Lieder und
Sprüche aus
dem Eisenztale
Johann Philipp
Glock
Lieder und
Sprüche aus
dem Eisenztale
Johann Philipp
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trreparably deteriorated original.
1989
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Lieder and Sprache <^ ^ 1
aus dem
HilK)
ELSENZTALE.
Au dem Mande des Vtiks gesanunelt
von
J. Ph. aiock,
WoU«nw6Uer im Breifff««.
BOBB,
P. HAnsteia's \' erlag
1897.
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LIEDER UND SPRÜCHE AUS DEM ELSENZTAL
AUS DEM MUNDE DES VOLKS GESAMMELT
VON
.1. PH. GLOCK,
WOLFEN WEILE» IM BREISGAU.
Auch in cthnogrraphlscher und mundartlicher TTinRieht
il«rf das ElsenzUU, dieses letzte größere Seitental di .s Nr jkars
in seinem untf»ren Laufe, als ein Ganzes für sich betraciitet
werden. Zwar sind dif Bov c hupr im unteren Teile des Tales,
d. i. von Meekcsheini bis Kcckargemünd, ihrer Abstammung
nacli mein- l- ranken, diejenigen im oberen, d. i. von Steins-
furth bis Eist nz, dem Quellorte des Flftsschens, mehr Schwaben,
AVührend der mittlere Teil d. i. von Steiiisfui ih bis Meckesheim,
eine mehr gemischte Bevölkerung aulweist. Doch haben auch
hier die im ganzen Tale gleichen Lebensbedingungen der
fiist ansBchliefilich Ackerbau treibenden Bevölkentng die
gleichen Lobensgewohnhelteti hervorgebraelit. Nicht wenige
mag aaeh der seit JahiiiiinderteD sieh dnreh das Tal bewe-
gende, lebhafte Verkehr von Ort zq Ort daza beigetragen
haben, den einheitlichen Volkseharakter der Bleenstäler
anszapritgen, der eigenartig nnd stark genug war, allen poli-
tischen and konfessionellen Zerspllttemngsversnclien znm Trotz
mit elementarer Natnrkraft sieh z« erhalten bis auf diesen
Tag. Dieser Volkseharakter ist ein eigenartiger, wol zn
unterscheiden von dem des Bmraines znr Linken wie dem
des vorderen Odenwaldes aar Rechten oder dem des Voll-
blntpfUlzers in der Ebene des Bheintales. Die Ueder und
Sprüche, welche die nachstehende Sammlung enthftlt, werden
den Elsenztaler Volkscharakter nach den verschiedensten
•Seiten des privaten und sozialen Lebens hin In das Ucht
setzen und der anfmerksame Leser wird unschwer ans dem,
Was das Volk im Eisenztal singt und sagt, einen Schlass
auf das Denken und Fühlen dieses Volkes ziehen kdnnen. Im
Volksliede schlägt ja das Herz des Volkes in Lust und Leid ;
hier findet der Wellenschlag im Strom der Zeitgeschichte sein
unverfälschtes Echo; im Volkssprichwort kommt mehr der
Verstand und Humor zum Ausdruck. Mag der letztere roanch-
AtoHiiaalft XXV 9. 16
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s
mal auch etwas (rauh und derb ansfallen, indezent ist def
walire, gesunde Volkshumor nie. Immer aber ist in diesen
Sprichwörtern, deren Loktüfarbe einen beeonderen Wert hat, ein
gnt Stflck VolkBsittlfehkeit echtester dentseher Art enthalten,
die fem von aller gelelirten Gespreiztheit, religUtoen lieber-
Spannung nnd henchlerisehen Prüderie alle Anerkennung
verdient.
So möge denn diese Sammlang, welche dem Heratisgeber
als reife FYneht eines fast SOjährtgen Aafentbaltes im sehOnen
Elsenztale (Znsenliausen, Amt Sinsheim) erwachsen Ist, als
ein Beitrag zur Volkskunde aneerer badischen Heimat die
Beachtung finden, die ihr gebflbrL Den Unterschied der Mundart
des oberen (schwäbelnden) Elsonztales von der des unteren
(mehr pfiUzisch redenden) mügcn folgende Beispiele beweisen:
WiimiTi if
QU n nnuili t
IIA
1 #1 An
vuicieii
uljue
UllUl
glDt
geit
glt
wabnich
Wäger oii. wunr
Matt Ik «.II
wanrii
's regnet
's reert
's re^ert
'b donnert
's dunnert
's duudert
hinüber
ntiwer
ntib
herüber
rüwer
rüb
hinunter
nunuer
nunder
herunter
runner
iiinder
Kinner
Kind'r
gestünimelt
g'schtümmelt
g'schtünibelt
deswegen
deretwege
doderwege
Bchande
Sühann
Schand
Kanne
Kann
Raunt
Hacke
Haape
Haue
haben
hawe
Samen
Some
8aume
hindern
hinnern
hindere
hüst (Zuruf an die
iiar
hüscbt
Zugtiere)
Schafe
Scbof
Sohäf
HAdchen
Vaid
Haidle
Brtinnleln
Brttnnei
Braudel
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I
Am HollerbuscJi.
Am liollcrbiisch, do steht e Maid,
Holt sich en Schorz voll BUet
Un wie se roppt un wie sie zoppt,
Singt sie dazu Lied:
Hollerbusch, HoUerbliet!
Wer geht zum Hrttndel mit?
HollerbuBch, HoUerbliet !
Wor kriegt de Kranz?
Znm Hollerl)usch, wer geht do nn?
R saubrer, Junger Bu.
Un wif' r r hiküninit, hält er gschwind
Der Maid die Aage zu.
Hollerbusch, HoUerbliet!
Wer geht zum Briiml« l mit?
Hollerbnsch, nollerltlict !
Wer kriegt de Kranz r*
Beim HoUerbuscb, do steht e Paar,
Dio hawe sich so geern
T*n wann se üwers Johr noch stehn
Do mnss doch Hochzieh wcrn.
Hollerbusch. HoUerbliet!
Wer prellt zum Brfindel mit?
Hollcrl)Usr]i, Hollcrhliotl
Wer kriegt de iiLrauz? i
Vnm Hollerbnscb, do fXIlt die BUet,
Der Winter knnrait herbei.
O Jnnges Blnt, sieh dich wol fttr»
Ob dir dei Schatz bleibt treu.
Hollerbusch, HoUerbliet!
Wer geht zum Bründel mit?
Hollerbusch, HoUerbliet l
Wer kriegt de Krana?
f)i€ BtHMml.
Mir Bettelleut sinn luschtge Leut,
Der Sorge sinn mer quitt.
's bricht uns aa ke Kuh c Horn,
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4
's macht oiib aa ke Katz ins Korn.
Jnehhe, uns is so leicht!
Mir Bettelleut «inn brave Leut»
Mir führe ke Prozess.
Das Hofgericht hot vor uns Ruh,
Uns bringt der Judd ke Kalb, ke Kuh,
Juchhe, uns is es recht!
Mir Bettelleat wem aide Leat,
Mir kriege groe KOpp,
Un sinn mer ald un grizegroo,
Dann le^'p se uns hin nlfs Stroh.
JachhCp mir sterwe leicht!
Qäluditdehen,
GrUe, grüe^>) Güiisal,
Waekel mit deim Schwänze],
Wackel mit deim weiße Kopp.
Waon ich dir dein Feddre ropp
For mei Hoehzichbettche,
Grila _ u » Ja, Joch!
Grile, grile, Giinsel,
Wackel mit deim Schwänzel,
Geil du mainsch, i loss di geli,
Dass du kannscht schpaziere geh
Mit de Kamerade?
Grila — ^ — la, Juchl
Grile, grilc, Gttasel,
Waekel mit dei'm Schwftnae],
Wie is nff der Welt so schö^
Dass de Gäns dan barfbß geh'*
Ohne Schtrümp un Hose!
Griia — la — la. Jach!
Wi§jf§nlied einer jungen Muiier.
Schlor, mei Herael, 's is genang Jetat gschwftrmt,
's is gennng gsehbnmge mi gelärmt 1
Grile, Loekmf lUr Glnie.
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Lieb Hersel, schlof ei"« .
Bischt noch tu klei»>
Um 80 wie dei" Mutter wach bar zu lei"«
Schief, liebe Herzele, echioCl
's Narrchc, do liepts iinn schtrawelt unn greint,
'8 Witiß net, wie gut marb mitm meint!
Bleib docli in Ruh,
Kleins Krawele du,
Un mach jetzt die kleine Guckäugelin zu!
Schlof, liebs Männele, schlof!
Kummt, ihr Eogelin, ich bitt euch dmm,
Stellt euch um raeim Kind eei Bettche mm!
Mit eure Händ
Air Unglück wendt,
Gsundhcit unn Kraft meim Herzele gtont!
Schlof, liebs Söhnele, .schlof!
Stand Jetsi Wiege! 's sehtftft Je sehnn sttB.
So rüge die Engel im Paradies.
Jetxt, still gut Naoht,
Sehlof sanft ann saohtl
Der liewc Gott for dteb Im Himmel wacht.
Sehlof, liebs Engele, sehlof!
Geihve Igel ein.
Am Fcnschter vor meiner Kammer,
Do srhtolme Geelveigelein,
Die bliee de ganze Summer
For de Herzallcriicbschto mei"-
0 Blümelcin rot.
0 Blümelein f^ohW
Wie bin i so früh,
Weil mei>^ Schatz mir is hold!
Die rote tum gele Velgel,
Die riebe halt gar so fei»
Unn ttwers Johr ufT Plngschte
Do soll mein Hoebzieh sei**
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6
0 Blümelein rot,
0 Blümelein gold!
Wie bin i so froh,
Weil mei» Schate mir U liold!
Rosm'rei«« Kosm're!"
Gebt iner in mein Sarg cuci"-
Gebt mer in mein kaldc Iläud
Wanns ze End.
Ade, mein liewrs Kind, .
I reis 60 weit von dir,
Wo Gottes Engel ginn,
Schau j zu dir!
Rosm'rei"' Rosm'rci"
Soll mei» letschtes Striiußcl soi»-
Veilchcr, Tulpe, Hosopraclit —
Gute Nacht!
Ado, mein liebes Kind,
1 reis so weit von dir,
Wo Gottes Engel süiu,
öciiau i zu dir!
HosinVein. Ko8m*rci»>
Freunde, loset des Weine eei":
In des liewen Gottes Hut
Schloft eielis gut.
Ade, mein liewes Kind,
1 reis so weit von dir,
W^o Gottes Engel sinn,
Schau 1 SU dir!
Der luHige JiolUbawreffU*
Bin i net e lusobtiger Koblbanrebu?
Schaut s mi mol as|
Haw i net en schöne Hut,
Bindele dra"^
Fahr i in d' Stadt enei»'
Po muss i allwell schrei"-
7
Kaftfts Kohl, kaafts Kobll
So schreit der ßu,
So schreit der Bu.
Ueideidu, heideida, trara, tirfa!
Ueideidat heideida, trara, tara!
Fttnhtinnen Oilde bot m'r mei» Vadder gewe
Dass i als Kohlbaurebu
LuBchtich kann lewe
's H&osle gbdrt aa no rnci"-
Hui, wem die Maidlc sclirein:
Der Bu, der Bu,
Der Bu gliört raei"-
Der Bu gliört mei«-
Hciflcida, heideida, trara, tiria!
IXcidcida, lioideida, trai'n, iara!
ly Stadlieut benne gut:
Brauche Ican Mischt zo führe.
Brauche kau Wago z' schmiero,
D' Stadtleut hcnns wAgcr gut,
D' Stadtleut lieniis gat
D' Stadtleut benn's gut:
Brauehe ka Riewe z' backe.
Brauche ka Brot sse backe.
D' Stadtleut heniis Wäger gut,
D* Stadtleut benna gut.
D' Stadtleut hemis ^ut :
Brauclie ka Koin zc öiie,
Brauche kan Klee ze mäht;.
D' Stadtleut henns Wäger gut,
D' Stadtleut henns gut.
D' Stadtleut henns g'ut:
Brauche ka Zins ze zahie,
Brauche ka Frucht ec inaiile.
D' StiultJeut lionns Wäger gut,
D' Stadtleut heous gut.
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8
D'Stadtleut henns gut:
Brauche ka öl xe schlage,
Brauche ka Holz zo trage,
D* Stadtleul henn» wftger gut,
D* Stadtleut henoa gut.
•
Ab$chiedi-Lied der Brautjungfern am IfuchseUeabend,
Jetzt iretc mir berfttr
Unu Bchtelln uns vor die KammerdOr.
Veilcber im grttnc Klee,
Horje bischt ke lUdcfae meh.
Ade, ade, ade!
JcUt trete mir ulf die Schwell
Mir sinn der Braut ihr Gsell.
Veilchcr im grüne Klee,
Morje bischt ke Mitdchc mch.
Ade, ade, ade!
Jetzt trete mir urt dir Diele.
Mit der Braut nocli emol ze spiele.
V( ilotier im grüne Klee,
Morje bischt ke Mädcbe meh.
Ade, ade, ade!
Jetzt trete mir zur Beobte,
Mir sinn der Braut ihr Knechte.
Veilcher im grüne Klee,
Morje bischt ke Mädche meh.
Ade, ade, adel
Jetzt trete mir zur Linke,
Mim Bräutigam welle mir trinke.
Veileber im grOne Klee,
Moije biseht ke Mädeho meh.
Ade, ade, adef
Jetzt trete mir an de lieerd,
Die Braut is ehrewert.
Veileber im grttnc Klee,
Morje biseht*ke Mädche meh.
Ade, üdc, ade!
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»
Jetzt nemiut der ßr(iut ihm Kranz herab,
Ihr Mann bleib treu bis aji das Grab.
Veik'licr im gi'üne Klee,
iiorjci bisciit kc Alädehc inc.
Ade, ade, ade!
Dtr KrümtrmicM.
I, I bia der Krämerinichcl
AiMm 8chwoweland.
Hit der Hack nun mit der Sichel
Bin i nJt bekannt
Awer mit Kattun nnn Bändel
Unn sonicht profitable Hflndcl.
I> i bin der Krftmermicliel
Ansni Schwoweland.
Soll i uff'a kumma, Weibia?
I liau e leine Spitz,
Unn zu Hauwe, beheiz un Lcibia
Keebte gute Ziz.
Fehlts an Geld, i ka scliou borge,
Zahlet ml nnr ttbermorge.
Soll 1 nlTa knmma, Weibia?
I ban e feine Spttz.
Wie is doch im deutschen iieicho
Jetzt das Geld 00 rarl
Es vermehrt sich diese Seuche
Jetzt von Jahr zu Jahr.
Wo ich aa mei" War hintrage
Hör ich nur die Leutlc klage:
Wie is doch im deuiseheu Reiche
Jetzt das Geld so rarl
Nix is mehr zu profltire
In der liumpewelt.
Wann mir uns aa lahm haosirc.
Löse mir ka Geld,
0 wie ??in^s, wann uff de Miii'kte
Mir aib unsre Beutel stürktcl
Nix is mehr zu profltire
In der Luuipeweit.
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10
Einkranit: Etnkramt! Leutlo laufet
Nit von nuincm Stand!
Seid ihr au do, Afnidlc? Kaufet
Flor nnn Tattetbaiid!
Grüß euch Gott, Frau Wilhelmincl
Kann i desuiol mit was diem ?
Einkramt! Einkramt! Lcutlc, laufet
Nit vou meinem Stand !
Liud eint» Ilauuirers,
Wer sieli was knafo will,
Kaaf aich« bei mir..
I Irnb die War bo aeliöii,
Schöner als ilir:
Messer unn Gabel, Knöpf,
Hooniodrl iii die Zöpf.
Wer sich was kaafe will,
Kaaf^siclis bei mir.
Wrr sich was kaalc will,
Kaaf «Ichs liui Zeit.
Sf>nst pack iehs Käslcl oi"-
Keis naeli der Stdnvriz cnc\*^
Heis nach Tirol herzu,
Dann fchlts euch spat unn i'raii.
Wer sich was [ kaaf o will,
Kaaf Bichs hei Zeit.
Späte Heue.
O wie reits nii,
O wie reits ml,
Seider dass i ghoicT-t hin,
Soider werr i pscheit.
\y Ilouse werrc lodderieli.
Dv "Wammes. der wcnl weit.
Seider dass i gheiert bin,
Scider werr i gscheit.
11
Der Kthraud,
Der Kebraii^ 4er Kebraiw,
Der Beek» der gebt fns Kraut.
Die grftne Btfttter ftiiet er ab,
Die derre falle eelwer ab.
Der Kehraus, der Kebrana,
Der Bock, der gifht ins Kraut
Allerlei WünscJie.
Ihr Leute, nehmt mim nicht übel,
leii habe noch weit durch die Welt»
ich Icommc ja heut nicht hinüber,
Ich habe das Ziel achQU verfehlt.
Hub ich ein Geld, so trink ich Wein,
Unb ich Iccins, so lass ichs sein.
Uab ich kein Pferd, so geh ich zu Fuß,
Weil ich schon morgen weiter muß.
Nur Eines, das liielt icli fürs Beste :
Wenn ich Herr Amtmann hier wUr,
Und brUnclite nach Nlcmaiiil zu fragen'
Und wäre mein eigener Herr.
WJIr ich gellnd, eo gefiel ich den Bauern,
Wftre ich streng, tbAts nicht lange dauern.
„El Bruder, geht das nur nicht einl*^
(vom Chor fwagMl ' '
Icli möcht auch der Herr Amimann nicht sein.
Nur Eines, das hielt ich fürs Beste:
Wenn ich der Herr Pfarrer hier wär,
Und brauchte nach Niemand zu fragen
Un wäre mein eigener Herr.
Ära Vormittag tauft icli ein Kindel,
Am Nachmittag n&hm Ich moin Fiintel
ün schöss mir ein Hä«?chen daher,
Als ob ich der Jäger seihst war.
Wär ich gelind, da tätens mich ehren,
Wär ich streng, da könnt ich mich seheerca.
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13
„Ei Bruder, geht das nur nicht ein 1"
Ich möeht «ueh der Herr Pfiirrer nicht sein.
Nur Eines, das hielt ich fürs Beste:
Wenn icli »o ein Wirtst häftel hält',
Da sPtzt ich mich hin zu den Gasten
Und ti'&nke mit ihnen um d' Wctt.
Da lebt ich in Wollnst und Freude
Und nähme die doppolte Kreide
Und machte auf einmal zwei Strich, —
Das wär so 'ne Wirtschaft fOr michl
Der mfrtedtne Landmanm»
Ich lebe als Landmann hienieden
Un rauche mein Pfeiflein Tabak.
Ich geb mich mit Wenigem mfriedeu
Und fühle kein Weh und kein Ach.
Was helfen dem Kaiser die Schlosser,
Dem König die Krone, das Land?
Sie haben die Sorgen viel größer
Und wttnsehen sich öfters beim Stand.
Ich lass mir mit Wen gern genügen
Und baue im Frieden mein Feld,
Wenn andere hadern und kriegen
Und Jagen nach Gut und nach Geld.
Mein Häuslein steht draufien im Tale,
Wol zwischen zwei Felsen darin» »
Am Bäcbiein beim Wasserfalle,
Da blicket mein Auge stets bin.
0 Buhe, du bist auf dem Lande,
In Stildten wol niemals zu Haus,
Ich lebe als Landmann zufHeden
Und lache die Stidter brav aus.
JJer dankbare Landmann.
Einstmals sass ii b vor meiner liüttc
An einem scüOueu Sommertag,
Digitized by Gov ,
Da dankt ich Gott fttr seine Güte,
Die Freade, die war ohne Zahl.
loh sab die BliimQii Jteblieb .biaheo,
Ich sah mein Feld, im Segen stehD.
Am Himmel tat die SoDne gltthen«
Ein sanfter Wind herpiederwehn.
Ich Jebte damals wol znfVieden
Mit frohem Mut und heiterm Sinn
Und ließ mich nach der Arbeit nieder
Gern auf mein hartes Lager hm.
Die Sjphttürin: •
Sass Ja ein Hidchen '
An ihrem Spinnrftdchen '
Und sang ein Lied dazn.
Ja, ja, nnd sang ein Lied dazn.
Und wie sie hat gesangen,
Wer kommt daher gesprungen?
Kia Grenadier gar Iiübsch und fein;
Ja, ja ein Grenadier gar feiu.
„Hast dn noch Eltern, mein Mildclien?'«
»Nein, Eltern hab Ich keine,
„leh bin so ganz alleinie,
„Der Tod vernahm sie mir;
«Ja, ja, der Tod vemahm sie mir.«
„Hast Ihren Segen, niein Mildchen?*' .
»Der guten Eltern Segen
»Hab ich auf allen Wegen "
»DIeweil ich brav und fleißig bin.
»Ja, ja, dieweil ich brav nnd fleißig bin.»
„Gib mir die Hand mein Mädchen,
«Lastj ttille atehn dag Kädclien
^Ich sag es dir aua Herzens Grund:
„Du sollst mein ei^en sein von di^-ser Stund;
„Ja, ja, du sollst mein eigen sein von dieser Stund!"
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14
Soldaienlob.
Soldaten, die liDd lobenswert,
Sie dienen um das Geld;
Sie dienen eh Fafi, sie dienen zn Pferd
Wol in der fsantien Welt.
Soldaten dienen ilneni licrni,
Den Herrn macht der Soldat.
Soldaten muss man ehra
Bei König und Potentat.
Wenn sie ihr Ln^cr aufsclihi^cn.
Den Frind vor Augen sehn,
Tun slc's doch nicht verzngen,
Wenn sciiou die Kugeln gehn,
Dort an der grünen Halde
Marschiren sie aafs Best,
Sie bauen wie die Seliwalben
Von Stroh nnd £rd ein Nest*
Boich mir die Hand, mein Mfidchen,
Dein Lieb ist mir bekannt»
Ich st«rb am Deinetwillen;
Ade, mein Vaterland l
7>ns Beresinalitd,
Zu Moskau, o ihr lieben Leute,
Wo eine ganze Stadt ist abgebrannt,
Da hörte man ein Klagen, Weinen,
Das Kriegsglflck hatte sieh gewandt.
Die groS Armee mnsst retirlren
Bei Tag und Nacht dnrch Eis und tiefen Schnee.
Die Russen hattens kein Erbarmen,
Uns tat die KAlte nnd der Hnnger weh.
Dort an dem Strand der Beresina,
Wo Scholl auf Scholle eisig floss vorbei,
Da haben badüche KsuioTiiere
Gezeigt, was deutscher Mut und Treue sei.
Den Markgraf Wilhelm in der Mitten
Hieltens wir aus bei unserm schweren Usclitttz,
15
Ünd ließen fahren manche Stande
Auf die Kosakcnhnnde Blitz anf Blitz.
Doch als die Stunde war g(!kominpn.
Da rief der Hauptmann von der Batterie:
„In Gottes Namen jetzt hinüber!^
Und nüber gings, doch tragt uns nur nicht wie.
Viel Leichen Ifl^en auf der Brucken
V< 11 Mann nnd Ross, zerschoeaen blnttg rot.
Und iihrr Rrttder, Kameraden
II iu Uber ginjjfs, es zwang die bittre Not.
Doch als wir drüben aofgefahren
Mit unserm Gsehtttz, da sahen wir znrflck:
O HeiT des Himmels, welch ein Jammer,
Zerschossen brach in Stfleke Jetzt die Brück.
Lebt wol, ihr Brüder, Kameraden,
Ihr sankt hinuntor in ein kaltes Grab!
Wir aber mussicu retiriren
Und die Kosaken sparten nicht den Trab.
l'nd als wir endlich angelanget
In Königaherg im großen Lazareth,
Da land so mancher Invalide
Im Preuüeuland sein letztes Huhebctt.
Vom KaUer Na^eon, „dem groftm Jleid^nJ^
(1812>;
Passt anf, meine Herren, '
Was Ich euch erzähle
Vom Kaiser Napoleon,
Dem großen Held.
Ihr wisst, er Ist zogen
Nach Rnssland hinein;
Denn rassischer Kaiser,
Das wollt er gleich seil?.
Jetzt ist er halt kommen
Auf der extra en Post,*
Auf dem polnischen Bchlitten,
Da hats nit viel kostt.
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1«
Jetzt ist er halt Kaiser,
Kein Geld und kein Qnt,
Kein Sebwert an der Seite, ^
Jetzt sinkt ihm der Hut, .
Ich hab0 dm JMUkling gesihen*
Ich habr den Frühling gesehen
Und ich habe die Rosen begrüßt,
Und die Nachtig.il hab ich belauschet
Und ein lieblichei» Httdcheu gekttsst.
Der liebliche Lenz ist verbchwanden,
Und die Blumen sind alle verbliiia,
Und ins Grab ist mein Liebchen gesunken
Und verschwunden der Nachtigall Lied.
Don liegt sie mit Erde bedecket
Und die Rosen blüh'n auf ihrem Grab;
Ach, könnt ich sie wieder erwecken,
Die einst die Boso mir gab.
Dort it l>t sie mit vielen Millionen,
Ach soweit in der liiinnilischen Welt,
Geschniücket mit schöneren Kruncn
Und ewig im Uimmelsgezclt.
Was ist doch der Mensch hier anf Erden?
Wie die Rosen so fallen sie ab,
Und kommt der Winter gezogen,
So sinkt ihre Schönheit ins Grab.
Ach Vater, ach Vater da drui^eii.
Mein Lici>chcn ha^t du mir geraubt!
Eä gibt zwar der Mildchca noch viele,
Doch für mich ist keine gebaut.
Wohl blähen die Blumen Jetzt wieder
Und der Frühling kehrt wieder znrttck.
Und die Nachtigal singt ihre Lieder,
Doeli mein Liebehen kehrt nimmer znrttck.
11
Viätrf^kM mich icklafm gtkiL
Lebe woI, o' mütterliche Erde,
Nimm mich auf in deinen kttlilen SchoB,
Dass das Auge elntnät trocken werde.
Dessen Thränen niaiiche mfi* entfloss.
Was leb «Uchte, hab ich nicht gefunden;
Freuden sucht ich, Leiden gabst du mir.
Meiner Jugend schönste Roeenstunden
Uiitt r Tränen sind sie mir verschwanden.
O wie träumt' das Leben mir so schön,
Lass mich, Vater, lass mich schlafen geh'n!
Viel der Blumen sab Ich hier entprieAen,
Bühle Erde, «her nicht für mich;
Meine Tränen durften sie begießen,
Aber pflücken durfte ich sie nicht;
Anch e tanzteu froh dahin durchs Leben,
Schwelgten in Afiv Freuden Ueberfluss,
Doch vergt'beny war mein rastlos Streben
Freuden durtte mir die Welt niclit geben.
0 wie träumt' das Leben mir so schön;
Lass mich, Vater, Inss micli schlafen gehn!
Lebe wohl, o mütterliche Erde,
Doch vercoiinc, dass in deinem Schoß,
D.iss Hicic Horz voll Kummer undBeschwerde
Kuhe unter <leineni kühlen Moos.
Einst wird mir ein froher Morgen grauen
Dort bei dem, der über Sternen thront.
Dort will ich, hier darf ich es nicht wagen,
Meine Leiden, meinen Kummer klag-en.
0 wie träumt das Leben mir so schön;
Lass mich, Vater, lassl mich schlafen gehn.
Ach, hletb bei mir.
Wenn die Bluiiilein draußen zittern,
Wenn die Abcndlüfie wehn,
Und du willBt mein Herz erbittern,
Willst schon wieder ^veitcrgelin ;
Ach bleib bei mir und geb nicht fort,
In meinem Herzen ist der schönste Ort.
AtotaaU XXY ». H
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^Tab beliebet dich ohn Ende,
Hab dir nichts za leid getan;
Und du reichst mir btamm die Hände
Und du fängst zu weincu an:
Ach weijie nicht , und geh nieht fort,
lu lueinein Herzen ist der schdütte Ort.
Und da draußen in der Feme
Sind die Menschen nicht so gat,
Und ich gäb fnr dicli 80 gerne
AH mein Leben, all inom Blnt.
Ach bleib hei mir und g:eli nicht fort,
In meinem Herzen ist der schünste Ort.
Herbei 1 Herbei n meinem Sang!
Hann Jörgel, Michel, Stoffel I
Und singt mit mir «Us BhronSied
Dem Bringer der Knrtoffel.
Franz Drnke hieß der brave Mann,
Der vor zweihundert Jahren
Von Enjfland nacli Ainerllca
Als Kapiti\n gefahren.
Und der, als er zurücke kam
Von seinen weiten Reisen,
Die guten Dinger mitgebracht,
Die wir Kartoffel heißen.
Wel4sh ein Gewiebs bat Drake nnv
Ifit dieeer Fracht geechenketl
Sagt, Fretmde, Ist er es nicht wert,
DasB jeder aein gedenket?
Europa sollte diesem Mann
Auf allen seinen Auen,
Wo die KartoffelpflanEC blflht,
Ein goldnes Denkmal banen.
Da dieses aT)er niclit g:oachieht
Bei unsern selUiiinui-n Zeiten,
So wollen Avir in einem Lied
Jetzt seineu Ruhm verbreiten.
Besingt, ihr kühnen Dichter, nnr
Die Helden und die Weisen,
Wir öiiid es, die Franz Drake jetzt
Uud die Kaitoifei preieen. • *
Seitaem wir diese KnoUenftraeht
Im deatBChen Beieiie seheir,
Kann Iteliie lidse HnngemiDt
Durch MiswAehs mehr entatefaen."
Gerüt auch Korn und Dinkel schlecht,
Wir dürfen nicht verzagen,
Erdapfel trügt uns dann das Feld,
Die biuplen auch den Magen. *'
Gott hat sie uns wies liebe Brot
Zur Nalirnng: ja gcgcbeD, . .
Viel MiiUonen Menschen sinds, .
Die von Kartoffeln leben.
Von Basel bis nach Amsterdam,
Von Stock liolm bis nacli Brüssel,
Kommt Winters nacli der Abendsupp
Auch die Kartoft'clschiisael.
Ein Kütsel ists, wie ohne sie ■
Sich nnsre Alten n.'ilirtcn.
Ich f'-laube, hiltten wir sie nielit,
liass wir uns selbst vei'zehrteu.
Dank, edler Drake, habe BtOkk
Für deine seltne Speise! . ^
Sie nUhrt, sie labt, sie nUtcet nns .
Auf bandertfaebe Weise.
«
Laset dieser vielen Arten uns
Nnr einge ermessen :
KartofTelsohnlts und Fleisch dazn,
Das ist ein ktetUeh Essen.
Kartoffel, frisch vom Sud hinweg.
Dazu ein Bällchen Butter,
Das Ist, — niclit wahr, ilir stimmt mit ein? —
Ein delikates Futter.
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90
dalat davon, gctit angemacht,
Mit Feldsalat dnrchschossen,
Der wird mit größtem Appelit
Von jedermann genosaeD.'
Gebrfttelt aehmecken ate aaeb gut,
In saurer Brtth nieht Ininder;
KartoifelknOpfe eaaen gttn
Die Alten itiid die Kinder.
Kartoffelbrod, Kartoffelreia,
Auch Fader and Pomade
Sind nebat Karioffelbranntewein
Kartoffelfabrikate.
Hat jemand sicli die Haut verbrannt
Und hilft kein Feuerseg^en,
So darf er auf die Wunde nur
Kartoffelschabsäig legen.
Und welche Woltat sind sie ana,
Damit das Vieh zu niHaten !
Und wie viel Sorten gjl>ts! Jedoch
Die guten sind — die besten!
Bauspruch eitles ZimmergeselleH.
Hochgeehrte Herrn und Frauen,
Lieb und werte Bürgei*8leut,
Die ilir diesen Bau zu schauen
Hier zusauinienkommen seid,
Macht euch näher zu dem Hause,
Merket auf, der Spruch geschieht
Hier beim aufgcsteckieii birauße,
Dran mau schöne Tüchlein sieht.
Vorderaarost sei Gott geprieaen.
Der uns allzeit war so nah,
Und uns hat die Gnad erwiesen,
Dftss kein T^ng^Kicksfall g«*sohab.
Nocti besitzen grade Glieder
Die Errichter dieses Raus.
• Rufet, all ihr Zimmerbrüder,
Dankvoll dies gen Himmel aua!
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21
(Dto mm 4«« Etdsar bmauUkwidca Zlmmar- aod MaorerfSMUea ii«lua*a
4to Hftto äb and MtM 41» lÜBd« »nm G«b«t) >
Er liUft ODS dto HfttMer baueii, .
£r, der gro0e Herr d«r Welt! . . : .
Ihm sei aaeh drum voll Vertraneii
Dieser Baa anheimgestejtlt.
QnKdig woU er Üm beschirmeD,
Wenn ihm je ein ünfaU drolit,'.
Ihn bewaliren vor den Stflrmen; ' '
■ Vor der Fear« nnd Wassersnot.
Kein Verderben« keine Senehe
Komm in Wohnung oder SlalU /
Gott, der. Lieb* and Gnadenreiche,
Stenre jedem Ungiaeksfall !
Heil nnd Segen, Rnh nnd Frieden,, '
Sei in diesem neuen Haus
Unserm Banherm stets besehieden,-
Bis ihn Gott einst ruft heraus I ...
Heb! wo ist der Kantenheber? ' •
Sehenket jetzt ein Glas mir voll !
Mich erinnert meine Leber,
Dass ieb eins Beseheid ton soll.
Hier mit dieseni Saft der Reben
Trink ieh JeUt nach Handwerksbraucb.
ViVat! unser Bauherr tobel
Und die Baufhiu lebe auoli! ' -
Habt, wie gut ist dies. Getrinke! > .
Brttder, sehenkt eueh aueh eins eint
Seid nicht schUohtern; jeder« denke:
Heute spart man nicht den Wefu,
Wie sichs iässt am Bauherrn sehen,
Scblägt er faeuJt auoÜ gar nicfats an»
Weil er hat ein Haurkier stehen/
' Das ihm keiner tadeln Icann. '
Drum will ich nocit einmal triuken, —
KanteumeiBter, o wie toUl
Du bist keiner von dra Fliaken« . .
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22
Sonst würs Glas schon wieder voll.
Zimmerleat and Balkcnträger,
Eneh «ete kw«fle Glas geweiht!
VIvat» alle Bavanflwsbliger I
Uni gehs wol In Ewigkeit! -
Wie gefällts euch, was ich spreche?
Noch ein Glas mir eingeschenkt!
Eh ick meinen Spruch abbreche,
Unsrer Obern sei gedenkt.
Vivat, unser Fürst jetzt lebe,
Unser weit- und geistliclib Amt:
Vivat, Heil und Segen gebe
Gott dem ganzen Vaterland!
(D«r ZlmmergcMUe steigt Tom I>aoli herunter, Ton wo er den Sprooh geuui,
Mtt dem B—fc w n t entyrgw» vbA ilaMtk mam BeVbm dai aB« ZiBaMrmmu*»
rIAni an dtMeHm.)
Dies Haas ist dein and doch nieht dein;
Beim Zweiten wird es aaeh so sein,
Dem Dritten wird es ttlieTgeben
Und der wird aaeh nicht ewig leben.
Der Vierte gebet ein and aas:
Nan sagt, mein Frennd, wemghdrt dies Uans?
Alariechm wünend im OarUn,
Maricchen sass weinend im Garten,
Im Schofie ihr schlaromemdes Kind.
Mit ihren schwarsbraanen Loelcen
Spielt leise der Al>endwind. .
Sie sass so verlassen, so träumend,
So arm and so geisterbleieh,
Die Wolken sogen sehaarig
Und die Wellen schlagen im Teich.
Der Adler kreist Uber dio Beige,
Die Nebel fliegen umher.
^In den Lüften singt munter die Lerche
Es fallen die Tropfen schwer.
Und schwer auf Mariechens Wangen
DiQ heiße Träne rinnt *
es
Und acUluclizeiid i" ihren Armen •
Uäll »ie ihr scblmiimcrndes Kind.. '
Dein Tatet' lebt lienrllc^i ' in Freildon,^
Ihm soll es atets wolcrgiaib'n; ' *
Er will ja von uns beiden,. ' ; /
Will mlcli and dich nicht lehn.
So elttmn wir uns' beide * ' '
Ulnnb In tlen tiöfeti 'See^ ■ ' '
So sind wir beide geborgen, ^ , .
Vorüber ist Kummer and Web.
Da (IfTnet das Kind seine Augen. '
üfti' lieblich empor und lacht.
Die Mutter, sie drückts an ihr Herze,
Gar freudig ans Herze und sagt:
Nein, nein, wir wolieu nocii iebea,.. .
Wir beide, mein Kind und ich!
Deinem Vater sei es vergeben,
Wie glttckiicii machst da mich!
Die Stunde der lVetmum§ iit nahe*
Die Stunde der Tn^nnimg ist nahe,
Ach wiir sie nur immer bo fernl
Sic reißt mieli uas euerer Mitte
Wo ich war äo vergnügt und so geru.
Und willst dn von mir was criahren,
So kauf" dif zum Sehroiben Papier,
So ergreife gleich Kedcr und Tintei
Schreib eilig eia i3riefeleiu mi^*.^ , .
Doch sollt auf deiv* Reise ith sterben,
So begräbt matt.:mieh httbsch und feiA.
El, 80 pflanze auf meinem Grabe
Eine Blume — Veigissnlehtmein}
E» liebten zwei im Stillen nich.
Es liebten Zwei im Stillen sieb,
Sie liebten steh herzinniglich,
Sie liebten sicli hcr7;inniglich,
Pas Schiciual naiim m wanderlicb. ^'
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34
Der Jüngling wollt aut Reisen gchu
Und ließ sein Liebchen weinend stehn.
Die Mutter sprach: sei stlU mein Kind,
Du weinst dir deloe Augen blind.
Ach, Mutter, 's hat noch keine Not,
Ich wart schon längst auf meinen Tod,
Weil er nicht kehrt zu mir daher,
Naeh dem mein Herz verlangt ao aebr.
Die Matter schreibt auf dieses Wort
Dom Jflngling gleieh nn seinen Orts
Wenn da sieht iLehrst reebt bald sarttck,
So kommst da am dein Irdisch Glttok.
Des iSonntags Morgen in aller Früh
Stand er vor seines Liebchens Tttr,
Und wies ihm da zu Mute war,
Als er sein krankes Liebchen sah!
»
Die roten Wangen, sie waren wM, ,
Die Bind und Ffifie kalt wie Bis,
So mild, so sanft» so engelroin
Schlief sie in seinen Armen ein.
Ich habe gehabt ein so große Freud.
Jetzt muss ich tragen ein Traucrkleid,
Ein Trauerkieid, ein schwarzen Hut,
Da kann man sehn, was Liebe tut
Es wollte sich verschic icheiu
Es wollte sich verschleichen
Ein kühloa Ltiftelein,
Da sap ich zu meinesf^leicticn : .
Da sollst mein oigon sein.
Verlassen ta ieh dioh nicht .
Wennglelnh das Herz mir bricht,
Tren nnd beständig will ich sein,
Da sollst mein eigen sein.
Wir sind noeh jung an Jahren,
Wir 4ttrfen9 poch InsUg i^|n,
Wenngleich wir jungou i^ui*ttcU(;u
SoldHtoa müssea sein.
Wir mUfsea fort wol in das Feld,
Bekommen dort selir wenig Geld.
Das ist für aos Burschen ein harter Schluss
Und macht iioMni Mädchen bittom Verdmfls.
Ich hOr ein VOgelein pfeifen,
Das pfeift die gasse Naebt.
Vom Abend bis sam tfoigen,
Bis dass der Tag erwacht.
Schließt du dein ilerz nur in das mein,
Schließt sicli das deine in hinein,
Dann soll draus wachsen ein Bliimclein,
Das heißt: Ver^^issnichimciu!
p
WHht du mich nicht mehr ^i'efreii.
Willst du mich nicht mein- lieben,
So kannst dus lassen sein.
Du solbt mich nie mehr betrüben,
Ich bleib stets für mich allein.
Gelt, du meinst) ich mach mir Kummer,
Weil du eine andre hast lieb?
Nein, ich leb wie die Schwalben im Sommer
Die fliegt) wenn der Himmci «ach irttb.
Dabei vergess ich dein Namen
Wie dn meinen yeigessen hast.
Nie sprechen wir awel mehr ansammen,
Geh nnr hin wo dns besser hast.
Geh nur hin zu einer Reichen,
Ich wünsch dir viel Glttck dazu,
Sag nichts mehr von meiner Liebe,
Sonst vergUnnst dns mir meine Rah*
Als wir waren jung noch an Jahren,
Liebt ich dich und du liebtest mich.
Wie wir beide so glücklich einst wai*en,
pas muss nun vergessen ich*
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96
Eimimal 909$ ich im ttillm Ilaint.
Einstmal ms Ich im Btillon Hatne,
Es war des Nachts boi hellem H<mdenBcheiDc.
Da sah von Ferne ich ein Müdchen stobn.
Die war so schön wie eine Bebe,
Die war, bei Gott so war Ich lebe, '
Die schönste, die ich Je gesehn.
Als sie mich sah, da wollt sie iUchen,
Doch war vergeblich ihr DcmClhen.
Ich fnssto sie am Arm and sprach:
Mein Liebchen willst du mich vorlassen?
Willst du mich lieben oder hassen?
Ihr Antwort war ein leises Ja.
Wir setzten ans darauf hienieder,
Sie kOssto mich, ich kttsst sie wieder,
Und 60 verschwand die ganze Nacht,
Ja sie verschwand ans unter Küssen,
AVoIlt ilir es dennoch weiter wissen
Ich wachte auf — es war ein eitler Traauil
J^izt fängt das schUue Feüütjdhv an.
Jetzt fängt das schöno Frai\fahr an
Und Alles fängt zu grttnen an.
Alles wird lustig auf der Welt,
Viel Blamldn bltthen auf den^ Feld,
Sie prangen weiß, blau, rot und gelb,
So wie es meinem Schatz gefiUlt. .
Und als ich kam ins tiefe Tal,
Da hört ich eine Nachtigat
An einm so schönen Wasserfall.
Und als ich ging wol durch den Klee,
Da sin^t ein Lcrcjilein in der Höh,
Weil ich zu meinem Schatze geh.
Und als ich kam vor ihre Tür,
Da stand ein andrer schon dafür,
Da sagt sie gleich, 's sei Niemand hier.
Ich hab dich ja so treu geliebt
Und hab dein Herz noch nie betrübt
Und du führst ein so falsche Ueb,
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97
G h ich liinAus io den gräacn WaIiI
Und such mir einen Aul'enthalt,
Weil mir mein Seh«ts jeUk nimmor g^faUt.
Au$wand«rtt'Ab9ehMU
JeUt woHa wir uns anfinftchen
Ins Bohöne Land Amerika.
Ein Jeder pack sein Sachen»
Die Sehniden fassen wir da.
Bahl werden wir abfahren
Cbers weite, tiefe Meer,
Gott wird unser Schifflein iiowaluen
iK-nn stark und geti'cu ist der Herr.
Amerika, ihr Brüder,
Ist pu* ein schönes Land,
Cuti p^ahs dem Vater Abruüam
Zu einem Unterpfand.
JeUt wollen wir» besctilteßen
Mit anserm Abscbiedsgsangi
Und ein Jeder soll es wissen,
Oase ein Gott lebt in Jenem Land.
Tff'f Austerlifr.
(i'rühtt eine btlfcbt« l :»n:^m«'lodl«.)
Bei Austcrlitz, da hats froblitzt,
Da haben die Hussen Blut gesell witzt.
Da seind sie gesessen
Und haben gefressen
Und haben ihr Pulver und Blei vergessen.
Bei Austcrlitz, da hats gel)]itzt,
Da haben die Kttssou Biut gescliwitzt.
Der mit d§m SaM» .
ritoril««.)
Geiger und Pfeifer!
Hier liabt ihr Geld daraaf,
Schwäbische Schleifer,
Spielt uns jetzt auf ! •
Helsasa! Hopsasa! '
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S8
Huliala! Trallala!
Spinllent macht fcitig,
Tänzerin aof!
„Der mit dem 8abel",
8 Loibstfiek des Paizerlands,
W&esert den Schnabel,
Gelt dn, mein Hans?
Heisasa! Hopsasal
Hallaia! Trallala! ^
Becher und Gabel
Weielien dem Tanz,
Lastig in Ehren,
- . Kann, was anch Bosheit spricht,
Niemand yemrehreu,
Frohsinn tot Jngendpfllcht.
Heisasa! Hopsasa!
Uallata! Traliala!
Freuden za stören,
2tcmet sich nicht.
Hellauf, ihr Brüder!
Söhne des Pfölsserlaiids,
Scbleuicert die Glieder,
Micliel und Hans.
Heisasa! Hopsasal
Trallala! Trallala!
F^obe Gemüter
Lieben den Tanz..
Schatz^ mein Sehatt, rtU nicAl so wH van mir,
Schate, mein Behats, reis nicht so weit Ton mir,
Im Rosengarten will ich deUier warten, :
Im grünen Klee, im weUBen Schnee.
Meiner zu warten, Schatz^ brauehest du Ja uicht;
Geh zu den Reichen, zu Deinesgleichen,
Mir ist es eben rocht, mir ist es eben recht.
Schatz, ich heirat uiciit nach Geld and nicht uach Gut;
Eine treae, fromme Seele tu ich mirs wählen.
Wer.s giaubcu tut, wers glaubeu tut?
Wers glauben int, der ist nicht weit v6n mir.
Er isl in Schleswig, er ist in HolsMiin;
Er ist Soldat, Soldat ist or. ~- *-
Soldateiilolien — heiBt das nicht lastig sein?
Wenns andre Leute schlafen, da mnss er wachen,
Mass Schildwach stetin, Patiroaillen gehn.
Wer hat uns t\enn dies Liedchen erdacht?
Zwei Goldschniiedsjun^en, die habens gesungen
Zur sclgen i^iaclit, zur selgcn «Stund.
Milde kfJirl ein Wamier&maim siirllck.
Müde kehrt ein Wandersmann zurück
In die Heimat, in der Liebe Glück;
Und doch, eh er kehrt vors Liebchens Haus,
Kault er für sie einen Blumenstrauß.
Doch bei jeder Blume, die die Gürtneriu pllUckt;
Rinnen Trilnen ihr vom Angesiclit.
Warum weinst du, hold«* Gärtnerin mein?
Weinst du um die scbüneu Blumen dein?
4 m
Ich weine nur nm den Geliebten mein.
Der gesogen ist iu die Fremd hinein.
Dem ich ewige Treu geschworen hab,
Die ich als Qärtnersfh'an gebrochen hab.
Mit diesem Blumenstranß wol in der Hand
Will ich jetst ziehn yon Land zn Land,
Bis einst der Tod mein mfldes Ange bricht.
Leb wol anf ewig nnd Fcrgiss den Wandrer nicht!
In ö&trtich $iand ein fettet Sdilatt.
In Ostreich stand ein festes Sehloss,
Dort sass bei Krftten nnd Schlangen,
Sechs Klafter nnter der Erde tief
Ein Jtingling hart gefangen.
Die Mutter zu dorn Kichter ging;
Schenkt meinem Solin das Leben!
Sechstausend Taler und diesen Ring
Will ich euch dafür geben..
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80.
Secli8lauscnd Taler ist kein Geld,
Euer Soliii, der muäü jet/.t stei-beii,
Euer Sohn trägt eine goldne Kett . .
Die bringt ihn um sein Leben.
Und wenn er gleich- ebie goldne trigt.
So ist sie doch nicht gestohlen,
Sein Liebchen hat sie ihm vorehrt
Und Treu dabei geschworen.
Man lühit ihn auf den Kichtplntz liin
Mit zugcbundnen Augen,
Man bindet ihm die Augen auf.
Dass er die WcH beecbano.
Und als er zu der Rechten sali,
Siclit er soiun Vater stellen.
„Mein Sohn, mein Sohn, mein liehor Sohn,
^Mnss Ich dich sterben sehen!"
Und als er zu der Linken sah,
Sieht er sein Liebchen stellen.
Sie reiciit ihm die sehncewcißc iiand;
^Im Himmel sehn wir nns wieder!**
Jetzt reis ivli fort, yclichtes Kind.
Jetzt reis ich fort, geliebtes Kind,
Mein Schicksal heißt mich gehen,
Wir werden uhb ja so geschwind,
Vielleicht uucU nicht mehr sehen!
Vielleicht wird mich ein harter Streit
Zu Staub und Asche legen.
Ich reis voll Mut und Tapferkeit
Dem stolsen Feind entgegen.
Wenn ich im Feld gestorben bin,
Wird Niemand nm mich weinen,
)lan legt mich sa den andern hin,
I>en OroBen nnd den Kleinen.
Doch lüg ich gleich im tiefsten Grund,
Wo Sonn und Mond nicht scheinen,
Ich weift, du wint jeder Stand, >
Qedenken melo und weineiL . . m : .
Und deiner Angleln TMnen sind '
Mir fern;;di6 Uebtten Bolen. " '
Leb wol, leb wol, geliebtes Kind,
Vergisa niemals den TotonI .
Ton NapoUtun, ^em Schu$ier$get€Ufn**,,
Wir eitlen so Mbllcb beisammen
Und wir babens einander so lieb, '
Erheitern einander das Intben,
Ach, wenn es doch immer so blieb!
• • •
Und es kann ja nicht immer so bleiben
Hier unter dem W^hsel des Monds;
Und der Krieg mnss den Frieden vertreiben
Im Kriege bleibt Keiner versehont.
Und küiiuacn die stolzen Franzosen daher
Wir Dcutscho wir fürchten uns nit,
Wir stehen so fest als wie die Mauern,
AVir wanken und woichens iceiii Schrill.
Und Napoleon, da SchustersgeseUe,!
Du saücst BD fest auf deinem Thron,
In Deutschland rcgirtcst du so strenge
Und in ßassland bekamst da deinen Lohn.
O hattest du nieht an Deutschland gedacht
Und hättest dnFriedenmitden Russen gemacht,
So wllrest du Kaiser geblieben,
Und hattest den allerscbönsten Thron.
Köhl am Jiheiu, dn scJtöues Städtrhen.
Köln nm Uli ein, du schünes Stttdtcliao»
Kühl am Hhcin du deutliche Stadt,
Ach, darinnen niusst ich lassen
Mein herzallerliebsten Schatz.
Scliatz, mein Schatz, ich tu mich kränken
Viele tausend Mal zur Stund,
Könnt ich dich noeh einmal Ic Uesen
Auf den sUflen, roten Mund.J
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SS
Könnt ich nur nocli einmal balted
Leine liebe zarte Hand, . - •
Nimmer wollt ich sie dann lassoa, ■ , »..;
Bis an memes Grabes lüuid. ...
Stemlein «tobn ein Paar am Himmel
Lenebten bell nnd lenebten tobffn; - ■
Deine Angcii leuchten schöner,
Könnt icb sie noch einmal sebn!
Sebwarze Wolken seh Ich fliegen
An dem weiten Himmel bin,
Ach, sie sollen es dir 8.igen,
Dass ich noeh dein eigen bin
Dorff ico die klaren Bfirlilein rinnen»
Dort, wo die klaren Bächlein rinnen,
Sah ich von fern ein Hüttelien stehn,
Da wohnt von allen Schäferinneu
Die schönste, die ich je geschn.
Und böte man mir Geld und Kronen,
So (lenk ich stets in meinem Sinn:
In diesem Hiittchen mucht ich wohnen
Bei dieser schönen Schäferin.
Treibt sie im li'Uhen Morgenschimmer
Die saiten Lämmlein in den Hain,
So denkt mehi armes Hei*z nur immer:
Ach, k6nn( ich doch ihr ScbAfer sein!
Ich nähme leise meine FlOte
Und schliche im Gebüsch einher,
Und wenn man mir den Himmel böte,
Nach Hanse ging ich nimmermehr.
Des Nachts, wenn alle Sternlein blinken
Und Alles liegt in guter Ruh',
Dann lässt sie ihren Schleier sinken
Und stürzt sich in die stille Flut.
Wie grerne raöcht ich sif helauschen!
Doch nein, ich dnrt nicht zu ihr hin.
Es könnte nur ein Hl.atohen r.iuschcn
Und nie dürlt ich sie wieUersehn.
Heute eeheid ich, hnOe wandt icft.
Heute scheid leb, heote wandr ieh,
Keine Seele weint nm mich; *
Sinds nicht diese» sibda doeh andre,
Die da trauern, wenn ich wandte:
Holdes Lieb, ieh denk an dieh.
Auf dem Bache hingen Weiden,
In den Tälern liegt der Sehnees
Traates Kind, ich muss nnn seheldeUi
Mnss nun unsre Heimat meiden,
Tief tat mirs im fienen web.
Hunderttausend Kugeln pfeifen
Über meinem Hanpte bin.
Wo ich fall, scharrt man mich nieder
Ohne Klang und ohne Lieder;
Niemand frigt mehr, wer ich bin.
Da allein wirst nm mloh weinen,
Siehst dos meinen Totenschein.
Trautes Kind, scdlt er erscheinen.
Tu im Stillen am mich weinen.
Und gedenk anf Immer mein!
Horch, die Trommel mft nun Scheiden:
Drück Ich dir die welfie Hand.
Still die Trinen, lass mich scheiden,
Mnss nun fir die Bhre streiten,
Streiten für das Vaterland.
Sollt ich unterm flrelen Himmel
Schlafen in der Ftoldachlaebt ein :
Soll anf meinem Grabe blflben,
Soll anf meinem Grabe glttben
Blümchen süß Verglssniebtmeln!
In Böhmen Hegt ein Städtchen.
In Böhmen liegt ein Stidteben,
Das kennt wol Jedermann;
I)cnn woi die schönsten Hidcben *
Trifft man darinnen an.
Und dieses kleine Stidtchen
izf s 16
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Hat eme GArnison
Voxi hübschen jungen Jl^en).
Ein ganzes BataUlon.
Und Jeder von den JJtgevn
Nennt dort ein Sohtttsdien sein,
Denn jede vod den liidoheB
Möcht einen Ji^r firein..
Den Vätern wie den Müttern
Ui das 'ne groüe Ehr,
Kommt 80 ein schmucker Jftger
Als Freienmann daher.
So lebton in dem Städteben
Die guten Lente fort,
Ylel Jabre nnn die Jiger,
Sie hielten creulieh Wovt.
Sie holten sieb den Segen
Im välerliehen Hans,
So bald sie brar gedienet
Und ibre Zelt war ans.
Im Mai von 59,
Da giog der Jammer los,
Da jammerten die MMdehen,
Da weinte Klein nnd Groß.
Zun Abmaraeb ward geblasen
Binans in blotgen Krieg,
Zn streiteD fttr den Kaiser,
Zn kämpfen nm den Sieg.
Vom Abmarsch laset mich schwingen.
Es war ein Trauertag,
Au alle Kränz und Bänder
leb niebt mehr denken mag.
Beim lotsten Händedrücken,
Beim lotsten Scheidebliek
Rief jeder: .Lebet gluoklioh,
Wir kehren bald snrOckf
Doch die ins Feld «r< /nt^cu,
Ereilt ein hart rToscfiick!
Von all den Jägern kehrten
Nur w6nig& znrtiek.
Im Feld dort boi Magenta
Grub man ein tiet«ft Grab,
Da senkte man die BraT«li,
Die Tapfern aU hiaab.
> Dort Uegen sie beisa-mmeu
ZwdUhiiadeit an der Zahl,
Getrollta toh d«r Kagrel
Uad mOrdtriBolMm 8taU.
Mitmnt «ton OIIIiIm
Bnlin 8te in eiiMiD Oral»,
Aach dto mm StanNBanoh Ulesen,
Sie aankeii mit In» Omb.
■
Nur siebten sind am LebeHi
Sie kehrten jetzt zurück
In die ^eüehte Heimat
Mit gramumll orten Blick.
Zwei Horner hurt mau schallen,
Sie kimgen heil uud laut,
Da freuea sich die Mütter,
Da Ireut sich manche Braut.
Sie laofens vor die Tore,
AIIb andre man vergisst,
Und Jede hofft zt» finden
Wm ihr d«» Liebste ist
Dooh Mb! Vor Ttodoesohrccken
Sie hlodisrliigeBd üoha^
Als Bto dM kleine BiiiMi
Der Heiageleeiirteii sehe.
Es flattert keine Fahne,
Es dringt zu keinem Ohr
Das klinn^ende Kommando»
Wie äonat beim tapfern Corps.
Zwei Hörner nur ertüneii
In dumpfem Orabeston;
\\ II sind die letzten Sieben
Vom genzen PntaAHon
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KINDERREIME.
Piipa hat ein schönen Garten»
Fapa hat ein schönen Gerten,
Schönen Garten hal Papa.
In dem Garten steht ein Baum;
Hier ein Baum, da ein Banm,
Ist das nicht ein schOner Banm?
In dem Baome Ist ein Nest;
Hier ein Nest, da ein Nest.
Ist das nicht ein sch<lnes Nest?
In dem Neste liegt ein El;
Hier ein Ei, da ein fili,
Ist das nicht ein schdnes Ei?
In dem Bi Ist ein Dotter;
Hier ein Dotter, da ein Dotter,
Ist das nidtt ein schöner Dotrar?
In dem Dotter ist ein Schioes;
Hier ein Schloss, da ein Sehl ose,
Ist das nicht ein schönes Rchloss?
In dem Schlosse ist ein Brief;
Hier ein Brief, da ein Brief,
Ist das nicht ein schöner Brief?
In dem Briefe steht geschrieben:
Jeder soll sein — Sohfttschen — lieben.
Vli^äU fUäg am».
Vögele flieg snm Fenseher nans.
Flieg hoch ttwer Dach nnn Hans!
Awer bleib sc lang^ nit ans, *
Flieg aa Widder an uns ins Hansl
Ban dr e kleine Nestl hier,
Moos nnn Woll, die snpfe mir,
Da lehrscht nns, mir lehre dich,
ünn e jeder flrenet sich.
Maikäfer flii^.
(MuuUzt.)
Maiekäffer flfeer.
Dei» Vadder ie im Krieg,
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Dei» Modder is im Owerland,
8ie kaait o ueii Gießk&nt
Maiekäffer flieg!
ffa9$, ho8$, Mü,
H088, ho8s, trlll,
Der Bauer hott e Fill,
'8 Pillcbe will 11 ii laafe,
Der Bauer muss's verkaafe,
Verkaafe muss's der Bauer,
's Lewe werd'm oft sauer,
Satter werd'm 's Lewe,
Im Wingert waohee Bewe
Kewe bot der Wet^ttoek,
HOroer hat der Oaaebock,
Der Gaasboek, der bot Hdmer,
Im Wald do waebse DOmer.
Dönier waobee im Wald,
Im Winter, do is kalt.
Kalt werde im Winter,
Im Frfligabr werds gelinder,
n* s. w.
Bieke hackt», hei,
(Mundart )
Eins, zwai, drei,
Hicke, hacke, hei,
Hicke, hacke LöfTeistiel,
Die alte Weiwer esse viel,
Die junge müsse l'aschte,
'8 Brot liegt im Kaaehte,
'8 Heeeer liegt danewe,
Mei> Vadder is e Wewer,
Mei» Modder is e gati Fma,
Wae 88 kocbt, eell iset ae aa.
8torcIienli§d,
(MoBdaii)
1. Version:
Storicli, Sloricb, Schniweschnawel,
Mit dr iaoge Heigawel,
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88
lUtm lange fflnlBe,
WalB d6 W6g off filMe (Siasiieim a/ Blseuz)
Ackerleit» Zimmerlelt,
Hawe anm bamidre Fraid, —
E UaloB Yög^le sltst nflfta Daeh,
Hot Bloh sebiena bnokUch g'iaoiit.
2. Version:
Storich, Storicb, Schniwel, Sehnawel,
Mit der lange Haigawel,
Mitm lange Zinke,
Weis mir de Weg uff Sinse!
Ackerleit, Zimmerleit,
Kleins Vögele Stroh schneidt.
Hockt e Vögele uffm Dach,
Uot sich fiuhierzu backlich giaoht
«
KrtM^ d€^ ffaUet brennt
(MaadftrtO
1.
Krabb, Krabb, dei" Haisel brennt,
's hockf siwo Junge drinn,
Die sehn jr alli; Krabb, Krabb, Krabb -
Du aider Hosesack!
2.
Krabb, Krabb, dei> HalMl brennt,
Siwc Junge bocke drinn.
Trag Wasser bei, trag Wasser bei,
*B gibt en gute fiirsohebrei.
Hergottsvögelef flieg aus.
(Mnodait.)
HergottsTögelC; flieg aus,
Flieg ins aide Bäckeia Haus
Unn bring mr en Korb voll Weck raus;
Mir en Weck,
Dir en Week
ün em iiewe Hengoct e ganai Wanne voll!
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MoMkäffer, ßieg aus,
(HtmdJcrt.)
Maiekftffer, flieg aus,
Del" Modder is im Krieg ^raus,
Dei" Vadder is im Owerland,
Holtn Sack voll Silwcrsand,
Schmeißtn wedder de haschte
De Kaschte kracht» Kathrina Jacht,
Ha, ha, ha,
Der Klapperstoreh is dal
Siorieh, Siorieh, Fahne,
Fabr flwer Balme,
Pabr üwers Biokersbane,
Henke drei Weck 'raus,
Hir ain, dir ain,
AUe brave Kixmer alD.
SMiffiter blauer Pim^&rhut.
Schöner blauer Fin^erhnt
Sieht den MMdchen gar zu gut.
Jungfer, die uqubs taiizen
In dem scl^öncn Kranze;
.lungfer, die muss stille stehn,
Muss sich dreimal ramdrehen,
HQB9f hQ$9f trVL
1.
Hoss, hoas, trill.
Der Bauer hott e Fili
Fülche will nit daafe,
Schbriugt '» (Gliche weg,
Plumps liegt der Bauer itu Dreck.
•>
Hoss, hoss, trlü,
Der Bauer bott e Fiil.
i^r Mürller -Schlacht «ei» rodi iC«b,
's Blut fließt sobon Neckar m,
Dflrfe mir dann aa dara?
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40
B099i hO£8 troii,
(HundarM
Hobb, h068, Lj-ObH,
Was koscht dab Korii im Scblobö?
's Simmre koscht drei Batze,
Mei" Büwele (Mädele) moBS noch wachse!
Plumps liegts im Neckar drinn:
Jfon, ho$s, RmUr.
(Mandant)
H088, hoss, Reiter,
Die Kuh, die hott e Eider,
£ Eider hott die Kuh.
Vun Ledder macht mar Schult,
Schuh macht mar vunn LecMer,
Die Gans, die hott Fedder,
Feddre hott die Gans,
Der Fuchs, der h üit e.u Schwanz,
En Schwanz hott der Fuchs
Jetzt fahre mir in der Kutsch.
1 „ 2 - 3 - 4 7
Der Tiroler hat gesehrieben:
Liebe Tante sei so gut,
Schick mir ein Tirolershut,
Nicht zu gro6 und nicht zu klein,
Sonst mosst du der Fttnger sein.
1—2 — 8 — 4 20
Die Soldaten gingen naeh Danslg,
Danzig fing an zu brennen,
Die Soldaten mussten rennen,
Ohne Strümpf und ohne Sehah
EiUten sie der Heimat eh.
HOtlein hüpf.
Iläslein hüpf, Häslein hüpf,
H&Blein in der Grube!
Anneb liäbleni, bist du krank,
Dass du nicht mehr hüpfen kannst?
Häslein, Häslein, Häslein hüpf,
Hislein in der Grabe.
II
Adam hatte neben 30hm,
Adam hatte sieben S^hne,
Sieben Söhn' hatt' Adam.
Sie aßen nicht, sie tranken nichts
Sie maohten alle so wie ich:
Mit den Fingerlein: Knick, knick, knick!
Mit den Köpflein: Knack, knack, knaek!
Mit den Füßlein: Dagg, dagg, dagg!
Mit den Httndlein: Klatadi, klatacb. klatsch l
Ringelj ringelt Rote,
Ringel, ringel, Rose,
Die Baben haben Hose,
Die Maidle haben R0ck —
Jetst fftlton ite alle In den Dreek.
AnBf maim, ThUmfatB,
Ane, mane, TinlenfaM,
Geh in die Sehnl und lern was.
Kommet dn heim nnd kannst du nix,
Wirst du mit der Rat gewiobsk
ßeU auf der ITtifsn.
Hele auf der Wiesen,
Sieben Jahre grOHen,
Aebt Jahre rumdibum,
me iVftulein N. N. dreht doh 'nun,
Die Frlulein N. N. hat sieh gedreht
Und hat ihm Sehurs Im PnB verdreht
(Und hat der Kats ihrn Schwanz abdreht).
Die GatiH.
(MtuKUrt.)
Die Gaua hatt n Fuü,
liäu ae zwee,
Könnt se steh,
üätt »e drei,
Wär se frei.
Hät se viere,
K^nnt se alle Winkel ausschtiere.
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8o r§it9 4iU Motu«. &6rrtkmdtT.
So reite die klein« Herrekinder,
Wann se nocih klafn wunzig sinn;
Wann 'se grftfier wachte,
Seilte 86 nattti SaeliBe, '
Wann se gräBer werde,
fielt« ee nff Pferde.
Heldldirel, didireideid«!!
Heidldirel, didiramml
WlCHT£RRÜFB.
X Uhr.
Zehn Gorechte warn nicht dort Sridom),
Hüft euch vor Straf und Gericht im Ort!
oder:
Zehn ficliote i^cUärft Gott
Acii, lasst uns gehorsam sein!
XI Uhr.
Elf der Jünger blieben treu,
Habt Acht, daes bei ench kein Abfall aei!
oder:
Elf Uhr, sprach der Heir das Wort:
Gehn wir in den Welaberg fort
XII Uhr.
Zwölf Stund hat ein Jeder Tag,
Mensch, bedenk wann d' sterben magst.
oder:
2w51f Jünger stellt der Herr sich dar.
Das war die erste Christensebar.
/ Uhr.
Eins ist Not, verg'esst es nicht.
Nach dem Tod kommt das 0«neht.
oder:
Eins ist Not, zu dieser Frist
Bedeakit» wie korz daa i^ebeu iat
JI Wir.
Zwei Wege liit tler }ä^m(Stk tot sich,
Herr, den schmaim tllblr« mich!
oder:
Zwei Sdhftdier waren in der Pein,
Herr, laas uns sam Paradtese ein l
in Ühr.
Der goUlicheu Ureieiüigkeit
Sei Lob and Preis iu Ewigkeit!
Oott der Vater steh uns bei»
Er lasB ODS nit Terderbenl
Jeans Cbriita wohn niia bei,
DasB irir selig sterben!
Gott, lieiiiger GMat wohn uns bei,
Lass uns den fflnunel erben! Amen.
<1654).
Soli Deo Gloria»
Oott «Hein die Ehr!
Dies Bneh ist mir gar lieb,
Wern nimmt, der lA ein Dieb.
Ich sprich : Lass mich liegen In gnter Bah,
Ich gehör dem Jobann Philipp Seholl
In Znzenhansen za!
(Im Zeichen der Zwilling um 8 Gulden 5 Alb. gekanfl
anno 1719.)
ich leb uder ich sterb,
Des ewgeu Lebeus Erb
Mein liebste Frende ist.
Gelobet seist, Herr Jesus Christ!
Kyrie eleisoni
(1721.)
iJie heiigen MAnner Gottes,
Sie reden in diesem Buch.
Ihr Wort »eind mir ein Segen
Und nit ein kniscr ir iuch!
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41
Viel schone Gärten prangen
In diesem Erdental:
Viel schöne Biumen blähen
Im Sommer ohne Zahl.
Doch alle Erden biumen,
So schön und stolz sie sein,
Sie mÜBscii ^--ar erblasneu
Vor einem Blumelein,
Das Blümlein, das ich meine,
Das ist des Heilands Blnt,
Die rote Kreozesblnme
Der Liebe mir sn gnt
Dies Bltlmiein macht die bünden,
Wärn sie gleich blutigrot,
Schneeweiß wie zarte Lämmer
Und reibt uns aus dem Tod.
Dies Blamletn ^^iil ich püanzen
Tief in mein Herz hinein.
Dann g^eh ich schon geschmücket
Zum Paradiese ein.
(1786.)
Alle Sonncii grlteu unter,
Eine Sonne bleibt allein j
Diese Eine .Tesussonne
Leuclitf» mir ins Herz hinein!
Alle Biumen müssen welken,
Eine Blume nie verblüht!
Dieser schönen Bibel blume
Oön ich gerne mein Gemüt.
Alle Wandersiäbe brechen,
Simr trägt allein ans Ziel.
Dieser Stab, der Glaube trage
Hieb ins ewige Asyl!
(1810.)
Was ich hier umgeöciinebeu,
Mein Kind, lies es mit Lust,
Die Namen deiner Lieben
Bewahr in treuer Brust.
Denk «i dea alten Vater,
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Der dein Er/jv.u^er war;
Denk an die g-ute Mutter,
Die dich mit Schmerz ^^ebar;
Denk auch der lieben Brüder,
Der Schwestern uiui der Freand,
Ob reich sie oder nieder,
So ist e8 wol gemeint.
Und schenkt dir Gottes Güte
Einstmals ein liebes Kind,
80 denk an deine Lieben
Und eohreibB hier ein gescbwind.
Und nimm! dir Gott hienieden
Bättinai ein treues Heis»
Sclireibs ein, gib dieli zofHeden
Und blicke himmelwirtB.
Tu Blatt am Blatt besehreiben.
Doch der der er«fe iit,
Soll anob der UteU bleibent
Der Name Jean« ChrUil
(1816»)
In diesem Buche hab ich viel gelesen,
Gott wi'iß die Tränen, die ich hab darein geweint.
Au diesem Üuche ist mir Leib und Seel genesen,
Hier ruft mein Heiland mich, mein bester Freund.
ii820.)
ZAUBüKSFKÜCHE, BESCH WÖRUNGSFOKMELN
UND DGKGLEICHEN.
Jesa« Naiarenns, ein KMg der Jflden,
Hilf uns aas diesen Fenemttten,
Und bewahr unser Land und Orenx
Fflr aller Seueh und Pestilenz.
t t t
Bis (= sei) willkommen, feuriger Geist,
Greif nit weiter dann Gott dir heißt.
Das zähl ich dir, Feuer, zu einer Büß
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geists*
Ich gebiet dir, Feuer, bei Gottes Kraft,
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Die alles tut und all^a schallt,
Dn wollest stille etehn
Und nit weiter getan.
So wahr Christa«» der Herr, stand an Jordan.
Da ihn tänftst Johaniias, 4er heilig Mmh-
Mit Wasser atis dem heilgen FIum.
Das zähl ieh dir, Feuer, sn einer BaB
im Kamen des Vatefs, des Sohnes und des hcilifcon Oeist«.
t t t
Ich gebiet dir, Feuer bei Oottes Kraft,
Die alles tut und alles schafft,
Du wollest legen deine Fläuiiuen,
So wahr Maria vor allen Damen
Behielt ihr Jungfernschaft keusch und . rein,
So stelle. Feuer, dein Wüten ein.
Das säht ich dir, Fener, za einer Ba6
Im Namen des Vaters, des Sohnes nnd d4's heih'gen GHsts.
t t t
Ich pebiet dir, Feuer, hei Gottes Kntlt,
Die allen tut und «lies schafft.
Du wolleRt lef?eii dr-jne Glnt
Bei Jeßu ChriBii teurem Blut.
Dies Hauo muss Gott befohlen s«'in,
Drum, Feuer, stell itzo dein Wüten ein.
Das ziihl iehi dir, Feuer, zu einer Bn£
Im Namen des Vaters, des Sobn^^s und des heiligen ticisu.
t t t
(Ans einer Bthel- von 1785, darunter steht von einer
anderen Hand geeehrleben :
„Wer diesen Brief in seinem Hanse hat, bei dem wird
Icein Fenersbrnnst anslcommen. Ingleichen so eine schwangere
Fran diesen Brief bei eich trügt, so luinn weder ilir noch
ihrer Leibesfrucht ein Oespenat oder ZaulMsrei Schaden tun.
Auch so Jemand diesen Brief in seinem Hause hat oder hei
sich, trügt» der ist all wegen sicher für der leidigen Sucht der
Peatilenz.**)
il
&*gen Bremndwumden:
Unser Herr Jesus gin^ tlber Land.
Er hat ein Buch in seiner Hand,
Damit stillt er allen bösen Brand.
Gegen das AnuHMheen (£Dgbrüatigkeit) der Kinder:
Herzgespan und Anwacbs,
Da hast bei dit sem Kiad kein Platz^
Weicli (lein Kind seine Rippe,
Wie unser üerr Jesus Cbrist ans der Krippe.
Gegen die Mundfäule der Säuglinge.
(Mandart.)
Sankt .Tako>> ^ing üwer Land,
Er hott en Stock iu seiner Hand.
Do Irägt u unser Hen* Jesus Christ:
^Tcli Seil, da!?s du so traurii; t ischt."
Siinkt Jakob mubb so traurig 8ei°
Weil 's ihm sei" Mund so bös dut se\<^
Do spricht unser Herr Jesus Christ:
Geh hin an die Quell
Unn trink zur Öchtell;
Geh liin an den Brunne,
Dann hosclit.-» ball gfunne.
Nimm Wasser ins Maul,
Spichs aas nit fAul
Spiebt ans in de dIelMt ÜMresgrund,
Jetzt werd meim Kind sei^* MUnle Widder gsund.
Gegen die Sehueebiaitemjm Auge, .
Brand, Fluss und Blattern»
Wie unseres Herrn Martern,
Wie unseres Herrn Glieder,
So behftt dir Qott deine Angenlieder!
Wie unseres Herrn FaBstapfe,
So bebttt dir Gott dein Angapfell
(Od«r Moadut:)
Sciulssbladdcr, ich sclitreich dich,
SchuäsblaUder, ich greif dich.
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18
Wie unser Herr den Tanbttiiniii griff
Unn in seine Ohre nel« rief,
Also greif ich dich nii'm rechte Dnumc
Dil inusst zur Stund die unrecht Statt noch räume.
Gegen Warseu,
(MaiKlart)
Wann die Toteglock lÄutt ins Grab,
Maidle ach bring unn wttach dei" Warze ab.
oder
Wolfsmilch unn Sehneclceschleim
Solle mei Kind van de Wanse beft^ln.
Gegen SommtrfUeken*
Alleweil läat's Vaterunser aos,
Alleweil wasch ieb mei» Sotnmerflecke ans.
GeffM Kropf,
(Beim znnelimenden Mond sä spreehen.)
Waa ieh seh, soll wacbae.
Was ieb greif, soll vergehn,
In alle 4 Wind solla yerwehn!
Gegen den aog, Haarmtrm
(Hnatet.)
Hoorwurni, ruck dich,
Hoorwurm, duck tlich!
Mit meiner rechte Hand
Bann ich dich in e anneres Land!
Soviel rennet wo viel Henne ~ sagt die Hausfrau, wenn sie
am Morgen, wo eben der Hirte mit den Schafen anafnhri.
der Bnithenne die Bier unterlegt.
/ Mwn di aa tum Deie (Gedeihen) unn nii tum Sdhreie — sagt
der Baner» wenn er das entwöhnte Kalb erstmaia an die
Krippe anbindet.
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vi»
In die Garbe ka Krott,' " • ■ '
Ka Fleddermaus tiwerm Kopp« ' ■ • 't».'- '
Ka Kreuzschpinn üwerm Bettf m»;...,'' -ji.
Sonst geits Ungiäck um die Wetu
Gegen den ttWurmf' im ^psr, auch nümUntp genamd»
Unser Herr Jesu Christus ging zackeni (ackerfl),
Zackerte dret Würmer rausi * ' • -
Der eine war weiß, , ^ ~
Der ander war lehwara. i'-« »^j*«! ^ ■ '
Der drltt war rot. , . ^
Nnn drttek ieli den Würm im 'langer >6l"
Im Namen des Vaters usw. Amen.
09§9ii den Rotlauf und .kalim BramU „ .
Unser Herr Jesu sog Uber Land, . t .'^ > ■< :
An dem Baeb er einen Stoek UaaA}
Der Stock war tehwara nnd^tloob niöht seliwart.
Ernabm ihn in seine sclineuweißc Hand'^'
Und versprach damit den kalten Brand.''
Kalter Brand and Rotlauf,
Ich lege meine i*echte Hand- draof ^
Im Namen des Vaters nsw.- 'x ' Amen.
Geyen eine K ujidti, die nicht tiitiii »ull.
Fahr aus, du böses Gift, i . ; i ,
Weil mein Spruch dioh jet«o trfflTt: .
Du sollst nicht iduen, nicht schwitzeDl,
Nicht güren, nicht schwüren, • -
Bis Maria ihren zweiten Sohn wird gebiren.
Im Namen des Vaters usw. « ^ Amen. >
Gtffm Oieht. .
Sieben und siebzigerlei Gicht,
Weiche aus meinem Gesicht, ■; •
Weiche aus meinem Gebein, . <•>
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So lanter und so rein /
Wie das Kind Jet^ulein.
Im Namen des V atei b ut)W. , r.
Amen.
Gegen HerMbeklemmung,
Herzg^espann, weiciie!
Ich geb dir ein Zeiche. " '
Mein Finger greife
Unter deine Rippen
Wie das Jesukiod in der Krippen.
Im Namen des Vaters usw. .
t •
Amern«
Für das BluUtilltn.
Es wuchffrri drei Rosen • "
An Einem Stiel, f . .
Drei blutrote Rosen . - .
Und doch nur Iiiiu Stiel, .. -
Die erste hieß: Güte,
Die zweite: Öeraüte, ,
Die dritte: Wie Gott will.
Blut, ich gebiet dir, steh still!
Im Namen des Vaters . *
Amen.
(legen Zahnschmerzen.
Voller Mond, griiner Baum,
Neues Licht, weißer Schaum,
Macht, das» meine Zfthne nicht
Wtttend, tobend werden!
Bti iMtUn VerkUungen det findet streicht die Mutter mit
dem rechten Damnen, indem sie znyor die drei höchsten
Namen aosapriebt, dreimal ttber die Wunde und sagt:
Helle» heile, Sege,
's KfltMl auf der Stege,
's Hinkel «aAn Mischt,
Dass meim Kind nix BOses gschicht.
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Mattheis bricht 'a £19, i , .
Pindt er keifs,, ' , ... ....
So macht er ei»8.
Wuiui die Schlehe blicke, - •
Mu88 der Bauer d' HäTidsc'limjsr fiicko.
h. zur Zeit der SchlcheDb]ute kaim es UDcii einmai cuiptiiid-
lieh kalt Verden,^!,. , . .
An Aegidi haißts Bükdi': , • . . :
Wer Gras hott, der niÄh,
Wer Korn hott, der sä, " » ' " " " " •
An Sankt Veit • ' ' ■ -
Setzt mr d' Keit (Krantpflanzen). •
Benodik juaobt Zwiwel diek.
Reflfeits uff Sankt Anne,
Will aDes nlt langa' .* 1 • < «.
1
"Waiui die Schnoke an Lichtmess schweige,
Müsse sc bis Gcoigi scliwcige. '* '
Sankt Gallen
Losst de Schnee fallen. " ' ' ' "
Ufl" Sankt Gall • • ' ' - ^
. Bleibt die Kuh im Stall. ^ •
Peter nnn Paul
Machen dem Kom die Wm»! 'ftral;
Waiui ivU die Gewalt hätt wie Du, ' ' '■
Müsst H Kalb verfriern In der Kuh -..7.
(sagte der Hornung zum Winternioiiat).
* •'
Was drr Juli (am Weinplock) nit kocht»
Kann der August nit brote.
Am HargretheUg '
Ib der Rege *n Plag. ' >
Wer nit gehn mag mit 'm Bechen,
Wann die Mfleke nn Schnecke stechen; * j«
Der mnss im Winter |rehn mim Stroiiseil ^
Vnn fVoge: „Hot Niemand Heu feil?*' ......
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Wer Im HenaiMlw nh gawelt,
In der Ihm nit uwett,'
Im Herbaeht att Mh nllSrtelit»
Der mag seh» wies 'm Im Winter geht.
AU€rl€i 4>r«ch« /«r AH und Jung.
1. Dem Glfleksklnd regerto In's Grab,
Dem Unglttelcsklnd un Hoehsichtag.
2. Dich mass der Nachtkrabb hollel
3. Wenn Maidle pfeife, dnt der Telfel lache.
4. Blckerbroi macht Backe dod,
Banrebrot macht Backe rot.
5. Dem soi» Maul geht wie mit Bettelbntter gsclimiert (d. h.
er ist /ungciilertig).
6. Wer fin steinig Ackerte hott
Unn eu stumpige Plug
Unn e bös Woih dazu,
Der hott iüreuz genug.
7. Viel Krantgärte sinn 'm Baner sein ünnergang, (d. h. er
kommt seinen Äckern nicht nach).
8. Wann nnser Herrgott en närrische Keri will, iä&st er eme
aide Mane sei» IVaa sterwe.
9. Bis der (Dumme) Maurer werd. gaits kai«" Stei« mehr.
10. £ schlechter Ifaorer is allewell noch e gnder Handlanger«
11. Wer halde kann e Gees, Is reicher als er weeß.
12. Du sollBcht die. grimme Not kriche!
la. Wenn d' nor wäi-sch, wo der Pfeffer wichst!
U. Der wohnt, wo die Fflohs nnn Hase enanner gutt Nacht
sage fd. h. in der äußersten Einsamkeit).
16. Mit Gewalt hebt man e Gees nun, wann der Schwani
nit raus geht.
16. Wann man dem (Eigensinnigen) was sagt, is es grad so
gut als wann mar eme Ochs ins Horn petat.
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17. Der schlAgts nit ar unn horcht nit; des is grad bo gut,
als wann eme Esel der Sack ranner Wku
18. Ochs sieb, ennsebt knmmiobt uff Heidelberg^ do müsse
dich die Bnrsehe (Stadenten) ft'esae!
Heut in mit der Zackererei wieder gar nix. Uin i
hinne, fs vorne uix; bin i vorne, is binne nix uun Uwerai
Isann mar doch nit sei«»-
Der sieciit nix unn wann war 'm drei Luzei*ne (= Laterne)
ansteckt.
21. Dir mu88 beut widder was llwers Lewerle gekroche sei*
(d. b. da bist ttbler LauDe).
22. Das Haid! is so ei«i1Utig, dass es die OUtis beiBe.
*2S. Mar soll's Leitsei nit ans d'r Hand gewe, solang war uff
IM Wage sitzt.
24. Mar soll sieb nit aaszieebe, ob mar sich schlafe legt
2& Do is den sei* Nas xn knrc dasu (d. h. sein Verstand
i-eicht nicht soweit).
26. üer is naseweiser als e aldi Frau.
27. T.iolitniess. 's Spinne vergess,
Beim Tag zu Nacht ess!
2a Wem lang hott» Hast« lang henko,
Wers noch langer hott, der sehlaiHto.
2d. 1 hab e schön Weib, hab e nett Weil»,
Die hmncht oft e par Schuh.
Wann sie so wir wies Brauch wir,
TSt ich lache dasu.
Sil .letzt liaw i schun «Irei Weiwer ghatt,
Zwee lieclie uff in Stroh,
Und wauu die dritt ^eschtorbe wAr,
Wie wäi" icli do so Iroh.
31. (Einem Müller hatten Diebe in der Naeht seine sieHni
Gänse gestohlen; am Morgen ließen sie die kleinste irfntptt
in die Mühle laufen, nachdem sie an den Hals derselben einen
Zettel geiiängt hatten, auf dem der Spottvers geschneiten
stand;)
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5ft
. „Guten Morge, Hen Ivoos, . • • • '
Hier kumra i nackig nun bloö. ■ • •
, Mei" Kamrade sinn schun gcbrato.
i bin ze klai« ...
Dnim kumm i allai'** "
Guten Morgc, Herr Renas,
Was mache di Gäns?
' ■ • . . .
Sie pigrern unn gagern
Unn schtreckn die Schwänz. '
S3. Wer durch Hoffe Hoffenheini) ipelit n»groppt,
' Bnreh Znsehanse n^gsebpott, /
Dnreh Heckse (= lleekesheini) oinn Ifttner u"giieli liiere.
Der kann von Konseht unn Wnnner sage! i
34. fiaebelbrlUiner Kaiie^
Reitn nff de Katse,
Beitn nff de Distelfink,
Kriche all die slodieh Rrenk.
35. Münnchzell (= Mümh/.rll) c Lumpeiicbciit, .
Eschelbrunn desgleiche,
Mauer, des liecht iicwe dran,
In Meckse sinn die Reiche.
36. Meckse, Mauer, Sankt Le (= Leon),
Spitzbu, loss mei'^ Nase ge|ii
37. Die Herre von Neekärblaeliese
Die arme Handwerksbnrscb verwische se, • >i
Awer, die grolle nnn kleeoe Dieb»-
Die schicke se rdwig nnn nflb. ,. r
(In Neekarblsehofbhelm ist das Amtsgericht.)
Antraf/ tiner Kupplerin. ' '
38. 0 die Leut sinn f^runderdereich. kreuzbrave Lpiu ^:^ie
könnte Gäul lialtc unn Küh halte, unn Schoof darzu; awer
sie hawe e gar zu gudi Gees unn lauter grüne öuinmerläde
(d. h. es sind blutarme Lcuu, deren ganzer Vichreichtum eine
Ziege ist nnd deren Fenster in Erinanpreluug dei Laden mit
den grttnen Zweigen der Bäume sich bescheiden mußs,\
39. Der Soclier /d h Schwächling) überlebt olt den Poohcr
}d. h. den Krattuienöchen).
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4U. Der läuft wie e Ki Hmerö^^aul ;{d.' Ii. er ist flüchtig; die
Krämer, welelie die Jalinuttrkte besuchen, gebrauchen leichtere
und 'schnellere Fi'erde ala . die sebweren.iAci&erpieEde, djsr
Baueinj. .1;
41. Dem preesirts wie eme bruraioer Holsbaoer (d.. h. er
hat iceiu erat Gewissen. Die brurainer Bauern, welche, seit
alter Zeit in den holzreichen Waldungen des Elftienztales und
vorigeren Odenwäldes ihr ' Brennmaterial holen, stehen iin
Verdacht, dass sie unterwegs mnneliV's Stück Holz vom AVaid
mitgehen heifleu, das nicht von iiiuen versteigert .iit). '
42. Wann^i ' üH wintert, aummerts >. nlt;^^ ? : . : c v - ^ '
43. Im Schoppeglaa sinn schon mehr Leiit versofTe uls ini
Necker unn Rhei* zamme. f-- -v.':.? v« .»! nut 1 »i 1. "
44. fiich müsse die Krotte petzef''
45. Faulende Weiwer mache reiche Mitnüer.
46. Maeh mir kein Kram vor! (d. ^. Lass deine lecieu KeUcns-
anen bei Seita)) , , .. '., .
47. E truckener Johi^ang hott noch kain Bauer vei'durwu,
Äwer e nasser. - .
48. Alleweil geht 'ui e Licht uif wie e Saifeeieder!
49. 80 gebn die Oitng, bot der Kttller gsagt, wo ^lir iiin
ghatt bott (den Hausgang). " '* ' - ^ ^
50. Mischt geht üwer alle Lischt, »• • ' "
,{■»- lt. t* , : mjt.j.; i'
51. Holz macht de Acker schtolz.
.'LJ! f. (iji*!- frr«M -ii'»t ;- ur'' \\
62. Wann se (die Gemeitideräte^ vum Rothaus raiiner Ifuanm«
■Inn se gscbeiter als wann se nuff geben.
63. Vor der Ahm (= Ernte) dnn^se (die Bettelleute) vun Diele,
noeh der Ahm schrei w<* se sich vöii Dlethelni (l)ei VtTiesloch).
I 1-
54. Die Mcckser (Meckesheimer) sinn all hell bis ufi die. wo
nnuerm Kappeschild Mondfiaschteruis liawe. . ^ . ^
56. £ Schwöb bott 7 Ttlck.im Kopp; wann, er kaiu Tllok
ausfttbit, bott er wenigschteus ein iui Sinn.
56. Dem kalbt der HolzsclilägcJ unner der Stege (d. Ji. er bat
auliergewöhnliebes Glück). . , -
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M
57. Wann Einer zum Unglück geboren is, verbricht er de
Daume im liosesaok.
dS. Wer tlwer de Schwanz kummi, kummt aa üwer 4e
Gaul.
59. Wer ttwer de Hund kumml, kämmt oa flwer de Behwaiut.
60. Wie krftmmer wie schlimmer.
61. Rote Hoor unn Erlehol? wachse uft' kaim gute Boddcm
(d. h. den Boten ist nicht zu trauen).
6l\ Der hots faut»chtedick hinner de Ohre.
68. Das is e reobt giftigi Spinn (d. b. eine boetaallke Tereon)
64. Dabam (dabeim) is dabam.
65. Geh her, mei Herz, krigscht Geretekeem»
Gar ze gute Geretekeem,
Sinn Ufr 'm Berg gewachse.
H6. Kummt der Wind vnn Uallbruna (Heilbronn)
Kanns regne alli Ötunn.
Kommt der Wind vun Hesseländl (Nordost).
Hole die Leut die Händschip nnn HAndel.
67. Er luächt e Kinimniä unn e Grads (d. h. aus seiner Rede
wird man nicht klug).
68. Dem Kerl muss mar mi 'w Hoisschicgel winke unn mi 'm
Drescliliegci deute.
60. Des is dr e Kerl wie e Fund Sebnita.
10. Mar maint, du wttrscb vuu beut?
71. Dem gbttrts Hern (Hirn t at'gebobrt.
72. Ich kaaf ke Katz im Sack.
73. In der Nacht sinn all • Katze schwarz.
74. E Hund, wo billt, beißt nit.
76. £ bltfder Hund werd nit fett.
76. I«er kann kein Hund hinnerm OlTe vorlocke (d. h. Er Ist
gana ohne Mittel).
77. Du ghörscbt ufl'm Frau» (= Frohndai beit) totgschiage (d.
h. Du bist ein erzfauler Mcnscli).
75. Des ib so viel als de Spatzc gepHife (d. h. die Sache hat
keinen Wert).
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BT
7f*. Was mar nit im Kopf hot,' raus» mar an den Händ nnn
Ftiß Tiawe id. h. Wor nicht zu griptiprer Arbeit b«i&bigt ist,
luass desto eifriger Hände und Füße regen). ' ' ' "
80. £ gscheidi Pris (SebniipftalMMsk) aebadt eme dumme
Kerl nix.
81. E gvLti Pris scht&rkt de Qerucli unn bringt de verlorene
Verstand alt wieder; '"' •' • ni. - i .
Bei d^m kaanacht laag nif de Buach kloppe (d. h. Aua
denii bringst dn niebta' berftna). - - - -
83. Wie der Herr, so's Gscber^,...
84. Dit 'blsebt so dnmiii wie Hawerstrob.'- ' '
86. Die Mau8, die is in d' Falle kumme,
Weil i>e hot die Geei*schic gimminc,
Mit »ammt 'm Gsied unn sammt 'm Dreck,
'• • •
Desmol kämmt ae eclilecht eweg.
86. Äcker bleiwe Äcker unii wann die liUBbC uuu > ranzusr
driwLT reide (d. ii. I)at> sicüeiTite £igentaui ist Grund und
Boden).
87. Er beiert jetxt die Lotte, die Llabeth ia verbotte (d. b. Er
kommt nieht in Verlegenbelt). Dieses Bpriehwort bat sogar
eine Geschichte. Damit aber verhält es sich, wie die Mann*
heimer, in deren Mitte es entstand nnd als geflttgeltes Wits-
wort die alte Kurpfalz eroberte, erzählen, also:
Die Gemahlin des KurfUnten Kari Tbeodor Ton der Pfala
hieß ÜUisabeth. . Da die Landesrautter diesen schönen Namen
trug, empfand man es in Hofkreisen als eine Art Majestätsbe*
leidigung, dass ein gefeierter „Mannemer" BänkelsHnger bei
dem damals schon berühmten Maimarkt eine grausige Mord-
ge8<'hic'htp an den diirchlam'iitif^sten Nanion EliHabetli anknüpfte.
Es wurde datier dem Sänger von Obrigkeitswegen ein Spezial-
mandat eingeliändigt, laut velcliem die Meldin der Moidgo-
ßchichte hinfüro bei strenger i-*ön ni/lit ni< In di n Namen
Ihro Kurlurstl. Durchiaucti! tühren dtirfe. AVhs tut der ge-
maiiregeite Orpheus? Er iässt sich in seinem feststehenden
Texte nicht stören, erzählt bezhw. singt, begleitet von seiner
Drehorgel, die alte Mordgescbiobte wie zuvor, kommt aber
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dem iM>l)en obrigkeitlicbcu Befehl geborsatnst dadurch nach,
dass «r ScUiuiBe mii.clf IT einem BAnger snetebenden Ofl^
heil bekennt: " , ; .Zw
_Er liefert jetzt die Lotte,
' ■ ' Die U&sbeih iB verboUe/ * ' - •
88. Ich schlag dir alDi (Ohrfeige nVmHch) na, dass dus Feuer
iin Brarain aieseht (d, h. Das« dii*s um die Äugen < so feurig
wii-d wie am westlieben Himmel beim Abendrot). . er .A,.ii^ .
89. «Mar redt nor dayo/ awer wanns mit dene Bteai'& nun
Umlage noeb lang so fortgeht, do gelts mitderletsebt en Qe-
maindsbankrott»" sagte der alte Maurer Kurs von ZnsenhansenV
90. ,»Her Parrer, norr ke Angseht, sie bntse'sfeh!" sagte der
alte Rentmeister Andreas Keidel irop Zii|(enb«iisen, des Ffkmn
Naebbar, wenn die Zwetsebgenbäame im Pfarrgarten einmal
so voll Frttebte blngen^'dass sie su breehen 'drohten.
91. „Norr gewartt, ihr Berber, als £ener nach 'm Auiiere
nun nit ghudelt,"" bat der alt Oemeinderat Beyerer von Zi|ien-
bansen gesagt, wenn aaf dem Rathaus jeder 'sethen' Holstisettel
zuerst haben wollte. *
92. Wann e Jodd was verdiene kann, derfscht 'n vorne uaus-
schmciße unn er kumiut iiinne wieder rei"*
03. Do hot niei" Vudder gscbberrt unn do schberr i aa, unn
waons Buekel nulf geht.
94. Kinner mttsse gesebbleljb bawe, nun wanns Kerl sinn wie
die Esel. . ,
95. Der Kerl Is so erzmiliionedumm, dass mar Riegelwttud
mit'm neistofle könnt, nadiber dit er erst noeh fhtge; wos
gebumbt bot. • .*'.:♦.:. .••«•
96. Des iä i- grober Gesell: Per kann tlwer ain nuusstolbero
unn Sächt no net eniol : hol!' • • ' '■
97. Nach Hoffe (Hofl'enheinn Iiawe mirji|t weit {ein Wortspiel
zwischen HoffiDung und Hoffenheim), .
98. Mar soll nit tit'fer Ins Wasser gebn, als mar de Boddem
sieht.
99. Wasser in die Eisenz trage.
100. Das Maul kann viel unn wenig rhrAiiche.,
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iOti'K feftii Kfleli mioht e mageres Teatoment;'' i
102« «Har kano mit: de O^ne trinke, awer Dit mil*u eMe^(d. b.
Man aoU sieh aufrieden geben, wenn in .einem Jahre -nar
die Fraebte i^eraten ; anfMost und WeiQ kann map «chon
▼ersiehton). . . rr:../ « . , ..n'
103. Grotte Plane — leere Öcliüsc.
104. E Vadder kann leichter siewe Kinner ernähre tkln siowe
Kinner. aia Vadder. . ,,.•".!,../, : •>/
106. Rorianner — AIner wie der Anner..
106. Peterle uff alle Suppe. " ' '5 - <' ' •
107. üalde Sie mich vielleicht for.eu äcliippe-öieweiier? .. ,
iiOd. Ünrecht Ont gedeiht nlt; *s kommt nit fns dritt Glied.'
109« An dem is Hoppe unu-llala verloren. . m: . !
110. Je gelehrter, desto verkehrter. * *' - •
111. Wauii der Uimmel rot in, üaclctb ChristIciuUl Lebkuchc.
112. Wanne schneicht, mache die Engelln ihr Betteber.
113. Wanna dunnert unn blitzt, bot unser Herrip^ott 's Wort.
114. Wanna in der Luft heult unn peift unn gauzt unn der
Wind gellt, dass die stärkste Bähm sieh wie die W^eide biege
unn bis in die Wurzeln nei krache, nochher siecht 's wild Heer.
116. Dem bptt der Wühler (Manlwnrf) s<d)un nnner der Bett-
lade gsehtoße (d. b. derselbe wird bald sterben).
- .r •
im. Dem liat der Totevogel heat Naclil gerufe. ... , i
117. Den wird aa ball der Marder holle.
118. Das iß e rechter Ila"btlcliener (d. h. Er ist in seiner Gc-
Bundiieit so zäh wie eine Hainbuche).
110. Der ist eichelgsnnd (dasselbe).
120. Bei dem hebt ka Nagl in der Wand meh (d. h. Er ist so
In seiner Oesandbeithenintergekommen, dass kein Mittel mehr
anschlügt).
121. Die Herrn Kevi»er unn diu junge (^äns Anne Alle« .
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iO
122. Sieaer aon Umlage erwe sich fort wie die ewig Krätz.
128. W«Di) der Beddelnumn off de Gaul kämmt, raitt er sehiifer
als der Eddelnmnn.
1^. „'Kruzianc Donnerwetter!" hott der alt Schulz gflucht,
wann'm Einer ttwerzwerch ktimnie ie. '
125. *s Feld bot Aage, der Wald hot Ohre.
126. »Die ie ▼nn Obringe!" sagen die Elsenstiller, wenn Eine
einen Kropf bot, da die Kfehrzabl der Schönen in Obrigheim
bei Moebach a/ Neckar diese überflüssige Naturzugabe war
Scliflu tragen soll. Daher Die Anekdote : Einmal st;i ein Mädchen
ithne Kropf durch Obrigheim gelaufen da habe ihr Alles, Jung
und Alt, zum Spott nachgerufen ..Guckt emol die Langhalsete!**
Eine Mutter aber habe ihre Kinder, die als flehte Obringcr
jedes ein Kröpflein hatten, extra vorgenommen uhd also ver-
mahnt: „Dankt unserm Herrgott, Ihr Kinner, dass d'r wenig-
ficbteus eure grade Glieder habt!''
127. Aage wie Kersche,
En Hals wie Schnee,
E purpurrot Mmlche,
Was will e schOns Mftdchc meh?
12i<. »Die Erseht war schon nit viel wert,*' hot der alt Braus
von S&niseniiattsen gesagt, wann eine Evatochter gefehlt hatte.
129. „EiöL Jioge se s ganz Dorf aus um Kot unn hine noch
dun se doch was sie wolle/ sagte derselbe von den Wittweibern.
lao E rechter Bauer muss Im Johr sei» siwe Fund Dreck
schlucke.
181. De reiche Leut ihr Rinner uun de arme Leut ihr Kinner
sin ball alt genung.
182. Halt» Bauer, des is e anueri Sach, hott seller Schulz ganf^t
unn nimmt die sebttnscht Bürgergab — fOr sieb.
133. Der wilis Tuch au 5 Zipüe anpacke!
184. Der möcht de Flusch die Schwäne rausroppe.
135. Der sfehts Oras wachse unn hört die Flöh huschte.
136. Wann Sie mich n<>oh enio! in Ihrm Haus sehe, dürfe Sie
Uff mich schiede! Spare Öe nur 's Pulver nit!
n
übertriebene Vorgicht:-
187. Baun Dieler: No, Jörg Peter, was mainseh aa von unserm
neue Schulz? Qfalit er dir oder gfaüt er dir
nit ?
Jörg Peter: I sag nit so onn sag nit so, dann wann i so
* oder Bo sage dät, könnt nachher Einer
knmme nnd könnt sage, 1 bätt so oder so
gsagt; do verbrenn i mirs Maul nit.
188. Was dich nit brennt, brauchacbt nit zu bloie.
189. «Oook do na," bott der Zinngiefier Ton Waibtebt (Wafb-
stadt) gflogt, alfi er borgab ftabfi «bis Jetst hab i gmaint,
dass daB Gäule den Wage aOg nnn Jotit aiooht der Wage *»
Gäole/
14a Mit Weibslent ann Fedderrieb
Gebts Gold fort, mar walB nit wie. .
141. Wer sei Geld nit kann sehn liege.
Der kaaf sich Taube, no sieht ers fliege.
142. Wann dirt nit recht U, acbteckscbt dr en Sebtecke denn.
148. Wann der Krabb sebreit, Ii der Sohllts nit weit.
144. Eme gschenkte Gaul guckt mar nit iuä Maul.
145. Mancher is for de Wage an kora nnd for deScbubkarch
za lang.
146. Wer glaabt, wird siBlig,
Wer mahlt, wird mehlig.
147. E klalnes Hftfele Ittnft ball flwer.
148. Viel Frügi gewe ball en Am voll.
149. Man boU nit nach alle Mneke eolilagb.
IfiO. Er bott en Zorn wie e Hans.
1.51. Eme böäe Hund muss mar zwee Bisse gewe«
162. Do Is der Sack de Bttndel nit wert
168. Bei dir is kai> fltraiob verlöre wedder (anfier) der, wo
danewe fUlt.
154. Uff'u growe Klotz ghtirt en grower Keil.
1Ö6. i>as iieeüt de üock zum G&rtner setze.
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4S
156. Wann die junge, QftDi Bohsaift wie die lUde, dann müss«
.dfe.ZbnniArl^ut.iiim Maiu^ Qeli) beb|ilde<d..li. XlerBonmier»
die. Zeit deB Gesebitfta, Ist für dieeelbeD vorflber).
157. Dem sollt mr die Waibsehter (Waib8tadter)8tadtbriU belle.
Ißf. .'P^tn Bolh mr 6 Waibeehter (Waibetidter) Hebgseberr
(d. .,b. SteichbOlser znin Anattiidea) branebe (d. h. Fttr einen
Bau, weleber. keiner Keparati^* mebr wert ist, wäre der Al>-
broeh daa' Beate).
159. «Wie alt, Herr FOrsebterV'' «41» vorbei,- hat der alte Förster
von'Hofl^nhefm' gesagt, als er die 80 Hingst hinter rieh liattie.
160. ' *8 in Welt/ deraelbe. ' .
161. Zwee harte Stei»
Mahle selten fei»*
162. „Wanas der Gees se wo! wird, dann geht se nffn Bis
onn bricht e Bei«»-
163. Wer nix erheiert iinn nix ererbt, . .. • .
. Der l^leibt arnit hm dass ar sterbt. .
164. Wer warte kann, kriegt aa en Mann;
Wer Qott vertraut, werd aa noch Braut.
165. Gleiebe Brüder gleiche Kappe.
166. Den Narr kennt nisr am Lache nnn de Esel am Gsehrei«
167. Kaaf nit, was du nit brauchscht,
Sunscbt verkaaft mar dir, was de brauclischt. . . '
168. Lang geborgt is no net gschenkt .
169. Bs bleibt kei leerer Sack ufirecht schtehn.
». • • ' > '
160. Wer gut schraeert, ..... , . ,
Der gut fährt.
• ' ■ • ■ " ' • • . .1 ' -
171. Ans de Rewe kummt s Lewe, nit aus'm birebanmeue Ast
(d. h. Der Trianbenwein ist der beste).
172. Knrse Hoor sinn ball geberscht.
173. Besser um Kittel en Fleck
Alb en verrissene Rock mit Dreck.
174. Besser e Stück Brot im Sack als e Fedder nfiTm Ünt.
175. K Frau kann in aira Johr mehner mi'ra Schorz aas'm
Haus schaffe al« e Mann mit 4 Q&al rei» fährt.
176. Seehs mal seobs Is aeohsedrelAig^
U dr HftDn «m HO la MBIg,
ÜD die Fraa Is lldderlleh,
Do gabt alles hinner siob.
177. »Wann des oH gut is fttr die Wanae, walA i nit was
helfe aoU" — bat der Bcbifenkneebt gesagt nnd sttndete
seine von Wanaen helmgesiiehte Sehftfenihütte an.
178. Wer zletscht lacht, lacht am beachte.
179. Viel Osobrei nna wenig WolL
180. Viel Getrnmmel nnii wenig Soldate.
181. .Hott awer der Parrer en Ausworf!" hat eine Abhör-
kommidsion berichtot, da der betreffende l'rediger mit «ehr
kräitiger Stimme begabt war.
182. Losa die Leut gebn,
No lOBse ae diob gebn.
188. Wer dir als Freand nix nUtat,
Kann dir als Feind viel sebade.
184. Wann die Hoffart uffgeht,
Geht 's Glück unner.
186. Zufrieden sein, das is e Kunscht,
Zufrieden scheinen, bloßer Dunscht,
Znft'ieden werden, e großes Glück,
Zufdeden bleiben, e Meistersttlck.
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Zur deutseben Volkskunde I. lludischc VolUskuiide von Blard
nvLgo Meyer, im. -^.90
— H. VolkstümlicheH an» Moiderich (Nlf^dorrhein) ron Karl
Dirksen. 185. 1.—
— ni. VolkKtümlichüft auh Sciinjibacli in Baden von J. J. Hoff-
mann. - • • - 1.—
— IV. Volkskunde von Siogrclati iBa<1pn) ron A. Goets. 1897. 1,^
■ — V. VolkstfimliclivA vom 8iobi*Ms:«0»ir<»o von Dr. P. Schmite.
IJ'OT. 1.—
— VI. Voll Ktiiiiilkhes ans Vii^i^i^iieim im badinclieu Markgräilerinnd
von Aiburt Haass. lÖUb. — .00
FilMoEii ans der lieioisclieu (lesciiiclite. '
1. TTosso, Wornor. Ocschichto der Stadt Bonn wUlu'cnd der
lran/.r»siscli( u Ui i rsclinli i ITH-'— ISI.".). |s79, C.—
2. Ropertz, QuolU-n und 15eitr;i^i' /.nr Cn-Si-hicliU' (Im- Bcnediklincr-
Abtoi des hl. Vitiiit in Al. (ilaabneh. 1S77. 3.^
3. Schwann. Snnitätsiatli Dr. Fr. J,, Dor Oodc'slK"r<;;und di<' Arn Uhi-
omni (IcsTacitns in ihrer lU'zioli. zu d.Ca>tra Honiionsia. lS-^o. l..'»0
4. — Wo war daü Lagor der crskn» und /.wanzijjston Legion zur
Zi»it des Gcrtniinikiut? 1H81. • —.50
r> Scheibler. Dr. J., Di«* anonvuicni Meister nmt Werke der Kölner
Malcrscluilc vott I4<iö— irH;a isso. 1.60
C. Hesse, Der jrroKsi- Brand df s knrlürstliclicu Scidosses zu Bonn
ftw ir». Januar J 777. t.\ Aull. Ii>b2. —.30
7. Ploss. Prof. Dr. U. J., Zum CloviscIfMürkiNclien Kirclien^treit.
<Kiu<> Erinnrnin^ auM der rrülioi*eu Oofiebichte den Kultur-
kampf rs> 1.sh:K , 1-20
t^. Der Zug der Frci.sd»:irl('ninteri\,ink<»l,SclMHV. und Anne -ke.bclints
riünderun^;: des Zeti-ljausfS in Sip!ri»ur;r. Neb»t Kiukel K Ver-
tlieidif^uUjirjireile vor den Aii.si.«en in Köln. ± Auli.Bonh lü^u ^.50
5», Eiflia snrra iiilrr (•«'si-lucliic der Kir.sit r mi-l Lr'istliv."lii'n Stülun-
«jeu etf. der lOile.l, zu;;lcich Fortsei/.uu;r re.*^^». Schluas di-r Kilüa
illuKirntu von Sehimnitt-Baorscta. Be:irbeltut von Oarl Sohom.
2 Bde. Mit Karte der Kifel u. lle<;iKtcrband. Bonn 1887/!)2. 27.:-
10. Schorn, C r;e<t lnc-l>t«' der l'iohsfci Apoliinarisbcrjy bei llo-
riia;;cii uSep.-Ali'lr. ;i. Kiflia sacra . hnwu JssH. — ,50
11. Drouven, G., Die l{<'lnniiation in der Ivuhii.sclien Kirehen-
provinx snir Zeit des Kr/.bischot'H niid Kurrürston Hermann V.,
(Jraf Y.\\ Wied. 1876. . 6.— ,
12. Birck, Der KiWner Kr/Iitsdiot Diotricb Qrnf von Moers und
J'apst Ku-rn IV. l^'X - 1.50
1.". Plüuuie. l>ie Ge.schicljte il»'s Siifte.s Mün.steieilel sowie der
tibrij^en Kircbeu und Klüstcr der Stadl. 1»91. ].50
14. Bonner Archiv, Monatsschriri für <lie Orsehielilc Bonns lind
riiii^roucn'l. V. J.alir^". l^^iU?. .läliriirli l"i Ninnmcru. 2.-
1;». Urkundenbuch drs Stilte.s Sl. (iercon zu Köln, v. Dr. P. "
Joerres. Mit 4 Abbildun<uren und Karte. ItMKx 18.—
IG. Scheins, Dr. Kirl r.ynni isialdirektor), Urkundlicbe Beiträge
/.iir Gescbichte d« r Stadt Miin^tereifel und ihrer Umgebung.
I. Bd. in 2 Tiieilen. 18:>.\ 9.—
17. Koenen, C., GoiH}<>ikunde der vorrünut>chen, römischen und trän*
kiscltcn Zeit in den Rbolnlanden, min 590 Abbild^^ lü^b. G.~
la, Rheioieobe Oeechichtsblätter. Zeitsclirilt für Geschichte,
Sprache und Alterihiiiiicr <les Mittel und Nie<I(^rrheins, lirs«^bb Digitized by GooqIc
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