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Full text of "Zeitschrift für christliche Kunst"

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eioer gewissea Grenze nach Home's Wort in 
Rom dn ungelehrter Krämer einen besMreo 
KimalgeBchinadi haben als der besterzogene 

Büq»«- in London ; abej durch die Praxis allein 
wird eben doch nur ein „medianischer Ge- 
•chmack" erwoibea, der nw snv«rita^ H w> 
knge ihm wirklich vortreffliche Gegenstande 
imterbreitet werden : er ist immer in Gefahr, 
Flittergold für echtes Gold zu erklären. Man 
mvb ild» also die wahren Getetie der Aetlhe- 
tik durch gründliches Studium zu eigen machen 
und weh in iiircr Anwendung Oben. 

Der Geschmacli in prägnanter Be- 
deatnng, der nach dem Gesagten in vollem 

Sinne eine seltene Gabe sein wird, ist dem- 
nach /u definiren als „die aus günstiger An- 
lage und guter Entwickelung dct Gemüths 
und des sinnlich-geistifen Erhenntni&vermö- 
giens im Allgemeinen, sowie deren ästhetische 
Ausbildui^ durch richtige Theorie und ent- 
s(»ecbende Uebnqg kn Besonderen hervor^ 
gegangene Empfib^g^idikeit tOx das objektiv 

Schöne." 

Das Wesen des „Geschmacksurtheils" 
wurde sdion oben angedeutet: es iM ein Ur- 

theil Qber die objektive Schönheit auf Grund 
der sulijekliven Geschmacksempfindiing. Diese 
dem Sprachgebrauch analog dem sinnlichen 
Geschmack entnommene Bestimmung ist dordh« 
aus berechtigt Nach der eigenen Erfahrung 
stützt sich unser erstes Urtheil auf den un- 
mittelbaren Eindruck; wir sagen: „Diese Kirche 
bt schon." — Warum? — »Weil sie mir ge> 
fällt", d. h. meinem Geschmack cnteprichl. 
Dieses eiste Urtheil wird s^pater nach Unter- 
suchung der objektiven Gesichtspunkte in einem 
neu«i Urtheile entweder twstatigt oder wider- 
rufen. Beide Urtheile nennt man „flsthc- 
tiscbe Urtheile"; doch sind sie wohl aus- 
einander m hallen, imd deshalb auch besser 
aüt einem e%enen Namen zu bezeichnen. Im 
Gegensatz zum ,,Gesrhmacksurtheil" 
nennt mau das zweite am besten mit Giet- 
mann (a. a. O. I, 236 f; Gnmdr. S87). „Kunst» 
urtheil" oder „ästhetisches Urtheil". 

Die Berechtigung des Geschmacks- 
urtheils ist nach dieser Unterscheidung | 
leicht iestxustdlen. Seiner Natur nach ist es 
nur subjektiv; bei den meisten Menschen sind 
zudem die zu einem guten Geschmack er- 
forderlichen Bedtngung<m nicht erfOUt; aiso 
dnd auch die «ich «taaus cii|^ei>enden Ur* 



theilu über die objektive Sdiönheit mehr oder 
weniger subjektiv and weiüiios; hieEaus er* 
klärt sich, weshalb neuere Aestheliker (wie 
z. B. Gietmann) das Wort Geschmack mög- 
lichst vermeidea. 

Wo aber guter Geschmack vorhanden, ist 
das Urtheil objektiv zulässig imd gültig, in- 
soweit es sich auf ein Kunsturtheil zurück- 
führen l&bi, d. h. auf unum»t6bliche Gesetae^ 
Regeln und Nonnen. IMese bietet die Aeetiie- 
tik (vergL die übersichtliche Zusammenfassung 
dieser Normen bei Gietmann I, ?:M'> ff.). Das 
Geschmacksurtheil wird je nach dem Stuä 
hlufiger oder seltener mit dem Kunsturtheil 
übereinstimmen. Am schwierigsten und sel- 
tensten ist wohl das richtige Urtheil im Ge- 
biete der Baukunst, weil dort das Schöne 
an ein geschlossenes, auf vielen Kinurthil» 
düngen bcnihendes, einheitli< fi'-':Fr Tmen5\-stem 
geknüpft ist Hübsch findet hierin jedenfalk 
mit Redit den Grund, dafi die Baukunst ^die 
unpoptUärste aller Künste" ist Liegen da- 
gegen besondere Schwierigkeiten niclit vor. «;n 
ist das Urtheil des guten Geschmacks stets 
nveiltMig und allein bereditigt, wenn es sich 
tun den „absoluten Schönheitswcarth" d. h. eines 
einzelnen Dinges für sich betrachtet) handelt 
Ea ist dann em herrliches HüUsmittel für die 
Praxis, wo man sich ebenso wenig wie auf 
dem Gebiet der Sitte immer ausdrücklich 
der Gründe einer Entscheidung bewufst wer- 
den kaim; nur dann wird es der Kunst er- 
mfiglkdit, wiiklich veceddnd sn wirken. Doch 
aucli für den kritischen Beurtheiler ist das 
richtige Geschmacksuitheil imersetzUcb: niu 
SO wird die Untenuchung auf die Dauer 
riditig gelenkt und erfolgreich. 

Bei der uncndliclien Schönheit müssen nach 
Obigem die Geschmacksurthcile (im präg;nanten 
Sinne) alle tibere i ns timm en; mag es sich mm 
um den absoluten oder relativen Schön- 
heitswerth handeln. Nicht so ist es bei 
einer endlichen Schönheit Jedes endliche 
Ding kann sehiem Begriff nach nur einen 
Theil der SchOnhdt be^tzen und muls auf 
einen anderen vernichten. Ob nun die in 
dem einen vorhandene Schönheit jene des 
anderen fibertrifil, lalst sidi durdi dn Kunst- 

urtheil oft nicht entscheiden. Es können zu- 
nächst die Ziele, z. B. in den verschiedenen 
Künsten, unvergleichbar, disparat sein; dann 
la&t sich aber auch das gleiche Ziel mit ver» 



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IMOl — mTSCmtlFT FOR CHUBTLIiCHB KUMST ^ Nr. 8. 



«chiedenen Mitteln erreichen. So wUl die Baa- 
kmut ohne Nachahmung «fganiKher G«atalten 

mit Benutzung der Naturkräfte geistige Vor- 
stellungen in gefälliger Weise verkörpern; ob 
jetzt das H immelanstrebeade, £rbebende der 
Gothik oder dia Wflrdevdlli^ Sichere dea 
romanisch en Stiles objektiv höhere Schönheit 
ist, das kann man nicht entBchetden. ^Vom 
Standponkte der Todinilc und Koostniktkm", 
sagt Kuhn (Kunstgeschichte, I. Band LXXI) 
mit Recht, „liebe siih vielleicht zu einem 
abecblie&enden Urtheile gelangen, in RUck- 
ndit vat daa Mhetiache Uebeigewidit, hier 
oder dort, gewiTn nie," Hier sind also beide 
GeschniucksurtheiU« J.<_'rr< litif^t ; je nach seiner 
Eigenart giebt der üesci^mack. dem einen oder 
dem anderen den VorsngCyg^. Jungmann 11,578; 
Kirstein 322; in diesem Betspiele denken aller- 
dings manche anders; so bekanntlich A.Reichens- 
perger, a. Pastor, II, 285; auch Kahn, kircb- 
Kcbe RoMl, 9ft>. Dicaera Geschmack ent- 
sjiricht mehr die profsartigc Erhabenheit der 
Alpen, jenem die aiunutbige Schönheit des 
HUgeUandea; dieaem die FOUe und Formvollen* 
dnag des Naturschönen, jenem der Ideenidch- 
thutn des KunstschAnen; diesem die Naivität 
und Kraft Homer's, jenem die Feinheit und 
Empfindiingrtiefe VÖgfl'a; dieaem die Dar- 
aldhiiig Bfarias als liebevoller Mutter der 
rbristcn, jenem als hoheitsvoller Gebieterin des 
Ii immels; diesem die Seelenzartheit in den 
Gemälden eines Overbeck oder Pra Angeliko, 

icncin die Energie und Geistesstärke, die aus 
den Wexken eines Cornelius oder Michelangelo 
qMricfai In solchen Fallen gilt mit Recht: 
..Gleich und gleich geaettt sich gern", oder 
,, Gegensätze br-;t1iren sich". Sehr bezeich- 
nend sind Lothes oft citirte Worte: „Cha- 
raktere, tfddie daa Gute bat nur unter der 
F<mn der Gerechtigkeit und Consequena 
kenneti, neigen auch in der Kunst oft zu den 
strengen, harten und knappen Formen; aber 
tibcnao oft gefallen aie skh hier unerwartet b 
einer Vorliebe f&r zerfliefsende Weichheit, der 
sie im T eben ganz fremd sind. Und so sehen 
wir ganz allgemein in Musik, Skulptur, Bau- 
kunst und Poesie Zeiten und Völker ab- 
wechseln mit der einseitigen Vorliebe für das 
Herbe und Magere oder für das Satte und 
V<dle, für die ruhige und vollständige Ifotivirung 
oder ftlr die charaklerisüKdM Uebenaachung^ 



fUr das Harte und öcharfgezeichnete oucr tur 
das Votsdivdiende und AhnungpvoOe. Keiner 
dieser allgemeinen Formcharaktere ist so aus- 
schliefslich schön, dafs sein Gegentheii unschön 
wäre; jeder deutet für aich auf Einen Zug der 
Oufheit hhi. die in alleim Sdtönaa sur Eiadiei- 
nung kommen soll, und lafst seinem Gegensatz 
die Aufgabe, auf einen anderen Zug zur Ergän- 
zung hinxttweiaen.'' Wir haben hier eben nur 
conträre, nicht contradiktorische Gegensltae. 

Somit ist es auch nicht zweifelhaft, was zu 
halten ist von dem Satze: „De gustibus 
nott est diaputandum, Über Geachmadka- 
Sachen la&t sich nicht streiten". Man braucht 
ihn weder zu verfechten, wie die modernen 
Subjektivisten, noch ihn mit Voltaire „talsch 
und schädlich** oder mit Lotse „einen elenden 
Satz" zu nennen, „der alle Aeslhetik unmög- 
lich macht". „Divide et impera", heiAt es 
auch hier. Man kann nidit streiten d. h. ver« 
nilaftiger Wmse nidit streiten, d. h. au keiner 
Einigkeit kommen bei der Frage, ob etwas dem 
Geschmacke entspricht^ wenn sich in dem 
betreffenden Falle ein Knnscnrtbdl nicht atif- 
stellen Uüst Dieses ist aber auBDdgUch, einmal 
wegen des Objektes : wenn es sich nämlich um 
den relativen Scbönheitswerth (z. B. einer gothi- 
sdien Kirche im Veigleich zu einer romanischen) 
handelt und ^umal wegen des Subjektes, wenn 
es sich nämlich um den blos subjekti\ en Ge- 
schmack (im allgemeinen Sinne) handelt. 
Man kann aber wohl feataetsen, ob etwas 
(z. Ii. der Kölner Dom) nur nach dem abso- 
luten SchL^nheitswcrth betrachtet dem guten 
Geschmack eut&ptechen wird und muls. Zu- 
glekdi eigiebt diese Distinktion, dals in «mseren 
Tagen tliatsachlich der Satz meistens gilt, weil 
eben die meisten sich von einem blos subjek- 
tiven Geschmack leiten laaaen. 

Die Klarheit der Begriffe*) ist von grober 
Bedeutung in sich für jede wissenschaftliche 
Kuuätbeu^chtung, iUr alle Kreise in einer 
Folgerung; und diese butct: Der Geschnmck 
kann und mufs gebildet werden beim Künstler 
und beim Kunstfreunde. L. K. 

'} Genügend wird «Iso, am daa G«Mgte knrt n> 
Hummentufuicn, der Getchmack bntimint ala ...Schön- 

h ei t le m p f&n g lic h k e i t" mif r , ,S cYi u n K r : t 5 s i u n * 
genauer all ,,» u b i e k t i v -g c a r t c l c Empfänglich 
keit fUr d»t Seh 111 r' ; die wiisenschaflliche Kr- 

kläning bietet die obea eriMefte ReaJdeftnition (deren 
Wortbot 8p. SM> 



IWO. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 8. 



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Ein Q. Massys'sches Andachtsbild. 

(Mil Abbildung.) 



Iii 



m der Sakristei des Klosters zu 
Weert (Holl. Limbg.) bewahren die 
Franziskanermönche, nebst einem 
sehr bedeutenden Bilde „Die Ver- 
spottung Christi" eines niederländischen Mei- 
sters, auch ein anderes Oelgemälde von her- 
vorragendem Werthe, das noch der Blüthezeit 
der altfläroischen Malerei angehört und wohl 
keinem geringeren zugeschrieben werden darf, 
als Quentin Massys [c 1460—1530). 

Es ist eine Pietä, 
die Madonna mit dem 
soeben vom Kreuzes- 
stamme herabgenomme- 
nen Leichname ihres 
Sohnes. Sie fafst voll 
mütterlichen Kummers 
das Haupt Christi, um 
ihm den letzten Ab- 
schiedskufs auf die Wan- 
ge zu drücken. Die Ver- 
bindung von Liebe und 
Schmerz im Antlitze Ma- 
ria's ist von höchster 
Meisterschaft. Ihr Kopf 
ist gefällig und ange- 
nehm, ohne aber nach 
der plastischen Jugend- 
schönheit zu streben, 
welche Rafiäel und die 
Südländer ihren Madon- 
nen zu geben wufsten. 
Ks ist ein kräftiger, fast 
mannhafter Frauentypus, 
wie er bei Massys häufig 
wiederkehrt. Vorne steht 
die conventioneile Mes- 
singschUssel, in welcher der Schwamm sichtbar 
ist, mit dem die blutigen Wunden des Sohnes 
gewaschen wurden; daneben Kreuzesaufschrift 
und drei Nägel. 

Zur Geschichte dieses Bildes wird als ver- 
bürgte, auf Tradition beruhende Wahrheit er- 
zählt, dafs es durch Zufall bei einer vorge- 
nommenen Reinigung unter einem anderen 
werthloscn Oelgemälde zum Vorschein ge- 
kommen sei, das zum Schutze gegen Bilder- 
stürmer oder Soldatenhabgier fest darüber 
aufgekleistert worden war. Wie lange es be- 




Q. Mmujt, Piel< von W»«rt 



reits in dem Kloster Zuflucht gefunden, liefs 
sich nicht bestimmt ermitteln. Der Zustand 
der Erhaltung ist noch ein sehr guter zu 
nennen. Der unbekannte erste und einzige 
Restaurator hat sich gewissenhaft darauf be- 
schränkt, abgesprungene Farbenstellen wie z. B. 
am Aermel der Madonna mit möglichst gleichem 
Ton zu füllen, glücklicherweise ohne sich dazu 
haben verleiten zu lassen, die Pinselstriche 
über die lädirten Stellen hinauszuführen. Ab- 
gesehen von dem von 
oben nach unten durch 
die Mittedes Bildes sicht- 
baren Sprunge , zeigt 
die Farbenschicht keine 
andere Sprungbildung 
als die feinen, der Holz- 
faser entsprechenden 
Risse. 

Die Münchener Pina- 
kothek besitzt von der- 
selben Hand ein Bild, 
das dem Gegenstande 
und auch der allgemei- 
nen Anordnung nach 
mit dem unsrigen Uber- 
einstimmt, das aber in 
Bezug auf Konservirung 
weit hinter dem uns- 
rigen zurücksteht, wie 
noch ein neuerlicher 
Vergleich erwies. Beide 
sind Kniestücke; sie 
unterscheiden sich je- 
doch in den Maafsen; 
während das Münchener 
Bild (auf 1,20 m H., 
und 1,02 m Br.) die Gestalten in Körper- 
gröfse zeigt, mifst dieses, auf Eichenholz mit 
Kreidegrund ruhende Bild blos 72 m H. zu 
48 cm Br. In der Auffassung und Durch- 
führung offenbart es so gut wie jenes die ganze 
Quentin'sche Eigenart. Massys ist ein Meister 
des Ueberganges; er steht auf der Scheide der 
Spätgothik und des Mittelalters und der von 
Süden vordringenden Renaissance. Es ist die- 
selbe grofse und tiefe Erfassung des Gemüths- 
ausdruckes wie bei Roger v. der Weyden 
(f 1464), die auf jeden unbefangenen Beobach- 



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84S 



ter ihrer Wirkung sicher ist Diese Cestalten 
kriuikeln nicht an der modernen „todtlichen 
SdiwletM* de* Attsdrackt; et ist diesen eeliteQ 
Charaktem ernst mit dem, was sie thin. und 
vorstellen, es ist keine alltägliche oder thea- 
tralische Verrichtung, mit der sie beschäftigt 
nnd, sondern eine Kalthtodlung. Et ist das 
eine wahre nnd irleale Anffassiing, wie sie filr 
religiöse Historienmalerei nicht passender ge- 
dsdit «erden kann, die anfierdem hier auf dem 
Boden eines urkräftigen und doch von hohem 
Scl>önheit<5<!inne geläuterten Realismus steht. 

Angesichts eines lo berrlicben Bildes wird 
die Sehnsucht doppelt rege, d«is doch ancb 
unsere gegenwärtige Kunst im Stande wäre, 
solche Bilder filr den Altar, fltr Kirche und 
liaus, £u schaffen. Der Zweifel, ob esglaubens* 
ianige KOnsder die mit Mbnlicher Hin- 
gabe an ilen religiösen Gegenstand lu arbeiten 
vermöchten, ist ja unberechtigt und weit von 
der Hand sa'weiien. tSxint in dnem Mangel 
an WefdMchäUung der Stoffe ist die Ursache 
zn suchen, wohl aber in dem Mangel an einer 
eigentlichen Historienmalerei überhaupt Diese 
beraht aber vor allem auf eber grofiwn Attf< 
fassungdes Menschen und der Charaktere, — einer 
Auffiissung, die hinwiederum allerdings nicht 
allein voo der Begabung oder gar dem guten 
Willen der Künstler abhängig ist, sondern am 
leichtesten dort erblüht und sich entfaltet, wo 
das ialent von einem mächtigen Geiste der 
Zeit getragen ist, und der Einzelne nicht von 
ihm dahin gedrtngt wird» sieh loerst als Mit- 
glied eine!; kleinlicheUj genrchaftefl Privatda- 
seim SU betrachten. 

Die Formenspractic zeigt, ohne demgothischen 
Charakter und der Neigung so etwas eddger 
Behandlung ganz, untreu zu werden, unzwei- 
deutig die Einwirkung italienischer Eleganz 
und Streben nach milderm Linienzuge. Trotz- 
dem hat der Meister niennls den Sttden be- 
sucht, und kannte jene Kunst nur aus den m- 
fiUlig von den grolsen Kaufherren mitgebrach- 
ten Werken, unter denen woU die Madonna 
Michelangelo's zu Brügge das bedeutendste war, 
und damals bereits an der jetzigen Stelle stand. 
Durch diese Eigenschaften ruckt uns die 
Maaqrs*sche Malerei nftber, wird sympathischer, 
verliert vom archaiachen Gepräge und erscheint 
unserem Auge und unserem Gefühle moderner. 
Ueberblickt man seine Kunstweise als Ganzes, 



so scheint es dennoch mit Recht hervorge- 
hoben zu werden, da£s es ihr nicht gelungen 
ist, Sülm völligen Durehbruch, sar vi^lig ein- 
heitlichen Verschmelzung von Form und Inhalt 
zu kommen; mit dem strengsten Maafsstabe 
gemessen, fehlt, wenn auch nur in geringem 
Grade^ «fie ganx harmooiBdie Uaie Kaivetit, 
die völlige objektive Unmittelbarkeit; es ist, als 
ob der Geist des Kunstlers in etwa sich ge- 
hemmt gefühlt hitte, sein Werk völlig und 
ganz „aufser sich zu setzen". Nichts desto 
weniger ist Massys auf flämischem Boden der 
grölste Künstler seiner Zeit; seinen religiösen 
Gebilden ist dne Innigkeit nnd wOrdevolle 
Hoheit eigen, wie sie nur eiaem groften MciMer 
tief religiöser Kunst gelingen. 

Die Farbenhaltung des Bildes ist eine un- 
gemein angendune; and wenngleidi ein duidi« 
aus chromatischer Effekt erstrebt und erzielt 
wurde, so ist die Farbenwahl doch eine natür- 
liche tmd weit realistischere als bei älteren 
Malern. Das rothe Unterkleid der Madonna 
kommt nur am pelzverbrämten Handgelenke 
und am Kniee, rechts im Bilde, aber energisch 
sn Wirkung. Mantel nnd UeberUeid sind in 
einem sehr dm k!i p, nur wenig nuancirten Grau- 
violet gegeben. Die Landschaft mit dem 
tlämischen Bauernhöfe im Hintergründe deckt 
ein etwm achwerer AbendhimmeL Die Pinsd- 
führung ist an allen Fleischfheilen von grofser 
Feinheit und Kraft; die Gewänder sind frei 
und dodi sicher hingeseut Die Tbräne, welche 
auf der Wange der Mutter zitier^ ist so sorg- 
fältig modellirt, wie dieThräncu Mcmlings oder 
ein Thautropfen auf einem von Hu^rsum'scben 
BltUMMHkk. 

Zumal die richem Bilder Q. Massys' oidit 
h.lufig sind, — sie bilden auTser den bekanntet^ 
.Meisterwerken der Antwerpener „Grablegung" 
(1508} und des BrQiseler Annenaltaies (1609) 
nur dne setur Uetne ZMt — verdient die 
gegenwärtige, ntir wenig gekannte und sicher 
noch nicht abgebildete Malerei um so mehr 
Beachtung. Eine Inschrift liefe aidt allerdings 
nicht konstatiren, so dafs ein Anhaltspunkt filr 
Datirung des Bildes nicht gegeben wai; es 
erscheint jedoch in allen seinen Theilen vor- 
trefFlich und diarakterutisch genug m aete, 
um keine andere denn eine eigenhändige Ausfuh- 
rung des Meisters selbst annehmen zu lassen. 

Exaelen. Jobanac* Sarenten S.J. 



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24» 



1900. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTUCHE KUNST — Nf. 8. 



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m VI. Jahrgange unserer Zeitschrift 
(Seite 162—171), bebandelte ich 
•lie iweischiffigen Kirchenuilagen 
nach den „Mittheilungen der K. K. 
Centralkommis?ion fiir Erforschung und Er- 
haltung der Kunst- und historischen Denk- 
nutle" in OeBterTeich, und tnuftte idi mich anf 
die \Viederu;iI)c di r dort mitgetheilten Grund- 
risse beschränken, weil mir keine anderen Auf- 
nahmen vorlagen. Inzwischen habe ich eine 
Reihe von iweiwhilBgen Kirchen u^menen, 
und durfte es wohl von Interesse sein, an 
Hand dieser Aufnahmen die aweiacbiffigen An- 
lagen der Rbeinprovtnz und Weatfitlena nüber 
»a beleuchten. 

Um eine Vergleii hung der einzelnen Rauten 
zu erleichtern, habe ich die Grundrisse alle 
nach demadben Maafintahe angezeichnet 

Als aweischiffige Anlagen im eigentlichen 
Sinne de» Wortes, dürften nur die Kirchen in 
Bornhofen, Dümpelfeld, Namedy, Soest, I jchten- 
boni, Ulmen, Kdheig und Wanderath tu be> 
wrichnt-n sein; die übrigen sind solche, bei 
denen dem Hauptschiffe ein südliches oder 
nördliches SeitenscliifT angefügt ist und zwar 
theib in der nrapiUnglichcn Anlage^ theila als 
späterer Anbau. 

Es fallt aanächst auf, dafs die grofseren 
iweischiffigen Kirchen ron den Predigerorden 
herrühren. Ein interessantes Beispiel einer 
soll heil Kirche bietet die, leider jetzt zur Ruine 
gewordene, Franziskaoerkirche in Oberwesel. 
Bekanntlich war in den Ordendtirdien das 
Chor in der Regel durch einen steinernen Lett- 
ner oder i]iir( h eine ITob.wand von der Kirche 
getrennt unti ausschliefslich für die MOnche 
reservirt In der Minoriteoicirche in Hdxter 
besteht dieser Lettner noch in seiner ursprüng- 
lichen Gestalt (vergl. die Reiseaufnahmen der 
Schüler des vierten Baukurses Polytechnikum 
Hannover 1878/73 und 1874/76X In der 
Carmeliterkirche in Ilopjwrd i'^t der Lettner 
an das VVesteade des Hauptschiffes verlegt 
worden. 

Bei den Klosterkirchen bildete also der 
für den Pf.urgottesdiens-t be'stimmte Raum ein 
Rechteck, welches durch eine Säulenreihe io 
awci Schiffe von aogleicher Breite getheilt war. 



Die Altlre ^den ihren Plate entweder Tor 



ZwdschifBge Kirchen. 

Mit 14- AbbUduDgCD (Gnindrisscn). 

oder ünter dem l^tner, sowie an der Ostwand 
des Seitenschiffes. Uie Kanzel wurde an der 
eisten Slule^ oder, wie in Boppard, «wieck- 
mäfsiger an der geschlossenen Seftenwand aol> 
gestellt. Man könnte versucht sein aiuunehmen, 
dafs die Mönche nur delshalb ihren Kirchen 
ein Seitenachiir anf&glen, w«0 dies sicii beaaer 
in die ganze Anlage eingliederte. Wenn nämlich 
die Klosterkirche auch für den öffentlichen 
Gottesdienst bestimmt war, so mtilste sie direkt 
von Aufäen zugilngUch sein, mithin einen 
Aufsenfliigr! -^'-r Ceb.tude.inlage bilden, um an 
der Strafse einen direkten Eingang zu haben. 
An die andere Seite der Kirche, von der 
Strafte abgewandt, legte sich c!ann der Kreuz- 
ganp an, der die Klnstergebäudc mit der Kirche 
verband. So waren die Klosteranlagen in 
Oberweael and Hamm anagefthrt; anch Ander* 
nach zeigt die nämliche Anlage, nur dafs dort 
das HauptschifT der Strafse zugekehrt ist und 
die Klostergebaude sich an das fast bis zu 
gleicher Höhe mit dem Hauptachifie hinB«%e> 
zogene, aber trotzdem fensterlose NebenachiÄ 
anschliefsen. Hier hätte also die Kirche un- 
beschadet der KlosteranUge dreischilBg sein 
kAonen, wie dies bei der Dontinikaneridrebe 
in Maastricht der Fall ist. (Vergl. „von Fisennc^ 
Kunstdenkmale des Mittelalters" Bd. 2.) 

Die HOoche haben also xwetfiebohne bei 
den zweischiffigen Kirchenbauten einen ganz 
bestimmten Zweck verfolgt, der meiner An- 
sicht nach nur der sein kann, einen Raun ao 
schaffen, in dem der Fvediger die ganae Ge» 
mein de übersehen und von ihr wratanden 

werden konnte. 

Die grofsartigste zweischüTige Kirche darf 
ich hier nidit vergessen an erwihnen, es ist 
dies die von King in seinem „The study- book 
fif mediaeval architecture and art" ptjblictrte Do- 
minikanerkirche, genannt „dglise des Jacobios** 
in Toulouse. Leider iat die heriliclie Kiidie 
in das Figenthnm des Militairfiskus flbeijB- 
gangen, der nichts Besseres damit zu 
wtt&te, als Pferdestall und Fntteimagaim 
zu machen. — Die Kirche wurde acht Jahre 
nach dem Tode des hl. Dominikus also 1229 
unter Raimond de Kaigar, Bischof von Toulouse 
begonnen tmd 1886 von Piene de Godin» 
CardinalbiiiAof von Sabine voUandet 



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246 



EHe Kirche ist 19 m breit und IH m lang. 
Das Chor hat die volle Breite der Kirche und 
itt IB «eben Sdten de« ZwSMecks geaditoflsen. 
Im Osten l-gen sich fünf Kapelten an das 
Chorpolygon und an der Nordseite ein schlan- 
ker achteckiger Thnm an. Die Strebepfeiler 
sind nach innen gezogen, codab traten kleine, 
abgeschlossene Kapellen gebildet werden, die 
mit ihren schmalen Fenstern und reich pro- 
fiüiten, nach der Kirche bin lidi Minenden 
Mauerbögen die groAen Wandflichen wirkungs- 
voll durchbrechen. Die sieben Säulen, welche 
das Gewölbe tragen, haben eine Höbe von 
21, 4M) at und dabei nur einen Dorchmesser 
von 1,80 m. Die Chorapiis hat ein reiches 
Stemgewölbe, während die Schiffe mit Kreuz- 
gewölben überspannt sind. Unter den Schlufs- 
•innen geneaaen» hat die Kirche eine H0he 
von 29.00 m. 

In der romanischen Bauperiode kommen 
xveiadkiffige Kirche» nur sehr veretnxelt vor* 
und dann nnd e» meist kleine Bauten, oder 
die .Anlage besteht wie in Seligenthal, Millen, 
Opberdike u. a. aus einem Haupt- und 
Nebenadiiffie. Der Grand nag wohl darin zu 
Mdien !>ein, daCi man tm den romanischen, 
durch massive Gtirtbögen getrennten Gewölf)en 
die Verschiebung der Gurten behufs Freigabe 
dea Cborbogens und die dadurch bedingte nn- 
rt^lmäiaige Gewötbeanlage nur in aeltenen 
Fällen auszußihren wagte. Die einzige mir be- 
kannte Anlage, wo dieser \ ersuch gemacht 
wrde^ iat die Kapelle auf den Schlosse 
Reirhenberg bei St. fioarshansen. In der rei- 
zenden St Nikolauskapelle in Soest ist der 
Chorbogen so tief gelegt, dals die Gewölbe 
oberhalb deaaelben an die gerade Wand stolsen. 
An dem westlich gelegener; Mrrtienclior ist der 
hoch .hisaa^esogene Bogen der Empore durch 
eine Saulenstdlnng gethdlt nnd dadurch der 
Stützpunkt für das Gewölbe geschalTen. 

Die meisten zweischiffigen Kirchen l<efinden 
sich in der Eitel und an der Mosel. Hier 
niaite meiat nit gerinjpra Mitteln gearbeitet 
werden und dann schreckte man auch wohl 
wegen der grofsen Wintcrlsälte davor ziinirk 
hohe Kirchen zu bauen, wahrend man doch 
auch wieder den niedrigen Bau «n achlankes 
Aussehen zu geben wiinsrhte. Beides liefs sich 
bei einer zweischi lügen Anlage leicht verbinden. 
So finden wir denn hier auch eine ganze Reihe 
raavoller «rcbitektoniBcher Gebilde^ die einea 



1 eingehenden Studiums wcrth sind imd die alle 
ihre besonderen Gewolbelosungen haben. So 
hat der Baundster in Dflnpelfeld den Chor- 
bogen möglichst enge gestaltet, iiiii eine ganz 
r^elmäfsige Gewölbeform zu erzielen, während 
er in BorolKifen in G^enlheQ den Qiorbogen 
ganz weggelassen hat, um die Gewölbe der 
Kirche und des Chores in einander ilbergehen 
zu lassen. In Wanderath ist noch eine be- 
sondere Elgentkttnlichkeit dea GcwöHiea her- 
vorzuheben. Un eine wirksame Beleuchtung 
des Gewölbes zu erreichen, hat der Baumeister 
die Eckrippe getbeilt und in die Ecke ein 
kleinea Fenater dngeachoben. In Ubnen ist 
das verhaltnifsmäfsig bieite Chor aus der Achse 
genickt, wahrscheinlich des alteren Thurmes 
wegen, der in seinen beiden Untergeschossen 
den XIII. Jahrb. angehört und leider in 
vorigen Jalirhundert einen rnmanisch sein 
sollenden Aufbau erhalten hat. Die Kirche 
wurde im Anfing dea XVI. Jaluh. gebaut, 
wie atn der Iniclirift an der lliaimthllr her- 
vorgeht. 

Von den zweischiffigen Kirchen Westfalens 
nOchte ich noch die Kirche hi Padberg, die 
zur Hfarrei Beringhausen gehört, erwähnen. 
Dieselbe bildet ein Rechteck von 1 1 x 16 »» 
innerer Weite und ohne jeglichen Vorsprung 
in den Aofiemnaoem. Die Kirche war ur- 
sprünglich einschiffig geplant, indessen wihreild 
der .Ausführung geändert, wie ans den Formen 
und der Construktion ersichtlich ist Was hier 
besonders auffitllt, ist der Umstand, dafs die 
Kirche keine Choranlagc besitzt. Die Altire 
sind einfach an die Ostwand gestellt Der 
Pfeiler n der Mitte hat einen Querschnitt von 
4 m. Die Kirche zeigt, in ihrem llteate» Tbeile 
rein romanische Formen, während in dem 
neueren Thcil bereits der Spiubogen auftritt 
Kleine, romanische Fenster befinden sich in 
KapitSlhttbe des Pfeilerü. Im XV. Jabrh. wor- 
den Fenster mit .Maafswerkelllgesets^ von denen 
noch eins erhalten ist 

Bs dürfte vielleicht auHallend erscheinen, 
dafs keine einzige der alten zweischiffigen 
Kirc hen ein Kren/schiff besitzt. Wenn man sieb 

iaber als den Zweck der zweischifßgen Anlage 
vergegenwirdgt, dafs der Prediger die ganse 
, Gemeinde Uberblicken und Jeder Kirclienbe- 
sucher den .Mtar sehen soll, so mufs man zu 
dem Schlüsse kommen, dafs ein KreuzschifT 
an einer swdichilBgen Kirche nicht am Platae 



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1900. — zBrrscuurr for christlichb kunst — Mr. e. 



ist, es 5ei Henn, dafs die Kreuzarme nur eine 
geringe Ausladung erhielten und zur Aufnahme 
der BeichtatUble besiimnit irären. D«6 sich 
eine Kreii/anl.ige mit der zweischiffigen Kirche 
verbinden läfst, beweist die Kirche in Wüllen 
im Kreise Ahios, wo bei der Vergrölserung 
der «iteo Kirche cn KrenswhiffaiiigebMit wurde. 



Kin Bück auf die verschiedenen Grund- 
risse zeigt, dafs die Grundform eine btq;same 
ist tiDd ta der ouuMiigftltigsten Weise gesldlet 
und gruppirt werden kann. Es ist deshalb zu 
bedauern, dafs man sich zu einer zweischifBgco 
Anlage so selten «DtscUieftL 

L. tos FIscBse. 



Nachrichten. 



Der V. internatiönale Konfijrefs katliol. 
Gelehrter in München, der «om 24. bu 28. Sep- 
tcabcr tagte, kalt* «och «w* Sektion fSr Kaltvr. 
nnd Kaniigetchichle einfericliiel. Diese Ver- 
bindung erschien nicht (weckinlfsi(;> der Rahmen 
gar tu weil gespaniit wnr. Auch wirkte der Umitaud 
recht ongHiulig, daf* keioetlei Programm aasgegcben, 
weder imwIi der eiMB, aoeh nedi der aBderco Rich- 
lung Aufgaben gestellt waren, to da& die ZottlKg- 
keii der eingesandten Arbeiten in enier Linie be. 
«limmend w^r für die Themata, die eroitcrt wurden, 
ond füt dt« Oiakuaaioa, die aich darui knUpfte. Und 
d«di hltte gerade auf dem Kaaitgabict, welches 
neuerdings in den Vordergnuid des lalereMea gerttekt 
itt, der Auslausch Uber manche teitgemlfM Fragen 
uch ewpfohlfii, in licrug auf welche eine Vers(lndi> 
guQg anter den katholischen Gelehrten sehr erwtotcht, 
ja netbivcadig wir« g^tenUbcf den imHer mIk ikh 
verdichtenden WirnaL Preilkh «ar der Beanch der 
alliiglich von U bis II Uhr und von 4 bis (> Uhr 
stattfindenden Siiiungen nicht ^^er.ide lebhaft, was 
Befremden u erregen geeignet ist gegaitber dcsi 
Unmlaade. dal* Jeder lat rieh KsnatiBlieraiM a«eh 
• Kenntnisse in Anspruch nimiiti lenali «eaa er sich in 
MliDchen aufhSIt. Trotzdem war die Dlsktitsion durch- 
weg eine recht angetejjte, weil es jjclang, selbst trock- 
Thematen inleressaAiere Seilen abaugewioBCO, 
aiidi aolehe vem ptaktiaebev BedesMag. 

Den Vorsitt führten abwechselnd Professor Dr. 
Gottfried Kurth (Lmiich\ P. Dr. Albert Kuhn 
O, ?». B, (KniMedein), Domkapitular AI SchnUtgcii 

(Köln); als ikhriftfUhjrer fungirte Dr. Friedr. L au- 
ch ert (Mflachett). Avber den knhurhietoriachett Vor. 
tilgen des Abies Berli^e (Maredtoaa), de» P. Dahl, 
mann S. J. (Luxemburg), der Professoren Knrth, Mttller 

(Strafsburg':, Schnürcr (l'rciburg, .Sihw.) f.nidcn die 
kkcheamasikalischen Erörterungen von Pfarrer Eisen- 
ilag (Moewaiig) Aber Carl Gieilb, tob Dr. Haberi 
(Regensbarg) aber Werke aher Tonkunst im XIX.Jahrh , 
von P. Kienle (Beuron) Uber den Choral der Cisterzi- 
enser, von Professor Dr. Andrew- .Sihrnid iMlliuhen 
aber den Kircheogciang nach den Liiurgikem des 
Uitlelalleits (sbar dsB tr w eben nier demadbea 
Titel ein eigene« BOchlein, 29 Seiten, bei KBicI In 
Kempten, veröffentlicht hatte) besondere Beachliwig. 
— Der bilden dun Kunst *nreii die Vurlr.HRe von 
Dr. Fonke ^Paderborn), Pfarrer Uell (Taben), Dr. 
SfMha (Berifai> Dr. Weib (Mdacheo), Dr. WUpert 
(Rom) gewidntat. — Faake Ihelhc die Ergcbnisae 
seiner Stadien Ober kirchliche Gew&nder, namentlich 
über die (jcwcbe, aas denen sie >;elerii>;l sind, mit. 
Uebcr die tedutiache Ucr^teUong der leUleren btachla 



er interessiuite, der Literatur entnommene Einielheiten. 
welche die s» schwierige Bestimmiug des Aller» uud 
der Herkunft der Stoffe erleichtern sollen. Der Vor- 
tUsende ergiiiile dicae sorgÜUügen AngabcB deicb 
allerlei am der Erfahinng getchOpfte, «MneiMildi 
auf die Musterungen gestut:!'? l'^-i'-s^ f Liell be- 
handehe eingehend die iJalmaiik des hl. Quiriakus 
in Taben (im Anschtuse an die reich ittostrirte 
Stndie, die er 1895 in der FnoMnaMinickerci n Trier 
aber die Kirche dcaadbCB hctaiugegebea hat). Dafc 
dieses seidene, mit Pnrpurstreifen be^etile, Sfme!lo»e 
Gewand, welches 7>it< mit den (iebeinea des 3L>0 ge- 
storbenen lleib^^en aus St. Maxifflin in Trier nach 
Taben gebiachl, 1884 um enten Mal wieder ia die 
Brachehnng trat, daa BeftatteagiUcid dcaadbe« iM. 

wiifjte der Redner »us den merkwürdigen f;'^"'""'''- 
«chen und figuralen Musterungen, au» den eigeaarligeD 
l'echniken, wie aus den Ulargilchea Beatimniungea 
der damaligen Zeit n beweiscB «ad •» aar GeacUcbM 
der abchrialllebea Farameatilt eiaca eehr i c hilteB i . 
werthen Beitrag zu liefern. — Spahn beleuchtete 
die StrebangcD und Auigat>en der deutschen Kunst 
in der ersten Hälfte de* XQC Jahrb., indem er die 
SchApfiiageB der Naaareacr, d. b. der mit der Aa^ 
tehmttckeiiR der Cata ttaithoM! ia Rom I8l5 bb 
IHI" hetraulfii Mater Overbeck Cnrnclius, Schadow. 
Veit, einer geistvollen, aberall dem Anwhluf-. «n die 
Natar nachgehenden Kritik unterwarf, Veit (dessea 
Lebenabild dcaiaichtt tob atiner Haad 
soll) ab dea begabtcaten nad koeaeqaeBteatea 
Gruppe beseichnend. Der anregende, manche iicue 
Gesichtspunkte bietende Vortrag ftihrte zu eiD«n> 
Ungeren Austausch, in welchem die Aufgaben der 
religiösen Wand- nad Tafelmalerei, die naabweirikhc 
Bedeutung der altea Vorhader, aiefct mnr der ÜaKcal. 
sehen, sondern ganz besonder» auch der deutschen 
betont, und hinsichtlich der kirchlicheu Maierei «ur 
aa marimr, dSMitlger Hervorkehrung des PersAnItchea 
gcwaxat «aide. — Weifa wiea ak dea Utcaica 
Cyklos der ffeben Hanptkwchea Roma die DaiatcOa». 
pen auf den Gemälden Holbelns d. Aelt. in der Aags- 
buigei Gallerie nach, von denen er groise Anfiiahroen 
vorlegte, an ihrer Hand deren geringen arch&ologi- 
•cheoi aber bcdentaamen maleria^ea Werth bctoaead. 
— Wilpert haHe eiaea Aa&ati Aber Maria alaFSr. 
Sprecherin in den Kstakombengernäldeii eitige»»tidt, 
und Professor I)r K i r s ch (Frei bürg, Schw." las den. 
selben vor, ihn durch trefTiiche Bemerkungen erlJu. 
letnd und ergfinsend. Diese fithrtea aa eiaeai Kskais 
aber dea Madoanentypna, wie er leit dem XL Jahrlt. ia 
Deutschland sich entwickelt hat von der starren hyi tn- 
linischen Nachbildung bis zu den freien Gcstaltnngeo 



. kjui^Lo uy Googl 



S68 



«4 



det XIV. «Ml XVJahfb. JX* olMfM* nawiicliüUg», 
iug«««hi UMprechcBd« Buwiclielmgmtht, die tich 
namenilich anf den romanitchen MinialnrcD, wie .iu<i 
im Mhlretch erhslieoen pla»lischen Werken der 
OMwrgnigiperiode und der gothiMhen Zeit ergibt, 
dfliftt ta d« wl ockw d rt e B AwjpJw gcbOmii «tleiw 
dit dmtaelie Ikonogniilite «i MtHm nmug. — 1b 
Asnkreich ist eine aolche bi* in die crilcn Zeilen 
dM Chrislenthuffl» surttckreicbende, aBe L&ndcr und 
KwiWllWl,ige MiiiftllMIlde Zaiftmmeiutelkuig TOn Pro. 
feMor lläftia n Ljron ▼emcht word«a gekgcMlidi der 
Krtenng der Notre-Dane de Fovtv!^ nod dei damit 
verbundene 1 i.vTianiüchen Kongresse» TOIJl &, bi» 
8. September litOO. Unter Vorlage de« 170 Ntunmern 
ainbaaeRde« Katalog*, die lich «of 9 Sektwacn ver» 
theile», berichtete darüber der Verfaner, mit begeiMerlen 
Worten am die Bereicberung dieses raarianisehen Mn- 
seams durch Einseiidunf; von Alibiiduagen bittend. 

Ad einen englischen AnCiatx UberTrianplilcrcaM uad 
OonlMeUtMt^ dcMCB hMtt der ScMMtluw ikinlrle, 
knapAe der Vofaitsaadt einen Ueberblick über die in 
Deutschland noch TOibandenen Lettner, ober den 
Ursprung, die Eitinchluiiß und VoriUjje derselben. 
Auf ihre Verbiodnog mit dem Triumpbkreiu wurde 
hi^gNPiflMB, dleaca aber aadi ata ftiiidimlMBde, «it 
aal «inein Balken stehende Eimfcblnng besprochen, 
deieo Wiederherstellucg und Nenwo ft l h ruB g aaU an- 
gelegentlichste empfohlen wefdcB Mint 

Neben dfean dmch die etageaaadtce beaw. w- 
gelegteu StndltB vimilaftteB Tbeaaten «t ga ben ifeli 

andere von noch altt^)cllerer Bedeutung aus mehr .tu - 
(lUligen Bemerkungen ui)d VomchUgen. Auf be*oo. 
des* dankbaren Boden fiel die Bitte des Vorsitzenden 
aa Hcnn Piofeator Aadreaa Schaüd, der alt Sab- 
reftna tmd DiMktor daa Ceorgianniaa in MVachen 
den Kandidaien des Prieitcnhum» schon mehrere Jahr- 
iehiue im AoschluHe an die \'<irlcsungcu Uber ?astora]> 
theologie und Liturgik Unterweisungen Ober die kirch- 
Hdie KBoaieniwielüiug «theOt, aich Iber die Art 
daraflUMn allier anaanapieehea. la «fner aehr aniehan. 
liehen [mprovisation wurde diese Aafklürntif; t^'ebuten 
und gans besonders die Noihwendigkcit der Vor- 
bildersammlnng betont, (welche der Herr Direktor im 
LaaCe der Zeh ab ciae sehr werthfoUe Kelleküoa tob 
AMertliltaiCftt auaammengc tragen «ad tvaieist in den 
Gängen seines Seminars aufgestellt hat als besiHu- 
digCD Anschauungsunterricht). — Als von anderer Seite 
die Wichtigkeil der altchristlichen Knnststudien hervor- 
gebobea aad der Vonclüag aa die GOnca-Geaellschaft 
aar Kenalnib gebracht wurde, naeb Rem awei geist- 
liche SlipendinteM lu diesem Zwecke ru schicken, 
machte sich die Erwägung gellend, da(t auf die ftub- 
christliche Kunst sich beschr&nkende .Studien in 
ptaktiacber Hiaaieiit leicht UebektSnde herbeifkhreB 
liSaatea, «eim aiadieh danun das Bettrebe« sich ent- 
wickeln xollle, die kirchlichen Eitincbtunj^en der alleren 
Zeit imd ihre Ikonographie wieder in Deutschland ein- 
(■fuhren, wo die kirchliche Knnst schon seit dem 
XI. Jahrk. ilwa, eifaBea, ava dem Material, Klima, 
VolkadlBralrter a. a. w. heraaigewachaefleB, ahogewif* 
nicht willkOrlichen, grobartigen Wege gewnudcli sei. 
Ihr gegenülier trftlea hinsichtlich der praktischen, aiso 
der Torbtldlicliea Bedeutung, auch selbst die mitiel- 
ahariichea KaaMamaagaiaae ItaScM ia dea Hiater. 



igiBBd, *o aalir dtaae aaeh vanUanlea, aahea dea 
altcHrlstliehen Gegeaitaad eraatlichster 

■Studien fdr die römischen Stipendiaten tu 
^ bilden. Uurcb dies« wurde Übrigens um so augenflUi. 
I ger das BcdUrfnifs in die Ericheinung treten, Stipea- 
diatea ancl» an dealadiea UochKimlea aiKl Mnseen 
ftr die Zwecke der Wlatenidiafl oad der Praxia aaa* 
bilden tu las«c;i 

Auch in de» G e ti e t a 1 s 1 1 1 u n g e n, die nicht den 
Debatten, sondern den glinsenden Reden gewidmet 
«Bfc», lat die Kaaat aa Worte gekeaiiBCs, indem der 
Konservator dea Nalionalmaieamt Dr. Georg Hager 
über die KunstentwickJorjg A ' i , .s von ihren An- 
fingen in der Steinseit bis lu den Beginn des XIX. 
Jahrb. einen Ueberblick bot, ao priak, ao abgeiaadet» 
ao klar, wie er nur dem voUhommenen Beberraeker 
des gcw.iliigen Stoffel, dem llauptmilarbeiter an der 
Denkni.ilerhcichreiiiDr.g rur \'erfll>;ong stand. HutTeiil. 
lieh wird er schon bald durch den Druck zum Ge- 
aacingBl geatadil werdcD. v. h. 

Das neue Nation;ilmuseum in München 
ist am 2'J. Septem lier mit grofser Feierlichkeit er- 
öffnet worden, im Jahre IBUi hatte der gesiale 
Arekttekl Gabriel v. Seidl seia Werk begonaen, 
welches in drei T:<hren so weit gcfori'.ert war , dafs 
die Uebertraguiig det atteu iiultdeckeii aus dem 
fraheren Geblude in das )eizige beginnen koBBte. 
Zwei Totte Jahre mefoe jeaea deai Publikaa ver* 
schlowea bMbea, damit die HertlberachallbBg all* der 
grofsen und kleinen Ahcrihünicr, deren Eingliederung 
und Aufstellung erfolgen konnte. Nicht nur fUr sie, 
sondern tinter sorgf.'iltiger liertlcksichtigung ihrer Zahl 
und Eigenart, war ja das Maaeaai eatvorfea aad aa- 
geordnet, wie hl leiaeas lanera, ia der Gr5fs* «nd 
Gestaltung seiner Räume, <^u selbst in seinem Aeusseten, 

' welches ein Reflex von jenem bilden, in gewissem 
Sinne die Kunstgeschichte des Landes widerspiegeJa 
aolke. Diew Spesialittt« die fait bei alice anderen 
Mnteen befraadHeh, weil anmotlTlrt effleheiaea witrde, 

] halte hier ihre volle Berechtigung, denn in diesem 
Mu»cum spielen die Erzeugnisse des Landes eine 
solche Rolle , dafs ihnen gegendber die von auhen 
eiagefithitea , mSgea noch so bedeutende Objekte 
damnter sein, ia <ten Hintergrund treten. Der FHlhmg 
snllir d.as Rahmeiiwptk entsprechen ; und wer war be- 

• rufeiicr, et zu schaffen, al& Gabriel v. Seidl, mit den 

I RandenkmUern seines Heimathlandes verlraul und wie 
Keiner befiUiigt, ia itateai GcMe an achaflical Und 

I wer konnte beaaer an «ein« aithitektoniadie» Seh8pfun> 
gen ankiillpfen ur.d ße>chic:l«ter die von ihm gehnlenen 
Käuroc ausschmücken , wer wirkungsvoller ihnen die 
Gegenstände eingliedern, als Rudolph tr* Seital 
So kabcn awei befreundete Künstler aaaanaieagewifk^ 
fe einhdtlicb nttd erfolgreich, wie es selten der Fall 
sein mag, und alle Weh mag jetft das Werk prilfen, 
nur noch vergleichbar mit dem neuen schweizerischen 
Landesmoaean in Zttiich, welchea, ebenfalls ans dem 
inneren kcnaatabaat, viel tnaer iat aa EiBaetobjektea, 
aber konsequenter nnd abgernndeter ia aeiaen einbeh. 
liehen Kuliurliildeni. Im Nntionalmuseum h.it das 
i-Udgeschofs in -iii Räumen die kuliurge. 
schicblliehen .Sammlungen auigenommeiit 
daa «rate Stockwerk in 84 R&amca die 



IMXk — ZBITSCiniFT FOK CHRIBTUCHB KÜRST — Mr. a 



Fachaammlttsgen, der Speicher die Weih- 
BBoktakripp«». DICM werneUidM FlD* ww 

Gegenitlndeo Mchgemift uod abertichtlich zu ver- 
theiien, antchaulich und lehrreich •nfxa.fteUeti , sei et 
frei, »ei e» in pn^aend konjlruirten und verzierten 
GlaHchriaken, and ia Uebereinktimmnug daxnit die 
Dicken «od idbet die PkAiMdcn ta bdiraddn, die 
Winde zu ßrben, Alles m harmonischer, immer neue 
Aureguug bieteoder Wirkung iu Form und Farbe zu 
vereinigen, war eine gewaltige Aufgabe, deren LAtang 
der Atchttekt inagUch faeMcht hatte, der DcIraretiMH- 
Itlnider Wucfe. Wu Mta an ehern KeMtneterlil 

nur vorhanden war, oder herheigesthafft werden konnte, 
faud Verweuduug, uud gatii cnttauujich i*t die Stirn- 
mong, in der Altei und Nengetchaffenea uch hier 
MMeBOMiigefiuideB Jultea. Ab •chwier^gMea war 
dtaae Aafgabe In Brdfeeeliefa *■ IBaea, ia «al- 

rhcm auf den malerischen EffeVt besonders hinge- 
arbeitet werdeu mu£ate. AJlea irgendwie Sthftbloueu- 
hafle war hier nicht nur vermieden, aondern geradezu 
p wh o tr eaqit, jeder Reeai weaentHcb Yctachieden vooi 
andef«* in GrObe tuid HSiw, Gealek wd Sm, 
gleichartig nur in der Lichtfnile, welche durch die 
{a»t Uberall , aber nur bis zu mifiiger Höhe ange- 
brachten, herrUchen allen Glaagemllde keine erhebliche 
Einbube erleidet. Seibat die prihiatoriaches 
«ad vSmlaeheB Akerthflmer habaa dvrdk die Ge« 
tta.Ilung der Wände utid der Schr&nlce eine so origi- 
Deik wie tutrefleude FMsuxig erhalten, und den mero- 
wingischen Fundstticken, wie den romantschea Klein- 
InaateracugBiaMD aind RiuBie wie Vttrinaii vortrelT. 
Heb aofepefat Wem in letiteieo einiffe Objekte 
durch kBhne nifllerische 7.usammen»leIJung zu archSn- 
logiscben Bedenken Veranlassung bieten konnten, to 
werden diese bei der noch ausstehenden Detaitordnung 
gewÜa vatacbwinden. Ein Impaaeater Raam ist daa 
roBeanehe Lapidnibun mit aenen Banibeilen and 
Bildwerlcen in Stein und IIoU, die so zahlreich sind, 
dals es vielJeichl der Ueifügung voo ((rtilicli poly- 
chromirten) Gipsabgtlasen, wenigstena auswärtigen, wie 
der Wecbaelbnrger Triamphkraufrappe, akkt bedurft 
kitte. DieReihe der ffotkiaehca Zimncff (fUmn 6 
bis Saal 22) bietet in den Decken und Täfelungen, 
an den Winden und in den Möbeln, wie tmaethajt» 
der Vitrinen einen derartigen Keichlhaai von einge- 
bauteo luid eiogealeUtea Ansät attwi^gegenattoden« 
a» Genikka aad SkaJptaren. an Scbrlakea and 
Truhen, an Teppichen und ni-hingen, an Metall- und 
Schnllzwerk der minniglaltigsten An, dafs iliiu gegen- 
Uber jede» Museum zurücktreten mufs, und das Alles 
ist (OJaeisl im Lande geaaainult, daher (aat Innter 
naBtratiaBaaaaltrial ftr deaaea kuartceachieiMlidte Eet. 
Wickelung. Diesem glucklichen UmMniidc h£tte vielleicht 
auf einigen Gebieten, wenigstciis aui dem einen der 
güthnchen Plastili, mehr Rechnung getragen werden 
können durch DarsteUoag von EatwickbufweUkaa, die 
btlUA, wtü der ddraretivea Voertte eaibeknad, Ia 
besonderen Räumen unterzubringen wiren, etwa im 
Zusammenhange mit den Fachsammlungen. Auch 
wire es vielleicht möglich gewesen, einiebien Silen 
eine acklrfcte Znapiuaaf ta gebea, alao a. B. aebaa 

Mit etiaeB beiden Kapdkn»- 
dea Walibahalien Woka* 



Ummer, Scblafsimmer, Kadic n. a. w. einrarichtea. 
Ob dna die Oekoaenie der lUhaa* gealallan «Ofd«, 

ist freilich eine Krage, denn schoo iettt wiegt, wenig> 
stens hinsichtlich der nur an den Winden anrabrin. 
genden Gegenatindec der Kindruck vor, ab ob die 
BeaUode aa aialaaiead aeiaa, besonders auf den* Ge- 
bieie der C aBilde aad F^aiea« die anlergebfacM 
werden mtlssen, wenn sie nicht in noch gröfserer An- 
takl iu die Magazine verbannt sein sollen. Und 
wie gerne wtrde man noch die groUeren Schnitz- 
wetke der fetfeadea Jabrbaaderte, namentlich dea 
XVIL aad XVUL. die «emde Ia Bayera eiae ea flor. 
refche Entfaltung gefoncim haSen. in mSchtigen Hallen, 
etwa in einer Barock- unu Kokoko-Kirche vereinigt 
sehen! Sie stehen vielfach auf dem Auuierbeetai ; 
vad weaigdena die baatea Exemptere, die atelleav 
geUndelen Aklre, Kanaaki, Kaauaaaioablakie 
Stühle, Kirchenbänke, Hrii-hi slühle etc. snr Geaamml- 
wirknng xn vereinigen, wäre doch eine Bberans loh- 
neade Aafgaba^ — Beiaubemd wirkt der Anblick de« 
laaneaagcacBt vea 8 KapeDea daafciiten KircbeB> 
raamea mit aefaien PMcdaMiaa aad Pfgeras, ariwaa 
liturgischen Gerä'*fjn urd (>fiSf»en, und auch in den 
schwer tu schmackenden \\ iffenhalien ist die Masse 
der Rüstungen glDcklich uniergehracht. Mit dem sehr 
reick aaafeatattetea Saal 22 beginnt der Uebetgaag 
aar Reaaiiauiee, aad der itaheaiadie Saat (ü) krite« 
aber zu den Silen, welche das KuiiüiichafTen in der 
Periode Otto Heinrich* darticUcn; dann folgen in 
grofsen Silen die Schöpfungen atu den Perioden der 
Karfliraten HaximiliaB, Fcfdiaand Maria, Mas Ema. 
aael, Kail Albert. Maa Joeepb, Karl Tkeedor (also 
von 1607 bis 1"SÖ), snwie der Könige Maximilian I-, 
Ludwig h, Maximilian Ii. und Ludwig II. (also von 
IBW bis lUSti). Dazwischen fliDt eine Kapelle des 
XVU. Jahrb. mit enuprecbenden Vnrraam, das Minia. 
tnrenkaMaet (85), das Laadakelcr Zannaer (40). die 
ElfenbeinsaramluiiR (11), a.-i 'VidrllenKial 'l-O- 

Das Treppenhaus, eine wie du« Vestibül, lui baye- 
rischen Barockstil ansgefhhrte und ausgeschmOckte 
BtattUcbe Anlage, fahrt su dea Fachsammlaagen. 
die aekr nannigfaltig und tunCtaaead, bei niebl la 
enger Aufstellung und vortrefflicher Beleuchtung auch 
dem ernsten Studium entgegenkommen, obgleich die 
Serien nicht streng durchgeführt sind. Der Schmnck 
der Winde, die Toaaag der aaaacbUetalich ia Uala, 
aickt ia den kahea, üdea Eiaea eaageftknca Gku» 
&chrinke bilden tlberall einen sehr gensltigen, an. 
heimehtden Rahmen, und die Weihnachtskrippen, 
eine Überaus ioteressante, vob Kommertienrath Schme- 
deier geacbeakte, vom Kooserrator Dr. Hager geord- 
aete Scpaiatablbeilang, geben der gaatea Betichttgung 
einen sehr befriedigenden Abschjuf 

Der „Fahrer durch das bayeciscbeNa* 
lional- Museum", von Direktor Dr. Graf aiit deaaea 
Vorgeschichte beeotwotleti «am Keoaervalor Mayer 
ausgearbeitet, ISSSeÜea ttM Ü Me aa d aad adt 8 Grand, 
rissen ausgestattet, lag am Eröffnungstage fertig vor. 
Er enthält eine Beschreibung der eiaaelaea RiaaM and 
der wichtigsten darin aasgestellten fiegimatlailc , aoi 
Sehlufs aaeb eiaea Hbiwaia a«f dk gblnerischen An. 
lagen aad aaf die 1 HOfe ail des Baackerici in ihnen 
aafgaale»Bi DaakBÜera. « ebaiagan. 



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INHALT 

des vorliegenden Heftes. 



Sp*h« 

L Abhandlungen: Der isthcti-schc ücsduuack. Von L. K. . . . 223 

Ein Q. Massyssches Andacbtsbild. Mit Abbildung. Von 

Johannes Sörensex 239 

Zweischiffige Kirchen. Mit 14 Abbildungen (Grundrissen). 

Von L VON FiSBNNE 343 

II. Nachkicüten : Der V. internationale Kongress kathol. Geleiirter 

in München. Von D. H. 251 

Da» neue NationalmuMum in MfliKrhen. Von SCRMOTCBK . 254 



Erscheinungsweise. — Abonnement 

Die Zeitschrift erscheint monatlich und ist direkt von der Verlagj«. 
handlung sowie durch Vcrmittelung jeder Buchhandlung and Postanstalt zu 
beziehen. Die Hefte gelangen stets in den ersten Tagen des Monats zur 
Ausgabe. 

Die Beragszeit beginnt am 1. April und am 1. Oktober; der Abonnements- 

preb betragt für den ganzen Jahrgang M. 10. — , fiir den halben Jahrgang 
M. 5.^ Das einzelne Heit kostet M. 1.50. 



AatfagilieB 1. Novealier 1900. 



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TWB WKW YORKl 



I- 



ZEITSCHRIFT 



FÜR 



CHRISTLICHE KUNST 



HERAUSGEGEBEN 
VON 

ALEXANDER SCHNÜTGEN 

OOMKAPITULAH IN KÖLN. 



Xni. JAHRG. 



HEFT 9. 



DRUCK 



UM) 



DÜSSELDORF 

VKRLAG VON 
1900. 



L. SCHWANN. 



Vereinigung 

zur Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst 



ENTSTEHUNG. 

Der Mangel einer gröfseren reich illustrirten Zeitschrift, welche die 
Fragen der Kua«t im christlidiea Sinne bdiutdcH, ward seit Jahren 
vielseitig empfunden, axuh »uf „Generalversammlungen der Kattioliken Dentsdi- 
lands" wiedeHiolt betont. Im Auftrage der Breslauer Generalversammlung 
berief Freiherr Ct.. von Hkkrfman auf den 12. Juli 1887 nach Bonn einen 
grofscn Kreis von Interessenten. Von diesen wurden für das Programm die 
leitenden Gesichtspunkte erörtert und festgestellt, ein provisorisches Comit^ 
gewählt und die Ausgabe von Patronatsdieinen beschlossen, deren Beaits 
das Stimmrecht auf den Generalversamntlungen verleihen sollte. Als die 
Zahl dieser Sf-h<»ine auf neunzig antrf'vnrhsen war, erfolgte arr; 11 November 
zu Bonn die erste Generalversammlung, welche die „Vereinigung zur 
Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst" kunstituirte, deren 
Satsungen bestimmte und einen Vorstand von 20 Mi^fiedem erwählte. Dieser 
übertrug dem Domicapitular Alkx ander SchnOtgen die Redaktion und nach 
mehrfachen VerliMnrnnnfypu am 18. Februar 1888 der Firma L. SCHWAN'N zu 
Düsseldorf den verlaj^. Nachdem der Vorstand von seinem Rechte (§ 4 
der Satzungen), seine Zahl auf 24 zu erhöhen, Gebraucli gemacht hat, besteht 
er ans folgenden MitgHedem 

BbTcmiiitifliedcri Stin« «fsbbcMflielMn GwnkR Htn Bnlmchof Dr. HmBUTua Simak vou Köln, 
Scice bochöflichen Giwd«» Hm Biielief Dr. Pavlpi VOU KsmiR. ««« 
KOTTBNBURO. 

Sdo« bwdMfKclwa Goad« Herr Weihbnelmr Kasl Scmtoo ran Trier. 
Dr. Freiherr Cl. V. HSRUMAH (MOSSm). Privatdoteot Dr. Bn. FttMHOCH-RieBAaTt 

VcnaMiendcr. (Bonn). 
Rcntaer VAN VUtUTCN (Bonn), KiiMcnnihrer Ritteri^uitbeiittat von Gsano^Rv (Bomn). 

and Schriflfakrer. Kbnigl. Bauraih F. C. HBWANN (KOlm). 

Domkapitolar AUMtmtlKCHEN (TRitit). Domkapitnkr Or. JAOOB (Rkcknsburg). 

Dompropat Dr. BCKLAOK (Köus). Proteaaor Dr. Fr. X. Kraus (KREtsuRc). 

Genenildirekior RRNi v. Boen (Mettlach). Kotiüisiorialraih Dr. PoRscH (Breslau). 
ProIvaMH' Dr. DrrnuCH (Braqhwuc^ ProEtHor Dr. Anorkas Schmid (MOhchbh). 

CSraf Dro«ts zu Vacnsawo Erbdkoste Domlupimiar ScHNürom (KOln). 

(Darkrld). PrufeisoT Dr. Schrörs (Bonn). 

Dr.DtiSTRRWALDPfarT«rRnSl.Martin(KöU(). Profwaor LUOWIO Sim (Rom). 
ProlcMor Dr. Au, £hrhari> (Wikn). FaMkbwritacr WmcoTT (Breslau). 



Von Aam bHm dl« ll«riei» twi Hurrman, van Vlsutiii. Aldrmkirchkn n&d ScHNtlrcxN 
d«R dnieh § 10 TovgMahaiai AuMCInib. 



Abhandlungen. 




Ein französisches Psalteriuni des 
XIV. Jahrh. 
Mit 4 Ahbadmcm (h II). 
I. 

'us dem Vermächtnisse des 
ermländischen Fürstbischofs 
II Joseph von HobeiuoUem, 
II (1808-1888) besitit die Bi- 
bliothek des Bischöflich 
eniUftodiscben Priestersetni- 
nifsniBninsbergein mittel- 
alterliches Psalterium, dessen 
Herkunft noch nie zum 
Gegenstände einer besonderen Untersuchung 
gemacht worden ist. imd auf «dches defihalb 
hiermit die Aufmerksamkeit der I.iturgiker wie 
Kunsthistoriker hingelenkt sei. Die kunstvollen 
Miniaturen, Iniiukn und Randleisten, die sau- 
bere Schrift und splendide Aosstaltung Ober- 
haupt bildeten freilich schon seit längerer Zeit 
den Gegenstand der Bewunderung bei allen 
Kanstfreanden, welche Gelegenheit hatten, das 
Buch in Allgenschein SU aehnen. Dieser kOnst- 
lerischen Ausstattung des Werkes widmete Pro- 
fessor Dr. Dittrich im zweiten Hette der liiit- 
thetlungen des ermllndischen Kunstrereins 
(Braunsberg 1871) einen Aufsatz: »Mittelalter- 
liche Initialen in einer Handschrift der Ril)lio- 
thek des Klerikal-Seminars zu Braunsberg«, auf 
welchen hiemnt verwiesen sei Als Brglnsung 
des dort Gesagten mögen die folgenden 
Ausfuhrungen dienen, in welchen der Versuch 
gemacht wird, die Herkunft des Buches und 
de Zeit sdner Eatsidiuiig niher tu bestimmen. 

A. 

Das P si l ie r i n m bildet in seiner heutigen 
Gestalt einen Quartband von 2lVt ^ Höhe 

und 15'/a cm Breite, doch war es früher wenig- 
stens oben und unten länger, da an ein - 
sdaen Stellen die leisten AtisUaAr der Rand- 
kisten abgeschnitten sind. 

Der jetzige Einband von braunem Leder 
mit kleinen Goldpressungen ist neu und gehört, 
dem Stile der GcÄdpiesnmg nach sa scfaliefien, 
b die erste HiUte des XIX. Jahih, etwa m 



die Zeit, da das t nch vom FUntbischofe dem 

Seminar übermittelt wurde. 

Das Pergament ist ziemlich dünn ; so dünn, 
dafs die farbigen Initialen durchscheinen. Der 
Inhalt bestand tirspritaiglich aus 89 Qoater- 
nionen'), welche nicht gezählt sind; davon sind 
37 Quaternionen im eigentlichen Sinne; die 
sechzehnte Quaternione besteht aus nur sechs 
mehrfitdk snsammengekMilen Blattern, die letate 
enthält nur fünf Blätter, indem Hlatt 28Pi an 
2ti6 angeklebt ist Das ganze Buch besals dem- 
nach 289 Bittier. Von diesen srad die BIttler 
74. 98, 106, 122, 123, 171 ausgeschnitten. 

Zur Ausftlhrung der Schrift wurde das Per- 
gament zuvor mit Blei fein liniert, indem zu- 
nächst je zwei senkrechte Limen in gewisser 
EntfernUBg vom rechten und linken Rande jeder 
Seite gezogen wurden, welche bis gegen den 
oberen und unteren Rand hinlaufen. Die wagc- 
rechten Linien, fllr gewdhnUGb 14 auf Jeder 
Seite, sind sorgfältig nur bis zu ihren Schnitt- 
punkten mit den iufseren senkrechten Linien 
gefUhrL Der Zwischenraum swischen den bei- 
den auf der Unken Seite des Blattes hidattfen- 
den Senkrerlitt'ii ist diinn benutzt, um die ge- 
wöhnlichen Versinilialen hincinzuzeichnen. Der 
Zirkel ist cur Vertheüang der Linien auf der 
Blattfläche, soweit sich feststellen liefs, nicht 
benutzt. In dem dem Psalterium vorgeschickten 
Kalendarium ist der Kalender je eines Monates 
auf etaie Seite geschrieben. 

Die Tinte, mit welcher der Text geschrie- 
ben ist, ist vielfach sehr blafs geworden, wird 
aber von der zwölften Quaternione an recht 
schwarz imd nimmt hn Verlaufe des Badies 
noch an Schwärze zu, sodafs die Schrift erst 
vor Kurzem geschrieben erscheint; sie verliert 
diese tiefe Schwine sichtlidi mit Pl 109 (vter- 
undzwanslgsten Qiutemione) und kehrt zur an« 
fänglichen Blässe zurück. Einzelne sehr blasse 
Buchstaben sind später mit tiefschwarzer Tinte 
im ersten Theile wie in der splteren Hdfte 
des Buches nachgelMSsert worden. 

Das Psalterium erscheint im Allgemeinen 
von emer Hand geschrieben. Die Buchstaben 

>) VgL Wattcnbkch >L>m ScbriflwcMn im 
MMMtavc. a. Aafl. 8. 177. 



KM 1900. ZKRSCURirr FOR 



sind mit grofser Sorgfalt gezeichnet, wenngleich 
Schreibfehler und dadurch bedingte Korrek- 
turea oidit selten sind. Nur beim Beginn der 
7.weiiind/,w;»n?igsteri Onaterrinrr r-fjwinnt man 
den Eindruck, als ob eine zweite Hand mit- 
helfend eii^etreten sei: Die Bocbrteben wer- 
den kleiner, dünner, nnd nicht so sorgßlltig; 
später werden sie zwar etwas gröfser und voller, 
verrathen aber noch Spuren von Unncberheit, 
endieinen imoer noch etwas krittlich. Unter 
diesem Mangel leidet die zwei- und dreiund- 
drcif>iigsfe Otiaternione; ich halte es nicht für 
ausgeschlossen, dafs sie von einer zweiten Hand 
{^schrieben sind.*} Mit der vieniodzwansig- 
sten Quaternione {Anfang der Vcsperpsalmen) 
tritt bei Anwendung der Anfangs gebrauchten 
sehr verblafsten l'inte auch die Hand des ersten 
Schreibers wieder ein. 

Den Inn '• - Buches bildet zunächst ein 
Kalendarium. Daran reiben sieb die Psalmen, 
welche fortlaufend geschrieben sind, sodafs jeder 
Psalmvers mit einer neuen Zeile beginnL Ps. 109 
(Anfang Her Vespcrpsalmen) wird auf einer 
neuen Seite begonnen. An die Psalmen reihen 
sich die in der Psalmodie gebrtnchfidwn alt- 
und neutestamentlichen Cantica, das symbolum 
Athanastanum , die Allerheiligenlitanei nebst 
Versikeln und drei Orationen. Das Buch cha- 
rakterisin sich dadurch als tum GelH'auch beim 
kirchlichen Offidum bestimmt. Die Allerhei- 
Hgenlitanei wnrde im Mittelalter h.lnfiger ah 
heute bei öfters abgehaltenen Bittpruzessiunen 
und in der Fastenzeit svsaimnien mit den Bufa- 
psatmen gebrancht*) 

B. 

Das Kalendarium ist wichtig, um die Her- 
kunft des Psalteriums festzustellen. 

Es enthalt am Anfange jeden Monats die 
versus Aep)*ptiaci, wie sie ziomlit h regelm&fsig 
in den Kalcndarien des XII., XIII., XIV. und 
seltener des XV. Jahrb. nch finden und zwar 
ungeillbr in der Fassung, welche Fkury^) als 

■) DIm* Vcmraduiag wird «RtmtHtit daicli adi. 
KieKamagen. welche lonot »ich im Buche nicht fiodeo. 
*) Marlene > De anliquii eccletiae riliboi«. 

Lib. IV. c. XVm. n. XIX. XX. Ii in. m c r -Ceschichle 
d«t Bfcviera« ü. HSO. 370. Libct diurnu ed. Ro. 
liife. p. 

*) Emde sur les manuscrils 4 miDitture* de In 
biblioth^quc de Laon. tom. II. p. 41 — 48. Die Veric 
lasten in un«erm Ptaltenum 

Jani prima die* «t septima fine limetur. 

Ast M»«l ^mtt» cat, ptMtdit tmUi fata. 



KUMST — Mt. 9. MO 



die altere bis in's XIV. Jahrh. reichende be- 
zeichnet. Im Kalendarium sind verzeichnet die 
NeumoodzaMen des inunerwährenden Kalen- 
ders, folgen die Sonnt.igsbuchst.iben und die 
römischen Bezeichnungen der Tage. Daran 
reiht sich der christliche Festkalender. Von 
den sieben Einschaltungen filr die Schaltmonate 
des neunzehnjährigen Mondcyklus sind nur zwei, 
am 3. Januar und 2. Dezember, angegeben. Die 
Lunarbnchstaben und jedesmal mit b bannend 
und q schliefsend als literae postnotatae und 
nntenotatac beigeftigt vom 18. Tannar bis 12. Fe- 
bruar, vom 22. Marz bis 26. Apnl und vom 
10. Mai Iris 18. Jnni.*) Die Lunarbttchstaben 
der Ostertage, vom 22. M.^rz bis 25. April, 
waren wichtig zur Berechnung des Osterfestes,*, 
doch gerietben sie seit dem XI. Jahrh., seit 
dem Aufkommen des immerwMhrcnden Kaien* 
ders, mehr in Vergessenheit. Tn den Ueher- 
schriften zu den einzelnen Monaten wird in 
nnaenn Kalender anfter den Tagen des Sommer» 
monats auch die Zahl der Tage des Mond- 
monats angegeben; neben einzelnen aetronomi- 
sehen Angaben^) sind auch die Anfänge eui- 
zelner Jahreszeiten notiert*) 

Martii prima necat cum tuspide qaaria est. 
Aprilis decimo ett, uodrao a fine ninalitr. 
T«fciii> in »»jp lapaa est, et Mplinw aagiia. 
Junini In decino c«t, qulndenam a fbe ntatat. 

Tredccimus <ulii decimum iiuiuit anle k.ilciidai, 
Augusli nepat pnnin, necv! lit üne »Ci:unda. 
Tcrcia »eptembris wulpis ferit a pede denam. 

Terciui octobm gUdiiu decimom ordine aecliL 
Qatnfa novcrabri* aent; v« tcreU mantit in <traa 

At doodena choors septtm iiid 1r ■ : [iit ijfcfmbm- 
Vgl. fur Literatur Uber die »versus Aegyptiaci 

Corpus inscript. Latinar«. T. I. p. 884 — 8hl\. Momm- 

.Hcn. l'etirr <iei> ChrouographiM VOM Jahcc 854. (Ab. 

hdig. der Kgl. siehtitelien GnOkeh. der WiateMch. 

Philolog. -hist. KlA»«e I. 1850 S. 8*^0). Durandif 

»Rationale divinor. ofHc«. L. VUL De mensc. 
j *) VfL Rehl «Chranoleciec S. 107. 

•>) Kahl S. 138. Piper >Die KalendaricB nod 

Martyrologien der AageUachienc. S. *28 n. ff. 

') 4. Jan.: Fidicule nrtuf. 8, Jan. : Dtlhni vesprr- 

Ilioua occatus. Iti. Okt.; Sol in scorpiooe. 17. Not.: 
Sol in taciUBiio. 19. D*e. : Sol in eaprieomo. St. Occ.; 
Soltticium. 

*j 2r>. Mai: Eitat orilnr. 7. Nov.: Hjremit ioi- 

luiii). '^-l. .Nov.: Hyens orilur. Der Aiif»n>; de$ Som- 

1 mert iat eiuer der im Mittelalter gew&tu>ltcben Tcnnioc 
(RSlbl. ClirMwIogit^ 8. 48), dafegra wird d«r Anfane 

! des Winters gewöhnlich auf Clemens ('iS. Nov.) «d- 
geseizt, (Rahl, S. IM), doch findet sich schon bei Isi- 
dor von Sevilln (de rer. iial.j der 21. Nuvcnilier mv 
tlrti (Vgl. Piper «Karls des Crolsea Kaleodanam 
■ad Oitcftaki«, 8. 8»t Aoa. S). 



. kj .i^Lo uy Google 



sei IMO. — ZEITSCHKIFT FOR 



Wenn in der Reihe der Heiligenfeste unsers 
RalctMkriun» das Osterfest am 27- März, dem» 
gemirs Cbrisd Himmcl&hrt «m B. Msi und 

Pfingsten am 15. Mai notirt ist, ?o darf m.in ' 
doch aus diesen Terminen nicht eine Datirung I 
des Katendert auf ein bestimmtes Jahr ver- I 
suchen, da bekanntlicli im ganzen Mittelalter 
die Meinung herrschte, die heiligen Ereignisse | 
wären thatsAchlich an jenen Tagen gescbcbcn.') 
Die beiden freien Seiten vor dem Kalendarium 
sollten vielleicht dazu dienen, eine Ostertafel 
aufzunehmen. Ihr Fehlen ist timsomehr tu 
bedauern, weil wir dann einen ziemlich sicheren j 
Anhalt für die Entstelittngueit des Psalteriams 
hätten, denn diese Ostertafeln, flir den prak- , 
tischen Gebrauch be^itimmt, hoben vielfach mit ' 
dem Jahre an, da das Buch geschrieben wurde. , 
Jelst aber sind wir cins^ auf den Giarakter 
der Schrift und den ?til der Miniaturen ange- 
wiesen, aus denen sich immer nur annähernde 
Sdiiatse anf die Entstehungszeit des Werltes 1 
machen Ismen. 

Beachtung verdient es nun» daTs unter den 

Heiligen des Kalendariiims eine aufserordent- 
lich grofse Zahl der französischen Kirche an- ' 
gehört, speziell werden in nicht geringer Zahl i 
«.olclie Heilige genannt, weh he in der Diöccse 
Cambrai und Umgegend gewirkt haben. Wir 
folgern daraus, dafs das Kalendarium Ursprung- 
Kch lllr die Diöcne Gambrai vakhx wurde. 

Das Kalendarium enthalt al gesehen von den 
Festen des Herrn, Maria und der Ai)Oütcl, wenn 
wir recht gezählt haben, 26U Namen von Hei- 
ligen. Unter diesen gdiOven 77 Fiankreicb an, 
25 von ihnen haben in Cambrai und nächster 
Umgegend gewirkt. Freilich genossen einzelne 
dieser französischen Heiligen und naturgemäfs 
gimde & lUeren andi aufterhalb Frankreichs 
hohe Verehrung, und Namen wie Hilarius von 
Poitien oder der bocbgefeierte Martin von 
Tonn düfftn nidit ab Beweis für den firanzö- i 
Machen Ui^nmg eines liturgischen Buches heran- 
gezogen werden, wohl aber berechtigt sn einen i 

•) Tert. adv. Jmi. e. 8. AegnsHo. de ehrll. Del 

L XVIII. c. 64. De UiliU. L IV. c. 5. Lib. de quaeM. 
bS. qu. 56. Coq>. Imcr. Lal. t. I. p. 885—57 (Ka. 
tendarium <lc» Polcmiu! Silviu» v. J. 44b}, Greg. Tur. 
hi«L Franc. X. c. 81. Vgl. Monmaen »PoL Silvii 
Ulercalu« (AbhAff. der KgL Ocln. G«fl. der Wies- 
M. 8, S. 240 n. fT.) 

Piper »Karb des Gtofceti Kalcndariuin und 
OslerulUeS. 96. 



KUNST — Nr.». «8 



solchen Schlüsse die grofse Zahl von franzd* 
sischen und speziell Cambiaier Heiligen. 

IMese franxöMschen Heiligen sind, nach }shr- 
hunderten geordnet, folgende; 

I., II. und III. saec: 1. Dion^'sius, erster 
Biaefhof von Parb. 2., 3.. 4. Fuscianns, Gen- 
tianus, Victorinus, Gefährten des hl. Dionjl^ 
wirkten und starben als Märtyrer in Tiii-'^roiienne. 
5. Lucian, nach alter gallischer i'radition eben- 
blla Zeitgenosse des hl. IMonys, Apostel der 
Gegend von Bcauvais. 6. Sm i r Mär» 
tyrer in Antun unter Marc Aurel. 7. Saturnin, 
erster Bischof von Toulouse, f 250. 8. 9. Cri- 
spin und Crispinian, Märtyrer in Soissons unter 
Diocietian. Soissoner Manuscripte wissen von 
einer Translation ihrer Hebeine von Soissons 
nach Möns im Henne^au zu erzählen. 10. U. 
Timotheus und Apollinaris, Mlrtjrrer in Reims. 
12. Quintinus, in Amiens, Vermandois, f unter 
Diocietian. 18. Firroinus, erster Bischof von 
Andens. Unser Kalenduimn feiert anfser seinem 
Todestag (25. Sept.) audi seine inventio (11. Jan.) 
als Fest mit 9 Lektionen. Atif dem Reliquien- 
schreine, in welchem des Heiligen Gebeine im 
XII. jahrh. tn Amiens unter Bischof Theobald 
beigesetzt wurden, wurden die Bewohner von 
Beauvais, Noyon, Theronane tind Cambrai be- 
sonders als solclte genannt, welche bei der 
inventio der Reliquien im XII. Jahrh. ihre 
Opfergaben dem Heiligen dargebracht hatten. 
U. 15. Valerius und Rufinus, f ca. 287 bei 
Soissons. 

IV. : 16. Hilarius. 17. Martinus. 18. Cas- 

sian, Bischof von Aulun, -]- cn. ^T,0. 840 wurde 
der Leib des Heiligen unter Bischof Moduia 
von Autun nach St Quentin übertragen und 
passirte Laon, 845 wurde sein Leib in der 
Basilika von St. Quentin neben dem hl. Qnin- 
tinus feierlich beigesetzt 19. Brictius, Bischof 
von Tours. 90. Evordus, Bischof von Orleans. 
21. Caprasius, Mlr^r in Agen. 28. Fides, 
ebendaselbst. 

V. : 23. Maximus, Bischof von Ries. 24. Ger- 
manus, Bischof von Auzetre. 99. Severin, Bi- 
schof von Bordeuix. 26. Aniauus, Hi-^chorvon 
Orleans. 27. Nicasius, Bischof von Reims, im 
Dum daselbst begraben; sein Haupt kam nach 
8t Vaast in Arras.") 

VI. : 2fl. Ccnovef.), Pationin von Paris. 29. 
Remigius, Bischof von Reims. Das Kalenda- 

") Rajaaiaa »Hierogasopbjiachtm Belgictuu*. > 
pag. 688, 



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moQ. — zemscuiiiFT for CUUSTUCHB KUHST ~ Nr. 9. 



rium hat seine depositio (lä. Jan.) und trans- 
latio (1. Okt.). 30. Albinw, Bischirf'von Angera. 
31. Germanus, Bischof von P.aris. 32. Medar- 
dus, Bischof von Noyon und l'ourn.iy. Beson- 
dere Verehrung erwies dem Heiligen u. A. 
Bischof Gaugoidi von Drmbrai; leine and 
des hl. I.tipus Reli r'iien trug er stets bei sich 
und erbaute ihm zu Khnn eine Basilika xu 
Cambrii. 8S. Cildardus, Bischof von Rooen. 
84. Thcodorich, Abt von Moni d'Hor bei Reims 
35. Arnulph, -j- < a ~>3i. im Walde von Yveline 
in der Diöcese Chartics croiordeL'*} 

VII.: 36. FaiMeitt, Gründer der Abtei Lagny 
bei Paris, in Peronne begraben. Sein Leib wurde 
nach vier Jahren von den Bischöfen Eligius 
und Aubert erhoben und unversehrt gefunden 
37. Praejeetvs, Bischof von Qetmont Ein 
llieil seiner Gebeine kam nach St. Quentin 
und in «las Pritirat St. l'ri.x bei fk'thune im 
Artois. 'dü. U'andicgiäil, Abt von Foutenelle 
bd Ronen. 89. Pbilibett, Abt von Juroteges. 
40. Aml cn, Bischof von Rouen. Nach Rays- 
sius (Hierogazophylacium, p. 129^ wurde sem 
Haupt im Dorfe Boursy zwischen Canibrai und 
Arras aufbewahrt und erwies sich besonders 
gegen Taubheit a!s sehr heilkräftig.'*- 41. T.eo- 
dagar, Bischof von Autun, 078 im Walde von 
Yveline auf der Grenze zwischen Canlnai und 
Arras ermordet. Sein Haupt ruht in St. Vaast 
in Arras. 42. Audomar, Bischof von Tht^rouenne 
bei St. Omer. 43. Amatus, Bischof von Sion 
im Watlia, f 690 in der Abtei von Bieuil, Diö- 
cese Thdrouenne, sein Leib wurde aeit 870 lU 
Douay aufbewabtt. Bischof Rt bcrt von Arras 
ordnete für seine Dibcese den lag der i'rans- 
lation des HäUgen (10. Oltt.) ala festum fori 
mit 9 Lektionen an. Unser Kalcndariuro feiert 
diesen Tag und auch seine depositio in Dnuay 
(13. Sept.). 41. Aichardus, Abt von juniicges. 
Wegen der Einfitlle der Normannen im IX. Jabrh. 
fand eine Uebertragung <;ein(.r Gebeine nach 
Hapres, einem zwischen Cambrai und Valen* 
dennes gelegenen Benediktinerpriorate statt. 
46. Eligiusi, Bischof von Noyon und Toumay. 
4f). Honnrat, Bischof von Amiens. 

Viii.: 47. Bonitus, Bischof von Clermont. 
4a Gengulf. 40. Hubert. Seine Persönlich- 

"f Da Mai Latrie »Tr^or de dironologte et 
da g^ographicf. p. 6bl. 

") Nncb anderen Nachrichlen(Act. Sü. .Iii .' I, .\ut;. 
be«. § IV, n. .'>J, t; VI It.iiji auch drr Kcjif nach 

Ei^fUnd. Kar nntcm Zweck genUgt e*, die Tradition 
ran QuabraUAnas hier k«Miaiirt tn haban. 



I keit steht nicht über allen Zweifel erhaben fest 
I Hcnaclien in sdfkem icritiadien Apparat In den 

Acta Ssor. zum 30. Mai bemerkt, ein Hubertus 
ep. et conf. werde in allen Kxemplaren Usuards 
; genannt; es ist entweder der Mönch Hubert 
I von Bredgny, welcher b Quiersy nahe bd 
Soissons lebte, ca. 712 f, und wie auch sonst 
I vielfach so aucli in unserem Kalendariom filUcb- 
I lieh Bischof genannt wird; oder es ist der 
i Bischof Hubert von Mastricht, demen Fest aber 
' am 3. November gefeiert wird. Da unser Ka- 
lendarium auch am S. November einen Hubert 
hat, werden wir uns hier wohl richt^ für 
! Hubert vor Bretigny entschddcft und die Be- 
merkung ep. fiir einen Irrthtim ansehen. 4f>. 
Vulmar, Abt von Samer, verweilte eine Zeit 
lang im Kloster Haumont 60. Aegidius» Abt 
in Languedoc. 51. Bertin, Abt von Sithiu bd 
St. Omer. Ti2. Winoc, Ahl von Wermhout in 

I Flandern, eiu geborener Brite, besuchte auf 
dner Pilgerreise das eben genannte Kloster 
Sitbiu oder St. Bertln vmd trat dort mit drei 
Gefährten ein. Seine Reliquien wurden später 
nach Sithiu und, nachdem Graf Balduin 920 
Schlofs Berg und 929 das Benediktinerklosier 
daselbst erbaut hatte, in letzteres ubertragen, 
j In besonderen Beziehungen zu den Diöcesen 
I Cambrai und Arras, welche bis zuu) Jahre 1092 
1 mit dnander verdnt waren efacheinen Ital» 
gende Heiligen des Kalendariums: 

1. Benedicta, f 8. Oktober ^ß? in Ori-ny 
Sl Bcnoite im Besirk von St. (Quentin, auch 
in Cambrai besonders verehrt, wie dies ver- 
schiedene Kilendarien beweisen. 
' 2. Vedastus, erster Bischof von .\rra^ !ind 
i Cambrai, f 540, in Arraa begraben. 667 (?) 
i wurden sdne Gebeine von sdnem Nachfolger 
Aubert erhoben und in dner von Vedastus zu 
Ehren des hl. Petrus geweihten Kapelle bei- 
gesetzt, welche dann, zur Kit che erweitert, den 
Namen des Heiligen erhielt, ein daneben er- 
bautes Kloster vollendete Bischof Vindician. 
Diese Translation der Gebeine des Heiligen 
feiert unser Kalendarium mit vielen anderen 
am 1. Oktober, desgleichen feiert es am 15. Juli 
die Uebertragung seiner Gebeine nach Beauvais, 
welche wegen der Normanneneinfälle im De- 
zember 880 nothwendig geworden war. Als 
Bischof Gerard die aerstttrte Kirche der hl 
I Maria in Cambrai am 18. Oktober 1080 in 

I ») L« Giay tCawsracMMOwUiaaaBc. p XXX. 



286 



1800. — ZETTSCHRirr FOR aiRISTUCHB KUNST — Nr. 0. 



908 



Zeitraam von sieben Jatiren neu erbaut hatte 
uod einweihte, wurden hier mehrere der nam- j 
haAcsten IKOeettoheil^sen beigesetet, in der | 
Mitte Haugerich auf dem bischöflichen Stuhle, 
die Bischöfe Aubert, Vindician, Hadulf um ihn 
herum, auch der Stab des hl. Vedastus und . 
andere Reliquien. Bei einer TraniUlion der 
Reliquien ITcilipen erhielt der blinde Bi- 
schof von Th^rouenne Audonaar das Augen» 
lieht wieder. 

3. Gaugerich, Bischof von Cambrai, y 619. 
Sein Fest (7. Aug *i ist in tinserm Kalendarium 
mit Üctav gefeiert, seine KIcvation ist ara 18. No* 
vember notirt 1246 feierte man noch 
am 2i. September seine Translation, da sein 
Leib durch Bischof Guido von Laon (f 1247) 
in einen neuen kostbareren Behälter gelegt 
wurde; dteaes Fest wtirde dann fderlidier als 
das Fest im November begangen. Unser Ka- 
lendarium hat dieses Fc5t im September nicht. 

4. Lifardus, Bischof von Canterbury, j ca.t>40 | 
als Hiitjrer in Hounecourt (DiOone Cambrat). 
Seine Gebeine wurden zuerst im Kloster des 
hl. Petrus beigesetzt, welches die Bischöfe Vin- 
debn von Cambrai md Lambert von Lfittich 
daselbst einweihten, kamen apiter nach St. 
Qucntin und gingen hier 1557 bd der Erobe- 
rung der Stadt zu Grunde. 

5. Gertrud, Aebtisrin von Nivelles in Bra- 
bant, f 659 oder 664. 

6. Foillan, ein Irländer, kam nach Frank- 
reich, weilte dort zuerst in Cambrai, erhielt von 
der hl. Gertrud von Nivelles La Fosae in der 
Diöcese Mastricht geschenkt und gründete hier 
ein Kloster; er wurde im Walde fharbonirre 
(Silva Carbonaria) im Hennegau erschlagen und 
in La Foaae begraben. Da an seinem Todes- 
tage (31. OkL) auch da«; Fe^t des viel gefeierten 
Märtyrers Quintinus begangen wurde, wurde 
sein Fest nur kommeroorirt Auch unser Ka- 
lendarium nennt Quintinus an erster Stelle. 

7. Valeria, angeblich Schwester des hl. Li- 
fard, lebte in Hounecourt (Diöcese Cambrai). 

6. Aubert, Bischof von Cambrai und Arras, 
668 nach einer Amtsführung von 86 Jahren 
und wurde in der Kirche des hl. Petru«; in 
Cambrai beigesetzt. Unser Kalendarium feiert 
auch seine elevatio ara §4. Januar als Fest mit 
9 Lektionen. 

9. Vinrentius. geboren in Strepy les Binchci ' 
im Hennegau, wu er reiche Besitzungen halte, i 
Gemahl der hl. Waldetrade^ entsagte auf die i 



Ermahnungen der Bischöfe Amandus und .Hubert 
dem Kriegsdienste und wurde Mönch in Hau- 
mont und Soignie«, f ca. 677. Seit 1323 liefs 
Bischof Petrus III. von Levis Mirepoix, welcher 
auch 1313 die Gebeine der hl. Waldetrudis 
feierlich erhob, das Fest des Heiligen in allen 
Stidten der Grafschaft Hennegatf als gebotenen 
Feiertag mit Knthaltung von knechtlichen .Ar- 
beiten begehen. Vinxen;^ hihrt vielfach den 
Beinamen Madelgar, Malger, Madelger, frs. 
Mauger. 

10. Waldetnidi"« erhielt f]T,€> vom hl. Aubert 
den Schleier und lebte in einer Zelle £u Castri- 
loc (— Castri locus ^ Mona oder Bergen), f 686, 
Patronin von Beigen und dem ganzen Henne- 
gati. Der 3. Februar, welchen das Kalenda- 
rium nennt, ist der Tag ihrer translalio. 

11. Ald«gundia, üire Tochter, erhielt 661 
von den Bischöfen Amandus von Lütiich und 
Aubert den Schleier und stiftete das Frauen- 
kloster Maubeuge, f titiO. 

IS. Gislen stammte, wie er Bischof Auben 
bezeugte, aus nriecbonland , war Basilianer- 
mönch, wanderte über Rom nach Frankreicli, 
lebte dort in GntiÜoc und Ursidong, jettt nach 
ihm Ghislenghen genannt; und bewegte Walde- 
trude und Aldegund!? zum klösterlichen lieben. 

13. Landelin, Stifter der Abtei Ix>bbes (Lau- 
dium) und Crq»w bei Valendennes, war doich 
Aubert von leichisinnifem Weltlebw bekehrt 
worden. 

14. Hunegundis, Klosterfrau zu Hombliires 
bei St. Qoentm. 

15. Ranulf, f ca. 700, als Märtyrer. Sein 
I^eib, zuerst im Dorfe Talu oder Taluch 'Telo- 
dium; bei Arras begraben, wurde lltiB in der 
Kirdie des hl. Vedastus so Arras beigetetst 
Der 27. Mai unsers Kalendariums ist Tag seiner 
inventio und repositio. 

16. VVulgan, Patron von Sens im Artois, 
starb in einer Zelle bei der Abtei des hl. Veda- 
stus zu Arras und wurde in der Kollegiatkirchc 
der hl. Maria zu Lcnsey in Artois begraben. 
VII. jahrh. 

17. Vindician, Bischof von Canbrai-Arras, 
f 705. Thcile seiner Gebeine wurden in der 
Kirche der Regular-Kanoniker des hl. Aubert 
stt Cambrai aufbewahrt; der grO&ereTheil seiner 
Reliquien ruhte su Mont St Eloi bezw. Arras. 
Das FpM seiner Translation feiert unser Ka- 
lendarium neben seinem Todestage (11. Marz) 
am 26. Juni. Erbdraugen der Gebeine fimden 



267 



auch später noch zu wiederholten Malen statt, 
so 1080 bei RoMeknition der Kathedrtt« tob 
Cimbnd durch Biidior Gerard. 

IS. Maxellendis, ca. 700, zuerst im Dorfe 
Pomeriolae begraben, aber nach drei Jahren 1 
rotD BMChof Vindidan nacb dem Orte, wo ne 
ermordet wurde, nach Caudri, bei Cambrai ge- 1 
legen, riirückj^ebracht, wo Hann ein Mrtnner- 
und Frauenkloster gegründet wurde. Vorüber- 
gehend ruht» ihr Leib in der Kirche des hL 
lt>t«rÖnus zu Cambrai, Bischof Kotard (ca. 976 
bis ca. 997^ iibc:tr ig ihn in das Oratorium der 
hL Maria daselbst, HischofLiclbert (1061 — 1076) 
schenkte ihn nach Peronne. Reliquien Ton ihr 
wurden in der Kathedrale zu Cambrai aufbe- 
wahrt, wo auch eine Kapelle der Heiligen ge« 
weiht war. 

19. UrMMir, Nachfolger seines Lehret« Lan- 
delin ab Abt von Lobbes. 

20. Hadtiif, Plschof von Cambrai- Arras, 

Nachfolger Vii.dicians, j 72B. 

21. Kagenfredit, Stifterin des Kanooisten- 
Stiftes Donaio bei Valendennes and daselbst 
begraben, f ca. 805. Als J092 Anas von Cam- 
brai getrennt wurde, dauerte der Kult der Hei- 
ligen in Cambrai fort, wurde aber innerhalb 
der Didcese Alias nur in Donain begangen. 

Diesem Kreise der Cambraier Heiligen ge- 
hört auch an: 

22. Amandus, biscbof von Utrecht, ■{• 674 I 
oder 684, da er vielfiich auch im Hennegau 
thStig war. Mit Aubcrt weihte er ein von St 
Oislen an der Haine gegtnTidete<; Kloster, half 
seinem ächuier Humbert Marolies gründen, 
mehrere andere Klosteigrttnduiven tm Henne- 
gau werden ebenfalls auf ihn /unirkgefllhrt, so 
von Marcbiennes, Hamay und Hasnon. Auch | 
Conrtray nahm auf seine und des hl. Eligius i 
Predigt hin den Glauben an, denn seine Tbätig« | 
keit erstreckte sich von seiner Oründung Elnon 
(später nach ihm St. Amand geoanot) an der 
Scarpe Uber gant Flandern und Brabant. Auch 
seiner Bekanntschaft mit \h\ Vincenz, Walde- 
trude, Aldegundc und (iertrud von Nivelles sei 
hier noch gedacht. Sein l'od wird in den Ka- 
lendarien vtelfiich mit Vedaatua xuiammen und 
im n. Februar gefeiert, seine translatio wurde 
in Cambrai, Löwen, Utrecht, Brügge, Antwerpen, 
Brüssel, Tournay, .\rras und in einzelnen deut- 
schen DiOceien am 2C. Otctober bi^ngen. 
Beide Tage neimt unser Kalcndartnm. 



23. Humbert, Gründer von Marolles, be- 
freundet mit Amandus vom Elnon, Nieaahia und 

Aldegundis. Der 6. September in unserm Ka< 
lendarium i<.t der Tag meiner Translation. 

24. I>arobert, Bischof von Mastricht, -j- 708. 
Gebeine des Heiigen kamen u. a. in die Ab- 
tei I.iessies im Hennegau, andere wurden in 
Watignies bei Lille und in dem dicht vor Arras 
gelegenen Orte Lambert aufbewahrt. Auch 
aonatwar seine Verehrung im nördlichen Frank* 
reich »ehr verbreitet 

26. Hubert, letzter Bischof von Mastricht 
and «ftter Bischof von Lüttich. f 727, grün- 
dete im Ardennenwalde das Kloster Andain, 
später nach ihm St. Hubert genannt, 709 über- 
trug er in Gegenwart der Bischöfe von Köln, 
Reims, Arras, Tournay, Amiens, Utrecht und 
Verdun die Gebeine des hl. Amandus nach 
LüUich, wohin er auch seinen Sitz verlegte.'*; 

Somit haben mehr als 20 Heilige des Ka- 
lendarinma in der DiOceae (^brai->Arra8 ge- 
wirkt, andere stehen zu ihr sonst in sehr naher 
Beziehung, da der Schauplatz ihrer rhaiic;keit 
in unmittelbarer Nähe von Cambrai lag und 
de mit Hdligen von Cambrai in Verbindung 
waren. Dazu gehören auch die Heiligen, 
welche in Tbiirouenne und St Omer (Sithiu) 
gelebt haben, Audoroar, Amatus, Vnlmar, Ber- 
tinus, Winoc; auch Fursaeus, .Audoen und Leo- 
degar sind diesen Heili^'en beizuzählen. 

Wenn man noch genauer im Kalendarium 
UoMchau halten wollte» dOrften «da noch mandie 
andere Bezüge zwischen seinen Heiligen und 
dem Hennegau ergeben. So könnte daraufhin- 
gewiesen weiden, dafs nach alter Ueberlicfe- 
rang der hl. Amatus, Bischof von Auxerre^ von 

seiner Reise nach dem Orient die Leiber der 
unter Diocietian zu Antiochien gemarterten Cyri- 
cus und Julitta (16. Juni) nach Frankreich mit- 
bradite^ wo rie suerat In Autun, dann in Neveis 
beigesetzt wurden. Die Kathedrale von Ne>-er$ 
war seit Zeiten Karls des Kahlen, also seit 
Mitte des IX. Jahrh., dem hL Cyricus geweOiL 
.\uch verschiedene andere Kirchen besassen Re- 
liquien des Heiligen, Toulouse, Arles, Kloster 

**) Die hiUOflachai oder iraditionelleii Nach» 
ticbtCB ober dtattfiMn der Heiligen worden gewalnit& 
aus den .\cu Sanctorum der BolUndutrn , Euilcr. 
I.cheti (tc< Heiligen Gottes, Ubers, von ÜkU aui 
Wcifs, für die cAmbraier Heiligen Doch aus le GUjr. 
Rwhetcbc* lyr f^liae mAfopaUtaine im Caabni, 
bei fl gl t ch d«t Mi^laMtrflifUif <br H«i1i|W ■» 
Kayni«*. HieropnaphjiKnMi Betpesn, 



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1000. — ZElTSaiRIFT FÜR CllRlSTUCIIE KUNST 



— Nr. 9. 



270 



ElooD, Andain, ein dem Heiligen geweihtes 
Rtoster in der Di0oe«e Cluirtfe« und ein an- 
deres in der Aiivergne.") Die römischen Hd« 
ligen Zoiinis, Irenaii«;, Hyacinthus und Araan- 
äus (10. Febr.) wurden ganz besonders auch 
in belgischen Kirdien gefeiert, so io Toumay, 
Brüssel, Antwerpen, Cimbrai, Mecheln.*''} Zthl- 
reirhe Reliquien fips hl. Mauricius und seiner 
Gefährten wullic man u. a. in Löwen, Ant- 
werpen, Medieln, Brügge, Brüssel, Gent, Lille^ 
Douay, Cambrai, Maubeuge, St. Omer besitzen.'" 
Der Leib des hl. Agapit, welcher in Antiochien 
unter Aurelian gemartert war, mhte im Kloster 
Liessies an der Hapre, welches auch son^ sehr 
reich an verschiedenen kleineren Reliquien \neler 
in onseriQ Kalendarium genannten frazuösi- 
sehenitiid belgischen Heiligen w«r.>*} Indessen 
iet>dvauf weiter kein Gewicht gelegt, zumal 
da solche Hinweise auf eigentliche Beweiskraft 
kaum Anspruch machen können. 

Am meisten erscheint jedenblls veihiltnirs« 
mäfsig jener Kreis von Heiligen vertreten, wel- 
cher sich um die Person des Bischofs Aubert 
scbaart. Mit ihm stund l^ndehn in Verbin- 
diH«, die Klüster Lobbes, Abie^ Wallen, Cre- 
pin werden auf ihn zurückgeführt,*'^ auch Cis- 
len wirkte zu seiner Zeit; Maldegar, bei uns 
Vincettttu« genannt, kam gidchzddg ata Ir- 
land, der Beziehungen seiner Familie (Walde- 
trude, Aldegunde) zu Aubert geschah schon Er- 
wähnung; Auberts Schüler ist Vindician, welcher 
lavor sdion Generalvikar der DtOcese Anas 
gewesen war und welcher dem Kcinige Theodo- 
rich, dem Mörder des hl. Leodegar, kühn ent- 
g^entrat. Aubert wohnte 654 der Erhebung 
der Gebeine des hL Forsaeus bdi bei der von 
Aubert vorgenommenen Erhebung der Gebeine 
des hl. Vedastus erhielt Bischof Audomar das 
Augenlicht wieder; Aubert benedidrte das 
von Gislen erbaute Kloster Celles, ebenso Mar« 
cbiennes in Anas.") 

'*) cf Sainmarlhani in Callla Christiania tom. 2. 
p. 7ül. Act. ad XVi. jun. Rayisiai >Hi«ro> 
gazophylacinin«. p. 81, 60. 

"i Act. SS. ad X. Febr. 
*«) Act. SS. mi XXII. Sept. bes. § XVIt, a. SOS 
bis 907. 

Rky»*iu». p. 2tiO. 

*") Le Glay »Caineracum ChrittlAoain on lii- 
«toire EccI^ÜMiiqne du dioc^e de Cambrai, exlraite 
du Gallia Chrtsiiana et d'autres ouvragei avec dea 
additkms caa«id4nbl«> ei «oe eontinnalioo jgaqu'4 ihm 
itmu Uli*. IM», p. XII. 

") L« Cl*7. p. XIIL 8l 8». 



Mit dem achten Jahrhundert hören die Hei- 
ligen des Kalenders ikst auf, von Hdligen der 

spateren Zeit sind nur noch genannt Franciscus 
von .\ssisi ff 4 Ort. 122G. 1228durch Gregor IX. 
kanonisirt], Antonius von Padua (f 13. Juni 
1281, 1S82 ebenfiiUs von Gregor IX. ksnoni* 
sirt), Elisabeth von Thüringen (■{• 19. Nov. 
1231, durch Gregor IX. kanonisirt) und Petrus 
von Verona (f 1252, durch Innocenz IV. 1263 
kanonidrt).*'} In einer swdien Bulle (Anagni, 
den 27. luli 12.',") gebot Tnnoccnz TV. das 
Fest des hl. Petrus auf dem ganzen katholi- 
schen Erdkrebe als Fest mit 9 Lektionen su 
feiern und in den Kaiendarien den Hdligen 
ausdrücklich als Mitglied des Predigerordens 
zu bezeichnen. Dies Fest des Petrus Martyr 
bildet zugleich den termintts a quo für die Ab- 
fiusai^iett des Kalendafium und des Paat- 
teriums. 

C 

Die llturgisehe BeurtheOmig dea Kalend*- 

riums kann nur eine beschränkte und unvolU 
kommene sein, da seine Angaben in dieser 
Hinsicht nur unvollständig sind. Nur bis 
Ende Juni hat der Schrdber des Kaien* 
dariiims sich dazu verstanden . die .^rt der 
Feier der Feste im kirchlichen Ofhdum näher 
zu notiren. Von den Festen in den qiltereii 
Monaten hat einzig und allein das Fest der hl. 
Elisabeth (19. Nov.) die Noti,^ LX. lect. com. 
Die rotbe Farbe, in welcher eine Reihe 
Feste notiit is^ sollte nnzwdfelhaft die Feste 
al; öfientlidie (lesta fori;, oder doch als Feste 
höheren Ranges charaktcrisiren. Die aller- 
meisten derselben sind, soweit Uberhaupt diese 
Bemerkungen gemadit sind, ab Feste mit 
Lektionen notirt. Wo dies nicht geschieht, 
z. B. an Circumcisio, wird man es doch ah 
selbstverständlich atmehmen müssen. Es er- 
gibt aidi demgemlfi folgendes Verseichnirs 
höherer Feste: 

Januar: 1. Circumcisio. 6. Epiphania. 14. 
Felix. 16. Inventio S. Firminu 21. Agnes. 
32L Vmcentius. 24. Elevatio S. AobettL Sft. 
Conversio S. PaitlL 27. Chrjrsostomiu. 80. 
Aldegundis. 
Febr.: 2. Purificatio. 5. Agatha. 6. Vedastus 
I und Amandus. 22. Ortihedra Petri. 84. Mathiaa. 

") •BvBttinqi Rmuttdm « S. Uau Magno n)M 
ad Clemeniem X. Laaftil at AagaH Maiiae Chcn* 
bU«. LugdunU MDCLXXXXU. to^ I. p. »S, 
100, 104, 1x0. 



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S71 iWk ZBnSCaiRIKT fDr < 

März: 12. Gregoriiis. 21. Benedictus. 25. 

27. Anonotiatio. 37. Resurrectio dni nri 
April: 35. Marcus. 29. Petras maityr. 
Mai: I. Philippus et Jacobus. 3. Inventio cru- 

cia. 5* Ascensio dni. 15. Adventus Spiritus sanctl 

Juni: lt. Bamabaa, 24. Johannes Bapt. 29. 
Petrus et Paulus. 

juli: S.Thomas. 22. Maria Magdalena. 25. 
Jacobus apl. et Christoforus. 

Atlgust: 1. Petrin ad vincula. 10. Lauren- 
tius. 11. Gaugericus. 15. Assumptio R. Mariae. 
21. nanholomaeus. 28. .Augustinus. 29. De- 
coUatio S. Johannis Bapt. 

September: 4. Octava S. Augusttnt. 8. Na> 
tivitas B. Mariae. 14. Exaltatio crucis. 21. 
Matthaeus. 29. Michael. 30. Hieronymus. 

Oktober: 11. Translatio S. Augustini. 18. 
Lucas. S8. Simon et Judas. 

November: 1. Omntum Sanctomm. 11. Mar- 
tinas. 30. Andreas. 

Deaember: 6. Ntcolaus. 8. Coaceptio B. 
Mariae. 1 Aubertus. Lucia. 21. Thonws. 25. 
Nativitas r!ni nri. 2ti. Stcphanus. 27. Johannes. 

28. Innocentes. 81. Silvester. Jm Ganten 59 Tage. 
Als Feite mit 9 Lektionen sind noch ver- 

aciclinct Fabianus et Sebastianus ;20. Jan.), 
Johannes ante portam Latinam 'C. Mai), com- 
memoratio S. Pauli iSÜ.Juni), Elisabeth (19. Nov.) 

Sechs Lektionen sind notirt bei Octava Epi- 
phaniae (13. Jan.), Hilariu.s ;M Jan.; und Wal- 
detrudis [3. Febr.). Wir werden diese Notiz so 
verstehen mflssen, dafs dieie Feste 6 eigene 
Lektionen hatten* die eraten drei waren aua 
der hl. Schrift lu entnehmen, denn es hat nie 
Officien gegeben, welche nur 6 Ijei(tionen hatten. 
Die ZaM der Lektionen wechselte in der Zeit, 
um die ea sich hier handelt, stets nur zwischen 9 
(im monastischen Officium 12) und drei.*') Es 
waren also auch dies Feste mit 9 Lektionen. 
Befindet sieh nun unter diesen Tagen auch die 
Octav von Epiphanie, so darf man daraus viel- 
leicht schliefsen, auch die Octavtage anderer 
h'c&tc, iL h. die eigentlichen dies octavae, nicht 
dies infia octavam, wurden mit 9 Lditionen 
gefeiert. Nach Büuincr'*) vermehrten die 
Franziskaner die Zahl der Octavea und er- 
hoben jeden Tag innerhalb der Octav zum 
festum duplex. Die Octav erhielt dadurch 

Biumer •GneUdMe 4ci firevima. S. ITft, 
277, 824, 826. 

»U«Mbfchie de» Breticfs«. S. 226. 



KUNST — Nf. 9. «TS 



einen Ran^, welcher dem alten römischen 
Ritiu völlig fremd war, denn bis zum XII. Jahrb. 
I>estand die Octav nur darin, da6 man am 

achten Tage eine einfache Commcmoration 
1 des Festes, im Officium machte, während der 
I sechs daxwiadien Hegenden Tage aber über- 
haupt keine Octav feierte, almlii ti wie heute 
I noch im römischen Brevier das Ve-n der hl. 
, Agnes am 22. und 28. Januar gefeiert wird. 
Es gab keine dies infra octavam. 

In unserm Kalcndarium sind Octaven n«^ 
tirt bei Stephanvis. Johannes, Innorentes, Epi- 
phanie, Juhanncs BapL, Petrus und Paulus, 
Laurentius, Gaugerich, Marift Himnaellahrt, 
Aupii^'.in. Martin, Andreas. Dif Oi tav von 
Agnes ist nicht als üülchc, sondern wie auch 
im heutigen Brevier mit der Bemerkung sccundo 
vermerkt Man untersdiied alao die eeaige- 
nannten rigentliilien Ortavcn von der Octav 
der lü. Agnes, weiche auch laut dem Kalen- 
darinm nur mit 3 Lektionen im Matutinum, 
also als Fest niederen Ranges gefeiert wurde. 
Damit aller wird zugleich die Annahme wahr- 
scheinlicher gemacht, dafs die eigentlichen 
Octaven unsera Kaleadariums dardi den Eia- 
flufs des Franziskancrbrcvicrs bereits zu Festen 
mit y Lektionen erhoben waren, Ob aber 
i und wie die dies infra octavam s»choa gefeiert 
I wurden, M&t sich bei den mangelhaften An» 
gahrn unsers Kalendariums nii ht .mgi ben; 
der Octaven von Weihnachten, Ustem und 
Pfingsten thut das Kaleudariiun keine ErwSli- 
nung, obwohl deren Feier uralt ist und tm in 
die ersten Jahrhunderte zurückreicht und für 
Rom wie fiir Frankreich mehrfach bezeugt ist'*) 
Vigilien werden genannt vor Epiphanie, 
I Matthias, Julian nes Bapt, Petrus und Paulus, 
I lardlnis, Laurentill';, Mari.'l Himmelfahrt, Mat- 
thaeus, Simon und Judas, Allerheiligen, Andreas, 
Thomas und Weihnachten. 

Bonifaz VIII. verordnete 12^)8, dafs tik 
Feste aller Apostel und Evangelisten und der 
vier lateinischen Kirchenväter Ambrosius, Hie- 
ronymus, Augustinus und Gregor des Groben 
als festa duplicia gefeiert würden.*') 

(Schhifi folgt.) 
Brumberg. Joseph Kolberg. 

") Vgl. Artikel: »Ociavcii in der RealeDcylüo- 
pidio von Krau». II. S. 519. 

^) »Gloriowu in VIlo L)e r«li<|ans h vowr. 
Setor.a ilk S. tit. 2S. 



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IW». — ZEITSCHRIFT POR CHRISTLICHE KUNST - Nr. 1>. 



9T4 



EHe hochgothtsche Monstranx der Pfarrktrcbe zu Ahrweiler. 



Wt AbMMnc. 




ic merkwürdige frühgothische Kirche 
in Ahrweiler, die namentlich durch 
ihre betden Radial- Kapellen oder 
U -Chörchen auf französische Vor- 
bilder hinweist, bewahrt eine Monrtranz, die 
fär sie angefertigt, bis in die hochgothische 
Periode, bis in den Anfang des XV. jahrh. 
zurückreicht. Der Aufbau derselben ist so 
klar und harmonisch, das Formenwerk so mafs- 
voll und vornehoa, die Technik so delikat und 
beatiimnt, difi ihr selbst am dieser khaftischeii 
Zeit der mittelalterlichen Goldschmiedekunst 
nicht manches Exemplar an die Seile gestellt 
zu werden verdient. Ganz aus Silber gebildet 
trfgt sie <fie uisprlbiglidie grOogelbe VergoW 
d inp noch it^ ziemlich iingeniinderter Frische, 
und nur die Pasten des Nodus, die den durch- 
siehtigeii Schmets vollständig eingeba(st haben, 
wie die Bmstbildchen der unteren, den Ueber- 
gar^ vom Schaft zum Fufs vermittelnden 
Callerie, deren, bekanntlich sehr empfindliches, 
Reliefemail ilenenireise etwas gditteii bat, zei- 
gen erbebliche Spuren des Gebranciis. Glück- 
licherweise hat keine restaurirende Hand sich 
an das Kleinod gewagt, welches m der jüng- 
sten Zeit nur gans kleine, nit gvOftter Vor- 
sicht vorgenommene Reparaturen erfahren hat, 
eigentlich nur die Einführung einer neuen Lu- 
nula mit Vorrichtung zum Oetinen in den 
gleicbfillls «US der Ursprungsieit stammende» 
Bergkrystallcylinder. 

Obgleich die hier beigegebene Abbildung, 
ohM Zweifei die erste, die den Weg in die 
Oeffentlichkeit nimmt, von der Monstranz ein 
klares Bild gibt, diirüc doch deren Reschrei- 
bung, die Hervorhebung ihrer Vorzüge nicht 
gans tIberflOnig sehn. — Der central gehaltene 
ziemlich fiacbe Fufs von 19 cm Durchmesser 
steht hinsiclitlich seiner Breite zum Mitteltheil 
von Ib cm Durchmesser und zur Gesaromtböbe 
von 61 m im richtigen Verhältnifs, wie über- 
haupt sftmmtliche Proportionen von tadelloser 
Vollkommenheit sind. Die acht bimförmigen 
Passe des Fufses sind abwechselnd zugespitzt 
lud Bosgakehlt Drei verscUedene benlbn»%e, 
vnr7i*c^l!ch slilisirle Rlattornamente, die ge- 
meifselt, defsbalb gewellt, von dem schrafBrten 
Grand am ao krIfUger sich abheben, geben 
dem httbsdi gegliederten Fud eine so wir- 



kungsvolle wie seltene Einfassung. Zum 
Achteck sich verengend nimmt er die durch 
Ueme Strebepfeiler markirte, mit Zinnengiebel 
abschlielsende Callerie auf, deren tief gelegene, 
daher geschützte Blenden mit den emaillirten 
Brusibildchen von Christus und sieben Aposteln 
geschmückt sind. Andi die KOpfe sind in 
gnmKdwm» die Haare abwechselnd in goldi- 
gem und bräunlichem Schraelzton hergestellt, 
also nur die Niiaben in Silber belassen und 
vergoldet Kttft^ granite Schnppendtehlein 
bewirken die Verjüngung zum glatten Schaft, 
der in der oberen Hälfte durch den reichge- 
gliederten, mafswerkdurchbrochenen und doch 
sdnr handlichen Rnstif «nterbroeben wird. Aua 
der oberen Abschlufsschräge waclist der gleich- 
falls achteckige Trichter heraus, der zur Auf- 
nahme des Cylinders in die Rundung über- 
geht, atif vier Seiten durch weitausladende 
durchbrochene Strebebögen die viereckige Kon- 
struktion bewirkend, die dem ganzen Aufbau 
sein herrliches, cbaiakteriatisdies Gepräge ver- 
leiht Ein durchbrochener Vierpafefries bildet 
unten wie oben den Abschlufs des etwas ko- 
nisch gestalteten, daher unten mit einer Hold- 
keble gefeftten Bergkrystallcylinders, der durch 
einen Spitzbogenfries eine Art von Besatz er- 
hält. Tnncrhnlli firsselben kniet auf dem Balken 
eines üach auiiicgcuden gleicbannigen Kreuzes, 
ans dessen Mittel ein Draht anm Aafisaen sidi 

erhebt, die mit der Kasula bekleidete Figur 
eines Priesters, der mit beiden Händen die 
Laoula hllt Der Faltenwarf dieser Figur wie 
die mit dem Fufse genaa Obereinadmmende 
Blattvcrzierung der stirk erweiterten Balkcn- 
endigungeo lassen nicht den geringsten Zweifel, 
dafe diese eigenartige and sinnvolle Einrichtung 
die ursprüngliche ist. Vier mehrfach sich ver- 
jüngende sclilanke Strebepfeiler umstellen und 
überragen den Cylinder, je durch einen kräf- 
tigen Pfeiler verstlfki; der traten durch ein 
Vierpafsmotiv, oben durch eine eingespannte 
Strebe die Konstruktion bewirkt, vielmehr be- 
zeichnet, denn dafs diese Strebe in echter Gold- 
acbmiedetedmik nur dekorativ gedacht ist, be- 
weifst schon der Unistand, üafs sie nur mit 
einer Zacke des Hängefrieses, also ganz un- 
organiadi aof dem die lonenpfeiler schmflcken- 
den SKulchen «afliegt iHe Aniaenpfeiler erbal- 



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876 



1900. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTUCME KUNST — Nr. 9. 



276 



ten durch wimpergbe- 
krönte Vorlage und Uber 
Eck ^gestellten Riesen 
eine^malcrische Wirkung, 
welche durch die beiden 
mit Recht seitlich aus- 
ladenden Wasserspeier 
noch erheblich verstärkt 
wird. So bewirken hier 
die einfachsten Mittel, 
zu denen auch der Ver- 
sieht auf eine sonst wohl 
beliebte Standfigur zwi- 
schen den Strebepfeilern 
zu rechnen ist, die reiche 
perspektivische Fassung 
des Heiligthums, und ihr 
entspricht in konsequen- 
tem Aufbau die Bekrö- 
nung. In den Innen- 
pfeiiem hebt sich näm- 
lich der unten gleichfalls 
friesartig bordirte Aufsatz 
ab, dessen (neue) glä« 
serne Halbkugel als Kup- 
pel von vier Schwib- 
bögen eingefafst ist. Sie 
stofsen unten an die vier- 
eckige Laube, die oben 
durch Strebebögen mit 
den schlanken Inncn- 
pfeilern verbunden ist 
Vier gut modellirte Stand- 
figürchen markiren hier 
die Spitzen, und die fast 
doppelt so grofse und 
noch edler gehaltene Fi- 
gur des hl. Laurentius 
macht in der Laube ihr 
Recht als Hauptpatron 
der Pfarrkirche geltend. 
Ein langer, krabbenbe- 
setzter, sehr kräftig ge- 
schindelter Helm bildet 
den SchUifs mit einer 
doppellen Kreuzblume, 
aus der die Doppel- 
figur des Gekreuzigten 
herauswächst. Seine Ge- 
staltung, wie die beiden 
Enden des Querbalkens, 
die wiederum genau mit 




V» 

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« 




den Gravuren des Fufses 
übereinstimmt, beweisen, 
dafs auch hier Alles auf 
ursprünglicher Anord- 
nung beruht. 

Fassen wir noch ein- 
mal in Kürze die Vor- 
züge der Monstranz, also, 
was sie uns zu lehren 
geeignet ist, zusammen, 
so werden wir zunächst 
ihre Einfachheit , ihre 
klare Konstruktion und 
ihr herrliches Ebenmafs 
betonen müssen, sodann 
ihre liebevolle Durch- 
führung bis in die klein- 
sten Details, welche die- 
selbe Sicherheit, wie in 
der Stilistik, so in der 
Technik, zeigen. Welche 
künstlerische Bedeutung 
liegt in einem solchen 
Werk, an dem auch bei 
scharfer Kritik kaum et- 
was zu verbessern ist! 

Wenn es sich also um 
eine Kopirung handeln 
sollte, der in diesem Falle 
Falle gewifs das Wort ge- 
redet werden dürfte, so 
würde an den Verhalt- 
nissen gar nichts zu ändern 
sein, auch nicht an den 
architektonischen Formen 
and den ornamentalen 
Details. Vielleicht könnte 
der zur Glaskuppel tiber- 
leitende Kamm etwas star- 
ker, d. h. dekorativer aus- 
gebildet, auch an den sie 
umfassenden Schwibbögen 
ein spitzenartiger Fries 
vorbeigeführt werden. 
Dafs der Figurenschmuck 
auf die liturgischen Be- 
stimmungen (hinsichtlich 
der Laube), wie auf die 
Kirche und ihre Patrone 
Rücksicht zu nehmen 
habe, versteht sich von 
selbst Schnatgen. 



277 



1900. — ZEITSCHRirr KÜR ClIRtSTlJCHE KUNST — Nr. 9. 



278 



Frühgothische Holzgruppe des Heilandes mit Johannes Ev. 





US dem Pariser Kunsthandel ist vor 
Kurzem in den rheinischen, aus 
iliesera in den Besitz des .Samm- 
lers Chevalier Meyer van den Bergh 
zu Antwerpen die grofse polychromirte Holz- 
gruppe übergegangen, von der hier Abbildung 
vorliegt. Sie stellt 
den auf einer Bank 
sitzenden Heiland 
vor, an dessen 
Brust der Liebes- 
jünger ruht. Diese 
Darstellung ist in 
der Abendmahls- 
szene geläufig und 
würde auch wäh- 
rend der frühgo- 
tliischen Periode, 
aus der diese Grup- 
pe stammt, nicht 
allzusehr befrem - 
den; dafs sie aber 
einer solchen nicht 

angehört haben 
kann, ergibt sich 
aus dem Umstän- 
de, dafs sie in 
sich durchaus ab- 
geschlossen ist, 
auch an den Sei- 
ten (die eine Tiefe 
von 0,47 m haben} 
keinerlei Zusam- 
menhang mit son- 
stigen Figuren er- 
kennen läfst, viel- 
mehr ganz selbst- 
standige Gestal- 
tung. Dazu kommt, 
dafs die Gröfse der 

Gruppe, die 1,30 m hoch ist, die Zugehörig- 
keit zu einer Abendmahlsszenc, wenigstens 
zu einer aus Holz geschnitzten , geradezu 
ausschliesst Denn wo sollte eine in sol- 
chen Mafscn gehaltene, aus so vielen Fi- 
guren bestehende Szene im Innern der Kirche 
ihre Aufstellung gefunden haben? Es bleibt 
also nichts Anderes übrig, als diese Gruppe 
für vollständig zu halten, obwohl sie dadurch 



Mit .Abbildung. 

vielleicht zu einem ikonographischen Unikum 
wird, zu der frühesten Darstellung des heilig- 
sten Herzens Jesu, denn als solche würde sie 
wohl am ehesten bezeichnet werden dürfen. 
Jedenfalls bietet sie in diesem Sinne beach- 
tenswerthe Winke, zumal 




für unsere Zeit, die 
diesen Kult in be- 
sondere Pflege ge- 
nommen hat und 
gern nach neuen 
Formen suchen mag 
für ihren Ausdruck. 

Aber auch ab- 
gesehen von dieser 
symbolischen Be- 
deutung hat die 
Gruppe Anspruch 
auf Beachtung, wie 
jede gute mit der 
ursprünglichen Po- 
lychrom ie versehe- 
ne, zumal grofse 
Figur des XIV. 
Jahrh. Denn dafs 
sie diesem (viel- 
leicht gar noch der 
ersten Hälfte des- 
selben) angehört, 
kann nicht zweifel- 
haft sein ; Zweifel 
mögen nur in Be- 
zug auf ihre Hei- 
math entstehen, als 
welche man auf 
den ersten Blick 
geneigt sein könn- 
te, Frankreich an- 
zusehen. Dafs sie 
auf französischen 
Einfiufs zurückzu- 
führen ist, wird auch wohl nicht bestritten 
werden, und wenn es sich um den edlen, wenn 
auch etwas sentimentalen Kopf des Heilandes 
allein handeln sollte, so würde auch die fran- 
zösische Originalität keine grofsen Bedenken 
erregen. Aber schon die ungeschickt behandelten, 
plumpen Hände desselben, obwohl sie durch- 
weg zu den schwächsten Parthien der früh- 
gothischen Plastik zählen, würden wohl Ein- 



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Spruch erheben, erst recht aber die Figur des 
hU Jobannes, seine Bewegung und namentlich 
sdn Gcriehtaautdrack. In ihn, wie in der 
gerwungenen und verschrobenen Haltung des 
Jttogers erscheint ein Gemisch von französi- 
idNin und deiitiehem Typus, wie es in Strafs- 
burg zu einer gewissen Eigenart sieb entwickelt 
hat. Ob zur weiteren Bestimmung der Ur- 
ipruDgsgegend auch die Holcart (Nutsbaum) 
von Bedetitung sein lunn, wage idi nicht la 
entscheiden, ohne aber die Bemerkung zu 
unterdrücken, dafs diese eher auf den Süden, 
als auf den Norden hinweist Da(s sie auch 
mit der brngundnehen Herkunfk, welche viel- 
leicht noch in Frage kommen könnte, ver- 
einbar W.Ire, i<5t wohl nicht zu bezweifeln 
Der Folychroraie, die leidlich erhalten i&t 
und keinerld Enwncnuiig crfthren hal^ li^t | 



steMenwme I^inwand rii Grunde. Die Kar- 
nation ist frisch und aufser ihr zeigen nur 
die Haare tind die Unterftttterangen (arb- 
Hche Hehandlung, alles Andere ist in Glant- 
gold ausgeführt Uber ziemlich dünnem Kreide- 
grund« Schwante BOrtchen mit ausgespaar- 
ten Ornamenten, besäumen die Gewänder, 
und zwar Rosetten die des Heilandes, Zick- 
uckmuster die des hl. Joliannes; bei diesem 
ist der Fntteramschlag griinlidiblau gefitrbt, 
bei jenem röthlich als Poliment, so dafs 
die Farbe nur eine geringe Rolle spielt, 
dem Alles beherrschenden Gold gegenüber, 
sumal im Anfang stark In den ifimtergnind 
trat. — Die Grappe bezeichnet mithin in 
stilistischer, wie in ikonographisrher Hinsicht 
eine wesentliche bcreicherung des mittelalter* 
liehen Ponnenadiataes. Schattfca. 



Bücherschau. 



Handbuch der Konstgeschichle von Dr. 
Erich Fraata, ProfcMor an der Univenillt n 
Brala«. Kit TitdbfM und 898 AbbOdinica im 

Text. Freiburg It'OO. Herder. (PreU: fJ Mk.) 
D«r VerbMCT dutfte et wagen, mit einem kunit- 
fHchicIlllicheii Leiiladen an die OefTenlltchkeil tu 
tr«ieo, denn leice VorlMiiiig«n hatten ihn («nMhigl, 
du ganie Gtbiet ta MadiiCB md die EfKct»!**« 
seiner Studien in anregendem Vortrage »einen Zu» 
bflrcm milzulheilen. Dtfi er hiecM die nöihigen 
Eigemchaltea beaitti: ideale AafliuMiig, voruehmen 
GcKhaMckiichiiffeaiantklcmtauig, gewaodtc Sprache, 
hatte er bereUi doKh Mfne «Getehiehte der ehrici- 
liebeo Malerei« bekundet, u .1 lici ''m-.i.i' 1. er 
fltr die neue Aufgabe noch weiter au»hulei>, noch 
luiapiMr fonBBliren imibte, i>ranchte ibn nicht abtu. 
achMciten. Er hat dietelb« votirrfflich gcUM und 
auf 440 Seiten, von denen ein gui es Stock durch die 
lahlicithen K^*'^'^'^''' aUNj»e»Uchlen Illuslralioncn ali- 
aoibirt i*t, einen klaren, Trischen Ueberbltck Uber die 
BatwSdihuig der bildenden Klintte von ihmn Anbc^n 
Iris in UMCK Tage geboten. Eine ^(>«tinde Ae«iheiik, 
die mit einer erhabenen Auffaisung gepnart ist, be. 
tierrsi lii da« Ganze, unii eine wohlihuei.iit Objektivitit, 
die den Vorsttgen eines jeden Stiles, des allgriechischen 
io gHl, wto den »tldallCTUchea and der Keoaitsance 
geredü wird, macht sich abenO geltend. So maüvoll 
aber auch die Kritik ist, entbehrt sie doch nicht der 
IJestimmlheil. und die kurrf Arl, mit welcher der Ver- 
fasser sie handhabt, ist der beste Beweis für di« 
SIeherhrit seineB Urtheils. Dafs er seine VoiXebe Ht 
die Malerei in den Vofdognnd iltMl|, die XliiBklBtte 
in den Hintergrund treten liiät, wird Ihn von dcti 
meisten Leserr. wühl nicht verargt werden. Fast jrdcr 
KnnsUchrifisteller bat ja seilt Sicckenpterd, und wer 
I innehan will, begsagt «ich nklbt mit 



Leitfäden. Diese sollen nur oricnlinn, das Inlercsac 
wecken, Fisfencige bieten und «n tieferea Sindica 
anregen. Onft im vorilegcBdc Haadhoch diese Ad, 
gaben erfüllt, darf ihn ndl gnteaa C««isBa» nnrhg» 
sagt «erden. c. 

Grundrifs der Kunstgeschichte vonWil. 
heim LQ l> k e. Z w 6 I f t e A u f 1 a ge. vollständig nea 

bearbeitet von Professor Dr. Max Semraa. Verlag 
TO» Panl Neff ia Siutgatt. DIeat neu* Auflag», 

von welcher bereits vor Jahresfrist (Bd. Xll, Sp. '281) 
der 1. Band: Die Kunst des Aherthums, angezeigt 
werden konnte, eisrhemt jetit in Lieferungen 
(ii bO M.I. von denen iO das ganze, auf vier Binde 
bereehnelc Weifc hOdan aoDen. Oiuch die An(^ 
nähme der neuesten Forschungsergebnisse und Fort- 
funrung der kuntigcschichtlicheu Entwicklung bis io 
unsere Tage soll iter durch viele gute Illustr.itioneri 

tulcr denen nach manche Fatbeniafeln, erliatett« 
Text auf die volle HSbe galwncht werden, eo dafc 
dem allen verdienten Werke eine glinrendc Aufer- 
stehung bevorsteht. Sobald dessen Mittelalter 
vorllcgi, aon daiaber eingehender hHehlet «erde«. 

D 

Keise.Skiiien. Hersusg. vuii Ch ri o p h Hehl, 
Architekt und Professor an der Königl. techoischeo 
Uochtdiale an Baf IIa. Baad 1, 44 Taiela ia Phololiih.. 
fcart 80 Hk. Verlag von Brait Waamnlh. 
Der Verfasser klagt im Vorwort mit voHeRi 
Recht darüber, dafs den meisten moderncD Bauwerken 
im Unterschiede von denen froherer Jahrhunderte^ 
namentlich des Miitelaheis, die OnrchhiMnaK der 
Eintelnheiten fehle, und macht daftr tum Theil die 
forctilcn lljuveThällnuse, lumcisl a' -; Architekten 
veraatwoTtUch, die der historischen i^ntwicklnng der 
Details sa «««ig Aafmailiaaaikeii achanhiea. Um 



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1000. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTUCHE KUNST — Nt. 9. 



282 



diese von Neuem emufegta, gibt er unter dem be> 
•dteUeMi TMel: „Reite.Skittca'* Zeichunngeo 
kcniM, die Ton ibm, fon vier AuittoMco und elf 
Schalern henUhren : feite, kUre, offenbar durchaus 
iuverläs«ij;e Aufnahme •' InnrciLhcnder Grofie und 
sorgfUlig$t eisgeirsgeoen MaaUen. Die meikten der- 
wtbcB flad ta HcMca genaaflll, und obwoU 
Orte, aos denen cie MMMM« (AUendoif, Friltlar, 
TreyM, Marburg, Frankenberg, Haina, Montenberg, 
Arnsburg, Ronneburg, Gelnhausen, Mjulbronn) in der 
KaMlgetchicble bekaoot, ibeilweiae sehr bertihml sind, 
■e habM 4aA dl* Um gcbotemt BfcwliilitlM», mtm 
nScbte snweilen tagen Kleinigkeiten, den vollen Reil 
der Neulieit. Sie bestehen in FachwerkhSusern mit 
genauester Angabe des System», in Abhitduiigen v<jii 
tomanttchen und ftObgothiachen Konsolen, Kapitileo, 
F«Mteni mi deiM Ifalivifli, «sf dem Fralilwiedcr- 
gäbe die gtöftte Sorgfall verwandt ist, in GiebeU 
blumcD, Portalen, ThUren und deren Beschlägen u.a. w. 
l>*(- .Iber aber dem Kleinen das Giof>e nicht nufser 
Acht gdaueo iatt beweiai der Umstand, dal* es «ach 
ra TotahaJbaliBeii aidit feUt. E* luwdell sieh ■Ite 
■m ein ungemein inslrnkltves Werk, welches den 
jungen Archilekteii zeigt, wie sie ihre Studien einiu- 
richien haben, um ihres StotTes Meister /.a werden, 
im Sismc der Ahes tchaffen sa kroeo. Möge »o 
■dmcll aod icleUlch der ZiiwMbs ildi ergtbm, dab 
d«r n. lltad bald mcheinen kAiuitT 0«haa«cia. 



Getcbiefcte der d««tseb«a BlldbeverkaBtt 

im XIII. Jahrhundert von Hn^nk. Verlag 
von Emst W'aamuth. (Preis brosch. 120 Mk.) 
Dieice gttuniid Obuttirte Werk, von ehmn Prsk. 
liker nttammengeelcni» mlotgt vomdiailich den peak* 
tischen Zweck, den BOdbevero «merer Tage, den pro. 
f.-iiien wie den kirchlichen, ernste Vorhallnngcn zu 
machen und grof^e Vorbilder sn bieten iii Ausdruck 
aad Hakaif a in GeMaltnog und Drapirung. Daiu 
eignen ikb ircOicb die Flgtvca des XUI. Jabrb. mit 
ihrem engen Anecbhifc an die Nalnr, ihrem grofsen 
Stil und ihrer deutschen Eigenart mehr als alle anderen, 
selbst als die der FrOh- und llocbgothik, obnohl diese 
»ie in Erbebenbeh der Auffassung wd Vcrgchtigwig 
des Maierkk aocb Iberlteflen. Fett pifttslich taucht 
nm 1200, da die Plastik Italien* hocb im Argen liegt, 
diese Kunst in Deutschland auf, und der [)f ik l igen- 
•chrein, dessen 11^ voUeodete Vorderseue in IjgUr- 
Heber RimidM noch sehr befangen aassiclit, deieen 
hScbalene um tvei Jebiubnte jtUigct« Lengeeiten grofs. 
eitige Fnribelt bekundtm, vereinigt wobl mehr als ein 
anderes Denkmal , die hart aneinanderslofsenden 
frappanten Scheiduogsstadien. Die Figuren der lets> 
leren, offenbar ohne Unreiebend« Fahlung mit dem 
Goldschmied modeUirl, tbid rieOeicbt in Sachsen ent- 
standen, wo der Verfasser mit Recht die ^Viege der 
neuen KIchluiig >uchl, ohne den Einllufs nachweisen 
SU kdmien, auf den sie sarttcluntieiicn ist. Macbein» 
ander fthtt ert ranldut ea der Hand bi der 
Regel leichler lu daliretiden Gratifi^furen , die neuen 
Schöpfungen in Wcchselburg , i'cgau , Merseburg, 
Braunschweig, Halberstadl, Freiburg, Magdeburg vor, 
«B daott eisen Abslecber um Baaberger Dom an 
■Mihent voB denen fmral^gm 8bBl|MiK«iiadwtn er 



den genialen Nachklang in Naumburg und Meissen fin- 
det. Andere BinWilwe tiad in Trier mafigcbend, «o 
er seine Wanderung beginnt nach Tbolc/, Limbnrg, 
Laach , Maslricbt , Aachen , Roermond , MOnster, 

Osnabrück, Minden, P»derb<irn, Dorlniund , um sie 
Uber Doberan, Wimpfen, Strasburg, Kolmar, Nen- 
«cikr, FMbnrg, TravbaUt, Regeoabwg, Wörme, 

Marburg, in Gelnhaasen und Wetslar zu tcbUeben. 
Sehr verschieden an Bedeutung sind diese Stationen, 

von denen einzelne lur Illustration nur den -jirn 

oder anderen Beilrag haben leisten können, aber 
jede bei ihren eigembamUclM, vom VerCuicr hcreor. 

gehobenen Wenh. Die Gltupunkle bilden Wechsel- 
burg, Braunschwcig , llalberstadt , Freiberg, Magde- 
burg, Barjiberg, Naumburg, Meiuen, Trier, Jilrafsburg, 
Fieibwg, und ibuen widmet der Vettsaaer eine gro&e 
AmaU dwthweg gnier Anlbabaca« uter denen aognr 
einige farbige. Da dieses kostbare Material nirgendwo 
so einheitlich und vollsttndig zusammengetragen , so 
ist hier den Kunslhiitorikern und namentlich den 
Kttostkrs ein höchst wenbvoOer Schate geboten, der 
«e bwt a Werth bebaapM, bh anf aircng wiiienadaft. 
lieber Grundlage eine noch umfassendere Publikation 
erfolgt, wie sie IXngsl als Bedttrfnifs empfuudeu wird. 
In diese u. irden alt Eiteugnisie des XIU. Jahrb. 
noch mancheiki E i n r e l bc iten , besonder* ans Rbein» 
had oad WeatUen anftaaehaea aeiat SielareleCi 
und namentlich lioliftguren , sowohl seIhslslSndige, 
wie die in Kircheti und Museen zahlreich vurhandenen 
spttromanischen Kruzifixe und sitzenden Madonnen, 
aU 1 heile roa Chorgcsittbl. Auch mcbrere MclaU» 
fignrea dieser Zeit, gelriebeae wie gegoaten«, hlllcn dort 
ihre Stelle, Dieses grofse Sammelwerk wUrde sich 
freilicii auf das XIII. Jahrh. nicht he^chrSnkeu dürfen 
und dem deutschen Skulpiurenschatz auch in den fol- 
genden Jahrhunderten nachgehen müssen, in denen 
ihn eine viel gidbefc Bedcviuag tabamait, al» der 
Verbeaer aagMlebcB möchte. b. 



Alle Meister. VerlagvooB. A.See mann, Leiptlg 

und Berlin. 

Waa den bisherij;en Abbildungen des alten Ue> 
laildeicbaUea zu dessen vollkommenem Geaab au 
meist noch fehhe, die farbige Wiedergabe, aoH ihnen 
jetzt mit Hülfe des schnell zu grober Bedeutung ent- 
wickelten Dreifarbendrucke«, aUo auf einem 
mechanischen, und defsbalb objektiven und saverw 
Usaigcn aa Aal ««rdea. Seeauaa hat sieb 

entschloaacn, die hervorragendsten Uteren Gemllde 
! der europilschen Sammlungen mit Hälfe dieses Ver- 

I vielfElligungsverf.ihrcns in sorgfältigster .\usfuhrung 

heranssngeben, und von dieser grofsen Publikation 
liegen beseito aw*l L,i*fert>Bf n (ka Fonaat van 

BO zu 23 civi) vor. Jede derselben enihltt 8 Bilder 
in kräftigem, abgetönten Passe • partout und kostet 
i .M-irk. SO dafs der Preis des aus fUnf Lieferungen 

1 bestehenden Jahrgaagas Iii) Mark belrftgt. Vliniiscbe, 
deatsebe. itaUcaisebe, apaaisehe Keiner daaXV., XVI., 

: XVII. Jahrh. sind hier vertreten, im Gaatea th (da 

' von Rembrandt zwei Bilder vorliegen: sein Selbst- 
portr&t und die Nachlwache). Die hellen wie die 

I diniklen Töne, die Lichter wie die Schalten kommen 



Digiii^cü by Go 



imo. - ZBlTSCHRirr für CHRISTUCHE KUNST — Nr. 9. 



284 



dsrch die Farbe ei»! W&fme uiul Leben. Je charak> 
IcfiMiidicr «m G«trtMt, an «» {»pputcr mim 
Wiedergabe, to daf* i. B. der Mann mit der Melke 
Tun van Eyck fatt wirkt wie das Original Auch die 
Art, wie die ein/einen Kathsnclrucke in dfiii K.ihmcii 
■od in der hflbscben baatdUchen Mappe lich präieo. 
itm. te boteebMid. tnd liMlili hind«1, die BiUtr, 
die man bevortagt, durch ein Rihmcbeo tum ZiflHBer» 
ichmuck zu erheben, — Ha da» L'nteneliinen ohae 
Zweifel anf Harken Zuspruch bceihnct isi, m ver- 
Mebt et iicli bei diea«« Verkgcr «on selbtt, daU auf 
•De Dmlelliiiitai venidM« wird, die i« d«r Ptnili« 
Anslofs prregfn küiinten. Mit derselben ZuTer- 
»icbi wird auijeiuiiiimeu werden dOifen, dafa auch 
die früheren Meister der kölnischen, »Uddetiiichen, 
hikeniaclicn, flMdetiichco ächniciii also WiUwlm, 
»eplMii, die aaaiqraMa MciMer cic WsMcenMlli. 
Schoni;auer, <lie Siennrn, Fiesole etc., namentlich 
auch Memling, kogicr vau der Weyden, Dirck Bouls. 
van der Goes, Gerard David etc. vertreten sein wer- 
den. UofftMÜch «kd c* nicht u der Ctnehmigung 
leblen. aMh die hedentcndelw d«MlbcB nnf Gnmd 
dinktar AnfiwlHnai tu icpiodwiim. Selinitgea 



sackender Ofoamentik. die ringi umheriaofendea 
BhioMDborlen von ><> hinretfscndcr Schönheit, dafi 
fluMn noch «inig« Tafeln in (rAbercm Mnibeidi gt- 
wldnet ilBd. Die ftiUlknIwa ist bH An. 

erkeimaf and Dnnltbulnil m bcgrtifsen. 

ScbaAlK» 



Di« Wandteppiche an« dem Leben dei ErJ^ 
valerajakob, Text von Julias Lessiag. BerVn 
1900. Verlag von Ernst Wasmnlh. (PreU 10 Mk.) 
Mr. Üt der aVwlNlder.Uefte au« dem KAnigl. 

Knulgewerhearaaenm ra BerBn, heranrgegeben von 

Julius L«-v>inß' eii'.Käti eine Abhandlung Uber die 
Wandteppiche aas dem Leben des hrtvAici« jakub, 
irelelie in •! Seilen Text und 1!S vortrefflichen Licht, 
dmaklafeln hcttchi. Die Einkitung macht »it der 
Geaehichte der hier abgebildeten Teppiche bekannt, 
»eiche niil Ketht auf Zeii hmiußfn des berUhmlen 
BrOsseler Maiers Bernard van lirley (f IMl) und 
■■f die Brüsseler Fabrik, deren Marke einer derselben 
titgl, tavtkkgefahrt werden. In den Jahien ia20 bit 
iBflO entnanden, gelangten lie vor iwel Jahren ana 
dem Besitze der Kamilie Cainpejjgi m Bol<i(»iit in 
denjenigen des Grafen Tiele- WinckSer, der sie letzt- 
hin im Berliner Knnslgewerbemnaeum ausaiellie. Hier 
hnt deaten Direktor lie iladMi «nd das ErgebnUa 
dleaer Stadien iat die hfer vorliegende itiKatiMlie and 
technische ('haraklerisirung derselben, sowie die Be- 
schreibung der einzelnen, im Ganzen vorzQglich er- 
italleneni hdchst wcrthvoUen zehn Teppiche mit fol- 
genden Sacoen: 1. Jaluib erhilt den Segen lunki, 
'i. Jaliöbt Fbehl. Die HimaMlsleiter, 3. Jakob be. 

gegnct Kachel. Hochzeit mit Lea, 4. Jakol) theilt 
mit Laban die Heerden, ö. Jakub und die Seinen 
verlaiMn Laban, 6. Laban holt Jakob ein «nd aeUiefat 
mit ihm einen Btiad, 1. Jakob trifft mit Esan zusam- 
men, 8. Geschichte der Dina in Sichern, 9. Jakobs 
Klage aber den Verlust Josephi>, li >. Jakob findet 
Joaeph in Aegypten wieder. — Die Darstellungen der 
dV« ai hohen« 6 bis 8'/« breiten Teppiche smd | 
•berani reich, sowohl hiatsichilich der landschaftlichen 
and architektonischen Hintergründe, wie der elozelnep 
Gruppen, die grofsariig sind in Kutniuxiiiun. KostU- 
aiining. Atudmck. Einsclne Szenen sind von so . 

Detaib m ao | 



K n I a 1 1 > ß der C e ni 5 t d e - S a in m 1 ii ii g der 
Kunigl. Neuen Pinakothek in MUochea 
t!KX). Von der '.Hl auserlesene Gemilde umfasaeoden 
Sammlnng. die aait der EröSnnng des nenen g^aÜMn 
Gebindes (1868) um mehr ah das Dreibdte p. 
«schien ist, wird hier von der Direktion ein neset 
sehr handlicher, Oberaus vornehm au^gestalleter Ks- 
i.ilog i l'rei» 2 Mk.) vorgelegt, der in der alphibeii- 
schcn Ordnung d«r KflostlemnaMii anlacr den wich, 
tigstcn biographischen Notizen in der kttneaten Pana 
die Beschreibung der einreincn Gemälde bietet, von 
denen 127 nach Aufnahmen von Hanfstäii^l vortreffltcit 
reproduzirt sind. — ENe im Plflene deaselben Gfr 
btudes ne^pstellta 8BI Ifmnmern unfastende Saa» 
lung ist h> der IL Ablheilong in knapper FoMa kaia- 
logisirt. Da» Sludiuni der Ssninilunjjcn und die Kr. 
innerung an deren Besuch wird durch diese neueste 
Ueberticht wesentBcb «rlekhtsrt. R. 



l)ie V c r 1 a g s a II 5 1 a 1 1 F. B r u c k n> a n n iii M .l 

eben bat Piguenldrucke nach Gem&lden der 
Grofakercogliekea Calerte in Karlsruh« 
wie der Herzogl. Galerie in Bra«aBckwei| 
hecAusgegeben im Anschloue an ihre Mheren Repro- 
duktionen Villi Gemälden der Allen Pinakoihek in 
München and des Stidcl'schen Kunstmaiitnis in Ftsak. 
tnt. ißvtlbe Sdilrfe seichnet dies« AninaknMB, Tillige 
UnverSnderlichkcil diese Drucke ans, von denen jeder 
in der Cröfse von circa 22 : 2U cm unaafgetogeo 1 Mk- 
kostet. Die Karlsruher Kollektion umfaßt ^TiG 
Srannschwciger 282 Nummern, und für die von den 
Gaicriedirektorcn gctmflcnen AaawakI sind 
lich kunsthistorische Interessen besliuimend 
I so da(s also hier fUr die Studien ein vortrefflidles 
j Material gehoun itL D. 



Opu? Si. Lucae. Eine Samnilung klaüsischer Ati- 
dachtsbilder. Verlag von Joseph Kalb lu ^luugan 
nnd Wien. 

DIcacs bereUa in Bd. XII. 8p> 880 bcefwodott 
nnd empfohlene Lieferangswerk hl Uuwhdicn na 

llefi II, III und IV gewachsen, von denen jedes 
sehn Tafeln enibih und 5 Mk. kostet. Die Auswahl 
iat voeticffltcll, iodem ans den minelaherlichen and 
Frührenaissance-Schokn Flanderns, Sl^dcnti 
Italiens ausgezeichnete GemUde, auch minder I 
hervorfjeiiicht, vm, den neueren Meistern Führidi. 
Uverbcck und Steinte bevorsagt sind. Aach die A«s- 
iUttung Ufst nichts in wdnadn «bc%, bo««U die 
ittfsere der Mappen, als die der elnaalBen gekSmlen 
und abgetönten Kartons. Die Reproduktion ist steDen- 
wi ise etwas flau, sei e» in der LiiiienfUhrung, sei es 
im Ton, und die Uoldlichler, die den Autotjrp><i> 

Ir die Wtrhng weh 



. ..^ o uy Google 



286 



imaer w. Fdr diue wird der Farbendruck m etwm 
grOfNran Umfange tsr Anwcndang gcbraetil werden 

müssen, und zwar nicht nur in der Umf.issiinßsliortc, 
ikouUcrii (Ur di» i;3iiie Bild, welch«» durchweg bei 
Grofs and Klein den meiiten Anklang findctt wenn 
CS in hannoniKher Firbasg lenchtet. 

M«t»er* lolelier Fubcndnteke embUi die to eben 

erichln ene II. E m i *1 i O n , nmJ iwar in vcrschicilcr.en 
FoimklCD von A (58xt8 mm) bis xu K {llh x tlbmm). 
In letalerer Gröbe wird c. B. die altkölnische Ma. 
donnn mit der WickenbUnbe und der hL Anloniu 
von Moroni t*b«llcn, weldie der CoidliintergfaBd n 
voller Wirkung koiritiscn lassen. Die niei^ifn dieser 
kleineren Gebelbach-ExiUgcii sind äUcicn und neueren 
VCfbgen, die mit Verstindnlb ond Geschmack aus. 
gCMcht >ind, in verachicdenen Technilien nncbgebildct, 
die theo» In den Fignren idbet, liieib in ibren Etaw 
fassungen zur Gehung kommen. Der Eifer und die 
Geschicklichkeit, wori il der Verleger, der in kurter 
Zeil l'ih Bilder und Bildchen geliefert hat, sein Ziel, 
den chrkilicben lUldefacbaU «■ popnlwitiren, verfolgt, 
verdient Ancrkcnmog nnd Zmp in efc i Schnitsee' 



Oer KnntlverUg von Jnlln« Sebnidt in 

Fliireiu nicht «.eine 1>etiaj)nteD Bestimle f.irMger Hu!x- 
schiiillc, die wcgcu der herrhcheo Originale un<1 deren 
vorzüglicher Nachbildung ihre Zugkraft futidnuemd 
behanjMen, eB)ihr]icb n ergimen. DicanuJ beUebt 
der Zbvndn in dem Brnstblld der retivoflen 
hl. Barbarti von PnImÄ VcccTiio n^d in den Me- 
daillons der Piedelia zur Grablegung Christi von 
K.^phsel, welche Glaube, Hoffnnngnnd Liebe 
dAntalleo, cntiOckende Kniebilder von gmngelbcr Td- 
nonif nnf bllnlkbem Grund. — Dato kommt die 

f^rliige Reproduktion eines modernen (lemälde-;, der 
Madonna: „Qua»i uHva spe c i o s a i n c a rn p i s" 
VCD Barabino im Dom zu Sampierdarena bei 
üema. Dieies tteOt Inn e Aalb eber lihunigen Ranken» 
borte naeh Art der afeon Gobelina, in einer von OeU 
bSumeii he'eb'.en Landschaft die ^ilrfnde Gollesmuder 
dar mit dem einen Urlzweig aufureckenden Kinde 
im Arm. iJie ungemein zarte, duftige, fast visionSre 
Kracheionng innerhalb der reklwoi «ebt fein abge- 
tamea Vegclalion Ist mit einer Trene «nd Fcinbeil 
wiedergege1)eli, wi<- man sie dem IldtaAniHn vleht 
kKlte zutrauen sollen. (PreU V Mk.) R. 



Aebte Jabret-Mappe (1000) der deutschen 
GeselUch:<fl fur christliche Kunst. Mit 
12 Folio>Tafeln in Kupferdnick, Photoljrpie, Zinko* 
gnpbie and Parbendmek, nabat 25 Abbildnagen 
im Texte, der verfafst ist von Joseph Popp, 
Benefiziai in Manchen. Freibnrg, Herder'sche Ver- 
lagshandlung. 

In dicaer Mappe sind vier Arcbiiektcn ver> 
traie»t J. AngerOMir, R Hertel, J, H. Sdndla nad 

H. Schurr; fttnf Maler: J. Aliheimer, G. Fugel, F. 
Geige», A. MttDer- Warth, E. Zimmermann: sechs Bild- 
hauer: J. Bradl, F. Langenberg, II. Schiestl, B. 
Scbmill, j. Taachner. H. Wadar«. so daCs also die 
kuHtganwMkhen Arbeiten diemal tMi», wenn aicM 



I etwa der Entwarf a» dem metattiacheo AHaraafaala 
I der romanlachen KbrateTklrcbe in WSrtbnrg ab teicher 

' gellen toll. Von den liinwerkcn ßchtiren drei der 
romanische», drei der gulhischeii .Sttlarl au, und von 
ihnen verdient ne)>en dem etwas tlberlndenen romani- 
•cfaen Portal der Kirche in der üanderao (Wtrsbarg), 
die frabgothdcbe Pfarrldrcbe In Wobineb bervorge* 

hoben zu werden. Von den Gemälden sind die 
AllartlUgel in der Ailieriut-Kapcile zu Regeosliurg, 
da« (durch Fartwndruck wiedergegebene) Fensler im 
Komlanaer Mdnaler nnd der Karton snm Dreibdoigen. 
feniier tm apiigotbiiehen Charakter gdiallene vrwireff. 
liehe Leistungen. Die Pfingsipredigl, feckengi-mSlde 
lu der Kirche tu Deuchelried, und Chitstu» vor dem 
hohen Rath, sind grofsartige, bewegte Kompositionen) 
die Madnona mit Eageio und die Flacht nach Aegjrpten 
tflchtige, fan Stndiwn der allen Italiener berangerelfle 
Leistungen, und die Anbetung dtr Hirten scheint ein 
sehr wirkungsvolles und doch nicht Übertriebenes Ue- 
lenchtungsbild zu sein. — Die der romanischen Kich- 
Inng aifih anachliebenden Sknlpinren erscheinen enl« 
weder ce atierthtadieb, «der n abgeschwlebt und 
bewel«' i: .'l'-deTum, wie schwierig die .^ujfiihrnng in 
dieser .-i^iiart ist. Viel besser gelingen gerade den 
suddeutschen Difdbauem die ihnen viel näher liegenden 
i fpItgothiKben Formen, wie die BMe dea bL Kilian, 
I der Kopf ehiet HeiSgen. die Stalne dea M. Georg 
zeigen; aber auch die Nachbildungen der italienischen 
KrJhrenaijsancc, als welche der Marienaltar und das 
I Tympanon mit der I J.ir&lelliing im Tempel in Sti Uf« 

sttU ta Manchen herroigebobeB acien. — Z« gana 
i 6«iett Geatdtungen bat ancb die Plaitib keinen An« 

lauf genommen in dieser Mappe, die überhaupt von 
einem konservativen lUache durchweht i»<. Da er 
wohl in Zusammenhang gebracht werden darf mit der 
gröfsemn Vorhebe für die ScbdpfuitgeB dea aplteren 
MiitelaMera, ao mag er ata eto gIdefcUcbea Zeichen 
begrUfsl werden, denn gerade diese StiJrichiung dtirfte 
, sich {är das kirchliche Kunitschaifen in ÜUddeutsch- 
I land, wo die Mappe vornehmlich in wlrkea betnfan 
ist, gani besondere empfehlen. R. 



Z»6lf Meiligonbilder von Gg. Bnacll in 

München, I. Serie, Vertftg der GeaeUachaA ftr 

christliche Kunst. (Preis 50 Pf.) 
Diesen getonten Bildchen , zumeist Standfiguren, 
liegen phialiache Darateltangen de* bekannten MOn- 
dmwr Bfldbanera i« Gtnnde. Sorgfältig modellirt, 
erbaulich im Ausdruck, gefUlig in Bewegung und 
Drapirung verralhcn sie das Studium der süddeutschen 
Skulpturen von der spitgothischen bis in die Barock» 
Periode. Am m^en tritt dieses in dar vortieCIdMn 
Gruppe St. Monika nnd Augustinus, sowie in den 
F;guren .St. Petrus und Paulus zu 1 jge , welche 
wiedemin den Beweis liefern , wie sehr gerade für 
talentvolle Ktinsiler der Anschlufs an gute alle Vor« 
bildor aieh emp&ablL Mdge die II. Serie gerade an 
diete Mnler der L. namentlich aa die lloaika.Gruppe, 
anhnllpfenl r. 

Der Kunstverlag von Bentiger & Co. legt 
laine nenereo Kommvnion- Andenken vor, grobe 
ud kMao, teb^ «nd eintönige, Einidfigataa nnd 



987 



888 



Gfvpprabilder. Von den riet Licht druc kUilileru 
ist das grofste mit der AbendmahlMlartteUnng (ron 
Commaos) du bcAc, obglticb SaalMMtatUag and I 
EinfaMSBc idiiradi tM. •» Die 4Mi IdtiaMm Far. 
beadrttcke sind »ehr weich, die drei miitelgrorteo 
mdt nicht krtfiig und ernst t;enue, troix ihrer tcch- 
niwhen Vonttge Von den vier grofien Chromo. | 
Itthograpbien in das kleinere mit der (fOf diCMin | 

nn die Golttnnalier durch den hl. Johann», ein im 
italienischen Stil gut geteichneies und koloriries Än- 
dachtsbild, welches seinen Werth behält (25 Pf.); die ' 
Steoe von Emmaiu, ein craatc* JBiid der Bcoroner 
Schule (40 »X «iid ErwielHeiMB dier iMpottiren nia 
Kiadetn; die Anstbeiinng der hL Kommunion durch 
den Heilaiid an iwei von ihrem Schulieugel begicilele 
Kinder, in einem von mehreren kleineren Sienen 
umgebcnra UedniUoB dargeatellt (40 PC), maciu einen 
fridw«, eber ctwe» mmMgeB Btadisek ; 4ea eadnmrtl. 
MteGmppeiibiM (40 Pf.) mit seinen attchrUilichen Ad. 
Itllnfen teigl aelbsttllndig und gut geteichnete Fi- 
guren in origineller FirboOg', HS der Mr die In. 
achiiXttafeln berauafallen. n. 1 



Allfirc, Kantelit und Chorgestnhl. Vor- i 
lagen mi l'.elalterlicber Hoixarchitektar 
fnr Kirchenmöbel der Nevscit Zeidumngen 
nad Gmdrto eugeAdut nun Cebnrache i)lr Kanal, 
tiacbler und in Fachschulen von P. G ommel, 
Architekt. Qi Tafeln. Verl. HeftUog in Berlin. 
Von dieecB Vttifefea ibd iwei Liefernngen 
Ii 8 Tafeln (luT.BOMk 1 erschienen a ' f F.nlwUrfe 
fu Alltren, KanteJu, ChontUhlen, Kijrnn.uniünl>äink«n, 
Beichtstühlen, Stationsrahmen romanischer und golhi- 
icbcr Stuart cntheilen. Men merkt ihaca dea Stttdina i 
der BMeMlaUehen llolemltbet n, wie in Bettoeben, | 
ihre Formen den tarn Theil veränderten liiurgischen 
Bedürfnissen antupniscn. llietbei siuü die fciilwUrfe 
golhischen .Stils besser gefahren, wie die romanisiren- 
den, was gewifs leine Befrflndasg findet ia dem Um- [ 
rtenle, 4e& remeniedw HelraiAbel nn in Mbr apir. 
licher Antahl und fa«t nur in »ehr einfacher schwerer 
Ausfahrung erhalten geblieben sind, bei der die Archi- 
tektur hinter der Ornamentik verschwindet. Die letzlere 
pBegt den Architeklea waaigir gMuhg n aeio, «!• 
die i H l en t «elbweteB bei den BMwihfm Ar M«bel 
die Mitwirkung des Bilhaoen ir J-r Regel nicht lu 
entbehren ist. Da* von dem Vcrtasjer mit Ernst und 
Geschickhchkeit erstrebte Ziel wUrde vielleicht noch 
besser erreicht werden, wenn die besten eilen Muster 
aulfnMMunen and aebe« ihscn die Veribidemngen 
•ngebracht würden, welche durch die jeliigen golics 
dienstlichen Anforderungen gestellt werden, abei nicht 
durch allerlei fromme Wttnschc, Wie t. B. der Mehr, 
tabl von Leuchierbioken, welche eine bermonieche 
lAaaf dei Akamiabebnidtt redil ermAgOchea. — Ia 
den forliegenden Entwürfen herrscht durchweg grofser 
Reichlhum, xumal bei Devotionsallürchen, Kommu- 
nionbank, Keichtstiihlen, Stationsrahmen. Wenn bei 
diesen die Ccsammiform, EiatheitBag aad Profile 



korrekt sind, so bedarf es zumeist keines reichen Zier. 
Werks, in welchem sich die SchwSche der uSietleelicB 
Empfiadang am atiidrtngüchsten offenbart. 

Sehnatfan. 



Abrifs der Kunstgeschichte. Mit besonderer 
Rücksichtnahme auf die Entwicklang der Kunst in 
der Eodiöceae Mllacbea.FreiriBg. Mit 8 Abba. 
dangen. Voa Dr. Stbaetiaa Haber, Ktai^ 
Lyce.ntprofcssoT. Freising HK)i. 
Dieses (mit dem Kunstlerverteichnifs) 166 Seilen 
umfaasende Büchlein ist ans der koastgeKliichtHeheB 
Vorlesung heranagewncbsen , welche der Verfasecr 
den Kandidaten der Theobgie in Freising hllt. Des- 
wegen ist in demselben auf die > kinng der 
Kunst lu der Eridiöcese HlUiclmi-Freising, wie aaf 
verschiedene kunsigeschichlSdl« Fiegea rat »Inufcr 
Bedeutung beaoadere ROckiiebl f e a »i a mea, aaeb aaf 
die Liientar m einem fbr Ldtttdea gaaa «ngewSbn. 
lichem Mafic hingewiesen worden. Da die miitel- 
allerlieben Kuasigcgensiinde des Siglwn'scben Mu- 
seums in Freising ohne Zweifel am X^chfappanl ge- 
hören, io aiad AbiiOdaBfea wm einigen Figaeca 
detadben in dna BQcUebi mit aufgenommen. Sebr 
knspp sind die Kleinkünste behmdelt, die hier erat 
mit der golhischen Periode Eingang 6nden, obwobl 
gerade deren Kenntnifs fUr denfbcologeB vaa WiA. 
tigkeit ist. — JedeaMb ist diese« auf die Ansbildnng 
der Theologen berechnete Lehrbttchlein freudig tu 
begrüfsen, welches sein 7ic1 um so besser erreicben 
wird, je mehr es nicht nur mit theoretischen Unter- 
weisungcB, ioodem auch mit praktiicbeB RalbscUggca 
den Lesern a» die Uaad geht, deren genauere In. 
formimng dsaa den üroAimor der Kunstgeschichte 
^-'hUfft, wie es Ab jedes nriesMucmiaar wttnscbeBs. 
Werth wire. Sehntlg.u. 



Der GIO cksrad.Kalend er fQr Zeit und 
Ewigkeit (Verlag St. Norberius in Wien) bringt in 
seinem J.-ihrgai g ( IW 1 ) wiederum eine AnxaU 

gnur neuer Bilder, von denen die voitiefllicheB Koai. 
pocitioaeB v. PflhrieVs; Das jaagsl« Geriebt. Der 
Engelslurt, Jesus and seine /Onger auf dem »Mirmen. 
den Meere, hervorgehoben, auch die Bliiter au^ dem 
neuen Bildercyklus „Ave Miri«" von Grtinne», einem 
Nachahmer Klein'i, erwihnt seien. Die AbbikLuagea 
dar ipitgothischea Bolignppca, wdehe die 7 Sakia. 
meate deratcnea an dem Schalldeckel der bekannten 
Kantet im St. Stephaaadom, verdienen in stilistischer 
und roch niehr in ikoBOgiaphkeber Hiandil ba» 
sondere Beachtung. ^ 



Maiers Karte von Deattchland und den an- 
grenscnden Lindem. UL Auflage. Verjag tob 
Maler in Ravcasharg. (Frais 0^80 Uk.) 
Diese grofse und doch handliche, daxn deutliche 
Reisekarte bt mit einem alphabetischen Ortsverteichnils 
versehen, welches duich seine Zahlen und Buchstnben 
das rasche Auffiadea der Orte eraiOglicht, nritbia aaeb 
den Kaat^fam gat» DIcaale sa talalaa Tarmac, 

D. 



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INHALT 

des vorliegenden Heftes. 



L Abhandlungen: Ein französisches Psalterium des XIV Jahrh. I. 

Mit 4 Abbildunjjen (in II). Von Joseph K(ji-BERG . . 257 

Die hochgothischc Monstranz der Pfarrkirche zu Ahrweiler. 

Mit Abbildung. Von SchnOTGBN 273 

Frühgothische Holzgruppe des tMlande» mit Johannes Ev. 

Mit Abbildung. Von SchnDtgbn 277 

n. BOCHERSCHAU: Frantz, Handbuch der Kunittgeschichte. Von G. 279 
Lttbke-Semrau, Gnindrift d. Kunstgeschidite. Lied I— VI. 

Von D 280 

Hehl, Reise-Skizzen. Band I. Von SciinCtgen . . , 280 
Hasak, fGeschicbte der deutschen Bildhauerkunst im XIII. 

Jahrh. Von B 28 1 

Seemann, Alte Meister. Lief. I u. II. Von SCHNÜTPEN . 282 
Lessing, Die Wandteppiche aus dem Leben des Envaters 

Jakob, Von Sciinütgen 283 

Katalog der Gemälde-Sammlung der Neuen Pinakothek in 

München. Von H 284 

Pigmeni drucke .der Verlapsanstall F. Bruckmann. Von D. . 284 

Opus Si. !>urn»\ Klassische Andarlitsbildcr. Von SrHNÜTf.EN 284 

Neueste Farbendrucke von J. Schmidt in Florenz. Von H. 285 
Achte Jahres-Mappe (1900) der deutschen Geselbchaft für 

christliche Kunst. Von R 285 

Busch, Zwölf Heiligenbilder. Von R 2,Sf) 

Kommimion-Andenkcn von Ben^ij^er 8: Co. Vun R. . . . 286 

Gommcl, Altäre, Kanzeln u. Chorgestuiil. Von Schnütge.n 287 

Huber, Abrils der Kunstgeschichte. Von SCHNÜTGEN . . 288 

Glücksrad.K<üender für Zeit und Ewigkeit. 1901. Von G. . 288 

Maiers Karte von Deutschland. Von D 288 



AMgvgvben «m 1. Dnenbcr 1900. 



ZEITSCHRIFT 



FÜR 



CHRISTLICHE KUNST 



HERAUSGEGEBEN 
VON 

ALEXANDER SCHNÜTGEN. 

DOMKAPITIM AK IN KOI.N. 



Xm. JAHRG. HEFT 10. 



DÜSSELDORF 

DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN. 

1900. 



Va*einigung 

zur Förderung der Zeitschrift für christüche Kunst 



ENTSTEHUNG. 

Der Mangel einer gröfseren reich iiiustnrten Zeitschrift, weiche die 
Fragen der Kunst in chriatlidieit Simie bdiaiidelt, ward Mit JMvea 
viebehig empfunden, auch auf „Generalversanmitungen der Katholiken Deutsch' 

lands" wiederholt betont. Im Auftrage der Breslauer Generalversammlung 
berief Freiherr Cl. von HeEREMAN aut den 12. Juli 1887 nach BOKN einen 
grofsen Kreis von Interessenten. Von diesen wurden für das Progranuii die 
leitenden Gencfatspunkte erörtert und festgestellt, ein provisorisdies ComiM 
gcwihh und die Auagabe von Patronatadieinen bcscMosaen, deren Beailz 
das Stimmrt rht auf den Generalversammlungen verleihen sollte. Ab die 
Zahl dirsLT Scheine auf neunzig angewachsen war, erfolgte am 11. November 
zu Bonn die erste Generalversammlung, weiche die „Vereinigung zur 
Förderung der Zeitschrift fttr christliche Kunst" konstituirte, deren 
Satau ngen bestinmte und einen Vorstand von 20 Mi^^liedem erwählte. Dieser 
übertrug dem Domkapitular ALEXANDER Schnütgen die Redaktion und nach 
mehrfachen Verhandlungen am 18. Februar 1888 der Firma L. SCHWANN 7n 
DüsSELbOki den Verlag. Nachdem der Vorstand von seinem Rechte 4 
der Satzungen), seine Zahl auf 24 au erhöhen, Gebrauch gemacht hat, besteht 
er aus folgenden Mitgliedern 

BhrcBntif licd*r; Sdoe «sbiKMtfBelMB GaadtR Hcir EnbiKkof Dr. Mubbrh» Simar «ob KMb. 

Smurn bischöflicheo GaadtD Htir BiMlMf Dr. F*1]U» vom Kirtua «on 

KOTTBHSURO. 

Sdne bbchBfüdwB Gnadtn Herr W«thWKliof Karl SeHaon vob TUit. 

Dr. Kreiherr Ct.. V. HmnUN (KOltSTIIl)« Privmtdotent Dr. Bo. PUtinillCM.RiaiMlVX 

VoniUendar. ^BONM). 

RcnUMT VAH VunmM (Bern«), KtMcnOiliitr RiitmgaitlMaftnr von Gxamii-Kv (Bonn). 

und Schriftführer. KÖiiigl. Baurath F. C. Hf.imann iKöut). 

Donkapitiilmr Alornkuchkn (Truer). Dontkapttuter Dr. Jacob (Rkcsnsbuso). 

DoaqitopM Dr. Rbrlaor (KOur). Proftuor Ik. Fr. X. Kkad» (Frhkim). 

Generaldirektor Ren^ V. Bocit (Mki II AI if). Konsistorialrath I>r. PoRSCH (Bresu^ü). 

ProficHor Dr. DlTTRJCM (Uraunsikrc). ProfcMor Dt. Anorkas Schmid (Münchrm). 

GiRf Orostk ZV VncHBRiNe Erbdroitr Domkapitular Schn0iocn (KOi.n). 

: I)ahKEI.U). ProfeMor Dr. Schriiks ^HomnV 

DT.I>fisTBRWAi.DPfRnerRaSLMartin(K0LN). Fiofenor Luowic äRiTZ (Roh). 
ProÜMBor Dr. ALB. Ehrhakd (Wibm). FabrikbcaiURr WisKOTT (EacV'AU). 

Vor dieacn bildn» die Htma vom HtBftBMAN, van VLKmM, ALnRNKmcHKN und SCMNtfrosit 
das dRNh { 10 vorfMdioMii Aviielmfe. 



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Abhandlungen. 




Ein franzOswches Psalteritnn des 
^ XIV. Jahrh. 

Mit 4 AbbÜMfva. 

IL (Sofatab.) 

em entsprechend erscheinen in 
unsenn Kalendarium sammt- 
liche Feste der Apostel ab 
Feste höheren Rangei, 
auch Johannes ante por- 
tam Latinam und Petrus 
ad vincula, und die 
commemoratio S. Pauli 
wird mit 9 Lectionen 
gefeiert; den Evangeli- 
sten Marcus und Lucas rdht sich Barnabas an, 
selbst die translatio S. Thomac (H.Juli), welche 
sich in fast allen Martyrologien findet und von der 
morgen- und abendländischen Kirche gieich- 
mafitig gefeiert winde,'') ist im Kalendarium 
mit rother Farbe eingetragen. Von den Kirchen- 
vätern vermissen wir nur Ambroaiuü, deaseu 
deapositio am 4. April nur mit 8 Ldrtiaoen 
geCnert wird.") aber seine ordinatio am 7. De- 
sember fehlt, wie meistens in den mittelalter- 
lidien Kaiendarien, ganz, imd es ist hier nur 
die Odav von Andreas vemichnet 

liadite nun schon die grofse Zahl von 
Heiligen, welche der Diöcesr Cambrai ange- 
hört, die Herkunft des Psalteriums aus jener 
DiOoeae wahiachc&iiich, ao darf als weiteres 
Moment, welches eine solche Annahme recht- 
fertigt, die hohe Verehrung, welche die Hei- 
ligen Gaugerich und Aubert im Kalendarium 
geniessen, angefllhit weiden. Gaugeridi hat 

") Act. SS. «dllLJulii. p.M'i. Nillei .K». 
kadariiun Mauate wUimqßif eecktin oricBlalii d 
ocddcntaKt«. I. p. 296. ef. MaitiiM «t Donad. Um. 
saumi novus anecdotor. t. III. p. 1&92: Frmgmeil. 
lum velem caleodarii ex. mt. Corbejenti, duelbM 
p. 1596: Aallqain Caleadarhun Coib«ienie. p. 1607» 
1606: AatiqwB CdcndatiuB es ■■. Ljrtenais nora. 
•mii. 

") ^'e'- »Fragtnertum veleri» caJendarii ex. m». 
Corbeieast et AMiquuni CaJendarium Corbejentc ex. 
Mk Codlee CotHsui M Mwtene & Durand. The. 

uwedolonB. mb. III. p. 1698, 1686 
AatiqMMi CakadaiiDB «s. Mi 
p. 1607, lOOR. 



swei Feste, seinen Todestag am 14. August 

mit Octav lind seine elevatio am iH. November; 
Aubert bat seinen Todestag am 18. Dezember 
devalio am 24. Januar, beide als CeMa finri 
der Todestag geht dem Feste der hL Lnda vor. 

Versuchen wir dann festzustellen, wekh* 
einer religiösen Genoasenschaft das Psalterium 
in Cambrai angehört haben dürfte, so spricht 
für seinen Gebrauch in einer rel^iflaen Ge- 
nossenNchnft überhaupt der der Allerheiligen« 
litanei beigefügte Versikd Memor esto COO- 
gregationis tue, vielleicht auch der der Bitte 
fOr die Könige (Dumine, salvoa f»c ttgu) 
folgende Vers .Saivum fac servTim tinim, unter 
welchem scrvus dann der Vorsteher der Ge- 
noasenadiaft an verstehen wSre. Jeden&Us ist 
dami aber diese Gomgrcigation keine Benedic- 
tinercongregation gewesen. Allerdings wird 
das Fest des hochberühmten Ordensütifters am 
21. Harz als festum sotemne mit 9 Lectionen 
gefeiert, und der 1 1. Juli verzeichnet die trans- 
latio S. Beoedicti, aber damit ist Benedict ab- 
gefunden. Att&erdem witade ein Kalendarium 
d|8 Benedictineroffidums nodiwcnd^ 12 resp. 
1 Lektionen verzeichnen müssen, welche bei 
uns gänzlich fehlen. AehnUches wie von den 
Benedictbem gilt von den neu gegründeten 
Orden der Franziskaner und Dominikaner. 
Den Stifter des Predigerordens kennt das Ka- 
lendarium nicht einmal; Franziskus ist zwar 
verzeichnet, aber ohne jede Auazeichnui^. 
Ebenso wenig ist an Cistercienser und Prae- 
monstratenser zu denken: man liest nichts von 
St Bernhard oder St. Norbert, nichts von an- 
dern Heiligen dieser Orden, und das ist umso 
aufTallender, da der Schauplatz der Thntig- 
keit dieser fleiligen von dem vermeintlichen 
Entstehungsorte unsen Psalteriums nicht fem« 
liegt Bemard hat aucli in Cambrai eine reiche 
Thatigkeit entfaltet Er gründete dort die Ab- 
tei Vaucelle mit 12 Ordensbrüdern, nach 20 
Jaliren zahlte das Kloster schon 240 MOnche« 
Sein Aufenthalt in Cambrai und Valenciennes 
wurde durch Wunder verherrlicht, enge be- 
freundet war er mit den Bischöfen Nicolatis 
v<m Ghüvies von Cambrai und Ahrise von 
Anas. Hehr als awansig KUlster sehier Regel 



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291 



2»2 



wurden daan während des XII. und der er&tenJ 
Hälfte des XIIL Jahrh. in den Diöceaen Cun- 
brai, Anas und Toumai gegrAndet.**) Da» | 

gegen Ipfikfn (lie Feste des hl. Autnistiini-^ die ' 
Aufpicrksanikeit auf iäch. Niclit blos das 
Hauptfest am Sfl. Ai^ust selbst ist als festntn 
fori eingetragen, sr)ndern auch seine Octav am 
4. September und ebensn die iranslatio am 
11. Oktober. Man darf daher der Annahme 
nineigen, das Buch habe unprOnglich Chor« 
herren gehört, welche die s»>genannt<! Kegel 
des hl. Augustin zu Grunde legten. Wir flcti- 
kcn dabei an das Klustcr des hl. Aubert 2U 
Cambtai. In dieser Abtei, uisprOngUdt St 
Pclcr genannt, begrub Biscliuf Gerard 1<I|5 
den Leib des hl. Aubert, 1066 stellte bischof 
Litbertan SteUeder bisherigen Sacularkanoniker 
dort Regularkanoniker an, welche nach der 
Regel d( s hl .\irc;ustin lebten.'") Der gröfste 
Schatz der Kirche blieb der Leib des hl« 
Aubert, welcher in einem kunstvoll gearbeiteten 
Schreine aufbewahrt wurdi Aufseidem be- 
safs die Kirche l.is Haujit il<s !it Honorat, 
zwei Häupter v<m Jungtrauen aus der Gesell- 
schaft der hl. U»u!a, Rdiquien von Gauge- 
ricli. Ilutiert, Nicasius, Landelin, Bisduif Arnulf, 
Christ« »trirus , Theodor und Pantaleon, alles 
Heilige, welche auch unser Kalcndarium kennt. 
So erklart sich dann genOgend die hohe Vef* 
ehrung, welche den Heiligen Gauperich, Aubert 
und Augustin im Kalendarium erw'iesen wird : 
Gaugerich ist recht eigentlich der Heilige von 
Cambrai, wie Vedastus der von Anas ist;") 
Aubert ist Patron der Kl »^tf-rt irche; Aii^^nstin 
gilt ab Ordensstifter. Die frtlhcre Vereinigung 
der beiden Di9cesen Cambrai und Arras bis 
zur Zeit Urbans IT., da auf dem Concil zu 
Clemiont Arras von Cambrai losgetrennt wur<le 
und in Lambert von Guisncs seinen ersten 
Bischof wieder erhielt, ") erklärt delägleicben 
die Erwähnung der vielen Heiligen von Attas 
und Umgegend im Kalendarium. 

D. 

üm die Entstehungszeit des Psalteriums 
fesitUBtdIen, sind wir, da bestimmte Angaben 

darüber fehlen, .^iif den Stil der Miniaturen 
tmd den Cnarakter der Srhrift als Erkenniings- ' 

Lc Glay «CAineracutn ChmUaaunx. p. XXXiU. 
LeGlty aCkncftcon«. p. StOO— S64. Rsyt. 

•ins. »Hierugniophylarium«. png HO. 
*') Le Glay • Cameracum • p. VIII. 
»*) L« GUy >Cs«mMaai<. f. XXX. 



zeicheo hingewiesen. Die Eintragung des Festes 
des hL Petrus Martyr (|1252) in das Kalen- 
darium gestattet als frühesten Termin der Ent- 
stehung den AnfsQg der zweiten Hälfte des 
XIII. Jahrh. 

Die naleritcbe Ausstattnag des Fsalteriums 
ist eine ziemlicb reiche. Die reichste .Aus- 
stattung erhielten die Initialen derjenigen 
Päaluien, weiche den Anfang des Matuiiatun 
an den sid>eo Tagen der Woche und den An- 
fang der Vespern im römischen Officium bil- 
den. Der Buchstabenkörper, ca. ti m hoch, 
6 CM breit, ist als Grundlage für eine bildliche 
Darstenung verwendet und verläuft tat Ranken« 
werk, welches sicli l.^ngs der linken Seite des 
Textes hinzieht, ihn oben und unten umschlieüst 
und auch rechts von unten her neb aufrichtet 
Leider fehlen von diesen Mattttinalinitialen 
wie sie im Gegensatz zti den jjewöhnlichcii 
Psalm- und Versinitialen genannt seien, die 
Initialen der Psalmen 38, S2, 68 und 97; vor- 
handen sind nur die Initialen zu Ps. I, 26, 60 
und lOÜ (Vergl. Ahh. 1—1/ 

Die übrigen Psalmen haben kleinere Initialen 
erhalten, bei welchen der Buchstabenfctfrper 
jedoch nur ornamentalen Schmuck zeigt. 
„Einige wie das J haben die Form geflügelter 
Drachen, die sich dann aber wieder in ein 
Pflanaenomaiaent auflösen; die meisten inde& 
zeigen die gewi'ihnlichc, leicht erkennbare Form 
gothischer Majuskeln innerhalb einer quadra- 
tischen oder viereckigen Umrahmung, an deren 
zwei nach anfsen gekehrten Ecken die viel- 
verschlungencn Randver/iernngcn an<;etzen. Das 
Innere füllt entweder eine kunstvolle Ver- 
schlingung von Kankcn- und Pflanzenwerk, 
oder eine phantastische Thieig^att, die sich 
aber wieder in ein Pflanzenomament auflöst." 
„Die Farben sind, dem mittelalterlichen Ge- 
schmack entsprechenil, durchweg frisch, kriftig* 
satt und haben an ihrer ursprünglicheo Frische 
und Pracht noch nichts verloren. Vorwiegend 
sind Blau und Roth in verschiedenen Ab- 
stufungen, besonders aber Gold verwendet, wel- 
ches auf einen Kreidegrund in dünnen Plätl- 
chen au^etragen und später poltrt worden ist. 
so dafs es noch jetzt in seiner ganzen Pracht uns 
encgegenstrahh. Zur Vermttüung der Ueber- 
gänge oder zur Einfassung und .'VbgrcnzijTiL; 
der Hauptfarben dienen schwarze und weisse 
Linien, auch feine Goldstreifen in schwarzer 
Etnftssttng. Auf den bbuen oder braunrotheo 



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208 



IMH). — ZElTSCHiUFT TOR CHfUSTUCHB KUNST — Nr. 10. 



294 



Grundfarben der Buchstaben sind zumeist weifse 
Linien- und Rankenverscblingungen , Pünkt- 
chen, Augen u. digl. aiilierordemKcb fein und 
sauber aufgetiiigen. Die Blätter des Ornaments 
sind nicht immer streng natiitalistisch behandelt, 
sondern je nach Bedürfnifs auch blau, roth 
u. drgl. Icotorin.**") 

Auch jeder einzelne Hsalmvers hat eine Ini- 
tiale in blauer oder goldener Farbe abwech- 
selnd, welche von einem Geflecht filigranartig 
feiner Ranken in rotlier oder blauer Farbe Urn- 
ingen wird. 

Die vom Texte nicht ausgefüllten Zeilen 
der Verse haben mannigfaltige, sehr einfache 
OraanwntmtMter in Gold und Bku oder in 
Roth iinrJ Blau erhalten. 

Die Eintheilung des Fsalteriums durch Her- 
vorhebung der Matutloalanftnge ist jene, welche | 
in Italien und Frankreich bis zum Ende dei | 
Miitelaltets mafsgebend war, während irische j 
Psalterien die Dreitbeiluog aufweisen, indem 
je 60 Psalruen einer Abthetlung zugewiesen wur- 
den.»*j Auch im Xlil. und XIV. Jahrh. blieb 
diese Achitheilung in Frankreiclj und erhielt 
sich bis ins XV. hineio, wahrend in England 
und Deiitsdiland «dt dem XII. die Dreithd- 
lung sich zur Achtthcilung liinzugesellte und 
demgemifs auch Ps. 61 und 101 reicheren Ini- 
tialschmuck aufweisen. '^j 

Fdr den in dicaen Initialen ansubringenden 
Bilclerschtnuck bildete sich dann im Laufe der 
Zeit ein gewisses Schema aus, welches mit ge> 
riqgen Abweichungen eingehalten wurde. Gold- 
schmidt verzeichnet folgende Darstelittogen : 
Ps. 1 : David mit Psalter oder Harfe, zuweilen 
auch noch seine Musiker, oder sein K.ampf 
mit Goliath. Ps. 26: David knieend oder atehend 
und Christo oder der Hand Gottes zugewendet 
aeigt auf sein Auge, zuweilen auch die Salbung 
Davids zum Könige. Ps. .in: l>avid allem oder 
vor Christus atehend seigt auf seine Zunge oder 
aeinco Mund oder geht mit ein t in Wander- 
siabe, Ps. 52: Ein Narr, mebt halbnackt, mit 

**> DittTieh is leiBCB EinfMiflt guauoMa AoImIs 
S. 6. 

**) Vergl Goldtchmidt »Dsr AlbuüpMllct in 
Hildctbeim nnd Mine Bssicfaimg w tjrmboUKbtn 
Kbchemkolpinr dei XI L JaMi.« S. fi, S. 

**) Vergl, bei James 'A descriplive CaiftKigiie i 
of th» maniucriptes in the Kitzwilliam Museum wiih 
MradDctiaa and iodicet by Moaugu« Rhode« Jmdm, 
Litt. D. Cambridge 1895«), das PMltariWD Nr. 14 
dca XV. Jahrb. frafuöaifCher PrO««tiiaBt. 



einer Keule in der Hand und in ein Brod 
beilsend, zuweilen daneben David. Ps 68: 
David bis zur Hifte in WMaer stehend, er- 
hebt seine Hände Hebend au Gott. Ps. 80: 
David spielt mit Hämmern an einer Reihe 
Glocken. Ps. 97: Mönche singen vor einem 
Betpulte. Ps. 109: Christus thront, cur Rechten 
Gottes des Vaters, über beiden meistens die 
Taube des hl. Geistes. Die Bilder stehen stets 
in direkter Begebung zum Wortlaute des ersten 
VcfMS ihres Paalmea.**) 

Mit diesem Schema stimmt unser Pial*' 
terium, soweit sich feststellen läfst. Über- 
ein. Bei Ps. 1 sieht man in zwei Szenen 
David die Harfe spielend und Davids Kampf 
mit Goliath (Abb. 1), Ps. 26 bietet die Sal- 
bung Davids durch Samuel (Abb. 2), bei Ps.80 
spielt David mit Glocken (Abb. 3), und Pk. 109 
zeigt die Trinität (Abb. 4). Was für Szenen 
die beiden fehlenden Initialen enthalten haben, 
Uftit sich schwer sagen oder vermutben, da auch 
in Fiankieich filr diese Sienen oft mehrere 
Vorbilder vorhanden waren, da den vorhan- 
denen zuweilen einzelne I^lemente zum .Schmuck 
einer neuen Handschrift entlehnt wurden, an- 
dere aber auch neu hinxuerAtnden worden.") 
So notiit Fleury aus einem Psallerium und 
Hymnarium des XIV. Jahrb., welches aus Notie- 
Dame in Laon stammt, folgende Miniaturen: 
Ps.1: David die Harftapidend: Ps.26: David 
vom Herrn unterrichtet; Ps. 68: David wird 
vom Herrn aus dem Wasser gezogen; Ps. 80: 
David sdillgt mit Hiraroem an drei Glocken; 
Ps. 97 : Drei Leviten singen aus einem Psalm- 
buche; Ps. 109; Trinitat.") Es sind fast die- 
selben Darstellungen wie hei uns,") und ich 

W) G old Schmidt. S. 18. 
»') Uoldschmidt. S. 21. 

»Le* monuicrit« i minialue« de I» bibliolh^ae 

de I^on.< tora. II, p. 4l — 48. 

*•) Otiui Btider» ij^l dagegen dasüchema in englischen 
Ptallerien. So notirl Montagve Rhode« Jone* ans einem 
Psalter VOB 1200—1270 im FiUwiUiaaiii^BMaai (Nr. 12) 
folgend« Inttialsft: Ps. 1: CbiütM mit vettern Abbc- 

sieht jum Reüch»uer gewendet sitil, in der Linken 
einen Kelch hnlictid, mii der Rechtcu >egneud, eine 
Wolke verbirgt seine Filfse Ps. 2B, 38, M: Oma- 
neotlite Bochaiaben. F«. &2: David nod GoUalh. 
Pi. 68: Onuunentirtcr BncbiUbe, tuil«n greift David 
einen Löwen an. Ps. 101 : Ein Abt kniet »or einen 
Aitm, hiuter ihm ein Mönch mit einem Buche. Vt. Wti: 
Christus thronend nnd mit der Rechten segnend, io 
der Linken ein UncJi hakend, cf. A deacriptive ceta. 
logoe etc. p. 22, 88. 



möchte vcrm Ulli eil, das Sthcnia wird auch bei 
den in unsenn Psalterium fehlenden Initialen 
eingehalten worden sein. Der IHimiimtor dei 
Pftilteriums verrMth, wie eine gouaere Betitdi« 
tting der Ilhistrationen zeigt, zwar ^rofse tech- 
nische Fertigkeiten, indessen hat er auch sonst 
n«ch der Schablone gearbeitet, auch in kleineren 
SUtaken; es larst sich daher nicht annehmen, 
dafs er netie Sujet«? selbständig an Stelle alter 
Vorlagen gesetzt hätte; es fehlt ihm an Erfin- 
dnngapbe Dann laät sich aber auch vieilddit 
erklären, warum die vier Initialen in unserm 
Psalteriiim fehlen. Die BlStter sind mit einem 
scharfen Messer hinausgcichnitten, nicht etwa 
henuiageriaaen, ^ amii sieht seine Spuren aodi 
atif Blatt 73 und 121 , «nd es war kein 
Dieb, welcher die Initialen etwa aus sträflicher 
Kunstliebhaberei herausschnitt, denn dann bitte 
er sich die übrigen vier auch angeeignet: Das 
heilige Ruch sollte vielmehr von nnstöfsigen 
Darstellungen gereinigt werden.***) David, wie 
er gegen Christns die Zunge ausstreckt, so 
konnte die Szene bei Ps. 38 mifsdeutet wer- 
den — -, ein halbnackter Narr oder ein Narr 
auf einem Steckenpferde, der nackte David im 
Wisser erschienen siMieren Zeiten, welche sich 
die Naivetiit des Mittelalters nicht bewahrt 
hatten, als ungebührlich, und zu ähnlichen Ge- 
danken mochten auch die singenden Mönche 
des Ps. 97, bei denen vielleidit auch der Humor 
des Mittelalters den Pinsel des Malers geführt 
halte, Anlafs g^eben haben. An Humor hat 
es dem Illuminator unseres Psalteriuros nicht 
gefehlt, wenn er sich auch )etzt nur noch sehr 
schüchtern zu erkennen gibt.*') 

Gerade in den Maiutinalinitialen tritt der 
fortgefchrittenere Stil der Minaturen sdiKrfer 
hervor. Eine solche Umwandlung im Stil der 
Miniaturen vollzog sich durch den Kinflnfs des 
Spitzbogen^ls in Frankreich seit den ersten 
Jahrtehnten des XIII. Jahrh. LabnrteO) schildert 

*■) Dafs vMfi^ nkMlikarlidie MnkUiraB aas 
dicaen Graode veniichlet wurden, weUt der .Vutuu 
Oidran't »Manmcritt et Mioi«(ure«> io leinen •Aonales 

Arch^ologujucs« 1. il. )). ^22 nach. 

*') EittMl&e Schnörkel am A&fAage der Icuien 
Vsisinilialt a«f einer StMi laden in abemenerlicbe 

und »chelmisch dretii blickende Thierkfipfe aus. In 
der zweiten HUfie des Bucbei haben einieloe der 
h liUijiigen der leeren Vertteilen Tenwetfelie Aehnlich- 
keit mit eioeta Schwcimkopfe aaf einer Sckttuci, ob 
«btichl1icli> 

**) •HiMuire det aits indnafriel* nxs moyi n Sge 
M k l'epoque de Im tenaiuance*. T. III. u. IV. p. l&'i. 



896 



<]]efe Umwandhng^ indem er folgende Monwnie 

hervorhebt. 

Charakteristisch für den neuen Stii ist die 
Korrektheit nnd Festigkeit der SMchnung und 

die AniTTith r.nd Feinheit der Ausführung. Der 
KoDtour ist mit grolser Sicherheit und net 

Zorn Vergleiche wurden ahrigen» noch folgende Werke 
herangeaogen, die ich auf der Kgl. UmversiilubtbUo' 
ihek XU Strabburg and ia Kfl. KnpCmtlehknblMn 
in fiertm eingtukcn hab«: 

>Ln HinUtM«s «caMMWicriia 4% In UbletUqM 
de CimHrai.. Tuw et nanchM psf ^ OuisiB. (Cmm. 

brai o. }.) 

Lecoy de Ia Marche »Lea tnanoiail» et la 
miDiainre«. (Paria o. J.) 

Ferdinand Danfi »MiMoire de fomemenlaüM 

des inanuscrits" . (Parii l^^SO.) 

>Lc woyen Age ei ia Kcuaucance, hiatotfe des 
moeuri-et uaages, du commeTce et de riodmlste, dca 
aciencea. dca aita, des lU^tNi« «t des bea«x-aitt 
«s Enrope* par Faul LacMi« et PerdhundSerC (I84t>.) 
(Hlcrm liesoiidefs die »«»nimiienfassenden AnbXttC 
von Chttiiipolliou-Kigcac »Manuacriu et Mäia» 
tam des Manuscrils«.) 

Lonandre »Lea afla aoaipiitabet. Uiaioire im 
eottluve «t da fameublcnMat et des am tt tndtutfia«, 
qui t'y rattachent »ous la direclion de Hangard-Miogtf^ 
! detiins de CCu« Ciappori.« i. II. (i'jutt Iböb.^ 

• The art of ülaminatiog aa practiaed in guimie 
froai iIm cariiot iimea. lünuniad by iMMdcta, initial 
leitcfa and a)plulMt>, ideeied and cltromoUtofTa|tbcd 
hy \V. K. Tym«''. With »ii c^say and inatmclionB 
by M. D. Wyalt, arcbüccc. ^London IH*)0.) 

»llluminaied manutcripit in clasaical aod incidinafal 
(inie*, Iheir arl and their tcdialqM« bj J> Hmuj liidd 
leion. (Cauibtidge ;K!t2.) 

■ .\ descripuve C.ilalojjue of tbe maimsctipU lu ine 
Fiizwilliam Muaeuin with iniroduclion and indices« bjr 
Moniagne Rhode« James, Li». O. (Cambridge 18R.) 

»lllumiuated OnuugaenU selecled üroaa mannaciipw 
and earty poiMcd boelta hom A« «ixlh to üw acvcn- 
teenih centuries« . Drawn and cigimd bjT Meniy Shair 
F. S. A. (London 183».) 

»Kunstvolle Miniaturen und InhialcB ans Hand» 
I tcbriften de» IV. bis XVl. Jalnh.« mit bnaoadcrer Bc- 
I rüektichtiganj; der In der Hof. «nd Staatabibkotbek 

XU München befindlichen MaousklipilC VOD Li. WAn 
Kobell. (Manchen o. j.) 

»Earijr Drnwiog and UluminalioiH. As lattodac- 
tion to ihe study of iDnatiMfld manttscriptt nith an 
diciiooary of tubjeels hl Ütt BriÜili Uaacom« bf WnlMt 
de Cray 9jfeh, F. R. S. L. nad Hcmjr Jaanar. (Londw 
1879.) 

Fleary >L«s Mannscrils k Minialvaa de In bifalift- 
th^e de SoiM«ns«. (Paris 1866). 
' Fleury »Lea MannacrH» k Miniatures de la bibüo- 
ih^quc de I.aon. iLaon I8H8) nnd dazu da* Referat 
TOD Jak* Corblei in der »Revw de l'art chr&ian«. lU. 
euail mnanal d'nithdolofb idü^imm dwigd per M. 
L'abb« J. Corblc«. Hninkne atnid«. Ama. (Plans 
tH64.) p. R7— 74. 



IMO. - ZEITSCHIUFT FOR CHRISmCUB ICOMST — Nr. 10. 



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107 



Geschick mit der Feder gezogen. Die Zeich- 
nuDg ist aber oft trocken, die Gestalten sind 
im Allgemeinen schlank und gereckt, ohne 
jedoch nnivr *iV:\hrheit zu entbehren. Die F,r- 
ncoeruog der Kunst ging aus dent Studium 
der Natur hervor. Wenngleich die ROpfe nur 
mit Federstrichen ausgefuhr. sind, fehlt ihnen 
doch nicht der Ausdruck. Die Kleidung be- 
sitzt allerdings nicht den schönen Schwung der 
antiken Gcwinder, «her die Feiten, weldie nebr 
als in der vorhergehenden Periode hervorge- 
lMrt>en werden, sind der >fatur abgesehen und 
in graziöser Weise und mit Schwung geordnet. 
Dagegen lishh den Miiüainfen dieser Zeit jeg- 
liche Morfellirung durch das Kolorit. Sobald 
die K.ontouren mit der Feder gezogen sind, 
werden lie mit dänner Tinte von dnrchteuch- 
tettder Farbe gefiillt, und der Künstler deutet 
dann in diesem Grunde nnr noch einige De- 
tails wie dei) Wurf der Kleider mit groÜKr 
Zartheit an. Das Inkarnat bleibt oft nnkolo- 
rirt und wird dnfiKh durch den gelblichen Ton 
des Pergaments wiedergegeben, oder auch es 
erbalt eine einförmige wetfslicbe Färbung, und 
mir auf den Wangen «ird soweAea noch ein 
lebliafterer Farbenton beigeßigt Man findet 
also in die*.en lÜMsrrationpn nur 7.el' hniintjen, 
die allerdings geschickt, aber ganz eintach lilu- 
ninirt sind. Die nngemiachten Farlien rind oft 
hart: Das grelle Rlaii und das Zinnoberroth 
herrschen vor. Der Kontour bleibt immer durch- 
sichtig, selbst in den am meisten mit Farbe 
bedeckten PartMecn. SiOfend wirkt ebenso wie 
in den früheren MiniatufTTialr-reirn der Mangel 
an Proportion in der Darstellung von Per- 
ioncn wd lIontHnenleiii, auch die Per^iektive 
bleibt maagelbaft. 

Im .Anfange des XITI. Jahrh. sind die Hinter- 
gründe noch von Gold, bald aber machen 
ihnen farbige Hintergründe den Plate streitig. 
Dieae bilden ntetatens dn qnaditttsches Nett- 
werk von weifser oder einer anderen vom 
Grunde abstehenden Farbe, in den Maschen des 
Nettes befinden sich Pankte oder andere kleine 
Ornamente. Das Gold ist mit grofser Gest hirk- 
lichkeit einem Stoffe aufgelegt, welcher ihm 
dn leicht fühlbares Relief gibt Oft ist es durch 
feine Ranken belebt, wckhe mit einer harten 
Spitte eingekratzt sind. Zuwdlen hat dann die 
Spitze das Metall ganr weggenommen, sodafs der 
schwarze darunter befindliche Grund hervortritt 
ond dem Ganse» das Atusehen des NwUo verldht. 



Die Ornamente erleiden in der neuen Schule 
eine nicht weniger gewaltige Veränderung wie 
die Zeidmnng der Figuren. An Stelle der 
lirrii'»-! tM-nindeten und wiederholt ztirilckge» 
krümmten Blätter, welche sich firtlher auf dem 
Rande der Sdten eniftlteten, die Grondstndte 
der Initialen umschlangen und ihren leeren 
Raum ausfiillten, stetste man jetzt schlanke imci 
lanzettlicbe Blatter. Die Seiten sind oft mit 
dner aebnalcn Boxte in Gold oder Farbe ge- 
rändert, welche in vielkantigen Anhängseln 
gleich Zähnen einer Säge endigt: von diesen 
Anhängseln geben dann wieder farbige Fäden 
aus, die aidi ttber die Ränder biostfecken. Alle 
diese Ornamente sind so zugespitzt, dafs ihnen 
Magerkeit zum Vorwurf gemacht werden kann. 
Die Borten sind aufrdlen mit MeddHons atl^e- 
stattet, die bildliche Darttettnngen einschliefsen. 
Oft auch sind die Wink mit bizarren Unge- 
heuern und komischen Darstellungen ausge- 
suttet.*») Anderswo werden die Gegenstande 
unter gothisch stilisirte Portale als Umrahmung 
gestellt, nie grofsen Initialen sind nicht mehr 
blols goldene oder farbige Buchstaben, sondern 
dienen als Rahntien fbr Matefeien, die ihren 
Inhalt dem Texte enmehmen. Die kleineren 
Initialen in Gold und Farbe ruhen auf einem 
Grunde von filig ranartigen Arabesken, deren 
Faden sidi anweilen aber die Sdte auabrdten. 

Die Miniaturen der ersten Hälfte des 
XIV. Jahrh. unterscheiden sich wenig von denen 
des XIII.: nichu desto weniger bemerkt nun 
aber die Ndgnng, mehr Ausdruck und bessere 
Modellirung zu geben. l>er Rontour wird nach 
der Schattensdte hin verstärkt, damit er kräi- 
ttger wirkt Gewuse Farben erhalten hellere 
Nuancen al* in der froheren Zeit: sie sind 
immer n^r h von lebhaftem, freien Tone; die 
Köplc «igen dne Idchte Modellirung in Braun 

GaasebcModiankleriiwt Darieak(>Les Mmi>- 
tare« dn Mtmnerila 4« ta bibKolMqne de Ckmlmd«, 

y. i i) die iv.iieii dirser Periode i Oulrf er- rtn<- 

dAillons »CT» la (in da XUl* ««clc et pendiiit uo« 
gnudc pMtia da XIV* nons tojods auwi sw la 
marges le* rinceatis «'«uronlcr en ipinles saperpM^aa, 
•ervant des tige« i dn fmlUn iTfloMn, dam let. 
quelles le cachent ou de» oiscanx vrni* au point dVn 
iCGonnattre t'eap^, ou le moDttre ailc ä figate hn- 
■aiiie «t d^k si eonnu. l>e longues plate»>bande«, 
contrastast pa» kar ligidit« avac It ■oaploM dm 
moiifs, que n«mf vcttou d'fndiqiwr, «crvcBt de AMtre 
k de» «cenes souvenl allfgonqucs, Oli le boufTon. Ir 
faataatiqne et le grotteiqu« Inttent vuu pervenir i 
Miear tm faune. 



980 



1000. — ZEITSCHRIFT FOR CHEBTUCHB KIRfOT — Nr. 10. 



800 



die Schatten fler Gewänder werden fliirch tieferen 
Ton der Lokalfarbe ersielt. Ftligranartige Zweige 
mit kleinen BlittdieB von GoM nach Art der 
Kleeblätter gehen vom Mittelpunkte der Buch- 
staben aus und verbreiten sich Uber den Rand 
hin. Diese Art der Ornamentation wurde dann 
gern allgemei» im XIV. Jahrh. Nach den 
Niederlanden kam diese fran/ösische Technik 
in der zweiten Halde des Xlll. Jahrb. Zum 
Beweiae dalttr nennt Leharte m^rei« Manu* 
•kripte der Bibliothek von CambmL 

Vergleichen wir mit dieser Schilderung la- 
bane's die Miniaturen unseres Psalteriums, so 
treten Aehnliclikeitcn und Unterschiede deut- 
lich hervor. Ausgezeichnet fein iat auch bei 
uns dcrKontoiir und mit rirer gewissen 1, et 'Cns- 
wahrheit gezeichnet. Die Rupfchen sind reizend 
lart. Die Kleidung ist ruhig und aiemlich 
richtig im Faltenwurf wiedergegeben. Die 
Fleischtheile sind mit weifser Farbe ausgetoscht, 
einzelne Theile, Wangen, Lippen, erhalten hier 
und da rethe Färbung. Die Farben sind leb- 
haft, aber, worauf schon Dittrich mfinerksam 
marlite, gut und harmonisch yjwammengestellt. 
So tragt in (ier ersten Initiale der harfespirlende 
David ein blaoesUntergewtnd und einen graorn 
Mantel. In der unteren Szene hat David ein 
blaues flewand, Goliath ein blaugraues Kleid 
mit rothem Obergewand und einen lothen 
Schild. In der Initiale des Paalmes Dominus 
illuminatio mea ist das Untergew.ind Davids 
braunroth, der blaue Mantel darüber ist innen 
hellroth gefüttert, Samuel trtgt ein blaues Ge- 
wand mit braunrotbem Mantel, das Oelgefils, 
welches er über David ausgiefst, ist he'tgrün. 
In dem 1 'rinitätsbilde des Psalmes 109 be- 
merkt man ebenlUls den Wechsel der Farbe 
in der Gewandung. Da» die bildlichen Szenen 
einschliefsende Blatt- und Arabeskenwerk trägt 
zur Harmonie des (iesammteindruckes mit bei. 
Der alte Goldgrand Im bei uns noch festge- 
halten, er ist aber iingemusterL Wir finden 
bei uns die charakteristischen Ranken mit Säge- 
xtthnen, welche z. B. auf Abb. 2 und 3 recht 
nüchtern wirken. Der Miniator hat dann durch 
.^n^vcndItng von i-tv-n'^: tiefer getönter Farbe 
bereits den Versuch gemacht, etwas schärfere 
Modelltrung besonders bei den Gewjmdeni so 
erzielen. Sehr gldckliche Effekte ernehe er 
in (ücser Hinsicht aber in der Ausstattung des 
Buchstabenkürpers selbst Man vergleiche das 
D dea Psalmca Dominns iiluminitio me«. 



Diirieux in seinem Werke über die Minia- 
turen zu Cambrai citirt unter Nr. 14ö ein mis- 
aale ad usum S. Gaugerici Qimeracenm in 
Folio ans dem XIV. Jahrh., welches Randleisten 
mit Ürolcries aufweist (avec crdatures fanta- 
stiques, mi-homme, mi-bäte), und nennt auch 
sonst mehrere andere Miasalien des Xlil. und 
XIV. Jahrh., während an Psalterien jener Zeit 
die Combraier Bibliothek arm zu sein scheint. 
Unter den Proben, welche Ehirieux mitdietlt, 
sind unsenn Psxtltcrium am ähnlidislen die 
ans Nr. 181 uiui ISr,. Nr. 181 ist ein über 
evangeliorum v.J. 1206 in 4"; Nr. 186, eben- 
falls v. J. 1206 enthalt epistotoe etc. in 4*; 
beide, dem Metroptilitankapite! von Cambrai 
gl hörig, sind ii.n h iJurieux die schuiisteti 
Manuskripte, welche aus dem XIIL Jahrh. 
in Cambrai vorhanden sind. Grolae Ärm- 
lichkeit weist nach der auf Taf. 8 gchutcnen 
Probe auch eine biblia sacra in Grofsfolio 
aus dem XIV. Jahrh. auf (Nr. 327). Die dar- 
aus mi^etheilte Randleiste entreckt sidi bct- 
nalif Aber alli' viiT R.Tnder der Seite und läül 
nur auf dem oberen Rande einen kleinen 
Raum frei Das Geranke weist die für jene 
Zeit charakterütischen stumpfen Sägestthne 
auf, der Bucbstaln-nkf^rpcr ist mit Rrtnkcnwerk 
gefüllt, das in TiiicrkOpfe auslauft, rechts oben 
sieht man ein geflügeltes Thier mit gekröntem 
Kopfe, im Gefl.stc VOgel, unten die für jene 
Zeit cbfTif.iIls I liaraktt-rististhe Hnscnjagd, dar- 
über noch eine kleine Kampfszcnc. Man ver- 
gleiche damit unsere Abb. 1. In den Manu- 
skripten 184 un<l 186 von Cambrai finden sich 
aufserdcm wie in unj^rrm Psaltt rium <lii- kleinen 
runden dreitheiligen Bluttchen ^ Kleet)lait), 
BandverschUngungen und die Versierung des 

Bii(~list,il)fMk ürprrs thircb I.ij ipcn.irtige Fül- 
lungen, fleury macht in seinem Werke über 
die Manuskripte von Soissons dabei darauf aui- 
merksam, dafs diese Lappen, welche den Ldb 
des Buchstabens gliedern und brlebcn , im 
XIII. Jahrb. eckig und zerknittert sind, wäh- 
rend im XII. Jahrh. ihr Kontour fast immer 
rund und bogig ist und sich in die Lange hin- 
/iclit. *^') Flriiry brtraditct dieses Merkmal 
lür wichtiger zur Krkenntnifs der Entslchungs* 
zeit der Manuskiipte ala alle Kennzeichen, 
welche die I^ISographie bietet. Lehrreich ist 
in dieser Hinsicht in unserm Ps.Tlttrtum das 
D des 26. Psalms. Der Grund des Buch- 
*♦) »La* iMimeriit at«. d« SdImms«. p. T«. 



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IWXk ~ ZErreCURIFT für CUlllSTLICUE KVHSr . Mr. 10. 



st;il>fnV:Arprrs ist ttcftil.ui. In den Bogen hin- 
ein i»t nun in lichterer Farbe eiu Lappen ge- 
legt, weldier zumeist der flnberen Randung 

fitlgt, aber ziitiilcli^'. m1,< n uml unten sich t-in- 



schnO: i. 



^'.r< i kc l.i 



wifili-r ihr 



Irr Kiiti- 



Uuug lolgt, dann aber in der Mute des ganzen 
Bogera von oben tmd unten her wieder ein> 
gesthnürt wird, sridafs hier eine Art Ballen 
entsteht. Dadurch, dals der äulsere Rand des 
Lappens mit äuäent zierlichen vreilsen Zahn- 
chen versehen nt, dals die tichtblaue Farbe 
sirh nach innen zu nuV.r iinr? mehr vertieft 
und auch der innere Kund des Lappens durch 
kleine wet&e Kreise geziert ist, eriiftlt das an 
sich so einfache Motiv aufserurdentlich viel 
Leben und Anmuth. Aehnli< Ii i-;t der senk- 
rechte Strich des D verziert; auch hier sieht 
man dieselben EhisdinOrungen der Lappen 
oben nnd unten. Zwischen beide tritt dann 
ein neues dekoratives Motiv in Gestalt eines 
zusammengedrehten Stnckes. Ganz ahnliche 
Venieningen zeigen die Initialen K und D 
der Psalmen und 109 und viele der klei- 
neren Psalminitialen. 

Auch die von Pleury in sebien Werken 
über die Bibliotheken zu Laon und Soissons 
mit^ctlii-iltc-ii Priiben biet'-ti ein«:- Hiindli.i!)!' 
zur Bestimmung der lüitstehungszeit unseres 
Psalteriums. Die Miniaturen der Manuskripte 
Nr. 88 und d91 zu Laoti, KcMumentare des 
hl. Tli iuirts \<m Arjuin /um Liiras- und 
Johaiinesevangeimm und ein i raktat ui)er das 
kanonische Recht, aus Cuiitsy stammend, (X1IL 
bU XIV. Jahrh.) zeigen alle Eigenheiten der 
Minialuren unseres Psalteriums Die grossen 
Initialbuchstaben haben Ranken mit Sägc- 
zahnen^ die Füllung der Buchstaben geschieht 
durch rtirjfHii~h gewundenes Ranken- und Blatt- 
werk, das zuweilen in kleine Tbierköpfe aus- 
läuft, in den Drolertes erscheint häufig die 

Hasenjagd, genau so wie bei uns krümmt sich 
der untere Ausläufer ilt-s K.niki mvi ik^ nm 
rechten Ende nach ot>cn hm und Lllst auf 
der Spitze Platz Rkr einen Vogel, der aus voller 
Kehle sein Lied singt. Die (agdszenen sind 
nach Fleury charakteristisch für Manuskripte 
des XIV. Jalirh.*=') Manuskript Nr. 12, Psal- 
terium und Hymnaiinm aus dem XIV. Jahrh , 
aus Notrc-Dame in l.aon starnnr int. i^rt he- 
sunders in der feinen Verzierung des Buch- 
stabenkflrpen mittelst Federzeichnung grofsc 

**) iLn MsniMCfiii ... da La«Bi, l. IL p. 27. 



Aehnürhkpi't init iin-^rrtn Manuskripte. Die 
Uebercinstimmung der .Szenen in den Matutiual- 
initialen mit den unsrigen wurde sdion hervor- 
gehoben, bemerkt sei nur noch, dafs diese 
l'obereinstimmung sich selbst auf Kinzetheilen 
erstreckt. So wendet sich David auf den bei- 
den Bildern, wo er die Harfe ^idt und von 
Gott belehrt wird, nach links und schlagt da.s 
linke Bein über das rechte Knie (Vergl. Ini- 
1 tiale des Ps. l und 80). Ein genauerer Ver- 
j gleich beider Dantdhingen berechtigt tu der 
Ann;ifui;r, (!er Miiii:itnr tKt'iR nach einer Vor- 
lage gearbeitet, welche er mit wenigen durch 
die verschiedenartige Situation bedingten Ab» 
Änderungen kopirte, denn das .Arrangement 
des Faltenwurfes und die Stellung der Beine 
ist beide Male genau dieselbe, obwohl letztere 
fiQr den das cymbalum schlagenden David un- 
gemein gezwungen ist, wie ein Blick auf die 
Darstellung lehrt.*") Bemerkt sei auch, dafs 
die Krone, welche David trägt, allemal die 
fira&z^toaadie mit drei Zacken ist 

Die Handschriflenabtheilung der Kt;!. Riblio- 
thek zu Berlin besitzt ein Missalc des XIV. 
Jahrh. auf Pergament (Ms. theoL lat fol. 271. 
membr.), welches nach einem auf der Iimen- 
sriii- des vorderen Holzdeckels gemachten Ver- 
merk aus dem Kloster Prüm in der Eifd 
stammt. Die bildlidie Ausstattung dieses Mis- 
sale erinnert sehr stark an die Initialen unseres 
Ps:iltfriiitns. ;\inki hier ftndon wir dasselbe 
magere, nüciitertie Rankenwerk mit Sagezähnen. 
Gleich die erste Randverzierung (fol. I la) ent» 
li.'ilt die beliebte Hasenjagd, und dieses Motiv 
kehrt dann mannigfach variirt noch sehr oft 
wieder als Hirschjagd, Rchjagd U. s. w. Beliebt 
sind bei dem Minbtor auch die halb mensch- 
lichen halb thierischen '^'estnltpn, wrlrhe ihr 
Anaiogon in der gdlügeltcn Gestalt auf unserer 
eisten Initiale finden. Nur ist der Mniiator 
des PrOmer Missale in dieser Hinsicht noch 
weiter {j'^gangen, indem er auch München und 
Nonnen emeii Thicrieib gibt und sie in allerlei 
Beschäftigungen darstellt, die zuweilen zu ihrem 

Eine eUen^olche UarvtelluiiK «le» m'" Glockeu 

»pieleniieu David f.iulc ch bei .N'iedhu^. Üuchtrorna. 

mentik der Miui*tureD, luiliAleu, Alpli»beie u. ». w. 
> in kiitoriwhtr OnsiaOuig IX. bis XVUL Jshrli. 

umtaMend. (Weioiw 1888.) Taf. IV Nr. 6 au dem 
' XIII. und XtV. Jahrh. tMe Miniaiur ist aas einem' 

Aschaffenburger Codex Vcrj;! .luch den ( jei^jciiviiieler 
1 vom UtBK der Mtwker zu Keims bei Essenweio 
' «KtriliifUsloiiKlHr BUdcnilbs«, Tzf. LIX. 7. 




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307 itioa — ZBiTscuRirr für 



Stande recht wenig pas«cn und sie in etwas 
bedenklichem Lichte erscheinen lassen. St> 
sieht man aaf fol. 90a oben eine Könne mit 
l^ndel und Wockcn, daneben einen Monch 
auch mit einer Spindel und einem Gestell zum 
Garnwickein, unten wieder einen Mönch mit 
Spindel und Wochen, weldier einer Nonne 
v<irgeigt. Diese laascht. wie es srheint, mit 
Entzücken seiner Musik und atrecict die rechte 
Hand mit einer Geberde des Erstaunens aus. 
Noch weiter geht in solcher offenbar satirischen 
Anspielung an iinfrngHch konkrete Zu'^lftnde 
in damaligen Klöstern der Miniatur des gleich 
zu erwähnenden Hefligdiumbuches von Orign>', 
welcher auf den Randleisten des seinem Buche 
eirnerleibtei! Kalenders Mönche und Nonnen 
in so wenig ihrem Stande geziemendem Ver- 
kehie zeichnete, daGi ein späterer Besitser des 
Budiea es für angezeigt hielt, diese Figürchen 
ansjiiiradiren. Derartige Unarten finden sich 
freilich in unserro Fsaiterium niclu, indessen 
man sieht, wie nahe sidi seine Darstdhings- 
weise mit der des PrOnn r Mi>sa!c berührt. 
Auch das PrOmer Missale hält ebenso wie unser 
Fsaiterium noch ao dem alten Goldgnuide für 
die dem BudtsiabenkAiper der Initialen einge- 
fügten Szenen fest 

Schlicfslich sei für die Feststellung der £nl- 
stehungszeitdes Psalteriunisnoch auf das präch- 
tige Heiligthumabttch der Abtei zu Drigny auf- 
merksam qpmacht, welches sich jetzt im Kgl. 
Kupferstichkabiuet zu Berlin befindet.*'') Es 
ist ftlr diesen Zweck um so werthvuller, da es 
einerseits ein reiche Fülle tler tnannigfaltigsten 
Miniaturen besitzt, und da antlerersciis Ort 
und Zeit seiner Abfassung genau fe^tslclu ; es 
wurde auf Veranlassung der AebtUsin Heloise 
von Conflain \'M2 für das Kloster Origny 
St. Benoite bei Laon verfafst und bietet in 
seinen verschiedenen Theilen ein Leben der 
hl. Benedicta, ihre Beisetsung xu Origny, die 
Schickude der Abtei und deren Aebtissinnen, 



*'') Die Bekannltchaft mit diea«m Werke ver> 
dMike ich der liebeniwflrdigeii Anfoicrkumkeit des 
Hemi Dr. Lsdwig Klmoierar, KABi(tic1icn Diteklorii]. 

Afoiftenten da»elb»t, »«riu thm auch an dieter Stelle 
der verbindlichsle Dank getagt »ei. Auch die sorfr. 
fftltige bandichrifiliche Arbeit von Solzmann. I)a« 
Heiliglhuutbuch der Ablei Oiigojr (le lim do Ir^r 
d'Oricny), «relelM den Inhalt da* Bachea im Eimeiacn 
tergliedert und die Zeil »einer nnl^fehang nachweitt, 
koDnie ich dort etuachen. Die lilurgitche Bedeutung 
dea Werk«« ist nwlnef Wiaacn* MCli ulebt gearardigt 



l UCHE KUNST — Nr. 10. .30« 



Nachrichten über das dortige Ceremonicll bei 
Festprozessionen, Todes^en ti. drgl., ein Ka- 
lendarium, ein Relicjuienverzcichnifs der Kirche 
zu Origny. ein officium S. Ben» dirtac und man- 
cherlei andere liturgische Forraulare, wie Gebete 
Rlr das Nonnenkloster, ExorctsationsfonDeln. 
Litaneien mit musikalischen Noten. Die male* 
rtsfhe Aus-itattxmp des Werkes nherlrifft V^ei wei- 
tem dieunsers Psalteriums, Worauf es aber lüer 
ankommt, ist der Umstand, da& sich viele Mo- 
tive hier wie dort finilen. Das Kaleitdarium 
des Buches von Origny {Fol. .iSa bis 09 b), 
besonders reich mit bildlichem Schmucke be- 
dacht, hat gans wie bei uns Randleisten. 

^^ <;!<•!u■ \'fin ilrei Seiten drn Text um^rhliesscn : 
die untere Leiste biegt nach r lu n um und 
zeigt auf ihrer Spitze den laut .bingcuden N'ogd, 
welcher mehrere Male durch seine bunten 
Farlx-n sii h .ils .Stirgülz aufweist. Drolerie> 
sind sehr zahlreich, gleich das erste Blatt zeigt 
die auch sonst noch wiederkehrende Hasen» 
jagd. Der ganze .Stil der Miniaturen ist dem 
in tmsf rm Fsaiterium ähnlich. Die Initialen 
des in altfranz<Vsischer Sprache verfalsten com- 
putusHmaegldchen unsemgewOhnKchen Psalm- 
initialen. Die langen Schnörkel, welche ziem- 
lich planlos wie bei uns vom Buchstabenkörper 
sich loslösen, sind am Ende mit dreitheiiigen 
Blattrhen geschmOckt, die aber nicht so sauber 
wie l<ei uns gezeichnet sind Ihre Farben sind 
roth, blau und gold; die grofsercn ruhen in 
einer Ein^kssung von Goldgrund ; die kleineren 
haben scibvt einen goliienen Körper. Die 
Initiale] hal bi i uns meisten?, nii lu immer,**] 
die Gestalt eines Drachen; diese Form kehrt 
dort auch bei andern Buchstaben wieder, 
z. B. bei einem S auf Fol. 2'M. Im Leben 
(h r hl. Benedicta sind die B.'iume ganz ahn- 
lich wie in unserer Abbildung l. gezeichnet. 
Die Blatter wachsen unmittelbar aus dem 
Stamme heraus und sind ul « r \:nd neben ein- 
ander reihweise zu einer Baumkrone zusammen» 
gestellt. Es war nicht dieselbe Hand, welche 
beide BOcher gearbeitet hat, aber beide BOcher 

sind im seilten .Stile gearbeitet worden. 

Auch die kleinen Schnörkel, mit welchen 
Afters die letzte Verstnitiale am Ende einer 

Seite versehen ist, findet ihr Abbild in jener 

Periode. Fleury (Manuserit- de Soissons. 
pag. 81) bildet ein D ab a M.iu 6»! der 

Uta J de» Ptalmes Jodica z. U. füllt »einen 
Bndiil«bc«li«ip«r mit MiSavten» BlaMwerk «aa. 



. kj .i^Lo uy Google 



809 1900. ZBRSGURIiT POft 



I.«aoner Bibliothek, dem schon genannten Kom- 
mentar des hl. Ambrosius zum alten und neuen 
Testament atis dem X III. Jahrh. Es hat einen aus 
wenigen Federstrtrhpn pphildrtfn Schnörkel, ahn- 
lich denen auf vielen Seiten unscrs Psalteriumt. 

So wdst der Stif der Miniattnen unseres 
Psalteriums auf die Ztit v ha < a. ISOO hin. In 
der zweiten Hälfte des XIV. f ilirh ist die I^s- 
lösung von der alten Kunt der romani&chen 
Periode bereits volbtSiidig geworden. Hier 
dagqgen bildet sich der neue Stil erst aus und 
wir bemerken noch iTiam tie Reminisrenzen 
aus der ältesten Zeit. Die i'sahniniualcn mit 
ihren rundlich gewundenen Ranken, mit dem 
Auslauf des Ranken werks in Draclienleiber und 
Drachenköpfe erinnern noch an romanische 
Formgebung, das Bandweric weut in noch 
aUerere Zeit zurtlck. Die planlos und ziem- j 
lieh nüchtern vf>m Buchstalienl<r,r]>er steh los- 
lösenden und nach allen Seiten sich spreizen- 
den kahlen und nur zum Schlüsse durch einige 
kümmerliche Blüttchcn belebten Ranken ver- 
rathen die Verlegenheit des Künstlers, wel. her 
nach einem neuen befriedigenden Arrange- 
ment zur Aasstalfining des BudutabenkOrpen 
suchte und es doch nicht sogleich fand. Im 
XV. Jahrh. ist es verschwunden imd hat geord- 
neterem Schmucke Platz gemacht — Andrer- 
•eits macht sich denn auch der neue gothische 
Stil bereits deutlich in unscm .^finir\furcn be- 
merk lieh. Die Blätter, welche zur Belebung 
des BnchstahenkOrpers gebiaudtt werden, 
zeigen meistens sdion die scharf geschnittenen 
kantijrrn Kontnuren, wie sie die Gothik liebt. 
Sie erinnern an das in der gothLschen Perifxle 
so sehr belieble, nur noch schfirferund spitxiger 
stilisirtc Domblatt. Der harfespielendc David 
sitzt unter einem aus Spitzbcigcn gebildeten 
Baldachin, &ds Holz seiner Hurfc ist durch 
swei je in einen Kreis eingeschlossene Drei- 
pSssc verziert, die Fufshnnk im Trinit.ltsbilde 
hat eine golhiscb stilisirtc Vorderseite. — Unser 
Psatteriiun fteibt auf der Scheide zwischen 
romanischer und gotbtecher Periode. 

E. 

7.i\ ähnlichen Krgcbnis«en führt ein Ver- 
gleich der Schrifi des Psaltenums. 

Die Schrift ist die ausbildete gothische 
Minuskel. Die Buchstaben sind in ihrer eckigen 
Gt^talt steil nelien einander geschrieben und 
noch nicht allzu sehr mit einaniler vergittert, i 
wie dies in XV. Jahrh. Sitte war. Anfangs j 



KONST — Nr. 10. 810 



wird man ^ogar ein Bestreben des Schreil>ers 
nicht verkennen künnen, jeden Buchstaben 
mOglichat getrennt vom nldisten hinzustellen. 
Spater allerdings drnngen sich die Buchstaben 
enger zusammen. Auch n und u werden an- 
fangs im allgemeinen recht gut von emander 
unterschieden; sp.'lter, da die Schrift gedrängter 
umi wohl auch etwas fliu htiger w ird, verwi- 
schen sich die Unterschiede, dann sind auch 
c und t nicht mehr auseinander gehalten. 
(Teberhaupt macht die Schrift den Eindruck, 
dafs es dem Schreiber darum zu thun war, 
ein recht sauberes und elegantes Werk her- 
zustellen. Daher sind auch KOrsungen im 
grofsen und ganzen selten; sie werden zumeist 
nicht ohne besonderen Grund angewendet, 
nämlich nur dann, wenn es an Raum fehlte. 
Diese VorsOge der Sdirift vermindern sich 
je llnper desti"» mehr; im Vcrlrnife sind auch 
Schreibfehler und Korrekturen nicht selten. 

I «Striche finden sich gleich anfangs, sind 
aber »emlicb seilen und scheinen dann nur 
da ani;f>wendet zu ««»in, wo das W'ort .sonst 
schwer zu lesen wäre, z. B. in ira. Auch 
Andet man die Striche wohl von späterer Hand 
nachgetragen. Nur das doppelte i, als ij ge- 
schrieben, hat gleich von Anfang an die Striche. 

Trennungsstriche linden sich anfangs nicht 
und treten erst spftter auf. 

a hat rlie charakteristische Form des 
XIV. Jahrh.*'), die Konjunktion et die seit 
dem Xni. Jahrh. ObUche Form,») s die fast 
ausgebildete Minuskelform des XII. Jahrh.; 
die l.uit^e s-F' irm wird regelinrifsif; aiu h am 
Ende des Wortes gebraucht; der Buchstabe 
krümmt sidi an seinem unteren Ende bereits 
etwas. Die Vorsilbe con erscheint in der Form 
des XITT ] ihrh.»') 

Die Abkürzungen werden gcwühnlich nur 
durch ein Hflkchen angezeigt, nicht durch 
einen Strich. Dieses H.'lkchcn <:ilt für fehlen- 
des in oder n, aber auch für jeden anderen 
fclüenden Buchstaben oder fbr mehrere feh- 
lende Buchstaben, s. B. auch für fehlendes 
er. Die Kürzung der SchlitfssiÜR- im D iliv 
Pluralis geschieht durch einen herablaulendcn 
Strich,**) kommt aber tufterst selten vor, mei- 
stens ist das Wort ausgeschrieben. 

**) Wattenbach *AllMtttfl|g ISf tatcisiieheii 

Paläi'jjraphif« S. 41, 
"') l>av. s 48. 
«') I>as. S. 7t. 
»»> Dw ». 71, 



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811 



Die Stelle des jetzigen Astemkiu im Fsaltn- 
veise vertreten nret rotlie Häkchen. Inner» 
halb der Satze findet sich als Interpunction 
entweder ein einfacher Punkt, der oft mit dem 
Schluß des Buchstabens verbunden ist, oder i 
ein Funkt und daillber vier Häkchen, Ahn» 
lieh den Häkchen, welche als Astenskos dienen. 
In der ersten Hälfte des Psalteriums sind diese 
Interpunktionen durcii ein nach üben und 
nach unten getdkwungenes Hlkchen gemacht 

Ist es auch schwer, mit Bestimmtheit die 
Schrift alä dem XIV. Jabrh. aogehöiig nach- 
zuweisen, so spricht doch ihre Sauheckeit, das 
jn dingliche Pehlen von Trennungsscichen und 
i-Strichen, sowie die seltene Anwendung von 
Abkürzungen entschieden flür das XI V. Jahrb., 
und anch innerhalb dieses Zeitraums vflie der 
Termin m^Sglidist frflh answetsen. 

Soweit führen wir unsere Untersuchung. 
Kunsthistoriker, welchen der Miniatarensc luitz 
der altfianzäsischen Psalterien zu Paris und 
in Noidliankieich nv Untenuchung zu Ge- 
bote steht, werden vielleicht im St.mde sein, 
noch genauer den Entstehungs- >rt des vor- 
liegenden Psalteriuius iiacluuweisen. Der *Ca- 
talogue GinAal des Manuscrits des Bibli- 

otheques Publiqucs de Fnint e«**! nennt 5*1 
Handschriften aus verschiedenenjahrhunderten. 
welche sidier der Abtei St Aubert so Cambrai 
gehört haben. Ein Vergleich dieser Hantl- 
schriflcn und ebenso der verschiedenen Psal- 
terien, welche auf den ersten Seiten des Bandes 
ab Im Gebrauch an der Cambraier Kirche ver- 
zeichnet sind und zum Theil aas dem XIV. 
Jahrh. «stammen, würde die Zugehörigkeit unsors 
Psalteriums zur Diöcese Cambrai noch sicherer 
stdien; ebenso wQrde sich so feststellen lassen, 
ob und in welchem Zusammenhan^'e d.ts Psal- 
terium wirklich zu dem genannten Kloster 
St Aubert steht, denn die diesbezüglichen 
obigen AusAkhnmgen wollen nnr auf dm 
Werth einer eini^ermafsen begründeten Ver- 
muthung Anspruch machen. Kine solrhe Un- i 

") Mut vugleicbe bei Antdl.Tang] (Schriftufeh 
sw Edenumg der LsIcumcImb Pittsgraphw. 8. Amfl.). 
Tatet 6tf, eine Handiebrift vom Jahre 128S, welche 
muerer Hutdichnft sehr ihnitch itl, ebento Tafel 59 
tom Jahrr 1218. Nach dieaen Vorlagen lu unhcilfn 
wir« der Termio der Enutelmiig aAgUcb« trOb «n- 
iMlitB »4 ktarte uibedcBMieli «»eh &i die iMstm 
Decennien des XIII. Jahrb. larflckverwieaen werden. 

**) Tome XVII. Cambrai (Paria lUi»l} p. XIU. 
iaiieteeliom IV. Ahbsy* de SsfBt.AaiMrt. 



tersuchung weiter anzustellen, verbietet sich 
fitr den Ver&sser bei [der wdten EntfbmtiQg 

seines Wohnortes ttlld aeiocn anderweitigen 

amtlichen Very>flichtun{jen. Es j^enfigt ihm, 
I das Manuskript der Braunsberger Klerikal- 
semina»- Bibliothek ab ein Werk des bc» 
ginnenden XIV. Jahrh. und der DiOcese 
Cambrai zugehörig nachgewiesen zu haben. 
Künstlerisch schön ausgestattete Manuskripte 
des XIV. Jahrh. aus Nordfiankrddi sind in 
Deutschland dtlnn gesAet und auch da-s Ber- 
liuer Kupferstichkabinet besitzt nur eiiuge 
wenige Werke aus jener Zeit Es erKhien 
daher der Mühe werth, das Interesse der Li- 
turgiker und Kunsthi.^ioriker auf das eigen- 
artige Werk hinzulenken. 

Ueber die Möglichkeiten, wie das Werk 
sich bis in unsere ultima Thüle hin verirrt hat. 
nachzufvrsi hen. lohnt nit lu der Mühe. Es 
gibt deren zu viele. Vielleicht hat erst Joseph 
von Hohenzollem das Budi auf seinen Reisen 
erworben und seiner Bibliothek einverleibt 
Dafür, dafs es sich im Privatbesitze des 
Fürstbischofs befunden hat, spricht der dem 
Boche a»%epiflgte Stempel mit den Wof^ 
ten: Ex legato Pr. Ep Jos. de Hohen- 
zollem, weichen alle Bücher erhielten, die aus 
dem Nadilame des FOnärisdtob dem Klerikal» 
Seminare zufielen.") Vielleicht ist es schon 
in alterer Zeit bei irgend einer Gettn;cnheit 
nach dem Kloster Oliva, wo Joseph residirte, 
gekommen und der dortigen Bibliothek ein« 
gereiht worden. Der alte auf der Bibliothek 
tles Klerikalscminars /.u liraunsberg befind- 
liche Cathalogus Librorum Bibliothecae Mona- 
sterii B. M. V. de Oliva von 1749 nennt auf 
Seite •> ein Psalterium Davidis juxta trans- 
lalionem veterem cum canticis, womit das vor- 
liegende Psalterium gemeint sein könnte. Die 
Bemerkung jttxtatianshitkMDcm veterem würde 
sirh dabei auf die Beobachtung stützen, da& 
der Text von dem jetzt durch Qemens VIU. 
emendirten Vnlgatatext wie das bei den spat» 
mittelalterlichen Handschriften nicht verwun- 
derlii Ii i<it, in njancher» kleinen Varianten 
abweicht - Auch für unser Psalterium gilt 

der Satz: Habent aua &ta libdli. 
BmuMbevg. 

Jo». KotbeTg. 

(Subregens am Bischöflich. ErniNinJisrhen t'rir»lf i»««»- 
nar und Privatdoceni aiu Kgl. Lyceum Hottanoia.^ 

^} cf. •Monucnenta Hiatoräe Warmieaais«. Bd. VII. 
Abt. OL Bd. •. 8. 6Mt. Am. fi. 



^ j . , y Google 



SIS im - ZBirscaniFT für cmaaTUCHB kumst — nr. la 



Bücherschau. 



Die katholische Kirche unserer Zeil und 
ihf« DiCDer in Wort und Bild. Dioet tod der 
Angetan VailigiffflMOMlnft In Mtockw Imiu». 

fegebene Prmchtwerk, weichet in dieser Zeitschrift 
wiederholt eingeheed besprochen und warm empfohlen 
itt, war Ton vornherein räf 8 Blade berechnet. Der 
I. Bud: wRoa» Utgl Hbgit ver. Der IL Band: 
„Deattebimnd, die Seliweit, LoxeBbarg 
und Oesterreich. Ungarn" hat »o eben leinen 
Ab»chia(s gefunden mit den HeficD 2U und SO, welche 
den dem heiligen Stuhl onmidelbar untemWDleB Juris- 
dUrtioiMbeiirk der Biubui UtaitinlMrf , wwie die 
kirdkBdbe Verweinnif in Boeniea nad HmcfowiM, 
auf&crdcm die sehr umfassenden Register enthalten, 
nÄoiUch die UluciTBtiorw., sowie die Personen-, Orts- 
OBd üachTerzeichnisie. IHcst führen den ungemein 
reidten Wttä des glkniendcn Werke« vor Aufen, 
««khce eageek l rt » der fem ugeipninBelieB Schwierif^ 
keiten und Unkosten der Redaktion wie dem Verlage 
als eine höchst verdienstliche Leistung hoch aoge- 
recbaet werden mnfs. Von der UDcrmOdlicbkeit beider 
Fektoren kft dee berciu eiechieMne i. Heft de« 
III. Beodei Zeagnlb eb. wddicr deo lUd tilft: 

Das Wirken der katholischen Kitihe luf 
dem Erdenrund unter besonderer äerUclt- , 
sichtignnf der He idenn issi one n. Derselbe i 
MS 20 Lieimnfca Ii 1 Mk. «mfuiea und 46 Tafel, 
bilder bH <IM TembtüMoDfen eothalteii. Des L Heft 
beginnt mit dem .i II g c ni c i : f ii 1 heil, der über 
die Missioiiilhiligkeil der Kirche einen Uetierblick 
geben «oll, also Uber eine Frage von grober, d.^iu 
lelir aktueller Wichlii^eil. Das chrittlicbe AUefthum, 
d. h. die Aeebreilnttf dec Chriilenfliiias wihfcnd des 
selben wir<! eingehend geschildert und im Aoschliuse 
daran die Misstonslhiligkeil dur Orden. Wie sie im 
Mittelalter ihre Sendboten vorberciiet hüben, wird an 
etntelaeD BeieptckB dergelcft und aber die Erfalfc 
dieeer lUeeioncn irird «b der Heed neadw» bit 
dähin unhcnulzteii Urkunden berichtet. Von mehreren 
um die .\usibteUuiig des Ulaubens besonders verdienten 
Persönlichkeiten, t. B. den letzten Prtfeklen der 
Propftfend« werden die Portrtu geboten, auber. 
dcB BaacbB AbbUdufea von iatereeeenlen Dcnk- 
mUem oder Ereignissen im Missionsbereich. Gerade 
nach dieser Richluni; kann gewifs viel Neues be- 
schafft werden und dntUr kommt Alles »uf Auswahl 
wie Aosfilhninf aa. Je anschaalicber die missionire 
WlrkunkeH der frlbeNB JehrimndMte Üniliin wird, 
am so willkommener wird der Bildesaehel« Min, lu 
dem nur scharfe Vorlagen verwendet werden dürfen. 
Wenn so Wort und iiild sith ergänzen in eiiiheit. 
Uchcr Dwcbfiüininf , dann wird endlich ein Werk vor> 
liegen, welchci bÜer ran Vklea «irnülit wtude oad 
idchea Seten km». Ab» Gttcknif 1 ». 



Italieaiecbe Arebitektur. Skizzen (looenT&tt- 
■c). Aa^fenomMBandgeieicknetTOB Alexender 
Scblts. Berfln 1901. Watoraib. (Pre1t8.BiOMk.). 

Das italienische Skizzeubui h des in jungen Jahren 
geetorbenen Architekten Scbüu gibt sein Frennd 
WoMbuMla bcraiu, eo wie et wu der Head dee m»' 



genin fetebicklen Zeichners hervorgegaitfen ist, also 
Bül nUan Malinagnben, imd aonei^gwi ankMcbe* £r^ 
kttnuf *n. Aef gerade 100 Seüen, aal denen die 

eine Aufnahme dicht, aber deutlich geschieden, neben 
der andern steht, ist eine nnglaabliche FttUe von an» 
gemein geschickt ausgewihhen und lelw cbankta* 
ristisch wledergetebeacn OrmaMMei» anataunenge- 
tragen, wie il« in Geoda, Vicema, Verona, Vonedig, 
Bologna, Mantua, Perugia * Florenz, Siena, Rom, 
Neapel, Pompeji gefunden wurden, in Kirches, Pa- 
usten u. s. w. Manche sind den antiken, vereinzelte 
den Bittelaiiefüchen DenkmJUem *^^i^^w^, bat weüeaa 
die «aeieten denjenigen der ReaaiMaoce end dei Ba> 
rocks; Plafonds. Getlfel, Fubböden, Tliirr-u Fenster, 
Gitter, BUdrahmen, Stuhlwerk, Mdbel alierlei Art haben 
die Motive hergegeben, bei deren .Auswahl der Zeichner 
Bch all einen filr dekorative Zwccice fein geadmiU* 
AfchllekteB m eikennca gibt, to dala idn Sfcincn» 
buch von seinen Kollegen als ein sehr werthvolles, 
eigenartiges Vennichtnifs betrachtet und behandelt 



Arehitektonlsebe StitproboBb Ein LcüliideB. 

Mit historischem UeUrrblick der wichtigsten Bau- 
deukwiler von Max Bischof, Architekt. Mit 

IUI Abbildungen .auf 50 1 afein. HkrMmaaD in 
Leipaig. 1900. (Preia 6 Mk,) 
Die Ketontnib der Arehltaktnr and ihrer Ent- 
Wicklung ist nnerlifslich fur Jeden, der ein solide» 
Knnsturtheil gewinnen will, und kann nur erworben 
werden an ihre» OcBkaKlern. Wenn dioee !■ giMr 
Aoswabl und in gnieo Abbildangen geboten werden, 
ein klarer, kocrAler Text an ibrer Hand den Eni. 
wickinngsgang darlegt, so ist diese Schule wohl ge- 
eignet, das tiefere Verstlodnifs der TNTdimfcaiihiT 
vorzubereiten. Eine solche Sebnle liegt hier vor, sie 
nnfalat daaAltenlnnt tnader dgjrpüedwtt Archltehtw 
Mt rar aftehriedieben nnd bytaaiiiriaelnn (7 TaMn), 
die Architektur der, KUm |3 Tafehi), das Mittelalter 
in leinen zwei groften Sdlarten (l7 Tafehi), die Neu- 
zeit und zwar die verschiedenen Phasen der Re* 
nais&ance bis tarn Rokoko kl Italien Fmnfcieieh, 
Spanien, Englaad, den Niederlanden, eodlieh DealMib- 
land, zuletzt die .Architektur de» XIX. Jahrb., der 4 
Täfeki gewidmet »iud. Da jede Tafel nur 2 Banlea 
vorftihrl, so ist der Mafsslab von hinreichen^r GriMäe^ 
und den 30 erkürenden Teatieiien, wekhc ihMn vonn» 
gehe«. n»erkt meo den getchniten Bennwifller imd gc 
schickten Lehrer an, dei i'ii- . nverlässige l'i-'.rrbirhi 
Uber das ganze Gebiet, welclie er selbst gewonnen 
bat, aneb Aadera «ÜttdieileB veiang. a. 

Bertlbnie Knostetlnen Nr. 1 nnd 9. Vom 

alten Rom von Eugen I'etersen — Rom in 
der Renaissance (voa Nicolaus V. bis auf 
Julittt II.) von Ernst Steinmann. Veil^g VOü 
A. E. Seemann, Leipzig 1898—18»». 
Zwei von einander ganz unabhängige und doch 
zu einander gehfirigc BSnde desselben Sammelwerkes, 
welches ttbenül guter Aufnahme sicher ist: Rom im 
Alterlhnm nd in der fteanlaeanee. Gans 



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Sl» 1000. — ZBITSCURIFT FOR CHRUiTUCHB KUMST _ Nr. ta 016 



verechicdea mulstca beide äduMamncc» behandcil 
wtrdai. Dtm dte Ron vM nslclnt nach •naer 

L«£c, in 

geschildert, dann folgen mehr, der Chronologie ent- 
»prrchcnd, aber doch grappenweise geordnet, die 
Baodenkmllcrt ako die Tempel, Tri«aipbb«gen, 
TriuBplniideii. Tlmlcr, Ptivalblmcr, KatierpaUbie, 
Thermen, GrabmontimenTc. Am Schlüsse crschemen 
dte Bildwerke, die tu thren ver^cbiedetieii Enl- 
wicklnngiphaMD beschrieben werden , bis so ihier 
kuteo Bttllbe in bcUeoiuitdwn Zeitalter. Die Dar. 
ttdkiBf lit fciMiDd waA TCfdaakl Am AoMihtmlieblieit 
tum Theil 4cii IM) voiiügllebeii Tesliliaitra- 
(ionen. 

Die Gimneit 4cr römischeB Rtaaiieaaee bc> 
haadell Sleinmaan iu foof Kapheln, 4i« asit den 
Namen der PIpste als der geiüijgen Beherracher dieser 
Kunsiperiode hezeichnel »rrdcn, aussei. onimcn das 
II. Kapitel, welches der löiniscben Plaatik ge- 
widnc« Ht NalMieb iat aaeli 4ic AfeUltklar aicht 
taraachllisigl, weder die der Kircben, noch die der 
Pallste, aber den bieiteslen Ranm nimmt mit Recht 
die Mnlerel in Anspruch, namenilich ilie Ktihe der 
moonmeotalea Freakencykkn, welche diese Periode 
MienwIitB, v«B F le t a k bw RaphiaL Sie ist aage» 
»ein dankbar, aber der Verfasser verslebt es auch, 
ihre Vortage austunatzen durch geislTolle Scbildcmn- 
gen. l)ci denen die I -lO gut »infjewihllen und auige. 
fahrten Abbildungen ihn verirefiflich unterstttlzen. — 
Wtaid da» nHlalallafiielM Ran aa«h ciaea eigene« 
Beailieiicr fiadea? h. 



Ein Ausliuii > n's iiltcliriatlichc Atrika. /.wuna- 
[ose Skixzcn von Dr. Frz. Wicland. Siutlgart 
1900, V. rl von Roth, (Preis 4,20 M(c ) 

D.ta BtJitftlKii, Studien Ub«:r den allchristlu lien 
Altar zu machen, hat den Vcifasaer nach Nordafrika 
geftthrt, und wa* er Iiier nebenbei an abea Denkadtera 
sah. nacitt er sum GeKenetand der Beachrcibnng, 
niilil in tri>' ki-nr'rn ;irr>i3i'lfi;;i'ii In ii Referat, sondern 
im Ifbendigcti iieiicht. in lii n . i vi< Jerlei historische 
Reminiszenzen und manihe ik tm niu h. 1 il. i.u ssc lin- 
taiacht. Zonichat führt ihn der Wey nach Karthago, 
■odam nach Tonia and Tcbeeaa. voa hier kreus und 
quer nach Konxtantine, eTutlKli in's A!;,;« ri^^ Ii. \V.\« oi 
zu schauen bekam, bt stanii ü&l niu in Kuinen, wie- »it- 
sumeiat bereits im Vlll. Jahrh. von den Arabern be- 
wirkt waien, aber dioe TrOmmei reden noch eine 
g e wa l t i ge Sprache und liefen tur Kaiulgeachichte 
die werlhvolUlen BetlrÄ;,'!-. Aquailuktr, Triumphbogen, 
Theater, ganze StmUciuilgc. Mineiillich aber grolse, 
reich und mannigfalli»; gCKlahcte Basiliken mit zahl- 
trieben Realen plaatiachen Bildwerke! enegten seine 
Anfnerkaainkeit , und von den meitten deradbcn 
bringt er Grundrisse hcz-*. itot;r.<plii», he Auf- 
nahmen. Von besonder«! WRlitif^keit sind die Baj>i- 
Uken von Damus el Karita , Dar el Xw, Tebcata, 
Annuoa, Lambeaaa, Ttgcirt. Tipasa, wo die neun- 
achiffige Anfawe tateeral nerkwflrdig bt neben den 
elfc^i ti.ittitjen Baxiliken des hl. Alexander ui ! <l- t hl, 
Salsa. In die Beschreibung; dieser MuDumentc mengt 
der Vctfaaaer vieirache lelunelehe Bemerkuogen, die 



den Wumch wecken, er möchte sa «yUema t iacher 
Bearbeitung telne kottbareii BcobacbtniiBea «nwmiam 
faMen. Schalte «a. 

Die Madonna. Daa BUd der U. Maria in aeiaer 

kunstgcschirhtirchen F-nfwirklimt; l>is mio Ausgang 
der Renaissance in It^i<;n. Ndch der» italienischen 
Werke von Adolf V c n t u r i bearbeitet von Theodor 
Schreiber. Mit 6 Tafeln in HeUograirttie and 
501 TaztabbHduz««. J.J. Weberin LOpag. (Vmt 
geb. 30 MV'., in Perg'.inienthünd 36 Mk ) 
Das reieh lUusirirle Werk Veniitri's, welches nicht 
so sehr fdr den kleineren Kreis der ClitlllllD . als 
vielmehr für den grAlaerea der Inteicsaentaa be- 
stimmt, weniger die Ergebnlaae wiaaenachaMiclicr 
Forschung, .ils in.mi lu^r frinxinnii;i.-ii ßeobachtimf in 
italienischer Zuspitzung bietet, hat in der deutschen 
Bearbeitung nur sptrliche TextiadcfUigeB ind auch 
nicht viele bildUche Kttfamag^ ez&htea. Soiehe 
mögen manGhen deatichen Letern erarflnecht 
^■■1(1, lii.- in {■in'-fji illu«tnrten Wrrkr übei Ju- Ciotlct- 
inutter gerne auch den deutschen Bilderschatz, den 
gemalten wie dcB plaitiachen. bertickaichtigt tehen, fkr 
deaMD ZmauuaenrtaUiMg freflicib ein eigenea Back 
tick empfehlen dkrfte. Berrltt im X. Jahik. 
hat ilic (IijuIscIk- Minnitur und die EUi-nhiin|.l.t*tik 
angefangen, gerade in dieser Hinsicht selbststaadig 
sich an entfeiten, und tvelch' giflnzeade Bntwiek» 
iungaicihe wlbde rieb daibieten bia in die Zeit der 
Renaissance 1 Noch weiter reichen allerdings die 
bezflglichen D.irMi-lluii^^on in It.ilu'n »uiUi k und vm; 
den frühesten Katakombetigemaldcn bis zu den Dar- 
bietungen am Schlnla der HochMnaitaaaoe iat «bi ge> 
wattiger Zeitraum von «veiglcichlicher Fruchtbarkeil 
gerade in Bezug attf dieaet Thema, und am ergiebig- 
ti.irsti ii z< ii;t Mi h .nu ll hirr (Lii XV, und .WI jährt. 
Welche Matmigfaltigkcit der Auffassung aclbst bei der 
Gleichheit dea Votwurb, wdcbea Auf^tcbot fromami 
und kOratkniaebca Enpfladena, welche Meiaianclialt 
in der Handhabung des Pinsels und Mei&els* Welche 
B< Irbtung und weh In n ( ;i.iuU«i 1». Ict d.ihtr du- Durch- 
sicht der 537 durchweg guten Abbildungen! 
Verhaltnifiima£rig die ni d i twi gdlCB deilt „iMlIigeB 
Bild", viele der Geburt, Darstellung. Vermlhtui^, 
Verkündigung, Heimsuchung, der „KUmmerniU Jo- 
>(f|>h!< ■, d'T Krippe, Ant.K-tuiiK der dn-i KO>nn,'i.'. -Ki 
Reinigung, Flucht nach Aegypten, dem Kiuben unter den 
SdifilkgelelHten, der Fanion, KfcoaabaalNBe, fBanicl- 
f»hn Chciiti, der Henbkunft de« hl. Geistes, endlich 
der Himmelfahrt Mariens. — Der anregend gehal- 
trr.r Ti-\t sucht die kun»t^;i->LbiLhtlKh<- Entwicke- 
lung der einzelnen Sscnen darzulegen. — Der Ein* 
band iat «Itodig and gvMlUg, io daf« auch dienern 
Anspruch na daa Featgeacbcak «oUkoninea ge- 
nagt ist. 3. 

Dnu. und KunsldenkmilerThüriugcu». lieft 
XXVI. Herzogthum Sachaen • Coburg. 
Gotha. Landrathiamt Ohrdruf. AaMagerichtabe^ 
lirke Ohrdruf, Liebenatein nnd Zelle. Mit ifJcbt- 
drucken und -M Abbildungen im Texle. lenc; | 
~ Heft XXVII. Herzogihuni Sachsen-Mei- 
niagea. Kieia Sonncbeig. AslifendUabaanrke 



. kj .i^Lo uy Google 



•1? 



ISOO. — ZErrSCHRirr FOR OUttSTLlCHB KUNST ~ Mr. la 



SamwbMg, Sieiucli and üchalku. Mit 1 Lichi. 
dnek nnd IB AbbiMuBfeD In Ttxte. Von Prof. 

Ur P. Lchfeldt. Jen« 1899. Fischer. 
DicM beidtn iiefte wmtea tww ketoe »ehr hervor 
»(•ndni Kmttdenkmiler auf, «W Iii itmen rind dock 

•11« Slilarleu »«il der romanischen Periode verireien, 
und die von der romanrtchen KJu!>tcrk.irthe zu Ge- 
urgenthal dbriggebliebenen Arcbilektnrtheil« xeichnen 
MCh Mumr durch ichr chankkteiinttch« FoniMfi ans. 
Dem goiMKhai FonnMiltttiw gebdrcn nelirere Kir- 
chen und Bargen m, amh vi-rschiedeue Epitaphien, 
Figuren, lilnrgi»che Gefaisc, Kleinodien, und der ke- 
natoanceslil ist durch zahlreiche Schlösser mit merk- 
«flrdigen Portalco. durch KalhhluMr niü Erkern, durch 
Paehwerkbaaien, «oirie dareh nmmiigfacha Enaagaiia« 
der Kleinkttntle verireien. Uer Gan(; durch liicse 
Kreide i«! daher recht lohnend. Er hat £u dcü Icizien 
Rundgingen des nnerniUdlicben, verdienstvollen Ver- 
fuMfs («ilhit, der bald nach dam Erachtinea tainer 
Sekrill: »EiafShraBg in die Ksnit^eavhtcbte 
detThOringischen Staaten- f Tm^ I WO, Fischer, 
Preis r> Mk.\ im Juli 1900, seine l^uiUnhu beendet hni. 
Als ein schönes Vermtchini(s erscheint diese Schiifi, 
welche die Ergeboiiae Cai SiOitlirifan Forachen* (die 
Bau. «nd Knnatdenkatakr des Regfernngibei. Koblri» 
erschienen bereits IJ^Rfl, dii- vi*ii K i* d a uiui Jena 
1H8H) tUfanunenfaCst und ku der Ilni.d \uit I tl AU- 
bildungen einen höchst lehrreichen L'eberblick übet 
die hedeuiendercn Werke der Knoat and de» Kunst» 
feireriws in Thariagea and in den anilolienden 
vinren hietel, Um von dem fruchlbureii und cij^'pi.- 
artigen KanslschafTen in diesen «Jtet. Kultuibc/ulcii, 
wo dasselbe seit dem Auflauchen des romanischen 
Ütila keine Uaterbracbnng etlUien hal, ein anecbiB. 
tiebee BIM sa geben. Die Archilektar bat hier nicbi 
rmr im MiHcI.nlter Triumphe gcfeietl. nuch nicht, ziim.il 
III der spälg othischeo Zeit die üleia- und iiiimeinljcft 
die Hul^piastik, und auch die dekorativen KUnittc haben 
»ich bicr besonders ia den verschiedeoen Spielariea 
der ReiHUManee wohl bawtlirt Den Etadrack einer 
abgerundeten nnd erfreulichen Fr-ch^inung iiiacht il.ihcr 
der leide Kursus des leider zu trUh ge»chiedcneii 
Fahrers, dessen FrNckaft kaffsatüch in di« richtigen 
liXnde gelangt ist. Schnftigaa. 

H .1 1. 1 (; 11 il ■ vv r idi r.i;i R :ti .ii: zur KunHtj{»"»thichtc 
Scbloswig'Huistcins von Ciustav Brandt. R. A. 
Seemann, Leip»« 1898. (Pfei* geb. 16 Mk.) 
Den vm die Kunaigeachickte «m Scbleawig>H<»l- 

ttebi hochverdienten i>rof. R. Raupt haben tetne 

l'rkimdi nti'r.i hiHii;! ri zurrst auf drrs IliMst hnitzer 

Hans Uudewcrdi aufmork«am gemacht, und so schnell 
hat da« Bfld aeinea konsriariaeben Schafleaa ak:b ab- 
genndet« dalä Brandt ea so einer voUatftndigen 
Monographie »lupesrult«! konnte. In Eckemffirde 

wohl tun 1600 i^i iuiKT. rr'ich' int < r 1()37 MrivtiT- 
buch seiner Heimatb, in der er i-ine urolse MrVrkstdtt 
«ntcr hielt, und am IS. Pebniar 1671 hochgeehrt starb. 
Diesem idaemlicbeiialaaf ist das L Kapitelgewidnet. 
das n. seinen Werken, von denen fast nur kirchliche Aus- 

Nt,ittun;,'si,'(';^i-iTit.liii!«, namcntli> h .\lt:lrc, siirli crh.il;i ri 
haben, obwohl er auch auf dem IVofangebiet eine 
ansgedehnte Tktttigkeit endbltete, s. B. 4 «ehr reich 



aitsgrfahrte BrautwaKcn für die forstliche Familie in 
Gottorp geliefert hat. Mit der künstlerischen Per- 
t&nlicbkcit Gudewerdt's beschafti«^ sich du» III. Ka- 
pitel, weiches an der Hand seiner in guten Abtut- 
dangen (18 Lkbtdnicktafela aad aMkrfoehcn Teat* 
Illustrationen) vorgcfOhrtifn Werke seinen nildiinn»- 
gane, seine Eigenart , seine Bedeutung ft'«Uu»ti.-ltrn 
sucht. D<>r Nachweis, dafs der Künstler in seiner Hei- 
math die technlsciie Grundlage empfangen, in Belgien 
•ich vervoQkomnBet, vomehtalich an den SebSpfto^en 
viin Rubens sich inspirirt habe, ein sehr tüchtiger Orna- 
mentist, ein noch fähigerer Figurist, ein Barockmeisler 
ersten Ranges geworden sei und dieser sonst mit 
vielen Mängeln belüfteten Stilait einen gewissen Glans 
verliehen Iwbe, daif als ecbcacbt bc a efc h aet, arte flbei^ 
h.^upt der unsIchtigeB Studie volles Lob gezollt 

werden. SchoUigen 

Uie Dekorationsformen des XIX. Jabrn. von 
Gustav Ebe, Mit bH Abbildungen im Ta». 
Leipzig 190O. Wilh. Evpehiiann. J'reis !5 Mk.) 
Uei dem Slüchsos, »riehen ütc Kuiisuchopfuugen 
des XIX. Jakrht beherrschi, wie auf dem Gebiete der 
AfchiiekiBf , so auf dem der Deknratiooiifanaeai ie> 
•oweH diese namentiiek in den FassadensTttemea. 
der Ausbilduiif; der Inneiii.liime , der eigentlichen 
Ornnmeiitik hervortreten, ist es nicht leicht, über die- 
selben Heerschau zu halten; zu schnell h.ibeu die 
üjfsteme geawebsell, lu wenig Eigenartiges hat sich 
aa* ilinen er geben. Troisdem gelingt es dem Ver« 
fri<.<.er. die ver^rhiedenen Heslrebongeii , » ie sie in 
Frankreich, Eiigiand, Belgien, Italien und Spanien, 
namentlich aber in Deutschland sich bemerkb.-tr ge- 
macht liatien, sa lüasiifisnren und auf vier grofae 
Ccaiclitspnnkle in vertbeilen, tmi welchen die beiden 

frvlen : N' e u k 1 ii > s i i i s in ii s und R <i iii » n ( i It , Neue 
Schulen aut lii&loriviher Griindla^je in der 
ersten H&lfie des Jahrhijndcn> sich enlfnlieien, der 
dritte: Entwickelung der dcutacheo Kanst 
unter der Iterrschaft der Mationalitits- 

idfc mit der Mille des J-'^r^nndeit» cinselrl, der 
Iculc. liic Moderne erst mu dem leuicii Jahr, 
zehiu beginnt. Zunächst zeigt der Verfasser, wie die 
antikisirendcn Tendensen in Frankreich den Empire» 
Stil seitiglen, in Dealschland die Neaklaaitk and Ro- 
mantik, wie ans der let/leren die Nengu'.hik sich ent- 
wickelte, im Anschlüsse au di« ke!iti\uiiitionen der 
gothisrhen Baudenkmtler. Wie diese allgemeine Sirft* 
moBg nationale Färbung erbiek durch den Uebctgaag 
tar RenslManee. weist der Verftsser der Korte weisen 

nur für die deutache Kunst mch, aber nicht nur fli' die 
Architektur, sondern auch ttlr Skulptur und Malerei. 
Nachdem von dieser Bewegung die kistorische Stufen- 
leiter von Neaem durcblanfen war, trat die Moderne in 
die Sekrankan als vermehitlich netter Stlt, and ihren inm 

Tiieil befremdlichen Versuchen geht der Verfasser iti 
den einzelnen Zweigen der Auf^ten- und Iiiuenarchu 
tektur, der Möbel, Stoffe u. s. w. nach in freund- 
licher Gasinaung, aber ohne feite Zastimmang, also 
mit der Vorsieht, welche fttr die Beartbeilung des 
i'.eiien Stiles >ich enipfi-hlen mag, wenijjsien» ftlr jei/i 
und die alleinSch.ste Zukunft. — FUr die Darle- 
I gaag das gansen BntwtckeluBgagongcs der dakota- 



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819 



820 



Ihrca KtatU im XIX. Jalnh, bewSbrt «Ut Vcrfaaicr 
•Mh alt «Im» yicMchtai FHhm^ dw 4u Aii> 
•chAuunjfsnalcital git uMMlKIltoB Wld w bcDutxen 
Teriteht. B. 

Moderne Kircben-MalereieD. Lief. 3. — 
Moderne Kircben-DekoralioncD. Liet 8 o. 4. 
Beide im Vvring vob A. SchroD ia Wien ertcheinen- 
in, ia Bd. XII, Sp. 880/881 beiciu b^sprocheneu 
Lieferungswerke haben einigen Zuwach« erfahren, der 
bei den figttrlichen Malcieicn in den 14 Stm< 
tioDcn von Overbeck besieht, hnh diese, leUthin 
dweh die lMJGttdkdui& in kleinem Heft mit Gebet- 
lein von P. Pctcb (eC Bd. XIII, Sp. 19/) veKMEmt- 
lichtea, tiefewpfundcnen I! '.(ici .ier m grbf^erer Au*- 
gäbe vorliegen, t«l warm tu begitlf»en — I- Ur die orna- 
flieatalea Dekorati«n«» betont der lieTnutgeber 
ia der wBiabegleliaa(" „daCi ia iknen du mo- 
dern* ktatlleritcbe Emp6aden flberaU kriftig durch, 
•cblage". In \^ Lil.r-chlceit enthalten lie cumeist ältere 
RcBiiaiioenxcn, von denen einscln« seichaeriacb «bge< 
adkwidt aa« Cirbldi «cnftaert iiad, wie die Wand, 
verxiemngen der Kirche St. Ludmilla cn Prag, andere 
hingegen ein« originelle und geschickte Verwendung 
millelftllerhcher SlotTn-.olive zeigen, vielleicht „nicht be- 
wnbt und gewollt aitertbtUuelad", aber dennoch den Spu. 
IVB eher beltaBBtcrStoAaafller aae1««liaad. Wiiedieie 
sehr versitlndige Praxis im ahehrwtbdigea Dom von 
Füafkircheii beohachm worden, so wttrde dasErgebnifs 
ein glOcUicheres sein, alü da« hier vorliegende. Selbst 
ia aeaea Kirchea, die einen ernsten Stil haben, wer* 
den «MtHeh keaalalfaMielie Meier twf dea ehea 
Pemeotchalz nicht ganz verzichten wollen, auch nicht 
leidit sich eiobUdeu, ihu durch Umgestaltnng ver- 
bessern m können; noch mehr Beachtung wird dieser 
Schate vardieaea, weaa ee licli a» die Ansstaitang 
aiacB altaB Beadeaiaaab lieadiill. Sab. 

Da« Cabiaet ftlr kirchliobe Knast im CoOe. 
giaai 8. J. n Kelkabarg btf Wlea voa Ladalaaa 

Vclics S.J. Cuslo«. Wien 1900. 
AleLehfapparat Air dea KaattaatcnichtiaJemilcB- 
kolleghn» la Ralktbwg hat derVerfaieer ehie khiae 

Kunstbibliotheli, rh-.e Üildersammluri: rn-t MUuen* 
und Medaillensammlung und namei/..i::;> .Sammlungen 
tarn Stadinai der kirchlichen Kleinkünste eit)gericbtet. 
Lalxtett aaliea feraehadieh aiil den eincclnca Tech> 
aiken bekaant nachea loid beatehca daher to Sticke- 
reien, Spillen, Geweben, Glasniatereicn, Mosaiken, 
Email*, deren verschiedene Abarten liiei iü Üngiital- 
mustern vorliegen, neisteiks eigens dafllr angefertigten 
Piobca, die lan Tbeil ab wahre MaiterleiuaBgen be. 
sdchact werdea dflifca (aaf Gtaad der BeaehNibangen 
und der beigcftlgten Abbildungen). Dieses Kiiii».t. 
kaUnet, dessen Auascbmtlcknng ebenfalls mit Surgialt 
baaem kl» v etd i ea l «egen seiner praktischen Einrieb- 
taag aad BaBeallich «efcn der tccbaiadwa Voikgan, 
voHe Aaerkeaavag aad wird gewift manchea Franad 
tti weiteren Reiträgen L'Tn;';iritcr", im iiru:i; aber auch 
SB alten, denn wenn die historisch eiitwickelten Tecb- 



stttcken UlnsUirt werden kbnnea, so ist die Unterwes- 
nnf ua •»«■Ngeader «ad nimUtmger. AleoOaak 
fte die vooMhae VcrtOcMlIcknati aad Cüek «afl 

$ehaltCcB. 

Königliche Mmeeo so berhn. Uescbrci- 
bnng der Bildwerke der cbn^ihchen Epe 
chaa. Zweite Aaflaf«. Die Elfenbeinbild- 
werke kearbcilet tob Wilhelai Vöge. Bcfin 
1900. W. Spemann. (PreU 1 Mk.) 
Die starke Venaehiaag dieser Ablheihmg im Bcr. 
liacr Maieaai hat Ar dea Kataktg die S rheid a Bg ia 
mehrere Theile kleineren Formates empfehlen, und 
die Elfenbeinbildwerke, die Ober Numnicm 
unifutsen, eiMhea die Reihe. Die altchristliche Epocte 
ahlt 7 £iMiplatt. die bjaaatiaiache 24, die frOb* 
mittdalterlidie aad fmaaBiaehe W, die golhheha Ttf. 
die Renaissance, und Bnrückteit 65. Die eini einen 
Exemplare sind, je nach ihrer Bedeutang, »oiijutui 
beschrieben unter Herantiehuag dee Vergleichsmaie. 
riAis und des liteiariichen ApjparaM*» aa dafi die Ka- 
tologisirung auf der Tollea Hohe der wiaaeaachaftBciseii 
Forschung steht, die gerade auf diesem Gebiete, zumal 
iür die ältestan Perioden, im leisten Jahrzehnt graf»e 
Forlschriite gemadlt bat Da ein Heft mit Lichu 
drncktafela aa alBHaBtlicben Kfi^chicibnag^ dia 
AbbildaagcB fiefcra aoli, so 1.^.1 hier ein io aa». 
fassendes und charaklcriiiliisches Siudienmaierial vor, 
wie DU einige Museen aus Utieu cigcnco BcstäiiUen 
•s aa flellen vermögen, das Berliner nur mit Hlllfie 
des eaomea Zawachaea, den et iciaeai Direktor Bode 
verdaalrt. Sebaütg«*. 



. Di« Igyptliche FflaBaeatlale. Ein Kapitel 
I zur Geschichte dea PflaaieaataaBBilte vaa Lad w ig 

Borchat dt Berlin 1897. Verlag «<oa EtHK 

Watmath. (Preis 5 Mk.) 

Ia daa Wimal. weidet IdatidNilch der aaa der 

Pflantenwelt gewonnenen igyptischen SJuleofornieti 
entstanden war, bringt (ier Vcrfa^er auf Grund der 
an den Abbildungen und Originalen vorgenomncncn 
Stadiee «ndüch Urdaaag, iadcai er die ia Fra^e 
koBiBKadca Pflaatea aach der Matar trh l hlm « Back 

ihrer Verwendung in der ägyptischen Kunst forscht 
lud dteseibeu in den SSulcnformeQ aacbwei&t. l>rc« 
Arten der Nymphaea, die Papjrrautaade, die Palme 
■ad aoch swei asdere Fflaatea enabea lich aa dar 
Mead der Natar, die Lüie aaa dea AbbOdaagam ao 

dafs der Verfasser drei Arten NymphSensäulf-T- die 
Lilien-, l'iipyrus- und PalmenUluIe, zwei Arten Kohr- 
siolen feststellt, fUr deren Nachweis nnd Erklirnng er 
8S AbbildaagCB tu Htlfe aitaait. Im Anscbhifa daran 
begrflndct er die darch 6 weitere Abbüdaagca iOa- 

ilT-.-^r Ifrhauphing, dafs die Sgyptische Säule der Idee 
, nach keinen koQSlrukiiveu ilMeck balte, weil sie eigCDt- 
I lieh nur die Pflanze versinnbilden soUte, die von der 
' Erde (dem Fafsbodea) saai Uinaidl (der Dcekc) aaÜ- 
I ragt, so dafi derSdütdäaatx der gaatea iatenaaaataB 

Untersuchung Liutet : „Der Aegypter dachte sich seine 
I Ptianzensiulen als freie Endigungen und omaraeatirte 
[ ale, wie takke.» ©. 



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INHALT 

des vorlies^enden Heftes. 



I» AniANDLUNOEN: Kin französisches Psalterium des XIV. Jahrh. 

n. (Schiufs.) Mit 4 Abbildungen. Von JOSEPH KOLBERG 289 

n. BOCHBRSCHAU: Die katholische Kirche unserer Zeit und ihre Diener 

in Wort und Bild. Bd. III. Heft i. Von a .... 313 
Schutz, Italienische Architektur^Skissen Von B. . . 313 
Bischof, Architektonisdie StilfMroben. Von A. . . 314 

Berühmte Kunststätten: Nr. 1: Petersen, Vom alten 

Rom, Nr. 3: S t ein m a nn, Rom in der Renaissance. Von H. 314 
Wieland, b.in AusHug ins altchristliche Afrika. Von 

SchnOtgbn 315 

Venturi-Schreiber, Die Madonna. Von S 316 

Lehfeldt. Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens. Heft XXVI 
u. XXVII. — Einführung in die Kunstgeschichte der 

I hunngischen Staaten. Von ScHNüTGEN 316 

Brandt, Hans Gndewerdt. Von SchnOtgen 317 

Ehe. Die Dekorationsformen des XIX. Jahrh. Von B. . . 318 
Moderne Kirclien-Malereien. Lief. 3. — Moderne Kirchen- 
Dekorationen. Lief. 3 u. 4. Von Sch 319 

V el i c s. Das Cabinet lür kirchliche Kunst im CoU^ium S. J. 

zu Kalksburg. Von SCHNOtcbn 319 

Vöge, Die ElfenbeinbUdwerke im Museum su Berlin. Von 

SCHNÜTGEN 320 

Borchardt, Die ägyptische Pilanzensäule. Von G. . . 320 



Erscheinungsweise. — Abonnement 

Die Zeitsduift ersdiemt monatlieh und ist direkt von der Vtxhfp- 

handlung sowie durch Vermittelung jeder Buchhandlung und Postanstalt zu 
beziehen. Die Hefte gelangen stets in den ersten Tagen des Monats zur 
Ausgabe. 

Die Beftigazeit beginnt am 1. Aprfl und am 1. Oktober; der Abonnements- 
preis betrigt fiir den ganzen Jahrgang M. 10. — » <tir den halben Jahrgang 
M. SL^. Das einzelne Heft Irostet M. I.jf0. 



AuagegebcD «m I. Jmum lüOl. 



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ZEITSCHRIFT 

FÜR 



CHRISTLICHE KUNST 



HEKAUSG£Gfifl£N 

von 

ALEXANDER SCHNOTGEN, 

DQHOUVITUU» m kOui. 



Xni. JAHRG. HEFT 11 



DÜSSELDORF 

DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN. 

1900. 

1 r 

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Vereimgung 

zur Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst. 

ENTSTEHUNG. 

l~\er Mangel einer gröfsereii reich illustrirten Zeitschrift, welche die 
Frag^en der Kunst im christlichen Sinne behaiuielt, ward seit Jahren 
vielseitig empfunden, auch auf „Generalversam.mlungj;n der Katholiken Deutsch- 
lands" wiedeiliolt betont. Im Auftrage der Breslaner Genetalvenaniinluiig 
berief Freiherr Cu vmt Hebubmam auf den 12. JuH 1887 nach Bonn einen 
grofsen Kreis von Interessenten. Von diesen wurden filr das Programm die 
leitenden Gesichtspunkte erörtert und fcstt^c^tellt, ein provisorisches Comit^ 
gewählt und die Ausgabe von Patronatschemen beschlossen, deren Besttx 
das Stimmrecht auf den Generalversammlungen verleihen sollte. Als die 
Zahl dieser Scheine auf neunzig angewadisen war, erfolgte am 11. November 
zu Bonn die erste Generalversammlung, weiche die „Vereinigung zur 
Forderunc^ der Zeitschrift für christliche Kunst" konstittiirte, deren 
Satzungen bestimmte und einen \ ürsiinni von 20 Mitgliedern erwählte. Dieser 
übertrug dem Domkapitular Alexam^EK ScmnüTGCN die Redaktion und nach 
mehrfachen Verhandlnngen am 18. Februar 1888 der innmt L. Schwann zu 
DOSSELDORT den Verlag. Nachdem der Vorstand von seinem Rechte (§ 4 
der Satzungen), seine Zahl auf 24 zu erhöhen, Gebrauch gemacht hat, besteht 
er aus folgenden Mitgliedern 

Ehrenmitglieder: Seitie etiluschoflich«» Gnaden Herr Eribischuf Dr. HeHKRTef Simar vnn Köln. 

.Seine bischöflichen Gnaden Heir Bischof l)r, Taitlüs von Kepflkr »on 
Kotten BUKG. 

Seine bischöfJtchen Gnade» Herr Weihfiischof Kahi SrjfRor» vtin Trier 
Ur. Freiherr Ci„ v. IUerkman (Münster), Pnvalduicnl ür. Ei>. KiMMKNiot-KiciiARTZ 

Vofritaender. (BOMM). 
Reiilner VAN Vl.KU I K.N (BoirN), Kmelifllllrer Rillergiitsbcsitjcr von Grami.Kv (Bon-n). 

und Schriftführer. KöiiigL Bauralh F. C. ükimann (Kolk). 
DMMkspitiihr Aumnwanir (Tkint). Doinktpiltilar Dr. Jaco« (Rkoinsburg). 
f>ompTop^t I>r Rkri.ac.K (Koi.N' Trofessor Dr. Fr. X. KHAl'-i ' Krktburg). 
Generaldirektor kKNii v. Bout (Mr rtr.ACH). Kon.".istonaJralh Dr. PORSCH (,Brk.-S1.ai;). 

PrafeMor Dr. DrrTRiCH (BtAamssRO). ProfwKw Dr. Ammbas Schkii» (MOmghkn). 

Graf Drostk ZV VlSCttKRtKO ERftDKOSTS I>o<nka|>itu]ar Sritst rr.ir..N (K<UJ«). 

(ÜAUKkLu). l'rofcMoi Dr. .ScHK.oRS (BoN.\t. 
Dr.DäSTKRWAU>Pr«mruSt.Mattln(KötJi). Profeuor LODWto Sam (ROM). 
FrofcHor Dr. Als. EuxHakd (WUM). Ptbrikbetitter WllKorr (BrisLau). 

Von diesen bilden die Herren von HuRSNAtt, VAU VtRUTlN, AUlSNIURCinN und SCHKOTOatl 

den durct) § 10 vorgesehenen AusachuU. 

- - — 











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I _ LFM» 

Abhandl 



Der Reginenschrein im Domschatze 
zu Osnabrück 

(NU S Abbüitwicca.) 
L 

^a"jii den bcmerkenswerthesien Stöcken 
BUNull, des Dnmschatzes in Osnabrück 
a WJßS n darf wohl der Rcginenschrein ge- 
^S^sl lahlt werden. Derselbe hat eine 

Breite im Rumpf vm rirra .V> nn, eine Länge 
von 1,25 m, eine Hühe von ÜOem. Der eichene 
Holzkem des Schreines ist mit th«lweise ver* 
goldctera Süberbicch bekleidet. 

Die Form des Schreines i>t die einer drei- 
Mihtffigen Kirche, deren Seilenschilic durch 
offene, arliadenaTt%e Seitenstdlung angedeutet 
worden, bestehend aus sieben auf einfachen 
schlanken Säulrhen luhentien Bogen Diene 
Säulchc» sind rund und glatt, die Kapitale 
und Basen 8seit%, ohne Venriening. Von den 
Bogen sind je -l ((leich gross, während der mitt- 
lere, etwas breitere eine NasenftUlung zeigt. 

Die Bogeozwickel sind reich mit Steinen 
besetzt Unter den Bogen haben ehemals Fi- 
guren gestanden, welche, wie wir später sehen 
werden, zur Zeit des drcilsigjährigen Krieges 
leider dem Schreine entfremdet wurden. 

Das untere Dach über den Arkaden ist 
mit lialbkreisfftrmigen Schuppen aus Silberlilei h 
bedeckt, oline i^cnd welche Unterbrechung. 
Das Hauptdach ist in sieben Felder, den Bogen 
der Arkaden entsprechend, gctheilt, auf welchen 
unter Spitzbogen ebeitfalls früher je sieben Fi- 
gtxren angebracht waren. Die Bogen aber auf 
dem Haupidache haben keine HauptsSulchen, 

Sfmdem einfac he Profilirung. 

Während die Arkadenbogen und die Bo- 
gen attf dem Hatiptdache etwas gedrOckt an 
die UeberganKs/i ' : lernd erscheinen, wird 
man versucht, den Kamm, die Giebelsver/u - 
ruDg der Breitseite und die Knäufe (Hüben- 
blatt) einer etwas spateren Zeit xuzusdireiben. 

Die hinlere Breitseite ist im Giebelfeld mit 
theil weise kolossalen Steinen von 7 cm Durch- 
messer, die wie die übrigen Steine am Schrein 
theils aus Becskrystallen und GlasAflssen, ab 



und SU mit fiuhiger Untertage, Adb aus Halb- 
edelsteinen bestehen. Auf dieser Hinterseite, 

welche jetzt mit Sitberbleeh bekleidet ist, wird 
eine Kreuzigungsgruppe, wie unschwer zu er- 
kennen ist, angebfacht gewesen sein. 

Die vordere Seite (\ergl. Fig. 1) wird ge- 
bildet aus zwei FlOgeithOren mit gothischen 
Wimpergen. Diese sind oben geziert mit dreüsig 
Steinen verschiedenster Farbe, nnten, wo sie 
jetzt mit quadratisch eingetheiltem, gepresstem 
Linienoroament versehen sind, mochten sich 
ebenbib Figuren befinden. Oeffiiet man die 
Flügel, so hat man ein reiches Mafiswerk vor 
sich in Form eines schön gqjUedcrten, vier- 
theiligen Fensters. 

Der Fuls desSdueines nt mit eingepresstem, 
vergoldetem Linienoniament und die Abschrä- 
R^ing gegen den Runi]if hin mit einem Orna- 
ment aus emcr W'cinranke mit Blatt und kleiner 
Traube, die uns etwas romanisch gehalten er* 
scheinen, ge^l hmückt. An tlen 4 Ecken den 
Schreines beAnden sich schlichte, architektoni- 
sche Strebepfeiler. 

Nicht unerwähnt darf bei dem R^inen- 
schrein ein Schnmck bleiben, welchen wir für 
besonders bemerkenswerth erachten. Die eine, 
jetzt leider der Wand zugekehrte Langseite 
delselbcn (veigl. Fig. 2) hat auf der Dachflache 
drei Ciemmpn, welche deti sog, Alsen-Gemmen 
im Neuen Museum m Berlin, und den Gem- 
men im Besitz der Deutschen Gesellschaft zur 
Erforschung der vaterländischen Sprache und 
Alterthümer in Leipzig und den beiden Gemmen 
im Nordischen Museum zu Kopenhagen vollkom- 
men ahnlich sind. Die gröbere Gemme (2 tm 
zu 2f»f nachderSchnittfläche^ :reigt drei mensch- 
liche Figuren von rohester Zeichnung, ganz 
flad) hineingeschnitten. Die Figuren smd durch 
einen langen, spitzen Kinnbart als männlii he 
gekennzeichnet. Sie liabcn sich tlie ILuide 
gereicht und blicken nach einem Gegenstand, 
der Ober ihnen schwebt und den Frhr. von 
Ledebur bei den grösseren Berliner Gemmen 
als Vögel bezeichnet. Die zweite Gemme ist 
mehr oval (2 im zu l,Hem) enthalt 3 gaiu 
ahntiche Figuren ohne den Gegenstand Ober 



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883 



1900. — ZEITSCHRIFT FÜR CBKI8TLICNB KUMST — Mt. IL 



ihnt'n: dio dritte (2,1 - w /u l.'^w) hat nur 
2 Figuren, welche denen der Dresdener Gemme 
sehr gleichen. 

Was nun die nicht mehr vorhandenen 
Figuren am Rcgincnschrein angeht, so erhtt 
dendbe ein bedauemswerthes Schicksal im 
XVII. Jahrh. In Folge der Belagening def Stadt 
Osnabrürk nämlich im Jahre HiH.H mufüten die 
Pruvinzial:>tande an die ^tchwediät hen Heeret>- 
ftlhrer eine Kontribution von 60000 Thaler 
zahlen. Zur Aufbringung derselben wurde auch 
eine l)etmi htli( he Menge von kirchli« den Ce- 
räthen und Kuruitschatzen aus der Domkirche 
und darunter auch »33 fibeigUdete, geschlagene 
und erhobene Bilder von der Tomsae St. Re- 
ginae« im Gewichte von 33 Pfund und M Loth 
und im Metallwerthe von Ahti Thalem 1 2 Sch. 
vetitauft. {VofaielJung des Domkapitels vom 
Jahre 1720 add. Von difs,-n Riltlcni 

haben sich, wie Lübke meiot und wie auch 
wohl wahrschemlich ist, an beiden Langseiten 
des Sclu-ciues je sieben , vielleicht einerseits 1 

Christus und sechs Aim ^.t« ! und .indenieits ! 

I 

Maria mit den übrigen Ap<j>>tein, unter den ^ 
Arkadenbi^gen befunden. Viersehn Figuren 
haben auf den beiden oberen Dachflachen in 
den Bugen ihren Platz gehabt; die übrigen 
fünf waren wahrschemlich an den beiden Schmal- 
Seiten angelMacht, und swar, wie schon ange- 
deutet, an der hinteren Schmalseite der ge- 
Icreuz^c Heiland mit Johannes und Maria. 
Auf den ThOrflügeln vorn sind viclleidit die 
hL Regina von AIcsia und etue andere heilige 
Fitrii''. Hermagoras, angebracht gewc^rn I^ri 
dieser Gelegenheit weiiMm wir auf den Kc- 
ginenschrdn in der Kirche zu Rhynern bei 
Hamm hin. Dieser mit der Jahreszahl 1457 vor- 
sehcnt?, dn'i Fuf^ lange Sc hrein zeigt uif dm 
Feldern der Langseite die heiligen Apostel, 
an der einen Schmaheite Christus mit der 
Tiara und an der anderen die hl. Regina von 
Alexia, in fler Hand i in Kren/, auf welchem 
cme Taube mit Spruclizctici sitzt. 

Die Anlage, wie die Ausf&hiung des Re> 

gincnschr<-in< > in O^nahrilck weist auf die 
Frühgothik hin. Damit stimmt auch die Eut- 
stehimg^eit des SchreiMS fiberein. Dats dann 
bei diesem frühgotliischea Schreine Anklinge , 
der romanischen Zeit un<l aus der Uobergangs- 
zeit sich vurtinden, darf um so weniger be- 
fremden, als ja die kirchliche Kunst im Nor- 
den und West&len einerseits etwas lang^mer 



voranging, anderseits mochte vielleicht der ver- 
fertigende Künstler den Schrein mit seinem 
Bestimmungsorte, dem Altarhause des Domes» 

in Einklang bringen Nvnllen. 

Bevor wir jedoch die Entstehtmgszett des 
Reginenschremes gesdiichtfich fcststdlen und 
dann auf die Regina, für welche er verfertigt 
ist, cinLii Blii-k werfen, wolien wir jilcirh des 
Kastens, der zum Schutze des Schreines diente 
und der ebenfiüls sehr bemerkenswerth ist, ge- 
dcnken. 

Der Rcgincnschrein war früher (jetzt steht 
er auf einem kleinen Choraltare) von einem 
hAlzemen Kasten mit sehr schönem und stil- 
gerechtem Eisenwerk umschlossen. Dieser 
Kasten, l,9fi m lang, 1,8 m hoch und 70 cm 
breit, hat die äuisere Form einer einschiffigen 
Kirche; der Eisenbescblag an demselben ahmt 

unten Bogenstcllunfrfn nn allen vier Seiten, 
auf dem Dache eine quadratförmige Dachbe- 
legung nach ; am Fiist laufen an beiden Seiten 
Streifen mit Blattverzierung her. An den Sei- 
ton beider Giebelfelder sind vergoldete Band- 
streifen angebracht mit Inschrift in schOnen 
Majuskeln des XIV. Jahrb., die leider theU- 
weise zerstört ist 0«$ noch Erhaltene lautet: 

.V/w rrgina nr ftos •'tnturft (mors - ntx?t 
ätprtmat exora tum mortis vtnerit hora. — 

. . . stntina mnndt im «mt soHcta ttgma. 

Es fragt sich nun: l^fst sich geschichtlich 
feststellen, wann der Schrein der hl. R^ina 
verfertigt wurde? Unter den Reliquien der 
OsnabcOdter Kirche werdeik die Ueberreste 
zweier Retinen erw.ihnt, der St Regina virgo 
et mat von Alesia und der Regiua ex soc. 
undechn virginum. Erstere wurden mit den 
Körpern Su Proo^ et St. Hermi^rae nach 
der L'eiicrlieferung, w ie w ir später ausführen 
werden, von Karl dem Grofsen nach Osna- 
brOck gebfacht, wahrend die Reliquien der 
hl. Regina von Köln 13^13 oder l.{47 von dem 
Bi-di ife Gottfried v<m Arnsberg für die Os- 
nabrucker Kirche erworben sind. Die Gebeine 
der hl. Regina von Aleim wurden nadi langem 
Verboigensein bn Jahre 131S*) wieder au%e- 

') Er'lwin Er(lm,inn'« »Chroniki: 

Umb düsiL- Tidt lint Sante Rcginen tramUta oad« 

liilli^edomb in de Cipaen tho näwBlifUtti ini Dom 

geaeit, darvan: 

Anoo ttlUdM ti^ftoettlMM duedmo 

CiJip.ira ti.iii-lau -i-icra lunt hai t-Ac iocatS 
Hac in cUutura »anctortim corpon plun 



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385 



funden und in einem Reliquieoschrdiif von 
dem der Chronist Erdwin Erdmann sagt, er 
sei eine capsa deaurata, verschlossen. Diesen 

ürfs der ('nsto< oder T!ic<.uirarius der Donj- 
kirchc. Simon, Graf v. Kelberg, der für GoUeai- 
dienst und Kunst viele und gro6e Gaben ge> 

spendet hat, verfertigen .-j Erdwin Erdmann 

theüt in seiner Chronik futtjeiule Verse mit: 

„Aaao milleno, tcr C bi« X quoquc quimo 
BcdedM Ctttto« fllln noBine Simon, 

Praesens Miss.ilf jiii i ontulit in memorialo 
N&bilis ejus avi Conrad de gcrmine suevi 
In Relbcfg ooBtorm qiiem prima 1010 fore mit««« 
Hujux et oimiiiii' >.tr »,'< ih 1 csar lonjuiji» Odae, 
Patria ouignificique «ui Domini Fredehci, 
Atqne BntiMs «fbi dilectae gvnUridi. 
Quf.nim «it i oitifMis Johann«« Krancke MKcrdot 
Duo) lunt >ub fioc iUiua org«u f«cta 
Sancta Rer>B« aeii menbr» aant «cre re- 

dscta 

UaifiiM randelU procesiio glohficatitr, 
Purpurcw pari es Cbori veneratur." 

Seit jener Wiederauffindung ") wurde den 
Heiligen, deren Reliquien der pr;i> htige Schrein 
in sich barg, ein grofses Vertrauen und eine 
lebhafte Verehrung vom Volke in Omabrflck 
erwiesen, und durch ihre Fürbitte erlangte 
man Hülfe in vielen Nöthen In <k'n »acta 
Sanctorum« der Bollandisten wird auszugsweise 
aus dem von P. Gamanstus abgeschriebenen 
>Catalogus s. reliquiarum ccciesiae osnabuigen» 
ais< Fo^ndes darüber Fnitpethi iU: 

. . . „Qua exaltatiunc suleinnizata, prae- 
dicti Sancti, tanquam lucema super canddabium, 
in aperto ad salutem Christi fidcliuin ex- 
po«<iti impetr.ib.int a Domino Jesu Oirist » 
suoruiii pracrogaiiva meritorum quam piunbus 
tribulationum consolationem, et de universn 
aegritudinibus sanitatem; de (juibus remediis 
innuroeris sequen» scriptum aliqua, sed pauca 
declarat 



*) Simon, Graf v.Retberc.einBnidcrOKa«(IL. 
Biachoft tu MttaMter. de« am 16. Oktober 1308 «o 

Poiticr* starb unil die D^nikiri hi' 2U Osn.ilirilLk .luch 
reichlkt) t)t^i«:litinktt.-. wird in CHnabrückci t';kuii4cn 
genannt von 1296 bis 1335. Ihm wird in dem alten 
Kakadarinm und Nekroloisiuin >eccl« cath. Oanabr.« 
b«l dem 4. Peatm b e*. aeineu Todeatage, dna Lob 
gespendet: „Qai mulla boo« fedt Ct moHn CWltulit 
e c c tes ia « ." (Ib. pa«. 308 > 

*) Auf dem Hochcbar fand aich vor der Reatan- 

r.itirm !^<71 . in Ht wölbe in der Art einer (:onfe»»io, 
in Welchem wahrscheinlich die Kcli^uicn vurher i;e- 
borfcn ammii 



Subdantur sedecim miracula ope s. Kegi- 
nae altonunque sanctorum impetrata." 

Man darf mit allem Rechte annehmen, dab 
Erdmann anch vonderselben Hd!i<^en und ihrem 
Rcliquiarium redet, wenn er später in seiner 
Chronik bei der Erzählung der Einnahme Fflr- 
stenaus'; und L'eberwältigung des räuberischen 
('rrnfen von Goya im Jahre 144i die Bemer- 
kung hinzufügt: 

„Haec fiebant in die sanctae Reginae 
virginis, cujus sanctum corpus in ecciesia 
Dsnahurpensi rum mapna veneratione est re- 
condituMi ; luitquc ad huitorem Dei et S. Re- 
ginae a domino Joanne Piacposito ecdeaiae 
s. Jiih.mnis iiistituturn, quin in illn die de- 
fertur per circuitum capsa deaurata 
S. Reginae com mnhis sanctia eorporibiM 
ibidem inclusis, quod omnes prooonwtiles, oon> 
stjles, civitatis pracsiflcnlrs praesentias habcnt 
cum canonicis ecclcsiae »acpe dictae." 

Noch eine andere zur Zeit Erdwin Erd> 
manns verfemte Chronik enthält ein Zeogiiife 
darüber, in svi leli hoher Wrehrung die hl. Re- 
gina vor jener Zeit, dem Ende des XV. Jahrb,, 
stand und welche Memung hinsichdich des 
Alters dieser Verehrung zu Osnabrück herrschte. 
Es ist dies il.i> r!iri>i>in/n Mindense im crli auc- 
toris, abgedruckt bei Meibom (»Kerum Germ.« 
t I p. 555). In demselben wird gesagt: 

. . . „Carolus antem non solum saxoniam 
antiquarn, si d ct novain sive orientalem, Christo 
Domino subditlit, et Episcopatus X. in ca 
fundavit, quarum prima Ecciesia est Oina- 
burgetisis, quae est primitiva Sa.Koniae Ecciesia 
quam anno Christi DCC'LXXIl in honorem 
b. Pein Ap. ct ss. Martyrum Crispiui et Cris- 
piniani, quorum corpora ibidem venexabiltteri 
unrt cum l orporc s. Reginae sunt locata. 
anno regni sui VI. fundavit." 

Der von Erdmann erwähnte Kriegszug 
dauerte 7 Tage und wurde beend^ am 27., 
bezw. '2H. Juni. Der dies s. Reginae ist dem- 
iiacli der Tag des Beginnes des Kriegszuges, 
il. i, der SO. Juni oder der des Schlusses. Das 
»calendarium et necrologium vetustissimum ec> 
clesiae cattiedndiv ( >snaburgensis« bezeichnet 
den 2tJ. Juni als Kegiuae v. Translatio Cri- 
spini et Crlspiniani. Und der 7. September 
hat nach der Bezeichnung „Nat. S. Mathdbeite 
Virg." die Worte „Reginae Virg." und her> 

*) Stadt in RegiermvibMirk Oinnbfflck. 



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327 



1900. - ZEITSCHRIFT KÜR CHRISTUCHE KUNST — Nr. 11. 



nach die später hinzugesetzte Bemerkung: „In De reliquiis gloriosis praesentis capsellae 

festo B. Rcgine, quod in vigiiia nativitatis B. de S. Regina. In hoc loco requiescit corpus 
Maria Virg. occurit, compulsabantur campana, B. Reginae virginis, quac fuit filia cujusdain 
que Bockeneklocken dicuntur."^) Ciementis regis gentilis et passa est scptimn 

Da nun aufscr ^ Idu.s Scptembris 



der Regina von 
Alesia später eine 
andere Regina au.s 
der Gesellschalt der 
hl. Ursula, wie wir 
weiter auseina nder- 
sctzen werden, ver- 
ehrt worden ist. 
haben wir zunächst 
die Verehrung der 
hl. Regina von Ale- 
sia in üsnal>rüi-k 
festzustellen. Zu 
dem Angefahrten 
fügen wir zu dem 
Ende hinzu: I . In 
den «Acta sancto- 
rum« der Bollan- 
disten wird gesagt 
(ad VII. Stptl: 
„Exstat in iiui^-.'' 
nostro codex qui 
{lam rontinens v;i 
ria Ms», ad res Gcr- 
manicas spectantia, 
qiiae P. Gamansius 
(geb. lWMJ)s«xr. no- 
strae sacerdos col- 
iegit et Majoribus 

nostris 
transmisit. 
Inter cete- 
ra autem 
legiturcala- 
logus sanc- 
tarum reli- 
quiarumec- 
cicsiae Os- 
naburgen- 
sis in liunc 
m<Klum : 




n,. I 



*) Zufolge der Kcnau unlrrschcidenilen Anweisung, 
welche der Hrratu(;'*t>^r *ur Beuitheilunj; de» vcr- 
■chiedenen Allen der Schnft in den zwei allen Hand- 
«chriften d< i> Calcndarium an dir Hand i;irht, Ui der 
L'ripnint: der oliencrwlhnten ernten Kiniragun^rn zum 
20. Juni und 7. Sepicmbcr in das Xll.Jahrh. und dei 



sub Maximiano iro- 
peratore et Olybrio 
praeside in Alesia 
civitate. Quae dum 
duceretur ad sup- 
plicium, columba 
de coelo veniens 
coronam in ore 
porta\it et dixit: 
Vcni Regina in re- 
quiem Christi; be- 
ata es, quae hanc 
roronam meruisti 
— Praeterea reci- 
tatur Exaltatio re 
liquiarum S. Regi- 
nae virginis et mar- 
tyris, Hermagi-rae 
Patriarchae, Proo«- 
pii et aliorum Sep- 
tem facta sub epi-s- 
copo Engelbcrto 
anno MCCCXII., 
in crastino S-Joan- 
nis Baptistae." 

•J. iAii den An- 
gaben des vom I'. 
Gamansius mitge- 
theiltt n catalogus 
aber da» 
Vaterland 
der hl. Re- 
gina und 
die Erhe- 
bung ihrer 
Reliquien 
stimmt das 
im Jahre 
l.'il'i zu 
Mainz ge- 

Vorflcrteite dei Regincii»chreiiia drUckte 

Osnabrück ische Brevier überein. 

Es enthalt für den 22. Juni ein Officium 
der Uebcrtnigung oder vielmehr der Auffin- 
dung der Gebeine der hhl. Crispinns und 

Nachtrag« zum Iclzleren Tage nicht tpaicr all in 
die erste Hllftc de« XlV.Jahrh. zu veitetzen. 



lyiJ^uJ Ly Google 



329 



1900 — ZEITSCHRIFT KÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 11. 



SM 



Crispinianus und anderer nicht genannter Hei- 
ligen.') Dieses Offiriiim schrcilit ausser der 
üration der vorerwähnten Heiligen auch eine 
Collekte von der Jungfrau und Martyrin, der 
hl. Regina, vor; und demgemass ist anzuneh- 
men, dafs man bei Abfassung dieses Officiums 
<iie gleichzeitige Aufhndung der Reliquien der 
hl. Regina mit denen jener Heiligen voraus- 
gesetzt hat, bezw. davon überzeugt gewesen ist. 
AuCserdem enthalt dieses Brevier ein beson- 
deres Offi<ium der hl. Regina für den 7. Sep- 
tember, gleichwie auch besondere Offida der- 



Die Lektionen dieses Officiums der hl. Re- 
gina für den 7. September reden ausdrücklich 
von dem Martyrium einer heiligen Jungfrau 
Regina aua Alesia in Gallien.'') Dagegen ge- 
schieht in diesem Brevier keine besondere Er- 
wähnung der hl. Regina aus der Schaar der 
hl. Ursula. 

Auch wird diese Annahme, dafs die Re- 
liquien der hl. Regina von Alesia gleich- 
zeitig mit denen der hhl. Crispinus und 
Crispinianus, des hl. Prokopius und des hl. Her- 
magoras (i. J. l'M2) autgefunden, also bereits 




Fig. )i. LanfMii« dei Re{in«iMchr«iai. 



jenigen mit Namen bezeichneten Heiligen, deren 
Reliquien — wie aus dem Catalogus des P. (Ja- 
mansius und dem Officium dieses Breviers 
zum 22. Juni ersichtlich ist im Jahre 1.'{I2 
zugleich mit den Gebeinen der hl. Regina ge- 
funden wurden, nämlich der hhl. Crispinus 
und Crispinianus (auf den 25. Oktober), des 
hl. Prokopius (auf den H.Juli) und des hl. Her- 
magoras (auf den 12. Juli). 

') Im >Martyrolo(;ium Romanum« wird dir hl. Re- 
gina am 7. September folgendermaUcn crw.ihnt: .,In 
tcrritorio Augiutoduncnsi nanctae Retinae vir^inis 
et martyri», quac »üb Proconsulc Olybrio carccris. 
equulei ac tampadarum perpesiia nupplicia . demum 
capitali tcnteotia damnat«, mifravit ad Sponsum. 



in sehr ferner Zeit vor diesem Zeit- 
punkte nach Osnabrück gekommen sind, durch 
das Calendarium et Nccrologium vetusti.ssimum 
ecciesiae cathedralis (.)snaburgensis bestätigt, 
welches im 4. Bande (v.J. 18.55) der „Mitthei- 
lungen des historischen Vereins zu Osnabrück" 
aus zwei alten, im Regicrungsarchiv zu Os- 
nabrück befindlichen Handschriften abge- 
druckt ist. 

ii. Sowohl der Charakter der Handschrift 
der ersteren Bezeichnungen für den 2<>. Juni 

*) In allMter Zeit wurde zu OsnabrQck am 20. Juni 
da* Cedüchtnlf« der Uebertragung dieaer Reliquien 
eefeiert. 



1MN>. — ZBrrSCHRlFT POR CHRISTUCHS KUNST Nr. U. 



und 7. Septfmtior, als ntirh di<' Prfifiing und 
Vergieicbung der übrigen von dcraclbcn Haad 
gesdiriebcneii Eiotragungca in histonKher Be- 
xidmng laMen es sicher erkennen, dals diese 
Eintragungen der erwähnten zwei Officien in 
daü Calendarium lange vor dem Jalire l^:t, 
d. 1 vor der Zeit der Uebertragung der Re- 
liquien der anderen hl. Regina von Köln nach 
Osnabrüf'k pf-^t hrici >en W iirJcn sind Dem- 
gemäß hndet sich in diesem C alendarium auch 
keine ErwShnunf eines der flbrigen HeQigen, 
deren Reliquien im bezeichneten Jahre von 
Köln n.u li nMinlirflrJ; kamen^ Di r 21. Ok- 
tuber, der Gcdäclitiulstag des ^^arty^ums der 
hl. Unuia und ihrer hl. Genoasen, hat nicht 
einmal eine naniendic he Krw.'lhnung der hl. Ur- 
sula, sondern nur die Bezeichnung „Nat 
Sctarum Virginum XI tniliu". 

Dagegen werden die bereits obenervtthnten 
Heilten, deren Reliquien in Jahre 1313 mit 

denen «ler hl Rrgina von Alesia aufgefunden 
worden aind, au ihren GedächtnilktaKen nament- 
lich genannt, nicht allein die hhl. Crttpinus 

und Crispinianus (am 'Jn. Oktober), sondern 
^uf \\ d< r 1)1. Prukupius (H.Juli) und der hl. Her- 
magoras {{'2. Julil 

Beinerkenswerth tst auch, daüs bei den 
letztgenannten Tagen ein entsprechender Nach- 
trag, wie beim 7. September, sichUndct, nlm- 

Uch beim H. Juli: 

..In primis vesp. pro primo pulsu cum ram- 
|)anis, qua Bokeneklocken dicuntur, cumpul- 
sabitur". 

und beim 1 2. Juli : 

..Compulsiibiinhir primn vespere in primo 
pulsu cum campanis, quac Bokeneklocken di- 
cuntur". 

Eine cursori.sche Untersuchung hat eine 
gleiche B< iii< rkiin;; anderen Festen dieses 
Calendat iuiu,-. iit tiurlen lassen. 

4. Im XV'Il.Jahrh. wurden djc Reliquien 
dieser hl. R^ina der Gegenstand besonderer 
Aufmerksamkeit und Verhandlungen. 

Abt M;inr"s von Ihiiif: -chreibt darüber 
m äcmem ^Üsnabrugum sacrurn et profanum« 

{cap. V): 

„De hac S. Regina Gallica legatus Regis 

Gallicorum tempore tractatuum pacis crus in- 
tegrum a Francisco Guilelmo Episcopo impe- 
tiavit et in Galliam reduxit." 



' Die .^^ta Sanrtnnim' der Bollandi^ti n ent- 
halten darüber Folgendes (ad d. VII. SepL 
p. :J7): 

„Occasionon notae oontrovefsiae Violins 

in ap ilogia sua serunda pag. 4 et srnq. e.x^xinit 
in hunc fcrc modum : Cum anno 1 64H excd- 
lentigsimus dux LonguevUlius Fnindae legatus 
ad Westphalicam pacem conciliandam Mo- 
nrjsteni vers.irrtur. R. P Fraiiciscus Marnicfse, 
Franciscanus de Ubservantia, qui ipsi a »acrii 
confessionibus erat, ejusdem dncis Opera in- 
signes reliquias, magnain sdlioet partem de 
os.se railii br.u hiali> S. Ret^ina»-, cujus C'»rpus 
Üsuaurugi »ervan credebalur, ab illuütris&uuu 
episcopo ac capitulo impetravit,') easque ab 
archieplscopo Augastodunensi rite approbata>. 
exponcndas dedit Franciscanis sui^s , quibu'> 
Atesienäc sanctae Martyri:» saccllum nuper 
traditnm fuerat Aegrc^ nec immerito id tule- 
runt Flaviniacenses B'*rc<lictini, qui cum jara 
ah octo fere saeculi^ iu sacri istiu^ depoaiu 
possessione se crederen^ paasi non sunt ea 
doturban.*) Quid multa? post varias cinci- 
liati mis vias nequidquam tentata-s, utriraque 
Ubclli -sive apologiae prodierunt. Pro Alesien- 
sibus scripsit primum F. Marmemius, ac de* 
inde quidam anonymus, hisce P. Geoigius Viole 
Benedictinus Gongregationis S. Mann duas ;xpo-^ 

*) Dietci j^eichah im Uqjfianc de* Jahres 1644. 
Der Biichuf Fr Wilii tix lii< t atii f) Ft^bnur d, J. von 
MUiMter «u» dem Domkapitel in OsoabrOck den £in- 
pfaiV di«ter ihn. abenehlelilieii helUgen ReUqnien. 
I S Colfl'chmtHt's Gruch. d. Biichufui 

Ü»t-> bculuii frantOüischen C>fii.«ndten, der Hrrio^ 
von Lon^c^illc und dei Ciraf d'Avaux. worden *ch«n 
vor Mine de« Jshrca 1^ enetit darcb Abel Set- 
vieni. (S. >Ad Adanl Rdatio hitt de PmOL Ota. 
— Mumi*t. cap. 29 [i l.) 

*) Oer beilice Leichnam der hl. Regiiu wwdc 
Räch ihrem ^larreidien Harljvintn (tm 7. Stpt. SSS) 

von den ("liri.>ti-n »u Alesia heimlich h< tjr.iSrn, aadi 
dem Aulliürcn der V'crfol^uni; aber erhüben und ut 
einem kontbarcn Schrein nicdprifclcgt. Mit der zur 
Ehre der heiligen MarQrria erbnutea Kapelle wvde 
bald nacither ein Kloater verbunden, und nm das- 
sclbe enwtand > in .Sudn lu-n imlt- 1 ilcni - der 

Heilij{cn. Abt VViUrad, äUUcr des Kluslcfa iv Fla- 
vigny, zierte die BourabiiirjistAtte der Heiligen icich- 
Uch und erneuerte das K luiter daaelbal, «etehaa «M 
Art Abtei VXmvigny abhitngfi|r wnrde. Der Abi fi^ 
v Kl u i^'in lu lü nm Erlaubnila de» Knnigv Karl 
des Kahlen und des Biacholt Jonaa von Auton dc8 
heiligen Leib mit gtobtt bracht im Jahre 864 in (Be 
Kirche seiner Abtei übertragco. 

Vgl. P. Job. Croitet S.J. lum 7. Sept. 



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3S3 



1900. — ZBtTSCHUrr PO» GHUSTUCHB KUMST — Mt. 11. 



334 



locfias opposuit annia lö4y & 1653 typ» Pa- 
miemibus excusas." 

Aus den eben citierten geschichtlichen Qnd- 

ten ist iiii lit cinr Vjr^iirtinUf N'.n lnii lit daifit-c-r 
jtu entuehmen, wann und wie die ticiiigcn Kc^ 
liqiti«n dieser hl. Regina nach Osnabrfldc ge- 
kommen sind. Indessen s<-heitit iti Anbetracht 
der angeführten Nai liriv htcn utal aruicnT ;;e- 
aclikhUichen Anhaltspunkte die Vennuthung 
am meisten begrtbidet zu sein, dafi sie (i. e. 
ein Theil der Gebeine der hl. Regina) bereits 
zur Zeit Karls d. Gr. mit den Reliquipn 
der hhl. Crispiauä und Crispinianus 
der OsnabrOckisdien Kirche geschealit wor- 
den und. 

Denn: Sie waren schon lange v<»r dem Be- 
ginne des XIV. Jahrh. in Üsnabrüi k gewesen. 
Ana dem Zeiträume von der Zeit der Karo- 
linger bis d^Tliin .sind kfine solchen Beziehun- 
gen der Domkirchc udcr der Bischöfe von 
OsDabrOck jni französischen Würdenträgern 
oder Kildien ersichtlich, durch welche die 
l'ebertragunp der R< Iii|iiicn tiach Osnabrück 
itätte veraulaiät werden können. Seit der i£r- 
hebuitg der R^iquien der hl. Regina und 
Ueberfillirung derselben nach der Abtei Fla- 
vigny im Jahre MHj dlirf»e man daselbst wenig 
geneigt gewesen sein zur Sciienkung eines be- 
trächtlichen Theiles derselben an eine fremde 
Kirche. Endlich l.'lfst die Bemerkung des 
Chronicon Mindense, welche oben angeführt 
ist, auf eine am Ende des XV. Jahrh. Iierr- 
achende ttadidoneUe Meinung des eben an- 
gedeuteten Sinnes crhliefsen. 

Ein Mi:»»ale des XV. Jahrh., welches der 
Sl Johannlsidrdie m Herford angehört, aber 
aus dem Kloster Clarholz, st^immt und aus- 
drücklich als Missalc nc( un lum t irdinem Osna- 
brugensem bezeichnet wird, enthalt auf den 
T> September eine Mesae in die feMo Reginae 
tntxtyt, 

Mtssa: Loqucbar. 

Oratio: Dens qui nos hodie beute regine 
viiginis mar^nisqoe tue annuasolemnitate leti- 
firas; roncede propitius, ut ejus adjuvemur 
mehtis, cujus castitatis inadiamur exemplis. — 
Adndkh bexidien sich die Secreta and die 
Communio auf die Regina martyr. 

Die Kirrhe von Drensteinfurt im Risthum 
Münster, weiche auf emem dem Osnabrücki- 
sdien Bischöfe gehörigen Hofgrunde vorüeber- 
tragung der KGlner Reliquien jedenCfüla er- 



baut worden ist, hat als Patronin die Regina 
virgu et mar^. Ebenso ist die Kirche von 
Rhjmem bei Hamm der hL Jungfrau und Mar- 

tyrin Regina p;eweiht, und auch von dir ser ist 
es wahrtichcinlich, dafis sie von Arnold, Grafen 
von Altena, Bischof von Osnabrück (1137 bis 
ItMl) gegründet wurde (vgl. Tibus: »Glttn- 
dungsgeschichte« 1. S. ti77 IT.). 

Tl. 

Die hl. Regina aus der Schaar der elf- 
tauscitt.! Jungfrauen. 

^ I. Die Domkirchc zu Osnabrück besitzt 
' nun auch seit der Mitte des XIV. Jahrh. die 
Gebeine der hl. Jungfrau Regina aus der Z.ihl 
der Genossen der hl. Jungfrau und Martyrin 
Ursula. Eine andere Heilige desselben Na- 
mens hat wfthrend der letzten Jahrhunderte 
nicht eine öffentliche kinliliche Verehrung in 
der Stadt und Diöcese Osnabrück genossen. 
Das Osnabiflckische Propriiun txm Brevier 
und Missalc, welches unter dem Bischof Franz 
Wilhelm herausgegeben ist, nwaiint nur ilicse 
eine hl. Kegina. Nacli demselben wird das 
Fest der Uebertragung der Reliquien 
dieser und der übrigen Heiligen, deren Ge- 
beine tlcr Bistliof Gottfried von Arnsberg aus 
dem St. Ursula- Kloster zu Köln erhielt und 
im Jahre 1547 Fderlidi tn seine Kathedral- 
kirche übertragen liefs, am I.Juni und der 
Gedächtnifstag des glorreichen Martyrium» 
dieser hl. Regina am 7. September in der DiO- 
cese Osnabrddt begangen. 

2. Die Cetieine „dieser hl. Regina" ruhten 
von der Zeit der Uebertragung nach Osna- 
brOck bis zum XVIt. Jahrh. in «nem Behälter, 
welcher auch die Reliquien des hl. Btsdiols 
Pir mel ius untl anderer f'.enossen des Mar- 
tyriums der hl. l'rsula in sich barg. So wur- 
den ne in demselben Reliquien-Schrdn be- 
funden bei der Eröffnung und Untersuchung, 
wel lie der Bischof Franz Wilhelm nach seiner 
Kückkelir in sein Bisthum Osnabrück, weldic 
im Jahr« 1644 erfolgt war, vornehmen lieb. 

;v D( r Jesuit Crombach erstattet einen Be- 
richt über diese Reliquien in seinem >Vin- 
diciae Ursulanae« (gedruckt 1A47) tom.9, fib.8. 
cap. 28: 

..Supererat membrana eathedralis eeelesiae 
(Osnabrugensis) pervetusta, ante trecentos et 
plures annos ezanta, et a loci dignissimo pne- 
side mecum oommuntcatar in qua dcsignatio 



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336 



tarn hieruiecarum, quam nominum describitur, 
quoram obmi et lipnna in Ulis continentur, boc 
exemplo: Hae sunt reliquiae ccciesiae Ohdu- 
bnipetr^is tJatacsiibrinnum Drimini MCCCXUII 
ci per reverendum in Christo Patrem at do- 
minum Godefridum de Arnsberg, Omabrugen- 
aem episcopum, in suis locü drca »wnmum 
altere ditiac ((tlisiae reverentcr recondt- 
tae . . . In cappella a dextris altarü summi 
in latM« venös austrum posita requiescit cor- 
pus S. Pirnierii ... In praedicta eadem cap- 
seila . . . positac sunt reliquiae aliac de prae- 
dicta sodetate XL mil. Virg. et Mart, scüicct 
S. Unmtae magnae, . . . S. Rflg|inae Vbginis 
ejusdem socieiatis.") 

Sodann fahrt derselbe eine autlientisrhe 
Urkunde des Bischofs Franz Wilhelm an Ober 
die im Jahre H)4ö geschehene .Auffindung und 
Erhebung der Gebeine des hl. Risrhnfs Pir- 
merius von Creroona, in welcher der erstere 
ffiadiof dalMbe erwshnt in Betreff der Ueber- 
tragung jener Reliquien von Kftln nach Osna- 
brück im Jahre IM'A und ausdrtkcklich sagt, 
dals er die Reliquien der hL Jungfrau Regina 
aus der Gesellsduift der hl Uisola in den* 
selben Reliquien-Schrein de» hl Ptnncrius ge> 
funden habe.") 

i. Nadt der Eiflflhimg des Sdurdnes des 
U. Piimerius im Jahre 1H4'>, bczw. 1H51 
scheinen die Gebeine der hl. Regina nieht 
wieder in denselben niedergelegt, sondern mit 
denen der hl. Juliana und dreier anderen nicht 
genannten heiligen Jungfrauen und Marty- 
rinnen in eine besondere Tumba verschlossen 
worden zu sein. 

Dies ist eisichtlich aus einer Vergleidiung 
des Verzeichnisses der Reliquiarien , welche 
bei der feierlichen Proeession vor der Eröff- 
nung der Diöcesan-Syuodc zu Osnabrück am 
1. Oktober Itt$2 einbeigetragen worden sind,'*) 

' In ili-ii I.ckliiJiicn t\fn fcpri.iprium Osnabrui^cnsr« 
(um 1. JuQi wirU abweichend von der obigen Angabe 
gesagt: iGodcfridtu EpiKopu . . . iiaec Liptanaj 
„■otenmiMimo liui in ccdesis SM CStfccdiiBi tub 
majori «liari ple condidit, rnniio chrbitt nOIeilmo 

tWvenletimo ■jii,i(lra>;t-»imij «rptimii . . 

Vßl. »Act.« .S.inctoram BoUana«. ad VII. Sept. 
Der BUchof Fran« Wilhelm lieb auch eine 
Uatenttcbmic der im Dom m OMiabrlck vorhudcoen 
RWiqnienliaaten im Jahre 1651 vornehmen. Vergl. 

t.< In turhtc de» Kard. • 1'; i( Iii rs Franz Wil- 

helm ...«, von B. A. Gold «cb m id t, 1866, pag. 181. 

") »Cod. s>'nodaniin Osnibnif.« ed. CdI. Agr., 
NDCUll p«g. 329. 



mit der Aulzählung der im Jahre 1343, bezw. 
1347 von Kote nadi Osnabrück übertragenen 
heiligen Reliquien, weldie in den Lelctionen 
de^ Pruprium Osnabnigense zum 1-Juni sieb 

hndet. 

DasentgenannteVeneichnib vom fahre lt>52 
/..iblt folgende Rdiqoien-Schreine in dendben 

Keihenfnipe auf: 

1~» tumba argentea cum reliquüs corporis 
unius Martjrns tx Theboeoram, 

11^ tumba, cui indusa aliquot integra ca- 
pita SS. Virgianm ac Hartynim ea sodetate 
s. Untüae. 

Ilf^ ImnI» cum corpore s. Cordulae 
Virg. et Mart ex soc s. Uraulae, 

IV» tumba cum corp<>re s. Hlcimsgoifaei 

Patriarchar Aquilejensis ac Mart.. 

V" magna tumba cum integris cor- 
poribus BS. Reginae ac JuUanae, item 
triuro aliarum Virgin um ac Martjrum 

ex societate s Ur.^^lae innominatarum, 

VI" tumba cum cotp. s. Adulphi Ep. et 
Conf., 

VII"" tumba cum corpore s. Pirmerü 

Ep. et Mart ex soc s. Ursulac, 

VIII** tumba cum coip. S. Candidi Mart. 

ex soc. Thebaeorum, 

IX"* tumbu cum ooip^ s. Crispiniani Mart 

ac Patn-ni dioeceseos, 

\m« tumba cum corpi. s. Crispini Mart et 
Patroni dioeceseos. 

In de» besdchneten Lekdonen des Pto- 
prium Osnabrugctisc beginnt die Auftühlimg 
der transferirton I\rl)quien mit den Worten: 

„In primis quidem corpora integru s. Pirmerü, 
Episcopi Cremonensis et Hartjrris, sanctanim 
R^ine, Cordulae, Jnliaiuie et triam innomina« 
tarum Virginum ac Martyrum . . 

Da die Redaktion dieser Lektionen des 
OfBciums zum I.Juni und die Abfassung des 
oben angefbhrten Berichts Ober die Sjmode 
vom Herbste des Jahres l*i.^2 der Zeit na< h 
so nahe zusammenfielen und der aufmerksamen 
Aufticht and Autorität ddselben (Ox die För- 
derung der Heilig! nvcrchiuag so be so rgt en 
Bischofs Franz Wilhelm unterstanden, !«it 
die Annahme gewifs gerechtfertigt, dals m 
der an fltaifter Stdle erwthnlen magna tum- 
ba die Reliquien der hl. Regina sich befan- 
den, wdche vor dem Jahre 1646 in dem 



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337 



«88 



Schrein des hl. Pirmerius geruht hatten. Denn 
wahrend alle QbriRen obengenannten Heili- 
gen, von welchen im Jahre 134H sSmint- 
liche Cclirine nach (>^n,lhr|■5rl< kamen, Ix-i 
jener Pruzession im Jahre lii5j mit so vor- 
zQg^icher Sorgfalt verehrt and ihre iK-iligin 
Gebeine in besonderen Tuniben dnhergetragen 
wurden, tJarf wt.hl mit Recht angenommen 
werden, dais die hl. Regina, welclic in dem 
Veneichnbse vom Jahre IHhS neben der 
hl Jiili.iiia und drei nicht genannten heiligen 
Jungfrauen und Martyrinnen aus der Gcsell- 
adiaft der hL Un>ula aufgeführt wurden, 
dieselbe Heilige dieses Namens ist, welche in 

den Lektionen rif^ Pnipriuni rm-ahnt wird, 
und nicht die hl. R^ina von Alexia. 
Wie schliessen nun folgendermalsen: 

1. Der grofse Reltquienschrein der Osaa- 

briti kt'r Dl rnkirchc wurde verfertigt zur Auf- 
nahme der Reliquien der hL Regina vun Alcsi.i 
ond derjenigen Heiligen^ die mii ihr nach Os- 
■ttbrttck QbertngeD worden sind. 

2. Es ist aber nir!.t niv-i -i« hhwscn, dafs 
in diesem Schrein auch Reliquien der Regina 



von Köln und ihrer Getährtinuen schon früh 
Platz fanden, während ein anderer Theil dicker 
letzten Rdiquien swd qAter zu beschreiben* 
den gothischen Schidnen anvertraut wurde. 

' .!. Im XVII. Jahr?! A iirden leider die Reli- 
quien der beiden Rcgincn und die für »ig 
bestimmten Schreine, sowie die Verehrung 

[ derselben nicht au.seinander gehalten. Viel- 
, mehr trat die legendenh ifti- Ri Lina von Köln 
' ganz in die Stelle der Re^iuu von Alesia. 

1. Möglicherweise sind damals uder »pStcr 
bei der Entfremdung der Kirchenschatze durch 
tlie schwedische Brandschatzung die Kolner 
Reliquien in dem groCsen Schrein geboigeo^ 
wahrend die übrigen Reliquien den beiden 
Schidnen desCrispiiras und CirispinianttS, »a- 
wie den beiden fothischen Sdireinen anver^ 
traut sind. 

.'S. Festzustehen scheint, dali. der grofse 
Reliqaienschrein vor der Uebertragung der 
Kölner Rchquien angefertigt und also nicht 
für diese bestimmt gewesen sei. 

KOlD. Kxrl Berlage^ 



Nachrichten. 



Aussteilunp sacraler Kunstgegenstände 
in Bologna, Mai-Juni i900. 



(Hit AbbiMueO 



I ^31^1^8 " letilcn Jahrni hat fast regrIiniUlg 
iBfl HM 'tie «ine oder die andete der itdioBi' 
H|y IBA chen Slldle tünt .Eapaamone d'ute 

H^^^^^BI ^iicr.t' vf ranstaliet Die vorjährig;; 
^^^^^"^"^ üulogfia, die »Ith aul Kuiülwerke im 
ifprasgcl des Bologneser Eribislhum* hetchr&nkie, war 
s«w minder reicbhsiiig «1» maacbc ihnr VorgiagC' 
ramea, aber «c abcrtmf alle darcb die SehObbeii des 
.^ussirllungsraames nnd der Aii'>r<1ni!ng. In den 
metsien .^lltslellungen muMlen die i jcgenslinde in 
den Oblicbeo improvisirten Schuppru \intcrgebrachl 
w«id«a und «elbat in Orvielo, wo der neu hetgcMaDte 
Saal dei mhlelatlcfMcbcB Pala»o de) Pap] ntr Ver- 
fOgung Mund, war die Wirkung ivrnigfr erfreulich .ik 
in dei bologneser Kirche S. Fiuaccscu. die an sich 
•chon kaUertt adwMwerth isi. 

& FtancsM» ward in das Jahren von 128«— 1268 
errielMeti nnd nachdem die Kirehe manche Anbauten 
iiikI l'mjjeitallüiigen eTf.ihrcii halle, wurclr sie >1urch Ait 
ciaalptniache Republik Ifbli t m ein /ollitmi^iriti vcrwan. 
dck. Ab alelMfidem Goilcsdict'.M und den Mönchen 
war» aoüte auch der ahe an|irttiicliche 



die Aibeilm 



nieltt «nergiacb dmdigsAtbit md 



oboe genaact Sladiam des TbaUNMlandea. Im Jahre 
1888 ward daa Golteahaaa aberaalt profanirt, todsm 

es die MihlMf verwnhung fdr ihre Zwecke in Gebrauch 
nahm, bis sie e» 20 Jahr« später der Stadl abtrat. 
Uamit setzte eine neue gründliche Restauration ein, 
deren Seele der Atcbitekt kabbiaai ist. Mehr ak 
HOOOOO Lb* «md beniti Ibr die Arbeiten aiiQ|«wmd«t 
.lini^f.'eichnete Kei'iti.nte li.iuni er?ieU 
Die Kirche ist eine» der »ciioiiktun Ueitpiele des 
gothischen Stils in Italien, Sie ist dreischifög nnd 
ihre Seitenacbilfe setaea licb aber daiQncnchif bioam 
fort, die Aptia mit ainem Gange umriefacnd, an den 
sich neun K-Tpellcii mit .juinirnlischeai Grundrif* reihen. 
I Auf der Auf»«tt»ctle erhei>t sich jedesmal in dem 
I Keilraume zwischen zwei Kapelten ein Strebebogen, 
der die hohe Apti» itlUit. Der reich gccliederie, im 
Soden von swei «chlanicen Tbbrmen ttlMTragie Ba« 
bieiel ein aticrau'. anriehendes BiUl, di-' rr^l ietjt 
wieder zur Geltung gekomaien icl, denn eine spilcre 
Zeit hntle der Kiiche im Onen eiaea gnifica Ge> 

') Rnbbiani hat iraSin leiiiem Buche >La chieta 
di San Franceaco in Bologna« den damatigeo Zattand 
der Kircbe fcachtlderl, hat in venehledenfs Schriften 
vom Kongnag der Arbeit berichtet und jttngM daa 
bis jetst Ccmitel« naawoicqiefafal in «mem laicb 
lUtwtrirten, It asaw ac rt hen Boche »La chiesa di S.Fraa- 
eaae» • la Tombe dal Ghnaatori in Bologna.« BdHore 
Zaaiclidtt (Bologna 1900). 



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«41 



im -. ZBITSCHRIFT FOR CHRfirrUCHB KUNST — Kr. II. 



S4S 



bfadekomplex vor^lagert, in den anch Hb mninehr 
frti gelegten GrabmK'er der Kechugelehrten Accsraia« 
f ]2M'<) und Odofredus (f 1265) eingemauert waren. 
Der AaMnUangalMniicber, der an der OsUeite der 
Kirche vorbei Mlmiteii mvfttt, f pfag biw iHaum 
Eindmck, der Um •tinimuigavoll vorbovilcte für die 
Schau der »acraten Kanstdenlcmller. 

I>cr EiiiSnit erfolgte durch ein Atrium, doa dem 
tudlicben Arme de» Quertdiiffes aagtbaal iM. Der 
Oberbm 4« AteiWMi tiNt noch niehi di« Gotalt 
gewunen, die in den Kesiauraiion*pUnen vorgetehen 
M; wihrend der Auislellongateit diente ihm ati Schmuck 
eine aus S. Stefano geliehene C!rup|.e von Holtfiguren 
d«» XIV. Jaiuh.. dit die Anbcinng der Kttnige dar. 
•lelk. Der Voletbra dee Alrioni catbik Khifcn 
niedrige fin»lere Gewölbe, die einen ticibtifchtigten 
■chroffeo Uegentaiz bilden m deu\ hi^heu lichten 
Kircfaenraum, in den «le fuhren. 

Im liweren der Kirche iet die Wtederhentellang 
der Apik voHeodel «ad eelhai die die Benaliuic bai 
■ich hier auf Urund der unter spSterer Ttlnche auf- 
gedeckte!) Spuren und gleichtetliger Mitlereien anderer 
Kirchen erneuem lassen. In den Kapellen am Chor. 
ra»gangc waren keine alten KcMe, die für den Wand, 
•ehnmek beelimnt* Ptageraeige gaben, and maa ist 
hei ihrer Dckoraf iiin frr.ei verfihfen, hi\ die eiUteJuen 
Kaj^eUeo mit neuen Rcimpu.iitioncu ui verschiedenen 
Stilen bemalt ond damit höchst lehrreiche Proben 
poijrchroaer Waadbehaadlang gclielan. Alt Beiapiel 
mSg* Wer afaie der beiden talout fertig geüelkea 
Knpeüen dieiieii, die dem seligen Guido Sjjrtda 
geweüu i«t ; und kcaie irdischen KeMe iichvtbergt. 
Sie ruhen in einem bl.iu in hUu verzierten M.a- 
joUkaechraint der nach dem Mutier iliercr, Limo- 
ger BnaitaBBlefcien nachahmender, MajoUhawerke 
angefertigt ijl. An ihm ist dargestellt, wie Guido 
durch «eine Vermittlung bei Benedikt XII. den Uber 
Bologna verhlngten Ban lOet. Die Freude über 
dieaca BnigBifo, die amgeapraeben itt ia den ahen 
Vereen; .Bononia Mflaata pbndel per Gaidonea i f 
beratA, nnin de>ulat.'i nirai» fuerat privnt.t divinis', ist 
auch das Tbemi. das in der Dekoration der Kapelle 
xum Aiudruck kommen »oll. 

Den naierauTbeM dar Winde «miieht ein manns- 
hoher Sockel aasttelrodien Ziegeln, die Reliefblumen 
tragen und iwar Wii^^errosen, d;imii dieser Streifen 
die Bologna umziehendeu VVaü»ergräben versinnbilden 
kann. Ueber ihm erheben sich in den gestirnten 
Himmel bioein sianeobekröaie Mauern und ThBrme, 
die fettUch mit Blumen and W appen geschmnekt sind. 
In den fcn st erartigen Oeffnuu^i-n der Mjiiern hiiiifjcn 
je drei Glocken, deren Gold »ich von dem schwarzen 
Grande kräftig abhebt, lumal dn sie in Relief nu» der 
Waadfilche ronptingen. Die üiockea lind alie in 
ToUer Ihitigkeit dargcsteOt, die mittlere eracheint 

jedeatn^I nach imieii gcscfiwiingeu. liir l^rid(•ll ;indeTii 
nach auI»eo, so d:i(» sie <ieni Be»citaucr 4>e untere 
<^>eiTnung zukehren. FJer Kindruck der lauten Fe»t- 
fieade «riid durch die gante Dekoration in hohem 
Grade gewecin. 

Zur Ausstellung w:!^! die K:i[)elleii nicht heran- 
gesogen, dte Gitter vor denselben, die nach dem I _ 

*) Abbadangen bei Rabbiaai a. a. O. p. 74 t 



VorbiMe der Gitter in der Uoierkln^ fOn Am»t ge- 
schaffen sind, waren getchlossen. Ebento war der 
t horrnum hinter dem Hauplallar unbenutzt geblieben. 
Vor dem Uauptallar, deaaeo Rückwand bekanntlich 
daich den Ikaala Warb dar Btodar Felar Panl und 
Jakob dalle Maxegne gebildel wild« war eine« der 
praLchiigitcii der aoagestellten Aotependien anfge- 

hängt, dan die Hologneser Kathedrale geschickt 

hatte. Ein twcitet aut derselben Kirche, das ihr der 
Pnpet mtMdlfctXlV. fMdwtlrt Int, diente gWdnwm 

als PredeDe tu den Marmorrelieb der Altarrückwand, 
und einige besonders kostbare GerSthe waren auf dem 
.\ltar selbst aufgestelU. l.ings der liallu.'itradeii, die 
den vor dem Allar liegenden Cborranm von dem 
Schiffe i Ch eWI e a, waren Ghnhlateii angdbncht aar 
Aufnahme der kleinen kirchlichen KunstgageoMladei 
besonders der Werke aua Edelmetall. 

An der Stelle des Lettners, der noch nicht rettaa- 
rht lat, war flir dia AoHlclfauig ein Mlscnct EiaalB 
getchälfen, and Matl der Winde, «He eich afautmals 

von hier bis zum Chore zwischen den Sftulen befan. 
den, waren Glatacliriake aafgcttellt, die nebst einigen 
■ndaren fai dar Kbeh* mdwHleii die Fülle der Flu», 
mente tMblahea. Ab den Lbgmlnden der Seilea« 
schiflb waren mehrere Aldi« etrlehtat, nm Antepen- 
dien, Bilder nud gröfseres Altargerf Ib in der richtigen 
Verwendung dem Beschauer aeigea ca können. In 
den Zwiecheortnmen waren Aiaaai and aadai« De« 
ItOfationssiUcke aufgeh(n);t. 

Et liegt in der Natur der Sache, dufs Werke der 
Grofskunat, Malereien sowohl wie Skulpturen, nicht 
sehr aahlreich auf derartigen Antaietlnngcn vertreten 
sein kUnnea, denn Jene Gegemtinde habca fai den 
Ktr hen ihrcii festt-n PJatr, von dem sie nicht leicht 
eijlferiil werdcu dUrfeu. liidefs h.itlcii emigc Kirchen 
die unschwer abnehmbaren auf Holz gemalten Kruzi. 
fixe geachickl, damntcr das aab Jahr 1370 dattrte 
dei Simme da Bologna, und auCierdem hatte der 
Piivithesitj mehrere lüMer iind einige IrefTtirhe 
äkiilpluren twigesleuert, die ionst g.">iii uniugäügjich, 
oder nur mit Schuieiiglceiien sichtbar sind. Z. B. 
halte der Inüutl Anton von Orlaaut ein Madomian. 
relief gesandt, daa dem Dciiderio vonSetMgnnno oder 
dem Bcnedetto Mai.ino juge-iChriehen wird, von 
der Gräfin Kossi Gral>in«ka war ein Medaillon her- 
geliehen, ebenfalls die Madonna darstellend, das wahr. 
scheinUcb von der Hand des Francesco di Siauina ana 
Fletole hentthrt.^ 

Her .Si.hweriiiinkt der Ausstellung lag in den 
texti'cn Erzeugnissen. Sa waren nicht weniger ais 
2e!in vollsliiidige Baldachine vorhanden, alle mit grofser 
Fracht amgaetallel, nad die Behinga einna d&en, die 
im Betits dea «choa erwthnten Printen «an Orlean* 
sind. Sie sind erhi-hlUh :iltcr .il» die übtigeii aus- 
gestelhen Bald.-ichmc, deren keiner vor dem XVII. Jahrh. 
entstanden ist, und mc allein Migen liihlitche Dar. 
tUUnngen, die auf .roihen Sammat geatiekt Wkd tlnll- 
wtit mit Temperafatben gemah tind. Die Wahl der 
Gegenstände. Opfer Melchi.>cde' hs, .Vbcndniahl, .\fanna- 
regeii und Schmaus da» Oslerlammes, knüpft an die 
■cihr ab laaaendjlhiice Tradition, die jene dt. 



*) Abb. »Atchivio »torico delfarte« V, Heil 6, 



L.,'! y u 1 u L. Ly 



t«oo. — ZBrrscHiorr por christlicrb kunst ~ Nr. ii. 



•14 



tniaaNiilliclMii Suam •!$ VotbOd 6m Optna CbriMi 
betrachtete 

ilteil« der .iuNj;cileillcii i;cisl)ichcii Gcvfändcr 
WM da* iaS^ide goiickie Piuvide detMu»eo Civico, d«* 
•hedem dem Klotier von S. Uomeni«!! (ebSit bst und 
wilcr coihiKhcn Bigai OenteUiiafiB «u der Kiid- 
bell and Pmion dct Herrn entbllL Die Arbeil itl 
im XIV. I,ihrh. ciit*iai>den; die grofte Ma^ue 
der auagesieiiien Altar, und Prieatergewfinder ent> 
Uwmme er«! dem XVII. mA XVIU. Jabrh. md («b 
ciflc «lortieffliche Amebenwig van dtm G««eb«eAk 
dieter Epocben. 

Zalilrciclicr -lU in der Paramenlensainnilun^; wnrfu 
unter dem Melallgerlih UegeoMinde höheren Allers. 
Zwei TO« Mete« CMco ui||iaettlil* Kmi«, ev 
Goldblech c«KbaiucD alt tincepmnic« OnwineateD, 
•ind kngobardttehen Gribero eBlnommeti Ebenfall« 
Schöpfungen tangohantiicher Kttnsllcr waren cm KrrUf 
aus Messing mit HnIbedcUteinen beteixt, da« im He- 
»iit det Herrn Coste di Assok ilt, Hid dic bckasDle 
Tafel eine« SUenbeiodiptychoiu ein den Mweo Q- 
Tico, deren Reltef in drei Abtbeikngen die Verklln. 
digung, ({eiiiiviichang, Geburt Chrisli und Verkün- 
digung an die Hirten ceifTU *) ÜM dem Etfcnbeiit 
TCfwandie MaterUI, ekalptliter Knoehm, dient* cwci 
ReliqniMCS der Kirche ü. Pelfooio titr Bekleidung, 
die die Form achteckiger Kbichen haben. Die acht 

Reliefs cics einen fuhren die Geachichte der keuicheii 

Susanne ror, die dei anderen bieten Steaeo au« der 
/neeiMCt, um Dcekd daillber etaid dit eleb«« Tn. 
fl««dcit gebildet, «n Deckel de« ersten Kaaient sind 
fliegende Pntien engebrachi. Die beiden Werke und 

•u» cJer WerksUtt der Embrinchi hervorgegangen ,■■ i die 
zwischen liftU und 1&60 in Venedig btttble and 
hauptsachlich fOt PMftuiveekie nrbeiicte; die S^« 
der Bologneser ReNqniefe lassen erkennen, dafs auch 
•ie ursprUuglich nicht zu sacraleoi Dienst bestimmt 
gewesen nind, ahn die Kirche hat sie wie »n manche 
Profkngeräthe anstandalos ttbernuramcn, ohne «ie erat 
mmm modeln. 

Biae eigenartige Uingrstahung wie« eine aus 
S. Frat»ee«co ülnmraende jelt» im Muieo di S. I'elronio 
au(be« .ihrie Mon«iranz auf, bestehend au» einem hohen 
gothwcheu Fube und einer kleinen emaUlirten Hoaiien- 
buch«*, die in Umoges in Xllf. Jihrh. eatetuideii 

In den ITnterihri; der I?ilch>e war cm durch- 
Sichtiger Cyluidcr ijcllgt und auf die-seu der alte 
Hdchsendeckel alt l)»ch gestalpl. Die jüngere Tech- 
nik der limoger Fabriken, da» MaleremaiJ, irer daich 
das pilchlige grafie Triptycbon de« itfuieo Cirico 
vertrete«, auf dem in fünf Bildern da« J.irhrn Toh innc» 
des TSufers geschildert t«i Trnn«lucide tulieiu>«.lie 
Emails trugen die beiden Meisteiwerke des Bologneser 
Goldachmieds Jacobua Roieiu«, der iOr den Kopf des 
bl. Peirnoias faiW Tnaehrift im Jahre IdSO and drei 

*) Abb. Stnhifanth. > AhchrislNdie Elfenbein 
plastik«, Tafel III und sonst. 

*> Vgl. J. von Ücblotter, „Die Werkataii der 
Kmbfwdii ia VciMdig": »Jshrb, der kwisthiitor.Saniml- 
des »nerhochsien Kaiserbausess XX (1899) p. tU, 

Nr. i-Oa, 20 b. 



I Jahre sptter flir den Kopf d« U. DomcBitai sdberae 

Keliqniare angeferti^ hat. Bei lieiden bildet cm 
mannigfach geghedcrlc- ^rr rh^eckiger Bau gi.ilhiackCD 
Still den eigentlicheii Behiilier, dei eiuuiai von der 
I Bllste, einmal von der ganzen Kignr des Heiligen 
I bakrOM lit. Als Triger der Beblher dienoi Fate, 
I die mit einer vertchwendetischen Fhlle voa Fte tfigafe a 
und Kellef^ vet- Ungleich einfacher war ein 

fast gteichalirigc» Kcliqniar, da« mit Fug und Recht 
von der Aaanritaqgriiemmissiaa lur AbbUdang saf 
den Flakataa aasgawihlt war. Keines der augertelllca 
Knnsi werke wsr so stimmungsvoll wie das beseheidene 

aus vergoldetem Kupfer ^;e(eriig(e Keliquiar aus 

S. Domenico. Sein BehJUier hat die Form eines 
laagfaitreektaa KiiCblafaM mit Sallddadi and Dach, 
reitcr. Dieser Baa. dessen trier Winde aus Ghi be. 

«tehen, «wodurch deraell>e leicht erscheint, wird getragen 
von zwei wundervollen Hngelgclalien deren jeder niil 
seiner freien Hand auf den Inhalt des K&stchens 
bhtweiai. 

Attfser den hier erwShnten I taupisttlcken waren 
fast vierhundert andere Melullgerälhe ver«.am!Tieli , deren 
KormemeiGblhum das Auge des Beschauers lange la 

Cessehl «ansodU«. Dan Fiauadcn christhcber Kanal 
teird es Heb sem ta erfahren, dafs der Photograph 
Poppt in Bologna einige Hunderl Aufiishinen in der 
Anastellang gemacht bat und deren Liste biiuicck 
Kniaem veröffentlichen wird. So wird auch den» 
jenigMi, die Bologaa tot Z«it dar AasataDaaf aiebl 
besncben kaalaa, dsa Bailla thaoii i» Abbüdaag 
alibald zuftagKcb sailk 

Haanovar. Hau Graava». 



Die retrospektive Ausstellung im Petit- 
Palais der Pariser Weltausstellung, utier 

welche die Hefte IV, V, VI, Vil diese« Jahrg. eia. 
gehende Mittbcihiaccn gebracht habaa, soUte in aiacm 
Schlafs. Artikel noch in Besag aaf ihr« beiden tefcfa. 

«len Milheilungen der G u 1 d b ch m i c dck » n st und 
lie* Emails berllcks'chtigt werde«. Vcf&chiedene Uo- 
stfinde lassen es aber rathtam erscheinen, hiaranf sa 
vartichien. Gerade diese b^aa Abthadaagas waren 
andi auf der Aussteliung von IbSSin Paris am besten 
vertreten und in dem Berichte dieser Zeitschrift ( Bd. II, 
Sp. 1^9 ff. tiod 171 IT.} am umflnfrlichuen behandeh 
Wördes; and wenn auch die Zahl der Objekte diesmal 
erheblich grdfser war. üt daaaak, dia Glanspaakia 
betlanden mit wenigen Aasashmea in deaaelbca Gcgca* 
vr.'tndeti, wei' he im Bereiche der Goldschmiedetechnik 
zumeist der romanischen und frtlhgothischen Periode 
aagehArten und den Kircbenseblltcn entuomme» 
waren, als Grtibenschmelte aai dam XIL and Xin 
lahrh. stammten, alt Malcremails den Ateliers von Li- 
nioges eiil«.prii«seii. allmthlich den Weg in die vor- 
nehmsten Privatsammtungen gefunden haben. — Wer 
sich daml>er nlher unterrichten will, aiOge das grabt 
l.iefemngswerlAtar Hand aehaien, welches im Verbg 
von Levy zu Paris unter deta Titel: »L'art franfsb 
dapnia las origiact jaaqa'i 1900« arscheiot 

SchBät(«ii. 



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845 1900. — ZEITSCHKIKT FÜR CUklSTLICHE KUNST — Nr. 11. 840 



Bücher 

Die kirchliche Baukunst <iis A Ii •- n ill i nd <• s. 
HiUortach und «grutematisch dariceatclU von U. Dc- 
hio und G. von Bcsold. VIII. (SeMaf»-) Uefe- 
runfc (TAfel 495 bit 601). Ära. BeiBSMIläcr. Stolt- 
gart 1901. (Prato 54 Uurk.) 

Diews ««waltifc« Wetk hst den AbKUtib ge- 
fanden , der bei de»»en letzter Betprecbmie (Bd. XI 
Sp. 277 bis 278) angekOndiKt werden durfte (bi* auf 
da« Schluf%lu (t 'ii» Texte», von dem erst die t. Liefc- 
mac der II. HUfte des II. Bauidc« vorliegt). Die 
Scblvltmappe der TiUeln, der da Ortaver- 
zcichnir« und eine »ehr brauchbare, die Entwick- 
lung von 20 zu 30 Jahren fortführende Synchro- 
ni^tiiche Ueb«r»icht betg«>;i tji n isi , enthält 
Attfnabmca norddeatacher und hollanditcber Back- 
atlPtolMmteB, apaalaclitr vnd porliiKNalaclKr Rncliei), 
den groben Heit französischer und italienischer Denk- 
mäler, sowie einige deutsche Nachtrage. Auch hier 
bilden photographiache 1 Total- 1 Aufnahmen die Aus- 
nahme, auch binr spielen die Details, besoodeis Kapi- 
tdle, PfcOendiniite, MafawerMeniter eine grofse 
R'iIIf. lim! M.ini fit» (isrtuinl hiii zum ersten Male 
abgubiiUct. E» li^a^ jcut iiiithiii tur die ganze mittel- 
alterliche Baukunst des Abcndlande» ein Verglcichs- 
mateaial vor, so umfaaaesd, so cuverUastf, so aber- 
aichtUch, wie es inemals ancli nur annSberad Ist 
znsanntu'fiK«'-'»!''!'! wnnii-n . ein VVerV deutscher 
Grundlichlteil. welche« lUi üti: Wi&»en- 
ichaft, wie für die Praxis enormen Segen ■ 
au stiften «erniag. — Der die Tafeln begleitende 
Text steht nlcbt mir aaf der Htthe der Fofschusg, 
■lonttt rn fftritert »ic noch erheblich durch all' die An- 
(Kutuiii,'! 1), die er bietet, die Vermuthungen, die er 
ausspricht, die Kumbinationen , zu denen er anregt 
Durclwaa obiektiv, knapp twd klar skissirt er den 
SntwiclilvBgscang der Baullaiist in den «taielncn 
Ländern öhor:iH die Ausgangspurikti- bi tinu nd , die 
t>ntren markireml, den /usammenhanj^ iicrvorkehrend, 
und in den Hauptpr^dukten der einzelnen Epochen. 
Meister, Schulen werden die charakteristischen Merk- 
nud« festcelegt Ton (ans besonderer Bedevtimi; ist 
in die»er Hinsicht da* dem Schlufsband beigefügte 
vorletzte Tcxtheft. welches von der Beschrei- 
bung iiiT Tüftln 44h Im 503 Im IV, Kapitel die 
Golhik in Deutschland und den Nacbbar- 
Itndern behandelt; im V. Kapitel Skandinavien, 
im VI. SQdfiankreich und die Levante, im VII. Spanien 
und Portueal folgen lädt. Nicht die gew4thnliche 
Dreiihriiunt! in Krtlh-. Hoch- und Spütgothik wird 
hier der Eiirwicklungadanitellang au Grande gelegt, 
weQ diese BegrilCe für Prankreidi and DeutachUmd 
nicht identisch sind, vielmehr werden zeitlich nur dai 
crateSakulum (1227 Trierer I.iebfrauenkirche bis 132<i 
Vollendung de» Kölner Domchores) und die beiden 
fotgeaden (bin 1538) getrennt, dafür aber den nord- 
deatKlNn Bachsteinbaa, und im Anschlnase daran 
Holland eine eigene Rubrik gewidmet. Im I. Sn- 
kulnm werden die Rezeptions- und Assimilations- 
Periodcn unterschieden, und in jener 3 Stufen, von 
denen die erste noch keinen Systetnwechsri bedeutet, 
Bondcm anr die Binciiedetaiig von Lehnfnnnen, alsn 



schau. 

V,-r«chmelzung ; die zweite selhststAn«lige« Schatfen 
im neuen Stil unter Verwendung der ftemden Kon- 
sUakdonsmHtel (Ttier, Marburg etc.): die dritte vaN- 
Stindigen Anschlufs an den fran7:"'.isch. n K Uli -liral- 
•ril (Köln, .Stralsbiirg, Halberstadt. Altmln ti; \ uucn 
etc.). Die A ss i m i I .i t i on . also die Verdeutlichung 
der Gotbik, wird sunichsl in den tinaeinen Bau- 
theilen naehgetsleaen. dann in den Bettelmrdenkirchen 

wie in den rhi/i-Irif n r..1iv-li'rn brz-.v. I'rr.\ in/i ii. Pir 
Gothik «ies *j>atin M 1 1 1 c 1 » 1 te r » (1325 1525} 
findet eingehende Würdigung wiederum in der Schel. 
dang nach den Lindem, and der nord deutsche 
Baekatclnban wild bhwlclillfch dercinselnen Bau- 
theile, wie der De n It m :i I c r bdrurVii.t I7el>erall 
sind in knapper Form so virlr Anregungen, so viele 
neue Gesichtspunkte geboten, dafs auch die PtOAmg 
des Textes nicht angdcgentbch geraig eirjifohlcn 
werden kann. «ch^utg.n. 

Ute Kanal des Uiltelaltcti Vdu Wilhela 
Lttbke, «nHitlndig neu bearbeitet von Professor Dr. 

Max Senirau, soeljeii alt der II. Band de? 
Grundrisses der Kuusige^chichte bei Paul Neff in 
Stuttgart erschienen ^Preis geb. H Hk.) md x t J iaw t in 
dieser nenen (XU.) Auflage ebanan wam empfohlen 
in werden, ab »Die Kunst des Attertbams« (in Bd. 

XIII. Sp. 2PO>. \y,r vier Knpile!, in welche sie rin. 
gethci.i 1»! : die » 1 1 c h r IS i lit. he Kuuiit, die Kunst 
dcü Islam (mit dem Anhang: Orientalisch.cbristliche 
Kunst), die Kunst des christlichen Abend- 
landes in frühen Hittelalter (romanische 
Epoche) und im hohen Mittelalter (ß<.ilii»(hr 
Epoche) bilden eine so klare Disposition, dnis Alle« 
leicht sich eingliedert. An der Spitze jede» Kapnels 
steht eine meisieihafte Qutakteriaiianig der benelfcn. 
den Periode, deren Ponnca htauiehdich ihres UrtprungB 
and Wesens geprüft werden, zun&chst und zumeist Im 
Bereiche der Architektur, welche durchaus im 
Vordergründe steht, dann aber auch auf den Gebieten 
der Bddnerei ood Malerei, bei denen Inhalt «nd Fnnn 
analTsht werden sttm besseren Versllndnif« der g*. 
schichllifheii F.nlwii-khint;, von «ler in knapj)cr WeiNr 
em volktäodigcs, auf der Höhe der l'orschung stehen, 
des Bild geboten wird. In diesen Rsiunan sind aoch 
einig« knnsigewerbliclie Uwweia« anfgenounnea, dctwn 
vielleicht etwaa mehr kaum bitte gegtonl werden 
können, nirhi nur fur die .ilicren Epochen, sondern 
auch fdr das spätere Mittelaller, denn gerade fUr diese 
Zweige, also Goldschmiedekunst, Email, Keraniki 
m« mentale Schuiizerei, Gewebe, «st solide Uuterwei- 
KiMig «ehr noihwendig, schon als Voriieteitnng f&r den 

fruchlliarcii liciULh der .Mi. i n i lic fonf farbigen 
iateln und iM6 Textiliustrsliuticii «md so vorireifhch 
ausgewIhH wi« ansgefUut and schHc^n mit den Ge- 
nltdea de* Canposaoio ta Pisa ab, die also, und 
«war mit vollem Recht, noch sur mittelalterlichen 

Kunst gerei'hne; werden — Die r.rue Heirliciliin^; 
hat auch fUr diesen II. Band den Text wesentlich be- 
reichert, ohne seine Frische beeinirichligt ca haben, 
die tron jeher mit Raclit als aeia grofiin Vocxag gah, 

D. 



84t 



1900. amscHUFT rOk caiiuanucHE kumst — Mr. ii. 



348 



Die Baukunst li v t R t: i« it c e i !t Oeuikcli* 
land, Belgien und Dänemark von Guitav 
von Beiold, Entern Direktor det Gcrmaniachen 
MatiomlmaMitma is Ndnibeiir- Mit 840 AbbiMvo- 

gen im T. xt uuii 7 Trtfrlii. SlüHi;.itl 1900. Vetl. 
von A. HergatrtMtcr. < Frei« |6 Mk.) 

Von dem grote angdcytcn »Handbuch der 
ArchUektnr« Mt MuMMHch der II. Tbeil den 
Bamtilen g«w{din«t. PBr denaelbcn hat Dürrn dir Rc- 

ttaiMance in It.ilii n ül>t-r[i>irriiniTi, V ("..-yMiulj.T .lie 

RgwwMncc in Frankreich, die in cinca bUtohschcn 
md tcdNdMlMa Thett aeiflUll. Ut auf lelateien be. 
reita geUefeit, «. BrmUl ali VII. und letaten 
Band die oben an^'r^t i;;ti Abihi-ilunK «u eben be> 
«ori^t. Die ihm hiir i^'L'<>tclitr Aufgabe war ichworcr, 
ab die ent vor einem Jahrtebnt |;eminderte awanaig- 
Jlhitge Hemdiaft der detHaclwa Kwaiaiaace aie tollte 
vennuthen laau-n, von der eine st^kllrtere und tiefere 
Damtellum; der Enistchuni; und Entwickluni; diese« 
Sliica hlltr erwartet werden dQrfen. L'm tu besser 
iM die Aitfgabe von dem Verfaiaer gdM, der mit 
«•IkMtidigcr BdMtiadinv deaCebief e« nnd grMaler Ob« 
jcktiviut an dieselbe heran|;etrclrn ist und <iir < iner 
g^anz klaren s>ilematischen Dantelluni; iiL>|fr[ui)iiet | 
hat. Der I. The II liefert den historischen 
üeberblick, der II. Tlieil behandelt die Korn- 
poaitioa und Binselfermen. Dieae BiatheOanc 
bewlhrt «ich, obwohl LV-hcrcriffi ,ius dftr rinfn Theil l 
in den anderen nicht ganz zu Mirm i'J<-ii waren. 
Nach der »ehr universell i;ehaltenen Erotti ruiig Ober die 
VorbedingiMgea fttr den Eintritt der ReooliMncei «rie 
Ober die dekofati«« ▼oiatofe der SpItKotblk wird in 
7 Kapiteln der rit.ilieniiche Eint^nfs in n<-tjts( hl.ind 
geprüft und die Ktiuissancc in ditsi v« i^i Im <!< nco 
Entwicklungsatadien nachgewiesen, die sir hier, wu 
in den «tammverwaadien Lindem« bia auo» Barock 
doichlaafea hat aadann dem Kircbenbau nnd dem 
Holzbau je ein eigene« Kapitel gewidiKii Im 
II. Theile werden luerst die Prinzipien dtr Kuuipo- 
sition scharf erörtert, dann die Einzelheiten der Rauten 
bewhrlcbea. die Statten imd Cetimie, die Portale 
nnd PcMtar. die Erker, Giebel etc., die AiuaUttnnc 
der Profan- und Kir Ii« iilMutin 7'i!( tzt fim uiunt. 
Tfotl der Viclgent.aticki it «u.l ,li< I uiheitiichkeit 
gewahrt und unlt i r- l.< riL:;ir li. i Denkinalei 

leidet nidil die Maikinin« der Uöbcpunktc, die der 
Verfaater vortrcfftich an charakteririran Tetateht hln- 
•i; htÜ. !i ihfi r V iiiili;!,', vir ihrer Mangel, nbi-r.iU ilic 
Bciluiliiinst: de» Aii,hittktt;ii tni Au^je behaluitj, für 
den das beschreibende Moment das ausuchlaKgebende 
iM. — Da« llluatrationamatcrial ist ao geachickt ani- 
gaaneht nnd m lehrhalt cnnmmengeatellt. daCi tcbon 
diese« allein dui M. lst, r icjrath, der den Anforde- 
rungen der Wissenschalt wie der Fraius gleichtnaisig 
n Benigen ventebt. Sek.««««.. 

Hl t fori tcb e Sttdtrb Uder ron Cornelia i Our- 

litl. I. S.tli- H,. im1 I KrfuM Mit 2!* Cirof». 

{olio<Lichtd rucken und tahlreicbeti Teatiliastiationeo. 

BcfHa 1901. Verl. von E. Waammb. (Pieii SO Mk.) 
Der Bntachlufs, alte Slädtebilder herauszugeben, 
wie tia lieh bis in unsere läge erhalten haben, ver. 
dient alle Anerkennunf, and der .'Anfang, dar mit 



1. tfurl, der kircheiireichen Ütadt gemacht i«t. d <rf 
als höchst gelungen beieichoel werden. Die O.m.*- 
seil ibra» baniicben Scbaffiaa iM daa XUI. nnd X(V. 
Jahrh., welche kaim in einer Siadt Deatfchland« m 
enjctiariige Schöpfungen geiciiijjt h.ibcn. nis gerade 
hier, Wo die kaum gegrOndeieu ^rul^eu Uetielunteii 
sich sofort ganz neue Aufgaben stellten. Ihrer Em. 
»iebsngueit eniiprechend beichreibt der Verfiatet die 
eiualnea Kirchen, tanlditt die in der erden HUAe 
des XII. j.ihrh. i;eliaute F'f terikin.hf , eine m det 
edelsleu Formen gehaltene Hfedefbasittkn, die leider 
im Anfange dea XIX. Jahrh- tbeilwetse abfcttagca 
und alt Hagatin «togariditct aniide. Etw«« »psier 
begann der Baa dea Dornet, den die rolKeuicn 
J.xhrhiiiidcrlc umgeh.iul u- 1 t j^inji halicn, eine ge- 
waltige Anlage, die mit dem Kreaxgarg auf der SOd* 
teile, der dreiseitigen Vorhalle (Triaqgel) and der 
■S e «erink irche auf der Nordteiie. ihren mächtigen 
Unierbaoten nnd thnrroreichen Rekrönuiigen eme an- 
ver^;leii hin lif Wnkung verdankt. Dem Aenfserra mit 
seineu Überaus mannigfakigen malcritcben Formen und 
GnippiraiigeB, dem Inneren nii teiMnaabbelehen iaicr- 
emnien Autttaititngsgegensiinden: GlatgemUden, AI- 
iXien, Chorsitlhleu etc. widmet der Verfasser viele vor. 
lreiHi<-)ii .Mihlldungen, unter denen auch dse fOnf- 
scbiffige Halle tron St Severin mit ihrem Sleinakar 
«nd aehknkaa Tanfbmnaen. — Die frttbgolhiMte 
Barfttfaerkirche, ein langgestreckter, streng ge- 
gliederter Bati von grofser typischer Bedeutung wird im 
I iinncn an I' emhcil und Wirkung noch von der nur etwta 
jungeieu, lypisch nicht minder bcdeaisaiaen Prediger» 
kireb« «bcrIrolfeB. Die frahgothiich« Wandniidie 
fUr die .Sedilien, und namerllich i!er rrrih^othitchr 
Steiiiahar mit dem spilgolhiM hen l a 'crtiakcUufbsn, 
der (iiirch ein hochgothischcs riligel^^eiuSIde vetdeckl 
wird, sind flberaat tehene und merkwürdige Anlagen» 
dcagkkbe» der haehgolhltehe Lettner. Aneh die 
gleichzeitige höchst einfache .\ußti\tiiierkirehc hsl 
eine fruhgolhische Wandui*thc aJ» Urcisili. l>»e Kegler- 
kirche inil ihrem rumänischen Thurm zeigt vielfache 
Umgeitalloogen. die Egidienkirche eioiga sehr male, 
rifchc Anerdnnsgen, die anm tpllgoihneben Pro^baa 
überleiten. Dieser ist in der alten Uiiiversii.lT ret- 
freien, aber aavh au cmigett rrivalbauten, die abri- 
gens lumeist im Renaissance, und Barockstil gehalten 
sind nnd durchweg von klarer OitpoMtioo. — ADe 
dieie Dankmiler an der Hand der gntea AnCuhmen 
und ihrer :xti*<'^.Ti;lif Vieii Beschreibung lu helnchteo, 
ist eine »elu luhueiide Ucschäftigung, »u dais mit 
Sehnsucht die Fortsetzung des Werkes erwailet wer- 
den darf; sunlchat Tangermflndc nnd Stendal, hoffcot. 
lieh nicht ohne Strafaeiiaatiehtaii «nd mit 
vielen Datalli. a. 

Zar Kenntnifa der miilclalterlichan Schnitt. 

altfire Schleswig. II o Ute in«. Mit cinetn Ver. 
zeichnifs der aus der Zeit bis IbSO im 1 hÄulc/»- 
Museum in Kiel vorhandenen \S erke der Holzplastik. 
Von Prof. Dr. Adelbert Matihaei. Verlag von 
B. A. Seemann. Leipsig 188H. (Piaia 7 Mk ) 

I>ie»eN t;ruiullej,'cnde und grQndllche Buch itt ^»* 
dem Auftrage heraasgewachsen, die Hoisschnitzereiea, 
welche den HawptUhalt 



Google 



im. — ztmaooFT für cauäTiicHit kohst — Nr. ii. 



SM 



ni iavcniariiii«!! imd m b««eliMibaB, $o «ikb 4i* 

beiden erden llmuptlheile, wcleb« den lUebCT' 

blick ubfr die Ge*chichte des Lande* bi» 1630« und 
• Die Entwicklung der >chlesMrig-hol«lein»chen Schnitt- 
dUie M» U¥>* bieten, ab eine Art von Einleitung 
cmdM^wa ta dem III. «ad leutca HaBpllbeil, 
4cr In dem mit mmcben Textinuirationeti «utge- 
»tattelcii ■ Veneichiiifs« I o irl; ^^'m einen festen 
Boden zu gewitmcii fur die Antwort auf die Fragen, 
wie weit das Kansischaffcn in diesem Koloniallaude, 
d«aaen Kunstgeschichte MÜMT «fit mit Ham BrttCge- 
mann beg•lllll(^n wurde, lUillckttiTerfoleeii und atir 
welche Eirillüsse es znrtIckzufUbren icl, unlcr^uch! der 
Vrrfas'.er iUDlchs* die kakurgeschichttichen Verhäll> 
uiis-e desselben, insoweit sie die Vorbedingungen lie- 
imen iOr «jg«M klnatlariMhe Thitigknt, nnmtinlich 
die Iheien Besiehangen in LAbeck, die erst gegen 
l?>(>0 entitsndeiteri, m «leii NiederUiideii. Die Ke»ulliue 
dieser kuilurhistoriscben Forschung uiufslen nun oiit 
den knnst geschichtlichen Beslinden vergKchen, also 
ualcbtt die sehr zahlreich erhehenen, maeiu iwhon 
von Kichaid Haupt nachge»ieseMtiSe1iniliwerke chro. 
»ologisch geordnet werdeti. Die Hl datitlen Altiie, 
die mit l'AÜ) einsetten und von «leueit 10 erhaiteu 
sind (der ilteste von 1451, der spUeste von lb22), 
lieteni die Anhaltspun k te fnt die iBelir alt 1 60 nicht 
detirieB vmi wcfden didier tehf etofehend Keprtifi, 

lum Theil an der Hand von Abbildungen und Sche- 
maten. Hierbei wird natttriich dem Hordesholm- 
Schleswiger Ahar von Briiggeinann (IBSl) die Haupt. 
«•fmeriEMinkeii fcwidaMta bei der anr (Bringe nieder. 
liiHlitclie, einige oberdealKbe EinflIiHe, atao vorwie- 
gend ei>;cnarliKC Kennzeii'heii »ich etjjeheii, die inich 
bei verschiedenen anderen AltäJcu nncbwetsbai sind 
in Abstufungen, die ikh zu H Gmppen verdichten. 
So feteinnl du genie Uatenal Leben, lad 1 16 Aklie, 
die nicht deltrt liad, reden eine gmt bestimnite 
Sprache. Üamit ist mühsam die Clrundlaj^c gcsch.ifTcn 
fttr das SchluCskapilel, wekhes den L.4it»ickluiti;i>g.<ug 
der Schleswig. holsteinischen Altarplastik darlegt, die 
■b die Frmcht einlteimiKher Sctmleo nm die Mitte des 
XV. Jahrii. Ixginm, sehr ergiebig, aber meist etwas 
haudwerksmitsig. dann vun ^h(X^ an in ktln^tteri^cher 
ValJendnng. — Mit Zeigendem Interesse lulgt raan 
den klaren, folgerichtigen Auseinandersetzungen, die 
Obeiall den Eindmck der Objekttvttit macben, daher 
ab iweillMift Be«eiafidirtiafen dankbar i 



Die Uewebcita ni m lu II g des Königl. Kunst- 
gewerbemuseums zu Berlin. Im amtlichen 
Auftrage heTBoagegeben von Jnliaa Leeaiag. 

Verlsf» von Em«! Wiumulh. 

Das s/sicmati&chc ^auimelii alter Gewebe fUr 
Zwecke der Kunslwiasenschaft und Praxis wird erst 
ein ballieajaluhnadert gepflegt« nad die fHvauammier 
Bind hier mehr nndi wie tat anderen Zweigen, die 
Pioniere fOr die Museen gewesen. Von diesen h.it 
das Berliner erst vor einem Vierteljabihundcr! die üc- 
sUgliche Arbeil begonnen, bald alier allen anderen 
dca Raag aligelanfen, dank dem Aufgebote der 
lliltel, «idaichr noch dar KcnataMt nad lialTicbaaB. 
keil atiaea Obaktctn, de* dleaea arcUolagiaeh nad 



praktkch aa «lAdfaB Knaauweig ab ganx beson- 
dere Spexlalitii «aennfldllch gepflegt hat. Dafs es 
ihm vergönnt wird und gefllll, die glXnxenden Er- 
folge seines Sammeleifer* is eineai tlberans grofsaitig 
angelegten Werke za ecittflieBlIichen, ist um so winanr 
zu begriilaen, ab die altCB Gewebe ia dver kaaatp 
geschichtHehen tusd «orblldlidim Bedentang bidier 
nicht hinreichend gewürdigt, daher weder in durchaus 
zuverlässigen Abbildungen wiedergegebeu, noch ancb 
in ernster Forschung auf ihren Ursprung and Za> 
sammeahang wiaaen>cbafilicb «ad Icchabcb geaagnB 
gepritfi find. FUr das enticbeldcade Weit, oder 
vielmehr, da e» «.ich um eine Inn^je Reihe von Rilh- 
sein tiaiidrU, fOr die Beseitigung aUer Zweifel, sind 
freilich die Verhältniiae BOCh laagc nicht gereift, aber 
gerade delawcgea bt et aa ao wichtiger, dala die 
anadauarndtten ai^ kdanpeteatealaa Fofacher, anaial 
diejenigen, die von hoher Warte zu vergleichen ver- 
mochieu, ihre Beobachtungen nicht i^iger uiekr su- 
rtickhalien, selbst wena diese zumeist Uber den Be- 
reich tro« VeraiatbaiBgca nad KaatWaaiionea aicht 
wewallich himaaiaiehcB aolllCB. Anf dicaen adiwic 
ri|>en Gebiete ist jeder ernste unbefangene Eindruck, 
Isüis CT nur den Objekten entnommen ul, vua Werth, 
wenn er auch nicht sofort eine Ueberteugung begritn- 
den ktaate. äpracbfocacbcr, Bthaographea, Sjm> 
boliker, Teehaiker Dflaaea hier dea Kaaaihblorikar 

unterstützen zur endlichen KISrung und cudgUlligea 
Lösung, ZuiiMctiM bedarf es durchaus tu v er lässi- 
ger grofser Abbildungen und vorlfiufiger 
Beatimaunngen. Jene aoUen durch die ingrOlBien 
Foliofoiwwtn geiballenen He6« geboten wardea, tO 
an der Zahl von je SO Tafeln (15 in Farben, 
druck, Ib in Lichtdruck i (iO Mk.), diese durch den 
Tealbaad mit 100 Tafala (äO fafhig, M) achwnrx). 

Was von den Abbildungen binsichtlieb der phote* 
j^mphinchen SchArfe und der koloristisclien Treoe tn 
ei r r i zeigt die vor Kuriem erschienene erste 
Lieferung, welche Gewebe des VIL bis XVII. 
Jahrb. entbUt und a«ai 18 onunaentab (geometrische 
und vofaehmiick vcgelabiliKhe) MaMer, \6 Thier- 
figuratloacn in den verschiedensten Pat«ungen, 2 
szenische D^irstellungen, siinnillich in der Grölse den 
Otiginabu sich anscbliefseud. Alle sind in Seide ge- 
webt: 17 in einfacher Bindung, 8 als Brokate, B ah 
SaaHB«!«^ nnd hiaaichtiieh dar taidmariachaa and 
AtrUidlea Reprodnktiooen darf alfaii, naaKetlkh aber 
den Sammeien, da» allerhöchste Loh gespendet wer- 
den; sie wirken, mit einem Worte, wie die Originale 
und zwar genau so, wie diese jeirt erscheinen. Die 
beiden üienco gehAren dem VII. beaw, XliL jahrh, 
an, die airimaSichen Ifnueningen dem VllL bis XV., 
die rein umament.ilen dem Xlll. bis XVIII. ; Persien 
(Utesler und neuerer Zeit), B^taoz, Arabien, Siciiten, 
Spanien, Deutschland haben die Beitrtge geliefert, 
die meiaten Italien ; daa VonaUblatt, welebea jede 
Tw!M tehotst, bietet die betreffindea ihelb Ungetan, 

theiK kurieren Notireii, die vuflSufig vollauf genQgen, 
und hir <lie sjiaiere Keihentulge nur die Beifügung 
der Nummern hedUrlen. Die Ursprungsangaben in 
Besng aaf Land und Zeit siod mit Voiaicbt md doch 



«rheUiehaa Elaaptadi hb Gaasca g üi c h ait 



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B61 



wobl gerade hier die Hebel weiter aotu*eiten »ind 
von der Fonchung, die jetit so v«M*orglich und 
tadeltet dM MaMrial vaigetoct crhUt. — So nm- 
fuacad et nck im Bctüner Wneum geborgen itl, 
gerade aus den iltereo Pcrindrn, ^uit <itriicn et nur 
auuehiDend glliutige Umiliuäe «ut untere luge ver- 
erbt habe», fOr diese» groUe Werk, dem am wenig- 
■l«B der Vur^ii^ der VoUitlndigkeii fcbkn darf, wird es 
doch nicht yaiu auMicfeen, vlehuelir immIi dcrErgtn- 

ruiig brfctjiicief* üus kirchlichem licsilz bc^jUrfcu, aus 

welchem e» holietnUch aoch >ii den hälleti uicbi voreui- 
bähen wird« daft es wiederum den Schreinen anver- 
traut ist, wie in Siegbnrs tind in St. Knoibcrt am Köln 
(vergl. dicM Z«tichr. Bd. XI. Sp. SS&ft. B8t K). - 
D&h der Vcrfnsstr auch die (jewebten Borten von 
den byzantinischen und (>akrmiUiiischen bis tu dcu 
lllMcniieheB und kölnischen in den Kreis seiner Unter- 
MMhimgea tiehcn «rird, iM woid nidii tn beswcifeln. 
— Möge die Fritdtt, dW ihn «ttncteluiel, ihm «tge- 

liiiixlerl erhallen blethr n 7i:r \'i ' cnduny dieses g^r- 

wattigen Werke*, weiche» uut ei tu leisten vermag I i 

Kardinal Albreclit von Brendenbarg und 
d»5 NeueSiifl zu Halle IMO— 1541. ICinr 
kircben- und kunsigetchichtlicbe Studie von Dr. 
P e«l Red Ii eb. MaiM IW». Verlar «m Kirch, 
beim (Preis 1*2 Mk.> 
Auf der Suche nach dem urkundlichrn Ma:erial 
fUr die mScenalische ThSligkeit des Kardinal» Al- 
brechl fand der Veifaiser es beeondcra in den Ar* 
chiven von Magdeburg und Wnirbarg in lofcher FiÜle, 
dafs eine PeM.liräiikurij^' *ich empfahl, und rw.ir auf 
das vom Kaidual gcgiandcie Kollegias&nlt lu { 
Malle, tumal die Darstellung seiner ganzen ge- 
Khichtkchcn EaiwickctaBg von der Gtttadnng 1519 
Ms cnr AnfKlaung nach nur Itljihrigem Bestand alt 
eine sehr verlockende Aufgabe erschien. Er hat die 
selbe sehr ernst genommen und legt jetzt die Kriichi 
seiner Arbeit vor: auf 361 .Seilen die Gc^chiihie des 
Sliflc* und auf 245 Seilen 41 urktuMllache Beilagen. 
Im I. Kapitel bdiandelt ev die Grflndasg dec StiAea» 
dessen Verfri«»nng und Verwahung. Wie dasselbe 
schnell an .Nl.ichi, und Einflufs gewann, so dafs sogar, 
unter der .Mitwirkung von zwei hervorragenden Slifts- 
htrrcn die Ortlndtwg einer Hochtcbule geplant wurde, 
wird crünert. Den Stifkagebindcn , namenllich dar 
Kirche als Baudenkmal ist das II., der Innen- 
ausstattung derselben das III. Kapitel gewidmet, 
und hier isl auf nahezu 1t>" Senen hinsichtlich de« 
Gralidenkaaii, des Uberaat reichen Chor- Und Schiff. 
acbmndiea, naatentPeh dar Gamllde tmd ihrer Maitlar, 
der liturgischen Bücher und ihrer Eigenart tellr Vie) 
Anftchlufs geboten, der um so wichtiger, als von 
diesen Kunstwerken Etiuges erhahen geblieben ist. 
Noch eingehender beschäftigt der Verfasser sich mit 
dem Heilig ihnm, d.h. mit de« grofsen KeKqnien* 
achatze , zu dem d« Kardinal dte Sammlnng tcinca 
Vorgingeis, des Ettblaehofii Emst hi der Kirche der 
Moritjlsurg lu Halle vrrvi.J'.iändi^jte fund fUr den 
Luther schon löidl die Bezeichnung: „AbgoU tu 
Halle" gebranehla). Ihm alnd die beiden ÜhMtrinea 



Heiligthumsverzeichnisse gewidmet , von denen dt« 
erste, das sogenannte: Haileaehe Hctliftbnmi. 
bach mit ad7 HobaehnittHi ■nehmdckl« kart vor 
SeUab de* Jahrea 1580 gedraebt wnrde, dtt ander«, 
welche* im Jahre 1526 abgeschkisscn und utuctreilend 
früher „Mainaer Domschatz" genannt wurde und ftU 
waickea der VerCtater nicht anpassend die "t i tftb- 
nnng: „Libcr oaleaalnaia (raüqniamni)** vor. 
schiigt, in einem )e(ft m Aachafliaibnrg IteindMicn 

Kodex von 'l'i'J PergamenlbJältern besteht, auf deaco 
^n.i ReliquteBbehiUtei m kolorirteu t'cderieidinnngea 
abgebildet ond beschrieben sind. „Die Reliqaien und 
ihr« EinibeitaBf", gana batonder* „Die Keliqniare 
und Ibra Herkunrt*« gaben Vcranktanng n vieica 
kuDSigeschichtlicheu UnlertuchunRen . die hinsichtlicli 
des »pttmillelallcriiches Kuliu.s der Kcliquien und der 
Art, wie letztere kOnstlerisch behandelt , also gefailt 
wurden, manchen Neue bieten, in dJcica Ualtr. 
snehangen begegnet auch die iZaitachiifl ftr ckdit 
liehe Kunst«, deren L.escm bekannt isl, dals sie twei 
IUI äiockholmer Nalionalinuseuw betiudiicbe, bis daiiui 
ganz unbekannte Gegenstände an* dem Besiite de* 
Kardinal* Albtccht vardttnlkcfat hat: dat im Libcr 
oatcnaionia abgebiMcte Xellqnleiitcren« (Bd. Xi 
Sp. and der (Bd. XI Sp. 100— ,12 repro. 

duzirieyi liischul»»tab yuin Jahre 1539. — Diese 
glänzende Kirchenausstallung und die pmokvolle 
Hofhahnng lenkten aaf daa Hatlctcbe Stift in dw 
3l'er Jnhren die Anfmerbtaakeil von gana Dcaticb. 
land, und nameniKch in den Jahren I53b — 38 erregieo 
sie die Bewunderung mancher hoher fürstlichen Be- 
sucher. Aller nur zu bald erfolgte der L iiischwung; dir 

Reformation fand Eingang, der ihr erleicbteit ward* 
dureb die Sehnldenlaat dca Kaidhula md daicik die 

zu ihrer l'ilgang vom Landtag in KalM 1541 be> 

schlossene Aufhebung des Stiftes. — So findet ia 
diesem soliden Buche, welches an der iUrd der Ur- 
kunden vorsichtig prüft und besonnen ortheilt, nicht 
nur die Kirchen- und KultnrgewhicblC,tondem auch, nd 
zwar vornehmlich, die Geichlehlt dar Knosi ihre kech- 
imng, heaondert der KMnhniat*, daran ganz unge- 
wöhnlicher Fdrderar tnid Hiccnat der Kardinal Al- 
brechl war, Schnäigca 

Der Kunstverlag von B. Kahlen in M.-Glsd- 
bach hat die beiden Prachtwerkc Scepira mortii 
nnd Rota mjratica i» aeacn Aaflagea bcraas- 
gegeben, anf welche (unter Bengnahme anfBd. IV, 
Sp. '2«6 Tind Kd XI, Sp dieser Zeiischrifi} die 

Aufmerksamkeit um ho mehr hingelenkt weriJen darf, 
als die früheren Mappen sich jetzt zu hübsch i^ebjn. 
denen Btlcbcm (Ii IbMJi. nnd 10 Mk.) vcrvoilkomniirt 
haben, wilchie die Dwchaicht md den Gennft der 
von Tobiaa Weif* in ganz sd batst iadiger Aaf- 
fastung, von Bernhard Kraus im An«chlntse an 
die spätgoihi'chen Holischnille und Kupferstiche m>i- 
trefflich behandelten Blitier wesenihch erleichtem and 
dnreh die tod Xreiten batir. Eaier b«igcAig|«i gii«- 
vollen ErUlmnten beaw.SoneUe wt Inaehtbater Betrach- 
tung der tbcüi eraaten, theil* lieblicben Darstdhngca 
anregen, AK Fesigeschenke werde» die beiden sach 
in ihrer iufseren Erscheinung ansprechenden Badier 
fieh atela bew i hr e ». R. 



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INHALT 



des vorliegenden Heftes. 

I. ABHANDLUNGEN: Der Keginenschrein im Domschatze zu Osnabrück. 

Mit 2 Abbilduncren. Von KARL BERLAGE 321 

II. NACiäKlCHltN: Ausstellung sacraler Kuiistgrgcnsländc in Bologna, 

Mai'Juni 1900. Mit Abbildung. Von Hams Grabvbn . 337 
Die retrospektive AussteOung im Pettt-Palats der Pariaer 
WehaussteUung. (Schluls.) Von SChkütGEN .... 344 

lU. BOCHERSCHAU: Dehio und v. Bezold, Die kirchliche Baukunst 

des Abendlandes. VITT. (Schlufs ] T.it fg Von SchnCigen 345 

Lübke-Semraii, Die Kunst des Mittelalters. XU. Auflage. 

Von D. 346 

V. Bczold, Die Baukunst der Renaissance in Deutschland, 
Belgien und Dänemark. Von ScHNÜTGEN ..... 347 

GurJitt, Historische Stadtebilder. Band I. Erfurt. VonA. 347 

Matthaei, Zur Kenntnifs der mittelalterlichen Schnitsahäre 
Schleswig- Holsteins. Von B '348 

Lessing, Die Gewebesammlung des Könifjl. Kunstgewerbe- 
museums zu Berlin. I. Lieferung. Von St liNL'lGtN . . 349 

Redlich, Kardinal Albrecht v : n Brandcnbuig und das Neue 

Stift zu Halle 1520 1541. Von Sch.Migen ... 351 

Weifs, Sceptra mortis und Kraus, Rosa mystica in neuen 
Auflagen bei Kühlen. Von H 352 



Erscheinungsweise. — Abonnement. 

Die Zeitschrift cfscheint monatlich und ist direkt von der Verlags- 
handlung sowie durcii Vermittelung jeder Buchhandlung und Fostanstalt ku 
beziehen. Die Hefte gelangen stets in den ersten T^ren des Monats zur 
Ausgabe. 

Die Bezugszeit beginnt am 1. April und am 1. Oktober; der Abonnements' 
preis beträgt Pur den ganzen Jahrgant^ M. 10. — , für den halben Jahrgang 
M. 5.—. Da.s einzelne Heft ko.stet M. l.öi). 



A»sf!«gel)«ii am l. Febratr lilOl. 



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TOt Maß* 



{ 



ZEITSCHRIFT 



for 



CHRISTLICHE KUNST 



UERAUSGEGEItEM 
VOM 

ALEXANDER SCHNOTGEN. 

UOMKAPITUUAK IN K0U4. 



XUI. JAHRG. ~ - • - HEFT 12 



T 

I 



DÜSSELDORF 

DRUCK UND VERLAC. VON L. SCHWANN. 

1900. 



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Vereinigung 

zur Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst. 



ENTSTEHUNG. 

Der Mangel einer gröfseren reich illustrirten Zeitschrift, welche die 
Kragen der Kunst im christikhea Sinne behandelt, wan) seit Jahren 
viebeitii; empfunden» audi auf „Generalvenammlungen der Katholiken Deutsch- 

iands" wiederholt betont. Im Auftrage der Breslauer Generalversamm!ua£ 
berief Freiherr Cl. VON Hkfkkman aut den 12. Juli 1887 nach BONN einen 
grofsen Kreis von Interessenten. Von diesen wurden für das Projjramm die 
leitenden Gesichtspunkte erörtert und festgestellt, ein provisorisches Comit^ 
gewählt und die Au^abe von Patronatscheinen beschlossen, deren Besits 
das Stimmrecht auf den Gcneialversanmilungen verleihen sollte. Als die 
Zahl dit'S'-r Scheine auf ncrinzicj angewachsen war, rrfolgte um 11. November 
zu Bonn die erste Generalver.sanimlung, welche die „Vereinigung zur 
Förderung der Zeitschrift für christliche Kunst" konstituirte, deren 
Satzungen bestimmte und einen Vorstand von 20 Mitgliedern erwählte. Dieser 
Übertrug den^ Donikapitular Alexandek SciiNi' i gek die Redaktion und nach 
mehrfachen Verhandlungen am 18. Februar 1888 der Firma T.. SrjiWANN zu 
DCssET POKF don Verlag. Nachdem der Vorstand von seinem Rechte 4 
der Satzungen), seine Zahl auf 24 zu erhohen, Gebrauch gemacht hat, besteht 
er aus folgenden Mitgliedern 

Ehrenmilclledcr: Seine cnbndilif Kchvii Cmden Heir Ersbachof Dr, Hubutus SntAK vuu Köl>.. 

Sciac bwchaflicheii CiMdtB Herr Bitcliof Sr. pAiaos vwr KlPtttt voo 
ROTTSNSUKa 

SfliBC biwbflf Hcken GiMdM Herr Woibbliclurf Kasl Scmtoo von Trier. 
I>T. Freiherr CL. V. HSSaiMAK (IfORaTSK), Privatdoxeat Dr. Bo. PtaanaCX.RieilAaTS 

Vorsiuesder. (Bonh). 
Rentner van Vl-EUTSN (Bonm), KHsenfllIir«r Rilt«rgut«beahi«r VOK (Bohn). 

und Schriflfahrer. Kdtiigl. Uaurath F. C. HuHAMK (KOfcir). 

DomkapitoUr ALOSKKUtCiWN (T«IU}. Uootkapitular Dr. Jacob (Krgensburg). 

DompropM Dr. BxRUun (KOUi). Profeuor l>r. Fk. X. KnAUs (Fkkibukg). 

GeneraJdirektor Rtst v. lioCH (MSTTtACIi). Kon&»torialralh Dt, PoRSCH (Brbslav). 
Profettor L>r. DiTTRiCH (HRAUNttUO). Profesinr Dr. .^ndrkas Sciiuio (MüNCHtN). 

Graf Drostk tv ViscHKRiNc: FRBnROSTi Donikapitular Sch.nütgkn (KuiJt). 

(Darfri.u). Profettor Dr. SctOiOu (Honn). 

Dr. UusTERWAi.DPfnireranSt.MRnin(KöiJt). Profettor Ludwig Sutz (Rom). 
Professor Dr. Au. EKUtAU> (WUM). Fabrikbesitzer Wiskott (Breslau). 

Von dieten bilden die Hernn VON Hureuan, vam Vleutkn, Aldrmkirch«« und Scmnutgik 



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Abhandlungen. 




Die Klostergebäude der Benediktiner- 
Abtei von St. Matthias bei Trier. 

(Mit 

«0 AbhOdhrnicik.) 

ahe vor den ITioren 
Trier's, in iininittelba- 
rem Zusammenhange 
mit der weitluD be- 
rUhnaten Wall- 
fahrts Kirche St. 
Matthias, befin- 
den lieb noch 
ganz bedeutende Klottergebttulichkeiten der 
ehemaligen grorsen Benediktiner-Abtei, die als 
eine der ältesten Deutschlands gilt. 

Die enten Anfti^ des Klotten sollen 
nach einer handschriftlirhen Bemerkung in 
einem Buche der alten Klosterbibliotbek, aus 
dem VI. Jahrb. stammen und Ende des IX. Jahrb. 
soll da zweiter Nenbaa erfolgt sein, «ekber 
jedoch bereits nach kurzer Zeit von den Nor- 
mannen sei zerstört worden. Die heute noch vor- 
handenen intereSBanten Klostergebäude, welche 
seit 1806 Eigenthum der Familie von Neil 
sind, stammen grörstcntheils aus der Milte des 
Xlll.Jabrb, und wurden angeblich durch den 
Abt Jacob Ton Lodiringen (12t0— 1287) er- 
richtet.') Im Nachstehenden seien an der Hand 
verschiedener Abbildungen die noch aus dieser 
Zeit stammenden Gebäulichkeiten hinsichtlich 
ihrer bnolichen Beschallimhett, ihrer wsprfing- 
lichen B es rimmn ng und technische» AusBib- 
mng einer kurren Besprechung unterzogen. 

Wie bei fast allen Klosteranlagen des 
Mittdallcrs, so gruppiren sich andi hier die 
einidnea GebUidefiOgel um einen Kreuzgang, 
von welchem noch drei Flügel mit Ausnahme 
der Fenstermafswerke erhalten sind. Der au 
der SOdsrite der Kirche befindliche, welcher 
mit letzterer durch ein sehr hübsch ausgebil- 
detes Portal in Verbindung steht, ist bis auf 
Kttmpferhöhe abgetragen, sodals also von die- 
sem nur noch die Pidler und Wandkooiolen 
vorhanden sind. Von den Kienagingen wnr 



nur der fladidie flberbent, die Qbiigen hatten 
also Uber dem Gewölbe ein Pnltdach. Die 

Strebepfeiler des südlichen Kreuzganges endig- 
ten sehr wahrscheinlich in Fialen; auch kann 
man daselbst noch die Ansitze der froher vor- 
baadenen Wasserspeier bemerken. Beim west- 
lichen Flügel fehlte beides, indessen ist hier 
das Hauptgesims in reicherer Weise behandelt, 
wie ans der AhhOdnng (Spb 866: gegenwlrtiger 
Zustand des Kreuzgangs) niher ersichtlich ist.') 

Ein Blick auf den abgebildeten Grundrifs 
aus dem Werke von Schmidt »Römische, by- 
zantiniBdie und genaanisdae Baudenkmde in 
Trier und seiner Umgebung« zeigt uns die An- 
lage, wie sie vor der Revolutionszeit bestand 
und aadi heute noch mit Ausnahme des west- 
lichen Fltlgels, des Herrenhauses, im Wesent- 
lichen erhalten ist Zwar sind durch die Ver- 
wandlung der Klostergebäude zu einem Ritter- 
gut vendiiedene bnulidie Vniinderungen vor» 
genommen worden, so s. B. Bulsten die Oeff- 
nungen der Kreuzgänge zugemauert werden, 
um als Stallungen verwerthet werden zu 
k<ianen, und ebenso sind in dem flstlichen 
Flügel Stallunge» nnd Futterräuroe eingerichtet 

Ucber die ursprüngliche Bestimmung des 
östlich vom Kreuzgang gelegenen Saales sind 
keine genauen Nadirichlen vorhanden. Em 
ThcW desselben, fttnf Joche, wurden Ende des 
XVII. oder Anfang des XVllI. Jahrh. abge- 
trennt und erhielten reiche Stuckverzierungen. 
Hierbd wurden die pro61irten KapitMle der 
freistehenden Säulen, sowie die Wandkonsolen 
der Gewölbeanfknger und die Schlu(ssteine 
abgehauen, vermutblich um den Gcsammtdn- 
dnick möglichst einheitlich zu gestalten. In 
der Mitte dieser mit reichem Stuck verzierten 
Gewölbefelder sind in vierpalsfbrmigen Me- 
daillons heilige BudiOlh geniak und dOrlle 
wohl auf Grund der reicheren .Ausstattung die 
.Annahme berechtigt sein, dafs hier wenigstens 
in späterer Zeit sich der Kapitelsaal befand. 
Scbinidt beseichnet den neun Joche umiusen- 
den Saal in sdner Beschreibung als Sommer- 



TM E NEW i'ORK 

PlfiUC UBKAjO' 



TlUft.« 



1) Dr. J. Mmrx »GmOMu» d«t ■ntfiiki Tritr« 



*) Gnnt ähnliche Ciesiintbildungcn befinden sich 
MI der Mu gleirbtr Z«it •lamiBcnden Benedikiincr. 
AbiflikirGlw n OllHibacli mb CImi. 



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38« 



Refektorium und glaubt dieses durch die An- 
ordnung der IJoppelöfTnung im entCO Joch 
nördlich, durch welche in dem Falle die Speisen 
hereingereicht wurden, sowie durch die Ab- 
trennung desselben Joches vermittelst des 
Pfenera, motiviren sa kttniieo. Der Saal hatte 
ursprünglich grofs« Fensteröffnungen mit drei- 
theih'gem Mafswerk, wie aolchcs noch theilweise 
in dem nebenan befindlicheil Raum vorhan- 
den ist. 

Dfr:tT letztere dient Re^enw.lrtig als Sa- 
kristei der St. Matthiaskirche, und wird ur- 
sprünglich aach wohl aU solche gedient haben. 
Nachweislich wird sie hierfür seit dem Jahre 
1722 benutzt, da in jenem )ah:e daselbst ein 
neues Marmor -Lavabo angelegt wurde, auf 
vekbem aich «ine Inachrift mit dieser Jahres- 
ttbl befindet 

Von dieser Sakristei aus gelangte man in 
die an beiden Seiten polygonal abgeschlossene 
Marienkapetle,*) von welcher nur noch der auf 
dem Gesammtgrundrifs schwarz angelegte Theil 
erhalten ist. l>ie Anlage dieser Kapelle gibt 
Zengnifs von der gpofaen Marienverchnmg des 
XIII. Jahrh. Man begnOgte sich nicht damit, 
der hl. notte<5miiiter Altäre zu errichten, son- 
dern es wurden ihr zu Ehren an grölseren 
Kirchen and Kathedralen noch beaondeie Ka- 
^licn in der Axe des Chores erbaut Bei- 
spiele dieser Art finden wir gan;' liesondcr^ 
bei fianzosischen Kathedralen wie in Amiens, 
Sens, Ronen, Chart res, Langres u. n. w. Da 
die Erb III Uli;; vorgenannter Katbedralen viel ' 
früher erfolgte aU die Anlage der Marien- Ka- 

Ctii.iuefe Milt1ieiluiii;cii ill>cr diene Kapelle «od 
Vor Kur/cm erfolgt in • Tripriücheh Archiv« von Dr. 
Keuffer, ilefi V. ,,l Mnrirnk.ipclle «uf dem Kirch- 
hofe «Od St. Mauhiaa" mit Vi ZetchnHagcn mnd tkuna 
BtMe. Von Fr. KntalMdi. 

Autier dir-i^n m !iä;7cii!,wcrlti<rii Millheilangeii sei 
•och noch hingewiesen auf. > Voyage htteraire de deux 
religieux Benedictint« «u« dem Jahre 1724. Dieteiben 
Imcbrvibcn kvn die AlMeikirdM, towi« die Kapelle 
dca kl. Matcniit «id dtajeiige d«a U. Qakun md 
gehen dann nr Miitterfoltes.Kap«lle abm nh den 
Worten : | 

,,L« qiinlri^ine el In plus recente de loute«, est 
celi« de Noire*Uaroe», qui Hott «Btrefois ia chapclie 
des abMt, et qni seK Mij<mrd*bnl d« eiKetiire mnn 
religieux. II y a un tombeau i\6vi, niais s;Ul^ ^pi- 
laphe, et «ans figure. On y voil nutti »iir J'aulcl uu i 
scpulcre su-.;,if mlu <]ui ts\ de marbre, on d'une «utre 
pierre qui vaui le marbre. On ne pdi nont dir« d* ' 
qvi 11 dloit. Mai» je ne dmlc point qn'il ne injt i 
eetad de quckpie taint/' | 



pelle von St Matthias, so wird man die Er- 
richtung denelbcn wohl dem IraiuflMchen Ein- 
flufs zuzuschreiben haben. Die Kapelle wurde 
ebenfalls durch den Abt Jacob von Lothringen 
erbaut und durch Arnold von Isenburg unter 
groTser FeierUchkdt konsekrirt*) Letder wurde 
sie 1805 gleidi nach Anfbeboag des Kloatei* 
abgetragen. 

In dein Obergeachols des-öidichen Flttgeü« 
befindet sich das Donnltorimn. Daaaelbe iat 

von gan? nufscrgewöhnlicher Ausdehnung. -\vif 
19 in zwei Reihen gestellten Säulen ruben die 
Krentgewölbe, weleheaHe mitBlattwerfc verwerte 
Schlufsteine aufweisen. Die GewOlbe sind, «ie 
aus dem DLtail des Pfeilers ersichtlich, ohnepro- 
filirte Rippen, jedoch haben die trennenden fxürt- 
bogen eine sehr wtritnngsvolle Profilining an^ 
zuweisen. iMe Kapitile der freistehenden Säu- 
len sind ohne Blattwerk, nur profilirt, al»«r 
von solch grofser Abwechselung und Feinheit, 
wie man ^ woM aetten wiederfinden wird. 
Dasselbe gilt auch \ on den Kapitälen der 
WandsAulen. Die t eosteröfinnngen der Lang- 
setlen des Dorroitornims sind verhiiltnilsmtlmg 
klein und waren alle mit zwei vertikalen Bieen- 
st;lbcn vergittert. Die Sturze dieser Fenster 
zeigen den Kleeblattbogen. An dem südUcben 
Kopfende des 46,60 m langen und 12;79 m 
breiten Schlafsaales befanden sich zwei gröbere 
aber einfache Marswerkfenstcr; auch sei be^ 
merkt, dafs sich der ursprüngliche Estrich des 
Oormitoriums aum Hidl nodi eriiallan haL 

Da die noch vorhandenen frühmittelalter- 
lichen bauten Trier's fast alle Spuren früherer 
Bemalung aufweisen, so vermuthete Unterzeich- 
neter solche audi hier und wurde bei dieier 
Nachforsrhnng nicht getäuscht Unter ver- 
schiedenen Kalkschicfaten zeigte sich in den 
Fensternischen emfiiche Qoaderbemalting in 
rotben Ockcrlinien und an den Ecken eine 
breitere Einfassung in L'e!b<"m 'kker. F.benso 
waren die profilirten üurtbogen und auch wohl 
alles Hauwerfc dasdbat Mag gehallen. Bei 
einer weiteren Untersuchung der Übrigen mittel- 
alterlichen Bautheile der Klostergebaude nach 
farbigen Resten wurde ermittelt, dafs simmt- 
liche Gebialichlicilen im Innern ftfbig mMl 
zwar fiwt nur in roth und gelb bebanddt waren. 

*) Mittheilungen hierüber io Ph. Diel »Die St. 
Maukiaakirche bei Trier und ihre UctUglhSawr«, Fett- 
sekii6 wr InthrmiiiMioa d«a Hoehv Htm Dr. Feka 
Koran, Biachof ww Trier. S. «4. 



I 



Dlgltized by 



Mt 



Die in dem Grandrifs angegebene Einthei- 
lung d«s südlichen FlUgeb, welche beute noch 
ittm Theil vorluuiden int, stammt an* späterer 
Zeit. Nach Angabe des Hesitzers Herrn Dr, 
von Neil befand sich urspriingUcb ein grober | 
Saal in diesem Flügel, welcher in vier Joche 
dagethcilt war. Die Geirittbe hatten also die 
doppelte Spannung der Hbrig;cn und waren 
daher naturgemäls auch viel höher als die der 
übrigen Site. Die Höbe derselben bis zura 
Kampfer betrug 430 m und Im som Scheitel | 
8,70 w. Nach dem Krciugange 2H befanden 
sich Rundfenster von etwa 1 m Durchmesser, 
«nbrcnd an der entgegenfesetilen Seite in 
jedem Joch ein gröfseres zwettheiliges Fenster ■ 
angebracht war, wie sich ein solches auch 
heute noch an der östlichen Stirnseile des 
FMgeb befindet Dasselbe ist von anfsen sehr 
schlicht pf^halten, während es im Innern, wie 
atts der Skizze n^er ersichtlich ist, eine sehr 
wirkungsvolle ProfiKrang auftoweiseo hat. Die 
Basis der kleinen Säulchcn wie überhau|)t die 
ganze Sohlbank de« Fensters ist durch die 
später erfolgte Anordnung der Zwischendecke 
verdeckt worden. Ob^eidi wir nicht <fie ge- 
ringsten Notizen ül)er die Bestiannung des 
südlichen Flügels be^itien. so wird man doch 
wohl nicht fehlgehen, wenn man annimmt, dafs 
aodi dieser bocbfewSlbte Saal als Refektorium 
benutzt wurde. 

Für die Eintheilung des westlichen Flügels ' 
fehlen die Anhaltspunkte gänzlich. Vermuth- 
lich befimdeo sich Iner ui derKähe des Refek- 
toriums die Küche und weiter auf die ICirche zu 
die Vorrathsraume und das I,aien-Refektoriuni. , 

Die Architektur der aus dem XIII. Jahrh. 
staannenden Geblude athmet denselben frflh- 

gothischen Geist wie die I^iebfrauenkirche und 
der Kreuzgang des Domes. Wie bei letzterem, 
so sind auch hier die grofsen Oefihungen des 
Krcoigsnges und der Portale nmdbog^ ge- 
staltet tind sowohl die Profile als die Skulp- 
turen zeigen jene feine Eleganz, die auch 
der Uebfiraiienlädie so grofsen Reis verleiht. 

Wenn wir aas die Reste des Kreuzganges 
näher betrachten, so wird man bemerken, dafs 
demselben die reichste Ausbildung zu Theil 
wurde. So waren die Pfeiler swischen den 
Mafswerköffnungen von OeiXI freistehenden 
Säulchen aus Schiefermarmor umgebe- n-d 
auf diesen befanden sich reich ornamcntiric 1 
Rapitile, die als Abschlufa eine ebenfalls aus ' 



Res 

Schiefermarmor bestehende Deckplatte trugen. 
Die Abwechselung in der Wahl des Materials, 
die offenbar auch den Einflofs der romanisdieo 
Bauwerke Rheinlands erkennen läfst, wird in 
I Verbindung mit der inneren farbigen Behand- 
lung von grofsartiger Wirkung gewesen sein ; 
es wäre daher mit Freude ta begrttfsen, wenn 
diese Perle der rheinischen Krenzgänge recht 
bald wieder in ihrer ursprünglichen Schön- 
hdt «rstf ahlen würde.*) 
I Atich die teebnische Ausführung war, so 

viel man noch an den vorhandenen Raiiwerken 
ersehen kann, tadellos. Zu den Werksteinen 
sind aufser den vorhin erwähnten Säulchen aus 
Schiefermarmor noch weilse und gdbe Kalk» 
steine verwandt worden. Krsterer wurde aus 
der Gegend von Bar-le-Duc bezogen, letzterer 
aus den Brüchen von Jaumont bei Mets. Ferner 
wurden auch noch San isleine von Kordel und 
Wasserlies( h benutzt, l^emerkenswerth ist auch 
die Bearbeitung der Werkstücke vermittelst der 
Zahnlläche 

Es ist fast als ein Wunder zu betrachten, 
dafs die vorbeschriebenen Geb.müchkeiten und 
die neben diesen befindliche St. Mattliiaskirche 
in den Schreckenajabren 167S— 76 der Zer- 
störung entgangen sind. Die ruchlosen Heer- 
flthrer Ludwigs XIV. hatten in jener Zeit in 
Trier nicht weniger als neun Kirchen durch 
rohen Ucbermuth zerstört, darunter auch die 
aus dem XI. und XII. Jahrh. stammende Pau- 
linuskirche, sowie die herrliche Abteiktrche von 
St. Maximin. St Matdaas sollte cbenfalla dem 
Boden gidcfagemacht werden, jedocb ist dieses 
dank dem frühreitigen Eintreffen der zw Be- 
freiung der Stadt entsandten alliirten l'ruppen 
noch reditaeitig vereitelt worden. 

Peim Tlcrannahcn der französischen Truppen 
im Jahre 17t)4 mufsten alle Insassen des 
Klosters flflchten, das Kiostergebäude wurde 
ausgeplündert, alles Eisenwerk herausgerissen 
' und fortgeschafft und darnach das Kloster hl 
ein Lazareth verwandelL 

Im Jahre 1802 wurde dasselbe aufgehoben 
und der letzte Abt desselben war Andreas 
Welter aus QttSSeiatb. 

Trier. Wilb. Suhmitt. 

*) In an«rkenneii»werlher Weite hal Herr I>r. von 
Neil Dtit ntchl unbedeutenden Kosten bereiu vollMSndig 
neue ( lekninMiiiegebSude errichieü l;is*eii, nin in iiSc h- 
iter Zeit mit den ia«lui«l*euui>gsarl>eiien der ehema- 
Kgen Klovleigebind« b«gtoaei i >a kVnnen. 



IWN». — ZBlTSCHRirr FOR CHRISTUCHB KUNST ^ Kr. t«. 



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3831 



1900. — ZBRSCHRIFT FOK CHRBnUCMB KUNST — Nr. IS: 



364 



Die Rdterfiguren der Regensburger Donifa^ade im Uchte mittelalterlicher 

Kirchenpolitik. 




seinem werthvoUcn Aufsätze: „Die 
vier reitenden KönigeanderFa^de 
des Regeiuburger Domes" iit a 
Domdekan Dr. G. Jakob gelungen, 
in überzetigender Weise die seit mittelalter- 
licher Zeit in Verg^enheit geratbene ikono- 
graphifche Bedeutung der Rekerfigureii «tt der 
Slirnseife der vier Haiiptpfoiler der Domfa^ade 
XU Regensburg wiederum an's Licht zu ziehen. 
Die vier Reiterfiguren sind nach ihm eine Dar- 
stellung der vier Weltfdche, welche der Pro- 
phet Daniel '7, 2 fr.) unter dem Rüde von vi?-: 
phantastischen 'i'hieren schaute. Bereits das 
Milerboch vom Berge Athos enthalt die An- 
Idtung zu einer künstlerischen Wiedergabe des 
prophetisrhf 11 Gesichtes. Ks lisst von den 
vier i'hieren die Beherrscher der vier Welt- 
reiche, des disldiiachen, persischen, grte- 
chisch-macedonischen und römischen, getragen 
sein, nämlich Nabuchodonosor, Darius, Alexan- 
der und Augiutus. Jacob unterlafst es nicht, 
auf den Zuamnmenhang dieser Bilderreihe nit 
dem Skulpturenschmuckc i r rar—n Facade 
hintuweisen. Der Regensburger Dom sei dem 
ApoMsHäraten Petras geweiht, dem der Herr 
die Schlüssel seines Reiches iibergeben habe. 
ii)ieses, das Reich Jesu Christi, sei nach der 
Prophetie Daniels (7, 11 fl.) dazu bestimmt, 
die grorsen Weltreiche absnUtsen; die vier 
Könige „weisen somit auf den König aller 
Könige und sein ewiges Reich, auf Jesus 
Christus und seine Kirche". Der von Christus 
bestelHe Lenker seines Reidies auf Erden aber 
ist Petrus, — dies der r.rundgedanke des bild- 
nerischen Schmuckes der Fagute. 

Am Sdilnsw seines Aafintzes spricht der 
Verfasser den Wunsch aus, seine Mittheilung 
möge ein „Anlass sein, auch anderwärts Nach- 
schau zu halten, ob die Darstellung der vier 
Weltreiche sich in Kirchen des OccidentH 
irgendwo und in welcher Auff.issung etwa 
finden könne". Diesen) Wunsche bcabsirbfißen 
die folgenden Zeilen nachzukommen. Sic wollen 
darthun, dala der gleiche Gegenstand und swar 

in Rcgensburt; selbst im Mittelalter noch ein- 
mal dargestellt war. Zugleich soll gezeigt werden, 
welche spezifische Auffassung das Mittelalter mit 
jener DarrteUung der vier Weltreiche veriiand. 

•) Zchidmft fllr e1iri«i Kmt 1900, 117—184. 



Auf der Suche nach ähnlichen Reiterfiguren, 
wie sie den Regeosburger Dom schmücken, 
madien wir unwiltkttrlich xuntchst vor der 
prächtigen Fa^ade des Strafsburger Münsters 
Halt. Ucber Strafsburg halte sich der fr.in- 
zösisctie Kinfluls in der t'a^adenbildung weiter 
ostwJlfts, namentlich nach Regensbufg erstreckt. 
Die Vertikal- und HorizontalgUederung der 
Strafsburger MUnsterfa^ade scheint für Regens- 
burg von vorbildlicher Bedeutung gewesen an 
sein.') In den lierUchen TU>emakeln der 
Fa(,adenpfeiler jenes Münster«! an der F.ndij^nng 
des Untergeschosses nun treffen wir Reiter- 
figuren nnd xwar ebenfidts idtcnde Könige wie 
zu RegensbuTg. Es waren ursprünglich nur 
drei derartige Bildwerke. Wenn wir dann frei- 
lich vernehmen, dafs in ihnen die Wohlthater 
von Ijuid und Bistbom verewigt «erden woll- 
ten, so bleibt ftirdie Analogie mit den Regerjs- 
burger Figuren kein Raum.') Nur der Ge- 
danke legt sich nahe, dafs der Regensburger 
Meister das wirksame Motiv von Reiterfiguren 
/A\ Strafsbiirg gefunden haben mag, um es seinen 
Verhältnissen und der ihn bindenden Gedanken- 
wdt anittpasien. 

Ohne Übrigens die Wanderung in der Rich- 
tung nach Frankrdch hin fortzusetzen, sind wir 
im Stande, eine, nunmehr allerdings längst ver- 
schwundene, Dsrstellung der vier Weltrciclie 

aufzuweisen und zwar in RcgMIsblirg Belbst, 

in der Abteikirche des hl. Kmmerara. 

In zwei Handschriften sind Sammlongen 
mtttdaltetfieher Büdertitnli aus der Kirche von 
St. Kmmenni erhalten, welche uns einen Schluls 
auf die vormalige .\usstatiang dieses Gottes- 
hauses ermöglichen, namUcb in dem Cod. Ul 

*) Vgl. Dohma »GcKhicble der demcchen Bmm- 
k«nt«. BerNn 1885. WS. 

*) Vor mir Uegt ein Str.ifslinrijcr Muti>ler- »ulj 
ThurmbUchleiu «od O. H. behr, Slraftburg 1744. 
welches Aber die ehemaligen Reiterfiguren folgende« 
eaihUt (S. 04^: •Unten an der Femter-Roicn sinH 
vier StettniiKen, nemlieli ui den 4 Tfdlem antwendig 
Eine Slelhing ist iwar leer, in dfnrn 3 .^ndcrn aScr 
sind die Rildnifse derer drejr Könige Clodovaei, D^^o. 
berti und Radoipbi von llabsburg mit Scepter ond 
Cron an PM aitaeBde, welche in Jahr tS9t dnbin 
gesieltt wurden.« Vei der Racuvratton werden die 

Kunijjsllnumi in) frsteii und zweiten Geschosae ftof 

twaniig erhöht, von denen nur «wei nicht KeiterbUder 



Digitized bfC' 



S66 



der Münchner k. Hof- und Staatsbibliothek 
Nr. 14970 (Emmeram. 970) aus dem XYIIJabHu 

tind in dem Codex VI 3 der Klosterbibliothek 
von Wilhcring bei Lini aus dem XV. Jahrh. 

Beide Manuskripte teilen die Legenden zu 
den reichen Malereien mit, mit denen wahr- 
BclwinUch bald nach dem Brande von 1160 
die flache Decke der Kirtlie wiciler au ge- 
schmückt wurde. Nur mehr wenige erhaltene 
Reste geben uns von der Malweise jener Zeit 
in und um Regensbarg ekie Vorstellnng. Alkin 
diese wenigen Reste, wie die Wand- und Decken- 
bilder der Allerheiligenkapelle innerhalb des 
Domkreuzgangs in Regcnsburg, des Kamera 
«nPeraebat bei Nabburg, die erst jüngst wieder 
an's I.icht gpzopene malerische Ausschmiickim^ 
der bei Regensburg gelegenen Klosterkirche von 
'. Prllfening zeigen die momiroeiitale Maleret von 
damals auf einer bedeutenden HQhe der Ent- 
wicklung. 

Unter den FiaiondmalereieD von St. Emme- 
ram befand sich auch dne Darstellung der 

vier Weltreiche. Sie zierte die Decke Uber 
dem mächtigen weltlichen Que rschiffe der K irche. 
Da die Texte der beiden Handschriften von 
ungleichem Werte sind, so teile ich ans der 
älteren und korrekteren mit, was sie über jene 
Darstellung enthält. Sie leitet Fol. 51a die 
Tttuli folgendennassen ein: Subsequemia cat- 
miita m summitate tetksie t, JSmtrammi Ratis- 
p0>i< juttctit figHrü Aitt9ria$ tmtmemiibui kä- 
btntur. 

FoL 62« folgt dann die Schilderung der 
Wiedergabe der Dianiel'schen Propbetie: 

In Summitatf (-hrrri f. Dtonisv /i(if>/!ti> visio 
DanieHs ä« Quatuor rcgnis /ortissimis da- 
nitUs VIL vitMket, 

dt regtut Ckaldeormmf persarum et meäo' 

rum, Crecorum d Romanrrum. Pn'mum rf^:^- 
Hum Chalätorum Signatur per Uenam cui in- 
tidet Nabuchaäotiotor de quo ^ hateniur 
versus 

Si'i'na! fCic Ifti bahtfonit mfi^na trophca 
Seä quid nobilititi quom iton i'ult diua /<»- 

De teeuMdo videlUei reg»» Persarum et 

Sffilorum, ifUfld ^is^nalur pfr vrr^um fui in- 
sidet Cirus Aex persarum tt ntfdorum habetur 
hoc dittiek»M 

Vrsa rapax et denle minax te persida pugnax 
Datque medum tigidsque ferum titulitque 
iuperbum. 



De terdo regno viäeiitei grecorum signato 
per pardum cui tutidet Alexander magnus 
; Mac(do ibidem iegmutur kee biua carmina 

Dat cder excitrsus pardi ^Tacfdo tibi curaris 
El regni laceras grecorum monstrathabenas, 
(Fol. 62b): De quarto Regno vidtHeet Ro- 
mtmorum Quod eril Vltimum ex quo orietur 
Rfi^num aniiehi iiii signatum per hfstiam terri- 
bilem et mirabilem kabeniem X cornua e Quo- 
rum medh aiiud ptarunm eomu oräur tut tu- 
sidet Julius prbuMS Rex seu eesar Romanorum. 

Jlec haben für 

Beslia beltatrix te Koma notat dominatrtx 
Et com» grandt te rex in ßnt nepKandt, 
In maiori rola sive Spera inttr Quatuer 

minorem Vbi habetur figvra eius quem vir desi' 
: deriorum appeliat plenum dierum qut sedet 

vesSmentaque eius eandida vt nix eU. ut da- 

nie/is VII. Hec duo carmina habeniur 
Qui regit eterno complectens omnia giro 
Sceptris esse quidem dal et omnibus auffe- 
rei idem.*) 

Die AufTassung der Danierschen Prophetie 
in den hier geschilderten Bildern ist ungefähr 
dieselbe wie im Malerbuche vom Berge Atbos. 
Nur wird als Betierfscher des zweiten Welt- 
reichs an Stelle des späteren Darius Cyrus ge> 
nannt, welcher die Herrschaft der Perser über 
die Meder begründete. Unser Text hebt denn 
auch ausdrücklich bcnror »lex Persartini ei Me> 
dorum«. Dafs die Anleitung im Malerbuche 
sich mit der Wiedergabc der vier Weltreiche 
die Daniel'sche Propbetie noch nicht etachApft 
daditei, ist dadurch angedeutet, dals der Schil» 
dcning der vier Tliiere und ihrer Reiter die 
Worte folgen: »Das andere wie in der zweiten 
Ankunft {des Herrn>, woxu der Heranageber 
des Malerbuchs die erklärende Bemerkung 
setzt: «hei der Beschreibung des jüngsten He- 
richtes«.^) Auch in St. Emmeram war der 
sweite Theil des Gesudiles berdcksicbtigt, aber 
er wurde offenbar nicht speafisch eschatolo- 
gfisch gedeutet, nelmehr kam hier lediglich die 
eine Gestalt (figura) des Alten, der da sitzt und 
dessen Kleider weifs sind wie Sdwce etc., zur 
Darstellung. Auch darin untendieidet sich die 
Malerei zu St Emmeram von den Angaben 

* I cxi nlivchnfl verdanke ich der Kreundlich- 

keii des Herrn P. Ut. Uito Griilenbetger vom Kloater 
WUlMffng. 

^) Schlfer, »Das Handlmck dcrMuhrai vom Bcifc 

Atbos., Ttier 1S55, lü». 



m 1800. - ZEITSCHRIFT FOR C 

des Malerbucha, dais sie auf die in dem leuteren 
vorgeschlagene Intfodoktion des Geakhts, nim- 
lieh die Darstelluqg da schürenden Propheten 
selbst, des Meer«, aus dem die vier Thiere 
aufsteigen, die vier Winde etc., verzichtet, und 
die efauwlneii Momente des Gesichts gesondert 
anordnet. Das grofse Recbteck der Quer- 
8chjffs<iecke zu St. Emmeram wird namlir.h 
durch Kreise (rotae, sphaerae) in fünf Feidei 
getlieib. Der grfi&efe Krds mit der Gestalt 
des Alten füllt die Mille des Raumes aus und 
wird, wahrscheinlich nach den Ecken des Recbt- 
eckt bfo, von den M«iner«B Kreiaeo mit den 
Reitarfigitres umgeben. 

In welcher spezifischen Gesammtauffassung 
gipfelt nun in dem Cyklus von St. Emmeram 
die Darstellung der vier Wehreiche? Wir 
wenden ans mit dieeer Pnge der Beantwor- 
tung des zweiten der von Jacob am Schlüsse 
seines Autoatzes ausgeqtrocbenen l>esid«ien 
in. Im ICalerbtiche vom Berge Athot ichefait 
für die künstlerische Wiedergabe der Daniel- 
schen Vorausverkündigung des Messianischen 
Weltreichs der Moment des endgiltigen Ab- 
icMnwes dieses Rdchs vwgewhen so sein: 
der Menschensohn erscheint als Weltrichter. 
Zu St Emmeram jedoch thront der .^Ue an 
Tagen in der Mitte der sich ablösenden Welt- 
hensduifke» als Qudle und Ziel, eis Aosgings- 
urd Fndpünkt aller Macht. Ausdrücklich be; 
tunt die beig^ebene Legende von ihm, dafs 
er es sei, welcher in einem ewigen Kreise alles 
umfange und r^iere und dafs er so sach den 
Herrschaften ihren Bestand gebe und nehme» 

Unleugbar tritt auf den Deckenmalereien 
der Gedanke an das Messianische Reich hinter 
den i^smmneren an die von Gott ausgehende 
Gewalt jedes Reiches, also der konkret reli- 
gidse Gedanke hinter einen mehr abstrakten 
mid poltttacben snrUcIt.*) Die Legende des 
mittleren Kreises cntbAli die mit der christ- 
lichen Weltanschauung gegebene politische 
Grundansicht von dem Ursprünge jeglicher 
Gewalt auf Erden. Die Betonung aber gerade 
dieses Gedankens wird verstiUidlicb, wenn man 
die Zeit Verhältnisse im letzten Dritttheil des 
XII. Jahrh,, unter denen unser Cyklus in's 
Dasein trat; bcfflcksichtigt, »Omlich den grofsen 

*i Eine Mc)Mtologi»clM! Douliiag cncheiM bciich 
iB Kadtttebi attf 4i* Taxlwode ••noam aaffimt 
id««« «teilt vOUig MigeichlaüCB. 



KUNST — Nr. 12. 368 



kirchenpolttischen Kampf während der Regie- 
rung von Friedrich Barbarossa. 

In jenem Kampfe handelte es sich um die 
Frage, woher sich die Herrschaft des letaten 
I der Weltreiche, des römischen, als deren Erbe 
I and Trtger sich der Kaiser im Mitlclahcr be- 
j trachtete, schreibe. Genauer formulirt lautete 
Stammt die Macht des Kaisers direkt von 
Gott, oder wurde sie ihm Ubertragen durch 
das Oberbsttpt der KIrchei, dnidi den Papst? 
Je nach der Beantwortuqg dcT Fisge trennten 
sich die Parteien. 

Auf einem der tahbeidien Teppiche aus 
eben dieser Zeitperiode in der Abteikirche von 
St Ulrich und Afra zu Augsburg, auf welchem 
die Gatalt des hL Petrus zwischen den beiden 
andcitn des ^oerdotimi und Regomn sdiwebte; 
kam der pttpstliche Staadpoolct «nverbtiUt snm 
Ausdrucke, indem man Peirna die L^ellde 
gab: £eee giaäij duo Ate,''} 

Ans dem CyUns der Dedtenbilder im 
Querschiffc von St. Emmeram lafst sich die 
Folgerung auf eine bestimmte zeitpolitische 
Richtung nicht ziehen. Erfolgversprechend 
sdieint mm dagegen in dieser Beziehung eine 
im Schiff der gleichen Kirche nach Osten hin 
unmittelbar angrenzende Deckenmalerei ent- 
gegensokommen; Unser Bericht macht ttber 
sie die folgende MittmlnnB: 

In Sf<frti (irta Organum vhi Chris/u ! fr,i,iit 
tttro ctavts rcgni celorum {Math. l6j hec ha- 
beniur 

Ecclesie matris domui tummi vice patrii 

Prfüi/fff 17 pfh (i l\lni<i fxCfUfittf cathf,irii. 

Eine ideelle Vermittlung zwischen unserem 
Bilde nnd dem in Frage atefaenden Cyklus 

enthalten die Textworte: „summi vice patris«. 
Der Alte an Tagen ist es, welcher von Ewig- 
keit her alles regiert, welcher den Sceptern ihr 
Dasein gibt nnd nimmt Seine Stdle behaop- 
tet in kraft der '^rh1ih':pliibfrtnr;nnj? durch 
Christus auf Erden der hL Fetms. Allein 
wenn der weitete Gedanke der insdiriftliclien 
Erklärung besagt! Petrus führe von einem Uber- 
ragemlen 'l'hrone aus den Vorsitz über das 
Haus der Kirche, so Ufst sich aus diesem 



^) Fr. Wiih.WUtwer »Cataloguabbaiitni rnona- 
ilerit %%. Ldalrki et Afrae Augutteniit* Archiv für d. 
Gecchichte d. Bistbnmi Angtbarg, (Aug»barg 18Äi*) 
8, IStf; TglEndres •ÜieKitdw der UcUisni Ulrich 
«ad Afra m Aogsbuig* Zelladlrift des Wst. Vcr. f. 
Sehwabcii n. Nmlmrg. Jahig . XS (18M), M». 



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B6» 



1900. — ZEITSCIlMirr FÜR CHEISTUCllB KtWST — Nr. 12. 



870 



Wortlaute für sich nicht ermessen, ob die Ge- 
walt Petri rein kirchlicber Art wi oder ob ate 

mit dem höheren Gdtitngsbereiche für das 
Übernatürliche und Ewige auch das der Ord- 
nung nach niedriger stehende Gebiet des Welt- 
lidwD oad ZeitHchen rnnfiMie. Maftgebende 
Anhaltspunkte Tur die bestimmte Deutung der 
Rranieramischen Darstellungen müfsten in ander- 
weitigen Dokumenten gesucht werden, welche 
uns in die Denkweise der Emmermier jener 
Zeit einen Einblick gewährten. Denn es ist 
von unleugbarer Wichtigkeit, bei DarsteUungen, 
welche die Beeiaflussung durch zeitgeschicht- 
lidie VerhUltniwe vemten, diese letsteren sur 
Erklärung mtdieruixuziehen. 

Der Kampf Ewischen den Trägem der bei- 
den Gewalten dauerte bekanntlich noch im 
XIII. n. XXV. Jehrh. in ongemindertcr Kraft 
fort Im XIII. Jahrh. führte er allmählich zur 
Ausgestaltung der roitteialterlichen Theorie vom 
Ursprung der KatsergewalL Hier wer es, wo 
in den politischen Anschauungen des Mittel- 
altert die Daniel' ' lif t'rophetie ihre Rolle 
spielte. .,Mit theologischen, historischen und 
jwistHdien Aigamenten bevciat man, dsfs die 
rOmtscbe Weltherrscbaft in der Reihe der 
göttlich vorherbestimmten und vorher verkün- 
deten Universalmonarchien das Schlufsglied 
bildet und schon in heidnischer Zeit trots des 
vielfach entgegengesetzten Scheins In legitimer 
Weise erworben und gefuhrt ist; dafs sodann 
das römische Reich durch Christi Geburt, Leben 
nod Tod gdieiligt und sneifannt» von Kon- 
stantin für eine Zeit zti den drierhen verlegt, 
endlich aber mit göttlichem Willen auf die 
Deutschen Obertragen ist; dafii somit der r0- 
misrh deutsche Kaiser als unmittelbarer Rechts- 
nni Vifi Ip-er der Caesatcn kraft göttlichen und 
menschlichen Rechts das imperiuro mundi be- 
sittt, vermdge dessen alle Vollier nnd Könige 
der Erde Ihm von Rechts wcfen unterworfen 
sind."»} 

Diese Gedanken besafsen eine aligemeine 
Anerlteonvng im Mittelalter. Die Meinangs- 

venchi-denheit der Parteien trat erst zu Tage 
bei der Behandlung des Verhältnisses zwischen 
der geistlidien und weltlieben Gewalt und bei 
dem genaueren Aufweise des Ursprungs der 
kaiserlichen Gewalt Die Vertreter der Ldire 



•)Gicrke, >D»M 
Bcfüa ISttl, 8, 641 l 



von der Coordination des sacerdotium und 
imperium lieiaeo die kaiserliche Gewalt ebenso 

wie die päpstliche unmittelbar von Gott ans» 
gehen. Dagegen behaupteten die .Anhänger 
der päpstlichen Partei die Einheitlichkeit des 
Prindpates in der Hand des Papstes und die 
Unterordnung der weltlichen unter die geist- 
liche Gewalt. Nur dadurch, so ni'ir<:ti? folge- 
lichtig gesagt werden, gelangte der Kaiser recht- 
lich in den Bedts seiner Gewalt^ dafs sie ihm 
vom Papste übertragen wurde. 

Hören wir, in welcher bestimmteren Form 
diese ganze Doktrin ungefähr um 1300 vorge- 
tragen wurde. Ptolomaeos von Lucca, der 
Vollender des gewöhnlich unter dem Namen 
des hl. Thomas von Aquin gehenden Werkes 
D< regimim friiuifum, schildert hier im 12. 
Kapitel des S. Budies die alten Wdtrdche^ 
auf welche die Danicl'sche Prophetie gedeutet 
wurde, das Assyrische, Medisch-Persische, Grie- 
chische, Bflacedonisdie, RSmiache, nach AUblge 
und Dauer bis an Kaiser Augustus. „Im swei* 
unrivierzigsten Jahre seiner Regierung, so fährt 
er fort, nach Vollendung der siebzigsten Woche 
(nach Daniel) in seiner Henschaft, nach dem 
Aufhören des Königthums und Priesterthums 
in f'iHriT, wird Christus geboren, welcher der 
wahre Ivonig und Priester und der wahre Mo- 
narch war, weshalb er nach seiner Aufentehimg 
seinen Jüngern erscheinend sagte: „Mir Ist alle 
Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden."') 

„Da nun ihm (Christus), so bemerkte, den 
Gedankengang ▼orausadnnend, das 10. Kapitel 
des gleichen Buches, nach seiner Menschheit 
alle Gewalt übertragen wurde, so teilte er die 
genannte Gewalt seinem Stellvertreter mit, in- 
dem er sprsdi: „leb sage dir, daft du bist 
Pctnis. und auf diesen Felsen werde ich meine 
Kirche bauen und dir werde ich geben die 
Schlüssel des Himmelreichs." Damit sei dem 
hl Petrus und seinen Nachfolgtn eine Fülle 
von Gewalt tibertragen worden, welche natur- 
gemäß nicht nur die geistliche, sondern auch 



*i in (niH<lr,ii;(sir7i u lecundo anii'i ^'.li ri>;iniiiii» 
cotnplcta scptiugcaima bcbUoinad» iccuiiilum Daniel 



■ul dominli ccsmile rcgao et ■acerdotio in Judaea. 
iiMcUur Chrikttn, qui fiiit venu Rea et Saoerdoa et 
vrn» Monarch«; unde po«t lefiinrectlonem «nain ap* 

pari n-i ilis<;ii>uli« mii-i ilixit: ,,DaU csl mihi omni« 
pulcttaa in cuclu et in terra.*' S. Thomae Aquin» 
»De repmiaa principam« 8. t9,cd. P^tni. (iSaS) tont. 
16 p. 161, 



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S71 



IWXK — ZBITSCIUUFT POlt CHRISTUCHE KUMST — Mr. 1«. 



die weltliche umfasse, was ausiühdich dargelegt 
wird.'«) 

Dieses war die machtvolle Erscheinung, in 
welcher der Vicarius Christi, der hl. Petrus, in 
der Vorstellung nicht nur einzelner, sondern 
des grOfstcB Tbeites der GiMtibigen wihreod 
der grof-irn kirclictipulitisciien Kämpfe des 
Mittelalters lebte. lYeten wir mit dieser Vor- 
stellung an den Regensburger Dom heran, der 
sich mitten in der Zeit des Kampfes id neuem 
'.lir/e zur Ehre Apostelfürsten erhob, 

»teilen wir uns vor seine Fa^de^ deren Funda- 
mente und Untergeschoft, deren bestimnMuder 
Gedanke noch dem XIV. Jahrh. angdMtreo» 
und welche vor allem thrM ausersehen war, 
d:e Ehre des Hausherren, des l'atrones des 
Domes, ^ot «Uer Welt ktradtathun. Sein Bild 
mit den Zachen seiner Machtfülle, den beiden 
Schlüsseln in der Rechten, der dreifachen Tiara 
in der i4nken, steht im idealen Mittelpunkte 
der ganxen Psfade, an dem MittelpCwten der 
Doppelpforte des I'ortales. Auf ihn .^Is den 
ApOBtelfUrsten, als den Stellvertreter JesuChristi, 
als das sichtbare Oberhaupt der Kirche mfinden 
alle Gedanken der Bilderreihen im Unterge- 
rhrtsse der Fa^ade ein, so der Cykhis der 
Kirchenlehrer, der Apostel und Evangelisten» 
der Zeugen der Urkirehe, ferner der Nforien- 
cyklus und die alttestanientUchen Gestalten, so- 
fern sie die nächste unrl entferntere Vorge- 
schichte Christi erzählen und sofern namentlich 
Maria seihat als TjrfHis der Kirche au^afst 
wurde.") Nicht minder wenden sich nun aber 
auch die 4 reilenden Könige diesem idealen Cen- 
trum zu. Schon ihre AufiKellung in der Mitte 
der Gcschofthöbe;, irodtirch sie noch iUwrngt 
Werder d-irrh die Bekröming des Portales, 
nachdem sie sich mit ihren Thieren hinbewe- 
gen, verritth denilich diese Bcaiehang. Wel- 
ches ist ma aher nadi dem im Voraitsgeben- 

Cum enitn eodem (Cliri»to) »ecunduni «uam 
humanilatvm umnis ait culUu p ii<->l.i'.. ilit tam in- 
tern nta communicavit vicario. cum Uüiit: „Ego dko 
tSbi, qida M w Pvlnis, et aaim taue petraoi Mdi- 
ficjibo eecleaiam mearo et tibi dabo elavra rapti cae- 
lorum.** Ib. S, 10. p. 258. 

") V^. mdiMii AnCntt ..Du Domportal in Rr- 
KCtUburi:" in dinier Z. in hrifv fshT^' VI !l804). 378. 

") Auf Fi(f. I drr mciiSLiit »ocbtn cttirten Auf- 
»atz« l>ei{:ci;fb<Mirn Abbildungen lind zwei der Kö- 
nige sichtbar. Die KeprodulitioB gibt noch die alten 
tchadhoften Skuiptnicn. welche nuanchr enetat aimi. 
Die alten Bilder fanden im DomknnmaBg Aufetellunc. 



den Gesagten ihre Bedeutung? OAcntMir soll 
dordi sie mit heeonderem Nachdrucke auf die 
Fülle von Petri aus Gott staratnender, durch 
die Providenz in der ganzen vorausgehen- 
den Menschheitsentwickelung vorherbestimnateD 
Machtvollkommenheit hingewiesen werden. Also 
nicht mir den Gedanken an das Messiani^chc 
Reich im Allgemeinen sind sie ai wecken be- 
rafen, sie crämemtrielmehr der mittelalterlichm 
Denkweise entsprechend daran, dafs nach gött- 
licher Vorherbestimmung dem Stellvertreter 
Jesu Christi auf Erden wie die höchste geist- 
liche so auch die höchste vnd swar alium- 
fassende weltliche Macht anheimgegeben wurde 
Wir br.uic'ien uns gar nicht zu wundem, 
einen Hinweis auch auf die weltliche Macht 
des Papstthnmes in onsereo FiK^denbUdem 
zu erkennen. Denn ahgeaehen von abstrakt- 
philosophischen Erwägungen und historischen 
Thatsachen stützte sich die Annahme einer all- 
gemeinen Supciioritltt der pftpstUehen Gewalt 
vor allem anf theologisch-CMgetiaehe Bewn*- 
gründe. 

Dagegen könnte die Fri^e erhoben werden, 
ob in dem mafigehenden Kreise des Regens* 

burger Domklerus zur Zeit der Krrichtun;: jent^ 
Fa(adeolbeilcs die Air die obige Interpretation 
der Pa9adenbtlder voniissaaetsende kircben- 
politische Stimmung t>e8tanden habe. Unter 
der Regierunj^ Ludwigs des Bayern beispiels- 
weise wilrde ein politisch kaiserlich gesinnter 
Bisehof und Klerus wahrscheinlich eine An- 
spielung auf die weltliche Oberhohdt des 
Papstes vermieden haben. 

Wir sind im Stande jene Frage in befrie- 
digender Weise su Iflaen. Den Schlttsael hiersu 
bietet uns die Chronologie der ein/einen B.ui- 
perioden an der Fa^ade. Sicher ist, dafs das 
Untergeschoft des SQdthurmes efaischUerslich 
der beiden sildlichm Fa^adcnpfeiler von den 
vierziger bis zu den siebriger Jahren de.s XIV. 
Jahrh. und awar wenigstens bis zur (iallerie- 
hdhe emporwuchs. In den schtziger Jahren 
konnte sodann der Nordthurm fundamentirt 
und weiterhin auch mit der .Aufführung des 
originellen Prachtportalca zwischen den beiden 
Thttrmen b^ooncn wevden. 

Von grofser Wichtigkeit für unsere Unter- 
suchung ist die angegebene Bauzeit des ersten 
Geschosse.s vom SUdthurme {ungefähr 1340 bis 
1370]. Ganz unbestreitbar gehören nAmlich 
ihrem Stiichankter nach jener 2ieit audi die 



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873 



874 



Konsolen und Baldachine der Strebepfeiler an, 
«reiche filr die Reiterfiguren bestimmt waren, 
mochten audi diese sdbst erat zu einer ipl- 

teren Zeit ausgeführt unH an ihrem Orte auf- 
gestellt worden sein. Daraus geht hervor, dais 
bei der Btiileitang schon seit der Mitte des 
XIV. Jahrh. Klarheit bestand bezüglich dieses 
Theils der fig«raU-n Ausstattung der Fa(;adtf. 
Ja, wir haben (>rund anzunehmen, dais in jener 
Batipertode, wo, wie es scheint, nicht ohne 
alles Schwanken die endgiltige Entscheidung 
über die F-ipenart und die wesentlichen archi- 
tektonischen Bestandtheile wenigstens des ersten 
Fa^adengeschosses getroffen wurd^ der Plan 
zu den Reiterfiguren entstand. So lange näm- 
lich die Architektur in ihren Grundzügen nicht 
bestimmt war, war weder ein Anlafs noch die 
Möglichkeit gegeben, dne genauere bildne- 
röche Belebung der eiosdnen Buglicder fest- 
ruset/en. 

Halten wir nun aber ungefähr die Mitte des 
XIV. Jahrb. als die Zeit lest, wo der Regens» 

burger Domfagade jener kirchenpolitische Zug 
ursprünglich zugedacht worden war, und fragen 
wir nach dem intellektuellen Urheber des Planes, 
80 begegnen uns in der That weder FrQher noch 
spater Mitglieder des Domklerus, deren Dcnk- 
und Gesinnungsan sich mehraur Urheberschaft 
eines solchen Planes eignen wOrde, als gerade 
in jener Periode. Damals ragte nMmlicb ins 
dem Dninklerus hervnr Knnrad von Meimberg, 
welcher in der Folge (1368-1381) den Stuhl 
des hl. Wolfgang innehatte und der aidi durch 
seine kirchen- und papsttreue Gesinnung ganz 
besomlcrs aiw^cicbnete.'*) Noch mehr .iber fes- 
selt unseren Blick desaen gleichgesinnter Stan- 
desgenosse und Freund, der berühmte Poly- 
histor Konrad von Megenberg (Conradus de 
Monte puellarum). Dieser vielgewanderte und 
viclbewanderte Mann, der sich dereinst zu Paris 
den Magistergrad erworben und daselbst wie 
später zu Wien gelehrt und hier als Rektor der 
Stepliansschiile gewirkt hatte, war im Jahre 1342 
in den Besitz eines Kanonikates des Regens- 
burger Domstiftes gelangt, das er bis au seinem 
Tode (1379) innehatte.'*; In dieser Stellung ent- 
faltete er eine weitverzweigte einflufsreiche 
Thaiigkeii als zeitweiliger Pfarrer der Doro- 

'*) Jan n er »Gcachkiite der Biachöfe von RcyeiM- 
bum*, ttegrnnburg 1886. 3, 884. 

C. hd Konrad v. Mcgenlicrg vgl. Wetaar n. 
Welte '• »Kitcbealeaikon« (2) 7. 955 ff. 



püarrei, als „Rathgeber in der Stadt Diensten", 
als glik^lidker Sachwalter des EromerwMktosters 
von Regensburg an pipsdkhe» Hofe lu Avignon. 

Ein unvergängliches Denkmal setzte er sich 
durch die Veröffentlichung seines «Buches der 
Natura, der ersten deutschen NatnrgeKhichle. 

Vergessen wir für die Zwecke nnseter Unter- 
suchung nicht, dafs seine Wirksamkeit im Dom- 
kapitel zu Regensburg 1342 — !374 fjenau mit 
der Bauperiode des südlichen Theiles der Üom> 
fiiigade ansammenftillt Minner von semer gei- 
stigen Begabung und Redeutiing bleiben kaum 
je einmal in einem verhältnifsmafsig kleinen 
I Gemeinwesen den wirklieb grofsen, die Allge- 
meinheit interesnrenden Angelegenheiten, wie 
es in Regensburg der Domhau war, fernestcn n 
; Dazu kommt, dais er dem berufenen Rate jener 
I angehörte, welche Aber die Bauangelegenheit 
j au entscheiden hatten. Nun aber stand seine 
I Feder auch im Dienste der politisrhen Fragen 
I seiner Zeit. Gerade aus seiner poUtiscb-publi- 
I ristischen Thätigkeit tönt uns die Stimme ent- 
gegen, deren Wiederhalt wir in dem kirchen- 
politischen Thema der Dorofagade \erkürpert 
sehen. In einer eigenen Schrift wendet er sich 
gegen Wilhelm von Oocam, welcher bekanndJch 
die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der 

welllirlu-n Gewalt von der des Papstes verforht. 
In einer anderen mit dem Titel: £>e transia- 
tünt imperti sucht er aeine Anadiauungen über 
den Ursprung der kaiserlichen Gewalt und 
zwar im hewufslen Gegensätze ru einem 
ihm sonst befreundeten, kaiserlich gesinnten, 
Pnbli«sten der Zeit, dem Bamberger Biacbof 
Lupoid von Bebenberg, als berechtigt nachau- 
weisen. Darnach beruht die Gewalt fies Kaisers 
auf dt-r Uebertragung durch den Papst. Und 
zwar habe der Papt das imperinm, indem er 
es Karl dem Grofsen und in seiner Person auf 
die Franken urui alle Deut?;rhe;i ül>ertrt!g, in 
aller Form Rechtens (regulariter), nicht blofs 
zufkllig (casualiter) vergeben. Denn jure divino 
komme dem hl. Pctru^ und seinen \arhfolgern, 
wie Konrad mit einer Reihe zum Tlieil seit 
zwei Jahrhimderten papstliclicii>cits verwendeter 
Beweisgründe darsul^n sucht, nicht nur die 
höch'ite geistliche, "iondern auch die höchste 
weltliche Gewalt zu. Auf der Uebertragung des 
imperiums an ^e Deutschen beruhe Mch das 
Wahlrecht des KuriÜrstenkollegiums. Aber der 
von den Kurfürsten Frwählte habe erst nach 
päpstlicher Bestätigung das Recht, sieb König 



i9oa — ZKrTscuRiFT fOr GHRmucHB Kuionr — Hl. n 87« 



ST« 



der Römer zu nennen, und erst durch die 
KaiserkrODOi^ trete er in den Besitz sdoer 
«dtmMpMMieiideo Herrschaft.") 

Sollte es Konrad, wddier fllr eine solche 
Machtstellung de«; Römi«-hen Stuhles mit aller 
Bntjchiedenheit auch gegenüber einem Bischof, 
ja gegendber dem Kaiser selbst eintrat,*^ ver- 
säumt haben, dieser Auffassung vom Prinzipate 
Petri dort Zeugnifs su geben, wo sich eine so 
günstige Gelegenheit dartmt, wie bei der At»- 
gestaltung der Fagade des Regensbiirger F'eters- 
domes? Wenn es also zu seiner Zeit die Frage 
XU entscheiden galt, in welcher Form die Fa^de 
den Rubm des bL Petrus verkOndea sollte, so 
werden wir aus sdocm Munde vor Allem das 
mafsgebende Volum erwarten über die Betonung 
jenes Ruhmestitels, den gerade der Widerspruch 
der Zeit dem Anblnger einer papatfrcandlicben 
Kirchenpolitik um so kostbarer erscheinen liefs. 
Wohl mochte an die Ausführung der Köoig»- 
gestalten, welch« den von der Providcns vor- 



'*) Dil- beiden noch un|fcdrucl<ton ScJiriftpn Kon- 
rads V. Mt>t;enberg enthalt Cod. 269 der KOnigl. 
Bibltothik zu Eithitätl p. 409—483. Durch die GUte 
meine» Hcrin KoUc(«a itomclOck in Eicintitt konnte 
teil Ble efandieB. Mftthrllun^n darther flndca akh 
bri Hiiner »Au» Avignon., Prag 1868, M— tl: 
„Die Schriften Konrad« von Megenlwg'". 

*^ Die nddat tenatmlc Sdtrifl Xnnnda ist nn 
Kaiser Karl IV. fericbict. 



ausbestimmteD im Uebergaoge der Wdt- 
hemchaft auf den THIger der Tiara andeuten 

sollten, erst einige Jahrzehnte nach dem l ode 
Kon rads geschritten worden sein. Die Zeit ihres 
thatsächlicben Ursprungs bildet keinen Beweis 
gegen eine weiter vonusHegende imdlektuelle 
Urheberschaft Selbst in unserem rascher bauen- 
den Zeitalter zeigt zuweilen der Plan eines 
Meisters in seiner Vollendung, was noch nach 
Decenmen einer tbalsIcblieheB Votlenduiig ent- 

gegenharrl. 

Ein zweifaches ist es also, worauf die letzten 
Ausführungen hinauslaufen: einmal, dals in dem 
Fafftdenscfamuck des Rqiensburger Domes, so- 
fern er den hl. Petrus im Vollbe^it7<- leiner 
Gewalt, nicht nur der geistlichen, sondern auch 
der «dtlicben« darstellt^ ein kirchenpoKtisdier 
Cedankedes Hittelalters zum Ausdrucke kommt; 
sodann, daß die Urheberschaft gerade dieses 
Gedankens in die Zeit und vielleicht auf die 
Person des bertthmten Regensbnrger Domberm 
Konrad von Megenberg zurückweist. 

Mit dieser Deutung der Reiterfiguren, wie 
mit der vorausgehenden Aufzeigung einer ahn- 
lieben Oaislalhng sa St Emmemm in Regens- 
burg wollte der Verfasser der Anregung nach- 
kommen, welche Domdekan Dr. Jacob in seineoi 
eingangs enrihntcn verdienstvollen Auftats ge- 
geben hatte. 

RccenslMBip. |. A. Bndren. 



Neuer gestickter Chorkappenschild. 

(Mk AbMMnng.) 




dem starken und vielftcben Be- 1 eat|)6ehU «s sidi, diese für die Anlsftigmig von 



;^ehr nach durchaus würdigen, also 
soliden und gefälligen Faramenten 
i9 bilden hinsichtlich des Dekors die 
Kölner Borten, die entweder gar 
keiner oder nur verhaltnifsmäfsig geringer 
Nachhülfe durch die Nadel bedürfen, einen 
vortrefflichen Ersatt fOr die Stickerei, deren 
ausreichende Beschaffung durch die vorhandenen 
Kräfte auch nicht annähernd bewerkstelligt 
werden könnte. Dennoch werden ihre Ge- 
bilde stets die Spitze bebauptcn, und an ihre 
besten Leistungen werden die gewebten Borten 
weder hinsichtlich der Mannigfaltigkeit, noch 
der Zeichnung und der Wirkung heranreichen. 
Wo daher die Mittel es gestatten und durch- 
aus geschulte Stidterinnen xor Verfügung stehen. 



FesttagSgewSndcrn in .Anspruch zu nehrn 
und dafür auch die Kosten guter Zeichnungen 
nicht SU scheuen. Freilich fehlt es f\ir solche 
fast noch mehr an den geübten Händen, und 
eine gewisse Frleichterunf! i f in dieser Be- 
ziehung auch erst zu erwarten, wenn die 
Stickerinnen sieb zugleich die Fertigkeit ftlr die 
Herstellung der Entwürfe, nicht nur der orna- 
mentalen, sondern atirh der fignralen, angeeig- 
net haben. Je mehr hier Entwurf und Aus- 
rubTung in derselben Hand Hegen, tim so rodir 
wird auch jener auf die Technik Rücksieht 
nehmen, ohne welche eine vollkommene Leistung 
nicht möglich ist. Jeden£sUs muls der Zeichner 
wissen, was die Nadd iti Idsten vermag, und 
•einen Entwurf entsprechend einrichten. Dieser 



877 



1900. — ZEITSCHRIFT KUR CHRISTLICHE KUNST - Nr. 12. 



878 



darf eigentlich auch, wenn die Wirkung eine I beweist der filr die Marienkirche in Neufs 

feierliche sein soll, der architektonischen Ein- von Otto Mengelberg gezeichnete, von 

fassungen und Bckrönungen nicht entbehren, Frl. Minna Peters ausgeführte Chorraantel- 

welche im späten Mittelalter als der Glanzzeil Schmuck, von dessen Schild (ohne die Fran- 

der Nadelmalerei so stark betont sind. Je senverbrähmung 55 cm hoch, 54 cm breit) 

kräftiger und glänzender die Säulen und Bai- I hier photographische Abbildung beigegeben ist. 




N«q«r ge«lickt«r ChorkappcutehiKI 



dachine sich geltend machen, um so ge- Derselbe stellt in spätgothischer Stilisirung die 

schlossener werden die Figuren wirken, die in heilige Familie dar, nicht in genrehafter Auf- 
ihren Verh.lltnisien und Bewegungen den reo- | fassung, wie sie sich fiir eine Chorkappe minder 

dernen Anforderungen recht wohl angepafst eignen würde, sondern in feierlicher Haltung, 

werden können, ohne mit der Architektur in für welche sich namentlich das Sedilc empfahl, 

Konflikt zu gerathen, oder ihren Flächen- auf welchem Maria und Joseph sitzen, das 

Charakter einzubüfsen. Jesuskind steht, sie Uberragend und segnend. 

Dafs im alten Rahmen diesen neuen An- Diese abgerundete Gruppe gliedert sich in ihrer 

Sprüchen vollkommen genügt werden kann, Breitenwirkung dem Räume vortrefflich ein und 



an 



190a — ZEITSCIlRirr POK CmUSItJCHB KUNST — Nr. M. 



ihre UnteroHming unter den in der Mitte 
perspektivisch vortretenden Baldachin \äfst sie 
als dn eiliabaHS Andacblibnd encbeinen. Das 
Sedile ist in eine Halle auf einen bunten 
Fliesenboden gesetzt in der Naturfarbe des 
Steines, mit etwas starken grünen l^urcn. 
Auf ihm, vielmebr auf dem au beiden Seiten 

bemerkbaren bräunlichen Kissen sitzen in weiten 
bauschigen Gewändern die Gottesmutter, die 
gesenkten Hauptes mit dem linicen Arm ihr 
Rind uuMbU, und der hl. Joaeph^ der in an* 
dachtsvoller ('eberde den Segen empHlngt. 
Maria bat rothes Untergewand und bläulichen, 
durch «etfdidie tiditer gehobenen Mantd, 
dessen getUkliet Fetter gute Kontraste schafit. 
Die grünliche Borte ist dtirch Coldfäden ge- 
mustert und erhöht die glänzende Wirkung mit 
dem goldenen GQtw) und der groTsen Spange. 
Unter dem violetten Schleier quellen die 
blonden Haare hervor nnd ein tellerförmiger 
Strahlennintbus umgibt das grisaiileartig kolorirCe 
Antlite. Gant ihnlich ist die des hl. 
Joseph beliandelt, dessen Tunika und Mantel 
dieselbe grüne Färbung zeigen, aber in starker 
Abwednelung mit violettem Futter und breiter, 
rother, goldübersponnener Bordüre. Das Rosa- 
kleidchen des göttlichen Heilandes bildet, durch 
feine Uöbenlichlungen gemildert, den Mittel- 
nnd Glanapunkt mit dem friadien Gesichtchen, 
«elchei den (fbematttrlichen Ansprüchen voll- 
kommen qererht wird. Die drei goldigen 
Niroben mit itircr perlengestickten Einfassung 
beben sich vortrefflich von dem pfavcnblauen 
i^L'webten Repsi^runde ah, welcher die Hinter- 
lage der ganzen Darstellung bildet und des- 
halb an mancherld Stellen hervortritt, in der. 
Architektur mehr als nöthig, denn die beiden 
Seitenfenster hätten wohl besser einen Silber- 
ton erhalten, die obere Blendenreihe rötbliche 
Pirbnng. Uebrigena ist die vorzOglich gezeich> 
nete Architektur mit vollendeter Technik ganz 
durch Goldfaden gebildet und /war in den 
Tiefen vermittels des Anlcgevcriahrens, in den 
tragenden Gliedern mit Hfilfe des Korbstichs, 
in den ornamentalen Parthien vermöge der 
Bouillonmanier. Diese glänzenden Techniken 
schaffen hier, dank der korrektesten Ausführung, 
eine wunderbare Wirkung, wdche nur auf 
dif-rm schwierigen Wer'- !".\ erreichen ist i:nd 
für die es keinerlei irgendwie ebenbürtigen Er- 
satz gibt Auch die Kdhier Boite^ so hohes 
lx>b sie sonst verdient, findet hier ihre Grenze. 



Diese Techniken kommen an der Gruppen- 
sdckerei nur ganx vereinzelt vor, z. B. an dem 
Lilieostengd des hl Joseph; de ist vielmehr 
ganz im haute •lisse- Stich ausgeführt mit Aus- 
nahme des Fliesenbodens und des Neufser 
Wappens, die im Plattstich gehalten sind. Die 
Ranaiiottsthdle verdanken ihren feineren Effekt 
dem Gebrauche der erst in der Arbeit etwas 
zu drehenden liaarseide, die übrigen Parthien 
ihre kräftigere Wirkung dem doppelt gediehten 
nioflosse-Faden, wie der ungewöhnlichen Ver« 
wen '^mg de Modellirstichs. Diese dem früheren 
Mutelalter sehr geläufige, m der Spätzeit des- 
seOien vethmene Stidiart, das sogen, opus 
aoglicaiMlm» hat den Vorzug, durch das ge- 
schlossene System des konzentrischen Auf- 
trages den einzelnen Tbeilen um so mehr 
Geltung tu verschaffen und so die Schat- 
tenbildung zu verstärken. Die etwas un- 
ruhige Stimmung, welche dadurch hervorge- 
nifen werden kann, püegt durch die Zeit 
und ihre mildernde TOmtng dHnlhlig auage* 
glichen zu werden. 

Diesem Schild entsprechen in der Zeich- 
nung und Tedmik die bdden t46 em langen. 
15 cm brdten Stäbe, welche st laurentius, 
st, heinrich, st. liidwig einerseits, St. catbarina. 
St. margaret, st. agnes andererseits als Stand- 
figuren darstellen» jede von einem krSftigen 
Goldbaldachin bekrOnt and mit der goldenen 
Namensbezeichnung in Minuskelschrift als 
Sockelband versehen. Ueberall bildet wiederum 
die blaue Repssdde den HhHeigrund, auch 
den hinter jeder Figur bis zu ihrer Kopfhöhe 
gespannten Teppich beherrschend, der durch 
rautenförmig au^eheftete Goldfäden gegliedert 
ist, bis er unten in den bhm und wdfs, oder 
grlin und roth gemusterten FUesenboden tiber- 
geht Der bL Laurentius in weifser Albe und 
rother Ddmatik hlH mit der Linken den Rost; 
der hl. Heinrich in atahlblauer Rüstung und 
grfinem Pluviale trägt auf dem Haupt die 
Bügelkrone, auf der Linken das Modell des 
Bamberger Domes, in der Rechten das Schwert: 
der hl. Ludwig trägt silberne Tuniken, rothen 
Kaisermantel, die T.ilienkrone, tmd hält mit 
der Linken das Scepter, mit der Rechten auf 
grfinem Kissen die goldene Dornenkrone. Die 
!d. K.ithatina ist in wcifses Kleid und rölh- 
lichen Mantel gehüllt, St. Margaretha in weifs- 
llche Tunika und grünes Obergewand, St. Agnes 
fast ganz wdfs koatUmirt, und alle sind 



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»1 



IMO. 



— ZBtTsciuurr rOu cHUsrnjcEiB kunst — Nr. Ii. 



862 



mii entsprechendem Kopf-ichmuck versehen 
und auch durch ihre Attribute kenntlich ge- 
raachL 

Die faibige Wirkung, die gerade bei Sridce* 
reien eigene Schwierigkeiten bietet, ist hier 
Dank der richtigen Vertheilung, Dank den ge- 
schickten Lichthöhungen, Dank der diskreten 
Gold»airendtiii( eine gani harmonische und 
«n ihr stiimnt der Brokatellitcrfr, der das l>e- 



I 

kannte Hirsrhmtister auf «KiGKRI Fond in gold- 

, gelber Färbung zt-i^t. 

! Im Geiste des spaten Mitteiaiters gehalten 
' hinsichtlidi der Zeichnung wie der Technik, 
erscheint dieser Chormantel dennoch als ein 
modernes Kircliengewand, allen Ansprüchen 
: vollkommen genügend, die an dasselbe gestellt 
werden dOrliai. daher als eine musterhafte 
Leistoitg. Seb»aig*i>. 



Büchel 

De St. jaotkcrk le > Htrtoscnboacb. Uit- 
«t« T. M. Ylnua HcrtogaitboMb. Dnik 

vm H. KteiomanD & Cie., Ilaarlem. 

Otr Pm m HenoguibMcb, von 1418 bn 1517 
gcbMM, zndnwl iteh dnrcb «eine GfttCw, wine har- 

■ooiichcn Vethiliniisc, durch deii Rci litham und die 
Schtoheit Miner Formen suti, und auch veine Innen- 
«Mitattiiiig «El Bneui^iuen der PtaMik und Malerei 
itt von gus bctondercr BedMtaag. Br nrdient es 
dtlwr Id MtehMem Mafw, dnrek gvte Abbüdangen 
weithin bekannt gemacht tu werden in den Kreisen 
der Baumeiiter and Kunslforscher, namentlich der 
BiJdhaner und Maler. Für diesen Zweck hat>en der 
V«lag von Yuma und die LichtdrackaiutiJt tvm 
KldiiiiiaBn xmaiBineDi^wirkt nnd cbi nsilerbafkei 
Werk in Giofs-Folii) geschafTen, welche» 24 vor- 
treffliche iaiela umfafst utid eine kurze Kinleiinng 
des BaumeiMers iiezenman» in holULndischer und 
fciniaiiicher Sptache, dk anch auf den knappen Unter- 
■ehriften der Tafebi neheneinander etMibeinen, An 

volbtäiidigcii Arcliilckluraiifnahnirii fclill <> uichl, aber 
sie treten iu den Itiittergrund eegenUber den Schmuck' 
fbrn>en, wie *ie vornehmlich an den reicbca Portak«, 
aber «ach «d den Sliebepreilera und bii hoch hinanf 
ta den Dacbglebeln in die ßrscheinnng treten. Den 
mannigfal:igen Aiifuenhildcrii cnl>j>rechcn die Innen- 
aaaicbten mit ihren Triforien, Figuren, Baldachinen, 
alt fhfca WandganIMm «nd «ngewOhalieh grab, 
artigen Mflbeln, von denen das ChorgeslUhl, der ge- 
gossene Taufbrunnen und Kronleuchter der Gothik, 
die mächlige ' 'rj^el uii<l K.iiuel iler Renaissance an> 
gehören. l)a an dem gewaltigen Banw«rk und «einer 
Anaataiihuig der Retlanratiflaiej% weMlkh ddi be- 
ihiligt bat, so fehlt es nicht an Erginiungen nnd 
LrneueninKen, von denen einzelne so geschickt be- 
hntide]t sind, dnfs sie nicht so leicht sich zu erkennen 
geben. Es bitte sich daher eine Andeutung hinticbl- 
lieh der t aal n n tlilen Parthlan ««pfehten, wie abcrhanpl 
dem Teile eine geringere Einschrinknn^' lU wOnschen 
wire. Dtrr Stluiivick des Umschlages steht i\x den For- 
men des Inhaltes im schroffsten Gegensatz. — Uebrigent 
wSr« d«n beiden tttcbtigen UeachlAafinncn die «reiicte 
Oemciiiiaaikeil ftr IhnKdie VcrSlicnlliehtngen lehr 
zu gönnen, ?. V. de« Domes zu UtrecH, drr Kirchen 
von Arnheini, I>evenier, Ztitphtn. Setiniitgea. 



schau. 

Berühmte Konsistät ten. Nr. 8. I'rag. Von 
Joseph Neowirlh. Mit I Iii AbbiMmgca. Lelpsig 

l»01. Seemnnn. (Preis 4 Mlc.) 

Um die Kunstgeschichte Böhmen« hat sich in un- 
seren Tagen die grö&tea Verdicnale eiworben Joseph 
Neuwirtb, and KcÜMr WU kompetenter ak «r, das 
reiche nnd gUbuende Bild des KuRsttebafren« in Prag 
in dem engen Kähmen zu bieten, den die ,, berühmten 
Kansistitten" verlangen. In fortlaufeitder, fonnvolleo« 
I delcr Dailcgnag gibt er aaf 180 Seiten, von denen 
die meisten lihutrirt sind, einen UeberbKck aber die 
kutkatt^esrhichtliche Entwicldang diner durch ihre Lage 
und ihre Monumente ausgezeichneten Siadt. Zuerst 
weiden die kttusigeschichtliclien Motisen geboten, so- 
dann die DenkmXlar beacbfttbaa, amaelit dta der 
Archiiekiur, die vom XII. Jahrb. an ein gesebloaaenea 
Bild der Entwicklung zeigen in einer gewissen gll{ck> 
liehen AbhAngigk;ei( von T>eut<ichlnnd und Ilalien, jedoch 

mit einer eigenen Formensprache. Aber auch die Er. 
acognine der Plaatik «erden e«rgefihrt. die onaoMa» 

taten und die figtlrlichen, die hier ZU hoher Vollen- 
; duug gediehen sind, wenn auch nicht lu der l-'igen- 
art, welche die Werke der Mslcrei .lusrcichnei. Diese 
. erreichte «chon im XlV.Jabrh. eine hohe Stufe der 
VollendBhg, und aablMieba Uebaneaic in l^ag und 
n^- ■• 'It h III der Senarhbarlt n Rurg K.-irl*lein legen 
davon glänzendes ileujgndii nb im Buxide mit den 
Miniaturen, welche diesen herrhrh gepflegten Kunst* 
ziveig noch weiter anmcltverfolgcn la««en. Auch in 
den Icitlea Jahrbundeiten bat die Banknnat bi Nag 
i sich ro&chlig und glnnzvutl entfallet bis in unsere 
Tage, im Verein mit ihr die l^lattik, su dait die 
WandcniCg auf die Burg und durch die Sirafsen über- 
aua amegend und belehrend iit, snnial an der Hand 
eine« «o treiriieben Pabrei«, der ttbeiall den Stekien 
den Mund m öffnen versteht ?iir KnihtitlLing ihrer 
Entstehung, ihrer Bedeutung, ihrer ikhicksale. 

Soknaitan. 

Die Samniluni; des Königliub Stchsischen 
AI t ert hu III s ve r ei ns zu Dresden in ihren 
I Hanpiwerken. 100 Blall in Lichtdruck. Heran«- 
I gegeben Im Anfkrage dea KSnlgNeh Slebilaebeik 

Altenhurniver eins von 0 1 1 o W n n c k e 1. 'l'ejit von 
Dr. Ed'iard Flechsig. SelbstverL Dresden lUüO. 



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iwm. ~ zBrrscHMrr m chmstlichb kunst — Nr. ii. 



IN 



Du MuMsm im Fulnis da Giol$en Garten« tu 
DtttAtn, weldin ttck kU leiner GHhMiaBC in Jahre 

18 11 V(!T i f hmlich nu» kirchUchem nesitz reUrutirl 
batte, wai Uber deu eugen Kreti der Kun»(foTikcher 
hiOMM w cal y bekannt geworden. Dawelbe beiilxt 
•b«r vMtk Mmenilich dem MiU«lilltr anl» 

MMBmwla KoBttgegriiMXiide, die wmeliiiiKdi in 
Figuren und Schniltwerken beKtehen. daft die Ver- 
AftMÜichanf dciadbcn dfingte. Sie iti endlich in 
dwdnw «Irdittr ud w iw— ■rtaftlkfc bdricdigender 
W«iit «Helgt, und wie dk 100 vortreim^cB Klein» 
fblo-Taleln, au* denen sie besteht, eine erhebliche 
licrci:j:rrung dei gothfschen Uildersthaiie? darstellen, 
iK) entiUUt der Text aidit out brauchbare ErkUraogen, 
•Mid«fti Mch iMht aebilscM«ei«bc Vorarbeileii ftr 
die Fett«iettnng der sichtitchen Bildhauer, die bisher 
SU lu sagen ginzlich unbekannt, in bestimmte ürnppeii 
geschieden werden. Hierfür wtr es von Wichtigkett, 
da(» fiat TOB «Uen GegeaillBdca die Fradstitie» be- 
fcaiHit aind, «Im die ftüMeruH «nd kleinem Ktrehen, 
fttr die sie nusgeführt wurden, so d.ifs auch noch 
urkundliche Notiicu Uber die Meister niii Sicherheil 
tu erwarten sind. Die Betirke von PreiberK'. Leipttg, 
AhcnbwCi Cbeatniu« Dreadei». Meibcn. UrofscnhaiD, 
Kamen haben die meteen BcHtlg« geliercrt. die fast 
&3n-imilich in Alinrschreinen und datu gehüii^cri Fi- 
guren bestehen, und die Analjrse, der sie tiuictwuireti 
zu Schuten, die weiter verfolgt werden 
am den Ring xam voJlatiiMiigeii System aa 
■cbKelie«. Der Veriaiierbewlhrtliierbei einen acbarfen 
HUck, und hinsichtlich der stillet 'vi <-: Brurlbcilunt; 
und darauf begründeter Datirung wir Autihuirung 
wird ihm im Allgemeinen zugestimmt werden dürfen. 
Am werthToHalen ia| die apilroauaiacbe Triamphkrcut- 
gnippe aaa dem Dom in Fretberg, aas de« auch 
nncli mrhrcrtr (J"'^ ipälgul hl solle Slalueii stammen 
Ganz besondere Beachtung verdienen aucli die drei 
Fllgdakire ans Eutritzsch (von denen aber der SItere 
kaam aoch in das XIV. Jahrh. zartkkreichen dttrfie), 
toarie die sp&igolhischen Fldgelahlre aus Meifsen, 
Grofsscbirina, K n i Loinnili, die beiiieh l'iillhailcr 
BW Ebeisdorf und verschiedene der zahireichen Eiiuel' 
BgofCB» OBicr dtacn vm «aiigt nnbadcUcad* Eium. 
plare. Das hachgothitehe gestickte Antipendium aus 
Pirna, wohl im Antchhisse an ein gemaltes ausgeftihrt, 
hai einen hohen anlujuarischen. technischen, voiliild- 
lichea Werth, und das splUgolhiache Uonstrmnafaitcral 
i* gcadmitl«Bcm Leder ao* ChtaHHla iai eine Raritü 
ersten Ranges. ^ AIm eiae PnUlltatton, die vn1>en 
Beifall verdient ! Sehnoigco. 



Allgemeinei RttBatler-LexilcoB, HL Auflage 
von Singer. Verlag von Kfltlen 8t Locning in 
FrnnVfurl ,t. M, 
Von diesem sind seit dem letzten Referat in 
Bd. XI Sp. SM die beiden U albblnd« VM «Bd Vül 
erschienen, welche wiedenm mit der giöfsleii Sorg- 
falt bearbeitet sind. Obwohl das Werk bis zum Namen 
Vezto gediehen ist, werden noch tw e i H al b bin d e 
folgen, da ein bedeutender, im Manuaoipi fast ab- 
giachloMCBcr Naeblrmg eorgeachcB lal. Blwaigc 
Beilitge tu demaelbeB abid aJio driagbehcr Att Der 



aintig«, dar BBaaiataeila geleiatet ' 
m dem (Tidleicbt «bcrilaisigea) Hbnraiae asf d«a 

Maler Marcclüiis KofTermans; dessen Name sich auf 
einem von Robinsan verdfiientlichten GcmUde mit der 
Jahreszahl 1M8 findet. Seine Marke, ciae Fliege, 
telgea oMbrere Poitriti, eiaea im MuaMi aa Bfflatd, 
elB tmitat im Kittner Kmathandc) mit dem Dafam 
15-24. Ein anderes Portrit au? IfiH? «•'imfiilK im 
UrUsseJer Museum, stammt au^ der San miuug Wejrer 
in Köln, in der es als Barthel Br.i. :i Dem Ab» 

■cheiBe sack iaI teiBa Heinuab am Niedctrlwiii la 
and bei Mlnef fangw Lebanadaucr ttt 
Zaneii 



Dasjuheljahr 1600 in der Au߻I)urger Kunti 
Eine Jabilinmsgal)« fUr das deutsche Vulk vub 
I)r J K. Weit -Lieberadorf. In zwei Tbeilen. 
Mu aber 100 UkotratiaaeB aacb Otigiaalpbaio. 
grapbleB. L ThalL Mdacien tHOl. Allgcm. 
VerUgivfesell&chaft. (Preis Mk. f>). 

Im Aascbhisic an daa Jube^r 1500 wardca für 
dea Kremgang dea Kalbaitoe^laaiare la Aagaburg 

von den Malern Hans IloJhein dem Aelleren, Haas 
Hurgkuiair und L^eu) F^anJ MW bis 16(1-1 die sieben 
Hauplkirchen Roms in reicher phantastischer Um- 
getamg bibliacber SecaeB aaagefthfl. X>ieae darcb 
die Slktdaritalioa mit dar lUrebe in den Slaalabaitt 
abergegangenen „Basilikenhilr^rT" macht der Verfasser 
zum Gegenstande einer nicht i or lehr tettgemtfsen, 
sondern auch sehr gründlichen und anregenden StntUe, 
voB tealcbcr bicr der erale, durch 57 vortrcffbcbc, 
meial noeb Bieht varttffntlidiM AbbOdengen UlaBirirte 
Theil vorliegt. Das I. Kapitel behandelt du Jul>el. 
jähr IbOO und die goldene Pforte, cur Vorberettong, 
Anordnung, Einrichtung des JubilXums durch Papit 
AlezaBdev VL aaUrei^e Beilrttge Ueferad and m 
Ansdefaimng demelben Im Jabre tbOl anf den cbri«!« 
liehen Erdkreis, «peziell auf Deutschland übi-rteiie»d. 
I)a.s Ii. Kapitel beschüiiigt sich mit Augsburg um IbOO, 
«einen Knltnr> und Kunst verhUlniaten, mit dem Ka> 
ibariBeBkloater und seiner SieUnng, mit daa Bamlibcw» 
bOdcra, ibrem Ursprung, ihrem Zweck, ihrer Ceecbichle. 
Das III. K.-tpitel ist dem Haupikiinsller Hans Hnlbein 
dem Aclieicn (I47£i — i&'i^4), seiner Entwickhing, seroer 
Charakteristik u. s. w. gewidmet, tnd das Basüikabikt 
Santa Maria Maggiora wird ebwr eingebenden Be- 
•^reibang BBtcrvNMfeB fai Verblndang mk vielf»cben 
bGch^t instruktiven Untersuchungen Ober Legendes, 
deren Ursprung luid Uedeuttuig, Uber veracbiedcnc 
Heilige and derta DaralellBBg. Itaa IV. Kapital «ad- 
lieh behaudell die Paulusbasilika, die nach einer iiiter- 
euanten ikonographischen Prüfung hinsichtlich ihrer 
maleri'then und künstlerischen Itedeulung darge'.egt 
wird im Zimmmenhaog mit einer geisireicben Er- 
drtesBng «ber daa Idcnt dea SeUtoca nad Pirob* 
lern des Hifslichen bei Holbein. — Miibin hat der 
Verfasser seine Aufgabe sehr weit gefafst und dadurch 
seinem gerade augenblicklich sehr angebrachten Boche 
einen weites Interceeenlcakreia gesiciwri, wekber dem 
bis OtlcfB ti 



X 



ANZEIGEN. 



Verlag von L, Schwann in Düsseldorf. 




Soeben oröchieueu: 



General-Register 

tum 

X.— X. Jalirguiige 

Zeitschrift für Christi. Kunst 

bnrbeitM von 

Johannes Boesberg. 

- H3 40. Seiten im Format der Zeittchrift. — Pnh a Mk. EU 

Du CeneraUteriter «Mhllt eine «yetMiiatiMhe Übenichi Uber den fcaamtea Inhalt 

der io Jahrpfr'n^*-, alphabetisches Orts-, Namen- und S^ich regtster, ferner Verzeich- 
nis der besprochenen BQchcr und Kunstblätter, Verxeicbnis der Versammlungen 
und AtiMtellutigeii. tbw «^he die ZritsebriA' bidier berielitei hat md ein V«r««lclknJa dar 

H;%hrrigTn Mitnrbeiter 



Im KommiwfioQS- Verlars von J. P. Bachem, Köln a. Rh., ist eiwhienen: 



Die Glasmalerei. Dr. Helnr. Oidtmann« 

II Teil: Die Geschichte der Glasmalerei. 

1. Band: Die FrOhaelt bi« vom Jahre 1400. 

23 Bon(>n L. x -9». Geheftet 7 Mk. 50 Pf. 

Früher crsciiic-u: I. Tüil: Die Technik der Glasmalerei. Oeheft«t 2,50 Mk. 

Als dM Ergebnis einer imprünKlic^h zur oi^enon Bolehrunf; bestimmten, mohrjAhrigen 
Arbeit will <1u8 But'h eine bisher 'u-t' tnipi'iiinj.'tio Lui-kf ;ti d'-r i!f'nts.;>ii'n KunstKi''*''lii''l't*' 
aasfüllen. Nach einer vorberaitündcn IlnJeiruTit; («jlgi-ii ti i!hp!'',i'n jMittf.!uti^'i;ll ub«i- 

diirchsichtifto Glanin<i-.i:k. ri >iy>,-\- <.i stfu ( nsror-. Mit d.ii A ustührun;<uii Über die 
fthpütpn. die Olasmiai- n i Iji ti i'tiL'ii luii \ii< hiioliten »st eine »chailVinuiK'-' Avisi'inamir'niptjniiig 
ihi-r Ii I'rjiiiir,'rv<:,,..t vrrbnii . Ii' iküaimhche Ansichten werden widorlc^i , irnpi' rin-i 
iieli ruiii;. n berichtiK», weniger bckuuüte Angaben sur (jeltung Robracht. Nach der Hescurci- 
bunt li.'H b^i der Glnsraaleroi in Anwendung koinninuden Matarials roihon sich bemurkeua- 
wert! Kapitel Ober die Farbengebung and Ober die Palina an, letaleres besonderH wichtig, 
da goradu in dieser Hinticht auffallende Unklarheit herrscht. Der schwierige Abschnitt Ober 
die Zeichnung und Malveise der Frfthperiode, flb«* des bflnetlerische KöaDeo »ad Wollen 
der Alttm, sowie ftbar dia dnrah Beetinunuag und Wasen dar Fanttor, Ibr Material and ihre 
Tecbaik bedingten SigeatttmMdikeiten der Zeicbnnag briagt eine vergleiehaoda ZuaiaaeD- 
ttallang der bisherigen AnaehaTrangen. Eine sachverstindige Si*h{iderang der ▼araebieden- 
artigen F^nstcrfüllungfn .-«chliesst den tcclmi-'i h-risthetisehen Te'l di ^- Wi r'r-r'^. Alsdann folgen 
die NorgfAltig 2U»Hmiii«iig«>tragenen. einf l''i:ilk' neuen .Stufl'o« bnugtiidi ii Auf*eichnungen 
aber die deutschen Denkmäler; auch h -•r reichhultigi^ Abschnitt leichnet sich durch die 
KoiteitiguiiK vieler rrrtümor und Ungerittuigkeiton aus, desgleichen der folgenilf Ahris* Ober 
dioMfis-i r li. r Früligoit. Eine <awa* kna|i|>er gehaltono Übersicht über die (ihi^inali lo; dos 
Auslandes vervoJUt&adigt und b««cbl>e»( das Buch, dessen kunstgascbichtlichcr Wort durch 
die nrnfeasanda BerAolniehtigQag der Littaratar nnali wMht werden dOrfte. 



Allgemein verstuudlicb dargestellt 

von 



i 



uiyiii. 



od by Google 



Kunst! itterätur aus dem VerHi 



^iiiiiiiiiiiiiiiiiiiinmiuiiuoiuninniniunuBiiii^ 



Arntz, L., Die Erhaltung und Erweiterung unserer 

Landkirchen. Mit 12 Erweiterungsentwürfen. M. 1 — . 

Aus'm W ci tli, Ernst, Der Mosaikboden in St. Gereon 

zu Köln, restauriert und gezeichnet von Toni Aven'aril.s, 
nebst den damit verwandten Mosaikböden Italiens. Festschrift 
des Vereins von Altrrtumsfreunden im Rheinlandc. Mit 2 Chromo- 
Lithon^raphien, 10 Lithographjen und 16 Holzschnitten im Text, 
imp. -Folio Preis M. 18. — . 

Barbier de Montault, Msgr. X., Die Mosaiken im 

Münster zu Aachen. Aus dem französischen Übersetzt 
von A. H. Körner. Mit einem Vorwort von Dr. F. Bock. 
Nebst 6 Holzschnitten, gr. 89. M. 2. — . 

Bock, Dr. F., Karls des Grossen Fialzkapelle und 

ihre Kunstschätze. Kunslgeschichtllche Beschreibung des 
Karoling. OIctogons zu Aachen, der späteren gotischen An- 
bauten und sämtlicher im Schatz daselbst befindlicher Kunst- 
werke des Mittelalters. Erster ßand in zwei Teilen. Mit 
139 Holzschnitten nach photographischen Aufnahmen, 6 auto- 
graphischen Tafeln u. 2 Farbendrucktiteln, gr. 8^. Preis M. 18. — . 

bock, Dr. Fr., Das monumentale Rheinland. Auio- 

grnphische Abbildungen der hervorragendsten Raudenkmale des 
Mittelalters am Rhein und seinen Nel)eiiflus.s>'n. In kurzgefasster 
Beschreil)nn<T" hcrausoj-nreli'-n und Sr. ivöniglichen Hoheit dem 
deutschen Kronprinzen (spateren Kaiser Friedrich Ul.) gewidmet. 
4 Lieferungen. Imp. -Folio. Preis je M. 3. — . 

Bock, Dl". Fr., Rheinlands Baudenkmale des Mittel- 
alters. Ein Führer zu den incrkwiirdii^sit-n iniltelakerlichen Bau- 
werken am Rheine und seinen NebtMitlüssen Mit einer grossen 
Zahl e» kiai ciulcr I lol/sciiiiiiic. Lex. 8". Preis broschiert M. 10.—, 
in luxuriösem Leinenband geb. M. 15. — , in 3 Bände geb. M. 18. — 



n L. Schwann in Düsseldorf. 



Clemen, Dr. Paul, Die Kunstdenkmäler der Rhein- 

prOVinz. Im Auftrage des ^ovinztalverbandes herausgegeben. 



m 



I. Band. Die Kunstdenkmäler der 
Kreise Kempen, Geldern, Moers, 
Kleve, gr. 8*. Mit s5 Tafeln und 
jF>> Abbildungen im Text Preis 
brcjsch» M. i7. — , geb. M. ao. — . 
IL Band. Die KunstdenkmSler der 
Kreise Rees, Duisburg (Stadt), 
Mülheim a. d. Ruhr, Ruhrort, 
Essen (Stadt und Land), gr. 8^ 
Mit l3 Tafeln und i5o Abbildungen 
im Text Preis broschiert M. i i.So, 
gebunden M. 16.S0. 
Band. Die Kunstdenkmäler der 
Städte und Kreise Düsseldorf, 
Barmen, Elberfeld, Remscheid, 
Lennep, Mettmann. Solingen, 
Neuss, M.- Gladbach, Crefeld 
und Grevenbroich, gr. 8**. Mit 
37 Tafeln und 3i9 Abbildungen im 
Te.\t Preis broschiert M. a4.5o, 
gebunden M. aT.So. 

Soeben erschienen: 
IV. Band. I. .\bteiiuiig. Die Kunst- 
denkmäler des Landkreises Köln, 
gr. 8». Mit 16 Tafeln un<l 89 Ab- 
bOdongen im Text. Preis broüchiert 
M. 6. — , gebunden M. 7. — . 

ni-iriii;'ii ti»l rrsclifintii : 

IV. Band. II. Abteilung. 
Kreis Riaeinbach und 
Kreis Bergheim. 

Jade KretobMclircibung ist auch 




Du i ;. ili.-^. üiic it il«-. Ti ;!!«!» und die 
PraLhi dl I A iisst.if.un^ maclifu Jie C]cmi:n'»chc 
Ücnkiialci Sl,it;*tik m ihren hishiT tT«i lui ncnrn 
Teilen zu einem eben au wertvollen wie Ichi- 
nieheB Pcatccachenk. KtMa. yMurntttmag. 

M.in kann nur wOnachen, daw die PttbU- 

kdiioii so weiter fortachrcitet, d«»» Ihr VOO 
*Hcn beteilig'' '"' Sciti-n Fördcrunjf un<l Unter- 
attttsun^; zugewandt werde und U;iiui ihrem 



Aw den Urteilen Ober die encUenenen Binde: 

Herauit^eher auf viele Jahre und Jahrxehnte 

hinaus Kraft und Mut ircwahrt htcibcn mAf^en. 

um riiii r Aufijahc zu i^i-iiü^'on. in A iiii-lmrii; 
des lu irlii lii'n Stoili-» - wt-ah .mJ' n l'riiviti/ 
in DeutsLhlai .1 )i;ittc Stäütc wir Ki.lii, \ i. Ii.mi. 
Trier ;i\it?'p,v.-,»en ? — die anzicliendale ilir^r 
Art d.ustt'iii tiMil deren gUckliche LOmg ein 
(.eben wert iat. 

In der 



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Kunstlitteratur aus dem Verlag 



Ebe, Gust., Abriss der Kunstgeschichte des Altertums. 

In synchronistischer vergleichender Darstellung. Mit 4 Tafeln und 
557 Abbildungen im Text. Preis M. 26. — , in elegantem Halb- 
saffianband M. 30 — 




kann d: 
fültis; •! 

«rbcUctr B III Ii 
wohl nur ttrnannt 
«erden im Vrriflri 
rar Füllr Jf« in ihm iir- 
handeltrn Stoffe» ; <li-mi 
bieti^l licrtlifh«- /usammrn«lr! 
lun^fcn au( der unObmehbarrn Fülle der 
EinzelunteniurhutiKen «ouii- U««prer.hun)fi'n dri ItuK 
aller Konchuni; in den allertneinteii Fallen nur mangel- 
haft bekannten Kunatdenkm.'Urr des Altrrtujnü. 

. . . Jeder Abschnitt bixinn' "'i' einer einleitenden 
Ctieisicht, einer Art DUpusiliun dei I-olgenden. jeder 
schlieast mit einem ziuammenfanenden Rtickhli< k. 
Dadurch wird da» Studium ueiontlic.h crlcii hterf, der 
Loer verliert bei der Filllf der eingehend bv»thrie- 
benen und gewürdigten Einzelheiten nie den leiten- 
den Faden. Treffliche Bilder erläutern «len immei 
.inregenden und licher voranvchrcitendenText. So i«t 
daR Buch ein vortreffliche» Hilf«miltcl, da» die t^Mlung 
eines erfahrenen erprobten Lehrer» cr»i-titt. 

Steph. Beissel ».}. 
Slimmtii «ui Maris Lsscb. 



Bei dem 
erneuten In- 
teresae, wel- 
che» infolge der 
vielen glorrdc hcn . 
jede* Jahr »ich wie- 
derholenden und er- 
i'citernden Flntdeckungen 
die Denkmüler de« Alter- 
tum« gewonnen haben, kann für 
ein Buch, «elches ihnen »o geschickt 
wie «orgsam Recluiun^ aitct, der F.rfolg nicht 
xweifelhafi sein. 

Zeltscliriri rOr chrisll. Kunst. 

Wir wOiuchen dem Hin.h eine recht weile Ver- 
breitung nicht nur in den Kreiden der .Archaoli>gen. 
•londem auch bei allen denjenigen, welche den 
lleruf zu eigenem Schatten in ki> h fühlen, denn 
„wahre Freiheit fQr das K unstst halTen der Gegen- 
wart kann nicht au» der Ablehnung kun-tg« schii hl- 
lieber Studien, auch nicht aiu der be>chr.1nklen 
Kenntnis» eine* beliebten MustentiU, sundern einzig 
aUH einer vollxtandigen neherrsehung des ganzen 
kuDstgeichichtlichen (iebiet» gewonnen werden". 

Kulnischc Zeitung. 



iiiniiiiiiiiinriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiN 



n L. Schwann in Düsseldorf. 



...... Sil iliirltn wir ilt-mi in liie^cln 

WitVo «in schi'iiK;» Denkmal ileutsi. ht-n KI<-iÄ*i> 
»wcier Generationen begrducn, und der den 
HcraLUs^eljcrn i^esi hiililetC 
Dai)k muM mit besonderer 
VV.linie aiugM|>ra6lieil 
««rden, da die so ^ttch> 
Geh gdCste und hadut 
vecdienstToOe AolJpiliB 
keine {{eriflge Selbatbe- 
Scheidung von ilun-n ii<;- 
fimlert hat. Aut di r mit 
ilicürr Pablikaiiiin Iw- 
i(rüntleti-n sicliiTrii Kl^i^ 
ilarf tti-troK der Bau «liner 
■■G* »cIiilIiIc (irr KAlni- 
»cheii Malerithule« er« 
richtet werden." 
K. 



„Du Buch nimmt m 
der kuBitieeiehlehtlichen 
Utieraitir einen hohen 
Rang I in und »teht Uli 

kunsti^eschirhtlichea 
I.rxikon nach Inhalt und 
1 Ausstattunj,' in der vor- 
dersten Reihe.'- 

Litterar RundsclMU 

..Dätik lifi ^1» hiLkten iin<l Hi ti< \ i>lh:ii lie- 
arteitunk; hat tür teinr Zeit cpochc- 




in.ithende \Vi i k Merlo s eine ulaiuen.le Aul- 
etütehun^ erl.ihrei;. welct-.e <!> r weiteren, jetzt 

recht in Flu»» gerathcncn DurehrMr-^rinn^ der 

itlUniieh. Km '•r^, hiehl< , 

namentlich der Maier- 
schulen dt-ü XV. md 
XVI. Jahrhund., Crossen 
FrfiilK venprkht. Ueber- 

all sinil die PSden ^e- 
>|nit'.nen, an die ange- 
kn(i|ili werch-n kann, und 
es 1»! kauui denkliar. ilas-> 
die L'rkunden ihren ulier- 
lanj; versehhiisenen Mund 
nicht bald ■illncn ».jllten, 
be&ondefx aiicli zur colh- 
;;en KLlrun^ der allmjih- 
lieb brennend gewordenen 
Hauptfiage in Belreff de» 
Meinten WUhdm.» 



und vortrettlu hen 



flir«-«krlB«llclM KuMt. 

„Dai Uuch Ober dir 
>kAlni»ehcn Kttnaller« 

wird aut lani;i- [ahre iiiii 
ein tmentliehrliehes Nat ti- 
«ehl.fi^eliuch bh'ib<n füi 
alle {•rcutule dei Jrul- 
•«clu 11 Kiin»! des Mittel- 
ulter». McHOiidere» l.,ub 
verdienen die aahtniichen 

Tafeln 



Sieph. Hei<i»«l S. J.in den >iim:iien »tu Marin 



Effmann, W., Die St. Oiiirinuskirche zu Neuss. Bear- 
beitet unter Zugrvindelegung der Restaiuationspläne des Reg.- 
Baumeisters Jul. Busch, gr. 4^. Preis M. 31. — . 

Reichens|jerger, Dr. Aug., Zur Charakterisierung des Bau- 
meisters Frledr. Freiherrn von Scfunidt. 8". Preis 80 i'f. 

Schmitz, F., üombaumeistcr» Der Dom zu Köln. Seine 

Konstruktion ii. Ausstattung^. Histor. Text von Dk. L. Ennen. 
25 Liefcrungen in Iniji. -Folio. Jede Lieferuncr enthält 6 Blätter, 
teils in Lithographie, teils in Chromolithographie ausgeführt. 
Preis jeder Lieferung M. 6.--, jedes einzelne ßlatt (soweit der 
Vorrat reicht; M. 1.50. 



ii[:ij[;jriiii,,^iiiiiThiiiMniiiiH;miii[iii]iuniinOiiiiinTiin^ 



Merlo, J. J., Kölnische Künstler in aller und neuer Zeit. 

Herausgegeben von En. Firmemcii-Richartz, unter Mitwirkung 
von Hkrm.Keusskn, Mit Abbildungen u. 57 Tafeln. PreisM.45. — , 
in Halbsaffian ach. M. 50. — . 



uiLjiii^LQ Ly Google 



^( l^crlrig oan C örijiuann in Bn|Tclönrf. 





hmxm 



— — == — = — — 
Kantate ♦ ♦ ♦ ♦ 



fÖT ^oli, gtmifi^irR ^bor unb .^rt^rfirt- obrr |||laDirrbrglriiiin0 mit pftbinbrnbcra ^ni nnb irbrnbfn ^ilbrrn. 

6rinfi (Eininen^, örm l7od7n>ür^ljitcn ftrrrn flarblnal Dr. ^I)ilippu» ttmarn^, ({r}lnfcl;>of pon Ailn, 

in tirfftrr (fhrfurcht jcl^l^llu't. 



Pidmiiuj 
III Jiölii. 




l] .ftoiiironirrl 

paul iXoe\:}lev 



yrtli bff ftlaolrrauitagn ^ p., |rbn fitfonulllmmt thqtln 30 |lf., b» (crtbudjtt ii) Of., bn 9nljtfltrlllmmni tn 3^(dirifl p. 

./iOt^Uri o|i. S 4rli>$it jii i*n beUtn T(li4ii>frn >tanliit<n ^rl iiciKtrn un^ nrurflrn drtt un«> rs tfiiir nui jit H<ün)4rrii, 
unfftc Jflirdi<nd>i>i< füi ihrf »on^ftU u. na<^ ^«l:aIllj«^l nialrrial grrifrn ii>üid<n, ftati nai) iairn un& btm vtibaibtntn Acid^m^Ar 
alliu vul Rctt'niinj trtijrntrn ^fiin^th jUrc }lri Pas briftir fuMihum lpür^( ftU ^(rdTtl4r gult Ttufffil^tun^fn ri4> boU 

»it«»1flfr<n un^ NaitdKn rnrnffn. ^^n^ tpuPKl lirbduunj liv'nnl» nutil (tificfit mfiS<it'" 

J. 6in||rnt>«rg(T tn 6«r .amrtik. tfiidlia*. 

.Itiintditlld? miictn >ft >inaWn< lln^ llldniKtdNn in l>ftfd)tr^nwM Ttuittmrrii, b((l>n^(l» Im l<||lm 6<it bct itm^angd f»tow 
in lir. r nionnfi<^>ot iin> 9olo mtt ifnjflJior wit au4> in llr Ii in Jem *JSf ,*cM thm Haiim* pon ^lohdrtljfc IVirhung tWnfo 
rrrMrnI in fffangltdi«! 8t)i<hun{) aud> tut <<nocf<?lo (Arhd |ur lUulttr^ollr«) f<m ftih rin €ol« mit ll7or anf4>[ofa, un^ritilun 
£<ifdtl Ptr pttbinNnt« pcii <inrr 9(f>iiltnn frl;r anmultj jcfpriMlrcn. hitU Mc iJuh^Kr ^UI<^ fcintn niDftrilviftfn. retiidnAiH»* 
roütn Uorti'df roUQiinMj ^rftffrlt. Cditg dn5dU(ni&(r Bdfdtl bf ttu^U, k'aii 5uhöc<r mit >(i gdn.\<n Suffühiung {<l<r )ufiir&<n 

}lu£ (intm Iluffüfirun jibmdjt itx ,n\iit}tnti rollisiritunij* 

,<&rti(||rn( unt (^<I rmpliinbrii« UVrhc, 6ic hldc dut ihr ütX lo»it(U(rn5, nii)'! ivrf(hl<n wriNn. tlbdurll^< trittuni«; unb 
muflhdlifd^r S<frii'Mgun|| jii dficdlfrdi. It^cihr nn^ für rinijrrmdf;rn 4<übtc Attüt un\d}«>txt Suf^dtvn iinfr habrn {ptytü fdr 

Airdi<nd^r< bfn Pcrlrtl, bdfi ftt ron Mif(li>rn rprbci in Stjut auf (Trdniilt no<^ duf ]lutbru<h>iri4tf< )u frm Ct««fnbft f'^rbrm * 

P. t Bern Pin S. J. tm .Suffalo l\Hhifi(unb*. 



— J^lapicr-^lusju^ unb Ccjrtbud? tDcrbcn bcrcitmilligft jur 2inftd?t geliefert. 





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^\ird|coiiittji!alten 



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JJtr«it»itt0CV, op " SH«ri«iii{l|» , 
«i:i)>tijarii für Sovrati. Üli. Jeiigr uiil) ISati. ' 

(-■:<,-}!) ^f>>c se'untc i'"?* 'Ii ii-lfW. Ii;, : 

olirii. (>'., ('V '•' Quatuor AaUphonftA | 
Pcfttne MarlA<>VlrKliits ftddttS« «t tras 

Ies(iW<t unb Stdftuitm.) initCifl<lt>««ltltiinfl. 
. «k tJOL 8 «Himni je in «i. 
|U ''*i. Ii. lUÜl.J 3K. 
Ol», j)ioh , "p. ttfairi«irtt4c «nH- ' 

l*«iirii r. 4fliRliR. gm, S|»T. V*«- 9t 1—. 

,V - cJimmf ir. ff..« O.lOIH.l S. 

Kfl'olb. 9alt.. "p !M Irtitii litHtA. Me- | 

(lt f ii^tpii^«« uns mtnlcrr tXliPttiattc, " 
I ttmm. gem. Ut»r- (Alm* B«il«iu|>ti>ni 
II««!«»; Av« Maria.) «trt. Dt, ) 

>if =t1;iiirf -31 1»* '*5 

O.. op.i. ««t 1liarirBllr»(f t. Ö»t;i<ii'. 

i-yfi la.'S.-ti-iast-i w 

koiR.i^or.i op ''^' .««clokMci^rfaeiiliriitiir 
mit Um XtfV .(9corilit tu 
Kiri«'al«lR<3U(iill(bMnvcnb»or, f. ^«»iiin, Hit, 

rsr. L«>. 3(»c «Hmuc » W- 
(a.>«.<B. IM.) e. 

fiof.i (- €«>t>ran »ü. I^not im» Hai mit ober 
Jt" ■ Crjtl ob*t ei.Ji «.II «Ine J: t.iir'.niinf mit Ctqrl. 
Ji^ 18. t.4U Ztlmmr 4lir|3f. 

itl* JIm op- ^ UtenlM Laoretanaa 
>r .äätr* B«gbift" IV rotmaa ina<Minn- 
t. «t I THnium »rK« V vo<!un). (Soiiit;. 
V,<i für uict ungltt^c «Itmimn uitb Tnntum 
r/j- fUr fünf StiniKn.) flait. »?. l.r>i'. gibt 

VlMti9«IW«pAl' QuAtuor Aattpbonte 
Krlum>dduuTO0M {«gdWanitn) mii 
Kit gkrr VanmatoRhnlrilitHa. V«(t. W. 1.B0. 

^ "fTiT -jo tif. 'if i'.-,' ■ «ir 

^niii|<ti, j^ol'.. OP' .Hwolrc^ ,'^(fu' i.'ict(i 
l^l|^.-i:lW«rit«Ueb .CtnAflcbcnctfcui •, • J i i i: 

t Zcnmr mt» fait. to «limmc 
r. [c.i«.«s.ti«^ Ii,'. 

ICC», <£.. <ip. .S'ba Warlrnlitkrr inii 
i<!i<m unb Utcinii<fi(m Inl, tM* oaii.i< 3«|ir 
♦inja-.iii Krnicirbbot. f 4 fefimo (leni. (Jftot. 
^1 . 3<bf enram« li.!^. 57.] V- 

Bn«n. tfr-, oji 15. VaivlaffAf «ak kfUtfUr 
^kbrniftfäaiit f. H ^Mix etinimni Oiiimtilllltf« 
H^iiiiifti' i<\}). il<ub<i(ii«t) Hill iiitb «titieCin'l- 
trildtiitii) . ^t|t3, 2'b'.}aftimmi|)( Vlciiaiibdd)tcn. 
'■ 3K. l.ao. 3cbc ^liram« 26 «j. 

[c^«.'«. au.] «. 



gommluiiv) I«(fimf4ti \\nb btiit**, ; MMtiniuc. 
f. fllfidu ellmniMi. IV. Itil: »ilfWt i« Vitt'«' fcC' 
SRiltt^ijclte*. bfi 61. 3Pf<Ji6 «Itb flir Mf ?l6nc(Itlr^c■ 
ncH. JWimnlfidit unb UUaiieun. SN. ^Em Ciien 
ID 9itM^ «» Je I.» m.). (C.>«.'l[. IU«.| ft. 

9! e II t S (j 1 Ii r. 3ainmi4..iij !auuj< üjts .iia 'i-utfifttt 
HUdKnllcKi t. ()kl*f «ilmmcu IV. « b ! 1 11 1« it ii . 
UKllltrr,|eIlf•ft;»^t^. Siicbtr *ii btii tfnj|fln iiiib 
C>clUn<ii. tifbfrfUi Me«b«<fioi6cti«n- *fla äJI.2.- 
(•10» UKrtvl cb 1» I. »i.» 'ö" '.I T, ! III. 

4^arttcti. jFr., "p ^'l Ave malur uiuu- 
btlli» sccbo «oritnlUlKi !il Iclibltr «uifiltji 
b.icfrll f. Qlditt eilniincn mit ftglalung bM 
\'ittmoutuin< ob« bn Ctjul. 'Boil. W 1. 
>^r eiimmf Iii «..Ii. UiKi. | V. 

^oritcii, fv-, o|i. Ave mtiria Stella. 

*icnchn WllMti.iolHJlIciKt Ml iiä::tiv iMi: 
il}. l.'Jii, ^ItJnabnif Pi'ii iw;;u.jjlir.i In annsi)!». 
A -^»tf. litinKlfiiniiiifn iii 61f«»m CpuJ fiiib ni*t 

»ct.-.iiv-i: r.'i Nil I ia.--s.:tf. iinsi «. 

JSlrnaorc, i., "P- Ave Marlal fliln 
btatidK OKliJiiflf tu viUim 6ci allfiffliflfttn »ellt^ 
miiitci i. g»m. Ulioi. iku. JK. I. -. 3<or «uwhk 

»fi. i«.4i. «. imj «. 

ünoUtar, 3. "p ■!<■' «iit!)ii4« «ktflane f. 
fltm iib(>r UI. flbldliiiii). M Wanaificat nnb 
4<)Nari«»ifil|c24lu(iaa*i»lian<R. Kacl. a>i.I <>i). 
;<fbe sliminc ».» W l>i U.»ki. iOI4.i i. bM m. 

l^oUtoc. 5- "P «larteallfMf 
I. «tni. (Ooi. fatt. m. 1.-. 3(b( ettcnmc IA«f. 

Viel. Vo «p » Warianifdie «nllVkdKn t 4 , 
H«» »fitaiBi. SNnnct^t, «arl. n. I.ü). 3(X 
«Mamr an «f. |a.4S,<((. 17t. | Dt. 

iUrl. <>P Wariaiilfibr )lniivb«ncii f 
gm. U^r. «Von. «t. l.-. ^cbc SiliRiii« 

|V.<S.>(t.4ITIJ S. 

Viri. V- »r- (Hrfiatf la (Rna Mt allti 

tcli^ücti iHiitK^ifluttrc Warta. ^ilt 1 jnMM(ftlwni*ii 

ir : .' i ilciliiiiq ^cl Criul i'b" bt# tunmoniuin:- 
1. .^aue.luufl i!(it( "W -J -. iilmimiibfft, bcl^c 
slinimcii <iiit).illfii^ (U. V. ö h«! | l". 
II. HbHDUNg. I^n. ÜM. elliUIBCcUKljl. 

tctbt atiMWiin laitalimk. W «P. («.>«..«. m.\ 8- 

$>il|iflfi.-lo, ?or., "P l"* " tif »Icr *I«riO' 
«t(<bEB4l«<iPl)«iMfni- 41>(.>iiin<r(;immfn icclimot 
Jlbbiiiif « »- *i;tiu tttiwi oui;i nntili. •Kllaif 
eatramCKl. «p. 1^ b(«Mli«ii AeiuiwiilHcii-) T'i'^f , 

^idinli. iof.. «"P ■ Quatuor Antlphonos 
Mariunae f. eo^ian, ült, Xcnoi u. 'flaTi 
I 9t. 1.^. -ddi «timatc n W. [<.'«.•«. M».] G. 



$etl«r, Soll., ««uitiabint IltataMMdt In 

■: : ii ii'M eifbftit '<t(l(liixflnfi<iiM Mul. Cicrau» 
gcplH-ii BPH r»i 1 cbi. Ree 11 1 11. mit »^rltiäafH 
s<i!i U, 'Ciel. *äit! i-'f ^'ii-i ■.-.ii i'i^.flvt. 
^(t. Vt. 2. - . vK^ii Hnb StoniiKti lUitii ccfibicntu . 

e. Mtai. 

Etiler.».. Mitf kcMf^r «Mn »a «»m »er 
oiKtfrltgiKn Spngfttu Mailfl. CainaaiaMa aat 
.««OMittiat nalfliita^if . 9. afeifluiiB. niniMY' 
dji-r. »«Tt. « 1.-. ?»bf Sfimi«« w«t 

' $tc{«t, <>P Urin« )Kiibad|t»fiuHkt jur 
aaerfrltgfidi Ctaagftau Wann f »i(i|iliiim 
^roNtn- stet ansnita^or. faii. SR. 1.^. 9cbt 
etfanir««. (8.4.«. Wn-I fi. 

Trubel, "V ^" Vefiptrae votlva« 
Beata Maria Virgin» par annum. Votiu 

■ IB»(rti jii *ti"ii bei flHnffliflf1<n ;^uii(ifreii Wottii. 
'««4 bcai nraiMcn «<iP«*bu4 f victiuinm. itm, 

|vS.:tt -vi. ai4:J| V 

Tt.reitluii » Sanctn Miiri« P »»n1 Carmelit 
di.,»!., Imii6«it JK.iiwit; ifti , 'i iiuimi .H. aufl. 
itniH. IJait iwflicfrti lU äiiinm«) ä». 1.00; 
l.'II. etiuiinf ulfumiiicn SN 1. -. ©cft Ii: ^it. 
{Mim Iii- S«iatBirj «. 1.^; t.,'ll. «ilmnM 
n«. |iS..«.<f . «il.l e. 



Shirt, ^avl. "P l*''- *.itii WAiinniiinii^ic f. 
gtcifilmm. geai. ll^or. Kau. 9i. l.'J.>. ^(bc atimnir 

«w. n. 

yniibavitf V. 3kW«., »t'M. tic «ariaair^cii 

«ttii»k»arn|. 4(limR.MIiiN(n6«r. ««ri 90«». 
Sttann« 16 III. iii «. u. niw.; v. 

WUtlitve'r. aViikV. op 57 «»n» «tfbtr 

uMt kn «Bttlcligftm Jungfrnu Warla f 4 (llinm. 
miniunliar. aN.l.M^.van lOttKnqrt. abjrm.i.- . 
1 («.«.-«.IM.! tf. 

J)Utl*l»ei-(iri-, iV.uo . ( " ' . Ave Maria " 
Warirnlitäci' \. »irMiimn; ,yauciM Bbci iiUibct 
(ii.-<c mii CtgdbrnirtMnt' faTl. S.S.-. 3(kr 

^ ciiiHiti« •i">i}i. X. 

^itt. 4fritt«i. op. 51 b. MorimlMc «iiti« 
: pkaMCH (. Mfw. mar. fari. Wi 1.-. SAreHmati 
i jo*i- in,-«. «. IM». 1«. kW m. 

:»imuui iiiumt, "p •« T«(IA»llf« llinrrfr 
tfitkra «Ictiu w>>u »r;; nabfündm ffraofdiifliit«, 
clflKit tficbci j. 'Jjiimm ('iiaiitii- otn njn£<rdnii 
mit tfeiilcHmi;; bei Orgel »»m tc* viuniuitt.iiiii. 
! ««rt. 9t. I.9M. S4n«A4aiait n. n i- ^lutimr su 
lOBinttHJ IV <B. 1M0.J ü. 



voiiC»lMB,falnrt 
GrtMli, hetaan, 
Koanlg, Nakat. Plal. PIMan«, Sekanli, I Sta'a. 



Laoretaoiscbe Litaneien 



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Der Vatikan. 

Die Päpste und die Civilisatioii. 
Die oberste Leiteng der Kirche. 

Vou 

Ceors Coyau • Andreas Pärate • Paul Fabro. 

▲m d«m ttnaaMiwvhtn Bbarwtat Toa Kail Ifatli 

Mit MS Attlo^pien, 10 Llchtdnickbeila«cn 
«ad doem Liditdrnck-PMIsKt Sr. Hciligkett Leo Xlll. 

Reich iltustrtertes Praohtwerk. 
In 24 Ltor«rung«n k Mk. t. - 

l iiKei ilie Au«stattuni;, Jeu KruKuii littci.« iixilitn i 
wiai>«n~cbiilt)icb»n nod kunsti;eih~lii''lill irUt-n W'rtt 
VaA die zuiteeaohiPbUiFho B«<leutu>iK üi««!«» I i-rvoi- 
Mg«B4«B WarkM giebt die «rat« l^icfaraiif, wetob« 
4M«h all« fimhhandloii)^ «nf Verlnnaaa Bar Bimrielit 
M bwfahMI tot, Nn*)'iihrlirlii^n Ant''*rhh<«'<. 



Dr. P. Albert Kuhn, 0. S. B., 

Prufe<nur .Isr A»>tb«Uk, 

Allgemeine ^ ^ 

Kunstgeschichte 



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Fürmat mit übor IO<Xi lilu*trAtion»n und oiohr 
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Typographie, LithoKraplii«, Lichtdruck und ic 

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nniii; Hneewaudt, «ur Hnrttolliini; wirMleb nuttar 
H»lfrticn. nlr. rti tf^ iUIh iitnlorpn rluroJi isiaailartl(a. 
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wichiig ttir KIrcnafl- uad Mamtmantataialaral, b«*«af »Is 
TamMta^ M* II. WaclMmalaral. KnlkiirJtpnrntv tür 
AtiKtrirb. fSr Kr«iicoiuön<rl und tiir be>t«u aacb 
fltrbi^eIl PutcmAri*k 4vranit«mttr*»k OmsVii. 
Mallelnewiinil. aaa«*ror4«ntlieli aoliainialit 
DHt!bdank«Ui«l. 

AMWhrlic^« Autkunfl, Zrugn.^a« und 
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; : Höschens erste Kommunion. 



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I K,i»lH-ri*lru* k 
I rtiiictil:«t( irfj l't. 



I Volksffedicht 

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Ilpk llatiiK vvii 
SU Kxcinnlar«'» 
I« A»Pf. 



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Aua dam FlAmlsoh«n ab«r»*tst 



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Kirchliche Baukunst. 

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kofco.^ Photogr. aufgenommen und heiau««. 
voQ b. Arftafir, Archit«kt. I. 8«ri« SO Taf. 
Liehtdr.Fol.iBMap|>o BO Mk. II. Serie (Detail*) 
•20 Taf. Liohtdr. Fol. in Mappe Mk. 20. (B<L I 

und II der SüddtsrI). Anhit. und Ornam. im 

Altäre uud .Skulpturen de» MQnstera 
zu Salem. (Stil Loui* XVI.) Photojrr. auf 
(^i^nomtnen und horau»K- vou 0. Aullagar. 20 Taf. 
Ltrlifdr. Fol. iu Mapp» 20 Uk. (Bd. VI der 
Sflddiach. Archit. uud Onnm. im 18. Jabrk.) 

Dl0 fcirl« Hofklrehe bü Pttratoifeld and 
dif Klosterkirche in Dleaseii* (Barock. 
Kitkoko.; Pliotogr auf>;eni>inmMi von e.ftMBfi f, 
mit jjcRchirhtl. lOint ■nur:-; vim K. Trantmaan. 
:J.t Taf. I.ii'hldr. FC. ii, M:.i l'" • (Bd. IX 

diT .Snd It-' l.. Ar. hr! i. in. n lS,-l;,l.rh ^ 

.Mittelalterllehe Bauten llcgeuüburtrs. 

(I)«im, .St. Emtn<»ratj, St. Jakob. Pri vatbAUtes.) 

Photogr. nuffif uomtncn von 0. Auflager, mit j»»?- 

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&U Taf. i.icht4r. Fol, in Mappe ca. 40 Mk. 
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Bad tkttuxytutit.«. 



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kirchlichen Kunstarchäoiofijie des deutschen Mittelalters, 

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Ta Vcrbinduni; mit dem Verfasser bearbeitet von E<NST WbkmiQKI. 
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Dcuiuh, LaTini-ich, Fr*ttB<ai*«k und Btifliteb. 

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kack aiclil nur jrdea Freunde and ^UBolcr teattlw KoBtterieuguu« de« Uriesu, tucdcis auch dra Fabrifciaten, iliBdi«m v. 1. « 

Der »Hambiirsiicha Correnaoadent« «agt «, A. Eber djeer-i Werk: •D.n mit 36 A bbildiufail gMcfeaBAtt Aicfc Arft» 
elaa »örhamlpn«! LJjrkc m der k«iBtl»e«<-ku hllkhe« Literatw fa durch»o» li»fr;e>dimBdcr Weiee »■»fillk«.» , . _ . . 

D«5 .( ciitralbUtt fOr «Tic T r 1 1 il-I ad a> trie • irhreibt a A : VJede wiiieiiBchaftliche Arbeit auf dem &<>biete alt- . 
•ri««tali*cber Ti-ppiche ktmo BriUkoaunm grbeiMrB wcrdca,. tumaJ wenn dioelM in m acharfiinoifer and fewiaaeabamr Wciae, mim 
4m ItoR* Vat hn w» MtfOOkit Im.« 



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d«l »oaiMiMhc« «ad gothlsehev Stil« aaf GraadUtt Ihttt hiitoriieh^a 

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beMm Ueraatgrlwri Bowie der demarkea Kiiait und wiiaeairhaft tu kolmr Bire i:iTL-i<'h«.« 

Centralblalt der Bft«*erw»ltant. 



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Anleitung zur Kenntniss und zum 

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Zwei!« AufloKe. Mit tj Illu>trattuK|.i'4ä,-lB. Crebeftd i Mark, (ebandea g Mark. 



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Prakt. Handbuch für Kupferstichsammler 

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Handbuch für Kupferstiehsammler 

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Gebiete der Kunstwissenschaft, U 

Literaturgeschichte etc., m~£^'£^^t"^^^ 

Kruhrrrr F>n]iHi|^(T 
I-Mirnprrt pnj, 

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lt»M. Witt.. Die mltflUfrUoh. K«iu* in WeetflH«. " N..; Ii, v„,h.nd;^: m..;:,,.' " " 



d.r«„tcllt. Neb., rinen. lF..li...,.\.:« mit 2, li.hogr. T„>|„ »'"knUlcn 
****d'!r:hw f *w »»»wtokelnn« «nd Bedentun,' d.r B*du;. m ~ " 

^"«"»«-Arolüte^ur DeuUchl^id.: NVt.; ' " - 

Wr,.W„. t,Ucr.rt., v„„ J. J. Kr^uUrr. Mi. rincm (;,.m,Ir«. .Inr Kirrte 

'^'■•««» 0«blete der klrohllohen Knnt. Bc ' '° 

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" L'^^^ Botoift« übe* ohrUtUoh. Kuart. ' nU;, aMuMu««;» ' " " ' " l ' 

~ V.^^ ^-«-Htt-r und .ein wirken au B.u»ei.fr. .«»ei. „rUn dc»e,be.' " " " 

Prof. Dr. Herm«.«, Abhandlungen >ar Kun.*t«e»öhioht. J. '.ngr.and.rr kc.tke.ik ' ~ 

m Ma]>pe »4- — 8. 

Weasely, J. K, loonographle Qottee und der HeiU,ea - 

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"'.n''^^*:'^"''" *~ J^«-« «md der Deutach.n. 

L.i fluchtiKcr Itliek in dio W,ll. «ie ,i« und i.t "ouwonen. 
d^ ■ "T^" T T*""""' "• •"•«•^' l--io der K,.n. Ob.k...pt uJ 

X.IUeli.h. Dr. rrla*rt.h . Der lilelohn^e Entwickelaagagan*" der grieoWaohen nk* " ~ 

deut.otven Kun.t und Literatur. K„l,.„h«t.,ri« he s.„.!i..„ «"eoWaohen and 

i. s!? ^' "rr^ Bhakapeare-a dr«aati«,h. Kunat! i.e'.rhi. h.e una Ch:.akt„.:tik " 
de. S ,k.peare-.cHe,l,r,„... »,i.,,. „eu tearbei.e,. A.H..... (M. einem l,.,,,„i,. SK^k.p J^; 



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— etaar SsmiiUTmc Ton Original -H«nd*aloImung«n dar daataohan, hoU&adlaetmi. 
flandrUohen , it*lleniaoha& , firantöiiaohec, (puiiacban txnd angUaohan Sohnla, gr- 

(rüodrt ood hintrrtaasea von J. A. G, Weigcl in l.ripii|[. Kart - ■ 3- — 1« — * 

■•Uar, Joa« Tanaiahaia ron bambarglaohen topocraphlaoh-liiatorlaohaD ▲bbildancan 

ia Holnchnilt, Kopfcriticb, Lic)<»(rapht« u t. «. IBjimbrrsi }■ — L " 

— Z<ab«n Oaors Xrlincar'at Barhdrnrkrra vnd Fnrmsrbnricier« zo Bambrrf etc. Kin Bntrac tar 

Gvirbirht« der Typographie de (Bambent) - • — • *° —■ 2t> 

■•flteua, B. W, Iiaxieoa bibUograpblOUin »ive Inän editioana et ititrrprrtationum MTiptaram 

Greworum tum tArromm tum profanorum. III Inmi *9> 'S 6. — 

KuB, A , Dl« Utaatoa dentaohan Spraob- nnd SobrlftaadaakiiMla dar Saohaan in Bteban- 

bürcan. Mit i lubuür. T»frl. (Sfjiarat-Abdnirk aat «Irm »Srr »prum«.) ». — — . 

■mmimm, Pr*f. 0r. It^ lilballoa aurariaa »ivc Tabulae rrratar et antiquiMima' et uniran Romanae 
in fcKtina auraria apud Abrndhanyaxn , (ijipiilulura tranisylvanuni , nup4*r rrprrtar, qua» nunc primua 

•nurleavit depinait, ediilitj. F. Matimann, IniunI plurimap fiKurae et lithagraphirae et xylugrapfairae. 17. — S. ~ 

■Ittballnnvaa, Bibliotraphlaoba, Qbar di a danUoban Auacaban yob da Bry'a Bammlnnaan 

dar fiaiaan narb drm abenil' uri«l niurgcnlindifben Indien. Am dem »ScrapeuiD' bciondrrs ab- 

gednirkt I. — — . 40 

VayrWi« Art VoUU* libromXB manu typitre drsrriptnruoi qui donante Ab. Thoraa ValperKa-C'aliiiiu V, 
Cl. ilUti lunt in Reg. Taurinrnsi* Athenarri bibliotbecam. Bibliographi'-a et rritira drarriptiune 

illttitravit aoecdota pa»»lm intrruit A. Peyroo 6. — L — 

B«9«rtMlna, X^vUffar, dar daataoban and aoal&ndlaoben Iiitarator. Unter Miiwirfcanc 

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31 Jahrg'^infie mit iwri Krgistrrn lu Jahrij. I — XXVI, rusammm grn<'nimen ' ^aj. to XSO* — 

Mattw». 9mh. Ofcar-Flaunwtk, Sia zylorrApblaohaa Büobar ainaa in Braalau ba> 

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— Uaber dla radruoktan Litaraa indnlcantiartun BTloolai V. I'ont. M. pro reyno Cypri von 

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Wraki T, A. C I Oratio aaeularli de Tlri* eruditla <]ui inde a leeulari lolennitate ann! 1709 

Uptirntem Ac«drmiam dortrinaro »rri(iiit>|ur nrnaverunt atque illuitraveruat t. 15 — . OOi 

Witt«, 0.1 Nuove rorrezinni al ronrito d Daat« Alli(hieri • ). — 1. — 

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B«ata Maria Virgino p«r 
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liil<liinj;< n im Text. Pr«-is broM Ii. 
M. 5.—, gi'bundm M. 6. — . 

Jede Kreiiibe»chreibung ist auch 
einseln käuflich. 




III Alm* trilxlrili iHoch K»ucnhjiiim|. 



Au« ili-n Urtfilcn OUtet «Ii«" «r»«. hicnt nrn Bämli- 



Die Gf'ilirt;<'nhi'it de, TcxtrK und (lir 
Pracht der Aunktaltunu inarbt-n die < 'N-nn-n'xt hr 
Dcnkniillrt-SUliktik in ihn n Itislirr ntu liii m nrn 
Tfil«-n zu i-inrin rln-n mi ut-iUolUii wii' l.'hr- 
rcithrn l'« «t(KCM henk. Kiiln. VolkxcUung. 

Miin kann nuf wunm h« n. d.is> die f'uhli- 
kalii>n so «i-ih-r fori», hrritct, da» du vun 
adcn twtc ilintcn S<-itcn I'f>nlc-run>; und l'nler- 
•itutzunf; zugewandt wrtdr und dax« ihlt-m 



ll<-raii<t;<'lN'r aid via'h- Jahn' und Jahrzrhnir 
hinan» Kiafl inid Mut i^cwahit tiloiln-n niAf;rn, 
um a int'i Aiil^.dM- zu i;i nil|.;<-n. die in Anx'hunt; 
lir.« ht rihrhi n .Slolfi-» — wt-li li andrro l*ii>iinz 
in UcutM liland h.'lltt- .Stildtc uir KMn, Aachen. 
Tii<T aut7uui-i»i'n ' — die- .inzii-hcndiitr ihicr 
Alt il.iiktetit und il.fin ^likkhthr LnitunK ein 
I.. Im n w, rt i»t. p ^ 

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»«■In »w L MiwMi ii M»m14w f. ■ 

iRdscbens erste Kommunioo.: 



IT».. In r.irl» .n 1 VolkKRCdicht 

I ». J. M. JanMcnt. 



l;.-; Ii. .. lit ron 
Wl Kxfntiilaren 
J.- iü M. 



KumispoD4lismdssMil«liad d. Ksl-FläadKbsoAluMltmia. j ^ 

Aus dem nsmleelieB ttbereetst 

TOB 

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I i^ MM Ii MMM i MMm il MH Ifc 



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I J^ür die )\(iYents- und hohe Veihnachtszeit. 

VerscbiMloiie Lieder, 

ssnm fttr ausserkirclilicben Gebrauch. 

Ureith, Karl, op. 48. Drei nea« Weihnachtalleder. Nr. 1 .Diu Weibnacht-iKeif für 2 Sing- 
atimman mit HarmoniiiiB- oder PiuiofortobogleitODg. — Nr. 2. «Lasst uns sur Krippe eilen* 
tfir 1 Hingütimme mit Hannoniom- odor PianofortebegloitunK. — Nr. 3. .Kindes Gebet an 
den hl. Christ* für 2 Singntimmen mit Tlarmonium- oder Pianofortebegleitang. Mk. 2,&0. 
Koenen, Fr., op. 20. Venit« aJoromu». S.TmmInnu lat«inMchor und deutscher KirohenliMcr 
für fc'"!'^'»" Stimmoti i ii;ur-,i-iitlii.'h fiir KraU''ii nini Iviii l('r-, li(")rei. I. Teil. Lieder für 
die Advents- und WeihnachtaKeit. Sin. l,2,'i. ^NB. Keine EiuzeUtimtnen.) .\l>- 
teiUing I— IV komplett Mk. i,—. 

— op. 40. Venite adoremus. Snmmlun^ latoini^tch^r und dentMher Kircb(>nlinder fär sl^iobr 
Btimmeii. = Noae Fol^c. =: I. At)t4<iluag: Lieder für die Advents» und Weih- 
nachtnzett. Mk. 2,— . (NB. Keine Rin/.f>UtiintDen.) AUteilang I-IV komi ictt Mk. 6.- 
Piel, F., op. 84. Zwölf Weihnachtslleder für 2 Kinderntimmen mit B<'Kl<»nuiig der Org«! 
oder den Harmoniuiii-*. I'^irtitur Mli. 2, — . Sr iiiHij"uhpft 'S^ P{)i. 

Raacheut*uki<r, U., Welhnacht8gru»H. (iulicLt v.m F r i a d r. 8 tu r k. Fiir dteiHtimraigen 
Fraueachor mit Klavierbeglottung. Partitur Mk. I,b0, 3 Stimmen je 20 Pfg. 

Wagclsr, G., Welhn»ebtsUeder mit KUvierbegleitang (ein- nnd mehntiraiDic) von Bitarn 
and Kindirn m siiiKen, («dicbttt von H. H. Uön«h, fiopperd. Mk. t,— . 

Motetten. 

Perosi, F., <>ii. 14. .\ o Ii t WclhnachtHluotetten. {Hisjum^inia ail Matutinum) für twoi 
ungl«'. 'ii'' '^(imiiicn mit Orjrf lt><*sl>"itinii; Von Woiliiiac-Iilfii l>is Mariai» Lichtmen» auch als 
Eiulageu tiarh dutii OtTert^irinni zu V(«r'>f otidoii. Partitur Mk, 1,80, 2 Stimmen je 15 Pfg- 
Piel, F., op. 6.') Acht Motetten über litnrgi^oho Text«« für ein« Knaben- und eine Mädchen- 
etinnM. 2 Hefte. LToil (WnihoMlittMii). Pcrtitar Mk. 2,60; jed« Stimme SO Pi^ (Beide 
PsrtitarMi ■lUMBnen Mk. 4,—.) 



Sämtliche 
Partituren 
mtrden 
(»ertHmilligti 
tur An»icM 
geliefert 



Offertorien und Gradualien. 

Ü e 9C Ii o r m (• i er, Joi«., oji. Hl. '25 Offertorien für dio wichlitr>'<?ii K«>Hti. Jos Kirchenjahre«. 

Für So|>ran, .'\lt, Teiinr ur: 1 Ha.««. Partitur Mk. 2,M, 4 .Stimmen jo 30 l't'ti- 
Koenen, Fr., op. 23. Diu (Jradnulien, S0quAnx«>ii und OftV-ifnricn der hfpch*t«n Fest« dei Kirohen- 

jahre« für vierstimmi»;c'i Munnorchor. IMi I " ' ' ' (^iraduale Und OfüerterllUII 

aar dritlan Waihnaoh tsmeeae) Partitur Mk. l,&Ot jed« Stimnm 30 P/g. 
Mayer, M., YoUstladige Ofrertorten'Sammlang fOr LandkiraliMMibBn. I. Vnl. SnpKiaB 

de tempore. Partitur Mk. S,^, I. nnd 8. Sinsstinme soMmman Mk. I,—, S. Slacmmma 

Mk. 1,-. 

Sa» t nor , C. , Sammlung leicht au ■» 1' n h t ti a r <m' k at Ii .i i i s i h <■ r K i r ■■ Ii <> ii m u s i k. Heft 2 
enthaltend Qraduale und OfTertorium für dio dritte Weihuauhi«m««te, für 2 Sing- 
Rtimmen mit Orgelb«Kl«itaaff. Partitar Mk. 1,80, 2 Stimmao ja 80 Pfff. 

Sokarbaah, Bd., op. 9. OffertorleB für vereelüedene Faala d«s Kinhanjahn« IBr AU, 
Tenor nnd iwai BKiae. Partitur Mk. 2, - ; jede Stimme 80 Pfff. 

nji. 24. sioVif'ii Offertorien zum Ciobraiirh«^ nn don Hanptfbatea daa Harnii fOr gt- 

miichten Clmr. I'niiitnr Mk. 1,20; jed« Stiinm<> 15 Pfg. 

vs'il therger, Aug., np. 21. Di« Ofl<ertorlen der vorzOgUahataa Ftata fSr dcawiimmigaa 
Männerehor. Partitur Mk. |,&0; jade Stinune 8ft Pfg. 

op. 52. Offerterlen für viatatimmigan VAanenihor mit Orgelbegleitung. Hafk 1. Partitar 
Mk. 1,^; jada Stimma (Tanor 1 md S and Baa« 1 nnd S soiammau) 4 80 flg. 



Vesper. 



Scheel, .loh. N*p., op. 2. Vesperae de Nativitat« rinniini iio»tri -.leMi Christi. Feierlirhe, 
liturgii<cli volUt indige Vojjier, /iiii.irh'*t nwf das hoiliije WeitniÄchtsftxt fttr vienrtinimijjpn 
gemiwhtoD Chor. Partitur 75 Pfg.; an .Stelle der Stimmen für die Sänger baaogen 4 40 Pf. 



Düsseldorf 



L. Schwann. 



iiiiiiiiiiiMiiiiiiilliiiiiiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii 



Dai vurlicgKndc Heft enthält einen l'roiipekt vun Seemnnn ät Cie. in Leipsig übt^r licn nruen jAiii(;unt> ilei 
MZetochfift fOr bUdende Knutt", auf tralchen hiermit hingcvieaen wird. 



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iinj)fel)(eng]Hertc ^(fti^cfdjciife 



au0 Ab'iljlrnd .^luiiflotrlag 



9tftt! RoQI TnV^tlPJl^ Ätftt! totfiofliiiinfit \i'x l*> Wffirtninlpc tNokiidiimr) nrbir 
— *. » wo« 111 Y^^lv^C*' — fiitfut lüfiMiiltl itoit) .'(otdiiiLiti.Kil vil *'t 1 n [)n fli » :n lu . 



t5!l! Jri :Uf:i i'nn P 

A TT-ri IWfavia f 17 tM.lttn iioi^ (^«cmclbtn ein« ivotoolfrlidHi: ivciifäUMtK ClrtfrMOMlMrO. tlvM <ta(M fl*niW(t. 

XkVÜ ilLalia.. t-iptttfeimol JfAllI cm. U. «lillciiK. '|jlfi^ 5N 0 - 

DAiivt/M^AW It/To -ni nv-i 1 nV\ <->T-i 1'^ H:iiifil<IHil(r itiidi i iiciinarr SlalcrfAulc mit IT 3onrttrii eon 

A^uruiier JooiXieuieueii. p. au» ». j. c^.M.uaat ic. 42 rn, n. '«Td* as, 1«.- 

2i£^ü Die Herrllcilicett des H. Goist^s. «£u: ::;;;^.^XKi'in»«Ä'ie^i^: 

atbti ttnidKit »urdi ec. .0(i<l|(<« Vanfl St» XIII.. cniffiitlc« »M Mdrn RatMnUni, OiMifCH unk VlilattH. flRil aucr 
kontiliinfl Odn ^ Vi. WfldittT. 8. I. fiailrnatitfcr k'i . ti:. rm. ^fxtit ST. Ift.— SM yvIMTVitkrlm gntlMlwill Odgiiiiil aidjdi' 
tfllurcn Wi' , in jn>Hi*i»>r r:i'>.|;itiiii Htlt^mcn DJ. 4-'). . 

Xa§ iUiiRttcrtc StJcllmRffit?'t5fr;cldiiii8 Jiro 1S9S, 

, ■ I : ■ . ■ ' ■ I . ■ : : : '1 ' ■ ■ f ; ; .] i 1 1 j l I ? i I , i .1 i . i : 1 i C t 1 1- 1 _'l 1 1 .i i1 ■ ■ h . i ;1; ; [ i '.i 




aii inllatr^ ietaationaUenfaänft 

(E. p. Bilbcr^ un6 2ln6ad)t5Lnii?Lnii--DciIa53 



FfiiMZ UMFSUUiGEL, Kjl HorKaostlosUlt 



Friede sei mit Euch. 

Ein Bildorcyklus ans dem Leben de» Heilands. 
14 KlMStdroeko nach Zsiobnungen 



Professor J. M. H. Hoftnann. 

In Mftpp« mit Tit«lbild Mk. SSV.-. 
Format 3t'/» = 47 «»• 
Düte nene Mnppe «Ich baknnntmi KltD»tl«r« «M 
ittr 4m «krfattUolM Rain •tut» koikbMw« Sehatc 
MMm, Mbra AndaeM und VrSnitnliikvit «rwMkt. 



i »M *I MMm ill HMM Iii M »< t 

: : Verl ag wk 1. hlimuü IM Düsseldorf. - > 

iHösctiens erste KoinniuDion,;: 



ITfiii In !• Ii >i.-m 

VllIxM lU Ml l'f. 



«. J. M. Janif cni. I >'- " 



'I Aua d«D FlAmiBchAn obersatst ' '^ 



Verlag yon_L, Schwann in D üsse ldorf, 

Srwoitavtor Soparatabdraak aus der aZeit«ohrift für diristl. Kunst*: 

Die bemalten 

Romanischen Holzdecicen im Museum zu Nletz 



. WILHELM SCHMITZ 

Prrti Sllifk. Architekt. 

.Mit n Tnfoln, rt farl»!-«-' iiml ?. T.'\rM'fiiMrin-' it 



Prab 8 Mirk. 



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I 



miiininnni^iiiyiiii minaimMllimilimDIlHIIll lllllininil^ 



I imiiiiiiiimuiiiuiiiimi 



fiiNiiiilUiniBJ 



Kunstlitteratur aus dem Verlai 



Arntz, L., Die Erhaltung und Erweiterung unserer 

Landkirchea Mit 12 Erwcherungsentwürfcn. M. 1. — . 

Aus m Werth, Ernst, Der Mosaikboden in St Gereon 

zu Köln, restauriert und gezeichnet von Toni Avknarics, 
nebst den damit verwandten Mosaikböden Italiens. Festscfarift 
des Vereins von Altertumsfreunden im Rlieinlande. Mit 2 Chromo' 
Lithographien, 10 Lithographien und 16 Holzschnitten im Text. 
Imp. -Folio. Preis M. 18. — . 

Beissel, St., Der Entwurf von Prof. Ludwig Seitz zu der 

von den deutschen Katholiken gestifteten Ausmalung der päpst- 
lichen Kapelle in Loreto. Mit 2 Lichtdrucktafeln. M. 1. — . 

Bock, Dr. Fr., Karls des Grossen Pfalzkapelle und 
ihre Kunstschätze. Kunstgcschichlliche Beschreibung des 
Karoling, Oktogons zu Aachen, der späteren gotischen An- 
bauten und sämthcher im Schatz daselbst befind hcher Kunst- 
werke des Miltflahcrs. Erstt-r Band in zwei Teilen. Mit 
139 I lol/schiiitt».ii nacii photoL^raphischL'n Auln:ihnieu, 6 auto- 
graphischen Tafeln u. 2 Farbendruckliteln. gr. 8". Preis M. 18. — . 

Bock, Dl-. Im., Das momiincntale Rheinland. Auto- 
graphische AbbilduDi^en tlcr hcrvorra^^ciul.stf.ii liaudenkm?\le des 
Mitlcl.dtL-rs am Rhein und seinen Nebentlüssen. hi kurzgcfasster 
Beschreibung iicraus<^t L(L'b( n und Sr. Königlichen Hoheit dem 
deutschen Kronprinzen (späteren Kaiser Friedrich III.) gewidmet. 
4 Uefcrungcn. Imp.-Folio. Prefe je M. 3.—. 

Bock, Dr. Fr., Rheinlands Baudenkmale des Mittel- 
alters. F.in l'iihrer zu den nu i kwürdigslcn mittelalterlichen Bau- 
WLi kt II am l\.l'.ciiie und seinen Nebenflüssen Mit einer grossen 
Zahl erklärender I lolzsuhnilte. Lex. 8^'. lV«:is broschiert M. 10. — , 
in luxuriösem Leinenband geb, M. 15. — , in 3 Bände geb. M. 18. — • 



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BUPiiiiiniiiMninninnniniiiimiiDi 



MijjIiüLLlJI 



1 L. Schwann in Düsseldorf. 



Clemen, Dr. Paul, Die Kunstdenkmäler der Rhein- 
provinz. Im Auflage des Provinztalverbandes herausgegeben. 

Bicher enchlenen: 
L Band. Die Kunstdenk- 
mäler der Kreise Kem- 
pen, Geldern, Moers, 
Kleve, gr. 8". Mit 2 5 Taf. 
und aSo AbbilduDgen im 
'Text. Pr. hrosch. M. i7.~, 

geb ^r :r . 

U. Band. Die Kunstdenk- 
mäler der Kreise Rees, 
Duisburg (Sudt), Mül« 
heim a. d. Ruhr, Ruhr« 
ort, Essen (Stadt und 
Land), gr. 8". Mii iS Taf, 
und 1 5o Abbildungen im 
Text. ?r. broscfi. M. i .?.5o, 
i;i luiiii!i-ii M i6.5o. 

UL Band. Die Kunstdenk- 
mäler der Städte und 
Kreise Düsseldorf, Bar- 
men, Elberfeld, Rem- 
scheid. Lennep, Melt- 
mann, Solingen, Neuss, 
M,- Gladbach, Crefeld und Grevenbroich, gr. 8^ Mit 37 Tafeln und 
jiy Abbildungen im Text. Preis broschiert M. 2KS0, gebunden M. 27.5o. 

IV. Band. I.Abteilung. Die Kunst denkmäler des Landkreises Köln. gr. S*. 
Mit 16 Tafeln und 89 AbbiMungen im Text. Preis broBchiert M. 6.—» geb.]tf. 7.-~. 
Soeben er«ch jenen: 

IV. Ban± II. Abteilung;. Die Kunstdenkmäler des Kreises Rheinbach. Mit 
to TaTein und 7o Abbildungen im Text Preis broach. M. S.— , geb. M. 6.—. 

Derona>-li<( crvhcint: 

IV. Band. III. .Vbtciluug. Kreis Bcrghcim a. Erft. 
IV, Abteilung. Kreis Buskirchen. 

Jede Kreisbeschrcibung i&t auch einzeln käuflich. 
Aus den Urteilen Übet die cncbienenen Bände: 




Die Grdicgrnhcit dn Textern und die 

Pr.icht diT Auüxtaltune machen die Clemen«chc 
Dcnkniälfr-Sli«ti«lik in ihricii bisher erschienene»! 
T> ili II ,tu eine m rlirn »o wortvollcn wie lelir- 
rciclicn Kcstjjcscbtnk. Köln. VolkMeilung. 

Mm kiinn nnr Kttnadien. &am die Publi- 
k«tsoii m müst furtKhreilet, d«« ihr von 
äOta beteilfirlen Seilen POrdcnnv und Unter' 
MUang nicewiuidt werde und dua ihrem 



Hemuliiscbcr «nf viete Jabre und Jahraehnte 
hinaus Kraft und Mm ^^'^^thrt Ucibcn mOfsen, 
um einer Aufi^abi' 211 |^nniit;en, die in Anaehunif 
dci herrlichen Stoffes — weich andere Provinx 

in Di utsi Wand hStfL- St.ldio wie Köln, Aachen. 
Trier aul'/nv. . i^.-- d i anzicliciHUtc ihrer 

Art dariilelll iniU il. itu ;;liickli<;h*- I.i'isiinj; <in 
Leljen wert im. p x. Krau. 

ia d«r DaucMhcn LiitcntnrMtiuag. 



-T 

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^ FÜR DIE FASTEN - UND i;OSTERZf;ifr#] 



All«grt> OrMor (IMM-IM», IwoMntation. 
Jttettolt ShmmII SMWtl (wvbahe in dor Hixti- 
hwehM K*pell6 mn Bom am Itarfreitag {i«*anKeQ 
u'ird), für 4i(timinigeD (Jeronaletn &Htiniinii;en) 
g<>nii«chtan Chor. Trmnuponiert uod mit Vnrtra^- 
soiclicn vergehen von Mrx Filk<>, Dtmil. apnll- 
meiitter in Brealnu. 1 Hk. 50 Pf, von 10 Exe>m- 
plarvn »b ja 40 Pf. (lliltetooh««r.> 

AO«|H irt dmmili 



.n» KmiMiitiM 

in itethni nilnPs dl 
■nfi TortlMlIlMitMte xuxioglkh gemacht WdldM. Ihn 
KUnicwirkaiifc i»t cio« gmnx «(ugMcklmMli, aiiah Mdlt 

«io sh SHii^-«'rvb<>r iiin «iebcllch flmr AuDUuImiMI 
krior zu groMcn Aorurd«ruog«n. 

HMdwkIsM fir KlrehanaiMlk. 

Auer, JoHcpli, op lö- l'nft'ni r>it ,, Miserere iiibI, 
Oeas" für viorBtiiumigeu gvinniLbton i;hor mit 
(Iii;- Uk'l'I -itunjr. Putitar Mk. 1,H0. 4 Stimmen 

je lö l'f (Xienilirh lainlit.) 

,üi« Koaipo«iti<>n tr-t pu liu li, ^limmnetcclit, korrekt 
im Satz«, wahr in <\'T KiTipfitiiluut;. iil)»<.'i hM-:iim(«i >>ieh 
in drr UruppieruriK der Stimmen, iinirm fin-, 
dr«i- und vieralimmige Sllae, 8<'li um! ( hur, Vokal- 
MUr mit und ohne BegleitunR der Orgel einander 
I6»ru — Icli wttnKbe »ehr dl« Verbreilung die««* 
MiMfwet waU duMlU bei Vutta- and OlbufSodacbteD, 
ad BitMitiHi ud MiwioMn nad vfelui aitdenn <Je- 
tegMlMltcn nr wMmnwn ÄatHhrmg Mcb vm «gtolwii 
CMnn falmadrt «ndan kam, 
dar Kcmtab da LUiMadM «m Mm in takü< 
nMÜatkt^ «la Jtt flakabardamwA nieht KBl 

ILHallar. 



Blum, Ed., op. SO. „LlgMB vlta^* (Dev Labons- 

baiiin). Latomifchmi Oodicht de« M. Booavnn- 

tura (mit liontvcher ÜborAetEtiuK von Edinnnd 
Lnnxer), für vier!'timroiB<<n )t<»miBchten Chor. 
(Für Fanleiiandachteii br- unior» fteeignot.) Pr«>is 
M rf, von 6 ExemplftUMi an i« 2ft Pf. fl,, icljt ) 

lircitenbäcli. F. J., op, I3n. Sieben Psitition»- 
OMinga filr Fast«n-, Mi8.'!i<iii-'-, !i. !•>■<- ii. StTitiou-- 
nr<irictii4>u fiir getniMshte Stimm«>ii uhnt» ii«glei- 
tuti»; Praki W Pr.| «Oll 10 Exemplaren an ja 
2f> l'f. (Mittelacbwar.) 

EU, Kaspar. HlMrart, arranKier» lUr drei Ober- 
stimmrii mit OrKnlb«Klf>ita]i|; TOB Joa. Orois», 
Partitur Mk. 1 20, Jada OtMUiK^tiiBiDa 20 Pf. 

(limalMthwar.) 

— — Seque»2 Stabat aater for 2 gemischt.) vior- 

BiiminiK« Chöre. (4 Posaunen ad libitum). Par. 
titiir Mk. 1.80. 4 Smgstimmaa ja Mk. OJO. 

Potnunt'nxliinrii'-iL \l k 

— — Bussptfllm mserere fiu 4 »timmi^eu gB- 
) i 'II ( hör, mit oder ohno Orgol. Partitnr 
ilk 1,2a 4 Stimmen jo Mk. O 

Hanisch, Jos., op. 27. Aafartteliangtlled itb«r 
die Choralm<>lndin do4 Invitatoiiuiu am hl. Otter- 
faata «Snrraxit Pomtnaa vere*. für Sopran und 
AHmitOrxali boi atärkarem, auch vientimmisetn 
Cbor loit PoMuoen «aaffUirbar. Partitur 80 Pf., 
4 RinKfttimmra je 10 Pf., OrebaatarKtltnm^a ta* 

-.ifTinieti 40 Pf. (IfitteUrhwar.) 



Hftnttebt J««.» op. st. /UifmMHnptltr. iLym» 

«Aoiora coeliim parporat^ fibr «amiadrtcii Cbor 
mit Begleitnn« d^r Orx«! ttad 4 Poaannta (»i 
Hb.). Part. M) Pf-, 4 SinRatimmen je 10 Pt. 
Orcheaterstimm^n siiMmmen 30 Pf. (L>eieh(> 

Koenen, Fr.« (f) Donfcapallmeist^r von KöId. 
op. 80. Vdam «dtnMft. äammlnaK JataiaiMh« 
a. daalHhar Kifobanliadar. FQr glaieba StiamM. 
«Trila. Pflsta Ar all« 4 TaitaauMaaMHi Mit.^-. 
n. Tiil (aathaltenA Liedar für die FaitaBMic 
Ostcni, Pfingst.^ii wiA I)r'>if.ilti«;keitfW)nDUfii 
Mk. 1.25, von 10 FxpL ab ä ftö Pf. (UittvlKfantt 

— — op. 40. Derselben Sammlung neue Folge. Id 
4 Abtailaattan. Praia für alle 4 AbteiUagcn 
Boeaanaa Mk. 6.—. II. Teil («BthaHniil Liäer 
fQr die Paatouzeit. Oatern, OMati BimnelMtrl 
Pfloffston, Droifaltiifkoit). Frei« Mk. 1.60 rnr 
10 Eiemplaran ab k RO Pf. 

(V ittalaohwer and l«icbt.) 
1 — — <>[. 'i3- Die Gradualiwn, Seqnenten. OtTertor;«. 
der höchsten Fest« de« Kirclmnjahrea f. MäiiD*r- 
chor. Heft I (enthaltend u. a. Gradiiale. Sequ^i ' 
aad Oflärtoriam fOr Oatarc). Partitnr Mk. l.Mk 
4 Stinneii eiaieiD je 00 Pf. (intMaaliwar.) 

i Mclfhcrs, L., Roktc» m Knln Respontortct 
fir die Fasteaieit, ni«b4>«(in4ur« tur di« '\t*\ 

letzten Ta/i^a der Karwoche. Fiir pleifhf 
Stimmen. Mit Beiträgen vun Diebol<l, Hnllrr, 
Jaaperü, Koenen, Mettenleiter. Mitte 
rar, Neke«, Mikel, Piel, Schmidt, SteLU 
aad Witt. 8 Abtaiinngvn Preis fOr alle 3 Ab 
teilaDKen tasamiaao Mk. S.— , jede der»oiSt^ 
vinicela Mk. 1.80. (Mlttebokwer, «iniKaa laiebv) 

Rheinbergrer, Jos., op. 138. .Stabat aiater* 

' für viorstimmigoti geiaiacliten Oh<T, Stfi"^- 
orchestor (nicht obligat) nnJ Orsel- r'»rt • - 
Hk. 8.—, 4 Sinritimiaen ie ib Pf.. OrobetiN- 
stimmeii aosannien Mk. I.M. (belekt.} 

— — Carmina Mitia Hi Ct 2: Miserere für 4 (t*^ 
mischte Stimmen mit Org^Hmgleituug. Parbtor 
Mk. 1.20, 4 Stimmea je Pf. (Lafebt.} 

I Riegel» Fr*» op. 81. Psaimtia L: MiMrm ad 

I 0ei4| für eieratiiamigen gemieditaia Obor. 1^ 
titar Mk. 1.-, 4 SincsliDiBeR je 18 Pf. 

(livieirt.) 

— — op. 22 P-a'nu s XT.T: Sieal eervea dealdartt, 

für fUntHtimmigi^n gcmi^^clitfiti Chor. Pattiicr 
I Mk. 1.—, 5 Sing..<timm«n je 18 Pf. (I«icht.> 

I SeharbMlit B** Setainarlebrer, op. 84. iMNi 
OfflarltflM ram Oetoanehe an den HaaptfsMaa 

i.»* Herrn. Für gemi^ohlen Chor. Partiinr 
Mk. 1.20, jede .Stimme I& Pf. (Mittelach war t 

Wlltborger, Aug., op. W2. OlTerterien für vier- 
stimmigen Mäonerchor mit Orgelbogleit-m^ 
Heft X (entbaltamd v. a. das Offertcrinm Tem 
tramtiit). Part. Mk. 1.^, 8 Stimmen (Tenor VU. 
toA Baas I/TI auaammea) je 90 Pf- (L»iclit ) 

Witt, Frans, (t) Kanonikus und UfM oraiprife» 
dft* Cäriünn -Vereins, op. 21a. Orsi Laase- 
tatloaen t ir \ und 5 Stimmen. ,Nr. 1: in Ckx'a» 
Domini, Nr. U: in ParaaeeTa, Nr. III: in SabI 
saneto.) Partitnr Mk. l.fiO, jede Mmm« 80 



Die Partituren ei d durch alle Buch- und Muslkalienhundlunifen auch zur Anstellt zu bazleben^ 

Verlag von L. Schwann in Düsseldorf. 



IE 



rfe II ^ II ^ II ^ II ^ II ^ I 



Dr. P. Albert Kuhn, Prof. (ier Ästhetik und kiassischeu Litieratiir. 



... -i^ 

Allgemeine Kunst-Geschichte 

Die Werke der bildenden Künste 

vom Standpunkte der 

Geschichte, Technik und Ästhetik. 



Das Wark In ••{nan 8 BAaden mit «invin a«M(imtninfiine von ISrO— axos [^axlk'inrnniiat mit. 
Sbar 10CO llluxtratlonfin uii'l tnr-hr hIn VJU i;ai<Z'<«iriK"ti Hitintio licii H.'iliiKet) in TypoKrnphir, Littio- 
grajthie, Lt<-'Jii*Irurk ui\>i in rnicfiT poly^'lirnniPr A usf iJimiiil: f-rachf-iut ir. ca. Üf* L:#f»'r. ä 2 Mk 

Ltafarung 1 wird anf Wanaoh von Jeder Buchhandhiaif zur Auaictii abKeKaban, sowie 

•MiT»Mr Keflaisaoslall Benzijier & Co. A, ß, iO Eiosiedelo. • 

Bi>iirt«(lanK. D*r Avtor diMWi W*rkM . . . ii>t «in liiitboli«eb»r 0«i>ilic'lirr. \Vi* viel« »»ine« 

StanJc^i vcrfiint er über fine crtin.lliche Oi-lrbrnntrikAit und eine impfmiereode K^iintniit d»r Dank- 
in:il.rT .ml iler in hr«»;.' I< . m r?ii.r. :i. n Litti nuar, unil «ain» tielo iliManit hut ihn iiuch verbindert 
•Ol» W'vrit in den Dteiiit tiiniicitiKor kitiliiiliiu-tier lutere»»«.» zn «trllon. On« W*rk kann in i«d«i 
protaatantiseben Familia R»l«mD wordan ... In d>r Anläse iat diM» KiiDutgaaebiehla inaofern aiijen- 
arlif, ala drr Varf{«a*er die Werk* der blld<-ndan Kttnata Tum Standpunkt« (l»r Oeachleht», drr 
TtoEnik aad dar Aatbatik hnirnrlitot nn.! <li«iier Omndaaii iat nicht nur in <l)>m ga«cbinaokv >1l 
fwhriafc wn TtOta. »onit^rn hucK m <Ui \\':\hl dar lUuatratioiian knnKequent durrliicnfllhrt wuri]>in. 

iRoemiinnH Luteraritclisi Jahraaberieht 1607. Prof. Ur. Ad. Roite n b« r g.i 



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Verlag von L Schwann in Düsseldorf. 

Beissel, St., Der Entwurl von Prof. Ludwio- Seitz zu der 

von den deutschen Katholiken gesiitlelcn .Ausmalung der päpst- 
lichen Kapelle in Loreto. Mit 2 Lichtdrucktafel ii. M. 1. — . 

Bock, Dr. Fr., Das monumentale Rheinland. Auto 

graphische Abbildungen der hervorragendsten Baudenkniale des 
Mittelakers am Rhein und seinen Nebenflüssen. In kurzgefasster 
Beschreibung herausgegeben und Sr. Königlichen Holwit dem 
deutschen Kronprinzen (späteren Kaiser Friedrich III.) gewidmet. 
4 Lieferungen. Imp.-Folio. Preis je M. 3. — . 

Bock, Dr. Fr., Rheinlands Baudenkmaie des Mittel^ 

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,.W.i» d< n Inhalt .inl>cti itt't. so spricht einer- 
iteitK def Gewt de* groocn A«ceien und 
VolkalehKTh d!«w« Sterns des Franxiskancr- 
oideas, geueu ans dieiem „Cochem redi> 
vivos'*. nndendt* bildet dciselbe glticbmn 
«inen neuen „Coclien unMmr Tage", indem 
Hen Buringer den allen Cociwm fllr die 
Bt-dUifniMc und in der Spmcitweise unserer 
Tage neu h«;arbei»et l»at." 

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flerkarUt's CaMfuialertl auf dem &lte«t«n 

BffaJmitt«! der Welt berohend, mU mehr 

.'0 .Tshrpt) niißowaiidt und unter Oprhanlt'H 
Hnnil bestlitulip vt-r vollkominn«»*. i«t ahsnliit 
matt, dniinrliaft iiml nn vei ilndf rlich ; sie 
zei(hii»-t »ich tiun diirfJi •>(tl«'ii svnipathi'^cli^'n 
!(•■!/. r u;i I 'l'ii-l.- •••^'ii«^t *ii-h zii kuii-'- 

iei i3ciie>i' iiiiü ilt<k<inin vcr Miilort-i, suwu- 
Ansf riehen auf Mrirtt-I wiinil , Si>!in, HuU. 
I.oinevrauU, M>-ii)ll eic uad fani] uiit Hltvoi-- 
tiigcndstem Erfulg Anwendung bei ei-^ien 
Kiinfrtwerfcpn. Hunderten von Kirchen and 
linderen afi>ntlir'ht>n nnd privaten Gebftuden, 
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Kirche. 

Zweiter Band, 



Xn uiiJ 711 S»-it.-u ;:r. — l'n'i» gehnltet .M. 30 
I DiesO'i Werk ist die Fracht lant^jähriger For- 
scbuu>;ou auf einem der .schwinrigsteu Gebiete dwr 
I WiManaehaft. Diu Anaehanangvn über Entatahnni^ 
I and Art der ▼•radnedmaien Bnaabüelicr erfUirau 
darob die Fanehnngen dea Hemi Verfa^sera aina 
waaentHebe KUrang; Hie with«rieeii, zum Tml 
I ücbiefen Vin-lU- werden dftdnrcb richtig gestellt 
und vorKufas?tö Meiunngon oudj^ültii; beieitiut. 
Das Work liefert aber auch oiB<_'ij »viiitviiUcn 
BeitraK zu dnr sp-tchichtlichen ThHt»acLe. da^-- 
sich die K^rih»' ln'/M.Jich ihrer Gesetzßotj'iiJt' 
stets mit dpr socialen Entwit-keluiii; in dem be- 
* treffenden Zpitab«ehiiitt im Einklaut; befunden 
bat. In der Bu'üdi^cipliu er^cheibt das sittlich- 
rc!i<;iü»o Leben der Vergangenheit, abgetOnt nach 
den £inflöwen dar stetig fortaeiireitendcn und 
.Hieb abklftreadan ehriaMicbao Kullnr; wio in einem 
Spiegel. Niehe nur dar Thaalofe, d«r Kftoo- 
niii, «ondarn nneli der Knltnrbtatoriker 
und dio B c I i (i^ionaw isaanachaf t finden in 
den Buftsbiichero eine reiche Qnalla aur Beur- 
teilung deo firofanen und binhlklien Labana dar 
Vergangenheit. 

I — Dttrek olU SutkkandlMngtn im iatjata«. — 

{ AttlU^ich der bevontehenden befl. Firmung em- 

pfehl«? ich JiA<t 

Firmungsbüchleir\ 

welche* der hochwürdigate Herr 

Weihbischof Or. Herrn. Jos. Schmitz 

untei it tii Tiicl „BOcbleln vom hell. Geist zur Vorberei> 
lung aui dan Empfang des heil. Sakramentei der Firmung" 
be-irtfcitct hat. 

Das Uüchlein fördert die •% {i-i<i h«-n»wcrte Ordnung 
beim t;<'rneinsiimcn Fe»tgottc-- li' i i ' :;id bildet zu;;lficb 
ein vottrcffUcbrx kleine» .Andenken an den Empfsaff 
dJesea. beil. Sakraments. 

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L Band. Die Kunstdenk- 
mäler der Kreise Kern* 
pen, Geldern, Moers, 
Kleve, gr s". Mit 25 Tat 
und aSo Abbildungen im 
Text. Pr. brosch. M. 1 7.—, 
geb. M. 20. — . 
II. Band. Die Kunstdenk- 
mäler der Kreise Rees, 
Duisburg (Stadt), MQl- 
heim a. d. Ruhr, Ruhr- 
ort, Essen (Sudt und 
Land), gr. 8". Mit i3 Taf. 
und i5o Abl)ildunson im 
Text. Pr. brosch. M. i i.5o, 
gebunden M. i6.5o. 

III. Band. Die Kunstdenk- 
mäler der Städte und 
Kreise DOaseldorf, Bar- 
men. Elberfeld, Rem- 
scheid, I/ennep, Mett- 
mann, Solingen, Neoas, 
M.- Gladbach, Crefeld und Grevenbroich, gr. 8". Mit 37 Tufelo und 
3i9 Abbildungen im 'Itxu Preis brnschiert M. 24. 5o, gebunden M. j7.5o. 

IV. Band. I.Abteilung. Die Kunstdenkmäler des Landkreises Köln. gr. 8*. 
Mit i6 Tafclr» und 89 .Abbildungen im Text. Preis broschiert M. 6.—, geb.M. 7. — . 

IV. Band. II A l.t< ilun^: Die Kunstdenkmäler des Kreises Rheinbach. Mit 
10 1 .ikln und To Abbildungen im Text. Preis brosch. M. 5. — , geb. M. 6. — . 

IV. Band. III. Abteilung. Krda Bergheim a. Erft. Mit loTafdn und 82 Ab> 
bUdungen im TexL Preis brosch. M. 5. — , geb. M. 6. — . 

Demnlchst eracheiDt: 

IV. Abteilung. Kreis Euskirchen. 




Jmd9 KrsislbMchrslbunf Ist auch «Imwin kittfllch. 

Au» (It-n Urteil«! ülxrr die emchienenen RXnde; 



Die Geilieucnlieit de« Texte« und die 
Hnicht ik-r AuitutaUuri;; muclien die Clemen-tche 
Dcakmller-SUtittik in ihren bisher enchienenm 
Teflen n rinem eben to wertvolles wie lehr- 

r. i- In n K-'-V. *' )„-nk. Köln. Volksicitanc;. 

M.«n k.iiin nur uun^^hcn, dasa die Pulili- 
kation *o weiler forUi breitet, dua ihr vtm 
aDen beteiligten Scalen Förderung nnd Unter- 
atntawig ngewandt werde tmd daM ihretn 



HenuxKeber auf viele Jahre und Jahrzehnt« 
hinaui Kraft und Hut gewahrt bleiben m.ven, 
mt einer Aofgabe au gcalifcn, die in Kmekaag. 
des herriichen Stoffiea — welch andere Pkovfa» 
in OeotKhlaad hllte Slldte «i» K«ln. Aachen. 
Trier anfaoweiaen? — die anriehendste Ibnr 
An darttelll tind deren ulu. V. h, [ ...«mt; da 
L«t>en wert ict. 



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alters. Ein Führer zu den merkwürdigsten mittelalterlichen Bau- 
werken am Rheine und seinen Nebenflüssen. Mit einer grossen 
Zahl erklärender Holzschnitte. Lex. 8^. Preis broschiort M. 10. — , 
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um III den Iliiuiiiri in koiuinrn- ZiiiiWich i-i» Chn*l«n- 
l.'lirlitM-li r<ir flfliuiottiflt'hrer und ^f.>1-«ortf)*r. Von Itr. II^Mnmiu RiilftiH. rfnrttr. Mit A|i|'robiition»n uml 
Kni|if*-hiiingfn vi>ii «i >i<><'hwiir<1i|f*ii*n KirclH'ufümti'n. Tr>'^ Si-ilni. n' , Mit 4 KjvIxrnilrurkhUltrri), 34 OrlicInal-KinaobBlt- 
l'llih'ru uihI ttudiTn lllii)*lr)iiioii6ii. 

in < »ri^Munl«' tilmii'l Kt>buii<li-ii M. 5. — . In fi-iiiiMn Lfd'T mit Fi-ingoldscbuitt M. 10. — . 
Urteils der Presse: Ein tlurrhrnu« j;>'ilii'>{«'nt*s Lehr- und Krbautui<;8bu«h für 
chriHtlioh« Familien, ab{;>>fii9Mt in ••dlt*r und dnc-h vollcHtüinlichnr Vurtraifrtn-fiit«». 
►•ntjfi-^i'iikoiiiintrnd i\fm Bcdürfni**«' d<?r gvbilileti-n wie d«"r n(»ni;:Hr unterrichteten Kreiis«». 
Min;;<-in-nd aiif di«- /<-it;;ciiiiL-»M'n Rin« •.•ndun(;eu und FruK»?" »ilaubi-, Sitten und Oi-)irftnohfii 

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Weihbischof Dr. Horm, Jos. Schmitz 

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taMg aul tlen Empfang des hell. Sakramente* der Firmung" 
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beim gemeinsamen Frst<iotte«dien»t und bildet zugleich 
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Malinittel der Wdt beruhend, seit mehr als 
&0 Jahren aneowandt and unter Gürliardt's 
Haad be^tftndig varvoUkommnet, i>t atixolut 
matt, daoerhÄ und niiTarftnderlich ; sie 
zeichnet aioh au dnreh edlen »ympatbiMchen 
Reis, Feoer «»4 Tiefe| eignet eieh an kOaat- 
leriaoher and dekenfeiver Velerri, sowie sn 
Anstrichen auf HOrtetwand, Stein, Holz. 
Leinewand, Metall «t«. und fand mit hervor- 
rairendstem Kil'ol^- Aiiu cn.Juiit: boi traten 
Kuustwerkt-n, HiiinlHit.'ii von Kin'li^n und 
aiid'.TiMi A(lt'ntliili>"ii iinil priviit'ii (i»'büml»?;i. 

ist besser als öl-, ölwachs- u EhTeraperamalar«. 

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ZiniylcilN. Zu Inilruieil michi ciiti inpiuilio Eiiäratk und Iii lir kirchlickt Zwttkc ukr u inptiklfi. Der «laitrkar f»H( 
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INHALT 

des vorliegenden Heftes. 



h Abhandlungen; Die Klostergebäude der Bencdiktiner-Abtei von 
St. MattbiM bei Trier. (Mit 30 AbbUdongen ) Von 
WiLii. Schmitz '! 353 

Die Reiteiüguren der Regensbui^r Domfagade im Lidite 
mittelalterlicher Kirdienpoltttk. Von J. A.- Endrbs . . 363 

Neuer gestickter Qiorkappenschild. (Mit Abbildung.') Von 
SciinOtgen 373 

DL BOCMERscriAU: Ytsina und Kleinniann, De St. Janskerk te 's Her* 

tO;,'ciibL>sch. Von SCHNÜTGEK ..." 381 

Ncuwirth, Heruhmte Kunststatten. Nr. S. i'rag. Von 

SCHNÜTGEN 382 

Wanckel» Die Sammlung des Königlich Sachsischen Alter- 
thumsvcreins xu Dresden in ihren I-Iauptwerken. Von 
ScmnOtgen 382 

Singer, Allgemeines Künstler^Lexikon, Halbb. VII u. VIII. 

Von A 383 

Wcis-Liebcrsdorf, Das Jubeljahr 15(M) in der Au;^äburger 
Kunst. LThf». Von B . .384 



Erscheinungsweise. — Abonnement. 

Die Zeitschrifl: erscheint monatlich und ist direkt von ■'*er Verlags- 
handlung sowie durch Vermittelung jeder Buchhandlung und Postanstalt zu 
beriehea. Die Hef^e gelangen stets in den ersten Tagen des Monats zur 
Ausgabe. 

Die Bc7.UL:szeit beginnt am 1. April und am 1. Oktober; der Abonnements- 
preis beträft für den >,'anzen Jahr^anij M. 10. — , fiir den halben Jahrgang 
M. 5. — . Das einzeine Heft kostet M. 1.50. 



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