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Full text of "Mittelhochdeutsche Grammatik nebst Wörterbuch zu Der Nibelunge Nôt, zu den Gedichten Walthers von der Vogelweide und zu Laurin"

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MITTELHOCHDEU 

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GRAMMATIK: 
NEBST 
WÖRTERBUCH... 

Ernst Martin 



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Bayer. Staatsbibliothek 



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Bayer. Staatsbibliothek 




NEBST WÖKTEKBÜCH 

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ACHTE VERBESSERTE AUFLAGE 



BERLIN 

WEIDMANNSCHE BUCHHANDLUNG 

1878 



1) 

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fBißUOTHECA 



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Torwort zur drittea Auflage. 



Dieser mittelhochdeutschen Grammatik mit Wörterbuch za 
den Nihelungen und zu WaUher liegt eine 1865 in zwei Auflagen 
erschienene Arbeit zu Grunde, die sieb nur auf die Nibelungen 
bezog. Jetzt ist nicht nur das Glossar erweitert worden; auch 
die ik'üher gegebene Grammatik erschien mir jetzt zu ängstlich 
auf dasjenige beschränkt, was zum unmittelbaren Verständnis 
der Nibduigen erforderlich war. Indem ich diesmal hinzufüge, 
was Innerhalb des mhd. zur Rückleitung der Wörter auf ihre 
Stämme dienlidi sdn kann, hoffe ich auch den Anforderungen 
einiger der Beurtheiler meiner frfiheren Arbeit gerecht zu werden. 

In seiner jetzigen Gestalt wird das Hilfsbuch ausreichen für 
den mhd. Unterricht auf Gymnasien, wie ich nach dem Vor- 
gänge anderer, gewichligerer Stimmen [s. namentlich die Ver- 
handlungen der Philologenversammlung zu Frankfurt 1861] 
ihn in den allgemeinen Lebrplan aufgenommen zu sehen wünsche. 
Besser als irgend Chrestomathien es yermögen, führt die einge- 
hende Kenntnis der bedeutendsten und eigenthümlichsten Dich- 
tungen in den Geist unseres deutsdien Alterthums ein. Und 
unter diesen wird man keine finden, die mehr nationalen Cha- 
rakter an sich trage als die Nibelungen, deren Inhalt, die Helden- 
sage aus eineir jahrhundertelangen poetisdien Thätigkdt des deut- 
adien Volkes hervorgegangen ist, und die Lieder Walthers, der 
im Wendepunct des Mittelalters stehoid sowohl die Grülüse 
Friedridis I als auch den baldfolgenden raschen Verfall des 
Reichs erlebte und dem Stolze wie der Trauer der Nation gleich 
edeln Ausdruck Terlieh. Freilich ist die Kenntnis der mhd. 
Dichtung, die nur aus diesen beiden Quellen geschöpft ist, eine 
einseitige und besdioränkte: an gleidimäJGsig ausgefdhrter Dar- 
stellung werden die Nibelungen von der Kudrun, an Innigkeit 
und Zartheit des Minneliedes wird Walther von Reimar u. a. 
übertroffen und die höfische Erzählung wäre noch ganz unver- 
tretea. Indessen man wird sich bescheiden müssen : kaum dür- 
fen mehr als die deutsdien Stunden eines Jahrgang, etwa der 

1* 



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Obprsrcunda oder Unterprima (nacli siiddeulschcr Bezeichnung 
Ubcrcjuinta und llntersexta) für das inlid. in Ansprucli gcnom- 
mea werden. Auch 'vvird ein tüchtiger Lehrer, indem er die 
altdeutsche Literalurgt-schichte mit zwei der bedeutendsten 
Denkmäler in bdirndige Verbindung brinj^t, durcli Schilderungen 
und Pnd)rn der anderen jenem Mangel abzuhelfen und den 
weitHrsircitenden Schüler auf <Uc richtigen Hilfsmittel zum 
Privatsludium hinzuweisen verstehn. 

SchliePslich kann ich den Wunsch nicht unteidrücken, dass 
für die Schule sowie für alle diejenigen, welche Walther ohne 
Rücksicht auf die Kritik der Uoberliefening lesen wollen, ein 
Abdruck des Lachmanuschen Textes ähnlich der vierten Aus- 
gabe der Nibelungen, zugleich aber in einer nach Inhalt und 
Zeilfolge bestimmten Ordnung der Gedichte veranstaltet wer- 
den möge. 

Heidelberg, 5. Mai 1867. 

[Der im vorstehenden ansgesprochene Wunsch wird durch 
die Ausgabe Walthers von W. Wilmanns erledigt, weh'he soeben 
im Verlage der Waisenhausbuchhandluug in Halle erscheint. 

Freiburg L B., 5. Mai 1809.J 

[In der sechsten Auflage ist das Wörterbuch auf den Lauria 
ausgedehnt worden , der in Müllcnhoirs zierlicher Ausgabe 
(Berlin 1874) sich vortrelllich zur äcJiuüectüre eigneU 

Prag, 25. October 1874.J 

[Die wenigen Aenderungen, die in der achten AuQage ein* 
getreten sind, sollen die Darateilung klarer und ubersichtlicher 
machen. Für das Glossar sind Lachmanns Bemerkungen 
(Kleinere Schriften U 271) von neuem Teiglichen worden. 

Strassbnrg, 31. Januar 1878.] 



Emst Martin, 



Lautlehre. 

§ 1. Vocale. Kurze e, e, i, ö,n^Ü 
, Lange 4, 4, i, ö, iB, ü 

Diphthonge ei, iu, ie, on, Öu, «o, Äe. 
e wird gewohnlicli nicht anders als e güschriohen. Die Aus- 
sprache des iu war woi = iü; da dieser Laut jedoch schwierig 
ist, so spricht mau es meist als langes ü aus. öu wird wie tu 
gesprochen und suweilen audi so geschrieben: wende. 

Neuhodideutsch (nhd.) ist mdstens geworden: I — ei, 
« — au ', uo — u, üe — ü; iu — eu (äu), ou — au, öu — eu 
(äu). Vergleiche tDlUj hüSy muot, müede^ iuch, loufm, vröude. 
ü sprechen wir nicht mehr als Diphthongen (i mit nachkling^- 
dem e) aus, sondern als langet i: z. B. in bieten. Ueberdies hat 
das nhd. die Quantität der mittelhochdeutschen (mhd.) Vocale 
verändert. Mit Ausnahrae einiger einsilhigcr Wörter (an in binr 
hiu^ab ob mit. weg) sind im uhd. die Vocale der Stammsilben 
entweder lang geworden oder sie haben Position erhalten durch 
yerd<4>pelui|g der folgenden Gonsonanten, vgl. wU&r nemen, Uffm, 
rüen» Andererseits sind Tor positionwirkenden Consonanten die 
Stamm vocale verkürzt worden in rdche Id^en. Hier ist also be- 
sonders zu beaciiteu, dass im mhd. die Aussprache sich au die 
Schrift ansehliefsen muss. 

§ 2. Einige mhd. Vocale sind aus anderen durch Einwur- 
kung der ursprunglidi in der nächstfolgenden Silbe stdienden 
Vocale entstanden. 

1. Durch Brechung, die ein ursp. folgendes a bewirkte, 
ward ^ aus 0 aus u, te ans m. So in gebin (Inf.) ursp. jft&ait, 
Tergl. er gibt; geboteHj ursp. galbuim$ Steten, ursp. biiUan^ Tergl. 
er bhOet Die Brechung wird aufgehalten, wenn auf i oder « ein 
doppeltes oder mit einem andern Consonanten verbundenes m oder 
u folgt; daher steht $wimmen iwindenf geswummen gemouMden 



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neben Mfm, geholfm. Auch das Participium Praeteriti der 
lY. Conj. wird nicht gebrochen: gesügen s. § 9. 

2. durch Umlaut, deneinursp. folgendest' bewirkte, ward 

a — c, 0 — ö", n — ü; d — ce, ö — op, ü — in ; oii — öu, 
uo — Äe. Beisp. gast — geste (ursp. gasti), mohte — möhte 
(Gonjunctiv ursp. mohU}^ tür (turi)^ wBnen (wdnian), hoerm 
(Mrian), brüt Flur. Mute {MU), hup — Ißuber {laubir), üuo$ 
— vüe^e (vno^i). 

Rück u III la u t d. h. Herstellung des urspränglichen Vocals 
tritt ein in den Formen, in denen ursprünglich das i ausgestofsen 
wurde: wcenm — u>ände, hoßren — hMe (s. § 13). 

( 3. Da auch i und d nur anstatt et* und <m eingetreten 
sind, und zwar ^Tor hrw (vgl. mir — meist und § 1 0), d vor l r 
h s n oder Dental (lös lön, töt neben töuwen sterben), so lassen 
sich die 22 Vocale des mhd. auf folgende 10 zurückführen, neben 
denen die abgeleiteten hier in Klammern stehen: 

a (e) ä (m) uo (üe) 

i (c) I ei (e) 

u (ü; 0, ö) tu (ie) m [in) ou (ön; d, <b). 
Aber selbst diese drei Uoihen entwickeln sich aus je einem der 
drei Grund vocale a, i, w; wovon rf, wo; t, et; in (w), ou Stei- 
gerungen sind, die in der starken Gonjugation und in der Wort* 
bildung die veränderte Bedeutung des Stammes bezeichnen. Vgl. 
§ 9 und für die Wortbildung die Beispiele grap grnobe, hi^ 
bi^en erheiyn, lüge h'uge lougem. Die «reihe mit dem Gliede d 
ist noch durch zwei Schwächungen t und u erweitert worden: 
har bdre bir gehurt^ Mk bmu hum. 

§ 4. DieFlezionsendungen sowie die meisten Ableitungssuf- 
fixe zeigen ein schwaches e, an dessen Stelle früher volle Vocale 
gestanden haben: geben althochdeutsch geban, scheener — scd/idra, 
ernestliche — ernusiUcho. Nur ausnahmsweise haben einzelne 
Flexionssilben den vollen Vooal behalten, s. M 12. 20. Dies 
schwache e hat jedoch zwei Stufen: nach langer Stammailbey 
d. h. einer solchen, deren Vocal lang ist oder vor mehreren 
Consonanten steht, ist das e in der nächsten Silbe nur tonlos. 



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nach kurzer StammBiIb« ist es stumm, wird fast gar nicht aus- 
gesprochen ; ein auf stummes e folgendes e ist tonlos, ein auf 
tonloses e folgendes ist stumm, heiter hat also in der zweiten 
Silbe ein tonloses, ^del ein stummes e; tritt die Dativendung 
-effie an, so wird das erste Wort heitereme ausgesprochen wer- 
den als Aeiiterme, das sweite edehme als edlem. Ein stummes « 
nach Liquidis wird meist gar nicht geschrieben: mül, müln 
anstatt müle, mülen. 

S 5. Gonsonanten. 

Liquidae: {, m, n, r 

Spirantes, weiche : h, j, s, to; v 
harte: f, ch, 3 

Mutae : h,p; k (c) ; t 

Verbindungen von Muta und Spirans : ph, z; qu. 
Zwei Spiranten sind zu einem neuen Laute verschmolzen in aeh* 
Nach kurzem Yocal werden p f ^ ^ 'S gewl^hnlich verdoppelt, 
wobei = fr/r, tz == zz gilt. Vom nhd. weicht der mhd. Con- 
sonantismus nur in wenigen Fällen ab. Verschiedenheiten, die 
nur die Schreibweisen betreflen, sind : vor Vocalen wird fast im-* 
mer n geschridien, nicht vMm^ wälm; ph an der Stelle 
unseres pf : phant ; t tritt im Auslaut statt unseres k ein: tranej 
im Anlaut seltener: criwse. 5 hat den Laut unseres ss (sz) : grö'^^ 
zuweilen wird nhd. auch s dafür geschrieben: da5, M3. In den 
Handschriften und deshalb auch in einigen Ausgaben wird 5 nicht 
von % unterschieden; dann ist die Regel zu beobachten: im An- 
laut und hinter Inr steht nur %i sH, hß» cranz herze; sonst 
erscheint z nur hinter kurzen Vocalen und daher, abgesehen 
Tom Auslaut (§ 6) stets doppelt : sitzen. Dagegen hat sich im 
nhd. die Aussprache geändert: bei n^, in welchem wir das g 
z. B. in Umge nicht neben dem nasalen n h6ren lassen, während 
dies im mhd. ebenso geschieht wie im lateinischen longus. 
h wird mhd. vor t oder s und nach r oder l wie ausgesprochen : 
niht fuhs durh bevelhen ; es wird niemals wie in nhd. Schrei- 
bung als Dehnungszeichen hinter Vocalen und nach t gesetzt : 
wän, küeUn. 



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In Lachmanns Ausgabe der.JNib. r^dt sind einige orthogra- 
phischeEigenthümliohkeiten der Handschrift beibehalten: «steht 
zuweilen för t% z. B. sixeri; A% kh, ckh für ck: weken, rekhe, nn- 
gelückhe; sc für sch: sceiden; v iiacli z odiT t für to: zvei, tvanc; 
3 füJ^ 33 • bejBr; x für Iis: sex. In Lachmanns Walther ist c für s 
vor t beibehalten in ärkü; gg für ck und ^ in f%j)ie, Unggm. 

§6. Im Auslaut wird 1) Doppelconsonant dnfadi ge->* 
schrieben: »cÄt/ {schiff es), schaz (schalzes)^ sac (sackes), ros 
{rosses), swirn {swimmen) u. a. 

2) Media in Xeiiuis verwamielL: gap (gäben), tac (tages), 
rat (reder) ; ferner vzn fihof {hoves) ; A zu «ft: eaeh (sdAen). 

3) w abgeworfen : nm {niuwes), gar (garwes). 

In Lachmanns Nib. Ndt ist bisweilen auslautend h für ch 
geschrieben : noÄ; ck oder A* für c: [«cA, genuok. Im Reime steht 
vereinzelt ch für c : to€rcÄ ; n für «» : gezan, frun, 

§ 7. Im Anlaut wandelt sich / vor t zu ^ in jehen, uh 
gihe; zuweilen wird der Silbe er- ein d v<M^escUagen: dsrtoide. 
Nach einem eh am Ende des vorhergehenden Wortes kann d zu 
t werden : sich lade {dacte). 

Im Inlaut wird manchmal h zujp vor t \ hapt, gelopt. Ton- 
loses S' zwischen zwei gleichen Consonanten fällt oft mit dnem 
dmelben aus: bietet wird biet^ dieneHde — dwiids, Ioti|^eii€ti — 
lougen; so vrird auch ^e^utidettemzu^e&iiiiiiem zusammengezogen, 
mineme zu inime. — Durch Consonaiilenausfall und Zusanimen- 
ziehuug der Vocaie entsteht häuüg ei aus age: meit^ geseit\ aus 
egei gern, küe; aus ede: rsde; ä aus ade: eehdt^ i aus ige: Hr, 
aus (be: gUt, 

Conj ugation. 
§ 8. Als Zeitformen erscheinen nur ein Praesens mit Indi- 
cativ, Coiyunctiv, Imperativ, Infinitiv und Participium und ein 
Praeteritum mit Ind. Conj. Part. Die übrigen werden durdi 
Zusammensetzung mit den Hil&verben ausgedrückt: das Futu- 
rum gewöhnlidi durch den bifinitiv mit wü oder seil, das Porf. 
und Plusquamperfectuni durch das Part.Praet. mit hän und hete; 
das Passivum durch das Part. Praet. mit u^trde» im Praet. mit 



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9 — 



h^. Ueber eia Fat. exaet. und ^in Plusquamperf. gebildet durch 
em dem Praes. oder Praet. Torgesetztes ge- s. das Wörferi)uch. 

Die Endungen sind dieselben wie im nhd. Doch hat die 
• 3. Plur. Ind. Praes. -ent; das Part. Praes. endigt, wenn es un- 
flectiert ist, auf -ende (alterthümUcli -und«); der Inf. ist dedi- 
nierbar: -ennes, -etmß. In der starisen Conjugation bat ferner 
die 2. Sing. Imper. nie smm; die 2. Sing. Ind. Praet. endigt 
auf -e: du gcehe. Im Part. Israel, entbehren der Vorsetzsiibe ge-i 
bräht; komen, Id^en^ vunden, worden {küsset jN. 526). 

Zuweilen findet sich in der 2. Sing, s anstatt iti vima, 
lad$le». Die 2. Plur. endigt zuweilen auf nt: bräokent. In der 
invertierten 1. Plur. wird oft n und selbst en abgeworfen : bite 
mr, gedceht wir. Dns en des Part. Praes. fallt nach l oder n zu- 
weilen aus: helde (lür heleude) spilde soide. 

l $9. Die stariie Conjugation hat im Praet. Ablaut d. b. Verän- 
derung desStamniTocals. Steht der 1) Yocal im Praes., so tritt der 

2) in den einsilbigen Formen des Praet. (1. und 3. Sing. Ind.), der 

3) in den mehrsilbigen (2. Sing, der Plur. Ind. und der Conj.), der 

4) im Part. ein. Ueberdies wird der 1) von der 1— lU und V Conj. 
immer gebrochen, aufser im Sing. Ind. und Imper., von der VI und 
VII dagegen in der 2. und 3. Sing. Ind. umg^utet; der 3) wird 
ton der 1— Hl und V. VI in der 2. Sing, und im Conj. Praet. um- 
gelautet; der 4) wird von der I — III und der V gebrochen. 



Ii (e): 
U»(e): 
ni t (<): 

IV i: 

V in (/e) : 

VI a (c) : 
VU a (6) 

et 

6((JB) 
OH 

ffti(Ae) 



Oj ä e: gibe gebe» gap gäben gmbe gegeben 
Ot ä(m) o: nim nmm nam nOmen.nime genmm 
a, u{ü) o: würfe wetfmwarf wvrfmwürfegeworfm 
ei, f, i: rite riten reit fiten rite geriten 

ou, u (?■() o: vliugevliegenvloucvlugen vlüge gevlogen 
uoiHe) a: trage tregesttruoctruogentrüege getragen 
tt: vaüe veUest viel viekn vieU geiHtlkn 
4-: $läfe dmfeu slief üiefem iUefe gtddfen 
ei: hei^e heilest Aiej hieben hie^e geheimen 
ö: stöje stw^estsiie^ stieyn stiege gesto'^en 
(Mitoufeloufest lief liefen liefe geUmfen 
«oimofe ruofiit tnef riefe» riefe geruofen 



ta, te 



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— 10 — 

Beispiel: 

Pra68.I]id. gAe g&ett geben gebet geb€>U\hap. g^ gebet 

Conj. gebe gebest gebe geben gebet geben; Inf. geben, 

Part, gebende 

Praet.Ind. gap go^be gap gäben gäbet gdbm\ F&ri, gegeben 
Conj. gmbe gabeu geebe giBben ga^et gaffen, 
i 10. Der DoppdcoDflonani des Praes. wird fkberall, wo Im 

Praet lange Stammvocale eintreten, Tereinfincht : t^^e äyn 

(I) tn'ffe traf träfen (II) spanrie spien spienen (VII). In der I 
können die Verba mit 8 als Stammesauslaut dies hinter dem 3) 
und 4) Ablautsvocal in r verwandeln: ntiie naendrengenm 
(6fter genesen). Unter den Verben der II bat guemen folgendes 
a yerbo angenommen : jhcmoder (Ärom), kvmm(kemen), kam (kom), 
kämen {kömeii), käme [koBme), komen. In III tritt nach § 2 keine 
Brechung ein, wenn auf den Stammvocal ein m oder n doppelt 
oder mit einem andern Consonanten Terbnnden folgt: swmmen 
gemoummen, nindengemmäen. Zuweilen unterbleibt anch der Um- 
laut im Conj. Praet. : touirbe, mnde. In der 1 . und 3. Sing. Ind. Praet. 
haben nach § 3 die Verba der IV mit Ä hinter denü anstatt ei — e: 
zihe — zech {schrien hat schrei und schre); die von der V mit h, 5, 
5, 1 hinter m haben anstatt oti — d: bnae — b^. Ferner wird 
in IV und V gemSfs { 5 nach kurzem Stammvocal 5 oder ^ver- 
doppelt: gin^e — gn^:yen ^rt^^e rmzen; grife — griffen griffe 
gegriffen; ilherdies s zu r verwandelt: verlime verlos — verlnren 
verlüre verloren; h zu g: ziuhe zöch — zugen züge gezogen j Uhe 
lieh geligen (doch flmhe flöch fluhen fUHhe geflohm)\ d zu t: etUde 
anetir mUen gemiüen. In VI wird im Praet h zu ^ (c) verwan- 
delt: slahe — eluee stuogen Mege geslagen, houwen der VII an- 
gehOrig hat im Praeteritum hin hiuwen. 

§ 11. I — III haben zum Stammvocal a mit der Steigerung 
d und den Schwächungen i, u\ die IV t mit den Steigerungen 
I und et; die V u mit t» (oder 4: sAfe, iAge) und oti; die VI a 
mit der Steigerung no. Die VII hat nicht dgentlich Ablaut, son- 
dern das ie des Praeteritum ist nach Wegfall des Stammvocals 
aus dem Vocal einer im Gotbischen noch vorhandenen Redupli- 
cationssilbe entstanden: kieU aus haäuUd, eUe^ aus eUustfvuL 



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— 11 — 

In 1 folgt auf den StammTocal h, h, «, 5; in II Liquida 

oder ff, ck, ch, sch, st, hs, ht; in III Liquida doppelt oder mit 
einem anderen Consonanten verbunden. Vcrglciclie aufser den 
obigen Beispielen: Zise, 5?7ie; triffe, vihte; bevilhe, häfe. In VI 
steht a vor einfacher Muta oder Liquida oder 9th: tfor, loascfte; 
in TU vor doppelter Liquida oder Liq. mit einem andern Con- 
sonanten verbunden : spanne, halte. 

§ 12. Die schwaciie Conjugation bildet wie im nhd. das 
Praeteritum durch angehängtes te, das Part Praet. durch t, te 
ist, wie dasGothische zeigt, ursp. das Praeteritum des Verbs thun, 
so dass ich Une-te wörtlidi durch *ich lohnen that' wieder- 
gegeben werden kann. Diese Zusammensetzung, ^v eiche dem 
Ablaut gegenüber etwas unselbständiges, umschreibendes bat, 
hat der Conjugation den Namen der schwachen eingetragen. 
Alle ihr angehangen Verba sind nicht ursprönglich, sondern ab- 
geleitet, z. B. brennen 'brennen machen* yon hrmnen H)ren- 
nen\ UrsprfmgHch stand zwischen Stamm und Endung ein 
voller Vocal ((J, ^; i), welcher mhd. nach § 4 regelmäl'sig zu un- 
betontem e geworden ist; nur zuweilen erscheint d im Part. 
Praet: gewamdt Nach kurzer Stammsilbe föUt das e vor te, 
t gewöhnlich aus: lobte gelobt, minderte gewundert (dann wird 
te nach Liquidis häufig zu de: wdfende); nach langer bleibt das 
e: salbete, gesalbet. . 

Beisp. 

Idne Uneet UMt Idtiei» Unet Idneia; Imp. /dne» Zdnef 
Idne Uneet Une Unm Ulnet {dtian; Inf Jdft«n; Part. I^ticiide 

lömte lönetest lönete löneten lönetet löueten ; Part, gelönet 
Conj. Praet. wie Ind. 

§ 13. Die sehr zahlreichen Verba schwacher Conjugation, 
welche ursp. ein t vor der findung hatten, haben, wenn es mög- 
lich war, Umlaut angenommen: lege legte gelegt; IHUere Uuterte 
geliutert. Diejenigen, deren Stamm aus einer einzigen langen 
Silbe besteht, haben im Praet. und Part. Praet. zwar auch die 
Formen mit e vor te und t: brennete gebrennet , stossen jedoch 
häufiger e ans und nehmen, wenn dies möghch ist, Rück- 



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— 12 — 

umiaut an: warne ^ wände gewänt^ rfieme — rwmte geruemt'y 
aber weme — weinte. Dabei vnrd vor t Doppeloonsonant verein- 
fadit: füUe — fülle gefnlt, brenne — hrante gehrant; g geht 

in c über, ck in h: vüeye — vuocte gevuoct, decke — dahte 
geddln\ t oder d wird außgestoijsen: vriaie — vriste gevrist, künde 

— kwUe gekwU\ ebenso w od^ ji gerwe — garte gegart, wmje 

— wdte gew(U\ bei diesen letzten kann der Umlaut auch bleiben: 
irifuwe drihtte gedrünt; wcete, drmte. Zu den langsilbigen Ver- 
ben gehen auch einige kurzsilbige über, indem sie den Kndcon- 
sonanten des Stammes verdoppeln und dann Hückumlaut an- 
nehmen können: neben tseln auch xellen^ daher »eUe und «alle. 

I 14. Anomale. 1) DasVerbum substantivum entnimmt 
seine Formen drei verschiedenen Stimmen: hinhüt itt sin Mi 
(vereinzelt birt) sini. si sist si usw. daneben wese wesest usw. 
Imp. wis weset {sU); wesen (sin); wesende; was w<Bi'e was wären 
usw. wcare usw. gewesen, 

2) Preeteritopraesentia d. h. Verba, deren Praes. ein ur- 
sprüngliches Praet ist, jedoch in der 2. Sing. Ind. t oder nadi 
n und r st annimmt, ihr Praeteritum bilden sie schwach. 

Die 1 Ablautreihe, aber umegelmälsig, befolgt mac 'kann* 
mahtj nrngen (megen); muge (mAge, mege); mohte imahte); 
mühte (mehte); nmgen 
die II sol 8oU, euln {eüln sün); sül; seiUe (so{(/e);Conj. ebenso ;siilpi 
die III gan 'gönne' ganst gan gunnen gunnet gunnen ; Inf. gunnen 
Conj. gwine günnesi usw. Praet. gunde {gonde) ; Conj. Praet. 
günde {gö»de)\ Part. Praet. gegumen und gegumneL 

Danach erben *mi8Sgdnne\ Durdi eine falsche Ableitung 
hierhergezogen hat das Yerbum beginne» neben dem Praet. 
began auch begunde erhalten. 

kan 'weifs' kamt, kunnen; künne; künde (konde); künde 
{kifnde) ; Inf. kutmen 
tat *wage' tarst, turren; tStirre; ierUeitdrete (tonte); t%trren 
(torf 'habendthig' darft, dürfen; dürfe; dürfte; dörfte; dürfen 
die IV wei^ teeist, wij^en; wi^^e; wiste {wesle, wesse)\ Conj. eben- 
so ', wi^^n; gewi^^en 



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\ 



— 13 — 

die V toue 'tauge\ 2. Sing.?, tage» (lügen); tikg$;t^; töhte; tugen 
die yi«ti05 mmstf mUe^en; müest; nmotie (mmse); idMsfe 

{müese) ; müe^en. 

3) Aehnliche Bildung, nämlich einen ursp. Opt. Praet. als 
Ind. Praes. hat wellen: ich wü, dü wü {wilt), wir wellen {ja)eln) 
usw. müe (woUe); woUe (wolde); Gonj. ebenso. 

4) tum tuost ftior fwm tuttt tmmt; Imp. tuo tuot 
tuo tno8$ Ivo tum tuot tuen; tum; tuonde 
tete, dü utte, wir tdim usw. tcBle ; getän, 

5) stdn (stm) stdst stdt stdn stdt stdtU ; Imp. stant stät 
itd (sU) itdst 8tä Uän stät ^än; atdn; stände 

. stumU; stMende ; gsMidm and g€stän. 
Ebenso im Praes. gän ; Ixnp. ganc ; Praet. gienc (gie) ; 
gangen und gegdn. 

6) habe7i contrahiert: hdn hast hat hdn hat hdnt, Conj. habe; 
Part habende-, Praet. häte hete hete, dü hwte, wir hätm häen 
Acte»; Gonj. hatte keie hete; gekabet* In der Bedeutung 'halten' 
ist hahm regelmifsig schwadi. 

7) Id'^en wird ebenso contrahiert im Ind. Sing. Idn last Idty 
Plur. Idn Idt Idnt^ im Inf. Idn und im Part. Praet. Idn ; Praet. lie^ [lie). 

8) vähen und häken contrahieren^ zuweilen den Inf«: tiän^ 
hän; Plraet. vime (nie), hkne (hie); Part gevatigen, gehangen» 

9) hiten, %en, sitxen und heben, «wem bilden das Praes. 
schwach, das Praet. nebst Part, theils nach der l starken : bat, 
gebeten ; laCy gelegen ; S05, gese^^en; theils nach der \1: huop, 
gehaben; swu>or, geswom (seltener, aber regelrechter geswam). 

10) bringen^ denken^ duidcen haben im Praet brdhtB, ddhte^ 
.iähie; Conj. brmhie, da^te, diuhte; Part, hrdht, gedäht, geMu, 

würken und vürhten nehmen im Praet. 0 an: worhte, ge- 
win-ht; vorhte, gevorhu 

Declination. Substantiva. 

§ 15. Starke Declination. DielfascuUna der I Form 

haben im Sing. Nom. und Acc. — (oder e), Gen. es, Dat. e; im 
Plur. N. A. G. e, Dat en: 



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— u 



tac tage» tage fac, tage tage tagen tage; 
jegere jegeres jegere jegere, jegere jegere jegmn jegere, 
II Sing, ebenso wie I; Plur. mit Umlaiit: 

gast gastes gaste gast, geste geste gestm geste, 

Neutr. Sing, wie m.; Plur. — , c, en, — . Zuweilen tritt im 
Plur. umlautwirkendes er zwischen Stamm und Endung. 
mrt wertes toorte wort^ utert warte werten wort; 
rat radee raie rar, reder redere redere» reder. 

Fem. I Sing, durchgängig e; Plur. e, G. und D. en: 
gäbe gäbe gäbe gäbe, gäbe gäben gäben gäbe. 

11 Sing, übne Endungen ; doch haben D. und G. auch e, vor 
welchem, wenn es möglich ist, UmJaut eintritt. Plur. umlautend 
mit 0, Dat. <»: 
ndt sat (fSite) %it (täte) zit, slfe tite fOten tite; 
kraft kraft ikrefte) kraft (krefte) kraft^ krefte krefte kreften 
krefte. 

Auch ohne Umlaut vor den Endungen mit e erscheinen 
näht ((j. Sing, der noftle, D. PL dm nahie») und hanL 

§ 16. Schwache Deel. Alle Genera haben N. Sing, e, 

sonst in allen Casus en; A. Sg. ii. e wie N.: 
herre Herren Herren Herren, Herren Herren Herren Herren ; 
frovm frouwen frmtwen frouwen, frouwen frewoen frouwen 
frauwm; 

hente herxen herxen herxe, hertm her%m hmm herben. 

§ 17. Anomal a. 1) valer^ brwoder, muoter, tohter, swester 
sind uüverändei'licb^ aufser dass sie im D. PI. n annehmen, und 
dass vaMr im Flur, meist umlautet: veter, 2) man bleibt unflec- 
tiert oder bildet G. mmmes^ D. mame, Plur. vumne, D. mannen. 
-3), Neben kUnegmne erschont auch das unflectiote k&neg^. 

§ 18. Eigennamen llectieren theils stark, theils schwach 
nach den ohigen Paradigmen. Die starken Masculina haben im 
D. und A. e oder en oder auch gar keine Flexion: Sifrit Stfride 
.9tfriden\ die starken Feminina haben im A. auch e: KrieoMt 
Kriefnhüde, und in allen Casus obl. auch schwache oder flezions* 
lose Form: KriemHilt Kriemhüden, 



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15 — 



Adjectiya. 

§ 19. Alle flectieren stark und schwach (schwach hinter 
dem Artikel); häufig sind sie auch als Attribut flexionslos. Die 

st. Declination weicht vom iihd. nur ab im N. Sing. fem. und 
N. und A. Plur. neutr. auf im und im N. A. Sing. n. auf ej. 

Beisp. älter aUe$ aUm aUen, aUe alter aUen aUe 
edtiu alter aker aUe^ aUe alter (Üten alte 
alte^ altes aUem älte^, dlfia alter aHten äUiu, 

Zuweilen erscheint im D. S. m. und n. die volle Endung 
eilt«, im G. Sing. f. und Plur. ere : röteme, mwerre (aus moerere). 
Dabei ist besonders bei mehrsilbigen tonloses und stummes esu 
unterscheiden: mkM *groi^' hat im D. Sing. m. und n. müMme, 
im O.D.Sing. f. und G.Plur. miehelre ; eben dagegen ebenem, ebener. 

Die schwache Deel, ist gleich der der Substantiva; das uhd. 
stimmt damit überein, auüser im A. Sing, f., welcher mhd. en 
hat: die säumen maget 

i 20. Der Gomparativ wird durch angehängtes er gebil- 
det, der Superlativ durch est: edeler, eddsst; mitteler, mitikdeet. 
Einige Adjectiva nehmen in der Comparation auch Umlaut an: 
alt — elter, eilest neben altest; starc — sterkesl. Zuweilen er- 
scheinen im Superlativ die alterthümlichen Endungen 4st : t'or- 
deröa, und die umlautwirkende ist: graset, 

§ 21. Adyerbia werden von Adjectiven abgeleitet durch 
Anhängung theils von e : starc — starke, wofür bei den Adjec- 
tiven auf e Rückumlaut eintritt : veste — vaste^ sduBne — schöne^ 
theils Ton Itefte, Ut^: triireeUche, süe2i,Uch. 

§ 22. Zahlwörter, eilner etm» eniej, als Attribut im 
N» Sing, unflectiert; wine vwd meei, moeier, zwein; dri n. drin, 
drier, drien [drin); viere vierin. Ebenso flectieren auch vünf, 
sehSy sibeuy aht, nim, zehen, einlif, zweie f, , . ssweinzic {zwenzic)^ 
dri^ Neben hundert erscheint auch hmt. 

Ordinalia: iret; ander «zweiter^ ; die anderen werden durch 
angehängtes te^ (nach Uquidis de) gebildet: drüe, Vierde usw. 

Pronomina. 

§ 23. Persönliche. I Person: ich nän mir nM, wir 



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— 16 — 



unser uns uns (alterthümlicU mmh),.ll du [du duo) din dir dicht 
ir iuwer tu mch. 

Das Pron. der Ul Person hat im G. Sing. än\ äch ist nur 
A. Sing, und Plur.; für den D. ijrerden die Formen entlehnt ypn 

d^m geschleohtigen : ' . . 
m. er sin im in, | 

f. sie {siu äs£)ir ir m ißi), | Plar. sis {(d) ir m m (»). 

n. 63(0) (W) «»«5» I 

Die PossesBivii sind min, cßf», sin; unser, mumt; für das der 

III Sg. f. und Plur. wird der G. ir gebraucht; selten erscheint 
dieser auch flectiert : iren. 

§24. Demoastrativum und Relativum, auchher 
stimmter Artikel ist 

der diu da^^ 6. des f. der, D. dem f. ier^ A» dendie daj ; der In- 
strum eiitalis m. und 11. diu erscheint nur mitPraepositioneii ver- 
hunden: sU diu. Plur. die ludiu, G. de7\ l). den {dien), A.die ii. diu. 

Das Demonstrativum dirre (diser) disiu diz (dtise) hat auch 
im G. und D. Sing. f. und G« Plur« dirre. 

Das Interrogativum flectiert 19er 1005« ms, wem, vm 
toa^; Instr. wiu. Aus so teer zusammengesetzt ist swer swa^; 
'wer, was auch immer', weder 'welchei' von heiden', weUi {juoel) 
'was für ein^ sind adjectivisch. 

Grundzüge der mhd. Verskunst. 
$2^. Die mhd. Yerskunst beruht auf der Betonung 
der einzelnen Silhen innerhalb eines jeden Wortes. In je- 
dem Worte wd die erste (die Stammdlbe in einfadien Wör- 
tern, die Stammsilbe des ersten Theiles in zusammengesetzten) 
besonders stark betont, sie hat den Hochton. In einigen abge- 
leiteten Wörtern und in allen Zusammensetzungen kommt zur 
Stammsilbe nodi eine oder mehrere Silben mit vollem Vocal; 
diese Silben werden etwas sehwächer betont, haben denTiefkon. 
Vgl. vischwre küniginne, manlich dejenMit, künicriche marcgrä- 



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— " 17 — 

innne. Andere Ableitungssilben und fast alle Flexionssilben 
haben schwaches e« das entweder tonlos ist oder stumm (§ 4). 
Von der Regel, dass die erste Silbe d^ Hochton trägt, sind 

ausgenommen 

1) die Zusammensetzungen mit den untrennbaren Pi aeposi- 
tionen he ent (en) er ver ge zer (se), welche sämmtlich schwa- 
ches e haben. Ygl. bettiln entiogen erkant wrge^m gdaube 
zerinnen. Die drei ersten Praepositionen haben jedoch in alten 
Zusammensetzungen mit Nominibns den vollen Vocal und damit 
den Hochton bewahrt: antvanc neben enphähen, urloup neben 
erlouben, hiderbe, 

2) Yerba, die mit den Praepositionen über under durch 
umhe toider gegen hinder untrennbar zusammengesetzt sind^ 
während die mit denselben zusammengesetzten Nomina die erste 
Silbe betonen: nnderscheiden ( bezeichnet den Tiefton der ersten 
Silbe) neben miderscheü, überwinden neben i^ermuoU 

3) Ebenso die mit nUssi und vcUe zusammengesetzten 
Verba tiüssetuon vdlbringen n^en den Substantiven missetdt 
voUeist. 

4) Schwanken hndet Statt ])ei den Zusanmiensetzungen mit 
4Ü und nn : alsö und dlsö, üntnuwe und untrimoe, 

% 26. Der mhd. Vers besteht aus einer gewissen Anzahl 
von Hebungen d. h. höher betonten Silben, zwischen welchen 
je eine Senkung d. Ii. minderbetonte Silbe stehen, aber auch 
fehlen kann. 1)6 wüoJis in Niderldnden ist metrisch gleich zuo 
dem gaste. In den gesungenen Gedichten fehlt die Senkung nur 
äulserst selten, so dass der Versbau dem nhd., in welchem He- 
bung und Senkung regelmSfsig abwechseln, sehr ähnlich ist. 
Mit Ausnahme des Tageliedes (88, 9) fehlt bei Walther die Sen- 
kung nur irinerhall) zusammengesetzter Wörter, in welchen zwei 
Silben mit vollem Vocal zusammenslofsen : Idntgräve, herzeidmu 

Zur Hebung taugt 1) jede Silbe mit Hochton, 2) jede Silbe 
mit Tiefton UU/erUt^ küxiigimMj 3) eine Silbe mit tonlosem 
(nicht mit stummem e), jedoch nur entweder als letzte Hebung 
der ISibeliingenzeile Voten, lidyem, oder wenn wenigstens eine 

Martin, mhd. Gr. 8. Aufl. 2 



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Sflbe mit scbwachem e folgt. Gehört diese Silbe demselben 
Worte an wia die tonlose Hebung, so muss entweder hinter dem 
tonlosen Yocal der Hebung eine Doppelconsonanz stehn : trü- 
rinde, oder hinter dem stammen e ein »: mckilm^ nicht regel« 
recht ist trüriUf miMhr. Gehört die Silbe mit schwachem e 
dem nädisten Worte an, so nrass ein €onsonant die beiden e 
trennen: sanfte yemuoty werden erkani\ nicht erlaubt ist schameU 
erclanc. 

Selten und nur in den lyrischen Gedichten erscheint neben 
dem gewöhnlichen Yersfufs eine Art von dactvlischem, in welchem 
auf eine Hebung zwei Senkungen folgen: M «Mft M'e vdr e(ea- 

weune den tdc. 

§ 27. Die Hebung darf nie weniger Wortion haben 
als die folgende Senkung. Man lese also nicht Hägene v<m Trö" 

# 

nege, sondern HägeM vön Tr^nege^ nicht ariikU da^ märe, son- 
dern strdfUe dd^f mdre. 

Dagegen hat die Hebung zuweilen weniger Wortton als die 
vorangehende Senkung, indem eine Silbe mit Tiefton über eine 
lange mit Hochton erhoben wird: mit drimge, der harmünge 
urgpringe (W. 7, 36). Besonders geschieht dies in Kamen: 
GuntMm, Beimdr; hier auch wenn die erste Silbe kurz ist i%t- 
lippes (W. 19, 7 u^ ö.). So wird zuweilen auch eine Silbe mit 
Tiefton über eine vorangehende mit Tiefton gehoben: im- 
frosUcheny höchvertigen, mdrcgrdvln, iinsnmic (W. 85, 24), sogar 
eine mit tonlosem e: jüneherrin für (W. 80, 24). (s. auch § 29.) 

§ 28. Hebung und Senkung soUen einsilbig sein. Doch 
kann ein stummes e hinter einer kurzen betonten Silbe in der 
Flebung verschlcift werden und ebenso ein stummes e hinter 
einem tonlosen e in der Senkung. Also Wörter wie säe sagen 
künec gtbest können Hebung sein, und in waehete grimmeger trü- 
rHen können die beiden letzten Silben die Senkung ausmachen ; 
ebenso die letzte des Torangehenden und die erste des folgenden 
Wortes in künde gevölgen, sele genas; ddnne der tot. 

Die Durchfübrung dieser Einsilbigkeit der Hebungen und 
Senkungen erleichtem einige grammatische Freiheiten, durch 



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— 19 — 



welche schwache e, ja sogar volle Vocale und bei einigen Form- 
wörtern auch Consonanten j?^eggeschafft werden. 

.1) Synaloephe oder Versctunelsiuig. Sie tritt ein, wenn auf 
eins der W6rt<ar dä jä wä sw4 U 46 sd dü ein Wort folgt, 
(las in der ersten Silbe ein schwaches e hat. Die vollen Vocale 
dieser Wörter verlieren dabei ihre Länge : da enzwischen. Mehr 
Beispiele s. bei der Inciination (5) und bei dem Auftacte (§ 29). 

2) Elision. Ein schwaches e im Auslaut wird von voca- 
liseliem Anlaut des folgenden Wortes verschlungen: drU ist, 
rmche ich; steht das folgende Wort in der Hebung, so >vird das 
elidierte e gar nicht geschrieben; du edeler, sag ich; aufser in 
dreisilbigen Wörtern : wcUUere unde, Menne ungeticßme. Vor der 
Hebung wird dbrigens auch Hiatus geduldet: Frönwe^ ^5. fride 
unde suone (N. 2027, 4). 

3) Apokope, Abwerfen des schwachen e im Auslaut vor 
consonanlischeni Anlaut des folgenden Wortes : 7tün ndhgehnren, 
sin hant (Acc.); ein schaUen; dn mineny umb da^; von hus der, 
1^5 Österrich lAu^U; war fittr, Mrt dä. £in Gonsonant fällt mit 
diesem $ weg in der invertierten 1. Plur. (§ 8) und in den Con- 
junctionen oder, aber: od, ab, 

4) Synkope, Auswerfen eines schwachen e zwischen zwei 
Consonanten: spricht, dmict; dienst; sins, eins, etnj; von zwei 
gleichen Consonanten fällt der eine mit dem e weg (§ 7), Na- 
mentlich tritt Synkope des e in der letzten Silbe ein, wenn das 
folgende Wort Tocalisch anlautet: ühr al; : hüemr md. 
Auch das schwache e der ersten Silbe (§ 25, 1) wird synkopiert, 
nicht blos vor Vocalen wie in gahtet geret, sondern auch vor 
Consonanten gnöj; gUcket bUben* Doch ist geUchen beUbm ge- 
wöhnlicher, 

5) Ittdination. Mehrere kleine hSufig vorkommende 

W^orter werden an ein vorangehendes oder folgendes Wort so 
angelehnt, dass sie ihren Vocai verlieren, ja zuweilen auch einen 
dazwischentretenden Consonanten: a) diePraeposition %ei zäUm^ 
. ze eii%m ; die Praeposition in (geschwächt zu en, vgl. enhant): hien 
erde ; L) die Negationspartikel ne (gewöhnlich an das folgende 

2* 



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— 20 — 

AVort angelehnt mit üiiistellung zu en): desn mac\ die in 1) an- 
gegebenen Wörter verüerea davor ilire Länge : da ensi, son ; ich 
yerliert seinen Consonanten: ine mno, in toetj; ebenso joeh : jme, 
c) die Pronomina personalia : tokeh, dwih aus daj tieft, t*5 aiis ich 
ej, fti aus ich fu; swa^ uns (t ^ du), sttd Ätism; do eTrda'r 
inney dier, der aus da^ er, du ?«, ern, erm, sist, si einen; so ej, 
da33 oder deij aus da^ ej, inis niht; d) der Artikel diu oder die 
TorVocalen: dandern, derde, dougen\ da^f wird zu ^«3 geschwächt 
und dann verschleift: gewürwii dej, oder ganz indiniert: 
hotthet; den verliert sein d: «eise «n; des wird an das folgende 
Wort angelehnt: sküneges, liesonders häufig ist die Inelination 
nach Präpositionen: mme, ime {indeme), üjme^ zem^ zei\ zen., 
bien, gim\ c) ist: derst, diust, dost dmt deis dist dis (da^ ist), 
sost; f) hie: hmne {hie inne), 

6) Die Diphthongen tu und ot< vor 10 kennen ihre ursprüng- 
liche Kürze wieder annehmen : iwer, frowe. 

§ 29. Das Acceiitvcrhältnis sowie die Einsilbigkeit werden 
am strongslcn beobachtet im Versschluss. üm so freier ist da- 
gegen der Yersanüang, insbesondere die der ersten Hebung vor- 
ausgehende Senkung, der Auf ta ct. Hier finden sich besonders 
häufig Synaloephen: da ensprungen, so ich^\; sogar trotz eines 
dem schwnclK^n e vorausgehenden Consonanten: da ver suohten. 
In den Nibelungen kommt auch zweisilbiger Auftact vor; doch 
muss dann die erste Silbe höher betont sein als die zweite: und 
€n\phiengen die ghte; m wer \ was der dem sehüde \\ vor dem \ 
Wasgensiekte sa^ (2281 , 2). Selbst dreisilbiger Auflact erscheint, 
stets mit gehobener zweiter Silbe: da^ habe \ dir ze hotschefte 
(1900, 4) und Ir wider \ sagt uns nu ze spate (21 IG, 1). Üei 
Waltber ist der zweisilbige Auftact durch Synkope und Apokope 
des stummen e wegzubringen: Wedr (82, 17), küngin (77, 12), 
mmc (77, 22) u. a. Bot (10, 17). 

Sodann wird im Verseingang niich ;un haiiligsten das Ac- 
centverhältnis zwischen ilebung und Senkung verletzt: es tritt 
dann schwebende Betonung ein, welche man dadurch bezeiclmet, 
dass der Accent auf den die beiden Silben trennenden Gonso- 



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— 21 — 



Hauten gesetzt wird. Ein zweisilbiges Wort, vom mit betonter 

Länge steht als Auftact und erste Hebung: miiie friunt, ici^^et 
da^ (N. 1996, 1). Oder aut den Auftact folgt als erste Hebung 
und Senkung ein zweisilbiges Wort oder zwei dnsilbige mit dem 
Tone auf der zweiten Silbe : 105 eniuo danne der töt (1224, 3). 
Oder endiieb die letzte Silbe des zweisilbigen Auftacts und die 
erste Hebung werden durch ein zweisilhij^es Wort vertreten, 
weiches den Acceut aut" der ersten Silbe hat: het ieman geseü 
Etzein (1803, 2). Alle diese Verletzungen des Verhältnisses 
zwischen Hebung und Senkung im Auftacte kommen bei Wal- 
ther nicht Yor. 

§ 30. Die Nibelungenstrophe besteht aus vier Lang- 
zeilen, von denen jede durch eine Cäsur in zwei Halbzeilen gc- 
theiit wird. Die erste Uaibzeile jeder Langzeile hat drei He- 
bungen, auf deren letzte noch eine Senkung feigen muss: E$ 
ir&umde KrimnhiUi; seltener hat sie vier Ifebungen ohne die 
letzte Senkung: Dö hie^ shi väter Sigemimt. Ausnahmsweise wird 
die letzte Hebung und die folgende Senkung durch eine kurze 
Stammsilbe und eine Silbe mit stummem egebüdet : 2e6e}i(2050, 4). 
Die zweite Halbzeile begreift drei Hebungen: tin müoter Sigdüit^ 
in der vierten Langzeile aber ykar: häde wdfm 4md gewdnt, Die 
Langzeilcn sind paarweise durch den Reim verbunden. Hat 
die letzte Hebung' tonloses e (§ 26), so haben gewöhnlich auch 
die vorhergehenden Hebungen gleichen Klang, so Voten: guoten^ 
H0§mie: wgene. Das Schema der Nibelungenstrophe ist also, 
wenn wir dÜe Hebungen durch', die nothwendigen Senkungen 
durch \ und den gleichen Reim durch gleiche Buchstabeii be^ 
zeichneu, folgendes : 

' ' r - ^ ' ' a 

' ' ' V ' ' ' a 

§ 31. Das gewöhnliche Versmafs der erzählenden Dichtung 
ist das der kurzen Ueimpare, wodurch immer zwei Zeilen von je 
vier Hebungen mit stumpfem oder Ton drei, seltener vier mit klin- 



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— 22 — 

gendem Ausgange unter einander verbunden werden* Weit man- 
nigfaltiger ist die Bildung der Strophenformen, der Töne in der 

gesungenen Dichtung. Aufser der verschiedenen Anzahl und Länge 
derZeilen wird diese Mannigfaltigkeit hauptsächlich durchdie ver- 
schiedenen Arten und Stellungen des Heims möglich gemacht 
Der stumpfe (männliche) Reim besteht aus einer hoch- oder tief- 
tonigen Silbe, welche, wenn sie kurz ist, noch eine Silbe mit 
stummem e hinter sich haben kann : vol: lool, l^in: gehm» Der 
klingende (weihliche) Reim hegreift zwei Silhen, eine lange und 
eine mit tonlosem e : frage: läge, krönen: lömn, oder drei Silben, 
deren erste kurz ist und deren zweite ein stummes c hat: geheme: 
kbenne. Der Anordnung nach kiVnnen die Reime gepart sein (es 
reimen dann die. aufeinander folgenden Zeilen) : aM ; oder über- 
schlagen (gekreuzt) ahab, abcahc\ oder Schwcitreime aabccb. Zu- 
weiieuislemer.eimlose Zeile, eineWaise eingemischt, z.B.W.4b,10. 

Dazu kommen gewisse Reimkünste. Walther gebraucht 
a) die Binnenreime, durch welche die Verszeile in Abschnitte 
zerlegt wird, die in derselben oder der entsprechenden Zeile 
reimen : 6, 32 In dürstet sere | nach der lere \ ah er voti Röme 
e toas gewon: der im die schände \ und in da irancte I als e\ 
dä ^curde er varnde von. b) die Schiagreime, welche unmittelbar 
aufeinanderfolgende Wdrter unabhängig vom Endreim ver- 
binden: 47, 16 M jntnfM, s^ite lange zitj in einem wahnchein- 
lich unechten Liede. c) die Pausen, wobei die Silben am An- 
fange der Zeile mit dem Ende derselben oder einer andern 
reimen; 62, 10 ein klö$en(Bie, oh er^ vertrüege? ich wcene, er 
net^; oder 67, 24. lobe ich des libeB fwViiM, der seife 
/etV: 8i giht^ «5 si edi %e, lo5«. d) Körner d. h. Zeilen, 
welche auf die entsprechenden der nSchsten Strophen reimen 
z. B. 119, 23. e) Kehrreime oder Hefrains, Wiederholungen 
einer oder mehrerer Zeilen in verschiedeneu Strophen z. B. 
110, 18. 19. . . 

$ 32. Diese Mannigfiltigkeit der Stirophenbildung in den 
Liedern wird von einem allgemeinen Gesetze l>eherscht, dem 
der Dreitheiligkeit. Zwei gleiche Theile, die Stollen bilden zu- 



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— 23 — 

flammen den Aufgesang; der dritte, ungleiche Theil den Ab- 
gesang. Zuweilen haben jedoch die beiden Stollen ungleich- 
artige Reime (26, 3), zuweilen auch eine ungleiche Anzahl von 
Hebungen (78, 24). Auch kommt es vor, »lass der Abgosang 
zwischen den Slollen steht (26, 3). Der Abgesang wiederholt 
sich mehrmals hinter der letzten Strophe 74, 16. Ausgenommen 
von dem Gesetz der Dreitheiligkeit sind hauptsächlich die 
Tanzlieder, deren Strophen zwei ungleiche Theile haben : z. 1>. 
39, 1. 

In allen Sti'opheo (Gesetzen) eines Liedes kehrt ilieselbe 
Form genau wieder. Freier scheinen, und zwar im Auftact, 
nur die Sprüche zusein, die einstrophischen Gedichte mora- 
lisdien oder politischen Inhalts. ' 

Neben den Liedern gibt es aber noch eine ganz verschieden 
gebildete Art lyrischer Gedichte, die Leiche. Sie waren ur- 
sprünglich religiüs und für den Gesang einer Menge bestimmt: 
daher die redende Pierson meist nicht mit t*c^ sondern mit tmfr 
bezeidmet wird. Die Hauptmerkmale des Leiehs sind erstens, 
dassdicStrophcnforni nicht dieselbe bleibt, sondern mit häuligem 
Uebergang des Sinns aus der einen Strophe in die andere wech- 
selt; und zweitens, dass die Strophen £ast durchaus nicht aus 
drei, sondern aus zwei und zwar gleichen Theilen bestehen. Die 
Leicheküfmen einfacher oder kunstvoller gebaut sein; der Wai- 
thers (3, 1) gehört zu den schwierigeren. 



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St. stark, sw. » sehwtdi; m. mcseuliiiiUD, t -» femiiiinii% n. 
nsatmm; (st m.) II = nmUiiteiid» was bei dem Fem. schon aos dem con> 
sonaotiselien Auslaut des N. Sg. liervorgeht; G. = Genetiv, D. Dativ, 
A. Aoensativ ; (eöies, einmn, ein) d, •» <&>^wf, dinge, dine\ wo im 6. 
der Anslant des Nominativs verdoppelt oder verlindert wird, ist die En- 
dung mit dem Sehlasseonsonanten des Stammes in Klammern belgefogt. 
Bei WSrtem, die ihre Bedentang nicht veriindert haben, ist die lieber» 

Setzung weggelassen. 



r 

- d liiterjection an Imperative und Pai'tikeln augehängt: miiid 
ISiciit doch ! snid sni 
ab^ a&e Praep. mit D. you; Adv. we^, hinab 
äbdouf $t. m. II Wechsel (Ort, wo das^Wüd zum Schusse Tor- 
laiifen rnuss) 

äbent {-des) st. in. Abend; sunewenden d. Abend vor Sonnen- 
wende 
dbentröt st. m. 

odar, 0^ Adv. wieder, Bochmals, dagegen; et aher doch wieder, 
doch noch immer; miB über wie auch 

abgründe st n. Abgrund 

ivhter St. in. Verfolger; von Gerichts wegen Verfolgter 
dveiUiure st. f. wunderbare Begebenheit, Wunder; Erzählung 

davon; Abschnitt eines erzählenden Gedichtes 
aver s aber 

afier Praep. mit D. nach, über — hin; a. wegen dem Wege 

nach, weg 
ahsel st. f. Achsel, Schulter 
aht St. f. Schätzong ; Stand 

dkten sw. beachten« erwägen; eöt d. ahtet mith etwas kAmmert 
mich, geht mich an 



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— 25 — 

a<» fleetiert aUar dHu älk$ (war dem Artikel flectiert und xas^ 
flectiert atlm den, a, emm tae; al dm tac) all, ganz, jeder; 

nach äne irgend ein ; G. Plur. aller verstärkt den Super- 
lativ allenoiseste wip ; A. Sing, n, alle^, al^an Ädv. immer- 
fort, durchaus; Über al insgemeiii, vollständig; Instniitl. 
alle in mit dUe gänzlich 

al Adv. dient zur Terstdiicung vor Adj. alwdr, aH eme; yor 'Ady. 
. al <((i dort, alher bis jetzt, al geliche gleichmäljsig, ins- 
gesammt; vor Praep. al u6er, al umbe 

ald = oder * 

allenthalben Adv. auf allen Seiten 

olmuomBre st. m. Yertheiler der Almosen; Akaosenempfanger 

alrerstj alrest = allererste Adv. da erst, jetzt erst, erst recht 
alsam Adv. ebenso; gleichwie ' " • • - ''Vv 

tdsöj alse, als Adv. und Conj. so, ebenso; wie; als ' . ' 
ahm, aUutt Ad. auf diese Weise, so 
ofte» sw. altera, alt werden 
alter st. m. Altar 

aUerseine weltverlassen, ganz aliein 

o^^Äerre sw. m. alter Herr \ 
al^an = aUe^ an 

an, ane Praep. mit D. und A. an, in, zu, auf; an arme im Arm; 
an gemach fäeren zur Rahe führen; Adv« an, ein 

anbeginne st. n. Anfang • ' • 

ande sw. m. Zorn • ' * 

anden sw. strafen, rügen 

anderhalp, anderthalben Adv. exd der anderen Seite - ' 
aiufert adverbialer G. anders, sonst, im Übrigeil 

anderstoä Adv. anderswo; anderswohin; nach verschiedenen 
Seiten " •. - ' 

äne Adv. ledige mit G. de$ künegee dne ohne den Künig^ adiet 
äne tum eines berauben; P^ep. mh Au ohne, .'aufiMr; dlne 

da^ Conj. ausgenommen dass • . 

anegenge st. n. Anfang 

anegengen sw. als Angang, Vorzeichen begegnen 



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— 26 — 



4mgB Adv. eng, genau, sorgfältig 
anger sU m. Rasenplatz 

angest st. f. Bedrängnis, Noth, Gefiihr, Soige 
angesten sw. in Sorge sein umbe einen 
,an^e8tUch gefährlich, gefahrdrohend 
antDonc (-^es) st m. Empfang 
.omioerü? st n. Werkzeug, Maschine 

jofiMiinm sw. eines d. auf elwas antworten; e^insM a. flberant- 

Worten, übergeben 
ar sw. m. Adler 

arbeü, areheite st. f. Anstrengung, Mdlie, Leid 
arheitm sw. sieb unstr^en 

arc i-ges) schfimm, schlecht, mcht^rwfirdig; st m. Feindsdigkeit 

arke st. sw. f. Kasten, Ti uhe 
armbouge sw. t Armring, Arnispaoge 
armen sw* arm sein, werden 

amen sw. et*» d. ernten, die Frucht von etwas empfsngen, für 
etwas bfifsen 

art St. f. Geschlecht, Abstammung; Art und Weise 
arzenie st. f. Heilmittel; Heilkunde 
Oiche sw. m. 

. ; . . . • 

' * • • • 

bähest st. ro. Pabst 

bäyen st. zanken 

balde Adv. schnell; heftig; b. sagen zuversichtlich behaupten, 

Bich 6. vröun sieh kuhnäch Irenen 
baUan^e st f. Balsambania 
baXsme sw* m. Balsam .... 
halt (-des) kühn; keck; rasch 
bau (-nes) st. m. H " . ^ ' . 

ftomer sti.il. Fähnlein, am Speeap. 
6aitfiettst excommunicieren " . ■ 
bar ^tblöfst 

bdre» sw. auf Bahren legen . 



» 

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— 27 — 

harmeMBre st. m. Erbarmer 

barmunge st. f. Erbarmen 

bam st. 11. Kind (im Verhältnis zu den Eitern) 

base sw. f. Vater Schwester 

ba^ Adv. Comp, besser, mebr; bei Praep. und. Ad?, der Be- 
wegung steigernd : v<m schare h* ze sduan ; höher näher h» 
beda^ Conj. während 

bede, beide n. bediu^ beidiu beide; 6. — : unde Conj. so wohl — 
als auch 

bedenken 9iüom, em d, auf etwas denken, einen für jemand sorgen; 
sieh b, überlegen, eines d. sieh su einer Sache entsditieÜBen 
anom. umfassen, umfangen . 

bevelhen st. aiienipfehlen . • , ■ ' 
bevinden st. erfahren, merken 
bevollen Adv. völlig 

h^än anom. ein d, etwas thuBi jOben, mit einer Sache umgdm ; 
Hch b, sich Unt«*hall Tersbhiffeii'; lebto. 

begegene Adv. entgegen 

beginnen anom. eines d. etwas anfangen ; mit luf. zuweilen nur 

ümscbreibung für die (eintKetende). Handlung 
behoben sw. behalten, behaupten 
beihagen sw. gefallen, passen 
behalten st. bewahren, aufbewahren; einen bewirten 
behdhen anom. st. behängen 
behanden^bi Händen. 

beheften sw. bestricken . :^ 

beMren sw. sieh eines sieb gegen jemand flberbeben • . • 

hehern sw. einen eines d. berauben 

heherten sw. behaupten, erzwingen * 
behüeten sw. behüten; verhüten 
beide s^ Mde 

beidemhalp, bidenihalben Adv. auf beiden Seiten. . 

betten sw. warten ; im Zaume halten, zwingen 
bejagen sw. erwerben 

^eüreitiiett sw. kennen; erkennen, kenneu. lernen; bekmU haben 



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— 28 — 

kenneiit wissen; 6. dn offenbar, sichtbar sein^ ifürm^ mtV 
hekant ich traure, mir vski z^amm h idi werde zornig ; 6. 

tuon kund thun, offenbaren 
hekeren sw, umwenden, abwenden, eines d, von etwas 
hikirkein sw. einkerkern 
hMÜbtn St. fest wachsen, gedeihen 
helcomm st. kommen, eifi«m begegnen, erreichen 
belangen sw. langweilen; mich b — t eines ich verlange, sehne mich 

nach jemand, eines d, etwas verdrieDst mich 
hdeüen sw. begleiten 
fteK6eti st. Ueiben; unterbleiben 
henahtm sw. die Nacht zubringen 
benemen st. nehmen ; ej ctViem 6. jemand hindern 
ber sw. m. Bär , ; • . 

herdten st. emes d, versorgen, versehen 
6erc (-^€9) st m« jKe 5it^ «itfw&rls 

5ere<2eii sw. besprechen, von etwas reden ; beweisen; emmemes 

ff. jemand von einer Anschuldigung befreien - 
bereit bereit, bereitwillig; Adv. bereite ben^its • 
6ereäen sw. zurechtmachen; skh dm h* sich zur Abreise vor- 
bereiten 
5er^en st. verbergen; sichern 

herihten sw. zurechtmachen, hmichteni bestellen; belehren ' 
berinnen st. überströmen * " ' 

fernst, tragen; gebähnn, hervorbringen; mlgehom vornehm 
6em sw. schlagen, prügeln 

htruocken sw. Hunm sidi um jemand bekfimmem, sich eines 
annehmen .« • 

bescheiden st. auseinandei*selzen; zuweisen; erzählen; auslegen 
bescheiden, bescheidenlich verständig • 
hescheideHlichm Adv. bestimmt, deuUich; verstandig, klug 
heteheiMn sw. zei|^ ... 
(escftmi sw. zu Theil geben 

beschirmen, beschermen sw. durch Parieren beschützen; abwehren 
heschcenm sw. verschönen, vei^herrlicheu ; beschönigen 



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29 



bßßchouwen sw. schauen ; wutn ein 6. Id^en einem etwas be« 

weisen • 
besme sw. m. Besen 

besenden sw. durch Boten zu sich rufen; siek h. die Lelmsleiite 

berufen . : ' . 

hesengen sw. versengen 
beserke» 9W. in den Sarg legen 
besitzen st in Besitz nehmen 
bestiegen st. ein-, um-, verschliefeen 
besorgen sw. mit Sorge bedenke 
hesperren sw. zusperj eii 

bestdn anom. bleiben; ausbleiben; Ut b, auf dem Platze bleiben ; 
eünen 5. angehn, angehören Vangreifen^ oft'fnfiF ettUe b, ; ein 
d. b. bestehn, dtie wmie b, den Anatand besetzen 

beste Adv. am besten 

bestellen sw. in Stand setzen 

hestiften sw. einrichten 

Gesunder Adv. besonders, abgesondert 

heguockm sw. nachsüGiiea • 

hesxowren sw. mit Sorge, Trauer erfüllen, bekümmern, kränken 
betagen sw. zu Tage bxingen ; den Tag zubringen 
bete st f. Bitte 

betiuten sw. deutlich machen» erklären ; aussagen 
betOBren sw. besinnungslos^ zum Thoren machen, halten; ver- 
spotten 

hetonhen sw. betäuben 

betrdgeny mich b — t eines d. etwas wird mir zu viel, lästig 
bettM>m sw. trübe machen; erztoien 
bette St. n. Lager zum SUaen oder Liegen 

hettedach st. n. Bettdecke 

bettestat st. f. Lagerstätte 

bettewdt St. f. Bettvorhänge, under die 6. unten an, hinter die 
Bettvorhänge 

hetvoingen st. bezwingen, zwingen, 6o»,(I. o» einem jemand zu etwas 
hemrm sw. als wahr beweisen 



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30 — 



bewam sw. behüten, beschützen, emes d. vor etwas; ein d. ver- 
hüten» unterlassen ; bewart gesichert ; m zühtm u>ol b, in 
Anstand untadelig 

iewarim sw. besdiaven 

bewegen st. sich eims d. sich einer Sache entsclilagen, sich von 

etwas lossagen 

bewenden sw. zuwenden, geben; bewant geartet, sich befindend, 

ausschlagend ; »e sorgen b. sorgenvoll 
hewinden st. umwinden 

bewisen sw. zurechtweisen, belehren, eines d. über etwas 
bexeigen sw. bezeichnen, anzeigen 
hezimbern sw. bauen, bereiten 
btMlte SS bi ziU bei Zeiten, bald 
bexoc (-ges) st. m. Unterfütler 

51 Praep. mit D. bei, mit; M einem wesen mit einem yer- 

kehren ; wunder bi ungefuoge Wunderbares und dabei Un- 
geheures 
biderbe tüchtig, edel 

bieten st. bieten, anbieten; ein d, an einen b. einem etwas an- 
bieten; gendde b. Dank sagen; lotigen b, ISognen; die kani 

b. mit Handschlag geloben; sich einem ze file^en h, einem 
zu Füisen fallen; inständig bitten; huldigen 

bUde St. n. Bild, Zeichen; Vorbild 

büMw Adv. mit Reckt, Ton Reditswegen 

biinden st.; da"^ gebende den Kopf)»utz anlegen ; einer b, einer 
jungen Frau den Ko|)f[)utz anlegen, welcher sie von den 
Jungfrauen unterscheidet; ze heine 6. gering achten; den 
heim ikf b. den Helm, der mit Riemen am Kopfe befestigt 
wurde, aufsetzen; Ml^e ü/ 6. au6pannen 

birge st. n. =. gehirge 

birsare st. ni. Jäger 

birsen s. pirsen 

bispel st.'n. Fabel, Gleichnis; Sprichwort 

biten anom. bitten, gebieten, befehlen; einee^d, um etwas iMtten 

bUen st warten, einet dL auf etwas 



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— 81 — 

bitterlichen Adv. schmerzlich, ingrimmig 
hij^ Adv. bis 
hlä ("Wes) blau 

hläsgeselle sw. m. Mitbläser 
blecken sw. sichtbar sein, blofs liegen 
bleichen sw. bleich sein, werden 
hUckm sw. blitzen; blicken 

Adj. und Adv. froh; freundlich 
hlcede schwach, schwachsinnig 
6/03 eiilblöfst, besonders von Kieitlern und Waffen 
blüemen sw. wie mit ßlumen verzieren 
hhtme sw« m. filume^ Blftte 
hluot st. m. Blüte 
bluotvar {-wes) blutgefärbt 
bunei^ s. punei^ 

bCBse niedrig, verächtlich, schändlich, schlimm; Adv. böslichen 

übel, schlimm 
h<HrU sw. m. Band von Seide oder Goldfaden 

hosch St. m. Busch 

bösen sw. böse, schlimm sein, werden 

botenbröt st. n. Lohn für überbrachte Nachricht 

6otic (-aes) St. m. Ring, Spange 

h^^en sw. klopfen, pochen, schlagen 

hrä st. sw. f. Augenbraue 

brache sw. m. Spürhund 

braut {-des) st. m. II Feuerbrand; Brand 

hreehm st intrans. brechen; dringen; trans. brechen, durch- 
brechen, reillse»; den umrf mü sprun^e 6. über das Wurf- 
ziel hinausspringen 

breste sw. m. Mangel 

bresten st. brechen (intrans.) 

briefen sw. niederschreiben 

kringen anom. bringen; vollbringen 

hfinnen st. brennen 

bris s. pris 



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— 32 — 



hrogen sw. sich bäumen ; trotzen, sich übermüthig benehmen 
brüevm, prilevm sw. zurechlmachen, rüsten, hervorbringen; 
untersuchen 

hrunm sw. m. Brunnen, Quelle, frisches QueUwasser 
brüwnej Mtnnejej hrünege sL t Panzerhemde aus Stahringen 

hrtit st. f. Braut, junge Frau 
hriitmiete st. f. Brautlohn, Mitgift 

buckü St. m. sw. f. halhkugeJI(>nniger £rzbeschlag in der- Mitte 
des Schildes 

büejm sw. et» d* ein Uebei, em&k Mangel bes^tigen, abstellen; 

einem eines d. jemand von etwas liefrcien 

buggerdmen mit buckeram (einem kostbaren Stoff aus Ziegen- 
haaren) bekleiden 

buhnarüeren sw. den buhurt reiten 

bvhurt St. m. ritterliches Kampfspiel, wobei maninS^isren mit 

■ ■ Speeren mit" einander ansprengte 

bunt Adj.; als Subst. eine Art Pelzwerk 

buo^ St. m. (?) mir wirt^ ist eines d. b, ich werde, bin für etwas 

entschädigt, von etwas befreit 
5tire i-ge) st f. Burg; Stadt 
htsAnen sw. posaunen 

butze sw. m. Schreckbild ; Unhold oder ein so verkleideter Mensch 

C s. K. 
D. 

dä Adv. da, dort; wo; auch durch Attraotion = dar dd dabin 

wo; im Eingang erläuternder Antworten; demonstrativ vor 
Ortsbestimmungen mit Praep. : dd ze Beclielären^ vor Adv. 
und Praep. um diesen demonstrative oder relative Bezie- 
hung zu yerleihn: dä bi daneben, dd nUte, von, «ho; dar 
vor Yocalen und einigen Consonanten: dar an, in, üme, 
über überdies, umhe, under dabei , darüber , unterdessen, 
näch , zno aufserdem, dahin, darauf; abgeschwächt der: 
derfüre davor, und syncopiert drnnder\ zuweilen anstatt 
eines persönlichen Pron. : die minmcUshm ddvon toii wel* 



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33 — 



eher . . m geschach ; verstärkend bei Pron. relativ, die er dd 
hete geunmnen l swer der 
dagen sw. schweigen 

danc st. m. Dank; d. hän \Loh und Preis erhalten; habe danc! 

gut gemacht; d. sagen preisen; dankes mit Willen, gern; 

dne danc wider Willen 
dornte, dmn»j dan Adv. dann; alsdann; also; naduGomparativen 

als; in GonditionalsStEen mit oder olme ne audser: ich 

enwolde in danne liegen aufser wenn ich lö^jc 
dannen, dane, dan Adv. liiinveg, von da, fort, bei Seite 
daniMch Adv. noch immer, noch; beim Praet. damals noch 
danwTt Adv. wegwärts, hhiweg 

dar Adv. dabin, dazu, bin, her; wohin, wozu; mit Attraction = 

dar dd s. werben; m) dar nur zu! drauf! 
decke 6/03 bedc( ke die lilöfse! 
dedachen st. n. Hettdecke 
degen st. m. (Knabe) Held 
degenheü st. f. Heldenhaftigkeit, Tapferkeit 
degenliche Adv. Iieldenhaft 

dehein, hein, dekein^ kein irgend ein, kein ; deheiner nie keiner je 
deiswär, deiwdr = da^ ist wdr wahrhaftig 
denkeUn st. n. kleiner Dank 

denken anom. denken, gedenken ; edies d. d. etwas sich yomeh- 

men ; mit Inf. oder mit ze und Inf. wollen 
der diu da^ 1) Pron. demonstrativum : dieser, der; zuweilen 
unmittelbar hinter dem Subst: Sifrit der fuorte ir einen; 
nach dem Sinne construiert: swa» ich freuden hete diu 
%et; 2) relat. welcher, der; zuweilen = demonstr. und 
relat. dne dies {die die es) ^ pfldgen; mit Attraction! alles 
des ich ie yesach [des da^)', wenn jemand: der sin hete ge- 
gert ze koufm . • was er vool wert; 3) Artikel : der; zuweilen 
mit St. flectiertem Adjectiv, besonders dem Pron. poss.: 
die mlne mdge; nach dem Subst. mit dem Adj.: gcU da^i 
röte, mit dem G.: phant da^ Kriemhilde; vom Subst. 
durch den G. getrennt: da^ Siglinde kint; mit Praep. zur 

Martin, mhd. Gr. 8. Aufl. 3 



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84 



Bezeichnung der Herkunft: der von Späne; die von Berne \ 
vor praedicativein Adj.: Etzel was der küene. Casus als 
Partikeln: Acc. Sing. n. da^ in Inhaltsätzen, Folgesätzen: 
so dass, in AbaichtBäizen: damit, in Ausrufesätzen: dass 
doch; mit Praep. durch da$ deshalb weil, damit; mit 
Zeitady. e* da^; bevor, vn% da^ bis ; G. des deshalb, darüber, 
darauf, dazu; Instrum. diu nach Partikeln: sH diu seitdem; 
vergleichend in diu ba^ um so mehr, diu gliche demgemäls 
dette {= des dm), detter um so mehr, desto 
deweder irgend einer von zweien; keiner von beiden 
dicke, dike Adv. oft 

dienen sw. dienen, em d. durch Dienst erwerben, vergelten 
dienest st. m. und n. Dienst, Dienstwilligkeit 
dienstüehenf diemtUeh dienstlrar, dienstbeflissen 
diet st f. Volk, Leute 
diesen st. schallen, rauschen 
dinc (-ges) st. n. Sache 

dingm sw. gerichtlich verhandeln, Vertrag schliefsen 
dmgm sw. hoffen 

diMbrn, diidko^ Adv. auf dieser Seite 

diu st f. (G. dhiwe) IHenerin, Magd 

rfd, diio Adv. und Conj. da; als 

doch Conj. doch; in Concessivsatzen: auch 

doln sw. dulden, leiden 

ddft st m. II Ton, Melodie, Lied 

dornen sw. tönen 

dörpellich bäurisch 

dörperheü st. f. bäurisches Wesen, Roheit 
dd3 st m. II starker Schall, Krach 
drdU Adv« eilig, alsbald 
drcBjen sw. wirbln 

drcBte schnell 

drien sw. zur Drei machen 
drkmge st f. Dreiheit 
dringen st einen drängen 



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- 85 — 

drd st f. Drohung 

drSuwm sw. drohen 

drüth, drü st f. FaUe, Fangdsen 

drü^^el st. m. Kehle 
d'Af St. m. (?) Diebstahl 
duUeclich geduldig 

duldm^ duUm sw. erleiden* erfahren 
dumme, i» nomiiM d. 

dunken anom. eineu dünken, scheinen 
duo = dö 

durch, durh Praep. mit A. durch; wegen, zu, um — willen, ans 
(Beweggrund); dwr dai^jär das ganze Jahr hindurch, jahr- 
aus jahrein 

durchsüe^en sw. durchaus lieblich machen, mit vollem Reize 
schmücken 

dürfen anom. eines d. bedürfen; mit Inf. nothwendig haben, 
Ursache zu etwas haben; brauchen; dßrften nmmer heitä» 
thSten besser nicht anzugreifen 

dürfte St. f. Bedürftigkeit 
dürkel durchbohrt, durchlöchert 
du^ i'Zes) st. m. II Schall 
diAz^ ^dv* ^ aufsen 

£. 

e Adv. früher, vordem; Conj. auch mit da^ bevor, ehe, lieber 

als dass 
^st f. Gesetz; Stand 
ehmimre st. m. Gleichmacher 
ehencristen st. m. Mitchrist 

ebene Adv. gleichmäfsig, ruhig; so eben; in eben einem neben 
ebemtarc gleichstark 
ebertwin st. n. Eber 

eyester Adv. Torgestem , 

^haft gesetzmafsig; begründet, wahrhaft 
ek, et, ot Adv. nur ; eben, doch 

8* 



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— 36 — 



eidm sw. Lesciiwöi pn, mil einem Eide verpllichten 

eigen eigen; hörig, leibeigen : eigen man; st. n. Eigentbum, Grand* 
eigenthum. Ad?. eigenUehen als, wie ein Leibeigner 

einer emtu etnej Zahlwort: unflectiert in ein ander einer dem, 
den andoru; über ein insgcsamnit, durchaus; einer niht 
niclit ein einziger; min eines hant ich allein; 2) unbe- 
stimmter Artikel, auch im Plur. gebraucht: ze einen tn^ 
newenden; zuweilen wo wir den bestimmten Artikel setzen: 
an einen samt an das Ufer, grüener dann ein gra$ als das 
Gras; vor Suj)oilativen mit dem bestimmten Artikel ver- 
bunden: ein der allerbeste einer der allerbesten; em fehlt 
nach 16, temer: ie /tioj je einen Fuss 

eine Adv. allein, einsam; eines d, beraubt einer Sache, ohne etwas 

einhaip Adv. auf der einen Seite 

einic (-ges) einzig 

einkßtic (-ges) stets gleich gewichtig, beständig 
ernst s= eines adverbialer G. einmal 
eimmge st f. Einheit 
eieehen st verlangen, fordern 

eisUch schrecklich, furclubar 
ecke St. f. Schneide, Schärl'e 
eich St. m. Elcnlhicr 

eUen st n. auch PL (Eifer) sturmische Kraft, Tapferkeit 
^knde fem von der Heimath, fremd, verbannt, unglücklich; st« 

n. Fremde, Verbannung 
eilenden sw. sich auswandern 
ellenhaft, eUenthaft stürmisch, muth- und kraftvoll 
en s. ne 

enbem st. etiles d. ohne etwas sein, nicht haben, frei bleiben von 

enbieten st. sagen lassen, 61 einem durch jemand; dienet e. 

Dienstbereitschaft melden lassen 
enbi^ien st. (bin enbi^^en) Malilzeit halten 
end = ä Adv. und Gonj. ehe 

ende st m. und n. Ende: an dem e. zuletzt; unx an den e, bis 

zuletzt; oft ein e, das Ende, dist ein e, das steht fest, eines 



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— 37 — 

d. an ein ende kumen volktändig erfohren, eiYt e. geben eines 
d. vollstaodig erzählen, ez hät ende an ms me haben zti 

Ende gebracht; an allen e. nach aUen Seiten hin, viem 

enden an vier Enden 
endeUchen, endecUchen Adv. Yollständig, sicherlich, entschieden 
enden sw. beenden, vollenden 

* 

ener = jener 

• enein, eneine Adv. zusammen ; e. werden eines d, etwas beschlielsen 

engdn anom. entgehn 

engegene, enkegene Adv. entgegen 

en^en, enkeUen st eines d. für etwas entgelten, bülÜBen, Nach- 
iheil von etwas haben 

engestlich gefahrvoll 

engie^en st. ausgiefsen 

enhanU enhende Adv. in der, in die Hand 

enheinex = ne dekeine^ 

enmüien Adv. inmitten, in der Mitte ; enmitien Mwd mitten entzwei 

enouwe Adv. stromabwärts 

enphdhen anom. empfangen, aufnehmen, willkommen heifsen in 

ein laut 
enpheüun st. anempfehlen 
enphinden st. eines d. etwas merken, fühlen 
enfhlieken st entfliehen 
ensamt Adv. zusammen 

enthalieni st. aushalten, ertragen; Sick Halt machen, halten 

entladm st. ausladen 

entrennm sw. lostrennen 

mtrihten sw. in Unordnung bringen 

entrinnen st. entfliehen 

entriuwen Interj. traun, wahrhaftig 

enXsUe^en st. aufiBchliefsen, öffnen 

pitslän anom. verstehen, einsehen, bemerken 

entmehen sw. einschläfern 

entsiceUen st. abnehmen; besänftigt werden 

entujdfen (eigentlich -fenen) sw. die Rüstung abnehmen 



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. — 38 — 
enUwenen sw. entwöhnen 

mUwem sw. emes d, etwas nkht gewShreiiy versagen 
mtwese» st. eines d, ohne etwas sein 

enMtch St. m. Flucht, Entweichung 

entiDichen st. weichen, einem «3 helfe von jemandes Verteidigung 

entwonen sw. sich entwöhnen 

emoeder keiner von beiden 

minmhts*wiht 

em&ndm sw. anzünden 

enismschen Pracp. mit Dat. und Adv. zwischen 

er siu Fron, der III Person, im D. im, ir, in auch reOexiv. 
e$ als unbestimmtes Subject bei Impersonalien; bei inver- 
tierten Sätzen der ni Person voransgeschickt ; vor Nennmig 
des Namens: iek hin^ Hagene; als unbestimmtes Object s. 
65 vriden, suenen, xool tuon u. a. 

er vor Namen und Titeln = her 

eramen sw, = amen 

erbarmm sw. emem, mm jemand zum Erbaimen bewegen 
erheU areheU 

erheiten sw. eines jemand erwarten 
erteilen vom Pferde absteigen 
erben sw. vererben 
erbermde st f. Barmherzigkeit 

erhietm st erweisen, 65 emem güMche, mmnedkhe einem 

Freundlichkeit erweisen 
erbmden st losbinden 
erhäen anom. dmrch Bitten erlangen 
erlUen st warten ; «dies, eines d* jemand, etwas erwarten 
erblenden sw. blenden 
erbom geboren, angeboren 
erbrinnen st anbrennen (intrans.) 
erhumen anom. edtem eines d. einem etwas missg&Bnea 
erMtrh sw. erheben 

er({te5e» erschallen ; von lebenden Wesen : au&cfarden, brötten 
erdringen st durch Drängen gewinnen 



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— 39 — 

mMrUm sw. yerdursten 
eräwingm 8. ertwk^gtn 

ere st. f. oft Plur. Ansehn, Ruhm, besonders Kriegs- und Sie- 
gesruhm; Herrlichkeit, Anstand und Pracht; edle Gesin- 
nung ; Ehre ; dw e, um der Ehre willen, dur eines e. je- 
mand zu Ehren; näeh eren auf ehrenvolle Weise, in Ehren 

enmm st dnrchfeliren; erforschen, m eöim bei einem 

ervällen sw. fallen, niederhauen 

ervinden st. gewahren; kennen lernen, erfahren; fei einem durch 

jemand, an einem jemand etwas abfragen 
erfiuhten sw. feucht machen, erfrischen 
ervollen sw. den muüt die Lust befriedigen 
ervorhten sw. förchten 
erfüllen sw. füllen; Kleider: mit Pelz füttern 
er für = her für 
ergdhen sw. ereilen 

ergdn anom. eigehn, geschehn; enden, ausschlagen 
ergeben st. übergeben, in die Gewalt geben 
ergetzen sw. einen eines d. [ein d.) jemand etwas vergessen ma- 
chen, für etwas entschädigen 
ergkslen sw. eiglänzen 
ergraben st. eingraben, gravieren 

erheben anom. aufheben, anfangen ; mit erimbner Arbeit yerzieren 

erhellen st. erschallen, tönen 
erhosren sw. hören 

erholn sw. stdi sich aufraifen, wieder erheben 
erhoumn sw. st. aufhauen 
er9leivtmeen sw. erneuen 

erkennen sw. kennen; erkennen; erkant bekannt, erprobt; il^er- 

]cant = ü^erkom 
erkiesen st ausersehn, auserwahlen ; überkam auserlesen 
erkösen sw. sich sich pUiudemd unterhalten * 
erkrimmen st mit den Krallen lerhadten 
^rkunnen sw. erforschen, erfahren 
erküekn sw. abkühlen, kühl machen 



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40 — 



erkuolen sw. kühl werden 

erlaben sw. laben, stärken 

erläsfin st et>i6tt eme$ d. emem etwas erlassen 

erlesen st lesen 

erUeh ehrenvoll, ansehnlicb, yortrefflich; Adv. MUken 

erliden st. sich gefallen, geschehen lassen 

erliuten sw . laut werden ; von Hunden : zu bellen beginnen 

erlaufen st im Lauf erreichen 

ermanen sw. änen emei d. jemand an etwas erinnern 

ermen sw. arm machen 

ermordern sw. ermorden 

ernern sw. am Leben erhalten 

«TfMsüichen, ermUkhm Adv. kampfbereit 

emnnMii sw. erneuen; tf» wart toart emhtwet vm heilem hhi0t$ 

na^; seine Fährte ward frisch beschneit, frisch blassen mit 

Ijeifseni, nassen Blute 
erre trüber • , 

errechen st vollständig rächen 
erretten sw. aufreizen 

ersehamen sw. skh sich zu sdiämen beginnen, voller Scham werden 

erscheinen sw. zeigen ^ 

erschellen st. erschallen; sw. erschallen lassen 

erschrecken st. und sw. erschrickea sw. zusammen-» zurückfahren; 

erschrecken^ in Schrecken gerathen 
ersehen st. gewahren, merken 

ersmielen sw. zu lächeln anfangen , 
ersprengen sw. zum Springen bringen, aufjagen 
erstf Ordinale der Einzahl; zem^ von ersten zueilst; irste Adv« 
•erst, zuerst . . , 

ersterben st. sterben 

erUriten st. durch Streit erlangen, bewirken , 

ermochen, sw. prüfen 

erteilen sw. urtheiien, einem zusprechen , 
ertoben sw. zu rasen beginnen, des muotes im Geiste; erteibt rar 
send geworden . . . > 



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— 41 — 

tarUBrm sw. zum Thoren machen, von Sinnen bringen, be- 
täuben 

erUlren sw. zum Thoren werden 

ertwingeuj erdvoingen st. erzwingen, zwingen 
erwogen sw. sich hin und her bewegen 
erwärmen sw. warm werden 
erwegen sw. bewegen, erregen 

erwenden sw. zum Abstehn bringen; eöies d. Ton einer Sadie 

abbringen ; ein d, abwenden 
erwerben st. erwerben, ausrichten 
ervD&m sw. abwehren 
trmgm ermattet, erschöpft 

msMim st abstehn, umwenden; edies d.» m eniem d. von einer 
Sache ablassen 

erzeigen sw. zeigen, aufweisen 
erzerUe st L Arzneikunst 
msi^m st auHdehn, züchtigen; züchtigen 
erzwgen sw. beweisen, zeigen 
erxändm sw. entzünden, entflammen 
erzürnen sw. zornig werden 
etesUch, eteUch mancher, irgend einer 
€teiwenney etteumne Adv. irgend dn Mal 

F. V. 

Wiek st n. Reihe yon Faden, Ringen u. a. 

vadem st. m. Faden 

vähen anom. fassen, ergreifen, gefangen nehmen; atte v. anfan- 
gen; vdhe zuo mir ziehe an mich 

«Ol (-les) st m. II Fall; der UBÜtehe v. der Tod; vaüe gehen 
ins Verderben stürzen 

val {'Wes) fahl, entßrbt 
vdlandinne st. f. Teufelin 
t;d2a?i< {'des) st. m. Teufel 

/aide st sw. f. Einschhigtuch, Tuch zum Einschlagen yon Kleidern 
t>idkn st faUen; zueilen 



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— 42 — 

vahch üsdsch, treulos ;st. m. Falschheit, Treulosigkeit; falsches Geld 
VOM 8w. m. Fahne 
vanke sw. m. Funke 
vdlwm sw. fahl werden 

var (-wes) farbig, gefärbt; lidch einem d. von etwas 
vär st. f. Nachstellung; einem %e vdre zu eines Verderben, gegen 
jemand 

vdreti 8w. lauem, trachten^ streben 
* vceren sw. nachstellen 

vorn st. sich fortbewegen ; fahren, ziehn, reisen ; varende her- 
umziehend: vergängUch; fähig zu gebn, gesund; v. guot 
bewegUche Habe; i;. dier wandernde Sänger; mü edtem v, 
mit dnem umgehn, mä ehim d. mit etwas yer&hren; «5 
vert wnhe einen es geht mit emem ; wol v. sich wol be- 
finden; sldfefi V, schlafen gehn; ich bin gevarn mir ist es 
ergangen 

vart St. f. U Fahrt, Weg; Spur; an die v. auf den Weg 
varwe st. f. Farbe, Bemaliing 
vaste Adv. fest, dicht, nahe; stark 

vasteiiliuwe st. f. Fastenspeise 
vaterlichen Adv. väterlich 
f 055611 sw. fassen, ergreifen, nehmen 
vüh (-ftes) bunt 

tfedere sw. f. Feder; Plur. flaumiges Pelzwerk 

vehten st. fechten ; kämpfen ; sich abmühn ; ane v. beunruhigen 
veige dem Tode bestimmt, verfallen; eben getödtet; Adv. veic- 

liehe hinfallig 
veUen sw. fällen, zu Falle bringen 
öebdke st. f. Falschheit 

velschen sw. fälschen ; gevelschet varwe Schminke 
venster st. n. Fenster, Fensteröfl'nung 
verbem st. unterlassen, vermeiden 
verhiHen st verbieten; zu hoch verwetten 
verbinden st festbinden, aufbinden 
verch st. n. innerstes Leben, Sitz des Lebens 



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— 43 — 

DtrMlMt 8t n. Lebensblat, Henbiut 

»ereft^rdfim« so wüthend, dass es ans Leben geht, todesgrimnug 

verchtief tief bis aufs innerste Leben 
verchwunde sw. f. Todeswunde 
verdimaU {"des) todwund 

verdagen sw. verschweigen, etiMii ein d.; verdagtt tSm edtes d* 
mit etwas Terscfawiegen sein, zordckhalten 

verdenken anom. sich sich bedenken, vorsehn 

verdienen sw. (durch Dienst) erwerben, vergelten; sidi verdienen 

verdienen st. austönen, verhallen 

«eriHsje» st mteft verdariw^iit mir wird zttviel; söms» dL 
jemand, etwas ßllt mir lästig 

verdringen st. verdrängen 

vereinen sw. vereinigen, eines d. sich in Besitz einer Sache 

setzen 
vereiacken st erfohren 

vereäm sw. verlyennen, durch Feuer verwAsten 

verenden sw. zu Ende bringen, vollenden; zu Ende kommen; 
enden 

vervdhen anom. einen fördern, einem hellen 
vervam st vergehn 
verveUen sw. zu Falle bringen 
vergdn anom. einen vorCÜoergehn an 
vey^ge sw. m. Fährmann 
t;er^e6en st etnem Gift geben, vergiften 
vergebene Adv. vergebens, umsonst 
vergeben st zurückzahlen, bezahlen 

^ge^^en st. eines d. etwas vergessen; sieh an einem d. eineB 

Fehltritt begehn mit, sich irren in 
vergiseln sw. einen verpfänden, zum Pfände geben 
vergwt Adr. (s oär gwd) nemen annehmen, vorlieb nehmen 
verheln st einen eöi d. einem etwas Terheimlicfaen 
verhören sw. durch Hoheit entfernen 
verholne Adv. heimlich 

t^erAotiioe» st in Stücke hauen; verwunden, erschlagen 



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— 44 — 

verjehen st. eines d. etwas aussagen, bekennen; versprechen; 

emes d. einem etwas nachsagen, zngestehn 
verirren sw. irre führen, edie» ehus d. beraoben 
fferktheten sw. zum Kebsweib machen, Kebse nennen 
verkeren sw. verandern, umwandeln; besonders zum schlim- 
men: übel deuten, verleumden 
terkieseH st. em d* aufgeben; 4/ emen einem Teneihen 
verklagen sw. emen xn beklagen anfhi^reii, Terschmenen 
verläsen st loslassen; unterlassen, lassen, verlassen 
Verliesen st. verlieren, verderben; nutzlos thun 
verUgen anom. liegend versäumen; Part, verlegen in Trägheit 

versunken 
verUuen sw. fiberlisten 
vermelden sw. verrathen 

verme^^en st. s?c/j das MaCs seiner Kräfte zu hoch anschlagen, 

eines d, sich einer Sache erkühnen; Part. Praet. kühn 
vermiden st em d, unterhissen 
vermissen sw. verfehlen, f^ehn 

vememen st erfahren, hören, von eAte^n, nmde einm über jemand 

verphlegen st. aufhören zu pflegen, aufgeben 
verphlihten sw. sich ze einem d, sich hingeben an, Theil neh- 
men an 

ferrans st m. (?) Zeuch von Seide und Wolle, Ferrandine 
verre fem, entfernt, weit; Adv. fem, weitbin, verre rfoii; bei Com- 

parativen: weit; Superl. uerrtsf Adv. in der weitesten Ferne 
Vetren sw. einem entfernen von 

verrihten sw. schlichten, in Ordnung bringen; lerstören (?) 
verrücken sw. aus der Stelle bringen, verrücken 
versagen sw. absehlagen; edtmn v. oder dienet v. Dienstbereit- 
schaft aufkündigen 
verschallen sw. überlärmen, übertönen 
verschampt sich nicht mehr schämend, schamlos 
verechelken sw. knechten, erniedrigen 
venekragen sw. versperren durch Balken 
verschrenken sw. mit Schranken umziehn 



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— 45 — 

venchröten st zerhauen; zemhneideii, kon schneiden 
verschulden sw. y^dienen; eine Sdrald abzahlen 

versehen st. sich vermulhen, eines d, auf etwas rechnen 
verstreu sw. verletzen 

vermnen st. ein d. merken , sich sich besinnen , entschliefsen ; 

sieh eines d. sich einer Sache bewnst senk, etwas bemerken 
versitssen anom. em d, sitzend, wohnend Tersänmen; Part, per- 

se^^en falsch, übel niedergesessen 
versmdhen sw. einem geringfügig vorkommen, gleichgiltig, zu- 
wider sein 

versniden st. durchschneiden, verwunden; verkflrzen 
versolden sw. besolden, beschenken 

versoln sw. verschulden, verdienen; die Schuld abtragen, ver- 
gelten 
verspam sw. schonen 
versprechen st verreden, abweisen 

verstdn anom. warnehmen, bemerken; %e arge als Feindschaft 

auslegen ; sich v. verstehn, sich besinnen, eines d, bemer- 
ken ; Part, verstdn verständig 
versteln st wegstehlen 

versAmen sw. vernachlässigen, sieh v, säumen 

versuodun sw. versuchen, erproben; besonders sieh durch 

Angriff und Kampf sich mit jemand messen; «3 an einem v, 

sich an jemand machen 
verswachen sw. schänden 
verswenden sw. verschwinden machen 
verswenken sw. wegschwingen, gäbe freigebig austheilen 
verswem anom. verschwören 
vert Adv. voriges Jahr, im vorigen Jahre 
vertragen st. hingelm lassen, ertragen 
vertrugen st. w^treiben, abtreiben 
vertuon anom. verbrauchen, weggeben 
verveelen sw. verfehlen, nicht treffen 
verwmien sw. sich glauben, eines jemand zu finden hoffen 
verworren dialektisch für verworren Part Praet von verwirren 



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— 46 — 

verwä2;en st. (wegblasen) verderben; wiluchen 
verwegen st nch eiM$ d. sich zu etwas entscblklken 
verweum sw. yerwaisen, berauben 
verwenden sw. hinwenden, hingeben 
verwesen st. vernichten 
vertoieren sw. einlegen 
verwmdm st ▼erschmerztfi 
vemd^en st mm Vorwurf machen 

verzagen sw. Ton einer That abstehn, zurddiweichen; säies iL 

aufgeben, versäumen 
verzihen st. aufgeben, verzichten auf 
verxün sw. durch Zielen yerderben 
tmRöiMft sw. eöi <t Zins geboi fOr 
vesten {-enen) sw. befestigen, versichern, zusichern 
veter sw. m. Yatersbruder 
ve^^el = schiltve^^^el 

viant, viem, vint (-des) st m. Feind; Comp. vMer feindseliger 
videUtre st. m. Fiedler, Geigenspieler 
vidde sw. f. Fiedel, Geige 

vü Adj. nur im unflectierten n. vorhanden; mit G. wo wir 'viel 
adjectivisch gebrauchen: vil der rkhe viele Reiche; Adv. 
sehr, vor Compar. viel 

väkn sw. schinden, geiÜBehi, strafen 

vmden st finden, antreffen, erfahren, an emem an oder Ton 

einem erfahren, erproben 
viwjerUn st. n. Fingerring 
vmsier st. f. Finsternis 
fiukte st. f. Feuchtigkeit Nass 
viuweretat st f. Feuerstätte 

vlegen, dehen sw. demüthig und inständig bitten, flehen 
Vliesen — Verliesen 

Vliesen st. fliefsen, schwimmen, vom Wasser getragen werden 
flmdierte kieselsteinhart 

vli^ st m. Eifer, Sorgfalt; v. hän edies d, Fleib, Sorgfalt auf 

etwas wenden ; ze fli^e eifrig, sorgfältig 



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— 47 — 

ß^^lkhe, 4ich AdY. eifrig, sorgföltig 

fli^en 8t. auch Mich fl, eifrig sein; eines für jemand sorgen, edMf 

d. etwas eifrig betreiben 
vloüe sw. f. Flöte ; vloitieren sw. Flöte blasen 
vlüetic (~ges) flutend, strömend 

vlvot bU f. Flut, strömendes Wasser; bi der fiwate am Strande 
(-5^) St. m. II das Flieüsen, Strömen 

mget, vogt, voit st. m. Vormund, Verweser, Schirmherr, Fürst 
vol {-les) Adj. voll, vollständig; vol, vollen Adv. völlig, ganz, bis 
zu Ende: vol sprechen ausreden, vol kamen bis hin gelangen 
völe St. n. Volk, Heer, Heerschar 
volfüegen sw. vollständig schaffen. Tollenden 
volge st. f. Nachfolge; Zustimmung 

volgen sw. folgen, begleiten, einholen; auch müe v.; eines d, v, 

in etwas gleichkommen; etwas befolgen 
voUe sw. m. Fülle, Vollständigkeit; weh endi&hte näU der p, an 

eudi schien es nicht genug zu sein mit; mü voUen in Fülle, 

völlig 

voUeclich Adj. und Adv. völlig; vollecUche Adv. ganz, durchaus 

volleme^en vollständig, vollwichtig 

volrecken sw. ganz sagen ; vollstrecken 

vobskhen st. eines d. etwas ausführen 

von Praep. mit D. von, von — her, von — weg, von — heraus» 

aus, wegen 
vor Adv. vorn; vorher; Praep. mit D. vor 
vorhte st. f. auch Plur. Furcht, ze einem oder an eöieii vor einem 
varhtUeh furchtbar 

vrdgen sw. eines oder eines d, nach einem, einer Sache 

vrevellichen Ad. kühn; muthwillig 

vreveln sw. gegen das Recht handeln 

vreisdien st. erfahren, vernehmen 

freididtt freissam sdirecklich, gdahrlich; Adv. fireisUckm 

vremäe, vrömde fremd, fem, unbekannt, selten 

vremden sw. meiden 

freudehelfelös ohne Freude und Hilfe 



— 48 — 

vri frei» von ohne; sprüdie v. sorglos im Reden, freimütbig 
präe 8t. m. Frieden, Waffenstillstand, Schonung 
fffid^re friedliebend 

vriden s\v. 63 v. Frieden schaffen; einen v. beschülzeu 
Wiedel st. m. Liebster, Geliebter 
wist st f. Zeitraum 

vrktm sw. unversehrt erhalten ; Terzögem, yersparen 
vrUhof {-ves) st. m. Vorhof, Kirchhof 

vriunden sw. Freunde suchen, sich befreunden 

vriunt {-des) st m. (N. und A. Plur. vriunt) Freund, Verwandter; 
Gefolgsmann; Freundin 

vrimUUeh freundlich; Adv. frimükhe in der Weise eines Freun- 
des, gütig 

tfriuntschaft st. I'. Freundschaft, Verwandtschaft 
vrö AdJ. und Adv. froh, eines d. über etwas 
trö» dem Herren, besonders Gott gehörig, heilig 
fr&nebijare heilig 

fr&Msbote sw. m. Abgesandter des Herrn 

vröude st. f. oft Plur. Freude, Vergnügen 

vröuwenf V7'euwe7is\\\ erfreuen; sich eines d, sich über etwas freuen 

«rotftoe, Yor Namen: vrm, sw. f. Herrin, Dame, Frau; hire 

fruwml heilige Mutter Gottes! 
fmimUii st n. junges Mädchen oder Mädchen niedmn Standes 
frueje, fruo Adv. früh 

vrum tüchtig; st. sw. m. (im Reim auch vrm) Vortheil, Nutzen 
nrüm$keü st. f. Tüchtigkeit 

vnmen sw. fördern, schidcen, schaffen; einm helfen; bei prae- 
dicativem Adj. machen: fr, todtschlagen; vaUen fiwnm 

zu Falle bringen 
f Hegen sw. trans. verbinden, einem ein d. zu Theil werden lassen, 
bescheren; mit Inf. oder Nebensatz: bewirlien; sich f. sich 
ereignen 

vüeren sw. führen, bringen, tragen 

ftioder St. n. Fuder, Fuhre 
vnoge St. f. Anstand ; Kunst 



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— 49 



/vor« st. f. Benehmen, Handlungsweise 

fuo^ St. m, II Fufs, einen f. einen Fufs breit; m den f. gän 
dicht vor jemand hintreten, /ür die füe^e in den Weg treten 

für Praep. mit A. vor, zu, gegen, vor — hin, vorbei an; an- 
statt; Adv. Torwarts, henror, Tonius, vorüber 

f&rhas Adr. weiterhin, fOrderhin 

fürbrechen st. ein d. über etwas hinausgehn, hingehn 

vürbüege, fürgebüege st. n. Brustriemeu der Pferde 

fürder Adv. weiter, fort 

vüreuHse Adv. Tom rechten Wege ab; TergebUch 

fürgehüige s. v^küege 

ßrgedanc st. m. Vorsehung, Voraussieht 

fürgespenge st. n. Spange vor der Brust 
vürluen anom. ein d. und eines d,; eines fdr jemand 
furrieren sw. füttern 
furt st m. II 

G. 

gdch {-hes) und gahe Adj. und Adv. eilig ; mir ist gdch ich halie 

Eile, bin eilig, eifrig; adverbialer G. gtäies eilig 
gadem st n. Gemach, Zimmer 

gagensidele st. n. Sitz gegenüber (dem Wirte), Ehrenplatz 

gdhe sw. ni. Schnelligkeit, Eile 
^dhe7i sw. eilen; eines d, beschleunigen 
^Ue sw. f. 

gampelspil st, n. Possenspiel 

gdn, gen anom. gehen, kommen; mit Inf.: um zu; an ei» d» et* 

was beginnen, angreifen; ahe gän eines d. von einer Sache 
abstehn; umbe gdn bergehn, sieb wenden; einem ztw g. 
nahen 

gan« unversehrt, vollständig, voll 

gar {-tces) fertig, bereitet, gerüstet; Adv. ganz, vollständig, ins- 

gesammt 
garznn st. m. Fufsknappe, Page 
gast st ni. II Fremder, besonders fremder Krieger 

Hartin, mhd. Gr. 8. Aafl. 4 



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— 50 - 

ge- tritt vor Verbaiformen, die nicht mit Praepoaitionen zusam* 
moigesetzt sind, veratMend und die Handlung abachlie- 

fsend ; verleiht daher dem futurischen Praes. die Bedeutung 
des Fjit. exact., dem Praet. die des PIusquaiiipcrtecLs : obe 
dir got gefüeget wenn dir Gott beschert haben wird; dö die 
wegemiUdm ruowe genämm aich Ruhe bereitet batlen; sehr 
häufig vor hkt die von den Praeteritopraeaentien abhängen: 
künde gevolgen 
gebe st. f. Gabe 

geben sw. beschenken, einen mit einem d, 

gebme, gehmd/t st. f. Gebäiirde, Betragen, Haltung; m de» gt-^ 
hceren mit dem Anachein 

gehdrm sw. sieh benehmen 

gehende st. n. Bande; Kopfputz der Frauen 

gebieten st. befehlen; antreiben; anbieten; «toaj, swie ir gebietet 
was, wie es euch beliebt; got sol g^ieten möge fögen.^ aXUr 
miner iren der got an mir geböt die Gott mir verlieh; ^e- 
hha mir hast du noch etwaa zu befehlen ? (Bitte um Urlaub) 

gebreste sw. ni. Mangel 

gebresten st. gebrechen, mangeln; mir gebristet eines d. oder an 

einem dm 
geHre sw. m. Bauer 
gedane st. m. das Denken 
gedigene st. n. Schar der degene^ Rittergefolge 
gedihen, gedien st. Fortgang haben, in einen Zustand kommen 
gedinge sw. m. st. n. Hoil'nung, Vorsatz 
gedrane (-^es) st. m. Gedränge 

gevdhen st intf . : dne Richtung nehmen, näeh dem künne in 

die Art schlagen 
gevar {-ices) getärbt, farbig ; Weht g. hellfarbig 
gewlU st. n. abschüssige oder durch umgestürzte Bäume, herab* 

geroüte Felsen unwegsame Gegend 
geiferte st. n. Art zu oam, Ausrüstung, Aussehn 
gevieret viereckig 

gefriunt (-des) mit Freunden versehen, befreundet 



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— 51 — 



gevüege schicklich; gewandt, artig, fein; Adv. gevuoge 
gefügele st. n. Yugelvolk 

gegent gein, g4n Praep. mit D. gegm, g^enübw; Adv. ontgegen 
gdidben sw. halten ; vor g. vorenthalten ; mh g. sich befinden, be« 
nehmen 

geha^ {-^es) feindHch, feindselig 
geheften sw. haften 
gehei^ st. m. Versprechen 
gekilze st. n. Schwertgriff 

gehiure lieblich, hold 
gehovet nach dem Hofe gerichtet 
gehünde st. n. üundeschar 
geil froh 

gejeide st. n. Jagd ; Jagdbeute 

geUmgm sw. Terlangen, stcft eines d. geh lä^en sich nach einer 

Sache gelüsten lassen 
geld2i sL ni. n. Bildung, Geslalt 
geleben sw. leben, em d* ergeben 
gekile st. n. Geleit, Sdiutz, Begleitung; sw. m. Begleiter 

gelf, gelph glänzend ; lustig, übermftthig, frech; st. m. Uebermuth 

gelich gleich, eines g. einesgleichen; Adv. geJiche gleich mfifsig, 
gleich; g. ligen auf dem gleichen Spiele steha; dem g* tiion 
durch Thaten beweisen 
geliehen sw. Tergieichen, gleichstellen; eich gleichkommen 
gelingen st. mir g — t wol ich habe Erfolg, es geht mir gut 
gelouhen sw. glauben; sich eines d, etwas au%eben, von einer 
Sache abstehn 

gelt St. m. und n. Zahlung; Rente, Eankünfte; Ersatz; Pfand 
geUen st zurückgeben, bezahlen; wert sein 
gelübde st. n. Versprechen, Gelöbnis 

gelust st. ni. II und f. Verlangen; Lust, Freude 
gemach st. m. Ruhe, Bequemlichkeit, Annehmlichkeit 
gemahele st. f. Verlobte, Gemahlin 

gemeine gemeinsam, aUgemein, übereinstimmend; e^ g, haben 

4* 



zusammenhalten, verbfindet sein; Adv. insgemein; 8t. f. 

(jcniein^chaft, Antlieil 
gmeü froii, freudig ; ansehnlich, stattlich, auch ml g. 
gemeUch lustig, scherzhaft 
gm&ete %U n. StimmuDg ^ 
gemnot gesinnt, gestimmt, höchg, frohsiimig, freudig 
gen s. gegen; s. gän 

gendde st. sw. f. Herablassung , Huld, Güte; eines g. hdn sich 
über jemand erbarmen; g, in der Anrede elliptisch: ihr seid 
gütig, ich danke, oder: seid gnädig, ich bitte; dah^ gendde 
sagen Dank sagen 

geuivdedkhen Adv. huldvoll 
genoime angeachm, beliebt 

genesen st. mit dem Leben davonkommen, am Leben bleiben 
genieten sw. sich g, eines d, sich an einer Sache sättigen, erfreuen 
genie'^en st. emen oder eines, eines d, ron einem, einer Sache 

Nutzen haben; auch ironisch: für etwas büfsen; g. Idn 
eines d, etwas zu gute kommen Jassen ; geno^jen activisch: 
Yortheil habend; geno^^en käu von Hunden, die ein Stück 
^ildpret bekommen haben, nm die Fährte desto eifriger 
zu verfolgen 

genwte eifrig, eines d. begierig nach; Adv. ge^iöte eifrig, lleiisig, 
heftig 

genö^ st. m. Standesgenosse, eines g, einem an Würde gleich; 

min g, meinesgleichen 
genuoc {-ges) genug, Pinr. hinreichend viele; adv. genug 

gepiu^e st. n. Stöfs, Schlag 

gel, gir st. f. Begierde, Verlangen, mir ist g. ich strebe 
gir st m. Spiefs zu Wurf und Stöfs 
gire sw. m. Spiefs; Schofs des Kleides 
gerehi geschickt, bereit^ 

gereite st. n. Reitzeug 

gerinc (-ges) st. ni. Bemühung 

gedieh Adv. gänzlich 

gern sw. eines d* begehren, an einen und «e einem von i^incm 



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— 53 



gerne Adv. mit Vergnügen, gern, leicht; Compar. gerner lieber, 

mit mehr Lust 
gerwen sw. rüsten 
ge8(B^e st. n. Sitz ; Lager 

geschehen st. einem geschiht wird zu Theil; auch: jemand thut 
geselle sw. m. Gefährte, Freund ; Freundin 
gesellen sw. sich sich mit einem Gefährten Terbinden 
geseüesekaft st f. Waffeabräderschaft 
gesettidiche Adv. zu, in Gesellscbafl 
gesidele st. n. Einrichtung zum Sitzen 

gesinde st. n. Dienerscliaft ; Kriegsgefoige ; sw. m. Gefolgsmann 
gesmden sw. zum Gesinde machen 
gesäe geartet, gesinnt 
gesiune st. n. Gesicht 

gesmide st. u. Gosdinieidc, Reitzeug 
gespan st. n. ringes g. Ringgellecht, Panzer 
gespenge st. n. Spangen an der Rüstung 
gestaU bestellt, beschaffen 

gestän, gestin anom. stehenbleiben, bleiben, unterbleiben ; etnei d, 

gegen etwas Stand halten ; einem g. zur Seite IrcLen, l)eistchn; 
einem eines d. einem ])ei einer Sache helfen, etwas erlauben 
gestiinet mit Edelsteinen besetzt 

gettrifwt Part.; dann Subst. hin und wieder aufigesetzte Stücke 
Pelzwerk 

geswkhen st. ernintten, emem jemand im Stiche lassen 

geswigen st. verstummen 

getrium zuverlässig, anhänglich, treu 

getüTsHe (-jfes) kühn 

gettoerc {-ges) st. n. Zwerg 

getwergelin st. n. Zwerglein 

getxcerginne st. f. Zwergin 

g^WBfm st n. Rüstung, Waffen 

gewcBte st n. Kleidung 

gewähs scharf 

gewaU st. m. Gewalt, Herrschaft, Refehl ; Gewaltthätigkeit 



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54 — 



gewaltic (-ges) mächtig, eines d. g, sbi über etwas gebieten 

gewalticlidi Adv. mit Gewalt 

gewerht, gmoerp (-be$) st. m. Geschäft, Werbung 

gewerUehen Adv. wehrhaft; s= gewarliclm jhehutsam 

gewinnm st. ein d. erwerlieii, eriangen; holen; überwiltigen ; 

an einem einem abnehmen, abgewinnen ; eitien von einem 

d, abbringen 
gewon gewohnt, geartet 
gewonheit st. f. Gewohnheit, Sitte 
gewonlich der Sitte gemäfs 
gewärhte st. f. gewürkte Arbeit 
gezierde st, f. Schmuck 
gezimber st. n. Gebäude 
geziuge sw. m. Zeuge 

gezogenlieh wohlerzogen, anstandsToU; Adr. gezogenMiM 

giejfa^ St. n. Giefskanne 
giß St. f. 

gtgcare s. m. Geiger 

gige s^. f. Geige 

gimme st. sw. f. Edelstein 

yisd St. m. Kriegsgefangener, Geisel 
gitekeit st. f. Habgier 
gitsen sw. habgierig sein 
glam glänzend; st m. Glanz 
glesin gläsern 

golt {-des) sL n. Gold; goldner Ring 
goUvar (-wes) goldfarbig 
goliva^ (Ses) st. n. goldenes Gefä£s 
gotes arm ganz arm 

gouch St. m. Kuckuk; Bastard; Thor, Narr 

gougelbühse sw. f. Büchse, Rohr eines Taschenspielers 
go%igelfuore st. f. Gaukelei, hin- und herfahrendes Wesen, Possen 
giyHkel st n. Zauberei ; Possen 

gmm st f. prüfende Aufmerksamkeit; g. ntmtn emes auf je- 
mand Acht geben 



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— 55 — 



grd (-wes) grau; SubsU Grauwerk, Art Pelzwerk 
§ram feindlidi 

^emeUth grimmig, scbrecklkh; Adr. ^remettcfte, grimtUehe 
ffHmme Adj. und Adv. grimmig, zornig; st f. Grimm, Zorn 

gr'men st. knurren 
jprise grau» greis, alt 

grnäen sw. mn* g — I mir graut, mich achaudert 
pinUdi grausig, grausenerregend 

grö'^ dick, slark; Ad?, grö'^e sehr 

gr(i"^lich grofs, Adv. grw^lichen selu*, gewaltig 

grilene grün; st. f. Grasboden 

grüe^tn sw. ansprechen, hegrüüsen 

grwmm sw. grQn sein, grön werden 

guggaldei st n. (?) Kuckuk (?) 

gnldin golden 

gülte st. f. Zahlung, g, abe slahen Schulden tilgen 

gunnen anom. gerne sehen ; etnem emes d, einem etwas gönnen» 

wOnschen; einrnn eiHd,»e tmnne gestatten, erlauben 
gnot gut, tüchtig, förderlich; freundlich; aus gutem Geschlecht; 

guote Hute Kranke und Arme; edle Menschen; für g. 7iemen, 
haben zufrieden sein mit; Adv. gäetUchm freundlich; guot 
st n. Habe, Gut; gute Absicht 
gurre sw. f. Mähre, schlechtes Pferd 

H. 

habe st. f. Habe; Hafen 
V habedanc st. m. Lob, Preis 

haben sw. halten, behalten; mrehte A. unrichtig hehanddn; 4if 
haben einet ä. inne halten mit; anom. haben; k für fttr 
— halten; den iöt an der hont h, sicher haben, sterben 
müssen 

hale St. f. Uebl ; h. hdn eines d, etwas verheinüichen 

haven st. m. Topf 

Aoi^sipifol.st. n. unbekanntes Thier 

häUen st. umarmen, um den Hiüs fallen 



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— 56 — 

halsperc (-ges) st. m. Panzeriiemd mit Kappe 
kalt Adv. und Ck)nj. vielmehr; in Concessivsätzen: auch immer 
handeln sw. v^fahren, einricliteii; €twn behandeln 
hmdehmge st. f. Bewirtung 

haut st. f. Iland; als Umsclireibiiiig : Sifrides h. = Sifrü; ein helt 
zer h., zen handm, ze sinen handen ein Held durch seiner 
Hände Kraft, von starker Hand; zuo edtes hmäm 'skln 
einem unterthänig sein; einen under die hende nemen vor- 
nehmen um zu fiberreden; aller hande aller Art; pleonas^ 
tisch maneger leie hande 

hanlgetdi st. f. Geschöpf 

harm st m. Hermelinthier 

Hamas {hamasch) st. n. Harnisch 

hamaeehvar (-ms) vom Harnisch gefärbt, schmutzig 

haiyhcere st. m. Harfenspieler 

harte Adv. stark, sehr 

^^3 ('3^^) St. m. Hass, FdndseligkeitMtee h, ironisch: gern 
AajftcA feindselig 

heben anom. odersw. heben, erheben, anfangen; »kh ft., sieh an 

heben anfangen, sich «3, dan heben wegziehn, sich an ein d. 

heben zu einer Sache aufi)rechen 
hei, Hey Interj. vor Ausrufen 
Heiden st. m. Heide; st. f. Heidenschaft 
Heien sw. hegen, schützen 
heil St. n. Glück 

heiligeist st. ni. der heilige Geist 

heim, Hein st. n. Haus, Heimath; adverbialer A. nach Hause; 

Heime D. zu Hause 
heimgeeinde st. n. Hausdienerschaft, eigenes Gefolge 
heimliche st. f. Heimlichkeit, Vertraulichkeit; in h, unter Ver- 
trauten 

keimUche Adv. heimlich, vertraulich 
Heimuol st n. Heimat 

Ae>5m st nennen; genannt sein; mit Inf. oder A. und Inf. be* 
fehlen ; einen liegen h. sagen, dass jemand lügt 



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— 57 — 

helde, der = heUnJde ParL Praes. der (sich) verbergende, ver- 
borgne 

Mfe 8t. t Hilfe; Gefolge, Heer in eines Diensten 

helfen st, einen und einem; einem eines d. verbelfen zu, belfen bei 

helfenhein st. n. Elfenbein 
helfenheinin von Elfenbein 
helflich hilfreich 
heUe St. t Hölle 

hdlem&r st. ni. Hdllenmohr, Teufel. 

hellen st. hallen, tönen 

heim St. ni. und helme sw. m. 

helmeva^; (-3^) st. n. Helm . 

helmgespan st. n. Helmgespänge, Helmbänder 

hehnhuot st. m. Helm 

helmschin st. m. Hehn glänz 

hehl St. verhehlen, verborgen, emen oder einem ein d. verheimlichen 

helt (-des) st. ni. (Schützer) Held, tapferer Krieger 

hendeblö^ blofs wie eine Hand 

her Adv. hierher ; bisher, bis jetzt 

her = er Pron. 3. Pers. Sg. m. 

Ä«V, ÄeVc hoch, vornehm ; froh, eines rf. über etwas 

ketb&rge st. f. auch Plur. Wohnung, besonders für Fremde; La- 
gerplatz bei der Jagd 

herhergen sw. Herberge machen, sich niederlassen, einm beher- 
bergen ; in Quartier legen 

heren sw. erhöhen, heiligen 

herebernde heilig 

hervart st f. Kriegszug 

herverten sw. eine Heerfahrt machen, mit einem Heere ziehn 

hergeselle sw. m. Kriegsgefährte 

hergesidele st. n. Hochsitz, Sitz für Vornehme 

hergesinde sw. m. Gefolgsmann 

herhom sL n. Kriegshom 

hiriseh nach Art der Heiren, herrisch, stolz 

hirlich vornehm, ausgezeichnet; Adv. hirlichen herlich 



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— 68 — 

hermin von Ilennelin 
hermüede kriegsmüde 

Aerre, herre^ vor Namen und Titeln aueh M*, Aer» er sw. m. 
Herr, Tornehmer Mann 

herte st. f. Schulterblatt 

herte, hart hart, schwierig, gefährlich; h. schar dichte Schar; 

Adv. in herte gemuot festgesinnt; st. f. schwerer Kampf 
herxe sw. n. {herze auch st D. Sg. und N. Plur.) ; an das ^ 9^ 

das Herz ergreifen; xe herxen kunum herzlidi lieb werden 

hemehemde herzergreifend 

herzeichen st. n. Feldzeichen 

herzeUit (-des) herzbetr übend ; st. n. und herzeleuk st. f. herz- 
ergreifendes Leid 
herxeUehe st f. Herzensfreude 

herxeliep {-bes) herzlieb; st. n. Herzliebchen 
herzentrut st. n. Herzliebchen 

hie Adv. hier; vor Adv. und Praep. hier: h, inmf h, umbe 
hmdfnmwe sw. f. Himmelsherrscherin 
hmeUmt (-des) st m. Himmelsdiatz 
Mnehoagen st. m. Sternbild des Wagens 

htnde st. f. Hindin, Hirschkuh 

htnder Adv. hinten; Praep. mit D. und A. hinter; h» eich zurück 
hine Adv. hinweg, hin; elliptisch: fahre hinl Mmoidere zurück; 

Mnisejdre übers Jahr 
Mme = hie irme 

hinnen, hinne Adv. von hier, von hinnen, fort 

hinte, hint = hinaht Adv. in dieser Nacht 

hinvart sU f. Tod 

hfrdt st m. Heirat 

himm sw. ruhen 

hir^ 8t. m. Hirsch 

hiure Adv. in diesem Jahre, heuer 

hiwen, hien sw. heiraten 

höch (-Aes) M hoch, vcmehm; höher wini lauter Wind; ib. wmai 
geheimer, freudiger Sinn; h strU starker Strek; hdhe^ spil 



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— 59 — 

Spiel um einen hohen Preis; Adv. höch, höhe, höh hoch, ge- 
waltig, sehr; höch ti^agende herzen von Freude gehobne; A. 
9tä» auf dem Gipfel stehn, etneii theuer zu stehn kommen; 
Gompar. höher bei Yerbis der Bewegung: zurück, weg 

höchvart st. f. hohe Art zu vamj edles, stolzes Benehmen 

höchverte, höchverh'c {-ges) stolz 

höchverten sw. stolz handeln 

höchgemäc (-ges) mit Vornebmen verwandt 

höchgmüete st n. Hochsinn, Freudigkeit 

höthütj hdehges^ st. f. Fest, bildlich för Kampf 

hoehen sw. erhöhen, den muot den Sinn erfreuen 

hosne hochfahrend, ,übermüthig 

hemm sw. schmähen, der Ehre berauben 

hof ('Ves) st m. eingeschlossner Platz; Aufenthalt, Umgebung 
des Königs ; xe how zum, beim K6n^e, oder zu, bei einer 
fürstlichen Person 

hoveboere dem Hofe gemäfs, anständig 

havebiüt sw* m. Hofkläffer, schmeichlerischer Höfling 

hoveUch dem Hofe angemessen, anständig; Adr. hewhehm 

hovemtßre st n. Nachricht an den Hof 

hovereise st. f. Fahrt zum Könige 

hövesch, hübesch dem Hofe angemessen, fein 

hövBscheüt h6f$eheit, hübtchmt st f. feine Sitte» Artigkeit 

hövesehmy h&bsehm sw. den Hof machen 

h(n>e^€Bie am Hof, an der Ho&itte festhaltend 

hovewert (-des) zu Hof wert, geehrt 

holde sw. m. Lehnsmann 

hoU (-des) geneigt, lieb, treu; besonders Tom Herrn gegen den 
Diener und vom Diener geg^ den Herrn; einen hoidm hän 
lieb machen, sich geneigt machen 

honegen sw. voll Honig sein 

hoeren sw. einem auf jemand hören, einem gehorchen 
homunc (-ges) st. m. Februar 
hm (-des) st m. Schatz 
hoübet st n. Haupt 



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— 60 — 

honhetsünde st. f. Todsünde 

hübeschen sw. auf liöfische Weise sich unterhalten 

kneten sw. eines heohachten, Acht hahen auf; eine$ d. behüten 

hulde 8L f. oft PI. Geneigtbeit, Huld; firkubnis 

hulß st f. Fntteral, Uebenug 

hnobe st. sw. f. Stück Landes von einer gewissen Gröfse, Hufe 
huote St. f. Aufsicht, Wache, eines gegen jemand; schoßne h. an- 
ständiger Gewahrsam, schonende Bewachung. 
hurdierm = inthwdierm 
humin hörnen, von Horn 
hurte st, f. losrennendes Stofsen 
hurtUchen, hurticlichen Adv. mit Stofse losrennend 
hus st. n. ; ze hnse kamen nach Hause, in ein Haus gelangen 
hüUe sw. f. Hütte, Gezelt 

I. 

ie Adv. (von der Vergangenheit) immer; jemals; in ^'eben- 

sätzen : nie 
iedaeh^ idoch Gonj. dennoch 
iegesUeh, üsUeh, üUch jeder 

ieman {-nes), iemen jemand ; in Nebensätzen : niemand 
iemer, immer, imer Adv. (von der Zukunft) immer; jemals; im- 
mer mere immer künftig; in al)hängigen Sätzen: nie wieder 
iender, mder Adv. irgendwo, irgend 
ieid Adv. sogleich 
iesUeh jeglich, jeder 
ielweder jeder von beiden 
iezHo, ieze Adv. jetzt; sogleich; bereits 
üu brgend etwas, mit G. ; Adv. iiigend, etwa; in abhängigen Sätzen 

in Praep. mit D. und A. in; Adv. hinein 

in Adv. hinein, herein 
inder s. ünder 

ingetMe st n. Hausgenossenschaft; Gefolge; sw. m. Haus- 
genosse, Gefolgsmann 



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— 61 — 

innttn Adv. innen 

inne, innen Adv. inne, inwendig; eines d. i. werden gewaren, 

merken; i hingen nicrken, einsehen lassen, überzeugen 
innerclichen Adv. im Herzen, innig 
itmerthalben Adv. auf der innern Seite 
ihre Praep. mit D. innerhalb, binnen 
intwerhes Ad?, queer 

irre vom rechten Wege abgewandt, unsicher; eines d. oline etwas 
inen sw. eines d. abbringen, abhalten von ; an einem d, stören, 

hindern . , 
itemuwe ganz neu 
iteuAze st. f. Vorwurf 
itewQen sw. vorwerfen, vorhalten 

J. 

jd Interj. ja, förwahr (im Anfang des invertierten Satzes) ; ver- 
doppelt jarid 

jdclianl st. m. llyaciiith 

jdmer st. m. Seelenschmerz, Trauer, Leid 

jänurhaft, jcBmerlich schmerz-, leid voll, kläglich; Adv. jümer- 
Hefte, JmmercliehB 

jegere st. m. Jäger 

jehen st. sagen, versichern, eines d. etwas aussagen, bekennen; 
einem eines d,j\ einem etwas nachsagen, zusprechen; ver- 
sprechen; einem /. (ergänze: des eiges) ; e«nef odw eiiiiee d, 
jehen %e oder /ur Jemand, etwas bezeichnen als, erklären für 

jeit (-des) st. n. Jagd 

jeitgeselle sw. m. Jagdgefahrte, Jager 

joch Conj. auch, selbst, sogar; mit ne: Jone gewiss nicht 

jtffic (-^ee); Superl. jungisi letzt; Adv. jungiste und %e jttngist 
zuletzt 

juncfromce sw. f. Mädchen, Jungfrau aus edlem Stande 

jungen sw. jung werden 

ju&t, tjaste St. f. ritterüclier Zweikampf zu Pferde mit Speren 



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62 



K. €. ft. 

JSromer 8w. st f. Schatz-, Scfalafkammer 
kamermre st m. Kimmerer, Hüter der Sebatz- oder Schlaf- 
kammer 

kanzwagen st. m. Wageo, dessen Räder mit eisernen Reifen be- 
schlagen sind 
kapehmm sU m. Reisegerät zum Gottesdienst 
kaphm sw. an k, bewundernd anschauen 

kappe sw. f. Mantel mit Kappe, Kapuze 
karkare st. m. Kerker 
karkelvar (-u?es) kerkerfarbig, bleich 
kein =s dehem irgend ein; kein 
kd BW. f. Kehle 

kemenäte sw. st. f. heizbares Zimmer, Frauengemach 
kempfe sw. m. Kampfer im gerichtlichen Zweikauipf 
keppelin st. n. Mantelchen mit Kapuze 
kire st f. Gang hin und zurück 
Ir^efi sw. wenden; sich wenden 
kiel st m. Kiel, Schiff 

kiesen st. schauen, warnelimeu; prüfen, wählen ; (ien ^oi A\ sterben 
kinne st. n. Kinn 

Ärttt^ {-des) St. n. Kind, auch Jüngling (junger Ritter) oder Mäd> 
' chen ; von kinde von Jugend auf; Deminutiv kindtUn, kindd 
kintliche Adv. mit kindlicher Einfalt, Thorheit 

kit zusainiiiengezogenc 3. Sg. Ind. Praes. von queden sprechen 

kinsche sittsam, sittenrein 

klaffen sw. sdialiend aufschlagen 

kldfter st f. Maf^ der ausgebreiteten Arme 

klage st. f. Klage, Gegenstand der Klage 

klagen sw. eineJi beklagen 

ddr hei), glänzend, schön 

däre st f. Klarheit 

kUindi st n. Kleinod, Kostbarkeit 

kleine fein, klein, gering, unbedeutend; Adv. wenig, ironisch — 

. niht 



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— 63 — 

khnken sw. klingen machen» tönen lassen 
kldienare st. m. Klausner, Einsiedler 

klüs St. f. Klause, Zelle 

kneht st. m. Knabe; Knappe, Krieger, der zu Pferde dient 
knolle sw. m. Klumpe, Knolle zum Kröpfen des Federviehs 
ko€hare, kochir st. m. Köcher 
kawrtiure st. f. Decke, Pferdedecke 

kotier St. m. Polster, Bettdecke 

komen, kumen st.; einem zu einem kommeu, zu Theil werden; 
ze rossen k. das Pferd besteigen, ze swerün k. die Schwer- 
ter ergreifen; m kküter k, sich anziehn; %e kcmene kflnftig 

kune sw. f. Eheürau; konm mde oder 

konemdc st. m. angeheirateter Verwandter 

kör st. m. Chor, Altarseite der Kirche, Platz der Geistlichkeit 

koste sU f. Preis; Aufwand ; Mittel zu Ausgaben 

kimfm sw. kaufen; erwerben 

krd St. f. Krähe 

kradem st. m. Lärm 

kraft st. f. Kraft; Macht; Menge 

krage sw\ m. Kehle, Schlund 

krane schwach, gering 

kraneeh st. m. Kranich; kraneehes tr&e hoffSrtiger, stolzer Gang 

kreftic {-ges) stark, gewaltig; reich Höh; Adv. krefiicliche 

krenken sw. schwächen, verderben, beschimpfen 

kristm st. m. f. Christ; st. f. Christenheit; kristenUdi shristlich 

crdm st n. Kreuz 

quäle St. f. Quai, Marter 

kuche st. f. Köche 

kuchenkneht st. m. Koch 

queln st. qualvoll leiden 

qudn sw. quälen, martern 

küelm sw. abkühlen, dm mu&t die Lust befriedigen 

kumber st. m. druckendes Leid; davon Adv. kumherlichei kiim" 

merlkheu kummervoll 
küme Adv. mit Mühe, mit Schmerzen, kaum 



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— 64 — 

künde bekannt; st. f. Bekanntschaft 

kündekeit st. f. List, Arglist 

künäicUehm Adv. klug, geschickt 

künden sw. verköndigen, bekannt machen 

kunder st. n. Geschöpf, besonders ein seltsames, ein Ungeheuer 

kündk (-ges) bekannt 

künftic (Hjres) zukunftig 

künne st. n. GescMecht 

kunnen anom. wissen, verstehn, können 

kunt (-des) bekannt 

kunterfeü nachgemacht, falsch 

kümUch Adv. deutlich 

kuolm sw. kflhl werden, sein 

ku<mheii st. f. Kühnheit 

kurzewile st. f. Kurzweil, Spiel, Vergnügen; D. Plur. kurzwilen 

in kurzem, bald 
kunsewtkn Adv. kurzweilen, spielen, sich vergnügen 
küssin st n. Kissen 

L. 

lacheliche Adv. lächelnd, freundlich 

laden sw. (und st.) einladen ; st. (und sw.) aufladen, beladen 
Iwre leer, eöies d, frei von 
läge St. f. NacbsteUong 

lamp (-hes) st. n. Lamm 

lana^wcher-die Hache lange nachtia{^eiid 

lange Adv. lange, seil lange; iiouisch = stets; Compar. langer 
und lenger 

lant (-des) st n. Land; %e lande heimwärts, i^er ze k hierher 
lantliute st. m. Plnr. Landbewohner 

laut rehteere st. ni. Landrichter, Vorsteher eines Landgerichts 

lasier st. n. Schande 

lästerlichen, lesterUchen Adv. schunpflich 

&l5efi anom. lassen, zulassen; zurücklassen; l, und abe L los 
lassen; unterlassen; verlassen; tri, vom h aufgeben; kiesen, 
sehen l. zeigen, beweisen; hvereu l. erklären; under wegen 



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— 65 — 

sten, sl», helibm L unterlassen, auf sich beruhen lassen; 
sich eines d, an einen L sich in «twas verlassen auf; aMc 
d, üf ire l, seine Sadie auf Ehre stellen 

le {'loes) st. m. Hügel 
lebart st. ni. Leopard 

leben s\v. leben, sich benehmen; st. n. Leben, Benehmen; Stand 

kdic ('-ges) frei, ledig, los; Adv. kdidkke 

iegen sw. legen; in Quartier legen; ablegen; ein strdfen «einer 

suo7ie aufhören zu scheMen, um sich zu versöhnen; sich an 
legen sich ankleiden; üf L festsetzen, bestimmen 
leger st. n. Lager 

ieieh st. m. Melodie; Lied von ungleicAiartlgen Stroplien, gesun- 
gen oder gespielt 
ieiäe Adv. leid-, schmerzroH; st. f. BetrCrt>nis 

leiden sw. leid machen, vorleiden; leid sein 

leie st. f. numeger L mancher Art; als Subst. mit G. der (steine) 

Wue m. L mancherlei Steine leuchteten 
kie sw. m. Laie, NfehtgeistUcher 

leinen sw. lehnen 

Uit {'des), leülkh schmerzvoll, leid; leit st. n. Leid; einem ist L 
er ist traurig, betrübt; L hän näch einem nach einem ver-* 
langen, sich sehnen 

UUehiunt (-des) st. m. Spörhund, der an einem SeMe gefthrt wird 

leiten sw. fuhren, geleiten 

leitschrin st. m. Ueisekasten 

lecker st. m. Tellerlecker, Schmarotzer, Schmeichler 

leschen sw. auslöschen (traDS.) 

User St. m. Vorleser 

lest 8. le^^ist 

letzen sw. hemmen, endigen 
leive sw. m. Löwe 
leS3i^, letzt 

liden st leiden, sich gefielen lassen 

Hebe Adv. zu liep ; st f. Lust, herzliches Wohlgefallen , HersHi* 

wonne. Liehe; durch eines l. einem zu Liebe, um eines willen 

Martin, mhd. Gr. 8. AuÜ. 5 



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I 



— 66 — 

lieheti s\v. lieb machen 
lieben sw. lieb, angeuehiu fiein 
liegen »t. lügen 

liehi glänzend, licht; Adv. Udite 

liep (-bes) lieb, aDgenehm, fireimdlich ; st n« der, die Liebste; 

Freude 

Uet {-des) st. n. Lied, eigentlich Strophe, daher gern Piur. 

Ujfen anom. üegen; sidi legen, fallen, aufhören; obe geligen 
siegen; rin§e gelegen ein schwach damiederliegen, dahin 
sein; tdt L todt sein, sterben, ffOT einem durch jemand; 

an einem liget jenuuid besitzt; doch an Rüedegere lit unser 
fröuden val mit K. sank unsere Freude dahin 
lihen st. verleihen, zu Lehen geben 

Uhu leicht, gering; Adv. leicht, vielleicht; de» iit hrnie Uhte es 
geschieht, findet sich leicht 

lintrache = UtUdrache sw. m. Lindwurm 
linde sw. f. 

{-bes) St. m. Leben, Leib ; als Umschreibung: S^friä/ee 2. = 

SifTÜ 

st m. Kunst; arger IL scUimmer, böser Streich, Untreue 

Ihte sw. f. Leiste, Borte 
lit {-des} st n. Glied 
liuhten sw. leuchten 

Uut st n. Volk, Heer; Plur. m. n. Uute Leute 

khebare, hbeUeh, loheeam lobenswert, herrlich; Adv. lobeUehe 

loben sw. loben, preisen; geloben, versprechen, an eines hant 

mit Handschlag; L ze manncy ze lotbe sich Yerloben mit 
löch (-Aes), lö st m. niedriger Wald» Busch 
lohen sw. flammen, brennen 
lop (-bes) st m. und n. Lob, Preis 
lös ungebunden, zuchtlos 
losen sw. lauschen, horchen 
löt st. n. Gewicht 
ioifc (-ges) st m. Fianune 
loagen sw. flammen 



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— 67 — 



hu§en {-enen) sw. eines d, leiten; dne l UDgeleugoet, fürwahr 

lougenUche Adr. trögeriscb, Idgnerisch 

ludern St. m. Lärm ; st m. n. ein nnbekanntes Thier 

luft St. ni. II 

lüne St. f. Monilphase; Veränderlichkeit, Laune 
{^ler klar, hell; Adv. lüterüche 

liAterlranc st. m. Glaret (über Gewürzen abgeklärter Rothwein) 
liUzel, lüisd klein; mit G. wenig; Adv. wenig, ironisch = näd; 

L ieinan selten jeuiund, ironiscli = durchaus niemand 

M. 

fltifc (-^es) St m. (Plnr. auch sw.) Seitenverwandter 

mare st. n. Kande, Nachrieht, Geschichte, Sache; nhimu m. 

unerhörte Dinge, fremdiu ni. unerw artete .\euigkcit; starkin 
m, schlimme liutschaft; m. sagen berichten, Auskunft ge- 
ben; m., der m. vrägen Auskunft, Nachricht verlangen; ze 
mmre bringen in Ruf bringen; Adfter m, wesen von hohem 
Rufe, hochberührot sein 

m(Bre bekannt, berühmt; rühmlich, herrlich 

miB^Uchen Adv. mäfsig ; ironisch = niht 

mageHn, nrndin st. n. Deminutiv von 

magei, mek st f. Jungfrau, Mädchen 

magedUhy megetüch, meUUeh jungfiräulich 

mdgschaft st. f. Verwandtschaft 

mäl st. n. Zeichen, Zierrat 

mäUn sw. bunt verzieren 

mdhe sw. f. Tasche, Koffer 

mm st m. anom. Mann ; Gatte ; Lehnsmann 

indne sw. ni. Mond 

manen sw . erinnern, eines d. an etwas ; eines d. oder mit Inf. 

aufl'ordern zu 
mankeä st f. .Tapferkeit 
manneg^kh jedermann 

man st. f. halbes Pfund Gold oder Silber 
marc st. n. Pferd, Streitross 

5* 



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— 68 — 

marct marke st. f. Gränzc ; Gi änzland 

maregräve sw. m. königlicher Oberbeamter eines Gränzlandes 

marcgrdvinne st f. Frau eines marcgräven 

margarHe st. f. Perle 
marmehlein st. m. Miirnior 

marschalc st. m. Stallmeister (Uofamt), AuÜseher des Gesindes 

mart&rer st m. Märtyrer 

mat st. n. Matt im Schachspiel, Niederlage 

matra^ st. f. Polsterbett 

st. n. Speise 

mä^e st. f. (sw. in äne md^en) Mafs, An gemessen heil; ze m, im 
richtigen MaOse, mäfsig; D. Plur. mdjwt adverbial : mäTsig; 
ironisch = niht 

tnegetin st. n. Mädchen 

meheJen sw. vermählen, verlohen 

mein St. m. Falschheit, Verrath 

mmedidi/en Adv. verrätherisch 

mtxMidB meinddig, eidbröchig 

meinm sw. ein d. im l^nne haben, bezwecken, Teriirsaehen ; 

einm es auf jemand abgesehen haben; von Herzen lieben 
meinrät st. m. II Plur. Yerrath 
memmte Terrdtherisch 

meäf Superlativ zu mir, grölSit; Adv. meistens, am meisten 
meister st. m. Meister, Lehrer, Herr; » tekifmiister 

meisterschaft st. f. Meisterschaft, Herrschaft, üebcrlegenlieit ; 

meistic Adv. meistens 

meUuwn st. m. Jungfrauschaft 

mehtoge sw. m. Knabenenieher 

melden sw. angeben, verrathen 

menen sw. wie Vieh treiben 

menege st. f. Menge 

mire, mir, me defectiver Gompar. mehr; substantivisch mit G.* 
Adv. weiter, künftig; bei Negationen: weiter, Unger, ni$ 
mire nie zuvor 

merkcere st. m. Aufpasser 



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— 69 — 



fiurken sw. bemerken, erkennen 
«ierwip (-to) st n. Wasserfrau 
mervmnder st n. Meerungeheuer 

messe st. f. Mctallklumpen; ein Lestiiumles Gewicht 

mete st m. Mcth 

metÜM st f. Mette, Frühmesse 

michel grofs ; Adr. sehr 

miden st. unterlassen, entbehreu, vernieiUen; sich eines d. unter- 
lassen; entsagen 
miete st f. Lohn 

müi (-des), milte freigebig; Adv. müMket miUedicke 
mttfe st f. Freigebigkeit 

minne st. f. Erinnerung; Liebe; ze minnen zum Andenken, als 
Geschenk; die m. trinken den Abschiedstrunk trinken 

mtnneclIcA lieblich, liebreizend; Adv. mtmitcUcke lieblich, freund- 
Uch 

mkiiMiohiir st. n. Liabesglut, Liebesfeuer 

minnen sw. lieben 

minner, minre Comp, kleiner; Adv. weniger, minder 
misMbieUn st smem und 05 emsm unglimpflich behandeln 
misseditnen sw. eman beleidigen 
missmAUn sahst Inf. Yerdruss, Missfollen ^ 

missevar {-wes) befleckt; entfärbt 
missevarn st unrecht verfahren, übel handeln 
missegän anom. ubel ergehn 
m^we^eit sw. missfallen 

nditeUHgeH sw. mir m—t mir geht es schlecht OH einem d, ich 

erleide Schaden an 
nUssestdn anum. schlecht anstehn 
musetät st f. Fehltritt, Schuld, Bosheit 
miimtreteH st fehltreten, fehlgehn 
missetuan anom. anders als recht bandeln 
missewende st. f. Sriiandtbat; Schande 
mit Praep. mit D. mit, nebst, sammt; Adv. mit • 



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— 70 — 

müeunst st. f. Beiseio, Beiwohnuog 
m^te mittel; miUer tae Mittag 
miUehwanc st. m. der mittlere Schlag 

ffiGpre st. m. Last-, Reise-, Damenplerd 
molfe st. sw. f. Staub, Erde 
wdraj St. m. uad n. Maulbeerwein 
morgenröt st. m. 

nmt {-des) st m. Mord; Gemetzel; Scbandthat 

mortlich mörderisch; Adv* morlliche 

mortmeile inunlhefleckt 

mortrcBche mordgierig 

mortrm$e mordscbarf, mörderisch 

müede st f. Müdigkeit 

müeden sw. milde werden 

müejen sw. hekümmerii, kränken, v^rdriofsen 

müelich Adj. uad Adv. mühevoll, schwer 

müeden anom. mOssen, soUen; da^ st daj muosle sehm vor ihren 
Augen; die wUe ich Idten muo^; so lango mir zu leben be- 
stimmt ist; in Wünschen: mäeje möge 

miiejic (-ges) unthätig, müfsig 

mugen anom. können, mögen, dürfen; mir mac u)ol wesenUU 
ich bin mit Recht, natürlich betrübt, traurig 

m^^ge sw. f. Mücke 

nM st. m. II Maulthier 

muudelhi st. n. röte^ w. Mädchen, Frau 

müni^Uen st. n. Münze, Geldstück 

muome sw. f. Mutterschwester, Muhme 

ffiKOl st. m. Sinn, Sinnesart; Stimmung, NeiguBg; Meinung; 
9inm rnmt haben einmuthig sein ; elftem %e mmte sin nach 
eines Sinn sein; muot haben eines d. Lust haben zu, wün- 
schen, IiofTen; vahcher m. Falschheit; zonm m. Zofrn; mit 
lachendem muote in fröhlicher Stimmung 

muoten sw. eines d. verlangen nach; an ein d, hoffen auf 

nuttre st f. Mauer 



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71 - 

IMTC i-ekes) st. m. Nacken 

tidch Praep. mit D. nach, hinter; wegen, um, zu, gemäl's; nach 
Stichen naclidem die Speere verstochen waren; 63 näch der 
suone reden für die Yersöhnung sprechen; Adv. nahe, bei- 
nahe 

nähe, nähefit wBhfit^m Adv. nahe, beinahe 

nCBjen s\v. nähen , schnüren ; einen in fürges])enye einem das 

Kleid mit Spangen zuschnüren 
nähen {-enen) sw. nahe sein, kommen 
ndkgMre sw. m. Nachbar 
nahtes, des anomaler G. von naht: m der Nadit 
mhtselde st. f. Nachtlager 
name sw. m. Name; Stand 

ne Negationspartikel (incliniert oder vornangelehnt als en: en- 
künde) meist mit anderen Negationen niht, nimmer usw. 
verbunden; alleinstehend nur in kurzen Sätzen mit ab* 

hängigem Nebensatze: ick enruochewa^, ich enwei^ ob; und 
in elliptischen Sätzen: W. 82, 12 herrej in mac (ergänze 
niht dar gerUen) ; in kurzen Gegensätzen 66, 1 0 si tuot, si 
enimt; femer in Nebensätzen» theils einschränkend und be* 
dingend : mtm %eriim$ friimd$ wenn meine Freunde nicht 
ausbleiben, wobei ne auch fehlen kann: in rnUe got hehüeten 
wenn Gott ihn nicht hehüten will; theils bei negativem 
Hauptsätze ergänzend: die degene wolden des niht Idn sin 
drangen die Helden unterlie&en natürlich nicht zu driogea 

neben Adr. zur Seite; M n. einem neben einem 

neve sw. m. Schwestersohn, Neffe; Ifutterbruder; entfernter 
Verwandter 

neheiUy nochein kein ■ * 

nehten eigentlich 0. Plur. in der Nacht, Nachts 
nemen st. nehmen; üf n. zunehmen 
nem sw. am Leben erhalten, retten 

niden Adv. unten 

niden sw. hassen ; ein d. über etwas zürnen 



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tu'der niedrig; nidere^ nider Adv. nieder, lierab 
nie Adv. niemals, nie (in der Vergangenheit) ; um mere noch nie 
mman (-fiei), mmen niemand; nit G. ander n. keiner der 
andern 

Himer , nimmer, nimer niemals , nicht mehr (in der Zukunft) ; 

nimmer mere niemals \vieder 
ntender, nieMT, ninder, niMert Adv. nirgenda; nichta 
ftiefia, nme Ad?, durehaua nicht 

niet 8, nihi 

nie^tu = genießen 
niftel sw, st. f. JNichte 

filmen St. aich Verheugen, eitum aidb gegen jemand dankend Ver- 
heugen, einem danken 
iit%f, niet nichts; ze niQae vernichtet, nutilos; heaondera mit G» 

niht Schildes keinen Schild hau; Adv. nicht 
niiider, nindert s. niender 

nit (*d6f) 8t. m. Uaa«, Zorn, Feindaeiigkeit; n. kd» eine» d. üher 

etwas zürnen 
nitlkhe Adv. hasserföUC, grimmig 

Hill {-wes), niuwe neu; veränderlich; Adv. mulidie kürzlich 
niuwe st. f. Neuheit, INeue 

nüoan {niht wan) Coiy, nur, .wenn nicht; nach I^egationen: 

aiifoer, als 
• noch noch, dennoch 

mchein 8. nehem 

nöue St. f. Mittagsstunde {hora noim); llimmelfahrlstag 
nöt bU f. Ii Drangsal, Gefahr, Kummer; durch ». gezwungen ; dne 
fw ohne («rund« nidit nothwendig; dna n, lä$en in Frieden 
lassen; n. tsf eines d. etwas ist nöthig; mir ist nöt %e einem 
• d. ich verlange nach ; nöt get einem eines d. etwas ist einem 
nöthig , er hat Ursache dazu, ist dazu gezwungen 
nöthaft bedrängt 

n&, nu Adv. nun, jetzt; da (reh|t) 

nm (rt»es) st m. Natzen, Toriheil; Ertrag 



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- 78 — 

o. 

ob Praep. mit D. und Adv. (iber 

oh, Ohe Conj. ob, wenn; wenn auch; wa^ o( wie wennl 

och s. otich 

oder, ode, od Conj. 

ceAetüi st m. Mutterbruder, Obeim 

offetdkkm Ady. offen 

Ofden St. m. Stand*, kristenlteher o. die Christenheit 

ordenuuge st. f. Ordnung; Engelchor 

6re sw. n. Ohr 

on = ros irses) st. n. Boss 

ort st. n« Spitze; dUen orlm durch und durch; un« an da^ o. 
bis zu Ende, yoUständig 

ösierlkher tac Oster tag ; höchste Freude 
ot s. ehl 

oticA Conj. auch; und 0. und 
ougemoeide st f. Anblick 
outoe St. f. Aue 

ouwm sw. stromabwärts treiben 

owe^ ouwe Interj. Ausdruck einer schmerzlichen Gemfithsbe- 
wegung, auch dee Verlangens: o web! achl eimSf emes d. 
wehe über einen, öber etwas » 

P. 

palas St. n. Gebäude, das eine Halle, einen Sal enthält; Halle 

fantel st. n. Panther 

pemldo = hooüdo st L Begräbnis 

peeko = heeke st n. Becken 

permtnt st. n. Pergament 

jy/a//e sw. m, Geistlicher 

pha flieh pfäfliscb, nach Art der Geisthchen 

fhahien sw. gesetzlich oder durch Vertrag bestimmen, feststellen 

fhant {-des) st n. Pfand (alles was zur Sicherung der Bechts- 
ansprüche gegen einen andern dient) ; ph. erlcesen versetzte 
Pfander einlösen ; sprichwörtlich: aus Verlegenheit befreien 



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— 74 — 

pharre sw. f. Pfarrei 
pfäm 8w. m. Pfau 

phel, phelle, phellel st. m. Seidenzeug 
phellin von phel, seiden 
phenden sw. pfänden, berauben 
pherü, phert {-des) st. n. R^tpferd 
phertgereäe st. n. Reitzeug 
pM Inteij. pftii 
phifwre st. m. Pfeifer 
phinxtac = phingesttac 
pMege st. f. Plur. Aufsiclit, Hut 

pU^en St. baDdeln, verfohrea; eines pU, umgehn mit, beaof- 
>8ichtigen, sorgen für; eines d. betreSben, ftben; verwalteDt 

besitzen; mit Inf. treiben, pflegen 
pMiht st. f. Tbeilnabme, Zustimmung 
phUhien sw. sich dienstlich verpflichten 
phrümie st. f. Pfrflnde, JabrgcÄialt 
pilgerin st. m. Pilger 
pin st. f. Pein, Qual 
pirsm, birsen sw. jagen 

pirsgevHXte st. n. pirsgewant (-des) st. n. Jagdkleid 

pidn St. m. Ebene, Flor, ErdoberflScbe 

parte sw. st. f. Pforte; sw. f. Hafen; s. auch harte 

portenoBre st. m. Pförtner 
pouc s. bom 
predjen sw. predigen 

prehen brdten st. leuchten; meist subst Int Glanz 
pris St. m. Lob, Ruhm, Preis: ze prise lobenswert 

prhen sw. 
prüeven s. brüeven 

punei^i St. m. Anrennen zu Pferde mit den Speeren 
ptM^ne sw. f. Posaune 

Qa. s. Ka. 



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— 75 — 

räche 8t f. Strafe, Rache 

rani (-des) st. m. auch Schildes r Schild 

rasfe st. f. Meile 

rät St. m. 11 Rath, Besciiluss; Verrath, Anschlag; Vorrath; dne 
frwnde r. ohne die Freunde zu befragen; emee i,- %e räte 
werden zu berathaeUagen begmaen Aber; emes, efnes d. üt 

rät für, gegen jemand, etwas ist Rath, Abhilfe ; etwas kann 
unterbleiben; r. haben eines d. etwas nicht nöthig Iiaben, 
unterlassen, entbehren; guoten r, haben gern entbebren, 
unterlassen; eines» eiM$ d, ige nUe iwm Rath schallen für, 
wegsehaflen 

rdten st. rathen, berathschlagen; einem r. zureden, befehlen; em 
d. bescbliefscn, einem ein d. auch: gegen jemand aut etwas 
sinnen; an einen r. einem nachstellen 

rdwen ss/uoioe» sw. ruhen 

rmje scharf 

rS i-^wes) st m. Todtenbahre 

rech (-hes) st. n. Reh 

redien st. rächen, strafen 

recke sw. m. (verbannter, fremder Krifger) Held 

rede st. f. Rede; Unterredung; Gegenstand einer Rede; der n 

eniet $ö lUht damit steht es nicht so 
reht St. n. Recht, Gebühr; richtige Handlungsweise; durch r. des 

Rechtes wegen; von rehte mit Recht, von Rechtswegen; 

«e rekte mit Recht; vor Gericht; r* hdn recht thun 
reht recht, richtig; Adv. rehte recht; sehr 
reichen sw. den Arm ausstrecken 
reinekeit st f. Reinheit 
reise st. f. Zug, Heerfahrt 
reUUche Adv. zom Zuge gerüstet 
retten sw. r»zen 

rennen sw. laufen lassen (das Pftrd) ; schneU reiten 

reren sw. fallen machen, verstreuen, ergiefsen^ 
revmnt (rdes) todwund 



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— 76 — 

riche, rieh mächtig, gewaltig; vornehm; prächtig 
liehe st d. Reich; oberste Gewalt, Herrscher 
riekeit st f. Rei<^tham 
riehen sw. reich machen, schmückeD 

riechen st. rauchen, dampfen 
rife sw. m. Reif 

r^eUUm st m. MauerdffmiDg zum Abfluss vom Fufeboilea 
rüum sw. zurechtbringen; wahr machen, hestätigea; richten; 
einem r. Recht verschaffen; eich r. sieh fflsten; «dl auf- 
richten 

rimpfen st. rütnpfen, zusammenziehn 

rmc {-ges) st m. Ring, Kreis; Plur. Panzerringei Panaer 

ringe Adj. und Adv. leicht, geving, blUich 

ringen sw. ringe, leicht machen, besänftigen 

ring 671 st. kämpfen, streben 

rippe St. f. Hippe; Meriiunft, Geschlecht 

ris st n. Reis, Ruthe 

risen st fallen 

rUer, ritier st. m. Ritter 

ritterlich für Ritter ^'eziemend; Adv. ritterliche 

riterschafi st. f. riUerliche äitte, IJebung 

rUerepUe st f. Herrenspeise 

rtuAe st f. Rauchwerk 

riuwe st sw. f. auch Plur. Betrübnis 

TtHwediche Adv. traurig, bekümmert 

riuwen st. einen betrüben, einem Leid Ibun 

röee sw. m. und f. 

röseoar (-loes) rosen&rbig 

rwsdeht rosig 

rötguldin von rotbem Golde 

rouben sw. einen berauhen 

ritch irhes), ru rauh 

rücke st m. Rucken; xe rwke surOck 

rücken sw. bewegen, rücken; dan wegnehmen, entfernen 

rüet/en sw. klagen, vor Gericht bringen 



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— 77 — 

rümare st m. Prahler 
rümen bw. prahlen, rühmen 

rüemic {-ges) prahlerisch 

rüeren s\v. in Bewegung setzen ; berühren 

rümen sw. räumen, verlassen; r. weggelin 

fünm sw. raunen, geheim und leise reden 

ruochen sw* sich kümmern; emes um jemand; emes d. auf etwas 

Röcksicht nehmen, etwas Terlangen, wollen; mit Int 

wollen, belieben zu 
ruofen st. rüefen sw. rufen 
ruom st m. Lob ; Prahlerei 
ruore st f. Hetze, Meute 
ruowe st. f. Ruhe 

Tüschen sw. rauschen, sich geräuschvoll bewegen 
sd Adv. sogleich, alsbald 

idbmxA^e weiCs wie sabm, feine ungcfSlrbte Leinwand 

smlde St. f. auch Phir. Glückseligkeit, Heil 

scpldeyirich segensreich 

^lic {-ges) beglückt, gesegnet ; got Id^e m . . . immer scUic sin be- 
haltet in Gottesnamen (höflich ablehnend) 

sagen sw.; ein d. über etwas Auskunft gd>en; voihersagen: ^ 
vil Imige^ scheiden sagte in ml der muot 'Af grölen idusden 
ze komene ihr fiemüth weissagte ihnen ihre lange Tren- 
nung zum kommen in grolsen Schaden = durch die sie in 
grofsen Schaden kommen sollten 

sah$ St. n. Pfeilspitze 

sal st. m. Langhaus mit Halle, Sal 

sal (-wes) schmutzig, trübe 

salwen sw. schmutzig, trübe werden 
^ 9am = sd Adv. so ; wie ; gleichwie; Goiy. mit Gonjmietiv als ob« 
als wenn 

sament, samt, sant Adv. zusammen ; Praep. mit D., auch mit s, mü 
samene, ze mit einander, auf einander zu 



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— 78 — 

samenen sw. versammeln 

sampfte, umfte, sanfte Adv. sachte leicht, langsam; aog^ehm, 

gern; Compar. sanfter und senfter 
sdn Adv. = sd 

sanc st. n. Gesang 

saut (-des) st. m. sandiges Ufer, Sti*aud 
sant s. samt 

sarrmc (*^es) st. m. Panzerring 
sarwdt st f. Rüstung 

sä^e St. f. Hinterhalt 

schdch st. n. Schach 

schdchoßre st. m. Schacher, Kauber 

schäehen sw. rauben 

schaff en st. und sw. bewürken, verschaffen, bereiten, anordnen» 

bestellen; mit einem s. ebenso thun wie jemand; gemach s, 

Ruhe hereiten, es bequem machen 
Schaft St. m. 11 Spiefsschaft, Spiefs 

schal (-les) st. m. Schall» Lärm, besonders freudiger bei ritter- 
lichen Uebungen; «e schalle werdm ins Gerede kommen» 
zum Gespötte werden 

schale st. m. Knecht; gemeiner Mensch 

schalchaft knechtisch 

tckaU (sehaUe) st sw. L Schale 

sdMeii 8t f. gemeines fienehmen 

stMkn sw. Iftrmen 

schalte st. und sw. f. Stange zum Fortslolsen des Schiffes 
schäm St. f. Scham, Schmach 
schämen sw. sich sich schämen 
schamd st m. Schemel; Fuüstritt hei Frauensättehi * 
schapel, schappel st n. Kranz von Blumen oder Bändm; Kopf- 
putz besonders der Jungfrauen und Frauen 
schar St. f. Schar 
scharhafte Adv. in Scharen 
sek ar am istir st. m. Führer des Kriegsvolkcs • 
sdiorpht schärf scharf 



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— 79 — 

schedeliche Adv. mit Schaden 

scheiden st. intr. Abschied nehmen ; trans. trennen, unterscheiden ; 

beendigt; dea Streit bettegen; sieh t. anfhAnsQ 
ichef^ eehif 

schelch St. m. unbekanntes Thier 
scheiden, schelten st. schmähen 
scheUen st. ertönen 
sehemeUeh schimpflich 
sehenden sw. beschimpfen 
schenken sw. einschenken 
scherm st. m. Schild 

schermen^ schirmen st. parieren, einem schützen 
sdiicken sw. fertig machen ; senden; die reise den Heereszug an* 
und abordnen 

schierey schierliche Adv. bald, schnell 
schieyii st. schiefsen, werfen, schnell stofäen 
schiffen sw. zu Schiffe bringen 
sehifmeister st. m. Fährmann, Schilfsföhrer 
schilhen sw. schielen 

schütve^^elj schildev. st. n. Riemen zum Undiängen des Schildes 

schiltsteine st. n. Edelsteine als Schildzierrat 
schiltwache st. f. Wache in voller Rüstung 
schimpfen sw. scherzen 

scMn offenbar; sichtbar, deutlich; et'ti d. und eines d. seh, tnum 

beweisen; st. m. Glanz; Blick; Schein 
schmen st. leuchten, scheinen; sich zeigen; sch» lä^en zeigen 
schirm st. m. Schutz, Deckung 
scAcrmsloc {-ges) st. m. Fechterstreioli . 
schmne, schcm schön ; Adv. schöne artig, feiii, stattlich . 
sehoBne st. f. Schönheit 
schö^ st. f. Schofs 

schrecken st. auffahren, erschrecken ' 
sduröten st. schneiden 

sehuU, schulde st. f. Schuld, YeraolaBaung; 4ne seh. ohne Recht« 
Grund; von schulde, von schulden mit Grund, Recht; vm 



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— 80 — 

ivdretiy grölen sch. mit vollem Recht ; von eines sch, durch 

eines Veranlassung, um eines willen 
9S, Sit Imper. von sek$n^ als AnteijeetioB gebraucht (kt eeee) 
s4 i-wes) St. m. der, die See 

sedel St. m. Sitz 
segel st. in. 

sehen st. sehen ; besuchen ; bUcke s. Blicke werfen 
seiger matt, schal 

seine Adv. langsam, spät; ironisch = wiht 

seile St. f. Saite 

selbwahsm ohne freindcs Zuthiin entstanden, aufgewachsen 
selbtoesende durch sich selbst seiend, im eigenen Wesen be* 

gründet 
selde st. f. Wohnung, Haus 
seldenj selten Adv. ; oft ironisch : nie 
seile sw. m. = (jcselle 
selleschaft — geselleschaft 

selp i'bes) N. meist sw., sonst st. sdlist; der^ dirre «slie der- 
selbe; dieser; stXbe «iceJ/ifcr selbst als zwdMIer, mit ^waSrnm 
sefyfxtr (mms)' von eigener Fsrbe; ungesehminkt 

seltscene seltsam 

$m = sam, sem mir (semir) got, nämlich : helfen als Beschwö- 
rung : so wahr mir Gott helfe, bei Gott 
9emfte angMieimi'; et f. angineime BiM|iNni1lohkeil 
senede, eigentlich semk^^ Liebesschiiim eMpftndend 
seneüche Adv. voll Seelenschmerz, Trauer 
senften sw. erleichtem, mäisigen ; erfreuen ; leicht werden 
senl» sanct (?or Heiligem^nic») 
eir 8t n. aveh t Sohinerk 
s^ Adv. sdir 
seren sw. betrüben 
ses sU n. die Sechs auf dem Würfel 
setxen sw. ßr sich Torsetsen, yoihalten 
e H enm sw. zur SldbeamMlM» 
äc (-ges) st. mr. Sieg 



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— 81 — 



Sicherheit st. f. Versicherung ' 
sicherlich Adj. und Adv. zuverlässig, siidier 
»ehern sw. zasichern, Teraichem 
sttfel St. f. Sitz 

sideln sw. einem Sitze bereiten für 

sider Adv. seitdem, nachher 

sidin seiden, von Seide 

mchhAs st. n. Krankenhaus 

»gehaft siegreich • • 

sigm sw. einem an s. besiegen 

siyenunft st. f. Sieg 

sigeti st. sinken 

sihtk (^es) m sehend, ansichtig 
sin s. wesen 

sin {-nes) st. m. Sinn ; Meinung, Absicht; Verstand; guote sinm 

Einsicht . . 

sinewel (-les) ganz rund 
^tmewdlm sw. roUen 
iinmlds bewustlos 
9int s, $it ' 

Sippe verwandt; st. f. Verwandtschaft 

sü^ 8id, si7it Adv. darauf, nachher, da; Conj. seitdem, da; weil; 

Sit da3, Sit ditt da - 
sUe St. m. Sitte, Gewohnheit; Art; oft Plnr. Benehmen 
sitzen anom. sitzen, sich setzen; gese^^en sin wohnen 
sinften sw. seufzen 
Sinne st. n. das Sehen, Gesicht 
sture» sw. sauer machen 
slä St. f. (ai|8 siage) Spur, F&hrte, Weg 
slae i-ges) st. m. Schlag ; Verderben, Unglück 
slahen st. schlagen , erschlagen ; an $1. antreiben ; abe sL (eine 

Schuld oder Rechnung) abtragen 
slahte St. f. Geschlecht» Art; diheiner sL keiner Art 
sidkl schlicht, gerade, glatt 
sifcftet» St. leise und längsam gehn 

Maitin, mhd. Or. 8. Aufl. 0 



— 82 — 

^e/et» St. schlüpfen; in em kleü anziehn 
diesen st schliefen, BusammenfBgent bauen 
üinden st. verscblingen 

slipfic (-ges) schlüpfrig, glatt 
sloufen sw. überziehen, anziebißii 
sUt^ (-55e«) st n. Schloss, Fuge 
smae {-ekes) st m. Geschmack, Geruch 
smcßhe verSchtlich, abscheulich 
smächeü st. f. Schmach 
smal schmal, knapp, klein 
meekm sw. riechen, duften 
smiegen st schmiegen 
miden sw. ISchehi 
snarrenzwre st. m. Geigenkralzer 
mel (-les) kräftig, streithaft, rasch; Adv. smlle 
mdheit st. f. Schnelligkeit; schnelle Kraft 
snlde st f. Schneide » 
miden st «esomne zu einander passend zuschneiden, elnand^ 
gleich machen 

sö A6v. so, wie; Conj. wenn; dann; dagegen; sö ie so oft als; 
oft nach vorausgeschickter einzelner Bestimmung: näch 
gemnhmU $6 9ckkim $ieä^ji4; nach siocr, 11M5; Aus* 
rufe einleitend sd wol drum wohl! 

solhj sölch, solchy selh^ seUc so heschalTen, solch 
Sölden sw. besolden 

iordieh gefährdet, sorgenvoll; Ad?. sorcUche mit Sorgen 

sarge st sw. f. Furcht, Bekammemis, Todesangst ; idie« för einen ; 
vor einem ; t>on oder «e e^Nem vor 

sorgen sw. uf mit Furcht erwarten, fürchten; sorgende mit Sor- 
gen ; sorgfältig 

mm st m. Pferdelast; smmiare Sanmpferd 

soumeii sw. auf Saumthiere Mm 

gpijBhe Adj. und Adv* kunstvdl, kuBstreidi 

spceheliche Adv. klug 

^anne sw. f. Malis der ausgebreiteten Hand 



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— 83 — 

spannen st. ausstrecken; Pferde an den Vorderfüfscn gefesselt 

weiden lassen; bonge an sp, Ringe au die Hand stecken 
, ^aren sw. sparen, schonen 
späte Adv. spät 

speften sw. sudiend und beurtheilend blicken, ansehn 

Spenge st. n. = gespenge 
spengen sw. mit Spangen versebn 
«per sL n. 

tfün sw. spielen ; bupfen, funkeln 

(~3^) ^ in. Spiefsbraten 
spor sw.m. Sporn; St. n. Spur 

spät (-tes) St. m. Spott; dne, sunder s. wahrhaftig, auirichtig 
spräche st. f.^Sprache; Berathung 
sprächen sw. beratfaschlagen 
sprethüore st. m. Sprucbspredier 

sprechen st. einem von einem, über jemand sprecbeD; nennen; 

einen tac einen Gerichtstag festsetzen 
spriu St. n. Spreu 
Spruch st. m. II Rede 

spüm sw. der Spur nachgehn, auf die Spur kommen, spüren 
Stäben sw. {den eit) den Eid ril>ttdwi«!!, die Eidesformel vorsagen 

stcpte, slaHelich, stcetk (-ges) fest, treu 

st<ete st. f., stwtekeit sL f. Treue, Beständigkeit 

stCBtecUchen Adv. treu 

^än, nSn anom. stebn, aldui Heiben; odi stellen, treten; anf- 
stehn, von ien msMii absitzen; mit Adv. sich befinden; 

höhe St. auf dem Gipfel stehn, einen theuer zu stehen kom- 
men; in sorgen st. sein; einem st, anstehn; einem vor st, 
verteidigen; a6e st> etMS d. äbsicbn vob; e$ ttät umibe 
einen es verfafilt sich, mit; e$ aftft an, einem es kommt auf 
jemand an, hängt von ihm ab ' 

Stare gewaltig, schrecklich; schlimm; Adv. starke 

etat St. f. Stätte, Gelegenheit; an eines s. stdn als jemand auftreten 

State 8t. f. gunstige Umstände, Gelegenheit 

an^en sw. Weg machen, Bahn bereiten 

6* 



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- 84 — 



gtegmifat m. Steigbügel 
stdieUn stfthlern 

stein St. m. Stein, Fels 
steinwmit st. f. Felseuwand 
sterben sw. tödten 
Sterke st. f. Tapferkeit, Stärke 
sHe (-ges) st. m. Weg, Pfad, Gang 

stieben st. stauben, in Stücken abspringea; Funken von sich 

geben; sich rasch bewegen 
stiege sw. Stiege, Treppe 
Satire st f. Unterstützung, fireiwillige Gabe 
sfmren sw. unterstützen, f5rdeni 
stoc {-ckes) st. III. Kirchciistock, Opl'erstock ^ • 

stöle St. f. Stola, Priestergewand 
stolz, stoMkh stattlich 

stmre» sw. auseinander reilSsen; yerwinram, zmtAren 
stauben sw. stäuben, Staub aufwirbln 

stöben st. stofsen; in s. in die Scheide stolsen 
»träfen sw. tadeln 
strdU St. f. Pfeil 

strichen st. trans. streichen, den Up sieb putzen; intr. eilig gehn; 
ziehen 

Strlt st. ni. wider st. um die Wette; sunder strit oline Frage, 
einem den st, Id^en nachgeben, das Feld räumen 

striten st. einem mit einem; an ein d, nach, für etwas streiten 

UriiUd^ zum Kampfe gehörig; Adv. stritUd^en kampfbereit 

strm^en sw. stc^ sich sträuben, sprdzen, prahlen 

Struck St. m. das Straucheln 

Strücken sw. straucheln, zu Boden fallen 

etmi, stwnde st. f. Augcnbhck, Zeitpunct, Zeit; m der st, zur 
selben Zeit, sogleich; dm dm stunden zu dieser Zeit; jetzt 
eben; ze stunden sogleich; zemer simt einmal; tAseni 
stunden mere tausend mal mehr 

stuol St. ni. Richter- oder llerscherstuhl ; der st, ze Röme die 
päpstliche Gewalt 



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85 — 



stnolgew€Bie st. n. Stuhlteppich 
Mturm st m. II Kampf 
sturmküene kampfesmuthig 
sturmmüede kampfesmütle 
süenen sw. versöhnen, ausgleichea 
süener st. m. Versöhner, Riditer 

si(63e lieblich; St. f. Annehmlichkeit; lieblicher Geruch * 
9uht St. f. Krankheit 

suln anom. schuldig sein, sollen; mit Inf. Linschreihiing des 
Futurs: werden; solde sollte, musste; in Conditionalsätzen 
SS würde : solde erwinden mhi er wurde nicht abgestanden 
sein; wUe hdn hätte sollen ; in Aufforderungen und Vor- 
schlägen bei der 1, Person: wollen, bei der 2. Umschrei- 
bung des Im per. 

sumeUch mancher; Plur. einige, etliche, viele 

sAmm sw. verzögeni; «5 s. oder sicA s. säumen, »eh eines d, 
oder mit em$m d. etwas verzligem; etlrien emes d. aufhalten, 
hindern an 

sumerlate sw. f. Schössling, Ruthe 

sun st. m. II (N. A. Sing, auch suon) Sohn 

nmder Praep. mit Acc. ohne ; Adj. besonders ; Adv. besonders 
tmderUche Adv. besondert, für sich 

sunderha^ i-^^es) st m. besondere Feindschaft 

gmderliche Adv. besonders, auf besondere Weise 

sundern sw. absondern, trennen 

sunewende st. f. Plur. Sommersolstitium , Zeit des höchsten 

Sonnenstandes 
sunne sw. m. f. Sonne 

sunnevar (-loes) sonnenfarbig 

smcheti sw. einen aufsuchen, besonders feindlich : augreifen 
suodman (-nes) st. m. Jäger, der das Wild aufspurt 
SHone et f. Versöhnung, Ausgleichung 
snontac {-ges) st m. Tag des Gerichts, jüngster Tag 

SMS, sust Adv. so; sowieso; sonst ' * 

swä Adv. wo immer 



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86 — 



swach geling, wertlos 
machen sw. in Unehre bringen 

swcere, swdr Adj. und Adv. schwer, schmenlkh; mmn st. f. 

Schwere, Leid, Kuuimer 
swareti *sw. ijeküiiimern, erzürnen 
swatui (-ges) st. m. Schwung, Schlag 
swannen Adv. von wo auch immer 
swar Adv. wohin, wozu auch 

Sweben sw. aich hin und her, auf und nieder bewegen 

sweder welcher von beiden auch 

sweiben sw. flattern, schweben 

9weifen st. trans. schwingen 

sweher st. m. Schwiegervater 

sweih, swel was für ein — auch 

swenden sw. verschwinden machen, veruichleni verschwenden 

swentie Adv. wann immer, wenn irgend 

neer, n. stoa5 der» aUes das; wer, was auch immer; swer 
wenn jemand; sioa^ mit G. wie viel auch, wie viele auch; 
an swm woran immer 

swern anoin. schwören, eines d. etwas; nf eineii sicli gegen je- 
mand verschwören 

gwertdegen st. m. Knappe, der das Schwert nimmt, Ritter 
wird 

swertgenö^ st. m. Knappe, der mit einem zugleich Ritter wird 
swerlgrimmic (-ges) : der swertgrimmige töi der schi eckliche Tod 

durch das Schwert 
twie Adv. wie auch immer, wenn auch 
smfie» sw. beschwichtigen 
swiHde kräftig, zornig; Adv. geschwind 
twingen st. schwingend werfen ; hin sw, weghauen 

T. 

• tach (dost = da» dadi; tinXnich^f&r d eia) st. n. Decke, Hülle 
tagiUet st. n. Lied bei Tagesanbruch 

tageweide st. f. Tagereise 



— 87 — 

tan {-nes) st. m. Tannenwaldy Wald 

taimM 8t f. U, tamkofpe sw. f. uasuMMor unaehender Mantel; 
DemiiL tamkeppiUn 

teÜ 8t. m. ein t etwa8, ein wenig; ziemlich viel 

teilen sw. theilen, aiistheilen ; da^, diu spil t. Bestimmungen vor- 
legen, unter denen zwei gegeneinander streiten sollen, 
oder unter welchen jemand wählen soU; gttiätiu aptl fest- 
gesetzter, bestimmter Wettstreit 

limi, timd st m. im thmd spöttisch s=s Nichts 

tt'eveUichen Adv. teiiHisch 

tihlen 8w. schrifüich abüassen*, ersinnen 

litire, tivwer, UwerUeh selten, mangehid; wertvoll, Tortrefflich; 
lieb; Adv. tiure theuer, hoch, sehr 

tiwmi, Huren sw. wert machen, ehren 

toben sw. rasen, wahnsinnig sein 

toheikhen Adv. rasend, wuthend 

Idre sw. m. Thor, Narr; sinnloser Mensdi • . 

tiBrm sw. zum Thoren machen, betrügen 

tceresch thöricht 

tote sw. ra. Taufpathe 

l<m {-wes) St. m. Thau 

touf St. m. Taufe 

tougen st. f. n. Geheimnis 

t(mgenlich heimlich; Adv. tougenlkhe, tougen 

trackenhhiot st. n. Drachenblut 

träge Adv. triig, widerwillig 

tragen st tragen, bringen; haben; ertragen; lAA t sich betraged, 
sich halten; eind, mtr. anstiflen 

trahen st. m. Ii Thräne 
tranc st. n. trinken subst. Inf. Trank 
treten st treten, wandeln 
trügen st betrögen 
UMimt St. f. Dreidnigkeit 
' trnUen sw. liebkosen, lieben 



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— 88 — 

triulinne st. f. Geliebte; Gemahlin 

trmoe st. f. oft Plur. Treue, Zuverlässigkeit; gegebenes Wort; an 
trimom in treuer Gesinnuiig; im Treuverbältnis; trmen 
D. Plur. Intoj« wahrhaftig 

triwm s. trowMn 

trwsten sw. zuversichtlich, froh machen, erfreuen, trösten; sich 

emeSf eines di hoil'en, rechnen auf 
tröst st. m« HolTnuiig, Schutz; bildlich sowohl von Försten und 

Ffihrera, als vom Gefolge; DamnutiT trcMüHn st* n. 
irmmm sw. träumen 

trouwen, trüwen, triioen sw. mit Inf. glauben, hoffen; sich ge- 
trauen; eines d, glauben, erwarten; einem, einem d, ver- 
trauen; €meoi eines d. zutrauen, anvertrauen 

trüge st f. Betrug 

trügeUehen Adv. trdgerisch 

Iruhsce^e sw. m. Diener, der die Speisen aufträgt; Truchsess 

(Ilofamt) 
trumbe sw. f. Trompete 
trm^n st m. Splitter 
truohen sw. trfib werden 

trüren sw. niedergeschlagen sein (aus Furcht oder Trauer) 
trüt st. m. Geliebter; st. n. Geliebte; Liebling 
trütmager st m. Herzensschwager 
trüwen sw. vertrauen 

tugen, anom. gut, angemess«;!, branchbar sein; hdfen; ziemen 

tugenty lügende st. f. Tüchtigkeit; edler Sinn; ehrenhaftes, feines 

Benehmen ; in fugenden der si phlac in ihrer Unschuld 
tugenthafty tngentlich feingebildet, edel; Adv. tugenUiüie 
ime st f. Höhlung im Pfeilschaft für die Spitze 
iumben sw. unerfahren, unbesonnen sein 
tump (-bes) unerfahren, jung ; unverständig 
tunkel dunkel 
tuom st m. Dom 

tum anom. thun; machen, veranstdten; handeln, sich be- 
nehmen; ist getän zuweilen: ist so gut wie geschehen, 



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— 89 — 



geschieht sicherlich; wart getdn geschah; emc/w d. t. mit 
etwas verfaluen; einem minne, triuwe L Liebe, Treue 
erweisen; ^* Geschenk, Frieden machen; 

dm tötf dm se^^ ein» hdchgesAt t, geben, hdfe L brin- 
gen; mit Ad].: einm na^, undertdn machen; mit 
Adv. einem liebe, leide t. Freude, Leid bereiten; e^ guot 
U seine Sache gut machen, besonders im Kampfe; uiider t. 
verbergen; mit Inf., dessen Casus entweder beibehalten oder 
mit einem von u abhängigen D. vertauscht wird, lassen, oder 
nur umschreibend: «men oder em«m püei^m t.\ an der 
Stelle eines zu wiederholenden Verbs: die ich von herzen 
minne nnd lange hau getdn [geminnet] ; Part, getdn beschaffen, 
gebildet; wolg, woiUgeschaffen, schön; gut gehandelt 

tum St. m. II Thurm 

turrm anom. wagen, dürfen 

txoahen st. wasclien 

twalm St. m. betäubender Saft 

ftwrc (-ges) st n. Zwerg 

twreh (-to) quer, verkehrt; G. Adv. tmrhM 

tweryln St. f. Zwergin 

twingen, dwingen, tvingen st. zwingen, bezwingen, eines d, zu 
einer Sache ; die füst t, ballen 

U. 

Übel böse; Adv. übele schlecht; wem'g; ironisch = nüU 

über Praep. mit A. äber, jenseits; Adv. iibere 

übergeben st. im Spiel zum eignen Schaden vorgeben; aufgeben 
übergnö^ st. m. Person vornehmeren Standes, Sache höheren 
Wertes 

Überguide st f. Yeigoldung, Werterhöhvng; Ueberwert 
übergüldm sw. einen höhern Wert geben 

Überher überhoch, übermäijsig stolz 

über her e st. f. üebernmth 

UberhOBhm sw. ubertrefien 

Überkmei^ st überwinden, überreden, überzeugen 



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— 90 



Uberkraft st. f. üebermacht 

überlüt Adv. ollen 

^ßfemä^e st. f. Uebermafe 

^ibermSetei ^ß^enhüeüe (^«s) fibomfithig 

iibermüetm sw. übermfithig sein, bandehi 

übermüete st. f. übermuot st. in. Uebermuth 

überstriten st. l^esiegen 

überumdm st überreden; verscbmerz^ 

iibermndem sw. durch Wunder überbieten 

<^'e (-ges) ÜbennSfsig 

tlf Praep. mit D. und A. auf, für, gegen, zu; in Absicht, Ver- 
trauen auf; nf gendde im festen Vertrauen ; uf triuwe in 
aufrichtiger Gesinnung; bei meiner Treue, wahrhaftig; 
dm wdn in dem Glauben; üfsekadm akd grö^m nach so 
grofsem Schaden; Adv. üf, ^fe; nf gebm abgeben; üfver^ 
Idyn aus den aufgelösten Banden frei lassen 

umbe Praep. mit I). und A. um 

umhereit = mbereü 

nmbrism {unprUen) sw, nicht preisen, tadehi, schelten 
unangetiUehm Ad?, ohne Gefahr 

mihehnot unbehütet, unbewahrt; sorglos 

imbekort ungeprüft 

tmbescheiden unverständig 

unbOwmgen sorgenfrei, unerschrocken 

vnbemUe» unbefleckt 

unbilde st. n. Unerhörtes, Unrecht 

Unbilden sw. einen unangemessen, unrecht dünken 

widme st m. Gegentheii von danc; ir lip habe undanc sie seien 
verwünscht; xe undanke ohne Dank zu empfangen 

mde, und, wu Conj. und, wiewohl; anstatt relativer Anknüpfüng 
der gmädm und ir mir die ihr mir habt geswom; leitet 
conditionalen Vordersatz ein: und wii du niht erwinden 

Ünde St. f. Welle 

under Adv. und Praep. mit D. unter, zwischen; «. Aefane, fc 
kr&M mit dem Hdm, der Srone auf dem Haupte; under 



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— 91 — 



diu ougm ia, vor das Angesiclit ; n . wilen (underinleHt Adv.), ti. 

stunden zuweilen, von Zeit zu Zeit; tf. «wischen gegenseitig, 

untereinander 
nnderdringen st. einen zu einem hindurch dringen 
underkomen st. dazwischentreten, hindern 
underleitien sw. unterstützen 
undersprmgen st. emen zu einem hindurch springen 
understdn anom. dazwischen treten, €di d. ?erhindem 
tmdenreten st nnterdröcken 

under winden st. sich eines d. etwas übernehmen; sich eines sich 

eines annehmen 
tmdkt St. f. gottloses, heidnisches Volk 
unebene Ad?, ungleich, unpassend 
vniren sw. schänden, heschimpfen 
nnervorhlen unerschrocken 
mierkant unbekannt 
unerldn nicht firei gdassen 
merrocken ungerdcht 

mermnt, wnerwendet unabgewandt, unwendbar, unerlässlich 

unverdaget, einen einem unverschwiegen, unveriiohlen 

unverdienet unverdient, unverschuldet 

vnverebenet unausgeglichen 

unverenda unvollendet; unerreichbar 

unvermeldet, eines d, in einer Sache nidit Terrafhen 

nnverschart unverletzt 

wwers^art unversperrt 

«nversäener ungesühnt, unsuhnbar 

vnvermrren ohne Störung, ungestört 

«ntn7 Adv. wenig 

nnwiHnillche Adv. unlreundlich 

nnfuoye st. f. UnziemHchkeit, Roheit 

mgahtet durch Nachsinnen nicht gefunden, unfasslich 

ungehcBret tmgebcßrde st. f. Benehmen, Gebfirde des vor Schmers 

und Wuth sich nicht beherschenden 

ungebert nicht geschlagen, ungeprügelt 
« 



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— 92 



ungedült st. f. Ungeduld, Heftigkeit 

ungevelle st. ii. Unfall, Missgeschick 

ungefröut nicht erfreut, ironisch = bestürzt 

ta^füege unliaodlich, ungeheuer grols, gewaltig; unfein; 
schlimm ; ein ungefiUge Riese ; Mw,mgefu$ge gewaltig ; grob 

ungef liege, nngefuoge st. f. Unziemlichkeit; Unart; Noth; unge- 
heure Menge 

wujcf uoc (-ges) st. m. Ungebühr, Frevel 

tmgeniadi st. m. Unruhe, Mühsal, Leid; Geiaognis 

ungemeine ungewöhnlich, selten 

mgemeü unfröhlich; u, werden Leid erfahren ; den Tod erleiden 

nngemüete Bt. f. n. nnmuot st. ni. Unniuth, Zorn ; m unmuote 

werden in Zorn, Trauer geratheu; unmuotes im Zorn 
ungemuot unmuthig, zornig 
angenäde st f. Ungnade, Hass, Unheil 
ungencme widerlich 
ungerne Adv. m\i Unlust, Trauer 
ungescheideti ungetrennt, noch forlstreitend 
nngeemt (-des) krank, besonders an Wunden; st. m. Krankheit 
ungetdn nicht gethan; ti. weien nicht geschehn 
ungeiriuUehe Adv. ungetreulich, treulos 
ungetrunken noch nicht getrunken habend 
ungewert sin eines d. etwas nicht erhalten 
ungewilUc (-gei) widerwillig 
nngeuxm ungewohnt 
ungessegenUthe Adv. auf ungezogene Art 
unheinlkh un vertraut, fremd 
unhövesch unfein, unedel 
unhövescheit st. f. unfeines, rohes Benehmen 
unkiuedie f. Unkeuscbheit, Zägellosigkek 
unkraft st f. Ohnmacht 
unkundey unkunt {-des) unbekannt, fremd 
unlanc (-ges) kurz ; Adv. nnlange 
mUobelich tadelnswert ; Adv. unlobelkhe 
unmare nicht der Rede wert; gkicbgiitig ; zuwider 



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— 93 — 



unmd^e st. f. Verfehlen des richtigen Masses; Unmäfsigkeit; Ver- 
kehrtheit; D. r*lur. umnähen Adv. auch vor Subst. unmafsig 
unniw^lich lihennä l'sig 
unminne st. f. Lieblusigkeit 
unmiU^ic (-ges) ruhelos, thätig 
unmügelich uninöglich ; ungeheuer grofs 
vnrmioy. st. f. auch Plur. Thcätigkeit 
unndhen Atlv. ferne 

unnöt St. f. mir ist ii. ich habe nicht nöthig 
vamddB st. f. Unheil, Ungluckseligkett 
umaUkeU sL f. Unglucksehgkeit . 
imsanfte Adj. und Adv. schmerzvoll, schwer ; zornig 
unschamehcfi von Schande frei, dessen man sich nicht zu schä- 
men hat 
tamhedeUdie Adv. harmlos 
unsmfte schmerzliGh, hart 
vnsenftekeit st. f. Leid, Schmerz 
Unsinnen sw. bewustlos sein, handeln 
umtate st. f. ze umtaten komen zu Schaden gereichen 
wuUBte unsicher, untreu; st. f. Treulosigkeit 
unsiCBtekeH st f. Untreue 
WM^ic (-ges) unsäumig, pdnktiioh 
untriuwe st. f. auch Plur. Untreue 
utUrodsten sw. entmuthigen 
vmmrdekeü st f. Schmach 
wnwirdm sw. der Ehre berauben 
fmtotee st. f. schlimme Weise, Melodie 
unz, unze Adv. bis; Conj. auch: tmz da^^ bis dass 
uohen sw. treiben, thätig sein 
üppic (-^es) überflüssig, eitel 
iftr st m. Auerochse 

wrhor St. f. Einkünfte; GnmdstAck, von welchem EiiüdlBfte he*- 

zogen werden 
nrlivge st. n. Krieg 

urlwp (-bes), urhp st m. Erlaubnis; Urlaub, Abschied 



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— 94 — 



ursprinc (-ges) st. m. Ursprung 

^5« ^3fir Praep. mit D. aus, in Folge von ; Gunther von Bur- 
gundenlmt'y Adv. 9)3, t^je aus, bis zu finde 

V. s. F. (aucli im Inlaut an dieser Stelle) 

W. 

lod Adv. wo, wohin; h€erm, sehen wd wie; tod nu wo ist, sind 

nun? wie sieht es nun? mit Praep. wä von, war näch 
wie {-ges) sL m. tmge st n. bewegtes Wasser, Flutb 
wachen sw. wachen; erwachen 
wwfen, rmfne sL n. Waffe, Rfistong 
wwye gewogen, geneigt, freundlich 
wcejen sw. wehen 

wcaien sw. meinen, glauben; mit Inf. hofien; eines d. etwas 
glauben ; uh tome oder uxm eingeechaitet: glaub' ieh, Ter-, 
muthlicfa 

iwpre wahrhaft, echt 

wcerUche Adv. wahrlich, der Wahrheit gemäfs 
wmtUch schön, stattlich; AdT. vermuthlich ; in negativen Sätzen: 
so leicht 

wdfen, todffen st. n. Waffe, bcsondets Scliwert; Allannruf; dann 

Interjection: zu den Waffen! wehe! 

wdfen, icdpen {-eneti) sw. mit Schutz- und Trutzwaflfen versehen 
wdfenhemde st n. WafTenrock, Kleid unter dem Panzer 
wäfenUch geioant Rüstung 

wäge st f. Wage; Lage in der Sdiwebe, Wagnis; mißägB^ 4/ der 
, 10. stdn auf dem Spiele stehn, t\f die w, Id^en au& Spiel 

setzen ; dne wäge ohne zu wägen, in Masse 
tDogen sw. sich hin und her bewegen 
loil^eiiett sw. auf Wagen laden 

mahtm at aufwachsen, heranwachaan, erwachsen; entstehn 
wfd St. n. die Leichen d^ GefaUnen» SehladitfiBld, Walstatt 

wal {-les) st. m. Welle, Woge 
fDolgen sw. wäken, rollen 



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— 95 — 



«lalkere st. m. Wallfahrer 

wäUen st. mne$ d, über etwas herschen; «mes für jemand sorgen 
Weltreise st. f. Waldfahrt, Jagd 

wamme st. f. IJauch, Leib 

UHin Adv. aul'ser, ausgenommen; nach Negationen: als, nur; 

Praep. mit G. wan min; A. wari einen brocken; A. und G. 

wan gat mde min; Coiy. in Mebensätzeai allein und mit 

da5 wenn nicht, nur dass; elfiptisch wan im tamkoj^ 

wäre nicht die Tarnkappe gewesen 
tcan, wände Conj. weil, da ; denn 
«oan (aus toandene) Coiy. warum nicht? 
loon = man 

tocf» st m. Meinung, Hoffnung, Absicht; 10. (rossen ^fm d. seine 
Gedanken richten auf; w, haben emes d, Hoffnung , Lust 
haben zu, hofl'en, wünschen; äne, sunder w, sicher, ohne 
Frage ; ndch wdne aufs Gerathewoi, ohne Grund 

tDonc St. m. das Weichen; äne 10. ohne FeU 

fßonde s. iran 

Vfondd St. m. n. Wechsel; Schadenersatz; Fehler, Tadel 
wmidelbceref wandelbemde tadelnswert 
wandeln sw. einem Schadenersatz leisten 
1001^6 SW. n* 
wannen Adv. Ton wo 

want (-de) st f. «ito dm wendm N. 1280? 

tcdpen s. wdfeu 

wdpenroc (-ckes) st m. Waffenrock unter dem Panzer 
war Adv. wolun 

«Mir st f. Aufinerksamkeit; 10« nemen^ twn einee auf jemand ach- 
ten, für jemand sorgen, edm d, etwas in Obacht nehmen, 

betrachten 

wdr haben Recht haben; tr. sagen die Wahrheit sagen 
lodrJM st L Wahrheit, Wahrhaftigkeit 
warnen sw. rfisten, vortterdten, besonders auf eine Gefahr, war- 
nen, eines d. vor emer Sadie 

Worte st f. Lauer, Wacht; Vorposten; Anstand 



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— 96 — 

warten sw. spähen, Acht haben; einem, nddt emem, etilem 
oder edi erwarten 

wastm 8w. verwüsten 
wät st. f. Kleidung, Rüstung 
waten st. schreiten, dringen 
wa^erwint {-de») st m. Fahrwind 

wS Adv. weh, leid ; mir ist w. näieh einem ich verhinge schmerz- 
lich nach; Interj. des Schmerzes, auch mit vortretendem 

ou : oive mir oder mich, eines d. Avogen einer Sache 
weder welcher von beiden; Fragewort iu Doppeifragen 
wegemüede von der Reise mdde 

wegen st. (sich bewegen) eindringen, ein d, wägen, bewegen; zu-« 

wägen, auszahlen; aufwiegen, gegen etwas helfen; ftdAe, 
ringe w. liocli, gering anschlagen; einen kümmern 

wegen sw. bewegen, schwingen 

wegewemde Wegelagerer 

weich weich, weichlich, zaghaft - 

weidenliche Adv. stattlich 

weigerlichen Adv. stattlich, stolz 

weinen sw.; mit A. beweinen 

weise sw. m. Waise; ein Edelstein der deutschen Königskrone, 

80 genannt, weil er seines gleichen nidit hatte 
wei^e sw. m. Walzen 

wel {-les) rund 

welch, welk, wel welch, was für ein 
wellen, weUn sw. wählen 

weUen anom. wollen; eines ein d, etwas von einem; mit Inf. auch 
Umschreihnng^deiB Puti : werde; Praet. conditional: würde; 

zuweilen durch : vermuthlich, natürhch zu übersetzen, mit 
Negationen durch: doch wohl nicht; ine wils niht weseii 
' (2tep ich werde es doch nicht gestohlen haben; der wirt 
wMe wCBnen ghiubte natürlich dk geste wceren t4t; id^ w& 
da^ mit Nebensatz ich meine, ich wil meinen dasiB 
wenden sw. intrans. umkehren; trans. wenden, ändern; abwen- 
den; sich an ein d. w, sich an etwas kehren; ein d. an einen 



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— 97 — 

einem zuwenden; an emem lo. jemand umstmimcii; 

emin eines dL von etwas abbringen; gewmu bewandt 
wenen s>v. gewöhnen, skh eines d. sich mit etwas vertiaut machen 
wenyel st n. Wängloin, Wange 
wenic {-ges) Adj. und Adv. klein, wenig 
wenken sw. sich bin und her bewegen, schweifen, wanken; etton 

ausweichen 
wenne Adv. wann 

wer, n. wa^; wa^ mit G. wie viel, wie viele; ms weshalb; wa^ dar 
wnhe was Ihut das? 

10er st f. Wehr, Vertheidigungsnuttel 

werben st thatig sein, handeln; dar 10. darauf seine ThStigkdt 
richten; ein d. betreiben, ausrichten; geworben oder geschei- 
den mit ausgerichteter oder abgelehnter Werbung; näch 
eitlem d., eine from/m^ wnhe e, fr* sich um etwas, um eine 
Frau bewerben 

werdekeit st f. Wfirde; Heniiehkeit 

werdeklkhe Adv. würdig, ehrenvoll 

werfen st. C3 umbe to. wenden, kehren 

werlde^ werlt, weit st. f. Menschheit, Weit, Leben; to., ^ 
dirre w, im Leben 

werlieh wehrhaft; Adv. tDerUehe 

wem sw. währen, dauern; i*art. wernde bestandig 

wem sw. einen belohnen, eines d, einem etwas gewähren 

wem sw. wehren, vertheidigen, eines oder eines gegen jemand« 
etwas; ein d auch: abwehren, hindern 

werren st. einem jemand stOren, hindern, bekdmmem 

wert (-des) wert, würdig, edel: st. n. Wurde, Ansebn; Adv. toerde 

wert (-des) st m. höhei'eö, festos Land in Wasser oder Sumpf- 
niederung» Werder « 

Wesen ancmi. sein; dd keime w. bleiben; Mher mdge w, von vor- 
nehmem Gescfalechte sein; w, swie einer g^iiUet emem ganz 
zu Willen sein ; mir ist leit ich traure, mich verdricfst 

wette st. n. Pfand; Vertrag, wobei Pfänder gesetzt werden, die 
dem Sieger zufallen; xe 10. um die Wette 

Mftrtln, mild. Qt, 8. Anfl. 7 



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— 98 — 

wibd st. m. Kornwurm, Wurm 

wie st. m. Kampf 

wicgewant {-des) st. n. Kampfgewand 

widichen Adv. kriegerisch, tapfer 

wider Praep. mit 1). und A. gegen, zu j 
foidere Ad?« zurück; wiederuqa; tP. mde dan rückwärts und Yor- 

wärts, hin und her 
widervari st. f. Rückfahrt 
m'derkere st. f. Gang, Ritt liin und her 
wider lernen sw. verlernen 
underreden sw. ein d. gegen etwas sprechen 
widtTsagm sw. emm ansagen, Fehde ankündigen; eäi d das 

Gegenthefl behaupten 
widerspei (-les) st. n. Wiedererzahlung 
widerstrebe sU f. Widerstand 
fMetstrU, m lo. s. ttrit 
widermanc st m. Gegenhieh, Gegenschlag 
wideriuon anom. ruckgängig, wieder gut machen ; vergelten 
loiderwilrken sw. gegenwirken, durch IJandeln vernichten 
mderzwme zuwider, widerlich 
wlgaiU {-des) st m. Kämpfer, Krieger 
u^hm sw. weihen, einsegnen 

wiht st. n. etwas geringfügiges, unnützes; enwiht nichts, niclits 
Werth 

wüde ungezähmt, wild ; st. f. Wildnis, Ungezähmtheit 
loile st f. Weile, Zeit, Stunde; dk w, unterdessen; so lange als 
Men, toümt 0. Plur. von toll«: vor Zeiten, einst 
tStZ/e sw. m. Absicht, Wille, Wunsch; mit loillen mit Absicht, 
Eifer; mit eines w. mit eines Zustimmung; (Iure/» eines lo. 
um eines willen; eines d. to. haben beabsichtigen; w. oder 
gmten vd, trügen freundlich gesinnt sein; sonst g, lo. feste 
Absicht; afnen lottlefi reden sagen was man will 
vnllic (-ges) geneigt, freundlich; Adv. willicUchen gern 
vdU {-des) st. n. wilde Thiere, Wild 
tonne st m. Geliebter, Gatte ; st f. Geliebte, Gattin 



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— 99 — 



wiiister link 

wmt {-des) St. ni. Wind; Fimkenspruhn; Windhund; ein w. 

spöttisch: Nichts 
wipheä st f. Weiblichkeit 
Wirde st. f. Würde, Herrlichkeit 
wirden sw. wert machen 
wirs Adv. schlimmer, weniger; SuperL mrs^ 
mrt st m. Hausherr, Landesherr 
Wirtschaft st f. Bewirtung, Gastmahl 
toise klug, erfahren 
wise St. f. Weise, Melodie 
wism sw. weisen, führen 
wüau ('4es und -de») st in. Bftffel 

wä St. f. Strang aus gedrehten Reisern; 5i der wide bei Galgen- 
strafe 

wUe St. f. Weite, das Freie ; D. Plm\ witen Adv. weit, weithin 

witxe st f. auch Piur. Verstand ; Bewustsein, Besinnung 

fof^e» st Vorwürfe machen, vorwerfen 

wi^^m anom.; zuweilen wei'^ ohne ich; yewi^^m bekannt 

wi^^ende st. f. Bewustsein 

wol Adv.; ID. mich eines d. heil mir wegen etwas! 

woheHe wohlfeil» iüllich 

wolgeUBne st. f. Schönheit 

wolkm St. n. VITolke 

wolle sw. f. 

wonm sw., einem bi w. mit einem verkehren, dek/eimr dimste zu 

irgend einem Dienste 
meftrmsß wortocharf, bitter 
wüesten sw. verwüsten 

icunden sw. verwunden 

wunder st. n. Verwunderung: w. hdt, nimel mich eines d, ich 
wundere mich über etwas; Gegenstand der Verwunderung, 
wunderbare Menge; to. sagen Wunderdinge, aufserorden^ 
lieh viel erzählen 

wunder are st. m. W undertbäter 

7* 



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- 100 — 

wunderUeh wunderbar 

wundern sw. Wunder thuii; mkh Kundert emes oder umbt einen 

ich wundere mich über jemand 
vmndernküene wunderbar kühn 
wundmDol Adv. wunderbar wol 
wünne, trwnne st. f. Wonne, Freude 

wünnebernde, wünmclich, wumiesam wonnebringend , wonnig, 
lieblich 

toünnm sw. in Wonne bringen, erfreuen 

mmseh st. m. n Inbegriff der höchsten Volikoinnienheit, das 

köstlichste; ze tDuyische vollkommen 
wünschm sw. eines d. etwas; einem für jemand; einem wön- 

schen ; einen durch Wunschzauber versetzen 
teiml (-des) verwundet 
vmf st. m. II Wehschrei 

z. 

zage sw. m. Feigling; zageheü st. L Feigheit 

zagel st m. 11 Schwanz, swalwen z, wahrscheinlich volksthöm- 

lieber, verächtlicher Ausdruck für Eid, £idedeistung, wegen 

der dabei ausgestreckten Finger 
zagelkhen Adv. zaghaft 
zdi Interj. der Freude 
%am zahm, vertraut, gewohnt 
zamm, %mm sw. zähmen 
zart st. ni. Liebe, zärtliche Pilege 
zarten sw. liebkosen 

se Praep. mit D. zu, bei, in, gegen, für, als ; ze wunder sagen für 
ein Wunder erklären; ze gtsel geben als Gdsel geben ; ellip- 
tisch: ze Santen (die Stadt) Santen, ze Bnrgonden (das 
Land) liurguud; vor Adj. und Adv. das Liebermals bezeich- 
nend: zu 

»ehredun st zerbrechen, zerreifsen 
, zegagene, zegegene Adv. entgegen, gegenüber 

zegeUeh zaghaft 



— 101 — 

zehant Adv. auf der Stelle 

zeichen st. n. Zeichen, Fahne; des tödes %. das Aus&ehn des Ster- 
benden oder Todten als Abzeichen, Wappen des Todes 

«ein St. m. Stäbchen von Holz oder Metall 

%eln sw. zählen, ze einem d, rechnen zu, vergleichen mit 

%emen sl. angemessen sein, gebühren, zukommen ; anstchn, dabei 
oft Inf. mit oder ohne se; mtc^ xrniel eines d. mir gefallt, 
passt etwas 

«er st f. Aufwand, Zebmng 

zerhliuwen st. durchprügeln 

zerbresten, zehr. st. zerbrechen (intr.) 

zerfüeren, zef, sw. zerstreuen, in Unordnung bringen 

zergän, zergin anom. vergehn 

zergehen st. weggeben, Tertheilen 

zerliden sw. zergliedern, zerreifsen 

zerrinnen, zerinnen st. ausgeiin, mangeln; mir zerinnet eines d, 

zerteHen sw. vertheilen 

«erwerfm st. entzweien 

zese {-wes) recht (Körperseite) 

zetal Adv. hinab, nieder, zu Boden 

zewäre, zwdre Adv. in Waiuheit, wariich 

ziekm st ziehen, aufziehen; rudern; Hu res vorfdhren; dm z, 
wegführen; tieh ze hdhe sich zu hodi erheben; einen sieh 
an z. auf jemand Anspruch machen; z, führen zu; wol- 
gezogen wolgesittet, anstandsvoll, ein houbet w, g, ein wol- 
gebildeter Kopf mit edlen Zögen 

sier, zierUdi schmuck, fein, schdn 

zieren sw. verherrlichen 

zihen st etilen eines d. einem etwas Schuld geben 

drkel st. ni. l ürstenkrone 

zHer Compai*. von züe Adv. zeitig, bald 

zogen sw. schnell ziehen (trans. und intr.), hinhalten; mtr zogei 

eines d. ich beeile etwas 
zam st m. Zorn, Streit; mtr ist zom ich bin zornig; daj tsl. 



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1 



— 102 

tuot mir %, das erzärnt mich; Goropar, somer; 

7i€lm st. n. 
zorniichm Adv. zornig 
zouher st n. 

ztntmen sw. atfiMi «inem das Ptod führen 

zuc (-ges) st m. II Geigenstrich; Ruderschlag 

zücken sw. m. mit Gewalt, schnell ziehen, fassen; üf z, weg- 

ziehu, zurückziehn 
suAl st f. auch Plur. Wohlerzogenheit 1 Anstand, fldflichkeit; 

das Ziehen 
%\iihit^<äMiii Adr. anständig, artig 
sundeH sw. anzünden 
stütze sw. f. Zunge; Nation 
»MO Adv. zu; Praep. %/t 
aednisfi sw. zornig sein, werd^, edles <L über etwas 
zweien sw. entzweien, trennen 
zwivel St. m. Zweifel, Uiigewissheit 
zwivellich z\v^eifelhaft, ungewiss 
mtodhp {-bes) st n. zweifelhaftes, zweideutiges Lob 
zwIveJwdn st m. zweifeUiafter Gedanke 
zwir Adv. zweimal, zweifach 
zwiu = ze um wozu» warum 



Prack Ton W. Formettex, Berlin, C, IVene 6ntiiatr»M« 80. 



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Verlag der Weidmiimselieii Baehhaiidliing in Berlin. 



Erörterungen 

über 

deutsche Orthographie 

zur Begrfindang und Erläuterung der Schrift: 
Regeln und Wtfrterverzeichnisi fUr die deuteehe Orthographie, 

zum Schalgebrauch herausgegeben 

^ TOB dna 

Ttrtia dar Btrlinw e^rnatslal- ead B«alsciallehr«r. 

Zweite A-ufiage. 

(88 S.) gr. 8. geh. 1871. — . 60 Pf. 



3um ©efitaud^ in ben unteren klaffen l^öl^exex ©d^ulen 

' l^eraudgegeBen 

von 

f^n\. Dr. 0erIietbing. 

(XVI u. 287 ©.) 8. gel^. 2 SKart 



L A U R I N. 

Ein tirolisches Heldenxnftrclien 

aus dem 

Anfange des XUL Jahrhunderts 
herausgegeben 

Karl Hfllliniholfi 

(78 S.) 8. geh. 1 Mark. 



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I 

Verlag der WeidmamwolMm Baektaandlniig in Berlin. 



Der deutsche Unterricht 

auf 

höheren Xjeliraiistalteii. 

Ein kritisch-organisatorischer Versucli 

von 

Ernst ILia.a.s« 
(YHI u. 408 S.) gr. 8. geh. 5 Mark. 



Der deutsche Aufsatz 

in den oberen Gjmiiasialklassen. 
Theorie und Materialien 

zusammengestellt 

Ernst Laas. 

Zweitq umgearbeitete Auflage. 
Ente AHhfüiugr 

Einleitung und Tlieorie. 

(X Q. 279 S.) gr. 8. geh. 18T7. 3 Mark. 
Die zweite Ahtheüung, die KakeriaUe« enthaHend, befindet sieh 

im Bruck. 



Altdeutsehe Spraehproben 

heranq^egeben 

von 

Karl Müllenlioft 

Zwoite Auflage. 
(VI. IL 13§ S.) gr. 8. geh. 8 Vßtk. 



Deutsche Altertumskunde 

von 

Karl Müllenhoff. 

Erster 3and. 
Mit einer Karte Ton H. Kiepert 
(XJI u. 501 S.) Lex.-S. geh. 10 Itok. 



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