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eioer gewissea Grenze nach Home's Wort in
Rom dn ungelehrter Krämer einen besMreo
KimalgeBchinadi haben als der besterzogene
Büq»«- in London ; abej durch die Praxis allein
wird eben doch nur ein „medianischer Ge-
•chmack" erwoibea, der nw snv«rita^ H w>
knge ihm wirklich vortreffliche Gegenstande
imterbreitet werden : er ist immer in Gefahr,
Flittergold für echtes Gold zu erklären. Man
mvb ild» also die wahren Getetie der Aetlhe-
tik durch gründliches Studium zu eigen machen
und weh in iiircr Anwendung Oben.
Der Geschmacli in prägnanter Be-
deatnng, der nach dem Gesagten in vollem
Sinne eine seltene Gabe sein wird, ist dem-
nach /u definiren als „die aus günstiger An-
lage und guter Entwickelung dct Gemüths
und des sinnlich-geistifen Erhenntni&vermö-
giens im Allgemeinen, sowie deren ästhetische
Ausbildui^ durch richtige Theorie und ent-
s(»ecbende Uebnqg kn Besonderen hervor^
gegangene Empfib^g^idikeit tOx das objektiv
Schöne."
Das Wesen des „Geschmacksurtheils"
wurde sdion oben angedeutet: es iM ein Ur-
theil Qber die objektive Schönheit auf Grund
der sulijekliven Geschmacksempfindiing. Diese
dem Sprachgebrauch analog dem sinnlichen
Geschmack entnommene Bestimmung ist dordh«
aus berechtigt Nach der eigenen Erfahrung
stützt sich unser erstes Urtheil auf den un-
mittelbaren Eindruck; wir sagen: „Diese Kirche
bt schon." — Warum? — »Weil sie mir ge>
fällt", d. h. meinem Geschmack cnteprichl.
Dieses eiste Urtheil wird s^pater nach Unter-
suchung der objektiven Gesichtspunkte in einem
neu«i Urtheile entweder twstatigt oder wider-
rufen. Beide Urtheile nennt man „flsthc-
tiscbe Urtheile"; doch sind sie wohl aus-
einander m hallen, imd deshalb auch besser
aüt einem e%enen Namen zu bezeichnen. Im
Gegensatz zum ,,Gesrhmacksurtheil"
nennt mau das zweite am besten mit Giet-
mann (a. a. O. I, 236 f; Gnmdr. S87). „Kunst»
urtheil" oder „ästhetisches Urtheil".
Die Berechtigung des Geschmacks-
urtheils ist nach dieser Unterscheidung |
leicht iestxustdlen. Seiner Natur nach ist es
nur subjektiv; bei den meisten Menschen sind
zudem die zu einem guten Geschmack er-
forderlichen Bedtngung<m nicht erfOUt; aiso
dnd auch die «ich «taaus cii|^ei>enden Ur*
theilu über die objektive Sdiönheit mehr oder
weniger subjektiv and weiüiios; hieEaus er*
klärt sich, weshalb neuere Aestheliker (wie
z. B. Gietmann) das Wort Geschmack mög-
lichst vermeidea.
Wo aber guter Geschmack vorhanden, ist
das Urtheil objektiv zulässig imd gültig, in-
soweit es sich auf ein Kunsturtheil zurück-
führen l&bi, d. h. auf unum»t6bliche Gesetae^
Regeln und Nonnen. IMese bietet die Aeetiie-
tik (vergL die übersichtliche Zusammenfassung
dieser Normen bei Gietmann I, ?:M'> ff.). Das
Geschmacksurtheil wird je nach dem Stuä
hlufiger oder seltener mit dem Kunsturtheil
übereinstimmen. Am schwierigsten und sel-
tensten ist wohl das richtige Urtheil im Ge-
biete der Baukunst, weil dort das Schöne
an ein geschlossenes, auf vielen Kinurthil»
düngen bcnihendes, einheitli< fi'-':Fr Tmen5\-stem
geknüpft ist Hübsch findet hierin jedenfalk
mit Redit den Grund, dafi die Baukunst ^die
unpoptUärste aller Künste" ist Liegen da-
gegen besondere Schwierigkeiten niclit vor. «;n
ist das Urtheil des guten Geschmacks stets
nveiltMig und allein bereditigt, wenn es sich
tun den „absoluten Schönheitswcarth" d. h. eines
einzelnen Dinges für sich betrachtet) handelt
Ea ist dann em herrliches HüUsmittel für die
Praxis, wo man sich ebenso wenig wie auf
dem Gebiet der Sitte immer ausdrücklich
der Gründe einer Entscheidung bewufst wer-
den kaim; nur dann wird es der Kunst er-
mfiglkdit, wiiklich veceddnd sn wirken. Doch
aucli für den kritischen Beurtheiler ist das
richtige Geschmacksuitheil imersetzUcb: niu
SO wird die Untenuchung auf die Dauer
riditig gelenkt und erfolgreich.
Bei der uncndliclien Schönheit müssen nach
Obigem die Geschmacksurthcile (im präg;nanten
Sinne) alle tibere i ns timm en; mag es sich mm
um den absoluten oder relativen Schön-
heitswerth handeln. Nicht so ist es bei
einer endlichen Schönheit Jedes endliche
Ding kann sehiem Begriff nach nur einen
Theil der SchOnhdt be^tzen und muls auf
einen anderen vernichten. Ob nun die in
dem einen vorhandene Schönheit jene des
anderen fibertrifil, lalst sidi durdi dn Kunst-
urtheil oft nicht entscheiden. Es können zu-
nächst die Ziele, z. B. in den verschiedenen
Künsten, unvergleichbar, disparat sein; dann
la&t sich aber auch das gleiche Ziel mit ver»
. kj .i^Lo uy Google
IMOl — mTSCmtlFT FOR CHUBTLIiCHB KUMST ^ Nr. 8.
«chiedenen Mitteln erreichen. So wUl die Baa-
kmut ohne Nachahmung «fganiKher G«atalten
mit Benutzung der Naturkräfte geistige Vor-
stellungen in gefälliger Weise verkörpern; ob
jetzt das H immelanstrebeade, £rbebende der
Gothik oder dia Wflrdevdlli^ Sichere dea
romanisch en Stiles objektiv höhere Schönheit
ist, das kann man nicht entBchetden. ^Vom
Standponkte der Todinilc und Koostniktkm",
sagt Kuhn (Kunstgeschichte, I. Band LXXI)
mit Recht, „liebe siih vielleicht zu einem
abecblie&enden Urtheile gelangen, in RUck-
ndit vat daa Mhetiache Uebeigewidit, hier
oder dort, gewiTn nie," Hier sind also beide
GeschniucksurtheiU« J.<_'rr< litif^t ; je nach seiner
Eigenart giebt der üesci^mack. dem einen oder
dem anderen den VorsngCyg^. Jungmann 11,578;
Kirstein 322; in diesem Betspiele denken aller-
dings manche anders; so bekanntlich A.Reichens-
perger, a. Pastor, II, 285; auch Kahn, kircb-
Kcbe RoMl, 9ft>. Dicaera Geschmack ent-
sjiricht mehr die profsartigc Erhabenheit der
Alpen, jenem die aiunutbige Schönheit des
HUgeUandea; dieaem die FOUe und Formvollen*
dnag des Naturschönen, jenem der Ideenidch-
thutn des KunstschAnen; diesem die Naivität
und Kraft Homer's, jenem die Feinheit und
Empfindiingrtiefe VÖgfl'a; dieaem die Dar-
aldhiiig Bfarias als liebevoller Mutter der
rbristcn, jenem als hoheitsvoller Gebieterin des
Ii immels; diesem die Seelenzartheit in den
Gemälden eines Overbeck oder Pra Angeliko,
icncin die Energie und Geistesstärke, die aus
den Wexken eines Cornelius oder Michelangelo
qMricfai In solchen Fallen gilt mit Recht:
..Gleich und gleich geaettt sich gern", oder
,, Gegensätze br-;t1iren sich". Sehr bezeich-
nend sind Lothes oft citirte Worte: „Cha-
raktere, tfddie daa Gute bat nur unter der
F<mn der Gerechtigkeit und Consequena
kenneti, neigen auch in der Kunst oft zu den
strengen, harten und knappen Formen; aber
tibcnao oft gefallen aie skh hier unerwartet b
einer Vorliebe f&r zerfliefsende Weichheit, der
sie im T eben ganz fremd sind. Und so sehen
wir ganz allgemein in Musik, Skulptur, Bau-
kunst und Poesie Zeiten und Völker ab-
wechseln mit der einseitigen Vorliebe für das
Herbe und Magere oder für das Satte und
V<dle, für die ruhige und vollständige Ifotivirung
oder ftlr die charaklerisüKdM Uebenaachung^
fUr das Harte und öcharfgezeichnete oucr tur
das Votsdivdiende und AhnungpvoOe. Keiner
dieser allgemeinen Formcharaktere ist so aus-
schliefslich schön, dafs sein Gegentheii unschön
wäre; jeder deutet für aich auf Einen Zug der
Oufheit hhi. die in alleim Sdtönaa sur Eiadiei-
nung kommen soll, und lafst seinem Gegensatz
die Aufgabe, auf einen anderen Zug zur Ergän-
zung hinxttweiaen.'' Wir haben hier eben nur
conträre, nicht contradiktorische Gegensltae.
Somit ist es auch nicht zweifelhaft, was zu
halten ist von dem Satze: „De gustibus
nott est diaputandum, Über Geachmadka-
Sachen la&t sich nicht streiten". Man braucht
ihn weder zu verfechten, wie die modernen
Subjektivisten, noch ihn mit Voltaire „talsch
und schädlich** oder mit Lotse „einen elenden
Satz" zu nennen, „der alle Aeslhetik unmög-
lich macht". „Divide et impera", heiAt es
auch hier. Man kann nidit streiten d. h. ver«
nilaftiger Wmse nidit streiten, d. h. au keiner
Einigkeit kommen bei der Frage, ob etwas dem
Geschmacke entspricht^ wenn sich in dem
betreffenden Falle ein Knnscnrtbdl nicht atif-
stellen Uüst Dieses ist aber auBDdgUch, einmal
wegen des Objektes : wenn es sich nämlich um
den relativen Scbönheitswerth (z. B. einer gothi-
sdien Kirche im Veigleich zu einer romanischen)
handelt und ^umal wegen des Subjektes, wenn
es sich nämlich um den blos subjekti\ en Ge-
schmack (im allgemeinen Sinne) handelt.
Man kann aber wohl feataetsen, ob etwas
(z. Ii. der Kölner Dom) nur nach dem abso-
luten SchL^nheitswcrth betrachtet dem guten
Geschmack eut&ptechen wird und muls. Zu-
glekdi eigiebt diese Distinktion, dals in «mseren
Tagen tliatsachlich der Satz meistens gilt, weil
eben die meisten sich von einem blos subjek-
tiven Geschmack leiten laaaen.
Die Klarheit der Begriffe*) ist von grober
Bedeutung in sich für jede wissenschaftliche
Kuuätbeu^chtung, iUr alle Kreise in einer
Folgerung; und diese butct: Der Geschnmck
kann und mufs gebildet werden beim Künstler
und beim Kunstfreunde. L. K.
'} Genügend wird «Iso, am daa G«Mgte knrt n>
Hummentufuicn, der Getchmack bntimint ala ...Schön-
h ei t le m p f&n g lic h k e i t" mif r , ,S cYi u n K r : t 5 s i u n *
genauer all ,,» u b i e k t i v -g c a r t c l c Empfänglich
keit fUr d»t Seh 111 r' ; die wiisenschaflliche Kr-
kläning bietet die obea eriMefte ReaJdeftnition (deren
Wortbot 8p. SM>
IWO. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 8.
240
Ein Q. Massys'sches Andachtsbild.
(Mil Abbildung.)
Iii
m der Sakristei des Klosters zu
Weert (Holl. Limbg.) bewahren die
Franziskanermönche, nebst einem
sehr bedeutenden Bilde „Die Ver-
spottung Christi" eines niederländischen Mei-
sters, auch ein anderes Oelgemälde von her-
vorragendem Werthe, das noch der Blüthezeit
der altfläroischen Malerei angehört und wohl
keinem geringeren zugeschrieben werden darf,
als Quentin Massys [c 1460—1530).
Es ist eine Pietä,
die Madonna mit dem
soeben vom Kreuzes-
stamme herabgenomme-
nen Leichname ihres
Sohnes. Sie fafst voll
mütterlichen Kummers
das Haupt Christi, um
ihm den letzten Ab-
schiedskufs auf die Wan-
ge zu drücken. Die Ver-
bindung von Liebe und
Schmerz im Antlitze Ma-
ria's ist von höchster
Meisterschaft. Ihr Kopf
ist gefällig und ange-
nehm, ohne aber nach
der plastischen Jugend-
schönheit zu streben,
welche Rafiäel und die
Südländer ihren Madon-
nen zu geben wufsten.
Ks ist ein kräftiger, fast
mannhafter Frauentypus,
wie er bei Massys häufig
wiederkehrt. Vorne steht
die conventioneile Mes-
singschUssel, in welcher der Schwamm sichtbar
ist, mit dem die blutigen Wunden des Sohnes
gewaschen wurden; daneben Kreuzesaufschrift
und drei Nägel.
Zur Geschichte dieses Bildes wird als ver-
bürgte, auf Tradition beruhende Wahrheit er-
zählt, dafs es durch Zufall bei einer vorge-
nommenen Reinigung unter einem anderen
werthloscn Oelgemälde zum Vorschein ge-
kommen sei, das zum Schutze gegen Bilder-
stürmer oder Soldatenhabgier fest darüber
aufgekleistert worden war. Wie lange es be-
Q. Mmujt, Piel< von W»«rt
reits in dem Kloster Zuflucht gefunden, liefs
sich nicht bestimmt ermitteln. Der Zustand
der Erhaltung ist noch ein sehr guter zu
nennen. Der unbekannte erste und einzige
Restaurator hat sich gewissenhaft darauf be-
schränkt, abgesprungene Farbenstellen wie z. B.
am Aermel der Madonna mit möglichst gleichem
Ton zu füllen, glücklicherweise ohne sich dazu
haben verleiten zu lassen, die Pinselstriche
über die lädirten Stellen hinauszuführen. Ab-
gesehen von dem von
oben nach unten durch
die Mittedes Bildes sicht-
baren Sprunge , zeigt
die Farbenschicht keine
andere Sprungbildung
als die feinen, der Holz-
faser entsprechenden
Risse.
Die Münchener Pina-
kothek besitzt von der-
selben Hand ein Bild,
das dem Gegenstande
und auch der allgemei-
nen Anordnung nach
mit dem unsrigen Uber-
einstimmt, das aber in
Bezug auf Konservirung
weit hinter dem uns-
rigen zurücksteht, wie
noch ein neuerlicher
Vergleich erwies. Beide
sind Kniestücke; sie
unterscheiden sich je-
doch in den Maafsen;
während das Münchener
Bild (auf 1,20 m H.,
und 1,02 m Br.) die Gestalten in Körper-
gröfse zeigt, mifst dieses, auf Eichenholz mit
Kreidegrund ruhende Bild blos 72 m H. zu
48 cm Br. In der Auffassung und Durch-
führung offenbart es so gut wie jenes die ganze
Quentin'sche Eigenart. Massys ist ein Meister
des Ueberganges; er steht auf der Scheide der
Spätgothik und des Mittelalters und der von
Süden vordringenden Renaissance. Es ist die-
selbe grofse und tiefe Erfassung des Gemüths-
ausdruckes wie bei Roger v. der Weyden
(f 1464), die auf jeden unbefangenen Beobach-
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84S
ter ihrer Wirkung sicher ist Diese Cestalten
kriuikeln nicht an der modernen „todtlichen
SdiwletM* de* Attsdrackt; et ist diesen eeliteQ
Charaktem ernst mit dem, was sie thin. und
vorstellen, es ist keine alltägliche oder thea-
tralische Verrichtung, mit der sie beschäftigt
nnd, sondern eine Kalthtodlung. Et ist das
eine wahre nnd irleale Anffassiing, wie sie filr
religiöse Historienmalerei nicht passender ge-
dsdit «erden kann, die anfierdem hier auf dem
Boden eines urkräftigen und doch von hohem
Scl>önheit<5<!inne geläuterten Realismus steht.
Angesichts eines lo berrlicben Bildes wird
die Sehnsucht doppelt rege, d«is doch ancb
unsere gegenwärtige Kunst im Stande wäre,
solche Bilder filr den Altar, fltr Kirche und
liaus, £u schaffen. Der Zweifel, ob esglaubens*
ianige KOnsder die mit Mbnlicher Hin-
gabe an ilen religiösen Gegenstand lu arbeiten
vermöchten, ist ja unberechtigt und weit von
der Hand sa'weiien. tSxint in dnem Mangel
an WefdMchäUung der Stoffe ist die Ursache
zn suchen, wohl aber in dem Mangel an einer
eigentlichen Historienmalerei überhaupt Diese
beraht aber vor allem auf eber grofiwn Attf<
fassungdes Menschen und der Charaktere, — einer
Auffiissung, die hinwiederum allerdings nicht
allein voo der Begabung oder gar dem guten
Willen der Künstler abhängig ist, sondern am
leichtesten dort erblüht und sich entfaltet, wo
das ialent von einem mächtigen Geiste der
Zeit getragen ist, und der Einzelne nicht von
ihm dahin gedrtngt wird» sieh loerst als Mit-
glied eine!; kleinlicheUj genrchaftefl Privatda-
seim SU betrachten.
Die Formenspractic zeigt, ohne demgothischen
Charakter und der Neigung so etwas eddger
Behandlung ganz, untreu zu werden, unzwei-
deutig die Einwirkung italienischer Eleganz
und Streben nach milderm Linienzuge. Trotz-
dem hat der Meister niennls den Sttden be-
sucht, und kannte jene Kunst nur aus den m-
fiUlig von den grolsen Kaufherren mitgebrach-
ten Werken, unter denen woU die Madonna
Michelangelo's zu Brügge das bedeutendste war,
und damals bereits an der jetzigen Stelle stand.
Durch diese Eigenschaften ruckt uns die
Maaqrs*sche Malerei nftber, wird sympathischer,
verliert vom archaiachen Gepräge und erscheint
unserem Auge und unserem Gefühle moderner.
Ueberblickt man seine Kunstweise als Ganzes,
so scheint es dennoch mit Recht hervorge-
hoben zu werden, da£s es ihr nicht gelungen
ist, Sülm völligen Durehbruch, sar vi^lig ein-
heitlichen Verschmelzung von Form und Inhalt
zu kommen; mit dem strengsten Maafsstabe
gemessen, fehlt, wenn auch nur in geringem
Grade^ «fie ganx harmooiBdie Uaie Kaivetit,
die völlige objektive Unmittelbarkeit; es ist, als
ob der Geist des Kunstlers in etwa sich ge-
hemmt gefühlt hitte, sein Werk völlig und
ganz „aufser sich zu setzen". Nichts desto
weniger ist Massys auf flämischem Boden der
grölste Künstler seiner Zeit; seinen religiösen
Gebilden ist dne Innigkeit nnd wOrdevolle
Hoheit eigen, wie sie nur eiaem groften MciMer
tief religiöser Kunst gelingen.
Die Farbenhaltung des Bildes ist eine un-
gemein angendune; and wenngleidi ein duidi«
aus chromatischer Effekt erstrebt und erzielt
wurde, so ist die Farbenwahl doch eine natür-
liche tmd weit realistischere als bei älteren
Malern. Das rothe Unterkleid der Madonna
kommt nur am pelzverbrämten Handgelenke
und am Kniee, rechts im Bilde, aber energisch
sn Wirkung. Mantel nnd UeberUeid sind in
einem sehr dm k!i p, nur wenig nuancirten Grau-
violet gegeben. Die Landschaft mit dem
tlämischen Bauernhöfe im Hintergründe deckt
ein etwm achwerer AbendhimmeL Die Pinsd-
führung ist an allen Fleischfheilen von grofser
Feinheit und Kraft; die Gewänder sind frei
und dodi sicher hingeseut Die Tbräne, welche
auf der Wange der Mutter zitier^ ist so sorg-
fältig modellirt, wie dieThräncu Mcmlings oder
ein Thautropfen auf einem von Hu^rsum'scben
BltUMMHkk.
Zumal die richem Bilder Q. Massys' oidit
h.lufig sind, — sie bilden auTser den bekanntet^
.Meisterwerken der Antwerpener „Grablegung"
(1508} und des BrQiseler Annenaltaies (1609)
nur dne setur Uetne ZMt — verdient die
gegenwärtige, ntir wenig gekannte und sicher
noch nicht abgebildete Malerei um so mehr
Beachtung. Eine Inschrift liefe aidt allerdings
nicht konstatiren, so dafs ein Anhaltspunkt filr
Datirung des Bildes nicht gegeben wai; es
erscheint jedoch in allen seinen Theilen vor-
trefFlich und diarakterutisch genug m aete,
um keine andere denn eine eigenhändige Ausfuh-
rung des Meisters selbst annehmen zu lassen.
Exaelen. Jobanac* Sarenten S.J.
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24»
1900. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTUCHE KUNST — Nf. 8.
244
m VI. Jahrgange unserer Zeitschrift
(Seite 162—171), bebandelte ich
•lie iweischiffigen Kirchenuilagen
nach den „Mittheilungen der K. K.
Centralkommis?ion fiir Erforschung und Er-
haltung der Kunst- und historischen Denk-
nutle" in OeBterTeich, und tnuftte idi mich anf
die \Viederu;iI)c di r dort mitgetheilten Grund-
risse beschränken, weil mir keine anderen Auf-
nahmen vorlagen. Inzwischen habe ich eine
Reihe von iweiwhilBgen Kirchen u^menen,
und durfte es wohl von Interesse sein, an
Hand dieser Aufnahmen die aweiacbiffigen An-
lagen der Rbeinprovtnz und Weatfitlena nüber
»a beleuchten.
Um eine Vergleii hung der einzelnen Rauten
zu erleichtern, habe ich die Grundrisse alle
nach demadben Maafintahe angezeichnet
Als aweischiffige Anlagen im eigentlichen
Sinne de» Wortes, dürften nur die Kirchen in
Bornhofen, Dümpelfeld, Namedy, Soest, I jchten-
boni, Ulmen, Kdheig und Wanderath tu be>
wrichnt-n sein; die übrigen sind solche, bei
denen dem Hauptschiffe ein südliches oder
nördliches SeitenscliifT angefügt ist und zwar
theib in der nrapiUnglichcn Anlage^ theila als
späterer Anbau.
Es fallt aanächst auf, dafs die grofseren
iweischiffigen Kirchen ron den Predigerorden
herrühren. Ein interessantes Beispiel einer
soll heil Kirche bietet die, leider jetzt zur Ruine
gewordene, Franziskaoerkirche in Oberwesel.
Bekanntlich war in den Ordendtirdien das
Chor in der Regel durch einen steinernen Lett-
ner oder i]iir( h eine ITob.wand von der Kirche
getrennt unti ausschliefslich für die MOnche
reservirt In der Minoriteoicirche in Hdxter
besteht dieser Lettner noch in seiner ursprüng-
lichen Gestalt (vergl. die Reiseaufnahmen der
Schüler des vierten Baukurses Polytechnikum
Hannover 1878/73 und 1874/76X In der
Carmeliterkirche in Ilopjwrd i'^t der Lettner
an das VVesteade des Hauptschiffes verlegt
worden.
Bei den Klosterkirchen bildete also der
für den Pf.urgottesdiens-t be'stimmte Raum ein
Rechteck, welches durch eine Säulenreihe io
awci Schiffe von aogleicher Breite getheilt war.
Die Altlre ^den ihren Plate entweder Tor
ZwdschifBge Kirchen.
Mit 14- AbbUduDgCD (Gnindrisscn).
oder ünter dem l^tner, sowie an der Ostwand
des Seitenschiffes. Uie Kanzel wurde an der
eisten Slule^ oder, wie in Boppard, «wieck-
mäfsiger an der geschlossenen Seftenwand aol>
gestellt. Man könnte versucht sein aiuunehmen,
dafs die Mönche nur delshalb ihren Kirchen
ein Seitenachiir anf&glen, w«0 dies sicii beaaer
in die ganze Anlage eingliederte. Wenn nämlich
die Klosterkirche auch für den öffentlichen
Gottesdienst bestimmt war, so mtilste sie direkt
von Aufäen zugilngUch sein, mithin einen
Aufsenfliigr! -^'-r Ceb.tude.inlage bilden, um an
der Strafse einen direkten Eingang zu haben.
An die andere Seite der Kirche, von der
Strafte abgewandt, legte sich c!ann der Kreuz-
ganp an, der die Klnstergebäudc mit der Kirche
verband. So waren die Klosteranlagen in
Oberweael and Hamm anagefthrt; anch Ander*
nach zeigt die nämliche Anlage, nur dafs dort
das HauptschifT der Strafse zugekehrt ist und
die Klostergebaude sich an das fast bis zu
gleicher Höhe mit dem Hauptachifie hinB«%e>
zogene, aber trotzdem fensterlose NebenachiÄ
anschliefsen. Hier hätte also die Kirche un-
beschadet der KlosteranUge dreischilBg sein
kAonen, wie dies bei der Dontinikaneridrebe
in Maastricht der Fall ist. (Vergl. „von Fisennc^
Kunstdenkmale des Mittelalters" Bd. 2.)
Die HOoche haben also xwetfiebohne bei
den zweischiffigen Kirchenbauten einen ganz
bestimmten Zweck verfolgt, der meiner An-
sicht nach nur der sein kann, einen Raun ao
schaffen, in dem der Fvediger die ganae Ge»
mein de übersehen und von ihr wratanden
werden konnte.
Die grofsartigste zweischüTige Kirche darf
ich hier nidit vergessen an erwihnen, es ist
dies die von King in seinem „The study- book
fif mediaeval architecture and art" ptjblictrte Do-
minikanerkirche, genannt „dglise des Jacobios**
in Toulouse. Leider iat die heriliclie Kiidie
in das Figenthnm des Militairfiskus flbeijB-
gangen, der nichts Besseres damit zu
wtt&te, als Pferdestall und Fntteimagaim
zu machen. — Die Kirche wurde acht Jahre
nach dem Tode des hl. Dominikus also 1229
unter Raimond de Kaigar, Bischof von Toulouse
begonnen tmd 1886 von Piene de Godin»
CardinalbiiiAof von Sabine voUandet
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845
246
EHe Kirche ist 19 m breit und IH m lang.
Das Chor hat die volle Breite der Kirche und
itt IB «eben Sdten de« ZwSMecks geaditoflsen.
Im Osten l-gen sich fünf Kapelten an das
Chorpolygon und an der Nordseite ein schlan-
ker achteckiger Thnm an. Die Strebepfeiler
sind nach innen gezogen, codab traten kleine,
abgeschlossene Kapellen gebildet werden, die
mit ihren schmalen Fenstern und reich pro-
fiüiten, nach der Kirche bin lidi Minenden
Mauerbögen die groAen Wandflichen wirkungs-
voll durchbrechen. Die sieben Säulen, welche
das Gewölbe tragen, haben eine Höbe von
21, 4M) at und dabei nur einen Dorchmesser
von 1,80 m. Die Chorapiis hat ein reiches
Stemgewölbe, während die Schiffe mit Kreuz-
gewölben überspannt sind. Unter den Schlufs-
•innen geneaaen» hat die Kirche eine H0he
von 29.00 m.
In der romanischen Bauperiode kommen
xveiadkiffige Kirche» nur sehr veretnxelt vor*
und dann nnd e» meist kleine Bauten, oder
die .Anlage besteht wie in Seligenthal, Millen,
Opberdike u. a. aus einem Haupt- und
Nebenadiiffie. Der Grand nag wohl darin zu
Mdien !>ein, daCi man tm den romanischen,
durch massive Gtirtbögen getrennten Gewölf)en
die Verschiebung der Gurten behufs Freigabe
dea Cborbogens und die dadurch bedingte nn-
rt^lmäiaige Gewötbeanlage nur in aeltenen
Fällen auszußihren wagte. Die einzige mir be-
kannte Anlage, wo dieser \ ersuch gemacht
wrde^ iat die Kapelle auf den Schlosse
Reirhenberg bei St. fioarshansen. In der rei-
zenden St Nikolauskapelle in Soest ist der
Chorbogen so tief gelegt, dals die Gewölbe
oberhalb deaaelben an die gerade Wand stolsen.
An dem westlich gelegener; Mrrtienclior ist der
hoch .hisaa^esogene Bogen der Empore durch
eine Saulenstdlnng gethdlt nnd dadurch der
Stützpunkt für das Gewölbe geschalTen.
Die meisten zweischiffigen Kirchen l<efinden
sich in der Eitel und an der Mosel. Hier
niaite meiat nit gerinjpra Mitteln gearbeitet
werden und dann schreckte man auch wohl
wegen der grofsen Wintcrlsälte davor ziinirk
hohe Kirchen zu bauen, wahrend man doch
auch wieder den niedrigen Bau «n achlankes
Aussehen zu geben wiinsrhte. Beides liefs sich
bei einer zweischi lügen Anlage leicht verbinden.
So finden wir denn hier auch eine ganze Reihe
raavoller «rcbitektoniBcher Gebilde^ die einea
1 eingehenden Studiums wcrth sind imd die alle
ihre besonderen Gewolbelosungen haben. So
hat der Baundster in Dflnpelfeld den Chor-
bogen möglichst enge gestaltet, iiiii eine ganz
r^elmäfsige Gewölbeform zu erzielen, während
er in BorolKifen in G^enlheQ den Qiorbogen
ganz weggelassen hat, um die Gewölbe der
Kirche und des Chores in einander ilbergehen
zu lassen. In Wanderath ist noch eine be-
sondere Elgentkttnlichkeit dea GcwöHiea her-
vorzuheben. Un eine wirksame Beleuchtung
des Gewölbes zu erreichen, hat der Baumeister
die Eckrippe getbeilt und in die Ecke ein
kleinea Fenater dngeachoben. In Ubnen ist
das verhaltnifsmäfsig bieite Chor aus der Achse
genickt, wahrscheinlich des alteren Thurmes
wegen, der in seinen beiden Untergeschossen
den XIII. Jahrb. angehört und leider in
vorigen Jalirhundert einen rnmanisch sein
sollenden Aufbau erhalten hat. Die Kirche
wurde im Anfing dea XVI. Jaluh. gebaut,
wie atn der Iniclirift an der lliaimthllr her-
vorgeht.
Von den zweischiffigen Kirchen Westfalens
nOchte ich noch die Kirche hi Padberg, die
zur Hfarrei Beringhausen gehört, erwähnen.
Dieselbe bildet ein Rechteck von 1 1 x 16 »»
innerer Weite und ohne jeglichen Vorsprung
in den Aofiemnaoem. Die Kirche war ur-
sprünglich einschiffig geplant, indessen wihreild
der .Ausführung geändert, wie ans den Formen
und der Construktion ersichtlich ist Was hier
besonders auffitllt, ist der Umstand, dafs die
Kirche keine Choranlagc besitzt. Die Altire
sind einfach an die Ostwand gestellt Der
Pfeiler n der Mitte hat einen Querschnitt von
4 m. Die Kirche zeigt, in ihrem llteate» Tbeile
rein romanische Formen, während in dem
neueren Thcil bereits der Spiubogen auftritt
Kleine, romanische Fenster befinden sich in
KapitSlhttbe des Pfeilerü. Im XV. Jabrh. wor-
den Fenster mit .Maafswerkelllgesets^ von denen
noch eins erhalten ist
Bs dürfte vielleicht auHallend erscheinen,
dafs keine einzige der alten zweischiffigen
Kirc hen ein Kren/schiff besitzt. Wenn man sieb
iaber als den Zweck der zweischifßgen Anlage
vergegenwirdgt, dafs der Prediger die ganse
, Gemeinde Uberblicken und Jeder Kirclienbe-
sucher den .Mtar sehen soll, so mufs man zu
dem Schlüsse kommen, dafs ein KreuzschifT
an einer swdichilBgen Kirche nicht am Platae
Digiii^ca by Google
. j . by Google
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DigitizcQ by CjOO^Ic
1900. — zBrrscuurr for christlichb kunst — Mr. e.
ist, es 5ei Henn, dafs die Kreuzarme nur eine
geringe Ausladung erhielten und zur Aufnahme
der BeichtatUble besiimnit irären. D«6 sich
eine Kreii/anl.ige mit der zweischiffigen Kirche
verbinden läfst, beweist die Kirche in Wüllen
im Kreise Ahios, wo bei der Vergrölserung
der «iteo Kirche cn KrenswhiffaiiigebMit wurde.
Kin Bück auf die verschiedenen Grund-
risse zeigt, dafs die Grundform eine btq;same
ist tiDd ta der ouuMiigftltigsten Weise gesldlet
und gruppirt werden kann. Es ist deshalb zu
bedauern, dafs man sich zu einer zweischifBgco
Anlage so selten «DtscUieftL
L. tos FIscBse.
Nachrichten.
Der V. internatiönale Konfijrefs katliol.
Gelehrter in München, der «om 24. bu 28. Sep-
tcabcr tagte, kalt* «och «w* Sektion fSr Kaltvr.
nnd Kaniigetchichle einfericliiel. Diese Ver-
bindung erschien nicht (weckinlfsi(;> der Rahmen
gar tu weil gespaniit wnr. Auch wirkte der Umitaud
recht ongHiulig, daf* keioetlei Programm aasgegcben,
weder imwIi der eiMB, aoeh nedi der aBderco Rich-
lung Aufgaben gestellt waren, to da& die ZottlKg-
keii der eingesandten Arbeiten in enier Linie be.
«limmend w^r für die Themata, die eroitcrt wurden,
ond füt dt« Oiakuaaioa, die aich darui knUpfte. Und
d«di hltte gerade auf dem Kaaitgabict, welches
neuerdings in den Vordergnuid des lalereMea gerttekt
itt, der Auslausch Uber manche teitgemlfM Fragen
uch ewpfohlfii, in licrug auf welche eine Vers(lndi>
guQg anter den katholischen Gelehrten sehr erwtotcht,
ja netbivcadig wir« g^tenUbcf den imHer mIk ikh
verdichtenden WirnaL Preilkh «ar der Beanch der
alliiglich von U bis II Uhr und von 4 bis (> Uhr
stattfindenden Siiiungen nicht ^^er.ide lebhaft, was
Befremden u erregen geeignet ist gegaitber dcsi
Unmlaade. dal* Jeder lat rieh KsnatiBlieraiM a«eh
• Kenntnisse in Anspruch nimiiti lenali «eaa er sich in
MliDchen aufhSIt. Trotzdem war die Dlsktitsion durch-
weg eine recht angetejjte, weil es jjclang, selbst trock-
Thematen inleressaAiere Seilen abaugewioBCO,
aiidi aolehe vem ptaktiaebev BedesMag.
Den Vorsitt führten abwechselnd Professor Dr.
Gottfried Kurth (Lmiich\ P. Dr. Albert Kuhn
O, ?». B, (KniMedein), Domkapitular AI SchnUtgcii
(Köln); als ikhriftfUhjrer fungirte Dr. Friedr. L au-
ch ert (Mflachett). Avber den knhurhietoriachett Vor.
tilgen des Abies Berli^e (Maredtoaa), de» P. Dahl,
mann S. J. (Luxemburg), der Professoren Knrth, Mttller
(Strafsburg':, Schnürcr (l'rciburg, .Sihw.) f.nidcn die
kkcheamasikalischen Erörterungen von Pfarrer Eisen-
ilag (Moewaiig) Aber Carl Gieilb, tob Dr. Haberi
(Regensbarg) aber Werke aher Tonkunst im XIX.Jahrh ,
von P. Kienle (Beuron) Uber den Choral der Cisterzi-
enser, von Professor Dr. Andrew- .Sihrnid iMlliuhen
aber den Kircheogciang nach den Liiurgikem des
Uitlelalleits (sbar dsB tr w eben nier demadbea
Titel ein eigene« BOchlein, 29 Seiten, bei KBicI In
Kempten, veröffentlicht hatte) besondere Beachliwig.
— Der bilden dun Kunst *nreii die Vurlr.HRe von
Dr. Fonke ^Paderborn), Pfarrer Uell (Taben), Dr.
SfMha (Berifai> Dr. Weib (Mdacheo), Dr. WUpert
(Rom) gewidntat. — Faake Ihelhc die Ergcbnisae
seiner Stadien Ober kirchliche Gew&nder, namentlich
über die (jcwcbe, aas denen sie >;elerii>;l sind, mit.
Uebcr die tedutiache Ucr^teUong der leUleren btachla
er interessiuite, der Literatur entnommene Einielheiten.
welche die s» schwierige Bestimmiug des Aller» uud
der Herkunft der Stoffe erleichtern sollen. Der Vor-
tUsende ergiiiile dicae sorgÜUügen AngabcB deicb
allerlei am der Erfahinng getchOpfte, «MneiMildi
auf die Musterungen gestut:!'? l'^-i'-s^ f Liell be-
handehe eingehend die iJalmaiik des hl. Quiriakus
in Taben (im Anschtuse an die reich ittostrirte
Stndie, die er 1895 in der FnoMnaMinickerci n Trier
aber die Kirche dcaadbCB hctaiugegebea hat). Dafc
dieses seidene, mit Pnrpurstreifen be^etile, Sfme!lo»e
Gewand, welches 7>it< mit den (iebeinea des 3L>0 ge-
storbenen lleib^^en aus St. Maxifflin in Trier nach
Taben gebiachl, 1884 um enten Mal wieder ia die
Brachehnng trat, daa BeftatteagiUcid dcaadbe« iM.
wiifjte der Redner »us den merkwürdigen f;'^"'""'''-
«chen und figuralen Musterungen, au» den eigeaarligeD
l'echniken, wie aus den Ulargilchea Beatimniungea
der damaligen Zeit n beweiscB «ad •» aar GeacUcbM
der abchrialllebea Farameatilt eiaca eehr i c hilteB i .
werthen Beitrag zu liefern. — Spahn beleuchtete
die StrebangcD und Auigat>en der deutschen Kunst
in der ersten Hälfte de* XQC Jahrb., indem er die
SchApfiiageB der Naaareacr, d. b. der mit der Aa^
tehmttckeiiR der Cata ttaithoM! ia Rom I8l5 bb
IHI" hetraulfii Mater Overbeck Cnrnclius, Schadow.
Veit, einer geistvollen, aberall dem Anwhluf-. «n die
Natar nachgehenden Kritik unterwarf, Veit (dessea
Lebenabild dcaiaichtt tob atiner Haad
soll) ab dea begabtcaten nad koeaeqaeBteatea
Gruppe beseichnend. Der anregende, manche iicue
Gesichtspunkte bietende Vortrag ftihrte zu eiD«n>
Ungeren Austausch, in welchem die Aufgaben der
religiösen Wand- nad Tafelmalerei, die naabweirikhc
Bedeutung der altea Vorhader, aiefct mnr der ÜaKcal.
sehen, sondern ganz besonder» auch der deutschen
betont, und hinsichtlich der kirchlicheu Maierei «ur
aa marimr, dSMitlger Hervorkehrung des PersAnItchea
gcwaxat «aide. — Weifa wiea ak dea Utcaica
Cyklos der ffeben Hanptkwchea Roma die DaiatcOa».
pen auf den Gemälden Holbelns d. Aelt. in der Aags-
buigei Gallerie nach, von denen er groise Anfiiahroen
vorlegte, an ihrer Hand deren geringen arch&ologi-
•cheoi aber bcdentaamen maleria^ea Werth bctoaead.
— Wilpert haHe eiaea Aa&ati Aber Maria alaFSr.
Sprecherin in den Kstakombengernäldeii eitige»»tidt,
und Professor I)r K i r s ch (Frei bürg, Schw." las den.
selben vor, ihn durch trefTiiche Bemerkungen erlJu.
letnd und ergfinsend. Diese fithrtea aa eiaeai Kskais
aber dea Madoanentypna, wie er leit dem XL Jahrlt. ia
Deutschland sich entwickelt hat von der starren hyi tn-
linischen Nachbildung bis zu den freien Gcstaltnngeo
. kjui^Lo uy Googl
S68
«4
det XIV. «Ml XVJahfb. JX* olMfM* nawiicliüUg»,
iug«««hi UMprechcBd« Buwiclielmgmtht, die tich
namenilich anf den romanitchen MinialnrcD, wie .iu<i
im Mhlretch erhslieoen pla»lischen Werken der
OMwrgnigiperiode und der gothiMhen Zeit ergibt,
dfliftt ta d« wl ockw d rt e B AwjpJw gcbOmii «tleiw
dit dmtaelie Ikonogniilite «i MtHm nmug. — 1b
Asnkreich ist eine aolche bi* in die crilcn Zeilen
dM Chrislenthuffl» surttckreicbende, aBe L&ndcr und
KwiWllWl,ige MiiiftllMIlde Zaiftmmeiutelkuig TOn Pro.
feMor lläftia n Ljron ▼emcht word«a gekgcMlidi der
Krtenng der Notre-Dane de Fovtv!^ nod dei damit
verbundene 1 i.vTianiüchen Kongresse» TOIJl &, bi»
8. September litOO. Unter Vorlage de« 170 Ntunmern
ainbaaeRde« Katalog*, die lich «of 9 Sektwacn ver»
theile», berichtete darüber der Verfaner, mit begeiMerlen
Worten am die Bereicberung dieses raarianisehen Mn-
seams durch Einseiidunf; von Alibiiduagen bittend.
Ad einen englischen AnCiatx UberTrianplilcrcaM uad
OonlMeUtMt^ dcMCB hMtt der ScMMtluw ikinlrle,
knapAe der Vofaitsaadt einen Ueberblick über die in
Deutschland noch TOibandenen Lettner, ober den
Ursprung, die Eitinchluiiß und VoriUjje derselben.
Auf ihre Verbiodnog mit dem Triumpbkreiu wurde
hi^gNPiflMB, dleaca aber aadi ata ftiiidimlMBde, «it
aal «inein Balken stehende Eimfcblnng besprochen,
deieo Wiederherstellucg und Nenwo ft l h ruB g aaU an-
gelegentlichste empfohlen wefdcB Mint
Neben dfean dmch die etageaaadtce beaw. w-
gelegteu StndltB vimilaftteB Tbeaaten «t ga ben ifeli
andere von noch altt^)cllerer Bedeutung aus mehr .tu -
(lUligen Bemerkungen ui)d VomchUgen. Auf be*oo.
des* dankbaren Boden fiel die Bitte des Vorsitzenden
aa Hcnn Piofeator Aadreaa Schaüd, der alt Sab-
reftna tmd DiMktor daa Ceorgianniaa in MVachen
den Kandidaien des Prieitcnhum» schon mehrere Jahr-
iehiue im AoschluHe an die \'<irlcsungcu Uber ?astora]>
theologie und Liturgik Unterweisungen Ober die kirch-
Hdie KBoaieniwielüiug «theOt, aich Iber die Art
daraflUMn allier anaanapieehea. la «fner aehr aniehan.
liehen [mprovisation wurde diese Aafklürntif; t^'ebuten
und gans besonders die Noihwendigkcit der Vor-
bildersammlnng betont, (welche der Herr Direktor im
LaaCe der Zeh ab ciae sehr werthfoUe Kelleküoa tob
AMertliltaiCftt auaammengc tragen «ad tvaieist in den
Gängen seines Seminars aufgestellt hat als besiHu-
digCD Anschauungsunterricht). — Als von anderer Seite
die Wichtigkeil der altchristlichen Knnststudien hervor-
gebobea aad der Vonclüag aa die GOnca-Geaellschaft
aar Kenalnib gebracht wurde, naeb Rem awei geist-
liche SlipendinteM lu diesem Zwecke ru schicken,
machte sich die Erwägung gellend, da(t auf die ftub-
christliche Kunst sich beschr&nkende .Studien in
ptaktiacber Hiaaieiit leicht UebektSnde herbeifkhreB
liSaatea, «eim aiadieh danun das Bettrebe« sich ent-
wickeln xollle, die kirchlichen Eitincbtunj^en der alleren
Zeit imd ihre Ikonographie wieder in Deutschland ein-
(■fuhren, wo die kirchliche Knnst schon seit dem
XI. Jahrk. ilwa, eifaBea, ava dem Material, Klima,
VolkadlBralrter a. a. w. heraaigewachaefleB, ahogewif*
nicht willkOrlichen, grobartigen Wege gewnudcli sei.
Ihr gegenülier trftlea hinsichtlich der praktischen, aiso
der Torbtldlicliea Bedeutung, auch selbst die mitiel-
ahariichea KaaMamaagaiaae ItaScM ia dea Hiater.
igiBBd, *o aalir dtaae aaeh vanUanlea, aahea dea
altcHrlstliehen Gegeaitaad eraatlichster
■Studien fdr die römischen Stipendiaten tu
^ bilden. Uurcb dies« wurde Übrigens um so augenflUi.
I ger das BcdUrfnifs in die Ericheinung treten, Stipea-
diatea ancl» an dealadiea UochKimlea aiKl Mnseen
ftr die Zwecke der Wlatenidiafl oad der Praxia aaa*
bilden tu las«c;i
Auch in de» G e ti e t a 1 s 1 1 1 u n g e n, die nicht den
Debatten, sondern den glinsenden Reden gewidmet
«Bfc», lat die Kaaat aa Worte gekeaiiBCs, indem der
Konservator dea Nalionalmaieamt Dr. Georg Hager
über die KunstentwickJorjg A ' i , .s von ihren An-
fingen in der Steinseit bis lu den Beginn des XIX.
Jahrb. einen Ueberblick bot, ao priak, ao abgeiaadet»
ao klar, wie er nur dem voUhommenen Beberraeker
des gcw.iliigen Stoffel, dem llauptmilarbeiter an der
Denkni.ilerhcichreiiiDr.g rur \'erfll>;ong stand. HutTeiil.
lieh wird er schon bald durch den Druck zum Ge-
aacingBl geatadil werdcD. v. h.
Das neue Nation;ilmuseum in München
ist am 2'J. Septem lier mit grofser Feierlichkeit er-
öffnet worden, im Jahre IBUi hatte der gesiale
Arekttekl Gabriel v. Seidl seia Werk begonaen,
welches in drei T:<hren so weit gcfori'.ert war , dafs
die Uebertraguiig det atteu iiultdeckeii aus dem
fraheren Geblude in das )eizige beginnen koBBte.
Zwei Totte Jahre mefoe jeaea deai Publikaa ver*
schlowea bMbea, damit die HertlberachallbBg all* der
grofsen und kleinen Ahcrihünicr, deren Eingliederung
und Aufstellung erfolgen konnte. Nicht nur fUr sie,
sondern tinter sorgf.'iltiger liertlcksichtigung ihrer Zahl
und Eigenart, war ja das Maaeaai eatvorfea aad aa-
geordnet, wie hl leiaeas lanera, ia der Gr5fs* «nd
Gestaltung seiner Räume, <^u selbst in seinem Aeusseten,
' welches ein Reflex von jenem bilden, in gewissem
Sinne die Kunstgeschichte des Landes widerspiegeJa
aolke. Diew Spesialittt« die fait bei alice anderen
Mnteen befraadHeh, weil anmotlTlrt effleheiaea witrde,
] halte hier ihre volle Berechtigung, denn in diesem
Mu»cum spielen die Erzeugnisse des Landes eine
solche Rolle , dafs ihnen gegendber die von auhen
eiagefithitea , mSgea noch so bedeutende Objekte
damnter sein, ia <ten Hintergrund treten. Der FHlhmg
snllir d.as Rahmeiiwptk entsprechen ; und wer war be-
• rufeiicr, et zu schaffen, al& Gabriel v. Seidl, mit den
I RandenkmUern seines Heimathlandes verlraul und wie
Keiner befiUiigt, ia itateai GcMe an achaflical Und
I wer konnte beaaer an «ein« aithitektoniadie» Seh8pfun>
gen ankiillpfen ur.d ße>chic:l«ter die von ihm gehnlenen
Käuroc ausschmücken , wer wirkungsvoller ihnen die
Gegenstände eingliedern, als Rudolph tr* Seital
So kabcn awei befreundete Künstler aaaanaieagewifk^
fe einhdtlicb nttd erfolgreich, wie es selten der Fall
sein mag, und alle Weh mag jetft das Werk prilfen,
nur noch vergleichbar mit dem neuen schweizerischen
Landesmoaean in Zttiich, welchea, ebenfalls ans dem
inneren kcnaatabaat, viel tnaer iat aa EiBaetobjektea,
aber konsequenter nnd abgernndeter ia aeiaen einbeh.
liehen Kuliurliildeni. Im Nntionalmuseum h.it das
i-Udgeschofs in -iii Räumen die kuliurge.
schicblliehen .Sammlungen auigenommeiit
daa «rate Stockwerk in 84 R&amca die
IMXk — ZBITSCiniFT FOK CHRIBTUCHB KÜRST — Mr. a
Fachaammlttsgen, der Speicher die Weih-
BBoktakripp«». DICM werneUidM FlD* ww
Gegenitlndeo Mchgemift uod abertichtlich zu ver-
theiien, antchaulich und lehrreich •nfxa.fteUeti , sei et
frei, »ei e» in pn^aend konjlruirten und verzierten
GlaHchriaken, and ia Uebereinktimmnug daxnit die
Dicken «od idbet die PkAiMdcn ta bdiraddn, die
Winde zu ßrben, Alles m harmonischer, immer neue
Aureguug bieteoder Wirkung iu Form und Farbe zu
vereinigen, war eine gewaltige Aufgabe, deren LAtang
der Atchttekt inagUch faeMcht hatte, der DcIraretiMH-
Itlnider Wucfe. Wu Mta an ehern KeMtneterlil
nur vorhanden war, oder herheigesthafft werden konnte,
faud Verweuduug, uud gatii cnttauujich i*t die Stirn-
mong, in der Altei und Nengetchaffenea uch hier
MMeBOMiigefiuideB Jultea. Ab •chwier^gMea war
dtaae Aafgabe In Brdfeeeliefa *■ IBaea, ia «al-
rhcm auf den malerischen EffeVt besonders hinge-
arbeitet werdeu mu£ate. AJlea irgendwie Sthftbloueu-
hafle war hier nicht nur vermieden, aondern geradezu
p wh o tr eaqit, jeder Reeai weaentHcb Yctachieden vooi
andef«* in GrObe tuid HSiw, Gealek wd Sm,
gleichartig nur in der Lichtfnile, welche durch die
{a»t Uberall , aber nur bis zu mifiiger Höhe ange-
brachten, herrUchen allen Glaagemllde keine erhebliche
Einbube erleidet. Seibat die prihiatoriaches
«ad vSmlaeheB Akerthflmer habaa dvrdk die Ge«
tta.Ilung der Wände utid der Schr&nlce eine so origi-
Deik wie tutrefleude FMsuxig erhalten, und den mero-
wingischen Fundstticken, wie den romantschea Klein-
InaateracugBiaMD aind RiuBie wie Vttrinaii vortrelT.
Heb aofepefat Wem in letiteieo einiffe Objekte
durch kBhne nifllerische 7.usammen»leIJung zu archSn-
logiscben Bedenken Veranlassung bieten konnten, to
werden diese bei der noch ausstehenden Detaitordnung
gewÜa vatacbwinden. Ein Impaaeater Raam ist daa
roBeanehe Lapidnibun mit aenen Banibeilen and
Bildwerlcen in Stein und IIoU, die so zahlreich sind,
dals es vielJeichl der Ueifügung voo ((rtilicli poly-
chromirten) Gipsabgtlasen, wenigstena auswärtigen, wie
der Wecbaelbnrger Triamphkraufrappe, akkt bedurft
kitte. DieReihe der ffotkiaehca Zimncff (fUmn 6
bis Saal 22) bietet in den Decken und Täfelungen,
an den Winden und in den Möbeln, wie tmaethajt»
der Vitrinen einen derartigen Keichlhaai von einge-
bauteo luid eiogealeUtea Ansät attwi^gegenattoden«
a» Genikka aad SkaJptaren. an Scbrlakea and
Truhen, an Teppichen und ni-hingen, an Metall- und
Schnllzwerk der minniglaltigsten An, dafs iliiu gegen-
Uber jede» Museum zurücktreten mufs, und das Alles
ist (OJaeisl im Lande geaaainult, daher (aat Innter
naBtratiaBaaaaltrial ftr deaaea kuartceachieiMlidte Eet.
Wickelung. Diesem glucklichen UmMniidc h£tte vielleicht
auf einigen Gebieten, wenigstciis aui dem einen der
güthnchen Plastili, mehr Rechnung getragen werden
können durch DarsteUoag von EatwickbufweUkaa, die
btlUA, wtü der ddraretivea Voertte eaibeknad, Ia
besonderen Räumen unterzubringen wiren, etwa im
Zusammenhange mit den Fachsammlungen. Auch
wire es vielleicht möglich gewesen, einiebien Silen
eine acklrfcte Znapiuaaf ta gebea, alao a. B. aebaa
Mit etiaeB beiden Kapdkn»-
dea Walibahalien Woka*
Ummer, Scblafsimmer, Kadic n. a. w. einrarichtea.
Ob dna die Oekoaenie der lUhaa* gealallan «Ofd«,
ist freilich eine Krage, denn schoo iettt wiegt, wenig>
stens hinsichtlich der nur an den Winden anrabrin.
genden Gegenatindec der Kindruck vor, ab ob die
BeaUode aa aialaaiead aeiaa, besonders auf den* Ge-
bieie der C aBilde aad F^aiea« die anlergebfacM
werden mtlssen, wenn sie nicht in noch gröfserer An-
takl iu die Magazine verbannt sein sollen. Und
wie gerne wtrde man noch die groUeren Schnitz-
wetke der fetfeadea Jabrbaaderte, namentlich dea
XVIL aad XVUL. die «emde Ia Bayera eiae ea flor.
refche Entfaltung gefoncim haSen. in mSchtigen Hallen,
etwa in einer Barock- unu Kokoko-Kirche vereinigt
sehen! Sie stehen vielfach auf dem Auuierbeetai ;
vad weaigdena die baatea Exemptere, die atelleav
geUndelen Aklre, Kanaaki, Kaauaaaioablakie
Stühle, Kirchenbänke, Hrii-hi slühle etc. snr Geaamml-
wirknng xn vereinigen, wäre doch eine Bberans loh-
neade Aafgaba^ — Beiaubemd wirkt der Anblick de«
laaneaagcacBt vea 8 KapeDea daafciiten KircbeB>
raamea mit aefaien PMcdaMiaa aad Pfgeras, ariwaa
liturgischen Gerä'*fjn urd (>fiSf»en, und auch in den
schwer tu schmackenden \\ iffenhalien ist die Masse
der Rüstungen glDcklich uniergehracht. Mit dem sehr
reick aaafeatattetea Saal 22 beginnt der Uebetgaag
aar Reaaiiauiee, aad der itaheaiadie Saat (ü) krite«
aber zu den Silen, welche das KuiiüiichafTen in der
Periode Otto Heinrich* darticUcn; dann folgen in
grofsen Silen die Schöpfungen atu den Perioden der
Karfliraten HaximiliaB, Fcfdiaand Maria, Mas Ema.
aael, Kail Albert. Maa Joeepb, Karl Tkeedor (also
von 1607 bis 1"SÖ), snwie der Könige Maximilian I-,
Ludwig h, Maximilian Ii. und Ludwig II. (also von
IBW bis lUSti). Dazwischen fliDt eine Kapelle des
XVU. Jahrb. mit enuprecbenden Vnrraam, das Minia.
tnrenkaMaet (85), das Laadakelcr Zannaer (40). die
ElfenbeinsaramluiiR (11), a.-i 'VidrllenKial 'l-O-
Das Treppenhaus, eine wie du« Vestibül, lui baye-
rischen Barockstil ansgefhhrte und ausgeschmOckte
BtattUcbe Anlage, fahrt su dea Fachsammlaagen.
die aekr nannigfaltig und tunCtaaead, bei niebl la
enger Aufstellung und vortrefflicher Beleuchtung auch
dem ernsten Studium entgegenkommen, obgleich die
Serien nicht streng durchgeführt sind. Der Schmnck
der Winde, die Toaaag der aaaacbUetalich ia Uala,
aickt ia den kahea, üdea Eiaea eaageftknca Gku»
&chrinke bilden tlberall einen sehr gensltigen, an.
heimehtden Rahmen, und die Weihnachtskrippen,
eine Überaus ioteressante, vob Kommertienrath Schme-
deier geacbeakte, vom Kooserrator Dr. Hager geord-
aete Scpaiatablbeilang, geben der gaatea Betichttgung
einen sehr befriedigenden Abschjuf
Der „Fahrer durch das bayeciscbeNa*
lional- Museum", von Direktor Dr. Graf aiit deaaea
Vorgeschichte beeotwotleti «am Keoaervalor Mayer
ausgearbeitet, ISSSeÜea ttM Ü Me aa d aad adt 8 Grand,
rissen ausgestattet, lag am Eröffnungstage fertig vor.
Er enthält eine Beschreibung der eiaaelaea RiaaM and
der wichtigsten darin aasgestellten fiegimatlailc , aoi
Sehlufs aaeb eiaea Hbiwaia a«f dk gblnerischen An.
lagen aad aaf die 1 HOfe ail des Baackerici in ihnen
aafgaale»Bi DaakBÜera. « ebaiagan.
Google
INHALT
des vorliegenden Heftes.
Sp*h«
L Abhandlungen: Der isthcti-schc ücsduuack. Von L. K. . . . 223
Ein Q. Massyssches Andacbtsbild. Mit Abbildung. Von
Johannes Sörensex 239
Zweischiffige Kirchen. Mit 14 Abbildungen (Grundrissen).
Von L VON FiSBNNE 343
II. Nachkicüten : Der V. internationale Kongress kathol. Geleiirter
in München. Von D. H. 251
Da» neue NationalmuMum in MfliKrhen. Von SCRMOTCBK . 254
Erscheinungsweise. — Abonnement
Die Zeitschrift erscheint monatlich und ist direkt von der Verlagj«.
handlung sowie durch Vcrmittelung jeder Buchhandlung and Postanstalt zu
beziehen. Die Hefte gelangen stets in den ersten Tagen des Monats zur
Ausgabe.
Die Beragszeit beginnt am 1. April und am 1. Oktober; der Abonnements-
preb betragt für den ganzen Jahrgang M. 10. — , fiir den halben Jahrgang
M. 5.^ Das einzelne Heit kostet M. 1.50.
AatfagilieB 1. Novealier 1900.
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TWB WKW YORKl
I-
ZEITSCHRIFT
FÜR
CHRISTLICHE KUNST
HERAUSGEGEBEN
VON
ALEXANDER SCHNÜTGEN
OOMKAPITULAH IN KÖLN.
Xni. JAHRG.
HEFT 9.
DRUCK
UM)
DÜSSELDORF
VKRLAG VON
1900.
L. SCHWANN.
Vereinigung
zur Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst
ENTSTEHUNG.
Der Mangel einer gröfseren reich illustrirten Zeitschrift, welche die
Fragen der Kua«t im christlidiea Sinne bdiutdcH, ward seit Jahren
vielseitig empfunden, axuh »uf „Generalversammlungen der Kattioliken Dentsdi-
lands" wiedeHiolt betont. Im Auftrage der Breslauer Generalversammlung
berief Freiherr Ct.. von Hkkrfman auf den 12. Juli 1887 nach Bonn einen
grofscn Kreis von Interessenten. Von diesen wurden für das Programm die
leitenden Gesichtspunkte erörtert und festgestellt, ein provisorisches Comit^
gewählt und die Ausgabe von Patronatsdieinen beschlossen, deren Beaits
das Stimmrecht auf den Generalversamntlungen verleihen sollte. Als die
Zahl dieser Sf-h<»ine auf neunzig antrf'vnrhsen war, erfolgte arr; 11 November
zu Bonn die erste Generalversammlung, welche die „Vereinigung zur
Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst" kunstituirte, deren
Satsungen bestimmte und einen Vorstand von 20 Mi^fiedem erwählte. Dieser
übertrug dem Domicapitular Alkx ander SchnOtgen die Redaktion und nach
mehrfachen VerliMnrnnnfypu am 18. Februar 1888 der Firma L. SCHWAN'N zu
Düsseldorf den verlaj^. Nachdem der Vorstand von seinem Rechte (§ 4
der Satzungen), seine Zahl auf 24 zu erhöhen, Gebraucli gemacht hat, besteht
er ans folgenden MitgHedem
BbTcmiiitifliedcri Stin« «fsbbcMflielMn GwnkR Htn Bnlmchof Dr. HmBUTua Simak vou Köln,
Scice bochöflichen Giwd«» Hm Biielief Dr. Pavlpi VOU KsmiR. «««
KOTTBNBURO.
Sdo« bwdMfKclwa Goad« Herr Weihbnelmr Kasl Scmtoo ran Trier.
Dr. Freiherr Cl. V. HSRUMAH (MOSSm). Privatdoteot Dr. Bn. FttMHOCH-RieBAaTt
VcnaMiendcr. (Bonn).
Rcntaer VAN VUtUTCN (Bonn), KiiMcnnihrer Ritteri^uitbeiittat von Gsano^Rv (Bomn).
and Schriflfakrer. Kbnigl. Bauraih F. C. HBWANN (KOlm).
Domkapitolar AUMtmtlKCHEN (TRitit). Domkapitnkr Or. JAOOB (Rkcknsburg).
Dompropat Dr. BCKLAOK (Köus). Proteaaor Dr. Fr. X. Kraus (KREtsuRc).
Genenildirekior RRNi v. Boen (Mettlach). Kotiüisiorialraih Dr. PoRscH (Breslau).
ProIvaMH' Dr. DrrnuCH (Braqhwuc^ ProEtHor Dr. Anorkas Schmid (MOhchbh).
CSraf Dro«ts zu Vacnsawo Erbdkoste Domlupimiar ScHNürom (KOln).
(Darkrld). PrufeisoT Dr. Schrörs (Bonn).
Dr.DtiSTRRWALDPfarT«rRnSl.Martin(KöU(). Profwaor LUOWIO Sim (Rom).
ProlcMor Dr. Au, £hrhari> (Wikn). FaMkbwritacr WmcoTT (Breslau).
Von Aam bHm dl« ll«riei» twi Hurrman, van Vlsutiii. Aldrmkirchkn n&d ScHNtlrcxN
d«R dnieh § 10 TovgMahaiai AuMCInib.
Abhandlungen.
Ein französisches Psalteriuni des
XIV. Jahrh.
Mit 4 Ahbadmcm (h II).
I.
'us dem Vermächtnisse des
ermländischen Fürstbischofs
II Joseph von HobeiuoUem,
II (1808-1888) besitit die Bi-
bliothek des Bischöflich
eniUftodiscben Priestersetni-
nifsniBninsbergein mittel-
alterliches Psalterium, dessen
Herkunft noch nie zum
Gegenstände einer besonderen Untersuchung
gemacht worden ist. imd auf «dches defihalb
hiermit die Aufmerksamkeit der I.iturgiker wie
Kunsthistoriker hingelenkt sei. Die kunstvollen
Miniaturen, Iniiukn und Randleisten, die sau-
bere Schrift und splendide Aosstaltung Ober-
haupt bildeten freilich schon seit längerer Zeit
den Gegenstand der Bewunderung bei allen
Kanstfreanden, welche Gelegenheit hatten, das
Buch in Allgenschein SU aehnen. Dieser kOnst-
lerischen Ausstattung des Werkes widmete Pro-
fessor Dr. Dittrich im zweiten Hette der liiit-
thetlungen des ermllndischen Kunstrereins
(Braunsberg 1871) einen Aufsatz: »Mittelalter-
liche Initialen in einer Handschrift der Ril)lio-
thek des Klerikal-Seminars zu Braunsberg«, auf
welchen hiemnt verwiesen sei Als Brglnsung
des dort Gesagten mögen die folgenden
Ausfuhrungen dienen, in welchen der Versuch
gemacht wird, die Herkunft des Buches und
de Zeit sdner Eatsidiuiig niher tu bestimmen.
A.
Das P si l ie r i n m bildet in seiner heutigen
Gestalt einen Quartband von 2lVt ^ Höhe
und 15'/a cm Breite, doch war es früher wenig-
stens oben und unten länger, da an ein -
sdaen Stellen die leisten AtisUaAr der Rand-
kisten abgeschnitten sind.
Der jetzige Einband von braunem Leder
mit kleinen Goldpressungen ist neu und gehört,
dem Stile der GcÄdpiesnmg nach sa scfaliefien,
b die erste HiUte des XIX. Jahih, etwa m
die Zeit, da das t nch vom FUntbischofe dem
Seminar übermittelt wurde.
Das Pergament ist ziemlich dünn ; so dünn,
dafs die farbigen Initialen durchscheinen. Der
Inhalt bestand tirspritaiglich aus 89 Qoater-
nionen'), welche nicht gezählt sind; davon sind
37 Quaternionen im eigentlichen Sinne; die
sechzehnte Quaternione besteht aus nur sechs
mehrfitdk snsammengekMilen Blattern, die letate
enthält nur fünf Blätter, indem Hlatt 28Pi an
2ti6 angeklebt ist Das ganze Buch besals dem-
nach 289 Bittier. Von diesen srad die BIttler
74. 98, 106, 122, 123, 171 ausgeschnitten.
Zur Ausftlhrung der Schrift wurde das Per-
gament zuvor mit Blei fein liniert, indem zu-
nächst je zwei senkrechte Limen in gewisser
EntfernUBg vom rechten und linken Rande jeder
Seite gezogen wurden, welche bis gegen den
oberen und unteren Rand hinlaufen. Die wagc-
rechten Linien, fllr gewdhnUGb 14 auf Jeder
Seite, sind sorgfältig nur bis zu ihren Schnitt-
punkten mit den iufseren senkrechten Linien
gefUhrL Der Zwischenraum swischen den bei-
den auf der Unken Seite des Blattes hidattfen-
den Senkrerlitt'ii ist diinn benutzt, um die ge-
wöhnlichen Versinilialen hincinzuzeichnen. Der
Zirkel ist cur Vertheüang der Linien auf der
Blattfläche, soweit sich feststellen liefs, nicht
benutzt. In dem dem Psalterium vorgeschickten
Kalendarium ist der Kalender je eines Monates
auf etaie Seite geschrieben.
Die Tinte, mit welcher der Text geschrie-
ben ist, ist vielfach sehr blafs geworden, wird
aber von der zwölften Quaternione an recht
schwarz imd nimmt hn Verlaufe des Badies
noch an Schwärze zu, sodafs die Schrift erst
vor Kurzem geschrieben erscheint; sie verliert
diese tiefe Schwine sichtlidi mit Pl 109 (vter-
undzwanslgsten Qiutemione) und kehrt zur an«
fänglichen Blässe zurück. Einzelne sehr blasse
Buchstaben sind später mit tiefschwarzer Tinte
im ersten Theile wie in der splteren Hdfte
des Buches nachgelMSsert worden.
Das Psalterium erscheint im Allgemeinen
von emer Hand geschrieben. Die Buchstaben
>) VgL Wattcnbkch >L>m ScbriflwcMn im
MMMtavc. a. Aafl. 8. 177.
KM 1900. ZKRSCURirr FOR
sind mit grofser Sorgfalt gezeichnet, wenngleich
Schreibfehler und dadurch bedingte Korrek-
turea oidit selten sind. Nur beim Beginn der
7.weiiind/,w;»n?igsteri Onaterrinrr r-fjwinnt man
den Eindruck, als ob eine zweite Hand mit-
helfend eii^etreten sei: Die Bocbrteben wer-
den kleiner, dünner, nnd nicht so sorgßlltig;
später werden sie zwar etwas gröfser und voller,
verrathen aber noch Spuren von Unncberheit,
endieinen imoer noch etwas krittlich. Unter
diesem Mangel leidet die zwei- und dreiund-
drcif>iigsfe Otiaternione; ich halte es nicht für
ausgeschlossen, dafs sie von einer zweiten Hand
{^schrieben sind.*} Mit der vieniodzwansig-
sten Quaternione {Anfang der Vcsperpsalmen)
tritt bei Anwendung der Anfangs gebrauchten
sehr verblafsten l'inte auch die Hand des ersten
Schreibers wieder ein.
Den Inn '• - Buches bildet zunächst ein
Kalendarium. Daran reiben sieb die Psalmen,
welche fortlaufend geschrieben sind, sodafs jeder
Psalmvers mit einer neuen Zeile beginnL Ps. 109
(Anfang Her Vespcrpsalmen) wird auf einer
neuen Seite begonnen. An die Psalmen reihen
sich die in der Psalmodie gebrtnchfidwn alt-
und neutestamentlichen Cantica, das symbolum
Athanastanum , die Allerheiligenlitanei nebst
Versikeln und drei Orationen. Das Buch cha-
rakterisin sich dadurch als tum GelH'auch beim
kirchlichen Offidum bestimmt. Die Allerhei-
Hgenlitanei wnrde im Mittelalter h.lnfiger ah
heute bei öfters abgehaltenen Bittpruzessiunen
und in der Fastenzeit svsaimnien mit den Bufa-
psatmen gebrancht*)
B.
Das Kalendarium ist wichtig, um die Her-
kunft des Psalteriums festzustellen.
Es enthalt am Anfange jeden Monats die
versus Aep)*ptiaci, wie sie ziomlit h regelm&fsig
in den Kalcndarien des XII., XIII., XIV. und
seltener des XV. Jahrb. nch finden und zwar
ungeillbr in der Fassung, welche Fkury^) als
■) DIm* Vcmraduiag wird «RtmtHtit daicli adi.
KieKamagen. welche lonot »ich im Buche nicht fiodeo.
*) Marlene > De anliquii eccletiae riliboi«.
Lib. IV. c. XVm. n. XIX. XX. Ii in. m c r -Ceschichle
d«t Bfcviera« ü. HSO. 370. Libct diurnu ed. Ro.
liife. p.
*) Emde sur les manuscrils 4 miDitture* de In
biblioth^quc de Laon. tom. II. p. 41 — 48. Die Veric
lasten in un«erm Ptaltenum
Jani prima die* «t septima fine limetur.
Ast M»«l ^mtt» cat, ptMtdit tmUi fata.
KUMST — Mt. 9. MO
die altere bis in's XIV. Jahrh. reichende be-
zeichnet. Im Kalendarium sind verzeichnet die
NeumoodzaMen des inunerwährenden Kalen-
ders, folgen die Sonnt.igsbuchst.iben und die
römischen Bezeichnungen der Tage. Daran
reiht sich der christliche Festkalender. Von
den sieben Einschaltungen filr die Schaltmonate
des neunzehnjährigen Mondcyklus sind nur zwei,
am 3. Januar und 2. Dezember, angegeben. Die
Lunarbnchstaben und jedesmal mit b bannend
und q schliefsend als literae postnotatae und
nntenotatac beigeftigt vom 18. Tannar bis 12. Fe-
bruar, vom 22. Marz bis 26. Apnl und vom
10. Mai Iris 18. Jnni.*) Die Lunarbttchstaben
der Ostertage, vom 22. M.^rz bis 25. April,
waren wichtig zur Berechnung des Osterfestes,*,
doch gerietben sie seit dem XI. Jahrh., seit
dem Aufkommen des immerwMhrcnden Kaien*
ders, mehr in Vergessenheit. Tn den Ueher-
schriften zu den einzelnen Monaten wird in
nnaenn Kalender anfter den Tagen des Sommer»
monats auch die Zahl der Tage des Mond-
monats angegeben; neben einzelnen aetronomi-
sehen Angaben^) sind auch die Anfänge eui-
zelner Jahreszeiten notiert*)
Martii prima necat cum tuspide qaaria est.
Aprilis decimo ett, uodrao a fine ninalitr.
T«fciii> in »»jp lapaa est, et Mplinw aagiia.
Junini In decino c«t, qulndenam a fbe ntatat.
Tredccimus <ulii decimum iiuiuit anle k.ilciidai,
Augusli nepat pnnin, necv! lit üne »Ci:unda.
Tcrcia »eptembris wulpis ferit a pede denam.
Terciui octobm gUdiiu decimom ordine aecliL
Qatnfa novcrabri* aent; v« tcreU mantit in <traa
At doodena choors septtm iiid 1r ■ : [iit ijfcfmbm-
Vgl. fur Literatur Uber die »versus Aegyptiaci
Corpus inscript. Latinar«. T. I. p. 884 — 8hl\. Momm-
.Hcn. l'etirr <iei> ChrouographiM VOM Jahcc 854. (Ab.
hdig. der Kgl. siehtitelien GnOkeh. der WiateMch.
Philolog. -hist. KlA»«e I. 1850 S. 8*^0). Durandif
»Rationale divinor. ofHc«. L. VUL De mensc.
j *) VfL Rehl «Chranoleciec S. 107.
•>) Kahl S. 138. Piper >Die KalendaricB nod
Martyrologien der AageUachienc. S. *28 n. ff.
') 4. Jan.: Fidicule nrtuf. 8, Jan. : Dtlhni vesprr-
Ilioua occatus. Iti. Okt.; Sol in scorpiooe. 17. Not.:
Sol in taciUBiio. 19. D*e. : Sol in eaprieomo. St. Occ.;
Soltticium.
*j 2r>. Mai: Eitat orilnr. 7. Nov.: Hjremit ioi-
luiii). '^-l. .Nov.: Hyens orilur. Der Aiif»n>; de$ Som-
1 mert iat eiuer der im Mittelalter gew&tu>ltcben Tcnnioc
(RSlbl. ClirMwIogit^ 8. 48), dafegra wird d«r Anfane
! des Winters gewöhnlich auf Clemens ('iS. Nov.) «d-
geseizt, (Rahl, S. IM), doch findet sich schon bei Isi-
dor von Sevilln (de rer. iial.j der 21. Nuvcnilier mv
tlrti (Vgl. Piper «Karls des Crolsea Kaleodanam
■ad Oitcftaki«, 8. 8»t Aoa. S).
. kj .i^Lo uy Google
sei IMO. — ZEITSCHKIFT FOR
Wenn in der Reihe der Heiligenfeste unsers
RalctMkriun» das Osterfest am 27- März, dem»
gemirs Cbrisd Himmcl&hrt «m B. Msi und
Pfingsten am 15. Mai notirt ist, ?o darf m.in '
doch aus diesen Terminen nicht eine Datirung I
des Katendert auf ein bestimmtes Jahr ver- I
suchen, da bekanntlicli im ganzen Mittelalter
die Meinung herrschte, die heiligen Ereignisse |
wären thatsAchlich an jenen Tagen gescbcbcn.')
Die beiden freien Seiten vor dem Kalendarium
sollten vielleicht dazu dienen, eine Ostertafel
aufzunehmen. Ihr Fehlen ist timsomehr tu
bedauern, weil wir dann einen ziemlich sicheren j
Anhalt für die Entstelittngueit des Psalteriams
hätten, denn diese Ostertafeln, flir den prak- ,
tischen Gebrauch be^itimmt, hoben vielfach mit '
dem Jahre an, da das Buch geschrieben wurde. ,
Jelst aber sind wir cins^ auf den Giarakter
der Schrift und den ?til der Miniaturen ange-
wiesen, aus denen sich immer nur annähernde
Sdiiatse anf die Entstehungszeit des Werltes 1
machen Ismen.
Beachtung verdient es nun» daTs unter den
Heiligen des Kalendariiims eine aufserordent-
lich grofse Zahl der französischen Kirche an- '
gehört, speziell werden in nicht geringer Zahl i
«.olclie Heilige genannt, weh he in der Diöccse
Cambrai und Umgegend gewirkt haben. Wir
folgern daraus, dafs das Kalendarium Ursprung-
Kch lllr die Diöcne Gambrai vakhx wurde.
Das Kalendarium enthalt al gesehen von den
Festen des Herrn, Maria und der Ai)Oütcl, wenn
wir recht gezählt haben, 26U Namen von Hei-
ligen. Unter diesen gdiOven 77 Fiankreicb an,
25 von ihnen haben in Cambrai und nächster
Umgegend gewirkt. Freilich genossen einzelne
dieser französischen Heiligen und naturgemäfs
gimde & lUeren andi aufterhalb Frankreichs
hohe Verehrung, und Namen wie Hilarius von
Poitien oder der bocbgefeierte Martin von
Tonn düfftn nidit ab Beweis für den firanzö- i
Machen Ui^nmg eines liturgischen Buches heran-
gezogen werden, wohl aber berechtigt sn einen i
•) Tert. adv. Jmi. e. 8. AegnsHo. de ehrll. Del
L XVIII. c. 64. De UiliU. L IV. c. 5. Lib. de quaeM.
bS. qu. 56. Coq>. Imcr. Lal. t. I. p. 885—57 (Ka.
tendarium <lc» Polcmiu! Silviu» v. J. 44b}, Greg. Tur.
hi«L Franc. X. c. 81. Vgl. Monmaen »PoL Silvii
Ulercalu« (AbhAff. der KgL Ocln. G«fl. der Wies-
M. 8, S. 240 n. fT.)
Piper »Karb des Gtofceti Kalcndariuin und
OslerulUeS. 96.
KUNST — Nr.». «8
solchen Schlüsse die grofse Zahl von franzd*
sischen und speziell Cambiaier Heiligen.
IMese franxöMschen Heiligen sind, nach }shr-
hunderten geordnet, folgende;
I., II. und III. saec: 1. Dion^'sius, erster
Biaefhof von Parb. 2., 3.. 4. Fuscianns, Gen-
tianus, Victorinus, Gefährten des hl. Dionjl^
wirkten und starben als Märtyrer in Tiii-'^roiienne.
5. Lucian, nach alter gallischer i'radition eben-
blla Zeitgenosse des hl. IMonys, Apostel der
Gegend von Bcauvais. 6. Sm i r Mär»
tyrer in Antun unter Marc Aurel. 7. Saturnin,
erster Bischof von Toulouse, f 250. 8. 9. Cri-
spin und Crispinian, Märtyrer in Soissons unter
Diocietian. Soissoner Manuscripte wissen von
einer Translation ihrer Hebeine von Soissons
nach Möns im Henne^au zu erzählen. 10. U.
Timotheus und Apollinaris, Mlrtjrrer in Reims.
12. Quintinus, in Amiens, Vermandois, f unter
Diocietian. 18. Firroinus, erster Bischof von
Andens. Unser Kalenduimn feiert anfser seinem
Todestag (25. Sept.) audi seine inventio (11. Jan.)
als Fest mit 9 Lektionen. Atif dem Reliquien-
schreine, in welchem des Heiligen Gebeine im
XII. jahrh. tn Amiens unter Bischof Theobald
beigesetzt wurden, wurden die Bewohner von
Beauvais, Noyon, Theronane tind Cambrai be-
sonders als solclte genannt, welche bei der
inventio der Reliquien im XII. Jahrh. ihre
Opfergaben dem Heiligen dargebracht hatten.
U. 15. Valerius und Rufinus, f ca. 287 bei
Soissons.
IV. : 16. Hilarius. 17. Martinus. 18. Cas-
sian, Bischof von Aulun, -]- cn. ^T,0. 840 wurde
der Leib des Heiligen unter Bischof Moduia
von Autun nach St Quentin übertragen und
passirte Laon, 845 wurde sein Leib in der
Basilika von St. Quentin neben dem hl. Qnin-
tinus feierlich beigesetzt 19. Brictius, Bischof
von Tours. 90. Evordus, Bischof von Orleans.
21. Caprasius, Mlr^r in Agen. 28. Fides,
ebendaselbst.
V. : 23. Maximus, Bischof von Ries. 24. Ger-
manus, Bischof von Auzetre. 99. Severin, Bi-
schof von Bordeuix. 26. Aniauus, Hi-^chorvon
Orleans. 27. Nicasius, Bischof von Reims, im
Dum daselbst begraben; sein Haupt kam nach
8t Vaast in Arras.")
VI. : 2fl. Ccnovef.), Pationin von Paris. 29.
Remigius, Bischof von Reims. Das Kalenda-
") Rajaaiaa »Hierogasopbjiachtm Belgictuu*. >
pag. 688,
Digiti^cü by Google
moQ. — zemscuiiiFT for CUUSTUCHB KUHST ~ Nr. 9.
rium hat seine depositio (lä. Jan.) und trans-
latio (1. Okt.). 30. Albinw, Bischirf'von Angera.
31. Germanus, Bischof von P.aris. 32. Medar-
dus, Bischof von Noyon und l'ourn.iy. Beson-
dere Verehrung erwies dem Heiligen u. A.
Bischof Gaugoidi von Drmbrai; leine and
des hl. I.tipus Reli r'iien trug er stets bei sich
und erbaute ihm zu Khnn eine Basilika xu
Cambrii. 8S. Cildardus, Bischof von Rooen.
84. Thcodorich, Abt von Moni d'Hor bei Reims
35. Arnulph, -j- < a ~>3i. im Walde von Yveline
in der Diöcese Chartics croiordeL'*}
VII.: 36. FaiMeitt, Gründer der Abtei Lagny
bei Paris, in Peronne begraben. Sein Leib wurde
nach vier Jahren von den Bischöfen Eligius
und Aubert erhoben und unversehrt gefunden
37. Praejeetvs, Bischof von Qetmont Ein
llieil seiner Gebeine kam nach St. Quentin
und in «las Pritirat St. l'ri.x bei fk'thune im
Artois. 'dü. U'andicgiäil, Abt von Foutenelle
bd Ronen. 89. Pbilibett, Abt von Juroteges.
40. Aml cn, Bischof von Rouen. Nach Rays-
sius (Hierogazophylacium, p. 129^ wurde sem
Haupt im Dorfe Boursy zwischen Canibrai und
Arras aufbewahrt und erwies sich besonders
gegen Taubheit a!s sehr heilkräftig.'*- 41. T.eo-
dagar, Bischof von Autun, 078 im Walde von
Yveline auf der Grenze zwischen Canlnai und
Arras ermordet. Sein Haupt ruht in St. Vaast
in Arras. 42. Audomar, Bischof von Tht^rouenne
bei St. Omer. 43. Amatus, Bischof von Sion
im Watlia, f 690 in der Abtei von Bieuil, Diö-
cese Thdrouenne, sein Leib wurde aeit 870 lU
Douay aufbewabtt. Bischof Rt bcrt von Arras
ordnete für seine Dibcese den lag der i'rans-
lation des HäUgen (10. Oltt.) ala festum fori
mit 9 Lektionen an. Unser Kalcndariuro feiert
diesen Tag und auch seine depositio in Dnuay
(13. Sept.). 41. Aichardus, Abt von juniicges.
Wegen der Einfitlle der Normannen im IX. Jabrh.
fand eine Uebertragung <;ein(.r Gebeine nach
Hapres, einem zwischen Cambrai und Valen*
dennes gelegenen Benediktinerpriorate statt.
46. Eligiusi, Bischof von Noyon und Toumay.
4f). Honnrat, Bischof von Amiens.
Viii.: 47. Bonitus, Bischof von Clermont.
4a Gengulf. 40. Hubert. Seine Persönlich-
"f Da Mai Latrie »Tr^or de dironologte et
da g^ographicf. p. 6bl.
") Nncb anderen Nachrichlen(Act. Sü. .Iii .' I, .\ut;.
be«. § IV, n. .'>J, t; VI It.iiji auch drr Kcjif nach
Ei^fUnd. Kar nntcm Zweck genUgt e*, die Tradition
ran QuabraUAnas hier k«Miaiirt tn haban.
I keit steht nicht über allen Zweifel erhaben fest
I Hcnaclien in sdfkem icritiadien Apparat In den
Acta Ssor. zum 30. Mai bemerkt, ein Hubertus
ep. et conf. werde in allen Kxemplaren Usuards
; genannt; es ist entweder der Mönch Hubert
I von Bredgny, welcher b Quiersy nahe bd
Soissons lebte, ca. 712 f, und wie auch sonst
I vielfach so aucli in unserem Kalendariom filUcb-
I lieh Bischof genannt wird; oder es ist der
i Bischof Hubert von Mastricht, demen Fest aber
' am 3. November gefeiert wird. Da unser Ka-
lendarium auch am S. November einen Hubert
hat, werden wir uns hier wohl richt^ für
! Hubert vor Bretigny entschddcft und die Be-
merkung ep. fiir einen Irrthtim ansehen. 4f>.
Vulmar, Abt von Samer, verweilte eine Zeit
lang im Kloster Haumont 60. Aegidius» Abt
in Languedoc. 51. Bertin, Abt von Sithiu bd
St. Omer. Ti2. Winoc, Ahl von Wermhout in
I Flandern, eiu geborener Brite, besuchte auf
dner Pilgerreise das eben genannte Kloster
Sitbiu oder St. Bertln vmd trat dort mit drei
Gefährten ein. Seine Reliquien wurden später
nach Sithiu und, nachdem Graf Balduin 920
Schlofs Berg und 929 das Benediktinerklosier
daselbst erbaut hatte, in letzteres ubertragen,
j In besonderen Beziehungen zu den Diöcesen
I Cambrai und Arras, welche bis zuu) Jahre 1092
1 mit dnander verdnt waren efacheinen Ital»
gende Heiligen des Kalendariums:
1. Benedicta, f 8. Oktober ^ß? in Ori-ny
Sl Bcnoite im Besirk von St. (Quentin, auch
in Cambrai besonders verehrt, wie dies ver-
schiedene Kilendarien beweisen.
' 2. Vedastus, erster Bischof von .\rra^ !ind
i Cambrai, f 540, in Arraa begraben. 667 (?)
i wurden sdne Gebeine von sdnem Nachfolger
Aubert erhoben und in dner von Vedastus zu
Ehren des hl. Petrus geweihten Kapelle bei-
gesetzt, welche dann, zur Kit che erweitert, den
Namen des Heiligen erhielt, ein daneben er-
bautes Kloster vollendete Bischof Vindician.
Diese Translation der Gebeine des Heiligen
feiert unser Kalendarium mit vielen anderen
am 1. Oktober, desgleichen feiert es am 15. Juli
die Uebertragung seiner Gebeine nach Beauvais,
welche wegen der Normanneneinfälle im De-
zember 880 nothwendig geworden war. Als
Bischof Gerard die aerstttrte Kirche der hl
I Maria in Cambrai am 18. Oktober 1080 in
I ») L« Giay tCawsracMMOwUiaaaBc. p XXX.
286
1800. — ZETTSCHRirr FOR aiRISTUCHB KUNST — Nr. 0.
908
Zeitraam von sieben Jatiren neu erbaut hatte
uod einweihte, wurden hier mehrere der nam- j
haAcsten IKOeettoheil^sen beigesetet, in der |
Mitte Haugerich auf dem bischöflichen Stuhle,
die Bischöfe Aubert, Vindician, Hadulf um ihn
herum, auch der Stab des hl. Vedastus und .
andere Reliquien. Bei einer TraniUlion der
Reliquien ITcilipen erhielt der blinde Bi-
schof von Th^rouenne Audonaar das Augen»
lieht wieder.
3. Gaugerich, Bischof von Cambrai, y 619.
Sein Fest (7. Aug *i ist in tinserm Kalendarium
mit Üctav gefeiert, seine KIcvation ist ara 18. No*
vember notirt 1246 feierte man noch
am 2i. September seine Translation, da sein
Leib durch Bischof Guido von Laon (f 1247)
in einen neuen kostbareren Behälter gelegt
wurde; dteaes Fest wtirde dann fderlidier als
das Fest im November begangen. Unser Ka-
lendarium hat dieses Fc5t im September nicht.
4. Lifardus, Bischof von Canterbury, j ca.t>40 |
als Hiitjrer in Hounecourt (DiOone Cambrat).
Seine Gebeine wurden zuerst im Kloster des
hl. Petrus beigesetzt, welches die Bischöfe Vin-
debn von Cambrai md Lambert von Lfittich
daselbst einweihten, kamen apiter nach St.
Qucntin und gingen hier 1557 bd der Erobe-
rung der Stadt zu Grunde.
5. Gertrud, Aebtisrin von Nivelles in Bra-
bant, f 659 oder 664.
6. Foillan, ein Irländer, kam nach Frank-
reich, weilte dort zuerst in Cambrai, erhielt von
der hl. Gertrud von Nivelles La Fosae in der
Diöcese Mastricht geschenkt und gründete hier
ein Kloster; er wurde im Walde fharbonirre
(Silva Carbonaria) im Hennegau erschlagen und
in La Foaae begraben. Da an seinem Todes-
tage (31. OkL) auch da«; Fe^t des viel gefeierten
Märtyrers Quintinus begangen wurde, wurde
sein Fest nur kommeroorirt Auch unser Ka-
lendarium nennt Quintinus an erster Stelle.
7. Valeria, angeblich Schwester des hl. Li-
fard, lebte in Hounecourt (Diöcese Cambrai).
6. Aubert, Bischof von Cambrai und Arras,
668 nach einer Amtsführung von 86 Jahren
und wurde in der Kirche des hl. Petru«; in
Cambrai beigesetzt. Unser Kalendarium feiert
auch seine elevatio ara §4. Januar als Fest mit
9 Lektionen.
9. Vinrentius. geboren in Strepy les Binchci '
im Hennegau, wu er reiche Besitzungen halte, i
Gemahl der hl. Waldetrade^ entsagte auf die i
Ermahnungen der Bischöfe Amandus und .Hubert
dem Kriegsdienste und wurde Mönch in Hau-
mont und Soignie«, f ca. 677. Seit 1323 liefs
Bischof Petrus III. von Levis Mirepoix, welcher
auch 1313 die Gebeine der hl. Waldetrudis
feierlich erhob, das Fest des Heiligen in allen
Stidten der Grafschaft Hennegatf als gebotenen
Feiertag mit Knthaltung von knechtlichen .Ar-
beiten begehen. Vinxen;^ hihrt vielfach den
Beinamen Madelgar, Malger, Madelger, frs.
Mauger.
10. Waldetnidi"« erhielt f]T,€> vom hl. Aubert
den Schleier und lebte in einer Zelle £u Castri-
loc (— Castri locus ^ Mona oder Bergen), f 686,
Patronin von Beigen und dem ganzen Henne-
gati. Der 3. Februar, welchen das Kalenda-
rium nennt, ist der Tag ihrer translalio.
11. Ald«gundia, üire Tochter, erhielt 661
von den Bischöfen Amandus von Lütiich und
Aubert den Schleier und stiftete das Frauen-
kloster Maubeuge, f titiO.
IS. Gislen stammte, wie er Bischof Auben
bezeugte, aus nriecbonland , war Basilianer-
mönch, wanderte über Rom nach Frankreicli,
lebte dort in GntiÜoc und Ursidong, jettt nach
ihm Ghislenghen genannt; und bewegte Walde-
trude und Aldegund!? zum klösterlichen lieben.
13. Landelin, Stifter der Abtei Ix>bbes (Lau-
dium) und Crq»w bei Valendennes, war doich
Aubert von leichisinnifem Weltlebw bekehrt
worden.
14. Hunegundis, Klosterfrau zu Hombliires
bei St. Qoentm.
15. Ranulf, f ca. 700, als Märtyrer. Sein
I^eib, zuerst im Dorfe Talu oder Taluch 'Telo-
dium; bei Arras begraben, wurde lltiB in der
Kirdie des hl. Vedastus so Arras beigetetst
Der 27. Mai unsers Kalendariums ist Tag seiner
inventio und repositio.
16. VVulgan, Patron von Sens im Artois,
starb in einer Zelle bei der Abtei des hl. Veda-
stus zu Arras und wurde in der Kollegiatkirchc
der hl. Maria zu Lcnsey in Artois begraben.
VII. jahrh.
17. Vindician, Bischof von Canbrai-Arras,
f 705. Thcile seiner Gebeine wurden in der
Kirche der Regular-Kanoniker des hl. Aubert
stt Cambrai aufbewahrt; der grO&ereTheil seiner
Reliquien ruhte su Mont St Eloi bezw. Arras.
Das FpM seiner Translation feiert unser Ka-
lendarium neben seinem Todestage (11. Marz)
am 26. Juni. Erbdraugen der Gebeine fimden
267
auch später noch zu wiederholten Malen statt,
so 1080 bei RoMeknition der Kathedrtt« tob
Cimbnd durch Biidior Gerard.
IS. Maxellendis, ca. 700, zuerst im Dorfe
Pomeriolae begraben, aber nach drei Jahren 1
rotD BMChof Vindidan nacb dem Orte, wo ne
ermordet wurde, nach Caudri, bei Cambrai ge- 1
legen, riirückj^ebracht, wo Hann ein Mrtnner-
und Frauenkloster gegründet wurde. Vorüber-
gehend ruht» ihr Leib in der Kirche des hL
lt>t«rÖnus zu Cambrai, Bischof Kotard (ca. 976
bis ca. 997^ iibc:tr ig ihn in das Oratorium der
hL Maria daselbst, HischofLiclbert (1061 — 1076)
schenkte ihn nach Peronne. Reliquien Ton ihr
wurden in der Kathedrale zu Cambrai aufbe-
wahrt, wo auch eine Kapelle der Heiligen ge«
weiht war.
19. UrMMir, Nachfolger seines Lehret« Lan-
delin ab Abt von Lobbes.
20. Hadtiif, Plschof von Cambrai- Arras,
Nachfolger Vii.dicians, j 72B.
21. Kagenfredit, Stifterin des Kanooisten-
Stiftes Donaio bei Valendennes and daselbst
begraben, f ca. 805. Als J092 Anas von Cam-
brai getrennt wurde, dauerte der Kult der Hei-
ligen in Cambrai fort, wurde aber innerhalb
der Didcese Alias nur in Donain begangen.
Diesem Kreise der Cambraier Heiligen ge-
hört auch an:
22. Amandus, biscbof von Utrecht, ■{• 674 I
oder 684, da er vielfiich auch im Hennegau
thStig war. Mit Aubcrt weihte er ein von St
Oislen an der Haine gegtnTidete<; Kloster, half
seinem ächuier Humbert Marolies gründen,
mehrere andere Klosteigrttnduiven tm Henne-
gau werden ebenfalls auf ihn /unirkgefllhrt, so
von Marcbiennes, Hamay und Hasnon. Auch |
Conrtray nahm auf seine und des hl. Eligius i
Predigt hin den Glauben an, denn seine Tbätig« |
keit erstreckte sich von seiner Oründung Elnon
(später nach ihm St. Amand geoanot) an der
Scarpe Uber gant Flandern und Brabant. Auch
seiner Bekanntschaft mit \h\ Vincenz, Walde-
trude, Aldegundc und (iertrud von Nivelles sei
hier noch gedacht. Sein l'od wird in den Ka-
lendarien vtelfiich mit Vedaatua xuiammen und
im n. Februar gefeiert, seine translatio wurde
in Cambrai, Löwen, Utrecht, Brügge, Antwerpen,
Brüssel, Tournay, .\rras und in einzelnen deut-
schen DiOceien am 2C. Otctober bi^ngen.
Beide Tage neimt unser Kalcndartnm.
23. Humbert, Gründer von Marolles, be-
freundet mit Amandus vom Elnon, Nieaahia und
Aldegundis. Der 6. September in unserm Ka<
lendarium i<.t der Tag meiner Translation.
24. I>arobert, Bischof von Mastricht, -j- 708.
Gebeine des Heiigen kamen u. a. in die Ab-
tei I.iessies im Hennegau, andere wurden in
Watignies bei Lille und in dem dicht vor Arras
gelegenen Orte Lambert aufbewahrt. Auch
aonatwar seine Verehrung im nördlichen Frank*
reich »ehr verbreitet
26. Hubert, letzter Bischof von Mastricht
and «ftter Bischof von Lüttich. f 727, grün-
dete im Ardennenwalde das Kloster Andain,
später nach ihm St. Hubert genannt, 709 über-
trug er in Gegenwart der Bischöfe von Köln,
Reims, Arras, Tournay, Amiens, Utrecht und
Verdun die Gebeine des hl. Amandus nach
LüUich, wohin er auch seinen Sitz verlegte.'*;
Somit haben mehr als 20 Heilige des Ka-
lendarinma in der DiOceae (^brai->Arra8 ge-
wirkt, andere stehen zu ihr sonst in sehr naher
Beziehung, da der Schauplatz ihrer rhaiic;keit
in unmittelbarer Nähe von Cambrai lag und
de mit Hdligen von Cambrai in Verbindung
waren. Dazu gehören auch die Heiligen,
welche in Tbiirouenne und St Omer (Sithiu)
gelebt haben, Audoroar, Amatus, Vnlmar, Ber-
tinus, Winoc; auch Fursaeus, .Audoen und Leo-
degar sind diesen Heili^'en beizuzählen.
Wenn man noch genauer im Kalendarium
UoMchau halten wollte» dOrften «da noch mandie
andere Bezüge zwischen seinen Heiligen und
dem Hennegau ergeben. So könnte daraufhin-
gewiesen weiden, dafs nach alter Ueberlicfe-
rang der hl. Amatus, Bischof von Auxerre^ von
seiner Reise nach dem Orient die Leiber der
unter Diocietian zu Antiochien gemarterten Cyri-
cus und Julitta (16. Juni) nach Frankreich mit-
bradite^ wo rie suerat In Autun, dann in Neveis
beigesetzt wurden. Die Kathedrale von Ne>-er$
war seit Zeiten Karls des Kahlen, also seit
Mitte des IX. Jahrh., dem hL Cyricus geweOiL
.\uch verschiedene andere Kirchen besassen Re-
liquien des Heiligen, Toulouse, Arles, Kloster
**) Die hiUOflachai oder iraditionelleii Nach»
ticbtCB ober dtattfiMn der Heiligen worden gewalnit&
aus den .\cu Sanctorum der BolUndutrn , Euilcr.
I.cheti (tc< Heiligen Gottes, Ubers, von ÜkU aui
Wcifs, für die cAmbraier Heiligen Doch aus le GUjr.
Rwhetcbc* lyr f^liae mAfopaUtaine im Caabni,
bei fl gl t ch d«t Mi^laMtrflifUif <br H«i1i|W ■»
Kayni«*. HieropnaphjiKnMi Betpesn,
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1000. — ZElTSaiRIFT FÜR CllRlSTUCIIE KUNST
— Nr. 9.
270
ElooD, Andain, ein dem Heiligen geweihtes
Rtoster in der Di0oe«e Cluirtfe« und ein an-
deres in der Aiivergne.") Die römischen Hd«
ligen Zoiinis, Irenaii«;, Hyacinthus und Araan-
äus (10. Febr.) wurden ganz besonders auch
in belgischen Kirdien gefeiert, so io Toumay,
Brüssel, Antwerpen, Cimbrai, Mecheln.*''} Zthl-
reirhe Reliquien fips hl. Mauricius und seiner
Gefährten wullic man u. a. in Löwen, Ant-
werpen, Medieln, Brügge, Brüssel, Gent, Lille^
Douay, Cambrai, Maubeuge, St. Omer besitzen.'"
Der Leib des hl. Agapit, welcher in Antiochien
unter Aurelian gemartert war, mhte im Kloster
Liessies an der Hapre, welches auch son^ sehr
reich an verschiedenen kleineren Reliquien \neler
in onseriQ Kalendarium genannten frazuösi-
sehenitiid belgischen Heiligen w«r.>*} Indessen
iet>dvauf weiter kein Gewicht gelegt, zumal
da solche Hinweise auf eigentliche Beweiskraft
kaum Anspruch machen können.
Am meisten erscheint jedenblls veihiltnirs«
mäfsig jener Kreis von Heiligen vertreten, wel-
cher sich um die Person des Bischofs Aubert
scbaart. Mit ihm stund l^ndehn in Verbin-
diH«, die Klüster Lobbes, Abie^ Wallen, Cre-
pin werden auf ihn zurückgeführt,*'^ auch Cis-
len wirkte zu seiner Zeit; Maldegar, bei uns
Vincettttu« genannt, kam gidchzddg ata Ir-
land, der Beziehungen seiner Familie (Walde-
trude, Aldegunde) zu Aubert geschah schon Er-
wähnung; Auberts Schüler ist Vindician, welcher
lavor sdion Generalvikar der DtOcese Anas
gewesen war und welcher dem Kcinige Theodo-
rich, dem Mörder des hl. Leodegar, kühn ent-
g^entrat. Aubert wohnte 654 der Erhebung
der Gebeine des hL Forsaeus bdi bei der von
Aubert vorgenommenen Erhebung der Gebeine
des hl. Vedastus erhielt Bischof Audomar das
Augenlicht wieder; Aubert benedidrte das
von Gislen erbaute Kloster Celles, ebenso Mar«
cbiennes in Anas.")
'*) cf Sainmarlhani in Callla Christiania tom. 2.
p. 7ül. Act. ad XVi. jun. Rayisiai >Hi«ro>
gazophylacinin«. p. 81, 60.
"i Act. SS. ad X. Febr.
*«) Act. SS. mi XXII. Sept. bes. § XVIt, a. SOS
bis 907.
Rky»*iu». p. 2tiO.
*") Le Glay »Caineracum ChrittlAoain on lii-
«toire EccI^ÜMiiqne du dioc^e de Cambrai, exlraite
du Gallia Chrtsiiana et d'autres ouvragei avec dea
additkms caa«id4nbl«> ei «oe eontinnalioo jgaqu'4 ihm
itmu Uli*. IM», p. XII.
") L« Cl*7. p. XIIL 8l 8».
Mit dem achten Jahrhundert hören die Hei-
ligen des Kalenders ikst auf, von Hdligen der
spateren Zeit sind nur noch genannt Franciscus
von .\ssisi ff 4 Ort. 122G. 1228durch Gregor IX.
kanonisirt], Antonius von Padua (f 13. Juni
1281, 1S82 ebenfiiUs von Gregor IX. ksnoni*
sirt), Elisabeth von Thüringen (■{• 19. Nov.
1231, durch Gregor IX. kanonisirt) und Petrus
von Verona (f 1252, durch Innocenz IV. 1263
kanonidrt).*'} In einer swdien Bulle (Anagni,
den 27. luli 12.',") gebot Tnnoccnz TV. das
Fest des hl. Petrus auf dem ganzen katholi-
schen Erdkrebe als Fest mit 9 Lektionen su
feiern und in den Kaiendarien den Hdligen
ausdrücklich als Mitglied des Predigerordens
zu bezeichnen. Dies Fest des Petrus Martyr
bildet zugleich den termintts a quo für die Ab-
fiusai^iett des Kalendafium und des Paat-
teriums.
C
Die llturgisehe BeurtheOmig dea Kalend*-
riums kann nur eine beschränkte und unvolU
kommene sein, da seine Angaben in dieser
Hinsicht nur unvollständig sind. Nur bis
Ende Juni hat der Schrdber des Kaien*
dariiims sich dazu verstanden . die .^rt der
Feier der Feste im kirchlichen Ofhdum näher
zu notiren. Von den Festen in den qiltereii
Monaten hat einzig und allein das Fest der hl.
Elisabeth (19. Nov.) die Noti,^ LX. lect. com.
Die rotbe Farbe, in welcher eine Reihe
Feste notiit is^ sollte nnzwdfelhaft die Feste
al; öfientlidie (lesta fori;, oder doch als Feste
höheren Ranges charaktcrisiren. Die aller-
meisten derselben sind, soweit Uberhaupt diese
Bemerkungen gemadit sind, ab Feste mit
Lektionen notirt. Wo dies nicht geschieht,
z. B. an Circumcisio, wird man es doch ah
selbstverständlich atmehmen müssen. Es er-
gibt aidi demgemlfi folgendes Verseichnirs
höherer Feste:
Januar: 1. Circumcisio. 6. Epiphania. 14.
Felix. 16. Inventio S. Firminu 21. Agnes.
32L Vmcentius. 24. Elevatio S. AobettL Sft.
Conversio S. PaitlL 27. Chrjrsostomiu. 80.
Aldegundis.
Febr.: 2. Purificatio. 5. Agatha. 6. Vedastus
I und Amandus. 22. Ortihedra Petri. 84. Mathiaa.
") •BvBttinqi Rmuttdm « S. Uau Magno n)M
ad Clemeniem X. Laaftil at AagaH Maiiae Chcn*
bU«. LugdunU MDCLXXXXU. to^ I. p. »S,
100, 104, 1x0.
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S71 iWk ZBnSCaiRIKT fDr <
März: 12. Gregoriiis. 21. Benedictus. 25.
27. Anonotiatio. 37. Resurrectio dni nri
April: 35. Marcus. 29. Petras maityr.
Mai: I. Philippus et Jacobus. 3. Inventio cru-
cia. 5* Ascensio dni. 15. Adventus Spiritus sanctl
Juni: lt. Bamabaa, 24. Johannes Bapt. 29.
Petrus et Paulus.
juli: S.Thomas. 22. Maria Magdalena. 25.
Jacobus apl. et Christoforus.
Atlgust: 1. Petrin ad vincula. 10. Lauren-
tius. 11. Gaugericus. 15. Assumptio R. Mariae.
21. nanholomaeus. 28. .Augustinus. 29. De-
coUatio S. Johannis Bapt.
September: 4. Octava S. Augusttnt. 8. Na>
tivitas B. Mariae. 14. Exaltatio crucis. 21.
Matthaeus. 29. Michael. 30. Hieronymus.
Oktober: 11. Translatio S. Augustini. 18.
Lucas. S8. Simon et Judas.
November: 1. Omntum Sanctomm. 11. Mar-
tinas. 30. Andreas.
Deaember: 6. Ntcolaus. 8. Coaceptio B.
Mariae. 1 Aubertus. Lucia. 21. Thonws. 25.
Nativitas r!ni nri. 2ti. Stcphanus. 27. Johannes.
28. Innocentes. 81. Silvester. Jm Ganten 59 Tage.
Als Feite mit 9 Lektionen sind noch ver-
aciclinct Fabianus et Sebastianus ;20. Jan.),
Johannes ante portam Latinam 'C. Mai), com-
memoratio S. Pauli iSÜ.Juni), Elisabeth (19. Nov.)
Sechs Lektionen sind notirt bei Octava Epi-
phaniae (13. Jan.), Hilariu.s ;M Jan.; und Wal-
detrudis [3. Febr.). Wir werden diese Notiz so
verstehen mflssen, dafs dieie Feste 6 eigene
Lektionen hatten* die eraten drei waren aua
der hl. Schrift lu entnehmen, denn es hat nie
Officien gegeben, welche nur 6 Ijei(tionen hatten.
Die ZaM der Lektionen wechselte in der Zeit,
um die ea sich hier handelt, stets nur zwischen 9
(im monastischen Officium 12) und drei.*') Es
waren also auch dies Feste mit 9 Lektionen.
Befindet sieh nun unter diesen Tagen auch die
Octav von Epiphanie, so darf man daraus viel-
leicht schliefsen, auch die Octavtage anderer
h'c&tc, iL h. die eigentlichen dies octavae, nicht
dies infia octavam, wurden mit 9 Lditionen
gefeiert. Nach Büuincr'*) vermehrten die
Franziskaner die Zahl der Octavea und er-
hoben jeden Tag innerhalb der Octav zum
festum duplex. Die Octav erhielt dadurch
Biumer •GneUdMe 4ci firevima. S. ITft,
277, 824, 826.
»U«Mbfchie de» Breticfs«. S. 226.
KUNST — Nf. 9. «TS
einen Ran^, welcher dem alten römischen
Ritiu völlig fremd war, denn bis zum XII. Jahrb.
I>estand die Octav nur darin, da6 man am
achten Tage eine einfache Commcmoration
1 des Festes, im Officium machte, während der
I sechs daxwiadien Hegenden Tage aber über-
haupt keine Octav feierte, almlii ti wie heute
I noch im römischen Brevier das Ve-n der hl.
, Agnes am 22. und 28. Januar gefeiert wird.
Es gab keine dies infra octavam.
In unserm Kalcndarium sind Octaven n«^
tirt bei Stephanvis. Johannes, Innorentes, Epi-
phanie, Juhanncs BapL, Petrus und Paulus,
Laurentius, Gaugerich, Marift Himnaellahrt,
Aupii^'.in. Martin, Andreas. Dif Oi tav von
Agnes ist nicht als üülchc, sondern wie auch
im heutigen Brevier mit der Bemerkung sccundo
vermerkt Man untersdiied alao die eeaige-
nannten rigentliilien Ortavcn von der Octav
der lü. Agnes, weiche auch laut dem Kalen-
darinm nur mit 3 Lektionen im Matutinum,
also als Fest niederen Ranges gefeiert wurde.
Damit aller wird zugleich die Annahme wahr-
scheinlicher gemacht, dafs die eigentlichen
Octaven unsera Kaleadariums dardi den Eia-
flufs des Franziskancrbrcvicrs bereits zu Festen
mit y Lektionen erhoben waren, Ob aber
i und wie die dies infra octavam s»choa gefeiert
I wurden, M&t sich bei den mangelhaften An»
gahrn unsers Kalendariums nii ht .mgi ben;
der Octaven von Weihnachten, Ustem und
Pfingsten thut das Kaleudariiun keine ErwSli-
nung, obwohl deren Feier uralt ist und tm in
die ersten Jahrhunderte zurückreicht und für
Rom wie fiir Frankreich mehrfach bezeugt ist'*)
Vigilien werden genannt vor Epiphanie,
I Matthias, Julian nes Bapt, Petrus und Paulus,
I lardlnis, Laurentill';, Mari.'l Himmelfahrt, Mat-
thaeus, Simon und Judas, Allerheiligen, Andreas,
Thomas und Weihnachten.
Bonifaz VIII. verordnete 12^)8, dafs tik
Feste aller Apostel und Evangelisten und der
vier lateinischen Kirchenväter Ambrosius, Hie-
ronymus, Augustinus und Gregor des Groben
als festa duplicia gefeiert würden.*')
(Schhifi folgt.)
Brumberg. Joseph Kolberg.
") Vgl. Artikel: »Ociavcii in der RealeDcylüo-
pidio von Krau». II. S. 519.
^) »Gloriowu in VIlo L)e r«li<|ans h vowr.
Setor.a ilk S. tit. 2S.
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IW». — ZEITSCHRIFT POR CHRISTLICHE KUNST - Nr. 1>.
9T4
EHe hochgothtsche Monstranx der Pfarrktrcbe zu Ahrweiler.
Wt AbMMnc.
ic merkwürdige frühgothische Kirche
in Ahrweiler, die namentlich durch
ihre betden Radial- Kapellen oder
U -Chörchen auf französische Vor-
bilder hinweist, bewahrt eine Monrtranz, die
fär sie angefertigt, bis in die hochgothische
Periode, bis in den Anfang des XV. jahrh.
zurückreicht. Der Aufbau derselben ist so
klar und harmonisch, das Formenwerk so mafs-
voll und vornehoa, die Technik so delikat und
beatiimnt, difi ihr selbst am dieser khaftischeii
Zeit der mittelalterlichen Goldschmiedekunst
nicht manches Exemplar an die Seile gestellt
zu werden verdient. Ganz aus Silber gebildet
trfgt sie <fie uisprlbiglidie grOogelbe VergoW
d inp noch it^ ziemlich iingeniinderter Frische,
und nur die Pasten des Nodus, die den durch-
siehtigeii Schmets vollständig eingeba(st haben,
wie die Bmstbildchen der unteren, den Ueber-
gar^ vom Schaft zum Fufs vermittelnden
Callerie, deren, bekanntlich sehr empfindliches,
Reliefemail ilenenireise etwas gditteii bat, zei-
gen erbebliche Spuren des Gebranciis. Glück-
licherweise hat keine restaurirende Hand sich
an das Kleinod gewagt, welches m der jüng-
sten Zeit nur gans kleine, nit gvOftter Vor-
sicht vorgenommene Reparaturen erfahren hat,
eigentlich nur die Einführung einer neuen Lu-
nula mit Vorrichtung zum Oetinen in den
gleicbfillls «US der Ursprungsieit stammende»
Bergkrystallcylinder.
Obgleich die hier beigegebene Abbildung,
ohM Zweifei die erste, die den Weg in die
Oeffentlichkeit nimmt, von der Monstranz ein
klares Bild gibt, diirüc doch deren Reschrei-
bung, die Hervorhebung ihrer Vorzüge nicht
gans tIberflOnig sehn. — Der central gehaltene
ziemlich fiacbe Fufs von 19 cm Durchmesser
steht hinsiclitlich seiner Breite zum Mitteltheil
von Ib cm Durchmesser und zur Gesaromtböbe
von 61 m im richtigen Verhältnifs, wie über-
haupt sftmmtliche Proportionen von tadelloser
Vollkommenheit sind. Die acht bimförmigen
Passe des Fufses sind abwechselnd zugespitzt
lud Bosgakehlt Drei verscUedene benlbn»%e,
vnr7i*c^l!ch slilisirle Rlattornamente, die ge-
meifselt, defsbalb gewellt, von dem schrafBrten
Grand am ao krIfUger sich abheben, geben
dem httbsdi gegliederten Fud eine so wir-
kungsvolle wie seltene Einfassung. Zum
Achteck sich verengend nimmt er die durch
Ueme Strebepfeiler markirte, mit Zinnengiebel
abschlielsende Callerie auf, deren tief gelegene,
daher geschützte Blenden mit den emaillirten
Brusibildchen von Christus und sieben Aposteln
geschmückt sind. Andi die KOpfe sind in
gnmKdwm» die Haare abwechselnd in goldi-
gem und bräunlichem Schraelzton hergestellt,
also nur die Niiaben in Silber belassen und
vergoldet Kttft^ granite Schnppendtehlein
bewirken die Verjüngung zum glatten Schaft,
der in der oberen Hälfte durch den reichge-
gliederten, mafswerkdurchbrochenen und doch
sdnr handlichen Rnstif «nterbroeben wird. Aua
der oberen Abschlufsschräge waclist der gleich-
falls achteckige Trichter heraus, der zur Auf-
nahme des Cylinders in die Rundung über-
geht, atif vier Seiten durch weitausladende
durchbrochene Strebebögen die viereckige Kon-
struktion bewirkend, die dem ganzen Aufbau
sein herrliches, cbaiakteriatisdies Gepräge ver-
leiht Ein durchbrochener Vierpafefries bildet
unten wie oben den Abschlufs des etwas ko-
nisch gestalteten, daher unten mit einer Hold-
keble gefeftten Bergkrystallcylinders, der durch
einen Spitzbogenfries eine Art von Besatz er-
hält. Tnncrhnlli firsselben kniet auf dem Balken
eines üach auiiicgcuden gleicbannigen Kreuzes,
ans dessen Mittel ein Draht anm Aafisaen sidi
erhebt, die mit der Kasula bekleidete Figur
eines Priesters, der mit beiden Händen die
Laoula hllt Der Faltenwarf dieser Figur wie
die mit dem Fufse genaa Obereinadmmende
Blattvcrzierung der stirk erweiterten Balkcn-
endigungeo lassen nicht den geringsten Zweifel,
dafe diese eigenartige and sinnvolle Einrichtung
die ursprüngliche ist. Vier mehrfach sich ver-
jüngende sclilanke Strebepfeiler umstellen und
überragen den Cylinder, je durch einen kräf-
tigen Pfeiler verstlfki; der traten durch ein
Vierpafsmotiv, oben durch eine eingespannte
Strebe die Konstruktion bewirkt, vielmehr be-
zeichnet, denn dafs diese Strebe in echter Gold-
acbmiedetedmik nur dekorativ gedacht ist, be-
weifst schon der Unistand, üafs sie nur mit
einer Zacke des Hängefrieses, also ganz un-
organiadi aof dem die lonenpfeiler schmflcken-
den SKulchen «afliegt iHe Aniaenpfeiler erbal-
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876
1900. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTUCME KUNST — Nr. 9.
276
ten durch wimpergbe-
krönte Vorlage und Uber
Eck ^gestellten Riesen
eine^malcrische Wirkung,
welche durch die beiden
mit Recht seitlich aus-
ladenden Wasserspeier
noch erheblich verstärkt
wird. So bewirken hier
die einfachsten Mittel,
zu denen auch der Ver-
sieht auf eine sonst wohl
beliebte Standfigur zwi-
schen den Strebepfeilern
zu rechnen ist, die reiche
perspektivische Fassung
des Heiligthums, und ihr
entspricht in konsequen-
tem Aufbau die Bekrö-
nung. In den Innen-
pfeiiem hebt sich näm-
lich der unten gleichfalls
friesartig bordirte Aufsatz
ab, dessen (neue) glä«
serne Halbkugel als Kup-
pel von vier Schwib-
bögen eingefafst ist. Sie
stofsen unten an die vier-
eckige Laube, die oben
durch Strebebögen mit
den schlanken Inncn-
pfeilern verbunden ist
Vier gut modellirte Stand-
figürchen markiren hier
die Spitzen, und die fast
doppelt so grofse und
noch edler gehaltene Fi-
gur des hl. Laurentius
macht in der Laube ihr
Recht als Hauptpatron
der Pfarrkirche geltend.
Ein langer, krabbenbe-
setzter, sehr kräftig ge-
schindelter Helm bildet
den SchUifs mit einer
doppellen Kreuzblume,
aus der die Doppel-
figur des Gekreuzigten
herauswächst. Seine Ge-
staltung, wie die beiden
Enden des Querbalkens,
die wiederum genau mit
V»
i t
I
■!«■
«
den Gravuren des Fufses
übereinstimmt, beweisen,
dafs auch hier Alles auf
ursprünglicher Anord-
nung beruht.
Fassen wir noch ein-
mal in Kürze die Vor-
züge der Monstranz, also,
was sie uns zu lehren
geeignet ist, zusammen,
so werden wir zunächst
ihre Einfachheit , ihre
klare Konstruktion und
ihr herrliches Ebenmafs
betonen müssen, sodann
ihre liebevolle Durch-
führung bis in die klein-
sten Details, welche die-
selbe Sicherheit, wie in
der Stilistik, so in der
Technik, zeigen. Welche
künstlerische Bedeutung
liegt in einem solchen
Werk, an dem auch bei
scharfer Kritik kaum et-
was zu verbessern ist!
Wenn es sich also um
eine Kopirung handeln
sollte, der in diesem Falle
Falle gewifs das Wort ge-
redet werden dürfte, so
würde an den Verhalt-
nissen gar nichts zu ändern
sein, auch nicht an den
architektonischen Formen
and den ornamentalen
Details. Vielleicht könnte
der zur Glaskuppel tiber-
leitende Kamm etwas star-
ker, d. h. dekorativer aus-
gebildet, auch an den sie
umfassenden Schwibbögen
ein spitzenartiger Fries
vorbeigeführt werden.
Dafs der Figurenschmuck
auf die liturgischen Be-
stimmungen (hinsichtlich
der Laube), wie auf die
Kirche und ihre Patrone
Rücksicht zu nehmen
habe, versteht sich von
selbst Schnatgen.
277
1900. — ZEITSCHRirr KÜR ClIRtSTlJCHE KUNST — Nr. 9.
278
Frühgothische Holzgruppe des Heilandes mit Johannes Ev.
US dem Pariser Kunsthandel ist vor
Kurzem in den rheinischen, aus
iliesera in den Besitz des .Samm-
lers Chevalier Meyer van den Bergh
zu Antwerpen die grofse polychromirte Holz-
gruppe übergegangen, von der hier Abbildung
vorliegt. Sie stellt
den auf einer Bank
sitzenden Heiland
vor, an dessen
Brust der Liebes-
jünger ruht. Diese
Darstellung ist in
der Abendmahls-
szene geläufig und
würde auch wäh-
rend der frühgo-
tliischen Periode,
aus der diese Grup-
pe stammt, nicht
allzusehr befrem -
den; dafs sie aber
einer solchen nicht
angehört haben
kann, ergibt sich
aus dem Umstän-
de, dafs sie in
sich durchaus ab-
geschlossen ist,
auch an den Sei-
ten (die eine Tiefe
von 0,47 m haben}
keinerlei Zusam-
menhang mit son-
stigen Figuren er-
kennen läfst, viel-
mehr ganz selbst-
standige Gestal-
tung. Dazu kommt,
dafs die Gröfse der
Gruppe, die 1,30 m hoch ist, die Zugehörig-
keit zu einer Abendmahlsszenc, wenigstens
zu einer aus Holz geschnitzten , geradezu
ausschliesst Denn wo sollte eine in sol-
chen Mafscn gehaltene, aus so vielen Fi-
guren bestehende Szene im Innern der Kirche
ihre Aufstellung gefunden haben? Es bleibt
also nichts Anderes übrig, als diese Gruppe
für vollständig zu halten, obwohl sie dadurch
Mit .Abbildung.
vielleicht zu einem ikonographischen Unikum
wird, zu der frühesten Darstellung des heilig-
sten Herzens Jesu, denn als solche würde sie
wohl am ehesten bezeichnet werden dürfen.
Jedenfalls bietet sie in diesem Sinne beach-
tenswerthe Winke, zumal
für unsere Zeit, die
diesen Kult in be-
sondere Pflege ge-
nommen hat und
gern nach neuen
Formen suchen mag
für ihren Ausdruck.
Aber auch ab-
gesehen von dieser
symbolischen Be-
deutung hat die
Gruppe Anspruch
auf Beachtung, wie
jede gute mit der
ursprünglichen Po-
lychrom ie versehe-
ne, zumal grofse
Figur des XIV.
Jahrh. Denn dafs
sie diesem (viel-
leicht gar noch der
ersten Hälfte des-
selben) angehört,
kann nicht zweifel-
haft sein ; Zweifel
mögen nur in Be-
zug auf ihre Hei-
math entstehen, als
welche man auf
den ersten Blick
geneigt sein könn-
te, Frankreich an-
zusehen. Dafs sie
auf französischen
Einfiufs zurückzu-
führen ist, wird auch wohl nicht bestritten
werden, und wenn es sich um den edlen, wenn
auch etwas sentimentalen Kopf des Heilandes
allein handeln sollte, so würde auch die fran-
zösische Originalität keine grofsen Bedenken
erregen. Aber schon die ungeschickt behandelten,
plumpen Hände desselben, obwohl sie durch-
weg zu den schwächsten Parthien der früh-
gothischen Plastik zählen, würden wohl Ein-
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Spruch erheben, erst recht aber die Figur des
hU Jobannes, seine Bewegung und namentlich
sdn Gcriehtaautdrack. In ihn, wie in der
gerwungenen und verschrobenen Haltung des
Jttogers erscheint ein Gemisch von französi-
idNin und deiitiehem Typus, wie es in Strafs-
burg zu einer gewissen Eigenart sieb entwickelt
hat. Ob zur weiteren Bestimmung der Ur-
ipruDgsgegend auch die Holcart (Nutsbaum)
von Bedetitung sein lunn, wage idi nicht la
entscheiden, ohne aber die Bemerkung zu
unterdrücken, dafs diese eher auf den Süden,
als auf den Norden hinweist Da(s sie auch
mit der brngundnehen Herkunfk, welche viel-
leicht noch in Frage kommen könnte, ver-
einbar W.Ire, i<5t wohl nicht zu bezweifeln
Der Folychroraie, die leidlich erhalten i&t
und keinerld Enwncnuiig crfthren hal^ li^t |
steMenwme I^inwand rii Grunde. Die Kar-
nation ist frisch und aufser ihr zeigen nur
die Haare tind die Unterftttterangen (arb-
Hche Hehandlung, alles Andere ist in Glant-
gold ausgeführt Uber ziemlich dünnem Kreide-
grund« Schwante BOrtchen mit ausgespaar-
ten Ornamenten, besäumen die Gewänder,
und zwar Rosetten die des Heilandes, Zick-
uckmuster die des hl. Joliannes; bei diesem
ist der Fntteramschlag griinlidiblau gefitrbt,
bei jenem röthlich als Poliment, so dafs
die Farbe nur eine geringe Rolle spielt,
dem Alles beherrschenden Gold gegenüber,
sumal im Anfang stark In den ifimtergnind
trat. — Die Grappe bezeichnet mithin in
stilistischer, wie in ikonographisrher Hinsicht
eine wesentliche bcreicherung des mittelalter*
liehen Ponnenadiataes. Schattfca.
Bücherschau.
Handbuch der Konstgeschichle von Dr.
Erich Fraata, ProfcMor an der Univenillt n
Brala«. Kit TitdbfM und 898 AbbOdinica im
Text. Freiburg It'OO. Herder. (PreU: fJ Mk.)
D«r VerbMCT dutfte et wagen, mit einem kunit-
fHchicIlllicheii Leiiladen an die OefTenlltchkeil tu
tr«ieo, denn leice VorlMiiiig«n hatten ihn («nMhigl,
du ganie Gtbiet ta MadiiCB md die EfKct»!**«
seiner Studien in anregendem Vortrage »einen Zu»
bflrcm milzulheilen. Dtfi er hiecM die nöihigen
Eigemchaltea beaitti: ideale AafliuMiig, voruehmen
GcKhaMckiichiiffeaiantklcmtauig, gewaodtc Sprache,
hatte er bereUi doKh Mfne «Getehiehte der ehrici-
liebeo Malerei« bekundet, u .1 lici ''m-.i.i' 1. er
fltr die neue Aufgabe noch weiter au»hulei>, noch
luiapiMr fonBBliren imibte, i>ranchte ibn nicht abtu.
achMciten. Er hat dietelb« votirrfflich gcUM und
auf 440 Seiten, von denen ein gui es Stock durch die
lahlicithen K^*'^'^'^''' aUNj»e»Uchlen Illuslralioncn ali-
aoibirt i*t, einen klaren, Trischen Ueberbltck Uber die
BatwSdihuig der bildenden Klintte von ihmn Anbc^n
Iris in UMCK Tage geboten. Eine ^(>«tinde Ae«iheiik,
die mit einer erhabenen Auffaisung gepnart ist, be.
tierrsi lii da« Ganze, unii eine wohlihuei.iit Objektivitit,
die den Vorsttgen eines jeden Stiles, des allgriechischen
io gHl, wto den »tldallCTUchea and der Keoaitsance
geredü wird, macht sich abenO geltend. So maüvoll
aber auch die Kritik ist, entbehrt sie doch nicht der
IJestimmlheil. und die kurrf Arl, mit welcher der Ver-
fasser sie handhabt, ist der beste Beweis für di«
SIeherhrit seineB Urtheils. Dafs er seine VoiXebe Ht
die Malerei in den Vofdognnd iltMl|, die XliiBklBtte
in den Hintergrund treten liiät, wird Ihn von dcti
meisten Leserr. wühl nicht verargt werden. Fast jrdcr
KnnsUchrifisteller bat ja seilt Sicckenpterd, und wer
I innehan will, begsagt «ich nklbt mit
Leitfäden. Diese sollen nur oricnlinn, das Inlercsac
wecken, Fisfencige bieten und «n tieferea Sindica
anregen. Onft im vorilegcBdc Haadhoch diese Ad,
gaben erfüllt, darf ihn ndl gnteaa C««isBa» nnrhg»
sagt «erden. c.
Grundrifs der Kunstgeschichte vonWil.
heim LQ l> k e. Z w 6 I f t e A u f 1 a ge. vollständig nea
bearbeitet von Professor Dr. Max Semraa. Verlag
TO» Panl Neff ia Siutgatt. DIeat neu* Auflag»,
von welcher bereits vor Jahresfrist (Bd. Xll, Sp. '281)
der 1. Band: Die Kunst des Aherthums, angezeigt
werden konnte, eisrhemt jetit in Lieferungen
(ii bO M.I. von denen iO das ganze, auf vier Binde
bereehnelc Weifc hOdan aoDen. Oiuch die An(^
nähme der neuesten Forschungsergebnisse und Fort-
funrung der kuntigcschichtlicheu Entwicklung bis io
unsere Tage soll iter durch viele gute Illustr.itioneri
tulcr denen nach manche Fatbeniafeln, erliatett«
Text auf die volle HSbe galwncht werden, eo dafc
dem allen verdienten Werke eine glinrendc Aufer-
stehung bevorsteht. Sobald dessen Mittelalter
vorllcgi, aon daiaber eingehender hHehlet «erde«.
D
Keise.Skiiien. Hersusg. vuii Ch ri o p h Hehl,
Architekt und Professor an der Königl. techoischeo
Uochtdiale an Baf IIa. Baad 1, 44 Taiela ia Phololiih..
fcart 80 Hk. Verlag von Brait Waamnlh.
Der Verfasser klagt im Vorwort mit voHeRi
Recht darüber, dafs den meisten moderncD Bauwerken
im Unterschiede von denen froherer Jahrhunderte^
namentlich des Miitelaheis, die OnrchhiMnaK der
Eintelnheiten fehle, und macht daftr tum Theil die
forctilcn lljuveThällnuse, lumcisl a' -; Architekten
veraatwoTtUch, die der historischen i^ntwicklnng der
Details sa «««ig Aafmailiaaaikeii achanhiea. Um
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1000. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTUCHE KUNST — Nt. 9.
282
diese von Neuem emufegta, gibt er unter dem be>
•dteUeMi TMel: „Reite.Skittca'* Zeichunngeo
kcniM, die Ton ibm, fon vier AuittoMco und elf
Schalern henUhren : feite, kUre, offenbar durchaus
iuverläs«ij;e Aufnahme •' InnrciLhcnder Grofie und
sorgfUlig$t eisgeirsgeoen MaaUen. Die meikten der-
wtbcB flad ta HcMca genaaflll, und obwoU
Orte, aos denen cie MMMM« (AUendoif, Friltlar,
TreyM, Marburg, Frankenberg, Haina, Montenberg,
Arnsburg, Ronneburg, Gelnhausen, Mjulbronn) in der
KaMlgetchicble bekaoot, ibeilweiae sehr bertihml sind,
■e habM 4aA dl* Um gcbotemt BfcwliilitlM», mtm
nScbte snweilen tagen Kleinigkeiten, den vollen Reil
der Neulieit. Sie bestehen in FachwerkhSusern mit
genauester Angabe des System», in Abhitduiigen v<jii
tomanttchen und ftObgothiachen Konsolen, Kapitileo,
F«Mteni mi deiM Ifalivifli, «sf dem Fralilwiedcr-
gäbe die gtöftte Sorgfall verwandt ist, in GiebeU
blumcD, Portalen, ThUren und deren Beschlägen u.a. w.
l>*(- .Iber aber dem Kleinen das Giof>e nicht nufser
Acht gdaueo iatt beweiai der Umstand, dal* es «ach
ra TotahaJbaliBeii aidit feUt. E* luwdell sieh ■Ite
■m ein ungemein inslrnkltves Werk, welches den
jungen Archilekteii zeigt, wie sie ihre Studien einiu-
richien haben, um ihres StotTes Meister /.a werden,
im Sismc der Ahes tchaffen sa kroeo. Möge »o
■dmcll aod icleUlch der ZiiwMbs ildi ergtbm, dab
d«r n. lltad bald mcheinen kAiuitT 0«haa«cia.
Getcbiefcte der d««tseb«a BlldbeverkaBtt
im XIII. Jahrhundert von Hn^nk. Verlag
von Emst W'aamuth. (Preis brosch. 120 Mk.)
Dieice gttuniid Obuttirte Werk, von ehmn Prsk.
liker nttammengeelcni» mlotgt vomdiailich den peak*
tischen Zweck, den BOdbevero «merer Tage, den pro.
f.-iiien wie den kirchlichen, ernste Vorhallnngcn zu
machen und grof^e Vorbilder sn bieten iii Ausdruck
aad Hakaif a in GeMaltnog und Drapirung. Daiu
eignen ikb ircOicb die Flgtvca des XUI. Jabrb. mit
ihrem engen Anecbhifc an die Nalnr, ihrem grofsen
Stil und ihrer deutschen Eigenart mehr als alle anderen,
selbst als die der FrOh- und llocbgothik, obnohl diese
»ie in Erbebenbeh der Auffassung wd Vcrgchtigwig
des Maierkk aocb Iberlteflen. Fett pifttslich taucht
nm 1200, da die Plastik Italien* hocb im Argen liegt,
diese Kunst in Deutschland auf, und der [)f ik l igen-
•chrein, dessen 11^ voUeodete Vorderseue in IjgUr-
Heber RimidM noch sehr befangen aassiclit, deieen
hScbalene um tvei Jebiubnte jtUigct« Lengeeiten grofs.
eitige Fnribelt bekundtm, vereinigt wobl mehr als ein
anderes Denkmal , die hart aneinanderslofsenden
frappanten Scheiduogsstadien. Die Figuren der lets>
leren, offenbar ohne Unreiebend« Fahlung mit dem
Goldschmied modeUirl, tbid rieOeicbt in Sachsen ent-
standen, wo der Verfasser mit Recht die ^Viege der
neuen KIchluiig >uchl, ohne den Einllufs nachweisen
SU kdmien, auf den sie sarttcluntieiicn ist. Macbein»
ander fthtt ert ranldut ea der Hand bi der
Regel leichler lu daliretiden Gratifi^furen , die neuen
Schöpfungen in Wcchselburg , i'cgau , Merseburg,
Braunschweig, Halberstadl, Freiburg, Magdeburg vor,
«B daott eisen Abslecber um Baaberger Dom an
■Mihent voB denen fmral^gm 8bBl|MiK«iiadwtn er
den genialen Nachklang in Naumburg und Meissen fin-
det. Andere BinWilwe tiad in Trier mafigcbend, «o
er seine Wanderung beginnt nach Tbolc/, Limbnrg,
Laach , Maslricbt , Aachen , Roermond , MOnster,
Osnabrück, Minden, P»derb<irn, Dorlniund , um sie
Uber Doberan, Wimpfen, Strasburg, Kolmar, Nen-
«cikr, FMbnrg, TravbaUt, Regeoabwg, Wörme,
Marburg, in Gelnhaasen und Wetslar zu tcbUeben.
Sehr verschieden an Bedeutung sind diese Stationen,
von denen einzelne lur Illustration nur den -jirn
oder anderen Beilrag haben leisten können, aber
jede bei ihren eigembamUclM, vom VerCuicr hcreor.
gehobenen Wenh. Die Gltupunkle bilden Wechsel-
burg, Braunschwcig , llalberstadt , Freiberg, Magde-
burg, Barjiberg, Naumburg, Meiuen, Trier, Jilrafsburg,
Fieibwg, und ibuen widmet der Vettsaaer eine gro&e
AmaU dwthweg gnier Anlbabaca« uter denen aognr
einige farbige. Da dieses kostbare Material nirgendwo
so einheitlich und vollsttndig zusammengetragen , so
ist hier den Kunslhiitorikern und namentlich den
Kttostkrs ein höchst wenbvoOer Schate geboten, der
«e bwt a Werth bebaapM, bh anf aircng wiiienadaft.
lieber Grundlage eine noch umfassendere Publikation
erfolgt, wie sie IXngsl als Bedttrfnifs empfuudeu wird.
In diese u. irden alt Eiteugnisie des XIU. Jahrb.
noch mancheiki E i n r e l bc iten , besonder* ans Rbein»
had oad WeatUen anftaaehaea aeiat SielareleCi
und namentlich lioliftguren , sowohl seIhslslSndige,
wie die in Kircheti und Museen zahlreich vurhandenen
spttromanischen Kruzifixe und sitzenden Madonnen,
aU 1 heile roa Chorgcsittbl. Auch mcbrere MclaU»
fignrea dieser Zeit, gelriebeae wie gegoaten«, hlllcn dort
ihre Stelle, Dieses grofse Sammelwerk wUrde sich
freilicii auf das XIII. Jahrh. nicht he^chrSnkeu dürfen
und dem deutschen Skulpiurenschatz auch in den fol-
genden Jahrhunderten nachgehen müssen, in denen
ihn eine viel gidbefc Bedcviuag tabamait, al» der
Verbeaer aagMlebcB möchte. b.
Alle Meister. VerlagvooB. A.See mann, Leiptlg
und Berlin.
Waa den bisherij;en Abbildungen des alten Ue>
laildeicbaUea zu dessen vollkommenem Geaab au
meist noch fehhe, die farbige Wiedergabe, aoH ihnen
jetzt mit Hülfe des schnell zu grober Bedeutung ent-
wickelten Dreifarbendrucke«, aUo auf einem
mechanischen, und defsbalb objektiven und saverw
Usaigcn aa Aal ««rdea. Seeauaa hat sieb
entschloaacn, die hervorragendsten Uteren Gemllde
! der europilschen Sammlungen mit Hälfe dieses Ver-
I vielfElligungsverf.ihrcns in sorgfältigster .\usfuhrung
heranssngeben, und von dieser grofsen Publikation
liegen beseito aw*l L,i*fert>Bf n (ka Fonaat van
BO zu 23 civi) vor. Jede derselben enihltt 8 Bilder
in kräftigem, abgetönten Passe • partout und kostet
i .M-irk. SO dafs der Preis des aus fUnf Lieferungen
1 bestehenden Jahrgaagas Iii) Mark belrftgt. Vliniiscbe,
deatsebe. itaUcaisebe, apaaisehe Keiner daaXV., XVI.,
: XVII. Jahrh. sind hier vertreten, im Gaatea th (da
' von Rembrandt zwei Bilder vorliegen: sein Selbst-
portr&t und die Nachlwache). Die hellen wie die
I diniklen Töne, die Lichter wie die Schalten kommen
Digiii^cü by Go
imo. - ZBlTSCHRirr für CHRISTUCHE KUNST — Nr. 9.
284
dsrch die Farbe ei»! W&fme uiul Leben. Je charak>
IcfiMiidicr «m G«trtMt, an «» {»pputcr mim
Wiedergabe, to daf* i. B. der Mann mit der Melke
Tun van Eyck fatt wirkt wie das Original Auch die
Art, wie die ein/einen Kathsnclrucke in dfiii K.ihmcii
■od in der hflbscben baatdUchen Mappe lich präieo.
itm. te boteebMid. tnd liMlili hind«1, die BiUtr,
die man bevortagt, durch ein Rihmcbeo tum ZiflHBer»
ichmuck zu erheben, — Ha da» L'nteneliinen ohae
Zweifel anf Harken Zuspruch bceihnct isi, m ver-
Mebt et iicli bei diea«« Verkgcr «on selbtt, daU auf
•De Dmlelliiiitai venidM« wird, die i« d«r Ptnili«
Anslofs prregfn küiinten. Mit derselben ZuTer-
»icbi wird auijeiuiiiimeu werden dOifen, dafa auch
die früheren Meister der kölnischen, »Uddetiiichen,
hikeniaclicn, flMdetiichco ächniciii also WiUwlm,
»eplMii, die aaaiqraMa MciMer cic WsMcenMlli.
Schoni;auer, <lie Siennrn, Fiesole etc., namentlich
auch Memling, kogicr vau der Weyden, Dirck Bouls.
van der Goes, Gerard David etc. vertreten sein wer-
den. UofftMÜch «kd c* nicht u der Ctnehmigung
leblen. aMh die hedentcndelw d«MlbcB nnf Gnmd
dinktar AnfiwlHnai tu icpiodwiim. Selinitgea
sackender Ofoamentik. die ringi umheriaofendea
BhioMDborlen von ><> hinretfscndcr Schönheit, dafi
fluMn noch «inig« Tafeln in (rAbercm Mnibeidi gt-
wldnet ilBd. Die ftiUlknIwa ist bH An.
erkeimaf and Dnnltbulnil m bcgrtifsen.
ScbaAlK»
Di« Wandteppiche an« dem Leben dei ErJ^
valerajakob, Text von Julias Lessiag. BerVn
1900. Verlag von Ernst Wasmnlh. (PreU 10 Mk.)
Mr. Üt der aVwlNlder.Uefte au« dem KAnigl.
Knulgewerhearaaenm ra BerBn, heranrgegeben von
Julius L«-v>inß' eii'.Käti eine Abhandlung Uber die
Wandteppiche aas dem Leben des hrtvAici« jakub,
irelelie in •! Seilen Text und 1!S vortrefflichen Licht,
dmaklafeln hcttchi. Die Einkitung macht »it der
Geaehichte der hier abgebildeten Teppiche bekannt,
»eiche niil Ketht auf Zeii hmiußfn des berUhmlen
BrOsseler Maiers Bernard van lirley (f IMl) und
■■f die Brüsseler Fabrik, deren Marke einer derselben
titgl, tavtkkgefahrt werden. In den Jahien ia20 bit
iBflO entnanden, gelangten lie vor iwel Jahren ana
dem Besitze der Kamilie Cainpejjgi m Bol<i(»iit in
denjenigen des Grafen Tiele- WinckSer, der sie letzt-
hin im Berliner Knnslgewerbemnaeum ausaiellie. Hier
hnt deaten Direktor lie iladMi «nd das ErgebnUa
dleaer Stadien iat die hfer vorliegende itiKatiMlie and
technische ('haraklerisirung derselben, sowie die Be-
schreibung der einzelnen, im Ganzen vorzQglich er-
italleneni hdchst wcrthvoUen zehn Teppiche mit fol-
genden Sacoen: 1. Jaluib erhilt den Segen lunki,
'i. Jaliöbt Fbehl. Die HimaMlsleiter, 3. Jakob be.
gegnct Kachel. Hochzeit mit Lea, 4. Jakol) theilt
mit Laban die Heerden, ö. Jakub und die Seinen
verlaiMn Laban, 6. Laban holt Jakob ein «nd aeUiefat
mit ihm einen Btiad, 1. Jakob trifft mit Esan zusam-
men, 8. Geschichte der Dina in Sichern, 9. Jakobs
Klage aber den Verlust Josephi>, li >. Jakob findet
Joaeph in Aegypten wieder. — Die Darstellungen der
dV« ai hohen« 6 bis 8'/« breiten Teppiche smd |
•berani reich, sowohl hiatsichilich der landschaftlichen
and architektonischen Hintergründe, wie der elozelnep
Gruppen, die grofsariig sind in Kutniuxiiiun. KostU-
aiining. Atudmck. Einsclne Szenen sind von so .
Detaib m ao |
K n I a 1 1 > ß der C e ni 5 t d e - S a in m 1 ii ii g der
Kunigl. Neuen Pinakothek in MUochea
t!KX). Von der '.Hl auserlesene Gemilde umfasaeoden
Sammlnng. die aait der EröSnnng des nenen g^aÜMn
Gebindes (1868) um mehr ah das Dreibdte p.
«schien ist, wird hier von der Direktion ein neset
sehr handlicher, Oberaus vornehm au^gestalleter Ks-
i.ilog i l'rei» 2 Mk.) vorgelegt, der in der alphibeii-
schcn Ordnung d«r KflostlemnaMii anlacr den wich,
tigstcn biographischen Notizen in der kttneaten Pana
die Beschreibung der einreincn Gemälde bietet, von
denen 127 nach Aufnahmen von Hanfstäii^l vortreffltcit
reproduzirt sind. — ENe im Plflene deaselben Gfr
btudes ne^pstellta 8BI Ifmnmern unfastende Saa»
lung ist h> der IL Ablheilong in knapper FoMa kaia-
logisirt. Da» Sludiuni der Ssninilunjjcn und die Kr.
innerung an deren Besuch wird durch diese neueste
Ueberticht wesentBcb «rlekhtsrt. R.
l)ie V c r 1 a g s a II 5 1 a 1 1 F. B r u c k n> a n n iii M .l
eben bat Piguenldrucke nach Gem&lden der
Grofakercogliekea Calerte in Karlsruh«
wie der Herzogl. Galerie in Bra«aBckwei|
hecAusgegeben im Anschloue an ihre Mheren Repro-
duktionen Villi Gemälden der Allen Pinakoihek in
München and des Stidcl'schen Kunstmaiitnis in Ftsak.
tnt. ißvtlbe Sdilrfe seichnet dies« AninaknMB, Tillige
UnverSnderlichkcil diese Drucke ans, von denen jeder
in der Cröfse von circa 22 : 2U cm unaafgetogeo 1 Mk-
kostet. Die Karlsruher Kollektion umfaßt ^TiG
Srannschwciger 282 Nummern, und für die von den
Gaicriedirektorcn gctmflcnen AaawakI sind
lich kunsthistorische Interessen besliuimend
I so da(s also hier fUr die Studien ein vortrefflidles
j Material gehoun itL D.
Opu? Si. Lucae. Eine Samnilung klaüsischer Ati-
dachtsbilder. Verlag von Joseph Kalb lu ^luugan
nnd Wien.
DIcacs bereUa in Bd. XII. 8p> 880 bcefwodott
nnd empfohlene Lieferangswerk hl Uuwhdicn na
llefi II, III und IV gewachsen, von denen jedes
sehn Tafeln enibih und 5 Mk. kostet. Die Auswahl
iat voeticffltcll, iodem ans den minelaherlichen and
Frührenaissance-Schokn Flanderns, Sl^dcnti
Italiens ausgezeichnete GemUde, auch minder I
hervorfjeiiicht, vm, den neueren Meistern Führidi.
Uverbcck und Steinte bevorsagt sind. Aach die A«s-
iUttung Ufst nichts in wdnadn «bc%, bo««U die
ittfsere der Mappen, als die der elnaalBen gekSmlen
und abgetönten Kartons. Die Reproduktion ist steDen-
wi ise etwas flau, sei e» in der LiiiienfUhrung, sei es
im Ton, und die Uoldlichler, die den Autotjrp><i>
Ir die Wtrhng weh
. ..^ o uy Google
286
imaer w. Fdr diue wird der Farbendruck m etwm
grOfNran Umfange tsr Anwcndang gcbraetil werden
müssen, und zwar nicht nur in der Umf.issiinßsliortc,
ikouUcrii (Ur di» i;3iiie Bild, welch«» durchweg bei
Grofs and Klein den meiiten Anklang findctt wenn
CS in hannoniKher Firbasg lenchtet.
M«t»er* lolelier Fubcndnteke embUi die to eben
erichln ene II. E m i *1 i O n , nmJ iwar in vcrschicilcr.en
FoimklCD von A (58xt8 mm) bis xu K {llh x tlbmm).
In letalerer Gröbe wird c. B. die altkölnische Ma.
donnn mit der WickenbUnbe und der hL Anloniu
von Moroni t*b«llcn, weldie der CoidliintergfaBd n
voller Wirkung koiritiscn lassen. Die niei^ifn dieser
kleineren Gebelbach-ExiUgcii sind äUcicn und neueren
VCfbgen, die mit Verstindnlb ond Geschmack aus.
gCMcht >ind, in verachicdenen Technilien nncbgebildct,
die theo» In den Fignren idbet, liieib in ibren Etaw
fassungen zur Gehung kommen. Der Eifer und die
Geschicklichkeit, wori il der Verleger, der in kurter
Zeil l'ih Bilder und Bildchen geliefert hat, sein Ziel,
den chrkilicben lUldefacbaU «■ popnlwitiren, verfolgt,
verdient Ancrkcnmog nnd Zmp in efc i Schnitsee'
Oer KnntlverUg von Jnlln« Sebnidt in
Fliireiu nicht «.eine 1>etiaj)nteD Bestimle f.irMger Hu!x-
schiiillc, die wcgcu der herrhcheo Originale un<1 deren
vorzüglicher Nachbildung ihre Zugkraft futidnuemd
behanjMen, eB)ihr]icb n ergimen. DicanuJ beUebt
der Zbvndn in dem Brnstblld der retivoflen
hl. Barbarti von PnImÄ VcccTiio n^d in den Me-
daillons der Piedelia zur Grablegung Christi von
K.^phsel, welche Glaube, Hoffnnngnnd Liebe
dAntalleo, cntiOckende Kniebilder von gmngelbcr Td-
nonif nnf bllnlkbem Grund. — Dato kommt die
f^rliige Reproduktion eines modernen (lemälde-;, der
Madonna: „Qua»i uHva spe c i o s a i n c a rn p i s"
VCD Barabino im Dom zu Sampierdarena bei
üema. Dieies tteOt Inn e Aalb eber lihunigen Ranken»
borte naeh Art der afeon Gobelina, in einer von OeU
bSumeii he'eb'.en Landschaft die ^ilrfnde Gollesmuder
dar mit dem einen Urlzweig aufureckenden Kinde
im Arm. iJie ungemein zarte, duftige, fast visionSre
Kracheionng innerhalb der reklwoi «ebt fein abge-
tamea Vegclalion Ist mit einer Trene «nd Fcinbeil
wiedergege1)eli, wi<- man sie dem IldtaAniHn vleht
kKlte zutrauen sollen. (PreU V Mk.) R.
Aebte Jabret-Mappe (1000) der deutschen
GeselUch:<fl fur christliche Kunst. Mit
12 Folio>Tafeln in Kupferdnick, Photoljrpie, Zinko*
gnpbie and Parbendmek, nabat 25 Abbildnagen
im Texte, der verfafst ist von Joseph Popp,
Benefiziai in Manchen. Freibnrg, Herder'sche Ver-
lagshandlung.
In dicaer Mappe sind vier Arcbiiektcn ver>
traie»t J. AngerOMir, R Hertel, J, H. Sdndla nad
H. Schurr; fttnf Maler: J. Aliheimer, G. Fugel, F.
Geige», A. MttDer- Warth, E. Zimmermann: sechs Bild-
hauer: J. Bradl, F. Langenberg, II. Schiestl, B.
Scbmill, j. Taachner. H. Wadar«. so daCs also die
kuHtganwMkhen Arbeiten diemal tMi», wenn aicM
I etwa der Entwarf a» dem metattiacheo AHaraafaala
I der romanlachen KbrateTklrcbe in WSrtbnrg ab teicher
' gellen toll. Von den liinwerkcn ßchtiren drei der
romanische», drei der gulhischeii .Sttlarl au, und von
ihnen verdient ne)>en dem etwas tlberlndenen romani-
•cfaen Portal der Kirche in der üanderao (Wtrsbarg),
die frabgothdcbe Pfarrldrcbe In Wobineb bervorge*
hoben zu werden. Von den Gemälden sind die
AllartlUgel in der Ailieriut-Kapcile zu Regeosliurg,
da« (durch Fartwndruck wiedergegebene) Fensler im
Komlanaer Mdnaler nnd der Karton snm Dreibdoigen.
feniier tm apiigotbiiehen Charakter gdiallene vrwireff.
liehe Leistungen. Die Pfingsipredigl, feckengi-mSlde
lu der Kirche tu Deuchelried, und Chitstu» vor dem
hohen Rath, sind grofsartige, bewegte Kompositionen)
die Madnona mit Eageio und die Flacht nach Aegjrpten
tflchtige, fan Stndiwn der allen Italiener berangerelfle
Leistungen, und die Anbetung dtr Hirten scheint ein
sehr wirkungsvolles und doch nicht Übertriebenes Ue-
lenchtungsbild zu sein. — Die der romanischen Kich-
Inng aifih anachliebenden Sknlpinren erscheinen enl«
weder ce atierthtadieb, «der n abgeschwlebt und
bewel«' i: .'l'-deTum, wie schwierig die .^ujfiihrnng in
dieser .-i^iiart ist. Viel besser gelingen gerade den
suddeutschen Difdbauem die ihnen viel näher liegenden
i fpItgothiKben Formen, wie die BMe dea bL Kilian,
I der Kopf ehiet HeiSgen. die Stalne dea M. Georg
zeigen; aber auch die Nachbildungen der italienischen
KrJhrenaijsancc, als welche der Marienaltar und das
I Tympanon mit der I J.ir&lelliing im Tempel in Sti Uf«
sttU ta Manchen herroigebobeB acien. — Z« gana
i 6«iett Geatdtungen bat ancb die Plaitib keinen An«
lauf genommen in dieser Mappe, die überhaupt von
einem konservativen lUache durchweht i»<. Da er
wohl in Zusammenhang gebracht werden darf mit der
gröfsemn Vorhebe für die ScbdpfuitgeB dea aplteren
MiitelaMera, ao mag er ata eto gIdefcUcbea Zeichen
begrUfsl werden, denn gerade diese StiJrichiung dtirfte
, sich {är das kirchliche Kunitschaifen in ÜUddeutsch-
I land, wo die Mappe vornehmlich in wlrkea betnfan
ist, gani besondere empfehlen. R.
Z»6lf Meiligonbilder von Gg. Bnacll in
München, I. Serie, Vertftg der GeaeUachaA ftr
christliche Kunst. (Preis 50 Pf.)
Diesen getonten Bildchen , zumeist Standfiguren,
liegen phialiache Darateltangen de* bekannten MOn-
dmwr Bfldbanera i« Gtnnde. Sorgfältig modellirt,
erbaulich im Ausdruck, gefUlig in Bewegung und
Drapirung verralhcn sie das Studium der süddeutschen
Skulpturen von der spitgothischen bis in die Barock»
Periode. Am m^en tritt dieses in dar vortieCIdMn
Gruppe St. Monika nnd Augustinus, sowie in den
F;guren .St. Petrus und Paulus zu 1 jge , welche
wiedemin den Beweis liefern , wie sehr gerade für
talentvolle Ktinsiler der Anschlufs an gute alle Vor«
bildor aieh emp&ablL Mdge die II. Serie gerade an
diete Mnler der L. namentlich aa die lloaika.Gruppe,
anhnllpfenl r.
Der Kunstverlag von Bentiger & Co. legt
laine nenereo Kommvnion- Andenken vor, grobe
ud kMao, teb^ «nd eintönige, Einidfigataa nnd
987
888
Gfvpprabilder. Von den riet Licht druc kUilileru
ist das grofste mit der AbendmahlMlartteUnng (ron
Commaos) du bcAc, obglticb SaalMMtatUag and I
EinfaMSBc idiiradi tM. •» Die 4Mi IdtiaMm Far.
beadrttcke sind »ehr weich, die drei miitelgrorteo
mdt nicht krtfiig und ernst t;enue, troix ihrer tcch-
niwhen Vonttge Von den vier grofien Chromo. |
Itthograpbien in das kleinere mit der (fOf diCMin |
nn die Golttnnalier durch den hl. Johann», ein im
italienischen Stil gut geteichneies und koloriries Än-
dachtsbild, welches seinen Werth behält (25 Pf.); die '
Steoe von Emmaiu, ein craatc* JBiid der Bcoroner
Schule (40 »X «iid ErwielHeiMB dier iMpottiren nia
Kiadetn; die Anstbeiinng der hL Kommunion durch
den Heilaiid an iwei von ihrem Schulieugel begicilele
Kinder, in einem von mehreren kleineren Sienen
umgebcnra UedniUoB dargeatellt (40 PC), maciu einen
fridw«, eber ctwe» mmMgeB Btadisek ; 4ea eadnmrtl.
MteGmppeiibiM (40 Pf.) mit seinen attchrUilichen Ad.
Itllnfen teigl aelbsttllndig und gut geteichnete Fi-
guren in origineller FirboOg', HS der Mr die In.
achiiXttafeln berauafallen. n. 1
Allfirc, Kantelit und Chorgestnhl. Vor- i
lagen mi l'.elalterlicber Hoixarchitektar
fnr Kirchenmöbel der Nevscit Zeidumngen
nad Gmdrto eugeAdut nun Cebnrache i)lr Kanal,
tiacbler und in Fachschulen von P. G ommel,
Architekt. Qi Tafeln. Verl. HeftUog in Berlin.
Von dieecB Vttifefea ibd iwei Liefernngen
Ii 8 Tafeln (luT.BOMk 1 erschienen a ' f F.nlwUrfe
fu Alltren, KanteJu, ChontUhlen, Kijrnn.uniünl>äink«n,
Beichtstühlen, Stationsrahmen romanischer und golhi-
icbcr Stuart cntheilen. Men merkt ihaca dea Stttdina i
der BMeMlaUehen llolemltbet n, wie in Bettoeben, |
ihre Formen den tarn Theil veränderten liiurgischen
Bedürfnissen antupniscn. llietbei siuü die fciilwUrfe
golhischen .Stils besser gefahren, wie die romanisiren-
den, was gewifs leine Befrflndasg findet ia dem Um- [
rtenle, 4e& remeniedw HelraiAbel nn in Mbr apir.
licher Antahl und fa«t nur in »ehr einfacher schwerer
Ausfahrung erhalten geblieben sind, bei der die Archi-
tektur hinter der Ornamentik verschwindet. Die letzlere
pBegt den Architeklea waaigir gMuhg n aeio, «!•
die i H l en t «elbweteB bei den BMwihfm Ar M«bel
die Mitwirkung des Bilhaoen ir J-r Regel nicht lu
entbehren ist. Da* von dem Vcrtasjer mit Ernst und
Geschickhchkeit erstrebte Ziel wUrde vielleicht noch
besser erreicht werden, wenn die besten eilen Muster
aulfnMMunen and aebe« ihscn die Veribidemngen
•ngebracht würden, welche durch die jeliigen golics
dienstlichen Anforderungen gestellt werden, abei nicht
durch allerlei fromme Wttnschc, Wie t. B. der Mehr,
tabl von Leuchierbioken, welche eine bermonieche
lAaaf dei Akamiabebnidtt redil ermAgOchea. — Ia
den forliegenden Entwürfen herrscht durchweg grofser
Reichlhum, xumal bei Devotionsallürchen, Kommu-
nionbank, Keichtstiihlen, Stationsrahmen. Wenn bei
diesen die Ccsammiform, EiatheitBag aad Profile
korrekt sind, so bedarf es zumeist keines reichen Zier.
Werks, in welchem sich die SchwSche der uSietleelicB
Empfiadang am atiidrtngüchsten offenbart.
Sehnatfan.
Abrifs der Kunstgeschichte. Mit besonderer
Rücksichtnahme auf die Entwicklang der Kunst in
der Eodiöceae Mllacbea.FreiriBg. Mit 8 Abba.
dangen. Voa Dr. Stbaetiaa Haber, Ktai^
Lyce.ntprofcssoT. Freising HK)i.
Dieses (mit dem Kunstlerverteichnifs) 166 Seilen
umfaasende Büchlein ist ans der koastgeKliichtHeheB
Vorlesung heranagewncbsen , welche der Verfasecr
den Kandidaten der Theobgie in Freising hllt. Des-
wegen ist in demselben auf die > kinng der
Kunst lu der Eridiöcese HlUiclmi-Freising, wie aaf
verschiedene kunsigeschichlSdl« Fiegea rat »Inufcr
Bedeutung beaoadere ROckiiebl f e a »i a mea, aaeb aaf
die Liientar m einem fbr Ldtttdea gaaa «ngewSbn.
lichem Mafic hingewiesen worden. Da die miitel-
allerlieben Kuasigcgensiinde des Siglwn'scben Mu-
seums in Freising ohne Zweifel am X^chfappanl ge-
hören, io aiad AbiiOdaBfea wm einigen Figaeca
detadben in dna BQcUebi mit aufgenommen. Sebr
knspp sind die Kleinkünste behmdelt, die hier erat
mit der golhischen Periode Eingang 6nden, obwobl
gerade deren Kenntnifs fUr denfbcologeB vaa WiA.
tigkeit ist. — JedeaMb ist diese« auf die Ansbildnng
der Theologen berechnete Lehrbttchlein freudig tu
begrüfsen, welches sein 7ic1 um so besser erreicben
wird, je mehr es nicht nur mit theoretischen Unter-
weisungcB, ioodem auch mit praktiicbeB RalbscUggca
den Lesern a» die Uaad geht, deren genauere In.
formimng dsaa den üroAimor der Kunstgeschichte
^-'hUfft, wie es Ab jedes nriesMucmiaar wttnscbeBs.
Werth wire. Sehntlg.u.
Der GIO cksrad.Kalend er fQr Zeit und
Ewigkeit (Verlag St. Norberius in Wien) bringt in
seinem J.-ihrgai g ( IW 1 ) wiederum eine AnxaU
gnur neuer Bilder, von denen die voitiefllicheB Koai.
pocitioaeB v. PflhrieVs; Das jaagsl« Geriebt. Der
Engelslurt, Jesus and seine /Onger auf dem »Mirmen.
den Meere, hervorgehoben, auch die Bliiter au^ dem
neuen Bildercyklus „Ave Miri«" von Grtinne», einem
Nachahmer Klein'i, erwihnt seien. Die AbbikLuagea
dar ipitgothischea Bolignppca, wdehe die 7 Sakia.
meate deratcnea an dem Schalldeckel der bekannten
Kantet im St. Stephaaadom, verdienen in stilistischer
und roch niehr in ikoBOgiaphkeber Hiandil ba»
sondere Beachtung. ^
Maiers Karte von Deattchland und den an-
grenscnden Lindem. UL Auflage. Verjag tob
Maler in Ravcasharg. (Frais 0^80 Uk.)
Diese grofse und doch handliche, daxn deutliche
Reisekarte bt mit einem alphabetischen Ortsverteichnils
versehen, welches duich seine Zahlen und Buchstnben
das rasche Auffiadea der Orte eraiOglicht, nritbia aaeb
den Kaat^fam gat» DIcaale sa talalaa Tarmac,
D.
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INHALT
des vorliegenden Heftes.
L Abhandlungen: Ein französisches Psalterium des XIV Jahrh. I.
Mit 4 Abbildunjjen (in II). Von Joseph K(ji-BERG . . 257
Die hochgothischc Monstranz der Pfarrkirche zu Ahrweiler.
Mit Abbildung. Von SchnOTGBN 273
Frühgothische Holzgruppe des tMlande» mit Johannes Ev.
Mit Abbildung. Von SchnDtgbn 277
n. BOCHERSCHAU: Frantz, Handbuch der Kunittgeschichte. Von G. 279
Lttbke-Semrau, Gnindrift d. Kunstgeschidite. Lied I— VI.
Von D 280
Hehl, Reise-Skizzen. Band I. Von SciinCtgen . . , 280
Hasak, fGeschicbte der deutschen Bildhauerkunst im XIII.
Jahrh. Von B 28 1
Seemann, Alte Meister. Lief. I u. II. Von SCHNÜTPEN . 282
Lessing, Die Wandteppiche aus dem Leben des Envaters
Jakob, Von Sciinütgen 283
Katalog der Gemälde-Sammlung der Neuen Pinakothek in
München. Von H 284
Pigmeni drucke .der Verlapsanstall F. Bruckmann. Von D. . 284
Opus Si. !>urn»\ Klassische Andarlitsbildcr. Von SrHNÜTf.EN 284
Neueste Farbendrucke von J. Schmidt in Florenz. Von H. 285
Achte Jahres-Mappe (1900) der deutschen Geselbchaft für
christliche Kunst. Von R 285
Busch, Zwölf Heiligenbilder. Von R 2,Sf)
Kommimion-Andenkcn von Ben^ij^er 8: Co. Vun R. . . . 286
Gommcl, Altäre, Kanzeln u. Chorgestuiil. Von Schnütge.n 287
Huber, Abrils der Kunstgeschichte. Von SCHNÜTGEN . . 288
Glücksrad.K<üender für Zeit und Ewigkeit. 1901. Von G. . 288
Maiers Karte von Deutschland. Von D 288
AMgvgvben «m 1. Dnenbcr 1900.
ZEITSCHRIFT
FÜR
CHRISTLICHE KUNST
HERAUSGEGEBEN
VON
ALEXANDER SCHNÜTGEN.
DOMKAPITIM AK IN KOI.N.
Xm. JAHRG. HEFT 10.
DÜSSELDORF
DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN.
1900.
Va*einigung
zur Förderung der Zeitschrift für christüche Kunst
ENTSTEHUNG.
Der Mangel einer gröfseren reich iiiustnrten Zeitschrift, weiche die
Fragen der Kunst in chriatlidieit Simie bdiaiidelt, ward Mit JMvea
viebehig empfunden, auch auf „Generalversanmitungen der Katholiken Deutsch'
lands" wiederholt betont. Im Auftrage der Breslauer Generalversammlung
berief Freiherr Cl. von HeEREMAN aut den 12. Juli 1887 nach BOKN einen
grofsen Kreis von Interessenten. Von diesen wurden für das Progranuii die
leitenden Gencfatspunkte erörtert und festgestellt, ein provisorisdies ComiM
gcwihh und die Auagabe von Patronatadieinen bcscMosaen, deren Beailz
das Stimmrt rht auf den Generalversammlungen verleihen sollte. Ab die
Zahl dirsLT Scheine auf neunzig angewachsen war, erfolgte am 11. November
zu Bonn die erste Generalversammlung, weiche die „Vereinigung zur
Förderung der Zeitschrift fttr christliche Kunst" konstituirte, deren
Satau ngen bestinmte und einen Vorstand von 20 Mi^^liedem erwählte. Dieser
übertrug dem Domkapitular ALEXANDER Schnütgen die Redaktion und nach
mehrfachen Verhandlungen am 18. Februar 1888 der Firma L. SCHWANN 7n
DüsSELbOki den Verlag. Nachdem der Vorstand von seinem Rechte 4
der Satzungen), seine Zahl auf 24 au erhöhen, Gebrauch gemacht hat, besteht
er aus folgenden Mitgliedern
BhrcBntif licd*r; Sdoe «sbiKMtfBelMB GaadtR Hcir EnbiKkof Dr. Mubbrh» Simar «ob KMb.
Smurn bischöflicheo GaadtD Htir BiMlMf Dr. F*1]U» vom Kirtua «on
KOTTBHSURO.
Sdne bbchBfüdwB Gnadtn Herr W«thWKliof Karl SeHaon vob TUit.
Dr. Kreiherr Ct.. V. HmnUN (KOltSTIIl)« Privmtdotent Dr. Bo. PUtinillCM.RiaiMlVX
VoniUendar. ^BONM).
RcnUMT VAH VunmM (Bern«), KtMcnOiliitr RiitmgaitlMaftnr von Gxamii-Kv (Bonn).
und Schriftführer. KÖiiigl. Baurath F. C. Hf.imann iKöut).
Donkapitiilmr Alornkuchkn (Truer). Dontkapttuter Dr. Jacob (Rkcsnsbuso).
DoaqitopM Dr. Rbrlaor (KOur). Proftuor Ik. Fr. X. Kkad» (Frhkim).
Generaldirektor Ren^ V. Bocit (Mki II AI if). Konsistorialrath I>r. PoRSCH (Bresu^ü).
ProficHor Dr. DlTTRJCM (Uraunsikrc). ProfcMor Dt. Anorkas Schmid (Münchrm).
GiRf Orostk ZV VncHBRiNe Erbdroitr Domkapitular Schn0iocn (KOi.n).
: I)ahKEI.U). ProfeMor Dr. Schriiks ^HomnV
DT.I>fisTBRWAi.DPfRnerRaSLMartin(K0LN). Fiofenor Luowic äRiTZ (Roh).
ProÜMBor Dr. ALB. Ehrhakd (Wibm). FabrikbcaiURr WisKOTT (EacV'AU).
Vor dieacn bildn» die Htma vom HtBftBMAN, van VLKmM, ALnRNKmcHKN und SCMNtfrosit
das dRNh { 10 vorfMdioMii Aviielmfe.
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Abhandlungen.
Ein franzOswches Psalteritnn des
^ XIV. Jahrh.
Mit 4 AbbÜMfva.
IL (Sofatab.)
em entsprechend erscheinen in
unsenn Kalendarium sammt-
liche Feste der Apostel ab
Feste höheren Rangei,
auch Johannes ante por-
tam Latinam und Petrus
ad vincula, und die
commemoratio S. Pauli
wird mit 9 Lectionen
gefeiert; den Evangeli-
sten Marcus und Lucas rdht sich Barnabas an,
selbst die translatio S. Thomac (H.Juli), welche
sich in fast allen Martyrologien findet und von der
morgen- und abendländischen Kirche gieich-
mafitig gefeiert winde,'') ist im Kalendarium
mit rother Farbe eingetragen. Von den Kirchen-
vätern vermissen wir nur Ambroaiuü, deaseu
deapositio am 4. April nur mit 8 Ldrtiaoen
geCnert wird.") aber seine ordinatio am 7. De-
sember fehlt, wie meistens in den mittelalter-
lidien Kaiendarien, ganz, imd es ist hier nur
die Odav von Andreas vemichnet
liadite nun schon die grofse Zahl von
Heiligen, welche der Diöcesr Cambrai ange-
hört, die Herkunft des Psalteriums aus jener
DiOoeae wahiachc&iiich, ao darf als weiteres
Moment, welches eine solche Annahme recht-
fertigt, die hohe Verehrung, welche die Hei-
ligen Gaugerich und Aubert im Kalendarium
geniessen, angefllhit weiden. Gaugeridi hat
") Act. SS. «dllLJulii. p.M'i. Nillei .K».
kadariiun Mauate wUimqßif eecktin oricBlalii d
ocddcntaKt«. I. p. 296. ef. MaitiiM «t Donad. Um.
saumi novus anecdotor. t. III. p. 1&92: Frmgmeil.
lum velem caleodarii ex. mt. Corbejenti, duelbM
p. 1596: Aallqain Caleadarhun Coib«ienie. p. 1607»
1606: AatiqwB CdcndatiuB es ■■. Ljrtenais nora.
•mii.
") ^'e'- »Fragtnertum veleri» caJendarii ex. m».
Corbeieast et AMiquuni CaJendarium Corbejentc ex.
Mk Codlee CotHsui M Mwtene & Durand. The.
uwedolonB. mb. III. p. 1698, 1686
AatiqMMi CakadaiiDB «s. Mi
p. 1607, lOOR.
swei Feste, seinen Todestag am 14. August
mit Octav lind seine elevatio am iH. November;
Aubert bat seinen Todestag am 18. Dezember
devalio am 24. Januar, beide als CeMa finri
der Todestag geht dem Feste der hL Lnda vor.
Versuchen wir dann festzustellen, wekh*
einer religiösen Genoasenschaft das Psalterium
in Cambrai angehört haben dürfte, so spricht
für seinen Gebrauch in einer rel^iflaen Ge-
nossenNchnft überhaupt der der Allerheiligen«
litanei beigefügte Versikd Memor esto COO-
gregationis tue, vielleicht auch der der Bitte
fOr die Könige (Dumine, salvoa f»c ttgu)
folgende Vers .Saivum fac servTim tinim, unter
welchem scrvus dann der Vorsteher der Ge-
noasenadiaft an verstehen wSre. Jeden&Us ist
dami aber diese Gomgrcigation keine Benedic-
tinercongregation gewesen. Allerdings wird
das Fest des hochberühmten Ordensütifters am
21. Harz als festum sotemne mit 9 Lectionen
gefeiert, und der 1 1. Juli verzeichnet die trans-
latio S. Beoedicti, aber damit ist Benedict ab-
gefunden. Att&erdem witade ein Kalendarium
d|8 Benedictineroffidums nodiwcnd^ 12 resp.
1 Lektionen verzeichnen müssen, welche bei
uns gänzlich fehlen. AehnUches wie von den
Benedictbem gilt von den neu gegründeten
Orden der Franziskaner und Dominikaner.
Den Stifter des Predigerordens kennt das Ka-
lendarium nicht einmal; Franziskus ist zwar
verzeichnet, aber ohne jede Auazeichnui^.
Ebenso wenig ist an Cistercienser und Prae-
monstratenser zu denken: man liest nichts von
St Bernhard oder St. Norbert, nichts von an-
dern Heiligen dieser Orden, und das ist umso
aufTallender, da der Schauplatz der Thntig-
keit dieser fleiligen von dem vermeintlichen
Entstehungsorte unsen Psalteriums nicht fem«
liegt Bemard hat aucli in Cambrai eine reiche
Thatigkeit entfaltet Er gründete dort die Ab-
tei Vaucelle mit 12 Ordensbrüdern, nach 20
Jaliren zahlte das Kloster schon 240 MOnche«
Sein Aufenthalt in Cambrai und Valenciennes
wurde durch Wunder verherrlicht, enge be-
freundet war er mit den Bischöfen Nicolatis
v<m Ghüvies von Cambrai und Ahrise von
Anas. Hehr als awansig KUlster sehier Regel
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291
2»2
wurden daan während des XII. und der er&tenJ
Hälfte des XIIL Jahrh. in den Diöceaen Cun-
brai, Anas und Toumai gegrAndet.**) Da» |
gegen Ipfikfn (lie Feste des hl. Autnistiini-^ die '
Aufpicrksanikeit auf iäch. Niclit blos das
Hauptfest am Sfl. Ai^ust selbst ist als festntn
fori eingetragen, sr)ndern auch seine Octav am
4. September und ebensn die iranslatio am
11. Oktober. Man darf daher der Annahme
nineigen, das Buch habe unprOnglich Chor«
herren gehört, welche die s»>genannt<! Kegel
des hl. Augustin zu Grunde legten. Wir flcti-
kcn dabei an das Klustcr des hl. Aubert 2U
Cambtai. In dieser Abtei, uisprOngUdt St
Pclcr genannt, begrub Biscliuf Gerard 1<I|5
den Leib des hl. Aubert, 1066 stellte bischof
Litbertan SteUeder bisherigen Sacularkanoniker
dort Regularkanoniker an, welche nach der
Regel d( s hl .\irc;ustin lebten.'") Der gröfste
Schatz der Kirche blieb der Leib des hl«
Aubert, welcher in einem kunstvoll gearbeiteten
Schreine aufbewahrt wurdi Aufseidem be-
safs die Kirche l.is Haujit il<s !it Honorat,
zwei Häupter v<m Jungtrauen aus der Gesell-
schaft der hl. U»u!a, Rdiquien von Gauge-
ricli. Ilutiert, Nicasius, Landelin, Bisduif Arnulf,
Christ« »trirus , Theodor und Pantaleon, alles
Heilige, welche auch unser Kalcndarium kennt.
So erklart sich dann genOgend die hohe Vef*
ehrung, welche den Heiligen Gauperich, Aubert
und Augustin im Kalendarium erw'iesen wird :
Gaugerich ist recht eigentlich der Heilige von
Cambrai, wie Vedastus der von Anas ist;")
Aubert ist Patron der Kl »^tf-rt irche; Aii^^nstin
gilt ab Ordensstifter. Die frtlhcre Vereinigung
der beiden Di9cesen Cambrai und Arras bis
zur Zeit Urbans IT., da auf dem Concil zu
Clemiont Arras von Cambrai losgetrennt wur<le
und in Lambert von Guisncs seinen ersten
Bischof wieder erhielt, ") erklärt delägleicben
die Erwähnung der vielen Heiligen von Attas
und Umgegend im Kalendarium.
D.
üm die Entstehungszeit des Psalteriums
fesitUBtdIen, sind wir, da bestimmte Angaben
darüber fehlen, .^iif den Stil der Miniaturen
tmd den Cnarakter der Srhrift als Erkenniings- '
Lc Glay «CAineracutn ChmUaaunx. p. XXXiU.
LeGlty aCkncftcon«. p. StOO— S64. Rsyt.
•ins. »Hierugniophylarium«. png HO.
*') Le Glay • Cameracum • p. VIII.
»*) L« GUy >Cs«mMaai<. f. XXX.
zeicheo hingewiesen. Die Eintragung des Festes
des hL Petrus Martyr (|1252) in das Kalen-
darium gestattet als frühesten Termin der Ent-
stehung den AnfsQg der zweiten Hälfte des
XIII. Jahrh.
Die naleritcbe Ausstattnag des Fsalteriums
ist eine ziemlicb reiche. Die reichste .Aus-
stattung erhielten die Initialen derjenigen
Päaluien, weiche den Anfang des Matuiiatun
an den sid>eo Tagen der Woche und den An-
fang der Vespern im römischen Officium bil-
den. Der Buchstabenkörper, ca. ti m hoch,
6 CM breit, ist als Grundlage für eine bildliche
Darstenung verwendet und verläuft tat Ranken«
werk, welches sicli l.^ngs der linken Seite des
Textes hinzieht, ihn oben und unten umschlieüst
und auch rechts von unten her neb aufrichtet
Leider fehlen von diesen Mattttinalinitialen
wie sie im Gegensatz zti den jjewöhnlichcii
Psalm- und Versinitialen genannt seien, die
Initialen der Psalmen 38, S2, 68 und 97; vor-
handen sind nur die Initialen zu Ps. I, 26, 60
und lOÜ (Vergl. Ahh. 1—1/
Die übrigen Psalmen haben kleinere Initialen
erhalten, bei welchen der Buchstabenfctfrper
jedoch nur ornamentalen Schmuck zeigt.
„Einige wie das J haben die Form geflügelter
Drachen, die sich dann aber wieder in ein
Pflanaenomaiaent auflösen; die meisten inde&
zeigen die gewi'ihnlichc, leicht erkennbare Form
gothischer Majuskeln innerhalb einer quadra-
tischen oder viereckigen Umrahmung, an deren
zwei nach anfsen gekehrten Ecken die viel-
verschlungencn Randver/iernngcn an<;etzen. Das
Innere füllt entweder eine kunstvolle Ver-
schlingung von Kankcn- und Pflanzenwerk,
oder eine phantastische Thieig^att, die sich
aber wieder in ein Pflanzenomament auflöst."
„Die Farben sind, dem mittelalterlichen Ge-
schmack entsprechenil, durchweg frisch, kriftig*
satt und haben an ihrer ursprünglicheo Frische
und Pracht noch nichts verloren. Vorwiegend
sind Blau und Roth in verschiedenen Ab-
stufungen, besonders aber Gold verwendet, wel-
ches auf einen Kreidegrund in dünnen Plätl-
chen au^etragen und später poltrt worden ist.
so dafs es noch jetzt in seiner ganzen Pracht uns
encgegenstrahh. Zur Vermttüung der Ueber-
gänge oder zur Einfassung und .'VbgrcnzijTiL;
der Hauptfarben dienen schwarze und weisse
Linien, auch feine Goldstreifen in schwarzer
Etnftssttng. Auf den bbuen oder braunrotheo
. kj . o i.y Google
208
IMH). — ZElTSCHiUFT TOR CHfUSTUCHB KUNST — Nr. 10.
294
Grundfarben der Buchstaben sind zumeist weifse
Linien- und Rankenverscblingungen , Pünkt-
chen, Augen u. digl. aiilierordemKcb fein und
sauber aufgetiiigen. Die Blätter des Ornaments
sind nicht immer streng natiitalistisch behandelt,
sondern je nach Bedürfnifs auch blau, roth
u. drgl. Icotorin.**")
Auch jeder einzelne Hsalmvers hat eine Ini-
tiale in blauer oder goldener Farbe abwech-
selnd, welche von einem Geflecht filigranartig
feiner Ranken in rotlier oder blauer Farbe Urn-
ingen wird.
Die vom Texte nicht ausgefüllten Zeilen
der Verse haben mannigfaltige, sehr einfache
OraanwntmtMter in Gold und Bku oder in
Roth iinrJ Blau erhalten.
Die Eintheilung des Fsalteriums durch Her-
vorhebung der Matutloalanftnge ist jene, welche |
in Italien und Frankreich bis zum Ende dei |
Miitelaltets mafsgebend war, während irische j
Psalterien die Dreitbeiluog aufweisen, indem
je 60 Psalruen einer Abthetlung zugewiesen wur-
den.»*j Auch im Xlil. und XIV. Jahrh. blieb
diese Achitheilung in Frankreiclj und erhielt
sich bis ins XV. hineio, wahrend in England
und Deiitsdiland «dt dem XII. die Dreithd-
lung sich zur Achtthcilung liinzugesellte und
demgemifs auch Ps. 61 und 101 reicheren Ini-
tialschmuck aufweisen. '^j
Fdr den in dicaen Initialen ansubringenden
Bilclerschtnuck bildete sich dann im Laufe der
Zeit ein gewisses Schema aus, welches mit ge>
riqgen Abweichungen eingehalten wurde. Gold-
schmidt verzeichnet folgende Darstelittogen :
Ps. 1 : David mit Psalter oder Harfe, zuweilen
auch noch seine Musiker, oder sein K.ampf
mit Goliath. Ps. 26: David knieend oder atehend
und Christo oder der Hand Gottes zugewendet
aeigt auf sein Auge, zuweilen auch die Salbung
Davids zum Könige. Ps. .in: l>avid allem oder
vor Christus atehend seigt auf seine Zunge oder
aeinco Mund oder geht mit ein t in Wander-
siabe, Ps. 52: Ein Narr, mebt halbnackt, mit
**> DittTieh is leiBCB EinfMiflt guauoMa AoImIs
S. 6.
**) Vergl Goldtchmidt »Dsr AlbuüpMllct in
Hildctbeim nnd Mine Bssicfaimg w tjrmboUKbtn
Kbchemkolpinr dei XI L JaMi.« S. fi, S.
**) Vergl, bei James 'A descriplive CaiftKigiie i
of th» maniucriptes in the Kitzwilliam Museum wiih
MradDctiaa and iodicet by Moaugu« Rhode« Jmdm,
Litt. D. Cambridge 1895«), das PMltariWD Nr. 14
dca XV. Jahrb. frafuöaifCher PrO««tiiaBt.
einer Keule in der Hand und in ein Brod
beilsend, zuweilen daneben David. Ps 68:
David bis zur Hifte in WMaer stehend, er-
hebt seine Hände Hebend au Gott. Ps. 80:
David spielt mit Hämmern an einer Reihe
Glocken. Ps. 97: Mönche singen vor einem
Betpulte. Ps. 109: Christus thront, cur Rechten
Gottes des Vaters, über beiden meistens die
Taube des hl. Geistes. Die Bilder stehen stets
in direkter Begebung zum Wortlaute des ersten
VcfMS ihres Paalmea.**)
Mit diesem Schema stimmt unser Pial*'
terium, soweit sich feststellen läfst. Über-
ein. Bei Ps. 1 sieht man in zwei Szenen
David die Harfe spielend und Davids Kampf
mit Goliath (Abb. 1), Ps. 26 bietet die Sal-
bung Davids durch Samuel (Abb. 2), bei Ps.80
spielt David mit Glocken (Abb. 3), und Pk. 109
zeigt die Trinität (Abb. 4). Was für Szenen
die beiden fehlenden Initialen enthalten haben,
Uftit sich schwer sagen oder vermutben, da auch
in Fiankieich filr diese Sienen oft mehrere
Vorbilder vorhanden waren, da den vorhan-
denen zuweilen einzelne I^lemente zum .Schmuck
einer neuen Handschrift entlehnt wurden, an-
dere aber auch neu hinxuerAtnden worden.")
So notiit Fleury aus einem Psallerium und
Hymnarium des XIV. Jahrb., welches aus Notie-
Dame in Laon stammt, folgende Miniaturen:
Ps.1: David die Harftapidend: Ps.26: David
vom Herrn unterrichtet; Ps. 68: David wird
vom Herrn aus dem Wasser gezogen; Ps. 80:
David sdillgt mit Hiraroem an drei Glocken;
Ps. 97 : Drei Leviten singen aus einem Psalm-
buche; Ps. 109; Trinitat.") Es sind fast die-
selben Darstellungen wie hei uns,") und ich
W) G old Schmidt. S. 18.
»') Uoldschmidt. S. 21.
»Le* monuicrit« i minialue« de I» bibliolh^ae
de I^on.< tora. II, p. 4l — 48.
*•) Otiui Btider» ij^l dagegen dasüchema in englischen
Ptallerien. So notirl Montagve Rhode« Jone* ans einem
Psalter VOB 1200—1270 im FiUwiUiaaiii^BMaai (Nr. 12)
folgend« Inttialsft: Ps. 1: CbiütM mit vettern Abbc-
sieht jum Reüch»uer gewendet sitil, in der Linken
einen Kelch hnlictid, mii der Rechtcu >egneud, eine
Wolke verbirgt seine Filfse Ps. 2B, 38, M: Oma-
neotlite Bochaiaben. F«. &2: David nod GoUalh.
Pi. 68: Onuunentirtcr BncbiUbe, tuil«n greift David
einen Löwen an. Ps. 101 : Ein Abt kniet »or einen
Aitm, hiuter ihm ein Mönch mit einem Buche. Vt. Wti:
Christus thronend nnd mit der Rechten segnend, io
der Linken ein UncJi hakend, cf. A deacriptive ceta.
logoe etc. p. 22, 88.
möchte vcrm Ulli eil, das Sthcnia wird auch bei
den in unsenn Psalterium fehlenden Initialen
eingehalten worden sein. Der IHimiimtor dei
Pftilteriums verrMth, wie eine gouaere Betitdi«
tting der Ilhistrationen zeigt, zwar ^rofse tech-
nische Fertigkeiten, indessen hat er auch sonst
n«ch der Schablone gearbeitet, auch in kleineren
SUtaken; es larst sich daher nicht annehmen,
dafs er netie Sujet«? selbständig an Stelle alter
Vorlagen gesetzt hätte; es fehlt ihm an Erfin-
dnngapbe Dann laät sich aber auch vieilddit
erklären, warum die vier Initialen in unserm
Psalteriiim fehlen. Die BlStter sind mit einem
scharfen Messer hinausgcichnitten, nicht etwa
henuiageriaaen, ^ amii sieht seine Spuren aodi
atif Blatt 73 und 121 , «nd es war kein
Dieb, welcher die Initialen etwa aus sträflicher
Kunstliebhaberei herausschnitt, denn dann bitte
er sich die übrigen vier auch angeeignet: Das
heilige Ruch sollte vielmehr von nnstöfsigen
Darstellungen gereinigt werden.***) David, wie
er gegen Christns die Zunge ausstreckt, so
konnte die Szene bei Ps. 38 mifsdeutet wer-
den — -, ein halbnackter Narr oder ein Narr
auf einem Steckenpferde, der nackte David im
Wisser erschienen siMieren Zeiten, welche sich
die Naivetiit des Mittelalters nicht bewahrt
hatten, als ungebührlich, und zu ähnlichen Ge-
danken mochten auch die singenden Mönche
des Ps. 97, bei denen vielleidit auch der Humor
des Mittelalters den Pinsel des Malers geführt
halte, Anlafs g^eben haben. An Humor hat
es dem Illuminator unseres Psalteriuros nicht
gefehlt, wenn er sich auch )etzt nur noch sehr
schüchtern zu erkennen gibt.*')
Gerade in den Maiutinalinitialen tritt der
fortgefchrittenere Stil der Minaturen sdiKrfer
hervor. Eine solche Umwandlung im Stil der
Miniaturen vollzog sich durch den Kinflnfs des
Spitzbogen^ls in Frankreich seit den ersten
Jahrtehnten des XIII. Jahrh. LabnrteO) schildert
*■) Dafs vMfi^ nkMlikarlidie MnkUiraB aas
dicaen Graode veniichlet wurden, weUt der .Vutuu
Oidran't »Manmcritt et Mioi«(ure«> io leinen •Aonales
Arch^ologujucs« 1. il. )). ^22 nach.
*') EittMl&e Schnörkel am A&fAage der Icuien
Vsisinilialt a«f einer StMi laden in abemenerlicbe
und »chelmisch dretii blickende Thierkfipfe aus. In
der zweiten HUfie des Bucbei haben einieloe der
h liUijiigen der leeren Vertteilen Tenwetfelie Aehnlich-
keit mit eioeta Schwcimkopfe aaf einer Sckttuci, ob
«btichl1icli>
**) •HiMuire det aits indnafriel* nxs moyi n Sge
M k l'epoque de Im tenaiuance*. T. III. u. IV. p. l&'i.
896
<]]efe Umwandhng^ indem er folgende Monwnie
hervorhebt.
Charakteristisch für den neuen Stii ist die
Korrektheit nnd Festigkeit der SMchnung und
die AniTTith r.nd Feinheit der Ausführung. Der
KoDtour ist mit grolser Sicherheit und net
Zorn Vergleiche wurden ahrigen» noch folgende Werke
herangeaogen, die ich auf der Kgl. UmversiilubtbUo'
ihek XU Strabburg and ia Kfl. KnpCmtlehknblMn
in fiertm eingtukcn hab«:
>Ln HinUtM«s «caMMWicriia 4% In UbletUqM
de CimHrai.. Tuw et nanchM psf ^ OuisiB. (Cmm.
brai o. }.)
Lecoy de Ia Marche »Lea tnanoiail» et la
miDiainre«. (Paria o. J.)
Ferdinand Danfi »MiMoire de fomemenlaüM
des inanuscrits" . (Parii l^^SO.)
>Lc woyen Age ei ia Kcuaucance, hiatotfe des
moeuri-et uaages, du commeTce et de riodmlste, dca
aciencea. dca aita, des lU^tNi« «t des bea«x-aitt
«s Enrope* par Faul LacMi« et PerdhundSerC (I84t>.)
(Hlcrm liesoiidefs die »«»nimiienfassenden AnbXttC
von Chttiiipolliou-Kigcac »Manuacriu et Mäia»
tam des Manuscrils«.)
Lonandre »Lea afla aoaipiitabet. Uiaioire im
eottluve «t da fameublcnMat et des am tt tndtutfia«,
qui t'y rattachent »ous la direclion de Hangard-Miogtf^
! detiins de CCu« Ciappori.« i. II. (i'jutt Iböb.^
• The art of ülaminatiog aa practiaed in guimie
froai iIm cariiot iimea. lünuniad by iMMdcta, initial
leitcfa and a)plulMt>, ideeied and cltromoUtofTa|tbcd
hy \V. K. Tym«''. With »ii c^say and inatmclionB
by M. D. Wyalt, arcbüccc. ^London IH*)0.)
»llluminaied manutcripit in clasaical aod incidinafal
(inie*, Iheir arl and their tcdialqM« bj J> Hmuj liidd
leion. (Cauibtidge ;K!t2.)
■ .\ descripuve C.ilalojjue of tbe maimsctipU lu ine
Fiizwilliam Muaeuin with iniroduclion and indices« bjr
Moniagne Rhode« James, Li». O. (Cambridge 18R.)
»lllumiuated OnuugaenU selecled üroaa mannaciipw
and earty poiMcd boelta hom A« «ixlh to üw acvcn-
teenih centuries« . Drawn and cigimd bjT Meniy Shair
F. S. A. (London 183».)
»Kunstvolle Miniaturen und InhialcB ans Hand»
I tcbriften de» IV. bis XVl. Jalnh.« mit bnaoadcrer Bc-
I rüektichtiganj; der In der Hof. «nd Staatabibkotbek
XU München befindlichen MaousklipilC VOD Li. WAn
Kobell. (Manchen o. j.)
»Earijr Drnwiog and UluminalioiH. As lattodac-
tion to ihe study of iDnatiMfld manttscriptt nith an
diciiooary of tubjeels hl Ütt BriÜili Uaacom« bf WnlMt
de Cray 9jfeh, F. R. S. L. nad Hcmjr Jaanar. (Londw
1879.)
Fleary >L«s Mannscrils k Minialvaa de In bifalift-
th^e de SoiM«ns«. (Paris 1866).
' Fleury »Lea MannacrH» k Miniatures de la bibüo-
ih^quc de I.aon. iLaon I8H8) nnd dazu da* Referat
TOD Jak* Corblei in der »Revw de l'art chr&ian«. lU.
euail mnanal d'nithdolofb idü^imm dwigd per M.
L'abb« J. Corblc«. Hninkne atnid«. Ama. (Plans
tH64.) p. R7— 74.
IMO. - ZEITSCHIUFT FOR CHRISmCUB ICOMST — Nr. 10.
. kj .i^Lo uy Google
107
Geschick mit der Feder gezogen. Die Zeich-
nuDg ist aber oft trocken, die Gestalten sind
im Allgemeinen schlank und gereckt, ohne
jedoch nnivr *iV:\hrheit zu entbehren. Die F,r-
ncoeruog der Kunst ging aus dent Studium
der Natur hervor. Wenngleich die ROpfe nur
mit Federstrichen ausgefuhr. sind, fehlt ihnen
doch nicht der Ausdruck. Die Kleidung be-
sitzt allerdings nicht den schönen Schwung der
antiken Gcwinder, «her die Feiten, weldie nebr
als in der vorhergehenden Periode hervorge-
lMrt>en werden, sind der >fatur abgesehen und
in graziöser Weise und mit Schwung geordnet.
Dagegen lishh den Miiüainfen dieser Zeit jeg-
liche Morfellirung durch das Kolorit. Sobald
die K.ontouren mit der Feder gezogen sind,
werden lie mit dänner Tinte von dnrchteuch-
tettder Farbe gefiillt, und der Künstler deutet
dann in diesem Grunde nnr noch einige De-
tails wie dei) Wurf der Kleider mit groÜKr
Zartheit an. Das Inkarnat bleibt oft nnkolo-
rirt und wird dnfiKh durch den gelblichen Ton
des Pergaments wiedergegeben, oder auch es
erbalt eine einförmige wetfslicbe Färbung, und
mir auf den Wangen «ird soweAea noch ein
lebliafterer Farbenton beigeßigt Man findet
also in die*.en lÜMsrrationpn nur 7.el' hniintjen,
die allerdings geschickt, aber ganz eintach lilu-
ninirt sind. Die nngemiachten Farlien rind oft
hart: Das grelle Rlaii und das Zinnoberroth
herrschen vor. Der Kontour bleibt immer durch-
sichtig, selbst in den am meisten mit Farbe
bedeckten PartMecn. SiOfend wirkt ebenso wie
in den früheren MiniatufTTialr-reirn der Mangel
an Proportion in der Darstellung von Per-
ioncn wd lIontHnenleiii, auch die Per^iektive
bleibt maagelbaft.
Im .Anfange des XITI. Jahrh. sind die Hinter-
gründe noch von Gold, bald aber machen
ihnen farbige Hintergründe den Plate streitig.
Dieae bilden ntetatens dn qnaditttsches Nett-
werk von weifser oder einer anderen vom
Grunde abstehenden Farbe, in den Maschen des
Nettes befinden sich Pankte oder andere kleine
Ornamente. Das Gold ist mit grofser Gest hirk-
lichkeit einem Stoffe aufgelegt, welcher ihm
dn leicht fühlbares Relief gibt Oft ist es durch
feine Ranken belebt, wckhe mit einer harten
Spitte eingekratzt sind. Zuwdlen hat dann die
Spitze das Metall ganr weggenommen, sodafs der
schwarze darunter befindliche Grund hervortritt
ond dem Ganse» das Atusehen des NwUo verldht.
Die Ornamente erleiden in der neuen Schule
eine nicht weniger gewaltige Veränderung wie
die Zeidmnng der Figuren. An Stelle der
lirrii'»-! tM-nindeten und wiederholt ztirilckge»
krümmten Blätter, welche sich firtlher auf dem
Rande der Sdten eniftlteten, die Grondstndte
der Initialen umschlangen und ihren leeren
Raum ausfiillten, stetste man jetzt schlanke imci
lanzettlicbe Blatter. Die Seiten sind oft mit
dner aebnalcn Boxte in Gold oder Farbe ge-
rändert, welche in vielkantigen Anhängseln
gleich Zähnen einer Säge endigt: von diesen
Anhängseln geben dann wieder farbige Fäden
aus, die aidi ttber die Ränder biostfecken. Alle
diese Ornamente sind so zugespitzt, dafs ihnen
Magerkeit zum Vorwurf gemacht werden kann.
Die Borten sind aufrdlen mit MeddHons atl^e-
stattet, die bildliche Darttettnngen einschliefsen.
Oft auch sind die Wink mit bizarren Unge-
heuern und komischen Darstellungen ausge-
suttet.*») Anderswo werden die Gegenstande
unter gothisch stilisirte Portale als Umrahmung
gestellt, nie grofsen Initialen sind nicht mehr
blols goldene oder farbige Buchstaben, sondern
dienen als Rahntien fbr Matefeien, die ihren
Inhalt dem Texte enmehmen. Die kleineren
Initialen in Gold und Farbe ruhen auf einem
Grunde von filig ranartigen Arabesken, deren
Faden sidi anweilen aber die Sdte auabrdten.
Die Miniaturen der ersten Hälfte des
XIV. Jahrh. unterscheiden sich wenig von denen
des XIII.: nichu desto weniger bemerkt nun
aber die Ndgnng, mehr Ausdruck und bessere
Modellirung zu geben. l>er Rontour wird nach
der Schattensdte hin verstärkt, damit er kräi-
ttger wirkt Gewuse Farben erhalten hellere
Nuancen al* in der froheren Zeit: sie sind
immer n^r h von lebhaftem, freien Tone; die
Köplc «igen dne Idchte Modellirung in Braun
GaasebcModiankleriiwt Darieak(>Les Mmi>-
tare« dn Mtmnerila 4« ta bibKolMqne de Ckmlmd«,
y. i i) die iv.iieii dirser Periode i Oulrf er- rtn<-
dAillons »CT» la (in da XUl* ««clc et pendiiit uo«
gnudc pMtia da XIV* nons tojods auwi sw la
marges le* rinceatis «'«uronlcr en ipinles saperpM^aa,
•ervant des tige« i dn fmlUn iTfloMn, dam let.
quelles le cachent ou de» oiscanx vrni* au point dVn
iCGonnattre t'eap^, ou le moDttre ailc ä figate hn-
■aiiie «t d^k si eonnu. l>e longues plate»>bande«,
contrastast pa» kar ligidit« avac It ■oaploM dm
moiifs, que n«mf vcttou d'fndiqiwr, «crvcBt de AMtre
k de» «cenes souvenl allfgonqucs, Oli le boufTon. Ir
faataatiqne et le grotteiqu« Inttent vuu pervenir i
Miear tm faune.
980
1000. — ZEITSCHRIFT FOR CHEBTUCHB KIRfOT — Nr. 10.
800
die Schatten fler Gewänder werden fliirch tieferen
Ton der Lokalfarbe ersielt. Ftligranartige Zweige
mit kleinen BlittdieB von GoM nach Art der
Kleeblätter gehen vom Mittelpunkte der Buch-
staben aus und verbreiten sich Uber den Rand
hin. Diese Art der Ornamentation wurde dann
gern allgemei» im XIV. Jahrh. Nach den
Niederlanden kam diese fran/ösische Technik
in der zweiten Halde des Xlll. Jahrb. Zum
Beweiae dalttr nennt Leharte m^rei« Manu*
•kripte der Bibliothek von CambmL
Vergleichen wir mit dieser Schilderung la-
bane's die Miniaturen unseres Psalteriums, so
treten Aehnliclikeitcn und Unterschiede deut-
lich hervor. Ausgezeichnet fein iat auch bei
uns dcrKontoiir und mit rirer gewissen 1, et 'Cns-
wahrheit gezeichnet. Die Rupfchen sind reizend
lart. Die Kleidung ist ruhig und aiemlich
richtig im Faltenwurf wiedergegeben. Die
Fleischtheile sind mit weifser Farbe ausgetoscht,
einzelne Theile, Wangen, Lippen, erhalten hier
und da rethe Färbung. Die Farben sind leb-
haft, aber, worauf schon Dittrich mfinerksam
marlite, gut und harmonisch yjwammengestellt.
So tragt in (ier ersten Initiale der harfespirlende
David ein blaoesUntergewtnd und einen graorn
Mantel. In der unteren Szene hat David ein
blaues flewand, Goliath ein blaugraues Kleid
mit rothem Obergewand und einen lothen
Schild. In der Initiale des Paalmes Dominus
illuminatio mea ist das Untergew.ind Davids
braunroth, der blaue Mantel darüber ist innen
hellroth gefüttert, Samuel trtgt ein blaues Ge-
wand mit braunrotbem Mantel, das Oelgefils,
welches er über David ausgiefst, ist he'tgrün.
In dem 1 'rinitätsbilde des Psalmes 109 be-
merkt man ebenlUls den Wechsel der Farbe
in der Gewandung. Da» die bildlichen Szenen
einschliefsende Blatt- und Arabeskenwerk trägt
zur Harmonie des (iesammteindruckes mit bei.
Der alte Goldgrand Im bei uns noch festge-
halten, er ist aber iingemusterL Wir finden
bei uns die charakteristischen Ranken mit Säge-
xtthnen, welche z. B. auf Abb. 2 und 3 recht
nüchtern wirken. Der Miniator hat dann durch
.^n^vcndItng von i-tv-n'^: tiefer getönter Farbe
bereits den Versuch gemacht, etwas schärfere
Modelltrung besonders bei den Gewjmdeni so
erzielen. Sehr gldckliche Effekte ernehe er
in (ücser Hinsicht aber in der Ausstattung des
Buchstabenkürpers selbst Man vergleiche das
D dea Psalmca Dominns iiluminitio me«.
Diirieux in seinem Werke über die Minia-
turen zu Cambrai citirt unter Nr. 14ö ein mis-
aale ad usum S. Gaugerici Qimeracenm in
Folio ans dem XIV. Jahrh., welches Randleisten
mit Ürolcries aufweist (avec crdatures fanta-
stiques, mi-homme, mi-bäte), und nennt auch
sonst mehrere andere Miasalien des Xlil. und
XIV. Jahrh., während an Psalterien jener Zeit
die Combraier Bibliothek arm zu sein scheint.
Unter den Proben, welche Ehirieux mitdietlt,
sind unsenn Psxtltcrium am ähnlidislen die
ans Nr. 181 uiui ISr,. Nr. 181 ist ein über
evangeliorum v.J. 1206 in 4"; Nr. 186, eben-
falls v. J. 1206 enthalt epistotoe etc. in 4*;
beide, dem Metroptilitankapite! von Cambrai
gl hörig, sind ii.n h iJurieux die schuiisteti
Manuskripte, welche aus dem XIIL Jahrh.
in Cambrai vorhanden sind. Grolae Ärm-
lichkeit weist nach der auf Taf. 8 gchutcnen
Probe auch eine biblia sacra in Grofsfolio
aus dem XIV. Jahrh. auf (Nr. 327). Die dar-
aus mi^etheilte Randleiste entreckt sidi bct-
nalif Aber alli' viiT R.Tnder der Seite und läül
nur auf dem oberen Rande einen kleinen
Raum frei Das Geranke weist die für jene
Zeit charakterütischen stumpfen Sägestthne
auf, der Bucbstaln-nkf^rpcr ist mit Rrtnkcnwerk
gefüllt, das in TiiicrkOpfe auslauft, rechts oben
sieht man ein geflügeltes Thier mit gekröntem
Kopfe, im Gefl.stc VOgel, unten die für jene
Zeit cbfTif.iIls I liaraktt-rististhe Hnscnjagd, dar-
über noch eine kleine Kampfszcnc. Man ver-
gleiche damit unsere Abb. 1. In den Manu-
skripten 184 un<l 186 von Cambrai finden sich
aufserdcm wie in unj^rrm Psaltt rium <lii- kleinen
runden dreitheiligen Bluttchen ^ Kleet)lait),
BandverschUngungen und die Versierung des
Bii(~list,il)fMk ürprrs thircb I.ij ipcn.irtige Fül-
lungen, fleury macht in seinem Werke über
die Manuskripte von Soissons dabei darauf aui-
merksam, dafs diese Lappen, welche den Ldb
des Buchstabens gliedern und brlebcn , im
XIII. Jahrb. eckig und zerknittert sind, wäh-
rend im XII. Jahrh. ihr Kontour fast immer
rund und bogig ist und sich in die Lange hin-
/iclit. *^') Flriiry brtraditct dieses Merkmal
lür wichtiger zur Krkenntnifs der Entslchungs*
zeit der Manuskiipte ala alle Kennzeichen,
welche die I^ISographie bietet. Lehrreich ist
in dieser Hinsicht in unserm Ps.Tlttrtum das
D des 26. Psalms. Der Grund des Buch-
*♦) »La* iMimeriit at«. d« SdImms«. p. T«.
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IWXk ~ ZErreCURIFT für CUlllSTLICUE KVHSr . Mr. 10.
st;il>fnV:Arprrs ist ttcftil.ui. In den Bogen hin-
ein i»t nun in lichterer Farbe eiu Lappen ge-
legt, weldier zumeist der flnberen Randung
fitlgt, aber ziitiilcli^'. m1,< n uml unten sich t-in-
schnO: i.
^'.r< i kc l.i
wifili-r ihr
Irr Kiiti-
Uuug lolgt, dann aber in der Mute des ganzen
Bogera von oben tmd unten her wieder ein>
gesthnürt wird, sridafs hier eine Art Ballen
entsteht. Dadurch, dals der äulsere Rand des
Lappens mit äuäent zierlichen vreilsen Zahn-
chen versehen nt, dals die tichtblaue Farbe
sirh nach innen zu nuV.r iinr? mehr vertieft
und auch der innere Kund des Lappens durch
kleine wet&e Kreise geziert ist, eriiftlt das an
sich so einfache Motiv aufserurdentlich viel
Leben und Anmuth. Aehnli< Ii i-;t der senk-
rechte Strich des D verziert; auch hier sieht
man dieselben EhisdinOrungen der Lappen
oben nnd unten. Zwischen beide tritt dann
ein neues dekoratives Motiv in Gestalt eines
zusammengedrehten Stnckes. Ganz ahnliche
Venieningen zeigen die Initialen K und D
der Psalmen und 109 und viele der klei-
neren Psalminitialen.
Auch die von Pleury in sebien Werken
über die Bibliotheken zu Laon und Soissons
mit^ctlii-iltc-ii Priiben biet'-ti ein«:- Hiindli.i!)!'
zur Bestimmung der lüitstehungszeit unseres
Psalteriums. Die Miniaturen der Manuskripte
Nr. 88 und d91 zu Laoti, KcMumentare des
hl. Tli iuirts \<m Arjuin /um Liiras- und
Johaiinesevangeimm und ein i raktat ui)er das
kanonische Recht, aus Cuiitsy stammend, (X1IL
bU XIV. Jahrh.) zeigen alle Eigenheiten der
Minialuren unseres Psalteriums Die grossen
Initialbuchstaben haben Ranken mit Sägc-
zahnen^ die Füllung der Buchstaben geschieht
durch rtirjfHii~h gewundenes Ranken- und Blatt-
werk, das zuweilen in kleine Tbierköpfe aus-
läuft, in den Drolertes erscheint häufig die
Hasenjagd, genau so wie bei uns krümmt sich
der untere Ausläufer ilt-s K.niki mvi ik^ nm
rechten Ende nach ot>cn hm und Lllst auf
der Spitze Platz Rkr einen Vogel, der aus voller
Kehle sein Lied singt. Die (agdszenen sind
nach Fleury charakteristisch für Manuskripte
des XIV. Jalirh.*=') Manuskript Nr. 12, Psal-
terium und Hymnaiinm aus dem XIV. Jahrh ,
aus Notrc-Dame in l.aon starnnr int. i^rt he-
sunders in der feinen Verzierung des Buch-
stabenkflrpen mittelst Federzeichnung grofsc
**) iLn MsniMCfiii ... da La«Bi, l. IL p. 27.
Aehnürhkpi't init iin-^rrtn Manuskripte. Die
Uebercinstimmung der .Szenen in den Matutiual-
initialen mit den unsrigen wurde sdion hervor-
gehoben, bemerkt sei nur noch, dafs diese
l'obereinstimmung sich selbst auf Kinzetheilen
erstreckt. So wendet sich David auf den bei-
den Bildern, wo er die Harfe ^idt und von
Gott belehrt wird, nach links und schlagt da.s
linke Bein über das rechte Knie (Vergl. Ini-
1 tiale des Ps. l und 80). Ein genauerer Ver-
j gleich beider Dantdhingen berechtigt tu der
Ann;ifui;r, (!er Miiii:itnr tKt'iR nach einer Vor-
lage gearbeitet, welche er mit wenigen durch
die verschiedenartige Situation bedingten Ab»
Änderungen kopirte, denn das .Arrangement
des Faltenwurfes und die Stellung der Beine
ist beide Male genau dieselbe, obwohl letztere
fiQr den das cymbalum schlagenden David un-
gemein gezwungen ist, wie ein Blick auf die
Darstellung lehrt.*") Bemerkt sei auch, dafs
die Krone, welche David trägt, allemal die
fira&z^toaadie mit drei Zacken ist
Die Handschriflenabtheilung der Kt;!. Riblio-
thek zu Berlin besitzt ein Missalc des XIV.
Jahrh. auf Pergament (Ms. theoL lat fol. 271.
membr.), welches nach einem auf der Iimen-
sriii- des vorderen Holzdeckels gemachten Ver-
merk aus dem Kloster Prüm in der Eifd
stammt. Die bildlidie Ausstattung dieses Mis-
sale erinnert sehr stark an die Initialen unseres
Ps:iltfriiitns. ;\inki hier ftndon wir dasselbe
magere, nüciitertie Rankenwerk mit Sagezähnen.
Gleich die erste Randverzierung (fol. I la) ent»
li.'ilt die beliebte Hasenjagd, und dieses Motiv
kehrt dann mannigfach variirt noch sehr oft
wieder als Hirschjagd, Rchjagd U. s. w. Beliebt
sind bei dem Minbtor auch die halb mensch-
lichen halb thierischen '^'estnltpn, wrlrhe ihr
Anaiogon in der gdlügeltcn Gestalt auf unserer
eisten Initiale finden. Nur ist der Mniiator
des PrOmer Missale in dieser Hinsicht noch
weiter {j'^gangen, indem er auch München und
Nonnen emeii Thicrieib gibt und sie in allerlei
Beschäftigungen darstellt, die zuweilen zu ihrem
Eine eUen^olche UarvtelluiiK «le» m'" Glockeu
»pieleniieu David f.iulc ch bei .N'iedhu^. Üuchtrorna.
mentik der Miui*tureD, luiliAleu, Alpli»beie u. ». w.
> in kiitoriwhtr OnsiaOuig IX. bis XVUL Jshrli.
umtaMend. (Weioiw 1888.) Taf. IV Nr. 6 au dem
' XIII. und XtV. Jahrh. tMe Miniaiur ist aas einem'
Aschaffenburger Codex Vcrj;! .luch den ( jei^jciiviiieler
1 vom UtBK der Mtwker zu Keims bei Essenweio
' «KtriliifUsloiiKlHr BUdcnilbs«, Tzf. LIX. 7.
Digitizei, > , ^.jOOgle
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307 itioa — ZBiTscuRirr für
Stande recht wenig pas«cn und sie in etwas
bedenklichem Lichte erscheinen lassen. St>
sieht man aaf fol. 90a oben eine Könne mit
l^ndel und Wockcn, daneben einen Monch
auch mit einer Spindel und einem Gestell zum
Garnwickein, unten wieder einen Mönch mit
Spindel und Wochen, weldier einer Nonne
v<irgeigt. Diese laascht. wie es srheint, mit
Entzücken seiner Musik und atrecict die rechte
Hand mit einer Geberde des Erstaunens aus.
Noch weiter geht in solcher offenbar satirischen
Anspielung an iinfrngHch konkrete Zu'^lftnde
in damaligen Klöstern der Miniatur des gleich
zu erwähnenden Hefligdiumbuches von Orign>',
welcher auf den Randleisten des seinem Buche
eirnerleibtei! Kalenders Mönche und Nonnen
in so wenig ihrem Stande geziemendem Ver-
kehie zeichnete, daGi ein späterer Besitser des
Budiea es für angezeigt hielt, diese Figürchen
ansjiiiradiren. Derartige Unarten finden sich
freilich in unserro Fsaiterium niclu, indessen
man sieht, wie nahe sidi seine Darstdhings-
weise mit der des PrOnn r Mi>sa!c berührt.
Auch das PrOmer Missale hält ebenso wie unser
Fsaiterium noch ao dem alten Goldgnuide für
die dem BudtsiabenkAiper der Initialen einge-
fügten Szenen fest
Schlicfslich sei für die Feststellung der £nl-
stehungszeitdes Psalteriunisnoch auf das präch-
tige Heiligthumabttch der Abtei zu Drigny auf-
merksam qpmacht, welches sich jetzt im Kgl.
Kupferstichkabiuet zu Berlin befindet.*'') Es
ist ftlr diesen Zweck um so werthvuller, da es
einerseits ein reiche Fülle tler tnannigfaltigsten
Miniaturen besitzt, und da antlerersciis Ort
und Zeit seiner Abfassung genau fe^tslclu ; es
wurde auf Veranlassung der AebtUsin Heloise
von Conflain \'M2 für das Kloster Origny
St. Benoite bei Laon verfafst und bietet in
seinen verschiedenen Theilen ein Leben der
hl. Benedicta, ihre Beisetsung xu Origny, die
Schickude der Abtei und deren Aebtissinnen,
*'') Die Bekannltchaft mit diea«m Werke ver>
dMike ich der liebeniwflrdigeii Anfoicrkumkeit des
Hemi Dr. Lsdwig Klmoierar, KABi(tic1icn Diteklorii].
Afoiftenten da»elb»t, »«riu thm auch an dieter Stelle
der verbindlichsle Dank getagt »ei. Auch die sorfr.
fftltige bandichrifiliche Arbeit von Solzmann. I)a«
Heiliglhuutbuch der Ablei Oiigojr (le lim do Ir^r
d'Oricny), «relelM den Inhalt da* Bachea im Eimeiacn
tergliedert und die Zeil »einer nnl^fehang nachweitt,
koDnie ich dort etuachen. Die lilurgitche Bedeutung
dea Werk«« ist nwlnef Wiaacn* MCli ulebt gearardigt
l UCHE KUNST — Nr. 10. .30«
Nachrichten über das dortige Ceremonicll bei
Festprozessionen, Todes^en ti. drgl., ein Ka-
lendarium, ein Relicjuienverzcichnifs der Kirche
zu Origny. ein officium S. Ben» dirtac und man-
cherlei andere liturgische Forraulare, wie Gebete
Rlr das Nonnenkloster, ExorctsationsfonDeln.
Litaneien mit musikalischen Noten. Die male*
rtsfhe Aus-itattxmp des Werkes nherlrifft V^ei wei-
tem dieunsers Psalteriums, Worauf es aber lüer
ankommt, ist der Umstand, da& sich viele Mo-
tive hier wie dort finilen. Das Kaleitdarium
des Buches von Origny {Fol. .iSa bis 09 b),
besonders reich mit bildlichem Schmucke be-
dacht, hat gans wie bei uns Randleisten.
^^ <;!<•!u■ \'fin ilrei Seiten drn Text um^rhliesscn :
die untere Leiste biegt nach r lu n um und
zeigt auf ihrer Spitze den laut .bingcuden N'ogd,
welcher mehrere Male durch seine bunten
Farlx-n sii h .ils .Stirgülz aufweist. Drolerie>
sind sehr zahlreich, gleich das erste Blatt zeigt
die auch sonst noch wiederkehrende Hasen»
jagd. Der ganze .Stil der Miniaturen ist dem
in tmsf rm Fsaiterium ähnlich. Die Initialen
des in altfranz<Vsischer Sprache verfalsten com-
putusHmaegldchen unsemgewOhnKchen Psalm-
initialen. Die langen Schnörkel, welche ziem-
lich planlos wie bei uns vom Buchstabenkörper
sich loslösen, sind am Ende mit dreitheiiigen
Blattrhen geschmOckt, die aber nicht so sauber
wie l<ei uns gezeichnet sind Ihre Farben sind
roth, blau und gold; die grofsercn ruhen in
einer Ein^kssung von Goldgrund ; die kleineren
haben scibvt einen goliienen Körper. Die
Initiale] hal bi i uns meisten?, nii lu immer,**]
die Gestalt eines Drachen; diese Form kehrt
dort auch bei andern Buchstaben wieder,
z. B. bei einem S auf Fol. 2'M. Im Leben
(h r hl. Benedicta sind die B.'iume ganz ahn-
lich wie in unserer Abbildung l. gezeichnet.
Die Blatter wachsen unmittelbar aus dem
Stamme heraus und sind ul « r \:nd neben ein-
ander reihweise zu einer Baumkrone zusammen»
gestellt. Es war nicht dieselbe Hand, welche
beide BOcher gearbeitet hat, aber beide BOcher
sind im seilten .Stile gearbeitet worden.
Auch die kleinen Schnörkel, mit welchen
Afters die letzte Verstnitiale am Ende einer
Seite versehen ist, findet ihr Abbild in jener
Periode. Fleury (Manuserit- de Soissons.
pag. 81) bildet ein D ab a M.iu 6»! der
Uta J de» Ptalmes Jodica z. U. füllt »einen
Bndiil«bc«li«ip«r mit MiSavten» BlaMwerk «aa.
. kj .i^Lo uy Google
809 1900. ZBRSGURIiT POft
I.«aoner Bibliothek, dem schon genannten Kom-
mentar des hl. Ambrosius zum alten und neuen
Testament atis dem X III. Jahrh. Es hat einen aus
wenigen Federstrtrhpn pphildrtfn Schnörkel, ahn-
lich denen auf vielen Seiten unscrs Psalteriumt.
So wdst der Stif der Miniattnen unseres
Psalteriums auf die Ztit v ha < a. ISOO hin. In
der zweiten Hälfte des XIV. f ilirh ist die I^s-
lösung von der alten Kunt der romani&chen
Periode bereits volbtSiidig geworden. Hier
dagqgen bildet sich der neue Stil erst aus und
wir bemerken noch iTiam tie Reminisrenzen
aus der ältesten Zeit. Die i'sahniniualcn mit
ihren rundlich gewundenen Ranken, mit dem
Auslauf des Ranken werks in Draclienleiber und
Drachenköpfe erinnern noch an romanische
Formgebung, das Bandweric weut in noch
aUerere Zeit zurtlck. Die planlos und ziem- j
lieh nüchtern vf>m Buchstalienl<r,r]>er steh los-
lösenden und nach allen Seiten sich spreizen-
den kahlen und nur zum Schlüsse durch einige
kümmerliche Blüttchcn belebten Ranken ver-
rathen die Verlegenheit des Künstlers, wel. her
nach einem neuen befriedigenden Arrange-
ment zur Aasstalfining des BudutabenkOrpen
suchte und es doch nicht sogleich fand. Im
XV. Jahrh. ist es verschwunden imd hat geord-
neterem Schmucke Platz gemacht — Andrer-
•eits macht sich denn auch der neue gothische
Stil bereits deutlich in unscm .^finir\furcn be-
merk lieh. Die Blätter, welche zur Belebung
des BnchstahenkOrpers gebiaudtt werden,
zeigen meistens sdion die scharf geschnittenen
kantijrrn Kontnuren, wie sie die Gothik liebt.
Sie erinnern an das in der gothLschen Perifxle
so sehr belieble, nur noch schfirferund spitxiger
stilisirtc Domblatt. Der harfespielendc David
sitzt unter einem aus Spitzbcigcn gebildeten
Baldachin, &ds Holz seiner Hurfc ist durch
swei je in einen Kreis eingeschlossene Drei-
pSssc verziert, die Fufshnnk im Trinit.ltsbilde
hat eine golhiscb stilisirtc Vorderseite. — Unser
Psatteriiun fteibt auf der Scheide zwischen
romanischer und gotbtecher Periode.
E.
7.i\ ähnlichen Krgcbnis«en führt ein Ver-
gleich der Schrifi des Psaltenums.
Die Schrift ist die ausbildete gothische
Minuskel. Die Buchstaben sind in ihrer eckigen
Gt^talt steil nelien einander geschrieben und
noch nicht allzu sehr mit einaniler vergittert, i
wie dies in XV. Jahrh. Sitte war. Anfangs j
KONST — Nr. 10. 810
wird man ^ogar ein Bestreben des Schreil>ers
nicht verkennen künnen, jeden Buchstaben
mOglichat getrennt vom nldisten hinzustellen.
Spater allerdings drnngen sich die Buchstaben
enger zusammen. Auch n und u werden an-
fangs im allgemeinen recht gut von emander
unterschieden; sp.'lter, da die Schrift gedrängter
umi wohl auch etwas fliu htiger w ird, verwi-
schen sich die Unterschiede, dann sind auch
c und t nicht mehr auseinander gehalten.
(Teberhaupt macht die Schrift den Eindruck,
dafs es dem Schreiber darum zu thun war,
ein recht sauberes und elegantes Werk her-
zustellen. Daher sind auch KOrsungen im
grofsen und ganzen selten; sie werden zumeist
nicht ohne besonderen Grund angewendet,
nämlich nur dann, wenn es an Raum fehlte.
Diese VorsOge der Sdirift vermindern sich
je llnper desti"» mehr; im Vcrlrnife sind auch
Schreibfehler und Korrekturen nicht selten.
I «Striche finden sich gleich anfangs, sind
aber »emlicb seilen und scheinen dann nur
da ani;f>wendet zu ««»in, wo das W'ort .sonst
schwer zu lesen wäre, z. B. in ira. Auch
Andet man die Striche wohl von späterer Hand
nachgetragen. Nur das doppelte i, als ij ge-
schrieben, hat gleich von Anfang an die Striche.
Trennungsstriche linden sich anfangs nicht
und treten erst spftter auf.
a hat rlie charakteristische Form des
XIV. Jahrh.*'), die Konjunktion et die seit
dem Xni. Jahrh. ObUche Form,») s die fast
ausgebildete Minuskelform des XII. Jahrh.;
die l.uit^e s-F' irm wird regelinrifsif; aiu h am
Ende des Wortes gebraucht; der Buchstabe
krümmt sidi an seinem unteren Ende bereits
etwas. Die Vorsilbe con erscheint in der Form
des XITT ] ihrh.»')
Die Abkürzungen werden gcwühnlich nur
durch ein Hflkchen angezeigt, nicht durch
einen Strich. Dieses H.'lkchcn <:ilt für fehlen-
des in oder n, aber auch für jeden anderen
fclüenden Buchstaben oder fbr mehrere feh-
lende Buchstaben, s. B. auch für fehlendes
er. Die Kürzung der SchlitfssiÜR- im D iliv
Pluralis geschieht durch einen herablaulendcn
Strich,**) kommt aber tufterst selten vor, mei-
stens ist das Wort ausgeschrieben.
**) Wattenbach *AllMtttfl|g ISf tatcisiieheii
Paläi'jjraphif« S. 41,
"') l>av. s 48.
«') I>as. S. 7t.
»»> Dw ». 71,
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811
Die Stelle des jetzigen Astemkiu im Fsaltn-
veise vertreten nret rotlie Häkchen. Inner»
halb der Satze findet sich als Interpunction
entweder ein einfacher Punkt, der oft mit dem
Schluß des Buchstabens verbunden ist, oder i
ein Funkt und daillber vier Häkchen, Ahn»
lieh den Häkchen, welche als Astenskos dienen.
In der ersten Hälfte des Psalteriums sind diese
Interpunktionen durcii ein nach üben und
nach unten getdkwungenes Hlkchen gemacht
Ist es auch schwer, mit Bestimmtheit die
Schrift alä dem XIV. Jabrh. aogehöiig nach-
zuweisen, so spricht doch ihre Sauheckeit, das
jn dingliche Pehlen von Trennungsscichen und
i-Strichen, sowie die seltene Anwendung von
Abkürzungen entschieden flür das XI V. Jahrb.,
und anch innerhalb dieses Zeitraums vflie der
Termin m^Sglidist frflh answetsen.
Soweit führen wir unsere Untersuchung.
Kunsthistoriker, welchen der Miniatarensc luitz
der altfianzäsischen Psalterien zu Paris und
in Noidliankieich nv Untenuchung zu Ge-
bote steht, werden vielleicht im St.mde sein,
noch genauer den Entstehungs- >rt des vor-
liegenden Psalteriuius iiacluuweisen. Der *Ca-
talogue GinAal des Manuscrits des Bibli-
otheques Publiqucs de Fnint e«**! nennt 5*1
Handschriften aus verschiedenenjahrhunderten.
welche sidier der Abtei St Aubert so Cambrai
gehört haben. Ein Vergleich dieser Hantl-
schriflcn und ebenso der verschiedenen Psal-
terien, welche auf den ersten Seiten des Bandes
ab Im Gebrauch an der Cambraier Kirche ver-
zeichnet sind und zum Theil aas dem XIV.
Jahrh. «stammen, würde die Zugehörigkeit unsors
Psalteriums zur Diöcese Cambrai noch sicherer
stdien; ebenso wQrde sich so feststellen lassen,
ob und in welchem Zusammenhan^'e d.ts Psal-
terium wirklich zu dem genannten Kloster
St Aubert steht, denn die diesbezüglichen
obigen AusAkhnmgen wollen nnr auf dm
Werth einer eini^ermafsen begründeten Ver-
muthung Anspruch machen. Kine solrhe Un- i
") Mut vugleicbe bei Antdl.Tang] (Schriftufeh
sw Edenumg der LsIcumcImb Pittsgraphw. 8. Amfl.).
Tatet 6tf, eine Handiebrift vom Jahre 128S, welche
muerer Hutdichnft sehr ihnitch itl, ebento Tafel 59
tom Jahrr 1218. Nach dieaen Vorlagen lu unhcilfn
wir« der Termio der Enutelmiig aAgUcb« trOb «n-
iMlitB »4 ktarte uibedcBMieli «»eh &i die iMstm
Decennien des XIII. Jahrb. larflckverwieaen werden.
**) Tome XVII. Cambrai (Paria lUi»l} p. XIU.
iaiieteeliom IV. Ahbsy* de SsfBt.AaiMrt.
tersuchung weiter anzustellen, verbietet sich
fitr den Ver&sser bei [der wdten EntfbmtiQg
seines Wohnortes ttlld aeiocn anderweitigen
amtlichen Very>flichtun{jen. Es j^enfigt ihm,
I das Manuskript der Braunsberger Klerikal-
semina»- Bibliothek ab ein Werk des bc»
ginnenden XIV. Jahrh. und der DiOcese
Cambrai zugehörig nachgewiesen zu haben.
Künstlerisch schön ausgestattete Manuskripte
des XIV. Jahrh. aus Nordfiankrddi sind in
Deutschland dtlnn gesAet und auch da-s Ber-
liuer Kupferstichkabinet besitzt nur eiiuge
wenige Werke aus jener Zeit Es erKhien
daher der Mühe werth, das Interesse der Li-
turgiker und Kunsthi.^ioriker auf das eigen-
artige Werk hinzulenken.
Ueber die Möglichkeiten, wie das Werk
sich bis in unsere ultima Thüle hin verirrt hat.
nachzufvrsi hen. lohnt nit lu der Mühe. Es
gibt deren zu viele. Vielleicht hat erst Joseph
von Hohenzollem das Budi auf seinen Reisen
erworben und seiner Bibliothek einverleibt
Dafür, dafs es sich im Privatbesitze des
Fürstbischofs befunden hat, spricht der dem
Boche a»%epiflgte Stempel mit den Wof^
ten: Ex legato Pr. Ep Jos. de Hohen-
zollem, weichen alle Bücher erhielten, die aus
dem Nadilame des FOnärisdtob dem Klerikal»
Seminare zufielen.") Vielleicht ist es schon
in alterer Zeit bei irgend einer Gettn;cnheit
nach dem Kloster Oliva, wo Joseph residirte,
gekommen und der dortigen Bibliothek ein«
gereiht worden. Der alte auf der Bibliothek
tles Klerikalscminars /.u liraunsberg befind-
liche Cathalogus Librorum Bibliothecae Mona-
sterii B. M. V. de Oliva von 1749 nennt auf
Seite •> ein Psalterium Davidis juxta trans-
lalionem veterem cum canticis, womit das vor-
liegende Psalterium gemeint sein könnte. Die
Bemerkung jttxtatianshitkMDcm veterem würde
sirh dabei auf die Beobachtung stützen, da&
der Text von dem jetzt durch Qemens VIU.
emendirten Vnlgatatext wie das bei den spat»
mittelalterlichen Handschriften nicht verwun-
derlii Ii i<it, in njancher» kleinen Varianten
abweicht - Auch für unser Psalterium gilt
der Satz: Habent aua &ta libdli.
BmuMbevg.
Jo». KotbeTg.
(Subregens am Bischöflich. ErniNinJisrhen t'rir»lf i»««»-
nar und Privatdoceni aiu Kgl. Lyceum Hottanoia.^
^} cf. •Monucnenta Hiatoräe Warmieaais«. Bd. VII.
Abt. OL Bd. •. 8. 6Mt. Am. fi.
^ j . , y Google
SIS im - ZBirscaniFT für cmaaTUCHB kumst — nr. la
Bücherschau.
Die katholische Kirche unserer Zeil und
ihf« DiCDer in Wort und Bild. Dioet tod der
Angetan VailigiffflMOMlnft In Mtockw Imiu».
fegebene Prmchtwerk, weichet in dieser Zeitschrift
wiederholt eingeheed besprochen und warm empfohlen
itt, war Ton vornherein räf 8 Blade berechnet. Der
I. Bud: wRoa» Utgl Hbgit ver. Der IL Band:
„Deattebimnd, die Seliweit, LoxeBbarg
und Oesterreich. Ungarn" hat »o eben leinen
Ab»chia(s gefunden mit den HeficD 2U und SO, welche
den dem heiligen Stuhl onmidelbar untemWDleB Juris-
dUrtioiMbeiirk der Biubui UtaitinlMrf , wwie die
kirdkBdbe Verweinnif in Boeniea nad HmcfowiM,
auf&crdcm die sehr umfassenden Register enthalten,
nÄoiUch die UluciTBtiorw., sowie die Personen-, Orts-
OBd üachTerzeichnisie. IHcst führen den ungemein
reidten Wttä des glkniendcn Werke« vor Aufen,
««khce eageek l rt » der fem ugeipninBelieB Schwierif^
keiten und Unkosten der Redaktion wie dem Verlage
als eine höchst verdienstliche Leistung hoch aoge-
recbaet werden mnfs. Von der UDcrmOdlicbkeit beider
Fektoren kft dee berciu eiechieMne i. Heft de«
III. Beodei Zeagnlb eb. wddicr deo lUd tilft:
Das Wirken der katholischen Kitihe luf
dem Erdenrund unter besonderer äerUclt- ,
sichtignnf der He idenn issi one n. Derselbe i
MS 20 Lieimnfca Ii 1 Mk. «mfuiea und 46 Tafel,
bilder bH <IM TembtüMoDfen eothalteii. Des L Heft
beginnt mit dem .i II g c ni c i : f ii 1 heil, der über
die Missioiiilhiligkeil der Kirche einen Uetierblick
geben «oll, also Uber eine Frage von grober, d.^iu
lelir aktueller Wichlii^eil. Das chrittlicbe AUefthum,
d. h. die Aeebreilnttf dec Chriilenfliiias wihfcnd des
selben wir<! eingehend geschildert und im Aoschliuse
daran die Misstonslhiligkeil dur Orden. Wie sie im
Mittelalter ihre Sendboten vorberciiet hüben, wird an
etntelaeD BeieptckB dergelcft und aber die Erfalfc
dieeer lUeeioncn irird «b der Heed neadw» bit
dähin unhcnulzteii Urkunden berichtet. Von mehreren
um die .\usibteUuiig des Ulaubens besonders verdienten
Persönlichkeiten, t. B. den letzten Prtfeklen der
Propftfend« werden die Portrtu geboten, auber.
dcB BaacbB AbbUdufea von iatereeeenlen Dcnk-
mUem oder Ereignissen im Missionsbereich. Gerade
nach dieser Richluni; kann gewifs viel Neues be-
schafft werden und dntUr kommt Alles »uf Auswahl
wie Aosfilhninf aa. Je anschaalicber die missionire
WlrkunkeH der frlbeNB JehrimndMte Üniliin wird,
am so willkommener wird der Bildesaehel« Min, lu
dem nur scharfe Vorlagen verwendet werden dürfen.
Wenn so Wort und iiild sith ergänzen in eiiiheit.
Uchcr Dwcbfiüininf , dann wird endlich ein Werk vor>
liegen, welchci bÜer ran Vklea «irnülit wtude oad
idchea Seten km». Ab» Gttcknif 1 ».
Italieaiecbe Arebitektur. Skizzen (looenT&tt-
■c). Aa^fenomMBandgeieicknetTOB Alexender
Scblts. Berfln 1901. Watoraib. (Pre1t8.BiOMk.).
Das italienische Skizzeubui h des in jungen Jahren
geetorbenen Architekten Scbüu gibt sein Frennd
WoMbuMla bcraiu, eo wie et wu der Head dee m»'
genin fetebicklen Zeichners hervorgegaitfen ist, also
Bül nUan Malinagnben, imd aonei^gwi ankMcbe* £r^
kttnuf *n. Aef gerade 100 Seüen, aal denen die
eine Aufnahme dicht, aber deutlich geschieden, neben
der andern steht, ist eine nnglaabliche FttUe von an»
gemein geschickt ausgewihhen und lelw cbankta*
ristisch wledergetebeacn OrmaMMei» anataunenge-
tragen, wie il« in Geoda, Vicema, Verona, Vonedig,
Bologna, Mantua, Perugia * Florenz, Siena, Rom,
Neapel, Pompeji gefunden wurden, in Kirches, Pa-
usten u. s. w. Manche sind den antiken, vereinzelte
den Bittelaiiefüchen DenkmJUem *^^i^^w^, bat weüeaa
die «aeieten denjenigen der ReaaiMaoce end dei Ba>
rocks; Plafonds. Getlfel, Fubböden, Tliirr-u Fenster,
Gitter, BUdrahmen, Stuhlwerk, Mdbel alierlei Art haben
die Motive hergegeben, bei deren .Auswahl der Zeichner
Bch all einen filr dekorative Zwccice fein geadmiU*
AfchllekteB m eikennca gibt, to dala idn Sfcincn»
buch von seinen Kollegen als ein sehr werthvolles,
eigenartiges Vennichtnifs betrachtet und behandelt
Arehitektonlsebe StitproboBb Ein LcüliideB.
Mit historischem UeUrrblick der wichtigsten Bau-
deukwiler von Max Bischof, Architekt. Mit
IUI Abbildungen .auf 50 1 afein. HkrMmaaD in
Leipaig. 1900. (Preia 6 Mk,)
Die Ketontnib der Arehltaktnr and ihrer Ent-
Wicklung ist nnerlifslich fur Jeden, der ein solide»
Knnsturtheil gewinnen will, und kann nur erworben
werden an ihre» OcBkaKlern. Wenn dioee !■ giMr
Aoswabl und in gnieo Abbildangen geboten werden,
ein klarer, kocrAler Text an ibrer Hand den Eni.
wickinngsgang darlegt, so ist diese Schule wohl ge-
eignet, das tiefere Verstlodnifs der TNTdimfcaiihiT
vorzubereiten. Eine solche Sebnle liegt hier vor, sie
nnfalat daaAltenlnnt tnader dgjrpüedwtt Archltehtw
Mt rar aftehriedieben nnd bytaaiiiriaelnn (7 TaMn),
die Architektur der, KUm |3 Tafehi), das Mittelalter
in leinen zwei groften Sdlarten (l7 Tafehi), die Neu-
zeit und zwar die verschiedenen Phasen der Re*
nais&ance bis tarn Rokoko kl Italien Fmnfcieieh,
Spanien, Englaad, den Niederlanden, eodlieh DealMib-
land, zuletzt die .Architektur de» XIX. Jahrb., der 4
Täfeki gewidmet »iud. Da jede Tafel nur 2 Banlea
vorftihrl, so ist der Mafsslab von hinreichen^r GriMäe^
und den 30 erkürenden Teatieiien, wekhc ihMn vonn»
gehe«. n»erkt meo den getchniten Bennwifller imd gc
schickten Lehrer an, dei i'ii- . nverlässige l'i-'.rrbirhi
Uber das ganze Gebiet, welclie er selbst gewonnen
bat, aneb Aadera «ÜttdieileB veiang. a.
Bertlbnie Knostetlnen Nr. 1 nnd 9. Vom
alten Rom von Eugen I'etersen — Rom in
der Renaissance (voa Nicolaus V. bis auf
Julittt II.) von Ernst Steinmann. Veil^g VOü
A. E. Seemann, Leipzig 1898—18»».
Zwei von einander ganz unabhängige und doch
zu einander gehfirigc BSnde desselben Sammelwerkes,
welches ttbenül guter Aufnahme sicher ist: Rom im
Alterlhnm nd in der fteanlaeanee. Gans
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Sl» 1000. — ZBITSCURIFT FOR CHRUiTUCHB KUMST _ Nr. ta 016
verechicdea mulstca beide äduMamncc» behandcil
wtrdai. Dtm dte Ron vM nslclnt nach •naer
L«£c, in
geschildert, dann folgen mehr, der Chronologie ent-
»prrchcnd, aber doch grappenweise geordnet, die
Baodenkmllcrt ako die Tempel, Tri«aipbb«gen,
TriuBplniideii. Tlmlcr, Ptivalblmcr, KatierpaUbie,
Thermen, GrabmontimenTc. Am Schlüsse crschemen
dte Bildwerke, die tu thren ver^cbiedetieii Enl-
wicklnngiphaMD beschrieben werden , bis so ihier
kuteo Bttllbe in bcUeoiuitdwn Zeitalter. Die Dar.
ttdkiBf lit fciMiDd waA TCfdaakl Am AoMihtmlieblieit
tum Theil 4cii IM) voiiügllebeii Tesliliaitra-
(ionen.
Die Gimneit 4cr römischeB Rtaaiieaaee bc>
haadell Sleinmaan iu foof Kapheln, 4i« asit den
Namen der PIpste als der geiüijgen Beherracher dieser
Kunsiperiode hezeichnel »rrdcn, aussei. onimcn das
II. Kapitel, welches der löiniscben Plaatik ge-
widnc« Ht NalMieb iat aaeli 4ic AfeUltklar aicht
taraachllisigl, weder die der Kircben, noch die der
Pallste, aber den bieiteslen Ranm nimmt mit Recht
die Mnlerel in Anspruch, namenilich ilie Ktihe der
moonmeotalea Freakencykkn, welche diese Periode
MienwIitB, v«B F le t a k bw RaphiaL Sie ist aage»
»ein dankbar, aber der Verfasser verslebt es auch,
ihre Vortage austunatzen durch geislTolle Scbildcmn-
gen. l)ci denen die I -lO gut »infjewihllen und auige.
fahrten Abbildungen ihn verirefiflich unterstttlzen. —
Wtaid da» nHlalallafiielM Ran aa«h ciaea eigene«
Beailieiicr fiadea? h.
Ein Ausliuii > n's iiltcliriatlichc Atrika. /.wuna-
[ose Skixzcn von Dr. Frz. Wicland. Siutlgart
1900, V. rl von Roth, (Preis 4,20 M(c )
D.ta BtJitftlKii, Studien Ub«:r den allchristlu lien
Altar zu machen, hat den Vcifasaer nach Nordafrika
geftthrt, und wa* er Iiier nebenbei an abea Denkadtera
sah. nacitt er sum GeKenetand der Beachrcibnng,
niilil in tri>' ki-nr'rn ;irr>i3i'lfi;;i'ii In ii Referat, sondern
im Ifbendigcti iieiicht. in lii n . i vi< Jerlei historische
Reminiszenzen und manihe ik tm niu h. 1 il. i.u ssc lin-
taiacht. Zonichat führt ihn der Wey nach Karthago,
■odam nach Tonia and Tcbeeaa. voa hier kreus und
quer nach Konxtantine, eTutlKli in's A!;,;« ri^^ Ii. \V.\« oi
zu schauen bekam, bt stanii ü&l niu in Kuinen, wie- »it-
sumeiat bereits im Vlll. Jahrh. von den Arabern be-
wirkt waien, aber dioe TrOmmei reden noch eine
g e wa l t i ge Sprache und liefen tur Kaiulgeachichte
die werlhvolUlen BetlrÄ;,'!-. Aquailuktr, Triumphbogen,
Theater, ganze StmUciuilgc. Mineiillich aber grolse,
reich und mannigfalli»; gCKlahcte Basiliken mit zahl-
trieben Realen plaatiachen Bildwerke! enegten seine
Anfnerkaainkeit , und von den meitten deradbcn
bringt er Grundrisse hcz-*. itot;r.<plii», he Auf-
nahmen. Von besonder«! WRlitif^keit sind die Baj>i-
Uken von Damus el Karita , Dar el Xw, Tebcata,
Annuoa, Lambeaaa, Ttgcirt. Tipasa, wo die neun-
achiffige Anfawe tateeral nerkwflrdig bt neben den
elfc^i ti.ittitjen Baxiliken des hl. Alexander ui ! <l- t hl,
Salsa. In die Beschreibung; dieser MuDumentc mengt
der Vctfaaaer vieirache lelunelehe Bemerkuogen, die
den Wumch wecken, er möchte sa «yUema t iacher
Bearbeitung telne kottbareii BcobacbtniiBea «nwmiam
faMen. Schalte «a.
Die Madonna. Daa BUd der U. Maria in aeiaer
kunstgcschirhtirchen F-nfwirklimt; l>is mio Ausgang
der Renaissance in It^i<;n. Ndch der» italienischen
Werke von Adolf V c n t u r i bearbeitet von Theodor
Schreiber. Mit 6 Tafeln in HeUograirttie and
501 TaztabbHduz««. J.J. Weberin LOpag. (Vmt
geb. 30 MV'., in Perg'.inienthünd 36 Mk )
Das reieh lUusirirle Werk Veniitri's, welches nicht
so sehr fdr den kleineren Kreis der ClitlllllD . als
vielmehr für den grAlaerea der Inteicsaentaa be-
stimmt, weniger die Ergebnlaae wiaaenachaMiclicr
Forschung, .ils in.mi lu^r frinxinnii;i.-ii ßeobachtimf in
italienischer Zuspitzung bietet, hat in der deutschen
Bearbeitung nur sptrliche TextiadcfUigeB ind auch
nicht viele bildUche Kttfamag^ ez&htea. Soiehe
mögen manGhen deatichen Letern erarflnecht
^■■1(1, lii.- in {■in'-fji illu«tnrten Wrrkr übei Ju- Ciotlct-
inutter gerne auch den deutschen Bilderschatz, den
gemalten wie dcB plaitiachen. bertickaichtigt tehen, fkr
deaMD ZmauuaenrtaUiMg freflicib ein eigenea Back
tick empfehlen dkrfte. Berrltt im X. Jahik.
hat ilic (IijuIscIk- Minnitur und die EUi-nhiin|.l.t*tik
angefangen, gerade in dieser Hinsicht selbststaadig
sich an entfeiten, und tvelch' giflnzeade Bntwiek»
iungaicihe wlbde rieb daibieten bia in die Zeit der
Renaissance 1 Noch weiter reichen allerdings die
bezflglichen D.irMi-lluii^^on in It.ilu'n »uiUi k und vm;
den frühesten Katakombetigemaldcn bis zu den Dar-
bietungen am Schlnla der HochMnaitaaaoe iat «bi ge>
wattiger Zeitraum von «veiglcichlicher Fruchtbarkeil
gerade in Bezug attf dieaet Thema, und am ergiebig-
ti.irsti ii z< ii;t Mi h .nu ll hirr (Lii XV, und .WI jährt.
Welche Matmigfaltigkcit der Auffassung aclbst bei der
Gleichheit dea Votwurb, wdcbea Auf^tcbot fromami
und kOratkniaebca Enpfladena, welche Meiaianclialt
in der Handhabung des Pinsels und Mei&els* Welche
B< Irbtung und weh In n ( ;i.iuU«i 1». Ict d.ihtr du- Durch-
sicht der 537 durchweg guten Abbildungen!
Verhaltnifiima£rig die ni d i twi gdlCB deilt „iMlIigeB
Bild", viele der Geburt, Darstellung. Vermlhtui^,
Verkündigung, Heimsuchung, der „KUmmerniU Jo-
>(f|>h!< ■, d'T Krippe, Ant.K-tuiiK der dn-i KO>nn,'i.'. -Ki
Reinigung, Flucht nach Aegypten, dem Kiuben unter den
SdifilkgelelHten, der Fanion, KfcoaabaalNBe, fBanicl-
f»hn Chciiti, der Henbkunft de« hl. Geistes, endlich
der Himmelfahrt Mariens. — Der anregend gehal-
trr.r Ti-\t sucht die kun»t^;i->LbiLhtlKh<- Entwicke-
lung der einzelnen Sscnen darzulegen. — Der Ein*
band iat «Itodig and gvMlUg, io daf« auch dienern
Anspruch na daa Featgeacbcak «oUkoninea ge-
nagt ist. 3.
Dnu. und KunsldenkmilerThüriugcu». lieft
XXVI. Herzogthum Sachaen • Coburg.
Gotha. Landrathiamt Ohrdruf. AaMagerichtabe^
lirke Ohrdruf, Liebenatein nnd Zelle. Mit ifJcbt-
drucken und -M Abbildungen im Texle. lenc; |
~ Heft XXVII. Herzogihuni Sachsen-Mei-
niagea. Kieia Sonncbeig. AslifendUabaanrke
. kj .i^Lo uy Google
•1?
ISOO. — ZErrSCHRirr FOR OUttSTLlCHB KUNST ~ Mr. la
SamwbMg, Sieiucli and üchalku. Mit 1 Lichi.
dnek nnd IB AbbiMuBfeD In Ttxte. Von Prof.
Ur P. Lchfeldt. Jen« 1899. Fischer.
DicM beidtn iiefte wmtea tww ketoe »ehr hervor
»(•ndni Kmttdenkmiler auf, «W Iii itmen rind dock
•11« Slilarleu »«il der romanischen Periode verireien,
und die von der romanrtchen KJu!>tcrk.irthe zu Ge-
urgenthal dbriggebliebenen Arcbilektnrtheil« xeichnen
MCh Mumr durch ichr chankkteiinttch« FoniMfi ans.
Dem goiMKhai FonnMiltttiw gebdrcn nelirere Kir-
chen und Bargen m, amh vi-rschiedeue Epitaphien,
Figuren, lilnrgi»che Gefaisc, Kleinodien, und der ke-
natoanceslil ist durch zahlreiche Schlösser mit merk-
«flrdigen Portalco. durch KalhhluMr niü Erkern, durch
Paehwerkbaaien, «oirie dareh nmmiigfacha Enaagaiia«
der Kleinkttntle verireien. Uer Gan(; durch liicse
Kreide i«! daher recht lohnend. Er hat £u dcü Icizien
Rundgingen des nnerniUdlicben, verdienstvollen Ver-
fuMfs («ilhit, der bald nach dam Erachtinea tainer
Sekrill: »EiafShraBg in die Ksnit^eavhtcbte
detThOringischen Staaten- f Tm^ I WO, Fischer,
Preis r> Mk.\ im Juli 1900, seine l^uiUnhu beendet hni.
Als ein schönes Vermtchini(s erscheint diese Schiifi,
welche die Ergeboiiae Cai SiOitlirifan Forachen* (die
Bau. «nd Knnatdenkatakr des Regfernngibei. Koblri»
erschienen bereits IJ^Rfl, dii- vi*ii K i* d a uiui Jena
1H8H) tUfanunenfaCst und ku der Ilni.d \uit I tl AU-
bildungen einen höchst lehrreichen L'eberblick übet
die hedeuiendercn Werke der Knoat and de» Kunst»
feireriws in Thariagea and in den anilolienden
vinren hietel, Um von dem fruchlbureii und cij^'pi.-
artigen KanslschafTen in diesen «Jtet. Kultuibc/ulcii,
wo dasselbe seit dem Auflauchen des romanischen
Ütila keine Uaterbracbnng etlUien hal, ein anecbiB.
tiebee BIM sa geben. Die Archilektar bat hier nicbi
rmr im MiHcI.nlter Triumphe gcfeietl. nuch nicht, ziim.il
III der spälg othischeo Zeit die üleia- und iiiimeinljcft
die Hul^piastik, und auch die dekorativen KUnittc haben
»ich bicr besonders ia den verschiedeoen Spielariea
der ReiHUManee wohl bawtlirt Den Etadrack einer
abgerundeten nnd erfreulichen Fr-ch^inung iiiacht il.ihcr
der leide Kursus des leider zu trUh ge»chiedcneii
Fahrers, dessen FrNckaft kaffsatüch in di« richtigen
liXnde gelangt ist. Schnftigaa.
H .1 1. 1 (; 11 il ■ vv r idi r.i;i R :ti .ii: zur KunHtj{»"»thichtc
Scbloswig'Huistcins von Ciustav Brandt. R. A.
Seemann, Leip»« 1898. (Pfei* geb. 16 Mk.)
Den vm die Kunaigeachickte «m Scbleawig>H<»l-
ttebi hochverdienten i>rof. R. Raupt haben tetne
l'rkimdi nti'r.i hiHii;! ri zurrst auf drrs IliMst hnitzer
Hans Uudewcrdi aufmork«am gemacht, und so schnell
hat da« Bfld aeinea konsriariaeben Schafleaa ak:b ab-
genndet« dalä Brandt ea so einer voUatftndigen
Monographie »lupesrult«! konnte. In Eckemffirde
wohl tun 1600 i^i iuiKT. rr'ich' int < r 1()37 MrivtiT-
buch seiner Heimatb, in der er i-ine urolse MrVrkstdtt
«ntcr hielt, und am IS. Pebniar 1671 hochgeehrt starb.
Diesem idaemlicbeiialaaf ist das L Kapitelgewidnet.
das n. seinen Werken, von denen fast nur kirchliche Aus-
Nt,ittun;,'si,'(';^i-iTit.liii!«, namcntli> h .\lt:lrc, siirli crh.il;i ri
haben, obwohl er auch auf dem IVofangebiet eine
ansgedehnte Tktttigkeit endbltete, s. B. 4 «ehr reich
aitsgrfahrte BrautwaKcn für die forstliche Familie in
Gottorp geliefert hat. Mit der künstlerischen Per-
t&nlicbkcit Gudewerdt's beschafti«^ sich du» III. Ka-
pitel, weiches an der Hand seiner in guten Abtut-
dangen (18 Lkbtdnicktafela aad aMkrfoehcn Teat*
Illustrationen) vorgcfOhrtifn Werke seinen nildiinn»-
gane, seine Eigenart , seine Bedeutung ft'«Uu»ti.-ltrn
sucht. D<>r Nachweis, dafs der Künstler in seiner Hei-
math die technlsciie Grundlage empfangen, in Belgien
•ich vervoQkomnBet, vomehtalich an den SebSpfto^en
viin Rubens sich inspirirt habe, ein sehr tüchtiger Orna-
mentist, ein noch fähigerer Figurist, ein Barockmeisler
ersten Ranges geworden sei und dieser sonst mit
vielen Mängeln belüfteten Stilait einen gewissen Glans
verliehen Iwbe, daif als ecbcacbt bc a efc h aet, arte flbei^
h.^upt der unsIchtigeB Studie volles Lob gezollt
werden. SchoUigen
Uie Dekorationsformen des XIX. Jabrn. von
Gustav Ebe, Mit bH Abbildungen im Ta».
Leipzig 190O. Wilh. Evpehiiann. J'reis !5 Mk.)
Uei dem Slüchsos, »riehen ütc Kuiisuchopfuugen
des XIX. Jakrht beherrschi, wie auf dem Gebiete der
AfchiiekiBf , so auf dem der Deknratiooiifanaeai ie>
•oweH diese namentiiek in den FassadensTttemea.
der Ausbilduiif; der Inneiii.liime , der eigentlichen
Ornnmeiitik hervortreten, ist es nicht leicht, über die-
selben Heerschau zu halten; zu schnell h.ibeu die
üjfsteme geawebsell, lu wenig Eigenartiges hat sich
aa* ilinen er geben. Troisdem gelingt es dem Ver«
fri<.<.er. die ver^rhiedenen Heslrebongeii , » ie sie in
Frankreich, Eiigiand, Belgien, Italien und Spanien,
namentlich aber in Deutschland sich bemerkb.-tr ge-
macht liatien, sa lüasiifisnren und auf vier grofae
Ccaiclitspnnkle in vertbeilen, tmi welchen die beiden
frvlen : N' e u k 1 ii > s i i i s in ii s und R <i iii » n ( i It , Neue
Schulen aut lii&loriviher Griindla^je in der
ersten H&lfie des Jahrhijndcn> sich enlfnlieien, der
dritte: Entwickelung der dcutacheo Kanst
unter der Iterrschaft der Mationalitits-
idfc mit der Mille des J-'^r^nndeit» cinselrl, der
Iculc. liic Moderne erst mu dem leuicii Jahr,
zehiu beginnt. Zunächst zeigt der Verfasser, wie die
antikisirendcn Tendensen in Frankreich den Empire»
Stil seitiglen, in Dealschland die Neaklaaitk and Ro-
mantik, wie ans der let/leren die Nengu'.hik sich ent-
wickelte, im Anschlüsse au di« ke!iti\uiiitionen der
gothisrhen Baudenkmtler. Wie diese allgemeine Sirft*
moBg nationale Färbung erbiek durch den Uebctgaag
tar RenslManee. weist der Verftsser der Korte weisen
nur für die deutache Kunst mch, aber nicht nur fli' die
Architektur, sondern auch ttlr Skulptur und Malerei.
Nachdem von dieser Bewegung die kistorische Stufen-
leiter von Neaem durcblanfen war, trat die Moderne in
die Sekrankan als vermehitlich netter Stlt, and ihren inm
Tiieil befremdlichen Versuchen geht der Verfasser iti
den einzelnen Zweigen der Auf^ten- und Iiiuenarchu
tektur, der Möbel, Stoffe u. s. w. nach in freund-
licher Gasinaung, aber ohne feite Zastimmang, also
mit der Vorsieht, welche fttr die Beartbeilung des
i'.eiien Stiles >ich enipfi-hlen mag, wenijjsien» ftlr jei/i
und die alleinSch.ste Zukunft. — FUr die Darle-
I gaag das gansen BntwtckeluBgagongcs der dakota-
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820
Ihrca KtatU im XIX. Jalnh, bewSbrt «Ut Vcrfaaicr
•Mh alt «Im» yicMchtai FHhm^ dw 4u Aii>
•chAuunjfsnalcital git uMMlKIltoB Wld w bcDutxen
Teriteht. B.
Moderne Kircben-MalereieD. Lief. 3. —
Moderne Kircben-DekoralioncD. Liet 8 o. 4.
Beide im Vvring vob A. SchroD ia Wien ertcheinen-
in, ia Bd. XII, Sp. 880/881 beiciu b^sprocheneu
Lieferungswerke haben einigen Zuwach« erfahren, der
bei den figttrlichen Malcieicn in den 14 Stm<
tioDcn von Overbeck besieht, hnh diese, leUthin
dweh die lMJGttdkdui& in kleinem Heft mit Gebet-
lein von P. Pctcb (eC Bd. XIII, Sp. 19/) veKMEmt-
lichtea, tiefewpfundcnen I! '.(ici .ier m grbf^erer Au*-
gäbe vorliegen, t«l warm tu begitlf»en — I- Ur die orna-
flieatalea Dekorati«n«» betont der lieTnutgeber
ia der wBiabegleliaa(" „daCi ia iknen du mo-
dern* ktatlleritcbe Emp6aden flberaU kriftig durch,
•cblage". In \^ Lil.r-chlceit enthalten lie cumeist ältere
RcBiiaiioenxcn, von denen einscln« seichaeriacb «bge<
adkwidt aa« Cirbldi «cnftaert iiad, wie die Wand,
verxiemngen der Kirche St. Ludmilla cn Prag, andere
hingegen ein« originelle und geschickte Verwendung
millelftllerhcher SlotTn-.olive zeigen, vielleicht „nicht be-
wnbt und gewollt aitertbtUuelad", aber dennoch den Spu.
IVB eher beltaBBtcrStoAaafller aae1««liaad. Wiiedieie
sehr versitlndige Praxis im ahehrwtbdigea Dom von
Füafkircheii beohachm worden, so wttrde dasErgebnifs
ein glOcUicheres sein, alü da« hier vorliegende. Selbst
ia aeaea Kirchea, die einen ernsten Stil haben, wer*
den «MtHeh keaalalfaMielie Meier twf dea ehea
Pemeotchalz nicht ganz verzichten wollen, auch nicht
leidit sich eiobUdeu, ihu durch Umgestaltnng ver-
bessern m können; noch mehr Beachtung wird dieser
Schate vardieaea, weaa ee licli a» die Ansstaitang
aiacB altaB Beadeaiaaab lieadiill. Sab.
Da« Cabiaet ftlr kirchliobe Knast im CoOe.
giaai 8. J. n Kelkabarg btf Wlea voa Ladalaaa
Vclics S.J. Cuslo«. Wien 1900.
AleLehfapparat Air dea KaattaatcnichtiaJemilcB-
kolleghn» la Ralktbwg hat derVerfaieer ehie khiae
Kunstbibliotheli, rh-.e Üildersammluri: rn-t MUuen*
und Medaillensammlung und namei/..i::;> .Sammlungen
tarn Stadinai der kirchlichen Kleinkünste eit)gericbtet.
Lalxtett aaliea feraehadieh aiil den eincclnca Tech>
aiken bekaant nachea loid beatehca daher to Sticke-
reien, Spillen, Geweben, Glasniatereicn, Mosaiken,
Email*, deren verschiedene Abarten liiei iü Üngiital-
mustern vorliegen, neisteiks eigens dafllr angefertigten
Piobca, die lan Tbeil ab wahre MaiterleiuaBgen be.
sdchact werdea dflifca (aaf Gtaad der BeaehNibangen
und der beigcftlgten Abbildungen). Dieses Kiiii».t.
kaUnet, dessen Auascbmtlcknng ebenfalls mit Surgialt
baaem kl» v etd i ea l «egen seiner praktischen Einrieb-
taag aad BaBeallich «efcn der tccbaiadwa Voikgan,
voHe Aaerkeaavag aad wird gewift manchea Franad
tti weiteren Reiträgen L'Tn;';iritcr", im iiru:i; aber auch
SB alten, denn wenn die historisch eiitwickelten Tecb-
stttcken UlnsUirt werden kbnnea, so ist die Unterwes-
nnf ua •»«■Ngeader «ad nimUtmger. AleoOaak
fte die vooMhae VcrtOcMlIcknati aad Cüek «afl
$ehaltCcB.
Königliche Mmeeo so berhn. Uescbrci-
bnng der Bildwerke der cbn^ihchen Epe
chaa. Zweite Aaflaf«. Die Elfenbeinbild-
werke kearbcilet tob Wilhelai Vöge. Bcfin
1900. W. Spemann. (PreU 1 Mk.)
Die starke Venaehiaag dieser Ablheihmg im Bcr.
liacr Maieaai hat Ar dea Kataktg die S rheid a Bg ia
mehrere Theile kleineren Formates empfehlen, und
die Elfenbeinbildwerke, die Ober Numnicm
unifutsen, eiMhea die Reihe. Die altchristliche Epocte
ahlt 7 £iMiplatt. die bjaaatiaiache 24, die frOb*
mittdalterlidie aad fmaaBiaehe W, die golhheha Ttf.
die Renaissance, und Bnrückteit 65. Die eini einen
Exemplare sind, je nach ihrer Bedeutang, »oiijutui
beschrieben unter Herantiehuag dee Vergleichsmaie.
riAis und des liteiariichen ApjparaM*» aa dafi die Ka-
tologisirung auf der Tollea Hohe der wiaaeaachaftBciseii
Forschung steht, die gerade auf diesem Gebiete, zumal
iür die ältestan Perioden, im leisten Jahrzehnt graf»e
Forlschriite gemadlt bat Da ein Heft mit Lichu
drncktafela aa alBHaBtlicben Kfi^chicibnag^ dia
AbbildaagcB fiefcra aoli, so 1.^.1 hier ein io aa».
fassendes und charaklcriiiliisches Siudienmaierial vor,
wie DU einige Museen aus Utieu cigcnco BcstäiiUen
•s aa flellen vermögen, das Berliner nur mit Hlllfie
des eaomea Zawachaea, den et iciaeai Direktor Bode
verdaalrt. Sebaütg«*.
. Di« Igyptliche FflaBaeatlale. Ein Kapitel
I zur Geschichte dea PflaaieaataaBBilte vaa Lad w ig
Borchat dt Berlin 1897. Verlag «<oa EtHK
Watmath. (Preis 5 Mk.)
Ia daa Wimal. weidet IdatidNilch der aaa der
Pflantenwelt gewonnenen igyptischen SJuleofornieti
entstanden war, bringt (ier Vcrfa^er auf Grund der
an den Abbildungen und Originalen vorgenomncncn
Stadiee «ndüch Urdaaag, iadcai er die ia Fra^e
koBiBKadca Pflaatea aach der Matar trh l hlm « Back
ihrer Verwendung in der ägyptischen Kunst forscht
lud dteseibeu in den SSulcnformeQ aacbwei&t. l>rc«
Arten der Nymphaea, die Papjrrautaade, die Palme
■ad aoch swei asdere Fflaatea enabea lich aa dar
Mead der Natar, die Lüie aaa dea AbbOdaagam ao
dafs der Verfasser drei Arten NymphSensäulf-T- die
Lilien-, l'iipyrus- und PalmenUluIe, zwei Arten Kohr-
siolen feststellt, fUr deren Nachweis nnd Erklirnng er
8S AbbildaagCB tu Htlfe aitaait. Im Anscbhifa daran
begrflndct er die darch 6 weitere Abbüdaagca iOa-
ilT-.-^r Ifrhauphing, dafs die Sgyptische Säule der Idee
, nach keinen koQSlrukiiveu ilMeck balte, weil sie eigCDt-
I lieh nur die Pflanze versinnbilden soUte, die von der
' Erde (dem Fafsbodea) saai Uinaidl (der Dcekc) aaÜ-
I ragt, so dafi derSdütdäaatx der gaatea iatenaaaataB
Untersuchung Liutet : „Der Aegypter dachte sich seine
I Ptianzensiulen als freie Endigungen und omaraeatirte
[ ale, wie takke.» ©.
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INHALT
des vorlies^enden Heftes.
I» AniANDLUNOEN: Kin französisches Psalterium des XIV. Jahrh.
n. (Schiufs.) Mit 4 Abbildungen. Von JOSEPH KOLBERG 289
n. BOCHBRSCHAU: Die katholische Kirche unserer Zeit und ihre Diener
in Wort und Bild. Bd. III. Heft i. Von a .... 313
Schutz, Italienische Architektur^Skissen Von B. . . 313
Bischof, Architektonisdie StilfMroben. Von A. . . 314
Berühmte Kunststätten: Nr. 1: Petersen, Vom alten
Rom, Nr. 3: S t ein m a nn, Rom in der Renaissance. Von H. 314
Wieland, b.in AusHug ins altchristliche Afrika. Von
SchnOtgbn 315
Venturi-Schreiber, Die Madonna. Von S 316
Lehfeldt. Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens. Heft XXVI
u. XXVII. — Einführung in die Kunstgeschichte der
I hunngischen Staaten. Von ScHNüTGEN 316
Brandt, Hans Gndewerdt. Von SchnOtgen 317
Ehe. Die Dekorationsformen des XIX. Jahrh. Von B. . . 318
Moderne Kirclien-Malereien. Lief. 3. — Moderne Kirchen-
Dekorationen. Lief. 3 u. 4. Von Sch 319
V el i c s. Das Cabinet lür kirchliche Kunst im CoU^ium S. J.
zu Kalksburg. Von SCHNOtcbn 319
Vöge, Die ElfenbeinbUdwerke im Museum su Berlin. Von
SCHNÜTGEN 320
Borchardt, Die ägyptische Pilanzensäule. Von G. . . 320
Erscheinungsweise. — Abonnement
Die Zeitsduift ersdiemt monatlieh und ist direkt von der Vtxhfp-
handlung sowie durch Vermittelung jeder Buchhandlung und Postanstalt zu
beziehen. Die Hefte gelangen stets in den ersten Tagen des Monats zur
Ausgabe.
Die Beftigazeit beginnt am 1. Aprfl und am 1. Oktober; der Abonnements-
preis betrigt fiir den ganzen Jahrgang M. 10. — » <tir den halben Jahrgang
M. SL^. Das einzelne Heft Irostet M. I.jf0.
AuagegebcD «m I. Jmum lüOl.
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ZEITSCHRIFT
FÜR
CHRISTLICHE KUNST
HEKAUSG£Gfifl£N
von
ALEXANDER SCHNOTGEN,
DQHOUVITUU» m kOui.
Xni. JAHRG. HEFT 11
DÜSSELDORF
DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN.
1900.
1 r
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Vereimgung
zur Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst.
ENTSTEHUNG.
l~\er Mangel einer gröfsereii reich illustrirten Zeitschrift, welche die
Frag^en der Kunst im christlichen Sinne behaiuielt, ward seit Jahren
vielseitig empfunden, auch auf „Generalversam.mlungj;n der Katholiken Deutsch-
lands" wiedeiliolt betont. Im Auftrage der Breslaner Genetalvenaniinluiig
berief Freiherr Cu vmt Hebubmam auf den 12. JuH 1887 nach Bonn einen
grofsen Kreis von Interessenten. Von diesen wurden filr das Programm die
leitenden Gesichtspunkte erörtert und fcstt^c^tellt, ein provisorisches Comit^
gewählt und die Ausgabe von Patronatschemen beschlossen, deren Besttx
das Stimmrecht auf den Generalversammlungen verleihen sollte. Als die
Zahl dieser Scheine auf neunzig angewadisen war, erfolgte am 11. November
zu Bonn die erste Generalversammlung, weiche die „Vereinigung zur
Forderunc^ der Zeitschrift für christliche Kunst" konstittiirte, deren
Satzungen bestimmte und einen \ ürsiinni von 20 Mitgliedern erwählte. Dieser
übertrug dem Domkapitular Alexam^EK ScmnüTGCN die Redaktion und nach
mehrfachen Verhandlnngen am 18. Februar 1888 der innmt L. Schwann zu
DOSSELDORT den Verlag. Nachdem der Vorstand von seinem Rechte (§ 4
der Satzungen), seine Zahl auf 24 zu erhöhen, Gebrauch gemacht hat, besteht
er aus folgenden Mitgliedern
Ehrenmitglieder: Seitie etiluschoflich«» Gnaden Herr Eribischuf Dr. HeHKRTef Simar vnn Köln.
.Seine bischöflichen Gnaden Heir Bischof l)r, Taitlüs von Kepflkr »on
Kotten BUKG.
Seine bischöfJtchen Gnade» Herr Weihfiischof Kahi SrjfRor» vtin Trier
Ur. Freiherr Ci„ v. IUerkman (Münster), Pnvalduicnl ür. Ei>. KiMMKNiot-KiciiARTZ
Vofritaender. (BOMM).
Reiilner VAN Vl.KU I K.N (BoirN), Kmelifllllrer Rillergiitsbcsitjcr von Grami.Kv (Bon-n).
und Schriftführer. KöiiigL Bauralh F. C. ükimann (Kolk).
DMMkspitiihr Aumnwanir (Tkint). Doinktpiltilar Dr. Jaco« (Rkoinsburg).
f>ompTop^t I>r Rkri.ac.K (Koi.N' Trofessor Dr. Fr. X. KHAl'-i ' Krktburg).
Generaldirektor kKNii v. Bout (Mr rtr.ACH). Kon.".istonaJralh Dr. PORSCH (,Brk.-S1.ai;).
PrafeMor Dr. DrrTRiCH (BtAamssRO). ProfwKw Dr. Ammbas Schkii» (MOmghkn).
Graf Drostk ZV VlSCttKRtKO ERftDKOSTS I>o<nka|>itu]ar Sritst rr.ir..N (K<UJ«).
(ÜAUKkLu). l'rofcMoi Dr. .ScHK.oRS (BoN.\t.
Dr.DäSTKRWAU>Pr«mruSt.Mattln(KötJi). Profeuor LODWto Sam (ROM).
FrofcHor Dr. Als. EuxHakd (WUM). Ptbrikbetitter WllKorr (BrisLau).
Von diesen bilden die Herren von HuRSNAtt, VAU VtRUTlN, AUlSNIURCinN und SCHKOTOatl
den durct) § 10 vorgesehenen AusachuU.
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I _ LFM»
Abhandl
Der Reginenschrein im Domschatze
zu Osnabrück
(NU S Abbüitwicca.)
L
^a"jii den bcmerkenswerthesien Stöcken
BUNull, des Dnmschatzes in Osnabrück
a WJßS n darf wohl der Rcginenschrein ge-
^S^sl lahlt werden. Derselbe hat eine
Breite im Rumpf vm rirra .V> nn, eine Länge
von 1,25 m, eine Hühe von ÜOem. Der eichene
Holzkem des Schreines ist mit th«lweise ver*
goldctera Süberbicch bekleidet.
Die Form des Schreines i>t die einer drei-
Mihtffigen Kirche, deren Seilenschilic durch
offene, arliadenaTt%e Seitenstdlung angedeutet
worden, bestehend aus sieben auf einfachen
schlanken Säulrhen luhentien Bogen Diene
Säulchc» sind rund und glatt, die Kapitale
und Basen 8seit%, ohne Venriening. Von den
Bogen sind je -l ((leich gross, während der mitt-
lere, etwas breitere eine NasenftUlung zeigt.
Die Bogeozwickel sind reich mit Steinen
besetzt Unter den Bogen haben ehemals Fi-
guren gestanden, welche, wie wir später sehen
werden, zur Zeit des drcilsigjährigen Krieges
leider dem Schreine entfremdet wurden.
Das untere Dach über den Arkaden ist
mit lialbkreisfftrmigen Schuppen aus Silberlilei h
bedeckt, oline i^cnd welche Unterbrechung.
Das Hauptdach ist in sieben Felder, den Bogen
der Arkaden entsprechend, gctheilt, auf welchen
unter Spitzbogen ebeitfalls früher je sieben Fi-
gtxren angebracht waren. Die Bogen aber auf
dem Haupidache haben keine HauptsSulchen,
Sfmdem einfac he Profilirung.
Während die Arkadenbogen und die Bo-
gen attf dem Hatiptdache etwas gedrOckt an
die UeberganKs/i ' : lernd erscheinen, wird
man versucht, den Kamm, die Giebelsver/u -
ruDg der Breitseite und die Knäufe (Hüben-
blatt) einer etwas spateren Zeit xuzusdireiben.
Die hinlere Breitseite ist im Giebelfeld mit
theil weise kolossalen Steinen von 7 cm Durch-
messer, die wie die übrigen Steine am Schrein
theils aus Becskrystallen und GlasAflssen, ab
und SU mit fiuhiger Untertage, Adb aus Halb-
edelsteinen bestehen. Auf dieser Hinterseite,
welche jetzt mit Sitberbleeh bekleidet ist, wird
eine Kreuzigungsgruppe, wie unschwer zu er-
kennen ist, angebfacht gewesen sein.
Die vordere Seite (\ergl. Fig. 1) wird ge-
bildet aus zwei FlOgeithOren mit gothischen
Wimpergen. Diese sind oben geziert mit dreüsig
Steinen verschiedenster Farbe, nnten, wo sie
jetzt mit quadratisch eingetheiltem, gepresstem
Linienoroament versehen sind, mochten sich
ebenbib Figuren befinden. Oeffiiet man die
Flügel, so hat man ein reiches Mafiswerk vor
sich in Form eines schön gqjUedcrten, vier-
theiligen Fensters.
Der Fuls desSdueines nt mit eingepresstem,
vergoldetem Linienoniament und die Abschrä-
R^ing gegen den Runi]if hin mit einem Orna-
ment aus emcr W'cinranke mit Blatt und kleiner
Traube, die uns etwas romanisch gehalten er*
scheinen, ge^l hmückt. An tlen 4 Ecken den
Schreines beAnden sich schlichte, architektoni-
sche Strebepfeiler.
Nicht unerwähnt darf bei dem R^inen-
schrein ein Schnmck bleiben, welchen wir für
besonders bemerkenswerth erachten. Die eine,
jetzt leider der Wand zugekehrte Langseite
delselbcn (veigl. Fig. 2) hat auf der Dachflache
drei Ciemmpn, welche deti sog, Alsen-Gemmen
im Neuen Museum m Berlin, und den Gem-
men im Besitz der Deutschen Gesellschaft zur
Erforschung der vaterländischen Sprache und
Alterthümer in Leipzig und den beiden Gemmen
im Nordischen Museum zu Kopenhagen vollkom-
men ahnlich sind. Die gröbere Gemme (2 tm
zu 2f»f nachderSchnittfläche^ :reigt drei mensch-
liche Figuren von rohester Zeichnung, ganz
flad) hineingeschnitten. Die Figuren smd durch
einen langen, spitzen Kinnbart als männlii he
gekennzeichnet. Sie liabcn sich tlie ILuide
gereicht und blicken nach einem Gegenstand,
der Ober ihnen schwebt und den Frhr. von
Ledebur bei den grösseren Berliner Gemmen
als Vögel bezeichnet. Die zweite Gemme ist
mehr oval (2 im zu l,Hem) enthalt 3 gaiu
ahntiche Figuren ohne den Gegenstand Ober
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883
1900. — ZEITSCHRIFT FÜR CBKI8TLICNB KUMST — Mt. IL
ihnt'n: dio dritte (2,1 - w /u l.'^w) hat nur
2 Figuren, welche denen der Dresdener Gemme
sehr gleichen.
Was nun die nicht mehr vorhandenen
Figuren am Rcgincnschrein angeht, so erhtt
dendbe ein bedauemswerthes Schicksal im
XVII. Jahrh. In Folge der Belagening def Stadt
Osnabrürk nämlich im Jahre HiH.H mufüten die
Pruvinzial:>tande an die ^tchwediät hen Heeret>-
ftlhrer eine Kontribution von 60000 Thaler
zahlen. Zur Aufbringung derselben wurde auch
eine l)etmi htli( he Menge von kirchli« den Ce-
räthen und Kuruitschatzen aus der Domkirche
und darunter auch »33 fibeigUdete, geschlagene
und erhobene Bilder von der Tomsae St. Re-
ginae« im Gewichte von 33 Pfund und M Loth
und im Metallwerthe von Ahti Thalem 1 2 Sch.
vetitauft. {VofaielJung des Domkapitels vom
Jahre 1720 add. Von difs,-n Riltlcni
haben sich, wie Lübke meiot und wie auch
wohl wahrschemlich ist, an beiden Langseiten
des Sclu-ciues je sieben , vielleicht einerseits 1
Christus und sechs Aim ^.t« ! und .indenieits !
I
Maria mit den übrigen Ap<j>>tein, unter den ^
Arkadenbi^gen befunden. Viersehn Figuren
haben auf den beiden oberen Dachflachen in
den Bugen ihren Platz gehabt; die übrigen
fünf waren wahrschemlich an den beiden Schmal-
Seiten angelMacht, und swar, wie schon ange-
deutet, an der hinteren Schmalseite der ge-
Icreuz^c Heiland mit Johannes und Maria.
Auf den ThOrflügeln vorn sind viclleidit die
hL Regina von AIcsia und etue andere heilige
Fitrii''. Hermagoras, angebracht gewc^rn I^ri
dieser Gelegenheit weiiMm wir auf den Kc-
ginenschrdn in der Kirche zu Rhynern bei
Hamm hin. Dieser mit der Jahreszahl 1457 vor-
sehcnt?, dn'i Fuf^ lange Sc hrein zeigt uif dm
Feldern der Langseite die heiligen Apostel,
an der einen Schmaheite Christus mit der
Tiara und an der anderen die hl. Regina von
Alexia, in fler Hand i in Kren/, auf welchem
cme Taube mit Spruclizctici sitzt.
Die Anlage, wie die Ausf&hiung des Re>
gincnschr<-in< > in O^nahrilck weist auf die
Frühgothik hin. Damit stimmt auch die Eut-
stehimg^eit des SchreiMS fiberein. Dats dann
bei diesem frühgotliischea Schreine Anklinge ,
der romanischen Zeit un<l aus der Uobergangs-
zeit sich vurtinden, darf um so weniger be-
fremden, als ja die kirchliche Kunst im Nor-
den und West&len einerseits etwas lang^mer
voranging, anderseits mochte vielleicht der ver-
fertigende Künstler den Schrein mit seinem
Bestimmungsorte, dem Altarhause des Domes»
in Einklang bringen Nvnllen.
Bevor wir jedoch die Entstehtmgszett des
Reginenschremes gesdiichtfich fcststdlen und
dann auf die Regina, für welche er verfertigt
ist, cinLii Blii-k werfen, wolien wir jilcirh des
Kastens, der zum Schutze des Schreines diente
und der ebenfiüls sehr bemerkenswerth ist, ge-
dcnken.
Der Rcgincnschrein war früher (jetzt steht
er auf einem kleinen Choraltare) von einem
hAlzemen Kasten mit sehr schönem und stil-
gerechtem Eisenwerk umschlossen. Dieser
Kasten, l,9fi m lang, 1,8 m hoch und 70 cm
breit, hat die äuisere Form einer einschiffigen
Kirche; der Eisenbescblag an demselben ahmt
unten Bogenstcllunfrfn nn allen vier Seiten,
auf dem Dache eine quadratförmige Dachbe-
legung nach ; am Fiist laufen an beiden Seiten
Streifen mit Blattverzierung her. An den Sei-
ton beider Giebelfelder sind vergoldete Band-
streifen angebracht mit Inschrift in schOnen
Majuskeln des XIV. Jahrb., die leider theU-
weise zerstört ist 0«$ noch Erhaltene lautet:
.V/w rrgina nr ftos •'tnturft (mors - ntx?t
ätprtmat exora tum mortis vtnerit hora. —
. . . stntina mnndt im «mt soHcta ttgma.
Es fragt sich nun: l^fst sich geschichtlich
feststellen, wann der Schrein der hl. R^ina
verfertigt wurde? Unter den Reliquien der
OsnabcOdter Kirche werdeik die Ueberreste
zweier Retinen erw.ihnt, der St Regina virgo
et mat von Alesia und der Regiua ex soc.
undechn virginum. Erstere wurden mit den
Körpern Su Proo^ et St. Hermi^rae nach
der L'eiicrlieferung, w ie w ir später ausführen
werden, von Karl dem Grofsen nach Osna-
brOck gebfacht, wahrend die Reliquien der
hl. Regina von Köln 13^13 oder l.{47 von dem
Bi-di ife Gottfried v<m Arnsberg für die Os-
nabrucker Kirche erworben sind. Die Gebeine
der hl. Regina von Aleim wurden nadi langem
Verboigensein bn Jahre 131S*) wieder au%e-
') Er'lwin Er(lm,inn'« »Chroniki:
Umb düsiL- Tidt lint Sante Rcginen tramUta oad«
liilli^edomb in de Cipaen tho näwBlifUtti ini Dom
geaeit, darvan:
Anoo ttlUdM ti^ftoettlMM duedmo
CiJip.ira ti.iii-lau -i-icra lunt hai t-Ac iocatS
Hac in cUutura »anctortim corpon plun
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385
funden und in einem Reliquieoschrdiif von
dem der Chronist Erdwin Erdmann sagt, er
sei eine capsa deaurata, verschlossen. Diesen
ürfs der ('nsto< oder T!ic<.uirarius der Donj-
kirchc. Simon, Graf v. Kelberg, der für GoUeai-
dienst und Kunst viele und gro6e Gaben ge>
spendet hat, verfertigen .-j Erdwin Erdmann
theüt in seiner Chronik futtjeiule Verse mit:
„Aaao milleno, tcr C bi« X quoquc quimo
BcdedM Ctttto« fllln noBine Simon,
Praesens Miss.ilf jiii i ontulit in memorialo
N&bilis ejus avi Conrad de gcrmine suevi
In Relbcfg ooBtorm qiiem prima 1010 fore mit«««
Hujux et oimiiiii' >.tr »,'< ih 1 csar lonjuiji» Odae,
Patria ouignificique «ui Domini Fredehci,
Atqne BntiMs «fbi dilectae gvnUridi.
Quf.nim «it i oitifMis Johann«« Krancke MKcrdot
Duo) lunt >ub fioc iUiua org«u f«cta
Sancta Rer>B« aeii menbr» aant «cre re-
dscta
UaifiiM randelU procesiio glohficatitr,
Purpurcw pari es Cbori veneratur."
Seit jener Wiederauffindung ") wurde den
Heiligen, deren Reliquien der pr;i> htige Schrein
in sich barg, ein grofses Vertrauen und eine
lebhafte Verehrung vom Volke in Omabrflck
erwiesen, und durch ihre Fürbitte erlangte
man Hülfe in vielen Nöthen In <k'n »acta
Sanctorum« der Bollandisten wird auszugsweise
aus dem von P. Gamanstus abgeschriebenen
>Catalogus s. reliquiarum ccciesiae osnabuigen»
ais< Fo^ndes darüber Fnitpethi iU:
. . . „Qua exaltatiunc suleinnizata, prae-
dicti Sancti, tanquam lucema super canddabium,
in aperto ad salutem Christi fidcliuin ex-
po«<iti impetr.ib.int a Domino Jesu Oirist »
suoruiii pracrogaiiva meritorum quam piunbus
tribulationum consolationem, et de universn
aegritudinibus sanitatem; de (juibus remediis
innuroeris sequen» scriptum aliqua, sed pauca
declarat
*) Simon, Graf v.Retberc.einBnidcrOKa«(IL.
Biachoft tu MttaMter. de« am 16. Oktober 1308 «o
Poiticr* starb unil die D^nikiri hi' 2U Osn.ilirilLk .luch
reichlkt) t)t^i«:litinktt.-. wird in CHnabrückci t';kuii4cn
genannt von 1296 bis 1335. Ihm wird in dem alten
Kakadarinm und Nekroloisiuin >eccl« cath. Oanabr.«
b«l dem 4. Peatm b e*. aeineu Todeatage, dna Lob
gespendet: „Qai mulla boo« fedt Ct moHn CWltulit
e c c tes ia « ." (Ib. pa«. 308 >
*) Auf dem Hochcbar fand aich vor der Reatan-
r.itirm !^<71 . in Ht wölbe in der Art einer (:onfe»»io,
in Welchem wahrscheinlich die Kcli^uicn vurher i;e-
borfcn ammii
Subdantur sedecim miracula ope s. Kegi-
nae altonunque sanctorum impetrata."
Man darf mit allem Rechte annehmen, dab
Erdmann anch vonderselben Hd!i<^en und ihrem
Rcliquiarium redet, wenn er später in seiner
Chronik bei der Erzählung der Einnahme Fflr-
stenaus'; und L'eberwältigung des räuberischen
('rrnfen von Goya im Jahre 144i die Bemer-
kung hinzufügt:
„Haec fiebant in die sanctae Reginae
virginis, cujus sanctum corpus in ecciesia
Dsnahurpensi rum mapna veneratione est re-
condituMi ; luitquc ad huitorem Dei et S. Re-
ginae a domino Joanne Piacposito ecdeaiae
s. Jiih.mnis iiistituturn, quin in illn die de-
fertur per circuitum capsa deaurata
S. Reginae com mnhis sanctia eorporibiM
ibidem inclusis, quod omnes prooonwtiles, oon>
stjles, civitatis pracsiflcnlrs praesentias habcnt
cum canonicis ecclcsiae »acpe dictae."
Noch eine andere zur Zeit Erdwin Erd>
manns verfemte Chronik enthält ein Zeogiiife
darüber, in svi leli hoher Wrehrung die hl. Re-
gina vor jener Zeit, dem Ende des XV. Jahrb,,
stand und welche Memung hinsichdich des
Alters dieser Verehrung zu Osnabrück herrschte.
Es ist dies il.i> r!iri>i>in/n Mindense im crli auc-
toris, abgedruckt bei Meibom (»Kerum Germ.«
t I p. 555). In demselben wird gesagt:
. . . „Carolus antem non solum saxoniam
antiquarn, si d ct novain sive orientalem, Christo
Domino subditlit, et Episcopatus X. in ca
fundavit, quarum prima Ecciesia est Oina-
burgetisis, quae est primitiva Sa.Koniae Ecciesia
quam anno Christi DCC'LXXIl in honorem
b. Pein Ap. ct ss. Martyrum Crispiui et Cris-
piniani, quorum corpora ibidem venexabiltteri
unrt cum l orporc s. Reginae sunt locata.
anno regni sui VI. fundavit."
Der von Erdmann erwähnte Kriegszug
dauerte 7 Tage und wurde beend^ am 27.,
bezw. '2H. Juni. Der dies s. Reginae ist dem-
iiacli der Tag des Beginnes des Kriegszuges,
il. i, der SO. Juni oder der des Schlusses. Das
»calendarium et necrologium vetustissimum ec>
clesiae cattiedndiv ( >snaburgensis« bezeichnet
den 2tJ. Juni als Kegiuae v. Translatio Cri-
spini et Crlspiniani. Und der 7. September
hat nach der Bezeichnung „Nat. S. Mathdbeite
Virg." die Worte „Reginae Virg." und her>
*) Stadt in RegiermvibMirk Oinnbfflck.
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327
1900. - ZEITSCHRIFT KÜR CHRISTUCHE KUNST — Nr. 11.
nach die später hinzugesetzte Bemerkung: „In De reliquiis gloriosis praesentis capsellae
festo B. Rcgine, quod in vigiiia nativitatis B. de S. Regina. In hoc loco requiescit corpus
Maria Virg. occurit, compulsabantur campana, B. Reginae virginis, quac fuit filia cujusdain
que Bockeneklocken dicuntur."^) Ciementis regis gentilis et passa est scptimn
Da nun aufscr ^ Idu.s Scptembris
der Regina von
Alesia später eine
andere Regina au.s
der Gesellschalt der
hl. Ursula, wie wir
weiter auseina nder-
sctzen werden, ver-
ehrt worden ist.
haben wir zunächst
die Verehrung der
hl. Regina von Ale-
sia in üsnal>rüi-k
festzustellen. Zu
dem Angefahrten
fügen wir zu dem
Ende hinzu: I . In
den «Acta sancto-
rum« der Bollan-
disten wird gesagt
(ad VII. Stptl:
„Exstat in iiui^-.''
nostro codex qui
{lam rontinens v;i
ria Ms», ad res Gcr-
manicas spectantia,
qiiae P. Gamansius
(geb. lWMJ)s«xr. no-
strae sacerdos col-
iegit et Majoribus
nostris
transmisit.
Inter cete-
ra autem
legiturcala-
logus sanc-
tarum reli-
quiarumec-
cicsiae Os-
naburgen-
sis in liunc
m<Klum :
n,. I
*) Zufolge der Kcnau unlrrschcidenilen Anweisung,
welche der Hrratu(;'*t>^r *ur Beuitheilunj; de» vcr-
■chiedenen Allen der Schnft in den zwei allen Hand-
«chriften d< i> Calcndarium an dir Hand i;irht, Ui der
L'ripnint: der oliencrwlhnten ernten Kiniragun^rn zum
20. Juni und 7. Sepicmbcr in das Xll.Jahrh. und dei
sub Maximiano iro-
peratore et Olybrio
praeside in Alesia
civitate. Quae dum
duceretur ad sup-
plicium, columba
de coelo veniens
coronam in ore
porta\it et dixit:
Vcni Regina in re-
quiem Christi; be-
ata es, quae hanc
roronam meruisti
— Praeterea reci-
tatur Exaltatio re
liquiarum S. Regi-
nae virginis et mar-
tyris, Hermagi-rae
Patriarchae, Proo«-
pii et aliorum Sep-
tem facta sub epi-s-
copo Engelbcrto
anno MCCCXII.,
in crastino S-Joan-
nis Baptistae."
•J. iAii den An-
gaben des vom I'.
Gamansius mitge-
theiltt n catalogus
aber da»
Vaterland
der hl. Re-
gina und
die Erhe-
bung ihrer
Reliquien
stimmt das
im Jahre
l.'il'i zu
Mainz ge-
Vorflcrteite dei Regincii»chreiiia drUckte
Osnabrück ische Brevier überein.
Es enthalt für den 22. Juni ein Officium
der Uebcrtnigung oder vielmehr der Auffin-
dung der Gebeine der hhl. Crispinns und
Nachtrag« zum Iclzleren Tage nicht tpaicr all in
die erste Hllftc de« XlV.Jahrh. zu veitetzen.
lyiJ^uJ Ly Google
329
1900 — ZEITSCHRIFT KÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 11.
SM
Crispinianus und anderer nicht genannter Hei-
ligen.') Dieses Offiriiim schrcilit ausser der
üration der vorerwähnten Heiligen auch eine
Collekte von der Jungfrau und Martyrin, der
hl. Regina, vor; und demgemass ist anzuneh-
men, dafs man bei Abfassung dieses Officiums
<iie gleichzeitige Aufhndung der Reliquien der
hl. Regina mit denen jener Heiligen voraus-
gesetzt hat, bezw. davon überzeugt gewesen ist.
AuCserdem enthalt dieses Brevier ein beson-
deres Offi<ium der hl. Regina für den 7. Sep-
tember, gleichwie auch besondere Offida der-
Die Lektionen dieses Officiums der hl. Re-
gina für den 7. September reden ausdrücklich
von dem Martyrium einer heiligen Jungfrau
Regina aua Alesia in Gallien.'') Dagegen ge-
schieht in diesem Brevier keine besondere Er-
wähnung der hl. Regina aus der Schaar der
hl. Ursula.
Auch wird diese Annahme, dafs die Re-
liquien der hl. Regina von Alesia gleich-
zeitig mit denen der hhl. Crispinus und
Crispinianus, des hl. Prokopius und des hl. Her-
magoras (i. J. l'M2) autgefunden, also bereits
Fig. )i. LanfMii« dei Re{in«iMchr«iai.
jenigen mit Namen bezeichneten Heiligen, deren
Reliquien — wie aus dem Catalogus des P. (Ja-
mansius und dem Officium dieses Breviers
zum 22. Juni ersichtlich ist im Jahre 1.'{I2
zugleich mit den Gebeinen der hl. Regina ge-
funden wurden, nämlich der hhl. Crispinus
und Crispinianus (auf den 25. Oktober), des
hl. Prokopius (auf den H.Juli) und des hl. Her-
magoras (auf den 12. Juli).
') Im >Martyrolo(;ium Romanum« wird dir hl. Re-
gina am 7. September folgendermaUcn crw.ihnt: .,In
tcrritorio Augiutoduncnsi nanctae Retinae vir^inis
et martyri», quac »üb Proconsulc Olybrio carccris.
equulei ac tampadarum perpesiia nupplicia . demum
capitali tcnteotia damnat«, mifravit ad Sponsum.
in sehr ferner Zeit vor diesem Zeit-
punkte nach Osnabrück gekommen sind, durch
das Calendarium et Nccrologium vetusti.ssimum
ecciesiae cathedralis (.)snaburgensis bestätigt,
welches im 4. Bande (v.J. 18.55) der „Mitthei-
lungen des historischen Vereins zu Osnabrück"
aus zwei alten, im Regicrungsarchiv zu Os-
nabrück befindlichen Handschriften abge-
druckt ist.
ii. Sowohl der Charakter der Handschrift
der ersteren Bezeichnungen für den 2<>. Juni
*) In allMter Zeit wurde zu OsnabrQck am 20. Juni
da* Cedüchtnlf« der Uebertragung dieaer Reliquien
eefeiert.
1MN>. — ZBrrSCHRlFT POR CHRISTUCHS KUNST Nr. U.
und 7. Septfmtior, als ntirh di<' Prfifiing und
Vergieicbung der übrigen von dcraclbcn Haad
gesdiriebcneii Eiotragungca in histonKher Be-
xidmng laMen es sicher erkennen, dals diese
Eintragungen der erwähnten zwei Officien in
daü Calendarium lange vor dem Jalire l^:t,
d. 1 vor der Zeit der Uebertragung der Re-
liquien der anderen hl. Regina von Köln nach
Osnabrüf'k pf-^t hrici >en W iirJcn sind Dem-
gemäß hndet sich in diesem C alendarium auch
keine ErwShnunf eines der flbrigen HeQigen,
deren Reliquien im bezeichneten Jahre von
Köln n.u li nMinlirflrJ; kamen^ Di r 21. Ok-
tuber, der Gcdäclitiulstag des ^^arty^ums der
hl. Unuia und ihrer hl. Genoasen, hat nicht
einmal eine naniendic he Krw.'lhnung der hl. Ur-
sula, sondern nur die Bezeichnung „Nat
Sctarum Virginum XI tniliu".
Dagegen werden die bereits obenervtthnten
Heilten, deren Reliquien in Jahre 1313 mit
denen «ler hl Rrgina von Alesia aufgefunden
worden aind, au ihren GedächtnilktaKen nament-
lich genannt, nicht allein die hhl. Crttpinus
und Crispinianus (am 'Jn. Oktober), sondern
^uf \\ d< r 1)1. Prukupius (H.Juli) und der hl. Her-
magoras {{'2. Julil
Beinerkenswerth tst auch, daüs bei den
letztgenannten Tagen ein entsprechender Nach-
trag, wie beim 7. September, sichUndct, nlm-
Uch beim H. Juli:
..In primis vesp. pro primo pulsu cum ram-
|)anis, qua Bokeneklocken dicuntur, cumpul-
sabitur".
und beim 1 2. Juli :
..Compulsiibiinhir primn vespere in primo
pulsu cum campanis, quac Bokeneklocken di-
cuntur".
Eine cursori.sche Untersuchung hat eine
gleiche B< iii< rkiin;; anderen Festen dieses
Calendat iuiu,-. iit tiurlen lassen.
4. Im XV'Il.Jahrh. wurden djc Reliquien
dieser hl. R^ina der Gegenstand besonderer
Aufmerksamkeit und Verhandlungen.
Abt M;inr"s von Ihiiif: -chreibt darüber
m äcmem ^Üsnabrugum sacrurn et profanum«
{cap. V):
„De hac S. Regina Gallica legatus Regis
Gallicorum tempore tractatuum pacis crus in-
tegrum a Francisco Guilelmo Episcopo impe-
tiavit et in Galliam reduxit."
' Die .^^ta Sanrtnnim' der Bollandi^ti n ent-
halten darüber Folgendes (ad d. VII. SepL
p. :J7):
„Occasionon notae oontrovefsiae Violins
in ap ilogia sua serunda pag. 4 et srnq. e.x^xinit
in hunc fcrc modum : Cum anno 1 64H excd-
lentigsimus dux LonguevUlius Fnindae legatus
ad Westphalicam pacem conciliandam Mo-
nrjsteni vers.irrtur. R. P Fraiiciscus Marnicfse,
Franciscanus de Ubservantia, qui ipsi a »acrii
confessionibus erat, ejusdem dncis Opera in-
signes reliquias, magnain sdlioet partem de
os.se railii br.u hiali> S. Ret^ina»-, cujus C'»rpus
Üsuaurugi »ervan credebalur, ab illuütris&uuu
episcopo ac capitulo impetravit,') easque ab
archieplscopo Augastodunensi rite approbata>.
exponcndas dedit Franciscanis sui^s , quibu'>
Atesienäc sanctae Martyri:» saccllum nuper
traditnm fuerat Aegrc^ nec immerito id tule-
runt Flaviniacenses B'*rc<lictini, qui cum jara
ah octo fere saeculi^ iu sacri istiu^ depoaiu
possessione se crederen^ paasi non sunt ea
doturban.*) Quid multa? post varias cinci-
liati mis vias nequidquam tentata-s, utriraque
Ubclli -sive apologiae prodierunt. Pro Alesien-
sibus scripsit primum F. Marmemius, ac de*
inde quidam anonymus, hisce P. Geoigius Viole
Benedictinus Gongregationis S. Mann duas ;xpo-^
*) Dietci j^eichah im Uqjfianc de* Jahres 1644.
Der Biichuf Fr Wilii tix lii< t atii f) Ft^bnur d, J. von
MUiMter «u» dem Domkapitel in OsoabrOck den £in-
pfaiV di«ter ihn. abenehlelilieii helUgen ReUqnien.
I S Colfl'chmtHt's Gruch. d. Biichufui
Ü»t-> bculuii frantOüischen C>fii.«ndten, der Hrrio^
von Lon^c^illc und dei Ciraf d'Avaux. worden *ch«n
vor Mine de« Jshrca 1^ enetit darcb Abel Set-
vieni. (S. >Ad Adanl Rdatio hitt de PmOL Ota.
— Mumi*t. cap. 29 [i l.)
*) Oer beilice Leichnam der hl. Regiiu wwdc
Räch ihrem ^larreidien Harljvintn (tm 7. Stpt. SSS)
von den ("liri.>ti-n »u Alesia heimlich h< tjr.iSrn, aadi
dem Aulliürcn der V'crfol^uni; aber erhüben und ut
einem kontbarcn Schrein nicdprifclcgt. Mit der zur
Ehre der heiligen MarQrria erbnutea Kapelle wvde
bald nacither ein Kloater verbunden, und nm das-
sclbe enwtand > in .Sudn lu-n imlt- 1 ilcni - der
Heilij{cn. Abt VViUrad, äUUcr des Kluslcfa iv Fla-
vigny, zierte die BourabiiirjistAtte der Heiligen icich-
Uch und erneuerte das K luiter daaelbal, «etehaa «M
Art Abtei VXmvigny abhitngfi|r wnrde. Der Abi fi^
v Kl u i^'in lu lü nm Erlaubnila de» Knnigv Karl
des Kahlen und des Biacholt Jonaa von Auton dc8
heiligen Leib mit gtobtt bracht im Jahre 864 in (Be
Kirche seiner Abtei übertragco.
Vgl. P. Job. Croitet S.J. lum 7. Sept.
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3S3
1900. — ZBtTSCHUrr PO» GHUSTUCHB KUMST — Mt. 11.
334
locfias opposuit annia lö4y & 1653 typ» Pa-
miemibus excusas."
Aus den eben citierten geschichtlichen Qnd-
ten ist iiii lit cinr Vjr^iirtinUf N'.n lnii lit daifit-c-r
jtu entuehmen, wann und wie die ticiiigcn Kc^
liqiti«n dieser hl. Regina nach Osnabrfldc ge-
kommen sind. Indessen s<-heitit iti Anbetracht
der angeführten Nai liriv htcn utal aruicnT ;;e-
aclikhUichen Anhaltspunkte die Vennuthung
am meisten begrtbidet zu sein, dafi sie (i. e.
ein Theil der Gebeine der hl. Regina) bereits
zur Zeit Karls d. Gr. mit den Reliquipn
der hhl. Crispiauä und Crispinianus
der OsnabrOckisdien Kirche geschealit wor-
den und.
Denn: Sie waren schon lange v<»r dem Be-
ginne des XIV. Jahrh. in Üsnabrüi k gewesen.
Ana dem Zeiträume von der Zeit der Karo-
linger bis d^Tliin .sind kfine solchen Beziehun-
gen der Domkirchc udcr der Bischöfe von
OsDabrOck jni französischen Würdenträgern
oder Kildien ersichtlich, durch welche die
l'ebertragunp der R< Iii|iiicn tiach Osnabrück
itätte veraulaiät werden können. Seit der i£r-
hebuitg der R^iquien der hl. Regina und
Ueberfillirung derselben nach der Abtei Fla-
vigny im Jahre MHj dlirf»e man daselbst wenig
geneigt gewesen sein zur Sciienkung eines be-
trächtlichen Theiles derselben an eine fremde
Kirche. Endlich l.'lfst die Bemerkung des
Chronicon Mindense, welche oben angeführt
ist, auf eine am Ende des XV. Jahrh. Iierr-
achende ttadidoneUe Meinung des eben an-
gedeuteten Sinnes crhliefsen.
Ein Mi:»»ale des XV. Jahrh., welches der
Sl Johannlsidrdie m Herford angehört, aber
aus dem Kloster Clarholz, st^immt und aus-
drücklich als Missalc nc( un lum t irdinem Osna-
brugensem bezeichnet wird, enthalt auf den
T> September eine Mesae in die feMo Reginae
tntxtyt,
Mtssa: Loqucbar.
Oratio: Dens qui nos hodie beute regine
viiginis mar^nisqoe tue annuasolemnitate leti-
firas; roncede propitius, ut ejus adjuvemur
mehtis, cujus castitatis inadiamur exemplis. —
Adndkh bexidien sich die Secreta and die
Communio auf die Regina martyr.
Die Kirrhe von Drensteinfurt im Risthum
Münster, weiche auf emem dem Osnabrücki-
sdien Bischöfe gehörigen Hofgrunde vorüeber-
tragung der KGlner Reliquien jedenCfüla er-
baut worden ist, hat als Patronin die Regina
virgu et mar^. Ebenso ist die Kirche von
Rhjmem bei Hamm der hL Jungfrau und Mar-
tyrin Regina p;eweiht, und auch von dir ser ist
es wahrtichcinlich, dafis sie von Arnold, Grafen
von Altena, Bischof von Osnabrück (1137 bis
ItMl) gegründet wurde (vgl. Tibus: »Glttn-
dungsgeschichte« 1. S. ti77 IT.).
Tl.
Die hl. Regina aus der Schaar der elf-
tauscitt.! Jungfrauen.
^ I. Die Domkirchc zu Osnabrück besitzt
' nun auch seit der Mitte des XIV. Jahrh. die
Gebeine der hl. Jungfrau Regina aus der Z.ihl
der Genossen der hl. Jungfrau und Martyrin
Ursula. Eine andere Heilige desselben Na-
mens hat wfthrend der letzten Jahrhunderte
nicht eine öffentliche kinliliche Verehrung in
der Stadt und Diöcese Osnabrück genossen.
Das Osnabiflckische Propriiun txm Brevier
und Missalc, welches unter dem Bischof Franz
Wilhelm herausgegeben ist, nwaiint nur ilicse
eine hl. Kegina. Nacli demselben wird das
Fest der Uebertragung der Reliquien
dieser und der übrigen Heiligen, deren Ge-
beine tlcr Bistliof Gottfried von Arnsberg aus
dem St. Ursula- Kloster zu Köln erhielt und
im Jahre 1547 Fderlidi tn seine Kathedral-
kirche übertragen liefs, am I.Juni und der
Gedächtnifstag des glorreichen Martyrium»
dieser hl. Regina am 7. September in der DiO-
cese Osnabrddt begangen.
2. Die Cetieine „dieser hl. Regina" ruhten
von der Zeit der Uebertragung nach Osna-
brOck bis zum XVIt. Jahrh. in «nem Behälter,
welcher auch die Reliquien des hl. Btsdiols
Pir mel ius untl anderer f'.enossen des Mar-
tyriums der hl. l'rsula in sich barg. So wur-
den ne in demselben Reliquien-Schrdn be-
funden bei der Eröffnung und Untersuchung,
wel lie der Bischof Franz Wilhelm nach seiner
Kückkelir in sein Bisthum Osnabrück, weldic
im Jahr« 1644 erfolgt war, vornehmen lieb.
;v D( r Jesuit Crombach erstattet einen Be-
richt über diese Reliquien in seinem >Vin-
diciae Ursulanae« (gedruckt 1A47) tom.9, fib.8.
cap. 28:
..Supererat membrana eathedralis eeelesiae
(Osnabrugensis) pervetusta, ante trecentos et
plures annos ezanta, et a loci dignissimo pne-
side mecum oommuntcatar in qua dcsignatio
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336
tarn hieruiecarum, quam nominum describitur,
quoram obmi et lipnna in Ulis continentur, boc
exemplo: Hae sunt reliquiae ccciesiae Ohdu-
bnipetr^is tJatacsiibrinnum Drimini MCCCXUII
ci per reverendum in Christo Patrem at do-
minum Godefridum de Arnsberg, Omabrugen-
aem episcopum, in suis locü drca »wnmum
altere ditiac ((tlisiae reverentcr recondt-
tae . . . In cappella a dextris altarü summi
in latM« venös austrum posita requiescit cor-
pus S. Pirnierii ... In praedicta eadem cap-
seila . . . positac sunt reliquiae aliac de prae-
dicta sodetate XL mil. Virg. et Mart, scüicct
S. Unmtae magnae, . . . S. Rflg|inae Vbginis
ejusdem socieiatis.")
Sodann fahrt derselbe eine autlientisrhe
Urkunde des Bischofs Franz Wilhelm an Ober
die im Jahre H)4ö geschehene .Auffindung und
Erhebung der Gebeine des hl. Risrhnfs Pir-
merius von Creroona, in welcher der erstere
ffiadiof dalMbe erwshnt in Betreff der Ueber-
tragung jener Reliquien von Kftln nach Osna-
brück im Jahre IM'A und ausdrtkcklich sagt,
dals er die Reliquien der hL Jungfrau Regina
aus der Gesellsduift der hl Uisola in den*
selben Reliquien-Schrein de» hl Ptnncrius ge>
funden habe.")
i. Nadt der Eiflflhimg des Sdurdnes des
U. Piimerius im Jahre 1H4'>, bczw. 1H51
scheinen die Gebeine der hl. Regina nieht
wieder in denselben niedergelegt, sondern mit
denen der hl. Juliana und dreier anderen nicht
genannten heiligen Jungfrauen und Marty-
rinnen in eine besondere Tumba verschlossen
worden zu sein.
Dies ist eisichtlich aus einer Vergleidiung
des Verzeichnisses der Reliquiarien , welche
bei der feierlichen Proeession vor der Eröff-
nung der Diöcesan-Syuodc zu Osnabrück am
1. Oktober Itt$2 einbeigetragen worden sind,'*)
' In ili-ii I.ckliiJiicn t\fn fcpri.iprium Osnabrui^cnsr«
(um 1. JuQi wirU abweichend von der obigen Angabe
gesagt: iGodcfridtu EpiKopu . . . iiaec Liptanaj
„■otenmiMimo liui in ccdesis SM CStfccdiiBi tub
majori «liari ple condidit, rnniio chrbitt nOIeilmo
tWvenletimo ■jii,i(lra>;t-»imij «rptimii . .
Vßl. »Act.« .S.inctoram BoUana«. ad VII. Sept.
Der BUchof Fran« Wilhelm lieb auch eine
Uatenttcbmic der im Dom m OMiabrlck vorhudcoen
RWiqnienliaaten im Jahre 1651 vornehmen. Vergl.
t.< In turhtc de» Kard. • 1'; i( Iii rs Franz Wil-
helm ...«, von B. A. Gold «cb m id t, 1866, pag. 181.
") »Cod. s>'nodaniin Osnibnif.« ed. CdI. Agr.,
NDCUll p«g. 329.
mit der Aulzählung der im Jahre 1343, bezw.
1347 von Kote nadi Osnabrück übertragenen
heiligen Reliquien, weldie in den Lelctionen
de^ Pruprium Osnabnigense zum 1-Juni sieb
hndet.
DasentgenannteVeneichnib vom fahre lt>52
/..iblt folgende Rdiqoien-Schreine in dendben
Keihenfnipe auf:
1~» tumba argentea cum reliquüs corporis
unius Martjrns tx Theboeoram,
11^ tumba, cui indusa aliquot integra ca-
pita SS. Virgianm ac Hartynim ea sodetate
s. Untüae.
Ilf^ ImnI» cum corpore s. Cordulae
Virg. et Mart ex soc s. Uraulae,
IV» tumba cum corp<>re s. Hlcimsgoifaei
Patriarchar Aquilejensis ac Mart..
V" magna tumba cum integris cor-
poribus BS. Reginae ac JuUanae, item
triuro aliarum Virgin um ac Martjrum
ex societate s Ur.^^lae innominatarum,
VI" tumba cum cotp. s. Adulphi Ep. et
Conf.,
VII"" tumba cum corpore s. Pirmerü
Ep. et Mart ex soc s. Ursulac,
VIII** tumba cum coip. S. Candidi Mart.
ex soc. Thebaeorum,
IX"* tumbu cum ooip^ s. Crispiniani Mart
ac Patn-ni dioeceseos,
\m« tumba cum corpi. s. Crispini Mart et
Patroni dioeceseos.
In de» besdchneten Lekdonen des Pto-
prium Osnabrugctisc beginnt die Auftühlimg
der transferirton I\rl)quien mit den Worten:
„In primis quidem corpora integru s. Pirmerü,
Episcopi Cremonensis et Hartjrris, sanctanim
R^ine, Cordulae, Jnliaiuie et triam innomina«
tarum Virginum ac Martyrum . .
Da die Redaktion dieser Lektionen des
OfBciums zum I.Juni und die Abfassung des
oben angefbhrten Berichts Ober die Sjmode
vom Herbste des Jahres l*i.^2 der Zeit na< h
so nahe zusammenfielen und der aufmerksamen
Aufticht and Autorität ddselben (Ox die För-
derung der Heilig! nvcrchiuag so be so rgt en
Bischofs Franz Wilhelm unterstanden, !«it
die Annahme gewifs gerechtfertigt, dals m
der an fltaifter Stdle erwthnlen magna tum-
ba die Reliquien der hl. Regina sich befan-
den, wdche vor dem Jahre 1646 in dem
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337
«88
Schrein des hl. Pirmerius geruht hatten. Denn
wahrend alle QbriRen obengenannten Heili-
gen, von welchen im Jahre 134H sSmint-
liche Cclirine nach (>^n,lhr|■5rl< kamen, Ix-i
jener Pruzession im Jahre lii5j mit so vor-
zQg^icher Sorgfalt verehrt and ihre iK-iligin
Gebeine in besonderen Tuniben dnhergetragen
wurden, tJarf wt.hl mit Recht angenommen
werden, dais die hl. Regina, welclic in dem
Veneichnbse vom Jahre IHhS neben der
hl Jiili.iiia und drei nicht genannten heiligen
Jungfrauen und Martyrinnen aus der Gcsell-
adiaft der hL Un>ula aufgeführt wurden,
dieselbe Heilige dieses Namens ist, welche in
den Lektionen rif^ Pnipriuni rm-ahnt wird,
und nicht die hl. R^ina von Alexia.
Wie schliessen nun folgendermalsen:
1. Der grofse Reltquienschrein der Osaa-
briti kt'r Dl rnkirchc wurde verfertigt zur Auf-
nahme der Reliquien der hL Regina vun Alcsi.i
ond derjenigen Heiligen^ die mii ihr nach Os-
■ttbrttck QbertngeD worden sind.
2. Es ist aber nir!.t niv-i -i« hhwscn, dafs
in diesem Schrein auch Reliquien der Regina
von Köln und ihrer Getährtinuen schon früh
Platz fanden, während ein anderer Theil dicker
letzten Rdiquien swd qAter zu beschreiben*
den gothischen Schidnen anvertraut wurde.
' .!. Im XVII. Jahr?! A iirden leider die Reli-
quien der beiden Rcgincn und die für »ig
bestimmten Schreine, sowie die Verehrung
[ derselben nicht au.seinander gehalten. Viel-
, mehr trat die legendenh ifti- Ri Lina von Köln
' ganz in die Stelle der Re^iuu von Alesia.
1. Möglicherweise sind damals uder »pStcr
bei der Entfremdung der Kirchenschatze durch
tlie schwedische Brandschatzung die Kolner
Reliquien in dem groCsen Schrein geboigeo^
wahrend die übrigen Reliquien den beiden
Schidnen desCrispiiras und CirispinianttS, »a-
wie den beiden fothischen Sdireinen anver^
traut sind.
.'S. Festzustehen scheint, dali. der grofse
Reliqaienschrein vor der Uebertragung der
Kölner Rchquien angefertigt und also nicht
für diese bestimmt gewesen sei.
KOlD. Kxrl Berlage^
Nachrichten.
Aussteilunp sacraler Kunstgegenstände
in Bologna, Mai-Juni i900.
(Hit AbbiMueO
I ^31^1^8 " letilcn Jahrni hat fast regrIiniUlg
iBfl HM 'tie «ine oder die andete der itdioBi'
H|y IBA chen Slldle tünt .Eapaamone d'ute
H^^^^^BI ^iicr.t' vf ranstaliet Die vorjährig;;
^^^^^"^"^ üulogfia, die »Ith aul Kuiülwerke im
ifprasgcl des Bologneser Eribislhum* hetchr&nkie, war
s«w minder reicbhsiiig «1» maacbc ihnr VorgiagC'
ramea, aber «c abcrtmf alle darcb die SehObbeii des
.^ussirllungsraames nnd der Aii'>r<1ni!ng. In den
metsien .^lltslellungen muMlen die i jcgenslinde in
den Oblicbeo improvisirten Schuppru \intcrgebrachl
w«id«a und «elbat in Orvielo, wo der neu hetgcMaDte
Saal dei mhlelatlcfMcbcB Pala»o de) Pap] ntr Ver-
fOgung Mund, war die Wirkung ivrnigfr erfreulich .ik
in dei bologneser Kirche S. Fiuaccscu. die an sich
•chon kaUertt adwMwerth isi.
& FtancsM» ward in das Jahren von 128«— 1268
errielMeti nnd nachdem die Kirehe manche Anbauten
iiikI l'mjjeitallüiigen eTf.ihrcii halle, wurclr sie >1urch Ait
ciaalptniache Republik Ifbli t m ein /ollitmi^iriti vcrwan.
dck. Ab alelMfidem Goilcsdict'.M und den Mönchen
war» aoüte auch der ahe an|irttiicliche
die Aibeilm
nieltt «nergiacb dmdigsAtbit md
oboe genaact Sladiam des TbaUNMlandea. Im Jahre
1888 ward daa Golteahaaa aberaalt profanirt, todsm
es die MihlMf verwnhung fdr ihre Zwecke in Gebrauch
nahm, bis sie e» 20 Jahr« später der Stadl abtrat.
Uamit setzte eine neue gründliche Restauration ein,
deren Seele der Atcbitekt kabbiaai ist. Mehr ak
HOOOOO Lb* «md beniti Ibr die Arbeiten aiiQ|«wmd«t
.lini^f.'eichnete Kei'iti.nte li.iuni er?ieU
Die Kirche ist eine» der »ciioiiktun Ueitpiele des
gothischen Stils in Italien, Sie ist dreischifög nnd
ihre Seitenacbilfe setaea licb aber daiQncnchif bioam
fort, die Aptia mit ainem Gange umriefacnd, an den
sich neun K-Tpellcii mit .juinirnlischeai Grundrif* reihen.
I Auf der Auf»«tt»ctle erhei>t sich jedesmal in dem
I Keilraume zwischen zwei Kapelten ein Strebebogen,
der die hohe Apti» itlUit. Der reich gccliederie, im
Soden von swei «chlanicen Tbbrmen ttlMTragie Ba«
bieiel ein aticrau'. anriehendes BiUl, di-' rr^l ietjt
wieder zur Geltung gekomaien icl, denn eine spilcre
Zeit hntle der Kiiche im Onen eiaea gnifica Ge>
') Rnbbiani hat iraSin leiiiem Buche >La chieta
di San Franceaco in Bologna« den damatigeo Zattand
der Kircbe fcachtlderl, hat in venehledenfs Schriften
vom Kongnag der Arbeit berichtet und jttngM daa
bis jetst Ccmitel« naawoicqiefafal in «mem laicb
lUtwtrirten, It asaw ac rt hen Boche »La chiesa di S.Fraa-
eaae» • la Tombe dal Ghnaatori in Bologna.« BdHore
Zaaiclidtt (Bologna 1900).
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«41
im -. ZBITSCHRIFT FOR CHRfirrUCHB KUNST — Kr. II.
S4S
bfadekomplex vor^lagert, in den anch Hb mninehr
frti gelegten GrabmK'er der Kechugelehrten Accsraia«
f ]2M'<) und Odofredus (f 1265) eingemauert waren.
Der AaMnUangalMniicber, der an der OsUeite der
Kirche vorbei Mlmiteii mvfttt, f pfag biw iHaum
Eindmck, der Um •tinimuigavoll vorbovilcte für die
Schau der »acraten Kanstdenlcmller.
I>cr EiiiSnit erfolgte durch ein Atrium, doa dem
tudlicben Arme de» Quertdiiffes aagtbaal iM. Der
Oberbm 4« AteiWMi tiNt noch niehi di« Gotalt
gewunen, die in den Kesiauraiion*pUnen vorgetehen
M; wihrend der Auislellongateit diente ihm ati Schmuck
eine aus S. Stefano geliehene C!rup|.e von Holtfiguren
d«» XIV. Jaiuh.. dit die Anbcinng der Kttnige dar.
•lelk. Der Voletbra dee Alrioni catbik Khifcn
niedrige fin»lere Gewölbe, die einen ticibtifchtigten
■chroffeo Uegentaiz bilden m deu\ hi^heu lichten
Kircfaenraum, in den «le fuhren.
Im liweren der Kirche iet die Wtederhentellang
der Apik voHeodel «ad eelhai die die Benaliuic bai
■ich hier auf Urund der unter spSterer Ttlnche auf-
gedeckte!) Spuren und gleichtetliger Mitlereien anderer
Kirchen erneuem lassen. In den Kapellen am Chor.
ra»gangc waren keine alten KcMe, die für den Wand,
•ehnmek beelimnt* Ptageraeige gaben, and maa ist
hei ihrer Dckoraf iiin frr.ei verfihfen, hi\ die eiUteJuen
Kaj^eUeo mit neuen Rcimpu.iitioncu ui verschiedenen
Stilen bemalt ond damit höchst lehrreiche Proben
poijrchroaer Waadbehaadlang gclielan. Alt Beiapiel
mSg* Wer afaie der beiden talout fertig geüelkea
Knpeüen dieiieii, die dem seligen Guido Sjjrtda
geweüu i«t ; und kcaie irdischen KeMe iichvtbergt.
Sie ruhen in einem bl.iu in hUu verzierten M.a-
joUkaechraint der nach dem Mutier iliercr, Limo-
ger BnaitaBBlefcien nachahmender, MajoUhawerke
angefertigt ijl. An ihm ist dargestellt, wie Guido
durch «eine Vermittlung bei Benedikt XII. den Uber
Bologna verhlngten Ban lOet. Die Freude über
dieaca BnigBifo, die amgeapraeben itt ia den ahen
Vereen; .Bononia Mflaata pbndel per Gaidonea i f
beratA, nnin de>ulat.'i nirai» fuerat privnt.t divinis', ist
auch das Tbemi. das in der Dekoration der Kapelle
xum Aiudruck kommen »oll.
Den naierauTbeM dar Winde «miieht ein manns-
hoher Sockel aasttelrodien Ziegeln, die Reliefblumen
tragen und iwar Wii^^errosen, d;imii dieser Streifen
die Bologna umziehendeu VVaü»ergräben versinnbilden
kann. Ueber ihm erheben sich in den gestirnten
Himmel bioein sianeobekröaie Mauern und ThBrme,
die fettUch mit Blumen and W appen geschmnekt sind.
In den fcn st erartigen Oeffnuu^i-n der Mjiiern hiiiifjcn
je drei Glocken, deren Gold »ich von dem schwarzen
Grande kräftig abhebt, lumal dn sie in Relief nu» der
Waadfilche ronptingen. Die üiockea lind alie in
ToUer Ihitigkeit dargcsteOt, die mittlere eracheint
jedeatn^I nach imieii gcscfiwiingeu. liir l^rid(•ll ;indeTii
nach auI»eo, so d:i(» sie <ieni Be»citaucr 4>e untere
<^>eiTnung zukehren. FJer Kindruck der lauten Fe»t-
fieade «riid durch die gante Dekoration in hohem
Grade gewecin.
Zur Ausstellung w:!^! die K:i[)elleii nicht heran-
gesogen, dte Gitter vor denselben, die nach dem I _
*) Abbadangen bei Rabbiaai a. a. O. p. 74 t
VorbiMe der Gitter in der Uoierkln^ fOn Am»t ge-
schaffen sind, waren getchlossen. Ebento war der
t horrnum hinter dem Hauplallar unbenutzt geblieben.
Vor dem Uauptallar, deaaeo Rückwand bekanntlich
daich den Ikaala Warb dar Btodar Felar Panl und
Jakob dalle Maxegne gebildel wild« war eine« der
praLchiigitcii der aoagestellten Aotependien anfge-
hängt, dan die Hologneser Kathedrale geschickt
hatte. Ein twcitet aut derselben Kirche, das ihr der
Pnpet mtMdlfctXlV. fMdwtlrt Int, diente gWdnwm
als PredeDe tu den Marmorrelieb der Altarrückwand,
und einige besonders kostbare GerSthe waren auf dem
.\ltar selbst aufgestelU. l.ings der liallu.'itradeii, die
den vor dem Allar liegenden Cborranm von dem
Schiffe i Ch eWI e a, waren Ghnhlateii angdbncht aar
Aufnahme der kleinen kirchlichen KunstgageoMladei
besonders der Werke aua Edelmetall.
An der Stelle des Lettners, der noch nicht rettaa-
rht lat, war flir dia AoHlclfauig ein Mlscnct EiaalB
getchälfen, and Matl der Winde, «He eich afautmals
von hier bis zum Chore zwischen den Sftulen befan.
den, waren Glatacliriake aafgcttellt, die nebst einigen
■ndaren fai dar Kbeh* mdwHleii die Fülle der Flu»,
mente tMblahea. Ab den Lbgmlnden der Seilea«
schiflb waren mehrere Aldi« etrlehtat, nm Antepen-
dien, Bilder nud gröfseres Altargerf Ib in der richtigen
Verwendung dem Beschauer aeigea ca können. In
den Zwiecheortnmen waren Aiaaai and aadai« De«
ItOfationssiUcke aufgeh(n);t.
Et liegt in der Natur der Sache, dufs Werke der
Grofskunat, Malereien sowohl wie Skulpturen, nicht
sehr aahlreich auf derartigen Antaietlnngcn vertreten
sein kUnnea, denn Jene Gegemtinde habca fai den
Ktr hen ihrcii festt-n PJatr, von dem sie nicht leicht
eijlferiil werdcu dUrfeu. liidefs h.itlcii emigc Kirchen
die unschwer abnehmbaren auf Holz gemalten Kruzi.
fixe geachickl, damntcr das aab Jahr 1370 dattrte
dei Simme da Bologna, und auCierdem hatte der
Piivithesitj mehrere lüMer iind einige IrefTtirhe
äkiilpluren twigesleuert, die ionst g.">iii uniugäügjich,
oder nur mit Schuieiiglceiien sichtbar sind. Z. B.
halte der Inüutl Anton von Orlaaut ein Madomian.
relief gesandt, daa dem Dciiderio vonSetMgnnno oder
dem Bcnedetto Mai.ino juge-iChriehen wird, von
der Gräfin Kossi Gral>in«ka war ein Medaillon her-
geliehen, ebenfalls die Madonna darstellend, das wahr.
scheinUcb von der Hand des Francesco di Siauina ana
Fletole hentthrt.^
Her .Si.hweriiiinkt der Ausstellung lag in den
texti'cn Erzeugnissen. Sa waren nicht weniger ais
2e!in vollsliiidige Baldachine vorhanden, alle mit grofser
Fracht amgaetallel, nad die Behinga einna d&en, die
im Betits dea «choa erwthnten Printen «an Orlean*
sind. Sie sind erhi-hlUh :iltcr .il» die übtigeii aus-
gestelhen Bald.-ichmc, deren keiner vor dem XVII. Jahrh.
entstanden ist, und mc allein Migen liihlitche Dar.
tUUnngen, die auf .roihen Sammat geatiekt Wkd tlnll-
wtit mit Temperafatben gemah tind. Die Wahl der
Gegenstände. Opfer Melchi.>cde' hs, .Vbcndniahl, .\fanna-
regeii und Schmaus da» Oslerlammes, knüpft an die
■cihr ab laaaendjlhiice Tradition, die jene dt.
*) Abb. »Atchivio »torico delfarte« V, Heil 6,
L.,'! y u 1 u L. Ly
t«oo. — ZBrrscHiorr por christlicrb kunst ~ Nr. ii.
•14
tniaaNiilliclMii Suam •!$ VotbOd 6m Optna CbriMi
betrachtete
ilteil« der .iuNj;cileillcii i;cisl)ichcii Gcvfändcr
WM da* iaS^ide goiickie Piuvide detMu»eo Civico, d«*
•hedem dem Klotier von S. Uomeni«!! (ebSit bst und
wilcr coihiKhcn Bigai OenteUiiafiB «u der Kiid-
bell and Pmion dct Herrn entbllL Die Arbeil itl
im XIV. I,ihrh. ciit*iai>den; die grofte Ma^ue
der auagesieiiien Altar, und Prieatergewfinder ent>
Uwmme er«! dem XVII. mA XVIU. Jabrh. md («b
ciflc «lortieffliche Amebenwig van dtm G««eb«eAk
dieter Epocben.
Zalilrciclicr -lU in der Paramenlensainnilun^; wnrfu
unter dem Melallgerlih UegeoMinde höheren Allers.
Zwei TO« Mete« CMco ui||iaettlil* Kmi«, ev
Goldblech c«KbaiucD alt tincepmnic« OnwineateD,
•ind kngobardttehen Gribero eBlnommeti Ebenfall«
Schöpfungen tangohantiicher Kttnsllcr waren cm KrrUf
aus Messing mit HnIbedcUteinen beteixt, da« im He-
»iit det Herrn Coste di Assok ilt, Hid dic bckasDle
Tafel eine« SUenbeiodiptychoiu ein den Mweo Q-
Tico, deren Reltef in drei Abtbeikngen die Verklln.
digung, ({eiiiiviichang, Geburt Chrisli und Verkün-
digung an die Hirten ceifTU *) ÜM dem Etfcnbeiit
TCfwandie MaterUI, ekalptliter Knoehm, dient* cwci
ReliqniMCS der Kirche ü. Pelfooio titr Bekleidung,
die die Form achteckiger Kbichen haben. Die acht
Reliefs cics einen fuhren die Geachichte der keuicheii
Susanne ror, die dei anderen bieten Steaeo au« der
/neeiMCt, um Dcekd daillber etaid dit eleb«« Tn.
fl««dcit gebildet, «n Deckel de« ersten Kaaient sind
fliegende Pntien engebrachi. Die beiden Werke und
•u» cJer WerksUtt der Embrinchi hervorgegangen ,■■ i die
zwischen liftU und 1&60 in Venedig btttble and
hauptsachlich fOt PMftuiveekie nrbeiicte; die S^«
der Bologneser ReNqniefe lassen erkennen, dafs auch
•ie ursprUuglich nicht zu sacraleoi Dienst bestimmt
gewesen nind, ahn die Kirche hat sie wie »n manche
Profkngeräthe anstandalos ttbernuramcn, ohne «ie erat
mmm modeln.
Biae eigenartige Uingrstahung wie« eine aus
S. Frat»ee«co ülnmraende jelt» im Muieo di S. I'elronio
au(be« .ihrie Mon«iranz auf, bestehend au» einem hohen
gothwcheu Fube und einer kleinen emaUlirten Hoaiien-
buch«*, die in Umoges in Xllf. Jihrh. eatetuideii
In den ITnterihri; der I?ilch>e war cm durch-
Sichtiger Cyluidcr ijcllgt und auf die-seu der alte
Hdchsendeckel alt l)»ch gestalpl. Die jüngere Tech-
nik der limoger Fabriken, da» MaleremaiJ, irer daich
das pilchlige grafie Triptycbon de« itfuieo Cirico
vertrete«, auf dem in fünf Bildern da« J.irhrn Toh innc»
des TSufers geschildert t«i Trnn«lucide tulieiu>«.lie
Emails trugen die beiden Meisteiwerke des Bologneser
Goldachmieds Jacobua Roieiu«, der iOr den Kopf des
bl. Peirnoias faiW Tnaehrift im Jahre IdSO and drei
*) Abb. Stnhifanth. > AhchrislNdie Elfenbein
plastik«, Tafel III und sonst.
*> Vgl. J. von Ücblotter, „Die Werkataii der
Kmbfwdii ia VciMdig": »Jshrb, der kwisthiitor.Saniml-
des »nerhochsien Kaiserbausess XX (1899) p. tU,
Nr. i-Oa, 20 b.
I Jahre sptter flir den Kopf d« U. DomcBitai sdberae
Keliqniare angeferti^ hat. Bei lieiden bildet cm
mannigfach geghedcrlc- ^rr rh^eckiger Bau gi.ilhiackCD
Still den eigentlicheii Behiilier, dei eiuuiai von der
I Bllste, einmal von der ganzen Kignr des Heiligen
I bakrOM lit. Als Triger der Beblher dienoi Fate,
I die mit einer vertchwendetischen Fhlle voa Fte tfigafe a
und Kellef^ vet- Ungleich einfacher war ein
fast gteichalirigc» Kcliqniar, da« mit Fug und Recht
von der Aaanritaqgriiemmissiaa lur AbbUdang saf
den Flakataa aasgawihlt war. Keines der augertelllca
Knnsi werke wsr so stimmungsvoll wie das beseheidene
aus vergoldetem Kupfer ^;e(eriig(e Keliquiar aus
S. Domenico. Sein BehJUier hat die Form eines
laagfaitreektaa KiiCblafaM mit Sallddadi and Dach,
reitcr. Dieser Baa. dessen trier Winde aus Ghi be.
«tehen, «wodurch deraell>e leicht erscheint, wird getragen
von zwei wundervollen Hngelgclalien deren jeder niil
seiner freien Hand auf den Inhalt des K&stchens
bhtweiai.
Attfser den hier erwShnten I taupisttlcken waren
fast vierhundert andere Melullgerälhe ver«.am!Tieli , deren
KormemeiGblhum das Auge des Beschauers lange la
Cessehl «ansodU«. Dan Fiauadcn christhcber Kanal
teird es Heb sem ta erfahren, dafs der Photograph
Poppt in Bologna einige Hunderl Aufiishinen in der
Anastellang gemacht bat und deren Liste biiuicck
Kniaem veröffentlichen wird. So wird auch den»
jenigMi, die Bologaa tot Z«it dar AasataDaaf aiebl
besncben kaalaa, dsa Bailla thaoii i» Abbüdaag
alibald zuftagKcb sailk
Haanovar. Hau Graava».
Die retrospektive Ausstellung im Petit-
Palais der Pariser Weltausstellung, utier
welche die Hefte IV, V, VI, Vil diese« Jahrg. eia.
gehende Mittbcihiaccn gebracht habaa, soUte in aiacm
Schlafs. Artikel noch in Besag aaf ihr« beiden tefcfa.
«len Milheilungen der G u 1 d b ch m i c dck » n st und
lie* Emails berllcks'chtigt werde«. Vcf&chiedene Uo-
stfinde lassen es aber rathtam erscheinen, hiaranf sa
vartichien. Gerade diese b^aa Abthadaagas waren
andi auf der Aussteliung von IbSSin Paris am besten
vertreten und in dem Berichte dieser Zeitschrift ( Bd. II,
Sp. 1^9 ff. tiod 171 IT.} am umflnfrlichuen behandeh
Wördes; and wenn auch die Zahl der Objekte diesmal
erheblich grdfser war. üt daaaak, dia Glanspaakia
betlanden mit wenigen Aasashmea in deaaelbca Gcgca*
vr.'tndeti, wei' he im Bereiche der Goldschmiedetechnik
zumeist der romanischen und frtlhgothischen Periode
aagehArten und den Kircbenseblltcn entuomme»
waren, als Grtibenschmelte aai dam XIL and Xin
lahrh. stammten, alt Malcremails den Ateliers von Li-
nioges eiil«.prii«seii. allmthlich den Weg in die vor-
nehmsten Privatsammtungen gefunden haben. — Wer
sich daml>er nlher unterrichten will, aiOge das grabt
l.iefemngswerlAtar Hand aehaien, welches im Verbg
von Levy zu Paris unter deta Titel: »L'art franfsb
dapnia las origiact jaaqa'i 1900« arscheiot
SchBät(«ii.
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845 1900. — ZEITSCHKIKT FÜR CUklSTLICHE KUNST — Nr. 11. 840
Bücher
Die kirchliche Baukunst <iis A Ii •- n ill i nd <• s.
HiUortach und «grutematisch dariceatclU von U. Dc-
hio und G. von Bcsold. VIII. (SeMaf»-) Uefe-
runfc (TAfel 495 bit 601). Ära. BeiBSMIläcr. Stolt-
gart 1901. (Prato 54 Uurk.)
Diews ««waltifc« Wetk hst den AbKUtib ge-
fanden , der bei de»»en letzter Betprecbmie (Bd. XI
Sp. 277 bis 278) angekOndiKt werden durfte (bi* auf
da« Schluf%lu (t 'ii» Texte», von dem erst die t. Liefc-
mac der II. HUfte des II. Bauidc« vorliegt). Die
Scblvltmappe der TiUeln, der da Ortaver-
zcichnir« und eine »ehr brauchbare, die Entwick-
lung von 20 zu 30 Jahren fortführende Synchro-
ni^tiiche Ueb«r»icht betg«>;i tji n isi , enthält
Attfnabmca norddeatacher und hollanditcber Back-
atlPtolMmteB, apaalaclitr vnd porliiKNalaclKr Rncliei),
den groben Heit französischer und italienischer Denk-
mäler, sowie einige deutsche Nachtrage. Auch hier
bilden photographiache 1 Total- 1 Aufnahmen die Aus-
nahme, auch binr spielen die Details, besoodeis Kapi-
tdle, PfcOendiniite, MafawerMeniter eine grofse
R'iIIf. lim! M.ini fit» (isrtuinl hiii zum ersten Male
abgubiiUct. E» li^a^ jcut iiiithiii tur die ganze mittel-
alterliche Baukunst des Abcndlande» ein Verglcichs-
mateaial vor, so umfaaaesd, so cuverUastf, so aber-
aichtUch, wie es inemals ancli nur annSberad Ist
znsanntu'fiK«'-'»!''!'! wnnii-n . ein VVerV deutscher
Grundlichlteil. welche« lUi üti: Wi&»en-
ichaft, wie für die Praxis enormen Segen ■
au stiften «erniag. — Der die Tafeln begleitende
Text steht nlcbt mir aaf der Htthe der Fofschusg,
■lonttt rn fftritert »ic noch erheblich durch all' die An-
(Kutuiii,'! 1), die er bietet, die Vermuthungen, die er
ausspricht, die Kumbinationen , zu denen er anregt
Durclwaa obiektiv, knapp twd klar skissirt er den
SntwiclilvBgscang der Baullaiist in den «taielncn
Ländern öhor:iH die Ausgangspurikti- bi tinu nd , die
t>ntren markireml, den /usammenhanj^ iicrvorkehrend,
und in den Hauptpr^dukten der einzelnen Epochen.
Meister, Schulen werden die charakteristischen Merk-
nud« festcelegt Ton (ans besonderer Bedevtimi; ist
in die»er Hinsicht da* dem Schlufsband beigefügte
vorletzte Tcxtheft. welches von der Beschrei-
bung iiiT Tüftln 44h Im 503 Im IV, Kapitel die
Golhik in Deutschland und den Nacbbar-
Itndern behandelt; im V. Kapitel Skandinavien,
im VI. SQdfiankreich und die Levante, im VII. Spanien
und Portueal folgen lädt. Nicht die gew4thnliche
Dreiihriiunt! in Krtlh-. Hoch- und Spütgothik wird
hier der Eiirwicklungadanitellang au Grande gelegt,
weQ diese BegrilCe für Prankreidi and DeutachUmd
nicht identisch sind, vielmehr werden zeitlich nur dai
crateSakulum (1227 Trierer I.iebfrauenkirche bis 132<i
Vollendung de» Kölner Domchores) und die beiden
fotgeaden (bin 1538) getrennt, dafür aber den nord-
deatKlNn Bachsteinbaa, und im Anschlnase daran
Holland eine eigene Rubrik gewidmet. Im I. Sn-
kulnm werden die Rezeptions- und Assimilations-
Periodcn unterschieden, und in jener 3 Stufen, von
denen die erste noch keinen Systetnwechsri bedeutet,
Bondcm anr die Binciiedetaiig von Lehnfnnnen, alsn
schau.
V,-r«chmelzung ; die zweite selhststAn«lige« Schatfen
im neuen Stil unter Verwendung der ftemden Kon-
sUakdonsmHtel (Ttier, Marburg etc.): die dritte vaN-
Stindigen Anschlufs an den fran7:"'.isch. n K Uli -liral-
•ril (Köln, .Stralsbiirg, Halberstadt. Altmln ti; \ uucn
etc.). Die A ss i m i I .i t i on . also die Verdeutlichung
der Gotbik, wird sunichsl in den tinaeinen Bau-
theilen naehgetsleaen. dann in den Bettelmrdenkirchen
wie in den rhi/i-Irif n r..1iv-li'rn brz-.v. I'rr.\ in/i ii. Pir
Gothik «ies *j>atin M 1 1 1 c 1 » 1 te r » (1325 1525}
findet eingehende Würdigung wiederum in der Schel.
dang nach den Lindem, and der nord deutsche
Baekatclnban wild bhwlclillfch dercinselnen Bau-
theile, wie der De n It m :i I c r bdrurVii.t I7el>erall
sind in knapper Form so virlr Anregungen, so viele
neue Gesichtspunkte geboten, dafs auch die PtOAmg
des Textes nicht angdcgentbch geraig eirjifohlcn
werden kann. «ch^utg.n.
Ute Kanal des Uiltelaltcti Vdu Wilhela
Lttbke, «nHitlndig neu bearbeitet von Professor Dr.
Max Senirau, soeljeii alt der II. Band de?
Grundrisses der Kuusige^chichte bei Paul Neff in
Stuttgart erschienen ^Preis geb. H Hk.) md x t J iaw t in
dieser nenen (XU.) Auflage ebanan wam empfohlen
in werden, ab »Die Kunst des Attertbams« (in Bd.
XIII. Sp. 2PO>. \y,r vier Knpile!, in welche sie rin.
gethci.i 1»! : die » 1 1 c h r IS i lit. he Kuuiit, die Kunst
dcü Islam (mit dem Anhang: Orientalisch.cbristliche
Kunst), die Kunst des christlichen Abend-
landes in frühen Hittelalter (romanische
Epoche) und im hohen Mittelalter (ß<.ilii»(hr
Epoche) bilden eine so klare Disposition, dnis Alle«
leicht sich eingliedert. An der Spitze jede» Kapnels
steht eine meisieihafte Qutakteriaiianig der benelfcn.
den Periode, deren Ponnca htauiehdich ihres UrtprungB
and Wesens geprüft werden, zun&chst und zumeist Im
Bereiche der Architektur, welche durchaus im
Vordergründe steht, dann aber auch auf den Gebieten
der Bddnerei ood Malerei, bei denen Inhalt «nd Fnnn
analTsht werden sttm besseren Versllndnif« der g*.
schichllifheii F.nlwii-khint;, von «ler in knapj)cr WeiNr
em volktäodigcs, auf der Höhe der l'orschung stehen,
des Bild geboten wird. In diesen Rsiunan sind aoch
einig« knnsigewerbliclie Uwweia« anfgenounnea, dctwn
vielleicht etwaa mehr kaum bitte gegtonl werden
können, nirhi nur fur die .ilicren Epochen, sondern
auch fdr das spätere Mittelaller, denn gerade fUr diese
Zweige, also Goldschmiedekunst, Email, Keraniki
m« mentale Schuiizerei, Gewebe, «st solide Uuterwei-
KiMig «ehr noihwendig, schon als Voriieteitnng f&r den
fruchlliarcii liciULh der .Mi. i n i lic fonf farbigen
iateln und iM6 Textiliustrsliuticii «md so vorireifhch
ausgewIhH wi« ansgefUut and schHc^n mit den Ge-
nltdea de* Canposaoio ta Pisa ab, die also, und
«war mit vollem Recht, noch sur mittelalterlichen
Kunst gerei'hne; werden — Die r.rue Heirliciliin^;
hat auch fUr diesen II. Band den Text wesentlich be-
reichert, ohne seine Frische beeinirichligt ca haben,
die tron jeher mit Raclit als aeia grofiin Vocxag gah,
D.
84t
1900. amscHUFT rOk caiiuanucHE kumst — Mr. ii.
348
Die Baukunst li v t R t: i« it c e i !t Oeuikcli*
land, Belgien und Dänemark von Guitav
von Beiold, Entern Direktor det Gcrmaniachen
MatiomlmaMitma is Ndnibeiir- Mit 840 AbbiMvo-
gen im T. xt uuii 7 Trtfrlii. SlüHi;.itl 1900. Vetl.
von A. HergatrtMtcr. < Frei« |6 Mk.)
Von dem grote angdcytcn »Handbuch der
ArchUektnr« Mt MuMMHch der II. Tbeil den
Bamtilen g«w{din«t. PBr denaelbcn hat Dürrn dir Rc-
ttaiMance in It.ilii n ül>t-r[i>irriiniTi, V ("..-yMiulj.T .lie
RgwwMncc in Frankreich, die in cinca bUtohschcn
md tcdNdMlMa Thett aeiflUll. Ut auf lelateien be.
reita geUefeit, «. BrmUl ali VII. und letaten
Band die oben an^'r^t i;;ti Abihi-ilunK «u eben be>
«ori^t. Die ihm hiir i^'L'<>tclitr Aufgabe war ichworcr,
ab die ent vor einem Jahrtebnt |;eminderte awanaig-
Jlhitge Hemdiaft der detHaclwa Kwaiaiaace aie tollte
vennuthen laau-n, von der eine st^kllrtere und tiefere
Damtellum; der Enistchuni; und Entwickluni; diese«
Sliica hlltr erwartet werden dQrfen. L'm tu besser
iM die Aitfgabe von dem Verfaiaer gdM, der mit
«•IkMtidigcr BdMtiadinv deaCebief e« nnd grMaler Ob«
jcktiviut an dieselbe heran|;etrclrn ist und <iir < iner
g^anz klaren s>ilematischen Dantelluni; iiL>|fr[ui)iiet |
hat. Der I. The II liefert den historischen
üeberblick, der II. Tlieil behandelt die Korn-
poaitioa und Binselfermen. Dieae BiatheOanc
bewlhrt «ich, obwohl LV-hcrcriffi ,ius dftr rinfn Theil l
in den anderen nicht ganz zu Mirm i'J<-ii waren.
Nach der »ehr universell i;ehaltenen Erotti ruiig Ober die
VorbedingiMgea fttr den Eintritt der ReooliMncei «rie
Ober die dekofati«« ▼oiatofe der SpItKotblk wird in
7 Kapiteln der rit.ilieniiche Eint^nfs in n<-tjts( hl.ind
geprüft und die Ktiuissancc in ditsi v« i^i Im <!< nco
Entwicklungsatadien nachgewiesen, die sir hier, wu
in den «tammverwaadien Lindem« bia auo» Barock
doichlaafea hat aadann dem Kircbenbau nnd dem
Holzbau je ein eigene« Kapitel gewidiKii Im
II. Theile werden luerst die Prinzipien dtr Kuuipo-
sition scharf erörtert, dann die Einzelheiten der Rauten
bewhrlcbea. die Statten imd Cetimie, die Portale
nnd PcMtar. die Erker, Giebel etc., die AiuaUttnnc
der Profan- und Kir Ii« iilMutin 7'i!( tzt fim uiunt.
Tfotl der Viclgent.aticki it «u.l ,li< I uiheitiichkeit
gewahrt und unlt i r- l.< riL:;ir li. i Denkinalei
leidet nidil die Maikinin« der Uöbcpunktc, die der
Verfaater vortrcfftich an charakteririran Tetateht hln-
•i; htÜ. !i ihfi r V iiiili;!,', vir ihrer Mangel, nbi-r.iU ilic
Bciluiliiinst: de» Aii,hittktt;ii tni Au^je behaluitj, für
den das beschreibende Moment das ausuchlaKgebende
iM. — Da« llluatrationamatcrial ist ao geachickt ani-
gaaneht nnd m lehrhalt cnnmmengeatellt. daCi tcbon
diese« allein dui M. lst, r icjrath, der den Anforde-
rungen der Wissenschalt wie der Fraius gleichtnaisig
n Benigen ventebt. Sek.««««..
Hl t fori tcb e Sttdtrb Uder ron Cornelia i Our-
litl. I. S.tli- H,. im1 I KrfuM Mit 2!* Cirof».
{olio<Lichtd rucken und tahlreicbeti Teatiliastiationeo.
BcfHa 1901. Verl. von E. Waammb. (Pieii SO Mk.)
Der Bntachlufs, alte Slädtebilder herauszugeben,
wie tia lieh bis in unsere läge erhalten haben, ver.
dient alle Anerkennunf, and der .'Anfang, dar mit
1. tfurl, der kircheiireichen Ütadt gemacht i«t. d <rf
als höchst gelungen beieichoel werden. Die O.m.*-
seil ibra» baniicben Scbaffiaa iM daa XUI. nnd X(V.
Jahrh., welche kaim in einer Siadt Deatfchland« m
enjctiariige Schöpfungen geiciiijjt h.ibcn. nis gerade
hier, Wo die kaum gegrOndeieu ^rul^eu Uetielunteii
sich sofort ganz neue Aufgaben stellten. Ihrer Em.
»iebsngueit eniiprechend beichreibt der Verfiatet die
eiualnea Kirchen, tanlditt die in der erden HUAe
des XII. j.ihrh. i;eliaute F'f terikin.hf , eine m det
edelsleu Formen gehaltene Hfedefbasittkn, die leider
im Anfange dea XIX. Jahrh- tbeilwetse abfcttagca
und alt Hagatin «togariditct aniide. Etw«« »psier
begann der Baa dea Dornet, den die rolKeuicn
J.xhrhiiiidcrlc umgeh.iul u- 1 t j^inji halicn, eine ge-
waltige Anlage, die mit dem Kreaxgarg auf der SOd*
teile, der dreiseitigen Vorhalle (Triaqgel) and der
■S e «erink irche auf der Nordteiie. ihren mächtigen
Unierbaoten nnd thnrroreichen Rekrönuiigen eme an-
ver^;leii hin lif Wnkung verdankt. Dem Aenfserra mit
seineu Überaus mannigfakigen malcritcben Formen und
GnippiraiigeB, dem Inneren nii teiMnaabbelehen iaicr-
emnien Autttaititngsgegensiinden: GlatgemUden, AI-
iXien, Chorsitlhleu etc. widmet der Verfasser viele vor.
lreiHi<-)ii .Mihlldungen, unter denen auch dse fOnf-
scbiffige Halle tron St Severin mit ihrem Sleinakar
«nd aehknkaa Tanfbmnaen. — Die frttbgolhiMte
Barfttfaerkirche, ein langgestreckter, streng ge-
gliederter Bati von grofser typischer Bedeutung wird im
I iinncn an I' emhcil und Wirkung noch von der nur etwta
jungeieu, lypisch nicht minder bcdeaisaiaen Prediger»
kireb« «bcrIrolfeB. Die frahgothiich« Wandniidie
fUr die .Sedilien, und namerllich i!er rrrih^othitchr
Steiiiahar mit dem spilgolhiM hen l a 'crtiakcUufbsn,
der (iiirch ein hochgothischcs riligel^^eiuSIde vetdeckl
wird, sind flberaat tehene und merkwürdige Anlagen»
dcagkkbe» der haehgolhltehe Lettner. Aneh die
gleichzeitige höchst einfache .\ußti\tiiierkirehc hsl
eine fruhgolhische Wandui*thc aJ» Urcisili. l>»e Kegler-
kirche inil ihrem rumänischen Thurm zeigt vielfache
Umgeitalloogen. die Egidienkirche eioiga sehr male,
rifchc Anerdnnsgen, die anm tpllgoihneben Pro^baa
überleiten. Dieser ist in der alten Uiiiversii.lT ret-
freien, aber aavh au cmigett rrivalbauten, die abri-
gens lumeist im Renaissance, und Barockstil gehalten
sind nnd durchweg von klarer OitpoMtioo. — ADe
dieie Dankmiler an der Hand der gntea AnCuhmen
und ihrer :xti*<'^.Ti;lif Vieii Beschreibung lu helnchteo,
ist eine »elu luhueiide Ucschäftigung, »u dais mit
Sehnsucht die Fortsetzung des Werkes erwailet wer-
den darf; sunlchat Tangermflndc nnd Stendal, hoffcot.
lieh nicht ohne Strafaeiiaatiehtaii «nd mit
vielen Datalli. a.
Zar Kenntnifa der miilclalterlichan Schnitt.
altfire Schleswig. II o Ute in«. Mit cinetn Ver.
zeichnifs der aus der Zeit bis IbSO im 1 hÄulc/»-
Museum in Kiel vorhandenen \S erke der Holzplastik.
Von Prof. Dr. Adelbert Matihaei. Verlag von
B. A. Seemann. Leipsig 188H. (Piaia 7 Mk )
I>ie»eN t;ruiullej,'cnde und grQndllche Buch itt ^»*
dem Auftrage heraasgewachsen, die Hoisschnitzereiea,
welche den HawptUhalt
Google
im. — ztmaooFT für cauäTiicHit kohst — Nr. ii.
SM
ni iavcniariiii«!! imd m b««eliMibaB, $o «ikb 4i*
beiden erden llmuptlheile, wcleb« den lUebCT'
blick ubfr die Ge*chichte des Lande* bi» 1630« und
• Die Entwicklung der >chlesMrig-hol«lein»chen Schnitt-
dUie M» U¥>* bieten, ab eine Art von Einleitung
cmdM^wa ta dem III. «ad leutca HaBpllbeil,
4cr In dem mit mmcben Textinuirationeti «utge-
»tattelcii ■ Veneichiiifs« I o irl; ^^'m einen festen
Boden zu gewitmcii fur die Antwort auf die Fragen,
wie weit das Kansischaffcn in diesem Koloniallaude,
d«aaen Kunstgeschichte MÜMT «fit mit Ham BrttCge-
mann beg•lllll(^n wurde, lUillckttiTerfoleeii und atir
welche Eirillüsse es znrtIckzufUbren icl, unlcr^uch! der
Vrrfas'.er iUDlchs* die kakurgeschichttichen Verhäll>
uiis-e desselben, insoweit sie die Vorbedingungen lie-
imen iOr «jg«M klnatlariMhe Thitigknt, nnmtinlich
die Iheien Besiehangen in LAbeck, die erst gegen
l?>(>0 entitsndeiteri, m «leii NiederUiideii. Die Ke»ulliue
dieser kuilurhistoriscben Forschung uiufslen nun oiit
den knnst geschichtlichen Beslinden vergKchen, also
ualcbtt die sehr zahlreich erhehenen, maeiu iwhon
von Kichaid Haupt nachge»ieseMtiSe1iniliwerke chro.
»ologisch geordnet werdeti. Die Hl datitlen Altiie,
die mit l'AÜ) einsetten und von «leueit 10 erhaiteu
sind (der ilteste von 1451, der spUeste von lb22),
lieteni die Anhaltspun k te fnt die iBelir alt 1 60 nicht
detirieB vmi wcfden didier tehf etofehend Keprtifi,
lum Theil an der Hand von Abbildungen und Sche-
maten. Hierbei wird natttriich dem Hordesholm-
Schleswiger Ahar von Briiggeinann (IBSl) die Haupt.
«•fmeriEMinkeii fcwidaMta bei der anr (Bringe nieder.
liiHlitclie, einige oberdealKbe EinflIiHe, atao vorwie-
gend ei>;cnarliKC Kennzeii'heii »ich etjjeheii, die inich
bei verschiedenen anderen AltäJcu nncbwetsbai sind
in Abstufungen, die ikh zu H Gmppen verdichten.
So feteinnl du genie Uatenal Leben, lad 1 16 Aklie,
die nicht deltrt liad, reden eine gmt bestimnite
Sprache. Üamit ist mühsam die Clrundlaj^c gcsch.ifTcn
fttr das SchluCskapilel, wekhes den L.4it»ickluiti;i>g.<ug
der Schleswig. holsteinischen Altarplastik darlegt, die
■b die Frmcht einlteimiKher Sctmleo nm die Mitte des
XV. Jahrii. Ixginm, sehr ergiebig, aber meist etwas
haudwerksmitsig. dann vun ^h(X^ an in ktln^tteri^cher
ValJendnng. — Mit Zeigendem Interesse lulgt raan
den klaren, folgerichtigen Auseinandersetzungen, die
Obeiall den Eindmck der Objekttvttit macben, daher
ab iweillMift Be«eiafidirtiafen dankbar i
Die Uewebcita ni m lu II g des Königl. Kunst-
gewerbemuseums zu Berlin. Im amtlichen
Auftrage heTBoagegeben von Jnliaa Leeaiag.
Verlsf» von Em«! Wiumulh.
Das s/sicmati&chc ^auimelii alter Gewebe fUr
Zwecke der Kunslwiasenschaft und Praxis wird erst
ein ballieajaluhnadert gepflegt« nad die fHvauammier
Bind hier mehr nndi wie tat anderen Zweigen, die
Pioniere fOr die Museen gewesen. Von diesen h.it
das Berliner erst vor einem Vierteljabihundcr! die üc-
sUgliche Arbeil begonnen, bald alier allen anderen
dca Raag aligelanfen, dank dem Aufgebote der
lliltel, «idaichr noch dar KcnataMt nad lialTicbaaB.
keil atiaea Obaktctn, de* dleaea arcUolagiaeh nad
praktkch aa «lAdfaB Knaauweig ab ganx beson-
dere Spexlalitii «aennfldllch gepflegt hat. Dafs es
ihm vergönnt wird und gefllll, die glXnxenden Er-
folge seines Sammeleifer* is eineai tlberans grofsaitig
angelegten Werke za ecittflieBlIichen, ist um so winanr
zu begriilaen, ab die altCB Gewebe ia dver kaaatp
geschichtHehen tusd «orblldlidim Bedentang bidier
nicht hinreichend gewürdigt, daher weder in durchaus
zuverlässigen Abbildungen wiedergegebeu, noch ancb
in ernster Forschung auf ihren Ursprung and Za>
sammeahang wiaaen>cbafilicb «ad Icchabcb geaagnB
gepritfi find. FUr das enticbeldcade Weit, oder
vielmehr, da e» «.ich um eine Inn^je Reihe von Rilh-
sein tiaiidrU, fOr die Beseitigung aUer Zweifel, sind
freilich die Verhältniiae BOCh laagc nicht gereift, aber
gerade delawcgea bt et aa ao wichtiger, dala die
anadauarndtten ai^ kdanpeteatealaa Fofacher, anaial
diejenigen, die von hoher Warte zu vergleichen ver-
mochieu, ihre Beobachtungen nicht i^iger uiekr su-
rtickhalien, selbst wena diese zumeist Uber den Be-
reich tro« VeraiatbaiBgca nad KaatWaaiionea aicht
wewallich himaaiaiehcB aolllCB. Anf dicaen adiwic
ri|>en Gebiete ist jeder ernste unbefangene Eindruck,
Isüis CT nur den Objekten entnommen ul, vua Werth,
wenn er auch nicht sofort eine Ueberteugung begritn-
den ktaate. äpracbfocacbcr, Bthaographea, Sjm>
boliker, Teehaiker Dflaaea hier dea Kaaaihblorikar
unterstützen zur endlichen KISrung und cudgUlligea
Lösung, ZuiiMctiM bedarf es durchaus tu v er lässi-
ger grofser Abbildungen und vorlfiufiger
Beatimaunngen. Jene aoUen durch die ingrOlBien
Foliofoiwwtn geiballenen He6« geboten wardea, tO
an der Zahl von je SO Tafeln (15 in Farben,
druck, Ib in Lichtdruck i (iO Mk.), diese durch den
Tealbaad mit 100 Tafala (äO fafhig, M) achwnrx).
Was von den Abbildungen binsichtlieb der phote*
j^mphinchen SchArfe und der koloristisclien Treoe tn
ei r r i zeigt die vor Kuriem erschienene erste
Lieferung, welche Gewebe des VIL bis XVII.
Jahrb. entbUt und a«ai 18 onunaentab (geometrische
und vofaehmiick vcgelabiliKhe) MaMer, \6 Thier-
figuratloacn in den verschiedensten Pat«ungen, 2
szenische D^irstellungen, siinnillich in der Grölse den
Otiginabu sich anscbliefseud. Alle sind in Seide ge-
webt: 17 in einfacher Bindung, 8 als Brokate, B ah
SaaHB«!«^ nnd hiaaichtiieh dar taidmariachaa and
AtrUidlea Reprodnktiooen darf alfaii, naaKetlkh aber
den Sammeien, da» allerhöchste Loh gespendet wer-
den; sie wirken, mit einem Worte, wie die Originale
und zwar genau so, wie diese jeirt erscheinen. Die
beiden üienco gehAren dem VII. beaw, XliL jahrh,
an, die airimaSichen Ifnueningen dem VllL bis XV.,
die rein umament.ilen dem Xlll. bis XVIII. ; Persien
(Utesler und neuerer Zeit), B^taoz, Arabien, Siciiten,
Spanien, Deutschland haben die Beitrtge geliefert,
die meiaten Italien ; daa VonaUblatt, welebea jede
Tw!M tehotst, bietet die betreffindea ihelb Ungetan,
theiK kurieren Notireii, die vuflSufig vollauf genQgen,
und hir <lie sjiaiere Keihentulge nur die Beifügung
der Nummern hedUrlen. Die Ursprungsangaben in
Besng aaf Land und Zeit siod mit Voiaicbt md doch
«rheUiehaa Elaaptadi hb Gaasca g üi c h ait
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B61
wobl gerade hier die Hebel weiter aotu*eiten »ind
von der Fonchung, die jetit so v«M*orglich und
tadeltet dM MaMrial vaigetoct crhUt. — So nm-
fuacad et nck im Bctüner Wneum geborgen itl,
gerade aus den iltereo Pcrindrn, ^uit <itriicn et nur
auuehiDend glliutige Umiliuäe «ut untere luge ver-
erbt habe», fOr diese» groUe Werk, dem am wenig-
■l«B der Vur^ii^ der VoUitlndigkeii fcbkn darf, wird es
doch nicht yaiu auMicfeen, vlehuelir immIi dcrErgtn-
ruiig brfctjiicief* üus kirchlichem licsilz bc^jUrfcu, aus
welchem e» holietnUch aoch >ii den hälleti uicbi voreui-
bähen wird« daft es wiederum den Schreinen anver-
traut ist, wie in Siegbnrs tind in St. Knoibcrt am Köln
(vergl. dicM Z«tichr. Bd. XI. Sp. SS&ft. B8t K). -
D&h der Vcrfnsstr auch die (jewebten Borten von
den byzantinischen und (>akrmiUiiischen bis tu dcu
lllMcniieheB und kölnischen in den Kreis seiner Unter-
MMhimgea tiehcn «rird, iM woid nidii tn beswcifeln.
— Möge die Fritdtt, dW ihn «ttncteluiel, ihm «tge-
liiiixlerl erhallen blethr n 7i:r \'i ' cnduny dieses g^r-
wattigen Werke*, weiche» uut ei tu leisten vermag I i
Kardinal Albreclit von Brendenbarg und
d»5 NeueSiifl zu Halle IMO— 1541. ICinr
kircben- und kunsigetchichtlicbe Studie von Dr.
P e«l Red Ii eb. MaiM IW». Verlar «m Kirch,
beim (Preis 1*2 Mk.>
Auf der Suche nach dem urkundlichrn Ma:erial
fUr die mScenalische ThSligkeit des Kardinal» Al-
brechl fand der Veifaiser es beeondcra in den Ar*
chiven von Magdeburg und Wnirbarg in lofcher FiÜle,
dafs eine PeM.liräiikurij^' *ich empfahl, und rw.ir auf
das vom Kaidual gcgiandcie Kollegias&nlt lu {
Malle, tumal die Darstellung seiner ganzen ge-
Khichtkchcn EaiwickctaBg von der Gtttadnng 1519
Ms cnr AnfKlaung nach nur Itljihrigem Bestand alt
eine sehr verlockende Aufgabe erschien. Er hat die
selbe sehr ernst genommen und legt jetzt die Kriichi
seiner Arbeit vor: auf 361 .Seilen die Gc^chiihie des
Sliflc* und auf 245 Seilen 41 urktuMllache Beilagen.
Im I. Kapitel bdiandelt ev die Grflndasg dec StiAea»
dessen Verfri«»nng und Verwahung. Wie dasselbe
schnell an .Nl.ichi, und Einflufs gewann, so dafs sogar,
unter der .Mitwirkung von zwei hervorragenden Slifts-
htrrcn die Ortlndtwg einer Hochtcbule geplant wurde,
wird crünert. Den Stifkagebindcn , namenllich dar
Kirche als Baudenkmal ist das II., der Innen-
ausstattung derselben das III. Kapitel gewidmet,
und hier isl auf nahezu 1t>" Senen hinsichtlich de«
Gralidenkaaii, des Uberaat reichen Chor- Und Schiff.
acbmndiea, naatentPeh dar Gamllde tmd ihrer Maitlar,
der liturgischen Bücher und ihrer Eigenart tellr Vie)
Anftchlufs geboten, der um so wichtiger, als von
diesen Kunstwerken Etiuges erhahen geblieben ist.
Noch eingehender beschäftigt der Verfasser sich mit
dem Heilig ihnm, d.h. mit de« grofsen KeKqnien*
achatze , zu dem d« Kardinal dte Sammlnng tcinca
Vorgingeis, des Ettblaehofii Emst hi der Kirche der
Moritjlsurg lu Halle vrrvi.J'.iändi^jte fund fUr den
Luther schon löidl die Bezeichnung: „AbgoU tu
Halle" gebranehla). Ihm alnd die beiden ÜhMtrinea
Heiligthumsverzeichnisse gewidmet , von denen dt«
erste, das sogenannte: Haileaehe Hctliftbnmi.
bach mit ad7 HobaehnittHi ■nehmdckl« kart vor
SeUab de* Jahrea 1580 gedraebt wnrde, dtt ander«,
welche* im Jahre 1526 abgeschkisscn und utuctreilend
früher „Mainaer Domschatz" genannt wurde und ftU
waickea der VerCtater nicht anpassend die "t i tftb-
nnng: „Libcr oaleaalnaia (raüqniamni)** vor.
schiigt, in einem )e(ft m Aachafliaibnrg IteindMicn
Kodex von 'l'i'J PergamenlbJältern besteht, auf deaco
^n.i ReliquteBbehiUtei m kolorirteu t'cderieidinnngea
abgebildet ond beschrieben sind. „Die Reliqaien und
ihr« EinibeitaBf", gana batonder* „Die Keliqniare
und Ibra Herkunrt*« gaben Vcranktanng n vieica
kuDSigeschichtlicheu UnlertuchunRen . die hinsichtlicli
des »pttmillelallcriiches Kuliu.s der Kcliquien und der
Art, wie letztere kOnstlerisch behandelt , also gefailt
wurden, manchen Neue bieten, in dJcica Ualtr.
snehangen begegnet auch die iZaitachiifl ftr ckdit
liehe Kunst«, deren L.escm bekannt isl, dals sie twei
IUI äiockholmer Nalionalinuseuw betiudiicbe, bis daiiui
ganz unbekannte Gegenstände an* dem Besiite de*
Kardinal* Albtccht vardttnlkcfat hat: dat im Libcr
oatcnaionia abgebiMcte Xellqnleiitcren« (Bd. Xi
Sp. and der (Bd. XI Sp. 100— ,12 repro.
duzirieyi liischul»»tab yuin Jahre 1539. — Diese
glänzende Kirchenausstallung und die pmokvolle
Hofhahnng lenkten aaf daa Hatlctcbe Stift in dw
3l'er Jnhren die Anfmerbtaakeil von gana Dcaticb.
land, und nameniKch in den Jahren I53b — 38 erregieo
sie die Bewunderung mancher hoher fürstlichen Be-
sucher. Aller nur zu bald erfolgte der L iiischwung; dir
Reformation fand Eingang, der ihr erleicbteit ward*
dureb die Sehnldenlaat dca Kaidhula md daicik die
zu ihrer l'ilgang vom Landtag in KalM 1541 be>
schlossene Aufhebung des Stiftes. — So findet ia
diesem soliden Buche, welches an der iUrd der Ur-
kunden vorsichtig prüft und besonnen ortheilt, nicht
nur die Kirchen- und KultnrgewhicblC,tondem auch, nd
zwar vornehmlich, die Geichlehlt dar Knosi ihre kech-
imng, heaondert der KMnhniat*, daran ganz unge-
wöhnlicher Fdrderar tnid Hiccnat der Kardinal Al-
brechl war, Schnäigca
Der Kunstverlag von B. Kahlen in M.-Glsd-
bach hat die beiden Prachtwerkc Scepira mortii
nnd Rota mjratica i» aeacn Aaflagea bcraas-
gegeben, anf welche (unter Bengnahme anfBd. IV,
Sp. '2«6 Tind Kd XI, Sp dieser Zeiischrifi} die
Aufmerksamkeit um ho mehr hingelenkt weriJen darf,
als die früheren Mappen sich jetzt zu hübsch i^ebjn.
denen Btlcbcm (Ii IbMJi. nnd 10 Mk.) vcrvoilkomniirt
haben, wilchie die Dwchaicht md den Gennft der
von Tobiaa Weif* in ganz sd batst iadiger Aaf-
fastung, von Bernhard Kraus im An«chlntse an
die spätgoihi'chen Holischnille und Kupferstiche m>i-
trefflich behandelten Blitier wesenihch erleichtem and
dnreh die tod Xreiten batir. Eaier b«igcAig|«i gii«-
vollen ErUlmnten beaw.SoneUe wt Inaehtbater Betrach-
tung der tbcüi eraaten, theil* lieblicben Darstdhngca
anregen, AK Fesigeschenke werde» die beiden sach
in ihrer iufseren Erscheinung ansprechenden Badier
fieh atela bew i hr e ». R.
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INHALT
des vorliegenden Heftes.
I. ABHANDLUNGEN: Der Keginenschrein im Domschatze zu Osnabrück.
Mit 2 Abbilduncren. Von KARL BERLAGE 321
II. NACiäKlCHltN: Ausstellung sacraler Kuiistgrgcnsländc in Bologna,
Mai'Juni 1900. Mit Abbildung. Von Hams Grabvbn . 337
Die retrospektive AussteOung im Pettt-Palats der Pariaer
WehaussteUung. (Schluls.) Von SChkütGEN .... 344
lU. BOCHERSCHAU: Dehio und v. Bezold, Die kirchliche Baukunst
des Abendlandes. VITT. (Schlufs ] T.it fg Von SchnCigen 345
Lübke-Semraii, Die Kunst des Mittelalters. XU. Auflage.
Von D. 346
V. Bczold, Die Baukunst der Renaissance in Deutschland,
Belgien und Dänemark. Von ScHNÜTGEN ..... 347
GurJitt, Historische Stadtebilder. Band I. Erfurt. VonA. 347
Matthaei, Zur Kenntnifs der mittelalterlichen Schnitsahäre
Schleswig- Holsteins. Von B '348
Lessing, Die Gewebesammlung des Könifjl. Kunstgewerbe-
museums zu Berlin. I. Lieferung. Von St liNL'lGtN . . 349
Redlich, Kardinal Albrecht v : n Brandcnbuig und das Neue
Stift zu Halle 1520 1541. Von Sch.Migen ... 351
Weifs, Sceptra mortis und Kraus, Rosa mystica in neuen
Auflagen bei Kühlen. Von H 352
Erscheinungsweise. — Abonnement.
Die Zeitschrift cfscheint monatlich und ist direkt von der Verlags-
handlung sowie durcii Vermittelung jeder Buchhandlung und Fostanstalt ku
beziehen. Die Hefte gelangen stets in den ersten T^ren des Monats zur
Ausgabe.
Die Bezugszeit beginnt am 1. April und am 1. Oktober; der Abonnements'
preis beträgt Pur den ganzen Jahrgant^ M. 10. — , für den halben Jahrgang
M. 5.—. Da.s einzelne Heft ko.stet M. l.öi).
A»sf!«gel)«ii am l. Febratr lilOl.
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TOt Maß*
{
ZEITSCHRIFT
for
CHRISTLICHE KUNST
UERAUSGEGEItEM
VOM
ALEXANDER SCHNOTGEN.
UOMKAPITUUAK IN K0U4.
XUI. JAHRG. ~ - • - HEFT 12
T
I
DÜSSELDORF
DRUCK UND VERLAC. VON L. SCHWANN.
1900.
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Vereinigung
zur Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst.
ENTSTEHUNG.
Der Mangel einer gröfseren reich illustrirten Zeitschrift, welche die
Kragen der Kunst im christikhea Sinne behandelt, wan) seit Jahren
viebeitii; empfunden» audi auf „Generalvenammlungen der Katholiken Deutsch-
iands" wiederholt betont. Im Auftrage der Breslauer Generalversamm!ua£
berief Freiherr Cl. VON Hkfkkman aut den 12. Juli 1887 nach BONN einen
grofsen Kreis von Interessenten. Von diesen wurden für das Projjramm die
leitenden Gesichtspunkte erörtert und festgestellt, ein provisorisches Comit^
gewählt und die Au^abe von Patronatscheinen beschlossen, deren Besits
das Stimmrecht auf den Gcneialversanmilungen verleihen sollte. Als die
Zahl dit'S'-r Scheine auf ncrinzicj angewachsen war, rrfolgte um 11. November
zu Bonn die erste Generalver.sanimlung, welche die „Vereinigung zur
Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst" konstituirte, deren
Satzungen bestimmte und einen Vorstand von 20 Mitgliedern erwählte. Dieser
Übertrug den^ Donikapitular Alexandek SciiNi' i gek die Redaktion und nach
mehrfachen Verhandlungen am 18. Februar 1888 der Firma T.. SrjiWANN zu
DCssET POKF don Verlag. Nachdem der Vorstand von seinem Rechte 4
der Satzungen), seine Zahl auf 24 zu erhohen, Gebrauch gemacht hat, besteht
er aus folgenden Mitgliedern
Ehrenmilclledcr: Seine cnbndilif Kchvii Cmden Heir Ersbachof Dr, Hubutus SntAK vuu Köl>..
Sciac bwchaflicheii CiMdtB Herr Bitcliof Sr. pAiaos vwr KlPtttt voo
ROTTSNSUKa
SfliBC biwbflf Hcken GiMdM Herr Woibbliclurf Kasl Scmtoo von Trier.
I>T. Freiherr CL. V. HSSaiMAK (IfORaTSK), Privatdoxeat Dr. Bo. PtaanaCX.RieilAaTS
Vorsiuesder. (Bonh).
Rentner van Vl-EUTSN (Bonm), KHsenfllIir«r Rilt«rgut«beahi«r VOK (Bohn).
und Schriflfahrer. Kdtiigl. Uaurath F. C. HuHAMK (KOfcir).
DomkapitoUr ALOSKKUtCiWN (T«IU}. Uootkapitular Dr. Jacob (Krgensburg).
DompropM Dr. BxRUun (KOUi). Profeuor l>r. Fk. X. KnAUs (Fkkibukg).
GeneraJdirektor Rtst v. lioCH (MSTTtACIi). Kon&»torialralh Dt, PoRSCH (Brbslav).
Profettor L>r. DiTTRiCH (HRAUNttUO). Profesinr Dr. .^ndrkas Sciiuio (MüNCHtN).
Graf Drostk tv ViscHKRiNc: FRBnROSTi Donikapitular Sch.nütgkn (KuiJt).
(Darfri.u). Profettor Dr. SctOiOu (Honn).
Dr. UusTERWAi.DPfnireranSt.MRnin(KöiJt). Profettor Ludwig Sutz (Rom).
Professor Dr. Au. EKUtAU> (WUM). Fabrikbesitzer Wiskott (Breslau).
Von dieten bilden die Hernn VON Hureuan, vam Vleutkn, Aldrmkirch«« und Scmnutgik
üigiiized by Googl
Abhandlungen.
Die Klostergebäude der Benediktiner-
Abtei von St. Matthias bei Trier.
(Mit
«0 AbhOdhrnicik.)
ahe vor den ITioren
Trier's, in iininittelba-
rem Zusammenhange
mit der weitluD be-
rUhnaten Wall-
fahrts Kirche St.
Matthias, befin-
den lieb noch
ganz bedeutende Klottergebttulichkeiten der
ehemaligen grorsen Benediktiner-Abtei, die als
eine der ältesten Deutschlands gilt.
Die enten Anfti^ des Klotten sollen
nach einer handschriftlirhen Bemerkung in
einem Buche der alten Klosterbibliotbek, aus
dem VI. Jahrb. stammen und Ende des IX. Jahrb.
soll da zweiter Nenbaa erfolgt sein, «ekber
jedoch bereits nach kurzer Zeit von den Nor-
mannen sei zerstört worden. Die heute noch vor-
handenen intereSBanten Klostergebäude, welche
seit 1806 Eigenthum der Familie von Neil
sind, stammen grörstcntheils aus der Milte des
Xlll.Jabrb, und wurden angeblich durch den
Abt Jacob Ton Lodiringen (12t0— 1287) er-
richtet.') Im Nachstehenden seien an der Hand
verschiedener Abbildungen die noch aus dieser
Zeit stammenden Gebäulichkeiten hinsichtlich
ihrer bnolichen Beschallimhett, ihrer wsprfing-
lichen B es rimmn ng und technische» AusBib-
mng einer kurren Besprechung unterzogen.
Wie bei fast allen Klosteranlagen des
Mittdallcrs, so gruppiren sich andi hier die
einidnea GebUidefiOgel um einen Kreuzgang,
von welchem noch drei Flügel mit Ausnahme
der Fenstermafswerke erhalten sind. Der au
der SOdsrite der Kirche befindliche, welcher
mit letzterer durch ein sehr hübsch ausgebil-
detes Portal in Verbindung steht, ist bis auf
Kttmpferhöhe abgetragen, sodals also von die-
sem nur noch die Pidler und Wandkooiolen
vorhanden sind. Von den Kienagingen wnr
nur der fladidie flberbent, die Qbiigen hatten
also Uber dem Gewölbe ein Pnltdach. Die
Strebepfeiler des südlichen Kreuzganges endig-
ten sehr wahrscheinlich in Fialen; auch kann
man daselbst noch die Ansitze der froher vor-
baadenen Wasserspeier bemerken. Beim west-
lichen Flügel fehlte beides, indessen ist hier
das Hauptgesims in reicherer Weise behandelt,
wie ans der AhhOdnng (Spb 866: gegenwlrtiger
Zustand des Kreuzgangs) niher ersichtlich ist.')
Ein Blick auf den abgebildeten Grundrifs
aus dem Werke von Schmidt »Römische, by-
zantiniBdie und genaanisdae Baudenkmde in
Trier und seiner Umgebung« zeigt uns die An-
lage, wie sie vor der Revolutionszeit bestand
und aadi heute noch mit Ausnahme des west-
lichen Fltlgels, des Herrenhauses, im Wesent-
lichen erhalten ist Zwar sind durch die Ver-
wandlung der Klostergebäude zu einem Ritter-
gut vendiiedene bnulidie Vniinderungen vor»
genommen worden, so s. B. Bulsten die Oeff-
nungen der Kreuzgänge zugemauert werden,
um als Stallungen verwerthet werden zu
k<ianen, und ebenso sind in dem flstlichen
Flügel Stallunge» nnd Futterräuroe eingerichtet
Ucber die ursprüngliche Bestimmung des
östlich vom Kreuzgang gelegenen Saales sind
keine genauen Nadirichlen vorhanden. Em
ThcW desselben, fttnf Joche, wurden Ende des
XVII. oder Anfang des XVllI. Jahrh. abge-
trennt und erhielten reiche Stuckverzierungen.
Hierbd wurden die pro61irten KapitMle der
freistehenden Säulen, sowie die Wandkonsolen
der Gewölbeanfknger und die Schlu(ssteine
abgehauen, vermutblich um den Gcsammtdn-
dnick möglichst einheitlich zu gestalten. In
der Mitte dieser mit reichem Stuck verzierten
Gewölbefelder sind in vierpalsfbrmigen Me-
daillons heilige BudiOlh geniak und dOrlle
wohl auf Grund der reicheren .Ausstattung die
.Annahme berechtigt sein, dafs hier wenigstens
in späterer Zeit sich der Kapitelsaal befand.
Scbinidt beseichnet den neun Joche umiusen-
den Saal in sdner Beschreibung als Sommer-
TM E NEW i'ORK
PlfiUC UBKAjO'
TlUft.«
1) Dr. J. Mmrx »GmOMu» d«t ■ntfiiki Tritr«
*) Gnnt ähnliche Ciesiintbildungcn befinden sich
MI der Mu gleirbtr Z«it •lamiBcnden Benedikiincr.
AbiflikirGlw n OllHibacli mb CImi.
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38«
Refektorium und glaubt dieses durch die An-
ordnung der IJoppelöfTnung im entCO Joch
nördlich, durch welche in dem Falle die Speisen
hereingereicht wurden, sowie durch die Ab-
trennung desselben Joches vermittelst des
Pfenera, motiviren sa kttniieo. Der Saal hatte
ursprünglich grofs« Fensteröffnungen mit drei-
theih'gem Mafswerk, wie aolchcs noch theilweise
in dem nebenan befindlicheil Raum vorhan-
den ist.
Dfr:tT letztere dient Re^enw.lrtig als Sa-
kristei der St. Matthiaskirche, und wird ur-
sprünglich aach wohl aU solche gedient haben.
Nachweislich wird sie hierfür seit dem Jahre
1722 benutzt, da in jenem )ah:e daselbst ein
neues Marmor -Lavabo angelegt wurde, auf
vekbem aich «ine Inachrift mit dieser Jahres-
ttbl befindet
Von dieser Sakristei aus gelangte man in
die an beiden Seiten polygonal abgeschlossene
Marienkapetle,*) von welcher nur noch der auf
dem Gesammtgrundrifs schwarz angelegte Theil
erhalten ist. l>ie Anlage dieser Kapelle gibt
Zengnifs von der gpofaen Marienverchnmg des
XIII. Jahrh. Man begnOgte sich nicht damit,
der hl. notte<5miiiter Altäre zu errichten, son-
dern es wurden ihr zu Ehren an grölseren
Kirchen and Kathedralen noch beaondeie Ka-
^licn in der Axe des Chores erbaut Bei-
spiele dieser Art finden wir gan;' liesondcr^
bei fianzosischen Kathedralen wie in Amiens,
Sens, Ronen, Chart res, Langres u. n. w. Da
die Erb III Uli;; vorgenannter Katbedralen viel '
früher erfolgte aU die Anlage der Marien- Ka-
Ctii.iuefe Milt1ieiluiii;cii ill>cr diene Kapelle «od
Vor Kur/cm erfolgt in • Tripriücheh Archiv« von Dr.
Keuffer, ilefi V. ,,l Mnrirnk.ipclle «uf dem Kirch-
hofe «Od St. Mauhiaa" mit Vi ZetchnHagcn mnd tkuna
BtMe. Von Fr. KntalMdi.
Autier dir-i^n m !iä;7cii!,wcrlti<rii Millheilangeii sei
•och noch hingewiesen auf. > Voyage htteraire de deux
religieux Benedictint« «u« dem Jahre 1724. Dieteiben
Imcbrvibcn kvn die AlMeikirdM, towi« die Kapelle
dca kl. Matcniit «id dtajeiige d«a U. Qakun md
gehen dann nr Miitterfoltes.Kap«lle abm nh den
Worten : |
,,L« qiinlri^ine el In plus recente de loute«, est
celi« de Noire*Uaroe», qui Hott «Btrefois ia chapclie
des abMt, et qni seK Mij<mrd*bnl d« eiKetiire mnn
religieux. II y a un tombeau i\6vi, niais s;Ul^ ^pi-
laphe, et «ans figure. On y voil nutti »iir J'aulcl uu i
scpulcre su-.;,if mlu <]ui ts\ de marbre, on d'une «utre
pierre qui vaui le marbre. On ne pdi nont dir« d* '
qvi 11 dloit. Mai» je ne dmlc point qn'il ne injt i
eetad de quckpie taint/' |
pelle von St Matthias, so wird man die Er-
richtung denelbcn wohl dem IraiuflMchen Ein-
flufs zuzuschreiben haben. Die Kapelle wurde
ebenfalls durch den Abt Jacob von Lothringen
erbaut und durch Arnold von Isenburg unter
groTser FeierUchkdt konsekrirt*) Letder wurde
sie 1805 gleidi nach Anfbeboag des Kloatei*
abgetragen.
In dein Obergeachols des-öidichen Flttgeü«
befindet sich das Donnltorimn. Daaaelbe iat
von gan? nufscrgewöhnlicher Ausdehnung. -\vif
19 in zwei Reihen gestellten Säulen ruben die
Krentgewölbe, weleheaHe mitBlattwerfc verwerte
Schlufsteine aufweisen. Die GewOlbe sind, «ie
aus dem DLtail des Pfeilers ersichtlich, ohnepro-
filirte Rippen, jedoch haben die trennenden fxürt-
bogen eine sehr wtritnngsvolle Profilining an^
zuweisen. iMe Kapitile der freistehenden Säu-
len sind ohne Blattwerk, nur profilirt, al»«r
von solch grofser Abwechselung und Feinheit,
wie man ^ woM aetten wiederfinden wird.
Dasselbe gilt auch \ on den Kapitälen der
WandsAulen. Die t eosteröfinnngen der Lang-
setlen des Dorroitornims sind verhiiltnilsmtlmg
klein und waren alle mit zwei vertikalen Bieen-
st;lbcn vergittert. Die Sturze dieser Fenster
zeigen den Kleeblattbogen. An dem südUcben
Kopfende des 46,60 m langen und 12;79 m
breiten Schlafsaales befanden sich zwei gröbere
aber einfache Marswerkfenstcr; auch sei be^
merkt, dafs sich der ursprüngliche Estrich des
Oormitoriums aum Hidl nodi eriiallan haL
Da die noch vorhandenen frühmittelalter-
lichen bauten Trier's fast alle Spuren früherer
Bemalung aufweisen, so vermuthete Unterzeich-
neter solche audi hier und wurde bei dieier
Nachforsrhnng nicht getäuscht Unter ver-
schiedenen Kalkschicfaten zeigte sich in den
Fensternischen emfiiche Qoaderbemalting in
rotben Ockcrlinien und an den Ecken eine
breitere Einfassung in L'e!b<"m 'kker. F.benso
waren die profilirten üurtbogen und auch wohl
alles Hauwerfc dasdbat Mag gehallen. Bei
einer weiteren Untersuchung der Übrigen mittel-
alterlichen Bautheile der Klostergebaude nach
farbigen Resten wurde ermittelt, dafs simmt-
liche Gebialichlicilen im Innern ftfbig mMl
zwar fiwt nur in roth und gelb bebanddt waren.
*) Mittheilungen hierüber io Ph. Diel »Die St.
Maukiaakirche bei Trier und ihre UctUglhSawr«, Fett-
sekii6 wr InthrmiiiMioa d«a Hoehv Htm Dr. Feka
Koran, Biachof ww Trier. S. «4.
I
Dlgltized by
Mt
Die in dem Grandrifs angegebene Einthei-
lung d«s südlichen FlUgeb, welche beute noch
ittm Theil vorluuiden int, stammt an* späterer
Zeit. Nach Angabe des Hesitzers Herrn Dr,
von Neil befand sich urspriingUcb ein grober |
Saal in diesem Flügel, welcher in vier Joche
dagethcilt war. Die Geirittbe hatten also die
doppelte Spannung der Hbrig;cn und waren
daher naturgemäls auch viel höher als die der
übrigen Site. Die Höbe derselben bis zura
Kampfer betrug 430 m und Im som Scheitel |
8,70 w. Nach dem Krciugange 2H befanden
sich Rundfenster von etwa 1 m Durchmesser,
«nbrcnd an der entgegenfesetilen Seite in
jedem Joch ein gröfseres zwettheiliges Fenster ■
angebracht war, wie sich ein solches auch
heute noch an der östlichen Stirnseile des
FMgeb befindet Dasselbe ist von anfsen sehr
schlicht pf^halten, während es im Innern, wie
atts der Skizze n^er ersichtlich ist, eine sehr
wirkungsvolle ProfiKrang auftoweiseo hat. Die
Basis der kleinen Säulchcn wie überhau|)t die
ganze Sohlbank de« Fensters ist durch die
später erfolgte Anordnung der Zwischendecke
verdeckt worden. Ob^eidi wir nicht <fie ge-
ringsten Notizen ül)er die Bestiannung des
südlichen Flügels be^itien. so wird man doch
wohl nicht fehlgehen, wenn man annimmt, dafs
aodi dieser bocbfewSlbte Saal als Refektorium
benutzt wurde.
Für die Eintheilung des westlichen Flügels '
fehlen die Anhaltspunkte gänzlich. Vermuth-
lich befimdeo sich Iner ui derKähe des Refek-
toriums die Küche und weiter auf die ICirche zu
die Vorrathsraume und das I,aien-Refektoriuni. ,
Die Architektur der aus dem XIII. Jahrh.
staannenden Geblude athmet denselben frflh-
gothischen Geist wie die I^iebfrauenkirche und
der Kreuzgang des Domes. Wie bei letzterem,
so sind auch hier die grofsen Oefihungen des
Krcoigsnges und der Portale nmdbog^ ge-
staltet tind sowohl die Profile als die Skulp-
turen zeigen jene feine Eleganz, die auch
der Uebfiraiienlädie so grofsen Reis verleiht.
Wenn wir aas die Reste des Kreuzganges
näher betrachten, so wird man bemerken, dafs
demselben die reichste Ausbildung zu Theil
wurde. So waren die Pfeiler swischen den
Mafswerköffnungen von OeiXI freistehenden
Säulchen aus Schiefermarmor umgebe- n-d
auf diesen befanden sich reich ornamcntiric 1
Rapitile, die als Abschlufa eine ebenfalls aus '
Res
Schiefermarmor bestehende Deckplatte trugen.
Die Abwechselung in der Wahl des Materials,
die offenbar auch den Einflofs der romanisdieo
Bauwerke Rheinlands erkennen läfst, wird in
I Verbindung mit der inneren farbigen Behand-
lung von grofsartiger Wirkung gewesen sein ;
es wäre daher mit Freude ta begrttfsen, wenn
diese Perle der rheinischen Krenzgänge recht
bald wieder in ihrer ursprünglichen Schön-
hdt «rstf ahlen würde.*)
I Atich die teebnische Ausführung war, so
viel man noch an den vorhandenen Raiiwerken
ersehen kann, tadellos. Zu den Werksteinen
sind aufser den vorhin erwähnten Säulchen aus
Schiefermarmor noch weilse und gdbe Kalk»
steine verwandt worden. Krsterer wurde aus
der Gegend von Bar-le-Duc bezogen, letzterer
aus den Brüchen von Jaumont bei Mets. Ferner
wurden auch noch San isleine von Kordel und
Wasserlies( h benutzt, l^emerkenswerth ist auch
die Bearbeitung der Werkstücke vermittelst der
Zahnlläche
Es ist fast als ein Wunder zu betrachten,
dafs die vorbeschriebenen Geb.müchkeiten und
die neben diesen befindliche St. Mattliiaskirche
in den Schreckenajabren 167S— 76 der Zer-
störung entgangen sind. Die ruchlosen Heer-
flthrer Ludwigs XIV. hatten in jener Zeit in
Trier nicht weniger als neun Kirchen durch
rohen Ucbermuth zerstört, darunter auch die
aus dem XI. und XII. Jahrh. stammende Pau-
linuskirche, sowie die herrliche Abteiktrche von
St. Maximin. St Matdaas sollte cbenfalla dem
Boden gidcfagemacht werden, jedocb ist dieses
dank dem frühreitigen Eintreffen der zw Be-
freiung der Stadt entsandten alliirten l'ruppen
noch reditaeitig vereitelt worden.
Peim Tlcrannahcn der französischen Truppen
im Jahre 17t)4 mufsten alle Insassen des
Klosters flflchten, das Kiostergebäude wurde
ausgeplündert, alles Eisenwerk herausgerissen
' und fortgeschafft und darnach das Kloster hl
ein Lazareth verwandelL
Im Jahre 1802 wurde dasselbe aufgehoben
und der letzte Abt desselben war Andreas
Welter aus QttSSeiatb.
Trier. Wilb. Suhmitt.
*) In an«rkenneii»werlher Weite hal Herr I>r. von
Neil Dtit ntchl unbedeutenden Kosten bereiu vollMSndig
neue ( lekninMiiiegebSude errichieü l;is*eii, nin in iiSc h-
iter Zeit mit den ia«lui«l*euui>gsarl>eiien der ehema-
Kgen Klovleigebind« b«gtoaei i >a kVnnen.
IWN». — ZBlTSCHRirr FOR CHRISTUCHB KUNST ^ Kr. t«.
Digrtized by Google
3831
1900. — ZBRSCHRIFT FOK CHRBnUCMB KUNST — Nr. IS:
364
Die Rdterfiguren der Regensburger Donifa^ade im Uchte mittelalterlicher
Kirchenpolitik.
seinem werthvoUcn Aufsätze: „Die
vier reitenden KönigeanderFa^de
des Regeiuburger Domes" iit a
Domdekan Dr. G. Jakob gelungen,
in überzetigender Weise die seit mittelalter-
licher Zeit in Verg^enheit geratbene ikono-
graphifche Bedeutung der Rekerfigureii «tt der
Slirnseife der vier Haiiptpfoiler der Domfa^ade
XU Regensburg wiederum an's Licht zu ziehen.
Die vier Reiterfiguren sind nach ihm eine Dar-
stellung der vier Weltfdche, welche der Pro-
phet Daniel '7, 2 fr.) unter dem Rüde von vi?-:
phantastischen 'i'hieren schaute. Bereits das
Milerboch vom Berge Athos enthalt die An-
Idtung zu einer künstlerischen Wiedergabe des
prophetisrhf 11 Gesichtes. Ks lisst von den
vier i'hieren die Beherrscher der vier Welt-
reiche, des disldiiachen, persischen, grte-
chisch-macedonischen und römischen, getragen
sein, nämlich Nabuchodonosor, Darius, Alexan-
der und Augiutus. Jacob unterlafst es nicht,
auf den Zuamnmenhang dieser Bilderreihe nit
dem Skulpturenschmuckc i r rar—n Facade
hintuweisen. Der Regensburger Dom sei dem
ApoMsHäraten Petras geweiht, dem der Herr
die Schlüssel seines Reiches iibergeben habe.
ii)ieses, das Reich Jesu Christi, sei nach der
Prophetie Daniels (7, 11 fl.) dazu bestimmt,
die grorsen Weltreiche absnUtsen; die vier
Könige „weisen somit auf den König aller
Könige und sein ewiges Reich, auf Jesus
Christus und seine Kirche". Der von Christus
bestelHe Lenker seines Reidies auf Erden aber
ist Petrus, — dies der r.rundgedanke des bild-
nerischen Schmuckes der Fagute.
Am Sdilnsw seines Aafintzes spricht der
Verfasser den Wunsch aus, seine Mittheilung
möge ein „Anlass sein, auch anderwärts Nach-
schau zu halten, ob die Darstellung der vier
Weltreiche sich in Kirchen des OccidentH
irgendwo und in welcher Auff.issung etwa
finden könne". Diesen) Wunsche bcabsirbfißen
die folgenden Zeilen nachzukommen. Sic wollen
darthun, dala der gleiche Gegenstand und swar
in Rcgensburt; selbst im Mittelalter noch ein-
mal dargestellt war. Zugleich soll gezeigt werden,
welche spezifische Auffassung das Mittelalter mit
jener DarrteUung der vier Weltreiche veriiand.
•) Zchidmft fllr e1iri«i Kmt 1900, 117—184.
Auf der Suche nach ähnlichen Reiterfiguren,
wie sie den Regeosburger Dom schmücken,
madien wir unwiltkttrlich xuntchst vor der
prächtigen Fa^ade des Strafsburger Münsters
Halt. Ucber Strafsburg halte sich der fr.in-
zösisctie Kinfluls in der t'a^adenbildung weiter
ostwJlfts, namentlich nach Regensbufg erstreckt.
Die Vertikal- und HorizontalgUederung der
Strafsburger MUnsterfa^ade scheint für Regens-
burg von vorbildlicher Bedeutung gewesen an
sein.') In den lierUchen TU>emakeln der
Fa(,adenpfeiler jenes Münster«! an der F.ndij^nng
des Untergeschosses nun treffen wir Reiter-
figuren nnd xwar ebenfidts idtcnde Könige wie
zu RegensbuTg. Es waren ursprünglich nur
drei derartige Bildwerke. Wenn wir dann frei-
lich vernehmen, dafs in ihnen die Wohlthater
von Ijuid und Bistbom verewigt «erden woll-
ten, so bleibt ftirdie Analogie mit den Regerjs-
burger Figuren kein Raum.') Nur der Ge-
danke legt sich nahe, dafs der Regensburger
Meister das wirksame Motiv von Reiterfiguren
/A\ Strafsbiirg gefunden haben mag, um es seinen
Verhältnissen und der ihn bindenden Gedanken-
wdt anittpasien.
Ohne Übrigens die Wanderung in der Rich-
tung nach Frankrdch hin fortzusetzen, sind wir
im Stande, eine, nunmehr allerdings längst ver-
schwundene, Dsrstellung der vier Weltrciclie
aufzuweisen und zwar in RcgMIsblirg Belbst,
in der Abteikirche des hl. Kmmerara.
In zwei Handschriften sind Sammlongen
mtttdaltetfieher Büdertitnli aus der Kirche von
St. Kmmenni erhalten, welche uns einen Schluls
auf die vormalige .\usstatiang dieses Gottes-
hauses ermöglichen, namUcb in dem Cod. Ul
*) Vgl. Dohma »GcKhicble der demcchen Bmm-
k«nt«. BerNn 1885. WS.
*) Vor mir Uegt ein Str.ifslinrijcr Muti>ler- »ulj
ThurmbUchleiu «od O. H. behr, Slraftburg 1744.
welches Aber die ehemaligen Reiterfiguren folgende«
eaihUt (S. 04^: •Unten an der Femter-Roicn sinH
vier StettniiKen, nemlieli ui den 4 Tfdlem antwendig
Eine Slelhing ist iwar leer, in dfnrn 3 .^ndcrn aScr
sind die Rildnifse derer drejr Könige Clodovaei, D^^o.
berti und Radoipbi von llabsburg mit Scepter ond
Cron an PM aitaeBde, welche in Jahr tS9t dnbin
gesieltt wurden.« Vei der Racuvratton werden die
Kunijjsllnumi in) frsteii und zweiten Geschosae ftof
twaniig erhöht, von denen nur «wei nicht KeiterbUder
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S66
der Münchner k. Hof- und Staatsbibliothek
Nr. 14970 (Emmeram. 970) aus dem XYIIJabHu
tind in dem Codex VI 3 der Klosterbibliothek
von Wilhcring bei Lini aus dem XV. Jahrh.
Beide Manuskripte teilen die Legenden zu
den reichen Malereien mit, mit denen wahr-
BclwinUch bald nach dem Brande von 1160
die flache Decke der Kirtlie wiciler au ge-
schmückt wurde. Nur mehr wenige erhaltene
Reste geben uns von der Malweise jener Zeit
in und um Regensbarg ekie Vorstellnng. Alkin
diese wenigen Reste, wie die Wand- und Decken-
bilder der Allerheiligenkapelle innerhalb des
Domkreuzgangs in Regcnsburg, des Kamera
«nPeraebat bei Nabburg, die erst jüngst wieder
an's I.icht gpzopene malerische Ausschmiickim^
der bei Regensburg gelegenen Klosterkirche von
'. Prllfening zeigen die momiroeiitale Maleret von
damals auf einer bedeutenden HQhe der Ent-
wicklung.
Unter den FiaiondmalereieD von St. Emme-
ram befand sich auch dne Darstellung der
vier Weltreiche. Sie zierte die Decke Uber
dem mächtigen weltlichen Que rschiffe der K irche.
Da die Texte der beiden Handschriften von
ungleichem Werte sind, so teile ich ans der
älteren und korrekteren mit, was sie über jene
Darstellung enthält. Sie leitet Fol. 51a die
Tttuli folgendennassen ein: Subsequemia cat-
miita m summitate tetksie t, JSmtrammi Ratis-
p0>i< juttctit figHrü Aitt9ria$ tmtmemiibui kä-
btntur.
FoL 62« folgt dann die Schilderung der
Wiedergabe der Dianiel'schen Propbetie:
In Summitatf (-hrrri f. Dtonisv /i(if>/!ti> visio
DanieHs ä« Quatuor rcgnis /ortissimis da-
nitUs VIL vitMket,
dt regtut Ckaldeormmf persarum et meäo'
rum, Crecorum d Romanrrum. Pn'mum rf^:^-
Hum Chalätorum Signatur per Uenam cui in-
tidet Nabuchaäotiotor de quo ^ hateniur
versus
Si'i'na! fCic Ifti bahtfonit mfi^na trophca
Seä quid nobilititi quom iton i'ult diua /<»-
De teeuMdo videlUei reg»» Persarum et
Sffilorum, ifUfld ^is^nalur pfr vrr^um fui in-
sidet Cirus Aex persarum tt ntfdorum habetur
hoc dittiek»M
Vrsa rapax et denle minax te persida pugnax
Datque medum tigidsque ferum titulitque
iuperbum.
De terdo regno viäeiitei grecorum signato
per pardum cui tutidet Alexander magnus
; Mac(do ibidem iegmutur kee biua carmina
Dat cder excitrsus pardi ^Tacfdo tibi curaris
El regni laceras grecorum monstrathabenas,
(Fol. 62b): De quarto Regno vidtHeet Ro-
mtmorum Quod eril Vltimum ex quo orietur
Rfi^num aniiehi iiii signatum per hfstiam terri-
bilem et mirabilem kabeniem X cornua e Quo-
rum medh aiiud ptarunm eomu oräur tut tu-
sidet Julius prbuMS Rex seu eesar Romanorum.
Jlec haben für
Beslia beltatrix te Koma notat dominatrtx
Et com» grandt te rex in ßnt nepKandt,
In maiori rola sive Spera inttr Quatuer
minorem Vbi habetur figvra eius quem vir desi'
: deriorum appeliat plenum dierum qut sedet
vesSmentaque eius eandida vt nix eU. ut da-
nie/is VII. Hec duo carmina habeniur
Qui regit eterno complectens omnia giro
Sceptris esse quidem dal et omnibus auffe-
rei idem.*)
Die AufTassung der Danierschen Prophetie
in den hier geschilderten Bildern ist ungefähr
dieselbe wie im Malerbuche vom Berge Atbos.
Nur wird als Betierfscher des zweiten Welt-
reichs an Stelle des späteren Darius Cyrus ge>
nannt, welcher die Herrschaft der Perser über
die Meder begründete. Unser Text hebt denn
auch ausdrücklich bcnror »lex Persartini ei Me>
dorum«. Dafs die Anleitung im Malerbuche
sich mit der Wiedergabc der vier Weltreiche
die Daniel'sche Propbetie noch nicht etachApft
daditei, ist dadurch angedeutet, dals der Schil»
dcning der vier Tliiere und ihrer Reiter die
Worte folgen: »Das andere wie in der zweiten
Ankunft {des Herrn>, woxu der Heranageber
des Malerbuchs die erklärende Bemerkung
setzt: «hei der Beschreibung des jüngsten He-
richtes«.^) Auch in St. Emmeram war der
sweite Theil des Gesudiles berdcksicbtigt, aber
er wurde offenbar nicht speafisch eschatolo-
gfisch gedeutet, nelmehr kam hier lediglich die
eine Gestalt (figura) des Alten, der da sitzt und
dessen Kleider weifs sind wie Sdwce etc., zur
Darstellung. Auch darin untendieidet sich die
Malerei zu St Emmeram von den Angaben
* I cxi nlivchnfl verdanke ich der Kreundlich-
keii des Herrn P. Ut. Uito Griilenbetger vom Kloater
WUlMffng.
^) Schlfer, »Das Handlmck dcrMuhrai vom Bcifc
Atbos., Ttier 1S55, lü».
m 1800. - ZEITSCHRIFT FOR C
des Malerbucha, dais sie auf die in dem leuteren
vorgeschlagene Intfodoktion des Geakhts, nim-
lieh die Darstelluqg da schürenden Propheten
selbst, des Meer«, aus dem die vier Thiere
aufsteigen, die vier Winde etc., verzichtet, und
die efauwlneii Momente des Gesichts gesondert
anordnet. Das grofse Recbteck der Quer-
8chjffs<iecke zu St. Emmeram wird namlir.h
durch Kreise (rotae, sphaerae) in fünf Feidei
getlieib. Der grfi&efe Krds mit der Gestalt
des Alten füllt die Mille des Raumes aus und
wird, wahrscheinlich nach den Ecken des Recbt-
eckt bfo, von den M«iner«B Kreiaeo mit den
Reitarfigitres umgeben.
In welcher spezifischen Gesammtauffassung
gipfelt nun in dem Cyklus von St. Emmeram
die Darstellung der vier Wehreiche? Wir
wenden ans mit dieeer Pnge der Beantwor-
tung des zweiten der von Jacob am Schlüsse
seines Autoatzes ausgeqtrocbenen l>esid«ien
in. Im ICalerbtiche vom Berge Athot ichefait
für die künstlerische Wiedergabe der Daniel-
schen Vorausverkündigung des Messianischen
Weltreichs der Moment des endgiltigen Ab-
icMnwes dieses Rdchs vwgewhen so sein:
der Menschensohn erscheint als Weltrichter.
Zu St Emmeram jedoch thront der .^Ue an
Tagen in der Mitte der sich ablösenden Welt-
hensduifke» als Qudle und Ziel, eis Aosgings-
urd Fndpünkt aller Macht. Ausdrücklich be;
tunt die beig^ebene Legende von ihm, dafs
er es sei, welcher in einem ewigen Kreise alles
umfange und r^iere und dafs er so sach den
Herrschaften ihren Bestand gebe und nehme»
Unleugbar tritt auf den Deckenmalereien
der Gedanke an das Messianische Reich hinter
den i^smmneren an die von Gott ausgehende
Gewalt jedes Reiches, also der konkret reli-
gidse Gedanke hinter einen mehr abstrakten
mid poltttacben snrUcIt.*) Die Legende des
mittleren Kreises cntbAli die mit der christ-
lichen Weltanschauung gegebene politische
Grundansicht von dem Ursprünge jeglicher
Gewalt auf Erden. Die Betonung aber gerade
dieses Gedankens wird verstiUidlicb, wenn man
die Zeit Verhältnisse im letzten Dritttheil des
XII. Jahrh,, unter denen unser Cyklus in's
Dasein trat; bcfflcksichtigt, »Omlich den grofsen
*i Eine Mc)Mtologi»clM! Douliiag cncheiM bciich
iB Kadtttebi attf 4i* Taxlwode ••noam aaffimt
id««« «teilt vOUig MigeichlaüCB.
KUNST — Nr. 12. 368
kirchenpolttischen Kampf während der Regie-
rung von Friedrich Barbarossa.
In jenem Kampfe handelte es sich um die
Frage, woher sich die Herrschaft des letaten
I der Weltreiche, des römischen, als deren Erbe
I and Trtger sich der Kaiser im Mitlclahcr be-
j trachtete, schreibe. Genauer formulirt lautete
Stammt die Macht des Kaisers direkt von
Gott, oder wurde sie ihm Ubertragen durch
das Oberbsttpt der KIrchei, dnidi den Papst?
Je nach der Beantwortuqg dcT Fisge trennten
sich die Parteien.
Auf einem der tahbeidien Teppiche aus
eben dieser Zeitperiode in der Abteikirche von
St Ulrich und Afra zu Augsburg, auf welchem
die Gatalt des hL Petrus zwischen den beiden
andcitn des ^oerdotimi und Regomn sdiwebte;
kam der pttpstliche Staadpoolct «nverbtiUt snm
Ausdrucke, indem man Peirna die L^ellde
gab: £eee giaäij duo Ate,''}
Ans dem CyUns der Dedtenbilder im
Querschiffc von St. Emmeram lafst sich die
Folgerung auf eine bestimmte zeitpolitische
Richtung nicht ziehen. Erfolgversprechend
sdieint mm dagegen in dieser Beziehung eine
im Schiff der gleichen Kirche nach Osten hin
unmittelbar angrenzende Deckenmalerei ent-
gegensokommen; Unser Bericht macht ttber
sie die folgende MittmlnnB:
In Sf<frti (irta Organum vhi Chris/u ! fr,i,iit
tttro ctavts rcgni celorum {Math. l6j hec ha-
beniur
Ecclesie matris domui tummi vice patrii
Prfüi/fff 17 pfh (i l\lni<i fxCfUfittf cathf,irii.
Eine ideelle Vermittlung zwischen unserem
Bilde nnd dem in Frage atefaenden Cyklus
enthalten die Textworte: „summi vice patris«.
Der Alte an Tagen ist es, welcher von Ewig-
keit her alles regiert, welcher den Sceptern ihr
Dasein gibt nnd nimmt Seine Stdle behaop-
tet in kraft der '^rh1ih':pliibfrtnr;nnj? durch
Christus auf Erden der hL Fetms. Allein
wenn der weitete Gedanke der insdiriftliclien
Erklärung besagt! Petrus führe von einem Uber-
ragemlen 'l'hrone aus den Vorsitz über das
Haus der Kirche, so Ufst sich aus diesem
^) Fr. Wiih.WUtwer »Cataloguabbaiitni rnona-
ilerit %%. Ldalrki et Afrae Augutteniit* Archiv für d.
Gecchichte d. Bistbnmi Angtbarg, (Aug»barg 18Äi*)
8, IStf; TglEndres •ÜieKitdw der UcUisni Ulrich
«ad Afra m Aogsbuig* Zelladlrift des Wst. Vcr. f.
Sehwabcii n. Nmlmrg. Jahig . XS (18M), M».
Dlgitized by
B6»
1900. — ZEITSCIlMirr FÜR CHEISTUCllB KtWST — Nr. 12.
870
Wortlaute für sich nicht ermessen, ob die Ge-
walt Petri rein kirchlicber Art wi oder ob ate
mit dem höheren Gdtitngsbereiche für das
Übernatürliche und Ewige auch das der Ord-
nung nach niedriger stehende Gebiet des Welt-
lidwD oad ZeitHchen rnnfiMie. Maftgebende
Anhaltspunkte Tur die bestimmte Deutung der
Rranieramischen Darstellungen müfsten in ander-
weitigen Dokumenten gesucht werden, welche
uns in die Denkweise der Emmermier jener
Zeit einen Einblick gewährten. Denn es ist
von unleugbarer Wichtigkeit, bei DarsteUungen,
welche die Beeiaflussung durch zeitgeschicht-
lidie VerhUltniwe vemten, diese letsteren sur
Erklärung mtdieruixuziehen.
Der Kampf Ewischen den Trägem der bei-
den Gewalten dauerte bekanntlich noch im
XIII. n. XXV. Jehrh. in ongemindertcr Kraft
fort Im XIII. Jahrh. führte er allmählich zur
Ausgestaltung der roitteialterlichen Theorie vom
Ursprung der KatsergewalL Hier wer es, wo
in den politischen Anschauungen des Mittel-
altert die Daniel' ' lif t'rophetie ihre Rolle
spielte. .,Mit theologischen, historischen und
jwistHdien Aigamenten bevciat man, dsfs die
rOmtscbe Weltherrscbaft in der Reihe der
göttlich vorherbestimmten und vorher verkün-
deten Universalmonarchien das Schlufsglied
bildet und schon in heidnischer Zeit trots des
vielfach entgegengesetzten Scheins In legitimer
Weise erworben und gefuhrt ist; dafs sodann
das römische Reich durch Christi Geburt, Leben
nod Tod gdieiligt und sneifannt» von Kon-
stantin für eine Zeit zti den drierhen verlegt,
endlich aber mit göttlichem Willen auf die
Deutschen Obertragen ist; dafii somit der r0-
misrh deutsche Kaiser als unmittelbarer Rechts-
nni Vifi Ip-er der Caesatcn kraft göttlichen und
menschlichen Rechts das imperiuro mundi be-
sittt, vermdge dessen alle Vollier nnd Könige
der Erde Ihm von Rechts wcfen unterworfen
sind."»}
Diese Gedanken besafsen eine aligemeine
Anerlteonvng im Mittelalter. Die Meinangs-
venchi-denheit der Parteien trat erst zu Tage
bei der Behandlung des Verhältnisses zwischen
der geistlidien und weltlieben Gewalt und bei
dem genaueren Aufweise des Ursprungs der
kaiserlichen Gewalt Die Vertreter der Ldire
•)Gicrke, >D»M
Bcfüa ISttl, 8, 641 l
von der Coordination des sacerdotium und
imperium lieiaeo die kaiserliche Gewalt ebenso
wie die päpstliche unmittelbar von Gott ans»
gehen. Dagegen behaupteten die .Anhänger
der päpstlichen Partei die Einheitlichkeit des
Prindpates in der Hand des Papstes und die
Unterordnung der weltlichen unter die geist-
liche Gewalt. Nur dadurch, so ni'ir<:ti? folge-
lichtig gesagt werden, gelangte der Kaiser recht-
lich in den Bedts seiner Gewalt^ dafs sie ihm
vom Papste übertragen wurde.
Hören wir, in welcher bestimmteren Form
diese ganze Doktrin ungefähr um 1300 vorge-
tragen wurde. Ptolomaeos von Lucca, der
Vollender des gewöhnlich unter dem Namen
des hl. Thomas von Aquin gehenden Werkes
D< regimim friiuifum, schildert hier im 12.
Kapitel des S. Budies die alten Wdtrdche^
auf welche die Danicl'sche Prophetie gedeutet
wurde, das Assyrische, Medisch-Persische, Grie-
chische, Bflacedonisdie, RSmiache, nach AUblge
und Dauer bis an Kaiser Augustus. „Im swei*
unrivierzigsten Jahre seiner Regierung, so fährt
er fort, nach Vollendung der siebzigsten Woche
(nach Daniel) in seiner Henschaft, nach dem
Aufhören des Königthums und Priesterthums
in f'iHriT, wird Christus geboren, welcher der
wahre Ivonig und Priester und der wahre Mo-
narch war, weshalb er nach seiner Aufentehimg
seinen Jüngern erscheinend sagte: „Mir Ist alle
Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden."')
„Da nun ihm (Christus), so bemerkte, den
Gedankengang ▼orausadnnend, das 10. Kapitel
des gleichen Buches, nach seiner Menschheit
alle Gewalt übertragen wurde, so teilte er die
genannte Gewalt seinem Stellvertreter mit, in-
dem er sprsdi: „leb sage dir, daft du bist
Pctnis. und auf diesen Felsen werde ich meine
Kirche bauen und dir werde ich geben die
Schlüssel des Himmelreichs." Damit sei dem
hl Petrus und seinen Nachfolgtn eine Fülle
von Gewalt tibertragen worden, welche natur-
gemäß nicht nur die geistliche, sondern auch
*i in (niH<lr,ii;(sir7i u lecundo anii'i ^'.li ri>;iniiiii»
cotnplcta scptiugcaima bcbUoinad» iccuiiilum Daniel
■ul dominli ccsmile rcgao et ■acerdotio in Judaea.
iiMcUur Chrikttn, qui fiiit venu Rea et Saoerdoa et
vrn» Monarch«; unde po«t lefiinrectlonem «nain ap*
pari n-i ilis<;ii>uli« mii-i ilixit: ,,DaU csl mihi omni«
pulcttaa in cuclu et in terra.*' S. Thomae Aquin»
»De repmiaa principam« 8. t9,cd. P^tni. (iSaS) tont.
16 p. 161,
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S71
IWXK — ZBITSCIUUFT POlt CHRISTUCHE KUMST — Mr. 1«.
die weltliche umfasse, was ausiühdich dargelegt
wird.'«)
Dieses war die machtvolle Erscheinung, in
welcher der Vicarius Christi, der hl. Petrus, in
der Vorstellung nicht nur einzelner, sondern
des grOfstcB Tbeites der GiMtibigen wihreod
der grof-irn kirclictipulitisciien Kämpfe des
Mittelalters lebte. lYeten wir mit dieser Vor-
stellung an den Regensburger Dom heran, der
sich mitten in der Zeit des Kampfes id neuem
'.lir/e zur Ehre Apostelfürsten erhob,
»teilen wir uns vor seine Fa^de^ deren Funda-
mente und Untergeschoft, deren bestimnMuder
Gedanke noch dem XIV. Jahrh. angdMtreo»
und welche vor allem thrM ausersehen war,
d:e Ehre des Hausherren, des l'atrones des
Domes, ^ot «Uer Welt ktradtathun. Sein Bild
mit den Zachen seiner Machtfülle, den beiden
Schlüsseln in der Rechten, der dreifachen Tiara
in der i4nken, steht im idealen Mittelpunkte
der ganxen Psfade, an dem MittelpCwten der
Doppelpforte des I'ortales. Auf ihn .^Is den
ApOBtelfUrsten, als den Stellvertreter JesuChristi,
als das sichtbare Oberhaupt der Kirche mfinden
alle Gedanken der Bilderreihen im Unterge-
rhrtsse der Fa^ade ein, so der Cykhis der
Kirchenlehrer, der Apostel und Evangelisten»
der Zeugen der Urkirehe, ferner der Nforien-
cyklus und die alttestanientUchen Gestalten, so-
fern sie die nächste unrl entferntere Vorge-
schichte Christi erzählen und sofern namentlich
Maria seihat als TjrfHis der Kirche au^afst
wurde.") Nicht minder wenden sich nun aber
auch die 4 reilenden Könige diesem idealen Cen-
trum zu. Schon ihre AufiKellung in der Mitte
der Gcschofthöbe;, irodtirch sie noch iUwrngt
Werder d-irrh die Bekröming des Portales,
nachdem sie sich mit ihren Thieren hinbewe-
gen, verritth denilich diese Bcaiehang. Wel-
ches ist ma aher nadi dem im Voraitsgeben-
Cum enitn eodem (Cliri»to) »ecunduni «uam
humanilatvm umnis ait culUu p ii<->l.i'.. ilit tam in-
tern nta communicavit vicario. cum Uüiit: „Ego dko
tSbi, qida M w Pvlnis, et aaim taue petraoi Mdi-
ficjibo eecleaiam mearo et tibi dabo elavra rapti cae-
lorum.** Ib. S, 10. p. 258.
") V^. mdiMii AnCntt ..Du Domportal in Rr-
KCtUburi:" in dinier Z. in hrifv fshT^' VI !l804). 378.
") Auf Fi(f. I drr mciiSLiit »ocbtn cttirten Auf-
»atz« l>ei{:ci;fb<Mirn Abbildungen lind zwei der Kö-
nige sichtbar. Die KeprodulitioB gibt noch die alten
tchadhoften Skuiptnicn. welche nuanchr enetat aimi.
Die alten Bilder fanden im DomknnmaBg Aufetellunc.
den Gesagten ihre Bedeutung? OAcntMir soll
dordi sie mit heeonderem Nachdrucke auf die
Fülle von Petri aus Gott staratnender, durch
die Providenz in der ganzen vorausgehen-
den Menschheitsentwickelung vorherbestimnateD
Machtvollkommenheit hingewiesen werden. Also
nicht mir den Gedanken an das Messiani^chc
Reich im Allgemeinen sind sie ai wecken be-
rafen, sie crämemtrielmehr der mittelalterlichm
Denkweise entsprechend daran, dafs nach gött-
licher Vorherbestimmung dem Stellvertreter
Jesu Christi auf Erden wie die höchste geist-
liche so auch die höchste vnd swar alium-
fassende weltliche Macht anheimgegeben wurde
Wir br.uic'ien uns gar nicht zu wundem,
einen Hinweis auch auf die weltliche Macht
des Papstthnmes in onsereo FiK^denbUdem
zu erkennen. Denn ahgeaehen von abstrakt-
philosophischen Erwägungen und historischen
Thatsachen stützte sich die Annahme einer all-
gemeinen Supciioritltt der pftpstUehen Gewalt
vor allem anf theologisch-CMgetiaehe Bewn*-
gründe.
Dagegen könnte die Fri^e erhoben werden,
ob in dem mafigehenden Kreise des Regens*
burger Domklerus zur Zeit der Krrichtun;: jent^
Fa(adeolbeilcs die Air die obige Interpretation
der Pa9adenbtlder voniissaaetsende kircben-
politische Stimmung t>e8tanden habe. Unter
der Regierunj^ Ludwigs des Bayern beispiels-
weise wilrde ein politisch kaiserlich gesinnter
Bisehof und Klerus wahrscheinlich eine An-
spielung auf die weltliche Oberhohdt des
Papstes vermieden haben.
Wir sind im Stande jene Frage in befrie-
digender Weise su Iflaen. Den Schlttsael hiersu
bietet uns die Chronologie der ein/einen B.ui-
perioden an der Fa^ade. Sicher ist, dafs das
Untergeschoft des SQdthurmes efaischUerslich
der beiden sildlichm Fa^adcnpfeiler von den
vierziger bis zu den siebriger Jahren de.s XIV.
Jahrh. und awar wenigstens bis zur (iallerie-
hdhe emporwuchs. In den schtziger Jahren
konnte sodann der Nordthurm fundamentirt
und weiterhin auch mit der .Aufführung des
originellen Prachtportalca zwischen den beiden
Thttrmen b^ooncn wevden.
Von grofser Wichtigkeit für unsere Unter-
suchung ist die angegebene Bauzeit des ersten
Geschosse.s vom SUdthurme {ungefähr 1340 bis
1370]. Ganz unbestreitbar gehören nAmlich
ihrem Stiichankter nach jener 2ieit audi die
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Konsolen und Baldachine der Strebepfeiler an,
«reiche filr die Reiterfiguren bestimmt waren,
mochten audi diese sdbst erat zu einer ipl-
teren Zeit ausgeführt unH an ihrem Orte auf-
gestellt worden sein. Daraus geht hervor, dais
bei der Btiileitang schon seit der Mitte des
XIV. Jahrh. Klarheit bestand bezüglich dieses
Theils der fig«raU-n Ausstattung der Fa(;adtf.
Ja, wir haben (>rund anzunehmen, dais in jener
Batipertode, wo, wie es scheint, nicht ohne
alles Schwanken die endgiltige Entscheidung
über die F-ipenart und die wesentlichen archi-
tektonischen Bestandtheile wenigstens des ersten
Fa^adengeschosses getroffen wurd^ der Plan
zu den Reiterfiguren entstand. So lange näm-
lich die Architektur in ihren Grundzügen nicht
bestimmt war, war weder ein Anlafs noch die
Möglichkeit gegeben, dne genauere bildne-
röche Belebung der eiosdnen Buglicder fest-
ruset/en.
Halten wir nun aber ungefähr die Mitte des
XIV. Jahrb. als die Zeit lest, wo der Regens»
burger Domfagade jener kirchenpolitische Zug
ursprünglich zugedacht worden war, und fragen
wir nach dem intellektuellen Urheber des Planes,
80 begegnen uns in der That weder FrQher noch
spater Mitglieder des Domklerus, deren Dcnk-
und Gesinnungsan sich mehraur Urheberschaft
eines solchen Planes eignen wOrde, als gerade
in jener Periode. Damals ragte nMmlicb ins
dem Dninklerus hervnr Knnrad von Meimberg,
welcher in der Folge (1368-1381) den Stuhl
des hl. Wolfgang innehatte und der aidi durch
seine kirchen- und papsttreue Gesinnung ganz
besomlcrs aiw^cicbnete.'*) Noch mehr .iber fes-
selt unseren Blick desaen gleichgesinnter Stan-
desgenosse und Freund, der berühmte Poly-
histor Konrad von Megenberg (Conradus de
Monte puellarum). Dieser vielgewanderte und
viclbewanderte Mann, der sich dereinst zu Paris
den Magistergrad erworben und daselbst wie
später zu Wien gelehrt und hier als Rektor der
Stepliansschiile gewirkt hatte, war im Jahre 1342
in den Besitz eines Kanonikates des Regens-
burger Domstiftes gelangt, das er bis au seinem
Tode (1379) innehatte.'*; In dieser Stellung ent-
faltete er eine weitverzweigte einflufsreiche
Thaiigkeii als zeitweiliger Pfarrer der Doro-
'*) Jan n er »Gcachkiite der Biachöfe von RcyeiM-
bum*, ttegrnnburg 1886. 3, 884.
C. hd Konrad v. Mcgenlicrg vgl. Wetaar n.
Welte '• »Kitcbealeaikon« (2) 7. 955 ff.
püarrei, als „Rathgeber in der Stadt Diensten",
als glik^lidker Sachwalter des EromerwMktosters
von Regensburg an pipsdkhe» Hofe lu Avignon.
Ein unvergängliches Denkmal setzte er sich
durch die Veröffentlichung seines «Buches der
Natura, der ersten deutschen NatnrgeKhichle.
Vergessen wir für die Zwecke nnseter Unter-
suchung nicht, dafs seine Wirksamkeit im Dom-
kapitel zu Regensburg 1342 — !374 fjenau mit
der Bauperiode des südlichen Theiles der Üom>
fiiigade ansammenftillt Minner von semer gei-
stigen Begabung und Redeutiing bleiben kaum
je einmal in einem verhältnifsmafsig kleinen
I Gemeinwesen den wirklieb grofsen, die Allge-
meinheit interesnrenden Angelegenheiten, wie
es in Regensburg der Domhau war, fernestcn n
; Dazu kommt, dais er dem berufenen Rate jener
I angehörte, welche Aber die Bauangelegenheit
j au entscheiden hatten. Nun aber stand seine
I Feder auch im Dienste der politisrhen Fragen
I seiner Zeit. Gerade aus seiner poUtiscb-publi-
I ristischen Thätigkeit tönt uns die Stimme ent-
gegen, deren Wiederhalt wir in dem kirchen-
politischen Thema der Dorofagade \erkürpert
sehen. In einer eigenen Schrift wendet er sich
gegen Wilhelm von Oocam, welcher bekanndJch
die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der
welllirlu-n Gewalt von der des Papstes verforht.
In einer anderen mit dem Titel: £>e transia-
tünt imperti sucht er aeine Anadiauungen über
den Ursprung der kaiserlichen Gewalt und
zwar im hewufslen Gegensätze ru einem
ihm sonst befreundeten, kaiserlich gesinnten,
Pnbli«sten der Zeit, dem Bamberger Biacbof
Lupoid von Bebenberg, als berechtigt nachau-
weisen. Darnach beruht die Gewalt fies Kaisers
auf dt-r Uebertragung durch den Papst. Und
zwar habe der Papt das imperinm, indem er
es Karl dem Grofsen und in seiner Person auf
die Franken urui alle Deut?;rhe;i ül>ertrt!g, in
aller Form Rechtens (regulariter), nicht blofs
zufkllig (casualiter) vergeben. Denn jure divino
komme dem hl. Pctru^ und seinen \arhfolgern,
wie Konrad mit einer Reihe zum Tlieil seit
zwei Jahrhimderten papstliclicii>cits verwendeter
Beweisgründe darsul^n sucht, nicht nur die
höch'ite geistliche, "iondern auch die höchste
weltliche Gewalt zu. Auf der Uebertragung des
imperiums an ^e Deutschen beruhe Mch das
Wahlrecht des KuriÜrstenkollegiums. Aber der
von den Kurfürsten Frwählte habe erst nach
päpstlicher Bestätigung das Recht, sieb König
i9oa — ZKrTscuRiFT fOr GHRmucHB Kuionr — Hl. n 87«
ST«
der Römer zu nennen, und erst durch die
KaiserkrODOi^ trete er in den Besitz sdoer
«dtmMpMMieiideo Herrschaft.")
Sollte es Konrad, wddier fllr eine solche
Machtstellung de«; Römi«-hen Stuhles mit aller
Bntjchiedenheit auch gegenüber einem Bischof,
ja gegendber dem Kaiser selbst eintrat,*^ ver-
säumt haben, dieser Auffassung vom Prinzipate
Petri dort Zeugnifs su geben, wo sich eine so
günstige Gelegenheit dartmt, wie bei der At»-
gestaltung der Fagade des Regensbiirger F'eters-
domes? Wenn es also zu seiner Zeit die Frage
XU entscheiden galt, in welcher Form die Fa^de
den Rubm des bL Petrus verkOndea sollte, so
werden wir aus sdocm Munde vor Allem das
mafsgebende Volum erwarten über die Betonung
jenes Ruhmestitels, den gerade der Widerspruch
der Zeit dem Anblnger einer papatfrcandlicben
Kirchenpolitik um so kostbarer erscheinen liefs.
Wohl mochte an die Ausführung der Köoig»-
gestalten, welch« den von der Providcns vor-
'*) Dil- beiden noch un|fcdrucl<ton ScJiriftpn Kon-
rads V. Mt>t;enberg enthalt Cod. 269 der KOnigl.
Bibltothik zu Eithitätl p. 409—483. Durch die GUte
meine» Hcrin KoUc(«a itomclOck in Eicintitt konnte
teil Ble efandieB. Mftthrllun^n darther flndca akh
bri Hiiner »Au» Avignon., Prag 1868, M— tl:
„Die Schriften Konrad« von Megenlwg'".
*^ Die nddat tenatmlc Sdtrifl Xnnnda ist nn
Kaiser Karl IV. fericbict.
ausbestimmteD im Uebergaoge der Wdt-
hemchaft auf den THIger der Tiara andeuten
sollten, erst einige Jahrzehnte nach dem l ode
Kon rads geschritten worden sein. Die Zeit ihres
thatsächlicben Ursprungs bildet keinen Beweis
gegen eine weiter vonusHegende imdlektuelle
Urheberschaft Selbst in unserem rascher bauen-
den Zeitalter zeigt zuweilen der Plan eines
Meisters in seiner Vollendung, was noch nach
Decenmen einer tbalsIcblieheB Votlenduiig ent-
gegenharrl.
Ein zweifaches ist es also, worauf die letzten
Ausführungen hinauslaufen: einmal, dals in dem
Fafftdenscfamuck des Rqiensburger Domes, so-
fern er den hl. Petrus im Vollbe^it7<- leiner
Gewalt, nicht nur der geistlichen, sondern auch
der «dtlicben« darstellt^ ein kirchenpoKtisdier
Cedankedes Hittelalters zum Ausdrucke kommt;
sodann, daß die Urheberschaft gerade dieses
Gedankens in die Zeit und vielleicht auf die
Person des bertthmten Regensbnrger Domberm
Konrad von Megenberg zurückweist.
Mit dieser Deutung der Reiterfiguren, wie
mit der vorausgehenden Aufzeigung einer ahn-
lieben Oaislalhng sa St Emmemm in Regens-
burg wollte der Verfasser der Anregung nach-
kommen, welche Domdekan Dr. Jacob in seineoi
eingangs enrihntcn verdienstvollen Auftats ge-
geben hatte.
RccenslMBip. |. A. Bndren.
Neuer gestickter Chorkappenschild.
(Mk AbMMnng.)
dem starken und vielftcben Be- 1 eat|)6ehU «s sidi, diese für die Anlsftigmig von
;^ehr nach durchaus würdigen, also
soliden und gefälligen Faramenten
i9 bilden hinsichtlich des Dekors die
Kölner Borten, die entweder gar
keiner oder nur verhaltnifsmäfsig geringer
Nachhülfe durch die Nadel bedürfen, einen
vortrefflichen Ersatt fOr die Stickerei, deren
ausreichende Beschaffung durch die vorhandenen
Kräfte auch nicht annähernd bewerkstelligt
werden könnte. Dennoch werden ihre Ge-
bilde stets die Spitze bebauptcn, und an ihre
besten Leistungen werden die gewebten Borten
weder hinsichtlich der Mannigfaltigkeit, noch
der Zeichnung und der Wirkung heranreichen.
Wo daher die Mittel es gestatten und durch-
aus geschulte Stidterinnen xor Verfügung stehen.
FesttagSgewSndcrn in .Anspruch zu nehrn
und dafür auch die Kosten guter Zeichnungen
nicht SU scheuen. Freilich fehlt es f\ir solche
fast noch mehr an den geübten Händen, und
eine gewisse Frleichterunf! i f in dieser Be-
ziehung auch erst zu erwarten, wenn die
Stickerinnen sieb zugleich die Fertigkeit ftlr die
Herstellung der Entwürfe, nicht nur der orna-
mentalen, sondern atirh der fignralen, angeeig-
net haben. Je mehr hier Entwurf und Aus-
rubTung in derselben Hand Hegen, tim so rodir
wird auch jener auf die Technik Rücksieht
nehmen, ohne welche eine vollkommene Leistung
nicht möglich ist. Jeden£sUs muls der Zeichner
wissen, was die Nadd iti Idsten vermag, und
•einen Entwurf entsprechend einrichten. Dieser
877
1900. — ZEITSCHRIFT KUR CHRISTLICHE KUNST - Nr. 12.
878
darf eigentlich auch, wenn die Wirkung eine I beweist der filr die Marienkirche in Neufs
feierliche sein soll, der architektonischen Ein- von Otto Mengelberg gezeichnete, von
fassungen und Bckrönungen nicht entbehren, Frl. Minna Peters ausgeführte Chorraantel-
welche im späten Mittelalter als der Glanzzeil Schmuck, von dessen Schild (ohne die Fran-
der Nadelmalerei so stark betont sind. Je senverbrähmung 55 cm hoch, 54 cm breit)
kräftiger und glänzender die Säulen und Bai- I hier photographische Abbildung beigegeben ist.
N«q«r ge«lickt«r ChorkappcutehiKI
dachine sich geltend machen, um so ge- Derselbe stellt in spätgothischer Stilisirung die
schlossener werden die Figuren wirken, die in heilige Familie dar, nicht in genrehafter Auf-
ihren Verh.lltnisien und Bewegungen den reo- | fassung, wie sie sich fiir eine Chorkappe minder
dernen Anforderungen recht wohl angepafst eignen würde, sondern in feierlicher Haltung,
werden können, ohne mit der Architektur in für welche sich namentlich das Sedilc empfahl,
Konflikt zu gerathen, oder ihren Flächen- auf welchem Maria und Joseph sitzen, das
Charakter einzubüfsen. Jesuskind steht, sie Uberragend und segnend.
Dafs im alten Rahmen diesen neuen An- Diese abgerundete Gruppe gliedert sich in ihrer
Sprüchen vollkommen genügt werden kann, Breitenwirkung dem Räume vortrefflich ein und
an
190a — ZEITSCIlRirr POK CmUSItJCHB KUNST — Nr. M.
ihre UnteroHming unter den in der Mitte
perspektivisch vortretenden Baldachin \äfst sie
als dn eiliabaHS Andacblibnd encbeinen. Das
Sedile ist in eine Halle auf einen bunten
Fliesenboden gesetzt in der Naturfarbe des
Steines, mit etwas starken grünen l^urcn.
Auf ihm, vielmebr auf dem au beiden Seiten
bemerkbaren bräunlichen Kissen sitzen in weiten
bauschigen Gewändern die Gottesmutter, die
gesenkten Hauptes mit dem linicen Arm ihr
Rind uuMbU, und der hl. Joaeph^ der in an*
dachtsvoller ('eberde den Segen empHlngt.
Maria bat rothes Untergewand und bläulichen,
durch «etfdidie tiditer gehobenen Mantd,
dessen getUkliet Fetter gute Kontraste schafit.
Die grünliche Borte ist dtirch Coldfäden ge-
mustert und erhöht die glänzende Wirkung mit
dem goldenen GQtw) und der groTsen Spange.
Unter dem violetten Schleier quellen die
blonden Haare hervor nnd ein tellerförmiger
Strahlennintbus umgibt das grisaiileartig kolorirCe
Antlite. Gant ihnlich ist die des hl.
Joseph beliandelt, dessen Tunika und Mantel
dieselbe grüne Färbung zeigen, aber in starker
Abwednelung mit violettem Futter und breiter,
rother, goldübersponnener Bordüre. Das Rosa-
kleidchen des göttlichen Heilandes bildet, durch
feine Uöbenlichlungen gemildert, den Mittel-
nnd Glanapunkt mit dem friadien Gesichtchen,
«elchei den (fbematttrlichen Ansprüchen voll-
kommen qererht wird. Die drei goldigen
Niroben mit itircr perlengestickten Einfassung
beben sich vortrefflich von dem pfavcnblauen
i^L'webten Repsi^runde ah, welcher die Hinter-
lage der ganzen Darstellung bildet und des-
halb an mancherld Stellen hervortritt, in der.
Architektur mehr als nöthig, denn die beiden
Seitenfenster hätten wohl besser einen Silber-
ton erhalten, die obere Blendenreihe rötbliche
Pirbnng. Uebrigena ist die vorzOglich gezeich>
nete Architektur mit vollendeter Technik ganz
durch Goldfaden gebildet und /war in den
Tiefen vermittels des Anlcgevcriahrens, in den
tragenden Gliedern mit Hfilfe des Korbstichs,
in den ornamentalen Parthien vermöge der
Bouillonmanier. Diese glänzenden Techniken
schaffen hier, dank der korrektesten Ausführung,
eine wunderbare Wirkung, wdche nur auf
dif-rm schwierigen Wer'- !".\ erreichen ist i:nd
für die es keinerlei irgendwie ebenbürtigen Er-
satz gibt Auch die Kdhier Boite^ so hohes
lx>b sie sonst verdient, findet hier ihre Grenze.
Diese Techniken kommen an der Gruppen-
sdckerei nur ganx vereinzelt vor, z. B. an dem
Lilieostengd des hl Joseph; de ist vielmehr
ganz im haute •lisse- Stich ausgeführt mit Aus-
nahme des Fliesenbodens und des Neufser
Wappens, die im Plattstich gehalten sind. Die
Ranaiiottsthdle verdanken ihren feineren Effekt
dem Gebrauche der erst in der Arbeit etwas
zu drehenden liaarseide, die übrigen Parthien
ihre kräftigere Wirkung dem doppelt gediehten
nioflosse-Faden, wie der ungewöhnlichen Ver«
wen '^mg de Modellirstichs. Diese dem früheren
Mutelalter sehr geläufige, m der Spätzeit des-
seOien vethmene Stidiart, das sogen, opus
aoglicaiMlm» hat den Vorzug, durch das ge-
schlossene System des konzentrischen Auf-
trages den einzelnen Tbeilen um so mehr
Geltung tu verschaffen und so die Schat-
tenbildung zu verstärken. Die etwas un-
ruhige Stimmung, welche dadurch hervorge-
nifen werden kann, püegt durch die Zeit
und ihre mildernde TOmtng dHnlhlig auage*
glichen zu werden.
Diesem Schild entsprechen in der Zeich-
nung und Tedmik die bdden t46 em langen.
15 cm brdten Stäbe, welche st laurentius,
st, heinrich, st. liidwig einerseits, St. catbarina.
St. margaret, st. agnes andererseits als Stand-
figuren darstellen» jede von einem krSftigen
Goldbaldachin bekrOnt and mit der goldenen
Namensbezeichnung in Minuskelschrift als
Sockelband versehen. Ueberall bildet wiederum
die blaue Repssdde den HhHeigrund, auch
den hinter jeder Figur bis zu ihrer Kopfhöhe
gespannten Teppich beherrschend, der durch
rautenförmig au^eheftete Goldfäden gegliedert
ist, bis er unten in den bhm und wdfs, oder
grlin und roth gemusterten FUesenboden tiber-
geht Der bL Laurentius in weifser Albe und
rother Ddmatik hlH mit der Linken den Rost;
der hl. Heinrich in atahlblauer Rüstung und
grfinem Pluviale trägt auf dem Haupt die
Bügelkrone, auf der Linken das Modell des
Bamberger Domes, in der Rechten das Schwert:
der hl. Ludwig trägt silberne Tuniken, rothen
Kaisermantel, die T.ilienkrone, tmd hält mit
der Linken das Scepter, mit der Rechten auf
grfinem Kissen die goldene Dornenkrone. Die
!d. K.ithatina ist in wcifses Kleid und rölh-
lichen Mantel gehüllt, St. Margaretha in weifs-
llche Tunika und grünes Obergewand, St. Agnes
fast ganz wdfs koatUmirt, und alle sind
Digitized by C
»1
IMO.
— ZBtTsciuurr rOu cHUsrnjcEiB kunst — Nr. Ii.
862
mii entsprechendem Kopf-ichmuck versehen
und auch durch ihre Attribute kenntlich ge-
raachL
Die faibige Wirkung, die gerade bei Sridce*
reien eigene Schwierigkeiten bietet, ist hier
Dank der richtigen Vertheilung, Dank den ge-
schickten Lichthöhungen, Dank der diskreten
Gold»airendtiii( eine gani harmonische und
«n ihr stiimnt der Brokatellitcrfr, der das l>e-
I
kannte Hirsrhmtister auf «KiGKRI Fond in gold-
, gelber Färbung zt-i^t.
! Im Geiste des spaten Mitteiaiters gehalten
' hinsichtlidi der Zeichnung wie der Technik,
erscheint dieser Chormantel dennoch als ein
modernes Kircliengewand, allen Ansprüchen
: vollkommen genügend, die an dasselbe gestellt
werden dOrliai. daher als eine musterhafte
Leistoitg. Seb»aig*i>.
Büchel
De St. jaotkcrk le > Htrtoscnboacb. Uit-
«t« T. M. Ylnua HcrtogaitboMb. Dnik
vm H. KteiomanD & Cie., Ilaarlem.
Otr Pm m HenoguibMcb, von 1418 bn 1517
gcbMM, zndnwl iteh dnrcb «eine GfttCw, wine har-
■ooiichcn Vethiliniisc, durch deii Rci litham und die
Schtoheit Miner Formen suti, und auch veine Innen-
«Mitattiiiig «El Bneui^iuen der PtaMik und Malerei
itt von gus bctondercr BedMtaag. Br nrdient es
dtlwr Id MtehMem Mafw, dnrek gvte Abbüdangen
weithin bekannt gemacht tu werden in den Kreisen
der Baumeiiter and Kunslforscher, namentlich der
BiJdhaner und Maler. Für diesen Zweck hat>en der
V«lag von Yuma und die LichtdrackaiutiJt tvm
KldiiiiiaBn xmaiBineDi^wirkt nnd cbi nsilerbafkei
Werk in Giofs-Folii) geschafTen, welche» 24 vor-
treffliche iaiela umfafst utid eine kurze Kinleiinng
des BaumeiMers iiezenman» in holULndischer und
fciniaiiicher Sptache, dk anch auf den knappen Unter-
■ehriften der Tafebi neheneinander etMibeinen, An
volbtäiidigcii Arcliilckluraiifnahnirii fclill <> uichl, aber
sie treten iu den Itiittergrund eegenUber den Schmuck'
fbrn>en, wie *ie vornehmlich an den reicbca Portak«,
aber «ach «d den Sliebepreilera und bii hoch hinanf
ta den Dacbglebeln in die ßrscheinnng treten. Den
mannigfal:igen Aiifuenhildcrii cnl>j>rechcn die Innen-
aaaicbten mit ihren Triforien, Figuren, Baldachinen,
alt fhfca WandganIMm «nd «ngewOhalieh grab,
artigen Mflbeln, von denen das ChorgeslUhl, der ge-
gossene Taufbrunnen und Kronleuchter der Gothik,
die mächlige ' 'rj^el uii<l K.iiuel iler Renaissance an>
gehören. l)a an dem gewaltigen Banw«rk und «einer
Anaataiihuig der Retlanratiflaiej% weMlkh ddi be-
ihiligt bat, so fehlt es nicht an Erginiungen nnd
LrneueninKen, von denen einzelne so geschickt be-
hntide]t sind, dnfs sie nicht so leicht sich zu erkennen
geben. Es bitte sich daher eine Andeutung hinticbl-
lieh der t aal n n tlilen Parthlan ««pfehten, wie abcrhanpl
dem Teile eine geringere Einschrinknn^' lU wOnschen
wire. Dtrr Stluiivick des Umschlages steht i\x den For-
men des Inhaltes im schroffsten Gegensatz. — Uebrigent
wSr« d«n beiden tttcbtigen UeachlAafinncn die «reiicte
Oemciiiiaaikeil ftr IhnKdie VcrSlicnlliehtngen lehr
zu gönnen, ?. V. de« Domes zu UtrecH, drr Kirchen
von Arnheini, I>evenier, Ztitphtn. Setiniitgea.
schau.
Berühmte Konsistät ten. Nr. 8. I'rag. Von
Joseph Neowirlh. Mit I Iii AbbiMmgca. Lelpsig
l»01. Seemnnn. (Preis 4 Mlc.)
Um die Kunstgeschichte Böhmen« hat sich in un-
seren Tagen die grö&tea Verdicnale eiworben Joseph
Neuwirtb, and KcÜMr WU kompetenter ak «r, das
reiche nnd gUbuende Bild des KuRsttebafren« in Prag
in dem engen Kähmen zu bieten, den die ,, berühmten
Kansistitten" verlangen. In fortlaufeitder, fonnvolleo«
I delcr Dailcgnag gibt er aaf 180 Seiten, von denen
die meisten lihutrirt sind, einen UeberbKck aber die
kutkatt^esrhichtliche Entwicldang diner durch ihre Lage
und ihre Monumente ausgezeichneten Siadt. Zuerst
weiden die kttusigeschichtliclien Motisen geboten, so-
dann die DenkmXlar beacbfttbaa, amaelit dta der
Archiiekiur, die vom XII. Jahrb. an ein gesebloaaenea
Bild der Entwicklung zeigen in einer gewissen gll{ck>
liehen AbhAngigk;ei( von T>eut<ichlnnd und Ilalien, jedoch
mit einer eigenen Formensprache. Aber auch die Er.
acognine der Plaatik «erden e«rgefihrt. die onaoMa»
taten und die figtlrlichen, die hier ZU hoher Vollen-
; duug gediehen sind, wenn auch nicht lu der l-'igen-
art, welche die Werke der Mslcrei .lusrcichnei. Diese
. erreichte «chon im XlV.Jabrh. eine hohe Stufe der
VollendBhg, und aablMieba Uebaneaic in l^ag und
n^- ■• 'It h III der Senarhbarlt n Rurg K.-irl*lein legen
davon glänzendes ileujgndii nb im Buxide mit den
Miniaturen, welche diesen herrhrh gepflegten Kunst*
ziveig noch weiter anmcltverfolgcn la««en. Auch in
den Icitlea Jahrbundeiten bat die Banknnat bi Nag
i sich ro&chlig und glnnzvutl entfallet bis in unsere
Tage, im Verein mit ihr die l^lattik, su dait die
WandcniCg auf die Burg und durch die Sirafsen über-
aua amegend und belehrend iit, snnial an der Hand
eine« «o treiriieben Pabrei«, der ttbeiall den Stekien
den Mund m öffnen versteht ?iir KnihtitlLing ihrer
Entstehung, ihrer Bedeutung, ihrer ikhicksale.
Soknaitan.
Die Samniluni; des Königliub Stchsischen
AI t ert hu III s ve r ei ns zu Dresden in ihren
I Hanpiwerken. 100 Blall in Lichtdruck. Heran«-
I gegeben Im Anfkrage dea KSnlgNeh Slebilaebeik
Altenhurniver eins von 0 1 1 o W n n c k e 1. 'l'ejit von
Dr. Ed'iard Flechsig. SelbstverL Dresden lUüO.
Dlgltlzed by Google
iwm. ~ zBrrscHMrr m chmstlichb kunst — Nr. ii.
IN
Du MuMsm im Fulnis da Giol$en Garten« tu
DtttAtn, weldin ttck kU leiner GHhMiaBC in Jahre
18 11 V(!T i f hmlich nu» kirchUchem nesitz reUrutirl
batte, wai Uber deu eugen Kreti der Kun»(foTikcher
hiOMM w cal y bekannt geworden. Dawelbe beiilxt
•b«r vMtk Mmenilich dem MiU«lilltr anl»
MMBmwla KoBttgegriiMXiide, die wmeliiiiKdi in
Figuren und Schniltwerken beKtehen. daft die Ver-
AftMÜichanf dciadbcn dfingte. Sie iti endlich in
dwdnw «Irdittr ud w iw— ■rtaftlkfc bdricdigender
W«iit «Helgt, und wie dk 100 vortreim^cB Klein»
fblo-Taleln, au* denen sie besteht, eine erhebliche
licrci:j:rrung dei gothfschen Uildersthaiie? darstellen,
iK) entiUUt der Text aidit out brauchbare ErkUraogen,
•Mid«fti Mch iMht aebilscM«ei«bc Vorarbeileii ftr
die Fett«iettnng der sichtitchen Bildhauer, die bisher
SU lu sagen ginzlich unbekannt, in bestimmte ürnppeii
geschieden werden. Hierfür wtr es von Wichtigkett,
da(» fiat TOB «Uen GegeaillBdca die Fradstitie» be-
fcaiHit aind, «Im die ftüMeruH «nd kleinem Ktrehen,
fttr die sie nusgeführt wurden, so d.ifs auch noch
urkundliche Notiicu Uber die Meister niii Sicherheil
tu erwarten sind. Die Betirke von PreiberK'. Leipttg,
AhcnbwCi Cbeatniu« Dreadei». Meibcn. UrofscnhaiD,
Kamen haben die meteen BcHtlg« geliercrt. die fast
&3n-imilich in Alinrschreinen und datu gehüii^cri Fi-
guren bestehen, und die Analjrse, der sie tiuictwuireti
zu Schuten, die weiter verfolgt werden
am den Ring xam voJlatiiMiigeii System aa
■cbKelie«. Der Veriaiierbewlhrtliierbei einen acbarfen
HUck, und hinsichtlich der stillet 'vi <-: Brurlbcilunt;
und darauf begründeter Datirung wir Autihuirung
wird ihm im Allgemeinen zugestimmt werden dürfen.
Am werthToHalen ia| die apilroauaiacbe Triamphkrcut-
gnippe aaa dem Dom in Fretberg, aas de« auch
nncli mrhrcrtr (J"'^ ipälgul hl solle Slalueii stammen
Ganz besondere Beachtung verdienen aucli die drei
Fllgdakire ans Eutritzsch (von denen aber der SItere
kaam aoch in das XIV. Jahrh. zartkkreichen dttrfie),
toarie die sp&igolhischen Fldgelahlre aus Meifsen,
Grofsscbirina, K n i Loinnili, die beiiieh l'iillhailcr
BW Ebeisdorf und verschiedene der zahireichen Eiiuel'
BgofCB» OBicr dtacn vm «aiigt nnbadcUcad* Eium.
plare. Das hachgothitehe gestickte Antipendium aus
Pirna, wohl im Antchhisse an ein gemaltes ausgeftihrt,
hai einen hohen anlujuarischen. technischen, voiliild-
lichea Werth, und das splUgolhiache Uonstrmnafaitcral
i* gcadmitl«Bcm Leder ao* ChtaHHla iai eine Raritü
ersten Ranges. ^ AIm eiae PnUlltatton, die vn1>en
Beifall verdient ! Sehnoigco.
Allgemeinei RttBatler-LexilcoB, HL Auflage
von Singer. Verlag von Kfltlen 8t Locning in
FrnnVfurl ,t. M,
Von diesem sind seit dem letzten Referat in
Bd. XI Sp. SM die beiden U albblnd« VM «Bd Vül
erschienen, welche wiedenm mit der giöfsleii Sorg-
falt bearbeitet sind. Obwohl das Werk bis zum Namen
Vezto gediehen ist, werden noch tw e i H al b bin d e
folgen, da ein bedeutender, im Manuaoipi fast ab-
giachloMCBcr Naeblrmg eorgeachcB lal. Blwaigc
Beilitge tu demaelbeB abid aJio driagbehcr Att Der
aintig«, dar BBaaiataeila geleiatet '
m dem (Tidleicbt «bcrilaisigea) Hbnraiae asf d«a
Maler Marcclüiis KofTermans; dessen Name sich auf
einem von Robinsan verdfiientlichten GcmUde mit der
Jahreszahl 1M8 findet. Seine Marke, ciae Fliege,
telgea oMbrere Poitriti, eiaea im MuaMi aa Bfflatd,
elB tmitat im Kittner Kmathandc) mit dem Dafam
15-24. Ein anderes Portrit au? IfiH? «•'imfiilK im
UrUsseJer Museum, stammt au^ der San miuug Wejrer
in Köln, in der es als Barthel Br.i. :i Dem Ab»
■cheiBe sack iaI teiBa Heinuab am Niedctrlwiii la
and bei Mlnef fangw Lebanadaucr ttt
Zaneii
Dasjuheljahr 1600 in der Au߻I)urger Kunti
Eine Jabilinmsgal)« fUr das deutsche Vulk vub
I)r J K. Weit -Lieberadorf. In zwei Tbeilen.
Mu aber 100 UkotratiaaeB aacb Otigiaalpbaio.
grapbleB. L ThalL Mdacien tHOl. Allgcm.
VerUgivfesell&chaft. (Preis Mk. f>).
Im Aascbhisic an daa Jube^r 1500 wardca für
dea Kremgang dea Kalbaitoe^laaiare la Aagaburg
von den Malern Hans IloJhein dem Aelleren, Haas
Hurgkuiair und L^eu) F^anJ MW bis 16(1-1 die sieben
Hauplkirchen Roms in reicher phantastischer Um-
getamg bibliacber SecaeB aaagefthfl. X>ieae darcb
die Slktdaritalioa mit dar lUrebe in den Slaalabaitt
abergegangenen „Basilikenhilr^rT" macht der Verfasser
zum Gegenstande einer nicht i or lehr tettgemtfsen,
sondern auch sehr gründlichen und anregenden StntUe,
voB tealcbcr bicr der erale, durch 57 vortrcffbcbc,
meial noeb Bieht varttffntlidiM AbbOdengen UlaBirirte
Theil vorliegt. Das I. Kapitel behandelt du Jul>el.
jähr IbOO und die goldene Pforte, cur Vorberettong,
Anordnung, Einrichtung des JubilXums durch Papit
AlezaBdev VL aaUrei^e Beilrttge Ueferad and m
Ansdefaimng demelben Im Jabre tbOl anf den cbri«!«
liehen Erdkreis, «peziell auf Deutschland übi-rteiie»d.
I)a.s Ii. Kapitel beschüiiigt sich mit Augsburg um IbOO,
«einen Knltnr> und Kunst verhUlniaten, mit dem Ka>
ibariBeBkloater und seiner SieUnng, mit daa Bamlibcw»
bOdcra, ibrem Ursprung, ihrem Zweck, ihrer Ceecbichle.
Das III. K.-tpitel ist dem Haupikiinsller Hans Hnlbein
dem Aclieicn (I47£i — i&'i^4), seiner Entwickhing, seroer
Charakteristik u. s. w. gewidmet, tnd das Basüikabikt
Santa Maria Maggiora wird ebwr eingebenden Be-
•^reibang BBtcrvNMfeB fai Verblndang mk vielf»cben
bGch^t instruktiven Untersuchungen Ober Legendes,
deren Ursprung luid Uedeuttuig, Uber veracbiedcnc
Heilige and derta DaralellBBg. Itaa IV. Kapital «ad-
lieh behaudell die Paulusbasilika, die nach einer iiiter-
euanten ikonographischen Prüfung hinsichtlich ihrer
maleri'then und künstlerischen Itedeulung darge'.egt
wird im Zimmmenhaog mit einer geisireicben Er-
drtesBng «ber daa Idcnt dea SeUtoca nad Pirob*
lern des Hifslichen bei Holbein. — Miibin hat der
Verfasser seine Aufgabe sehr weit gefafst und dadurch
seinem gerade augenblicklich sehr angebrachten Boche
einen weites Interceeenlcakreia gesiciwri, wekber dem
bis OtlcfB ti
X
ANZEIGEN.
Verlag von L, Schwann in Düsseldorf.
Soeben oröchieueu:
General-Register
tum
X.— X. Jalirguiige
Zeitschrift für Christi. Kunst
bnrbeitM von
Johannes Boesberg.
- H3 40. Seiten im Format der Zeittchrift. — Pnh a Mk. EU
Du CeneraUteriter «Mhllt eine «yetMiiatiMhe Übenichi Uber den fcaamtea Inhalt
der io Jahrpfr'n^*-, alphabetisches Orts-, Namen- und S^ich regtster, ferner Verzeich-
nis der besprochenen BQchcr und Kunstblätter, Verxeicbnis der Versammlungen
und AtiMtellutigeii. tbw «^he die ZritsebriA' bidier berielitei hat md ein V«r««lclknJa dar
H;%hrrigTn Mitnrbeiter
Im KommiwfioQS- Verlars von J. P. Bachem, Köln a. Rh., ist eiwhienen:
Die Glasmalerei. Dr. Helnr. Oidtmann«
II Teil: Die Geschichte der Glasmalerei.
1. Band: Die FrOhaelt bi« vom Jahre 1400.
23 Bon(>n L. x -9». Geheftet 7 Mk. 50 Pf.
Früher crsciiic-u: I. Tüil: Die Technik der Glasmalerei. Oeheft«t 2,50 Mk.
Als dM Ergebnis einer imprünKlic^h zur oi^enon Bolehrunf; bestimmten, mohrjAhrigen
Arbeit will <1u8 But'h eine bisher 'u-t' tnipi'iiinj.'tio Lui-kf ;ti d'-r i!f'nts.;>ii'n KunstKi''*''lii''l't*'
aasfüllen. Nach einer vorberaitündcn IlnJeiruTit; («jlgi-ii ti i!hp!'',i'n jMittf.!uti^'i;ll ub«i-
diirchsichtifto Glanin<i-.i:k. ri >iy>,-\- <.i stfu ( nsror-. Mit d.ii A ustührun;<uii Über die
fthpütpn. die Olasmiai- n i Iji ti i'tiL'ii luii \ii< hiioliten »st eine »chailVinuiK'-' Avisi'inamir'niptjniiig
ihi-r Ii I'rjiiiir,'rv<:,,..t vrrbnii . Ii' iküaimhche Ansichten werden widorlc^i , irnpi' rin-i
iieli ruiii;. n berichtiK», weniger bckuuüte Angaben sur (jeltung Robracht. Nach der Hescurci-
bunt li.'H b^i der Glnsraaleroi in Anwendung koinninuden Matarials roihon sich bemurkeua-
wert! Kapitel Ober die Farbengebung and Ober die Palina an, letaleres besonderH wichtig,
da goradu in dieser Hinticht auffallende Unklarheit herrscht. Der schwierige Abschnitt Ober
die Zeichnung und Malveise der Frfthperiode, flb«* des bflnetlerische KöaDeo »ad Wollen
der Alttm, sowie ftbar dia dnrah Beetinunuag und Wasen dar Fanttor, Ibr Material and ihre
Tecbaik bedingten SigeatttmMdikeiten der Zeicbnnag briagt eine vergleiehaoda ZuaiaaeD-
ttallang der bisherigen AnaehaTrangen. Eine sachverstindige Si*h{iderang der ▼araebieden-
artigen F^nstcrfüllungfn .-«chliesst den tcclmi-'i h-risthetisehen Te'l di ^- Wi r'r-r'^. Alsdann folgen
die NorgfAltig 2U»Hmiii«iig«>tragenen. einf l''i:ilk' neuen .Stufl'o« bnugtiidi ii Auf*eichnungen
aber die deutschen Denkmäler; auch h -•r reichhultigi^ Abschnitt leichnet sich durch die
KoiteitiguiiK vieler rrrtümor und Ungerittuigkeiton aus, desgleichen der folgenilf Ahris* Ober
dioMfis-i r li. r Früligoit. Eine <awa* kna|i|>er gehaltono Übersicht über die (ihi^inali lo; dos
Auslandes vervoJUt&adigt und b««cbl>e»( das Buch, dessen kunstgascbichtlichcr Wort durch
die nrnfeasanda BerAolniehtigQag der Littaratar nnali wMht werden dOrfte.
Allgemein verstuudlicb dargestellt
von
i
uiyiii.
od by Google
Kunst! itterätur aus dem VerHi
^iiiiiiiiiiiiiiiiiiiinmiuiiuoiuninniniunuBiiii^
Arntz, L., Die Erhaltung und Erweiterung unserer
Landkirchen. Mit 12 Erweiterungsentwürfen. M. 1 — .
Aus'm W ci tli, Ernst, Der Mosaikboden in St. Gereon
zu Köln, restauriert und gezeichnet von Toni Aven'aril.s,
nebst den damit verwandten Mosaikböden Italiens. Festschrift
des Vereins von Altrrtumsfreunden im Rheinlandc. Mit 2 Chromo-
Lithon^raphien, 10 Lithographjen und 16 Holzschnitten im Text,
imp. -Folio Preis M. 18. — .
Barbier de Montault, Msgr. X., Die Mosaiken im
Münster zu Aachen. Aus dem französischen Übersetzt
von A. H. Körner. Mit einem Vorwort von Dr. F. Bock.
Nebst 6 Holzschnitten, gr. 89. M. 2. — .
Bock, Dr. F., Karls des Grossen Fialzkapelle und
ihre Kunstschätze. Kunslgeschichtllche Beschreibung des
Karoling. OIctogons zu Aachen, der späteren gotischen An-
bauten und sämtlicher im Schatz daselbst befindlicher Kunst-
werke des Mittelalters. Erster ßand in zwei Teilen. Mit
139 Holzschnitten nach photographischen Aufnahmen, 6 auto-
graphischen Tafeln u. 2 Farbendrucktiteln, gr. 8^. Preis M. 18. — .
bock, Dr. Fr., Das monumentale Rheinland. Auio-
grnphische Abbildungen der hervorragendsten Raudenkmale des
Mittelalters am Rhein und seinen Nel)eiiflus.s>'n. In kurzgefasster
Beschreil)nn<T" hcrausoj-nreli'-n und Sr. ivöniglichen Hoheit dem
deutschen Kronprinzen (spateren Kaiser Friedrich Ul.) gewidmet.
4 Lieferungen. Imp. -Folio. Preis je M. 3. — .
Bock, Dl". Fr., Rheinlands Baudenkmale des Mittel-
alters. Ein Führer zu den incrkwiirdii^sit-n iniltelakerlichen Bau-
werken am Rheine und seinen NebtMitlüssen Mit einer grossen
Zahl e» kiai ciulcr I lol/sciiiiiiic. Lex. 8". Preis broschiert M. 10.—,
in luxuriösem Leinenband geb. M. 15. — , in 3 Bände geb. M. 18. —
n L. Schwann in Düsseldorf.
Clemen, Dr. Paul, Die Kunstdenkmäler der Rhein-
prOVinz. Im Auftrage des ^ovinztalverbandes herausgegeben.
m
I. Band. Die Kunstdenkmäler der
Kreise Kempen, Geldern, Moers,
Kleve, gr. 8*. Mit s5 Tafeln und
jF>> Abbildungen im Text Preis
brcjsch» M. i7. — , geb. M. ao. — .
IL Band. Die KunstdenkmSler der
Kreise Rees, Duisburg (Stadt),
Mülheim a. d. Ruhr, Ruhrort,
Essen (Stadt und Land), gr. 8^
Mit l3 Tafeln und i5o Abbildungen
im Text Preis broschiert M. i i.So,
gebunden M. 16.S0.
Band. Die Kunstdenkmäler der
Städte und Kreise Düsseldorf,
Barmen, Elberfeld, Remscheid,
Lennep, Mettmann. Solingen,
Neuss, M.- Gladbach, Crefeld
und Grevenbroich, gr. 8**. Mit
37 Tafeln und 3i9 Abbildungen im
Te.\t Preis broschiert M. a4.5o,
gebunden M. aT.So.
Soeben erschienen:
IV. Band. I. .\bteiiuiig. Die Kunst-
denkmäler des Landkreises Köln,
gr. 8». Mit 16 Tafeln un<l 89 Ab-
bOdongen im Text. Preis broüchiert
M. 6. — , gebunden M. 7. — .
ni-iriii;'ii ti»l rrsclifintii :
IV. Band. II. Abteilung.
Kreis Riaeinbach und
Kreis Bergheim.
Jade KretobMclircibung ist auch
Du i ;. ili.-^. üiic it il«-. Ti ;!!«!» und die
PraLhi dl I A iisst.if.un^ maclifu Jie C]cmi:n'»chc
Ücnkiialci Sl,it;*tik m ihren hishiT tT«i lui ncnrn
Teilen zu einem eben au wertvollen wie Ichi-
nieheB Pcatccachenk. KtMa. yMurntttmag.
M.in kann nur wOnachen, daw die PttbU-
kdiioii so weiter fortachrcitet, d«»» Ihr VOO
*Hcn beteilig'' '"' Sciti-n Fördcrunjf un<l Unter-
attttsun^; zugewandt werde und U;iiui ihrem
Aw den Urteilen Ober die encUenenen Binde:
Herauit^eher auf viele Jahre und Jahrxehnte
hinaus Kraft und Mut ircwahrt htcibcn mAf^en.
um riiii r Aufijahc zu i^i-iiü^'on. in A iiii-lmrii;
des lu irlii lii'n Stoili-» - wt-ah .mJ' n l'riiviti/
in DeutsLhlai .1 )i;ittc Stäütc wir Ki.lii, \ i. Ii.mi.
Trier ;i\it?'p,v.-,»en ? — die anzicliendale ilir^r
Art d.ustt'iii tiMil deren gUckliche LOmg ein
(.eben wert iat.
In der
Digitized by Google
Kunstlitteratur aus dem Verlag
Ebe, Gust., Abriss der Kunstgeschichte des Altertums.
In synchronistischer vergleichender Darstellung. Mit 4 Tafeln und
557 Abbildungen im Text. Preis M. 26. — , in elegantem Halb-
saffianband M. 30 —
kann d:
fültis; •!
«rbcUctr B III Ii
wohl nur ttrnannt
«erden im Vrriflri
rar Füllr Jf« in ihm iir-
handeltrn Stoffe» ; <li-mi
bieti^l licrtlifh«- /usammrn«lr!
lun^fcn au( der unObmehbarrn Fülle der
EinzelunteniurhutiKen «ouii- U««prer.hun)fi'n dri ItuK
aller Konchuni; in den allertneinteii Fallen nur mangel-
haft bekannten Kunatdenkm.'Urr des Altrrtujnü.
. . . Jeder Abschnitt bixinn' "'i' einer einleitenden
Ctieisicht, einer Art DUpusiliun dei I-olgenden. jeder
schlieast mit einem ziuammenfanenden Rtickhli< k.
Dadurch wird da» Studium ueiontlic.h crlcii hterf, der
Loer verliert bei der Filllf der eingehend bv»thrie-
benen und gewürdigten Einzelheiten nie den leiten-
den Faden. Treffliche Bilder erläutern «len immei
.inregenden und licher voranvchrcitendenText. So i«t
daR Buch ein vortreffliche» Hilf«miltcl, da» die t^Mlung
eines erfahrenen erprobten Lehrer» cr»i-titt.
Steph. Beissel ».}.
Slimmtii «ui Maris Lsscb.
Bei dem
erneuten In-
teresae, wel-
che» infolge der
vielen glorrdc hcn .
jede* Jahr »ich wie-
derholenden und er-
i'citernden Flntdeckungen
die Denkmüler de« Alter-
tum« gewonnen haben, kann für
ein Buch, «elches ihnen »o geschickt
wie «orgsam Recluiun^ aitct, der F.rfolg nicht
xweifelhafi sein.
Zeltscliriri rOr chrisll. Kunst.
Wir wOiuchen dem Hin.h eine recht weile Ver-
breitung nicht nur in den Kreiden der .Archaoli>gen.
•londem auch bei allen denjenigen, welche den
lleruf zu eigenem Schatten in ki> h fühlen, denn
„wahre Freiheit fQr das K unstst halTen der Gegen-
wart kann nicht au» der Ablehnung kun-tg« schii hl-
lieber Studien, auch nicht aiu der be>chr.1nklen
Kenntnis» eine* beliebten MustentiU, sundern einzig
aUH einer vollxtandigen neherrsehung des ganzen
kuDstgeichichtlichen (iebiet» gewonnen werden".
Kulnischc Zeitung.
iiiniiiiiiiiinriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiN
n L. Schwann in Düsseldorf.
...... Sil iliirltn wir ilt-mi in liie^cln
WitVo «in schi'iiK;» Denkmal ileutsi. ht-n KI<-iÄ*i>
»wcier Generationen begrducn, und der den
HcraLUs^eljcrn i^esi hiililetC
Dai)k muM mit besonderer
VV.linie aiugM|>ra6lieil
««rden, da die so ^ttch>
Geh gdCste und hadut
vecdienstToOe AolJpiliB
keine {{eriflge Selbatbe-
Scheidung von ilun-n ii<;-
fimlert hat. Aut di r mit
ilicürr Pablikaiiiin Iw-
i(rüntleti-n sicliiTrii Kl^i^
ilarf tti-troK der Bau «liner
■■G* »cIiilIiIc (irr KAlni-
»cheii Malerithule« er«
richtet werden."
K.
„Du Buch nimmt m
der kuBitieeiehlehtlichen
Utieraitir einen hohen
Rang I in und »teht Uli
kunsti^eschirhtlichea
I.rxikon nach Inhalt und
1 Ausstattunj,' in der vor-
dersten Reihe.'-
Litterar RundsclMU
..Dätik lifi ^1» hiLkten iin<l Hi ti< \ i>lh:ii lie-
arteitunk; hat tür teinr Zeit cpochc-
in.ithende \Vi i k Merlo s eine ulaiuen.le Aul-
etütehun^ erl.ihrei;. welct-.e <!> r weiteren, jetzt
recht in Flu»» gerathcncn DurehrMr-^rinn^ der
itlUniieh. Km '•r^, hiehl< ,
namentlich der Maier-
schulen dt-ü XV. md
XVI. Jahrhund., Crossen
FrfiilK venprkht. Ueber-
all sinil die PSden ^e-
>|nit'.nen, an die ange-
kn(i|ili werch-n kann, und
es 1»! kauui denkliar. ilas->
die L'rkunden ihren ulier-
lanj; versehhiisenen Mund
nicht bald ■illncn ».jllten,
be&ondefx aiicli zur colh-
;;en KLlrun^ der allmjih-
lieb brennend gewordenen
Hauptfiage in Belreff de»
Meinten WUhdm.»
und vortrettlu hen
flir«-«krlB«llclM KuMt.
„Dai Uuch Ober dir
>kAlni»ehcn Kttnaller«
wird aut lani;i- [ahre iiiii
ein tmentliehrliehes Nat ti-
«ehl.fi^eliuch bh'ib<n füi
alle {•rcutule dei Jrul-
•«clu 11 Kiin»! des Mittel-
ulter». McHOiidere» l.,ub
verdienen die aahtniichen
Tafeln
Sieph. Hei<i»«l S. J.in den >iim:iien »tu Marin
Effmann, W., Die St. Oiiirinuskirche zu Neuss. Bear-
beitet unter Zugrvindelegung der Restaiuationspläne des Reg.-
Baumeisters Jul. Busch, gr. 4^. Preis M. 31. — .
Reichens|jerger, Dr. Aug., Zur Charakterisierung des Bau-
meisters Frledr. Freiherrn von Scfunidt. 8". Preis 80 i'f.
Schmitz, F., üombaumeistcr» Der Dom zu Köln. Seine
Konstruktion ii. Ausstattung^. Histor. Text von Dk. L. Ennen.
25 Liefcrungen in Iniji. -Folio. Jede Lieferuncr enthält 6 Blätter,
teils in Lithographie, teils in Chromolithographie ausgeführt.
Preis jeder Lieferung M. 6.--, jedes einzelne ßlatt (soweit der
Vorrat reicht; M. 1.50.
ii[:ij[;jriiii,,^iiiiiThiiiMniiiiH;miii[iii]iuniinOiiiiinTiin^
Merlo, J. J., Kölnische Künstler in aller und neuer Zeit.
Herausgegeben von En. Firmemcii-Richartz, unter Mitwirkung
von Hkrm.Keusskn, Mit Abbildungen u. 57 Tafeln. PreisM.45. — ,
in Halbsaffian ach. M. 50. — .
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^( l^crlrig oan C örijiuann in Bn|Tclönrf.
hmxm
— — == — = — —
Kantate ♦ ♦ ♦ ♦
fÖT ^oli, gtmifi^irR ^bor unb .^rt^rfirt- obrr |||laDirrbrglriiiin0 mit pftbinbrnbcra ^ni nnb irbrnbfn ^ilbrrn.
6rinfi (Eininen^, örm l7od7n>ür^ljitcn ftrrrn flarblnal Dr. ^I)ilippu» ttmarn^, ({r}lnfcl;>of pon Ailn,
in tirfftrr (fhrfurcht jcl^l^llu't.
Pidmiiuj
III Jiölii.
l] .ftoiiironirrl
paul iXoe\:}lev
yrtli bff ftlaolrrauitagn ^ p., |rbn fitfonulllmmt thqtln 30 |lf., b» (crtbudjtt ii) Of., bn 9nljtfltrlllmmni tn 3^(dirifl p.
./iOt^Uri o|i. S 4rli>$it jii i*n beUtn T(li4ii>frn >tanliit<n ^rl iiciKtrn un^ nrurflrn drtt un«> rs tfiiir nui jit H<ün)4rrii,
unfftc Jflirdi<nd>i>i< füi ihrf »on^ftU u. na<^ ^«l:aIllj«^l nialrrial grrifrn ii>üid<n, ftati nai) iairn un& btm vtibaibtntn Acid^m^Ar
alliu vul Rctt'niinj trtijrntrn ^fiin^th jUrc }lri Pas briftir fuMihum lpür^( ftU ^(rdTtl4r gult Ttufffil^tun^fn ri4> boU
»it«»1flfr<n un^ NaitdKn rnrnffn. ^^n^ tpuPKl lirbduunj liv'nnl» nutil (tificfit mfiS<it'"
J. 6in||rnt>«rg(T tn 6«r .amrtik. tfiidlia*.
.Itiintditlld? miictn >ft >inaWn< lln^ llldniKtdNn in l>ftfd)tr^nwM Ttuittmrrii, b((l>n^(l» Im l<||lm 6<it bct itm^angd f»tow
in lir. r nionnfi<^>ot iin> 9olo mtt ifnjflJior wit au4> in llr Ii in Jem *JSf ,*cM thm Haiim* pon ^lohdrtljfc IVirhung tWnfo
rrrMrnI in fffangltdi«! 8t)i<hun{) aud> tut <<nocf<?lo (Arhd |ur lUulttr^ollr«) f<m ftih rin €ol« mit ll7or anf4>[ofa, un^ritilun
£<ifdtl Ptr pttbinNnt« pcii <inrr 9(f>iiltnn frl;r anmultj jcfpriMlrcn. hitU Mc iJuh^Kr ^UI<^ fcintn niDftrilviftfn. retiidnAiH»*
roütn Uorti'df roUQiinMj ^rftffrlt. Cditg dn5dU(ni&(r Bdfdtl bf ttu^U, k'aii 5uhöc<r mit >(i gdn.\<n Suffühiung {<l<r )ufiir&<n
}lu£ (intm Iluffüfirun jibmdjt itx ,n\iit}tnti rollisiritunij*
,<&rti(||rn( unt (^<I rmpliinbrii« UVrhc, 6ic hldc dut ihr ütX lo»it(U(rn5, nii)'! ivrf(hl<n wriNn. tlbdurll^< trittuni«; unb
muflhdlifd^r S<frii'Mgun|| jii dficdlfrdi. It^cihr nn^ für rinijrrmdf;rn 4<übtc Attüt un\d}«>txt Suf^dtvn iinfr habrn {ptytü fdr
Airdi<nd^r< bfn Pcrlrtl, bdfi ftt ron Mif(li>rn rprbci in Stjut auf (Trdniilt no<^ duf ]lutbru<h>iri4tf< )u frm Ct««fnbft f'^rbrm *
P. t Bern Pin S. J. tm .Suffalo l\Hhifi(unb*.
— J^lapicr-^lusju^ unb Ccjrtbud? tDcrbcn bcrcitmilligft jur 2inftd?t geliefert.
• *
^\ird|coiiittji!alten
-w; ?r«="
JJtr«it»itt0CV, op " SH«ri«iii{l|» ,
«i:i)>tijarii für Sovrati. Üli. Jeiigr uiil) ISati. '
(-■:<,-}!) ^f>>c se'untc i'"?* 'Ii ii-lfW. Ii;, :
olirii. (>'., ('V '•' Quatuor AaUphonftA |
Pcfttne MarlA<>VlrKliits ftddttS« «t tras
Ies(iW<t unb Stdftuitm.) initCifl<lt>««ltltiinfl.
. «k tJOL 8 «Himni je in «i.
|U ''*i. Ii. lUÜl.J 3K.
Ol», j)ioh , "p. ttfairi«irtt4c «nH- '
l*«iirii r. 4fliRliR. gm, S|»T. V*«- 9t 1—.
,V - cJimmf ir. ff..« O.lOIH.l S.
Kfl'olb. 9alt.. "p !M Irtitii litHtA. Me- |
(lt f ii^tpii^«« uns mtnlcrr tXliPttiattc, "
I ttmm. gem. Ut»r- (Alm* B«il«iu|>ti>ni
II««!«»; Av« Maria.) «trt. Dt, )
>if =t1;iiirf -31 1»* '*5
O.. op.i. ««t 1liarirBllr»(f t. Ö»t;i<ii'.
i-yfi la.'S.-ti-iast-i w
koiR.i^or.i op ''^' .««clokMci^rfaeiiliriitiir
mit Um XtfV .(9corilit tu
Kiri«'al«lR<3U(iill(bMnvcnb»or, f. ^«»iiin, Hit,
rsr. L«>. 3(»c «Hmuc » W-
(a.>«.<B. IM.) e.
fiof.i (- €«>t>ran »ü. I^not im» Hai mit ober
Jt" ■ Crjtl ob*t ei.Ji «.II «Ine J: t.iir'.niinf mit Ctqrl.
Ji^ 18. t.4U Ztlmmr 4lir|3f.
itl* JIm op- ^ UtenlM Laoretanaa
>r .äätr* B«gbift" IV rotmaa ina<Minn-
t. «t I THnium »rK« V vo<!un). (Soiiit;.
V,<i für uict ungltt^c «Itmimn uitb Tnntum
r/j- fUr fünf StiniKn.) flait. »?. l.r>i'. gibt
VlMti9«IW«pAl' QuAtuor Aattpbonte
Krlum>dduuTO0M {«gdWanitn) mii
Kit gkrr VanmatoRhnlrilitHa. V«(t. W. 1.B0.
^ "fTiT -jo tif. 'if i'.-,' ■ «ir
^niii|<ti, j^ol'.. OP' .Hwolrc^ ,'^(fu' i.'ict(i
l^l|^.-i:lW«rit«Ueb .CtnAflcbcnctfcui •, • J i i i:
t Zcnmr mt» fait. to «limmc
r. [c.i«.«s.ti«^ Ii,'.
ICC», <£.. <ip. .S'ba Warlrnlitkrr inii
i<!i<m unb Utcinii<fi(m Inl, tM* oaii.i< 3«|ir
♦inja-.iii Krnicirbbot. f 4 fefimo (leni. (Jftot.
^1 . 3<bf enram« li.!^. 57.] V-
Bn«n. tfr-, oji 15. VaivlaffAf «ak kfUtfUr
^kbrniftfäaiit f. H ^Mix etinimni Oiiimtilllltf«
H^iiiiifti' i<\}). il<ub<i(ii«t) Hill iiitb «titieCin'l-
trildtiitii) . ^t|t3, 2'b'.}aftimmi|)( Vlciiaiibdd)tcn.
'■ 3K. l.ao. 3cbc ^liram« 26 «j.
[c^«.'«. au.] «.
gommluiiv) I«(fimf4ti \\nb btiit**, ; MMtiniuc.
f. fllfidu ellmniMi. IV. Itil: »ilfWt i« Vitt'«' fcC'
SRiltt^ijclte*. bfi 61. 3Pf<Ji6 «Itb flir Mf ?l6nc(Itlr^c■
ncH. JWimnlfidit unb UUaiieun. SN. ^Em Ciien
ID 9itM^ «» Je I.» m.). (C.>«.'l[. IU«.| ft.
9! e II t S (j 1 Ii r. 3ainmi4..iij !auuj< üjts .iia 'i-utfifttt
HUdKnllcKi t. ()kl*f «ilmmcu IV. « b ! 1 11 1« it ii .
UKllltrr,|eIlf•ft;»^t^. Siicbtr *ii btii tfnj|fln iiiib
C>clUn<ii. tifbfrfUi Me«b«<fioi6cti«n- *fla äJI.2.-
(•10» UKrtvl cb 1» I. »i.» 'ö" '.I T, ! III.
4^arttcti. jFr., "p ^'l Ave malur uiuu-
btlli» sccbo «oritnlUlKi !il Iclibltr «uifiltji
b.icfrll f. Qlditt eilniincn mit ftglalung bM
\'ittmoutuin< ob« bn Ctjul. 'Boil. W 1.
>^r eiimmf Iii «..Ii. UiKi. | V.
^oritcii, fv-, o|i. Ave mtiria Stella.
*icnchn WllMti.iolHJlIciKt Ml iiä::tiv iMi:
il}. l.'Jii, ^ItJnabnif Pi'ii iw;;u.jjlir.i In annsi)!».
A -^»tf. litinKlfiiniiiifn iii 61f«»m CpuJ fiiib ni*t
»ct.-.iiv-i: r.'i Nil I ia.--s.:tf. iinsi «.
JSlrnaorc, i., "P- Ave Marlal fliln
btatidK OKliJiiflf tu viUim 6ci allfiffliflfttn »ellt^
miiitci i. g»m. Ulioi. iku. JK. I. -. 3<or «uwhk
»fi. i«.4i. «. imj «.
ünoUtar, 3. "p ■!<■' «iit!)ii4« «ktflane f.
fltm iib(>r UI. flbldliiiii). M Wanaificat nnb
4<)Nari«»ifil|c24lu(iaa*i»lian<R. Kacl. a>i.I <>i).
;<fbe sliminc ».» W l>i U.»ki. iOI4.i i. bM m.
l^oUtoc. 5- "P «larteallfMf
I. «tni. (Ooi. fatt. m. 1.-. 3(b( ettcnmc IA«f.
Viel. Vo «p » Warianifdie «nllVkdKn t 4 ,
H«» »fitaiBi. SNnnct^t, «arl. n. I.ü). 3(X
«Mamr an «f. |a.4S,<((. 17t. | Dt.
iUrl. <>P Wariaiilfibr )lniivb«ncii f
gm. U^r. «Von. «t. l.-. ^cbc SiliRiii«
|V.<S.>(t.4ITIJ S.
Viri. V- »r- (Hrfiatf la (Rna Mt allti
tcli^ücti iHiitK^ifluttrc Warta. ^ilt 1 jnMM(ftlwni*ii
ir : .' i ilciliiiiq ^cl Criul i'b" bt# tunmoniuin:-
1. .^aue.luufl i!(it( "W -J -. iilmimiibfft, bcl^c
slinimcii <iiit).illfii^ (U. V. ö h«! | l".
II. HbHDUNg. I^n. ÜM. elliUIBCcUKljl.
tctbt atiMWiin laitalimk. W «P. («.>«..«. m.\ 8-
$>il|iflfi.-lo, ?or., "P l"* " tif »Icr *I«riO'
«t(<bEB4l«<iPl)«iMfni- 41>(.>iiin<r(;immfn icclimot
Jlbbiiiif « »- *i;tiu tttiwi oui;i nntili. •Kllaif
eatramCKl. «p. 1^ b(«Mli«ii AeiuiwiilHcii-) T'i'^f ,
^idinli. iof.. «"P ■ Quatuor Antlphonos
Mariunae f. eo^ian, ült, Xcnoi u. 'flaTi
I 9t. 1.^. -ddi «timatc n W. [<.'«.•«. M».] G.
$etl«r, Soll., ««uitiabint IltataMMdt In
■: : ii ii'M eifbftit '<t(l(liixflnfi<iiM Mul. Cicrau»
gcplH-ii BPH r»i 1 cbi. Ree 11 1 11. mit »^rltiäafH
s<i!i U, 'Ciel. *äit! i-'f ^'ii-i ■.-.ii i'i^.flvt.
^(t. Vt. 2. - . vK^ii Hnb StoniiKti lUitii ccfibicntu .
e. Mtai.
Etiler.».. Mitf kcMf^r «Mn »a «»m »er
oiKtfrltgiKn Spngfttu Mailfl. CainaaiaMa aat
.««OMittiat nalfliita^if . 9. afeifluiiB. niniMY'
dji-r. »«Tt. « 1.-. ?»bf Sfimi«« w«t
' $tc{«t, <>P Urin« )Kiibad|t»fiuHkt jur
aaerfrltgfidi Ctaagftau Wann f »i(i|iliiim
^roNtn- stet ansnita^or. faii. SR. 1.^. 9cbt
etfanir««. (8.4.«. Wn-I fi.
Trubel, "V ^" Vefiptrae votlva«
Beata Maria Virgin» par annum. Votiu
■ IB»(rti jii *ti"ii bei flHnffliflf1<n ;^uii(ifreii Wottii.
'««4 bcai nraiMcn «<iP«*bu4 f victiuinm. itm,
|vS.:tt -vi. ai4:J| V
Tt.reitluii » Sanctn Miiri« P »»n1 Carmelit
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: pkaMCH (. Mfw. mar. fari. Wi 1.-. SAreHmati
i jo*i- in,-«. «. IM». 1«. kW m.
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tfitkra «Ictiu w>>u »r;; nabfündm ffraofdiifliit«,
clflKit tficbci j. 'Jjiimm ('iiaiitii- otn njn£<rdnii
mit tfeiilcHmi;; bei Orgel »»m tc* viuniuitt.iiiii.
! ««rt. 9t. I.9M. S4n«A4aiait n. n i- ^lutimr su
lOBinttHJ IV <B. 1M0.J ü.
voiiC»lMB,falnrt
GrtMli, hetaan,
Koanlg, Nakat. Plal. PIMan«, Sekanli, I Sta'a.
Laoretaoiscbe Litaneien
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Der Vatikan.
Die Päpste und die Civilisatioii.
Die oberste Leiteng der Kirche.
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Ceors Coyau • Andreas Pärate • Paul Fabro.
▲m d«m ttnaaMiwvhtn Bbarwtat Toa Kail Ifatli
Mit MS Attlo^pien, 10 Llchtdnickbeila«cn
«ad doem Liditdrnck-PMIsKt Sr. Hciligkett Leo Xlll.
Reich iltustrtertes Praohtwerk.
In 24 Ltor«rung«n k Mk. t. -
l iiKei ilie Au«stattuni;, Jeu KruKuii littci.« iixilitn i
wiai>«n~cbiilt)icb»n nod kunsti;eih~lii''lill irUt-n W'rtt
VaA die zuiteeaohiPbUiFho B«<leutu>iK üi««!«» I i-rvoi-
Mg«B4«B WarkM giebt die «rat« l^icfaraiif, wetob«
4M«h all« fimhhandloii)^ «nf Verlnnaaa Bar Bimrielit
M bwfahMI tot, Nn*)'iihrlirlii^n Ant''*rhh<«'<.
Dr. P. Albert Kuhn, 0. S. B.,
Prufe<nur .Isr A»>tb«Uk,
Allgemeine ^ ^
Kunstgeschichte
1
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JUie Werke der bildenden KOnste vom
Standpunkte der
Geaohiolite, Teolmik, Aestlietik.
Uoj>amt-l7inAlB« 1800—2000 Seitui, I^exikun-
Fürmat mit übor IO<Xi lilu*trAtion»n und oiohr
ai« 12U gH02»ciligen urtiHtischen Beilagen m
Typographie, LithoKraplii«, Lichtdruck und ic
rc<ich(^r |»ol,vchr«tner Ausführunji.
Vollständig iu S BiUidea, ca. 2ö l>ief«rungfen
kjtk.%-
= InIm iit iie IS. Mnug mcfeiiMi. ^
LiefeTumg l xoit d von /tdtr Btukhmn^lU^ «NT
Eittiictt ai>gtgtk:n, se-vit von dtr
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Veriagsanstalt Benziger & Co., A.-G.,
I^insiedeln. VVuldühut nml Köln a/Rh.
Änt. Richard, Düsseldorf
ftWMtt al« Sp«ciallUten:
CaseTn - Bindemittel •
«ur Belbatanfert Ii; 1 n^; von Caaeinfarben
ilarrh Mi><^h«n mit baUftblfta Fi«rl>«t], «4«d«rgthmd«ivat
tltat<«> MalatItM, von em«ti KiirmtJiitn mit Aiinrkoii-
nniii; Hneewaudt, «ur Hnrttolliini; wirMleb nuttar
H»lfrticn. nlr. rti tf^ iUIh iitnlorpn rluroJi isiaailartl(a.
<l«t^te Mi: I leurigtt« r -iu.. diuarkalt und wettarfMt. taiv
wichiig ttir KIrcnafl- uad Mamtmantataialaral, b«*«af »Is
TamMta^ M* II. WaclMmalaral. KnlkiirJtpnrntv tür
AtiKtrirb. fSr Kr«iicoiuön<rl und tiir be>t«u aacb
fltrbi^eIl PutcmAri*k 4vranit«mttr*»k OmsVii.
Mallelnewiinil. aaa«*ror4«ntlieli aoliainialit
DHt!bdank«Ui«l.
AMWhrlic^« Autkunfl, Zrugn.^a« und
(«■«tia u«m1 Iranco.
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Vrriag T*i L Sekmno ii Dlsseldorf. : :
; : Höschens erste Kommunion.
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I K,i»lH-ri*lru* k
I rtiiictil:«t( irfj l't.
I Volksffedicht
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A I. M. Jan»s««t.
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SU Kxcinnlar«'»
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K..rtr.I> 'i..li'T. i..|. . MiJ«l.oU ü K(],nimi*ChenAkBil<-nii.'
Aua dam FlAmlsoh«n ab«r»*tst
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Kirchliche Baukunst.
Dlo KloMterklrcbe in Ottobeuren. B«
kofco.^ Photogr. aufgenommen und heiau««.
voQ b. Arftafir, Archit«kt. I. 8«ri« SO Taf.
Liehtdr.Fol.iBMap|>o BO Mk. II. Serie (Detail*)
•20 Taf. Liohtdr. Fol. in Mappe Mk. 20. (B<L I
und II der SüddtsrI). Anhit. und Ornam. im
Altäre uud .Skulpturen de» MQnstera
zu Salem. (Stil Loui* XVI.) Photojrr. auf
(^i^nomtnen und horau»K- vou 0. Aullagar. 20 Taf.
Ltrlifdr. Fol. iu Mapp» 20 Uk. (Bd. VI der
Sflddiach. Archit. uud Onnm. im 18. Jabrk.)
Dl0 fcirl« Hofklrehe bü Pttratoifeld and
dif Klosterkirche in Dleaseii* (Barock.
Kitkoko.; Pliotogr auf>;eni>inmMi von e.ftMBfi f,
mit jjcRchirhtl. lOint ■nur:-; vim K. Trantmaan.
:J.t Taf. I.ii'hldr. FC. ii, M:.i l'" • (Bd. IX
diT .Snd It-' l.. Ar. hr! i. in. n lS,-l;,l.rh ^
.Mittelalterllehe Bauten llcgeuüburtrs.
(I)«im, .St. Emtn<»ratj, St. Jakob. Pri vatbAUtes.)
Photogr. nuffif uomtncn von 0. Auflager, mit j»»?-
si-hir hti Finltutung vou KoT)«<>rvator Dr G. Hager.
&U Taf. i.icht4r. Fol, in Mappe ca. 40 Mk.
MIttolalterltetae Kiin»t4enluna1e Bam*
berjr». Der Dom ^ ■ Bamberg:, rhotojtr.
ftiilVononinifii von 0. A.utl«9»r, mit ;|;<'i.fhirhtl.
Km'filunt; von Pnv*tdo/4'nt Dr. A. Weeee.
Iii) Taf. Li.htdr. Fol. in MappK <;a. bO Mk.
(.Vhthltf. I L'r.*cUti'nvn )
Zu buiciebtiu durch allo Buchhati lt'iriK. u odt*r
direkt vom Verleger.
Mnaeb.» .
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Bad tkttuxytutit.«.
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Diflitizprf h' /
Verlag von Chr. Herrn. TauchnitZp früher T. O. Weigei Nachf., Leipzig, Königsstr. Nr. 7.
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I. Kunstareliaoloffie. Ig
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Handbuch
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kirchlichen Kunstarchäoiofijie des deutschen Mittelalters,
[KüBfte Ai.fi.it«.j Z?. HeIKRICH OtTE, lFa.it« A.nnc]
Ta Vcrbinduni; mit dem Verfasser bearbeitet von E<NST WbkmiQKI.
Ml dem Bildiiu ron Orr«, if Kiu<»tl>>it*feB aiwi $)| Abbilduncen im TMl*t
t BMm. GcImIM sf Mark. !■ HalUiw fataadM 4a llatk.
Archäologisches Wörterbuch
wr BtMKnniff der im dem SdMifkoi «ber dwfatikfae KiMidtrtliiaa- mlMmnaadcii
Dcuiuh, LaTini-ich, Fr*ttB<ai*«k und Btifliteb.
D. Heinrich Otte.
liU .Bs H«luclniUro. Zweite Auflac«. Gr-hrflcl B Mirk. Gcbonden 9 Atark.
Gloekmkunde.
fz^ite Tarnehrte A<i<U<e. | D. HeINRICH O'ITE.
Zweit« *ermebrta Aa
Mit viel n Holnefaniilma nod 1 lithocrsphiicbrn TiSUm.
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Fingerzeige auf dem Gebiete der kirchlichen Kunst.
August Reiciienspekger.
Ifote ähem Tüalhiyllrr taä jt Tafaln Mit 113
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II. Kunstgewerbliche Schrilten. j ^^^^l
Technik und Geschichte der Intarsia«
Von
Dr. Ckr. Scherbil
Mit Titelbild und .5 Abbildungen im Trxl«. Gclu-flet 5 Mark. Grbnnden 6 Mark.
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8ewa.W.EB
afalHte
aidicicM BiMb aiicbt eatbebr»« kSHwa.»
«•(laan,
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Altorientalische Teppiche.
Alois Riecl.
Mit Abbndai^[«B. GehAfiet 6 Marie, tlrgant gcbuodcn 7 M»tk.
Bei dem xroMca IntarcMe, w-l, hn ^afrrwitüa der orit-ot^::« S^-n Topp!. Iii «lustrio gei. h^nkl wird, dürftr 6ies l^lnf Hind-
kack aiclil nur jrdea Freunde and ^UBolcr teattlw KoBtterieuguu« de« Uriesu, tucdcis auch dra Fabrifciaten, iliBdi«m v. 1. «
Der »Hambiirsiicha Correnaoadent« «agt «, A. Eber djeer-i Werk: •D.n mit 36 A bbildiufail gMcfeaBAtt Aicfc Arft»
elaa »örhamlpn«! LJjrkc m der k«iBtl»e«<-ku hllkhe« Literatw fa durch»o» li»fr;e>dimBdcr Weiee »■»fillk«.» , . _ . .
D«5 .( ciitralbUtt fOr «Tic T r 1 1 il-I ad a> trie • irhreibt a A : VJede wiiieiiBchaftliche Arbeit auf dem &<>biete alt- .
•ri««tali*cber Ti-ppiche ktmo BriUkoaunm grbeiMrB wcrdca,. tumaJ wenn dioelM in m acharfiinoifer and fewiaaeabamr Wciae, mim
4m ItoR* Vat hn w» MtfOOkit Im.«
Geschichte des modernen Geschmacks*
Von
Jacob von Falke.
Zweite durchgesehene Auflage.
nie Ajrehltektur. ^
Leitfaden zum Studium der mittelalterlichen Baukunst.
FoYiR«al«hre der dcvtccben oa4 {r«asft«iacliaa Btskuast,
d«l »oaiMiMhc« «ad gothlsehev Stil« aaf GraadUtt Ihttt hiitoriieh^a
Baiwickalaaf,
Viw
JL RZDTENAAGBBR.
Hh r%Bm 'urf 4 Tafela Abblduacra. Grkeltol s Mark. QtbMadm Xaik.
Lehrbuch der gothisehen Konstruktionen.
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G. IUnobwittbr.
Ne«' bearbeitet vea X. MoHaKANV, Profeitor am Polytechnlkaai sa Hannover.
ZwaiBSade. Mit «km CkrwMi-tlofftiMM «ad
über lyxi gräMUntkall» liikaxrBpliüeben Abbi14<M(ra im Test aad «wf ebvckaftalm Taliliu
Gakcft«! aS Xark. Gobundrn }i M^u-k. (Aack in Liefcriingea iMilrkkir.)
. UalnucMi 1—7 4 Mk. 3.—. Lialentag O Mk. j,— .
•Dm Wark cSkIt mbciRitMa xa 4aa beieea leiac* Art.« Oiagler'a Potyteeka. JaaraaL
>Ef nt «in fiwrk Ar enala S*i4iM, ein LdvbvrlK imirkvt dm tww tarn aurriditficurn D»nV.' vcrpOfcfitet ur.d dm Kam««
beMm Ueraatgrlwri Bowie der demarkea Kiiait und wiiaeairhaft tu kolmr Bire i:iTL-i<'h«.«
Centralblalt der Bft«*erw»ltant.
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Anleitung zur Kenntniss und zum
Sammeln der Werke des Kunstdrucks
V 'in
J. E. Wesselv.
Zwei!« AufloKe. Mit tj Illu>trattuK|.i'4ä,-lB. Crebeftd i Mark, (ebandea g Mark.
Digitizeo by LiüOgle
Prakt. Handbuch für Kupferstichsammler
UitkM Ut tmO^ädu m4 M»bMi.g Uf^Atdt», rtnucbtidar, UtkwniU «Ii. tk.
z«ei.eA»n„,. Joseph Heller. Gch*f«„M.rk.
Handbuch für Kupferstiehsammler
zw..Bä«u. Dr. Andreas Andresen und J. E. Wessely. o,a.,6M.
Ergänzungsheft
Andresen- Wessels Handbuch für Kupferstichsammler
cntholecna ,1.. „i, ««-hicn^»« b„vnrr.,endc„ Blü.„r. «ob.. «..Ir.ich« .Va.hu:i,e„ xu„ Hauptwerke '
Aettere Werke aus dem T^irrr. '•"""r »~~»'"».. - w. «.h
Gebiete der Kunstwissenschaft, U
Literaturgeschichte etc., m~£^'£^^t"^^^
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- Di« Kutmeiohner des MitteUH«». 3 I.,rf.Tnn,cn *.!!''! ~ -
- Die Or^tlon der Gewölbe ün ohrUUlch.a Kirchenb." k.r;2^;h^S,': " "
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~ V.^^ ^-«-Htt-r und .ein wirken au B.u»ei.fr. .«»ei. „rUn dc»e,be.' " " "
Prof. Dr. Herm«.«, Abhandlungen >ar Kun.*t«e»öhioht. J. '.ngr.and.rr kc.tke.ik ' ~
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L.i fluchtiKcr Itliek in dio W,ll. «ie ,i« und i.t "ouwonen.
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X.IUeli.h. Dr. rrla*rt.h . Der lilelohn^e Entwickelaagagan*" der grieoWaohen nk* " ~
deut.otven Kun.t und Literatur. K„l,.„h«t.,ri« he s.„.!i..„ «"eoWaohen and
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de. S ,k.peare-.cHe,l,r,„... »,i.,,. „eu tearbei.e,. A.H..... (M. einem l,.,,,„i,. SK^k.p J^;
FrGbrrrr ErmjMictcr
LädttpTfH Prci»
DMraiw, Ar«y, Elmnent« dar ICiulk. Mit iji mBiikalUcbcn Bcuplelen r- — 9. —
0«tal«ff firAb*«t«r BneUC&llM der DntokcrkuiUt. Mit ti Tafrln. (Keb*t AorlioBi^Prrnlifte.» It. — e. —
— etaar SsmiiUTmc Ton Original -H«nd*aloImung«n dar daataohan, hoU&adlaetmi.
flandrUohen , it*lleniaoha& , firantöiiaohec, (puiiacban txnd angUaohan Sohnla, gr-
(rüodrt ood hintrrtaasea von J. A. G, Weigcl in l.ripii|[. Kart - ■ 3- — 1« — *
■•Uar, Joa« Tanaiahaia ron bambarglaohen topocraphlaoh-liiatorlaohaD ▲bbildancan
ia Holnchnilt, Kopfcriticb, Lic)<»(rapht« u t. «. IBjimbrrsi }■ — L "
— Z<ab«n Oaors Xrlincar'at Barhdrnrkrra vnd Fnrmsrbnricier« zo Bambrrf etc. Kin Bntrac tar
Gvirbirht« der Typographie de (Bambent) - • — • *° —■ 2t>
■•flteua, B. W, Iiaxieoa bibUograpblOUin »ive Inän editioana et ititrrprrtationum MTiptaram
Greworum tum tArromm tum profanorum. III Inmi *9> 'S 6. —
KuB, A , Dl« Utaatoa dentaohan Spraob- nnd SobrlftaadaakiiMla dar Saohaan in Bteban-
bürcan. Mit i lubuür. T»frl. (Sfjiarat-Abdnirk aat «Irm »Srr »prum«.) ». — — .
■mmimm, Pr*f. 0r. It^ lilballoa aurariaa »ivc Tabulae rrratar et antiquiMima' et uniran Romanae
in fcKtina auraria apud Abrndhanyaxn , (ijipiilulura tranisylvanuni , nup4*r rrprrtar, qua» nunc primua
•nurleavit depinait, ediilitj. F. Matimann, IniunI plurimap fiKurae et lithagraphirae et xylugrapfairae. 17. — S. ~
■Ittballnnvaa, Bibliotraphlaoba, Qbar di a danUoban Auacaban yob da Bry'a Bammlnnaan
dar fiaiaan narb drm abenil' uri«l niurgcnlindifben Indien. Am dem »ScrapeuiD' bciondrrs ab-
gednirkt I. — — . 40
VayrWi« Art VoUU* libromXB manu typitre drsrriptnruoi qui donante Ab. Thoraa ValperKa-C'aliiiiu V,
Cl. ilUti lunt in Reg. Taurinrnsi* Athenarri bibliotbecam. Bibliographi'-a et rritira drarriptiune
illttitravit aoecdota pa»»lm intrruit A. Peyroo 6. — L —
B«9«rtMlna, X^vUffar, dar daataoban and aoal&ndlaoben Iiitarator. Unter Miiwirfcanc
der Univenität Leipiig hrrauisrgibrB von G. F. Uoradorf. VII. bii XVm. Jahrgang, ill«)— itte.
pro Jahrgang lu 94 Heften ]0. —
für alle II Jabrg.inge luaanimrn • SO. —
(Jahrgang I— VI tind im Verlaije »on F. A. Brnclcbaui er»thii»oen.)
»■!■■<, Br. A., Bor Oaaobiohta dar alun aMh Boga antfiibrtan Blbllothak au Haldal-
barv. Beaonderer Abdrurk au» ilrm XVII. Jahrsange de« «Serapeum« I. 10 — .
■akCMMMa, O. V. 0.i 007 da Warwiok. Betrhrrlhung und l'roben einer norh unbekannten alt-
fraoiCaiafhen Handaihrift der herincl. Biblioihek in WolfrnbQttel. Aua dem «Serapcum« l>eaiinden
abcedmrkt — . «to —.4»
M^v» Mrayaua. Baitaobrift für Blbliotbakwiaaanaohaft. Handaobriftenkunda und
^^^v Utara Litaratur. Im Vereine mit Uibliolhi-karen und Lileratnrfrrunden herantcrgeben
Tun Dr. Robert Kaumana. ji Jahrg-Inge. >8<o— i*jo. Jeder Jahrgang van 14 Nr». Alle
31 Jahrg'^infie mit iwri Krgistrrn lu Jahrij. I — XXVI, rusammm grn<'nimen ' ^aj. to XSO* —
Mattw». 9mh. Ofcar-Flaunwtk, Sia zylorrApblaohaa Büobar ainaa in Braalau ba>
ftwMHwt» sewaaanan Baadea, jetit in dem Kunigl. Kupfentiih-Cabinct in Berlin. (Mit einer
lith. Tafrl.) Aua dem »Seraprurn« beinndert abgediurkt I. 60 — . Wy
— Uaber dla radruoktan Litaraa indnlcantiartun BTloolai V. I'ont. M. pro reyno Cypri von
S454 und 1455. Mit I litb. Taf, Aui dem »Seraix-um« beaondrra abgedruckt f. —
T»v*l, Xraat Oaat*T, Iiiteratar früherar nnd noch beitehender aoropUaoher Offant-
Uobar tind Oorporationa-BlbUotbeken auaammeocaatellt it. — 8. —
Wraki T, A. C I Oratio aaeularli de Tlri* eruditla <]ui inde a leeulari lolennitate ann! 1709
Uptirntem Ac«drmiam dortrinaro »rri(iiit>|ur nrnaverunt atque illuitraveruat t. 15 — . OOi
Witt«, 0.1 Nuove rorrezinni al ronrito d Daat« Alli(hieri • ). — 1. —
SMkaTi Dia dentaohan Bpriohwörtersaininlansen nebu B«'itr:!gen rar Cbarakleriatik der
Meuaebach'sfheo Biblintbek. Kine bil>l>riKr Ski/ir >• 50 ~. 6^
XMt«rmMB, Ar. A. O. A , Dia UnabhAntiskeU dar deutaohan Z7locrapla(4ian Bibll%
Fauparam von der lateinitrhen ay|i-graphi»rhen ISiblia l'auperum Mit 1 Tafel 4, — I. —
OlorsrIone'B Werke unter Berilrkiirhtigung der neueatea Forarhnngen von Crowe ua4 Cavalcatclle, Jordaa^
Lermolieff untenurbt von Dr. Ii. W. Scbanfüaa. Mit 7 Tafeln Abbildunfca and 1 Tafcia in licMrack. Geh. 1 M. 40 Pf.
Runensteine« Die« von Jellinge. Dmkmale allnordiacber Kanat und Schrift. (B«ili4i:an tu Saioaii Graaiai alle».
»Iltstoria Danica« herauigegrben von Müller und Velaohow, Kopenhagen.) s Blätter ia Umscblaf. 6 11.
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Verlag von L. Schwann in Düsseldorf.
Soeben erscbienen:
General-Register
l.-X. Jahrgänge
der
Zeitschrift für Christi. Kunst
baubcitM von
Johannes Boeaberg.
-<3 40 Sehen im Format der Zeitcehrift. — Prei» 2 Mk. &-
Du G«ncf«).RecMl«r cathllt «ine •Tstenwitieche Obvnlcht Uber den gMamton Inhalt
der 10 Jahrganf;«. rin alphabrtiAchea Orta-, Namen- und Sachregiater, ferner Vcrseich-
nia der bcaprochencn Bucher und Kunstblätter, Vcrseichnia der Versammlungen
und Ausstellungen, fliier welche ilis ZeitacMfl b>ilier berichlet hat und sia VcraeMiiiia der
tflt Riekard, DüssBldorf
rnlKririrt »)' SpaciaHtAten t
CaseTn- Bindemittel #
■or Belbstanfertigung von CaseinCarbeii
dntrli KiMBbinaiMbtleMMa Vkrhaii, t
TAB amtmi KttnsUarn mit ÄmAum-
nanK «renwanlt. rnr Hrrntollnnit »tfVIleti mattar
Mal<f»ltW. uhi rtri'lt ii'.lo :iiiiloren 'liiroli Mmmtirtlse.
Mahta and laurlMta T^d«. daawhiH Md »alUflatl, Mlir
«toM« für Kircfcw»' Mi ■■■■WMUaiiHrH. tatMr sl«
T —pt n «. 0«l> ■. WMtaMiMl. KnIkprSparatA fUr
Aoatriob, l"Or FrsBcomiirtcl nn I für ».fton nnr-h
fikrbigan Putun^rtul. SKrit'tKoinrW tri. ('a»<-Yi>-
Stallelnewand n >i « e r .1 r>l n 1 1 i r >■ <i I id, nicht
nucliiiunkelnil.
AuifOhrltch* Authunft, Zeugni.H und Müitar
(Mkia «ad ftaneo.
ÜKscIiens erste K
I I M m I I 1 1 1 1 M M I I M M I M II
r«rlig ni L Mwam ii NimIM.
ommunion.
Ilei« In n Ii lit'ia
Kub«iv<lnii-Ii '
rmMhlav liU lt.
Volk«|{edirht
Ton
K.i«Mapaadi««B4««llil|liMl d. Kat.rUtmbrlM'n.Uadeinle.
Ane dem namleobea Oberaetst
«■^i!,r, r'i'.-ll
Kirchliche Baukunst.
nie KloNterkirche In Ottobeurea. K»-
kokci.'' PhotoRf. ttuf>c<>i>uinni(>n und heraiU|;.
Vi. II 0. Aufleger, Ai. liiftkt. I. Serie 80 Taf.
Liclitili . Kol. in Mappa »U Mk. II. Serie (Details)
20 Taf. Lichtdr Kol. in Mapp« Mk. 20. (Bd. I
nnd II der SaddMch. Arehit. und Oman, im
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AMMf ond BknlptorMi des HBattM«
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Tfil«-n zu i-inrin rln-n mi ut-iUolUii wii' l.'hr-
rcithrn l'« «t(KCM henk. Kiiln. VolkxcUung.
Miin kann nuf wunm h« n. d.is> die f'uhli-
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»«■In »w L MiwMi ii M»m14w f. ■
iRdscbens erste Kommunioo.:
IT».. In r.irl» .n 1 VolkKRCdicht
I ». J. M. JanMcnt.
l;.-; Ii. .. lit ron
Wl Kxfntiilaren
J.- iü M.
KumispoD4lismdssMil«liad d. Ksl-FläadKbsoAluMltmia. j ^
Aus dem nsmleelieB ttbereetst
TOB
Gast. PmU.
I i^ MM Ii MMM i MMm il MH Ifc
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I J^ür die )\(iYents- und hohe Veihnachtszeit.
VerscbiMloiie Lieder,
ssnm fttr ausserkirclilicben Gebrauch.
Ureith, Karl, op. 48. Drei nea« Weihnachtalleder. Nr. 1 .Diu Weibnacht-iKeif für 2 Sing-
atimman mit HarmoniiiiB- oder PiuiofortobogleitODg. — Nr. 2. «Lasst uns sur Krippe eilen*
tfir 1 Hingütimme mit Hannoniom- odor PianofortebegloitunK. — Nr. 3. .Kindes Gebet an
den hl. Christ* für 2 Singntimmen mit Tlarmonium- oder Pianofortebegleitang. Mk. 2,&0.
Koenen, Fr., op. 20. Venit« aJoromu». S.TmmInnu lat«inMchor und deutscher KirohenliMcr
für fc'"!'^'»" Stimmoti i ii;ur-,i-iitlii.'h fiir KraU''ii nini Iviii l('r-, li(")rei. I. Teil. Lieder für
die Advents- und WeihnachtaKeit. Sin. l,2,'i. ^NB. Keine EiuzeUtimtnen.) .\l>-
teiUing I— IV komplett Mk. i,—.
— op. 40. Venite adoremus. Snmmlun^ latoini^tch^r und dentMher Kircb(>nlinder fär sl^iobr
Btimmeii. = Noae Fol^c. =: I. At)t4<iluag: Lieder für die Advents» und Weih-
nachtnzett. Mk. 2,— . (NB. Keine Rin/.f>UtiintDen.) AUteilang I-IV komi ictt Mk. 6.-
Piel, F., op. 84. Zwölf Weihnachtslleder für 2 Kinderntimmen mit B<'Kl<»nuiig der Org«!
oder den Harmoniuiii-*. I'^irtitur Mli. 2, — . Sr iiiHij"uhpft 'S^ P{)i.
Raacheut*uki<r, U., Welhnacht8gru»H. (iulicLt v.m F r i a d r. 8 tu r k. Fiir dteiHtimraigen
Fraueachor mit Klavierbeglottung. Partitur Mk. I,b0, 3 Stimmen je 20 Pfg.
Wagclsr, G., Welhn»ebtsUeder mit KUvierbegleitang (ein- nnd mehntiraiDic) von Bitarn
and Kindirn m siiiKen, («dicbttt von H. H. Uön«h, fiopperd. Mk. t,— .
Motetten.
Perosi, F., <>ii. 14. .\ o Ii t WclhnachtHluotetten. {Hisjum^inia ail Matutinum) für twoi
ungl«'. 'ii'' '^(imiiicn mit Orjrf lt><*sl>"itinii; Von Woiliiiac-Iilfii l>is Mariai» Lichtmen» auch als
Eiulageu tiarh dutii OtTert^irinni zu V(«r'>f otidoii. Partitur Mk, 1,80, 2 Stimmen je 15 Pfg-
Piel, F., op. 6.') Acht Motetten über litnrgi^oho Text«« für ein« Knaben- und eine Mädchen-
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Koenen, Fr., op. 23. Diu (Jradnulien, S0quAnx«>ii und OftV-ifnricn der hfpch*t«n Fest« dei Kirohen-
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Rtimmen mit Orgelb«Kl«itaaff. Partitar Mk. 1,80, 2 Stimmao ja 80 Pfff.
Sokarbaah, Bd., op. 9. OffertorleB für vereelüedene Faala d«s Kinhanjahn« IBr AU,
Tenor nnd iwai BKiae. Partitur Mk. 2, - ; jede Stimme 80 Pfff.
nji. 24. sioVif'ii Offertorien zum Ciobraiirh«^ nn don Hanptfbatea daa Harnii fOr gt-
miichten Clmr. I'niiitnr Mk. 1,20; jed« Stiinm<> 15 Pfg.
vs'il therger, Aug., np. 21. Di« Ofl<ertorlen der vorzOgUahataa Ftata fSr dcawiimmigaa
Männerehor. Partitur Mk. |,&0; jade Stinune 8ft Pfg.
op. 52. Offerterlen für viatatimmigan VAanenihor mit Orgelbegleitung. Hafk 1. Partitar
Mk. 1,^; jada Stimma (Tanor 1 md S and Baa« 1 nnd S soiammau) 4 80 flg.
Vesper.
Scheel, .loh. N*p., op. 2. Vesperae de Nativitat« rinniini iio»tri -.leMi Christi. Feierlirhe,
liturgii<cli volUt indige Vojjier, /iiii.irh'*t nwf das hoiliije WeitniÄchtsftxt fttr vienrtinimijjpn
gemiwhtoD Chor. Partitur 75 Pfg.; an .Stelle der Stimmen für die Sänger baaogen 4 40 Pf.
Düsseldorf
L. Schwann.
iiiiiiiiiiiMiiiiiiilliiiiiiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii
Dai vurlicgKndc Heft enthält einen l'roiipekt vun Seemnnn ät Cie. in Leipsig übt^r licn nruen jAiii(;unt> ilei
MZetochfift fOr bUdende Knutt", auf tralchen hiermit hingcvieaen wird.
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iinj)fel)(eng]Hertc ^(fti^cfdjciife
au0 Ab'iljlrnd .^luiiflotrlag
9tftt! RoQI TnV^tlPJl^ Ätftt! totfiofliiiinfit \i'x l*> Wffirtninlpc tNokiidiimr) nrbir
— *. » wo« 111 Y^^lv^C*' — fiitfut lüfiMiiltl itoit) .'(otdiiiLiti.Kil vil *'t 1 n [)n fli » :n lu .
t5!l! Jri :Uf:i i'nn P
A TT-ri IWfavia f 17 tM.lttn iioi^ (^«cmclbtn ein« ivotoolfrlidHi: ivciifäUMtK ClrtfrMOMlMrO. tlvM <ta(M fl*niW(t.
XkVÜ ilLalia.. t-iptttfeimol JfAllI cm. U. «lillciiK. '|jlfi^ 5N 0 -
DAiivt/M^AW It/To -ni nv-i 1 nV\ <->T-i 1'^ H:iiifil<IHil(r itiidi i iiciinarr SlalcrfAulc mit IT 3onrttrii eon
A^uruiier JooiXieuieueii. p. au» ». j. c^.M.uaat ic. 42 rn, n. '«Td* as, 1«.-
2i£^ü Die Herrllcilicett des H. Goist^s. «£u: ::;;;^.^XKi'in»«Ä'ie^i^:
atbti ttnidKit »urdi ec. .0(i<l|(<« Vanfl St» XIII.. cniffiitlc« »M Mdrn RatMnUni, OiMifCH unk VlilattH. flRil aucr
kontiliinfl Odn ^ Vi. WfldittT. 8. I. fiailrnatitfcr k'i . ti:. rm. ^fxtit ST. Ift.— SM yvIMTVitkrlm gntlMlwill Odgiiiiil aidjdi'
tfllurcn Wi' , in jn>Hi*i»>r r:i'>.|;itiiii Htlt^mcn DJ. 4-'). .
Xa§ iUiiRttcrtc StJcllmRffit?'t5fr;cldiiii8 Jiro 1S9S,
, ■ I : ■ . ■ ' ■ I . ■ : : : '1 ' ■ ■ f ; ; .] i 1 1 j l I ? i I , i .1 i . i : 1 i C t 1 1- 1 _'l 1 1 .i i1 ■ ■ h . i ;1; ; [ i '.i
aii inllatr^ ietaationaUenfaänft
(E. p. Bilbcr^ un6 2ln6ad)t5Lnii?Lnii--DciIa53
FfiiMZ UMFSUUiGEL, Kjl HorKaostlosUlt
Friede sei mit Euch.
Ein Bildorcyklus ans dem Leben de» Heilands.
14 KlMStdroeko nach Zsiobnungen
Professor J. M. H. Hoftnann.
In Mftpp« mit Tit«lbild Mk. SSV.-.
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: : Verl ag wk 1. hlimuü IM Düsseldorf. - >
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Die bemalten
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fiiNiiiilUiniBJ
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Arntz, L., Die Erhaltung und Erweiterung unserer
Landkirchea Mit 12 Erwcherungsentwürfcn. M. 1. — .
Aus m Werth, Ernst, Der Mosaikboden in St Gereon
zu Köln, restauriert und gezeichnet von Toni Avknarics,
nebst den damit verwandten Mosaikböden Italiens. Festscfarift
des Vereins von Altertumsfreunden im Rlieinlande. Mit 2 Chromo'
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Beissel, St., Der Entwurf von Prof. Ludwig Seitz zu der
von den deutschen Katholiken gestifteten Ausmalung der päpst-
lichen Kapelle in Loreto. Mit 2 Lichtdrucktafeln. M. 1. — .
Bock, Dr. Fr., Karls des Grossen Pfalzkapelle und
ihre Kunstschätze. Kunstgcschichlliche Beschreibung des
Karoling, Oktogons zu Aachen, der späteren gotischen An-
bauten und sämthcher im Schatz daselbst befind hcher Kunst-
werke des Miltflahcrs. Erstt-r Band in zwei Teilen. Mit
139 I lol/schiiitt».ii nacii photoL^raphischL'n Auln:ihnieu, 6 auto-
graphischen Tafeln u. 2 Farbendruckliteln. gr. 8". Preis M. 18. — .
Bock, Dl-. Im., Das momiincntale Rheinland. Auto-
graphische AbbilduDi^en tlcr hcrvorra^^ciul.stf.ii liaudenkm?\le des
Mitlcl.dtL-rs am Rhein und seinen Nebentlüssen. hi kurzgcfasster
Beschreibung iicraus<^t L(L'b( n und Sr. Königlichen Hoheit dem
deutschen Kronprinzen (späteren Kaiser Friedrich III.) gewidmet.
4 Uefcrungcn. Imp.-Folio. Prefe je M. 3.—.
Bock, Dr. Fr., Rheinlands Baudenkmale des Mittel-
alters. F.in l'iihrer zu den nu i kwürdigslcn mittelalterlichen Bau-
WLi kt II am l\.l'.ciiie und seinen Nebenflüssen Mit einer grossen
Zahl erklärender I lolzsuhnilte. Lex. 8^'. lV«:is broschiert M. 10. — ,
in luxuriösem Leinenband geb, M. 15. — , in 3 Bände geb. M. 18. — •
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BUPiiiiiniiiMninninnniniiiimiiDi
MijjIiüLLlJI
1 L. Schwann in Düsseldorf.
Clemen, Dr. Paul, Die Kunstdenkmäler der Rhein-
provinz. Im Auflage des Provinztalverbandes herausgegeben.
Bicher enchlenen:
L Band. Die Kunstdenk-
mäler der Kreise Kem-
pen, Geldern, Moers,
Kleve, gr. 8". Mit 2 5 Taf.
und aSo AbbilduDgen im
'Text. Pr. hrosch. M. i7.~,
geb ^r :r .
U. Band. Die Kunstdenk-
mäler der Kreise Rees,
Duisburg (Sudt), Mül«
heim a. d. Ruhr, Ruhr«
ort, Essen (Stadt und
Land), gr. 8". Mii iS Taf,
und 1 5o Abbildungen im
Text. ?r. broscfi. M. i .?.5o,
i;i luiiii!i-ii M i6.5o.
UL Band. Die Kunstdenk-
mäler der Städte und
Kreise Düsseldorf, Bar-
men, Elberfeld, Rem-
scheid. Lennep, Melt-
mann, Solingen, Neuss,
M,- Gladbach, Crefeld und Grevenbroich, gr. 8^ Mit 37 Tafeln und
jiy Abbildungen im Text. Preis broschiert M. 2KS0, gebunden M. 27.5o.
IV. Band. I.Abteilung. Die Kunst denkmäler des Landkreises Köln. gr. S*.
Mit 16 Tafeln und 89 AbbiMungen im Text. Preis broBchiert M. 6.—» geb.]tf. 7.-~.
Soeben er«ch jenen:
IV. Ban± II. Abteilung;. Die Kunstdenkmäler des Kreises Rheinbach. Mit
to TaTein und 7o Abbildungen im Text Preis broach. M. S.— , geb. M. 6.—.
Derona>-li<( crvhcint:
IV. Band. III. .Vbtciluug. Kreis Bcrghcim a. Erft.
IV, Abteilung. Kreis Buskirchen.
Jede Kreisbeschrcibung i&t auch einzeln käuflich.
Aus den Urteilen Übet die cncbienenen Bände:
Die Grdicgrnhcit dn Textern und die
Pr.icht diT Auüxtaltune machen die Clemen«chc
Dcnkniälfr-Sli«ti«lik in ihricii bisher erschienene»!
T> ili II ,tu eine m rlirn »o wortvollcn wie lelir-
rciclicn Kcstjjcscbtnk. Köln. VolkMeilung.
Mm kiinn nnr Kttnadien. &am die Publi-
k«tsoii m müst furtKhreilet, d«« ihr von
äOta beteilfirlen Seilen POrdcnnv und Unter'
MUang nicewiuidt werde und dua ihrem
Hemuliiscbcr «nf viete Jabre und Jahraehnte
hinaus Kraft und Mm ^^'^^thrt Ucibcn mOfsen,
um einer Aufi^abi' 211 |^nniit;en, die in Anaehunif
dci herrlichen Stoffes — weich andere Provinx
in Di utsi Wand hStfL- St.ldio wie Köln, Aachen.
Trier aul'/nv. . i^.-- d i anzicliciHUtc ihrer
Art dariilelll iniU il. itu ;;liickli<;h*- I.i'isiinj; <in
Leljen wert im. p x. Krau.
ia d«r DaucMhcn LiitcntnrMtiuag.
-T
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^ FÜR DIE FASTEN - UND i;OSTERZf;ifr#]
All«grt> OrMor (IMM-IM», IwoMntation.
Jttettolt ShmmII SMWtl (wvbahe in dor Hixti-
hwehM K*pell6 mn Bom am Itarfreitag {i«*anKeQ
u'ird), für 4i(timinigeD (Jeronaletn &Htiniinii;en)
g<>nii«chtan Chor. Trmnuponiert uod mit Vnrtra^-
soiclicn vergehen von Mrx Filk<>, Dtmil. apnll-
meiitter in Brealnu. 1 Hk. 50 Pf, von 10 Exe>m-
plarvn »b ja 40 Pf. (lliltetooh««r.>
AO«|H irt dmmili
.n» KmiMiitiM
in itethni nilnPs dl
■nfi TortlMlIlMitMte xuxioglkh gemacht WdldM. Ihn
KUnicwirkaiifc i»t cio« gmnx «(ugMcklmMli, aiiah Mdlt
«io sh SHii^-«'rvb<>r iiin «iebcllch flmr AuDUuImiMI
krior zu groMcn Aorurd«ruog«n.
HMdwkIsM fir KlrehanaiMlk.
Auer, JoHcpli, op lö- l'nft'ni r>it ,, Miserere iiibI,
Oeas" für viorBtiiumigeu gvinniLbton i;hor mit
(Iii;- Uk'l'I -itunjr. Putitar Mk. 1,H0. 4 Stimmen
je lö l'f (Xienilirh lainlit.)
,üi« Koaipo«iti<>n tr-t pu liu li, ^limmnetcclit, korrekt
im Satz«, wahr in <\'T KiTipfitiiluut;. iil)»<.'i hM-:iim(«i >>ieh
in drr UruppieruriK der Stimmen, iinirm fin-,
dr«i- und vieralimmige Sllae, 8<'li um! ( hur, Vokal-
MUr mit und ohne BegleitunR der Orgel einander
I6»ru — Icli wttnKbe »ehr dl« Verbreilung die««*
MiMfwet waU duMlU bei Vutta- and OlbufSodacbteD,
ad BitMitiHi ud MiwioMn nad vfelui aitdenn <Je-
tegMlMltcn nr wMmnwn ÄatHhrmg Mcb vm «gtolwii
CMnn falmadrt «ndan kam,
dar Kcmtab da LUiMadM «m Mm in takü<
nMÜatkt^ «la Jtt flakabardamwA nieht KBl
ILHallar.
Blum, Ed., op. SO. „LlgMB vlta^* (Dev Labons-
baiiin). Latomifchmi Oodicht de« M. Booavnn-
tura (mit liontvcher ÜborAetEtiuK von Edinnnd
Lnnxer), für vier!'timroiB<<n )t<»miBchten Chor.
(Für Fanleiiandachteii br- unior» fteeignot.) Pr«>is
M rf, von 6 ExemplftUMi an i« 2ft Pf. fl,, icljt )
lircitenbäcli. F. J., op, I3n. Sieben Psitition»-
OMinga filr Fast«n-, Mi8.'!i<iii-'-, !i. !•>■<- ii. StTitiou--
nr<irictii4>u fiir getniMshte Stimm«>ii uhnt» ii«glei-
tuti»; Praki W Pr.| «Oll 10 Exemplaren an ja
2f> l'f. (Mittelacbwar.)
EU, Kaspar. HlMrart, arranKier» lUr drei Ober-
stimmrii mit OrKnlb«Klf>ita]i|; TOB Joa. Orois»,
Partitur Mk. 1 20, Jada OtMUiK^tiiBiDa 20 Pf.
(limalMthwar.)
— — Seque»2 Stabat aater for 2 gemischt.) vior-
BiiminiK« Chöre. (4 Posaunen ad libitum). Par.
titiir Mk. 1.80. 4 Smgstimmaa ja Mk. OJO.
Potnunt'nxliinrii'-iL \l k
— — Bussptfllm mserere fiu 4 »timmi^eu gB-
) i 'II ( hör, mit oder ohno Orgol. Partitnr
ilk 1,2a 4 Stimmen jo Mk. O
Hanisch, Jos., op. 27. Aafartteliangtlled itb«r
die Choralm<>lndin do4 Invitatoiiuiu am hl. Otter-
faata «Snrraxit Pomtnaa vere*. für Sopran und
AHmitOrxali boi atärkarem, auch vientimmisetn
Cbor loit PoMuoen «aaffUirbar. Partitur 80 Pf.,
4 RinKfttimmra je 10 Pf., OrebaatarKtltnm^a ta*
-.ifTinieti 40 Pf. (IfitteUrhwar.)
Hftnttebt J««.» op. st. /UifmMHnptltr. iLym»
«Aoiora coeliim parporat^ fibr «amiadrtcii Cbor
mit Begleitnn« d^r Orx«! ttad 4 Poaannta (»i
Hb.). Part. M) Pf-, 4 SinRatimmen je 10 Pt.
Orcheaterstimm^n siiMmmen 30 Pf. (L>eieh(>
Koenen, Fr.« (f) Donfcapallmeist^r von KöId.
op. 80. Vdam «dtnMft. äammlnaK JataiaiMh«
a. daalHhar Kifobanliadar. FQr glaieba StiamM.
«Trila. Pflsta Ar all« 4 TaitaauMaaMHi Mit.^-.
n. Tiil (aathaltenA Liedar für die FaitaBMic
Ostcni, Pfingst.^ii wiA I)r'>if.ilti«;keitfW)nDUfii
Mk. 1.25, von 10 FxpL ab ä ftö Pf. (UittvlKfantt
— — op. 40. Derselben Sammlung neue Folge. Id
4 Abtailaattan. Praia für alle 4 AbteiUagcn
Boeaanaa Mk. 6.—. II. Teil («BthaHniil Liäer
fQr die Paatouzeit. Oatern, OMati BimnelMtrl
Pfloffston, Droifaltiifkoit). Frei« Mk. 1.60 rnr
10 Eiemplaran ab k RO Pf.
(V ittalaohwer and l«icbt.)
1 — — <>[. 'i3- Die Gradualiwn, Seqnenten. OtTertor;«.
der höchsten Fest« de« Kirclmnjahrea f. MäiiD*r-
chor. Heft I (enthaltend u. a. Gradiiale. Sequ^i '
aad Oflärtoriam fOr Oatarc). Partitnr Mk. l.Mk
4 Stinneii eiaieiD je 00 Pf. (intMaaliwar.)
i Mclfhcrs, L., Roktc» m Knln Respontortct
fir die Fasteaieit, ni«b4>«(in4ur« tur di« '\t*\
letzten Ta/i^a der Karwoche. Fiir pleifhf
Stimmen. Mit Beiträgen vun Diebol<l, Hnllrr,
Jaaperü, Koenen, Mettenleiter. Mitte
rar, Neke«, Mikel, Piel, Schmidt, SteLU
aad Witt. 8 Abtaiinngvn Preis fOr alle 3 Ab
teilaDKen tasamiaao Mk. S.— , jede der»oiSt^
vinicela Mk. 1.80. (Mlttebokwer, «iniKaa laiebv)
Rheinbergrer, Jos., op. 138. .Stabat aiater*
' für viorstimmigoti geiaiacliten Oh<T, Stfi"^-
orchestor (nicht obligat) nnJ Orsel- r'»rt • -
Hk. 8.—, 4 Sinritimiaen ie ib Pf.. OrobetiN-
stimmeii aosannien Mk. I.M. (belekt.}
— — Carmina Mitia Hi Ct 2: Miserere für 4 (t*^
mischte Stimmen mit Org^Hmgleituug. Parbtor
Mk. 1.20, 4 Stimmea je Pf. (Lafebt.}
I Riegel» Fr*» op. 81. Psaimtia L: MiMrm ad
I 0ei4| für eieratiiamigen gemieditaia Obor. 1^
titar Mk. 1.-, 4 SincsliDiBeR je 18 Pf.
(livieirt.)
— — op. 22 P-a'nu s XT.T: Sieal eervea dealdartt,
für fUntHtimmigi^n gcmi^^clitfiti Chor. Pattiicr
I Mk. 1.—, 5 Sing..<timm«n je 18 Pf. (I«icht.>
I SeharbMlit B** Setainarlebrer, op. 84. iMNi
OfflarltflM ram Oetoanehe an den HaaptfsMaa
i.»* Herrn. Für gemi^ohlen Chor. Partiinr
Mk. 1.20, jede .Stimme I& Pf. (Mittelach war t
Wlltborger, Aug., op. W2. OlTerterien für vier-
stimmigen Mäonerchor mit Orgelbogleit-m^
Heft X (entbaltamd v. a. das Offertcrinm Tem
tramtiit). Part. Mk. 1.^, 8 Stimmen (Tenor VU.
toA Baas I/TI auaammea) je 90 Pf- (L»iclit )
Witt, Frans, (t) Kanonikus und UfM oraiprife»
dft* Cäriünn -Vereins, op. 21a. Orsi Laase-
tatloaen t ir \ und 5 Stimmen. ,Nr. 1: in Ckx'a»
Domini, Nr. U: in ParaaeeTa, Nr. III: in SabI
saneto.) Partitnr Mk. l.fiO, jede Mmm« 80
Die Partituren ei d durch alle Buch- und Muslkalienhundlunifen auch zur Anstellt zu bazleben^
Verlag von L. Schwann in Düsseldorf.
IE
rfe II ^ II ^ II ^ II ^ II ^ I
Dr. P. Albert Kuhn, Prof. (ier Ästhetik und kiassischeu Litieratiir.
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Allgemeine Kunst-Geschichte
Die Werke der bildenden Künste
vom Standpunkte der
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Sbar 10CO llluxtratlonfin uii'l tnr-hr hIn VJU i;ai<Z'<«iriK"ti Hitintio licii H.'iliiKet) in TypoKrnphir, Littio-
grajthie, Lt<-'Jii*Irurk ui\>i in rnicfiT poly^'lirnniPr A usf iJimiiil: f-rachf-iut ir. ca. Üf* L:#f»'r. ä 2 Mk
Ltafarung 1 wird anf Wanaoh von Jeder Buchhandhiaif zur Auaictii abKeKaban, sowie
•MiT»Mr Keflaisaoslall Benzijier & Co. A, ß, iO Eiosiedelo. •
Bi>iirt«(lanK. D*r Avtor diMWi W*rkM . . . ii>t «in liiitboli«eb»r 0«i>ilic'lirr. \Vi* viel« »»ine«
StanJc^i vcrfiint er über fine crtin.lliche Oi-lrbrnntrikAit und eine impfmiereode K^iintniit d»r Dank-
in:il.rT .ml iler in hr«»;.' I< . m r?ii.r. :i. n Litti nuar, unil «ain» tielo iliManit hut ihn iiuch verbindert
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protaatantiseben Familia R»l«mD wordan ... In d>r Anläse iat diM» KiiDutgaaebiehla inaofern aiijen-
arlif, ala drr Varf{«a*er die Werk* der blld<-ndan Kttnata Tum Standpunkt« (l»r Oeachleht», drr
TtoEnik aad dar Aatbatik hnirnrlitot nn.! <li«iier Omndaaii iat nicht nur in <l)>m ga«cbinaokv >1l
fwhriafc wn TtOta. »onit^rn hucK m <Ui \\':\hl dar lUuatratioiian knnKequent durrliicnfllhrt wuri]>in.
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graphische Abbildungen der hervorragendsten Baudenkniale des
Mittelakers am Rhein und seinen Nebenflüssen. In kurzgefasster
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deutschen Kronprinzen (späteren Kaiser Friedrich III.) gewidmet.
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alters. Ein Flthrer zu den merkwürdigsten mittelalterlichen Bau-
werken am Rheine und sdnen Nebenflüssen Mit einer grossen
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A.iit. lUrliiird, Dnsseldoi'f
tubricifrt kl« Specialiutea:
CaseVn-Bindemitkel
Sur 8«itMtntfbrti8un«r von CH63llfhrb»n, ^
Gerhardt's CasaTn-Aquarellfarben,
PetroleumcaseYnfarben und
Punische Wachsfarben lu Tuben.
Anstrichfarben, Tränkungdmittel
zur Ht^f.>;ti^':ii.i; uii ! Auffri-icliung alter
Wandmalereien, CaaöVn-Mal-
leinewand etc.
flerkarUt's CaMfuialertl auf dem <e«t«n
BffaJmitt«! der Welt berohend, mU mehr
.'0 .Tshrpt) niißowaiidt und unter Oprhanlt'H
Hnnil bestlitulip vt-r vollkominn«»*. i«t ahsnliit
matt, dniinrliaft iiml nn vei ilndf rlich ; sie
zei(hii»-t »ich tiun diirfJi •>(tl«'ii svnipathi'^cli^'n
!(•■!/. r u;i I 'l'ii-l.- •••^'ii«^t *ii-h zii kuii-'-
iei i3ciie>i' iiiiü ilt<k<inin vcr Miilort-i, suwu-
Ansf riehen auf Mrirtt-I wiinil , Si>!in, HuU.
I.oinevrauU, M>-ii)ll eic uad fani] uiit Hltvoi--
tiigcndstem Erfulg Anwendung bei ei-^ien
Kiinfrtwerfcpn. Hunderten von Kirchen and
linderen afi>ntlir'ht>n nnd privaten Gebftuden,
ist besser als Öl , Ölwactis-u. Ei Temperamalerei.
Aui/ührlicke Aunkuu/t, Zeugni-^r „^,1 J/at^er
gratin und frannK
VBtlag von L. Schwann in Düsseldorf.
So«b«!U er:<cliieuell :
BUS8ßÜCHEK
und 'ian
Kanoüische üussverfahren.
Nach baiidschrit'cli chöu QueUeu
4are«flti^tU von
IVi ihbi.ichof Henti. J'>.>i. SvhmUz,
'••-^ K. T't-cht«.
Die Bmsblicter und die ByisdisciiiUa der
Kirche.
Zweiter Band,
Xn uiiJ 711 S»-it.-u ;:r. — l'n'i» gehnltet .M. 30
I DiesO'i Werk ist die Fracht lant^jähriger For-
scbuu>;ou auf einem der .schwinrigsteu Gebiete dwr
I WiManaehaft. Diu Anaehanangvn über Entatahnni^
I and Art der ▼•radnedmaien Bnaabüelicr erfUirau
darob die Fanehnngen dea Hemi Verfa^sera aina
waaentHebe KUrang; Hie with«rieeii, zum Tml
I ücbiefen Vin-lU- werden dftdnrcb richtig gestellt
und vorKufas?tö Meiunngon oudj^ültii; beieitiut.
Das Work liefert aber auch oiB<_'ij »viiitviiUcn
BeitraK zu dnr sp-tchichtlichen ThHt»acLe. da^--
sich die K^rih»' ln'/M.Jich ihrer Gesetzßotj'iiJt'
stets mit dpr socialen Entwit-keluiii; in dem be-
* treffenden Zpitab«ehiiitt im Einklaut; befunden
bat. In der Bu'üdi^cipliu er^cheibt das sittlich-
rc!i<;iü»o Leben der Vergangenheit, abgetOnt nach
den £inflöwen dar stetig fortaeiireitendcn und
.Hieb abklftreadan ehriaMicbao Kullnr; wio in einem
Spiegel. Niehe nur dar Thaalofe, d«r Kftoo-
niii, «ondarn nneli der Knltnrbtatoriker
und dio B c I i (i^ionaw isaanachaf t finden in
den Buftsbiichero eine reiche Qnalla aur Beur-
teilung deo firofanen und binhlklien Labana dar
Vergangenheit.
I — Dttrek olU SutkkandlMngtn im iatjata«. —
{ AttlU^ich der bevontehenden befl. Firmung em-
pfehl«? ich JiA<t
Firmungsbüchleir\
welche* der hochwürdigate Herr
Weihbischof Or. Herrn. Jos. Schmitz
untei it tii Tiicl „BOcbleln vom hell. Geist zur Vorberei>
lung aui dan Empfang des heil. Sakramentei der Firmung"
be-irtfcitct hat.
Das Uüchlein fördert die •% {i-i<i h«-n»wcrte Ordnung
beim t;<'rneinsiimcn Fe»tgottc-- li' i i ' :;id bildet zu;;lficb
ein vottrcffUcbrx kleine» .Andenken an den Empfsaff
dJesea. beil. Sakraments.
Preis 25 Pf., bei jtlei«hs«itigein Besug von SO
Exemplaren S Pmexemiptare.
j Fi rnuings - Andenker\
I in schöner zweifarbiger Ausführung,
Preis 100 StUck M. 1.20.
aber iOO— 900 StOck M. 1.- pro 100,
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L. Schwrann in Diissddorf.
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Verlag von L Schwan n in Düsseldorf.
Giemen, Dr. Paul, Die Kunstdenkmäler der Rhein-
provinz. Im Auftrage des IVovinaalverbandes herausgegeben.
Bteher «nchienen:
L Band. Die Kunstdenk-
mäler der Kreise Kern*
pen, Geldern, Moers,
Kleve, gr s". Mit 25 Tat
und aSo Abbildungen im
Text. Pr. brosch. M. 1 7.—,
geb. M. 20. — .
II. Band. Die Kunstdenk-
mäler der Kreise Rees,
Duisburg (Stadt), MQl-
heim a. d. Ruhr, Ruhr-
ort, Essen (Sudt und
Land), gr. 8". Mit i3 Taf.
und i5o Abl)ildunson im
Text. Pr. brosch. M. i i.5o,
gebunden M. i6.5o.
III. Band. Die Kunstdenk-
mäler der Städte und
Kreise DOaseldorf, Bar-
men. Elberfeld, Rem-
scheid, I/ennep, Mett-
mann, Solingen, Neoas,
M.- Gladbach, Crefeld und Grevenbroich, gr. 8". Mit 37 Tufelo und
3i9 Abbildungen im 'Itxu Preis brnschiert M. 24. 5o, gebunden M. j7.5o.
IV. Band. I.Abteilung. Die Kunstdenkmäler des Landkreises Köln. gr. 8*.
Mit i6 Tafclr» und 89 .Abbildungen im Text. Preis broschiert M. 6.—, geb.M. 7. — .
IV. Band. II A l.t< ilun^: Die Kunstdenkmäler des Kreises Rheinbach. Mit
10 1 .ikln und To Abbildungen im Text. Preis brosch. M. 5. — , geb. M. 6. — .
IV. Band. III. Abteilung. Krda Bergheim a. Erft. Mit loTafdn und 82 Ab>
bUdungen im TexL Preis brosch. M. 5. — , geb. M. 6. — .
Demnlchst eracheiDt:
IV. Abteilung. Kreis Euskirchen.
Jmd9 KrsislbMchrslbunf Ist auch «Imwin kittfllch.
Au» (It-n Urteil«! ülxrr die emchienenen RXnde;
Die Geilieucnlieit de« Texte« und die
Hnicht ik-r AuitutaUuri;; muclien die Clemen-tche
Dcakmller-SUtittik in ihren bisher enchienenm
Teflen n rinem eben to wertvolles wie lehr-
r. i- In n K-'-V. *' )„-nk. Köln. Volksicitanc;.
M.«n k.iiin nur uun^^hcn, dasa die Pulili-
kation *o weiler forUi breitet, dua ihr vtm
aDen beteiligten Scalen Förderung nnd Unter-
atntawig ngewandt werde tmd daM ihretn
HenuxKeber auf viele Jahre und Jahrzehnt«
hinaui Kraft und Hut gewahrt bleiben m.ven,
mt einer Aofgabe au gcalifcn, die in Kmekaag.
des herriichen Stoffiea — welch andere Pkovfa»
in OeotKhlaad hllte Slldte «i» K«ln. Aachen.
Trier anfaoweiaen? — die anriehendste Ibnr
An darttelll tind deren ulu. V. h, [ ...«mt; da
L«t>en wert ict.
F. X. Kraaa
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Cliristlicher
Kunst-Silber-
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■trcngiten Stilen und
fein«ter Handarbeit
Janssen & C!o.
(fi«grDndet 1894)
Tilburg (Holland).
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Verlag« vüd L öchwami in Düsseldorf.
Beissel, St., Der ICntwurl von Prof. Ludwig Seitz zu der
\ on den deulschen Katholiken gestifteten Ausmalung der päpst-
lichen Kapelle in Loreto. Mit 2 Lichtdrucktafeln. M. 1. — .
Bock, Dr. Fr., Das monumentale Rheinland. Auto-
graphische Abbildungen der hervorragendsten Baudenkmale des
Mittelalters am Rhein und seinen Nebenflüssen. In kurzgefasster
Beschreibung herausgegeben und Sr. Königlichen Hoheit dem
deutsclien Kronprinzen (späteren Kaiser Friedrich III.) gewidmet.
4 Lieferungen. Imp.-Folio. Preis je M. 3. — .
Bock, Dr. Fr., Rheinlands Baudenkmale des Mittel-
alters. Ein Führer zu den merkwürdigsten mittelalterlichen Bau-
werken am Rheine und seinen Nebenflüssen. Mit einer grossen
Zahl erklärender Holzschnitte. Lex. 8^. Preis broschiort M. 10. — ,
in luxuriösem Leinenband geb. M. 15. — , in 3 Bände geb. M. 18. — .
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Verlag von L. Schwann in Düsseldorf.
Erweiterter Soparatabdruck aus der „Zuitjscbrift far christl. Kuast":
Die bemalten
Romanischen Holzdecken im Museum zu Metz
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Preis 3 Mark. Architekt.
Mit 6 Tnrelti, (1 farhiKei und 3 Text- Abbildungen.
Preis 3 Mark.
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Kunst-Silber-
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strcnf^sten Stilen und
feinster Handarbeit
Janssen & Co.
(6egrUn<fet 1864)
Tilburg (Holland).
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ivatnoiiscner nauskatecnismus • ' «'■•,""<" ""r*" "'^»,
um III den Iliiuiiiri in koiuinrn- ZiiiiWich i-i» Chn*l«n-
l.'lirlitM-li r<ir flfliuiottiflt'hrer und ^f.>1-«ortf)*r. Von Itr. II^Mnmiu RiilftiH. rfnrttr. Mit A|i|'robiition»n uml
Kni|if*-hiiingfn vi>ii «i >i<><'hwiir<1i|f*ii*n KirclH'ufümti'n. Tr>'^ Si-ilni. n' , Mit 4 KjvIxrnilrurkhUltrri), 34 OrlicInal-KinaobBlt-
l'llih'ru uihI ttudiTn lllii)*lr)iiioii6ii.
in < »ri^Munl«' tilmii'l Kt>buii<li-ii M. 5. — . In fi-iiiiMn Lfd'T mit Fi-ingoldscbuitt M. 10. — .
Urteils der Presse: Ein tlurrhrnu« j;>'ilii'>{«'nt*s Lehr- und Krbautui<;8bu«h für
chriHtlioh« Familien, ab{;>>fii9Mt in ••dlt*r und dnc-h vollcHtüinlichnr Vurtraifrtn-fiit«».
►•ntjfi-^i'iikoiiiintrnd i\fm Bcdürfni**«' d<?r gvbilileti-n wie d«"r n(»ni;:Hr unterrichteten Kreiis«».
Min;;<-in-nd aiif di«- /<-it;;ciiiiL-»M'n Rin« •.•ndun(;eu und FruK»?" »ilaubi-, Sitten und Oi-)irftnohfii
Kanzelstimmen, WCrzbarg.
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Cbrlstlicher
Kunst-Silber-
waren
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strcnfifsten Stilen und
feinster Handarbeit
Janssen & Co.
(Gegründet 1864)
Tilburg (Holland).
Anlasslich der bcvurstchcndcn heil. Finnung em-
pfehle kh das
Firmungsbuchleir\
welches der hochwUrdigste Herr
Weihbischof Dr. Horm, Jos. Schmitz
unter dem Titel „BDchleln vom hell. Geilt zur Vorberel-
taMg aul tlen Empfang des hell. Sakramente* der Firmung"
)>carb<'itet hat.
Das BUchIcin fordert die wflnschenswerte Ordnungr
beim gemeinsamen Frst<iotte«dien»t und bildet zugleich
ein vortrelTliches kleines Andenken an den Empfang
dieses heil. Sakraments.
Preis 25 Pf., bei gleichzeitigem Bezug vun 50
Exemplaren 5 Freiexemplare.
L. Schwann in Düsseldorf.
Kupferstich
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excel)ent«r Liuienfdich, au» dem
Nachlasse dos t Kupferstecher«
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..Jüngst« Gericht- nach P. von
('orneliut». Für Staat.s- u. Privat-
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Anstrichfarben, Tränkunßsmlttel
zur Befestigaog aod Auffrischung altor
Wandmalaralan, CiaaTn-Mal-
lelnewand etc.
fiarkaNf • CM^Nialarel auf dem ftlt^xt«!)
Malinittel der Wdt beruhend, seit mehr als
&0 Jahren aneowandt and unter Gürliardt's
Haad be^tftndig varvoUkommnet, i>t atixolut
matt, daoerhÄ und niiTarftnderlich ; sie
zeichnet aioh au dnreh edlen »ympatbiMchen
Reis, Feoer «»4 Tiefe| eignet eieh an kOaat-
leriaoher and dekenfeiver Velerri, sowie sn
Anstrichen auf HOrtetwand, Stein, Holz.
Leinewand, Metall «t«. und fand mit hervor-
rairendstem Kil'ol^- Aiiu cn.Juiit: boi traten
Kuustwerkt-n, HiiinlHit.'ii von Kin'li^n und
aiid'.TiMi A(lt'ntliili>"ii iinil priviit'ii (i»'büml»?;i.
ist besser als öl-, ölwachs- u EhTeraperamalar«.
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ijratit und fmncn
Man »«rmetä« mUtutertrtrlifft ymr h iiawHiw^oii.
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Styl Nr.l9 (Neuheit).
I I I I III I I |ii|>l'<i'Hi|i«i«lM
Kirchen- u. Kapellen-Orgel (gottiischer Styl)
(Amerikanisehcs System, Saugmind.)
Ilfthe »»t cm, Breit« 147 »in, Tiefe V» cm.
Dit Gekaute ia ^Itciebc, duiikil (tkallti. it riii gtlhisck» Stflc trbjul. kctttit tiiii pritktfillii Ailulx all Uii miickclKi
ZiniylcilN. Zu Inilruieil michi ciiti inpiuilio Eiiäratk und Iii lir kirchlickt Zwttkc ukr u inptiklfi. Der «laitrkar f»H(
»4 kNllige Ortellii eniiyrickl «illkini« Um welktvillea Aeatiirii. iakei Iii itt Treit lii sehr massiger.
3'> Spiele Zungen, 15 Register. 5 Oktaven F-F, I Kniehebel für volles Werk, I Kniehebel für Crescendo.
Keginter: Dlapanon Mrloilia H', Klüt« 4', Principal 4', Fiano b\ Kcbo n', Subbass lA', Vox Jubilanle i',
Flut« d'Amour Engl. Horn Vox Humana, Kort« I, Forte II, TreU« ('ou|il«r, Baas Cuopler.
Rabatt bei Baarzahlung, Lieferung auch gegen Theilzahlungen. — Franco- Zusendung.
»V1.0AKII ACf IftMBF'ICKKMtt
Digitized
INHALT
des vorliegenden Heftes.
h Abhandlungen; Die Klostergebäude der Bencdiktiner-Abtei von
St. MattbiM bei Trier. (Mit 30 AbbUdongen ) Von
WiLii. Schmitz '! 353
Die Reiteiüguren der Regensbui^r Domfagade im Lidite
mittelalterlicher Kirdienpoltttk. Von J. A.- Endrbs . . 363
Neuer gestickter Qiorkappenschild. (Mit Abbildung.') Von
SciinOtgen 373
DL BOCMERscriAU: Ytsina und Kleinniann, De St. Janskerk te 's Her*
tO;,'ciibL>sch. Von SCHNÜTGEK ..." 381
Ncuwirth, Heruhmte Kunststatten. Nr. S. i'rag. Von
SCHNÜTGEN 382
Wanckel» Die Sammlung des Königlich Sachsischen Alter-
thumsvcreins xu Dresden in ihren I-Iauptwerken. Von
ScmnOtgen 382
Singer, Allgemeines Künstler^Lexikon, Halbb. VII u. VIII.
Von A 383
Wcis-Liebcrsdorf, Das Jubeljahr 15(M) in der Au;^äburger
Kunst. LThf». Von B . .384
Erscheinungsweise. — Abonnement.
Die Zeitschrifl: erscheint monatlich und ist direkt von ■'*er Verlags-
handlung sowie durch Vermittelung jeder Buchhandlung und Postanstalt zu
beriehea. Die Hef^e gelangen stets in den ersten Tagen des Monats zur
Ausgabe.
Die Bc7.UL:szeit beginnt am 1. April und am 1. Oktober; der Abonnements-
preis beträft für den >,'anzen Jahr^anij M. 10. — , fiir den halben Jahrgang
M. 5. — . Das einzeine Heft kostet M. 1.50.
Aufeneben m I. MSrt IVOl.
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