif-
ten. Nach meiner meinung beweisen diese zunächst nur ein
noch lebendiges p in der Volkssprache, aber nicht einen regel«
mllsrigen oonsonantisehen gebraneh in der epischen snm guten
Aeil von Homer abhängigen spräche der heriodischen gedichte.
Fflnftens bespricht vfr. ^gehender die erschwungen
des hiat bei Hesiod, zunächst in der arsis und zwar mit abzug
der digammastellen. Ohne mich auf seine allgemeinen bemer-
kungen über hiat genauer einzulassen, bemerke ich nur, dass
er in dem falle, wo langer vocal oder diphthong im aus-
lante bei folgendem vocale lang bleibt, in der Theogoni^ nur an
6 resp. 4 stellen: 161 [582], 604, 686, 900 [1009], in den
Opera nur an dreien wirkUdie hiate anerkennt und ausserdem p.
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286
196. 197. Hedodo«.
Nr. 6.
20 n. 10 ab die ttbrigen fllUe, die aber nach seiner anaioht keine
eigeniBchen hiate sind, ans der Theogonie noeh sedisnndswaniig,
ans den Opera noch aebt stellen anfthrt Kadi meiner liUnng
kommen dazu aus der Theogonie noch elf stellen, nXmliek 125,
155,174,200, 282,277, 291, 301, 315, 825, 980, aus den Oper»
gar einundzwanzig: 97, 131, 189,216,265,356,363,410,469,
494, 524, 539, 575, 599, 627, r.39, 732, 735, 778, 806, 810.
Dagegen bieten nach Flach die Hesiodisehen gedichte dne
selbst im Tergleich m Homer grosse lahl von hiaten beim m-
sammenstoss knraer vocale, wovon yfr. Jedoch einen (heil nicht
als solche ancTkennt, wKhrend andre nach ihm nnr anf Terderbten
lesarten beruhen. Es sind nach ihm in der Theogonie seohsehn
stellen (dazu kommt noch 605 yr^qoxofMOio , o) und in den
Opera vier (dazu kommen noch 56:^ ^ara, ilaoxiv und 516
utf* «901»).
Der hiat un nnverktlniten diphthong oder langen voeal der
ihesis kommt nach Flach proU. p. 25 ftlr Heriod so gntwiegar
nicht in betracht, indem Th. 148, 250 yor dem nat von ihm
wohl mit recht ein rl eingeschaltet wird, wie es 784 auch die
meisten codd. haben, 373 statt »9 «»7c lot oü^okov mit Wolf ^«oiff»
jol ov. zu lesen ist, 6 ^ 'OA.uaou einer jüngeren stelle angehört
und 609 xanov ic^lt» urn^fQftft verdorben sei. (Stand hier
▼ielleidit ursprünglich /<ro^^<«?). Endlich O. 705 liest Flach
gewiss richtig uai h ttft^ yifQoi statt xol itf. dwMy
(s. Schoem. i. st)
Da somit nach Flach der hiat im nnmkUfiten vocal dnr
thesls wegfallt und der beispiele des hiats nach einem knnen
vocal in der thesis wie des hiats in der laugen arsis so wenige
sind, 8o lassen sich die daneben vorkommenden zahlreichen
hiate vor digammierten wörtem nicht anders erklären, als aus
oonseqnentem gebrauch des p in bestimmten wörtem, wenn da-
neben anch einielne w5rter im gebranehe schwanken. So
Irommen wir «ir hanptfirage (p. 27): in welcher ansdehnnng
sdgt rieh die kraft des bei Hedod?
Indem der vfr. hier von der Theogonie etwas Aber ein
drittel ausscheidet, (380 verse von 1022, in den Opera 198
von 828) stellt er als Wörter, die in der hesiodiuchen spräche
einen entschieden constanten gebrauch des p aufweisen, zunächst
anf: puput piräctfiaf pi^yov pi^yudKf&M, f «tfoc» pitiogf pixMog^
Nr. 6.
196. 197. Hedodos.
287
pSwg (?) puStüf, finog fttndv. (Ich setze im folgenden die
nach Flacb interpolierten verse in eckige klammem).
Wir gestatten uns dazu einige Bemerkungen , indem wir,
wie gesagt, nur die Theogonie and die Opera in betracht zichn.
1) Um du p "M SvaS dnrdisiifldiren, mnss Flach Th. 548
j^fdlilm* apärnnv ändern in ugtitfum %aui¥, a. proll. p. 28.
69 n.t aber das p des werte wird sehon bei Homer bisweilen,
häufig in den bymnen nicht beachtet, dabei erkennt man auch
nicht, weshalb ägiSetxiTt Xaujv, wenn iirspriinf^lich vorhanden,
in uQ$6t(xii' uruxiitiv verändert wurde vrgl. auch Schoem. Op. II,
p. 436. — Th. 486 /nfy nvaxrt steht nach Flach an einer interpo-
lierten stelle. Th. 859 ändert er ans anderen gründen voio
oMumc in toio mXu^f ohne Wahrscheinlichkeit In der anf-
liOünng prolL 28 fthlt Th. 982 najQi avmnt nnd in n. 11 O.
[69] Kqovkm uwntti. popatmtv läset sieh in der Theog.
(es kommt in den Op. nicht vor) überall lesen, wenn man ein
paar v i^tXx. streicht.
2) igyov, iQ^fta, Igydl^ofxm. Es fehlen in der aufzählung
proll. p. 28 O. 334 [521], 549, 554, 641. Verboten ist das
p Th. [146j Iff' lipi^ (nach Flach rhapsodische erweitemng),
Th. 595. 601 {vriioMi; t^m wo Flach den singular herstellt,
908 M Mqy* (Flach ut pig/h [i^O^ SvcnifigxXop igyätmum {im
Hekatehymnns). In den Opera Ist es nach Flach an sehn stellen
verboten, dazu kommen noch fünf: O. 409 rot tgyov (Flach mit
Bentley u pigyov), [438] ^o^«Cf<r^ai, [443] og x ^ov (Flach mit
Bentley öc pi^jov)^ [^79] tgyw, [801] ^Qy/^an, Läset sich an diesen
stellen anch meist mit leichtigkeit das p herstellen, aber nicht
an allen, nnd ist die ändemng Th. 595. 601 schon an sich
nicht ohne bedenken, so erweckt die behandlnng von fgäup
und l^jfa» wdtere swdfel an der bereehtigang consequenter her-
stellnng des p. Denn das p ist yerletst in igSttv O. 35, 116,
336, [382], 760, in igSotQ 0. 362, fglrjg 0. 708, igl^rj 0. 327,
ig^ag 0. 710, und nur Th. [417] ist p(q6wv möglich. Zwar
macht Flach vorbemerk, p. XVI sq. den verzweifelten versuch,
Bwei stimme derselben bedeutong, IgS oder nnd fc^^,
oder gar drd, igd, if/t Nqf su nnterseheiden, so dass nnr dem
letrten das f gebllhrte, diese yeimnthnng macht aber der um-
stand sn nichte, dass das f von f^io (igSw) nicht bloss dnrch
homerische stellen wie 3* 261, o 360, sondern auch durch sonst
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288
196. 197. Hedodoe.
Nr. 6.
nneiUSrlielie biate M den elegikm mit ilfllieilieifciiidieiert ift:
t. Sol. 13, 67 Bergk., Theo^n. 106, 573, 955, 1968, 1817 md
im Pentameter ib. 308, 1266, und fiir ig^m E 650 Simon.
Amorg. 7, 80. Wo bleibt also der conaeq^uente gebrauch bei
Hefiiod?
8) l9og. Es fehlt bei Flach proll. 30 O. [562] todvd^M, wo
f snlSarig ist, und 0 [752] dM»d«>ta|iip^ 1^, wo f Terboten
und das » nach spSterem branche verkOnt ist, «Qch O. 490
nQWTqgoitj iffoipagl^of , wo er im texte das seichen der Terderb-
nis8 setzt. (Er konnte ja avutpfgt^oi schreiben).
4) Die von wurzel FtS stammenden Wörter. Bei tISag
sprechen zwei stellen Th. 153. 259 für Tb. 619 [908], O.
[63] 714 dagfegen. Diese vier sind nach Flach verdorben oder
interpoliert, die erste wird durch eine erhebliche ändemng di«
gammafilhig gemacht. — Bei «IdvVi 'dvici (was Flach's foim
ßMg p. 82 soll, verstehe loh niebt), ll/vornft^, XSgtf, «IIa fehlen
die stellen O. 40, 64. [187]. [456]. 814. 824. [827], Th. 870.
Man kann hier das p ttberall lesen, wenn man mit Flach die
falsche form tlSvTn durch ersetzt, zweimal ein v i(piXx,, einmal
t' und einmal / streicht, nur O. [187] entzieht sich einer äa-
dernng und Th. 370 ha<not Xcaffiv ist Lenneps coniectur itta^tm
wohl nicht ohne bedenken. — Bei Idfir (proll. p. 87) kommen m
den sechs von Flach aageftbrten stellen noch swei (Th. 669,
689), wo das ^ inlltssig oder indidert ist, nor durch p fy. wird
es verboten Th. [461] 701, durch nfiq^fg O. 701 (Flaeb dfupf).
Erheblicher sind O. 738 tvl^t; idiuv (Flach loir, nicht sehr wahr-
scheinlich) und 0. 610 S'im'Sr (Flach mit Paley u piSfi, b.
proll. p. 12. 57). Aber wenn auch Th. [82] mit Stobaeus rc
TAtfO» statt iadwüt zu lesen ist, so scheint mir 0. 610 i^iSg
dem sinne nach passender als das simplez. Auch Homer bat
ja oft imdtJp mit yerletsung des p Dabei ist nodi Th. 700
Xuof' tXffato nachzutragen, dne stelle, die Flaeb in den pro-
legomena nicht erwähnt, während er im texte der zweiten aus-
gäbe das zeichen der verderbuiss setzt.
5) fxuGioi. Zu vorbemerk, p. XIV setze ich hinzu, dass
das p von Sxainog durch viermaliges vorkommen auf der in-
schrift der hypoknemidischen Lokrer bezeugt ist. Den fUnf
stellen der Theogonie, wo es zulässig oder indiciert ist, wider-
Kr. 6.
Id6. 197. Hesiodoe.
289
sprechen Th. 459 offw« fx. (Flach offr« fix,) und O. [393] jol
Ix. (Flach ji pix.)
6) in9g und tlmtv. Es fehlt bei Flach proll. p. 33 0 [403]
Mcjw Mwk Das F ist verboten 0. 186 ßd^omg imcot, andre
eodd. ßdifinn' iuticat (Flach nicht nnwahiaeheinUeh ß^wn
ptn^\ O [453] yui^ img, Th. [84] und Th. 645
1^^' tXnuf (Flaeh wg p(7tta). Ich glaube wenigstens an letzterer
stelle entschieden an eine Verletzung des F durch den dichter,
weil kein griind vorlag , ein ursprüngliches wq tXnw in o^q^ ttnia
zu ändern und weil 6(f)Q' (Xnu) bei Homer sehr oft vorkommt.
7) ^^og proll. p. 33. 38 : indiciert oder zulässig ist das p an
fünf stellen, wenn wir mit Aristoteles O. 699 tm id'tu statt ^
M* $^fale8en,YerbotenO.[67].78 iutnhmoy n^og (Flaeh schreibt
an letsterer stelle sehr kflhn nach 789 xQv(p(opg t' laq^c^ovg,
Bendey wollte Intttkonu pn^n) ^d in der Ton Flaeh nicht er-
wähnten stelle O. 137 äv&Qwnotct xui 7]diu (Flach im texte
nach Bentley uv&QiuTtoig xutu pi^9tu.). Nicht beachtet hat
Flach die Verletzung des - in cvvi^&eag Th. 230.
Mit der reihe dieser Wörter soll dargethan sein, dass eine
aMahl Ton Wörtern bei Hesiod constant das p hat nnd ans-
nahmeeteUen den ehaiacter einer dnrch verindening der alten
Worte oder dnreh jüngere interpolation entstandenen yeiderbvng
tragen, nnd soll rieh weiter aneh ftlr die bisher noch nicht be-
sprochenen ergeben , dass jede abweichung vom digammatischen
gebrauch mit äusserster vorsieht zu behandeln sei.
Fs folgen die truppen des zweiten treffeus d. h. einige
Wörter, bei denen ein spärlicherer oder auch ein inconsequenter
gebiftnch die kraft des/ in firagem stellen scheint Und awar
1) iojfw nnd hg^f. Bas ^ ist an allen drei stellen der
Theogonie [69] ntQl d^axt, [708] S'laxiv, 678 m^^ft yerbotan.
Flach scheidet die beiden ersten als interpoliert ans nnd be-
zeichnet proll. p. 34. 58 die dritte als verderbt, indem er auf
grund zweier stellen des Scutum für die Theogonie p in dem
Worte verlangt. Aber die stellou des Scutum beruhen auf ho-
merischem apparat, dasselbe ist auch nach Flach nicht von He-
siod, sondern erheblich später veifasst, wie dies also ein beweis
sein soll, ist nicht einsnsehn. Dain kommt, dass anch bei
Homer das f in diesem stamme oft verletst ist, s. Hofimann
Qu. Ilom. n p. 63, und dass ntif(ax9 tins der Ibrmen ist, die der
Ü90
196. 197. HesiodoB.
Kr. 6.
Theogonie eine leichte färbung doriseben dialectes geben. So findet
sich jf^^ für mQC zweimal in der inschrift der hypoknemidiscben
Lokrer, nigoSog in der delphischen CI. vol. I, n. 1G88, ausserdem
ihnliehes bei Pindar, ». Ahrem D. dor. 857 und in der TiMogonie
Beibit spricht fOr »t^tax§, das Flach corrigierea will, ntQo^tnu
788. Unter diesen nmstKnden hm ich von der riehtigk^t der
form und sondt auch von der Ton Hesiod selbst begangeneii
Verletzung des p überzeugt.
2) V^t^. Das das dem worte wohl urspriin^'nch gebührt,
ist aulässig oder indiciert Th. 780. [784J und 2Ü6 nur durch
p ly» Yerboten. Dass es deshalb der dichter in dem worte noch
gesprochen, halte ich damit nicht für erwiesen.
8) chutg n. s. w. Das p ist svUssig an swei stellen der Theo-
gonie (744. 758), an iweien verboten, davon ist nach Flaefa
[G4] Interpoliert und 890 sehreibt er statt fr^ a^' e/ oiwTiMr
r»'^* oyf Foixifwv. In den Opera stehn 27 stellen, wo es zulässig
oder indiciert ist (ausser den von Flach angeluhrtcn stellen noch
23 [365] 405 zu anfang des verses), nur zwei gegenüber, wo
es verboten ist, 376 nuxgwtov oTxov, wo mir nach Schoem.
eomment erit 89 wahrscheinlich ist, dass Flach dem^ an liebe
der interpolierten lesart folgt, nnd 683 htmm^at, fr* tXtait
(Flach mit Palejr inwav, tva 9tga$t, immeifain gewagt).
4) Xg. Das p ist indiciert Th. 88S, snllssig Th. [951], 0.
f518J. Dazu kömmt die von Flach nicht erwähnte stelle O.
541 ßoog If*. Aber in das denselben stamm hat, schreibt
Flach das p nicht, s. Vorbemerkungen XIX. Zulässig wäre
es Th. [146]. 153, verboten in dem nach Flach verderbten
Th« 828.
5) pkv nnd ableitongen. Die vier stellen gestatten oder
indideren das f.
In einer dritten gruppe fosst Flach proU. p. 88 sq. die
Wörter zusammen, die sich in den hesiodischen dichtungen ganz
vereinzelt hnden.
1) uvduvui und igdv;. Das anlautende ist an den drei
stellen der Theogonie indiciert oder zulässig.
2) tttfrv: nnr Th. [91] «n^ «fow, wo wir mit Schoemann
das besser beseligte 6»^ ä/üra vorgehen. Dagegen Flach
pioll. p. 68.
8) itütatog* Das /: ist an einer stelle zulässig, au drei
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Nr.. 6.
196. 191 HMkNloflL
291
verboten, ao dass «ach Flach au seiner Wiederherstellung
verzweifelt.
4) Auch hißf giebt Flach proll. p. 88 sii, dam daa f
»eSm conMmantiflehe kraft bereits verloren bat Und doch aeigt
flieh wenigstens seine nachwirkong 0. 582 «al ^va. ZnlSssig
wire es Th. 42, verboten ist es Th. 767, 885.
5) ' EXtxüJv. Das p ist an zwei stellen zulässig, verboten
an vier (zu den zwei von Flach angeführten kommen Th. 2 uld-^
*BXtx(oyoifi Flach ut ;:«A»xüi*'0(, und O. [G58] MovifgO' ^ EUxwndStca),
Flach zweifelt proll. 39 an der herstellung, schreibt es aber
Th. 1 2, dasn in IWn»« Th. 298, 807 («U»/fi|yoc Th. [791]
steht nach ihm in einer inteipolierten stelle) nnd in thmg 0.
452, 795, obgleich er proll. aar Theog. sagt, dass das f in
dieser wnrael höchstens in der Theogonie hersnstellen sei. —
Auch in dem einmal Th. 692 vorkommenden illvcföuiirig stellt
er das her, ohne über seine verleteung in dem doch wohl zu
demselben stamme gehörigen ilvfMt O. 430. 436 etwas su
sagen.
6) hog. Das f ist mlKssig O. [180] 696, wohl indiciert
0. 178 it9og. Ob Flach danach beieehtigt war, Th. 808
jntrra piua statt iraW hta m schreiben, steht dahin. Dass
er aber proll. p. 40. 58. 62 meint, O. 696 sei jQtrjxovtuty hiutp
nur von thörichten abschreibern , denen die elementaren kennt-
nisse fehlten, in den text gebracht und dafür der kraft des p
zu liebe jQn^xovia pttiwv schreibt, vermag ich nicht zubilligen.
Vielmehr ist hier ein aeolismus der Opera anzuerkennen (vrgl*
Mtfnnf¥ nnd dvoMtuiinm bei Alcaens, Ahiens D« aeol. p. 128), wie
flieh in denselben noch manche finden.
7) hm, hofn. Das p ist snltoig O. [4], dnreh v
verboten O. 282 , statt xiv ^xo/v Th. 282 schreibt Flach
jtq xt f. Jedenfalls ist der lebendige gebrauch des Ftxwy trotz
ui»iu in diesem stannnc bei llesiod nicht erweislich.
Doch wir müssen uns kurz fassen. So bemerken wir nur
noch im einaelnen, dass Flach in Itcxw, loura u. a. gewiss
mit recht nrsprOngliehes f annimmt, wie ja aneh Onrtins £t ^
648 jefst dasn neigt. Dagegen bestreiten wir ihm die berech«
tigung, neben fog und ifog fllr das pronom. possesei vnm der
dritten person noch eine dritte form Fiog für Hesiod in auspruch
zu nehmen, die weder aus üomer (s. liofimann Quaest.II,p. 45 j noch
202 196. 197. HenodoiL Kr. 6.
audenwoher seu erweuen ist und auch von den sprachvergleichern
verworfen wird. Die stellen, worauf er sie begründet^ sind Th.
401, 464, 489, O. 828, denn die fünf stellen Th. 487, 687,
858, 890, 899, wo dem loV ein v Igp. rcnsiugeht und Flach
mit Streichung decMlben ptS^ schreibt, beweisen nichts für ihn.
Aber tmeh von den ersteren sind sogleich Th. 401, 464, O.
328 auszuscheiden, da hier iog nach der caesur xaiu iqlrov
iQoxalov steht, der hiat hier aber auch bei Ilesiod ganz unbe-
denklich und nicht selten ist, und nicht eixuual die letzte
übrigbleibende stelle Th. 489, wo otr in sweiter arsis vor i6g
lang bleibt, swingt inr «nnthme eines ^e$, wie durch andre
beispiele ans der Tbeogonie nnd den Opera leicht m seigen ist
Endlich wllre bei l{, Isre« etc., ftlr welche Wörter Flach Tor-
bem. XVn fg. mit recht nrsprünglichos p in ansprach nimmt,
zu bemerken, dass er es O. 564 in i^tjxopra nicht herzustellen
gewagt hat, wie ich glaube mit recht.
Wir haben das wichtigste vom anlautenden p besprochen
und bemerken, dass es Flach im inlnnte nur in den entsprechen-
den compositis, in der angmentation n. s. w. schreibt, sonst nicbt,
letiteres gewiw mit recht Fassen wir nun unsere ansieht nt-
sammen, so urtheOen wir; 1) Flach hat in manchen w8rtem
und Stämmen das p gesetzt, wo es zulässig, aber für Hesiod's
gedichte nicht indiciert ist; 2) er ist bei der correctur der
widerstrebenden stellen in wörtem, die überwiegend digamma-
tischen gebrauch aeigen, zu weit gegangen. Zwar wäre gegen
4ie Wiederherstellung des p bei hindemissen wie p if^ jf, y\
9 etc. nicht viel einsnwenden, aber Terderbnisse aniunehmen
wie bei js^lq^s nnd an stellen, die sonst keinen gnind bieten,
auch nur bei enheblichen und gewagten Xndemngen die her-
stellung des p zulassen, scheint uns sehr bedenklich. Auch im
Homer können wir das p nicht mit Wahrscheinlichkeit consequent
herstellen, vielmehr schwankt hier der gebrauch vielfach, warum
ist also nicht anzunehmen , dass Hesiod , der ja auch sonst von
Homer abhängig ist, sich auch hierin nach ihm gerichtet nnd
dch wirklich selbst gelegentliche yerletnmgen des p erlaubt
habe? Flach erkennt doch selbst in manchen w5rtem bei He-
riod ein sehwanken und schwinden des p an, warum nicht auch
iii cluzcluen fällen bei Wörtern, die es sonst im allgemeinen
fester bewahrt haben? und will Flach das p herstellen, wo es
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Nr. e.
Idtf. 197. Hesfodoe.
nur immer möglich, warom nidit «neh in Sf^vag Th. [23], oder
wenn dieeer ven in einer interpoletion etelit) in EvaQvij Th.
259, in Ol/' Th. 41, 830, vrgl. [68] [79], in 'Mrijv Th. 454
(schreibt er doch O. 734 FfaUr,)? und in wie vielen Wörtern,
die ursprünglich F im anlaut hatten, ist seine herstellung für
Hesiod durchaus verboten, z. b. in iXitiü, Uadoy 0.^87, tg^f,
Bom^tdtf, lidhftog (<rfid) O. 41 & etc.
Also dnige wttrCer ]ia1)en erweidieh das f gtxm eingebfleet,
W anderen Imnn man es setien, ohne seinen gebraneh ans
Hesiodstenen fttr den dichter erweisen sn können, bei anderen
scheint ein schwanken im gebrauche zu sein, bei anderen end-
lich ist das F noch ziemlich constaut , aber nicht bloss leichte
und bisweilen schwerere Verderbnisse widerstreben mehrfach
seiner herstellung, sondern auch stellen, die sonst nicht ansn*
fechten sind nnd nicht mit Wahrscheinlichkeit geftndert werden
können, darunter dnige, die dnreh dialeetische formen, die dem
sonstigen gebranehe des dichtere entsprechen, die gewHhr rich-
tiger erhaltung geben. Wie kann man da aneh nnr fttr eine
kleine anzahl von Wörtern stricte consequenz des gebrauches
verlanp^en? Auch ist es mir sehr wahrscheinlich, dass ITesiod
in betreff des F nicht sowohl von seinem heimischen dlalecte ab-
hängig, als von der behandlnng des f , die er in Homer vor-
fand, vielfach beeinflnsst ist
Der ramn verbietet auf weiteres einiogehn. Nor das be-
merke ich snm seUnss, dass ich nicht mit Flach Theogonie
nnd Opera als werke desselben dichtere ansehen kann, schon
nicht wegen der verschiedenen dialectfärbung (s. darüber die
trefflichen bemerkungen von Ahrens bei d. Gött. philologenvers.
1852, p. 73), wegen metrischer Verschiedenheiten, auch be-
bandlnng der synizese, ans mehr£schen gründen desinhalts nnd
anderes mehr; anch die beste flberliefemng des alterthnms
aefardbt ja dem Heelod nnr die Opera sn.
G CbpiBs.
198. De fontibus Dionysii periegetae. Dissert. inaug,
Gotting, scrips. Alfredus Goethe. 8. Gottingae 1875.
Der verf. vorgenannten scbriftchens bat sich eine einiger-
messen nndankbare aufgäbe gestellt Die durch den iweck be-
dingte kllne Jenes gedidits nnd die von sdnem verfksser in der
FbüoL Amb YXL Id
198. Dionyiiafr
Mumdlang des ihm ▼orliegenden materials gettbte willkür
nuMheii «ine mieh nur annilieind ddiere bestunmiiiig der be*
Bttteten quellen in hobem gmde eehwierig, nnd iwingen noch
häufiger, alg dies bei andern queUenuntersuehimgeQ der fiUl sa
Mlta pflegt, zn blossen yermnthnngen seine snflneht in nehmen.
So bat es denn auch dem verf. obiger schrift nicht überall ge-
lingen können, die benutzung der von ihm angenommenen quelle
recht wahrscheinlich zu machen. — Vollständig beistimmen
müssen wir ihm , wenn er die ältere ansieht , nach der Erato-
sthenes die hanptqneUe des Dionysios war, bekämpft, nnd nach
C. MttUer's nnd Hflllenhoff*s Vorgang die in dem werke vorhan-
dene anschannng von der erdoberfläche im allgemeinen anf
Poseidonios inrflekftQirt Der verf. mnsste jedoeh noch einen
schritt weiter thun, und die directe benutzung des Eratosthenes
überhaupt in abrede stellen. Denn wenn er v. 219 — 224 (über
den Nil) dem Eratosthenes zuweist, so ist zu bemerken, dass
abgesehen von dem namen Siris (v. 223) der dichter ganz das-
selbe bei Strabon £ukd. Nnn betrachtet aber der veri selbst
T. 225 — 268, wie wir meinen, mit vollem recht als wesentlich
anf antopsie oder mündlicher erknndigong beruhend: es braucht
daher anch wohl jener name nicht nofhwendig ans Eratosthenes
herzurühren. Wenn ferner der verf. v. 830 — 338 als erato-
Bthenischen Ursprungs betrachtet, so hat er die bedenken MüUen-
hoffs in der Alterthumskunde p. 83 gegen die annähme einer
direkten benutzung des Eratosthenes nicht genügend beachtet.
Die verse 450 — 65 gehören nicht mit der beschreibnng Iberiens,
sondern mit den folgenden versen, in welchen die inseln des
mittefaneers genannt werden, insammen, an denen anch i. b.
Agathemeroe 5, 20 nach Artemidoros Gades rechnet, wenn er
die aufzählung iwv xa&' tjfiug t'^au)i> mit dieser beginnt. Der
verf. hat daher auf die worte : xaia fiiaffov viffamqtm' arrjXuiuv
zu viel gewicht gelegt, wenn er hieraus die autorschaft des Era-
tosthenes folgerte. Endlich mttssten v. 976—1000 allerdings
dem Eratosthenes mgesohrieben werden, wenn nicht das dort
enShlte ihm anch bei Strabon geboten gewesen wäre. Sollte
aber der snsati ftber die Matiener v. 1001 etwas mehr sein als
eine diehterlsehe fkwkel, so ist hierfltlr wie für die beschreibung
Babylons ganz gewiss eine andere quelle als Eratosthenes an-
zusetzen } denn, soweit die nicht unerhebliche anzahl von bruch*
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•
Nr. 0. 198. Bionysios. 295
BtQcken des Emtosthenes ein nrüiefl darüber gestattet, Bcbloss
die anläge seines wcrkes städtcbesclireibungen gänzlich aus.
Wir führen dalier die beschreibung des Eiiphrat und Tigris so-
wohl wie die der stadt Babylon aut' Strabon zurück. Ueber-
hanpt begegnen die spuren des letzteren häufiger ab der verf.
anznnebmen scheint. So der von ihm ttbeigengene »bechnitt t.
281—287. Wenn es dort 285 bdsst: Xtmui t§ yvXa v^/uer-
Toi uQftfMin4uv Ft^fMimp^ so erinnert dies an Strmbo p. 290
Figfiavol vifioviM, fnxqov l^alAcerrorrf^ rov KtXuxov ^vXov — xi^q
^uv^oTTjiog (vgl. Avien. v. 419 ßava Gernnuu'a)] ^EQXvrtoc dqvfioq
V. 28(j ist die feststehende bezeichnung hei Strabo p. 2ü0, 292,
294, 295 (andere benennungen s. hei Forhiger III p. 318) -, die
vergleichung Iberieus mit einer rindshaut v. 287 endlich kehrt
bei Strabo nicht weniger als dreimal wieder: p. 83, 127 und
187. — Aneh die yom yerf. eben&Ils nnbertthrt gelassene be-
schreibang Persiens y. 1052 — 79 yerrilih dnreh die dreiihellang
Perdens eine gewisse verwandtsehaft mit Strabon. Als beson-
ders bedenklich möchten wir schliesslich noch die veiinuthung
bezeichnen, wonach die beschreibung Indiens ganz und gar auf
ApoUodorofi Artemiteuus zurückgeführt wird. Einzelne stücke
wie s. b. y. 1115 — 27 gehören sicher nicht dahin.
X F.
199. Gnil. Vonhoff, de laennis qnae ezstaat in Enri-
pidis Heraelidis. 4. Cottbus. 1872. 81 s.
Die abhandlung beschäftigt sich mit den schon von anderen
nachgewiesenen oder angenommenen lücken nach v. 77, 110,
811, 629, 805, 838. Der haupttheil verbreitet sich über die
nothwendigkeit der erzählung yon dem opfertode der Makaria,
für welche Hermann eine Iticke am ende des stttcks, Kirchhoff
riditiger nach y. 629 angesetst hat Für diese annähme yon
KireUioff bringt Vonhoff keine besonderen neuen gründe bei,
legt aber die vorgebrachten beweise in lichtvoller und grttnd*
Kcber erörterung dar. Das bemerkenswertheste ist, dass er den
einzigen anstoss, welcher in den nach einer ausführlichen er-
zählung des opfertodes unmöglichen versen 821 f. fidvietg d\»«
ic^a^ttv, ovu ifuXXov, ulk' ufUOav Xaifiup fiifoufiov fvdvg ovQtw
jpoM»r yorUegt, dadurch beseitigt, dass er ßifmim in ßostm
Xndert. Was übrigens die ftnsseren grttnde fttr die ansetsung
19*
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296
199. Knrlpiileä.
Nr. 6.
dieser IflislEe lietfÜR, lo haben niur die worte der liTpotiietis
tavTTiv fähß tniv tvytvvSg dno&avovffav irifArjauv und die Scholien
zu Aristopli. Equit 214 und 1151 einige beweiskraft. Das von
Hermann, Kirchhoff, Dindorf ^poet. scen. 1869 vol. III p. 167)
und Vonhoff fUr jene lücke in anspnich genommene fragment
ans Flor. 8tob. 79, 2 (nr. 848 beiNauck) ocrtf dl to^ UMävmg h
ßUf dßn, ^d' tel MtU tßw Mai 9ti¥ww 99oig f Aoc, welchee die
flberMlirift Eü^tdü/u ^H^wAmMv hat, kann nnmOglieh in die
eraKhlnng vom opfertode der Makaria, welcher nidit die geringste
beziehnng mr eltemllebe hat, gehören. Weil eine wiener hand-
schrift riqq ftir ^IJQuxXndior bietet, will Xauck ^HquxUtSujv in
KgrjcJffwv andern. Die verse sind auch schon anderen stücken
zugewiesen worden, an das zunächst liegende scheint noch nie-
mand gedacht an haben. Sie gehören offenbar in daeeelbe atfick
wie das fragment von Stob. £cl. 1 , 8 t^tg tloiv &^m$, räg
yovfiq y6/M99g n m9wö^ 'BXXddog, womit eine parlnetisehe rede
eingeleitet wird, in deren Torlanf jene verse ihre beste stelle
finden konnten. Auch bei diesem fragment geben nämlich die
haudschriften A M Evqi7iC6% ' H^axkildan und nur die ed.
Trincav. bietet das lemma EvQinCdrjq ^Avt^oitj^, Der Antiope
wird darum auch der Stob. Flor. 79, 3 mit den Versen Enripideo
Herad. 297 f. nnriehtig verbundene vers aal toXg t§M9V6iv i((a»
«liqv 9iftM9 mmweisen sein. Die veimnthnng von Nanck, dass
die Stob. Fbr. 7, 9 mit dem lemma Ei^tdriq ^HgaxXtJ gege-
benen verse: ftiv a^ay^rat ShvoVj tvxXitap d* lo firj
datftv SttXoVj fiSovfi d' hi, den Herakliden angehören, ist
ganz unsicher, da mit diesen versen auch das gegentheil vom
Opfertode gerechtfertigt werden kann, sei es in einer tragödie,
sei es in einem satjrdrama. —
Die von Vonhoff nebenbei vorgebrachte conjectnr an v. 108
Ml) ^ (Mtp ^ftontp uanikMtmw (Seidler dmlktmtv) ^
(Musgr. «r^p') fdi7, woAlrer änodnnlv ^ Idofr sehreibett will, mnss
wohl der emondation, die ref. gemacht hat und die er auch
schon anderswo gelesen au haben glaubt, anaXkt^X^ c* iöq
weichen.
200. Ueber Xenophanes von Kolophon. Von Frans
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Nr. 6.
200. XenophAOM.
297
Kern. Programmabhandlong des Stettiner Btadtgymiuusiiiiiii.
Stettin, 1874. 28 b. 4,
Ken» cUursteUmig der plifloeophie des Xenoplumes hat in
xeoension Ton H H(einie) Idtt OentiilbL 1874, sp. 1566 and Jetrt
aveh in dessen nener beurlieitnng des 1. Landes Ton üebervegfs
geschichte der philosophie(1876) unbedingte anerkennung gefunden.
Mich dagegen haben seine früheren arbeiten, auf denen er fusst, so
▼iel verdienstliches dieselben auch im übrigen enthalten, doch nicht
davon übenengt, dass die kleine nnter dem namen des Aristoteles
auf uns gekommene schrift ttber Xenophanesdnwerk, wenn aneih
nkht des Aristoteles, so doch des Theophrastos, nnd eine glanbwflr-
dige quelle sei. In derselben wird behauptet (977 b, 8 ff.), Xe-
nophanes habe zn zeigen gesacht, gott könne weder begrenzt
noch unbegrenzt sein, und bewege sich weder noch sei er un-
bewegt Aristoteles selbst (Met. I, 5. 986 b, 21 ff.) dagegen
sagt, Xenophanes habe sich nicht klar geäussert und auch wohl
sieh nicht klar gedacht'), ob dem göttlichen All-einen begren-
sang oder nnbegrenitheit beisolegen sei*), nnd Xenophanee
Oelber sagt »osdrClcklich, dass es sieh nieht bewege, sondeni un-
bewegt sei (Fr. 4. airi d' h tmii^ t§ ft^iP mpwfttifw oMr,
ov6( fAtriQx^^^^^ i"»»' irnngimt aXXou aXkjj), und Pseudo-
Aristoteles deutet nicht im mindesten an, dass die Verneinung
der beiden entgegengesetzten prädicate nur bedingt zu nehmen
sei, so dass also das weder-noch nach anderer richtung hin ein
sowohl«als aach in sich schlösse, viebnehr ist dies eine willktir-
Hehe omdeotang von Kern nnd TeicfamlUler, nnd es lohnt nicht
sa fragen, ob die art, wie letaterer, oder, was die anseht von
M. H(einie)Litt Gentralbl. 1875, sp. 862 ist^), die, wie enteier rieh
1) Dean dass auch dies letztere in ov9h &h$6mif f,¥uinff Mi <9f
if vottof To^Toiy oiatriQaq foixt &iy»iif liegt, erhellt aos dem gegenssts
oAX' »ii roy okoy ovQctyoy *, r. I.
2) TeichniQller Stadien zur geschichte der begriffe, Berlin 1874,
p. 607 minbraooht dies o^^lr ^uvaif nw^^ty , als ob Aristoteles sagte,
Xenophanes habe überhaupt noch gar nichts mit wi.ssenschaftlicher
deutlichkeit bestimmt , und eben so steht Poet. 25. 1460 b. 35 ff.
nichts von dem, was TeichmüUer hineinliest, s. Zeller Phil, der
Orieebea I, p. 4^9, amn. l.
3) Die sweifel Kerns (beitrag zur darstelluug der philosophie
des Xenophanes, Danzif? 1871, p. 5) gegen die richtigkeit dieser text-
herstelluDg können hier auf sich beruhen bleiben, da sie den grund-
gedanken des bmohstfiolD selber nicht treffen.
4) Der einwarf von IL Heinas gegen gleich maller, gerade was
man reale bewegaag nennt, werde von den Eieaten entiduedsn in
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298
200. Xfiiiopliaaes.
Kr. 6.
genauer aache denkt, den voraug verdienen möchte. Data
nach Xenophanes gott trots aeiner nnbewegtheit ganz ange, ohr
und gedanke ist und mit geiates denken milheloa aUea lenkt
(Fr. 2. 8 Holl.), ist Ja riehtig, aber daaa der phikMoph dies ala
eeine bewegnng, wie Kern will, ja aneb nnr als seine th&tigkeit
bezeichnet habe, d«nvon ist nirgends eine spnr. Fragt man aber,
wie Jone gcschichtswidrige darstcllung des pseudo-aristotclischen
büchleins entstehen konnte, so liegt die antwort nahe« Schon
Theophrastoa hat nach Simpl. Phjs. f. öb allerdings berichtet:
TO oy • . . ovu ntTRQUOftiwüP ovtt ajtttQW, nSn M§994ß$99v ovif
9^f»otfv 3t99tpdptj¥ . . • vjmt&iO^tu, nnd troti Kerns wider-
sprach wird ndt Zeller (Phil. d. Gr. L, p. 441) anmnehmen
sein, dass dies nnr heissen sollte, Xenophanes habe kdne dieser
cip:enBchaften dem einen austlriicklich beigelegt, obschon dadnrdb
allerdings nur der Widerspruch mit Aristoteles, nicht aber der
mit Xenophanes selber ausgeglichen, und mithin schon Theo-
phrastoa nicht von allein irrthnm freizusprechen ist Indem
Bian nnn aber sdne Soasernng unrichtig dahin anffiunte, Xeno-
phanea habe diese aibnmtlichen prKdioate der gottheit geradem
abg^prochen, war eben damit jene TttUige Terkehning der ge-
sehiehüichen Wahrheit gegeben, welche ^n Aristoteliker dee
dritten Jahrhunderts v. Chr.^) in jenem von ihm verfassten
ßchriftchen zum ausdrucke brachte. Und hat es denn wohl ir-
gend welche historische Wahrscheinlichkeit fUr sich, wenn Kern
zu dem ergebniss gelangt, dasa Xenophanea ein vonPUton nnd
Aristoteles^) nnd in folge dessen auch von allen apftteren arg
▼erkannter nnd snerat von Kern richtig gewflrdigter, im gnmde
abrede gestellt, trifft nicht zu. Denn Teichmüller a. a. o. p. 619
stützt sich ja gerade auf das, worein Aristoteles Äfet. I, 5 a. a. o.
den unterschied des Xenophanes von den späteren Eleateu setzt, und
folgert' mit recht eben hieraus, dass Xenophanes andi in besag anf
die bewegung noch nicht so habe denken können wie die letttereo.
Aber TeichmuUer übersieht, was er in bezug auf das werden selber
sehr richtig hervorhebt, dass Xenophanes füglich die bewcgang über-
han]»t auf die theile des weltganien beschiinken konnte, und sie eben
damit diesem weligansen selber nnd lüso auch der gottheit schlecht-
hin absprach.
5j Diese Zeitbestimmung ergiebt sich daraus, dass das .«^chrift-
eben sieb schon in dem auf Eermippoi von Smjma zurückgehenden
katalog bei Diog. Laert. V, 25 findet.
6) Met. 1, 5. 986a y 25 L fiut^^ iy^Mtittf» Sit^ofd^ Mai
MiX$C0os,
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Nr. 6.
900. Xmpluuies.
290
Uber ParmeiiiflflB stehender denker gewesen sei')! Wie Flaton
und Aristoteles n soleherlei missgriff gekommen sein kSnnten,
liatEem n eiUftren nicht einmal yennoht, nndmOehte sieh in
der äiat schwerlich anch nur versuchen lassen.
In bezu|^ auf die physikalischen sKtze des Xenophanes be-
ruhigt sich Kern (p. 27, anm. 81 a) leichthin mit der bebaup-
tung, dass dieselben mit dessen philosophischen gedanken in
keinem snsammenhang ständen. Hätte aber wirklich schon
Xenophanes, wie Kern will, gelehrt, dass es eine Vielheit dem
werden nnd der TerXndemng nnterwoifener dinge mcht gebe,
so würden jene sfttse hiemit nicht bloss nicht im nosammen-
hange, sondern im entschiedensten Widerspruche stehen, ja er
wÄre dann nicht einmal berechtigt gewesen zu sagen, dass gott
alle dinge lenkt {ndvja xQaSatvH Fr. 4). Alles steht dagegen
im besten einklange, so bald man nur mit jener von Kern (p.
10) selbst berangeaogenen perspective von Xenophanes auf Spi-
nosa wirklich ernst macht, nnd sich das yeihiltniss der dinge
sn gott bei ersterem Mhnlieh wie bei letsterem denkt, so dass
sn jener lenknng gottes aneh dies gehSrt, dass er die yerlnder-
lichen dinge aus sich entstehen ISsst nnd wieder in sieh anflUst
Die Weltanschauung des Xenophanes enthält mithin eben so gut
den keim zu der des Herakleitos wie zu der des Parmenides,
und sie ist nicht so original, wie Kern (p. 8) behauptet, sondern
hat die des Anaximandros imn rückhalt Aber Xenophanes
konnte sich offi»nbar mit der art, wie Anaximandros die dinge
ans dem nrwesen herldtete, nieht befirennden, nnd eich daher
aneh die beieichnnng des nnb^grentten flir das letrtere nicht
aneignen, ohne dass er doch eine andere herleitung an die stelle
zu setzen wusste. Irre ich nicht, so erklären sich hieraus die
skeptischen ausserungen (Fr. 14. 15), vermöge deren er sich
selbst und allen anderen menschen, der erste philosoph, welcher
»wischen wissen nnd meinen ausdrücklich unterschied, das er-
7) N&chst Xenophanes wird voo Kern (p. 12) Zenon für den
prodnetivtteB denket unter den Eleaten erklärt» aneh Melissos (p. 15
▼gl. p. 11, p. 23, anm. 66) möglichst gehoben, dagegen Parmenides
(p. 14 f., vgl. p. 11, p. 23. anm. 66) möglichRt herabgesetzt. Ob Me-
lissoH, indem er das sein als unbegrenzt bezeichnete, damit die kugel-
gestalt desselben leugnen wollte, steht nicht so fest, wie Kern (p. 15,
Tgl. p. 24, anm. 70) glaubt. Allerdings bfttte er sonst einen
Widerspruch zu schulden kommen lassen» allein genau den ntmliehen
hat auch Anaximandros begangen.
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300 200. Xenophanes. Nr. 6.
stere ab- und nur das letztere zusprach. Dies scbliesst nicht
aus, dass er nach dem Zeugnisse von Timon fr. XL VI Wachsm.
(bei Sex. Emp* Pyrr. I, 223), wie Kern (p. 13; gut nachweist,
ent im alter sur festen di^gmatucheii dnrclibildiuig aeiner all«
einalelire ^langte. Kein nimmt hieftlr achaiftinnig ancb den
^gnen auflsprach des Xenopbanes (Fr. 16) imn seQg;nifls, da»
die gStter nicht alles von Tom herein den sterblichen enthfülten,
Bondcni letztere mit der zeit suchend das bessere tiuden. In-
dessen stellt 08 schwerlich so fest , wie der verf. meint , dass
dieser aoflflpruch in seinem philosophischen lehrgedicht, und seine
sonstigen skeptischen äusserungen sämmtlich in früheren dich-
tongen standen, vielmehr spricht gerade fUr die sugehörigkeit
des 14. firagments an jenem lehigedidit entschieden der anaata
f • MiU • • • 311^1 »dvtm in den werten »/»gil ^«8» u ual uaoa
Das verdienstlichste an Kerns arbeit ist im übrigen diis
sorgfältig gezeichnete hild von der person und dem charakter,
dem leben und wirken des Xeuophanes und die eingewobene
geschmackvolle Übersetzung seiner meisten nnd bedeutendsten
hmchstttcke. Die wirklich sicher jenen gegen Homeros nnd
HeriodoB gerichteten rflgegedichten des Xenophanes, welche Tom
spSteien sillen, iamben, satixen, parodien genannt wurden, anan-
reehnenden fragmente fOhrt der veif. (p. 19, anm. 82) gegen
Wachsmuth (De Timone Phliasio) auf ihr richtiges mass (näm-
lich Fr. I, U, IV, Vn, Vm Wachsm. = 27. 7. 5. 6 Mull.)
zurück und weist (p* 18, anm. 25) mit recht die von diesem
vertheidigte deutnng von Iv imot 'in versen* bei Diog. Laert
IX, 19 yfyifa^ de uul iv Ijüc» aal iXiyitag Mai ktftßevg uaih
•Siftodav jftt) "Ofuifiav ab ^.
fV*. 8u$mihL
8) Richtig urtheilt Kern (p. 17, anm. 13), daas das Uytfat in
den werten des Aristoteles Met. I, 5. 986 b, 22 f. o yitQ naqfuyidiji
1QVM0V iiyfiM uaS^ijirfS nur ein beispiel von der eigenibümlicb vor-
sichtigen mid limitireiiden amdmcksweiie dieses denken in dingen
sei, über welche er nicht im mindesten im zweifei ist, und nicht
minder richtig erkennt er jetzt (anm. 21) an, dass die nachricht, nach
welcher fimpedokles noch mit Xenophanes verkehrt haben soll (Diog.
Laert YIII, 56), obronoloflnsch nioht unmöglich ist. Richtig ist ferner
auch was (p. 27, anm. 8la) sor Tertheidigong der ftdithett Ton Fr.
8 bemerkt wird.
9) Allein ein Temünftiger sinn entsteht doch erst , wenn mnn
Hr. 6.
201. PUton.
801
201. Iwani Muelleri Qaaestionom criticaruxn de Chal-
eidü in Timaeam Platonis commentario tpechnfln primum. £r-
laogae 1875. 4^. 28 s. (Uniyenitito-progitmiii.)
Für die sprachlieH in lexUogiidier wie syntaktiacher be-
dehnng intereasante Übenetnmg des platonitchen Timaens
nebst einem Theons Astronomie stark plündernden commentar,
welche im 4. jahrluindert n. Chr. Chalcidius anfertigte, fehlt
es noch an einer eingehenden Untersuchung über die zahlreichen
handschriften, in welclien dies werk in verschiedenen bibliotheken
aosntreffen ist Neuerdings haben De- Vit, Paneker und J.
Wxobel (aeitsQhr. f. d. «steneich. gymn. 1875, bd. XXVI) die
anfinerkBamkett auf die lezüogiaehe Bedeutung des Ohakidina
gelenkt, nnd letsteier hat dabei (p. 179) bemerkt, daaa er awei
cracauer (darunter eine ans dem 11. Jahrhundert) und vier wiener
handschriften des werks collationirt habe. Für eine neue aus-
gäbe des Chalcidius aber, welche recht erwünscht wäre, wird es
nöthig aein, zuvor die gedruckten wie nngedruckten cataloge
der grtaaeren bibliotheken dea eontinentB aexgfilltig n dnreh-
mnatem. Bandachriften, die älter wSren als das 11. Jahrhundert,
rind meinea wiasena nicht bekannt leh will nicht nnerwihnt laaaen,
dass die ambrosianische bibliothek in Mailand nach dem ana-
weise ihres nicht vollständigen, aber leidlich zuverlässigen hand-
schriftlichen catalogs zwei Codices des Chalcidius besitzt, welche
im eatalog selbst folgendermassen charaktensirt sind:
1) Translatio Timaei Platonia et in eum oonunentariL Cod.
m. aaec. XU (er trügt die aignatur E 5 ordin. anpeiior.)
2) In Timaenm Platonia. Cod. m. (editna) (aignatur J 195
Oifdin. Inferior.).
In dem zur anzeige vorliegenden programm theilt Iwan
Müller mit bekannter akribie coUationsproben einer bamberger
bandschrift aus dem 11. Jahrhundert einschliesslich der ortho-
graphischen minutien mit. Diese mit im ganzen guter Ortho-
graphie aber nicht fehlerfrei geachriebene bandschrift ver-
beaaert eine eibebliehe ansabl yon fehlem, welche aieh im tezt
wagen dürfte <C^»'> lUytittiq oder wenigstens tUytiatt (iXtytioig?) her-
zuBtellen: 'er schrieb sowohl in hexametern al« in elegischen versen
auch rüg^edichte u. s. w. ' Denn so gut wie er den Pjtbagoras in
elMisoben Tecsen angriff (Fr. 18), kömien ftglich auch seine atreit-
■eoMhie gegen Homeros und Hesiodos bub theil dieselbe form gehabt
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302
202. AriBtoteles.
Nr. 6.
des von Müller zur collation bcnützten abdmcks Mallachs (in
den fragm. philos. Graec.) vorfinden; die wichügeron Tarianten
begleitet Müller mit saehkondigen erlXntemngen Über den epradi*
gebraneh des Ghalcidins, dessen kenntniae namentlieh flir daa
Btndium desjenigen lateins von Interesse ist, welches in welter-
vorschrcitender degeneration grundlage der romanisch eii sprach-
entwncklnng geworden ist; ich verweise z. b, auf Müllers an-
merkungen p. 7 und IC.
Daas von den mannigfachen abweichungen des codex Bant'
hergenns vom Mullachschen text in der Wortstellung ein ansehu«
lieher bmchtheil berechtigt ist, beweist Terf. dnreb Tergldehnng
des platonischen textes; wie weit die übrigen diserepanien in
der wortstellnng berechtigt sind, wird sich erst dann mit Sicher-
heit beurtheflen lassen, wenn collationen mehrerer Älterer hand-
schriften des Chalcidius vorliegen. W, SttuUmund,
202. Das verfaältniss der aussenwelt zn unseren vorstellmi-
gen in der voreokratisehen philosophie. Von dr. A n g. F is eher.
Programm dee Bealgymnasinrns in Smichow. Prag, 1875. 46
8. gr. 8.
Der reif, hat sich die anfgabe gestellt zn aeigen, wie sich
schon in der ältesten periode der griechischen philosophie lül-
mälilich und schritt für schritt der zwcifel zu regen beginnt, ob
und wie weit das menschliche denken wirklich die aussenwelt
rein objectiv zu erfassen vermag, nnd im allgemeinen ist ihm
die lösnng dieser anfgabe gelnngen, wenn man auch im beson-
deren ihm nicht überall beistimmen kann. Der skepticismna des
Xenophanes ist unrichtig Ton ihm als ein schwanken desselben
an%efiust, ob eine Vielheit der dinge anraerkennen sä oder
nicht: der bericht Timons hat nicht diesen ^n, wie Fischer
(p. 22 f. 42 f.), durch Ixittors verkehrte Übersetzung und durch
»eine unbekanntschaft mit den neuesten textverbessungen verleitet,
glaubt, sondern einen ganz anderen , s. Kern über Xenophanes
Ton Kolophon p. 13. Verkehrt ist der erklärnngsversnch der
angäbe des Theophrastoe (de sens. 4), Pannenides habe wahr^
nehmen nnd denken fftr dasselbe angesehen: der fehler des
Theophrastos ist in Wahrheit nnr, dass er das im sw^ten iheil
vom lehrgedicht des Paruienides vorgetragne ohne weiteres als
dessen eigne meiuuug behandelt: dürfte man das, so wäre seine
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Nr. 6.
202. Aristoteles.
808
angäbe der sache nach ganz richtig. Wäre es ferner auch
wirklich Über jeden sweifel erhaben, dasa Melissos bei der nn-
begrenstfaeit des seins, welche er nngegensalna der begieiutheit
desselben b^ Peimenides behauptete, die volle rftmnliehe un-
endliehkeit desselben im ange hatte, und sonach der erste denker,
welcher den begriff der letztern genan erfasste, gewesen wäre,
ßo hat der verf. fp. 26 f.) selbst damit, wie aus dem von
Zeller, Phil, der Griechen I, p. 512 f. bemerkten hervorgeht,
noch immer kein recht, diese abweichnng von Farmenides als
einen nnbedingten fortschritt sa beseichnen. Femer ist es eine
schiefe bebanptong, dass Herakleitoe den Eleaten gegenüber
wieder wbl einem nngleieh grosseren yertranen anf die sinnlidie
Torstellnng snrtickgekebrt sd: statt Ton den Eleaten war hier
nnr von Xenophanes zu reden , den allein Herakleitos bereits
kannte, und dessen unentwickeltem Standpunkt gegenüber er
anch in dieser hinsiebt ganz im recht war. Sein auftreten föllt
■wischen das des Zenophanes, gegen den er, nnd des Panne-
nldes, welcher schon wieder (y. 46 ff. MnU.) gegen ihn pole-
mirirte. Eben so durfte Fischer die begrilndnng, dnreh welche
Zeller a. a. o. I, p. 886 ff. wahrscheinlich gemacht hat, dass
Anaxagoras bereits die lehren des Leukippos und Empedokles ^)
gekannt nnd berücksichtigt bat, nicht einfacli au.sser aclit lassen^).
Schon hieran scheitert sein versuch (p. 15 ff.) die empedokleische
Philosophie als eine höhere entwicklungsstufe denn die anaxa-
goreische geltend an mechen nnd wieder als eine noch höhere
die mtomistisehe, wihrend bekanntlieh Zeller nnd andere dieselbe
swar Uber die empedokltfsche, aber nnter die anazagoreisehe
stellen. Diesem ▼enraeh liegt aber aneh das anffhllende miss-
▼erständniss zu gründe, als f>b die beiden bewegenden kräfte
bei Empedokles den Stoffen immanent wären (p. 17. 33). End-
lich mag bloss n a t u r wissenschaftlich betrachtet die lehre des
Lenkippos nnd Demokritos vielleicht höher stehen als die des
Anazagoras, vom allgemein wissenschaftlichen Standpunkte
ans beaeichnet die von letzterem inerst gemachte en^egensetsnng
1) Enipedoklo!^ war ja nur wenig jönp:cr als Anaxnp^nras.
2) Mit der Chronologie geht überhaupt der verf. zu leicbtsiiuiig
um. Demokritos wird von ihm ohne weiteres , als wäre dies nicht
miodestens hödist stroitig, com TorUtofer des Protagoras geouuditt
und Baco von Yenilams System soll (p. 9) auf das TOn Oartetins ge*
folgt sein!
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I
304 203. PUatiu. Nr. 6.
des geistes j^egren die raaterie, so unvollkommen auch die ^eßtalt
ist, in welcher sie seihst hier noch auftritt, doch den höhenpunkt
der ganzen vorsophlstischen entwicklangsreihe. Völlig verfehlt
iit endlieh auch die meiwitig (p. 44 f.), als wSie DemokritM
lu seiiieii eilceiintiiiaillieomiBehen sSteen ii^gendwie anden ala
Beine TOigliiger m den ihren, andeis also als lediglieh toh
seinen ontologischen principien ans gelangt. Gut ist dagegen
die Bemerkung (p. 7) über die Bophisten, dass sie im gefiilil
der vprgeblichkeit aller bisherigen versuche die aussenwelt aus
dieser selbst lu erklären, sich zum subject wandten, aber nicht,
um dietes genauer m nntersnehen, sondern mn mit dem olgeet
fertig WBL werden. Setit man jedoeh, wie Fieeher sofort aodi
thnt» an die stelle des *fbrtigwerdens* mit dem ol^t das *er-
klMren* desselben , so passt die saehe nnr halb auf den Preta-
goras, und gar nicht mehr auf den Gorgias. Fischer hat daher
unrecht (p. 11 f.) mit den Sophisten eben desshalb bereits eine
neue periode in der griechischen philosophie beginnen zn lassen.
Nicht mit Hnme, sondern mit Kant hebt in der neueren eine
solehe an, nnd doch hfttte Home gegenüber Kant wahrlich
grossere anspreche als Protagoras, nm aneh nnr Ton diessoi wn
reden, so hoch man das positive verdienst seiner kistong immer-
hin ansehlagen mag, gegenüber dem Sokrates.
JV. Susernihl.
203. Ausgewählte komödien des T. M. Plautus. Für den
schnlgebraüeh erklärt von Julius Briz. Erstes bändchen:
Trinnmmns. Zweite aufläge. Ldpiig, Teubner. VOI und
1S2. s. 12 sgr.
804. Desselben weikes drittes binddien: Menaeehmi
Zweite aufläge. II und 96 s. 7Vs sgr.
205. Index lectionum in academ. theolog. et philosoph.
Monasteriensi per menses aestivos anni MDCCCLXXIII
habendarum. Praemissa est P. Langeni commentatio de Me-
naechmorum iabulae Plautinae prologo. 9 s. 4*^. 7Vtsgr.
Der hauptfortsehritt, den die neuen auflagen des Tiinummus
und der Menaeehmi aufweisen, besteht in der hinsuffigung eines
kritischen anbanges der art, wie er bei der bespreehung der
ersten aufiape in den Gött. gel. Anz. 1868, st. 30 — 31, p.
1174 — 117U vom unterzeichneten vorgeschlagen, in der zweiten
I
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Kr. 6.
203. PUntoB»
m
Autiage der Captivi, besprochen im Anzeiger II., p. 246 — 250,
jedoch noch yennisst wurde. Aber freilich, soll er seinen zweck
erfüllen und den eommentar möglichst von allein snm sofortigen
▼erstindniflse nnnöüiigen eniksten, dann mnss der eommentar
mit ^ner gans anderen soigiUt nnd gründlidikeit revidirt wer-
den, als es liier geschehen iit. Der berausgeber ist, wie Ton
Tome herein mit grosser anerkennung hervorgehoben werden
soll, der noch immer wachsenden Plautuslitteratur unermüdlich
gefolgt und hat auch in seiner eigenen hauptsächlich kritischen
thätigkeit nicht gerastet. Aber all* das neue, was sich ihm
hierdorch darbot, ist ohne jede sonderang nnd besonnene Ter-
theilnng bald im eommentare bald im anbange nnteigebraeht,
mit ^er soleben eile nnd flflebtigkeit, dass sogar ein im com-
mentare doeb gans nnstattbaftes 4eb* ein paar mal mitnnter-
läuft: zu Men. 469 und 1089. Ref. will, wie Gött. gel. Anz.
a. o. p. 1184 f. dargelegt wurde, keineswegs alles kritische
aus dem eommentare verbannen und weiss ja sehr gut, wie
dieses grade im Plautns schwer, oft £nst unmöglich ist; dass es
ftber doeb bis in einem gewissen grade gesebeben kann (nnd
in einer *für den sebnlgebraneb* bestimmten ausgäbe ebne
sw^ftl gesdieben mnss), glaubt er sowobl a. a. o. p. 118$—
1188 dureb eine menge von beispielen ans der ersten aufläge
nachgewiesen, als auch in seiner eigenen bcarbdtong des Miles
gloriosus annähernd durchgeführt zu haben. In dieser zweiten
aufläge nun braucht man nur die ersten blätter des Trinummus
mit ihren wenigen seilen text auf jeder eolumne anzusehen, um
alsbald au der flbeisengang an gelangen, dass in den anmer-
knngen dne stoffinasse (sowobl von kritiscbem material wie von
granmiatiseben, prosodiseben, metrischen subtilititen) au%ebiuft
ist, die das mass des nVthigen vielleicht um das dreifache über-
steigt. Tritt hierzu die aus der cr.sten aufläge so gut wie un-
verändert beibehaltene dürftigkeit und trockenheit in den ein-
leltungen und in allem dramaturgischen, namentlicb aber die
höchst mai^;elhafte auifassnng und darlegnng der reichen und
leblSnen spraebe des diebters (über dies alles wird nochmals
verwiesen auf Gött gel. ans. a. o. p. 1227 — 1287), so muss auch
jefat noch das gesammturtbetl dabin lauten: ftir die schule und
für gebildete freunde des dramas überhaupt ist vorlicgcudc be-
arbeitung nicht geeignet-, für philologen hingegen, die dem
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806 S04. Plantiif.
Kr. 6,
Plantns ein fiefereB Stadium widmen wollen nnd naeh einer Tm
einem tttcbtigen kritiker gearbeiteten «negabe suchen, lat sie
empfehlenswerth , nicht so sehr das dritte bändchen (wie gleich
gezeigt werden soll), wie vielmehr das erste, das sich an Kitschrs
Trin. * anschliesst, in den anmerkungen j;ar manches gute entliält
nnd die wenigsten spuren von eilfertigkeit zeigt. Von den im an*
hange gegebenen bemerknngen achliesst sich lef. bereitwillig
denen su 29, 60 £ 60, 126, ^ 147, 250, 256 ff. 851 nnd an
den meisten folgenden versen (auch dem nachtrage) an, nieht
aber denen au 88, 155, 166, 276, 491, 974 (nnd der anm. an
10); im übrigen enthält er sich hier einer genaueren besprechung
dieses vielbearbeiteten Stückes, wozu nicht nur A. Spengel's
eben erschienene, sondern auch eine andere von bewährter
band bald au erwartende ausgäbe reichliche gelegenheit bieten
werden.
IHeMenaechmi hingegen sdgen alle schwächen der Biiz*-
schen bearbeitnng. Nach der mageren Inhaltsangabe in der
einleitung (die mit einer hier durchaus unpassenden bemeiknng
über die acteintheilung p. 4 schliesst) werden auf mehreren
Seiten alle die völlig in der luft schwebenden hypothesen neuerer
Über aufi'ührungszeit und original breitgetreten, ohne die mindeste
po^tive ausbeute: es hätte also eine zeile genügt um ofifeu zu
gestehen, dass wir von beidem nichts wissen. Wie unhaltbar
Ladewig*s.auf den *nur hier vorkommenden* SovXog ftdfH^
gesttttater rttckschluss auf Foseidippos ab ver&sser des originali
(Jldviaiot?) ist, geht schon aus dem von Briz gans übersehenen
umstände hervor, dass auch im Truculentus der 'in der küche
berühmte' Cyamus (II 7, 53, vgl. 66 — 69) haussklave bei Dini-
archus ist (1. 1. 21, 25, 50), ebenso wahrscheinlich der koch
Cure, n 2 und Cario in der letzten scenc des MiL gloriosus. — Für
ebenso überflüssig hält re£ die auf Fr. Schmidt's versuch (s. den Ana.
y, p. 459 ffl) gestützte ^rollenverdieilung unter fünf sehauspielem
— Entlastung des commentars hätte in bedeutendem messe er-
langt werden kSnnen dureh stmchung der rein kritischen an-
merkungen zu 134, 186, 270, 281, 338 (von 'und hiermit' an),
358 und 1062 (metrische gestaltung verderbter verse), 468 f.,
494, 496, 505, 516, 586, 593, 596, 601, 717, 721, 854, 975,
979, 1072, 1109 und, wenigstens theilweise, zu noch
mandien versen; femer durch weglassen von unwichtigen
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Kr. e
204. Plautos.
307
beoierkungen Uber betommg und wortstellang (483^ 486, 498^
509, 523 extr. 681 extr. extr. lU89j, von überflüssigen
erklärungen (72, 77, 184 candar, 2G1, 353, ST)! munditia, 489,
604, 606 au/er, G33, 653, 658, 670, 683, 70U 'übrigens' u. s.
W., 704, 706 f., 728, 810, 838, 858, 1020, 1038) undparallel-
steUen (185, 215, 260, 805 'Ter. Andr/, 821, 851, 882, 652,
668, 691, 718, 727, 781, 761, 788 f. 818, 856, 905), m Uag
sind s. b. die Anm. m 849 und 901. — Aber an fast ebenso
Tiekn stellen feblen anmerkungen ; namentlicb wird, durch
den commentar, auch nicht eine ahuung beim leser davon wach-
gerufen, daös er einen in sprachlicher beziehung ungemein bc-
flihigten dichter vor sich habe. Und doch hätten verse wie 339
und 861 (Mmob* tMeUlulae ammuU), 442 (Imntui}^ 1054 (m pug»
nando), 780 {uManJ, 781 (logi), 877 (OteArae ar^enimiaej, 487
(tmie taiUm oeeamimj den bearbdter anflbrdeni müssen an an-
deatnngen fiber die tra^^te der deminntiva bM Plantns, Über
seine metaphoren aus dem »ee- und kriegswesen, über seine
ffraeca, seine biUl liehen ausdrücke besonders durch abstracta,
seinen einüuBS auf die archaisten. Grammatische erläutemngen
fehlen an arg. 1 tq, Mercator . . . Ei, 326 nwrabüurf 378 sine
— dum, 447 qmeqtum fadmu, 881 Mtttö» 1008 <lsn^, 1027
^hmI tno, 686 sq. d^mdu, 89 Ibblt ApoOo — omt. Als aar
phraseoloi^e der umgangsspraehe gehörig hXtten hervorgehoben
und ndt bdspielen versehen werden sollen msa gtddmm herde
^ama = per me licet 727 und 1031, s. Rost Opusc. plant. I, p.
283 sq., habet 69, aio 166 (wo Ter. Eun. 252 nicht hatte feblen
dürfen), muUtu 316, uide fiat 352, monstraui 789, Herum für
deinde 409, ignorabUmr 4k27 und 468, die synkope in Votuptarü
260, dkam 887, mm 1157 (sehr unklar), faeuiut 186, ygL
145, Mil glor. 876 L.; bei deUeitu faeü 881 hktte ddkah^n
miterwSlint werden sollen, Most 985 L. Ifil. glor. 976 L., in
895 auch Amph. 697, zu 862 jedenfalls 988, zu nowrm 526 die
erklärung 682 u. s. w. — Incorrect ist die anm. 764, sie hätte
etwa lauten müssen: 'dieselbe, der täglichen Umgangssprache an-
gehörige, variaüoQ der redensart Jacere alqm rrriiorem steht auch
Ps. 965; andere sind faeere dlqd certwn alci 243, Ps. 598 sp.,/a<;er8
algm eertim Ps. 18, 1097, Verg. Aen. III 179; vereinaelt fae
me «oiiMMM» Cist II 8, 46, faeere tUgm adenUm Ann. 48, Ter.
Haut 878 *. Schwerlieh richtig ist 778 die besiehmig der JOia
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808
804. nantaM.
Hr. B.
anf 'seine* toehter, md die erUämiig tob ^pum* 781, Mm
falseh die von kma 178, ticmbui 476 nnd ron nudo «Ii datir
1015 : es ist sicher ablat. modi und nicht auffallender als das
von Brix richtig: gefasste »aliUe 13H, welches wiederum auf einer
linie steht mit commodo oder incommoilo alicumi: CSaes. b. G.
I 35, 4 mit der «nm. Hofhian's. Zu 137 miue es in benif^
auf hoe li^ssen: * wobei er die unter dem jmOnm angengene
paOa mtagt\ am nH der liditigen bemeikimg n 150 in ftber-
einstinimQng ni kommen. Die anm. an 418 widerq[»Tieht toII-
sUndig^ der annähme einer Ittcke nach 415 nnd wäre besser
in der fassung der ersten ausgäbe geblieben. Solche detailbe-
merkungen Hessen sich noch zalilreich genug aufhäufen; vrir
müssen uns jetzt jedoch zum kritischen anhange wenden, um
ttber den nntenchied des gegebenen textes von dem der ersten
nnsgabe nrtlieilen in kdnnen. Derselbe |^ebt nebet dem tbeile
des commentars, der lueilier kitte Tersetat werden soHen, ein
trenet Mld des gegenwSrtigen aostandes der planüniseken Irritilk
in bezug auf archaische formen und hiatus. Während im Tri-
numnius sofort zu v. 10 die resultate der 'neuen plautinischen ex-
curse I.' übersichtlich mitgetheilt (doch fehlen taluetod, praed,
prod und ähnl.) und der hiat mit hülfe derselben grösstentheiis
beseitigt wurde, sogar duioh einen nom. pluralisanf ot: 589,—-
und wihrend dennoch sehen hier einielne bedenken nidit unter-
drflekt werden konnten (s. Uber verBchreibungen der eodiees sa
85 und SU 984, p. 127, Über erlaubten hiat einl. p. 19 f. sn
185 extr.), so ist in den Meuaechmi das schwanken fast überall
zu merken. Bald werden die hiatustilger in den text gesetzt
(<2 91, 190 und noch zehn mal;, bald nur in den anmer-
kungen erwähnt {d 549, 62G, 870, nom. pluralis anf 780,
928, 1158), in beiden flülen fehlen meistens aueh andere tot-
sehlige nicht. So ersehemt denn der hiat in der liauptcasur
des iambisehen sena» yor einer interpunetion bald ge-
duldet: 549, bald durch ein d gehoben: 882, desgleichen in
der diärese des trochäischen septenars : 626 und 870 gegen 797,
und letzteres neben einer anmerkung wie der zu 681, wo dieser hiat
an 24 stellen (dazu kommt noch 870) für erlaubt erklärt wird !
Bald ist der liiat in der sinnespause und beim Personenwechsel
erlaubt, su 548, bald *Ut8st es rieh nicht ausmadien, obPlantns
dnen solchen durch u&nd oder enH oder ein flickwort Teraiied,
Nr. 6.
205. PUutns.
80^
od«r für erlaubt hielt*, so 281, vgl. zu 2771 AehnHehe Un-
sicherheit zeigt sich in der beuiüheilnng der ^arcbaistiBefaen'
(sie!) form homo — oni«, zu 89, vgl. aber damit die krit. anm.,
desgl. die zu 98, 309, 903, comm. zu 488. — Zu bemerken isf
noch, daas im kritiflchen anhange nicht immer die urhebor der
g^^ebenen anm. genannt sind: so gehört z. b. die zu 160 A.
Spengel Philol. XXVn p. 840 f., die m 479 , nebet mehieren
anderen, Luche in Stndemund'e * Studien' I 1, p. 61; dass bes-
aeie leaarlen als in der ersten ausgäbe gegeben sind an nieht
wenigen stellen nach G. F. W. HttUer und anderen neueren,
von Brix selbst 228, 368, 553, 639, 1030, wogegen die Vor-
schläge zu 268, 293—303, 309, 461, 630, 758, 903 wenig
überzeugendes, jedenfalls nichts zwingendes haben.
Die sub 3 angeführte eommcntatio Langen's * de prologo '
giebt sdüiesslich Veranlassung sie mit der (davon unabhingigen)
behandlung des prologs in der Brix*schen ausgäbe zu vergleichen.
Langen ist der von fast allen früheren befolgten grundansicht
treu geblieben, dass die weitläufige erzUhlnng 17 — 76 aus ver-
schiedenen bestandtheilen zusammengesetzt sei, und sieht die
aufgäbe der kritik darin, diejenige fassung, welche der heu-
tigen stark erweiterton zu gründe liege, wiederherzustellen : diese
würde sich dann anschliessen an v. 1 — 6, die, wie seit Osann
(anaL p. 178 sq.) von allen zugegeben wird, den eingang eines
knrsen prologs gebildet haben und von gans anderer band
herrühren als die ehM lang ausgeeponnene gesehiehte vedLfln-
denden v. 7 — 16. Aus beiden fassungen (1 — 6 nebst dem
kurzen prolog, 7 — 16 nebst dem weitschweifigen) wäre denn die
heutige redaction entstanden. — Brix dagegen hat sich der ansieht
Vahlens angeschlossen, der im Rhein. Mus. XXVII (1872) p,
175, die ganze erzählung 17 — 76 einem verf. zuschreibt, dem>
selben, der 7 — 16 fabrioirte. Bef. ist geneigt auf Langen*s
seile au treten: denn audi in anderen prologen, am meisten
wohl in denen zum Amph., Hil. glor. und Poen«, sind veisclile-
dene Wasungen erkennbar, und stellen im Prol. Men. wie 23 f.
41 — 48, 51—56, 72 — 76 sind so uncrtrHglich breit und fade,
dass mau von verschiedenen seilen ihre gHnzliche oder theilweise
beseitigung verlangt hat. In den eiuzclhciton wcrdou die an-
sichten immer etwas ^ auseinandergehen (Langen scheidet a^
nach Teuffers voigange: 22 l 51—56, 72 — 76, ausserdem
Philol. Arn. yn. 2<>
810
206. Yergmns.
Nr. 6.
noeh 48—48, Tmffisl dagegen 41—44 ed. wilg.), aber die «af-
gäbe dee prindpe dflifte ein rttdoebrittin der kritiieken bebend-
lung der prologe sein. Mit recht dagegen hat Briz, nach Yahlen'e
Torgang, die überlieferte versfoige 41 — 48 gegen Ritschrs Um-
stellungen beibehalten, auch Schwabe (N. Jahrbb. f. Philol. CV
[1872] p. 404) und Langen sind daflür. Von den kritiichen
bemerkangen, die letaterer aeiner eommentatio beifügt, iit die
an 46 (Ober ßagUan^ a. fh. gegen Sebwabe) beaebtanawwHh,
die eoqjeetnr an 57 aber, gmmüttmodmm flir fa«M «Man, kann
mit dem folgenden lelativBalae yereinbar.
Die typographische ausstattnng der Menaechmi ist weit
schöner als die des Trinummus, bei aller coropression des druckes
sind doch grosse nnd deutlichkcit der lettem im texte wie in
den anmerkungen lobensverth. Nur schade, dam viele druek-
febler sie entstellen , so gleich in der einleitaag p. 2 a. 22 -r.
460 ftr 468, p. 8 a. 7 o. 6 fttr 666.
Amg. O. Jn*. £eriM.
206. Vergils Aeneide. Für den schulgebranch erl&utert
von Karl Kappes. 4 hefte. Leipzig, B. G. Teubner.
1878—75. 8.
Der verf. der neuesten erklärenden Vergil-ausgabe, von wel-
cher die Bakolika nnd Georgika bis jetat noch nicht erachieneii
sind, ist an seine an%abe niebt navoibereitet liefangetreleo.
Seit siebaehn Jabren bat K. Kappea in progiammen nnd aeit-
sebiiften aabbeiebe stellen der Aeneide anafUiriicberbeqpreehnng
nntetsogen nnd die Tonrilge nnd (bbler jener Twaibeiten neigen
sich auch in dem vorliegenden commentar, besonders ein natür-
liches gefUhl für das einfach richtige, wodurch manches von
Ladewig künstlich gedeutete seine treffende erläuterung gefunden
hat, aber auch ein gewisser mangel an schärfe in auffassnng
nnd ansdmek, weshalb der eridirnng jene sehlagenda klliae,
wie wir sie in Wagners kleiner ansgabe finden, dnrehans ab-
geht Das Torwort des beransgebers ▼erbreitet sich Über die
gesiehtipnnkte, weldie die bearbeitnng geleitet haben; ea limt
jedoch manchen bedenken räum. Zwar muss die angegebene be-
stimmung der ansgabe beifall finden, dass sie nämlich 'eine
umfänglichere lectüre erleichtem soll, ohne der beqnemlichkeit
and Oberflächlichkeit yorschnb an leisten*. Aber es schdnt, dass
Nr, 6.
206. Vergüias.
311
in manchen aumerkungen , namentlich in begriffserklärnngen
sogar ein gefährliches beispiel der Oberflächlichkeit gegeben,
dass aber yielfach im commentar eine erleichterung des verständ-
nisses Tsmusst werde, wo dieselbe, ohne * dem lebendigen uater-
liuht Tonogidfen*, oft nur dnreh «ndentong der eonstmetion
gegeben werden konnte nnd, wie die meinonggverBchiedenheit
der eiUlrer eelbit bewdeC, eogar nraaete. ünbegreiflieh ist ee»
daaa *Tergleicbende Terweianngen, welelie weeenfHeh rar evkennt"
niss der eigenthümlichkeit des antors beitragen', anfangs fast
gar nicht, in den späteren büchem höchst selten gegeben werden;
ebenso unbegreiflich die motivirong dieses Verfahrens mit der
^ erfahmng, dass dieselben von wenigen sehttlem benutzt werden*;
denn es Hast sieh doch nicht erwarten, daae die hinfig voikoin*
inende, gnm aUgemeine hlnwelanng *wgl. gramm.* von meh-
reren beachtet wird. Wenn aber derlehrer den nacfaweis fordert,
so sehlagen die sehlller jene dtate so gut nach, als die abschnitte
ihrer schulgrammatik. * Verweisungen auf andre, als dem schttler
geläufige classiker' hat der herausgeber mit recht verschmäht;
dagegen konnten nachahmungen bei Ovidius namentlich in den
bekanntesten Metamorphosen, welche die schüler früher als ihren
Vergil sn leaen pflegen, nnd mnssten die mnstetsteUen der JOIas
und Odysiee, ohne deren fcenntniss die rechte wUidigong der
naehbüdnngen in der Aenelde nicht mUglich ist, im ausgedehn-
testen naaase beieiehnet werden. Die allgemeinen redensarten
des Vorwortes Uber die textesgesCaltmig der Torliegenden ans^
gäbe geben von dem verfahren des hgs. keine Vorstellung. Es
muss daher bemerkt werden, dass von dem Ribbeck'schcn texte,
wie es scheint, nur aus conservativen rücksichten abgewichen
worden ist. 8o ist im ersten und sweiten buche, worauf sich
die folgenden ^nielbemertnngen beschrMnken sollen, dieBibbeok-
selie nrnsteUnng toh I 474—478 naeh 479—488 nnterblieben ;
dno leifihen der Itfcke nach I 550 fehlt; I 188, 867 i, 426,
711-->714, 755 f., 1145, 76, 749, 775 sind nicht eingeldaaunert,
was man höchstens I 426, U 76. 775 misbilligen dürfte. Auch
die sonstigen discrepanzen zeigen meist eine tactvolle entschei-
dung*, so steht mit recht I 224 dupiciens; 237 polUcitus\ 817
Hebrum\ 86aemiM; 396 cflpta« «faqMdars; 427 äUatheatriloeaiU\
455 Mür is; 505 flMdio; 550 orvogas; 668 miquaei H 75 quid"
«s /M; 105 oaMMw; 546 sl; 55S somosi Jossa; 699 lul»; 788
20*
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S12
206. Vergilius.
Xr. 6.
fatone. Dagegen Terdient Bibbecks leBart den ronrag I 211
dcripiwnt statt (lin'jnuut; 341^ auri statt Offri Iii umbra€ statt
umbra-^ 518 cunclis statt cuncti 670 nunc statt Auuc; II 349
auderUem statt amlendi] 616 Z»m&o statt m'mio; 691 auj^ursicm
statt auxüium. Von den abweichungen in der interpimcti<m sind
die II 2—6 und vielleicht «nch I 126 sn billigen, während II
350 und 554 Bibbeck du riebtige getroffen hat Dais Kappes
an Bibbedu tezt mit nnrecht sieh angeschlossen, IXsst idch nur
von einer stelle behaupten, 1116 wo aMam statt Siam im texte
stellt. Diese andeutungen, bei welchen die rücksicht anf kürze
beweis und Widerlegung nicht gestattete, mögen zur kennzeich-
nung der kritischen methode des hgs. geniigen. In der Ortho-
graphie «eht Kappes die geläufige Schreibweise vor; er schreibt
daher u nach «, während Bibbeck vo durchgeführt hat, ebenso
^ statt eu\ er setrt « nach t», während Bibbeck eonyerawto
oder «Bsrtae sehr^bt, nnd meidet die alterthllmliehen formen;
ineonseqnent erscheint die assimilation , die gew^nlich andi
gegen Kibbecks Vorgang in anwendung kommt, bisweilen ver-
nachlässigt, z. b. I 301, II 303, 328; auffallend steht I 112
und 172 arena, während 540 harena geschrieben ist. Die inter-
punction ist im ganzen spärlicher, nur ausnahmsweise reichlicher
als bei Bibbeck. Für das richtige * verständniss der composi-
tion* sacht der hg. besonders sn wirken; nm so anilallender er-
schdnt es, dass derselbe eine dnleitong rar orientierong fiber
das leben des dichters nnd seine werke dem commentar yorans-
zuschicken nnterlassen hat. Hier konnte z. b. über die abge-
brochenen vcrse der Aciicidc eine erläuterung dargeboten werden,
die dem mündlichen Unterricht nicht vorgegriffen liabeii würde.
So aber begegnet der schüler im ersten hefte bei Kappes etwa
20 abgebrochenen Teilen, ohne Über dieselben irgendwie rom
heransgeber belehrt an werden. Auch manches andere eharak-
teristisehe konnte in der einleitong angedentet werden, was rieh
dann in den noten weiter ansfthren Hess, s. b. fiber yenras hy-
permetri, wie tSe I 882, II 745 erscheinen, ohne dass auch nnr
das ominöse 'vergl. grnnim.' dem schüler einen wink ^'äbe. Zu
1 453 f. lustrat dum sinyula tcmplo reginam opperiens^ was mit
389 nicht stimmt, wo Venus dem Aoneas geboten hatte: te rs-
Ifinae ad Undna perjer (also nicht ad Umpbm), giebt Kappes die
anmerkung: * derartige poetische licensen dürfen beim dichter
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Nr. 6.
206. VergiUas.
818
nicht scharf genommen worden Andere werden solclic wider-
spräche nicht liceozen nennen, sondern dieselben als unstatthaft
erklären, und werdra sie um so schärfer beachten und zusam-
nenstellen, da sie etwas charakteristisches in der Aeneide sind,
man mag hierin, wie es nach den jüngsten erörtenmgen nm
Sehenkl und Wendtland unzweifelhaft in betreff der abgebro-
chenen verse amnmebmen ist, spuren des mangels an rollendung
der Aeneide oder, was hier das richtige sein dürfte, eine scliwiicho
K de» dichters erkennen. Denn so gelungen der entwurf der com-
position im grossen ist, so hat doch die peinliche Sorgfalt In der
Ikusmalung des details den dichter nicht selten vergessen lassen,
welche beleuchtnng über sein tablean im ganzen ausgebreitet
ist, 80 dass er im einzelnen lichter aufgesetzt hat, wo es der
Schattierung bedurfte. War es eine belle mondnaeht, in welcher
Troia eingenommen wurde, oder nicht? Die neueren erklftrer
beantworten die frage verschieden; Ladewig hebt hervor, dass
Vergil dem nachhomerischen epos (genauer der *IXiag ^i/ou des
Xteschesi folge, nach welchem vollmond gewesen sei-, doch werde
dieser zeitweise durch wölken verhüllt. Nauck erinnert daran,
dass nach II d60 nur noch die dunkelheit der nacht hervorge-
beben werde. Wagner sagt: Nüi VirgOiim patvm in ea
re «onfütMss puUneri§, diemubim erü hmam miMute mMva obdaß*
tarn fuiste, Kappes stimmt in der auffassung mit Weidner fiber-
ein, wenn er zu 360 bemerkt, die dunkeln schatten seien das
bild der schwarzen nacht inmitten des leuchtenden mondscheins.
Aber zu 420 gesteht er zu, dass der dichter den mondschein
vergessen habe. Man vergleiche nur unbefangen II 250 ruU
Oeeano nox, 360 «os olra, 397 per eaeeam noetm, 420 obtewra
ftoeU, 621 apiuU noeti$ umMt, 725 opaca loeonm: BO wird
man nicht zweifeln, das» dem dichter eme finstere nacht vof^
geschwebt habe; damit stimmt es auch, wenn es 590 von der
erscheinung der Venus beisst : pura per noetem in hiee refideity und
weuu 5G0 steht ilarU claram incendia lucem; am deutlichsten aber
zeigt 312 Stgea igni freta lata relucent, dass tiefes dunkel ge-
dacht ist; denn wäre das meer draussen vom monde beleuchtet,
so könnte ea nicht den glänz des fernen brandes spiegeln. Be-
trachtet man nun neben diesen stellen 255 taeitae per amiea ei-
lenUa Imms ulid 840 oblaH per kutam^ so bldbt, wenn man aus-
legen, lucbt. unterlegen wül, nichts Übrig als das. gestVadniia
L^iyiu^cü Ly Google
206. Vei|;iUai,
Nr. 6
Wagners: Virgäium parum tibi in ea re eonttUUte. Wir verlan-
gen nicht von Vergil, dass er, wie ein modemer dichter gethan
haben würde , den gegensatz zwischen dem bleichen , BtiUen
mondlicht und dem rotheoi flackernden fouerachein effectvoll aus-
beutei aber wir setaea ▼onus, daw er beBtimmt angedeatet
hfttle, wenn ytnt leiner phantaiie der freimdlidie mond dnreli
jagende wölken Terdnnkelt worden wlte. Eine andere inoon-
seqneni dee diehten, die rieh jedoeh nnr avf awei etellen be-
sieht, sucht Kappee wegmdenteln. Sinon hat II 134 erzählt:
vincula rupi, und 146 f. iubet Priamiu manictu atque arta levari
vincla. Zu letzterer etelle sagt Kappes, hier seien es die fesseln,
mit denen an den bänden Sinon entronnen sei , dort sei es die
geikogenschaft, ana der er sich am altar davon loemache. Dieae
dentnag iet ebenio wiUkttrlich, wie wenn jemand 184 e<wwfa,
weil 146 «MHMMe genannt aind, ala p^dione yeHrtekea wollte;
richtig ist ee, den Widerspruch einikeh an eooatatiien. Daa
gleiche gilt vielleicht von H 67 nnd 188 , jedenfalls aber von
den widersprechenden angaben des dichte rs über das material
des hölzernen roßses, worüber Kappes sich ausscliweigt, während
Nauck glaublich zu machen sucht, die einzelnen theile seien
ans venchiedenem bolae gezimmert gewesen. Aber damit lAsat
riebawar 258 pki»a elmutra erkUbren; dagegen bleibt 16 i'afwwf
oMtf cotkm mit 112 frvUSaa sewtfsafais ac$rmk nnd 186 roftorte
tmUw unvereinbar, nnd als der dichter 281 Merwa robmr nnd
260 MM robore schrieb, dachte er gewiss nnr an 186 nnd hatte
das 16 und 112 gesagte vergessen. — Ein anderes wichtiges
moment für die erklärung des Vergil ist die beobachtung der
alliteration , die zwar der lateinischen spräche überhaupt und
den rttmischen dichtem besonders der älteren seit sehr geläufig,
unter den dichtem der augusteischen periode aber namentlich
von Veigü mit voriiebe nnd in weitestem msssse angewendet
i^ Sehenkl beaieht I 65 £ OK indifiMß» magtio «na sii-siws
momUt dretm elmutra frtmmd im hinbÜck anf Lneret VI 197
nnd Val. Fl. I 596 montis zu claustra\ aber die alliteration
zeigt, dass die worte magno cum murmure montis zusammenge-
hören wie im folgenden vers circum clausa , vgl. 124 magno
wu$eeri murmure. Auch 117 spricht schon die alliteration fUr
die Bibbeck*sche Schreibung esrat asgasus esrlss^ die aneb Lade-
wig vwgeac^gen hat, wihrend Kappee mit Hanpt nnd Wagner
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Nr. 6.
206. VergiUus.
816
rertex schreibt. Obscbon aber in den ersten 200 versen des
ersten bucbs der Aeneide etwa dreissig beispiele der alliteration
begegnen, empfängt der aohüler ans der Schulausgabe von Kappes
keiBA «ndeatiiiig darüber; and doeh liesaen eich einigpe eigeb-
nisse noefa heute lehneichen «ntenmchiiiig toii Nike in ein-
ftehster weise mitdieflen. Von den controversen stellen der
beiden eitlen bflefaer hat Kappes in einem anhang etwa 40 be-
sprochen, die meisten treflfend, manche, wie schon oben sn I
211, 518, 670; II 616, 691 bemerkt ist, nicht überzeugend,
andere wenigstens nicht genügend. So lässt das zur erklärung
der schwierigen stelle I 398 — 401 im aohang wie in den noten
heigebiaehto die eigentlichen aporien gans nnberflhrt; tiber die
frage, ob awisehen 896 ond 400 eine chiastiiehe oderanaphori-
sehe leeponskm itattÜndet, wie sich die mit «t ond htmd oUtor
eingeleiteten yerse 897 nnd 899 Teihalten, findet der leser beim
hg. keine antwort, sondern die wohlfeile frage: 'welches ist das
Urtiiun comparationis ^ welches sind die verglichenen theile?*
Aber die frage ist nicht treffend , denn eö handelt sich hier
nicht um eine metapher oder vergleichnng , sondern um vorbe-
4mP^ug nnd eiAUlnng. Noch einer stelle soll hier gedacht
werden« in weldier hg. die dentmg veifelilt in haben seheint.
I 8 ist das neneidinge ▼<» Biiuens nnd SehenU flbeielnstimmend
Terworfene wasiwn lauo von Kappes mit recht beibehalten wor-
den; aber die sn wMMn gegebene eiUlmng enthiflt irriges.
Mit unrecht wird eine disjunction angenommen, als ob die Muse
in der beantwortung der frage quo numine laeso quidve dolens
n^na deum virum impulerü das numen laesum verneine, das tUdere
b^she. Anf eine solche antwort war die frage gar nicht an>
gelegt, sonst müsste sie lanten: «Iras» mmtM iae$o a» doltn*
(ntteio ^pdd) imguAerk; denn ee streift an die bedentang von gne»
wie aneh ans der note von K^pes an II 87 eiriehtUeh ist
Uebeihanpt wird das mmm lamm nnd doUrB nicht in frage
gestellt, sondern, indem dies vorausgesetzt ist, nur die veran-
lassung des ersten und das object des letzten. Numen aber be-
zeichnet allerdings den ' wink als ausdruck des willens * , dies
muss jedoch nicht * befehl ' heissen , sondern kann auch den
willen, wie er sich in stillem walten (iendUgtm /aiHtique 18) mut^
prigt, bedenten. Die frage des dichten nnn quod humü mtmem
Uumm «d, beantwortet die Mnse (17—22) so: der wflle, dasa
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816
S06. TergflioB.
Nr. 6.'
KArdiago regmm g$Mm sd, ift verletBt dweh die befllrehtaii^
(mttMmä 33) deuen, was die Pafeen, wie Inno gekört Iiat (20),
gegen Karthago spinnen (22). Die frage quidve dolens löst die
Muse (24 — 28) durch die hinweisung auf schmerzlich empfun-
dene (25 dolores) begebenheiten, deren Juno gedenkt (memor 23).
Hiemit dürfte auch das vom hg. zu 12 — 83 bemerkte erledigt
Bein. Der dieser besprechnng bemessene rsnm gestattet nicht,
weitere punkte in IdmÜcher weiM sn eiOrtem. Es rrieht hin
kan anmdenten, dass sn den stellen^ an denen dne eriftnterun^
▼ennisst wiid, I 6 muU (vgl. 19, 235), 7 ptUru, 9 rohere (TgL
240), 36 mb (vgl. 56 eiretm\ 128 wo die znfHUige oder beab- *
ßichtif^te häufung desselben vocals auffällt, 133 caelum terramqtie,
266 JitUulis sulactis (casus), 292 cana Vesta (vgl. V 744), 370
talibus (vgl. 559) u. s. w. gehören; dass unrichtige noten z. b.
zu I 164 f., 195 eadia (dativ), 237 poüicüua (vgl. 202, 367),
246 prünip§mn (partidp), 828 tegmme (ygl. Madvig, Kleine phüol.
Schriften p. 414 ü) gegeben werden, endEeh dass manche an-
merkongen sweiÜBlhaft, manche nnndthig erscheinen. Betaenwir
hinan, dass vielfach. die fkssung der erlHutemngen salopp ge-
nannt werden muss ; dass dasjenige, was der meister K. W. ELrüger
Ökonomie eines cummcntars genannt hat, sehr oft (z. b. I 16
und 617, n 4 und 88) vernachlässigt ist, dass auch der druck
weniger corrcct ist, als es in Teubner'schen verlagswerken der
fall au sein pflegt (vgl. i. b. II 186, 422, wo text nnd notsn
einander widersprechen): so ergiebt dch, dass die schnlanvgabe
▼on Kappee dnrehgreifiBnder eorrectnr bedarf. Dass sie eolcher
emeuerung auch würdig sei, wird hiemit ausdrücklich an-
erkannt.
207. Dr. liartung. Römische Auxiliartruppen am Rhein.
Zweiter theil. Hammelburg 1875. liiUer'scke buchdrucker^.
4. 27 8.
Der verf. sucht in vorliegender abhandlung, welche den
«weiten theil und damit den schlnss der oben V» 8, p. 411 f.
angesagten sehiift bildet, nachznweiBen, weldie römische aazüi-'
artmppen in der aeit von Tngan bis an den dreissig tjrannen
am Bhein gestanden haben. Er aerlegt dimen aeitramn in die
beiden abschnitte von liadrian's thronbesteigung bis zur been-
diguug des Markomanneakrieges (p. 1 — 14) und von da bis zu
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I
Nr. 6. 208. Bbmiflche alterthttmer. 317
den dreissig tyrannen (p. 14 — 21). Jedem abschnitte schickt
er eine kurze übersieht über diejenigen Verhältnisse des römi-
schen reiches voraus, welche militärische dislocationen veranlaaeeii
konnten, bestimmt d«raaf den bestand des rOmischen beeree so-
wohl in Ober- «b medergennanien «n legionen, und geht dann
mn der band der insehriften nnd nuHtKrdiplome an die VSmmg
seiner anfgabe, die ihm irohl gelungen ist. Am ende jedes ab-
schnittes giebt er eine übersieht seiner resiiltato und am Schlüsse
des ganzen ein alphabetisches verzeichniss siimmtlicher wiihronJ
der in beiden abhandlungen besprocheuea periodeu iu G^rmauieu
nachweisbaren Alen, Cohorten nnd NnmerL
208. Anton Linsmayer. Der trinmpbzng desGeima-
niens. Hflnchen. Lindaner 1875. 8. 89 ,s.
In dieser sehrift hat der verf. die beiden ansfilhrlieheren
beridite, welche wir über den trinmphzug des Ctermanicas im
j. 17 n. CJhr. haben, einer eingehenden nnd grändlichen Unter-
suchung unterzogen, um darzuthuu, dass die gcmahliu nnd der
söhn des deutschen freiheitshclden Arminius jenen triumphzug
des römischen feldheru nicht geziert haben. Während nämlich
Tacitos Ann. II, 41 einiSMh überliefert: «Mto spciia, eqplM»,
tmuUaera wwitHim, ßumimm, prodiarum, nnd nnr ansngeben
weiss, dass die angen der msehaner sich Tomehmlieh anf die
herrliehe gestalt des triumphierenden nnd seine fünf kinder
richteten, von merkwürdigen gefangenen aber (vgl. Ann. I, 57)
nichts en^'Uhnt, erzählt uns Strabo VII, p. 21)2 f. von dem über-
aus glänzenden triumphzug des Germanicus, bei welchem Segi-
mund des Segestes söhn, Thusnelda die tochter des Segestes
nnd gemahlin des Axminins mit ihrem dre^ährigen söhne Tha-
melikns und andeie Tomehme Germanen im trinmph an%eführt
worden mobil J>er vert weist anf die Tersehiedenen irrthümer
ISn^ welche sich bei Strabo finden, fragt wie dem nm dieselbe
seit in Eleinaaien sehreibenden geographen seine naehrichten
zugekommen seien, und scbllesst, dass er nur unzuverlässige münd--
liehe naehrichten orbalten habe. Gegen die annähme, Tacitus
habe bei seiner kUrze die angabo der im triumph aufgeführten
gefangenen als minder erheblich bei seite gelassen, bemerkt der
▼erf., dass es ein schrdendes unrecht gewesen wire, wenn die-
Jemgen, denen man Torher v»ccbmiia$ sngesichert (Tae. Ann.
316
209. Faeda^^ Nr. 6
I, 58), aufgeftthrt worden wären, und dass eine solche treulosigkeit
Tacitus, der am triumphe selber mäkelt, kaum ungerügt gelassen
IiMtto. Ferner wird darauf bingewieaen , ^ dass die läge jener
wwa&dten des Segeates, nachdem Omen achuts und volle Scho-
nung gewihrt worden, nioht der art gewesen sei, daaa sie hn
triumphe an%elllbrt oder von Taeitos sn den gefimgenen g»-
leehnet werden konnten. Wer die weitere ansflUimng dieser
und anderer begründungen liest, wird den heweis e« tOemUo
bei Tacitus nicht als so unbegründet finden, wie er beim ersten
anblick scheinen mag und jedenfalls die Überzeugung gewinnen,
dass der bericht des Strabo an und für sich nieht als eine ge-
hörig beglaubigte thataache gelten könne.
Die Schrift ist ebenso von patriotiachem wie von wiasen-
sehaftUehem geiate getragen nnd wie aieh's gebflhrt, snr ent-
hSllungsfeier des Hemann-denkmals im Tentohnrger wald ge-
widmet W.
209. lligher scbools and universities in Grermany, by
Matthew Arnold. London, Macmillaa and Co. 1874. 8^.
(LXXXVm nnd 270 a.).
Wir Deutschen haben uns mit recht gewöhnt, anf das
nriheil der Englinder Uber sweekmissighdt nnd nnBweekni&-
ssigkeit Ötfontlieher institntionen Dentsehlanda tSxt gani beson-
deres gewicht zu legen, und so wird auch der leser mit In-
teresse den sachkundigen ausfJihrungen von M. Arnold über
das höhere schul- und Universitätswesen Deutschlands folgen,
wie dieselben in dem oben genannten, elegant ausgestatteten
nnd sachgemäss styltnrten weik vorliegen. Dieses ist im we-
sentlichen eine ansngartige iweite anflage von dea verfii. weric:
Moot» amd UmoerMt an lAa Omtinmü^ daa im jähre 1868 ver-
Öffimtlieht war. Indem der vtr. in dieser aweiten anflage allea
dasjenige fortliess, was nicht auf das deutsche nnterrichtswesen
bezug bat, hat er noch schroffer als in der ersten aufläge die
Vorzüge des deutschen unterrichtswesens anerkannt, welches er
mit winzigen ausnahmen als erstrebenswerthes vorbild für die
der reform bedürftigen nnterrichtsyerhältnisse Englands hinstellt.
Leider hat der Terf., welcher im jähre 1865 im anftrmge der
Schoob Bnquirfß ComaiMweaarf nngefthr sieben monate lang den
eontinent bereiste, ftr diese iw^ anflage s^es werke k^ne
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Nr. 6.
209. Paedagogik.
319
neue Studienreise nach DeutBchland unternommen, und so kommt
€0, dasB einzelne irrthümer aus der enten an6age stehen geblie-
ben rind, welehe bei ementem betach der dentBchen bttberen
lebranataUen Tom Teif. toh ielbat wttrden TerbesMrt worden
teitt. Auf der andern eeite !et in Denfieblands lebvlwesen eelbet
während des letzten decenninms bekanntlich durch unbesonnene
näbrung des materialistischen banges einer durch glückliche kriege
verwöhnten masse gar manche bedenkliche neuerung versucht
worden, so dass wir zuweilen über das unbedingte lob errötben
milisen, welches der verf., von seiner aniehannng von 1865 her»
nnieren bttberen sebnlen lollt
Nack einer, fllr den dentwiben leser weniger feMelnden,
etwas langatbmigen Tonrede, in welcber der Ter£ flbr erriehtang
dner katiioliflehen rndversitSt in .dem toh den EnglXndem stief-
mütterlich behandelten Irland plaidirt, geht er an seine eigent-
liche aufgäbe: die Schilderung der deutschen schnlverhältnisse,
indem er £sst ausschliesslich Norddeutschland, spezieller die alt-
prenssischon provinzen berücksichtigt. Bedauerlich ist es, dass
der ybtL (ygl. besonders p. 72) noch das iniwiscben Tenltete
prüfongsreglement ftr die candidaten des böberen sebnlamte
seiner schildening an gmnde legt, statt Ton dem am 12. deiem-
ber 1866 erlassenen, viel besprochenen nnd yiel befeindeten,
jetst in Prenssen und Elsass-Lothringen gültigen reglement aus-
zugehen und über dessen einzelbestimmungen ein begründetes
urtheil abzugeben. — Was der verf. p. 116 von dem verhält-
Ttiammii—ig geringen talent deutscher schüler im lateinschreiben
gegenflber der grOsseien gewandtheit von Franzosen nnd selbst
▼on EnglXndem bemerkt^ ist l^der dnrcbans riebtig; er würde
dieselbe bemerknng aneb im modernen Italien liaben madien
können. Bei den modernen romanischen TOlkem erklirt dch
die grössere gewandtheit im lateinschreiben durch die nähere
Verwandtschaft der muttersprache der schreibenden mit dem
lateinischen idiom. Dazu kommt aber noch, dass in Deutschland
der dnn für formale gewandtheit im mündlichen und schriftli-
dien gebraneb der lateinischen spräche in bedauerlicher weise
grade in jüngster seit abgenommen bat; soll es doch selbst mit-
gUeder pbilosopbiseber feeoltäten geben, die es beqnem finden,
den BcbfifiiliQhen gebraneb der laleiniseiien spiadie ttberbmipt
als einen veralttten Standpunkt «t beaeiehnenl Ein bmc]itiiell
320
209. Paedagogik.
Nr. 6..
der promotionsscbrifiten einiger deutscher uuiversitäten zeigt die
erbäimlichkeit bis zu dem grade von Schamlosigkeit Iierabge-
rankoa, dnw man sogar in themen, die die klassische phiiologie
nahe etrdfen, wie in auf die alte giieehiBolie und lOmisehe ge-
aehichte beiiigliehen themen, die deatMhe spTache angewandt
findet — Am scUusb Ton eap. VI hilt der yerf. mit recht die
realschule erster Ordnung für im wesentlichen verfehlt; seine
darauf bezüglichen benu'rkmi^'cn sind durchaus beachtcnswcrth ;
die vom vfr. im cap. VJI ein plohlene Verbindung von gymnabial-
nnd real-fltudien bietet praktisch zum theil Schwierigkeiten fiir die
ansftihrung; das eine aber ist allerdings festzohalten, dass nichts
verderblicheies gedacht werden kann, als wenn man die mSnn-
liehe Jugend der besten gesellschaftsklassen schon in den frohen
Stadien ihrer entwiddnng in swei einander nieht mehr verste-
hende messen thdkn wollte, wovon die eine nur hnmanistiscbey
die andere nur realistische bildungselemcnte iu bich autiialnm-.
Eine solclie toUheit würde schliesslich zu einer vollkommenen
auÜösong der besseren gesellschaft hinführen müssen, da die zwei
massen gegenseitig der anderen wünsche und streben nicht fassen,
ihnen also auch nicht gerecht werden könnten.
Bedenklich ist es, dass der Ter£ (nach p. 227) ftr die Ju-
risten kenntniss des griechischen nicht au fordern scheint. Un-
sere deutsche juristische Jugend folgt leider dem safae Cfraeea
non leguntur bis zu dem grade, dass gar viele nieht im stände
sind, neben Justinians lateinischem Corpus iuris die Basiliken
einzusehen und zur verglcichung heranzuziehen; aber solche
jämmerliche wirthschaft soll man eben beseitigen, nicht vollends
reglementsmässig sanctioniren. — Einspruch mtissen wir endlich
auch gegen den (p. 241) vom verfl ausgesprochenen wünsch
erheben, es miichten in England, wo nicht eine volle universitttt
erreichbar sei, ein paar &eultäten eingerichtet werden. Der
Student soll sich eben nicht als angehöriger einer fachschulc
fühlen, er soll die gelegeuheit haben, während seiner speci-
ellen fachstudien auch in anderen facultätcu gepflegte wisscn-
schai'ten wenigstens in ihren allgemeinen umrissen zu studixen.
210. T^yavdM (af/««ura* Neugriechische Volkslieder mit
einleitung, oommentar und gloisar. Yondr. Alois Luhe r. Im.
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f
Nr. '6. 210. Neugriechische poesie. 321
Programm des k. k. staatsgymnasiams in Salzbarg 1874.
25—85 8.
Eine arbeit, bei der mehr der wille, als die kräftc zu loben
sind. Sie mag ihren SEweck, gebildeten laien und schalem der
obem gymnamalklaasen eine nngefShie yerstellang vom nengiie-
ehiechen an geben, wohl erfilllen; aber die answahl ist doch
allen dtirfrig , nur zwölf yolkslieder (tezt nach Passow). Bas
glossar ist recht flcissig gearbeitet, doch waren die hilfsmittel
des verfs. allzu beschränkt, üeber das 'treffliche werk' von
Mullach, das den grammatischen auseinandersetzuugen zu gründe
gelegt ist, denken andere anders. Die auseinandersetzung auf
p. 70 über Xt/iigt gegen Passow ist wohl billigenswerth, dagegen
was die verhindong Ton miyttitm nayutvüt mit mfri Jiiruffog
mjywfM p. 78 hetriffti geben wir dem verf. an bedenken, erstens
dass vwayim oder vita/atvw im mittelgrieehisehen wirUieh nach-
weisbar ist (z. b. Flor, nnd Platziafl. 38 vnayatvovctv Imber.
nnd Margar. üOG vnayaiyH, Apollon. 235 vnu ^ Imb. 418 va
vJiafxiVy Kovyx. 34 vndytvavy 98 vjtay^tovv, 267 ug vnaytvtüfAtVy
783 inuyatvi^y 1151 vuay^rav), und dass zweitens der nach weis,
dass miyvvfn Ifijyuaog Trrjij (was zn diesen gar nicht gehört)
*eben£slls den begriff der bewegnng in sich enthalten*, doch wohl
einigermassen schwierig sein dOxflte.
QiuUm Meyer.
211. Koniödiaiiten-Fahrten. Erinnerungen und Studien
von Karoline Bauer. Herausgegeben von Arnold Wellmer.
Mit einem portrait der Verfasserin. 8. Berlin. 1875. Verlag
der königl. geheimen ober - bof - buchdmckereL (B. y. Decker).
XTiin und 421 s. — 7 mk. 50 pf.
Dies buch schliesst sich als eine fortsetrang an das tou
nns im Phü. Ana. IV, 8, p .420 angezeigte an, nnd halten wir
nns dieser anzeige wegen fiir verpflichtet anch über dies nene
in der kürze zu berichten, obgleicli sein inhalt von dem des
ersteren sich sehr unterscheidet , und deshalb uns ferner liegt.
Denn dies neue handelt theüs von bedeutenden, mit der deut-
schen btihne seit dem vorigen Jahrhundert in Verbindung ste-
henden Persönlichkeiten, iheils von meist den höchsten und hö-
heren stünden angehörenden mttnnem und frauen, welche der
vriin. auf ihren reisen bekannt geworden, wie die grllfin Lnz-
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322
211. Biographie.
Nr. 6.
bürg, eine der geliebten Napoleons I., die lady Ellenborough,
die gräfin Narischkin und ihr verhältniss zu kaiser Alexander
von Russlandf Friedrich Wilhelm III. und dessen geheimsekretair
Timm, die königin Caroline von England, gcmahlin Georgs IV.,
IL s. w. Daher wtiaste ich denn ans dem bereidie dM in der
ersten anitige bespfoehenen itoteaach nur sehr wenig m ver-
aekhnen: so den sehanspieler Jenmann (p. 198) wegen der ait
nnd wdse, wie er sich der feinen anwpraehe dee franigeiediem
m bemächtigen wossto: Ibnlidi demDemotthenes nahm er bdm
sprechen 12 — 14 knocken von kalbsfilssen in den mund, eine
ftnsserst schmerzhafte Operation: ferner wie derselbe (p. 192)
mimik studiert hat; auch sind die bemerkungen p. 182 Uber
die grOsse der bUhne, die an Tieck erinnern, ftir daa athenische
üieater m beachten; endlich p. 100 nach ichildening dee rei^
kehra mit Friedrieh Wilhehn m. die werte: *kllngt das nidit
ein wenig anders als in den seandalsttehtigen tagebflebem dee
herm Ycn. Vamhagen?*.
Studien hat die vrfin. das buch genannt, weil über die
geschichtc des theaters in Hamburg und den kreis Schröders,
über Leipzig und die Neuberin so wie über Göthens aufenthalt
daselbst, Uber die Weimar'sche truppe an Göthens zeit, über den
sg. theatergrafen von Hahn nnd anderes vor der seit der yrfin.
liegende de rieh ansflIhrHeh anslMsst. TJeberaU aber sowohl in
den eigenen erlebnissen wie In denen anderer. In der gegenwari
wie In der yergangenhrit Terrftth rieh In der daistellung eine
äusserst lebendige phantasie , welche die yrfin. beOlhigt , sich
völlig in die denkweise und läge der zn schildernden Zeiten
und personen zu versetzen und somit das was sie schreibt selbst
beim schreiben wieder au durchleben: dadurch und wegen dea
IlbersU als gmndlage erscheinenden edlen sittlichen geAUUs yer-
bonden mit beherrschnng der spräche werden die schildenmgen
der Trfin. wirklich yortreffllch. Und somit empfehle Ich nament-
lieh denen, die, mit mir gleichaltrig, in Ihren jungen Jahren
ans liebe zur knnst das theater fleissig besucht, später aber aus
irgend gründen diesen genuss entbehrt haben, die lectüre dieses
buchs : sie werden dabei oft auf eine anmuthige weise in die schöne
seit der nach idealen strebenden jagend anrückversetst werden.
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Nr. 6.
Theaes.
823
O. Lwftußätwg quaestiones cbronologicae de rebus Parthicis Ar-
meniisqiM % IWto in U. XI— XVI «b ezo. d. A. enarmtit. Diu. bi-
storica quam ... in universitate Fridericia Guilelmia Bbenana • • •
d. XIV m. Aüf^. a. MDCCCLXXV defendet: II. de rebus parthi eis qnae
tradidit Josephus minoris facienda sunt qaam quae Tacitus: III. Dio
quin in particula biatoriae Partbicae LXII, 19—23 non ezTacito ipso
baoterit, verum ex aliis bistoricis, qmbiiii et Tkeitna ubim eil, non
dnbito: V. Tac. Genn. 35 verba: plunmuni virorum equorumqus spuria
babenda sunt: VI. Tac. Agric. 13 pro velox inggnü, mobitia po§mi§$t»
tiats legendum est: velox . . . poeniientia,
O. Loudkk§, de titalit aliquot Atticis qoMifioiiesbiitoricM. IKm.
inanp. quam ... in universitate Friderioia Guilelmia Rhenana . • .
d. XXII m. Januar a. MDCCCLXXVI . . . defendet: 1. Aristophanis
et Nubes et Acbamenses alterius nec tarnen absolutae retractationis
indicia prae se ferant. Iteram entern doeta est nentra. — II. Clitar-
chus de Alexandre bistorias post a. 304 a. Ch. n. condidit. Cf. Arrian«
Anab. VI, 11, 8. - III. Scripsit Pomp. Mela III, 5,8 p. 72 ed. Par-
they : ultra Csispium sinum quidnam esset ambiguum aliquamdiu fuit,
I n d i a e n e (idemne codd.) Oceanus an tellos infecta frigoribus siue am-
bitn ae eine fine inroiecta. Sed pvaeter pbjrsicos Homeromqne [qni]
Universum orbem mari circurafusum esse dixit (codd. dixerunt) Corne-
lius Nepos et ctr. — IV. CoUegis a prytania recedentibus Miltiadem
in pugna Maratbouia principatum tenuiäse Pbilaidarum inventum est.
— V. Aeeebjli frg. 895 Kanek. ita fere legendnm eet: AUn^nt •t«nr
nQo{ y6t99 »s»ra» nyadf. — VI. Snpplendum est C. I. A. 227 frg. 5
8 //«(»[TTwpittimi], 238,11 V. 12 '^[«rwxiji'orj, 239, II v. 12 [Ttytdtoi], v.
13 [KtayoiUj. 15 r^lwn#xo»'KiJfl»o»], 257, I v. 39 IJ[X9Vf^l — VII.
Herodotufl vin, 85 JaXa^lyos, non 'SUv^ih;, scripsit. Nam hoc ri
scripsisset ei secum ipse ot cum Aeschylo atqne Ephoro pugnaret.
Cf. Flerod. VIII, 76. Aeschyl. Per«, v. 450 sqq. Diod XI, 18 v. 23 ed.
Bekk. — Vill. Superest decreti honorarii pro Arcbelao Macedonum
rege ab Atbeniensibus facti fragmeutum C. I. A. 82. Cf. Andoc. de
red. § 11. — IX. Largitionem in Minervae Victoriae et Dianae ^pcMrgp«^
Qov honorem VI. Boedromionis die Athenienses instituebant. Cf. C.
I. A. 189a V. 17-19. Benndorf. Beitrage zur Kenntnis« des att. The-
aters p. 68. Tab. nr. 46. — X. Aristophanis Acbarnensium interoi-
derant Tenns eomplnxee Inter 8 et 9. Ct ▼. 8. — XL Anazimander
wOntQ al tfdlttt¥a$ xrl. Insulse enim traditur tuantg ol naXmoi Plut.
Qnaest tym}^. VIII, 8, 4. — XII. In Maratboniae pugnae pictura Cy-
ne^vm canii Smagine insignem feddidit Mieo. Qt, OTerbeck , S. Q.
Um» ailigM.
212. Freunds scbfilerbibliotbek. Pr¶tion zu Homers Ilias. 8.
hft. 3. aufl. 16. Leipzig. Violot; 50 pf. — 213. Aeschyli Septem
adversus Thebas, Ex reo. G. Hermanni iterum edidit Fr. Rifschl. 8.
Lips., Teubner; 3 mk. — 214. iFVeunJ« scbülerbibliothek. Präparation
so SitpkoklM werken. 18. hft. 8. anfl. 16. Leipzig. Violet; 50 pi
— 215. Herodot erkl&rt von S". 6Ma. 5. bdch. 8. aufl. 8. Berlin.
Weidmann; 2 rak. 25 pf. — 216. Freunde scbülerbibliothek. Präpa-
ration zu Herodots werken. 2. hft. 2. aufl. 16. Leipzig. Violet;
50 pf. — 817. Tbucydidee erkttrt von «T. CUmmu 8. bd. 8. aofl.
Bertin. Weidmnan; 8 mk. 85 pf. — 818. Frtumia lebfllerbibUofthek.
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324
Nene auflagen.
Nr. 6.
PrÄparation cett. zu Xennphons CjTopIldie. 2. hft. 8. anfl. 16. Leip-
zig. Violet; 50 pf. — 219. Platonin Symposium. In \i?nm scholarum
ed. O. Jahn. Ed. 2 ab H. Usenero recoguita. 8. Bona. Marcus; 3
mk. — 220. Freund cett. PräparatioD zu Piatos Apologie des Sokrates.
K hfl. 2. anil. 16. Leipzig. Violet; 50 pf. — 821. H. Riaer et
X, Tri ller historia philosophiae Graecae et romanae ex fontium locit
contexta. Kd. 5. curavit Teichmuller. Gothae. Perthes; 8 mk. —
222. H, honitz, plaioDiscbe Studien. 2. aufl. 8. Berlin. Yahlen ;
7 mk. ^ 228. T. M. Plantot autgewählte komOdien. Erklärt toh
J. Brix. 4. bdch. Milea glorioaus. 8.^ Leipzig. Teubner; 1 mk. 50
pf. — 224. P. Vergili Maroni» Aeneis. lUustravit G. O. r^nsitrau.
8. Ed. 2. Quedlinburg. Baase; 15 mk. — 225. Freunds schiilurbiblio-
thek. Präparation txl Vergik Aeaeit. 5. hft. 4. aufl. 16. Leipzig.
Violet; 50 pf, — 226. Desselh. Prlparation zu Iloraz werken. 2,
hft. 3. aufl. Leipzig. Violot; 50 pf. — 227. JJesselb, I*riiparation
zu Cäsara gallischem kriege. 2. hft. 4. aufl. 16. Leipzig. Violet;
50 pf. — 228. T. Livi ab urbe condita libri. Erklärt von ir. W«/««e«-
bom, 9. bd. 1. hft. 2. aufl. 8. Berlin. Weidmann; 2 mk. 25 pf.
— 229. Freundt schülerbibliothck. Priipamtion zu Taritux werken.
4. hft. 2. anfl. 16. Leipzig. Violet; 50 pf. — 230. Ciceros ausge-
wählte reden. Erklärt von C. Halm. 3. bdch. 9. aufl. 8. Berlin.
Weidmann; 1 mk. 50 pi — >881. A. Fiek, vergleiehendet wOrterbnch
der indo - germaniseben sprachen. 2. bd. 3. aufl. 8. Göttingen.
Vandenhöck u. Ruprecht; 11 mk. — 232. 11'. P<ij>r, dentach-griechi-
Bches handwörterbuch. 3. aufl. bearbeitet von M, iSengebusch 2. abd. 8.
Braunscbweig. Vieweg; 6 mk. — 288. W. Pape, handwOrterbuch der
griechischen spräche. 2. bd. 2. aufl. 7. abdruck. 8. Brau nach weiff.
Vieweg; 18 mk. — 234. W. Pape, Wörterbuch der griechischen eit^en-
namen. 3. aufl. neu bearbeitet von G, E. Benseier. 2. abdruck. 8.
Brau8chweig. Vieweg; 18 mk. — 235. M. Duneker, geschichte des
alterthnme. 4. anfl. bd. 3 complet. 8. Leipzig. Dnncker n. Hnm-
blot; 8 mk. — 236. F. Guhl und IF. Xoner, das leben der Griechen
und RHrnor. 4. aufl. 3. lief. Berlin. Weidmann; 1 mk. — 237.
F. Oetbel, classiscbes liederbuch. Griechen und Römer in deutscher
naohbitdnng. 8. Bemer. Berlin; 8 mk. 50 pf. — 288. K. Lehn, po-
pnlaire aufsätze aus dem alterthum, Torzügsweiie sor ethik und reli-
gion der Griechen. 2. aufl. 8. Leipzig. Teubner; 11 mk. — 239.
JI. W. StoU, büder aus dem altgriechischeu leben. 2. aufl. 8. Leipzig.
Tenbner; 4 mk. 50 pf. —240. M. W. SioB, die i;9tter nnd beroendes
Glassischen alterthums. 2. bde. 5. aufl. 8. Leipzig. Teubner; 4 mk. 40 p£
— 241. Z. Pre//rr, griechische mythologie. 2. bd. dieheroen. 3. aufl. be-
sorgt von F. Plftc. 8. Berlin. Weidmann ; 5 mk. — 242. K. O. MiiUer,
geschichte der griechischen literatur bis auf das Zeitalter Alexanders. 3.
anfl. 1. bd. 8. Stattgart, Heitz ; 6 mk. — 248. O* Btmhardy, grondries
der griechischen literatur. 4. bearb. 1. thi. Halle. Anton; 18
mk. 50 pf. — 244. F. F. Richter, lehrbuch der barmonik. 11. aufl.
8. Leipzig. Breitkopf u. liärtel; 5 mk. — 245. .F. Jlüier, Übungen
mm ttndiam der barmonik nnd des contraponktee. 6. anfl. 8. Köln.
Mont-Schauberg ; 4 mk. — 246. 2'A. Movimumf römische geschichte.
6. aufl. inhaltsverzeichnipf. Herlin. Weidmann; 80 pf. — 247. F.
Münk, geschichte der röminchcn literatur. 2. aufl. besorgt von O.
Seyffert. 1. bd. 8. Dflmmler. Berlin: 5 mk. — 248. W, WatUinbaclk^
das Schriftwesen im mittelalter. 2. aufl. 8. Leipzig. Hirzel; 11 mk.
— 249. A. S.'öc/cl, lehrbuch der geschichte der philosophie. 2. aufl.
8. Mainz. Kirchheim ; 10 mk. — 250. Lessings werke herausgegeben
Ton i2. Gosche. lUustr. ausg. 8. lief. 51. 52. Berlin. Grote; ä 50 pf.
• Nr. 7.
Neue Schulbücher.
325
Neie Bchdbttcher.
251. Homers Iliaa erklärt von V. B. Koch. 6. hft. 2. anfl. 8.
Hannover. Hahn; 1 mk. — 252. Homers Odyiaee. Erklärende ächulaua-
gäbe Ton JST. DtMttr. 1. bft. 2. Ifg. 9. ftnfl. 8. Paderborn. SchO-
ningh ; l mk. 50 pf. — 253 Arrians Anabasis. Erklärt von Ä'. Ahicht,
2. hft 8. Leipzig. Teubner; 2 iiik. 25 pf. — 254. AT. Schenkt, grie-
ohisch-deutsches Schulwörterbuch. 5. abdr. 8. Wien. Gerold ; 5 mk.
« 255. Desselben Vocabulario greco-italiano. 3. ed. 8. ebendas. ; 10
mk. — 256. O* S, MnueUr, griechisch-deutsches •ehnlwdrtorlmeh. 5.
Bufl. besorgt von J. RUchher. 8. Leipzig. Teubner; 6 mk. 75 pf. —
257. Griechische schul Vorschriften. 4. aufl. gr. 4. Halle. Waisenhaus;
25 pf. — 258. K. W. Krüger^ griechische Sprachlehre für schulen. 1.
tbi. 1. hft. 6. anfl. besorgt von W, BddcA 8. Krttger. Leipzig; 2 mk.
— 259. F. BelUrmann^ griechiiobe ichalgrammatik nebst iesebuch. 2.
thl. Iesebuch. 4. aufl. 8. Leipzig. Felix; 1 mk. 20 pf. — 260. W.
Uaupp , lateinische anthologie für anfanger. 4. aufl. 8. Stuttgart.
Kitsinger ; 1 mk. 8u pf. — 261. K. S. Gsorgs» lateinisch-deutsches
Schulwörterbuch zu Terenz, Cicero, Cäsar. 8. Leipzig. Hahn; 3 mk.
75 pf. — 262. Th. Opitz^ lateinische Vorschule. 1. kursus. 3. aufl. 8.
Leipzig. Brandstetter; 1 mk. 80 pf. — 263. O. A. Koch, erklärendes
Wörterbuch zu den lebensbeschreibungen des Cornelius Nepos. 5. aufl.
8. BaonoTer. Hahn; 1 mk. — 264. O, A» Koehy ToUstAndigei Wörter-
buch zu den gedichten des P. Vergilius Maro. 5. aufl. S. Hannover.
Hahn; 4 mk. 50 pf. — 265. WelUrs lateinisches Iesebuch aus Liviua.
Wörterbuch. 4. aufl. 8. Leipzig. Hirzel ; 50 pf. — 266 Fr, EUendU latei-
niechee leeebncb für die nnteren elaaaen höherer lehranetalten. 18.
anfl. bearbeitet von Jf. A. Seyffert, 8. Berlin. Born trüger; 1 mk. 60
pf. — 267. J. Lattmann, lateinisches übnngsbuch. 4. aufl. 8. Göttingen.
Vandenhöck u. Ruprecht; 1 mk. 40 pf. — 268. W. Baur imd i.
£nglmann, aufgaben zu lateinischen stilQbongen. 2. thl. (prim.) 3.
anfl. 8. BamlMTg. Bnchner; 2 mk. 60 ]»f. 269. L, VüOuilb&r, anf-
faben zum übersetzen ins lateinische zur einübung der sjntaxe. 1.
ft., die caauslehre. Für die 3. classe. 5. aufl. 8. besorgt von Fr.
Schmidt, Wien. Halder; 1 mk. 44 pf. — 270. H, Wentzel und G,
• Frank» flbnngsbaeb snm flbeiietmi ans dem deniMhen int firansOn-
siscbe für die oberen classen höherer lehranetalten. 8. Leipzig. Teubner;
2 mk. 40 pf. — 271. J/. Schmidt, elementarbuch der lateinischen
rorache. 2. thl. 3. aufl. 8. Neustrelitz. Barnewitz; 2 mk. 272. C
Bulh nnd C. Wagener, latviniiohei flbnngebnoh Itlr anl&nger. 2. anfl.
8. Heinsius. Bremen; 2 mk. 50 pf. — 273. 3/. Meiring, Übungsbuch«
zur lateinischen graramatik u. s. w. 2. abth. 2. aufl. 8. Bonn. Cohen
u. söhn; 1 mk. 40 pf. — 274. H. Warschauer, Übungsbuch zum
übersetzen aus dem deutschen ins lateinische für tertia. 8. Jena:
Frommann; 1 mk. 60 pl — 275. L, £mfflmttnn, lateinisches Iesebuch
fflr die 2. u. 3. elaaie der lateinschule. 6. aufl. 8. Bamberg. Buch-
ner: 1 mk. 50 pf. — 276. F. liertjer, lateinische graramatik. 0 aufl.
8. Coburg. Kariowa ; 3 mk. — 277. R. Kühner, elementargiammatik
der lateiniiohen spräche. 88. anfl. 8. Hannover. Hahn; 8 mk.
278. M, Mtirmg, Kleine lateinische grammatik für die unteren classen
der gymnasien , real- und höheren bürgerschulen. 2. abth. 2. aufl.
8. Bonn. Cohen u. söhn; 2 mk. 20 pf. — 279. A. Kühr, schulgram-
matik der lateinischen spräche nebst Übungsstudien zum flbersetzen
in das lateinische. 5. aufl. 8. Berlin. 6. Reimer; 1 mk. 75 pf. —
280. A. Ilaarke, lateinische stylistik fÖr die oberen gymnaaialklassen.
2. aufl. Berlin. Weidmann ; 4 mk. — 281. G. Schöne, griechische,
römische , deutacho sagen für den Unterricht in den unteren classen.
FhUoL Ana. VIL 21
uiyiiized by Google
.Ks; 7.
3. aafl. 8. berlohn. BSdeker; 50 pt — 288. E. Cauer, geschichts-
tabellcn zum gebrauch fQr gymmsien und lealichaUB. 21. aufl, 8.
Breslau. Trewendti 60 pL
llbliographie.
Uober die .Vtt^;- Yorker buchbändlennesse giebt einige kurze notixen
BörBeubl. nr. 194.
Im BVttttiibL nr. 194 werden minbriliiche in betreff der rtetn-
nonB^exemplarc besprocben: es ist vom Standpunkt des Verlegers ans
wohl fast alles richtig: es wird aber die Stellung der redacteure gar
nicht beachtet. Der Verleger wünscht schleunig eine recension: soll
diese aber gnt lein , so man ein guter d. h. ein im betreffenden teoh
bewanderter recenient bereit sein, der oft aebr schwer cn finden ist;
hat man ihn, so verlangt er, soll die recension wissenschaftlich werth-
voll sein, zeit za ihrer abfassung: ist nun die recension da, so fehlt
oft dem redakteur ranm für sie — der etoü' ist ja übergross. Um
anderer dinge sn gesehweigen, es wird auch Terhmgt, dass, erscheinen
keine recensioncn , die recensions-exemplarc zurückgeschickt werden
sollen: aber dabei ist zu beachten, dass die Verleger gar oft den Zeit-
schriften bücher zuschicken, die in deren kreis ^ar nicht gehören ; dann
dass soldiei sohieken sehr viel seit kostot nnd an dieser leidet kein mensek
mehr mangel, als ein gewissenhafter redakteur, der ja naeh unseren
armseligen zuständen die redaktion neben einem mühevollen amte be-
treiben muss, will er leben. £a wird übrigens manchen von diesen
klagen abgeholfen werden, wenn die eingeschickten sdiriften, wie die
augsburger Allgemeine zeitung angefangen, am ende der hefte ver-
zeichnet werden: sobald die redaktion dieses Anzeigers wieder etwas
freiere band hat, wird das hier geschehen. — Eine entgegnung auf den
aiükel in nr. 197 bringt Börsenbl. nr. 207 von Paul Keil in Breslau
TOm Standpunkt der zeitungea ans: er mag wohl aneb in den meisten
punkten nicht unrecht haben, wie auch aufsätze von bnoiihlndlem
im Börsenbl. nr. 219, 243 zugestehen. Auch s. nr. 231, wo aufschlüsse
darüber gegeben werden, weshalb bei den anzeigen der einer zeitung
fogesebidcten bfleber die preise niebt angegeben wftrden; dann
würden die bnebhändlor die sonstige und zwar die zu besaklenm Inser-
tion unterlassen. Was bewirkt nicht alles das geld!
Humor im buchhandel : Börsenbl. nr. 196 : daraus hier die adrease :
'an herm buchhftndler Ap/Ȋ FFMAnonn in Berlin.*
Börsenbl. nr. 200 bringt auch die mäbr TOn der lateinischen bio-
graphie Cato's, die quelle dcf Plutarch: s. ob. nr. 3, p. 163. Es
ist doch erfreulich zu sehen, iu wie weiten kreisen auf die philologie
noch geachtet wird, freilich besonders dann, wenn etwas wie spott
oder nohn dabei sein kannt
Nekrolog von dr. iur. Hermann JFRtrM im Börsenbl. nr. 207.
Aus dem werke von A. Czemtj : 'die bibliothck des Chorherm-
stiftes St. Florian* theilt einen abschnitt Börsenbl. nr. 211 mit: zur
kenntnifls der faandscbrifteniMreise nnd des einkandweeena im mittel-
alter. Es werden dabei fast ausschliesslieh theologische werke be-
rücksichtigt: wir führen hier an, dass Vincenz von Beauvais speculum
hütoriale 1320 iiir 170 gülden gekauft ward. Wie das abschreiben
so besorgten die mönche auch das einbinden, coniungere, setzten auch
den namen des einbinders in die snbscription , so in tinem codex im
kloster Zwerl : Ulriats scripsit, Stnumua fttoqu§ pmml, Qf^9 eof|fiM-
xit, lihrii aliis sociavit a. 1321.
Per artikel im Börsenbl. nr. 231 ' das hau$ Gerold ' enthält eine
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BibUogrftphk.
827
laiUkeilaBg Ober das nuB 10<l!$ilirig« ktetehea diitw fira», nr. Stil
die featfeier am 9. october.
Grosses aufsehen erregt das falliasement der firma Veit u. Co, in
LeipBg» dasselbe aber aueh ein artikel von O. £m. in den üalle'schen
tageUlttm, den mit eiaer entgegnung toh O, Knapp in Ball« daa
BtaMobl. nr. 248 wiedeigiebt: Bm. sucht die gründe des faUitaements
aiehtin der glänzenden ausstattung der yerlagswerke, sondern vor allem
in dem überwiegen des wissensohafblichen verlags dieser firma; denn
■diehe verke hätten geringen abaats, da auch bei den gelehrten der
besiti von privat-bibliothe&en immer seltener werde n. drgl. Es ist diei
letztere trotz Knapp's gegenrede eine leider sehr wahre bemerkunp, wie
jeder an univerbitüten lebende wird bestätigen können; aber um so mehr
muss auch bedacht genommen werden aut grössere billigkeit der werke:
diet kaiiB sehon dnreli die avmtattnng erreioht werden: sie ■oll an-
ständig, lucancht aber nicht prächtig zu sein. Dana muss der druck
billiger werden: ist doch z, b. der druck vom Sanscrit in Holland
und £naland um wenigstens ein drittel billiger als in Deutschland;
man raene alea leelitieitig hiif sa helfen, damit ohne grosse calami-
tät wir wieder la geaaadea laatftsdea kommeas ao wie jetit geht es
aicht mehr lange.
Ueber die Versteigerung oder Verschleuderung der t?. Erlach'f^chQu
bibliothek auf schloss Spietz am Thunersee, in der auch seltne aus-
Sbea Ton grieehiechen und lateinischen olaiiikeni vorkamen, wird
i BörsenbL nr. 243 nach Jonmal de Geneve und der Augsburger
allgemeinen leitung berichtet: dagegen aber wird Börsenbl. nr. 255
ausgeführt, dase von verschleaderung keine rede sein könne.
De« JMfiblAeea JhmUma ia Leipzig ist Toa den Tentohenen dr.
jar* Mtrmann SärUl ein werth volles doppelvermächtni« sa thcil ge-
worden. Das eine geschenk ist ein tretfliches Ölgemälde von Anton
Qraff (^eb. 1730 in Wintertbur, sest. 1818 in Dresden), Lessing in
voller Jugend- und geiiteefiriaohe aantellead« Et wurde bereits der
gemäldesammlung der nniverntätsbibliothek einverleibt. Das zweite
ist ein lit^frarisches: die ersten von Göthe ende 1767 und frühjahr
1768 gedichteten und veröffentlichten , und zwar in Leipzig gedruckt
ersohieneneo , von seinem Studienfreund Bernhard Theodor Breitkopf
im wmSk geieiatai lieder, swaang aa der nU, aaeh dem mannseript
Gothels für Friederike Oeser. Das sehr seltene heft^ enehien 17G9 im
Verlage von B. Chph. Breitkopf und söhn in Leipzig. Das titelblatt
leigt die jahressahl 1770. Der componist war, wie dr. Whi«tling im
L. Tagbl. mittheilt, im gleichen altor wie GOtiie, ein gewandter pia-
aiit, geiger, viola- und lautespieler. Er ging später nach Bomland,
ward kaiserlicher hofbuchdrucker und starb als staatsrath.
Verlaga-catalog von B. G. Teubner in Leipzig. 1824 — 1875.
Druck der B. G. Teubner sehen officin in Leipzig. VIII und 321 s.
8. — Der iaeient glftaiead anigeelattete and mit anigezeichneter
Sorgfalt gedraekte catalog legt ein grossartiges zeugniss von dor blüthe
des deutschen bncbhandels ab, macht auch wohl in dessen geschichte
epocbe, da ein gleiches werk, so weit meine geringe kenntniss reicht,
in Denttolilaad noeh aieht enehienea. Der Vf. bestimmt nnn den ea-
talog zwar sunäcbst für den buchhandel und wird er diesem auch
sehr förderlich sein , aber auch jeder gewissenhafte schulmann und
jeder philolog wird sich seiner erfreuen, da durch ihn jeder leicht
genaue notiz über eine grosse reihe dem Unterricht und der gelehr-
samkeit |etrt anentbehrliehea blleher nnd werke sich verschaffen
kann. Die erste abtheilung, p. 1—240 enthält in alphabetischer folj^n
den eigenen vorlag Teubners, aber darunter auch die wenigen aus
feinem verlag in den anderer übergegangenen bücher, ferner die
21*
8^8 BibHographid. .Kr. 7.
OommisnoDf-Artikel, dabei denn anoh notizen, ob sie vergriffen, wo m
nothwendig, auch inhalUangaben. Daraaf folgt p. 241—288 die wissen-
schaftliche abtheilung, wo die titel kurz — in der ersten abtheilaii|[
sind sie genau mit bibliographischer gewissenhaftigkeit verzeichnet —
angegeben, to dam k$m hie und d« einer meiirab eine leileflUlt, umb
sieht also ans der seitepzahl den grossartigen umfang dei verlagsge*
s<^äfis. Dazu endlich p. 288 bis z. e. namenverzeicbniss, eine beigäbe,
welche das auffinden der einzelnen artikel ungemein erleichtert. Gele-
gentlich erlUut mm tnoh menehfls wichtige neoe; eo dus für die >aAr-
iMeker für Philologie von 1894— 1875 ein umfassender registerbeodtfiofr.
p, IV) in arbeit ist, eben so auch die jetzigen inhaber der firma, vorr.
p, VII: aus allem aber leuchtet das gedeihen und das Wohlbefinden dea
geschafta iujrvor. Daher schUessen wir mit zwei mahnungen: erstene
m bebeff aee papiers nnd des druoki tiete der engen der leier n
gedenken, also so glänzendes papier, wie zum catalog verwandt, Ar
wissenschaftliche bücher nicht zu verwenden, ferner solche petit, wie p.
4 und sonst im catalog i ^anz aus den philologischen büchem zu ver-
bannen; und iweitens mit dem waehetnnm deageseUUb anolidleho-
norare der verfaseer wachsen zu lassen f da sonst das geschäft sich die
lebenswnrzeln selbst abschneidet» dflon was Wieland (Oberen Yll» 86)
von der liebe singt:
Arm kann die liebe rieh bei wenig i^lieUioh schätzen,
Bedarf nichts ausser sich, ala was nator becbtrf
Den lebensfaden fortzuspinnen ;
Buch fehlt auch dies, dann nagt der mangel doppelt sohatf
Und die allmächtigste bezauberung muss zerrinnen,
dai gilt in vollem rnaeine fon der plulologie nnd den guten Philolo-
gen, fir die von den regierungen lange nicht |:enug gesorgt wird,
wie unter anderm der neueste erlass in Preussen in betreff der stunden-
nhl der gymnasiallehrer zeigt: man thäte doch wohl besser, alles auf>
anbieten, nm aett dem lehrer ftr wimneehaftliche itodien an eehaffeo,
ancfa daaimPhil. Anz. III, 4, p. 311 gewünschte snvervnrklichenl Doch
davon später. Möge denn die so strebsame firma , welche der wissen*
Schaft schon so grosse dienste geleistet hat, neben dem materiellen, ohne
das es nun einmal hienieden nicht geht, den grade jetzt vielfach be*
liebelten , ja verachteten idealen ohs^kter der vrimenaobaft immer im
auge behalten: es ist das früher erreicht worden und wird sich doch
auch jetzt, wenn gleich unter viel schwierigeren Verhältnissen erreichen
iMsen : in diesem sinne abo wünschen wir der firma fröhliches gedeihen
nnd weilerstreben: ei«el,//er«al, ersteat! — [B, v, L.'\
üeber bctriebsmittel nnd absatawege dei boohhandels. I, aufsata
im Börsenbl. nr. 276: ist zum theil gejjen die klagen der sortimenter
gerichteti macht auf die Wichtigkeit des zur ansieht zusendens, aufmerk-
sam n. 8. w. Aber dabei werden lehvrierigkeiten übersehen, s. b. die, daas
der eortimenter doch zur ansieht nur vrenige ezemplare vom Verleger
zugesandt erhält. Verwandten inhalts ist nr. 278 der 'die verbeaMTOng
des buchhändlcrischen geschäftsverkehrs* übcrschriebene aufsatz.
Mit recht hat der Brockhatui'wih» verlagscatalog von 1605—72 die
anfinerkaamkeit anf sieh geiogen nnd ist daher im BSraenbL nr. 372
Ton Petcholdt besprochen, woran sich denn eine interessante be-
sprechnng von Ad. Emiin in demselben Börsenbl. nr. 282. 284 anreiht,
die die bei Brockhaus erschienenen Zeitschriften besonders ina auge
Ihaat nnd detaila über aie mittbeilt: ao über die 1818—18 in Altenburg
und Leipa% erschienenen 'Deutschen blttter', zu deren herausgäbe
Brockhaus nach audienzen beim kaiser TOn Riittlanil md Anten
Schwarzenberg 'den befehl' erhielt.
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Nr. 7.
Bibliographie.
Za den ob. nr. 6, p. 249 erw&hntan verhandlungeu über reoeoBioiui«
enmplare liefert einen batemg BörsenbL nr. 296.
Die verlao;shandlang von Chr. Winter in Frankfurt a. M. kündigt
die Vollendung der fünften durch 7'. A'. AUgnyer vermehrten und um-
gearbeiteten aufläge von J. Ph. Krebs Antibarbaru» der lateinischen
tpra^ an ; preii 19 mk. 20 pf. -
Angekündigt wird von der verlagshandlong Chr. Winter in Frank-
fort a. M. die vtWfe liefernng von Diefenbach und Wülcker hoch- und
niederdeutsches Wörterbuch, k 2 mk. 40 pf., was namentliob als ergän-
song so Orimm's wdrterbooh dienen soll.
Versandt yon 'LehrmiitelanstaU J. Ehrhard u. Comp,^ in Bene-
heim ein prospect über: Illustrirtes band- und nachsc-hlagebuch der vor-
süglichBten lehr- und veranschaulichungsraittel aus dem gesammt gebiete
der erziehung und des Unterrichts für fachleute an lehraosLalten und
insütiiteii jeder ert insbeeondere ftr TolkMohiileD, foitbildtingaieliiileii,
höheren bürgenohnlen, lehrerseminarien, realschulen, gymnanen u. s. w.
von G. Klipp in ca. 6 liefemngen 8 4 80 pf. Das olawieehe alterthmn
iat nicht vertreten.
Die erate abtheSlnoft des heltTI der mittheUangen teferlagsbaeh-
handlnng von B. G. Teuhner in Ijeipzig führt unter den künftig er-
scheinenden büchem auf: Griechische schulgrammatik . . . von dr. E,
Koch. 4. aufl. 8: der vfr. spricht sich über urtheile über sein buch aus
und giebt an, wie die neue aufläge verbessert werden soll. — Histori-
BcbeF Syntax der lateinieohen epraohe. Von dr. A, Driger, Dritter
theil.die coordination. (Zweitee bds. erste abtheilung) — P. 100 anzeige
des am 29. deo. 1876 erfolgten todes des prof. dr. Memrick Hudolph
JHetsch,
Veneiehinsse Ihres einiges philologisolie enUMlteodai verleg heben
versandt: Kesselring'&sAke bpehhandluBgin Mdbnrghaosen; JSRMneAe'sohe
bochhandlung in Leipzig.
Das deutsche zeitungswesen ist im verflossenen ^ahre nor unbe-
deutend in die hAhe gegangen, obgleich es im anfimg euwn grossartigen
anlaof nahm, denn es sind von 467 neogegründeten nitnngen nur 126
fiber die ersten wochen hinausgekommen. Berlin an und für sich zählt
nur 22 Zeitschriften mehr als im Vorjahre. Von den 4174 deutschen
aeitschriften t die der post-zeitungs-preiscourant für 1876 aufführt, er-
•eheiiien nieht weniger als 996 in Berlhi, dann kommt Leipzig mit 174,
YHm mit 154, München mit 60, StQttgartmit54, Hamburg mit 47, Bres-
lau mit 41, Frankfurt mit 83, Hannover mit 25, Cöln mit 22, Carls-
ruhe mit 19, Magdeburg mit 14 zeitungeo n. s. w. Aus der Schweix
kommen 147, ans Amerika 89, ans London 2 deateohe leitnngen. Von
den 4174 deutschen zeitungen erscheinen 2 achtzehnmal, 15 dreizehn-
mal, 6 zwölimal, 1 elfmal. 1 zehnmal, 81 siebenmal, 576 sechsmal, 1
fünfmal, 19 viermal, 474 dreimal, 1107 einmal wöchentlich, die übrigen
seltener oder nnbestimmt Die jährliche preisUste der zeitungen und
anderer periodischer btitter der Sohweis and dee ausländes rar 1676
ergiebt in der Schweiz 234 politische blätter, 35 amtablatter oder son-
stige offizielle publicationsmittel , 29 coursblätter und 171 fachwissen-
BcfaAilliche unterbaltungs- und sonstige periodische blatter. Sohweden's
periodisohe presse siUt aar seit 971 eneheinimgen, d. h. 16 mehr als
un Vorjahre. Davon gelangen wöchentlich einmal 72, sweimal 63, drsi«
mal 16 und taglich 12 zur ausgäbe. Dabei wollen wir aufmerksam
machen wegen der abbildnngen, die manche parallele für die kunst des
alterthums gewähren, auf die Zeitschrift: das knnsthandwerk. Samm-
lung mustergältiger kunstgewerblicher gegenstände. Ibrausgegeben von
JBr. Bucher und A. Gnnuth. Verlag von W. Sparmann in Stuttgart.
jOrsohieoen ist: Yerzeiohniss werthvoUer werke ans dem gebiete
L^iyiu^L-ü Ly Google
Kleine pbUologisobe zeitong.
Nr. 7
der claBsischen philologie und aHertbomskande , welche bis eade dal
jalire 1876 mm Jofpk Ba»r «. m, in nnkfiut m. M. n doB beige-
setzten bedeaUnd «rmMyfM preiMo in neoen «wpiwi n bariahen
aiad.
VerModt ist: vereeicbniss von lahalb&chern tos dam YarUge dar
?Faulfnafwi*aoliaD bnohhandltmg in Berlin. Beptenber 187ft.
Catalogs von antiquar «n: 18. vereeichnias des antiqaarisohen
büoberlagers von Ludwig Bamberg in Greifgwald (claflsische philologie);
CXIV. catalog des antiquarischen bücherlagers von Fidelis BnUch söhn
in Augsburg (reiche auswahl literarischer Seltenheiten); nr. 50 aniiqua-
risehaa Yenaialiiiiaa von SmH Carlf&oM in Haidalbarg (classiseba pbi-
lolog^e und lingoistik); Otto HammowiU «ntiquuitober catalog nr. 26
classiflche philologie und arch&ologie; nr. 17 catalog des antiquarischen
bücherlagers von A. Stülpnag«l in Berlin SW. (philologie und arcbäo-
logie) ; nr. 68 latiquariaäMr aiiaaiger dar ITaMN^aebMi bocfchaiidlony
in fiantaaiL
UdM pIMtgMe wMag.
Stutiijnrt, 29. man 1876. Heute starb D. F, J, Dotnur, als fibar-
tetzer bekannt.
Münehmt % apriL Dar konig von Bayan tat ms ataatsballilfcau
ein Stipendium von 1200 gniden ftir einen philologen zum basaobe dea
archäologischen institats in Rom and deraen filial in Athen gegründet.
JVien, 31. m&rz. Heute hielt prof. Sicktl einen Vortrag über die
baadaafariftaii dar briete Akmim «m nnrSbardreiofigiBalBramlBngen.
Binigaa danns tbeilt mit ReiohsaniL nr. 88.
Berlin, 6. april. Das iunfzigj&hrige lehrerjubiläum des directora
Fr. Ranhe vom Friedrich-Wilhelm-gymnasiam wird am 10. und 12. d.
m. begangen werden; es fallt eigentlich auf den 11.; man will aber dem
jabilar und seiner familie den sonntag frei lassen.
Berlin, 18. april. Ueber R. t\ Plänchnm't Mfbailao to fnaftwiM
batreffend giebt einiges Reichsanz. nr. 86.
Ueber den asohenregen in Schweden und Norwegen im märz, dea
mtn nii y^Sktaarnkm. bewegungen InUani Infarbmmg bringt, giabl
WaWiiani nr. 94 einige notizen.
Von J. Beckers buch: die römischen Inschriften und steinsculpturM
des mnseums der stadt Mainz, giebt kurze notiz Reichsanz. nr. 97.
üm die mitte des april raira man in Pompcgi in dem, nach einem
Siegel zu schliessen, von einem M. Memmius Amlu$ banohiitaB banaa
im atriom eine kiste, in der sich zwei Laren und zwei Penaten ia
bronze, ein anderer hausgott in silber, einzelne geräthsohaften , vor
allem aber eine Venus in Marmor befand: vgl. Reichsanz. nr. 116.
Sbendaadbat iat «m S8. april naoh dam Pmigolo ein gamüde, dea Lao-
kooB naoh Vergil darstellend, entdeckt, welches man rar das bedenteod*
ata unter den bia jatit aatdaekten hält: die farbaa aiad trefllieh ar>
baltan.
Dar Raiohsapa. ar. 106 bariditet. dass ia AquiUja ein grossartigaa
bauwerk aaa dar Bdmanait, vielleicht eine rennbahn, in Athm beim
Dipylon ein haus aus der zeit des Mitliridates bloasgelegt sei.
Der englische lieutcnant Conder hat die stadt Aäullan und in ihrer
nähe die höhlen, in denen David mit seinen getreuen weilte, als er
bai Saul in oagaada ga&Uan, anldeokt: aiaigaa darfibar Itninbnam
ar. 108.
Dar prooess, walobaa dia tärkiaoha cogiaroog gagandr« Scktimmm
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Nr. 7
Kleine plulologisdie zeitaug.
831
ftDffeetreng^ hatte, e. PhiL Am. VI, nr. 7, p. 881, ist gutlieh beigelegt:
fiflhliemann zahlt dem Tfirken 0O,()OO fr. und bebllt Miiie moImii.
Nach dem Genfer Journal vom 18 mal hat man in der nUie VOD
Martigny eine voU8tändiß:e römische kiiche aufffefunden und sie in das
moseom sa Genf gebracht. Die einriohtang besteht aus etwa dreiasig
tfc&cksD, die menten tni bronie und mit gvoner Sorgfalt gaarbeitet,
Ihvft idUiiieii formen erinnern an fundstücke in Pompeji. Esmiden siob
feuerzan^en and schaufeln, ähnlich den jetzij^en, pastetenformen, plat-
ten verschiedener ffrösse, thchter in eigenthümlicher form, bratroste,
keeaelt zwei sehr lein gearbeitete lohaumlüffel , eine kasserolle, waaser-
kannen von verschiedener grosse, die eine mit uASmt ommmentik.
Dabei münzen des Au8:u3ti]8 und der Antonine: man vermuthot. dass die
bergung dieser gegenstände etwa im 2. oder 8. jahrh. n. Chr. stattge-
funden habe.
Im jalue 1808 toheitirte in der nibe von Cytbera ein ■dUff, du
mit 17 kisten alterthflmem beladen war, welche lord Elgin von der
akropolis Athens genommen hatte; 12 von diesen worden damals ge-
rettet, jetzt glaubt man auf dem meeresgrunde spuren vom inhalt der
übrigen f&nf gefonden an haben nnd hofft dieselben dem meere zu ent-
reiasen. Nach griechiaohen blättern ist aber, wie der Reiebsans. nr.
170. 287 mittheilt, im meere bei Cythera nichts derglAichj'n zu sf^hon.
Berlin, 18. juni. Eine zusammenstelhine: der fredichto, gemälde,
historischen schrifien und anderer literatur über die schlacht hei Fehr-
belün giebt BeiehMns. nr. 140: vrgL nr. 142. 168. 169.
Ueber die am 15. juni bei einer in Pomp^ß der königin Ton
Schweden zu ehren unternommenen ausgrabung gewonnenen resultate
— ffoldenes armband, zwei bronzevasen, ein lohönes bett n. s. w. —
biriflntet Ican Brifibians. nr. 144.
Frankfurt a. M., 24. juni. Bericht des prof. J. Beoker Aber die
am 17. juni auf dem römerkastell Saalburg bei Homburg veranstaltete
ausgrabung: münzen aus Trajans und der Antonine zeiten, insohriflen,
emailsachen, thonwaaren und metallgeräthe n. s. w. wurden gefunden:
a. Beidimnt. nr. 163.
Ueber den verkauf der berühmten samnilaig antiker nnd Cinqne-
centegemmen der bersöge von Marlboroagh giebt Beichaana. nr. 164
aoakunft.
Am S4. jnni bat df . MUmmum in dar arehlologischen geaaiNhtft
zu London einen vertrag über Nina entdeAongen in TMa gahaltw
nnd darüber dann Gladstone seine ansieht ausgesprochen , die mit der
Schliemanns in den meisten punkten znaanmientrifift: näheres giebt
Beiohsanz. nr. 160.
Ueber pfiahlbauten im Steinhäuser Ried ■. Reiobeanz. nr. 162.
Man beal)8ichti;?t den obelisken in Alexandria, welchen Mehmed
Ali vor ungefähr 40 jähren den Engländern geschenkt hat» jetzt naob
England zu bringen: s. Keichsanz. nr. 163.
Ueber pfüilbanten im Laibaeber moore beriebtet Beiohmn«,
nr. 183.
Mainz, 4. aug. Wie die Mainzer ztg. raittheilt, sind in Mainz wieder
mehrere römische grabstatten entdeckt Einiges theilt von diesem funde
mit Reiebaans. nr. 185.
In Florenz hat man bei der strassenregnlirung im jnli alterthümer
entdeckt , welche darauf hinzuweisen scheinen , dass an der stelle des
jet7.i<];en Florenz schon in alter zeit ein ort gelegen habe: vrgl. Reicha-
anü. nr. 166. Einige zeit später sind reste eines römischen wachtthurms
bei aoagrabnngen auf der Piazsa della Signoria gefuiden , anob reite
anderer grosser gebäude: s. Reiohsanz. nr. 199*
D« MgOMuinte lager Cätan bei Wimbledon wird naob Beiobama.
332
Kleine philologische zeittmg.
Nr. 7.
nr. IM von der erde verschwinden , da man damit beschäftigt ist den
wall tbsQtrftgen und dM ganse m elniflB.
In Athen macht nach Koiohsanz. nr. 200 groaaee anfaehen, dan dir
üfttionalbibliothek gegen 14000 bände abhanden gekommen sind.
Eine lobende bcrorechong von A. MoUänder't kolturhiatorischen
WHidtdUii findet lioh Beiefanns. nr. 90B.
Dr. Hirschfeld iit um die aus^rabnngen in Olynnpia zu IsileB, ib-
gweist: Reicbsanz. nr. 216: vrgl. Phil. Anz. VI, 6, p. 265.
Am 17. sept. feierte das domgymnaaiam in Megdeburg sein 200-
jähriKcs Jubiläum: Reichsanz. nr. 218. •
Neoh Reichsens. nr. 219 ist in Kerttdk in der Krfanm eine gnilt
Uotgelegt, darin ein ciselirter kopfschmuck aus gediegenem golde, der
einem heim, zum theil einer kröne gleicht, dann zwei goldene becher,
ein goldener ring mit einem edeistein, eine zerbrochene goldene kröne,
mehre goldne egreffim, eine goldmfinM mit dem bilde ilenmdefe des
grossen und eine grosse leider serbroohene, eher hoffentlidi noefa in-
simmenzukittende vase gefunden worden.
Am 7. october sind in der sitznng der genertlTersammlung der
deotsehen geseUehte- und alterthomsfornlier in Detaaold 'resolaüonen'
in betreff der niederlege dee Yams angenommen, weldie derBnoiiBenB.
nr. 238 mittheilt.
Auf Kypros ist nicht weit von Episcopo, an der ptelle, wo das alte
Eytaion lag, ein grab von angewöhnlicher gröase entdeckt, in dem sich
ein goldnei an 12 pfiood eohwecee siepter, goldene ambinder nnd ein
mit edelateinen geiehm&cklea goldenes halelmnd ToHhnden. Beidiaani.
nr. 246.
Das neoe unterrichisgesetz in Frankreich wird von dem iiliramon>
tanismas mit reoht als ein grosser sieg betaraöhtet and nm diesen ane*
zunützen werden gewaltige anstrengungen gemaehti lomal da man ein*
sah, dasg die wunder doch nicht recht wirken und den gewünschten
erfolg berbeiführen wollten. Treflfend bemerkt über den nun (1875) einge-
tretenen Umschwung die mpubliqtu francaise, das hauptorgan der repu-
blikaner: hnu erinnert sich, dass zar zeit, als die areseeu «allCüuten
im sbliinmge waren, welche die^^os jähr durch das gesetz über den hö-
heren Unterricht in den hintergrund gedrängt sind , jeder bischof, ja so
zu sagen jeder pfarrer sein dichten und trachten nur darauf richtete,
seinen Sprengel nm irgend ein« mmderthitigen apperat, einen heiligen
bom, sprechende oder weinende gnadenbUdw, knn um irgend einen
fetisch zu bereichem, welcher für die einsetzung eines einnahmebureaus,
welches dann in gewählter nprache ein 'heiligtbum' hiess, als vorwand
dienen konnte. Heute ist ommbar eine abspannung eingetreten, daa
wonder feiert; die blinden, die mit scropheln oder diabetes behalteten
ednnachten, die göttliche therapeutik liegt darnieder, die blödsinnigen,
Schäferinnen und die kleinen bergkretinen harren vergeblich der er-
scheinung der heiligen jungfrau. Genese , wer da kann ; vorläufig ist
der bahn am wonderqaell eo gnt ele gesebloseen, ee finden keine vor-
ateUnngen statt, die gesoh&fle sind eingeetellt Man bei Ar wiiditigereB
zu sorgen. Trotz aller bemähungen ist es nicht gelungen, so viele fa-
natiker als man hofite durch den heilsohwindel anzuziehen und man
wird non die nothigen anstalten treffen , nm in den geplanten oder im
werden begrifienen amverritlteB diese ert von vögelchen gross zu
futtern. Daher denkt man nur noch an die Universitäten und berauscht
sich mit pTündungaprojecten.' Der kämpf gilt der ausrottung aller
modernen ideen, der modernen Wissenschaft und civilisation , der uuter-
werinng der ganien weit unter syllabus und nnfeblbariceitadogma; die
einheit des glaubens, welche bisher die katholiken verband, soll nun
durch eine einheit der aotion ergänst werden. Dem oongrMe in Poi-
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Nr. 7.
EHeine philologische zeitung.
333
tien wird ein katholischer arbeitercongress in Paris auf dem fasse fol-
gen, der daim dtnuif abrielt, die srbeiter lo ra orgenisiren, den ne
ai&a zwecken dee olenu vollständig dicnslilMr gemtolil werden.
Dr. Schliemann beabsichtiprt die aosji^rabaDf^en in Troja fortzusetzen
nnd wo möglich zo ende za fahren. Er hat sich zu dem zwecke nach
Konstantinopel begeben, nm von den türkischen behörden den nMlugflii
ftnumra emii'ken«
Güttingen, 28. sept. Das neae unterrichtsgesetz in Frankreich
wird von den anhängem des papismus, die jetzt mit jesuiten und ultra-
montanen eng verbanden, eifrigst dazu benutzt, die freiheit unsrer wis-
■MMdiiftinveriwmcB. Denn nram iet es der gewudthdtDopanloup's
(dei biidhofti ¥<m Oriaaai) dank der komiohtigkeit der national-ver-
sammlang gelungen, das gesetz über den freien Unterricht, d. h. ein
gesetz, welches die coutrole des Staates über den Unterricht auf ein
minimum rednoirt und ihn factisch in die hände dee elems legt, durch*
zubringen, eo beeilt man sich auch schon, diesen ungeheuem erfolg
kr&fliglich auszubeuten. Freie Universitäten, d. h. wiRsonfschaftliche in-
stitute , die ganz unter der controle der bischöfe stehen und auf denen
nur eine vom Yatican approbirte Wissenschaft, also Wissenschaft nach
den gnmdiitMii des syllabus, gelehrt werden deif, werden in eilen di5-
cesen Frankreichs geg^ründet ; den anfang "macht man, wie billig, mit
der hauptstadt de« landes, mit Paris. Soeben ist ein collectiv-hirtenbrief,
den der cardinal-ersbischof von Paris, drei andere erzbiscböfe und acht-
tdm bMiöfe nntertelirieben haben, erlassen, in dem die Pranzoeen ni
geldbeiträgen zur gründung einer clericalen hochschule in Paris aufge-
fordert werden. Es ist freilich unzweifelhaft , dass der versuch der rö-
mischen hierarchie, den geist der freien forschung zu bannen und die
Wissenschaft zu einer magd priesterlicber herrschsucht zu erniedrigen, auch
In Fhuüoeioh miatlingen wird; vemunft und wisMUBohafb sind nnd
bleiben einmal des menschen allerhöchste gaben und beide lassen sich
bei der heutigen bildangsstufe unseres geschlechts nicht mehr knebeln
und von den micbten der tinstemiss nicht mehr unterjochen. Wie
gesagt, ei ist des nnswtiftUteft, daae diflMr plan mitelingt : aber wenn
und wie wird er vernichtet werden? nnd wer wird ihn vernichtm?
eine revolution? die setzt eine lange ultramontane herrschaft voraus,
w&hrend der viel zu gründe gehen kann! Wenn jetzt nicht sofort in
Frankreich — nnd dazu scheint aussieht vorhanden, wenn die gegen-
wirtige, sieh ftberlebt habende national-versammlnng aufgelöst nnd
durch eine solche ersetzt wird, welche das jetzige Frankreich wirklich
repräsentirt — von don gegnem die ]iläne der jesuiten im anfang durch-
kränzt und vernichtet werden, so kommen sie zur herrschaft. Und darin
liegt eine growe gefohr ftr DentsoUand: denn wie viel fifenednaehee ist
nicht im lanfe der zeit von dieeoBl tnsenommen und zum verderbniss
deutscher zucht und deutschen wesens gehraucht? Man unterschätze
also die sefabr nicht und öffne vor allem wirklich die äugen in betreff
der sehiaen vasecei eigenen onterriohtewesenB: das gebMg thnn Idlft
uns mehr als alles reden in den kamuem und als selbekgelUlige artikd
Aber die höhe unserer bildungsanstalten in zeitungen.
Trier, 6. oct. Bei dem bau der Moselbahn ist man bei den erd-
arbeiten namentlich auf baureate aus dem alterthum geatossen, frag-
nento von mauern und kanilen. miisraB^ht Reiebsans. nr« 387.
George Smith hat sich nach Klein-Asien begeben , um seine fot»
eohungen in Niuivek fortzusetzen. Reicbsanz. nr. 261.
In der nähe von Jerusalem sind eine reihe in felsen gehauene grab-
ktmnem entdeckt, in deren einer man einen gans eigenthilmlieh eon-
struirten steinernen sarg fiind: die gebeine in ihm bUt man ffir die
der Endooin: s. BeiehnnB. nr. 270.
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m
Kleiuc philolog^ische zeitnng.
Nr. 7.
Von MMT« Imdi: die ftaüMlie tnu|6die rar nÜ te TepoUik
luin^ der Betohl mus. nr. 275 eine karse lobende anzei^re.
Von dem werke G. Kramer's: 'Carl Ritter, ein lebensbild', über
weiobefl B. Philol. Anz. III, 7 p. 874, ist eine zweite aufläge erschieneo,
gewiss ein seltner fall bei einem solcben buohe in unserer seit. Eise
weitere bespreohoof endheini im Ph. Ans. nr« ü.
Der Reichsanz. nr. 282 empfiehlt in kurzer anzeige: C P0ier'9
'römische f^eschichte in kftnenr iaHiiiig' «Ii ein l&r die saknle iannret
brauchbare buch.
Bei Cometo warden jetet wieder in den raineB dee «Itea Tarqmmi
aasjrnbaDgea vefgenommen , in folge deren man nach Reichsanz. nr.
284 aas^er andprem einen herrlichen sarkophtg gefottden, dw rtilllilWlIiyi
aus den kämpfen mit Amazonen enthält.
Bei Aiseau in der nähe von Charleroi ist eine römische vilU ge-
ftmden: die ansgrabungen dnellMi beben bii jetit nMh BenhwM. nv.
285 hoil. 1 nichts besonderes ergeben.
Bei ausgrabungen , die am 20. nov. in Pompe ft vorgenommen, ist
eine ungewöhnlich grosse menge von goldenen und silbernen gegen-
■ttnden ene teieeKcht gekommen: beober, teUer, teenn, bedeelriegel,
ei^egel, vason, Ohrgehänge, eine goldfircsiickie börse mit geld. Reiche»
anz. nr. 288. Äufrsb. All?, ztqr nr. 839. Doch wird in derselben Augsb.
stg. nr. 357 versichert, dass diese nachricht übertrieben sei und grund-
los: nur wenig silbersachen sind gefunden. — Einen weiteren fund da-
selbst, bestehend in einem silbernen altar und eObemen geribttiBofaaften
wie kelchen und löffeln , auch goldenen Ohrringen , femer von freekes
ist Reichsanz. nr. 296 verzeichnet, auch in Aagsb. Allg. ztg. nr. 849.
MttSt 28. nov. Dem beschluss der directoren-conferena , wonach
Uiperiiobe sSebÜgang ene den unteren elaieen nieM gern iign
■ohloBsen sein eidlto, hat der oberprasident die bestätigung vem^
So geht es; in manchen ländem hört man die fachlonte überhaupt gar
nicht ; in andern hört man sie an , nachdem sie aber gesprochen , that
der Jurist einen federstrich ond annuUirt den beeehluss der sachv^
ständigen. — An den höheren lehranstalten des Reichslands ist bisher
mit jedem somestpr die schülcrzahl nm 600 gestiegen, ende 1875 stellt
sich dieselbe auf 5400. An 3 lyceen, 8 gymnasien, l progymnasium,
11 realgymnasien und einer anzahl realschiilen unterrichten 310 lehrer,
daranter SUI3 mit aoademleober bOdmic.
Einen kurzen berieht über die wialcefanaoBiMflr in Bonn am 0*
deeember giebt Reichsanz. nr. 296.
JRom^ 10. decbr. Heute fand die erste sitrong der mitglieder des
arohlologiscben iinlilule etttt.
In der nähe von Bregens, an der stelle, wo das römische Brigat^
tium gestanden, sind ansgrabungen veranstaltet, welche aber laut Beiohe-
anz. nr. 298 zu keinem nennenswerthen resultate geführt haben.
Die Stadt Antwerpen steht wegen ankaufs des fast vollständig er-
baltenen arobhra der PkmÜiiMim dmekerei mit der ftmitie iferetfe«,
diveoten nachkommen der Plantins, in Unterhandlung: in demsdbeK
aollen an 10000 briefe u. s. w. von gelehrten u. a. enthalten sein.
Speier, 2. dec. Durch die ei^oubahnbauten ist die antiquitäten*
iunmlung unsrer Stadt dnrob fonde bei Dfirkbeim nnd an anderen oiten
von neuem bereichert: näheres giebt Au^b. AWg. ztg. beil. za nr. 888*
Inder beil. der Angi?b. Allg". ztg. 1876 nr. 7 berichtet Srhfiner von im
deeember 1875 in Pompeji gemachten ausgrabnngfen an der via Sta-
biana oder wie sie jetzt genannt ist, cardo maior: er beschreibt ein
bans anf der linken seite der stresse genauer, wdebes das etabliseement
einer tocbwalkorri und einer Wäscherei gewesen zu sein scheint; auT der
einen wand des als waschbassin dienenden raumes findet sich eine reihe
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Nr. 7.
Kleine pbUologiiche aeitung.
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gOBalter aber ofenbar earrikirter penoncn ; und ein anderes ,
fqwwfcaw eiogerifllilelM« In den ein nocli nielii f^wiz fertifree (iremilde
wm Laokoon eich befindet and ein ▼ortrefflicbee die abfahrt des Odyssens
von der insel des Polyphemos darBtelleod. Yiel eleganter sind aber die
biaser anf der rechten seite, von denen eins aooh seoaner beschrieb^
wird : im atrium desselben fand man eine mmor-Mme fliit portnÜ-
kopf in bronze, der in daa arnwum m Heapel gebracht worden ist:
anf ihm die inschrift: 'dem genius nnseres Locias dor freigelassene
Felix.' In den aimmem finden eich mosaikböden, dann gemälde: Mars
der Yeniu das gewand abnehmend — ein Paris-nrtheil, wovon jediMdi
o« aie ttflii flBtoehleienide Yem» and tbeito dea hirtan and der Miner-
va, altei vortrefflich, erhalten — ganz erhalten istTheseus die schlafende
Ariadne verlassend, die jungfran ruht, den Oberkörper entblösst, auf
einem blnmenlager am feisrande, darüber ein zelttoch; Tbeaeos eilt naca
■einem schiffe, m der höhe scÄtwebt Athene.
Die beil. der Angab. Allg. ztg. 1876 zo nr. 5 berichtet ans dem
Granicar fiber einen münzenfimd bei Bendin: 230 goldmünien, die von
Caoiiir an bis Valerian gehen.
Beriflht von O. Benndorf über die unter Conze*s leitnng 1878 UM
UTS «rf Semottireke gemeehteB aoignlmDgen in Angib. AUir*
beil. nr. 13, 14, 24, 25, (s, unten): als resolut wird angegeben, dass
jetzt Samothrake als eine der wissenschaftlich bestbekannten inseln
des Archipels gelten darf: mehrere cultusgeb&ude sind »"^K^^^pJjJ»
Statuen einer giebelgmppe, insdiriften, wichtig Ar die kenntaiis dee
gfieehieehen gOtkeränatet, viel anderes ist gefunden, so dass es gelingen
Konnte, von der ganzen einst hochberühmten örtlichkeit ein geschicht-
liches geaammtbild aufzustellen. In der beil. zu nr. 25 wird anf die
mytterien eingegangen, die läge des tempels sowie die spärliohMi reato
die ilteilen isS einer oyolopiiehen tottMM gelegenen mehrfach amg^
Imlen tempels nachgewiesen und beschrieben und anf den cnlt und
eeine gebrinche ein blick geworfen, dann folgen noch beschreibnngen
eines xweiten tempels und angaben über die jetzigen zustände.
90rknt 7 janoar. Die diieettonArdie tmtgrabungen i» Olymp ta
Iftsst berioMe über diese im Reidhsanteiger erscheinen : ans diesem —
Reichsanz. nr. 8, 26, 86, 62, 85 — theilen wir die folgenden mit. I. Die
för die ausgrabungen in Olympia ernannten beamten, dr. Gustav Hirsch-
feld ond der königl. banftihrer Ad. Bötticher, sind am 12. September in
Droit, dem der emgrabungwtitte n&chstgelegenen dorl»' angekommen«
HO ftr ^ nnter ftiiorge des deutschen oonsuls in Patmg , hm. Ham-
bnrger ein bans gebaut und eingerichtet war. Nach absteckung eines
areals von 116 steemmata {k 1000 qa.-mtr.) begannen die wirklichen
arbeiten montag den 4. oelober, mit crtiffiinng von iwei eulnlMimge
ffriben östlich und weeUioh von den tempelfironten nach dem Alpheioe-
beUe hin, um das centrum der ansgrabnng, das tempelterrain , auch
^H^hrend der regenzeit trocken halten zu können. Abgesehen von
einigen nebengrabungen am EQadeosnfer, die zur auffindung von grftbem
und einer den tempelbeiirk an der weetteite begrenzenden maner fiibr-
ten . ging ncn darauf aus , durch Vertiefung und Verbreiterung der
graben dem Zeustempel schrittweise immer näher zu kommen. Bei
diesem vorgehen fand man das dorische gebälk eines noch unbekannten
gebindet mid elnleBtRwiiaieln, fowle eapitito dea tempels eelbet. Dem«
niebrt erfolgte die Verbindung der biaiden hanptgtiben dnreh einen
qnergraben längs der nordseite um sodann mit rasch vermehrter arbei-
terzahl von ca. 125 mann das ganze terrain vor beiden fronten bloss
an legen. In der mitte dee deoember begannen nun die wichtigen
Imde, welche, in einzelnen telegrammen bekennt geworden, jezt erst
dndi den berubl fom 88. deoember in ihrem eimmmenhenge dentücb
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Axuu&ge ans zcitachriften.
Nr. 7,
geworden liiid. Am 15. deoemlMr werde ea te ■Odoetoeke to tem-
pelSf drei meter tief, eui ttberlebensgrosser mftnnlicher tono ans mar-
in or (gefunden, der in eine spätere trocken zusammen pebante mauer
emgeHigt war; ein werk von bedeatendem kunstwerthe und aller wahr*
BineiBlielikeit naeh ein bruobstück des Zeus, der als kampflriebter la
der mitte des ostfnabeli aitzend dargestellt war. Fttnf tege spiter
stiess man in derselben (fegend auf ein dreiseitiges mannorpostament
mit der vollkommen erhaltenen widraangs-inschrift der Messenier and
Naupaktier an den olympischen Zeus, welchem sie den sehnten ihrer
kriegsbeate darbringen. In der dritten leOe der inaehrift nennt sidh
Paionios ans Mende — s. oben nr. 6, p. 360 — in Thraden als den
künstler und fugt in der vierten seile zu seinem rühme hinzu , dasa er
in einer concurrenz um den plastischen schmuck der tempelgiebel Sie-
ger geblieben sei. Am niofaeten morgen zeigte sieh in im theile ge-
trennt eine überlebenagroete weibliche fi&rur aus pentelischem mamKirt
welche sich durch den ansät z der flügel sofort als die Siegesgöttin
(Nike) zu erkennen gab. welche auf dem postament gestanden hatte.
Die figur misst vom hals bis zur fussspitze 1,74. Das gewand, welchee
die Unlte bratt frei li«t. Mit Uber den gort in knnen falten nieder.
Dem Unterkörper schmiegt f^oli der ftoflT so eng an, dass die schönen
formen in voller klarheit hervortreten. Nach hinten bauscht sich das
fewand in weitem bogen. Obgleich köpf und arme noch nicht gefon-
en sind, erregt die lebent?o11e anmuth ond dea bewegte gewand der
zur erde herabschwebenden göttin grosse bewnndenmg. Es wurde so-
gleich als dasselbe werk erkannt, welches Pausanias in seiner beschrei-
bang der denkmäler von Olympia (V, 26) bespricht; es ist das erste
nrkuidlich bezeugte bildwerk eines gnechisohen meisters des ftnften
jahrlranderts vor Cbrbtns. — An dem fimdorte der Nike kamen femer
mehrere dreiseitige marmorblöcke zum Vorschein, die offenbar zu dem*
selben postamente gehört haben. Sie trugen insehriflen , die sich eben-
falls auf die geschichte der Messenier beziehen; namentlich eme, in der
es neb nm die mspreehung eines stratigen grensbeiiilBi dnndi die Bfi-
lesier an die Messenier handelt. Bs ist denelbe rechtsstreit, welchen
wir aus Tacitns Annal. IV, 43, kennen. — Von jetzt an wurde ohne
aufhören gefunden, und es galt nicht mehr, knnttwerke zu suchen, son-
dern nur an beben nnd m bergen. Ein heletler «inwliebir torw
lag unter der Nike an der rückseÜe ÜMt unbearbeitet, also wahrschein*
lieh auch vom giebel; der ellenbogen des linken armes ist in das ge-
wand gewickelt, das den Unterkörper umgab. Unter ihm ruhte wieder
ein koloss, der noch der erlösung harrt. — Am 22. fand sich vor der
Ostfront der entere theil einer &genden fignr, wekhe ihren platz in
der linken giebeleoke gehabt haben mnss, also einer der beiden flnss-
götter, welche Pansanias nennt. Er ist kaum über lebensgrösse und
von Forzüglicber arbeit. Neben ihm kam an demselben abend ein
minnlioher torso nnd demniehet an der sSdweeteelBe ein weiblieher,
daa ente seugniss von den noeb erhaltenen Standbildern des westgiebels,
zum vorsehein. Soweit der wesentliche inhalt des letzten berichta, wel-
cher auch noch von glücklichen fanden (namentlich einem schönen
lebensgrossen satyrkopfe aus terracotta) am fiowse dea Kronoshügels
spriobt. Darob ein telegmnm vom 1. jannar wird die enilindung des
einen wagenlenkers und eines männlichen torso gemeldet; endlich auch
die glückliche vervollst ändigimg des flussgottes, indem der oberleib und
der ganz unversehrte köpf zu tage gekommen sind. Bei der alle er-
wartaogen fibenteisenden ergiebigkeit der fände ist die seit nnd arbeite-
kraft der beiden m Olympia angestellten beamten natürlich so in an-
Spruch genommen, dass sie nnoser ftande wsren, jeden einzelnen fund
genau zu beschreiben und zu würdigen. Photographien und abgüne
Nr. t
Auszüge aus zeitschriilteiL
337
werden mdfHiohst bald an die direotion eingeMadi werden. JHes der
ereie bericht: der folgende «weite erginst den enteren.
II. Bei der fortsetzung dt-r arlieitcn an der ost- und Westseite stellt sich
die thatsache heraus, dass die fände da beginnen, wo die schwarze erde unter
der gleichmassigen Bandachicht zum Vorschein kommt. Die slurka derselben
vi ongleieli. Wftbrend rie an der fimdatitte dee flusgoita nnd dea
wagenlenkers swei meter betragt, erreicht sie an der fundsteile der
Nike schon drei meter. Ein ähnliches verhältniss ist im westgraben
beobachtet, indem sie hier 80—90 schritt vom südrande des tempels
and einige 40 eebritt eftdlioher aelion 4,^ beträft. Das alteternin
scheint demnach vom tempel nach dem Alpheioe sich massig geaenlit
zu haben. Wie stark die von ziegeltrümmem durchsetzte schwarze
erdschicht sei , ist noch nicht ermittelt worden. — Zu den schon be-
kannten fanden fugen wir nachträglich hinzu, dass das ganze aas fünf
blöeken beetehende dreiMitige portament der Nike com ▼orsehein ge*
kommen ist. Eine eingesandte skizze der figur zeigt , dass der gürtet
aus bronze eingelegt war; es sind in ihrer nähe auch einzelne bronze-
stücke zum Vorschein gekommen, darunter ein &agment mit blatt-
sohmoek. Der liegende kdrper des flossgottes ist nnterw&rts mit einem
dicken stoflF malifillt; der emporgeriohtete Oberkörper stützt sich anf
den linken arm , während die wange des seitwärts geneigten hauptes
sich in die rechte band schmiegt. Die arme sind gebrochen, der bär-
tige köpf, der einen sinnenden milden aasdmck zeigt, ist bis in das
Ueioate so frisch und unversehrt, wie eben aus des künstlers band her-
vorgegangen. Unter der flgur fanden sich zahlreiche bronzestücke ;
darunter sind ansehnliche vergoldete fragmente von einem runden gegen-
stände, vielleicht einem schilde, gefunden worden. — Die dritte figur,
der sog. wagenlente ftberleboisgross , von trefflieber aoifllbnuig, ist
vollständig bis auf den köpf; in kauernder Stellung, das linke knie in
die höhe gezogen und auf den rechten arm sich aufstützend. Der von
der linken Schalter fallende mantel dient als unterläge. Die vemaoh*
lissigung der abgewendeten seite l&sst erkennen, &sb die fignr aar
rechten des Zeoa unks vom beschauer, also dicht vor. den pferden auf-
gestellt war. Die Oberfläche ist wie an den übrigen resten des ostgiebels
überhaupt , fast tadellos erhalten , die haltung ist ungezwungen and
lebendig. Das bisher einzige fundstück von dem westgiebel hat sich
naeb der reinignng als das bruqhstftek emes heftig bewegten nuoinea
mit chlamys — also eines Lapithen — zu erkennen gegeben, wonach
die frühere angäbe zu berichtigen ist. Das werk zeigt eine starke ein*
Wirkung des wetters. — Neu gefanden ist an der ostaeite den 29. dec.
em mlDnlieber torso, naeb redits gewendet, beide arme mitanstrengung
vorstreckend, also wahrscheinlich der wagenlenker Inf der linken seite
de« Zeus (rechts vom beschauer) ; die bilduug des nackten ist auch hier
von gleicher Wahrheit und trefflichkeit, wie bei den anderen werken
und tritt bei der kräftigen beweguug besonders wirksam hervor. — £in
sweites stück, anfang januar gefunden, ist der untere theil einer gela*
gerten männlichen figur in lebensfjrüsse, von rechts nach links gestreckt,
mit einem gewande bedeckt, auch auf Vorderansicht und hohe aufstellung
berechnet. — Endlich ist auch die statue hervorgezogen worden, welche
im ersten berioht als nnter dem minnUoben torso liegend erwihnt
wurde. Es ist eine kolossale weibliche figur, in zwei stücke gebrochen,
lang gewandet in alterthümlichem stil der berühmten Vesta Giustiniani
im ganzen entsprechend , nur ungleich lebensvoller und feiner gear-
beitet. Aneh die wohl dasn gehörige, vom balbmnde, hinten viereckige
basis ist gefunden worden ; das Standbild war mit der r&ckseite an eine
wand gelehnt und ist ein ausgezeichnetes werk von alterthüml icher
ftrange. Kopf and arme fehlen noch. Weitere vennathongen über dies
m
Kkäaa» philologische scitmig.
.Nx. T.
tmzweÜBlhftlt als weihgeteheok aofkafassende mrk mvmesk vorüikfiii
noch dahin gestellt hMib«n. — > Bei der vertMfimg dee weetgrabeae
haben sich weitere Überreste des schon erwähnten Doriseben gebäades
gefunden , sowie neun stück quadratischer bronseplatten von verschie-
dener dicke mit blitzsymbol und dem namen des Zeus , stüoke , die
wtJmeheiBUok ak gavrkhto (fon Ift, 80, 80 draehmen Mmtum ga-
wichts) EU betnohtaD eiiid* In derselben gtgwd ist man wieder aof
gräber gestossen, ans denen bronsewaffen , gerathe, kleine glöckchen,
sowie römische und griechische münzen und thonscberben mit schwar-
cem Bmiss hervorgezogen sind- — Diee aiml im wcntKoheii die land-
resultate der letaten drei wochen , von denen ausser den iomligan dni
griechische fesltage nnd ein regentag in abrechnung kommen.
III. Der dritte behebt tbeiltmit, dass an der ostfronte des tempels
man begonnen bat die zweite tempelstufe freizulegen. Von westen her
niidder graben in der riektong aof den tempeliMkr mdaMkrterliflAi
am anek hier den ursprüngliehen boden zu erreioken. Die fandMoki»
welche in der letzten wocbe zu tage kamen, sind dreierlei art: inschrüt*
liehe denkmäler, kleine im boden zerstreute alterthümer, bildwerke nnd
atatoenpoitaiiiente. ^ Unter de* denkmllera enter gattong iat «ine
fast oiTefaelirte teoncetafel 0,55 boch, 0,24 breit, am 21. janoar aftd*
lieh von der südwestecke des tempels gefunden. Sie ist mit einem
giebelfeld gekrönt und von zwei kohnthisehen pilastem eingefasst.
Innerhalb derselben befindet sich eine insohriit von vierzig zeilen, an
denen kein boekalabe fshlt: unten an der teüsl sind drei aaptai, nufc
denen sie in einen steinsockel eingelassen weur. Die iiachrift ist in eli-
Schern dialekt abgcfasst und enthält eine von den hellanodiken aosge>
fertigte nrknnde, in welcher dem Damokrates aus Tenedoa, einem be-
rfibmten ringer and Olympioniken, den wir aoa Piwaniee waä Aeltei
idhon kennen , das gaatreDki «nd die ehren eines wohlthaters von Elia
zuerkannt werden. Die wappen von Tenedos, traube nnd doppelte axt
sind im giebelfelde angebracht. — Eline sweite merkwürdige inscbrift
fand sich am SO., 10 meter öttlioh von der sfidotteeke des tempeli.
an! einem mannorblock, der in eine sp&tere maner eingefügt iik An
der sichtbaren kante liest man in alterthümlicher schrift den namen
eines argivischen könstlers, welcher, da nur der erste buchstabe fehlt,
kein anderer sein kann als der name des Ageladas , des meisters , bei
dem PUsmUm, fbfykUt und Ifyrmt gelenk kebeik — BIm dritte im»
schrift steht auf einer 0,80 langen ehernen lanzenspitze. Es war eine
Totivlanze nnd der inschrift nach von den einwohnem von Metbana
SOS einem kämpfe mit den Lakedämoniem geweiht. Dieses stüok ge*
k8ft sdiOB stt den Im boden Mnlmtift khniMD eÜertliflmeRi, weluie
bei dem anfriomen vor der weetaaHe geftmden worden sind, namentlich
Waffen (lanzen und schienen), nagel, vergoldete bronoeetäcke , brach*
stücke von erzgefässeo, feine verzierte bänder aus bronce, mannigfaltige
kleine tbierfiguren und endlich eherne gewichtstücke, von denen schon
des Bwölfte tarn forsehein gekornmen iat, nd swer ein akieh ?eii S90
gramm, welches dnrch einen dorebgesoblagenen nagel als ungültig be-
zeichnet worden ist. — Endlich noch einige werte über die sculptnren,
die in der letzten woohe gefanden sind. Vor der weetfronte sind bia
jetit nur kleme aeBlptorfragmente in tage gekommen ; wa des beeltr*
kaltenen sind einige marmorne löwenköpfe tu rechnen, welche dar
traufrinne des tempels angehören. Von broncestatuen fanden sich nmr
einzelne glieder. An der ostseite gefunden sind die drei sculptaren,
deren im vorigen berichte erw&hnong geschah; von ihnen ist die eine
eine stehende <liche männKohe fignr, die andere eine gelegerte, dmi
knie mit gewand bedeckt war. Es ist deutlich , dass diese m,armor-
werke su einer gmppe ?erbanden , hooh anfgeiteUt and vea der ifl^
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.Nr. 7.
. KloiiM philologiaeho ukaag*
ieite Biohi siobibar ^raren. Sie sind bei der Nike gefunden , an denel-
bcB staU«, HO jetet in geringer entforaoiig voa iiiiMider im gamm
•clion seohi Btataenreste gefunden worden sind. — Unmittelbar süd-
lich ist das bmchstück eines oolosses zu tage gekommen, welches von
der mitte des Oberschenkels bis unter die wade 0,62 misst. — Vor der
Bveit«D liide der oilaetta (tod N. gerechnet) zeigen sich swei grdaMfe
pottamente, das «nie aus Kalkstein mit foiner profilirang, das andare
WOB backstein, deren Verkleidung fehlt. — Am 25. fand man auf der
höhe der zweiten teropelstufe an der südostecke ein kleines aber lehr«
rmohes fragment der metopentafel , welche Herakles darstellt, der den
erymanthisohen eber lebend heim briogi und damit den Emyitlieai er-
achreckt. Es ist dieselbe metope, die PaoaaDiaa an enter ateUe enrlhnt»
er hat also von der südseite angefangen.
IV. Es hat arges regenwetter die arbeiten auffl;ehalten , eben lo
daa durch daa elima Yerankiate mmohlsem dea ät, BamaMA nnd
Böttkhers: doch hat man aie anter leitnng des dr. Weil, Stipendiaten
des archäologischen irstituts, so gut es ging fortgesetzt und die oberen
schichten des bodens abgetragen. Am 16. hat man die weitere frei-
legung der Ostfront in angriff genommen. Man stiess, der südostecke
dM tempels gegenfiber, uf ein gemioer, wo sich der rechte eobenkel
einer sitzenden gewandfigur einj^omanert fand, und darunter ein männ-
licher torso, dessen linker arm erhoben gewesen sein muss, beide figuren
Über lebensgrösse. — Man war wieder an einen punkt gekommen, wo
eine gaaae reihe ton marmonkulpturen loiammengetrMen met, dte
sämmtlich, wie ea scheint, dem tempelgiebel angehört buien« — Am
18. zeigte sich ganz in der nähe der untere Uieil einer gewandfigur
0,62 hoch. Die beine sind bis über die knie erhalten, die mittelfalten
reichen nooih höher hinauf. Am morgen des 19. kam in der liohtong
auf die südostecke der untere theil einer zweiten gewandfignr an tage*
Sie kniet auf dem rechten bein , das mit einem pfewande von vorzüg-
lichem faltenwurfo bedeckt ist. Die basis und der rechte fuss, der
gegen die eiebelwand gerichtet war, sind erhalten, hoch 0,64. Der
mit gewaad bedeckte obenchenkel miait 0^8, der vntenchenkel 0,67.
— Nordöstlich von dem erstgenannten torso fand sich, ebenfalls am
19., das er«te ansehnliche fragment eines pferdeleibes mit den ansätzen
der beine (gesammtlänge 0,62), nachdem sich kleinere Überreste von
piMeo koR vorlMr weiter nördlieh aefanden hatten. — So aind in
ffenig tagen von fünf verschiedenen nguren des ostgiebels mebr oder
minder ansehnliche bruchstücko p:efunden , die sich allmählich vervoU«
•tändigen und mit hülfe der bescbreibung des Pausanias sowie des die
giebelcomposition beherrschenden parallelismus ordnen lassen werden.
Man erkennt schon, dass der torso dea 17. dem firfiher gefundenen ent^
spricht, welcher der anderen, d. h. rechten giebelhälfte angehörte,
beide wird man zu der gruppe der mit den pferden beschäftigte
Wärter rechnen. Es beginnt auch über die zeit, in welcher man die
trfimmer dea giebeUUdea so rMaichtek« durcheinander geiporfen hat,
sowie über die katastrophen, welche den boden von Olympia iMimn*
sucht haben, mehr licht zu werden. Denn es hat sich in einer spalte
des gemäuers ein schätz von ca. 800 durch eine feuersbrunst zum theil
aoaammengescbmolzener byzantinischer knpfermünzen gefunden, deren
Untersuchung weitere belebrnng mapricht. — Unter den einzeln gefun-
denen alterthümem wird das erste ansehnliche bmchstück einoa (mit
gewand bekleideten) erzbildea anpreführt, eine terrakottenplatte rait zier-
lichen arabesken u. a. — Man fand ferner eine basis mit den woblge-
avbeiteton fttwen einer gruppe von awei figuren» eine aweite marmor>
baija mit der wohlerhaltenen inschrifl zu ehren des Telemachos , des
aohnea dea Leoni ana Elia, dem von den heUanodiken unter voniU dea
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340
.'Kleine philologische zeitnng.
J^r. 7.
AntipliuiM imd dem olympisoheo nthe eine Mdritato eniehiet wofdeo
ist ; endlich ein drittes postament ans weiatem mtrmor mit einer dardi
alterthümliche schrift- und sprachformcn ausgezeichneten weihinschrift
in zwei distichen, geeetst von einem Pnudtolet, der sich Syrakusaner und
Kamarioier neniit ^ Sow^i die naehrielitoD bii mm 24. fehmar.
Man siehi jetst, da» der tempel aur drei seiten von mauera&gen spä-
terer zeit umgeben war, die an der südostecke bis an die tempelstofe
reichen, aus epistylbalken und anderen trihiimern der alten kunst roh
aufgeschichtet. An der uordseite allein hat man bis jetzt noch kein
manerweric dieser art gefunden. Die abformmig der eoilieiit gesogenen
mermorwerke hat begonnen. Die inschriftan werden nach den einge-
sandten papierabdrücken in der archäologischen zeitung veröflFentlicht.
Sie sind auch in der archäologischen zeitung (s. unten p. 346 flg.) er-
eefaienen: eher d« lie dordh epitere lande nooh tenrollitindigt iPoMen,
tbeilen wir davon hier nudite mit.
Nr. V nach Reichsanz. nr. 85: Briefe des dr. Weil vom 1., 15. und
22. niärz melden den ungestörten und ergiebigen fortgang der arbeiten,
die den sweck haben , den tempel des Zeus von allen Seiten immer
wUiÜDdiger frei zu legen. Dies ist an der osteeito in der hauptsache
bereits geschehen. Man hat hier das alte pflaster gefunden , das über
einer schiebt von ziegeln und anderem roaterial aus 0,23 dicken stein-
blocken bestand. Der Zugang zum tempel war nicht, wie beim Par-
tbenon, doroh swiiolieiutiifen vor dem mifttlerai interaolmnninm gebil-
det, sondern eine freitreppe führte bis n der iweiten tempelstafe Uli»
an; diese treppe bildete vor der mitte der tempelstufe eine terrasse,
auf welcher die gruudlage eines altars sichtbar geworden ist. — Die
freilegung der efideeite ist Ton oeten and weeten iier kräftig in angriff
genommen. Zu den vielen für die geeehichte der architektur wichtigen
fundstücken gehören auch die wasserspeienden löwenköpfe von der
traufrinne. Sie finden sich in drei stylarten gearbeitet, in alterthüm-
licher strenge (besonders an der südwest-eoke), ganz naturaiiätischf und
endlich in einem ftbergangeityl; eine mamdgiUtigkeit, welohe deatMoh
seigt, dass der tempel nicht auf einmal gebaut und fertig geworden
ist, wie der Parthenon, sondern ein werk sehr verschiedener epocben
ist. — Was die Umgebung des tempels betrifiÜl, so fand sieh an der
Bordeeite ein poetament von poroeateinen, 4 meterlang mit reUeMehen
von gevrindfiguren ; an der Südseite die basis mit einer ehreninschrift,
die, wie es scheint, der kaiserin Faustina gilt. — Besonders erfreulich
war die glückliche ergänzung verschiedener merkwürdiger Schriftdenk-
mäler ; so fand eieh am 2. män datf aweite stück zu der früher bespro-
chenen (in der Arch. ztg. heranagegebeneo) egeladaainschHft , welohea
zeigt, dass Ageladas hier der namc des vaters ist und dasa sein söhn
Argeiadas der urhebor des kuiistwerks war. Auch die früher erwähnte
inschrift des Praxiteles ist jetzt in zwei distiohen vollstäudig da und
lagt oni den ganaen lebenelanf einea Arkadien, welober sioh em abend
eines abenteuerlichen Wanderlebens in sein heimathlichee berglend zu-
rückgezogen hatte. — Am meisten einzelfunde sind vor der Westseite
gemacht. Hier kam eine mauer zum Vorschein, die sich von der süd-
wetleeke naoh eflden deht, aus poetementen, stnlentrommeln, triglyphen,
ioniaelien nnd dorischen kapitellen , marmorblöcken und ziegeln bunt
zusammengeschichtet. Hier fand sich eine basis mit der künstlerinschrifl
eines Sophokles (aus dem 4. oder 3. Jahrhundert v. Chr.), die ehrenin-
schrift auf den Olympioniken Lykomedes und eine reihe vorzüglich er-
haltener löwenköpfe aus terrakotta mit reichem farbenschmuok in voller
frische, endlich eine inschrift, wahrscheinlich des L. Mummius an dem
von Paosanias erwähnten Zeusbilde. — Von der südostecke des tempels
sind 10 schritt gegen SO die grundmauem eines rondbaues aosmarmor
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Kr. 7.
Kieine philologische zeitmig^.
Ul
ttsm Vorschein gekommeD. In derselben gegend (8 schritt gegen SSO.)
sergte rioh am 1& min eine rande mermomria, mweDdig ansgehöUt
-wie eine brannenmündang, mit einer oben am rande angebrachten sehr
altertbümlichen inschrift. Es ist dieselbe, welche Pausanias (kap. 24, 3)
^am fusse der Zeasstatae las, dem weihgeschenk der Lacedämonier, das
«diMillben nedi der sweiten betiegung Menenieni errichtet haben sdUen.
— Anf die statoe und daa postament der siegeegöttin , mit welcher die
olympischen fände anfingen , haben die weiteren aasgrabnngen immer
wieder zarCickgefuhrt. Man hat die gewaltigen blocke der basis, die
licdi 4 bkr 6 meter boeh anfbante, immer voUständiger gefanden; von
der statae selbst einen marmorflfigel and eine reihe von bmduttieken,
welche dem abfjusse sehr zu statten kommen. — Die ganze umgebnng
der Nike wird jetzt klar. Man erkennt die alten, von weihgeschenken
eingehegten wege, welche durch den hain des Zeus führten ; man erhält
inm errten male eine anaebannog von der nnprQnglieiien anordnnng
nnd reihenfolge der denkmäler, welche sämmtlich an alter stelle stehen.
— Von zerstreuten alt^rthümem sind zu erwähnen verschiedene über-
TMte gerundeter marmorplatten mit sparen buntfarbiger maierei , das
▼oidenheU eines pferdeleibes , Siegel vom tempeldaehe mit insofariften
in eUsdier mundart u. a. — An mannigfaltigen nnd höchst lehrreichen
ergebnissen für architektur , topographie und denkmälorkunde ist also
der letzte monat sehr ergiebig gewesen. Die arbeiten haben ohne
atöning fortgesetzt werden Können anter der leitong von dr. Weil, wel-
'ober sich der stellvertretang mit grosser treue angenommen bat. Id*
zwischen haben sich auch unsere beiden landsleute, welche das ganze
werk mit aufopfernder thätigkeit so glücklich in gang gebracht haben,
dorch einen aufenthalt in Corfii wieder vollständig hergestellt. Bötti-
cAier ist sebon ende min anf seinen posten sorftekgekelffL Dr. ffirseh-
feld geht am 4. april zusammen mit banrath Adler von Corfu naob
Olympia, wo dann festgestellt werden soll, was noch in di^em frühjahr
erreicht werden kann, ehe die Sommerhitze im Alpheioethale eine noth>
wendige panse von mehreren monaten betbeifflbit*
VI aus Reichs Anz. nr. 101. Man bat in verschiedenen strecken an
der südostseite des temjiels die alte mauer gefunden, welche den tempel-
hain einfasste, die Altismauer, deren aufdeckang für die topographie des
ganzen locals wichtig ist. Vier bis fanf meter vor der maner fand man
eine reihe von postamenten ; 18 noch an ort und stelle stehend, andere om- .
gestürzt, die meisten sind ol)long oder quadratisch, rund nur zwei. Näher
der mauer fanden sich die bruchstücke älterer grösserer postamente, die
wohl zur aufstellung eherner Viergespanne gedient haben. Nach frei-
legong aller postamente stebt eine reioiliobe insohriftenemte in 'aussiebt.
Von scolptaren fand man die fragmente einer kaiserstatue, neue pferde-
fragmente vom ostgiebel und unter der masse vergoldeter bronze, die
den boden bedeckt, einige grössere werthvollere stücke, die kriegem,
rosaeo nnd dreilBssen angehören. — Der alte boden wird jetat anoh an
der Südseite des tempels freigelegt, wo die mächtigen säalentrommeln.
wie sie vom erdstosse hingeworfen wurden, neben einander liegen. An
der s.*w. ecke des tempels beginnt vom unterbau desselben eine ca. 4
meter breite mauer, die sidi bis jetzt 16 meter weit nadi sSden ver>
folgen liest; eine maaer, welobe, wie die fränkische maner in Athen,
'aus einer unglaublichen menge von arcbitecturstücken aufgebaut ist,
glücklicher weise o'nne mörtel, so dnss die allmähliche auflösung dieser
maner für die baugesohichte von Olympia reiche, ergebnisse verspricht.
— - Sdt der anknnft von bantath Adler nnd dr. Hinohfeld in Olympia
^(Sonnabend, 8. april) wurde den arbeitern eine neue aufgäbe gestellt,
nämlich die Säuberung des fassbodens des tempels, um auf demselben
die spuren der alten baulichen einriohtung za erforschen. Eine völlige
PbUol. Anz. YIL 22
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Kkine pbüologiBdie wdtaa^.
Kr. 7.
fturftomoDf^ ist in diesem frübjalir nioht mebr mdgliob , doch hat man
schon die Überreste der Cellamaaer gefunden , sowie die unteren theile
der säuleu, welche in derCella aufgeslellt waren; hier ist auch das alte
mumorpflaBter erhalten, denen beiohaffenheit Über die orsprüngUcbe
emtheiluDg und benutzung des raums die lehrreichsten ergebnisse in
aussieht stellt. Man ist gegenwärtig beschäftigt , die vorzelle (pronaos)
des tempels vollständig anssuräumen und die Schuttmassen zu entfernen,
«eiche die südhälfte der CelUt noch bedecken. — Diese arbeiten wurden
ttglieli von 80 mtnii aasgefnhrt, lediglich sar wiaeenaehiftlichen erfor-
Bchung des tempelbaucs und ohne hoGTuung auf besondere fuude. Um
so erfreulicher war es, daas mittwoch, den 19. april, bei aufräuroung
des pronaos dicht unter der Oberfläche (ü,tiü tiei) eine metopentafel zum
Ydrsebeia Ibmh» naeh oben gekehrt, so dsss der köpf einer jangfim n-
erst sichtbar warde. Donnerstag mittag wurde die freilegung vollendet
nnd man hatte nun ein prachtstück der ersten Campagno vor äugen.
£b ist eine marmortafel, 1,60 hoch, 1,51 breit, ohne oberen rand, mit
niedrigem unterrand. Ln^ eine- felerlioh stehmde, lang bekkodeto
Jungfrau, deren reabter arm herabhängt mit geöffneten fingern; der
köpf ist nach rechts gewendet, das wellige haar mit einer haube be-
deckt; der linke arm ist nach oben gerichtet. Daneben, ihr den rücken
wendend, ganz im profil, ein nnbeueideter mann, eine last tragend;
der b&rtige köpf ist nach vorne gerichtet, so dass er in geschickter
weise zwischen den Oberarmen sichtbar wird. Ihm gegenüber Herakles,
den rechten arm nach vorne streckend, mit drei Äepfeln in der hand:
der linke arm ist gebrochen. Alitä andere ist vortreiflich erhallen , ua-
mentliob der Ironf mit spitcbert, looken und Stirnband. Die an der
unteren ecke rechts fehlenden stücke sind grösstentheüs noch gefunden.
Das werk ist nach styl und Inhalt unschätzbar. Die figur in der mitte
kann nur Atlas sein , von dem man glaubte , dass sein köpf unter den
aas Olympia naob Paris gebraohten bmohstQoken sei. — Wegen der
auirtamong des inneren tempels ist die ausgrabong innerhalb desselben
langsamer vorgeschritten. Dazu kommt , dass zum Osterfeste die Tza-
konen in ihre heimath abzogen und die arbeitskräfte um ein drittel
verringert worden. Aach die herstellung der Photographien, die duroh
Bomaides ans Patras gemacht sind und sehr gelungen sein sollen (sie
werden jetzt in Patras vervielfältigt), verlangte viel arbeitskräfte, um
die sculpturwerke aus den magazinen und zurück zu bringen. Ebenso
war die herstellnng der gypsforuiun durch Martineiii und Borghini eine
sehwierige nnd mühevolle aufgäbe. Es sind jetst alle wiehtlgereb
stücke geformt und zur Verpackung bereit; der transport soll auf dem
Alpheios bewerkstelligt werden, denn leider ist die fahrstrasae noch
nicht fertig, auch nicht die Kladeos brücke, welche den schlusspnnkt der
itrasse von P^yrgoe naoh Olympia bilden soll. Dr. Hirscbfeld wird ver*
packong nnd transport überwachen. Inn dem zusammeDSUchen der zu-
sammen gehörigen sculpturen ist es gelungen, den Unterkörper des knie-
enden mannes mit dem am 15. december gefundenen Oberkörper
als vollkommen nisammenpassend sn erkennen; dadurch ist eine
beinahe vollständige figur des ostgiebels gewonnen, die fignr einea
wagenlenkers , welche der linken giebelseite angehört. Als zur
Nike gehörig hat sich das bruchstück eines vogels gefunden, das
genau an die linke seite der statue passt Von inschriften sind
m den lotsten woehen besonders solche sn tage gekommen, die siöli
auf römische zeiten beziehen, drei Mummiusinschriften , eine insohrift
auf Claudius Lyson u. a. Man denkt vorläufig die arbeiten bis
gegen ende mai fortzusetzen. Die Jahrhunderte lang so verödete
tempelstfttte von Olympia ist seit dioscm frfllgahr wieder ein wallfidiH«*
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Nr. 7.
Kleine philologische seitong.
843
ort geworden; in den oetertagen liafc man täglich 4- bis 500 fremde
gerechnet.
Uober das seüongtweMa io China giebt der ReiefatanB. nr. 15 ei*
idge notizen.
Einige nachrichten über die reise des oberst Gordon in Africa den
Nil betrelfeud giebt fteiobsanz. nr. 26 1 die in nr. 47 aber dahin
fervoüat&ndigt werden, dast der obent seine reiie hat aufgeben
mfieeen.
Zwischen Colombier und Äuvernier in der Schweiz eind gräber
entdeckt, welche in die zeit der pfablbauten gesetzt werden. Näheres
giebt ans dem FeniUe d'avis des montagnes der BeichiaM. nr. 29.
Eine snaammenfassende darstellung der bisherigen ausgfabut^gea in
Augsburg und somit eine grundlage für die erörtemngfn über die ge-
schichte dieser Rtndt in rörni'^chcr zeit wird pro f. Schreiber nach Reichs-
anz. nr. 37 in der Augsb. Ailg. ztg. erscheinen lassen.
JB^rltn, 12. febr. Gladttone soll ein werk betitelt TlUtauro» Ho^
merikos erscheinen lassen wollen. — Es ist das wohl dasselbe , welches
ende februar unter dem titel: rite zeit und der ort Homers erschienen
ist. Nach einer mittheilung im Reichsanz. nr. 65 nimmt Qladstune an,
dass in den beriditen Uber den trojanisdben krieg ein solider thatsicfa«
licher kern liege, dass Homer innerhalb des errten jahrhonderts nach
jenem kriege gelebt und noch vor der dorischen Wanderung geblüht
habe: ein asiatischer grieche sei Homer nicht gewesen, aber über ori-
entalische nnd ägyptische dinge gut unterrichte.
Saarbrücken^ 16. febr. Bei dem dorfe Wellen stiess man bei den
erdarbeiten der bahn Trier-Pioclenhofen auf Überreste eines römigchen
badehauses, welches zu einer sehr reich eingerichteten villa gehört haben
muss. Die grosse da gefundene anzahl von münzen, ringen, spangeu,
theile einer kolossalen nme ans marmor a. s. w. sind nach Bonn ge-
sehaffV, am im dortigen mnseum aufgestellt zu werden.
Nach der Academy giebt Reichsanz. nr. 57 kurze nachricht von
einem fände im tempel zu Karnak \ die inschriften enthalten den namen
PSammetioh I.
Heidelberg, 11. märz. Gestern wurden hier im nosenmssaale
Aeschylos Perser nach einer Übersetzung des prof. Köchly von mitgliedem
des mannheimer theaters aufgeführt; die durchweg im 'sprachgesang*
gehaltenen ohöre waren vom erbprinzen von Sachsen-Meiningen in mnsik
gesetzt.
Berlin, 24. marz. Dr. Siegmund, am gymnasium zn Strassburg
angestellt, ist auf der insel Kypros, wohin er sich seiner antiquarischen
nnd geographischen arbeiten wegreri begeben hatte, durch einen unglück-
liehen sdUl am 8 h. nms leben gekommen. Hit aosgmbmigen bei Ffelsio
Limassoi, dem alten Amathus, beschäftigt, verlor er beim heransUettem
ans den ruinen den halt und fiel so unglücklich zurück, dass er sofort
starb. Seine Verdienste um die ont^itfcrung der kyprischen inschriften
sbd jüngst im Fhilol. XXXV, t gebührend hervorgehoben.
In der Gatetla Ufjiciale. vom 22. marz erlässt die Societa Reale
zu Neapel ein Preisausschreiben für gelehrte allor nationalitäten: eine
arbeit in italienischer, lateinischer oder französischer spräche wird ver-
langt über die alexandrinische phdoaophie naOh den Schriften des
Pro kl es: preis 600 lire, abliefemngszeit 8. Juni 1877: adresse: das
aseretariat der königl. aeademie der momlisoben nnd politisohen wis*
■enschaften zu Neapel.
In einem kürzlich bei Rom ausgegrabenen Columbarium haben die
anf den vier wandflftehen Tertheilten frescobilder besondere onftnerk-
samksit erregt, weil gegen den bis jetzt bekannten brauch italische
Sigsa den sUäf an ihnen geliefert: man findet n&mlich in diesen fresken
22*
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344
Kleine philologiBche s&eitung.
Nr. 7.
die entitehniig Albttoogit, lAfinionii und Boom dargestellfc: lo di«i
ansaetzung von Bomolns und Remot. den bu der ■meni Bomii wobei.
die qaaderzosammenBiellaDg des manerwerks genau in der weise er-
scheint, wie sie sich noch jetzt in den erhaltenen firagmenteu zeigt.
Vrgl. BflidbMi». nr. 80.
Di§ MoaAUka. Du papwiecha oottm-miiuiterium hat lioli im vo-
rigen jabre bewegen lassen , eine reibe sg. moabitiscber rasen und
sonstiger antiquitäten , von denen in der zeitAcbrift der morgenländi-
sehen geBellschaft seit 1872 trotz des kopfschüttelus wahrer kenner
(a. untw tndeni 8oem m Aogib. Allg. ztg. 1872 beiL zu nr. 80) vul-
facb die rede gewesen, um 170Ü0 thlr. anzukaufen. Die tagespresse
nahm unseres wisseus von dorn ankauf wenig doüz: kenner äusserten
wiederholt, dass das minislenum auf das gröblichste betrogen sei : klar
kt dann der betrag ntohgewiMen in der achrift: die ft<Attieii der moa-
bitischen alterthümer geprüft von prof. £. Kautzseh nnd prof. A. Socin
in Basel. 8. Strassburg-London. 1&7G. Welche aufnähme dies buch
und der ankauf selbst in gelehrten kreisen gefunden, läsat deutlich fol-
gender artikel der Berliner naüonalaeitung in nununer 86 (vom 90b fobr.
1676) im ersten beiblatte erkennen:
Hinsichtlich der moabitischen alterthümer des herlinor mueenma
gebt uns aus Göttingen unter dem 17. februar 167G folgender brief zu,
den wir wegen des interesses, das die angelegenheit in gelcLrteu kreisen
erregt bafti wörilieb mittheilen: Sie gestatten mir wohl, geehrter herr,
unter bezngnahme auf die in nr. 79 Ihres blattcs an einen in der ber-
liner börsenzeitung abgedruckten brief der herren professoren Kautzsch
nnd Socin angeknüpften bemerkungeu Ihnen eine stelle aus dem Vor-
worte mitcDthdlen , wekihea jene beiden gelehrten ihrem eohUibarao
bwdie vorgesetzt haben. Ei hfliest dort:
Wir halten es für unsere erste pflicht, auf grund einer umfassen-
den korrespondenz und mündlichen besprechung mit zahlreichen ftich-
genossen aoedrüoUioh an konatatiren , dam wia wenigstens nur eine
versehwindend kleine zahl von vortheidigem der ächtheit bekannt
geworden ist gegenüber der grossen zahl derer, welche die thonwaaren
entweder ausdrücklich oder doch mit sehr schwaoher reserve für eine
grosaartige falschung erklären.
Ifir iMbet sind in ganz Deutschland nur vier gelehrte bekannt,
welche den jerusaleraer lohndiener Selim für einen alten Moabiter ge-
halten haben: die zwei, welche allen Warnungen zum trotz den ankauf
dea plunders — denn gekauft ist er — veranlassten : ein ziemlich seitab
•tebendsr cnthneiaat, imd ein seitdem ventoibener, an dessen ^naioht
zu zweifeln man übrigeu Mb^t allen gnmd hatlo. Jene beiden haben
für allen spott aufzukommen , welcher aus der angelegenheit erwachsen
ist und noch erwachsen wird: die deutsche Wissenschaft braucht gar
keine vertheidigung, und gerade in Berlin haben Rödiger nnd Wetzstein
dentlich genug ihre meinung gesagt. — Wenn hochgestellte lente saeli-
verständipe befragen wollen , müssen sie zu beurtheilen verstehn . wer
sachverständig ist, und wer nur zur zeit in gewissen kreisen für sach-
verständig ^It. Hochachtungsvoll professor Paul de Layarde, doctor
der tbedlogie.
Ei wäre die angelegenheit wohl nur in gelehrten kreisen veibaa*
delt, wäre sie nicht gegenständ einer intcrpellation im Preussischen
abgeordnetenhause geworden und hätte nicht Th. Mommseu bei dieser
gelegenheit das minisfteriom so vertheidigeu gesucht. Denn Hommsena
rede (s Stenogr. ber. p. 698) Hess die Stellung des piof. FUischer,
einer der ersten autoritäten in diesem fache, zu den moabitica in
einem eignen lichte erscheinen; man musste glauben, dass dieser
gelehrte sie für echt gehalten niid ihren ankauf guigeheissen. Dea-
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Nft 7.
Kleine philologische zeitu{)g
halb erklärte pro f. Fleboher im Leipz. Tagebl. vom 21. märz, er
hebe den prof. Th..HoiBnieeii nr benehtigong jener rede aufgefordert,^
mid. bald, derauf versicherte der finedfertige geehrte ebeodati ?om 84»,'
mftrz, dass ein brief Th. Mommsen's ihm die gewünschte genngthnung"
gebraicht und weitere Verfolgung der sache unnöthig erscheine. Da-
gegen verwahrte tieh jedoeh Th. Mommseii in tSiUtm denlcdii triilnl
in der Nation, zig. nr. 144, und behmptete keine genugthuung gegeben
zu haben. Mittlerweile hatten die 0 renzboten nr. 16 die sache be-
sprochen: aber ein artikel Fleischers in der Deutsch, allgem. ztg. vom
12. aprü bewog den vrf. des aufsatzes in Grenzb. nr. 16 zu einem
naelitnig in nr. 17 p. 164, nteh welohem Pieisober nie an der an«
eohtheit der moabitica gezweifelt hat und in dem, um die sache ina
klare zu bringen , drei fragen an Th. Mommsen gestellt werden : dabei
spricht vrf. offen aus — p. 156 — dasa ^sie (die durch den ankauf
erzeugte blamage) aof einer oder einigen Yorliofig noch unbekannten
aber ^lleiehl an errathenden gröaaen in Berlin sitzen bleibt. Wir
haben Ursache uns aufrichtig darüber zu freuen*. Doch schon in Grenzb.
nr. 18 spricht derselbe vrf. ohne antwort auf seine fragen abzuwarten,
auf grund des ihm mitgetheilten oben erwähnten privatbriefes Th.
Ifommsens an Fleischer rückhaltalos aus, Mommsen habe 'mit seiner
beschuldigung FleiBchers im Preussischen abgeordnetenhause wissent-
lich und absichtlich vor Deutschland, vor ganz Europa die Unwahrheit
gesagt, auf deutsch — gelogen': eine anklage, auf die Th. Mommsen
nlÄi adiweigen konnte. Und ao Yertheidigt er aioh in einem *Bnr ab-i
wehr* überscnriebenen artikel aus Rom, s. Im neuen reich nr. 22, p. 899:
mit diesem fiast gleichzeitig erschien in Grenzb. nr. 23, p. 899 'in sachen
Mommsena contra Fleischer*, wo das 'gelogen' zwar zurückgenommen, aber
dafftr p. iOO gesagt wird: 'er (Mommaen) hat niekt bewnaat die on-
wahrheilk- geaaigt, aber nicht die volle Wahrheit': dabei nennt der vrt
als den, welcher die meiste Verantwortung des ankaufs trage, den
GOER. OLshausen. Dies das bis jetzt veröffentlichte und unsere
quellen. Aus allen diesen Schriften and gegensohriften geht meine ich^
disr ynhre Sachverhalt nidit deutlich hervor: daher wlgendea. Dar
vorstsind der deutschen morgenländischen gesellschaft hat 1872 dem preussi-
Bchen cultuB-ministeriura den ankauf einiger wenip^en moabitischen inschrif-
ten (vasen) empfohlen: diesen antrag hat Fleischer als mitglie4 jen^
foialandea uBterMhriebea, daneben aber in einer beaondem ftr daa
piMsaische coltas-ministerium bestimmten eingäbe (abgedruckt Nat-ztg.
nr. 179) aof die mit diesen altertbümem notorisch betriebenen fei-
aohungen nachdrücklichst hingewiesen und zu grösster vorsieht gemahnt,
ein verhüllen, woraus nieguuM Temünftiger «eiaa Fleieobem einen vor-,
wurf Tnaehen kann: diese eingäbe iit mit jenem antrag dem prof.
Sehlottmann, einem mitgUede jenes Vorstandes, zur einsendung an das
ministerinm übergeben, nie aber an dasselbe gelangt: wie ist das mög-
lifdi gewesen? wo ist das aktenstück geblieben? Die vasen sind dann
gekanft. Mit diesem gesch&fte steht der aiücauf der sg. moabitica. um 1700p
thlr. 33^51000 rrok. in keiner Verbindung: bei ihm ist Fleisd^ gar nicht
betheiligt: es durfte daher jener antrag mit Fleischers Unterschrift auch
ohne jene eingäbe zu des zweiten ank^uia, rechtfertigong von Mommsen
aar mdit hinangezogen werden; ea wiie ja dow tqh jenen paar
^medbten) uisehriften und vasen auf die echtheit dieaar messe plunders
m sohliessen gegen alle regeln der kritik und eine ausser aller berech-
nung liegende Übereilung. So hat denn dejr i^onymi^ in Grenzb. nr. 18
in betreff Mommasna laraer ao unreebt nieht: es mag immerhin ein
untersehied zwischen lügen und wissentlich zu des einen naoktheU und
dem vortheil anderer nicht die volle Wahrheit sagen bestehen — Uiar«
ist er gl^hgültigi.da ausgemacht bleibt, dass Th.Momqf8ea bei seiner
' V/ - "1 h £
846
AoMEflge ans seitBchriften.
Nr. 7
Vörtheidigung^ des ministeriams sich eben nicht sittlicher mittel bedient
hat. Und darin liegen die gründe i weshalb hier der sache gedacht
worden: bd den jetsigen himpfeB würde sie eofoft mm ntohitaeil der
deutschen gelebrtenwelt ansgebeutet, verhindert diese dies nicht selbst
dnrch unnachsichtifi^e venirtheiluno; des verwerflichen. Dann aber hat
Th. Mommsen in der neuerdings so viel besprochenen promotioosfrage
(■• onten hfl 9) ganzen facultäten and Universitäten mangel an sittUcn-
loBit vorzuwerfen sich nicht entblödet, es scheint deshalb nicht gens
werthlos, die sittlichen grundsätze des angreifers festzustellen, üebrigens
sieht auch, wenn nicht alles trüjrt, das cultus-ministeriam ein, wie miss-
lieb es sei, vou Iii. Mommsen vertheidtgt zu werden: ein erlass desselben
des promotionaweaen betreifend (•• Reiehaeni. nr. 192 und vnt hfl. 9)
fuhrt daranf. Th. Mommsen selbst aber ist allen diesen wirren glücklich
entrückt: durch sein amt crp/wungen weilt er jetzt in demland, wo die
oitronen blühen; aber das was aus Italien von den von ihm daselbst gege-
benen gastrollen verlentet, zeigt ancb wie er niehte besser yertteht nie der
eignen partei Verlegenheiten bereiten; das nächste heft bringt das nähere»
Was jedoch schliesslich das für die Wissenschaft wichtige bei diesen
moabitica betriß't, so bat lloffmann in Gott. gel. anz. 1876 nr. 16 in
der anzeige des oben erwähnten buchs Socin's nnd Eautz8ch*s die un*
eöhtheit von neuem constatirt and dabei aach die sehrift 'Hoebt-
tisch oder selimisch? die frage der moabitischen alterthümer neu unter-
sucht von Ad. Koch, prof. in Schaßhausen. 8. Stuttgart 1876' be-
sprochen, wo der vergebliche versaoh gemacht wird, für theilweise echt-
lüsit einsotreten. — £. v. X.
Aniige m MUickrKtfi.
ArcKäologueh» wniung von E. CurUui und Jt. Sek One bd.
VIII hft. 1. 2 (d.T ganzen folge bd. XXXIII): E. Ctirtius, die darstel-
lungen des Kain s, p. l (hierzu taf. 1, 2, 1 -4) — E. Schufte, mar-
morbüsto eines römischen feldherm, p. 9 (hierzu taf. 3). — jF. Matz,
über ein relief in palasiso Colonns, p. 18 (biena tef. 4). — J2. Engel-
mtum, Herakles mit Ersrinos, p. 20. — O, ffirsehf^d, Teos, p. 23
(hierza taf- 5 und eine hülfstafel): äusserst interessante geschichte der
Stadt mit besonderer rücksicht aaf inschriften und rainen: dabei auoh
eine sitnatioDskarte in botssdii^. — A. WehatM$, bemei^angen aar
riqyonischen malerschale, p. 80. G. Treu, Aphrodite Aiiadyomene, p.
89: ein terracotten?efäss des muspums in Berlin fhierzu taf. 6.7). — ~
J£i sc eilen: F. Weizsäcker, zur periegesc des Vausanias, p. 45: be-
zieht sich auf Paus. 1, 22 und schützt gegen C. Wachsmuth die über-
lieferte La in Bei od. V, 77 Isktfiw. — O. Hürtehfefd, ein smTmftiselier
grabstein, p. 47 (riierzu taf. 2, 6): es wird auf ihm der Demos als den
todten kränzend »genannt: Cic p. Flacc. 31 : und Corp. Jnscr. Grr. T.
n. 3216 flg. — W, Forchhammer, au den terracotten aus Tanagra, p.
47: den mann nnf ihnen« den man Ar einen lniehenbft(Aer gdiaHeDf
ihsst Forchhammer eis livxairrif, d. h. als verfertiger von ksvxoifjttin.
— A. Michaelis, sepulcrales weihrelief in Mannheim, p. 48: die irschrift
darauf soll lauten: . . ^Qwg avi&ijytv Kiiktp. — E. Curtius, die ent-
deoknng des sweiten Sesostrisbildes bei Smyma durch C. Hamann, p.
60: nebst holssohnitten. — A. TrendeUnhurp, swei zusammengeliStiger
fipagmente des capitolinischen Stadtplans, p. 52. — F. Cttrfiffü. zur to-
pographie der propyläen: bespricht mit bezug auf ob. p, 46 und erklärt
Berod. V, 77 iatöytk Berichte: Aus Triest und Athen, p. 64. —
Rom: festsitsong des erofaiologisefaen institats, p. 56. — Berlin: er-
ohäolofrische geseltscheft, p. 67. — Bsriehtigang von Jl. S, wa Areh.
atg. 1874, p. löO.
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Hr. t
Auszüge ans seltBeliHflteiL
Hit. 3 : K, Däthm/ , über die daratellangen der kindermordenden
Medea, p. 63 (hierzu taf. 8). — //. DfUschke, Admetos und Alkestis,
relief im palaz/o lli;'accini ia Florenz, p. 72 (hierzu taf. 9). — J2. För-
ster, über den sarkoubag zu Wiltonhousc, p. 79. — > A, von SaUetf
Zsot, PoMidoa und Nike, vaaenbUd ans Cervetri, p. 87 (liiemi taf.
10): die götter eind durch beischriften bezeichnet: sehr schön. — O.
Treu, die teilet des Duris im Berliner museum, p. 88, mit holzschnitt.
E, Curtiua, die griechisohe konat in Indien (hierzu taf. 11). — C,
Robert, neue fkagmenie der parthenonsoulptQren, p. 95. — — Jft«-
0£llen: A. JUiektulis, fragment eines attischen Sokratai, p. 104. — >
Derselbe, Cesarini — Ludovisi, p. 106: betrifft Sammlungen von antiken.
— p. III: (die Verkehrtheiten in diesem aufsatz werden hft. 4, p. 168
dargothan). — Ikmelbe, za den Orestes^sarkophagen , p. 107. — 7%.
Schreiber f di6 Auadyoroene und der Monoglenos des Apellea, p. 108:
erklärt Petroo. Satyr. 677. — iv. Plew , ApoUon Krateanos, p. 113:
erklärt KQtmaifSs als ApuUo von Kratüia in Bithyuieu : s. ob. nr. 2, p.
110. —> — Berichte : Berlin: archäologische gesellschaft.
Hft. 4 : S, Pittertm, die neoette erUftraog der weetgiebelgrnppe
des parthenon, p. 116: gegen Stephani gerichtet. ~ W, Gebhard, das
braunscbweigiscne ouyxgefasB, p. 128. — F. Pervanoglu, diptychon des
städtischen museum zu Triest, p. 131 (hierzu taf. 12J. — C. Robert,
Iphigenie in Tanna (hienn tat. 18). ^ Dtnelbe, die anqiimbnngen in
Tanagra, p. 148: durch die terracottafunde 1878 anftnerwa« gemacht,
hat die archäologische gesellschaft in Athen ausgrabungen veranlasst,
von denen hier gehandelt wird, zugleich werden eine reihe inschriften
— einige facsimilirt — mitgetheilt, durch welche die kenntniss des böo*
tischen alphabets wesentliim bereichert wird. — C. D, Mylonas, drei
griechische Spiegel, p. 161 (hierzu taf. 14). — R. Weil, münzfund vom
ipyloUj p. 163. — F. Curlius, zwei terracotten des antiquariums in
Berlin« p. 166 (hierzu taf. 15): betreffen Kos und Kephaios, Dionysos
and Silen. — — Jft C «. WilamawiU, die eidedne des
Diukles und die einäugige des Apeiles: behandelt Straton in Anth. Pal.
XII, 207 und Pctron. Sat. 83 mit bezug auf ob. hft. 3, p. III.
Berichte: Chronik der Wmkeimanufustei p. 170. — Archäologische
geseUaohaft in Berlin, p. 178. — Die ansgrabnngen von Olympia , p.
175: zuerst werden die drei ersten berichte (s. olk p^i 886) mitgethcilt,
dann p. 178 inschriften aus Olympia, mit bemerkungen von A. Kirch-
^off, von wulchun wir aus dem ob. p. 340 angegebenen gründe noch
nichts mittheilen. — A. Engelmann, allgemeiner Jahresbericht, p. 187.
Augsburger Aügemem^ teitung, 1876, beil. zu nr. 298: bei dem
rectoratsweohsel an der Universität Wien vorgefallene nsgezogcne de*
monstrationen der Studenten: sehr zu beklagen. — Beil. zu nr. 293:
der griechische wissenschaftliche verein in Koustantinopel : inhaltsanzeige
von Mofdtmann Aber bd. TU nnd VIII der abhandionsen dieses Ver-
eins: in diesen bänden stehen auch inschriften ans Sebastopolis im
Pontus, jetzt Su!u-Salai genannt, abhandlung über Chalcedon, über Ky-
zikoB mit münzen, auch über leukadischen dialekt der neuzeit; der
dmok der anzeige ist aber doroh drndcfebler sehr entstellt. — Beü. n
nr. 296: stimmen aas dw Schweiz über religion und Wissenschaft. —
Beil. zu nr. 303: die neuentdeckte bandschrift des Strabo: s. ob. p.
268. — Beil zu nr. 304. 306. 358. 359 : Fr. von Luher, KreUfahrten.
YI. YII: betrifft die hochebene von Homato , und deren geschichte in
neaerer seit, namentlich nr. YII, womit diese Kretaftihrten gesdüosseii
sind, verweilt bei Schilderung der kriege mit den Türken. — Beil. za
nr. 306: enthält ein decret vom 3. octobor, das reglement der italieni-
sehen Universitäten betreffend : wir heben daraus hervor, dass ungefähr
liliif nauite ftrien, die itodenten prfiAmgen unterworfen sind, firanen*
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Auszüge aus zeitscliriftM.
Sr. 7.
Zimmer moh hören, jß tMßk promovirt weiden dürfen ; In wiasensdnft-
liehen «wecken sind studentenverbindiinpjen erlaubt : aaeh für die Pro-
fessoren fehlt es nicht an bestimmten vorschnlten, z, b. : Mer profesaor
tiägt nach jeder Vorlesung in ein dazu bestimmtes buch den ^titel' ein,
den er in eeiner TÖrleeang behendelt liat n. i. w?^ — Zur neogriedii-
schen litcratur: die iH^abe der Snayja <f^tXoloyixd von Rangawis wird
angezeijft : (s. ob. hft. 6, p. 258).— Beil. zu nr. 307: Max Müller, über
Tolksunterrioht in England: Übersetzung einer rede, die dieser gelehrte
in Mtaeheeter gehalten. — Nr. 809: das grab von /. H. Vot».- e. oben
hft. 6, p. 268. — Beil. za nr. SU: Eduard Ztller, vorträte und ab-
handlungen: sehr beachtenswcrtho anzeige der zweiten aufläge dieses
buchs: ausrührlich wird der erste aufsatz: 'die entwicklung des mono-
tbeismus bei den Griechen' und der platonische Staat in seiner bedea«
timg für die folgesett' besprochen. — Nr. 821: elipeodien Ar die md-
Tersität Czernowitz. — Beil. zu nr. 322 : der ursprang der spräche :
anzeige der schrift von Marltj über den Ursprung der spräche. — Beil.
zu nr. 324: die römische nokropolo am Esquilin: berichtet über die
oohmberien: eehr so beachten. » Bdl. n nr. 884: die oben nr. 806
erwUmte reorguiisaiion an italienischen Universitäten wird in Italien
im Parlament wie an den Universitäten scharf und zwar mit recht an-
gegriffen : denn es fehlt ihr ein sicheres princip und daher organische
•iiueit In TMi ist profrisor BMobiotti m öffentUefaer rede gegen tie
•nfgetrelen nnd wie sehr Bonghi sieh davon getroflitti ilEhU, iMgt, daw
er unklug gentig Pacchiotti einen verweis hat zukommen lassen: in Rom
hat Professor Guido Bochelli den kämpf eröffnet. Die Universitäten
fühlen sich in ihren rechten verletzt und jedenfalls hätten sie gehört
werden mflüen; ne aeben welter die Verkehrtheit der organi«tioD ein;
auf der einen seite wird professoren wie Studenten freiheit gegeben,
auf der anderen beide schülermässig beschränkt. Auch im Parlament
fühlt man sich verletzt, da man meint, so tief eingreifende änderungen
in öffentlichen inititnten dflrlten ohne eefaie eümnie m hfiren nicht ge-
macht werden: mit mühe hat Minghetti aufschiebong der i^he bis zu
Bonghi's Wiederherstellung erlangt. — Eis sind dies zustände und fragen,
welche uns Deutsche sehr nahe angehen: die scheinbare freiheit, welche
jetil die preoaaiiohen reap. deutschen nniteriititaii noch bedteeoi, wird
od neuen nnterrieht^geselzen , auch wenn sie vor die htmneni ttid
landtage kommen , trotz einzelner protestationen und gegenstimmen
immer mehr beschränkt werden, einerseits weil in der regierung die
boreaokratie das Übergewicht hat und dieser jede abweichung von
ihrem lople nnd vor enem jede auch noch so geringe s^lbstetindigkeit
von wegen ihrer inneren nichtigkeit und schwäche zuwider ist , andrer-
seits weil das pulilikum und somit auch die kamroem auf den miss-
brauch, welchen übermüthige und gewissenlose professoren von der
freibeii — s. b. im eohlieeeen nndaAfenflfen'dervoiunngen ~ mmdien,
.n viel gewicht legen nnd etntt anf m redite weise die sohwächea
der Universitäten deren wesen gemäss zu verbessern, gleich zu scheinbar
energischen heilmitteln greifen und so das kind mit dem bade ana-
iohfliten. — Beil. an nr. 886: hone notiz über die die regidirung der
Tiber betreffenden vorschlage der dasn ernannten commission. — Beil.
zu nr. 337 : Aegyptisches : vertrag von Brugsch auf dem orientaliften» .
congresse zu London, den durchgang der Israeliten durch daa rothe
meer betreffend: er verlegt ihn nach Unter-Aegypten. — >
Nr. 8. 9. Aagwt Sef tmbw IW5.
Philologischer Anzeiger.
Herausgegebra als ergänznng des Philologas
▼on
EruBt von Leutsch,
283. Lezicon efymologicam latino etc. — Banseritoiii eom-
pmthnim quo eodem mtontia yerbi Analogioe espücstiur. Con-
•truxit Seb. ZeHetmayr gymn. piof. 8. ^Indobonae 1878.
prostat apad Alfiodnm Hoelder. VII, 819 8.
Referent ist diesem buche des professor Seb. ZehetmajT
in Freising, der bereits mehrfach gezeigt hat, dass er der ent-
wicklnng der modernen Sprachforschung mit iuteresso und ver-
ständniss gefolgt ist, in einer eigenthümlicben läge. Er mochte
es gern loben, denn es verdient in nuuiGher beziebnng lob, aber
dieter odloa abeieht steht dock wieder numeherlei recht stOrend
im wege. Man kemi su keiner reehteD Ireiule Uber das bveh
kommen nnd mvss sieh schliesslich eingestehen, dass keine fttklbare
lücke in der Wissenschaft wäre, wenn es nicht existierte. Dies
Schicksal theilt es freilich mit so vielen andern büchem, dass
ihm daraus noch kein besonderer Vorwurf gemacht werden kann.
Wir Deutschen liaben aus früheren zeiten philosophischer Scha-
lung noch immer die unangenehme eigensehaft beibehalten, nach
dem iwecke eines jeden dinges lu fragen; und wenn man dem
Torliegeiiden baehe in dieser neogierigen weise niherrflekt nnd
Irägt, warom nnd besonders für wen es geschrieben ist, sowdss
wenigstens referent Ueranf keine befriedigende antwort zu geben.
Für den Sprachforscher von fach sicherlich nicht; dazu ist die
ganze anläge des buches zu unwissenschaftlich und unmethodisch,
eine anordnung nach der alphabetischen reihenfolge des latei-
nischen wörterbnehes genügt nicht, man yerlangt wenigstens die
denUieh sieh m dner grnppe snsammen sehliessenden wSrter
Msammen verrinigt, wenn man andi nicht so weit m gehen
PhUol. Anz. m 28
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<50
^85. Grammatik.
St. 8.
bnraeht wie Vaniiek in feinem etymologiadien wOrferbneh. Ffir
den Philologen ist es aber anch nicht; denn dieser braucht ein
bequemes naclischlagebuch, meinetwegen in alphabetischer reihen-
folge, wobei auf das grundwort verwiesen werdeu mag, unter
dem das übrige abgehandelt wird. Hier aber muss ihm, falls er
ein wort wirklich aufgefunden hat, angst nnd bange werden
Tor der fülle Ten fremden Yocnbeln ans alten nnd nenen spia-
Gben, die nun grossen fheil nnr des Inzns wegen voriianden
nnd. Zngaben ans neuem romanischen sprachen mögen ja
manchem erwünscht sein, wenn sie nnr n^t eonsequenz gegeben
wären ; wie sie hier stehen , sehen bie mehr als gescheiik der
laune oder besser als ergebuiss eines principlosen Sammeleifers
ans. Weniger sieht man schon ein, wozu die so häufige her-
anziehung grade des bairischen Idiotikons dient; man sollte pro-
vinciellen Interessen nicht so ausgedehnte rechning tragen, wenn
man tan buch llllr weitere kreise schreibt Anch sonst hat xe£L
noch manche allgemeinere aoastellnng zn machen. Leider gleich
beim titel. Was ist dn Uceiem taHno sie. — awucriimnf wenn
man die angewohnbeit hat zu glauben, wenn man worte sieht,
'so müsse sich dabei doch auch was denken lassen', so überträgt
man sie leicht auch auf eine solch eigenthümliche abkiinnng wie
hier den sie. Sind damit die anderen italischen sprachen gi»-
nidnt? Aber Ton ihnen findet sich, ansser gelegentliehen Ter*
gleichenden hinweiiMn, nichts in dem bnche. Oder die andern
faidogexmanischen? wahrscheiBlich, aber dann gehSite das sie.
hinter das «ofiMrAum, oder der titel würde einfacher und besser
gelautet haben Uxicon IcUinum comparativum. Dann wozu über-
haupt die lateinische fassung? wenn man elegant lateinisch zu
schreiben yersteht — einekunst, die leider immer mehr in verfall
geräth — so mag man das meinetwegen anch in lingnistischen
arbeiten thnn, wenn man es nicht lassen kann. Aber ein lexi-
kon giebt daan wenig Veranlassung, nnd selbst diese spEiüche
Veranlassung hat der verfc wenig ausgenützt, es genügt auf den
ersten satz {Delbrückiut quidem ait tic) zu verweisen. Engländer,
Italiener und Franzosen, ja leider sogar Ungarn und Finnen
schreiben ihre linguistischen arbeiten in ihrer muttersprache ;
wir haben alle berechtigung für die unsrige dieselbe achtuug
draussen zn verlangen; nnd ttberdies sind im auslände bereite
mehrfach urtheile laut geworden, dase man denliche bfinhev
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28d. Grammatik.
351
lieber liest als so schlechtes latein. Endlich noch ein drittes.
Es ist durchweg in sprachwiBsenschafüichen arbeiten brauch di«
dürten TOdabeln und fbfmen durch cnniTeii oder fetten sats
tomomhebciii; de^ Terfl dei TotHegendfln bndMsistiiimgioeseik
•chaden der ttberslohtlichknt und branehbarkeit davon ab-
ipswidien.
Was den factischen inhalt des buches betrifft, so kann man
im allgemeinen den fleiss, mit dem der verf. den ergebnissen
der Sprachwissenschaft nachgegangen ist, wohl loben. Mehr
kritik hätte nicht geschadet, eben so wenig mehr qnellencitate:
dieae w&nden das buch auch für fachmtaner lum nachschlagen
geeigneter gemacht haben. Grade hier ist eine anffidlende tm-
gleichmfarigkeit bemerkbar. So kann ich nicht entfernt ab-
sehen, wosra auf p. 50 nnter emtrum die lange, ohne frage gans
verfehlte auseinandersetzung von Huschke über centnm gr.
— duovia got. — tigjus abgedruckt ist, wozu das gleich dahinter
nnter eentum ausgcfLilirte gar nicht stimmt Freilich hat der
Terf. in bezng auf lahlwörCer aelbet ans früherer zeit einige
tflnden anf dem gewiim. Ebenso wenig klar ist dem fe£ die
binfige nnd doch anek so nngldehmissige berflcksich^gnng
giieeUseher fremdwSrter; diese gehören In kein lateinlsohes e^-
niologisehes wfhterbneh. So anf p. 49 £ eeJhw em^munm cmirum
cera Cerberus eestus cetus chalybs chamaem^lon (warum nicht auch
ehcmadeonf) u. 8. w. Unter Centaurus werden überdies noch
Bwei, gana unyennittelt neben einander stehende erklärungen
mitgetheilt: as tuvnliv avffog. confet eUam (II) sk. gandhctrwa,
Anf derselben p. 49 wird eecie einem giiech. a^pqda gleich ge*
setrt, einer ionn, die dem ref. abeolnt nnbekMutt Ist nnd die
er aneh bei ^firigem naehfiirsehen nirgends hat entdedran Idtainen«
T. 51 befremdet das mitten in der alphabetischen reihenfolge
stehende cepi tx eeeepi jeden, der gewohnt ist so etwas ent-
weder in der grammatik oder im wörterbuche unter dem prae-
sens cofwo an suchen. £benso anflOUlig ist gleich darauf das
tufßx — eer, worüber anf hidienu verwiesen wird; warum ist
darttber nickt i. b. schon unter «loser gehandelt? Bei ettda
bitte man eine andentung darflber erwartet, dassdies wort nnrin
sosaaunensetrangen im latefai existiert Sehr eigenthflmHch nimmt
sich unmittelbar hinter eertmt das finnische hirm ans, worauf
erst »i(^f6g u. s. w. folgt Oder was soll anf p. 55 das lenuna
23*
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263. Grunmatik.
Nr. 6.
^ clamor pugnantium* f warum nicht einfach clamort Aber je
weiter man umblättert, desto mehr bietet sich gelegenheit zu
solchen eioMlneii miusteUungen*, und ich möchte wirklich zum
•ohliiiie noch etwai loben, nämlich das gMehick, mit dem hlofig
auf analoge bedenftnngeentwieklnngen bei einnyerwandten wort-
gruppen hingewiesen wird. In dieeer besiehnng veidienl daa
bndi ohne swdfel berfldcriehtigung, um oo mehr, alt die Sema-
siologie ja noch ein vollständig jungfräulicher boden ist. "Wer sich
nicht scheut darauf hin das buch durchzuarbeiten — mit nach-
seblagen ist hier nichts gethan — , der wird manche trefieude
bemerkung notiren können. Sollen wir aber nnser gesammt-
nrtheil ttber das buch nsammen fiMsen, so mnsses leider dahin
lanten, dass es der Teif. nicht verslanden hat seine mannich-
fi^he belesenheat nnd sdne bianchbaren sammlnngen dnich me»
thodisdie beeehrXnknng auf das weeenttfehe nnd dnrch wissen-
schaftliche anordnung des Stoffes zu einer leistung zu gestalten,
wie man sie für ein buch mit ähnlichem zwecke zu erwarten
berechtigt ist und trotz der £ast gleichzeitigen arbeiten von
Hintner nnd Vanioek noch immer erwartet jp.
S84. Ueber die spache der Etmsker roa Wilhelm
Gorssen. 8. Erster band. Ldpsig 1874. Zweiter band.
Leipiig 1876.
285. Corssen und die spräche der Etnuker. Eine kritik
von W. Deecke dr. , conrector am kaiserl. Lyceum zu Strass-
burg. 8. Stuttgart, Heitz. 1875. 39 s.
286. Etruskische forschungen von W. Deecke dr. Er-
stes heft. 8. Stuttgart, .Heits 1876. 88 s.
V Es war seit langer lelt kdn gehehnniss, dass der sehaif-
dnnige erfoxseher des latefnisehen nnd der yerwandten itslisehen
sprachen ein nmfiMsendes werk über die etruskische spräche
vorbereite, und man war berechtigt demselben mit der höchsten
erwartung entgegen zu sehen. Nachdem eine auzahl kleinerer
arbeiten von ihm vorausgegangen waren, die Über seinen Stand-
punkt sur etroskischen frage keinen zweifei liesseni und nach*
dem er schliesslich noch dnrch einen längeren anfenthalt in
Itslten dch ehien ttberblick Aber das gesammte, an den ver-
achiedenen ftmdstÄtten .nnd in sammlangen lerstzente material
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Vr. 8.
984. Gh-ammatik.
vmiohtßt hatte, endiien im jähre 1874 der erste moftagreiehe
band dea werkea Uber die spräche der Etmsker, der nach einer
einleitung Uber aiphabet und spraehdenkmUer eine methodisehe
sergliedenmg nnd erUlning der insehriften entiillt, aniiiteigend
von den kürzesten grabinschriften bis zur deutuug des umfang«
reichen cippus von Perugia. Das resultat, das sich für Corssen
herausstellte, war, dass das Etniskische auf das engste verwandt
sei mit den übrigen italischen sprachen, durch sehr weit ge-
hende ansatosanng Ton Tocalen in tief betonten silben etwas
fremdartig gestaltet, aber in dem allgemeinen t^pna dnich nnd
durch indogermaniseh, speciell italiseh. Diee wurde au%eieigt
an einer anzahl Ton wortbildenden Suffixen, an deellnations-
und conjugationsformen , an den Zahlwörtern und pronominibus;
eine grosse anzalil etruskischer götternaraen und appellativa
wurde von Corssen mit den mittein der indogermanischen Sprach-
forschung gedeutet CoiMOn erkannte in besonders reicher an-
nU nominatiye nnd aoensative des ringnlars von mXnnlichen
und weibliehen a- nnd o-stlmmen, mat selten fimd er aeeusatlT
plural, genitiv singnlar nnd plnral, ablativ dativ und locitiv
Singular belegt. Von verbalformen wies Corssen praesentia und
perfecta nach, unter ersteren als besonders beweisend für den
indogermanischen charakter der spräche sum nm = lat. «um,
unter den perfecten eigenthümliche bildnngen auf — die er
als durch snffix ka gebildet erklärte und den griechischen per-
fseten auf — »a an die seite stellte, s. b. kmwe ttn^mnu i|p««0s
(bperahu €d). Die gebrinehlichsten indogermanischen pronomi-
nalstlimme wurden ebenfalls im etrusidsehen nachgewiesen ; von
nominalsufBxen besonders io ui, auch enthalten iu den zahlreichen
ehefrannamen auf aa , das C. ans tia erklärte (z. b. Vdsisa vom
stamm Fe2«u>«), femer das weibliche und männliche ti, tur und
Ur SB \t icr^ mt am im, lo und iä, endlich eine grosse ansahl
Ton mutterstammnamen auf — ol.
Es ist dem grossen forscher nicht vergönnt gewesen den
druck seines grossen werkes, das er als die krOnung seiner
gansen wissenschaftlichen ihätigkeit betrachten mochte, selbst
zur Vollendung zu ftihren: ein jäher tod hat ihn im vergangenen
Sommer allzu früh der Wissenschaft entrissen. Prof Ernst Kuhn
leitete den druck des Schlusses. Der zweite band enthält eine
systesaatische darstellung der etruskischen laut- und foimenlehre
S64
286. GraooMtik.
Nr. 8.
miif grund der untenachangen des eraten bandes, dessen resiil-
tstwi oielits wemtlkk MDeB hinnifagt winL Dar tod hat
OoiMon eine bittere enttftiuchiiiig erspart { wenn er auch mXbti
davon nicht flbenwngt worden wäre, die fr«ge nach der ethno-
logisehen nnd lingnlstiaehen etellung der Etrasker niefat gelM
zu Iiaben, so würde er sich doch der einsieht nicht haben ver-
schliessen können, dass diese Überzeugung jetzt von den meisten
der mitforscher getheilt wird. Anfangs war Corseens erster
Vand mit weitgehender Zustimmung aufgenommen worden, so
yon Sophus Bnggo in der Jenaer UteratniMitmig , Ton Kofis
Sdmudt in Fleds^eene Jahrbflehem , yon QnataT Meyer in der
Mitaduift für «eteifeiehiBche gymnanen. Es waren dap allen
gelehrte, die, ohne aelbst spedellere etnuikische etodien ange-
stellt zu haben, von der umfassenden beherrschung des materials
nnd der sicheren methode Corsseus geblendet sein mochten.
Da erschien die kritik von Deecke ia Strassboig» der ash
in der im verein mit Siegismnnd unternommenen entziffiBmnff
der l^Tprieehen inichiiften dem epiaehwiüienafthafttiefaen pnbHem
als sGiiarftinniger gelehrter gea^ hatte. IGl der nenbenma-
gahe von Otfiied Mlllleis Etraakem beaehiftigt war er der
frage nach dem weeen der etnuddedien spräche seit einiger zeit
näher getreten nnd er sprach auf p. 4 seiner hrochure das
harte wort aus, dass Corssen * durch incorrectheit im material,
willkürliche hypothesen und abenteuerliche etjrmologien auf den,
aeblimmsten abweg gerathen zu sein scheine.'
Deecke geht bei seiner beortheÜung laniohtt ans Ton den
beiden im Jabxe 1848 geftmdenen etmskiaehen wUrftln, die anf
ihren seeha feiten eineübige wdrter enthalten {max. mL Hit^.
0i, §a). Man bette dieee Air die entweder yollstäudi^'en oder
abgekürzten sechs ersten Zahlwörter des Etruskischen gehalten,
bis Corssen darin eine weihinschrift zu erkennen glaubte und
seinerseite ganz andre etruskische aahlwörter nachwies, die an
den italischen im engsten TerwandtschafteverbUtnieee atehen.
Deecke sneht nnn jene wdrter als wiildiebe lablwOrter in er-
weisen, wibrend er andreneits an leigen snebt, dass die Gomen*-
seben laUwdrter iIhffSia in ihrer dentung sehr aweifelbalt sind,
tbeils in rOmisehen lehnwörtem rorkommen. Ebenso wird die
nnhaltharkeit von Oorssens deutung der häufig vorkommenden
Wörter cian und etera als nmior und minor noto, sso als ehelieb
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Nr. d. 286. Grammatik. 865
gtlMMn undimta als = jung« im. dargethaii imd fllr tiam die be-
dAVtang 80I111, ftr sae die r<m toehter, fitr jnilk gattan YBimitiliet
'Kui werdon dann noeh einige Ton OonseDa dentongen. yon
llaslonBfiyrmen einer kritik nntersogen und sckliesslich die zum
iheil sehr phantastischen etymolog^en etruskischer götternamen
gewürdig't. Als resultat spricht Deecke aus, dass Corssens buch
besonders durch die willkür des wortableitens , das vernach-
l&ssigen vorhandener trennungspunkte und nngenauigkeit im
citieien nicht geeignet sei die gnindlage der forachnng abtn*
geben und dasB die etraskiadie finge dnreh daaeelbe nicht ge-
HM sei.
Der ersten, wesentlich negatiTen arbeit Deecke^s folgte bald
das erste heft Etruskischer forschungen. Es enthält zwei ab-
handlungen. Die erste geht aus von der bereits von Elias
Lattes nachgewiesenen angehängten coi\junction — 0 und gewinnt
anf dieser grnndlage das resnltat, dass die namengebnng der
Etmsker dnrehana auf münnlicher gmndlage berahe und dati
yen dem sogenannten rnntteneohte der Etmsker sieh keine spnr
Beige; es stellt sieh Ibmer die bedentang Ton eloa $m pmia als
söhn, toohter, gattin definitiv fest, es ergiebt sich ein genitiv.
singularis auf — eU, wahrscheinlich ein dativ. ßingularis auf — «1,
vielleicht ein nominat. oder accusativ. pluralis auf — ar, ein dativ.
plur. auf — araii. Von andern einzelheiten sei die vermuthung
hervorgehoben, dass in dem adieeto Laertae pairit nomim anf
dem altar bsi Tae. Gem. e. 8 der etmakische Tomame lor^
Imi SU suchen sei. Die iweite abhandlnog beschlftigt sich ein-
gehend mit dem in der ersten gewonnenen suffiz — al, von dem
wahrscheinlich gemacht wird, dass es im Etruskischen sowohl
casus- als wortbildend ist, mit zwischen beiden noch schwanken-
der bedeutung, auch durch andere suffixe mehrfach weitergebildet.
Weder ein eingehen auf die einzelheiten der anregenden
«nd scharfsinnigen nntersnchnngen noch ein nrtheil über die
grossere oder geringere Sicherheit der gewonnenen resnltate er-
•oheint angeadgt Soviel scheint gewiss, dass die indogemiani-
sehe nationalitltt der Etmsker, wie sie sich ftr Gorssen heraus*
gestellt hatte, wieder durchaus in frage gestellt ist und dass
wir mit der entscheidung über diese letzte frage grade so weit
sind wie vor Corssen ; denn was Deecke am Schlüsse über Ver-
wandtschaft mit den finnischen sprachen andeutet, wird er selbst
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$5^ 287. Grammatik. Nr. 8.
gewiss für gegenwärtig noch unbeweisbar halten. Wir hoffen,
dass Deecke, dem ein sechswöchentlicher aufenthalt in Toscmna
im vorigen herbst gelegenheit gelben hat die hervorragendsten
denkmttler selbst lu yergleioheiiy uns bald dne Ibitsetmiig i^iier
forschongen giebt f,
287. Die labeUnti^niiif des laleinlsefaen s^setiYiui
dureh ellipse, von prof. Joh. Nep. Ott Bottw^. 1874. 19
8. 40
Während die durch subsumption unter einen allgemeiuen
persönlichen oder dinglichen Oberbegriff substantivirten lateini-
Bclieii scy^^^^ af?M0M, müitartSf tnahm, mmma ziemUdi
genAQ ontenmcht sind, kann ein gleiches , von demjenigen ellipsen
nicht gesagt weiden, denen ein gani bestimmter, meist eonereter
begriff an gnmde liegt, nnd es ist daher sehr erwünseht, daas
DrSgers rdche sammlnng (Hist syntsx 1. §. 25) dorch eine
sorgfältige specialuntersuchung bedeutend erweitert worden i^it
Bleibt CS manchmal schwer zu entscheiden, ob die erstere
oder die zweite art der ellipse zu statuieren sei, so zeigt doch
▼rf. gegen Gossran, DrXger n. a. dass man bei hrwi nicht tem»
fROfs ergimen dürfe, so wenig als jffmc bei #Mn^ wowo, oder
*aeit* bd in knxsem. Verftnglieh bleiben allerdings ftlle wie
m BeretiimeMi (im Weimarisehen), im poMdOf weÜ daneben oft
agro erseheint, dessen ergftnsmig nf. indessen nicht als zwin-
gend anerkennt , so wie er auch bei paucit absolvere kein verbit
hinzuzudenken scheint.
Ebenso kann man oft schwanken, welches Substantiv zu
ergftnaen sei. Ftir aerariumf grammimn, jfmmrhm n. a. denkt
▼rf. an ^ nnprttngliehes AorrMs», bei cokmharkm, galUnmrkm
n.- a» an dMkm^ bei aiysw^artia, iemhium n. a. an qjQlaAM^
aber bei demselben orysalarfa, bei fmraria an fodkia. Bei pro
nOa (LiTins 45, 40, 5. vgl. Dirksen, Manual, latinitatis fontium iur.
civ. 810), welches vrf. übersehen, kann sowohl parte als portione
suppliert werden, während der classische ausdruck einfach pro
parte ist; bei in Cumanum mag zwischen praednun und ruB ge*
wählt werden. Als nachtrige citierenwir: CbMMM n. a.;
orp] Aähmea, magieae AM 51, 16, JPlßip. emrmm] propemptkm^
softsf«] praüoria, Anr. ^etor 2. ^Uat] adepiSmm. 0ns. 5, 15,
/htfsr] fsrsMHNii, tpäOai, nmi$\ «mwria fi^on. ApoD. «M. 1.
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Nr. 8.
288. GrAmmatik.
857
galitta] Pyrenaeut, schon bei Salliut, soUa\ p^dalit, Petron, tUUae]
Vergiliae.
Die leicht la yermehraDden Beispiele wären nicht niv ehfo-
nclogiacb wa orcbieii, in wiUher hindeht Tadtni einon itaxkiii
UnrlMliiitt bmkliiiet mit mm] dmna, IqpAr] in cUttanmigalMii,
wie md üekmm, HUmwi tummtiae, mBs] emruHi, «mdem amoii
nach den gattnngen der litteratnr. Denn offenbar ist »upentm
(maref Cic. ad Attic, 9, 5, 1) nur im briefstile zulässig, ebenso
Appia u. a. (Cic. ad Q. fr. 3, 7,1. Hör. Sat 1, 5, 6) gegen
Jfpia via (Oic. de imp. Cn. Pomp. 55. p. Mil. 15. Philipp. 7, 1),
und r§eim (eher via, als rtgiem$) im b. Afric. 18. 40. Hiep. 8.
Her. Set 1, 5, 71, Priap. 8, 8 leigt doch, deei r. fria oder r.
ÖMMre (CSlear, IMne) der bessere anndmck seL Ea kann aber
svmnehr mmk keine frage mehr dw» Tüb. AonaL 11, 11
octingenietimo poH Romam eonditam nicht amio ausgefallen ist,
da einmal Tac. bei lapü analoge ellipsen bat, bei Aur. Vict.
Caes. 5 cdebratus octingentenmtit urbis^ 15 celebrato urhia nongen^
Usimo die ähnliche ellipse von die» (nataiitj vorkommt, und ge-
xade die runde lahl eine entsohnldigiing geirHhrt
288. Orammaire et style de Tedte per J. Gantrelle.
Paris. 8. Garnier fr^res 1874. XII und 54 s.
J. Gantrelle bat sieb durch eine reihe von Schriften als
kenner des Tacitus und auch der neueren deutschen literatur
ttber Tadtoa bewährt, wie im Philol. Ans. oben, keft 8. beieiti
«neikannt iet In Deutschland iet bisher wohl nur die abband-
Inng fliMr die tendeni des Agfieola weiteren kreisen bekannt
geworden; aber die flbersetenng (Berlin 1875), durch welche
dies geschah, ist nicht frei von missverständnisseii und auch
der inhalt gerade dieser abhandlmig erschien dem ref. in der
hanptsache verfehlt (vgl Literar. Centralbl. 1875, nr. 23), wäh-
rend andere forscher in Deutschland und Frankreich denselben
beifiilllg angenommen haben. Bei der beurtheilung der schrift
Uber giammatik und Stil des TMitus wird sidi Iwum soldie
meinungsverschiedenlieit eigeben; denn unbestreitbar findet rieh
darin tflchtige eigene arbeit Tereint mit geschickter benütiung der
leistungen anderer gelehrten, namentlich des trefflichen buches von
Dräger über syntax und stil des Tacitus, dessen iweite aufläge
358 288. Grammatik. Nr. 8.
(Leipzig 1874) aber erst später als Gantrelle's werkchen erschien.
Schon die anzÜge, welche Gantrelle über Drägers buch in der
Bmie erUigue 1874 nr. 47 veiQflEeatUoht hat, eigiebt, wie weit
•r eieh die aelbattodigkeit m wahfen wei«. Gegeiiflber der
dueh einfbeUidt aiugeiddliiietien «aordniuig, die der deatielie
gelehrte i^ner darsteUmig ia gründe gelegt hat, gtiederi G«n*
trelle, dem dieselbe mehr philogophiseh als praktisch erscheint, den
Stoff nach seiner nonvdle grammaire de la langue latiiie [10. odition.
Paris. 1875; in fünf theile : Lexigraphe; Syntaxe; Syntax4 spiciaU
dee p€uiie* du discoura; Figur es de Syntaxe; Du Hffle^ welche-
wieder in 21 capitel und 186 §§ zerfallen. Aniiser feiner
eigenen gnunmatik hat Gantrelle aneh Bomonf ■ mükod^ paitr
dliidiCsr la iofifw« Mm TielfiM^ Beeltglieliderbehandhiag
des «toflbe soll hür nnr an drei pnnkte erinnert werden, vob.
welchen die beiden ersten zwar yon Gkntrelle nicht Übersehen,
vielmehr wiederholt und ausdrücklich angedeutet sind , aber
nach der Überzeugung des ref. noch durchgreifender zur dar-
stellong kommen sollten. Erstens kann die genetische entwicke»
luQg der Taciteisehen spreche nnr dnrch ehronologisehe anord-
nung und reichere answahl der bdsjdele ansehanÜch gemaoht
werden. Zweitens bedarf es fttr die eikenntniss des indi^n-
dlen spraehgebrandis nicht nnr etuehier winke, wie sie Oan*
trelle gegeben hat, sondern durchgehender, bestimmter angaben
darüber, was Tacitus Vorgängern verdankt oder mit Zeitge-
nossen gemeinsam hat. Nun aber findet sich in dem nur we-
nige Zeilen umfassenden abschnitt Über ellipse eines Substantivs
SHTMlise. «Silas als bdspiel angei&hrt, das aneh beiPlin.PaiL 69k
und sonst Toikommt; UimmmB ss. «oerii^ was sehen M GiSar B."
eiv. ni 9, 1 nnd anderen begegnet; potiero se. «IIa, wie bei Cor*
tine ym 6, 28 (wo allerdings die km Torher geht) und M
dichtem steht Endlich drittens erscheint es wünscheuswertb,
die citierten beispiele nicht lediglich nach der lesart irgend
einer ausgäbe, sondern im hinblick auf die handschriftliche ge-
wfthr und die in den meisten guten ausgaben recipierte lesart
sovgfiütig revidiert mümthetten. Gantielle aber führt s. b. p.
8 für assMilaUw nnr die stelle Eist m, 66 an, wo das wort
auf einer ccijectiir von Lipsins beruht; es war vielmehr Ami
Zin, 46 zu düeren, da aneh Agr. 46 die lesart nnr auf eine
vermuthung von Heiuäius gegründet ist und richtiger, wie auch
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Nr. 8. 288. Grmmiiuitik. 859
in d«r ««gäbe von GanMk fMehieht, dweli rfwiiaiidftM er-
•eM wild. Ftnier Hess deh p. 8 m Ami. Xn, 11 ioktaUora
ftndeiiteii, dan ■dum ürriniu ttuUora TMrbesferte, was Halm,
Bitter und Dräger aufgenommeD haben. Für die» ellipse des
reflexivmns im acctisativ sind § 159 zwei stellen Hist. IV, 35
und Ami. I, 85 aogeftilirt} an beiden aber stimmen die so ver*
■ehiedwim teztrecensionen von Halm und Bitter in der abwei-
fang der betreffiBnden lasart ttbereia. SorigBame revidOD
würde den wordant einiger belege nocb diplomatiaeh eomctar
hentellen kSnnen; jetzt ift» nm ^ belfebiges beispfel herans-
ingreifen, p. 45 sieben mal unrichtig se gedruckt, während es
fünf mal ac, einmal atque und einmal aiU beissen Kollte. Die
abweichende aoffassung mancher stmcturcn kann ref. vi diesem
orte nicht zur spräche bringen, muss aber ausdrücklich aner^
kennen, daas Qantrelle Mine erklänmgen stets mit umsichtiger
Uberiegong, in einaelnen punkten auch richtiger ala Driger ge-
geben hat ÜQgenan iaC, un diee beiliiifig an bemeilran,
160 dfo beiianptiuig; mmI tmu-mUnd fort\ derselbe Infi*
nitiv ist zu ergftnaen bei Sali. Jug. 88, 4. In dem sonst cor-
rect gedruckten buch sind dem ref. einige irrige citate aufge-
fiillen; es ist zu lesen p. 2 Ann. XVI, 18 statt 8; Ann. III, 81
atatt II; p. 4 Ann. IV, 11 statt XIV; Ann. Xm, 35 stett 55;
p. 40 Ann. H, 88 stott 19; Ann. I, % stott 12; p. 45 Genn.
19 itatt 9; p. 47 Ann. XII, 27 atatt 17; p. 48 Hiit IH, 58
etett 88; Hist IV, 11 atatt 94; p. 51 Hjst m, 40 atatt 49;
p. 52 'Ann. IV, 82 atatt 80. Diese kleinen andentongen wer^
den zur genüge zeigen, dass Gantrelle^s buch nach der ansieht
des ref. eine Zukunft hat und dass ref. ftir nachbesserungen in
einer zweiten aufläge einen wenn auch geringen beitrag au
Beiern wünschte.
289. Fldlelogea Germaniae Boatoehii coogregatea benere-
lentiasinie eonsalntat Academia Boatoehiensia interprete F. V.
Fritasehio. Addit» est diasertatio de nmeria oratioBia so-
Intae. 8. Rostock. 1875.
Den hauptsächlichen Inhalt dieser festschrift, womit der
greise veteran prof. FritzBchc die philologen zu Rost<3ck be-
grttsste, bildet eine aosf&hrliche Untersuchung über die Verdienste
dee Thrasymachus nm die aosbildung der rhythmischen periode
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360
289. Chrammatik.
Kr. 8.
in der griechischen prosa. Die geachichte und theorie der grie-
ehiadieii beredaamkeit hat in nenerer leit bekanntlich bedentande
IbftsehTitte gemaeht Einen nm so peinlidieren eindni^ maeht
ee, daaa der gelehtte TerCaaaer die meisten der bieiber geb5*
rigen schrifren, soweit rie der neueren seit angehören, nicht an
kennen scheint. Selbst die griechische und attische beredsam-
keit von Fr. Blass und die rhetorik von Volk mann sind
unbeachtet geblieben; und erst in einem Epimetrum finden wir
die bemerkung: Si» ienpii§ forte (/) meidi m C. F, Otrmmmi
dkpmtaUfmm de Thnuf/maOi» »ophidaf Qmktg, 1843.
Bei Blafls ist die darsteUnng der riietorisdien Verdienste
des Thrasymachns kttfier, treffender nnd Tollstindiger. Wenn
indessen ein so grosser kenner der griechischen litteratur wie
Fritzsche dieselbe arbqit unternimmt, welche bereits vor ihm ein
anderer ausgeführt hat , so kann gleichwohl seine Studie nicht
ohne inteiessante lesnltate bleiben.
Danmter reebne ich weniger die emendation der bekann-
ten stelle des Snidae s. t. ^(nAy/Mr|e(; |ia«^9r9( [Ibff Ibv,-
amAoc dl] nXutmog rev ftloc^fim Mal *hmiqdt99f rav f^o^of,
denn sie entbehrt der Ustorisehen begründnng, oder die eiidl-
rung der Worte des Dionysius: i) /t*fv ovv Qquövhuxov Xtl^^^ ^
iloMTif = TTircuymachi docutio qtiae qtiitlem adhuc cxstet^ denn die
Xifi^ ist keine discrete grosse, welche zum theil untergehen, zum
tiieil sich erhalten kann, — wichtiger erscheint mir der na«^*
weis, dass die beaeichnnngen jn^lsdo^, MSAey nnd K9§tfM von
Thrasymaehns (?) der iTiisehen poesie entlehnt sind, nnd
dass m^f9Sog der attische ansdmcik flir daa hellenislische wort
ffictitfta ist, endlich dass die lateinisehen theoretiker, wie Cicero
nnd Quintilian. die griechische technik zu mechanisch auf die
lateinische spräche übertragen haben ; der von Aristoteles em-
pfohlene päonische rhythmus z. b. sei fUr die lateinische spräche
wegen mangels an kunsilbigen Wörtern gana ungeeignet ge-
wesen.
Anch die behanptnng, dass der pMonische rhythmna von dem
kretischen w^gen des ein&ehen nnd doppelten ietns wesentlidi
verschieden sei, seheint mir der beaehtnng werth an sein.
Dagegen kann ich es nicht billigen , wenn in dem auf-
treten des Thrasymachus in Plato's Republik zugleich der cha-
racter seiner eigenthümlichen Sprechweise gesacht wird« Denn
Kr. S.
289. Graoimatik.
861
das beispiel des Agathon Im Symposium, wo das haschen jenes
dichten nach gorgianischen üguren leicht hemerkbar ist, er-
scheint mir wesentlich verschieden. Denn hier haben wir eine
«pideiktisehe rede, dort eine phüosoplüsehe anterhaltnng,
lüer ist die tmm der rede, dort die definiüon der imuo^wij
die hanptsaebe. Fritisehe ist avffih nur im stende Einern nega- '
tiven beweis zu führen.
Wenn ferner Cic. Orat. §. 40 und 175 als beleg fiir die
behauptung angetulirt wird, immer arum oratumi» »ohUae primum
auctarem ThragymaehMm A*MMy Bo vermissen wir eine vorsichtige
Interpretation. Gieero miterseheidet an beiden stellen 'stveng
iwischen Goigias und ThrasTmaehns einerseits, und Isocrates
andrerseits, so dass ihm die periode des ThrasTmachns der des
Gorgias nilher an stehen seh^t als der isokrateischen. An
Gorgias und Thrasymachus werden §. 40 minuti numeri ge-
tadelt und von beiden wird ausgesagt : qui tarnen prinU arte
quadam verba vinxüte tradwntwr. Auch Arist. Rhet m, 8:
XiCmtm dl natdv, (o ixQWPto fAtt^^ndpttg] uno &Q€avf»dxo^ uq^
la/MMi, o«jc &i Xiym¥ tfg fv» bestütigt niehts melir als die
ihatsaehe, dass Tlirasymaehiis suerst Ton dem pionisehen ilijih-
mns praktischen gebrauch gemacht bat Wichtiger ist die an-
gäbe des Theophrast bd IMonyi^, dass ThrasTmaehns der er-
finder der geschlosseueu periode sei, der avCtQitffOPCa tu vo^fia-
ta xul aiQoyyvXwg ixtpiqovca litti- Aber Fritzsche geht zu
weit, wenn er die erfindung des oratorischen rhythmus ein-
zig und aliein dem Thrasymachus zuschreibt Dieser rhythmos
bat ebensowenig tfne einfache sabstana als er dnen einiehien
erfinder bat Er ist nicht allein in metrisehen dementen an suchen,
er beruht yielmehr auf der ia(i( xQ^^^y <^ wecbsel
schwerer und Iricbteir werte und Satzglieder. Wenn ich den
satz ausspreche: egregiam virginem tum in matrimonium duxU, 8o
sind die zusammengehörigen worte logisch geordnet und die
beiden schweren worte egregiam virginem folgen ohne unterbrechungi
also ohne varieta» Umporit^ aufeinander. Wenn aber Tacitus
eckreibt: tgngUm hm mtgimtm^ so ersielt er durch die awlKben
den beiden schweren werten eintretende thesis {^MpkoHo voom) einen
Wechsel des tons — ), und dadurck die kerrorkebung des
a^eetivs. Auf diese weise wird die rede rkyihmisch. Dazu kommt
nun, beöouders im epideiktibcheu stil, da5 autistropbische ver-
862
iM, Homeroi.
Kr. 6«
hältniss der Mutkuj welches jüngst Blass in seiner Schrift übei*
liokratcä nachzuweisen versucht hat. Nur solche untersachungen,
Uber auch nnr beide vereinigt, können uoi allmählich das weeen
und des vm&ng des oratoriBchenniimenMeröffiami; d«rgeliwli^
Ton yereftlnen beschränkt sieh in der regel auf die sitsiifa dtr
iMm vami d«r wiQhdog»
Oloero handhabte den m— sms ▼ortrefflieh als kfltailler; da
tbeorctiker ist er nicht bis zum wesen der sache hin durchge-
drungen. Wenn er z. b. im Orat. § 181 die frage auf-
wirft, und er thut dies sicher nicht snerst, ob das numerogym
allein durch den munmu hervorgebracht werde, oder ob die
asiysiiftfl MrtenM» dazu mitwirke, und dann die letatoie fkw*
aatiTe mit dem einwand beseitigt, dass die tatipotiHo nur der
§r«ckM und saaeAas eacai diene, oder wenn er § 188 die he»
hanptnng wiederholt: miBat «I aasisrat ssSra pöäieo§, proptetm
quod deßnita sunt genera numerormn, so erkennt man leicht, dasa
vor Cicero es wohl weitsichtigere theoretiker gegeben haben
muss, welche diese und ähnliche fragen aufwarfen, dass aber
Cicero salbet von einer einseitigen und verkttmmerften
heheneht war, welche ihm die eineieht in die tob ihm gatthte
kimit Temhlen.
290. Eberhard, die spräche der ersten homerischen
Hymnen verglichen mit derjenigen der Ilias und Odyssee.
Theil I and II. Programme von Hnsnm 1873 und 1874.
In ähnlicher weise wie Windisch in seiner schrift De
air kommieü me^antua nnd Bfleheler in seiner aosgabe des H*-
mala' Hymnus, nur weit mehr ins dnaelne gehend, behandelt der
Ttt in den vorliegenden arbeiten die drei ersten hymnen in
der art, dass er zunächst die ganz oder fast ganz mit Homer
tibereinstimmenden verse mittheilt, dann einzelne verstheile zu-
sammenstellt, die sich in Ilias und Odyssee an gleicher stelle
dee Tersee finden, endlich sogar einaelne werte, geschieden nach
itthet aQ. Terb. partic. pnmom. adverbien mit den an gleicher stelle
hei Homer Torkoomienden vergleieht, wobei aber Hherall a«di
das etwa abweichende herroigehoben wird. Dann folgt eine
Tergleichung der stehenden beiwörter, der nichthomerischen vo-
cabeln, der formenlehre , endlich der metrischen punkte (bau
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Hr. 6. i96, flomenM. I6S
äta TiMe\ ciMor» dlgMnma, hiatoa). Es e^gielit ^dk dabei,
da» im hysiiiiui auf den Apollo 0eliiie leehaieliii ▼enansgänge
und einundzwanzig yenanfilnge sieh finden, die nicht !>ei Homer
TOrkommen, ebenso im hymnub auf Apollo Pythius 25 und 34,
indem auf Hermes 65 und 92. Die mchthomerischeu vocabeln
aind im ganzen schon ans Jületkau, earminum Henodeanm
atqu6 kifmMonm qMUmor wiagnonm vocabmUß ntm homeriets, be-
kannt« der Hemee-l^yniniis enthlUt ilixer weitaus am mdeten*
Foimenlehre und metrom stimmen fest ginslieh mit Homer
flbenia. Die arbeit ist dnidiwef^ mit grosser Sorgfalt und ge-
nauigkeit ausgeführt und zeugt von gründlicher kenntniäti des
homerischen Sprachgebrauchs und versbaus.
An einzelnen stellen hätten wir gerne die belege ftir selt-
nere erscheinimgen angegeben gehabt, so z. b. zu I, 15 zeile
lA die stellen ans dem enten hymnns ▼. 19. 30. 87; dl. and
•eüs 19 T. 98* — n, 18 bei der geistigen bedentuiig von
flj^oaflK ▼ttmisien wir mr begrttndmig des 'liliafigen* yor-
kemmens bei Homer die angäbe der stelleniahl (ref. Iiat nur
zur band: A 608. 2 880. 482. ri2. 17 92. & 547) und einiges
andere. Aber das sind kleine ausstellungcn , die, wie auch
einige druckfehler in citaten, kaum in bctracht kommen.
Nur wäre an wünschen gewesen, dass der vri schon in
dieser arbait genanezes fiber die nach seiner ansieht ans dem
gessinsielten materiel sich ftir das gegenseitige ▼erhiltniss der hym-
nen, üir altern. s.w. sieh ergebenden resoltate mitgetheüt liitte«
Die n, 84 ans den spnren des digamma abgeleitete altersbe*
Stimmung, dass der Aphrodite-hjmnus der älteste sei , dann die
auf Apollo folgen und der auf Hermes der jüngste sei, können
wir ohne andere beweise nicht für sicher halten, da das di-
gamma (wie yr£ selbst I, 16 ausdrücklich hervorhebt) in den
kjmnen sich nur in bestimmten foimeln erhalten hat nnd so
nach die häufigen sparen desselben im Aphrodite-hymnns wohl
Wtt auf onbewnsste anwendnng solcher fi>rmeln anraeksnfUirett
tSmi ; vrgl. Windisch p. 48. — Vor allem aber scheint nns die
ansieht des vrfs., wonach alle jene mit Homer übereinstiinmeu-
den formcln der hymnen, alle jene steheudou beiwörter, über-
gangswendungen , ja sogar einzelne worte auf beabsichtigter
nachahmung grade der homerischen gedichte beruhen sollen^
nicht haltbar. Vielmehr glauben wiri dass ein sehr grossei
3G4
290. Homeros.
Nr. 8.
theil dieser epnelierMli^niigen all^eniefai auf den sdiati epi-
scher formelu uud Wendungen zurückzuiühreu ist, welcher darch
die lange pflege des epischen gesanges zum gemeingute gewor-
den war und wohl auch in den andern erveugnissen epischer
diohtkanBt verwandt ist. Wir vermögen dooehtlb in der gröa* •
■eran oder geringeren ilhnUchkeit mit der epsedie giade der
homeriacben gedidite ein an aleh enteeheidendee momenl ftr
die frage nadi der eompoaition der hynmen nidit sa eiUieken.
— Üeber diesen pnnkt noeb einige werte. — Für den liynrnm
auf Apollo Pythiuß (s. I, 24) schliesst sich der vrf. genau an
die ansieht Windischs (p. 17 fg.) an, wonach dieser hymnua
atm&chst in zwei theile zerfällt: 1—200, 2 lügende. Der
gmnd,. dais der zweite theil spiaehlich mehr ähnlichkeit mit
Homer leigt, ist allein nieht antreiehend, mmai viele Wen-
dungen in demselben eben rein fonneOialt dnd (vigl. s. b.
878. 288. 888. 884. 885). — Weshalb ferner 810 aieh
nicht mit 180 fi^. verträgt, sehe ich nicht ein, da doch v.
120 fg. nur von den anwohnem, v. 210 fg. von den priestem
gehandelt wird. Die von Welcker betonten zeitverwechselangen
in V. 265. 300. 345 sind schon wichtiger. Besonders aber ntt»
thigt wohl die ganz verschiedene darstellnngiweise dieses lets-
teren theils und der schlechte WMM>hlnti an den vorstehwiden
abscimitt sa einer solehen theilmig: dagegen ist es nnrtBfliig
den eisten Hieü mit Windiscb nnd Eberiiard wieder in iwel
tbeile (1 — 121; 188 — 198) in lerlegen. Der grund, dass t.
120 fg. die gründung des tempels und dann erst v. 122 fg.
die tödtung des drachen erwähnt wird, ist hinfällig) wenn man
annimmt, dass der v. 123 ohne die zeitreihenfelge zu betonen
nur das factum erwähnt , an welche erwähnnng sich dann die
Uogeie enlblnng schliesst Bag^ien sind, was Windiseb nieht
bervorbebt, w. 187 — 177 als störendes dnsebiebeel ansnn-
sebliessen; dass die verse 157 — 66 Heeiodeleebes entbalten,
kommt nebenbei auch in betracht. — Vs. 197 — 209 hat schon
Hermann gestrichen. Auf die vielfach schwierigen fragen
nach der composition des Ilermes-hymnus hier näher einzugehn,
gestattet der räum nicht. Der vrf. theilt hier (s. II , 36) mit
Mattibiae nnd Hexmann den bymnns In iwei theile, deren leMer
mit 818 beginnt (807—18 sind yon allen geetriehen). Im iwni-
ten theil wwirft der yjt nadi Vorgang anderer: 519. 5iO —
Hr. 9.
49; in fMton tbta 12. 14. 17^19. 2b, 77—78. 84 «nd 85
)• Ub, Itl. 119. 18^»6« 146. (161-^58 Oaä iwdfc^).
a79— 88. 447-^49. 484. vMeidU Mttk 478—90. — Vgl die
4iBnifai6ii vivsd in Bminiitflni connevter md dMelbBl ^.
186 die ansieht äber lioimath und alter des dichters , der sich
vrf. ebenfalls anschliesst. H. Schaefer.
291. Fr id. Oiiil. Sehmldt, 8atam etitioa. Progmiia
tMfr Ken-aitoliü 1874. 4. 84 s.
HiM MftN« tfrdiea tefht sieh den frttheran krftitfeben ab-
kandlungeii des vrh. würdig an imd bietet eine reibe tcbarf^
sinnier bemerkungen vorzugsweise zn den griechischen tragikern,
dann auch zu Menander und Theognis. Als sichere emendationen
oder auch beaehtenswertke conjektarea betrachten wir folgende:
Sopk. £L 542 ^ 7UV ifHÜv 'Aidt^ tiv* f^^oy t£iefm f riSt
IrttrufC ygt Xfj^a9&a» (für Smfcao^m eL Bmych. IMM&wr
MifM^) oAlay/ Trtdk. 1108 «A^ «d^ ^i}diir i5 tüh
{fOt Ctnrip. Ak 718 fn6^of^ • . ftr /uf/Cor' • .
j^fmv; fr. 290 fafqag (üt /^tlvc; ^jT? ^^^t ^
«Tti/ m^ntCiit ix^^n (fÖr aitrx^ tm\ 487 o»;^
XiyiHf^ 1027, 3 /uc/^m rae^ rvjlfai^ Hir /u. Adesp. fr.
97 Cö<p^ f$i¥ ij/JUifi älXä WliU' (für ndn^ oix tvivx^g; Theogn.
122 £ ßitt vijfiiiß . • Mgl r^9^^ uqtti für ^i^V ä^n^
tSgmß . • «Mf) fhmm «vjjfif; 985 £ y^» «t irer^' ej{f^
dfqff (für el « mnf «Mr ffftioMii^ to^ n mAm*
^sn^ £i Adcqp, fr« 100^ 8 « ^ äfiq>ißdXk» nqphmf uikmt^
Mqft^ <tK99taPt äfvtf d' a^xxiTo^ nqocfßa . . noXvfMüi&o^ *Ai6ag
wird fipy« treffend in f^7ra>y geändert ; afk<ptßdXkt^ glaubt Schmidt
waX HrretiC erklären zn können unter hinweis auf Soph. Ant. 343
^X»¥ oQvt&uiß d/i^ißaXtar aytty allein hier folgt noch CmtfgoMM
d*mmdm€mt§, £■ wiid wehl die nebenbei bemerkte ändeniog
gyyt/?olw» ikhtig lein. Die Indenuig von Sopk. fr. 484 ^iCl*
Xeeiif Xvmg re^c 070» ^Til^^oya; in ei^^lAeMiM^ i^m to^ jerl.
kann Sdi nlebt gMM billigen. leb bebe bereits in m^en stn-
dien zu Euripides C(pdXkovci> Xvnat emendirt und wüsste nicht,
warum man Avttij bez. Xvnay nicht beibehalten sollte. Uebrigens
liat Schmidt meine schrift noch nicht gekannt ; sonst würde er
«eU aueh in Eiirip. fr. 194 6 4' imij^ 9^^^ dc^X^g
fUtg M» ^ aqtmpg nkht mim n m^tig fexttttthet beben,
PhiloL Abs. m 24
668 291. Ofieelüielie tragik«r. Nr. 8.
naehdem ich dort «£U» t' ifftnyog emfiiidirt liabe. Uenand. fr.
786 K9^9^kf n(nw§ mi) /i^ XQ^ 9*'^ ändert Sdunidt in Ko^
^Cvd^tov au ^tvyt xti, Yielleicbt hat das miMyent&ndniss von
KoQiv&tcp ntauve fATiSi XQ**^ <f>Ck(ü (d. i. ju^ ntcuvt fitiöt XQ^
vgl. Krüger Gr. I § G9, 50 aiim.) die corruptel veran-
iMit. In Soph. &. 736, 11 nacdcfi» tag av iv^j anmSivimv
ß^ww dournft» afMM xuno6rifAovpjog muQQg veimnthet Schnudt
uäub Iq^oiwtog nm^ig» leh halte Ai|^o^oc hier wo es eich nm
eine blühende eigenachaft handelt für nngeeignet und glaabe,
dasB «dfid Sfiftütov mn^og sowohl dem dnne ala der flberlie-
feruug besser entspricht. Eine andere anzahl von conjckturen
erhobt sich nicht über das niveau gewöhnlicher, wenig wahr-
scheinlicher vennuthungen. £s ist eine falsche methodo, wenn
man glanbti daa beibehalten einiger bnchBtaben des überlieferten
textea genüge nm eine cozyectnr an begründen. Wenn s. b.
Nanek Ai. 1018 top h Sof^g ytyfSta jiojte/ifot» v69o¥ m ihv im
Uxovg y^ymm da^nivw vo^ov ändert, flehmidt dagegen unter
anerkennung der von Nanck vorgebrachten bedenken daftlr %op
Ix xoQfig yfywTa doQiXi^Tnov vödov vorschlägt, so muss man,
wenn man den gründen von Nauck beistimmt, seine emendation
für dturchaus wahrscheinlich halten, während die äuderong von
Schmidt trots der gleichen bnchatahen oq als absolut unan-
nehmbar eiicheint Ebenso veihält es sich mit der änderung
von ^radh 1074 dt)X ävrivmitag oUp ^nofufw momoTq in ^qnw
h MMoTc. Das lum beleg angeführte t) yag h tvxa yi t(p
(Jtüivjot ßu(T] Oed. R 80, wo von dem ankommenden Kreon die
rede ist, und iv xaxoTg ßtßrjxfvat (s. v. a. livui) beweisen nicht
das mindeste; tlgnov iv xaxotg ist eine undenkbare redensart.
Am wenigsten ist eine solche methode angebracht bei einer
Überlieferung, wie wir sie für die tragikerfiagmente bei Stobaeua
haben. Kann man Eur. fr. 801 nq6g ti^ äpdympf nurm
juXk* ä^Mi mit 311^. r. a. icrt ndvt* ayav für ge-
bessert erachten? Kecht dentlich zeigt sich das bei Enr. fr. 172
ovi ttxvg uQxitv ovK XQ'}^ vo^ov ivouiiov dfui' fAüfQ(a dl
xal 9£X(iv og Jiüv o/aoCujv ßovXnai xQujeiv fiovog* L. Dindorf
hat fiüiqta St xal n(\Hv j Enger fiwqtuv ioxH S* d^i¥, Hense
a MiU fdiiv, Schmidt dt xtifiXtU vennuthet| alle um etwas
von der Überlieferung au retten und doch hat Enripides gewiss
niohts anderes als i^mtfa» d* IfUcxdnt geschrieben. Manehmal
Nr. 8,
292. Aristopbanes,
367
finden wir auch änderungsversuche an stellen, die durchaus gc-
sond sind. Es ist geradezu ein unrecht, zu Eur. fr. 127 (fiyag'
öKaTi^ (T uTToQog iQ/xrjvivg Xoywv zu bemerken: amtmUMk üa
•wmfgg et fittilis, ut ab EwripidA tarn profeetam este non pomm
cnäm^ Schmidt verUmgt dl x^qoq. Man branebt nur an die
ateUuDg des veraes im diakge ni denken nnd niebt fttr ^nen
besonderen gedanken eingenommen zn sein, nm die bedentong
des Satzes ('du schweigst: mit schweigen ist mir nicht gedient')
zu erkennen. Warum soll der gedanke &dQ<Jog Si ngog lug
Cv§t^OQaLg lUv uadfvtl richtiger sein als d^dqcog 6i nqog xug
evfiqtOQug fiiya a&ivti (Eur. fr. 304)? Wegen des gedanken»
n(f9g Tip ttpäytniv näna taH' Itfr' «tf^ci^ nicb^ da ävapoi nnd
«rirfiyo^ etwas gaas Terscbiedenes dnd. Und kann nicht oTfioi^
tt difutüt; d«0l muroSc fUQtiofiut (Adesp. 220) richtig sein, wenn von
der peinlichen wsbl swiseheniwei flbefai die rede ist? Sebliesslicb
sei noch bemerkt, dass die Xndemng von Adesp. fr. 91, 5 jjra^-
(^Hv una^atf xai yiqa^ uytty (füir Xaxiip) tidi fehlerhaft ist.
292. Aristophanes nnd die historische kritik. Polemische
Studien zur geschichte von Athen im f&nften Jahrhundert v. Chr.
g. von Hermann Müller-Strübing. Leipzig , druck und
Verlag von L. G. Teubner 1873. 735 s. — 16 mk.
Das buch^) ist interessant und sehr anregend. Trotz seines
groisen nmlenges nnd der xahlieiohen mXngel in inhalt nnd
form hat es der nnteneichnete mit nngesehwlebtem interesse
sweimal hintereinander durchgelesen. Es ist mit grosser frische
nnd anschanlicbkeit geschrieben. Dem Trf. steht eine nmfang-
reiche belesenheit zu geböte, und namentlich hat er sich mit
Aristophanes und Thucydides eingehend beschäftigt. Dabei hat
er sieb seinem sto£fe ganz hingegebeui und offenbar ist bei der
abfsssnng seines buches auch das gemttth tbätig gewesen, er
nimmt fttr die demoluntie Athens nnd ihre einselnen fthrer mit
warmem henen partei.
Er beieichnet selbst seine Studien als polemische. Den
1) [Da die prinoipien der erUftnmg des Aiistopbsaei noch so
bestritteuj erlauben wir uns, von muerm gesetee des umfanga der an-
aeigen bei diesem buohe eine ausnähme sn machen. — Dm rtdaeUim,]
24*
292. Anrtophanfli.
Kr. 8
graudflätzen seiner polemik kann man nur instimmeu : 1 ) dase
vifiLE&ch die orklärer des Aristophanes, und noch mehr die
neueren gesdücbtschreilMr) dis eigenthüiaUdid art der komödie
gMttMick Yei^kaDikt hAboit ▼^>ui ^ ipott dnr kemödit •uk-
Uek fiirbAare mUme atbnioii und den koniiaetai dkhtef ao
BaftWD, wtnn ritt fiam gcathichtMlireiber
£beiiBO weist er mit vollem recht gelehrte, wie Curtius und Kock,
zurtlck, welche in Aristophanes eine art von moralprediger
und patriotischem orakel erkeimen wollen. Freilich veräUlt
JlttUnr selbst ia den «ntgegengesetst» fehler, wenn «r ia dem
Juanen Arirt>p1ianw timii Hm» LiedBrlldi erUkkl, der tkik
«]• diffiMtfertigcr auttWiiiBder der Tomelimeii jugend Atibeos
augeschlosfieu und im intevesM der oligarchischen partei seine
komödien verfasst hätte. Für einen unbefangenen leaer tritt
vielmehr immer wieder aus der lustigen mummerei der komödie
die littUeh gediegene nad j^etiiotttche getianoag des dichten
iMrw. BisweiliB wttdan aogai dnrek den m Sterken emfln«
der foetflcHftlien flbenengiingen des diditers die fordernngen
der b^teren komisehea mnee beeintrMchtigt, s. b. in der sehlnss-
Bcene der Wolken. 2) Der vrf. hat recht, wenn er die befangen-
hcdt der herausgeber und der geschichtschreiber geisselt, welche
i» bUndem entoritätsglaabexi das werk des Thncydides wie ein
«vaafeBam ensehen, ea veldies sie den meiistob der kritik
aicibt eanilegea wegen. Wenn sia aber diese Teiehrang selbet
n£ die bandeRbriften des Thnoydides anadebnen, so wird die
Sache einfach lächerlich. Der vrf. aber verfilllt auch hierbei
durch seinen übergrossen eifer in den entgegengesetzten fehler.
Er bemüht sich, bei Thucydides ein absichtliches verschweigen
und yertnaeben der Wahrheit theils aus persönlichem, theils ana
purfeiiinteieBie nadmwdsen, aber die einaebiea beiapiele, welehe
er Torbodngtt lerlülen, aowie aian sie achaif iaa enge ftaat, in
nichts, und der yrf. hätte sie wohl schwerlieb für beweis-
kräftig gehalten, wenn ihn nicht allem anscheine nach eine
gewisse sucht, etwas bis dahin unerhörtes nachzuweisen, blind
gemacht hätte.
Bas streben, sich der münnar der fortgesebiiMenen de-
mokralie, beeonden des Tiel&cb ohne alle frage mit nnredit
gesebmibtea Kleoa, kräftig aniuiebmeB und ären gegnem
abbruch zu thun, hat Müller an einer gewissen oligarchen-
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Nr. 8.
292. Aristophanes.
riecherei p^ebracht. Man darf natürlich nicht alle gegner der
xadicalen demokratie mit den oligarchen in einen topf trerfen,
am venigsten mit denen, welche nas inr leit der vierhiaideit
oder gar der drdarig tyiannen enehelnen, ire dnieh
üriiHmmen aeiten, weldie vorliergingen, rfoh die annauaen*
setsnng und die ilele der parteien ylelAuih geändert haben
mnssten. Dass man zu diesen oligarchen einen Thucydides
und einen Xenophon, der bei dem vrf. auch wenig gnade fin-
det, wahrhaftig nicht rechnen darf, müsste meines erachtaas je-
dem nnbefimgenen die darstellnng hinlänglich seigen, wM»
sie yon den hetreffisaden abechnitten der athenieohen geBchiohte
geben.
Die pereonen nun , gegen welche sich die polemik
MüUer's richtet , sind , ausser den herausgebem des Thucydides
und des Aristophanes, die gelehrten, welche in neuerer zeit
Uber grieehisclie antiqnitäten geschrieben haben, wie Bftckh,
Schumann n. a., beionderB scharf aber gebt er der gfieeUiehtt
gescMdite von E. Outins sn Iribe. Einem gelehrten gegenfiber,
der sich wie Ourtius durch andere Schriften grosse Verdienste
um die Wissenschaft erworben hat, wird es einem nicht leicht,
dem 80 rückhaltsloeen verdammungsortheile Mtlllers zuzustimmen.
Aber, wenn man der Wahrheit die gebllhrende ehre geben will,
so mnss man nach meiner tiherseugnng einftush sagen: der vrf
liat in stiner einschneidenden kritik des bMhas von Chutfas
dnrehgehends recht Er weist Onrtlns grosse naohttssigkell in
der benutzung der quellen und mangel an kritik und politischem
Verständnisse unwidersprechlich nach. Auch darin muss ich
Müller vollständig beistimmen, wenn er die verwaschene, sUss-
liche, phrasenreiche form der darstellvng, welche in dem buche
von Cortins vorliegt, entschieden verardieflt Wenn aber der
wadMre mann hofft, dnieh s^e kritik dem phrasensoihwane
ein wenig zu steuern, so kann ich mich leider dieser hofinung
nicht ansclilieasen. Grade in der letzten zeit ist auf dem ge-
biete geschichtlicher und politischer fragen die phrasenmacherei
bei vns in Dentschland besonders beliebt geworden.
H lUler hat offimbar ein hefiigee temperament, nnd bei der
warmen gemtttlilichen theilnahme, welche er seinem gegenstände
gegenüber zeigt, wird man es ihm gewiss gern naehselien, wenn
seine polemik durchweg einen rücksichtslosen Charakter trägt.
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870
292. Aristophanes.
Nr. 8.
Aber an vielen stellen wird doch der ausdruck ein nnange-
measener und unwürdiger. Man fUhlt sich nicht selten versucht,
den verf. m die mahnung zu erinnern, welche Dionysos
dem Aetohylui und Enxipides gieht (Aiist. Bftn. 857. 858>
Gbadm pdnlieh aber worden die polenüBclien deelaoiatioiM&
des Tift. , wenn deijenige , gegen den sfeh die polemik
richtet, offenbar recht hat, indem bei Müller merkwürdige
unkenntniss einer eigenthümlichkeit der griechischen spräche
vorliegt, welche bisweilen doch nicht gerade weit entlegen ist.
l^elleicht geht e0 ferner manchem leser des MfiUer*Bohen buchea
ehenflo, wie dem nnteneicbneten, dasB, wenn er auf p. 415 die
Worte liest: 'ich lasse die Schimpferei weg^ — es handelt Mk
nm die bekannte stelle über Hyperbolos Thucyd. VIII, 73 —
er bei sich denkt: ^der arme masslose und grobe Thncydides
vor dem richterstuhle des massvollen, feinen hm. Müller!
Dem gaoien buche fehlt übrigens die letate dureharbeitung.
Es ist allem anscheine nach eilfertig niedeigeschrieben und eil-
fertig publldrt. So ist es gewiss dne rttckdehtslosigkeit gegen
die leser, wenn vrf. ganse abschnitte und einzelne stellen in
dem texte nihig stehen lässt, walirend or sich doch, wie er in
einer note selbst bekennt, theils durch die Forschungen anderer
gelehrten, theils durch eigenes nachdenken überzeugt hat, dass
die im texte von ihm vorgetragenen ansichten falsch sind. Man
muss wohl annehmen, dass besondere umstlnde den vrf. ge-
Bwnngen haben, seine Stadien hals über köpf in die well au
Bohicken.
Das buch enthält eine ganze reihe von conjectnren, haupt-
sächlich zu Aristophanes und zu Thucydides. Diese art von kritik
ist nun fireilich nicht gerade die starke seite des vrft. Sem
interesse Ist an einseitig auf den Inhalt gerichtet, während ihm
die sprachlichen und diplomatischen rttcksichten gew5hnHch nicht
gerade sehr wichtig sind. Deshalb wird Müller, wenn micli nicht
alles täuscht, schwerlich grosse Zustimmung für seine conjecturen
finden. Aber ich bin weit entfernt, daraus dem vrf. einen vor-
warf machen au wollen. Die freunde der beiden Schriftsteller
müssen ihm vielmehr heralich dankbar sdn dafttr, dass er die
onhalibarkeit der bisherigen meistens kläglich geschraubten er-
Uärongsvenacbe nachgewiesen bat ünd solcher stellen, deren
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Nr. 8. 292. AristophaiiM. 371
b^umdlang nach dieser seite hin eine gans Tonfigliche int, fin-
den flieh viele in dem hnche.
Daneben sengen die erkUrnngen, welehe HfUler von lalil«
reichen stellen des Aristophanes giebt, das nachweisen versteck-
te: beziehungen und anspielungen von der eingehendsten be-
schäftigung mit dem komischen dichter und einem feinen ver-
sHindniss ftir die eigenthümliche weise der komödie. Ich stehe
nicht an, die erUäning mehrerer stellen fttr geradean mniler-
iMift nnd ftr das beste an erklären, was anf diesem felde fBr
das verständniss des Aristopbanes geleistet worden ist
Ebenso sind mehrere abschnitte, welche fragen aus den
griechischen altcrthiimern behandeln, ganz vortrefflich. Die
klare anschaulichkeit und die lichtvolle fonn der darstellung
Sticht hdchst wohlthnend ab gegen die anf diesem gebiete her-
gebrachte anhUnftug von trockenen, nnverarbeiteten citaten.
Ich will nnn im folgenden, dem gange des MfOler^sdieQ
bvehes mich anschliessend, mein ortheü über die einselnen fir»-
gen, welche der vrf. behandelt, vorlegen. Wenn ich mich hier-
bei einer knappen, oft etwas apodiktischen form befleissige, so
ndthigt mich dasa der grosse nmfang des bnches nnd die
rlleksieht anf den einer solchen aoaeige sn gewihrenden ranm.
P. 18 der scUnss ans Thncydides IH, 115: <das heisst dock
wohr n. 8. w. ist nnrlchtig. P. 8 flg. bespricht Eq. 169 KaQ~
Xridövüi'. dasts da so zu lesen ist, kann man wohl als allgemein aner-
kannt ansehen. Anders steht diesache v. 1303, wovon p. 15 fgde.
Zn einer sichern entscheidnng Iftsst sich, da wir von der an gnmdo
liegenden thatsaclie niehtB wissen, der iall nicht bringen, aber
ich kalte es anck jetst nock für geratkener, kier KaXxiifwa an
sekreiben nnd anannekmen, Hyperbolns kabe in ^ner Volksver-
sammlung, um sich selbst ftir die nächsten Strategenwahlen zu em-
pfehlen, zur fiitscTidnn.fr einer starken flotte in die hellesponti-
schen und bosporanischen gegenden gerathen, nach Chalcedon
bin. In den handschriften sind bei der hedentong der Scholien,
Milllers angäbe ist nicht genan (vgl. F), die antoritilten aiemlick
gleick. Es ist MfiUer nickt gelungen, ftr die a^ der anf<*
ffibrung der Ritter eine ällgemeinere Verbreitung der hocbflie-
genden , auf die Unterwerfung von Sicilien und von Carthago
gerichteten plane in Athen nachzuweisen. Ohne dieselbe aber
wäre ^ solcher Witz, wie er in fa^^q^OMi liegen wtfrde, albern,
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872
S92. ArutopbAiiti.
Nr. S.
ja ßinnlos. P. 22. Müller irrt, wenn er einen boshaften witx
des EupolSs einfach fUr baare münze nimmt. Dtbel Ikgt M
ikm «IM veriulirto MffuattBf von dtr ^kkfeniMliM piodvetuB
dir komikor m f^iuide. P. 80 : dit 4t jikie geinUlMi»*
nlMgcii BtnuBOBimvlMi sind «ine erfindung von litiler (m hmik-
delt sich um dcu kujnoSvjrjg 'O^ltfnj? Acliarn. 1166 Av. 7 Ii,
1490). P. 34: das in Acharn. 1166 versteht Müllernicht ricl-
tig. Es heisst: Orestes oder ein mensch seines gleichen. P.
43 note: die form dar polamik, es handelt nch vm SchöUi
laben des fiopbaUea, lat nnangemewon. P. 44 nota. Dia ba*
liandlnng dar atollan daa Thucyd. m, 68 nad Y, 8S iat dnreli
gesaehta Bpitifindigkeitan offenbar falsch. av4qam6(iHv ist la
der ersten stelle nur der gegensatz zu unoxnCyav. Ob die ge-
fangenen weiber vorher schon Sklavinnen waren oder nicht, dar-
auf kämmt hier niehts an. P. 41 — 48 : die bahandlang dar ba-
kannten stalle der Aaiianier Uber die dimen der Aaparfa v.
594 igde« lieftrt trete aller dedamatlenan md exalaniatiensn
Mflllen niehta neues. MflUer versnobt selbst gar keine efUiroag
des thatsäc blichen. Es ist ganz wahrscheinlich, dass unter der
grossen zahl der fogitivi sich auch zwei Sklavinnen derAspasia
befanden, welche Aristophanes boshafter weise noQput nennt, nod
dass auf die redaaution dar flflabtliaga ttbariianpt dieMegaieer
dargleiehmi beadinldigugeB gegen die Atkener in Sparte «v
hoben. P. 49t flgde. die pokmik gegen Cortina, der so midrtig
Uber den torrorismus des Kleon in der Volksversammlung de-
clamirt, ist pe rechtfertigt. Ebenso ist p. 52 note die Zurecht-
weisung gegen die Oberflächlichkeit von Cnrtius in der behandr
long von Plutarch. Periol a. 6 gans berechtigt. P, 59 : die sablms-
folgemng, welofae MUllar ans dam fidilen einaelnar g«g«n lOesn
gerichteter oitate bei den sdioUastan des AiistophiBes md im
grammatikem nmcbt, erseheint mir als nicht stiehhaltig. P. 68
note : die polemik gegen Roscher : leben und Zeitalter des
Thucydides, ist sachlich richtig, der form nach unwürdig. Da-
gegen ist p. 65 flgde. die persiflage der pbrasen von Cnrtias
Yerdient nnd witeig« P. 70 und 71 note: die ooigectiir an
Eqnit 900 ist sshwerlieh richtig, da die fom wvQodg unge-
brinahlifih war nnd einen solchen ohnehin sahwachen wite im
höchsten grade gezwungen gemacht haben würde. Die erklärung
von Av. 60 schwebt ganz ohne anhält in der luft. P. 72
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Mr. 8.
Aiiitopliaiiis.
375
igiie. itelk Müller ganz mit recht der auffassang des Aristo-
plimn als moraUsten adion dM& jugendliche alter dM dichten
m Mit d«r «bliMug idMr enton ftllike «ntg«g«B. P. 00c
ü» lioiskiguicr w Ckrttu la dar note Ist flolilig, iil aber
iodi riiwillflii geringfügig vaA reohtfinptfgt dfo nsirllrdige pole»
mik am lehlusse keineswegs. P. 91 : die behauptete anspielong
in Pac. V. 610 ist gesucht und schwerlich richtig. P. 92: die
deutuig vo^ Yofp. 715 flgde auf das jähr 445 ist schwerlifih
MkHg mguk des nQtin» in 717. P. 94 iit der efett g»-
gen Oortfiie in der note «ngeveohtfiirtigt und memlidi plnmp.
P. 105: die declamailienen des vrh. beeegen wenig; es ist ftr
jeden unbefangenen evident, dass Aristoplianes in ganz anderer
weieo von Perikles, als von Kleon u. a. spricht. P. 112: das
wegwerfende urtheil über Xenophon erscheint mir als oberfläch*
lick md wenig begrflBdet. Dagegen halte ieli die aofiassimg
H MQers Ton der antipaliiie des Arielopluuies gegen Kleon «. a.
ftv rifllitig nnd treflbnd. P. 118 flgde ist das nrOefl «ber
die frivoHtät nnd oVsoMtilt des Aristophsaes nicht haltbar.
Der verf. verwechselt die gattung mit der persönlichkeit des
diehterB, wie schon die Übereinstimmung in den fragmenten der
andifen koimker aeigt Natürlich hat er dagegen recht in sei«
ner bclumptang, dass Aristoj^ianes kein moialpiediger war.
Aber p. 115 Tetkannt der ^rf. doek wohl die damalige jngend
Athens. Beldie dinge kannte dort gewiss jedennann.*^P. 117
flgde. Sehr wahrscheinlich hat Müller recht, wenn er Aristo-
phanes in den frühem stücken in enger Verbindung mit der
▼ornekmen jngend denkt nnd es daraus erklärt, dass sich in
diesen sttteken mibinar wie Aleibiades, Thenmenes n. a. tkeib
sehen, thefls gar nickt venpottet finden, aber die oMgarchiseken
beetieibnngen sind späteren datoas. Li dem diehter seibtt fin«
det sich keine stelle, welche von einer Parteinahme für solche
lengt, deren, die dagegen sprechen, genug. Auch in der be-
kanptong, dass das parteileben alle Verhältnisse durchdrangen
kabe, eonfnndirt der yrf. die veisehiedenen leiten, nimmt nar
mendiek kdne ittekMit anf die ▼erlndaroag dntek die sidli-
eebe ezpedHion. P. 119 ka« littller Aekam. 800 w«kl nieht
richtig verstanden, es handelt sieh nm eine verartheilnng vor
gericht, wie die v. 5 flgde., bei welcher die ritter die kläger
wären. Der chor spricht von seinem eigenen Standpunkte aus.
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374
292. Amtophanes.
Nr. 8.
Auch Vesp. 1023 steht nichts von dem, was der verf. aus den
Worten herauslesen möchte. P. 124: die worte: 'der um einen
in der schlacht gefallenen freund trauert' (es handelt sich '
um die bekannte allerdings höchst boshafte vergpottong des
Klifläienee Ban. 422), selgen, dass MtlUer die meinmig des
Aristophaaes seltsam missrerstaaden hat P. 125 flgde Ist fie
Bchlussfolp^eruuf^ aus der stelle in der parabase der Wolken
nicht stichhaltig. Dort ist nur von den neuen Strategen die
rede : 'auch diese schlechte wähl kann euch segen bringen, wenn
ihr in diesem amte den Kleon ab bestoohlich nnd diebisch er-
kennt nnd ihn dann einsperrt' Der gedankengang let tan an-
derer, als Mittler yoranssetast P. 188 die erklKmng vonEqnit
266 in der note ist wohl richtig, nur dass Klcon das noch nicht
gethan, sondern sich nur dazu erboten hatte, um die ritter zu
gewinnen, vgl. i/uHov nnd die folgenden verse. Auch die ver-
seteimg der Worte fiifMnfrm GtomfiMg ist richtig. P. 137: den
ersten theil der note halte ich nicht fttr richtig. In der ein-
gangsscene der Bitter erkannte jedermann den NIeias an seiner
Zaghaftigkeit nnd an seinem aberglauben, den Demosthenes an
seinem dnrst. Eine solche weise , den zuschauor die personen
errathen zu lassen, entspricht nach meiner aufia^sung dem wesen
der komödie mehr, als die von Müller angenommene Verwen-
dung Ton portraitmasken. Die bemflhnngen des yerfr. in dem
■weiten iheile sind Tergeblidi (es handelt sieh nm die Ittcke
nach Eqnit. y. 21), da die worte des dichters nicht anthentisch
hensnstellen sind. Die änderung in der personen-vertheilung
von V. 23 ist schwerlich richtig. P. 140 und 141: die conjec-
tnren zu Aristoph. Eq. v. 34 nnd 1176, Pac. v. 187 sind nicht
lialtbar. £s Vtßgk in den stellen gar keine verderbniss Tor.
Mflller hat das iftot der stelle des Friedens missverstanden,
TiygSos verstellt sich ja nur, nm Hermes sn irgem. Das
tliri fjioi Müllers wäre nach dem (foulf fjLot des vorhergehen-
den verses kaum erträglich. — P. 146 flgde. Den nachweis, dass
Kleon im jähre der aufftihrnng der Ritter Schatzmeister war, hat
der vrf. für mich Übersengend geführt — P. 149 flgde. Mit
recht erklftrt Mittler die dnführong des heliastensoldes für eine
, billige massregel. Anch die yertheidigung der erhöbnng dessel-
ben p. 150 flgde. ist treffend und überzeugend. P. 168 ist
fein und sinnig die benutzung, welche Müller von stellen des
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Nr. 8.
292. Aristophanes.
875
Aristophanes macht (Nub. 57 flgde., Vesp. 249 flgdo. 291 flgde),
um die vertheuerung der lebensmittel durch die kriegsnoth
nachzuweisen. P. 155: in dem Fragmente des AristophaneB yer«
nmthetBergk, dem Müller widenpridit, mit recht eine eormpteL
Die elelle ans Phefekrates pewt nioht, da in denelben nomftot
enljeet ni ^wmu ist Entspreehend mtMe es in dem frag-
mente des Aristophanes heissen : ra ogri uvjofiaia tpiqtt. Viel-
leicht ist zu emcndiren : ainofkaj avioig. Uebrigens kann sich
die stelle auf alles mögliche beziehen z. b. auf irgend welche
bewohner der berge. P. 156 — 160: die heftige polemik gegen
Gortiae, es handelt sieh mn die erhllhnng des heUastensoldes, halte
leb für gerechtfertigt P. 162 flgde: die erUSrong Hflller's von
der herabsetzung der tribute durch Kleon ist nach den aus-
ftihrungen von Köhler nicht haltbar. Da Müller das selbst
weiss, vgl. die note zu p. 174 und 175, so ist es ungebührlich,
dasB er seine fiilsche auseinandersetsnng im texte nnverilndert
hat stehen lassen. Was die fünf talente Aeharn. 5 nnd 6 be-
trifft, so hatte vielkleht Kleon sieh anf diseretion hin eine aus-
gäbe erlaubt, für die er bei der rechnungsablegung nicht, wie
seiner zeit Perikles fiir die bekannten zehn talente, indemnität
erhielt und sie daher aus seinen eigenen mittein ersetzen
mnsste. Das letztere besagt das lüfimtf in 6 <^me alle
ftlige. P. 165 MttUefs adfiMsnng des firagmentes des Enpolis,
rine rigenÜiehe erUimng Tersneht er gar nicht, lialte ich nicht
ftir richtig. Was einem der barbier hemnterschneidet, das wird
man los, Kleon aber soll ja den Athenern die (IctpoQa gebracht
haben. P. 166 ist die erklärong von Vesp. 62 schwerlich rich-
tig. Die Worte besagen nur im gegensats an den Eqnites:
Kleon soll nicht wieder das eigentliche sfljet des stttckes bilden.
P. 167: die adfassnng, welche MfÜler von den Wespen hat,
zeugt von einer rerkennnng des kfinstlerischen Schaffens des
Aristophanes. P. 170 note: Müller irrt sich ; Aristophanes knüpft
in seinen chorliedem nicht immer an das vorhergehende an.
Vgl. £q. 1263 n. a. Die folgemng aus Vesp. 1031 flgde ist
nicht stichhaltig, wie schon 1087 leigt. Der schlnss der
note erscheint mir als nichtssagend. P. 171: der Trf. hat die
ganae anläge der gegenrede des Hasskieon Vesp. 655 flgde
mißsverstanden. Die rede richtet sich genau gegen die behanp-
tongen des Philokieon, widerlegt sie aber indirect Das ver-
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«
376 292. Aristophanes. Nr. 8.
hältnise der beiden reden zu einander ist chiastisch. Die ß'anze
annähme von dem finanssiellen gcgenthema in den Wespen er-
scheint mir als ein Infüges phantaale-gebUde MftllerB. P. 176:
der erste theil der note, weleher naehraweisen rackC, daas Ari-
. ttophanee mH dem eehene von der ▼eipflegiag der atlMnlseheii
l)ürger durch die brndes^enofleen, Vesp. 707 flgde, ein politi-
sches Programm aufgestellt hätte, enthält doch nur einen wun-
derlichen einfall Müllers. P. 177: die harmlose einf^ihrung des
Stotterers Alcibiades Vesp. 44. 45 hat Müller zu einer merkr
wfivdlgen wiehtigkeit anfiniblaeeii gesneht P. 179 : ohne fi^ge
konnte Aiietophenee AdianL 642 nidit MgenwoOen, wielfdkr
m ▼ermnAen edieint, er kStte rieh nm die olif^erehen in
den bundcsstädteii Verdienste erworben. P. 185 flgde. Der vrf.
urtheilt richtig über das wesen des ostracismus und über die
zeit der betreffenden abstimmungen. P. 194 : die note gegen
Ktthler ist nniiehtig. Gerede Mftller, der, Vilich nach meiner
anrieht ftladüieh, in Atiien nnr partetwaUen kennt, durfte aieh
auf ein eo niehtigee argument am wenigsten berofen , vgl. ancii
zu p. 259. P. 194 und 95 urtheilt der Tri. richtig über die
hohe bedcutung des lafitag Trjq xotvrjg nQododov. P. 204 oben:
in der sache, es handelt sich darum, dass die bezeichnimgen
nkavMk oder ot nax^i ^ einen gegenseta gegen die maoe
des Tolkee, den sehleehthin eogenannten demee^ enadrfteken, hat
Mflller redit, aber Eq. 82$ lieht er nnriehtig an, denn dort
wild Ja den nXtntttttq der nh^K entgegengestellt Aneh
Pac. 639 passt nicht recht, denn da handelt es sich um die
Cvfiftaxoi, Die fragen, welche Müller auf p. 201 aufstellt, be-
antwortet er im folgenden vortrefflich and rechtfertigt die athe-
nische demokratie riegreich gegenüber den vorwürfen Böekhs
nnd BchlfmannB. P. 217 flgde: die stdle ans der Politik des
Aristoteles (V, 2 § 9) erklärt Müller ▼ortrefflieh. P. 219 flgde:
die polemik gegen die phrasen von Curtius ist gerechtfertigt
P. 226 — 236 weist der vrf. überzeugend nach, dass Grote mit
recht gegen die angäbe Herodots die cinfiihrang des loosea
dvreh Klisthenee bestreitet P. 242: die erklämng der letaten
werte in der stelle des Flntareh (Aristides cap. 13) ist efllmbar
nnriehtig. Sie hrissen gam einfiieh : er woÜte lieber die Ibr-
demng des rechtes, als die des ntiteliehen beschränken. P. 248 :
der unterschied zwischen dem antiken und dem modernen Staeta
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Kr. 8.
292. AnstophaneB.
877
ist gut dargestellt. P. 245 und 46 : die ausfuhrung des Achilles
als eines sittlichen Ideals des Homer ist unrichtig. Grade weil
du nicht ist, widexfiihrt ihm das leid durch den tod dM
PfttroUiii. £r ist ferner gar kein nnterthan des Agamemnon,
eondem nur ein Mer verbflndeter desselben. P. 347 flgde:
Müller madit es sehr walirtehtinlidi, dass Aristidss das hm
bei der besetzang der ämter eingeführt und auch die einrieb tung
der finanzbehördeu getroflfen habe. Auch seine darstellung von
der ostracisirung des Themistokles p. 255 flgde erscheint mir
als richtig. P. 259 wird Müllers aii£Eusang, dass die ostiak»-
phoeie mit rfioksicht auf das amt des tofUag gegeben sei, sehen
dadueh widerlegt, dass die sachejedesjahrvoigenommen wurde,
während die wähl des staatssehatmieisters ja nur alle Tier jähre
vorkam. P. 2G1 flgde vertheidigt Müller in der note, wie es
mir scheint, mit recht gegen Köhler die ansieht Onckens über
die zeit der Verlegung des Schatzes von Delos nach Athen. P,
986: der grand, welchen der ytL dafür anftthrt, dass PeriUes
sieht ohne dne amfliche stellang Oimon angehlagt haben hönnte,
heeagt wenig. P. S68— 271 : was Müller Hkn den mntrpt»-
YiJ^ dMtnf^Citaq sagt, ist nicht haltbar. Es war allerdings
ein einfacher controlbeamter, der als solcher dem lUfAiag nebeu-
geordnet war. P. 274 Ügde: die deutung der stelle des D».
mosdnnes in der rede gegen Aristokratss p. 68d auf Miltiadee
ist nnmüglicli: 1) mnssts Demosäienes eine so H^nwte that-
saehe allerdings wissen, nnd 2) passen die werte: ^mhffm
x^y noUuUnf ja gar nicht auf die ezpedltion des Mütiades gegen
Paros. Yischer hat wohl recht in der aunalune, dass von einer
uns übrigens unbekannten expedition des Cimon gegen Paros
die rede ist P. 280 note: die coigectur znThucyd. V, 23 ist
nicht richtig, weil eine derartige stipnlatien fi&r den fidl eines
anfttandes der sklarai den Athenern gegenüber keinen smn
hatte, wiüirend sie für die Spartaner werthyoll war. Die Athe»
ner liessen sich gewiss keine Versprechungen stip ulireu, auf
welche sie gar nicht reflectirten. P. 280 flgde: Müller miss-
billigt mit recht die Unterstützung, welche die Athener auf GS»
mens rath hin den Lacedümoniem gegen die anfstündisehen
Messenisr gewährten. P. 2SÜ note: die o<n\}ecttir in dem frag-
mente des Gnpolis ist nicht haltbar. Bie erkUbmng bei Saidas
kann nicht auf diese stelle gehen, zu der bie weder der form
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378
292. Aristophanes.
Nr. d.
(plur.), noch dem inhalte nach (ywaixu uvdgog statt avSqa
ywautog) paast Vielleicht ist zu schreiben: xaxog fjUv ovx fr'
fiUionotiit di MUfUl^g | tSr iffn* äiuuotftaT' av ip jiwuiat^
ftw$ I Map ^EXm&ptnpf vip6§ tuaalNntp ftipt/p» P. 288 der be-
weis, dasB Epbialtes der hauptgegner bei der oetmdfliniii^ des
Cimon gewesen sein müsse , ist nicht zwingend. Nur Cimon
war überhaupt bei dieser gelegenheit gefährdet, aber weder
Perikles noch Ephialtes. Aus der stelle bei Plutarch (PericL
10) geht keineswegs die gleichzeitigkeit des todes des Cimon
und des Ephialtes hervor. Platarch beginnt im folgenden c»-
pitd die sehildening der lelt, als durch ihren tod beide neben-
bnhler des PeriUes, Ephialtes, der andere flihrer des demos,
und Cimon, Perikles freies feld gelassen hatten. P. 291 und
92 : zu der annähme Müllers, die Spartaner hätten bei ihrem ein-
ittoken in Attika unter Pleistoanax auf ein einverständniss mit
den oligarchen und gar anf einen an&tand des attischen land-
Tolkee gerechnet, liegt kein gnmd yor. Die wohlbeglanbigte
bestedmng des königs nnd s^es rathgebers evklftrt den ver-
lauf der Sache hinlänglich. P. 293 und 94: auch in den länd-
lichen demen, besonders an den gränzen , konnten sich viele in
das bürgerrecht eingeschlichen, und viele fremde weiberansden
angrimenden ländem geheirathet haben. P. 299 ist die erUA-
rang, weiche Sintenis an der stelle desPlntareh (PerieL 16) von
dem artikel jwp giebt, richtig, nnd die decUhnationen, welche
MttUer bei dieser gelegenheit macht, sind ganz unberechtigt.
Hierdurch fällt seine olinehin schwer glaubliche deutung der
ganzen stelle und die ganze berechnong der zeit der ostraci-
sirong des Thucydldes. P. 302 : das argument des vr^., dass die
Opposition gegen Perikles bei dem beginne der grossen bauten
hätte einsetien müssen, ist nicht stichhaltig. P. 804: filr seine
behanptung, dass Thncydides (es handelt sich nm den söhn des
Melesias) nicht erst nach dem samischeii kriege hätte verbannt
sein können, bringt Müller keine zwingenden gründe bei. P.
809 ist die frage, welche Müller in der parenthese an Cur^
tins richtet, unbegründet nnd seltsam. Zwischen den parteien
nnd sngleich den fittirenden persSnlichkdten, ist Ja offenbar
der sann der werte bei Cnrtivs. P. 810 nnten nnd 811 oben:
derartige berechnungen sind ohne jeden sicheren anhält. P,
4^15 halte ich trotzdem zu p. 304 bemerkten den beweis Müllers
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Kr. 8. 292. AristophAnes. 879
•
dafür, dass der feldherr TLucydides im samiscben kriege nicht
der öolin des Melesias ist, fiUr überaeugend gefiilirt. P. 317
flgde. : die bittere polemik gegen Curtins, welcher die schuld
der anklage des Anazagoraa auf Kleon und Diopeitliea allein
geselioben nnd den anthefl des Thncydides daran veiediwiegen
hat, ist gerechtfertigt. P. 324 : den einflnss der subaltem-beam-
teu bei üskalLicbeu processen bat Müller vortrefflich nachgewie-
sen. P. 326 hat Müller wohl recht, dass der sykophant ütesias
Acham. 839 nnd der Marpeias Acham. 702 dieselbe penon iat
Dagegen irrt er, wenn er meint, Vesp» 401 wären nicht die
riehter des chors gemeint P. 827: die Verwendung, welche der
vrf. von der Inschrift macht, umAy. 1452 zn erklären, ist sehr
hübsch. P. 333: der einwand gegen Meineke, oder vielmehr
gegen Elmsley (es bandelt sich um Acham. 685), ist nicht
richtig. Elmsley hat richtig vtaviu» iomt^ emendirt: er hat
sieh den rücken gedeckt nnd geht nnn tapfer darauf los. P|)
880 hat MttUer recht, wenn er im anachlnw an Blaydea
behanptet, dass Acham. 700 flgde. nicht der bekannte Thn-
cydides , der Bobn des Melesias, gemeint sein könne. P.
33-4 note : in der notiz des Suidas liegt keine Verwechselung vor.
Dieselbe bezieht sich vielmehr offenbar auf Acham. 705. £s
sind nnr drei werte anagefallen, nnd ea iat an schreiben: Kif^
c6Stif»eg Wi^qyototf , Xdhtg iiuoff» dcfyoc «t^ tug itnaq^ fv^f-
foqit^ Süwtidfdov Tov ttwnmhuüoftipw n^ffmUX, P. 885 nnd
3G: Müller hat sich den nachweis erlassen, wie denn Krjcptcö'
dri^oq ein Spitzname für Krjtptaocfwv sein könnte, p. 344 besagt
dafür nichts. Und damit iallt seine conjectur zu dem fragmente
der Holkadea. Die notiz dea acholiasten fiährt vielmehr dahin,
daea am ende ans Acham. 716 einznsetsen ist: KUwkm*
Es sehdnt nämlich nach dem snsammenhange, in welchem y.
716 in den Aehamera steht, als wenn bei einem anrüchigen
processe, in welchem Euathlos der bauptankläger war, sich auch
Alcibiades betheiligt habe. Aristophaues rückt ihm die schlechte
gesellschaft vor. P. 338 in der mitte: es hätte Müller bei seiner
▼ermnthnng, Kephisodemns wäre der yQOfkftanvg, allerdings
die beobachtnng irre machen mttssen, dass derselbe y. 709 als
XdXoi ^vvrjyoQog bezeichnet wird. P. 840 nnd 848: waadervrf.
über den Teleas iu Av. 1024 sagt, ist hübsch combinirt
und nach meiner ansieht richtig. Gut ist auch seine
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380
Vr. &
flbir AkMidM p. 845. UeUrhaiipt iil te güM riiiinlai»
Uber die snbaltern-beamten rortrefflich. P. 346: dsss der hieb
gegen Alcibiades Acharn. 71 G so klein wäre, ist doch wohl nur
aia seUsMuer Bubjoetiver eindmck Müllais. Nicht richtig ict
auch seine aaffaasniig ftbtr den schlose det kampfee der beiden
Uf^ in den Wolkeo. P. 849 flgde: die polemik gigva B5ddi
Idbtr diA ritophjUkMi ist eddi^end «ad mtielHidi diB<di8AftM.
P. 351 flgde: die darsteUnng von der eintriigliehkeit Tieler looe-
Xmter ist sehr gut. Mit recht polemisirt Müller p. 354 flgde
gegen diejenigen, welche den spott der komiker Uber die be-
etechlichkeit Kleons für baare münze nehmen. P. 366: di«
stalle in Tbn^d. III, 11 irt nieht liehtig von eiMr besMnag
der beamten erUftrt, wie schon die nsammenstrilnng mit H»9
Tff MOtw' isigi P. 887 note: b der stelle des Plntirch, Pe-
ricles cap. 15 sind die worte lotg vliat von den söhnen der
tyraniicii , nicht wie Müller im anschluss an Sauppe will , ron
den söhnen des Perides au verstehen. P. 368: die ver8e(Vesp.
576 und 77) aeigsn gnda im fegsBkheü, dass ein sokhe» -wm*
kehr in der thet sehr enstCssig im. P. 87<X netei die felemft
gegen Cnrtiiis ist geieehtfcrtigt. P. 871: die eikUbrang TenB^
852 flgde ist schwerlich richtig. Es sind nnr im allgemeinen
handwerker gemeint, welche zu Kleon hielten. Honig* und
käsehlLndler scheinen hervorgehoben zu sein, um das gemisch
(den amttwv) zu bezeichnen, aus dem nach Aristopheaes enfiuBBi^
die paitei der dsmokraten, wslebe lüeea anhingy rTiniiiringii
brant war. P. 870 nnd 71 verwirft Mliller mit lesllt gegeft
B8eUi das sengniss Aeliane Ver. Hist X, 17 Ton d« kesei-
cherung Kleons. P. 372: die derbe abfertiguug von W. Ilibbeck,
welcher die Grote'sche aufiassung von Kleon kindlich nennt| ist
nicht unverdient P. 373 und 74 : die darsteliung von der Wir-
kung des Spottes der kenittdie ist im allgemeinen richtig, «her
deck nur «ms» gnm sottSiy wie wir aus der apdlofie dee Hsto
sehen. Semper aU^M hturtu P. 877 unten: die bemerhang
über die vorsieht, mit welcher man einnelne beschnldigungen
der komödie zu behandeln hat, ist ganz richtig. P. 379: die
boshafte bemerkung gegen W. Bibbeck ist unangemessen und
hier gans unberechtigt Dagegen Ist die polemik gegen Curtius
p. 881 note geieehtfertigt £e ist mokt unwakischeinlkh, das%
wie Hliller nusftlkrt, die l^er des PeiiUee akf des bekennti
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881
relief des Phidlas znrfickgeben. P. 385 oben: die erböbnng der
tribnto diueh Kleon ttimmt nidit mil dm frOlieien, aUerdings
fidieheii bcmerkvogen des vrfk. P. 887 unten: das schelten
M fiUen Uber die nnkMieit im etile des Thnejdides ist sehr
seltsam. Thncjdides konnte f\reilicb nicbt daran denken, es den
pbilologen unserer tage unmöglich zu machen, über seine werte
zu streiten. Uebrigens bat das kein alter Schriftsteller fertig
gebracht. P. 390 note: der schlnss, welchen Müller in seiner
bebandlnng von Thneyd. IV, 186 ans dem schweigen der '
■eholien maeiien. mSdife, ist nnhaUbar. Der aasfidl soleher
werte, wie Mtflkr ▼errnnthef , hebt die saehlicbe Schwierigkeit
der steHe nicbt Auch bleibt für die Stellung der folgenden
angäbe dieselbe schwieri^^^keit, an welcher die erklärung Krügers
leidet. Die benutzung dieser stelle, um die Wichtigkeit der
wähl des staaAssehalBneisters in beweisen p. 898 ist Tcrf^t
Kleon konnte, wenn er doch einmal als Stratege nach Thracien
gaboD welltB, gar nielts geseheidterea thnn, als so bald, wie
mSglieh, dorthin in ziehen. P. 894 note: mit recht vertheidigt
Müller in Vesp. v. 343 die ändemng Bentl^s viwv aus viwv.
P. 399: die note über den gebrauch von SiljX&ttf bei Thucydides
'wurde verzettelt* ist unrichtig, denn di^XPi» heisst das eben
nifiht, wie sehen die Ton Maller selbst in dieser note aagefiüif*
ten befiipieln leigen. P. 408: ans der gaanen dantettang des
Silges des Agis gegen Arges bei Thncjdides V, 57 flgdo gebt
dentlidi hervor, daas Agis hoffte, die Argiver zum anschluss an
Sparta zu bringen, und dass darauf sich auch die Versprechun-
gen der Unterhändler bezogen. Thucydides hat nach meiner
aorieht hier gar nichts verschwiegen. P. 409: es ist nach der
dantelhmg des Thne^Fdides nidit wahncheinlieh, dass, wie
Miller mehrt, dSm seUacfat bei Mantinea sehr bald nach der
Isndnng der aAenlicben htfifttmppen erfolgt ist. P. 412 oben:
Alcibiatles anwesenbeit in Argoa Thucyd. V, 76, 2 musa nach
dem dazwischen erzählten ziemlich viel früher fallen, als die
Zeitangabe in cap. 81. P. 411: das zeugniss des scholiasten an
Vesp. 100& über die verbaminnf des Hyperbolns nnd die dar-
anf ftwspnde berechnnng hat MflUer kefaieswegs enikrSftet P.
4M flgde: die gmiae aryamentation des vris. bricht, abgesehen
Ten mancherlei einzelnen unwahrseheinlicbkeiten , in sich zq-
smnmen. Es liegt aneh nicht der mindeste gmnd vor, weshalb
PhüoL Aas. VIL 25
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882
292. AriBtophaiMB.
Nr. 8.
die Athener um der wählen willen nicht hätten rechtzeitig die
kleine trappenabtheilnng abschicken sollen. Das zögern der
IiMedlnionier erklirt rieh hmreichend «na der hofibmig, die
AigiYer dvreh ▼eAandtongen und intrignen von der Tertodnng
mit den Athenern ahsnbringen. P. 420 können die werte : äm-
Xi^^(vu^ iv TT] uviwv Tf xai jtQog noXn unmöglich so verstan-
den werden, wie Müller will, da die beiden durch rf xaC ver-
bundenen bcstinunuugeu eng zusammengehören. P. 422 note:
die pelemik gegen Böckh ist nicht begründet Die coiyeetnr
L. Dbidorfo ni Xen. Hellen. I, 7, 2 ^§mߧJJa( halte ieh ftr
xidiüg. P. 427 note: die polemik gegen Curtiue ist nnwflrdig.
P. 428 unten : die hemerkung über die Widersprüche in Thucyd.
V, 35 und 81 ist bei dem schwanken der handschriften ganz
gegenstandloB. Es ist o£fenbar an beiden stellen nicht dieselbe
etedt gemeint. Müller leistet auch zur erklftmng nichte, nls
einige ensmfiB. P. 482: mit reeht tadelt der rrt den antori-
tiUBglanben der heransgeber und erklirer dee Thncydidee, welche
selbst Air die IbUer der abselirriber in den handsehiiften kSmpfen.
P. 435 : die Schlüsse zur bestimmung der jähre f^lr die bei Thucydi-
des nicht erwähnten Unternehmungen der Athener in Thracien sind
gana unsicher. P. 433 flgde.: die benutzung der Steinschrift
nm naehanwdsen , dass Thncydides wichtigere nntemehmnngen
der Athener in Thraden nicht erwtthnt liat, ist vortrefflieh. P.
444 in der mitte: der scUnss ist nioht richtig. Perdikkas ent-
schied sidi erst, als er durch das bttndniss zwischen Sparta
und Argos sich vor der räche der in Griechenland beschäftigten
Athener weniger zu fürchten hatte. P. 452 oben : die polemik
gegen Curtius, es handelt sich um die nachforderung von tausend
adienischen hopUten nach der schlecht bei Mantinea, ist nn-
wOzdig. P. 452: das a^ in Thnoyd. V, 80 kann, wi» die
gaoie fitfsnng der stelle aeigt, nicht im gegensatM an Bemo-
sthenes stehen. IMe vermnihnng, Demosthenes habe die hülfs-
truppen der Athener nach Mantinea geführt, stützt sich auf
nichts. Sie wird aber durch die darstellung des Thucydides
sehr unwahrscheinlich , da sich kein vernünftiger gmnd denken
Usst, weshalb Thncydides cap. 75 jenes namen yerscfawiegea
haben sollte. P. 454: die bemerknngen gegen KaUer, welker
gana mit recht Yon der idealen anffiwsnng der grieehisehen ge-
sehichtsehreibuug gesprochen hatte, ist nicht zutreffend. Gewiss
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992. AristopliaiM«.
88$
konmit bei den worten Kodden aaeh Herodot in betracht Aneh
die behnuptoog Mfllle», dass rieh bei Xenophon Yon einer ide-
alen aaffassnng wenig erkennen lasse, ist nicht haltbar. P. 456 :
die folgening ans der rttckgabe des Heräums an die Epidau-
rier, es wäre in Athen eine andere mehr conservative partei
ans rüder gekommen, ist nicht stichhaltig, da es ja die Athener
schon ein jähr vorher wieder anfgeben wollten, und die £pi-
daniier ihrem bnnde wieder beitraten. P. 460: mit der nnteiv
nehmnng der Athener gegen Perdikkas TerhSlt ee aidi doch
wohl anders. Es ist wahrscheinlich, dass das beer ans Athmi
gar nicht auszog, weil die nachricht kam, dass das heer des
Perdikkas, welches scliou in Thracion war und au der küste
zu den Athenern stosscn sollte, heimgezogen war. Die stelle
WOB Plntarcha vergleichnng awischen Nicias undOrassns cap. 5,
besagt hierfttr gar idchts, nnd Thneyd. V, 88, 4 lässt bdde
anlEusiingen so. P. 458: wie wenig stichhalttg solche bemer-
Irangen rind, iHe die in der klammer befindlichen worte Hidlers
'gehört es zur Charakteristik des Nicias u. s. w.', zeigt schon
gleich Thucyd, V, 83, 4 xal ^ AfA^tnoXiv. P. 463 : die interui-
mng der dreihundert argivischen oligarchen war gerade iiir
Alcibiades bei seinen beziehungen an Arges nichts weniger als
nnbedentend. Sie beweist keinesw^, wie Mttller mdnt , dass
er flügellahm war. P. 462 unten nnd 468 oben: der scUnss
ist nicht richtig, denn die manem waren, wie dae praesens
olxodofAovfiiva bei Thucyd. V, 83 zeigt, noch nicht fertig. P.
464 oben: der schluss ist nicht haltbar. Die wortedes Thuey-
dides sind ganz klar. Die unmittelbare folge der treu-
losigkeit deß Perdikkas war, dass sich Athen im kriegssnstande
gegen ihn befand. P. 465: dass Thne^dides die Vorgänge in
Thiaeien nicht genan berichtet, aeigt Müller dnrch die insam-
menstellnng von VI, 7 nnd YII, 9. Uebrigens ist diebeobach-
tung nicht neu, vrgl. Krügers ausgäbe zu den werten /u«iu
HegdCxKOv in der letzteren stelle. Auch halte ich die bemer-
knng d^ vrfs. p. 466. 467 und 468 fUr sehr wahrscheinlich,
dass Umeydides eine persönliche abneigang hatte, niüier in die
thradschen verhSltnisse dnzngehen. P. 469— *480: dass bei
Thn^d. y, 82 eine andere den oligarchen günstigere dar-
stellung des anfetandes in Argos zu gründe liegt, als bei Diodor
und Pausanias, bemerkt Müller gaus mit recht, und das haben
2 b*
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884
2^1. AristopUaafc
ISb. 8L
auch schon andere geseheu. Dass aber Thucydides hierbei
eiiMr alurichtigen darstollnng folg«, und daas er dieiM wisaent-
lioh thiw, daa bat Tf. nldit bewiasaa. P. 48a» dia gHliiae ftr
daa aaadem dar Laoadlnumiar Wmielit Thncydidea Y, 82 gar
nklit baBomden miuMtam, Sia berobaii, via dia munittalbar
darauf folgenden worte jedem unbefangenen klar zeigen, dariii,
dass die Argiver sich nocli gar niclit den Athenern angeschlossen
hatteiii und dass die Spartaner sie denselben nicht in die arme
tiaiban iraUtan. Die Korintlier hialtan aoch aacb eap. 88 gamdt-
manwagali noeh nlabt ftr an dar aeit> vw^^ dia fblgeaden warte
«»ji^erc ^ <^ ^ ^- ^3: dam aeUiuaiatw baiMtilav kann, ja
mnu sum a«eh ftr Thneydidea unbedingt znatimmen. MflUer
iat aber in seinen behauptungen viel weiter gegangen , als er
selbst zu wollen scheint. P. 491: der vrf. hat gewiss recht,
dass Thnoyd. m, 102 in den Worten: inl jbiv v(w9t die fünf"
lehn aohifta dar Korqrite eap. 94 gam^t sind; dooh aehaint
ea mir wabndiaiBficb , daaa biar dia albere angäbe dnxeh ein
Taiaahem dar abaehrriber auegefaflen ist, und dass an aohreibeii
ist : int rwy myttxafSfxa rwv KiQxvQaCtov vmv, P. 493 oben :
schwerlich werden die sechzig bogenschützen die imßdrctt des
atheniacben geachwadera gewesen sein. Mit dem bogen kann
eben mebt jeder schieasen. Dabar bounte man das« nicht ohne
miktm dia sabiAioldaton wwaadea Sie gebSrtaa Tiebnabr
nur baaatmg tmi Xiaupaktoa. P. 495 s daToa data DemeaUiaiia»
naeb das erfblgen i» Abamanien neeb eine weile in dinar
gegend zurttckgeblieben wäre, finde ich bei Thueydides niebf».
P. 495 : die dreihundert panhoplien , welche Demosthenes nach
Athen schickte, beweisen niohts. £r schenkte sie der Stadt,
und dieselbe nmsste sie um ae eber annehmen, d* J« awsh dl»
AAanar an dam mtftitt^mov geirrt batlan. P. 497: diesobl««»
folgemge» dea Trflk ftr die leit der atrategenwabkn «oa dam
falle dea Demosfbenea sind doch sehr unsicherer natur: 1) konnte
die entrüstung eines theiles des athenischen volkes über Demo-
sthenee so gross sein, dass er auch noch nach dem neuen erfolge
doob nicht gewIÜilt wurde ; 2 ) und daa scheint daa wabfsobeinlichere
m B^, leg ea viellaieht DenaosäieaeB seibat vor, dcb annlebst
gar- niebt den obanaan dar waU amanaetBen, sondeni bieh aa
ftr beaser, dnieb eine nntemebmvng, welcbe er auf dgena band
und gefahr unternahm (das castell hei Pylos), sein ansehen
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Kr. 8.
292. Aristophanes.
886
▼ollBtändig wieder herzustellen, ehe er sich wieder um das etra-
tegenamt bewarb. Auch der schlusa aus der besorgniM der
Athener, dasB der winter hätte vor dtt thfire sein rnttaeen, «Is
aie Kleon und J>emofdieiiei n UUdhrnen, tiaehtMi, &it nuSdie^,
denn aiieh nitteii Im Sommer komitea rfe mit an den
Winter denken, wenn die belegemnf von SphekterU in der-
selben weise, wie bisher, verliefe. P. 504 : die annähme von
einer solchen hast, ja liederlichkeit in seiner dichterischen pro-
duetion, wie Müller sie in seiner hypothese von einer späteren
einlege Aeham. 59d — 618 bei Arietopbaaee Torträgt, Tentüflet
yoUstiindig gegen den eindraek, welchen man Ton der ganien
«rt des dichten gewinnt Bs ist gar Mm gefidir Toikanden,
dass Müller anhänger fUr seine meinung gewinnt Der schein-
bare Widerspruch von v. 579 und 594 ist absichtlich, wie die
verwunderte frage am schlösse von 594 deutlich zeigt. Die
behanptong des rrfSi., dass sich in ümt allen stücken des Ari-
stophanes widerspiflehe ftnden, welche man sieh nnir durch die
hast des diditers erklären kSnnte, ist gana hinftlUg. Die meisten
Widersprüche der art beruhen nnr in dem mangelhaften TMS
ständniss der leser. P. 505 : bei seiner auffassung von Wahl-
listen für alle Strategen verkennt der vrf. den unterschied
Bwischen den wählen in den phylen nnd denen in der allge-
meinen yolksrersammlimg. P. 506: das ärgmnent, DSkalopoUa
widenpilehe sieh in ▼. 201 nnd in t. 599 flgda, Ist hlnflllig,
da ja offenVar IXki^opolis an der letrteien stelle nnt den La*
maehoH ärgern will. Wenn man übrigens v. 598 — 620 mit
Müller als eine spätere einlage streichen wollte, so hätten 620
— 623 gar keinen irgend vernünftigen anschluss an 592. P. 507
nnten: jetst Ist aneh die sweite hälfite des chors der Achaniei>
greise nmgesthnmt, und zwar gerade dnreh das, wiCs Bikalopo-
lis dem Lamachos über die benachtheiligung der greise 609 —
619 ad oeulo9 demonstrirt hat. P. 510: das xthvnv in v. 1078
ist durchaus nicht ein anstössiges befehlen. Ein beschluss der
mehrzahl, vrgl. ftXktovti in v. 1078, konnte auch einen einzel-
nen collegen nöthigen, wider seinen wünsch einen mg zu un-
ternehmen. P. 512: die veimnthnngen des vHb. mr ansftUnng
Ton angenonmienen Ifleken in den Aehamem sind nicht haltbar.
P. 517: die ganse argmnentation ftr die der Strategen-
wahlen auä der stelle der Acharner ist hinfällig. Dagegen er-
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386
292. Aristophanw.
Kr. 8.
scheint mir p. 516 die erUiniii^ der eehhuMoene der Aebav-
ner aus der angenommenen tlieilnahme des Lamacbos als lo-
chagen an dem ätolischen feldzuge als ansprechend und treffend.
P. 521. 538 und 54G. Die beziehung des navovQytnnaqx^H^
In Acbani. 603 auf den geeehiclitsclireiber Thneydidee ist nur
eine luftige hypodiese MfiUers. Dass Ariitoplianes in den
Achameni den Hippardins Ar den tyxannen gehalten habe,
während er Vesp. 504 ganz gut weiss, dass ee Hippias war,
wird dorn vrf. nicht leicht jemand glauben. Recht hat er da-
gegen in der behauptung, dass * Innaq^i^tiq ein Spottname war.
Vielleicht ist Aristides, der söhn des Archippos, gem^t, den
Thncydides ja unter den Strategen dieses Jahres nennt ITW-
ow^fec helsst er hn gegensatie in dem gerechten Anstides, mit
dem er den namen gemein hatte, nnd *innaQx(dr}Q mit anspielnng
auf seinen vater Archippos. Das argument aus der gleichheit
des metnims bei Müller p. 533 besagt doch nur sehr wenig,
übrigens ist dasselbe bei ^ Aqxynntö^i; der fall. Aber alle solche
▼ermathungen sind sehr unsicherer nator. Es ist wohl besser,
einfach in sagen : wir wissen nichts davon. P. 524 : statt nnten
die note hiurasetMn, hfttte der Tif. die unrichtige bemerkung
Im texte ändern solleii. Dasselbe gilt flir den schluss der note
auf p. 528. P. 526 flgde: es ist sehr wahrscheinlich, dass, wie
Müller ausführt, unter o Koicvong in Acham. 614 Hippokrates
zu verstehen ist Dass eine bestimmte person gemeint ist, zeigen
die folgenden Terse deutlich. P. 530: der vjt verkennt die
Stellung des komischen dlchters, wenn er Ihn einen politieehen
gegner des Thucydides nennt P. 531 : das gesehichtsweik und
die ganze Persönlichkeit des Thucydides widerlegt wohl för je-
den unbefangenen deutlich genug die annähme des vrfs. , Thu-
cydides habe im j. 425 zur partei Kleons gehört Seine partei-
Stellung ist ja klar genug. £r ist conservativer demokrat und
von den radikalen ebenso weit entfernt, wie von den oligar-
chen. P. 535: der vrf. hat recht in seiner polemik gegen
Boscher, dessen erkllrung flber die episode von der Vertreibung
der Pisistratiden sehr gekünstelt ist. Aber die form der pole-
mik auf p. 536 oben ist unwürdig. P, 537: Müllers ansieht
von der zeit der geburt des Thucydides fHllt zusammen, da sie
auf der falschen erklHrung der Achnmerstelie beruht Aber
mit recht hält der vrf. die Überlieferung von der verwandt*
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Nr. 8
992. AristopbmeB.
887
scbttft des gesoliiebtselireiben mit den Pisisiratiden «nfieeeht.
P. 53^ ; der gnmd, welchen Krüger, dem Müller beistimmt, dafttr
anführt, das8 Thncydldes der Urenkel des Miltiades sei, ist
nicht stichhaltig. Die mutter des Thucydides hätte ja ganz gut
80—40 jähre alt sein können, als sie diesen solin gehar. Die
leehnnng, wie die ganie stammhanm-geseliichte, ist aber dnrcb-
ans nnsicber nnd mehr eine spielerd. P. 540: der scfalnss ans
dem sebweigeii der historiker über Oloros, den vater des ge-
schieh tschreibers , als neflfen des Cimon ist hinfallig. P. 549 :
aus der erwähnung des getödteten messenischen Wegweisers
Chromios Thucyd. III, 98 auf die theilnahme des Thucydides
am ätolischen feldaoge an schliessen, ist doch eine weni^ halt-
bare argomentation. Ebenso steht es mit den ßikt^nok Mgtg»
Vennntblicb war es eine erlesene mannschaft, welche siebDemo-
sthenes selbst auspresucht hatte. Solche dinge konnte damals
nach dem unglücklichen ansgange des feldzuges jedermann in
Athen wissen und sagen. P. 549 note: die coigector Müllers
sn Thucyd. IV, 105 ist überflüssig. Die herausgebet erklären
die stelle gans richtig: j§ — ist dem gedenken nach nnd
sprachlich ohne anstoss. Das h itQmtotg hat der vrf. ndssver-
standen. Es heisst einfach : imprimi», P. 555 : die dentnng des
namens Mechanion in der rede des Lysias gegen Nikomachus
als Spitzname ftir Acestor ist sehr ansprechend, wenn auch nicht
gerade zwingend, da immerhin auch der name selbst bezeich-
nend genng sein konnte. P. 556 note: die dentnng des l<ze*
eestides Av. 764 anf Tisamenos hat nichts ftr sieh. P. 561:
Vesp. 19S1 schlägt Mtfller mit recht vor ^jin$9toqoq sUtt *Mi-
GTOQog zu schreiben. P. 562 note 2: die vermuthung des vrfs.,
dass die bezeichnung des tragikers Agathon als Tiffafitvov vi 6g
(Cram. Anecd. IV, p. 269) aus einem witze der komödie ent-
standen s^ ist sehr ansprediend. P. 561: die bemerknng, es
möchte nnter dem Archenomos Ran. 1507 Tisamenos verstanden
sein, hat nichts für sich. P. 568: die comblnation ans den
namen nnter den ahnherm des Miltiades ist wenig wahrschein-
lich. Als solcher würde Acestor doch schwerlich ^uxug und
MvOog genannt worden sein. So sieht sich Müller denn geuö-
thigt, zu den tyrannen von Lampsakus seine Zuflucht zu nehmen.
Aber diese sind ja, nach Müller selbst, nnr verwandte des
Okros, welcher nicht durch blntsverwandtschaft, sondern nnr
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888
898. AMofbrnm.
Nr. 8.
durdi TemoliwifefiiBg mH MDtindaB veilHiaiiii «w. Bit gawe
dcntmii^ diM TiBameiKw in dflai y\ü«fnwyafwiiiwc der Acbaap-
nerstelle auf den nomotbeten vom j. 403 ist eine ziemlich lirf-
tige Hypothese. Die frage iRsst sich schwerlicli lösen, dme dass
mau auf den andern thcil des compositnnui eia|;eht, and über
0tUifmno^ män ja aüch WÜikt niditB m sagen. Wir ketmem
eben die in rede itehenden peieonen nidit P. 66f : die dar-
fftellnng von der vemrtiieiliing und der restitniniBg des Perüdea
ist richtig, enthiüt aber wenig neues. P. 578 note; die werte
i6 6i , . . Ix^vreg in Thucyd. II, G5 gehen offenbar auf alle
Athener, und nicht, wie Müller meint, nur auf die reichen.
£b ist das, was sie ISiu denken , im gegensatae zu ihrer ab-
•thmnnng. Der vrf. hat übrigens redit, es als soUeeht begia»-
bigt sn beaeiebaen, dass Kleon nnter den anUigem des Pe-
fiUes gewesen wttre. P. 576 : Sqnit 180 liegt kebie T«rdeiV
niss vor. Müllers conjektor verwässert den harmlosen scherz:
*häiidler, Schacherer sind sie alle', noch. Die angenommene
glosse ist unmöglich, denn so erklären die glossatoren nicht
Aus der notia des Saidas folgt nichts, da er einfach das mikff
von ffwUiy SB tinoM99&m liebtig ableitet P. 680: die 6r*
Uttrang, dass LytiUes der üntynafmii des tm/Umf ihdaatea
gewesen, und als sdeber aUen einfloss an sieh gebracht habe,
ist wenig wahrscheinlich. Das ist nach der natur solcher ämter
und der damit verbundenen persönlichen Verantwortlichkeit
kaum denkbar. P. 581 note: das bedenken des vrfs. gegen
die geringe aahl der schiffe in Thucyd. III, 19 halte ich nieht
Ar gereditfertigt Nach der läge der saobe konnten an ver>
sohiedenen orten die eimelnen ^Idlierm auch mit gans wenigen
sehiflRm das eintreiben des geldes durchführen und mch zu
grösseren Unternehmungen unter der Oberleitung des Lysikles
wieder vereinigen. P. 582 : statt die note anzuhängen , hätte
Müller das unrichtige aus dem texte entfernen sollen. P. 566:
die dentnng von £q. 764 auf die Aspasia ist sehwezlich riditlg,
da awei bduainte dirn«i dort genannt sind. P. 687: das
fidiren Müllers mit der stelle des Harpokration s. 'Jituaafu
▼erstösst gegen die regeln einer gesunden methode. Ebenso ist
p. 588 die benutzung von Eq. 7G0 ohne jeden halt. Die ganze
annähme eines Spitznamens des Lysikles: llcQltSin^ acheint mir
nichts fiir sich au haben. P. 569 : die Schlüsse ans der bat*
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Nr. 8.
S92. Anfltophanes.
989
digen beiftttt dar iFcrwitlwetett ABpatia flind doeh SMlnr «enli-
mentaler, als beweiskräftiger uatur. P. 598 und 599: die
Schlüsse auf die Verwandtschaft des Drakoutidcs und des scbaaf-
händlers Lysiklts erscheinen mir als sehr unsicher. Dagegen
iai die eigKomig der üuehrMlb auf p. 698 aehr «oapi^edL
P. 591 : der nuammeidiai^ der ateUe bei Plvtaioh (FtebsL 8S)
Wat offenbar darauf bin, dasi Flntarch nnfter Drakontides den
mann versteht, welcher das psephisma zur anklage desPerfUeB
einbrachte. P. 602: Müllers vermutlmng' zu Thucyd. I, 51 ist
nicht haltbar. Sie ist diplomatisch höchst unwahrscheinlich, und
dwob daeaelbe wird trotsdem keine ttbereinetunmnng iwisoben
den «ngaben der imobxift, anf der Ja drei ftldbenn genaimt
anidf imd der dea Tbncjdides , wekber nnr swei ftldberm bat,
erreiqbt Bl scheint £ut, als wenn unterwegs durch erkranknng
zweier feldherrn oder einen andern Unfall der Wechsel im com-
mando eingetreten wäre, und dass sich darauf das ij^/c des
Tfancydides statt iar^rt^ytt bezöge. Andocides war vielleioht
eiq^tain auf efaiem Mbi£fe und ttbeniabm in folge dea nnfidls
wijgen aeiaer erfidmug «na dem aamisdien kiAege ber tiam
teil dea keunnandoa. P. BOAt die form der polemik gegen
Bergk ist unangemessen, dagegen ist die polemik gegen W.
Bibbeck p. 606 gerechtfertigt. P. 607 : die bemerkung Müllers,
daaa Aaham. 653 unmöglich von kleruchenUnd , sondern nur
voa einem dnreb kauf oder in anderer weise rechtlich begrün*
d0ten beaitB die lede iat, bat viel ftr lieb. Aber es btoibtdaa
badenken, weabalb in einem loleben folle der dichter genSthigt
geweaen sein sollte, sein athenisches bürgerrecht aufiugeben,
um sein ganz rechtmässiges besitzthum zu behalten. P. 608
note: die conjectur und erklärung zu Yesp. 1286 ist schwerlich
ikbtig. Die ygmf^ müsste eine ygatpf] SnlCag, aber nicbt
wtaiHS geweicm aein. Die bedeaUmg: feigbeit, kamt miafo nur
dnrob den naaaamienbaag einer beeümmten atelle etbalten. Die
emendatkm von Flotens Chiiatianna: MottSius dnreb eoblechte
streiche, halte ich für ganz richtig. P. 607 flgde: mit recht
nimmt Müller an, dass in der parabase der Acharner v. 653
von Kallistratus die rede ist. P. 610: die conjectur zu £quit.
347 erscbeint mir ala aehr wabrscheinlicb. P. 614: gut erklärt
mmer Aobam. 508 dnrcb die bedentnng *Ueie* Ar
615 ilgde: di» oo^jeetiir an Yesp. S54 iet lebwerlicb richtig.
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890
292. Ariitophraes. *
Nr. 8.
Die wiedeilioliiiig des wortes lßtKm»9g isl abricliilldi. In dm
gfitereii ren^ sind damit wohl sekeideniltiiieii vm Kszm ge-
meint, welche einen oßfXdg als gepräge trugen, vgl. Plutarch.
Lysand. 17, Fabius Maximus 27. P. 624 und 625: Müllers
vermuthungf LamacboB möchte sich vor der expediüoa nach
Sieiliea in Thraden an^gaeichnet haben, ist ohne sieheren an-
hält P. 626 note: in der bekannten stelle Thneyd. IV, 104
eneheint mir die seit Bekker redi^brto leearC nhf hd &Qatrq^
die richtige. Mfiller will raitPoppo schreiben: jov ini OQuxrjg.
Ich halte 70»»- für das mascrdinnm , nicht, wie es der vrf. ver-
steht, für das neutrum. P. 626. 27 und 28 : die vermuthungen
des vrfs. über das verhältniss zwiBchen Enkles und Thucydidea
sind ohnedeheien anhält P. 630: die nntendieidnngiwiMhen
den beiden üv&oSmQOt halte ieh ftlr richtig. P. 681 6gde: die
eonjeetor Hfillers m Thueyd. V, 16 ist nicht haltbar. Jeden-
fiills konnte Thncydides dem Kleon ein so patriotisches streben
nicht ztuprechcn. Die emendation L. Dindorfs: bfioXoyCav statt
iyi/tov(aVi halte ich für richtig. (fntvSovTfg ist das partic. im-
perÜBctL P. 686 : die d^if ist bei Thncydidee, wie die beispieto
■eigen, die billige denknngsweiee. Daher erUSrt sie VI, 54
der Bcholiast durch dtMtt$9frvvrj , ein begriff, der frdlich in enge
ist, aber die Sphäre ricbti^? bezeichnet, ägii^ xal ^vvttng ent-
spricht allerdings dem 6(xmov xat ^vfi^igov. Eine solche ugtrij
hatte auch Nicias bewiesen. P. 637: es ist aus dem zusammen-
hange Idar, dass Thn^d. V, 105 an den Lacedämoniem die
billj^^eit gelobt wird, mit der sie dahdm jedem das edne gft-
ben. Müllers besiehnng anf ihr verhlltniss m den Heloten tat
nicht haltbar. P. 688: Hilllers vermnthnng, .Thneyd. Vn, 86
wären die worte: jiuaav ig ugni^y^ auszuwerfen, erscheint mir
als hinfällig. Ernsthaft konnte Thucydidcs ein so albernes lob,
wie es der vrf. voraussetzt, doch schwerlich in den sinn kommen,
nnd Ton einer Ironie kann doch hier keine rede sein. P. 648 :
gani mit recht eiHurt Mttller gegen den antoritiiteglmnben , wel-
chen die heranageber nnd geschichtBchreiber dem üincydides
entgegentragen und sogar anf die handschriften desselben aus-
dehnen. P. 639 flgde. : Müllers Widerlegung der 3000 hopliten
aus Acharnä Thueyd. II, 19 scheint mir vortrefflich. Seine
emendation: SOG statt 3000 (T* statt ^f) halte ich Rir richtig.
P. 652 note: der vrf. hätte das anf p. 470 geschriebene hier
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Nr. 8.
292. Aristophanes
891
nfeht naelttrlglieli für ttnriehtig erUSren, sondern den betreffen-
den passiis wirklich umarbeiten sollen. Die erklärung von
Thucyd. V, 55 ist schwerlich richtig, die änderung des Portns,
welcher d' auswirft , für mich überzengend. P. 653 — 55: die
dflatung HttUen, daas Thucyd. II, 13 unter deo 16,000 Une
ItoplUen in yentehen seieii, lialto idi fttr xichtig, doeh Ist wohl
BD sehieiben : fAtj iMtm ^ifa» stett Ihet Snlttat fj(fav, P.
662; die polemik des vrfs. gegen die angäbe des Thucydides
über die verurtheilung der Strategen Pythodorus, Sophokles und
Earymedon ist grundlos. P. 663 flgde. : die yermathung Do-
bree*8, dass Thucyd. IV, 4 vjeo änXoCag ein gloBSOm und der
sing. i^vxtiߥ beisnbehiltoii ist, halte ich Ar richtig. Hüllen
eoDjeetiir p. 666, dass ovx ^ifvxaißif stett ^x't^ an lesen wire,
giebt nach dem: ovst imtihv, einen schiefen gedanken. P.
667: die erklärung, welche Classen von dem mQttnaaiv in der
eben angeführten stelle pricbt, ist ganz richtig, und das schelten
Hüllen darüber grundlos. P. 672 und 73: der vrf. nimmt,
wie es mir seheint, mit recht an, dass die beiden messenischen
seUffs mit den waffen llincyd. IV, 9 sich nach einer Torher^
gehenden Terabrednng des Demosfhenes mit den Hesseniem in
Naupaktos in ^los eingefnnden hltton. P. 676: Thucyd. II,
85 hat Krüger, und nach ihm Classen, das Iii dvifiuv mit
recht für ein glossem erklärt. Müllers auffassung als ironie er«
scheint mir als gesucht und spitzfindig. Auch das absichtliche,
parteüsdie venehweigen des namens des feldherm derhülfsflolte
▼on swansig schiffen hat mir wenigstemi Hflller nicht glanbBeh
gemacht. Gerade seine anffassnng von einer (boshaften) ironie
würde nach meiner meinung sich mit einem parteiischen ver-
schweigen des namens nicht reimen. P. 679 : in der note po-
lemisirt Müller mit recht gegen Curtius, doch ist die form der
polemik nnwttrdig. P. 682: Böckh erklärt das bei Thucyd.
m, 7 Yorliegende yerhiUtniss gaos richtig. Hüllen bemerknn-
gen dagegen besagen nichte. F. §82: der vrf. irrt, wenn er
Eqnit. 572 nnd 78 avcb anf die seesiege des Fhorraio bezieht.
Diese worte beziehen sich auf die m^al fidxai> in v. 567. Sie
sind allgemeiner natur, aus der palästra entlehnt. P. 683: ein
solcher abfall, wie ihn Müller bei Equit. 573 empfindet, scheint
mir gar nicht vorhanden an sein: ts. 575 beaeiehnet den eigen-
nnta nnd die penOnliche eitelkdt der damaligen Strategen ge-
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99t 293, Aiitlopliaii«. Kr. 8.
genüber dem patriotiniiiis der Allixer in früheren jähren. P.
684: die vermulhungen, welche der vrf. an die werte: IgofKvo^
KUahtToy, knüpft, scheinen mir jedes positiven haltes zn ent-
behren nnd nnr ein Sj^iel der pbantasic zn sein. P. 686 : die
eonjector IfaUm sn Buh 685 ist nicht richtig, weil der hiAtns
in ä» (etatt «ar) gegen die metrieehen geeetw Tefstaeet P.
689: die emendetion in den sdiolien m Pae. 847: Mg &90ia9
halte ich trotz der anfiXlligen etellnng dei wertes SwüUtw ftr
richtig. P. 690: die bedenken Müllers gegen die änderung
Bergks in Acharn. 591 erscheinen mir nicht gerechtfertigt. Ich
halte Bergks emendation für richtig. Auch die ttberaetsiiag
weldie W. Bibheek von der etelle giebt, iet ger nicht eo eelft-
eaai. Sie entspridit dem rinne, welcher durch Bergks enen*
dation ennelt wird. P. 691 nnd 692; die Interpretation tos
Acbam. 117 flgdc. ist vorzüglich. Ebenso setzt Müller p. 692
und 693 scharfsinnig und mit recht den Wechsel der scenerie
in den Achamem nach y. 173. P. 694 note: der emendatione-
▼ersnch des vrfii. m Thesmophor« 291 ist aehwerlidi iiehti|^.
Dj^lomatiseh ist er höchst nnwahrsdieinUch, nnd dabei penit
anoh das ^aXrjTa nicht, es mfisste x^*^^^ heissen. Die beden*
ken Müllers gegen das noG^uXtüxov der neueren heransgeber
erscheinen mir als unbegründet. P. 696: v. 203 in den Acliarn.
kann wegen der dann anstössigen Wiederholung der werte: toyg
*jfyt^a/gt nicht wie MflUer im anselduss an andere Meint, na*
mittelbar nach v. 200 gestellt werden. P. 697 : TertteOicfa ist
die dentnng des vrfe., dass unter dem Amphitheee fn den
Achamem Hermogenes gemeint ist. Durch die geistvolle erldü-
ning Müllers fällt ein ganz neues licht auf die stelle der
Achamer v. 45 — 55. P. 700: das Scholien zu Acham. 61
▼ersteht Müller mit W. Bibbeck falsch. Eine solche dentong
ist sprachlich und nach der gannen weise der sdioliasten nn-
mQglidi. Beigk, ebenso Dflbner im index seiner ausgäbe der
Scholien, hat gans recht mit seiner behauptung, der soholiael
nenne als führer der gesandtscliaft den Morychos. Dagegen ist
die verR'endunpr, welche Bergk von Vesp. 1136 machen möchte,
wie Müller nachweist, nicht zu halten. P. 701 — 704; von der
gesandtschaft des Diothnos bei Strabo wissen wir doch au wenig,
um darauf mit Mtlller eine aettbestimmung su grflnden. Sehr
unwaluiMheinlich ist es, dass unter der gesandtschaft dee KaI-
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JShl &
292, AriBtopluuMB.
lUs b«i Bsrod. Vn, 151 in wirkliclikeit die g^aandtachaft dm
Diotum gemeint wäre. P. 705: die ▼eimathniigeii ans dem
4{«t9«( in Acliani. ebeoto wielfttUeni a»!!«!!!!!», unter den
YjufiAec Veep. 1801 w^n der geeehiehtaelii^ber Thn^didet
gemeint, erseheinen mir als seltsame phantaslegeUlde, welche
auf keinem auch nur einigermassen festen gründe beruhen. P.
709 flgde. : die conjectur Müllers, Av. 1680 wäre (taxC^st zu
schreiben, lässt sich wegen des darauf folgenden wamg al
&9tms nioht halten. Es mflsete heissen: sl jjfsiU^ev^* iwmf
^ SdMmg» loh lialte das ßaMjn» der Handschriften nnd die er-
Uttrung der sehoHen! dtwxtaqtlv, troti der herausgeber nnd der
geringschätzigen bemerkung Müllers fiir ganz richtig: wenn der
wintcr kommt, ruft das gezwitscher der schwalben : ßadf^nv von
danoen siehn! P. 711: die vennuthungen, welche der vrf. über
die Yerwandtsohaft desMenij^QS anAv. 1290 knüpft, sind sehr
misieheier aatnr. P. 716: den nachweis, welchen MtUer ans
Hra<^. V, 11 ftthrt, dass Hsgnon, der gründer Toa Amphi-
polis, vor dem j. 422 gestorben war, halte ich ftr flhenengend.
Aber das ofAodo^ in der stelle kann man nach dem zusammen-
hange kaum anders erklären als: ^ BqaatSav, P. 720: der
Hagnon bei Thucyd. II, 95 scheint doch, da nichts weiter hin-
ngefilgt ist, der behannte gxtfnder Ten Amidupcdis in sein» der
anch in diesen gegenden, wie s^on Claasen bemerht hat, sehr
passend bei aoUen Verbindungen, wie die mit Sitsükes, tip-
wandt werden konnte. P. 728: Thncyd. II, 95 flgde. Sa
scheint mir bei der beschaffenheit des ungeheuren barbaren-
heeres und dem charakter eines fUrsten wie Sitalkes kaum denk-
bmr, dass ein athenischer feldherr die flihrung über dae beer
hütto Hhemehwen können. Anch. wttrde Thnpydidea das äa der
stelle in cap. 95 wohl bestimmter angedeutet haben. So kann
man die einfrohe beseichnnn^ ml tirtfiova 'Ayvmm kanm an*
dera, als auf den tührer der unmittelbar vorher genannten ge-
sandtschaft der Athener beziehen. P. 725 flgde-: die erkläruug,
welche im anschlusse an Herbst Müller von dem ausbleiben der
Athener Thn<7d. H, 105 giebt, ist nicht stichhakig. Dadurch,
dass die Athener eine flotte geschickt hAtten, wSre die cefidur»
welche Hellas von dem «ngehenren barbarenheese drohte» eher
geringer, ab grösser geworden. Sie bitten dann doch aiseh die
haad mit im spiele gehabt Thaeydides hat wohl in der an-
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394
893. AristopliiiiM.
Nr. 8.
gäbe der entschuldigung H, 101 ganz recht, und Müllers an-
klage absichtlicher täuschung seiner leser und subjectiver be-
wvggrttode b«i Thn^rdidee lerfiUlt «ich in dieseiii fidle, wenn
kk nidit im, m nldits: aiifiuigs hatten die Athener geglenhC,
Sitelkee werde aidi gewin nicht nir beithimiten leit einfinden,
und deshalb keine Vorkehrungen getroflFen. Als sie nachher
hörten , dass er wirklich ausgezogen sei , konnten sie so schnell
mit der ausrüstuug und abaendung einer flotte nicht fertig wer-
den und schickten deshalb gesandte mit entschaldigangen nnd
geechenken en ihn ab. Die hjpolheBe des yrfik Yon der per*
■«nliehen ihliti|^t dee Thneydides bei dieser gelegenh^ ist
ohne ftslen anhält
Ich bin zu ende. Der weg ist lang geworden, abfer das
buch bietet eine fiillc von manuichfaltigem , bedeutenden Inhalt.
Geringe versehen, wie p. 2 Megaraccr statt Megareer, eine
reihe von nnrichtigen citaten nnd ähnliches, habe ich absicht-
lich übergangen. Bei einem so bedentenden weihe wire m
kleinlich, sich an solche dinge in halten.
S98. Aristophanes nnd Soerates. Ein .Vortrag von Fr.
Dor. Gerlach. OonunissiottSTerlag der Chr. Meyrischen bncli>
handlnng (W. Heck jr.) Basel 1876. 27 s. ErgSnningen nnd
berichtigungen 8. 28<— 30.
An einen Vortrag, welcher allem anscheine nach vor einem
gemischten publikum gehalten ist, wird man keine hohen au-
üorderungen stellen dürfen. Man wird von demselben weder
neue liwnltste, noch eine begrttndnng der Torgebraehten an-
siehten erwarten kttnnen, wie sie die Wissenschaft verlangt
Dagegen ist man in der Ibrderang berechtigt, dass der vortra-
gende selbst sich auf der höhe der wissenschaftlichen fragen
befindet, welche er behandelt, und dass den zuhürern resp. le-
sern nicht Sachen dargeboten werden, welche erwiesener massen
falsch sind. Von solchen nnriehtigkeiten finden sich viele in dem
schriftehen.
Einseitig, nnd hi dieser einsdtigkeit gern nnrichtig, hit die
daisteHung, welche der vrf. p. 11 von dem ostracismns giebt
Jbirwieseuer massen falsch ist ein solches bild, wie er es p. 13
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Nr. a
298. AristopliaiiM,
895
von der entwicklung entwirft» welche die athenische demokratie
naeh der Mit des Perikles ^;eiMniiiiieii hätte. Für die weise der
komltdie schemt dem vrf. das rechte TerstiadiiiaB wa fehlen.
Wenigstens kann ich mir nicht anders solche steUen erklKren,
wie unter andern die anf p. 17: ja selbst ^gegen den grossen
Perikles hat er die beschuldigung ausgesprochen, dass er wegen
einiger dimen aus der Umgebung der Appasin (so, druckfehler
statt Aspasia, wie denn das «chriftchen von einer masse von
hUsslichen dmekföhlem und anch von Verstössen g^gen die
denlache spräche wimmelt), welche von den hflrgem ans ICe-
gara geranht worden waren, gani Hellas dnrch den donner
seiner worte in Verwirrung gebracht habe.' Was die erklärung
des Sokratca in den Wolken des Aristophanes betriflft, so ist die
bemcrkung des vrfs. auf p. 25 ganz richtig: *e8 werden alle
die eigenschaften nnd die besonderheiten, welche mir vervoU-
stlndigong des büdes eines Sophisten gdi5ren, anf den Bokrates
ttbertragen.* Uebrigens werden trots aller anstrengungen die
Wolken des Aristophanes denen stets ein unlösbares rKthsel
bleiben, welche von der Voraussetzung ausgehen, dass 1) der
Sokratcs in den Schriften des Plate und des Xenophon genau
dem leibhaftigen Sokrates entspräche, und dass 2) man einem
komischen dichter, wie Aristophanesi geieeht wird, wenn man,
wie der vif. p. 10 von Üun sagt: *ich mOchte keinen angenblick
anstehen, als die tiefere grundlage seiner genialen geistesthXtig-
keit seine treue Hebe zmii vaterlande und den sittlichen rauth
zu bezeichnen, womit er alle dem vaterlande drohenden gefahren
abzuwenden bemüht ist' Glücklicherweise ist es nicht gerade
schwer, beide yoraussetsnngen als falsch nachzuweisen. Der
Stil des schrifIbGhens leidet viel&eh an flbartreibnngen nndphi**
senschwalL
FHndr, Ad^ wm Fsbsn.
294. Eduardi llilleri de Aristophanis avium locis qui«
busdam oommentatio. (Zum lections-catakg der Greifiiwalder
nniversitllt). Giyphiswaldiae typis Fried. GuiL Eunike 1875.
10 s.
Auch diese abhandlung Hillers ist, wie seine andern kleinen
aufsätze, welche Aristophanes betreffen, vortrefflich. Er behan-
delt in derselben vier stellen der Vögel und an dreien derselben
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S96
AjosIoiiImmi:
(I, II, IV) Btimnie kb den darlegimgen des vr&. durehau» so,
während ich an der vierten (XU) freilich gaai andenr meinong
bin. Sr. I. bthandMt At. 189 Moläg yi th Mif
Sttlfimtiän^ Hiller weitt mUnunfgtmL nub, daM ^OßmMi^
der eigentUche naiae des tob yb. 187 — 148 redenden unter deo
beiden Athenern ist, wälirend die namen v. 644 und 45 nur
ini anklang an den cbarakter der beiden leute von dem ftihrer
der auswanUeruag iiir eich und §einen genossen iiugirt werden:
Hti^ixaHfoq. EU ri^ätd(; BEL Evtlntiti^
K^&9i^ Nnr weiehe ieb denn ron Hiller ab, deee ieb te.
187—143 dm Enelpidee und 188— 18» den FütbeteiNe »
tbeile (wVhrend necb den ausgaben, denen sieb aadi ffiDer
anschliesBt, das umgekeUrte verbaltniss besteht), so daüs Stilbo-
nides der eigentliche name des Euelpides wiixe. In dem Häven-
nas und dem Urbinas 141 fehlt an beiden stellen die personen-
baiflichnnngi die andmen handeehiiften» Venetns, f'lorentinua F
nndPariabrae^babea die gewabaliebe yirtiMilang. lobglenbe^
Anstophaaea bat den namea StAßmMi^ mit lODWobl aaf dae
bebäbige iUissere des Hoffegut gewählt Das geben iHrd fbaa
sauer, v. 3, 13, 837, dem dickwanst wird das ersteigen der leiter
schwer, 840 vgl. auch die erzähluug 492 flgde. Dass der name
nach einer gaaa gewöhnlichen analegie gebildet ist a. b. MvQtm
— livfM4#v( n. a.» wie HiUer anf jpu 4 mit reebt bemerkt,
epiiebl natOrUeb sldit gege« meina aiffeeewig. Die fimjecitig
ra dem eebelien m 189 mq wMm^ i^Ana statt «eSln
ixovra ist evident richtig. — Nr. II bespricht v. 102 ol dt ß»-
SiiovO* vvo^tjodfJKvw yvxiü}{f. EYE, ifii jovioy* igwta. Auf
die lesartdes BAvennas: iftt lovt^ i^ta (so)^ ist niebls am ge-
ben, nad ieb kaan HiUer aicbt anstonmen , mm er in einip
note sdireibt: Fort, ifU nvi imQwtu. Solche eorraptslen In-
den sieb ja in Jl in menge, und das IjiI in der ansenunenstellnng
hätte hier keinen rechten sinn. In übrigen stellt Hiller in der
stelle , an der sich viele vergeblich abgemüht haben , einen
trefflichen sinn her, indem er den ersten theil als frage dem
chorgiebt: x* ßaStl^ov^ ^jredqOttfHye* vvxiwq; E, ifU toS-
TO i^ta. Per. ^ bat el statt ot, das Hiller nnbekaant
war. Vondglicb erklärt Hiller die firage des eben ab eine
bindentong aof den in demselben jebre mllbten beimeiifrml
und auf die aussage des I>ioklides bei Andoc. de myat 38*
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tir. 8«
1^94. AiisfeoplumeB,
897
Nieht nutiiiimen kann ieh HiUer in nr. Ul^ in irelcher er
949 behandelt Der veis lantet in den brnndscbiiften, wel-
che fllr die kritik des Aristophanes in diesem stficke Oberhaupt
in betracht kommen, R Ven. Flor. F und Par. A: xug jt}v
aoX$v iX&ü)v nonicui ladt * nur fehlt in Flor. V das nach
noXiv. Mit recht hat Meineke das ^ nach Ttonicw in einigen
Bchleehteren handschriften fttr eine inteipolation erldärt, welche
dem metrisch dfonbar &lschen verse nachhelfen sollte, nnd
Hiller ftigt noch die treffirade beobaehtong hinzn: Ferri antem
non posse illud Srj vel eo efficituVf quod in Aristaphanis comoeilUs
eeterorumque comicorum Atticorum fragmerUU nwquam nisi faUor
intet wi €t verbum finilum complura vocaivla inaeruntur^ uU tUUim
poH vm^mn ßnä»m dq |Mrl^eiiki potUa ut. Hiller sieht nnn /
als spSteres anslUlsel an, welches man eingeschoben
bitte, nachdem die richtigen werte, welche sich nicht mehr
auffinden liessen, verloren gegangen wären. Dagegen scheint
mir zu sprechen: 1) der umstand, dass Hiller selbst nicht an-
geben kann , was denn eigentlich hier ausgefallen sein sollte ;
2) ein solches fÜUsel wäre doch gar zu angeschickt und kopf-
los, da der vers, wie er in den vier genannten handschriften
steht, ja doch offisnbar noch immer metrisch falsch ist; 8) das
aeuguiss des scholiasten: ätttX9ti^¥ «otifirw ta mot^funa elv* riv
noXiVf welches nach meiner Überzeugung Hiller in der note viel
zu gering anschlägt. Dass die beispiele, welche Hiller für sol-
che Interpolationen anfuhrt, keineswegs nothwendig gerade auf
Interpolationen hindeuten, hat, wie die note zeigt, der vrf. selbst
gemerkt Ich halte die coigeetnr Meinekes: Mag t^v n6Xȴ /
H^tüp neiifea» jotaSt* für gans richtig. Aber die werte ig ^
nihi¥ sind mit ik^iuv^ und nidit mit noi^irui zu verbinden.
Diese nohg ist nicht die Vogelstadt, wie in vs. 921, sondern
die heimathstadt des von dannen ziehenden dichters, { nohg ist
also gleich: meine Stadt, was mir ganz unanstössig scheint.
Uebrigens können wir im deutschen ja ebenso sprechen« — In nr.,IV
beseitigt Hiller vortrefflich in vs. 1862 nnd 68 : Ml d* iS na-
vUnt od itmt&q 9ft09i^cofjkat , \ dXX' oliSntif etviog ifiaSop $Ti itatg
i}. ölt yaq xiA., die bedenken, welche Kock gegen das zu stark
betonte <sol d' in vs. 1362 und Bernhardy gegen den wortein-
schnitt im anapäst des zweiten fufises in v. 1363 mit recht ge-
äusscurt hat, dnrch die hinweisnng auf die verse des Theognis
mol. Arn. m 26
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%98 l!95. Theopotnpos. Kr. 8.
9? sq., wdlcbe Afbtopliaiies liier pftrodirC: e^t fyti^ tv <pqo-
fiwv vnoS^ffofAat olumq avio^ \ Kvqv, um tiZv uya&wv natg
Ii' iutp iftadov»
Fried, Ad. vorn VeUm,
295. Theopompea, scripsit dr. Carolus Buenger.
Argentorati apud Carolum I. Truebner. 1874. 71 s. 8^
Bei dem vou verschiedezieii gelehrten in neuerer zeit ge»
machten vmiich, diiyenigen platarchischen ßCot, welche per-
sSnliebkeHen der ttteren griechieche& geecfaichte behancLeliiy «if
Oure quellen rarfieknifidiieiif hat man an laUrdehen etollen bis-
her keine einigkeit in den aniiohten dartlber erreicht, ob in
einer bestimmten partbie Tbeopomp ab quelle von Plutarch be-
nützt worden ist oder nicht. Es war ein glücklicher gedanke
Büngerns, nachznforsclicn , ob nicht charakteristische eigenthttm*
Uchkeilen der Schreibweise Theopomps von dem ilm benntsen-
den Flntarch an den betreflfonden stellen gewährt worden seien.
Denn dass Theopomps bestimmt ausgeprägte persSnlichkeit sidi
in hervorstechenden eigenthümlicbkeiten seines stils abgespiegelt
habe, ist von vorne herein äusserst wabrscbeiulich. Gegen-
über z. b. der mehr gleicbscbwebenden temperatur, welche Xe-
nopbons historische schriflen chaiacterisirt, war der hochbegabte
leidenschaftiidie scbtüer des Isoerales wiederholt in der läge,
dnrdi sein haschen nach epigrammatischer mspitiang des
gedankens an ktQineren wortbildmigen nnd constructionen
geführt zu werden, welche ein ihn später stofflich ausbeu-
tender antor fast ohne es zu wollen in sein elaborat aufiieh-
men mnsste.
Der Ytt sncht nnn in der inr besprechnng vorliegenden, in
dnrehsiehtigem latein gesehriebenen abhandlnng merst die eigen-
thtfmlichkeiten der ansdrucksweise Theopomps ans den sieher
unter seinem namen überlieferten fragmenten zu. bestimmen, wo-
bei ihm die ciuschläglichcn crortcrungen von Friedrich Blass in
der 1874 erschienenen zweiten abtheilung der ^attischen bercd-
samk^t* noch nicht sngKnglich waren. Dabei beweist der vrf.
ein gutes beobachtnngstalent für stilistische eharacteristica.
Nachdem der vrf. darauf gezeigt hat, wie frei der ihetotisch
ansgiobig geschulte Plutarch den worüaut der von ihm einge«
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Mr.. 8,
995.' Theopompog.
$99
sehenen quelleuschriftsteller umgemodelt hat, geht er zur detail-
betracbtong derjenigen plutarchiBchen ßloi über, deren inhalt
gam oder theilweiM in historiMhen Schriften Theopomps dar^
gestellt war. Wo der vrf. fonehnngen moderner kritUrar be-
QQtien konnte, hat er dnreh den naehwds desTorkommens spe-
ciell theopompischer Wendungen in dem Wortlaute des Plutarch
mannigfach die Wahrscheinlichkeit der zurückführung der be-
treffenden parthie auf Theopomp vermehrt (so z. b. in cap. lY.
^Perieles et CÜmon^). Mehr als eine Tennehrnng der wahr«
Boheinliehkeit der surflckftthmng anf Theopomp kann in
der that die gldehsam mikroskopische philologisch-stilistisehe
beobacbtnng überhaupt nicht erreichen, znmal bei einem antor,
der bo aelbststündig und frei stilistisch die rede formt wie Plu-
tarch. Aus dem vorkommen speciell tlieopompisch erscheinen-
der ausdrücke allein (ohne sachliche indicien) darauf schlieasen
am wollen, dass eine plntaichische stelle anf Theopomp als quelle
mrflekinfidiren ist, wilre nnstatthaft Ifen darf nicht vergessen,
dass manches-, was anf den ersten anblick sperieUes eigenihnm
des theopompischen stils erscheint , schon bei seinem wuchtig
einflussreichen lehrer, bei Isokrates, gefunden wird, ja zum tlieil
offenbares gemeingut der isucratischen schule und der rafünir-
teren rhetorendisciplin überhaupt geworden sein wird. Anch
hat Plutarch namentlich in dem wortvorrath manche von
Tfaeopomp zuerst gewagte wendung, die ihm im gedlUshtniss
blieb, für seine sehriftstellerei Uberhaupt sich zu eigen gemacht
und auch ausserhalb der betreffenden stelle, wo er bei abfassung
eines ßfog die wendung zuerst aus Theopomp entlehnte, dieselbe
Wendung gelegentlich wiederholt angewandt.
Hit rttcksicht auf diese thatsachen hätte der ytL aum theil
noch erheblich voiaiehtiger sein ktSnnen, als er in der that schon
gewesen ist So ist er s. b. entschieden asu weit gegangen,
wenn er fp. 20. 24. 56—58. CO fg. 65 fg.) in der häufung
von syuonyma ein anzeicben für die benützung des Theojjomp
an sehen vermeint. Dergleichen häufungen gehören zum ge-
meingnt und gleichsam zum niederschlag dessen, was an rheto-
rischem regehnaterial besonders durch des schulhaupts Isocrates
ansehen für den atticismus in kraft getreten ist Bertteksichtigt
man diesen umstand, so wird z. b. die vom vrf. beliebte ansieht,
dass Theopomp eine der quellen fUr die plutarchischen vüae
26*
295. Tlieopoaipos;
Nr. d.
des AgwUaos and Pelopidas gewesen sei, noch nuMlkher.
Ueberlumpt ist der vrf., wo noch nieht Ton seite moderner bi-
atoxiker genügend genaue quellenontersnchnngen als vorarbeiten
▼oriianden waren (namentlich also fUr die in den lotsten eapiteln
der abbaudluiig besprochenen ßfot) zu Bchnell bereit gewesen,
ausgedehntere benützung des Tbeopomp selbst durch Plutarcb
anaxmehmen.
Ftir die qnellenanalyse der mta des Alctbiades (p. 49
bedarf es noeh einer eingebenden kritiscben foncbnng über das
▼ofbiltniss der ftr die nSebsten decennien seit dem jähre 411
V. Chr. in betracbt kommenden (iuellenscbriftsteller und ihr ver-
hältniss zu einander. Dabei wird auch zu beachten sein , wie
weit ftir die beortheilung der damals in den Vordergrund des
gesehiehtlicben inteiesses tretenden persOnlicfalpBiten gleichsam
sehlagwOrtsr von Isokrates und seiner schule ausgegeben sind,
die ftlr die sdiriftstellerei s^ner aohinger Us anfeinen gewissen
grad massgebend wurden.
Die Bdnger sehe arbeit ist, wie der vrf. selbst (p. 68) sagt,
nur der Vorläufer einer von ihm beabsichtigten ausführlicheren
bearbeitung der theopompischen Schreibweise, wofür ausge-
dehnte beriicksichtigang yon Plntarchs MoralU ondDiodors mit
recht als postolat hingestellt und in aussieht genommen wird.
Bei dieser sehr wttnsehenswerthen erweitemng des themas wird
der vrf. zweckmässig die bei einer erstlingsarbeit leicht ent-
schuldbare Überschätzung der möglichkeit, aus rhetorisch-stilisti-
schen spuren die theopompische diction in grösserem umfang
heraussuerkennen, auf das oben angedeutete richtige mass zurück*
iDhren. Wir hoffen, recht bald die fbrtsetsung der Bttnger*schen
Studien begrttssen zu kOnnen. — Ein schStsenswerther excurs
(p. 69 fg.) weist bisher als herrenlos in des Suidas lexicon la-
tente Fragmente des Theopomp in überzeugender weise nach.
296. Eusebi Chronicorum Uber prior. Edidit Alfred
Schoene. Armeniam versionem Utine ÜMStam ad libros mss.
leoensuit H. Petermann. Fragmenta graeca coUegit et reoogno^it,
appendlees ehronographicas adiedt A. 8. Berlin, Weidmamu
1876. XVI, 297 und 245 s. gr. 4« — 20 mk.
Der bereits 1866 veröffentlichte zweite theil dieses werks
brachte das zweite buch der eusebischen chronik, die s^chro-
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Nr. 8.
296. Eosebiog.
401
nistiBeh geofdnefen regentenllfteii das sogeiuiiiiitoii Kanon in der
lateinisch wiedergegebnen amenischen Übersetzung und in der
lateinischen Übertragung und erweiterung des Hieronymus. Dazu
kommt jetzt, das ganze werk abschliessend, der erste theil, wel-
cher aus swei besonders peginirten abtheilungen , dem ersten
bncb der cbionik and den appendices, besteht Dem ersten
bneh, einer dironographie der einielnen alten reiche, kommt ein
besondrer werth durch die anssüge su, welche es aus den meist
verlorenen werken eines Berosos , Manetho , Alexandros Polyhi-
stor, Kastor, Diodoros, Abydenos, Kephalion, Josephos, Porphy-
rios u. a. giebt; da Hieronymus dieses nicht ttbersetst hat, so
aind wir oft nnr anf die annenische ttbertragong angewiesen.
Durch die yoUendnng vorliegender ansgabe geht ein lang-
jähriger wnnsch vieler in erftlllnng. Wer je mit historischen,
zumal chronologischen Untersuchungen der älteren zeit sich be-
schäftigt hat, der kennt die unentbehrlichkeit der eusebischen
Chronik, dieses grössten chronographischen werkes das (wenn
auch nicht im nrtezt) ane dem akerfJram anf nns gekommen
ist, er Icennt aber anch nnd empfond den trosHoeen instand, in
welchem dch die textttberlie&mng beider flbersetsungen befimd.
Die armenische war nur aus einer einzigen, 1787 von Jerusalem
nach Konstantinopel verbracliten liandschrift (G) oder vielmehr
auK zwei von Georg Johannesean besorgten abschriften derselben
bekannt und ihre drei ansgaben wimmelten von dnander wider-
sprechenden angaben; der tezt des Hieroiqrmns aber war nach
gans yerkehrten gmndsitien behandelt nnd seit ehiem jahrhnn-
dert tlbeihanpt nicht mehr selbständig bearbeitet worden.
Dieser peinlichen, die forschung auf tritt und schritt hem-
menden nngewissheit über den wahren text der zwei selbst schon
Lander oft auffallend widersprechenden Übersetzungen ist nun-
mehr in erfreulicher weise ein ende gemacht Hat der tezt
des Iffieronymns durch den heransgeber mittelst genauer yer-
gleichnng der ältesten, sum theil ans der HeroTingerzeit stammen-
den handschriften und scharfsinniger ermittlung ihres worthes
und gegenseitigen Verhältnisses eine durchweg verlässige gestalt
gewonnen so ist die andere Übersetzung nicht bloss von
einem berufenen kenner des Armenischen in behandlnng ge-
1) Vgl. hiesn den rt selbst, Gotting, gel. anz. 1875 p. 1496.
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402 296. Easebios. Nr. 8.
worden, sondern 66 liat derselbe ancb die wabre Über-
lieferung des G vollständig aufgedeckt, in der Tokater, jetzt
den Mechitarifiteu in Venedig gehörenden handschrift desNerses
(iV) eine zweite, dem Q ebenbürtige textquelle gewonnen und
fttr dnen theil dee ersten bnchs andi die vefgleiehiing einer
dritten, im kloster Stsehmiadsin befindlidien handscbrift be-
ntttxt, welche dem N sebr nahe steht So konnte Petermann
einen allerorten verbesserten und diplomatisch sicheren text her-
stellen, welcher höchstens zweierlei vennissen lässt: in formeller
beziehung aufnähme der im N befindlichen ergäuzungen in den
text, da dieselben sämmtlich ächt und aom thttl werthvoll sind;
in saehlieber die beriehtignng angenflüliger nnd mit sieheriieit
sn TerbeBsemder fehler in den jahisahlen, die ja doch ^nmal
den kern des ganzen Werkes bilden. So hätte z. b. wegen der
gesammtrechnung und in Übereinstimmung mit andern stellen
des Eusebios p. 65, 16 Sosmares ann. XX (statt VlII), p, 69,23
Dareh oim. XIX. (statt VII), p. 187, 25 EtkbOu ctdtu sectmdd
(statt duodseimo) amno prima OkfmpioBeamtitiitQ geschrieben werden
sollen; ans denselben nnd ans andern gründen p. 291, 25
Amea nsgw ad RamOmm amd OCXJOKXVÜ. (mit N statt
CCCCXLVlil), i*. 291, 18 ah Tlio capto mqxie ad Romilttm anni
CCCCXXXI (statt CCCCXLI; iV CCXXXI), p. 183, 16 Am-
fthikUon ann, X (mit Exc. graec. sUtt IX), p. 187, 20 Tku-
pm$ Äripkrami omMt XXVH (mit Exc. gr. statt VU).
Was die ttberreste des griechischen textes der CShnmogra-
pbie anlangt, so ist es SchSne gelnngen, dnreh Verbindung der
zuerst von Scaliger herausgegebenen auszüge einer pariser
handschrift mit den in der byzantinischen chronik vom jähre 886
bei Cramer Anecd. Paris. 2, 165 sq. erhaltenen bruchstücken
nnd den ans Synkellos, Nikephoros n. a. schon länger bekann-
ten , welche er soigfiütig^ gesammelt hat , etwa awd drittel des
ganaen Originaltextes wieder snsammenxnbringen. Eine neue
collation der pariser excerpte, welche de Lagarde besorgte,
ergab eine reiche nachlese, darunter manche bestätigung älterer
coniectureu. Den grössten gewinn aber verdankt die neue aus-
gäbe der mitwirkung A. v, Gutschmids : sachliche erläutemngea
ans dem reichen schätze seiner gelehrsamkeit, die nicht selten
nene gesichtspunkte erOffiien, nnd eine fortlaufende reihe von j
oft wahrhaft glänsenden, treffenden, immer aber anregen-
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Nr. 8. 996. Ihuebios. 40$
den emendiftioiieii. Wo die ttbereingtimmiing des grieehischeii
textet mit der annenlBchen übersetrang vennuthen Utat, daee
den fehler bereite Eneebioe eelbet in s^nem exemplar derjedee*
mal beuützten quellenschrift vorgefunden hat, ist die teitbesse-
rung bloss in einer note angemerkt worden: ein zweckmässiges
verfahren, von welchem nur p. 194, 2, gerade dort aber zur
vnxeit, abgewichen wurde. SynkeUoe giebt tovtov x^Q^^ Vgpiie^
Xhi/g, worin statt XQV^^*'* von Ghitsehmid entepreehend i»Qta9t»
bessert, mit hl ^f*(QW¥ rQOjiijg aber eine nnnCthige Kndemng
einführt. An inl rifx(q(a TQO(ffj (zu friedlicher lebensweise) ist
weder sprachlich, wie das lexicon lehrt, noch sachlich etwas
ansiusetzen , ygL die nächstfolgenden werte xtU x^Q^^ ä^iXflotg
otuiu im^tqw nnd Torher p. 192, 25 fi^Mfuvw nw»mu nM"
IMm «ttc 192, 26 mq% aatdUa/^^ xmv suu^onm nM*
fiwv'^ fiberdies drflekt, wie der heransgeber anerkennt, die ar-
menische Übersetzung denselben üiim aua. Ob dagegen rjfitQwv
TQon^ statt TjXCov iQonal f::e8agt worden konnte, möchte ich be-
zweifeln und die Zeitbestimmung der olympischen spiele, welcbe
daduxob dem text au%edmngen wird, ist schwerlieh richtig, ■•
Phflol. 88, p. 227 £
Die vol n p. XL vom heransgeber versproehenen prole*
gomena sucht man in diesem ersten band vergebens und es fehlt
an jeder aufklärung über die rechnungsdififerenzen, welche einer-
seits zwischen dem armenischen kanon und Hieronymus, andrer-
seits zwischen beiden und der Chronographie bestehen; selbst
iwisehen dem griechisehen imd ameoisdien texte finden sieh
' stSiende Widerspruche, welche ananigleidien sacbe des herana«
gebers gewesen wäre. Am allerwenigsten sollte man diese
innerhalb einer und derselben rechnung und zwar gerade in
deijenigen erwarten, welche des Eusebios eigenstes werk ist.
Dem könig Amon von Juda giebt der Kanon mit berufungauf
die Septoaginta awÖlf jähre, nmaehnmehr als der biblische or-
test, und rechnet demgemäss yem tempelban Sakmos bis smn
. beginn der babylonischen ge&ngenschaft idcht 482, sondern
442 und bis zum ende derselben 512 jähre; im ersten buch
dagegen finden wir bei dem Armenier p. 119 sq. auf Amon 2,
auf die zeit vom tempelbau bis zur deportation 432 und bis
mm ende der ge&ngenschaft Ö02 jähre gerechnet Aber der-
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404
296. EnaebUi«.
Kr. S.
selbe annenlflelie text giebt p. 125 aq, die um 10 jabre bSberen
amnmen: tob Adam bis lum iweiten jibve des Darins 4680,
bis znm ftnfiiebiiten jähr des TSberins 5228 und m den Tieeii-
nalien des Constantinus 5528. Petermann und Schöne schwei-
gen zu diesem Widerspruch; v. Gutschmid bemerkt hier, dass
die zahlen des griechischen textes: 4670, 5218, 5518 um je
lehn KU erhöben sden, aber p. 120, wo die bandsehrift dem
entsprecbend die b6bere smnme 442 bietet, setit er 432 in den
fest. In wirkliebkeit bat Ensebioe in der Chronographie die-
selbe rechnung angewendet wie im kanon : das beweisen seine
Synchronismen. Die erste olympienfeier setzt er p. 122, 3 unter
könig Usia von Juda, übereinstimmend mit dem Kanon (Abr.
1241, Usia 50); bei nur zwei Jahren Amons würde sie ihm in
Jothams achtes Jahr ge&llen sein. Beim ansing Mosis regierls
in Aegypten nach p. 146 , 4 Acheneheree , in Sikyon nach p.
175, 11 Marathos, beides in Übereinstimmung mit dem Kanon:
hiitte die Chronographie auf Amon mir 2 jähre gerechnet , so
müsste sie den auszug in die zeit des Sikyoniers Echyreus und
des Gherres, welcher bereits der zweite nachfblger des Achen-
eheree war, gesetst Irnben. Unter derselben Toranssetnm|; wflide
Salome mit dem AaByreat Laosthenes und nicht, wie p. 65, 81
in Übereinstimmung mit dem Kanon angegeben wird, mit dessen
Vorgänger Eupakmes gleichzeitig gewesen sein.
Die appendices enthalten : 1) die sog. Series regum nach
der armenischen Übersetzung, am anfang und ende verstümmelt;
ersteren konnte Petermann auf gnmd der nenen bandschriften
etwas Tollstilndiger geben. Hit der redacdon des textes liat er
sich nur insoweit befasst, als die abweiehnngenderhandsebriften
von einander dazu nöthigen ; alle ihnen gemeinsamen fehler fin-
den sich getreulich abgedruckt. Den dort fehlenden anfang
liefert, wie v. Gutschmid erkannt hat, das griechische frag-
ment der Series, welches die Pariser excerpte aufbehalten haben;
es ist in den Addenda sorgfiütig redigirt und mit dem nStbigea
eommentar ausgestattet, von demselben geielirten nadigetiagen.
Eine thatsacbe fr^lieb ist von sÜmmtUehen bearbeitem der nenen
ausp^abc nicht berücksichtigt worden : die, dass diese 8eries ein
rechnungsauszug aus dem Kanon ist , welcher das beste hülfs-
mittel zur Schlichtung der oben erwähnten differenzen zwischen
Hieronymus und dem Armenier bietet So bestätigt er i. b.
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Kr. 6.
S96. Eiuebioi.
405
die oljrmpiadandatlrang des Hienmymiu (ol. 1, 1 s Abrah.
1241) g^gen die der «meiüflchen ttbenetsang (OL 1« 1
Abxab. 1240) als die lebt eosebische, wofür ieb sie aus andern
giibiden bereits im Philol. Anz. 1, p. 48 erklärt habe.
Was man früher für die Series regum des UieronTiniis
bielt, hat sich durch die Untersuchungen Schönes als unächter
Busati einiger Junger liandsohriften des Pontaens und Vallarsios
bennugestellt; ein besonderer werfh Icommt denselben dnieh
den anszug zu, welchen i^e ans dem chronologischen System des
Julius Africanus geben. In der l)oliandlung des textes können
wir V. Gutschmid hier nur selten zustimmen. Von Adam bis
snr fluth museten 2262 statt 2242 , vom ende der Ptolemaier
59 statt 74, von Adam bis Christus Ö5dl statt 5726 (Ont-
iohndd 5526), yon Christas bis tum anftng des Alexander Se-
▼erus 192 statt 184 jähre gesetst werden, lauter aahlen, welche
anderwärts fttr Africanus bezeugt sind; die worte {ad imperwm)
Alexarulrinorum hoc est Moricavüi , wofür von Gutschmid AUxan-
dri hoc est mortem AviU verlangt, sind von den früheren heraus-
geben! mit, wie sieh aus Photios BibL cod. 84 erweisen iMsst,
besserem recht in ÄUxemdri koe ett Mord AM verwandelt wor-
den. Folgerichtig können wir auch yon Gutschmids herstellung
der andern weltjahrsnmmen i^bt billigen und diese um so we-
niger als er hierbei nicht nur das einwirken eines lesefehlers
auf die berechnung der letzten summen annimmt, sondern auch
bei dem versuch, diesen fahler nachzuweisen, eine in mondjahre
SU Terwandelnde summe Ton 6458674 tagen durch 865V4 an-
statt durch 854 dividirt Wie Africanus seihet bei Verwand-
lung von Sonnenjahren in mondjahre verfuhr, lehrt sein frag-
ment bei Synkellos 1, 611; dies verfahren war auch hier anzu-
wenden, denn die betreffende stelle gehört noch zu dem auszug
aus Africanus und bildet dessen schluss: -dieser hat nämlich, wie
ich bei einer andern gelegenheit ru zeigen hoffe, lange nach
222 und iwari wie die in rede stehende stelle lehrt, im jähre
252 eine iwette auegabe seiner Chronographie veranstaltet Auch
von den andern auslassungen Uber AfHcanus, welche v. Out-
schmid im vorliegenden buche niedergelegt hat, kann ich nur
wenige unterschreiben. Zu Append. p. 64, 14 leitet er ein
atttck des vaticanischen falsdien Eusebios, in welchem ol. 1, I
dem Weinähr 4725 gleichgesetit wird, aus jenem ab; aber Afri-
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406 296. BnsebkM. Nr. 8.
Man« setite die enta oljmpien£Bier in wel^. 4727. DiakaiMr-
liste dee ftbeheii Epiphttiios big Etagabel ezel. (Appeiid. 101, 12)
■on ans Africaam stammen, weil das aofhSren der ordnnngaiali*
len dort auf Wechsel der quelle sdiliesseu lasso und jener beine
Chronop^raphie bis Elagabal geführt habe; dann müsste jedoch
auch dieser noch eine Ordnungszahl haben: in Wahrheit aber
ichloia Afincaane sein werk im ersten jähr des Alexander Se-
▼ems ab. Bsas Ensebios p. 284 und Bynk. 1, 822 die enten
Latinerkönlge ans Afiieanns entnommen habe, ist nnerweislidh und
die fortsetzung bei Sjnk. 1, 323 jeden&lls aus einer andern quelle.
In dem Fragment bei Eusebius p. 100, 3 musste statt ffifid mit
dem Armenier tftfiS* geschrieben werden.
2) Auch das sog. Exordium, eine ziemlich werthlose er-
gVninng des iwdten bnebs, welche die dort fehlende gesduehta
von Adam bis Abraham hinmfllgt, gehört, wie Schöna leigt,
m den nniehten snsfttaen eimelner handsehrÜlen des BSerony-
mus. Eine grosse lüc ke , welche die meisten von ilineu in der
mitte aufiseigen, wurde in später zeit mittelst einer neuen inter-
polation ansgeflUU; diese hat Schöne ausgeworfen und ans
einer der lltesten handsehriften den nxsprflnglifihen text er*
giast
8) Die syrisehe epitome des enten bnehs, von dem in-
zwischen verstorbenen prof. Rödiger ins lateinische tibersetzt
und mit einem kurzen , sorgf/iltig gearbeiteten commentar ver-
sehen, beschränkt sich auf das für Christen wichtigste und ist
wegen der eigenen lositw ihres Tei&ssen mit vordcht m be-
nntien.
4) X(f9»oj^(fafitop ftovwftw In t&p E^ß(^ toi MoftfUn
novrjfidjwv, eine nach jähren der byzantinischen, mit 1. sept
5508 V. Ch. beginnenden weltaera datirte , für die kirchenge-
schichte nicht unwichtige Chronographie aus dem jähre 854 v.
Gh., die mit imserem Eusebios nichts gemein hat. Ihr schliesst
sieh ein angeblich ans Epiphanios geschöpfter katalog der palii-
arehen und r^genten von Adam bis Basüeios (867 — 886) an.
Eine neue yergleiehnng der vatieanisehen handselirift, aas wel-
cher A. Mai beide bekannt gemacht hatte, konnte der heraus-
geber nicht erlangen; dafiir werden wir in reichem masse
schadlos gehalten durch die emendationen und bemerkungen,
welche v. Gutschmid beigesteuert hat Dass er einige xeganten-
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Nr. 8.
296. EnieliiM.
407
listien ma£ eine andere aeim gestellt und demgemSst ans beson-
deren quellen abgeleitet glaubt, will nns idoht recht begründet
acheinon. So führt er, weil erst dadurch Kreon, der erste jah-
resarchont, zu seiner wahren Zeitbestimmung kommt, die atti-
sche liste auf eine nach der alexandrinischen aera, beginnend mit
29. angnst 5498 y. CSu, datirte ehxonik snrttek; doch das ein-
sige dort angegebne datom, jähr 82 des Manasse s 4812 der
weit, entspricht genan dem p. 94, 19 nach bjiantinischer aera
gegebenen ansatz dieses königs, zu frühe datirung des Kreon
aber findet sich auch bei Synkellos, wie es sich denn überhaupt
nach der richtigen bemerkung zu p. 100, 21 hier nicht um die
wahren aeitbestiminnngen, sondern nnr nm das System des Chro-
nographen handelt Einer nnbekannten ehronik, welche dnrch
weglassong des patriarchen Eainan die schVpftingsepoche anf
5370 V. Ch. gebracht habe, weist v. Gntschmid zunächst die
sikyonische liste zu, welche allerdings auffallend früh einsetzt,
wenn man ihr anfangsdatum auf byzantinische aera redacirt.
Aber auch dieses (Nachor 78 = 8264 d. w.) stimmt zn der t.
Ghitwhniid p. 98 Tortrefflich reoonstrairCen patriarchenliste, wel-
che bTsantinisch datirt nnd die 180 jähre des Kainan mitsrilhlt,
und fast dasselbe datnm giebt Synkellos (Naehor 77), der den
Kainan gleichfalls anerkennt, das weltjabr aber ist bei diesem
sogar ein noch früheres (3239). Die Ursache dieses anachro-
nismns finden wir darin , dass beide Chronographen in der ftir
die datimng der andern listen massgebenden regentenrtihe, der
assyrischen, swischen Tantaioe und Thinens die nach Abydenos
dem Belos nnd Ninoe Toransgegangenen kSnige Arabelos Cha-
lao8 Anebos und Babios einschieben und in folge dessen den
Ninos um 162 (Synkellos) oder 137 (Pseudeusebios) jähre zu
bald anfangen lassen. Von der argivischen liste gilt dasselbe
wia Ton der sikyonischen: v. Gutschmid leitet auch de sanunt
ihren fortsetsnngen , der mykenäischen, korinthischen nnd lako-
nischen, ans jener nnbekannten. chronik ab, die datiningen sind
aber derselben byzantinischen aera entnonunen, welche der Chro-
nograph sonst überall anwendet. Ueber die pobtcu und summen
w&re manches zu sagen; hier beschränken wir uns darauf zu
erinnern, dass die summe von 332 jähren, welche den Mjr-
kenaiem gegeben ist, gegen Gntschmids ans den potten ent-
nommene Hnderong dnrch die Paschalohronik geschtltat wird.
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408
296. Eusebioa
Nr. S.
5) Ein nach trag zum zweiten band: die vollatlndigeii tä-
rianten einer zu den ältesten zählcnflen handschrift, des Middle-
hillensis , und dea jüngeren aber eigenthümliche zusätste enthal-
tenden FnzenaiB.
6) Sehr werthvoll ist die letite beigebe: die bisher bloM
in Scaligen Theeaonu nnd dort, wie man jetrt Mki^» eohr
mangelhaft edirten Excerpta Barbari, tSm in barbariflchem la-
tein abgefasste Übersetzung einer unter Anastasios (491 — 518) oder
Justinos (527) in Alexandria entstandenen chronik. Die einzige
vorhandene handeehrift, eine pariser ans spätestens dem achten jahr-
hnndert, hat der heransgeber anf das genaueste veigUchen nnd in
art eines &esimüe wortgetreu wiedergegeben, SeaBgeis notea und
einige parallelstellen hinzugefügt, von texümtik und qnellen-
nachweis aber gänzlich abgesehen. Der chronographischen for-
Bchung wartet hier noch ein ergiebiger stoff ; einige fingerzeige
glaubt ref. in seiner Chronologie des Manetho gegeben zu haben.
297. Piatonis Sympodum. In usum stndiosae luventutis eom
eommentario eritieo edidit Georg. Ferd. Rettig. Balis, in Ii-
braria orphanotrophei. MDCCCLXXV. VI n. 86 s. gr. 8. —
2 mk. 50 pf.
298. Piatonis Symposium. In usmn seholamm edidit Otto
Jahn. Editio altera ab H. Usenero reeognita. Bonnae, ap.
A. Marenm. HDCXXXXXV. X und 128 s. gr. 8. — 4 mk.
Die beiden neusten herausgeber des platonischen gastmaUs
haben uns, jeder in seiner art, zum wännsten danke verpflichtet.
Beiden kam die neue , haarscharfe vergleichung des Bodleianus
ftir diesen dialog durch Schanz (Nov. comm. Plat. p. 105 £L)
KU statten, durch welche nunmehr hier die völlig sichere gmnd-
lage der tex^tüc in allseitig befriedigender weise gegeben
ist Rettig hat abgesehen von den vergleiehungen des Yindob.
64 (V) und des Lobcov. (L), welche er von Bonitz und C. E.
Ch. Schneider erhielt, noch eine eigne des Venet. II hinzugeftlgt,
ans welcher hervorgeht, dass diese vom Bodleianus unabhängige
handschrift auch im Symposion nicht, wie Schana (Studien nur ge*
schichte des plat teztes p. 50) behauptet hat, su einer andern
fiunilie gehört Bettig vermuthet, dass DK)), die mit der
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Kr. 8; 297. 298. Plata. 409
zweiten band in ihr meist übereinstimmen, aus ihr herstammen
Aus diesen mittein und dem apparat von Bekker, Stallbaum und
Jahn giebt er nmi eine sorgfältige siiMinmenstellung der hand-
schriftlichen leearten, nach Vdl<^r nnnmehr fon jeder aelbst
mit leichtigkeit nrtheilen kanb, oh in diesem dialog sowohl der
nntsen der anderen handflchriftenclasse als der mit dem Bodl.
zu derselben familic gebörigea manoflcripte und der mischcodices
S Y irgendwie über die Verbesserung der fehler des Bodl.
durch glückliche conjecturen oder ganz vereinzelt auch vielleicht
dnrch hessere tiberlieferang hinausgeht Mir scheint es nnswei«
ftlhaft nicht der &11, so sehr andi hd sndem dialogen die sache
erheblich anders steht Ausserdem hat Betlag namentlich noch
die ungedruckte lateinische Übersetzung von F. A. Wolf benutzt
Eine anzeige Beiner ausgäbe steht im Litt Centralbl. 1876.
Sp. 281.
Ueener hat gleich Bettig die lesarten des Vatic. J trots
des von Schans (Stod. p. 51 ff.) geflOhrten nadiweises, dass
j^ese handschrift in den meisten dialogen nnd so auch im gast-
mahl aus dem Bodl. abgeschrieben ist, yoUstindig hinüberge-
nonunen, weil ihm dies gerade um dieses Verhältnisses willen
für die zwecke seiner ausgäbe erforderlich schien. Wir wollen
nicht darüber mit ihm rechten, ob für diese zwecke nicht doch
▼ielleicht eine solche Vollständigkeit bloss für einige Seiten und
dann eine auswahl genfigt hStte. Jedenfidls geben wir ihm stt|
dass ütr dieselben die vollstlndige mittheilung der neueren con-
jecturen geboten war, und auch dagegen ist gewiss nichts ein-
zuwenden, dass er sich die aufgäbe gestellt hat diese neue be-
arbeitung möglichst so einzurichten, wie es vermuthlich 0. Jahn
selbst gethan haben würde, sumal ihn dies nicht gehindert hat
mehrteeh mit gutem gründe in der handschriftlichen lesart
snifiekaukehren und auch mehrfSuh, was vielleicht noch Vfter
bätte geschehen können, die eckigen parenthesen zu entfernen
oder umgekehrt dies kritische zeichen da zu setzen, wo es Jahn
nicht angewendet hat, auch den text abweichend von letzterem
nach fremden und eignen coqjecturen umzugestalten. Die zahl
1) Diese vermutbung hat inzwischen ihre bestätigung und n&-
here ausffihmng durch ftha&s Hermes XI, p. 112fr. gefunden, wo-
durch denelbe zugleich leine obige frühere ansieht aelbst berichtigt
hat
410 1^97. 298. PUlo. nr. IL
seiner eignen neuen nnd geheltvoUen ▼erbeaseiiuigmneliUlge
ist nicht gering. Zweekmlesig ist es, dess er die von ibm sebr
bereicherten tuHmowia ds FiaUmk tympatio tot statt wie Jahn
hinter den text gestellt hat, mit recht uimmt er ferner uli( aus
dem Bodl. auf, und auch sein verfahren hinsichtlich des hiatus:
9ämm mjpianm ietHmonii§ §ernumm Isv^gww^ «< prftwo atpetkif
quo utqus hiahm a PUiUme vMum Ubrormm msmoria tattim', com-
tpiemm etäque id' wird man kanm missbiliigen ktonen.* Die
abweichungen von der ersten aufläge, welche durch dasselbe
entstanden sind, sämmtlich im einzelnen aufzufuhren dürfen wir
uns indessen wohl erlassen. Im übrigen mag folgende gedrängte
ttbersieht ein nngefHhres bild von den leistangen Bettigs (B.) nnd
besonders Üseners (U.) ÜKr die bersteUnng des textes geben. leb
bemeilM dabei ansdrttcUicb, dass idi bei dieser msammenstellnng
vorzugsweise die aufgäbe des berichterstatters und nicht des
recensenten im auge habe,
172 A. [^yinoXXoSuQOs] K. und U. nachBadham (mit recht,
schon Schenkl kam übrigens dieser vermuthung nahe). — *Si
^itMdiat^ U., <Si> 'jimM^dkiQi Hirschig (nnd nicht erat,
wie II. angiebt, Sehens). — B. [h ffM^sfjn^] U. nach
Baiter. — 0. fyw/, iftj Ü. nach Badham (vielleicht riditig, da
Athen, iyw yuQ t(f>^v giebt, aber, wie schon Vögelin bemerkte,
mit ganz dem gleichen recht hätte hiemach auch fyü)<iyf> fd^
fyij geschrieben werden können). — [Jv&a6i} U. nach Athen. —
173 A ist entweder lo itqmov mit U. in Termnthen oder itiQmfi
mit Athen, wegsnlassen. — ^ (statt 1) vor ahhc U. ans BodL —
B. mLQiyfyom U. nach handsehriften. — y9 (hinter ndvtmi)
statt 6t U. (richtig , wenn nicht ya^ vorzuziehen ist). —
aviwv]? U. — C. Komma hinter statt vor ravra U. —
D. lUv yi (für fiiv yug) R. nach Badham (mit unrecht). —
£, irt *7ioX}.66utQi U. ((tf *AnoXX66uti(§ Method.). — 174 A. Mtl
<t> iqiir^at U. nach Vögelins von R nicht einmal erwShnter
verbessemng. — tavtu (statt t« S^) bei Jahn war woM nnr
dmckfehler. — B. si^c iSiXttv äv Upm stellen R nnd U.
wieder her. — Hat U. ^Ayd^inv wirklich im eignen sinne oder
nur in dem Jahns beibehalten? — C. oqu olv — fit t( U.
nach Badham (wohl richtig). — d* I yivia&ai U. nach Baiter,
i%<f>f&M» Jahn nach Gebet — £. <ri3r> hMw¥
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1^. 0»
f d7. ^98. Plald.
411
aach Pmon (wäif Mov Jahn nach Phot.). «vMliMtiq}«ii$ < ^ht
Jahn an, innfi€§m»ijm$ Bekkerna U. (aber so soll ja hn Flor, n
stehen). — 175 A. itf U. nach Steph. — B. U.'s conjectur
tX 0 tafktag — ju^ i^icrrjxfv scheint mir die einzig sinnent-
sprechende (obwohl man infi tafklag — oIm itpicitixiv lieber
hätte, i<fi<ntixtp hat schon F). — D. itqo<i(<nii V U. — £.
mXh9 4 U. — 176 A. ual t£Ua stellen B. nnd U. wieder her
(ob mit reoht?). — D. B. stellt mit Wolf, Ast, Schleieraaeher,
Zeller, Lohrs, C. E. C9i. Schneider av tv ßovXmnat her, nnd dies
allein entspricht, wenn auch der ausdruck etwas anstössigcs hat,
dem Zusammenhang. — 177 A xul vor ßovUad^ai stellen R.
und U. wieder her (ich glaube, nicht mit recht). — E. v/ufy
(hinter iSaguM) U. — 178 B. lijpn^l-ndvMv} U. nach den
Zliiehem, [iftfil '^"BQma] nach Hommel nnd [r^y Him» Uyn]
Jahn, [r^y yivtctv] B. Mir sdieint gegen die von U. gebilligte
anamerznng des Parmenides das folgende ovrw jroXXaxo&tv zu
sprechen, und ich möchte der Umstellung von Schanz beistimmen. —
C. igaarfi natitxd stellen K. und U. mit recht wieder her. —
£. <&Uoi> ofMiroy Peipers PhiL Ana. HI, 1871. p. 846 C
(M31eh mit nnxeeht), was weder B» noeh ü. erwähnen. — £.
aal amxofttpot ü., ämxo/ttiw Jahn nach Bttekert, mir scheint
jj ämxofitvot dnrdi Vögelin und Vermehren gerechtfertigt. —
179 A. av U. nach Vermehren (wohl mit recht). — Zwischen
xi>dvv(vovn und ovSiig vermnthet U. auf grund des hiatns eine
Ittcke, etwa: <t(s uv JoXfAt^ffiKv igaOt^g^ ovde yd(f'>, B«
0^ on U. nach Fischer (o^' in Jahn nach Usener). Wamm
soll denn od ßdrov tu fidsdi sein? — K äMo^apon^ ü. (äiw
&djm Jsbn nnd B. nach Bodl. nnd 17 sowie den meisten an-
dern handschriften, äno&dvono die übrigen Codices). — 180 C.
R, und U. merken an, dass Hirschig (in der gesammtausg.) slvat
für nnächt erklärt, aber nicht, dass er später (in der ausg. des
Gorg. p. 45) yiehnehr dmiw ▼ennnthet hat — £. [inrnnTp^
dwig] ü. nach Orelli. Aber ist dann d* ow haltbar? —
ngtmofjLivTj stellen B. nnd U. mit reoht wieder her. — 181 C.
ToiavDj( U. für uTto i^g. — E. [jikogj U. nach Badham. —
182 A. axofffiCav Liebhold für äxaigtav, fehlt bei R. und U.
gleich den Übrigen, fi-eilich sämmtlich verkehrten conjecturen
Liebholds, s. Bnrslans Jahresber. I. 1878, p. 574. — B. tovj4
t9 Jahn und IT. *naeh Hennann*, es steht aber anch schon in
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412,
297. 298. Plato.
ein paar liandifthriften. — £. fyy{/pt0^ haben B. und U.
mit reeht wiederhergeetellt ü. meint, den jw9 a^o/tivm
riell^eht nfsprflnglioh etwa hinter dem folgenden «oiiwi^ug ge*
standeu habe. — uaXd für uXXa und dann nach Badbam [xa«]
U. — 183 A. Mit recht bezeichnen R. und U. das von Jahn
geBtrichene ^ptXoCofCag vielmehr als verderbt, als Urheber der
ti]gnng war aber nicht, wie Ton Jahn und U. geschieht, Bekker«
eondem ScUeiennaeher anmgeben.' U. bemeikt: forL irA^r
Toviou, fiXtaff aber anch dies hat achon Heimann vennndiet—
[xal oi^xovg dfMvvnti] U. nach Vögelin, nicht beaeer ala Jahn
[xoi xoifiijCHg inl &vQuig] und ohne die triftige bemerkung von
Hertz zu beachten, dass bei einem richtigen liebhaber die liebes-
schwüre unmöglich fehlen dürfen. Mit vollem recht stellt
Bückert «oi K9*(*^Cttg Isi ^^eug vor jmU e^eag ifufwf^p waa
Jahn, B. nnd U. nicht ebunal erwihnen. Wie. der fthler ent-
stand, liegt an tage. — B. Ifit recht haben B. nnd ü. das tou
Jahn (nach Osann) hinter ^ac$v cira» eingeschobene IfjtnoCfifjMP
wieder entfernt. — xal na nai6aywy(^ — 17 ohne Jahns eckige
Parenthesen R. und U. — D. Mit recht fuhrt U. die lesart der
guten handschiiften ual^p dl X^'l^'t aurück, dann ist aber wohl
auch kein grond mehr n jmiI x(tV^*^ für t§ uai xahSg sa
schreiben. — 184 A. [tuU ttHg fiip — > dmftvyitp] ü. nach
Badham nnd VSgelin mit reeht — [xnl n6uqw b igcifj^og]
U. — B. wg yuQ für tffit yug , dann unter herstellung von
UiCntQ {oüntQ Bodl. Jahn) und l&tXovidg (Stob.) iQWfii»<a für
fiwr (Bodl.) oder |ieyov oder /novri U. — D. l^vfkßa(vH¥ U. nach
Hifschig. \j(<aqi9aiUifo%i\ U. — <vire«^/iSv> dimifoc B. ^
hiw^iv nach handschiiften B. nnd ü. (vsiev^f d»r Bodl. Jahn)i
185 A istnaehantragen: [wg jrAovir^m] und [xa2 fiii Xußot. x^i'
/mrai] Cobet Muemos. N. F. II. 1874, p. 259. — Das vor
noXvv von Jahn (nach Sauppe) eingeschobene ov haben R und
U. mit recht wieder enti'ernt — 186 A. [Sttvl U., [StTv ifU}
Jahn. — B. ual yä^ für f /ä^ U. — C. [jov] uakiop? U. —
D. [Iftff] U. — £. nal yua^yfa ohne Sanppee nnd Jahns eekigs
Parenthesen mit recht R nnd U. — 187 B. Hier ist anch U.*s
aufinerksamkeit noch etn fehler entgangen: statt des zweiten
aSvfaiov muss es Svvuiov heissen, und es ist ein kolon vor,
ein punkt hinter 13 yä(i uQfAOt^Ca — ffya* zu setzen. Denn ov
fu^ di — adaVaiey ilim ist die begrttndung fUr A f d Ir ya^
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Nr. 9,
297. 298. Platd.
413
— in ilvm und dtugnQOfifvov av — yiyovt die für dlX*
S«iw$-/»oiN»«?i^ tiX'^' Hinter jenem e^ ^^o^ mv ix ^la^pt^e-
fiivmp Hast Übrigens R, das in J n D Kp \o fehlende i^t weg,
indem er eben biemacb yermnthet, dass es auch im Bodl. nfebt
stehe. — C. ovde o dtnXovg — (anr eben so. — nw für jtujg
U. nach Badham und Madvig. — D. Movffrjg ohne die eckigen
Parenthesen von Sauppe und Jahn mit recht R. und U. »
188 B. upofMta stellen B. und U. mit recht wieder her. —
C. fuft m itt^ <S> B. — D. QfMiv ^ioW] V. — 189 A.
wyudi V/^tcTTO^ayfc R. (Bodl.), *Afjh<n6^av%q U., \^ AQi<n6^ayfq\
Jahn nach Sauppe. B. <^Ji2> ^qd^ifftüS'M R (^rzij^ijffctf^a*
Bodl.). — D. aviri U. aus Bodl. — E. ur^goyvvov «^ro^ yug tvTOU
K. — 190 CL xai I« Uqu U. nach Stob. — D. ^ wamq — &qi^(v ohne
die eckigen parenthesen von Sydcnham und Jahn mit recht U. — £«.
Mai 10 — ifM^v gleichfalls mit tilgang.dieser von Jahn nach öanppe
gesetsten parenthesen B. nnd U. — ßakkavna B. und U. nach t nnd
re, Bodl. nnd re.H. — 191 A. ino&ow U. nach Vermeliren. —
«7»«*] R. — zw uvjov U. mit recht, aber diese Verbesserung stammt
schon von Vögelin. — C. ovtüj [^uvuZv dg lo ngoo&eyj Jahn, was Ii.
nnd U. mit recht verwerfen. U. erklärt vielmehr ovioi aviuip ftir ver-
derbt und yeimnthet oftoü ndtwuv* — finnfffthw U. nach Ver-
mehren mit vollem recht — » dlia — ohne Jahns eckige
parenthesen richtig R nnd U. — yt/vono [ro] yivog U., ieh
möchte cw^ono t6 yivog vermuthen, indem ytyiono leicht durch
abirrung auf das folgende yCyvono entstehen konnte. — D.
yovv für ovv hinter ixaaioi veimuthet U. — E. [Ik roJrov-
ylvmat] U. nach Badham. — limi stellen B. und U. wieder
her. — 193 imnk f9^9n^ schreibt U. — mtrd — ytywotH
ohne Jahns eckige parenthesen mit recht B. nnd U. — B. Smow n U.
nach Hlrschig. — C. iyyvuitif ü. {lyyvtarm V). — B. [i]^wv
— lücr//?««»'] U. nach Vögelin. — 194 A. Xauig ohne Jahns
eckige parenthesen mit recht R. und U. — [cuj xal U. nach
Vermehren mit recht, tv Jahn. — C. nu)g für Xawg ? U. —
D. Ytyv^w U. nach Madvig. — 195 A. ol«( stellen B.
und II. her, ich habe firOher efe^ cSr <ofi»y> vemnthet, sweifle
jedoch Jetst selber an der richtilgkeit hiervon. — B. [lotx^ —
nqoaiq^tiuL] Riese zeitschr. f. gymnw. XVTII. p. 254, fehlt bei
11. und U. — 196 E. ijji' tuia fiovGixriv ohne die eckigen pa-
^thesen von Sauppe und Jahn mit recht B. und U. 197
PhiUiL Ana. m 27
114
S97. S98. FUta.
0. M^qr 9mfO¥ ^ Irl wfSti ttoUen mit recbt R. und ü. wi€der
her, eben so D. SvirCaig. — dyavog U. (fiir ä/a&og oder u/a-
9oiq\ während R. lXtü}q uyu9o7g tilgt. — [7Qv^r;c'] ü. — [t^o-
^oü] U. nach Stob. — <tuX(o tiir Xoyo» U., X6x(p R. — intdujnjg Ü.
für imßduig. — 198 A. igot stellen R. und U. wieder her
(Jahn Mick Oobet). — C. U/^^ U. nach aceph. —
D. [roS imu9^ hwhi] ü. nach Badbam und VOgalin. — 199
R ä#i^)o'c U. naeb Oobet. — 200 0. s. R ro <toi;> «r^?
U. — E. [jiOi naQovTo] U. (der vermuthet, dass es aus rjo*
nagovia entstanden sei) nach Hermanu, /u^ nagovia R. — 201
D. StjjgriCM fUr ^iriyijcut U. — 202 A. <ö> «Ip^por R.
nach Aat — ^^^od«{a{iiir ans dem Bodl. und den yenrandten
bandacbfiflen R — D. lo ji^orf^ Ijpqr stellt mit recbt U. wieder
her. ^ R [tä^ ^««mS»] U. nach Poll. — d? Peipere mit
recht, was R tind ü. übersehen haben. — 203 A. uv^gm-
novg * * U. , indem er richtig mit Wolf ergänzt <xai ngo^
9tovg dv&QUJ7T0ig'>, — C. nmSonoifjaao^tu ü. nach Naber. —
R Go^ia/i di wird von Jahn und U. als yerbessernng Sanppes
beaeiehnet, Ton R aber schon Sommer sngesclirieben , ich ver-
mag nicht festiastellen, was das richtige ist — 204 A. [frayor]
Hirschig, fehlt bei ü. B. 9fiXiv i^t R (für df^lW»), was
U., der mit Hermann gleich Jahn Srjlor schreibt, nicht ange-
fiihrt hat. — dij U. für uv [uv Jahn und Ii.) — D. ov (f rg
haben R. und U. mit recht wiederhergestellt {<Tvfig>r]g Jahn
nach Usener). — £. [jw^oWto] U. — l^o*^' U. {fyuto G.
Hefmann)^ R nach Bast (Jahn strich das wort gans). —
805 C Qove»y stellt R her. — D. [o fAtynnog n aal dolf^o;]
U. wohl mit recht, unter den conjecturen fehlt bei R und ü.
dtfodgtuiaiog Sydenham, SoXfQwiarog Stallbaum. — avto ü.
nach Vögelin mit recht — ^fxiffv [ßavjwi'] U. {^fucv <t^>
InvnSy Jahn nach Bauppe). — 206 A. uvd^gutno^ und o\ ov-
9^mitM stellen R nnd U. mit recht wieder her, ebenso 0.
oy^^cüiro». — C. it| ^XmU^ U. nach Badbam mit recht —
— icifv] R — D. [nal «iMr^wcf«»] ü. — E. tC (Jahn
und R. 7Y) hinter Iluw fitv ovv, tg>r], stellt U. mit recht wieder
her. — 207 D. lo uiei ihai [u^uvaiog'] U. nach Schanz, über-
sehen ist die vermuthung von Heller, der noch lieber die lesart
des Bodl. Tertheidigen möchte i »ol to tltnu d^dparog und' die
▼9l1ig veiftfalte von Idebbold aM/ti^ ffnu <«a)> d^amitf^
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Kr. 9
297. 298. PlkCo;
415
8. Barsi&ns jahresber. a. a. o. — orai» — tamXilifri U. — 208
A. ^^^^ Vögelin mit recht {iA*fiii^ri Jahn nach
Sauppe). — B. to <Mhl> umw? U. — [aml naXtnovftwt»]
U. naeh Stob. — fyxmiUfmti^ eteUen R. mid U. wieder her
{dtl Mmakt(mw Jahn). — 0. nigt Jahn und R nach Bast,
[tt«^*] U. nach Ast. — 209 A. xvtiv stellen R. und U. her,
tCxTfiv Jahn, neben ymuv hat Teuffei, was U. unerwähnt lässt,
auch uxtXv, freilich sehr zweifelnd, yermuthet. — B. [ß^tXoc ai»']
oline Jahns eckige parenthesen mit recht B. und U. — xal
stellen R. nnd U. her. — 0. [ifc] nSv wMw U. — D. «ail-
Xtm¥ «vrav R. • — 210 A. [atofiaioi] U. naeh Vbgelin. — Csma
mit Streichung von ^ U. — C. [xa»] ^rjutv U. nach Badham
und Madvig. — 211 A. [wg ufft-ulaxQo^J U. nach Vögelin. —
C. Das in «den guten bandschriften fehlende xalutp vor ianif^
StvfMTm hat U. mit recht gestrichen, E. in eckige parenthesen
geeetet — uUvtn^ U. — Iva für aal vor yvf U. — 312 £.
*9dQiQ IT., CSM^tg Sehani). — [lov tXnw UtwaS] R. nnd U.
naeh Stallhaum, es fehlt die bemerknngi daas V^geHn diese
Worte hinter fxe^vovrog umstellen will. — 213 B. [atg IxtXvov
ua9(^H*\ U. nach Badham. — C. xai (für wq) ol U, nach Her-
mann. — *^yd&üiv stellen E. und U. wieder her^ <^ D. cu
'yadwv U. — £. jr^p tovtov ohne Jahns eekige parenthoeon R.
nnd U. — iJ U. (M(^ Sehans). — 214 A. lOiXv U. —
jRMWjMT BBrsefaigins giebt- U. aa, RetCig aher, dasa so oehon
Flor, e schreibt nnd dasa sodann Soouner auch Xiyiofttv —
^SwfAtv vermuthet hat. — C. Die conjectur von Wunder naqu-
XaßtJy fehlt. — 215 B. dij (fUr äv) xov U. nach Baiter {dp
.dqfRNi Jahn nach Sauppe). — C. tov (für rovroir) dtdafapw^
U. nach Badham. Die interponetion sollte tthrigena hier hilU«
gerweisa ao geSndert werden: htihov, o fUp yt «— uvXff (a
yuQ — Mofayroc)* t« evr. — E. [roviov] U. naeh Vögelin
(iwv TovTov Jahn nach handschriften). — ovS' iii&oQvßj^jo stellen
K. und U. mit recht wieder her. — 216 A. Das von Jahn vor
JSwngaus aus der schlechtem handschriftendasse eingeschobne
iS entfernen R. und U. mit recht wieder. — D. 9 läg)
jetrt U. — fyliff$fUp9g stellen R. nnd IT. wieder her. — E.
dtX* iQüß vfklv flir Afyo» IfOV U. , letsteres hJflt R. mit Madvig
für richtig. — tiQOtvtvofitvo^ u fiir ilqaivtvofiivog U. — 217
A. B u E. U., QU <(xv> Jahn nach Sauppe. — B. uv hinter
27*
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416 297. 298. PUto. Nr. 0.
dtaXtx^tlg stellt ü. wieder ber {Srj Jahn nach Sauppe), alXai
R. — D. ^StStinvr^xtifAtv U. — 218 A. [Ij t^v/')*']
Schol. — 219 A. [yoi7i] U. nach Vogelin. — 219 E. j^qr^iaci u
Stellen K. u. ü. wieder her. — fftSago^ R. — xotvf; R. und U. nach
handscbrifian. — oisor' nach wenigen handschriften R. und
oiiert Jabn nach Sanppe, <ofw> ohm*! U. — 220 C. Vohwt
stellt ü. mit reeht wieder her, JTaUvm R, eben so führen R
nnd U. 221 B. das allein richtige naqadxonuiv wieder ein, des-
gleichen sodann U. iitgog, eben so entfernen R. und ü. 221
D. mit recht die von Hirachig und Jahn um ovu iwv pvv
mAatw¥ geseilten eckigen paientheeen. Auch 222 A. schreiben
R und ü. wieder av und dann U. tv^ic. — 222 a w ^
hna TJ, — R i. R 6nv statt w^tv U. Mit reeht stellen R
nnd U. sodann das fragezeichen hinter ina^vi&^ai wieder her
Fr, Sutemüd.
299. Plalonisehe fSnsehnngen Tondr. Frits Sehnltess.
8. Bonn 1876. 80 s.
Vorstehende kleine schrift verdient wegen der Sicherheit
ihrer methode und der neuheit ihres resoltats die volle beachtong
aller Platoniker.
Sie lerfiült in twei abschnitte. In dem ersten theil wird
PUtoe lehre yon der seele nnd ihren ftinetionen in gründlicher und
ftberriditlieher weise dargestellt Musterhaft nnd wie sieh edgen
wird von entMheidender bedeutung ist dabei die strenge aos-
einanderhaltung der dialoge, in welchen Plate die frage nach
der beschaffenheit der seele behandelt In objectiver weise wird
Piatos ansieht über diese frage in der Bepublik, im Timäos, im
PhMdms, endlich im Phädon daigestellt nnd einer sachMien
kritik Tom standponkt der neueren psychologie nnterwoifen, et
p. 45.
Am wichtigsten ist das resultat, welches im zweiten ab-
schnitt tiir die platonische frage ausgenützt wird, daas nämlich
im Phaedo die seele noch einheitlich und nicht snsammengesetsty
im Phädros nnd in der BepnbBk dagegen, so wie im nnlas
nsammengesetit nnd aus drei theilen bestehend gedacht wird,
wovon nur dem Xof^ffwiw nnsterbliclikeit «ikemmt, nicht aber
dem ^vfiond{$ und im^vfiquxoy^
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Kr. 9
299. Plato.
417
Pliitos ftnsidit yon dem weeen der eeele liat also im laufe
der zeit eine durchgreifende änderung erfahren, worüber sich
Plato selbst Rep. p. 61 1 B klar und bestimmt ausspricht : oi ^6top
d(6tov eha^ ovp&trov re ix noX^wv xal fui ij MuXXCGir} naxQflfkivw
«TM^Ioi*» y»r ^M*!' i^dv^ 4 ^^X^* — Su fth jotww
ä^dimw fvxi» »ai ^ a^r» Xdyog Mal el euUo* &ßa^inm9 ar»
d. h. die misterbliclikeitsbeweiBe im PhXdoii bleibea aneli dann
bestehen, wenn der auf die substantielle einfadiheit der seele
gestützte beweis gefallen ist.
Wenn nun aber die lehre, dafls die seele ein ^vvO-tTov sei«
in derBepablik und imTimaeus anagefährt ist, so ist klar, dass
diese anschannng dner spftteren entwieklnngastnft^ die lehre vom
d{w9itow der seele aber, welehe im Pkaedo gnmdlage eines
liewdses ist, einer früheren periode Piatos angehört. Da nun
in dem bekannten mylbos des Phaedrus die lehre von dem
ivv&tTov der seele in klaren umrissen ausgeführt ist, so ist da-
mit die nothwendige folge gegeben, dass der Phaedon frü-
her als der Phaedrus verfasst sein muss. — - Zum
sehluss bespricht der vrf. die grflnde der gegner, welehe der
Schleiermaeher'sehen hypotlese mehr oder weniger steh an-
schliessen, und kommt dabei zu dem resultat, dass der annähme
einer früheren abfassung des Phaedo und einer späteren des
Phaedrus kein einziges hinderniss im wege steht. Mir scheint
das resultat des yA. vollkommen rieher, seine beweisfHhmng
iwingend sn sein. Bnreh welehe methode wurde nun dieses
resultat gewonnen?
Wegen des mangels chronologischer anhaltspunkte für die
bestimmung der reihenfolge von Piatos Schriften, hat man längst
den versuch gemacht, in dem entwicklungsgang der platonischen
Philosophie selbst ein kriterion zu finden. Leider glaubte man
sofort das ganze der platonischen philosophie genetisch analy-
sieren zu können. Die folge waren suhjectiTe reeonstruetions-
gedanken und also auch eine immer grOssere meinungsverschie-
denhcit der gelehrten.
Der vrf. schlägt nun den unscheinbareren, aber entschieden
sicheren weg ein, je eine einzige platonische lehre in verschie-
denen dialogen au untersuchen und dabei die darstellung dieser
lehre in verschiedenen dialogen streng gesondert auseinander sn
halten.
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418
299. Plate.
Nr. 9.
Nur anf diesem weg der einseluntanachung sind sichere
resultate zu erwarten.
Freilich dürfen solche arbeiten, wie mir scheint, sich nicht
auf die orfonchtugeii der platonischen lehrs&tie beschränken.
Denn da die nntennohongen über Mchih^t odar oniehA^t daa
ttbarlieferten kanons deh von der frage nach dem inbalt der
lehre nnmöglich trennen lassen, so mflssen die anf die einzeldar-
Stellung platonischer dogmen gerichteten Untersuchungen ihr com-
plement erhalten durch prüfung des Sprachgebrauchs der eiuiel-
nen dialoge. Hier sind natürlich auch nur einzelanCennchtnigen
eifolgrerheissend, a.b. über den gebrauch einselner partikeln,
des artikeU bei eSgennamen nnd andere scheinbare kleiaig>-
kelten. llBt den nntonnehnngen des ytSb, bin ich, wie gess^
fast immer einverstanden. Nur p. 65 finde ich die beliaujitimg
übereilt, dass Plato im Phiido die idoenlehre, ohne irgend eine
bekanntschaft vorauszusetzen, zum ersten mal vortragen solL
Dayon ist daa gegentheil wahr. Wo immer Plato in diesem
dialog anf die ideen sn sprechen kommt, seist er ohne weitere
ansfflhmng seiner nenen lehre, die kenntniss derselben nnd die
anstimmting seiner anhänger voraus | s. 74 A. B. 75 C. 77 A.
100 C. Eine Siusfiilirliche Untersuchung' über die ideenlehre
kann ich im Phädo nirgends finden. Es kann dies nicht auf-
fallen, da in diesem dialog sich stellen findet^ welche nicht nur
anf ein früheres erscheinen des Meno, sondern auch des Phile-
bns und Paimenidee lundenten.
Volle aneikennnng verdient schliesslich die ruhige, klare und
dabei vielfach schöne darstellung des vrfs.
Wmdner,
300. Studia critica in Dionysii Halicamassensis opera rhe-
torica, scripeit J. van d e r V 1 i e t 8. Lngduni-Batavormn, apud
i^tres van der Heek. 1874. 100 s.
In der kurzen vorrede, die der vrf. seiner abhandlung
voranschickt, erfahren wir, dass die heschäftigung mit den rö-
mischen rhetoren ihn auch auf die rhetorischen Schriften des
Dionysios von Halikamass geführt habe, von denen auch heute
noch das wort Sauppe's (Qatt gelehrt, ans. 1868, p. 121) gelte.
Diese vemachlttBsIgnng, welche den rhetoxisdien Schriften dee
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Nr. 9. 800. Dionysio«. 419^
Dionysios nicht minder als den hietorischen ma theil geworden
Bei, habe ihn .daher yeranlasBt nach kräften sor YerbeMerang
denelben beinitnigen, eingedenk der werte Oobet's (Yar. leet
p. 514): $i mßi arbUrä rm f&nt, eqtUäem iuniorum eritieonm
TO ffxvXaxwdtg hoc lege compeacuerim^ tU nihil a sc excogitatum ex-
proTureni^ nüi alicuhi idem eodem modo corruptum ae aanatum aut
ex lono codiee aut bono critico prqfem poteent. — Die abband-
Inng selbst aerfiiUt in drei theile: p. 1 — 40 eigene oonieetiiren
des vrfii. enthaltend, p. 41 — 85 oehoUa et mttmata übenchrie-
ben p. 86 — 100 vaHeiat Voniana betitelt. Indem ich der ein-
facMicit wegrcn bei meiner bespreclmng dieser eintheiluiig folge,
beginne ich mit den worten aus der Ars rhet. p. 323, die von
V. d. Vliet mit recht in Xiyuv fiiv u ßovXtrat verändert werden ;
er hätte sich dabei auf p. 281, d i6 fU¥ ictt c^/ua Uya¥ fnr,
& ß9tXitm; anf p. 831, 1 ; p. 852, 1 etc. berufen kSnnen. Ebenso
ricfatiif wird am anfange des e. 8 statt wp Uyana itvJU viel*
mehr id XiyofTu von. ihm geschrieben, was dnrch p. 828, 6 oltoQ
6 cj^rjfjLanüjLtog l(Tu tov uXXu Xtyovra uXXu SioixtTv; durch p. 328, 8 ;
833, 6; 351, 1 hätte unterstützt werden können. Wollen wir
p. d28v 14 überhaupt interpnngiren , so werden wir y. d. Vliet
folgen müssen. Unrichtig ist die behauptong des dass
diomt p. 824, 1 in ^mmtm desshalb TerSndert werden mtoe,
weil das activum dmxiiv niemals vorkomme; wir lesen dasselbe
aber z. b. 328, 7; 332, 13 etc. — P. 388, 15 wird xul jov
avTov in Übereinstimmung mit dem vorangehenden la u lov
ii Ivantui in »tU ja «vvov geändert, worin wir d. Vliet
ebenso folgen können, wie p. 424, 1, wo ^tü^ roffuun m&a^
in To7|p M(un0$ Mu^oQoi Terbessert wird. In der anmerkong (p. 4)
wird in gleicher weise de adm. vi Dem. 18 p. 1006 Ma&aQuSn
joTg vorjfiaiTi geändert, was A. Kiessling (Rhein, mus. XXIII, p.
248) schon vorgeschlagen hatte. Derartige Verwechselungen
sind natürlich öfters vorgekommen. P. 423, 16 mnss Übrigens mit
den Worten i&¥ dl nrnfu^düp xiX. ein nener absats beginnen,
indem man das überlieferte fufteirm mit Sjibnrg zngleioh in
fufUMm veritndem nnd xQV hinsaftigen mnss, s. 419, 8. —
P. 425, 1 schreibt der vfr. unter vergleichung von p. 775, 8 mit
recht statt StuXoyotg vielmehr S^aX(xJo^gJ 426, 5 wird mit Sjrl-
biirg statt (XtyxtiMog das allein passende ixXtxitxog aufge-
nommen, dagegen ebenda für das von Sylbnrg in die lücke ein-
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480
300. Dionysios<
Nr. 9.
gefügte WQayfunog entschieden besser lAd^fuaog wa Bchreiben
yoigeaeblagen , das vor Beiske's ina^ftmt9c oder m^wfxnßmi^Q
den vereng verdient; rar bestfttignng vergleidit VBet
gut p. 779, 4. ünverbeflsert ist dagegen p. 426, 8 utg nci
nXetov ix&ft'ov geblieben, zu dorn Reiske anmerkt: wg mdettr
delendum, aut legendum wg Ixilvog, xal jiXfJov ixidov, meiner ansieht
nach wenig wahrscheinlich. P. 779, 2, wo Dionysios ebenfiüU
einen vergieieh iwisdien Xenophon nnd Herodot anstellt, agt
er *HQ9Sonv* Während 429, 8 der sinn der fiher-
lieferten werte hei vergleiehnng von 787, 8 klar ist, sind Üe
Worte selbst ohne frage verderbt und vielloiclit mit Sylburg in
Si^firUQTf Se xui ir ToTg nga/fKaixoTg xut f.i(iXi<Sia xik. zu verändern.
Zugleich zeigt der vrf., dass 787, 5 statt TiuQaßoXug, das tem
mg^ßdüug 429, 9 entsprechen soll, vielmehr ma^ftßoXag sa
lesen sei; ieh glanbe mit recht. — 450, 7 nnd 784, 6 tcUigt
Vliet (är mlg ^«eeevei» nnter hinweisnng anf andere stellen fec(
äffxovct vor^ womit jedenfalls dem Dionysios sein eigerthum
wiedergegeben wird. Allein was soll man dazu sagen , wenn
Vliet hier und au einer grossen anzahl von andern steller nicht
weiss oder wissen wül, dass dasselbe schon von Sylburg, fieisfce oder
einem andern voigeschlagen ist? Leider fehlen mir die mittel,
nm überall den naebireis der nrhebersehaft m Abren, doch
werden folgende stellen gentigen: 942, 7 wird verschwiegen,
dass schon Sylburg die lücke durch Gvfitfiooif fxiv ausfallen
wollte, wogegen Keiske uvayxaiog fk(v einzusetsen vorschlug.
Vliet sagt: exddisse eenseo etc. — 550, 18 mnsste erwähnt
werden, dass Beiske bereits anmerkt: amid«eH Ifd^ipfia* mI ämOe
quid poti Mmw¥ amtUgmukm esC igacmg Imi^cv^; Vliet seUigt
besser haOtog im$niM^ vor. Um meinen obigen vorwnrf —
denselben hat übrigens Sauppe in gleicher weise Herwerden
gemacht — weiter zu begründen, greife ich auch in das nächste
capitel über: de comp. verb. p. 16 werden die worte fvyrjg ifr
ale Scholien ra entfernen voigeschlagen. Vliet weiss also nicht,
dass Beiske dara anmerkt: poH wtijv adde Fvyiig — iiegiis
dvüUm hoe nomm Oygis, quod mdgaHt deett, de meo addere.
Vliet weiss femer auch nicht, dass in der ausgäbe von Schäfer
nur avirjv rjr. bei Göller uur avirji' an jener stelle steht! Eine
nacblässigkeit und flüchtigkeit der ärgsten art ist es einen
Schriftsteller xa behandeln und nicht einmal die wenigen yor-
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Nr. 9.
800. Dionysios.
421
lumdenen ausgaben , geaehweige denn die eomtige litteratnr an -
kennen, Ja nicht einmal Beiflke*8 anmerknogen an beachten.
Doch weiter: p. 80, 12 steht bei Beiske im texte: Silk* iv rrj
Cv^vyfn jfy, mit der bemerkung : deest Reg, I et Colb. atque re-
duiulare visitm est Uptono. Vliet klammert rjv ein, läBst die
Worte redtmdare vitum eet Uptono weg und giebt es so als etwas
neues. eignes ans. Dass igr bei Göller und Schäfer fehlt, ist
ihm natOrlich nnbekannt Ja seihst Beiske's anmerknng: poetU
«Mbrt* emphaeeot ergo UeraUm eeee ete. wird mit stillschwdgen
übergangen. P. 53 (de comp. verb. c. 11) will der vrf. v. 16
xal TO m&avov ans dem texte entfernen, gewiss mit recht. Al-
lein weder Enden wir erwähnt^ dass schon Wolf v. 13 die worte
»at TO n^avov eingeklammert hat, was Sylburg anführt, noch
anch, dass Beiske fUr das zweite m&etyop ▼iefanehr m^ijfm^
▼orsofalng, noch auch, dass Sehttfer, wie Yliet selbst, das swdte
einstiklammem vorschlägt , wfthrend 05ller es im texte stehen
lässt. — P. 30, 2 lesen wir ohjo öeTv umyxaloy avio that,
woselbst 6tTy von Vliet eingeklammert wird ; ich glaube mit
recht trotz der anmerkung von Schäfer, die Vliet natürlich nicht
kennt P. 208, 8 werden die worte tßp üofunuip als unecht be-
aeichnet nnd sogar Wolfs verschlag ttaS vorananschicken ange-
führt Dass aber Schäfer ansftihrlich darüber spricht , co^atp
vorschlägt, und mit den Worten schlicsst: ubi non viuUum mirer^
si quis nuöfvdiiuiq inserta pro spurüs Jiabeat, scheint Vliet wieder-
um nicht zu wissen ; oder irre ich mich? P. 1025,17 beweist der
vrf. ausführlich, dass yd/toto ans dem texte an entfinman ist
und schliesst mit den werten : videoiam Beiehbm smilssMi delmrieee,
Woan also die nochmalige behandlnng? — P. 1059, 2 lesen wir
die ohne zwMfel verderbten worte: xal xa&^ o fkdXiaxa dSixa^
Oiov vTTfXdfißavov rov it'/.ovQ xrA. ; Sylburg s ändorung wird na-
türlich nicht erwähnt, ist freilich auch kaum richtig, sondern
ttffjoxttv ixuciov V r. r, als etwas neues vorgebracht DassKeiske
schon in den bemerkungen : aftagtüp od inojfißm mI a t ojjf $ 9«*
oü ova i^p$Mic9tu too tAovc an schreibon anrieih, bleibt selbst-
verständlich unerwähnt Ebenso ist dem vrf. Kiessling^s dnotv-
j[t7v txdGiuv (Rhein mus. XXIII, p. 250) unbekannt. — P. 73
der abhaiidlung nimmt Vliet Sylburg's Gvvd(Gn (1062, 13) unter
anfUhrung des Urhebers auf, bemerkt aber nicht, dass 1064, 5
ovT% ÜMtlOP von demselben herrüiirt; 1031, 15 fügt Vliet vor
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422 300. Diooysios. Nr. 9.
ovT( naQUfiv^Ca^' noch ovk StSaaxuKa^ ein, hält es aber fiir
uuuöüug zu erwähnen I daM schon Reiske ovn dtdaxijg vel oUt
§f9^i«tmt oinsiiseteeii empfohL Ueber de Dim. e. d5 (1064,
12) hat fibiigens auch Kieading «. o. p. 250 gehandelt — 776, 14
wird nachgewiesen, da» nSr iwoßdtm naeh t^c ^1 ^pga^nw^
einzuklammern sei, da man im griecliischen nicht rj ^(fdctg TtSw
ovofiduiiv sapen könne, crörtorunfj ist franz richtig, nur
ist alles schon von Beiske in der anmerkoiig zu den worten
gesagt worden, was natürlich Vliet entgangen ist! Mit groner
leiehtigkdt könnte ich die ansahl Boleher nachlXaesigkeitan (!)
nodi vermehren , will Jedoch lieher an p. 12 der abhandlnng,
wowlbst ich oben stehen blieb, zurückkehren.
P. 458, 1 wird unter hinweis auf die häufige verwechselunsr
von a» und c statt xul äXkj^ xanoloyi^ vielmehr xai tf, dU.r
9B¥oXof(f vom vfr. geschrieben. Ich kann dieser ändenmg nicht
beistimmeB, behaupte dagegen, dass Dionjties nmiAAoYtf ge-
schrieben habe. An Jenerstelle wird nimlich Lysias seinen Vor-
gängern ^eGorgias gcgenflbergestellt und gelobt Jene, lieisst
es 457, 2, xai((f(vyov flg ir}i> noirjjixfiv <pQuffty, fttiaßoXaTs u
TToXXuTg )^Qta^%vot »xk. In ähnlicher weise äussert sich Diony-
sios p. 9C2, wo er von laokrates und seiner ausdruckst
weise spricht; theils ahme er den Lysias in seineo reden
nsfih, th^ den Thnkydides nnd Gorgias «qc dl B^imiti^^ wtA
rOQ/Cov Tr;y (ji(yaXo7fQitit§a9 JM() Gf/jrojrjrn Mttl MoHihXofiap dr-
ttXrjfpe. — (Jg S( 70 xnmnXjjl^ua&at iw xuXXfi iwv ovofjMTüir — —
jriv (pQueiv jüiv fTfoi FoQyfav ix/nifiaxev. Will man noch weitere
beweise, so vergleiche man 792, 18; 76i, 15 etc., wo Thnlgr-
dides und Gorgias snsammengestellt werden, 425, 6, wo too
Thnkydides wiedermn das wort xaUiXürf» gebraucht wird. —
472,7 ist nach Vliet also hennsteilen: lig ^ ictw {ds 4 ^^if;
X^^Q^ fi?» Tfuffn' L'iavdovaa loTg ovofiaOi; xut ttq f X^Q*^>
•nquy^a x. t. worin ich ihm beistimme ; nur verstehe ich das
fragezeichen nach oiofiaak nicht. — > Dass 502, 1 die werte in
Utfputv verderbt sind, ist ausser aweifel, aber ebenso sicher ist
es auch, dass Vliet mit M ih$n»p das richtige nicht gefonden
hat — Zn dem besten, was der yrf. in seiner abhandlnng yor-
gebracht hat, rechne ich das p. 17 ff. «her de Jsaeo ind. p.
580,2 jrpsnnrte: ja es muss wunderbar prscheinen, wie die werte
des Dionysios so sehr missverstanden werden konnten. Dio-
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Nr. 9. 800. Dionysios. 428
nysios spricht über Isaeus undLysias; vom eretern heisit p.
588, 10: /a^axr^^« St wv Avclov naiä xo nUXaiov t^r^lwaif
ja wenn man des gmuu dicendi beider nicht sehr kundig sei,
ftiSg iiß^vMt fUft r9^it' ^'^^ meist der an-
riebt derjenigen entgegen, welche mdnen, daee man hier an
eine verlorene schrift des Dionysioe an denken bebe; nnter
irnygucpuC sind vielmehr die schriftzüge der namcn ICAIOY und
AYClOY gemeint, die zum verwechseln ähnlich seien. Unnöthig
sdimnt mir aber oM^üig in ditQdiag au ändern; ersteresheisst:
die Bchriftittge stimmen yoUkonunen ttberein; iSom ita /mo^
drjXove^af TO* rQf^ff^^ entbttlt wobl nngefiUir den rerlangten ge-
danken, doch bleibt die riebtige lesart nocb an finden Uhng, —
Zu den richtigen vermuthungen Vliets rechne ich femer uno-
y^äfutvf&i vnoyf^d^Uiv p. 628 (nicht G18), weniger sicher scheint
mir, dass fi^ii an entfernen ist. P. 486 (nicht 487) ist Xofw
allerdings eimnuetien} weshalb statt vniq aber ge-
schrieben weiden soll, sehe ich nicht ein; auch 488, 1 steht
vn(q. Dass 486, 5 l| tov ofMoXoyti entweder IQckenbaft oder
verderbt ist, scheint sicher; Reiske bemerkt dasn: de hoe loto
mihi tum Uquet; hoc cemo sententiam postttlarc utv o^ioXoyta
flyviiat vd cvfißufvti. Beides ist wenig wahrscheinlich.. Durch
des Trfii. ii 6 ioyog 9vy»HiM wird wenigstens ein richtiger
ansdmck gewonnen. — P. 487, 16 ist mvio %o cioyfiw sehr
wahisehdnlicb ein glossem. P. 28 der abhandlnng n. ff. han-
delt der vrf. über die falsche hinzufiigiing resp. wcglassung
der praeposition cvr, Über die Verwechselung von 6i und l^, iy und
Oll/, über die a^ectiva auf 6g und utog, — F. 942, 3 lesen wir
äpiOQ^v ya^ o »d^OQ Moi tw ndw arjSiav, woran nichts au än-
dern ist; die constmction hat gar nichts nngewtthnliches. — P.
792, 5 wflrden wir dem Trf. fttr das ans än^^fym f tc^ wie-
derhergestellte oirotra tt yiyvtjait wie es 868, 14 richtig gelesen
wird, sehr dankbar sein müssen, wenn nicht schon Reiske in
seinen anmerkungen auf jene stelle aufmerksam gemacht und
die verbesflemng angegeben hätte. Die werte <üiguamdiu guae-
mM etc. erwecken den anschein, als ob Vliet der erste gewesen
wftie; was er im übrigen über ftfvtmi sagt, ist richtig. 789,
10 nimmt Vliet an dem drehnal wiederholten nagd, 7d0, 2 an
dem eben so oft gesetzten hqo anstoiss. In ähnlicher weise hat
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300. DionysioB.
Nr. 9.
Kiessling in den AR. des Dionysios lib. I, 2 (Baal. {)rogr.
1868) anstoss an der vierfachen Wiederholung von jtora genom"
men. Es ist allerdings wahrscbeiiilich, dass das eine na^ und
tt^ nicht von Dionjrios herrOhrt Interessant ist die bespredrang
dieser wort© von seite Vliets namentlich aber desshalb, weil sie
den schlagendsten beweis liefert, dass derselbe die ansgabe von
Sylbnrg nie in der hand preliaht liat Er schliesst nämlich mit
den Worten: BMaJam duhüat inUr nQodiatuiv et nagaSotSiaiv, quod
eo qmdem sensu non memini usquam apud Dionymum legiste, Vliet
weiss also nicht, dass diejenigen bemerknngen, die in Beiske's
ausgäbe nnter dem texte stehen, ans anderen ausgaben von Beiske
genommen sind? Bei Sylbur^f hStte er sie in den anmerlrangett
gefimden. Reiske selbst merkt fVdfrriidos an : videtur aut simplex
&ifftwi' (tut vrroSicfwr aut demque noo^iOiUiP ^aestare. — P.
123 lautet die überlieferte Wortstellung — XQ^^P?' f^QOftnpg»
0 6' vn igrig ^p^gopavoq, Vliet schlügt mit nmstellnng XH^'^
1 «r vn* hif/^e ^if6f$tP0( sn sehrdben vor. Dass also Beiske
XQovoy (ptQOfifvog od* ogy^g intorpungirte und schrieb ist
dem vrf. ebenso unbekannt, als SchHfcr^s j^qovm' (ptgofiivog 6*
vn oQyr^c ; ja ans nr»ller\s ausgäbe des Dionys, de comp. verb.
hätte er lernen können, dass schon Valckcnaer zu Tiieocrit. Aden,
p. 210 die stelle so verbessert hat, wie Schäfer es auch wollte.
Vliets nmstellnng wird abo wohl sn entbehren sein. P. 171, 8
Kndert Vliet das tiberlieferte dji#/^m», flir das sieh anck
uni^ea&M, ani^f^tatu etc. findet, in imtx^nmy denn verbran est
ajifyduvofiai non unij^^nnui qitamqnam ca fonna tanquam prae-
8cm esset ex locis comiptit in lexica irrepsit. Wenn Vliet die
Kiessling'sche Dionysios-ansgabe der arcbaeologie bekannt w&re,
so hfttte er vielleicht diese bemerknng nicht gemacht, denn tom.
II adn. crii IV lesen wir an p. 8, 7 ün^&Qftivaißg fwtpi m
B, &ntx^avofiivov<; relictU^ qua forma hmgiore Diony^iut
quam mus esse ridetur. Und nun einmal davon abgesehen, wie
kann der vrf. überhaupt ein poetisches wort, das nur bei Eurip.
Ißpp. V. 1260 jetst gelesen wird, an zwei stellen in die Schrif-
ten des Dionysios anfiiehmen wollen? Natürlich ist 171 und
1066 nichts an ll&dera. Es schliesst Vliet das erste capitel mit
einigen vertansehnngen von l^v^fnoi und uqt^fioC, (vfUUia und
ififiO.dct, worauf ich weiter nicht eingehe.
Ausser demjenigen, was ich schon vorher aus dem zweiten
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300. Dionyao8<
425
tbeile der abhanillung aiigetiilirt habe, erwähne ich noch fol-
gendes: p. 12 de comp. verb. will der vrf. ^aaiv aus dem texte
entfernen, wogegen Schäfer — es eeheint also doch, als ob
yiiet die ausgäbe kennt — es in einer anmerknag sa halten
sacht gegen Wolf nnd Beiske. Ich möchte &8t aneh glanben,
dass es za streichen sex. Interessant ist p. 33, 3, woselbst wir
folgendes lesen: xuiXvfi 6' ovöfv — xui rag ah fug tlmivy 6t
ug i^fXmoy uviriv ^ Iva fjnj fis 66^/; ng uyfola nuQiXdiTy avjijv,
oiUa /iq nQOtttQiffft^ mit der bemerkong unter dem texte:
(an sweiter stelle) deeH Reg, J et OM. Beiske sagt: poteet /Aij
ilors. eed et prebari paeemiit gui iä cmäkuii. quod M fU^ ita ed
aeeipienda oratio ^ ae ei haee foreti äXXa do^t; fn ravia naQtX"
^i7v TtQoatqian. Vliet hält pjf geradezu für falsch und tadelt
Reiske wegen seiner aumerkung. Bei Göller fehlt ^if mit der
anmerkung: fkfi ante nqoatqlfftt ab Aldin. abeit\ Schäfer hat es
im texte gelassen. Ich halte dafOr, dass vor M^oa$ifiüH sta-
ken mnss; denn wie man im griechischen äypo(^ jtaQ^^op
a^pj ^XX* ov nqouiQiou sagen würde, wo wir im dentsehen
*und nicht setzen' (s. Krüger Gr. spr. 59, 1, 10), so muss auch
hier die negation bleiben, nur dass statt ovj da der satz mit fA^
eingeleitet ist, f*?] eintritt; dem worte äyvela bleibt uXkd fi^
nqotu^m g^genttbergestellt — 227, 5 bezeichnet Vliet "Okvft-
^nog mit recht als naecht; das schwanken der haadscfaiift in
der Stellung (vrgl. 8ohäfS»r Melet eiit in Dionjsins art rh. p.
8) deutet wohl aneh daranf hin. Ebenso ist 257, 8 xai vniQ
zu entfernen, wie 300, Ib iv rtj MiXavtnnri tfi aoipjj und v. 17
trjg MtXavtnwig — . Von p. 51 — 63 lässt Vliet eine reihe von
stellen aus Demosthenes, Aeschines nnd Isokrates folgen, die
ebenfiUls durch einschiebsei entstellt worden sind. Anf tine
besprechnng derselben yenidite ich hier. P. 68 kehrt er wie«
der sn Dionysios snrdck nnd sehlägt p. 1000, 18 ftr mt(fd
tug xiX, ilg zu sclireiben vor. Die Verbesserung ist zwar an-
gemessener, als Keiske's nqög, doch muss tjuq mit dem voran-
gehenden oCuh noch zu oaatmQ verbunden werden. P. 974, 15
wäre Bwischen ivog nnd ovdtpog ein fUv an entbehren, wird
aber wohl nach 1059, 4 einsnfitigen sein. P. 1041, 9 schrieb
Sylbnig für das fiberlieferte yewafa XQ^,^^* ^Quittt vielmehr
yivvafu XQ^^^* "^fl * Keiske y- ^tXQ'i^^^ y*j Vliet y. XQ'l"
mmk f(^datt, was allerdings der überlieierung sehr nahe kommt.
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426
800. Dionysios.
Kr. 9.
doch ist mir das ftitur nicht klar. 1050, 14 hatte schon Sylburg
unter bcruftin^ auf 1053, 4 riclitigcr Tifxrlg xui Sol^r^g für
dtm überlieferte uft^g ^»ilQ geechriebeii; Vliet schreibt i 4e£9ff*
Voll p. 75 der abhandlimg an folgen noch dnSge stellen
ans den Epist ad Ammaemn ; gleidi am an&nge seheinen dem rtt
die Worte ito xtCcaru lavtTjv j^v ipiXoffogtfay , die zu V/|^«<rrorl2fi
hinzugeftlgt sind , unecht , worin ich ihm beistimmen mochte,
ebenso wenn er capitel 4 p. 724, 11 ini KuXXKfiQunv a^or-
tag einklammert. P. 756, 15 im Sendschreiben an Cn. Pom-
peins ist 0X9^9 w<^ nicht an entbehren, 776, 8 dagegen
|ifra Yor tmp im^irm ä^mw ans dem texte wegmlassen. Es
folgt anm eehlnsse dieses aweiten eapitels noch eine reihe ron
stellen, in denen die unechtheit einzelner worte nur behauptet,
nicht bewiesen wird; ich tiberlasse die nähere prüfung einem
künftigen lierausgeber der rhetorischen Schriften des Dionysios
nnd wende mich nnn aum schlösse noch knia anm dritten and
letaiten capitel mitder flbenchxift 9mi$ki$ Vo$m«ma, Dasselbe «ifhüt
lesarten einer handschrift, welche, wie Vliet p. 87 ang^ebt. Ja.
Voss an den rand der schrift de comp. verb. des Dionysios in
der ausgäbe von Sim. Bircovius (Sam. 1604) hinzugesch rieben
hat. Das excmplar hat Voss angehört und befindet sich auf
der bibliothek zu Leiden. Ich tiberlasse eine weitere prüfiing
dieser mitgethmlten lesarten ebenfoUs einem künftigen heraos-
geber nnd bemerke nur, dass Vliet Hanow awar kennt, nicht
aber die abhandlnng von Ferd. Bender im Bhein. mus. bd.
XXIV (1861)) p. 597 flF., woselbst Bender ein verzeichniss der-
^ jenigen lesarten des Darmstadiensis giebt, die in der Hanow'-
Bchen recension entweder gar nicht oder doch falsch notirt sind.
Vliet wflrde sonst a. b. gewnsst haben, dass p. 26, 1 (ed R.)
w Vm, 10 (H.) der cod. D nicht wie Hanow notirt ft$¥6rtm
fii^y sondern anch lut^vmv ydq hat —
Das sonst gut ausgestattete buch ist leider durch entsetz-
lich viele dmckfehler, namentlich accentfehler arg entstellt ; die
wiederholt vorkommenden formen hocce^ haecce etc. sollte sich
der vrf. an schreiben abgewöhnen. So sehr einerseits das be-
streben des yrfii. die vielfaeh entstellten Schriften des J>ion7sioB
an verbessern ananerkennen ist — nnd es lüsst dch nicht leog*
nen, dass dieses an Torschiedenen stellen mit gutem erfolge ge-
Khehen iät — m sehr ist andererseits die leichtfertige art zu
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301. VergiUas.
427
tadeln. Ich könnte meine anzeige mit denselben worten schliessen,
die Sauppe über van Ucrwcrden's arbeit (Gött. gel. anz. 1863,
p. 183) geftvBBert hat; sehade, dam Yliet didselbeiii da de ihm
ja bekannt waren, nicht mehr behei^ hat
(M Jaeodff,
301. Vergilius Aeneis II, 1—401, erklärt von C. W.
Nanck. Programm des gymnasioms zu Königsberg L d. N.
M. 1874. 19 8. 4.
Der rOhmÜch bekannte erklSrer der Hmaaiflehen oden ver-
)l8bntlieht nach den Programmen von 1862 nnd 1869 die dritte
probe einer auf sorgfältiger recognition des textes beruhenden
und mit einem conimentar für den schulgebrauch ausgestatteten
ausgäbe der Aeneide, deren vollständiges erscheinen jähre lang
angekündigt war, nnn aber in unbestimmte ferne gerückt zu
sein schont Wie sehr diesee an&chieben oder anheben des
Unternehmens zn bedauern ist, muss hier ausdrücklich gesagt
' werden, da der ranm nicht gestattet, auch nur eine entspre-
chende auswahl der vom vrf. in der vorliegenden probe mitge-
theilten , nach Inhalt und form moisterhaf*- durchgebildeten er-
l&uterungen zu geben. Wäre es nicht richtiger, den vrf. nur
mit sich selbst an vergleichen, so könnte man seine erklXrung
neben DSderleine art zn stellen venncht sein. Es ist derselbe
■ehaifblick in der entdeekong der feinsten nflancen, dieselbe
Originalität in der combination scheinbar entlegener beziehungen,
dieselbe schlagende kürze im vortrage der gewonnenen auflfassung.
ITreilich fehlt auch nicht die kehrseite dieser Vorzüge, eine ge-
wisse Spitzfindigkeit in der auslegnng, unverkennbare verliebe
ftr nene erklämngen nnd bisweilen fibertriebene knappheit in
der begrttndnng aufgestellter behanptnngen. AUsn fein erscheint
s. b. die einsehrSnkung der beziehung, wenn ▼. 86 Danctum
nicht mit euspecta dona construirt, 105 camas nicht zu scitari
gezogen, 152 arte Felasga nicht mit imtructus verbunden, 249
nicht üle die» ^ sondern nur iüe als subject gefesst werden soU.
Ungenügend motivirt ist, dass 33 nicht jMrs mbratihWf 64 nicht
imiüeiitm certani za verbinden, oder dass 54 ri fata deum durch
HO» laeva ^gktmut, nicht (ihnlich, wie 488 steht si foia fmneid^
einfach durch fidsscnt zu ergiinzeu aei. Neuheit hat der vrf.
namentlich in der Interpunktion vielleicht nicht erstrebt, aber
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428
301. Vergiling.
Nr. 9.
jedenfalls eneiebi: 48 wird geschrieben J»ii ali^mt IM mrror
equu: ne credüe, Teucri statt der abtheilung lotet error: equo ne
crcdile, für welche der umstand spricht , dans sich fiir den gaui
uubestimint und aUgemeiu auagedrückten gedauken nicht eine
genauere beseichnong des equut als die in den vorher angewen-
deten begrilfon Ugmm und maekina emp6ehlt Ys. 74 f. ordnet der
Trf. horiOHmr fori: quo 9<inguin$ erehu Qmdte f§rai memorH, gmM
mi fidueia capto; aber die bisherige interpnnction dieser schwie-
rigen und nicht unverdächtigen stelle hortamur fori quo sanguiM
cretus , Quidve /erat ; memoret quM . . capta wird gestütst durch
Illf G08 gut nt fori, quo sanguine cretus, Hortamur^ was der vrf.
natürlich nicht übersehen, aber doch nicht genügend gewürdigt
bat. 102 £ liest der yrf. mit Heyne, Voss und TfUckermaim
gegen die neueren Quidoe mororf Si ommt imo ordine habeüf
AchivoSf Idque audire aaJt est, iamdudum sumitc pocnas, während
sonst si . . est zu moror gezogen und mit iamdudum der neue
satz begonnen wurde j g^en diese ansprechende iuterpuoction
ist wohl nichts einiuwenden. Unrichtig dagegen ist es, wenn
260 f. eavo m robore jprommU Tkmamdn» SikmtlmgMß dbiMs «C
diruB OZMWf , Dmnüttm lapri per ßmem, Aßcmeugue Thoatque, statt
dieser interpnnction vom yrf. nach ÜUkm stark interpungirt (,)
wird, so dass lapsi uebst sunt^ das zu ergänzen wäre, mit $e
promunt wechseln würde; die Unbestimmtheit des allgemeinen
ausdrucks se promuru, das auch prädieat der subjecte AeamoBqMt
Thoa§gm» ist, wird vielmehr durch die nähere angäbe ff— isw—
lopii jMT fimm specialisirt — Diese polemischen bemerkungen
lassen durch ihre geringe bedeutung und aahl genügend ericen-
nen, dass kaum vieles und wichtiges gegen die erklärung Naucks
vorzubringen ist, die auch in anspruchslosester form das ver-
stäuduitis des gewählten abschuittes wesentlich zu fördern ge-
^gnet erscheint
802. Kleine beitrXge aur erklftrung von Vergib Aeneia.
Programm zum Jahresbericht der k. b. stndienanstalt Landahot
1874/75, verfasst von Fr. Chr. Höger. 36 s. 4.
liög^ers beitrage enthalten im anschluss an Ladewigs tcxt
anmerkungen zu Aeneis V 1 — 361 als 'unmassgebliche dar-
stellung der art', wie sich der vrf. eine ^schttlerausgabe' denkt,
welche geeignet wttre die vorbereitang m erleicbtom und ma
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Nr. 9.
302. VergiUns.
429
ennöglichen und so dem gebrauche gedruckter präparationeii
und überaetzungen entgegen zu arbeiten. Zar ttbersetzung glebt
der Yif. selbst vielfache winke, nicht immer geschickt und ge-
nan, bisweilen auch nnn5tbig, wie wenn er an Ubam 77 be-
merkt: *kann aneh ins yerbnm finitommit und an%el9Bt werden*.
Für Schüler, die an die lesong Vergils herantreten, bedarf es
gewiss solcher hülfe ebenso wenig als so niiissiger fragen wie zu
18 sperem canUngere in prosaV oder zu 70 palmae metonymio
statt? oder zn 78 iaeü wir?, wo übrigens die auflösung des
räthsels in nttchster nnmmer folgt Diese proben «eigen in-
glttch das streben des vTfii. nach kflne des ansdmcks, das
aber hie nnd da verunglflckt ist» z. b. wenn es in 28 heisst:
*ßecte viam ändere den curs* and gleich danraf ^groHor löse in
einen relativsatz auf; einem schüler, dem man die auflösung
eines particips wie v. 77 in den mund legen muss, sollte auch
gesagt werden, daas sich von diesen beiden imperativen der
eine auf PaUnnrns, der andere anf den leser beideht. Salopp
ist die note an 80, wo Acestes als grttnder von Egesia er-
klärt, d. h. als person gefasst wird, wlUirend anglich Egesta
als * verwandt* mit ihm bezeichnet wird, also entweder Acestes
plötzlich nur als namc betrachtet oder als eine person angeführt
ist, die mit ihrer muttcr verwandt ist! Besser wäre es gewesen,
den aasdruck der noten deutlicher zu fassen und fiir die kürze
dnreh wegUssnng so nnnöthiger bemerkongen zu soigen, wie
etwa «n 18 SjpM^ selbst, sogar*. Aber mehr bedenken als diese
foimelle nacUtoigkeit erregt die sachliche nngenauigkeit ein-
zelner erläaterungen , wie wenn zu 83 gesagt wird: ^Amonia
alter name für Italia\ während Ausonia vielmehr neuer nauio
für Italien , aber alte bezeichnuug des gebietes der Aurunci ist,
vgl. Niebahr £. G. I, p. 26 f. n. a. 50; oder wenn es ebenda
heisst: qmemu^ » IpMWHiHpis, was ebenso einfach als ober-
flXchlieh ist L^er fehlt es anchnidit an geradezu unrichtiger
aufihssung einaelner stellen: so wird v. 2 ognäons 9ee«Aat ver-
banden, wMhrend ohne zw^fel aqaüone zu (Ortu gehört, vgl. Gell.
N. A. TI 30, 11. Y. 77 wird rifc als 'zu fundit gehörig' erklärt, was
der vrf. unfreiwillig selbst widerlegt, indem er zu duo bemerkt
'nach dem herkömmlichen rituar; dass sich rite auf die zwei-
zahl bezieht, lehrt auch v. 96 ämmm da mors Udemiu, Nicht
besonnener ist die anmerkung au 81 ^mm Uadt, nicht ja
Pbilol. Ans. VU. 28
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430 302. VetgiUni. Nr. 9. ,
I
sollte es dir gestattet sein\ während schon das dazu gehörigiB
teaan seigt, dass zu licuü nicht tibi^ sondern mihi ergänzt wer-
den mnn. Ebenda wird mamet, dM doch *die lichten* l»eieie^
net (Noiiins: mamm dkilm dmnm) mit ^eduitten* ideotifieiei^
and T^Btt^ nadi Henry erUirt: ^rettet (ee. « IMa)'; aber
ee heiMt dock r€ö9pU einer», wihrend Anebises lebend tiu
Troia gerettet wurde; es kann also nur die asche des vaters
gemeint sein, die Aeneas in folge seiner rückkehr nach SiciUen
wiedergefunden hat. Nach diesen, unter zahlreicheren aii«ge-
wttblten proben aus der erklämng in denenrten hundert venn
ergiebt aich, daes wir mii einen paawnden eonunentarilirachllkr
anden gearbeitet denken als der vrf. WineaeekafUiehen werik
ickeint der vrf.'ielbst seinen beitrigen nickt beinlegen; aber
anck der hinzugefügte *anhang , der nicht fHr schüler bestimmt
ist*, enthält ausser treffenden bemerkungen, wodurch verschie-
dene irrthümer der Kappes'schen ausgäbe zurückgewiesen wer-
den, weniges beachtenswcrthe z. b. eine bessere erläuterung tob
earliit 2 als die bei Ladewig gebotene. Sehliesalich ist n
bemerken, dass der vrf. im vorwort seine mit Nigelsbaeks be-
kanntem verschlag der hanptsache nach msammenstimmende
Überzeugung Aber den richtigen nmfiing der leetfire des Vergil
iu der schule mittheilt, wobei er auch der ansichtcn von Weid- j
ner und Gebhardi gedenkt, dagegen die abhandlungen von
Götze (Magdeburg 1873) und Lehners (Hannover 1874) unbe-
achtet gelassen hat 1
808. Die rOmische elegie. Auswahl ans den diektem der
elassischen zeit. Mit erläutenmgen von dr. B. Volz. Leipzig,
druck und verlag von B. G. Teubner 1870. XI, IGl s.
Während die griechischen elegischen dichter durch die
anthologieen griechischer lyriker von StoU und Bnchholz schon
seit längerer atit den schttlem der obersten gymnsnislklsssen
in einer answahl sngingÜch gemacht waren, fthlte es bisher an
einem bnehe, das die römischen elegischen dichter in gleicher
w^ behendelte. Diesem mangel wiU das sehen 1870 unter
obigem titel von dr. Volz herausgegebene buch oflbnbar abhel-
fen. Da es bis auf den heutigen tag in dieser form das ein-
zige ist, so ist schon desshalb eine besprechung deaselben nicht
nur gerechtfertigt, sondern, wie ich glaube, sogar geboten. —
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Nr. 9.
802. BOmisehe elegle.
481
Die beiechtigimg eines buches, in welchem den schttlem eine
mnswalil tarn den elegischen dichtem der Börner geboten wird,
stelle ieh iwar nieht in abrede, lengne aber entschieden, dass
es nicht m6glich sei, wie Vola p. I. meint, die elegischen au-
toren den schtilern ganz in die hXnde angeben. Wanun denn
nicht? Etwa weil sie jugendliche gemüther verderben könn-
ten? Wer diesen zimperlichen Standpunkt einnimmt, darf'
natürlich aneh Ovid's Metamorphosen in der bisher von anderen
neeh nie enreichten mnsteransgabe Hauptes, darf streng ge-
nommen auch den Hörss, Vergü und andere autoren den sehfl-
lem nicht gani in die binde geben. Im weitem spricht Voh in
der einleitnng, mn bei dieser noch einen augenbHek stehen zu
bleiben, über den Zeitpunkt, in welchem die gebotene lectüre
betrieben werden soll. P. VII verlegt er sie nach der prima
und zwar als privatlectttre ; damit ist zugleich die genügende
erklürong fllr die groese rttcksicht, die in den anmerknngen
anf Horas genommen ist, gegeben'. In so weit könnte man mit
Voll gaas einverstanden sein; wenn er dann aber fortfthrt:
nocb besser wSre es Milch, wenn sich in der poetischen
schullectüre platz für die elegie gewinnen Hesse, und er
diesen dadurch gewinnen will, dass er die elegischen dichter
zwischen Ovid und Virgil einschiebt , sie also dem ersten jähre
in secunda zuweist, so dürflte wohl mancher mit mir zweifeln,
ob dieses wirklich der richtige plats ist. Wird denn der spmng,
den der tertiaaer von seinem Ovid mm Vergil in seennda bei
der versetsnng machen mnss, dadurch leichter, dass man mit
ihm CSatull, Tibull und Properz liest? Ich denke, wer überhaupt
die lectüre der elegischen dichter in der schule billip:t, wird
leicht ein halbes jähr in prima daftir verwenden können; nach-
her können sie als privatlectüre fortgesetzt werden. Diese zwie-
fiuhe an%abe der answahl, hdsst es bei Vola p. Vn weiter,
hat auf die einrichtong der eikllmng massgebend eingewirkt,
leider, wie ieh gleich hinanfügen mnss, sehr anm schaden des
bnehes; vieUeieht wäre er auch ohne die erhaltenen winke
weiter gekommen. Sprachliche erläuterungen sind hn allge-
meinen nicht gegeben — ; dagegen sind die litterarischen, hi-
storischen, geographischen und, wo es noth thut, antiquarischen
bealehnngen theils in einleitungen, theils in anmerkungcn er-
läutert. — Bloss dtirt sind in der regel nur di^enigen sehrift-
28*
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302. Römiflche elegie.
Nr. 9.
steller , welche ein sclniler selber besitzen muss. Um meinen
obigen Vorwurf zu begründen, bemerke ich folgendes: wiid d«
buch Ton secundanem im ersten jähre gebraucht, so nSüzt flmea
die häufige und an und (ttr rieh gute hinweiBung auf Horas
und Homers Ilias gar nichts; ue haben ja diese sehriftsCeller
nicht in ihren hSnden, kennen sie auch nicht. Da aber ferner
der Schüler auf die aiiiiuikungen sich aucli präpariren s«ill,
8. p. VIII, 80 sieht man ganz und gar nicht ein, weshalb z. b.
p. 19 Herodot I, 23; p. 54 Her. I, 32; p. 63 Her. IV, 103;
p. 76 Her. II, 53, weshalb p. 20, 38, 48, 68, 118, 128 etc.
die Odyssee, p. 21, 25 Idvius wörtlich ausgesefarieben werden:
ich denke auch ein secundaner beeitit diese btteher. Wosu
mm aber YoUends fdr einen primancr bei der privatlectüre aus-
^geschriebene stellen aus Iloraz, Vergil und der Ilias hingesetzt
werden, begreift wohl niemand; man vorgleiche p. 35, 41, 46,
54 etc.; p. 51, 76; p. 86, 59, 60, 67, 68 etc. An diesen und
vielen andern stellen genffgto ein blosser hinweis mit lahlen:
in dem aussdireiben kann ich daher nur ein Hillen der spSrlicben
anmerkungen erblicken. Dass ein solcher commentar, wie ihn
Volz giebt, die eiklÄrung des lebrers nicht Überflüssig machen
kann (s. p. VIII), ist gewiss sehr liclitig; ich fiirchtc nur, er
erleichtert sie nicht einmal. Und wie steht es mit der privat-
lectüre? Wieder hat die zwiefache aufgäbe der answahl nur
hinderlich eingewirkt Dass durch einen conunentar dem schlUer
nicht gleich alles mundgerecht gemacht werden soll, wird jeder
Vob gerne angeben; wenn er aber von seinem commentar sagt
(p. VIII): er will nur im Interesse der concentriemng und in-
teusität des unterriclits lielfen , damit der lehrer nicht immer
durch die crkUirung der sachen (!) autgehalten werde ; denn
eine rechte erkläruug zumal eines gcdichtes hat besseres sn
thun: so muss ich gestehen, dass ich diese auseinandersetsong
nicht verstehe. Ich dachte immer, die erkUtmng des lehreis
hahe alle in dem betreffenden lesestfleke vorkommenden sachen (I)
zu behandeln. Von der rechten erkllmng, womit Vols
wahrscheinlich die aestlietische seito meint, giebt uns der vif.
ein paar sehr hübsche beispiele; man vgl. nur die geschmack-
losen bemerkungen p. 131 zu v. 41: stille und dunkclheit
u. s. w.; p. 135 zuCatull c. III, 11: das MuXw hüpft hinab
sum Orkus; welch' ein bild! —
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Nr. 9
303. Kömische elegie.
433
Nach diesen allgemeinen bemerkungeu gehe ich zum inhalto
des buches selbst über. Mehr als dio liälfte — 41 stücke unter
71 — ist dem Ovid entnommen, und zwar den Tristia nr. 1
und 23—34, 41 den Fasti 2 — 17, der Ars amatoria 18, den
Amons 19—22, den Kpistolae ex Ponto 35— 40; alsdann folgt
Tibnll (nnd Ljgdamns) nr. 42 — 50, Propen mit nr. 51 — 62,
Catnll mit nr. 68—70, endlich als anhang Ver|^l (IX, 176—
449) unter nr. 71. Zum schlösse erfolgt eine erlXntemng der
metra des Catull und ein index. Indem ich dahin gestellt sein
laase, ob die erfolgte auswahl immer mit glück getroffen ist —
wieder aber hat meiner ansieht nach der doppelte zweck des
bnches schädlich eingewirkt, da die hevonngnng des Ovid na-
türlich hanptsSchlieh mit rlicksleht anf seenndaner stattgefunden
hat — gehe ich aar einldtnng über, in der der name der elegie,
ihr wesen nnd eharakter behandelt nnd ein kurzer Überblick
über die geschichte gegeben wird. Ich erlaube mir nur folgen-
des dazu anzumerken : waniiii wird nicht die erklärung des
namens der elegie, da dieser ja als fremd wie die sache selbst
beseichnet wird, nach Bötticher (Zeit. f. alterth. 1853 p. 88 d)
gegeben? Und ist es denn wirklich ausser sweifel, wie Volz
sagt, dass iltyag ursprünglich etwas trauriges bes^chnet? Bei
der grossen rüeksicht, die Immer anf Horaz genommen wird,
konnte wohl auch auf Ars poet. 75. 7(> hingewiesen werden.
Da eine bes|iiechun<r aller gedichte, zu denen ich etwas zu
bemerken habe, naturlich unmöglich und auch Uberflüssig ist,
so hebe ich beliebige heraus, wobei ich ab und zu auf die 'lese*
stücke ans griechischen und lateinischen schriftsteilem* von Morita
Seyffert (Leipa. 1872) rOcksicht nehmen werde.
Den elcgien aus Ovid wird recht passend Trist. IV, 10
vorangestellt, wie es auch H. Peter in seiner ausgäbe der 1 874
erschienenen Fasten gethan hat. Bei v. 1 vermisse ich einen
hinweis auf nr. XXViil, 73 , woselbst sich dieselben werte fin-
den*, die anmerkung zu Äfaeonules v. 22 muss dem schülor
vüllig unverständlich bleiben, da er den Zusammenhang xwischen
Maeamidet und Siiv^ nicht kennen kann ; au v. 24 wSre dne
anmerkung, wie wir sie s. b. bei Seyffsrt finden, sehr am platae;
lu V. 95 Ist die bemerkung unzureichend und unverständlich.
Tomitcu V. 97 verdiente die anmerkung, die sich dann erst
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484
808. BümlielM elegie.
Nr. 9.
XXV, 86 findet; ebenio konnte in ▼. 110 luningeftigt werd«n,
wes wir XXVHI, 6 lesen. Bei nr. n nmfte doch wohl, dm
die Bclittler Ovid. Metern. V, 841 ff., den raub der Proserpina,
jedenfalls in tertia lesen, darauf verwiesen werden ; sehr passend
führen Seyflfert und Peter auch Cicero, in Ver. IV, 48. 49 an.
So gut wie bei nr. XVXII auf Metam. VIU, 188 ff. mrOekge-
wieien wird, konnte ee hier doch aoeh geechehen. Henpt ^m-
scimilht es Metern. Y, 847 niebt, MmoHb dem sdilller n er-
Iftntem, VoIb hiUt es. Ar «herflflssig; dasselbe gilt tou Perse-
phone y. 84. Wenn aber Vöhl diese und andere eiklinrngen
wegliess, weil ja die scliüler dieselben wissen sollten, so war
wenigstens eine kurze auflfrischung am platze. V. 64 wird we-
gen Itys auf nr. LXIII, 1 3 anm. verwiesen, dort aber nichts ge-
sagt, als Odyssee 19, 518 ff. ausgeschrieben angeführt Ich be-
haupte, dass dnreh diese stelle der sdifller nnr yerwirrt iHrd;
dort in der Odyssee nnd im Oatnll ist die rede von Itylna, dem
söhne der Aedon nnd des Zethos, hier von Itys, Prokne nnd
Tereus. Warum erinnerte Volz nicht vielmehr an Ovid« Metam.
VI, 424 flf. und Horaz odcn IV, 12, 5?
In nr. VUI = Ovid Fast. IV, 809 ff. lesen wir die grün-
dung von Rom und den tod des Bemns ; wer aber erwartet, dass
Voll in einer einleitnng oder anmerknng den sehfller anf Lt-
yins I, c. 5 — 7 nnd die abweiehnngea anfinerksam madit, iirt
gar sehr« Grammatisehe notuen g^ehtVols nieht, nnd so bleibt
XVI, 4 profts$a armoy das passivisch zn nehmen ist, ohne er-
wähnung. Ob der schtiler auch in einem ordentlichen schul-
lexicon diesen gebrauch erwähnt findet, weiss ich nicht. — Was
denkt sich und lernt wohl ein aecundaner, wenn er zu XIX, 19
folgende Utterarische anfklämng findet: L. Actins geb. 170
Chr., ein tragischer dichter von f rnchtbarkeit nnd selbst-
gefUhlP^XXI, 16wilre ee besser gewesen immü dnreh eine
bemerknng sn bestimmen, als an 18 die riemlieh Ubeifftaige
Zusammenstellung mit Schiller zu machen. V. 27 wird wegen
Averno auf LVII, 1 verwiesen; man begreift nicht recht, wes-
halb jene anmerkuug nicht schon hier steht. Aus CatuU kann
XXXV, 71 znm verständniss von 2Vma der schttler nichts ler-
nen, nnd mfkda y. 74 hätte wohl anch einige worte Terdient
XXXVI, 41 dürfte auch einem seenndaner ohne notis Uar
sein, was ich von 48 dagegen troti der anmeikuig beiweifle. —
Digttized 'By'GöOgfe
Nr. 9.
SOS. Börnäche elegie.
4S5
In der einlritmig ni Tibull p. 78 konnte Voll woU mit
wenigen werten den gebraneh der elegiaehen dichter beapreeben,
dem sie bei der namennentumg der geliebten folgten; ebenso
war zu erwähnen, dass Delia die griechische Übersetzung von
Plania ist. Worte wie Campagne u. s. w. würde man gerne ent-
behren; ^Delia wieder und danach eine Zeitlang Nemesis fesselte
seine nrignng ete/ dürfte wohl nicht gerade ein mnater deut-
acher Batsbfldnng sein; Shnliche nndentsehe eÜtM wiederholen
sieb öfter. XXXXTT, 18 Teidlente Priapns eine bemerknng;
45 und 46 des Tiboll sind jeden&Us , weil der inbalt dem
vrf. zu anstössig erschien , ausgelassen ; sie lauten aber also :
quam iuvat immites ventos audire cubantem Et dominam tenero de-
Unui$96 «MIM. Wer sich scheut solche verse selbst mit einem
seenndaner sn lesen, der sollte überhaupt auf die lectflre dieaer
dichter yeniehten. Wie gut Hess sich mi dtmma logleich eine
belehrende bemerknng machen!
Im nachfolgenden gedichte nr. XXXXTTT konnte anf die
satzfbnn vUnctm anf den gebrauch und die bedeutung
von cohora aufmerksam gemacht und Uorat. Sat. I, 7, 23 •, Epist.
I, 3, 6 angeführt werden. Wer vermöchte wohl den gruud ein-
susehen, weshalb v. 25. 26 guidve pie dum §ßora eolk etc. aus-
gelassen werden? y. 26 lesen war pioa laMa; waram ateht nicht
in der anmerknng ein binweis anf Horat. Sat II, 1, SS; Epiat
n, 3, 21? Weshalb y. 28 DeUa Uno UHa sitaen soll» wird ein
Schüler kaum wissen-, bei v. 65 durfte wohl auch auf die schil*
demng der unter weit bei Verg. Aeu. VI, 548 ff. hingewiesen werden.
— Was nüUt einem schüler XXXXIV, v. 24 die hocligeleiurte
anmerknng des vrfs. und die stelle aus Lucian? meiner ansieht
nach nichts. V. 53 soll wegen hoditms Zumpt § 492 anmerknng
yeiglichen werden; sehr gnt im falle alle schfller, die Yola be-
nntsen, anch Zumpt haben. Wenn y. 54 bei Moptopio smHs der
schüler Hoiaz od. II, G, 14 vergleicht und dort Bymetto MtUa
deeedunU bindet, so werden wohl selten schüler beides nicht für gleich
halten. Hätte Volz statt Iloraz Ovid Metam. V, 061 und eine
anmerkung hingesetzt, wie sie bei Haupt steht, so war eine
yenreehselnng unmöglich und der schüler wusste, was der dich-
ter meint XXXXY macht die anslassnng der y. 51—65 , wo
nun die 5sBa Venmii folgen, geradean ^en komischen elndmek;
Vob'a aorge die gemlltib^ aeiner aehOler rdn an bewahren, geht
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436 303. Römißche elegie. Nr. 9.
doeb ein wenig su wdt Die aomeikimgen nnd guiB imbe-
doutend und nichtssagend. XXXXVI entbehrt der v. 10. 11,
w oselbst sich das so verhängnissvoUe wort Venus findet, 57. 5S, i
was man der ßchwankeudeii lesart wegen eher begreifen kann,
sowie 73 — 78, wozu ich besser nichts bemerke. Bei v. 1 h&tte
ich auf d«0 griechische U^pitifUiu nnd /omM Ungmit des Horas od.
III, 1 anfinerkflam gemaeht; aneh Verg. Aen. Y, 71 konale
angeflihrt werden. Zu y. 24 nnd den worton mmUa fSbrm dm»
würde ich wenigstens die werte Hbnlls I, 8, 3 contda ßbra
deorum in der anmorkung hinzugesetzt haben ; darüber, dass zu
V. 20 bei consulU nicht einmal auf Horaz od. III, 21, 1 ver-
wiesen wird, kann man sich wohl billig wundem. Zn v. 50
wäre ansaer einem binwets anf Horas Epist II, 1, 139 wcU
dne erUärnng von cmio pede am platse geweeen, nm so mehr,
da ancb Horas Epist H, 8, 158 die gleichen werte gebranefat
Während aber an dieser stelle von dem knaben die rede ist,
der schon fest auf dem bodeu stehen kann , ist hier bei Tibull '
certo pcdc jedenfalls wie (Jvid. Trist. I, 1, IG pes von dem me-
trischen versmassc zu verstehen, worauf ja auch das nachfolgende
modtdatu» hindeutet. j
leb Terlasse nach diesen wenigen andentnngen die elegieen
des Tibnll, nnd wende mich sn denen des Propen. Bei den
nun wobl genügend gekennseiebneten ansebanungen des vrfe. |
ist GS begreiflich, dass auch nicht ein gedieht an Cyuthia eiueu
platz im buche dieses keuschen jup^endlehrers gefunden hatj j
und doch tritt uns in keinen andern elegieen Properz so ausge-
prägt entgegen, als in diesen. I^ie anmerkungen sind in diesem
tbeüe des bucbes etwas reieiilieber , als bd Ovid nnd TiboU,
was ja namenUleb die vielen mythologischen anspislangen des
Propers nöthig maebten. Ans der sabl der dem Propers ent-
nommenen ^edichlc wähle ich nur zwei hier zur besprechinif:
aus. Da.ss V(dz V, 6, dem hynmus auf den sieg bei Actium, j
in seinem buche eine stelle angewiesen hat, ist gewiss zu billi-
gen. V. 8 wird zwar der schüler darauf aufinerksam gemacht, dass
der eingang eine allegorie ist, allein ich sweifle, ob er sie trots-
dem yerstebt; rsMM v. 9 erforderte eine knne bemerknng,
V. 15 — 18 verdienten der construction wegen einige worto nm
so mehr, als Lachmann bekanntlich portm als genetiv fasst, was
kaum wahrscheinlich ist. Ist der sinn dos v. 49 wirklich äo
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Nr. 9.
303. Kömiflche ologie.
437
klar, dass selbst ein BeenncUuier ihn obne weiteres yereteht?
Auch wird ein aufmerksamer Bcluiler kaum über nigras arenaa
V. 83 hinwcglesen ; ich glaube aucli , dass niger liier mit be-
ziehung auf den tod des Crassus gesagt ist, und kaim mich
nicht Hertsbeig •nsehlieBsen , der in seiner Übersetzung die an-
meiknng macht: echwiUslich heisat der Mod mit dner ftr
uns htttan x«defigur, wodurch die eigenschaft der sonnyerbiaanten
einwohner auf den boden des landes selbst übertragen wird. —
Mit rocht hat der vrf. als letztes gedieht noch V, 11, die *köni-
gin der clegieen' aufp^enoinmen , doch wäre eine inhaltsangabe
und entwickelang des gedankengauges , wie mir scheint, sehr
am platse gewesen. V. 2 ist das ausgeschriebene citat za pre-
cßi siemBch fibeififlssig, wogegen bei funera 3 auf Horas od.
I, 28, 19 yerwiesen werden konnte; auch würde eine karse
bemerknng, dass funera hier fast gleich *seelen* an fassen ist,
nichts geschadet haben. Zu Ilias VIII, 15 hätte ich auch Verg.
"VT, 552 soUdoqiue adamante columnae hinzugefügt. V. 8 musste
ganz uothwendig auf harbosos rogos, wie Volz mit recht schreibt,
aufmerksam gemacht werden; eigentlich scheint diese susammen-
stellnng ja ein unding und umbroM rago* das richtige; allein
roguB ist gleich Hptäenm. V. 9 musste unbedingt auf die be-
deutnng und den gebraueh von de hingewiesen werden, das wie
Prop. I, 8, 34 in der bedeutnng von *80 denn also, demgcmäss*
sehr hUutig in nachsiitzcn steht. V. 15 konnte kurz aut" die
eingeschobene appositiou vada leiüa hingedeutet werden, vielleicht
auch Ovid. Metam. I, 737 angefUhrt werden. V. 19 ist iUe pro-
nomen« nicht adverbiom, was inunerhin hinangeflfgt werden
konnte. Da v. 20 jiiZa nur hier die bedeutung von stimmstein
hat, musste der schüler darauf anfinerksam gemadit werden,
y. 21 war et vor Minoida wegzulassen, worüber Hertzberg aus-
führlich handelt. V. 38 wHre titidi^ v. 46 iiUer lUramque facem
— fackel der Vermählung und fackel des Scheiterhaufens —
wohl zu erklären gewesen. V. 63 ist nach levamm ein colon
an setien und «sftt lu eigänien. V. 73 ist eomiMMia pignara
wiedenun appodtion au aolof; v. 85 wird auch durch die an-
merknng nicht genügend erUftrt, wenigstens hfttte der yif. Hoiaa
Epist. I, 1, 87 leehu geniaUe in mda etl anführen sollen. V. 65
bleibt gcminasse uuverHtiindlich , wenn nicht auch v. GG in der
aumorkuug erwähnt wird, dass P. Com. Scipio praetor gewesen
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4BS 803. BtfmiflGlie elegi«. Nr. 9.
war. Ich begnttge mich auch hier mit diesen wenigea an-
dentimgeii, und wwido mich nun noch mm GatnU. In der e»-
leitang ▼ermiiwe ieh eine enrUmnng, da» CSatnll seine gediehte
dem GomeKiia Kepo« getwidmet hat Bei nr. LZV, der todten-
Bpendc am grabe seines bmden, finden wir ansser einer ein*
leitung , die zum grössten theile aus Westphal genommen ist,
nur die verse der Odyssee IX, 64 — 66 ausgeschrieben in einer
anmerkong; mögen sie immerhin einen platz daselbst haben, nnr
mvMte gewiss der ooiyanctiv domartm nach odeswio begrttadeti
nnmera y. 8 dnreh einige werte erllntort werden; nicht nnpaa>
send bitten aneh Aeschyl. Pers. ▼▼. €09 — 18, Enrip. Iphig.
Tanr. 158 — 166 angeilttirt werden, werngstens auf Odyssee
X, 518 fF. verwiesen werden können. — Unter nr. LXVI finden
wir nr. III des Catnll, das traucrgedicht über den tod de^
Sperlings. Um eine probe von den einleitungon zu geben, die
^er aniahl von gedichten yorangestollt sind, erlaube ich mir
folgendes ans der etnleitong in diesem gediehte heisneetaen: 'es
ist begrriflich, dass sein (des Sperlings) tod die henin betrübte;
aber sie mnss in sdunen gans an%el8st gewesen sein, mn nidit
nur v. 18 {ßmdo turgiduU ruberU ocelü\ sondern überhaupt diesen
aufwand von klagen und Verwünschungen verständlich zu
machen. Dieses missverhältniss zwischen der Ursache und der
änaserung der Wirkung giebt dem gediehte deutlich eine gewisse
Ironische fkrbung; sugleich oharacterisirt es die Lesbia: na-
turell, die im eindrucke des augenblicks unteigehen, entbehreo
des inneren kaltes, der bestSndigkeit» der treue. Das giebt dem
Ueinen gediehte perspeetiye und damit bedentnng für das
innere leben des dichters.' Soweit Volz, den ich um diese
Worte nicht beneide. Eine anmerkung hat das gedieht nicht,
nur bei v. 11 kann Volz nicht umhin auf das bild aufinerksam
au machen; ich habe oben die worte angeftihrt Ich würde t.
1 eine bemeiknng an Kmersf Cmpidkmqin$^ das GatuU. XIII, 12
wiederkehrt, gemacht haben, in welcher ich den pluralis be-
sprochen bitte. V. 3 war der eomparativ wnmäthmm su er-
klären. V. 6, 7 w&re es vielleicht am platze gewe^sen die
construction auseinander zu setzen. Endlich wäre auf grie-
chische muster aufinerksam zu machen gewesen. Nr. LXVXII
entspricht nr. IV. des Gatull ; v. 2 war die construction —
ein grateimutf wie er sieh auch Horaa epist I, 7, 22
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Nr. 9.
303. Bömische elegie.
439
findet — ) dann auch namwn eüerrimui zu besprechen. V. 8
konnte wohl zu Rhodumquc nohilevi auf Iloraz od. I, 7, 1 ver-
wiesen werden ; nobilis hier wie claru8 dort stehen des sonnen-
dienstes wegen. Selbst das v. 10 adjectivisch gebrauchte post
vor pkawU» hält Yola nicht für nöthig in einer Bnmerlmng den
flchlilem in eiUllrenf wXhiend dieser grieehiwsbe gebrmneh selbst
bei diehtem im Uiteinisehen selten ist; Plrop. m, 28, 61 konnte
angefahrt weiden. — In nr. LXIX mnsste ohne zweÜbl t. 8
ttterque Nepiumu dem schüler klar gemacht werden. Wie Volz
die Worte versteht, weiss ich nicht, mir wenigstens scheint immer
noch die beste erklärung die, nach welcher uterqti^ Neptunus die
gewisser des Ostens nnd westens bedeutet; es spricht dafittrOvid.
Epitt es Ponte I, 4, 29. V. 6 mnsste die beiiehnng yon im Inf»
klar gemadit weiden. V. 18 war anf LiTins XXT, 88 hinm-
wdsen. — Ob die anmerknngen sn nr. LXX Ariadne*s IM
und trost das verstKndniss fördern, möchte ich bezweifeln.
Wenn ich nach diesen freilich nur vereinzelten bemerkun-
gon, ehe ich meine anzeige schliesse, noch ein gesammturtheil
über das buch föUen soll, so würde es dahin lauten, dass das-
selbe in dieser fimn sdnen sweek, dnem schtUer die elegisoken
dichter nSker lu bringen, nieht im entferntesten eifttUi Wollte
der vrf. das erreichen, wollte er wirklich das lesen dem schüler
erleichtem, das verständniss fördern, dann mnsste Vols etwas
mehr ileiss darauf verwenden , mnsste zuerst sich selbst mehr
in den elegischen dichtem heimisch machen. Mit einer papier-
scheere, den nöthigen texten, ans denen man einige gans un-
schuldige Terse weglttsst, mit tinigen einleitenden werten und
winiigen «nmerknngen kann man iwar dn bnch von 161 selten
sn Stande bringen, nnbßgreiflick aber bleibt ndr, dass der Tif.
ideht selbst gefehlt bat, wie sehr seine worte '▼iellkeb nacb-
ahmenswerth' in der anmerkung zu den versen des Ovid (Trist
IV, 10, 61) 8cd quae vitiosa putaifif emendatwii ignUnu ipte dedi,
auf sein eigenes werk passen.
804. De aoctore vitarom Comelii Nepotis quae femntur.
8er. Tbyen. Programm des Carolinums an Osnabrück 1874.
22 8. 4.
In einem leider sehr originellen Utein behandelt Thycu
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440 304. Cornelius Nejpos. Nr. 9.
die schwierige Neposfrage auf eine keineswegs originelle weise.
Neuheit des ergebnissea ist zwar, da alle möglichkciten länjrst
enchöpft zu sein scheinen, gar nicht su erwarten ; aber dass der
▼rf. auf selbständig eingeBchlagenem wege zum ziele vordringe,
miU8 wohl gelordert werden. IHe vorliegende echrift giebt aidi
dagegen nieht als eine frneht dgener nnd gründlicher dnxeh-
fbrsehung der fraglichen hiogruphien, aondem alt eine ans der
Zusammenstellung wichtiger resultate der neueren Uteratur ge-
wonnene summe zu erkennen. Uebrigcns sind auch von dieser
Uteratur manche hervorragende erscheiuungen dem vrf. entgan-
gen. Unter den gelehrten, welche Aemilius Probus für den
antor der feldhermbiographien halten, ist Heerwagen (und C. F.
Bänke) llheigangen, nnter jenen, welche an der antorsehaft des
Nepos festhalten, Linsmayer, nnter den ▼erCietem yennit-
telnden ansieht Domheim und Frendenberg nicht genannt Seine
eigene Überzeugung spricht der vrf. p. 4 so aus: Fints, tui quem
pgrductiis sum, ü ett, ut, quae non magü CcUam$ AUteique^ quam
etoeUentium tUumm taaUranm gentium Ubrum ute siinsal amta üt-
Uranm B4mamanm aMe sC probabitUßr ^piidm a CbmaKb NepoU
cgwtsr^piiwi, pmt§m wudotit vdmmmii , d§ mri§ ühutnimB qmod eosi-
potumrU, mihi pnbetm amiimiia; «Mamm mom Um jpme prabtttt^
Md vi veri tünile appttreaiy quoi et qutd» ad not penmurint, vita»
Nepotis per manus librarii in/er u/r in aciatU aliquatenus , ne dicam
correptas ^ comtptas vero esse et in usum j)i^orum imtruciulorum
ßdiku. Für den letzten punkt, der die bestimmung des buches
Bom schnlgebranehe betrifft, wird kdn beweis geführt} fiür die
annähme dnrehgrdfiuider entstellnng des ursprünglichen Werkes
durch Prohns, welchen der vrf. für den hermnsgeber lUÜt, werden
nur vermnthnngen vorgebracht. Fifr den kern der frage, dass I
nämlich die biographien sicher aus der zeit des Augustus und
wahrscheinlich von dem bekannten Cornelius Nepos herrühren,
werden die oft vorgetragenen gründe wiederholt, die sich aus
dem ethischen und politischen character des werkes, ans den in
demselben Torausgesetsten socialen und politiflchen lustinden
und aus dem Stile mit seinen ^genheiten und mKngeln ergeben.«
Aber wie hier eigene dnrchforsehnng des Sprachgebrauchs beim
vrf. vermisst wird , und wie bc/.iigllch der gesammtaulYassuug
niclit einmal die gewiclitigcn einwiinde von llecrwagen berück-
sichtiguug gefunden haben, so ist die ganze Untersuchung der
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Nr. 9.
805. Salluatiiifl.
441
historischen quellen des Nepos und der einschlägigen partien bei
Plutarch und Diodor nicht geführt und selbst die arbeiten an-
derer z. b. Frickes und Winklers nicht beachtet worden. Die
wiflMDSchaft wird also dnrch Thyens Schrift nach keiner richtnng
hin gefördert, obschon die vom vrf. adoptirte «nsicbt in der
lianptsaelie als richtig ansuerkennen ist Ich benfitM diese ge-
legenheit ttm eine in dieser leitschrift II, 215 ausgesprochene
und seither als irrig erkannte Schlussfolgerung zu berichtigen.
Den grössten theil des abschnittcs De regibus habe ich a. o.
als auszug aus dem ersten buche des Nepos De illustribu» mri§
erklärt und daran erinnert, dass eine die thfttigkeit des ezcer^
pirens yerrafhende phrase auch in mehreren hiographieen wieder-
kehrt, also auch ftr dieee eine exeer|arende arbeit ansagt.
Dies halte Ich anch hente noch fdr nnhestreitbar; wenn ich aber
a. o. daraus dio folgerung auf einen von Nepos verschiedenen
epitomator gezogen habe, so muss ich dieselbe, wie ich schon
iHngst (vgl. Bayr. Gymn.-Bl. VII, 358) von ihr abgesehen, hie-
mit zurückn^men. Denn nichts steht der annähme im wege,
dass Nepos selbst seine qvellen nicht kritisch benfltit, sondern
wie ein ejntomator flüchtig ezcerpirt hat, nnd dass er selbst,
inn der relativen TollstMndigkeit des bnches de meettmuüm dth
eilnu exterarum genümn zn genügen, anch einen knappen auszug
aus dem buche <U rcgibua seines umfassenden Sammelwerkes ge-
fertigt und an seiner jetzigen stelle eingefügt hat. Lehrreich
ist hierfür wie für die Neposfrage überhaupt der jüngst in den
ntsnngsberichten der philoe.-philol. Classe der kgl. bayr. aka-
demie d. w. 1875 p. 811— d27 abgedruckte Vortrag yon H.
Brunn Aber Cornelius Nepoe und die kunsturtheile bei Plinius,
besonders p. 318 ff.
305. Schölt ze, die catilinarische verschwürung nach
Sallust. Kawitsch 1874. [Osterprogramm der realschule I. o.]
16 8. 4.
Der titel dieser sehriflb k8nnte die erwartung rege machen,
dass liier die wichtige und schwierige frage «her den historischen
Werth der ersten monographie des Sallustius gefördert oder doch
erörtert werde. Es ist daher augeieigt zu bemerken, dass der
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442 306. Aactor.ad Heronmum. Nr. 9.
vrf. selbst *nicht die absieht verfoljart sieb auf diesem gebiete
Wissenschaft] ieb zn versucheir. Seine reproduetion der darstellung
des Salliistius und die damit verknüpften bunten notizen können
aber nicht einnud 'cUs bedürfhiu der oberen klimea* irgendwie
befriedigen, da rie nnvoUetindig, nngeoidnet nnd vielfiMli nn-
Hehtig Bind, woftr dem kundigen jede eeite genügende prolien
bietet»
306. De codicum Cornificianorum ratione. Commentatio
prima. Bcripsit Justus a Destinon. Kiliae in aedibofi C
F. Haeseleri 1874. 83 ». 8.
Die vorliegende monographie bat den sweek, ntefaiaweiaen,
dan die eogenannte dritte elaaie der handaehriften dee Oomi*
ficios ein nnentbehrlichee kltlfimiittel der kritik bilden. Scbon
Kaiser batte in idner Terdienstrollen ausgäbe des ComifidiHi
(Leipzig 1854) diesen gruudsatz bei der receuaion festgehalten,
ohne jedoch zu einer völlig klaren einsieht in das Verhältnis.^
der codiees zu einander vorgedrungen zu sein. £ntBcbiedenen
widersprach gegen die benutzung dieser dritten classe legte
darauf Halm dn im 15. band des fiheinisehen^ Hnseoms p.
5S6 ff.', doch wurde seine ansieht von Spengel im 16. bände
derselben sdtsebrift p. ftdl ff. schlagend widerlegt und bis lur
evidenz natligewiesen, dass die dritte classe bei der texteskritik
nicht nnbonicksichtigt bleiben darf. Der vrf. der angezeigten
scbrii't übernimmt es nun, an den einzelnen lücken der ersten,
resp. ergänznngen der dritten classe nachsuweisen , dass dieser
letBteren eine allerdings schon in höherem grade interpolirte,
doch auf der anderen seito auch Tollstitndigere quelle lu gründe
gelegen habe, als den oodicee der ersten dasse, ßrfthrtdandt
den gedenken weiter aus, welchen scbon Kayser in der praef.
p. XVII ausgesprochen hatte : pl^iiorem aiUrm aüerixt» correctoris
eoeUcern fuisse ex kicunü saiis muUU contequitur , quM in deterio-
rihua teuUnm tibrü tapUntmr, in mtUonbuB mammt frcfUt komoe-
cUlma^ nolos iraüanem inUrpeUant incammoäimm». Dem resal-
täte, welches durch methodische forsehung gewonnen wird, muss
man im wesentlichen beipflichten. Sehr su bedauern ist nur,
dass der yrf. keine kenntniss gehabt hat Ton swd genau über
denselben gegenständ geschriebenen programmabhandlungen von
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Nr. 9. d06. Anetor ad Hereniüiiiii. 448
Simon: die handschriften der rbetorik an HerenniuB ; Schwem-
ftirt 1863 und 1864. Namentlich in der ersteren abliaiidliuig
ftvmiert rieh Simon Aber das TerhSltiiiaa dar eodiees ineinander;
aneh er bllt an manchen itellen die dritte cUbm für Tolktlbi*
diger als die erste, sagt jedoeh p. 9 : *So lange die erste fami-
lie für sich betrachtet ausreicht, d. h. nichts yermisscn lässt
und ungezwungen einen vernünftigen sinn bietet , bleiben alle
anderen handschrii'ten ausser betracht — . Was letztere da mehr
enthalten , ist Interpolation und als solche unbedingt ans dem
texte an entfernen*. £s ist diese ansieht ohne aweifbl im all-
gemeinen rfehtiger nnd oonseqnenter, als die des yifii., der daau
liinneigt, aneh da der dritten dasse an fblgen, wo ihre msütae
zwar nicht moZa, oHosa, perverta, aber doch überflüssig sind.
Zum einzelnen Übergebend bemerken wir zunächst, was uns
in formaler beziehnng aufgefallen ist Druckfehler finden sich
▼erhiltninaiissig viele, abgesehen von den in den eorrigenda
verbesserten notiren wir folgende: p. 9 27 tupUmkm', 16,
9 m Mium rettfMWf, 86, 2 aUnea statt aUmia; p. 42 nnd
48 in den grieehischen stellen mehfere fehler ; 45, 5 Ms statt Als;
52,81 dubitum statt duinwn; 60,16 oUeharehia, Sehr oft ist das
prouomen notier missbrauclit : nastro loco, noster scriptor oder gar
€MCtor etc., eine alte klage, die aber ewig neu bleibt; supplere
wird mehrfach gesetst statt addere; auch hätte nicht p. 114
imdiemm f^tmmt gesagt werden dtufen statt faeiamm. Femer
wird in angäbe des tfaatsiehliehen mitonter die n5fhige Sorg-
falt yeimisst So ist p. 15 behauptet: n, 22, 84 tiftAmit
nnrnu: Medea mdmo aegra amore ioeoo tmiüia.
Deficit in codd. veter ihm y Ugitur in rdiqmt\ nach Kayser
jedoch fehlt er auch in vielen neueren; p. 39 IV, 15,
22 findet sich das aus den dort citirten Codices angeführte
genan so nnr in ir, die anderen haben nicht lUrum dUqutm^
sondern sl «tfmm oftgiMM; p. 54 IV, 24, 84 hat keine
von den genannten handschiiften proäirmmt^ sondern entweder
pnd&rmmuy oder prodirwim oder prodjrssi. Doeh brechen
wir hier ab, um nicht den schein anf nns an laden, als
wenn wir nur noch tadeln wollten. An manchen stellen
hat Destinon, abgesehen von dem allgemeinen resultat seiner
sehrift, die kritik nnzwei&lhaft gefördert; so wird in über-
lengender weise p. 14 anmerk* IV, 18, 19 die nothwendig-
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444 307. Geographie. Nr. 9.
keit der amstellung des beispicls: nam cum istos, ui ahsUvantt
rogat, «1 periurmi rogas^ txuUtmatUmsm negUgant rogasy ut Uge»
IM« Midiid largimkMT roga§ nachgewiMen, da es nicht snr figar
der eom&nSo sondern der eoiiplurjb gehSrt; p. 19 amnedc wird
IV, 15, 22 Ml mU» ab nmwtifelhafta inteipolation geetridiea,
ebenso I, 9, 14 die werte: iüam «s id qitod mnmI dbeSrnm dtm-
cepa €li€amus\ auch nimmt Destinon mit recht anstoss an der
conjunction si in den wortcn IV, 32, 43: aui si gwxl facü eo
qttod ßty wo übrigens das richtige von Klotz schon längst ge-
funden ist, was der Yit übersehen hat; p. 80 wird lY, 44,
57 in dem satM: enm potm$ am mmma mrtaU sl Aonorv jwv
j9aln^ interire, matte per dedetm sl igmaekm pieere der infinitiT
vivere, welcher in der ersten elasse der handsehriften fthlt,
als interpolirt und nicht in den Zusammenhang passend nach-
gewiesen.
Es ist demnach der wünsch berechtigt, der vr£ möge seine
auf diesem gebiete begonnenen Studien fortsetzen, doch dabei
auch im kleinen sieh gritowreir genanigkeit befleissigen mid dem
Ton anderen bereits geleisteten eine nmfiunendere anfinefksamkeit
anwenden.
307. Reise durch Griechenland , Kleinasien , die troische
ebene, Oonstantinopol, Bom und Sicilien. Ans tagebüchem und
briefen Ton Frita r, Farenheid. (Als mannseriptgediuekl.)
KSnigsberg i. Fr. Hartang*sche verlags-bnehdrackereL 1875.
Die rdseerinnerungen , welehe in dem vorliegenden bände
niedergelegt sind, haben länger als dreissig Jahre geruht, ehe
sie dem drucke übergeben wurden. Sie beanspruchen deshalb
nicht, heute noch neues zu geben. Zudem ist der vrf. auch
nicht mit der absieht gereist, forschungen zu unternehmen oder
entdeeknngen an machen. Vielmehr war es nur lebhafter en-
thusiasmus ftir die kunst und ein miUditiges verlaiigen diettitten
klasriseher erinnerungen mit eigenen angen an sdianen, der den
damals jungen mann nach Griechenland und Italien führte nnd
ihn vielfach mit den grösstcn eutbehrungen und Strapazen diese .
länder, dazu einen thcil der kleinasiatischen küste und Sicilien
bereisen Hess. Nichtsrlostoweniger haben wir das buch an dieser
steUe nicht unberührt lassen wollen. Es mnss fiir den alter-
I
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Kr. 9.
B07. Geograpliie:
445
thimisfoncher immer wichtig bleiben , zu wissen , was zu be-
stimmten Zeiten an ruinen n. s. w. noch zu sehen war, was nicht
mehr. £s muss femer gerade für ihn, der durch Specialstudien
geleitet, aUemal emen beflondexen und bereits TorgeBetoliiieteii
standpnnkl gewiflieii fragen gegenüber emnimmt, interessant
bleiben, welchen eindmck der beaOglidie gegenständ anf den-
jenigen gemacbt bat, der von einem objektiven gesiehtspnnkte
ans, nnr durch ein liebevolles, gebildetes und enipfäugliches
äuge, sich seiner betrachtung hinge «rehen. In beiden beziehun-
g^en sind die reiseerinnenmgen v. Fareuheid's werthvoll. Dazu
kommt noch, dass dieselben alle diejenigen Vorzüge haben, wel-
che ao&eiehnnngen eigen sind, die in nnmittelbarer firisehe
g^leiefasam wie das bUd nach der lebensvollen natnr nnd gegen-
wart niedergesehrieben werden. Der leser gewinnt .eine ttber-
sicbtliche und lichtvolle anschauung von dem wege, den man
vor funfnnddreissig jähren nahm, um den grössten theil der
haupterinnerungsstätten im clasflischeu Süden außsusuchen; mehr
noch: er fUbrt mit dem vrf. in lande nnd an wasser, er reitet,
klettert,, dürstet nnd hungert, wadit nnd entbehrt mit ihm im
sehfinen Fhocis, Lokris nnd Peloponnee hemm, nnd fllr denje-
nigen, der sich hente nicht blos dnreh gelehrte stndien, sondern
«nch mit allem dem fUr eine tonr durch Griechenland wappnen
wollte, was erforderlich ist um jenen scheinbar nebensächlichen,
in Wahrheit aber auf jeder reise wesentlichen, oft hanptumstän-
den zu begegnen, die weg und wetter, klima, Charakter und
ritten der bewohner des landes entgegenbringen, der findet hier
im anspmehloseeten gewande ein in einfacher, ohne affekt nnd
listige manler geschriebenes, reiches, anziehendes und belehren-
des material. Freilich mag heute vorzugsweise in bezug auf
communikation und reisebequemlichkeit manches anders geworden
sein , als vor nunmehr einem menschenalter es dort war ; aber
jede kleine oder grössere abweichung von einer baupttour würde
doch ohne iwei&l auch heute noch mehr oder minder dieselben
imaimebmlichkeiten finden lassen wie ehedem.
Die anfitdchnungen sind nur ftlr fireunde 'als manuseript
gedruckt'; so ist es denn eigentlich eine kleine indiscretion, die
die aufmerksamkeit der öffentlichkeit auf sie lenkt. Wir fürch-
ten aber nicht von dem vrf. zurechtgewiesen zu werden, wenn
irir in den fireunden alle di^enigen rechnen, denen auf grund
PhUoL Arn Vn. 29
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44e
307. Geographie.
Nr. 9.
ernsten, wissenschaftlichen intcresses, oder auf gmnd reiner be-
geistemng ftir griechische Schönheit, wie er sie so reich oflfen-
bart, auch seine mittheilungen werthYoU werd«n. Wirskitiiren
deshalb in dem folgenden den weg, den der vrf. nahm, and
eehalten nur an einigen stellen einige wenige Inine ebecbnitte
ein, die TieHeielit ancb ftr deijenlgen von intereMe lind, der
wdtergehender iwecke halber nieht etws yon dem bndie eelliet
einsieht zu gewinnen sucht.
Die reise durch Griechenland beginnt am 4. mai 1841.
Dorch die ionischen inseln geht die fahrt um den Peloponnes
nach Attika. Die berichte aus Athen, welche nach der rück-
kehr von der fidirt nafih Kleineeien o. 8. w. im jnli geBohrieben
sind, werden hier sofort angeschlossen, nm den totaleindmok
nicht an sfSren. Vonogsweisc , wie es seheint, in Athen findet
der reisende, der sonst übrigens alterthnm nnd gegenwart meist
in unvermitteltem, oft darum herzzerschneidendem contrast auf
sich wirken lässt, die alten Griechen in ihrer homerisch-natio-
nalen dgenart wieder: noch heute sehen wir die stolz an%e-
rlehteten, sehnell schreitenden AehKer, noch heute sind sie gross
an achlanheit, mr geschwXtsigkeit und lom lom geneigt Noch
beute sieht in der weise, wie Homer es uns schildert, der grie-
chische fischer seine barke ans land, noch heute erfreuen sie
sich ihres weines aus Schläuchen von bock- oder ziegenieder ;
noch heute ist dem attischen stamme das Siegel der Schönheit
und der macht auf die stim gedrückt! — Otfined Müller war
damals erst seit kaum ebiem jähre verstorben; auch sein grab-
b«gel wird angesucht (p. 98X und spllter inDelphi (p. 46 und
48) noch rinmal sdner gedacht 'Otfried Hüller hat hier sein
letztes werk gethan. Bei dem nachforschen von inschriiteu und
mauertrümmem , die dem tempel des orakelsprechenden Apollo
angehörten, hat ihn die todtbringende krankheit erfasst. Iiier
fonden wir auch ein fremdenbuch, und nicht ohne tiefe . rührung
konnte ich den namen Ott&ied Müllers darin lesen. Hier be-
gann vor */« jähren sdne krankh^t, die er sich selbst durch
schonungslose anstrengungen zugezogen hatte. Heftig eifaankt
wurde er nach Athen gebracht, wo er am folgenden tage starb'.
Auch Ross wird aufgesucht : *Ich habe dem professor Rose
meinen besuch gemacht, der hier mit aller gravität eines deut-
.sehen gelehrten über die alterthümer Athens wacht In kuaer
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Nr. 9.
d07. GeogTtpIiie.
447
jackOi die brille auf der nase, in hohen hespornten reiterstiefeln,
die reitpeitsche in der hand, 80 erschien er vor uns, den hof-
mid weltmaon mit der profiMBorenwfirde ra vereiiien suchend.
AUe die kleinen eonderbark^ten seineB eharaktere treten M
ihm hSehst nikgradfo hervor, noch gesteigert, und eehwerflüliger
durch das eckige seines wesens. Vornehmlich wirkt das kleine
hofleben hier sehr uugüustig auf solche naturen und erzeugt
Überschätzung und eitelkeit in höchst lästiger form.' — Vom 11.
bis zxun 21. mai wird zu pferde ein ausflug durch Mittelgrie-
chenland gemacht Dorch das elensinische thor geht es den
kdligen ireg hinauf Über den Kephissos, dnrek Elensis mid dann
UngB des fosses des Kiihiron, dann Über den engpass Ton
Eleutherä nach Platüä , nach Lcuktra , Haliartos , zur Hippo-
krene (?), nach Koronea, Lebadea und der schlucht des Ora-
kels des Trophonios; über Orchomenos mit dem schatzhaose des
Minyas nnd Chäronea geht es demPamassos zu. *A1b wir von
Chlronea hinabritten , begegneten nns griechische mädcben, die
mit iluen geslogen die jnnge maihist in fisiem begannen. In
dreltaktigen , monotonen weehsektrophen mit grellen nnangeneh-
men stimmen priesen sie die frühlingslust , während ein kleines
mädchen , den frühling vorstellend , mit bunten läppen verhüllt,
mit blomen in beiden bänden wie ein perpetuum mobile während
des gesanges an£ 'einer stelle in der mitte sich henunbewegte.
— louner mehr nlherten wir ims nxsa dem Pamass, der nns in
seinen heiligen sehatCen anfinmehmen begann. Nor eine stände
wdler liegen die minen des alten Panope ; Homer nennt es die
Stadt mit dem schönen tanz platze. Vergeblich sah ich
mich nach diesen 'menschensteinen' (des Pausanias X, 4, 3) um.
*Da£ur erblickte ich jedoch die lebendigen männer hand in band,
dann die weiher, zuletzt die kinder. Nach der nnerträglichen
monotonie einer krSftig gehandhabten trommel und sehrillender
aackpÜBif en bewegte sieh der ganie kreii awei sehritte Yor^ indem
er daranf wieder einen snrileklhat, wührend die Tordersten
männer, die anfiihrer des zuges, in närrischen capriolen und
Verrenkungen ihre gewandtlieit zu zeigen sich bemüliten.' lieber
Daulis, durch die Schiste wird die koiylusche grotte aufgesucht,
imd dann nach Delphi hinabgestiegen. — Fttr etwaige künftige
besncher mögen folgende amlen hier notirt werden, falls deren
riithsel nidit sehen seine lösnng gefiinden haben sollte: *lioch
29*
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448 B07. Geogxmplue. Nr. 1
oben in der felswand' (oberhan) der treppe die von der kasta-
liflcben qnolle binanffUhrt) 'entdeckten wir eine höhle ohne allen
KugtJtg. Wir warfen mit steinen hinein, nnd ee kkng tief nnd
bobL Ltfder Ist es woU namOglieh, dorthin n gelangen» wül
man den hals nicht anfii spiel setien.* Ueber denPamass geht
es dann durch Dorfs nach den Thermopylen; über Molos, Thro-
niuin , Longos , Arkista , Daphne , Laryrnna , Martini , Akraphiä,
über das Ptoon steigt der reisende wieder in die thebanische
ebene hinab nach Theben, nnd über den engpass von Phyle
kehrt er nach Athen sorttck. — Vom 24. mai bis imn 80. jmii
folgt eine reise nach Smyma, Troja und KonstantinopeL Yen
Smyma ans wird merst das thal KarabeD und das denkmil
des Sesostris, dann Sardes, der felsen der Niobe, nnd Magne-
sia besucht. Die gelegentliche äusserung v. Farenheid's über
die läge von Troja, heute wieder von mehr Interesse fast als
zur zeit, da sie niedergeschrieben wurde, lassen wir hier folgen:
* Wir ritten durch den schnellfliessenden Mendere, den einige ftr
den alten Skamander halten« nnd kamen bald tu' dem dotfr
Bnnarbasdii an den ersten bebnngen des Ida-gebirges. HIerf
südlich TOn Bnnarbaschi, ist der ort, den Chevalier und Leake
bei ihren Untersuchungen über die läge des alten Troja als die
einstmalige stelle Uiums bezeichnet haben. Wir ritten hinauf
snr höhe, die mit spart, buchs- und eichen-sträachen bedeckt
war, nnd fonden anf der höchsten hebnng der anhöhe« alse
jUcht an den biegnngen des Mendere mit senkrecht steil beiab-
streidienden felsuferwinden, swd Icolossale grabhügel, welche
die barg lUnms nach Chevalier beherrschen. Sie sind von
gleichartiger konstruktion als die grabhügel der troischen ebene
und erscheinen demnach zu gleicher zeit mit diesen entstanden
zu sein. Non wissen wir aber auch, dass die grabhügel der
Trojaner ansserhalb der Stadt gelegen waren, nnd als disTioer
ihrem gitaten beiden, dem rossebVndigenden Hektor, den grab*
hügel schtttteten, so geeehsh dies fem Ton der Stadt:
* 'Alsbald wurde der hügel erhöht; rings lagerten späher,
dass nicht schnell anstürmten die blankumschienten Achaer."
Demnach kann auf der höbe, woselbst die grabhügel sich beün«
den, nicht die troische buig gelegen haben. Femer heisst es
im XXTT. gesange der Ilias vm 165, da wo Achill den flie-
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Nr. 9.
807. Geographie^
449
lieikdeii Hektor m wiederiiolten malen xingi um cUe etadtmaner
von Troja verfolgt:
Also kreisten die zwei dreimal mit geflügelten fUssen
rnad um des Priamus stadt.
Diesee ^rürde nach le Chevalier^s amiahme ganz unmöglich sein,
da steile, &8t eenkreclite fobufeniiider des Mendeie hier die
troiaehe bnig umgeben, eo dase aueh nieht der geringste ranm
übrig bltibt, von der flnssseite ans die mauern der Stadt in
umkreisen. — Ißeh machten diese entdeckungen traurig, denn
ich hätte mich gern gleich abgefunden und so auf treu und
glauben scLncll das gebäude meiner phantasie gebaut. So war
ich wider willen in eine kritik gekommen, aus welcher ich
keine klariieit sn erhalten ho£Een konnte. — Da entdeckten wir
am fnsB einer breiten boehebene, die sieb nach Südwest beden»
tend erhöhte, westlieh, nicht ferne von dem 2Ma Mtet des le
Chevalier, unmittelbar aus dem stein springend, zwei quellen
des flusses von Bunarbaschi , der von Chevalier und Leake
'Skamander' genannt wird , dicht bei einander , wie sie Homer
im xxn^ gesange beschreibt. Sie sind zu eigenthümlicb, als
dass man nieht brt ihrem anblick auf das lebhafteste an die
liomerisehe besohreibnng erinnert wird. Sie springen ans dem
felsen dicht unter der Stadtmauer, eislüilt Homer. Er nennt
die eine quelle warm , die andere kalt. Bin unterscliied der
temperatur war nicht zu finden, doch ist dieselbe überhaupt
einer Veränderung in tausenden von jähren leicht unterworfen.
Diese quellen sind noch immer der Ursprung eines ffauses, den;
wie gesagt, schon Leake und CShevalier Skamaader geMssen.
Er ist zwar kleiner als der Mendere, doch behilt er immer sdn
wasser, welches jener im sommer fest gana Teriiert Ferner ist
^ese höhe höchst günstig gelegen zur befestigung und verthei-
dignng, so dass diese localität zur gründung einer ausgedehnten
Stadt und mit rücksicht auf die homerischen angaben sich wohl
geeigneter ausweist, als das 2Vomi v«tu$ des le Chevalier. Doch
werden leider wohl alle diese gewagten hypothesen ihrer vollen
USeung ▼eigeblieh harren. — Wir ritten hierauf wieder durob
den Mendere Eski Atsche-Ed SU, um die von Strabo boaoich*
nete stelle des alten Ilium zu betrachten. — Viele ruinen fan-
den wir hier; die zerbrochenen, oft zierlich cannelirten säulen
natürlich aas weit späterer seit — Im Übrigen ist der plats
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450
807. Geographie.
Nr. 9.
nur aokge einer etedt nicht geeignet, und Strabo f>]gte hSn
anch allein dem nnsiiTerllssigen Demetrios ans Skepsis. Nadi
Tschiblak zu sahen wir noch viele alte rninen, wahrscheinlich
von dem neuen strabonischen Troja herrührend. WesÜxh von
Tsdublak auf der höhet Strabo das JUum reeensy cas neue
Trqja, erblickte, soll nnn nach der meinnng des dr. Eckeabrecher,
eines jnngen phüologen, den wir in Smyina kennen geleniti
ninm gelegen haben. Er kndert durch diese behanptnng den
laut der flüsse, lässt quellen versiegen u. s. w., um seine ansieht
durchzuführen. Vor allem widerspricht dieser annahiie die nähe
des Qriechenhafens. Es ist ganz unmöglich, dass auf dieser
geringen fläch onausdehnung zwischen diesem lUum reoeng des
Btrabo nnd dem nahen Qriechenlager die grosMn sdJacbtsn-
seenen mit ihren reichen nnd aasgedehnten beiregongen, wie
dieselben die Bias schildert, stattgeftinden haben können. Ib
diesen tagen wird über diese nene hypothese seine gedruckte
abhandlung , sein erster offener gruss an die weit, erscheinen,
welche seine behauptungen rechtfertigen soll.*
Wir übergehen den durch ausfuhrliche und lebensvolle
sdiildemngen interessanten bericht über den anfenthalt in Kon-
stantinepel nnd geben nnr noch die ronte durch den Pelopon-
nes an (18. bis 39. jnli 1841). Von Athen segelt t. Fai«n-
heid mit seinem reisegeföhrten nach Kalauria, dessen höhe, auf der
die rninen des Poseidoutempels, erstiegen wird. Den Pausanias
in der hand besucht er von dort Trözen, Epidauros, Nauplta,
Tiryns, Argos, Mykenä mit dem schatzhaus des Atrens, Nemea,
Sorinth, Si^on; dann geht er Über das Artemision hinüber
nach Mantinea, Tripolis, Tegea, (Sellasia) hinab nach Sparta
nnd wieder hinauf nach Hegalopolis, Ithome^ Messene, Eira,
zum tempel des Apollo Epfkorios zu BassU, den Alpheios hinab
nach Olympia-, dort erkrankt Farenheid in folge der anstren-
gungen und der einflüsse des klimas, erreicht nur mit mühe
Paträ und wird erst wieder gesund, als er sich auf der rückfahrt
nach Italien, auf schiff und meer befindet — Die Schilderungen
der leisten tagereisen durch den Peloponnes, der ritt über das
Artemision, und besonders der weg durch das westiiche Arka-
dien gehören durch die sie begleitenden Stimmungsbilder, welche
hier von den durchwanderten landschaften gegeben werden, zu
den schönsten partieen des buches, und verweisen wir auf das-
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Nr. 9.
Theses.
451
8tlbe überhaupt jeden, der sich von dem äusseren antjchen des
he«tigen Griechenland ein lebendiges und naturgetreues bild
verstbaffen will. Ueberall schildert es der vrf. wie mit dem
Stift tes Zeichners , geftihrt von einer hand, die ee yersteht mit
wenigei strichen wiedeisngeben nnd durch worte lehendlg In
der se^e wiedererstehen sa lassen, was ein fttr elassisehe sehSn-
heit empräugUehes und den ersehnten Boden mit liebe erfassen-
des aug« erschaut.
Den berichten über Rom und Sicilien , wenngleich sie dem
datmn nach früher fallen, hat der vrf. im druck dennoch die
Bweite steliQ angewiesen; wohl in dem nicht gans unberechtigten
geftfhle, dais sie mehr ab jene spftteren aum grossen theile
überwiegend iubjektive dndrttdce wiedergeben, eindrücke, her>
▼orgemfen dunh die übermlehtige gewalt, welche langersehnte
gegenstiinde bei erstem schauen über uns ausströmen. Sie be-
handeln femer, wenngleich mit feinem und künstlerischem sinne,
-vielfach auch gegenstände, die entweder dem gesichtskreise
dieser bUUter femer liegen, wie die bilder Baphaels, oder punkte,
deren besuch und besichtigung nicht mehr wie vor 86 Jahren
nur das seltene erbihdl weniger auserwihlter in unsenn lande
m&st durfte.
Das Vorwort des vornehm ausgestatteten buches ist von
Beynuhnen datirt (Litthauen). Freunde antiker kunst interessirt
es vielleicht bei dieser gelegenheit zu erfahren, dass der kunst-
nnnige vrf. dort eine antiken-halle geschaffen hat, die in ab«
gfissen die mehnahl der berühmtesten und schönsten etatuen
des alterdiums enthMlt. Als Friedrich WOhehn IV. rie dnmal
betrat, soll von ihm das bezeichnende wort gesprochen sein:
*Unser einer kann so etwas nicht haben.^
Belgard in Pommern. * Bobrih,
Thesfs.
De ellipsi copnlae verbi tUat in fabulis Enripideis. Dissertatio . .
quam . . in oniversitate Viadnna . . . d. X. m. April. MDCCCLXXVI
. . defendet Ouil. Wilh« . . Thetes: II. Ken reote piaeoipitar a
gnmmatiois, ot prooomen ipae, si altemm objectam alten opponator,
casum sequatur objecti. — UI. Sopb. PhilocL V. 228 pro umUiffUimif
legendum esae puto xAltofMtyotf.
De correptione Attica quaestiones daae. Diaaertatio . . quam . . .
in un. IVidsrida OvOehna Bhenaoa . . • deffondet . • Car, Oo&itL
Theses: L Xenopbsnes Cdophonins poema oon oomposoit, qnod ^
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452 Thesee. — Neue Auflagen, nr. SOS— 336. Nr. 9. |
JXUIm iaseripwrü et Wiehnniith de Timone FbL^ Si. — IL IntuMÜ '
Aeealonitae Soso ediko Philo LariBMeas iii qnee Wie m Aeademia lO-
vaverat omiBsiB meram Academicoram dootrinam professns est: cf. Aap^
Acad. III, 18, 42. — III. Poetas ab Homero usque ad Alexandritt» ri
peroeosaeria omnes, quo quisque aeUte iuit inferior, eo minaa vccalem
ooiripiniM eam cognoaoee. * IT. Immerito O. Hemamioi Plaaoelii
verbis ovif riv ol (1, 4B6rgk.) in ov^i ol fir matatis ol comptan alten
pentametri pedi intolit. ^ V. Theognidii vemM 1187—90 es W« 727—
28 conglutinati sunt.
Laurentius Monhaeh, de diaUeto Thsocritea. P. I Diwar
tatio quam . . in . . oniversitat« Fridericia Quilelma WViy^^* . . • d*
XI. m. Febr. MDCCCLXXIV . . defendet: Theees: I. Theoer. B. 13, 74
lepfendum est ovrtxty rj q t] it (n c t iQmxoyraCvyoy. — II. Theoer. 18, 8
acribendom eat: noaaiy iotydovn otg vno cT iori, of. H>ni. II. II,
159. — m. Tlieoor. 17, ISO aoribendinn eit: pf^^MP ^äsivel
atMf^nmfm ad., of. Horn. Od. II, 802. ^ lY. Tbeoor. 17, 10 iii(erp«B-
gendnm est: nanmiytt, nagiopraf ä^^am tfy99, — T*
CataU. UCy, 8 scribendum est:
Troia Rhoeteo quem subter liiere telloa
ereptom noikria obtegit ax ooolii.
VI. Sub nomine loannis grammatici qoi fenmior trsctatus I et II de
dialecto dorica, Gregorii Corinthii de dial. dor. pa.'agraphi 111—174,
Moermanniani Leidensis YaÜoani grammatioomm de diaL dor. excerpta
(a Sohaefero poatOreg. Cor. edita) es nno eodemqie fimteJoaimiB^nnf- |
matiei mgi dtagitfof libro floienmt. — YII. Oallwnaciina in bymnia do- |
ricis maiore dialeeti licentia usus eat quam TbeccrituB. — VlIl.'Quia hoc
polest videro quia potest pati' velle nobis Batavos persuadere apud Juven.
Xy, 16 tetruiogo» at apud Propert. III, 6, 7 vid«m legendum eaae, cf.
Mbemoi. no?. ier, 1, 4, p. 413 et p. 499.
Rem Mlagei.
806. Anhang zu Homera Odyssee. Sohol-aus^be tod K. £. Ameia.
n. hft. 2. aofl. besorgt too C MetUu. 8. Lnpsig Teobiier; 1 aak.
— 809. Freunds Schulerbibliothek cett. Pr¶tion tu Homen Odyssee.
18. hfl. 3. aufl. 2. hft. 4. aofl. 16. Leipzig, Violet; ä 50 pf. — 310.
JFreunds scbülerbibliothek cett Präparation an Homers Ilias. 1. hft.
6. anfl. 18. Leipzig, Violet; 60 pf. — 811. Homers werke (lUaa und
Odyssee) übersetzt Ton J, H, Voss mit radirangen nach aeidmongeD
von B. Geneüi. Neue ausgäbe. 1. lief. 8. Stuttgart. Cotta; 6 mk. —
312. Freund, präparation zu Sophokles werken. 3. hft. 3. aufl. 16.
Leipsig, Yiolet; 50 pf. — 313. Sophokles Antigene. Deutsch von J, £.
J>ormer, 8. anfl. 8. Leipzig, Winter; l mk. — 814. Euripidee dflateflk
von J. J. JE, Donnm-, 3. aufl. Bd. 1. 8. Leipiig, Winter : 5 mk. - 31 5. Ari-
stophanes ausgewählte komödien. Erklärt von Th. Kock. 4. bdch. 8. die
Yögel. 2. aufl. Berlin, Weidmann; 2 mk. 40 pf. — 316. Xenophons
Hellenica. Erklärt von L. Breüenbach. Sbd. 2. aofl. 8. Berlin, Weidm. ; 2
mk. 95 pf.— 817. Freund cett. PH^aration ca Vergila Aeneia. 8. blL
6. aufl. 16. Leipzig, Violet; 50 pf. - 318. Freund cett Präparatioft
zu Ovids MetAmorphosen. 3. hft. 4. aufl. 16. Leipzig, Violet ; 50 pf. —
819. Q. Horatios Fiaccus satiren und episteln. Erklärt von T. G. A.
Krüger, 8. anfl. besorgt von O, Krilg§r» 8. Leipzig, Teabner; 2 mk.
75 pf. — 820. Freund cett. PAparation zn Horaz' werken. 4. hft 8.
aufl. 16. Leipzig, Violet; 50 pf. — 321. Freund cett. Präparation an
Cäsan gallischem kriege. 8. hft. 4. auil. 16. Leipzig, VioUti 60 pt ~
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Nr. 9.
Nene Schulbücher, nr. 337—363.
453
822. T. Li^i histonanim romanaram libri qai eupemmt« £x recem. J«
IT. HidTigii Hemm effidermit «T. N. Madvigius et /. J. Ussingiu». 8.
VoL I. p. 2. Havniae (Weijfel) ; 2 mk. 80 pL — 828. Freund. Präpara-
tion in LiviuB werken. 4. 9. 10. hft. 8. aufl. 16. LeipziiJf, Violet; a 50
pf. — 824. T. Livi ab urbe condita libri. Erklärt von W. Wei$8enborn.
9. bd. 2. hft 2. aufl. 8. Berlin, Weidmann: 1 mk. 80 pf. ~ 826.
.FyMMMl. Ffftptnlion sn TMitot wsfken. 1. oft. 8. mil. 16. Leipzig,
YiolBfc; 80 pf- — 826. Gioero*8 auserlesene reden. In Denar fiortgetreuer
übersetzunj?. 8. bd. 8. aufl. 8. Stuttffart, Heiz; 50 pf. — 827. E. Guhl
und W, Koner das leben der Griechen und Römer. 6. 7. 8. lief. 4. aufl.
8. Berlin, Weidmann; Ii 1 mk. — 328. JFV. Uebtnoeg, gmndriss der
ffesohiohte der philosophie. 1. thl. Das attertbnm. 6. anfl. besorg von
3f. Heinze. 8. Berlin, Mittler und söhn ; 4 mk. 80 pf. — 329. A. Farbi-
ger, Hellas und Rom. Popnlaire darstellunp^ des öfi'entlichen und häus-
lichen lebens der Griechen and Römer. 1. abthl. Rom im Zeitalter der
AntomBe. S. tdl. 8. Leipzipf, Fuesi ; 7 mk. — 880. O. CwUtu, er>
läuterungon zu meiner jorriechiidien grammatik. 8. aufl. 8. Prag, Tempsky;
8 mk. — 331. C. F. Hermann, lehrbuch der griechischen antiquitäten.
1. thl. 6. aufl. Die staataalterthümer. 2. abth. 8. Heidelbergr. Mohr; 3 mk.
— 882. J2. NicokUf ffriechische literatorgeachichte in neuer bearbeitung. 2.
bd. 1. blUte. 3. «nfl. 8. Magdeborg, Hemriohsholln; 1 mk. — 888. TT.
Bramhach, hulfsbüchlein fär lateinische reobtsohreibung. 2. anfl. 8. Leip-
Big, Teubner; 75 pf. — 834. L. Lang«, römische alterthümer. l.bd. 3.
anfl. 8. Berlin, Weidmann; 9 mk. — 885. C. Mank, geachichte der rö-
mischen literator. 8. anfl. herausgegeben von O. Seyfftrt. 8.snfl. 8.
Berlin, DOmmler; & 1 mk. — 386. Foreellini totins latinititie kodoOD. 4»
Ti Y dioL 66, PnÜ. (Leipag, BiookhMi), 8 mk. 60 pt
887. /. Ckutm, Herodotos. lebensabriie. Abweicfaungen eeineeioni«
sehen dialekts Tom attischen. 2. anfl. 8. Jena, Frommann; 80 pf. —
888. S. Su?ile , vollständiges Schulwörterbuch zu Xenophons Anabasis.
8. Breslau, Kern; 1 mk. 60 pf. — 339. Cornelii Nepotis libri de excellentibus
duoiboB exterarum gentium et Curtii Rufi historiae Alexandri Magni in bre-
viorem nemtioiiem eaaetaie. Ed. J, LaHmmm, 8. Güttingen, Yandenlioedk
eiBnpreöhi; 8 mk. — 840. C. OtUrmann, griechisches übongsbuoh im
anschluss an ein grammatikalisch geordnete« vooabnlarinm für anftnger
(qoarta) 1. ond 2. abthl. 8. aufl. 8. Cassel, Knapp; 1 mk. 60 pf. — 841.
Koehf griechiaohe schulgrammatik aof grund der ergebnisse der ver-
gldohenden epnehkunde bearbeitet 4. anfl. 8. Leipzig, Tenbner; 9 mk.
80 pf. — 842. M. Seyffert, banptregeln der griechischen syntax. 9.
aufl. besorgt von A. v. Bamberg. 8, Berlin, Springer; 60 pf. — 848,
G, A. H'eiske , die griechischen anomalen verba für den zweck schrift-
lieher Übungen in der lebnle. 4. infl. 8. HaUe, Waieenhaw; 60 pH
844. 3f. Staffiert t übungibnoh som übersetzen ans dem deutschen iu
grriechische im anschluss an Xenophons Anabasis. 6. aufl. besorgt von
A, V. Bamberg. 8. Berlin, Springer ; 2 rak. 60 pf. — 845. Rozck's la-
teinisches lesebuch. Wörterverzeichniss. 1 thl. 5. aufl. 8. Wien, Gerold;
80 p£ — 848. F. D. CA. Hknumga elementarbnoh zu der lateiniiokeii
grammatik von Ellendt-Seyfiert. 2. abth. 8. aufl. 8. Halle, Waisenbm;
1 mk. 20 pf. — 347. Desselben 3. abth. Ehendas. ; 1 mk. 20 pf. —
348. A. Henneber ger lateinisches elementarbuch. 7. aofl. 8. Hildburg-
hausen, Kesselring; 1 mk. 20 pf. — 849. C 0$t«rm«mn Uteinischea
ftbangalmob. 1—8. abthl. (1 abthl. für Meto, 14. aufl., 75 pf., 2. abthl.
Ar qniiito. 8. anfl. 90 pH, 8. abtU. fär qnarto, 9. infl. 76 pf.) 8. Up«
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454
Bibliographie.
Nr. 9.
liflr. Teobner; 9 mk. 40 pf. — 850. Fr. SlUnift ItAMmh» gitnuMilik
Bearbeitet von O. Styffert. 16. mA. 8. Berlin, Weidmnm ; 2 mk. — >
851. W. Schulz, lateinische gjammatik für realschulen. 1. abthl. fbr-
menlehre. 8. Hannover, Uabn ; 1 mk. - 352. Snpße, K. T., neue folfje
von aafgaben zum übersetzen aus dem deutacbeu ins lateinische. 3. auÜ.
8. Carlsmhe, Oroo«; 1 mk. 80 pf. — 858. JT. 7. Si^ß«, prtktiMlM
Anleitung zum lateinschreiben. 2. aufl. 2. abthl. 8. Carlsmbe, Oroos; 8
mk. 60 pf. — 354. C. Capelk, anleitung zum lateinischen aufsatz für
den gymnasial^ebrauch. 3. aufl. 8. Hannover, Hahn ; I mk. — 355.
BonnM, Übungsstücke zum übersetzen aus dem lateinischen ins deotidM
l&r dis enteil aafftoger. 9. mfl. 8. Beriio, EmMb; 1 mk. 80 pf. — 356.
R, Müller, Übungsstücke zum übersetzen aus dem deutschen ins latei-
nische für quarta und tertia der ßr^'muasien. 8. Berlin, Weidmann : 1
mk. 60 pf. — 857. C, Odennanua lateinisches Tocabulahum. 1. 3. 4.
abthl. (1. ftbth. ftr anta, 16. aufl. 80 pf., 3. ftr quarta 8. aufl. 46 pC,
4. für tertia 6. aufl. 60 pf.) 8. Leipzig, Teubner ; 1 mk. 35 pf. — 358.
Maarke, aufgaben zum übersetzen ins lateinische für ober-tertia. 8.
Berlin, Weidmann: 2 rak. — 359. W. Baur und L. Knglmann aufgaben
zu lateinischen 8t>lübungen. 2 thl. 8. (prima). 3. aufl. Bamberg, Buchner;
9 mk. 60 pf. — 860. JET. B, Rumpelt, demente der poetik. Ein leitüa*
den für schulen. 8. Breslau, Golokovski; 1 mk. — 361. T. Beek, lehrbnck
der poetik. 4. aufl. 8. München. Merhofl"; 1 rak. 60 pf. — 362. A. Schaefer,
geschichtstabellen zum auswendiglernen. 14. aufl. 8. Leipsig, Arnold;
60 pf. — 868. C Mensel, Übungsstücke zum übersetzen ana dem daai^
aehoi ma lateiniaohe. 8. aufl. 8. Hamiorer, Hahn; 1 mk. 80 pf.
Bibliegnphie.
Im Börsenbl. 1876 nr. 6 wird über eine iabelle referirt, welche die
gebrüder Paeiel in Berlin über den absatz der deutschen Rundschau
im ersten jähre ihres beotehens verutlentlicht haben: er belauft sich auf i
inehr alt 10000 ezemplare. Weldie wisBenaohaflliehe settBohrift kam
aieh eines solchen erfolgt rühmen?
Humor im buchhandel. 'Haben Sie den Cäsar mit noten?* 'Be-
daarOf wir fuhren keine musikalien.' — £in hanptmann, der eine anzahl |
des UÜHoa nnd sohreibetts ankundiger rekraten aosbüdeo aolUe, fragte
nach einer Abel cum ■elbstnnterrioht. Hehr dergl. im BfitMubL
nr. 8.
*Zur geschichte des buchbindens' ist ein aufsatz im BörsenbL nr.
14 überschrieben, in dem behauptet wird, die buchbinderkunst sei den
alten unbekannt geweaen, die futtendmaeher bitten ibre stelle vertreten.
Beriobt über das 200jährige Jubiläum der Meyer'scben bofbocb-
bandlnng ond bofbaohdrackerei in Detmold and Lemgo im BöneobL
nr. 86.
J. Proelss, G. A. Bürger ond J. C. Dieteriob, ein beitrag cor baeb-
biodlergeeoliiebte dee 18. jahrbrntderta anftats im B5neobL nr. 88. 44.
60. 66. 62.
Am 22. febrnar starb Ambroise Firmin Didot, der nestor der buch*
drucker Frankreichs; von seinem ehrenvollen begräbniss am 26. febr.
beriflihtet Börsenbl. nr. 56 naob Aagsb. Allg. ztg. nr. 67. Yen aetoeB
Verdiensten flndct sich eine Schilderung im Börsenbl. 1873 vom 26. min.
Im Börsenbl. nr. 79 wird über zwei kleine Schriften näheres mit-
petheilt, die aich auf Moriz Haupt beziehen: nämlich: Fiv unn twintig
spreckwoerder voor Moriz Haupt. XXVII juli 1850. 4. 4 bl. — und:
TrSet Einsamkeit. Two nnn f5ftig spreokwöri lor Moria Baopt vf
ieden eündag en. 84. Deoember 1860. 4* 66 bL; eie ateheii mit
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Nr. 9.
Bibliographie.
455
feiner Absetemiff in Leipzig in gqaammenbang. Q, FrmUtf imt in oi^
talogen als verfaseer engegfeben, ▼erwshrt sich tieh eher dtgegen: 0«
Jahn and Th. Mommsen sind meines Wissens als verfasset wohl genannt»
Solohe scherze sind oft gemacht in heitern gelehrtenkreisen : s. Gela-
rander (Lacbmann) als artikel aus Jöcher, s. Hertz Leben Laohm. p.
XSXVI. 10 Mich Sohdncmann (vater nnd söhn) tnf Schwager: Yifo doo-
Irina et hamanitate pmeitantissiino | Fr id. Lud. Ant. Tacito | templi
Palladis in alma Musarum ad Leinam sede | custodi vigilantissimo | bi-
blioerraphorum nostri temporis primario | de die natali | pratulantur | C.
et 0. Calliandri pat. et fil. | Accedit | cortum carmeu de Rohtrookia
atqoe Bkoroelds | aaaonlorom injorin paene deletom | nnno ▼ero est
oomipti codicis reliqaiis feliciier restitnum. I Editio prinoeps et ra-
sianma. | Lycopoli 1 d. XXIX Mart. MDCCCLIII, typis funivincibilibus.
Fr. Arnold Brockhaus leben von seinem enkel Ed. Brockhaus be-
mbriaben iat im Bdrtenbl. nr. 98. 106. 122 besprochen, aaoh in Angab.
Allg* itg. aoss. beil. zu nr. 148. Auch die besondere beilaga dea Bewha-
ani. nr. 25 vom 1. juni bespricht die biographie.
Eine abhandlang von Jul. Weil in der Gegenwart 'über die ge-
Bohichie der deutschen pressfreiheit' ist im Börsenbl. nr. 101 abgedruol^.
Im BöiaanbL nr. 106 lieat man: *der TOiaitaeDde der atldtiroben
schuldepntation in Berlin, stadtrath Sohrainer, hat bezüglich der ver-
theilung von prämien eine circnlar-verfugang an die haupUehrer der
gemeindeschulen erlassen, in welcher es am Schlüsse heisst: . . wir
bemerken noch, dass die buchhändler mindestens 20 pct. rabatt
^oo diem Nohnnngsbetrage in abaag bringen mfiaaen, was bei anf>
atellan^ der rechnang besonders ersichtlich zu machen ist. Andrerseits
aind die prämienbücher beim buchhändler Späth oder Bemhardi zu
Icaofen, welche bereit sind, den rabatt von 20 pct. zu geben.' Aach
eine bübsohe probe patriarehaliaoher regiernng!
Karze notiz vom 50jährigen Jubiläum dea bnchhindlera Amgutt
Klasing in Bielefeld im Börsenbl. nr. 110.
Stimmen über den buchdrucker- tarif werden in Börsenbl. nr.
III. 129 znsammeugesteUt: man fühlt mehr und mehr, dass der jetzige
natand nieht mehr an halten: dasn vgl. ob. hit. 7, p. 827.
Üeber das Grimmische Wörterbuch bringt nanduneht BeifdiBana. nr«
92f abp^edruckt im Börsenbl. nr. 117.
Ein kurzes lebensbild des am 10. april zu Halle verstorbenen Ou-
ttav Oswald Bertram, Vorstehers der bnchhandlung des Waisenhanses an
HaUe, giebt nach dem Halleschen Tageblatt BöraenbL nr. 119. Hervor-
heben wollen wir hier, wie aufmerksam Bertram die Verhältnisse des
bachhandels in der gegenwart verfolpcte und durch wort und echrift
die erkannten übelstäiode zu verbessern oder doch ihre Verbesserung
•unbahnen bemfiht war: vrgl. ob. nr. 8, p. 168: aooh in der hinäldit
iat sein frühes scheiden sehr an beklagen.
Börsenbl nr. 119 lies't man: Auch ein fünfzigjähriges jubilHum,
— Es war im jähre 1826, als an einem dunkeln tage — deren es
jetzt auch noch welche giebt — die hohe polizei (mit einem leiter-
wagen) bei mir eraoliien und die ganze aufläge (ca. 1000 ezemplare)
^on *i^ptiUMBa theologisch-politische abhandlungon. Frei übersetzt mit
anmerkungen von J. A. Knih^ (gr. 8. 1826. IVs thlr.) mit ausnähme
einiger bereits nach Leipzig gesandten exemplare confiscirte — and später
vernichtete. — loh erfambe mir nnn die noch ematirenden ezemplare (ca.
90) dem verehrlichen 'comit^ behnfii erriohtnng einee denkmals für
Spinoza im Haag* zu jedem beliebigen zwecke, selbstverständlich graliai
in offeriren. München im mai 1876. — Jos. Ant. Finstrrlin.
Interessante notizen über Strousberg's bibliothek giebt aus dem
Beti FimdeiibL daa Bönenbl. nr. 122.
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I
456 Aoflsüge aus zeitflchriften. Nr. 9.
£b ist enohimn: Mueldemr bibliotbeoa philologioft. iHlt
Mi ^ Dfloeniber 1875. gr. 8. GMting«». YtiiamliBok «. Bi^Mlit;
S mk. 60 pfg.
Zar beatigen läge des dniolDeragMob&ftfli artikel des BänmkL
nr. 135.
VeraeicboiBs älterer und neaerer werke, welebe znm tbeil bedeatend
im wnhb berabgefelEt rind tod Eduard Webers verlags-baobbandlmig
(Bodolf Weber) in Bonn. I. Philolofne nnd Alterihamswissenschaft.
Mittheilungen nr. 2 von F. A. Brockhaus in Leipzig über nenen
Verlag, daneben besonderes verseichniss über pbilosophie, ferner bedm-
über lUDtAiisoh lUerer adbgeii des eonrentaoiMhleilkQii gegen
die jetzt erBoheineBde 12. aufläge.
Mittheilungen der Verlagshandlung B. O. TeMÄncr in Leipzig, 1876,
nr. 1: Erste abthoilunfr : notizon über künftig erscheinende bücber: 1.
Philologie und alterthumswissenschaft : Bibliotbeca scriptorum Graecorom
et RomaDonim (beswr winLttiiionim) TeobiMriMUi: « wird ein lurt^
riecher überblick über die eiiiiinlang und ikfen iakilt gegeben, dmai
angekündigt: Appiani Alexandrini historia romana. RecognOTit L.
Mendelssohn. — Von schalausgaben griechischer and lateinischer dai-
aiker mit deattoben anmerknngen weiäen angekündigt: Piatons anage-
wüUte idlurifteD für den lohiil^bniidi erklärt. Bd. Sympodon e^
klärt von Arnold Uug. — Daran reihen sich: Kronos und Zeus-nnter-
snchongen über diemythenaus der wanderzeit der graeco-italischen stamme.
Ton Emanuel Hoffmann. I. theil. Der stürz des Kronos. — Etymolo-
gisches griediiedi-ntoiaieobei wüiterbuch. Ton A. Yanioak. — 8ynony>
ndk der grieehitokeii ipraobe. Von dr. J. H. Heinr. Sdhmidt.
Derselben nr. 2: erste abtheilung: neue beitrage zur geschicbte des
alten Orients. Die Assyriologie in Deutschland. Von A, v. GuUchmtd:
Geechichte der griechischen literatur. Herausgegeben von IT. 5. Teuffei:
einiffe naohtiige ra dem 1876, hfl. 5, p. 70 logekBndigtfla werke;
Insebriften römischer schlendergeschosse. Voo 2%. Bmrgk% I^emeoo
Taciteum ediderunt A. Gerher et E. Greef.
Verzeiobniss der Bibliotbeca philologica Tenbneriana.
Catalog» dtr onHquarm: Katidog (nr. 46) der booh nnd antiqnariaft»>
handlang von Theodor Acksmumn fai Bffinohen, orientalische nnd römi-
sche classiker , nlte peschichte , crrnTiimatik u. B. w.; Bibliotbeca philo-
logica. 117. catalog des antiquarischen bücherlagers von Matihias Lt m-
ptrU in Bonn; Verzeicbniss von werken aus dem gebiete der claraiscben
Philologie , der arckftologie , der epigraphik eowie der alten geeehiehti
aas dem naohltwie des herm prof. R. Dietscb, welche so den beige-
setzten preisen von List Francke in Leipzig zu beziehen sind ; Alfred
Lorentz , antiquariatsbuchhandlung in Leipzig , lager-catalog nr. XXU,
snnechische nnd lateinische autoren nebst hülfswissenschaften. AJfrtd
Iioreniz booh- and aatiqaariats-bachhandlang in Leipsig, oeaeitet vw> j
zeichniss empfehlungswerther bücber, welche sich zu festgesohenken nnd I
gründung von privat bibliotheken eigenen ; Antiquarischer catalog (159) von '
Ferd. Steinkopf in Stuttgart, classische alterthumskunde ; deuelbM ca-
ttfog (nr. 160) deiiiMshe philologie; Catalog (60) dai antiqorinhn
büokerlagers von J. iScA^t&Äs in Stuttgart, olawitobe pMologie, imrlititiff^
imgi0| fiM)etiae, diieertatioiieii, maoarloiiiiobe poene.
ilefaie pUMtglMle idtug.
Ee iflt ob. bft. 2, p. 166 nur kon dai am 17. febmar 1876 gefei-
erte 50jährigo doctor-jabiläum von Volkmar FrihtehB erwähnt: dal
was dort daa 'vorläufig' aodeaiet, wollen wir bier nanhholen»
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Kleine phllologisehe settimg.
457
JVtttiM Volkmar Friäuehef jetzt senior der onivenität Rostock stammt
wm «imr bekannten liohBiselien giilehrtanflupüie imd iit am 30. jan.
1806 bk Stambach bei Leipzig geboren. Yorgebildet auf dem gymna«
flinm zu Lackaa durch den trefBichen rector Joh. Daniel Schulze and
durch den als bearbeiter des Lucian bekannten Joh. Qottl. Lehmann
— daher also bei Fritzsche wohl die liebe zu Lucian — bezog er als
ll|jUiriger jüngling die onifenitit Leipzig, um nach dem wnnwuie seinea
Vaters, der später eis professor der theologie in Halle verstorben, theo-
logie zu studiren ; aber die auf der schule schon gewonnene verliebe für die
olaaaische Philologie, die eigne anläge und vor allem die begeisternden
▼ortrige Go^firkd Hermanns , beatimmten ilm, Mk dieaar amadUiaaa-
lich za widmen. Mit jugendlichem ongeattm» den er Ina jetit aioh an
bewahren gewusst hat, suchte er dann zum ziele zu gelangen und mel-
dete sich gleich im ersten seroester zum eintritt in O. Hermann's so-
eieUu graeca , in die erst ältere Studenten einzutreten pflegten , und
flberreiehte dabei eine ebhandinng ib oraHonAm JDmnottkMu JNkil^tpieii:
Hermann Hess ihn zu, non propUr rem, wie er am Schlüsse der dispu-
tation über die abhandlang sagte, sed propier spem, fügte aber die er-
matbigenden worte hinzu : spondeo tarnen ie aliquando docium phüologum
utB fiOunm, HermannV bKök aeigt sieb bier: aebon 1884 fibenabm
Fritzsche eine oollaboratur an der Thomasschule zu Leipaig, babilitirte
sich 1825, las über Horaz Satiren , DemoBthcnes de Corona und Ari-
stophanea Wolken, und ward in folge davon auf Friedrich Jacobs ver-
schlag zu michaelis 1828 als nachfolger Immanuel Gottlob Iluschke's
aaob Boalook benifim, ito er aeitdem namentliob dnrob aein pbilologi«
aohea seminar, — als privatseminar gegründet miebaelis 1828, als
grossherzogliches eröffnet augrust 1829 — segensreich gewirkt hat.
Trotz der vielen mit leitung eines philologisohen seminars verbundenen
arbeit, trota des allmählich sich sehr weit ausdehnenden kreises von
vbrieanngen so wie der ihm dorob lebbafte betheiligong an der leitong
der Universität erwachsenden masse von geschäften (1886 v,-ar er zum
ersten male rektor) ist Fritzsche aber doch unausgesetzt auch als schrift-
ateller thätig ffewesen : schon 1826 erschienen seine auch jetzt noch
allen jängem philologen ala mnater aa empfehlenden QuoMnoiMS Lu"
«umeae, dann abgesehen von kleinem leistungen die ausgäbe fonAristo-
phanes Thesmophoriazasen 1838, Ranae 1815, endlich die gesaramt-
ausgabe des Lucian (seit 1860 sind 5 bände erschienen) und daneben
in onunterbroohener folge die grosse anzahl der trefflichen akademischen
aebriften, die jedoob wegen ihrer geringen verbfeitang bei weitem niebt
das gewirkt haben, was sie hätten wirken können und sollen: es würde
der verehrte jubilar der Wissenschaft ungemein nützen, wollte er sich
entschliessen , diese echriften in passender auswahi herauszugeben und
allgemein aogänglidi an maehen. Dasa bei aolehen Verdiensten am tage
des jubiläom aahlreiche beweise der anerkennang und Verehrung nicht
ausblieben, versteht sich von selbst r dir Orossherzog übersandte durch
den vioekanzler der Universität, juatiz-cauzlei- und consistorial-diroctor
von Liebeherr das ritterkreuz des hausordeus der weadischeu kröne,
die nrnversitilt gratoUrte dnicb den reetor dr. BAblan imd die vier de-
kane, der magistrat dar Stadt Rostock durch eine deputation, das geist-
liche ministerium , die Stadtschule , die domschule zu Güstrow ebenfalls
durch besondere deputationen, das philologische seminar durch seinea
aeoior : daneben febite es niebt an lat^i^nen gedickten ond votivtafeln
md kleineren druckschriften , dio in den MeeUenburgischen Anzeigen
1875, nr. 53 verzeichnet sind, abernicht genau: uns ist leider nicht'? rlavon
zngeerangen, sonst würden wir proben davon mittheilen. Hoflen wir dar-
über berichten zu können bei der anzeige des öOjährisen professoren-
jnbiUnm nnamrea oollegen ; denn m boffoo, da« er daa feiem werde, iai
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458
Kleine philologische ieitmig.
Kr. 9.
bei seiner TortreiBichen gesandlieit und kraft, die sich neoerdings wieder
bei der leitong der philoiogenversammliiDg in Rostock — s. ob. hfl, 3,
p. 161 fl^. -- so dbemiobend bewfthrt hal, Imne fermeiwoheitt dne m
zur Wahrheit werde, wÜMohen vir ihm uid den iwfinfp, der nnifenilit
und QDserer wiBsenschaftl — S. «. L,
Die beil. zur Aaesb. Allg. stg. 1876 zu nr. 850 bringt unter der
mfbehrift: 'die arohicuoftiMiiflo rriSettipeDdien', einen TOrtnfflichen arükel
Forchhammer'a , der die grösste aarmerksamkeit verdient. manHflh
nach einijjen allfromeinen bemerkungen über die gegenwärtige Verwal-
tung der Sammlungen — z. b. die päbstliche refjierung verfahre viel
liberaler als die königliche — wird Winkelmann cbaracteriairt und die
hei ihm vorhandene vereinigoDg der philologie im engem ainne md
der arohftoloRie betont: dmelbe sei auch bei Zoega, Bunaen, Oerinrd
gewesen und daher bei gründun g des archäologischen instituts in Rom vor-
ausgesetzt. Sie sei aber nicht bei Emü Braun, dem uächsten nachfolget
Oerluurds gewesen, der dann scharf aber wahr benrtheilt wird: da war
theilung der arbeit, wie sie in fabriken herkömmlich, aber auch aobon
in den naturv^ässenBchaften [und leider auch bei uns] sich sebr be-
merklich macht. 'Die altertbumBwiBsenBchaft, wie sie durch Böckh und
Hermann vertreten war, bat freilich in neuerer zeit sieb so erweitert,
dlM et immer aohwerer wird eie als ein gansea so emfiuteD, smnal
aeitdem die kenntuiss der bildwerke nnd &t olaanaohra länder sich ao
sehr erweitert hat. Allein heut ist sie ausserdem in gefahr durch lin-
guistik, grammatik und subjectivste ästhetische kritik erdrückt zu wer-
den. Verdrängt wird immer mehr der veredelnde einflusa alles grossen,
erhabenen , idealen auf die bildang und den diarakter der jagend md
dcR zeitaltera, nnd während früher die gymnasien für die studierenden
aller facultäten das verlangen erzeugten auch auf der Universität ihr
wisseu von den leistuugen des alterthums in allen richtangen des menscb-
Hohen lebeoa so mehren, Verlanen die doreh fiberiidong mit dem meo*
cberlei der lehrstoffs imd dorch einseitige hehandlong der classiker
'reif und abwendig gemachten schüler das gymnasium mit einem leider
oft laut ausgesprochenen überdniss, — Nun liegt in der kenntniss der
büdwerke und in der keuntniss der natur der länder gewiss ein will*
kommenes mittel daa atndinm der olasriker so heieben nnd in alt«
weise eooh für die edlere bildnng der schaler frachtbar zu machen,
aber nur unter der bedingnng , dass alle drei zweige der alterthams-
kunde in dem lehrer vereinigt sind und bleiben. Denn die gefahr
liegt vielleicht näher, ala man glauben mag, dass aoch in der alter-
thomskunde jene theilung der arbeit und damit eine beklagenswerthe
einseitigkeit eintrete. In beziphung auf das archäologische institut ist
diese gefahr , von deren früherem Vorhandensein oben die rede war,
doroh die späteren directoren völlig beseitigt. Gleichwohl kann sie von
■nderer aeiie, namentlich dareh die vier oder (Bnf gttnseoden ardAo-
logiNhen Stipendien de^ reiches, wieder in ihren wirkangen drohend
werden. Schon jetzt macht sich , wie wir erfahren , in Rom unter den
zahlreichen jungen Deutschen, die hier ihre Studien fortsetzen, eine
onterscheiduiig und sonderung der pbilologen in auffallender weise be-
merklioh, nnd aoeh in dem gewöhnlichen leben ontenohddet man je
heot überall swischen pbilologen und archäologen. Auf den deutschen
Universitäten wird heute meistens ein besonderer professor der arcbäo-
logie begehrt, und wie es leider schon unter den Studenten 'historiker*
mid ^germanlsten* gieht, welche eioh mn die olaitiaclie philologie — so
nnglaublicb es scheint — nicht weiter k&mmern, so ist sehr zu furchten,
dem wir künftig , wie professoren , so auch Studenten der archäologie
haben werden , welche die philologie für ihr fach als abgethan betracb-
t6a^ I^immt diese ricbtang zu, so kann die regierung in die la^
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Nr. 0.
Kleine philologiMhe wekanig.
450
kommen f ihre reichen Stipendien einseitigen archäolopfen ertheilen zn
müssen. ^Sie kann dagegen sich selbst nur dadurch schützen, dass sie
TOD den bewerben! seoflfnisBe soleher phflologischen kenntoiMe verlangt«
dan die etipendiaten künftig aach als lehrer der olassisehen philologie
dem Staat dienen können. Damit aber das reich solche bedingrung
stellen kann, müssen die Universitäten die Forderung an die lehrer der
archGLologie stellen : dass sie fortwährend zugleich neben der archäologie
die erU&mur der okMsisehen aobriftateUer sa ihrer amtlieben aufgäbe
machen. — '^Umoht ist das reiehnnatiftiit in Athen noch mehr geeig-
net als das in Rom diese Vereinigung von archäologie und philologie
z\x fördern. In Athen hat man nicht die reichen Sammlungen des Vati-
cans, Laterans und Ci^)itols. Hier ist der freund des alteHhums schon
viel mehr genöthigt, sich an die classiker zu halten, und dieie i&kzen
ihn in Griechenland mit jedem schritt in die geschichte, die wirUiohe
und die mythische; und besonders die letztere wird ihn nöthigen zu
jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung sich an die berühmten orte zu
begeben, in denen jene biiher eo maig erklärten nnd begriffenen thaten
der götter nnd heroen vollbraebt wormn, welche sich überall in den
localen culten abspiegelten': was dann noch etwas erläutert wird. Alle
diese Worte sind vortreffliche, namentlich die die theilung der philologie
betreätinden wahrhaft goldne werte: und deshalb jetzt grade so zu be*
•ehteut irail die gehhr viel gröeser itt, alt der vrf. meint: spricht man
dodi schon von gräcisten und latinistenü Und die, welche vor allen
andern der trennung der archäologie von der philologie sich entgegen-
stellen sollten, die professoren an den Universitäten, befürworten gar oft
die tramnng: die aussieht anf ein paar sohörer» die olique und die
atimme bei wählen und andern vornuninniieen imgt mehr als das
wohl der Wissenschaft. — £. v. L,
Erfurt. Am 18. deceraber 1876 feierte der geheime regicrungsrath
haron von Tettau hier sein ÖOjjähriges Jubiläum als beamter und da er
am das gymnasinm sich vieUaoh verdient gemacht, gratulirte ihm das
lehraMxmegiam desselben in einer lateinisdien ode, von der wir hier
dio beiden ersten nnd die drei letiten atrophen mittheilen:
Olim in Variscüm montibus asperis
T^ttaviertm oelsom oritar genas
KimkoMine cognatos relinqoena
Sedibna egräitor pateniis;
Dumque in Bohemis Kitislcta Stirpe ferot
Prostemit hostos, altera railites
Christi adiuvat contra Polonos
Perfidiamque domat rebelicm cett.
*
Qni mnlta Calles, Gymnasii quoqne
Tentamini acri providus interes
Praeses rogatus, T«que amicum
Gymnasii ooUmns benign um.
Raram laborum cum requiem petiSi
Yicina visis sedi Atavum loca
Thnringiae snavesqoe geatia
Arois obirs Nigne reeossua.
Fidum decem Tb lostra satellitem
Yidere Regis: proin Tibi dediti
Gratamur et Divos precamur,
äera Tibi ut veniat seuectus.
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460
Kleine phAologiselie seitnng.
Kr. 9.
^«rtti, 6. «pril. Ihar kapiiolmueh« JupiUrtenqtel. [Den hierunter
folp^den aafsatz setsen wir her wegen der tbhandhmg Krmm^» in
Philol. XXVII, p. 76 flg ] Eine viel erörterte Streitfrage der topographie
des alten Rom hat kürzlich ihre erledi^junp g^efunden: die fragte nadb
der läge dea kapitolinischen lapitertempels. Die deutschen forsch»
glaubten luneiit, dtü die Gbiiitoliam im engeren anm mit dem lopiter-
tempel and dem terpigiaelMn felsen auf dem südwestlichen gipfel des capi-
tolinischen hügels zu suchen sei, der höhe des palastes Caffarelli, welche
jetzt fast ganz im besita der deutschen botschaft ist und kürzlich durch
den neobau des deutschen archäologischen institats eine neue zierde
eriielten hai. Der nordöetlielien höne wird doroh dieee ^""«^Hi^ die
borg (arx) mit dem tempel der luno Moneta zugewiesen. Die OBige-
kehrte ansieht wurde von italienischer seite, namentlich von T^^nintt
und gegenwärtig von dem direkter der römischen ausgrabongen . dem
•enator Boea, Terlreten. Der wiebtlge ^ nnd enteoheidende — i>e««ie
iBr die deutsehe auffassnng beruht auf der von den alten scbrift-
. steilem steta hervorgehobenen Verbindung des lapitertempels mit dem
tarpejischen felaen und des tarpejischen felsens mit dem durch Manlius
abgeschiagenea augri£f der Gallier auf das Capitol. Denn ausdrücklich
benebtei nns Lifioe, diM Hanlioe, der bektnoilieb wegen ee&Mr nofleb-
nnng gegen den lentt ?om tarpcgischen felsen gestürzt wurde , ebenda
endete, wo er seine ruhmvolle waffenthat vollbracht hatte. Und der-
selbe Livius sagt uns, dass die Qallier vom carmon talischen thor aus,
von da, wo das £[apitol dem Tiber sich am meisten nähert, daaeelbe
zu ersteigen venoohten und bier von Manlius zurückgeworfen wiirdeo.
Also nicht weit von diesem punkte , der südlichsten ecke des Capitols,
war der tarpejische fels und oberhalb dieses stand der lupitertempel.
Indess der bald weitere bald engere gebrauch der namen 'borg;' und
'Gnj^l' Umb eine Töllig eiobere enMieidong niobi in, nnd nnob ein
neneter deoteeher forscher (Nissen, das templam) hat eioh zu der itafie-
Bchen aufifassung bekannt. Daher der allgemeine wünsch, durch aus-
grabungen und funde aufklärung zu erhalten. — Schon im jähre 1865
hoffte man auf eine solche aufk^uog, da im garten der deutschen ge-
eendteobnft fbndamente einee antiken gebändee ensgegraben wnrdfln.
Doch zeigten diese reste keine Übereinstimmung mit den angaben der
alten, namentlich des Dionys von Halicamass, über den lupitertempel.
Dieser sollte 200 fuss breit, 215 fuss lang und nach Süden orientirt
•ein. Hier edbieoen ftmdamente ^ee viel llefaiefen nnd iMob efidweet
orientirten gebäudes vorzuliegen. Doch waren die reste so beschaffen,
dass man zweifeln durfte, ob hier ein vollständiges fundament und nicht
Tielleicht fragmente aus der mitte desselben vorlägen. — Dass in der
that letzteres der fall war, sollte in diesem winter klar werden. Im
bofe dee keneervntoienpelaetee wurden fOftrbtiten gemaebt f&r ein pro-
visorisches lokal zur aufstellung der zahlreichen, in den letzten jähren
durch die bauten auf dem Esquilin zu tage gekommenen statuen und
Btatuenfragmente. Bei dieser gelegenheit stiess man auf ein weiterea
Stück jenes Dämlichen enterbaoes, nnd zwar gab eich dieses in vmzwei-
felhafter weise ele ein atftck aus dem rande desselben so erkennen. Av^
demselben stand — grösstentheils freilich eingeschlossen in die tren-
nungsmauer zwischen dem eigenthum der Stadt Rom und dem der deut-
schen gesandtschaft — ein stumpf einer kolossalen säule , deren durch*
meaier nieht nnter 2,10 meter geweeen eein kann. Ee ist dea ver>
dienst des vortrefflichen Sekretärs der archäologisebttimQDizipalkommis-
sion, Lauriani, mit hülfe dieser entdeckung die frage nach der läge d^
lapitertempels einer erneuten Untersuchung unterzogen und zu gunsten
des hügels Cafiarelli entschieden sa haben. Sein urtheil wird um so
vebr ib mparteüsob gelten düffen, als er mUmI frflbnr in einer
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Nr. d.
Kleine philologisdie seitxmg.
461
SQgliohen abhandlung über die mauern des Servius, veröffentlicht in den
Ammton dei dentiolMii arohiologiwilMii imtitnli von 1671, die entgegen-
goeetito mebuig soharrsinnig verthddigi bette. — Der kapitoluuMhe
tenipel war von den Tarquiniem begonnen, aber erst nach ihrer ver-
treibang im jähre 509 v. ehr. geweiht worden. Im Jahre 386 wurde
die fläche, auf welcher er stand, durch ungeheure substruktionen in
qoeten rbgenm befestigt Als im jähre 88 der tempel eelbat daieh
einen unbelutimt gebliebenen Herostrat in brand gesteckt wurde, ward
Q. Lutatius Catulus mit dem neubau beauftragt, starb aber vor Vollen-
dung desselben: doch lehnte Cäsar es ab, seinen eigenen namen statt
dessen des Oatolai enf demaelbeD ansobringen. Dieter neue tempel ver-
brannte nach dem tode Nero's, als das von Flavius Sabinus, dem bmder
Vespasians, besetzte Capitol durch die anhänger des Vitellius erstürmt
wurde- Auch der neubau des Vespasian brannte schon unter der re-
sierung seines sohnes Titus ab, und Domitian leitete die fünfte und
Mtete, mit groeter pnobt ins werk gesetete henteUmig. Doeh wurden
bei eil diesen neubauten die ursprünglichen grundformen festgehalten«
nnd namentlich liegt es in der natur der eache, dass der hohe steinerne
nnterbau (stylobat) im wesentlichen unverändert bestehen blieb. — Die
Überreste also, welche wir zu finden erwarten dürfen, müssen nerrühren
1) Ytm eben diesem unterbau ans der konigsseii, 2) von den enbetmk«
tuMien des ganzen bügels aus dem jähre 386, 3) vom eigentlichen tem-
pel aus der zeit Domitians. Dass in der tbat von allen diesen werken
deutliche spuren vorhanden sind, hat Lanciani in seiner snerst im deut-
schen archäologischen inetitot vorgetragenen , dann Im Bolleltino der
iDunizipalkommiMion gedruckten Untersuchung glänzend nachgewiesen.
— Zunächst stimmen die früher im garten Cafiarelli und jetzt im hofe
des konservatorenpalaates gefundenen fundamente völlig mit der Vor-
stellung, welche wir uns von dem unterbau des tempels zu machen
babcn. Dee material, tm brauner toff {caftpellorno) , finden wir wieder
in bauten der königsseit, namentlich in eimgen theilen der Serviusmauer ;
auch die bauart ohne kalk ist die in jener ältesten zeit übliche. Den
im hofe des konservatorenpalastes gefundenen, deutlich konnbaren rand
haben wir als den ostrand des tempels zu betrachten; er weicht von
der (Qr den Inpitertempel bezeugten sädrichtung nur am 21 grad ab,
eine abweichung, die ohne bedenken auf rechnung einer nicht ganz ge-
nauen ausdrucksweise des Dionys gesetzt werden kann. Die senkrechte
entfernnng bis zum äussersten punkt der im jähre 1665 im garten Caf-
iarelli geftmdenen theile betiftgt 190 foss, bleibt elso weniff binter der
bezeugten breite des Jupitertempels — 200 Inss — sorSc«. Seitdem
sind nun die von Lanciani benutzten entdeckungen noch vervollständigt
worden durch die auffindung der südlichen fortsetzung jenes ostrandes,
welche bei der fundamentirung der neuen ställe der deutschen gesandt-
■ehaft berbeigemirt wude. — Dem von Domitisn aal diesem nnterben
errichteten tempel gebürfc obne zweifei der jetzt gefundene sftolenstumpl
an. Wenn es schon an sich nicht glaublich ist, dass eine säulo von
2,10 meiern durchmesser einem der kleineren tempel des Capitols an-
gehört haben solltet so wird diese befcrachtung durch einen bestimmten
Sositiven beweis bestätigt. Es wird ans von Plotareb beriehtet, dese
ie Säulen des domitianischen tempels aus pentolischem marmor waren,
Sie wurden in Athen gefertigt, in Ilom cannelirt, und hierbei das ur*
sprünglich schöne verbältniss der länge und dicke verdorben. Nun ist
oorah vefjgleiebong mit mennonfcftdmi ans den brtteben des PenteHkon
In zweifelueer weise festgestellt worden, dass der neu gefundene säulen-
etompf eben ans pentelischem marmor besteht. Und dazu kommt noch
eine weitere werthvolle notiz. Flaminio Sacca berichtet von einem
fnnde von kuloesalen pilastem und kapitelien hinter dem konservatoren-
PhüoL Ana. YIL ^0
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462
Kleine philologieehe seitang,
Kr. 1
alasie, gegen S. Nicola in Carcere, also ani der südwestseite der
affarelli. Aas diesen worden , wie er weiter berichtet, die reUefs der
propheteil und die ikikiien der ftpoitel in der kapeUe Cesi in S. Uam
della Pace gemacht; and die antersuchnng auch dieser skalptoren hat
ergeben , dass sie aus pentehschem marmor gefertif^t sind , ohne
sweifel also dem tempel Domitians angehört haben. Weitere gebälk-
tMka nnd udere aroliitektarfragmenie rai mwmor niid, beglinhiglM
BBOlirichten zufolge, beim bao eines haasee in Via Monleaun, tm west-
lichen fnss desselben hügels gefunden worden. Was aus diesen gewor-
den ist, weiss man nicht; sie wurden wohl verbraucht und so ein wich-
tiges materiai verloren, mit dessen hülfe wir wohl im stände sein wör*
den« tun ein raltti? foUstindiges bild jenes hoehberthinten tempels n
madien. — Endlich von den substmktionen des genien hugek, die im
jlhre 387 aus quadem gemacht wurden , sind nnverächtliche r^te vor-
banden: einer gegenüber der front des deutschen gesandtschaftspalais,
ein anderer an der via di Rape Tarpea, welche von nordoeten her sif
din höhe des hügels nnd lom archäologischen intitnt ftbri, in dor
maner des der deutschen Gesandtschaft gehörigen gartens Montanari.
Der Charakter dieser bauten und tuffquadern stimmt sehr wohl zu der
epoche, welcher die substruktionen des hügels, welcher den tempel
trog, angehört bnben mfisMn. Andere reste sind bri firAberen noMiip
bangen gefunden worden, jetzt aber nicht sichtbar: so namentlich dB
stück, welches genau die fortsetzung des zuletzt erwähnten bildet. —
Diese beweise werden schwerlich eine widerlegunfy zulassen. Lauriaai
weist aber weiter nach, wie auch die traditionen des mittelalters des
tempel «of die gleiche hdbe veriegen. Ea ist dies nieht so gleiehgil-
tig, wie es anf den ersten blick scheinen könnte; denn wir haben in
diesen traditionen die aaffassung einer zeit , wo der bügel noch nicht
mit den bauten bedeckt war , welche jetzt unseren äugen die reate der
antiken gebäode verbergen. Unter den beweisen dieser art ist neo eiee
Zeichnung eines erohitekten des 16. jahrhondertei Francesco di Oimgio
Martini auB Siena, welche einen f?rundri98 der ganzen temp^nlage ent-
hält. Zwar ist dieser grundriss, wie auch die beischrifl sagt, grössten-
theils frei erfanden, doch liegt der er&ndung offenbar die kenntniss des
eben jetzt wieder gefondenen nnterbeoi so mnde. Es wird dies be^
eonders klar durch die beischriften, mit welchen Martini die vier selten
BSioes rekoostruirten gebäudes nach folgenden wohl bekannten bao-
werken bezeichnet; chata Savelli (das Marcellustheater), Scta Maria d«
le ContolaUone , areto di Mareho AureUo (doch wohl der bogen des
Septimins Severus, aaf dem dessen sehn Carteella eis M. Aorelina An-
toninus erwähnt ist), nnd endlich die chasa de Conservadori. Dies ist
nun aber genau die orientirung des jetzt gefundenen Unterbaues, und
so darf Martini wohl als ein zeuge betrachtet werden , der diesen voll-
flAndiger sah, als ei one veigtoot ist — Der lange streit kenn hiermit
als entschieden betrachtet w^eu, und die deutsche botschaft kann mh
des bewusstseins freuen, den platz «i<>a oVir-gtnrfiifYof An nntiftiydhftiKgthm^
des alten Rom inne zu haben. Reichs-Anz. nr. 84.
Den jahresbericht der central-direction der Monumenta GermatUü*
hüiariea bringt Beiobs-Ans. nr. 86 erste beilege.
Beotor JaulUeh eos Dresden reist um eine vollständige ausgäbe von
Meven^s werken zu veranstalten, nach Italien. Reichs-Anz. nr. 88.
Prof. Dümiehen hat während des ganzen winters 1875/76 bei Theben
ein angeheures f eisengrab anf dem weetafer des Nils gelegen untersacht:
ei enthalt in drei Stockwerken vertheilt 86aile, die nUe mit insohriften
bedeckt sind. Reichs-Anz. nr. 96.
Theater in Afrika. Wie Mimik und das daraus hervorgehende
drame j^er menschlichen natur angeboren, lehrt aoch Aihki. Der
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Kr. 9.
Kieme philologisdie seitnng^.
468
Engländer Clapperton, welcher bei seiner zweiten reise in das innere
Afrika*8 das leben verlor, besachte auch Catonga, die haaptstadt des
k&ugreiches Yurriba, nnweit des Quom^itromes , wo er gelegenlieit
hatte, zu beobachten, in wie merkwürdiger art sich bei den schwarzen
fetiach-dienem der kunsttrieb äusserte. Er erzählt, dass so lange die
Ortsvorsteher in der Stadt verweilen, Schauspiele, pantomimen oder wie
nuH^ 61 loiitl imien aoU, anfgeföhrt werden. Der plstSf der sä diesem
nüvertrabe anigew&hlt worden, ist der garten des königs vor dem
hauptthore, wo der gebieter meistentheils zu sitzen pflegt. Ein fetisch-
haos steht linker band. In der mitte des platzes sind zwei p^nippen
schöner bäume; aus einer derselben erhebt sich eine hohe fächerpalme,
dia weit ftber den plets, der tieben- Iiis «ehtbimdert eilen in'e gelierte
enlhallen neg« emporragt. Unter diesen bäumen sassen die schaoepie-
ler, gsnz in sacke gehüllt und die köpfe mit bunten streifen und läppen
von seide und baumwoUe aui's phantastischste geschmückt. Die laute
des königs gaben acht, dass kein zuschauer jenen platz betrat« und
spielleate linnten miMifhörUoh mit trommeln, hörnern und pfeifen. —
I)er erste act einer auflRihrung bestand darin , dass die Schauspieler
tanzten und sprangen; was sie auf bewundernswürdige weise thaten,
wenn man bedenkt, dass sie nicht sehen und weder bände noch füsse
frei gebrmneben kouDten. Im «weiten acte ward die boe oder rieeen-
•ohlange gefangen nnd mit ihr kämpfte erst ein einzelner, sehr ge-
schmückter, dann mit diesem einij^e scbaaspieler : sie ward petödtet und
darauf allen schauspielern ein zeichen gegeben, zu erscheinen; der
schlaugenkämpfer that nun einen hieb in den schwänz der schlänge.
IMese sperrte den nwhen enf, rollte eieh nseumen nnd that, eliob sie
grosse schmerzen Utte; als sie fast todt war, nahmen die Schauspieler
sie auf die schultern , während sie noch immer den rächen aufsperrte
and zu beissen versuchte, und trugen sie in grossem triumph in das
feti^hbaas. — Zwischen jedem acte sangen die frauen des königs, und
die versammelte menge stimmte mit ein.
Dr. Srh!ie7}}ann hat vom Sultan einen neuen ferman erhalten, wel-
cher ihn ermächtigt während mehrerer jähre neue ausgrabungen zu
veranstalten, Reiohs-Anz. nr. 109: er hat sich denn auch schon nach
Tjnjß begeben nnd bofft am 26. mii die emgrebengeo wieder in be-
ginnen: Reichs- Anz. nr. 124. 142.
Zucht und lateinsprechen in gymnasien. Wie mannigfachen an-
griffen bei den vielen jetzt in Deutschland herrschenden unverständigen
meinungen über wahre bildung (s. unten p. 473) und die dadurch beding-
ten lei^mgen des gymnasinms pfliobttrene and ihre hohe aufgäbe wabr
imd tief aufifassende gymnuiellelirer ansgesetst sind, wie schwer es ihnen
gemacht wird mit ihren ansichten und heilsamen reformen durchzu-
dringen, davon hat vor kurzem Darmstadt ein deutliches beispiel ge-
liefert ; da nämlioh ist der zu ostem d. j. bei dem dortigen gymnasium
als director eingetretene dr. Weidner gegenständ heftiger sobmähar*
tikel in den Neuen Hessischen Volksblättem d. j. nr, 102 geworden.
Auf das ganze einzugehen , lohnt nicht der mühe : wir heben hier nur
zwei ans gerade interessirende punkte hervor. Weidner hatte in seiner
antrittsrede den acbfilera *den umgang mit den polyteebnibem' verboten
nnd dabei 'das polyteebnieam eme anstalt von zweifelhaftem obaiakter'
genannt. Darob g^rosser zom: 'die polytechniker berufen eine allge-
meine (?) Versammlung in die restauration Markwort (!V), laden
auch die Professoren des polytechnicum dazu ein, um schritte gegen
Weidner an beratben,' anob *in nnserer bOrgerschaft ist die entrfistong
eine allgemeine (!?)*. Dass Weidner recht gehabt, hat sich sehr bald
gezeigt: die Zeitungen haben von Unordnungen im polytechnicum und schar-
Xea bestraiungen der schaler berichtet. Aber das ist hier nebensaohe:
80*
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Sleiiie plulologiflGiie Mitmig.
Kr a
wir erwähnen dies nur, weil es zeigt, wie man sich gegen rocht wat
gymnasien sträubt: statt den lebrem zu danken, wenn sie dafür sorgen,
dass auch anaserbalb des gymnasioms die soholer Tor venaohnng be-
«Ehrt und anstftndig gehalten werden , statt die lehier la ontentfitMn,
wenn ne nob abmühen , die verzogenen jungen an sucht nnd ordnnng
zu gewöhnen, damit B\e nicht unwissend und faul und frivol die Univer-
sität beziehen, schreit man über eingrifle in die rechte der famüie und
hasst die lehrer. Dies das eine. Als anderes mag folgender scbober
■at^ der YoUnblitter beaproolien werden: 'der alte lopf dea lateis»
•predhena in der ober-prima wurde wieder hervorgeholt und die faeiren
ober-primaner müssen von ihren lehrerfi mit 'sie* angeredet werden,
wenn sie nicht die gcwogenheit haben dieselben aller^ädigst davon tu
dispensiren.' Den unsinn des zweiten sattes lassen wir auf sich beru-
hen: dagegen statten wir för die einfilhrung dee lateinspreeheni
in prima dem direkter hier öffentlich unsem aufrichtigsten dank ah.
Schon seit einer langen reihe von jähren verfolge ich die geschichte
des lateinsprechens auf gymnasien : Semester für semester frage ich die
zum Seminar sich meldenden, ob sie Übung im lateinsprechen gehabt
und immer seltner erfolgt eine bejahende aatwort. Es ist diese abaalnM
sehr in beiklagen und ein grosser, ja grober missgriff, der sich
nur aus dem vielerlei erklärt, was schon seit zu langer auf den
gymnasien gegen die Überzeugung einsichtsvoller lehrer gelehrt werden
muss und wahre gründlichkeit mehr und mehr zur Unmöglichkeit macht.
Denn erlernen des lateinsprechen, um nur einigee hier zu sagen , macht
dem sohdler grosse freude und fördert dadurch sein studinm fiberinnpC»
es ist aber auch fiir den lehrer ein treffliches bülfsmittel, snm beispiel
für das lateinschreiben , indem er bei der correctur des cxercitinm die
Schüler bei ihnen schwer gewordenen Wendungen auf sein sprechen ver-
weiseui ihnen sagen kann, da und da habe ich die wendung gebraucht,
wodoroh er sogleioh swingt aafinerksam seinen werten an folgen, iüier
dazu kommt grade in unserer zeit noch ein anderes. Es ist ja leider
kein geheimniss, dass die schülcr nur mit Freund oder deutschen Über-
setzungen oder sonstigen estlshrücken — daher bei diesen die vielen
auflagen — sich präpariren und deshalb weder extemporiren können
Booh ilberhanpt eine sichere kenntnies Tom inhalt der Schriftsteller be-
kommen : dem wird aber durch das lateinsprechen — lateinisch die
Schriftsteller erklären — auf das wirksamste entgegengetreten: der
Schüler muss, um die erklärung lateinisch zu geben, in die gedanken ein-
dringen, er muss die spräche (ohne deren kenntniss man ja doch die
gedanken, den geist nicht verstehen kann) um sie an sprechen genau
kennen lernen und sieht auf diese weise wie er snm ziele mit seinen
50pfennighültsmitteln nicht gelangt. Darnach muss also die aufgäbe
der verständigen schulmänner und philologen die sein, das vielerlei
auf den gymnasien zu beseitigen, dagegen das Studium der claasi-
iehen sprachen und damit das Tateinspre(uien in sein altes recht wieder
einsnsetzen; dann werden die gymnasien auch wieder die wahre vorbO"
reituDg für die Universität geben und auch diese heben: denn ws^SB
der mangelhaften leistungen der gymnasien beginnt auf der univereitit
an stelle freien Studiums auf bedenklichste weise schulmeisterei mehr und
mehr umsichzu greifen: die art, wie jetzt die sogenannten societäten
geleitet oder eingerichtet werden, liäert davon die bedauerlichsten be-
weise. Doch davon nächstens. — E. v. L.
Salonichi. Einen artikel Arnold Schaefn-''s fiber Salonicbi in der
Köln. Ztg. giebt Reichs-Anz. nr. 112 wie andere Zeitungen wieder: hier
mag folgendes aus ihm seine stelle finden : Die Stadt Thessalonich oder
in der abgekfinten italienisohen benemmng Salonichi Tcurdankt ihre bo-
dentoag &r weiten rhede, wekbe einen bequemen tuid P'^liffh g»»
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Nr. 9.
Ekleine philologische zeitong.
465
■ioherien ankerplatz bietet, und den sich hier kreazenden Strassen des
binnenlandee. An der nordweeUichen bocht des Arohipelagos bot lieh
hier der naU&riiohe stapelplati lar den Terkehr des maoedonischen und
päonischen hochlandes. Schon seit uralten Seiten blühte in dieser stadt
Therroa, welches dem meerbn«»pn seinen frühesten namen gab ; zu noch
höherer Wichtigkeit aber erhob sich die von Kassauder um 316 v. Chr«
neu gegründete stadt, die er zu ehren seiner gemahliui einer sehwester
Aleiander des grossen, mit dem nunen Thessslonika benaantA. Sie
wurde bald der haupthafen von llaeedonien und hat seitdem alle zeileo
hindurch ihren ranf? behauptet: sie ist auch heutzutage nach Konstan-
tiuupel der wichtigste handelsplatz der europäischen Türkei. In der
zeit der Ilömerherrschaft (seit 148 v. Chr.) ward eine hecrstrasse von
Dyrrhaohinm (Dnrasso) am adriatischen meere nach Byzanz geführt,
deren mittelpunkt und hauptschutzwehr Thessalonich bildete, die via
Egnatia. Ihr lauf bildet noch heule innerhall) der ringmauem der stadt
die einzige gerade linic : das alte pÜaster liegt mehrere meter tief unter
dem schütte, den die Jahrhunderte aufgehäuft haben. Noch wölbt sich
über ihr iiai»i dem dsUiehen auslange za 9itk mit rellefs gezierter rdmi*
acher triomphbogen aus der seit der KoostaDtine. Maeh norden hin
fuhrt eine andere hanptstrane an den sompfiffen ablagerungen des Arios
(Vardar) hin — heutzutage die von baron Hirsch angelegte eisenbahn
— durch die engen dieses Üusses, das eiserne thor Macedoniens (Demir-
kapu) durchbrechend, nach dem kornreichen Päonien, von wo sie sieh
einerseits nach Albanien, andererseits nadi Serbien in absweigt. Yat'
laufig reicht die ttaenbahn errt bie Mitrovitza, hat aber bereits einen
erheblichen waarenverkehr in gang gebracht. — Von der bedeutung der
stadt in römischen zeiten zeugen die vielfachen trümmer, welche ans
dem boden ausgegraben werden, und die säulen von verde und rosso
•ntioo, welche, ans tempeln stammend, in die kirohen fibertragen wiu>
den, die heutzutage als moeeheen dienen. Hier gründete Paulus bereits
eine christliche gemeinde, man zeigt neben der ehemals der hl. Sophia
(gewidmeten kirche noch eine antike rednerbühne aus marmor als die
st&tte, von der aus der apostel gepredigt habe. Hier erhob sich über
dem grabe dee bl. Demetnns, wwener In dsr letiten dvistenverfolgung
unter Oalerios 806 als märtyrer starb, die fönfschiffige basilika; von
höherem alter noch ist die ursprüngliche mutterkirche, einrundbau mit
kostbarer goldmosaik, und die jetzige moschee Eske Djuma, welche,
ursprünglich ein Aphrodite - tempel , dann eine kirche , mit ionischen
sämen geschmückt ist. Aber blutgetränkt ist der boden; ich erinnere
an das fnrohtbare gerioht, das der kaiser Theodosins im jähre 890 an
der bürgerschaft nahm, welche sich gegen ihn aufgelehnt hatte; an
8000, nach andern gar 15,000 wurden in dem circus (im Südosten der
Stadt) zusammengedrängt und von den kaiserlichen Soldaten zusammen-
gebaaen. — In allen kriegen machte die militärische Wichtigkeit der
atadt sieh geltend, bis sie 1480 Ton dem osmanensnltan Hnrad IL ero-
bert waid. Lange noch bis in die jüngste seit zeugten die manem nnd
thürme von der byzantinischen befestigungskunst ; jetzt sind sie gänz-
lich verfallen und geschleift ; die citadelle ist ein trümmerhaufen. Aber
von diesem beherrschenden punkte schweift der blick hinüber su den
bergen der ehaUddisdhen balbinsel, nnd nach sfldwesten ragen die helle-
niadien berge, der Olympos und aer Ossa, am rande des horizonts her»
vor. — Die betriebsamkeit der stadt ward vornehmlich durch die Juden
unterhalten, welche, schon in der zeit der apostel dort ansässig, na-
mentlich seit den Verfolgungen der Juden in Spanien am ausgange des
15. jahrhnndsrts In grosser zahl hierher gewandert sind. Von der be-
völkenmg, welohe an ort nnd stelle (wie mireoheint, nhooh) anf melir
ali 100,000 tennioUagt wird, sind */• lineltten; eof Ghriaten mid Mo*
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Kleine philologische zeitong.
Nr. 9,
hamedaner kommt nar V>* ^ aasAcbUesslich überwiegt die jodieohe
bevölkerang, daM ein aohiff, weloliee aomttlMad seine iMimg tiiiiuuiii
tonn bat, nur mit mfibe arbeitende hftnde findet. In der ttadt nad
lablreiohe gerbereien and farbereien; das land liefert wein, f^fotreide,
wachs, baumwolle, seide, taback. Der handel wird vomebinlich darch
die dampfschifie des österreichischen Lloyd, der französischen messaf^erie
und mehrerer anderer linien vermittelt. Dentschland hat verhÄkltniaB-
missig geringen antheii an dem handel, demn vmaats 1878 naff 98
milUraen fres. veranschlagt wnrde (19 millionen einfuhr, 10 f ^^fifrir
ansfuhr). Die Türken in Salonichi machen einen verkommenen, arm-
seligen eindruck , abgesehen von dem gouvemeur nnd seinen Umgebun-
gen: sie bewohnen eines der elendesten quartiere der über alle vor>
■tellimg tehmotzigen ttadt. — Die ermoramiflr dei denteelien oonaoli
in Salonichi, Ilenry Abbot, ist für die stadteinfolgentdhwam erei^rii-s
denn durch sio ist dem deutschen reich von den mnselmännem eine schniach
angethan. welche die vollste Rühne fordert, wenn nicht der deutsche naroe
im Orient noch ferneren beschimpfungen ausgesetzt sein soll.
Zur 9nideekmng der Näqueüsn» Einem tehreiben dee ooosidi
Haiiial in Chartum an den sectionsohef freiherm v. Hofmann vom 20.
märz entnimmt die Polit. Corr. folfrendo nachrichten : 'Eben läuft der
dampfer 'Rnrdeni* von Gondokoro hier ein und bringt nachricht. da«
der gouverneur oberst Gordon von Fatiko nach Maganso gegangen sei
Der könig Riango hat sich mit Govdoo alliirt gegen seinen ersfeind Kabrega,
wdeher, Ton der sweifaekanMndesmacht nnterrichtet, eioh, ohne einmi
ensammenstoat anzunehmen, nach Msindi zurückzog, wohin er äiHr
Mruli hinaus nicht weiter verfolgt wurde. Der dampfer in Dusile ist com-
pletirt und wird in diesem augenblicke schon den see unter dem com-
mando Gessi's besichtigen. Da die atreoke von Dusüo bis zum Albert
Niansa bisher die letite nooh nnerfenehte wer, ao aftehen dnroh die
inzwischen erfolgte beAihmng derselben die interevantesten anfcehMmB
für die definitive losung der Nilfrage in nächster aussieht.'
Stanley. Wegen der eben gegebenen nachricht soll auch des ame-
rikaners IStanlty luer erwähuung geschehen, der eine von der Londoner
Times nnd dem New*TorkerHerald, wie bebumt, 1876 anagerMeto
expedition in das innere von Aiinka geführt hat. Anf dieser «Spedition
hat Stanley den Victoria-Nyanza-see beschiffl, den ungeheuren binnen-
see in Africa, aus dem der Nil strömt, und der zwischen dem äf^uator
und dem dritten grade südlicher breite liegt. Kein wunder, daaa die
majest&tiBohe dnsunkeit seiner gewisser so viele jahrfannderte bindonli
Ton dorn fasse keines reisenden, keines forschers gestört wurde, denn
eine tusend mcilen breite wildniss breitet sich zwischen ihm und dem
ocean , wie zwischen ihm und dem mittelmeero aus. Stanley ist nicht
der erste , der diese wildniss durchdrungen hat. Aber er ist der erst«,
der sie mit einem von mensehen getragenen Segelboote, der 4ady Alice*,
dmrahdmngen bat, nnd der dann an bord dieses bootes zehn wodMn
lang die flnthen des sees , der den Nil speist , durchforschte. Elr hat
femer während dieser zehn wochen den ganzen grossen see umsegelt,
den könig Mtesa am nördlichen ufer des Nyanza besucht und schliesslich
seinen ausgangspunkt Eanehvi reich an beobacbtungen und karteuskiueo,
wieder errei<£t. Von dort gedenkt er naeh dmn Albert Nymm n
gehen, um zu sehen, in wie weit lavingstone's angaben über die eigeai>
liehen Nilquellen zutreffend sind.
W. Jiostmanti. der im jähre 1872 die ebene von Troja besuchte,
tritt in der Deutschen Kundschau 1876 für die Zuverlässigkeit det
Sebliemann'sehen Thya^forsobniigen ein nnd stStat sieh dabei taf seners
ansgrabungen. Aach Beiohs-Ans. 118 nimmt von diesem aaftilB noÜi
nnd scheint den «nsi&hnmgen desselben beiiostimaieD.
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Nr. 9.
Kleine philologigche zeitung.
467
Büna roihische villa unweit Ravembeuren vor einigen jähren eni*
tokt, bat den prof. Au9*m Wmtih saweiteni uidiibnefaiuigeii venidaMt
und et nnd jetzt die straiMii der Bdmer Ton Trier nach dem Blieiiie
MChgrewiesen. Reichs-Anz. nr. 118.
Trier, 22. mai. Die daroh die xnanificenz sr. m^gestät des kaisers
ermöglichten erdarbeiten zur freileguDg der Porta Kifra zu Trier wer-
den eifrig gelSrderi. Um eine bemmong in dem verKehr nicht herbei-
zufahren» winden ^e •nsgimbangsarbeiteii soent enf der neoh nordoet
belegenen seite def thors bewirkt. Auf dem bis jetzt zur anaschaohtang
gelaneten terrain wurde das Homert bor bis zu der zur Römerzeit be-
standenen terrainhöhe bloBsjjelegt und haben genaue nntersachungen mit
bettimmtheit ergeben, dass das gebäude in der letzten zeit der römi-
eehen herrseheft erbeut and welnveheinlieh dareh den einlhl! der frin-
kischen Völker von den Römern nicht zur voUendaDg gebracht wurde«
Von einer durch das thor führenden Röraerstmsse wurden bis jetzt keine
apuren gefunden, jedoch wurde nach der stadt hin ein aus g^rossen un-
behauenen kalksteinplatten gebildeter belag, unter welchem ein kleiner
absonlniiel lag, auffifefhndeii. Dieeer plattenbelftg edieint tber nieht
aus der römischen periode herznrfihren, weil er ca. 0,80 meter über der
schwelle der thoröffnunq: der porta nigra lieart. Ausser den alten sub-
Btruktionsmauern wurden nach der stadtseite zwei grosse jedoch leere
ateinsärge mit steindeckeln aufgefunden. Diese sarge waren innerhalb
dei namee enfgestellt , welchen die maneni der Mhereii growea IM-
treppe eimoihloesen. Femer wurde diciit Aber dem efeeinpleitenbela^
der torso einer weiblichen figur, aus weissem marmor von 0,29 meter
höhe, aufgefunden, welcher in der stelluner und gewandung viele Ähn-
lichkeit mit der Venus von Milo besitzt. Die arbeit dieser Statuette ist
jedoch nicht von hervorragender künstlerischer bedentnng. Schon ^etzt,
wo ent die eine bilfte dee Bömerihore Me ro ihrer nrsprflnglieben
bdbenlftge M gelegt worden ist, stellt eieh heraus, dass dae monument
tebr an seiner grossartigkeit gewonnen hat, und durch seine vollstän-
dige fireilepimgr in noch pjösserem masse gewinnen wird. Durch den
im monat april stattgefundenen abbruch des ans dem vorigen Jahrhun-
dert etammeoden stedUhon (Simiooikbor), welebee liob an den an das
Römerthor angebauten kirchenban aaMinte, bat tiob dae aaaeben dee
Hömerthors wesentlich prehoben.
Horn. Die unausgesetzt fortgeführten ausgrabungen auf den bügeln
im Osten Roms bringen manchen archäologischen fand zum tageslicht.
So bat nao namenfUeb bei der abtfagung des bkinen hügels, der neben
dem neuen bahnbofe Uegt nnd als Monte della Ginitisia bekannt ist,
▼arschicdonc bronzeaegemt&nde aus der kaiserzeit, namentlich einige
seltene und werthvolle medaillons mit bildnissen der Faustina und an-
derer mitglieder der familie der Antonine gefunden. An anderen stellen des
Soilin lind terraoottasacben , wafiTen und verschiedenes andere gerätb
Inden worden, das man TieUaob In dieTOrgeeehiohtliche zeit versetzt,
wlbrend einer jüngeren ansieht nach solche gegenstände als aus gleicher
zeit mit den ältesten resten der lateinischen zeit zu betrachten sind.
Eins dieser gelasso enthält drei buchstaben von durchaus archaistischer
ffestalt eingekratzt, und darf vielleicht als das älteste aller schriftlichen
aenbmUer Latinme gelten. Bin anderes entbilt eine ari ytm omaineati
robe striche, die aMT das bestreben zeigen, eine gewisse geometrische
Ordnung darzustellen, jedenfalls ein interessantes beispiel der anfanfro
der alten töpferkunst in Rom. — Auch in Cnrncio haben die von der
dortigen kommune veranstalteten nachgrabungeo in der alten todtenstadt
der Tarqninier interessante ftinde so tage gebraobt, unter anderen 16
aaibopbage mit basreliefs und Inschriften. Einer dieser Sarkophage
Migt emeAmaaonenscblaobi nnd einen kämpf Yon CSentanrsD nnd La]^«
468
Kleine philologische zeitung.
Nr. 9.
theo , in erhabener arbeit und venchiedgaap Mmb darffeitellt. Ein
lMMmd«m fBid anllilH eine te fibliohen aeheroiitiMlifln danttUnyai
dieses r&thselhaften Tdlkee: zwei Lapithen, tod feflügelten gpaam ge-
einigt. Ausserdem worden viele kleinere geg^enstäide, ntmentläk
•tficke von aes nide and geprägfte münzen gefanden.
' Von den ausgrabungen in Olympia wird in Keichfl-Anz. nr. 124
Bericht TU aniteeCheUi: vrgl. nr. 7, p. 836. Er lantat: *Am lomirfieBa,
den 13. niM, nnd^ die «lagrftbongMrbfliteii' der errten euapegiie
■ohloBsen worden, nachdem die nothwendigen massregeln zar aiehenins:
der fundstücke und dauernden benufsicbtigung der grabungsstätte wäh-
rend der vier Sommermonate getroffen waren. Der oberaufaeber Daneae
bleibt bii m dem eiif mitte aeptember featgoaetitan wiedarbegione d«
arbeiten in Dmva stationirt and bat während di<»er seit die teit e|iril
d. j. im gange befindlichen Bauarbeiten, bestehend in erweüenmg ud
Verbesserung des deutschen hauses und aasbau eines neaerworbenen anf-
seherhausea zu überwachen. Von seilen der griechischen regierang ist
nach erfolgter veraiegelong aller magazine die etotionimng eines deta>
ohementa von loldatai und gensdsürmen angeordnet and dm looelb^
bürden eine bftnBge recherche des terrains anbefohlen worden. Dm
besten schotz gegen heimliche raubgräberei werden endlich die bekann-
ten klimatischen und örtlichen Verhältnisse, sommerliche glutb., fieber-
miasmen und muskitos bilden. — Wenn auf die bisher geleistete arbeit eia
■Ueifender rMbliek gewürfen wird, eo mme ngeilendiMi werden, di«
du in aessicht genommoie pensam des ersten erbeitsjahres nicht vell-
standig absolvirt worden ist. Verschiedene nmitinde haben hierza bei-
getragen. Zunächst die von jeder ersten Organisation unzertrennlichen,
hier aber wegen der entlegenheit des ortes und der eigenartigkeit aller
ferbUtnime doppelt ttuk hervortretenden aobwierigkeiten , denn IHmi^
vnndung zwar gelangen ist, aber zeit und kraft beaospraoht bei. Dahin
gehören die regelang der besitzverhältnisse, die heranziehang and ein-
schulung brauchbarer arbeiter, die wähl des aufseherpersonale , der aaf-
bau der häuser, magazine und schuppen für schmiede, zimmerleate,
fonner nnd photographen , die bermaebaffang nnd Intttndhaltung der
arbeitagerathe, der ankaaf der materialien a. s. w. Dazu kam ^ nafar-
wöohentliohe erkrankung der expeditions-chefs, welche einen läogereo
aafenthalt auf der insel Korfu behufs völliger reconvalescenz nothwendic
machte. Endlich haben die zahlreichen iesttage der byzantioiscben
kirche aaf den fortschritt der arbeiten etwas lähmend eingewirkt, doch
bat der ansnebmend milde nnd namentliob ragenarme winter Tielei
hierin aasgegliohen. Wi dankbarer befiMignng darf dagegen Consta-
tirt werden, dass das ganze unternehmen von seite der griechischen
regierung, der localbehörden , sowie zahlreicher nach baren bis za dem
ärmsten dorfbewohuer herab mit einer stets regen theünahme begleitet
worden iat nnd der dem grieebiaeben volke angeborne ainn ftr gastü-
(Amm entgegenkommen sicn bei jeder gelegenheit nnd im vollsten ms-
fangfo wieder bethätigt hat. — Die wichtigste arbeit in den letzten
Wochen war die bis zur persönlichen anwesenheit des von Berlin au?
gesendeten technikers aufgesparte aus^^rahung des tempels. £s ist durch
oonoentration aller diaponiblen kr&fto gelungen, diese arbeit bia auf die
blosslegong von seebs aaulenstümpfen in der nördlidhen ringballe an
definitiven abechlasse za bringen . Werthvolle reaoltate, deren detaiUirCe
verarbeittmg erst allmählig stattfinden kann , sind dabei gewonnen wor-
den. Zunächst erhellt aus unzweifelhaften spuren, dass der tempel nach
und nach duroh mehrmalige erdbeben niedergeworfen worden iat und
dam hierbei die vier a&olenreiben der mngangshallenaoh anasen geaiaial
sind. Darob die spätere venohlemmang mit lehmigen sandmasBen aind
alle diese bantheile vor einer wiederbenataong for baoliobe iweoke ge>
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Vr. 9,
Kleine philologische zeitung.
469
lokiUt und 80 volUtaadig und grosBentheiLs so trefflioh conservirt wer«
don, diM BMdil nur eine gMioherte literariaehe rwtaiiraftMmaltor fi^^tden
gegeben werden kann, eondern seibat ein wiederaafbaa mög^ieh wire.
Aoch der innenbau bat sich trotz vielfacher beraubunpf besser erhalten
▼orgefanden, als man erwarten durfte. Die plandisposition weicht von
den bisher ffegebeuen restaurationsversuchen insofern ab, als keine be-
«mdere bildnisdhe fär den tbronendeo Zeoi erbaut war. Die beidea
doriaohen «ftoleiiraheD Yon je sieben. iftnlen sohlonen nnmittelbar mittelst
flaoher anten an die quermanem an, eine einzige sanle fehlt (aber ihre
Standspur ist sichtbar) , alle anderen 13 säuIen sind ein bis zwei
trommeln hoch noch in situ erhalten. Selbst ein grosses bruchstück
des Unterbaues, auf dem das Zeusbild errichtet war, ist nnverruckt vor-
feftmden worden, desgleiehen die ateinemea eehrankea iwiieheD aieli»
nten rikalen und die nntertheile iweier alüie in beiden aeiteoeobiffen
rechts und links vom eingange. Die zum Obergeschosse fuhrenden
treppen waren aus holz construirt und lagen am haupteingange. Nur
der fussboden des mittelschiffs war mit einem marmorpflaster bedeckt,
ni den etwas erböbtea leitemehiffm tbeUweiie sogar swiioben den inter-
eolmmüen der innensaolen befand sieh stuckboden. Mit gleicher oko»
nomie waren das pflaster der ganzen ringhalle, sowie das im hinterhause
aus flachen aber hochkantig in cement gesetzten Alpheiosgeschieben
construirt worden. Der in derselben teohnik hersestellte musivboden im
pronaos, den die franiOfisehe expeditiom 1829eBtaiatsHimdt]ieihfriaeter-
öffentUoht hatte, liegt noch gröratentbeils an ort nnd stelle und ist ein
durch sein alter, wie durch edle compotition ausgezeichnetes werk. Er
ist bis zu seiner genauen aufnähme im herbste mit feinem sande wieder
beschüttet worden. Besonders werthvolle aufschlüsse bat endlich die
— allerdings noch nicht abgesohlowene — aufdeckung der Ostfront er-
Gben. Hier ist in der mittelaxe ein halt 6 meter Üeliv und 9 meter
iger boohplats au tage getreten, der mittelst einer breiten fMDpe von
Osten her erstiegen werden konnte. Zwei lange Oberstufen, sowie eine
aur aufsammlung und seitlichen abrührung von blut dienende rinne
sprechen Hir die anläge eines opferaltars, doch wird sich eine definitive
entsdheiinng ftber die nrsprün gliche form nnd bemrtsnng dieser inter*
essanten mm in allen wesentlichen tbeilen woblerlnltaien bauanlage
geben lassen, wenn sie von den mächtigen säulentrümmem, die sie noch
bedecken und genauere messungen behindern, befreit sein wird. Rechts
und links von diesem hochnlatze standen auf hohen unterbauten bevor-
zngte weihgesehenke, drei oerselben eibeben sidi «i der nordselte, ^Im
an der s&mtte. Die stattgefundene messung und bereits erfolgte auf«
tragnng des gmndrisses und der vorderfa^ade hat das interessante factum
ergeben, dass die von Pausanias überlieferten hauptmaasse für länge,
breite nnd höhe des tempels von den dimensionen der baureste voll-
kommen bestätig werden. Den Pausanias-maassen liegt der olympische
foM wa gnmde; in der längeodimension ist die thymele mii 5,40 meter
eingeseUossen und beide gmndmasse sind an der untersten stufe ge-
messen worden. — Die architectonische anfräumung des tempels bat
die im letzten bericht erwähnte metope zu tage gefordert, die an er-
haltung und Vollendung der ausführung zu den werthvollsten fundstücken
gehArt Dabei ist naä ansieht der iniwisohen eingetroffonen Photo-
graphie zu berichtigen, dass die tragende mittelfigur nicht Atlas, sondern
Herakles der Stellvertreter des Atlas ist. dem dieser die heaperidenäpfel
überbringt. Es ist interessant, dass Pausanias beim anblick der metope
dieselbe Verwechslung gemacht hat, und seine werte haben zu der
dentong ?eranlassm)g gegeben , wekbe im vorigen beriefai mitgeihmlt
worden ist. Eine zweite metopne, die sich auf die herauffuhrung des
Korberoe m beliehen soheint, ist an derselben stelle in sehr aertrfim-
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Kleine philologische Beitnng.
Nr. 9.
inertem imUiide gefttnden weite, — Die tngefertigten pbotographint
et» 40 itAek, ttod: 1) l&ndschikftsbilder , weldie Auä eine amehenong
des ganzen niinenfeldes geben; 2) darsiellangen der wichtiflrsten scolp-
tnren und architecturfraprmentc. Die in Patras hertrestellten abzöge
werden in wenigen wochen von hier aas zum buchhindleriachen Yer-
triebe gelangen. — Die in 46 kisten verpackten formen aind, vom dr.
Binebnld Mftleitei, vor aeht tagen anfderinaelZMite eaicekoiniBen od
werden uns direot fiber Triest zageben. Sie tpthtf*^ ^e haaptataeke
der an drei plStzen vertheilten kunstachätze von Oljrmpia, welche das
resultat der ersten campagne sind, namentlich die Nike, die beiden
pferdewärter , den flussgoit, die sogenannte Heatia, einen colosaalen
nimilielien torso, melum lagernde and atebende toraan, einen knieen*
den mann, einen kauernden knaben, zwei pferdefragmente, die netone
nnd metopenfrnqfmentp, acht iriwenköpfo der traufrinne, femer die wich-
tigsten inscliriften u. a. Eb wird dafür proBorg^ werden, dass die ge-
nannten gegenstände möglichst rasch ausgegossen and mit den Photo-
graphien im mnsenm an^iettellt werden. — Der aonttige beatend äm
in Olympie gebildeten maseums amftni an terrakotten ca. 240, an
bronzefragmenten , darunter wafifen , gewichte , das proxeniedecret o. a.
w, ca. 670, an münzen ca. 150, an inschriflen ca. 40 stück. — Eine
detaillirte aufnähme des bis jetzt aufgedeckten Altis-terraina ist bewirkt
worden and soll ebenso wie die erfolgten messungen des tempelgrond'
rinaa, der Nikebaaia nnd anderer denkmUer in der Arebiologiachen
leitong veröffentlicht werden. — In der mitte des September wird die
freilegnng der wo«»!- und nordseite dos Zeustempels den anfang der
zweiten campaerne bilden und hoffentlich zu einer neuen reihe von be-
richten ergiebigen stoff darbieten.' Es ist dr. Hirschfeld selbst nach
BerHn snraokgekebrt, wird aber bsld naoh Asien abgehen, am die aae-
grabungen bei Pcrgamum einzuleiten: Reichs-Änz. nr. 127.
Der Reichp-Anz. nr. 126 beil. T brinnrf eine mittheilung über die
Bnliarej), der wir folfjrndea entnehmen : in Bulgarien, dem alten Mösien,
wohnten ursprünglich thracische Völkerstämme, die im sechsten jahr>
bmdert von den von norden kommenden Slaven nnteijoeht und a]avi>
sirt wurden. Aehnlich wie Russland durch die Waräger« erhielten spä-
ter die slavischen bewohner Mösiens ein herrschendes geschlecht durch
die tartarisch-finnische Völkerschaft der Bliparen , Bugaren , auch Bol-
garen genannt, welche ebenso wie die Ungarn ihre orspriinglichen
Wohnsitze östlich des Ural gehabt haben und von der Wolga nna dem
Don ber weiter westwärts gesogen sein aollen. Dieaer erobernde stamm
vermiaohte aieb jedoch mit den Slaven , nahm deren spräche und sitten
an, nichts desto weniger behielt das 679 n. Chr. gestiftete reich, wel-
cbes im sehnten Jahrhundert seine höchste blüthe erreichte und den bort
des Slaventhums bildete, den namen der Bulgaren bei, und drückte die
berraobende raee der gesammtbevdlkemng einen sie von den fibrigen
Südslaven untersebeidendeB Stempel anf. Die Bulgaren kämpften jabr*
hunderte lang mit den Byzantinern, nahmen nm 700 das christenthum,
seit dem schisma 1053 das orthodoxe bekennt niss an und wurden unter
kaiser Basilius IL, genannt der bulgareotod, 1018 vasallen des oströmi-
edien reicbt. Im jabre 1165 gelang es kSnig Aaam, aush der byaa&ti-
nischen sonveränetät zu entledigen ; durch kriege mit den Ungarn er>
schöpft, vermochten sich jedoch die Buljraren der über Gallipoli vor-
dringenden Osnianen nicht zu erwehren und im jähre 1392 verlor das
reich mit der gefangennähme des königs Susman für immer seine Selbstän-
digkeit. Bnlgarien ward eine türkische provinz, die jedoeb vermntbliek
in folge der grösseren gefügigkeit ihrer so ackerbau und handel neigenden
bewohner eine mildere behandluns' erfuhr, als die übrigen slavischen pro-
vinxeo. Während in Bosnien nnd der fierxegowina last der geaammte
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Nr. 9.
Kleine philologische zeitung.
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adel die rehgion der eroherer annahm and som Unterdrücker seiner
ehrittUeheii tteinmeagenoneii worden blieben die Bolgwea mit geringer
ausnähme ibrer kirche treu und hatten es somit nur mit den eigentii*
chen Türken und nicht mit den viel fanatischeren renegaten zu thun.
Ueberdiea beliessen die ersten türkischen sultane im gefiihl ihrer kraft
den einzelnen provinzen und so auch Bulg^arien einen grossen tbeil ih-
rer eelbili&digkeit and umgaben sich vielfach mit slavischen beamten,
onter denen der Beigere Mebemed ende dei 16. jahrbonderts eine b»>
dentende stelle einnimmt.
Die vterhtmderf jiihn^e Jubelfeier deratiftang der nniveniftlt üptala
wird im September 1877 begangen werden.
Dienstaflf den IS. juni ist in London im krystallpalast zum ersten
male Sophoklee Oedipne enf Kolonoe mit der Hendemobn'adhen moaik
an^föhrt worden.
Am 14. juni starb in Leipzig professor dr. Heinrich TVutke, dessen
dissertationen über Thukydides erwarten Hessen, dass er auf dem felde
der alten geschichte tüchtiges leisten würde. Er hat das alterthom
•neb nie ans den aogen ▼erloren, aber doroh ioiaere nmalinde, wie
es scheint, veranlasst, bat er am meiiten über das mittelalter verofifent-
licht. Alles dies aber waren ihm nur vorarbeiten zu einer umfassenden
Weltgeschichte, die in 17 bänden erscheinen und nicht bloss die politi-
sche, sondern auch die g^hichte der geistigen entwicklung der Völker
darlegen eollte. Da er aber nieht eher wollte anfimgen laaaan in dmdMii,
■Ja bis das ganse im mannscript fertig vorligef wird wobl der drook
noch nicht begonnen haben nnd der schöne plan nicht zur ausführung
gelangen. Yrgl den nekrolog in der Angab. Allg. ztg. beil. nr. 176:
■. onten p. 488.
Die doctor-promotion ms o&MNlia. Ei ist ob. nr. 7 , p. 846 enge«
?Bben, ee solle hier von dieaem dnreb anftAlae von Th, Mimmun in
renn. Jahrb. bd. XXXVII, 1876, nr. 1 p. 17, 4 p. 886 aDgivqgten,
dann so vielfach besprochenen gegenstände die rede sein: aber mangel
an zeit verhindert mich , wort zu halten : näheres also in einem der
nächsten hefte. Iiier folgt zunächst ein erlass des cultus-ministerium in Ber-
lin, da er eine art abaebloas der terbandlnngen bildet, nnd* weil oben
a. a. auf ihn rüoktieht genommen: doch bemttke ich gleich hier, dass
ich für die philosophische facultät die promotion in ahsentia richtig
angewandt Tür eine vortreffliche, den Verhältnissen angemessene ein-
ric^tang und somit die abschaffung derselben für einen äusserst be-
klagenswerfben miisgriff halte: ee sebmeiat mioh dieser mimgriff vm
so mdir, weil 1) aus dem nun folgenden erlass nnaweifelhaft hervo^fsht,
wie ungenügend das ministerium in diesor sache unterrichtet gewesen,
und 2) weil die von facultäten und profossoren au88:ehenden erklämngen
und besprechungen zeigen, wie unbekannt gerade diesen die bedeutung der
alten und so weisen einriehtungen unserer nnisersititen |(ewordeD: der
früher so eifersüchtig auch auf alten preoisisohen nnivemt&ten bewahrte
sinn für Selbständigkeit der Universitäten scheint ganz abhanden ge-
kommen. Doch wie gesagt, davon später: der erlass, an den curator
einer nicht genannten Universität gerichtet, lautet im Staats-Anz. nr.
122 so: *£w. eto. ersuche ich ergebenst, der dortigen philosophischen fa-
ealtftt anf ihre mir unter dem 16. mftrs -d. j. eingereiohte eingäbe vom
28. febroar d. j. folgendes zo erwidern. Mit der gedachten faeoltit er-
achte ich die sogenannte prnmoltn in ahsentia für eine in hohem masse
bedenkliche einrichtung, welche auch bei sorgfältigster beobachtung der
zur ab wehr unwürdiger bewerber etwa gegebenen vorschrillen die gefahr
der berabwdrdigong dee doetovats in sieh trifft and deshalb besser anoh
da beseitigt wird, wo die handhabnng durch die facultät bisher eine
tadelMe gewesen ist Auf preoasisohen nniYerait&ten besteht sie gegen-
L.iyu,^L.L. l y Google
472
Kleine philologische zeitong.
Nr. 9.
ivirlig fiberhaapt nicht mehr, nachdem die einzige facnliät, welche bis
fw knuem «tatatarieeh die befoffDlM snr promotaoii ohne mftndlicbee
eacamen besass, zu meiner b^ieditruDR aof die TOn mir ihr zugejarangoM
anfrapfe auf diese befug-niss verziclitot hat , wobei ich nicht unterlapsen
darf, ausdrücklich zu bemerken, dass durch die art , wie sie dieselbe
bisher ausgeübt hatte, kein anlaas zu einer beschwerde gegeben worden
ww. Oleioh der phdosopliisehen ÜMalULi an N. bhi lA ferner der
raeinnn(2f, dass durch die beseitigun^r der promotio m abttnHa allein der
würdige gebrauch dos rochts der doctor-creirung nicht verbürgt ist.
Es bedarf nocli ausserdem Vorschriften, welche , dem werthe der zu er-
theilenden gelehrten würde entsprechend, eine eingehende enuthafte
irrfifenir dea gradee wisMoadiaftlioher wahildmig bei dem dootoimiidai
sichern; auch solche Forschriften aber würden wirkungslos sein, wena
nicht das ehr- und Pflichtgefühl der corporationsmitglieder sie bestimmen
sollte, in gewissenhaftester weise denjenigen von der doctorwürde aus-
zuschliessen, der nicht dargethan hat, dass er ein umiassendes mass ge-
lehrter kenntnisse sich za eigen gemacht hat Die mir unterstellten
oniTemtftten iind mit ▼onobriften Ober die leiitoogen, welohe von at-
piranten der bScMen akademischen würdo gefordert werden mteen,
im allgemeinpn ansreichond versehen, und ich werde, wo mir ein man-
gel in dieser hinsiclit })ekannt werden sollte, nicht unterlassen, bessernde
oder ergänzende auordnungeu zu treffen. loh vertraue auch, das:» der
, in welofaem die preneaiioben feenltiten ihre promotjonegneitoe
haben , dauernd sich auf einer hohe halten wird , die sie vor dem
Vorwurf der berabwürdignng ihres ehrenrechtes schützt und mich der
traurigen notbwendigkeit eines einschreitens in dieser hinsieht enthebt.
Wenn die facuUät andeutet, dass auf einzelnen nichtpreossischen univer-
Otiten ttbebliehe miMstftnde in betreff des promotioneweeena so be-
klagen leien, so fehlt mir sowohl das material für die beurtheilung, ob
dieser Vorwurf wirklich begründet sei, als die befußniss , mich darüber
zum richter anfznwerfen. Ich muss es aber auch ablehnen, in der von
der facultät vorgeschlagenen weise eine Vereinbarung mit anderen nicht-
pranssiscben regierungen oder nnlfenititen über das promotionswesen
berbeisoführen. Eine eonvention dieser art würde eich auf einige gmna
allgemein gehaltene normen beschränken müssen, welche als minima
der an den doctoranden zu stellenden anforderungen zu betrachten nnd
schlechtweg überall zu erfüllen wären: sind aber solche minima für alle
facultäten festgesetzt, so würde dann das mehr, welches jetst durch
florfrfUtiir fiberlegte faeolt&teetatoten odev aonetige ▼onebiilien bedingt
wird und dem doctorat einer solchen facultät einen besondem w«rtb
verleiht , schwerlich anf die dauer festzuhalten sein. Solche minilttal*
festsetzungen möchten hie und da zu einer gewissen hebung der insti-
tutioQ beitragen , wo jetzt vielleicht ein vorzugsweise niederes niveaa
beeteht; im allgemeinen aber würde eie die bedentong der doetorwfifda
anf einen gewimen mittleren grad, und zwar unter die stufe fixiren,
welche ich auf den preussischen Universitäten dauernd bewahrt zu sehen
wünschen mnss. Vor allem aber würde eine solche Vereinbarung den
grossen nachtheil haben, dass, wenn hier oder da die vereinbarten nor-
men woU formell gehandhabt, innerhalb ihres rahmena aber di« doctor-
würde In misibiiiMhlioher nadisicht an onwiseende oder nnwürdige ba>
Werber vergeben werden sollte , bei dem mangel einer gewissen Ober-
aufsicht und controle abhülfe schwer herbeizufuhren wäre, während
doch die völlige gleichstellung aller nach den normativbestimmungen
creirten doctoren nicht versagt werden könnte. EUne vereinbarong der
fragliehen ait wtrde eonadi ß&B läge Tertchlimmem, da ee geirmifiitig
In der band der prentsischen beböraen liegt , die missbräadillohe aoa*
flbong des promo&onareohtee aeitens einer fremden uniTenititweDigvlHM
^ kj d by Google
Kr. d.
Stenie plulologisdie nitimg.
473
tär den diesseitigen beroiok dadurch oniohadliBh m muhan, dass den
betreffenden doctoren in Preassen die anerkennung versagt wird. Die
philosophische facultät in N. selbst besitzt, gleich den meisten preussi-
sehen facultiUen, ein werthvolles Schutzmittel, um doctoren nichtpreusai-
scher Universitäten, welche besser nicht hätten promovirt werden sollen,
au ihrem kreue femsohelten, in der Torsobrill dei %. 86 ihrer
statnten über die noetrification des von einer nichtpreossischen fecalt&t
promovirten doctors, der sich bei ihr zur habilitation als privat-
docent meldet. Dieses Schutzmittels wird sie wohl thun, sich vor-
kommenden falls ernsthaft zu bedienen, und ich wünsche es ihr erhalten
wa eehen. Berlin, den 19. mai 1876. Der minister der gwitliehen eto.
•agelegenheiten : Falk.
Gerade beim druck dieses bogens geht uns durch freundliche ?er»
mittlung ein abdruck der erklärung zu, welche die philosophische fa-
cultät in Jena im Änz. der Jen. LiU zia. 1676 nr. 20 veröffentlicht
bat: die radaetion der Freoesisohen Jahrofksher hat wohl nicht im in-
teresse der sache, sondern in dem des prof. Th. Mommsen die aufnähme
verweigert. Da aber der oben abgedruckte erlass des cultus-ministerium
dem aufsatz Th. Mommsens viel zutrauen geschenkt zu haben scheint,
da ferner die Jenaer erklärung das oben p. 463 über die im publicum
systematisch verbreiteten falschen ansiobten über das höhere unterrichta-
weeen gesagte lo auffallend beet&tigi, eie überhaupt an den akteoatfloken in
dieser angelegenheit gehört, lassen wir sie hier in ihrem gauaen um-
fange abdrucken. Sie lautet: 'Herr prof. Th. Mommsen hat im april-
heft der Preussischen Jahrbücher p. 335 ff. einen aufsatz über 'die pro-
motionsreform' veröffentlicht, worin er kein bedenken trug, die unter-
seiobnete ÜMmltit mit einer lilUe anbegründeter Torwürfe und Terdioh-
tigungen zu überschütten. Wir sehen uns daher, zwar nicht ihm, dem
wir keine rechenschaft schuldig sind, wohl aber den deutschen Univer-
sitäten und dem publicum gegenüber, zu einer darlegung des wirklichen
Bachverhaltes verpflichtet. Diese darlegung wird, wie wir hoffen, in der
nähe mid in der fome, endlich die irrigen voratellnngen beseitigen , die
daa ftbelwoUen und die Unwissenheit an verbreiten nicht müde werden.
Die vorzagsweise in betracht kommenden stellen des Mommsen*schen
aufsatzes Hind folgende: I. Gleich zu anfang p. 335 heisst es, nach
erwähnung der in Rostock und Uöttiugen getroffenen abänderungen der
promotiomordnung: *die oonsequenz jener ehrenwertben fiiemtitebe«
Bchlfitse darf nicht bloss die sein, dass die sportein der philoeophisohen
facultät in Jena steigen. Ich bitte, diese bemerkung nicht darauf
zu beziehen, dass der pseudodoctor von Jena kürzlich in un-
liebsamer weise in den cuiturkampf hineingetreten ist, indem ein
inhaftirter kaplan diese seine unfreiwillige müsse benutzt hat, um sich
dae betreflende diplom von dort an verschreiben nnd einea
eefadnen morgens nach eingang der post sich seinem verwunderten fle*
langnissdirector alsjenaisoher doctor zu präsentiren Mir
wenigstens ist es nicht möglich, weder dem kaplan sein diplom noch
der facultät die dafür genossenen annehmlichkeiten zu missgönnen
a. e. w.* Man ergeht eioh der vrf. mit rflokdoht auf ^diesen Vorgang'
in ausdrücken wie 'galgenhumor*, 'Illustrlmng der gegenwärtigen kampf-
verhältnisso', und spricht von 'empörtem rechtsgefühl'. P. 351 erhebt
er sich sogar zu der generalisirenden behauptung, dass 'die ka-
tholische kriegscasse ihre strebsamen kapläno in Jena promovirt'.
Alle dieee e&tse sind angenfilllig so gefasst, dass die leaer gar mM
umhin kdonen, sie auf die Jenaer philosophische facultät zu
beziehen. — II. P. 350 f. heisst es wörtlich: 'die mi s s w i rthsc haft,
wie sie noch heutzutage in Jena, Heidelberg, Glessen, Freiburg
besteht, hat es so weit gebracht, dass der German Doctor in England
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1
474 Kleine pUlologiBche aeitnncr* Kr. 9.
zum beiwort geworden ist und die von nicht wenigen deatschen univer-
sitäten betriebene unredliche fabrication gelehrter titel
einen nakel aaf die nation selbst geworfen hat Und
bei diesen sohrainden thateachen aoUen wir noeh diehergebraobte aka-
demische leisetreterei weiter üben und um gute collegen zu bleiben,
der Schändung des deutschen namens fernerhin geduldig zu-
sehen V Auch bei dieser inhaltsschweren anklage muss gewiss in den
aagen aller leser die unterzeichnete facultät als mitangeklagteer*
■<aiMiMtti, — III. ÜBiiiittalbar an diaie amlUle knfipfl MommBen (p.
861 ff.) nmächst die mittheilung von drei Berliner zeitnnga*
annoncen d. d. 6. märz 1876, von Mosse, Sperber und Messner, die
sich sämmtlich mit geringen wortunterschiedcu, zur 'billigen und disere-
ten vermittlang* von *promotionen', ^doctordiplomen oder 'doctor-
Uteln* für 'alle wineniehaftep' und für jede ÜMmltit' efbieten, mit dem
BOsatze seinerseits: 'Moaaeist dafür bekannt, dass er bei feinen inseraten
auf die kosten kommt, und es liept kein grund vor, die gleiche
geschäftspewandthcit der collegen aus der Charlottenstrasse und
vom Spitt^l markt zu bezweifeln. Das geschäft ist ofifenbar wohlge-
erdnet and prosp erirend.' Dann föhrt er eine analoge Breilaver
zeitongiannonce vom 12. märz an, wonaob ein 'director Clajae*
sich zur Vermittlung der 'promotio in ab- et praesentia' zu der ^massi-
gen summe von 10 fl.' empfiehlt, mit dem weiteren bemerken: *Ich
Wörde es sehr bedauern, wenn die polizei sie (d. h. die vrf. der an-
noncen) incoromodiren and etwa Madai anf den gedanken kommen
ioUte, einige seiner repatirlichsten agenten ebenso auf staatakoeten
promoviren zu lassen, wie die katholische kriegskasse ihre ka-
plane in Jena promovirt.' Mommsen will zwar nicht 'b^weifeln*,
dass jene anuoncenmacher sich *der regel nach anderer diplom-
fabrikeu uud eines Schwindels von gröberer qualität bedienen;
abeTt ftgt er blnio, 'niemand kann daAr einitdien, ob niöht dieaee aqC
den bintertreppen sich bewegende fermittlungsgeschäft sobliessUeh irgend
einen deutschen spectabilis compromittirt', dieser fall sei zwar 'un^^r-
scheinlich, aber doch möglich'. Hier ist allerdinprs Jena nicht un-
mittelbar der collusionen beschuldigt j indess wird doch sein name
aneb bei dieaem dritten ansaaberen aäaat wieder berbeigezogen , and
kraft der unmittelbar vorangegangenen denunciation wird der
uneingeweihte leser der verloekunpf preis^regeben , den verdacht der
'möglichkeit' und das 'prosperirende geschäft' der 'vermittler' oder *an-
noncenmacher' mindestens auf eine der vier genannten nniverai-
titen, wo nieht anf mebrere oder alle sa berieben. — HSenuMdi ballen
irir ea naeb einitimmigem beschluss non für das angemeaaenate, aowoU
aus der uns im jähre 1866 höchsten orts verliehenen promotionsordnung
wie aus der geschichte unserer facultät einige mittheilungen zu machen,
welche beweisen werden, dass alle obigen behauptungen und Verdäch-
tigungen Mommaens, aowdt lie nnaere fiMmltftt treffen sollen, völlig
der Wahrheit entbehren. 1) Der dispeoa von der *aehrilUifdieii
doetoidissertation*, den man nach Mommsen's erörteron^ p. 844Tersaöht
sein könnte, als hier oder dort bestehend zu erachten, ist bei uns unter
keinen umständen und in keinem falle zulässig. — 2) Die so-
genannte präsenzpromotion , welche die regel bildet, erheischt ausser
der sebriftliohen abbandlan^, anf gnmd deren entweder lolaseang
sam examen oder anf abweisong erkannt wird» das beateben einer münd*
liehen Prüfung in drei fächern. — 8) Die so^^enannte absenzpromotion
in der althergebrachten und noch bis auf unsere tage üblichen
weise, d. h. lediglich auf grund einer schriftlichen abhandlang, mit
oder ohne obligatorisehen draek derselben, besteht bei ans schon
«eit sehn jähren niohi mehr. Aber der form saoh besteht an
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Sl^e pbilologisciie leitiiiig'.
475
In d«r gewim lelir weeentlioh verbeBMrton imddtsliaiiptbedeiikeD w9XUg
beseitifjrenden weise, dass der candidat, um sie zu erlangen, ausser
der schriftlichen arbeit auch deo amtlichen ^aachweis' zu liefern hat,
dass er bereits ein gleichwerthiges 'wiBsenschaftliches Staats-
examen* abgelegt und dasselbe 'wohl bestanden' habe. Die arbeit
mn» von d«r fMoltit drookwftrdig, mithm «!• dar winenaehftft
forderlich erkannt weiden« £in diipens von dem druck der arbeit ist
nicht nur unzulässig, sondern die promotion erfolgt auch nicht eher,
als bis die proraotionsschrift gedruckt vorliegt. — 4) Von dem uns
verliehenen rechte, bei solchen männern, welche sich in dem kieise
•ihrer wiMenaoheftliohen fiMihgenomen bereite dorchlitereriBoheleiatongein
^rfibmliehst bekannt gemacht haben', von dem ebenerwihntennechweis
abzusehen, hat die facultät im verlaufe von zehn jähren nur zwöif-
mal, durchschnittlich also in jedem jähre nur einmal gebrauch ge-
macht. — 6) Die mehrzahl derjenigen, die nach dem unter 3. angege-
benen modtti in nbientie promovirt worden eind» hntten mvor ein
oberlehrerezamen gut bestanden, und waren meist schon län-
gere zeit an gymnasien oder anderen höheren nnterrichtsanstalten in
einer wissenschaftlichen lehrthätigkeit begriffen. — 6) Ein kaplan
oder ein katholischer geistlicher ist weder ^kürzlich' noch über-
haupt je von onserer facultät in absentie promovirt worden, soweit
wir dies aktenmässig in die jahnehnte anMrte haben verfolgen können,
namentUoh sicher nicht von 1860 an abwärts. Die desfallsige be-
haoptun^ ist daher, wenn sie sich auf die unterzeichnete facultät be-
ziehen soll, eine vollkommene Unwahrheit. Uebrigens sind wir,
trotz der Schmähungen, die Mommsen daran knüpit, unsererseits der
übeneagung , dass es jeder dentsehen iaenltit in den engen aller ver-
nfiniligen zur höchsten nnehre gereichen wurde, wenn sie bei der
beurtheilung der wissenschaftlichen Würdigkeit eines candidaten
den kirchlichen oder politischen parteistandpunkt desselben zum richt-
mass nehmen wollte. — 7) Der ausländer haben wir uns jederzeit gern
erwehrt» Und so ist denn anoh von unserer facoltit seit mehr als
BWÖlf jähren nicht ein einziger Engländer in.absentia pro-
movirt worden. Wo bleiben da in bezug auf den German Doctor die
'schreienden thatsachen' und die 'misswirthschaft' wie sie nach Momm-
sen *noch heatzutage in Jena bestehen' soll? In der that: wer nach
dieser unserer aktenmissigen erklSrung noch femer das ge geniheil
behauptet, der macht sich nicht nur der verlftmndongf sondern der
voUbewuBsten lüge schuldig. — 8) In wie unverantwortlicher
weise Mommsen in dieser promotionsfrage die schwersten beschuldi-
gungen und die ehrenrührigsten beleidigungen gegen unsere facultät
erhoben hat, das geht deutfioh schon dtfaos hervor, dass er es nicht
der mühe werth gdialten hat, sieh naoh unseren promotionsbedingmigen
fiberhaopt nur zu erkundigen, ungeachtet dieselben seit zehn jähren
gedruckt sind und jedem darum nachsuchenden vom decan zugesandt
werden. Enthalten sie auch nur die hau ptbestimmungen : soviel
hätte er doch mindestens daraus ersehen müssen, dass hei dem erfor*
derUofaen naohweis eines *staatseiamens' die absenspromotion eines
knplsns vrie eines Engländers ftr uns nalieEu in das gebiet des
unmöglichen gehört. — 9) Bei dem vertrauen , welches wir in dem
sittlichen urtheil der leser haben , erachten wir es fvir vollkommen
überflüssig, ernstlich von uns und anderen die unwürdige Insinua-
tion absnwehren, als ob die erwirkung von promotionen oder doetor-
diplomen dnroh sogenonnte vermittlungsbureanz oder Vermitt-
lungsagenten überhaupt nur 'möglich' wäre. Dagegen sehen wir
uns nunmehr zu einigen mittheilungen veranlasst, die hoffentlich für
das deutsche promotionswesen nicht ohne heilsame folgen bleiben werden.
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476
Kleine plulologiflelie i^tangf .
— Wir haben nämlich schon vor mohr ala sechs jähren die ge-
wiasheit erlanj?t, dass in Nordamerika doctordiplome deutscher uni-
Teraitaten gefälscht werden; namentlich aach Jenaische, obwohl die
promotion fliiMt AnMfikiiun ftberhaopt von tdieo muerar Iftcoltii
tebon in firiUieroii daeepmen zu den alleitaMnten seltenbeiften gehSrtei
Soviel wir uns erinnern , war als fabrikstätte solcher falschnngen Philft-
delpbia genannt. Natürlich konnten wir unsererseits dagegen nichts
weiter than , als den denuncianten selbst die Verfolgung der sache za
empfehlen. Offenbar getauscht durch die Verbreitung derartiger fibri-
kftte bat im Torigen iahre ein aohtbarer nordamerikimiichgr aefarili-
flteUer sich verfuhren lassen, in einem englisch geschriebenen bucha
über Deutschland, mehrere deutsche Universitäten, darunter auch Jena,
und zwar in ähnlicher weise der 'misswirthschaft' zu beschuldigen ; auf
veranlassung unsers akademischen Senates eines bessern belehrt, hat ex
nidit nur aain« bcaaboldigungen loyal snrüdkgenommen , aoadagn uoA
die alsbaldige barichtignng in einer zweiten auflege seines bociies fer>
heisscn. — Wir haben seit vier jähren die gewissheit gewonnen,
dass in England die fabrikation falscher doctordiplome unter miss-
brauch des namens verschiedener deutscher Universitäten, namwtlioh
anoh Jenas, schwunghaft betrieben wird. Der betrieb lat am eo rafii-
nirter und freoher, dass u.a. sogar angebliehe 'Jenaer diplomeP
verinHift werden, welche gelehrte titel wie Artium magütert Ariium
haccalaureu9 , Dirinitatu docior, verleihen , während wir alle diese titel
bei der promotion n i em a 1 s ertheilen ; denn auch die würde eines
MagUter arUum wird bei nna niemals, wie an anderen nniTenitäten,
mÜ dem doetortitel verbonden, sondern lediglioh auf ^inmd dar b^äl-
tetion verliehen. Die bei ans eingegangene denunciation ana Tfff'niimt
vom 24. Oktober 1872, ging von der englischen redaction des grossen
statistischen werkes Crockford' b Clerical Directory aus. In dem deutsch
gefassten schreiben derselben hiesa es wörtlich: die redaction sei 'in
leimtniM «eatai wefden, daaa viele Engländer, beaondew engfr
ad» geistliohe, von hinterlistigen penonaa geprellt — wdehe sieb
als accreditirte agentcn deutscher , sowie auch anderer oniversitäten
ausserhalb Englands stellen, zum zwecke promotions-diplome abgehe
SU lassen — den ehrentitel Th. D.\ 'M. A. {artium magiiUr'L 'B. A.*
{oHrnm haeeokmr^mt), «D.D.' {di^miMk dö§(or), angenonneB bebeii in
der meinmig, derselbe sei von Ibrer Universität ertheilt.' Dann
folgte, auf gnind einer genauen liste von 43 Engländern , die sich als
•graduirte der Universität Jena* bezeichnet hatten, die anfrage: ob und
welche der genannten wirklich und wann in Jena promovirt hätten.
Daa resoltei te naeblbraebong war, data, and ewar von 1844 ab , nor
vier der genannten, daronter ma iDeotaeber aus Braoneehwaig, wU»
lieh in Jena promovirt seien. Wir hofften , dass die genannte redao*
tion, der bereitwillig jede Auskunft crtheilt ward, den diplomfabrikanten
ihrer heimath das handwerk legen werde ; ob es geschehen ist, wissen
wir nicht. Die frage aber drängt sich gewiss jedem auf: hätte nicht
Mommaen weiser gäiandelt, statt uns und aaderan deetaeben oniverai-
täten blindlings ^nnredliohe fabrikation gelehrter titel' und
'Schändung des deutschen namens' vorzuwerfen, erst sich darnach
umzusehen, ob nicht die 'schänder des deutschen namens* auf engli-
schen boden unter den Engländern su suchen seien. — Wir Hi^^^p
endlieb aait iwei jabien aUen gmnd m der ennabme, daia waek im
Dentaebland nindeatena eine fabrik fiüaeber doctordiplome beatebt,
nnd zwar allem anschein nach in Schlesien, in Breslau, in der residenz
des 'directer Claise', der die kunst besitzt, doctordiplome sowohl in der
präaenz wie in der absenziorm für '10 fl.' zu beschaffen. Wir er-
ivibnan nnr eine tbataaebe. Untenn 21. april 1874 erging one eine
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Nr. 9. Kleiae philologische Zeitung. 477
requisition des königlichen polizei-anwalts zu Breslau in ^uniersuchungs-
sachen gegen den apotheker Th. Werner in Brealaa, wegen unbefagter
fUmmg dea dootorfeitela' ; das 'Jenaer doctordiplom', das der angeklagte
besasB) war als corpus delicti der requisition beigelegt, und erwies sich so-
wohl aus unseren akten wie durch sich selbst als eine fälschunpr. Die darin
vorkommenden namen von Jenenser professoren (z.b. Blubme) waren er-
dichtet: auch an einem Siegel fehlte es nicht, das freilich bei seiner rohheit
nidit onmel die knnst des ftlsdhen bewondem lieas. Ob die 'unter»
■DOlnmg' des *polisei-anwaltee' in Breslau über diesen einzelfall hinaus-
oennßfen ist oder hat hinausgehen können, wissen wir wiederum nicht.
Jedenfalls aber würden wir uns, im gegensatz zu herrn Mommsen,
sehr darüber freuen, wenn diepolizei gegen derartige falscher auf deut*
tehem boden anf das ■trengaie einsehritte, nnd wenn mittel gefonden
werden könnten, um aoeh auf an aaer deutschem gebiete, in Bngland
nnd in Nordamerika , gegen alle ähnlichen betrügereien wirksam vorzu-
gehen. — Wenn wir uns von dieser unerquicklichen digression zu der
banptfrage wieder zurückwenden , so müssen wir bekennen : der streit
fiber die berte pfoinotioaafofBi evaolieiQt una fitit Ton gleidieni |pdialt|
wie der atieit iber die beste regienngaform. Wenn in praxi naob
einem weisen ausspmch 'die beste regierungsweise die ist, kraft deren
am besten regiert wird' : so wird wohl auch schliesslich in praxi als
das beste promotionsverfahren dasjenige erscheinen dürfen, kraft dessen
die besten d. h. die wfirdigsteo momovirt werden. Damit aber gestif-
tet sieh die formfrage weaanilioli meiner peraonenfrage. Es kommt
darauf an, ob die referenten und examinatoren es strenger oder leichter
nehmen; ob sie mit objectiver seelenruhe begabt oder von wechselnden
Stimmungen abhängig sind; ob die referenten mit allezeit präsentem
wiMen jMen ihnen votHegenden abliandkmgsstoff gidohmissig beherT'
Miien« und ob die exammatoren die schwere kunst des examinirena
mehr oder minder oder gar nicht verstehen. Müssen daher auch un-
zweifelhafte mängel der form unter allen umständen beseitigt werden,
wie wir dies unsererseits verschiedentlich bis auf die neueste zeit herab
sethsn haben, nnd kann man selbet anoh über die nense der nnswei-
nlhaiken mängel hinaus sich über abänderung der form ans gründen
der Zweckmässigkeit oder der uniformität verständigen: so ist es doch
gewiss, dass bei der handhabung j eglicher form irrthümer und miss-
griffe, nngereohtigkeiten, ja willkürlich keiten möglich bleiben , so lange
ftberaannt das promotionswesen bestellt. JedenfUls erbHeken wir £a
Wurzel des Übels dorohaus nicht mit Mommsen (p. 337) in der *kleui*
stanterei', sondern vielmehr in der anwachsenden titelsucht, von der
das trachten nach dem doctortitel nur ein sehr untergeordneter nnd
sngleich auch ohne sweifel der mindest schädliche ableger ist. —
StmUesstieli gestallso wir nnt *— da der ableger woU so bage beste-
lisn wird wie der stamm — den positiven vorschlagen Mommsn's, die
uns , namentlich soweit sie das finanzielle gebiet berühren , nicht als
zweckmässig erscheinen, einen andern entgegenzustellen. Nach unserer
meinung nämlich wäre es das beste , wenn bei jeder deutschen facultät
die promotionsgebllbren in eine AffentUehe kasse übergeleitet, nnd die
jetat im genoss der fteoltitseinaebmen befindlichen professoren , nach
dem muster ähnlicher ablösnngen, auf billige weise entpchrulijrt würden.
Dann wäre es ohne zweifei am ehesten möglich , die promotionsverhält«
nisse der deutschen Universitäten in jeder beziehun^ einheitlicher zu
geetalten. Die Torstehende aktenmässige erklämng ist auf einstim-
migen beseWoss der facaltit erfolgt.— •
Jma, den 13. mai 1876.
Im namen und auftrag der philosophischen facultät:
C. Sneü, d. z. decan der pbilos. facultät.
Philol. Ana YH. 81
478
Kleine pliilologiäche zeitung.
Nr. 9.
Danm kann nnd muH iob jetit wach folgende in dem Anseiger nr
Jenaer LH. zig. 1676 nr. 24, in der Angsb. Allg:. ztg. 1876, beil. m
nr. 196 bekannt gomacbte erklärung ans Freiburg i. B. anreihen:
Erklärung. In dem aufeatze von Th. Mommsen über die pro-
motionsreform (bd. 37, hfl. 4 der Preuss. Jahrbücher} wird p. 350 Ton
miaewirthsohafl, wie tie noeb heotcataf^e in Jene, Heidelberg, Gieaai,
IVeibnrg in bezog auf die dootorpromotionen bestehe, geeproohen.
Dieser ausspruch ist so allgemein . dasf er, in Verbindung mit den Tor-
angehenden ausrührungen von einom mit den Verhältnissen nicht genao-
er vertrauten lescr auch auf die juristische faoaltät in Freibarg bezogeo
werden moss. Diese sieht sich daher ea necbstehender erUirong w-
•nluet — 1. Die bei ihr seit fönf jähren in kraft stehende promotiooe-
ordnang verlengt: eine inaagural-dissertation , drei weitere schrifUiehe
arbeiten über von der facultät gestellte themata und eine mündliche
prüfung vor versammelter facultät über die hauptfächer der recbtswis-
senschaft Von diesen erfordernissen findet keine dispensation statt. Da-
gegen iDum Ton dem weitem erfordemiss des draeks der dinii Uliiiii
aus besondern gründen — keineswegi aber in einer geldleistnng in irgend*
welcher f<irm — dispensirt werden. — 2. Diese Ordnung und die band-
habung derselben seitens der facultät hat wie folgt gewirkt: von circa
40 auswärtigen, welchen in den letzten fünf jähren auf verlangen die
bedingungen des jnristisdben dootorenmeot mitgetheilt wnrden, IhI
nor einer dem examcn siob tuitenbO^en. — Von solchen, die aabiesi»
Universität studirt habon, waren es m demselben Zeitraum nur zwei, die
Bich zum examen meldeten. Der facultät ist bekannt , dass einzelne ta
dieser kategorie eehOrige es vorzogen , anderwärts zu promoviren. —
Hienaeb wUd in oeeag anf die nnteraeiobnete fiMsalt&t weder Ton mm-
wirthschaft noch von nnverhaltninrnftaeiger betriebsamkeit im pgottotf'
onsgeschäft die rode sein können. — — Vorstehende erklärung wurde
der redaktion der 'Preuss. Jahrbücher' am 9. juni zur aufnähme zuge-
schickt, diese aber mittelst schreiben vom 4. juli von hm. v. TreitacUce
abgelehnt, weil, da die nntercelebnete ÜMialtit in Mommaene «nfteli
nicht genannt sei , eine rechtliche Terpffiohtung dazu nicht bestehe und
weil die aufnähme rlorselben Mommsens ohnehin schon schwierig« std-
lung in der pnimotionsfrage noch erschweren werde. Aus denselben
gründen hatte schon im mai d. j. Mommsen es abgelehnt von sich aus
eine beriobtigung — deren form ihm dnrebans aabeimgeateUt wurde —
in den 'Preussischen Jahrbüchern' eintreten zn lassen und nur fombe»
stimmte zukunft eine gelegentliche klarstellung des sachverhältnissea zu-
esagt. Mommsen sowohl wie v. Treitschke haben übrigens anerkannt,
ass die von dem erstem gebraachten worte einer deutung aom naoh-
fheü der nnterseiebneten fheoltftt fthig seien. — Ob diee TeHbbreD dar
von Mommsen vertretenen guten sache nützen könne , und wie es zu
von der redaktion der 'Preussischen Jahrbücher' bei aufnähme der Giesee-
ner erklärung in aussieht gestellten unpartheilichkeit stimme: t^ioei a
erörtern ist nicht sache der unterzeichneten facoltat.
Fmbmg L B., 10. jnll 1676.
Die juristische facalüt
dr. F. Eisele, d. z, decan*
Damit muss ich hier nhhrechen: es fehlt noch das eine oder an-
dere aktenstück: es soll nachfolgen. Aber wir müssen doch hier schon
■nf das verfahren der redaktion der Preussischen jahrbücher aafm«:k-
iam machen : man erkennt an ihm reobt deotlieb das treiben der partei:
erst aus irgend welchen gründen der partei gegen andre ohne gehörige
Hachkenntniss laut vorgehen und dann den ungerecht geschädigten wo
möglich die möglichkcit nehmen, die Wahrheit ans licht zn bringen, nur
nm die Parteigenossen dem gerechten tadel cu entziehen. Uebrigens
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Nr. 9.
Kleine phflologische zeitnng. ^
479
ngl. die aaszüge aas Augeb. Allg. ztg. mit. p. 482. 48B. 484. 486. 466.
Mnahitica. Der Vollständigkeit wep^en und um raissdeulungen aus-
zuweichen, folgt hier als nachtrag zu ob. hft. 7, p. 344 nachfolgende
erklärang des prof. Fleischer aus Jen. Lit. ztg. 1870 Anz. nr. 18:
In Iblge einer enfibrderang dee prof. dr. SeUottmaon erkenne ich
eine doroh collegiale tbeUnahme an den betreffenden beidilfissen ond
Anträgen des geschäftsleitenden Vorstandes der deutschen morgenländi-
schen gesellßchaft von mir übernommene mitverantwortung für den an-
kaoi der moabitischen alterthümer hiermit an. Die gegner der ächtheit
diiier elterthünier bitte ioh Iderbei, in dem hauptvertheidiger denellMi
•tets den überzengongstreuen ÜM^igelehrten zu achten ond diese achtnng
auch durch die form and den ton ihrer Streitschriften zu betbätigeo. —
iMpzig, den 15. mai 1876. — Prof. dr. //. L, Fleischer.
Mir ist diese erklärung erst jetzt — am ende desjuli — bekannt
geworden : wie lie m den IrQhern eilclämngen des prolL Eleieolier ttimme,
was sie überiumpt bezwecke, das kann nnd mass loh andern sa ergrün-
den überlassen. — Endlich fuge ich noch bei eine Verweisung auf einen
aofsatz von Kauiz^^rh in Augsb. Allg. ztg. beil. zu nr. 193, über welchen
8. ont. p. 486; ferner eine erklärang von E. Curtias in N. Jahrb. f.
pliiL 1876, hft. 6, Umschlag, aaöh in Tenbn. nütth. 1876, nr. 3, p. 56.
OSUingw, 5. jali. Das postblaftt nr. 8 ist erschienen und darin
angegeben, wie die adressen auf briefen u. s. w. einzurichten, auch, dass
für 10 pfg. ein verzeichniss gleichnamiger oder ähnlich lautender postr
orte auf den postämtem za erhalten ist.
Petermann*s mittheilungen bd. XXII hfL 6 enthalten einen aufsatz
▼on O. Henke in Höxter ilMr*die hohem Unterrichtsanstalten inDeuttch-
land', nach dem 850 gymnasien (davon 252 in Prentsen) vorhanden, 89
progymnasien, 127 realgj^mnasien (realschulen erster Ordnung), JG6 hö-
here bürgerschulen u. s. w.: es werden daraus dann allerlei folgerungen
gezogen , von denen wir hier erwähnen , dass am dichtesten die gym>
naiieD in den mitteldeatschen Staaten lind, die progymnasien in Bayern,
die realgymnaden in Sachsen, die hohem bdrgerschalen in Elsass-Loth-
ringen. Am wenigsten dicht sind die gymnasien in Bayern, die progym-
nasien in den norddeutschen kleinern Staaten , die realgymnaaien in
Bayern, die höheren bürgerschalen in Baden. Es sind solche zusam-
meneteUangen gans interntant, man hfite nch aber, ans ihnen soibrt
auf den cutonastand der betreffenden länder an scUieesen.
Güttingen. Im Giomale di Sicilia vom marz sollen wichtige ar»
chäoiogische funde veröflentlicht sein, so aus Rimini die entdeckunj?
eines uralten cauals, dann eines römischen hauses, in dem eine auä
dar itteren kaiieneit itammende inschrift gefonden ward: deren bneh-
Stäben je seehi oentlmeter gross waren:
OLLIENO
RMIL
TUENIENSES
d. h. nach dem entdeoker Fhmoesco Ugduleno Lollieno tribono miUtnm
AtheniePBei. 8o nach der Angab. Allg. ztg. anes. beil. ^ nr. 98.
Auifige am leitsehriftra.
Augsburger AUgememe uiiung, 1876, beil. zu nr. 843. 848: Sepv,
der professoren-eid an den neuen bischöflichen Universitäten Fnok-
reiohs I.II, er lautet: 4ch Issse die heilige schrift nur in dem sinne so,
welchen die kirche ihr giebt und gegeben hat, der es zusteht, den
wahren sinn und die wahre auslegung der heiligen schrift zu beur-
iheilea und ioh werde sie niemals anders verstehen oder anders aoi-
legeo, sie dies die kirohenviter «instiminig gethsn haben.' Es weist
81*
uiyiu.-Cü by
480
MUI M&tfdlxiftBIL
Nr. 9
nxm Sepp die oawiwanheit in diesen leilen iMah, da ja s. Ii. die ki^
^chenväler über par vprachiedene dinge sehr verschiedener ansieht ^
wesen und wie obue jesuitische ri servatio mentalis kein halbwegs anter>
hohteier diesen eid Bcbwören könne. In arU II oniersacht *^pp das
reelit der fomaniioheB — wie er tie neniit — kindie die erlubvkg
der bibel zu bettimmen und weist die niohtigkeit dieser behaaptoaf
nach: vrgl. unt. p. 481. — Mich. Stefano de Rotsi ^ die ar-
chaischen alterthümer der Albaner berge: ist gegen Schlietnann's ar-
tikei in ob. nr. S17 gerichtet und seigt| daas Schiiemann weder über
die Uteratar noeh über die iedie gehdri^ mternelitel mL Weaa
SdiUemann ihnlioh in Trqja Terfiüiren sein sollte? ~ Nr. 849: Oki-
stone ist mit einem neuen werk über Homer beschäftigt. — Dr. Bu!-
roth, Professor der medizin in Wien , hat ein buch erscheinen la^ea
betitelt: *über lehren und lernen in Oesterreioli in dem namanüich
die aerste imd die riohtoog die medItiiiiMdMD etedinm in Oeateneiek
ieharf aagegrUfea ist : ea hat daa in Oeakerreieh böses blot gemacht,
wie nicht anders zu erwarten war: man lässt sich öffentlich seine
schwächen nicht gern sagen. So ist denn auch im reichstag davon die
rede gewesen, wie hier des weiteren berichtet wird: der minister hat
aber den profeaior in idiiitz genommen nnd ea ist da bei wortem ge-
blieben. Anders abtf die atndenten: sie, wie es aoheiBt nfgehetat von
ausserhalb der Universität stehenden, haben argen unfog im nuditorina
Billroth's getrieben und durch diese ihre rohheit die klagen Billroths
Kum theil bestätigt: der dekan der medicinischen fauultät hat am
schwarzen brette tot weitem eirosaaen gewarnt, wie die Angsborgerin in
beil. in nr. 849 meldet Die iiniveraititen aehaden doroh ac^oiie vorginge
aich selbst ganz ungemein. — Nr. 350: kurze notiz über die erste sitsaag
des archäologischen instituts in Rom, am 15. december. — Beil. zu nr.
850: Forchhammerf die archäologischen reichsstipendieu : betrachtungea
über die gegenwärtige bebandluug der archäologie, darin wahrhaft
goldne werte: genaueres s. ob. p. 458. — Anmererd, beiL wr.
351: kurze notiz über die feier des Winkelmannsfestes in der archäo-
logischen pesellschaft in Berlin. — Beil. zu nr. 362: Thomas Carlyle:
zu seinem 90. geburtstage von Leop» Katscher. — Das Winkelmannsfrft
in Rum : Horn sprach über die topographie des römischen forum : dabei
ward besondere Liv. III, 44, die stelle über dfo Virginia^ beontst: daan
SMg über die ältesten deoorationen. — Nr. 853: zur Statistik der
prenssischen mittelschulen. — Beil. zu nr. 353. 356: Odyssee>bilder.
I. II: von W. Lübkc: anzeige von zwei büchem von Woermann, 1876
bei Ackermann in München erschienen: die erste abhaudiunfl; beziebt
aieh anf die antikeo landaehaften vom Esqnilin: ^ iweite anf RrnUef^
cyclus im mmeam zu Weimar. — Nr. 354 : Bongbi's Universitätsreform :
sie wird hier zu rechtfertigen gesucht, besonders dadurch, dass die
an den italienischen Universitäten herrschenden missbräuche und Unord-
nung hervorgehoben werden, wie dasa die Professoren des rechts vor-
ngaweiae ndmatea, die der mediiin preBnehe tale eelen, flnehalb
die Vorlesungen durch beliebige stellfertretor balten lieesen, daaa sie
ferner ihre stunden nicht festhielten, sondern dass jeder einzelne alle
paar tage mit den Studenten über Verlegung der stunden sich verstän-
dige und dadurch andere in grosse Verlegenheit bringe u. s. w. u. s. w.
Wenn dem so ist, so mossie allerdingi uf rückaiohtaloee weiee ^nmal
daiwischen gefahren werden : aber der Vorwurf dea boreaukratischen und
unwissenschaftlichen oder wie man vielleicht besser sagt des dem wah-
ren weseu der Universität ganz fremden und widerstrebenden vieler
bestimmuugen der reform w^ird damit nicht aufgehoben: auch ist die
fraffe , ob dem widerwärtigen jetzigen natande nielii anf aadm mA
wirkiamere weise hätte entgegen gebretaa werden UmiiB. Der miw*
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Nr. 9.
Auszüge aas Zeitschriften.
481
»pondent der allgeineinen ztg. geht hiernach auf eine prüfung der ?on
BoDghi MgeitBUtflii itadMnpttM fibar, präH tber als geweieiier Jurist
nur den juristischen: er muas mgesteheiii dass der plan nnwissemäiaft-
lich ist. Dann berührt er noch die fnge über die zahl der Universi-
täten: Italien hat jetzt 21 Universitäten: es sollen nur neun bleiben.
Wenn es den Italienern ernst mit ihrem fortschritt ist, so müssen sie
diese ktaimgiiüt allen loriftflinbekimpto in Deatscldand hat man anöh
im anfang des jahrbnnderts gemaint — md meint es an gewissen
stellen auch noch — dass das einziehen einer Universität und die Ver-
einigung mehrerer in einer grossen Stadt etwas lobenswerthcs wäre: es
fängt aber, obgleich schüchtern, bei uns bereits an, die entgegengesetzte
memong sieh bahn mlmahsn: nnr barrsdbsfiebtige professoren sind am
ende gegen sie. Italien mag festhalten, dass, wie die geschichte lehrt,
ein land grade so viel sitze wahrer froiheit und cnltur hat , als es gut
eingerichtete Universitäten in mittelatädten besitzt. — Beil. zu nr. 355:
kurze anzeige von X^/Aer'a griechischen küstenfahrten. — Beil. zu nr.
8S6: J%oma$, der doge Heinrksh Dandolo nnd der Lateinersng gegen
Konsftantinopel. — Beil. za nr. 867 : der Vesuv fangt an unrulug an
werden. — Nr. 860. 361 : A. Dunou, Fr. Rückert und seine hanauer
freunde. — Nr. 362: wird ein artikel der National-zeitung über die
aasgrabnnsen in Olympia mitgetheiit, in dem aber gar nichts von werth
«ntnaltsn ist — > Bsü. an nr. 868 : artikel fiber dm SoeiBku pkäologa
X^Mlsntw ; für wen solche artikel geschrieben weiden , ist nieht recht
klar. — Beil. zu nr. 866: die stiftsbibliothek von St. Gallen: anzeige
des buches von Gustav Scherer: der aufsatz giebt einen hübschen über-
blick über die gesobichte der berühmten bibliothek.
Auff^urfftr JUffmuif wUnmg, 1876, beil. an nr. 1: Analekteo
aar konstgesehichte. I: der mediaaisebe Schleifer: wird gegen Kinkel
als werk des alterthums nachzuweisen prosucht. — Nr. 5 das jähr 1875.
IV. die kirchlich-politische krisis. — Beil. zu nr. 5: Fr. Maler, nekrolog
dieses bekannten kunstsammlers. — Beil. zu nr. 7 : münzfund in Semlin.
— Beil. an nr. 8. 0: Stpp, der professoreneid an den neaen biseb6fli*
oben hochschulen Frankreiolis. II (s. Allg. ztg. 1876, beil. zu nr. 842
üb- p. 479). III: es wird zu erweisen gesucht und erwiesen, dass dieser
eid unerlaubt und mit der der Wissenschaft so nöthigen freiheit unver-
einbar sei. 'Wir sind Dentsche nnd werden die bibel uns selbst deuten
•nd die dogmatiieben scbmarotsergew&dfase beseitigen, damit' der ebrist-
Hohe weinstock besser zeitige. Der anfang einer gesunden und dordi-
greifenden reform in der doctrin und disciplin muss mit der sofortigen
entfernung sämmtlicher durch wälschen Unverstand der Christenheit auf-
Kcdrungenen bücher gemacht werden.* [Soli das wahr werden, müssen
Sie thaologen wieder anfimgen, ohssisobe pbilologie so studieren.] ~
Dr. J2. SeMmTf neue ausgrabungen in PompejL — Die ausgrabungen
in Olympia: s. ob. hft. 7, p. 836. — Beil. zu nr. 12: das apriori-
fiche und ideale moment in der Wissenschaft: anzeige eines programms
dieses titel» von M, Katzenberger in Bamberg. — Beil. zu nr. 13.
14. 94: O. Benndorf t die teterreiebiseben ansgrabongen aaf Samo-
tbrake. L: handelt zuerst von der entstehnng dieser expedition, dann
von dem ersten besuche Conze's auf Samothrake, von den darauf fol-
genden arbeiten über diese insel: es folgt eine wie das ganze schön und
lebendig geschriebene schilderong ihrer top(^raphie, ihres einsamen
Charakters; dann wird in nr. 14 der anranthalt und das leben der
«Spedition daselbst beschrieben. Im art. II wird ein Überblick über
die geschichtc der insel in alter zeit gegeben , in nr. 25 auf die mythi-
schen Zeiten eingegangen und die damit in Verbindung stehenden my-
sterien. Hieran schliesst sieb eine Schilderung der jetzigen friedlichen,
non swei kawassen, deren jeder eine anerhört lange flinte and mehre nie
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482
Auszüge ans zeitschriftsn.
Nr. 9.
loageliende pistolen tr>» in ordsimg geluiHiiMB dBrndkan mä flim Uh&m
in dem harten klima; vrgL ob. hft. 7, p. 885. — Gruppe f am T.janav.
— Twesten f am ö. januar. — Beil. zu nr. 16: Fr. r. Lüh^r, KreU-
fahrton. VIII: zum kloster Pravuli. — Nr. 18: zur erinnerang an den
18. Januar 1871 : viel schöaes enthaltender riickblick auf das erste laEtrom
des deataoben reiohs. — BeiL so nr. 18 : nun 18 jtnntr in Aegypten«
TOtt dr. Jo9, Lau(k: der öhedive ieieri seinen regisrangMntritt am 18.
januar, so dass diosor jetzt auch in Egypten zu einem rückblicke
autiurdert: solcher wird hier gegeben und dabei hervorgehoben, dass
der den einrichtungen ICuropas sehr sugethaue fürst vor kurzem in
Egypten saoh den gregoriaouohen kslender eingelUirt knt. BeS. n
nr. 19 : die Vesau^i und die römische Volksbildung. BeiBofig werden
die univeräitSten Itali^^n s berührt und manch angegeben , was d'>
mas^rogehi Bonghi's in andorm lichte erscheinen läst, als z. b. ob. p.
4ÖU geschehen. Beil. zu ur. 21: zur literatur der kunstgeschicbte:
anseige von Sfeum^r Ober Krauts back 'knnst vnd aUerthimi in FIm
Lothrinp:en.* — Nr. 22: denkmtl für W. von Humboldt in BerKn saf
Staatskosten. — Nr. 24. beil. zn nr. 25: die österreichischen ausgrah-Tis-
gen auf Samothrako von O. Benndorf. II: 8. oben zu nr. 13, p.
•~ Beil. zu nr. 25 ; gegen Th. Mommsens unüberlegten ariikel in denPreuss.
Jtkrb. 1878 heft 1 wird in der Ssaheitung von Hille tos geeohiielMD vnd
erklärt, dass in Halle missbrauc-h mit promotionen in absentia nicht g<e>
trieben rcI. (S. unt.nr. 41.) — Nr. 26: entstehunp des titels hochwürvlen.
— Beil. zu ur. 27: iipifta, die vizekönic:liche bibliothek zu Kairo. — Beil. ra
nr. 29: Ii. Schöner, neue umschau unter alten kuastwerken. L Der faroe-
siiöhe Herkulee : enthilt die gesebinhte nnd die snslTie der statu«. — BeÖ.
zanr. SO. 31 : zur gescbiohte der Heidelberger BibUoikeea PakUmm: n-
n&chst geschichte der wegrührung nach Horn: dann über den Codes
der sg. Antholi)(jia ralatina, von dem der eine theil 1813 nach Heideiber?
zurückgekommen; der andere blieb verloren. £r ist dann in Par»
wieder gefunden, aber ikn wieder sa erlangen bat die badiselie regienmg
nioht vermocht , dagegen ist gestattet worden unter Zangemeisters lei-
tung in Paris eine pnotographie der handsohrift herzustellen , die jetzt
in Ileidelberpf ist — G. Bühlers funde in Kaschmir: fand wichtige
sankrit-haudschrifteni grammatische, aber besonders wichtige des Yeda. —
Bdl. zu nr. 84. 36. 87: die eolitkeitdernioabiUsohenalterClillnier. L H.
(s. ob. hft. 7, p. 844: unt. p. 486.) ~ Beil. zu nr. 86: Fr. PecM, te
deutsche reiohstag und die kunst. — Nr. 89 : culturkampf oder friede in staal
nnd kirche? bezieht sich auf die broschüre von Peter Reichensperger unter
diesem titel. — Beil. zu nr. 41 : Böhlau, die deutschen Universitäten
ond ihr oensor : ist gegen Th. MommsenB angriff auf die promotionen
in absentia (Prenss. Jakrb. XXXVII, 1) geriehtet nnd seigt mit gross»
mke dio fehlgnffe in demselben (s. ob. beil. zu nr. 25, nnt. beil. zu nr.
68, zu nr. 124 und ob. p. 477. 478.) — Notiz über die römischen alter-
thüraer in Augsburg. — Heil, zu nr. 43: Kinkel's mosaik zur knnst-
gescbichte: ausführliche anzeige von Lübke. — Nr. 44: ausgrabnngen
aas Olympia: der dritte beriokt ans dem Staaftsanaeiger (s. ob. hSt 7,
p. 338.) — Beil. zu nr. 46. 47: onssre Zeitrechnung: nimmt auch aof
das alterthiim rücksicht. — Beil. zu nr. 53. 54. 55 : die orthographische
reform: von A'. Bartsch. — Beil. zu nr. 54: neue ausgrabungen in
Pompeji, von R. Schümr: es vnrd ein an der via Slabiana neu au8ge>
grabenies kaos oberfliekliök besckrieben. ^ Kr« 66: die moabitisdieB
ätertkflmei^: es erklären dr.Kautsok n. dr. Sooin inBssel, dass das Berliner
rausenm den ankauf dieser sogenannten alterthümer wiederholt abgelehnt
habe. (s. ob. nr. 7, p. 314, ob. p. 479.) — Beil. zu nr. 61 : in Eg>-ptcn i?*
ein weiblicher hippupolamos aus g^nem baäall gefunden, auf dessen
rücken eine lange iosokrift in bieroglypken eingegraben: dar nnme
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Nr. 9.
Ansstfge aiu zeitscluifteii.
488
Psammeiich I erscheint darin. — Firmin Ambroisc Didot f- — Beil. zu
nr. 62: französische und deutsche arbeiten: eine vertfleichunp: beider.
— BeiL XU nt. 63. 64. 65. 66: die alte musik: anzeige von JFichmann
fliber 0*rvoe«t hiHoir^ €t ihioriB dt la nuuique d§ Fantiquiti. 8. Gent*
1875 (wird nächstens im Anzeip^er besprochen). — Beil. eu nr. 68: be-
merkungen über ZieyUr Itala-fragmente der paulinischen briefe. — Lü-
gereien in Ungarn über promotionen in ahsentia an deutschen Universi-
täten: 8. ob. beil. SU nr. 41. — Beil. zu nr. 64: Max Müller über
weiUieheii nntarrieht in England. — Beil. ra nr. 68 t cor kuniUitenc
tor: Mufölirliche anzeige einer schrifl von Fiedler über die beorthei«
lung von werken der bildenden knnst. 8. Leipzig, Hirzel. — Alex.
Mcker, zur urgeschichtlichen und culturgeschichtlichen terminologie. —
BeiL zu nr. 70 : königin Louise : anzeige der achrift von A. Kluckhohn,
kSnigin Louise ?on FMssen. — Befl. sa nr. 71 : dentsobe forsobungs-
reSsende in Aeg^ypten. — Nr. 80: die aufbebung der päbstlichen Uni-
versität in Rom durch ein decret des minister Bonphi. — Professor
Andreas, der vor einiger zeit von Kurratschi auff^ebrochen , um den
vreg Alexanders des Grossen längst der küste zu erforschen , hat fiebers
balber nub Chvidor iieh begeben. — Beil. so nr. 80: Schöner, neue
amidiM nnter eltni kanstwerken. IIL — Beil. zu nr. 81 : die römischen
agrimensoren : anzeige dos buches dieses titels von M. Cantor. — Nr.
82: Siegmund f: 8« ob. hft. 7, p. 343: uct. nr. 88. — Beil. zu nr. 82:
Seismometrisches : unter diesem sonderbaren titel werden Studien des
jprof. Fftwo InPidnft beiproebeiit die rieb tof erdbeben berieben: nndi
die eniiehten des Arisiotelei .über diese werden berührt. Nr. 87: neoe
Umschau nnter alten kunstwerken, von 72. Schöner. IV: der Prometheus-
sarkophag aus Neapel. — Beil. zu nr. 88: Justus Siegmund, notizeu
über dessen tod von D. Mordtmann. — Beil. za nr. 90 : mittheilung
eiiuM tebidbene dea arimatera Stremayr in "Wien die nitwirknng einee
nedemisehen gesangvereins in Wien bei theaterrorstellungen be&effend.
— Beil. zu nr. 91 : Düntzer, zur pflege der neuern deutschen spräche
und literatur : es soll an Universitäten mehr auf sie geachtet werden:
aber alles zeigt , dass der vrf. sehr wenig über die aufgäbe und das
weaen der Universitäten nachgedacht bat. — Beil. so nr. 98. 94: ftoneret
interessante anzeige Cantor'» von dem buche E. v. Gehlerts über
Galileo Galilei und die römische curie : es wird darin auseinander ge-
setzt, wie sehr die curie gesucht hat den proccss zu entstellen und wie
namentlich in Süddeutschland 'uachlende' Versammlungen sie darin un-
terstützt haben. Es ist der process Galilei*i and seine gcschiohte ftr
alle« die es mit der Wissenschaft gut meinen, ein äasserst lehrreicher
gegenständ. — Beil. zu nr. 96: zur literatur der kunstgeschichte: be-
trifft die vonSchestacr gegründete Zeitschrift. — Beil. zu nr. 97: Pichl,
die modernen aussteliungen alter kunstwerke. — Beil. zu nr. 105. 106:
Ft. Vkehtr, Stadien über den tranm : schlietst an ein bnoh von Volkelt
fiber diesen gegenständ an. ~ Nr. 106 : über die cnlturhistorische bedeutung
der gescbichte der medizin: bezieht sich auf //. Boat gnindriss der
jjeschichte der medizin. — Nr. lÜB: K. IL, eine anklageschrift gegen
Neudeutschland: anzeige von der schrid Lagarde's über die gegenwär-
tige läge des deatscben reichs : die anzeige lobt mid tadelt, höhnt nnd
bebt in den himmel: sie ist überhaupt in vielfacher hinsieht sehr naiv:
so ist K. H. erboBst darüber, dass Lagardc verlangt, man solle, um diese
Schrift zu verstehen, eine frühere von ihm gelesen haben! Dann versteht
Lagarde, weil er professor ist, die gegen vart eigentlich nicht: ist denn das
verständniss derselben das Privilegium ganz besonderer leute? " Beil.
so nr. 109: Mordtmann, die iniel Sokotora: kurze gesobidite der bcÄ
den Griechen seit Alezander dem Qrosaen Dioskorides genannten Insel.
— Befl. sa nr. US: geschichtliche vortiige nnd anfs&tse von Th, v.
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484
Auaittge ans leitMhiilten.
Nr. 9.
Kern: bezichen sich auf die zostände des mittelalte». — Nr. 117: ao»-
grabungen in Olympia: enthält einige notizen aus dem yierten benekt:
s. ob. hft. 7| p. 836. — Nr. 118 : das programm Waddington^s nach dwaon
rede in der Sorbonna am 22. sprU: mnbildimg dsriiiQfmittbM, Mhol-
xwang u. 8. w. stellt der minister in aussieht : die joomale in Frankreich iir>
thcilon darüber verschieden. — Festsitsong des archäologiBchen institats in
Koni am 21. apnl: der barnabit P. Bruzza war der haoptredner, der
in anschluss an die neuen ausgrabungen auf dem EsquiUn , die alte
bttchttaben and sonstiges alte (vgl. ob. p. 467) sa tage gelordert beben,
eine gescbichte des alphabets in Italien gab imd die ansieht aosfuhrte,
dasfl der culturzustand der königszeit in Rom viel za niedrig gehalteii
sei. [Darin hat der Italiener vollkommen recht: vor lauter eingebilde-
tem mythos hat man das wahre nicht gesehen« — £, v. X.] — Nr. 119:
Waddington*B rede: s. ob. nr. 116. — JSSSL wa nr. 119: die priUiiitoffieebn
samndnngen im ethnographischen mnsenm in MftndMP» »» Nr. IM: Tk.
Momrasen hat in Rom bei einem feste in einer rede wie es scheint
tactlos Frankreich an^^egriffen : die französischen blätter greifen ihn
deshalb auf das heftigste an. So auch die Opinion nationaie, wo be-
haoptei wird, dtai Ifonunaen fortwährend dienrta voa fimmöeiiMben gt-
lehrten verlange und ihre leistungen anerkenne. "Br. Ifonunaen ist ■
seinen briefen' , heisst es da , *weniger streng als in seinen tiscbre'ieo.
Ueberhaupt könueu wir bei dieser gelegenheit constatiren, dass, während
man sich jenseits des Rheins za unserm geistigen verfall glück wixnschi,
unsere gelehrten niemele aus deotsohen knden mehr dieiMtlüiligi
Avancen, mehr ergebene Zueignungen an bfiohem, flag- and denkscbrif*
ten erhalten haben. Diese äusserlicho geringschätzung und diese pri-
vate kriecherei sind vielleicht nur der plumpe ausdruck einer geist- nnd
geschmacklosen ooketterie'. [Mommsen , der eanzen facullaten ohmd
•obea vorwirft, den dentsehen nemen im eosland in nnehre an bringae,
mag sich prüfen, ob er doroh solches ver&hren dem deuteeben galefar>
tenstande nicht viel mehr wirklichen schaden zufügt als jene eelner eis-
bildung nach gethan. Uebrigens s. ob. hft. 7, p. 846, unt. nr. 180.] — Beil.
zu nr. 124: Hemze, dr. Theodor Mommsen und die promotionsrefunn:
Tortrelfiieher aaftatc, jedem n empfehlen: e. ob» in belL nr. 41. Bi
wird namentlioh alles zurückgewiesen, was von Th. Mommeen gegen
Heidelberj^ {jesa^ ist: (Inhei wird auch die unverantwortliche weise cri-
tisirt, mit der auf wissenschaftlichem gebiet das übergewicht Preusser.ä
benutzt wird. Wie gesagt ^ wir empfehlen diesen auisatz nachdruick*
liehst jedem, der sieh über dieee atm nnterriehten wilL — BeO. sa
nr. 128: die ausgrabungen in Olympia: bericht Yl aus dem Tlfiicbeea
Zeiger. S. ob. nr. 7, p. 341. — Beil. zu nr. 130 : kommt auf die Mommsen-
sehe rede — s. ob. nr. 124 — wegen der Übertreibungen der fmusö-
sischen zcituugen zurück und behauptet Mommsen habe — fireilich an
adir naMssenoer stelle — nor die wahrhett gesagt, dam in nmeim
jahrfaondert das regste wissenschaftliche leben in Dentaebland eeii
während es in Italien erschlafft , in Frankreich zurückgegangen seL
*Die italienische presse habe diese Münchhausen'sche (?!) Offenherzigkeit
mit italienischem takt und christlicher liebe za vertuschen i ja todtca-
•ohweigen gesucht, nor JfalM nnd FanßtUaj die denDentsobennii^boll»
hätten die fache witzig und ohne ihr allzuviel gewicht beisnlegen, aaf>
genommen. Es wäre freilich zu wünschen, unsre |^elehrten Hessen sieb
von anderen complimente machen anstatt sie sich selber zu machen
und solche^äusserungen , wie die Mommsens, sind ganz dazu aageihao
ans in einem augenbliek alle die Sympathien m vanMthenen, welahe
uns die beecheidenheit eines Moltke nat erobern kAnnen ; aber das M
kein grund zu übertreiben'. (Es mag ja manches zur entBchuldifn^irür
von Th. Mommsen gesagt werden könneni immer aber ist au bedauern,
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Nr. 9. AniBfige ans letMirifteii. 485
dass ein toloher gelehrter zu entBchuldigtuigeii nöthigt, die doch eben
kein günstiges Streiflicht auf ihn fallen lassen. S. ob. nr. 124.] — Beil.
zu nr. 131 : die heiligen Schriften des Orients in Verbindung mit an-
dern gelehrten dbersetzt und herausgegeben von F, Max Müller anzeige
nnd billigende bespreohnng dieses groeeen mitemehineiii.— Beil. so nr«
133: freifrau Frances von Bansen geb. Waddington : odhön geschriebener
nekrolog, der zugleich auf mehre werke Jos. Bunsens Streiflichter fallen
lässt, von B. Bähring, — Beil. zu nr. 135: das genre in der pHechi-
schen kunst: anzeige der sohrift von Furtwängler, der dornauszieher
und der knabe mitdergans. Entwarf einer ^chichte der genrebildnerei
bei den Grieohen, — Beil. zo nr. 187: die p&hlbaoten auf dem Lei*
bacher moor: genane Schilderung der ansgrabongea daselbst. — Auss.
beil. zu nr. 140: die Herbartfeier in Oldenburg. — Beil. zu nr. 144:
was wird aus Tripolitanien? darin blicke auf das alte Kyrenaika. —
Nr. 146: das katholische gymnasium za Glogaa feiert sein 2öOjähriges
jabUiam. — Auss. beiL so nr. 145: ein arehäologiselMr fand; eine in*
•dbrift in der nähe von Parma gefunden nebst erklärung von Mariotti,
sie bezieht sich auf einen freigelassenen Quintus Munatius. — Beil. zu nr.
14S. 149. 150: Karl Meyer, über deutsche Sprachlehre und recht-
Schreibung. — Nr. 147: Th. Mommsen soll in Arpino eine bisher un*
bakumte instduift mf C. Mariiii entdeokt haben: Itelienar dagegen
behaupten, sie sei lingst bekannt gewesen. [Es ist die notiz auch in
andere zeitun^en übergfegangen, sie ist falsch: Mommsen selbst hat die
eeit 1780 bekannte inschrift schon in seinen Inscr. R. Neapel, nr. 4487
edirt. VgL Reichsanz. nr. 182. Augsb. AUg. ztg. nr. 156.] — Die aus*
grabuegen bi Olympia: korMS resam6 des geleisteten. — Nr. 148:
ßOj übriges dienstjabiläura des general von Eirchbach. — Beil. zu nr.
148: erlass des cultusminister Falk die promotionen in absentia be-
treffend, aus Reichsanz. nr. 122: s. unt. zunr. 158. Der erlass ist abge-
druckt ob. p. 471. — Auss. beil. zu nr. 148: anzeige des zweiten ban-
det der biographie von Fr. Am. Brockhans. (S. ob 466: vrgl. nnt. bft.
1 \y p. 548.) — Beil. zn nr. 15 1 : Bericht YII über die ausgrabungen in Olym«
pia. (8. ob. p. 468.). — Auss. beil. zu nr. 151: was München für seine
schulen thut. — Nr. 152: die Opposition gegen Waddingion in Frank-
reich: merkwürdiger weise steht an ihrer spitze das als freisinnig gel-
tende Joomal dee D6bato. * Nr. 158: Fr. 0iei f» — BeiL in nr. 164.
155: über den entwiekhmgsgang der antiken Symbolik: rede von O.
Keller bei antritt seiner professar in Graz. — Beil. zu nr. 155: C.
Fr. Heinze, zur erinnerung an Wilhelm Eduard Albrecht: ist Albrecht
auch kein philologe, so verdient er doch als wissenschaftlicher mann
und •nsgeadofaneter lebrer, als onersehroekener vertheidiger des reehta
und der wahren fr ei h ei t der universit&ten anch hier eine atelle.
Heinzens nekrolog zeichnet ihn trefflich : wir möchten hinzufügen, maass-
halten in allem war Albrecht's leitender Grundsatz. Göttingen ist ihm die
eigentliche academische heimath geblieben, überhaupt sein lieblingsort,
wohl aneh deswegen, weil er da einen seinen stndien nnd neignngen gans
entsprechenden treuen frenndeskreis gefunden : die wenigen von diesen,
welche noch leben, denken wohl alle wehmüthig der schönen Göttinger
zeit von ungefähr 1830 bis zur Verbannung der Sieben. Dass Albrecht
1848 nach Göttingen nicht zurückging, hat sehr verschiedene gründe:
ein nioht geringer lag in der abneignng seiner frtn, einer BerÜneritt,
der das leben in der kleinen provinzialstadt nicht ansagte: es liegt darin
für die treffliche frau kein vorwarf. Doch das ist nebensache; die
hauptsachci seine eminente lehrgabe, hat Albrecht in Leipzig aufs schönste
entfaltet: sie wie seine übrigen leistunffen sichern ihm ein ehrenvolles
indenkenin der naehwett. — v. L, — 1fr. 166: Martin Bans f - — Zar
frage der diMtor^promotionen: s. ob. nr. 148: ee wird fOKgeadüagen die
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486
Anaiflge raa i^tsduifteiL
Nr. 9.
prorootionsgebühren aufzugeben. Man traut seinen äugen kaum, 'wenn
man dergleichen liest: die Wahrheit des schon öfter hier g^gten, daas
die prufeasuron selbst die allen trefüicben einhchtungen der umversi>
tftten nicht Tantehen , trilt hier klar an tage: ea aehänt , ab mäasten
die profeaaoren aelbat dahin arbeiten, daaa die univeraititeB ihre aelb-
at&ndigkeit gana verlieren and zu schulen herabsinken; um sei bat-
st änd ig sein zu kounen, sind solche gebühren nothwendig. — Beil.
zu nr. 158: das alter des papyrus Ebers: nach Chabas soll er am
8010<— 8007 T. Chr. fallen. — BeiL an nr. 169: ein chineaiBchea werk
fiber den deotaeh-franzönaohen krieg. — Beil. an nr. 168: C. JfcMa,
neue giftber am Mittelrhein und ihre historische bedeutung: ea wird
dabei auch das römische altertbum berührt « da gegenstände römischer
arbeit auch in nicbt-römisoheo Arabern gefunden sind. — Beil. zu nr.
169: R, FUchtr, das Spitaer'acne moseum in Paria: enthält nichts au-
tikea : aber der artikel oandelt nnterriohtend Ton privatmoaeeD onaenr
seU. — Beil. zu nr. 172: Oareis^ anzeige von i?/tf n^A/i"« schrüt über die
unverantwortlichkeit und Verantwortlichkeit des römischen pabstes — BeiL
zu nr. 178. 174. 175: Sepp^ nekrolog Daniels von Haneberg: es werden
dabei beaohtenswerthe mittheilungen über das vaticanische concil 1870 und
die unenatwortliohkeit des pabstes gemaeht, Haneberg ala Opfer dieaaa
eoneila dargaatellt: die macht Roms seibat fiber die gelehrten katholiken
aeigt sich hier , für manchen wohl auf unbegreifliche weise : deshalb ist
dieser nekrulog ebenso lesenswerth. — Beil. zu nr. 174: Schöner, neue
Umschau unter alten kunstwerken. V. Der sterbende fechter: a. ob. nr.
87. — BeiL an nr. 176: JMnel WuUk; nekrolog: ee wird vomga»
weiao die poUtiaohe thätigkeit dea verstorbenen ins auge gefiust and
anerkennend beurtheilt, aber sowohl in hinsieht auf diese wie auf die
literarische vieles übergangen: so die wirklich vorzüglichen disserta-
tionen über dtui leben des ThukyUides : dann der rastlose eifer, mit dem
1870 Wottke Ar Oeatenmoh an wirken atrebte: aeine mahnangeo aehei-
terten aber nach seiner übeneugung all der Verblendung des öster-
reichischen cabinets, das fest glaubte, Preussen würde unter keiner be-
dingung es zum kriege kommen lassen; diese politische thätigkeit macht
Wuttke aber zugleich zu einem beiäpiel eines von der regierung steta mit
missgünstigen äugen angeaebenen profeaaera: er kann daa eben Uber
gebühren an Universitäten gesagte exemplifioiren. Vgl. ob. p. 471. £. v. L.
— Verbotene bücher: nämlich in Rom vom pabste. — Beil. zu nr. 177:
Hermann (>rimm, die Mediceergräber in der Capelia di San Lorenzo u
Florenz: a. unt. nr. 216. — Die reise Camerons durch Mittelairica. —
BeO. an nr. 186: anseige dea bncba von Premta: Yoeaboli latiiii di
Architettora poateriori a' Vitruvio oppure a lai aoonosciuti raccolti dn
Carlo Promis a complemento del Lessico Vitruviauo di Bemardino Baldi.
Turin 1875; Baldi's werk, de verburum Vitruvianorum signilicatioDe ist
1614 erschienen, hernach öiler wieder gedruckt. — Beil. zu nr. 187:
die Perser dea Aeachylos, verdeataclit und erginat von JST. Kuchly, warn»
führliche beaprechung, zugleich mit rücksicht aof die aafiuhrung ia
Heidelberg und Mannheim. — In London wird von der gesellsohafl aar
erforschung Palästina's eine aus 2b blättern bestehende karte dieses landes
vorbereitet. — Beil. zu nr. 193: 1^. Kautzsch^ noch einmal die Mo&bi>
tioa: ea werden die reanltate einer reiae dea vrfc. nadi Jeroaaleaa nifc*
getheilt, welebe die in Jerusalem betriebenen lalschungen in klares licht
setzen: namentlich werden dabei aucli die versuche Kochs für die echtheit
zurückgewiesen: vrf. schliesst mit dem wünsch: 'die angelegenheit der thon-
waareu möchte iortan von den gewässem des todten meexee and dea Jordaoa
in die der Lethe verpflanat werden.* Dem wird gern jeder b^atimmen. [S.
ob. hft. 7, ]). 344 : ob. p. 479. 482, beil. zu nr. 84 u. s. w.]. — Beil. za nr«
194: Dr. David Livingatone'a letate reiae in Central-Alrioa: anaeige den
Nr. 9. AwKflge ans seitsohriften. 487
bei IIofTmann u. Campe 1875 (2 bde.) erachiononcn Werkes. — Beil. za
nr. 196: erklärung der juristischen facultät in PVeiburg i. B. gegen Mornm-
sens beschaldiguDgen in sacben der promotion t'n absentia : s. ob. p. 478.
OmMÜdU pekkrtB AntMffem, 1876 st 14: Titi Lifi tb «. o. Uber
HI. Für den sohulgebrauob erUirt von dr. K. l'ücking; 8. Paderborn.
1874: kurze und nichtssagende anzeige. — St. 15: Die casaslehre. Von
dr. H. Jfiihsckmarm. 8. München. 1875 : anzeige von A. Bezzenherget'f
der den ersten theil: die geachichte der casaslehre, als unvollständig
wwirft, den aiideni loM, der lioh dut snf orlentoWiotiee bezieht. — St.
16: Lorenzo de Medici il Magnißco. Von A. Reamont. 8. Leipzig 1874:
eingehende anzeige von Rudioff. — Carolas Mag hoff, novae lucu-
brationea Ptt'nianae, 8. Lips. Teubner, 1874: anzeige von — oh — , die
1. X, 143 avium streicht, X| 196 vorschlägt: in quo vei praecipua natu-
rae r^^/tinnoyiony, anch XXII, 10. II, 147 berfihrt — St. 20: Johann
Cochlaeui der humanist, von Carl Otto. 8. Bretlau, 1874: anaeige von
Jj. Oeiger. — St. 23: Sokrates und Xenophon von A. Krön. 8. Halle,
1876: anzeige von Alberii. — St. 26: zur gpschichte des deutschen
humanismos. Von Q. Horawitz, 8. Jena, 1674: anzeige von L. Geiger.
— 8t 28: Aide Manuee el thMnüme ä Vtnite, par Ambr, Firm in
DidoL 8. Flwis, 1875: anifiibrliehe and sehr anerkennende anzeige fon
X. Oeiger. — St. 30: Forschungen im gebiete der indo-germanisohen
nominalen starambildung von dr. H. Osthoff. Bd. I. 8. Jena, 1875: ein-
gfehende anzeige von A. Bezzenberger. — Öt. 81 : Ursprünge und ziele
unserer culturentwioklung. Von F, B, Onm, 8. Gütersloh, 1675: aus-
führliche und beachteniwerthe anzeige von JB. KrUyert ^ 8t 88: T.
Macci Planti oomoediae. Ree. A. Spenge! Vol. III P. 6. {Trinummm),
8. Berol. 1876: anzeige von Fritz Srhail, der die ausgäbe als eine in
joder hinsieht verfehlte kennzeichnet. — St. 36: zur geschichtc der
indo-germaniscben stammbildung und deolination. Von Chtstav Meyer,
8. Leipzig, 1875: anafttbrKcbe anzeige von A, Bnu/nbrnr^. — 8t 88:
jRitter et Preller^ Hütoria phüo$ophiae Chaeco» et Romanae ex
fontium locis confecta. Ed. V. Curavit O. Tciehmueller. 8. Gotha,
1875: anzeige von TeichmüUer, — St. 40: Eraame etude sur sa vie et
899 ouvragespar G anton Feug^re. 8. Paris, 1874: Erasmus over ne-
derhndeehe mreeworitn . . tfoor ff. W. JD. Suringar, 8. Utreebt,
1878: ansfunrliche anzeige von L. Oeiger ^ der dem ersten werke mit
recht jede wissenschaftliche bedeutung abspricht — der ref. hätte sich
"Wegen der leichtigkeit des beweises wohl kürzer fassen können — , das
zweite aber als sehr beachtenswerth bezeichnet. — Viiae t'aionis frag-
mmUa Metrhmfentia a Outt. Koemteke reperia edidÜ ff, Nieeen, 4*
Blarb. 1875: anzeige von ff. Sauppe , der erkennt, dasa eine lateini*
sehe Übersetzung Plutarchs vorli^gn, die abfassungszeit derselben aber,
durch die angäbe, dass die handschrift der Fragmente dem 13. jahrh.
angehöre, irre geführt, im 4 — 6 jahrh. p. Chr. sucht. [Es ist ob, hft.
8, p. 163 gesai^, dais im Anzeiger die aebrift NiMen'a n&her beeproeben
werden solle: aber nachdem soviel über die klare ladie schon gesprochen
(vgl. auchN. Jahrb. f. Phil. u. Paed. CXI, p. 777: s. unt. p. 49 1 ) halte ich
dies für überflüssig: nur mag in der kürze darauf hingewiesen werden, wie
trügerisch die methode nach der quellcnuntersuchungen von philologen,
oder riditiger von biafcorikem, jetzt gemaobt werden, flberbaapt ist: die
art, mit der fragmenta behandelt werden, bringt zu den grössten tansohun-
gennnd man fängt an, sich für die alte geachichte aus guten quellen eine
unwahre und nur auf luftigen hypothesen beruhende grundlage zu
schaffen. — E, v. L.] — St. 41: platonische forsuhungen. Von Friiz
SekuUeu. 8. Bonn, 1876: beaohtentwerthe anzeige von ff, AtberH, der
den vrf. in mehrer hinsicbt bek&mpft. [S. PhUog. Anz. ob. nr. 9,
416.] — St. 41: die indogermaniaobe religion in baaptponkten ibrw
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AnfEflge ras leitMhrifteii.
Kr. 9.
enlwicklung. Ein beitrag zur religionsphilosophie Ton P. Asmus. Bd.
I. 8. Halle« 1876: kurze anzeige. — St. 42: zur geschichte des indo-
germaniachen vocalUmus. Von Jo*. .SchmidU 8. Zweite abtheiluug.
Weimar, 1876: «useige gro«ai unftiiga yoo BtmmUrfw, — > SL
43 : Michael HammelbergW. Bilie biofrnplÜMhe skizze von Ad. Jlora-
toitz. 8. Berlin, 1875: anzeige von L. Geifer. — St. 44: Jacob Wimphe-
ling, der Bchöpfer des deutschen schulweseng. Von B. Schirarz. 8.
Gotha, 1873: wird von X. Oeiger als sehr schwach bezeichnet. — SL
47: BvMhi €krmiieonm Ubri dmo. Ed. Alf, Sehe •n^, YoL I. fsL
Berol. 1875: selbstanzeige : (s. ob nr. 8, p. 400.) — St. 61: fatobidil»
Oriecbenlands seit dem absterben des antiken lebens bis im ^figwiiL
Von O. F. Hertzberg. bd. I. 8. Gotha, 1876: selbstanzeige.
1876| nr. 1 : 1) K&ruak-Etude geographique et archeologique . . .
ptr Aug. MaritiU^Stif, 4. Leipzig 1876: f) Lee lietee geographiqoea
des pylonas de Kamek • • . per Aug. Marie tts-Btf» 4. l2pt* 1875 : 81
Histoire de 1' Egypte par Henri Brugsch-Bey. l"». partie. Introduction.
Histoire dos dynasties I— XVH. 2« edit. 4. Leipzig, 1875; 4) L'exode
et les monuments cgyptiens. Disoours . • . par Jt. Brugteh-Bey. 8.
Leipzig, 1876 ; 6) Assyrieohe leeefifOchte • . . von dr. jPV. BtUhatk, 4.
Leipzig, 1876 : anzeige toii BmgtA, die einen begriff von der iiiiiiilitit
keit dieser pnblicationen zu geben sucht. — St, 2 : das Papiasfrapment
. . , von O, L, Leimhach. 8. Gotha, 1875: ausführliche anzeige von
DäsUrdiek. — St. 11. 12: Dionysii Byzantii do Bospori navigatione
qnee faperRiiit ane eiim eapplementie ia geographos graeooe mmoiee
tUisque eiusdem- argnmeiita fragmentis e ooddu manuscr. edidit Car.
Weeeher. 8. Paris. 1874: ausführliche anzeij^e von F. H'ieseler. in der
eine grosse reihe stellen behandelt werden, um darzuthnn, dase Wescher
von dem verderbten zustand der codd. dieser schrift gar keine ahnoog
gehabt hebe. — 8t. 18: kritieohe nntenuehtiiigen über die lioiwiealeche
Christenverfolgung. Von Firanz Gurre». 8. Gotha, 1876: vom vrf. viel-
fach abweichende anzeige von H. ToUin. — St. 14: Carl Ritter, ein
lebensbild nach seinem handschriftlichen nachlass dargestellt von dr.
(J. Kramer, 2 bde. 2. aufl. 8. Halle, 1875 : eingehende ansetze von
Wappaeu», — 8t. 16: neue stodieo cor gesohiolite der begriffe tob
Gustav TmehmiiUer. Einte lieferung. Herakleitos. 8. Gotha, 1876: an«
zeige von TT. Lotze, der einzelne ansichten des vrfs. bekämpft. — St.
16: die achtheit der moabitischen alterthümer geprüft von i>. Kautzsch
und A» Socin. 8. Strassburg, 1676: ausführliche anzeige von Ho/umuH^
(a. ob. nr. 7, p. 346.) — Nr. 18: dea Q. HoraÜiis raoeve SermoMB.
Beransgegeben und erklärt Wtm 7^. H. Frituche. 8. Leipiig, 1875:
anzoifje von O. Keller, der zur characterisirung der ausgäbe Serm. L
5 durchgeht. — Nr. 20: neue beitrage zur peschichte A. H. Francke's.
Von 0. Kramer. 8. Halle, Waisenhaus, 1875 : anzeige von TolUn. — SC
21 : Bornen medaillione in the british nraseiini by MtrUri A. Ormtütr»
Edited by Reginald Stuart Poole. London 1874: ausffihrliohe anzeige
von Fr. Wieseler. — St. 27 : Diario di un viaggio in Ärabia pctrea di Gi-
ammartino Arconati Visconti. 8. Roin, 1875: die alte geographie Arabieoa
alssrundlc^e der eutwicklungsgeschichtedes semiUsmusvon A, Sprenger»
8. Demi 1676: enieige.~Nr. 98: tbe ftlieldeen eeeount ofOeneaia mt-
tetning the description of the creation, the fall of mMQ, the iimm oi
the patriarchs and Nirorod, babylonian fahles and legends of the Göte,
from the cuneiform inscriptions by George Smith. 8. London , 1876:
abgesehen von den inschrilten weis't der ref. Opperi den geringen werth
dieeee biiehee lllr die wimienenbeft neob: die ftlaohen fiberaetsoogeD,
der man gel an gelehrter bildong ^ Smith wer kopfersteefaer, ebeerMh
(or die keilschrift begeisterte — zeigen dies zur genüge.
NachricKten von der kümgU geteUteha/i dir wiasmch, tu GUUrngm,
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Nr. 9.
Auszüge aus zeitschiiften.
489
1876, *nr. 1: Fr. WmeUrt fiber einige bisher noch mohi bekEnnte
gwehnittene ttoine: ne stammen aai Etrurien und enthalten dentellongen
der planeten- und wochentape-p^öttcr, die biider des thierkreises, so wie
aach satyreDf eine menschUcbe figur mit schweinskopf , was auf Kirte
gedeutet wirda. s. w — Nr. 2: Th* Benfey, vedisch vrad = griechisch
PQttd, fQod, — Nr. 17: I^, Winekr, tat konstmythologie Pans.— Nr.
24: derselbe, ftber ein grieohilohee Totivrellef im kömgL mmeom sa
Berlin.
1876, nr. 3: Fr. Wieseler, einige bemerkongon fiber die deiateUang
der berggottheiten in der dassischen kunst.
Neu» jahrM^ ßhr phiMogm und paedagogik bd. CXI n. CXIf,
1876, Ut. 6: 46) Aas. von V. Hehn: kultarpOensen and haoathiere bi
ihrem Übergang aus Asien nach Griechenland und Italien. 2. aofl.
(Berlin 1874) von O. Meitzer in Dresden, p. 369-390. ~ (27.) Berich-
tigung von W. Teuffei in Tübingen, p. 390. *— 46) Die sage vom gol-
d«ien vlifiM, von F, W* Forehhammer in Kiel, p. 891 — 898. — 47)
Epignphiiebe notiaeo, von H, Röhl m BerUn, p. 898. ^ 48) Za Ple-
tont Oorgias, von L, Foul in Kiel, p. 399—408. — 49) üeber einige
griechische eigennamen, von F. Plew in Danzig, p. 408—410. — 50)
Zu Pausanias, von J. H, Ch. ^Schubart in Kassel, p. 411 — 416. — 51)
Ciceros hypomnema and Platarch, von P. Weizsäcker in Biberach, p.
417—428. — 62) Za Gieeroi viertem baöhe gegen Verres [§ 91, von
Wirt in Zürich, p. 428.— 53) Zu Caest» bellum Gallioam [V81], von
F, Lüdecke in Bremen, p 429-432. — 54) Zu Ciceros briefen [VIT
3, 4], von W. Teuffei in Tübingen, p. 432. Abth. II: Hultsch,
bericht über das 25jährige jubiläam des prof. O, Curtiue, p. 257. —
Bmidun, programme tot Sohlesien, p. 800.— Angehingt iat MUldener
Bibliotheca philologioft f&r 1874 hfl. 2.
Hft, 7: 55) Anz. von Gustav Meyer: die mit nasalen gebildeten
präsensstämme des griechischen (Jena 1873), von W, Clemm in GioBsen,
p. 433 - 442. — (29.) Zu Aristophanes Vögeln v. 558, von //. Flach in
Tflbingen, p. 448. — (1.) Ani. von HmUh Homerieobe ttodien III
(Wien 1874), von Gustav Meyer in Prag, p. 448—447. — 66) Zu Xe-
nophons Kyroparlie [III 8, 69 f.], von F.. Wurner in Meissen, p. 447 —
448. — 57) Das Kylonische attentat, die naukraren und die Alkmäoni-
den, von Q, F, Üchümann in üreifswald, p. 449 — 469. — 58) Zu Ari-
etoteleo rbetorik, von 3f, Sa^dudls in Greiftwald, p. 489—470. — 69)
Za SopboUes könig Oedipoi, von O. Meutzuer in Planen und A'. SchnelU
in Meissen, p. 471—476. — 60) Zu Sophokles Antigene [v. 22J, von
F. Huitsrh in Dresden, p. 476. — (24.) Zu Piatons Theätetos von Her-
numn Schmidt in Wittenberg, p. 477 — 487. — 61) Lustrum condere,
von X, Nimn^er in Kiel, p. 488 — 489. — 62) Zu Ciceroe Settiuw, von
JJ". Wirz in Zürich nnd J*. W. Schmidt in Neustrelit«, p. 489—490.
63) Zu Cornelius Nepos, von J. Freudeiiherg in Bonn, p. 491 — 498. —
(4ü.) Zu Tacitua Germania [c. 22] von C. Meiser in München, p. 408.
— 64) Ueber die doppelte redaction der Ovidischen Fasten, von //. Peter
in Meieeen, p. 409—606. — 66) Misoellen. 47. von M, H«rh in Breslen,
p. 506—608. — 66) Za Ammianus Marcellinus, von F, Eyssenhardi in
Berlin, p. 509—512. — 07) Zu Horatius Episteln [II 1, 94] , von 7.
Bartsch in Hohenstein (Ostpreussen), p. 512. Zweite abthe i-
lang: Benieken, die programme in Schlesien, Sachsen, Brandenburg,
p. 844.
Hft. 8: 68) Novellen so Homeros. 8 <^4?oV'^ von W. Jordan ui
Frankfurt am Main, p. 613—517. — 69) Anz. von K. Ih ldmann: emen-
dationes Lysiacae (Marburg 1875), von R. Rauchenstein in Aarau, p.
617—521. — 70) Za Lysias [10 § 12. 19 § 34-41], von A'. Brugman
in Leipzig nnd Th* Thalkeim in Breelen, p. 681—688. — 71) £mo
L.iyu,^uu uy Google
490
Auszüge atui Zeitschriften.
Nr. 9
vergessene stadtf von J, Burkhard in Zürich, p. 534. — 72) Ans. von
A. Spengel ; Plauti comoediae. Yol. V. p. III (TriDaniiniis) (Berlin 1875),
von (!. Löwe in Orimma, nebst nachtimg^ von A. F. , p. 525-^539. ~
73) Anz. von H. Mcrrfuet: Lexicon ZM den reden des Cicero. Erster
band, lief. 1—6 (Jena 1873- 1875), von F. Hoppe in Gambinnen, p.
540—646. — (62.) Zn Cioeiof Sestiana [§ 118], von A. FUekeisen, p.
647—560. — 74) Ana. von M. SeJM»: Q. Hontina FImoi. Bntar
iheil (EbtHü 1874), von A. du Mrsvü in Gnesen, p. 561—560. — 76.
Miucellanea, von F. Eyfisenhardt in Berlin, p. 560. — 76) Ana. von M.
Hertz: vindicifto Gelhaiiae alterae (Leipzig 1873), von JA. Vogel m
Chemnitz, p. 561 — 576. — 77) Zu Lukianos, von J. Sommtrhrodt in
Bredt«, p. 676«-'676. Zweite abthoilvng: Wagmar, Höret et
fructns Letini, edit. 8: kurze empfehlende anidge von JBarfmarm^ ^
882. — Beuiclen, philologische progmnme MS Seohaen, SchleaieB,
Brandenburg, p. 397.
Hfl. 9: 78) Anz. von M, Duneher : geschichte dee altertbums bd.
1 n; 2, von Alßred von Outaehmid, p. 677 (vgL oni. hft. 10, p. 524).
— 79) Anz. vom Coropte vendu de la commission arch4(^ogiqiie poin*
les annees 1870 et 1871, von J. Furftranf/ler in Freiborp i.B., p. 587.
— 80) Zu ApsiiiPB p. 344 Sp. von Ji. Volkmann in Jauer, p. 598. —
61) Zu Athen. VII. p. 317 B, von A, Sommerbrodt in Breslau, p. 596.
— 82) Der oodez Oxonieniia dea Lyknrg, von Blau in Kftmgebetf,
p. 597. — 83) Zn Antiphon, von F.. M09enberg in Ratibor, p. 604. —
84) Zu Thoocr. 17, 131 und 21, 15 von W. Roscher in Meissen and
5. Jiratult in Saarbrücken, p. 605. — 85) Zu Find. Pj-th. 7, 6 von H.
Muhl in Berlin, p. 608. — 8i6) Anz. von JI. Hürchelmann observationes
eritieee in LnerifCii libfom aUerom von A, Brug^r in Fteen, p. 600. —
(38.) Zu Ovid. Metam. Xni, 685, von H. Röhl in Berlin, p. 688. —
(15.) /u Ovid. Amor. II, 15, 24 von A'. Frey in Schaffhausen, p. 684.
— 87) Zur erklärung von Aen. I. 11 von th. Plüss in Pforta, p. 636.
— (67) Zu Uor. Epist. I, 20, 24, von W» Jioscher in Meissen , mit. zn-
leti von.^. FUeheüen, p. 648 (a. Pliilol. XXX?, 8, p, 565).^ 68) Dia
periochae des Livius in ihrem verhältniss mm livieniacben texte, von
Fr. Heyer in Bartenstein, p. 645. ( Ent (fegengesetzte ansichten s. Philol.
Anz. III, 12, p. 601.) — 88) Zu Cio. Tuscul. V, 6, 78, von L. Ober-
diek in Glatz, p. 652. — (39.) Zu Putron. o. 61, von J, uV. OU in
Boliweil, p. 669. — (66.) Zöl Ammienna MaroelUnna , von JP. Omrdt-
hauten in Leipiig, p. 668. — (72.) Zu Plaut Trin. SIS, von G. Likee
in Grimma, p. 656. Zweite abth eilung: 77. Kävunel m
Zittau , dio Universität Cöln in ihrem kämpfe gegen den aufstrebenden
humanismus, p. 401. — 84. Isokratcs ausgewählte reden, erklärt von
O. S^nsidf bd. I, ancelge von O. SaHmann in Soodmuttnen. p.
488. — 16) Philologische prognmine aas Sohleaien, Ikchsen, BnodeD»
borg 1873, von C. Benicken.
Hft. 10: 90) dio reden im Thukydidee, von F. A. Junghahn in
Berlin, p. 657. — Ueber volkslhümlich mythologische vorsteilimgen in
orphiaoher gewandnng, von JR, Sehwan in Poaen, p. 688. — 92) Zu
Cioero de Natura Deomm, von G, JP, Schümann in Ofeifimild, 686.
— 93) Zu Aristoteles mQt aia^i^aKoy xai ala9*jTwy, von M. Hayduek
in GreifpwaUl, p. r)05. — 94) Fragmente einer mittelalterlichen hear-
beitung der Acncis in distichen, von Ji, Hägen in Bern, p. 696. — 96)
Zn Borat. Canu. I, 7 nnd II, 6 von J, Barlai^ in Stade, p. 701. —
96) Zu Vopisc. Tac. 6, 9, von J, N. OU zu Rottweil, p. 714. — 97)
Zu Seneca 8 briefen, von H. A. Koch zu Schnlpforta, p. 716. — —
Zweite abtheilung: 39) Zur jisychologie von mens, antmus nnd
ingenium, von L, Mtzger in Schünthal, p. 482. — A. Brandt, berich*
6ber die dreissigste Versammlung deutscher philologen und schulmiuiDer in
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Nr. 9.
AiUKiige ans leitschxiftmi.
491
Boetoek, p. 489. rDanma ist dai ob. hft 8« p. 161 beriditeie ra er-
^nzcn.] — 44) Prof^rronune der hohem inifteniebtMiittaltes in Wert-
fklen Air 1874, von Hölscher in Herford.
Hft. 11: 96) Adz. von A, Holm, gescbichte Siciliens im altert ham.
2. bd., von O. Meliur in Dresden, p. 729. — 99) Za den kyprischen
inaohriften von O. Meyer in Pr»ir, p. 766. — 100) Zur kritik des
Äesobyloa (Sept. c. Theb. 112 aqqX von A. Lowinsky in Deutsch-Krone,
p. 757. — 101) Atheteaeon Horatianarum specinien (Cann. III. 12), von
demaelben, p. 769. — (74) Anz. von H. Schütz, Q. Horatius P'laccus thl.
1, Ton C, Nauek in Königsberg in N., p. 761 (vrgl. ob. hft. 1, p. 85).
— 102) Ad Frontonem , von A, Euttner in Hünnerstedt , p. 766. —
103) Des Q. Horatius Ep. II , 2 , von L. Dreircs in Bnnnschweig , p.
767. — 104» Pactus Tra9f»a in Marburg, von F. IlühU in Dorpat, p.
777 (betrült das Nisscn'scho prograrom, von dem ob. p. 487 zuletzt die
rede gewesen , und geisselt den archivar Eönnecke « dass er die hand-
Bobrifb ins 18. jahrliundert gesetst hat: es ivSre dodi wohl besser, man
liesse die sache jetzt auf sich beruhen.). — 106) Derablat. abpolutus and
Beine dofinition, von E. Ifoffmanu in Wien, p. 788. — (66.) Miscellen
48 und 49, von M. Hertz in Breslau, p. 785. — 106) Doppelgradation
des lateinischen a^jectivs und Verwechslung der gradus unter einander,
▼on J. N. OU in Rottweil, p. 787. Zweite abtheilang: 46.
vertrag über Pindar, von L. Kayser (f) in Heidelberg, p, 680. — (41.)
Brandt , bericht über die Verhandlungen der philologen in Rostock,
Bchluss, p. 556. — (44.) Programme aus Westphalen, von Jfalscher, p.
560. — Lippesche programme, von demselh€n, p. 581. — Angehängt ist
JffiAÜMvsr Bibliotheoa phitologica von jtnnsr bis jnli 1875.
Bfl. 12: 107) Demosihenes vormundschaftsrechnung, von B. Bür^
matm in Rorlin , p. 801. — 108) Zur Medea des Kuripides , von B.
Rauchen st ein in Aarau, p. 835. — (37.) Zu Soph. Oed. Col. 1231, von
H. Stoll in Weilburg, p. 839. — (46.) Zur sage vom goldnen vliess,
▼on (7. Z«%MW in Wittstook, p. 840. — 109) Ans. von F, SatUey,
numismatique de la terre sainte» tOD P. Hultach in Dresden, p.841. —
(69.) Zu Sophokles könig Oedipus von K Schnelle in Meissen, p. 844.
— 110) Euripidea et adeepota» von F. If. Schmidt in Neustrelitz, p.
846. — III) Die einhoit von CatuU. c. 68, von H, Magnus in Berlin,
p. 849. (53.) Za Gees. BOsl!. Y, 81, von J, Rhin in Brsndeobnrg,
p. 851. — (62.) Zn Ciceros Sestiana, von 77. Ä Koch in Schulpforta,
O. Liiwe in Grimma und //. Fleck eisen ^ p. 85f>. — 112) Zu Ciceros
Orator und den büchern de oratorc. von TT. Friedrich in Mühlhausen,
p. 857. — 113) Anz. von A, ReiJf'eracJmd Amobii ad versus nationea
fibri, TOD M. Zink in Zweibrüeken, p. 866. — 114) Sylburgs oodei des
Entaopios, von F. Ludecke in Bremen, p. 874. — 115) Zu Tadtos An-
nalen, von F. IVnmer in Meissen und C. J^ffiser in München , p. 879.
— (88.) Die periochae des Livius , von A. Fussner in Münneratedt, p.
881. — (105.) Der ablativus absolutua und seine definition. — 116) Zu
Plantns Ifostellsria, Ton M. Bonnei in Paris, p. 885. — Register , p.
886. — — Zweite abtheilung: (44.) Programme der höheren
mterrichtsaiistalten der provins Westphalen, tod Hülaehtr in Herlord.
— Register.
Bd. CXIU und CXIV, 1876, hft. 1: 1) Einige randbemerkungen
xn H. Köohlys 'Gottfried Hermann', yon J. P, Fr. e. Falekensiem m
Dresden, p. 1> — 2) Der kränz des basileus und der stimmstein der
Athener, von O. F. Schömonn in Greiswald, p. 12. — 3) Die basileia
und ihre competenz in den blutsgerichten, von demselben, p. 16. — 4)
lieber die älteste Odyasee-handschrift der laurenUanischen bibliothek,
von E. OoMJM in Benthen, p. 21. — 6) Zn Aesch. Pen. 818., Y«m
W. H, Rotektr in Meissen, p. 87. * 6) Zn Soph. Pbiloot 691, von J,
Digitizca by Cjcjü^Ic
492
Auszüge aiu leitsohrifteii.
Kr. 9
Oh^rdUk in Gkte, S8.*- 7) IV. A. Rieglei'i lesieoiiHoiiiuainaD, von
A* Tiifditfrirft in Könifrsbergf, 39. — 6) Emendationam AristophaDeArmn
decas, von O, Schneider in Gotha, p. 53. — 9) Anz. von Hurschelviann,
de DioDyaii Thracis iuterpreübus veteribas, von E. UiUer in Greifswald,
p. 49. — 10) Uebor dekarchien and triakontarohien, Ton iZ. Or&tier in
Witttiook, p. 68. — 11) Ans. von Früit Schmidt, de prononiBam d*-
monstrativoram formia Plauiinis, von TT. Studemund in Strassburg L EL,
p. 67. — 12) Ad personfttnm Frontinam (strat. IV, 1, 10), von A.
Emsner in Münnerstedt, p. 76. — 18) Zu Virgils Aeneis, von A. Euu-
ner in Münnerstedt, Sterctka in Lyok, C. Nauek in Königsberg L N..
p. 77. — 1^ Zb Ofid. Ep. es Pool. 1, 46, von Mmnmr in Bra^
laa. — — Zweite abih eilung: 4) üeber die achalbSeber, welche
bis 1651 im gymnasiam EU Wolfenbütlol in gebrauch waren, von F. Kold^
tcei/ in Wolfenbüttel, p. 86. — Briefe von G. E. Lessing an herzog Fer-
dinand über iehrer des CoUegii Carolini, von H, PrUhU in Berlin, p. 51
Hfb. 8: 16) Zor TtariMhen Iphigenie, von N, WmXUm in Bn-
berg, p. 81. — 16) Anz. von R. Mmdmfs qnaesücnei gwininiticee
de vocaliam in dialecto Herodotea concursa modo admisso modo evi-
tato, von ./. Fritzsche in Strassburg, p. 105. — 17) ZoThuc. II, 44, von
H, Kratz in Stuttgart, p. III. — 18) Zu Plat. Reip. VlU, p. 668 A,
TO W. Tmßd in Tobingen, p. 118. — 19) Za Theophilai Antioehe-
nus, von L, Paul in Kiel, p. 114. — 20) üeber die neueste behindhif
des Piatontextes, von M. Wohlrah in Dresden, p. 117. — 21) Anz. von
F. V. Stojentin: de Julii Pollucis in publicis Atheniensiam antiquitatiboi
enarrandis aactoritate, von G. F, Schümann in Greif» wald, p. 131. — >
33) Za Plnt. Periol. o. 13, von «T. Biäimtmr in Königsberg, p. 18S. ^
98) Die lex sacrata und das saonmentum, von E, Hmrtog in Tübingen,
p. 139. — 24) Zu Ausonins. von E. Baehrens in Jena, p. 151. — 26)
Zu Ilorat. Epiet. I, 5, 9, von IV. Christ in München, p. 159.
Zweite abtheilung: 9) Der gegensats des classiscben und roman-
tiioben in der neaern spfecpwiswnsehsft, von C. JfiEiniuNifi in Leipzig,
p. 76. — 10) TT. XlhU, griechische elementargrammatik im anschluss
an G. Curtius schulgrammatik bearbeitet , angezeigt von M. WohirA
in Dresden, p. 93. — 12) Zur erinnerung an R. Dietsch, p. 110. —
Auf der letzten seite des umschlage befindet sich eine erklämng von dr.
Gebherdi in Meseriti, i. ob. hft. 8, p 160 \ dam vgl. Teobner's IfittbsiL
1876, hft. 6, p. 400.
Rheinisches Museum für philologie, herausgegeben von Fr. Ritsehl
und A. Klette, bd. 30 hfl. 4: Aristotelisches, von Fr. Bloss, p. 481.
— Emendationes Qnintilianeae. Scr. G. Andrsten, p. 606. — Die to-
f>ographie von Athen, von A, Sekuliä, p. 628.— Üeber die handsohnft-
iche Überlieferung des VeUejos Pateroalns, von C. Halm , p. 584. —
Ktesias und Diodor, von C. Jacoby, p, 555. — Miseellen: Glosso-
graphisches, von G. LOwe, p. 616. — Metrisches zu Phädrus, von Z.
MäiUr, p. 618.— Zum ersten buche der Ilias, von W. Tenffel, p. 619.
— Zo Horatias, von demaelben, p. 621. — Ovid*s Medea, von O.
BSbibeekf p. 628. — Die eologen des Calpamins im roitteleltsr, von B,
Bäkreni, p. 637. — Zar handschriftenkunde des Floms nnd Noniua^
von demselben, p. 629. — Zu Sophokles, von W. Suckow , p. 630. —
Zum Aristonsbriefe, von L. Mendelssohn, p. 631. — Zu Plautus Tri-
Qummus, von W, Teufel, p. 632. — Zu Lucretins, von O. Rtbbeck, p.
688. — Zar Aehilleis des Statins, von B, Kohimmm,p, 686. — Ad
Quintum Curtinm Rufam. Scr. A. Eussn§r, p. 686.— Za Apnleins, von
A, M. Koch, p. 687. — Naohtcige and benohtigongen.
HX* M. U. «ctoWr. Unmktt 1876.
Philologischer Anzeiger.
Herausgegeben als ergänzung des Fhilologus
TOS
Ernst Yon Lentsch.
364. JoMi§u9¥ UfWßi^ viQ £U^m9c r^wcaff^ mmeq^iif
%ni dfioXMuf. 1871. XVI und 698 8. 8.
Dieses dem könige Georg gewidmete buch ist eine von der
•ihenischen akademie gekrönte preisschrift , welche erst nach
dem tode des vrfs. von dem ctinitoriam der evangelischen schale
sn SmyniA, der Mswophiydis Tontand» im jalue 1872 hertne*
gegeben wurde. Das Torwort ist ans dem jähre 1872, wXluend
der titel 1871 als jähr der herausgäbe beseidmet. Das vorge-
druckte thema der schon am 18. juli 1856 gestellten preisfrage
laatet iaiof^fa tilg vtüni(fag *BXXrinxfig yXwffffrjg und enthält in
den erlänterungen den hinweb, daas die im knf der leiten in
der grieehiBchen spräche eingetretenen verlndenmgen mm t«
ta CfjfMuvofupa nh Ufmw «ol wog ^vndftig xo) to^ hvftßXth
yutovg Tvnovg, wie sie bereits Koraes, Christopulos u. a. meist
ani grond zu eng angelegter dialektologischer Untersuchungen
sQsammenzusteUen begonnen liaben, noch inmier einer voUstän«
djgen historischen bearbeitnng harren nnd dass vorxflglich der
eprachgebmneb der Byiantiner nnd der folgenden Jahrhunderte
in berücksichtigung zu ziehen sei. Namentlich sollen die an-
fange und entwicklung des neugriechischen idioms (jui dgxal tjjg
ifü$g fliaooTiq) durch möglichst um£uigreiche ausbentung
der nachbyianfinisehen tdikt nnd mßdüa, wie der wp/m ivoiU-
%mo(, sifOKYMMi ^vpodmif, d^nXw/tamta lyyqa^a noFfola «al
imiSioXal, xQv<^^ßovXXa avwxgatOQtaVj iM^rjXMj Icroguta Tra^if-
ftaTa, SrifiwSri ^Cfiaiu u. s. w. festgestellt werden. In dem weiten
rahmen dieses chronologisch au ordnenden materials ist hanp^
FhiloL Ana m .82
494 864. OrammatiL Nr. 10.
s&chlich zti beachten die aUmlUige Wandlung der foimen «nd
des gebrauchs des infiiiitiv und Optativ, des futur, perfect und
plusqaamperfect , des dativs, der ieminma und neutra, der
piltpoaitlonen nnd partikeln n. s. w. Gleiohieitig aoU sich die
baobachtiing darauf lenken, ob dergleielien Terindemngen dem
einfln» fremder sprachen sunechreiben seien oder ob rie aieli
allmählich innerlich und selbstßtändig vollzogen haben. Schliesslich
wird hervorgehohen, dass eine derartige hiätorii>che uutersuchnng
nicht sofirieden sein dürfe von der zeit der Ptolemäer, also dar
aain) anssugehen, sondern die ersten anfange jeder er»
seheinimg aufsuspOren habe, wenngleich die alte leit nur tgoxäSqv
in betracht kommen solle; in gleicher weise sei die neuere me-
trik {auxovQyCu) und die noch vorhandenen diaiektischen beöoa-
derheiten zu berücksichtigen.
In der ihat, das athenische nav§nurtifU9P hatte die nal^
gäbe nadi der seite der qnellenbenntrang hin breit genug aa-
gülcgt und so sehr man sich darüber freuen dürfte , auf eiiicr
solchen basis das von den preisstellern ins auge gefasste ziel
erreicht zu sehen, so sehr leuchtet andrerseits ein, dass noch
ein gnter theil der Toranssetanngen fohlt, nnler denen die arbeit
mit dem beabsichtigten eifolge dnrchiofBhren war. £e gehridi
schon an den vorarbeiten rein archivaliseher nator, es bedarf
erst des herbeischaffens eines annähernd vollständigen inateriais,
das selbst bei dem lobenswerthen entgegenkommen der regierung
m modernen Hellas doch noch besondere Schwierigkeiten bietet,
nnd anch dann wird ein einzelner gelehrter kaum im stände
sein, die fiBlle des ans den verschiedensten jahrhnnderten so*
ßammcnströmeuden und unter den mannigfaltigsten einflüsseu
sich umbildenden sprachstoffea mit gleicher Sicherheit sa behan-
deln. Welchen krftfltean^and , welches sosammenwirken der
bedeutendsten gelehrten sehen wir dagegen der analogen anhabe
anf dem gebiet der dentsehen Sprachwissenschaft, wo denn
doch die Vorbedingungen in ganz andrer weise crtüllt sind, ge-
widmet I So dankenswerth es daher bleibt, dass von Athen aas
jenes an tkk im höchsten grade erstrebenswerthe siel ins auge
gefasst ist, so wenig wird man doch anch von der tttchtigelea
arbeit jetzt etwas anderes erwarten dHrfen, als dnen beitrag am
der erst späteren zeittu vorbehaltenen wirklichen lubuug der
aufgäbe. — Andrerseits iässt sich nicht verkennen, dass dae
^ kj d by Google
Nr. 10. S64. Grammatik. 495
gestellte problem nach zwei selten hin in zu enge gränzen ein-
gegränzt ist. Einmal nämlich ist die Stellung nicht betont,
welche der Tdrgleiehenden Sprachforschung in einer solchen
finge geblUurty eodum aber iMflen eich die aii%egebeiiea «nter-
snehiiiigeii Uber eimelne rededieile, modi s. w. nur im lu-
sammenhange mit der gesammten formenentwickelnng anstellen,
wenn man sich nicht bei fragmentarischen resultaten begnügen,
sondern die gesetae der sprachbildung anffinden wilL
Die mit aaeikeimeiiswertliettem fleisse und imifiuigfeicber
gelehxaamkeit geflQirto imteniiehuig giebt gleich in der ran 9.
febr. 1860 datirten Hebenswürdigen Torrede des vrfr. sn er*
kennen, dass er nicht den anspruch macht, diese Uerkules-arbeit
allein bewältigt zu haben. £r nennt sein buch ein do»i fnov^
uid iwar iwUiuov Usia^Sa% i9( iXX%ißt»^^ yl/Mmm, nickt
ptttiU^Mir^ eingedenk des worles beim Polybice: % yä^ MsA^
ipfoovfjkivtig fj xal vtf u/A^$cßritovfiriprjQ Mi nup i^rjg ovdlir
oFovrc nagadoxrig a^tuy^^vo», und beschränkt das gebiet derselben
aui eine darstellung des Tvmx6v ^ TVTwlo^txov (p. 59—693),
dem eine knise Synopsis der äusseren geschickte der hellenischen
spncke (p. 6 — 34) nnd ein ebenfiüls smmnttiecher absdmitt
ttber die InnÜehxe (p. 34—58) ▼onngeschickt wird. Dies tv-
mxor, das etwa unseren Vorstellungen von einer wissenschaft-
lichen flexionslehre entsprechen würde, der indessen auch hier
nnd dn syntaktische notisen eingastrent sind, behandelt nur die
lekze vom verbum (mit einer guten tabelle der starken nnd
sokwaehen aorist- nnd fatnrbadnngen etc. p. 968 — 99) nnd
nomen systematisch, vom stanmi ausgehend und die erweiterungeu
desselben verfolgend, in übersichtlich grnppirter weise; an das
nomen substantiynm schliesst sich, da das a^jectiv, in bildnng mul
flezion dem snbstantiT gleich, schon mit diesem snsammen ab-
getlian ist, eine sehr kniae besprechnng der eompaiation (jftt«^/iol
tijg naQa&tctutf) von p. 541 — 48, worauf dann in ansgedehn-
terer behandlung die Zahlwörter (p. 549 — 79) und pronomina
(p. 579—693) folgen. Den artikel (Ta uq^qu) handelt ein knr-
ser absdmitt im anschlnw an die sahlwörter ab (p. 575 — 79);
hier wiie grSssere anifllhrlichkeit erwünscht gewesen. Von In-
teresse ist es, die spuren des unbestimmten artikels im neu-
griechischen {Ivag, fMiUj im) bis in die älteste gräcität hinauf
verfolgt ao sehen, wenngleich liier die blosse aneinandeneiknog
496
B64. GrammAtik.
Nr. 10.
der beispiele nicht genügt. Denn sehr verschieden sind steÜeii
wie Thnkydides I. 85. 3 ^itviXatSa^ — , tig tcJv I^oqwv tou
iSr, Xen. Hellen. II. 3. 10 dta vj^ vßQtp iStinw ar^^JWK
liM^mSUroc 9%d^ inl ali(^ hip^ f 5» — , Halft.
21, 19 IMr mtfjp fiCavj nnd Flay. Joiepb. Areh. YL 14. S
bei ThukydideB hätte für ff; unmöglich ug stehen können, sod*
dem nnr fyo^ vSp Tojt, bei Xenopbon ist, wie so oft ib i
der ehMisehen giMcitftt, owIt/M^ gettennt in o«^ hti fuf^ im
•Et. Matthaei ist fiCap sebon ▼911 ig unbestimmter «rfikd «ni
müsstc im classischen griechisch p:anz wegfallen, bei Josepbui
endlich ist die einwirkung des lateinischen una omtuum ptdcker-
rima unverkennbar. — Es entspricht nicht dem sweck dimm
ansaige, auf weitere einaelheiten einmgehen: genug^, daai da»
tüchtige buch dem spraehforBcber vielfiich enritaiflebtee maiaiil
an die band giebt Feetsnhalten ist, dass das manoscript schon
anfang 1860 vollendet ist und also die reiche literatnr s€it
diesem jähre nicht benutzt werden konnte, während dieselbe bis
dabin mnfimgreich herangeaogen ist NamentUch geht der vii
der sanaeritinmel mOglicbst nach imd sieht vielfiich yerwaiidii
arische bildnngen snr erlftntenmg herbei, besonders anch das
lateinische und romanische; zugleich zeigt er sich als guten
kenner des modernen französisch, dem er viel treffende ver-
gleiohimgen entlehnt, und des dentsohen. Scheint nun das back
namentlicfa snr wdterbUdiing der belleaigchen landslents ge-
flchrieben oder wenigstens für deren standpmikt berechnet —
denn sonst hätten viele längst bekannte dinge mit geringerer
Umständlichkeit abgethan werden können — so ist es doch ohne
sweifel ein sehr beachtenswerther und werthvoller beitrat ssr
etforscfaung der geschichte der griechischen flezion, dem weHeie
nachfolge nur dringend gewünscht werden kann. Als Mübaro
mangel muss aber das fehlen aller indices angesehen werden,
unter denen der index scriptorum bei der benutzung vieler ob-
seuren und wenig zugänglichen quellen geradesu unerlässlidi
war; index rerom und nominum würden den gebmnch des
budies auch wesentlich erleichtern, wenngleich siebeiderklaiea
disposition des gansen niebt so unbedingt erforderlich waren. —
Der druck leidet namentlich in den deutschen citaten viellack
an incorrectheit
^ kj ^ i y Google
Nr. 10.
866. Ghrammmtik.
497
865. Die umwaiidliiii^ der Üiemen im lateinleelieii. IHne
sprachwiöseuschaftliche Untersuchung. Inaugural-dissertatiou . . .
von Oskar Asböth aus Nea-Arad in Ungarn. Göttingen
1875. n 8. 8.
Der Tif. ist ^ Bchfller von Benfey. Es ist daber nieht
sn Terwnndeni, dass seine ansicbten Uber stammbildiingslehre
wesentlich auf dem Fussen, was Bcnfey der gelehrton weit seit
längerer zeit zu beweisen sucht, ohne es je bewiesen zu haben,
DÜrnHch auf der ansieht toii dem hervoxgehen der indogermani«
sehen wortbildenden suffize ans einer mögliohsjt beschränkten
anaabl Ton grundfoimen« Die yerehnrng gegenüber den an-
sichten Beufoy's geht sehr weit; bei phonetiscli nicht beweis-
baren annahmen tröstet sich Asböth mit der hoffiiiung, dass sie
Benfej im laufe der zeit wohl noch beweisen werde (p. 68);
oder eüu anderesmal will er geduldig warten, bis die gegner
ihfea bew^ bdgebxaebt bfttten, was doeh ein gntss stflek arbeit
sein würde (p. 66). Selbst die wohl ziemlich für alle weit un-
fassbare erklärung Benfey's, dass das x der lateinischen Femi-
nina auf — -<rü> aus einem 'stärkeren klang des nominativischen
«* herrorgegangea sei, wird p. 82 *jeden£sUs sehr aospreehend'
gefimdenl üeber diese gmndansehaumigen mit dem yr£ sa
rechten ist mtissig und hier nicht der ort; man sieht aber we-
uigstons soviel, dass es nicht mehr als blosse redensart ist, wenn
am Schlüsse der abhandlung (p. 71) das grosse wort gelassen
ausgesprochen wird: ^Msn kann darum nicht genug auffordern
die thatsachen sunlehst von jeder erUirung abgesehen impej^-*
teiisch anzusehen und zwar die thatsachen aus allen gebieten,
besonders aus denjenigen, die die reichsten sind.' Die nicht-
befolgung dieses gnmdsatses hat der abhandlung auch den fttr
einen anfilnger höchst ongeiiemenden ton gegeben, der an
mehreren steUen (i. b. p. 18 anm.) gegen Curtius und Oonsen
angeschlagen wird. Diese schlechte bebandlnng wird dadurch
nicht gebessert, dass letzterer an einer anderen stelle (p. 49)
ein 'trefflicher beobachter der lateinischen spräche' genannt wird.
Das war wohl der mindeste dank dafür, dass Corssen das
ganie material des vrfs. fiut allein geliefert hat Von selbstän-
diger durchforsehung der sprachquellen oder auch bloss des
lexikons habe ich keine spur entdecken können; nicht einmal
die leicht zugänglichen Sammlungen in Neue's formenlehre sind
498
865. GnuBouitik.
Kr. 10.
annreidiend banuttt GagMittaiid der abhandlnng ist die ab-
stnmpfang vocalisdier stibnme m emiBonantischen und übertritt
aus der o- in die t- und u- declination. Referent hat diesen
gegenständ selbst im fUnften bände von Cortius stndi^, ako
im jabre 1873, sun gegenstände einer liemliGb eingehendeB
darsteUnng gemacbt, die anf einem weit nmfiungrddierea mati-
riale fnsst als die Aabdth^s; die arbeit ist dem vrf. entweder
nicht bekannt geworden oder er hielt es für besser sie als uicht
vorhanden zn betrachten, um längst gesagtes noch einmal brdt
SQ treten. Seinen lianptBom richtet der vrf. gegen ▼oftaliacbe
stammerw^tening; am angeführten orte liabe ich dnrdi tfber-
sengende beispiele ans verschiedenen spraehperioden den na^
weis geführt, dass diese ganz ebenso ein grundzng in der
stammbUdang ist wie die einbusse vocalischen auslauts, nnd dam
für viele einielne fUUe die entscheidnng vielleicht inmior n-
möglich sein wird. Das ist anofa lient noch meine 1ibeiaeiig:nag;
mit sogenannten indogeimanisehen lantwandlnngen in operiera
werden wir so lange ablehnen dürfen , bis uns eine lautlehre
der grundsprache vorliegt — vorläufig ist dazu die aussieht
gering. Sorgfaltige einzeluntersuchungen im gebiete der einaei^
• sprachen sind das einaige mittel anch fiber diese frag«n mit
der 1^ mehr klarhdt in gewinnen. Dass hie nnd da ebs
branchbare einielbemerknng mit nnterlftnft, will ich nicht in
abrede stellen; so z. b. p. 49, wo wohl mit recht gegen Corssen
domo- und nicht «Umm- als die ursprüngliche lateinische Btamm-
ferm in aa^mch genommen wird. Im ganien mnss ich leider
mein nrtheü dahin msammen fiusen, dass von solchen arbeiten
^e ftrdemng der wortbildnngslehre nicht in erwarten ist
Druckfehler sind nicht ganz selten, die deutsche darsteUnng ist
passabel.
366. De linguae vulgaris reliquiis apud Pctronium et in
inscriptionihus parietarüs Pompeianis. Scr. Arminius a Gne-
ricke. (Kßnigsberger inangnral-dissertation), Ghunhinnae 1675.
64 s. 8^
Während das vorwort der prof. Jordan gewidmeten abhandlnng
die erwartung rege macht, als werde der vrf. aus dem gröastentheUs
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Nr. 10.
866. Grammatik.
499
in einer campanischen colonie spielenden xoman des Petronins
imd den pompeianisehen wandinschriften die eigenthflmKelikeiten
des campanischen dialectes aufdecken, liefert der verlauf der
nntersuchong durchweg das resoitat, dass die abweichungen des
Petronins und der inschriflen Yom tmwo urltmut anch auf in-
•diriften anderer linder und im vul^latein fibeilianpt sieh
wiederfinden, so dass von der erkenntniss eines provinziellen
lateins Campaniens nicht die rede sein kann Da die wichtig-
sten überroste des Vulgärlateins bei Petronins namentlicb aus
den reden des Trimalchio und genossen (denn Enoolpins spricht
nicht ynlgftr) bereits yon Ludwig (de Petronii sermone pleMo^
Harb. 1869) besprochen waren, so begreift man nicht recht,
wanim diesen gerade die pompeianisclien wandinschriften in
vollstäudiger Sammlung gegenübergestellt, aus der Übrigen lite-
mtnr des Tulgärlateins dagegen parallelen in sehr willkürlicher
wdse, oft sehr spirlidie, mitgetheflt werden, es mfisste denn die
arbeit unter einer yorausseteung begonnen worden sein, die sieh hin«
terdrein nicht erfüllt hat. Wird nun auch keine neue anschau«
ung gewonnen, so ist doch die Untersuchung Ludwigs in man-
chen punkten ergttnst und berichtigt, und das material inschrift-
licher vulgftrformen hier sum erstenmale ttberrichilich geordnet,
unter steter Terweisnng auf Corssen, Schuohardt, B5nseh, Neue
u. 8. w. womit die abhandlung einen dankenswerthen beitrag
zu der forschung über das Vulgärlatein bietet. Es wird p. 3 — 18
die vertauschung der vocale behandelt, p. 18—28 die der consonan-
ten, p. 29 — 86 die Wortbildung durch ableitung, p. 86 — 89 durch
SQSommensetBung, p. 40 — 47 die decHnation, p. 47 — 50 die conjuga-
tion, p. 50 — 62 der einfache satz, p. 62 — 64 der zusammengesetzte.
Der syntactische theil ist, namentlich wohl wegen mangeln-
der vorarbeiten, etwas dürftig ausgefiUlen und lässt eine plan-
missige Ordnung yermissen. So hdsst es p. 60 in dem capitel
*J}e eloeuUombit$ giiibusdam wdgarüu»*: tfe Mr5o faeer€ wigu»
ßoeptssime pro aUi$ verbis imim est, worauf ein durcheinander der
verschiedenartigsten und nicht genügend erklärten beispiele folgt.
1) Denn selbst p. 52 (bene, tnah Heere, fae$rs u. ft. alqm) , wo
von dem eampanischen dialect« gesprochen wird, handelt es sich um
eine dem ganzen vulf^ärlateia eigenthümliche constniction , wie na-
mentlich die kirchenviiter beweisen und das französische tnaufUre mit
dem accusaÜY. Vgl. Diez, gramm. der rom. spr. 33. 104.
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500
866. GrammiOik.
Nr. 10.
Das entOi Petron. c. 51 : fecU reporrigere Caetarem (die hazid«
•ehriften vad Bttchal«» tut baben Caman)^ nlmlieh pkiaitm,
wird mit ^feaü exUrt, wSlurend es mit ümtä ma eiUiiw war,
wis dm TidglflBtaiii faettß imd die framörisehe spräche faire
befehlen gebraucht Dann folgen beispiele wie fug am faceri
(ob =s HO«»» oder froMitf^a* wird nicht gesagt, obschon doch dis
ledenaart in beiden bedeatongen Toikommt), uftsigManffiiw fmem
■BS oSfsgMf , was aehon* Nippeidey ans dem BIRipaiiinae aai
am Vitmy (frcnwdNmMi faottt n. ft.) belegt hatte, dreissig jähre
nach ihm aber in viel fruchtbarerer weise hätte behajidelt wer-
den können.
Auf der folgenden p. 61 werden die volgüren aaTadate
besprochen; dais es die sw^liedzigen sind, mnss der leeer eelkl
erratiien. Aber aneh hier stehen wieder oopnlative asyndeti
(j^urm putus) und disjunctive {velü nolä) bunt nebeneinander,
und ohne Unterscheidung wird nuque deg^ue angereiht. Yei
Dies hat ytL im ganien wenig notia geoomnen; er würde somI
Uber die anwendmig vüü rottnm » «• p. 62 (spanisch rmkm,
nrand) bestimmter gesprochen, aneh p. 89 dmnagiß mit spanisdi
tiemag verglichen haben.
867. Hionieii Odyssee emn pottore leclionis vwielele
ed. A. Nanek. S toIL 8. Beiolini apnd Weidmaimos
MDCCCLXXIV
Wer sich der in den Mölanges Gr^-ßomains von A. Nauck
gegebenen proben homerischer kritik erinnert und bedenkt, mit
wie grosser freiHeh mit nnlengbarem seharfriiine verbnndflDsr
willkflr derselbe die texte der alten Schriftsteller su behandeb
pflegt, wird ungefilhr wissen, was er von vorliegender Homer-
ausgabe zu erwarten hat Dennoch wird ein genauerer bericht
ttber dieselbe nicht ohne interesse sein.
ZuiAobst ei£üiren wir ans der emleitong, dass die iwei
▼orllegenden blndefaen den iweiten theil des ganien weikes
bilden, während der erste die Ilias, und der dritte die kleineren
dem Homer gewöhnlich zugeschriebenen gedichte enthalten wird-
In einer besonderen schrift soll später flber die haadhabong der
kritik rechenschaft gegeben werden.
Nach dnigen bemeikangen Uber die handsduifteii «nd
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Nr. 10.
867« Homoios*
501
»choHen wird cUanbesonden betont, die Terbeasemng des Homer
dvreb eoDjeeCiiralkritik bfttten die meiBten heraiugeber ideht ftr
ihre aufgäbe gehalten, vielmehr sei der tiberlieferte text von
ihnen mit ängstlicher gewiBsenhaftigkeit geschont Die emenda-
tioa kdnee bedeutenderen grieohiechen dichten sei seit dem wieder-
erwftoben der wie^enaeheflten trois der nniibligen ansgaben so sehr
▼emechlltoaigt, wie die des Börner; besonders ans iwei gründen,
erstens weil sich bei Ilomer selbst wie bei den gelehrten alexan-
drinischen and byzantinischen nachahmem desselben so viel
fehlerhafte fonnen fanden, dass schon die fülle der beispiele
dieselben gegen Jeden Terdaeht m sehtttsen schöne, sweitens in
Iblgedes hoben ansehens der alezandrinisehen grammatiker, be-
sonders des Aristarch , der noch heute viele sclavischo naehbeter
habe. In Wahrheit aber habe Aristarch, wenn auch durch schärfe
der beobachtong und urtheilsfähigkcit vor den meisten alten
gfammatikem ansgeieichnet, dennoch kanm glanbUehe irrthUmer
sieh in sefanlden kommen lassen, wie man sie heute kanm einem
anfUnger verzeihe. Dafür werden sieben, zum theil nicht zweifel-
lose beispiele angeführt , um zu dem Schlüsse zu gelangen :
JLridarehM fuU hämo pUtrimii et fframumis mraribm ohnoxiMB Im»
gtuugM €fraBea» wtbm ynonit»
Von den neueren pbüologen, die sich um Homer verdient
gemacht haben, werden besonders und namentlich R. Bentley,
Payne Knight (dieser allerdings nicht ohne restriction) und 1.
Bekker hervorgehoben und von den sprachvergleichem erhiÜt in
dieser beaiehnng Leo Meyer besonderes lob.
betreff der eigenen kritik folgen ^nige andentnngen,
auf die wir weiter unten surttekkommen werden, für weiteres
werden wir auf die besondere rechtfertigungsschrift verwiesen,
die später erscheinen soU.
Indem ich mich nun lur betrachtung des gebotenen teztes
wende, venidite ich darauf mit dem berausgeber über die tm-
nMio criHea zu rechten, b^ der man sweifelbaft bleibt, ftr
wen sie bei ihrer unvollstiindigkeit und bei der ungenauigkeit
der bezeichnungen von werth sein soll, und gehe sogleich auf
die tezAesgestaltung ein.
Das ^ ist in den text nicht aufgenommen, aber v fy^Kv^rnnv
wie 9VX oder ovx (statt ov) wird vor ursprünglich digammierton
Wörtern nicht gesetzt. Desgleichen werden mit Bekker II oft
502
867. Homero«.
Nr. 10.
sprüngUeli Torlumdeiieii p in mdcLen; so iriid geslilAm; ß
91, t'ß 154 S 85 475 « 41 f 314, r' oder d*/? 882, d* r
d 556, X* oder / * 34, ebenso schreibt Nauck mit Bekker ß
III umm(f(¥99&^ Iva tlSfjg statt ImxQtrovnu Iv th, ß 269 fm^
if^Cnta Mma statt ^w^oms" Im, ß 428 |ify« lagt BtBtt ift^TBÜ'
f 198 808 i of itatt «g r MlrtM fiwM» statt
^nr«fx' inifüiftv vrgl. d 137, d 649 ^/'w statt /xwV, f 275 ^
statt wJ' und was derpleicben kleine Veränderungen mehr sind
Ausserdem vermuthet er selbst z. h. f 7 df hdtnri statt d* h
innm^f Y 848 ämaftwof statt ä9t(ft9iif0£ (hier vieUeickt anel» an d«
bedeatang anstoss nehmend) nnd lUmliehes. Anders alsBeUbv,
nnd rationeller als dieser verföhrt er he! der * hehandlniig d»
anlautenden p iu der augmentation oder bei sonst vorgeschla-
genem ( und in der reduplication. Er schreibt nach Buttmans
I. b. iaWaM statt ^ip^doyt y 1^^» äpdaptaM ffdmr« r 150,
iwra statt iTMttfM r 805, s. MdL II 411, i^r^n statt e%»-
C«7o 435, iofntt statt ?(»xf*« lo^r» hiffjtt, itmXm statt
(?xvTaj Uixio statt ^'ixro d 706, wie er auch d 247 iütrxtv statt
^«(nw vennuthet Sehr energisch und gewaltsam wird gegen
ffder Q. s. w. Yorgegangen, s. M^. II 407. Er schreibt statt
M^p) d 524 Q 81 «tett «f^««' « ^ ^
Adoy nnd C 180 mit mehreren handsehriften tSov, vermuthei
statt tl^6ofI(v » 182 (vQOfitfv, und lässt nur x 104 tiSor und i.
162 <2d<( unangetastet, doch nicht ohne X 160 — 2 als ver-
dJichtig sra beaeiehnen. Femer Teimnthet er statt i Ssudsr A 306
n 856 «j^fdon statt fWc(y) r 197 jt 407 ^ 824 o>498 9M^w),
statt «IM* a 118 ffvid*, statt flirrdo/Mr • UBi9(S9ftfv, stett ted(^-
(f^ijv w 101 iiSfff&Tjv, schreibt PL 582 tlcddov statt ilcudov , tft
94 ihcxiv statt iaCSicxn (Schob HQ. : y^. nur » 251
▼erschont er «r^idiv, « 392 clWf, 9 222 §ictSijTjv, vielleicht ans
▼ersehn. Getremit sehreibt er nicht bloss mit Bekker n den
diphihongindenpatronymiois wieV#r(if/Ji7C> 7\M6nc» BrnfMAf^
OiXo/nTlXftSrjg, IIt]X(tiüv und in (njygtfpovTr}^^ bei welchen Wörtern
derselbe bekanntlich immer in der thesis steht, sondern auch in
*uiiiri*o$ ans demselben gründe, ferner in dhog (s. M^l. II 401}
nnd ändert &tiog nnd andeniwölf stellen der Odyssee, wo
die erste in der arsis steht, einfoeh gegen die meisten nnd bestea
oder gegen alle handschrifleu in SXog und dToy. Feiner stellt
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Nr. 10
867. Homerof.
508
er naeh M. Haopt*s vorgtiige durchweg m«Ioc her und Ter-
nrnthet deshalb x statt irotlov mit der ersten in arria Xn^6v.
Für Aotftfaf, Xovtravro etc. erhalten wir die aufgelösten formen
Xoiüav, Xo£<saPTO etc., die widerstrebenden stellen werden ge-
ändert, indem s. b. £ 216 für fHv loÄc&at Termiitfaet
wild dl Xoi&to€^M, fltrWeiBTt {210 diiSm, für omMa^tm
{^219 amnfCtffOfjMU, Was snm stamm xUp gehört, wird nneon-
trahiert geschrieben, so äxXtiwg statt dxXfuxig, EvgvxXt'fta statt
£vQvxUta, JtoxX((Qg statt JtoxXrjog y 488, dxXtf statt dxXia d
728, «2USio( und composita statt mXujos etc., «lUAt» and ijnjdftiu»
statt iAttw. eio'og wird mit Bekker t 805 t 800 und ohne diesen
und gegen die cod. statt mag anch o 43 jr 181 hergestellt
(statt (TüJg X 332 in der arsi« wird ^üig geschrieben cf. Mdl.
n 423). ivg und iv für sich und in compositis wird mit Bekker
in thesi stets getrennt geschrieben, doch ist a 888 Evm(d-§og
vaä f 484 timodit^p ohne ersichtlichen gnmd stehn geblieben.
FOr aUovg wird r 14 Moo^, ftr Xolv^^ ^ 557 etc. JTea«-
^ooc, fiir ^(5 /? 484 ^oa, ftlr ^oT C 81 rjot gesetzt, für ^w&tv
consequent ^oo&iv vermuthet, aber *Hovg d 188 muss stehn
bleiben nnd vittiotov 6 656 ist nicht angefochten. Ans nquwv
a 141 etc. wild »q^dm^ ans t 121 etc. ^üaqtwg ans
orQy d 961 acTv^y. Selbst das bisher so widerspenstige cnio^
ftgt sich der allmKchtigen rcgel. Ans 6mn ß 20 wird antn,
ans cmtovg t 68 226 ünitog^ aus cniccst 6 403 örriegi^ und
auch statt Je (TTr^ros oder d' ig cntiog wird f. 194 d< <nfio(
vennnthet* Bei den sog. Terbis contractis werden nach mSg-
Hehkeit die nncontrahierten formen hergestellt, so ^ 71 i^kM*
statt ir^Ui^', d 688 yltr* stett »c1t% statt j<^^ c 402 wird
^ox^ft vermuthet, statt oimwv y 33 wnuov. ngovxono y 8 löst
sich in XQoixoyjo auf, TtQOvxot'tfag C 188 in if(fo^.
Wenden wir nns rar declination, so sehn wir nach dem
Vorgänge von Bnttmann nnd Ahrens a 70 das nnTemünftige
09V dnreh oo ersetat nnd finden ar 86 60 Aioloo, £ 289 dif/uoo«
C 261 u) 543 ofÄoUoo im texte, x 493 /jl 267 dXaoo unter dem
texte als vermuthuug mitgetheilt Der dativ ploralis der ersten
declination auf wird nach kräften vertilgt, Tor Tocalen fi^
geschrieben, von den neun stellen der Odyssee, wo diese endnng
Tor consonanten steht, werden sieben dnreh eonjeetnr ra Indem ge-
sucht (d 578 X 603 g 221 v 65 9 137 164 x ^88, z. b. wird
504
367. HomeroB.
Nr. 10.
an der mien stelle statt v^miI» Hir/^ yeimiitiiet tQvfl ^sfi^r),
d 721 wird dem t?c <f die ▼. 1. rjtf* vorgezogen, nnr ff S79
und X 242 bleiben unangetastet. Entsprechend wird aus ^eaXg
i 119 &Hua\ und statt näaa^g x ^71 wird nach der v. L na-
eib»y oder naadw yonNanck jfnoim gesehrieben. Ebenso wird
statt oi; im datiy plaralis der sweiten deeHnation vor voeaka
010^ geseliriebeii , vor eonsonanten geändert , so S 650 mtq in
TOifff, Y 472 )[ov0(o^Q dtniUaCiv in ;|fpv(X^o((T» Sinaüün» , statt
Tiuvffaa&my C(fi(<Ji d* avioi; wird vermuthct /iu' jj. , ara^ G<^(<n,
statt ^fftfi* i«^«^ livi /?itf/Mf$ r ^73 (s. Addend*) ^coftf* U^w
iml ßwfmpj statt iril;^ ^loic fMMoiqMw 6 755 |MMttffM
^iSin^j statt fityuQoiq t t^^Y^Q^f roToili <^ 98 roSfli^
entsprechend auch statt TolcStCat^v ßaaiXivt ß 47 loiaiv d' i/i-
ßa(UXiv{j statt Torcrd^ao'* 165 TOiahdt etc.
Was die behandlnng der verbalformen anbeUn^ sobevor-
logt Naitck mit Bekker die Infinitive auf fyup vor denen auf
HP im vierten fiisse, so anch S 828 n 882 ^ 155 wo Bekker
mit den handschriftcn dio kürzere form behalten hat, aber stellt
gegen Bekker auch im ersten fuss die crstere form nach mög-
lichkeit her, s. o 347 ß 329 ;^ 175 426 etc. und vermuthet f
818 ik^ifiuwi fig Ktivog statt lA^ciy* mii^ roQ. Von fotmea
des verbmn tlfU iMsst Nancknaeh anderer Vorgang ftr die swate
person sg. ind. praes. nur icaC resp. tac^ gelten und verwirft
ttg oder fXg, für das iniperfect lässt er irjv nicht gelten (s. Cur-
tins Stadien I, 2, 292, Härtel Homer. Studien I G7) und ver-
mnüiet ffkt fijy, y 180 itp »at, desgleiohen für V ^ 116
128 X 469 o 268 861 « 815 ;f 25 o> 17 104 289 Up, 9 248
irtrd mit triv als unecht eingeklammert, ebenso rirpf wird ver-
worfen und mit beneidenswerther kühnheit i 283 316 w 343
durch IsiUro im texte ersetzt, statt Itio^a n 420 ^ 175 wund
Iftf^a vermuthet Aber auch ^p findet keine gnade. Interesssat
ist hier die logik an beobachten, wenn er MdL HI 254 sagt:
*die form steht mehren theils in der Senkung des voraes,
und hier fa s t durchgängig vor vocalen , so dass hv dafür ein-
treten kann und um der häufigkeit der fälle willen eintreten
mnss.* So wird also / 401 € 239 £ 82 Icy dafür beigestellt,
a 177 € 448 Mmt dafEtr veimnthet, i 400 inn&f i^op statt oxfr
tiKfop gesehrieben, etc.
Für den Optativ, aoristi 1 ps.. 2 und 3 sg. und 3 ploraL
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Nt. 10.
.367. Homeros«
505
Nauck nur die 8. g. aeolischen formen gelten. So schreibt er
y 231 aus conjcctur aauiüH statt cauicat, indem er statt x* die
L aufnimmt, bemerkt zu üuojffat S 753: /orma mufeeta
und vennaihet für dntßohjMg S 547 afT^<RMa(.
Statt des fiblichen ffSij wird, wie es Bcheint, immer ^Sh
gesclirieben cf. ß 16 108 121 y 146 etc., statt ^((dti * 206
und dabei unter dem texte tvtCStt vermuthet.
Das praesens dtiSut, allerdings eine spätere bildong, wird
fOr Homer gans Terworfen und an den 11 stellen, wo ee sn
anfangs des yerses steht, gegen alle oder doch die misten nnd
besten eodd. StfSta geschrieben.
Die formen yiyiova und yeymiu) lässt Nauck nicht gelten,
Boudem nur ytyi^vta» Daher wird aus iy§ywv%w q 161 iyfywvov
gemacht, ans yiyianw • 47 370 yiymw^ ans iytyia9i$ 9 368
iyiymw etc. Statt o9ff09 u yiymt ßoijcag t 400 t 294 wird
0. ^ iyiyüive ß, gelesen.
Gebilligt wird Bekkers naQfvijfov statt nagtvijvfoy u 117
(s. Addenda), aufgenommen desselben conjecturen uno^vovCiv C
269 statt aTfoSvvQvCty, Ciam f 490 statt awCmv, i 723 schreibt
er, wie sehon Bnttmann verlangte, vielleicht mit recht tifvifw
yiwapto statt tqdrpiv ^. y,, indem er ltQuipr]v dem HcHner
absprechen wollen wird, ß 102 i 395 wird statt des überlie-
ferten Hiixai mit anderen neueren x^i«* geschrieben, obgleich
Cnrtins Stadien VII 100 entere form als coiyonctiv rechtfertigt,
Y 182 eisetrt er das nngewtthnliche icuaw mit dnigen herans-
gebem dnrch Uftuitw nach dem einzigen cod. Hamb., p 8S4
oifO'Kiuv, das man gewöhnlich als aeolismns betrachtet, durch
das regelrechte o<piCkniv, während er 0 18 l'l^u)(ptX'kiv belassen
hat, vielleicht weil er es als imperfect zu nehmen vorzog, doch
s. Cnrtins Jahn's Jahrbücher 67 p. 15.
Femer wird fnrre t 248, das sich doch von mehreren
Seiten stützen lässt, dnrch ^mo ersetet, statt mXdSop^, womit
es nicht schlechter steht, wird /S 421 xiXaSevvi^ vermuthet, statt
Mjfoydoio, um es in die sonstige analojL^ic zu zwingen, xfxn^oia^
statt lucrOF 6 27 nnd §Uvff^ 6 662 wird gar hx^w nnd iCx^^
eonjidert, obgleich die bisher Üblichen activen formen voUstSndig
der homerischen analogie entsprechen ef. niito§9u — inimd'ftii^,
qI^u — XofAtVj Xatop, Statt ininXutg y 15 wird ininkttg vermu-
i^iyu,^uu uy Google
506
B67. Homfiios.
Hr. 10.
ihet, obne dtss man sieht, weshalb, denn ämMm f 899, iv«^
TfXw fi (iO bleiben uuangetastet.
Im übrigen bebe ich noch hervor, dass die falschen formen
tmq oder ttw^, vtof nnd ukitg mt^lichst getilgt sind, e. MA.
n 411. So wird etott derselben y 196 S 90 91 ISO c 865
424 ^ resp. r^o^ geschrieben, statt ^ itag ß 148 tu» t^oc,
statt (twg y 12G i^og vermuthet, ß 78 Iwg als vitiosuin bezeich-
net, e 1'23 ^og iv fUr tlwg oder Iw^ fnv iv, t 386 jo^ o für
lw( 0 geschrieben. Mit sjniiese in lesende fdnnen werden
mehi&ch dureh snsammengeiogene erseliti so cb. «flso» < 174
dnzch niXff, icmu t 83 durch
Wa» die sonstige conjecturalkritik betrifft, so gefällt sich
Nanck darin , textesworte mehrfach durch sinnverwandte zu
ersetsen. So wird für Xoyo^aw u 56 imca^v vermuthet und
eisteres wort also Tennnthlicb anch O 893 in derselben
weise Tertilgt werden, fttr ildfoow a 69 iafufjuga», entapreeheBd
fbr iXttüiaag * 516 dnafnigaa^ , indem wohl an der constmc*
tion austoss genommen wird , aiffvXog scheint bei Homer nicht
geduldet werden zu sollen, wenigstens wird ß 232 f 10 f&r
tdavk» dfdif^aht Toigeechlagen (Yielleicht auch ans metriadMOi
gnmde? s. Hoffinann Qn. H. I 75); t 476 wird statt Sg* «mf-
Mw naeh 481 huivwto yermnüiet, ^ 978 nklfjirKtg für
f*«C*?* ^ iy^y(j^vfg (s. oben) f. ißorjaag. Schwerlich eine
Verbesserung ist noXvfirjttv ß 200 f. noXvfAv^ov^ komisch nimmt
sich ans ituiqm d 374 £ fßoQ iiat^m, dagegen erscheint
mir beaehtenswertb ijsy oc99^( c 286 t f{ hm^iKfo^
Koch weiter hier einzugehen verbietet der ranm. Als re-
sultat der betraclitung scheint mir aber ausgesprochen werden
zu müssen, dass Nauck bei allem streben nach consequenz doch
oft nnr mit grosser gewaltsamkeit nnd kühnheit conseqnent blei-
ben kann nnd es dabei nicht einmal immer ist, wie ich mit
beispielen belegt habe; femer, dass, wenn man die in der ana-
gabe gebotene eigene leistung Naucks mit dem tone der vorrede
(s. oben) vergleicht, zwischen beiden ein arges missverhältniss
zu beetehn scheint; endlich dass in manchen beziehungen (ich
will nnr anf die schwankende und unsichere behandlnng der a.
g. distraction iiinweisen) die ausgäbe den Stempel des unfertigen
trägt, wie erpraef. XIV auch selber mittheilty bei der besorgung
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Sx. 10. d68. Pindaros. 507
dieser recension seien ihm täglich neue zweifei und fragen ent-
standen. Aber weshalb, dann das buch so schnell herausgeben?
808. Dr. Aug. Wiskemann beitrage zur erklärung
Pindars. "Wissenschaftliche beilagc zu dem programm des kgL
gyumasiums zu Marburg von ostern 1876. 4^. 31 s.
Eine fördemng hat die erklftmng Pindan doreh die vor-
liegende arbeit nicht gewonnen. Wenn man es dem yrf, auch
zu gute halten will, dass er offenbar eine nur sehr beschriiiikte
kenntuiss der betreflfendeu literatur bat, so hätte mau doch er-
warten dürfen, dass er wenigstens das ihm zugängliche att£s
sorgfiütigste beniltate und seine eigenen resnltate einer gründ-
lichen prQfdng nntenog, ehe er die philologische weit damit
beglückte. Es macht bei dem nur wenige seiten umfassenden
Programm einen eigenthümlichen eindruck, in einer am schluss
aufgeklebten bemerkuug die entschuldigung lesen zu müssen,
dass es dem Yit entgangen seiy daas das au Ol. 2, 56 Torge-
echlagene tt fipuKf M^m sich hereitB bei Boeckh findet, nnd dass
der yorschlag in Ol. XI, 60 bei genauerer prÜfung dem vrf.
selbst aus metrischen gründen als unhaltbar erscheint. Es fehlt
der arbeit überhaupt an Sorgfalt und gründiichkeit und daher
ist es erklärlich, dass von den 33 besprochenen verderbten oder
schwierigen stellen, die der besprechung nntenogen werden,
kaum die eine oder andere verbessert oder genügender als bis-
her erklärt worden ist. Eine erwähnuug mag allenfalls ver-
dienen der Vorschlag zu Nem. 7, 31 Tt^vaxoiwv. ßoa&omv yäq
femer Isthm. 7, 1 aXw# iStB Xvr^r. Ausserdem vennodite ref. in
der ganzen arbeit nichts brauchbares mehr an entdecken. Es scheint
dem vrf. nicht nur eine genauere kenntniss des pindarischen
bpracb^ebrauchs zu fehlen , wie z. b. ein blick in Friese's Pin-
daricap. 28£ das überJLsthm. 1, 18 gesagte hätte übcriiüssig er-
scheinen lassen, sondern des griechischen überhaupt, sogar der
elemente desselben. So erlaubt sich ref. für das dreimalige of
(gic) p. 19 auf Krüger gr. gr. §. 25, 1 au verweisen r. für
xufiTjxai'Ov (sie) p. 25 auf Krüger gr. gr. § 13, 7, 5; das
gleich daneben stehende aa^OTC^ay (ne) wollen wir iur einen
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508
869. Babiiofl.
drackfehler ansahen, der in einem aehnlprogranmi aQavdiBge
doppelt fatal ist Sollen die Pindarstadien des vrfs. in znkuiif^
ersprieslicliere resultate erzielen, so wird er sich vor allem auch
eine sichere methode der nntersuchnng anzueignen haben. Mit
welcher naivetilt er jelst noch die kritik ttht, mSge ein beiepid
■eigen, des ohne lange wähl bloa der kflne wegen ansgehobea
ist Zn Isthm. 8, 81 Mal fjnjxin fAaxQorigav ^mvSuv ä^tdv heisst
es: 'So haben die handschriften ohne ausnähme; und doch kann
Pindar unmöglich so geschrieben haben (waram? wird nicht
gesagt). £in pamphrast schreibt: uai M^ocifm umtatg tm^
ä^amg C^iit i§9fZoPtL Ein anderer: enl^ 'Bjgns^iseg
^<tl ftti^Xag fii) Svpa^&ui t^v ägtiriv nifAtffmi. Sollte Pindar
nicht geschrieben haben: ua fjkrix otv ov uxqoxtQ av antv6nr
agtidf i Die fünf ersten buchstabcn KAIMH sind dieselben,
wie in dem überlieferten tezt, der sechste und siebente A' A
konnte leicht vol K E T werden; in den übrigen bnohatabsa
/ M der handsdiriften ist die silbei^Oi^yersteckt. Mefarkan
mau nicht verlaugeu ! Nun sei noch bemerkt, dass Pindar die
form dfAux^^voq vorzieht, und als parailelstelle zu der unaeni
angeführt Ol. 7, 25: rovro «T dftdxww fv^?y.* <giyisrf
sol/ [VigL PhibL XXXVI, p. 64 flg. — JS: p.
369. Babrii fabulae ex reoensione Alfr. Eberhard.
Berlin, 1875. Weidmann. XK, 100 s. gr. 8. » 1 mk.
50 p£
IKe kaue vorrede enthfth beobachtnngen über anfiSenngea,
hiatns, aecente, Torssehlnss, die stellnng von (pr^aCvy n. m. Da
Babrins in allen diesen dingen ersichtlich atixia cura arbeitete,
sind solche beobachtungen bei ihm sowohl leichter als auch auf
sicheren gmnd an bauen, selbst was das geringfügigste detail
betrifft Die ans dieser sotgsamkeit gesogene folgerang, dasi
Babrins dem aweiten naehchrisilichen Jahrhundert niher elelie
als dem zweiten vorchristlichen, ist aber bei der spärlichkeii
poetischer Überlieferung aus diesen zelten eine höchst unsichere.
^ Der apparat an der die Fragmente inbegriffen hier aus 180
stücken bestehenden sanrndong ist ein für den sweck dies«
ausgaben recht yollstlndiger ; die lesarten der handschrift sind
alle, von den coi^jecturen ziemlich viele und daruuter aussv
Kr. 10. 370. E^rmologicam Magnum.
509
denen des berausgebers ancb bisber unbekannte von Seidler,
Uaapt, Uercher, Ualm und 0. Jahn mitgeüieilt Mit dem kri-
tischen ver&hren des heransgebers kann man viel&ch ganz ein-
verstanden sein. Doch geht er im auswerfen nnHchter verse
bisweilen zu weit. Warum soll z. b. 58, G unäcbt sein? c.
16,9 scheint wümq, wie überliefert ist, ganz riclitig und uivniq
eine unnöthige ändemng. 77, 7 ist nncl) xqailug ein frage-
seichen zn setzen, ebenso nach 89, 4 (vgl. das. 6 und 8), wtthrend
89, 5 die antwort des Lammes ebenso wie wieder y. 7 und 9
in aller einfkit gesprochen unmöglich eine rhetorische frage, am
wenigsten eine durcb weglassuu^ dos vorbunis u\ tJ Oi ndwßn ;)
für den stil des Babrius allzu pointierte trage sein darf, r^acb-
manns iyui ov mQvntvog tlf$* ist das richtige, wie es auch der
tradition am nächsten kommt Auch sonst ist bisweilen nicht
einrasehen, warum die tradition verlassen wurde, wie z. b. 84, 1
xiqan xufinvkM noch dazu durch Dosith eus ^escbützt wird. —
Am scbluss werden die spuren babriani^^c•ller «iiktiou in verachie-
denen anderen iabelresteu zusammengestellt.
870. De Efymologici Magni fontibns. altera pars: de üs
locis qui ex Herodiani Iliaca prosodia in Et. M. translati sunt.
scripsit Otto Carnuth. Lipz. typis Breitkopfii et Ilaertelii.
(l*rogranun des Marien-gyuiiiasiunis in .Jever.) 187G.
In derselben weise augelegt wie die prima pars, welche die '
benntsnng von Aristonicus mgl cijfiiCuty \)d9<m(ag darl^ ^) be-
handelt diese Schrift die entlehnungen aus Herodians Iliaca pro-
sodia in fünf abschnitten.
I. führt acbt stelb u auf. an denen der Ktymologus den He-
rodian selbst als seine quelle nennt. (Darunter zwei ausdrück-
lich rfi ^Ikuutp nqoct^dt^.)
n. siebennndzwanzig artikel, bei denen wenn auch ohne
tuunensnennung die Iliaca prosodia einzige quelle ist
TIT. diejenigen stellen, an denen herodianisehes eigenthnm
nüt aus anderen quellen stammenden notizeu verbunden erscheint,
(fünfzig niminieni.)
IV. zweiunddreissig stellen, die sich nur durch ihren Inhalt
1) Angezeigt Ton mir im Phil. Ans. VI, 8. p. 148 sq. 1874.
Philol. An«. Vll. ^8
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&10 870. Elymologieaiii MagmuB. Nv. 10,
ab harodianiseb^ mratben. Zum teblmi Tnadieirt Cmn&iilii im
V. dem Herodian eine iteUe dei E^rmolegieimi Megmim (p.
621, 83 ■. T. oXfiat) die Lents entgangen war.
Das schriftchen bietet ansser einer menge von besserangon
des textes des Etymolopncum Magiium [vgl. p. 17 nr 27 ; p. SfJ
nr. 20; p. 22 nr. 23 ; p. 25 nr. 33.] besonders eine bemerkena-
werthenotis. Schon Gaiaford nämlich hatle bemerkt, daaadATMha
Vcmam$, den er mH V [Fe Vi] beedtefanet, an TielMi wMm
mehr nnd bmneree biete ala die anderen haadachriften. Peaacdi
bat er lüclit den rechten <robraiii h von dieser seiner bemerkung
gemacht, indem er die mei>ten abweichenden lesarten dieses codex
nnter den tezt yerwiea. Camuth nun hat, was wenigstena filr
die ana Herodiao gefloasenen notisen gilt, gefanden daaa «ate
Vomiiam§ elt allein den einsig wahren tezt bietet vnd bftaig
Mcken anaftlllt an denen die andern handaehrlflen nna alle ian atide
lassen. Ich miis.s ihm hier vollständig beistimmen , denn soviel
ich bei einer nnr flüchtigen durchmuaternng gesehen habe,
dflrften manche sonst verzweifelte stellen nnr hiedurch ilue ear-
leetnr finden. Ich glaube durch die handhabe die dieaer «edha
Vouiamu bietet einige stellen dea EtTmologienm Ifagnun und eine
des Hesjeh sicher gebessert an haben, worüber ieb auf
kleinen hn Pliilulogus (XXXV, p. 561 flg.) erschienenen aaf*
satz, verweise.
Camnth hat Überall auf dieae abweichnngen dea eodtm
Vö$dmm$ anfinerksam gemacht nnd angegeben, daaa sie In den
tezt anfiranehmen seien; ich habe folgende stellen netirC: II,
nr. n nnd 12 p. 12; H, 18. 19. 21. p. 15; m, 33 p. 25;
auch in, 34 p. 35. Etymologicum Magnum p. 521 » 10 5 ».
Kloviog hat der Fotatam» die herodianische Überliefemng treuer
bewahrt.
Dasa bei der messe des stoffea absolute TollstKadigUt
kaum SU erwarten ist, ist selbstverstftndlieh , und dennodL irt
Camuth's aufmerksamkeit nur weniges entgangen.
I, 3 p. 4. Nicht wie Camuth meint auf Eustath. 150, 14
stützt sich Lohrs, sondern auf 16, 44. Hier scheint es mir
aber als mflseten wir den £ustathin8 yon der beschuldigung M-
aprechen, dass er Herodian die abldtung des kinw Ten 1^
susehreibe. Denn er sagt von Xmfa komme ftff und von dem*
selben Xjim — idmut mit pleonastischem ä. Allerdings liegt
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Nr. 10.
370. E^rmologiciim Magnmn
511
die möglidikeit eines missvcrständnisses nahe, indem er erst
▼<m htwm — hf» leitet und fortfiUirt: ov nX, das maniiatttr-
lieh auf das sonXchat yorhergebende Kf^ bealeht Dasa Eostathiag
es aber auf Tjro» bezog, zeigt das folgende: htim toCvw zu /ktu
ßkdßrjg Tt notw nXfovdaavwg rov ü fjtiffov {leg. ixiaov) tov Xmu»,
Wie in das EtTmoIogicnm Magnum die alberne uotiz gekommen,
iat mir nicht klar.
n, 1 p. 7 ist die notii des Elymologicun Magnnm aebr ver-
atilmmelt, wie Camndi bemerkt bat, negUgenim$ txtmrpmt. Es
iat erstens nach lo nQwiov i&v irXtj&uvuxdSv oAoju*r einzuschie ben
mindestens xui igfiov uXr}(fav, denn sonst stellen die worte xal
jMntt Cvyxojf^p aXty völlig in der luft. Sodann aber ist biaber
aUen entgangen, daas daa folgende lemma Slnmt mit bieber an
sieben iat nnd eeine atellnng ala lemma an&ngeben bat. Es
mnss geleeen werden : lay dA^ra». eirevoX^ i/iwm Mal fteto'^
(ioXri lov lovov äuTUi, (lg Xmtovg aX(ta&. Die folgenden worte
udqoicdttg tj nriS^ffag fj y^vlu/Mg gehen auf ein ausgefallenes
lenmia aXfCg. Wie ich nachträglich fand, wird meine anaicbt
bestfttigt darcb V. Gaisfbrd nSmlicb notirt: lav topwj addU
To. Shm$ dg (tianvg aXtnu), äS^MrMg { 9iq«fq«oi$ ij
lax^iCg' C)fx<* ttf 1 crotx^w eZg xd iulff. — vor ä^gwüMg
ist 10 S* üXtCg einzuschalten. Weiter notirt Gaisford zu dem von
mir als falsch erwiesenen lemma uXXsTat {siel) deest art. V.
Zn n, 6 p. 9 ist Herodians tezt nocb nicbt völlig richtig
heigeateUt: ea iat saleeen: ^ji^Ufmux^ ngamifiCirf ttm' Mim,
denn so, nicbt uarnntm iat an acbreiben, daa erweiat die an-
sammenstellung mit xnrä StSfiu nnd dann das folgende an
tv^dag %rig wiff, rjng ahtunxTjv f/f* jrjv wnu und endlich ivwTfi^
ijf XQOCOilug auQ^ ianv ahiatix^ ivoin^y» ov ovv . . . iv&na
m^tCmmfdmg. — In Etymologieom Magnnm ist sodann nicbt
wie Caninth will aoimS«» nacb ol nUfavg in uatipawm an
ändern, sondern es ist an sobretben »tnivuma nnd dann ist bei
Herodian vor utg «aitvarra einzuschieben xuinutna.
n, 8 p. 10 ist Etymologicum Magnum 567, 27 wie
Camutb richtig bemerkt corrupt. Ich schreibe: X(Tec&a$,
«e^drra* dwwiffom l^t, n^naqtSSivnw d* o|fteto( d9^§9^a$
nai iptqug^ak ivM^trog' wm> nnt M to6 tnjga htiff&at
6it irtamg iciiv än6 wov XCiofAUi ßaqvxovov * uXk* imi nX.
33*
Digitizca by Cjcjü^Ic
512
870. Etymologicmn Magniiiii.
Nr. 10.
Nachdem an die falsche stelle TOr to iff^tu gerstben
war, lag ee nahe, in erinnentng* dassHerodian i^c$u$ belimte,
sn tehr^ben WQunnQo^vwi^Sm, wenn nicht etwa eodöx Vottimm»
der Vorzug zu geben ist, der nur hat: Uiia^ur xfiffa XlzfC^at
uxo TW JJtofMi ßoQvtovov xtL , SO dass also anninehmeii wiie
die notia an iq§c9at sei spttter etwa aus dem jetit Terlmnen
scholion au / 69 tngesetat
m, 12, p. 20 (Etymologicnm Hagnimi SOS, Ii) würde ich
mit II, 16 p. 13 (Etymologicum Maguum 637, 31) verbunden
haben, deun es gehört mit demselben sachlich aa& engste war
sammen nnd ist nnr getrennt, weil der £tymologn8 die fofraen
^nieln fttr sich betrachtete nnd ans jeder ein besondres lemma
machte; dabei istCamnth entgangen, dass dahin anch Etymolo-
gicum Magnum 295, 11 tiuaxtv gehört.
IV, 21 p. 37 f^laube ich hätte Carnuth aus dem Etymo-
logicum Magnum die ganze stelle von «AAui^ an aufnehmen Icfiifnon^
denn mit Sicherheit lässt sich wohl behanpten, dass das, was
Etymologioum Magnnm 649, 38 sq. hat, sehnen Ursprung auf Hern-
dian anrilckführt, wenn anch Lents es nicht in seinen teizt auf-
nehmen wollte, monens omnia aut propter conjormattcnem adnoia-
menti aut propter sermoiiem aut propter origims vcl rei ambigni-
taUm Iliaeae prosodiae abiudieanda mm (p. LXXIX) , dmn die
mMguAa» rei füllt hier sicher fort, wie der yergleich mit den
leider nnr kurzen andentnngen zn ji 826 zeigen kann, beson-
ders aber die bemerkung zn II 95, ow lo ndUv ati
Toig Qfjfiaßi xaiu (hnXvatr rrgoayiyifcdui. Die conformatio adno-
tamenti dagegen fallt nicht eben sehr inä gewicht in diesem falle,
WO Camnth ja in diesem abschnitte (IV) eben jene reUgmat m-
tos gesammelt hat, gitae ai non ipta v$tba Bsrodiam, at iimfoirfissi
eeiie eku terwwerwü.
Endlich habe ich mir noch notirt , was Carnuth entgangen
ist, dass zu Ktymolcgicum Magnum 495 der codex Vostiatnu
nach vs. 31 xamxgrid^iv noch folgendes hat, das ich mit der
entsprechenden stelle ans Herodian zusammenstelle:
Herod. H. pr. A 464: £.M.cod.V. nach p. 495, 31:
/u?^' ixuri. IhoXtfiatog to f xaru fjtrj^f 'ixurj. nioXtfi^atoi
jfXtvialop XafAßuvH jov fxrjQf firjQf nur} (so, nicht fifjQfxdrj ist
tvu iaxtiiuQov ixd^itfiui td xdq. zu schreiben) Im lutvkxow j
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Nr. 10.. 370. Etymologicum Magnum. 513
xal ^^igCffrao^og oviwg. dv- f^r^Qi xurj. (.itidji)M<ftov yiiq Xi~
ifuiai df xai ixaq thut to nX^' yuut ix lov ftrjqu fiijqt wg ro
^g, iM^Xfffßtotg yivo/tivfjg wv ä Swftt otftfiE. ov« ixvQÖP 6i rotria
wCntq iiU rol» imUüti^ ikXk /»aAAov änoxong taS
jot xaju n(ova fxfiqf 'fxija,^^ jb ga ämg fiel tu nyut^ofuva. lo
di lotovjo noXv nagu lut no^rjrj S( fir^Qa uno lov fir^gCa fj cuo-
• . • da§ftp^ftfifjy S( ivi(X((rugoy mg uno tov d«ff»6g ev^qrai xal
tot fv$v99ta$ i tdpog. tä yag moI awoSootv jov jovov fi^ga
iig ög Xr^yovja, fxnanluGdofAti u iscr. i^qg ) J*« j6 avy>^OJrTlm^
*ig ovdinqov yivog i6 dg dv to ü*
k^yovj rhv aviotf xovov <fvXuC~
W o Cvydg io fpyo» iä iuyä,
dCfQog d(fpgop SCfgoL* o&t» <l
ti Si 6oii}fi(v Ott xvqlwg ru
aykoJiiofuvu OtoXg iki^qa xuKtltah
to 3Ugl Tov Crjfitttvofitpov Kai
tot MtgH top t6pop afutgtijfiatog
t^ Xii^p dnoXvu.
Wir sehen also, dass auf die letzte kurze notiz der
Etymologus genau allcH, wenn auch in ein wenig veränderter
form, wiedergiebt, was er bei Uerodian gefunden hatte.
n, 11 p. 12 ist Ei^oqfufpog sicher verderbt; wie es zu
heilen sei, nnsidier. Ich habe an 0Q6p$og gedacht; aHerdings
kommt der name nnr zwdmal bei Homer tot und beide male
leider im genetiv.
Zum Schlüsse sei es mir gestattet, einen kleinen nachtrug
zu meiner anzeige der prima pars zu geben : wir lesen nHmlich
M Etymologicom Magnum 62, 25 "^AXffiop * qio^ o mk» mdiop t6
*Ak(iop otoq äXuto (Z 201) mtgnpftoXoyittat to *Miitop ano
njg yivofiivrig Iv avi^ rov BtXXeQ0(f6ifTOv nXuptjg^ gonan fiber-
einstimmend mit schol. A. z. d. st. : was dann in Ktymologicum
Magnum folgt scheint mir auch von Aristonicus seinen Ursprung
herzuleiten; von ioiiov Si 6u ol fih' iiffCXuiaav nuto stimmt
£t]rmok>gieum Magnnm dann mit Uerodian ttberein.
Gedreckt ist das schriftchen recht accurat, mir sind nnr
L.iiju,^uu uy Google
5U
371. mautus.
Nr. 10.
wenige fehler autgestosäen. Ein falscher accent steht auf Im*
96f*9g II, 5 p. 9.; II, 25, p. 16 ist naqadut6^ ftir na^iai^
verdniekt. I» 1 p. 4 mtu» es heiMen 587, 10 statt 657, 10.
Betrachten wir nun die leistnng im gamen, so ist aick u
dieser arbeit die bekannte nmsicbt nnd Sorgfalt des rrfe. mek
TO verkennen. Unsere kenntniss der quellen des Et^molopcuni
Magnum ist bisher wesentlich gefördert durch Camuth's arl^itec
und es ist bestimmt sn erwarten, dass rie Ton ihm aach noch
weitere förderong gewinnen wird. Die wenigen mailae dis itk
an maeben gelegenheit baftte, leigen nnr dass btf so nmfswa
den arbeiten dem einzelnen leicbt etwas entgehen kann, da
der andre sieht, und dass die mitarbeiterschaft vieler bei »
einem werke erwünscht sein muss. Oamuth selbst wüoscte
FUsrt» gawioal aa parUm eptrit magm §t di/jß/oUM»
871. Exercitationum Plautinarum specimen, scripsit Erat
stus Boeckel. Diss. inaug., Carlsruho 1872. 46 s.
Der Tmenlentos, mit dem vorliegende dissertation sieb ia
anschlnsse an die Spengel'scbe ausgäbe ansseUiessUeh bstehtf-
tigt, ist bekanntlich Mn so sehleebt überliefertes stQek, daaan
wohl daran thut, allen bei trägen zur i'cststellnn^ und vff^
besscrung des textes aufmerksamkeit zuzuwenden, selbst wenn
sie des neuen and glänzenden nichts bieten, aber sieh docii
dnreh fleiss, besonnenheit nnd (was wahrlich nicht ¥00 sUn
dissertationen gflti) dnreh gewinnende beseheidenhdt in ta
nnd dantelluug löblich bervorthnn. Von vorliegender darfna
dieses sa^oii. Abgesehen von der ganz verunglückton aunalime
eines canüiuium /ictum II 4, 10 sq. , dem jedenfalls unrichtigtn
Nota non uidsor tibif II 2, 2, nnd einigen wenig ansprechenden
metrischen restitntionsvennehen (U 7, 4, 55 sq. p. ii^ft\
IV 2, 88 sq. p. 81-.41; IV 4, 21 sqq. p. 42—46)» werfe»
die handschriftlieben lesarten wohl mit recht geschtltzt II 2, Ii:
te 09tentatum (Ambr., vgl. Most. 287, Aul. II 2, 18, Cist. II l
10; das osta ebendaselbst wird gut dadurch erklärt, dass A:»^'
phinm alt nnd mager ist und sieh doch noch heranSpntst); ibi
49 dämm (B C D, Prisdan) ittdm, vgl. dämm contnlitMm
Trin. 814, taUut dämm Men. 988 ; U 4, 75 bmd cmmiM,
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Nr. 10
372. Plaatus.
515
eigene vermuthung eben das. II, 4, 75 DIN. At tu, quicquid erit, b. c.
ist nicht übel, aber Hauptes (Herrn. III, p. 228 sq.) und Brix'enB
(E|i8t ad A. Spengel. p. 10) DIN, Qmc^ iMM^ k. e. kommi
doeh den luuidMliriflMi viel nlfliBr. Best&tigt durch wtffiS\Aig^
MmnlimgenimdiiMhw^w werden Kieesliog*« mUetbria n 2, 63,
Stnderaund's deferri II 4, 90 (vom bringen des geldes etwa zwei-
undzwauzigmal ira Plautus, vom bringen anderer geschenke, z. b.
einer pdUci, etwa sechzehnmal, mit persönlichem object wohl nur
Amph. 701, wofür Bnd. Ö72 p§rtmlU\ siurttckgewieaen das clo« igMroM
Geppert*B II 4, 58, wofür Biieehl'fl (Opnsc n p. 654)
eiugesetst werden mms. — Von den vereen, die Boeekel p.
28—31 für unächt erklärt, werden I 1, 49 sq. und II 3, 7
doch wohl erhalten bleiben müssen; II 5, 15 strich bereits
KJessling ; I 1, 20 ist vielleicht nach vs. 13 fabricirt imd kann
jeden£iUe entbehrt werden; II 4, 62 kann gelbalten werden,
wenn man mit Boeekel omstellt Ad wom qutmqme aegnomti km
qttaethim edüidum; doeh ist er wold eher mit Spenge! und Bergk
Beitr. z. lat. gr. I p. 139 anm. zu entfernen. Aber ebenso
unecht ist, wie Boeekel mit recht behaaptot, Asiu. 186 VSra
dico: ad mum qmmqim Aöiummm qftaUhm mm i»eqiMmult cdilidum:
denn Youk einem ^piamtm Ist hier gar nicht die rede, nnd die
«ntwort des Argyrippns 187 iSsst nck dnrohans nieht mit die-
sen werten zusammenreimen. Beide verse scheinen fabricirt
nach Truc. V 39—40:
KiMm in mentem tibi, qikod uM'bum iu cäuea dixü hütrio:
cjsMM AtfMMM äd auom yiaeifum eäUent «m fatUdmmt,
372. De uerbiö frequentatiuis et intensiuis apud comoe-
diae Latinae scriptores. Particula II. Scripsit dr. ph. Jonas.
18 b. 4®. (Programm des kbnigL gymnasinm an Meserite oetem
1873).
Der erste iheil vorliegender arbeit, der da rnfficda sf sfy-
mologia uerborum frequenktthtoruin handelt und 1871 in Posen
als inaugural-dissertation erschien , ist ref. unbekannt geblieben.
Der zweite, mit fleiss gearbeitete, aber durch nicht wenige ver-
druckte sihlen namentlich auf p. 8 — 14 entstellte, sieht auch
recht sweckmissig mehrere epilrar nnd lyriker In den kr^ der
' I
L^iyiu^uu uy Google
516
372. PlautUB.
Nr. lü.
unt»Msucliiin}jc , ^iel)t j). 17 t^q. oino auswalil der von iiineu
bildeten t're(j[uentati\ a und stollt als resuUat i^eioer enniuelQO*
gen hin , dass solche verba bei riautos in jedem aehtnndivin-
sdgsten yerse, bei Terens in jedem drelssigsten voikoiiiiieD:
beiLncrez, Catnll, Pr<>|M rz, Tibull in jedem BweinnddTeitsi^eo,
viorun<lviorzi<rston. ninfun'U 'KM'zi^^stcn, sechzigäten ; bei Hrraz in
den odon und epodcn in jedem zweiundsiebenzigsten, in dc2
briefen in jedem dreiundfünfzi^^sten, in den Satiren aber in jedem
nennnndzwansigsten , ein deutlicher beweis ftlr ihze hinfi^köt
im $ermo eoHdiamu. Fttr die ftitere latinität hitte noch tof
CSato aufmerksam gemacht werden können; ana der spätem
werden rii litijr Fronto, Gellius, A})uleius hervorf^ehuben, und ßr
letzteren wird verwienen auf die sorgtaltige arbeit von H
Kretschmer: de latinüate AptUeii Madaurensi» (Königabeig 1%^!
p. 72. — Es folgt die anfiEählong der frequentotiva in dieiab-
theilungen: die auf üo p. 4 — 7, die auf to p. 8 — 14, die nf
80 p. 14 — 16. Alle drei sind sahlreich vertreten in den
liaten, und die zwt i erst<Mi ciitlialten nicht wenige lijtu'^ Xtyofiiva a:«
dem Plautiis, z. th. von den arcbaiüten wieder hervorgezogen
aus der dritten gehört hierher nur etmomo As. 290, Poen. 1 1
9, Fronto. Schliesslich wird die animerksamkeit noeh hingelenkt
auf die ebenfalls hKufigcn substantiva auf a»ia ator atrig, ffii
und wieder könnte eine vervcdlständigung oder berichtigoiig
angebracht werden: so steht suhiijUo auch Mil. glor. 644
parito am-h ^ferc. 049, aber nicht Poen. 756; frigefaeto aoci
Poen. m ö, 15; faeU> und deeto Truc V 23 und II 6, 27
sind Iftngst aus dem texte entfernt, u. dgl.m. Schlimmere nt-
sehen sind , dass der vrf. ein eoguiiare e» I^auti /ragmal»
citirt, wahrscheinlich irregeleitet durch die lalschc erklärung
des Festus, s. Kitschl'.s annot. crit. ad Psend. 853, wo aWr
Sauppe Quaestt. Plautt. p. 10 sq. coquinare als das richtige
erwdset; und dass nicht weniger als drei mal der *piolog' 0
den Bacchides als echt eitirt wird: p. 7 eztr. für uocttam^ p. 1^
nr. 21 fifr Uare, p. 11 nr. 24 (tir natanre, IKese beispiele zeigen,
dass der saminoltleiss nicht immer von der nöthigeu kriti^cli'?n
gründlichkcit begleitet wnnle, und dass also bei beuutzuag
arbeit naohprüfiingen nicht überflüssig sind.
Amg, O, Fr, Larm»
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Nr. 10.
373. Ovidiufi.
517
373. De sclioliasta, qui ost ad 'Ovidii Ibin , coinmentatio.
8c r. K II (1. E Ii w a Id. Programm des gymnasium Emestinam zu
Gotha. 1876. 12 s. 4.
Diese abhandlang enthftlt die erste eingehendere bespreehnng
des berttcbtigten schwindelseholiasten su O^dslbis. Das resnl-
tat derselben ist selbstvcrstSndlicb nur eine bestätifj^unp^ der all-
<j:cmoinen annähme , wonacli demselben in keinem stUcke zu
trauen ist, auch wenn sich einmal bei einer notiz kein unmittel-
bajrer yerdacht erheben sollte. Aber im einzelnen präcisirt der
vrf. manchen punkt ntther als bisher geschehen war. Verschie-
dene spuren christlichen Sprachgebrauchs und die annähme, schol.
V. 407 sei aus Isidor Etym. XIIl 0, 2 entnommen, leiten ihn
auf die vermuthung einen geistlichen des siebenten oder achten
Jahrhunderts als den scholiasten anzusehen. Bei dieser nicht
unwahrscheinlichen ansieht ist natürlich die p. 8 behauptete *
direkte benntiung einiger stellen des Diodorus eine baare Un-
möglichkeit Sorgfiiltig ist das sprachliche material berficksich-
tigt, wobei ich nur zu p. 11 zu bemerken linde, dass der erwei-
terte gebrauch von quod schon im dritten Jahrhunderte keine Sel-
tenheit war. Gut ist nachgewiesen, dass die sachlichen nach-
ricbtea des scholiasten, soweit sie nicht erlogen sind, zum grössten
theil gut oder schlecht aus OWd selbst entnommen wurden. Die
handöchriften gehen , wie der vrf. darthut , in zwei sehr ver-
schiedene recensionen auseinander, deren eine durch die Berliner
handschrift vertreten ist, welche Merkel ziemlich flüchtig (der
vrf. weist ihm eine reihe von versehen nach) benutzte. Wenn
nun einerseits mit recht betont wird, dass sich die abschreiber
in commentaren u. drgl. oftmals grosse freiheiten eVlaubten, so
hätte nicht auch p. 10 aus der \ erscliiedenlicit mancher sclio-
lien in ilen zwei rccensionen ein neuer, obenein ganz unnothiger,
beweis für die unzuverlässigkeit des scholiasten oder, wie es hier
heisst, mnuBqiii» faUarü entnommen werden sollen; vielmehr behaup-
tet der vrf. selbst p. 4 mit recht ad gemiimam BchMtrum tpeeim sa
soia [ergänze: mit Sicherheit] «m« refermda, quae in «trag««
recervtione cxstant. In der sonst soi-f^daltigon arbeit fallt ausser
druckfehlern die mehrfache Schreibung aator unaiigcnehm auf;
manche citate wären besser in extenso gegeben als durch eine
blosse zahl ausgedrückt worden. Möchte doch, mit diesem
wünsche sehliesse ich, einmal von berufener seite die bliebst
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518
374. Liviufi.
Nr. 10.
schwierige und nur vielleicht rach lohnende arbeit antemomia* u
werdeu, die gesammte 'schwindel-litteratur' des fünften bis sie-
benten oder achten Jahrhunderts methodisch diiraaf hin zu uu-
teifiieh«!!, ob und wie nch in der sj^a ihrer edogeoflii gelehr-
eunkeit vielleieht auch ein gntes kom «ICer tndiAion eifanaee
huMen kennt
A, IL
374. Titi Livii ab urbe condita Uber XXI. Für den
echttlgehreucherklirivon Ednnrd Wölfflin. Leipqg, Tenb*
ner. 1878. XXIV nnd 138 e. — 1 mk. 80 pf.
875. Titi LiTii ab nrbe oonditn Uber XXTT. eikllrt m
demielben. Leipzig, Teubner. 1875. VI u. 99 s. — 1 mk. 20 pf.
Trota der nicht geringen aiizahl von ausgaben des Liviui,
welche dem anfHnger in die hand g.egeben werden können, hat
eine gute BchnUnegabe mit erklftrendenanmerknngen noch imner
einem vorhandenen bedflr&isB abanhelftn. Denn auch die ver-
breitetste ausgäbe, die yon Welnenboni, so verdienstlich rie iit,
bietet theils nicht immer den besten text, theils ist das in den
amnerkungen gebotene nicht immer geeignet, das veratändnisä
au fördern« Bass eine ausgäbe aus der hand eines so adiarf-
rinnigen kiitikeiff nnd so tttchtigen kenners des Livina, wie
Wdlfflin, vortreffliches bieten würde, war an erwarten nnd fiadet
sich durch die vorliegenden bändchen bestätigt.
Der vrf. gicbt zunächst in einer eiuleitung zum XXI. buche
auf XXIV Seiten eine darstellung der enti^ ickelung der lateini-
schen geschichtsschreibungy tm resnm^ der qoeUenfondini^
über Idvins nnd eharakteiirirt in voxittgUcher wdse dessen ver-
fidiren in benntanng seiner Vorgänger. Er hlüt dabei an seiner
au£fas8ung einer bereits im einundzwanzigsten buche begiuneii-
den benutzung des Polybius fest, mit hinzufüguug von notizea
aus annalisten; eine ansieht, die der von Nissen und Keller, wenn ^
letstecer aneh mehr das ende der dritten dekade behandelt, direkt
entgegensteht, die aber, wenn anch das letste wort in der gaa-
aen frage noch nicht gesprochen ist, doch namentlich vor der
von Keller den vorthcil einer uniunstosslich sicheren, auf sprach- j
Ucher forschung beruhenden grundlage voraus hat. Eine deti-
uitive lösung der frage, und zwar im sinne der in *AntiochM
von Syrakus nnd Coelins Antipater' an%esteUt6n gnmdaitis,
uicjiu^cQ by Google
Nr. 10.
374. Livius.
519
glauben wir von der p. XXIV versprochenen kritiBchen geschiehte
des zweiten punischen krieges hoffen zu dürfen.
Was die festotellimg des textes betrifft, so war Wölffiin
dmeh dne mehr ak iwaasigjähiige besehiftigiiiig mit Livius
(Livianiselie kritik, ▼orwort) imd bedeutendes kritiscbes talent
dazu ganz besonders berufen. In der tbat lässt sich von fast
allen lesarten, die nach Vorgang anderer oder durch eigene ver-
mnthung in den text gekommen sind, behaupten , dass sie^ wo
nicht das richtige treffen, doch im geiste and nach dem sprach-
gebranch des Id^ins geschrieben sind, getreu den Idvianische kritik
p. 39 aufgestellten gnmdsfttaen. Bei avswahl der von anderen
gemachten oder eigenen vorschlüge zur Verbesserung geht
Wölfflin mit anerkennenswerther vorsieht zu werke, so a. b. den
sahireichen von Heraens gemachten vorschlügen gegenüber; an-
dererseiti scheot er ideh nicht, bei offenbarer eormptel eine an-
nehmbare lesart in den text an setaen, statt die verderbniss
weiter an schleppen ; ein verfahren, das uns durchaus dem zweck
der ausgäbe zu entsprechen scheint. Den schülem wenigstens
hat er, wie ich aus erfahrung versichern kann, wohl immer
damit dnen dienst geleistet Wir können daher nur in wenigen
pnnkten abweichender andeht sein. So ist ee an billigen, dass
XXI, 8, 5 das handschriftliche proektmnmt nidit in proeidmrmä
abgeändert ist. Denn die drei sätze tarn .... una . . . nu-
daverat .... tres . . . prociderunt , erscheinen uns nicht pa-
rallel, vielmehr bezeichnen die ersten beiden sätze zustände, der
dritte ftlhrt ein pldtslich eintretendes ereigniss ein, daher auch
die ansmalnng Ai^mK fragor^. Viel wahrscheinlicher ist daher
etm Ire» . . . proeidenmi an lesen; denn auch das folgende ea
ruina bezieht sich ausseliliesslich auf den letzten stürz, als das
wichtigste der drei glieder. XXI, 10, 9 wäre das Madvig'scho
äi homines nicht au befolgen gewesen ^ denn die parallelstelle
e. 41, 11 sagt etwas wesentlich anderes; hier scheint die be-
merkung nur eine selbstverstlndliche. — XXT, 22, 2 ist das
«um hinter ßrmatgue richtig gestriehen, doch die vermnihung
eam durchaus nicht zu billigen. — XXI, 27, 7 ist die schwie-
rige stelle noch immer nicht richtig hergestellt. Wölfflin schreibt
wie Cüericns m loeo edäo und verbindet es mit dem verbum. Allein
edäo scheint etwas gewaltMum geändert, auch verlangt die saeh-
lage, dais ein iwischen beiden th^n Tevabredeter ort genannt
520
374. Liviua.
Nr. 10.
wird, abgcsrlK'i) vou dem Polybianisclien nuqaifTuyutiov. Dass
prodüo unmöglich ist, hat Weissenborn hinreichend bewiesen;
aach profeeU ex loco (Uertz) lässt sich nur von einem besdmmteiiy
entweder gewohnheitamMarig innegeliabten oder yorkerbestiinmteB
orte sagen Am ertrlglichBten bliebe immer noch praedieto, s. II,
10, 4. XXIII, 19, 5. — Von vielen ansprechenden Verbesserun-
gen heben ^sir noch XXI, 31, 7 ddegata statt dele^ta hcrsor
(Coelius Antip. p. 47 anm.) wozu eine beachtenswerthe anmer-
knng in betreff des Sprachgebrauches; 32, 7 tarpidot (CkwL
Antip. p. 49). 46, 8 iaaOatorw «b pedttihuf 49, 8 cUmmm^ —
wenn auch handschriftlieh nicht ganz sicher, doch sehr der ttalls
sich anpassend. Dagegen möchten wir XXI, 52, 2 et eqmettri
procUo utw et rulnere suo minutus sclireihon , so dass das et der
handschrifteu nur an falsche stelle gekommen wäre.
Fttr das XX U. buch waren die meisten verhessemiigsTor-
seUllge schon in 'Livianische kritik* gemacht, welche der mehnahl
nach aufgenommen sind. Uns scheint XXTT, 6, 2 hamd wnmm
doch nüT haud nimia zu sein s. VID, 4, 5. — XXII, 8, 5 mit
der vurbcsserung nec dictatorein praetor creare poterat dürfte nicht
das richtige getroffen sein. Schon die Stellung des wortes
IwYMtor scheint dagegen SU sprechen, welches, wie die hauptbegriifo
in den vorhergehenden gliedern, hinter die partikel «00 treten
mtisste. Andrerseits steht die bemerkung, fidls sie Übeihaupt
für riUnische loser nötliig war, in einem p:ewissen gegcnsatze zu
a quo ww dici passe videbatur^ was noch mehr durch die Wieder-
holung dieser bemerkung XXII, 31, 9 bestätigt wird. Da fer-
ner P. populo ohne ramano hat, so entlemt sich der ToncUsg
wohl ttberhaupt zu weit von der üherliefemng.
XXIIf 12, 4 kann die vermnthung quasi Martioe ammm
nicht befriedigen; quasi schwächt den ausdrnck ab, während
mau ein wort erwartet , das die höhnische bemerkung noch
steigert; also entweder anti<pi08<t wie schon früher voi^esehlagen,
Herta II, p. XXI und Liv. XXII, 25, 10 s. oder tBbt. ^ Zu
XXU, 14, 1 ist XU bedauern, dass die Unterscheidung der com-
posita accendo, ineendo etc. Livianischc kritik p. 14 nicht in die
anmerkuug aufgenommen ist. — XXII, 11, 4 kann das unent-
behrliche ne nicht in dem handschriftlichen eet gesteckt hal)eu ,
eher apeetahmne ütue oder tpeetalwmm itia Aue. — XXII, 17, 3
scheint drea es unmöglich au machen, unter virguUa etwas an-
üiyiiized by Google
Kr. 10
875. IMxa.
521
dem SU verstehen, als die vegetatioD des berges, die, wie es
heA der Sache luram anders denkbar ist, wohl in brand kommen
mnsste. — XXH, 21, 4. Da das aus momnis des V *,^emaehte
omnw keinen erträglichen sinn abgiebt und für momeiUo iemparU
kein eigeutUcher grund spricht, während leoi certamine einen
leisen widersprach dazu enthält, so dürfte omiiw vielleicht nnr
verschrieben sein ftr oeeUU, welches als verbessemn^ darüber
gesetzt wurde und spftter mit ihm susammen in den tezt kam.
— XXII, 24, 10 haben die worte /ior« cjercitus aha-at durch-
aus den Charakter eines glussenis und es ist nicht wahrschein-
lich, dass Liviuä der ebeu c 24, 4 guod minime qtdi er«der«t
schrieb, diese bemerkung hier gemacht habe. Kan beseitige die
verderbten worte und lese iamque aiiSbn» FoMt, um tedmdo et
eunetando; wie ja auch sonst die sweigliedrige anapher in ein-
facher erzählung sich findet: XXI, 2, 1. XXI, 3, 6. XXI,
11, 5. XXn, 5, 8. XXII, 12, 12. — Sehr bedenklich ist
XXII, 32, 2 Hin abeundum Hmuigtet und Madvig's conjektnr
vorzusiehn. Ueber die bedeutung von Hmere mit dem Infinitiv
s. die anmerkung von Weissenborn und Madvig Lat grammatik
§ 376. Für timere mit der p^erundiv-construction , wie hier, ist
uns kein beisj)iel bekannt, und die aus X, 36 angeführte stelle
gestattet wohl itutcUurum als inünitiv fut. activi aufisufassen,
ohne jedoch eine andere au£fassung ausiuschliessen. 22, 54, 1 1
in5chten wir das eamparetut desP. comparet auflesen. — XXII,.
60, 5 scheint videaiur dem videbatur vorzuziehen, denn in letz-
terem liegt ein Widerspruch gegen den faktisch nachher gefassteu
beschluss.
In betreff der erklärenden anmerkungen besteht zwischen
dem einundzwanzigsten dnd zweiundzwanzigsten buche ein
wesentlicher unterschied. Das einundzwanzigste buch bietet
in denselben vieles belehrende und brauchbare, aber es
überhäuft mit notizcn und verwirrt den leser , wie dies
auch schon an anderer stelle hervorgehoben. Vgl. übrigens
das Vorwort des herausgebers zum zweiundzwanzigsten buche.
Namenilich ist manches zu weitlftufig behandelt und auf
dinge eingegangen, die einer Schulausgabe fem liegen. So ent-
halt gleich die gute sachliche bemerkung XXI, 4, 1 eine an-
gäbe über polybianischc exkurse, die vom übel ist. Dergleichen
findet sich noch oft. Auch bei sprachlichen bemerkungen wird
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522
375. Livios.
Nr. 10.
durch sn groflM breite gefishlt; so gleich sa XXI, 8, 4 in aJai
roUo. Eb genfigto: mbrari s dch wundern; admwmi « be-
wundern ; admiraHo sex bewnnderang nnd yerwnndenmf^. Avdi
die bemerkung zu /;/a« quam XXI, 2, 4 verfehlt ihren zweck^
denn wenn schon davon soviel geredet werden sollte, miisste
um der yollständigkeit willen auch jphu quam mit snbstanÜTen
berbeigeiogen werden. — Indeeien bat der herani^ber dieieB
ttbelstand selbet eingeeehea nnd Oun im swdnndswuutigetan
bu^e absnbelfott gewnset, indem er didls tet alle kritueben
anmerkungen unterdrückte oder in den anhang verwies , theiU
in sprachlichen und sachlichen Bemerkungen sich kürzer fasste,
wodnich bei fSMt gleicher capitelsahl das iweinndswamigste bncb
nm gegen 80 selten kflner geworden ist, als das einnsdiwaaiig-
ste, ohne dadurch TOiloren in haben. Auch der dmck der an-
merkungen in zweispalten ist, als tibersichtlicher, vorzuziehen. Von
guten sprachlichen anmerkungen heben wir noch hervor zu : XXI,
4, 8 und 4, 8 ; XXI, 5, 2. XXI, 22, 7. XXH, 3, 1. XXn 49,
12. XXn, 54, 6. XXn, 5, 8 nnd 9; sowie bemerknngen fiber
wohllant, die sich nicht selten finden, i. b. XXI, 1, 2 und
XXn, 46, 6. Anleitung snm ftberseCaen ist selten gegeben,
wie es natürlich ist, da dem anffinper im Li\'iu8 nicht sowohl
die wähl des ausdruckes Schwierigkeit macht, als das übersehen,
resp. auflösen der perioden, woftir sich eine gedruckte ankitong
schwer geben Ulsst Bas XXTT. buch weist ttbrigens melir
dmckföhler auf, als das XXL; von störenden, nicht beriehtfgte*
haben wir notirt: XXIT, 37, 2 taerahm I. iam; XXII, 49, b
cam, sentmtiam. XXII, 35, 2 das ende von drei aofeinandei^
folgenden zeilen.
Nach allem gesagten glauben wir der anegabe, wenn in
einer neuen aufläge das einundswanrigste buch dem sweiuid-
swamdgsten Xhnlicher sein iHrd, eine bedeutende ▼erbreltaiig an
deatschen lehranstalten voraussagen zu können.
F. Friedertdofg.
876. Ausltlhrliohe erläutemng des aUgameinen ÜieQ»
der Germania desTacitns, von Anton Baumstaric. L^pzig,
Weigel 1875. XXHI und 744 b. — 15 mk.
lieber den Charakter des buchs im allgemeinen brauche
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Nr. 10.
976. Tacitns.
ieh Hiebt sn sprechen, es gleicht seinem ToigHager, den nrdent-
sehen staatseherthttmem , die ich Phil. Am. VI, 562 besprochen
habe. Das buch würde also viel tibersichtlicher und etwa lialb so
dick sein, wenn das unnöthige gezänk wegfiele. In den Vor-
bemerkungen giebt Baumstark einen überblick Über die hand-
Schriften, vobei ich die kleine schrift Ton Waits snr kzitik des
textes yon Tacitas Germania Gtfttinger nachrlchten d. Ges. d.
Wies. 1B78 vermisse, welche den gegenwartigen stand der frage
mit grosser schärfe darlegt. Die erklHrung des ersten capitel
umfas8t32, die des zweiten 118, die des dritten 64 selten. Auf
diese drä will ich mich hier beschränken.
Bei den werten Shmnu BaeUeanm Alpium imaoeet$o ae
pra0eifiU verüoe artm tadelt er fhst ein halbes dnteend Über-
setzer, weil sie ««rhitw durch ein wort mit dem bestimmten ar-
tikel oder weil sie es gipfel, kämm, scheitel übersetzen. Gipfel
passe nicht fiir die höchsten höhen der Alpen , weil selbst ein
missiger httgel seinen gipfel habe. £r schlägt pik oder first
oder fim, femer vor. Das letrte gefiült ihm am besten. Ge-
wiss kann man so tlbersetien — aber gipfel ist anch nicht zu
tadeln, giebt den begriff V9rtex sogar noch nHher wieder. Bei
ferner denken wir an die Gletscher und die sache giebt uns
ein recht an sie zu denken, aber ob Tacitns an sie gedacht, ist
zweifelhaft. Er findet diese Schilderung des Tacitns Übrigens
'sehr echwadi' nnd glanbt, dass erst dnreh seine übersefinng
*ati8 Tacitns werten immerhin etwas der Wirklichkeit relativ
entsprechendes wird'. Ungenau sei ferner, dass Tacitus den Gott-
hard zn den rätiscben Alpen rechne, der doch zu den pen-
ninischen zähle. Allein Caesar nennt das gebirge nach dem
Btamme, der dort wohnte, den Lepontii, Strabo ledmet den
Adnlas-Gkittfaard ebenfidls nicht in den penninischen Alpen,
sondern nennt nach ihm einen besonderen abschnitt der Alpen,
der bis zur Addaquelle reicht und PtolemKus nennt auch nur
den namen des Adulas. Wir haben also im alterthum dasselbe
selnrsnken der beoeichnmig wie hente nnd da der Adulas-
Gotäiard noch lur provins Bätien alhlte, so ist Tadtus nicht in
tadeln, wenn er den Gotthard in den Bätisdien alpen rechnet,
wie man auch heute von Tiroler, Baierschcn u. s. w. Alpen spricht.
Durch die nächstfolgenden worte modico fiexu in oceiderUem
vBftuB bat sich Tacitns *dem tadel der unwissenden einseitigkeit
524
376. TadtoB.
Nr. 10.
und Unklarheit ausgesetzt* p. 25 und endlich wird die gaue
dantellung mit Caew's vArgliehen und so getadelt: der entere
berichtet uns gans bestunmt, in welchem lande der Bheiai ent-
springt und an welchen yolkastibnmen er yorbeifliesst , wir be-
kommen da etwas bestiuiiiites und ganzes. Tacitus dagegen iienut
UU8 auch niclit ein völkcheu, dcsöeu sitze er berührt : dafür erm ähnt
er aber, dass derselbe inaeeetto ae praecipüt vertice orttu sei, wai
nna als höchst gleichgültig fUr die mangelhaftigkttt der ttbrigen
beschreibung keineswegs entschädigt.*
Trotz dieses wiederholten tadels des kurzen capitela bricht
Baumstark am schluss der be.sprechung in folgendes lob ans p.
82 : ^Tacitus hat sich iu diesem ersten capitel als vrirklicher
meister bewährt .... Um so mehr darf man sich freuen , datf
diese wenigen linien von der frivolen leichtfert%kdt onseier
philologischen kritik gans verschont geblieben sind, indem s^bst
Hahn nichts davon verdorben bat.'
In c. II tadelt er eine reihe von Übersetzern des adcerrm
oceanus, aber sein Vorschlag 'anderweltlich' kann gewiss nicht
befriedigen. Sehr breit handelt er dann ttber die beiden worte
Qdeenlänu $t ho9pkü$ in dem satae mwuiwsgus otfamm gmtmm adsoetr
Übus H hoftpitiü miseio», qmaneeterra otim $ed cUunhuM advehebamtmr^
qui mutare .stulv^ qnaerebant. Er will jeden der beiden begriffe für
sich nehmen, aber die übersetzuugsveräuchc, die er antiihrt, sind
missglückt und ebenso der eigene versuch Baumstarks selbst 'durch
anderer Völker eindringen und einkehren.' Was soll man sidi bei
dem einkehren von Völkern denken? Es sind swei nahverwandle
begriffb, die zusammen den begriff der Zuwanderung ausdrücken
sollen. Ob wir diesen begriff besser durch einen oder durch
zwei wiedergeben, hängt lediglich von deu mittein unserer
spräche ab und den forderungen der gewählten periode. Baum-
stark macht noch eine weitere Unterscheidung. Tacitus sage nicht,
dass kein fremdes volk zugewandert sei, sondern nur, daas sieh
die Germanen nicht mit fremden zuzüglern vermischt hätten.
Aber wozu denn der nebcnsatz, der die gründe auseiuandersetat,
welche die Zuwanderung hinderten?
In der schwierigen stelle ttber den namen der Germanen
erklärt vrf. a vietare mit Schweiler *von den Vorgermanen, d. h.
den zuerst fiber den Bhein dringenden Grennanen, ch meimm
um furcht zu erregen. Es wird aber nichts beigebracht, wa^ das
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Nr. 11.
376r Tadtiu.
525
kfinBtUelie dieser dentimg milderte. Eine erUlniiif , die ieh in
der kleinen eehrift 'ein missveTstllndniflB des Taeitiu, Strassimrg
1878\ versucht habe, fertigt er p. 149 ab mit dem satz: während
Tacitus 'anf das besümmteate erklärt, er habe diese notiz über
das entstehen des namens Germanen von andern nnd theile die-
selbe so mit wie er selbst sie eiludten, behauptet Kanfinann,
alles was Tadtos Uer yortrage, sei lediglich nnr die frneht
seiner eigenen combination , die auf missverständniss Caesars
beruhe und deshalb selber falsch sei. Ich erkläre den Tacitus.
Wenn mir nun jemand von vornherein sagt, Tacitus lügt, denn
er giebt sein gebilde .für den Inhalt bestinunter historischer
aengnisse ans, dann liSrt alles weitere an£*
Es ist das ein gewVhnBeher knnstgriff BanmstarVs ; anf die
gründe, die ich für den Zusammenhang jener stelle des Tacitus
mit Caesars Worten BG. II, 4 beigebracht habe, ist er mit keinem
werte eingegangen. Dass Tacitus eine überliefemng nüttheilt,
Ist klar nnd toh mir nicht bestritten. Ich sage am a. a. o. p.
10 ansdrileklidi: nnter den rOndsohen gelehrten war damals die
ansieht verbreitet, der name Grermanen sei den Deutschen nicht
ursprünglich, er sei ihnen erst von den Galliern oder vou den
Bömem gegeben. Diese ansieht habe sich dem Tacitus unter
dem mninss der werte Caesars BG. 2, 4 au dem satae umge-
staltet, dass dieser name hergenommen sei von einem einielnen
stamme, der ihn als stammnamen geftihrt habe. Ich habe dabei
übersehen, dass Tacitus auch diesen zweiten tlieil der nachriebt
als ansieht anderer vorträgt und bin Baumstark dankbar, dass
er mich darauf hingewiesen : aber das berttlirt den hm meiner
«usftthmng wenig. Zwar Tacitus hat die combination nickt ge-
macht, rie ist bereits vor ihm gemacht, aber jene ansieht ist
eine combination , und zwar eine combination auf gmnd der
irrig aufgefassten worte Caesars. Der anklang der werte , in
denen Tacitus uns diese combination überliefert, au die worte
Caesars eischeuit jetst sogar noch ttberraschender, ist noch be-
weisender, wenn de erst durch ein nuttelglied anf dieselben
surttckgehen. Es bleibt dabei, dass Caesar keinen einaelnen
stamm des namens Oermani kennt, dass Chrmani bei ihm stets
ein allgemeiner ethnographischer begriff ist.
Dieser ethnographische begriff wurde auch benutzt, um vier
kleine deutsche stimme, die unter den keltischen oder halbgar-
PbiloL Aus. m 34
526
876. Tadtot.
Nr. IL
manischen Belgien wohnten, m bMeiehaaa. Ee war ein bei-
name denelben, sieht dar nama. 8ia hatten kainan gameni-
iamen namen, hfldetan aneh keine einheit mid koonten nüt je>
nem beinamen nicht bezeichnet werden, sobald der gegensatz
der Beigen fehlte. 6, 32 nennen sie sieb deshalb nicht »chlecht-
hin Oerwumif sondern O&rnumi qmeuent eUra Rhenum.
Gaaaar war für aUe, welehe aiab mit diesen dingen ka-
aehlftigten die kan|ilq[Qelle, der anklang dar worin neigt, dasa
er andi hier benntit ist, sein aengniss bew^, daaa jene
meinung von dem einzelnen stamme Gennani falsch ist, nnd die
fi^ffftn^g seiner worte erklärt, wie jene irrige meinnng entstehen
konnte. Es ergiebt dch, dass jene angäbe des Taeitoa Qber
die entstehnng des namens Gennanen nnr eine irrige Temrathnng
ist Bei der nntersnbhnng der frage bat man also nicht tob
ihr, sondern davon anszngehen, dass CSaesar Q^rmoßtii nur ali
ethnogi-aphiscben begriff kennt.
Auf diesen kern der frage xnusste Baumstark um so mehr
eingehen als anch ihm das aengniss Oaeaan als daa wiektigsts
gilt, besondeia in fragen der lltestoi leit
8ehr ansföhrlick, aber nidit glitcUieh bandelt Bnnmnlarfi
über den satz : qiiis porro praeter perieulum harridi et ignoti maris
Ana oiit Africa aiU Italia relicta GermarUam peteret informem
tmriSf atperam eoelo, tristem cultu a§peetnque nisi n patria A
Ich «benetae diese stelle ao: ^aber anob abgeeeben tqh den
gefSsbren eines 'stfiimischen nnd unbekannten meerea — wer
würde wohl Aden oder Africa oder Italien Terlassen nnd nach
Germanien wandern, das ohne jeden reiz der landschaft und
mit seinem rauhen clima fiir jeden der nicht dort geboren
ward ebenso trostlos zu bewohnen ist wie zu beschauen". Der
msammenbang lehrt, dass das unbestimmte *wer* ein volk ver-
tritt, denn die aeUnssiblge ist: die Germanen sind antoehtbonen,
weil kein volk aus Asien oder Africa oder Italien nach Ger-
manien ziehen würde.
Qnt» — peteret ist der bekannte conjunctivus potentaalia der
Vergangenheit (Seiffert Latein, gr. 253). Man kann diesen eoii-
jnnctiv aneb als naobsata ^nea eondiüQnalan gefitges faaaen^ la
dem der vordersats au ergSnaen ist Hier würde man üui aas
dem ablativus absolutua entnehmen müssen und das conditionalc
gefUge würde dauu lauten guia — peteret ei eedes in Africa habaxL
uicjiu^cQ by Google
^r. 11
376. Tacitns.
527
Baumstark fasst dagegen quia — peteret als nachsatz au niei npatria
und behauptet, es sei niclit unregelmässig, wenn neben dnem
aolchen ooiy. Impeifeeti im nachsats der Tordenati den eoiy.prae-
sentis habe. IMe eaehe 11^ so. Oft stellt der lateiner auch
eine unmögliche saehe so dar als wäre sie möglich : Cicero sagt :
haec si patria loquatur norme impetrare deheaty neben : provincia
loquipo6»et — hoc voce u^etur, s. Müller — Lattmann Lat gr. 178a,
5. dichtem (Dissen. TibuU. T. I^p. GLXXX) begegnet auch
die Tennisehmig b^er ansdrockswdsen, und an dieser stelle
des Tadtus wtlide sie ebeniUls Torliegen, wenn Bamnstailc's
coustruction richtig wäre. Sonst ist mir keine stelle aus Tacitus
bekannt und in mehreren granimatiken , die zahlreiche beson-
derheiten außsählen, ist diese vennischung nicht erwähnt. Sie
mnsB demnach als in hohem grade mur^gelmässig gelten, falsch
ist &mer Baumstarkes behanptnng, ohne fragefoim wttrde der
sab lauten Nemo petat niH H tä. Die fragefonn bedingt aber
den conjunctiv. imperfecti nicht, sondern nur die absieht des
Schriftstellers, die sache als unmöglich zu bezeichnen. Auch
ohne frageform Icönnte das imperfect stehen. Nemo peteret —
nki esfsC In jedem fiiUe aber forderte die r^gel, dass dervor^
dersats dem naebsatie entspreche. Doch wfirde ich mich nicht
sträuben, anzunehmen, dass Tacitus hier jener dichterischen Un-
regelmässigkeit folge, wenn der Zusammenhang dafür spräche.
Aber der verbietet es. Denn quis — peteret ist durch Asia
. • rttUda ntther bestimmt, es ist also Ton einem yolk die rede,
das in A^n . . seine dlae bat; was soll da der sats, wenn
es ideht in Deutschland seine hdmatii bat? Zur zeit der Völker-
wanderung wäre das denkbar, aber Tacitus hat das gewiss nicht
sagen wollen.
Fttr das schwierige dritte capitel leistet Baumstark will-
kommene hfllfo, auch da wo man mat s^em ergebniss nicht
flbertinstimmen soUte. Hit recht betont er, dass es ftlr die
Schreibung des wertes hardüus nicht unbeachtet bleiben darf,
dass es beiAmmian und Vegetius barrüuSf mit zwei r und ohne
d geschrieben wird. £r erinnert, dass auch einige handscliriftcn
der Gennania dßs d nicht haben — allein da diesen handschrif-
tan sonst keui wertli beigelegt wird, so mnss wobl fttr deber
gelten, dass in der ursprünglichen handschrift, aus der alle un-
sere manuscripte stammen, bardUw stand. Aber das ist doch
34*
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528
876. Tadtuk
Nr. 11
iiiir ein lengniss, und wenn wir auch nicht ohne gmnd tob
dem codex abweichen dürfen, so ist hier wohl gmnd g&ang. An
drd stellen MAmiDiia,iilimlieh 18, 12. 96|7. 81, 7 und an einer
vierten beiVeget de re mil. 8, 18 wird hanihu gelesen. Dass
dieselbe sache gemeint ist, darüber kann kein zweifei sein
Anch die ableitung des Wortes hindert nicht, denn man weiss
et noch nicht abmleiten. Bei dieser sadiUige halte idi es fUr
weit weniger ktthn Genn. 8
als manche andere lesart, die gegen die handsehrift aofiialime
gefunden hat.
Ueber ipgo cantu^ haec carmina und die conjectur iüud voeet
handelt Baumstark sehr richtig. Dagegen kann ndeh der ver-
such, die lesart der handsehrift vacm ülae «mMmt an lenktferü»
gen, nicht flberseugen, anch abgeeehen von der nngesebidcten
paraphrase. 'Der hardhus ist etwas so gebeimnissvoll cigen-
thümliches , dass man sein singen mehr als ein (harmonisches)
singen der tapferkeit selbst betrachtet und nicht so sehr als
tfgentUehe stimme.* Vom» HIm nnd wassaiai ewriKM sollen als»
nominale prSdieate sdn. All^ eomMutuM eftfufii ist ein tropvs^
der sehr nach der nnterstttlaung eines entsprechenden eigent-
lichen ansdrucks verlangt. Deshalb schliesse ich mich mit
Schweizer, Müllenhoff und Haupt der correctur von Rhenanns
an fMO tom wku üU qiuMm vktuiU eonöMtus viMmr, Baumstark
behauptet twar, es mfisste dann nofhwendig voemm stehen ^
wm kein abstraetnm ist wie virtm^: allein auch gewiM eo»-
creta werden collectiv gebraucht nnd an denen gehSrt and
vox. Wenn man an unserer stelle auch zunächst rocum erwarten
sollte, 80 steht doch Liv. 4, 3 quoä spiratitp guod voeem mittitu.
8, 88 Made et privaH voeem miUere ponemu», eoa gans ihnlich fnr
die stimme mehrerer peieonen. An unserer stelle lag lllr die
anwendnng des collectiven idngnlar durdi daa entsprediende
viriutia noch eine besondere veranlassung vor.
Baumstark bietet reiches material, geht an keiner Schwie-
rigkeit vorbei, lässt sich nicht blenden durch autorititen und
bewahrt bei der ausgebreiteten gelehisamkeit meist den gesmidfla
Terstand. 8elhstindige forsdmng bringt er nur ▼«! pliüolegi-
scher seite und auch hier muss maa die äugen oAni haliea,
wenn man ihn benutzt.
Zu bedauern ist, dass er seine Vorgänger nicht gleichmäaai-
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•
Nr. 11. 377. Tacitus. 529
ger heranzieht. Eine so ausführliche hehandlung müsste bei
jeder wichtigeren frage die geschichte der erklärang hervor-
treten Ummo. Dam ist woU ein goter an&ng gemacht, aber
jede gelegeolieit in einem anafiiU verldtet ihn ordnnng nnd
ranm in Terlieren.
(r. Kaufmann.
377. Cornelii Taciti Germania, besonders für fitudirende
erläutert von dr. Anton Baumstark. 8. Leipsig. T. 0.
WeigeL 1876. — 2 mk.
Die ansfiüirllohen Schriften des yrh. ürdentsche staatsalter-'
thtimer 1873 und ausführliche erläuterung des allgemeinen theiles
der Germania 1875 sind Phil. Anz. 6, 562 — 71 und in der
vorhergehenden nummer besprochen. Alsbald soll noch eine ans-
führiiche erläuterong des nrdten theila der G^ania erseheinea
nnd eine abersetrang. Diese ausgäbe i^ebt die ergebnisse der
ansftahrUeheren werke im gedrängten ansinge. Die form des
buches hinderte Baumstark sich in die weitschweitige polemik
einzulassen, die den gcdankengang der ausführlichen werke oft
st&rend unterbricht und so kommen die vorzttge seiner weise
hier mehr mr geltnng. Er geht an keiner schwierigkeif vorbei
nnd denkt selbständig, die gelehrsamkeit ist ausgebreitet und
er bemüht sich flBstmstellen , was Taeitns sagt. Dass es ihm
nicht immer gelingt, seine ansieht zurückzuhalten bis diese fest-
stellang beendet ist: also scharf zu scheiden unter den fragen;
was sagt Tacitus? und wie stimmt das mit unserer sonstigen
kenntniss und unsem meinungen? wird man begreifen: wem
ginge das nicht so? Die Streitfragen der urdentsehen Yerfossnng
werden nicht erledigt und können auch auf grund des Tacitus
allein nicht erledigt werden, auch finden sich für die Germania
selbst nicht eben viel neue oder gar unerwartete au&chlüsse:
aber die ausgäbe bietet eine tttchtige hfllfe für das Terstftndniss,
so weit ich sehe, die beste unter den erklftrenden ausgaben.
Nach diesem allgemeinen urtheil noch einige einzelheitcn. Baum-
stark liest c. 2 Tuütonem und erklärt es wie Müllcnhoflf und
Lachmann als das weseu von doppeltem geschlecht. C. 7 yer-
theidigt er den auffsUenden infinitiv uiide ttUUatut muUri^ c. 16
das mm in «oa mmUum venaUonibut^ c. 89 das schwere haMkmtwTf
wofür noch Mttllenhoff die conjeetnr Emesti*s AaMM au^-
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530
377. Tacitas
Nr. Ii.
nommen. AI0 subject ist Semnones zu ergänzen und Bamnstark
will das passivmn dadurch rechtfertigen, dass hier das volk für
das land Stahe. BdTadtna ist yiel möglich — aher dargaine
mammenhang des satses endiwert diese anslegung seiir. CL
13 liest or richtig dignatwnem und ceteris, nicht dignitcUem und
cetcri wie Schweizer — Siedler, und widerlegt mit berechti^er
schärfe diejenigen, welche dignitatem oder dignoHonem *die würde
des princeps' übersetsen« C. 37 weist er die willkür snrO^
mit der man besweiÜBlt hat, dass damals noeh CSmbren in dea
alten dtaen sassen. Bei den genauen angaben StralMM bt ein
solcher zweifei ganz unbegreiflich. Zweifelhaft ist dagegen die
behauptung p. 29 ChaUuarü sei der gesammtname für Bataver
und Caninefaten. Es ist das eine vermuthung von Zenas dis
Deutschen und die nachbantXmme p. 100, aber eine aehr im>
ächere. Die Chaitnarier werden nnr an wenig stellen erwttat,
aber an ^er dieser wenigen stellen VeB. Pet 2,105 sind neben
ihnen die Caninefaten genannt, die nach Zeuss unter ihnen be-
griffen sein sollen. Es kann das vorkommen, aber so lange
nicht triftige gründe vorliegen, wird man Chattuarier, Bataver
and Caninefaten ftir drei besondere Völker halten, die aUe diei
ans den Chatten hervorgegangen rind. P. 87 ilbereetit er e. 10
tueo» €u: fi&moTa consecrarU deorumque nominilnu appeüant seeretmm
iUud quod sola reverentia vident so, dass er aecretum ülud als ob«
ject zu tgppeüant fasst, nicht lucos ae nemora wie Waits Ver-
fkssnngsgeschichte I, 46 wilk AUeun diese namen werdoa als-
dann doch auch den wildem gegeben, die den gSttom lieiQg
sind. Nach Banmstark ist diese ganae darstellnng der altdeut-
schen religion tendenziös. Die Germanen waren anthromorphisten,
aber Tacitus scliiebt ihnen einen monotheistischen sinn unter.
Das geht zu weit. Genau ist die darstellung des Taoitaa nicht,
es gab tempel und bilder und symbole. Die gStter waiea
menschlich gedacht Aber Tadtns hat doch einen sng In der
religion der Germanen zn beobachten geglaubt, den er so wider-
gegeben hat. — Zu c. 40 bemerkt Baumstark p. 129 'das ger-
manische alterthum hat durchaus keine prieBteriunen.' Allein
Eunapius ed. Bomi. p. 82 schreibt: dx* di iMaCui Ugd m
ofx9&w lä ndtQta • • «ol U^fiag tavtm aal UqUos^ nnd Strebe
7, 294 vollsiehen U^$at mhotQtxfC cUe menschenopfer. Falsdi
übersetzt ist c. 2S JNe übü quidan quamquam Jiomana coUnüa
I
Nr. 11
377. Tacitus.
581
m$ msmmint ao jflwtfm Agrippinmmt «rndtturiv wmi memine vo-
eenCttr erubescunt. *Am allerwenigsten aber waren die Ubier
berechtigt von ihrer germanischen nationalität zu sprechen» sie
mnssten sich derselben sogar schämen 0rub€8eunt.^ Der sinn ist:
da die Ubier aich so eng an Born angeaohlosien haben, so
sollte man erwarten, dass sie von ihrer germanischen herkunft
nicht gern hören ^ allein selbst sie schKmen sich derselben
nicht. — P. 89 ist meiner meinung nach das tum in arva tum
mtUant zu streichen.
Bemdere aehwierigkeit machen die aehlnaaworte von e. 12
awiaai' whgUUä (jprim^üm) as jilifte oomUta «omsImh» jmmiI et
mutoriku adnmi» Tadina adieint hier allerdings sn aagen, daaa
dem princeps im gericht ein ausschuss aus der gemeinde von
hundert männern zur aeite steht. So weit giebt Baumstark den ge-
danken des Tacitus richtig wieder. Er betont aber weiter» dass
diese achöfien «b pMa ava dem toUlo im gegenaati mm adel
genommen aeien, die prmeipu atia dem adeL Dann würden idle
adligen, die nieht gerade sa ganvorstelieni gewühlt waren, des
ehrenrechts beraubt sein, in der gerichtsversammlung zu urtbei-
leu. Hätte Tacitus das sagen wollen, so hätte er es deutlicher
ausgedrückt. Uebrigens iässt die gerichts Verfassung der lüato-
tisehen aeit keinen iweifel« daaa nrBprttngUeh die geaammfte ge-
meinde die gerichtevewammlnng bildete und daaa die angäbe
dea Tacitna von dem anasehniB auf einem irrthnm beruht An
eine solche vortheilung der rechte zwischen adligen und gemein-
freien ist gar nicht zu denken. — ■ In der bösen stelle Uber den
namen Germanen behlüt Bamnatark die leaart a vioUire, allein
dem sQsammenhang nach mflsaten dann die anderen Germanen
(a M ip$i$) die besiegten stien, nicht die brüder des sicgers.
Deshalb ist a metore in a metia an ändern. Ob metum entscheidet
lüchtü. Siehe darüber ob. p. 524 flg. — Die schwersten bedenken
habe ich gegen die behandlang der Sueben« wie Baumstark im
lext oder Sueren wie er sonderbar genug in den erläutemngen
sagt Tadtos nennt alle (Sermaoen tetlich der Mbe Sueven.
Dieser name vmfaast die nordischen Gtennanen, die Angeln, die
gothisch-vandalischen Völker und endlich die Oberdeutschen, die
späteren Alamannen und Baiern. Schon diese thatsache beweist,
dasa dem namen keine wirkliche Volkseinheit entsprochen haben
kaim, dasa der name in dieser anwendung nieht höheren werth
582
S77. Ttdtai.
Kr. 11
liatte wie die namen Hennlnoneii , IngaaTimeB n. w., danm
werthlosigkeit Tacitus selbst schon erkannte. Tacitus ist also
im irrthum, indem er sich bemüht jene masse entgegengesetzter
Stämme ala eine einheit zu fassen. Aber in seiner schildenmg
läwt er dch smn glflok dnich dieieii iirthnm aiebt w«iter be-
herrschen. Als einiiget gemebuamet merkmal seiBee SnabeD-
stanunes giebt er die gleiche haartneht an und dieee naehricht
ist wenig glanblich. Sonst zeigt seine Schilderung, dass sie ganz
verscliiedene Verfassungen, Bitten und gottesdienat hatten. Die
Sitonen reehnet er sa den Sueben, die selbst a f ■iiMii dt§mm-
rmd und die ■toben Longobarden» die*8iiimi«B , waldw tUk
haben entwafiben laaaen, und die wilden Harier, aaeh «nt*
schieden nichtgermanische Völker. Beutlich bezeichnet endlich
Tacitus verschiedene gruppen unter den Sueben, die einen ge-
meinsamen cult haben, verschieden von dem cult der anderen
Snebenetimme. Vergebene tadelt BaomstariL p. 35 den Tadta%
daas er dies sage. Zanidist ist an eonstalifen, dass er es tagt
nnd dass er also niebt so weit gebt mit der Snebenhypotben
wie die moderne tbeorie. Ganz falsch ist die behauptung, dass
die Worte c. 43 ommwn harum gentium imigne roUmda seutm,
BreMs gkuUi U ergm reges chtegtrimu Sollte dies anf alle Sneben
gehen, so mfisste es da stehen, wo Tadtos naeb geineii—iDen
merkmalen snebt oder am an&ng oder am ende, niebt in der
mitte am achluss der characteristik einer der gruppen, welche
Tacitus unter seinen Sueben unterscheidet. Es besieht sich nur
auf diese gruppe.
j>oeb genng des einseinen. Im gauen ist diese ausgab»
eine willkommene ersebeinuig.
378. Neue beiträge zur geschieh te des alten Orients. Die
As(^xiologie in Dentsehland: von Alfred Ton Gntscbmtd.
Ldpng, B. 6. Tenbner, 1876. XXVI n. 158 s. 8. — 4 mk.
Im jähre 1875 liatte A. ▼. Ontsebmid in Tenbners jahr-
büchcni für classiscbe philologic die neue aufläge von M. Dun-
ckcrs geschichte des alterthums besprochen, und bei dieser ge-
iegenheit in sehr behutsamer, überall knapp motivirender welae
an yerstebn gegeben, dass die von den assyriologen behanp-
Kr. 11.
378. Alte geMbiehte.
588
teten tluttiadieii voniehtiger sn benutzen seien ab sie Duncker
benutzt hat Gegen diese anzeige erhob sich in der Jenaer
litteraturzeitung nicht Duncker selbst, sondern £. Schräder.
Gutsehmid hat für aogodgt eraehtet auf diese antikiitik mit
einem oetavbande Toa 158 atiten sn antirorten, ia dem er, M-
Ueh ansdrfleklidi sngestehend, wae er bereite 1875 (586) zuge-
standen hatte, dass das werk der eigentlichen entziflferung der
assyrischen denkmäler im wesentlichen g-elungen sei, die früher
dargelegten gründe, die den assyriologen trotz jenes sngeständ-
niflies nur mit mieitimiieii sa folgen erlauben, anfii nene vad ia
gftoerer aaefiilirliclikeit aoaeinaadersetst leh will nieht Ter-
heblen, dast mir die eebSne seit \M ihut, welelie Ontsebmld
an diese arbeit gewendet hat, aber ich sehe ein, dass ein der-
artiges /lifAvatf um(tttif nothwendig ist, seit die preossische re-
giemng beredet worden, der in Deutschland noch so sehr jungen
aaiyriologie — der versoeh von J. Braadia wird doch aieht
Bibka lollea — rita aad atinnne an geben, seit jüngere gelehrte
der aufgehenden sonne einen enthusiastischen und etwas lauten
cnltus zuwenden , und seit in theologischen und andern Zeit-
schriften und in nachschlagewerken die neue Weisheit mit eifer
ia das publieom gebracht wird: man macht aneh hier iUfontliche
meiaaiig, am daaaeh aas der öffeadiehen meiaaag rieh selbst
beweisen in kSaaen. Für leate vom ftdi ist, &]]s rie selbst-
ständig die litteratur zu verfolgen in der läge gewesen sind,
l&ngst nicht zweifelhaft, dass am wenigsten die historiker Ur-
sache habea, vermeintliche resaltate der assyriologie für ihr in-
▼emtar voa thatsadiea heianatragea. Die aegyptolegea ver-
mSgea aamea ndt eiaiger Sicherheit, texte — Ich habe aiieh
darüber kCMieh anamwaaden ausgesproehea — aar ia riaer
weise zu entziffern, die den wenigen des coptischen kundigen
männera erhebliche bedenken einflösst: die assyriologen sind
namea zu entzififera am wenigsten im stände, da Ideographie
and polyphoaie ihaea fortwXhread faüea legea: asByriscfae texte,
wie die voa der httUeafidurt der Istar, .aiaehea, wena sie voa
einem forscher von Opperts Spürsinn, taet and geschitfItBerfohrung
tibertragen sind, den eindruck, als seien sie im grossen und
Jansen sinngetreu wiedergegeben: dass ein tag den andern lehrt,
wird gewiss am wenigsten Oppert in abrede steUea, aad dämm
anrii sieh aieht brieid%t ftthlea, weaa man die ergebaisse der
$78. Altt gosdiiolita.
Nr. 11.
Miyriologie niclit gleleli in die schidVQclier anfeehmen ma^:
wenn andere aiispruclis voller sind , so werden sie sich mit der
Zukunft auseinander zu setzen haben. Man sieht wie recht nach
memer ansieht Gutschmid hat, die historiker zur vorsieht wä
maluiea: ieh bitte das weitere in dem buche eelbat nachmideeeB,
daa nameiitliGlt fttr alle lehrer der alten geaehiehte mendiebilkh
acheint, nnd von dem ich nicht begreife, Wie es einen nüditV"
nen leser nicht überzeugen sollte. Jeder helleniat wird
übrigens zufrieden sein, dass Gutschmid im stände ist die grie-
ehiachen claasiker nnd gelehrten mehrfach gegen die neneneitang
ans Ninive in sohnti an nehmen«
Sehr richtig bemerkt Gntschndd p. 184, daas die Soiirader •
sehe art assyriologie zu treiben 'kritische axthiebe, welche die
Wurzel treffen, nur von der band eines linguisten erhalten
kOnne*: ich nehme mir nicht heraus, mich für das anamgebee
was GntBchmid lingoist nennt — ich habe nie behauptet etwas
anderes in sein als ein theologe — , aber da ich durch dea
augenblicklichen stand der religionsgeschichte und durch die
aufgaben, welche ich in dieser mir zu lösen gestellt, mit eprachen,
und auch mit semitischen sprachen, in etwas nähere berühnmg
gekommen bin, geatatte ich mir darauf aufinerksam an marJwn,
dass die vergleicbende grammatik und — eine firfih begouueua,
aber lange gana liegen gebliebene, mir besonders aoa lien ge-
wachsene Wissenschaft — die vergleichende lexicographie der
semitischen sprachen zu der hälfte dessen, was uns in Deutsch-
land als assyrisch angeboten wird, den köpf schütteln muss.
£a liegt im Charakter der assyrischen schrift, welche ideen duck
eonrentionelle seichen auadrllc^t» daia aoharfrinnige und in diese
art der dantellung dngelebte mlbiner den sinn^nertaftl treftn
können, ohne darum im stände zu sein auch nur die melirzahl
der keilgruppen richtig, das heisst, so auszusprechen, wie die
alten Assyrer selbst sie ausgesprochen haben : man liest die aohiiit
wie musiknoten oder mathematische formeln: aUes genauere ntnss
aus einer menge weitserstreuter indioien (reliquiae graeae 83 unten)
erschlossen werden, und kann aus diesen nur von einem manne
erschlossen werden, der mit den bekannten semitischen dialcct^n,
weil er sie aus ihren classikcrn einigermassen geläufig kennt,
wirklich vertraut ist, und der dabei ein hinlänglichea maaaeoni*
binatiensgabe beritut, um nicht ans grammatiken und wSrter-
Nr. 11
878. Alte gesehichte.
685
bfiehern, sondem ans der gnunmatik und dem wörterbuche die
sflge der gemeinsamen mntter dieser dialecte m erkennen. Wehn
man erwXgt, dass statt der 22 bnehstaben, welche das semiü-
Bche uralphabet hat, in der assyrischen schrift nur dlf
unterschieden werden, wird man zugeben, daas, um hier mit-
sprechen zu dürfen, da assyrisch zu wissen zur zeit eben noch
kein besonnener behaupten wird, man semitisch so wissen mnis,
wie eingebomer die flttchtige handschrift dnes eingeborenen
lesen kann, und man wird glaublich finden, dass leute, die se-
mitische texte in grösserer anzalil studiert, über das was im
assyrischen möglich ist, anders urtbeilen als die, welche allen-
falls an etlichen bUchem des alten testaments in der landes-
fiblichen weise genagt und eüi publicum flber ein paar syriselier
oder arabischer lesestflcke durchgemacht haben. Es gehören su
einem whlcßehen assyriologen auf alle ftlle drei dinge: ausge-
breitete kenntniss des vorhandenen inschriftenmaterials : nicht
gerade ausgebreitete, aber intime, nicht aus lehrbüchem,
sondern durch eigenes Studium erworbene kenntniss des he-
biHiaehen, aram&ischen , arabisch-ftihioidsehen: fthigkeit, bei
den Torliegenden seichen der Inschriften gerade an die that-
sachen der erschlossenen nrsemitischen grammatik und des ur-
semitischeu lexicons zu denken , welche zur erklärung jener
seichen im augeublicke nöthig sind. Das dritte kann nur eine
besondere begabung, aber auch diese nicht Idsten, wenn rie die
bdden errten erfordeniisse nicht auf dem gana gewöhnlichen
wege geduldigen lemens idch angeeignet hat: mit dem besitxe
einer Orientierung im materiale der Inschriften und mit dem guten
willen nach art der indogermanischen comparativen in gramma-
tiken und Wörterbüchern umherzublättem, ja sogar mit dem
rechte Fleischers durchschosienes und annotiertes ezemplar des
Frey tag sn benntien, Ist nidit alhuyiel gewonnen mein
College Baum kann mir seine sitmmtlichen sägen und messer
zur Verfügung stellen , ich mache darum doch noch keine Ope-
ration. Um nicht missverstanden zu werden, will ich hinzu-
ftigen, dais es kehi bewos ftür bescheidwinen Im hebräischen
Ist, vorlesongen Uber das alte testament gehört, sogar nicht,
solche Vorlesungen gehslten zu haben : es täuschen sich viele In
ein zutrauen zu ihrem hebräisch hinein , weil sie über einen
ihnen aus Übersetzungen bekannten text nach benutzung von
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536 878. Alte geschickte. Nr. 11.
hundert hülfsmitteln den muth finden eine meinung zu haben:
ein kleiner versuch Charizi, ludas den Leviten oder Avicebrooe
gediehte la vemtehn imd dnmal eelbet ein idiometiechee ke-
brlieok su lehnlbeD, möchte lu dem swecke beecheidenbeit m
lelueii wie prefeeeofen dee hehrliidieii an gynma^n, so aisch
sich mehr düukeuden recht dienlich sein. Gebt ihr euch ein-
nuU (Ur poeteu, so commandirt die poesie.
Hiermit sind wir aber nicht fertig.
Die brttder d*Abbedle haben im Jounal aaiatiqne für 1849,
meinee wiiaene alt die enten, daninf gewieoen, daae im Oadi>
eben tkeile Ton IfitteUlrica anseer eemitieefami tprachen dialeeto
geredet werden, die neben vielem semitischen viel eigenthüm-
Uches haben. H. Ewald hat diese thatsache in der Zeitschrift
Ar knnde des morgenlandee 5, 410 £ in Deutschland bekannt
gemaeht leb bin dnicb enrlgnngen allgemeineier taei aeiüg
dabin gelangt, diese afrieaniicb-aemitiaehen dialeete mit dem
assyrischen in verbindnng in setien, und habe nnd 1853,
in regem verkehre mit meinem freunde Edwin Norris, der da-
mals sich mit den keilschriften s^thischer gattung mühte, auf
die keiliclinften anfinerkeam geworden» die boffhnng ge&aiti dm
von dem bisher bekannten semitiseben ersiehtlieh riesftHdi ver»
sebiedene asrirrisehe als Utesle scbwester des Sabo nnd ibn-
lieber idiome erweisen zu können. Die blätter, welche ein rasch
erblühter frühling trieb, hat längst ein früher herbst verweht,
aber noch heute sehe ich im wesentlichen die sache so an wie
damals, dass die Semiten in iwei banptabtbeilnngen aeifielen,
deren eine im mündung^gebiete des Enpbiat nnd Hgiis ibien
mittelpnnkt hatte, von wo sie eolonien tii^ nadi Afriea — die
vorfahren der Sabo — , theils nach norden und vielleicht nach
Westen aussandte, deren anderer, auf die es hier nicht ankommt,
euch die Aethiopier angehören: da eine reihe von lingoistiBcben
tbatsacben, die ieb kein recht fühle den assyriologen nieht in
glauben, in den rabmen der bisher beluumten semitiseben apra-
eben nicht hineinpassen, so steht mir fest, dass wenigstens du
versuch gemacht werden muss, das babylonische und assyrische
auf ihre Stellung wie überhaupt zu den schwesterdialecten, so
namentlich in diesen in Africa beimischen idiomen an unter-
suchen: es versteht sich, dass ich richtiger sagen sollte, in der
erst dnreb eindringUcbes ttndiiim su gewinnenden muthmassli-
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Kr. 11
378. Alte gesebidite.
5S7
diAn urgettalt dieser idiome. leh bemerke beiläufig, d«as wenn
Ewald A. a. o, 421 das ani^gebn der dritten person perfeeti auf
Hn als ans nnyordenUiehen selten dem Sabo erbalten lobt, wXb«
rend diese dem Ursprünge völlig gemässe ausspräche in allen
andern uns bis jetzt bekannten semitischen dialecten verloren
sei, er den thatbestand nicht kennt Vom syrischen zu schwei-
gen (leb nenne absiehtlicb nnr den 1827 schreibenden A. O.
Hoffinann § 58 anm. 8) hat die nm 1050 in der diöoese Anti-
ochia gemachte arabische Übersetzung der Psalmen , welche ich
kürzlich herausgegeben, diese endung genau ebenso.
Die fordemng könnte etwa gestellt werden, dass der ver*
gleichenden grammatik und lexicographie der semitischen spr»-
eben kündige minner ^e kritik der officiellen assjrriolof^e
Ton ihren kenntnissen ans nntemebmen sollten. Diese Forderung
ist nicht an sich, aber so wie die Verhältnisse liegen, zur zeit
unerfüllbar. Es sind nicht die finger beider bände nöthig , um
diejenigen herzuzählen, welche hier mitzusprechen ein recht ha-
ben, imd &kr diese ist eine solche luitik entbehrlich: die übri-
gen werden sieber nicht anders als dnreb ^ne positive beant-
wortnng der gansen frage bekehrt werden, da sie in der bei
jener beurtheilung nothwendig zu bietenden fülle von einzeln-
heiten vermuthlich nichts als kleinigkeitskrämerei und bösen
willen sehen wtirden, wo doch nichts vorlüge als die anwendnng
der ftlugkeit ans kleinstem anf grossestes an scfaliessen, nnd das
bestreben die wabrbeit an finden: in einer frage, welche so eug
mit der theologischen apologetik verquickt ist, giebt es auch-
za viele interessierte, als dass es rathsam wäre anders ab durch
ja nein zu sagen.
Wie dnrch die eben skiaairte nmsehan vielldcht möglich
werden wird allerband anfrnUlren, was dem vom bebrÜseben,
arabischen, aramüiscben kommenden philologen an dem ihm
geleseneu assyrischen dunkel bleibt, so wird eine andere, von
Oppert angeregte, aber liegen gelassene Untersuchung vermuth-
Ucb an einem sicheren ergebnisse ttber die polyphonie der assy-
rischen Schrift führen. Wenn man dasselbe seichen ci£eA, wn
mw, Up lesen darf, wenn moil, if fwi aU, of Ühe Attyriam tka-
racters polyphones sind, wenn die namen Tigris, Babylon, Nabu-
chodonosor mit gruppen ausgedrückt werdeu, die sonst Bartik-
gar, Dintirki, Anpasadusis lauten, so moss diese auf den ersten
588
B76. Alte geschichte.
Nr. 11.
blick wahnsinnig scheinende einrichtung doch irgend einmal
eine Veranlassung gehabt haben, und es steht zn hoffen, daaa
wenn dieie venmlaflsiiiig und damit die erklärang dea phiiuH
mens gefunden idn wird« gewisae geaetae in der wähl der aei-
chen sieb werden eikennen lassen.
In europäischen sprachen giebt es in kleinem umfange
ähnliches. Die Engländer schreiben das alte lit^azeichen , also
im wesentlichen ein X^und lesen es pmmd: wir schreiben ein — ^
und lesen es sowohl weniger ala aiMiiif : wir branchea in glei-
ebnngen das colon und das gleichbeitsieicbeiii nnd leaen enteres
au, letzteres nicht gleich, sondern wie. Jene litrasigel ist wohl
am geeiprnetstcii als bcispiel zu dienen : sie weist darauf hin,
dass die Engländer gewisse theile ihrer cultur einer älteren,
ümen nrsprttnglich fremden Terdanben: ans Bmgseha bierogly-
pbiscbdenotisGhem w5rterbnebe 1, 57 («9«) darf man vielleifiÄt
sdiliessen, dass wir mit nnsem nntersnehnngen avf diesem ftlde
mitunter reichlich weit zurückzugehu haben. Oppert hat schon
1855 — siehe ZDMG 10, 288 — der meinung aasdruck ge-
geben, dass doppeldeutige aeichen der assjxischen sebrift mit
ärem einen wertbe der spradie des TolkB asgehttraii, walcbes
das aeicben erAmden, mit ihrem andern dem idiome der natioia,
welche jene schrift angenommen. Etwa ein roh gezeichneter
fisch war ursprünglich ha gelesen worden, weil die erfinder den
£u»ch ha genannt: von semitischen zungen wurde für fisch nfi«
gesagt: so Icam dasselbe bild — allmälig dnich keile statt diucb
linien anqgedrttekt und dadurch unkenntlich gemaebt — dasn,
sowohl «411 ala JUi SU Tertreten. leb habe dieser erUinmg der
Bache lange selbst angehangen , in den gesammelten abhaudlun-
gen 217 ihr sogar vorschnell öffentlicli bcifall geschenkt, aber
^n umstand verbietet sie jetzt , der, dass jene zeichen nicht di»
phon, wie allerdings 1855 allein gelehrt wurde, sondern pofy*
phon sind. Wir kOnnen uns doob nnmttglicb vier oder fibaf
völkerschicbten übereinander liegend denken, ron denen jede
einer andern sprachclasse angehört und jede ihre lesung der
über alle politischen Umwälzungen und Vernichtungen hinweg
und trotz der elenden seicbnung erkennbar gebliebenen biev»-
glypben ihren sie ausrottenden gesebMftsnacbfolgeni 1lbenn»dit
hätte. Das htmfieUm inomOarii bei der erluebaft wurde in jaiien
tagen vermuthlich auf die schätze des geistes nicht ausgedehnt.
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Nr.» 11.
876. Alto gOMliiehto.
589
Wenn aber aneh Opperte eiUinmg dar duttnehe munSglieh
ist, eine erklftrimg derselben mnss geliefert werden: man wird die
gcschichtc der schrift in ihrem gosammtzusammenhange zu durch-
forschen haben und sich erinnern dürfen, dass etwa das cypri«
sehe sylUilNur sieher unter dem einfliuwe denelben cultor ent*
Btanden Ist, welehe in Assyrien die wSnde nnd thontefeln be-
sehrieben bat, und dass jenes iUr diese belebrend sein mnss.
Es ist nieht sehmdcbelbaft fttr die semitische philologie , dass
auf ihrem gebiete nicbt gelingt, was auf indoceltischem mehrfach
80 leicht gelungen ist
Nack diesen anseinandersetzungen wird es kanm sweifelhaft
sein, dass bisher nieht einmal die Aindamento einer assjrisehen
Philologie in ansreichender ansdehnnng gelegt sind. Eine reihe
von thatsachen steht fest; man wird mehr gewinnen, wenn man
endlich anfängt systematisch zu werke zu gehn: kenntnisse zu
erwerben, die man nicht entbehren kann, und die man haben
mnss, bevor man In der jetaigen läge der assyriologie ttberhaapt
anfkngen darf mitsnarbeiten: ein misstrauen anm gesellen
zn nehmen, das die steine sehn mal prttft, bevor es sie in den
bau einfügt.
Dringend geboten scheiut mir übrigens, auf diesem felde
die nnsitte nicht einreissen zu lassen, diejetzt auf andern gebieten
so verbreitet ist: die nndankbarkeit Bei manehen nnsren leit-
genossen bequemen sehr angesehenen bttcbem, welehe die eom-
parative philologie der indogermanischen sprachen behandeln,
kann man fast sicher sein , dass neun zelmtel dessen was man
liest, nicht cigenthmn des mannes sind, dessen namen auf dem
titel steht Die arbeiten der Assyriologie sind leichter an über-
blieken, der arbeiter wenige: nor JBQneks nnd Norris rind hin-
geschieden, Bawlinson, Oppert, Mdnant, Smith, Bayce, Sehrader
leben noch. Es würde der neuen disciplin gut stehn, wenn
sie ein nachschlagebuch lieferte, in welchem unter genauen ci-
taten jedem das seine gegeben würde: man ist nicht gerne un-
gerecht, nnd seit ein gesehlecht mit dem wahrspmche mmm o»-
in Dentsehland herrseht, kann man es sogar ftr patriotisch
eraehten dieser devise Uberall in folgen. leb vennnihe, diere-
snltate der Untersuchung würden sehr überraschend sein.
Gutschmid wird p. 128 Max Müller meinen, wenn er von
einem geistvollen lingoisten redet, der in einer nnglttcksstonde
&40
378. Alte geflehichta.
Hr.*ll.
das wort Turaiiier geadmffiBn; aber jener aaadmck g<elit vaeU
auf Max HftUer, aondem auf I*ri6drio]i Bückert nirltek. Idi
erinnere mich noeh eelir dentlieh, wie im november oder de-
cember 1844 in einer Unterhaltung über den cbaracter der süd-
indiBchen sprachen Kückert Müllem und micb mit der behaap-
tuDg ttberrascbte, der spracbcbaracter des türkischen sei geon
der des tamnlisehen : TgL nicht mme politiaden anftllne [18M|^
denn die sind aninginglioh , sondern meinen beiicht Aber <Bt
gegenwärtige läge des deutschen reichs 9.
Wenn p. 96 Nöldeken für die deutung des syrischen Ag-
bat&na bei Herodot 3, 6^ auf Hamat gedankt wird, so iat
deke wohlhabend genug, diesen dank mit andam thttlen n
können. Ich selbst habe die von 9iitsohmid Nsldekeo über-
eignete andeht Symmieta 191 sdion als gemeingttt der fte^e-
nossen angesehen, zuerst bat sie als tbese neun seiner dissertation
€ie Cadyti urbe HerodcUa F. Hitzig am 13. aprü 1829 sa
Göttingen vertheidigt.
Die beiden an&XtM, welche Gntsohniids bnch iwerenlsHt
haben, sind demselben Torgedmcfct
Es wird nlltiUch sdn n bemeficen, dass ich Toriiegendsi
auf besondere aujQiorderung geschrieben habe.
Faul de Lagarde,
879. De Cüeone Adieniensi scripsit Paul Sehwieger
Berolineneis. Doctor - dissertation. 8. Göttingen 1873. 44 *.
Diese dissertation enthält keine neuen resultate, wie deaa
der verf. mit einer gewissen ängstlichkeit der onteniiehaig
schwierigerer fragen sogar ans dem w^ geht, TgL p. 16, t€
n. a. Aber die umammenstellnng der stsUea ans den verschie»
denen alten schiiftsteUem , welche Kleon betreffen, ist wohlge-
ordnet und übersichtlich. Auch zeigt der verf. durchgehend*
ein ventändiges urtheiL So ist es ohne frage richtig, wenn er
sn dem schlnsse kommt, man könne ans dem spotte der kr—i
die so ohne weiteres gar keine resultate für die historiaclie be-
nrtheiltog des Kleon gewinnen, p. 6, 10 n. a. Freilich nrdieik
er nicht immer richtig über die weise des Aristophanes. So.
wenn er p. 34 sagt: Demde guod dicitwr Eg, 447 sqq. CleonU
Nr. 11
879. Oxiechkche geBehieliie.
541
memmia «I falta cnmmaiio. Hier liaben wir doch wfthr^
haftig keine eriminatia, sondem nur einen wits, der um so tref-
fender wird, wenn wir ennelimen, l^asB der grosarftter des EJeon
durch seine lieiratb auch das ledergeschät't dea vaters seiner
&aa geerbt hatte. Auch in der Behauptung , dasB das biid,
welches Thokjdides von Kleon giebt, dnrch die penönliehe an-
tipaihie nnd die politische parteistellnng des gesehichtschreibers
Btark gefilrbt ist, kann man Schwieger nnr beist&nmen. Dabei
handelt er durchaus verständig, wenn er nicht die von Thuky-
dides angeiuhrten thatsachen anzweifelt, sondern nur die Unbe-
fangenheit und richtigkeit seines urtheils p. 28, 83. Dagegen
ist seine erklftmng yon iv^t^ofimg Thnl^d. V, 10, 9, nidit richtig,
nnd ea scheint mir nnsweifelhaft, dass Thnkydides dem Kleon
persönliche feigheit in der schlacht bei Ampbipolis vorwirft, p.
80. Auch seine behauptung [). 31 : Neque vero usquam a Thu-
cydide Cleoni tUiguid turpe vel inhonestum obücitur^ aed mode'
roto tamium mm wifiiperaf, ist nicht richtig. Schon die von ilmi
aelbst aageftihrte stelle V, 16 beweist ja klar das gegentheil.
Wenn der vrf. (Iber die iron Kleon gegen Aristophanes ange-
strengten gerichtlichen Verfolgungen p. 11 urtheilt: Sed rede
fecit CUon, so ist das gewiss nicht richtig, wie der erfolg deut-
lich gezeigt hat Mit recht verwirft Schwieger p. 42 das nr-
theü des Kritias über die bestechlichkeit des Kleon ( Aelian. Var.
bist 10, 17), aber sdn gmnd ist gewiss nicht stichhaltig, wenn
er die Zusammenstellung mit Themistokles so benutzt, dass er
raeint: negue credibilts ea res est, praesertim cum componatur cum
ThemittocUt komme eerte integra. Da kannte Kritias den Themi-
atodes doch besser, mud es geechah wahrliaftig nicht ohne
addane berechnmig, wenn er gerade in dieser hinsieht Kleon
mit üun ansammenstellte. Die latinitXt der kleinen schriflb ist
nicht immer correct, so u. a. p. 22 raro tantum statt raro, p.
22 Poche statt Pachete, p. 26 adhuc statt ad id tempus, p. 31
tatir amboe statt mtar «InMi^, p. 34 fomte temper statt eemper
fmr€, p. 86 eommormnve statt eammarmnur, p. 87 £lt rs vera statt
£t profeeio.
Das auf p. 11 angeführte Scholien eu Ach. v. 502 sq. ist
wohl zu schreiben: ^t« i6 iv lotg Baßvlwvtoig noXXuiv naqov^
tm9 iiput» d^ija^ya« aava mthm^ (statt jfoiUäiy) top 'AQiaia^"
Fbi]0LAiis.m 85
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542 380. Bömiflche geachidite. Nr. IL
vijy: vgl. daB auf derselben p. angeführte scholion zu Adiam.
S77 aqq.
880. Hermann« Hesselbarth, de pogna OanuRwi.
Crottingae 1874. 8. 33 8. — Inaugural-dissertation.
Den bericht des Polybius über die schlacht bei Cannä ninunt
Hesselbarth mit leoht als in allen wesentlichen pnnkten richtig aa.
Geirrt hat Polybius in betieff des M. Atilins Begolna; Ihne seist
an dessen stelle den gewesenen magister eqnitom M. Mmaeivs
Knfus, was llesselbartli entgangen zu sein scheint.
Wie in betreff der Trebiaschlacht, so ist man auch hier noch
nicht einig darüber, auf welcher seite des flosses die schlacht
Btattgefonden habe. Fast allgemein hat man sich bishor fiSr
das linke nfer des Anfidns entschieden, weil hier eine ebeae
liege, das rechte nfer dagegen hügelig und ftlr ein Schlachtfeld
weniger geeignet sei; auch Mommsen, der in der ersten aufläge
seiner römischen gescbiclite das Schlachtfeld auf das rechte ufer
gesetst hatte, ist nachher dieser ansieht beigetieton. Aliein wie
der bericht des Polybins Uber die Trebiasehlacht sich nur mit dem
linken nfer yerträgt, so derjenige Uber die schlacht am Aufidwi
nur mit dem rechten; das hat Hesselbarth überzeugend nachge-
wiesen. Nach Polyb. 3, 110, 2 venniedeu die lu>mer einen
kämpf in der ebene absichtlich und zwar ans furcht Tor der
pnnischen reiterei.
P. 10 will Hesselbarth beiPolyb. 8, 117, 8 wabiseboiiilidi
statt ol d* ixiog ovrtg itjg fiäxrjg schreiben o^Jd* inog ontg jr;
fiaxv^'^ allein an der entscheidenden stelle heisst es, wahrschein-
lich durch einen druckfehler : scUia /acü , nisi faUor^ iooo o«d*
Ixsofi oKr«c V^Xti (^)» imgegensatae m ftaxofuw^ pkf
geradesn verkehrt ist uid sich mit Polyb. 8, 117, 7 — 77 dureb-
ans nicht yertragt. Jene 10,000 wurden wirklich im kämpfe
überwältigt und zwar nicht in der schlacht, an der sie nicht
theil nahmen, sondern nach derselben, da sie eben daran waxeoi
in das panische lager einzudringen.
Eine benutsung des Polybius durch Idylus ninmit Hesselbai^
nicht an und zwar hauptsHchllch aus folgenden awei gründen (p. 14):
1) weil tUiguatUo uberior renm Liviue quam Folybiu» invmitur^ 2j
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Kr. 11.
880. fiömisclie gescliicbte.
543
w«fl BmmQmK§ res cum Romamt aUo apud utrumque ardme eompo-
süae sunt. Beide gründe sind nicht stichhaltig ; denn was sich
bei LiviuB allein ündet, kann er aus einem andern autor beige-
fügt babea; bat er ja docb aneb nach HeBselbarth zwei quellen
benntrt; ebenso kann er die dispooitionTerlhidert haben. Uebxi-
genB habe ich mich in meiner promotionsBehrift hierfiber ansge-
sprochen und gehe daher hier nicht näher darauf ein.
Mit recht kommt Hesselbarth zu dem resultate , die dar-
stellung der schlacht hei Livius sei aus zwei quellen geflossen.
Als solche nimmt er Ooelitis nnd Valerias Antias an. Der er*
wSgong, ob nicht gegen ihre benntsnng dieselben gründe geltend
gemacht werden können wie gegen die des Polybius, ist er tiber-
hoben, da wir von jenen beiden über diese schlacht so gut wie
keine fragmente haben. Immerhin kann ich es nur billigen,
dass neben Coeliue anch Valerius herbeigeiogen wird, und 22,
40, 7—48, 1 theile auch ich ihm an.
Was HesselbarUi Uber Livins 22, 48 sagt, trügt nun ver-
ständniss dieses dunkeln capitels nichts bei. Richtig hat er da-
gegen erkannt (p. 25), dass der ausgang der schlacht, wie er
bei Livius 22. 49 erzählt wird, sich nicht verträgt mit der rö-
mischen Bchlachtordnnng, wie Livius 22, 45 sie beschreibt, wohl
aber mit de^enigen bei Apjdan Hann. 19, Von seinem stand-
pnnkte ans nimmt er ganz conseqnent an, weil Liyins 22, 45
aus Cölius, so sei Livius 22, 49 und die darstellung der schlacht
bei Appian aus Valerius Antias genommen. Da aber die römi-
sche Schlachtordnung bei Livius 22, 45 undPolyb. 3, 113 und
114 übereinstimmt nnd da Livius 22, 50 sqq. auch nach Hes-
selbarih's anncht eölianisch sind, so wird wohl aneh Livius 22,
49 aus Cölius genommen sein.
Die belesenheit des vrfs. ist anerkennenswerth ; doch nennt
er p. 17 einen Friedersdörfer und einen Friedländer statt F.
Friedersdorff. Eine derartige qnellenuntersuehung kann nicht
eben Idcht in elegantem latdn geführt werden, und so hat man
denn auch bisweilen mühe, der darstellung Hesselbarth's zu
folgen. Die druckbogen hätten sorgfaltiger corrigiert werden
sollen. So liest mau omnio dreimal (p. 6, 18, 31) statt (des
nie vorkommenden) omimio, timiU lucem aUatum (p. 20) statt ämüem
Uteem aüatam^ keUim ageri (p. 80) statt hObm gen, sx «IriigM
(p. 32) statt ex viroque^ eoedm eum He gw>$ (p. 23) statt eoedem
85*
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544
881. DenlMhe geidiklito.
Nr. IL
fMot o. ilmliclMB. P. 23 sehUeast «in sats mit citarir cmAm
881. Die anftnge d«r deutschen geschiclite. Von Bvdolf
üsinger. Herausgegeben von G. Waiti. Hannover, 1871
IX. 285 8.- 4 mk. 40 pf.
Die letzte gäbe aus dem reichen, an arbeit und leiden lei-
chen leben des früh dahingenommenen mannee. Krank war
Uainger tut aem gamea leben und sehwer krank, aber mit ua-
ennfldlicher kraft wnsste er sieh au iwingen und mehr lu ar-
beiten als die meisten gesunden. Er war etwas fieberhaft in
seiner thätigkeit. So wurde er auch mitten in der arbeit Y(m
tode ereilt, auf der versammlang des hanaiiifthen geBchichtverciaa
au Bremen im frülgahr 1874. Usittger war einer der wenigen
fimcher, welehe das ganie gebiet der deutKhen geeehielite la
bearbeiten streben. Bald beschäftigte ihn die correspondem
Napoleons, bald die Lex Saxonum , bald die allgemeine, bald
die localgeschichte. In den letzten jähren fesselten ihn vorzugs-
weise die Alteren leiten; er wollte eine geschickte der Sechsen
schreiben, aber der plan erweiterte sieh ihm inunermehr meiner
geschiehte der Deutsehen in den ftltesten leiten. Das hu^
das hier besprochen werden soll, ist ein bnichstück aus dem
werke. £s war so weit druckfertig, dass sich Waitz entschloss
es so wie es war herauszugeben und mit einer knnen ein>
leitong lu versehen. Waita verkannte nicht, dass den huA
manche schwtchen hat; wer Usinger kannte, wnsste ja, deas er
mehr geschaffen war ftr die bearbeilung der neueren zeit, in
der eine reiche Überlieferung die combination einschränkt : aber
er bat doch keinen anstand genommen die arbeit zu publiciren.
*Man lässt die etwas helleren pertien unserer älteren geaekickls
in dieser gewandten von allgemeinen ideen getragenen dantel-
lung mit vergnttgen an dch vorübergehen.*
Das buch erzählt die älteste geschiehte der (Germanen bis
70 n. Chr., also bis zum aufstand des Civilis. Dazu kommen
beilagen über den henynischen wald, die Kelten und tröifflM
Ti^lheischaften der Qennanen.
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Nr. 11
382. Geschichte der philologie.
545
Der schwächste theil des buche siiid die ethnographischen
abschnitte, aber den tadel, den Dahn in der Jenaer Utterator-
seitong ansgesproehen , verdient das bneh nicht. Ich habe cUes
in den Göttinger gelehrt, anzeig. d. j. st. 32 ausftihrlich nachge-
wiesen. Die fehler des buches sind leicht zu erkennen und
eine genügende darstellung der älteren seit bietet ee nicht, aber
wo wäre die geboten? Es ruht überall auf gründlicher qnellen-
Ibrschnng, ist gans selbständig nnd sncbt vor allem eine wirk-
liche anschauung von den dingen zu gewinnou und dem lescr
zu geben. In den noten ist mass gehalten, doch ist hier und
da auch der text der quellen selbst abgedruckt.
P. 2 spricht Usinger darüber, dass die Germanen im, her-
synischen walde nicht gerodet hätten, sondern in der flnme nene
Wohnsitze gesucht, wenn der acker nicht ausreichte. Er leiht
dem gedanken einen ungeschickten ausdruck und geht zu weit,
doch hat er in der hauptsachc recht und auch darin, dass oft
•neh religiöse scheu den wald schütite. Ich verweise dafür auf
Claudian de laudibns Stilichonis 1, 228 :
Ut proenl Hereyniae per vasta rilentia silvae
venari tuto liceat lucosque vetusta
religione truces et robora numinis inst&r
barbarici nostrae ieriant impnne bipennes.
382. Ausgewählte Schriften von K. A. Varnhagen von
Ense. Siebzehnter band. — Auch unter dem titel: Vennischte
Schriften von K. A. Varnhagen von Ense. Dritte vermehrte
aufläge. Erster theiL 8. Leipzig, Broekhaus. 1875.
Wir erwähnen dieses buches hier wegen des p. 386 ent-
haltenen aufsatzes: *zum andenken F. A. Wolfs^ vorgetragen
am 28. angust 1824.' Es spricht darin offen der vrf. seine Ver-
ehrung gegen den verstorbenen aus, verschweigt dabei aber
nicht die angriff», denen er ausgesetrtwar: Überdieee reibungen
und fehden , sagt Varnhagen p. 889 , Hnöge jetst niemand das
urtheil verlangen; das recht und unrecht trage die zeit hinüber
zu künftigen richtersttthlen, vor denen die sache ohne gehässige
zuthat persönlicher leidenschaft erscheinen kann.^ Es ist grade
hei der Stimmung, die damals in Berlin gegen Wolf bensohte,
Ö4G Tlieses. Nr. 11.
diese anerkennnng nicht gering auzu5chlagon , zamal da Wolfs
gegner zum theil den elnflussrcichsteu kxeisen angehörten: a.
PhiloL Anz. H, 1, p. 8 flg.; fiir da« da geadirie]^ iai Hmu
▼ortnig nidbit ohne bedevtimg. Aber dieses nnd ihnlMwp featt
yor den wissensehaftUohen leistimgen Wolfs snrftek, die immer
noch auf uns ihre anregende krait ausüben , die herausgäbe
seiner kleinen schritten — ö. Phil. Anz. a. o. — , der Wieder-
abdruck der prolegomena, Arnold 'b buch, VoUunann n. a. hewnipse
dies cur genflge, beweisen auch, dass Vanibagen^s seUnsswoit sin
wahres gewesen: *nnd so lebt er denn fort und fort in nnseni
gedSebtniss, der mann , der endlich vom nameu llonieros kfi^ii
uns befreiend, um noch stets ruft in die vollere bahuT
Thetes.
De scholiis in Thueydidem commentatiOb IK«. inangmalii,
quam . . in academia Fridericiana Halensi . . . d. XXIII m. Julü
MDCCCLXXV . . . defendet Aem. Doberenti: Theses: I. Thucyd. c
III, 17 insiticium esse recte susnicatus est^Steupius. — II. Thucyd.
V, III forsitan legendum lit: fr w^c» o9<ni( (c£. acholion) zm
ip fu^ ßovXj nxovofi f9 aml itmfQ9(i)itdcp Imt» i dytitf, — m. Tli«.
»toclem archontem fuisse anno ante bella persica proximo, i. e. oh
71, 3 (494) recte tradit scholiasta ad Thnc. 1, 93 (n^o ^ tmm ""iiftrfi
De inünitivi apud P. Pap. Statiom et Juvenalem usu. Dias. inau^^.
quam ampllmmi jphiloaophorum Uarburgenslum ordlnia . . . d. XIII
m. Mai. derandet Fr, Lohr: L Stat. SjIt. 11, 1, 67 muta dowm* fmtm
desolatiqite penates verbum qnod est fateor non delendumeaae oesNO.
— II. Stat. Silv. V, 1, 83 pro iubatU emendo iugatis.
De Theopbrasti libris ntql ftXiaf. Dissertatio philologica » quam
... in univerntate Friderieia GuilelmiaRhenana . . . d.xV m. Julii
a. HDCCCLXXVI . . . defendet Guslutus HeyOnU: Theses: I. TW
pompuB quid de Cimone iudieaverit non intellexernnt VV. DD., quipp«
?1I0B fugerit fragmentum Bcrvatum apud Cyrillum c. Julian. VI, p.
iB8 A. Spanh. — II. Homeri scribantur versus A 168 Imi xf arj^f
H, 5 Infi M ndum^, P, 658 Mti Sg n§ Miftjßou^ — m. Empedoci
de nat. I, 136 St. scrlbendus est yersus 9Mi /dp odd* cdiyc IcoMr dn
/nag ovdt f^nXaeaa. — IV. Popularibua Graecorum fabuUi utitur Aristet
Rhet. I, 5, p. 1362» 8 sq. — V. Conclaraatum es.se roV h Aiyiw ntn-
diQactovvta xh*''^» non quod tradunt lo*' i¥ Aiyvnttfi, scripsit Pliitarch
de 8oll. an. 18: of. Athen. XIII, 606 C , Aelian. N. An. V, 29 alios.
— VL Fetialium iure gentium vi dato iudicinm ne unnm qnidea
renun acriptores tradunt, nequo Diodori locum p. 631 W. vere intfr-
pretatuB est Mommsen. R. Staatsr. U, 1, p. 650, 4. — VII. Senec. ad
Polyb. de consol. 9 scripsit: Eni mihi crede magna felicitas in ipsa
necesaiiale moründi, — VIII. Cic. de divin. I, 16 restituatur: ho€
tum etmieniut qwd etiatim qui quidque jfiatipnarmnt quid ßat, jnfdjm
— IX. Oratio 8 in propylo Atheniensium a Socratc phUoemio
&otas eaie non tiadidit PliniusNfl. d6, 32. ~> X. Falso Q,BBTmaaSm
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Nr. 11
These«.
547
statuit, in nniecortim enuntiatis relativis pronomen rel coniunctionem
cum coniunctivo aliud Talere ad sensnm adjecta, partioala £y» aliud
omissa. Aetate non sensu ea diversa sunt.
10 &vfi6s apnd Aristotelem Platonemque. Commentatio qoam
... in .imiTemtate Friderida-Chadlelmia Bhenaaa . . a. d. XIH Kai.
Jon. a. HDCCCLXXVI . . publice defendei Petrus Meyer Rhenanm:
Tbeses: T. Equitum Aristophaneorum versus 505, 506 eiciendi non
sunt. — II. Falsa est sententia Trendelenburpii (p. 353) Aristotelis
verba ro (f oZ ti^txa dtnoy, ro ^iy ov, i6 ff' ^ (p. 415^2) importune
eeie intraia. — HL In derivandit nominibut a yerbis ^ttw^ duo^nc^
wm, tft^aü^ eei. ea aatiquitus lex observata est, nt rabstantiva qui-
dem a radice qr« formarentur {iftlaK, an6tfnai{ ffAfptttrtg cet.), adiectiva
contra a Stirpe ffny {f^tfayuxof anoffaynxoi; cet). Philosophorum —
quantum quidem nobia videre licet, Aristotelis — usus vocem «cno-
^«MVtff introdunt. Qrammatici deinde Alexandrini ex fiüsa enb-
atantivonim analogia adiectiva qnoqueomina v litera fonnarant. Ez
Herodiani denique lege (Lentz H p. 898) snbstantiva qnoque omnia
inserta v litera formata sunt. — IV. In enarranda expeditionc a
Gallis contra Delphos suscepta altero Pausanias, altero Trogus Pom-
peius fönte usus est. — V. Apaleius de dogmate Piatonis 1. IL c. 15
baec wripait: *Et qoae lUya^jikt dieitor, ea sicnaiciior, oQin pfopter
peMimnm pashim eins partit animae, qnae ex cupidiiatibns constat
non solum rationabilis oi iraacentiae loca posaidentur. sed eins (an
ipsiusf) etiam, qnae nnn necessnriae cupidines sutif.^ In eis, qnae se-
cuntnr pro)>onimuB scribendum 'qualitaÄ popularis exsistit, cumindul-
gentia enpidlne« roboratae non solnm inttis denderiit exardeeennt»
aed iniusHs etiam obviae oet.* — VI. Libellns *de mortibus persecu*
torum* a Lactantio Roriptus esse omnino non ]iotest. — VTI. Conlatia
eis locis, in quibus Kusebius se ipse exacripsit hae proveniunt emen-
daiioDes : bist. eccl. 1. YIII c. 14, 6 cSot' pro (U(. 1. IX. c. 9, 5. 6 post
mn>#tfafeiBi> inietenda: mH mi fXäSr n? S^i^i tpilor ilniaaf; post
^ImlMfM^S supplenda: ed xmra xatgoy roy Umd^iyra. 1. X. c. 8, 3.
vel ff$X$xwy pro q^votuS' Oratio in landem Const. c. 7, 7 ini
^^fkQtty pro q^&ogn, dein post ro avSua inserendum rjj (fOoga. c. 8.
S: ^^gay pro (ffogay, c. 8, 4: oloy d^. ib. ofdi pro of yt, 0. 8, 6: (y
Jbtgttgtiae t^iq**- c. 8, 7 : old ^ fr pro fi'. ib. vJUov AYTStN pro Ij,
JTTOT. 0. 9, 8 eorrige: Acrppifrflyi' t (äpi^mliimnit BygagdUv vSnoH
«WfijpMy — g>vXttxr^gioy yiyoyfya». c. 9, 10 post doi^ga inserenda xal
vocnln, ib. 9%cy ti(fiyn$ Ttnyjof ayni^ov Soi^ga xal avrrjc virn^c o. 9, 17
nlovctttiq ittvitt<: qtXonfAiMi^xonk. 7. olxodofuiaX^. Vita Constantini: 1. I
c. 33, 1 poHt me cum Valesio supplendum est, neque audienda sunt,
Siae dieit Heiniebenins ad b. 1. ib. post d4P«irk»r inserenda: iyxi^Q^v
ni^Pty. I. I c. 50, 1 : tntßovVic pro amtk^^. 1. I c. 54 xani top
<rngvov. 1. I c. 55: t^c hcetrrov ovaiaf. 1. I c. 56: ovto( ftiy ovy. 1. I c.
58, 1 : «ti/7 fyfgyda. ib. 2: xarri ra avut. 1. II c. 2, 2: ol fitjdiy r,d^-
xtixous eiecta xarä vocula. ib. 3: i6y xma ndyvay äyaxiyüy d. 1. II c.
28; Terba IvtlM — d^iya/t^y spnria snnt 1. III e. 54, 5: ngot iijy
Q§aiay, ib. C. 6: inuttX9Wff*iyij(. 1. III c. 55, 1 : jufj nr] Xny&ayot w. ib.
3: xU^lttyafAoi r§ (f^ogai. ib. 5: flvtjo d^Ta. 1, IV c. 18. igcrroK dvoias
dy«^f; cetera recte emendavit Valesius neque audiendus Heiniebe-
nins. — VIII. Libros quattuor de vita Constantini Magni eo ^^raeci-
pne eensUio Easebius conscripsit, nt imperatorem ab opprobriis foe-
tionu cuiusdam adversae defenderet. — IX. Zosimns 1. U e. 32, 8
eom fluvinm in animobabnii, qui Uygiaytif^'Bgyiyot^'Ptiylya apnd ve-
teres, nunc Erkene vocatur, falsissiroum enim Cellarii est inventuni,
Tnnsam Humen hoc loro intHleq^i , lirot Reitenieiero , quin etiam
Beckero probetur — X. lieda Venerabiliu quam praemisit historiae
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548
Neae auüagea, nr. 383 — 405
Nr. 11.
eccleeiaeticae geniis Anglorum uarrationem de veteriB Britanniae
butoria (c. lr-22) non solum ex üa, qai volgo nominantur fontiboi
hausit, sed usus est pneterea bitioriola quadam, quam d« rebus Bki-
tannicis clericas Anglus conscripsisse videtar. — XI. Paul um Diaco-
num ea, quae de gestis Langobardorum 1. I c. 2, 3, 5 — 8, 11 — 13,
15- 18, 20, 23, 2i, 27, 1. II c. 28 rettTt, ex carmine cpico si?etnuu-
scripsisse sive transäcripta recepiase veri est simillimum.
New
383. Freund präparation zu Pomen lUai. 9. und 14. bft. 8. anfl. ttL
Leipzig. Violet; b 50 pf. ~ 384. Sopbokles, für den schalgelnmacb
erkl&rt TOn O. Wolf, 4. thl. König Oedipus. 2. aufl. besorgt von /.
BeUermann. 8. Leipzig. Teubner; 1 mk. 20 pf. — 385. Euripidea.
Deutsch in den versmaspen der Urschrift von J. J. C. Donner. 2. aol
2. bd. 8. Leipzig. Winter; 5 mk. — 886. Thukydides. Erklärt von
0, Bothnu, 1. bd. 1. bft 4. aufl. 8. Leipzig. Teubner; 1 mk. 50 pt
887. Xenophons griechische geschichte. Erklärt von B. Bü4^h»«m-
mJUMi. 1. bft. 4. aufl. 8. Leipzig. Teubner; 1 mk. 50 pf. — 38S. Xe-
nophons Meinorabilien. Erkliirt von lt. Kuehner. 3. aufl. 8. Leipög.
Teubner; 1 mk. 50 pf. — 389. Freund präparation zu Xenophoni
Memorabilien. 2. bft. 2. anil. 16. Leipzig. Violet; 50 pC. — 890.
Plotarehs anterwftblte biographien. Erkl&rt von O. Sief er t. 1. bdch.
2. aiiBg. besorgt von F. Blaas. 8. Leipzig. Teubner ; 90 pf . — 391.
Lysias ausgewählte reden, erklärt von R. Rauchenstein. 7. aufl. 8.
Berlin. Weidmann; 2 mk. 25 pf. — 392. Freund präparation au Vir-
gils Aeneis. 4. hft. 5. an«. 16. Leipzig. Violet; 50 pf. — 893. P.
Oridii Nasonis Metamorphoses. Auswahl fnr schulen von A, SüMk.
1. hfk. 9. aufl. besorgt von Fr. Polle. 8. Leipzig. Teubner; 1 mk.
50 pf. — 394. C. .T. Caesaris de hello civili commentarii. Erklärt
von A. Doht>renz. 4. aufl. 8. Leipzig. Teubner; 1 rak. 80 pf. — 395.
Freund präparation zu Sallosts werEen. 5. bfli. 8. aufl. 16. LeipEig.
Violet; 50 pf. — 896. OioeroB rede gegen Verres 4. buch. Heimoft-
gegeben von F. Richter. 2. aufl. besorgt von A. Eberhard. 8. Leiprig.
Teubner ; 1 mk. 20 pf. — 397. M. Tullii Ciceronis de finibus bonorum
et malorum 11. V. Recensuit J. N. Madvijfiu*. 3 ed. gr. 8. Havn-
Weigcl in Leipzig; 22 mk. 50 pf. — 398. Fr€imd präparation zu Ci-
cerofl werken. 9. hft. 2. aofl. 16. Leipzig. Violet ; 50 pf. — 899. M.
T. Ciceronie Laelius, de amicitia dialogus. Mit einem com roentar von
M. Seffpri. 2. aufl. von C. T. W. MüUer. 8. Leipzig. Boitze; 9 mk.
— 400. E. Guhl und W. Koner das leben der Griechen und Römer
nach antiken bildwerken. 4. aufl. 9., 10., 11. und 12. Ifg. 8. Berlin,
Weidmann ; ä 1 mk. — 401. D. MmUr, abriw der aUgemeiaen weH-
ffeeobiobte fOr die obere stufe des geecbichtaunterrichts. 1. tbl. Das
alterthum. 2. aufl. 8. Berlin. Weidmann; 3 mk. — 402. L. Forcellini
totius latinitatis lexicon. Dititr. pr. 8. Prati : Leipzig. Brockhaus;
2 mk. 6(> pf. — 403. A. F, Pott, etymoWische forschungen^auf dem
gebiete der indqgermaniicben tpracben. 2. anfl. 6. bd. BegiBter an»-
K arbeitet von H. E. Bindseil. 8. Detmold. Heyen ; 12 mk. — 404.
BsingR Laokoon herausgegeben und erläutert von H. Blämer. 8,
Berlin. Weidmann; 6 mk. — 405. Briefwechsel zwischen Schiller und
W. V. Humboldt. 2. aufl. 8. Stuttgart. Cotta; 5 mk.
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Nr. 11. Neue Bcholbäeher, nr. 406 -414. ~ Bibliognphie. 549
Nene schalbnrher.
406. F. Lauer, die alte geschichte, für die nnteren classen der
gymnaaien u. s. w. 5. anfl. Glessen. Roth; 75 pf. — 407. F. Lauer,
die Weltgeschichte für die untern und mittleren classen der gjmna-
tieii Q. I. w. 5. aafl. Gieawii. Roth; 75 pf. — 408 E. Cauer, m-
fchichtstabellen zum gebrauche auf gjmnasien und realschulen. 23.
aiifl. 8. Breslau. Trewendt ; 80 pf. — 409. i^. VoUbrecht, Wörterbuch
zu Xenophons Anabasis. 3. aufl. 8. Leipzig. Teubner; 1 mk. 80 pf.
— 410. C. Frankes, jpriechische iormenlehre. 10. aufl. bearbeitet von
A. V. Bambtrjf. 9. TOrlin. Springer; 1 mk. 60 pf. — 411. JST. Aom,
lateinische dichter. 1. thl. Phädrus und Orid. 2. aufl. 8. Köln.
Dumont-Schauberg ; 1 mk. 60 pf. — 412. J. Sieheiis, Tirocinium poe-
ticum. 11. aufl. besorgt von Tf. ITahenicht. 8. Leipzig. Teubner;
75 pf. — 413. Q. Mnrjring , Übungsbuch zum übersetzen aua dem
deutschen ins lateinische für mittlere classen der gymnaaien n. 8. w.
2. abthl. «Iii. Bonn. Gehen ; 1 mk. 60 pt — 414. P. 2>. Ch,
Hennings, elementarbach zn der lateinischen giammatik yoe EUendi*
Seifiert 8. Halle. Waiaenhaus; 1 mk.
Bibliographie.
Börsenbl. nr. 139: Friedrich Arnold Brockhaus V: fortsetzung
aus nr. 133 : bezieht sich auf die gründung des conversations-lexicon.
— Den. VI: BOreenbl. nr. 145 : Zeitschriften nnd beeonden die üiie be-
treffend. Anf dem omtehlage der letstern war sa leaen: 'In dieser
seitschrift kann jeder unaufgefordert einsenden, was er will, jedoch
nur über unten anzugebende facher. Weder bezahlt jemand etwas,
noch erhält jemand etwas. Alles ist frei.' Im programm war dies
näher motivirt: so heisst es darin: 'dadurch wollen wir faule und
handwerkamftMige mitarbeiter, besonders mietfaraeensenten entfenen.
Bin wahrer gelehrter fällt ein nrtheil auch wohl ohne lohn.* 'Die
praxis ist denn allerdings 'diesen ansichten nicht günstig gewesen:
mit recht; auch Sophokles hielt auf seinen lohn. Aber weit wichti-
ger sind die folgenden mittheilungen über die schickaale der zeit-
sohrift und ihres heransgebers, des prof. Okens, der ihretwegen abge-
setzt wurde. Daran reiht sich in Börsenbl. nr. 151 nr. Vif, wo die
Zeitschrift 'Zeitgenossen* (1816) bespro» hen wird so wie das 1817 ge-
gründete 'Kunstblatt*. — VIII im Börsenbl. nr. 157 schildert die
grfindnng des *BermeB\ dessen erstes heft 1818 erschien: dabei mit-
ueilnngen über den abtäte: 'ein giack ist es, dass der ahmte iiaoh
Oesterreich zwar nicht eigentlich erlaubt, aber auch nicht absolut
Terboten ist; denn dahin ist der 8t«1rkste absatz ! Das kommt wohl
mit daher, dass es in Oesterreich viele reiche Privatpersonen giebt,
die ein Journal selbst halten , bei uns aber im norden die Journale
fiBwt nur in Joamalcirceln gelesen werden*. Dnd diese worte haben
auch jetit noch geltung: unter den philologen i. b. werden die immer
seltner, welehe sich eine philologische seitsehrift selbst halten , ob-
gleich ohne das gar nicht mitzukommen ist. Aber das ist nach jetzi-
gen ansichten ja auch gar nicht nöthig: wenn nur die gehörige Stun-
denzahl gehalten wird! — IX. in Börsenbl. nr. 163, Schicksale der
im laufe der seit unter folgenden titeln edirten seitsehrift: 'Idtera*
risches Wochenblatt — Literarisches conversationsblatt — Blfttter fllr
literarische Unterhaltung' — die ändemng des titels war jedesmal
durch verböte veranlasst. — X. in nr. 177 bespricht historische nnd
andere verlagsartikel , besonders das verhältniKs zu Arthur Schopen-
hauer. Dies wird genügen um auf die biographie, ans der diese anf-
Oigiiizeü by Google
I
550
BibHog^phie.
Kr. 11
gatze gcfloBsen — 8. ob. hft. 9 , p. 4J>4 — aTifmerksam «n machen.
Uebrigena beachte man, wie in den letzten jähren eine reihe Ver-
öffentlichungen aoB den papieren alter und berühmter verlatfsbuch-
haodlongen stattgefanden , welche iiieht altein f5r bnebbaoael imd
böohhändler , sondern Oberhaupt flir die seit- und culturgeeehiehie
Äusserst wichtige beltrilge liefern: sie sind wohl alle in diesem An-
zeiger erwähnt. Durch die in ihnon mitgetheilten thatsacben und
briefe durften die im weitern publicum verbreiteten Vorstellungen
von der Stellung de« Terh gcrs vielfach berichtigt werden und swar
Bum Tortheil dei letsteren: denn es findet sich hier nicht aJleiB
groeie geeebäftskenntniat, das talent des kaufmanns, nmnchtige be-
recbnung aller factoren, fondem auch opferfreudigkeit und geduld
den anfordeninfj^i-n der Schriftsteller gegenüber . und was noch mehr
sagt , tiefer äiuu für freiheit und recht und daraus hervorgehendes
mnthigea anshuren im kämpf gegen cenrar nnd andre durch die
regienmg geschaffene willkfir , mit einem werte man findet hier in
schwerer zeit den edelsten Patriotismus und deutsche gesinnnng im
schönsten sinne des worts. Freilich tritt die philologie hier selten
hervor: aber es wird ihrer doch immer gedacht und auch sie hat
ans dieien beetrebnngen fBr die pflege denticher Hteratnr nnd kmüt
ihre vortheile gesogen, lo dass für ihr Schicksal in dieser zeit anch
diese leistungen beachtenswerih sind. Dasn vrgl. das unten ül er Cotta
angeführte buch sowie das unt. hft. 12 über G. A. Reimer gesagte.
Notizen Ober den allgemeinen deutschen buchdrucker-tarif so wie
über die Vereinigung deutscher Verleger zur erzielung normaler dmck-
preiie giebt Bönenbl. nr. 151,
BOrsenbl. nr. 147. 153 hat einen artikel: schriftsteiler nnd bnch-
hllndler in Athen und im flbrigen Griechenland : anzeige von W.
Schnutz's buch desselben titels. Heidelberg Winters universitfttsbuch-
handlung.
ÜCMr Streitigkeiten iwitohen Terlegern nnd bncbdmekeni ia
Stuttgart berichtet BOiseDbl. nr. 166: die principale auf beiden seitBB
wollen nicht lernon, dass einigkeit bessere zustände herbeifuhren kann.
Ts'am concordia parvae res erfsrunf, <U»cnrdi<i rnaxuniai' diiahunfur , ha-
ben wohl gar manche von den kämpfern auf der Schulbank gelesen.
Die sengnisspiUcht der redaetenre bespricht naoh den Terfaaad-
Inngen in der reicbsjustiz-commission Börsenbl. nr. 166.
Schiller und Cotta. L, II., III. aufsatze im Börsenbl. nr. 181. 183.
187 nach dem von W. Vollmer herausgegebenen briefwechsel zwischen
diesen beiden : es werden die 'Hören' besprochen, Schiller als geschält«-
mann, Cotta und Göthe.
Das im april dieses jahres ausgegebene Schul z'sche adrMsbnoh
für den deutschen bnehlMULdel verzeichnet für 1876 im ganzen 4750
buchhändlerische firmen gegen 4531 im vorigen jähre; davon be-
schäftigen sich 1176 nur mit dem verlagsbuchhandcl , 210 nur mit
dem verlagskuusthandel und 131 nur mit dem verlagsmusikalien-
haodel. I&e centrom de« getammten gescbftftes istLeipsig, wo nicht
weniger als 1425 auswärtige TCrlagshandlungen ausliefernngslager
halten. Das commissionswesen vM-theilt sich auf sieben hauptplatze
mit 228 commissionären : Leipzig 115 (mit 4358 committenten), Stutt-
gart 15 (mit 500), Wien 31 (mit 460). Berlin 30 (mit 287), Pest II
(mit 108), Zflrich 5 (mit 91), Prag 16 (mit 88 committenten). Von
der gesammtzahl der 4750 finnen mit 85 filialen, welche sich auf
1170 Städte vertheilen, kommen 3622 (in 814 städten) auf das Deut-
sche reich, 588 (in 198 städten) auf Oesterreich, 535 (in 128 städten)
auf die übrigen europäischen Staaten, 79 auf Amerika, 2 auf Afrika
(Alexandrien), 8 anf Asien (1 Teddo, 2 Tiilis) nnd 2 auf AtutEaliea
(Melboimie nnd Taaranda)*
Nr. 11.
Bibliographie,
Mittheilungen Ton F, A. BrockhauM in Leipzig nr. 2: enth<
neuesten verlaß, angäbe der demoächBt erscheinenden werke, nach«
richten über einselne werke.
Mittheilnngen der Terlagtbachhandlong B. O. Tmihner in Leip*
zig. 1876 nr. 3: I. Notizen über künftig erscheinende bücher: Phi-
lologie und alterth ums Wissenschaft. Der dialekt des Hesiodos von A.
Jtzach (besonderer abdruck aus den Supplementen der Jahrb. f. philo-
logie und paedagogikj. — De lonis fabulae Euripideae partibus cho-
ricis 8cr. OUo Smm, eine «eademiBche gelegenheitaacnrift, in der
eompoeiüonelle gesetie des Euripides, namentlioh soch hinsichtlich
des einieWortrags der chorica entwickelt werden. — D. Mag^i An-
sonii Opera, recensuit Rudolf Peiper.- die bisherigen ausgaben, wie
Peiper selbst hier angiebt, geben die achriften in einer der handschrift-
lichen Überlieferung widersprechenden Ordnung, dann untermischt mit
unechten warn fbeu im 15. jahrhnndert Temsiten gediehten, den
tezt aelbst in willkürlleher behandlung: allem diesen soll die aus-
gäbe , gestützt auf genaue verploichung guter handschriften abhelfen.
— Commodiani carracn apolegcticuni. Recensuit Em. Ludwifj : kurze
anzeige des zu leistenden von Ludwig; — C. Aurelii Augustini epi-
•eopi de eivitato dei 1. XXn. Itemm recognoTit B. Donämrt: (diese
drei letrten werke gehören zur Bibliotheca Tenbneriana.] — Verhält-
niss der spräche der lex Koniana Utinensis zur schulgerechten latini-
tat in bezutf auf nominalüoxion und anwondung der casus. Von dr.
X. Stünkelf (aus den Supplementen der Jahrb. f. philologie und pae-
dagogik) — > Register Uber die ftnfirig ersten jahrgänge und snpple*
mente der jahrbflcher für philologie und paedagogik. — Am schlnsse
p. 56 erklärung von E. Curdus in betreff der Imbitica, dieselbe, die
oben hft. 9, p. 479 erwähnt ist.
Verzeichniss älterer und neuerer werke, welche zum theil bedeu-
tend im preise herabgesetzt sind von £d. Wt^m*» Verlagsbuchhandlung
in Bmin. L Philelogie nnd alterthmnewinensehaft.
Versendet ist: i^talogus GXIX. Prograromata oommentelionet
dissertationes universitatis Fridericiae- Guilelmiae Rhenanae omnia
collecta. Vollständige Sammlung der academischen gelegenheitsschrif-
* ten und dissertationen der Bonner Universität, yorräthig bei M,
Zmitptri», Bonn. 1876.
Cataloge von antiquaren : Antiquarischer anzeiger von F» A. Broch'
ham Sortiment und antiquarium in Leipzij:^. LVIII (bildende kunst
und architectur, kunstarchäologie , kunstgeschichte , prachtdruck und
illnstrationswerke , musik und hymnologie, theater); CXIV catalog
dee antiquaritohen bfiohcnrlageie Ton FitUUi Buiteh tohn in Augsburg ;
56. antiquarisches verzeichniss von Enut Carlehcieh in Heidelbei^;
114. Bibliotheca philologica. Antiquarisehet bficherreneiehniM tob
JT, A. Stargardt in Berlin.
Bibliographie trimestrielie, Paris, rue des saintes p^res 13, par J.
BoOmIM» ediieur. 1876, nr. 8, Jnillet: diews Teraeiohniss erscheint
jannar, april, jub, october : diese nr. 8 enthält gttr nichts philoloffi-
■ches, dagegen arehftologisohe lachen TOn Froehner, smniamaüeclie
TOn de Saulcy.
Fondo di libri antichi e modemi a pressi ridotti Libreria anti-
quaria di BrmawM Lo^teher in Torino. Giugno 1876, nr. 1 : enthält
grieehische nnd lateinische autoren, griechische nnd lateinische gmin-
matik, arch&ologie und geschichte, ^/o2o^ eompareta und orieinälia:
zn beachten, da manche in Dentsohland weoig bekannte bfloher Tor-
kommen.
Bficherauction in Wmn 95. September 1876. Katalog einer werth-
▼oUmi bfleheimmmlnpg reichhaltig in den ftohern der literatuige-
L.iju,^uu uy Google
552
Kleine philologische zeitung.
Nr. 11.
■chiohte, spräche und dichtung des mittelalters, volkssagen, märchen,
■prichwörter, literatur des XVI— XVlll ^ahrh., ältere geistliche lite-
xatar, reformatloiinebriftoB oett, nnberai und hezenweM, kinut od
illntferte werke cett., welche . . • Ton dem beeideten bficherschätraieister
AuguH Fnndd öffiantiich gegen baue beiahlnng Tenteigert werdM.
UeiM pUUlegiacbe witng«
Die archäologische geeelliobftft in Athen hat bei amgimbinigmi
am südabhange der akropolis da)'elbf3t eine höchst wichtige marmor-
tafel mit einer 80 zeilen laugen inschrift aufgefunden, in welcher der
vertrag enthalten, den die Athener mitChalkis abschlössen, nachdem
rie nntorPeriklee f&hrnn^ ^ns EnbOa (Thne. I, 114 flg.)
batteo. Staatsanz. nr. 105. (8. nnt. p. 553.)
Die erste beil. zu KtMclisanz. nr. 167 enthält einen anfsat« Ober
die vertheilung der spracbstämme in der europäischen Türkei.
Berlin, 19. juli. In Kopenhagen feierte am 15. juli dr. J. N,
Madvijf sein SOjährigea schriftstellerjubiläum: am 15. juli näm-
lich 1826 vertheidigte er seine für erwerbang des magifter^rads ge>
schriebene abhandlong: EmendatMnu m Cieeronü Hhrot de L^günu ei
Academica. Von dou im Rcichsanz. nr. 168 verzeichneten dem Jubi-
lar an diesem tage erwiesenen ehrenbezeugungen erwähnen wir hier
die ihm dedicirten Opuscula phüologica ad J. N. Madvigium, eine
•ammlnng yon abhandlnngen der sehfiler Madvigs, von denen im Fhi-
lologus ein genaues referat gegeben werden winl.
Kopenhagen . 19. juli. (Jestern wurde im auditorium der univer-
sitäts-bibliothek die erste nordische p hi lol ogen -vers amm-
lunff durch dr. Wimvier eröffnet. Auf antrag des prof. L. Cssing
wurde Madvig einstimmig zum prfUidenten der ▼ersammlung, welehe
bereits 200 theilnehmer zählt, gewählt.
Die besondere beilage des Rcichsanz. nr. 30. 31. 33. 85. 36. 37.
38. 39.40. enthält aufsatze über 'die antike naturanschauung' : es wird
darin die pflan^enwelt und thierweit nach Homer besprochen, in nr.
86 wird auf die tra^ker eingegangen.
Berlin, 21. juli. Erwerbungen des kSnigl. münska-
binets. Dies kabinet ist in den loteten jähren durch die erwerbung
sweier berühmter privatsammlungen von griechischen münzen , des
generals Fox in London und des grafen Prokesch in Gratz, in seiner
wissenschaftlich wichtigsten abtheilung zu einem der grGssten vnd
▼ollständigsten iu Europa angewachsen; durch einen neuesten aa-
kauf kann es sich jetst anch an orientalischen mllnien mit den veieh*
sten Sammlungen messen. Von solchen münzen besass es schon von
alters her einen bedeutenden vorrath , welcher meist aus dem besitz
des bekannten Orientalisten von Diez, einst preussischen gesandten in
Eonstaatinopel, und des hiesigen oommersien-raths P. P. Adler
stammt; nno dasa hat es jetzt die sammlang des englischen obersten
Guthrie erworben. — Als hier die in London bevorstehende Verstei-
gerung bekannt wurde, veranlasste die generalverwaltung des königl.
museums prof. Pertäch in Gotha, welchem auch die katalogisiruns
der persischen bandschriiten der kOnigl. bibUothek übertragen v£,
sich nach London su begeben, um diese sammlnng zu prüfen. Da
sein bericht sehr günstig lautete und von anderen auf diesem fei de
massgebenden autoritäten lebhaft unterstützt wurde , beschloss das
ministerium der geistlichen, Unterrichts- und der medicinal*angelegen-
beiton, ans den Tom landtage snr Termebrung der mnseen bewilligten
mitteln den ankanü — Die sammlnng ist jetet hier eingetraffbii; an
L.iyu,^uu uy Google
Kr. 11
Kleine philologische aehnng.
668
besteht aus mehr als 16,000 stücken, darunter 1260 goldenen und
8000 silbernen. Fast sämmtliche arten orientalischer münzen sind
darin vertreten , am reichsten die ostindischen , und dies trifit sich
gat, da die elte tammlang gerade an diesen weniger reich war all
an den wetÜichern, arabiMmoi. «— An griechisch -indischen (baktri-
sehen), namentlich späteren münzen enthält dio Guthrie 'sehe Samm-
lung 68 goldene, 76 silberne und viele hundert bronzene, an griechisch-
persischen (Arsaciden) über 200 silberne und 300 bronzene; noch
grSner ist der reiehihiim an «WHuiidiiehen ; ihnen lehlieaten sieh
die ältesten arabischen an , die der ümaijaden , welche aof ihren sil-
bermünzen zuerst den hergebrachten sassanidischen typen und auf-
Bchriften den namen des muhamedanischen Statthalters, gleichfalls in
persischer schrift, und am rande das muhamedanische ^laubensbe-
kenntnlfls in arabiteher lohriA heifttgten. Aneh in Syrien, Nord-
Afnka und Spanien fügten sich die ümaöaden beim beginn ihrer
pragung in dio vorgefundenen Verhältnisse; sie prägten in Syrien
kupiermünzen mit wesentlich byzantinischen typen — nur das kreuz
ist vermieden — und zweisprachigen griechisch-arabischen aufschrif-
ten; in Spanien und Nord- Afrika prägten sie kleine dicke goldstücke
auch nach einem byiaatiniaohen vorbild, welche zum verkehr mit den
Christen bestimmt, das muhamedanische glaubensbekenntniss und za-
weilen angaben über ort und zeit der prä^ung in lateinischen, selt-
sam abbreviirten aufnchriften enthalten. Eine andre ihrer goldmün-
sen, welche fast als ein uuicum mit der Guthrie'schen Sammlung uns
ankommt» ahmt fiwt genan den solidus des byzantlnitohen kaieen
Heraklius I. naeh, hat aber ambiiehe anfBohrüt. — Eine fernere auf-
zühlung dieser schätze oder auch nur der zahlreichen dynastieu würde
zu weit führen; um einen begritl von dem reichthum zu geben, ge-
nügen einige beispiele. Die Pathan-Sultane, welche in Delhi 11U2
— 1554 n. Chr. herreohten, waren bisher im kdoigl. kabinet dnroh 28
nllnien (darunter 1 goldene and 12 silberne) vertreten, das britische
mnseum besitzt 870 (40 goldene und 276 silberne), die Guthne'sche
Sammlung enthält 1900 (100 goldene und 561 silberne) und darunter
yiele äusserst seltene, ja unica. Von grossem historischen interesse
■ind die mflnsen der kleinen dynastien, nnd diese sind hier überani
reich; beispielsweise kannte man bisher von den Kokweibiden, welche
im 5. Jahrhundert in Persien herrschten, überhaupt 4 münzen, hier
treten 8 neue hinzu, darunter die erste goldene ; von den Saldukiden,
in Erzemm im 6. Jahrhundert, kannte man 2, die Guthrie'sche samm-
Inng enthält 5. — Tom höchsten werthe itt eine goldmünze Yon der
Tarkan Chaton, der wittwe des Seldschnken Meliksoh nnd mntter
des als kind yerstorbenen Mahmud, deren mQnzen noch ganz unbe-
kannt waren, wie überhaupt orientalische fÜrstinnen höchst selten auf
münzen erscheinen. — Der preis der Sammlung beträgt das doppelte
des metallwertbs, gewiss ein günstiges verhältniss bei einer solchen
fllle seltener mflnien. — Als die lanimlanff eich noch in Limdon be-
fand, haben zwei bedeutende Orientalisten, die herren Edward Thoniae
und St. L. Poole sich mit einzelnen reihen beschäftigt und dieselben
publizirt. Aber die grosse masse bedarf noch der Untersuchung, Ord-
nung und wissenschaftlichen verwerthung.
K9h, 21. Juli. Untre Kölnische leitung theilt Uber die ausgta-
bongen dier archäologischen gescUschaft in Athen folgendes mit: die
aufraumung der südlichen abhänge der Akropolis ist mit energie in an-
grirt" genommen worden und hier hat mau eine reihe von dcukraälern
gefunden, welche von der Akropolis herabgestürzt sind. So die wichtige
Tertragsurknnde mrisohen Athen nnd ChaDuf, ein aehriftdenkmal ersten
laogee, von dem eohon die rede geweien iet (i. ob. p. 552), dum
554
EUiio phüologfsehe Mitung.
Nr. 11
eine zweite bundesurkuodc , auf oim^ Verbindung Athens mit Arka-
dien, Elia und PhliuB bezüglich ^ ternor ein volksbescblus«, der sich
Mif Neapolii in ThxBoien beiieht , and andere dekrete voa AttcB.
Man hat aneh uoh hinwegrftamung dee beiftbg^estOrzten aa ort imd
stelle die gmndmauern von heiligthümern tn finden begonnen , na-
mentlich die vom heiligthum des Asklepios, unweit westlich von dem
durch Strack ausgegrabenen theater. Man hat nicht nur die grand-
manem gefanden , sondern «oeh eine ganie Mmhl tob tknlptiirBa,
namentlich votivtafelu mit reliefs und inschriften, die sich auf den
heilgott nebst Hygieia und Machaon beziehen. Auch eine ban-inscbrift
ist gefunden aus dem jähre des Üiokles (287 v. Chr.). Die fortsetzung
dieser ausgrabung verspricht noch mamii|^tache ausbeute fiir kamt
und topograpbie. — In timagm findet man jetii tenrafcotten dee alter-
fhflmkobBten stils, weibliche idole mit einem modine anf dem kopfei
eebwarz und roth bemalt auf gelbem gründe.
Zürich, 22. juli. (N. Zürch. ztg.) Nach einlässlicher disku»ion,
in welcher es sich indessen nicht um die grundsätzliche frage, son-
dern nur um die modalitäten der ausführung handelte, besohl osa der
ienat der boebtchnle, bei den bebKrden einen ineati enrnniTenitSte»
Ordnung folgenden inhalts zu beantragen: 'Abgesehen TOn ehrenpro-
motionen wird die doctorwürde durch die schriftliche und mündliche
Erüfung vor der fakultat und eine selbständige wissenschaftliche ab-
andluug erlangt. Deu promotionsordnungen der einzelnen iakol-
tftten bleibt ee flberlamen, eoleben kandidaten, welebe geiruee in der
promotionaordnnng namhaft sn maebende prflfungsausweise bereits
besitzen, erleichtcrunfren der prflfung zu ermöglichen, die jedoch nie
bis zum gänzlichen wegfall derselben gehen dürfen, und zu deren
eintritt in jedem eiu^elfalle ein takultätsbeschluss erforderlich isu*
Ans einer in der senatssitmiog vorgelegten statistiscbeB fibenieht et^
gab sieb , dass im laufe der letzten mnf schuljabre im ganzen 158
doctorpromotioncn stattgefunden haben; daruutcr waren 10 ehren-
promotionen (8 in der philosophischen fakultät I. section, je 1 in der
medizinischen und in der philosophischen fakultät II. sektionK 84
Promotionen In ahstntia (1 in der juristiseben IMcoltät, 19 m der
philosophischen fitknltät I. Sektion und 64 in der pbüoeophischcn fiir
kultät n. section), und 58 promotionen auf grundlage einer vor der
fakultät bestandenen prüfung (5 in der juristiscten, 51 in der medi-
zinischen fakultät, je l in jeder der beiden sectionen der philosophi-
schen fakultät). Soweit die Zürcher: in ihrem beschlnss zeigt sich mehr
Tentiadniss des wesens der nniyersitftty als in dem ob. bft. 9, p. 471
mitgetbeilten schreiben deej^reussisobeacnltasministerium und in den
erlassen der fakultäten gegen Mommsen; denn hier, in Zürich, lasst
man in zweifelhaften tallen die entscheidung der fakultät, die doch
über gelehrte Sachen der zu ihnen gehörenden disciplinen besser mum
ortiieilen kOnnen, als fiwt nor aus Juristen nnd piaotikem bestebend«
behörden.
Die Strassburger ztg. vom 24. juli enthillt einen artikel über die
universitätfi-bibliothek daselbst, in dem über eine äusserst werthvolle
Schenkung der finnischen geaellschaft der wissenschatten und der
finniscben literatnrgesellscbsit, finnisdbe litetatnr betreSbnd, beriebtct
wird. Vrgl. auch Reichsanz. nr. 176.
Der Reichanz. 175 bringt folgendon aufsatz: Der antike gold-
schmuck des berliner mu8C um 8. Das antiquariura dea ber-
liner museums hat in der letzten zeit aus Italien eine sammlons von
antiken wertbgegenstibiden,^dsebmook,silberffer&tb nndgesebninenea
steinen erworben, welche die Wissenschaft auf mehreren gebieten der
lütcn knnstwelt bereichem. — Die gefundenen gegenstände tragen
Tielftob die spnren davon« dass sie einst längere mt im gebxaiMbd
Nr. 11.
Kleine pliilologisehe Beitoag.
565
geweeea , auch hat daa diinuerü silbergeiilth durch den aufenthalt
unter der erde gelitten. Die ^oidbacheu und die geschnittenen steine
dagegen hat ihr edle« nmtenal vor echftdliehen einflflnen bewahrt
Schon nach leichtem waschen und bürsten erschienen sie iawt so blank
und glänzend wie früher. An ailbergeriith ist der fund nicht sehr
reich. Ausser einem becher, einer muschelförmigen büchse und ver-
schiedenen kleinen fragmenten ist ein armband in form zweier mit
den köpfen gegen ehiaoder gekehrter lehlangen Torhanden und end-
lieh das vordertheil eines molossischen hundes mit vergoldeten haaren.
Das kleine werk darf in stil und ausführung als eine der besten lei-
stungen antiker toreutik gelten. — Von den geschnitteneu steinen
sind zwei acjuamarinC) zwei grüne smaragdei sowie ein Chrysolith
ohne darstellung gelassen. Doch haben die ttnaragde eine konkave
hOhlong an ihrer oberfl&che erhalten. ^ An Tertieft geeehnittenen
steinen leigt ein rabin mit goldfolie ein geföss nnd ein beryll die
anmuthige gruppe einer nereide auf einem seepferde. Zahlreicher
sind die kameen vertreten. Die grösste fast runde mit einem durch-
messer von mehr als fünf centimetern stellt eineu schönen Medusen-
kopf dar ; andere leigen maakeni Wettrennen von qnadrigen, die
grnppe eines satyr und einer nymphe nnd wiederom zwei grössere
die porträts einer fran und eines feldherrn, welche olfenbar der frü-
hesten kaiserzeit angehört haben. Alle diese steine haben noch ihre
antike fassung von gold und sind als ringe zu verwenden. Bekannt-
lieh henechte nm den b^nn unserer seitreehnong unter den reichen
Affmem die liebhaberei, sich eine daktyliothek anmlegen: sie sam-
melten ringe mit geschnittenen edelsteinen. Unsere Sammlung mag
nur eine der kleineren ^'e\s e8en sein , aber sie bietet ein erstes bei-
spiel einer solchen antiken daktyliothek und stellt sich damit allen
eunelfandeii Ton gemmen in lehrreicher weise gegenüber. — Den
wichtigsten besündtheil des schatiei machen indess die goldaachen
aus. Sie waren sämmtlich zum schmncke iUr frauen bestimmt. Eine
grosse menge von dünnen blättern aus gold, die man getrennt {befun-
den hat, ist nun mit draht wieder zu einem dichten kränze vereinigt
worden, der einen reichen und leichten kopfschmuck von fast 10 ctnu
höhe nnd 20 ctm. dnichmesser bildet. Zwei hohl gearbeitete hala-
h&nder von 15 ctm. durchmesser bestehen ein jedes aus swei stQcken»
die nach vorn an stärke zunehmen wie eine keule und auch in ana-
loger weise durch kleine astansätze dekorirt sind, die enden laufen
in löwenköpfe aus und diese waren dann durch derben golddraht
Terbonden. Zn ihnen gehören Tier gans entsprechende goidreifen,
die ftr die arme bestimmt waren nnd ungefiUir 6 ctm. weit sind.
Dazu kommen fünf paare massiv j^'^arbeiteter arml);lnder, die einen
platt, die anderen ganz rund, letztere von sehr bedeutendem umfang
und gewichte. Das gewicht steigt bei diesen armbändem bis auf
650 gramm, das gold iat ein sehr reines. Ein paar Ton ihnen ist nur
mit einfachem liueaomament Tersehen, es diente für die Unterarme«
Die übripon, meist wenn nicht sämmtlich für die Oberarme bestimmt,
haben die torni von schlangen, die sich um den arm winden. Ein
paar besteht aus einem dreifach gewundenen, dicken schlangenleibe
mit swei sieh umbiegenden köpfen an den enden. An einem zweiten
süngefai die beiden schlanirenkdpfe gegen einander, während an einem
dritten zwischen den schlangenköpten räum gelassen ist für grosse
goldmedaillons. Ein medaillon stellt Apollo dar, das andere den
thronenden Jupiter mit dem adler zur seite in hohem relief. Sie
sind im stil der kaiserzeit gearbeitet. Von sehr feiner ausführung
ist endlich ein seidener damenring mit dem köpf des Zeus, eben&Ue
in hohem xeliil Die onuunentimng an den 8ch]angenasmb8]ideni
L.iyu,^uu uy Google
556
Kleine philologische zeitnng.
Nr. 11
ist dagefiep im ailgemeinen einfach gehalten» — Die antike gold-
■ohmiedelraiist hftt iwei Tenehiedene arten . der iechnik angewandt.
Sie hat entweder die grosse dehnbarkeit des goldet amgenvtit , die
Schmucksachen ungemein zierlich gestaltet und dann gerne noch an
allen stellen mit einer fülle von kleinen goldkörnchen bedeckt. Oder
sie hat das gold in grossen, schweren, im einzelnen wenig verzierten
massen gelassen und ihre Wirkung in dem fiut ungebrochenen glanae
der tehtoeii reisTollen fiurbe de« ttoffee geeuoht. Jener enten ui
des schmuckes giebt man gegenwärtig meist den namen des etroski-
schen, weil die gräber Etruriens die hauptfundatätten dafür sind. In
allen grösseren museen, auch im berliner, ist sie schon ziemlich
reichlich yertreten. Die andere art dei> antiken goldschmuckes da-
gegen iet Sa den mnaeen viel weniger Torhanden. Abgeeehen tob
einigen goldeachen , welche aus der Krim in die eremitage Ton St
Petersburg gebracht sind, kannte man solchen schmuck eigentlich
nur in indirekter weise, nämlich durch die armbänder, welche weib-
liche figuren auf den antiken vasen Unteritaliens, auf den gemälden
Pompeji's, in tkalptnrwerken der rOmisehen seit traffen. An^ te
neo erworbene goldechmuck besteht, wie man sieht, der hauptmun
nach aus annbändern. Für diesen theil des schmuckes hat man in
alter aeit oäenbar die einfachen formen geliebt, da erklärlicher weise
schmuck, der für die glieder bestimmt ist, welche bei allen hajid-
lung«ii in bewegung gesetst werden« nicht, ia m feiner weiee oma-
mentirt sein darf. Der berliner achmuck besitat die richtige aoliditftt
nicht nur im stoffc, sondern anch in der form. — Allem anschein
nach stammt der schätz aus den ersti'n zeiten des römischen kaiser-
reichs. Goldarbeiten dieser periode sind selten; die Römer haben
niemals in gleicher weise wie die Etmsker und mm theil auch die
Griechen die litte sehabt, ihre todten mit werthToUea gegenettndaa
SU fiberhäufen. Bald stellte sich auch die litte sia» Stm maeavea
goldschmuck in den gräbcrn durch nachahmungen ans gebranntem
thon 7A1 ersetzen, die mit goldblättchen belegt wurden oder ma:n iini-
tirte noch billiger. Die gräber der kaiserzeit liefern darum werth-
metall in lehr raanamer weiie. Die bedentenderea erwerbnagia
▼oa gold- und lübenaohea aai der römischen periode verdankt maa
der auffindung von schätzen, die von ihren besitzem einst in schwe-
ren Zeiten versteckt oder vergraben worden sind. Die neue erwer-
bung des berliner museums hat als ein solcher schatzfund aus römi*
icher Mit an reichthnm keinen riyalen. Konstgeschiehtlich bildet er
aber namentlich eine vermittelnng zwischen dem schmucke der anti-
ken kulturwelt und demjenigen der germaniHchen und nordischen
Völker. Unsere vorfahren haben an den sogenannten etruskischen
Soldarbeiten, an jenen zierlichen und feinen Schmucksachen, bei denen
ie kosten der arbeit den werth des metalls in der regel flbentiegen,
wenig gefallen gefunden. Diese technik starb daher anehana. Aber
am leben blieb die andere, die das gold massiv verwandte und gegen-
stände herstellte, die glänzten und unter allen umständen werthvoll
blieben. Da nun der berliner schmuck der ansehnlichste ist unter
den productionen , die von jener technik aus dem klassischen alter-
tiinme fibwliefert sind, hat er gewissermassen ein nationales infcrcisso
Er kann neigen, nach weldien Vorbildern die goldschmiede bei anserea
vorfahren gearbeitet haben, und jedenfalls wird er für die germanische
wie für die klassische alterthumswisseuschalt ein wicht^es "»pm^nt
der forhchuiig bilden.
^ofHf, 25. ioli. (Bonner stg.) Oeitom nachmittag iit folgeadei
telegramm an dea rektor unsrer Universität gelangt: *leh bitte, ia
meinem namea eiaea lorbeerkcani anf £arl Simrocks mg aa kgea.
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Nk. 11. Kleine pliilologische weStnag^ 557
Friedrieh Wilhelm, kronjirinz.' Dieser auftrug wird heute dorcb dei)
rektor in geeigneter weise vollzogen werden.
Berlin, 26. Juli. Die auegrabuogen in Pergavunn, welche ein
ferman des snltan der reichsregierung gestattet hat, sind vorläufig
Tertagt worden: Reiohms. nr. 174.
Der Reichsani. nr. 177 enthält eiaeii Artikel 'die phasen der ser-
bischen geachichte', welcher mit dem sechsten jahrhondert n. Chr« be-
ginnend auch die byzantinischen zeiten berührt.
Berlin, 31. juU. In der Zeitschrift für gymnasialweseu giebt der
scliiilratb Baum&üttr in Stnwsburg eine darstellung der entwicklang
des höheren Schulwesens im reichslande Elsass-Lotnringen , der wir
nachstehendes entnehmen: im juli 1871, wo Baumeister die stelle
eines schulratha übernahm, waren alle höheren lehranstalteu des lan-
dea in stillstand gerathen mit ausnähme der gewerbeschule in Mül-
hausen; das lehrereolleffiam befiuid sich in freiwilliger auflOsniuN
Nur 40 Elsässer hatten den muth Vk bleiben; sie reichten natÜrlicn
lange nicht hin für die 19 höheren anstaltea. Durch das entgegen-
kommen der deutschen regierungen, welche freiwillig jeden lehrer
ziehen Hessen , der für das filsaas sich meldete, und die zahlreichen
anerbietungen ans dem lebrerstand war es mO^lich, das personal su
beschaffen und am 10. oc tober alle schulen wieder zu eröffnen. Mit
welcher rücksicht die regierung bei auswahl der lehrkräfte verfuhr,
zei^t die thatsache, dass man mehr katholiken als Protestanten an-
stellte und in allen katholischen städteu die directorstellen mit katho-
liken besetzte. Heute, wo man schon nachwuchs von der strassbnrger
bochschnle hat, ist das Terhältniss etwas anders, neben 123 katholiken
stehen 148 Protestanten. Üebrigens ist nie in den koUegien confes-
sioneller zank entstanden und nie vom publicum über einen lehrer in
dieser richtung geklagt worden. Am 10. october 1871 hatten die
höheren lehranstalten 866 schüler, darunter 548 einheimische ; das
jfl^ nachher 20S2, im noTembw 1875 5898, darunter 8554 eingebo-
rene; katholisch waren 1920, protestantisch 1992, israelitisch 480.
Daraus ergiebt sich, dass in dem */. katholischen lande die Protestan-
ten die höheren anstalten zahlreicher besuchen, als die katholiken,
£l8ä88er, welche in Frankreich erzogen werden, sind etwa 2000.
üeber die reisen SUaUsj^t in Africa — • s. ob. nr. 9« p. 466
bringen jetit aus dessen brieiiBn die zeitungen ausfiihrliche berichte:
tie enthalten vorzugsweise angaben über seine eignen abentheuer.
Dem Bersat/lierc wird von Vellesa bei Piacenza berichtet, dass
bei den dortigen nachgrabungeu höchst interessante archäologische
fände gemacht worden nnd. Als am anfang dieses monats die seit
mehreren jähren unterbrochen gewesenen arbeiten wieder aufgenommen
wurden , stiess man auf dem gebiete der alten stadt auf gräber von
Ligurern , welche vor dem eindringen der Römer in jenen gegenden
daselbst gewohnt haben. Die entdeckung dieser gräber und der darin
gelundenen gegenstände ist deshalb äusserst wichtig, weil man nun
mit Sicherheit weiss, wem man andere Ähnliche an Terschiedenen
punkten der Appenninen gefundene gegenstände Eusnschreiben hat.
Uer minister des Öffentlichen Unterrichts , welcher von dem interes-
santen lunde sofort in kenntniss gesetzt wurde, hat beiohlen, dass
die nachgrabun^en eifrig fortgesetzt werden, und Itedeuteud grössere
als die fnlher dmfihr ausgesetsten summen bewilligt. Beidhsani. nr.
181 beil. 1.
Heber die gcwianuDg des Bernsteins handelt ein auftata in
fieichsanz. nr. 184.
Athen, 28. juli. Der ehemalige griechische minister Deligeorgit
hat im ▼erflossenen IrQbjahr einen auraug nach Olympia imteniommen
PhüoL Ana. VIL 3G
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668
Kieme pIiiloIogiBcbe zeitang.
Nr. II
und in einem kllnliob encbienenen Unj^eran leiiaiigsartilcel wom
eisdrficke von den verhältnissea der proTinsElis and den aus^rebon"
gen auf der tempelstätte ausführlich geschildert. Dieser artikel » in
welchem die ausgmbungen zum erstenmal in einem hiesigen bUtt
ausführlich besprochen werden und welcher zogleich viel iutereHe
für den fortgang und die erfolge denelben na atn tag legt, iil in
mancher hinsieht bemerkenswerth. — OeUgeorgis giebt Eunächst eine
Charakteristik der bewohner der unteren Alpheiosebene. Sie seiea
thätige und strebsame leute , die in wenigen jähren ihr land durch
zahhreiche anpflanzungen zu einem garten umgewandelt hätten. Hin-
sichtlich des Ton ibnen ersielten bodenertrages würden sie von keiner
andern provins fibertroffen. Die beiden gemeinden TOn Olympia ini
der demos Arini erzielten &st die hälfte dee bodenertrages de«
zen königreiches, — die sieben inseln ausgenommen. — Als femerea
beweis tiir das emporkommen der gegend fQhrt Verfasser die zuneh-
mende Verschönerung ihrer städte und Ortschaften an. Nooh viel
■ohneller, meint er, wflide die ganae prorina anfblfllien, wen« tUk
ihrem emporkommen nicht zwei übelatändc in den weg eteUUn» dai
fehlen von disponiblen fonds und der gänzliche mangel an gntel
fahrstrassen. Bekanntlich steckt nämlich in Griechenland der land-
mann alles durch die ernte gewonnene geld wieder in den boden, so
daae die gemeinden keine Icapitalien fttr den wegebän und naden
gemeinnfitzige zweoke aar vermgung haben, und alles dem Staate
Überlassen bleiben muss. Der Verfasser führt zur Charakteristik der
bewohner ferner an , sie seien gut zu pferde , liebhaber der Wissen-
schaften, Verehrer des alterthums, und zwar beide geschlechter ; dai^
walUhhiten aneh mftnner nnd fraoen Ton weit und breit nach dem
anigiabnngifelde von Olympia, um die werke der alten kunst zu
wundem. — Bei besprechung des bei den ausgrabungen befol^a
Systems meint Deligeor^is, er habe, namentlich im Interesse vieler
interessanter topographischer fragen, gewünscht, dass man schon in
der ersten camj^agne den ausgrabungen eine grossere mannigfaltigkeit
gegeben und neb nioht bloe auf die weitere, schon yon den nrnaaoeei
begonnene anfiieekung des grossen Zeustempels beschränkt hätte. —
Nachdem er in weiterem verfolg des aufsatzes eine beschreib ung des
plastischen schmucks der giebelfelder gegeben hat, fuhrt er den le$er
in das kleine , in Olympia provisorisch errichtete museum ein und
bespricht die hanpMehuehitBn dort aufbewahrten knnetwerke der
reihe nach. Vor alletn bewundert er den sogenannten Kladeoe^ den
Myrtilos und den Hestia-torso. — Eine längere besprechung widmet
er auch der von ihm sehr hochgeschätzten Nikestatue, und giebt eine
darstellun^ der bei der aufstellung dieser statue in betracht kommen-
den biitonsehen momente. Besonders interessirt ihn die stelle, an
welcher .das poetament der Nikestatue gefunden wurde ; er «rlmnil
dort die spuren der alten Nikestrasse, die in dem nächsten ausgra-
bungsjahre weiter zu verfolgen er angelegentlichst empfiehlt. — Von
den inschriiten wendet Verfasser besondere aufmerksamkeit auf die
'elische bronzetafer, giebt die zum verständniss derselben nOthigen
historischen erUlutemngen nnd erOrtert ihre dialektisehen eigea>
thfimliehkeiten.
Bonn, 3. angust. Die akademische feier zum gedächtniss Frie-
drich Wilhelms III., des Stifters der Universität, fand heute in übli-
cher weise statt. Der festredner, professor Bücheler, wies mit kerni-
gen werten, unsere leit dem ersten Jahrhundert der Obaren ve^
gleichend, auf die mit der popularisirnng der Wissenschaften verbun-
dene gefahr ihrer verflachnng und ihres schliesslichen absterben» hic,
indem er als pflicht und au^be der universitftt betonte, _dex heix-
Digitized by Google
Kr. 11.
Kleine pliilologiflolie seitang.
(59
tohfloden itrSmung entgegeo aa der strenge und dem erneto der
wissenschafteo festzabalton , um sie miTerkflmmert den folgenden
schlechtem zu uberlieferD. An diesen redeact schloss sich ein zweiter
zum j^edllclitnisse Niebuhrs. dessen hunderfjährij^er geburtstag auf den
27. d. m. iailt. Das einlad ungsprogramm zur Niebuhr-feier you prof.
BOeheler behandelt das die hutratio jmouU betreffende ttllck der Ign*
Tinisohen taftin. In der festrede sobilderte der professor Scb&fer in
höchst ansprechender und fesselnder weise die entwickelang nnd daa
wirken Niebuhr's. nach den verschiedenen Seiten seiner so reich, gross
und edel angelegten natur, seiner thätigkeit als lebrer an unserer
hoohschule mit Msonderer pietät gedenkend. — Gegen den verffleicb
nnaerer zeit mit dem ersten Jahrhundert der Cftsaren mOchte ien un«
sere zeit in schütz nehmen: dagegen stimme ich dem, was von der
aufgäbe der Universitäten ge^aj^t ist, vollkommen bei, zugleich ver-
weisend auf ob. hft. 9, p. 463 : die Universitäten werden nur immer
weniger der ihnen hier gestellten aufgäbe gewachsen sein, je mehr
ne selbst sn dieser Terflashnng helfen, indem sie die dassisohe Philo-
logie mehr und mehr zu verdrängen suchen (s. ob. hft. 7, p. 319) und
darin von der leitenden oborbehörde unterstützt werden, wie kürzlich
dnrch die abschaffunp der lateinischen spräche bei den doctorpromo-
tionen in der juristischen facultät in Preussen geschehen. Es ist eben
einmal nicht anders, dass in nasrer seii wahre wissensohaft mit der
dassischen philologie verbanden sein mnss: wer h9rt aber auf der
Universität ausser philologen jetzt noch philologische collegia? Und
hier in Göttinnen kommt jetzt vor, dass selbst philologen mehre Seme-
ster gar keine philologischen Vorlesungen hören und doch trefflich vor
der sogenannten wissenschaftlichen prüfangs-commission das ezamen be-
stehen : was werden das fBr lehi^? Also woher soll fdrdemng der
wissenschafblichkeit , woher die Verwirklichung der oben gestellten
aufgäbe der Universitäten kommen? ~ Ueber die Niebuhrfeier n&-
hercs unt. hft. 12. — E. r. Z.
Athen, 9. august. Dr. Schliemann hat in Tirynth 20 bruunen and
iwei gräber bis anf den nrboden ausgegraben nnd ist jetat in Mykenft
beaehftHagt, wo er seine arbeiten die nlehsten monate hindnroh fort»
■osetm gedenkt.
Outtingen , 16. august. Es wird so gern die flberflüssigkeit der
classischen studien hervorgehoben: doch thut man nur die äugen auf,
00 ergiebt sich ihre nothwendigkeii selbst Ar ihr scheinbar gani
fem liegende fächer, so ftlr die ehemie: denn woher sollte sie sonst
ihre so äusserst geschmackvolle nomenclatur nehmen ? So ist im jähre
des heils 187t) in Göttingen gedruckt bei den gebrüder Hofer eine
dissertation dieses tituls erschienen: 'über Paraniirobrombenza-
nilidt Orihoniirobromhenaanilidt Deaoxybentoyldiamin-
9uifi»äur§ und ithhommlinge* : wenn nnn, wie doch sn erwarten
steht, die abkOmmlinge grösser werden als die enen^r, was ßr ge-
bilde werden da erst entstehen! Aristophanes rühm in bildung langer
Worte ist beseitigt und das neunzehnte Jahrhundert kann auch in
dieser hinsieht verächtlich auf das alt^rthum herabblickeu. Vom ge-
scbmaek habe ich wohl nicht nOthig za reden: aber der nntien? »nn
je länger die worte werden, desto schneller nnd leichter werden die
floetor-dissertationen fertig: spricht im examen der examinator die
langen worte naturgemäss etwas langsam und der examinand wie es
der respect verlangt noch langsamer, so werden der fragen weniger,
die prflfnnff Ar beide thefle bequemer. Der nntsen ist also klar :
doch ist daoei eine gefahr: auf diese weise kann die promotion in
prat9§ntia , wie man sagt , der entsetzlichen in absentia sehr ähnlich,
Dasi gleich werden: wenn das Th. Mommsen merkt, was fSx ein nn-
86*
560 Kleine philologbcbe zeitang. Kr. 11.
gewitter mit viel diohtmig und wenig wilnMt wird dum fflier dk
anne ohemie bereiabraeben ? !
Berieb tigungTO *tucht und laUimprechen auf gymnawfC ob. hfl
9, p. 4fi3. An dieser stelle ist gesagt, director Weiduer habe in seiner
antrittsredo das polytechnicum inätfinstadt eine austalt tod 'zweifel-
haftem character genannt: 10 lebr mir die« euch ftsAel, boDate kk
nicht aaden den betreffenden artikel der H estnischen VolksbUtter,
meine quelle, Tenteben: den verhältni^fon in Darnistadt fremd oüJ
mit Weidners rede unbekannt nnisste ich annehmen . daw? dxs harte
urtheil nilher motivirt oder durch irgend umstände gerechtfertigt sei
Jetzt wird mir aber aus sicherster quelle ndtgetheiit , dSM IVeidBcr
in seiner rede dei polytechnicum aneb mit keiner sUbe erwihnif
gethan, dan er dagegen die Oberprimaner in der classe TOrTertrsB-
tem Umgang mit (Ten polytechnikcrn gewarnt habe, weil das, was er
täglich sehe, bei den primanern nur zu bedenklichen überscbreitxmgw
der discipliuar-ordnung fahren und fllr sie, die primaner, norm*
genehme folgen nacb ticb sieben mflne: Ton dem charaoter der antblt
Mlbat iit Aocb da keine rede gewesen. Das zum Steuer der wahrbeit.
üebrigens sieht man auch aus diesem falle das wesen der parte::
hnndt'ln pewissenhafle männer in treuer ausübung ihrer pflicht gegaa
dit' ansichten der partei, so werden «e sogar auf kosten der wahrbeit
von der partei verdicbtigt und verfolgt. — Emst von Leuttch.
Licentiat ff. We$er veröffentlicht in der Post einen artikel, äb?r
moabitische alterthiimer, in denen er für die echtheit derselben pUi-
dirt und vorschlägt, eine commission d»>ut8cher gelehrter nach Moab
zu schicken, um aie dortigen ruiucii zu untersuchen. Der wmtfdk
die«e sache ruhen m Innen — a. ob. nr. 9, p. 479 — iat nlio niett
in erfttUung geguigen. Vgl. Augtb. AUg. itg. beil. sn nr. 193: i. ob
v 486>
Berlin, 22. august. Heute ist in der rotunde des alten museums die
Olympia-ausstellung eröffnet: rienmfasst in gjpsabgQssen Eämmtlkfe
hervorragende fondfltfleke an plastischen wcnrken towobl wie u ii-
Bcbriften, insbesondere die giebelskulpturen und die beiden metopei:
des tempels, den colossalen weiblichen vorläufig als Hestia betpich-
neten und den, wie es scheint, mit ihr zu einer gruppe verbanden
gewesenen männlichen torsOi sowie der Nike des Päonios , die saf
ihrem , mit der widnvng und insebrift des kttnstlen venehenen ps-
ttament in der mitte des saales ibren platt ^fbnden b»t, aussnte
aber zu genaurer betrachtnng — noch in einem zweiten abguss
bequemer höhe aufgestellt worden ist. Der Reichsanz. nr. 190 \irv^
hierzu einen artikel, den wir hier fast ganz mittheüen: L ^»
die stattliche anMbl allerdings mebr Mer minder fragmenüitff
plftstiscber werke Überblickt, die sieb hier in trefflieb QbenisM'
lieber anordnnng der- betnichtung darbieten, wer ferner ^
reihe der mit ihnen zugleich aufj^estellten interessanten insclirif-
ten durchmustert , die im laufe der ausgrabung gewonnenen topo-
graphischen anfoeblfisse und die gleiebäls scbon jettt eiteieHfi
ucbt unwesentlich berichtigte erkenntniss der grundrissdisposit^oc
uttd des architektoni^:olipn gesaramtcbarakters des olympischen Zen»-
tempels in betracht zieht, der wird sich der Überzeugung nicht w
schlicssen können, das« die erfolge der ersten periode dieser wiwe»
gchaftlichen expedftion in der tbat fiberrasobena glüökliche gewssn
gjQ^. Um den beeebaner auf dem ansgrabungsterrain selber r:
Orient i reu, ist neben den gypsabgüssen eine kollektion instruktiver
Photographien, die ein bild der landschaft und des innerhalb dersd*
ben freigelegten trümmerfeldes gewähren, sowie ausser zwei kartO'
graphiscben auinabmea dee im norden und oeten Ton bergigen btai
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Nr. il.
Kleine philologische w/eitaüg*
m
im Süden vom Alpheios, im westen vom Kladeos eingeschlossenen
thales ein in grösserem massstabe gefertigter situationaplan zur anf-
Btellung gelangt, der in dankenswerther weise den bisherigen fort-
tchritt der aoe^bnng sowie den gegenwärtigen suitaiid Sei sa-
aammen- oder vielmehr auseinandergestfirzteo tempela yeniiiolniiilicht
nnd zugleich die fundstätten der wieder ans licht gezogenen hervor-
ragendsten Skulpturen, postamente u. s. w. bezeichnet. — Ein letztes
blatt dieses subsidiären theils der ausstellung ^ebt endlich noch
einen, wenigstens in den hanptmotiven wohl vOlhg saterllssigen
etanrationsversnch der bald nach dem beginn der arbeiten aufgefun-
denen und mit vollstem rechte hoch gepriesenen Nikestatue des Pai-
onios. Sie selber hat auf dem (bis auf das letzte, den architektoni-
schen aufbau nach oben hin abschliessende glied vollständig erhal-
tenen) ans dreiseitigen marmorblOcken aofjjesehichteten nnd mit In-
schriften gezierten postament, auf dem sie ehemale in Olympia hoch
emporragte , inmitten des «aales ihren platz f^-efunden , während ein
zweiter abguss, in bequemerer höhe aufgestellt, zugleich eine be-
trachtung des details gestattet. Der beschauer vermag somit sowohl
die künstlerische arbeit im einseinen in w(lrdi||;en als anoh sieh den
effbkt des Einstigen denkmals zu vergegenwärtigen , wobei es allere
dings vor der band noch unentschieden bleibt, ob die statue, wie
hier angenommen, über die mit der inschrift versehene breitseite des
Sostamentfi herabblickte, oder aber ob das letztere nicht vielmehr
ie spitse seines dreieoks nach Tom hin kehrte, so dass die beiden
flfl^el der gestalt in ihrer richtung nngefahr den beiden zurück-
weichenden Reiten desselben entsprachen. — Dass diese Siegesgöttin,
die von der höhe zur erde herabschwebend gedacht und mit meister-
haftem geschick für den ihr bestimmten Standpunkt komponirt ist,
Mnstmau in nnversehrtem tnstande einen geradezu überwältigenden
eindmck erzielt haben muss, lassen die nns erhaltenen ansehnlichen
trümmer auch heute noch deutlich erkennen und empfinden. In ein
langes, vom winde zurückgetriebenes gewand gehüllt , dessen pracht-
voll bewegter falteuwurf die linke brüst und das linke bein frei
Iftast, im übrigen aber die kraftroll anmntfaigen glieder derartig dicht
nmschmiegt, dass sie in voller rundung durch den leichten» weichen
atoff hindurchscheinen , ist die in reinster jugendschOnheit prangende
g-estalt, entschieden vornübergebeugt, im Itegriff, von dem t^lsen her-
abzuschwoben, an dessen seitlichem rande der köpf und hals eines
vogels — Tiellefeht eines adlers? — ans dem gestein herausragen.
Das mächtige schwingen paar, das die gestalt in mrem finge zu tragen
schien und seltsamer, für den künstlerischen effekt aber wohlberech-
neter weise bereits auf der oberen fläche der schultpm ansetzte , ist
fcammt dem köpfe, den beiden armen und dem linken bein der sta-
tue abgebrochen ; doch Iftsst sieh die bewegung der verlorenen glieder
ans den erhaltenen ansfttien deutlich erkennen. Der rechte arm war
offenbar zur erde niedergesenkt, der linke, dessen band ohne frage
den lorbeer trug, mSssig erhoben, das fehlende, im Oberschenkel ge-
brochene, unbekleidete bein endlich trat, während der rechte fuss
noch an dem felsen haftet, frei in die Inft heraus und hob sich so
von der reichen messe des nach hinten in weitem bausche sn der
basis der statue niederwallenden gewandes ab, das, leider anf beiden
Seiten abgebrochen und deshalb in seiner motivirung noch nicht
völlig klar, jedenfalls der vorgeneigten figur den durch die forderun-
gen des materials bedingten halt gewählte. Der das gewand unter-
alb der brüst susammenihssende gürtel war, wie die voÄandenen
bohrlöcher erkennen lassen, aus hronze angesetet. Einige andere
bohrlücher auf der basis der statue bedürfen ebenso wie der zosam-
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KMie pliflologlscbe seHuicr«
Nr. 11.
menbang des vogelhalses mit dem umgebenden gestein noch der bis-
her nicht gefundenen erklämng. — Ueber die hohe ästhetische werth-
schätzung, die diesem herrlichen rcste der ersten bliitheperiode grie-
chischer kunst sebQhrt, wird kaum irgendwo ein zweifei entstehen.
Wir haben in der siegesgöttiii des PiteoBim eben ein weck vor um»
dessen boheitsvolle, togleich grossartige und frei bewegte eohSDbeÜ
allein der bewunderung platz giebt. Zu desto interessanteren Unter-
suchungen wird das kunsthistorische faktum anlass geben, dass bereits
in einer periode, von der wir bisher doch wesentlich andere Tor-
itelluDgcn hatten, uns eine derartig Me nnd kfihne, dabei aber nir-
gends eine spur Ten iwang oder mühe verrathende composition ent-
gegentritt, dio, wenn ein polcher schluss bei dem lückenhaften zn*
stand unseres denkmälcrvorraths nicht allzu gewagt erschiene, för
eine lange reihe antiker darstellungen der Victoria als erstes, forthin
massgebendes Torbild angesehen werden dOrfte. So bereichert denn
dieser fand nieht nnr nnsere kenntnias der antiken phMtik, aoodon
er modifizirt unsere begriffe von dem entwickelungsgange derselben
sugleich derartig , dasa der um die mitte des fünften Jahrhundert*
vor unserer Seitrechnung beginnende mächtige aufschwung der helle-
nischen kunst uns nun nur noch gewaltiger und umrassender er-
seheinen muss. — Ausser dieser all^meineTen aneehauung aber, die
immerhin für die geschichte der antiken kunst von Wichtigkeit ist»
bietet unsere Nikestatue als eine sicher und urkundlich beglaubigte
arbeit aus dem letzten drittel des fünften Jahrhunderts uns auch
noch einen besonderen, ebenso willkommenen wie zuverlässigen an-
halttpankt ftr die datirung grieohieeher kunttwerke, der mit Tonieht
gebrancht , manchem erhaltenen werk gegenflber von wesentlichem
nutzen sein kann. Wenn man indess , wie es versucht worden ist,
aus dem Charakter der Schöpfung des Paionios einen rückschluss aof i
die entstehungszeit der balustradenrcliefs des kleinen athenischen
Niketempels maohen und die ipfttere datimng der lotteren in swei-
f»\ sieben will, so übersieht man doch , dase iwischen beiden werken
bei übrigens gleicher Schönheit dennoch ein unverkennbarer unter-
schied obwaltet, und dass jene relieffiguren zarter und lieblicher, aber
minder gross gedacht erscheinen, als die statue des Paionios, welcher
der mhm eines hAheren alters dnreb diesen Tergleieh nngeeehnsileit
bleibt. Sollte ein seltenes, freilich kaum sn enidbndes glück uns
noch die auffindung des zu dem herrlichen torso gehörigen kopfes ,
gewähren , so würden wir sicherlich an ihm noch jene leise spur al-
terthümlicher strenge bemerken, die in der frei bewegten gestalt und
gewandnng bereits fhst TSllig versehwünden ist. — Die arkenirang
der Nikestatue als des von Pausanias enHLhnten Werkes des Paionios
ergab sich bekanntlich aus der auf einem der blöcke des zngeböritren |
postaments befindlichen, in der rotunde des nuiseunis an der entspre-
chenden stelle des aufbaues angebrachten und ausserdem in einem
iweiten abgnse besonders anspemellten inschrift» die nnt indaaeBtoB
beiden zeilen meldet, dass die in Naupaktoe angesiedelten Meswnier
in geraeinschaft mit ihren jetzigen stadtgenossen hier dem olympi-
schen Zeus den zehnten der den feinden abgenommenen beute dar-
bringen. In zwei weiteren zeilen uennt sich Paionios aus Mende als
antor der statne nnd iflgt hinsu , dass er aneh bei der beratellnnff
der giebelfelder gesiegt habe. Indem diese inschrift den meister und
die ungefähre entstehnnprszeit des aufgefundenen werkes festfitellte,
gab sie uns zugleich in ihrem schlusssatz ein intere.«tsantes beispiel
einer künstlerischen konkurrenz in altgriechischer zeit. Wie sie jetzt
▼erliegt» berichtigt sie übrigens aneh eine ron demarcblologen prot
Orerbeek herstammende» ans der Leips. AUg. aig. aneh in mee '
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Nr. 11.
Kieme philologbclie zeitong.
563
blittor übergegangene notii, nach weleber die Nikettattie uuebrifb-
lioh alt weihgeschenk nach dem »lege der Measenier fiber die Akai^
nanen und OeniiuK'u (428 v. Chr.) bezoichnet gewesen, von den Mes-
seniern selber aber durch mündliche tradition auf den über die Lake-
dämouier errungenen sieg von Sphakteria (424 v. Chr.) zurückgeführt
worden w&re. schon der tezt des Paiuanias ergiebt, daas von einer
inichrift, die in Verbindung mit jener tradition hOchst befiremdlich
erscheinen müsste. dort nicht die rede ist. Die gefundene inachrift
selber aber läset die feinde ganz unbezeichnet, und damit scheint jene
vom Tansanias erwähnte me^senische tradition, nach welcher die Stü-
ter det denkmals (welches dann alio im jähre 428 oder kun nachher
dem kfinstler in aofkmg gegeben sein würde) die besieg^ten LakedA-
monier aus acheu vor diesen ihren mächtigen feinden nicht nameilt*
lioh erwähnten, an Wahrscheinlichkeit zu gewinnen.
II. Derselbe Paionios, von dem die Nikestatae herrührte, war
nach dem zeugnise des Firasanias auch der antor der in demOsÜiehen
giebelfelde des olympischen tempels enthaltenen componticm, die den
bekannten mythischen wettkampf des Pelops mit Oinomaos, und
zwar den moment vor dem wirklichen beginn desselben, zur ansohau-
ung brachte. So nüchtern and farblos die durch den genannten
■ehriftsteller uns flberkommene sohilderang dieses giebeifel&s ist, so
bildet sie doch für uns nicht nur den einzigen literarischen anhalts-
pnnkt zu einer restaurutioo der ehemaligen durstellung, sondern sie
scheint überdies vor manchem ähnlichen bericht alter schriftsteiler
den vorzuff einer genauen und vollständigen aufzählnng des vorhan-
denen so besitien. » Ist dies wirklich der fall — and die bisherigen
ftmde nOthigen noch keineswegs zu einer entgegengesetiten annähme
— 80 umfasste die composition dreizehn menschliche figuren und zwei
yiergespanne. In der mitte des ganzen erhob sich — ob sitzend oder
stehend, muss nach dem text des Pausanias dahingestellt bleiben —
die gesteH des Zeus, der «ds kampfrichter anwesend m denken ist,
während nach rechts und links hin sich die beiden parteien in oner
durch den das giebelfeld beherrschenden parallelismus bestimmten^
im einzelnen aber durch mannigfache abweichungen von einer stren-
gen regelmässigkeit schicklich belebten anordnuns anschlössen. 'Rechts
▼on Zeus* erschienen suniefast Oinomaos , das haupt mit dem helme
bedeckt, und ihm zur Seite seine gemahlin Sterope. An diese gruppe
reihte sich, vor den p forden sitzend, Myrtilos, der berühmte wa-
genlenker des Oinomaos, und hinter diesem erblickte man zwei mit der
wartonjg^ der pferde beschäftigte diener. Den abschlnss bildete end-
lieh die in der ecke angebrachte gestalt des flussgottes Kladeos.
'Links vom Zeus' entsprachen diesen figuren sunächst diigenigen des
Pelops und der Hippodameia, der durch die Wettfahrt von jenem zu
erringenden braut. Dann folgten der wagenlenker und die pferde
des Pelops, sowie abermals zwei unbenannte diener, worauf auch hier
die figur eines flnssgottes, diejenige des Alpheios, die ecke des drei-
ecks f&Ute. — Unter den in Ol^inpia ausgegrabenen Skulpturen haben
■ich nun , nachdem aus einer grosseren reihe von bruckstücken ein-
zelne fragmente theils schon an ort und stelle , theils erst in Berlin
bei wiederholter prüfung als zusammengehörig erkannt und im gyps-
abguss passend aneinandergefügt worden waren, im ganzen sieben
mehr oder minder erhaltene figuren ergeben, von denen die einen
mit positiver bestimmtheit, die anderen wenigstens mit einem dicht
an gewissheit grenzenden grade von Wahrscheinlichkeit als (heile des
einstigen ostgiebels in anspruch zu nehmen sind. Sie haben gegen-
wärtig auf der östlichen seite der rotunde — rechts TOm eingang —
in einer anordnusg plati geianden, die in der hanptsaohe ihrer ehe*
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KleiM pIiiloIogiBelie leltnac.
Nr. 1.1.
maligen roihenfolge und anfstellungsart innerhalb dos giebelfeldes
entsprechen dürfte. — Wir hecinneu die aufzühlimg dieser stöcke."^
auf der Tom beachauer am liiucen seite — derjenigen hSUIe dn^
giebelcompontion, von welcher das meiste erhalten ist — mit denf*
torso (A) einer mit ausgestreckten beinen daliegenden, auf dem lin-
ken Schenkel aufruhenden jugendlichen männlichen gestalt, die, wie
die biegung der brüst deutlich erkennen lässt, sich der mitte de«
IpebeUeldei inwandte. Sie iet Tom balae bis beinahe sn den ImO-
ehabi hin erhalten nnd gleich den übrigen figoren dieses giebele an
der rückseite nur ganz roh bearbeitet. Ein gewand von knappem,
dürftigen faltenwurf, das die beine nach unten hin umhüllt, oberhalb
der kniee aber über die rechte hüfte nach dem rücken hin gezosea
ist, legt sieb wie ein lähmen nm die frei gelassenen naekten glieder.
Kopf und arme fehlen; doeb ist es nnTerkennbar, dass die gestalt
sich auf den linken arm stützte, während der rechte aller Wahr-
scheinlichkeit nach wagerecht zu den füssen hin ausgestreckt war.
Wir haben also im wesentlichen hier ganz dasselbe motiy, wie in
dem jetzt meist als Kepbissos (sonst als lUssos) beseicbneten flussgott
Yom westgiebel des Partbenon, der an kühnem achwung und an enw>
gie der bcwegnng unsere ßgur allerdings nicht wenig überragt. —
Als zweiter der reihe erscheint der arg fragmentirte torso (B) eine4
gelagerten mannes, von dem sich nur ein theil der nach vom hin
dam besobaner snpekebrten bnist, der nach links bin ausgestreckte
gewandamhfillte linke schenke! mit dem zugehörigen, abwärts giebe*
genen knie und ein an der linken brustaeite herabfallendes stück ge-
wand erhalten hat , das bis dahin hinaufgezogen erscheint, — gerade
genug also, um haltung und bewegung der gestalt zu erkennen . die,
bequem dadtaend nnd auf den linken arm, wahrscbeinlieli auf den
ellenbogen gestfitst» siob gleich der vorigen nach rechts hin der mitte
des giebclfeMcs zuwandte. — Weitaus am besten erhalten ist die fol-
gende figur (C) eines jünglings, dem, von geringeren bescbädigungen
abgesehen, nur der köpf fehlt. In einer dem zufälligen moment ab-
gefiknsohten baltung am boden kauernd, eeigt die finr in dieser ibier
bewegung wie in der bildung des knappen, schmeidigen körpers ein
Überraschend scharfes und treues Studium der besonderen individuellen
natur, zugleich aber in der künstlerischen wiedergäbe des dem genau
beobachteten leben abgewonnenen motivs noch einen ganz leisen
baucb dar Uebenswtlrdigen befongenhoit des ftlteren stils. Wftbrend
der redbte mit ausgebreiteter band seitwärts aufgestemmte arm dem
kOfper seinen halt giebt, ist das linke bein hoch binaufgszogen , das
rechte aber, dessen Oberschenkel ein wenig zu kurz gcrathen ist, be-
quem und lässig untergeschlagen. Die band des linken, dicht am
kdrper niederfiulenden armes berfibrt mit den fingerspitzen die zebea
des Unken fusses, dessen sohle auf dem boden aufisetzt. Der kopi
dieses jOnglings kann, wie der halsansatz zu erkennen giebt, nur gans
wenig nach der linken schulter , also gleichfalls nach der mitte
giebelfeldes hin gerichtet gewesen sein. Ein gewand, das in regel-
mässiger fältelung unter die iigur ausgebreitet und rQokwärts herauf-
Sezogen ist, i&Ut nur dnreb wenige unkUre, flache <en belebt» Ober
18 Schulter, den arm und das linke bein hin, nm an der vorderaeits
längs des Schienbeins in einer fast geraden kante abzuschliessen. —
Der vierte torso (D) ist der eines wagenlenkers, der ersichtlich der-
selben giebelseite angehörte nnd mit dem rücken gegen die wand
gekebrt war. Die figur ist, aus mehreren stücken susammengesetil»
bis inm halse hinauf fast vollständig erhalten; nur der köpf und die
arme fehlen, so dass eine sicherlich zugehörige linke band dem ab-
gufls noch nicht angesetzt werden konnte. Auf dem rechten, unter-
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Nr.
l ^. . Kleine pliilologische zeitung.
56^
•ohenkel knieend, der die last dei kOrpero tr> und bis zu den ein'*
gftkrflmmten zehen hinab erhalten iat» das heraufgezogene linke bein
n*it der fusssohle aufisetzend, zog die gestalt in energischer antpan-
nvng der muskeln mit dem eingebogenen linken arme , dessen — er-
haltene — zur aufnähme der bronze durchbohrte band wenig über
dai knie erhoben war, die zQgel der feurig ansprengenden rosse zu-
rflck, während der rechte arm lieh in gerader richtung Torgeztreckt
zn haben scheint Das gewand, das in reicherer fülle als bei den
übrigen fi^iiren die Schenkel bis zu den hüften hinauf umhüllt, ist
über den rücken hin gezogen und fdllt mit seinem frei herabhangen-
den ende über die linke schulter nieder. Von einer fünften männ-
lichen gestalt (E), die, in der rechten hüfte ruhend, anfgeriohtet da-
stand, ist der Oberkörper bis zu den hOften hinab, etwa der dritte
theil des rechten Rchenkels und ein ansatz des vorgesetzten linken
erhalten. Der linke arm war, wie der ansatz desselben zeigt, erhoben,
der rechte gesenkt und die band desselben über der hüfto, wie die
dort noch erhaltenen drei finger beweisen , in die leite gectemmt.
Von dem gewand, dessen eines ende in scharfkantig gebroehenen
falt-en über die rechte schulter herabfallt und wohl um den arm ge-
schlungen war, ist überdies, von der nur eben roh zugehauenen rück-
seite abgesehen, noch eine breite, sehr beschädigte kante an der Un-
ken aeito der fignr erhalten. In der ansstellunp^ in der rotvnde dee
museums trägt dieser torso die durch ein beigesetztes fragezeichen
allerdin^ als blos^^e vermuthung hingestellte bezeichnung 'Pelops*. —
Zu den interessantesten fundstücken zählt die nun folgende, der rechten
h&Ute dea giebelfeldes angehöri^e ßgur (F) eines bequem dasitzenden,
bereitB altmden mannee, die einsige, die den ihr sngehorigen
köpf, und zwar in yOllig intaktem zustande erhalten zeigt. Die
hauptrichtung des körpers entspricht derjenigen des torso B. Wie
jene, so stützt auch dip«e figur, die beine nach links hin streckend,
sich auf den angestemmteu linken arm; der köpf und der oberlei^
aber ist in mhigster baltung geradeaus , also nach links hin oekehrt
und dabei ein wenig nach vom hin dem beschauer sogewanat. Bis
jsn dem in einem dicken wulst Über die hüften geschlagenen schweren
gewande, von dessen faltenwurf auch die untere partie der Vorder-
seite noch einiffe spuren bewahrt hat, ist der beleibte, in seinen mus-
keln bereits scnlalrare k5rper, dessen bmstnnd nnterleib eine meistere
hafte beobachtung der natur bewundem lässt, vortrefflich erhalten,
noch weiter nach unten hin aber der raarmor arg beschädigt. Auch
der ansatz des rechten armes ist ausgebrochen; doch kann über seine
richtung kein sweifel sein, da an der rechten wange sich der daumen
und ein stack der band erhaKen, aneh ein weiteres, genan aanassen-
4es stück des bandrOckens sich gefhnden hat, wetalies die frUhere
annähme, dass hier eine fremde band zu erkennen sei, vollkommen
beseitigt und vielmehr deutlich zeigt, dass die figur die eigene rechte
gegen die wange lehnte. Der sinnend blickende köpf, dessen rund-
ucne formen ein gelockter, nnr Ober den Uppen nicht ausgearbeiteter!
hier also ausschliesslich auf die bemalunpf angewiesener hart umrahmt»
seigt in der behandlnrf^ des letzteren wie in dem wellig herabfallen-
den haar, in den weit geöffneten äugen, den starken und vollen Up-
pen noch deutlich die kennzeichen der nachwirkung eines älteren
Stils, während im Übrigen die bebandlnng des naektoa sieb dnreh
volle freiheit und (genaue kenntniss der natur auszeichnet. — Der
letsite torso (G) endlich bildete ersichtlich das pendant zu dem unter
A besprochenen. Er zeigt eine jugendliche männliche figur von der
der Oberleib bis zu den schenkelansätzen erhalten blieb. Auf dem
reckten Schenkel rohendt den kOrper nach links hin stieokend» atfttate
Fhüol. Ans. VIL
87
üigiii^ca by Google
566
Kleine philologische seitnng.
Nr. 11.
sie sich mit beiden armen gegen den boden und blickt<3 erhobenen
haoptes zur mitte des giebelfeldes hinüber. Das unter den rechten
■ehM^el sebieitete sewaod iat Ober die linke httfke hinuifgezc^i^
imd niiifcnlaDg wohl auch hier, wie bei dem tocao A, die aniei«
peitie der zurückgestreckten heine.
Der Nil. Nach nachrichten der Times hat oberst Gordnn ent-
deckt, dass der Weisse Nil sich ein wenig südlich Tom Albert'
Kyanflipeee in iwei anne tbeilt. Der eine der Mrme flient bint«
Lirdo nach Ebarfcom, der nndere, der neu entdeckte arm, fliesst in
nordwefitUclif r richtung und vorpinigt sich mit einem dpr sirb in
den Bahr Gazelle ergiessenden flüsse. Dieser ström er^iesst sich wie-
der in den Lardo-Ehartum-arm des Nils. Dem vernehmen nach be-
finden nöb keine katurakten in dem nen entdeckten arm des Weimoi
Kits. Uk dem alten arme wird die schifffahrt durch die Fela-wasser-
fÄlle gehemmt, welche dampfer verhindern, die strecke von Khartam
nach dem Nyanza-see zu pafairen. Wenn es sich bestätigt, da&s der
jüngst entdeckte zweig schiffbar ist, werden Gordons schiffe von
Khartam naeb dem Nyann dampfim können. Sollte diei der fril
eein, 80 werden sämmtlicbe TOm ebent G<ndon errichtete Stationen
zwischen Lardo und dem see zwecklos sein und es mOssten lang^ des
Bahr Gazollo und des neuentdeckten arms des Weissen Nils neue Sta-
tionen gebildet werden. Oberst Gordon ist jetzt eifrig mit der lösong
diesei problemt beeobftftigt. Troti leinet iw^&brigen avflurtJialti in
einem der t^Jdtlichsten theile Mittel-Afrieaa beklagt sieb der reinndi
niobt über schlechte gesundheit. Reichsanz. nr. 202.
Professor Renhaux hat über die Vertretung der deutschen indu-
strie auf der ausstellung zu Philadelphia uud dabei überhaupt über
die dent^be indnelrie än nni^itigetnrtbeil gefUlt, wai in Peuttb»
land von vielen leiten sehr übel aufgenommen worden: man h5rt
eben nicht gern die Wahrheit. Andre vertheid igen ihn aber: s. Augsb
Allg. ztg. nr, 223, nach der Nationalzeitung: er selbst hat aber auch
treffend sich vertheidigt und seine gegner zurückgewiesen: s. Augsb.
AUff. st|f. nr. 825: mit reebt: denn der tadel gründet aicb auf &te
tbalsachen, ist überhaupt schon Öfter ausgesprochen: i. ob. bft.
7, p. 327 in betreff der buchdruckereien, allgemeiner von Lagarde
fib. d. gegenwärt. zustand von Deutschi. p. 14ff. Es gehört das hier-
her; denn geht man der sache auf den grund, so liegt der in derer-
aebong des yolkt, also in dem wege, den die regierung bei leitonif
des Schulwesens einschlägt. Soll der der richtige sein, so s^teht als die
erste aller aufgaben die der herbeischaffung der geldmittel für da^
Unterrichtswesen an der spitze und so lange da geknickert wird, ao
lange wandelt man nicht anf dem rechten wege. Und das hängt <
aneb irieder mit dem lateineebreiben lowmmen: lebrer, dledai |
Tentehen, sind thenrer als solche, welche dasn nicht taugen.
Müy\chfn, 28. august. Die Urkunde über die gründung des könig-
lichen Maximilianeums ist am 211. puhlicirt und giebt die nähern be-
atimmungen üher diese wahrhaft königliche Stiftung zur unterstätzong
itndierender junglinge: nftberee e. im Reiebeani. nr. 905, beiL I.
Soeben ist erschienen : Ausgrabnngen zu Oljm pia mit erläiilermh
gen von E. Curtius, F. Adler und G. Hirschfeld. Rft. I. jtt. fol.
Berlin bei E. Wasmuth , 33 tafeln , preis ^5 nik. — Die tafeln sind
so viel ein blick zeigte, vortrefflich ausgeführt, auch dadurch für das
itodinm torge getragen, dass für die vicbtigiten saehen mebre biftttar
verwandt sind, so für die Nike des Paionio«.
Bi'rh'fi, 8. sept. Prof. E. Curftutt wird nach Olympia rfdeen , nm
an den ausgrabnngen theil zu nehmen, ebenso auch dr. Hinehfeld.
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Nr. 11.
Aiuitfga ans leiischrifteii.
567
Aittige au lelltckriltea.
Augsburger Aügemmm tmiung, 1876, beiL lo nr. 203. 204: Oakar
▼on Wydenbrogk, Bdkrolog. — Beil. zu nr. 204: ICarl Sinuroek t- —
Beil. zu nr. 207: loin andenken an dr. Fr. Leonh. Enderlein, von dr.
O, M. Thomas. — Beil. zu nr. 208 : W. Jordans Übersetzung der
Odyssee, von Fr. Kreuasig , die Übersetzung wird nach hervorhebnng
metriseher mftngel •ehr gelobt: *mOgen recht viele der trefüichen
leittnng sich mit gebflhiendem danke erfreuen 1 Und mOge ein freund-
liches Schicksal dem wackem dichter müsse, kraft und Stimmung ge-
währen uns in nicht zu langer frist auch mit der von ihm in aussieht
gestellten nachbildung der Uias zu beschenken.' Man kann dem
ganz beiatimmen: aber die auob Tom ref. gebilligten bei dieser 'nach-
bildung* befolgten grundsätze des fiberaetiens lind nickt die riohü-
gen: unserer zeit jrpfallen sie, weil es so lehneller geht. — Das
münzkabinet in Berlin und seine Vermehrung. — Beil zu nr. 212:
£arl Simrock, nekrolog: von Karl Bartseh: jeden, der das glück gehabt,
Simroek in den letnen jähren im kreise seiner liebenswürdigen fa-
milie (prof. Beüfersoheidt ist sein scbwiegerMhn) in Mensenberg, sei-
nem landsitze, zu sehen und mit ihm zu verkehren, wird sein tod
überraschen: so gesund und kräftig, so sprudelnd von witz und lanne,
auf jeden scherz mit humor^ eingehend trat er dem besucher ent-
gegen. 8ein leben war ein einfiAches: doch enthält es auch ein fac-
tum, das gar characteristisch für seine seit erseheint. Simrook
hatte die rechte studirt und trat 1823 als auscnltator in den Staats-
dienst, aus dem er aber schon 1830 in folge des gedichts 'drei tsi^o
und drei färben' (s. gedieh te, neue auswahl, 1864, p. 464) entlassen
wurde und «war wegen der ersten am Schlüsse wiederholten strophe :
grosse dinge bat die zeit geboren,
fpross und wunderthUtig ist die leit»
in drei tagen ward ein tyrann verlöten,
in drei tagen ward ein volk befreit.
Er lebte dann in Bonn als privatgelehrter, erhielt daselbst erst
1850 eine professur. Wir finden dergl. jetst sehr seltsam: aber man
sei doch nicht so sicher: .solche zeiten — gross und wnnderthfttig ist
die zeit — soll man sich zur wamung dienen lassen. — Beil.
zu nr..216: die Medioeergräber. — Nr. 219: die trostlosen zustande
in Sicilien. — Beil. «n nr. 222 : ein neuer coramentar zu Lessings
Laokoon: bespricht Blflmner's ausgäbe, Berlin, Weidmann. — Die
bibliotbek der k. k. academie der bildenden könste in Wien: an-
zeige von K. V. Lützow's katalog derselben. — Der cultusminister dr.
jfalk hat an die Universität in Berlin ein rescript zugehen lassen, in
welchem er auf den Abelstand aufoierksam macht, der durch das frähe
schliessen der Vorlesungen im sommersemester hervorgerufen wird,
indem die nniversitäts-ferien dadurch su lange werden. [In Berlin
haben auf dergl. die Verhältnisse der grossstadt einflnes, z. b. die
miethen; sonst aber wird vielerwärts namentlich von medicinem und
naturwissensehaftlem, aueh Juristen der gesetzliche Schlusstermin nicht
inne gehalten und dadurch auch andern Ordnung sn halten unmöglich
gemacht: der grund davon Hegt darin, dass in solchen dingen die
Professoren ihre freiheit suchen, die wahre freiheit also, die auf ge-
wissenhafter beobachtung des ^esetzes beruht und muth giebt, nicht
kennen. Daher dann auch in Berlin im vorliegenden lalle die
«rossen berren, so wie der minister ein krauses gesiebt macht, so-
fort Ängstlich versucht haben , länger lu lesen : es ging natflrlich
nicht. — Nr. 223: bringt ausznge aus einer rede Waddingftim't
bei der preisvertheilung in der Sorbonne, in der er die söglinge
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568
Auszüge aus aMiiUchriftea.
Nr. 11.
wa ernsten Studien ermahnt: man siebt an ihm waa ein pbilolog
alt untfirriehtnniBifter la wirken vermag: i. ob. hft. 1, p. 66. —
Beil. Bu nr. 223: am 3. august fkad in Bonn in der anla ffedäcbi-
nissfeier (r\ Ji. Niehthr's statt: f. nT>, p. 558. — Nr. 224:
die geachichte des Tiberstromes. I: liericht«t ausser allgemeinen be-
tracbtongen über Nardueci Saggio di bibiioffraßa d«i Tretwr», Momta,
1876 nna geht dann sn den fibenohweaminn^n ta fnmm In aHev
leit aber. — Nr. 225 : Balde-fset anf nhloii Warenbelg bei M fincben.
— Beil. zu nr. 225: Kalilag und Damnap : referat von Socin über die
herausgäbe der alten syrischen übersetrung des indischen fursten-
epiegels von Bicktll und JA. Bufey: Socin tadelt manches, macht
aber aaebdrfioklicbst aufmerksam anf die wiehtigkeit derececheiBong
flir die alte fabel.
Ntite Jahrbücher für phüologie und paedagogik bd. CXIII und
CXIV, hft. 3 und 4: 26) Novellen zu Homeroe 9, von W. Jordan in
Frankfurt a. M. , p. 161. — 27) Zu Homeros, 1. 2, von A, QuUi i»
Maffdeburg« p. 169. — 28) Zu Soph. Antig. 28, TOn JT. StktU in
StoTp, p. 174. — 2») Zu Soph. Oed. Tyr. 217, von F. ffofmamm im
Wien. p. 176.— 30) Zu Euripides, von F. W. Schmidt in Neustrelita
und C. Jacohf in Aarau, p. 177. — 31) Zu Aeschylos Sieben pegen
Theben, von J. Ovrdieck in Glatz, p. 190. — 32) Zu Platona Phädon,
TOn C, StkirUiz in Nordhausen, p. 193. — 33) Znr iweiiea bnKitkasM
doH Oedipnt tyraanoe, Ton N, Weekkm in Bamberg, p. 204. — 84)
Zu HypereTdes rede gegen Demosthenes, von W. TrUhU in Göttingen,
p. 206. — 35) Zu Arist. Welk. 272, von K. Pantsch in Oldenburg, p.
208. — 36) Zur schriftstellerei des Libanios, I, von Förtler in
Brealau, p. 209. — 37) Zu Com. Nep. Them. 8, 3, von H, J. UöU&r
in Berlin, p. 226. — 38) Zwei galtiacbe inschriften aus Ober-Italien,
J. O, Cuno in Graudeni, p. 227. — 89) Zu Caes. BCiv. 1, 85, 6, tom
N. Wecl Jein in Bamberg, p. 234. — 40) Der doppelte ansgang in
Terenz Andria, von C. Dziatzko in Breslau, p. 235. — 41) Noch ein-
mal Her. Carm. HI, 4, 10, von H\ Herbst in Pforta, p. 240. — 42)
Zn Porphjr. ad Her. Epist II, 1, 188, von J. N. Ott in Rottweil,
p. 241. — 43) Zu Saunst Catilina, von J. N. Ott zu Kottweil und
E. Wiirner in Meiss^en, p. 242. — 44) Zu Cioeros Brutus, von E.
Hofftnann in Wien , p. 243. — 45) Das jähr der Varusschlacht, von
V, Gardihaueen in Leipzig und A. Schäfer in Bonn, p. 848. 46)
Zn den soholien der Aratea des Germanicus, von J. i^. Ott in Bott-
weil» p. 880. — 47) Die bruchzeichen bei Vitruvius, von Fr. HuUtek
in Dresden, p. 251. — 48) Zu Cic. pro Sull. 33, 92, von Wirt in
Zürich, p. 261. — 49) Anz. von J. MUlUr , beiträge zur kritik und
erklärung des Tacitus , von Th, OpiU in Dresden, p. 268. — 50) Za
Liviae» tob IT. VoHändMr in Saargemfiad, p. 269. — 51) Za naal
Mil. glor. 61, von A. FUekeisen, p. 272.-- 52) An», von J, GenirelU:
contributions k la critique et k l'explication de Tacite, fasc. 1. von H.
K. Benicken in Gütersloh, p. 273 (vgl. ob. hft 3, p. 154)..— 53) Zu Tac.
Eist II, 4, von E. Hoffmann in Wien, p. 278. — 54) Beitrftge zur
kritik des Mlini, von Tk. Bergk, p. 279. Zweite abth ei-
lung: 14) W. Ratke (RaÜebins. von H. Sförl in Leipzig, p. 121. —
18) F, Kern, Ludwig Gieselbrecht als dichter, gelehrter und schal-
mann, angez. von Hess in Rendsburg, p. 198. — 19) Die fünfEehnte
Versammlung mittelrheinisoher gymnasiallehrer, von St» la Heidelberg,
p. 818. — AttgebiDfl iit Mmm§r BibUotheoa philokgiiaa jafi
bie deoember 1875.
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Nr. Di. DeccMbcr 1875—1821.
Philologischer Anzeiger.
Herausgegeben als ergänzung des Pbilologus
Ernst von Leutseb.
415. De gerondii et genmdiui apud antiquissimos Koma-
nonim seriptoM wa. Biss. inftog. quam — in academia Ha-
lenfli pablioe defendet K Krause. Halls 1875. n und 50
8. 8.
Wenn es auch richtig ist, was der vrf. p. 1 behauptet,
dass Weissenborn 's vor dreissig jähren erschienenes werk niclit
länger ausreiche und dass Uoltze's sammlangen unvollständig
seien, so gehört doch zur neuen nnd befriedigenden behandlnng
dieser sehwierigen Terbalfonnen eine ganz andere bebenrschnng
des stoies, eine gans andere klarheit in anffassnng nnd anord-
nnng, als sie dieser unreife und verworrene versuch bietet ; er
kann höchstens die ancrkennung beanspruchen, in seinem zweiten
tlieile p. 11 — 50 die materialiensammlung hin und wieder etwas
▼ermehrt zu haben, was uns denn auch bei jeder ouaaelnen
stelle dentlieh su yersteben gegeben wird. Ln eisten theile
dagegen p. 1 — 10 rermisst man gibudieh das ennianisehe, noeh
bei Vergi! Aen. IX, 6 wiederkehrende, uokmänt als praes.
part. passivi, worüber alles bei Neue Formenlehre II, 1, p. 314
sq. § 30 hätte gefunden werden können •, und in der stellen-
■•^imnliing § 8 (gemndive von intransitiven) fehlt das plautini-
sehe jpvfpU pmmmda ut £pid. I, 1, 70 , das doch sowohl bei
Neue a. a. o. p. 262 § 11 wie bei dem vom vrf. sonst mehr-
&ch citirten Briz s. PI. Tiin. 264 steht. Und daneben begegnen
fthler grober art: Varr. L. L. V, 21 (p. 8) propter limüctre iter
soll das zweite wort ein infinitiv sein, und, während p. 7 § 5
richtig gesagt wird gerundium . . . pro ccuibua obUguis (des infi-
nitiTs) uimrpatiKr: ist doch schon p. 8 die rede von einem nomi-
Philol. Ans yn. 88
uiLjui^Lü Ly Google
670
415. Grammatik.
Nr. Ii.
nativ (\en gcrundiums, der, wenn auch rarissimey mit einem
eM vorkomme und den accusativ regiere: und so werden in der
that cap. II, § 1, p. 11 — 15, vgl. noch p. 41, sowohl du
plMitmitehe ügitmdmm «H uigHioB Tiin. 869 wie die alniges
bdspiele derselben art(iweiaiiBCSoero, drei Yanr. LL., 39 — SO id.
de KR., 9, Luerez) gefiuMtl — Ebenso fiilseh ist die eina^
neue behauptnng, die in lap. I begegnet, die nämlich, das pe-
rundivum habe, da es in pudnulwi und oriundu» bei Verfassern aller
leiten und in sehn anderen fällen im älteren latein von intna-
siÜTen gebildet erscheine, nfsprünglich nieht passive liedeiitiiag
gehabt' (S 8, p. 5^7). BeiVarre, RR m 16, 80 sq., klteBca
etreumütmimulp and mreum0mdo vngeswnngen als instmnMstals
oder modale ablative des gerundiums gefasst werden, Xaeviu-
com. 16 proinicamla oraliont ist von Freund und Georges richtig
erklärt, und kibundwt Accius 570 {unda aub unda Uibumda somi)
ist wohl ein nach falscher analogie (amabumdmt fmrihmäut moHimm
äm) gebildetes praes. partidpinni. Die llbrigen fbnnen, an^esiUt
bei Brix s. Trin. 264 (wo noch hinsnsnftigen Veno bei GeUias
III 10, 7. 10; [^Flora] quae rebus ßort§eendi§ praeui, Fast prae-
nest.), werden ebenda, einfach als bildungen einer zeit erklärt
'die die grenzlioien zwischen transitiven und neutralen ver-
ben noch nicht scharf gesogen hatte*. Mit hinhlick «af die
gnde im yerbalgebiete sahlrdchen nnd starken sehwanknngea
des ilteiea latein könnte man vieUeleht noeh einfkeher wid
•
allgemeiner sagen, dass auch hier von grammatisch nicht gcuu<;
gebildeten oder gar ungebildeten leuten nach unrichtigen Vor-
bildern gemachte und gebrauchte formen vorliegen, wie sie, und
aidit snm wenigsten grade im participialgebiele , auch in ande-
xen sprachen der Tolksmnnd enengt; die ans demselben sehöp-
Ibnden nnd nm corxecthmt nicht sehr bekümmerten sehriltsidlsr
(Plantus, Varro) nehmen ^e auf, einige sskr alte nnd dnrch
häufigen gebrauch ihrem Ursprünge nach vergessene konnten
auch von gebildeten Verfassern ohne anstoss angenommen werdea
(orirnndut pudendu» poenitendxu uolumtdut).
Ohne näheres eingeliea auf gaos Teronglflekte beipieckaa-
gen einaelner stellen (wie Ter. Ad. 270 p^ 20 sq., wo id dnr^
ans mit adtmiiandi statt mit faeere Terbnnden werden soll, Plaot
Stich. 681 p. 35 sq.; nnd auf zahlreiche unrichtige uud ver-
druckte citate, wollen wir nun ^e statistischen res uL täte mit-
Digiii/ea by LiOOgl(
Nr. 12« 415. Grammatik. 571
tbeilen, die die ßammlungeii zu den casus obliqui (cap. II §§ 2
sqq.) ergeben , ia bezug auf ihre verbiodung mit einem objecta-
acemativ. Der genetiv erscheint mit solchem (yon einem
snWtantiy oder dnem pronomen im neutrom) ans l^eht erkenn-
baren gründen der condnnitilt, der dentUefakeit, des wobllantes
oder des nachdruckes bei Plautus sechsmal, bei Terenz fünf-
mal, dazu noch Afran. 350, Accius 432, Lucrez I 584-,
V 42 (Cicero 24mal gegen 587 verwandlnngeu in gerundiv);
der objectsaccnsativ von einem pronomen personale begegnet
nur Plant Psend. 6, Ifen. 687, Ter. Hec 91, Afran. 184, bei
Cicero yieimal, bei Caesar nnd Sallnst nie. Der dativ
hat einen objeetsacensativ Plant. Epid. IV 2, 35 und Poen.
12, 13, bei den drei eben genannten Verfassern nie, bei
Livins nur XXI 54, 1; bei Ovid nur Metam. IX 684. Der
acensativ scheint nurVarr. LL. IX 42 ad düeemmuhim «od«
figmrat nndPlanc beiCic. £p. adFam. X2d al wpaütm ad cM-
gmuäum «e homimu kabereni was Iflinlicbes darsnbieten, Madvig
leugnet es bekannflieh dnrehans. Der ablativ endlieh, wenn
er als modaler oder instrumentaler steht , hat niclit so selten
einen objectsaccnsativ bei sich: Plaut. Men. 883, Gas. IV 3, 11 ;
Terens viermal, Lucrez fünfmal, Varro einmal ; Pacuv. 315, Accins
691; [hinsn tritt noch Mil. glor. 260 B. nach der herstellnng
von Brix in den Nenen jahrb. 1870, band Gl, p. 769]; sehr
selten dagegen, wenn er von einer präposition regiert ist; CSc.
Tusc. in 9, 20 und de Leg. I 6, 19, wo der entschuldigungs-
grund auf der band liofrt, Varr. Sat. Men. p. 202 Büch. nr. 4.'>5
(unsicher), de RH. III 9, 12 in tupjponendo <ma. Wenn der
▼rf. p. 48 nnter den präpositionen, die den abl. gemndü regiaren
kSnnea, das pro nur für die Mierss in ansprach nimmt (Plant
AnL 466, Pers. 408, Oat RR. 144, 5; Paenv. 104), so hat er
übersehen, dass aucli Cic. Off. III 5, 25 pro omnibua gentibm
conseruandis atU iuuandis gelesen wird. Neu ist dagegen nec
9 ine canendo iäneinei dicti Varr. LL. V 75, gegen Madvig
Gr. § 416, anm. 4 i. aa£, und dankenswerth die beobachtan*-
gen p. 89 sq., dass tafsr *wMhr0nd* auch vor Idvins nur selten
mit dem aoe. gemndii vorktount: Enn. Enhem. 9, Osecil. 198,
Afran. 422, Plaut. Cist. IV 2, 56 inter rem agendam ittam
(beispiellos); ebenso ob: Varro dreimal, Cato RR. 134, 4; G.
Gracchus and Lex luUa municipalis je einmal; endlich jarapter,
38*
572 416. Grammatik. Nr. 11
doch nur in zwei frmgmenten Varro^s und Rhetor. ad Herenit
II 27 projder alicuius oraioris uU%^>eraiukun uitam.
Aug. O, Dr. JLonm,
416. Der infioitiy bei Plantiis. Eme apndnritBeiiseliaft-
fiehe mitemiehuiig von Ernst Walder. Berlin. Bndidi«-
ckerei von Gustav Schade (Otto Francke). 1874. 64 s. gr.
1 mk. 20 pf.
In der einlcitting p. 1 — 14 giebt der vrf., dessen erstUng»-
arbeit wir wohl Tor uns haben, die yenehiedenen *«»«if^itfB i
Uber die entstehnng der infinitiTe in den indo-enropiisdbss '
spraehen wieder, erklftrt sie mit allen früheren fersehem fBr
ursprüngliche casiisendungen und swar, wie in bezug auf djis
latein wohl auch von allen angenommen wird, fiir dative. Der
mit Plautus vertraute loser wird sofort merken, dass der nL '
dieses nicht ist: denn p. 7, wo Ton der länge der aetifvi
endnng des präs. infinitiv beiPIantns die rede ist, weiden anta»- ;
täten wie Bitsehl nnd a F. W. MflUer, die sich bekannt '
gegen dieselbe ausgesprochen, mit keiner silbe erwähnt, l'nd i
p. 10 sq., wo von anderen verbalfonnen die rede ist, die auch '
den uamen Infinitiv* verdienen könnten (weil ihr gebrauch wft>
nigstens im altiateinischen ein gans ähnlicher ist), ist bei aa-
ftthrong von gerandinm und genmdiv nach tferam dare, dan
{alei älqd uUndum), temgm (poisflaf) ut, äefeuiiM mtm nicht Uos
die herstellnng von Id. glor. 260 dnreh Briz Neue Jahrb. CI
(1870) p. 7GÜ Ubersehen, sondern auch hier, wie später, gani
verge&sen worden beweise dafür anzuführen, dass diese phrasea
den Infinitiv zu sich nehmen; was doch bei der ersten (nur
nach cperam samsre und perdere steht ein infinUiv: AuL n
5, 15, Mien. 244), sweiten (nnr dore olsf MBsra Pen. 821, «tan
ales* olgd deferri Tme. IV 2, 26 neben dta eoneeten «s IfiL
gl. 960), vierten («ie/c^^ww mit infinitiv Merc. 818, Epid. II 2, 15;
V 2, 54 ; laasua und dejessus mit abl. gerundii im ganzen fünfinal)
jedenfalls hätte geschehen sollen. Dieser mangel an Vollstän-
digkeit (namentlich die sammlnngen svm aec. o. infin. p. 45 — U
hätten leieher sdn kttnnen; mit asgrolm c. Inf. Tiin. 76 weidea
gans unrichtig zassmmengestellt Trin. 809, Mere. 240, wüuend
die richtigen parallelen Mil. glor. 888, Ps. 1104, Merc. 288,
uiyiii^ca by Google
Nr. 12.
416. Gimmmatik,
57$
Truc. V 74 s&mmtlich fehlen) und gründlicher verhalkritik ist
du hauptfSshler der Waider'Bolien arbeit: Gapt 463 und MU.
glor. 801 (p. 17), Pflend. 209 (p. 25), Trin. 947 (p. 28) u. a.
st sind gans anders an lesen als eitirt wird; die dnsige stelle,
wo der vrf. selbst einen Vorschlag macht (Pers. 69 p. 30 : Ai-
que est etiam in ea lege adscribicr für Atque est ... , adscriben-
dum\ ähnlich Votsch p. 14: s. unt. p. 574), wird nicht mit be-
weisen nnterstfitst: denn wo sind die ^^erwandten stellen im
Plantiis?' Ffir den tezt desselben ist hiemacb die arbdt noch
werthloeer als die Ten Votseh.
Aber fUr die grammatik? Anf die an eingang erwähnte
annalimc fnssend, infinitiv und dativ seien anfangs identisch
gewesen, wären aber nach und nach aus einander getreten und
hätten sich nach verschiedenen richtungen entwickelt, stellt sich
der vrC (p. 18) die anfgabe, die einzelnen anwendnngen des
Infinitivs gleichsam Hiach ihrem alter anfrofUhren, welches sich
eben richtet nach der grtoeren oder geringeren fibereinstöoimnng
mit dem dativ.' Dass dieses aber oft ganz unmü^^^icli ist, weil
der infinitiv 'sich schon bei Plautus in vIekMi fallen ganz ver-
steinert^ habe, muss der vrf. von vorne herein zugeben, und in
der that will es ref. scheinen, dass von all' den Terschiedenen
Uassen von verben, die in abschnitt I (p. 15 — 55) A p. 15 — 88
als mit einem einikchen infinitiv constmirt aufgefährt werden,
nur die verben der bewegung (die doch schon ebenso häufig
mit supinum I vorkommen) und vielleicht gewisse unpersönliche
redensarten (tempuB^ occatio, locus est p. 32 sq.) dafUr zeugen,
daas im spraehbewnsstsein noch eine ahnung davon sehlnmmerte,
dasft der infinitiv nrsprfinglich, wie der dativ, siel nnd abdcht
beniehnete. Aber selbst in Verbindungen wie «£» me eogü fa-
teri (die den nächsten platz einnehmen) ist diese grundbedentung
schwerlich mehr durchgefühlt >vorden , geschweige denn nach
den verben des wollens, könnens (die p. 25 sq., p. 57 extr. u.
ö« 'anadliärverba* genannt werden, so anch Ueet p. 27), anian-
gens nnd anfhOiens, lürchtens, lehrens nnd lemens n. s. w. — -
Die veraaehe, die hin nnd wieder gemacht werden *ttbertiagene
bedentungen' solcher verba heranssnfinden, die dann naeb ana*
logie anderer schon früher mit dem infinitiv verbundener verba
einen 'vcrhältuisamässig jungen' gebrauch desselben auch bei
jenen veranlasst haben sollten, schweben völlig in der loft, nnd
574
417. Grammatik.
Nr. 12.
somit erweist sich die gaDzo . anorduuug als verfehlt. Ebenso-
wenig gewinn sieht die plautinische grammatik aus den ängit*
lieh bveiten und mit nichtiMgenden wiederiiolnngen erftUhen
abedinitton I J9 p. 88—53 'über aoe. mit infinitir*, Cp. 5S — 55
^üher den absoluten Infinitir* (d. h. den bistoriaehen und des
des ausnifs oder der unwilligen frage), II p. 55 — 61 *der iiitiniiiv
nach seiuen tempora und modi' d. h. perf inf, act., iin]»tct. inf
pasfl. (denn so will der vrf. das praes. ini. pass. benannt widaeu^,
tat inf. aet nnd perf. inf. pass., lauter ^ap&teren bildnngen\
wie sehen ans dem httnfigen fehlen von esss hervorgehe: der
aeensatiT sei nrsprfinglich dn&ch abhSngig geweeen vom regie
renden vcrbum.
Atig. O. fr. LßOreiu.
417. Qnaestlones de infinitini nsn Plantino. Dies, inaqg.
philologica qnam — in aeademia Halensi — publioe defimdet aoctor
Guilelmus Votseh. Halis 1874 II und 41 s. 8. — 1
rak. 20 pf.
Nach einer gedrängten Übersicht p. 2 — 8 der verschiedenes
anaichten über die uw ae natura des iafinitivs nnd des aoe. m.
infinitiv, bei we W letzterem p. 7 sq. ein mmittlnngsvenaeh ange-
stellt wird, beginnen sofort die Sammlungen sum thema der dii-
sertation, die sieh dnreh ttbersfehtlichkeit und voltstXndigkeit
anszeichnen, Sie zerfallen in zwei abtheilungen , je nachdem
der intinitiv die stelle des subjects vertritt: A §§ 1 — 4, p. 8—
24, oder zur vervollständiguDg des prädicates dient: B §§ b —
7, p. 24—88. Wenn der yrf. aber in § 1 den stellen, wo
der in&ütiy als eigentliehes YerbalsubstantiT die stelle des snb-
jeets vertritt, aneh Trin. 1084 anr^en nnd daselbst kahami m
hixbei Hndom will (p. 10 — 12) mit dem subjecte Scmta iacert
fugereqtie hostest, so dürfte er hierin ebensowenig auf znstimmuug
rechnen können, wie in der § 2 (p. 12 -14) versuchten ein-
ftthmng eines ui s |{cO!r* an den beiden verderbten sIeUaa
Tnie. n 6, 20 (an me maffieio uSaemrutf) nnd Fers. 69 (olfat
Sfl SIMM» in M Uge adaeribare). IMe 9§ 8 nnd 4 aXhlen die an-
pers8nliehen verben mit einem infinitiv auf und föhren sugldd
die stellen an, wo derselbe durch einen satz mit ut vertretea
wird: bald sind beide constructionen gleich gebräuohlioh, baid
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Nr. 12.
417. Grammatik.
075
überwiegt der infinitiv, z. b. bei esse mit genetiv, par est^ aequam
M» (ein fU nur resp. CSapt 588, Bacch. 139, find. 12S0; <Uen-
immti mit eonjmitiy olme ut nur Poen. II 58, deeet desgl. nur Poen.
pr. 21), bald das vi, i. b. nach mo$ eil.* du Infinitiv nur Capt.
985, nach ßt nur Trin. 10S6, naeb aceidk nur Amph. 171 ; p.
21 sq. opponirt Votsch ohne glück gef^en C. F. W. Müllers
pote Capt. 171 ftir das fore der liandschrifteu. — Oie samm-
langen im sweiten theile behandeln bekannteres: § 5 Ji^mitwuß
pro nABUmÜvo tmlaU pomtm (als objeet, appodtum, prädicats-
nomen), § 6 Z>s IMadivo, ^ ctmtHivm «el tgulbim mpfimk (a,
nach do, mtbigo, willensverben nnd verwandten redensarten; h,
iiacli bewegungsverben ; c, nach adjL'ctivou, griicisirend: zu den
von Brix z. Trin. *76 angeführten stellen treten noch Epid. 11
2, 15) V 2, 54 sq.) MiL glor. b88, Fseud. 1104), § 7 de oev.
0. I»/. poef «erto eeiil. el dedaramäi, el nMumne <Ie omMso OMmatko
mUML Sie sind gut geordnet, meistens eonect in den aablen,
nnd, wo es von Interesse Ist, anch mOglielist ersebSplbnd: so
wird bei den uerbu uoluntatU rücksiclit genonimen auf construc-
tiouen mit ut oder acc. m. Infinitiv, bei den beweguugsvcrben aui'
folgendes %u oder supinum I, bei den ac^ectiven auf den instrumen«
taten ablativ des gemndiams oder ad. Trota nnverkennbaien
fleisses Ist doch hin and wieder die texteskritik nic>t gHlndlieh
genng: so werden p. 26 sq. unrichtig citirt Asin. 508 obimwre
(statt des handschriftliehen mtnu^re), Pseud. 444 (das richtige
hat Studemund aus dem A entziffert, s. Neue Jahrb. fiir Philol.
XCIH [1866] p. 63), ibd. 1258 (wo sucMäaUm nur zusatz
Ritschi's ist); p. 32 wird der sicher nnächte vers Vn, 151, den
Useoer prooem. Ind. schoL Giyphisw. aest. 1866 p. 10 ab «0
». 1Ö2 peuime cm^kttm erkannte, ohne anstoss dtirt, p. 89
Trin. 742 nach iUscher lesart, a. s. w. Sehr unglücklich hk
auch die zu gunsten der handschriftlichen Überlieferung ver-
suchte Opposition (p. 38 sq.) gegen so voraügliche bessern ngen
wie die von Bergk zum Ps. 209 and die von Madvig (üast as
Brix) an den Capt 400.
Aug, O. Fr* Jdurmm,
418. De linguae uulgaris roliquüs apud Petroüium et iu
inscriptionibus parietarüs Pompeianis. Diss. inaog. qoam ^ in
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576
418. QnmmatflL
Nr. IS.
academia Albertina . . . publice defendet auctor Armiiiius a
Guerioke. GombiniiAe 1875. lY nnd 64 s. 8^. — 1 nk.
50 pf.
iflfn^ lleiirige, «a KietMlmiMm's de loCMtolt ijiwliriif, Gut
Mflller*B dB Umgmae LaHma» dtmkmMSty EcL Lodi't de mOklme
Hone und andere gute Konigsbcrger disaertatiouen erinnernde
arbeit. Auch bcsonneuheit und gesundes urtheil bekundet der
▼rf. öfter, so gleich zu anfang in den bemerkung^n über die
«nsdehniiDg des Vulgärlateins in Petfonins, ttb«r die ToniektiB
der Msbeutong der verdorbenen handnehiiften denelben und der oft
von ganz ungebildeten bingewoifeneii, abo kdne eehlfine ge*
stattenden ) wandinschriften. Zu grosse ängstUehkeit und breite
in meistens sehr unbedeutenden controversen gegen andere und
das oft nicht gute latein bekunden dagegen den anfanger ; auch
nimmt ea wnnder, warum der so umsichtige fleiss sich nickt «ad
«nf die (tpftter eehr ipirlick dtirten) veifraier dee BAfricannrnni
des Hiqp«aiense nnd nnf den (gar nieht genannten) derb leeliili*
sdien Catull erstreckt hat, nnd warum nidit ganz kun durch ▼e^
Weisung auf Diez die in den romaniachen sprachen erhaltenen, so
interessanten spuren des römischen Vulgarismus mitgenommen aiiid,
wie es in Gnst Schmilinsky's dissertation de proprietau termem
PfiMifiirf MIM Mkunutfw/n MoMUHdeümM übuireiA THalle lfi66^ is
hflkseh geschah, immerhin ist aber die dnrdisidit vorEegenasr
dissertation für alle, die sieh ndt der valgärspraehe bescbiftigen,
zweckmässig: sie giebt in ihrer ersten abtheilung de permvta-
tionibua uocaUum et conaonantium p. 3 — 28 gute gelegenheit wm
ordnen nnd sammeln vieler aus inschrifiten nnd handschrifteo
gewonnenen einselnausdrttcke und smn nachtragen von ftberasfa»-
nem oder unbekanntem. Im Bweitenahsdmitta de um^ormm /w-
flMiftMS el son^ioidibiis p. 28 — 89 herrseht nickt die gleiche vsO*
ständigkeit wie im ersten. Hier fehlen z. b. p. 80 init vos
deminutiven lenullus und homunadtu , ualentuliu grandiculus bre-
uieuhui von anderen eubstantivbildungen die auf antia und ^näa
(s. B. Paend. 881 L.), ela (6 beisp. Plaut.), edo {apmmedo Gspt
904), Uo uai eio (a. Ps. 141 L.), Mra (8 beisp. Plant), mmim
(9 desgL); yon a^'ectiyhüdnngen die anf oniif (a-Ps. 104, 968,
952 L.), alü (ibd. 154, 1220), ieiu» (ibd. 1150), leniue (6 beop
Pkut.), bmulus (3 desgl.); p. 33 fehlt bei paUiolatim 'Ps. 1261
L., Fronto', p. 36 fehlen argeuUUua Ps. 300 L., tuuatui Pers. 80Ö,
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Nr. 12.
419. Grammatik.
577
eaDpapiUatus MU. glor. 1170 L. , tMguentcUut ibd. 916 L. u.
ianaktB Hen. 890, ontiiatiw Poau V 2, 21 ; p. d8 ist die oppo-
aition gegen Wolfflm völlig niehtssagend; wie letsterer, hat auch
der Ytt die oompoBttioii mit äk flbersehen. Die sirei letiten
abtheilungen de tMiiudhne p. 40 — 50 und de tyrUaxi p. 50 — 64
sind weniger interessant und enthalten meistens nur curiosa, die
grösBteatheils schon aus Neue, Holtase und anderswoher bekannt
nnd»
419. Repetitorium der lateinischen grammatik und Stilistik
für die oberste gymnasialstufe und namentlich zum Selbststudium
bearbeitet von dr. H. Menge. Zweite wesentlich vermehrte
und verbesserte aufläge. 8. Braunschweig 1874. — 4 mk. 50 pf.
480. Lateinische Stilistik für die oberen gynuiasialUassen
von dr. A. Haaeke. 8. Zweite umgearbeitete anfiage des
grammatiseh-etilifltischen lehrbnclii vom jähre 1867. Berlin 1875.
«— 4 mk.
Seit dem erscheinen der zweiten aufläge von Nägelsbaclis
lateinischer Stilistik ist wiederholt der versuch gemacht worden,
dnreh praktische nnd theoretische werke die resoltate jener
apraehvergleiehenden beobachtnngen in dem schnlunterricht ein-
cnbürgern. Und es lisst rieh lueht lengnen, dass jene ver-
suche nicht ganz resultatlos geblieben sind. Denn es wird seit
jener zeit nicht nur ein reineres und geschmackvolleres latciu
geschrieben, auch die Übersetzung der antoren ist gewandter
und geschmackvoller geworden.
Kaeh diesen arbeiten bedürfen wir nnr noch eines plan-
mSsrigen httlAbnehs som übersetsen, welches den Stoff nach den
hauptabschnitten der Stilistik zweckmässig und stufenweise ver-
theilte. Denn Bergers Vorübungen können dieser aufgäbe noch
nicht eutsprechen.
Die beiden oben genannten werke verdanken ihr entstehen
dem bestreben, die lat^sche Stilistik mit der syntaxis an ver-
einigen oder die Stilistik anf der gmndlage der grammatik auf-
Bnbanen. Ja Menge geht so wdt, dass er nicht nnr die syn-
taxis, sondern auch einen guten theil der formeulehro mit der
Stilistik zusammenwirft.
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578
419. Gnunmatik.
Ni; 12.
Es ißt nur eine pfliclit clor gerech tigkeit, wenn wir den vrt.
beider werke die anerkenming ausspreclien , dass ue mit liebe
fleiM nnd geaehick gearbeitet haben. Dies darf uns aber nieht
bindern, anch auf yieliaehe mingel ihrer leiatnngea anfaneiksaB
SV maeheiif wob^ ee une indess weniger um elnselne ansetd-
lungen als um allgemeine gesichtspunkte zu thun ist. Menge's
repetitorium ist in der anläge zu breit und zu weitschicbtig, in don
beiflpielen nicht selten trivial. Vieles was die neure didaktik
und die achulgraiiimatik glücklich aus dem nntenicht entfenit
hat, weil der eehfiler nicht mit allen denkbaren einnelheiteB
aufgehalten werden soll« Itihrt diesee buch wieder mit gioeeM
genauigkeit ein. Woiu i. b. die bestimmnng des gesehlecbts
von Wörtern wie iitglansy a^don u. s. w., wozu die frage, was nomina
epicoena oder was caau« obliqui seien, wozu überhaupt die un-
zähligen kleinigkeiten des I. nnd II. Abschnittes, welche zwar
bei der lektOre vorkommenden fidles ihre erklttriing finden
mfissen, die aber kein cendidat der philologie, geecfaweige ein
primaner am echnttrehen henuleiem braucht Und nun gar die
verschiedenartigen zerbröckelten Übersetzungsbeispiele in dem
wildesten durcheinander! Man sollte doch glauben, dass mau
schUlem der obersten gymnasialstufe nicht mehr solche aäta-
chen gedruckt Tonulegen braucht, wie a. b.: *Kann jemand
glauben, dass die gesetse die stKrlcsten schutnnanem (?) eines
Staates sind?*, daneben: ^der beste gefthrte, den ein mensch
haben kann, ist ein gutes gewissen.* Auf solchem wege werden
die klassischen Studien wahrlich nicht gefördert werden! Ucber-
liaupt erscheint mir das frage- und autwortspiel in einem backe
für reifere scbdler doch etwas gar sn kindlich.
Wenn der yrf. diese sohulpedanterien beseitigt und die
messe des stoffias etwa auf ein dritth^ herabmindert, vielleieht
auch snsammenhftngende aufgaben cur einttbung der regelu hin-
zufügt, dann wird er ein wirkliches bedürfniss der schule be-
friedigt haben und sich den dank von lehrcru und scbülem
erwerben, welche in der that einen abriss der schwierigsten
lehren der syntax vereint mit den grundlehren der Stilistik be-
dttifen.
Haackes buch ist in seiner jetsigen gestalt noch weniger
wie in der früheren gestalt für die bedürfnissc der schule ge-
ciguetj es bietet zu viel subtilitäten in subtiler form. Nur in
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Nr. 12.
420. Grammatik.
579
soltonon fällen wird ein ttlehtiger flchülcr es mit nutzen ge-
bzauclien. Damit soll indenen der wertb dieses buohes nicht
berabgesetst werden, das neben Nigelsbachs werk immer eine
vortrefflicbe quelle stilistiseber Idiren bleiben wird.
Auffallend erscheint die geringe Sorgfalt, welche der ortho-
l^raphie gewidmet ist, z. b. moeror, eoncio^ coena, epittola, litenm
elc Noch auffallender ist es, dass falsche lesarten, welche längst
als solche erkannt und evident Terbessert rind, noch immer als
stilistische firinheiten erklärt und empfohlen werden, z. b. p. 14
termonU ansas dcUnUy p. 51 hü gravünmae antiqmtcUis viris.
Ebenso kommt es nicht selten vor, dass einzelne stellen falsch
gedeutet werden, z. b. p. 15 Cic de or. III § 4, wo jetzt Öo-
roff das richtige bietete
Auch die ttbersetsong ist nicht immer glücklieh, a. b. p*
1 G : Aelolia metlio fere Graeciae gremio continetur = ruht (?)
fast mitten im herzen Griechenlands, oder wenn z. b.
die Uimina dteeatU glanzseiten, prachtstücke der rede
genannt werden. Ueberhaupt ist der abschnitt ttber den bild-
lichen gebraaeh der snbstantiTa schon wegen der alphabetischen
•vMhlnng gegen Nigelsbachs und Meissners leistangen ein
offenbarer rUckschritt Sehr mangelhaft ist auch § 10 der ab-
schnitt über die diniinutiva, worüber wir doch die treffliche
Schrift von Schwabe besitzen, welche den vrf. auch über Ver-
bindungen wie anreola oraüimaUa hätte aufklären können.
Bei dem ungeheuren material, welches Haacke verarbeitet
hat, ist es nicht zu verwundern, dass manches überflüssige er-
wähnung findet^ z. b. p. 75 leffiones Germamcianae , andrerseits
nothwendiges fehlt, a. b. p. 77 unter «stet die tlbliche fonnel
vetere» eonmdeg, ein ausdmck, welcher augleieh die gegebene er-
kUbmng von veiu» berichtigen konnte. Ebenso wttnsohten wir
p. 81 eine hinweisung auf die flbliehe Stellung des ablativus
conparationis, weil dagegen bekanntlich so oft gefehlt wird.
iän buch wie das von Haacke ist tut ebenso wie eui le-
xicon unendlicher ausätze und berichtiguugen fthig. Wir ver*
meiden deshalb die anflihrung von einzelheiten und wenden uns
zu der frage: auf welchem wege kann die Stilistik weiter ge-
fördert werden ? denn auf der begoimeueu bahn ist eiu neuuens-
werdier fortschritt Icaum denkbar.
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580
421. Sophokles.
Nr. 12.
Unsere meinmig ist, dass die wesentlicben verschiedea-
heiten des dentsohen und Uteinisehen idioms von SejrÜBit und
Kägelsbaeh im aUgemtfnen ersohSpft sind. Es kann jetst nsr
die aufgäbe sein, die Tersehiedenen stflarten nnd den spredi-
gebrauch der in den einzelnen gattuugen hervorragenden schrift-
eteller zu untersuchen. Auf diesem wege wird die Stilistik zu
der TOn Hand angeregten methode zurücklenken, freilich durch
eine unendliche Alle conereten stofies bereichert, nnd sieh wie-
der der übrigen nni^abe der phüologie nXhem, indem tS» durch
einxelforschnngen ^n ansohanliehes bQd der spradüielMQ lonisl-
entwicklung zu zeichneu sucht.
Was vor allem noth thnt, ist eine lUBamTnenstellnng dar
bei Uassisehen lednem nnserer dentsehen litteratnr sidi find»*
den stereotypen formein filr die einkleldaig der bekannten ihe-
torischen figuren, also eine ergänzung der arbeiten von Seyffert
flir die lateinischen und von Birklcr für die griechischen formein.
Auch die vergleichung des poetischon aasdrucks der einselnea
lateinischen dichter mit dem üblichen Sprachgebrauch daofMbw
dichter müsste die einrieht in knnst nnd leben der lateiiiiseheB
spräche erhöhen nnd die fertigk^t des übersetaens nicht wenig:
fördern. Einen wenn auch nur fragmentarischen anfang die>or
arbeit verdanken wir dorn geistreichen Frommann. Hoffen wir.
dass er für die erkenntniss der poetischen spräche das leiste,
was Nigelsbach für das verstftndniss der prosaischen daratellong
gethan hat.
Jk» fFeidMir«
421. Index commentationum Sophoclearum ab a. MDCCCXXXVI
editarum triplex. Gonfecit Hermannns Genthe. 8. Berol.
sumptibns firatmm Bomtraeger. HIXXX3LXXIV. (Lezici 8o-
phoclei quod Ellendtins oomposnit snpplementam.) — 3 ak.
Dies unternehmen wird jeder philolog freudig begrfissea,
da bei dem umfang der philologischen lileratar überhaupt und
speeiell bd dem der sophokleisdien es kaum dem aufinerksamslsa
fleisse mOgUch ist alles was auch nur über ein stück geschrieben
worden, aus eigner lectüre zusammenzustellen: 0. Jahns aus-
gäbe der Elektra liefert davon den beweis: s. ob. hft 4, p.
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Nr. 12.
421. Sophokles.
581
201. Dabei ist auch die eintheilung des reichen Stoffes Genthe
wohl gelungen; er vertheilt nämlich das ganze in drei intÜMtf
der erste : index eommmUatiamm fUhrt die titel der abhaadlimgeii
in 21 capitel yertheilt vor, denen, wo ea nöthig eehien, gemuwre
inhalteangabe in kleinem lettem beigegeben; der sweite: Me»
toeonm triMctatorum giebt der reihe der tmgOdien nach an, wo die
einzelnen verse behandelt worden, der dritte ist ein index auciarum.
Es sind aber nicht alle abhandlungen aufgeführt, sondern wie der
titel schon besagti nur die seit 1836 gedruckten: dies deshalb»
weil» wie die yorreda «uföhrti in dem jähre Ellendt's Lmeom
Sopkodmm nnd W. Bindorfs in Qzlbrd gedmckte ad ScphoOif
iragoedittM osMuMUam» ersehienen rind. Der vrf. bat, daes das
nicht recht passe, selbst wie es scheint gefühlt, da er das früher
erschienene in andrer scbrift abgesondert hingestellt, dies aber
nicht in den beiden andern indicet benutzt hat: meines crach-
tens hätte er besser geäian, dies, da er es, wie gesagt, in den
anderen indiees nieht berfleksiehtigt, als in jeder bibliograpbie an
find^ gans weggelassen, dafllr aber seinen anfiragsponkt vom
beginne der ausgaben GottfHed Hermann*s genommen, weil mit
diesen wirklich eine neue periode in betreff der philologischen
bebandlung des Sophokles beginnt. Die Schriften und arbeiten
selbst hätten dann aber vollständiger gegeben werden müssen:
der vrf. besdiriinkt sich nämlich voiaugsweiw auf Deutschland:
er hätte aber England, Holland, Frankreieh, Dänemark v. s. w.
viel genauer — denn einxelnes, wie sacken von Cobet, Madvig,
Conington u. a. ist genannt — beiüeksichtigcu sollen-, denn
Standen ihm die betreffenden bücher nicht zu geböte, so konnte
er sie ohne hehl daraus zu machen aus den excexpten des Pht^
lologns und anderer leiischriften entlehnen: wem werden denn
sonst diese ausittge gemaeht? ausserdem hätte dies die arbeit
nicht sehr erhöht So ist also auch hier keine Vollständigkeit
Noch mehr aber möchten wir bedauern, dass die recensionen aus-
geschlossen worden, da diese nicht bloss für die geschichte eines
buchs sondern namentlich auch deshalb so wichtig sind, weil
sie — natOrlich denken wir hier nur an wirkliche und wissen-
sebnftlich werthToUe reoenrionen, ideht an blosse anseigen —
^e ftttle yon anregung und anderm werthToUen enthalten. Es
gilt dies namentlich von Sophokles: wer G. Hermann^s Zeitge-
nosse gewesen, weiss, wie dessen recensionen erwartet und be-
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582
422. Hieronymus von Kardia.
Nr. 12.
Helltet sind, eben so haben Scheid ewin, K. F. Hermann, Bergk,
Nauck u. 8. w. viel trofHirhes und noch niclit gehörig benutztes
grade in receiiBionen niedergelegt: um nur ein paar beispiele
amoftUuren , ao hat Schneidewin in Fleck. Jahrb. f. PhiL und
Paed. LXVn, p. 400 Termicht Triclinins tu rechtfertigen und
ab heaehtenswertheii kritiker darztutelleii, also dn den gangba-
ren ansichten entgegenstehendes urtheil ausgesprochen: ich liabe
Oött. (lel. Anz. 185,5 st, 17 flg. nielirere stellen aus der Elektra
und ausführlich das lied in den Trach. 205 besprochen, wie ich
glaube, nicht ohne einige gute bemerknngen: die erklärer haben
irie aber so viel ich sehe nicht beachtet: dieses nnd gar viel
anderes der art fehlt bei Genihe. Dies wäre bei einer sweiten auf-
läge wohl EU beachten, eben so aneh für Ihnllche Schriften ffir
andre Schriftsteller, sollten solche unternommen werden. Des-
wegen habe ich dies geschrieben, nicht um den vrf. zu tadeln,
dessen fieisS| wie schon im an&nge bemerkt, alle anerkennimg
▼erdient: dass trotsdem mancher fehler nntergelanfen ist, war bei
solcher arbeit nnveimeidHch : so steht eine miscelle von mir
zum threnos des Oedipns* ans Philol. XXIV, p. 155 nnter den
conimentationen de Oedipo rege als nr. 577: aber die miscelle
handelt von einem wahrscheinlicli einem scholion zu Statins ent-
lehnten lateinischen gedichte des mittelalters.
Emtt «Ott LemiBck,
432. Kdnig Philipps brief an die Athener nnd Eßeronjmns
von Kardia. Von W. Nitsche. Programm des Sophien-gyui-
nasiums in Berlin. 1874. 4. 33 s.
Nachdem lange zeit die Diadochengeschichte fast gttnsUeh
▼emachlttssigt worden ist, tauchen jetat plötclich von mehieiea
sdten Schriften fiber dieselbe anf. Den an&ng machten die im
Phil. Ans. besprochenen dissertationen von Haake nnd Boeaiger
(oben hft. 3 , p. 120 ff.). Während nun diese im gegensati
zu* der früher allgemein gültigen meinung, dass Hieronymus die
hauptquclle Diodors in jener periode gewesen sei, den Duris
zum theil an die stelle jenes historikers setaen wollen, sncht
Nitsche in seinem programm die alte ansieht n verdieidigen.
Vom Schreiber dieser seilen wird im Philolog. XXXVI, 2
eine schon seit längere seit dmckferdge, aber dnreh die nnguuit
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Nr. 12.
422. Hierooymiis von Sjurdia.
588
der TerhttltiiiflBe noch nicht verttflPentiichte abhandlimg über den-
selben gegenständ erscheinen; anf anderem wegf ist in dersel-
ben dasselbe resnltat wie bei Kitsehe erreicht worden, ein om-
stand der wohl nicht wenig für die riehtigkeit desselben spricht.
Der vrf. des proprramms geht ron dem im jähre 340 von
Philipp au die Athener gerichteten brief aus und «ucht die
ecbtheit desselben durch das zeugniss Diodors (XVllX 10, 1)
zu beweisen. Denn ist an jener stelle Hieronyroos die quelle
Diodors gewesen, so ist an der oehtheit des briefes nicht mehr
SU zweifeln, da jener sehrÜbteUer einesthdls in folge seines
treundscbaftlichen Verhältnisses zu Kumones , dem früheren ge-
heimschreiber Philipps, die beste gelegenheit hatte jenen briet'
keimen zu lernen, und anderntheils der umstand, dass seine
Vaterstadt Kardia in demselben berührt wurde, seine au^oerk-
samkeit erregen mnsste. äo wird Kitsche von selbst zur pril-
fung der von Haake und Boesiger aufgestellten ansidit geführt.
Zunächst eikennt er mit Haake Duris als quelle ftlr die aga-
tliukleische geschichte bei Diodor an , ja er nimmt jenen so^^ar
für die eiiileitung des neunzehnten buches (1, 1 — 8) in ansprach,
liier scheint mir indess seine beweisftihrung nicht stichhaltig zu
Bein (p. 6). Denn erstens findet sich der XXI, 17, 2 nochmals
»nsgesprochene gedenke, dass Agathokles mit geringeren mittein
als je einer rieh zu grosser macht aufgeschwungen habe, nicht
nur auch bei Philipp (XVI, 1, 3. 95, 2), wie Nitache selbst
bemerkt, sondern eben so auch bei Dion (XVI, 9, 1) und, wenn
auch schon weniger ähnlich, beim älteren Dionysius (XIU, 96,
5). Zweitens kann man doch das zweimalige vorkommen von
^(iffio¥ im agathokleiBchen theUe, fönf stellen im übrigen Diodor
gegenüber, nicht gerade einen Iriluiigen gebrauch nennen; ttbri-
gens ist eine sechste stelle (IH 54, 4 }-ßT]dov unoapd^ut) ^ die
ähnliche Verbindung r]fiivn^tg dniOipa^tv XVI 34, 3 nicht zu
rechnen, übersehen. Dass endlich drittens das citat aus 8oluus
elegien (§ 4) auf Duris selbst zurückgehen soll, weil noch zwei-
mal (XX 14, 6; 41, 6)Euripides im agathokleischen tbeil dtirt
wird, ist auch nicht beweis genug. Denn erstens werden dich-
ter und Philosophen bei Diodor sehr oft citirt, Euripides z. b.,
wie der index zum Diodor nachweist, noch an sechs andern
stellen, und zweitens hat Diodor gerade so wie hier in der ein-
leitnng zum achtzehnten buche Homer und Pythagoras citirt
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584
422. Hieronymus von Kardia,
Nr. 12
(XVni 1, 1. 2). In § 3 endlicli wiederliolt Diodor beinahe
wörtlich einen schon im eilften buche zweimal (55, 3; 87, 2)
aiU(g66proeh6n«D gedanken. Deshalb scheint mir dieee fti«1iwtmg
wie die meisten andern Diodors eignes machweik sn sein.
«
Nach einer knnen msammenstellang der angaben Über die
seit des Duris und einer characteristik seiner Schreibweise be-
weist vrf. , dass dieser historiker, der feind Athens, die quelle
zu Diodors darsteliong des lamischen krieges» in der sich bei
der behandlung der samischen frage keine spar von fiündschaft
gegen Athen finde, nicht sein könne (p. 9). So handelt ee sicfc
also in der Diadoehengeeehichte nur noch um die frage: gdUtet
etwas, und wfe viel von Ihr gehört Doris an. Zn dieser ge-
schichte rechnet vrf. auch den abschnitt über das bosporanische
reich (XX 22 — 26, 2); sprachliche eigenthümlichkeiten wenig-
stens weisen ihn einer andern quelle zu als dem Verfasser der g^
schichte des Agathokles. Die belegstellen hiei^ (p. 10) aengea
von der Sorgfalt und der beobachtnngsgabe des vrf. Himnza-
fttgen ist nnr bei nXffOtdxtagog die stelle XviU 21, 4.')
Ilicrauf wendet sich vrf. zu XIX 44, 4, jener stelle, auf
welche Roesiger seine kühnen vermuthungen gebaut hat. Mit
recht bestreitet er die nothwendigkeit jene stelle aus Doris ab-
soleiten, giebt indess die möglichkeit in, und swar beiondeis
deshalb, ihm dn anderer abschnitt dicht vorher (82, 3.
84, 6) die ersXhlung von der Verbrennung der indischen wittwe,
ans jener quelle herzustammen scheine. Wenn der vrf. hierb^
die detaillirte beschreibung des schmuckes als von Duris stammend
bezeichnet, so muss ich dagegen aut die beschreibung des wagens
ftlr die Alexanderleiche (XVIII 26—28) hinweisen. Aach der nm-
Btand, dass der ansdmck 6 ml itfis cwifli^ (84, 1) in den ab-
schnitten der Diadochengeechichta rieh gar idcht findet, wohl
aber in der gescUchte des Agathokles ond sonst bei Diodor,
hat fUr mich, da er das einzig sprachlich aufiUllige ist, keine
bewciskraft. Wohl aber weist der aosdrock o^/u^v ovStfifap
funn^w uyivw^ it^§Utni (84, 6) anf die qnelle der Diadochen-
1) Wenn in solchen Sammlungen der vrf. einzelne stellen über-
sehe» hat, so ist dies bei deoi omlang des Diodorisohen geachiehta-
Werkes kein wunder. Ich, der ich zum theil dieselben Sammlungen
gemacht habe, gestehe bei Kitsche mehrere stellen gefunden tu haben»
die ich nicht yeneichnet hatte.
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Nr. 12.
422. Hieronymiis yon Kardia.
685
geiciiichte hin; denn ganz ebenso heisst es Tom tod der Olym-
pias (XIX 61, 6) M9§Um» dymnni ml /«POMifo M^oi/Ump
iftmt». SndEch weist doch das game auf einen angemeogea
Un f ja in den scblnssworton : ft^v o3X hm -mw *EKX^v(üv
imjCfjiüiP Toig vofjUfio*^ lig aygCoig ovo» xai x^^^^^h i^^, 6),
scheint mir das urtheil des vrfs. , der eben Zuschauer war, zu
stecken. Daher ist es auch erklärlich, dass Hieronymus fttr
diese tbum Hellenen gani nnbegreifliehe handlnngsweise soviel
Worte Yersckwendet.
Ebenso wenig sdieint mir aber andi XIX 44, 4 ans Dnris
zu sein. Jene wunderliche erklärung des namens ^Pd/ut ist
doch wohl zuerst im hellenischen lager in jenem lande, d. h.
also im beisein des Hieronymus, entstanden. Da sich nun bei
Diodor, wie Nitsche bereits hervorhebt, keine epraehliojien an-
klinge an Duis finden, scheint mir jene behanptnng unbegründet
IQ sein.
Ausser diesen beiden stellen sehrribt der vrf. alles dem
Hieron3rmns zu. Denn auch jene stelle desPausanias (I 9, 10),
auf die sich Roesiger vornehmlich stützt , kann , wie er trefflich
ansltlhrt, nichts beweisen, da in derselben unter Antigonns nidit
der iltere, sondern Gonatas zu verstehen sei. Die nUdisten
Seiten (von p. 14 an) stellen nns nun in wohlgelnngener weise
die e i nh ei t liebe anffsssung eines quellensehriftstellers vor
äugen. Indem er die einzelnen personen, wie sie bei Diodor
geschildert sind, vorführt, zeigt er den Standpunkt des histori-
kers, der am hofe des Antigonns Gonatas schrieb und dessen
anibssnng die des leteteren war. Es musste sich diesem herr-
scber, einem der besten und verstibidigsten jener leit und der
belehrt war dnrdi die sdiieksale seines vateis nnd grossvaters,
ebenso wie dem greisen llieronjrmiis, der alle Wandlungen jenes
königshauses miterlebt hatte, die uuumstössliche ansieht vop der
Unmöglichkeit der universalmonarchie aufdrängen. So konnte
er aneli einer gesdiiehtscbreibnng nicht in den weg treten, die
wie er selbst das streben seiner voifthren tadelte. Diese ein.
seinen tadelnden bemerkungen Über den Klteren Antigonns, die
sich bei Diodor finden, sind es aber gerade, die Koesiger fUr
sieb anführt.
2) DaM Bich aber Hieronymus ein warmes herz für Grieche aland
bewshrt kabe, ist nach meiner ansieht nicht so stark hervenohsbsn,
Pbilol. Aus. Vil. 39
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586
423. Piautas uud Terenüus.
Nr. 12.
Am schlnss weist vrf. noch bei g:ele^enheit der Zurück-
weisung der bebauptung Roesigers, die eiubeit der geschichte
des Agatbokles and der Diadochen mtfase niaii lehoii tut dem
Qnirtande folgern» daas in beiden wiederliott ron den nnbereoiieii-
baren nnd weehaehiden ftgungen dea echlckaalB gesprochen werfe,
auf die wichtige tbatsache hin, dass sich in den Diadochen der aot-
druck Sai^oviov , der bei Agatbokles mehrmals und auch sonst
sehr häufig bei Diodor vorkommt, gar nicht findet, sondern dafür
hat ohne ausnehme 1^9 gebmncbt ist. Zu den stellen ftr
SmifMPM» sind nur nec]i lusoffelgen Xm 57, 5 iiütß^v «Ig
dmftoptw und XI 14, 4 6ai/ioyta uvl nqovoCa.
Soweit dieses inhaHsreiche prctgramm. Die Fortsetzung wird
nocli auf Plutarch und Pliotius auszug aus Arrian eingeben and
* BcbliessUcb auf den brief Philipps zurückkonunen.
428. De metsphoris Pleutinis et Terentianis. Dlss. inaag.
philolog^ca, quam scripsit et ... in Academia Viadrina Vratis-
laviensi . . . publice defendet Bruno Oraupuer. 1874. IV
und 48 s. gr. 8^
Im weiten gebiete des «anno FiauHmn» ist n4Msh yiel fieiei
ftld und irischer bmch: nicht wenige schline nnd dankbare aaf-
gaben harren da noch ihres bearbdters, nnd sn den interessan-
testen gehört gewiss die einer umfassenden darstellung der mit
glänzender Virtuosität und in staunenswerther fülle gebrauchten
metaphorischen ausdrücke. Aber zu einer solchen gehört eise
ganz andere beherxachnng der au%abe nnd ein gans aadeit
nmfasaender fleiss, ab sie der vrf. Torliegeiider diasertation aa
den tag legt Es gereicht ihm smn vorwnrfb, daaa er die nea*
eren exegetischen ausgaben, die doch so leicht zugänglich und
wohl die einzigen vorarbeiten für sein theraa sind, höchst unzu-
reichend benutzt hat: die von Brix jedenfalls sehr selten, von
denen dea unteraeichneten nnr die Moatellaria, nicht den MtL
gleriosna. Dnrch anacMoaa an dieaelben, d. h.* dnich Yerweii
auf ihre oonunentate nnd snppBmng resp. reetifidmng denelbaa
wie dies Nitsehe p. 20 u. a. o. tbut. Auf die weitere aosfllhniiig
dieses punktes muss ich hier verzichten ; in meiner abhandlang (Phi]<£
XXXVl, 2) wild an mehreren steUen davon die rede sein.
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Nr. 12
423. Plautus und Teientiiis.
587
(wobei ftir eigeues noch stoff genug übrig geblieben wäre ) hätte
die diflsertation Tiel von ihrer unleidlichen Weitschweifigkeit
eingebtot, etttt daas sie jet«t oft ideht eiimud dae bietet, was
in jenen enliialteii ist, sondem dch im wesenüielieii auf äUere
erklftrungen (anmeilnnigen der ed. nolg.) stützt, dieselben breit
tritt und eine menge bemerkungen über analogien bei anderen
Bchriftstellem beifügt, die zur entwicklung der aufgäbe nichts bei-
tragen und in den lexicis resp. commentaren zu denselben-leicht
gefonden werden kSnaen. Obne jeden sohaden hätten a. b.
fehlen kSnnen: p. 8 note 5 nnd 8, p. 5 note 1 nnd 2, p. 6
note 1 , p. 7 note 1 nnd 2 , ebends. die erlilJtmng Uber Most
I 2, p. 8 note 2, p. 9 note 2, ebds. note G = Brix z. Trin.
814, p. 12 note 2 und 3, p. 13 note 3 und 4 u. v. a. , des-
gleichen eine messe erklärungen leicht verständlicher übertrat
gangen im texte selbst Dagegen fehlen, vm nnr einigee hei^-
anangreSfen, p. 4 bei pnarU Bscch. 1192, Poen. V 5, 86; p.
6 bei eapnhm lOL glor. 625 B., vgl. anchPers. 288; p. 7 bei
emungere Bacch. 1101; p. 10 sq. zur ailina alles mit calet und
ealidua, das so häufige mel meum, exosaabo Pseud. 882; p. 14
bei mAdae Capt. 692; p. 15 vier stellen für tondere^ s. z. MiL
glor. 761 B.; p. 18 sind die so wiehtigen militärischen meta-
phem sehr nngenflgend behandelt, s. einL in Hil. glor. p. 58,
p. 20 desgl. die eireenrischen , s. ebds. p. 59 nnd an 988; p.
27 bei lapia fehlen Most. 1059 B. Mil. glor. 235 L. Cure. 197,
Hec. 214; p. 30 bei ouem hipo commitiere Psend. 140, u. s. w.
Wie wenig der vrf. mit der texteskritik vertraut ist, zeigen u.
a. die beibehaltang der Oeta eoqmu (sicl) im Tmenlentos p.
29, des mM, HiL glor. 191 p. 11 nnd 27, des psnansiü Psend.
760 p. 18, die aaflilurang des nnächten verses Psend. 407 p.
18, die falschen erklärungen von Mil. glor. 211 p. 8, von Stich.
668 p. 22 u- s. w. — Der hauptfebler der dissertation dürfte
jedoch die ganz verkehrte anordnong des Stoffes sein. Nicht
durch an&ählnng der Texsehiedenen gebiete des öffimtlichen und
privaten lebens, ans welchen Plantos seine metaphem entlehnt,
gelangt der leser snr erftssnng seiner Tirtnosität in denselben,
sondern durch darlegung, wie er für die stets wiederkeh-
renden grundthemata der palliaten (liebesieben, parasiten-
thum, ersinnen und durchführen der schelmenstücke , Schimpf-
wörter nnd drohnngen gegen die sklaven, strafen derselben
89*
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588
424. Plautiu.
Nr. 12.
klagen der gefoppten und geprellten alten u. s. w.) immer
neue bildliche einkleidangen zu finden weiss und sie eben hie^
dufcb anfii glimtiubte Tafürt Dieie themaU also hKtten dk
gniiideindieiliuig bastimman aoUan; wie miriehtig die jalit gege-
bene ist, gebt fleboii danras hervor, daas die soiahlreMe eban
bildlicher ausdrücke fiir sclavenstrafen p. 12 auf einer halben
Seite, in anknüpfuug an die küche (!) erledigt wird, und p. 17
die dem exüium entlehnten metaphem swisehen denen tooh
ggmmuiiim und den res HMUtoras elngeseboben werdenl — Im
letaten drittel der diasertation, p. 34^8, werdaii metapbeia
aus den fragmenten der grieehisehen kemiker mr vergkidiaoir
herbeigezogen: was dann p. 43 — 45 über das verbältuiss des
grikisirenden Tercnz und des originellen Piautas zu denselben
gesagt wird, ist richtig, aber längst allbekannt Die ermüdende
breite, die sehen oben gerügt wurde, wirkt doreh aeblechtes bi-
tain vnd aelbatanfriedeDen beoohtttaerlon aoeh nnangendunsr;
treten daav noeh sehr sahlreiehe dmekfehler, heaondera in im
Ziffern, so hat die kritik sicherlich alles recht, die arbeit ak
eine gänzlich verfehlte za bezeichnen.
Aug, O, Fr» Xorena
424. Sehmeckehier, prolegemena in einer schvllectflr»
dea Plantas. Erster iheil. — Vor dem programm des gjrmna-
sinms zu Demmin, oatern 1874 bis dahin 1875. — 27 s. 4^
— 1 mk. 50 pf.
Sind es auch nur Tereinzclte stimmen, die sich in diewa
jähren dea mit ^em eilbr und erfolg wie nie fHiher betriebenn
Plautusatudinma für die wiedarainUlhmng des alten konikera ia
die seihnle erhoben haben, ^ sie dürfen doeh nicht ungehSit
verhallen bei den debatten über die in der klassischen lectüre
wünschenswerthen Veränderungen, welche das zu erwartende
Unterrichtsgesetz voraussichtlieh hervorrufen wird. Wohl man-
cher lehrer der obeneeunda mag mit bedanem bemerkt haben,
wie wenig Interesse daa anf die daner ennttdende pathoa und
die blntleeven 'beiden* der Aeneide VII— XII (Niens und Ba-
ryalus ausgenommen) den schülern einflössen, und sich nach
einer lectüre gesehnt haben , die uns die alten auch menschlich
näher rückt und ebendeshalb ganz anders geeignet ist die jun-
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Nr. 12
424. PUntns.
589
g«it gemimier m «fgreiCm« m int«reaiiroii und in belehren: aei
ee nun eine sweckmXarige ansirelil mu den elegikem, eei et
dne ene dem ToIlen, so TeneliiedenarCig bemregten fomilienleben
geschöpfte komödie. Als solche empfiehlt der vrf. vorliegender
abhandlung, der p. 3 — 5 in kürze die zu erwartenden einwände
gegen eine Plautuslectttre widerlegt, nattlrlich in erster llnie die
Oapthi und den Mmammu; ee reiht eich daran eine &kt pzi-
maner bereehnete, die biihetigen reanltate der fonchnng in leb-
hafter und klarer weise wiedergebende ^hietoriiehe einleitong' p.
b — 27, sowohl ttber die griechische, wie Über die römische ko-
mödie handelnd; ein späterer theii soll die grammatischen und
lexicalischen abtchnitte bringen. — Den lehrem an nicht-
prenieiaehon gymnaiien» die einen Temaeh in maehen nicht al>-
geneigt rind (an einem ailehsiaehen gymnaainm i. b. wurden im
Yerflossenen eehnQahr Fkonmh nnd MOm ghnomu gelesen), em-
pfiehlt ref. awar nicht das snletst genannte stttck , auch nicht
den, wie es scheint, vom vrf. p. 23 in anregung gebrachten
Rüdem f wohl aber die ebds. genannte Atdtdariay schon wegen
des in der schule so oft gelesenen t Avare, Ebendeshalb ist
de «neb in Frankreichs lyeeen weitverbreitet, allein in den
swd letaten Jahren erschienen fünf ausgaben mit dam gehörigen
abersetsnngen: Ton Bendst, Oancher, de Pamajon, OronsM,
Noel. Die zwei letzten kennt ref. nicht, die zweite und dritte
sind unbedeutend, aber die erste ist, wie man von Benoist er-
warten konnte (vgl. Borsian^s Jahresberichte I, p. 382 f.), mit
wirklicher saehkenntniss nnd gründlicher sotg< gearbeitet: die
knappen t aber dentUchen anmerknngen enthalten allee flir den
sehtüer nOthige, und jeder irgendwie ansCössige vers (im gamen
etwa zwanzig) ist entfernt, wobei hin und wieder unerhebliche
remaniemenis iiüthig wurden. Da der }»reis auch sehr billig ist
(80 Cent.), trägt ref. kein bedenken die ausgäbe zu empfehlen.
Ihr Tollständiger titel ist: Julmimna (La marmiuj. NomoeiU
de Cddnu Urdm§ sl Ist imUäUanB de MMüre, fmr B. Benoiei. —
Paris, Hachette et Cie., 1874. — XXIV und 57 s. formet petit
in 16. — Als zeichen endlich des auch sonst im auslande wach-
senden Interesses für den Plautus, mag i-cf. sich nicht versagen
mitnntheilen, dass nicht bloeeinenene(volhitändige?) tibersetsnng
im begriffe ist sn eredieinen in Florens, sondern auch die €«!p-
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425. VeigUiiifl
Nr. 12.
Um in Neapel vou studeuteu aufgeführt worden sind («roza eine
beBondere ausgäbe mit italienischer ttbersetzting Tennstaltst
wurde); sogar in Meiboiinie soll eine ansgabe desselben stflsbei
mit englischen anmerknngen enehienen 'sein.
Aug, O, Fr, Lorem,
425. Die zehn hirftenlieder des Virgils. In fifeier fibe^
tragonff von dr. W. Kopp« direelor des gjnnnasinm inFreien-
walde a. O. 16. Berlin, Springer. 1878. — 1 mk. 60 pf.
Ein sehr elegant ansgestatletes bflehlein: aneh ohne pagi*
niruug, wohl deshalb, damit das poetische desto schärfer hervor-
trete. Die art der Übersetzung zu charakterisireu würde zu weit
fuhren; es genügt die erste Strophe der ersten idjrlleheimnsetMD:
Meliböus.
Du ruhst, mein freund, hier unter dieser buche
so dichtem bl&tterdache, und du fibst
ein waldeelied auf ddner hirtenÜBte.
I^eh hert Ich, ich bin flflchtlin^. Mtine heimath |
und ihre holden Auren liegen hiutcr mir.
Du sitzest lässig unter diesem bäume
von deiner schönen Amaryllis spielend,
und iXssest hell die wXlder wiederhallen.
Kopp erzählt in der vorrede (eine seite), dass nachdem diese
Übersetzung in Programmen erschienen, freunde sie zu ver-
8ienilichen ihn gebeten und er habe diesen wünsch erftllt, da
er hoff», dass *die reiaenden landsdiafii- und ritten-sehilderungeB
Alt-Italiens ... in dieser neuen form sch&rfer hervortreten.*
Kopp also vereteht das metrnra besser zu wählen als Vergil : in
diesem glauben können und mögen wir ihn nicht stören, eben
so wenig die existenz der freunde bezweifeln : es giebt jetzt lo
viele verschiedenartige geisteskinder, lUr die gedruckt werdsa
muss> warum nicht auch solche, denen obige fibertragung ge-
^t? Und daher ist das erscheinen des büehleins sicher gerecht-
fertigt. Aber eins müssen wir von unscrm Standpunkt aus be-
merken. Es könnte trotz Kopp's freunden ein vernünftiger mensch,
der aber Vergil in der Ursprache nicht kennt, durch diese Über-
tragung auf die idee kommen, die römische poesie sei doch eins
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Nr. 12.
426. Hoimtins.
691
gitr dürftige und looitt die nothwendigkeit des stodiimie denel-
ben, wie des jetit so viele viel aehreibeiide geisMehe leute wa
Üaui pflegen, besweifeln und nns armen phflologeo viele nolli
nnd knmmer bereiten. DaHer ergeht an Kopp und solche, die
Pindar und Horaz in iamben, auch Sophokles in neumodische verso
übertragen, freundlichst die hüte, auf den titeln ihrer leistongen
nicht die namen der alten classlkeri sondern nur ihre werthen
^gnen m gebranchen; oder geht es nnn ohne die alten namen,
weil dieee Idder noch immer einen guten klang haben, einmal
nicht, wenigstens dnreh einen snsati darauf aufinerhsam su machen,
dass der alte uame zur sache eigentlich nichts thue: also in
vorliegendem falle so etwas wie 'Vergil in Treoenbriezen*
oder *Kopp und Vergil in der hasenhcide bei Berlin*, gewiss für
sehSxfore landschaftsschilderung auch eine schöne gegend: dann
wird mein* ich niemand ein unrecht sugefDgt werden.
JB. 9n L.
426. Die oden des Horaz. Deutsch gereimt von Kudolf
MinslofH Hannover, Hahn'sche hofbuchhandlung. 1876. —
1 mk. 40 pf.
Gegen eine flbersetsung der oden des Horas in gerdmte
deutsche Strophen sind grundsHtzlich von jeher manche berech-
tigte einwendungen vorgebracht worden, welche hier zum über-
fluss nicht wieder geltend gemacht werden sollen. Auf der an-
dern Seite darf dreist behauptet weiden, dass, ntich den bis-
herigen so vielfiwhen proben an miheilen, flbertiagungen im
veremass des rVndschen diehters nur selten, man kann wohl
sagen, nur ausnahmsweise die leichtigkeit , den reis und den
glänz des Originals wiedergeben. Liessen sich diese eigenschaf-
ton durch die deutsche Uedform gewinnen, so würde der ver-
such« rie so einiukleiden, nur dankbar angenommen werden
müssen. Mir will es jedoch fingUch erseheinen, ob die voriie-
gende ttbersetsnng den erwühnten anfbrderungen durchweg
entspricht
Zwar die leichtigkeit des Originals hätte der Übersetzer in
dieser weise, welche eine sehr freie wiedergäbe gestattet und
fast erforderlich macht, noch am ehesten erreichen können. Er
durfte sieh ja die stfophenfoim, welche ihm ftir seinen sweek
am besten passte, wihlen. Leicht und ungeiwungen ist ihm
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592
426. Uor»tia0.
Nr. Ii.
denn auch manches gerathen. So macht er au» I, 23, p. 45 ein
aUerltobsties gedieht, welckes er Bchliesst:
[Tandem desine matrem
Teinpeetiva sequi viro.]
Last die liebe matter laufeii,
werde endlich selber klug,
denn um einen mann zu nehmen,
bist du lauge gross genug.
Ebenso Biessend ist HI, 12, p. 142 flbertrageo:
Elend ist ee ftr ein mKdchen,
nieht der liebe gXfUk in ftthlen
und die sorgen nicht mit sflssem
traubensafte wegzuspülen.
Oder wenn der oheim poltert,
gleich sn littem nnd an stocken.
Dir, das hoff* ich, Neobnle,
raubet Amor bald den rocken.
Von den kttnsten der lOnenra
wird wohl Hebms dich entwöhnen,
dessen scliöubeit unbestritten
glänzet \mter Boma's söhnen.
Koch gesalbt, Tom ringplali, sdiwinunt er
hnrtig in den Tiberwellen
und als reite r ist er hölier
als Bellerophon zu stellen.
Kicht im fimstkampf, lücht Im wetdanf
hat ihn jemand ttberwnnden.
Ebenso geschickt verfolgt er
auf der jagd mit spiess und banden
IHlcht'ge hifsche, deren mdel
durch die Felder streicht mit bangen,
und im waldes-dickicht weiss er
einen eber abzufangen.
Aber wie schwerfällig kommt daiür wieder anderes heraoi
Die ode an den Lioinias II, 10 fiüngt Minsloff p. 89 an:
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Kr. 12.
420. Horatiofl.
Am bcBtcu wirbt du leben, weim du nicht fortwährend
anfs hohe meer hinaus willst, mein Licinios;
aber aueh nicht, wttl dn die stttime Airchtest
ttt hart am ongewiMen v£n •trei6t Man nrasa
die goldae mittelstrasse wählen.
Belbst die latsbildmig ist nndeiitlieh; ea ergiebt sieh nieht mit
hinreichender nöthigung, dass man vor *aber auch nicht' noch
einmal 'wenn du' hinzuzudenken hat. — In dem gedieht Archy-
tas X, 28, p. 53 heisst es:
Und Minoö, Jupiters vertrauten, hält der Orkus
gefangen wie Euphorbus, der zum andemmal
hiuabfuhr, als Pythagoras, obgleich in Troja
sein Schild den namen aeigte und die jahresiahl
und er dem bösen tod nichts als haut und knochen
zurückgelassen. Nicht als Itigenschreiber angesehu
ward er von dir«
Was der Übersetzer sich in diesen Worten 'obgleich in
Troja — zurückgelassen' gedacht hat, ist mir unerfindlich; aber,
auch abgesehen davon, statt solcher Tene würde doch eine gnte
pvoea sehr viel annehmbarer gewesen sein. Habe ich noch wtitere
beispiele nVthig, um die beliauptung in erweisen, dass der reii,
der glänz, die Vornehmheit des Originals in vielen stellen voll-
ständig abgestreift sind?
Aber ich habe noch andere einwendungen gegen diese über-
eetinng an machen. Uoraa hat sich in seiner strophenbildnng
der grBssten regelrecBtIgkdt beflissen} Ifimdoff geht mit seinen
eignen Strophen sehr firei un. Seine flbersetanng ist nicht fllr
Philologen , sondern ftir das grosse publikum bestimmt ; aber
auch der nur an unsre eignen dichter gewöhnte leser wird es
widerwillig bemerken, dass einzelne verse länger sind als die
in andern Strophen ihnen entsprechenden, wie in dem gedieht
an Phidyle m, 28, p. 159
ein gierig flsrkelchen darbringst mit frommem sinn
nnd
snr schweren herbetMit nnversehrt
Es wird schwerlich gebilligt werden, dass bisweilen in dem-
594 426. Horatius. Nr. 12.
Mtben gedieht mXnoliehe und dann wieder weibliche reime ein-
treten. So reimen in dem gedicbte an Lydia I, 13, p. 28 am
ende der atrophen *ann' und ^arm\ *erde' und 'werde'. £«
Ist gegen die natnr des reimes, der einen «baehlnss &ii dasohr
bringen soll, due in vieffeiligen ttropben der eiste nnd der
dritte, nieht der sw^te und der vierte ym reimen, wie in dem
dritten gedieht an Lydia I, 25, p. 48:
seltner dxOhnen sehen, wül man behanpien,
deine ftnsterllden von vefiweiflnngs w ttrfeu
ungestümer dränger, die den schlaf dir raubten;
thttr und schwelle halten treuer schon zusammen.
8o gestellte reime sind vollständig verloren. Bisweilen ist
die reimauorduuug uuregelmässig und willkürlich, wie in I, 1,
p. 3 und in dem sonst nicht übel gewendeten gedichte auf I4-
gnrinns IV| 10, p. 202. — Horai liat femer eine groese naa-
niehfidtlgludt der maasse nnd der Strophen angewendet; Minsleff
brancbt — mit ansnalune der drd sehen angeführten gediehte
und noch drei anderer — nur den iambischen rliythmus; und
diese cinförmigkeit muss natürlich sehr ermüdend wirken *, und
dabei wirft er in diesem iambischen maasse trimeter nnd alex-
andiiner (mit und ohne cftsur), künere und längere veite, ein-
aelne sogar von flinfaehn selben, die in nnsrer spraebe sich
insserst schleppend anhSren, durcheinander, wie in der ode aa
Augustuö I, 2, p. 7:
so wie der flammenbliek | des al>geworrnen Mauren
wenn er, au ftiss, dem blutigen feind die stime beut
Oder wenn du, beschwingter sehn der holden Ma<a —
Und I, 29, p. 55:
wenn du die schwer erkauften bfieher des PanXtius —
n, 12, p. 98:
erwarte nicht, dass ich die langen kriege von Numanz —
m, 9, p. 185:
so lang ich dir gefiel, ab meine liebe dir genügte.
Auch das ungeübteste ohr empfindet in unangenehmer weise
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Nr. 12
426. Hoimtiua.
695
den Wechsel des rhytfamne in dem liede auf Leaoonoä I» 11, p.
24, das sonst sa den fliessenderen gehSrt:
lass uns die nengier im weine ertrinken
und den längsten hofinnngstranm
auf den kl^nsten räum bescbrlnken.
Waa wir haben, besitzen wir kaum.
In der betonnng der namen schwankt der nt sehr bedenk-
lich; neben der ungehörigen ausspräche cithdra, p. 32, Mel-
pom^ne, p. 46, Penelöpe, p. 37, Sem^le, p. 40, CaUiöpe, p. 121,
ist wieder richtig gesetit Lyooris, Dämalis; unter beibehaltung
der latdniselien endnng muss auch die lateinische betonnng b^
behalten werden; und nur die deutsche endnng W (nicht Hen*)
oder V (fttr W und Hs*) siebt den aeoent auf die TorleCxte
sylbe, wie in Massagdten, Polyxenen, synöde, antithdse u. s. w.
Die länge des i iu Usttca hat der Übersetzer nicht bemerkt; er
betont 'Usüca, I, 17, p. 86. — Alle diese ungehörigkeiten
mtlssten denn doch wohl erst beseitigt werden, ehe einanchnur
halbgebildeter leser gesebmack an der gansen fibertragung sollte
finden kdnnen.
Der vrf. hat seinem buche ein vorwort 'epistel au die text-
kritiker' vorau^eschickt. £r sagt darin:
ich bleibe bei dem altehrwürdgen texte
der überliefert ist, Schreibfehler ausgenommen,
von tlioren, die vorzeiten ihn mit fleiss verdorben,
ist keine spur mir su gesiebt gekommen.
Er übersetzt denn auch unbedenklich IV, 8 non incendia
Oarthagims impicie und fiihrt in gleicher weise über diejenigen
her, welche einzelne verse oder verschiedene Strophen oder gar
gmnie gedickte filr unecht erklärt haben, wie ttber di^enigen,
welebe durch eoiy ectnren dem sinn der werte des dichtere haben
zu hülfe kommen wollen; er erklSrt:
keiner von uns besitit so viel latdn,
um einem sprachgewalt gen Borns davon su borgen.
*Horaz und Kicht-Horas* ist ihre losung.
^Verstehen oder nicht verstehen' ist die meine.
Oer vrf. bat nimlieh auf dem EsquiUn gestanden und nach Hbur
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Ö96
426. Horatius.
Nr. 12
geblickt, echteu Sabiuerwein getrunken und dabei die sonne des
Horas in sein glas scheinen lassen und dadurch mehr belehnmg
gewonnen ab ans den eommentaren der gelehrten, und dnrdi
einen trank ans Trevi'e «(neU idch mehr lalmng gehölt ab ans
allem, was die kritiker sdt 150 jähren nisammengebrant haben.
Ich will (ausser der schon oben erwähnten stelle aus dem gedieht
Archytas) einige proben seines Verständnisses geben. In I, 2,
p. Ö schiebt er:
jene fluth
— wo Proteus seine ganze herde
hoch auf die berge trieb im übermuth.*
AlsOf wenn Proteus seine robben, um sie auf dem trocknen
sich sonnen zu lassen, wegen der Überschwemmung bis auf die
berge treiben musste, that er es ans reinem ttbermuth? — I,
80, p. 56 flbersetrt Minaloff:
komm (Venns) in ihr (Glycerens) schönes hans mit deinem rsschea
knaben«
den Grasien, heMt von allem iwaoge
den holden Nymphen, günstig dem gesange,
der jugend-göttin, die nicht ohne dich gefallt,
und mit Merkur, das heisst: nicht ohne geld.
Nicht ohne geld? am ende gar — man darf es Merenrios an-
trauen — mit gestohlenem ! Und wer hat die Nymphen je ihres
gesanges wegen gerühmt? Als ob nicht die Grazien mit den Nym-
phen (s. IV, 7, 4) den tanz und Mercur die leichte (tanz-)mu8ik
(s. I, 10) vorstellen sollen. Vielleicht hat Minaloff gerade diese
stelle nnd seine ttbersetsnng derselben im ange, wenn er den
Philologen vorwirft:
^ dulden keine schene. Wfirdevoll
verdammen sie die hellen gdstesblitae
des antors, nnd was ihnen unbedingt missftUt
an seinen pfcilcn ist die spitze.
Denn dass l>ei Glyeeren Venns nkht ohne vermitdung des gel-
des erscheinen darf, Ist, vermnth* ich, ^e der pointen, welche
den mit den sitteu der demimonde nicht vertrauten philologen
entgangen sind. — Und in II, 5, p. 80 ist der ausdruck für:
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Nr. 12.
486. Homtivt.
597
jam prateira
fionte p6t0t Lalage maritam —
mit kecker stime
Terlanget Lalage bald einen mann von dir,
Biatt *dÜeli mm manne* wenigstens vÖlUg dem missventlndnlM
ausgesetzt.
Bei solchen Verstössen gegen den sinn ist es mindestens
ungerechtfertigt, die herausgeber und erklärer des dichters in
so herber weise, wie es der fibersetier thnt, heransnifordem.
Er sagt:
Horas ist nickt so stark ab Orpheus, er beweget
nicht eichenklMae oder taube steine,
und
ich sehe nur, dass heutige rhetoren
des dichters worto zu verdrehen streben
mit aller machte und in der besten meinung, aber
Horai-Terderber sind sie selber eben.
Wer so selbstbewusst auftritt, darf keinen anlass zum tadel
und sur berichtig^ng geben. Oder hat der vrf. nicht bedacht,
dass sonst ein gereister philologe — und die philologen werden
kickt gereist sur veigeltung veisudit sdn kSnnte, ikn einen
wiedererstandenen Lange su nennen? Fttr einselne seiner Über-
setzungen, wie
nidkt frttker als die k^*ge rebe darftt du pflanaen
aus
Nollam, Vare, sacra vite prius severis arborem
oder für seine wiedergäbe des puer ex aula durch *prinz' scheint
wenigstens Leasing eben ao gut gegen Minzloff als gegen den
weiland pastor in Laublingen geschrieben zu haben.
Sollte der ytL diese seilen su geeicht bekommen, so möge
er ja nicht annehmen, dass Terletste eigenliebe aus ihnen spreche ;
wenn ich auch frtther dnmal einen aufsats sur erklKrung einer
ode des dichters veröffentlicht habe , bin ich doch , so weit ich
mich erinnere , an irgend welchem versuch einer textkritik des
römischen lyrikera völlig schuldlos. Kr würde ferner irren, wenn
er aus meinen bemerkungen ein übelwollen gegen seine mir
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598 TheeOB. — Neue auflagen, nr. 427—434. Nr. 12.
ganz unbekannte person, oder auch eine verurtheilung seines
ganzen Unternehmens herauslesen wollte. Ich bedaure im gegen-
theil Mhr lebhaft, dais er durch den aebroffBn angriff gegen die
Philologen seiner eignen siehe geeoihadet, dan er sidi ^r ^iel-
£Mlien TorBehen nnd TerstSesen nicht in acht genoBUtten hatf
dass CS ihm, dem das talent, leichte und gefällige verse zu
schreiben, und der sinn fiir die schöne form durchaus nicht ab-
geht, nicht überall gelungen ist, schwerfölligkeit und prosaische
platthdt an vermeiden. £r yerbesaere dieee mlingel, und gerade
ich werde seinen gereimten Horai ebenso gern, vielltfeht
lieber als eine steife llbersetrang im yersmass des Originals
lesen.
H. J. HeUer.
fhesct.
FMti piaetorii ab a« pLXXXVin ad a. DOCX. DsMertatio quam
... in alma literarum univ. Grypbiswaldensi • • • d« XIII m. Maii
MDCCCLXXV . . publice defendet . . P. JVehrmann . . I. Exercitia
stili latini ita sunt instituenda ut discipuli ad totos veterum scrip-
torum libros perlegendos incitentur. — II. Caesar cum in BritaDniam
traiceiet, ex porta Itio, eni nune nomen est Boulogne, profeetm,
apud oppidum quod nunc appdlatnr Deal» in insulam egressus est.
— III. Catonis liber de re rustica qualis nobis traditus est a Catone
ipso coDScriptua est. — IV. Cic. in Verr. I, 9, 26 conicio 'deinde Hor-
teodium consalem amicissimum uon solum sed etiam Q. Metellam.* —
V. Golom. XI, 3, 52 icribendam fideliir «panlnlum iafta ttirpem*: el
Plin. NH. XIX, 28. 68. — YL Eor.^ Iph. Taur. 118 cum BergUo
lego: ä^tm «T «faw l^iyXifmiß tmt uifw {iqu ii y tlUm Ubri).
Keuc aslagea.
427. Homers werke, übersetzt von J. H. Vom, 2. lief. 8.
Stuttgart, Cotta; 1 mk. 50jpf. — 428. Arietophanes ausgewählte korao-
diea. Erklärt von Th. Kock. 1. bdch. Die Wolken. 3. aud. ä.
Berlin, Weidmann ; 1 mk. 80 pl — 429. JPVmnmI, präpamtion sa Xe-
nophoDs Cyropädie. 6. htL 2. anfl. 16. Leipzig, Violet; 50 p£ <—
430. Freund, präparation zu Deinostbenea philippischen reden. 3.
2. aufl. 16. LeipzifT, Violet; 50 pf. — 431. Ä'. O. MülUr's geschichte
der ffriechischeu liieratur bis auf das Zeitalter Alexanders. 3. aufl.
2. thl. & Stattgart, Hefts; 6 mk. — 482. Frtumd, präparation an
Ousero*8 werken. 29. hft. Leipzig, Violet; 50 pf. — 433. B> Munkt
geschichte der römischen literatur. 2. aufl. 7. hft. Herausgegeben
von O. Seyffvrt, 8. Berlin, Dümmler; h 1 mk. — 434. F. v. JlrU-
loaldf die culturgeschichte in ihrer natürlichen entwicklung bia aur
fegenwart. 2. aniL 7. n. 8. l&g. 8. Angsbnrg, Lampart o. Oo^; 4
mk.
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Kr. 11^. Nene MhidMielier, nr. 485—442. — BibliograpHe. 599
485. Homen Odjnee. Erklftmde sehnlausgabe tüd J7. D§Hh«r,
3. hft. 1. Ifg. 2. aufl. Paderborn, Schöning; 1 mk. 20 pf. — 436.
Bäiniilein , griechische schulgrammatik. 6. aufl. von W. Gaupp. 8.
Stuttgart, Metzler ; 3 mk. — 437. P. JFesener, griechisches elemen-
tarbuch. 1. thl. 5. aufl. 8. Leiptiff, Teubner; 90 — 438. F,
8^uU»t kleine lateinitehe spraehlenre. 15. anfl. 8. Paderborn,
8eb(hixng; 1 mk. 75 pt — 439. F. Schultz, Qbun^sbQch BOT lateini-
schen Sprachlehre. 11. aufl. 8. Paderborn, Schöning; 2 nik. — 440.
H, Schwarz, lateinisches lesebuch. 2. aufl. 8. Paderborn, Schöning;
1 mk. 75 pf. — 441. C. T. Ingerslew, lateinisch -deutsches schul-
wOrfcerbnch. 5. anfl. 8. Bnuuuehweig, Yieweg ; 5 mk. — 442. C. T*
Ingertlew, deutsch -lateiniscbet adralwOrterbne^ 5. anfl. 8. Brann-
■ekweig, Yieweg; 5 mk.
MbliegrapUe.
In Mailand ist bd. I vom Repertorio BibUograßco delle Opere
slampate in Italia nel secolo XIX publicate da D. Gius. B ertocci
ergehienen : der erste band enthält werke -über die gewhicbte. Staata-
Au2. nr. 203.
BttnenbL nr. 189 berichtet von dem miiaerfolg , den die eiastel*
long der arbeit bei den bnehdmekergehfllfen in Berlin gehabt hat:
der Kuzug von aussen war so gross, dass, als die berliner fleteer in
Berlin wieder arbeit suchten, alle stellen besetzt waren.
Börsenblatt nr. 198 bringt von A, Plutz einen aufsatz betitelt:
'tarn hnnderttten gebnrtBtage von Oeorg Andreas JUmer, 27. august
1776 bis 2G. april 1842*, der bei aller kOne in das bedeutende und
in die entwickelung unserer literatur grossartig eingreifende leben
Keimers einen blick thun lässt. Sehr wünschenswerth ist, dass das, was
Plötz j^. 3037 sagt, in erfÜUung gehe: 'möchte doch unter benuUung
des neherlioh reichen briefwecuels und ehe es sn spftt wird der
deutschen nation recht bald ein lebensbild G. A. Reimers geschenkt
werden, ähnlich wie wir es schon lange von Fr. Perthes haben'. Denn
Reimer stand mit einer reihe der bedeutendsten m&nner in enger
und freondschaitlicher, auf gegenseitiger achtung beruhender Verbin-
dung; die sich gegenseitig ihre eigenheiten nachsahen nnd richtig
anfi^ten: so kam Reimer regelmässig nach beendetem geschflft in
das familienzimmer , stellte sich nach kurzem gruss der anwesenden
still vor ein nur von ihm zu öffnendes pult, um an ihm, ohne sich
um irgend jemand zu kümmern, einige zeit zu arbeiten — das noth-
wendige ward in das hauptbuch eingetnoen und swar ohne dass er
irgena notizen sur band gehabt hfttte. Man erkennt schon daraus
den geschaftsmann : daher denn das von ihm erworbene grosse ver-
mögen: daher sein grossartiger verlap, eben daher die nach den ver-
schiedensten Seiten hingehenUeu uiit/erstützuugea in der schweren
frantösisehen leit» durch die er wie durch anderes seinen Patriotismus
bethfttigte« Und dabei entging denn auch er nicht derTerdJUshtiffung:
als die Untersuchungen gegen die demagogen an der tagesordnnng
waren, ward 1819 auch sein haus von der polizei durchsucht. Dies
wenige mag für den beweis genügen, wie würdig Heimer den ob. hit.
11, p. 549 erwähnten bnchhladlem sich ansehliesst und wie eine ein-
gehende darstellnng seines lebens nebst mittheilungen aus seinem
briefwcchsel zur richtigen erkenntniss seiner zeit viel beitragen würde.
Schade I dasa sein ihm so ähnlicher leider so früh verstorbener soho
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600
Bibliograpbie.
Nr. 12.
Karl Reimer dieser aufgäbe sich nicht untertogen hat: er wäre gus
der mann dazu gewesen.
Von freieiemplftran rn/t Im B0n«nbIfttt Öfter die rede: so nr. 801.
Die Joh. Kütel'eche bucbhandlung bat Terauidt: 'beriebt über
die bibliothek der kircbenväter. Auswahl der TOrzüglicbsten patri-
stischen werke in deutscher Übersetzung'. 110 s. Der bericht zerfallt
in mehre abtheilungen: I. die bibliothek der kircbenväter, p. 3-15.
empfehlung des nnteniebmeiit ; IL aehreiben tob Pius IX. an den Ter-
leger, p. 16—18, welches schlieilit Beum ^fitmr udprecanUt, ui iMC«p-
tii tuis propifms adsU et dehitan jfvn ohlato munere tibi gratias agentes,
apostolicam bcnedictt'onem, patvrnae nostrae dileciionia iettem , JVÄi 7m-
itque peramanter imperiimu» ; III. auszQge aus den dem Verleger zu>
gegangeneii biiehOnieben empfebliiDgeii in apoitoliieber r^benfolge
der diöcesen, p. 19 — 88: auch aus Amerika; iV. stimmen der presse,
p. 39—47 : raitarbeiter an der bibliothek der kircbenväter, p. 48— 51;
VI. subscriptionsbedingungen, p. 48 — 55; Vll. bisherige publicationen,
p. 56—106: ankündi^n^, p. 107 — 109, ermässignng im preise be-
treffend; innalttreneiobniBs, p. 110. [Man beachte aUee diee woU:
was geschieht verwandtes auf protestantischer seite? Die rfihrigkeit
der katholiken fQr ihre Stellung im Staate birgt eine grosse gefahr
in sich : man Offne auf der entgegenstehenden seite die äugen und
Terschliesse sie nicht in hochmflthiger Sicherheit]
Bin intewiannter artikel von Ed. Server in Gaben: der b«eb-
handel in der Lannti im 19. jahzfamidert itebt im BOieeiibL nr. SIC.
216.
Mittheilungen von F. A. JBroekhatu in Lcipsig, 1876, nr. 3. p.
8S~88 neuester Terlag, p. 88—40 leitschriften , p. 41. 42 neuester
Teilag, darunter biitonrifcbee taeebenbuch , n. f. bd. VI, p. 48. 44 re»
oentionen, p. 45—48 angaben über: bibliothek der deotwben natioiinl
Uteratnr von ihren anfangen bis auf die neueste zeit.
F. A, Broekhaus verlag: philosophier ein besonderer catalog.
Mittheilnngen der yerlagshandlnng O, T^ubner in Leipsig,
1876, nr. 4: erste abtheilnng, notiien Ober künftig encheinenae
bflcber: Poetae Lyrici Graeci. Quartum recensuit Th. ISergk, in drei
abtheilungen; — Anthologia lyrica, continens Theop^in, Babrium,
Aaacreontea cum ceterorum poetarum reliquiis selectis. Tertüs cnris
edidit Th, Bergh* — Apollomi Djsooli quae supersnnt. Beoensnerunt,
fragmenta ooUe^enmt, apparatum criticum et exegetienm commenta-
rium indices adjecerunt Rithardm Schneider et Otutavus Uhlig, VoL
I. P. 1 libros de pronomine, de adverbio, de coniunctione continens.
Hecensuit Rieh, Schneider: das ganze wird aus zwei bänden in vier
abttieilungen bestehen. Der iweite band «ith< die oommentare,
abhandlangen über leben und Schriften und die fra^ente. — Die
attische beredsamkeit. Dritte abtheilun^, erster abschnitt, Deuiosthenet.
Dargestellt von Fr. BUue* — P. Papinü Statii silvae. Ree. A^mili««
Baehrene. Yol. I. — Die entstehun^ des colonates, von Bernhard
HmtUrh^rg. — P. 71: bndibindleneebe lentralstelle ftlr den pro-
grammentaotob der bOhern schulen Deutschlands.
Es ist ausgegeben: Bibliotheca philologica Teubneriana. Yer-
zeichniss des verlags von B. G, Teubner in Leipzig auf dem gelnete
der Philologie und alterthnmswissenschaft. Bis michaelis 1876.
Be ist rersandt: *Ftoben ans dem inhalft der nlebelen befte tob
Weetermanne illnstrirten deutschen monataheften*: aehr schAn ausge-
stattet: darin ein schOn ausgetührtes bild von George Grote. — Fer-
ner Edizioni proprie di Vinco UoepU in Milane et Napoli, meist bi-
storisohen inhalts.
Caislofs eeii mOiqmmrm: KuppH§dk wittwe (B.8ebaiidt) in Wim,
üigiii^ed by GoogL
Nr. 12.
Kleine iiiulologiflche aeitong.
60i
nr. 17, abthlg. 66, griechische und lateinische autoren, zu herabge-
setzten preisen ; Bücherverzeichniss von K. J. Triibner in Strassburg
L EL XYI, liteiator nnd philologie der deatMhea und romaaitchen
■pteehen.
UeiM pUUlegliclie leling.
Beaond. beil. zum Reichsanz. nr. 39. 40 bringt von der abhand-
lang 'die antike weltuiiohaaiing* nr. VIQ. IX: die letitore handelt
Ton den Hebräern.
Die internationale geographische conferenz in BrUttel hat ein
filrmliehes programm fifar die en6nGhnngAfln]n*t entworfen, f&r denen
ausführung eine commission anter vordti dee könige Ton Belgien
thfttig sein soll: vrgl. Reichsanz. nr. 218.
In Lille besteht eine juristinche rechtsfacultät : an diese soll sich
vom 1. nov. ab eine 'üetcuitat der Literatur* und eine desgleichen der
Intholiachen wiamschaflen* nnichliewwn und das ganse den namen
einer katholischen Universität annehmen. Angab. Allg. stg. nr. 288.
Der erzbischof von Paris ist vom pabat im laufe des august zum
grossmeister sämmtlicher katholischen Universitäten und t'acultäten
Frankreichs ernannt, als welcher er dem unterrichtsminister gegen-
über stehen soll, der grossmeister der staatsoniTerait&t ist Ängsb.
Aäg. Ztg. nr. 233.
Die Augsb. Allg. ztg. nr, 237 briugt aus der Magdeburger ztg.
einen bericht au.s Borlin, wonach als re.sultat der über die umversi-'
iuUgtrichU vom cultusminister veranstalteten prüfung sich ergeben,
'den die anfkebong der uniTersit&tsgeriehte als wflnsehentwerSi , ja
als noth wendig anerkannt worden ist.* Eis ist dies resnltat» wenn es
exißtirt, nicht durch eine unparteiische prüfung erzielt. Hier in
Göttingen hat sich bei der prflfuDg das, was jeder, der es wissen
wollte, wusste, heraasgestellt, dass ^egen das geriebt, sein verfahren
nnd seine wirKsamkeit sieh nichts einwenden lasse : natOrlioh, denn
es war eine aus dem wohlverstandenen wesen der Universität hervor-
gegangene einrichtung. Der grund, weshalb man aufhebt, liegt 1) in
den Studenten; eine partei derselben hat seit lange unverständig da-
gegen gesprochen; 2^ in dem glauben der mehrmhl der profeasoren,
daSi die aafhebnng in Berlin beschlossene sache und dMs dagegen
sieh ansBusprechen, erfolglos sei: meiner meinong nach eine ansieht»
die weder den professoren ehre macht, noch, wenn sie begründet, dem
cultus-niinisteriura. Kichtig dagegen ist, dasa der bureaukratie diese
einrichtung wie alles andre, was den Universitäten eine art Selbst-
ständigkeit noch liess, verhasst ist: es soll alles fiber einen leisten
geschlagen sein. Setzt sie das durch, ist es mit den Universitäten TOrbet.
Aug§burg, 15. sept. Es sind im garton des hrn. Gschwendtner
sehr intere<;sante altromische Überreste auljgefunden nnd diese dem
historischun verein übergeben.
Sangerhatuent 12. sept Es ist eine nme nnd eine Streitaxt hier
anfjgehinden, wekihe aus grauer Toneitsu stammen scheinen« Aeichs*
aas. nr. 221.
'Die englische presse über deutsche literaturzustände* lautet der
titel eines aufsatzes in der Europa, der vom Börsenbl. nr. 212 repro-
ducirt wird: anlass zu ihm hat ein artikel in Fraser*s Magazine ge-
geben. Meistens sind die aneaben des Engländers irrig.
Der Reichsanz. nr. 227 nerichtet von der durch die regiemng
veranlassten gründung zweier museen für rheinische alterthümer, de-
ren eins in Bonn, dais andere in Trier errichtet und von einer com-
FhüoL Ana. YIL ^0
uiLjui^Lü Ly Google
602
AunÜge aus Zeitschriften.
Nr. 12.
misiioD geleitet werden soll, die 'comminion für die rheixuicheii pio-
Tinml-maseeii m Bonn aad la Trier* beoannt iet
Der BeichsanE. nr. 223 reprodnxirt aus der A. s. das tod uns ob.
nr. 11, p. 554 über die einrichtiing der doctorpromotioBea ia ZQiieh
berichtete, ohne eine eigene bemerkung hinzuzufOgen.
Die Köln. stg. enthält eine korrespondens 'vom Rhein, 15. sept.\
ia der Toa eiaer bei Steetea aa der Laha eatdeekten höhle berieatet
wird» ia der man hOchst nMrkwürdige reste von antidilavianischea
thieren TOigefanden habe» Tom hOhleaiOwea, höhlenbftr, hOhleahjftna
«. i. w.
Amige am wIlMMflliB.
Augäntrafr Allgemeine teüung, beil. bu nr. 226: die schönen taae
von BeTrenta. I: die anflUirang ▼OB Waaner'e triloine Rheiageidt
beeprielit anch die bflhaeamechanik. — Thracien: berichtigongaa
über die art, wie die geographie dieses landes jetzt in den zeitungen
behandelt wird. — Nr. 227. 229: znr geachichte des Tiberstromes.
II. III: handelt von den Überschwemmungen im mittelalter: es findet
lieb da aiaaehe parallele Ar das alterthnm, b. b. Her. Garm. I, S:
nr« III giebt auskunft über im Tiber getundene alterthümer. — Beü.
SQ nr. 228. 231. 236: die schönen tage in Bayreuth. II. III. IV. —
Anzeige von £. Fr. Hermanns staatsalterthümer bd 1 , fünfte von
Bähr und Stark besorgte aufia^. — Beil. z. nr. 231. 232: G. £aw-
liaiOBi geschiehte der Sassaniden: ausführliche besprechung dieeei
Werks von A. D. Mordimann. — Nr. 282 : die deutsche industrie auf der
anklagebank : reproduzirt einen artikel aus der Prov. Corr., der sieh
über das urtheil von Reuleaux ausläset und diesen in schütz nimmt: a.
ob. nr. 11, p. 566. — Der aufstand auf ffreta. — Beil. zu nr. 232: neuere
and aeacm forschungen auf dem gebiet antiker und mittelalterlicher
kosmographie: geht aus voa iobrutea Toa O* V. Sekiareüi und CL
Oiordano und bespricht die Programme von Nehring über die geolo*
gischen anschauungen des pbilosopben Seneca. 4. Wolfenbüttel 1876,
endlich italienische Schriften von A. Favaro. — Beil. zu nr. 233: Dante-
stadien. Zu Karl Wittels sechzig] ährigem juristischem doctor-jubiULom.
— Nr. 284: Kelkaa, eia ägyptisidier badeert: ffiebt parallelen sa
Herodot. — Nr. 236: pbilologeaWHunmlung ia Tübingea: eiae act
rechtfertigung des Verfahrens des gegenwärtigen Präsidiums. — Nr.
287: die universitätsgerichte. — Beil. zu nr. 239: Crustav Meyer über
Yolksetymologie , schliesst an an K. G. Andresen's schrift über deat>
lehe Tolkeetjaiologie: ee wird dabei aneh aaf dae eleaeleehe alterthuai
rflcksicht genommea, ia dem hierher gehörige f&lle gar nicht selten
und schon im Horaz zu finden sind: übrigens steht Pott 's aufsatz
'etymologische legenden' nicht in Fleckeisen's Jahrbüchern, sondern
im Philologos, supplementbd. II. — Beü. zu nr. 240. 241: R, Schißner,
aeae amaeaaa unter alten kaastwerken. VII; beeprioht deoZeaa dea
Phidias. - Nr. 241. beil. zu nr. 242. 243. 244: das patrisiatin Hata:
darin auch einzelnes auf die Römerzeit besflgliches. — Beil. ta nr.
248: das Maximihaneum : s. ob. nr. 11, p. 566. — Beil. zunr. 245. 246:
SehlaUerer Wagners bühnenfest«piel. I: ist gegen Wagner, sucht
aber das gelnageae heryonnbebea. II. beil. snar. 256.257 besprielit
anch die poetiiehe seite. — Beil. zu nr. 252: Peter Sehöffsr, toq
J, Amiot: aus archivalischen Studien hervorgegan|fene bemerVungen
über Schöffers leben. — Der umbau Roms: nimmt die jetzige regiernnff
gegen den Vorwurf rücksichtslos das alte zu yemichten in schuts und
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t
Nr. 12.
Auslage ans Mitsdhriften.
603
sucht zu zeigen, dass einerseits schon unter Pius IX. vieles alte ver-
schwunden, und dass andrerseits solches vorgehen durch gehieterische
bedtlvfiiiaBe der neueit Tmalassl sei. Dem miiuohe am ende des
anfmtMi, daas iiioht ohne die äosserste noth zerstört werde, stimmen
wir ans vollem heiaen bei. — Beil. zu nr. 253: Friedrich Diez: ne-
krolog von Neumann. — Schfiner, neue umschau unter alten konst-
wcrkeu. YIU: Harmodius und Aristogiton. — Beil. zu nr. 257: die
Opirfahrten der alten weit, Ton A, Helfftrieh, — Der anjrolog
£. Smith starb am 19. ansraat 30 jähr alt an Aleppo: er wollte
in der umgegend von MossuT und Bagdad von neuem ausgrabungen
anstellen. — Beil. zu nr. 260 : Schfiner, neue rundschan unter alten
kunstwerken. IX. Der herkulanensische Merkur. — desauf ein be-
amter Qordon Pascha*8 hat eine karte vom M'Wntan oder Albert
Njranza-see entworüBn, naohdem er den see bereist und Termeasen
hat. — Zar philologen-versammlung in Tübbgen.
Zarncke literarisches centralblaU, 1872, nr. 1: (7. Lumbroso,
ricerche Alexandrine, Turin 1871: beschätligt sich mit dem kulte
des Serapis c. 1 , dem des Alexander und der Ptolemaer c. 2 , wobei
ein excurs über den Ursprung der Terehrung der thiere in Egjrpten;
c. 8 handelt Tom enlt des Bacchus, woran sich eine unteranchung über
Judenverfolgung , Aber alexandrinisches bürgerrccht , die neuordnung
der denicn von Alexandria anschliesst: dabei wird Athen. 206 J ver-
bessert in: ovx di^dgof ytvofiiyoVf all' avhjnv nat ^uy^dov: die an-
seige enthftlt niehta eigenes. — P. (7. FUnUa, das alte B&tien tiaai»
lieh und culturhistnnsch dargestellt. 8. Berlin 1872: genaue an-
zeige.— A. Ludwig, agglutination oder adaptation? 8. Prag 1873:
völlig verwerfende anzeige von E. K . . n. — JFV. Lenurniant,
UUres oisyrioloyiques »ur Thisioire et Ics antiquites de i* Aste anterteure.
2 TOU. 4. Paria 1872. 1878 : anxei^ Ton B, 8. — £, Curtiui, bel-
träge sur geschichte nnd topographie Klein- Asiens. 4. Berlin 1872
(aus den abhandlungcn dor academie) : anzeige von .5«. — W. Froeh-
neVt deux pcintures de vasvs yncs de la nccropole de Kameiros expli-
qttisa, Fol. Paris 1871: eignes enthaltende anzeige von JBu. — O.
Bmrndorf, die antiken von Zürich. 4. Zürich 1878: anaeigevon Bu,
— Nr. 2: Plutarchi Chaeronensis Moralia. Ez reo. Bu£ JTercheri,
V. I. Lips. 8. Teubner, bespricht unter anerkennung des geleisteten
einige stellen: p. 284, 21. 30. 12. 17. 33. 1. HS, 2. 00, 27. 98, 13:
sonst vgl. Phiiol. Anz. V, 7, p. 328. — Kunze, de dictione Lycophro-
nia, Alexandrinae aetatis poetae. Part. I. Münster 1870: sei fleissig,
aber ebne nrtheil. ^Moloy»xos avlloyos nagvaacoi. 8. Athen.
1871: anzeige von Bu. — Nr. 3: R. Beult, (iu" röuiischen kaiser
aus dem hause des Augustus und dem flavischen geschlecht. Deutsch
von W.Dühler. 8. Bd. I. Halle 1873: lobende anzeige; aber das buch
▼erdient aie nicht. — Hirttk/M^ Athenannd Marsyaa. 4. Berlin
1872: das vasenbild soll eine copie der berühmten myronischen gmppe
sein: ausfuhrliche vom vrt". in einzelnem abweichende anzeige. —
Nr. 4: W. Ihne, römische geschichtc. 8. Bd. 3. Leipzig 1872:
anzeige. — Aristeae epistula ad Philoeratem. Diss. inaug. Aem.
Kwn, 8. Bern 1872: viel an günstige benrtbeilnng der Snsserst
schwachen schrift. — O. Keller, vicus Aurelii oder Oehringen zur
zeit der Römer. 8. Bonn 1871: anzeige von Bu. — C. Sirube,
Supplement über den bilderkreis von Eleusis, herausgegeben ron M.
Brunn, 8. Leipzig 1872.
40*
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Index
Aeolismen bei Horn. 264.
Abrens, H. L., s. gramm.
Alan US, H., s. Caeti.
AUerthfimer, deutacbe, 522^582.
— , griecb. : ygc^ff^ vßftttog nacb C.
Fr. Herrn. 244 ff. MncVe, A., de
injur. actt. gniviss. 244.
— , röm. : Härtung r. auxiliartr. a.
Rh. 316.
Amtnianus Marc, benutz. Sallast's
nacb Gardthausen 233. Hertz,
M., de A M. studd. Sali. 233.
▼erb. zu Festus 50.
AmpelifM, quelle: Nigidins 282.
Kohden, H. A., de miindimiraec.
231.
Anaxagoras, Stellung 3Ü3.
Annaliatik, röm. 57.
Aniehaetz, A., s. Sali.
' Anthologia lat. Sohmidti IL, cann.
cod. Vo8«. 40.
Antigonos Gonatas 585.
Apollodorus Ariern., s. Dionys.
perieg.
Appianus 57.
Archaeologic, antikenballe in Bey-
nubnen 451. Löwe u. birscb
77 f.
arcnatns» bildnng. 6.
Ariatides, Ael., tehtbeit der n/ya»
^tji. 27. Baumgart, A. A. als
repräs. d. soph. rbet. 26. kraok-
heitsgeacb. 27. verb. z. relig.
27. Welcker*a am. tt. A. 26.
Aristopbanes, ausarbeit, d. komm.
384. Gerlach, Fr. Dor., A. u.
Socrat. 394. Hiller, E., comment.
de avv. 395. Müller-Strübing,
H., A. Q. d. biet krit 867.
rtandpnnkt 868. 872 C
rerum.
Aristoteles, ausdebnung d. pract.
Vernunft 135. codd. d. nicom.
etb. 130. etb. u. dianoetb.
tagg. 182. r»vc «9«arn»o« 182.
Rasäow, H., forscb. Qb. d. nicom.
etb. 130. schaden der nicom.
eth. 130f. theoriüderetb. 133f.
Walter, J., d. lebre v. d. pract.
▼ern. ISO.
Arnold, IL» ■. tohnl- n. uniTeni-
tätswesen.
Asböth, 0., 8. lat. gram.
Asinius Pollio, quelle Plut. u. Ap-
pian*i 127.
AsRyriologie, bontitzung ild,gOMh.
53Hff. Gutscbmid, A. v., neue
beitrüge 532. Hamat 540. po-
lyphonie 537 Ö. scbwierigkeit
d. foiechnng 585. ▼erh.deeAM.
sa afric. d lall. 586 t weeen der
scbrift 536.
avli^ 263.
Ausgrabungen : Scbliemann , txoj.
alierUL 181. a. Homer.
Babrina. Fabb.rec A.Ebcrbard 508.
Grumme, A., quaestt. 195. letz-
ter versfuss der skasonten 195.
barditus 527.
Baner, K., a. tbeater.
Baumgart, H., s. Ariaiid.
Baumstark, A., s. Tac.
Benickon, H. K., 8. Horn.
beredsamkeit, att., entwickei. des
nnm. 859.
Bibulus, quelle Plutareha 128.
Boecke!, E., s. Plaut.
Boese, G., s. Sali.
Bordellä, G., s. lat gramm.
brevi 856.
Bris, J., ■. Plant
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Nr. 12.
Indox rortmi.
605
Bniennert, G., 8. Sali.
Brugmann, K., s. gramm.
Bnenger, C., s. Tbeopomp.
Bngge, 8., 8. PUiat
Both, Fr., 8. Plaut.
Caesar: Alanus, H., ohservv. 93.
Miller, M. , krit. u. exeg. beitr.
97. Procksch, consec. tompp.
43.
Camuth, 0.. s. Etymol. magn.
Cato, Vorbild des Sali. 146.
Cauer, s. gramm.
Chalcidius. codd. 801 ff. Müller,
J. , de Ch. in Timaemii comm.
301.
Claudianus. Rapt. Proserp. reo. L.
Jeep 141. codd. 141.
Claudius Quadrig. 147.
Cleninit W*« h. gisinni.
Cicero. Oratt. seil. edd. A. Eber-
hard et W. Hirschfelder 234;
verschiedeoheit d. bearbeitung.
285 f.; Orator. num. u. theorie
dett. 862. Bobner, krit beitr.
Bu de or. 99.
Coelius Antip., quelle desLiv, 227.
contortiplicatuB, bildnn^. 6.
Cornelius Nep. Tb^eu, de auct.
Yitaram 489.
Gomificius. Deetinon, J. a, de codd.
rat. 442.
Corssen, W., s. gramm.
Curtius, G., 8. gramm.
Danke, s. Hieronymas.
dttiuohtoy. 586.
Deecke. W., 8. gramm.
Delbrück, 8. gramm.
delicatus, bildung. 6.
Demetrine Masn., qaelle d. Plat.
Demoath. 123. D. Phalerens,
Scheidung v. D. M. 124.
Democritos 303 f.
Detuosthenes. Midiaua, ye"7^4
vßqw 244. Palej, var. readings
in D. de (als. leg. 25. s. Plutarch.
Diclys Cret. , nachahmer des Sali.
46. ephem. belli Troj. 102.
Dillenburger, W., s. Horat.
Diodoroe. Haake, A.« de Doride
D. auctore 120. Roesiger, A.
F., de Duride D. et. Plut. auct.
120. quellen in der diadocbeoz.
582.
Dionysius Hatic. Yliet, van der,
stodd. eritt. 418.
Dionysius perieg. Goethe , A. , de
i(^tt. 293. verh. su ApoUod.
Artem. 205; z. Erat. u. Posid.
294: z. Strabo 295.
Duentzer, H., s. Horn.
Doris, 8. Diod. eigenthfimlich*
keiten 121. 126. 584. qoelle
Diodor's 583. zeit 584.
Eberhard, Alfr., a. Babrius.
— j A.| s. Cic.
— *, 8. Hon.
Ehwald, Rud., 8. Ovid.
Eicbthal, G. de, s. Horn.
Eleaten 299. 3U2tF.
Elegie. Volz, B. d. röm. e. 430.
Emphylos rhet, quelle Plotareb's
127.
Eratostheues, s. Dionys, perieg.
Etrusker, nationalität, ipracbe
352 ff. Zahlwörter 354.
Etyraotogicum magn. Ganrath, 0.,
de fontt. 509.
Etymologien 6. Zehetmayr, lex.
etym. 349.
Eumelos. abh. v. Wiliscb 78.
Eupolis 872. 877.
Euripides. Schmidt, Fr. G. , aal
Grit. 365. Vonhofi; G., de laen-
nis in Heraclid. 295.
Eusebius. Chronicc. lib. ed. A.
SchQne 400. oodd. n. teztgest
d. armen. 401. herstellong des
griech. textes 402. excc. bar-
bari 408. rechnungsdiÖerenzen
403 f. regentenlisten, argiv., att.,
sieyon 407. series regom d. arm.
flbers. 404. xQomy^a^püw mn^
Tofji . . . 4'in ff.
Eutropius. quelle des Festus 50.
Fahreobeid, Fr. v. , s. geoKraphie.
Festos. Jaeobi , R. , de F. fontt.
49.
Flach, H., 8. Hesiod.
Flechia, G., s gramm.
Florus als quelle des Festus 50 f.
Fritsaohe, F. V., ■. grieoh. gramm.
Galenos. elision oder hiat 89.
Müller, J. , de plac. Hippoer.
87 ; 71. T. Ta{ rujy id. ß. 23. pla-
cita 102. textkritik 87 f. .
Gantrelle , J. , s. lat. gramm. o«
Tacit
Gardthausen, V., s. Ammian.
Genthe, H., s. Sophokl.
Geographie. Fabreubeid, Fr. v.,
reise d. Oriechenl. 444.
Gerlach, Fr. Dor., 8. Aristoph.
Geschichte, deutsche : Tac. Germ.
aosf. erkL y. A. Baumstark 522;
uiLjui^Lü Ly Google
606
Index
Nr. 12.
«rkl. dems. 529. Tognelda u.
Thiimelicus 317 f. Usingrer, R..
(Waits, 6.) anfänge d. d. gescb.
544.
Geiehiehte , grieeh. : Agaihokles
120 ff. Anaxagoras' anklage 879.
Aristoph als quelle 3C8ff. Cimon,
ostrakiairung 378. Ciirtius, E.,
geacb. beurth. 309. einiubrung
d. lootes io Ath. 876 f. helia-
ttemold. 374 f. Hy perbolos 370 f.
Kleon 368. 372 f. 375. 381; an-
hanger380; bcstechlichkeit 380 ;
Bchatzmeister 374. Leithäaser.
G., d. «bfoU Hitjl. 249. Niir
sehe, W., k. Philippus brief 582.
Perdikkaa' verh. z. Ath. 382 f.
Pleistoanax' einfall in Att. 378.
Schate v. Delos n. Ath. verl.
877. Seliwieger, P., de Cleone.
540. Strategenwahl, leit. 884 f.
subaltern beamte in Ath. 379.
Theben um Ol. 75,3 IG f. Thu-
cydidea, feldh. im sam. kr. 379.
Orient: Ghitschmid, A. y.,
neue beitrr. 582. a. aasyrio-
logie.
— , röm,: Härtung, röm. auxUiartr.
316. HesBelbarth, H.. de pugna
Cann. 542. Juba-Appian als
qnelle 57. Keller, L., d. sw.
pnn. kri^ 56. Linsmayer, d.
triumphzug des Germanicus 317.
Piso Frugi 57 ; abfassungszeit s.
ann. 58. qnellenben. d. alten
58. trinmphsng dea Germani-
cus 317.
Gjertsen, Fr., s. Plaut.
Goethe, Alfr., s. Dionys, perieg.
gradatos, bildung 6.
Gmnmatik. Brngmaan, E., üb.
gebr. redupl. 262. casnaiheorie,
local. 189. casussuff., Ursprung!,
bed. 189. Corssen, W., üb. d.
spr. d. £trs. 352. Curtius, G.,
atadd. 261. Deeeke, W., n. J.
äegismond, enti. d, Eypr. in-
sehr. 261; Corssen n. d. spr. 352.
etrs. forsch. 352. Delbrück, üb.
d. verschwinden d. caaus 1.
ffenet, nrai». bed. 189 ff. Pen-
ka» beitr. s. vergl. casusl. 1.
syncrett. casus 1. Zohetmayr,
S., lex. etym. 349.
— , griech.: Ahrens, avlij 263.
CtJuKf de inoiMi« pmm. van
Hern. 962. Cleiiiiit, w., eompp.
3. 262. Fritzsche, de num. erat,
sol. 359. Heilmann, J. A. , de
genet. usu 189, Hinrichs, de
Horn. eloc. vestigg. AeoU. 264.
J. yk, 493. Stola, Pr., nomm.
compp. bei Horn. u. Hes. 3.
Weisssteiner, Aid., per8.-enduii>
gen u. modi. 2
— , lat., Aneohflti, A., capp. teil,
de aynt. Sali. 147. Asböth,
umwandl. d. themen 497. Bor-
delid , G. , de adjj. suffixo to 5.
Flechia, G., nomi loc. del NapoL
69. Gaatrelle, J., gramm. ai
style de Tac. 357. Guericke, A.
V., de 1. vulg. rell. 498. Haacke,
A., Stilist. 577. Krause, E. , de
ger. et. usu 569. Menge, H.,
repetit. 577. Ott, J. N., sab-
stantivirung des a^Jeotb 356.
Paetzoldt, Fr. , de pronn. reU.
synt. 3. Procksch , A. , cons,
tempp. bei Caes. 43. Rebling,
öharakt. d. rdm. umgangsspr.
70. tOf Suffix bei adieät. 5.
volksthüml. ausdr. bei Ben« 72.
Graupner, Br., s. Plaut.
Grumme, A., s. Babr.
Guericke, A. y., a. lat. gramm.
Gutachmid, A. a. Orient.
Haacke, A.. s. lat. gramm.
Haake, s. Diodor.
Härtel, W., s. Hom.
Härtung, s. röm. alterth.
Hegeaiaa liagnea 124.
Heilmann, J. A., s. griech.
Heimsoeth, Fr., s. metrik.
Hesselbarth, H., s. röm. gesch.
Hesychius Miles. (Ps.) 196.
HeiBkleitoB Eph., T»rb. i. Xe*
nophan. 303.
Herodian. Camuth, 0., de e^ymoL
m. fontt. 509.
Hertz, M. , s. Horat. u. Aminiftn,
MaitBell.
Hesiodos, f 194. 284 ff. gedd.,
erkl. V. n. Flach 283. hiat,
Quantität. 194. Rzach, AI., un-
ters. 193. Theog. erkL v. H.
Flaoh. 288. TiMog. il Opp.
nicht werke dess. dicht 293.
Hieronymus y. Kardia. Nitrho.
W., k. Philipps brief 582.
Hiller, E., s. Aristoph.
Hinricha, G., a. Horn.
HuMbüBlder, W., i. de.
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Nr. 12.
Index
lernm
607
Hoeger, Fr. Chr., b. VergiL
H5l£e, C, s. orthogr.
flofiteaan, F. A., s. Horat.
Homeros. Achilleus 377. Aeolis-
men 264 ff: aXao, dfivfiur 267.
dtpa», Ca- 266. nolmtäftoyog 267 .
•eheidung sw. n. n. Od. 268.
Alos» läge 5df. Benicken, H.
K., das zehnte lied 183; E.
Lachmann's vorschl. 186; Wieder-
holungen 187. Cauer, de pronn.
psnon. um. 968. DHiitMr, H.» d.
H. finge 269; textkrit. 283.
Fahrenscheid, Fr. v., üb. d. läge
II. 448 ff. Gjrtone u. s. w.,
läge 55. Eichtbal , 6. de , le
•iö de Troie 117. Bmperias,
th. J, 489 76. Härtel, W.,
beitr. z. pros. 73. Heilmann, J.
A. , de genet. Gr. . . usu 189
heimath 270. Hinrichs, G.« de
. Teetigg. Aeoll. 964. Hymtteii.
EberharC spr. d. ersten h. 362.
Kammer, E., einh. d. Odyss. 12.
Eopetsch, G., de differ ... in
usu epithet. 74. kritik d. sage
S71 ff.: Atriden. Trgl. out
Aias u. Achill. 275 ff.; Antoly-
kos, rinderraub 279 f.; Dardanos
275 ff.; Epeios, Epeer, antbeil
an d. erobemng 296; Kalypso-
Slr¥e 978. 981 ; Eephalos, Wan-
derung, 280 f.; von Eos entführt
281; K. und Prokris-Penel. 282;
Laomedon, erste einnähme II.
274 ff. i OdysseuB, name 277 f.;
Aeoler 979ff.; Farit-Alei. 975;
Phaeaken. Kykbpen. 282; Phö-
nix. 287; Telamon, Salaminier.
274f.; Teukrer, Troer. 273. Le-
chevalier, o. d. läge iL 117.
Lehn, E., h. bUltter 19. name
269. Niese, B., d. schiffskatal.
52. Odyssee ed. A. Nauck 500;
entstehung nach Eirchhoff 13 ff.
Ormenion, name u. läge 54.
paraphraee 196. Perrot, G., ex-
oun. k la Tr. 117. Pherae, läge
54. ngccnideg bedeutung 363.
redact. des Pisistr. 52. schiffs-
katal., versch. theile 52 ff. ; Thes-
salien darin 53 ff. Schliemann,
methode 181 E; üb. d. läge D.
17. 183.; trojj. alterth. 181.
Simmerle, z. bild. der infinitt.
75. Skamander, furt 118. sprä-
che, grandL ders. 271. Stolz,
nomm. compp. bei H. n. Hes. 3
teztkritik S60£ «aitarier v.
Lachmann 14. üsener, H., d. II.
carm. Phoc. 76.
Horatius. Carmm. lyr. ed. N. G.
Ljun^berg 223. Hoffmann, F.
iL, Ymdü 91. krit «• mg, 84
MflUer, L., lectt 37. Odd. u.
Epp., H. Schütz. 31; I, 1 nach
Ljongberg 224; I, 2 abfass.-zeit
a. analyse 35 f.; deutsch t. E.
Miailoff 591. Opp. reo.
lenburger 291. Thallwitz, E.,
de H. Graecomm imit. 224.
Weingärtner, de H« Loor. imit.
39.
Hnit, C, s. Piaton.
Jacobi, B., s. Festas.
Jahn, 0., s. Piaton n. SophokL
Jeep, L., s. Claudian.
Inschriften. Deecke, W. u. J. Sie-
gismniid, entriff. d. kypr. 961«
üuerike, H. y. , de 1. tuI^. rell.
in inaer. pariat Pompc||. 49&
575.
louas, s. Plaut.
Isokrates v. s. sehiile, tül 899.
Juba, geachichteschreiber 57.
Eallias, gesch. des AgathokL 180«
Kammer, E., s. Homer.
Eappes, E., s. Yergil.
Keller, L., s. i6m. gesoh«
Eleon, B. griech. geseh.
Eopetsch, G., s. Homer.
Kopp, W., 8. Verfs^il.
Eomiker, lat, Jonas, de Terbb.
frequentt. 515.
Lacbmaiui, K., s. Homer.
Langen, P., s. Plaut.
Lateinschreiben 350.
Lehrs, E., s. Homer o. Pindar.
Uvxofulas, bildunff 6.
Leateoh, E. ▼., s. Pmdar.
hfAtQi 321.
Linsmayer, A., s. röm. sesch.
Livios. codd. d. IlL deo. 228 ff.
11. XXI n. XXII, OfkL y. E.
Wölfflin 518. Luterbacher, Fr.,
de fontt. 11. XXI, XXII. 226.
Mommsen, Th.. u. G. Studemond,
anall. Livv. 228. qaelle d. Dio
Gass. 127; d. Festas 50.
Laber, A., s. yolkslieder.
Luterbacher, Fr., s. Liy.
Lycurgos, Leoer. erkl. v. A. Nico-
lai 137; bedeut f. d. schule
137; haltbaikeit der klage 188;
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608
Index rerum.
Nr. 12.
y. d. Es, yerdiengie 139; werth
i. Terb. so den verlor, reden
138.
MavQOf>g^^, äm»,, t. grieeb.
gramm.
Henander. Schmidt, Fr. G. , sat.
ent« 865»
Menge, H., b. lat. gramm.
Messala, qoelle des Plat. n. Appi-
an 127.
Metrik. Heimeoeth , Fr., de dupl.
dactt. et anapp. genere. 841.
XQOPoe äUyf der dactt. n. anapp.
241.
Michaelis, A., s. Soph,
Miller, M., s. Caes.
Minsloff, R., I. Horat
IGraenla mundi. Bobden, H. v.,
quaestt. 231.
Mohr, P., 8. Plaut.
Mommsen, Tb., 8. Liv.
Moschopuloa, PiudarschoU. 197 fif.
Mficke, A. R., s. grieeb. altertb.
Maller, J., 8. Cbalddim, Galen,
Piaton.
— , L., 8. Horat.
— , Otfr.. tod 446.
MuUer-Strübing, U., s. Aristoph.
Hflller, W., s. Tbeopbiaal
Nanck, A., 8. Horn.
C. W., 8. Vergil.
Nicolai, Ad., 8. Lycarg.
Kiese, B., s. Horn.
Nitecbe, W., t. grieeb. geaob.
Nonnns, Vermeidung der elinon,
Partikeln 102f.
Olympioe, name 101.
Orthographie. HOlbe « CA.« lat.
regeln 6.
oargaxiyda^ spiel 180.
Ovidina Bbwald, B.» de eobol..
ad Ibin 517. Vols, B., d. r0m.
elegie 430.
Paetzoldt, Fr., 8. lat. gramm.
Paley, F. A., s. Demosthenes.
Pei^a, C, ■. gnimm.
Pertnes, s. Pindar u. rheingränze.
Petronius. Guerike, A. de 1.
vulg. rell. 498. 575.
miyairo» 321.
Philemon (Ps.) 196.
Philo, n. imn »tn/u, 881.
Philologie. Varnhagea EnM,
K., auBgew. Schriften 545.
Philosophie. Fischer, A., d. yerh.
der aii«enw. 808.
Pindar. epochen d. P. diehtnng
17 f. Fritvebe, H , ««^
«ya9of des P. 163. I^ehis, t
scholl. 196. Perthes, beitr. t.
erkl. 15. polit. bezieh uogen i.
myth. 18 f. Pythia XI, aoalyie
16ff.; bietor.elemeat. 16f. Wi»-
kemann , A., beitr. z. erkl. 507.
Piaton, lehre v. d.scL'leilC. Par-
menid., ächtheitnach Ueberw. n.
Susem. 20 ff. ; Huit, C, de l autent
80. Pbaedon frflber ala Pbaedr.
417. Philebus, ächtbeit 20ff.
Schultess, Fr., forschun^fen 416.
Symposion, bemm. z. textkrit.
410ff.; codd. 408ff.; ed. 0. F.
Bettig 408 ; ed. 0. Jahn (üie-
ner) 408. Timaens: Müller,
do Cbalcidii comm. 301.
Plautus. Boeckel , E. , exerciti
spec. 514. Buth, Fr., de ablat
Graopner, Br. , de metepb.
PI. et Terent 580. Jonas, de
frpquentt ap. com. scriptt. 515.
Krause, E. , de gerund. . . an.
antt. R. scri^tt. 56k krit. gmoo*
läge d* em«. eonun. 4. Me*
naeebmi, erkl. v. J. Brix 304;
Langen, de pro). 304. Mohr,
I P. , de jamb. septen. 29. Mo-
stellaria, udg. af iS. Bugge, or.
af Fr. Ojeitm 815. BtteobTb
theorien 29. Schmeckebier,
groll, z. schuUect. 588. Seiffert,
., studd. 212. Trinummus,
erkl. T. J. Brix 304. Votscb,
G., de infinit 574. Walder, E,
der infinit. 578. wortaceeat a*
versacc. 29 f.
Plutarch. Aloibiades 400. be-
uutzung Theopomp's 398. BrO'
tu, briefe 188. Demoetbenat
188. Peter's nnterss, 127. Roe-
figer, A. F., de Daride D. et PI.
auct. 120. tod de8 Demosth.
125. Wichmann, de Bruti et
Antomi fontt 180.
Polybins, qoelle ▼. Liv. XXI, XXIL
227.
PorphyriuB, bücber geg. d. Cbristen
102.
Pratje, H., 8. Salhui
Procksch, A., 8. Oaei.
Rebling, 0.. s. lat. granm.
Rettig, G. F., 8. Piaton.
Rheingränze. Perthes, d. nation.
kimpfe um die 15.
Nr. 12.
Index rennn.
«09
Bhetorik, sophiai. des IL aaae. p.
Ch. 26.
rhjrtbmiiB, oratoriscber 360 if.
Boedger F., s. Diodor.
Rohden, H. v., s. miracula m.
Boss, als wftobter d. alterth. Athena
446 f.
Rubner, H., s. Cicero.
Rsach, AI., 8. Hesiod.
Schliemann, H., s. ansgrab., Hotnl
Schmeckebier, s. Plaut.
Schmidt, F. G., sat. crit 865.
— , M., 8. lat. Anthol.
Schöne, A., s. Eoseb.
Seholtse, s. Sali.
Schröter, G., s. VergU.
Schütz, H., 8. Horat.
Schulteas, Fr., s. Piaton.
Schulwesen, höheres. Arnold, M.,
higher sehools ... in Germ. 818;
deatsches, ▼erändernngen 819 f.;
lateinschreiben 319 f.; realsch.
1. ordn. 320; verhältniss z.
Frankr. u. Engl. 319. Schmecke-
bier, proU. in ... PL 588.
Schwieger, P., s. grieok. geaoh.
Seneca d. ält, s. Tat. gramm.
SejfFert, 0., s. Plaut.
Siegismund, J., s. gramm.
Simmerle, P. M., s. Horn.
Sisenna, vorbild des Salluit 146.
Sallust. Anschütz, A., capp. seil,
de ßynt. 147. Boese, de fide
cod. Vat. 98. 150. Pratje , H.,
quaettt 46 f. quelle des Ammi-
an. Marc. 233. Scholtse, d. ca-
til. verschw. 441 . textgestaltun^
151 f. Vorm Walde, de dicendi
genere. 149.
SonneBflnttemiiee im alterth. 101.
Sophokles, yivog xat ßiog 203.
Electra ed. 0. Jahn (Michaelis)
201; Vignetten 201; Hcenerie im
anfang 209. Üenthe, H., ind.
oomm. 580. Jahn, 0., flb. d.
eodd. 202. Schmidt, P. G., sat.
crit. 365. verbäUnipp tetra-
logie 206. Wieseler, Fr., comin.
208.
Standener, H., e. Teigil.
Stilistik, 8. lat. gramm. jetiige
aufgäbe dere. 579.
Stolz, Fr., 8. griech. gramm.
Strabo, triomphzog des Germani-
eoi 817.
Studemund, G., s. Liy.
Snlpieios Soy., wachahm, d. SalL 46.
Susemibl, s. Piaton.
Tacitus. Agricola . . . par .T. Gan-
trelie 154; tendenz 155. Gan-
trelle, eentrib. k ia crit 154;
gramm. et style 857; üb. ent-
stehung des Agric. 154. Ger-
mania. : barditus 527 ; Baumstark,
auf. crliiut. 522 ; klein, ausg. 52y.
Wagner, z. Agric. 156.
Thallwits, B., e. Horatius.
Theater. Bauer, K. , (ausg. v. A.
Wellmer) komödiantenlahrten
321. zu Goethe's zeit 322.
Theognis. Schmidt , Fr. G. , sat.
crit. 365.
Theophrastos. Möller, W., de Th.
dicendi gen. 85.
TheopompoB. Buenger, C, Theom-
pompea 398. Schreibweise 399 L
ThraiTdaios, pyth. aieger 16 ff.
ThrasymachoBi rheti. Terdienste
359 tf.
Tbucydides. bist, glaubwürdigk.
368 ff. parteistandpankt sS6.
Stil 881. ▼erwandtaohaftl. Terh.
386 f.
Thusnelda, Thumelicua 317 f.
Tbyen, s. Cornelius Nep.
Timaeos, gescb. des AKathoklee
180. quelle des Diodor 121;
des Polyainoa u. ThMnie-Jnstiii.
121.
Titinius Capito 155.
Topographie, troiscbe, s. Homer.
Trieluiiiis 588. PindarseholL 197 ff.
üsener, H., s. Homer u. Platon.
Usinger, R. , s. deutsche geeoh.
arbeiten 544.
Valerius Antias, quelle v. Liv. 11.
XXI, XXn. 227.
Yamhagen y. Ense, K. A., aus-
gew. Schriften 545.
Vergilius. Aeneis , erkl. v. K.
Kappes 310; erklärung der
Widersprüche 815; H6ger, Flr.,
kl. beitr., 428; Schröter, G.,
heitr. z. krit. 220 ; Steudener,
H., Vergiliana 219; H, 1-401.
erkl. V. C. W. Nauck 427. Bu-
ooliea: Kopp, W., d. sehn hir-
tenlieder 590.
Vestricius Cottins 155.
Villa 263.
Vliet, van der, s. Dionysius.
Volkmaan, obn. miae. 101.
Yolksliedcr , neugr. Laber , A.,
fl^. imfh 320.
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610
Index locorum.
Hr. 12.
VoohofT, G., 8. Boripidet.
Yorm Walde, s. Saunst.
Votsch, G., 8. Plaut.
Volz, E„ 8. elogfio.
Waitz, Gm 8. deutsche gesch.
Walder, E., s. Plant
Walter, J., a. Aristot
Weingärtner, A., s. Horat.
Weissteiner, Aid., s. gramm.
Wellmer, A., 8. tbeater.
Wichmann, C, b. Plut.
Wilisoh, E. O., 1. Eumelo«.
Wiskemum, Ä., s. Find.
WOlfflin, E., s. Ut.
Wolf, Fr. k,, anftata Tanhftgea^t
545.
Wortbildungalehre. Bordell^ , de
Mn^. 1. adjectt. suff. to . . •
denvT. 5.
Xenopbaoes. Abb. y. Fr. Kern 298.
begriCf gottes 297. verh. z. Ana-
ximand., Farmen., Hemo). 299.
Weltanschauung 299.
Xenopbon, standpnnkt u. glanb-
wfirdigk. 369. 873.
Zehetmajr, 8., i. gnunm.
Index locorum.
Accius T. 432 571
^ 570 570
— 691 571
Aelian. var. hiRt. X, 17 380. 541
Aeschin. Ctesiph. 78. 91 240
Aeschyl. Eum. 2 18
— Pers. 609-618 488
Af ran ins T. 184 571
— 350 571
— 420 571
Agathemeros V, 20 294
Ammian. Maroell. ZV, 4, 11 284
XVI, 2. 10. 6, 8. 11, 9 234
12 528
XVII, 7, 1. 9,4. 13,28 234
XIX, 9, 1 234
XX, 11, 12 234
XXIII, 6, 10. 65. 79 234
XXIV, 2, 10. 22. 4, 10.
14. 6, 8 234
XXV, 7, 4 284
XXVI, 2, 8. 6, 16 284
7 528
XXVII, 10, 9 234
XXVIII, 6, 24 234
XXiX, 2, 21 234
XXX, 4. 4 284
XXXI, 7 528
Ampelius, IIb. mem. o. 8 231
- — 8, 1. 17 f. 24 232
— de XU sign. c. 2 232
Andoe. de myst 88 896
AntboL lat (I, p. 18 ff. Biese)
freoo. tenae metr. 8. 6 40
41
^ omn, U^ihh. 3. 12. 18 40
AathoL lat. enm. herbib. 5
— eam. cod. Voss (M. Scbmidt)
4. 10. 21. 31
40
41. 53
Antbol. epigraph. lat.(Bfiebeler)
x,7. XXX, 2. xxxvni.
6. 8. 10. XXXXIII, 8.
XXXXV ,7. XXXXVI,2.
LI, 11. LIX, 2. XCV,
8. CV, 8
Appian. II, 82
— IV, 110. 136
Apollod. III, 12, 1
Apollon. DvBC. de ady. 559» 80
— Rbod. t 146
ni, 898
235
Aristid. oratt. HI, p. 290 Gant
Aristoph. Acbarn. 5 f.
5ff.
45-55
108
117
173
20O
201
203
309
- — 377 schol.
502ff. »
- - 508
- — 524
579
591
- - 592
41
41
4S
41
42
189
129
273
265
84
102
321
17
375
878
392
393
392
392
384
392
373
542
541
389
372
392
u-yiu^cd by Googl
Nr. 12
Index looomm.
611
Aristoph. Acbarn. 51^3—018
385
594
385
599
885
603
386
609—619
385
614
386
620—623
385
642
876
668.
389
685
379
700
379
702
379
705
879
— — 709
379
716
379 f.
839
379
— — 1166
379
— »TT. 8
396
18
396
63
397
68
372
102
396
128—185
396
187—142
396
139
396
141
396
492 ff.
396
644 f.
396
713
872
764
387
837
396
840
396
921
897
949
897
1024
379
1073
385
1078
385
1290
393
1862f.
897
1452
879
1490
372
1680
392
— Eqq. 21
374
28
874
34
374
130
388
169
371
214
296
223
876
342
889
447 ff.
540
567
391
572 f.
391
575
891
760
388
764
388
852ff.
880
Aristoph Eqq. 900 372
1151 296
1176 874
1303 371
— Nubb. 57 ff 875
— Pac. 187 874
347 802
610 878
639 376
— Bann. 422 374
685 392
857 f. 370
1297 207
1507 387
— The8moph.291 392
— Vespp. 44 f. 376
62 375
249 C 375
343 881
354 389
401 379
504 386
576 f. 880
655 ff. 375
707 ff. 376
715 ff. 373
717 373
1006 381
1181 875
1136 392
1137 375
1221 . 387
1286 389
1801 898
Aristot Met. I, 5. 986 a 25 f. 298
5. 986b 2lff. 297f.300
9. 992 a 32 ff. 133
— — XII, 1096 a 26 ö. 133
— Nicom. Bth. I, 1. 1094b
lOff. 133
1. 1095 a 5 ff. 134
2. 1095 b 4. 6f. 132
— — — 6. 1098a 7 132
6. 1098a 12 f. 188
7. 1098 a 21 f. 130
11. 1100» 26 132
^ 13
II, 2. 1103 b 2Grt. 134
8. 1108b 81flr. 188
2. 1104 a 13 ff. 133
— 2. 1104 a 25 132
5. 1106b 16-24 130
5. 1106 b 24-27 180
6. 1106b 86it 188
7. 1107a 28 133
7. 1107 a 32 132
— 7. 1107 b 20 13^
üigiii^ca by Google
612
Index locorum.
Nr. 12.
ArLstot. Kth. Nicom. III, 1,
Caes. BC. I, 16, 6
44
1109 b 80
132
—
—
— 18, 3
44
1, lllOft 15
182
—
—
— 22, 6
45
4. 1112a 15f.
188
—
—
— 26, 6
44
5. lH2b 2
135
—
—
— 30, 1
9
5. 1112b 23f.
134
—
—
— 33, 4
44
7. llHa 15
132
—
—
- 61. 2
44
10, 1115b 20
182
—
—
— 74, 7
94
11, lli7a 4f. 9
132
—
—
— 85, 4
45
12. 1117b 21
132
—
—
— 85, 12
44
13. 1118a 2
132
—
—
U, 5, 3
95
IV, 1. 1119b 33
132
—
—
- 7. 1
94
2. n21a 10
182
—
—
- 29, 1
94
8. 1122 a 13
132
—
—
— 32, 12
95
4. 1122a 35
132
—
—
— 34, 14
93
7. 112 U) 17
132
—
—
— 41. 4
96
12. 1127a 3
132
—
—
III, 2, 2
96
18. 1127b lÄflf. 25
182
—
—
- 9, 1
358
14. 1128a 35
132
—
—
— 31, 4
94
V, 1. 112!«a 10-26
132
—
—
- 40, 1
10
9. 1134a 17—23.24.
—
—
— 66, 1
96
31-33
131
—
— 73, 6
45
10. 1185b 15ff.
181
—
— 82, 4
94
11-13
131
—
— 84. 2. 3
15. 1138a 28
131
—
- 86. 2—4
45
15. 113Rb 5. 13
131
—
— 86, 3
44
VI, 1. 1138 b 35
132
—
— 87, 2-5
45
2. 1189b 2
182
—
— 87, 6
96
5. 1140 b 21f.
135
—
- 109, 6
44
5. 1140b 25
136
BO. I, 8, 3
44
8—12
136
— 13, 5
95
8. 1141b 23
136
—
— 26. 5
94
8. 1142a 20-28
182
— 26, 6
95
11. 1142a 20. 23
136
—
- 31, 8. 12—16«
44
11. 1142 b 12-16.
—
— 35. 4
308
17
136
—
- 39, 7
95
12. 1143 b 2 0.
134
—
- 40, 7
44
12. 1148 b 6ff.
186
—
— 40, 8
10
VII, 5. 1147 a 2r>f.
134
—
- 40, 12
44. 95
— Phvs. II, 8. 199 b 26 if.
136
—
— 43, 24
9?»
— Poet. 25. 1460b 35 ff.
297
—
— 44, 2
9t3
— Polit. V, 2, § 9
376
—
- 72, 2 f.
96
— Rhet. m. 8
861
—
- 85, 2
94
— (Pa.) de Xenopban. 977 b
—
— 85, 5. 12
95
3flf.
297
—
II. 4
525
Aurel. Vict. XIJ, 12
101
—
- 4, 1
96
— — Caea. 5
357
—
- 6. 4
94
AuBon., Ordo nobb. nrbb. XI, 1
9
—
— 20, 1
95
Avien. v. 419
295
—
- 21. 3
95
Babr. fabb. (Eberh.) 16, 9
509
m, 9, 6
- 12, 1
96
— 58, 6
509
II
— 77, 7
509
— 18, 7
45
— 84. 1
509
- 24, 1. 5
96
— 89, 4. 6—9
509
- 44, 6
44
Caecilius v. 193
571
IV, 10, 1
11
Gaes. BAfr. 18. 40
357
— 15, 2
9
82
153
- 34
97
üigiii^ca by Google
Nr. 12.
Index locomm.
61d
Caes. BG. V, 7, 8
16, 4
— 22, 4
31, 4
34, 2
30, 3
40, 1
VI, 11, 4
39
VII, 19
20, 7
80
85
39, 1
40, 4
41, 2
45
45, 1
61, 5
69, 1
72
74
88, 6
85, 5
— BHisp. 3
95
10
45
44. 94
96
95
95
44
97
98
93
97
98
94
'96
10
98
44
46
96
98
98
44
10
357
Carm. cod. Voss. s. Aatkol. lat.
Caton. RR. 134, 4 571
144, 6 571
Catull. I. 2 145
— m, 1. 2. 6f. 438
11 432
— IV, 2 438
8. 10 489
— Xiri, 12 438
— LXIV, 391 39
— LXXVI, 25 39
Cic. epp. ad Att. IV, 7, 1 217
IX, 5, 1 857
XIV, 18, 2 72
ad Brut. I, 9 129
ad famm. X, 23 571
ad Qu. fratr. 111, 7, 1 357
— or. Galil. I, 6 289
— — imp. Cn. Pomp. 55 357
Mil. 15 357
Phü. II, 22 (54) 95
VII, 1 857
Bab. perd. 86 158
Boso. Am. 3. 7. 12 239
33. 38. 55. 57. 74.
76. 96. 99. 113. 126.
151 240
— Satt 2 287
6 f. 238
12 236
14 238
22 235
Cic. Sest. 37 238
44 236
45 288
— — 47. 58 f. 237
62 239
65 10
81 237
97 288
91 237
104 f. 238
III 237. Ü39
117. 131 239
187 238
138 289
141 238
— SulL 47 238
64 239
85 238
— Verr. I, 4 240
II, 5 73
IV, 23 240
IV, 48 f. 434
V, 8 153
— de legg. I, 6, 19 571
14, 41 73
— Tusc. III, 9, 20 571
— de or. 1, 3, 11 100
6, 20 100
81, 189. 141 f. 100
32, 145 101
32, 146 100
45, 198 101
46, 202 100
n, 52, 209 101
III, 4 579
— or. 40. 175 361
181. 188 362
Glandian. de laadib. SUiich.
I, 228 545
— Bapt. Pioserp. praef. 11 142
I. 6. 21 143
100 144
115 142
158 146
163 143
164 144
169 145
179 144
194 142. 144
196 148
254 142
266 145
279 145
n, 6 145
7.11.28 144
42 ^ 142
44 143
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Index looorum.
Hr. 12.
Claadian. Kapt II, 83
86
108
118. m
126
148
146
Uh
144
146
182. 171. 173. 183.
249 142
881 148
in, 26 144
89 143
40 146
72 142
88 146
— 91 142
100 143
137 142
276 146
IV, 28 144
59 145
64 115
65 142. 145
69 145
Clem. Alex. Stromin. I, 21,
131 p. 144 Sylb. 79
VI, 2, 26 p. 276 84
Cornel. Nep. IV, 1 17
4 19
Coroific. ad Her. I, 9, 14 444
— U, 22, 84 448
27 572
— IV, 13, 19 443
15, 22 448f.
24, 34 443
82, 48 444
44, 57 444
Cram. anecdd. II, p. 165 f. 402
~ IV, p. 269 387
Curt Ruf. VIU. 6, 28 358
Demoiüi. in Ariitoor. p. 688 877
— fals. leg. § 58. 810 25
— Mid. 25 244. 246
40. 45 245
47 244
— XIX, 49 246
Dict. Cret. I, 16 102
Diod. Sic. UI, 24, 4 583
— XI, 14, 4 586
55, 3 584
87, 2 584
— XII, 55 fin. 244
— XIII, 96, 5 583
— XV. 60 123
— XVI, 1, 3 583
9, 5 588
84, 8 583
95, 3 583
— XVIII, 1, 1. 2 584
Diod. XVm, 10, 1 583
21, 4 584
26-28 584
84, 1. 6 584
— XIX, 1, 1—8 583
2—9 122
44 123
44, 4 584
51, 5 585
65. 70—72 . 122
102 122
— XX, 14, 6 583
— — 22«— 26, 2 584
— — 41, 6 583
101 122
— XXI, 17 120
Diog. Laert. V, 25 298
— Vin. 56 800
— K, 19 800
Dionys. Hai. Antiqu. Born.
I, 2 424
— de comp, verbb. (Reük.)
p. 16 420
20, 12 421
26, 1 426
30, 2 421
33, 3 425
53, 13. 16 421
128 434
171, 8 424
208, 8 421
— art. rhet. 227, 5 425
257, 8 415
281, 9 419
300, 15. 17 4»
— ^ 323, 14 419
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425, 6 496
— — 426, 8 420
429, 8. 9 420
— de Ly8. jud. 450, 7 420
457, 2 499
458, 1 4»
472, 7 489
486, 5 428
487, 16 42S
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Nr. 12
Index locorom.
615
Dionys, de Lys. jnd. 488, 1 423
502, 1 422
550, 18 4S0
— de Js. jnd. 588, 10 423
589, 2 422
628 423
— epp. 7-24, 11 426
756. 11 496
— — 764, 15 422
— — 776, 2 426
776, 14 422
784, 6 420
787, 8. 5 420
789, 10 423
790, 2 428
792, 5 423
792, 13 422
^ de Thuc. hist 868, 14 428
942, 3 428
942, 7 420
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974 425
1000, 18 425
1006 419
1025, 17 421
1031, 15 421
— — 1041, 9 425
1050, 14 426
1058, 4 426
1059, 2 421
1059, 4 425
1062. 13 421
— — 1064, 5 421
1064, 12 422
1066 424
Dionys, perieg. 219--224 294
225-268 294
281—287 295
880—888 294
450—455 294
976-1000. 1001 294
1052-1079 295
1115-1127 295
Darid. fr. 1 126
— 25 123
Enn. Ann. 430 72
— Euhern. 2 571
— Frag. 340 Vahl. 5
Bpiflt Sa Mare. c. 1—5. 10.
12. 14. 18. 28. 30. 32 102
Eunap. (ed. Bonn.) p. 82 530
Etymol. Magn. p. 62, 25 513
308, 11 512
495, 81 512
521, 105 510
567, 27 511
— — 687, 81 512
Etymol. Magn. p. 649, 38 t 512
— 8. Herodian. pros. 11.
Bor. Alo. 718 865
— Hei. 903 225
— HeracUd. 77 295
103 296
110 295
297f: 296
811. 629. 805. 821. 888 295
424
211
438
— Hipp. 1260
— Iph. Taur. 124
158—166
— Tem. fr. 732 Dind.
784. 789
— "fragm. 127
172
194. 290. 295
304
461, 1. 487
848
1227, 3
Enaeb* ehren. 1. pr. (Schön.),
Arm. yers. p. 65, 16
— — 69, 23
188, 16
187, 20. 25
291, 18. 25
Eustath. p. 16, 44
— 150, 14
— 351, 30
Ev. Matth. 21, 19
Featui, 0. 20
FloniB, prooem.
Flor. u. Platziafl. 38
Front ep. ad Caes. IV, 8 p.
62 Nab.
Galen, de placitt. Hippoer.
p. 141, 8 MfiU.
151, 6
154, 14. 155, 11. 176,
14. 187, 8
267, 3
277, 6
309, 6
325, 5
345, 13
356, 6
865
369, 6. 379,1. 880, 12.
589, 51. 5. 7. 687, 7.
640, 5
656, 7
Müll. p. 7, 2. 18
9, 1. 5
225
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Index locorum,
Nr. 12,
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12. 14. 17-19.25. 77 f.
84 f. 101. 119 365
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127-177 864
184-186. 146. 151-
153 365
157—166. 197-209.
207 212
210 tf. 213. 2G5. 273.
288. 288. 800. 824. 885.
345 364
379-382. 447—449.
454. 478-490 365
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Index locorum.
Nr. 11
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Nr. 12.
Index loeoima.
621
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— III, 64
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— XXVI, 6, 8
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— IV, 3
528
229
— VII, 10, 5
229
27, 13
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622
Index locorum.
Nr. 12.
Liy. XXVI, 41, 18-44, 1 228
— XXVII, 11, 9-18 229
13, 7. 10 229
25, 7 231
31, 0-34 229
33. 34 230
— XXVIII, 89-41 280
— XXIX, 6, 2 231
12, 5-13 229
21, 5-13 229
32, 8 • 231
— XXXXI, 26, 6 229
— XXXXV, 40, 5 356
fin. 230
— LXXXI, fragm. 230
Lucau. Ii, 290 9
Luoret. I, 584 571
— V, 42 571
312 226
— VI, 197 814
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Meoand. fr. 786 866
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Qrigin. c. Ccls. Y, p. 286
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Fwunr. 104. 815
571
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Paus. I, 9, 10
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— II, 1, 1 79. 81. d4
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4, 1. 33, 8
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— V, 19, 2
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— VII, 4, 3
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17
— Isthm. I, 18
507
II, 18
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— — IV, 2
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— Ol. I, 52
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Nr. 12,
Index locorum.
623
Plai PhMdoD. lOOD
101 D
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479 B.C
611 B
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182 a.b.
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183a.b.d.
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187 b.
187 c. d.
188 b. cd.
— — 189a.b.d.e.
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— — 193a. b.c. d.
194 a. cd.
195 a.b.
196 e.
197 c.
— — 198a.o.d.e.
199 e.
200d.e.
201 d.
202a.d.c.
— — 203 a. c. e.
204a.b.d.e.
— — 805 e.d.
— — 206a.e.d.e.
207 d.
208 a. b.c.
209 a. b. 0. d.
810 a. 0.
211a.©.
212 e.
213b.c.d.e.
214 a.c
— — 215 b. 0. e.
216a.d.6.
217 a.b.
217 d.
218 a.
— — 219 a.e.
0.
211 Fiat. Symp. 281 b.d.
22
20
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222a.c.e.
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Plaut Amph. 171
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634
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624
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Nr. 12.
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Index locorom.
627
Plaut Psead. 1259
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628
Iudex locorum.
Nr. 12.
Plnt. Demoflth. 27 f, 80 125
— Dem. et Cic. 3 129
^ Fab. Max. 27 390
— Lysand. 17 300
— Pericl. 8 372
10 378
15 380
16 378
32 389
— Per. et Cim. 4 399
— Pomp. 27 129
— Orb. in f. 1. 19 101
— (Vs.) placit. i)hilo8s. 4 102
— (Ps.) Vita Xoratt. p. 844 b. 124
— — — 847a 125
Poll. Onom. I, 75 267
X. 20 267
Polyb. III, HO, 2 542
113 f. 543
117, 3. 7—17 542
Priap. 8, 3 357
Propert. III, 28, 61 489
— IV, 2. 28 145
16, 35 9
— V, 6, 8 f. 15-18. 49 436
6. 83 437
11. 2f. 8f. 16. 19-21.
38. 46. 63. 65f. 78. 86 437
Quintil. TT, 15, 7 153
Quint. Smyrn. XII, 220 102
Sali. Cat. 1, 2 148
4, 8 243
5, 2 40
20, 6 47. 49
20, 10 48. 153
20, 13 152
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28, 2 48
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— — 41, 7
148
— — 42, 5
48
— — 51, 2
234
— — 52. 32
153
— 63. 5
ISO
72, 2
49
— — 74, 3
MS
75, 2
83, 23
149
85, 2
153
— — 85, 3
48. 153
8o, 10
152
— — 8.:», 13
153
85, 16
99
— — 85, 17
153
85, 26
47. 153
— — OO, oo
AI iA leo
4«. 49. 153
85, 37
153
85, 46
152
85. 47
49
88. 4
359
102, 8
153
109, 4
2:^
HO, 4
153
113, 3
48
114, 4
4a 49
Skymn. Chi. (G. Gr. min. ed.
Müll.) p. 224 V. 717 211
Senec. controv. IX, p. 398
Kieal. 146
Scxt. Emp. Pyrr. I, 223 208
Sidon. Apoll, epist. 1 356
Sil. It. I, 101 39
— m, 354. X, 118 10
— Xm, 764 9
uiyui^L-ü Ly Google
12
Index loconmi.
629
Simonid. Am. 7, 80 288
Simpl. ad Av. Phya. f. 5 b 298
Socrat. hist. eccl. V, 17 101
Solon. 18, 76 Bergk 288
Sophokl. Aiant 844 211
101:] B66
— Aüt. 441—44;$ 211
1278. 1280 211
— EL 1 210
7 210f.
8 210
21 208
164 207
440-499 208
542 865
1458 ff. 210
UG4 210
» Oed. Col. 17. 100. 118.
119. 162. 192 f. 195 f.
466 212
— Oed. iyr. 80 -m
— Trach. 205 582
1074 866
1108 3G5
— fr. 434 365
736, 11 366
— yiVof ». ß. 203 ff.
8 1. 10 203
14 205 f.
15 204 f.
Sophr. 92 266
Sozom. VII, 15 101
Stat. Silv. I, 6, 48 1 46 244
Steph. Bys. s. Dardanns 273
Stob. Ecl. I, 8 206
— Flor. 7, 9 296
79, 2. 3 296
Strab. p. 83. 127. 187. 290.
292 295
— Vn, p. 292 1 317
294 530
294 f. 295
— XI, 13, 3 127
Soet. Aug. 85 129
Said. t. 0^MPf*ax9S 360
— JorfOxXf}S 206
Sjnes. ep. 98. 102 101
Tac. Agr. 1. 22 155
28 156
86 155
45 156
46 359
— Ann. I, 35 359
57 817
58 817f.
11,41 317
VI, 10 154
Tac. Ann. XI, 11 357
XII, 12 359
Xm, 46 858
— Gem. 1 523 f.
2 524—527. 529
3 355. 527 f.
6, 32 526
10 580
12 an. 531
13 530
— ir, 529
28.37 530
89 529
40 niVi
43 532
— Hist. III, 66 358
IV, 5 154
58 859
Ter. Ad. 270 570
— Eun. 257 807
— Haut. 205 5
873 307
— Hee. 10 4
91 571
206 101
214 687
618 5
— Phonn. 128 217
Tbeogn. 27 f. 897
— 105 288
— 129 f. 365
— 368. 573 288
— 985f. 865
— 955. 1268. 1266. 1817 288
Theoer. Adon. 210 424
Theoph. de caiisia III, 2, 3 f. 86
— hist. plant. II, 4, 2 86
ThiM^. X 51 889
85, 8 496
128 19
— n, 13 891
19 890
65 888
85 391
95 393
101 394
105 393
— m, 7 391
9 14
10, 5 242
11 380
11, 3 242
18, 1 42
19 388
25, 1 243
27, 1 24:?
28, 2 243
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m
Index locortiffl.
Nr. Ii.
Thucyd. m, 35, X
50, 1
50. 8ff.
68
94
08
102
115
104
105
184
— V, 10, 9
11
16
23
82
35
55
57 ff.
75
76, 2
80
81
82
83
83, 4
105
— VI, 7
— ^ 54
— vn, 9
86
— VIII, 73
Tib. I, «• ^
243
243
244
372
384
887
384
871
891
391
390
887
881
541
393
390. 541
877
872
882
881
881
882
881
382
381 f.
883 f.
884
888
390
383
390
383
890
870
436
Tim.Phliaä. fr. I. II. IV. VII.
VlU. XLVl Wachsm. 300
Traffff. Gr. fragm. adesp. 95, 5 367
« -r 97 865
220 367
Val. Flacc. I, 596 314
Varr. L.L. V, 21 569
75 571
XI, 42 571
B.E. III, 9, 16 571
16, 30 f. 570
^ Sat. Men. p. 202 Büch. no.
455
Veget. de re inil. m, 18
Vefiej. Pat. II, 105
Verg. Aen. I, 4
— — 8
8-11
16
19
571
528
530
219
219
316
315
219
316
219
Verg. Aen. I, 29
36
48t
58
55
81 f.
112
116
117
123
124
126
126t
133
164
172
181
188
195
202
224
237
246
266
202
301
— — 817
828
332
343
350
365
867
370
380
893 ff.
393-401
896
396-98
896—400
897
399
400
426
— — 427
441
453
455
474-478
470-482
505
518
540
550
554
.^.^,0
— t>ü7 f.
219
316
219
220
314
219
312
812
314
816
814
812
316
316
312
280
811
816
f^l6
311
811. 316
816
316
316
812
811
816
312
311
312
311
Sil. 816
316
312
220
315
811
220
315
315
315
220
311
311
312
318
811
311
311
311
312. 315
312
811
312
316
220
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Kr. 11
Index loeomm.
Verg. Aeo. I, 617
316
— — 668
311
670.
312. 314
711-714
811
— — 755
811
— IL 2—6
312
316
12—33
316
«— — 16
814
17—22
315
18
315
22f.
316
24—28
31G
25
816
— — 82
427
86
427
S7
317
45
311
48
428
54
427
64
427
74
428
75
311
16
811
87
314
88
816
102
428
105
311. 427
112
814
134
813 f.
— — r?s
816
138
314
146 f.
314
— — 152
427
249
427
— — 250
313
255
313
258
314
260
428
808
812
312
813
328
312
340
313
349
220. 312
860
818
379
313
420
81S
422
816
433
427
546
811
— — 552
811
569
818
586
220
590
813
616
812. 314
621
313
691
312. 815
Verg. Aen. II, 699
811
725
318
— •— 738
811
788f:
220
745
812
749
811
775
311
— III, 12
47
221
221
110
221
179
307
403
221
410
221
608
428
— IV, 45
221
244
221
— V, 2
429f.
12
429
— 18
429
28
429
30
429
70
429
71
436
77
429
78
429
81
429f.
83
429
96
429
262
220
744
816
— VI, 517
89
548 ff.
484
552
487
— VII, 787
9
— VIII, 508
11
728
9
- IX, 9
569
176—449
433
847
158
— X, 413
102
788
9
- Ecl. I, 1 ff.
590
X, 19
11
» Georg. H, 817
11
III, 414
8
443
11
— Nux El, 106
11
Xenophaa. i'ragm. 2. 3 Mull. 298
— 4
297.299
— 8
800
- 14
299 f.
— 15
299
- 16
300
- 18
801
XeDoph. Hell. I, 7| 2
882
- II, 2, 10
496
Zoum. V» 82
101
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632
Index rerom zu den excerpten.
Nr. 12.
Index rerum zu den excerpten.
Adullan, entcleekung 330.
Aegypten 180. Brugacb, H., durch-
caug d. Israel. 348; l'exode et
let monnm. 488; bistoire de
l'Eg. 488. forsch ungsreisende,
deutsche 483. inschriffc auf e.
hijtpopot. 482. Kelkan, badeort
6U2. Mariette, A.» Karnak-dtude
488. PaBjnu Eben 486. 8e-
sostrisbild bei Srnyma 846.
Aeschincs. Roeenbeig, E., t. d.
coJd. 179.
Aeschylos. Fers. , aufiüihr. in Hei-
delb. 343; beitr. y. W. H. Ro-
teber 491; H. KOcbly 486.
«ept. c. Th., beitr. v. A. Lo-
winsky 491; t. J. Overdieck
568.
Africa, erfonehnng 601.
Agglutination G03.
Albrecht, W. erumemng t.
Heiuze 485.
Alcuin, briele 112; cod., vortr. v.
Sickel 880.
Alexander Polyh., s. gesch.
Alexandria. Lumbroio, G.,rioercbe
AI. 003.
Alphabet. Bruzza, F., gesch. des
ital. 484. Rougd, E. de, aegypt.
urspr. des phoenic. 114.
Altertlnhner , griech., v. K. Fr.
Hermann 002. Gilbert, G., att.
xiaukrarienverf. 178. Grosser,
R. f ü. deearcbien 492. Seboe-
mann, G. F., basileia 491 ; kränz
d. biisil. 401; u. A. Fhilippi,
ephcten u. areop. 179. Stojen-
tin, F. V. de FoUucis auctor.
492.
— , rOm., Henog, E., lex sacrat.
u. sacrani. 402. Lange, L.,
lex Caecil. Did., 1. Pupia 180.
Mendelssohn , L. , senatsbescbl.
bei Josepb. 180.
Amiei, J. J., H. Wurster 250.
Ammianus Mure, beitr. v. F. Eys-
senhardt 489. v. F. Qardthauseii
490.
Amudmander 828.
Andreseoi n, Quintilian.
Anonymitat, Trendelenbnig's an*
sieht 62.
Antbologia lat., codd. 180; beitr.
R. Prins 116; LnxoriiiB, beitr.
y. E. Bährens 180.
Palat., cod. 482.
Antigonus Caryst. 247.
Antike Weltanschauung 601.
Antikiifikeii 62.
Antikritiker« red. y. Nehring 60.
Antiphon» beitr. y. fi. RoMnbeig
490.
ApoUodor, biblioth. , abfassungn.
247.
Appel« M., de rebb. Samarit. 114.
Apsines, beitr. y. R. YolkmaiD
490.
Apulejus, Metam., beitr. v. H. A
Koch 492; y. RSnaeh 180; y. B.
Robde 180. yerb. s. (PiL) Aii-
stot. n. xofffx. 247.
Arabien. Sprenfrer, A., alte geogr. »
488. Visconti, A., diar. di un vi-
aggio 488.
Arbeiteraufstände 143 a. Ch., T.
K. Bücher III.
Archaeologie. Admet u. Alk.,
relief 347. Aldobrand, hochz.
68. Ampbitbeat. in Laon ^
Antiken in Oberit. n. Südtir.
115. Aphrodite anad. 346; u.
Monoglenos d. Apelles 347.
Apollo Krateanos llü. 347. as-
syr.tafly.O. Smith 112. Athene
Lemn. d. Fhid. 68. Attalesstoa
109. aupgrabungen, s.daa. aus-
grubungsvertr. zw. Dentschl. «.
Griecheul. 112. Benndorf, 0.,
die antiken y. Zfirieh 608. Barl
Sammlungen, erwerbungen 260.
Caesars lager bei Wimbledon
331 f. Compte-rendu, Fetersb.
490. Curtius, E., ... ausgrab, i-
Olympia 566. Cynegirus, auf d»
marath. bilde 828. Diptychon
in Triest 347. Dipylon 63.
Eidechse des Diokles 347. Elens,
wegsteiu 63. Elgiu-marblesooi.
feldbermbQste, röm. 346. Fied-
ler, fib. benrUi. y. koBstir. 483.
Googl
Nr. 12.
Index lemm m. den exceipten.
633
Förster, R. , misc. 68. Forch-
hammer, üb. reisestipp. 458.
480. FurtwäDgler, domaoas. ...
485. goldaohmack d. Berl. raus.
554. grabrel. in Mannh. 346.
grabstein d. M'. Caelius 176.
griecb. kunst in Indien 347.
&rfiber, H. A. , r5m. medaill.
488. Heibig, ält. deooiatt 480.
Herakles u. Erginos 346. impe-
rat.-köpfe, s. Schöner, inschrif-
ten, s. das. lokopf in Wien 68.
Iphig. in Taur. 347. lupiter-
tempel, capit. 460 C Kairos-
dant. 346. Kleinasiat, städte-
rainen 110. Krans, k. u. alterth.
in Eis. -Loth. 482. Laokoon's
tod , wandgem. 175. Lübke,
Odysseebilder^SO. Marlborongh,
Sammlung. 831. Medea 347; n.
d. Peliaden 109. mediceischer
Schleifer 481. Menanderstatue
68. Michaelis, ant.-sauimlungen
in Engl. 68. moMik ▼. Palae*
■trina 109. monzen, s. das.
mnseen Athen'a 252; britisches
68; f. rh^in. alterth. 601; röra.-
germ. in Mainz 1 13. Niketempel
68. Olympia, Mustellnng in B.
560; Nike 561 ff.; ostffiebel d.
Zeustemp. 563 ff. Ononoagariese
112. onyxgef. , braunschw. 347.
Orestessarkophage 347. Over-
beek, Pompeji Iii. Fiarttienon
110; scnlpturen 175. 846; west-
giebel 347. Pompeji, gräberstr.
1 12 ; 8. Overbeck. Propyhieen,
bild werke 68. relief, attisch.
109; d. pal. Oolonna 846. B6-
merthurm z. Evora 177. Röm.
alterth. in Augsb. 482. Rossi,
M. de, alban. alterth. 480. Sar-
kophag V. Wiltonhouse 68. 347.
ScbSner, R., fiun. HerooL 482;
Harmod. n. Aristog. 603; impe-
ratorenköpfe 112; Prometheus-
sarkoph. in Neap. 483; sterben-
der fechter 486; Zeus d. Phid.
602. Sesoitriflbild bei Smyrna
346. Sicyon. malersch. 346.
Sokratcsfragm. 347. Spiegel,
drei griech. 347. Strube, C,
bilderkr. v. Ei. 603. tabula II.
68. tanagr. thonfigg. 258. 846 f.
Teller des Durls ^7. terracot-
ten d. Berl. antiqu. 347. Tiber,
funde darin 602. todtenklage«
PhiloL Ani. VIL
darst. 253f. topographie, s. das.
Trier'sche alterth. 112. Troja,
8. Homer, tyrannenmörder 110.
▼aaen, s. das. Wiebeler , Fr.,
berggotth. 480; geschn. steine
489; griech. votivrel. 489; z.
kunstmyth. Pau's 489. Winkel-
mannsfeste HO. 347; in Berlin
480; in Bonn 334; in Rom 480.
Zeus Talleyrand 68.
Archaeol. gesellsch. in Ath. 68. in
Berl. 63. 68. 110. 346 f.
Archaeol. instit. 68. 334. 346. fesi-
sitrang 484. bayr. stipend. 880.
ArohaeoL mus. in Smyrna III.
Argonautenzug III. Forchhammer,
F. W., d. sage v. g. vi. 489.
Zillgens, z. s. v. g. vi. 489.
Ariitea«, ep. ad Philoer., ▼.B.Enn
603.
Aristonsbrief, beitr. L. Kendels-
sohn 492.
Aristophanes. Ach. u. nubb., 2.
bearb. 888. Aznoldt , B. , ebor-
partien 178. beitr. v. H. Diela
116. 180. nubb., beitr. v. K.
Pantsch 568. Schneider, 0.,
emendd. 492.
Aristoteles ir. «M^ir., beitr. y.
Hayduck 490. Baumgart, H.,
üb. Kathars. 179. drucke, alt,
175. eth. trag. u. eth. ep., 177.
Ueideuhaiu, de . . . artium prin-
cipiis 247. Meyer, P., o ^ȧig
ap. A. et Plat. 547. nachricht
üb. Kodros 180. Onken, stsiatsl.
in hist-pol. umr. 175. polit., v.
Fr. Susemihl 114 rhetor., beitr.
Y. H. Haydnek 489. (Ps.) n,
xoCfA. 247.
Aristotelisches, v. Fr. Blass 492.
Arnobius adv. gent., ed. A. Reiffer-
scheid 491.
Amoldt, R., 8. Aristoph.
Assyrien. keilschriftta£ entz. v.
G. Smith 107. L^normant» Fr.,
lettr. Ass. 603.
Athen. Schmitz, W., schrittst u.
bncbdr. 550.
Athenaeus, beitr. v. R. Förster
180; v. E. HiUerll6; v.A.Som-
merbrodt 490.
Attika. frühlingstemp. 252.
Ausgrabungen in Aisean (Gharle-
roi) 334. Aquileja 330 Athen
109. 330; an d. akrop. 553; d.
archaeoL gesellsch. 63; Askiep.-
42
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634
Index remm sa den exoerpten.
Nr. 12.
heiligth. 554; dipylon 252; am |
111880» 04. Augsb. 343; altröm.
fiinde 601. Baden im Asrg. 108.
Brasilien 107. Bregeni Sdi.
Golombarium bei ' Horn 343.
Corneto 476. Cortil - Noirmont
107. Dürkheim u. umgeg. 334.
EphesoslOO. Florenz 331. grab
auf Kypr. 332. grabkammern
bei Ji-rus. 333. gi^abflchrauck in
Krrthch 382. graberanlage bei
Orvietü lü7; bei Velleaa (Fia-
(■• Qza) 557. kQcbe, rOm. XU Mar-
tigny 381. Moselbahn, an ders.
333. 343. Olympia 174. 260.
335-342. 347. 468 ff. 482. 484 f.
bespr. V. Deligeorgis 557 ;
üirscbfeld, leiter ders. 176 f.
832. Pfahlbauten, s. das. Pom-
peji 330 f. f. 480f.; gemälde:
Lank., Mars u. Von. Odyss. u.
Fülypb. 325; Orph. u. Euryd.
III; Parifiurtb., Thea. u. Ariad.
335. Bom, am Esquil. 64. 107.
III f.; in d. katak- 112; im ost.
467; am Panth. HO: Venus 64.
im. Ilimiui 47y. öualburg bei
Uomb. 331. Samothr. 335. 4811.
8chHemann*s, bespr. Conse
106. Schöner, R., neue in Pomp.
4801'. Sclinus 109. silbergeräth
in ik'lluuo 1<'8. Steeden au d.
Lahn lOü. Tanagra 347. 554.
Tärquinii 334. Tiryns u. Hyk.,
T. Schlicmann 557. Trier, mo-
snikb. ln6; porta nigra 467;
IlöniersrLrge 106. Troja, fortges.
333. 557; s. Homer. urne u.
Streitaxt in Sangerh. 601. ur-
uenfcld bei Dresd. 106. viUa
bei Ravensb. 467.
Ausonius, beitr. v. K. Bilhrens 492.
BähreuH, E. , d. Calpuruius, Florus,
Vergil.
Baer, K. E. v., s. gesoh.
Halde-fest 568.
Baldi, s. Vitruv.
Bartsch, J., b. üorai.
Baumgart, H., s. Aristot.
Becker, J., s. iuschriften.
Beda Veiicrab., quellen d. engl,
k.-gesch. 5471".
Beufev, Th., s. vergi. Völkerkunde.
Benndorf, 0., s. archftol.
Bergk, Th., s. Gelliua.
Bernhardy. G., f 11
Benuttein, gewinnuiig 557.
Bertram , G. 0. , üb. einh. recht-
schreibung 158. lebensb. 455.
8. bucbhandel.
Beul^, R., s. vöm. gesch.
Bibel, neuere übers. 110.
Bibellatein. Ott, J., ttb. d. neuem
forsch. 178.
Bibeltext, palimpseste in Greith
ferr. 175.
Bibliothek d. slx^. d. bild. künste
in Wien 567. v. Erlacb'sche
327. V. St. Gallen 481. Palat.
in H. 482. Paulina in Leipz.
827. philoloff. V. W. Vischer
260. d. Strassb. univ. 554. Ter
ticana, jetz verwalt. 175. Ver-
luste d. nat-bibl. z. Ath. 332.
d. vicekön. zu Kairo 482.
Biographie, allg. deutflche 61. III.
Blas«, Fr., s. Aristol
Blümner, s. Lessing.
Blume, Fr., s. Langob.
Boccaccio, s. gesch.
Boeckh, encycl. 180.
BOrsenverein, ausstellung 158.
Bonghi, R., 110.
Brirprer, s. Lucret-
Brockhaus, Fr. A., biogr. 455. 485.
549. s. bucbhandel.
Brugsch, H., s. Aegypten.
Bruzsa, s. alpbab.
Huchdruckerkunst. Amiet, J. J.|
U. Wurster 248,
Buehdrnckcrtarif 455. 550.
Buchhandel , betnebsmittel . . .
328. Bertram, 0., manuscr. . . •
158. Broekhaus' Terlagsartt
328. pflichteiempl. 159; zuerst
in Frankr. 104. Statistik 550.
Teubners verlagsk. 327 f. ver-
lagsyerh. 327.
BucolioL Bflcheler, de aliqu.
carm. 116.
Buechcler, ooi\}ectt. 178 £ s. Bu-
colici.
Buecher, K., s. arbeiteraufstämle.
Borger, G. A. u. J. C. Dieterich,
J. Proelss 454.
Burmann, 8. Demosth.
Bulgaren, gesch. ders. 470.
Caesar, beitr. v. U. Lüdecke 489.
b. c. , beitr. v. N. Wecklein
568. Oberg, n. Britann. 598.
Callimachus , freiheiten in d. dor.
hymn. 452.
CaliistratuB, htfifdctiav Script. 247.
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Nn 12.
Index remm za den excerpten.
685
Ci^iiniiiis eell. im mittelalt., v.
£ B&hxeD8 492.
Cantor, d. röm. agrimenss. 483.
Carlyle, Th., 90. geburtst. 480.
Casaubonus, biogr. v. N. Pattison.
III. 113.
Cato, de re nut 598.
Gato (Ft.), fragm. Ifarbb. ed. Nis-
sen 163. 176. 316. 487; mitthei-
lung V. Krause 163; Kühl, Fr.,
Paetua Thraa. 491.
Catull, LXVIU, eiiiheit,v. H. Mag-
nus 491.
Gentralblatt, Iii., eeit d. bestehens
62.
Chalcedon 347.
Chaldaeer , unsterblichkeitsglaube
112.
Charlottenitütnng 109. 115.
Christ, W., 8. Homer.
CbristenverfolguDg. Görres, Fr.,
kritt. unters«, üb. d. Licin. 488.
Cbronologie, s. rOm. gesch.
Cicero, oeitr. v. G. Kiesling 180;
V. F. W. Scbmidt 178. epp.
Rübl, Fr., z. d. codd. 116; ad
fam. beitr. v. W. Teuüel 180;
V. Ch. Thurot 178. hypomn.
n. Plut, P. Weizsäcker 489.
Keignet, lex. z. d. reden 490.
de off. Eysaenhardt, Ob. cod.
Ambr. 179. or. Sest., beitr. v.
A. Fleckeisen 490; H. Flcck-
eisen, H. B.Koch, Q.Löwe 491;
V. F. W. Schmidt u. H. Wirz
489. p. Sull., beitr. v. H. Wirz
508. nat. deor., beitr. v. G. F.
Sclioemauu 490. Tuscul., beitr.
T. L. Orerdiek 490. Brut., beitr.
E. Hoffmann 568. orat. u. de
or., beitr. v. W. Friedrich 491.
fragm., beitr. v. Fr. Hoppe 178.
Claudian. kritik 116.
Clitarch. de Alex, bist , abfiusongäz.
823.
Comici gr., emm. v. Tb. Kock 180.
Coufucius, arbeiten v. ß. Plänch-
ner 330.
Cornelius Nep. , beitr. y. J. Fren-
denberg 489; V. F. Hoppe 116;
H. J. Möller 568.
Consen, 8. gruuim.
Cocza, G., s. ätrabo.
Creuzer, Fr., T. Stark 111,
Gnltnxentwiokliuig, sohrift Grau
112.
Curtius. G., jubiläum 489.
— Ruf., beitr. v. A. Eussner 492;
V. J. Jeep 178. codd. im ungar.
mus. 177.
Czerny, A., bibliotb. St. Florian
326.
Dandolo u. d. lateinerzug 481.
Dante. Jacob, J., d. tührer in d.
div. com. 114.
Dantestudien 602.
Dechent, H., s. sibyllin. weissag.
Delitsch, Fr., s. Assyrien.
Demosthenes. Bürmaun, H., vor-
mundächaftsrechn. 491. Dahn,
F. ▼., s. harp. proc. 179. I. Ol.
rede, beitr. Meiser 178. Weü,
H., bemm. zu d. f. leg. 178.
Didot, A. F., s. humanismus. f
454. 483.
Diels, H., 8. StobaeuB.
Dieterich, J. C, Bürger.
Dietsch. R , z. erinn. 492.
Diez, Fr., t 485. nekrol. 603.
Dillenburger, jubil. 177.
Diodor. Jaoobi, C, Ktes. n. D.
492.
Dionys. Byz., de Bosp. navig. . • •
ed. C. Wescher 488.
Dionys. Trac. Hörüchelmann , de
interpr. Tett 492.
Doberenta, E., 8. Thucyd.
Doctorpromott. in abs. 346, 470 ff.
Döhler, h. röra. gesch.
Donner, D. F., f 330. nekrol.
112.
Dracontjoe, beitr. W. Tedfei
180.
Drama. Ribbeck, 0., bist. dr. d.
Gr. 180.
Drewes, L., s, Horat.
Dümichen, s. Aegypten.
Dunker, M., 8. gesob.
253.
Ebert, A., s. literaturgescb.
Elensis. Strube, C, bilderkr.
El. 603.
I^nderlein, Fr. L., andenken 567.
Entdeckunt^en, a. ausgrab.
Erasmus, s. humanismus.
Etbnograpb. mos. in Mfineh. 484.
Etymologie. Andreaen u. ö. Meyer,
üb. volksot. 102.
Euripidea et adesp., v. F. W.
Schmidt 491.
Euripidea. beitr. C. Jaeoby u.
F. W. Schmidt 568 : v. 0. Rib-
beok 180. £1. beitr. v. &. Baa*
42*
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686 Tiidflgg foran ni
chenstein 178. Iph. T., beitr. v.
N. Wecklein 492. Kopenhag.
cod. 116. Med. beitr. v. R.
Bavohenstein 491. Wüke» G.,
de ellipti t. thai 451.
Eusebias. Chron. 11. ed. A. SchOne
488. Vit. CoDHtant. 547.
Eutropius. bj^lburg*8 cod., v. F.
Lfideoke 491.
Ewald, nekrol. 113.
Eyssenhardt, F., miscell. 490.
Falken^tein, J. v., 8. Hermann.
Fehrbeliiu , darstell. der schlacbt
881.
Fiedler, 8. arcbäol.
Fleischer, 8. Moabitica.
Florenz, unt. d. Medic. 112. Reu-
moat, A. Lorenzo d. M. 112.
Florns. Bfthrent, E., i. bandsehrif-
tenk. 492.
Förster, E., i. Libaniiu. Palame-
des 180.
Forchhammer, a. arcbäol.
Franke, A. H., neue beitrr. G.
Kramer 488,
Freudenthal, J., 8. gesell.
Friedlein, G., nekrol. 175.
Friedrich, W., s. Cicero.
Fritnohe, H. V., •. Pindar «. phi-
lologeiiTen. jnbil. n. leben
456 ff.
— , Th., 8. Hermann u. Horat.
Fröbner, W., s. vasenmalereL
Frommann, Fr. J., jnbil. 158.
IVontinus, beür. A. Entsner
492.
Fronto, beitr. v. A. Euasner 491;
V. R. Klussmann 177.
Furtwftogler, 8. arcbioL
Galilei, v. K. Gebler 488.
Gardthausen, V., s. gesoh.
Gaudeamus Rostoch. 162.
Gebbardi, W.. s. Vergil.
Gebler, K. ▼., t. GaliTei.
Geiger, s. humanismus.
Gellius , beitr. v. Th. Bergk 568.
Hertz, H., vindd. alt. 490.
Geizer, ü., r. gcscb.
Genre, in d. gr. knnst 485.
Genthe, H., s. gesch.
Germanicus, Aiatea. beitr* i. d*
scholl. V. J. Ott 568.
Gerold, ärma 326.
Gerts, M., b. Seneca.
Qerraoet, s. mnrik.
Getcbichte. Baer, K. £. v., bist.
fingen 116. Brandet, H., i.
dtti 0ZC6cpl0D. Nr. 18.
gesch. d. Orients 114. Corsaen,
W., d. apr. d. Etnisk. 112. 178.
Curtius, E. , beitrr. z. gesch.
Kl.-At. 608. Dnnker, geeeh.
490. Freudenthal, J. , Alex.
Folyh. 115. Geizer, H., Zeit-
alter d. Gyges 180. Genthe, H.,
etrusk. tauscbhandel 114. Holm,
A., geacb. Bicil. 491. bnmaait-
mus, 8. das. Ofir, bemm. y. H*
Ewald 115. Prutz, d. alte u.
neue Phoen. lOö. Schutt, Boc-
caccio, lat. Schriften bist. Stoffes
178. Vemet, biit des idte
mess. 115.
grieob«-rOm. altertbümer, i.
das.
— , griech. ehrendecret d. Athener
f. ArobeLSSS. GalUenug gegen
Delphi, quellen 547; Hertzberg,
gesch. Grl. 488; Kodros 128;
Loeschke , de tit. aliq. Atticis
323; Miltiad. u. d. scbl. bei
Marath. 888; Bcbftfer, A.,fib.
Salonichi 464 ff.; Schömann, G.
F., d. Kylon. attent. 489; Teos,
V. G. Hirschfeld 346; vertrag
Athen^s mit ChaUds 552 ; Wacha-
mnth, C, aegin. aebÜEhhrtnbff.
180.
— , röm. Baecula, schlacbt 180;
Beule , kaiser aus d. hause
d. Aug. 603; Gardthausen,
V., u. A. Sebftlbr, d. jabr d.
Vamnehl. 568; Ihne, W., gesch.
603; Keller, L., IL pun. kr. 115;
Lauffenberg, G. , quaestt. chro-
nol. de rebb. Farth. 323; Peter,
geseb. 884; Sehemaan, L., de
legionmm per II. bell. Pun. bist
175; senatsconsulte bei loHeph.
116; Tbamm, de fontt ad Tib.
b. 114; Varusschlacht 332;
Webrmann, hsti pzaetor. 598;
Wiedemeiiter, Oaeaaienwahinma
. . . 175.
Gesellschaft, lit., in Bremen 64.
Giesebrecht, L., Kern 568.
Gilbert, G., e. alterth.
Gladstone, s. Homer.
Glossarium Paris, 7651 und Monao.
6210 . . . 180.
Glossographisches t. G. Löwe 492.
Gkwbe^ •• Lnerei.
— , A., 8. Homer.
— , C, 8. metrik.
Goerres, J. Sebmidt 118.
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Nr. 12.
Ihclez remn zu den exceipten.
637
Goerres, Fr., s. Christen verf.
Goethe, ausg. d. enten Uedev 827.
Goetz, G., 8. Plautus.
Gottschlich, E., 8. Homer.
Grammatik. Höbschmann, ü., ca-
susl. 487. Ludwig, A., ageluti-
Bation od. adapt. 603. Meyer,
G., z. indog. stammbildimg 487.
Osthotl, H., forschimgen 187.
Schmidt, J., z. gesch. d. indog.
Tocalism. 488.
— , grieoh. ä¥ e. ooig. in rel.-tftta.
546 t; dor. dial. 452; Uörschel-
mann, de Dionys. Thrac. 402;
Merzdoif, R., quaestt. de voc.
in üerod. 492; Meyer, G., nasa-
le praee.-«tftinme 488 ; Uhle, H.,
el.-gr. 492.
— , lat Elleiidt, 1. gr. 180; HofF-
mann, E., abl. abs. 491; genet.
£er. 116; ip^e, besieh. 451;
ange, L. , etus o. esaf. 180;
Lohr, Fr , infinit, bei Stat. u.
Juven. 546; Ott, doppelgradat.
d. adject. 491; Tiron. noten 116.
180; Vanicek, e). gram. u. lat.
eprachl. 17o.
Gmn» F. B , urip. u. liele lu eol-
torentw. 487.
Gregorius Cor. 452.
Grimm, H., s. Mediceergräber.
Grimiii*t w6rteib. 455.
Grosser, B., b. altevih.
Gruppe t 482.
Gymnatiallehrervers.|mittelrh. 116.
56Ö.
Gymnarialweeett in ItaUen 176.
Gymnasien. Askaniichet 64. Glo-
gau, jubil. 485. graues klost.,
Jubil. 107. Humboldtsg. 64.
lateinschreiben 598. Magde-
burg, domg., jubil. 883* Nord-
haoaen, jabil. 116. lacht n. la-
teinspr. 463. 560.
Haeckelogonie 260.
Haertel, H., t 326.
Hagen, H., s. Vergil.
Halm, C 8. VellejoB Paterc.
Handel, Lindtay, hiit ofmerehend
III.
Handschriftenkunde. Ezempla codd.
Lat. edd. C. Zangemeister et G.
Wattenbach 259.
Handschiiftenpieiae im ndttelalt.
326.
Härtel, W., s. Homer.
Hang, M., t ^85.
Haupt, M., spreckwoerder 454.
Hayduck, M., s. Ariitot.
Heidenhain, Fr., s. Aristo!.
Hehle, s. humanismus.
Hehn, V., kulturpfl. u. hau.^th. 189.
Heinze, s. Albrucht u. promuti-
onsfr.
Heibig, 8. archäol.
Heibig, K. G., t 108.
Heldmann, K., s. Lysiae.
Hennings, F. D,, s. Horner.
Herbaiubier in Oldenburg 485.
Herbst, s. Voit.
Hercher, R., s. Plutarch.
Hermann, C, s. sprach wisäcnach.
— , C. Fr.| 8. gnech. alterth.
— , Gottfr., H. Köehly, bem. t.
J. V. Falkenstein 491. opp. ed.
Th. Frittsehe 254. Scharfblick
457.
Hermannsdenkmal 176.
Hermes» ttsohr. 549.
HerodotoB. Mendorf, R., qnaesü.
gramm. 492.
Hertz, M., s. Gellius. miscell. 491.
Hertzberg, G. F., s. geitch.
Herzog. £., 9. r0m. alterth
Hesiodoe, beitr. y. A. Ludwig 116.
theog. Flach, H., a. d. icholL
178.
Hieronymus, geburtsort III.
Hirschfeid, s. archAoL n. rasen.
Hörmann, C. A., 118.
Hörschelmann, s. IKonya. Thraz n.
Liieret.
Hoämann, E., s. gramm.
HoUftnder, A., s. wandtalSiln.
Holm, A., s. geioh.
Homer. ausgrabungen , 8. das.
beitr. v. Eyssenhardt 177; v. A.
Goebel 568. Benicken, zu d.
letzt, büch. d. IL 116. ed A.
Nanck 177. Christ, W., Troja
u. d. Troade 175. Gladstone,
neupfitos werk 486; üb. Schlie-
manas entdeck. 175. 331; zeit
u. ort Homer*s 848. Härtel, W.,
stndien 178. 489. Hennings, F.
D., abhandl. 116. 178 f. IL,
beitr. v. W. Teuffei 492. Jor-
dan, W., üb. f*i(foi^ 489; novel-
len I. H. 568. Lanth, 11. u. He-
lena 175. Leutseh, E. t., Uyoh
fabulael64; oagiCuy 164. Xiyof
der Odyss. bei Aristot. poet. 177.
naturanschauung 552. Odyssee,
z. erkL v. KOmer 116; Gott-
üigiii^ca by Google
638
Index rerum zu den excerptcu.
Nr. 12.
schlich, E. , alt eod. d. Lam.
491. Boismaoii, flb. Schliem.
entdeck. 466. Schliemann, anz.
d. .si;hrift v. St. Martin III;
neue ausgrabb. 4G2; prof. Stark
u. Troja III; vortr. in London
881. Steits, läge d. H. Troja
179* Rumpf, H., d. H. hans 177.
topof^. früge 106.
Hopf(>n, Herkunft n. benennong
115. 176.
Horatina. beitrr. W. Herbst
179; V. W. Teuffei 179. 492.
Epp., beitrr. v. W. Fleckeisen
490: V. J. N. Ott r,OK; v. W.
Roscher 490; erklärt v. Th.
Fritstche 488; U, % ▼. L. Dre-
wes 491. erkl. v. Schütz 114.
490 f. Od., beitr. v. J. Bartsch
490; V. W. Herbst 508. Lo-
winskj, A., athet. 491. Sat. II,
3, beitr. y. B. Kammer 179.
Horawitz, s. hamaniamna.
Hübschmann, H., s. graram.
Ruitsch, Fr., 462. s. Vitruv.
Humanismus il2. Didot, A. F.,
Aide Ifan. et Thellen. 487. Fen-
gfere, G., Erasme 487. Geiger,
reter. üb. npnore Ht. 174. Heh-
le, J. Locher l'hilom. 115. Ho-
rawitz, A., z. gesch. d. deutsch,
b. 487; M. Hnmmelbeiper 488.
Eämmel, H., Exasm. in Dev.
116. Köln im kämpfe mit cl. h.
400. Lotich. 174. Otto, C, .Toh.
Cochlaeus 487. Schwartz, B.,
Jae. Wimpbeling 488. Simon
Lemnius, Raeteis, od. Plattner
115. Storl, FT., Wilh. Ratke
568. Suringar, II. W., Erasm.
o?er . . . spreckw. 487. s.
gescb.
Humboldt, W. denkmal 482.
Hummelberfxer, M.. huraanism.
Bygin. Hb. de mun., beitr. v. H.
Droysen 180.
Hyperidea o. Dem., beitr. W.
Tröbst 568.
Jacob, J., 8. Dante.
Jacoby, C., s. Diodor.
Japan, erziohung III.
Ihne, W., a. lOm. geaeh.
Inachriften, d. ftltern kaiaen. 479.
alt-attischo, v. H. Sauppe 250.
252 f. Apollo Krateanos 110.
aut Asklep. u. Uygieia 554.
baniluchr. t. 287 a. Ch. 554.
Beeker, J., inscbr. d. Mains, mns.
88u. am bogen des Gallien. 176.
bnndesurk. zw. Ath. , Ark. . . .
5." 4. von Cirta 180. Corp. J.
A., ergänz. . . v. H. Loe^M^bke
32:3. gallische aus Oberit. 568.
grenntein bei Eleus. 109 f. v.
Hissarlyk 63. 109. v. Kamak
'M'3. kleinasiatische III. z. d.
kyprischen, v. ti. Meyer 491.
Mannheimer grabrel. 346. des
C. Marina 485. milesische 179.
Momraseu, Th. , lex Colon. Jul.
114. 116 des Qu. Munatius
485. üb. Neapolis 554.
Olympia 338 ti. :»42. 347. Röhl,
H., epigr. notiaen 489. t. Se-
bastop. 347. auf silberger. in
der prov. Belluno 108. tana-
graeische 109. 347. v. Teos
346. vertrag Ath. mit Chalkia
5521
loannea gramm. ntot d»Qi^ 452.
Jordan, W., s. Homer.
Josephus, nachrichten üb. d. Par-
ther 323. 8. gesch.
laigonna Nicaeensia 247.
Isis, gesch. d. ztschr. 549.
Isokratos, erkl. v. 0. Schneider 490.
Itala. Ziegler, J., fragm. der
paull. briefe 483.
Italien, aflden in d. jetdieit 176.
lunifhabn, E. ▲., s. Thucyd.
JunuLs, monaisname 180.
Juvcnal. Lohr, Fr., de iufinitivi
usu 540. z. d. vitae, v. Fr. ROhl
178.
Kärarael, H., s. humanismoa.
Kautsch, 8. moabitica.
Keilschritt. Oppert, üb. keilscbr.
103.
Keller, a. Homer.
— . 0., 8. Symbolik u. topogr.
Kolten, recht 176.
Kern, II. 8. Giesebrecht.
Kilianus, bio^r. v. P. Genard III.
Klaaing, A., jubil. 455.
xltjQovi^ u. 7rjli7(>oDK r. d^MMT. 180.
Klinksieck, Fr., f 60.
Koch, Ad., 8. moabitica.
— , H. A., 8. Seneca.
Kock, Th., 8. oomioi gr.
Köchljf H., s. Aeachylns o. G.
Hermann.
Kö.'^tlin, 8. Luther.
Konstantinopel, griech* wisaensch.
▼erein 347.
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Nr. 12. Index renun lu den exoeipten. 639
Konzp, 8. Lycophron.
Kosmographie, ant. u. mittlere 602.
Kramer, G., s. Franke u. Kitter.
Kraus, s. archaeol.
Krause, G., s. Cato.
Krause, J., s. Livius.
Kreta, aufstand 602.
Kretafahrten, v.Fr.v. Löher 175 ff.
347.
Krön, A>| s. Solnatet.
KteBiaa. Jaooby, 0., Ki. v. Diod.
492.
Kulturpflanzen u. hausth., v. V.
Hehn 489.
KnnRtgeaobiebte, z. Hteratur 483.
Kunstwerkfltfttten, dentache in Born
IIS.
Kurz, £., 8. Aristeas.
Kjrenaica 485.
Kynkos 347.
Lactftotius, de mort penecnt. 547.
Lagurde, s. moabitica.
Lange. L., s. röni. alterth.
Lauffenberg, G., s. rdm. geseh.
Laoth, B. Hörnern. Xenopb. Pharao,
Moses ... 175.
Lechevalier, s. Homer.
Leimhach, G., s. PapiaHfragm.
Lemnius, Sim., s. humanism.
li^normaot» Fr., b. aasyriol.
IiMsing, Laokoon, anag. Blfim-
nfr 567. ölgem. :V27.
Leut-ch, E. V., s. Homer, philolo-
geiivers. u. roman.
LeTante, reisebr. ▼. Sepp.
Libanius. Förster, R., beitr. 568.
Lindsay, s- handel.
Literarisches wochenbl., Schicksale
549.
Literatur, neogr. Rangabis, «tn.
la qAol. 258. 348.
Literatiirofesch., griech. beitr. v. F.
Susemihl 178. Ebert, gesch. der
ebrietL-lat. 179.
Lmngetone, D., lebtte reise 486.
IdTius. beitrr. v. J. Kraus 180;
V. H. Röhl 179; v W. Vorlän-
der 568. EuRsner, A., d. perio-
chae 491. Heyer, Fr., üb. d.
periooh. 490. I. III, erkl. C.
Tflcking 487.
Locher Philom., s. humanism.
Aoyni £vß<t{jil.^ KtitlQ. 164.
Loeher, Fr. v., s. Kreta.
Loesobke, G. , t. griech. gewh. n.
inschr.
LOwe, G., 8. gloMogi^pb.
Lohr, Fr., s. gramm.
Longinn.s, Ca.«'». , ti. fuft^fuis, 247.
(Ps.) n. vtpovg 247.
Longobarden. Blume, Fr., üb. d.
spräche 110.
Lorenso Med. Von A. Reumont
487
Luciii US, beitr. v. Dziazko IIG.
Lucretius, beitr. v. 0. Kibbeck
492. Brieger an Munro 172.
Hörschelmann, H., obss. crift.
490. Muoro, benuts. ▼. Ooebel,
obss. 173.
Ludi liomani 59.
Ludwich, A., s. Nonnius.
Ludwig, A., 8. gramm.
Lübke, s. archäol.
Lüdecke. Fr., s. Eutrop.
Lukianos, beitr. v. Sommerbrodt
490.
Lumbroso, G., s. Alexandria.
Lustrnm condere 489.
Luther, M. , nfucro Iii v. Geiger
175. schritt v. Köstlin 174.
Lykophron. Kunze, de dictione
608.
Lykurg. Blass, Fr., flb. cod. Ozon.
490.
Lysias. beitrr. v. K, Bnicrmann u.
Th. Thalheim 489. Heldmann,
K., emendd, 489.
Madvig, J. N., adverss., bemm. v.
K. Lohrs 116. jubil. 552.
Mäcenas, (,'<liten auf d. Esq. 64.
Manutius, Akl., s. humanism.
Maler, Fr., f 480.
Mariette, A., s. Aegypten.
Matz, Fr., erinnemng t. E. Cnrtins
63. 110.
MayhoÖ\ C, ?. Plinius.
Maximilianeum 602.
Mediceergräber in S. Lor. 567. v.
H. Grimm 486.
Mehlis, C, nene grftber a. mit-
telrh. 486.
Mendelßsohn, L., s. rßm. alterth.
Merzdorf, R., s. Herodot.
Metrik. Goebel, C, de corrept.
Att. 451 f. Ludwig, A., besam.
untersB. 116.
Metz 174. d. patriciat 602.
Meyer, G., s. griech. gramm.
— , P., 8. Aristot.
Mesger , L. , mens , aaimus , ing.
490.
Michaelis, s. arohäol.
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640 Index xemm sa
Minucius Fei., beitr. v. K Klott-
ruauu 116.
Miracula mundi. Kohden i H. t.,
quaesU. seil. 847.
Hoabitica. Curtius, E. , erkl. 479.
Fleischer, erklär. 479 ; Stellung
344 f. Kautsch u. Sociu , acht-
heit 344. 488; erkl. 482; aufs.
479. 486. Koch, Ad., moab. od.
selimisch 346. Lagarde, brief
üb. d. ächtbeit 341. Moramsen,
Th., verhalten 344 tf. Weser,
H., auts. 5(30.
Mommsen, Tb., 8. ilMohriften, moa-
bitiea n. promotioiufir. lede In
Rom 484.
Monotheismus. Zellor, E. , ent-
wickl. bei d. Griech. 348.
Mflller, J., 8. Tteitm.
H., die heil. Schriften d. Orients
485.
Münzen, griech. u. Orient., erwerb.
U. Berl. mus. 552. v. Kyzikos ^347.
Hfinsfiind t. Dipvlon 847. y. 8em-
lin 885. 480.
Mnnro, s. Luorei.
Munychia, phönic. name 180.
Musik. Gervacet, bist. . . . de la
mos. de Tantiqa. 488.
Mythologie. Eircbner , grundr.
179. Kuhn, A., üb. mythenbild.
179. Roscher, H. W., Studien z.
vergl. m. 114. 179. Schwarz,
TOUwthfiniLTorflt.490. Scbweizer-
Sidler, s. literat. 179. Usener,
H. , ital. myth. 180. . Vollmer,
wörterb. 110.
Naturanscbauung d. alten 552.
Nanck, A., s. Homer.
Nehring, s. Seneka.
— , R., s. antikrit.
Neugriech. benennoogen alt. st&dte
175.
Niebnhr, gedächtnissfeier in Bonn
559. 568.
Nil. theil. d. weissen 666.
Nilquellen 466.
Nineveb, torschungen v. G. Smith
888.
Nipperdey, E. L.» nekroL 68.
Nissen, s. Cato.
Nobbo, dienstjubil. 107.
Noniuä. Bührens, E., z. band-
■ehriftenk. 492.
Nonnos, beitr. v. A. Ludwioh 116.
Riegler, F. A., lezio. (ana. t. A.
Ludwicb) m.
den ezeeipten. Kr. 19.
Obelisk, engl, in Alex. 331.
Onken, W., s, Aristot.
Ophirfahrten 003.
Oppert, s. keiisohr.
Orphica. beitr. v. Ludwicb 116.
Orthographie d. reich? 112.
Orthographische reform 482.
Osthotf, H., s. gramm.
Ott, J., 8. bibellat. n. lat. gmmm.
Otto, C , 8. humanism.
Overdieck, J., s. Aeschylos.
Ovidius. Amor., beitrr. v. C. Frey
490; V. W. Gebhardi u. W. Gil-
bert 179. Ehwald, descboL ad.
Ibin 517. Epp. e P., beitr.
R. Meissner 492. Fasti, erkl. t.
H. Peter 116; Peter, H., dopp.
red. 489; de locc. quib. ll6;
Riese, abfassungszeit llö. Me-
dea, ▼.O.Bibbeok49S. Untam.,
beitr. t. H. BOhl 490.
Palamedes SleaL, ▼. B. F5nter
180.
Palmer, uekrol. 174.
Panegyrici lat., codd. 180.
Papiasfragm. , nnten. O. Leim*
bacb 488; t. Q. WeUfenbadi
115.
Papyrus Ebers 61. 176.
üaQifacaos, f'tioL oviXoy, 603.
Pattison, s. Oasanbonns.
Paul, L., 8. Piaton.
Paullus Diac., quelle 548.
Pausanias, beitr. v. J. H. Schabarfc
489. V. Weizsäcker 346.
Perrot, G., s. Homer.
Peraephone-Proee]^ 116.
Feter, 0., s. röm. gesoh.
— , H., s. Ovid.
Petrarka u. Dante, v. Geiger 112.
Petronius, beitr. v. J. Ott 490.
Pfahlbauten bei Biel 110. gräber
in d. Schweis 848. bei Uibaeh
176. 331. 485. im Steinhioser
riea 331.
Pfitzner, s. Tacit.
Püichtexempl., s. buchhandel.
I 9>a, fpap, 547.
Phaedms. MfUler, L«, metrisehes
492.
j Philippi, 8. alterth.
Pbilologenvers., nordische 552. in
Innsbrnok 180. in Roetock 161.
860. 490 f.; Fritzsche, H.^dennm.
or. sol. 161; eröffn.-rede 161;
Lantiohy £. t., schloHW. 165;
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Index rorum zu den excerpten. 641
^ Nr. 12.
lieder 162; Richter, J., trinkspr.
168. In Tfibingen 608. ^
Philologisches semin. in Wien 176.
Philosophie , d. alexandr. nach
Prokl. , preisaufg. 343. Ritter,
o. Preller, hist. philoss., (c.
Teiehnüller) 487« Teichmftller,
neue Studien 114. 488. ZeUer,
^E., vortrüge . . . 348.
PindAr. Kayser, L. , vertrag 491.
Böhl, H., beitr. z. d. Pyth. 490.
PIftnchner, B. t., s. ConftioiiiB.
Planta, P. C, 8. Baetien.
P1antin*tcbedniokerei, arehiTder«.
334.
Piaton, beitr. v. H. Kratz 177; v.
O. Bettig 116. Gorg. beitr. t.
L. Pänl 489. Meyer, P. , o
fjog ap. Aristot. 546. Phaedon,
beitr. v. C. Schirlitz 568. de
repl., beitr. v. H. Heller 179;
T. W. Tenifel 498. Sehnitees,
Fr., foranhuDgen 487. PI. u. So-
phron. 180. Theaet.. beitr. v. H.
Schmidt 489. Wohlrab, d. neu-
este beb. d. text. 492: übersieht
d. litor. 116. Zeller, d. . . .
Staat 348.
Plautus, beitr. v. W. Teuffei 180.
£pid., Überarb., v. L. Reinhardt
179. M. Gl., beitr. v. A. Fleck-
eiaen 668. Host, beitr. M.
Bonnet 491. Pers., auffahrungRz.,
v. G. Goetz 180. Schmidt, Fr.,
de pron. demonst. 492. Stude-
mund, W., anzeige 492. Tri-
nnm., beitr. t. w. Tenffel 180.
498; rec. A. Spengel 487. 489.
Plew, E., üb. griech. eigenn. 489.
Plinios. Mavhoff, C, n. lacnbr.
487.
Flntareb, ■. CSeeio. Moral., rec.
A. Hercher 608. PericL, beitr.
V. J. Blümner 492.
Pollux. Stoj entin, Fr. , de an-
ctoritate 492.
Polybius, beitr. H. Drojsen 116.
Pompeji, 8. ansgrab.
Porphyr., chroma fixere, y. H. A.
Koch 180.
— , s. Hör. epp., beitr. J. N.
Ott 568.
Preller, s. philo«.
Proelss, J., 8. Bürger,
Prokies, s. philos.
Promis, vocab. lat ... di B. Baldi
486.
Promotionsfrage 346. 471 ff. 482.
' 559. 608. erkl. d. philos. fae.
in Jena 473ff. ; d. jur. f. *in
Freib. 478. 487. erlass d. cul-
tusm. 471 f. 485. Heinze, Th.,
M. u. d. Promotionen 484.
Propertias, beifar. F. Ten£fU
116.
Prufungscomm., wiliensoh., 65.
Prutz. 8. gesch.
Quintilian. Andresen. G., emendd.
498. beitr. t. Glanssen 179.
handschr. d. Poggio 180.
Rätien. Planta, P. C, d. alte B.
603.
Bangawis, A. B. , an. ra a>%kol»
858. 846.
Baske, Fr., jubil. 330.
Rassow, H., 8. Aristot.
Ratich, W., s. humanism.
Rauchenstein, B., s. Eurin.
Rawlinson, G., s. Sasaamaen.
Recensionsexempl. 229. 326.
Reifferscheid, A., s. Arnobius.
Reimer, G. A., aufs. y. A. Ploets
599.
Beinbardt, L., s. Plantue.
Beligionsphilos. Aimus, P., d. in»
dog. rel. 487.
Reuleaux* gutachten 566.
Reumont, A. y., s. Florens.
Ribbeek, 0., t. dxama, Lnorei,
Qyid, tragSdie.
Richter, J., s. philologenyers.
Rigveda, übers., 260.
Ritter, s. philos.
— , G., lebensb., y. G. Krämer 884.
488.
Rohde, E., s. Apulej. u. roman«
Rohden, H. de, s. miiao. m.
Rom, umbau ü02.
Roman, griech. Lentsch, E. y.,
auioinanden. 163 ff. nicht Ori-
ent, nnprang 164. Bohde, E.,
üb. gr. nov. 163.
Roscher, s. mythol.
W. H., 8. Aeschyl. u. Junins.
Bosn, M. de, t. arobftoL
Rossmann, s. Homer.
Rothmaler, nekrol. 178.
Rouge, E. de, s. alphab.
Bflckert n. s. frennde 480.
Bühl, F., 8. Ctkto.
Rassland, reformen III.
S&, 8it& 115.
Sa^en, ital. auf fresken 334 f.
Sainte Martin, V. de, s. Homer,
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642
•
Index mnm sa den ezeerpten
Nr. 12.
Salliist. Catil., iM-ittr. v. J. Ott
u. E. Wörner 5Ö8.
Salonicbi 464.
8t. Gallen 480.
Sanskrit, handichriftenfunde in
Kaschm. 482.
Sa^mnideo» gescb. t. G. RftwUneou
602.
Sauppe, H., b. inachriften.
Schaefer, A., «. gescb.
SchelUng, lOOj. geburtst. III.
Schemann, L., 8. röm. gesch.
Schiller u. Cotta 550.
Schirlitz, C, s. Platon.
Scblicmann , 8. Horner n. topogr.
Sroceas m. d. Türkei 880t
öner, R., 8. arcbäol.
Schmidt, Fr., 8. Plautua.
. — , F. W., 8. Euripid.
— , H., üb. d. bildl. msdniok d.
Gr. 165.
— , H., 8. Platon.
Scbnaase, H., f
Schneider, 0, e. Aristoph. n.XBOcr.
Schnelle, 8. Sophokl.
Schöffer, F., 602.
BohOmann, G., s. altertb., Cioeio
u. griech. gescb.
Schöne, A., 8. humanism.
Schubart, J. H., s. PausaiUM.
Scbuetz, H., 8. Horat.
Sohfltt, 8. geeoh.
Scbults, A., 8. topogr.
SchulwGsicn. Aur^sburg's im mit-
telalt. 174. baier. gymnasien
HO. Baumeister, üb. Elsasa
557. Berlioer 455. Bonits, flb.
d. reform 64. deutschee, bO-
beres 470. deutsches in Kairo
260. i. Elsas« 110. 334; kör-
perl, züchtig. 334. bcbuDg dess.
im kathol. Jnra 176. im 16.
jahrh. 113. Mommsen, T., thesen
64 ft'. Münchener 485. reform
desH. 64. versamml. rbein.
schulm. 112 f. 116.
SchwartB, B., a. hnnianiam.
Sehweteehke, G., jnbil. 114.
Beneca, L. A., briefe. beitr. v. H.
A. Koch 490. de dement, v. H.
A. Koch 116. diall., beitr. v.
H. A. Koch 116. 180. Gertz,
M., itadd. erit. 114. Nehring,
geogr. anscbannngen 602.
Sestos Enipir., beitr. B. Volk-
mann 178.
Sibyllin. wei^^Bagnngen, aehr. t. H.
Dechent 114. 177.
Siciliauiscbe zustände III. 567.
Sicke), B. Aleoin.
Siegisraund f 343. 383.
Silius Ital. Weael, de fontL
116.
Silloi 452.
Simrockf E., andenken 557. ne-
krol. V. K. Bartach 567.
Smith, E., t ^>03.
— , G. , 8. Assyr. u. Nineveh. the
cbald. account ot' genes. 488.
Socin, a. moabitioa. ^
Socotora, ge«ch. d. inael 483.
Sokrates n. Xenoph., ▼. A. Krön
487.
Sophokles, Antig., beitr. v. Haa-
baob 1*29; H. Scbflts 568.
beitr. v. W. Subkow 492. Din-
dorf, W.. lex. (process) 104 f.
Oed. Col., beitr. v. B. Lupus
179; V. H. StoU 491. in Lon-
don aufgeführt 471. Oed. tyr.,
beitr. v. F. Hoffraann 568; t.
G. Mentzner 489; v. K.Schnelle
489. 491. Fhiloct, beitr. v. J.
Oberdieck 491.
Spengel, A., s. Plantna.
Spinoza, theoL-pol. aebr. vor 50
jähren 455.
Sprache. Marty, üb. d. urspr. 34S.
Sprachwissenschait. Hermann, C,
d. gegona. d. elaaa. n. roman.
402.
Sprenger, A., r. Arabien.
Stanley, forschungen in Afr. 466.
Statius, Achill., beitrr. v. P. Kohl-
mann 180. 492. Lobr, de infi-
nit, usu 546. ailTae, cod. d.
Poggio 180.
Steit'/.. A., s. Homer.
Stobaeus, quelle dess., v. H. Diela
180.
Störl, H., 8. bnmanism.
Stojentin, Fr. v., s. PoUux.
Strabon , beitr. v. 0. Meitzer 179.
handschr. v. Grotta Ferrata 258.
347; Cozza, G.. broebllre 258.
Strassburg 112
Stroussberg, biblioth. 455.
Strube, E., s. archiiol.
Studemund, W., s. Plautua.
Susemihl , Fr. , a. Ariatot n. lii-
Igeach.
Symbolik. Keller, 0., entwioknL
d. ant. a. 485.
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Nr. 12.
Index rcrum za den excerpten.
643
Sjmmachus, briefCi codd. 180.
Sylburg, 8. Eatrop.
Tacitas Agric, beitr. v. A. Enssner
179. Ann. , beitrr. v. E. Meiser
u. E. Wörner 491. Hist., beitr.
V. E. Hoifmann 568. Gantrelle, J.,
contrib. k la crit. 568. Müller,
J.f beitr. s. krit. u. erkl. 568.
Pfitzner, d. 2 flor. codd. 165.
Teichmüller, s. philos.
Terentius, Andr. Dziazko, C, dopp.
aasg. 568.
Tettav, T., jnbil. 459.
Teubner, B. G., Terlagskatal. 327.
Teuffel, W., 8. Homer u. Horat.
Theater in Africa 462. griech.,
hioxQinig v. Sommerbrodt 180.
Oed. Col. in Lond. aufgeführt
471.
Themistii oratt. 247.
Theokritos, beitrr. v. W. Roscher
ü. S. Brandt 490. gebr. d. dor.
dial 452. Mörsbach, Lanr., de
dial. 452.
Theophilo8 Antiooh.» beitr. t. L.
Paul 492.
Theophrastos. Heylbut, G., de Ii-
bris . . . n§Qi ^^Ukts 546.
Theopompos, urth. fib. Cimon 546.
Thirlwall, C, '260.
Thracien, geographie 602.
Thucydides, beitrr. v. H. Kratz
492; B. Lapns 179. Dobe-
rentz, E., de scholl. 546. Jung-
hahn. K. A., die reden 490.
Tiberregulirung c»43; geschichtt*
des Stroms 568. 602.
Tiflchendorf C, f HO-
Topographie. Athens v. A. Schultz
492. attische 2."S1 ff. Ciirtins,
E. , z. topogr. Kleinas. 603.
Keller, 0., vicus Aurelii 6u3.
Olympia^s 353 ff. Orrieto-Volsi-
nii 107. llom*8 102; capitnl.
Jupitertempel 460; Stadtplan
346 ; forum 480. Schliemann, '
Troia u. s. ruinen 161. Troja's,
a. Börner. |
Tragiker, griech., natnranschan-
unp ders. 552. |
Tragödie, röm., v. O. Ribbeck r!34. '
Trendelenburg, s. anonjmität.
Tröbst, W., 8. Hyperid.
Tückingt C, 8. Livius.
Türkei, sprachstämme 552.
Tyrtaeus, uned. verse 258.
Twesten f 482.
Ultramontanismus, regsamkeit dess.
165 ff. amsohwong in Frankr.
332 f.
Universitäten, deutsche. '348; ihr
censor 482; Bonn gedächtnissf.
Fr. W's. III. 558; Niebuhr's
559. 568; München, Maziroilia-
nenm 566; Strassburg, bibl.*Ter^
mehmng III. 113.
— , französische: Lille, facultäten
601; neue bischöfl. 479f.; gross-
meister ders. 601 ; Waddiiigton*8
progr. 484; rede 567; seine
gegner 485.
— , italische : Bonghi'8 reform 480 f.
482; päbstliche, aufhebung 483;
reglement 347 f.; beweguug we-
gen dess. 848; in Rom: Studen-
ten III; verfall ders. 177.
— , Leyden, jubelf. 64. 112 f.
— , österreichische 112; Billroth,
lehren u lernen 480 ; Gsemo-
witB, grflndung 112. 260; be-
schreib, der feierll. 168 ff. ; leben
das. 171 ; stipendd. 348; Prag,
Professoren- confl. 175; Wien,
rectoratsw. 347.
— , reformfragen 65 ff. Upsala,
jubelf. 471. vereinigte Staaten
113. Zfirioh, promotionsstat.
554.
Universitätsgeriohte, anfhebnng
601 f.
Universitätsverhh., frühes schliessen
der vorll. 567.
Unterricht. Müller, M., üb. engl.
348. 483.
ünterrichtsgeeetB in Frankr. 332 f.
ünterrichtswesen in Frankr. 176 f.;
höheres das. HO. in Italien,
seminarien III, überbürdung
d. Schüler 173. s. gymuasien u.
nniv.
Urnenfeld bei Dresd. III.
Usener, H., s. niythol.
Valesianus anonymus, codd. 180.
VaruHscb lacht 332.
Vasen. FMhner, W. , denz peint.
de va8esgr.6(ä. Eirschfeld, 0..
Athene ii. Marsyas 003. Hope'-
sche 68. Zeas, Pos. u. Nike
347.
Vasenmalerei, sp&tere. pertonif.
psychol. affecte 178.
Ve n. 178.
Vellejus Paterc. Halm, C, hand-
schr. überlief. 492.
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644
Index locorum zu den excerpten.
Nr. 12
Teigiliat. Aeneii» beitrr. y. A.
Eussnor, C. Nauck, Sterzka 492;
V. Th. Plasa 490; Hagen, fragm.
einer luittelalt. bearb. 490.
drucke, älteste 175. Gebhard!,
W., geg. Teubner 160. Georgi-
ca, abfassnngii. 116. opp. Ver-
gill., UähreM, R., I. flberlieL n.
krit. 179.
VerlagsGoatr. aus d. 16. jahrb.
180.
Vemei, M., i. gwoh.
Viaeber, Fr.» ttndd. IIb. d. tranm
483.
— , W., bibliotU. 260.
Visconti, A., 8. Arabien.
Vitravius. Baldi, de yerbb. liff'
nif. 486. Haltseb, Fr., brooE*
zeichen 568.
Völkerkunde, vrgl., Tb. Benf^,
rasirmesser in indog. i. 112.
Volksbildung in Born 482.
Vollmer, 8. mythol.
Vorländer, W., 8. Livius.
Voss, J. H.. grabstätte 258 f. 848.
Herbst, biogr. 178f.
Yrad 489.
Wagner, Acres et fmci. latt 490.
Waprner. R., 602.
Wandtafeln, culturhist. t. A. Vor-
länder 332.
Wattonbach, W., s. handsehrifleii-
knnde.
Wecklein, N., s. Eurip.
Wehrmaun, P., s. röm. geech.
Weidner in Darmst. 463.
WeiiFenbach, W., •. Papias.
Weil, H., 8. Demoeth.
Weissäcker, P., s. Cic.
Wescher, C, s. Dionys. Byi.
Wiedemeistcr, s. röm. gesch.
Wieseler, Fr., 8. archft(3.
Wilke, G., 8. Eurip.
Wimpheling, J., r. humaniim.
Wohlrab, M., s. Piaton.
Wolfenbüttel 602.
Wurster, H. , 8. buchdruckerlnuwt.
Wutke, H., t 471. 486.
Wydenbruck. 0. t., t 567.
Xenophaues 451.
Xenopbon. Anab. , bem. v. Lautk
176. CjTojD. , beitr. ▼. E. W6r-
ner 489. Sokrates n. X.. ▼. A.
Krön 487.
Xenophon Ephesius, lebensc. 247.
Zangemeister, C, 8. handschriften-
künde.
seitung, griecb.-dentache 178.
zeitungswesen in China 848; in
Deutschi. 379.
Zeller, s. philos. u. Fiat
Index locorum zu den excerpten.
Aelian. nat. an. V, 29
546 ;
Ariitot Pol. I, 1, p. 1252 n 28
114
Aesch. Fem. 218
491
— 2, 1242 b 14
114
450 ff.
323
- 2, 1252b 9. 15
114
— Sept. 112ff.
491
- 5, 1254 a 23
114
— üragm. 895 Nanok.
828
— 5, 1254b 20
114
Andoc. de red. § 11
323
— 6, 1255 b 3
114
Anthol. Pal. XII, 207
847
II, 1, 1261a 2
114
Apoll, reg. Tyr. bist. p.
53,
— 1, 1266 b 81
114
21 Ries.
59
— 2, 1261a 21
114
Apsines p. 844 8p.
490
— 2, 1261 a 22. 27
114
Apulej. de dogm. Plat. II,
15
547
— 8, 1261b 19
114
AristaeneU Ep. I, 3
247
- 7, 1266 b 6
114
Aristoph. Acham 2. 8i.
323
— 8, 1263 a 6
114
— av?. 553
179.
489
— 8, 1268 a 6
— 8, 1268« 40
114
— eqq. 505f.
547
114
— nubb. 272
568
— 9, 1270 b 37
114
Ari.stot. de anim. 415 b 2
547
III, 1, 1274 b 31
114
— poet. c. 17
177
IV, 7, 1294 b 34
59
18 p. 1455 b 32
247
VIU, 5 1339 a 22. 26
248
24 p. 14fi9b 7
848
- 5 1810» 80
218
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Kr. 12.
IxkdfiJi locomm zu den excerpten.
645
Aristot. Bbet. I, 5 p. 1362 a 8 546
Arriaii. Anab. VI, 11, 8 828
Athen. VII, p. 3i7B 490
— XIII, 606 C 546
Babr. Fabb. (Eberh.) 16, 9. 58,
6. 77, 7. 84, 1. 89, 4.
6-9 508
Omi. B.c. I, 45, 8 116
85. 6 568
— BG. V, 31 489. 491
:i5, 5 116
Oallim. epigr. 47 247
Catull. LXV, 8 452
— LXVIII 491
Cic. Epp. VII, 3, 4 . 489
p. Flacc. 31 346
— Seat 118 490
— p. SuJl. 03, 92 568
— Verr. I, 9, 26 598
IV, 9 489
— Divin. I, 16 546
— TuBc. V, 6, 78 490
Colam. XI, 52 598
Com. Nep. Them. 8, 3 568
C^cilL c. Julian. VI p. 188
A. Spanh. 546
Demosth. Lept. § 15 f. 178
jgg 253
Dio Gass. LXII, 19-23 323
Diodor. XI, 18, v. 23 ed.
Bekk. 323
Empedocl. I, 136 St 546
Spiitologr. Qt. p. 185. 24
Herch. 247
Eur. Iph. Taur. 116 f. 157
Euseb. hvsL ecoles. VIU, 14, 6 547
a, 9, 6. 6 547
X, 8, 3 547
— in laad. Const. 7, 7 547
8, 3. 4. 6. 7 547
9, 8. 10. 17 547
— Tit. Cooftent I, 88» 1 547
50, 1 547
54-56 547
58, 1. 2 547
U, 2, 2. 3 547
28 547
m, 54, 5. 6 547
55, 1. 3. 5 547
IV, 18 547
Front straf. IV, 1, 10 492
Herodoi. IV, 88 68
— VII, 77 846
— VIII, 76. 85 323
Horn. A, 168 546
414 179
Horn, fi, 152 452
— Jß, 289f. 175
— H, 5 546
— j:, 122 146
— O, 400 Uf)
— P, 658 546
— 0, 292 178. 179
— ß, 282 179
802 452
— 164
Horat. Carmm. I, 2 602
1, 35 115
8, 87 ^ 115
7 115. 490
13, 3 115
15, 2 115
II, 6 490
15, 81. 87 115
18, 5 115
22, 33 115
25, 2. 20 115
30, 38 115
m, 4, 10 568
12 490
16, 17 115
— Epp. I, 6, 51 116
10, 124 178
20, 24 174 178. 490
n, 1, 94 489
1, 123 schoL 568
— Sermm. I, 4, 52 179
6 116
n, 8 179
loseph. Antiqq. XIV, 8, 5 180
JuTOii. XV, 16 452
Laevius ap. Gell. XIX, 7, 15 72
LIt. III, 44 480
— XXXIV, 53, 7 59
Lucü. satt. lU, 5 Müll. 72
Lacret. I, 1058 173
— II, 197. 226 178
473 172
517. 685. 743 173
— III, 689 173
— V, 409 173
— VI, 776 178
Lys. X, 12. 19 489
— XIX, 34-41 489
Ovid. Amor. IT. 15. 24 490
III, 1, 47 f. 179
— Epp. e P. I, 46 492
— Metam. XT, 754 f. 179
XIII. 685 490
Paasan. I, 22 346
24, 3 110
— V, 11, 3
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646
YenseicLuiäs der excerpirten Zeitschriften.
Nr. 12.
PaulDifte. degestL. I, 2, 8.
5-8. 11-13. 15—18.
20. 23. 24. 27 548
— II, 28 • . 548
Petron. c. 2 * 179
— 88 847
— 877 347
Phanocl. I, 1 Hrrgk 452
PhiloQ. byz. n. t. inro
I, 3 247
Find, Pyth. VH, 5 490
Plat. Lach. 200 E 178
— Reipl. VIII. .V.SA 402
— Theaet. 148 AB 179
Plaut. M.GL 61 568
Trin. 218 490
Plin. NH. II, 147 487
— X, 142. 196 487
— XIX, 23, 68 598
— XXIU 10 487
^ XXXVI, 28 546
Plnt. Mor. (Hezoh.) p. 81, 1 608
— 36. 12, 17 603
— 88, 2 603
— 90, 27 603
— 98, 18 608
— 284, 21 608
— Pericl. c. 12 492
— Qu;iest. sympp. VIII, 8, 4 323
— dti ttoi. un. 18 546
Pomp. Mel. III, 5, 8 p. 78
Parth. 323
Propert. III, 6, 7 452
Scnec. ad Pol. de consoL 9 546
Soph. Aiant. 853 179
— Ant. 22 489
— 28 568
— — 679 f. • 157
-> Oed. Col. I23I 491
T. 217
238 ff.
— Phil. 228
691
Stat Silv. V, 1, 83
XI, 1, 67
Snet. fragm. 186 p.834
fersch.
Tac. Agr. 13
31
— Ann. I, 88
n, 88
— Dial. 31
— Germ. 9
22
85
— Hiat. II, 4
Tertull. de spect 5
Theoer. XIII, 74
— XVU. 10. 120
181
— XVIII, 8
— XXI, 15
— Adoniai. 77
Theogn. 727 f.
— ^6
— 1187-1190
Thucyd. I, 35, 5
— — 93 schol.
lUflf.
— II, 41, 4
44
— ni, 17
— V, III
Vitruv. Arch. V, 6, 9
Vopisc. Tac. 6, 2
Xen. Anab. IV, 2
— Cyrop. III, 3, 69 £
Zosim. U, 22, 8
Reif-
SA
2S
4ol
491
546
59
17;
15T
171
179
489
8iS
177
59
452
452
490
452
490
179
452
116
452
177 I
546 I
552
177
492
546
546
59
490
177
489
547
Yerzeichniss der excerpirten Zeitschriften.
Archaolncrischp zeitiing 68. 109. 346
Augsburger allg. zeitung .... 110. 174. 260. 347. 479. 567. 662
Göttingiscbe gelehrte aoseigeii. 114. 487
Nachrichten der k. ges. d. wias. sn GOttingen 115. 488
Neue jahrbficher f. philologi«? u paedagogik. . . 116. 177. 489. 563
Rheinisches nniseum f. philolo<?ie 116. 492
Zarncke literariaches centnklbiatt 633 \
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