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Deutsche
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Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift fDr Instrumentenkunde
und
Organ fü r die gesamte Glasinstrumenten-Industrie.
Vereinsblatt
der
Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Herausgegeben vom Vorstande der Gesellschaft.
Redaktion: A. Blaechke ln Berlin.
Jahrgang 1906.
Berlin.
Verlag von Julius Springer.
1906.
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Inhaltsverzeichnis
Seite
Neuere Entwicklung «1er nautischen Instrumente. Von K. Kohlsch Otter. 1. 13. 21. 33. 41.
53. 61. 73. 81. 93
Instrumente der Hamburger Sonnenfinsternisexpedition nach Souk-Ahras und die erhaltenen
Aufnahmen. Von A. Schwaßmann 43
über Zielfernrohre. Von C. Le iß 83. 95
Eine Schaltung von Generatoren zur Erzielung von 5000 Volt Gleichspannung. Von
P. G. Nutting 101
Eine neue Blendeneinricht ung für Satzobjektive. Von A. Neu mann 113
Einladung zum 17. Deutschen Mechanikertag 121
Neues Prinzip eiuer elektrischen Präzisionsuhr. Von K. Siegl 123
Positions-Lamellenmikrometer. Von C. Leiß 133
Zum 17. Deutschen Mechanikertag 141
Über private Prüfungsscheine für Thermometer 142
Ein neues Rechen verfahren für Rochenstübe. Von B. Martiny 143
Lehrplan und Ausrüstung der K. Württ. Fachschule für Feinmechanik, Uhrraacherei und
Elektromechanik in Schwenningen a. N. Von F. Göpel 153. 162
Der 17. Deutsche Mechanikertag 161
Einspannfutter für die Drehbank. Von C. Reichel 173
Zahnrflder- Übersetzungen. Von R. Seemann 181
Univerflal-Fernrohrtrüger mit Horizontal-, Vertikal- und Kippbewegung. Voll A. Schütze. 193
Spektrograph. Von K. Siegl 201
Beschreibung eines Deviationamodelles. Von L. Weber 213
17. Deutscher Mechanikertug in Nürnberg (Protokoll) 220
Denkschrift, betreffend Rezepte für den Gebrauch in präzisionsmechanischen Werkstätten. 229. 241
Vereins- und Personennachrichten: 6. 17. 25. 36. 45. 55, 65. 75. 97. 103. 115. 124. 134. 145.
156. 165. 177. 185 195. 202. 216. 231. 242.
Kleinere Mitteilungen: 8. 26. 37. 46. 55. 66. 76. 86. 97. 104. 115. 125. 135. 145. 156. 166. 177.
185. 196. 202. 219. 238.
Glastechnisches: 8. 18. 28. 48. 58. 67. 76. 88. 107. 116. 128. 137. 148. 157. 168. 178. 188. 197.
206. 234.
Biicherschnu: 38. 50. 70. 78. 90. 109. 118. 130. 138. 150. 170. 190. 198. 209. 237.
f Preislisten: 78. 118. 150. 218.
Patentschau: 11. 31. 39. 51. 59. 71. 79. 91. 99. 110. 118. 181. 139. 151. 159. 171. 179. 191. 199.210.
238. 247.
Patentliste: 12. 20. 32. 40. 52. 60. 72. 80- 91. 100- 111. 119. 132. 140. 151. 160. 172. 180. 192.
200. 212. 218. 239. 248.
Gebrauchsmuster für glastechnische Gegenstände: 30. 50. 69. 90. 108. 129. 158. 170. 189.208.
; 237.
Briefkasten der Redaktion: 40. 140.
Berichtigung: 200.
Zuschriften an die Redaktion: 219.
Namen- und Sachregister: 249.
Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte (Blasinstrumenten -Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin \V30, An der Apostelkirche 5.
Heft 1.
1. Januar.
190C».
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Über die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
V ortrag,
gehalten auf dem 16. Deutschen Mcchanikortage zu Kiel am 4. August 190h,
von
Df Z. Xohlsohfltter m Berlin
Als der ehrenvolle Antrag, vor Ihnen über die neuere Entwicklung der nau-
tischen Instrumente zu berichten, an mich herantrat, habe ich nicht ohne Bedenken
diese Aufgabe übernommen. Denn erstens habe ich selbst niemals praktisch navigiert
und habe daher nicht diejenige Urteilsfähigkeit über den praktischen Wert und die
praktische Notwendigkeit der einzelnen neu konstruierten Apparate, die für diesen Vor-
trag erwünscht gewesen wäre; zweitens erstreckt sich mein eigentliches Arbeitsgebiet
nur auf die nautische Astronomie, so daß mir nur die zur astronomischen Navigation
bestimmten Instrumente besonders vertraut sind, also die Gefahr einer gewissen Ein-
seitigkeit meines Referats vorliegt; und drittens ist die Zahl von Vorschlägen und Neue-
rungen auf dem Gebiete des nautischen Instrumentenwesens sehr groß und auf eine
umfangreiche Literatur verteilt, so daß es mir nicht gelungen sein dürfte, in meinen
Aufzahlungen Vollständigkeit zu erreichen. Wesentliches, soweit es bereits praktisch
erprobt ist, helfe ich allerdings nicht übersehen zu haben. — Ich muß daher um die
gütige Nachsicht der Versammlung bitten, wenn meine Darlegungen nicht ganz den an
sie zu stellenden Anforderungen genügen.
Es scheint mir zweckmäßig mit Rücksicht auf die nicht „an de Waterkant“
wohnenden Herren, mit wenigen Worten die Grundzüge des Verfahrens bei der Navi-
gierung eines Schiffes in Erinnerung zu bringen. Das Verständnis der weiterhin zu be-
sprechenden Instrumente wird dadurch nur gewinnen. Außerdem bekommen wir auf
diese Weise den roten Faden, der uns eine übersichtliche und sinngemäße Einordnung
der einzelnen Apparate ermöglicht.
Navigation ist die Kunst oder, wie von manchen Seiten jetzt gesagt wird, das
Handwerk, ein Schiff wohlbehalten von seinem Ausgangshafen nach dem Bestimmungs-
hafen zu bringen. Dazu ist es nötig, jederzeit das Besteck, d. h. den Schiffsort zu
kennen und ihn auf der Seekarte absetzen, d. h. einzeichnen zu können, um den ein-
zuschlagenden Kurs zu bestimmen und etwa drohenden Gefahren rechtzeitig aus-
zuweichen.
Das hauptsächlichste Mittel, das dem Seemann dafür zu Gebote steht, ist das-
selbe, dessen sich auch der Forschungsreisende in unbekannten Erdteilen bedient und
das im Prinzip auch von dem Landmesser bei Kleinvcrmessungen angewandt wird, näm-
lich die Feststellung des vom Ausgangshafen an zurückgelegten Weges nach Richtung
und Entfernung. Indem man die einzelnen Strecken dieses Weges rechnerisch oder auf
der Karte fortlaufend aneinanderfügt, kennt man jederzeit den Schiifsort. Die Apparate,
die hierbei gebraucht werden, sind der Kompaß oder seine Ersatzinstrumente für die
Feststellung der Fahrtrichtungen und das Log zur Ermittlung der Geschwindigkeit oder
der zurückgelegten Entfernungen.
Bei größeren Reisen bedarf der auf diese Weise ermittelte Schiffsort, das sog.
gegißte Besteck, aber von Zeit zu Zeit der Kontrolle. Durch Kompaß und Log kann
nämlich nur die in der Kieirichtung liegende Komponente der Bewegung festgestellt
werden, und zwar auch nur derjenigen Bewegung, die das Schiff relativ zum Wasser
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E. KohlichUttar, Ober dl« neuere Entwicklung der nautischen Instrument«
Deutsche
MectuLoUcer-Ztg.
macht. Seitliche Bewegungen, die BOg. Abtrift, die durch Wind und Seegang erzeugt
werden, und die Strecken, über die das Schiff durch die Meeresströmungen fortgetragen
wird, die sog. Stromversetzungen, bleiben unbemerkt, wirken aber nichtsdestoweniger
auf den wirklichen Schiffsort ein.
Die daher notwendige Kontrolle liefern auf hoher See astronomische Beobach-
tungen. Aus der Messung von Gestirnshöhen über dem Seehorizont oder der Kimm
mittels Sextanten, Oktanten oder Prismenkreisen ln Verbindung mit der durch die
Schiffschronometer gelieferten Zeit wird wenigstens einmal täglich, sobald das Wetter es
erlaubt, der wahre Schiffsort festgestellt. Besonders wichtig wird diese Kontrolle, wenn
das Schiff in Nähe von Land kommt, und schließlich für die Ansteuerung des Bestim-
mungsortes oder enger Durchfahrten, wie z. B. des englischen Kanals u. s. w., sind auch
die astronomischen Beobachtungen nicht mehr ausreichend. Der Schiffsort wird, sobald
es möglich ist, durch Anpeilen von Landmarken oder Seezeichen mittels der Peilscheibe
oder des am Kompaß befindlichen Peilapparats, oder durch Messung von Horizontal-
winkeln zwischen solchen Objekten, oder durch Peilen und Entfernungsmessen genauer
ermittelt, bis das Schiff die Tonnen oder die Feuer in Sicht bekommt, die die Einfahrt
in den Bestimmungshafen kennzeichnen, oder bis der Lotse an Bord steigt, der das
Fahrwasser genau kennt.
Häufig werden bei dieser Gelegenheit auch die Lotapparate in Tätigkeit treten,
zumal wenn die Fernsicht durch unsichtiges Wetter oder gar Nebel versperrt ist. In
solchen Fällen muß man sich durch Loten und Schallaignule vor gefährlicher Annähe-
rung an Land und andere Fahrzeuge schützen und langsam an die Hafeneinfahrt
heran arbeiten.
Das erste nautische Instrument, das uns bei der soeben gegebenen kurzen
Übersicht begegnete, war der Richtungsanzeiger oder Kompaß. Diesem Apparate wird
auf den modernen Schiffen das Leben so sauer wie möglich gemacht, überall hat er
gegen seine ärgsten Feinde, Eisen und Stahl, anzukämpfen, und auf den Kriegsschiffen
ist er in den Kommandotürmen und Gefecbtssteuerstellen unter Deck sogar von dicken
Panzerplatten umgeben. Es ist unter diesen Umständen erstaunlich, daß er den Dienst
nicht gänzlich aufgekündigt hat und immer noch, freilich unter großen Schwierigkeiten,
als Richtungsanzeiger zu gebrauchen ist.
Die Eisenmassen des Schiffes üben in doppelter Weise auf den Kompaß stö-
rende Wirkungen aus. Erstens lenken sie die Rose aus dem magnetischen Meridian ab,
und zwar auf den verschiedenen Kursen in verschiedener Richtung und verschiedener
Stärke. Diese Ablenkungen heißen Deviationen; sie haben in der Hauptsache perio-
dischen Charakter und man zerlegt sie nach dem Winkelmaß der Periode oder vielmehr
der Halbperiode in halbkreisförmige, viertelkreiaförmige oder quadrantale, sechstel-
kreisförmige oder sextantale Deviationen u. s. w. Es sind Fälle beobachtet, wo auf
Kriegsschiffen das Zusammenwirken der Deviationen Ablenkungen der Rose bis zu 140°
und mehr hervorgebracht hat. Wenn man in einem solchen Falle nach dem Kompaß Nord
zu steuern glaubte, steuerte man tatsächlich Südost. Die zweite Störung, die das
Schiffseisen hervorbringt, ist die Abnahme der Richtkraft des Erdmagnetismus. Beob-
achtungen haben ergeben, daß ihr mittlerer Wert an einigen Kompaßplätzen bis auf
*/- des normalen Wertes herabgeht. Auf einzelnen Kursen ist die Schwächung noch
bedeutender; auf diesen Kursen versagt dann der Kompaß und folgt den Drehungen
des Schiffes.
Um diese Störungen zu beseitigen, wird der Kompaß kompensiert. Dazu
werden Stahlmagnete in bestimmten Richtungen und Entfernungen unter dem Kompaß
angebracht und neben ihm werden Kugeln oder Stangen aus weichem Eisen aufgestellt.
Wenn die Deviationen nicht gar zu groß sind, so können sie auf diese Weise voll-
ständig beseitigt werden, wobei auch die Richtkraft im allgemeinen erhöht wird.
Die größten Deviationsbeträge lassen sich bei der von Sir W. Thomson er-
fundenen und von Hechelmann in Hamburg verbesserten Trockenrose wegkompen-
sieren. Da diese Rose außerdem mit großer Leichtigkeit großes magnetisches Moment
und ein im Verhältnis dazu ebenfalls großes Trägheitsmoment verbindet, so ist sie sehr
empfindlich und wirkt daher auch bei stark geschwächter Richtkraft noch in genügendem
Maße. Drittens läßt sie sich am vollständigsten kompensieren, weil ihre kleinen schwachen
Magnete nicht induzierend wirken. Aus diesen Gründen schien daher in der Trocken-
rose die Idealrose gefunden zu sein, und in der Handelsmarine gilt sie, soviel ich weiß,
auch vielfach noch dafür.
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H »ft 1.
1. Januar 1 ‘W
E. KohlschUtter, Über die neuere Entwicklung der nautitct «n Instrumente.
3
Auf den Schiffen der Kaiserlichen Marine haben sie sich auf die Dauer aber
nicht bewährt '). Die Rosen gerieten durch mechanische oder magnetische Ablenkungen,
veranlaßt durch Schießen und Drehen der Geschütztürme, was an Bord von Kriegs-
schiffen nicht zu vermeiden ist, in zitternde Bewegungen und Schwingungen, die sich
lange Zeit hindurch fortsetzten. Dasselbe trat bei Kursänderungen des Schiffes ein,
wenn die Kompensation nicht ganz vollkommen war, was sich auch nicht dauernd ermög-
lichen läßt. Durch vertikale Stöße werden l’inne und Hütchen schnell abgenutzt, und
sobald diese nur die geringste Beschädigung davongetragen hatten, wurde der Trocken-
kompaß unzuverlässig oder versagte gänzlich.
Mehrere Jahre hindurch hat das Reichs-Marinc-Amt kostspielige und umfang-
reiche Versuche gemacht, um durch die verschiedensten Mittel, die hier aufzuzählen zu
weit führen würde, diesen Übelständen abzuhelfen 2 ). Als nichts zu diesem Ziele führte,
ließ man die Trockenrose fallen und suchte den Fluidkompaß zu verbessern. Von den
soeben besprochenen, durch die Erfahrungen S. M. Schiffe festgeBtellten Mängeln ist
die FluidroBe zwar gänzlich frei, aber sie hat den Nachteil, daß sie sich in dem ge-
schwächten magnetischen Erdfeld trotz ihres sehr großen magnetischen Moments nicht
rasch genug einstellt und daher bei der Drehung des Schiffes mitgeschleppt wird. Die
anderen Nachteile, daß sich nicht ebenso große Deviationen wegkompensieren lassen,
wie bei der Trockenrose, und daß durch die Nadelinduktion Deviationen höherer Ord-
nung entstehen, würden ihren Vorteilen gegenüber nicht ins Gewicht fallen. Ich komme
darauf noch wieder zurück.
Von den Deviationen höherer Ordnung lassen sich die größten, die sextantalen
und oktantalen, in einfacher Weise beseitigen, obwohl man vielfach gerade diese Stö-
rungen als besonderen Nachteil der Fluidkompasse bezeichnet hat und ihnen deshalb in
der Handelsmarine Mißtrauen entgegenbracbte. Den Grund hierfür hat Herr Professor
Meldau in einem sehr lehrreichen Aufsatz , i klargelegt, auf den ich besonders die Ver-
fertiger von Fluidrosen unter Ihnen aufmerksam machen möchte.
Theoretisch war die Frage der sextantalen und oktantalen Deviationen bereits
im Jahre 1861 durch Archibald Smith und F. J. Evans und neuerdings unabhängig
davon und in allgemeinerer Form durch Bürgen 4 ) untersucht worden.
Dabei wurde gefunden, daß sextantale und oktantale Deviationen durch die An-
ordnung der Nadeln beseitigt werden können, wenn die Nadeln parallel zur Nordsüd-
linie liegen und die Kosen bezüglich der Dimensionen und Stärke der Magnete voll-
kommen symmetrisch zur Nordsüdlinio gebaut sind. Die einfachsten Nadelanordnungen,
die diesen Zweck erfüllen, sind:
1. Zwei Nadeln, deren Pole einen Winkelabstand von 30° gegen die Nordsüd-
linie haben.
2. Vier Nadeln, deren Pole auf einem Kreise und zwar symmetrisch zu 30°
liegen, d. h. in Winkelabständen 30° — u und 30° + a von der NordBÜdlinie; dabei
ist es jedoch nötig, daß die magnetischen Momente der Nadeln sich wie die Nadel-
längen verhalten.
Trifft die letztere Voraussetzung nicht zu, so müssen die Nadeln etwas anders
angeordnet werden, um denselben Zweck zu erfüllen.
Fig. 1 zeigt zwei Rosen mit der theoretisch richtigen Nadelanordnung. Die
kleinen Kreise in den Magnetnadeln bedeuten die Pole, die um etwa ein Zehntel der
Nadellänge von den Nadelenden abstehen.
Nach Budinich und Vital 5 ) genügen diese Bedingungen aber noch nicht voll-
ständig zur Beseitigung der sextantalen und oktantalen Deviationen, sondern ist es not-
wendig, die Nadeln in und 52 1 / a 0 Abstand von der Nordsüdlinie zu legen.
Hr. Meldau hat nun durch Versuche festgestellt, daß Kosen, deren Nadeln
theoretisch richtig angeordnet sind, in der Tat keine praktisch in Betracht kommenden
sextantalen und oktantalen Deviationen mehr haben, daß sie eich also biB auf ver-
l ) Wirkt Admiralitätsrat Kottok, Kompaß versuche und Verbesserungen in der Kaiser-
lichen Marine wahrend der letzten Jahre. Marine- Rundschau. 13 . S. 1203. 1902.
z ) s. Kottok, a. a. 0.
J ) Meldau, Experimentaluntersuchuogon Ober die Einwirkung von Flinderestangen und
Quadrantalkugeln auf Fluidkompasse. Ann. d. Hydrogr. u. marit. Meteor. 32. S. 161. 1904.
*) Archiv d. Seeu'arte . 23. Nr. 1. 1902 und Ann. d. Hydr. u- 8. te. 32. S. 31. 1904.
5 ) Mitt. a. d. Oeb. d. Seewe$in$. 27. S. 56. 1899. .
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4
E. Kohlechü t t er, Ober dl« neuer» Entwicklung der nautischen Instrumente.
Dentsrhe
Mechanik er-Züf
schwindende Glieder noch höherer Ordnung vollständig kompensieren lassen. Kosen
mit fehlerhafter Nadelanordnung zeigten dagegen sämtlich solche Deviationen, und zwar uin
so größere, je weiter die Nadeln von der theoretischen Lage entfernt waren. Von den
untersuchten Kompassen hatten allein ein großer Fluidkompaß der Kaiserlichen Marine
Fl*, i.
und ein amerikanischer Kompaß eine richtige Nadelstellung, 5 Fluidkompasse aus den
renommiertesten Werkstätten für nautische Instrumente in Bremerhaven und Hamburg
wiesen dagegen sämtlich mehr oder weniger große Abweichungen von der_richtigen
Lagerung der Nadeln auf. Beispiele solcher Anordnungen zeigt Fig. 2 l ). Hätte sich
die Praxis in diesem Falle an die von der Theorie gelieferten Regeln gehalten, so hätten
die Fluidkompasse der Handelsmarine ebensowenig wie die der Kaiserlichen sextantale
und oktantale Deviationen gezeigt und wären nicht in Mißkredit geraten.
Auf Handelsschiffen wird es immer möglich sein, durch die Wahl des Kompaß-
ortes oder durch die Verwendung von unmagnetisierbarem oder schwach magnetisier-
barem Material zum Bau des Ruderhauses und der darunter befindlichen Teile solche
magnetische Verhältnisse zu schaffen, daß richtig gebaute Fluidkompasse nicht nach-
schleppen und ohne Schwierigkeit vollständig kompensiert werden können und auch
Fig 2.
nicht allzu häufig Nachkompensierungen verlangen. Deshalb sollte soviel als möglich
darauf hingearbeitet werden, daß auch in der Handelsmarine die Schiffbauer bereits bei
Aufstellung der Pläne eines Neubaues auf die Schaffung erträglicher magnetischer
Eigenschaften der Kompaßorte Rücksicht nehmen.
') Nach Moldau a, a. 0.
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E. KohlschUtte r, Ober die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Heft I.
1 Januar I90Q
5
Anders liegen die Verhältnisse bei der Kaiserlichen Marine, wo der möglichst
vollständige Schutz der Steuereinrichtungen und des Kompasses gegen das feindliche
Feuer in erster Linie in Betracht kommt. Auch hier hat die Verwendung von 23-pro-
zentigem Nickelstahl zu den horizontal liegenden Panzerplatten in der Nähe des Kom-
passes, d. h. zu Decke und Boden der KommandotQrme, eine Besserung, geschaffen.
Die vertikalen Platten können wegen der geringeren Widerstandsfähigkeit'des Nickel-
stahls jedoch nicht aus diesem Material hergestellt werden. Daher bleibt leine starke
Verminderung der Richtkraft noch immer bestehen und muß durch Verbesserung der
Kompasse bekämpft werden 1 ).
Die alte Fluidrose der Kais. Marine wurde bei ungeschwächter erdmagnetischer
Horizontalkraft und mittlerer Drebgeschwindigkeit (Kreisdrehung in 4*/ 2 Minuten) nur
um 2 0 bis 3 0 mitgeschleppt, bei einer Horizontalkraft dagegen, wie eie in den Türmen
herrscht (etw'a */ 4 der normalen), und derselben Drehgeschwindigkeit bis zu 30° und
bei schnellerer Drehung sogar bis zu 45°. Der Grund für diese lirscheinung wurde in
der Reibung zwischen der Rose und dem Schwimmer einerseits und der Schwimm-
flüssigkeit andererseits gefunden, die von der verminderten Richtkraft nicht schnell
genugj überwunden werden konnte. Das Bestreben mußte daher darauf gerichtet werden,
diese Reibungen möglichst zu verringern. Als Mittel dafür standen zu Gebote: möglichst
glatte Oberflächen, Verminderung des absoluten Rosengewichts und der Belastung der
Pinne durch die Rose, möglichst großes magnetlsches^Moment im Verhältnis zum Ge-
wicht und vor allem Vergrößerung des Abstandes zwischen Rose und Kompaß-
kesselwänden.
Unter diesen Gesichtspunkten und wesentlich nach Angaben des Reichs-Marine-
Amts entstand der Fluidkompaß der Kaiserlichen Marine Modell 1903, gebaut von Bam-
berg in Friedenau. Er hat das Problem so gut gelöst, daß die Rose bei einer Richt-
kraft von */ 4 der normalen nur bis zu 2° mitschleppt, gegenüber 30° bei sonstigen
Fluidkompassen.
Dieser Kompaß, von dem Fig. 3 ein Halbmodell zeigt, zeichnet Bich in der
Hauptsache' durch folgende Einrichtungen aus. Der Abstand der Rose von der zylln-
drischen ^Wandung beträgt 3 cm, der Abstand des Schwimmers von der Wandung 6 cm,
*) Rottok, a. a. 0
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E. Kohlichüttir, Nautische Instrumente. Vereins- u. Personennachrichten.
vom Boden und Deckel 5 cm. Oben ist ein Dorn (£) in den Deckel eingelassen zur
Zentrierung der Rose, falls sie einmal aufschwimmen sollte oder wenn der Kompaß ge-
kantet wird. Um der Ausdehnung und Zusammenziehung der Schwimmflllssigkeit Kaum
zu geben und zur Beseitigung von Luftblasen, die sich etwa unter dem Glasdeckel ge-
bildet haben, ist in dem Kompaßkessel ein ringförmiger Luftrauin (!) geblieben, der von
dem Hauptteil durch einen nicht ganz bis zum Boden reichenden Zylindermantel (X)
abgeschlossen ist. Bei einer Neigung des Kessels treten die zu beseitigenden Luft-
blasen hinter diesen Zylindermantel. Zur Druekreguiierung in diesem Luftraum sind
zwei Ventile, ein Säugventil (f) und ein Druckventil (io), von je 0,5 kg Belastung an-
geordnet. Die Beleuchtung der Rose geschieht von unten her durch zwei elektrische
Glühlampen (u), die in einer Haube (oj angebracht sind und deren Licht nach Bedarf
durch eine Blauscheibe (e) gedämpft werden kann. Die magnetische Ausrüstung der
Rose ist nur wenig geändert worden. Sie besteht aus 8 Magneten, deren jeder aus
mehreren Lamellen zusammengesetzt ist; vier davon stehen hochkant im Innern des
Schwimmers symmetrisch zu 30 0 Abstand von der Nordsüdlinie, die vier anderen liegen
in verlöteten Hülsen flach unter dem Schwimmerboden in derselben Anordnung, wie
die ersteren.
(Fortsetzung folgt )
Verein*- und Peraonennachrichten.
Mitgliederverzeichnis.
In der Zeit vom 1. Oktober bis zum
31. Dezember 1905 sind folgende Verände-
rungen bekannt geworden:
A. Neue Mitglieder:
Dr. W. Felgentraeger; Techn. Hilfs-
arbeiter bei der Kais. Normal-Eichungs-
Kommission; Charlottenburg 1, Kaiser
Friedrich-Str. 86. Berl.
Deutsche Gasglühlicht-Aktienge-
sellschaft; Berlin SW 13, Alte Jakob-
straße 139. Berl.
E. Gollmer; Vorsteher der Kgl. Tcle-
graphenwerkstätten in Altona; Altona
(Elbe), Holstenplatz 2. H.-A.
Paul Hempel; Werkführer bei G.
Kaerger, Berlin O 27, Holzmarkt-
straße 45a. Berl.
Carl Kellner; Thermometer- und Gias-
instrumenten - Fabrik ; Arlesberg bei
Elgersburg i. Thür. Ilm.
Martin Lückgen i. Fa. Rob. Eichen
Nachf.; Fabrik von Prttzisionsrohren
aus Messing, Neusilber und Kupfer.
Berlin S 42, Wassertorstr. 8. Berl.
Rob. Müllor; Glasinstrumente; Essen
(Ruhr). Ilm.
Albert Simon; Werkstatt zur Anferti-
gung aller mechanischen Arbeiten so-
wie physikalischer, chemischer und
meteorologischer Instrumente; Berlin
SO 20, Oranienstr. 191. Berl.
Straßer & Rohde; Werkstatt für Prli-
zisionspendeluhren ; Glashütte 8a. Hptv.
B. Ausgeschieden:
Robert Anspach; Berlin.
Emil Fischer; Stützerbach.
Paul Hebe; Berlin.
Herrn. Menzel i. Fa. C. Dittmar;
Berlin.
L. Tesdorpf; Stuttgart.
C. Minderungen in den Adressen:
A. Blaschke; Berlin W 30, An der
Aposlelkirche 5.
Prof. Dr. Czapski; Jena.
Paul Kretlow; Berlin C2, Kaiser
Wilhelm-Str. 2.
Dir. Dr. D. Kaempfer; Braunschweig,
Pockelsstr. 16.
Paul Nicolas; Berlin N 58, Danziger
Str. 79.
E. A. Sekell; Stettin, Frauenstr. 20.
Hof I.
A. C. Zambelli; Turin, ViaOspedale 16.
D. O. f. M. u. O. Zweigverein Halle.
Am G November wurden die Wintersitzungen
wieder aufgenommen. Der Vorsitzende be-
richtet zunächst Uber die in den Ferien einge-
laufenen Eingänge sowie die darauf notwendig
gewordenen Antworten an die Behörden,
Handwerkskammer u. s. w. Bin Sommerausflug
nach Freiburg litt leider unter der Ungunst
der Witterung, trotzdem wird derselbe den
Teilnehmern eine liebe Erinnerung bleiben.
Sodann erläuterte der Vorsitzende an einem
ftlr die technologische Sammlung der Univer-
sität ausgeftlhrteu Modell das Prinzip und die
Wirkungsweise der Carpeuter-Bremse.
Die Sitzung am 4. Dezember galt mehr der
Geselligkeit und waren dazu die Damen mit
singeladen. Der Rezitator Schwartz trug aus
Fritz Reuters Werken ernste und heitere
Sachen vor. In den Pausen wurden ge-
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Heft 1.
I-Jatmar [•Oft.
Vereint* und Ptrsoncnnachrlchten.
(
schAftliche Angelegenheiten, die Wahl von
3 Mitgliedern zur Wahlvorbereitungakoromission
sowie von 2 Rechnungsprüfern, erledigt. Ferner
wurde beschlossen, wegen einer Verfügung
des Fortbildungsschulkuratoriums, Fülle drin-
gender Schulversäumnis vorher auzumelden,
sich der Eingabe des Innungsausschusses an-
zuschließen, wonach gebeten werden soll, be-
rechtigte Versäumnisse auch nachträglich an-
melden zu dürfen, da eich öfter tu letzter Mi-
nute noch eine VeraAumnia notwendig macht.
Sodann wurdo gebeten, Gehilfenprüfungen
rechtzeitig anzumelden und die Lehrlinge auf
den herau9gegebencn Leitfaden aufmerksam
zu machen. Ebenso sollen Lehrlingsvakanzen
dem Vorsitzenden angezeigt werden.
R. Kl
Abteilung Berlin. Sitzung voml2.De-
zember 1906. Vorsitzender: Hr. W. Haudke.
Der Vorsitzende gedenkt in wArmater
Weise des schweren Verlustes, den die D. G.
und die deutsche PrAziaionsmechauik durch den
Tod von Eduard Sprenger erlitten hat. Die
Versammlung ehrt das Andenkeu an den Ver-
storbenen durch Erheben von den Sitzen.
Hr. Dr. Reim erd es spricht über „Einige
praktische Winke für die Herstellung von Aräo-
metern“. Ausgehend von der Definition des
spezifischen Gewichtes und der Eigenschaft der
Flüssigkeiten, in jedem Querschnitt nach jeder
Richtung den gtoichen Druck aufzuweisen, wird
das Archimedische Prinzip sowie die Bestim-
mung des spezifischen Gewichts einer Flüssig-
keit durch einen eintauchenden Körper abge-
leitet. Hieran schließt sich die Entwickelung
der Formel für die Teilung einer Mutterskaia,
sowie einer Formel, welche die Möglichkeit
gibt, von vornherein für ein gegebenes Unter-
teil die gewünschte Stengeldicke rechnerisch
zu bestimmen; dies erleichtert die Herstellung
von ArAometern gegenüber dem früheren Pro-
bieren. Umgekehrt kann man aus derselben
Formel die Lange der Teilung bei gegebenem
Stengeldurchmesser u. s. w. berechnen. — Redner
bespricht dann das zweckmäßigste Arbeitsver-
fahren bei den Versuchen mit Probeflüssig-
keiten. — Zum Schluß schlügt Redner vor, um
die orforderlicho Breite der Skale zu bestimmen,
einen geeignet geteilten Keil zu verwenden.
Hr. Regierungsrat Dr. Stadthagen weist
auf die Abkühlung des Aräometers beim Her-
ausbeben aus einer stark verdunstenden Flüssig-
keit sowie darauf hin, daß es bei den ArAo-
metern wegen dor Kapillarwirkungen von Wich-
tigkeit ist, für welche Flüssigkeit das Inslru-
ment bestimmt ist.
In die D. G. werden aufgenommen die Herren
Paul Hernpel, Werkführer bei G. KrAger
(0 27, Holzmark tat r. 45a). und Martin Lückgen,
i Fa, Roh. Eichon Nachf, Fabrik von Messing*
PrAziaionsröhren (S42, Wassertoretr. 8).
Zur Aufnahme hat sich gemeldet Hr. H.
Giesebart, i. Fa. C. A. Niendorf in Bernau
(Mark).
In die Wahlvorbereitungskommission worden
gewählt die Herren O.Ahlberndt,H. Dehme I ,
0. Himmler, P. Kretlow, C. Richter; zu
Kasäonrovisorcn die Herren F. A. Hintze und
M. Runge. Bl.
Zweigverein Hamburg-Altona. Sit-
zung vom 12. Dezember 1905. Vorsitzender:
Hr. Dr. H. Krüß.
Hr. Dr. Schwaß mann, Observator der
Hamburger Sternwarte, hielt einen Vortrag
Uber die Instrumente der Hamburgischen
Sonnenfinsternis-Expedition nach Souk-Ahras
und zeigte zunächst, wie aus den gestellten
Aufgaben, nämlich photographische Aufnahme
der Figur und Ausdehnung der Sonnenkorona,
der Forschung nach intramerkuriellen Planeten
und der Bestimmung der Intensität des Korona-
lichtes, die Konstruktion der dazu erforder-
lichen Instrumente eich entwickelte. Von
diesen ist besonders zu erwähnen das 20 m
lange, mit einem Cölostaten verbundene Fern-
rohr und das als Planetensucher dienende
Doppelfernrohr von 4 m Länge. Außerdem
dienten der Expedition noch eine Anzahl
kleinerer photographischer Apparate sowie
photometrische Instrumente zur IntensiüUsbe-
stimmung. Mit dom großen Fernrohre wurden
auf photographischen Platten von 70 X 80 cm
fünf Aufnahrneu von verschiedener Expositions-
zeit während der 3Va Minute dauernden
Sonnenfinsternis gemacht, während der Planeten-
sucher mit jedem der beiden Rohre zwei sich
gegenseitig kontrollierende Aufnahmen der
östlichen und westlichen Umgehung der Sonne
ergab. Mit der Bearbeitung der Beobachtungs-
rosultate ist man noch beschäftigt, endgiltigo
Schlüsse können erst nach dem Vergleich mit
den Ergebnissen anderer Expeditionen erwartet
werden.
Hierauf berichtete Hr. Basilius über die
Vorbereitungen zu dem auf den 16. Januar
angesetztun Vereinsfest, und Hr. Heinatz
zeigte Abbildungen von explodierten Kohlen-
säuroflaschen vor. H. K.
Hr. Dr. n. A. Krüf« (jun.) hat in An-
erkennung seiner Verdienste um die Kollektiv-
ausstellung der deutschen Prllzisionsmechanik
in St. Louis 1904 den Kronenorden IV. Klasse
erhalten.
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8
Kleiner« Mitteilungen - Glastechnisches.
Deutsch#
Me^himiker-Ztg.
Der Betriebsdirektor der Aktiengesellschaft
Mix & Genest, Hr. F. Müller, beging am
5. v. M. das Jubiläum seiner 25 jährigen Tätig-
keit bei dieser Firma.
Kleinere Mitteilungen.
Lieferung von Elektiizltätsmeagern
und Indikatoren nach Launceston
(Tasmania).
Die Stadtverwaltung von Launceston (Tas-
mania) schreibt die Lieferung von 500 oder
mehr Elektrizitätsmessern und einer Anzahl
Indikatoren aus. Abschriften der Bedingungen
können von der Firma John Terry & Co.,
7 Gt. Winchester-Street, London, E.C., gegen
Einsendung von 2 £ bezogen werden, welcher
Betrag bei Empfang von ernstgemeinten An-
geboten zurückerstattet wird. Angebote sind
versiegelt und mit der Aufschrift „Tennen for
Supply of Electric Metert" bis zum 15. Januar
1906 bei C. W. Bocher, Town Clerk, Town
Hall, Launceston (Tosmunin), einzuroichen.
(Vorstehendes ist der Ked. erst vor einigen
Tagen bekannt geworden, so daß sie früher
nicht davon Mitteilung machen konnte. Es
wird vielleicht doch noch möglich sein, auch
für ein etwas verspätet einlaufendes Anerbieten
Berücksichtigung zu erlangen |
Teuerungszuschlag für Telephon-
materlallen.
Die maßgebenden Firmen für die Fabrikation
von Telephon - und Telegraphenapparaten
haben sich infolge der fortdauernden und sehr
bedeutenden Steigerung der Uohmaterialien-
preise nunmehr ebenfalls gezwungen gesehen,
einen Teuerungszuschlag von 10 % auf allo zur
Telephonie und Telegraphie gehörigen Appa-
rate und Einrichtungen einzuführen. Hiermit
ist diese Industrie dem Vorgehen vieler anderer
gefolgt.
Der diesjährige Nobel-I*rcls für Physik ist
Hm. Prof. Dr. Lcnard in Kiel, der für Chemie
Hru. Prof. Dr. v. Baeyer in München verliehen
worden.
Glastechnische«.
Die amerikanischen
Prüfungsbestlinmungen für
Thermometer.
Das i. J. 1901 aus dem Office of
Standard Weights and Measures hervor-
gegangene Bureau of Standards in Wa-
■) Diese Rubrik wird sich fortan in jeder
Nummer dieser Zeitschrift finden, nicht nur
— wie bisher — in den Nummern vom 1, dee
Monate.
shington D. C. hat für die Prüfung von
Thermometern und Pyrometern drei Zir-
kulare herausgegeben :
Nr. 5 vom 16. Dezember 190.1, Prü-
fungsbestimmungen für ärztliche Thermo-
meter; Nr. 8 vom 15. September 1904,
Prüfungsbestimmungen für Normalthermo-
meter, tiefgradige, hochgradige Thermo-
meter, Laboratoriumthermometer, gewerb-
liche und häusliche Thermometer, Platin-
thermometer; Nr. 7 vom 15. April 1904,
Vorschriften für Prüfung von Thermoele-
menten, elektrischen Widerstandsthermo-
metern, optischen Pyrometern, Ausdehnungs-
und anderen Pyrometern sowie für Tem-
peratur- und Wörmemessungen, wie Aus-
dehnung. epezif. Wärme, Verbrennungs-
wfirtne, Schmelz- und Siedetemperaturen.
Die drei Zirkulare umfassen zusammen
22 Druckseiten, so daß es nicht ange-
bracht erscheint, sie im vollen Umfange
hier zum Abdruck zu bringen. Wir
müssen uns vielmehr darauf beschränken,
die wesentlichsten Punkte hervorzuheben.
Die Bestimmungen schließen sich zwar
auch, wie die französischen und englischen,
den deutschen Prüfungsvorschriften eng
an, enthalten aber außerdem auch viele
Anweisungen über den Gebrauch, ja auch
für die Verfertigung der Thermometer.
Dies erklärt sich wohl daraus, daß eine
eigentliche Industrie, für feinere Thermo-
meter, wie sie in den älteren Kulturländern,
besonders ln Deutschland, in weitem Um-
fange besteht, in den Vereinigten Staaten
erst im Entstehen begriffen ist. Es ist
daher dort auch notwendiger als anderswo,
die Beteiligten über den Gebrauch und die
Herstellung der Thermometer genauer zu
informieren. Die Vorschriften leisten diesem
Bestreben großen Vorschub, und man kann
öfters Klagen der deutschen Fabrikanten
hören, daß der amerikanische Markt der
deutschen Thermoineterindustrie mehr und
mehr verloren geht. Dies ist bedauerlich
und läßt sich nur dadurch aufhalten, daß
die deutschen Fabrikanten danach streben,
sich den amerikanischen Bedürfnissen
möglichst anzupassen und nur gute
Ware zu liefern, zu deren Herstellung
stets ein gutes Stück individueller Arbeit
gehört, worin unsere Vettern jenseits des
großen Teiches ns uns sobald nicht gleich-
tun werden. Dagegen ist die maschinen-
mäßige Herstellung gewöhnlicher Thermo-
meter, d. h. wohl nur der Skalen, in den
Vereinigten Staaten sehr weit gediehen,
und die größte derartige Therinometer-
fabrik der Welt ist diejenige von Taylor
Brothers in Rochester N.-Y.
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Heft t.
1. Januar moft.
Glasiechnischet.
1. Prüfung von ältlichen Thermometern.
(Zirkular Nr. B vom 15. Der. 1903).
Das Bureau prült ärztliche Thermo-
meter, die in der Heilkunde, Chirurgie,
Arzneilehre und zu wissenschaftlichen
Zwecken benutzt werden.
Die zu Grunde gelegte Temperatur-
skala ist die „Internationale Wasserstoff-
skala“.
Art der Prüfung. Die Prüfung zer-
fällt in zwei Teile. Zunächst wird geprüft
aur Konstruktionsfehler, fehlerhafte Teilung,
Vorhandensein von Glassplittern oder Duft-
blasen im Gefflß, zu schweres Herunter-
schafTen des (juecksilberfadens unter 95 * F,
Zerstörbarkeit des Index u. s. w. Wenn
ein Thermometer irgend einen solchen
Fehler hat, wird es zurückgewiesen. Falls
das Thermometer diese Vorprüfung besteht,
wird es durch Vergleichung mit den
Normalthermometern des Bureaus bei vier
Temperaturen, 96°, 100°, 104°, 108° F,
geprüft. Diese Vergleichung wird bei
jeder Temperatur wenigstens zweimal aus-
geführt
Fehlergrenzen Wenn die Korrektion
an irgend einem dieser vier Punkte 0,3 0 F
(oder 0,15° C) überschreitet, erhalt das
Thermometer keinen Prüfschein, ebenso-
wenig, wenn bei zwei voneinander unab-
hängigen Vergleichungen mit den Normal-
thermometern an demselben Punkte die
Resultate um mehr als 0,15° F voneinander
abweichen. Der größte Fehler, der bei
Messung einesTemperaturintervalls zwischen
zwei aufeinander folgenden Punkten Vor-
kommen darf, soll 0,3° (0,15* C) nicht
überschreiten ').
Die Fehlergrenzen sind vorläufig so
weit bemessen, um den Fabrikanten ge-
nügend Zeit zu lassen, ihre Normale der
Normalskala des Bureaus anzupassen. Das
Bureau behalt sich das Recht vor, die
Fehlergrenzen spater enger zu ziehen, und
wird die Fabrikanten hiervon in Kenntnis
setzen.
Platz zur Bezeichnung. JedeB zur
Prüfung eingereichte Thermometer muß
einen freien Raum am Ende der Röhre
haben, der mindestens 2 cm ( 3 / 4 ") lang
ist, um darauf die Kennzeichnungen des
Bureaus anbringen zu können.
Veränderungen mit der Zeit. Der
Betrag der allmählichen Änderung in den
') Wenn z. B. die Korrektion eines Ther-
mometers bei 9(1° F-f 0,3" F und bei 100° F
— 0,1° F betrügt, so würde der Fehler des Tem-
peroturintervails 0,4° F und das Thermometer
unzulässig sein.
9
Angaben bei neuen Thermometern hangt
ab von der Zusammensetzung des Glases,
der Herstellungsmethode der Thermometer
und der Zeit. Kleinere Änderungen in
dem Volumen des Gefäßes finden noch
viele Jahre hindurch statt, aber der bei
weitem größte Teil der Änderungen voll-
zieht sich in den ersten 6 Monaten. Eine
der wichtigsten Ursachen für die Stand-
iinderungen der Thermometer liegt in der
chemischen Zusammensetzung des Glases ;
bei den weichen englischen oder thüringer
Glassorten, die jahrelang meistens für
Thermometer verwendet wurden, dauert
die zeitliche Veränderung viel langer, be-
vor sie zu vernachlässigen ist, und erreicht
einen Betrag von 1 • F oder mehr. Wenn
jedoch eins der wohlbekannten harten
Thermometerglaser benutzt wird, so sind
die Veränderungen in den Angaben der
Thermometer nach den ersten 6 Monaten
für die Zwecke der ärztlichen Thermo-
metrie praktisch zu vernachlässigen.
Prüfungsbescheinigungen. Es ist in
Amerika allgemein üblich geworden, das
Thermometergefäß aus einem der harten
Gläser und die Röhre aus weichem, mit
weißem Email belegtem Glase zu machen.
Je mehr das Volumen des Gefäßes das-
jenige der Röhre übertrifft, um so mehr
können die Veränderungen in dem Glase,
aus welchem die Röhre verfertigt ist, ver-
nachlässigt werden, ausgenommen inso-
weit sie die Zusammenziehung desjenigen
Teiles der Röhre beeinflussen, in welchem
sich der Index befindet. Die Prüfungen
auf dem Bureau haben jedoch in einigen
Fallen gezeigt, daß die Thermometer noch
neu und aus weichem Glase gemacht
waren. Wenn solche Thermometer Prüfungs-
scheine erhalten, bevor sie genügend ab-
gelagert sind, wird der Schein schon nach
wenigen Monaten praktisch unbrauchbar.
Hierdurch werden die reellen Fabrikanten
geschädigt und eB kann auch ein falscher
Begriff von derZuverlässigkeit der Prüfungen
aufkommen. Um dies zu vermeiden, unter-
scheidet das Bureau of Standards einmal
zwischen Thermometern, von denen das
Bureau nicht weiß, ob sie abgelagert sind,
und zweitens zwischen Thermometern, die
wenigstens 6 Monate unter amtlichem Ver-
schluß des Bureaus gelagert haben. In
beiden Fallen erhalten die Thermometer
die gleiche Prüfungsbescheinigung, welche
folgende Bemerkung enthält :
„Wenn dieses Thermometer vor der
Prüfung nicht genügend abgelagert war,
sind seine Angaben der Veränderung mit
der Zeit unterworfen. Diejenigen Thermo-
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10
GlastechnischM.
Deutsch*
M*M-h^nlh«r-Zli
meler, die wenigstens 0 Monate vor dem
Datum der Prüfung unter Verschluß des
Bureaus gelagert haben, erhalten auf der
Röhre unmittelbar hinter der amtlichen
B. S.-Nummer den Buchstaben ,4 aufgeützt. “
Bis au der Zeit, wo weitere Erleich-
terungen für das Altern der Thermometer
vorgesehen werden können, werden die
Scheine nur unter der ersteren der oben
angegebenen Bedingungen ausgegeben.
Die Fabrikanten werden benachrichtigt
werden, sobald dieThermometcr der Alterung
unterworfen werden können.
Form der Scheine. Die Scheine ent-
halten folgende Daten :
n) Beschreibung des Apparats oder In-
struments, b) die amtliche Prüfnumtner,
e ) Name der Person, die die Prüfung aus-
geführt hat, d) Temperaturen, bei denen
die Vergleichungen gemacht sind, e) andere
Bedingungen der Prüfung, /) Korrektionen
bei jedem geprüften Punkt, g ) Tag der
Bescheinigung, h) Stempel des Bureaus
und die Unterschrift des Direktors, t) be-
sondere Bemerkungen, falls erforderlich.
Gebühren für Ärztliche Thermometer,
n) In Anzahl bis 8, jedes Stück 0,25 Dollar
b) „ „ zwischen 8 und 12,
zusammen 2,00 „
c) „ „ „1 und 4'/j
Dutzend, das Dutzend 2,00 „
d) „ Anzahl zwischen 47 2 und
6 Dutzend, zusammen 0,00 „
c) „ Anzahl von G Dutzend
und mehr, das Dutzend 1,50 „
(I Dollar = 4,25 M.)
Versendung.! Vorschriften. Alle Sen-
dungen sollen adressiert werden : Bureau
of Standards, Department o/ Commerce
und Labor, Washington D. C. Jeden
Schaden, den die Thermometer bei der
Prüfung oder Versendung nehmen, trügt
der Eigentümer. Sendungen, welche Glas
oder andere zerbrechliche Instrumente ent-
halten, sollten als solche gekennzeichnet sein.
Die Kosten der Versendung an das
Bureau müssen im voraus bezahlt werden;
keine Sendung wird zurückgeschickt, bevor
die fülligen Gebühren entrichtet sind.
Außer dem Bureau of Standards befaßt
sieh auch das Yale Observatorg (Thermome-
tric Bureau ) in New Haven Conn. mit der
Prüfung ärztlicher Thermometer, welches
sogar Fehler bis 0,5° F zulüßt, Thermo-
meter, bei denen die Ablesung am selben
Punkt um mehr als 0,25° F variiert, er-
halten keine Prüfungsbeacheinigung.
Im Anschluß an diese Bestimmungen hat
das Bureau of Standards im Bulletin Nr. 2 unter
dem Titel „Die Prüfung von ärztlichen Thermo-
metern“ (Verfasser Dr. C. W. Waidner und
L. A. Fisher) eine größere Schrift mit vielen
Abbildungen veröffentlicht, um den Fabrikanten
Gelegenheit zu geben, die Prtlfungsmethode,
die ein Minimum von Zeit und Kosten verur-
sacht, ohne daß die erforderliche Genauigkeit
in irgend einerWeise leidet, kennen zu lernen.
Diese Methode ist wohl geeignet, den Fabri-
kanten einige Dienste bei der Herstellung der
Thermometer zu leisten.
Die ersten Prüfungen zeigten, dnß die Fehler
der ärztlichen Thermometer vielfach 0,5° oder
0.6° F betrugen, in einigen Fällen sogar noch
mehr. Weitere Untersuchungen ergaben, daß
auch die gebrauchten Normalthermometer große
Fehler aufwieseu.
Die Abhandlung gibt dann eine Beschrei-
bung der ärztlichen Normallhermometer, die
einen Skalonumfaug von 90° bis 110,5° F oder
3S° bis 43,5 ° C und in der Nähe des Eispunktes
eine Hilfsteilung von einigen Zehntelgrad über
und unter Null haben, wie solche Thermometer
auch in Deutschland gebraucht werden. Nach
einer Erläuterung über die zu Grunde gelegte
Tcmperaturskala werden die verschiedenen Ty-
pen vun ärztlichen Thermometern beschrieben.
Es scheineu danach nur zwei Typen im Ge-
brauch zu sein, die Thermometer mit Verenge-
rung in der Kapillare und diejenigen mit ludex-
faden. Die in Deutschland fast ausschließlich
verfertigten Thermometer mit eingeschmolzenem
Stift scheinen in Amerika wenig benutzt zu
werden. Ferner werden Mitteilungen über die
Zeit, die erforderlich ist, damit das Thermo-
meter dio Körpertemperatur erreicht, sodann
Ober das Altern der ärztlichen Thermometer ge-
macht.
Untersuchungen Uber den Anstieg der An-
gaben bei ärztlicheu Thermometern hatten fol-
gende Resultate ergeben:
Anstieg in Grad F
Glas
am
1 .
Ende des
2.
14 Monats
Jeua 16 Hl . .
. 0.04
0.06
0,11
Weiches Glas .
. —
0,S0
0,68
Dann folgt oino ausführliche Beschreibung
der Prüfungsmethode, dio der in der Physika-
lisch-Technischen Reichsanstalt befolgten voll-
kommen gleicht, nur das Herunterschleudern
der Quecksilberfäden erfolgt mittels einer
maschinellen Vorrichtung durch Zentrifugalkraft
und nicht wie bei uns von Hand. letzteres
scheint dem Ref den Vorzug zu verdienen, da
dieses Verfahren sich mit dem praktischen Ge-
brauch des Thermometers deckt, also auch
einen besseren Maßstab für die Brauchbarkeit
abgibt.
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ti*n 1.
I. Januar
Patentschau
11
Schließlich werden auch die Kennzeichnung
und die Prüfungsbescheinigungen besprochen.
Wir werden spater noch einmal auf die Ar-
beit zurückkommen. ( F^rtuUung folgt)
Patentschau.
c
~
Vorrichtung zum selbsttätigen Auf zeichnen der Höhen-
richtung des Windes. E. A. 8 p erb er in Dresden.
6. 8. 1903. Nr. 154 181. Kl. 42.
Ein oder mehrere auf einer drehbaren Welle l
befestigte Windflügel t o versetzen eine ebenfalls auf
dieser Welle befestigte kreisende Scheibe a in Um-
drehung. Sie bewegen hierbei einen an dieser Scheibe
angebrachten , mit einer Schreibvorrichtung a verbun-
denen VerbinduiigsstAb /, um eine der Einheit der
Richtungsänderung des Windes stets gleichbleibende
Bewegungsgröße auf und ab.
Vorrichtung zur vergröfserten mecha-
nischen Übertragung der Längen-
änderung eines Körpers unter dem
Einfluss von Temperaturverände-
rungen. E. B ata ult in Genf.
23. 11. 1901. Nr. 153919. Kl. 42.
Der Grundgedanke der Erfin-
dung besteht darin, daß die Vergrößerung
der Sehne eines flachen Bogens sich in
sehr viel größerem Maßstabe in der
Höhe des Bogens bemerkbar macht,
weil bei einem kleinen Basiswinkel des Bogens der zugehörige Sinus bedeutend wächst, wenu
der Cosinus nur wenig abnimmt. Bei der Ausführung des Baues eines derartigen Instrumentes
wird eine aus biegsamen oder unbiogsamen Stollen hergestellte Sehne, welche den thermosta-
tischen Körper darstellt, durch ein au» federndem, einen geringen Ausdehnungskoeffizienten be-
sitzenden Material bestehendes Bogenstück gespannt. Die Pfeilhöhe des Bogens, die durch Zug
oder Druck ein Zoigerwerk in Bewegung setzt, gibt das Maß für die zu messende Temperatur
oder den andern mit einer Temperaturänderung verbundenenen physikalischen ZuBtand ab,
Hitzdr&htmefegerät. H. Sievers in Berlin. 7.5.1902. Nr. 154 288 KI. 21. «
Der aus einem Stück bestehende Hitzdraht h wird teils in Schleifen b
teils durch frei schwebende aus Isolationsmaterial bestehende Stücke * in
Winkeln so geführt, daß sämtliche stromdurchflossene Leitungsteile die
Zeigerbewegung beeinflussen.
Doppellernrohr mit verstellbaren Rohreinsätzen in den Einzelfernrohren ,
zam Einstellen aaf Sehschärfe. C. P. Goerz in Friedenau. 4. 9. 1903. J
Nr. 154142. Kl. 42. *
Die verschiebbaren Rohreins&tee a b sind
mit jo einer auf einer gemeinschaftlichen Achse
sitzenden Rinstellhandhabe k bezw. I mit Hilfe
der Außenverzahnungon e d der Rohreinsätze, der
Zwischenräder/“ £ und der Zahntriebe hi gekuppelt,
so daß durch Drehen der Einstellhaudhabe k oder l
das entsprechende Einzelfornrohr verstellt wird
und durch gleichzeitiges Drehen beider Handhaben
eine gemeinsame Einstellung möglich ist. Die
Einstellhandhaben für die Binzelferurohre können auch nebeneinander auf der Scharnierachse
sitzen.
Digitized by Google
12
Patentlist*.
Deotarbe
Merhaolker-Ztg.
Patentliste.
Bis zum 11. Dezember 1905.
Klasse: Anmeldnnren.
21. C. 11 572. Verfahren zum Hervorbringen
elektrischer Schwingungen in einem Arbeits-
Stromkreis. The Coop er- He witt Electric
Cy., New- York. 17.3.08.
C. 13138. Wechselstromzfthler. F. Conrad,
Kdgowood Park, und W. M. Bradshaw,
Wilkinsburg, V. St. A. 1. 11. 04.
F. 16 612. Empfänger für die elektromagne-
tischen Wellen bei der drahtlosen Tele-
graphie. R. A. Fes senden, Manteo, V.
St. A. 12. 8. 02.
F. 17 566. Verfahren zur Verhinderung von
Störungen funkentelegraphischer Empfangs-
stationen durch in geringer Rntfernuug
arbeitende Sendestationen. R.A.F essenden,
Manteo, V. St. A. 2. 12. 02.
F. 20 074. Elektrolytischer Gleichrichter. 0.
de Faria, Paris. 14.4.05.
8. 19 957. Ferrariszähler. Sociötä Gene-
voise pour la Construction d’ Instru-
ments de Physique et de Möcanique,
Genf. 22. 8. 04.
T. 10 201. Einrichtung zur Verhütung nach-
teiliger Folgen des Quecksilherschlages bei
Dampfapparaten nach Art der Hewittschen
Quecksilberlampe. P. H. Thomas, Mont
Clair, V. St. A. 14. 2. 05.
42. A. 10 801 und Zus. dazu 11962. Kraft- und
ArbeitsmesBer für sich drehende Wellen.
M. Arndt, Aachen. 14. 3. 04 u. 15. 8. 04.
B. 36468 Parabolischer Reflektor mit vor-
geschalteter Linse für eine breite oder zwei
Lichtquellen. A. Boas, Rodrigues & Cie.,
Paris. 20. 2. 04.
B. 37 518. Thermoelektrisches Pyrometer
zum Messen der Temperatur geschmolzener
Leiter. W. H. Bristol, Hoboken, V. St. A.
27. 6. 04.
H. 32 142. 8phärisch, chromatisch und astig-
matisch korrigiertes Objektiv, bestehend
aus einer alleinstehenden Sammellinse und
einem verkitteten Meniskus. O. Heim-
stad t, Wien. 11.1.04.
H. 35 768. Gyroskopkompaß mit elektrischem
Antrieb der rotierenden Masse durch Mehr-
phasenstrom. Hartmann & Braun, Frank-
furt a. M. 19. 7. 05.
P. 16 534. Dreischenkliger Zirkel zum Auf-
trägen von Winkeln. J. Pilsatnecks.
Riga,Utußl. 17. 10 04.
65. G. 18 991. RegiBtriervorrichtung mit elek-
trischer Übertragung für die Maschinen-
manöver auf Dampfschiffen, bei welchen die
FOr di* Redaktion ▼•rastwortlich
Vertag tod Ja II Df Springer Id B«rUa N. -
Komandos und die Umdrehungen der Schifla-
welle aufgezoichnet werden. F. Gl oy stein ,
Bremen. 10. 10. 03.
67« T. 10 004. Maschine zum Schleifen von
Linsen u. dgl. 8. Tompson, Livormore
Falls, Mairo, V. St. A. 12. 11. 04.
74. H. 34 546. Verfahren zur Bestimmung der
Entfernung von metallischen Gegenständen
(Schiffen oder dgl.), deren Gegenwart durch
das Verfahren nach Pat. Nr. 165 546 festgc-
stellt wird. Ch. Hülsmeyer, Düsseldorf.
10. 11. 04.
Erteil nagen.
18. Nr. 167 034. Verfahren zum Zementieren
und Hörten von Gegenständen aus Eisen
und weichem Stahl G. Reiniger, West-
end-Berlin. 23. 6. 04.
21. Nr. 167 067. Verfahren und Vorrichtung
zur Messung der Stromst&rke in Röntgen-
röhren. E. Ruhmer, Berlin. 13.4.05.
Nr. 167 110. Queckeilberlampe mit Einsatz-
rohr. Schott St Gen., Jona. 25.11.04.
Nr. 167 286. Wechselstromzfthler nach dem
Induktionsprinzip. Allg. Elektrizitäts-
Gesellschaft, Berlin. 14. 3. 05.
32. Nr. 167 023. Vorfahren zum stetigen Er-
schmelzen von Glas oder dgl. mittels elek-
trischer Widerstandserhitzung. H. Hauke
Wevelinghoven, Rhld. 26. 9. 03.
Nr. 167 113. Vorrichtung zur Herstellung
röhrenförmiger Glaskörper durch Verdrängen
der in eine Form eingegebeuen Glasmasse
mittels eiuGB achsial eingeführten Formkerns.
F. A. Grosse, Bischofswerda i. S. 17. 5 04.
2 Nr. 167 041. Einrichtung zum Anzeigen der
Summe oder der Differenz des Zeigeraus-
schlages zweier beliebiger Instrumeute.
Neufeldt ft Kuhnke, Kiel. 24.4.04.
Nr. 167 069. Einrichtung an Handfernrohren
zum Messen des Winkels, den die Viaier-
linie nach dem beobachteten Punkt mit der
Lotlinie oder dem magnetischen Meridian
bildet. C. Zeiß, Jena. 29.12.03.
Nr. 167 070. Vorrichtung zum Anzeigen des
Wärmeverbrauchs in Dampfheizungen. C.
Moormann, Hildesheim. 22.10.03.
Nr. 167 224. Sphärisch, chromatisch und astig-
matisch korrigiertes photographisches
Doppelobjektiv, bestehend aus einer ein-
fachen Linse und zwei miteinander ver-
kitteten Einzellinsen mit zwischen beide
Gruppen eingeschalteter Blende. G. Roden -
stock, München. 9. 6. 03.
Nr. 167 230. Jodprüfor für Bier. H. Trapp,
Wittenberg. 12. 5. 05.
A Blascbk* la Berlin W.
Druck tod Emil Dr*jer 1b Berllo SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift fiir Iustrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. ßlaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 6.
Heft 2. 15. Januar. 1906.
Nachdruck uur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Ober die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Vortrag,
gehalten auf dem 16. Deutschen Mechanikertage zu Kiel am 4. August 1906,
TOO
Dr. E. Kohlsehtltter ia Berlin.
(ftrUetoMr)
Versuche mit noch größerem Abstand zwischen Rose und Kesselwandungen
sind im Gange, um einen Kompaß, der auch Bei noch mehr verringerter Kichtkraft
brauchbar bleibt, zu erzielen, und es steht zu hoffen, daß auf dem eingeschiagenen
Wege ein Kompaß erreicht wird, der allen billigen Anforderungen entspricht. Jeden-
falls stellt das in Fiy. 3 dargestellte Modell des Reichs-Marine-Amts den zur Zeit voll-
kommensten Typ eines Fluidkompasses dar.
Ein anderer Weg zur Bekämpfung der Richtkraftverminderung würde die Ver-
mehrung des magnetischen Moments der Rose durch Anwendung von Elektromagneten
anstelle der gebräuchlichen Stabmagnete sein. Diesbezügliche Versuche sind ebenfalls
vom Reichs-Marine-Amte unternommen worden, haben aber zu keinem brauchbaren Re-
sultat geführt. Daher steht hier erfinderischen Köpfen noch ein weites Feld zu viel-
leicht dankbarer Betätigung offen.
Hand in Hand mit diesen Versuchen gingen solche zur Verbesserung der Kom-
pensationseinrichtungen. Nach holländischem Vorgänge w urden statt der seitlichen Kugeln
lange Stabe aus weichem Eisen längsschiffs und querschiffs neben dem Kompaß ange-
bracht (Turmbodenkompaß), wodurch auch in der Tat eine Vermehrung der liichtkraft
und stärkere Kompensation erreicht wurde. Aus militärischen Gründen mußte davon
jedoch wieder Abstand genommen werden. Für Handelsschiffe, auf denen die gewöhn-
liche Quadrantalkompensation nicht ausreicht, könnte diese Kompensation jedoch mit
Vorteil verwendet werden.
Holländischen Ursprungs ist auch der Gedanke, die Quadrantaldeviation nicht
durch weiches Eisen, wie es naturgemäß ist, sondern durch zwei kleinere Kompasse,
die neben dem Hauptkompaß aufgestellt werden, zu kompensieren. Es lassen sich
dadurch bedeutend stärkere Deviationen wegbringen, als durch weiches Eisen. Die
Anregung wird vom ReichB-Marine-Amt durch Versuche noch weiter verfolgt, und etwas
Abschließendes ist daher noch nicht darüber zu sagen.
Bei den Regel- und Peilkompassen, die sowohl auf den Handelsschiffen als
auch an Bord der Kriegsschiffe meist so frei stehen, daß der Einfluß der schiffsmagne-
tischen Kräfte durch die gewöhnliche Kompensation beseitigt werden kann, machen
sich die hierzu gebrauchten großen Quadrantalkugeln beim Peilen störend bemerkbar,
indem sie die Sichten querab vom Schiff verdecken. Deshalb hat der Mechaniker
Stolfa in Triest die Kugeln unter dem Kompaßkessel angeordnet und nach dem sach-
verständigen Urteil von Gelcich mit gutem Erfolg'). Dies trifft aber wohl nur für
Trockenkompasse zu. Das Vorgehen des Reichs-Marine-Amts, statt der Vollkugeln nur
Kugelzonen zu verwenden, deren Mittelpunkt in der Rosenebene bleibt, ermöglicht
ebenfalls das Peilen querab und ist theoretisch richtiger. Die dadurch herbeigerührte
Verschlechterung der Kompensation bleibt in den meisten Fällen unter 1 *, wie durch
Versuche praktisch festgestellt worden ist, und kommt daher nicht in Betracht-).
■) Zeitichr. /. Inttrkde. 20. S. 251. 1900. — : ) Rottok, a. a. 0.
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14 E. RohlicfcOUir, Ob«r di« n«u«re Entwicklung der nautischen Instrumente. M«ebanU«r-Ztg
Fitj. 4 zeigt den Kompaßkessel Modell 1003 mit den beiden Kugelzonen.
In ganz anderer Richtung als die bisher besprochenen bewegen sich die Ver-
suche, durch Kompaßübertragungseinrichtungen an den Steuerstellen gut funktionierende
Richtungsanzeiger zu bekommen. Der leitende Gedanke dabei ist der, an magnetisch
günstiger und möglichst sicherer Stelle einen gut kompensierten Mutterkompaß auf-
zuslellen, dessen Angaben durch irgendwelche Fernleitungen automatisch auf beliebig
viele Tochterrosen übertragen werden, die in den Kommandotürmen und an den
Steuerstellen aufgestellt sind und nach denen das SchifT gesteuert wird.
Von den vielen Vorschlägen zu derartigen Hinrichtungen, die infolge eines
Preisausschreibens vom Jahre 1895 beim Reichs-Marine-Amt eingingen, werden gegen-
wärtig zwei auf verschiedenen Prinzipien beruhende weiter verfolgt und durch ständige
Verbesserungen ausgebaut. Die Freesesche Übertragung 1 ) verwendet einen an der
Mutterrose befestigten Kontakthebel, der auf Quecksilberkuppen gleitet und dadurch
einen Strom schließt, der die Tochterrose auf die den berührten Kuppen entsprechende
Stellung einspielen läßt.
Die andere Einrichtung ist von
Dr. Einthoven in Leyden konstruiert und
von Siemens & Halske ausgeführt und
verbessert worden. Sie beruht auf der
Änderung des elektrischen Widerstandes
von kleinen Metallplättchen infolge Erwär-
mung durch eine elektrische Glühlampe,
deren Strahlen durch einen Ausschnitt der
Mutterkompaß-Rose auf die dem jedes-
maligen Kurse entsprechenden Metallplätt-
chen fallen. Die durch die WiderBtandsänderung hervorgebrachten Stromschwankungen
dienen zur entsprechenden Regulierung der Tochterrosen.
Die Versuche mit diesen Übertragungen sind jedoch noch nicht aus dem
Anfangsstadium herausgekommen.
Ähnliches gilt von einem anderen Instrument, das ebenfalls bestimmt ist, den
Kompaß in gewissen Fällen zu ersetzen, nämlich dem Kreisel.
Schon bei Beginn der Schwierigkeiten mit den Fluidkompassen hatte Herr Ge-
heimer Admiralitätsrat Rottok darauf verwiesen, die magnetische Kraft der Erde durch
die Schwungkraft eines schnell rotierenden Körpers zu ersetzen und den Foucaultschen
Kreisel, der bislang nur im Experimentiersaal des Physikers zu finden war, in die nau-
tische Praxis zu übernehmen. Zunächst war dabei an den Kreisel mit zwei Freiheits-
graden gedacht, d. h. einen Kreisel, dessen Drehungsachse nicht aus der Horizontalebene
herauskann. Ein solcher Kreisel hat die Eigenschaft, daß seine Achse sich immer in den
astronomischen Meridian einstellt. Diese Verwendungsart des Kreisels war aber nicht
möglich, da man auf dem schwankenden Schiff kein Mittel hat, die Drehungsachse in
der Horizontalen festzuhalten. Deshalb wurden die Versuche, die das Reichs-Marine-
Amt unternahm, mit einem Kreisel mit drei Freiheitsgraden angestellt, d. h. einem
solchen, der sich um drei beliebige, rechtwinklig aufeinander stehende Achsen drehen
kann. Ein derartiger Kreisel behält, wenn er sich ganz frei bewegen kann, dauernd
seine Drehungsebene und somit auch seine Drehungsachse im Weltenrauin bei. Das-
selbe tut aber auch die Erdachse. Daher muß eine solche Kreiselachse dauernd nach
dem nördlichen Himmelapo! gerichtet bleiben, wenn eie einmal darauf eingestellt ist.
Damit hätte man also ebenfalls ein Instrument, das dauernd nach dem wahren Norden zeigt.
Nachdem die Schwierigkeiten überwunden waren, die sich der Stromzuführung
entgegenstellten, wurde der KreiBel als Drehstrommotor mit Kurzschlußanker, letzterer
in Gestalt einer schweren Eisenscheibe, von der Firma Jul. Pint sch in Fürstenwalde
hergestellt. Zuerst schien die Sache zu gehen, aber sehr bald wirkten störende Kräfte
ein, die Reibung in den Lagern und die Schwerkraft der Erde. Die letztere kam
deshalb zur Wirkung, weil es nicht möglich gewesen war, den Unterstützungspunkt des
Kreisels ganz genau in die Drehungsachse zu verlegen. Diese störenden Kräfte riefen
unkonlrollierbare Präzessionen hervor ; die Drehungsachse, statt dauernd nach dem
Nordpol zu zeigen, setzte sich in Bewegung und beschrieb irgendwelche Bahnen, so daß
die Versuche als gescheitert angesehen werden müssen *).
>) 1). R. P. Nr. 138 205. Kl. 74. - ») Rottok, a. o. 0.
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lieft X
15. Januar l#Oß.
E. Kohlschütter, Ober die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
15
Unabhängig davon war aber dieselbe Idee von einigen Gelehrten und In-
genieuren «elbständig und in anderer Weise verfolgt worden, und es ist möglich oder
sogar wahrscheinlich, daß in nächster Zeit unter Zuhilfenahme eines anderen Prinzips
doch noch ein brauchbarer Kreiselapparat als Richtungsanzeiger zustande kommt.
Von Wichtigkeit für die richtige Ortsbestimmung des Schiffes ist es, daß der
Mann am Ruder den ihm vorgeschriebenen Kurs auch möglichst genau innehfiit. Zu-
weilen werden aber größere Abweichungen entstehen, die durch verschiedene Ursachen
hervorgerufen werden können, wozu in erster Linie die Luv- oder Leegierigkeit des
Schiffes, d. h. sein meist einseitiges Bestreben, den Bug nach der Windseite oder der
entgegengesetzten Seite zu drehen, sowie die Unaufmerksamkeit des Rudersmannes ge-
hören. Um derartige Abweichungen kenntlich zu machen und ihren Betrag auch nach-
träglich feststellen zu können, sind Registrierkompasse 1 ) konstruiert worden, die sich
trotz ihres offenbaren Nutzens für Schiffsführung aber nicht einzubürgem vermocht
haben, ln der Nähe von Land oder gefährlichen Untiefen, w-o es auf eine möglichst
genaue Ortsbestimmung ankommt, kann der Schiffsführer den wirklich gesteuerten Kurs
aus den Aufzeichnungen bestimmen. In See, wo dieser Grund wegfüllt, werden die
Zeit- und die damit verbundenen Geldverluste vermieden, die aus dem Zickzackkurs
eines schlecht gesteuerten Schiffes entstehen. Ein besseres Steuern wird aber durch
die stete Kontrolle erreicht, die der Registrierkompaß über den Rudersmann ausübt.
Auch geben die von solchen Kompassen aufgezeichneten Diagramme dem Kapitän die
Möglichkeit, diejenigen Leute aus seiner Mannschaft, die sich am besten als Ruder-
gänger eignen, auszuwählen. Wie groß dieses persönliche Moment ist, zeigt Fig. 5;
von den beiden Kurven ist die obere aufgenommen, als der Steuerer nichts von der
Anwesenheit des Registrierkompasses wußte, während ihm bei der unteren bekannt war,
daß er durch einen solchen kontrolliert wurde.
Ein weiterer Vorteil solcher Registrierungen ist der, daß sie bei Seeamtsver-
handlungen unter Umständen wertvollen Aufschluß über die Ursachen eines Schiffs-
un falls geben können*). Am einfachsten würde sich die Registrierung mit einer Kompaß-
übertragungseinrichtung verbinden lassen, und die Firma Siemens & Halske hat auch
einen derartigen Apparat konstruiert. Doch ist auf den Schiffen der Kais. Marine das
Bedürfnis nach einem solchen Instrument nicht vorhanden, da hier der Rudergänger
genügend kontrolliert wird. Unabhängige Registrierkompasse sind von einer ganzen
Reihe von Leuten erfunden worden; ich nenne nur die Namen Carlstedt, Langen
in Ponta Delgada 3 ), Wrigley, den Kommandanten Heit und W. C. Forbes 1 ).
Bei dem Ships Course Recorder von Wrigley wird ein Papierstreifen durch
ein Uhrwerk mit konstanter Geschwindigkeit über den Mittelpunkt der Kompaßrose fort-
bewegt. Der Papierstreifen wird dabei so orientiert, daß bei dem richtigen Kurse eine
an der Kompaßrose befestigte Nadel auf die Mittellinie des Papierstreifens trifft. Von
Zeit zu Zeit bohrt die Nadel Löcher in den Papierstreifen und aus dem Abstand dieser
Löcher von der Mittellinie ergeben eich die Abweichungen vom Kurs.
Bei dem Registrierkompaß von Heit befinden sich an der Wand des Kompaß-
kessels kleine metallene Anschläge, die je um 1 0 voneinander abstehen. Sie können
so gedreht werden, daß bei dem richtigen Kurse der Nullanschlag dem Westpunkt der
Rose gegenübersteht. Von Minute zu Minute wird ein kleiner, im Mittelpunkt der Rose
befestigter Hammer durch ein Uhrwerk ausgelöst und fällt auf einen der Anschläge
nieder, wodurch ein elektrischer Strom geschlossen wird, der an einem Registrier-
apparat den getroffenen Anschlag vermerkt. Der Registrierapparat besteht aus zwei
’) Caspar, Registrierkonmasse. Annalen d. Hydr u. i k ■?- . S. 428. 1904. —
») Hama 1904. S. 41 ■ — 3 ) D. R. P. Nr. 86 187. Kl. 42. — ‘I Australisches Patent 1903
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16
E. KohlichUllir, üb#r di« n«u«r« Entwicklung der nautischen Instrumente.
Dsatach«
Mecbsniker-Ztg.
Metallkämmen, deren Zinken sich genau gegenüberstehen, und einem durch ein Uhrwerk
zwischen beiden hindurchgezogenen Papierstreifen. Je zwei sich gegenüberstehende
Zinken entsprechen einem der metallenen Anschläge. Wird nun durch den Hammer
der Strom geschlossen, so springt zwischen den entsprechenden Zinken der Kämme ein
Funke über, der ein Loch in das Papier schlägt. Der Apparat soll gute Resultate er-
geben haben; er scheint aber für einen Hordapparat zu diffizil zu sein.
Wir gehen nunmehr von den Richtungsanzeigern zu den Apparaten über, die
den zurückgelegten Weg, das zweite ßestimuiungsstück des gegißten Bestecks, zu be-
stimmen gestatten.
In früherer Zeit diente hierzu ausschließlich das Log. Jetzt wird der gutge-
machte Weg vielfach aus der Umdrehungszahl der Maschine berechnet. Man kaDn
das Log aber trotzdem nicht entbehren, da es zu gelegentlicher Kontrolle und zur Be-
stimmung des Umrechnungsfaktors der Maechinenumdrehungen ln Weglänge nötig ist.
Dieser Faktor bleibt nämlich nicht konstant, sondern ändert sich mit dein Seegang, dem
Wind, dem Tiefgang und dem Krängungswinkel des Schilfes, mit der zunehmenden
Bewachsung des SchifTsbodens u. s. w.; er muß daher von Zeit zu Zeit durch das Log
neu bestimmt werden. Segelschiffe sind außerdem allein auf das Log angewiesen.
Noch vielfach in Gebrauch ist das alte gewöhnliche Log, bestehend aus dem
Logscbeit mit der Leine und dem Logglas, einer Sanduhr Das Logscheit ist ein höl-
zernes Brett in Form einer Viertelkreisscheibe, die senkrecht im Wasser steht, und den
festen Punkt bilden soll, von dem aus die Fahrt des Schiffes an den in der Leine an-
gebrachten Knoten gemessen wird. Die Scheibe bleibt natürlich nicht genau an der-
selben Stelle stehen, sondern wird von der schweren, durebhängenden Leine etwas
nachgeschleppt. ln der deutschen und einigen anderen Marinen schützt man sich
gegen diesen Fehler dadurch, daß man die Knotenlänge um 5*/o kürzer macht, als sie
eigentlich sein soll; doch ist dies nur ein rohes Ausfluchtsmittel, und man ist daher
bemüht gewesen, ein Logscheit zu konstruieren, das nicht nachschleppt.
Von amerikanischer Seite ist zu diesem Zweck vorgeschlagen worden, statt des
ScheiteB einen spitzen Ledersack 1 ) anzubringen, der durch einen Reifen offengehalten
wird und seine offene Seite dem Schiff zukehrt. Fr soll im Vergleich zum alten
Scheit nur sehr wenig nachgeschleppt werden, so daß die Logfehler dadurch tatsächlich
geringer werden. Nach Beendigung des Loggens wird der Sack mit der Spitze voran
eingeholt.
Ein anderer Verbesserungsvorschlag, der von Guyou-) herrührt, soll in der
französischen Marine eingeführt sein. Das Logscheit wird ebenfalls durch einen Sack
ersetzt, aber aus wertlosem Material, Kattun, der durch einen Reifen aus Rohr oder
Weidenrute offen gehalten wird und durch eine Handvoll Sand beschwert ist. Statt
der schweren Logleine dient ein dünner Bindfaden, der von einer Haspel abrollt und
so leicht ist, daß er schwimmt und den Sack nicht nachzieht. Jedesmal, wenn 100 m
Leine ausgelaufen sind, wird durch die Haspel ein elektrischer Kontakt geschlossen,
wodurch im Kommandoraum von einem Registrierapparat ein Punkt auf einen Papier-
streifen gemacht wird. Daneben werden auf demselben Papierstreifen auch die Um-
drehungen der Schraubenwelle registriert. Man bekommt daher einen direkten Vergleich
zwischen der Anzahl der Maschinenumdrehungen und dem zurückgelegten Weg, woraus
sich ohne weiteres der Umrechnungsfaktor ergibt. Der Logsack und der Bindfaden
von etwa 400 m Länge gehen verloren, was bei ihrem geringen Werte nichts aus-
macht. Guyou hat somit dasselbe Prinzip angewandt, das sich bei den Lotröhren
bereits allgemein eingebürgert hat.
Die außerdem gebräuchlichen Fahrtmesser Bind die Decklogs, vielfach auch
Patentlogs genannt, die sich sämtlich darin gleichen, daß die Umdrehungen einer von
dem Schiff durchs Wasser nachgeschleppten Schraube oder eines Flügelrades durch ein
Zählwerk summiert werden und man somit aus der Ablesung durch Multiplikation mit
einem empirisch bestimmten Reduktionsfaktor direkt die zurückgelegte Distanz bekommt.
(Fortictiung folgt.)
't Ttchn. Hundtchau 1905. 3. 11. — *) Compt. rervl. 171(1. S. 1170. 1903.
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Heft 2.
i:.. Januar lOO*.
Verein»- und Personennachrichten.
17
Vereins» und Personen*
nachrichten.
Todesanzeige.
Am 16. Dezember v. J. verschied unser
Mitglied
Hr. J. J. Buddlngh
im Alter von beinahe 73 Jahren.
Der Verstorbene, der am 1. Juli v. J.
das 50-jährige Jubiläum als Leiter der
Firma Becker & ßuddingh in Arnhem
feiern konnte, war eines der ältesten Mit-
glieder unserer Gesellschaft und hat immer
die engsten Beziehungen zur deutschen
Feinmechanik unterhalten. Wir werden
seiner stets in Achtung und Liebe gedenken.
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Mechanik
und Optik.
Anmeldung zur Aufnahme in den
Hptv. der D. G. f. M. u. O.:
Hr. Ernst Flank; Optische und me-
chanische Fabrik ; Nürnberg.
25-Jährlges .Jubiläum
der
I. Handwerkerschule zu Berlin.
Gegen 2000 Personen, — Schiller,
Lehrer und Freunde der I. Handwerker-
schule — füllten am Abend des 9. De-
zembers den großen Saal der Philharmonie,
um das 25-jährige Bestehen der I. Hand-
werkerschule von Berlin zu feiern. Der
Festakt, der unter Vorsitz von Hm. Ober-
ingenieur H. Remnne slattfand, wurde
eingeleitet durch eine Rede von Hrn. Geh.
Oberregierungsrat Lüders, dem einzigen
noch lebenden Mitglied» der Kommission,
die seinerzeit die Vorarbeiten zur Gründung
der Schule durchführte. Diese und fast alle
folgenden Reden waren eine Huldigung für
den leider verstorbenen ersten Direktor
der Schule, Otto Jessen, und den eben-
falls verstorbenen Stadtschulrat Bertram.
Besonders hervorgeboben sei die Rede des
Vertreters der D. G. f. M. u. 0., Herrn W.
Handke, der die Entwickelung des ge-
samten Fortbildungsschulwesens in Berlin ')
i) Einige Zahlen, die diesen Ausführungen
zu Grunde lsgen, dürften allgemeines Interesse
beanspruchen.
Im Jahre 1904 gab es in Bsrlin Fortblldungs-
gelsgenheiten für 112 gewerbliche und kauf-
und dessen Verdienste um die Hebung des
Handwerks beleuchtete. An die Reden
reihten Bich gesangliche Darbietungen; der
Festakt schloß mit höchst beifällig ange-
nommenen lebenden Bildern. Es folgte Tanz
und geselliges Beisammensein, die sich bis
zum Morgen ausdehnten.
Die gesamten Veranstaltungen, unter
denen auch die treffliche Festzeitung ge-
nannt sei, waren nicht nur sorgfältig,
sondern auch mit feinem künstlerischen
Geschmack vorbereitet ; dem Festausschuß
gebührt darum der Dank aller Teilnehmer.
Anträge auf Bewilligung von Geldmitteln
aus dem Fonds der Jubilänmsstiflung der
deutschen Industrie, die in der ordentlichen
Sitzung des Kuratoriums im Mai 1906 zur Be-
ratung und Beschlußfassung gelangen sollen ,
müssen spätestens bis zum 1. Februar 1906 an
den Vorsitzenden des Kuratoriums eingereicht
werden ; Druckabzflge dor Leitsätze für die
Stellung derartiger Anträge sind von dor Ge-
schäftestelle der Jubiläumsstiftung (Charlottcn-
burg, Technische Hochschule) kostenlos zu
bezieheu.
männische Berufe. Abgesehen vou den Fort-
bildungsschulen für Mädchen, der städtischen
Webeschule und ähnlichen Instituten stellte
sich der Besuch folgendermaUen :
Schüler darunter
17 Fortbildungaachulen . -
14 094
Lehrlinge
9901
(852)
(664)
I. Handworkerkschulo . .
2401
2763*)
(341)
(199)
ii.
2896
(186)
(132)
Gowerbeaaal (11 Klaasen)
2427
172»
(384)
(373)
rd. 45 Fachschulen . . .
9291
7715
Berliner Handwerkerverein .
452
99
(9)
(3)
Kaufmännische Fort-
bildungaachule ....
2683
1821
Zusammen
. 34244
24 028
(1918)
(1361)
Die eingeklammerten Zahlen geben an, wie-
viel Mechaniker sich unter den Schülern und
Lehrlingen befanden.
*) Die Zahl 2763 bezieht eich auf beide
Handwerkerschulen.
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IS
GUctechnUchM.
Dtotach«
M«ch*nllcer-Ztg.
Glastechnisches.
Die amerikanischen
Prüfungsbestttnniungen tiir
Thermometer.
(FcrtmtMumg.)
ü. Prüfung von Thermometern.
(Zirkular Nr. 8 vom 15. Sept. 1904.)
Während das Zirkular Nr. 5 sich nur
mit der Prüfung Ärztlicher Thermometer
befaßt, enthält das Zirkular Nr. 8 ganz
allgemein die Vorschriften für Prüfung der
verschiedenen Thermometer.
Zur Vergleichung mit den Normal-
thermometem des Bureaus werden ange-
nommen Glasthermometer, die mit Queck-
silber, Alkohol, Toluol, Petroläther, Pentan
oder einer andern geeigneten Flüssigkeit
gefüllt sind, soweit sie den nachfolgenden
Bedingungen entsprechen. Hauptnormal-
Quecksilberthermometer werden angenom-
men zur Kalibrierung, Bestimmung der
Druckkocfüzienten und des Fundamental-
intervalls.
Vorschriften für die Anträge auf
Prüfung. Der Prüfungsantrag soll die
Art der gewünschten Prüfung bestimmt
angeben, z. B. die Temperaturen, bei
welchen die Thermometer geprüft werden
sollen, die Eintauchtiefe während der Prü-
fung oder irgend andere Bedingungen, die
der Antragsteller beobachtet zu sehen
wünscht. Wenn möglich sind dem Antrag
die Gebühren beizufügen, unfrankierte Sen-
dungen werden nicht angenommen.
Die Instrumente und Verpackungen
sollen zur Identifizierung deutlich gekenn-
zeichnet sein.
Die Instrumente werden nicht früher
zurückgesandt, als bis alle fälligen Ge-
bühren entrichtet sind.
Anforderungen an die Instrumente.
Im allgemeinen werden Thermometer, die
Konstruktionsinäugel zeigen, nicht geprüft.
Findet dies dennoch statt, so werden die
Mängel im Prüfungsschein aufgeführt.
Hauptsächlich sind folgende Vorschriften
zu erfüllen.
1. Die Teilung muß entweder direkt
auf der Röhre angebracht werden, was
immer vorzuziehen ist (? der lief.), oder
auf einer Skala, die sicher und unverrück-
bar in der Röhre befestigt ist. Im letz-
teren Falle muß eine Strichmarke, welche
mit einem Strich der Skala zusammenfällt,
angebracht sein.
2. Die Teilung auf der Röhre soll so
beziffert sein, daß die Identität jedes
Striches ohne unnötige Schwierigkeiten
festgcstellt werden kann. Kaliber und
Teilung sollen gleichmäßig sein und frei
von solchen Unregelmäßigkeiten, die Un-
sicherheiten in den Angaben verursachen
können, welche die anderweitig für die
betreffende Thermometergattung festge-
setzten Fehlergrenzen überschreiten.
3. Die Dicke der Teilstriche darf nicht
0,2 des kleinsten Teilintervalls überschreiten
und sollte weniger als 0,1 betragen, wenn
die Korrektionen auf 0,1 des kleinsten
Intervalls abgerundet werden sollen. Wenn
die Dicke oder Form der Teilung zu große
Unsicherheit in der Ablesung der Skala
bedingt, so werden die Korrektionen nur
in der Größenordnung der kleinsten Inter-
valle angegeben.
4. Die Thermometer sollen nur wenige
Teilstriche über die äußersten Temperaturen,
die geprüft werden, haben.
5. Alle Normal-Siedethermometer(Hypso-
meter) und Kalorimeter-Thermometer sollen
am oberen Ende der Kapillare eine bim-
förmige Erweiterung haben. Dieses Hilfs-
reservoir ist auch bei den meisten anderen
Thermometerarten höchst erwünscht, da es
die Kalibrierung der Röhre ermöglicht,
die Fortschaffung von Duft aus der Queck-
silbersäule erlaubt und die Gefahren des
Zerspringens bei Überhitzung verringert.
ö. Jedes zugelassene Thermometer wird
einer vorläufigen Prüfung bezüglich der
Einzelheiten seiner Konstruktion unter-
zogen, z. B. auf Feinheit und Gleichförmig-
keit der Teilung und Gleichförmigkeit des
Kalibers, Reinheit des Quecksilbers und
der Kapillarröhre, Abwesenheit von Schmutz,
Luftblasen. Splittern im Rohr u. s. w. Auch
werden über die Veränderlichkeit des
Nullpunkts nach wiederholten Erhitzungen
und über den Betrag der Nullpunktde-
pression Versuche gemacht, um einen
Maßstab für die Verläßlichkeit der Angaben
und der Eigenschaften des Glases zu ge-
winnen, aus welchem das Thermometer
hergestellt ist. Wenn diese Versuche er-
geben, daß das Thermometer nicht ge-
nügend gealtert ist, oder daß es aus einem
Glase mit unzulässig großer Nachwirkung
hergestellt ist, so wird ein Prüfungsschein
nicht ausgestellt.
Ein Thermometer, das sich bei der
Vorprüfung als ungenügend gealtert er-
weist, wird, wenn es zur Prüfung zuge-
lassen wird, zunächst vollständig gealtert,
wofür eine Zusatzgebühr erhoben wird.
Wen» ein Thermometer nicht gealtert
worden ist, so steigt der Nullpunkt (Eispunkt)
nach jedesmaliger Erhitzung ; in hohen Tem-
peraturen kann die Veränderung 25° C über-
schreiten. Diese Schwierigkeiten kann man
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Heft 2.
1j. Jantutr 19'Hi.
Glastechnisches.
19
vermeiden, wenn die besseren Thermometer-
gläaer verwendet und die Thermometer we-
nigstens 75 Stunden auf 450° C erhitzt werden.
Es ist sehr wünschenswert, daß der Alterungs-
prozeß von den Fabrikanten vor endgültiger
Teilung der Thermometer vorgenommen wird.
Ein geringes Ansteigen des Nullpunkts findet
noch viele Jahre hindurch statt, selbst wenn
das Thermometer auf konstanter Temperatur
gehaiton wird ; aber bei gehörig gealterten
Thermometern aus geeignetem Glas ist die
Veränderung sehr klein und wird 0,1° C ln
vielen Jahren nicht überschreiten, wenn die
Thermometer bei gewöhnlichen Temperaturen
gebraucht werden. Die Wichtigkeit gehöriger
Alterung muß besonders betont werden, weil
eine große Zahl der hochgradigen Thermo-
meter, die im letzten Jahre zur Prüfung ein-
gereicht wurden, in dieser Beziehung unge-
nügend waren.
Die Depression des Nullpunkts, nachdem
das Thermometer auf 100° C (212° F) erhitzt
worden ist, sollte 0,1° C (0,2° F) nicht über-
schreiten. Der Betrag dieser Nulipunktsdepres-
sion für einige der am meisten gebräuch-
lichen Thermometergläser wird nachstehend
aufgeführt :
Jenaer Glas 59 111 0,02° C
. . 16 «I 0,05° bis 0,07° C
Verrc dar 0,07° „ 0,10° C
Engl. Kristallglas ungefähr 0,18° C-
Thcrmometer, die aus den besseren Glas-
arten hergestellt sind, erreichen nach der Er-
hitzuug den Gleichgewichtszustand nach we-
nigen Minuten, während solche aus Glas mit
großer Nachwirkung eine Stunde oder mehr
dazu gebrauchen Ferner erreicht bei den
ersteren der Nullpunkt viel schneller seinen
alten Btand wieder, was schon io wenigen
Tagen geschieht, während die letzteren Monate
dazu erfordern t).
7. Es ist höchst wünschenswert, daß
alle Thermometer auf ihrer Skala den
Eispunkt (0° C oder 32° F) oder den
Siedepunkt (100* C oder 212° F) haben,
besonders aber den ersteren, damit die
Veränderungen in dem Glase beobachtet
und die erforderlichen Korrektionen ange-
bracht werden können. Diese Konstruk-
tion ist hauptsilchlich bei allen I’räzisions-
und Laboratorium- Thermometern zum Ge-
il Weitere Einzelheiten über die Wirkung
des Altern, über die physikalischen und che-
mischen Eigenschaften der verschiedenen Glas-
arten linden sich in Guillaume, Präzisious-
thermometrie, Hovestadt, Jenaer Glas,
und in den thermometrischen Publikationen
der Physikalisch-Technischen Reichs-
anatalt.
brauch in gewöhnlichen Temperaturen er-
forderlich, wenn eine Genauigkeit von 0,1°
oder mehr verlangt wird ; ferner bei Ther-
mometern mit beschranktem Skalenumfang,
wie ärztlichen Normalthermometern, und
bei allen hochgradigen Thermometern, bei
denen die Veränderungen mehrere Grad
betragen können.
8. Thermometer, die sorglose Arbeit
zeigen oder irgend Konstruktionsfehler
haben, welche beim Gebrauch des Instru-
ments zu Unsicherheiten in der Temperatur-
messung führen können, erhalten keinen
Prüfungsschein. Das Bureau behält sich
in jedem einzelnen Falle das Recht vor,
über die Annahme eines Thermometers
zur Prüfung zu entscheiden.
Allgemeine Priifungsberlingungen. Die
genauen Bedingungen der Prüfung, aus
welcher die Korrektionstafel hergeleitet
ist, werden im Zeugnis angegeben. Im
allgemeinen jedoch gelten die angegebenen
Korrektionen für volles Eintauchen, d. h.
wenn das Quecksilber in dem Gefäß und
in der Röhre sich auf der Temperatur des
Bades befindet, in welches das Thermo-
meter eintaucht. Wenn ein Thermometer
unter anderen Bedingungen gebraucht
wird, so werden im Zeugnis die nötigen
Daten zur Anbringung der „Fadenkorrek-
tion“ angegeben. Auf Wunsch werden
die Korrektionen auch für die gebrauchte
Eintauchtiefe bestimmt, vorausgesetzt, daß
die Apparate des Bureaus dies zulassen.
Wenn die Thermometer von solcher Länge
oder Form sind, daß die Apparate des
Bureaus nicht ausreichen und besondere
Apparate für ihre Prüfung hergestellt
werden müssen, so wird eine Zuschlags-
gebühr erhoben.
Die Anzahl der Vergleichspunkte und
der Genauigkeitsgrad der Korrektionen
hängt von dem beabsichtigten Gebrauch
des Thermometers, seiner Einteilung, Fein-
heit der Striche, Art des Glases, aus
welchem es gemacht ist, u. s. w. ab. Der
Genauigkeitsgrad wird im allgemeinen im
Zeugnis angegeben.
Es ist immer erwünscht, daß bei Ein-
reichung der Thermometer der verlangte Ge-
nauigkeitsgrad angegeben wird, ebenso der
Teil der Skala, für welchen der größte Ge-
nauigkeitsgrad gefordert wird, und die Bedin-
gungen, unter denen das Thermometer ge-
braucht wird (z. B. Tiefe des Eintauchens, die ge-
wöhnlich vorhandono Zimmertemperatur u.s.w.).
Auf diese Weise bat man die erforderlichen
Daten, um die Anzahl und die Verteilung der
zu prüfenden Punkte zu bestimmen.
{Fnrttttrung folgt)
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20
Pat«ntllBt«.
D«ot*ctae
M«ctuu>lk«r-Ztj|.
Patentliste.
Bia zum 27. Dezember 1905.
Klaas«: Anmsldang««.
4. D. 16 105. Knallgasbrenner, insbesondere
für Kalklichtlampen. H. & B. Drtlger,
Lübeck. 1. 8. 05.
20. A. 12 246. Elektrische Solenoidstellvor-
richtung für Eiaenbahnaignaie oder dergl.
Allg. Elektrlzit&ts-Gesellsch., Berlin.
25. 1. 05.
21. A. 12 306. Kontaktvorrichtung für perio-
disches Offnen und Schließen eines Strom-
kreise« wahrend ganz bestimmter einstell-
barer Zeit- bezw. Arbeitsperioden. Allg.
Elektrizitfite - Gesellschaft, Berlin,
19. 8. 05.
B. 39 286. Röntgeuröhre mit Wasserkühlung.
H. Bauer, Berlin. 22.2.05.
D. 13636 Vorrichtung zur Überhitzung von
Gasen oder Dampfen mittels Elektrizität.
Ch. Diealer, Koblenz. 16.5.03.
F. 20 018. Thermoelektrisches Element zur
Messung von Wechselströmen. Ch. F6ry
u. Cy. pour la Fabrication dos Comp-
teure et Material d'Usines ä Gaz,
Paris. 30.3.05.
F. 20 483. Rotierender Stromunterbrecher.
Felten & Guilleaume - Lahmeyer- Nr. 167108. Verfahren zur Erhöhung der
Werke, Frankfurt a. M. 4.8.05. Empfindlichkeit von elektrischen Meß-, An-
S. 20 563. Drehspulen-Galvanometer mit vor- zeige- und Regelungsvorrichtungeu. M.
stellbarem magnetischen Nebenschluß und Kallmann, Berlin. 6.8.04.
mit konstantem Widerstande des Dämpfung»- Nr. 167 709. Röntgenröhre. H. Bauer, Berlin,
kreises. Siemens & Halske, Berlin. 5.4.05.
18.1.05. Nr. 167 710. Glimmlicht-Oszillographen-Röhre;
Sch. 23G17. Traggerüst für hochgespannte Zus. z. Pat. Nr. 162 725. E. Ru hmer, Berlin.
Sammlerbatterien. L. Schröder, Berlin. . 21.7.05.
I. 4. 05. Nr, 167 747. Quecksilberunterbrecher mit inter-
24. 8. 19 818. Vorrichtung zur Verhinderung des mittierendem Strahl. H.Boas, Berlin. 17.8.;04.
Niederschlage js von Dftmpfen auf die Re- Nr. 167 765. Vakuumfritter mit verstell-
flektoren der mit mineralhaltigen Bogenlicht- barem Kolbenabstande. Derselbe. 15. 7. 05.
kohlen versehenen Projektionsapparate. Nr. 167 767. Temperaturausgleichavorrichtung
Soci6te Sautter llarlö & Cie. f Paris. für elektrische Meßgeräte. W. H. Bristol,
19. 7. 04. Hoboken, V. St. A. 9. 11. 04.
W. 24 094. Vorrichtung zum Auswechseln 42. Nr. 167 262. Vorrichtung zur Einstellung eine«
von Fadensystemen in optischen Instru- ruhenden bezw. im Anlauf befindlichen
menten. A. Weigel, Braunschwcig. 8.7.05. Kreiselapparates in eine bestimmte Lage
42. H. 34 786. Einrichtung an Reißfedern zur zum Erdmeridian. H. Anschütz-K aempfe,
Veränderung der Strichdicke wahrend des Kiel. 7. 1. 05.
Ziehens. F. linup, Wien. 24.2.05. Nr. 167 291. Vorrichtung zum Aufhangen des
L. 21 010. Stangenzirkel zum Zeichnen von Tragstahes von Instrumenten in einem
Evolventen. P. L. Lohrke, Turin. 27.4.05. j kanonischen Gelenk. K. Hein, Hannover.
L. 20 154. Untersatz für Meßinstrumente 19. 7. 03.
zur Befestigung an Holz. J. Lukes, Libu- Nr. 167 584. Apparat zur Bestimmung des
Bchin, Böhmen. 12. 10. 04. spezifischen Gewichts von Körnerfrüchten
M. 27 567. Vorrichtung zum Aufzeichnen der u. dgl. L. ßchopper, Leipzig. 7. 1.05.
Dichte von Flüssigkeiten. W. Mettin, Nr. 167 646. Thermoelektrisches Pyrometer,
Wittmar, Braunachweig. 26.5.05. W. H. Bristol , New-York. 19.2.05.
Für di« R«d*ktion ▼•r«ntwortlicb: A. Blaachk« ln Berlin W.
V«rUf von Jalta« 8prlDf«r ln B«rlln N. — Druck tod Kall Dr«j«r ln B«rlln SW.
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P. 15 938. Vorrichtung zur gewicht* maly-
tischen Bestimmung der Fettsaun in Seifen
und Seifenlaugen M. Pitsch u. G. Lötter-
h os, Berlin. 5. 4. 04.
8. 18 868. Verfahren zur Trennung des Fettes
vom Eiweiß bei der Bestimmung des Fett-
gehaltes von Milch und anderen eiwoiß-
und fetthaltigen Produkten. A. Sichler.
Leipzig. 10.12.09.
S. 20140. Photographischer Kurvenzeichner,
Zus. z. Pat. Nr. 147 146. Siemens & Halske,
Berlin. 11. 10. 04.
48. C 12171. Verfahren zum Veredeln von
Aluminiumlegierungon durch Glühen und
Abschrecken. Zentralstelle für wissen-
schaftlich-technische Untersuchun-
gen, G. m. b. H, Neubabelsborg. 19. 10. 03.
88. H. 34 778. Elastische Lagerung von Uhren
oder sonstigen empfindlichen Apparaten.
C. A. Heuser, Elberfeld. 24. 2. 06.
Erteilungen.
21. Nr. 167 494. Verfahren zur deutlichen Sicht-
barmachung des Schwingungsbildes an
Rosonanzmeßgerüten. Hartmann & Braun,
Frankfurt a, M. 25. 6. 05.
Nr. 167 580. Verfahren zur Herstellung von
Vakuumfrittern. H. Boas, Berlin. 22.6.05.
Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion : A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkircbe 6.
Heft 3. 1. Februar. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Über die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Vortrag,
gehalten auf dem 16. Deutschen Mechanikertage zu Kiel am 4. August 1905,
TOD
Dr. £. KohUchtltter Io Berlin.
(ForMmty.)
Die Umdrehungen der Logschraube werden jetzt gewöhnlich durch eine Leine
auf das an Bord aufgestellte Zählwerk übertragen. Der holländische Kapitän Uter-
rnöhlen 1 ) hat vorgeschlagen, die Leine durch einen 2 mm dicken Draht aus Aluminium-
bronze von 75 m Länge zu ersetzen. Die Resultate sollen dadurch genauer werden,
da Seegang und Wind auf den dünnen Draht weniger einwirken als auf die dicke
Leine. Schwierigkeiten macht das Einholen des Drahtes, da er keinen Drall bekommen
darf, weil er sonst leicht bricht.
Von der Kaiserlichen Marine sind gleichzeitige Versuche mit einem deutschen
Dccklog, von Haecke in Berlin, und einem englischen, dem bekannten Cherublog von
Walker, angeslellt worden, wobei sich das deutsche dem englischen überlegen zeigte.
Die Zuverlässigkeit der Aufzeichnungen ist bei beiden dieselbe, das deutsche Log
ist aber einfacher gebaut und kann daher leichter auseinandergenomraen und ge-
reinigt werden.
Bei diesen Versuchen ergab sich der den beiden Logs gemeinsame Cbelstnnd,
daß die Angaben bei langsamer Fahrt des Schilfes unzuverlässig w-erden. Das Keichs-
Marine-Arot hat daher Untersuchungen angeordnet, ob sich dem vielleicht durch eine
leichtere Schleppschraube aus Magnalium abhelfen läßt; Ergebnisse darüber sind aber
noch nicht bekannt geworden.
Ein schwerwiegenderer Übelstand der Decklogs ist ihre rasche Abnutzung, was
hei der fortdauernden Reihung im Zählwerk, die unter dem ganzen Zuge der nachge-
schleppten Schraube wirkt, nicht zu verwundern ist. Hier haben die Logs von Fleu-
riais, Fua und dem Kapitän Mc. Gray Abhülfe geschaffen. Sie trennen Schlepp-
leine und Übermittlung der Umdrehungen auf das Zählwerk, indem die letztere auf
elektrischem Wege in einem Isolierten Leitungsdrahte erfolgt. Der Druck auf die Lager
der Schraubenwelle ist infolgedessen gering und die Schleppleine, die nur den Druck
aufzunehmen hat, braucht nicht drehbar befestigt zu sein.
Bei dem Fleuriaisschen Log wird ein Schaufelrad, ähnlich dem bekannten
Windrädchen, nachgeschleppt, das bei jeder Umdrehung einen Kontakt gibt. Da ein
solches Rad aber viel mehr Beschädigungen ausgesetzt ist, als eine Schraube, so ist das
Log von Fua 5 ) vorzuziehen. Dieses besteht aus der üblichen Schraube, deren Achse
wasserdicht in einem Gehäuse läuft, das durch die Schleppleine mit dem Schiff ver-
bunden ist. An der Achse ist eine Nase, die bei jeder Umdrehung auf einen Hebel
wirkt, wodurch ein Kontakt und ein elektrischer Strom geschlossen wird, der an dem
Zählwerk ira Kommandoraum die Umdrehungen der Schraube registriert.
ln ähnlicher Weise wirkt das Log des Kapitäns Mc. Gray 3 ), von dem Fig. G
einen schematischen Durchschnitt zeigt. An der Schleppleine s mit der isolierten Lei-
tung im Innern wird ein Gehäuse nachgeschleppt. Dieses Gehäuse trägt hinten einen
>) An«, d. Hydr. 27. 8. 89. 1899. - J ) D. R. P. Nr. 141 829. Kl. 42. — ••) D. Mcch.-Ztg.
1901. S. 56; hergeatellt von der 8hip and Scamcns Safety Cy. in Boston Maas.
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Deutsche
Mechsplkor-Zly.
22 E. Kohlichllller, über die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
großen Flügel, der es davor gehütet, in Kotation zu geraten. Die Achse o der
Schraube r, die wasserdicht durch die Rückwand des Gehäuses hindurchgeht, trägt eine
rechts- und linksgängige Spiralnut von gleicher Steigung. Ein wie eine Schrauben-
mutter durchbohrtes Metallstück m, das sich nicht drehen kann, gleitet auf der Achse a
und greift in die Spiralnut ein, so daß es sich bei der Drehung der Schraube ab-
wechselnd von dem vorderen Ende des Gehäuses zum hinteren Ende und vom hinteren
zum vorderen Ende bewegt. Jedesmal nun, wenn die Mutter m am vorderen Ende an-
langt, drückt sie gegen den Stift d, der durch die Wand zwischen dem Gehäuse und
der Kammer h hindurchgeht und den
Kontakt schließt, der in der Durchbrechung
der Kammer zu sehen ist. Der Strom,
der dadurch geschlossen wird, betätigt im
Kommandoraum einen Elektromagneten, der
infolgedessen auf einer durch ein Uhrwerk
gleichmäßig gedrehten Trommel jedesmal
eine Marke macht, wenn die Mutter m ihren
Weg einmal zurückgelegt oder wenn die Schraube 14 Umdrehungen gemacht hat. Bei
den angeBtellten Versuchen soll das Log so befriedigende Resultate gezeitigt haben,
daß die amerikanische Marine es eingeführt haben soll. Der Übelstand, der oben bei
dem gewöhnlichen Decklog erwähnt wurde, daß die Angaben bei geringer Fahrt des
Schiffes unsicher w'erden und für die verschiedenen Geschwindigkeiten verschiedene
Korrektionsfaktoren angewendet werden müssen, dürfte sich auch bei dem Grayschen
Log zeigen, da die Reibungen der Achse und der sich auf ihr bewegenden Mutter bei
verschiedenen Geschwindigkeiten verschieden stark wirken werden. Immerhin scheint
mir dies Log neben dem von Fua das vollkommenste Decklog zu sein.
Alle diese Logs summieren den zurückgelegten Weg auf, so daß man nachträg-
lich nicht mehr feststellen kann, wieviel Fahrt das Schiff in einem bestimmten Zeitab-
schnitt gemacht hat. Dem soll der Logregistrierapparat von Hjalmar v. Köhler 1 ) ab-
helfen, der außerdem dem Schiffsführer den Weg nach achtern zum Ablesen des Logs
erspart. Durch den kleinen Zeiger eines gewöhnlichen Decklogs wird mittels eines
Hebels ein elektrischer Strom geschlossen, der den Anker eines Elektromagneten eines
an der Kommandostelle aufgestellten Registrierapparates betätigt. Dadurch wird nach
jeder Umdrehung des Zeigers ein Loch in einen sich langsam weiterbewegenden Papier-
streifen gestochen. Die Fortbewegung des Papierstreifens wird durch eine auf der Mi-
nutenachse eines Uhrwerks sitzende Rolle bewerkstelligt, die eine Spitze trägt. Diese
Spitze macht neben den Meilenmarken allslündlich eine Zeitmarke. Aus der Anzahl der
Meilenmarken innerhalb einer Stunde kann man die Geschwindigkeit des Schiffes er-
sehen und aus der Anzahl der seit einem bestimmten Zeitpunkt überhaupt gemachten
Marken den zurückgelegten Weg.
Eine zweite Art von Decklogs gibt nicht den zurückgelegten Weg, sondern die
augenblickliche Geschwindigkeit des Schiffes an. Hier ist daB Piezometer des Kapitäns
der Brasilianischen Marine Radler de A q u i n o 3 ) zu nennen, in dem der alte Gedanke
des Clarkeschen Fahrtmessers eine Auferstehung feiert. Bei beiden wird die Ge-
schwindigkeit des Schiffes durch den vom Wasser auf ein Logschoit ausgeübten Druck
gemessen. Dieser Druck wird auf ein Dynamometer übertragen und mittels eines
Zeigerwerks sichtbar gemacht und abgelesen. Ferner gehören hierher die Logs von
Küpper 3 ) und Schuchhardt, die beide in dem Logkörper eine kleine Dynamo-
maschine untergebracht haben, die durch die nachgeschleppte Schraube in Bewegung
gesetzt wird. Die Umdrehungszahl dieser Maschine und damit die Stromstärke sind von
der Geschwindigkeit des Schiffes abhängig, so daß der erzeugte Strom als Maß der Ge-
schwindigkeit dienen kann. Die letztere kann an einem passend eingeteilten Strom-
messer direkt abgelesen werden.
Der bereits 1882 versuchte Fahrtmesser von Strangmeyer ist in etwas ver-
änderten Formen wieder aufgelebt in den Geschwindigkeitsmessern von Renack,
Raverot und Belly 4 ), Foss 5 ) und Nicholson' 1 ). Allen vieren ist eigentümlich, daß
sie die Schiffswand durchbrechen und zwei Röhren in das Wasser münden lassen, von
*) Hergestsllt von der Nautilka Instrument Aktiebalaget in Stockholm. — -) Aitron. Jahr -
Bericht. 3. S. 633. 1901. — 3 ) D. R. P. Nr. 82 MS Kl. 42. — •) D. R. P. Nr. 87 513. Kl. 42. — *j D. R. P.
Nr. 100 299. Kl. 42. — ») Proe. V ■ St. Xaval Inst 20. 8. 307. 1903.
Kif. r,
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H»»ft S.
1 Februar 11)05.
E. KohlschUtter, Obr die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
23
denen die eine in der Fahrtrichtung, die andere in gleicher Höhe in der entgegenge-
setzten Richtung offen ist. Auf die letztere wirkt nur der hydrostatische Druck der
über der Öffnung stehenden Wassersaule, auf die erstere außerdem der durch die Fahrt
des Schiffes erzeugte hydrodynamische Druck. Die Druckdifferenz in beiden Köhren, die
auf verschiedene Weise nach der Kommandostelle übertragen wird, ist daher ein Maß
der Schiffsgeschwindigkeit, die auf einer empirisch geeichten Skala direkt abgelesen
werden kann. Bei Nicholson wird die Geschwindigkeit außerdem registriert und in
Verbindung mit einem Uhrwerk durch eine sehr sinnreiche Anordnung die Anzahl der
zurückgelegten Seemeilen automatisch berechnet und ebenfalls registriert.
Auf einem Ähnlichen Prinzip beruht der Distance and course recorder von
C. W. Forbes 1 ), bei dem durch den Wasserdruck in der nach vorn offenen Röhre ein
Rädchen gedreht wird. Dieses setzt durch mechanische Übertragung einen Papierstreifen
in Bewegung, dessen ausgelaufeno Länge den zurückgelegten Weg sowie die
Geschwindigkeit zu berechnen gestattet.
Es scheint mir indessen nicht wahrscheinlich, daß die zuletzt besprochenen
Geschwindigkeitsmesser sich in der Praxis Eingang verschaffen werden, da sie nicht
einfach genug sind und der Schiffbauer nicht ohne zwingenden Grund den Schiffs-
boden durchbrieht und Röhren darüber hinausragen läßt. Auch stehen die Kosten nicht
im Verhältnis zu dem erlangten Vorteil.
Oben war bereits gesagt worden, daß das Log vielfach nur als Kontroliapparat
angesehen und die Fahrtgeschwindigkeit des Schiffes gewöhnlich aus den Maschinen-
umdrehungen berechnet wird. Um diese Umdrehungszahl auch außerhalb des Maschinen-
raumes, z. H. auf der Brücke oder im Kartenhause, ablesbar zu machen und dem wach-
habenden Offizier oder dem Schiffsführer jederzeit eine Kontrolle der Maschinenleistung
zu ermöglichen, dienen die Umdrehuugsanzeiger. Eine Neukonstruktion auf diesem
Gebiete ist Frahms Frequenz- und Geschwindigkeitsmesser-). Auf der Maschinenwelle
ist ein Daumenrad aufgesetzt, das bei jeder Umdrehung ein oder mehrere Male
einen Kontakt schließt. Dadurch wird jedesmal ein Stromstoß in die elektrische
Leitung geschickt, die nach dem am gewünschten Ort aurgestollten Meßapparat führt.
In diesem Apparat wird dadurch der auf einer elastischen Brücke befestigte Anker an-
gezogen, der infolgedessen durch die rasch aufeinanderfolgenden Stromstöße die Brücke
in rythmische Schwingungen versetzt. An dieser Brücke sind andererseits eine Anzahl
abgeslimmter Blattfedern mit einem Ende befestigt. Durch Resonanzwirkung gerät von
diesen Federn allemal diejenige in starke Schwingungen, deren Eigenschwingung mit
dem Rythmus der Brücke übereinstimmt. Längs der Federreihe, von denen nur die
freien, durch weiße Scheibchen sichtbar gemachten Enden zu sehen sind, ist eine Skala
angeordnet, die die Umdrehungszahl an der Stelle der schwingenden Feder abzulesen
gestattet. Die Eigenschwingungen der Federn haben sich während vier .Jahre, solange
ist der Apparat versucht worden, unverändert erhalten. Die Genauigkeit ist etwa 1 °/ 0 .
Trotz der verblüffenden Einfachheit ist der Apparat ein absolut genauer, unbeeinflußbarer
Umdrehungszähler. Wie die Beschreibung zeigt, können mit einem Daumenrad beliebig viele
an verschiedenen Punkten des Schiffes aufgestellte Uradrehungszähler betrieben werden.
Ehe wir nunmehr die zur Bestimmung des gegißten Bestecks bestimmten Appa-
rate verlassen, möchte ich auf ein Instrument hinweisen, das noch nicht existiert, dessen
Konstruktion aber einem Bedürfnis abhelfen würde. Es ist dies eine Koppelmaschine.
Koppeln der Kurse heißt, aus den einzelnen nach Richtung und Entfernung bekannten
abgelaufenen Strecken das gegißte Besteck konstruieren. Dies geschieht entweder
auf der Karte oder durch Rechnung unter Benutzung von Hilfstafeln, indem die Teil-
strecken in ihre nordsüdlichen und ihre ostwestlichen Komponenten zerlegt und diese
dann in entsprechender Weise aufsummiert werden. Bei Handelsschiffen, die meist
längere Zeit hindurch einen und denselben Kurs beibehalten, verursacht dieses Koppeln
der Kurse nur eine geringe Arbeit, bei Kriegsschiffen dagegen erfordert es nach längerem
Evolutionieren außer Sicht von Land, wobei die verschiedensten Kurse in raschem
Wechsel gesteuert werden, manchmal umfangreiche Rechnungen. In solchen Fällen
würden die Navigationsoffiziere eine einfach zu bedienende Maschine entweder nach Art
einer Rechenmaschine oder nach Art des Fergusonschen Zyklometers, die ihnen so-
fort den gegißten Schiffsort anzeigt, wahrscheinlich mit Freuden begrüßen.
') 8. S. 1H. 1903 in Australien patentiert. — ! ) D. R. P. Nr. 134 712 Kl. 42. F. Lnx,
Ludwigshafen a. Rh. 1906.
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Deutsch*
Me'-hantkcr-Ztf?
24 E. Kohlschütter, Ober die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Ein derartiges Instrument ist der Deadreckoner von Lord Crawford (Broug-
hams Pat. Nr. '10 160 v. J. 1903. Siemens Brothers & Co. Lim., London. Febr.
1905) ‘). Er besteht aus dem achtem aufgestcllten und von einem gewöhnlichen Deck-
iog regulierten Geber und dem im Kommandoraum aufgestellten Kegistrierapparat. Der
erstere besitzt zwei parallele rotierende Kontaktscheiben, von denen die eine mittels
einer Schraube ohne Ende durch das nachgeschleppte Log in Bewegung gesetzt wird,
und einen Drei plinsen- Drehstrommotor, mit dem die andere Scheibe gekoppelt ist. Die
Einrichtung ist so getroffen, daß durch selbsttätiges Schließen und Öffnen des Kontaktes,
je nach Bedarf, die Umdrehungszahl des Motors stets proportional zu der Umdrehungs-
zahl des Logs bleibt. Ein gleicher Motor, der mit dem des Gebers synchron läuft,
setzt den Kegistrierapparat in Bewegung. Dieser führt ein Schreibrädchen mit erhabenen
Zahlentypen über ein Blatt Papier hin und drückt es jede Viertelstunde einmal auf das
Papier. Dadurch werden der jeweilige Ort des Rädchens durch einen Punkt aufgezeichnet
und außerdem die zugehörigen vollen Stunden aufgeschrieben. Das Rädchen wird mit
einer der Geschwindigkeit deB Schiffes proportionalen Geschwindigkeit weiterbewegt und
zwar in einer dem anliegenden Kurs entsprechenden Richtung. Die Art der Fortbe-
wegung des Schreibrädchens in der richtigen Richtung und Geschwindigkeit ist sehr
sinnreich und geschieht durch Zerlegung der Bewegung in ihre Nordsüd- und ihre
Ostwest-Komponente. Eine Beschreibung würde aber zu weit führen; es mag nur er-
wähnt werden, daß bei jeder Kursänderung der Apparat mit der Hand auf den neuen
Kurs eingestellt werden muß. Durch Verbindung mit einer Fernübertragung der Kompaß-
stellung ließe sich jedoch vielleicht eine völlig selbsttätige Koppelmaschine gewinnen.
Die Einrichtung ist, wie man sieht, dem Zyklographen von Ferguson ähnlich. Nach
dem Prinzip des Gebers ließe sich auch eine sehr einfache Einrichtung zur Kompaß-
fernübertragung konstruieren.
Wir kommen nunmehr zu den Instrumenten, die zur Kontrolle des mit Fehlern
mancherlei Art behafteten gegißten Schiffsortes dienen, zunächst auf hoher See außer
Sicht von Land durch astronomische Beobachtungen. Hierher gehören die Spiegel-
instrumente und die Chronometer.
Von den Spiegelinstrumenten werden fast ausschließlich Sextanten und Ok-
tanten gebraucht, die im Laufe der Zeit die bekannten typischen Formen in Messing
oder Rotguß mit Teilung auf Silberstreifen bekommen haben, von denen die einzelnen
Fabrikanten nach ihrem Geschmack oder dem ihrer Abnehmer nur wenig abzuweichen
pflegen. Daher sind nur einige Neuerungen und Verbesserungen an diesen Instru-
menten anzuführen. Für Nachtbeobachtungen, wo die Kimm nur schwer zu sehen ist,
wird ihnen ein galileisches Fernrohr beigegeben, das anstelle des sonst gebräuchlichen
astronomischen Fernrohrs gesetzt wird. Einige Fabrikanten geben statt dessen ein
ebensolches Doppelglas, einen kleinen Feldstecher, ihren Instrumenten mit. Um die
Kimm noch deutlicher zu machen, als sie dadurch schon wird, ist der obere Teil des
Horizontspiegels (kleinen Spiegels) und ebenso der obere Teil des Spiegelrahmena weg-
geschnitten worden, wie z. B. an den Instrumenten von Ludolph und von Haecke.
Durch diese Anordnung wird zwar das Bild der Kimm verstärkt, aber gleich-
zeitig macht sich die doppelte Austrittspupille unangenehm fühlbar. In den astrono-
mischen Fernrohren stört sie nicht so sehr, weil der Teil des Gesichtsfeldes, w r o die
beiden Bilder gleichzeitig zu sehen sind, verhältnismäßig breit ist. In den galileischen
Fernrohren dagegen ist dieser Teil so schmal, daß von einer Deckung des Sternbildes
mit dem Horizontbilde nicht die Rede sein kann, sondern der Stern nur schätzungs-
weise mit dem Horizont in eine Linie gebracht werden kann.
Einen Fortschritt in dieser Beziehung bietet der Nachtoktant System Hilgen-
dorf, von I’lath in Hamburg. Bei diesem wird die bessere Sichtbarkeit der Kimm
durch ein ganz schwach vergrößerndes lichtstarkes Fernrohr mit großem Objektivdurch-
measer erzielt. Ferner ist der Horizontspiegel so groß gemacht, daß kein Teil des
Objektivs verdeckt wird, sondern die volle Öffnung in Wirksamkeit tritt. Dadurch ist
erreicht, daß der Stern nicht nur in dem belegten Teile des Horizontspiegels zu sehen
ist, sondern infolge der Spiegelung an der großen Glasfläche des Horizontspiegels
auch daneben. Er kann daher auch wirklich mit der Kimm zur Deckung gebracht
werden, oder man kann ihn durch pendelndes Hin- und Herschwingen des Oktanten
*) Dieses Instrument ist mir erst bekannt geworden, nachdem der Vortrag gehalten
war ; es ist aber so interessant, daß ich die Beschreibung hier oinfltge
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H#n s.
i. P«bruar isoa.
E. KoblschUlter, Nautische Instrument«.
Vereins- und Pereonennachrichten.
*25
einen die Kimm berührenden Kreisbogen beschreiben lassen, wie es sonst bei Höhen-
beobachtungen zur See üblich ist.
Trotzdem ist der Stern noch nicht im ganzen Gesichtsfelde zu sehen, weil
durch die Kleinheit des Alhidadenspiegels das Gesichtsfeld für das doppelt gespiegelte
Bild noch immer beschränkt ist. Bei einem für das Reichs-Marine-Amt in Arbeit be-
findlichen Versuchsinstrument soll auch dieser Mangel noch beseitigt und der Alhidaden-
spiegel so groß gemacht werden, daß das Sternbild durch das ganze Gesichtsfeld hin-
durch sichtbar bleibt, oder, um mich präziser auszudrücken, daß die beiden Austritts-
pupillen vollständig zusammenfallen.
( Fortsetzung folgt.)
Vereins- und Personennachrichten.
An die Beantwortung der beiden Rund-
schreiben, betr. Wert© der Aua- und
Einfuhr sowie Mltgllederverzeichnia,
wird dringend erinnert.
D. 6. f. M. u. O. Zwelgrereln Göt-
tin gen. Sitzung vom 2. November 1905
Vorsitzender: Hr. R. Brunnäe.
Der Vorsitzende berichtet über eine An-
frage von seiten der Mechaniker in Braun- |
schweig hinsichtlich der Behandlung der Lehr- j
lingsangelegenheiten und teilt mit , daß er
den Herren das geeignete Material übersandt
habe.
über eine Beteiligung der Mechaniker-
lehrlinge an einer Lehrliugsausstelluug in hie- l
siger Stadt gehen die Ansichten ziemlich weit
auseinander; im ganzen ist wenig Neigung
dazu vorhanden.
Darauf wird zur Vorstandswahl geschritten
und werden ln derselben gewählt: 1. Vorsitzen’
der: Hr. Brunnöe; 2. Vorsitzender : Hr. Prof.
Dr. Arabronn; Kassenwart: Hr. W. Sartorius;
Schriftführer: Prof. Bohrendsen — Zum Mit- I
glied des Haupt Vorstands wird Hr. Brunnde
gewählt. Die Harren H. Winkel und E. Ruh-
strat werden zu Revisoren der Kasse er-
nannt.
Sitzung vom 30. November 1905. Vor-
sitzender: Hr. R. Bruunöo.
Der Vorsitzende teilt mit, daß gegen die
in voriger Sitzung vollzogene Wahl von
einem Mitglied« Einspruch erhoben sei, weij
zwei nicht dazu berechtigte Herren sich au
der Wahl beteiligt hätten. Die Wahl muß
wiederholt werden und ergibt dasselbe Re-
sultat.
Hr. W. Sartorius erstattet den Kassen-
bericht, worauf Prof. Ambronn dazu anregt,
wieder an die Anlage einer Bibliothek zu
denken.
Der Vorsitzende gibt alsdann noch einen
kurzen Bericht Uber die Verhandlungen der
Handwerkskammer. ßh.
Abt. Berlin E. V. Hauptversamm-
lung vom 9 Januar 1906. Vorsitzender:
Hr. W. Handke.
Der Vorsitzende erstattet den Jahres-
bericht (s. u.). der Schatzmeister den Kassen-
bericht. Hr. M. Runge beantragt nan ens der
Kaesenrevisoren die Entlastung des Schatz-
meisters, die einstimmig ausgesprochen wird. —
Hierauf finden unter Leitung von Hm. P.
Kretlow die Vorstands wählen statt; das Er-
gebnis ist folgendes: Vorsitzende: W. Handke.
W. Haensch, Reg.-Rat Dr. H. Stadthagen;
Schriftführer: A. Blaschke und H. Schmidt;
Schatzmeister: A. Hirschmann; Archivar:
F. Sokol; Beisitzer: 0. Böttger, Th Lude-
wig, Prof. Dr. St. Lindeck, M. Runge. —
In den Haupt vorst and werden entsandt die
Herren W. Haensch, Baurat B. Pensky,
F. Sokol, Reg.-Rat Dr. H. Stadthagen. —
Hr. H. Giesebart )i. Fa. C. A. Niendorf) in
Bernau wird als Mitglied aufgenommen. —
Dem aus dem Vorstande leider austreten-
den Hrn. Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Weatphal
wird der Dank der Abteilung votiert. —
Der Vorsitzende verliest eine Danksagung
von Hrn Ed Sprenger jun. für dio beim
Tode seines Vaters erwiesene Teilnahme. —
Schließlich wird über die Veranstaltung eines
Vortragsabends mit Damen mit anschließendem
Winterfeste , wofür der 20. Februar in Aus-
sicht genommen ist, beraten; dabei findet eine
Anregung von Hrn. A. Blaschke, ein Ein-
trittsgeld zu erheben, vielseitige Zustimmung;
die endgültige Beschlußfassung hierüber und
über die zu bewilligenden Mittel wird auf die
nächste Sitzung verschoben. Bl.
Jahresbericht 1905,
erstattet vom Vorsitzenden.
(Auszug.)
Den Vorstand bildeten folgende Herren:
Vorsitzende: W. Handke. Reg.-Rat Dr. H.
Ötadthagen, W. Haensch; Schriftführer:
A. Blaschke, H. Schmidt; Schatzmeistir:
W. Niels; nach dessen Tode wurde an seiner
Stelle A. Hirsch mann vom Vorstande gewählt;
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26
Vereins* und Personsnnmcbrichten. — Kleiner« Mine Hungen
DeaUK-be
Mechenlk'T-Ztg.
Archivar: F. Sokol; Beisitzer: 0. Büttger,
Th. Ludewig, G. P eilehn, Geh. Heg -Rat
Prof. Dr. A. Westphal.
Als Vertreter der Abt. Berlin im Vorstände
des Hauptvereins waren gewählt die Herren
W. Ha o nach, C. Sch ticke, F. Sokol, Reg.-
Rat Dr. H. Stadthagen.
Am Schlüsse des Jahres 1906 haben wir von
Herrn Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. A. Westphal
die Nachricht erhalten, daß er wegen Über-
lastung durch Berufstätigkeit aus dem Vor-
stände ausacheiden müsse, daß er aber bereit
sei, Bich bei jeder darbietenden Gelegenheit
der Gesellschaft nützlich zu erweisen. Wir
halten es für unsere Pflicht, der unendlichen,
treuen Mitarbeit des Herrn Geh. Reg.-Rat Prof.
Dr. Westphal seit 1881 hier zu gedenken.
8eitens des Vorstandes haben wir an ihn, unser
Ehrenmitglied der Abt. Berlin, ein Schreiben
gesandt, in welchem der herzlichste Dank für
seine erfolgreiche Tätigkeit ausgesprochen
wurde, die den deutschen Mechanikern und
Optikern so nützlich und den Zielen unserer
Gesellschaft so fördernd war.
Möchte es uns gelingen, immer wieder solche
Männer mit gleichem Interesse für die Prä-
zisionsmechanik zu finden!
Wir hatten im Jahre 11105 den Tod von
4 treuen Mitgliedern zu beklagen; vom Vor-
stando war es unser Kollege W. Niehls,
dessen Lebensgang in einem längeren Artikel
der D. M.-Z. geschildert wurde; sodann die
Herren F. liaase, E. Klein, Ed. Sprenger.
Wir wollen hier nochmals ihrer treuen Zu-
gehörigkeit und Mitarbeit für unsore Abt.
Berlin gedenken.
Wir begannen das Jahr 1905 mit 155 Mit-
gliedern, es schieden aus 5, neu traten ein 15,
so daß wir mit 165 Mitgliedern in das Jahr 1906
hineingehen.
Der Vorstand hielt 7 Sitzungen ab; es fanden
im ganzen im Vereine, einschließlich eines
Damen abends, 19 Sitzungen und eine Exkursion
(nach dem Materialprüfungsamt in Groß-Lichter-
felde) statt.
Zu allen diesen Vereinsabenden, besonders
auch zu der Exkursion nach dem Material-
prüfungsamt hat sich eine erfreuliche Teil-
nehmerzahl eingefundon, und wir dürfen auch
aus dem Besuche unserer Veranstaltungen durch
Vertreter von Reichs- und Staatsbehörden eine
weitere Förderung unserer Bestrebungen er-
hoffen.
(Schluß folgt j
Die Firma P. Sartorius ist geändert in:
F. Sartorius, Göttingen; Vereinigte
Werkstätten für wissenschaftliche In-
strumente von F. Sartorius, A. Becker
und L. Tesdorpf. — Hr. Prof. Dr. L. Am-
bronn in Göttingen hat die wissenschaft-
liche Bearbeitung der Tesdorpfschen
Abteilung übernommen; in Zukunft sollen
alle astronomischen Instrumente, auch
größere, gebaut werden.
Hm. Prof. Dr. Helmert, Direktor des
Kgl. Preußischen Geodätischen Instituts in
Potsdam, ist der Kronen-Orden II. Klasse,
Hrn. Prof. Dr. W. Feufoner, Mitglied der
Phys.-Techn. Reichsanstalt, der Rote Adler-
Orden IV. Klasse verliehen worden.
Habilitiert: Dr. $. Valentiner für Physik
an der Berliner Universität; Dr. G. von dem
Borne für Geophysik und angewandte Geologie
in Breslau.
Ernannt: Der ao. Professor W. C. Sabine
zum o. Professor der Physik an der Harvard
Universität in Cambridge; der Privatdozent
der Physik Dr. 11. Konen in Bonn zum ao. Pro-
fessor an der Universität Münster i. W.; Privat-
dozent Dr. F. Cohn, Observator an der Uni-
versitätssternwarte in Königsberg i. Pr., zum
ao. Professor; Dr. M. Maurer (Mitarbeiter der
Zeitschr. f. Instrkde.) zum Direktor der Eid-
genössischen Moteor. Zentralanstalt in Zürich;
der Privatdozent der Astronomie Dr. M. Ernst
in Lemberg zum ao. Professor; der ao. Pro-
fessor der allg. Chemie an der böhm. Univer-
sität Prag Dr. A. Belohoubek zum o. Prof.;
der Privatdozent der Chemie an der Techn.
Hochschule in Stuttgart Dr. J. Schmidt zum
ao. Prof.; der ao. Professor der Chemie an der
Techn. Hochschule in Wien Dr. M. Bamberger
zum o. Prof.; der Privatdozent der ehern.
Technologie Dr. J. Zehnter in Innsbruck zum
ao Prof ; Dr. O. L. Shinn und Dr. W. T.
Taggart zu Assistant ■ Prof, für Chemie an der
Universität von Pennsylvania
Verstorben: Prof. Dr. I>c Witt B. Bracc,
o. Prof, der Physik an der Universität von
Nebraska; Dr. St. Kostlivv, Vizedirektor der
Zentralanstalt für Meteorologie in Wien; Dr.
Dr. J. II. Meidinger, Physiker, o. Prof, am
Polytechnikum in Karlsruhe, Dir. der Bad.
Landesgewerbehalle (der Konstrukteur des Mei-
dingerelemente); Prof. Dr. Engelbrecht, erster
wissenschaftlicher Assistent am ehern. Staats
laboratorium in Hamburg; Prof. R. Copeland,
Kgl. Astronom für Schottland und Prof, der
Astronomie an der Universität in Edinburgh;
Prof. Dr. B. Fischer, Direktor des chem. Unter-
Buchungaamtes in Breslau.
Kleinere Mitteilungen.
Fräser aus Schnelldrehst ahl.
Bat/. Ind.- und Generbebl. 37. S. 31 1903.
Die Festigkeit eines Stahles nimmt mit der
Härte ab; daher empfiehlt es sich nicht, Schneid-
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Heft 3.
I. Februar IMS.
Kleiner* Mitteilungen.
27
Werkzeuge, an die große Ansprüche auf innere
Festigkeit gestellt werden, z. B. Fraser, aus
naturhartem Stahl (Schnelldrehstahl) her-
zustellen. Um aber Sehnelidrehstahl auch für
solche Zwecke zu verwenden, hat Hi Ilde*
brand )un. in Wertloh! einen besonderen
Frftakopf konstruiert. Der Fräskopf trägt 6 bis
8 Nuten, in denen die Stichel genau passen,
so daß eine seitliche Verschiebungausgeschlosscn
ist. In der Längsrichtung werden die Stichel
durch hohle, daher elastische Stahlstifte ver-
sichert, und zwar sind Stichel und Stift auf
Anzug gearbeitet; der Stichel darf mit seiner
hinteren Fläche nicht am Fräskopf anliogen,
der Stahlstift muß leicht konisch gehalten sein.
Bern de s Rtf. Der Fräakopf zeichnet sich
durch die Einfachheit der Stichelhefestigung
und leichte Nachschleifbarkeit der Fräser aus.
Ein großer Nachteil besteht aber darin, daß
man die Stichel nicht einzeln nachstellen kann.
Leidet die Arheitakante eines Stichels, so ist
man genötigt alle übrigen auf die gleiche
L&ngo zu bringen, ein Vorfahren, das oben bo
umständlich wie zeitraubend ist. Der Fräskopf
würde sich billiger stellen, wenn die Stähle
nicht radial, sondern achsial angeordnet I
würden und die Stichel nicht bo komplizierte,
sondern einfach zylindrische Form bekämen.
Kg.
Über ein neues und einfaches
Refraktometer aus der Werkst&tte
von R. Fuefe.
Vou C. Leiß.
Zeittchr. f. Kryat. u. M in. HO. S. 47. 1904.
Das Refraktometer ist vor allem für rasche
Bestimmungen im Praktikum und zu Vor*
leaungs/.wecken bestimmt ; die Figur zeigt einen
Hauptschnitt desselben.
Das Instrument beruht auf dem Bortrand-
Ab besehen Prinzip der Bestimmung des Grenz-
winkeis mit Hilfe einer Halbkugel aus stark
brechendem Glase. Der Brechungaindex wird
direkt au einer nach Hundertstel geteilten Glaa-
skala S im Beobachtungsfernrohre abgelescn.
ohne daß man, wie ^sonst üblich, den Grenz-
winkel an einem Teilkreise bestimmt ; die Ab-
lesungsgenauigkeit beträgt infolge der etwa
fünfmaligen Vergrößerung durch die Beob-
achtungslupe 0,002. Der Brechungsindex des
Glases der Halbkugel beträgt 1,7938, so daß
unter Anwendung von Methylenjodid (als ver-
mittelnde Flüssigkeit) alle Brechungsindices
zwischen 1,45 und 1,70 gemessen werden können.
Die auf einem Stabe befestigte Halbkugel H
kann für Messung doppelbrechender Substanzen
mittels der geränderten Scheibe h um eine
vertikale Achse gedreht werden ; sie ist zum
Schutze gegen Beschädigungen vollständig von
dem Mantel J/ umgeben, der auch das Beoh-
achtungsröhrchen trägt, welches im Inneren
die Indcxskala S enthält; dieso ist unver-
änderlich fest nach ihrer Berichtigung einge-
setzt. P ist ein totalreflektierendes Prisma,
so daß eine hequemo Kopfhaltung ermöglicht
wird; seine dem Auge zugekehrte Katheten -
I fläche ist behufs Ersparnis eines besonderen
Okulars als Lupe ausgebildet : zur Scharf-
Stellung dient ein Schieberröhrchen und eiu
Augendiaphragma d. Letzteres kann aus seiner
kurzen Röhre herausgezogen und eventuell
durch eine Hülse mit Nicol zur Untersuchung
der Polarisationsverhältmsae der Grenzkurven
ersetzt werden. Um auch den sphärischen
Teil von H reinigen zu können, läßt sich nach
Lösung der kleinen Schraube s der Mantel M
abschrauben.
Es kann sowohl streifend einfallendes Licht
(über die Oberfläche streifend in das Präparat
eintretend), als auch reflektiertes Licht (von
unten in die Halbkugel eintretend) benutzt
werden ; für den letzten Fall befindet sich in M
gegenüber dem Beobachtungsrohre ein läng-
licher Schlitz t, der für streifenden Einfall
durch den Drehring m abgeschlossen worden
kann.
Das Instrument ist sowohl auf einem in
Höhe stellbaren Stativ, als auch in einem
Haudgriff zu benutzen, in welchem es von Hand
zu Hand gegeben werden kann.
Jedem Instrument ist endlich ein Zylinder
aus FHutglas vom Brechungsimlex — 1,620
als Kon trollprä parat beigegeben ; für Unterrichts-
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Kleinere Mitteilungen
zwecke empfiehlt eich außerdem die Beigabe
einiger Kristallzylinder, wie z. B. Kalkspat,
Quarz, Aragonit u. «. w., deren Basiafläche
parallel der optischen Achte bezw. Achseu-
ebene geschliffen ist.
Koplernadel mit Lupe Ton R. Reife
In Liebenwerda.
Der Apparat ist von Herrn Kataatorkontrolleur
Conradt konstruiert und als D. R. G. M
Nr. 247 214 geschützt. Er besteht aus einer
Kopiernadel, an deren Stiel a eine Luperf von
etwa 3 facher Vergrößerung verstellbar ange-
bracht ist. Die Nadel b kann, wie die bislang
gebräuchlichen, ausgowechselt werden. Die
Lupe ist an dem Kopiernadelhalter beweglich
und somit für jede Augenstflrke einstellbar.
Durch die Lupo wird nicht nur ein bedeutend
schnelleres und sicheres Arbeiten ermöglicht,
sondern die Genauigkeit der ahgestochenen
Punkte ist auch bedeutend größer, als beim
Kopieren mit bloßem Auge.
Kerner laßt sich die Nadel ausgezeichnet
zur Kartierung verwenden, indem man an einem
genau geteilten Lüngenmaßstah die aufzutra*
genden Punkte absticht. Durch die Lupe ist
eine genaue Schatzung des Teilungsintervalles
möglich, und demgemäß wird die Kartierung
»ehr genau. Zur Verteilung der unvermeid-
baren Messungsdifferenzen benutzt mau eine bei-
gegebene Tafel, auf welcher die Abszissen und
Ordinaten in Meter aufgetragen sind. Hat man
z. B, bei einer 260 m langen Linie 0,3 m zu
verteilen, so legt man ein Lineal so auf die
Tafel, daß die Kante des Lineals die Abszisse
hei Null, die Ordinate 260 bei 0,3 m schneidet.
Der Schnittpunkt der Linealkante mit den
Zwischenordinaten gibt dann an, wieviel Meter
hei jeder aufzutragenden Ltluge zu- oder abzu-
rechnen sind, z. B. bei 120 m 0,14 m.
Der Preis der Kopiornadel mit der Lupe be-
trügt 2 M., der Preis der Tafol 0,25 M
Glastechniaches.
Deutsche
Mechanlfc er-Ztg .
Die deutsche Ausfuhr nach Schweden
i. J. 1904 wird geschützt auf rd. 620 000 M. an
chirurgischen, physikalischen Instrumenten und
rd. 650 C00 M an optischen Instrumenten; die
Gesamtausfuhr Deutschlands nach Schweden be-
trug 151 Millionen M.
Eino Ausstellung exportfähiger öster-
reichischer Erzeugnisse in London wird im
nächsten Jahre statttinden; von der österreichi-
schen Regierung ist mit der Organisation der
Ausstellung der Präsident des Niedoi öster-
reichischen Gewerbevereins, Kommerzialrat
Denk, betraut. Die Abteilung für Industrie
wird auch eine Ausstellung von Präzisions-
instrumenten enthalten.
Zolle. Ein französisch- russischer Handelscet-
trag unterliegt zurzeit der Beratung durch di 3
Deputiertenkammer. Wenn dieser Vertrag in
Kraft tritt, »o werden sich auch für Deutsch-
land, du wir in Rußland Meistbegünstigung ge-
nießen, einige Zölle ermüßigen; für die Fein-
mechanik kommt in Betracht: Pos. 170. Brillen,
Lorgnetten, Doppelfernrohre. Operngläser in
Fassungen aus gemeinen Stoffen; ebensolche
Fassungen ohne Glaser 24 Rb. per Pud (jetzt
30 Rb ).
In Australien gehen nach einer jüngst er-
gangenen Entscheidung Umschalter von 4 Zoll
und weniger Grundfläche als elektrische Mate-
rialien frei ein; wenn sie indes als Bestandteile
zollpflichtiger Gegenstände eingeführt werden,
zahlen sie denselben Zoll wie die Gegenstände,
von denen sie ein Bestandteil sind.
Das Thüringische Technikum Ilmenau
zahlte im abgelaufenen 11. Schuljahr 1200
Semesterschüler. Die Anstalt bildet Ingenieure,
Techniker und Werkmeister aus und ist im
verflossenen Jahr bedeutend erweitert worden
durch ein modernes Versuchslaboratorium, haupt-
sächlich für Dampfmaschinen- und Dynamobau,
sowie durch Angliederung eines handelsaka-
demischen Kurses für kaufmännische Aus-
bildung des Ingenieurs. Mit dom Technikum
steht elno Maschinenfabrik in Verbindung, in
der auch Volontäre Aufnahme finden.
Glastechnisches.
Die amerikanischen
PrUfungsbestimmungen für
Thermometer.
{FortmtMu af)
Auf Wunsch werden die Korrektionen
in 0,1 des kleinsten Intervalls der Teilung
abgerundet, vorausgesetzt ilaii das Inter-
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Hefl 3.
l- Febmiir iws.
C.la*technlsch*s.
2 <)
vall nicht zu kurz ist (nicht weniger als
0,4 oder 0,5 mm) und daß die Teilung
genügend fein und gleichförmig ist sowie
die Konstruktion und das Verhalten des
Thermometers diesen Genauigkeitsgrad ge-
währleisten.
ltn allgemeinen soll bei Thermometern
mit einer Genauigkeit von 0,1 des kleinsten
Intervalls das Intervall zwischen den zu
prüfenden Punkten 50 Teilstriche nicht
überschreiten. Für gewöhnliche in 1 0 oder
2° geteilte Thermometer, für welche die
Korrektionen auf ganze Grade angegeben
werden, genügt eine Prüfung von 100°
zu 100°.
Gebrauchsmethoden für Präzisionsthermometer.
Infolge der unvollkommenen elastischen Eigen-
schaften des Glases, die Bich in der Nullpunkts-
depression mit dem je nach der Glasart in
weiten Grenzen variierenden langsamen Rück-
gang kundtun, hangen die Angaben eines
Thermometers von seiner vorherigen Behandlung
ab. Wenn z. B. eine gegebene Temperatur
mit demselben Thermometer gemessen wird,
zuerst nachdem es eine lange Zeit auf Zimmer-
temperatur gehalten, und zum zweiten, nachdem
es auf 100° erhitzt war, so werden die Angaben
voneinander um Betrüge abweichen, die von der
Beschaffenheit des Glases abbflngen und 0,5°
oder mehr für einige schlechte Glassorten und
nur einige hundertstel Grad für die besseren
betragen. Pernet hat gezeigt, daß diese
Wirkungen der unvollkommenen Elastizität
eleminiert und die Angaben der Thermometer
von der vorherigen Behandlung unabhängig
gemacht werden können, wenn man nach jeder
Temperaturmessung sofort den zugehörigen
Nullpunkt bestimmt und als Puiidamental-
intervall den Abstand zwischen dem Punkt
100° C und den» Nullpunkt nach Erhitzung auf
100° wählt. Wenu die Korrektionen mit einer
Genauigkeit von 0,01° oder 0,02° gewünscht
werden, so ist dieses Verfahren stets einzu-
schlagen.
Für das gewöhnliche Temperaturintervall
(0° bis 100° C) wird zu den Vergleichungen
ein Apparat benutzt, wie er in der Phys. Be v.
21. 3. 62. 1904 beschrieben ist.
Beim Gebrauch von Prüzisiotisthermometern
ist es sehr wichtig, daß die Temperatur nicht
füllt, weil der Meniskus dann nicht gleich-
förmig ist und die Säule gewöhnlich in mehr
oder weniger großen Sprüngen zurückgeht.
Oft zeigt ein Thermometer eine absolut kon-
stante Temperatur an, wahrend ein anderes
erkennen laßt, daß die Temperatur um 0,01° oder
mehr gefallen ist. Der einzige sichere Weg
ist, bei allen Beobachtungen mit einem steigen-
den Meniskus zu arbeiten. Eine etwas ver-
änderliche Temperatur verringert auch den Be-
obachtungsfehler, da sie Ablesungen an ver-
schiedenen Skaleustellen erfordert und so die
Wiederholung derselben Schatzungsfohler ver-
hindert.
Eine andere wichtige Fehlerquelle beim
Gebrauch der Thermometer rührt von der
Parallaxe her. Wenn ein Thermometer keinen
eingeschmolzeneil Emaiistreifen hat, so kann
dieser Fehler dadurch vermieden werden, daß
man die Ablesungen einmal mit der Teilung
vor und einmal mit der Teilung hinter dem
Quecksilber macht, ohne dabei den Gesichts-
winkel zu {Indern, und dann das Mittel aus
beiden Ablesungen nimmt Bei Thermometern
mit Emailstreifen vermeidet man die Parallaxe,
indem man das Spiegelbild der Teilung in dein
Quecksilberfaden beobachtet.
Weitere Angaben über die Methode des
Gebrauchs eines Thermometers für höchste
Genauigkeit sind in den vorstehend zitierten
Abhandlungen und Werken enthalten.
Korrektion für herausragenden baden. Wenn
ein Thermometer nicht ganz eintauchend ge-
braucht wird, so kann die heruusragende Röhre
uud das darin enthaltene Quecksilber eine
Temperatur haben, die von derjenigen dos
Bades sehr verschieden ist, und es ist dann
eine Korrektion w r egen des herausragenden
Fadens erforderlich. Diese sogenannte „Fadeu-
korrektion" ist aber sehr groß, wenn die
Anzahl der herausragenden Grade und die
Temperaturdifferenz zwischen Bad und Raum
oberhalb des Bades groß sind ; sie kann bei
Messungen mit einem Quecksilberthcrmometer
bei 400° C (750® F) mehr als *20° C betragen.
Der Betrag dieser Fadenkorrektion wird
angenühert durch folgende Formeln berechnet :
0,00 016 < n X (2*— f)° C
oder
0,000 088 X »X { 3T — 1)° F,
worin » die Anzahl der herausragenden
firado, T die Temperatur des Bades, t die
mittlere Temperatur des herausragenden
Fadens bedeuten. Die letztgenannte kann an-
genähert durch ein in der Nahe aufgehängtes
kleines Uilfsthermometer gemessen werden
oder durch Umgeben der Röhre mit einem
kleinen Mantel von Wasser, dessen Temperatur
bestimmt wird, oder noch genauer mittels
eines Gull lau moschen oder Mahlkeachen
Fadenthermometers. ( Zeitschr . f. Instrkde 13.
8 . 58 . 1893 .)
Temperaturskala . Es ist wohl bekannt, daß
die Temperaturskala, welche durch ein mit einer
Flüssigkeit gefülltes Glasthermometer definiert
ist, abhängig ist von der Zusammensetzung und
Behandlung des Glases. Selbst Proben von
Glas aus demselben Hafen zeigen in dieser
Hinsicht Unterschiede. Deshalb sind auch
Quecksilberthermometer, obwohl sie bei guter
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HO
Glastpc hnischcs
Konstruktion und vorsichtigem Gebrauch einer
8ehr großen Genauigkeit fähig sind, dennoch
nicht zur Herstellung einer Normal-Temperatur*
skala geeignet.
Die allgemein gebräuchliche Temperatur-
skala für das Intorvall — 35° bia -f 100° C ist
die Wasserstoff skala des Bureau International
des Poide et Mesuree, wie sie durch den fol-
genden Beschluß des Internationalen Komitees
für Maße und Gewichte vom 16. Oktober 1887
festgesetzt ist:
„Das Internationale Komitee für Maße und
Gewichte nimmt für den internationalen Dienst
des Maß- und Gewichtswesens als thermo-
metrische Normal skala die hundertteilige Skala
des Waasorstofftherraometers an, deren Fix-
punkte die Temperatur des schmelzenden
Eisos (0°) und des Dampfes von siedendem
Wasser (100°) bei normalem atmosphärischem
Drucke sind; der Wasserstoff wird bei einem
manometrischen Anfnngsdrucke von Im Queck-
silber genommen, d. h. 1000:760 = 1,3158-nml
dem normalen Atmosphärendruck."
In dieser Temperaturskala wird demnach
1 Contigrad gemessen durch 0,01 der Druck-
änderung zwischen den beiden festen Punkten,
den eine begrenzte Masse von Wasserst offgas
erfährt, dessen Volumen konstant gehnlteu
wird und dessen Anfangsdruck (bei 0° (?) gleich
1 m Quecksilber von 0° unter 45° Breite im
Meeresniveau ist.
Für die Temperaturen zwischen — 35° und
-t- 100° C Ist die vom Bureau of Standarde an-
genommene Skala die Internationale Wasser-
atoffskala, definiert durch die mittleren An-
gaben einiger von Baud in und von Tonnelot
hergestellter Hauptnormal - Quecksilborthermo*
metor, welche sorgfältig untersucht und zu
verschiedenen Zeiten mit den Normalen des
Internationalen Bureaus verglichen sind.
Da Wasserstoff für den Gebrauch in höheren
Temperaturen sich nicht gut eignet wogen
seiner großen chemischen Aktivität und der
Leichtigkeit, mit welcher er durch die Gefäß-
wände diffundiert, so wird für die höheren
Temperaturen zwischen 100° und 550° C das
StickBtoffthermometer zu Grunde gelegt. Diese
Skala ist durch dio mittleren Angaben einer
Reihe von Platin -Widerstandsthermoraetern l’est-
golegt.
In dem Intervall zwischen — 35° und — 200°(?
oder tiefer ist die Normalskala festgelegt durch
die mittleren Angaben einer Anzahl von Platin-
WiderstandsÜiermometern, die auf die Skala deB
Wasserstolfthermometers durch Kalibrierung bei
drei bekannten Temperaturen (Dampf, Eis,
Siedepunkt des Sauerstoffs) bezogen sind.
(Fortulntng ftlgt )
Dootach«
M«cb*nik»r-ZL|C.
Gebrauchsmuster.
Klasse:
12. Nr. 264 635. Instrument zum Extrahieren
von Farbstoff o. s. w. aus Pflanzen schnitte«,
bestehend aus einem Glastrichter mit Deckel
und Metallgazeeinsatz sowie einem Halm
im Ablaufrohr des Trichters. H. Deegoner,
Colmar i. E. 23. 10. 05.
Nr. 265309. Elektrische Laterne mit Queck-
silberdampflampe als Lichtquelle, besouders
zur Unterwasserbeleuchtung. Neufoldt &
Kuhnke, Kiel. 30. 10. 05.
30. Nr. 263 872. Flasche mit Meßgerät als
Stopfen. E. Schlecht, Berlin. 13. 10. 05.
Nr. 267 187. Apparat zum Ansaugen von
Sekreten aus den Nebenhöhlen dor Nase.
R. Müller, Essen Ruhr. 6. 11.05.
42 Nr. 263992. Sicherheitsvorrichtung an Queck-
silbermauometern zur Verhütung dos Her-
ausschleuderns von Quecksilber bei Über-
druck. G. A. Schultze, Charlottenburg.
28. 9. 05.
Nr. 264 154 u. 264 155. Ahsorptionagofäßo ohne
Luftverdrängung zum übercinanderschalton
und Nebeneinandorschallen. Bender &
Hob ein, München. 17. 7. 05.
Nr. 264 166. Absorptionsgefäße ohno Luft vor-
drängung als Explosionspipette. Dieselbon.
17. 7. 05.
Nr. 264 725. Thormometerkugolschutz aus
Metallblech, mit Email überzogen. Alt,
Eberhardt & Jäger, Ilmenau Thür.
28. 10. 05.
Nr. 264 452. Sicherheitsbürette, welche in zwoi
Teile zerlegbar ist. P. Hennekes, Borbeck
b. Essen. 20. 10. 05.
Nr. 264 674. Schoidetrichter mit Kühlvorrich-
tung für heiße Flüssigkeiten. Alt, Eber-
hard! & Jäger, Ilmenau Thür. 28. 10. 05.
Nr. 266 009. Thermometer zum Anzeigen
von kommendem Frost. L. H. Bernei,
Paris. 11.10.05.
Nr. 266 162. Vorrichtung zur Bestimmung des
Kalks in der Ackererde, bestehend aus
einem mit Skala versehenen Glasgefäß und
einem mit diesem zu verbindenden Ent-
wicklergefäß. 8t. Dabkiewicz, Breslau.
24. 10. 05.
Nr. 266 413. Auseinandernehmbarer und trans-
portabler Meßapparat zur Bestimmung des
spezifischen Gewichtes von Gasen mit Mano-
meter, Btandrohr und Pumpe. G. A.Schultze,
Charlottenburg. 24. 10. 05.
64 Nr. 263 900. Durch eine Schutzflascho mit
abnehmbarem Deckel und ßägospänenfüUung
geschützte Glasflasche. W. Zander, Magde-
burg. 16 9. 05.
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Heft 3.
t. Februar IW41.
Patenticheu.
•Hl
Patentschau.
Verfahren zum Blasen von Glashohlkörpern. P. Th. Sievert
in Dresden. 16. 1. 1903. Nr. 154 888. Kl. 32.
Geschmolzene Glasmasse wird zunächst , wio be-
kannt, zu einer Schicht ausgebreitet und an den Rändern
bei b festgehalten. Durch Vorbla9en wird ein Hohlkörper A
mit zum Festhalten geeigneten Ausbuchtungen i atu Boden
gebildet und darauf der an diesen Ausbuchtungen (durch den
versenkbaren Boden 0 ) und am oberen Rand festgehaltene
Zwischenkörper in freier Luft oder in Formen und gleich-
zeitigem Ziehen fertig geblasen.
Chromatisch, sphärisch und astigmatisch korrigiertes Ob-
jektiv. Voigtländer & Sohn in Braunschweig. 18. 9.
1903. Nr. 154 910. Kl. 42.
Bin mittleres Linsensystem ist zwischen zwei Liusen
gestellt, die aus mindestens zwei Linsen (Krön und Fiint)
bestehen, welche beide nur Kronglas höherer oder geringerer
Brechung als das Flintglas enthalten. Zugleich ist dabei —
und darin besteht das Neue — in den beiden Äußeren Systemen
die Lage der Sammel- und Zerstreuungslinsen gegenüber
dem mittleren System verschieden.
Chromatisch, sphärisch und astigmatisch korrigiertes Ob-
jektiv. Dieselben. 18. 9.1903. Nr. 154 911. Kl. 42.
Zwischen zwei aus mindestens je zwei Linsen (Krön
und Flint) bestehenden Linsengruppen, die beide Kronglas
von höherer Brechung als das Flintglas enthalten, ist, wie be-
kannt, ein drittes System gestellt. Die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet , daß die einander zugekehrten Linsen des
inneren und eines äußeren Systems (oder beider äußeren
Systeme) hinsichtlich Farbenzerstreuung und Brechung aus
ungefähr gleichen oder solchen Glassorten bestehen, bei denen
das Glas mit kleinerer Farbenzerstreuung einen kleineren
Brechungeexponenteu besitzt als das andere.
Elektrolytischer Elektrizitätszähler. J. Busch in Pinneberg.
23. 3. 1904. Nr. 154 855. Kl. 21.
Um bei elektrolytischen F.lektrizitätszfthlem , bei
denen die Meßzelle B im Nebenschluß zu einem Ohmschen
Widerstande A liegt , die schädliche Wirkung der Konzen-
trations • BMK und -Kapazität der Meßzelle zu kompensieren,
ist parallel zum Stromkreis der Meßzolle B noch ein Strom-
kreis mit einer zweiten Elektrolytzelle E geschaltet.
Magnetsystem mit kurzer Schwingungsdauer für Galvano-
skope, Kompasse oder geodätische Bussolen Gebr.
Ruhstrat in Göttingon. 13. 9. 1903. Nr. 155 644. Kl. 21.
In einem kreiszylindrischen Dämpfungsraume sind parallel nebeneinander hochkantig
stehende Magnete von dem Dämpfungsraume entsprechend verschiedenen Längen um den Mittel-
punkt schwingend angoordnot. Bei der Verwendung für Galvanoskope wird die Magnetnadel
innerhalb einer konischen Spule mit einer Wicklung von nach außen zunehmender Drahtstärko
eingebaut.
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Patentlitte.
Deutsch«
Mecbaniker-Ztf.
32
könuen. Heyl & Patterson, Pitteburg.
9. 3. 05.
F. 20418. Vorrichtung zum Ahsprengen von
Glasgcgenständon. H. Fi ach er, Stolberg,
Rhld. 17.7.05.
: 42. B. 37988. Glaslinse und Verfahren zur Her-
stellung. J. L. Borsch jun., Philadelphia.
31. 8. 04.
H. 33916. Tellurium. G. Hering, Griesheim
bei Darmstadt. 6. 10. 04.
U. 2523. Aus einem massiven, nur mit Kapil-
lardurchbohrung für die Quecksilbersäule
oder dgl. und mit eingegossenem reflek-
tierenden Belag versehenen Glasatabe be-
stehendes Thermometer. W. Uobe, Zerbst.
12. 7. 04.
W. 2*2 302. Apparat zur Prüfung von Schmier-
mitteln. J. Walther, Gleiwitz. 28.5.04.
47. H. 36 012. Vorrichtung zur Verminderung
des Reibungsverlustes bei iu Gasen oder
Flüssigkeiten kreisenden Körpern; Zus. z.
Pat. Nr. 168 111. F. Iierles u. J. Novak,
Prag. 23. 8. 05.
74. 8. 19 566. Vorrichtung zum Empfangen
von durch Wasser fortgeleiteten Schall-
signalen an Bord von Schiffen. Bubmarine
Signal Oy., Boston V. 8t. A. 13.5.04.
8. 20 269. Elektrischer Apparat zur Be-
stimmung der Richtung von Schallsignalen
auf Schiffen. Submarine Signal Cy.,
Waterville V. 8t A. 17. 11. 04.
Sch. 21 287. Schallrichtungaanzeiger für unter
Wasser fortgepflanzte Schallwellen. J.
Schießler, Wien. 5.12.03.
Patentliste.
Bis zum 8. Januar 1906.
KlaeBe:
21. A. 12 463. Heizvorrichtung für Quecksilber-
dampflampen und ähnliche Apparate. Allg.
Elektrizität« • Gesellschaft, Berlin.
14. 10. 05.
B. 39 430. Quecksilberstrahlunterbrecher für
veränderliche Kontaktdauer. R. Bosse &Co.,
Berlin. 9.3.05.
F. 20 639. Vorfahren zur Messung sämtlicher
Wechsolstromgrößen beliebiger Frequenz
durch Kompensation mittele Gleichstroms.
A. Krukowsky, Kiew RußL, u. H. Fischer,
München. 13. 9. 05.
H. 34 736. Widerstandsmaterial, bestehend aus
zerkleinertem Kohlenstoff. R. Hopfe lt,
Berlin. 18. 2. 05.
H. 35 204. Einrichtung zum Schutz von Quarz-
glasgefäßen. W. C. Heraeus, Hanau. 18. 4. 05.
K. 29655. Verfahren zur Erhöhung der Empfind-
lichkeit elektrischer Meß-, Anzeige- und Re-
gelungsvorrichtuugen; Zus. z.Anm. K. 27827.
M. Kallmann, Berlin. 2.6.05.
M. 27 292. Elektrische Vakuumröhrenlampe
mit einer als Beleuchtungsmittel dienenden
und sich teilweise verbrauchenden gasför-
migen Füllung. Moore Electrica! Cy.,
New- York. 10. 4. 05.
W. 23 038. Influenzmaschine. H. Wommels-
dorf, Charlottenburg. 26. 11, 04.
30. M. 25 650. Apparat zum keimfreien
Abziehen von sterilisierten Flüssigkeiten
auf sterilisierte evakuierte Kugelröhrchen
oder Glaskölbchen. E. Maynard, London.
16. 6. 04.
O. 4728. Vorrichtung zur Behandlung des
menschlichen Körpers mit allmählich in der
Spannung an- und absteigenden Induktions-
Strömen. W. Otto, Berlin. 27. 12. 04.
32. B. 39 454. Verfahren und Vorrichtung
zum Blasen von Quarzglasgegen ständen.
J. F. Bottomley, Wallaond-on-Tyne, R. S.
Hutton, Manchester, und A. Paget, North
Cray (Kent Engl.). 13. 3. 05.
B. 40 147. Elektrischer Ofen zur Erzeugung
von Quarzglaszylindern. J. F. Bottomley,
Wallsond-on-Tyne, und A. Paget, North
Cray (Kent Engl.). 31. 5. 05.
H. 34 892. Kühlofe» mit abaetzend bewegter
Sohle und beständig umlaufendem Förder-
band, durch welches die Glasgegenstünde
so in Reihe quer vor daß Ofenende geführt
werden, daß sie in Querreihen vom Förder-
band auf die Ofensohle abgeschoben werden
Erteilungen.
21. Nr. 168 076. Verfahren zum Telegraphieren
mittels elektromagnetischer Welleu. R. A.
Fessonden, Manteo V. St. A, 21.8.04.
Nr. 168077, 168 078 und 168 079. Von einem
Mehrphasenstromerzeuger gespeiste Bender
und Luftleiter zur Übertragung von Energie
in den Raum für die Zwecke der Funken -
telegraphie u. s. w.; Zus. z, Pat. Nr. 158 727.
A. Artom, Turin Ital. 11.2.05.
Nr. 168082. Anlaßvorrichtung für Vakuum-
dampfapparate nach Art der Cooper-Hewitt-
Lampe. I*. II. Thomas, East Orange
V. StA. 13.4.05.
42. Nr. 167905. Kreisteilmaschine mit mehreren
in ein gemeinsames Schneckenrad eingrei-
fenden Schnecken zum Antriebe des Werk-
stückträgers. M. Wolz, Bonn a.Rh. 23.12.04.
Nr. 167 942. Binokularer Feldstecher. C. A.
Steinheil Söhue, München. 9.6.05.
Kor dl« Kedektloa verantwortlich: A Bleachke in Berlka W.
Verlag von Julias Springer in Berlin S. — Druck von Emil Drejer in Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Xnatrumentenkunde
and
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche ß.
Heft 4. 15. Februar. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Über die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Vortrag,
gehalten auf dem 16. Deutachen Mechanikertage zu Kiel am 4. Auguat 1905,
▼on
Dr. XL KohUohütter in Berlin.
( Fortutturnff)
Das von dem unbelegten Teil des Kimmspiegels gelieferte doppelt reflektierte
Bild ist gelbst bei helleren Sternen recht schwach; deshalb will das Reichs-Marine-Amt
Oktanten mit Spiegeln anwenden, die nach einem der Firma Zeiß in Jena patentierten
Verfahren ganz schwach versilbert sind, wodurch die von der Kimm herkommenden
Strahlen nur ganz wenig geschwächt werden, dafür aber das doppelt gespiegelte Bild
des Sterns ein wenig an Helligkeit gewinnt. Der Grad dieser Versilberung wurde
durch praktische Versuche so festgestellt, daß das direkt gesehene Sternbild dieselbe
Helligkeit besitzt wie das doppelt gespiegelte. Die Frage, ob sich eine solche Ver-
silberung zwischen verkitteten Spiegelplatten genügend lange hält, kann allerdings
erst nach einem längeren Gebrauch an Bord entschieden werden.
Die besprochenen Verbesserungen laufen im wesentlichen darauf hinaus, daß
die Oktantenspiegel größer gemacht werden, als es bisher Üblich war. Die Fortschritte
siDd also nur dadurch möglich gemacht worden, daß die optische Technik jetzt so
große Platten von genügender Planparallelität zu erschwinglichen Preisen zu liefern
imstande ist.
Ferner sind noch zwei Neuerungen zu erwähnen, die sich auf die Klemmung
beziehen. Die eine ist auf Veranlassung des Reichs-Marine-Amts von Plath in Ham-
burg konstruiert worden und soll den Übelstand beseitigen, daß man beim Festsetzen,
wenn die Klemmschraube etwas schwer geht oder weit herausgeschraubt ist, das doppelt
gespiegelte Bild durch eine kleine unbeabsichtigte Bewegung der Alhidade leicht aus
dem Gesichtsfeld verlieren kann. Dies wird durch die Plathsche Konstruktion ver-
mieden, bei der ein ganz schwacher Druck auf einen kleinen Hebel in der Richtung
nach dem Zentrum hin genügt, um die Alhidade festzustellen. Der Hebel sitzt nämlich
an einem Exzenter, der auf einen Druckstift wirkt; dieser drückt seinerseits die untere
Klemmplatte an, wodurch der Limbusrand geklemmt wird. Die Bewegung, die der
Hebel auszuführen hat, ist so klein und der notwendige Druck so gering, daß ein Ver-
schieben der Alhidade nur bei grober Fahrlässigkeit möglich ist.
Demselben Zweck dient auch eine Konstruktion von E. A. Reeves 1 ), die in
erster Linie jedoch unter einem anderen Gesichtspunkt entstanden ist. Bei den üblichen
Feinbewegungsschrauben kommt es zuweilen vor, daß gerade mitten in einem Satze
von Höhenmessungen das Ende des Spielraums der Schraube erreicht wird, wodurch
Unannehmlichkeiten und Zeitverlust entstehen. Reeves hat deshalb die Stirnseite des
Sextantenbogens als Zahnrad ausbilden lassen, in das eine tangential wirkende Schraube
ohne Ende als Feinbewegungsschraube eingreift, wie dies ähnlich bei Kreisteilmaschinen
und parallaktisch montierten Refraktoren vielfach gebräuchlich ist. Diese auf der
Alhidade gelagerte Schraube wird durch eine Feder an <laa Zahnrad angedrückt, zur
Grobeinstellung der Alhidade kann sie durch einen leichten Druck auf einen Winkel-
hebel, der das eine Lager trägt, außer Eingriff gebracht werden.
') Geograph. Joum. 2G. S. 304. 190l>.
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34
E. KohlicbUiitr, Ober di« n«uer« Entwicklung der nautischen Instrument«.
Deutsche
Mec han ik e r-Ztg-
Von Vorteil iat diese Konstruktion besonders gegenüber englischen Instrumenten,
die die Stellung der Feinbewegungseinrichtung nicht erkennen leasen. Gegenüber den
besseren deutschen Instrumenten, bei denen ein Blick vor Beginn der Beobachtungen
den Spielraum der Feinbewegung erkennen läßt, ist der Vorteil nicht ao bedeutend,
daß man dafür den Nachteil des durch die Feder ausgeübten wechselnden Druckes in
Kauf nähme.
Dagegen erscheint es mir aussichtsreich, diese Tangentenschraube (oder besser
eine Heydesche Peripherieschraube) nicht nur zur Feinbewegung, sondern auch zur
Winkelmessung nach Art des Heydeschen Zahnkreistheodolits 1 ) zu verwenden. Der
Wegfall deB Nonius und die bequeme Ablesung an der hellen Trommel sind für Bord-
verhältnisse, zumal nachts bei mangelhafter Beleuchtung, besonders zu empfehlen. Ver-
suche zur Herstellung eines solchen Zahnkreissextanten sind im Gange.
Es sind auch Vorschläge laut geworden, die auf eine Vergrößerung der Ge-
nauigkeit der Winkelinstrumento abzielen 2 ). Dies hat aber lür die Navigation kein
Interesse, da Genauigkeiten über 1' keinen Zweck haben.
Dagegen möchte ich nicht verfehlen zu erwähnen, daß der deutsche Sextanten-
bau, der vornehmlich von den Finnen Haeeke und Plath vertreten wird, solche Fort-
schritte gemacht hat, daß Instrumente mit beachtenswerten Teil- oder Exzentrizitäts-
fehlem überhaupt nicht mehr Vorkommen.
Das Schmerzenskind der nautischen Astronomie ist die Kimmtiefe, d. h. der
Winkel zwischen dem wahren Horizont und der Kimm, der infolge von Anomalien in
der irdischen Strahlenbrechung außerordentlich veränderlich ist; Abweichungen von
8' bis 10' vom normalen Wert sind mehrfach beobachtet worden, es kommen aber noch
größere vor. Eine Abweichung von 1 ' erzeugt im Schilfsort einen Fehler von 1 See-
meile = 1,85 km; es handelt sich dabei also zuweilen um recht erhebliche Beträge.
Zur Vermeidung dieses Fehlers sind schon vor längerer Zeit der Libellen-
sextant von Butenschön in Hamburg und der Kreiselkollimator des Admiral Fleuriais
konstruiert worden, die beide den Seemann von der Kimm vollständig unabhängig
machen. Während der erstere sich meines Wissens überhaupt nicht elnzubürgern ver-
mocht bat, wird der Kreiselkollimator in mehreren Marinen angewendet. Das Prinzip und
die erste Ausführungsform des Kreisels w aren die einer reinen Luftturbine. Der dauernde
Antrieb durch den vom Blasebalg kommenden Luftstrom erwies sich bald als störend.
Deshalb machte Fleuriais das Gehäuse des Kreisels luftdicht und pumpte es aus.
Der Antrieb erfolgte bei dieser zweiten Ausführung dadurch, daß das Gehäuse mit dem
arretierten Kreisel in einen Rolalionsapparat eingesetzt wurde, der durch ein Zahnrad-
vorgelege in sehr schnelle Drehungen versetzt werden konnte. Die Auslösung der
Kreisels erfolgte selbsttätig, wenn das Gehäuse plötzlich angehalten wurde. Diese Aus-
lösevorrichtung war jedoch äußerst diffizil, und bei dein Instrument des Reichs- Marine -
Amts versagte sie bald gänzlich. Dies hat nach Fleuriais - Tode Herrn Fav6 3 ) bewogen,
den dauernden luftdichten Abschluß fallen zu lassen und wieder die Luftturbine als Treib-
mittel einzufübren. Zum Unterschied von der ersten Ausführungsform wird der Betriebs-
luftstrom aber nicht durch den Blasebalg, sondern durch Absaugen mittels einer Luft-
pumpe hergestellt. Hat nun der Kreisel die nötige Tourenzahl erreicht, so wird ein
Hahn im Lufteintrittsrohr geschlossen, und die Luftpumpe dient nun dazu, die Luft in
dem Gehäuse stark zu verdünnen. Nach Schließung eines Hahnes im Luftaustrittsrohr
kann die Luftpumpe abgenommen werden, und der Kreiselkollimator behält nun in dem
verdünnten Kaum seine schnelle Rotation lange Zeit hindurch bei.
Gleichzeitig iat eine andere Verbesserung eingeführt, die darin besteht, daß die
Kollimatorfäden nicht mehr schwarz auf hellem Grunde, Bondern hell auf dunklem
Grunde erscheinen und daß die Beleuchtung nachts durch ein Glühlämpchen statt durch
das häufig versagende Ölfunzelchen der ersten Ausführungsform bewerkstelligt wird.
Ich lasse es dahingestellt, ob sich das Instrument in der Fa v eschen Form in Deutsch-
land mehr Freunde erwerben wird als früher, nachdem einige der Gründe, die gegen
seine Einführung sprachen, durch die Neukonstruktion hinfällig geworden sind.
’) Zeitschr. f. Irutrkde SS. 8. 2. 1905. — *) Etzold, Über Verbesserungen an astro-
nomischen Instrumenten. Bitte Ztittchr. 1901. 8.53. — ») Pavä, Votier nur l horizon yyrotcopique.
Arm. hydrogr. //. Sß. 8. 19. 1901; eine Besprechung mit Figuron s. Zeittchr. f. Inttrkdc. Sß.
8. 27 1906.
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1&. Februar M06 E. Ko hl» c h ü*t *r, Öb.-r die neuer« Entwicklung d*r nautischen Instrument«. 35
Hieran anschließend ist ein von P. Verde erdachter Apparat 1 ) zu erwähnen,
mehr der Vollständigkeit und der Kuriosität hulber, als weil ich glaubte, daß er jemals
für die ausübende Navigation von Bedeutung werden könnte. Es ist eine photogra-
phische, nach dem Zenit gerichtete Kamera, die auf einem Kreisel mit vertikaler Achse
montiert ist. Damit sollen drei Aufnahmen eines hellen Sterns in bestimmten Lagen
der Kreiselachse gemacht, die Platte entwickelt, mit einem besonderen Instrument aus-
gemessen und daraus der Zenitabstand des Sterns berechnet werden. Der Gedanke
bietet insofern Interesse; als er zeigt, bis zu welcher Verkennung der praktischen Be-
dürfnisse daB jetzt auch auf anderen Gebieten vielfach angetroffene Bemühen führen
kann, um jeden Preis photographische Beobachtungsmethoden und Instrumente ein-
zuführen.
Den Gedanken, die Kimm durch Anbringung eines künstlichen Horizonts am Sex-
tanten überhaupt ganz auszuschalten, verfolgen auch Morehouse & Morrison sowie
Boy-Ed. Bei beiden Instrumenten dient eine Kanalwage als künstlicher Horizont.
Morehouse & Morrison-) haben sie so angeordnet, daß der eine Schenkel dicht
vor dem Auge des Beobachters liegt, der eben über die Flüssigkeitskuppe hinweg-
visieren und das doppelt gespiegelte Gestirnsbild mit der Kuppe in dem hinter dem
Horizontspiegel befindlichen zweiten Schenkel zur Deckung bringen soll. Boy-Ed
hat die Kanalwage ganz hinter den Kimmspiegel verlegt, so daß der Beobachter die
nebeneinander sichtbaren Flüssigkeitsoberflächen in den beiden Schenkeln und da«
doppelt gespiegelte Gestirnsbild gleichzeitig in dieselbe Höhe bringen muß.
Beide Apparate geben eine zu geringe Genauigkeit, da man ohne Fernrohr
beobachten muß und die Flüssigkeit bei bewegtem Schilf ln den beiden Schenkeln auf
und ab schwankt. Auch haben die Apparate ein großes Gewicht, wodurch die Hand-
habung erschwert wird.
Wenn es auch ein erstrebenswertes Ziel ist, die Kimm bei den nautischen Be-
obachtungen ganz auszuschließen, so genügt doch keins der soeben besprochenen
Instrumente vollständig den an Bordinstrumente zu stellenden Anforderungen. Man hat
deshalb vorgeschlagen, die Unregelmäßig-
keiten der irdischen Refraktion dadurch un-
schädlich zu machen, daß man die Kimm-
tiefe bei jeder Beobachtung direkt mißt.
Dies ist an Bord aber nur dadurch möglich,
daß man den in einer Vertikalebene ge-
legenen Winkel mißt, den zwei um 180°
auseinanderliegende Punkte des Seehorizonts
miteinander einschließen, wie Fig. 7 zeigt.
Mißt man durch das Zenit (Z), so ist dieser
Winkel gleich 180° + 2 Kt, mißt man
durch das Nadir (Na), so ist er gleich 180 0 — 2 Kt. Es wird dabei vorausgesetzt, daß
die Kimmtiefe an den beiden Stellen, zwischen denen der Winkel gemessen wird,
gleich ist. Da diese Voraussetzung aber nicht immer zutrelfen dürfte, so werden Kimm-
tiefenfehler durch diese Messung auch nicht vollständig eliminiert; in der größten Mehrzahl
der Fälle aber werden sie beseitigt oder wenigstens stark vermindert werden. Deshalb
bat das Verfahren seine Berechtigung.
Da es nicht möglich ist, diesen Winkel mit dem Sextanten zu messen und die
Prismenkreise teure und an Bord wenig beliebte Instrumente sind, so ist eine ganze
Reihe von kleineren HilfsinBtrumenten erdacht worden, die es ermöglichen, Winkel bis
zu 180° und darüber hinaus mittels des Sextanten oder Oktanten zu messen. Diese
Einrichtungen können teilweise auch bei der Ortsbestimmung aus Landobjekten durch
Doppelwinkelmessung oder Rückwärtseinschneiden nach 3 Punkten von Vorteil sein.
Solche Hilfeinstrumente sind von Fergusson, Blish, Kohlschütter, Koß,
Defabre und dem ungenannten Verfasser eines Aufsatzes in De Zee 1900. S. 187 an-
gegeben worden. Sie haben das gemeinsame, daß mit Hilfe von Spiegeln oder Priemen
der eine der Kimmstrahlen um 180° oder beide um je 90° von ihrem Wege abgelenkt
werden. Fig. 8 zeigt z. B. die Anordnung des ungenannten Holländers, bei der ein
rechtwinklig-gleichschenkliges Prisma vor den unbelegten Teil des festen Spiegels ge-
') Attron Jakretbtr. 3. 8. 032. 1902; *. 8. 009. 1903. O. 8. 007. 1900 — -) D. R. P.
Nr. 82666. Kl. 42
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36
E. KohlschUttir, Nautische Instrumente. — Vereintnachrichten.
Deutache
Mechamker-Ztg.
steckt wird und ein Okularprisma ein Beobachten von oben ermöglicht. Der von
kommende Kimmstrahl gelangt über die beiden Spiegel, der von kommende durch
doppelte Spiegelung in dem Prisma in das Fernrohr. Die anderen Instrumente sind
Ähnlich konstruiert. Das beschriebene würde die einfachste und beste Lösung des
Problems daretellen, wenn es nicht zwei verschiedene Austrittspupillen hatte. Dem
ließe sich nun zwar dadurch abhelfen, daß man das Prisma größer machte und hinter
einem der bereits oben erwähnten halbdurchsichtigen Kimmspiegel aufstellte; indessen
scheint mir der Weg, den Hr. Dr. Pulfrich zur Bestimmung der Kimmtiefe eingcschlagen
hat, zweckmäßiger zu sein. Er hat nämlich den Kimmtiefenmesser vollständig vom
v Vlliiiliiil-
--^0*pici*rl
; $ '"üc
MmmV „czzzm
Flg. H.
Sextanten getrennt und dadurch die leichten und handlichen Instrumente 1 ) geschaffen,
die in Fig. 9 schematisch dargestellt sind. a b ist ein Spiegel, c b d, d b e und
d e f g Bind rechtwinklige Prismen, b d ist ein Belag, von dem parallele Streifen weg-
gekratzt sind, so daß ebensoviel Licht durchgeht, wie reflektiert wird. Den Weg der
beiden von K x und kommenden Kimmstrahlen zeigt die Figur. Durch das
Prisma d e f g werden sie in horizontaler Richtung in das Fernrohr reflektiert.
Die Messung der Kimmtiefe erfolgt bei dem einen Modell durch Drehen des
Spiegels a ?>, dessen Winkel gegen seine Nullstellung an einer Trommel abgelesen werden
kann: bei dem andern direkt durch Ablesen an einer iin Gesichtsfelde befindlichen
Skala. Bei scharfer Kimm gibt das Trommelinstrument, bei verschwommener Kimm
dasjenige mit Skalenablesung bessere Resultate. Infolge der Handlichkeit, des großen
Gesichtsfeldes und der einfachen Austrittspupille ist es ein Genuß, mit dem Instrument
zu arbeiten, namentlich mit dem Modell mit Trommelablesung. Der einzige Übelßtand
ist der hohe Preis.
( Fortsetzung folgt.)
Vereinsnachrichten.
Aufgenommen in den Hptv. der D. G.
f. M. u. O. ist
Hr. Ernst Plank; Optische und me-
chanische Fabrik; Nürnberg.
I) G. f. M. u. O. Abteilung Berlin.
Jahresbericht 1905,
erstattet vom Vorsitzenden.
(Auszug.)
(ScklußJ
Unsere Abteilung sowie die Fraunhofer-
Stiftung sandten zur Bestattung von Prof.
Abbe Krftnze nach Jena, welche von den
Herren A. Blaschke, W. Haensch, Prof.
Dr. A. Westphal niedergelegt wurden.
Auf gewerblichem Gebiet sind die viel-
fachen Anfragen der Herren Betriebsinhaber
zu erwähnen, die außerhalb des Rahmens un-
serer Sitzungen ihre Erledigung fanden: auch
*) Zeit$chr. f. Invtrkd. 24. S. 225. 1904
hat die mehrjährige vorbeugende Tätigkeit de«
Vorstandes erfreulicherweise zu einem gewissen
freundlichen VerhAltnis mit der Handwerks-
kammer Berlin geführt. Hr. F. Sokol ist auf
Vorschlag des Vorstandes zum Beauftragten
der Handwerkskammer ernannt worden.
In der Septembcrsitzung wurde Uber die
Pflichtfortbilduugsschule sowie über da« ge-
fährdete Bestehen der bisherigen fachlichen
Fortbildungastfttten verhandelt. Leider sind
wir weder von der Stadt Berlin noch von der
Schuldeputation um eine Äußerung ersucht
worden, trotzdem etwa 1000 Mechanikerlebr-
linge die bereits bestehenden Fortbildungs-
fachschulen besuchen, womit wir an zweiter
Stelle aller Gewerbe stehen. Da durch den
Schulzwang an mehreren Nachmittagen 3 bla
4 Monate der eigentlichen Berufslehre ent-
zogen werden, ganz abgesehen von der Störung
in der BetriebsfUiirung, so wird die Pflichtfort-
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Heft 4.
lö. Pebniftr 1908.
Vereioanüchricbten. — Kleinere Mitteilungen.
37
bildungsschule den Beweis erbringen müssen,
daß sie die bisher bestehenden Schulen weit
Ubertrifft und damit auch die Lehre in der
Werkstatt weniger nötig macht.
Am 9. Dezember folgten wir der Einladung
zum 25-jährigen Jubiläum der I. Handwerker-
schule, bei welchem Feste eine große Zahl
von Mitgliedern der Abt Berlin zugegen war;
bei diesem Anlaß konnte der Vorsitzende der
Abt. Berlin unsere Befriedigung darüber aus-
sprechen, daß die aus unseren Werkstätten
hervorgegangenen Fachlehrer, Mechaniker, sich
gut bewahrt haben und daß an mehreren Fach-
schulen gerade die Rücksichtnahme auf Be-
dürfnisse der Praxis die besten Erfolge ge-
zeitigt hat. Am 4. Januar d. J. hatten wir den
Tag feiern können, an dem vor 25 Jahren aus
dem .Fachverein Berliner Mechaniker und Op-
tiker" die „Deutsche Gesellschaft für Mechanik
und Optik" entstand, deren Satzungen am
18. Januar 1881 angenommen wurden.
Ich möchte im Hinblick auf dieses Jubiläum
meinen Bericht damit schließen, daß ich die
besten Wünsche für das fernere Emporblühon
unserer Deutschen Gesellschaft für Mechanik
und Optik hier zum Ausdruck bringe.
Zwelgvereln Halle. Sitzung vom
8. Januar 1906. Vorsitzender: Hr. R. Klee-
mann.
Hr. Kollege P. Kertzinger erstattete zu-
nAchst den Jahresbericht. Auch das verflossene
Jahr brachte dem Zweigverein reichlich Arbeit,
welche sich zum Teil in dem Schriftwechsel
mit den Behörden, vornehmlich der Handwerks-
kammer, abwickelte; ferner wurden belehrende
und unterhaltende Vortrüge veranstaltet. Der
recht günstig lautende Kassenbericht wurde
von Hm. 0. Baumgartel erstattet. Der
Mitgliederbestand ist zur Zeit 36. Als Vor-
standsmitglieder wurden die bisherigen auf
zwei Jahre wiedergewählt , nftmlich: Vor-
ritzender; Hr. R. Kleemann; stellvertretender
Vorsitzender: Hr. K. Potzelt; Schatzmeister:
Hr. 0. Baumgartel; Schriftführer: Hr. P. Kert-
zinger. ln den Haupt verstand wurde Hr.
R. Kleemann entsandt. Das Schiedsgericht
ist auch im Berichtsjahre nicht angerufen
worden, dagegen wurden vom Prüfungsausschuß
der Handwerkskammer, welcher ausschließlich
durch Mitglieder des Zweigvereins besetzt ist,
28 Lehrlinge geprüft. Die Elektrotechniker-
Prüfungskommission, die ebenfalls in den Hän-
den von Mitgliedern der Gesellschaft liegt,
hatte einen Lehrling zu prüfen. R. Kl.
Die GehÜIfenprtifungcn
Im
Bezirke des Zweigvereins Halle.
Im Jahre 1905 fanden 28 Gehilfen-
prüfungen statt ; es bestanden mit recht
gut 1, gut 16, ziemlich gut 3, genügend 8.
Von den Prüflingen gehörten 24 der
eigentlichen Feinmechanik an, wahrend je
einer gelernt hatte Im Bau von Kontroll-
apparaten, Fahrrädern, Manometern und in
der Elektromontage.
Es ist dem Zweigverein gelungen, den
Prüfungsausschuß für Elektrotechniker (rich-
tiger Elektromonteure) ebenfalls durch seine
Mitglieder besetzen zu lassen; es waren
dazu gewählt die Herren Klee mann, Rast,
Kertzinger und Huch. Von diesem Prü-
fungsausschuß ist, da derselbe erst nach
dem Juli bestätigt war, 1 Lehrling mit
der Zensur gut geprüft w'orden.
Ein zweiter Lehrling wurde als jugend-
licher Arbeiter zugeführt und mußte, da
kein Lehrverhältnis von dem Lehrherrn zu-
gestanden wurde, zurückge wiesen werden.
Als derselbe sodann als Lehrling ein Zeug-
nis erhielt und zugeiaasen war, zog der
Vater die Anmeldung zurück, da ihm
schroff geäußerte Wünsche über seine Gegen-
wart bei der Prüfung aus gesetzlichen
Gründen verweigert wurden.
Auch in diesem Jahre konnte wiederum
ein besseres Wissen auf dem Gebiete der
Theorie, namentlich der angewandten Werk-
stattmathematik und der Technologie der
gebrauchten Materialien, ßowie ein besseres
Wissen von Arbeitsmethoden überhaupt als
Folge des herausgegebenen Hilfsbuchs kon-
statiert werden. Flächen- und Körperbe-
rechnungen sowie Gewichtsbestimmungen
w'urden ziemlich glatt und geläufig ausge-
führt. Wenige Prüflinge erreichten nur die
Zensur genügend in den theoretischen Kennt-
nissen.
Die Gesamtzahl der Prüfungen beträgt
bis heute: 101 Mechaniker, l Elektrotech-
niker.
Der Antrag, getrennte Zensuren für
Theorie und Praxis ausstellen zu dürfen,
ist zur Zeit noch in der Schwebe, da sämt-
liche Kammern über die Handhabung be-
fragt werden sollen. R. Kl.
Kleinere Mitteilungen.
Buscha neueste« Teleobjektiv.
Bla Telar F : 9.
Nach einem Prospekt der Rathenow er
i Optischen Industrieanstalt vorm. Emil
Busch, A.-G.
Beim Gebrauche von Handkameras eihält
man infolge Verwendung der hierbei üblichen
Objektive mit kurzer Brennweite leicht eine
übertriebene Perspektive, die bei Landschaft«-
motiven, Portrat« und dergl. störend wirkt.
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38
Kl«in«r« Mitteilungen. — Bücherschau.
Deutsche
Mechmlker-Ztg.
Diesem Übelstande bat die Rathenower Op-
tische Iudustrieanstalt durch Konstruktion eines
Teleobjektives abzuhelfen gesucht, welches sie
als Busch-Bis-Telar bezeichnet. Dieses neue
Objektiv besteht, wie untenstehende Figur
zeigt, aus einem Konvexsystem als Vorderlinee
und einem Konkavsystem als hinterer Linse.
Nach dem Prospekt der Firma gestattet das
Bis-Telar einen halb so großen Kameraauszug,
wie ein gewöhnliche« Doppelobjektiv mit
gleicher Brennweite, ist also für Handkamera»
besonder» geeignet. Ferner sollen seine Vor-
züge darin bestehen, daß cs nicht größer ist
als ein entsprechender Aplanat, daß cs eich in
fast alle Verschlüsse montieren laßt, daß es bet
voller Öffnung, F:9 , fast randscharfe Bilder
gibt und daß es eine bei Teleobjektiven uner-
reichte Brillanz besitzt, weil es nur 4 reflektie-
rende Glasluftflachen aufweist. Dagegen ist
dieses Objektiv, wie überhaupt die Teleobjek-
tive, nicht frei von Verzeichnung, »o daß es Bich
für Meßzwecke, Reproduktionen u.s. w. nicht em-
pfiehlt Als eine vorteilhafte Eigenschaft dieses
Objektivs verdient noch hervorgehoben zu
werden, daß sich die Vordcrlinse — nach Ent-
fernung der Hinterlinae — als gute Weitwinkel
linse mit nur geringer Abblendung F:S5 ver-
wenden läßt. Mk
K. Fachschule für Feinmechanik
in Schwenningen a. N.
Durch Erlaß des K. Württ, Ministeriums des
Innern vom 27. Januar 1906 ist die Abschluß-
prüfung des einjährigen, höheren Fortbildungs-
kurses für diejenigen Prüflinge, welche diesen
Kur» als ordentliche Schüler vollständig durch-
laufen haben, der Meisterprüfung im Sinne des
§ 133 der Gewerbe-Ordnung für dio Handwerke
der Fein- und Elektromechanik und der Uhr-
macherei gleichgestellt worden. Durch den-
selben Erlaß ist ferner auf Grund des § 129
Abs. 4 der Gewerbe-Ordnung für solche ordent-
liche Schüler des Fortbildungskurses, welche,
ohne vorher eine Gesellenprüfung oder eine
dieser gleichgestellte Prüfung bestanden zu
haben, auf Grund der für solche Fälle vorge
sebriebenen besonderen Aufnahmeprüfung zum
Fortbildungskurs zugelassen worden sind, dem
Zeugnis Uber die Entstehung der Abschluß-
prüfung zugleich die Wirkung der Verleihung
der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen je
als Fein- und Elektromechaniker oder als Uhr-
macher beigelegt worden.
Deutsches Museum.
(Museum von Meisterwerken der
Naturwissenschaften und Technik.)
Der frühere, durch seine LiUige sehr un-
bequeme Name des Instituts ist nunmehr in
.Deutsches Museum* geändert worden.
Magistrat und tiemeiudekoilegium dor Stadt
München haben den einstimmigen Beschluß
gefaßt, den dem Museum bereits früher zur
Verfügung gestellten Bauplatz auf der Kohlen-
iusel von rund 80 000 qm auf rund 10 000 qm zu
vergrößern, da die dem Museum schon
jetzt aus allen Teilen des Reichs zufließenden
Sammlungsobjekte, Bücher und Plane erkennen
lassen, daß mit der bisherigen Größe deB Bau-
platzes das Auslangen für spatere Zeiten nicht
gefundou werden könnte.
BOeharsohau.
Fr. Schön, Die 8chule des Werkzeugmachers
und das Härten des Stahles. 8®. 56 8. m.
11 Fig. Göppingen, G. Schön 1906. 1,00 Af.
Verf. will dem Arbeitenden eine kurze
Anleitung über die Behandlung des Werkzeug*
Stahles geben. Er erörtert zunächst die ver-
schiedenen Stahlsorten, deren Kohlonstoffgehalt
und Zusammensetzung, gibt dann eine Zu-
sammenstellung, wie der Btahl für verschiedene
Werkzeuge beschaffen sein muß, ob zäh, hart
oder sehr hart, oder ob eine der Zwischenstufen
zu wählen ist; hier findet sich eine Reihe sehr
beherzigenswerter Hinweise. Dann folgen Ka-
pitel über Veränderungen dos Stahles durch
Glühen, Schmieden. Walzen, Härten und An-
lassen, die Behandlung des Stahles, um Miß-
erfolge möglichst auszuBchiießen, sowie Be-
schreibungen von Glüh- und Härteöfen. Hierbei
erwähnt Verf. die Pyrometer, die er aus Mangel
an Platz nicht genauer beschreibt; deswegen
wäre eiu Hinweis auf die einschlägige Literatur
sehr am Orte; auf ein Inserat zu verweisen
und zu verlangen, daß der Leser sich vom
Fabrikanten Auskunft holen soll, hält Ref. nicht
für richtig. Verf. beschreibt dann genauer das
Härten solcher Gegenstände, bei denen beson-
dere Vorsicht nötig ist, das Einsetzen und das
Oberflachenhürten, das Härten bestimmter Stellen
des Werkzeuges und endlich das Anlassen, unter
Beifügung einer Tabelle. Ein besonderes Ka-
pitel ist dem Zementieren gewidmet. Den Schluß
bilden einige Rezepte. Der Leser wird dem-
nach vieles finden, was ihm von Nutzen sein
kann.
Wünschenswert wäre, wenn Hinweise im
Text auf dem Heftchen angehängte Inserate
fortgeblieben wären. Ktflm*
Digitized by Google
(fort 4.
15. Februar 190«.
Patentsch
Regelungevorrichtung für Qnecksilberluftpumpen Sprengel-
■eher Art. J. Rosenthal in München. 26. 5. 1903.
Nr. 154 91. Kl. 42.
Im oberen Ablaufgefäß B oder im unteren Sammel-
gefflß A ist ein Schwimmerventil g h angeordnet, das den
Durchgangaquerschnitt für das Quecksilber beim Übergang
in die Pall* bezw. Steigröhre je nach dem Stande des Queck-
silbers in diesen Gefäßen verengt oder erweitert. Auf diese
Weise wird ein gleichmäßiges Strömen des Quecksilbers durch
A die Pumpe herbeigeführt und erhalten.
Vorrichtung zum Befestigen von Thermometern j
in Flaschen. B. Gregory in Schöneberg
u. R Swiderski in Dresden. 23. 6. 19011.
Nr. 155 050. KI. 30.
i Die Vorrichtung besteht aus eiuem das
Thermometer aufnehmenden pilzförmigen Körper d
der in einem Drahtbügel b befestigt ist. Die Enden
des Bügels sind nach unten verlängert und nach
außen umgebogen, so daß sie sich federnd gegen
die innere Halswandung der Flasche legen. Bei
dieser Anordnung ist die Flasche einerseits stets r«a
gebrauchsfertig, andrerseits können die Tempe-
raturgrade abgelesen werden, ohne daß das Ther- 1J
moroeter herausgenommen zu werden braucht. [£
Vorrichtung zur Erzielung konstanter, der Abhängig-
keit von Druck und spezifischem Gewicht ent-
zogener Gasvolumina bei strömendem Gase
H. Strache u. R. Jahodu in Wien. 26. 5. 1901.
Nr. 154 705. Kl. 42.
Von dem Ventilraum des Druckdifferenzreglera
geht ein Kapillarrohr 1 ab, dessen anderes Ende mit
dom Niveaugef&ß N des Reglers kommuniziert. Die
Wirksamkeit dieses Apparates beruht auf der Tatsache,
daß ein Kapillarrohr, als Durchgangsweg für das Gas
angeordnet, die jeweils in der Zeiteinheit durchgelasseneu
Gasvolumina ungeachtet einer Verschiedenheit im spezi-
fischen Gewicht dann konstant erhält, wenn das Druck-
gefälle zwischen den Räumen, weiche das Kapillarrohr
verbindet, konstant gehalten wird.
Verfahren zur Beseitigung des rückbleibenden Mag-
netismus. Mix & Genest in Berlin. 31. 3. 1903 -
Nr. 153 762. Kl. 21.
Zur Beseitigung des rückbleibenden Magnetis-^
mus wird dem elektromagnetischen Apparat b ein
trockeuer Kondensator c parallel geschaltet, dessen Größe
so bemessen ist, daß bei Unterbrechung des den elek-
tromagnetischen Apparat bedienenden Arbeitsstromes
eine oszillatoriBche Entladung des Kondensators durch
den elektromagnetischen Apparat hiudurch stattfindet r
(«9- *)•
Der entmagnetisierende Stromkreis kann auch %J
durch eine besondere Wicklung g des elektromagne-
tischen Apparates und eineu Kondensator c gebildet
werden, welche beide mit dem Arbeitssfrom des Appa-
J J
wmmp
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40
ratet) nicht in leitendem Zusammenhang stehen. Dabei kann der in einem besonderen Ortskrcise
liegende Kondensator durch Polarisationszellen ersetzt werden (Fig- 2).
FatentÜit».
Meehanllter-Ztg.
Patentliate.
Bis xum 29. Januar 1906.
Klöertc : lBm.ldm.f.11.
21. A. 12 050. ElektrizitAtszÄhler. H. Aron,
Charlottenburg. 15. 5. 05.
A. 12 364. Selbstzeichnendes Wattmeter für
Wechselstrom. V. Arcioni. Mailand. 7.9.05.
C. 13582. Induktionszahler mit einer Phasen-
verschiebung gleich oder mehr als 2. —
Cie. An. Continentale pour la Fabri-
cation des Compteurs ä Gaz et autres
Appareils, Paris. 26. 4. 05.
E. 10 823. Röntgenröhre mit gekühlter Anti-
kathode. M. Ehrhardt, Berlin. 22. 4. 05.
S. 21 207. Verfahren zum Beseitigen des Ein-
flusses der gegenseitigen Iuduktion bei dyna-
mometrischen MeßinBtrumentnn. Siemens-
Schuckert- Werke, Berlin. 2. 6. 05.
S. 21 8C0. Kollektor für Motorelektrizitttts-
zfthler. Siemens - Schuckert - Werke,
Berlin. 27. 6. 05.
42. A. 11 771. Objekttisch für Mikroskope mit
durch Kurbelgetriebe gleichzeitig in zwei
senkrecht zueinander stehenden Richtungen
bewegbarem Objektträger. G. Adler, Berlin,
14. 2. 05.
A. 11954. Kreiselapparat. H. Anschütz-
Kaempfe, Kiel. 10. 4. 05.
H. 33 028. Vorrichtung zur Bestimmung der
Wassertiefe von eiuem in Fahrt begriffenen
Schiffe aus. van Sittard Howard, Sidcup,
Kent, u. A. E. H. Marescaux, London.
20. 6. 04.
H. 34 287. Geschwindigkeitsmesser mit durch
Uhrwerk zeitweise ausgelöstem, von der An-
triebswelle aus bewegten Streckenanzeiger.
M. Hoeft, Berlin. 7. 12. 04.
M. 26 175. Fernrohr, Opernglas oder dgl. mit
Wechselokular und selbsttAtiger Einstellung
desselben durch Druck auf einen Knopf
oder dgl. M. Mannesmann, Remscheid-
Bliedinghausen. 30. 9. 04.
M. 28 057. Astronomisches Unterrichtsmittel
zur Veranschaulichung der wechselnden Be-
lichtung und Beschattung der Erde durch
Sonne und Mond. R. M. Meili, Luc ca, North
Dakota. 21. 8. 05.
St. 9079. Vorrichtung zur fortlaufenden Auf-
zeichnung der Ergebnisse von Gasabsorp-
tions- und FiUssigkeitsfallungsanalysen.
B. S tollberg, Bollstedt, Kr. Grafsch. Hohen-
stein. 2. 9. 04.
Z. 4524. Unterseefernrohr mit einem oder
mehreren am Ende des Rohres angeordneten
drehbaren Spiegeln und Beleuchtung der
beobachteten Gegenstände durch Schein-
werfer. J. C. Zubli, Paris. 27. 4. 05.
Erteilungen.
21. Nr. 168 297. Thermoelement für pyrome-
trische Zwecke unter Verwendung von Kohle
als Rlektrodenmaterial. 8. Kokosky, Berlin.
10. 5. 04.
Nr. 168412. Thermoelement. W. Hoskins,
La Grauge, HL (V. St. A.). 29. 12. 04.
Nr. 168 515. Armatur für Quecksilberdampf-
lampen. Siemens - Schuck ert - Werke,
Berlin. 1. 6. 05.
Nr. 168 558. Instrumentarium zur Erzeugung
elektrischer Wellen. O. Mod rach, Berlin.
6. 10. 04.
Nr. 168609. Gleichrichter nach Art der Queck-
silberdampflampe mit mehreren Anoden.
P. H. Thomas, East Orange, V. 8t. A.
4. 5. 05.
42. Nr. 168 146. Geschwindigkeitsmesser mit
mehreren hintereinander zur Wirkung kom-
menden und quer zur Richtung des Papier-
streifens eich bewegenden Schreibstiften.
K. Wilkens, Berlin. 15. 11. 04.
Nr. 168 530. Feineinstellung für Instrumente
durch Verschiebung des einzustellenden Teils
mittels eines kegelförmigen Körpere. M.
Blum, Wien. 27. 9. 04.
Nr. 168 752. Geodätisches Meßinstrument zur
direkten Ablesung trigonometrischer Funk-
tionen mit von schwingenden Armen in Grad-
führungen beweglichen Schiebern. A. Mayer
u. E. Wiesraann, Katers, Schweiz. 7. 8. 04.
Nr. 168 952. Entfernungsmesser mit zwei an
den Enden einer Basis angeordneten festen
Spiegeln uud zwei denselben gegenüber-
liegenden, unter einem unveränderlichen
Winkel miteinander verbundenen Spiegeln,
sowie einem gemeinsamen Okular. L. Cere-
botani, München. 6. 1. 05.
Briefkasten der Redaktion.
1) Wer übernimmt die Anfertigung einer
kugelförmigen Glaskappe, die auf einer Kugel
von 54 cm Durchmesser 30 Breitengrade über-
decken und gut passen soll? Optische Wirkungen
werden nicht verlangt.
2) Wer liefert Urometer oder Alisoraeter nach
Ruhemann?
Kar dl« Redikilon rerwitwortUch : A. Blaachk« la Berlin W.
Y*rl»g von Jalta« Springer la Rerlla N. — Druck tod Emil Dreyer la Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Qlasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion : A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 6.
Heft 3. 1. März. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Ober die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Vortrag,
gehalten auf dem 16. Deutschen Mechanikertage zu Kiel am 4. August 1906,
YUII
Dr. E. KohlaohÜttor la Berlin.
(FortttUuny)
Wir kommen nunmehr zu dem zweiten Instrument, das bei der Kontrolle des
Bestecks durch astronomische Beobachtungen auf See gebraucht wird, dem Marine-
chronometer.
Es ist nicht möglich hier auf Einzelheiten in der Konstruktion dieses kompli-
zierten Mechanismus pinzugehen, der ja ein großes Spezialgebiet für sich bildet. Ich
will nur erwähnen, daß die Hilfukompensatiom n, denen anfänglich ein sehr großes Miß-
trauen, namentlich von amerikanischer aber auch deutscher Seite, entgegengebracht
wurde, sich jetzt ausgezeichnet bewähren und ebenso regelmäßige, wenn nicht bessere
Gänge aufweisen wie die einfachen Kompensationen. Dagegen müssen die Versuche,
die Schnecke aus dem Chronometer auszuschalten, die in Deutschland letzthin wieder
aufgenommen worden waren, als gescheitert angesehen werden.
Ferner ist die Erfindung des Nickeistahis auch auf diesem Gebiete für die Navi-
gation von Wichtigkeit geworden, indem es Hin. Guillaume gelungen ist, Unruhen aus
Nickelstabl und Messing zu konstruieren, die den sekundären Kompensationsfehler be-
seitigen. Wenn die Legierung 36"/, bls47°/o Nickel
enthält, dann hat ihre Ausdehnungsformel ein negatives
quadratisches Glied, und Herr Guillaume konnte eine
Zusammensetzung finden, bei der dieses quadratische
Glied fast genau das positive quadratische Temperatur-
glied aufhebt, das in dem Ausdruck für das Trägheits-
moment der Unruhe vorkommt. Fig. 10 zeigt die
Form einer solchen Unruhe. Durch die Entdeckung
dieser Legierung ist es also gelungen, mit einer ein-
fachen Unruhe ein Resultat zu erreichen, das früher
nur angenühert durch die Anwendung von mehr oder
weniger komplizierten Hilfskompensationen zu erlangen war.
Der Vorteil, der hiermit für die Feinstellung der Chronometer verbunden ist,
hat sich deutlich bei der 28. Wetthewerbprüfung der Seewarte 1 ) gezeigt, da von den
mit Nickelstahlunruhen versehenen Chronometern 71% in die T. Klasse gekommen sind,
gegen 4'd % bei den nicht mit solchen Unruhen versehenen Instrumenten.
Die bequemere Feinstellung wird den Nickelstahlunruhen ein großes Über-
gewicht gegenüber den Unruhen mit llilfskompensation verleihen, auch dann, wenn sie
sich im Gebrauch an Bord nicht überlegen zeigen sollten. Es läßt sich nämlich
nicht voraussehen, ob dies der Fall sein wird, da nach den l'ntersuchungen des Korv.-
Kapitäns a. D. Iiottok-) die Veränderungen der Kompensation und Feinstellung, die die
I) C. Stochert, Bericht über die 2S. auf der deutschen Soewarte abgehaltone Wettbewerb-
prüfung von Marine. Chronometern. (Winter 1904 bis 1905.) Ann.d. Hydr. UI w. .'#.9. S. 346. 1905.
— a ) C. Rottok, Untersuchung über die Änderung der Temperaturkoeffizier.ten a und 6 bei
Chronometern. Archiv der devdechen Seewurf« -4 ■ Nr. 4. 1901.
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42
E. KobltchUlitr, Über die neuere Entwicklung der nnutiachen Instrumente.
Duntarhe
ML'L-henikier-Ztf.
größten Fehler ln die vorausberechneten Chronometerstände bringen, bei einfachen
Unruhen ebenso groß sind, wie bei solchen mit Hilfskoinpensationen, und daher auch
bei den Nickelstahlunruhen ebenso groß sein können. Die Frage nach der dauernden
Überlegenheit der Nickelstahlunruhen wird sich also erst entscheiden lassen, wenn eine
größere Zahl von Chronometern mit solchen Unruhen an Bord gewesen sein und
mehrere Temperaturprüfungen durcbgemacht haben wird.
Der größte Feind der Chronometer an Bord ist die Feuchtigkeit. Durch
Niederschläge bei Abkühlungen verändert sie die Masse und damit das Trägheitsmoment
der Unruhe und gibt so zu plötzlichen Gangänderungen Anlaß. Bei längerer Ein-
wirkung, namentlich in den Tropen, veranlaßt sie öfters Rostbildung an den Eisenteilen
und begünstigt das Entstehen von Schimmelwucherungen. Dadurch bekommt das
Chronometer unregelmäßige Gänge und versagt schließlich ganz, wenn die beschädigten
Teile nicht rechtzeitig durch neue ersetzt werden. Auch auf die Haltbarkeit des Üles
scheint die Feuchtigkeit von Einfluß zu sein.
Infolge dieser Erfahrungen hatte das Reichs-Marine-Amt schon früher einen
Wettbewerb zur Erlangung eines luftdichten Chronometergehäuses ausgeschrieben. In
merkwürdiger Verkennung der gestellten Anforderungen w r ar unter den eingehenden
Konstruktionen keine einzige, die einen wirklich luftdichten Abschluß gewährleistete;
höchstens Schutz gegen das Eindringen von Staub ließ sich von einigen erwarten. Wie
vorauszusehen war, machten sich bei der Erprobung dieser sogenannten luftdichten Ge-
häuse die ungünstigen Einflüsse der Feuchtigkeit, deren Eindringen eben nicht ver-
hindert war, nicht minder geltend, als bei den gewöhnlichen Gehäusen.
Von Dr. Neumayer 1 ) wurde deshalb ein Chronometerspind konstruiert, in
dem die I.uft durch Chlorkalcium getrocknet wurde; es erwies sich aber für den Bord-
gebrauch als zu umfangreich und zu schwierig zu bedienen.
Schließlich konstruierte der Korv.-Kapitän a. D. Nees v. Esenbeck ein wirklich
luftdichtes Gehäuse, das von Steeger in Kiel ausgeführt wurde; seine Einrichtung zeigt
der Schnitt in Fig. 11. a ist das Chrono-
meter mit dem Vierkant der Aufzugs-
welle (1. b ist das durch die Glasplatte r
verschlossene und den Kautschukring k
abgedichtete Gehäuse. Das aus Eisen be-
stehende Gefäß i ist luftdicht mit dem
Gehäuse verschraubt und mit Queck-
silber /( gefüllt. In entsprechenden Durch-
bohrungen der Wände des Gefäßes i
drehen sich die Zapfen g und g t ; sie
werden durch die Spiralfeder m so an
die Gefäßwände angedrückt, daß kein
Quecksilber auslaufen kann; durch ein
Vierkant bei g und eine entsprechende
Bohrung in g t sind sie so verbunden,
daß g mitgenommen wird, wenn g x durch
den Uhrschlüssel in Drehung versetzt
wird. Zur Übertragung auf das Uhr-
werk dient die mit einem Zahnkranz versehene Scheibe e und das Fallgowicht f, das
an dem ebenfalls als Vierkant ausgebiideten oberen Teile von g gleitet und zwei in
die Zahnlücken des Zahnkranzes von e passende Zähne trägt. Wird nun das Chrono-
meter zum Aufziehen umgekippt, so fällt das Fallgewicht f auf die Scheibe e, seine
Zähne greifen in den Zahnkranz ein und die Aufzugswelle d macht die Aufziehbewegung
des auf </, aufgesetzten Uhrschlüssels mit. In aufrechter Stellung des Gehäuses fällt
das Gewicht wieder zurück und gibt das Chronometerwerk frei.
Das Gehäuse ist mit trockenem Stickstoff gefüllt, wodurch Kost- und Schimmel-
bildung sowie Oxydation und Verharzung des Öles vermieden werden sollen.
Das Reichs-Marine-Amt macht mit diesem Gehäuse jetzt einen Dauerversuch, der
einen guten Erfolg verspricht, da das eingeschlossene Chronometer immer noch vor-
zügliche Gänge aufweist, obgleich es seit mehr als G Jahren in dem Gehäuse sitzt und
daher nicht gereinigt werden konnte. Das Öl scheint also tatsächlich nicht verharzt zu
<) Lehrbuch der Navigation, herauagegeben vom Reichs-Marine-Amt; 11. S. 369.
Fig. II.
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A Sch waUmann, Dl« Hamburglsche Sonnenfinsternis-Expedition 1903
n«n 5 .
1. März 100«.
43
sein. Ein endgültiges Urteil wird sich jedoch erst nach Besichtigung der einzelnen Teile
des Chronometers gewinnen lassen.
Inbezug auf den Aurziehinechanismus ha! dieser Versuch kein so günstiges
Resultat ergeben. Einmal hat sich nämlich das Füllgewicht festgeklemmt. Es konnte
zwar durch starkes Klopfen ohne weiteres wieder in Ordnung gebracht werden ; aber
bei einem Bordinstrument müssen derartige Möglichkeiten ausgeschlossen sein, da an
Bord niemand sachverständig genug ist, um eine derartige Kraftkur an einem so empfind-
lichen Kunstwerk, wie es ein Chronometer ist, vornehmen zu können.
Ich habe mich bei dieser Spezialkonstruktion so lange aufgehalten, weil ich der
Ansicht bin, daß die nächste und notwendigste Verbesserung im Chronometerwcsen die
Konstruktion eineB absolut luftdichten Gehäuses mit sicher wirkender Aufzieh- und
Zeigerstellvorrichtung ist. Nebenbei würde ein solches Gehäuse auch noch den kleinen
Vorteil haben, das Chronometer gegen die Schwankungen des Luftdrucks abzuschließen.
Nachdem es gelungen ist, Pendeluhren luftdicht abzuschließen, sollte dies doch für ein
Chronometer nicht so schwer sein. Die Mehrkosten eines solchen Gehäuses würden
durch die geringeren Reparatur- und Reinigungskosten der Chronometer vermutlich wieder
eingebracht werden.
Vielleicht ließe sich damit auch die Herstellung einer völlig reibungsfreien
Hemmung verbinden, indem man der Unruhe elektrischen Antrieb gibt und die Ver-
bindung zwischen Unruhe und Werk, ähnlich wie bei der Einthovenschen Koinpaß-
übertragung, durch einen Lichtstrahl herstellt, der auf eine Selenzelle fällt und durch
eine schirmartige Ausbildung der Unruhe bei jeder Schwingung einmal geöffnet und
dann wieder unterbrochen wird. Für Pendeluhren ist derselbe Gedanke ja schon von
verschiedenen andreen Seiten ausgesprochen und buch verwirklicht worden.
Als Hilfsinstrument für die astronomische Ortsbestimmung ist der starfinder (Stern-
linder) von Cust, verbessert von English 1 ) zu erwähnen, der im wesentlichen aus einem
kleinen Himmelsglobus mit zwei festen und einem beweglichen Bügel besteht. Er soll
zur Identifizierung von Sternen dienen, die in Wolkenlücken beobachtet sind und die
man daher nicht ohne weiteres erkennen kann. Mit der genäherten Position des Schilfes,
die man aus dem gegißten Besteck kennt, der gemessenen Höhe und der Peilung des
Sterns stellt man den Gestirnsort auf dem Globus ein, wobei der bewegliche Bügel, der
die Höhenteilung trägt, einen (Quadranten des durch den Stern gehenden Vertikalkreises
darstellt. Auf dem Globus findet man dann an der eingestellten Stelle den beobachteten
Stern und liest seinen Namen ab. Das Instrument ist zwar ganz nützlich, aber un-
verhältnismäßig teuer.
( Fortsetzung folgt.)
Die Instrumente der Hamburgischen Sonnenfinsternis - Expedition nach Souk-Ahras
und die mit ihnen erhaltenen Aufnahmen.
Vortrag,
gehalten im Zweigverein Homburg-Altona der D. G. f. M. u. O. am 12. Dezember 1900,
von
Dr Arnold Sohwafsmann, ol.iorvntor der llanihnTxer Sternwarte.
Die drei Hauptaufgaben der Expedition bestanden in der Herstellung von photo-
graphischen Aufnahmen der Sonnenkorona sowohl in großem als in kleinem Maßstabe,
in photographischer Nachforschung nach einem eventuell vorhandenen intramerkuriellen
Planeten und in Intensitätsbestimmungcn des Koronalichtes auf optischem, photo-
graphischem und elektrischem Wege'-’).
Für die Herstellung großer Sonnenphotographien wurde von der Expedition ein
20 m langes, horizontal montiertes Fernrohr mit einem für die Wellenlängen 531,7
(Koronalinie) und 405,1 achromatisch korrigierten Zeiß sehen Objektiv von 10 tm (tfiiiung
und einein Brennweitenverhältnis 1 : 125 benutzt. Das Fernrohr wurde gebildet durch
() Zu beziehen von Barker & Bon in London. — *) Näheres e. R. Schorr, Die Ilam-
burgische Sonnenfinsternis-Expedition nach Souk-Ahras (Algerien) im August 1905. I. Teil Die
Ausrüstung und der Verlauf der Expedition. 8°. 36 S, mit 1 Karte u. 12 Tf. Hamburg, Komm -
Verlag von Lucas Gräfe & Sillem, 190&. 6,00 &i-
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44
A SchwaQmann, Dia Hamburglsche Sonnenfinsternis Expedition 1905.
Deutsche
Ifockaalker-Ztg,
zehn in Entfernungen von je 2 m voneinander aufgestellte, viereckige Holzrahmen, welche
mit Ledertuch überdeckt waren. Über dem Ganzen war ein Sonnenzelt errichtet, um eine
ungleichmäßige Erwärmung der in dem Fernrohr eingeschlosaenen Luft und die dadurch
entstehenden Luftschlieren zu vermeiden.
Vordem Objektiv war ein GrubbscherCölostat von 20 cm Durchmesser aufgestellt,
der sich dadurch von einem gewöhnlichen Heliostaten unterscheidet, daß der Spiegel parallel
der in der liichtung der Erdachse aufgestellten t'mdrehungsachse montiert ist und diese
Achse, anstatt in 24 Stunden, in 48 Stunden eine Umdrehung auaführt. Während bei
der gewöhnlichen Anordnung des Heliostaten wohl ein mittlerer Strahl immer in die-
selbe Kichtung reflektiert wird, rotieren die reflektierten seitlichen, gegen den mittleren
geneigt auf den Spiegel fallenden Strahlen um den mittleren. Dabei würde also die
Herstellung einer photographischen Aufnahme der Konfiguration der Korona unmöglich
sein. Dieser Übelstand ist bei der geschilderten Anordnung eines Cölostaten vermieden.
Dieser „Koronograph“ gab einen Monddurchmesser von 19,2 cm und war für Platten
von dem Format 70 X 80 cm eingerichtet, da die Höhe der Korona über dem Sonnen-
bezw. Mondrande bei langen Expositionszeiten in einer Ausdehnung von mehr als
einem Monddurchmesser erwartet werden konnte Auf eine handliche Auswechselbarkeit
der großen Kassetten war besondere Rücksicht genommen, und es gelang, während der
Dauer der Totalität von 3'/j Minuten im ganzen 5 Aufnahmen herzustellen von 4, 6,
20, 37 und 62 Sekunden Expositionszeit mit einer jeweiligen Zwischenzeit von etwa
15 Sekunden. — Außer dem großen Koronographen wurden noch drei kurzbrennw'eitige,
feststehende Kameras benutzt.
Zur photographischen Aufnahme der Sterne in der näheren Umgebung der Sonne
wurde ein von Carl Zeiß in Jena gebauter „Planetensucher" benutzt, welcher aus zwei
miteinander verbundenen, äquatoreal aufgestellten und mit Triebwerk versehenen Fernrohren
bestand. Die beiden Rohre waren um 4,6 Grad in Uektascension gegeneinander geneigt,
so daß man in dem einen Fernrohr die Sonne mit ihrer östlichen Umgebung bis zu
6,5 Grad Abstand, in dem anderen die Sonne mit ihrer westlichen Umgebung in gleicher
Ausdehnung erhielt. Auch hierbei wurde das Konstruktionsprinzip unmittelbar aus der
gestellten Aufgabe heraus entwickelt. Es kam bei der photographischen Nachforschung
nach der eventuellen Existenz eines heileren oder schwächeren intramerkuriellen Planeten
neben einem großen Gesichtsfeld (bei den angewandten Platten von 50x60 cm je rd.
50 t^uadratgrad) hauptsächlich darauf an, oin Objektiv zu benutzen, das zwar einerseits
lichtstark genug war, um in kurzer Zeit auf der photographischen Platte schwächere
Sterne hervorzurufen, das aber andererseits die durch das Koronalicht erzeugte Flächen-
helligkeit in der Sonnenumgebung so stark abschwächte, daß die allgemeine Schw ärzung
der Platte die Sternbilder noch deutlich genug hervortreten ließ. Zu diesem Zwecke
wurden, nach dem Vorgänge der Amerikaner bei den letztvorangegangenen totalen
Sonnenfinsternissen, Objektive von 10 cm Öffnung und 4 m Brennweite, also mit einem
öffnungsverhältnis von 1 : 40, benutzt; jedoch wurden nicht wie bisher zwei Landschafts-
linsen angewandt, sondern es wurde, um eine sichere Entscheidung über die best-
geeignete Objektivsorte herbeizuführen, eine zweiteilige Landschaftslinse und ein drei-
teiliges Objektiv in Anwendung gebracht, welche beide von der Firma Carl Zeiß hier-
für speziell bergeBtellt wurden. Erstere zeigte außerhalb der Plattenmitte in beträcht-
lichem Maße die bekannte Komaform der Sterne, die zweite gab eine gut kreisförmige
Abbildung der Sterne bis zum Plattenrande hin. Es gelang, mit jedem der beiden
Rohre zwei sich gegenseitig kontrollierende Aufnahmen von rd. 2 Minuten und von
rd. 1 Minute ExpositionBzeit zu machen. Die allgemeine Schwärzung der Platten ist
durchweg gering geblieben; jedoch gab das Triplet-Objektiv noch Storno S l /„. Größe
wieder, während die Landschaftslinse nur Sterne 7 1 / 2 . Größenklasse aufwies. Be-
züglich der übrigen vier kleineren Kameras, welche auf dein Planetensucher außerdem
noch aufmontiert waren, muß erwähnt werden, daß mit einem Voigtländersehen, auf
das Öffnungsverhältnis 1 ; 18 abgeblendeten Taylor-Cooke-Objektiv von 60 cm Brenn-
weite eine Aufnahme von 3‘/ 2 Minuten Expositionszeit gelang, welche die äußeren
Koronastrahlen bis zu einem Abstande von etwa 4 Monddurcbmessern, vom Mondrande
gemessen, zeigt.
Die Bestimmung der Intensitätsverhültnisse der Korona geschah zunächst auf
optischem Wege mittelst eines direkt auf die Milte des Mondes gerichteten Weber-
schen Photonieters. Sodann wird beabsichtigt, aus der Schwärzung der photographischen
Platten durch Vergleich mit einer Schwärzungsprobe, die durch Bestrahlung mit dem
Hell 5.
i. Mir* UKW.
Vereins* und P*r*on«anachricht«n.
45
Lichte einer Hefnerkerze hergestellt ist, auf die chemische Intensität zu schließen, und
endlich wurden Strahlungsmessungen mittels Selenzellen gemacht. Eine auf die Zenit-
gegend gerichtete, flache Ruhm ersehe Selenzelle zeigte bei der Totalität für den Zenital-
kreis von 6° Durchmesser eine Helligkeitsabnahme von 56 Lux auf 0,6 Lux. Herr
Ruhmer stellte der Expedition für eine zylindrische zweite Selenzelle, die von allen
Seiten bestrahlt wurde, einen Registrierapparat zur Verfügung, welcher ebenfalls während
der ganzen Finsternis in Funktion war und eine Helligkeitsabnahme 76 000 Lux bis
auf 5 Lux ergab.
Was die Ergebnisse der Beobachtungen anbelangt, so ist auf einige besonders
interessante Eigentümlichkeiten der photographierten Sonnenkorona hinzuweisen: so auf
den unverkennbaren Typus der Korona zur Zeit des Sonnenfleckenmaximums, auf die
erstmalig beobachtete äquatoreale fächerartige Strahlung der Korona, auf das große
und hohe Protuberanzengebiet am östlichen Sonnenrande und die darüber lagernden
wolkenartigen Gebilde innerhalb der Korona u. a. m.
Vereins- und PersonennacKrichten.
Anmeldung zur Aufnahme in den
Hptv. der D. G. f. M. u. O.:
Hr. Dr. E. Ziinansky; Kgl. Eichungs-
inspektor für die Rheinprovinz und Hohen-
zollern; Köln (Rhein), Spichernstr. 73.
D. G. f. M. u. O. Abteilung Berlin.
Sitzung vom 23. Januar 1906. Vor-
sitzender: Hr. W. Hand ko.
Hr. Becker von der Firma R. Fueß spricht
über Anemometer. — Die Anemometer dienen
nicht nur meteorologischen Zwecken, sondern
werden auch in großer Zahl zur Untersuchung
der Bewetterung in Bergwerken und des
Zuges bei Heizungen verwandt; man kann
eie der Konstruktion nach in zwei Hauptgruppen
teilen: in solche mit Zählwerken und in
hydrostatische. — Der Grundtypus der ersten
Art wurde vor etwa 35 Jahren von R. Fueß auf-
genommen: ein in Steinlagern gehendes, leicht
bewegliches Flügelrad, dessen Umdrehungen
gezählt werden. Fueß verbesserte dann diese
Konstruktion, indem er die Flügel aus Glimmer
machte, der von der Atmosphäre nicht auge-
griffen wird, und ferner das Instrument mittels
Uhrwerks nach bestimmter Zeit selbsttätig ein-
und wieder ausschaltete. Auf eine Anregung
des Geh. Bergrats Schulze in Bochum be-
seitigte Fueß eine der Hauptfehlerquellen, die
Anfangsreibung, Indem er das Instrument durch
einen eingebauten kleinen Ventilator antreibt,
welcher einen Luftstrom von bekannter, kon-
stanter Geschwindigkeit liefert; diesem wirkt
der zu messende Luftstrom entgegen, so daß
die Differenz beider Geschwindigkeiten abge-
lesen wird; wenn der Luftstrom eine größere
Geschwindigkeit als 30 m in einer Sekunde
hat, so benutzt man das Instrument ohne
Ventilator. Alle diese Instrumente müssen
senkrecht auf den zu messenden Luftstrom
gerichtet werden, was bei meteorologischen
Apparaten so gut wie unmöglich ist; hier be-
nutzt man deshalb die bekannten Schalonkreuze.
— Die hydrostatischen Instrumente haben gegen-
über denen mit Zählwerk deu Vorzug, daß sich
ihre Konstante nicht ändert. Pi tot verwandte
ein U-förmiges, zum Teil mit Wasser gefülltes
Rohr, auf dessen einen Schenkel der Luft-
strom drückt; eine solche Messung ist aber
vom Barometerstand und von der Temperatur
abhängig. Neuerdings stellt man solche In-
strumente in der Nähe des Ventilators auf,
um ein Bild von der Gesamtbewetterung der
Grube zu erhalten. Man ist eben heut dazu
übergegangen, die Differenz zwischen statischem
und dynamischem Druck zur Messung zu ver-
wenden. Solche Apparate sind zwar etwas
groß, geben aber sehr zuverlässige Resultate,
sie werden deshalb auch zur Ermittelung von
j Dampfmengen bei Kesselanlagen und von
Wassermengen bei Zentrifugalpumpen verwen-
det. — Der Redner erläuterte seine Darlegungen
an zahlreichen Instrumenten. An den mit großem
Beifall aufgenommenen Vortrag knüpfte sich
eine kurze Diskussion.
Zur Aufnahme haben sich gemeldet die
Mechaniker Hrn W. Michaelis (8016, Neander-
strasse 3) und E. Marawske (C 54, Linien-
strasse 214).
Der Vorstand beantragt, für den Vortrags-
abend mit Damen am 20. Februar ihm 150 M
zur Verfügung zu stellen und ein Eintrittsgeld
von 1 M von jedem Teilnehmer zu erheben.
Dieser Antrag wird angenommen.
Der Vorsitzende bittet, etwa frei werdende
Lehrstellen bei ihm anzumelden, damit er
gegebenenfalls Lehrlinge zuweisen könne.
Bl
Digitized by Google
46
Sitzung vom 6. Februar 1906. Vor-
sitzender : Hr. W. Handke.
Hr. W. Handke spricht Uber die zweck-
mäßigste Art, die Scheiben für kleine Zahn-
räder auszufltnnzen, worüber selbst in Fach-
kreisen noch sehr falsche Ansichten angetroffen
werden.
Die Hm. W. Michaelis und B. Mb-
rawske (Adressen s. oben) werden aufge-
nommen.
Hr. F. 8. Archen hold spricht über Aus-
rüstung und Forschungsergebnisse der Sonnen-
finsternis - Expedition der Treptow - Sternwarte
nach Burgos (August 1905). Der Vortragende
konnte dank der Munificenz von Carnegie die
Expedition unternehmen; er beschreibt an der
Hand zahlreicher Lichtbilder ausführlich die
instrumentelle Ausrüstung, die ihm zum Teil
von einigen Firmen leihweise zur Verfügung
gestellt wurde (R. Fließ, HansHeele, Franz
Schmidt & Haensch, Siemens & Halske),
und führt sodaun die Reise nach Burgos, dio
Art der Beobachtung und einen Teil der er-
haltenen Resultate im Bilde vor; er schloß mit
einem Dank an diejenigen Mechaniker, die ihm
in selbstlosester Weise bei der Expedition unter-
stützt batten 1 ). Bi
Zweigverein Hamburg- Altona. Sit-
zung vom 6. Februar 1906. Vorsitzender:
Hr. Dr. H. Krüß.
Als Mitglieder wurden aufgenomroen die
Hrn. Albert Graaf io Hamburg und Paul
Kröplin in Pinneberg. — Der Schatzmeister,
Hr. Richard Dennert, erstattete die Ab-
rechnung Uber dos Jahr 1905; auf Antrag der
Revisoren wird ihm mit Dank für seine Mühe-
waltung Entlastung erteilt. Die Neuwahl de«
Vorstandes ergab die Wiederw ahl der bisherigen
Mitglieder, nftmlich Hrn. Dr. H. Krüß zum
Vorsitzenden, Hrn. Max Bekel 7Aim Schriftführer
und Hrn. Richard Dennert zum Schatzmeister.
Hierauf hielt Hr. A. Kittel einen Vortrag
über das photographische Objektiv und die
Parbenphotograpkie. Im ersten Teile behandelte
der Vortragende die von den Abmessungen
und der Konstruktion des Objektives ubhftngigen
Eigenschaften, vornehmlich den Einfluß der
Blendenwirkung auf die Tiefenschärfe und die
Belicbtungszeit. Im zweiten Teil erörterte er
auf der Grundlage der Wellentheorie des Lichtes
die Li pp mann sehe Photographie in natür-
lichen Farben, das Jolysche Rasterverfahren
und den Dreifarbendruck. An den Vortrag
schloß sich eine lebhafte Besprechung, worauf
Hr. Kittel einen einfachen Entfernungsmesser
vorzeigte und Hr. Will mann einige technische
Fragen zur Erörterung brachte. H. K.
') S. Weltall n. S. 145. 1905.
Deutsche
M echmlh er-Ztg
Dr. Hermann Job. Phil. Sprengel ist am
14. Januar im Alter von 71*/ 3 Jahren zu London
gestorben. Sprengel war vor allem bekannt
als Erfinder der nach ihm benannten Luftpumpe.
Bei diesem Apparat erzielte er das Vakuum ln
völlig neuer Weise durch Transport der Luft
mittels tropfenden Quecksilbers; der Ausbau
dieses Prinzips hat in den letzten Jahrzehnten
fortgesetzt die Technik beschäftigt und ist wohl
noch nicht abgeschlossen. Dank derSprengel-
schen Erfindung ist die Herstellung der glä-
sernen Quecksilberluftpumpen besonders in
Deutschland zu höchster Blüte gelaugt. Indem
man durch diesen Apparat dio erreichbare Ver-
dünnung immer mehr steigern konnte, öffneten
sich der Wissenschaft und Technik stets neue
Gebiete der Forschung und Betätigung. —
Sprengel, 1834 in Schillerslage bei Hannover
geboren, studierte in Göttingen Chemie und
siedelte schon 1859 nach England über. Nach-
dem er hier zuerst in Universitfltslaboratorien
gearbeitet hatte, wurde er 1865 Teilhaber an
einer chemischen Fabrik. Schon 1870 konnte
er sich von diesem Geschäfte zurückziehen,
um sich fortan als Privatgelehrter ungestört
seinen wissenschaftlich-technischen Neigungen
zu widmen; in den letzten Jahrzehnten seines
Lebens beschäftigte er sich fast ausschließlich
mit SprengstofTtechnik. — Sprengels Ver-
dienste wurden 1878 durch Ernennung zum
Mitgliede der Boyal Society und 1893 von seinem
Vaterlande durch Verleihung des Professortitela
anerkannt.
Kleinere Mitteilungen.
Bin Instrument zum Zentrieren, Orien-
tieren und Prüfen von Binnen.
The Oft. Irutr. UmtUy 1. 3. 24. 1905.
Der in nachstehender Figur ahgebildete
Apparat dient zum Zentrieren sphürischer
Linsen, zum Festtegen der Achsen von zylin-
drischen Linsen, zur Bestimmung der pris-
matischen Wirkung derselben, zur Prüfung von
Linsenkombinationen u. 0 . w.
Der Apparat besteht aus einem Stativ mit einer
horizontalen Bank, auf welcher sich ein fester
und zwei verschiebbare Trflger befinden. Der
feste Trflger an dem einen Ende umfaßt ein
Schaurohr nebst einer Blende für dos nicht
zur Beobachtung verwandte Auge, der Träger
am anderen Ende halt eine Scheibe, die mittels
der auf der rechten Seite befindlichen Welle
in Drehung versetzt werden kann; die Scheibe
ist entsprechend der Brennweite der Linse ein-
zustellen. Der mittlere Trflger dient als Linsen-
halter; er umfaßt mit seinem Ring eine Glas-
Veteins- und Personennachrichten. Kleinere Mitteilungen.
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Heft 5.
I. Mar 100S.
Kleinere Mitteilungen
47
platte, gegen welche die zu prüfende Linse ‘
mittels der Hand oder in anderer Weise ge- '
drückt wird; au seinem Fußeist auf der linken '
Seite der Bank eine Schiene drehbar ango- j
bracht, welche mehrere Nuten enthalt, in welche I
man den Scheibentrager eingreifen laßt, um |
diesen für die Messung von prismatischen Ab- |
lenkungen der Strahlen auf bestimmte Ent-
fernungen einzustellen. Am Fuße des Mittel-
trägere befindet sich feiner ein in vertikaler
Richtung befindlicher Arm mit drei Markier-
stiften. Eine um den Halter dieser Stifte ge-
legte Schnur bewirkt, daß beim Herunter-
drücken des beweglichen Armes die drei Stifte
eine auf der Bank befindliche Farbplatte be-
rühren und daß beim Emporheben des Armes
dieselben sich um den Halter drehen, so daß
sie sich gegen die Linse richten und auf dieser
drei Funkte markieren. Der mittlere Funkt
bezeichnet den optischen Mittelpunkt der Lins«
und die Gesamtheit der drei Punkte die hori-
zontale Richtung. Die drei Markierstifte sind
in den Halter federnd eingesetzt, so daß sie sich
den Krümmungen der Linse anpassen können.
Um eine sphärische Linse mit dieser Vor-
richtung zu markieren, hat man sie auf dem
Linsenhalter in eine solche Stellung zu bringen,
daß beim Hindurchsehen durch das Schnurohr
das mittlere Kreuz der Scheibe sich im Ge-
sichtsfelde innerhalb der Linse und außerhalb
derselben stetig fortsetzt. In ähnlicher Weise
lassen sich die Achseu einer zylindrischen Linse
festlegen, indem man die Scheibe so lange
dreht, bis das Mittelkreuz mit den Linsen-
achsen zusammenfällt. Für die Messung der
prismatischen Ablenkung dienen die in zwei
Quadranten vertikal schraffierten Rechtecke.
Boi bestimmt eingestellter Entfernung der
Scheibe von der Linse gibt die Verschiebung
der vertikalen Striche durch die Linse ein
Maß für die prismatische Ablenkung.
Die Vorrichtung wird angefertigt von der
Standard Optical Uy. zu Goneva im Staate I
Now-York und ist patentiert auf den Namen
Chauncey W. Howland. Mk.
Explosion einer SauerstofTilusche.
Zeitsehr . d. Ver . d. Ing . 49. S. 893. 1905.
Vor kurzem explodierte im Technikum Win-
terthur (Schweiz) eine Sauerstoff - Stahlflasche,
wobei eine Person, der Laboratoriumsdiener, go-
tötet,eineAnzahl verletzt und großer Materialscha-
den angerichtet wurde. Nach der Schweizerischen
Bauzeitung ist nunmehr die Ursache dieser
Explosion wie folgt festgestellt.
Die Untersuchung des Inhaltes einer gleich-
zeitig bezogenen zweiten Flasche, welcher mit
dem der explodierten nach Augabe der Fabrik
übereinstimmen mußte, ergab, daß der Sauer-
stoff stark mit Wasserstoff vermengt war, die
Flasche somit statt reines Sauerstoffes Knall-
gas enthalten hatte. Zur Zeit der Explosion
war das Versuchsmanometer auf die Flasche ge-
schraubt, wobei die Verbindung mit Piberringen
abgedichtet war. Die Überreste dieser Ringe
waren teilweise verkohlt und enthielten kleine
Reste von Schmieröl. Nun ist es bekannt, daß
Bich Schmieröle in verdichtetem Sauerstoff oder
sauerstoffreichen Gasgemengen leicht entzünden
können. Offenbar hat der verunglückte Labo-
ratoriumsdiener den noch vorhandenen Inhalt
der Flasche messen wollen und zu dem Zwecke
das Manometer aufgesebrauht, das bei sonstiger
Verwendung nicht angesetzt wird. Sobald er
das Ventil öffnete, hat sich das Schmieröl in
dem komprimierten Knallgas entzündet und die
Explosion ist erfolgt.
Eine Genossenschaft „Urania“ hat sich in
Zürich gebildet zur Errichtung einer Volksstcrn-
warte, die schon im Laufe des kommenden
Sommers dem Betrieb übergeben werden soll;
sie wird nach den Planen von Prof. Gull im
Zeutrum der Stadt errichtet, an der bereits
Uraniastraße genannten neuen Verbindung der
Bahnhofstraße mit dem Limmatquai.
Das Hauptinstrument, ein parallaktisch mon-
tierter Refraktor von 30 cm Objektivdurchmesser
und nuhezu t> m Lange, wird von Carl Zeiß
gebaut; es erhalt 8 Okulare von 40- bis 1000-
maliger Vergrößerung; die Kuppel wird einen
lichten Durchmesser von 8,5 m haben.
Tagsüber soll das Fernrohr zur Beobachtung
des großartigen Alpenpanoramas dienen, dessen
Bich Zürich erfreut, zu welchem Zweck es mit
einem Zeißschen Umkehrprisma ausgerüstet
wird. Der Eintrittspreis wird tagsüber 1 fr.
und bei Nacht 1,50 fr. betragen. Die Adresse
des Instituts ist bis zur Eröffuung: Zürich, Bahn-
hofstr. 51.
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18
Kleinere Mitteilungen. Glastechnisches.
Deutm-he
Merhaniker-Ztg.
Das KyfThäiiser-Technikum in Kranken-
hausen a. K. wird im 20. Semester seines Be-
stehens eine große Maschinenhalle für die neue
Kachahteilung für den Bau von landwirtschaft-
lichen Maschinen errichten. In deren Itnumen
wird auch das mit Versuchsmoachinen aller Art
ausgestattete maschinell- und elektrotechnische
Laboratorium Platz linden.
Die Bausumme ist bereits vom Stadtrate be-
willigt, so daß die Benutzung dieser reichhaltig
ausgestatteten Vorsuchsrftume im .Jahre 1906
ihren Anfang nehmen dürfte. An die Anstalt,
die unter direkter staatlicher Aufsicht atoht,
ist eine Baugewerkschule mit Tiefbauabteilung
angegliedert. Das Sommer- Semester beginnt
am 18. April; die Direktion erteilt gerno ge-
nauere Auskunft.
Glastechniaches.
Die amerikanischen
PrUfungsbeHtlnmnmgen für
Thermometer.
( Fortutaung.)
Haupt normal- Thermometer.
AU Hauptnormal-Thermometer ( primär y
Standard, thermometer) wird ein solches
Thermometer bezeichnet, das in sich selbst
eine Temperaturskala umfaßt. Diese Ther-
mometer müssen deshalb auf ihrer Skala
die beiden festen Punkto 0° und 100"
haben. Erfahrungsgemäß ist die geeig-
netste Dünge für einen Grad bei Houpt-
normal-Thermometem im Intervall 0° bis
100° ungefähr 6 oder 7 mm, nicht weniger
als 5 mm: für die hohen Temperaturen
darf die Gradlange geringer sein. Um die
Thermometer nicht ungebührlich lang
werden zu lassen, kann die Skala des
Hauptnormal-Thermometera nur denjenigen
Umfang haben, für den es gebraucht
werden soll, z. B. 0° bis 50° C, 100“ G
bis 200° C u. s. w. Es muß jedoch so kon-
struiert sein, daß es mit Hilfe passend ein-
geschalteter Erweiterungen in der Röhre
die beiden Fixpunkte enthalt, und ferner
so, daß das Volumen irgend eines Teils
der Röhre auf das Fundamentalvolumen
zwischen 0° und 100° C bezogen werden
kann.
Wenn eine Anzahl solcher Thermo-
meter sub derselben Glasart derselben Be-
handlung ausgesetzt wird, so sollten sie
gut untereinander übereinstimmen und
würden dazu dienen, eine bestimmte Tem-
peraturskala für diese besondere Ginsart
darzustellen. Wenn ferner die durch diese
Glasart definierte Skala vorher mit der
Gasthermometer-Skala verglichen worden
ist, so würde es dann möglich sein, die
Angaben des Quecksilbers in Glastbermo-
metern als Temperaturen in der Normal-
Gaslhermometer-Skala auszudrücken.
Die Skalen, welche durch eine Reihe
der besten Thermometergläser {verre dur,
Jena 16 Jena 59 ln ) dargestellt werden,
sind mit der Wasserstoffskala des Inter-
nationalen Bureaus verglichen worden, so
daß die Angaben der Hauptnormal-Thprino-
meter aus diesen Glasarten benutzt werden
können, um Temperaturen in der Inter-
nationalen Wasserstoffskala zu messen.
Wie vorstehend gesagt, sollen aus der-
selben Gla8sorte hergeatellte Thermometer
untereinander übereinstimmen; damit dieses
aber der Fall ist, müssen die Thermometer
in jeder Hinsicht vollkommen sein, was
jedoch in der Praxis nicht zu erreichen ist.
Sie müssen deshalb in der Weise herge-
stellt sein, daß die erforderlichen Kor-
rektionen sicher bestimmt und angewendet
werden können.
Hierzu sind folgende Bedingungen nötig.
Die Dünge eines Grades soll im allge-
meinen 5 bis 7 mm betragen, die Strich-
dicke darf nicht größer als 0,1 des kleinsten
Intervalls sein, die Teilung soll gleich-
müßig sein. Die Differenz in den Kaliber-
korrektionen darf nicht mehr als 0,3° C
betragen, der Fehler des Fundamental-
intervalls nicht mehr als 0,1 0 (7. Die Röhre
des Thermometers muß durchsichtig sein,
so daß die parallaktische Unsicherheit
durch Ablesungen vor und hinter der
Teilung vermieden werden kann. Der Ge-
brauch von belegten Röhren ist daher für
Hauptnormal-Thermometer nicht zulässig.
Gebühren. (Verzeichnis 31)
Dollar
а) Kalibrierung mit einem Queck-
silberfaden 5,00
б) Kalibrierung nach der Neu-
mann-Thiesenschen Methode
in Intervallen von 5° und
Unterkalibrierung jedes Inter-
valls von 2 zu 2° . . 20,00
c) Bestimmung des Koeffizienten
für inneren und äußeren Druck 5,00
d) Bestimmung des Fundamental-
intervails 5,00
Tic/firuditie Thermometer.
Zur Messung von Temperaturen unter
— 30° C sind geeignet: Alkohol, Toluol,
Petroläther und Pentan in GlaBtbermometem,
Kupfer- Konstantan -Thermoelemente sowie
elektrische Widerstandsthermometer.
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Heft S.
I. Mttrz 1
Glastechnieche«.
49
Der niedrigste Grad für Alkoholthermo-
meter ist ungefähr — 70° C, für Toluol-
thermometer ungefähr — 90° C, für Petrol-
äther- und Pentanthermometer ungefähr
— 200 0 C. (Für Petrolfttherthermometer ist
besser — 150° C zu nehmen. Der lief.)
Nach den Untersuchungon von Chappuis 1 )
können Alkoholthermometer, welche mit ver-
schiedenen Proben als chemisch rein bezeich-
neten Alkohols gefüllt sind, in ihren Angaben
um 1 0 C voneinander differieren, wahrend bei
Toluolthermometern die Unterschiede 0,04° C
nicht überschreiten.
In dem Zirkular werden dann ferner einige
Anweisungen über die Herstellung der Skalen
für die tiefgradigen Thermometer gegeben, auf
die hier aber nicht eingegangen werden soll.
Sie sind entnommen der oben zitierten Ab-
handlung von Chappuis, ferner den Abhand-
lungen von Kohlrausch 2 ), Holborn 3 ) und
Rothe 4 ).
Eine wichtige Vorsicht ist beim Gebrauch
dieser tiefgradigen Thermometer zu beachten,
indem sie langsam ahzukühlen sind und zwar
zunächst nur das Gefäß, spater erst die Röhre;
andernfalls wird der Meniskus starr und haftet
an den Wftnden fest, so daß Tropfen hangen
bleiben.
Hochgradige Thermometer.
Bei Quecksilberthermometern zum Ge-
brauch über 275® C (525° F) muß der
Raum über dem Quecksilber ein trockenes
Gas (Stickstoff oder Kohlensäure) unter
Druck enthalten, um das Quecksilber am
Sieden zu verhindern.
Zur Herstellung der hochgradigen Thermo-
meter sind zwei Methoden im Gebrauch. Ent-
weder bringt mnn am Ende der Kapillare eine
kleine Erweiterung an und füllt den Raum
Uber dem Quecksilber bei Atmospharendruck,
wobei sich dann die steigende Quecksilbersäule
den erforderlichen höheren Druck von selbst
schafft, oder man nimmt eine große Erweite-
rung, dio dann von vornherein mit Gas unter
erhöhtem Druck gefüllt wird. Bei Tempera-
turen von 550° C (1000° F ) muß der Druck
dann ungefähr 20 Atm betragen.
Thermometer zum Gebrauch über 425° C
(775° F) werden jetzt allgemein aus Jenaer
Borosilikatglas 59hl oder aus dem Jenaer Ver-
bronnungsröhronglas hergestellt. Es worden
viele gewerbliche Thermometer in komplizierten
Formen hergestellt, mit Schutzrohr, Luftmaute!
oder nndereu Kunstgriffen, um den Gebrauch
von leichter schmelzbaren, mit Emailstreifen
*) Zeit» ehr. f. Imtrkde. 14. 8. 141. 1994. —
2 ) Wied. Am • 60. S. 463 1897. — *) Ann d.
Phys. 6. S 255 1901 — 4 ) Zeit* ehr. f. Instrhh *42,
8. 192. 1902; 24. S. 47. 1904.
belegtem Glas in Verbindung mit den Ge-
fäßen aus Hartglas möglich zu machen.
In vielen Füllen gibt dies den Vorzug leicht
ablesbarer Skalen, was dio Komplikation recht-
fertigen mag, aber wegen der Einfachheit der
Konstruktion und der größeren Genauigkeit ist
dio Verwendung des Hartglases für das ganze
Thermometer oft wünschenswert.
Thermometer aus geschmolzenem Quarz, mit
Gas von 60 /lfm über dem Quecksilber gefüllt,
können bis 700° C gebraucht werden. (Nach
den neueren Untersuchungen der Reichsanatalt
ist es nicht geraten, die Quarzthermometer in
so hohen Temperaturen zu benutzen, da die
Widerstandsfähigkeit der Gefäße aus Quarz oder
Glas gegen Druck in höherer Temperatur stark
abnimmt. Nach Versuchen von Dr. O. Schott
hielten Wasserstamlsröhren aus jedem Glas
kalten Druck von 300 bis 4<i0 Atm aus, wahrend
sie bei einer Temperatur von 240° nur einem
Druck von 35 /lfm standhielten. Der Bef.)
Laboratoriumthermometer and Thermo-
meter für besondere Zwecke.
Unter dieser Bezeichnung werden kurz
zusammengefaßt die meisten Thermometer
der gebräuchlichsten Typen, einschließlich
der Normale zweiten Grades und der Ar-
beitanormale, die auf weniger als 0,01 0
zuverlässig sind, und gewöhnliche Thermo-
meter mit 1° oder 2° Genauigkeit. Beispiele
für Thermometer zu besonderen Zwecken
sind Maximum- und Minimumthermometer,
Kalorimeterthermometer, Siedethermometer
(Hypsometer), Tiefseethermometer u. a. m.
Gebühren. (Verzeichnis 32)
a) Bestimmung der Korrektionen Dollar
innerhalb 80° und + 100" C
mit einer Genauigkeit von 0,01°
oder 0,02°, oder so genau, wie es
die Konstruktion der Thermo-
meter zuläßt, für jeden Punkt . 0.20
fe) Dgl. bei 6 St. oder mehr . . 0,10
c ) Bestimmung der Korrektionen auf
0,1° oder 0,2°, für jeden Punkt 0,15
d) Dgl. bei 12 St. oder mehr . . 0,075
e) Bestimmung der Korrektionen
auf 0,1" oder 0,2° von 100" bis
250° (7, mit etwas geringerer Ge-
nauigkeit in höheren Tempera-
turen, für jeden Punkt . . . 0,50
/) Bestimmung der Korrektionen
zwischen 100° und 550° C auf
1° oder 2°, für jeden Punkt . 0,30
a) Dgl. bei 6 St. oder mehr . . 0,20
h) Bestimmung der Korrektionen
von Alkohol-, Toluol-, Petrol-
äther- und Pentanthermometern,
unter — 30 0 G', für jeden Punkt 1,00
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Glastechniach« — BUcherachau.
Üauim-he
Meehaoiker-Zte.
50
Gewerbliche Thermometer.
Hierunter werden zusammengefaßt die
Thermometer, deren Konstruktion den be-
sonderen Anforderungen der Industrie an-
gepaßt ist, z. B. für Rauchgase, Dampf-
kessel, Destillationsprozesse, ferner Winkel-
thermometer und Ähnliche.
Die Gebühren für die Prüfung dieser
Art Thermometer httngen von dem Skalen-
umfang und der Konstruktion des Instru-
ments ab. Wenn die Prüfung mit den ge-
wöhnlichen Einrichtungen ausgeführt werden
kann, so sind die Gebühren dieselben wie
im Verzeichnis 32.
(#Vfc*k umg folgt)
Gebrauchsmuster.
Klasse:
42. Nr. 267 280. Pipettenfläschchen, bei welchem
die Pipette mit einer glockenförmigen Kappe
versehen ist, die auf den Hals des Fläschchens
aufgeschliffen ist. E. Buhlit», Stolp i. Pomm.
6. 11. 05.
Nr. 267 285 Apparat zur Bestimmung des
spezifischen Gewichtes des Gases mit zwei
kugelförmigen Glaagefäßen und einem Stativ
mit zwei verschieden hohen Trägem. W.
Müller, Krefeld. 14. U. 05.
Nr. 207 666. Kombinierte Saug- und Wasch-
flasche mit Drei wegehahn und einem bis auf
den Boden ragenden Rohre. A. Schuster,
Steinebach, Post Gebhardshain. 14. 10. 05.
Nr. 268 359. Thermometorakalo mit abwechselnd
auf beiden Seiten der Kapillare angeord-
netor Teilung. Gebr. Fritz, Schmiede-
feld i. Thür. 18. 12. 05.
Nr. 268 979. Vorrichtung zur doppelten Sauor-
stoffzuführung bei der vereinfachten Ele-
mentaranalyse, bestehend aus einem an dem
einen Ende erweiterten Kapillarrohr mit
übergeschobonem T-Rohr. M. Deimstedt,
Hamburg. 8. 11. 05.
Nr. 269 008. Glasflasche mit .Mensursinteilung.
A. Neu mann, Popelken. 14. 12. 05.
Nr. 269 069. Automatisch verschließbares
Qucckailber-Tropfgefäß mit Gewichtsangabe.
8. Brun h Öl» 1, Traunstein. 17. 10 05.
Nr. 269 243. Im Querschnitt halbrund geformtes
Präparatenglas mit an einem Ötimende an-
geordneter Verschließöffnung. Deutsche
Lehrmittel- Gesellschaft, Berlin. 14. 12.
05.
Nr. 269 778. Gärungs - Saccharometer mit
Schlauchverbindung zwischen Gärungs- und
Meßgefäß und einer öligen Flüssigkeit im
Meßrohr. Th. u. R. Lohnstein, Berlin.
16. 12. 05.
Bücherschau.
O. Lueger, Lexikon der gesamten Technik.
2. neu bearb. Auflage. Band 2. 80 800 S.
mit zahlreichen Abb. 25,00 M . , Einband-
decke 3,00 M.
Der 2. Band umfaßt Biegungsnchse bis
Dollieren; er enthält eine große Reihe von
Artikeln, die speziell für den Mechaniker von
Interesse sind, z. B. Bogenlampen, Bohrma-
schinen, Brünieren, Chronoskope, Dichte,
Distanzmesser u. s. w. Der Inhalt der Artikel
wird unterstützt durch die ausführlichen Quellen-
angaben; nur wäre zu wünschen, daß die
schwerer zugänglichen Quellen nicht nur zi-
tiert, sondern etwas mehr verarbeitet werden,
damit man eich ohne das lästige, an kleineren
Orten oft unmögliche Aufsuchen der Original-
arbeiten informieren kann. Als Kuriosum sei
erwähnt, daß der Verf. des Artikels Chrono-
skope als Adresse der Fueßschon Werkstatt
immer noch Berlin, Alte Jakobstraße, angibt.
Diese Bemängelungen an Einzelheiten sollen
natürlich nicht den hohen Wort in Zweifel
ziehen, den das Werk im ganzen hat — Zu den
Mitarbeitern gehört übrigens auch Hr. Prof.
Ambronn in Göttingen, wie aus seiner Unter-
schrift unter einzelnen Artikeln zu ersehen ist
(alle Artikel tragen erfreulicherweise die Unter-
schrift der Verfasser); das Verzeichnis der Mit-
arbeiter enthält leider diesen für unser Fach
so wertvollen Namen nicht. Bi
C. Michalke, Die vagabundierenden Ströme
elektrischer Bahnen. 8°. VI, 85 S. mit 34 Abb.
Braunschweig, F. Vieweg & Sohn 1904.
(Heft IV von G. Benischke, Elektrotechnik
in Einzeldarstellungen) 2,50 geb. in
Leinw 3,00 M.
Die Erdrückleitungen der Starkströmen-
lagen, insbesondere der elektrischen Bahnen,
haben unangenehme Folgeerscheinungen ge-
zeitigt. Namentlich sind es die Gas- und
Wasserleitungsanlagen, die durch die Erdströmo
korrodiert werden, die Telegraphen- und Tele-
phonanlagen, in welche die vagabundierenden
Ströme eindringen, und die magnetischen Stö-
rungen, denen die Apparate der Physiker aus-
gesetzt sind. Der Verf. hat die seither er-
schienenen Arbeiten über diese Erscheinungen
und die Abwehr der störenden Einflüsse in
übersichtlicher Weise zusammengestellt und
ergänzt. Die Darstellung ist unter Benutzung
elementarer mathematischer Hilfsmittel klar
und läßt Sorgfalt und eingehendo Sachkenntnis
erkennen, so daß das Werkchon allen Interes-
senten bestens empfohlen werden kann.
E O
Digitized by Google
Bort Y
1. Miln 190«.
Patentschau.
51
Patentoohau.
Ofen lör schmelzflüssiges Glas mit beweglichem Beb
The Toledo Glass Cy. in Toledo. V. St. A. 16. 6.
Nr. 155 051. Kl. 32.
J stellt in der Draufsicht einen Behftlter für sei:
flüssiges Glas dar, welcher unabhängig vom Ofenmauerwi
um eine mittlere Achse gedreht werden und nötigenfalls
den Oberlauf F aus einem festen SchmelzbehAlter mit
schmelze gespeist werden kann. Auf diese Weise ist bei
Glnsoberflilche zwecks Aufuehmens von Glas freigelegt
die Glasoberflttche in Berührung mit dem kalten Aufnahmi
oder dgl. ahgeschreckt wird , wird die Bntnahmestelle
Drehung des Behälters nach der Entnahme wieder ii
Heizraum eingeführt. Bei jeder Bewegung des Behälters ge-
langt ein neuer Teil b der Glasobcrflftche ins Freie, wahrend ein zuvor freigelegter Teil wieder
in don Heizraum eintritt und dort angewftrmt wird.
Bilderwechselvorrichtung für Projektionsapparate u. dgl. C. Zeiß in Jena. 12. 1. 1904.
Nr. 155 315; Zus. z, Pat. Nr. 135 063. Kl. 42.
Zur Wiederherstellung der richtigen Entfernung zwischon dem Objektiv h und dem
Bild beim Wechseln der Bilder ist
weder das Objektiv noch das Bilder-
halterpaar unter Erhaltung des Ab-
standes zwischen seinen Ebenen, son-
dern nur der eine Bildhalter k l oder
der an ihm angebrachte eigentliche
Trflger des Bildes in der Richtung
dos Lichtkegels verschiebbar.
Einrichtung zur Fernübertragung von Zeigeratellungen mittels Gleichstromes. E. Ziehl in
Berlin. 27.8.1901. Nr. 155350. Kl. 74.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Fernühortragung von Zeigerstellungen
mittels Gleichstromes mit aus einem Widerstandsschalter bestehenden Geher und einem nach
Art eines Mehrphasensystems mit diesem durch drei hezw. vier Fernleitungen verbundenen
Empfänger, in welchem die Lage eines resultierenden magnetischen Feldes sich entsprechend
der Stellung des Gebers ftudert. Das
Neue besteht darin, daß zur Erzielung
oinea proportional vergrößerten oder
verkleinerten Zeigerausschlages im
Empfänger entwoder der Geberwider-
stand oder die Empfangerwicklung,
statt auf einem in Bich geschlossenen
Vollkreis, bogenförmig angeordnet
ist. Das beim kreisförmigen Instrument zwischen dem Winkolabstand der Schleifbürsten b c
hezw. der Ankerpole k und demjenigen benachbarter Abzweigpunkte bestehende Ver-
hältnis ist beizubehalten. Das bogenförmig ausgeführte Instrument muß an mehr als drei bezw.
vier Punkten abgezweägt werden, von denen immer der dritte bezw. vierte auf einen Abzweig-
punkt folgende wieder an dieselbe Fernleitung anzuscbließen ist.
Maximalthermometer. M. Messerschmidt in Elgersburg i. Th. 2. 12. 1903. Nr. 155707. Kl. 42.
In einem in die Kapillare verjüngt übergehenden QuecksilbergefAße ist frei beweglich
ein nach oben zugespitzter Schwimmkörper angoordnet. Beim Aufstoßen des Thermoraeter-
gefnßes auf die Hand oder Tischplatte dringt der Stift nach oben und %’erschlioßt die Kapillare,
so daß das Quecksilber in seiner Maximalhöhe festgebalten wird. Nach dem Ableaen wird das
Thermometer auf den Kopf gestellt und angestoßen, so daß der Stift die Verbindung der Kapillare
mit dem Quecksilbcrgefüß freigibt. Das Entfernen des Stiftes aus der Kapillare kann auch mit
Hilfe eines Magneten geschehen.
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Deutsch«
Mechanlker-Zig.
52 Patentschau — Patenteste.
Spiogelstei coskop für beliebig groflse Halbbilder. W. Manchot in Frankfurt a. M. 3. 4. 1902.
Nr. 154 908. Kl. 42.
Damit der reflektierte Hauptsehstrahl die verwiegten Halbbilder eines stereoskopischen
Bildes, das ebenso groß ist wie die Halbbilder, lotrecht und in deren perspektivischen Augen*
punkten trifft, werden die Objoktspiegel der Größe der Bilder entsprechend in einer zur Bild-
tläche parallelen Richtung verschoben.
Aalhängevorrichtung ihr die Rose von Lultkompassen mittels Fäden
oder Drähte. F. J. F. Lerne ko in Stockholm. 8. 12. 1903.
Nr. 155 751. Kl 42.
Die Fassung des Steines a und der Ring d in der Mitte der
Rose b sind durch senkrecht angeordnete Fäden oder Drähte c mit
einander verbunden, um die Standfllhigkeit der Rose zu erhöhen.
Patentliste.
Bis zum 12. Februar 1906.
Kl«,«««: Anmeldungen.
21. B. 37 018. Vorrichtung zur Erzeugung dia-
magnetischer Wirkungen. H. du Bois,
Berlin. 25. 4. 04
F. 19 196. Verfahren und Vorrichtung zur
Fernsichtbarmachung von Bildern und Gegen-
ständen mittels Selenzellen, Dreifarben-
filter und Zerlegung des Bildes in Punkt-
gruppen durch Spiegel. W. v. Jaworski,
Hagen i. W., u. A. Krankenstein, Berlin.
19. 8. 04.
39. W. 23 654. Metallisch elastischer Stoff, be-
stehend aus dor innigen Verbindung von j
Kautschuk, Guttapercha oder ähnlichen Stoffen
mit feinen metallischen Spänen. F. G.
Walker, Liverpool, Engl. 28. 3. 05.
42. B. 39 193. Hyperbolischer Reflektor mit vor-
geschalteter Linse. Sociätö Bosnard,
Maris & Antoine, Paris. 14. 2. 05.
H. 36 489. Einrichtung zur Erzeugung von
Resonanzschwingungen fester elastischer
Körper zu Frequenzmessungen. Hart- J
mann & Braun, Frankfurt a. M. 13.11.05.
M. 26 647. Himmelsglobus. F. Malina, Wien.
23. 12. 04.
M. 27 909. Vorrichtung zur Aufzeichnung der
Lichtstärke unter verschiedenen Neigungs-
winkeln mit Hilfe eines Selenphotometers.
B. Monas ch, Berlin. 24. 7. 05.
8. 19 735. Entfernungsmesser. V. Sapo-
retti, Mailand. 28. 6 04.
Sch. 23 340. Aus Blech gezogene Prismen-
stühle für Prismenfernrohro. W. Schöne-
wolf, Friedenau-Berlin. 10. 2. 05.
W. 24 676. Zeigerthermometer mit selbst-
tätiger Berichtigung der Zeigerstellung.
Wegener & Mach, Quedlinburg. 28. 6. 05.
74. Sch. 23 006. Vorrichtung zum Anzeigen
von plötzlichen Temperaturunterschieden
und von Höchsttemperaturen. F. Schodde,
Berlin. 1. 12. 04.
Erteilungen.
21. Nr. 169 109 Vorrichtung zur Einstellung
von Motor-Amperestundenzählem für ver-
schiedene Spannungen. Isaria - Zähler-
Werke, München. 29. 4. 05.
Nr. 169 257. Verfahren zur Herstellung ein-
zelner Zungen und skalenartig ahgestimmter
Zungenkämme aus Federbändern für Reso-
nanzapparate; Zus. z Pat. Nr. 166 608.
Hartmann & Braun, Frankfurt a. M.
7. 5. 05.
Nr. 169 335 Elektrolytischer Gleichrichter.
O. de Faria, Paris. 16. 4. 05.
32. Nr. 168 574. Verfahren zur Erzeugung von
blasenfreier Quarzglassrhmelze im Schmelz-
ofen. J. Bredel, Höchst a. M. 27. 11. 04.
42. Nr. 168 754. Titriervorrichtung. R König
u. Th. Meyer, Gelsenkirchen, 18. 9. 04.
Nr. 168 976. Prismendoppelfernrohrgehfluse,
das die Gelenkarme trägt. C. Zeiß, Jena.
2. 2. 05.
Nr. 168977. Sphärisch, chromatisch und astig-
matisch korrigiertes photographisches Ob-
jektiv. O. Simon, Dresden - Striesen.
29. 4. 02.
Nr. 168 999. Hohlspiegel aus Glas für Schein-
werfer u. dergl. C. Zeiß, Jona. 26. 5. 05.
Nr. 169 385. Einstellvorrichtung für Einsatz-
nadeln von Zirkeln. G. Schoenner, Nürn-
berg. 7. 9. 05.
67. Nr. 169 393. Maschine zum Schleifen von
Linsen u. dergl D. S. Thompson, Liver-
more Falls, Maine, V. St. A. 13. 11. 04.
74. Nr. 169 154. Verfahren zur Bestimmung
der Entfernung von metallischen Gegen-
ständen (Schiffen o. dergl.), deren Gegen-
wart durch das Verfahren nach Pat.
Nr. 165 546 festgeatellt wird; Zus. z. Pat.
Nr. 165 546. Ch. Httlsmeyer, Düsseldorf,
11. 11. 04.
Für die Redaktion rerant wörtlich: A. Blanchke ln Berlin W.
Verlag von Jollue Springer ln Berlin N. — Druck von Kall Drejer ln Berlin 8W.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W 30, An der Apostelkirche 5.
Heft 6. 15. März. 190ß.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Ober die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Vortrag,
gehalten auf dem 16. Deutschen Mechanikertage zu Kiel am 4. August 1905,
von
Dr. E. Kohlnohüttor ln Berlin.
(Fortulaung)
Damit hatten wir die Instrumente, die bei der Ortsbestimmung auf hoher See
gebraucht werden, erschöpft und stellen uns nunmehr vor, daß das Schiff sich dem
Bestimmungshafen ntthert. Sobald als möglich wird seine genaue Lage nach Land-
objekten festgestellt, wobei in erster Reihe der Peilapparat des Kompasses oder die
Peilseheibe in Tätigkeit tritt. Einschneidende Veränderungen sind an diesen einfachen
Apparaten nicht recht möglich. Der neue Peilapparat der Kais. Marine von 0. Bamberg,
den Fig. 12 zeigt, hat
ein ganz schwach ver-
größerndes Fernrohr be-
kommen, dessen Nutzen
und Notwendigkeit noch
ausprobiert werden. Eine
neue Peilscheibe für
Tag- und Nachtgebrauch,
die ebenfalls noch im
Versuchsstadium sich be-
findet , wird wie die
Kompaßrose der neuen
Kompasse durch eine
elektrische Lampe von
unten erleuchtet.
Eine bessere Sicht-
barmachungdes Objektiv-
diopters, als es durch
die gebräuchlichen, mit
Leuchtfarbe gestrichenen
Fäden möglich ist, be-
zwecken mehrere von
österreichischen Linien-
Bchiffsfähnriclien konstru-
ierte Nuchtpeilapparate 1 ).
Ein Vorschlag, die
Peilscheibe unabhängig
vom Diopterlineal dreh-
bar zu machen, der mir recht zweckmäßig erscheint, rührt vom Commander Fiske 1 ) her.
ln engen und gewundenen Fahrwassern, wo das Peilen schnell gehen muß, wird das
Objekt ohne Rücksicht auf die Stellung der Peilscheibe angepeilt, während der Steucr-
1) J Utt. a. ä- Geb . d. Seewesens 211. S. 9if7. 189N und 20, S. f8. 1901. — - : ) Proceed. V. S .
Aocuf hui. 27. S. .7 71. 1901.
Fl*. 1J.
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64
E. Kohlichtllter, Übet die neuere Entwicklung der neutlechen Instrumente. Mech*niker-Ztir
mann den in diesem Augenblick anliegenden Kurs aussingt. Nach beendeter Peilung
wird die Peilscheibe auf diesen Kurs eingestellt, wobei das Diopterlineal auf dem Kessel-
rand fest stehen bleibt, und dann wird die Peilung abgelesen. Das Peilen soll mit
dieser Vorrichtung ohne jeden Zeitverlust und viel schneller vor sich gehen, als bei
der gewöhnlichen Art der Be-
nutzung der Peilscheibe. Es wäre
zu wünschen, daß auch in Deutsch-
land damit Versuche gemacht
würden.
Zum bequemeren Absetzen
der gepeilten Richtungen in der
Karte, die mit Transporteur und
Parallellineal, Rollineal oder Drei-
eckspaar zu erfolgen pflegt, hat
Dr. Pulst 1 ) den von Plath in
Hamburg ausgeführten Vorschlag
gemacht, eine Halbkreisteilung auf
den aus durchsichtigem Zelluloid rig ia.
hergestellten Dreiecken selbst an-
zubringen, um den Transporteur zu sparen. Fig. 13 zeigt ein solches Dreieck, Eine
Verbesserung dieser Dreiecke hat Hr. Kartograph Pellehn angegeben 1 ), indem er die
ebenfalls auf der Unterseite des Zelluloiddreiecks eingravierte Teilung mit einem weißen
undurchsichtigen Kack abdeckte, so daß die Teilung in der detailreichsten Karte doch
immer deutlich auf einfarbigem
weißem Untergrund sichtbar bleibt.
In Fig. 14 ist ein solches Drei-
eckspaar-) abgebildet; die Teilung
des zweiten Dreiecks , die von
180° bis 360° lauft, ist der Ein-
fachheit wegen fortgelassen.
Für die Ortsbestimmung
durch Rückw&rtseinschneiden oder
Doppelwinkelmessung, wie sie an
Bord genannt wird, kommen die
bereits früher erwähnten Verbesse-
rungen der Spiegelinstrumente in
Betracht: Hebel festsetzung der Al-
hidade. die die Benutzung der
Feinschraube in vielen Fallen un-
nötig machen wird, und Vorrich-
tungen an Sextanten und Oktanten,
um damit Winkel bis zu 180°
messen zu können.
Die Genauigkeit der Spie-
gelinstrumcnte geht aber für diesen
Zweck viel zu weit, und deshalb
kann man durch Aufgeben des un-
nötigen Überschusses an Genauig-
keit andere Vorteile eintauschen.
Diesen an sich richtigen Gedanken
verfolgte ein Älteres englisches
Instrument. Arcumeter genannt, das ri*. n.
aber, w ie es scheint, keinen Anklang
zu linden vermochte, so daß es von den Kapitltnleutnants Löh lein und v. Klitzing
unter dem Namen „Doppelwinkelmesser“ ein zweites und drittes Mal neu erfunden
werden konnte. Das Arcumeter oder der Doppelwinkelmesser besteht aus einem etwas
veränderten Doppeltransporteur, auf dessen drei Schenkeln je ein Okulardiopter be-
') Marine - Kundtchau Iß. 8 711. 1905. — ’) Zu beziehen von A. Blankenburg,
Berlin SO 2t>, Dresdener Str. 16.
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IS Mftrz 190* Vereins- und P#rson«nnachricht«n — Kleiner# Mitteilungen. 56
festigt ist und der im Mittelpunkt eine Spitze als gemeinsames Objektivdiopter trügt.
Zum Beobachten gehören drei Leute, von denen jeder einen Schenkel bedient und das
Diopter auf das ihm zugewiesene Objekt einstellt. Die Einstellung auf die drei Objekte
muß natürlich gleichzeitig erfolgen. An einem Teilkreis, dessen Teilung von dem
mittleren Schenkel aus nach beiden Seiten lauft, können die Winkel abgelesen und in
gewöhnlicher Weise benutzt werden. Einfacher ist es jedoch, den modifizierten Doppel-
transporteur nach der Festsetzung der Schenkel vom Stativ abzunehmen, auf die Karte
zu legen und zum Absetzen des Schifisortes gleich selbst zu benutzen. Es gebt so
schneller, und Kehler, die durch das Übertragen auf ein anderes Instrument entstehen
können, werden vermieden.
Der Gedanke, daß drei Beobachter an einem Instrument gleichzeitig arbeiten
sollen, mutet zunächst etwas sonderbar an. Die Versuche haben aber gezeigt, daß
dies gar keine Schwierigkeiten macht und daß die erzielte Genauigkeit vollauf genügt.
Der Hauptvorteil der drei Instrumente ist der, daß jeder Beobachter nur mit einem
Objekt zu tun hat, statt mit zwei bei der Doppelwinkelmessung mittels Spiegelinstru-
menten, und daß er direkt auf das einzustellende Objekt hinblickt und es dauernd im
Auge behalten kann, während bei der Messung mit Spiegeiinstrumenten das eine Objekt
immer seitwärts liegt. Diese Vorteile machen das Arcumeter oder die Doppelwinkel-
messer besonders an fiacben Küsten, wo die gebräuchlichsten Landmarken, Kirchtürme
und Windmühlen, infolge vielfacher Ähnlichkeiten leicht miteinander verwechselt werden,
den bisherigen Methoden weit überlegen. Das Reichs-Marine-Amt läßt von Ed. Sprenger
in Berlin ein neues Modell dieses Instruments konstruieren, das die Vorteile der drei
älteren Modelle vereinigt und ihre Nachteile vermeidet.
i Fortieiruruj folgt )
Vereins- und Personen-
nachrichten.
D. G. t. M u. O. Abt. Berlin, E V.
Am 20. Februar fand das Wintervergnögen
ndt Damen in Neumanns Festeäion statt.
Hr. Paul Fraeukel schilderte fesselnd eine
Reise »Von den Ufern der Reuß bis zur Adria*,
unter Vorführung von höchst eß'ektvollen Licht-
bildern, die sich nicht nur durch Nuturtreuc,
sondern auch besonders dadurch auezeichncten,
daß der Vortragende die wunderbarsten Be-
leuchtungsetfekte in wahrhaft künstlerischer
Weise im Bilde festgehalten hat. Die zahlreich
erschienenen Mitglieder mit ihren Damen und
Güsten kargten denn auch nicht mit dem wohl-
verdienten Beifall. In einem Nebeusaal, der ln
einen südlichen Hain verwandelt wurden war,
wurde man darauf durch italienische Musik und
durch teils echte, teils täuschend nachgemachte
italienische Gesänge, verfaßt vom Hausdichter
Hm. Hannemann, vorgetragen von Frl.
Haensch und Hm. Flchtler, erfreut. Bis
zur KaäeepnuBe trat nun der Tanz in seine
Rechte. Wahrend der Kaffeetafel brachten Frl.
Haensch und Hr. Fichtler wiederum in be-
kannter künstlerischer Weiso Duett- und Solo-
gesänge zu Gehör, welche allseitig mit dem
größten Beifall aufgenommen wurden; Br.
Hannemann sprach in humorvoller Weise dem
H. H. H.-Komiiee, vor allem dom Vorsitzenden
Hm. Handke, den Dank aus für die außer-
ordentlichen Mühen und Sorgen um das Ge-
lingen des Festes. Hierauf wurde den Dameu
eine italienische Spende gereicht; alsdann
sprach der Vorsitzende Hrn. Fraeukel, allen
Mitwirkeoden und den zahlreich erschienenen
Gästen den Dank der D. G. aus. Bei lebhafter
Unterhaltung und flottem Tanz fand das Fest
erst mit dem grauenden Morgen sein Ende.
W. B
Hrn. Max Kohl in Chemnitz ist an-
, läßlich der Einweihung des Kaiserin
Friedrich - Hauses der Rote Adler - Orden
IV. Klasse verliehen worden.
Kleinere Mitteilungen.
Das Kaiserin Frledrlch-Haus für das
ärztliche Fortblldungswesen.
Am I. März d. J. ist in Gegenwart des
Kaiserpaares, vieler anderer Fürstlichkeiten,
| der Mehrzahl der Minister, bekannter
j Männer der medizinischen Wissenschaft,
zahlreicher Vertreter der Technik und
Anderer das »Kaiserin Friedrich-Haus für
das ärztliche Fortblldungswesen“ feierlich
eröffhet worden.
Die Festrede hielt der Wirkl. Geh.
Rat Prof. I)r. von Bergmann; er wies
darauf hin, daß die Kaiserin Friedrich
als die eigentliche Schöpferin des ürzt-
I liehen Fortbildungswesens anzusehen sei ;
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66
Kleinere Mitteilungen -
Deutache
MechenlkerZtg
«ioshnlb Bei auch dieses Haus ihrem Ge-
dächtnis gewidmet. Ein neues Moment
sei aber hinzugekommen durch das Hinein-
treten der Technik in die Heiikunst, wie
nie zuvor; die Technik im Dienste der
Naturwissenschaft sei selbst zu einer Wissen-
schaft geworden. Schon ein flüchtiger
Klick auf die Ausstellung, die heute hier
eröffnet werde, zeige wie großartig die
Verdienste der Technik gerade um die
medizinische Wissenschaft sind, wie ge-
waltig aber auch ihre täglichen Fortschritte.
Viele Entdeckungen im Mikro- und Makro-
kosmus sind den Linsen und Konstruktionen
Abbes zu danken. Ohne eie wären die
Ursachen vieler Krankheiten nicht gefunden
und nicht Gegenstand einer erfolgreichen
ärztlichen Bekämpfung geworden. Auch
dem Fortschritte der technischen Chemie
danke die ärztliche Wissenschaft viel,
ebenso der großen Entdeckung Röntgens,
die eine ganz neue technische Schulung
vom Arzte verlange. Wissenschaftliche
Photographie und Elektrotechnik trügen
dazu bei, das Lieht und radioaktive Körper
der ärztlichen Behandlung dienstbar zu
machen. Man könne kaum den sich über-
stürzenden Fortschritten folgen, die Zeit
erfordere dringend ein Zusammengehen des
Technikers und Arztes. Hierzu solle das
Haus dienen, das eine Stätte sei, um die
neuen Errungenschaften, Funde, Methoden,
Apparate und Instrumente zu sammeln und
zugänglich zu machen.
Nach den darauf folgenden Ansprachen
von Vertretern des Prinzregenten von
Bayern und des Königs von England nahm
der Vorsitzende des deutschen Arztevereins-
Bundes, Prof. Dr. Löbker, das Wort, indem
er im Namen des Ärztestandes für das In-
teresse des Kaiserhauses an der Ent-
wicklung der medizinischen Wissenschaft
dankte. Der Dank der Ärzte solle be-
stehen in unerschütterlicher treuer Pflicht-
erfüllung und in Liebe zum Herrscherhause
und Vaterland. Dann stattete der General-
stabsarzt der Armee, Prof. I)r. Schjerning,
den Dank der Militärärzte ab. Kr wies
darauf hin, wie durch die Hebung in der
AusbildungdesSanitätskorpsderGesundhoits-
zustand der Armee sich so außerordentlich
gebessert habe und noch weiter bessern
würde. In einem Schlußwort dankte der
Kultusminister Dr. Studt den Majestäten
für ihre Anwesenheit bei dieser dem Ge-
dächtnis der edlen Mutter des Kaisers ge-
weihten Feier.
Dann ergriff der Kaiser das Wort zu
einer längeren Rede, die tiefen Eindruck
auf die Versammelten machte. S. M. führte
aus, daß der heutige Tag in lebhafter
Weise unserm Volke und der Welt zeige,
wie das Königshaus seine Aufgaben seinem
Volke gegenüber zu erfüllen hat und in
innigem und festem Bande mit den Ärzten
des Landes zusammenstehen muß. Der
heutige Tag gebe auch eine teilweise
Antwort auf die schmerzerfüllte Frage,
warum seine erlauchte Mutter so früh und
in so erschütternder Weise uns entrissen
werden mußte. Durch die schwere Prüfung,
die des Himmels Hand auf die edle Frau
und ihr Haus gelegt hatte, ist ihrem Geiste
der Gedanke an Linderung von Not in
lebhafter Weise wach geworden. Sie hat
ihm Ausdruck verliehen, und das Samenkorn,
das sie Bterbend ausstreute, fand Grund
und Wurzel, Unter dem Eindruck des er-
schütternden Hinganges hat es Gefühle der
Menschenliebe erweckt, die ihrerseits wieder
Taten ausgelöst haben in allen Ständen
und Kreisen. So erkennen wir, wenn auch
erst später, an den Erfolgen der einzelnen
Tatsachen doch immer wieder die Pläne
der alles umfassenden Vorsehung, der Vor-
sehung, ohne die auch die ganze ärztliche
Kunst nichts ausrichte.
Wie zu Beginn der Feier so fand auch
nach der Rede des Kaisers ein kurzer
Uhorgesang statt, dem sich ein Rundgang
durch die Räume des Kaiserin Friedrich-
Hauses anschloß.
Die Dauerausstellung für die ärztlich-
technische Industrie ist in 4 Gruppen ein-
geteilt. Die Kollektiv - Ausstellung der
Deutschen Gesellschaft für Mechanik und
Optik ist im Saal VII aufgestellt und macht
einen vorzüglichen Eindruck. Als Ver-
treter der Deutschen Gesellschaft wohnten
der Feier bei die Herren W. Haensch,
Alfred Hirschmann und Prof. Dr. Wiebe,
welchen zurzeit die Vertretung der D. G.
gegenüber dem Kuratorium des Hauses
übertragen ist.
Über die Ziele und Zwecke der Dauer-
Ausstellung sowie der Sonder- Ausstellung
der D. G, gibt der Artikel im Heft 23 des
vorigen Jahrgangs Auskunft. Es war den
Bemühungen des Komitees, bestehend aus
den Herren Prof. Böttcher, Prof. Dr.
üzapski und W. Haensch, gelungen, ein
besonders günstiges Abkommen mit der
Verwaltung der Kaiserin Friedrich-Stiftung
zu treffen ; auf Grund dieses Vertrages ist
unsere Kollektiv-Ausstellung von' den ge-
nannten Vertretern der D. G. unter Zu-
ziehung des Geschäftsführers sowie des Hrn.
W. Wicke und unter Leitung von Hrn. W.
Haensch ins Leben gerufen worden. In ihr
sind nachfolgende Firmen vertreten ; R.
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Heft 0.
K.. Man IS>f<y
Kleiner« Mitteilungen.
57
Burger & Co.-Berlin; R, FueB- Steglitz; E.
Hartnack-Potsdam; F. Kühl mann -Ham-
burg; Leppin & Masche-Berlin; E. Mentz,
vorm. H. Fleischer- Berlin; Gustav
Miehe - Hildesheim; Richard Müller-
Uri -Braunschweig; Voigtlander & Sohn
A.-G. - Braunschweig; P. WUchter-Berlin-
Friedenau ; E. Zimmermann-Leipzig u.
Berlin.
Aus den anderen Gruppen sei noch
eine Reihe von Firmen genannt, deren
Ausstellungsobjekte für unsere Leser be-
sonderes Interesse bieten.
Ärztlich-instrumentelle Technik.
Fr. Baumgartel-Halle a. S.; Rudolf
Detert - Berlin; H. Dette - Berlin; Ver-
einigte Fabriken für Laboratoriums-
bedarf G. m. I). H.-Berlin; H. Hauptner-
Berlin; F. & M. Lautenschlüger-Berlin;
J. Peters-Berlin; H. Pfau-Berlin; Dr, H.
Kohrbeck, vorm. J. F. Lahn« & Co.-
Bcrlin; Warmbrunn, Quilitz & Co.-
Berlin; H. Windler-Berlin.
Medizinische Optik und Elektro- Medizin.
Alwin Berger - Berlin; Allgemeine
Elektrizitats-Gesollschaft-Berlin; Otto
Himmler - Berlin; W. A. Hirschmann-
Berlin; R. Jung- Heidelberg; Max Kohl-
Chemnitz; ErnBt Leitz- Wetzlar u. Berlin;
Ed. Meßter - Berlin; C. H. F. Müller-
Hamburg; Reiniger, Gebbert & Schall-
Erlangen; F. Sartorius - Güttingen; M.
Schanze - Leipzig; Kranz Schmidt &
Haensch - Berlin; Siemens & Halske-
A.-G.-Bcrlin-Nonnendamm; Emil Sydow-
Berlin; Alfred Wehrsen - Berlin; R.
Winkel-Göttingen; Carl Zeiß-Jena.
Ferner mögen noch von den übrigen
Veranstaltungen erwähnt werden die um-
fassende staatliche Sammlung ärztlicher
Lehrmittel, das Röntgen -Laboratorium, dos
mit allen erforderlichen Apparaten und
Vorrichtungen für Kurse oder Arbeiten auf
dem Gebiete der Röntgenologie ausge-
stattet und von der Firma Max Kohl in
Chemnitz gestiftet worden ist.
Im großen Hörsaal befindet sich ein
großer Projektionsapparat, der von der
Firma Carl Zeiß in Jena gestiftet ist und
erlaubt, sämtliche Methoden der modernen
Projektion in inustergiltiger Weise (diu-
skopische Projektion von Glasbildern, epi-
skopische Projektion von Zeichnungen und
körperlichen Gegenstllnden, mikroskopische
Projektion von Präparaten) vorzuführen.
Schließlich darf nicht des Verdienstes
vergessen werden, das sich Hr. Prof. Dr.
R. Kutner, Direktor des Kaiserin Friedrich-
Hauses, um das Zustandekommen des ganzen
Unternehmens erworben hat. Von ihm ist
auch der Plan zur Begründung des Kaiserin
Friedrich-Hauses angeregt worden.
1F6.
Der Untersuchungsrichter beim Landgericht
Elberfeld warnt vor einer Londoner Schwindel-
firma .Continental Hardware Mfg. Co.,
Chinchester Chambers, Chancery, Lano Lon-
don". Hinter dieser Firma steckt der wegen
.Schlittenfahrens" bereits vorbestrafte Karl
Hermann Ern. Diese Firma wendet sich be-
sonders an optische und mechanische Werk-
stätten unter Berufung auf E. M. Ern, Kom-
mission und Export iu Solingen. Die Aus-
künfte schreibt Ern selbst in London und
schickt sie an seine Helfer in Solingen, von
wo sie weitergesandt werden. Firmen, bei
denen dieser Betrug geglückt ist oder ver-
sucht wurde , wollen unter Beifügung der
Schriftstücke dem Untersuchungsrichter beim
Kgl. Landgerichte in Elberfeld schleunigst
Mitteilung; machen.
Verbraucher deutscher Industrie-
artlkcl ln Chile, Peru und Bolivien.
Für Industrielle und Exporteure, welche
Adressen wünschen , an die sie ihre Kata-
loge und sonstigen Anzeiger schicken können,
liegen 9 Verzeichnisse von Firmen und
Personen, welche als Verbraucher deutscher
Industrieartikel in Chile, Peru und Bolivien in
Betracht kommen, im Keichsamte des Innern
(Berlin, Wilholmatraße 74) im Zimmer 175 zur
Einsichtnahme aus.
Das Technikum Mittweida ist ein unter
Staatsaufsicht stehendes höheres technisches
Institut zur Ausbildung von Elektro- und Ma-
schinen-Iiigeninnron, Technikern und Werk-
meistern, welches alljährlich über 8000 Besucher
zahlt. Der Unterricht in der Elektrotechnik
wurde in den letzten Jahren erheblich er-
weitert und wird durch die reichhaltigen Samm-
lungen, Laboratorien, Werkstätten und Maschi-
uenanlagen (Maschinenbau-Laboratorium! u.s.w.
sehr wirksam unterstützt. Das Sommersemester
beginnt ain 19. April, und cs linden die Auf-
nahmen für den am 20. Mürz beginnenden un-
entgeltlichen Vorunterricht von Anfang Mürz
an wochentüglich statt. Ausführliches Pro-
gramm mit Bericht wird kostenlos vom Sekre-
tariat des Technikums Mittweida (Königreich
Sachsen) abgegeben.
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58
GlutechnlichM
Deutsch*
Mech*oiker-Ztc.
Glastechnisches.
Die anierlkanlitchen
PrUfungabestimtmingen fUr
Thermometer.
[Tortmtaung)
Häusliche Thermometer und Thermo-
graphen.
Diese Klasse schließt die Thermometer
ein, die zur Messung oder Registrierung
der Temperatur in Zimmern, Kranken-
häusern, öffentlichen Gebäuden u. s. w. dienen.
Gebühren. (Verzeichnis 34)
Dollar
a) Häusliche Thermometer, für
jeden Punkt 0,15
h) Dgl. bei 12 St. oder mehr . . 0,05
c) Thermographen mit dem gewöhn-
lichen Temperaluruinfang. Be-
stimmung der Korrektionen an
zwei Punkten 2.00
d) Dgl. bei 3 St. oder mehr 1,25
e ) Für jeden weiteren Punkt . . 0,50
Die Gebühren unter a und b werden
nur dann berechnet, wenn die Prüfung der
Thermometer in dem gewöhnlichen Apparat
ausgeführt werden kann Sind besondere
Einrichtungen erforderlich, so kommt eine
Extragebühr zur Erhebung.
Das Zirkular enthalt dann noch kurze Vor-
schriften für ärztliche Thermometer und die
Gebühren dafür, die aber ausführlicher schon
(diese Zeitschr. 1906. S. 9) mitgeteilt worden sind.
Zum Schluß fordert das Bureau die Fabri-
kanten, Wissenschaftler und andere Interes-
senten nuf, mit ihm zusammenzuarbeiten, da-
mit für das Maß- und Gewichtswesen, für die
Meßinstrumente und thermischen Konstanten
zufriedenstellendere Bedingungen geschallen
worden als bisher und allen interessierten
Kreisen gehörige Aufklärung auf diesen Ge-
bieten gegeben werden kann. Anfragen in
diesem Sinne sind erwünscht.
♦V. Prüfung von Pyrometern; Wärme-
messungen.
(Zirkular Nr. 7 vom 15. April 1904.)
Allgemeine Anweisungen.
Der Antrag auf Prüfung von Pyrometern
soll soweit als möglich die Bedingungen
enthalten, unter denen das Instrument ge-
braucht wird, z. B. die Art der Montierung
des Pyrometers, die Eintauchtiefe, die Art
des Bades oder des Mediums, dessen Tem-
peratur gemessen werden soll, wie das
Pyrometer geschützt ist, bei welchen Tem-
peraturen es gebraucht wird, ob es fort-
gesetzt diesen Temperaturen ausgesetzt
ist u. s. vv. Auch empfiehlt es sich oft,
eine Skizze der Gebrauchsmethode des In-
struments beizugeben. Nur unter diesen
Bedingungen können bei der Prüfung an-
nähernd die gleichen Bedingungen wie
beim Gebrauch hergestellt und ein Maßstab
für den erreichbaren Genauigkeitsgrad ge-
wonnen werden. Auch erhält man einen
Anhalt dafür, welche Änderungen in dem
Gebrauch des Instruments etwa wünschens-
wert sind, um hinreichend befriedigende
Resultate zu erhalten.
I. Thermoelemente.
Boi Pyrometern dieser Gattung werden die
Temperaturen durch die Größe der elektrischen
Kraft gemessen, welche zwischen Drähten aus
verschiedenen Materialien entsteht, wenn eine
Lötstelle der zu messenden Temperatur aus-
gesetzt wird und die andere Lötstelle (oder
Lötstellen) auf einer bekannten Temperatur
gehalten wird. Untersuchungen haben gezeigt,
daß die am meisten befriedigenden Thermo-
elemente für die Messung von Temperaturen
zwischen 300® C (570° F) und 1600° C (2900° F)
hergestellt werden aus einer Legierung von
Iridium oder Rhodium mit Platin in Verbindung
mit reinem Platin. Die verbreitetsteu Arten
sind bekannt unter dem Namen Le Chate-
li ersehe Pyrometer; sie bestehen aus einer
10-prozentigeu Platinrhodiumlegierung und
reinem Platin. Die Metalle müssen rein, und
die Legierung muß homogen sein.
Für Arbeiten in dem Intervall von 600° C
bis zur Temperatur der flüssigen Luft oder
tiefer eignen sich Thermoelemente aus Kupfer-
Konstantau oder Eisen-Koustautau.
Thermoelemente sind für viele technische
Operationen brauchbar, da sie dauerhaft sind,
schnell arbeiten und gewöhnlich direkte Ab-
lesungen gestatten.
Die beim Gebrauch der Thermoelemente
besonders zu beachtenden Vorsichtsmaßregeln
sind : Schutz der Drähte vor der Wirkung der
heißen Ofcugase, der Kieselsäure, metallischer
Dämpfe u. s. w. Die kalten Lötstellen sollen
so angebracht werden, daß ihre Temperatur-
Veränderungen zu vernachlässigen sind ; der
elektrische Widerstand des Pyrometer-Galvano-
meters soll so hoch sein, daß die Fehler,
welche von dem Widerstand der Leitung und
der Veränderung in dem Widerstand des
Thermoelementes herrühren, ganz vernach-
lässigt werden können. Eine große Anzahl
der berichteten Mißerfolge in der praktischen
Benutzung der Thermoelemente rührt von der
Vernachlässigung der einen oder andern der
angegebenen Vorsichtsmaßregeln her.
Es empfiehlt sich, mit den zur Prüfung
eingereichten Thermoelementen das zuge-
hörige Galvanometer einzureichen ; die
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15. MM 1906. GludcluiichM. — Patentschau. 59
Schulzrohre dagegen sollen nicht mitge- Gebühren. [Verzeichnis 36l
gesandt werden. Dollar
Die vollständige Prüfung eines Thermo- a) Vollständige Prüfung eines
elementes besteht in einer Alterung bei Thermoelements .... 3,00
Weißglut, Bestimmungderelektromotorisehen : b) Dasselbe bei einer Anzahl
Kraft bei drei oder mehr bekannten Tem- j von 3 oder mehr, je . . 2,00
peraturen der Normai-Temperaturskala des | c) Prüfung auf Homogenität der
Bureaus und Bestimmung des Widerstands i Drähte des Elements . . 1,00
(kalt) unter Beigabe von Tafeln über <t) Prüfung des Pyrometer-Oal-
die korrespondierenden elektromotorischen vanometers an fünf Punkten 1,50
Kräfte und Temperaturen. Palls auch ein e) Für jeden weiteren Punkt . 0,10
Galvanometer eingereicht ist, wird noch /) Die Prüfung eines Kornpen-
eine Tafel ausgefertigt, welche direkt die sationsapparats, der in Ver-
Temperaturen zu den Ablesungen des Gal- bindung mit Thermoele-
vanometers in Verbindung mit dem Thermo- I menten gebraucht wird,
element gibt. ! erfolgt nach den ßedin-
Die Prüfung des Pyrometer - Galvano- | gungen der Prüfung von
meters besteht in einer Bestimmung der Widerstanden (Zirkular Nr.ti,
Korrektionen an fünf Punkten der Skala und | Verzeichnis 72).
eines Widerstandes bei einer Temperatur. 1 foiit)
Patentschau.
Fernrohr mit gebrochener optischer Achse and drehbar angeordnetem Reflektor für die ein-
tretenden Strahlen nebst drehbarem Aulrichtereilektor. C. P. Goerz in Friedenau.
24. 6. 1902. Nr. 156 039. Kl. 42.
Die beiden drehbaren Reflektoren o e
bezw. a t bilden Teile eines Prismenumkehr-
systems in einem Prismenfernrohr, so daß
besondere optische Zuaatzeinrichtungen zur
Bildaufrichtung and zur Seitenberichtigung
des Objektivbildes entbehrlich werden.
Die Prismen des Prismenumkohrsystems
entsprechen den zugleich zur Bildaufrich-
tung und Seitenberichtigung dienenden
Elementen der Porroschen Prismenauord-
nung. Eins von diesen Prismen, in w elchem
eine zweimalige Reflexion der Strahlen statt-
findet, ist fest in einem das Okular tragen-
den Gehäuses angebracht, welches mit dem
Okular um eine Achse drehbar ist, die mit
dem in dos Prisma eintretenden Achsenstrahl
zusammenfällt.
Faxettenschleifmaschine für Brillengläser.
Altstädtische Optische Industrie-
Anstalt Nitsche & Günther in
Rathenow. 30. 1. 1902. Nr. 155 554: Zus.
z. Pat. Nr. 141 219. Kl. 67.
Die Schleifscheiben S S 1 erhalten an-
stelle der achsialen Verschiebung gemäß
dem Hauptpatent Schwingbewegungen. Die
Scheiben sind nämlich an dom einen Ende
von Winkelhebeln Ir l bezw. k ' 2 gelagert,
deren Drehachsen e bezw. e 1 auf den Schteif-
ateinschlitten P' bezw. P 1 befestigt sind und
deren andere Enden Schlitzftthrungen fnr
am Maschinengeetell befestigte Stifte d J 1
haben.
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60
Patentschau Patentliste.
Deutsche
Einrichtung zur Erzeugung elektrischer Schwingungen H Th. Simon und M. Reich in Güt-
tingen. 2G. 3. 1903. Nr. 156 364. Kl. 21.
Die in bekannter Weise mit einem aus einer Kapazität C und
einer Selbstinduktion L t bestehenden Schwingungskreis gekoppelte
Funkenat recke F, die mit hochgespanntem Gleichstrom oder langsam
wechselndem Wechselstrom betrieben wird, ist unsymmetrisch gestaltet,
um Wechselströme beliebiger Frequenz und gleichblcihender Amplitude
in dem Kreise Lj C zu erzeugen.
Elektrischer Gas- oder Dampfapparat. J. R, Baker in Arlington, New-Jersey, V. St. A. 23. 2.
1904. Nr. 155 781. Kl. 21.
In den Taschen, welche zur Aufnahrao des Quecksilbers dienen und welehe der Be-
schädigung durcii die Stöße, die durch die Bewegung des Quecksilbers hervorgerufen werden,
am meisten ausgesetzt sind, sind zur Aufnahme des Stoßes nachgiebige Materialien angebracht.
Als nachgiebiges Material werden GlaswollstQcke benutzt, w’elche in die Röhre teilweise oin-
geschroolzen sind.
Patenilfste.
Bis zum 26. Februar 1906.
KIhbso: A«meldn«*»„.
21. C. 12 726. Elektrische Meßbrücke zur Be-
stimmung des Cbergangswiderstandca einer
Erdablsitung unter Benutzung zweier Hilfs-
ableitungen. A. Christensen, Maribo,
Dänemark. 6. 5. 04.
H. 34 030. Einrichtung an Thermoelementen
zur Sicherung der Verbindungsstellen der
Elektroden. W. E. Hask eil, Boston, V. St. A.
27. 10. 04.
I. 8 852. Elektrizitätszähler für Eichzwecke.
Isaria -Zähler werke G. m. b. H., München.
27. 12. 05.
M. 28 777. Elektrisches Meßgerät; Zua. z. Pat
Nr. 165 741. P. Meyer. Berlin. 20. 12.05.
Sch. 24 020. Als Stromeicheruug, Quecksilber-
dampflampe oder zum Heizen benutzbare
Vorrichtung. H. Schagen, Aachen. 3.7.05.
42. B. 38 700. Vorrichtung zum dauernden Ana-
lysieren von Gasen mittels fester Absorptions-
körper, bei welcher zwischen zwei Gas-
messern ein Absorptionsgefäß eingeschaltet !
ist. A. Bayer, Brünn. 2.8.04.
C. 13 351. Vorrichtung zum Anzeigen der
Widerstandsmomente von Profilen. A.Cyran,
Düsseldorf. 28. 1. 05.
K. 29 956. Metallthermometer mit einer aus
zwei verschiedenen Metallen hergestellten
Spirale. F. Kaeforle, Hannover. 18.7.05.
N. 7742. Halbachatten-Polarisationseinrichtung.
8. Nakamura, Göttingen. 17.3.05.
N. 7889. SchilVskompaß mit oberem, die Aus-
dehnung der Flüssigkeit ermöglichendem
Luftbehälter. Neufeldt & Ku linke, Kiel,
und B. Freese, Delmenhorst. 16.6.05.
P. 16 617. Btoßplatto für Druckmeßapparate,
insbesondere Winddruckmesser. C. W. Paul,
Bremen. 2. 8. 04.
R. 20 914. Panorama-Doppelfernrohr. Rathe-
now o r Opt. Industrie anstatt, vorm. E.
Busch, Rathonow. 15.3.05.
W. 23 318. Ölprobiermaschine. P. Wen dt,
Grünberg i. 8chl. 24. 1. 05.
Z. 4306, Verfahren zur Analyse von Gas-
gemischen. C. Zeiß, Jena. 8.8.04-
67. M. 26 268. Verfahren zum Schleifen von
Linsen mit zwei Brennpunkten mit Hilfe
einer zwei Schleifzonen verschiedener Krttra-
mung besitzenden Schleifscheibe. B. M av e r,
Baltimore, V. St. A. 18. 10. 04.
74. F. 20 278 u. 20 287. Vorrichtungen zur elek-
trischen FernUbertragung von Kompaßstel-
lungen. B. Freese, Delmenhorst. 2. 6.05.
u. 6. 6. 05.
Erteilungen.
21. Nr. 169 545. Ferrariszähler. Soci6tö Ge-
nevolse pour la Construction d’In-
struments de Physiquo et de M6ca-
niquo, Genf. 23.8.04.
Nr. 169 566. Röntgenröhre mit Wasserkühlung.
E. Guudelach, Gehlberg. Th. 24.6.04.
42. Nr. 1C9 496. Vorrichtung zur Verhinderung
des Niederschlagens von Dämpfen auf die
Reflektoren der mit mineralhaltigen Bogen-
lichtkohlen versehenen Projektionsapparate.
Soci6t6 Bautter, Harl4 & Cie., Paris.
20. 7. 04.
Nr. 169 497. Thormoelektrisches Pyrometer
zum Messen der Temperatur geschmolzener
Leiter. W. H. Bristol. Hoboken, V. St. A.
28. 6. 04.
Nr. 169 757. Dreischeukliger Zirkel zum Auf-
trägen von Winkeln. J. Pilsutneeks, Riga,
Rußland. 18. 10. 04.
POr dl« Redaktion verantwortlich: A. Blaachke ln Berlin W.
Verlas von Jullu« Springer ln Berlin N. — Druck von Emil Drejer ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Inatrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A-ßlaschke, Berlin VV30, An der Apostelkirche 5.
Heft 7. 1. April. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Ober die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Vortrag,
gehalten auf dem 16. Deutachen Mechanikertago zu Kiel am 4. August 1905,
TOD
Dr. E. Kohlfohütter Io Berlin.
( F orfoäU )
Eine Verbesserung des zum Abselzen des SchifTsortos dienenden Doppeltrans-
porteurs, die aber leider bei den oben beschriebenen Doppelwinkelmessern wohl nicht
benutzt werden kann, hat der Leutnant Mc. form ick 1 ) erfunden. Sein Transporteur
besteht aus drei großen konzentrischen Ringen, die im Azimut beliebig gegeneinander
verschoben w'erden können und sieh dabei gegenseitig führen. Der Nulldurchmesser
eines jeden Ringes ist durch einen Faden bezeichnet, so daß die drei Faden sich im
Mittelpunkt kreuzen. Sie ersetzen die Linealkanten des gewöhnlichen Doppeltranspor-
teurs und können durch Drehung der Ringe so eingestellt werden, daß sie die ge-
messenen Winkel miteinander bilden. Das Instrument hat den Vorzug, daß das Ge-
sichtsfeld frei bleibt von den breiten Linealen, der Mittelpunktascheibe u. s. w. des ge-
wöhnlichen Doppeltransporteurs, die hiluflg das Detail der Karte am Schiffsort und die
anvisierten Punkte verdecken und das Einstellen kleiner Winkel unmöglich machen.
Für sehr weite Sichten können Verlängerungsarme an die Hinge angesteckt werden.
Das Instrument scheint mir eine beachtenswerte Neuerung zu sein, die einen Versuch
wohl lohnen würde.
Will man den Schiffsort durch Peilen bestimmen, so muß man zwei Objekte in
Sicht haben, um zwei Linien zu bekommen, in deren Schnittpunkt sich das Schiff be-
findet. Beim Doppelwinkelmessen braucht man sogar drei Objekte. Für den Fall, daß
nur ein Objekt in Sicht ist, muß man zur Ortsbestimmung mit der Peilung noch eine
Entfernungsmessung verbinden. Zu den alten Methoden, die hierfür zu Gebote stehen,
treten jetzt die verschiedenen Telemeter, die den Abstand aus der Parallaxe des ent-
fernten Gegenstandes bestimmen, in erster Linie das Telemeter von Barr & Stroud
und die stereoskopischen Entfernungsmesser von Zeiß in Jena. Die letzteren haben
den für die Navigation sehr wichtigen Vorteil, daß sie auch bei nicht deutlich sicht-
baren oder nicht Bcharf begrenzten Objekten, wie z. B. flachen Küsten, an denen man
längs steuert, die Entfernung richtig und mit einem Blick abzulesen gestatten. Auf
die Einzelheiten dieser Apparate einzugehen, verbietet die Beschränkung des zur Ver-
fügung stehenden Raumes.
Das wichtigste Instrument aber Tür die Navigation in der Nahe von Land ist
das Lot. Wir unterscheiden zwei Arten: Lote, die durch die ausgelaufene Länge des
Lotdrahtes die Tiefe messen, und solche, bei denen der Druck der über dem Lot
stehenden Wassersäule die Höhe dieser Wassersäule angibt.
Zu der ersteren Klasse rechnen die gewöhnlichen mit der Hand geworfenen
Lote und die nach dem System der submarine sentry des Engländers James wirkenden
Apparate, bei uns Tiefenwächter oder Tiefenmelder genannt*).
Für diejenigen, denen die Konstruktion dieses Apparates nicht geläufig ist,
will ich kurz erwähnen, daß er ( Fiy. 15, 1 ) aus einem dachförmigen Scherbrett besteht,
das mittels einer Hahnepot an dem Lotdraht befestigt ist. Der vordere Schenkel der
') Procccd. U 8. Savai /tut. 2H. 8 243. 1902. - J ) Ann. d. Hydr. tut e, 20, 8.279. 1892.
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62
E, Kohlichütter, Ober die neuer« Entwicklung der nautiecben Instrumente.
DeoUcbe
Mechaniker* Zig.
Hahnepot ist mit der Kausch M über den Schiipphaken C gestreift, der seinerseits
durch den Ausrückhebel H niedergehaltcn wird. Wird der Tiefenmeider von einem in
Fahrt befindlichen Schiffe nusgeworfen, so wirkt er umgekehrt wie ein Drache und
schneidet soweit unter ( Fig. 15, 2), daß die Kesultante des auf das Scherbrett aus-
geübten Wasserdrucks in die Richtung des Lotdrahtes zu liegen kommt. Die Tiefe, bei
der dies stattfindet und bis zu der das Scherbrett daher hinabsteigt, ist unabhängig
von der Geschwindigkeit des Schiffes und hängt nur von der Form der Hahnepot und
der Länge des ausgelaufenen Lotdrahtes ab. Be! einem bestimmten Instrument kann
man daher die Tiefe des Untertaacbens während der Fahrt durch die Länge des aus-
gelassenen Drahtes regulieren und messen.
Der Tiefenmeider dient nicht eigentlieh zum Loten, Bondern dazu, automatisch
ein Signal zu geben, wenn die Tiefe, auf die er eingestellt ist, unterschritten wird. Er
warnt so vor Untiefen und zeigt beim Ansteuern des Bestimmungshafens rechtzeitig die
Nähe des Landes an. Die Wirkungsweise ist so, daß durch die Grundberührung der
Ausrückhebel II zurückgedrückt wird, wobei er den Schiipphaken C freigibt. Der vordere
Schenkel der Hahnepot gleitet ab und die Drachenwirkung des Scherbrettes hört auf
(Fig. 15, 3 ). Damit verschwindet auch der Zug in dem Lotdraht, und durch die plötzliche
Entlastung wird ein Kontakt geschlossen, wodurch die Alarmglocke in Bewegung gesetzt
wird. Das Scherbrett schwimmt dann auf und wird auf der Wasseroberfläche nach-
geschleppt (Fig. 15,4), bis man es einholt.
Pit. 15.
Diesen schon älteren Apparat hat der Schwede Sjöstrand 1 ) verbessert. Durch
Verminderung des Druckes auf die Stirnseite des Scherbrettes bewirkt er, daß der
Winkel zur Horizontalen, unter dem sich das Scherbrett einstelit, ein flacherer ist.
Bei der gleichen Drabtlftnge taucht daher der Sjöstrandache Tiefenmeider, auch Signal-
lot genannt, tiefer ein als der gewöhnliche, und andererseits braucht zur Erreichung der-
selben Tiefe weniger Draht ausgesteckt zu werden. Dies hat den Vorteil, daß der Lot-
draht steiler nach unten zeigt und das Scherbrett in geringerem Abstande hinter dem
Schiff hergeschleppt wird. Sjöstrand erreicht dies dadurch, daß er das Brett BC (Fig. 16)
aus dünnem Aluminiumblech herstellt und den Ausrückhebel durch eine an einer Hahnepot
hängende eiserne Stange E ersetzt. Diese Stange wirkt nicht, wie der feste Hebel,
dem Unterschneiden entgegen, sondern befördert es vielmehr; stößt sie auf den Grund
(Fig. 17), so gibt die Nase NR, an der sie hängt, den Schiipphaken LG frei. Ferner
ist die Einrichtung getroffen, daß der vordere Schenkel YV der Hahnepot reißt, wenn
sich das Brett irgendwo festsetzt und der Zug in dem Lotdraht A eine bestimmte Grenze
überschreitet. Dadurch soll vermieden werden, daß das Signallot in einem solchen Falle
gänzlich abreißt und verloren geht.
Ob sich diese Vorzüge des Sjöstrandschen Apparats auch bei seinem
praktischen Gebrauch zeigen werden, müssen erst noch die damit anzusteilenden Ver-
suche lehren.
Bei den Loten dieser Gruppe, die die Tiefe nach der ausgelaufenen Länge des
LotdrahteB bestimmen, wird die Grundherührung durch das Aufhören des Zuges in dem
Drahte festgesteilt, sei es, daß man mit einem einfachen Sinkgewicht, sei eB, daß man
') Ann. d Bydr. utw. 29, S. S09 1901.
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H«fl t.
I. April 1906.
E. KohlichUttor, über die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente. 03
mit einem Wasserdrachen arbeitet. Für die nautische Praxis ist diese Art und Weise
vollkommen ausreichend, eo daß die Erfindungen von Mohs in Brandenburg a. H. *),
Griffith 2 ), Franklin in Brooklin 3 ) und Krumhoff 3 ), die den Moment der Grund-
berührung durch Schließung eines elektrischen Kontakts im Lotkörper scharfer beobachtbar
machen wollen, keine Aussicht auf Erfolg haben. Dazu kommt, daß bei Mohs,
Franklin und Krumhoff der Stromschluß durch Stempel bewirkt wird, die sich in
nur sanft anliegenden Stopfbüchsen bewegen, so daß die Kontakte nicht genügend gegen
Eindringen von Seewasser geschützt sind. Dieser Mangel ist von Griffith durch die
Anordnung eines federnden Zwischenbodens zwar vermieden worden, aber dieser Boden
dürfte der Beanspruchung durch den auf ihn drückenden Stempel nicht lange Standbalten.
Ebenfalls ein Scherbrett wie die Tiefenmelder benutzt das im übrigen auf
einem anderen Prinzip beruhende Lot des Seeflschers Jakobs in Neuharlingersiel 5 ),
das für geringe Tiefen bestimmt ist und auch zu der ersten Klasse von Loten gerechnet
werden muß. Jakobs gibt der Schlepptrosse eine bestimmte, sich stets gleichbleibende
Lange und schleppt das Scherbrett, das infolge der Drachenwirkung bis zu einer ge-
fi* !6
Fl* 11.
wissen Tiefe immer auf dem Grunde bleibt, hinter dem lotenden Schiffe her. Die Tiefe
wird durch den Winkel, den die Trosse mit der Horizontalen macht, gemessen. Zu
dem Zweck ist sie an einem aus Stangen bestehenden, in seinen Ecken drehbaren
Parallelogramm befestigt, dessen einer Winkel gleich demjenigen zwischen der Trosse
und der Horizontalen ist Ein empirisch geteilter Kreisbogen lüßt die diesem Winkel
entsprechende Tiefe ablesen. Die ersten vom Keichs-Marine-Amte mit diesem Lote an-
gestellten Versuche haben einige kleine Mangel erkennen lassen, nach deren Beseitigung
wohl günstige Kesultate zu erwarten sein werden.
Bei der zweiten Gruppe von Lotapparaten wird der Umstand benutzt, daß der
Druck der über dem Lot stehenden Wassersftulo auf ein abgeschlossenes, im Lotkörper
befindliches Luftquantum der Höhe dieser Wassersliule, d. i. der Wassertiefe, proportional
ist und somit ein Maß für die Wassertiefe abgibt. Die Art, wie dieser Druck gemessen
wird, ist bei den einzelnen Apparaten verschieden. Sie sind mit Ausnahme derjenigen,
die ein Scherbrett oder einen Drachen benutzen, von der Geschwindigkeit des Schiffes
nicht ganz unabhängig, da die aus Eisen oder Blei bestehenden Lotkörper trotz ihrer
Schwere bei großen Geschwindigkeiten nicht bis auf den Boden sinken, sondern nach-
geschleppt werden, wenn man nicht unverhältnismäßig viel Lotdraht auslaufen lassen will.
Das Vorbild für diese Apparate ist die Tbomsonsche Lotmaschine, an der von
einzelnen Verfertigern, ich nenne nur Bamberg, Hechelmann, Steeger und Dobbie,
im Laufe der Zeit kleine Verbesserungen angebracht sind. Sie dient nur zum Auslassen
und Einholen des Lotdrahtes. Die eigentlichen Tiefenmesser werden zusammen mit
*) Ausgefnhrt von der Berliner Kunstdruck- und Verlags-Anstalt A. u. C. Kauf-
mann. — -J In England patentiert. Schipping World IG. 8. 161. 1897. — ") L>. B. P. Kl. 42.
Nr. 88491. - «) D. R. P. Kl. 42. Nr. 134 839. •) I> R. P. Kl 42 Nr. 122 553.
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«4
E. KohlachUttar, Ober dl* neuer« Entwicklung der nautiecben Instrumente
Deutsche
Mwhanlk*r-ZlR.
einem schweren Eisen- oder Bleilot am Ende des Drahtes befestigt, auf den Grund
hinabgelassen und wieder eingeholt.
Die ersten derartigen Tiefenmesser waren enge Glasröhren, Thomsonröhren
oder Farbröhren genannt, die einen orangeroten Chromsilberbelag im Inneren haben
und an ihrem oberen Ende fest verschlossen sind, während das untere Ende offen bleibt.
Sinkt nun das Lotgewicht mit der angesteckten Röhre im Wasser au Boden,
so wird in der Röhre die Luft ztisammengedrückt. das Wasser tritt ain unteren, offenen
Ende ein und steigt in der Röhre bis au der der Tiefe entsprechenden Höhe. Dabei
wird an den benetzten Stellen das Cbromsilber durch den Salzgehalt des Seewassers in
weißes Chlorsilber übergeführt, und die Röhre wird soweit, als das Wasser gestiegen
ist, entfärbt. Nach dem Aufholen der Röhre wird die Länge des entfärbten Teils an
einer Skala gemessen, die so geteilt ist, daß gleich die Wassertiefe abgelesen wird.
Es hat große Mühe gekostet, bis die in der Kaiserlichen Marine gebräuchlichen
Lotröhren durch die Firma Fueß in Steglitz auf den Grad der Vervollkommnung ge-
bracht worden sind, den sie Jetzt aufweisen Damit die Wassertiefe richtig abgelesen
wird, muß das abgeschlossene Luftquantuin immer dasselbe sein. Die Röhren müssen
daher erstens von oben bis unten eine innerhalb sehr kleiner Grenzen vollkommen
gleichmäßige lichte Weite haben, ohne doch allzu teuer zu «erden, und zweitens muß
das Zuschtnclzen in stets gleicher Weise erfolgen. Früher wurden die Röhren nicht
zugeschmolzon, sondern mit einem oberen Metalldeckel verschlossen, der mit Lack ab-
gedichtet wurde, wie es wohl auch jetzt noch anderwärts geschieht. Dabei kam es
aber zuw f eilen vor, daß die Deckel nicht vollkommen dicht hielten und infolgedessen
zuviel Wasser eindrang. Ein solcher Fehler kann aber sehr verhängnisvoll werden, da
er die gelotete Tiefe größer erscheinen läßt, als sie wirklich ist. Die Fueßschen
Röhren haben ein so gleichmäßiges Kaliber und sind so gleichmäßig verschmolzen, daß
Fehler über 4 % der Tiefe nicht Vorkommen. Außerdem sind die angozeigten Tiefen
immer geringer als die wirklichen, weil der engere Teil der Glasröhren nach oben ge-
nommen wird, sobald das Kaliber kleine Unregelmäßigkeiten aufweist. Daher können
Unglücksfälle infolge dieser Fehler nicht entstehen.
Eine zweite, erst nach vielen Versuchen überwundene Schwierigkeit lag darin,
den Belag dünn und gleichmäßig herzustellen Für unsere Schiffe ist der dicke Belag,
den die englischen Röhren haben, nicht zu brauchen, da in der Ostsee und vor den
Mündungen unserer großen Ströme das Wasser infolge seines geringeren Salzgehalts
einen dicken Belag nicht zu entfärben vermag. Aus demselben Grunde muß der Belag
auch gleichmäßig sein, denn dickere Stellen werden bei dem schwachen Salzgehalt
langsamer entfärbt als dünnere und geben somit zu Unregelmäßigkeiten in der Be-
grenzungslinie Veranlassung, die das Ablesen der Tiefe unsicher machen. Um die
Röhren gegen das Verderben durch Eindringen feuchter salzhaltiger Luft zu schützen,
sind sie auch unten zugeschmolzen. Dieses Ende wird vor dem Gebrauch an einer an-
geritzten Stelle abgebrochen.
Ein noch bestehender Übelstand ist der, daß bei dem schwachen Belage die
Grenze zwischen orangeroter und weißer Farbe, namentlich nachts, gehr schwer zu er-
kennen ist. Es wäre deshalb zu wünschen, daß Köhren konstruiert würden, die auch
auf Süßwasser reagieren und einen starken Farbenkontrast zwischen trockenem und be-
netztem Teile zeigen bei vollkommen scharfer Trennungslinie zwischen beiden.
Zum Teil werden diese Forderungen erfüllt durch die Röhre des Commanders
Blish-), der die Innenseite nicht mit Farbe belegt, sondern mattiert. Der trocken ge-
bliebene Teil dieser Köhren bleibt matt, der benetzte wird durchsichtig. So einfach
der Gedanke ist, so haben sich die Röhren nicht besonders bewährt, weil die Trennungs-
linie zwischen mattem und durchsichtigem Teil, die die Marke zur Ablesung der Tiere
bildet, nicht scharf ist. Außerdem bleibt leicht Salz in der Röhre zurück, wodurch
das Trocken- und Undurchsichtigwerden des Mattglases verhindert wird. In einem
solchen Falle muß das obere Ende geöffnet, die Röhre mit Frischwasser ausgespült und
dann wieder verkittet werden. Für den Bordgebrauch ist diese Operation jedoch zu
umständlich, und es bleibt die Gefahr des Undichtwerdens der Verkittung bestehen.
Die Lotröhren haben mehrere Nachteile. Der wesentlichste ist der, daß die
Meßskala sich sehr stark verjüngt; die Hälfte davon wird bereits von den ersten
13 Metern verbraucht, und die Ablesung wird mit zunehmender Tiefe immer ungenauer.
Ein anderer Nachteil liegt darin, daß die Röhre zur Ablesung der Wassertiefe jedesmal
') Arm d Hydr. u»w. 27. S 80. 1899 — ! ) IVoceed- U . 8. Nova i ln»t. 23. S ■ 747. 1897.
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p*n 7.
i April i "
Verein«- und Personennachrichten.
66
eingeholt werden muß; schließlich kann es Vorkommen, daß der an Bord befindliche
Vorrat an Röhren nicht ausreicht und der allein auf sie angewiesene Schifisführer in
die größte Verlegenheit kommt. Hs ist daher eine große Anzahl von Tiefenmessern
konstruiert worden, die diese Nachteile entweder teilweise oder gänzlich vermeiden und
einen vollständigen Ersatz oder wenigstens eine Ergänzung der Farbröhren bilden sollen.
{ForUelxung folgt .)
Vereins- und Personennachrichten.
MitgllederverzelchnU.
Da das neue Mitgliederverzeichnis in
der nächsten Zeit versandt werden wird, so
unterbleibt diesmal die übliche Zusammen-
stellung der Veränderungen.
Aufgenommen in den Hptv. der D. G.
f. M. u. 0. ist
Hr. Dr. E. Zimansky; Kgl. Eichungs-
inspektor für die Rheinprovinz und Hohen-
zollern; Cöln (Rhein), Spichernstr. 73.
Verein deutscher Glaetnstrumenten-
Fabrlkauten, E. V.
Bekanntmachung.
Hiermit machen wir die verehrl. Vereins-
mitglieder darauf aufmerksam, daß infolge
der von uns beim Bundesrat eingeleiteten
Schritte seit dem 1. März der zollfreie Bezug
leichter Mineralöle allen Glasbläsereien zum
Bearbeiten von Glas bis zu einem Gesamt-
jahresverbrauch von 5000 kg erlaubt ist.
Unter leichte Mineralöle fallen auch Gasolin
und Benzin. Wir bitten die Mitglieder, sich
von dem Hauptsteueramt ihres Bezirks
Zollerlaubnisscheine für den Bezug von
leichten Mineralölen ausstellen zu lassen,
auf Grund dören dann Gasolin und Benzin
von inländischen Raffinerien zollfrei ge-
liefert wird. Da der Zoll 7,75 M. per
100 kg netto ausmacht., so liegt es im
Interesse aller Verbraucher, diese Ver-
günstigung auszunutzen. Zu Beleuchtungs-
zwecken darf zollfreies Mineralöl jedoch
nicht verwendet werden. Zur Erlangung
eines Zollerlaubnisscheines dient ein For-
mular, das von unserer Geschäftsstelle in
Ilmenau ausgegeben wird. Die Lieferung
des Gasolins wird durch uns vermittelt,
sie kann auch direkt geschehen. Wir werden
einen größeren Abschluß machen, sobald
die Preise desselben sinken.
Der Vorstand.
Max Bieler.
D. G. f. M. u. O, Zwelgvereln Ham-
burg-Altona. Sitzung vom 6. März 1906.
Vorsitzender: Hr. Dr. H. Krüß.
Nach Erledigung einiger geschäftlicher An-
gelegenheiten fuhrt der Versitzend» ein Spek-
troskop vor, welches gestattet, die Dispersion
unddamit dieL&ngedes beobachtetenSpektrums
innerhalb bestimmter Grenzen zu verändern.
Es wird dies dadurch erreicht, daß zwei gerad-
sichtige Prismen gegeneinander, und zwar beide
in gleichem Maße, um eine in der optischen
Achse liegende Achse gedreht werden.
Hierauf spricht Hr. Carl Heinatz über
Kugellager. An der Hand von Modellen und
Zeichnungen erläutert er die Konstruktion
dieser Lager und fuhrt als die weseatlichsten
Vorteile den geringen Raumbedarf, die geringe
Roibung und die leichte Wartung an. Die
dazu erforderlichen Kugeln bestehen meistens
aus bestem Werkzeugstahl, es kommen auch
solche aus Bronze und Gußeisen vor. Sie
werden je nach der Belastung in verschiedenen
Größen hergestellt und besitzen eine hoho Ge-
nauigkeit der Kugelform. Die Beschreibung
1 1 der Herstellung der Kugeln und ihrer Ein-
bringung in das Lager bildete den Schluß der
interessanten Ausführungen. H- K
Abt. Berlin E.V. 8itzungvom20.März
1906. Vorsitzender : Hr. Reg. - Rat Dr. H.
Stadthagen, dann Hr. W. Handke.
Hr. Dr. Fr. Hoffmann sprach Uber die
Messung hoher Temperaturen. Einleitend
wurden die hochgradigen QueckBilberthermo-
meter besprochen; hieran schlossen sich nach
kurzer Darlegung des Wesens der Gasthermo-
meterskala die Thermoelemente, besonders die
aus Platin - Platinrhodium, neuerdings (von W.
C. Heraeus) auch aui Iridium - Iridiumruthe-
nium. Darauf w-urden die Widerstandsthermo-
meter und einige optische Pyrometer, die letzt-
genannten unter Erörterung ihrer theoretischen
Grundlage, vorgeftthrt; zum Schluß wurden
die Soger- Kegel demonstriert.
Hr. R. Herrlich wird in den Verein aufge-
nommen; augemeldet hat sich Hr. A. Jacken-
kroll. Bl
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66
Vereint* und Personennachrichte», — Kleinere Mitteilungen.
Deutsch«
llKMni>»r-Zm.
Hr. Gustav Halle in Rixdorf begeht
am 1. April d. J. sein 50- jähriges Meehaniker-
jubilBum.
Carl Heinrich r. Siemens, der letzte
Bruder von Werner v. Siemens, ist am
21. Mftrz, kurz nach Vollendung des 77.
Lebensjahres, gestorben. Seit dem Jahre
1853 war der Verstorbene der Vertreter
von Siemens & Halske in Rußland; als
die Firma 1897 in eine Aktiengesellschaft
umgewandelt wurde, war er bis 1904 Vor-
sitzender des Autsichtsrates.
Hr. Willi. Mix, einer der Begründer der
Fa. Mix & Genest, lei am 15. MArz nach
längerem Leiden im Alter von €5 Jahren ge-
storben.
Klainar« Mitteilungen.
Platin.
Zeitschr. d. Vtr. d. Ing. 49. 8 . 893. 1905.
Die Geologische Landesanstalt der Ver,
Staaten von Nordamerika wird die im Lande vor*
handenen Platinvorkommen genau untersuchen,
um bei dem steigenden Bedarf an diesem Metall
ev. neue Bezugsquellen zu erschließen; am
reichlichsten soll Platin in Kalifornien vorhanden
•ein.
IflollerroIIen-Befestlgung von
Hartmann & Braun ln Frankfurt a. M.
Mitgeteilt von W. Kluß mann in Charlottenburg.
Auf Befestigungsarten von Isolisrrollen ist
hier Bchon mehrfach hingowiesen worden (vgl.
D Mech.-Zig. 1900. 8. 207; 1901. 8. 197; 1902.
S. 44). Im folgenden sei auf eine neue Dübel-
art aufmerksam gemacht, die aich im Ge-
brauch gut bewahrt hat.
Der „Peacheldübel“ (D. R. G. M. 161 246) von
Hartmann & Braun A.-G. in Frankfurt a, M.
kann ohne Vorbohren direkt in jedes Ziegel-
mauerwerk ohne Gipsen eingeschlagen werden.
Die Wand wird daher sehr geschont und auch
an Arbeitszeit wird wesentlich gespart. Der
Erfinder des Dübels, Pesch el, ging von den an
einem Nagel gemachten Beobachtungen aus;
treibt man einen spitzen Nagel in eine Wand
und setzt sich dabei demselben ein Hindernis
(Steineben im Mörtel o. dergl.) entgegen, so
biegt sich die Spitze des Nagels krumm und
der Nagel dringt nicht weiter vor, oder
der Schaft krümmt sich und der Nagel
geht schief in die Wand. Wird die Spitze des
Nagels stumpfer gemacht, so ist zwar einem
Verbiegen etwas vorgebeugt, der Nagel dringt
aber auch wesentlich schwerer ein; eine meißel-
förmige Spitze treibt das Material zur Seite
und bewirkt demnach ein Platzen des Ziegel-
steins. Pesch el hat nun die Spitze durch eine
kleine Scherflache ersetzt; dadurch wirkt der
Nagel wie der Stempel einer Lochstanze, er
treibt das Material in der Richtung des Druckes
vor sich her.
Über die Wirkung derartiger Nagel hat
P e s c h e 1 in Gemeinschaft mit Professor B e r n d t
im Maschinentochnischen Laboratorium der
Technischen Hochschule zu Darmstadt ein-
gehende Versuche angestellt. Er kommt zu
dem Schluß, daß ein Dübel mit Scherflnche
fester sitzen muß als ein Dübel mit Spitze, da
die Zertrümmerungszone um ersteren kleiner
ist und der Gegendnick gegen den Dübel also
größer sein muß.
Es verbrauchte
zum zum
Hineinpressen Heraufziehen
Dübel mit Scherflftche 970 kg 303 kg
„ „ Spitze . . 1160 „ 285 „
ZumHerauaziehen voneinzementierten Dübeln
(36 Stunden nach dem Binzementieren) waren
etwa 42 kg, zum Herausziehen von eingo-
schlagenen 125 kg nötig; die eingeschlagenen
hielten also fester.
Fig. > Ftg, r f»k s.
Fig. 1 und 2 zeigen zwei AusfUhrungsarten
der Pescheldübel; zum Einschlagen der Dübel
nach Fig. 1 mit Gewindezapfen dient ein Uber
den Zapfen zu schiebendes Setzeisen. Die
Dübel werden mit Schaftlangen von 35 bis 65 mm
hergestellt. Die Gewindezapfen der Dübel nach
Fig. 1 haben 6 bis 32 mm Lange. Auf diese
Dübel können gewöhnliche Isolierrollen, Klemm-
rollen (ffy. 5), Rohrschellen, Anschlußdosen und
Sicherungen leicht befestigt werden. Die Preise
der Pescheldübel schwanken je nach Größe
zwischen 2,50 und 4,70 M. für 100 Stück.
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Heft T.
1. April 190«.
Kleiner« Mitteilungen — Glastechnlaches. Q’J
Bei der Elektrischen Lehr- und t'nter-
Rurhungsnnstalt des Physikalischen Vereins
zu Fankfurt (Main) bestand das Elektrotech-
nische Komitee im Jahro 1904/05 aus den
Herren: Prof. E. Hartmann, Vorsitzender,
Oberlehrer Dr. Boiler, Direktor C. Kohn,
Dr. C. Deguisne und Prof. Dr. J. Epstein.
Die Anstalt wurde von Hrn. Dr. C. Döguisne
geleitet; als Assistent fungierte Hr. Ingenieur
Skirl, als Mechaniker Hr. Joos.
An der Lehranstalt wurde Unterricht in fol-
genden Spezialfächern erteilt:
Allgemeine Elektrotechnik: Dynamokunde;
Akkumulatoren; InBtrumeutenkunde; Installa-
tionstechnik; Motorenkunde; Physik; Zeichnen
und Mathematik; dazu traten praktische
Übungen.
Die Unter suchungsanstalt wurde im Berichts-
jahre in 86 Fallen in Anspruch genommen, und
zwar zur Untersuchung von Schalttafel- und
Präziaions - Instrumenten, zu Kapazitätspruben,
zur Begutachtung und Prüfung von Blitz-
ableiter-Anlagen, zur Abnahmeprüfung von
Dynamomaschinen, zur Vornahme von Durch-
schlagsversuchen, zu photometrischen Messun-
gen, zur Prüfung von Spezial-Apparaten.
Auch in diesem Jahre wurden die Unter-
suchungen über elektrische Ströme im Wasser-
leitungsnetz ira Aufträge der städtischen Wasser-
werke fortgesetzt.
Der Städtische Gewerbesaal xu Berlin
besteht aus 124 Sonntags und Abendklassen,
der Fachschule für Maschinenbauer und den
Übungswerkstätten für Mechaniker, Maschinen-
bauer und Kunstschmiede; diese drei Gruppen
stehen sämtlich unter der Leitung von Hrn.
Dir. K. Hrabowski (Sprechstunden: Montags
und Donnerstags von 10 bis 11 Uhr vorm., am
ersten und dritten Montag jedes Monats von 8
bis 9 Uhr abends, Straßmannstr. 6)
Die Sonntags- und Abendklassen befinden sich
in 11 gleichartig eingerichteten Abteilungen in
verschiedenen Stadtbezirken, und zwar: I. SW,
Wassertorstr. 31, II. N, Zehdenicker Str. 17/18,
III C, Hinter der Gamisonkircho 2, IV. NW,
Turmstr. 86, V. 0, Straßmannstr. 6, VI. SO,
Reichenberger Str. 181, VII. N, Ravenöstr. 12,
VIII. W, Pallasstr. 15, IX NO, Heinersdorfer
Straße 18, X. N, Putbuser Str. 23, XI. SW,
Hagelsberger Str. 34.
An allen Abteilungen finden Kurse im Fach-
zeichnen für Mechaniker, in den Abt. II Ms X
Kurse in Mechanik und in den Abt. V und VI
auch Kurse in Mathematik statt
Anmeldungen nehmen die Vorsteher der
Abteilungen am Anfang des Halbjahres, Sonn-
tags von 10 bis 12 Uhr und an den Wochen-
abendon von 8 bis 9 Uhr abends entgegen.
Das Eintrittsgeld ist bei der Aufnahme zu
entrichten und betrügt für dns Halbjahr bis zu
4 wöchentlichen Unterrichtsstunden 4 M., hei
mehr als 4 Stunden 6 M.
Der Unterricht in dor Mechanik ist für Teil-
nehmer des Gewerbesaales frei.
Bedürftigen können mit Genehmigung der
Deputation für die städtischen Fach- und Fort-
bildungsschulen Freistellen gewährt werden.
Durch den Besuch der Sonntags- und Abend-
klassen der Gewerbesaal-Abteilungen worden
diejenigeu männlichen Arbeiter (Lehrlinge, Ge-
sellen, Gehilfen u. s. w.), welche nach dem
30. September 1890 geboren sind, bis zum
Schlüsse des Schulhalbjahres, in welchem sie
das 17. Lebensjahr vollendet haben, nicht der
Verpflichtung enthoben, die von der Stadt
Berlin eingerichtete Pflichtfortbildungsschulo
zu besuchen.
Über die Übungswerkstätten ist in dieser
Zeitschrift wiederholt ausführlich berichtet
worden (u. a. 1902. S. 188. u. 190,1. 8 . 93).
Genaueres über den Gowerbesaai ist aus
dom Programm zu ersehen, das vom Direktor
kostenfrei zu beziehen ist.
Die Kgl. Württembcrgische Fachschule
für Feinmechanik einschl. Uhrmacherei und
Elektromechanik in Schwenningen am Neckar
hat ein vorzüglich ausgestattetes Programm
herausgegeben, das nicht nur Uber den Unter-
richt Aufschluß erteilt, sondern auch durch
2 Pläne und 8 Innenansichten ein Bild von
diesem ausgezeichnet eingerichteten und gelei-
teten Institut gibt.
Der Vorhand Deutscher Elektrotechniker
wird seine Jahresversammlung in der Zeit vom
24. bis zum 27. Mai in Stuttgart abhalten.
Qlastechnisohes.
Die amerikanischen
PrQfungsbestltnmungen für
Thermometer.
(FortutMumg)
II. Elektrische Wtderstandsthcrmometer.
Diese Thermometer beruhen auf der Ver-
änderung des elektrischen Widerstandes eines
Metalies (besonders Platin) mit der Temperatur.
Wenn das Platinthermometer richtig konstruiert
ist und bei seinem Gebrauch alle erforderlichen
Vorsichtsmaßregeln beachtet werden, so ist es
ein Instrument von sehr gToßer Genauigkeit
zum Messen der tiefsten erreichbaren Tempera-
turen bis hinauf zu etwa 1000° C (1800° F ).
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08
GlastcchnUches.
Deutsche
Merhaniknr*ZtK'
Die vollständige Prüfung eines Platin-
thermometers umfaßt die Bestimmung seiner
Konstanten zum Messen des elektrischen
Widerstandes bei drei bekannten Tempe-
raturen: Eispunkt, Siedepunkt des Wassers
und Siedepunkt des Schwefels. Falls das
Plalinthermometer zum Messen von Tem-
peraturen unter — 100° C ( — 150° F)
benutzt werden soll, tritt der Siedepunkt
des flüssigen Sauerstoffs an Stelle des-
jenigen des Schwefels.
Gebühren. (Verzeichnis 37).
Dollar
a) Vollständige Prüfung eines
Platin - Widerstandsthermo-
meters für Präzisions-
arbeiten 7,50
b) Prüfung eines Platin- oder
anderen Widerstandsther-
mometers für industrielle
Zwecke mit minderer Ge-
nauigkeit 3,50
c) Prüfung der Widerstands-
büchsen oder der Kompen-
sationsapparate, welche in
Verbindung mit Wider-
standsthermometern ge-
braucht werden, geschehen
gemäß den Vorschriften der
Prüfungsbestimmungen für
Widerstände (Zirkular Xr.6).
111. Optische Pyrometer.
Alle Arten Instrumente, welche die Tem-
peratur in Werten der Intensität des Lichtes
oder der Strahlung eines glühenden Körpers
zu messen gestatten, werden für die Prtlfungs-
zwecke unter dem Namen von optischen Pyro-
metern zusammengefallt.
Diese Methode ist sehr empfindlich, da die
Lichtintenaität viel schneller zunimmt als die
Temperatur. Der Meßbereich gebt von dunkler
Rotglut (600° C) bis zu undefinierbar hohen
Temperaturen. Ein solches Pyrometer ist voll-
kommen getrennt von dem Körper oder Ofen,
dessen Temperatur gemessen werden eoll, was
für viele Prozesse von großem Vorteil ist.
Derartige Pyrometer werden deshalb be-
sonders gebraucht zurMessung der Temperaturen
von unzugänglichen oder bewegten leuchtenden
Körpern und zur Ermittlung der Gleichförmig-
keit der Hitze in einem Ofen oder auf einer
großen Fläche. Es ist das einzige Instrument,
das zur hinreichend genauen Schätzung sehr
hoher Temperaturen geeignet ist. Die mit op-
tischen Pyrometern erreichbare Genauigkeit
schwankt sehr mit dem Instrument, der Tem-
peratur, der Erfahrung des Beobachters und
der von ihm geübten Sorgfalt.
Die verschiedenen gebräuchlichen optischen
Pyrometersind Gegenstand einerexporimenteilen
Untersuchung gewesen, deren Ergebnisse im
Bulletin Nr. 2. 190S von C. W Waldner und
G. K. Burgess unter dem Titel Oplical Fyro-
mrtry mitgeteilt worden sind.
Das Bureau ist auf die Prüfung von
optischen oder Strablungs - Pyrometern
der gebräuchlichen Art eingerichtet, ebenso
auch auf Prüfung von Pyrometern nach
Mesur6-Nouel, Morse, Holborn-Kurl-
baum, LeChatelier, Wanner, Fery u.a.
Die Prüfung besteht in Bestimmung der
Ablesungen des Instruments bei drei oder
mehr bekannten Temperaturen in Graden
der Normalskain des Bureaus, wobei die
für den Gebrauch des Instruments be-
sonders zu beachtenden Vorsichtsmaßregeln
ermittelt werden. Eine beigegebene Tafel
liefert die Temperaturen, wie sie sich aus
den Ablesungen am Instrument ergeben.
Gebühren. (Verzeichnis 38).
Dollar
а) Für Prüfung eines Pyrometers
bei drei Temperaturen . 7,50
б) Für jeden weiteren Punkt . 1,00
1 V. Ausdchnungs- und andere Pyrometer 1 ).
Für Temperaturen über 1400° F werden
vielfach Pyrometer gebraucht, die auf der
relativen Ausdehnung von Metallen oder
eines Metalles und Graphit beruhen. Diese
Instrumente sollten von Zeit zu Zeit
geprüft werden, um die Nullpunkts-
änderungen festzustellen.
Das Bureau übernimmt auch die Prüfung
von anderen Pyrometertypen, wie die ver-
schiedenen Arten Kegistrierinstrumente,
ferner solche die auf anderen Eigenschaften
beruhen, wie spez. Wärme, Ausdehnung,
Transpiration, Viskosität u. s. w.
Die Gebühren für hochgradige Thermo-
meter sind bereit« mitgeteilt worden. Für
die letztere Art Pyrometer wird ein be-
sonderes Verzeichnis nicht aufgeBtellt, viel-
mehr hängt der Betrag der Gebühren von
der Konstruktion des Pyrometers, der
Schwierigkeit der Prüfung, den Tempera-
turen, bei welchen die Prüfung gemacht
werden soll, und dem Grad der gewünschten
Genauigkeit ab.
V. Wä rmemessungen .
Das Bureau übernimmt auch die
Prüfung der verschiedenen Arten von kalori-
metrischen Apparaten und die Bestimmung
') Ober die hochgradigen (jueckeilberthermo-
meter ist schon auf S. 18 berichtet.
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H* ft 7.
I. April IW».
Glastechnisches.
69
der thermischen Eigenschaften von Brenn-
materialien, Ölen und anderen Substanzen.
Ebenso werden im wissenschaftlichen oder
technischen Interesse auch Bestimmungen
der Ausdehnungskoeffizienten in hohen
Temperaturen, spez. Wärme, Siedepunkte,
Schmelzpunkte von Metallen, Legierungen,
Mineralien u. s. w. ausgeführt.
Gebühren. (Verzeichnis 39).
Dollar
a) Prüfung von Verbrennungs-
kalorimetern nach Mahler,
Berthelot, Junkers
u. s. w., einschließlich der
Bestimmung des Wasser-
wertes und der Korrek-
tionen der Quecksilberther-
mometer nebst Ausstellung
der Zeugnisse .... 7,50
b) Bestimmung der Verbren-
nungsw'ürrae von Brenn-
materialien, einschließlich
angenüherter Analyse (für
staatliche und städtische
Behörden und in besonderen
Fallen für Vereine und
Private) 10,00
c) Für andere Warmemessungen
hiLngt der Gebührenbetrag
von der Art der Prüfung ab.
Schließlich fordert das Bureau alle die-
jenigen auf, die sich für pyrometrische
Messungen interessieren, die Laboratorien
des Bureaus zu besuchen, um die ver-
schiedenen dort befindlichen Pyrometer-
typen in Tätigkeit zu sehen.
Wir haben in vorstehenden Artikeln die
Thermometer Prüfungsbestimmungeu für Frank-
reich, England, Vereinigte Staaten von Nord-
amerika wiedergegeben und an einigen Stellen
mit kritischen Bemerkungen versehen. Wenn
wir jetzt zum Schluß nochmals einen Gesamt-
vergleich mit den deutschen Prüfungsvor-
schriften ziehen, so müssen wir zunächst wieder-
holen, daß ulle drei auswärtigen Bestimmungen
sich eng an die deutschen anlehnen, aber
außerdem den nationalen Eigentümlichkeiten
der Industrien der betreffenden Lander Rechnung
tragen.
EindeutlicherEinflußder deutschen Prttfungs-
bestimmungen laßt sich auch darin erkennen,
daß die Vorschriften auf die Prüfung von Ein-
schlußthermometern Rücksicht nehmen, wahrend
bis vor kurzem in allen drei Ländern fast aus-
schließlich Stabthcrmoraeter in Gebrauch waren.
Es kann ja aucli gar keinem Zweifel unter-
liegen, daß die Einschlußthermometer in den
meisten Fallen, wo das Thermometer als Hilfs-
instrument dienen soll, den Vorzug der be-
quemeren und sicheren Ablesung für sich
haben. Ein anderer Vorzug besteht darin, daß
sie nicht so leicht cinschränken oder in der
Kapillare einspalten, was bei Stabthermoroeteru.
namentlich an den Stellen, wo das Gefäß an-
geschmolzen ist, leicht eintritt. Für gewisse
Typen von Thermometern dagegen wird man
stets das Btabtherinometer bevorzugen, wie
z. B. für Hauptnormul - Thermometer ersten
Ranges, bei denen die Umständlichkeit der Ab-
lesung keine Rolle spielt, oder tür hochgradige
Thermometer oder Tiefseethermumeter, wo es
die Konstruktion erfordert.
(Schluß foltfU
Verwendung von Qutirzgefäfeen für
Vorlesungsversuche.
Von E. Fischer.
Chem. Ber. 37. S. 4605. 1004.
Verf. betont, daß Quarzgefäße als Tiegel,
Schalen, Röhren vielfach die wesentlich teureren
und undurchsichtigen Platinapparate ersetzen
können. Ganz besonders ist die Anwendung
eines Quarzkolbens zu empfehlen für den
Hofmannschen Vorlesungsverauch, die Wasser-
bildung aus Wasserstoff und Sauerstoff. Diese
Gase werden durch Porzeilankapillarc» in den
Quarzkolben, der am Boden mit Flatinasbeat
bedeckt ist, eingeleitet, zuerst Wasserstoff so-
lange, bis der ganze Kolben damit angefüllt
ist. Dann erhitzt man und läßt nun den
Sauerstoff zutreten, der dann die Knallgas-
flamme erzeugt. Durch das Destillierrohr des
Quarzkolbens entweicht der Wasserdampf, der
in einem Schlangenkühler kondensiert wird.
Derselbe Apparat ist zu mehreren ähnlichen
Versuchen zu benutzen. J.
Gebrauchsmuster.
Klasse:
30. Nr. 271 164. Milchglasspekulum mit spie-
gelnder Innenfläche für Scheidenunter-
suchungen. Alt, Eberhardt & Jäger,
Ilmenau, Thür. 14. 12. 05.
42. Nr. 269 811. Für Sterilisierbehälter u. dgl.
bestimmte Thermometerhülse mit stopfen-
ähnlichem Ansatz an der Deckeldurchtritts-
stelle und fahnenartig angebrachter Tafel
für die Tomperaturskala und Kennzeichnung.
O. & H. Keller, Frankfurt a. M. 8.1.06.
Nr. 270 443. Gärungs-Saccharometer mit dop-
pelt U-förmigem Rohr. Th. Lohnstein u.
R. Lohnstein. Berlin. 18.1.06.
Nr. 271 026. Meßzylinder aus Glas, für photo-
graphische und andere Zwecke, welcher in
einen gesondert hergestellten Fuß aus Por-
zellan eingesetzt ist. W. Schmidt & Co.,
Luisental, Thür. 4. 9. 05.
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70
Bücberschau
Deutsche
M*cb«.Dik«r-ZtR.
Bücherschau.
S. (.arten, Leitfaden der Mikroskopie. 2. Aufl,,
vollständig neu bearbeitet, kl. -8°, XL,
•262 S. mit 152 in den Text gedruckten Ab-
bildungen und einer farbigen Tafel. Leip-
zig, J. J. Weber 1904. 4,00 M.
Das vorliegende Werkchen, das den jungen
Mikroskopiker mit dem Wesen und der
Wirkungsweise seines Arbeitsinstrumentes ver-
traut machen will, bewegt sich bezüglich seines
Inhalts und UmfaugB glücklich zwischen den
beiden Extremen, dem Zuwenig, wie cb das
Lehrbuch der Physik, und dem Zuviel, wie es
die meisten Spezialwerke über Mikroskopie
bieten. DaB Büchlein ist für den Anfänger be-
stimmt und führt ihn bequem, mit geschickter
Überwindung der sich darbietenden Schwierig-
keiten in das Verständnis des Mikroskops ein.
Der Verfasser behandelt unter Beachtung der
neuesten Forschungsergebnisse die Theorie des
Mikroskops, wobei auch die mikroskopischen
Hilf«- und Nebenapparate, das Polarisations-
mikroskop, die Lupen, das Prüparierstativ und
die Zeichenapparate Berücksichtigung finden.
Ferner wird der Gebrauch des Mikroskops be-
sprochen, wobei vor allem Anleitungen zur
Prüfung des Mikroskops gegeben werden.
Schließlich vermittelt der dritte Teil des Leit-
fadens einen Überblick über die verschiedenen
üblichen mikroskopischen Untersuchungsme-
thoden. Hr.
C. Dietzschold, Die Hemmungen der Uhren,
ihre Entwicklung, Konstruktion, Reparatur
und Behandlung vor der Reglage, liebst zu-
gehörigen Tabellen, zahlreichen Abbildungen
und 6 Portrait«. Allgemein verständlich be-
arbeitet für Uhrmacher, Ingenieure, Tech-
niker u. e. w., 8°, X., 234 S. mit 84 Abb.
Krems a. Donau, Nieder- östr. im Selbst-
verlag des Verfassers 1905. Geb. 4,40 M.
Das Buch gibt zunächst nach der Klar-
legung dos Begriffes und der Aufgaben der
Hemmung eine eingehende Darlegung der ge-
schichtlichen Entwicklung dieses wichtigen
Elementes. Im Anschluß hieran werden die
gebräuchlichsten Hemmungen nach ihrer Kon-
struktion und Wirkungsweise betrachtet. Die
Darstellung wird unterstützt durch gute Kon-
struktionszeichnungen, von denen allerdings
einige im Format etwas zu klein ausgefallen
sind, so daß ihre Deutlichkeit zu wünschen
übrig laßt. Der rUckführenden und der ruhendon
Ankorhemmuug, dem Zylindergang, dem freien
Ankergang ist ihrer Bedeutung gemäß besonders
breiter Raum angewiesen. Daneben sind aber
auch die seltener vorkommenden Glinge er-
schöpfend behandelt. Die Aufnahme bequemer
Tabellen für die Berechnung der Hemmungen
macht das Buch für den Praktiker besonders
wertvoll und enthebt ihn außerdem der Mühe,
Gelglch-Dietzscholds .Tabellen der Uhr-
macherkunst" zu Rate zu zieheu. Das Eingehen
auf die praktische Herstellung der Hemmungen,
ebenso auf biographische Einzelheiten der Groß-
meister der Uhrmacherei und nicht zuletzt die
häufig subjektive Art der Darstellung gibt dom
Buch etwas lebendiges. Wir empfohlen das
Werk, welches den I. Band einer utnfussenden
.Uhrmacherei-Bibliothek" bildet, unseren Lesern
angelegentlich. Q.
G, Th. Stier, Der praktische Werkmann. 8°.
Vollständig in etwa 20 Heften. Mit zahl-
reichen Abbildungen und Tabellen. Leipzig,
M- Schäfer 1905. Heft 1 u. 2. 64 S. Jedes
Heft 0,50 M.
Aua den bisher erschienenen zwei Heften
laßt sich noch kein Urteil gewinnen, wie das
Buch als Ganzes wirken wird. Der Zweck des-
selben, der Lehrlingsausbildung in den Metall
bearbeitenden Berufen zu dienen, ist jedenfalls
löblich. Man merkt dem Buch an, daß der
Verf., ein erfahrener Werkmeister, viel Eigenes
gibt. Das ganz besondere Eingehen auf
Eisen und Stahl macht das Werkchen für
Schlosser und Maschinenbauer jedenfalls be-
sonders geeignet. Q.
II. Bouasse, Essais des materiaux. Notions fon-
damentale* relatives aux deformation* Hasti -
que* et permanente*. Aus Bibliotheque de
FiUve-ingenieur. gr.-8°. 145 S. mit 54 Abb.
Paris. Gauthier-Villars 1905. Broch. bFr.
Auf sehr engem Raum ist das wichtigste
über die elastischen Deformationen der Körper
dargestellt. Für manchen Leser der Mechaniker-
Zeitung dürften namentlich die eehr einfachen
Versuchsanordnungen von Interesse sein, welche
der Verf. zum experimentellen Studium der
elastischen Deformationen angibt. Einige Bei-
spiele hierfür seien an dieser Stelle angeführt.
Zur Demonstration der Viskosität der Flüs-
sigkeiten bedient sich der Verf. folgender
Einrichtung. Ein zylindrisches, mit Flüssigkeit
gefülltes Glasgefnß kann durch ein sinkendes
Gewicht ln gleichförmige Umdrehung versetzt
werden. Ein zweites etwas engeres Gefäß
taucht mit dem Boden nach oben in die Flüssig-
keit. Es hängt an einem feinen Draht. Aus
der Torsion des Drahtes wird die Viskosität
bestimmt Zur Aufzeichnung elastischer De-
formationen verwendet Bouaeso eine Re-
gistriertrommel, welche von einem Schwimmer
angetrieben wird. Je nach der Größe des Aus-
flusses aus dem hohen zylindrischen Gefäß,
welches deu Schwimmer aufnimmt, wird die
Trommelbewegung schneller oder langsamer.
Q.
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H*n 7.
I. April i«n«.
Patenticbau.
71
Patentscha u. 1 )
Vorrichtung zum maschinellen Blasen von Glnshohlkörpcrn, insbesondere Tafel-
gtaswalzen, aus einer schichtförmig ausgebreiteten, durch einen Rahmen an den Rändern fest-
gehaltenen Glasmasse unter Schwenken oder Drehen oder Schwenken und Drehen des Rahmens,
gekennzeichnet durch die Anordnung des Rahmens an einem mit Antriebsvorrichtungen zum
Schwenken oder zum Drehen um eine senkrecht zu seiner Ebene gelegte Achse oder zum
Schwenken und Drehen des Rahmens versehenen Gestell.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den Rahmen tragende
Gestell gehoben und gesenkt, gegebenenfalls auch seitlich verschoben werden kann, zum Zweck
der Einführung der Walze in eine unten, gegebenenfalls seitlich gelegene Anwärmevorrichtung.
P. Th. Sievert in Dresden. 28. 4. 1903. Nr. 156 585. Kl. 32.
Verfahren zum maschinellen Blasen von Glashohlkörpcrn — insbesondere Tafel-
glaswalzen — aus einer schichtförmig ausgebreiteten, durch einen Rahmen an den Rändern
festgehaltenen Glasmasse, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen wahrend des Bissens in
solcher Weise geschwenkt oder gedroht, oder sowohl geschwenkt als gedreht wird, daß die Glas-
masse ohne Zuhilfenahme einer Form in der der Gestalt des zu erzielenden Körpers entsprechen-
den Weise und gleichmäßig verteilt wird. Derselbe. 28.4. 1903. Nr. 156 584. Kl. 82.
Wärmemesser für hohe Temperaturen, bei welchem die Strahlung des zu unter-
suchenden Körpers mit jener eines Normalkörpers verglichen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der letztere in einem zum Glühen gebrachten und gegen den Einfluß der Heizgase durch
ein durchsichtiges Quarzrohr geschützten Thermoelement besteht. Hart mann & Braun in
Frankfurt a. M. 11.2.03. Nr. 156 008. Kl. 42.
Einrichtung zur Fcrnübertragung von Bewegungen mittels Induktorströme, bei
welcher durch die zu übertragende Bewegung zunächst eine Feder gespannt wird, welche sich
nach Erreichung eines bestimmten Betrages der Bewegung entspannt und dem Induktoranker
eine schnelle Bewegung erteilt, dadurch gekennzeichnet, daß die zu übertragende Bewegung
mittels eines Exzenters oder dgl. in eine bin- und hergehende Bewegung eines vor der Achse
des Induktorankers angeordneten Hebels umgewandelt wird, welcher mit dem zwischen zwei
Anschlügen drehbaren Induktoranker durch eine Feder in der Weise verbunden ist, daß diese
Feder bei der Bewegung des Hebels gespannt wird und in dessen Endlagen ohne Auslösung,
lediglich durch Umkehrung dos von ihr auf den Anker ausgeübten Drehmomentes, eine plötz-
liche Drehung dos Ankers von einem seiner Anschlüge nach dem andern hervorbringt, wobei
ein Gleichstromstoß von abwechselnd der einen und der anderen Richtung in die Fernleitung
gesendet wird. Gebr. Ruhstrat in Göttingen. 27.3.1903. Nr. 155937. Kl. 74.
F.lcktrodynamometcr mit flachen Spulen, die gemäß Pat. Nr. 135 717 in der Ruhelage
einander mit parallelen Windungsflachen sehr nahe gegenüberstehen und abstoßend wirken,
wahrend der weitere Verlauf der Skala wesentlich durch eine zweite feste, flache Spule bedingt
wird, die in gerader oder gebogener Form nahe hinter der orstcren oder seitwärts von ihr an-
geordnet ist und deren Windungszahl von der ersten festen Spule verschieden sein kann.
Hartmann & Braun in Frankfurt a. M. 31. 1. 1904. Nr. 156 456; Zus. z. Pat. Nr. 135 717. Kl. 21.
Vorrichtung znra Kenntlichmachen von Trägcrdarclihiegtingcn, gekennzeichnet
durch zwei oder mehr übereinander ungeordnete, von einem beweglichen Körper abgedeckte
Reihen von Kugeln oder Walzen, welche durch den Druck infolge der Trügerdurchbiegung in-
einandergeschoben werden und so eine in beliebiger Weise meß- oder registrierbare Ver-
längerung der Kugel- oder Walzenreihe bewirken. M. JUdel & Co. in Braunschweig. 5.2.1904.
Nr. 155 419. Kl. 42.
WochselstrommeBgerät nach Ferrarisschem Prinzip, das als Amperemeter oder als
Voltmeter nusgebildet ist und bei dem das wirksame Drehmoment sich in gleicher Weise wie
der variable Strom beim Ainperemeter oder die variable Spannung beim Voltmeter ändert, da-
durch gekennzeichnet, daß die Proportionalität zwischen Ausschlag und Belastung, bei einem
der Belastung proportionalen oder angenähert proportionalen wirksamen Feld, durch Änderung
des maßgeblichen Ankerwiderstandes hervorgerufen wird.
’) Fortan können hier nur Patentansprüche gebracht werden, da das Patentblatt jetzt
nur solche enthält (vgl. D. Mech.-Ztg. 1905 . 8. 241).
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72
Patentschau Patentliste.
Deutsch«
Mechanlke r-Ztg .
Diese Änderung kann entweder dadurch herheigefuhrt werden, daß die Starke dea
Ankers in Richtung der Kraftlinien an der unter dem Einflüsse des motorischen Feldes stehen-
den Stelle mit zunehmden Ausschlag abnimmt, oder dadurch, daß die spezifischen Widerstande
der Metallteile, aus denen sich der Anker zusammensetzt, an der unter dem Einfluß dos moto
rischen Feldes stehenden Stelle mit zunehmenden Ausschlag zunehmen. E. Morck in Frankfurt
a. M. 6.3.1904. Nr. 166623. Kl. 21.
Patentliste.
Bis zum 12. März 1906.
Kinase: Inmeldon^n.
12. Sch. 23 459. Hinrichtung zum Durchlichten
von Flüssigkeiten mit Quecksilberlicht be-
hufs Erzeugung einer chemischen Reaktion.
Schott & Gen., Jena. 2.3.05.
21. A. 12717. Elektrizitätszähler. Allg. Elek-
trizitäts-Gesellschaft, Berlin. 6. 1. 06.
B. 37 976. Elektrische Vakuumdampflampe.
Ch. 0. Bastian, London. 29.8.04
G. 21 433 u. 22261. Magnetische Entlastungs-
Vorrichtungen für Meßiustrumente mit senk-
rechter Drehachse, insbesondere für Motor-
zähler. Th. tiruber, Lüdenscheid i. W.
2. 6. 05 u. 24. 7. 05.
32. S. 20 843. Verfahren zur Herstellung beider-
seitig offener Glashohlkörpcr; Zua. z. Pat.
Nr. 164 442. P. Th. Sievert, Dresden.
10. 3 05.
42. A. 12 221. Vorrichtung zur Fixierung und
Einbettung von Objektiven zwecks Her-
stellung mikroskopischer Präparate. G.
Arndt, Erlangen. 22 7.05.
B. 38 285. Elektrisch betriebener Kreisel in
kardunischer Aufhängung. L. Sch wart z-
kopff, Berlin. 15.10.04.
H. 33 544. Vorrichtung zur gleichmäßigen
Erwärmung oines Raumes. M. Hering,
Aachen. 8. 8. 04.
R. 20 354. Paooramafernrohr für Untersee-
boote mit mehreren, den Horizont sektoren-
weise aufnehmenden Objektiven. F. Rebm,
Lichtenfels, Bay 6.11.04.
Z. 4556. Gelenkdoppelfernrohr mit recht-
winklig zur Durchsichtsrichtung liegenden
Rohren. C. Zeiß, Jena. 25.5.06.
43. K. 28 867. Kartenausgebevorrichtung für
Totalisatoren o. dgl. Th. Kragl, Preßburg,
Ung. 3. 2. 06.
72. Sch. 23 165. Aus Kornspiegel, Visiermarke
und Zielfernrohr bestehende Visiervor-
richtung, besonders für Geschütze. F. A.
B cha uz, Dresden -A. 9.1.05.
74. B. 38 607. Verfahren zur Fernanzeige des
Unterschiedes der Einstellungen zweier an
verschiedenen Punkten befindlichen Zeiger-
instrumente. E. Bo wieu, Charlottenburg.
26. 11.04.
C. 1 i 645. Handgerät zum Ermitteln von Tem-
peraturerhöhungen. C. Cyon, St. Peters-
burg. 11.4.03.
P. 17 301. Kontaktvorrichtung für elektrische
Signalapparate. W. Pohl jr., Trautenau,
Böhmen. 2. 6. 05.
Erteilungen.
12. Nr. 169 514. Verfahren zum Absorbieren
von (iason oder Dämpfen mittels Holzkohle.
J. De w ar, Cambridge, Engl. 26.4.05.
21. Nr. 170189. Röntgenröhre mit Wasser-
kühlung H. Bauer, Berlin. 23.2.05
30. Nr. 169 865. Apparat zum keimfreien Ab-
ziehen von sterilisierten Flüssigkeiten auf
sterilisierte evakuierte Kugelröhrchen oder
Glaskölbchen. B. May na rd, London. 17.6.01.
32. Nr. 169 958. Verfahren und Vorrichtung
zum Blusen von Quurzglasgogensländen.
J. F. Bottomloy, Wallsend-on-Tyne, Engl.,
R. S. Hutton, Manchester, u. A. Paget,
North Cray, Kent, Engl. 14. 3. 05.
Nr. 170 234. Elektrischer Ofen zur Erzeugung
von Quarzglaszylindern. J. F. Bottomloy,
Wallsend-on-Tyne, Engl., u A. Paget, North
Cray, Kent, Engl. 1.6.05.
42. Nr. 17 004 u. 17 005. Kraft- und Arbolts-
mesaer für sich drehende Weilen u. Zus.
dazu. M. Arndt, Aachen. 15. 3. 04 u. 16.8.04.
Nr. 170 233. Vorrichtung zum Auswechseln
von Fadensystemen in optischen Instru-
menten. A. Weigel, Braunschweig. 9.7.05.
Nr. 170 306. Zylindrische Lehrbolzen und Lehr-
ringe, Toleranz- (Differenz-) Maße und zylin-
drische Gewindelehren mit einer konischen
Vorlehre mit oder ohne Teilung. Dolze
& Slotta, Coswig i. S. 15.7.04.
48. Nr. 170 085. Verfahren zum Veredeln von
Aluminiumlegierungen durch Glühen und
Abschrecken. Zentralstelle für wissen-
schaftlich -technische Untersuchun-
gen, Neubabelsberg. 20.10.03.
64. Nr. 170 057. Gefäß mit doppelten, einen
luftleeren Uohlraum einschließenden Wan-
dungen. R. Burger, Berlin. 1.10.03.
Par die Rednkuon verantwortlich : A. Bleechke ln Berlin W.
Verleg von Jnllne Springer In Berlin N. — Druck von Kmll Dreyer In Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blagchke, Berlin W 30, An der Apoatelkirche 6.
Heft 8 . 15. April.
1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Ober die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Vortrag,
gehalten auf dem 16. Deutschen Mechanikertag« zu Kiel am 4. August 1905,
von
l»r. E. KoUUohtitter io Berlin.
( ForUttnmg )
Nach demselben Grundgedanken sind die Tiefenmesser von Bamberg, Nielsen,
Cooper & Wigzell und Dobbie gebaut.
Fig. IS (s. folgende S.) zeigt den in der Kaiserl, Marine gebräuchlichen Tiefen-
messer von Bamberg, Er besteht aus dem eigentliehen Meßrohr, einem sich bis zu einem
gewissen Grade nach oben verjüngenden, dickwandigen Glasrohr, das in einer Messing-
fassung gehalten wird; oben schließt Bich ein feines Röhrchen an, das an der Außenseite
wieder nach unten geführt ist und hier mit einer weiten Öffnung endet. Sinkt der Tiefen-
messer im Wasser unter, so wird die Luft im Glasrohr zusammengedrückt, das Wasser
dringt durch das feine Röhrchen ein und sammelt sich im unteren Teile des Meßrohres
an, wie die Pfeilchen in Fig. IS anzeigen. Beim Einholen des Tiefenmessers kann das
einmal eingedrungene Wasser nicht entweichen, da die eiuzige Öffnung sich am oberen
Ende des Meßrohres befindet. Die Höhe des Wasserstandes in diesem Rohre ist daher
ein Maß für die erreichte größte Tiefe; an einer empirisch geteilten Skala auf dem Rohre
kann sie unmittelbar abgelesen werden. Nach dem Gebrauch wird der Tiefenmesser
durch ein unten befindliches Ventil entleert. Infolge der Verjüngung der Meßröhre ist
die Verjüngung des Maßstnbes nicht so stark, wie bei den Farbröhren, sie ist bei den
großen Tiefen von 100 bis 200 in indessen immer noch sehr merklich.
Dasselbe gilt von dem Nielsensehen Tiefenmesser ') {Fig. 19), der das
Sinkgewicht selbst enthält. Hier ist die von einem Schutzgehäuse h umgebene und
sich ebenfalls etwas verjüngende Meßröhre g oben zugeschmolzen und unten durch
ein Ventil i geschlossen. Stößt das Lot mit dem Teller p auf den Meeresboden auf,
so wird infolge des Sinkgewichts b der Stift t gegen das Ventil i gedrückt; das Ventil
öffnet sich und das Wasser steigt in dem Meßrohre bis zu der der Tiefe entsprechenden
Höhe. Beim Einholen schließt sich das Ventil durch den nunmehr im Inneren
herrschenden Überdruck, und die erreichte Tiefe wird an der empirisch geteilten Skala
durch die Höhe der mit nach oben gebrachten Wassersäule bezeichnet. Dieser Tiefen-
messer liefert ungenaue Angaben, wenn der Lotkörper infolge der Fahrt des Schiffes
schief auf den Boden trifft, weil dann der Stift t nicht gegen das Ventil i drückt und
dieses nicht genau die der Tiefe entsprechende Wassermenge eintreten . läßt.
Beim Apparat von Cooper & Wigzell-) wird daB abgeschlossene Luftquantum
durch einen sich in einem Zylinder bewegenden Kolben zusammengedrückt, der durch
den Wasserdruck bewegt wird. Außer durch das Luftpolster wird die Bewegung dieseB
Kolbens auch noch durch eine Spiralfeder reguliert. Der Kolben nimmt einen auf einer
Skala spielenden Zeiger mit, der beim Rückgang des Kolbens durch ein Gesperre feBt-
gebalten wird und auf der der größten erreichten Tiefe entsprechenden Stelle der Skala
stehenbleibt. Die Verjüngung des Maßstabes ist bei diesem Apparat ebenso stark wie
bei den Farbröhren.
«) D. K. P. Kl. 42. Nr. 113 282. — a ) Engineering «?. S. 4SI. 1899.
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74
E. Kohl«chUtl*r, Oh*r die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente
Deutsch«
Mechenlker-Ztg.
Schnitt A R
w ird auch
Keim Tiefenmesser von Dobbie besteht das Meßrobr aus Messing, es ist sehr
genau gearbeitet und nach oben stark verjüngt. Oben ist es durch einen aufgeschraubten
Messingdecke), unten durch ein Ventil geschlossen, das nach dem Prinzip des bekannten
Fahrrad-Ventils, jedoch in bessern- und sichererer Ausführung gebaut ist. Beim llntersinken
der Röhre überwindet das Wasser den Gegendruck der im Inneren abgeschlossenen
Luft und dringt durch das Ventil ein; beim Aufholen wird es durch das Ventil zurück-
gehalten, Die Verjüngung des Messingrohres ist so gehalten, daß dadurch die Ver-
jüngung des Maßstabes gerade aufgehoben wird. Der Maßstab, an dem direkt Tiefen
abgelesen werden, ist daher ein linearer, er wird nach Abechraubung des oberen Deckels
in das Messingrohr eingetaucht und an der Grenze der Benetzung abgelesen. Der
Schiffsführer taucht gewissermaßen einen reduzierten
Meterstab in ein der Tiefe nach entsprechend redu-
ziertes Modell des Meeres ein und führt
die Lotung selbst im kleinen aus Ob
sich die Gummiversehlüsse der Ventile
lange halten werden und nicht sehr oft
erneuert werden müssen, kann erst die
Krfahrung lehren.
Das Ziel des linearen Maßstabes
von dem Bathometer von Prytz und
Kung 1 ), mit dem das Reichs-Marine-Amt kürzlich Ver-
suche angestellt hat, erreicht, jedoch auf einem ganz
anderen, sehr sinnreichen Wege ; Fig. 30 u. 31 zeigen
dies Instrument.
Das Lot besteht aus dom mit einem Sinkge-
wicht beschwerten Lotkörper und dem Mantel , der
innerhalb enger, durch die Anschläge p gegebener
Grenzen an dem Lotkörper auf- und ab-
gleiten kann. Oben ist
der Mantel an einem
Hebel t befestigt, der
einen Messinghalm II
dreht, sobald der Mantel
über den Lotkörper
gleitet. Der Hahn H enthält eine
Luftkammer k mit einer seitlichen
Durchbohrung. Im Lotkörper be-
finden sich nebeneinander zwei lange
Rohre von gleichblei-
bender lichter Weite,
das aus Messing beste-
hende Luftrohr l und
das aus Glas beste-
hende, von äußert sicht-
bare und die Skala \
tragende Meßrohr m. Beide Rohre''
sind unten offen, so daß das Wasser
an die Öffnung herantreten kann ;
oben stehen sie entweder mit der
Durchbohrung des Hahnes in Ver-
bindung oder sind offen.
Bevor das Lot ausgeworfen
wird , werden die beiden Halte-
federn / zurückgedrttekt , so daß
der Mantel herabgleitet und dabei
den Hahn H so dreht , daß die
dem Luftrohr l kommuniziert und das Meßrohr m
füllt
.Ir knitt tSl)
j€L
[p I
S. -hnMtr.
Pt*. 18 .
Lullkamnier k mit
{Fig 30). Während des Sinkens des Lotes
Fl« I«.
oben offen ist
sich das Rohr m daher vollständig mit
’) Arm. d. Hydr wie. '17. 8. dis u SIS. 1899.
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11 «ft (t.
r«. April tSOA.
E. Ko hlichütt«r, Nautisch« Instrumente. Vertinsnachrichten.
:*V
Wasser, wahrend die Luft im Rohre l und in der Kammer k durch den Wasserdruck
entsprechend der erreichten Tiefe zusammengedrückl wird. Stößt das Lot auf den
Meeresboden auf, so gleitet der Lotkörper infolge seines großen Gewichtes in dem
Mantel herunter, bis die Haltefedern f einschnappen. Dabei wird der Hahn H so gedreht,
daß das Meßrohr m mit der ein bestimmtes und stets
gleiches Volumen komprimierter Luft enthaltenden
Kammer k in Verbindung tritt [Fig, 21). Während des
nun folgenden Aufholens dehnt sich die Luft in der
Kammer aus, tritt in die Meßröhro m ein und drängt
das Wasser darin solange nach unten, bis sie wieder
unter dem Druck der umgebenden Atmosphäre steht.
Durch den Wassersland im Meßrohr wird dann auf
der Skala die größte erreichte Tiefe angegeben.
Da nach dem Mariotteschen Gesetz Volumen
und Druck, d. i. in diesem Palle die Wassertiefe, um-
gekehrt proportional sind, so wird die Luft nach dem
Aufholen aus der doppelten, dreifachen u. s. w. Tiefe
auch das doppelte , dreifache u. s. w. Volumen ein-
nehmen und das Wasser um das doppelte, dreifache
u, s. w. aus der Meßröhre vordrängen. Deshalb ist der
Maßstab auch bei diesem Tiefenmesser ein linearer.
Das Bathometer liefert sehr gute Tiefenan-
gaben, es hat aber den Nachteil, daß es nur bei ganz
langsamer l-'ahrt des Schiffes zu brauchen ist. Steigt
die Geschwindigkeit Ober ■! Seemeilen, so reicht das
Aufstoßen des Lotes auf den Grund nicht mehr aus,
um es in dem Mantel heruntergleiten zu lassen.
Alle diese verschiedenen Tiefenmesser, die
die Farbröhren ersetzen sollen, haben den gemein-
samen Nachteil, daß die Zuführungekanftie leicht ver-
schlicken. Kommt einmal Schmutz in eine Lötrohre,
so wird sie fortgeworfen und die Lotung mit einer
neuen wiederholt. Gefahr kann dadurch nicht ent-
stehen, da immer eine zu geringeTiefe gelotet werden
wird. Die anderen Tiefenmesser dagegen erfordern
in einem solchen Falle eine umständliche Reinigung.
Hin fernerer Vorteil ist, daß die Lotröhre nach dem
Gebrauch fortgeworfen wird, während die Tiefenmesser
entleert, mit Süßwasser ausgespült und sorgfältig be-
handelt und aufbewahrt werden müssen.
in diesem Falle bewährt sich das amerika-
nische Prinzip, Gebrauchsgegenstände möglichst ein-
fach zu gestalten und fortzuwerfen, wenn sie ver-
braucht sind, anstatt auf eine mögliche Reparatur
und Wiederherstellung zu erneutem Gebrauch Rück-
sicht zu nehmen.
(FortarUung folgt )
Sie. ao.
Vereinanachrichten.
D. O. f. M. u. O. Abt. Berlin E. V.
Sitzung vom 3. April 1906. Vorsitzender:
Hr. W. Handke.
Hr. Prof. Dr. R. 8 dring spricht Uber die
wichtigsten Prinzipien und Erfolge der Motor-
luftachiffahrt Redner glaubt, daß es für die
Aeronaut ik bei ihrem jetzigen Stande sehr
förderlich wftre, wenn sich die Mechaniker mit
den einschlägigen Fragen mehr als bisher be-
faßten. Nach einem kurzen Überblick Uber die
Literatur und die (jeschichte des lenkbaren
Luftschiffs erörtert der Vortragende eingehend
dessen wichtigste Bestandteile, die Ballon-
hülle, die Propellerschraube, den Motor, das
Traggerttst und das Steuer; zum Schluß werden
die bedeutendsten und erfolgreichsten Typen
by Google
76
im Bilde vorgeführt und erl&utert. — An den
Vortrag schließt sich eine längere Besprechung.
Hr. A. .Jackonkroll <0 17, Rüdersdorfer
Str. 26) wird aufgenommen; angemeldet hat
sich Hr. Willy Kioßner (SO 36, Glogauer
Str. 19).
Hr. H. Delunel zeigt eine praktische Vor-
richtung zum Abdrehen der Schleifsteine vor
(zu beziehen von Bluth & Cochius). Dl
Zweigverein Hamburg-Altona. Sit-
zung vom 3. April 1906. Vorsitzender: Hr.
Dr. H. Krüß.
Als Mitglied wird die Verwaltung des
Gew erbeschul wesens aufgenommen.
Zur Vorbereitung des Sommcrnusfluge» wird
eine Kommission eingesetzt und beschlossen,
die Hamburg-Amerika-Einie um die Erlaubnis
zu bitten, eines ihrer modernen Schilfe zu be-
sichtigen.
Hr. E. Gollmer halt einen Experimental-
vortrag über Ströme von hoher Spannung und
hoher Frequenz. Nach Erläuterung der Vor-
gänge beim Transformieren und der Wirkungs-
weise des Induktors, des Tesla-Transformators,
der Kondensatoren und des Kohärers führt der
Vortragende eine große Anzahl wohlgelungener
Versuche über Röntgen- und Kathodenstrahlen,
Obertragung von elektrischen Schwingungen,
Telegraphie ohne Draht und verwandte Er-
scheinungen vor. H. K.
Kleinere Mitteilungen.
Der Stereo • Haimos 9 < 12 cm und
der Minimum - Pal mos 8 :< 9 cm der
Firma Carl Zeit« ln Jena.
Die photograpbi chen Kameras der
Finna Carl Zeiß sind sämtlich aus I.eicht-
metall hergestellt und vereinet) Zuverlässig-
keit im Gebrauch mit großer Bequemlich-
keit in der Handhabung. Hisher sind der
Minimum - Paitnos (9 X 12, 9 x 18 cm,
.'$'/« x 4 1 /, und 4 ' 5 inches), eine Klapp-
kamera für kürzeste Freibanduufnahiuen,
und der Universal-Palmos 9 X 12 cm be-
kannt geworden 1 ).
Jetzt kündigt die Firma zwei weitere
Modelle, den Stereo-Palmos 9 x 12 cm und
den Minimum - l’almos 6X9 cm an, die
manchem Bedürfnis abhelfen und die Reihe
der Palmos-Modelle zu einem gewissen Ab-
schluß bringen.
Der Stereo-Palmos 9 X 12 cm ist ein
allseitig geschlossenes Kästchen, dessen
eine Wand aufklappbar ist und als Lnuf-
•) S. D Mech.-Ztg.il»OS. S.2W
Deutsch«
Mech*nlk#r-Zff
boden für den Objektiv-träger dient. Für
Stereo - Aufnahmen werden zwei Tessare
1/6,3 f — 84 mm beigegeben und in einer
Entfernung von 59,5 mm auf dem Ob-
jektivbrett montiert. Die Irisstellringe sind
gekuppelt, so daß die Irisöffnung für beide
Objektive gleichzeitig gestellt werden kann.
Das eine der Stereo-Objektive kann unter
Benutzung eines zweiten Objektivbrettchens
und nach Entfernung der Stereo-Zwischen-
wand als Objektiv für Panoramen 9X 12 cm
benutzt werden.
Für Momentaufnahmen 9 X 12 cm mit
kleinerem Gesichtsfeld, also mit größeren
Figuren, z. B. für Porträts, Gruppen,
Straßenszenen u. dgi., ist die Benutzung
eines Tessars 1/6,3 f = 145 mm vorge-
sehen. Der Fokalschlitzverschluß gestattet
kürzeste Momentaufnahmen aus freier Hand
sowie beliebige Zeitauinahmen auf den)
Stativ. Die Bedienung des Verschlusses
ist sehr einfach und die Zuverlässigkeit
läßt nichts zu w-ünschen übrig.
Den Stereo-Palmos kann man also außer-
ordentlich vielseitig benutzen, und dabei
steht er ganz in dem Dienst der modernen
Richtung, die die übertriebene Perspektive
und unnatürliche Plastik im Stereobilde zu
vermeiden und in jeder Beziehung die volle
Natürlichkeit zu erreichen sucht. Die
9 < 12-Stereogramme, mit geeigneten Ste-
reoskopen betrachtet, lassen das Bild in
der richtigen Perspektive und der lebens-
wahren Plastik erscheinen. Geeignet sind
speziell die Doppel-Veranten und überhaupt
Stereoskope, deren Gläser auf die Augen-
weite einstellbar und deren Brennweite
gleich der Brennweite der Aufnahmeobjek-
tive sind.
I Schluß folgt J
Glastechnisches.
Die amerikanischen
Prüfungsbestlinmungen für
Thermometer.
(Schluß)
Di© französischen Prüfungabestimmungen
stellen in bezug auf die Einhaltung bestimmter
Fehlergrenzen die höchsten Ansprüche, wobei
zweifellos der Einfluß des Bureau International
des Poids et Mesurts zur Geltung gekommen
ist. Ob aber außer den wegen ihrer Genauig-
keit berühmten Fabrikanten Baud in und
Tonnelot in Frankreich noch weitere Firmen
vorhanden sind, die deu erhöhten Ansprüchen
genügen können, vermag der Ref. nicht zu
beurteilen, auf der Pariser Weltausstellung war
Vsrcinsnachnchlnn — Kleiner» Mitteilungen. - Glastechnische*.
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Glattechnischet.
77
H«ft 8.
I.V April 1806
nicht viel davon zu sehen. Auch darf es wohl
bezweifelt werden, ob so enge Fehlergrenzen,
wie «ie beispielsweise für die Halb-PrÄzisions-
thermometer zwischen 0 und 100°, nämlich nur
0,15°, vorgeschrieben werden, notwendig und
fQr die Industrie von Nutzen Bind.
Für die Prüfung ärztlicher Thermometer
besteht eine Erschwernis in der Beigabe eines
Thermometers zur Prüfung der Identität des
Glases und der Beibringung eines Zeugnisses,
«laß die eingereichten Thermometer aus der-
selben Glassorte bestehen. Diese Umständlich-
keit fallt bei den deutschen Thermometern aus
dem Jenaer Normalglas weg, da sie durch den
eingeschmolzenen rotvioletten Streifen gekenn-
zeichnet sind.
Die englischen Prüfungsbestimmuuge»
stecken die Fehlergrenzen namentlich für die
hochgradigen Thermometer viel weiter, nach
Ansicht des Rof. zum Teil zu weit, da sie über
die deutschen noch hinausgeheu. Bei meteo-
rologischen und anderen Thermometern für
Temperaturen zwischen 12° lind 212° F ( — IO*
und 100° C) werden die Korrektionen nicht ge-
nauer als auf 0,1° F angegeben, wahrend bei
den Prüfungen in der Physikalisch-Technischen
Reichsanstalt bei meteorologischen Thermo-
metern noch 0,02° C und bei den anderen
feineren Thermometern noch 0,01° C angegeben
werden.
Bei ärztlichen Thermometern sind nach den
englischen Bestimmungen sogar noch Fehler
bis 0,4° F (0,3° C) zugelasson. wahrend bei uns
nur Fehler bis 0,1° C gestattet sind.
Ein Mangel besteht ferner darin, daß den
Prüfungen am National Physical Laboratory die
Kewglasskala und nicht die Internationale
Wasserstotlskala zu Grunde gelegt ist
Die amerikanischen Prüfungsbestimmungen
dürfen in vielen Hinsichten als vorzüglich be-
zeichnet werden, sie sind auch die jüngsten,
so daß hei ihnen alle Erfahrungen, die die an-
deren Institute im Laufe der vielen Jahre ge-
sammelt haben, und die neueren Fortschritte
der Thermometrie im vollen Maße benutzt
werden konnten. Sie unterscheiden sich
wesentlich von den übrigen dadurch, daß sie
außer den eigentlichen Prüfungsvorschriften
viele Anweisungen über die Herstellung und
den sachgemäßen Gebrauch der Thermometer
enthalten, was für die amerikanischen Ver-
hältnisse als besonders nützlich anerkannt
werden muß.
Ala Hauptvorzug der deutschen Thermo-
meter muß die Verweudung des Jenaer Glases
bezeichnet werden, das unter wissenschaft-
licher Kontrolle in stets gleicher Beschaffen-
heit hergestellt wird und den in anderen
Landern verwendeten Glassorten vielfach über-
legen ist; nur das französische verre dur kommt
dem Jenaer Glase 16 üi an Güte nahe, wahrend
es dem Jenaer Glas 59 111 nachsteht.
Was schließlich die Prüfungsgebühren an-
betrifft, so sind dieselben für einzelne Instru-
mente in den anderen Landern durchweg
höher, am höchsten in England; zieht man aber
die in den anderen Landern gewahrten Rabatte
bei gleichzeitiger Prüfung einer größeren
Anzahl gleichartiger Thermometer in Betracht,
so kommen sie den deutschen nahe oder stellen
sich, z. B. in Amerika für die ärztlichen Thermo-
meter, noch niedriger als bei uns.
Eine genaue Vergleichung der Prüfungsge-
bühren für die verschiedenen Lander unter-
einander laßt sich kaum durchführen, da z. B.
in Frankreich eine Grundtaxe erhoben wird,
zu der die Gebühren für die einzelnen Punkte
hinzutreten. Ferner gelten in England für ge-
wisse Thermometergat tun gen feste Gebühren,
was die Vergleichung erschwert.
Um aber doch einen Anhalt zu haben,
mögen umstehend noch zwei Zusammen-
stellungen folgen über die Gebühren für ärzt-
liche Thermometer und für bessere Labora-
toriumsthermometer, wie sie für die verschie-
denen Lander gelten. Bei der Umrechnung in
Mark ist gerechnet 1 fr. = 0,80 AL. li = 1 AL,
1 Dollar — 4M.
In den unter Kontrolle der Reichsanstalt
stehenden Prüfungsanstalten in Ilmenau und
Gehlberg kostet die Prüfung eines Maximum-
thermometers 0,60 M und diejenige eines Mi-
nuten-Maximumthermometers 0,80 Af. In Frank-
reich ermäßigen sich die Gebühren um 0,60 M .
0,45 Af., bezw. 0,30 Af.. wenn kein Prüfungs-
Schein verlangt wird. In Amerika werden für jede
Anzahl zwischen 8 und 12 Thermometern zusam-
men 8 M. und für jede Anzahl zwischen 54 und
72 Stück zusammen 36 M au Gebühren erhoben.
In Frankreich tritt noch eiue Grundtaxe für
die vorläufige Prüfung, die Stempelung und
Bescheinigung von zusammen 0,64 M. hinzu,
dagegen werden Rabatte von 25 °/ 0 bei 5 In-
strumenten und von 50 % hei 10 und mehr In-
strumenten bewilligt. In England worden Ra-
batte von 10 bis 25 % bei 10 und mehr In-
strumenten gewährt. In Amerika ermäßigen
sich die Gebühren auf etwa die Hälfte, sobald
6 oder mehr gleichartige Thermometer gleich-
zeitig eingereicht werden. Ganz genaue Ver-
gleiche der Gebühren sind, wie gesagt, nicht
möglich, da die Eiuzelbestimmuugen z. B. über
die Temperaturintervalle, für welche obige Ge-
bühren gelten, bei den verschiedenen Landern
nicht ganz gleich sind.
Im ganzen genommen geht aus den Rabatt-
gewahrungen der fremden Lander hervor, daß
die Regierungen bestrebt sind, die Massen-
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78
GlaitechnUchca. — Bücharschau und PreisUaton.
Daatacb«
Mcftunlker-Zig
fabrikaticn in ihren Staaten zu fördern, was | ohne Rücksicht aut die Anzahl die Möglichkeit
besonders den großen Fabrikanten zu gute ; bieten, daß auch die kleinen Fabrikanten
kommt, wfthrend bei uns die gleichen Preise | leistungsfähig bleiben.
Prüfungsgebühren für ärztliche Thermometer
Deutschland
(in MarA:)
Frankreich
England
Amerika
für da*
Stück
einzeln
hei 5 Stück bei 10 Stück
einzeln
mehr
bi« 8 Stück 1S ^
54 Stock
79 u.
mehr
Maximum- 0,70
1,44
1,08 0,72
1,00
0,90
1.00 0,67
0.50
Minuten- 1,00
1,66
1,17 0,78
2,00
1.80
1,00 0,67
0.50
Prüfungsgebühren für bessere Lahor atoriumsthermonutcr
(in Mark)
in Temperaturen
zwischen
Druttchlan.l
- 80°
und
— 30“
1.00
— 30°
0»
0,75
0°
50"
0.25
60°
»
100"
0,50
100°
200»
0,75
200°
„
300»
1,00
300 •
m
400»
1.00
400°
„
500»
1,50
Vollständige Gasanalyse mittels
Druckmessung.
Von A. Wohl.
Chem. Ber. 37. S. 433. 1904.
Verf. verwendet Goakolben mit Wasser- |
mantel. Die äußere Wandung eines doppel- ,
wandigen. innen etwa 100 ccm lassenden Kolbens
hat zur Wasserfüllung einen Tubus, der mittels
Kork- oder Gummistopfens verschlossen wird
Der Hals des Kolbens ist mit Hahn versehen ;
und endigt in ein Rohr von geringer Weite.
j. I
Büoheraohau u. Preislisten.
Dr. IC. Vogel, Taschenbuch der praktischen
Photographie. Bearb. von Paul Hanneke.
13. u. 14. Auflage. (43. bis 60. Tausend).
8°. VIII, 32 8. mit 122 Abb., 14 Tf. und
20 Bildvorlagen. Berlin, Gustav Schmidt
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huches der Photographie von E. Vogel ist be-
arbeitet von dem Herausgeber der „Photo-
graphischen Mitteilungen“. Die «lern Autor
Frankreich
England
. ImcriAfl
2,40
1,67
4,00
0,9*;
—
0,80
0,24
| insgesamt
0,80
0,80
h M
’ zw. 0° u. 100°
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1.00
1 voll 250 "all
2.00
1,33
| 1,20
Wiebe.
2,40
1,67
durch seine
langjährige Tätigkeit auf dienern
Gebiete zu
Gebote stehenden
i Erfahrungen
haben es ihm ermöglicht, alle die vielen fort-
gesetzt auf dem Markte erscheinenden photo-
graphischen Neuheiten persönlich zu erproben,
und die hierdurch gewonnenen Ergebnisse sind
der Neuausgabe dieses Werkes sichtlich zu
gute gekommen. Dasselbe ist deshalb nicht
nur Anfängern in der photographischen Kuimt
als erster Leitfaden zu empfehlen, sondern auch
fortgeschrittenen Amateuren, welche neue Ver-
fahren au der Hund eines erfahrenen Führers
versuchen wollen. Mk.
Preitverzelfhaims u. dgl.
Ein Prospekt der A. - G für Anilin-
Fabrikation ist dieser Nummer beigefügt,
er enthält kurze Angaben über die unter
der Bezeichnung „Agfa* bekannten photo-
graphischen Artikel (Platten, Films, Kassette,
Entwickler, Verstärker und Abschwächer
u. s. w.) dieser Gesellschaft; erschöpfende
Mitteilungen findet man in dem Agfa-Photo-
Handbuch, das in photographischen Hand-
lungen erhältlich ist (120 S., geh. in Leinen
0,30 M).
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H«ft *.
15. April 190«.
Patentschau.
79
Patentachau.
Lotpaste für Gußeisen, gekennzeichnet durch eine Mischung von reinem, oxyd- und
oxydulfreiem Stahl- oder Eisenpulver mit Stearin- oder Paraffinöl, Borax und einem Zusatz von
Kampfer. E. Herzog in Erlach, N.-Öaterr. 6.5.1902. Nr. 154 519. Kl. 49.
Röntgenröhre» dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden, insbesondere die Antika-'
thode, aus Tantalmetall besteht. Siemens & Halske in Berlin. 25. 11- 1903. Nr. 156 746. Kl. 21.
Thermometer für ärztliche Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermometer-
glas am oberen Ende mit einer Scheibe aus Durit o. dgl. und in der Mitte mit einem ange-
schmolzenen Flansch versehen ist, zu dem Zwecke, das Thermometer gleichzeitig als Kolben
für eine Spritze benutzen zu können. B. Günzerodt in Remda. 27.9.1903. Nr. 156832. Kl. HO.
llindernistaster mit einem mit dem einen Tastschenkel durch eine Reibungskupplung
lösbar verbundenen, gegen den andern Tastschenkel federnd beweglichen Stellschenkel, welcher
sich gegen einen auf dem zweiten Tastschenkel befindlichen Feineiostellungskegel anlehnt, da-
durch gekennzeichnet, daß der an beide Seiten der Kegelmutter mit seiner Spitze anlegbare
Stellschenkel durch eine Feder, die mit ihren beiden Enden durch die Ränder des Stellschenkels
zusammongehalten wird und mit geringem Spiel zwischen zwei an dem einen Tastschenkel an-
gebrachten Stiften liegt, in einer Mittelstellung zu diesem Tastschenkel gehalten wird, in die
er, wenn er selbst oder der mit ihm verbundene Tastschenkel nach der einen oder der anderen
Seite verstellt wird, zurückzukehren bestrebt ist. E. Köhler in Chemnitz. 21. 11. 1903.
Nr. 156 633. KL 42.
Ables e Vorrichtung zur Vermeidung parallaktischer Fehler bei Zeigermeßinstru-
menten o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß außer der Skala und dem Zeiger noch eine
zweite Skala oder ein zweiter Zeiger derart angeordnet ist. daß durch Einvisleren der drei
teils festen, teils beweglichen hintereinander liegenden Punkte die Lage des Auges bestimmt
ist. G. Re i mann in Berliu. 26. 11. 1903. Nr. 156 537. Kl. 42.
Stellvorrichtung für Entfernungsmesser mit in vertikaler Ebene kippbarein Fernrohr
und Anzeiger zur direkten Angabe der Entfernung eines mit dem Fernrohr anvisierten Gegen-
standes vom Fußpunkt einer gegebenen Höhe, gekennzeichnet durch einen Fernrohr und An-
zeigevorrichtung verbindenden, außerhalb der Schwingungsachse des Fernrohres angeordueten
schwingenden Hebel, dessen Angriffspunkt am Fernrohr gegebenenfalls mit Hilfe einos Gleit-
stückes auf dem mit nach Höhen eingeteilter Skala versehenen Ausläufer verstellbar ist. The
Warner and Swasey Cy. ln Cleveland, V. St. A. 28. 3. 1903. Nr. 156 685. Kl. 42.
Registrier- und Anzeigevorrichtung für Geschwindigkeitsmesser mit skalenartig
angeordueten Resonanzkörperti, welche der zu messenden Geschwindigkeit entsprechend in
Schwingung versetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß den einzelnen Resonanzkörpern
gegenüber elektrische Kontakte so angeordnet sind, daß nur diejenigen Kesonanzkörper, die in ge-
nügend starke Schwingungen versetzt werden, einen Stromschluß bewirken, der eine Anzeige-
oder Regietriervorrichtung einstellt. Hartmann & Braun in Frankfurt a. M. 8. 10. 1903.
Nr. 156 640. Kl. 42.
Geschwindigkeitsmesser, hei welchem die Bremswirkuug von permanenten Magneten
auf einen metallenen Rotationskörper benutzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des
metallenen Rotationskörpers mit der zu prüfenden Welle durch ein Differentialgetriebe ver-
bunden ist, dessen Umlaufrad somit infolge der Bremswirkung der Magnete auf den Rotations-
körper um einen gewissen Winkel verschwenkt wird, welcher mit Hilfe eines Zeigers abgelesen
werden kann und als Maß für die Geschwindigkeit dient. Hartmann & Braun in Frankfurt
a. M. 22 4.1904. Nr. 156 641. Kl. 42.
IJingenmeB Vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßrud auf einen kreis-
förmig gebogenen, mit Gewinde versehenen Stab aufgebracht ist, über den es sich als Schrauben-
mutter entlang bewegt. S. Hartmann und H. Fulde in Berlin. 21.8. 1903- Nr. 157240. Kl. 42.
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80
Pauotllst«.
Deutsch«
Mechaolker-Zlf .
Patentliste.
Biß zum 26. März 1906.
K lande: Anmeldn»*»«.
21. B. 38 706. Verfahren zur Übertragung vou
reolien optischen Bildern in die Perne.
B. u. M. Belin, Lyon. s. 12. 04.
B. 39 287. Röntgenröhre für starke Bean-
spruchung. H. Bauer, Berlin. 22.2.05.
B. 41 938. Rohrsystem zur Verbindung von
(Quecksilberdampflampen mit der Luftpumpe.
H. Boas. Berlin. 18* 1.06.
11. 36 916. Elektrische Glühlampe, deren Glüh-
faden in Dampf von Quecksilber o. dgl. glüht.
R. Hopf eit, Berlin. 11.11.05.
S. 21 805. Schutzvorrichtung für Motorelektri-
xitätsziihler, deren Anker vom gesamten Ver-
brauchsstrom durchflossen wird. Siemens-
Schuck er t- Werke , Berlin. 30.10.05.
Sch. 24 066. Verfahren zur Registrierung der
Zeit, wahrend welcher ein bestimmter Maxi-
mal- oder Minimalstromverbrauch stattfindet.
Schiersteiner M e t a 1 1 w e r k . Berlin.
12. 7. 05.
42. B. 37 297. Vorrichtung zum Messen von
Druckunterschieden mittels zweierdurch eine
llingsverschiebbare Stange o. dgl. verbundener
Platten. E. F. Ben de mann, Charlotten-
burg. 30. 5. 04.
B. 38 314. Gerät zum Nachbilden von Zeich-
nungen mit an Schienen mittels Schnurlaufs
gegenläufig bewegtem Fahr- und Zeichen-
stift. E. B ronner, Eberbach a. N. 19.10.04.
B. 38 605. Verfahren und Vorrichtung zur Auf
rechterhaltung des Gleichgewichts an sich
nicht stabiler Körper durch Anordnung eiues
oder mehrerer Gyroskope. L. Brenn au,
Woodlands, Engl. 26.11.04.
B. 39 982. Druckmesser für Gase, bei welchem
der zu messende Druck auf einen kreis-
förmig gebogenen, im Mittelpunkt drehbar
aufgehängten und teilweise iu eine Flüssig-
keit eiutauchenden Körper wirkt. E. L.
Berger, Halmstad, Schweden. 15.5.05.
G. 21881. Vorrichtung zum Zurticktreiben des
Quecksilberfadcns bei Maximalthermometern.
GrÖsche & Koch, Ilmenau, Thür. 27. 6. 05.
H. 32 949. Registrierender Geschwindigkeits-
und Entfernungsmesser mit Punktierregiatrie-
rung und einem sich dauernd bewegenden
Schreibbande. H. Hartley u. V. Canova,
Birmingham, Engl. 7. 5. 04.
11. 35 347. Gyroskopkompaß mit mehreren je
mit verschiedenen Freiheitsgraden ausge-
statteten rotierenden Massen. Hartmann
& Braun, Frankfurt a. M. 15.5.05.
11. 36 980. Ziehfeder. B. H uns ein an n, Tete-
kum b. Lüdinghausen i. W. 24. 1. 06.
74. M. 29 042. Einrichtung zur Fernübertragung
mittels strahlenempfindlicher elektrischer
I Leiter. Th. Meyenburg, Berlin. 22.1.06.
Erteilungen.
21. Nr. 170 508. Drehspulen-Galvanometer mit
verstellbarem magnetischen Nebenschluß und
mit konstantem Widerstande des Dämpfungs-
kreises. Siemens & H als ke, Berlin. 19. 1. 05.
Nr. 170510. Kontakt vorrichtung für periodischen
offnen und Schließen eines Stromkreisen
während ganz bestimmter einstellbarer Zeit-
bezw. Arbeitsperioden. AUg. Elektrizi-
täts-Gesellschaft, Berlin. 20.8.06.
Nr. 170 512. Rotierender Stromunterbrecher.
Felten & G ui Ile au me- Lah mey er werke,
Frankfurt a. M. 5. 8. 05.
Nr. 170817. Quecksilberstrahl - Unterbrecher
für veränderliche Kontaktdauer. R. Bosse
& Co., Berlin. 10. 3. 05.
Nr. 170 818. Verfahren zur Erhöhung der
Empfindlichkeit elektrischer Meß-, Anzeige-
und Regelungsvorrichtungen; Zus. z. Pat.
Nr. 167 708. M. Kall mann, Berlin. 3.6.05.
Nr. 170 873. Elektrische Vakuumröhrenlampe
mit einer als Beleuchtungsmittel dienenden
und sich teilweise verbrauchenden gas-
förmigen Füllung. Moore Electrical Cy. t
New-York. 11.4. 05.
Nr. 170 871. Einrichtung zum Schutz von
Qunrzglasgefüßen. W. C. Heraeus, Hanau.
19. 4. 05.
22. Nr. 170 788. Verfahren, um beliebige Gegen-
stände gegen die Einwirkung hoher Hitze-
grade und gegen chemische Agentieu wider-
standsfähig zu machen. A. Kronstein,
Karlsruhe i. B. 4. 1. 01.
42. Nr. 170 367. Einrichtung an Reißfedern zur
Veränderung der Strichdicke während des
Ziehens. J. Knup, Wien. 25.2.05.
Nr. 170 370. Vorrichtung zur Bestimmung der
durch eine Welle übertragenen Arbeit. H.
Föttingor, Stettin. 8. 11. 04.
Nr. 170 414. Photographischer Kurveuzeichner;
Zus. z. Pat. Nr. 147 145. Siemens ÄHalske,
Berlin. 12. 10. 04.
Nr. 170 415. Anmeßgerät für Brillen u. dgl.
A. Meyer, Aachen. 25.2.05.
Nr. 170 444. Vorrichtung zur gewichtsanaly-
tischen Bestimmung der Fettsäure in Seifen
und Seifeulaugen. M. Pitsch \i. G. Lotter-
hos, Berlin. 6. 4. 04.
Nr. 170 598. Stangenzirkel zum Zeichnen von
Evolventen. P. L. Lolirke, Turin. 28.4.05.
Nr. 170 879. Vorrichtung zum Aufzeichnen der
Dichte von Flüssigkeiten. W. Mettin, Witt-
mar, Braunschweig. 27. 5. 05.
Nr. 170 880. Telluriuin. G. Hering. Gries-
heim b. Darmstadt. 7. 10. 04.
Par dl« R«d*kUo« ▼•natwortlldi : JLBliaehk« la B«rltn W.
V«rl«c tob Julia* Sprlngvr la B«rUa N. — Druck tob Emil Dr«j«r la B»rllB SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
and
Organ für die gesamte Glasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft fUr Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaachke, Berlin W 30, An der Apostelkirche 6.
Heft 9. L Mai. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Über die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Vortrag,
gehalten auf dem 16. Deutschen Mechanikertage zu Kiel am 4. Auguat 1906,
von
Dr. E. Kohisohiitter In Berlin.
(Fort$*tMU*p.)
Die bisher besprochenen Tiefenmesser haben mit den Lotröhren den Übelstand
gemeinsam, daß sie zum Ablesen der Wassertiefe jedesmal eingeholt und wieder ge-
brauchsfertig gemacht werden müssen. Die folgenden Lotapparate ermöglichen dagegen,
ebenso wie derjenige des Seeflschers Jakobs (g. S. 63), ein dauerndes Ablesen der
Wassertiefe, da sie von dem lotenden Schiff auf dem Grunde nachgeschleppt werden.
Hier ist zunächst dag Lot von H. Lippmann 1 ) in Dover zu nennen, das Fig. 22
zeigt. In dem Luftrohr f Ist der Lange nach ein Leitungsdraht x ausgespannt,
der mit einer isolierten Leitung verbunden ist, die längs des LotdrahteB durch das
Wasser bis zum Schiff geführt und dort an den einen Pol einer elektrischen Batterie an-
geschlossen ist; der andere Pol ist mit dem Wasser verbunden. Sinkt dag
Lot nach dem Auswerfen zu Boden, so dringt Wasser durch die Öffnungen l
und m in das Rohr f ein und steigt darin unter Kompression der Luft in die
Höhe; der Leitungsdraht x taucht infolgedessen um ein bestimmtes, der
erreichten Tiefe entsprechendes Stück in das Wasser ein. Dadurch wird
der Widerstand in dem Stromkreis vermindert, und zwar umsomehr, je
größer die Wassertiefe ist und ein je größeres Stück des Drahtes vom Wasser
bespült wird. Diese Verminderung wird mittels eines an Bord in den
Stromkreis eingeschalteten Hilfswiderstandes mit Gleitkontakt bestimmt, dessen
Bezifferung so angebracht ist, daß direkt Wassertiefen abgelesen werden.
Unsicherheiten können bei diesem Lot entstehen, wenn es nachgeschleppt
wird, weil die Benetzungsgrenze des Leitungsdrahtes x bei der stark geneigten
I Ul Lage, die das Lot alsdann annimmt, eine andere sein kann, als bei auf-
rechtem Lote.
Frei von diesem Übelstande ist das Lot des Kapitäns zur See a. D.
Mensing, bei dem der unten herrschende Druck durch eine Rohrleitung nach
dem Schiff übertragen und dort an einem Manometer abgelesen wird. Der
Lotkörper besteht aus einem tiaschenarligen Windkessel, an dem vorn ein
langer Stiel mit zwei seitlichen zurückgebogenen Armen befestigt ist, die
in flossenartigen flachen Scheiben endigen (Fig. 23). Infolge seiner eigen-
artigen Gestalt ist dieses Lot mit einem Seehund, einer Ente oder einem
Tintenfisch verglichen worden. Es wird mittels einer starken Troß von
dem lotenden Schiffe auf dem Grunde nachgescbleppt. Dabei wirkt der auf-
Kig. -n. gebogene hintere Teil wie ein Scherbrett und drückt die Ente fest auf den
Meeresboden Die abgerundeten Formen der Unterseite schützen sie davor,
sich im Schlick oder hinter Steinen festzusetzen, und die seitlichen Arme verhindern ein
Umkippen des Kessels. Von dem Flaschenhals geht der Schlauch aus, der längs der Troß
bis zum Schiff emporgeführt ist und hier in einem Manometer endet, das infolge-
') D. R. P. Nr. 109 197. Kl. 42.
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§2 E. KohlicbUttir, Ob«r die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Deutsche
Mechsnlker-Ztg.
dessen den im Innern des Lotkörpers herrschenden Druck an Bord abzulesen gestaltet.
Oben am Kessel mündet ein Rohr, das im Innern bis zum Boden herabgeführt ist, und
durch das beim Untertauchen der Ente Wasser in den Windkessel eindringt.. Dadurch
wird die im Lotkörper und der Leitung enthaltene Luft auf den der Wassertiefe ent-
sprechenden Druck komprimiert, den das Manometer fortdauernd anzeigt. Die Ein-
teilung der Manometerskala ist so gewählt, daß unmittelbar die Wassertiefe in Meter
Flj. 53
abgelesen wird. Es ist möglich mit dem Mensingschen Lot ein lückenloses Boden-
profil der durchfahrenen Strecke mit allen kleinen Hebungen und Senkungen des
Meeresbodens aufzunehmen, wodurch die Erfindung hauptsächlich für nautische Ver-
messungen geeignet erscheint.
Bei einer zweiten Ausführungsform kann ein Schiff
gleichzeitig zwei Lotlinien legen, indem es zwei senkrecht
stehende, durch starke Eisenbeschläge beschwerte Scher-
bretter P und P‘ (Fig. 24) hinter sich herschleppt. Diese
Bretter bleiben infolge ihrer Schwere auf dem Grunde und
tragen je einen Windkessel, der durch eine Schlauchleitung
mit je einem Manometer an Bord des Schiffes N verbunden
ist und ebenso wirkt wie der Kessel der Ente. Durch die
Ausbildung der Unterkanten der Bretter in der Form von
Schlittenkufen erzielt Mensing ein leichtes Gleiten über
den Grund. Die Schlepptrossen p und p‘ sind so an den
Brettern befestigt, daß infolge der Fahrt des Schilfes eine
seitwärts gerichtete Drachenwirkung entsteht und die Bretter
ausscheren, soweit als die zwischen ihnen ausgespannte
Troß l es gestattet. Die Länge der Troß f bestimmt also
den Abstand der beiden gleichzeitig zu legenden Lotlinien
voneinander, deren Tiefen fortgesetzt an den beiden Mano-
metern abgelesen werden können. Seitliche Stützen verhindern
das Umfallen der Scherbretter, und eine Alarmvorrichtung 51
tritt in Tätigkeit, wenn aus irgend einem Grunde zuviel Wasser in die Windkessel
eindringt.
Den Gedanken der pneumatischen Drucküberleitung vom Lotkörper zum Schiff
hat, unabhängig von Mensing. auch der Torpeder-Kapitänleutnant Gutt bei seinen von
der Maschinenfabrik Cyclop ausgeführten Loten verwertet. Die letzte Form dieser Lote
unterscheidet sich von dem Mensingschen nur dadurch, daß zum Unterschneiden statt
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lieft 9.
I. Mal IV*.
83
E. KohllcbQlttr, Nautisch« Instrumente. - C Lalfi. Ober Zielfernrohre
der Ente ein Hargrave-Drache aus festen Brettern dient, in den der Windkessel ein-
gebaut ist. Dadurch soll ein besseres und tieferes Untertauchen des Lotkörpers erzielt
werden.
Bei der ersten Form des Quttscben Lotes fehlte der Windkessel und das
untere Ende des Gummischlauches war mit einem Lippenventil verschlossen. An Bord
gabelte sich der Schlauch in zwei Teile, von denen der eine zum Manometer, der an-
dere zu einer Luftpumpe führte. Wurde mit der Pumpe die Luft in dem Schlauche
komprimiert, so stieg der Druck darin, bis er die Größe des von außen auf das Lippen-
ventil wirkenden Wasserdrucks erreicht hatte. Die Luft, die darüber hinaus in den
Schlauch gepumpt wurde, entwich durch das Lippenventil, so daß im Schlauch ein
größerer Druck als der Wasserdruck nicht hergestellt werden konnte. Das Manometer
zeigte daher ständig diesen Druck an, solange durch langsames Pumpen für die voll-
ständige Füllung des Schlauches gesorgt wurde. Dabei zeigte die Skala des Mano-
meters nicht den Druck, sondern gleich die Wassertiefe in Meter an.
Die Lote mit pneumatischer Druckleitung sind verhältnismäßig schwer, aber
doch nur für geringe Tiefen zu verwenden, weil der Widerstand des Wassers, der beim
Schleppen auf die starke Troß und den Luftschlauch ausgeübt wird, so stark ist, daß die
Lotkörper nicht bis zu so großen Tiefen herabsteigen können, wie wenn das Lot an
einem dünnen Lotdraht hängt. Die Anwendbarkeit dieser Lote ist daher auf bestimmte
Gebiete beschränkt, und auch hierfür sind sie bis jetzt noch nicht über das Versuchs-
stadium hinausgekommen.
i Schluil folgt.)
Ober Zielfernrohre.
Einiges über deren Zweck and Einrichtung.
Von C L«If» ln Stngllu.
Das Zielfernrohr findet fast ausschließlich nur bei solchen Jagdwaffen, die einen
Kugelschuß ermöglichen, also bei Jagdbüchsen, Anwendung; im Heereswesen hat es
sich bis jetzt bei Handfeuerwaffen nicht einzuführen vermocht, weil es, abgesehen
von dem verhältnismäßig hohen Preis, für militärische Zwecke nicht nur zu wenig Vorteil
bietet, sondern auch ein zu empfindliches Instrument ist. Der Zweck des Zielfernrohres
ist in erster Linie, dem Schützen an Stelle der üblichen, durch die gog. Kimme und
Korn gegebenen Gewehrvisierung ein vollkommneres Hilfsmittel zum raschen und sicheren
Erfassen des Zieles zu geben. Bei dem gewöhnlichen Visier muß der Schütze gleich-
zeitig drei in verschiedenen Entfernungen liegende Punkte — Zielobjekt, Korn und
Kimme — deutlich sehen, was aber in Wirklichkeit so gut wie unmöglich ist, da sich
das Auge nur auf eine Distanz scharf einzustellen vermag. Man beobachtet vielmehr
die genannten drei Objekte beim Zielen nicht gleichzeitig, sondern das Auge stellt sich
rasch nacheinander auf die drei Punkte ein. Ein kurz- oder weitsichtiges Auge vermag
ohne Brille wegen des mehr oder weniger stark verminderten Akkomodationsvermögens
die schnelle Einstellung auf die drei Punkte nicht zu bewirken, und deshalb wird ein
Schütze mit kurzsichtigen oder weitsichtigen Augen auch stets eine geringere Treff-
sicherheit besitzen als ein Schütze mit normalen Augen. Diesem Mangel, welcher dem
gewöhnlichen Visier anhaftet, hilft das Zielfernrohr nun in vollkommenster Weise ab ;
denn das Zielobjekt und das Visier liegen hierbei in einer einzigen Ebene, in der Bild-
ebene des Objektives, in welcher sich ja gleichzeitig das Fadenkreuz befindet. Man
hat also beim Zielfernrohr nur dessen Fadenkreuz oder dessen sonstwie gestalteten
Haltepunkt einfach auf das zu beschießende Objekt, das man gleichzeitig durch das
Fernrohr noch vergrößert erblickt, zu bringen. Das Zielen oder Visieren durch ein
Zielfernrohr ist demnach identisch mit dem Visieren durch irgend ein zu Meßzwecken
dienendes Fernrohr, z. B. Nivellierinstrument, Theodolit und dgl. Den bei Zielfernrohren
gebräuchlichen Haltepunkt bezeichnet man als Absehen oder Abkommen. Es gelangen
als solche die verschiedensten Ausführungsarten zur Anwendung; in den Fig. 1, 2, 3,
4 und 5 sind die z. Z. gebräuchlichen Formen dargestellt, von denen jede gewisse
Vorzüge, aber auch Nachteile hat.
Das einfache Fadenkreuz (Fig. 1) ermöglicht ein sehr rasches Erfassen des
Zieles, läßt ein Verkanten des Gewehres sofort im Gelände oder Wald erkennen, hat
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84
C L«iß, üb«r Zielfernrohr«.
Deutsche
Mech eniker-Z tg.
aber den Nachteil, daß es als feines Kreuz in der Dämmerung und bei Mondlicht 1 )
schwer oder garnicht zu erkennen ist und als zu dickes Kreuz aus Metallfaden kleinere
Ziele und selbst größere auf weitere Entfernungen mehr oder weniger verdeckt.
Der Faden mit Punkt (Fig. 2) wird besonders gern zum Schießen auf flüchtiges
Wild vorgezogen; im übrigen hat dieses Abkommen dieselben Vorzüge und Nachteile
wie das vorige.
Der Horizontalfaden mit Zielstachel (Fig- 3) ist ein sehr gebräuchliches Ab-
kommen; als Haltepunkt gilt analog dem Korn der gewöhnlichen Visierung die oberste
Spitze des aus dünnem Stahldraht gefertigten Zielstachels. Der Schuß soll hei diesem
Abkommen also da sitzen, wo die Zielspitze hinzeigt. Vielfach erhalt der Zielstachel
auch oben statt der Spitze eine runde Kuppe. Letztere ist für das Schießen bei
schlechtem Lichte günstiger als die Spitze, weil man die Äußere Spitze in der Dämmerung
und bei Mondlicht doch nur Bchwer erkennen kann und man das Ziel dann leicht
überschießt.
Bei den drei freistehenden Balken (Fig. 4) bildet der ideelle Kreuzungspunkt, der
gleichzeitig in der Spitze des vertikalen Zielstachels liegt, das eigentliche Abkommen.
Dieses vom Verf. angegebene und der Firma R. Fueß geschützte Abkommen bietet
dem Jfiger eine ganze Reihe von Vorteilen und ist gleich gut am Tage wie auch bei
Dämmerung und Mondlicht verwendbar. Es erlaubt auf feine Ziele ein sicheres Ab-
kommen, ohne das Wild zu verdecken, und bei vorgeschrittener Dämmerung und Mond-
licht kann ein Überschießen des Wildes nicht gut cintreten, weil die horizontalen Balken,
mit denen man einfach die Mitte des Wildkörpers deckt, einen sehr guten und sicheren
Anhalt für den richtigen Haltepunkt hinsichtlich der Höhe geben. Ein weiterer Vorteil
dieses Abkommens ist, daß es gleichzeitig auch ein recht nettes Hilfsmittel zum Be-
stimmen der Entfernung des Wildes bietet. Zu diesem Zweck wird das Abkommen
derart angefertigt, daß in dem Zwischenraum der unterbrochenen Horizontalfäden auf
100 m z. B. gerade das Bild eines breitstehenden Rehbocks (bezw. eines Rumpfes) Platz
findet. Erscheint nun z. B. dieser Zwischenraum doppelt so groß wie der Wildkörper
des Bockes, dann ist der Bock 200 m entfernt, bei 150 m füllt der Wildkörper des
Bockes zwei drittel des Zwischenraumes der beiden unterbrochenen Horizontalfäden
aus u. s. w. In gleicher Weise kann dieses Absehen natürlich auch für alle anderen
Wildarten eingerichtet werden. Der Zwischenraum der Horizontalräden wird in diesem
Falle dann entsprechend der Wildart größer, das Meßverfahren bleibt dabei aber
genau dasselbe.
Das Absehen der Fig. 5, feines Kreuz mit 3 freistehenden Balken, D. R.
G. M. 203 228, ist aus dem vorgenannten hervorgegangen. Der Kreuzungspunkt der
feinen Fäden fällt mit dem ideellen Kreuzungspunkt der drei freistehenden Balken zu-
sammen und bildet den eigentlichen Halte- oder Visierpunkt. Der Kreuzungspunkt ver-
deckt bei den Fernrohren mit 3-maliger Vergrößerung auf 100 m nur etwa 3 cm, so
daß also dieses Abkommen selbst auf die kleinsten Ziele noch verwendbar ist. Auch
für die Dämmerung, bei Mondlicht und zum Schätzen von Entfernungen des Wildes
eignet sich dieses Abkommen genau ebenso gut wie das in Fig. 4 abgebildete. Ein
ganz ähnliches, vor^ Etrich angegebenes und von der Firma Carl Zeiß ausgeführtes
Abkommen ist bereits unter Nr. 202 020 als D. R. G. M. geschützt.
l ) Alle jagdbaren Tiere treten bekanntlich meist erst zur Dämmerung oder gar bei
Nacht aus den Dickungen in die lichteren Hölzer und auf die Felder und Wiesen aus, so daß
während der für die Jagdausflbung wichtigsten Zeit Dämmerung oder Mondlicht herrsrht.
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Htfl 3.
1. Mai 190«.
C. Le Iß, Ober Zielfernrohre.
85
Jedes auf einem Gewehr zu gebrauchende Zielfernrohr muß wegen des Rück-
stoßes einen größeren Augenabstand vom Okular besitzen, als ein gewöhnliches
astronomisches oder terrestrisches Fernrohr. Die z. Z. gebräuchlichen Zielfernrohre be-
sitzen Augenabstönde, die zwischen 3,5 bis 18 cm variieren. In der Praxis hat sieh
am besten ein Augenabstand von ungefähr 8 cm bewahrt. Dabei hat man noch die
Möglichkeit, ein den praktischen Bedürfnissen genügend großes Sehfeld zu erreichen,
ohne daß bei diesem Abstand das Auge durch den Rückstoß gefährdet wird. Je kürzer
man den Augenabstand wählt, also je naher man die Austrittspupille an die Okular-
linse rückt, ein um so größeres Sehfeld kann man erreichen. Darin sind aber, wie
bereits erwähnt, einem Zielfernrohr infolge der Gefährdung des Auges gewisse Grenzen
gesetzt. Zu lange Augenabstande, wie man sie früher besonders viel bei Zielfernrohren
sah, sind, abgesehen von dem kleinen Sehfeld, das sie zur Folge haben, auch schon
deshalb unzweckmäßig, weil sie das rasche Aufflnden des Zieles zu sehr erschweren.
Die z. Z. gebräuchlichen Zielfernrohre sind solche nach Art der terrestrischen
(Bildumkehrung durch Linsen), welche ich kurzweg als Linsen-Zielfemrohre bezeichnen
möchte; es werden aber auch bereits verschiedene Formen von Prismen-Zielfernrohren
(Bildumkehrung durch Prismen) verfertigt.
Den Strahlengang in einem Linsen-Zielfemrohr zeigt uns Fig 6\ Ob ist eine
als Objektiv bezeichnete Sammellinse (konvexe Linse), deren Brennpunkt oder Bildebene
bei B liegt. An dieser Stelle entwirft die Linse Ob ein winzig kleines und umge-
kehrtes Bild eines anvisierten Gegenstandes. Genau in dieser Ebene befindet sich auch
das Absehen. Bild und Abkommen werden nun durch ein aus den ebenfalls konvexen
Linsen U und Oc kombiniertes System, das weiter nichts als ein schwach vergrößerndes
Mikroskop ist, betrachtet. Das Objektiv dieses schwach vergrößernden Mikroskopes ist
die Linse U, welche gleichzeitig die Umkehrung des Bildes B bewirkt und deshalb
auch als Umkehrlinse oder Umkehrsystem bezeichnet wird. Das durch U umgekehrte
oder wieder aufgerichtete und bereits vergrößerte Bildchen wird von der Linse U in
der zweiten Bildebene B, entworfen und dieses endlich durch die Augen- oder Okular-
linse Oc wie mit einer Lupe betrachtet.
h- $-- >
0 .
Kl*. S.
Da auch in B., ein Bild des Objektes entsteht, so könnte auch an dieser Stelle
das Absehen eingeführt werden. Das ist in der Tat auch schon häufiger bei Zielfern-
rohren, besonders alteren Ursprungs, geschehen; aus triftigen Gründen hat man dieB
wohl aber neuerdings unterlassen. In diesem Falle kann nBmlich unter Umständen eine
recht unangenehme Störung der Visierlinie eintreten. Befindet sich das Abkommen
bei B, so hat an einem Zielfernrohr, welches vor Veränderungen der Visierlinie,
die durch das Einschießen festgelegt worden ist, infolge Rückstoßes bewahrt bleiben
soll, lediglich das Objektiv Ob und das Absehen in dem Rohr festzusitzen ; alle übrigen
optischen Teile könnten in ihren Fassungen schlottern, ohne daß dadurch eine Dejustierung
entstehen, bezw. ein Neueinschießen und nachträgliches Befestigen der Linsen U und
Oc nötig würde. Anders verhalt es sich hingegen, wenn das Abkommen in B„ ein-
gesetzt ist. Jede Lockerung oder Lagenverönderung des Umkehrsystems U würde auch
eine Lagenveränderung des in B 2 entworfenen Bildes bewirken; es würde also das in
B„ entworfene Bild nicht mehr die ursprüngliche Stellung zu dem mechanisch festen
Abkommen (ln B„) haben und damit eine jeweilig veränderte Visierlinie gegeben sein.
Zielfernrohre, bei denen das Abkommen also bei B 2 eingesetzt ist, sind auf keinen Fall
zu empfehlen. Denn eine neben dem Rückstoß des Gewehres nach allen möglichen
äußeren Einflüssen aufgesetzte optische Zieleinrichtung soll, soweit dies mit dem Zweck
des Hilfsmittels vereinbar ist, so einfach wie nur möglich sein.
(Schluß folgt.)
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86
Kl«la«r« Mitteilungen.
Kleinere Mitteilungen.
Der Stereo • Pal mo* 9x12 cm und
der Minimum • Pal mos 6x9 cm der
Firma Carl Zella ln Jena.
:(scu*fj
Der Minimum- Palmos 6 '< 9 cm wird
dem bei kleinen Formaten naheliegenden
Wunsch gerecht, rasch Aufnahmen hinter-
einander machen zu können. Nach Auf- I
richten der Spreizen ist das Objektiv auf
unendlich eingestellt, und auf nähere
Objekt wird das Objektiv - Tessar 1/6,3
f = 1 12 mm mit Hilfe seiner Spezialfassung A
verstellt. Die Kamera kann außer mit
Platten- oder Planfilmhalter mit Rollfilra-
kassette verwendet werden; die bequeme
Benutzung des Rollfilms für rasch aufein-
ander folgende Aufnahmen ist durch den
als Sicherheitsverschluß ausgebildetenFokal-
verechluß gewährleistet; beim Aufziehen
des Verschlusses ist nämlich der Schlitz
geschlossen, so daß die dahinter liegende
empfindliche Platte nicht verdorben wird,
auch wenn der Kassettenschieber nicht ein
geschoben ist. Dabei ist der Verschluß
auf die einfachste Weise zu
bedienen und mit allen Stell-
möglichkeiten ausgestattet. Die
Schlitzbreite kann in jeder
Aufzugslage beliebig verstellt
werden, man kann Zeitauf-
nahmen mit dem Verschluß
oder mit Hilfe des Objektiv-
deckels machen, und zum Ein-
stellen kann die Exponieröffnung
sofort freigelegt werden. Der einzige von
außen zugängliche und hervorstehende Teil
des Mechanismus ist der Aufzugsknopf, mit
dem alle Einstellungen bewirkt werden.
Der Stereo-Palmos sowohl als auch der
Jlininium-PalmoB 6x9 können mit einem
Teleobjektiv ausgestattet und mit einem
beliebigen Kassettensystem benutzt werden,
wobei, Palmos-Kassetten und -Adapter vor-
ausgesetzt, die Fokusstellung nicht ge-
ändert wird.
Im besonderen ist für das Format
9 X 12 cm auf die im vorigen Jahre ein-
geführte und in Fachkreisen gut beurteilte
Zeiß-Packung für Flachfilms mit Tageslicht-
wechselung aufmerksam zu machen l ). Diese
Packung gestattet strikte Einzelbehandlung
jeder Aufnahme, und ihr Adapter besitzt
eine Mattscheibe, die nach Entfernung der
Filmparkung automatisch in die Fokus-
ebene einspringt, beim Wiedereinschieben
>) 8. D Mtch-Ztg 190S. S- M.
D«ot*ch •
Mechanlkftr-Ztg.
einer neuen Packung aber aus der Fokus-
ebene nach rückwärts verschoben wird.
Für das Format 6 x 9 cm ist eine Doppel-
Filmpackung in Vorbereitung, die mit der
Bequemlichkeit der Einzelpackung den
i Vorzug geringer Kosten verbindet, der in
Anbetracht des kleinen Bildformats be-
sonders wichtig wird.
Die Firma Carl Zeiß in Jena sendet
auf Verlangen den Interessenten ausführ-
liche illustrierte Prospekte und Kataloge
über die Apparate.
Bohrfutter mltZahnkraoz-Spannhtilse.
D.R.G.M.
Mitgeteilt von
W. Klußmann in Charlottenburg.
Das in beistehender Figur abgebildete,
von der Firma Schuchardt & Schütte
(Berlin C 2, Spandauer Str. 59/61) in den
Handel gebrachte selbstzentrierende Drei-
backenfutter ähnelt dem bekannten amerika-
nischen Beach- Bohrfutter. Der Übelstand,
daß letztere wenig fest klemmen, ist schon
vielfach empfunden und bei dem hier ab-
I gebildeten in sinnreicher Weise vermieden.
In den mit Kordel versehenen Spannring
des Futters sind kegelradartige Zahne ein-
geschnitten, mit welchen die Zahne eines
Schlüssels zum Eingriff gebracht werden;
letzterer wird dazu mit seinem Zapfen in
eins der drei symmetrisch über den Um-
fang des Futters verteilten Löcher gesteckt.
Für das schnelle Öffnen und Schließen
sowie auch für leichte Arbeiten wird die
Festklemmung in der üblichen Weise mit
der Hand durch den Spannring bewirkt;
dag Festspannen und das Lösen geschieht
mittels des beigegebenen Schlüssels. Die
Klemmung ist derart fest, daß ein Rutschen
des Bohrers vollständig ausgeschlossen ist.
Das Futter kostet für Spannweiten bis
5 oder 8 mm 20,50 M., für Spannweiten
bis 13 mm 33,50 M.
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Heft 9.
MM 190«.
Kleinere Mitteilungen.
87
Verstellbarer Zeichenwinkel
„Slmplon“.
Engineering 81. 8. 226. 1906.
Auf Veranlassung eines Zeichners hat die
Firma Simpson & Co. (Bnrrow-in-Furness,
1 Cavendish Streei) die Herstellung einer sinn-
reichen und handlichen Form eines verstell-
baren Zeichenwinkels übernommen. Die Figur
zeigt denselben im Gebrauch an einer Reiß-
schiene oder an einem Lineal; der Zeichner
braucht dabei die Reißschiene nicht zu ver-
stellen oder umzulegen, wodurch er viel Zeit
spart, zumal da der Winkel ohne großen Zwang
zu verstellen ist. Die Teile desselben sind aus
durchsichtigem Zelluloid hergestellt.
Der an die Reißschiene zu legende Teil D
trügt den um einen Zapfen E drehbaren
Winkel C. Letzterer hat rechtwinklig zuein-
ander stehende Schenkel, so daß also z. B. zu
der Linie A B sowohl parallele als auch recht-
winklige Linien gezogen worden können, ohne
den Stellwinkel umlegen oder verstellen zu
müssen. Die Kanten der beiden Schenkel
von C sind parallel; mithin kann entweder die
äußere oder die innere benutzt werden, je
nachdem das Licht von links oder von rechts
kommt. Ferner ist nur ein verstellbarer
Winkel notwendig statt der sonst üblichen
beiden Dreiecke von 45° und 60°. da der Winkel
mit Marken für 30°, 45° und 60° versehen ist,
auf welche die Kante von D eingestellt wird.
Bei geringer Preiserhöhung kann C mit jedem
notwendigen Winkel bezeichnet werden. En-
gineering schlügt vor, da der Stellwinkel aus
durchsichtigem Zelluloid hergestellt ist, auf der
Unterseite von D einen Strich einzuziehen und
mit diesem den Winket nach der Teilung auf C
einzustellen, wodurch die Genauigkeit ganz
wesentlich erhöht wird; wenn nötig, wäre
Teil D etwas zu vergrößern. Der Apparat ist
sauber ausgeführt; er soll sich in einigen der
ersten Ingenieurbureaus von England gut be-
wahrt haben. Klßm.
Entwicklung der Elektrizität«-
gewlnnung an den Nfagarafällen.
Nachr. f. Handel u Ind 1906 . iVr. 16
nach The Iron Agt
Die Kraft dos Niagarafalls wird nach allen
Richtungen verteilt, sie dient zu industriellen
und Transport-Zwecken in Buffalo, Lockport,
Rochester, Toronto und Syracuse und zum Be-
trieb eines Netzes elektrischer Bahnen im
Westen und Zentrum des Staates New- York.
Die Niagara Falls Cy. hat in ihren zwei
Kraftstationen auf der amerikanischen und in
der Station auf der kanadischen Seite die Ein-
richtung für Erzeugung von 155 000 PS voll-
endet und gibt jetzt Elektrizität von 90000 PS
ah. Die Niagara Falls Hydraulic Power
and Manufacturing Cy. ist mit ihren An-
lagen soweit fortgeschritten, daß sie bald von
den geplanten 260 000 PS 42 000 zu liefern im-
stande sein wird. Die Niagara, Lockport
and Ontario Po wer Cy., welche den Vertrieb
der von der Ontario Power Cy. erzeugten
Elektrizität besorgt, bat mit der New- York
Central Roilroad Cy. einen Vertrag ab-
geschlossen über Lieferung elektrischer Kraft
zum Betrieb der Nebenlinien dieser großen
Eisenbahngesellschaft; die Vorarbeiten zur Über-
führung der für diesen Zweck nötigen große»
Strommengen nach der Mitte des Staates
wurden mit großem Eifer betrieben, da kon-
traktmäßig die Elektrizität vom 1. Mürz 1906
in Syracuse geliefert werden sollte. Die Leitung
für einen Strom von 60 000 Volt, die aus Alu-
miniumdraht bestehen und Uber eiserne Masten
geführt werden , mußte bis zum genannten
Tage fertiggestellt sein. Auch die Stromleitung
von den Niagarafüllen nach Toronto nähert sich
schnell der Vollendung und bald wird dieser
Stadt die zum Betrieb ihrer Bahnen genügende
Kraft geliefert werden können.
Die Verlängerung des Kanals zur Ableitung
des Wassers vor den Fallen nach der Kraft-
station der Niagara Falls Hydraulic
Power and Manufacturing Cy. ist ihrer
Vollendung nahe, und man erwartet, schon
in allernächster Zeit den Sperrdamm zwischen
dem alten und neuen Kanalteil sprengen
zu können. Der neue Kanalteil wird aller-
dings erst später in Benutzung genommen
werden können, wenn die übrigen Erweite-
rungsbauten der Gesellschaft vollendet sind.
Der Bau des neuen Kanals hat bisher eine
Arbeit von zweijähriger Dauer beansprucht,
und man kann anuehmen, daß erst in weiteren
zwei Jahren der Rest der für die Betriebs-
erweiterung nötigen Arbeiten bewältigt werden
wird. Die neue Kraftstation dieser Gesell-
schaft, die 300 m unterhalb der jetzigen liegt,
wird für die Erzeugung von 120 000 PS ein-
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88
KI»iD«rt Mitteilungen — Glastechmtches.
Deotache
MeehJUiJker-Ztg.
gerichtet und soll die größte Station auf der
amerikanischen Seite werden.
78. Versammlung Deutscher Natur-
forscher und Ärzte ln Stuttgart vom
16. bis 22. September 1906.
Geschäftsführer der diesjährigen Natur-
forscherversammlung sind die Herren Ober-
medizinalrat Dr. v. Burckhardt und Prof.
Dr. v. Hell.
Die allgemeinen Sitzungen sollen Montag
den 17. und Freitag den 21. September
slattfinden; für Donnerstag den 20. Sep-
tember vormittags ist eine Gesamtsitzung
der beiden wissenschaftlichen Hauptgruppen
geplant, in weicher die Frage der Regene-
ration und Transplantation behandelt werden
soll. Am Nachmittag des 20. September
finden gemeinsame Sitzungen je der beiden
Hauptgruppen statt. Die Abteilungssitzungen
sollen am 17. nachmittags und am 18. und
19. vormittags und nachmittags, ev. auch
noch am 21. nachmittags abgehalten werden.
Die Abteilungen der naturwissenschaft-
lichen Hauptgruppe sind unverändert ge-
blieben, so daß für die Präzisionemechanik
hauptsächlich in Betracht kommen: 1. Mathe-
matik, Astronomie und Geodäsie; 2. Physik,
einschließlich Instrumentenkunde und wissen-
schaftliche Photographie; 3. Angewandte
Mathematik und Physik (Ingenieurwissen-
schaften, einschließlich Elektrotechnik);
4. Chemie, einschließlich Elektrochemie;
5. Angewandte Chemie und Nahrungsmittel-
untersuchung; 6. Geophysik, einschließlich
Meteorologie und Erdmagnetismus; 7. Ma-
thematischer und naturwissenschaftlicher
Unterricht.
Der Vorstand der Abteilung für Physik,
einschließlich Instrumentenkunde und
wissenschaftliche Photographie besteht aus
den Herren Prof. Dr. Koch (Techn. Hoch-
schule) und Prof. Rob. Lang (Real-
gymnasium) als Einführenden, sowie den
Herren Dr. K. Wildermuth, Oberreal-
lehrer, und Fr. Käser, Assistent an der
Techn. Hochschule, als Schriftführern.
Den späteren Mitteilungen über die
Versammlung, die im Juni zur Versendung
gelangen, soll bereits ein vorläufiges Pro-
gramm der Verhandlungen beigefügtwerden;
Vorträge und Demonstrationen — nament-
lich solche, die größere Vorbereitungen in
Stuttgart erfordern — sind wenn möglich
bis zum 15. Mai bei Hrn. Dr. K. R. Koch,
Professor an der Techn. Hochschule (Cann-
statt-Stuttgart, Taubenheimstraße 24), anzu-
melden. Vorträge, die erst später, ins-
besondere erst kurz vor oder während der
Versammlung angemeldet werden, können
nur dann noch auf die Tagesordnung
kommen, wenn hierfür nach Erledigung der
früheren Anmeldungen Zeit bleibt; eine
Gewähr hierfür kann daher nicht über-
nommen werden.
Die allgemeine Gruppierung der Ver-
handlungen soll so stattfinden, daß Zu-
sammengehöriges tunlichst in derselben
Sitzung zur Besprechung gelangt; im übrigen
ist für die Reihenfolge der Vorträge die
Zeit ihrer Anmeldung maßgebend.
Ganz besonders erwünscht sind Vor-
träge über Gegenstände, welche sich zur
Besprechung in kombinierten Sitzungen
zweier oder mehrerer verwandter Abteilungen
eignen, da es dem universellen Charakter
der Gesellschaft Deutscher Naturforscher
und Arzte, in welcher im Gegensatz zu
den zahlreichen alljährlich stattfindenden
Spezialkongressen sämtliche Zweige der
Naturwissenschaften und Medizin vertreten
sind, entspricht, daß gerade solche, mehrere
Abteilungen interessierende Fragen zur
Verhandlung gelangen.
Glaatechniachea.
Dewars Methode zur Erzeugung
hoher Vakua 1 ),
Von Blythswood und H. 8. Allen.
Phü. Mag. 10. S. 497. 1905.
Dewars Methode zur Evakuierung von Ge-
fäßen ohne Anwendung einer Luftpumpe be-
steht darin, daß man den zu entleerenden
Raum mit einem abgeschlossenen Gefäß in
Verbindung setzt, welches Holzkohlenpulver
enthält, und dieses Gefäß in flüssige Luft
taucht. Die Holzkohle absorbiert dann die im
Innern des Apparates befindliche Luft. Man
kann auf diese Weise ein beliebig hohes
Vakuum erzielen, falls das Absorptionsgefäß
groß genug gewählt ist, und darauf das letztere
von dem entleerten Gefäß abtrennen. Um die
an den Innenwänden des Apparates adh&rie-
rende Luft zu entfernen, muß man vor Beginn
der Operation die gesamte Vorrichtung erhitzen.
Die durch die Figur in etwa 6-facher Ver-
kleinerung dargeetellte Röntgenröhre von
1160 ccm Inhalt wurde von den Verf. mit einem
Glaskolben von 200 ccm Volumen verschmolzen,
der 6b g aus Kokoanußschalen hergestellte Kohle
enthielt. Der Verlauf der Evakuierung war
folgender:
11 Uhr 26 Min. Erhitzung der Entladungsrohre
und des Kohlenpulverkolbens be-
gonnen.
11 „ 36 „ Apparat zu geschmolzen.
») 8. auch D. R P. Kl. 12. Nr. 169 613.
dby Google
HoA 9
i m»i im
Ql»»t«chni*ch*«.
89
11
Uhr 16 Min.
Kohlenpulverkolben in flüssige
Luft getaucht.
11
•
60 .
Beginn der Entladung in der
Röntgenröhre.
19
*
— .
Beide Elektroden derselben mit
samtartiger Glühschicht bedeckt.
12
*
7 »
Die Eutladung füllt die ganze
Röhre an.
12
„
9 .
Auftreten dergrünen Fluoreszenz.
12
*
12 „
Die Elektroden werfen Schatten
auf die Röhre, verursacht durch
die Kathodcnstrahlen.
12
30 „
Beginn der X-Strahlen.
12
„
60 „
Entladungsröhre abgeschmolzen.
Ala Ergebnis dieses Verfahrene wurde eine
etwaa weiche Röntgenröhre erhalten. An flüs-
siger Luft werden 300 bie 400 g bei derartigen
Operationen verbraucht; um den Kohlenpulver-
kolben vollständig bedecken zu können, sind
600 bis 800 g hiervon erforderlich, die in einem
zylindrischen I)e wa rachen Gefäß untergebracht
werden.
Will man ein sehr hohes Vakuum erzielen,
so empfiehlt es sich, zwei Absorptionskolben
mit Kohlenpulver an den Apparat anzuschmelze».
Man taucht dann zunächst den einen Kolben
in die flüssige Luft; nachdem das Kohlen-
pulver darin eich mit der eingeschossenen Luft
hinreichend gesättigt hat, schmilzt man ihn ab,
worauf man den zweiten Kolben zu gleicher
Verwendung in das Dewarsche Gefäß mit der
flüssigen Luft bringt. Vorteilhaft ist es, den
Apparat vor der Operation eine hinlängliche
Zeit mit einer Trockenröhre zu verbinden, da
hierdurch die Absorptionskraft des Kohlen-
pulvers erhöht wird.
Das wirksamste Kohlenpulver für diesen
Zweck gewinnt man aus Kokosnußscbalcu, in-
dem man sie einige Stunden hindurch in einem
eisernen Topfe, der einen fest schließenden
Deckel mit kleinem Luftloche hat, erhitzt.
Das erhaltene Kohlenpulver muß unter Luft-
abschluß auf bewahrt werden, da es beim
Stehen an freier Luft einen großen Teil seiner
Absorptionskraft verliert.
Die nach dieser Methode hergestellten Va-
kuumröhren sind vor den mit den üblichen
Luftpumpen entleerten Röhren dadurch aus-
gezeichnet, daß sie frei von Quecksilberdämpfen
sind. Dieser Vorzug ist besonders wichtig bei
spektroskopischen Untersuchungen. Mk.
Nachtfrostwarner und Feuchtigkeits-
messer der Firma Gebrüder Herrmann
ln Manebach.
D. R. G. M. Nr. 249 219.
Nach einem Prospekt
Der Apparat stellt sich als ein August-
eches Psychrometer dar, dessen beide Thermo-
meter zusammen auf einer Skala montiert sind.
Die Gefäße der Thermometer sind nach aus-
wärts gebogen, damit seitlich von den Röhren
Platz für die Anbringung der Teilungen bleibt.
Links ist das trockene, rechts das feuchte
Thermometer angebracht. Das Gefäß des letz-
teren ist mit einem Baumwoilachlauch über-
zogen, dessen Ende in ein kleines, mit Wasser
gefülltes Gefäß taucht, das auf dem Fuß des
Halters für das Instrument plaziert ist. Die
Teilung für das trockene Thermometer befindet
sich links, die für das feuchte rechts,
während zwischen den beiden Röhren noch
eine Teilung angebracht ist, die die Bezeich-
nung „Grenzstftnde“ trägt. Es sind dies die-
jenigen Temperaturen, auf welche das feuchte
Thermometer zurückgehen muß, wenn in der
folgenden Nacht Frost zu erwarten ist. Diese
Beobachtung gründet sich auf eine von dem
1897 verstorbenen Schweizer Meteorologen
Arthur Kammermann aufgefundene Regel
über die Vorausbesthnmung des nächtlichen
Temperaturminimums (Meteorologische Zeitschrift
3» 8. 124. 1886). Nach dieser Regel ist für jede
Landschaft der Unterschied zwischen der An-
gabe des feuchten Thermometers zu einer be-
stimmten Tageszeit und der niedrigsten Tem-
peratur in der darauf folgenden Nacht eine
konstante Größe, die aber für verschiedene
Landschaften verschieden ausfällt.
Der Appnrat wird zur Beobachtung im
Freien auf einen Pfahl aufgestellt, so daß er vor
direkter Bestrahlung durch die Sonne und vor
Regen geschützt ist. Sinkt dann das feuchte
Thermometer z, B. bei einer Lufttemperatur
von 15° am trockenen Thermometer unter 8°,
so ist Nachtfrost zu erwarten.
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90
Glastechnlach*». — Bücherschau.
Deatarhe
Mechanlkar-Ztg.
Die Rückseitu der Skala trftgt eine Tabelle
zur Bestimmung der Feuchtigkeit der Luft
Das Instrument ist für den Landwirt und
GArtner in erster Linie bestimmt und wird ihm
sicherlich, besonders im Frühjahr und Herbst,
gute Dienste leisten. H'6.
Über die Wirkung ultravioletten
Lichte« auf Ol».
Von F. Fischer.
Chenu Ber. 38. S. 946 . 1905.
Vcrf. benutzte eine QuarzqueckBilberlampe
eigener Konstruktion, in deren Nftho er die Glas-
röhren brachte. Er ließ die Strahlen durch Luft-
oder Wasserstoffschicht wirken und arbeitete
mit ungekühlten und gekühlten GlaastUckeu.
In Anbetracht der niedrigen Spannung des
Lampenstroms und bei dem Grade der Gas-
leere der Quecksilbcrlampe halt Verf. die Ent-
stehung und Einwirkung von Kathoden- und
Röntgenstrahlen für ausgeschlossen.
Es wurden 8 Glasarten untersucht, von denen
gewöhnliches Thüringer Glas, Apparatenglas von
Greiner u. Co. (Stützerbach), Apparatenglas
von Bock & Fischer (Ilmenau) und Normal-
Thermometerglas von Schott Sc Gen. (Jena)
eich wahrend 12 Stunden im Lichte derQueck-
eilberlampe lebhaft violett färbten, wahrend
Jenaer Verbrennungsröhren, Jenaer Duraxglas.
deutsches und englisches Bleiglas keine Ver-
änderungen zeigten.
Die Analyse ergab, daß die ersten Glaser
Mangan enthielten, die zweiten nicht. Wie bei
den von Crookes in 4000 m Höhe im Sonnen-
licht geprüften Glasern, die sich hier auch all-
mählich violett fflrbten, dürfte durch Einwirkung
der kurzwelligen ultravioletten Strahlen eine
Umwandlung von Ferri- und Manganosilikat in
Ferro- und Manganisilikat allmählich erfolgen.
Das letztere ist violett und verleiht dem Glas
die Färbung. Durch Erhitzung bis zum Er-
weichen laßt sich die Färbung beseitigen und
durch Bestrahlung dann wieder hervorrufen.
Die FArbung der Röntgenröhren und Radium
bromidröhrchen beruht auf Ähnlicher Wirkung.
J.
G ebr n uch smuster .
Klasse :
42. Nr. 272 785. Schwefelbestimmungsapparat,
dessen einzelne, ohne An- bezw. Einschmelzen
verschiedener Glasstucke herstellbare Teile
ohne fremdes Verbinduugsmaterial gebrauche-
bereit zusammengesetzt worden. H. v. N os t i t z
und JAnkendorf, Bruckbausen a. Rh., u.
C. Gerhardt, Bonn. 27.1.06.
Nr. 273 134. FlAchenthermometer zum Messen
heißer Platten mit um das Gefäß befind-
lichem Trichter als Schutzmittel gegen
äußere WArmeeinflüsse W. Niehls, Berlin.
22 . 2 . 06 .
Nr. 272 927. Bürette zur KohlensAurebestim-
mung mit Gaszuleitungsrohr und Tuben zum
Anschluß an die Absorptionsvorrichtung
und die Sperrflüssigkeit. F. Hugershoff,
Leipzig. 19. 2. 06.
Nr. 273 118. Pipette mit Kolben zum Auf-
ziehen übelriechender Flüssigkeiten. H.
Noffke, Berlin. 19. 2 06.
Nr. 278 447. Doppelkugel-Pipette für gasana-
lytische Zwecke, bestehend aus zwei mitein-
ander verschmolzenen, unten in röhren-
förmige, miteinander kommunizierende Ver-
längerungen auslaufenden Glashohlkörpern
von annähernd kugliger Form, von denen
der eine sich innerhalb des größeren anderen
befiudet. G. M. Schubert, Chemnitz.
31. 1. 06.
Nr. 273 608. Bürette bezw. Meßrohr, w’obei
sich die Flüssigkeit selbsttätig einstellt, mit
zwischen der bekannten Skaleneiuteilung
befindlicher besonderer Teilung und Be-
zeichnung. Ströhlein & Co., Düsseldorf.
21. 2. 06.
BOcherschau.
O.Lcneick, Illustrierte gewerbliche Materialien-
kunde. Zum Gebrauch in gewerblichen
Fortbildungs- und Fachschulen, in Meister-
kursen und zur Selbstboiehrung. Aus B.
Vo Igore Bücherei für den Gewerbe- und
Handwerkerstaud Bd. 5. kl. -8°. VIII, 578 S.
mit 152 Abb. Berlin, A. Golds chmidt 1905.
Geb. 4,00 M.
Das Buch behandelt in zwei großen
Gruppen die natürlichen und künstlichen Ma-
terialien und unterscheidet demgemAß zwischen
RohstofTlehro und Technologie. Der erete Teil
trennt übersichtlich nach dem Ursprung die
Rohstoffe in mineralische, vegetabilische und
animalische, wAhrend für den zweiten Teil die
Trennung in chemische und mechanische Tech-
nologie gegeben war. Die wichtigsten Ma-
terialien sind in großer Vollständigkeit auf-
geführt und ihre Entstehung und Eigenart dem
engen Rahmen des Buches entsprechend
wiedergegeben- Die Darstellung wird durch
zahlreiche Abbildungen belebt, welche zum
größten Teil in Reproduktionen einfacher Hand-
skizzen bestehen, die durch ihre Schlichtheit
und durch die meist gowfthlte perspektivische
Darstellung an Deutlichkeit für ungeübte
Augen nichts zu wünscheu übrig lassen. Es
fragt sich nur, ob eine Trennung der Matorialien-
kunde nach den hauptsAchlichste 11 Gewerbe-
gruppen nicht zweckmäßiger ist. O.
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Haft 9.
I. Mal 190«.
Patentschau. - Patentliste
91
Patentschau.
Vorrichtung zum Befestigen von Thermometern in Flaschen nach Put. Nr. 155050,
dadurch gekennzeichnet, daß der das Thermometer aufnehmende pilzförmige Körper nach unten
in eine nur die Kapillarröhre des Thermometers umschließende Metallröhre ausläuft, an den
Platten augeordnot sind, die mit entsprechenden Ausschnitten über Ansätzo einer außen mit
Dichtungsmaterial belegten, oben erweiterten MetallhUlse greifen, mit der die ganze Vorrichtung
im Flaschenhälse befestigt wird. B. Gregory in Berlin und R. Swiderski in Dresden.
7.4. 1904. Nr. 157 010; Zus. z. Pat. Nr. 155 060. Kl. 30.
Prismendoppelfernrohr, bei welchem die Okularrohre um die Achsen der zugehörigen
Objektivrohre drehbar angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der Objektivrohre
derart zwischen zwei mit dem anderen Objektivrohre starr verbundenen Brücken drehbar ge-
lagert ist, daß mit Hilfe einer auf der einen Brücke angeordneten Feststellvorrichtuug diese
Brücke an das drehbare Rohr gepreßt wird, zum Zwecke, eine Feststellung des drehbaren
Rohres in jeder beliebigen Stellung zu ermöglichen. H. Kollmorgen in Berlin. 11.7.1903.
Nr. 166 917. Kl. 42.
Taschenoptometer mit einem die Linse tragenden äußeren Rohr und einem in das-
selbe einschiebbaren, das Schauobjekt enthaltenden und mit Skalen versehenen inneren Rohr
zur Feststellung des Grades der Kurz- bezw. Übersichtigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bestimmung der Kurzsichtigkeit das Auszugrohr umgekehrt in das die Linse tragende Rohr
eingeschoben und an den in entsprechender Richtung laufenden Skalen das Messungsergebnis
abgelegen werden kann, zum Zwecke, ein in zusammeugeschobenem Zustande nur kurz ge-
staltetes und bequem unterzubringendes Handinstrument zu schaffen. P. Becker in Düssel-
dorf. 14. 11. 1903. Nr. 157 070. Kl. 42.
Eine Ausführungsform der durch Pat. Nr. 138 205 geschützten Vorrichtung zur Fern-
Übertragung von Konipaßstellungen, bei welcher die Stromzuführung zum Hebel durch Pinne
und Rose erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung des Hebels mit der Rose mit
Hilfe metallischer Federn hergestellt wird, zu dem Zwecke, die in diesem Falle bei scharnier-
artiger Verbindung des Hebels mit der Rose eintretende unsichere Leitung zu vermeiden.
B. Freese in Delmenhorst b. Bremen. 26. 2. 1903. Nr. 156 668; Zus. z. Pat, Nr. 138 206. Kl. 74.
Sender für Wellentelegraphie, dadurch gekennzeichnet, daß der die elektro-
magnetischen Wellen ausstrahlende Sendekörper von einem Stoffe umgehen Ist, dessen die
Wellenlänge bestimmende Dielektrizitätskonstante einen größeren Wert als die Luft besitzt.
R. A. Fe ss enden in Manteo, V. 8t. A. 13. 8. 1902. Nr. 167 344. Kl. 21.
Apparat zur Bestimmung der magnetischen Eigenschaften von Eisenblechen in
Form einer Doppelspule, gekennzeichnet durch die Anordnung flacher Magnetisierungsspulen,
derart, daß ganze Blechtafeln durch dieselben hindurchgeschoben werden können, wobei die
Blechenden eine einzige Stoßstelle bilden. Siemens & Halske in Berlin. 7. 11. 1903
Nr. 167 494. Kl. 21.
Apparat zum Messen der Schärfe des Brennpunktes einer Röntgenröhre, be-
stehend aus einer in einem mittleren Loche mit Drähten oder anderen Körpern verschiedener
Größe besetzten oder mit Löchern oder Schlitzen verschiedener Lichtweite versehenen Blei-
scheibe, einem Rohr aus Holz oder dgl. auf der einen Scheibenseite und einem Metallrohr auf
der' anderen Scheibenseite, in welchem nahe dessen äußerem Ende ein Leuchtschirm nebst Blei-
glasplatte angebracht sind. R. Seifert & Co. in Hamburg. 11.3. 1904. Nr. 157 279. Kl. 21.
Patentliste.
Bis zum 9. April 1906.
Klasse: Anmeldungen.
21. B. 41 976. Einrichtung zum Ausgleich des
Einflusses der Schwankungen der Spannung
oder der Wechselzahl auf die Zählerkonstante
von Elektrizitätszählern nach Ferraris-
schem Prinzip. O. T. Blathy, Budapest.
19. 1. 06.
D. 16 599. Astatischer Elektrizitätazähler.
Deutsch - Russische Elektrizitäts-
zäh 1 er- Ges., Berlin. 3.1.06.
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Patentlitte.
Deotnehe
kfechanlker-Ztg.
92
H. 35 928. Vorfahren zum Betriebe von Queck-
silberdampflampen. W. C. Horacus, Hanau.
15. 8. 05.
H. 38 423. Schaltungsanordnung für elek-
trische Meßinstrumente mit mehr als einem
Spannunga - Meßbereich. Hartmann St
Braun, Frankfurt a. M. 2. 11. 05.
H. 86 447. Wattmeter nach dynamometrischem
Prinzip mit mehreren Meßbereichen. Hart-
mann & Braun, Frankfurt a. M. 6. 11.06.
H. 37 022. Meßgerät nach Ferrariaschem j
Prinzip. Dieselben. 29.1.06.
K. 31 159. Isolationsprüfer; Zus. z. Patent
Nr. 162880. K. Krüger, Berlin. 12.1.06.
P. 17 108. Verfahren zur Verbesserung der
Lichtfarbe von monochromatischen Licht-
bögen zwischen Elektroden, von denen nur
eine oder auch beide aus Material von
niederem Schmelzpunkt bestehen, z. B.
Quecksilberlicht. G.Perlts, Berlin. 5.4.05.
8t. 2937. Elektrisches Meßgerät mit zwei
Spulen. W. J. Still, Ealing, Engl. 2 12. 04.
32. 8. 19 940. Verfahren nebst Vorrichtung zur
Herstellung von Glashohlkörpern. P. Th.
Sievert, Dresden. 16.8.04.
42. B. 40 771. Verfahren zur Bestimmung von
Temperaturen in erhitzten Hnumen, Öfen
u. dgl. H. Brearley, Sheffield, England.
24 H. 05.
H. 32 689. Apparat zur Bestimmung von
Bogenhöhe, Sehne, Zentriwinkel und Radius.
H. Huber, Freiburg i. B. 24.3.04.
H. 36 539. Resonanzraeßgerfit, Hartman n
& Braun, Frankfurt a. M. 20. 11. 05.
K. 29 184. Lagerung für Wasserwagen mit
Einstellung der Libelle parallol zu zwei auf-
einander senkrechten Ebenen durch zwei die
Libelle in diesen Ebenen verschiebende Stell-
schraubenpaare. J. F. Klingel fuß, Aarau,
Schweiz. 16. 3. 05.
L. 19 370. Temperaturregler mit Kontakt
tbermometer für die höchste und tiefste
Temperatur. M. Lwo w Usch-Kost ritza,
Wilna. 18.8.04.
M. 27 747. Geschwindigkeitsmesser mit. Reib-
radget riebe und Vergleichsuhrwerk. G.M e y e r,
Dresden. 27. 6. 06.
Sch. 23 333. Ölprüfvorrichtung. F. Schmaltz,
Offeubach a. M. 6. 2. 05.
Erteilungen.
21. Nr. 171051. Radiumprflparat. H. Lieber,
New-York. 21.9.04.
Nr. 171 154. Heizvorrichtung für Quecksilber- j
dampflampen und ähnliche Apparate. AI lg. j <j
Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin. 15.
10. 05.
FQr dl« Redaktion verantwortlich;
Verlag von Jullue Springer In Berlin N. —
Nr. 171 218. Eloktrizitatsrneßgerftt für Gleich-
strom. W. Moyerling, Ilmenau, Thür.
10. 11.04.
Nr. 171 230. Signaleinrichtung zum Anzeigen
des Durchscbmelzens elektrischer Siche-
rungen. Siemens k Halsko, Berlin.
14. 2. 05.
Nr. 171 309. Verfahren zur Herstellung kalt
leitender, aus geschmolzenen Körpern be-
stehender elektrischer Glüh- oder Heiz-
körper. O. Frölich, Berlin. 20.1.05.
32. Nr. 171 055. Vorrichtung zur Herstellung
von Hohlkörpern aus Glas mittels Aushebe-
verfahrens. G. H. Harvey, Glenfleld
Borough, Pa., V. St. A. 28. 10. 03.
Nr. 171 057 Vorrichtung zum Absprengen von
Glasgegensthnden. H. Fischer, Stolberg,
Rhld. 18. 7. 05.
42. Nr. 170 904. Selbstregistrierendea Metall-
oder Feder-Barometer mit einer durch ein
Uhrwerk bewegten Skala. A. Abraham,
Neuhuus a. Oste. 13. 9. 04.
Nr. 170 989. Untersatz für Meßinstrumente zur
Befestigung an Holz. J. Lukes, Libuschin,
Böhmen. 13. 10. 04.
Nr. 171031. MesserfUhrung für Mikrotome.
A. Becker, Göttingen. 28.4.04.
Nr. 171 032. Linsenfassung für Projektione-
und Vergrößeruugsapparate, bei der die
Einzellinsen von vorspringenden Klauen
einer Hülse getragon werden. 8oci6t6
Romanet & Guilbert, Paris. 19.3,05.
Nr. 171 158. Glaslinse und Verfahren zur
Herstellung. J. L. Borsch jun., Phila-
delphia. 1. 9. 04.
Nr. 171 181. Apparnt zur Prüfung von Schmier-
mitteln. J. Walther, Gleiwitz. 29.5.04.
Nr. 171 248. Vorrichtung zur fortlaufenden
Aufzeichnung der Ergebnisse von Gasab-
sorptions- und FlüsaigkeitsfAliungsanalysen.
B. Stollberg, Sollstedt, Hohenstein. 3.9.04.
Nr. 171369. Sphftrisch, chromatisch, astig-
matisch und komatisch korrigiertes Objektiv
aus vier verkitteten Linsen. C. P. Goerz,
Friedenau-Berlin. 11. 5. 04.
Nr. 171 493. Fernrohr, Opernglas o. dgl. mit
WechBolokular und selbsttätiger Einstellung
desselben durch Druck auf oineo Knopf
o. dgl. M. Mann es mann, Remscheid-
Bliedingbausen. 1. 10. 04.
Nr. 171 494. Astronomisches Unterrichtsmittel
zur Veranschaulichung der wechselnden Be-
lichtung und Beschattung der Erde durch
Sonno und Mond. R. M. Moili, Lucca,
North Dacota. 22. 8. 05.
19. Nr. 171 071. Verfahren zum Löten von Alu-
minium und aluminiumreichen Legierungen.
L. Fries, Zürich. 6. 10. 04.
A.Blaaohke Ln Berlin W.
Druck ren Bmll Dreyer'ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Inatrumontenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaachke, Berlin W30, An der Apostelkirche 5.
Heft 10. 15. Mai. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung: der Redaktion gestattet.
Über die neuere Entwicklung der nautischen Instrumente.
Vortrag,
gehalten auf dem 16. Deutschen Mechanikertage zu Kiel am 4. August 190h,
TOD
Dr. B. KohlsobUtt«r in Berlin.
(StklußJ
Wichtiger noch als das Lot zur Bestimmung des SchilVsortes bei Nebel und
unsichtigem Wetter sind die akustischen Signale. Sie leiden jedoch daran, daß es
sehr schwer ist, die Richtung zu bestimmen, aus der sie herkommen; daher ist es nicht
zu verwundern, daß viele Apparate konstruiert worden sind, die dies ermöglichen sollen.
Brauchbare Resultate sind jedoch damit nicht erzielt worden, da die Hauptschwierigkeit
in der Eigenschaft der Nebelwände liegt, den Schall zu brechen, abzulenken, zurück-
zuwerfen oder zu dämpfen, die je nach den obwaltenden Umständen in verschiedenster
Weise zur Geltung kommt und durch kein Instrument zu beseitigen ist.
Fl«. N.
Deshalb war schon von verschiedenen Seiten die Verwendung von l'nterwasser-
Schallsignalen empfohlen worden, da man voraussetzen konnte, daß bei der Fort-
pflanzung der Schallwellen durch das Wasser verderbliche Ablenkungen und Re-
flexionen, wie sie an den Nebelbänken statthaben, nicht Vorkommen würden. Aber
erst durch die Erfindung eines geeigneten Empfangs- und Hörapparats durch A. S.
Mundy und Elisha Gray, der durch M. Millet noch wesentlich verbessert und von der
Submarine Cable Co. in Boston hergestellt worden ist, gelang es, den Gedanken
nutzbringend ln die Praxis einzuführen
Die Töne werden durch ungefähr 65 kg schwere Glocken mit metallisch hellem
Klange erzeugt, die an Feuerschiffen ( Fig . 25) oder Bojen (k'ig. 26)-) in verschiedenen
') Technische Rundschau. II. 3. 189. 1908 — *1 Hansa 43. 1906 Nr. 18.
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94 E- KohlichQlttr, Ober dl« neuer« Entwicklung der nautischen Instrument« Mechanl^er-Zt*
Tiefen bis zu 15 m unter der Wasseroberfläche aufgehängt sind. Als Triebkraft für den
Klöppel kann Dampf, Elektrizität oder Preßluft verwendet werden. Jede Glocke hat ihr
bestimmtes Signal, das aus einer Anzahl von Schlägen in bestimmtem Rythmus besteht
und in bestimmten Zwischenräumen wiederholt wird. Danach kann ein Schiff, sobald
es ein Unterwassersignal wahrnimmt, sofort bestimmen, von welcher Glocke es ausgeht,
und seinen Kurs danach einrichten.
Der Kmpfangsapparat hat den großen Vorteil, daß er eine Durchbrechung des
Schiffabodens nicht nötig macht. Jedes Schiff hat zwei davon, je einen an Steuerbord
und Backbord, die möglichst tief unter der Wasserlinie etwa 3 bis 4 m vom Vorsteven
entfernt innen an der Schiffswami angebracht sind (s. Fig. 36'). Sie bestehen aus einem
zylindrischen Gefäß aus Eisenblech ( Fig. 37), das unter Einschaltung einer Gummidichtung
mit seiner offenen Seite an die Sehiffswnnd angeschraubt und mit Seewasser angefüllt
ist. In Beinern Innern befindet sich ein Mikrophon, das die durch das Meerwasser und
die Schiffswand übertragenen Schallschwingungen aufnimmt und durch eine elektrische
Leitung an ein im Kommandoraum befindliches Telephon weitergibt. Hier hört der
wachthabende Offizier die Glockensignale, und je nachdem er den Backbord- oder den
Steuerbordempfänger auf das Telephon schaltet, kann er entscheiden, ob die Signale
von Backbord oder Steuerbord kommen. Bringt er das Schiff auf einen solchen Kurs,
daß die Signale in beiden Empfängern
gleich stark hörbar sind, so weiß er, daß
er das Feuerschiff oder die Boje, deren
Signale er vernimmt, recht voraus hat. Die
Unsicherheit in der Richtungsbestimmung
ist so gering, daß bei allen angestellten
Versuchen der Kurs innerhalb eines Striches,
d. i. 11 °, richtig angegeben wurde. Daraus
geht auch hervor, daß man Ablenkungen
des Schalles im Wasser nicht zu befürchten
braucht.
Die Hörweite der Unterwassersignale
betrügt etwa 10 Seemeilen, und unter den
Kapitänen der Handelsmarine findet ihr
großer Nutzen für die Schiffahrt immer mehr
Anerkennung '). Ein Nachteil, der besonders
in den engen Fahrwassern der deutschen
Flußmündungen sich fühlbar macht, besteht
darin, daß zur Feststellung der Richtung,
aus der der Schall der Unterwasserglocken
kommt, das ganze Schiff aul diesen Kurs
gebracht werden muß. Vielleicht läßt sich dies aber ändern und ein Empfangsapparat
konstruieren, der auch ohne Drehung des Schiffes die Richtung der Unterwassersignale
bestimmt.
In den vorstehenden Ausführungen habe ich die verschiedenen Neukonstruktionen
von Tag- und Nachtfernrohren und von Marinegläsern nicht berücksichtigt, da sie nicht
zu den spezifisch nautischen Instrumenten gehören. Ich möchte daher nur kurz er-
wähnen, daß hier ebenso wie beim Landgebrauch die verschiedenen Arten von Prismen-
fernrohren sich immer mehr Bahn brechen, und schließlich auf eine Konstruktion des
Commanders Fiske-j hinweisen, die ein sicheres Imgesichtsfeldhalten des betrachteten
Gegenstandes auch bei stark bewegtem Schiff ermöglichen soll. Zu dem Zweck ist ein
rechteckiger, aufrecht stehender Rahmen auT einem festgeschraubten Stativ um eine ver-
tikale Achse drehbar montiert. In dem Rahmen ist ein gewöhnliches .Marinefernrohr so ge-
lagert, daß es sich um eine am Okularende befindliche horizontale Achse dreht, wenn
dos Objektivende zwischen zwei Gleitbacken auf und ab bewegt wird. Ein langer
Winkelhebel ist am Fernrohr befestigt, der das Gewicht des Rohres und des Objektiv-
kopfes ausbalanziert, und mit dem der Beobachter ohne großen Kraftaufwand das Objektiv
je nach Bedarf schnell heben oder senken kann. Während also das Okular an seinem
Platze in Augenhöhe stehen bleibt, wird das Objektiv entgegengesetzt den Bewegungen
des Schiffes auf und ab bewegt und dadurch die Richtung des Fernrohrs konstant er-
1 ) Itanm 43. S . 131. 1906. — •) Proe. V 3. Xaval In»t *49. 8. 699. 1903.
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I£. Mal 1904 **• KoblichUitcr, Nautische Instrumente. -• C. LeiO, Ober Zielfernrohre. 95
•
halten. Der Zweck der Vorrichtung wird demnach erreicht durch die Anwendung des
von den Kometensuchern her bekannten Prinzips, das Okular in den Drehpunkt des
Fernrohre zu legen.
Die von der amerikanischen Marine mit dem Apparate angestellten Versuche
haben ein günstiges Resultat ergeben. Es waren Flaggensignale mit diesem Fernrohr
noch gut zu erkennen, die mit in gewöhnlicher Weise gehaltenen, ebenso starken
Kohren nicht auszumachen waren. Indessen ist der Preis der Vorrichtung ein so hoher,
daß die dadurch erzielten Vorteile zu teuer erkauft erscheinen, und deshalb ist die
Fiskesche Erfindung nicht eingeführt worden. Vielleicht regt sie aber zur Konstruktion
eines billigeren Apparates an, der denselben Zweck erfüllt.
Am Schlüsse meines Referates mOchte ich nicht verfehlen, daran zu erinnern,
daß das auch vom Reichs-Marine-Amte stets auf das lebhafteste unterstützte Bestreben,
uns int Bau nautischer Instrumente vom Ausland ganz frei zu machen, bereits große
Erfolge aufzuweisen hat, und daß wir unsere früheren Lehrmeister, die Engländer, in
bezug auf die Güte der Instrumente vollkommen erreicht, in manchen Punkten bereits
übertrofTen haben.
Wenn manche englische Firmen billiger zu liefern scheinen, so liegt das nur
an der geringeren Qualität. Gute Ware ist drüben ebenso teuer wie hier, und es ist
auf das lebhafteste zu bedauern, daß der Grundsatz, in erster Linie die heimische
Arbeit zu unterstützen, bei manchen Reedereien noch immer nicht zum Durchbruch
gekommen ist. Für die deutschen Fabrikanten nautischer Instrumente aber ist es nur
ein gutes Zeichen, daß das berüchtigte Wort „billig und schlecht“ auf sie keine An-
wendung findet.
Ober Zielfernrohre.
Einiges über deren Zweck und Einrichtung.
Von O Lall« ln Steglitz.
(Schluß)
Fig. 7 zeigt uns den Hauptscbnitt durch ein Linsenzieifemrohr der Firma
R. Fueß, wie es aber in ganz ähnlicher Weise, d. h. ohne besonders wesentliche Unter-
schiede, von einer Reihe anderer deutscher Firmen, z. B. Voigtländer dt Sohn,
Mücke, Riediger & Bischoff und Goerz, hergestellt wird. Das Absehen ist auf
einem schwalbenschwanzartigen Schlitten bei B t befestigt und kann durch eine Schraube
mit geränderter Griffscheibe, der sogenannten Elevationsscheibe, in der Vertikalen
verstellt werden. Die ganze Stellvorrichtung (Elevationseinrichtung) dient also ebenso
wie die Stellvisiere der Kugelgewehre dazu, das Visier bezw. das Abkommen für die
verschiedenen Schußentfernungen einzustellen. Die hierzu erforderlichen Marken werden
durch Beschußproben mit dem bereits auf das Gewehr montierten Zielfernrohr fest-
gestellt und dann in die Elevationsscheibe eingraviert. (Vgl. auch Fig. 9.)
Die scharfe Einstellung auf das in B { entworfene Bild und das dort befindliche
Absehen kann auf zwei verschiedene Arten geschehen: entweder bringt man das
Umkehrsystem U und das Okularsystem Oc (beide das sogenannte terrestrische Okular
bildend) in eine gemeinsame Rohrfassung, welche in achsialer Richtung der Bildebene
B x genähert und entfernt werden kann; oder man richtet nur das Umkehrsystem ver-
schiebbar ein, wie dies im vorliegenden Falle (Fig. 7) aus rein technischen Gründen
geschehen ist. Diese Art der Scharfstellung am Umkehrsystem besitzt nämlich gegen-
über der vorgenannten den Vorzug, daß die Feststellungsschraube S hierbei ihrer ge-
ringen Masse wegen nicht den manchmal bedeutenden Rückstoß auszuhalten hat und
deshalb Veränderungen in der Scharfeinstellung durch den Rückstoß, wie dies im ersten
Falle zuweilen passiert, ausgeschlossen bleiben.
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C. Leiü, über Zielfernrohr«.
Deutsche
Mechinlker-Z'g.
98
Das Sehfeld des in Fig. 7 im Durchschnitt abgebildeten Zielfernrohres beträgt
bei einer ungefähr 3-fachen Vergrößerung und einem Augenabstand von etwa 8 cm
rd. 17%, d. h. man überblickt auf 100 m in linearer Ausdehnung 17 m.
Das erste vollkommene Prismen-Zielfernrohr hat die Firma Carl Zeiß auf den
Markt gebracht. Dieses ist (s. Fig. 8) so konstruiert, daß sich das Okular des Fern-
rohres nur wenig über der gewöhnlichen
Visierlinie des Gewehres befindet, das
Objektiv aber mehrere Zentimeter höher
liegt. Dadurch wird verhindert, daß das
I.auf-Knde des Gewehres etwa störend
den unteren Teil des Gesichtsfeldes be-
einträchtigen kann. Der Augenabstand
betrug bei diesem Zielfernrohr etwa 3,5
bis 4 cm. Das Sehfeld ist demzufolge
auch größer als bei einem Zielfernrohr
mit längerem Augenabstand, es betrögt
in diesem Falle bei einer nicht ganz
3-fachen Vergrößerung 22% (auf 100 m
22 m linear). Neuerdings fertigt die
Firma Zeiß auch noch ein gleichartiges
Prismen -Ziel fern rohr mit rd. 7 cm Augen-
abstand bei einer 2-maligen Vergrößerung und einem Sehfeld von 21,8% an.
Ein Prismen-Zielfernrohr mit geradliniger Durchsicht, bei dem also Objektiv
und Okular in einer Achse liegen, fertigt neuerdings die Firma HenBoldt an. Die
innere Einrichtung dieses Zielfernrohres bezw. des bildumkehrenden Prismas ist ebenso
beschaffen, wie bei den Hensoldtschen Prismenperspektiven, natürlich ist der Augen-
abstand dem Zweck entsprechend ebenfalls größer.
Die Art der Befestigung eines Zielfernrohres auf einem Gewehr, und zwar auf
einer Repetierbüchse, zeigt Fig. 9. Die Befestigungsfüße o und c sind mit dem Stahl-
mantel des Zielfernrohres fest verlötet. Das untere Ende des Fußes a ist hakenförmig
ausgebildet und greift mit seinem Haken in eine auf der Büchse befestigte Fußplatte b
ein, während sich der Fuß c mit einem zylindrischen Zapfen in die zugehörige Fuß-
platte d einsteckt und sodann durch den kleinen yuerriegel e fest mit der Fußplatte
verbunden wird. Will man nun das Zielfernrohr vom Gewehr wieder abnehmen, so
dreht man zunächst mit der linken Hand den Riegel e um 180° herum, hebt das am
Okularteil mit der rechten Hand umfaßte Fernruhr aus der Fußplatte d heraus, worauf
sich auch sofort der vor-
dere hakenförmig eingrei-
fende Fuß (i lockert, und
man kann nun das Fern-
rohr nur noch unter ge-
ringem Riickwärtsziehen
vom Gewehr abheben.
Die Manipulationen des
Aufsetzens und Abneh-
mens dauern nur wenige
Sekunden.
Die Befestigungs-
arten der Fernrohre sind
je nach dem Gewebrtypus
sehr mannigfacher Art. und es würde zu weit führen, nur die gebräuchlichsten zu
erläutern. Für den Mechaniker und Optiker ist dies queh weniger von Interesse, weil
die Fernrohrbefestigung nicht Sache des Mechanikers, sondern des Büchsenmachers ist.
Bei dem in Fig. 8 abgebildeten Zeiß sehen Prismen-Zielfernrohr ist die Be-
festigung am Gewehr durch eine einzige aufklemmbare Stütze bewirkt. Sehr häufig
werden aber diese Zielfernrohre auch mit Hilfe einer besonderen Stahlröhre, die auf
der Objektivseite des Prismengehäuses mit einem Flantsche angeschraubt ist, ganz
ähnlich wie die Einsenzielfernrohre ( Fig. 9 ) montiert.
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V*r«ln*n*chrichten. — Kleinere Mitteilung«!).
Heit to.
IS. Mai 190ft.
97
Vereinsnachrichten.
Kleinere Mitteilungen.
Anmeldung zur Aufnahme in den
Hptv. der D. G. f. M. u. 0.:
Wilson-Maeulen Company; Mount
Vernon, New-York.
1). G. r. M. 11 . O. Abt. Berlin E. V.
Sitzung vom 24. April 1906. Vorsitzender:
Hr. Regierungsrat Dr. H. Stadthagen.
Hr. Marine-Baurat F. Peck spricht über
„Dio Sicherung der Seeschiffahrt bei Tage,
Nacht und Nebel“. Der Vortragende schilderte ,
in sehr eingehender und lichtvoller Weise das
Wesen und die Wirksamkeit der Tonnen und
Baken, der Leuchttürme, Leuchtschiffe und
Lcuchttonuen, sowie der akustischen Signale,
insbesondere der Unterwasser- Schallsignnle;
die Darlegungen wurden durch eine überaus
große Zahl von Lichtbildern erläutert.
Aufgenommen wurde Hr. Willy Kießnor;
Berlin SO 36, Glogauer Str. 16; angemeldet hat
eich Hr. Robert Kurtzke, Feinmechanikorder ;
Militär technischen Akademie; Charlottenburg, |
Faeanenstr. 87. Bl.
Zweigrereln Hamburg-Altona. Sit-
zung vom 1. Mai 1906. Vorsitzender: Hr.
Dr. H. Krttß.
Untor deu Eingängen findet sich eine Auf-
forderung der Geworbekammer zur Teilnahme |
an Vorträgen über das Genossenschaftswesen !
und eine Mitteilung der Handelskammer über
die Zulassung zusammenklappbarer Metermaße
zur amtlichen Stempelung in Frankreich.
Hr. August Dahoi (Metallwarenfabrik in
Hamburg) wird als Mitglied aufgenommen. Auf
Vorschlag der Ausflugkommission wird be-
schlossen, dio diesjährige Sommertour nach
Lübeck-Travemündo zu machen.
Hr. Carl Müller-Wedel halt einen Vortrag
über bildumkehrende Prismen, wie sie zu deu
modernen Prisrnenfernrohren beuuzt werden.
Unter Vorführung verschiedener Arten dieser
Prismen und Modelle ihrer Montieruug hebt der
Vortragende den Einfluß der einzelnen Kon-
struktionen auf Helligkeit, Gesichtsfeld und
Leichtigkeit der Justierung hervor.
Hierauf macht Hr. A. Kittel unter Bezug-
nahme auf den Ausbruch des Vesuvs und das
Erdbeben in San Francisco einige Mitteilungen,
in welcheu besonders die Verfolgung der mag-
netischen Störungen und der Bewegung der
Atmosphäre als wichtig für die Charakteri-
sierung der Erdbebenerscheinungen hingestellt
wird. H. K
Tor*lon8ine*8er
von I)enny und Johnson.
Engineering 79. 8. 440 . 1905.
Auf den in der englischen Marine bereite
recht zahlreichen Schiffen mit Dampfturbinen
ist ein von Denny und Johnson konstruierter,
I von der Fa. Kelvin&JamesWhitein Glasgow
gebauter TorsionBmeaser in Gebrauch, welcher
es ermöglicht, die Torsion der Schraubenwelle
während der Fahrt des Schiffes in jedem Augen-
blick zu messen. Dies hat deu Zweck, die von
leistung zu ermitteln, was bei den Schiffen mit
Kolbenmaschinen durch Aufnahme eines Indi-
katordiagramms zu erfolgen pflegt, auf Turbinen-
schiffen aber in anderer Weise ausgeführt werden
muß.
Die Einrichtung dieses Apparates ist in vor-
stehender Figur schematisch dargeatellt, wobei
oben in der Mitte ein Durchschnitt des oberen
Teiles eingeftigt ist. Auf die Schraubonwelle A
sind in passender Entfernung voneinander zwei
Bronzerttdor B Bi aufgesetzt, von denen jedes
an seinem Umfange einen mit dem gleichen
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98
Kleinere Mitteilungen
Deutsche
Mechaniker ZtR
Pole nach außen gerichteten permanenten Mag-
neten CC X trägt. Die Pole besitzen die Form
einer der Welle parallelen Messerschneide. Unter
jedem der Räder befindet sich ein Induktor D D ]
au? weichem Eisen, der in gleichem Abstand von-
einander eine Anzahl isolierter Windungen mit
isolierten Zuführungen enthält. Bei jeder
Drehung der Welle werden die Maguete einmal
an den darunter befindlichen Induktoren vor-
Ubergeführt und erregen in derjenigen Windung
einen Strom, welche zur gleichen Zeit ge-
schlossen ist.
Auf dem Induktor D sind 6 parallele
Windungen im Abstande von 0,2 Zoll (= 5 mm)
voneinander angebracht, von denen je ein Ende
isoliert durch das Kabel E nach dem Schalt-
kasten führt und dort mit einem der 6 Kontakt-
knöpfe der oberen Skale F verbunden ist. Die
zweiten Enden der 6 Windungen sind mit einem
einzigen Draht verbunden, der gleichfalls im
Kabel E liegt und nach dem Zapfen des dreh-
baren Kontaktarmes Q fuhrt. Auf dem In-
duktor D, befinden sich 13 parallele Windungen
im Abstande von 0,02 Zoll = 0,5 mm vonein-
ander. Das eine Ende dieser Windungen ist
isoliert durch dos Kabel F, nach den Kontakt-
knöpfen der unteren Skale F, geleitet, während
das andere Ende durch eine gemeinsame gleich-
falls in dem Kabel F, befindliche Leitung mit
dem Drehzapfen des Kontaktarmes G, ver-
bunden ist. In jeden der beiden Stromkreise
ist jo einer der beiden veränderlichen Wider-
stände des Schaltkastens eingefUgt, welche es
ermöglichen, die Stromstärke in beiden Kreisen
beliebig zu vermindern und so einander gleich
zu machen.
Werden die beiden Kontaktarme auf die
obersten Knöpfe eingestellt, so sind von den
Induktorwindungen diejenigen beiden einge-
schaltet, welche an dem einen Ende der
Windungsreihen gelegen sind und Uber die
beide Magnete gleichzeitig hinweggehen, wenn
die Welle nicht tordiert ist. Vom Schaltkasten
aus sind die Stromkreise zu einem Telephon-
hörer H geleitet und auf diesem entgegen-
gesetzt aufgewickelt, so daß kein Ton zu ver-
nehmen ist, wenn in beiden Stromkreisen die
gleiche Stromstärke herrscht. Man reguliert
die Widerstände W TT, zunächst so, daß beim
Drehen der Welle in unbelastetem Zustande das
Telephon nicht ertönt. Wird die Welle aber
belastet, so geben die Magnete nicht mehr
gleichzeitig über die Windungen hinweg, welche
der Nullstellung der Kontaktarme entsprechen,
und das Telephon gibt deswegen einen Ton.
Man sucht dann durch Drehen der Kontaktarme
diejenigen Windungen auf, bei denen das
Telephon wieder verstummt, und ermittelt so
aus den Ablesungen der Skalen die Größe derTor-
sion und damit die auf die Welle wirkende Kraft, i
Dieser Apparat ist bereits auf 10 SchifTen
erprobt uud hat hierbei befriedigende Resultate
ergeben. Die mittlere Genauigkeit einer Ab-
lesung desselben beträgt 99 °/o- Auch auf einem
Schilfe mit Kolben raaschinen hat er sich vor-
trefflich bewährt. Indem man auf den Umfang
der auf die Welle aufgesetzten Bronzeräder je
6 Magnete verteilte, war es sogar möglich, die
L’ngleichförmigkeit der Drehung bis auf l °/ 0
genau zu bestimmen. Mk
Ein neues Verfahren zur photogra-
phischen Fixierung der Aufzeich-
nungen von Stimmgabeln, der Fall-
körper von FnUmaschlnen, von Mete-
orographen u. s. w
Von R. Nim ftthr.
Arm. d. Physik 19. 8. 647. 1906.
Verf. hat ein Verfahren ausgearbeitet, das
nicht nur bei der Registrierung meteorologischer
Vorgänge anwendbar ist, sondern Überall da,
wo Aufzeichnungen dauernd fixiert werden
Bollen, sich empfehlen wird. Er benutzt zum
Beziehen der Registrier-Trommel oder -Platte
gewöhnliches photographisches Kopierpapier
(Zelloidinpapier) und berußt es Uber einer Pe-
troleumlampe möglichst gleichmäßig, ln die
so erhaltone Rußschicht, die fast vollständig
lichtundurchlässigist, kann nun die Aufzeichnung
durch das Registrierinstrument eingeschrieben
werden; sie wird sich als feine weiße Linie mar-
kieren. Zur Fixierung setzt man die Trommel
zunächst noch einige Zeit dem Licht au?, bis
die Kurve dunkel geworden ist, wäscht unter
der Wasserleitung den Ruß mit einem Watte-
bausch vollständig ab, bringt die Kurve wie
jeden photographischen Abzug in ein Fixierbad
(wässerige Lösung von unterschw'efligsaurem
Natron), wässert daun das Blatt und trocknet es.
Das Bild gibt dunkle Linien auf weißem
Grund: es machen sich selbst die feinsten
Linien bemerkbar. Das vorteilhafte Aussehen
ist wesentlich von der Güte der Rußschicht
abhängig: eine genügend starke und fehlerfreie
Schicht ist mit einiger Übung leicht zu er-
halten; man hat darauf zu achten, daß das
Papier nicht durch die Hitze der rußenden
Flamme leidet. Klßm.
Ein radiotherapeutischcs Institut in Ma-
drid soll unter Benutzung der radioaktiven
Mineralien des Guadarramogebirges gegründet
werden; zu diesem Zweck« hat sich eine Ge-
sellschaft unter der Firma Sociedad Espa-
ßola del Radio y sus applicaciones ge-
bildet; Präsident ist der Vize, de la Vega,
Sekretär Hr. Jos6 R. de Rivas.
Digitized by Google
Haft 10
IS. Mal UKW.
Pa tan« sc hau,
99
Patentaohau.
Vorrichtung zum Anzeigen schwacher Ströme mittels der beim Durchgang des
Stroms durch die Berührungatlüche gewisser, in ihren Eigenschaften voneinander abweichender
Leiter (z. B. Quecksilber und verdünnte Schwefelsäure) auftretenden Änderung der Oberflächen-
spannung in dieser Berührungsfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Int&tigkeitsetzen
eines Anzeige- oder Registrierapparates erforderliche Bewegung nicht durch die genannte
Elektrokapillarwirkung unmittelbar, sondern durch eine von dieser aiisgelöste Schwerkraft-
wirkung der Flüssigkeitsloiter hervorgebracht wird, indem entweder die Schwere der einen in
einem besonderen Behälter enthaltenen Flüssigkeit durch Verminderung der im stromlosen Zu-
stand ihr gerade das Gleichgewicht haltenden Oberflächenspannung zur Wirkung gelangt und
diese Flüssigkeit zum Ausfließen bringt oder das Gleichgewicht eines beide Flüssigkeiten ent-
haltenden fein ausbalanzierten Systems durch Veränderung der Gewichtsverteilung infolge der
bei Stromdurchgang eintretenden Verschiebung der Flüssigkeiten gestört wird. J. T. Arm-
strong und A. Orling in Londou. 29 11. 1901. Nr. 157 448. Kl. 21.
Eine zur einfachen und schnellen Bestimmung der Marschrichtung dienende Diopter-
bussole, gekennzeichnet durch die Vereinigung eines auf einer Magnetnadel befindlichen
Zeigers, einer damit konzentrischen drehbaren Zeigerplatte mit einem dem Zeiger kongruenten
Ausschnitt eines auf dem Gehüuse angebrachten, die Marschrichtung angebenden Pfeiles und
eines durch Ausschneiden von zwei gleich breiten Schlitzen in dem aufklappbaren Deckel der
Bussole gebildeten Diopters. C. J. Ritter v. Bözard in Neuaohl. 25. 11. 1902. Nr. 157 329. Kl. 42.
Sclbstaufzeicbncnder Wiaddruckraesscr mit einem an einer Seite festen ßelenk-
parallologramm, dessen die Windstoßflüche tragende Seite jener festen parallel ist, wahrend
das Gegengewicht für die Stoßflflche an einer der anderen Seiten bezw. deren Verlängerung
starr befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiarmiger Hebel mit der am weitesten
von der Winddruckflüche abgebogenen senkrechten Seite des Parallelogrammen fest verbunden
ist, welcher an seinem in der Drehungsachse des Winddruckmessers gelegeuen Ende die den
Kegistrierstift tragende Stange und an seinem anderen Ende das Gegengewicht für diese trügt.
E. A. Sperber in Dresden. 31. 3. 1903. Nr. 157 347. Kl. 42.
Vorrichtung zum Messen und Aufzeichnen des Winddruckcs, dadurch gekenn-
zeichnet, daß ein Meßkörper bezw. eine Meßflüche mit zwei Registriervorrichtungen derart ver-
bunden ist, daß die Komponenten der Windkraft voneinander unabhängige Bewegungen der
Meßflächo hervorbringen und infolgedessen einzeln aufgezeichnet werden, zum Zwecke, Größe
Bowio Lag® der Windkrüfte gleichzeitig ermitteln zu können. Steinl o & Hartung in Quedlin-
burg. 23. 11. 1902. Nr. 157 359. Kl. 42.
Elektrisch leitendes Schmiermittel aus Wollfett und Antimonbutter, gekennzeichnet
durch einen Zusatz von Chlorzink, zu dem Zweck, die Leitungsfühigkeit des Schmiermittels hei
veründerlicher Temperatur annühernd gleich hoch zu erhalten. Merlander & Co. in Antwerpen.
30. 7. 1903. Nr. 157 719. Kl. 21.
Eine Vorrichtung zur Einstellung von Motorampcrestundcnzählcrn, welche mittels
einer festen Übersetzung am Zählwerk unter Voraussetzung einer bestimmten Spannung richtig
ln Wattstunden registrieren, für beliebige andere Spannung, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Blech den Polen des Magneten so genähert werden kann, daß es einen, je nach dem Abstande
von den Magnetpolen veränderlichen Teil des magnetischen Flusses in sich aufuimmt, zum
Zwecke, durch Regelung seines Abstandes die Antriebskraft und somit die Geschwindigkeit des
Zählers verändern zu können. Allg. Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin. 12. 12. 1902.
Nr. 157 527. Kl. 21.
Gewindeschneidatahl mit zwei oder mehreren Schneidzähnen , dadurch gekenn-
zeichnet, daß die einzelnen Schnoidzähne so weit voneinander entfernt zur Wirkung kommen,
daß mindestens ein Gewindegang zwischen je zwei Zähnen frei bleibt, wobei der eine zum
Schruppeu dienende Zahn schmaler als der zum Fertigschneideu dienendo sein kaun. J. J. Till-
manns in Neu-Cronenberg b. Opladen. 20.11. 1903. Nr. 157 640. Kl. 49.
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Patentlift«.
Deutsch«
Mecbaoiker-Ztf;.
100
Patentliste.
Bis zum 23. April 1906.
Klasse: Anmeldungen.
21. B. 38453. Widerstandsanordnung. L. Bran-
des, Hannover. 8. 11. 04.
H. 35 339. Einrichtung zur Verhütung un-
zeitiger Stromübergänge bei Quecksilber-
darupfapparaten mit mehreren positiven
Elektroden. P. C. Hewitt, New -York.
13. 5. 05.
H. 35 956. Magnet für elektrische Meßgeräte
J. Herman, Budapest. 19. 8. 05.
K. 29 221. Vakuum-Ventilröhre. Koch & Ster-
zei, Dresden. 21. 3. 05.
M. 27 523. Elektromagnetischer Selbstunter-
brecher. A. Müller, Hannover. 19. 5. 05.
R. 20498. Verfahren zur Bestimmung der
Röntgenlichtmenge. Reiniger, Gebbert
& Schall, Erlangen. 10. 12. 04.
R. 22 011. Verfahren zur Bestimmung der
Röntgenlichtmenge; Zus. z. Anm. R. 20 498.
Dieselben. 8. 12. 05.
R. 21 677. Quecksilberstrahlunterbrecher. C.
Ropiquet. Amiens. 23. 9. 05.
S. 21 950. Verfahren zur Eichung von Wechsel-
Strommeßgeräten , insbesondere Zählern.
Siemens & Halske, Berlin. 25. 4. 04.
T. 10 331. Vorrichtung zum Anzeigen und
Messen elektrischer Schwingungen, insbe-
sondere als Empfänger für die Zwecke der
drahtlosen und der Telegraphie auf Drähten
verwendbar. D. W. Troy , New-York. 7. 4. 05.
32. B. 40 362. Verfahren zur Herstellung von
Glasformen aus Graphit. J. J. Bronn u.
Ver. Fabriken f. Laborator iumsbe-
darf, Wilmersdorf-Berlin. 30. 6. 05.
B. 40 832. Verfahren und Vorrichtung zur Her-
stellung von Quarzglashohlkörpern aus einem
im Schmelzofen unmittelbar gewonnenen
Zylinder. J. F. Bottomley, Walitend-on-
Tyne, u. A. Paget, North -Cray, Engl.
31. 5. 05.
F. 20 410. Verfahren zur Herstellung von
gläsernen Durchgangshähnen vor der Glas-
bläserlampe. F. Fischer & Röwer, Stüt-
zerbach i. Th. 18. 7. 05.
Sch. 24 685- Glasblasemaschino für Handbe-
trieb. mit Einrichtung zur Erzeugung der
zum Blasen dienenden Preßluft. A. Schiller,
Berlin. 30. 8. 05.
42. B. 40 955. Projektionsrahmen. C. Bara-
toff, Dresden-A. 20. 9. 05.
B. 42 049. Vorrichtung zur Bestimmung der
Mengenverhältnisse eines Gasgemisches
durch Beobachtung der Längenänderung
einer Flamme. P. de Bruyn, Düsseldorf.
24. 1. 06.
C. 14 087. Vorrichtung, um das Ablesen von
SchiffslogB an verschiedenen Stellen des
Schiffes zu ermöglichen. L. Crawley, Los
Angeles, Kalifornien. 15. 11. 05.
P. 19 300. Verfahren zur volumetrischen Milch-
fettbestimmung durch alkalische Lösungen.
P. Funke & Co., Berlin. 15. 9. 04.
P. 19 640. Röhronfederthermometer. J. B.
Fournior, Paris. 24. 12. 04.
H. 34 147. Wärmemesser für hohe Tempera-
turen; Zus. z. Pat. Nr. 156 008. Hartmann
& Braun, Frankfurt a. II. 12. 11. 04.
H. 34 430. Vorrichtung zur Erzielung ellip-
tischer, geneigter oder ungeneigter Bahnen
der Himmelskörper bei Planetarien u. s. w.
G. Hering. Griesheim b. Darmstadt. 28.
12. 04.
H. 34 491. Anmeßgerät für Brillen u. dgl.
J. H. ilales, Newport - Newa, V, Bt. A.
10. 1. 05.
Erteilungen.
21. Nr. 171 599. Elektrizitätszähler. H. Aron,
Charlottenburg. 16. 5. 05.
Nr. 171600. Bolbstzeichnendes Wattmeter für
W'echselstrom. V. Arcioni, Mailand. 8.9.05.
Nr. 171 674. Einrichtung zur Prüfung von
Magneten. Hart mann & Braun, Frank-
furt a. M. 31. 1. 05.
Nr. 171841. Vorrichtung zur Erzeugung dia-
magnetischer Wirkungen. H. du Bois,
Berlin. 26. 4. 04.
Nr. 171 870. Anordnung von Drehspulen für
Galvanoskope, Relais und audere mit zwischen
den Polen von Dauermagneten drehbaren
Spulen arbeitende Instrumente. W. Blut,
Berlin. 13. 8. 05.
42. Nr 171 812. Objokttisch für Mikroskope
mit durch Kurbelgetriebe gleichzeitig in
zwei senkrecht zueinander stehenden Rich-
tungen bewegbarem Objektträger, G. Adler,
Berlin. 15. 2. 05.
Nr. 171813. Unterseofernrohr mit einem oder
mehreren am Ende des Rohres ungeordneten
drehbaren Spiegeln und Beleuchtung der
beobachteten Gegenstände durch Schein-
werfer. J. C. Zubli, Paris. 28. 4. 05.
Nr. 171 924. Vorrichtung zur Bestimmung der
Wassertiefe von einem in Fahrt begriffenen
Schiffe aus. van Sittart -Howard, Sid-
cup, Engl , u. A. E. H. Marescaux, London.
21. 5. 04
Nr. 171925 Kreiselapparat. H. Anschütz-
Kaempfe, Kiel. 11. 4. 05.
Nr. 172019. Maximalthermometer mit im
Quecksilber beweglichem stählernen Ab-
sperrstift. P. Zeise, Angelroda b. Plaue LTh.
21. 10. 04.
I
Pür dU fUdaktloo ttrul wörtlich: A. Blmchki ln B«rlia W.
Vtrlftf tob Julia« 8prlng«r in Berlin N. — Druck ton Krall Dr«y«r ln B«rlla SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W 30, An der Apostelkirche 5.
Heft 11. 1. Juni. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Eine Schaltung von Generatoren zur Erzielung von 5000 Volt Gleichspannung.
Von P. CL Wuttlng- in Washington •).
In der Sitzung der American Association for the Advancement of Science in
Pittsburg im Jahre 1902 beschrieb Prof. Moler eine Generatorenschaltung zur Er-
zeugung hochgespannten Gleichstromes, die er in der Comell-Univeraität angewandt
hatte. Die Anordnung bestand aus 24 einander gleichen Crocker- Wheeler-Genera-
toren von je 500 Volt, die in Serie geschaltet waren und einen Höchststrom von
0,2 Ampere lieferten; sie wurde vom Verfsaser während mehrerer Monate benutzt
und diente als Grundlage für die Ausführung der im folgenden beschriebenen Schaltung.
Die Erzeugung und Regelung von hochgespannten Strömen mittels mehrerer
einander gleicher Generatoren ist verhältnismäßig einfach. Doch ließen die durch
Riemenbruch und durch die Bürsten verursachter, verhängnisvollen Mißerfolge es ratsam
erscheinen, die Einrichtung so gedrungen wie möglich auf einem mit Laufrollen ver-
sehenen Tische zu montieren, so daß sie von dem, welcher sie benutzt, gut überwacht
werden kann.
Eine Spannung von 1000 bis 2000 Volt genügt schon zu vielen Arbeiten über
Leitung in Gasen, und eine Spannung von über 5000 Volt ist nur selten erforderlich.
Andererseits macht die Isolation erst bei Spannungen von über 8000 Volt Schwierig-
keiten, Es tritt dann Oberflftchenleitung über geölte, angestrichene oder lackierte Ober-
flächen und durch Schalter hindurch ein. Deshalb wurde eine Spannung von 5000 Volt
als die geeignetste gewühlt, da sie einerseits zur Isolation keine besonderen Vorsichts-
maßregeln erfordert, andererseits doch für die meisten Arbeiten genügend groß ist.
Einheiten von 500 Volt wurden gewühlt, um bei einer möglichst kleinen
Anzahl von Generatoren doch das Funken am Kollektor und die Isolations-
schwierigkeiten nicht zu groß werden zu lassen, und zwar wurde das bekannte
zweipolige Modell des Crocker- Wheeler-Generators von 500 Volt mit NebenBchluß-
wickelung benutzt, da dasselbe sich von allen auf dem Markt befindlichen Maschinen
bei weitem am besten zu eignen schien. Die Kollektoren dieser Maschinen bestehen
auB 16 Segmenten, sind wöhrend des Betriebes leicht zugünglich und lassen sich
durch zeitweiliges Polieren leicht funkenfrei halten.
Wie die nachstehende Abbildung der Anordnung erkennen lfißt , sind die
10 Generatoren zu fünf auf jeder Seite oben auf einem eigens zu diesem Zweck kon-
struierten Tische aus massivem Eichenholz angebracht Der zweipferdige Antriebs-
motor (General Electric, Type C. A.) ist in der Mitte der einen Querseite des Tisches
montiert und durch Riemenkuppelung mit der Transmissionswelle verbunden, von der
aus jeder Generator durch einen besonderen Riemen angetrieben wird.
Die Generatoren sind unmittelbar auf den beiden lackierten Eichenplatten
montiert, aus welchen die obere Tiechflüche zusammengesetzt ist, so daß ihre Gestelle
voneinander nur durch das Holz isoliert sind. Jedoch sind die Bürstenhalter und Feld-
klemmen gegen die Gestelle der Maschinen Borgfültig durch starke Glimmerbuchsen
isoliert. Drei Drühte verbinden jeden Generator mit dem nächsten: der eine schaltet
die Anker in Serie und die beiden anderen dienen zur Parallelschaltung der Felder.
*) Aus dem englischen Manuskript übersetzt von Dr. ing. G. Schulze in Wartenberg
bei Weißeneee. Vgl. auch Buß. Bur. of Standards. Washington. 1, S. 449 I904j05.
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102
P. G NM tl In ft Erzielung von 5000 Volt Gleich Spannung.
Denteebe
Mecheotker-Ztg.
Diese Drähte sind überall mit starkwandigen, halbzölligen Oummiröhren über-
zogen. An den Stellen, an denen sie über die Tischkante hinausragen, sind sie durch
’/ 4 - zöllige Hartgummiröhren von l /s Zoll Wandstärke gestützt. Die Beanspruchung der
Isolation ist alBo sowohl zwischen den einzelnen Gestellen als auch zwischen Feld und
Anker gering. Wahrend einer einjährigen starken Benutzung der Anlage wurde weder
ein Durchschlagen der Isolation noch irgend eine Spur von Undichtheit beobachtet.
Die Generatorfelder werden durch direkten Anschluß an einen Stromkreis von
120 Volt Spannung erregt, und zwar, wenn irgend möglich, durch einen anderen als
den, welcher den Antriebsmotor speist. Ein Tourenregler von weitem Kegelungs-
bereich wird in Verbindung mit dem Antriebsmotor verwandt und gestattet eine
starke Veränderung der zu liefernden Spannung. Zwischen 3000 und 5000 Volt
kann die Spannung längere Zeit leicht auf 1 °/ 0 konstant erhalten werden.
Beträchtliche Schwierigkeitenpjietet'die .Regulierung des Hochspannungskreises.
Die Anker haben jeder nur einen Widerstand von 250 Ohm, und der Höchst-
strom beträgt nur 0,22 Ampere ; also muß ein Mindestwiderstand von 25000 Ohm stets
im Stromkreis verbleiben, während Arbeiten über Leitung in Gasen bei einem Strome
von ungefähr 1 Milliampere einen kontinuierlich veränderlichen Widerstand von
fünf Millionen Ohm bedingen. Bisher wurden dazu Röhren mit einer Lösung von Kad-
miumjodid in Amylalkohol benutzt. Dieser Flüssigkeitswiderstand soll jedoch durch
einen von Gebr. Kuhstrat verfertigten Rheostaten aus Draht und Graphit ersetzt werden.
Im folgenden sind die genaueren Einzelheiten der Anlage zusammengestellt:
Generatoren: Größe: PS, 110 Watt; Spannung: 500 Volt. Höchst-
strom: 0,22 Ampere; Geschwindigkeit: 2500 Touren per Minute; Feld: 500 0 hm,
0,2 Ampere; Ankerwiderstand: 250 Ohm; Kollektor: 16 Segmente; Riemen-
scheibe: Breite 1 */ 4 Zoll, Durchmesser 2 Zoll; Größte Länge (Welle): 9 */ 2 Zoll;
Größte Breite (Joch): 7 1 / a Zoll.
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Haft II.
I Juni IX*.
103
P. G. Nutting, 5000 Volt GUichtpannuog. — Vcralm u. P*raon«naachr1cht«a.
Antriebsmotor: 2 PS, General Electric, Type C. A. ; 15 Ampere ,
115 Volt ; Geschwindigkeit: 1800 Touren per Minute; Riemenscheibe: Breite
3 7a Zoll , Durchmesser 4 l / t ÜToW.
Tisch: Obere Fläche 26 X 62 Zoll ; Fläche für einen Generator 8 X 10,5
Riemen: Zwischen Motor und Transmission 3 Zoll, zwischen Transmission
und Generatoren 1 Zoll.
Die im vorstehenden beschriebene Generatorenschaltung hat den Zweck, die
Benutzung der lästigen Hochspannungsbatterien für alle Arten von Arbeiten an Vakuum-
röhren, ja selbst für genaue Leitfähigkeitsmessungen zu vermeiden. Mit dem kleinen
Hochspannungstransformator, wie er bei spektroskopischen Arbeiten mit Funken und
PlückerBchen Röhren benutzt wird, soll sie jedoch nicht in Wettbewerb treten.
Washington, Bureau of Standards , Mai 1905.
Vereins- und Personennechrichten.
Der 17. Deutsche Mechanikertag
wird am 17. und 18. August d. J. in
Nürnberg stattfinden. Es ist beabsichtigt,
für Vorträge und Erledigung geschäftlicher
Angelegenheiten nur einen Tag zu ver-
wenden, um recht viel Zeit zur Besichtigung
der Bayer. Jubiläums - Landesausstellung,
des Germanischen Museums und bedeuten-
der, für Nürnbergs Industrie charakteristi-
scher Fabriken zu gewinnen. — Genaueres
über die Tagesordnung wird eine der nächsten
Nummern bringen.
D. G. f. M. u. O. Abt. Berlin E. V.
Sitzung vom 8. Mai 1906. Vorsitzender: Hr.
W. Handke.
Hr. Ing. F. Kayser von der Fa. Siemens
& Halske (Wernerwerk) sprach Ober den
Oszillographen, ein Instrument, das zum Demon-
strieren oder photographischen Registrieren
des zeitlichen Verlaufs von Wechselströmen
dient. Nachdem Vortragender das Prinzip der
Konstruktion erläutert hatte, führte er mit dem
Instrument mehrere Experimente aus. — An
den Vortrag schloß sich eine längere Be-
sprechung, in deren Verlauf der Vortragende
eine Reihe von Fragen beantwortete.
Hr. R. Kurtzke, Feinmechaniker der Militär-
technischen Akademie, wurde aufgenommen.
Die Versammlung beschloß, daß im Laufe
der bevorstehenden Sommerferien wiederum
ein Ausflug veranstaltet werden solle, und
stellte dem Vorstande die erforderlichen Mittel
zur Verfügung. Bl
Ernannt: Prof. Dr. Lange vin zum Prof, der
allg. Physik an der Eeole Municipale de Phynque
et Chitnic in Paris; Prof. Dr. K. Dieterici in
Hannover zum 0 . Prof, der Physik an der Uni-
versität Rostock ; Dr. E. Ritter v. Sch weidler,
Privatdozent der Physik an der Universität
Wien, zum ao. Prof.; Dr. C. A. Skinner zum
Prof, der Physik an der Universität von Ne-
braska in Lincoln; die Privatdozenten der
Chemie Dr. A. Lottermoser an der Techn.
Hochschule in Dresden, Dr. W. Dieckmann in
München und Dr. E. Mohr an der Universität
Heidelberg zu ao. Professoren; Prof. Dr. A.
Penck in Wien zum 0 . Prof, der Erdkunde und
Dir. dos Geograph. Inst, der Universität Berlin ;
Pater J. G. Hagen, 8 . J., gegenwärtig Prof,
der Astronomie an der Georgetown-Universität,
U. 8. A., zum Direktor des Vatikanischen Ob-
servatoriums in Rom; Prof. Dr. T. Schwarz
zum Direktor der Benediktiner-Sternwarte in
Kremsmünster; Dr. F. Porro, Prof, an der
Universität Genua, zum Direktor der Staatlichen
Sternwarte in La Plata; Prof. Dr. H. Simon
zum Leiter der neu errichteten Abt. für ange-
wandte Blektrizitätslehre beim Physikalischen
Institut der Universität Göttingen ; der Astronom
F. W. Dysou, F. R. 8., erster Assistent an der
Sternwarte zu Greenwich, zum Kgl. Astronomen
für Schottland und zum Prof, der praktischen
Astronomie an der Universität Edinbourgh;
II. R. Morgan, vom U. 8. Naval Obaervatory
in Washington, zum Prof, der Astronomie und
Dir. der Morrison Sternwarte in Glasgow,
Missouri; Prof. S. Newcomb, Astronom in
Washington, zum Ritter des preußischen Ordens
Pour le Merite für Wissenschaften und Künste;
E. T. Whitiaker, F. R. S., zum Prof, der Astro-
nomie an der Universität Dublin und zum Kgl.
Astronomen in Irland; Dr. E. Anding, ao. Prof,
der Astronomie in München, zum Dir. der
Sternwarte in Gotha; von der Akademie der
Wissenschaften zu Berlin Prof. Dr. W. Nernst
u. Prof. Dr. P. Drude zu ord. Mitgliedern,
Prof. H. Le Chatelier in Paris, E. Ch. Pickering
in Cambridge Maas., Prof. II. Bruns in Leipzig
u. Prof. H. t. Seeliger in München zu korre-
spondierenden Mitgliedern. — Dr. E. Aschkinaß,
Privatdozent für Physik und höhere Mathe-
matik an der Universität Berlin, und Dr. R. da
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104
Vereins- u. Personennachrichien. — Kleinere Mitteilungen.
Deutsche
Mechanik ar-Ztg.
Bois- Key mond, Privatdoz. der Physiologie und
Abtoilungsvorsteher am Physiolog. Institut der
Universität Berlin, zu Professoren.
Habilitiert: Dr. A. Byk an der Universität
Berlin für physikalische Chemie; Dr. W. J.
Müller an der Universität Basel für physikalische
Chemie; Dr. Mannheim für Chemie an der
Universität Bonn; Dr. K. Frcdenhagen für
theoretische Physik an der Universität Leipzig.
Geh. Hofrat Dr. U. Weber, ord. Prof, der
Physik an der Techn. Hochschule in Braun-
schweig, und Prof. Dr. V. Knorrc, 1. Obser-
vator an der Kgl. Sternwarte in Berlin, traten
in den Ruhestand.
Verstorben: Dr. U. Jaccklc, Dozent der
Naturwissenschaften an der Königl. Akademie
in Posen und Vorsteher der chemischen Abt.
am Hygienischen Institut; Prof. K. Haati, Leiter
der Chem. -techn. Versuchsanstalt der Techn.
Hochschule in Karlsruhe i. B.; A. St. Popow,
Prof, der Physik und Dir. des Blektrotechn.
Inst. Alexanders III. in Petersburg; Prof.
8. P. Langley, Sekretär der Smith sonian In-
stitution und Leiter des Nationalmuseums in
Washington ; Prof. T. Brngnatelli, früher Prof,
der Chemie an der Universität Pavia; G. Brolaz,
Prof, der Chemie an der Universität Lausanne;
Dr. 11. Lorbcrg, ao. Prof, der Physik an der
Universität Bonn.
Kleinere Mitteilungen.
Neue Laboratorluinsbrenner und Ihre
Anwendung zum Erhitzen auf hohe
Temperaturen.
Von G. Mekor.
Jour, de Phys. 4. S. 348. 190S.
Eine verbesserte Form der Bunsenbrenner
für Laboratoriumszwecke hat Verf. in zwei ver-
schiedenen Ausführungen angegeben. Die eine
hiervon, welche zum einfacheu Anschlüsse an
eine gewöhnliche Gasleitung eingerichtet ist,
ist in Fig. 1 abgebildet.
Diese zeigt oine doppelte Reihe von Ein-
st römuugsöffnungen für den Eintritt der Luft,
um eine vollständige Verbrennung des Gases
zu ermöglichen. Das Brennerrohr ist nach
oben konisch erweitert, wodurch die Aus-
strflmungsgeschwindigkeit des Gas- und Luft-
gemisches verringert und eine vollkommen
gleichmäßige Durchmischung desselben erzielt
wird. Auf das Brennrohr ist dann ein Ver-
schlußrohr C von 10 mm Höhe aufgesetzt, das
aus Nickelblech von 0,5 mm Stärke hergestellt
ist und die Ausströmungsöffnung in kleine
Quadrate von 2 mm Seitenlänge zerlegt.
Infolge dieser Einrichtung tritt bei dem
neuen Brenner nicht der große blaue Konus
auf, wie ihn die gewöhnlichen Bunsenbrenner
im Innern der Flamme zeigen, sondern die aus
den Öffnungen des Mundstückes C austretenden
kleinen Flämmchen vereinigen sich zu einer
großen gleichmäßigen Flamme, die in jedem
horizontalen Querschnitt überall die gleiche
Temperatur besitzt, wie sich durch Thermo-
elemente naebweisen läßt. Infolge der besseren
Ausnutzung der Heizkraft des Gases liefern
diese neuen Brenner eine um reichlich 100°
höhere Temperatur als die gewöhnlichen
Bunsenbrenner bei gleichem Verbrauch an Gas.
Die zweite, in Fig. 2 dargestellte Form er-
fordert die Benutzung komprimierter Luft. Da«
Gas tritt durch das untere Einströmungsrohr
des Brenners ein und mischt sich mit der durch
die Öffnungen t oinströmenden Luft. In dieses
durch das Brennerrohr ansteigende Luft- und
Gasgemisch wird dann durch die feinen Öff-
nungen des Querschnittes / die durch das obere
Zuleitungsrohr eint rötende komprimierte Luit
hineingepreßt. Die übrigen Teile sind wie bei
der ersten einfacheren Form ausgeführt.
Die Wirkung eines solchen Brenners mit
komprimierter Luft ist eine außerordentliche.
So war es beispielsweise möglich, bei An-
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iun ii.
I. Juni llKXV
Klalnare Mlttallungan.
105
Wendung von Luft unter 1,6 kg Druck mit
diesem Brenner 50 g Platin in 10 bis 15 Minuten
zum Schmelzen zu bringen. Mk.
*B. O. B. “-Schraubstock
Engineering 81. 8. 926. 1906.
Der Schraubstock (vgl. Fig.) sitzt auf einer
Grundplatte, auf der er um einen Zapfen ge-
dreht und mittels Bolzen festgeechraubt werden
kann. Die Grundplatte trftgt eine Teilung und
der Schraubstock einen Index, nach dem sich
jeder beliebige Winkel einstellen laßt. Die
Kanten der Grundplatte sowie der Zapfen und
die Grundfläche sind genau gerade und winkelig
zueinander. Die Backen drehen sich gleich-
falls um Zapfen, auf welche sie gesteckt sind,
und es lassen sich daher spitz zulaufende
Gegenstände ebenso fest,klemmen]wie*parallele;
die Backen können aber auch so gestellt
werden, daß sie genau parallel spannen, ßine
V-Backe kann anstelle der einen geradeu Backe
auf den Zapfen gesetzt werden, um auch runde
Gegenstände sicher zu halten. Die Backen
haben auswechselbare Spannflftchen aus ge-
härtetem Stahl. Ein großes Loch durch die
Grundplatte gibt die Möglichkeit, Bohrer durch
den eingespannten Gegenstand frei hindurch-
gehen zu lassen. Der Mutterklotz läßt sich in
den Einkerbungen derart versetzen, daß trotz
der Kürze der Klemmschraube große und kleine
Gegenstände gehalten werden können.
Der Schraubstock wird von der Firma
Thomas A. Ashton Lim. in Sheffield in drei
Größen hergestellt; der größte hat 6' (rd. 15 cm)
breite Backen und eine Spannweite bis zu 14*
(rd. 35 cm). Klßm.
Der Pendel- Geschwindigkeitsmesser,
ein Instrument
zur direkten Messung und Aufzeich-
nung Ton Beschleunigungen.
Von F. W. Lanchenter.
Phil Mag. 10. 8. 260. 1905.
Zur Bestimmung der Antriebsbeschleunigung
uud der Bremswirkung bei Eisenbahnen und
Motorfahrzeugen hat Verf. das nebenstehend
dargestellte Instrument konstruiert Das Prin-
zip desselben beruht darauf, daß ein Pendel,
dessen Schwingungsebene in der Bewegung*-
richtung liegt, bei jeder Bewegungsbeschleu-
nigung ausBchlägt und daß die Tangente des
Ausschlagewinkels der Beschleunigung pro-
portional ist. Hierbei ist vorausgesetzt, daß
das Pendelgewicht unmittelbar der Bewegung
des Fahrzeuges folgt, was durch möglichst ge-
ringe Lange des Pendels erreicht wird. Diese
betragt bei dem Instrument l l / 4 Zoll, also etwa
32 mm.
In der Figur bedeutet A das Pendelgewicht,
B C die messerschneidenförmige Auflage des
Pendels, D die Pendelverklngerung zur Über-
tragung der Bewegung des Pendels auf die
Registriervorrichtung; E ist der Schreibstift-
hebel, F der Schreibstift, Gdie Schreibtrommel,
l
H die Papierrolle, J die Vorrichtung zum
Markieren der Zeit, L der keulenförmige
Bremskolben, der in einem mit zähem Öl ge-
füllten Zylinder sich vertikal bewegt und durch
einen Hebel mit A in Verbindung steht,
N sind Nivellierschrauben, P das Uhrwerk.
Die Schreib Vorrichtung tragt als Ordinate
die Tangente des Ausschlagswinkels des Pendels
auf, wahrend durch das Uhrwerk die Schreib-
trommel gedreht und so die Zeit als Abszisse
aufgetragen wird. Durch die Bremsvorrichtung
wird die Bewegung des Pendels zu einer fast
vollständig gedampften Schwingungsbewegung
und ist dadurch befähigt, alle Bewegungs-
anderungen des Fahrzeuges genau auf die
Schreibvorrichtung zu übertragen. Die Dia-
gramme geben beim Anfahren jeden neuen Im-
puls seiner Größe nach rasch wieder und zeigen
beim Bremsen in gleicher Weise die Wirkung,
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100
Kleiner* Mitteilungen.
Dfltitarh*
Mechaniker Ztg.
welche beim jedesmaligen Anziehen der Bremse
eintritt. Mk.
Da« Metermars ln den Vereinigten
Staaten von Nordamerika *).
Von O. A. Bell.
Joum. Franklin Inst. 101. S. 394. 1906.
Oie Kommission für Münzen, Maße und Ge-
wichte des nordamerikanischen Unterhauses
berat einen Gesetzentwurf, wonach vom
1. Juli 1908 an für die Behörden das metrische
Maßsystem obligatorisch sein soll. Hierzu liegt
ein eingehender Bericht von Dr. G. A. Bell
vor, der im Mftrzhoft des Nat. Qeogr. Mag. aus-
führlich abgedruckt ist. Der Bericht weist auf
die Widersprüche hin, die sich bei dem in den
Vereinigten Staaten gebrauchten englischen
Maßsystem zeigen; diese Verwirrung sei noch
gesteigert worden durch die fakultative Zu-
lassung des metrischen Maßes. Da aber die
Vereinigten Staaten bereits ein dezimales
Münzsystem besitzen, so würden sich durch
Einführung des dezimalen Maßsystems sehr
wesentliche Erleichterungen erzielen lassen;
soweit dieses bereits in Gebrauch sei, hatten sich
keine Schwierigkeiten gezeigt, und es werde
sich daher auch seine allgemeine Einführung
ohne Anstoß vollziehen. — Für die Einführung
des Metermaßes ist auch die Metrological Society
eifrig t&tig, an deren Spitze Prof. S. New-
comb steht. Bl.
Die Aktien-Gesellschaft für Anilin-
Fabrikation, Berlin, legt von jetzt an jeder
Packung ihrer neuen Chromo-lsolar- Platten u.
•Films eine Gelbfolie gratis bei, um die Ver-
braucher in den Stand zu setzen, die hervor-
ragenden Eigenschaften dieses neuen orthochro
matischen Negativmaterials ohne viele Umstande
auszunutzen. Diese Gelbfilter sind genau für
die Chrorao-Isolar-Fabrikate abgestimmt, also
auch nur für diese verwendbar; bezogen auf
dos gleiche Negativmaterial ohne Gelbfilter be-
dingen sie eine sechsfach längere Bxpositious-
zeit. Die Chromo-Iaolar- wie die Agfa-Taschen-
Films 9 X 12 und 8 X 10,5 cm werden neuer-
dings mit der Zusatzbezeichnung 0 T (ohne
Taschen) zu entsprechend niedrigerem Preise
auch zum Selbstnachfüllen in gebrauchte
Taschen geliefert.
Ein Fonds für wissenschaftliche
Zwecke von zurzeit 3 Millionen Mark ist
in Hamburg gegründet worden. Mit der
in den letzten Jahren mehrfach erörterten
Frage einer Hamburger Universität steht
>) Vgl. D. Meth -Ztg. 1903 S. 20.
dieser Fonds nur insofern in Zusammen-
hang, als in den von den Beitragenden ge-
billigten Bestimmungen der Fall der Über-
gabe des Fonds an die Universität vorge-
sehen ist. Das soll unter gewissen Be-
dingungen geschehen, wenn der Fonds
durch weitere Zuwendungen angewachsen
»ein wird und wenn dann auch die
»taatlichen Organe Hamburgs erhebliche
Mittel zur Begründung einer Universität zu
bewilligen bereit sind. Es wird also der-
maleinst das Vorhandensein dieses Fonds
die Errichtung einer Universität bedeutend
erleichtern können.
Inzwischen sollen die Zinsen des wissen-
schaftlichen Fonds benutzt werden, um das
wissenschaftliche Leben in Hamburg zu
fördern, sei es durch Heranziehung vor-
züglicher Kräfte zur Abhaltung von Vor-
lesungen, sei es durch Ausstattung wissen-
schaftlicher Expeditionen oder durch Unter-
stützung wissenschaftlicher Versuche und
literarischer Arbeiten wie auch durch Druck-
legung wissenschaftlicher Werke. Dabei
sollen aber alle diejenige Betätigungen aus-
geschlossen sein, für welche die Sorge dem
Staate obliegt.
Die Verwaltung des wissenschaftlichen
Fonds untersteht einem Kuratorium unter
der Leitung des Präses der Oberschul-
behörde, Hrn. Senators Dr. von Melle,
welches aus Gelehrten und Kaufleuten ge-
bildet ist und dem auch der Vorsitzende
der D. G. f. M. u. O., Hr. Dr. KrÜß, an-
gehört. H. K.
Eine Allgemeine deutsche geodätisch-
kulturtechnisrhc Ausstellung wird in Königs-
berg (Pr.) aus Anlaß der 25. Hauptver-
sammlung des Deutschen Geometervereins in
der Zeit vom 8. bis 25. Juli d. J. veranstaltet
werden. Die Ausstellung soll den interessierten
landwirtschaftlichen und technischen Kreisen
die Mannigfaltigkeit der Aufgaben veran-
schaulichen, die den Landmessern und Kultur-
technikern obliegen, und die Hilfsmittel zur
Lösung dieser Aufgaben zur Darstellung
bringen.
Dem Ausstellungsausschuß gehören u. A.
an die Herren: Prof. Dr. Cohn, Observator an
der Sternwarte; Prof. Dr. Hahn; Heinrich,
Stadtgeometer; Prof. Dr. Kl len, Dirigent der
Landwirtschaftlichen Versuchsstation; Lohnes,
Vermessiuigsinspektor der Generalkoramission ;
Repke witz, Landmesser; Prof. Dr. Stutzer,
Direktor des agrikulturcbemischen Instituts
der Universität; Universitätsprofessor Dr.
Volkmann.
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Heft II.
I. Juni I1KW.
Kleinere Mitteilungen. — GlMtechnlsche«.
107
Für die Feinmechanik sind folgende Gruppen
von Interesse:
I. A) Mathematische und optische Instru-
mente (von den ältesten, die nur noch ge-
schichtlichen Wert haben, bis zu den neuesten)
11) Meßgerät schäften und Werkzeuge. II. In-
strumente und Gerätschaften zum Kartieren
und Flächenberechnen. IV. Vervielfältigungs-
apparate und Reproduktionen. VI. Mineralien
Fossilien, Bodenproben und deren Analysen,
Wasseranalyeen.
Die Ausstellung findet in den Ausstellungs-
räumen des Tiergartens zu Königsberg statt.
Ober die Annahme der eingehenden An-
meldungen entscheidet die Ausstellungsleitung
und der zuständige Gruppenvorstand. Die
Anmeldescheine sind in doppelter Ausfertigung
an den Geschftftsleiter der Ausstellung, Hm.
Kommissionsrat Claaß (Königsberg i. Pr., Tier-
garten), einzusenden. Als PlatzgebUhr werden
erhoben: für je ein Quadratmeter Boden-
fläche im bedeckten Raum 10 M, im Freien
3 M\ für je ein Quadratmeter Wandfläche 7 M.
Behörden, wissenschaftliche Institute, Gemeinde-
vertretungen sind von der Entrichtung einer
Platzmiete befreit, desgleichen Mitglieder des
Deutschen Geometervereins oder dessen Zweig-
vereine unter Zustimmung des Vorsitzenden dos
Laudmeeservereins für Ost- und Westpreußen.
Verband der elektrotechnischen
Inatallationsflrmen In Deutschland
Die 4. ordentliche Mitgliederversammlung
wurde in den Tagen vom 6. bis 9. Mai in
Dresden unter dem Vorsitz dos Hm. Mon-
tanus (Frankfurt a. M.) abgehalten. Nach dem
Geschäftsbericht hat der Verband wiederum
ersprießliche Erfolge zu verzeichnen. Nach
Genehmigung der neuen Satzungen wurde ein
Ausschuß von 14 Mitgliedern gebildet, in
welchem alle Teile Deutschlands vertreten sind
Ferner wurde über die heute oft noch nicht
geeignete Ausbildung des Monteurpersonals
eingehend diskutiert und beschlossen, auf Grund
eines eingehenden Studiums entsprechende
Schritte zur Förderung dieser Angelegenheit
zu unternehmen. Auch wurde die von ver-
schiedenen Handelskammern in letzter Zeit be-
handelte Frage betreffend den Bigentums-
vorhehalt an Maschinen besprochen. Der
Ausschuß wurde beauftragt, ein Studium dieser,
die Interessen der Installationsfirmen eng be-
rührenden Frage zu unternehmen, um durch
geeignete Schritte der vielfach auftretenden
Schädigung beteiligter Kreise vorzubeugen
Der nächstjährige Verbandstag soll in Hamburg f
abgehalten werden.
Glastechnisches.
Bestimmung von Molekulargewichten
In siedender konzentrierter Schwefel-
säure.
Von E, Beckmann.
Zeilschr. /. phyaik. Chem- 53. S 129. 1905.
Benutzt wurde der schon früher') beschrie-
bene Apparat für direktes Heizen. Zur Er-
zielung der hier erforderlichen hohen Tem-
peratur wurde der Luftmantel noch mit Asbest-
deckcl verschlossen und unten an den Öffnungen
neben dem mit Asbesthuube versehenen Siede-
rohr mit Asbestwolle verstopft. Wenn man auf
Beobachtung des Siederohrs verzichten kann,
empfiehlt sich Ausfüllung des Luftmantels mit
Asbest- oder Glaswolle. 8o ausgerüstet ist der
Apparat auch für Temperaturen über 830° be-
nutzbar uud erfordert nicht die Anwendung
eines Dampfmantels.
Das Kühlrohr ist für diese Vorsuche am
unteren Teile mit warzenförmiger Erweiterung
versehen worden, damit hier das etwa zuerst
tlbergehendo Wasser aufgefangen wird und
nicht direkt in die Schwefelsäure zurücktropfen
kann. In dieser Höhlung mischt sich das Wasser
mit bereits dort vorhandener heißer Schwefel-
säure.
Ala Thermometer wurde ein nicht variables
Instrument benutzt, dessen Skale nur 4 in
hundertel geteilte Grade umfaßte.
Das Trockenrohr, welches das Eindringen
der Luftfeuchtigkeit verhindern soll, ist mittels
S-förmig gewundenen Biegerohrs mit dem Kühl-
rohr verbunden. J.
Zur Anwendung der Dampfstrom-
methode für die Bestimmung von
Molekulargewichten bei höheren
Temperaturen.
Von E. Beckmann.
Zeitachr. f. phyaik. Chem. 53. S. 137. 1905.
Verf. hat den vor etwa 3 Jahren von ihm
beschriebenen 2 ) Dampfstromapparat weiter ver-
bessert und zwar bildeten Konstruktionen von
G. Walter 8 ) uud A. Smits 4 ) Anlaß dazu.
Die neueste Form, die Verf. seinem Apparat
gegeben, bat neben dem Thermometertubus nur
noch ein Ansatzrohr; Einfüll- und Druckaus-
gleichsrohr sind in Fortfall gekommen. Die
umstehende Fig. 1 zeigt den Apparat in >/ 4
der natürlichen Größe.
») Diese Zeitachr. 1904 8. 238 u. 250. —
-) Ebenda 1905 . S. 67. — *) Ebemla 1905. S. 149
— 4 ) Chtmiach Weckblad t . 8. 32. 1904.
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108
GUutechnUche*.
DeoUch«
M»ch*nlker-Ztg.
Da« Siederohr A ist mit Dampfentwickler Q
verschmolzen ; DampfzuleitungsrohrD vermittelt
den Dampfzufluß de« Lösungsmittels von G
nach A. Kühlrohr K Ist in den Tubus H eiu-
geschliffen und trügt am Schliff drei Bohrungen,
welche Rückfluß zum Dampfentwickler und
Druckausgleich ermöglichen. Neu eingefügt
ist da« Verbindungsrohr V, da« zum direkten
Druckausgleich von G zum Kühlrohr und durch
diese« zur Atmosphäre dient. Rohr E ver-
mittelt, wie an dom früheren Apparat, den Rück-
fluß des Lösungsmittels aus dem Kühler nach
dem Dampfeutwickler. Der Kühler ist mit An-
satz M versehen wordon. mit dom der Schlauch
des Gummiballs 0 verbunden wird; x und y, die
den Kühler N bedienenden Waeserschlfluche, sind
so befestigt, daß der Kühler ohne Behinderung
gedreht werden kann. Wulst W ist am Kühl-
rohr angebracht, damit bei hohen Temperaturen
Teile von Kondonsatiouswassor sich hier mit
heißem Lösungsmittel mischen können und nicht
unvermischt in das Dampfentwicklungsrohr ge-
langen. Da« Thermometer T mit der Ablese-
vorrichtung U ist mittels Schliffstücks Q bei 8
in den oboren Teil des Siederohrs eingeschliffen.
Der Apparat muß vom Glasbläser sehr gut
gekühlt werden, da er bis Uber 200° verwendet
werden soll. Bei sehr hohen Temperaturen be-
nutzt man zum Schutze den schon früher be-
schriebenen Luftmantel.
Eine zwoite Modifikation des Dampfetrom-
apparates dient dem Verf. zur Verwendung be-
sonders hoch siedender Flüssigkeiten, wie kon-
zentrierte Schwefelsäure. Bin vor 3 Jahren von
Eijkmann angegebener Apparat, an dem das
Siederohr mit eiuem unten offenen Mantelrohr
verschmolzen ist und so in den Dampfentwickler
eingesetzt wird, hat ihm zur Richtschnur ge-
dient.
Iu Fig.2 ist dieser Stromapparat mit Dampf-
glocke abgebildet.
Dampfentwickler E ist oben mit weitem
Schliff Q versehen, durch den das Thermometer
eingeführt wird. Durch ihn läßt sich auch
Siederohr A , das von Glockenrohr Q umgeben
wird, eiusetzen. Am Boden des Dampfent-
wicklers sind Ösen angeschmolzen, an denen
Asbestschleifen befestigt werden. Auf diesen
ruht Dampfglocke G und kommt somit nicht
unmittelbar mit dem Boden von E in Berührung.
Kühlrohr K mit Kühler N hat auch den vorher
erwähnten warzenförmigen Ansatz W und ist
außerdem zum Eiusetzen eines Trockenrohrs mit
Tubus M versehen. Um zu verhüten, daß zu
viel Kondensat in das Siederohr gelange und
die Konzentration dort wesentlich ändere, sind
bei F Asbostfäden um da« Thermometer gelegt,
welche die Flüssigkeit an die Wandung des
Dampfentwicklers und in diesen zurück leiten.
Zum Ableseu des Flüssigkeitastands im Siede-
rohr ist in das Thermometer unten eine Milli-
moterskale eingesetzt. Die Lösungssubstanz
wird durch das Kühlerrohr mittels langen Glae-
löffels eingeführt.
Verf. hat bei der Benutzung]) seiner ver-
schiedenen Apparate dieser Art gefunden, daß
der Apparat für direktes Heizen sicherer
funktioniert als die Dampfstromapparate — auch
als der zuletzt beschriebene, der nach den bis-
herigen Erfahrungen verbessert worden ist.
J.
Gebrauchsmuster.
Klasse:
12. Nr. 275 958. Schwefelwasserstoff - Entwick-
lungsapparat, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schwefeleisen in besonderen Einsatz-
gefüßen untergebracht wird, welche die
einwirkende Säure zu einer raschen Zirku-
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Heft 11.
!. Juni iw*.
Glai technisch«!. — BU eherschau.
109
lation um die 8ubstanz zwingen. W.
Schmidt & Co., Luisenthal i. Th. 14.3.06.
Nr. 276010. Trichter zur Filtration unter
Druck, welcher von einom angeschmolzenen,
einen Hoblraum bildenden zweiten Trichter
umgeben ist. R. Kühnei, Berlin. 12.2.06.
42. Nr. 274 012. Vakuum - Barometer zur Kon-
trolle des Vakuums bei Kondensations-
Dampfmaschinen. G. A. Schultze, Char-
lotteuburg. 28. 2. 06.
Nr. 2740 35. Differen tialthermometer nach L e s 1 i e
mit herabhftngendem Gefäß mit verstellbarer
Vorrichtung zur Aufnahme bezw. Anbringung
und Sicherung des die zu untersuchende
Flüssigkeit enthaltenden Gefäßes. W. N i e h 1 s
Ww., Berlin. 14. 12. 05.
Nr. 274 069. Zentrifugenglas mit ange-
schliffen em, stehendem Auffangglftschen mit
Kappe, angeschmolzenen Glashäkcben und
eing 08 chlüFenem Verschlußstab. U. Rohr»
b e ck, vorm. J. F. Lu h m e & Co., Berlin. 15. 2.06.
Nr. 274 139. Viskosimeter, dessen ganze Röhre
von einem Kühlmantel vollständig um-
schlossen ist, durch welchen der Hahn des
Viskosimeters nach außen hindurchgeht.
H. Geißler Nachf. F. Müller, Bonn.
19. 2. 06.
Nr. 274 504. Automatische Bürette, direkt mit
dem Flüssigkeitsbehäiter verbunden und
durch einfache Neigung desselben automatisch
füllbar. Bausch & Lomb Optical Co.,
Frankfurt a. M. 9. 3. 06.
Nr. 274 534. Kegelförmiger, am zugespitzten
Bude geschlossener Glasbehälter zur Prüfung
der Milch auf Schmutzgehalt. H. Fried»
1 ander, Hamburg. 12.2.06.
Nr. 275 376. Zentrifugengläschen für die Milch*
eiterprobe. F. Hugers ho ff, Leipzig. 19.3.06.
Nr. 275 419. Flaschengasometer nach Dr. Reck-
leben und Dr. Lockemann, bestehend
aus zwei mit dem Boden aufeinander ge-
stellten Flaschen, welche ihrerseits wieder
in einem eisernen Gestell ruhen und durch
Hähne und Schlauch miteinander kommuni-
zieren. O. Peßler, Leipzig. 22. 1.06.
Nr. 275 902. Apparat zur Bestimmung des
kohlensauren Kalks in der Ackererde, be-
stehend aus einem mit hinterlegter Skala,
mit zwei Glashähnen und Glasfuß versehenen
Glasgefäß und einer mit diesem zu ver-
bindenden Bntwicklujigsilasche. St. Dab-
kiowicz, Breslau. 13.3.06.
Nr. 275 906. Butyrometer, ln welchem die
Oberfläche der Fettschicht eine konvexe
Form hat. A. Bernstein, Berlin. 22.3.06.
Nr. 276 234. Aus zwei verschieden großen, auf
ein Schreibwerk einwirkenden Schwimmern
bestehende Vorrichtung zur ununterbrochenen
Aufzeichnung der Dichte von Flüssigkeiten.
W. Mett in, Wittmar, Brau nach w. 26. 5. 05.
Nr. 276 533. Rahmprüfer mit Doppelskala.
A. Sichler, Leipzig. 12. 2. 06.
Nr. 276 599. Mit einem von den Enden nach
der Mitte heller werdenden Anstrich ver-
sehenes Unterlagbrett für Thermometer.
F. R. Kirchner, Ilversgehofen. 3.3.06.
BOoherschau.
E. Ziegler, Feldbuch für die Feldmeßübungen
an technischen Lehranstalten; mit einem
Anhang: Ausgeführte Musterbeispiele. 8°.
128 8. mit 6 Taf. Hannover, Gebr.Jä necke
1905. Geb. 2,20 M.
— , Anweisung zur Führung des Feldbuches
nebst kurzgefaßten Regeln für den Fold-
dienat beim Feldmessen, Winkelmeesen, Kreis-
kurvenabstecken, Nivellieren, Peilen und
Tachymetrieren, sowie einer Anleitung zum
Gebrauch, zur Prüfung und Berichtigung der
erforderlichen Feldmeßinstrumente u.s. w. 8°.
144 S. mit Fig. Ebenda 1905. Geb. 3,80 M.
Von diesen beiden Werkchen bestimmt
der Verf. das erste „für die Feldmeßübungen
an technischen Lehranstalten und für die in
der Ausbildung begriffenen Techniker zum
Feldgebrauch“, das zweite „für die Feldmeß-
übungen an technischen Lehranstalten und zum
Gebrauch für Behörden und praktisch tätige
Techniker“; im zweiten ist die Berichtigung
und der Gebrauch einer Anzahl geodätischer
Gerätschaften und Instrumente gelehrt und im
ersten sind die dabei zu benützenden Feld-
ausweise mit Vordrucken fertiger Messungen
zusammengeatelit nebst einigen Tabellen Diese
sind: die vierstelligen natürlichen goniometri-
schen Zahlen der Winkel von 10' zu 10', eine
Tabelle zum Abstecken von Kreisbögen durch
rechtwinklige Koordinaten von der Tangente
aus mit runden AbBzissenabschnitten für 80 ver-
schiedene Halbmesser zwischen 10 und 3000,
endlich eine 5-stollige Arcustafel. Der Grund
dieser Zusammenstellung ist nicht einleuchtend.
Auf eine Verwendung gemessener Horizontal-
winkel für trigonometrische Bestimmung der
Lage von Punkten wird nicht eingegangen,
ebensowenig auf trigonometrische oder baro-
metrische Höhenmessung. In der Tachymetrio
ist neben „Kreistachymetern“ die Benützung
des Wagner-Feunelschen Tachymeters vor-
ausgesetzt, während in der Anweisung auch
die zwei Puller-Broithauptschco „Schnell-
messer* eingehend besprochen werden. Die
Anweisung sollte vielfach besser durchgoarbeitet
sein; für die Bedürfnisse der technischen Hoch-
schulen reicht das Werkchen jedenfalls nicht
aus. Hammer.
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BUcherachau — Patantachau.
Maehanlkar-Ztj*.
110
0. t. Z wiedin eck, Arbeiterschutz und Arbeiter-
Versicherung. 78. Bfindchen von „Natur- uud
Geistes weit“. 8°. 197 B. Leipzig und Berlin,
B. G. Teobner 1905. Geb. 1,25 M
Das Buch bringt eine Fülle lehrreicher
und interessanter Betrachtungen Über die mannig-
fachen sozialen Probleme, die wir unter dem
Namen Arbeiterschutz und Arbeiterversicherung
zusammenfassen. Der größte Vorzug des Buches
ist die klare Darstellung und die scharfe be-
griffliche Fassung der Probleme; der Verfasser
exzelliert geradezu in der Methodik der Unter-
suchungen und versteht es, den vielgestaltigen
Stoff überall einheitlich darzustellen.
Im ersten Teile, den „allgemeinen Grund-
lagen“, hebt der Verf. unzweideutig hervor,
daß die Präge des Arbeiterschutzes vor allem
ein wirtschaftliches Problem sei, bei dessen
Lösung in allererster Linie die Frage der öko-
nomischen Zweckmäßigkeit stehen müsse. Der-
selbe Gedanke tritt uns auch bei der Behand-
lung der Arbeiterversicherung entgegen; hier
wie dort handle es sich „um den Prozeß, sach-
liche kapitalistische Produktionsenergie in
menschliche Arbeitsenorgie zurückzuverwan-
deln.“
Bei Betrachtung der einzelnen Probleme
aber, wie Arbeitszeitschutz, allgemeiner hygie-
nischer Bchutz, Lohn schütz, bleibt der Verf.
nicht ganz konsequent, sondern trägt Gesichts-
punkte hinein, die er seinem oben zitierten
Ausspruche zufolge ausschließen wollte. Auf
der anderen 8eite zeigt sich aber auch bei ihm,
wie der Theoretiker bei der doktrinären Be-
handlung solcher volkswirtschaftlichen Fragen
leicht zu falschen Schlußfolgerungen kommt,
die den Tatsachen nicht entsprechen. Es wird
nämlich immer das individuelle Interesse des
Unternehmers dem Interesse der Allgemeinheit
gegenübergestellt, ohne dahei gebührend hervor-
zuheben, daß die Blüte einer Industrie doch
gerade so sehr im Interesse der Allgemeinheit
und auch des Arbeiters wie des Unternehmers
selbst liegt.
Der Verf. verfällt hier in den Fehler der
meisten seiner nationalökonomischen Kollegen:
die jetzigen Verhältnisse vom Gesichtspunkt
eines angenommenen Idealzustandee zu be-
urteilen. Für den Industriellen und den sozial-
politischen Praktiker aber kommt allein der
Standpunkt in Betracht: eine Industrie nur so-
weit zu belasten, daß sie rentabel und kon-
kurrenzfähig bleibt. Wenn auch unsere Arbeiter
erst einmal gelernt haben werden, den Bedürf-
nissen unserer nationalen Industrie mehr Ver-
ständnis entgegenzubringen, und nicht, wie
jetzt häufig genug, Forderungen zu stellen,
deren Gewährung den Ruin der Industrie be-
deuten würde, dann wird sich auch ein fried-
liches Zusammenarbeiten ergeben, zu dem die
Arbeitgeber gern die Hand reichen.
Abgesehen aber von solchen Auffassungen
bietet das Büchlein auch für die Fachgenossen
genug des Interessanten und Wissenswerten,
um es recht warm empfehlen zu können.
Dr. K. Q. fYank.
Patentschau.
Elektrizitätszahler nach Ferrarisschem Prinzip, bei dem ein oder mehrere Neben-
schlußmagnete mit einem oder mehreren Hauptschlußmagneten Zusammenwirken und bei dem
eine Phasenverschiebung von 90° zwischen den beiden Feldern dadurch erzielt wird, daß der
eine Strom in zwei Komponenten zerlegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Hauptstrommagnete aus den beiden Teilen eines Differentialmagneten gebildet werden, dessen
einer mit schwacher Selbstinduktion behafteter Teil von der einen Komponente und dessen
anderer mit hoher Selbstinduktion versehener Teil von der anderen Komponente in entgegen-
geeetzter Richtung erregt wird, und zwar derart, daß die gegenseitige Induktion der beiden
Hauptstromfelder verhältnismäßig klein ist. Cie. pour la Fabrication des Compteurs et
Matäriel d’Usines ä gaz in Paris. 18.2. 1908. Nr. 157 677. Kl. 21.
Ein nur unter bestimmten Verhältnissen richtig zeigendes Meßgerät, dadurch gekenn-
zeichnet, daß, nachdem durch eine bekannte Vergleich sgröße die richtigen Verhältnisse fest-
gestellt sind, eine Einrichtung in Tätigkeit gesetzt wird, die das Meßgerät auf die zu messende
unbekannte Größe umschaltet und gleichzeitig eine Festhaltevorrichtung auslöst, die den
messenden Teil des Meßgerätes nach einem solchen Zeitraum festhält, daß dieser Teil gerade
noch Zeit genug findet, um sich in die richtige Ruhelage einzustellen. Hartmann & Braun in
Frankfurt a. M. 14. 5. 1904. Nr. 167 803. Kl. 21.
Elektrisches Ventil, gekennzeichnet durch ein Entladungsrohr mit einer heißen
Metallverbindung als Kathode und einer kalten, aus einem beliebigen Metall bestehenden Anode.
A. Wehnelt ln Erlangen. 15.1.1904. Nr. 157 845. Kl. 21.
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PiUntichau. — PatantlUte.
ili
H* ft H,
1 Juni i»oa,
Verfahren, am Glashohlkörper ans zwei Teilen mit kreisförmigen Rändern zu-
sammeuzuschmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Rändern aneinander gelegten
Teile, während eie auf die Erweichungstemperatur erhitzt werden, um die Achse der Ränder
gemeinsam und mit so großer Geschwindigkeit gedreht werden, daß die Fliehkraft die Ränder
verhindert, sich bei der Erweichung zusammenzuziehen.
Ausführungsform des im obigen Ausspruch gekennzeichneten Verfahrens, bei der die
zusammenzuschmetzenden Teile mit erweiterten Rändern aneinander gelegt werden oder die
Geschwindigkeit der Drehung so geregelt wird, daß sich die erweichten Ränder erweitern, damit
infolge des zum Verschmelzen angewendeten achsialen Drucks die Ränder sich umbiegen und
flanschartig aneinander legen und dadurch trotz etwaiger Unebenheiten ihrer ursprünglichen
Stirnflächen ringsum eine dichte Scbmelznaht erzielt wird. Schott & Gen. in Jena. 10.6. 1904.
Nr. 157 828. Kl. 82.
Verfahren zum Entferntin gemessen vom Standort aas mit parallel verschiebbarem
Fernrohr, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherung der Parallelverechiebung des Fernrohres
durch Einstellung geeigneter Vorrichtungen, und zwar bei Vertikalverachiebungen durch eine
empfindliche Libelle, bei Horizontalverschiebungen durch eine sehr empfindliche Magnetnadel,
ein Versicherungsfernrohr oder ähnliches, deren Verbindung mit dem Fernrohr während der Ver-
schiebung unverändert bleibt, vom Beobachter bewirkt wird.
Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach diesem Anspruch, dadurch gekenn-
zeichnet, daß neben dem im Fernrohr befindlichen Diaphragma ein oder mehrere Mikrometer
angebracht sind. G. Butenschön in Altona-Bahrenfeld. 22.7. 1903. Nr. 157108. Kl. 42.
Kolbenquecksüberluftpumpe mit selbsttätiger Steuerung des zur Vorpumpe und zur
Atmosphäre führenden Hahnes durch ein bewegliches Gefäß, das abwechselnd mit Quecksilber
gefüllt und geleert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr, welches von diesem Gefäß aus-
geht, durch einen mit Absperrhähnen versehenen Regulator unmittelbar mit der Vorpumpe ver-
bunden ist, zum Zweck der Vermeidung des Eindringens schädlicher Luft durch die Haupt-
pumpe hindurch in den zu entleerenden Raum. R. Burger in Berlin. 9. 2. 1902. Nr, 157437. Kl 42.
Vorrichtung zur Erzeugung einer von Gasblasen unterbrochenen Flüssigkeits-
säule beim gleichzeitigen Durchströmen von Gas und Flüssigkeit durch eine Röhre mit einer
oder mehreren S- oder schleifenförmigen Biegungen derselben nach oben, dadurch gekenn-
zeichnet, daß diejenigen Stellen, die einen nach oben führenden mit einem nach unten führenden
Röhrenteil verbinden, verengt sind. W. Emmerich in Göttingen. 10. 7. 1903. Nr. 157388. Kl. 42.
Registriervorrichtung fiir Geschwindigkeitsmesser mit in Schwingungen zu ver-
setzenden elastischen Körpern (Fedorn oder dgl.), dadurch gekennzeichnet, daß die Körper
zwischen einer Lichtquelle und einer lichtempfindlichen Fläche derart gelagert sind, daß die
Körper, wenn in Schwingungen versetzt, den von der Lichtquelle ausgehenden Lichtstrahlen ein
periodisches Bestrahlen einer lichtempfindlichen Fläche ermöglichen, dagegen, wenn sich die
Körper in Ruhe befinden, ein Bestrahlen der Fläche verhindern. F. Lux in Ludwigshafen a. Rh.
3.9.1903. Nr. 157 606. Kl. 42.
Patentliste.
Bia zum 7. Mai 1906.
Klasse: Anmeldungen.
17. K. 80 680. Flüssigkeit zur Übertragung
tiefer Temperaturen. Königawarter
& Ebel), Linden b. Hannover. 18. 11. 05.
21. A. 12 798. Klektrizitätszähler, welcher den
über eine bestimmte Energie hinaus statt-
findenden Verbrauch anzeigt. Allgemeine
Blektrizitäts • Gesellschaft, Berlin.
29. 1. 06.
B. 41 214. Verfahren zur Aufbewahrung von
Radiumemanation. F. Bergeil, Berlin.
21. 10. 05.
B. 41 252. Elektrischer Meßapparat. F. Beck,
Brüssel. 26. 10. 06.
C. 18889. Wechselstromzähler. F. Conrad,
Edgewood, Park, und W. M. Bradshaw,
Wilklnsburg V. St. A. 11. 11. 04.
D. 15 454. Einrichtung zur staubsicheren Ab-
dichtung bub dem Gehäuse hervortretender,
schwingbar beweglicher Teile an elektrischen
Apparaten. Deutsche Telephonwerke,
Berlin. 15. 12. 04.
D. 16 070. Verfahren zur Herstellung von
dünnen Fäden für elektrische Glühlampen
aus schwer schmelzbaren Metallen. J. Lux,
Wien. 11. 9. 06.
H. 86678. Vakuumdampflampe mit Glühfaden
in Bügelform. R. Hopfelt, Berlin. 9. 12.06.
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Patentliete.
Dentoeb*
Mechao tker-Zt g .
112
S. 20867. Röntgenröhre. Siemens&Halske,
Berlin. 14. 3. 05.
V. 6118. Eingekapselto Influenzmaschine. W.
Volkmann, Berlin. 28. 7. 06.
32. B. 41 029. Verfahren zur Erzeugung von
Gegenständen aus geschmolzenem Quarz.
J. Bredel, Höchst a. M. 30. 9. 05.
42. E. 10907. Zirkel miteinem durch eine zwischen
den Zirkelkopfbacken gelagerte Scheibe in
der Mittellinie der Zirkelöfl'nung gehaltenen
Griff. J. BichmUller, Nürnberg. 22.5.05.
J. 7482. Vorrichtung zur Heizwertbestimmung
ständig strömender Wärmegase. H. Jun-
kers, Aachen. 1. 9. 03.
L. 19 944. Geschwindigkeitsmesser, bei wel-
chem ein permanenter Magnet durch einen
von der zu messenden Geschwindigkeit ge-
drehten Anker abwechselnd magnetisch ge-
öffnet und geschlossen wird. F. Lux, Lud-
wigshafen a. Rh. 13. 8. 04.
L. 20302. Meßband. L. Lepoirc, Dieppe,
Frankr. 23. 11. 04.
L. 22 037. Vorrichtung zur Dreiteilung eines
beliebigen Winkels in gleiche Teile. St. Luc-
zak, Ostrowo b. Großendorf. 10. 1. 06.
M. 27 101. Vorrichtung bei registrierenden
Geschwindigkeitsmessern mit Zentrifugal-
regulator zur Unterscheidung zwischen Vor-
und Rücklauf. G. W. Malm inen, Helsing-
fors, Finland. 11. 3. 05.
N. 8021. Regiatriervorrichtung. M. Neu-
marck, Kattowitz, O.-Schl. 28 9. 05.
8. 18 784. Flackerphotometer. J. F. Sim-
mance u. J. Abady, London. 24. 11.03.
S. 20 523. Verfahren zur Fettbestimmung in
Milch. A. Sichler, Leipzig. 13.8.04.
Sch. 22 437. Apparat zum Erkennen unter-
irdischer Wasserläufe. A. Schmid, Bern.
2. 8. 04.
Sch. 21 249. Zirkel mit einer in glatter Führung
feststellbaren Einsatznadol; Zus. z. Fat.
Nr. 151478. G. Schoenner, Nürnberg.
21. 8. 05.
Sch. 25 183. Federnde BinsatzbefestigunQ an
Zirkeln. Derselbe. 23. 2. 06.
St. 8522. Meßvorrichtung zur Bestimmung der
relativen Größe von Flächen. F. M.Stead-
man, Rochester, V. 8t. A. 12. 11. 03.
St. 9780. Vorrichtung zur Bestimmung des
Kohlensäuregehaltes in Gasgemischen.
Ströhlein & Co., Düsseldorf. 14. 9. 05.
V. 5427. Kartenlupe für freihändigen Gebrauch
im Dunkeln. „Mikrophotoskop“, Deut-
sche Kartonlupen -Ges. , Berlin. 25.2.04.
W. 22 925. Geschwindigkeitsmesser mit einem
in einer kreisenden Flüssigkeit befindlichen
und von ihr gegen die Wirkung einer Feder
verdrehten Körper. H. Werner, Kiel.
4, 11. 04.
65. F. 19 898. Vorrichtung zum Aufzeichnen
von Schiffsgeschwindigkeiten mit im Schiffs-
körper in einem Waaeerzuführungsrohr an-
gebrachten Propeller für die Meßvorrichtung.
W. Ch. Forbee, Melbourne, Austr. 2.8.05.
72. D. 16 436. Vorrichtung zum Messen de«
beim Abfeuern einer Patrone entstellenden
Gasdrucks. Deutsche Waffen- und Mu-
nitions-Fabriken, Berlin. 13. 11. 05.
74. O. 5005. Vorrichtung zum Anzeigen der
Pberschreitungeiner best immten Temperatur-
grenze. P. Orywall, Düsseldorf. 3.11.05.
Erteilungen.
24. Nr. 172 116. Zündvorrichtung für Queck-
silberdampflampen mul Ähnliche Apparate.
A I lg.Klek t rizitä ts- Gesellschaft, Berlin.
15. 10. 05.
Nr. 172 164. In luftleere oder mit indifferenten
Gasen gefüllte Röhren eingeschlossener
Drahtwiderstund aus Material mit hohem
Tem peratu rk oeffizion ton. Physikalisch-
technisches Laboratorium, Meiningen.
3. 2 05.
Nr. 172 166. Elektrizitätszähler zur Regi-
strierung der Differenz aus einer eine fest-
gesetzte elektrische Größe übersteigenden,
veränderlichen elektrischen Größe und der
festgesetzten Größe. Hartmann Sc Braun,
Frankfurt a. M. 11. 1. 05.
Nr. 172 318. Einrichtung zum Betriebe elek-
trischer Dampflampen. Ch. O. Bastian,
London. 7. 1. 04.
Nr. 172 334. Als Stromsicherung, Quecksilber-
dampflampe oder zum Heizen benutzbare
Vorrichtung. H. Schagen , Aachen. 4.7.06.
32. Nr. 172 466. Verfahren zur Herstellung von
Hohlkörpern aus Quarzglas. W. C. Heraeus,
Hanau a. M. 27. 10. 04.
42. Nr. 172129. Entfernungsmesser. V. Sa-
poretti, Mailand. 29.6.04.
Nr. 172 131. Fern- oder Operngläser mit Papp-
rohren und metallenen Fassungsringen.
Sociötö Picard & Cie., Paris. 27.6.05.
Nr. 172 1%. Hyperbolischer Reflektor mit vor-
geschalteter Linse. Sociötö Besnard,
Maris & Antoine, Paris. 15.2.05.
Nr. 172 197. Vorrichtung zur Aufzeichnung der
Lichtstärke unter verschiedenen Neigungs-
winkeln mit Hilfe eines 9elenphotometers.
B. Monasch, Berlin. 25.7.05.
Nr. 172 416. Einrichtung zur Erzeugung von
Resonanzschwingungen fester elastischer
Körper zu Frequenzmessungen. Hartounn
& Braun, Frankfurt a. M. 14.11.06.
Pllr die Redaktion verantwortlich: A. Blasehke in Berlin W.
Verlag von Jnltna Springer in Berlin N. — Druck von Emil Dreyer In Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W 30, An der Apostelkirche 6.
Heft 12 . 15. Juni. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Eine neue Blendeneinricbtong für Satzobjektive.
Voo A. Henm&BQ ln Manchen.
In einem Aufsatze „Lichtstärke und Blendenbezeichnung photographischer Ob-
jektive“ in Liesegangs Photogr. Alm. Mi. S. 45. 1906 habe ich unter anderem
darauf hingewiesen, daß es möglich ist, eine einfache Objektivfassung für Satzkombi-
nationen zu konstruieren, deren Blendenskala über das jeweilige Öffnungsverhältnis der
Kombination unmittelbar Aufschluß gibt und deshalb den Gebrauch einer besonderen
Blendentabelle überflüssig inacht.
Zur Erläuterung der tatsächlich recht bequemen Einrichtung diene Fig. 1,
welche das Fassungsrohrstück eines Satzobjektivs darstellt. Es ist auf dem entsprechend
breit gehaltenen Gewindeansatz des Objektivtubus für den Irisstellring a ein zweiter
Einstellring b soweit aufgesebraubt, daß zwischen beiden ein kleiner Zwischenraum zur
freien Bewegung der beiden Ringe gegeneinander verbleibt. Der Einstellring b trägt
auf der dem Irisstellring a zugewandten Seite eine Skala mit den Blendenziffern (Bo-
lichtungswerten), auf der anderen Seite eine Marke, welche die Einstellung des Ringes
auf eine an dem Rohrkörper angebrachte Teilung mit der Bezeichnung der verschiedenen
Satzkombinationen gestattet. Auf letztere Teilung wird der Stellring l> bei jeder neuen
Kombination eingestellt und im übrigen die rela-
tive Öffnung wie bei jedem gewöhnlichen Objektiv
an der Skala abgelesen. Über die Irisblende selbst
ist im erwähnten Aufsatze nichts weiter ausgeführt,
deshalb soll an dieser Steile eine Beschreibung der
Konstruktion gegeben werden.
Da bei der neuen Objektivfassung die Vor-
aussetzung gemacht ist, daß eine Blendenskaia für
alle möglichen Satzkombinationen zutreffend ist,
müssen die Intervalle der gemeinsamen Skala an einer
beliebigen Stelle denen an jeder anderen Stelle ähn-
lich sein. Das ist offenbar nur dann der Fall, wenn die Teilstriche, welche jeweils die
Hälfte, das Viertel, Achtel u. s. w. der vollen Öffnung angeben, gleiche Abstände von-
einander haben. Wir haben also unsere Blendenskaia nach äquidistanten Werten zu
teilen und die Bewegung der Lamellen der Iris in der Weise zu regeln, daß jede
Blendenöffnung die Hälfte der vorhergehenden beträgt.
Ist M 0 B 0 (Fig. 2) der Radius der größten Blendenöffnung, dann ist jeder
weitere Radius der V 2'" Teil des vorhergehenden, die Blende mit dem Radius
M I) B 1 mithin der 2'iä = 128 ''' Teil der größten Öffnung mit dem Radius M a B 0 und
M Ü B- - M 0 B 0 :V 2\ Wir untersuchen nunmehr die Bewegung einer der beliebig vielen
Lamellen, aus welchen die Irisblende zusammengesetzt ist, und gehen dabei von der
größten Öffnung aus.
Die einen Ringsektor bildende, in der Figur bervorgehobene Lamelle mit dem
Zentrum Al 0 und dem inneren Radius M 0 B a ist um den Punkt D drehbar. Bei der
Drehung beschreibt das Zentrum M 0 den Kreisbogen M 0 M 1 M t M „ und
der beliebige Punkt F (wir nennen ibn den „Führungspunkt“) den Bogen F 0 i\ F t
F.. Der Mittelpunkt beider Kreisbögen ist das Rotationszentram D. Wird
also auf die halbe Öffnung mit dem Radius U 0 B l abgeblendet, so Ist das Zentrum M 0
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114
A. Niumaon, B1end«n«lnrlcbtung für Satzobjektive.
Deutsche
Mechanlker-Ztg.
auf seiner Hahn bis zu einer Lage M t gekommen, welche dadurch charakterisiert iet,
daß der Kreis um den Punkt mit dem Radius M, 2? 0 (neue Lage der Lamelle) den
Kreis um M 0 mit dem Radius .V 0 B. — .lf 0 B 0 : V 2 (halbe Öffnung) berührt. Punkt if 7
wird wie die folgenden Punkte M., M 3 . . . M 7 am einfachsten durch Ausprobieren
gofunden. Wir machen dann M.F., i/ 7 P_ der Reihe nach gleich
M 0 F 0 und erhalten die verschiedenen Lagen des Führungspunktes, welche zu den ge-
wünschten Blendenöffnungen gehören.
Bei der gewöhnlichen Art der Irisblenden liegt über den Lamellen ein Stellring
(Kreisring) mit radial geführten Schlitzen, in welchen die Führungspunkte der einzelnen
Lamellen zu laufen gezwungen sind. Man erhielte also hier die zugehörigen Teil-
striche, indem man die Punkte F„ P, F, F. vom Mittelpunkt M 0 aus auf die
Peripherie des Äußeren Kreises (Objektivtubus) projiziert. Die Teilstriche hiitten jedoch
keineswegs gleiche Abstände, sondern näherten sich mit der Abnahme des Blenden-
durchmessers. Werden indessen statt der radialen Schlitze anders gestaltete Kurven
eingeführt, so lassen sich für die Teilstriche beliebige Lagen erzielen.
Wir haben bei Fig. 2 die Teilstriche N 0 -V, 1V 2 ... . N- unserer Bedingung
entsprechend in gleichen Abständen angenommen und konstruieren nunmehr die
Führungskurven. Denken wir
uns die Marke am Stellring bei
der größten Blendenöffnung mit
N 0 zusammenfallend, so liegt
der zugehörige Führungspunkt
F 0 rechts vom Radius M 0 N 0 .
Wird der Stellring mit der
Marke bis -V, (halbe Öffnung)
und weiter bis N t (Viertel-Öff-
nung) bewegt, dann sehen wir
auf der Skizze in beiden Fallen
den Führungspunkt auf dem
Radius liegen, während er in
der Stellung der Marke zwischen
jVj und N 2 den zugehörigen
Radius etwas überholt und bei
Weiterdrehung der Marke auf
N a , u. s. w. immer mehr
hinter demselben zurückbleibt.
Die Betröge, um welche
die Punkte F von der jeweiligen
Lage des durch die Marke be-
zeichnten Radius abweichen,
können wir auf die Anfangslage
dieses Radius, also auf M 0 N 0
in der Weise übertragen, daß wir um M„ die durch P, F 2 .... F. gehenden
Kreisbogen ziehen und auf diesen die Punkte I\ P, P ; der Reihe nach
bestimmen. Dabei ist H l F l — A r 0 P,, F 2 F., *= ,V 0 P 2 , A T 7 F- = A’ 0 P 7 . Legt
man dann auf die Lamelle mit dem Drehpunkt D und Führungspunkt F einen Kreisring
mit der ausgefrästen Führungskurve P 0 P, P 2 P 7 für den Punkt F, so wird
in dieser die Lamelle zwanglauiig geführt und es gehören dann zu Drehungswinkeln,
die eine arithmetische Reihe bilden, Blendenöffnungen, die in geometrischer Progression
aufeinander folgen.
Damit auch die übrigen Lamellen dieselbe Bewegung ausführen, legt man
zwischen diese und den Kreisring mit der Führungskurve P 0 P, P 2 P. einen
zweiten Ring, welcher ebenso beschaffen sein kann wie die bis jetzt üblichen (mit
radialem Schlitz für jeden Fübrungspunkt) oder man bringt diese Schlitze, um die
Reibung zu vermindern, in schräger Richtung an. Der Effekt ist in beiden Fällen der
gleiche; wenn die Bewegung einer Lamelle in der verlangten Weise geregelt ist, dann
ist selbstverständlich die Form der Schlitze, solange sie nur alle unter sich kongruent
sind, äquidistant und homozentriBch liegen, vom kinematischen Standpunkt aus gleichgiltig.
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115
H«rt 12.
15. Juni IDO«.
Vtrtins und Poraontnnaehrlchten. — Klein ar« Mitteilungen.
Vereine- und Personen-
nachrichten.
Aufgenomnien in den Hptv. der I). Q.
f. M. u. O. ist
Wilson-Maeulen Company; Mount
Vernon, New-York.
Kollektivausstellung der D. G. f. M.
u. O. Im Kaiserin Friedrich-Hause für
das ärztliche Fortblldungswesen.
Da ein Aussteller sich außer Stande
sieht, den von ihm belegten Platz mit In-
strumenten zu besetzen, so sind noch
0,75 qm unter den in dieser Zeitschrift
1905. S. 221 bekannt gemachten Bedin-
gungen zu vergeben.
Der Ausschuß
W. üaensch.
Regierungsrat Dr. H. Ilomann ist am
31. Mai zu Neuenahr, wo er sich zum Kur-
gebraucho aufhielt, im Alter von 46 Jahren
einem Gehirnschlage erlegen. Homanns
Lebensarbeit gehörte der Prüzisionsmechanik
und dem Eichwesen; ein Schiller von Wil-
helm Poerster und Leopold Loewen-
herz, hat er auf beiden Gebieten sich
schon jung betätigt, gehörte er doch seit
seinem 22. Lebensjahre der Normal-
Elchungs-Kommission als Beamter an, in
den letzten 6 Jahren als Mitglied; es sei
ferner daran erinnert, daß er längere Zelt
an der Bambergschen Werkstatt eine
hervorragende Stellung einnahm, besonders
nach dem Tode von Carl Bamberg; außer-
dem war er vielfach literarisch auf dem Ge-
biete der Astronomie und Physik tätig. Als
Mensch war Homann gleich ausgezeichnet
durch liebenswürdiges Wesen und durch
stete energische Hilfsbereitschaft. Unserer
Gesellschaft gehörte Homann bis zum
Jahre 1905 an, wo ein Leiden ihn zwang,
sich zurückzuziehen. Seine zahlreichen
Freunde und Mitarbeiter werden des im
besten Mannesalter Dahingegangenen stets
mit Hochachtung, in Liebe und Wehmut
gedenken.
Kleinere Mitteilungen.
Schlelfstelnregier.
D. R. G. M. Nr. 153 029 u. 153 030.
Der Apparat dient zum Abdrehen von
Sand- und Schmirgelsteinen, um bei den-
selben eine gleichmäßige Schleifüäche zu
erzielen ; er besteht in der Hauptsache aus
einem um seine Achse drehbaren, an einem
Stiele befestigten Zylinder (s. Fig.), dessen
Mantelfläche mit Zähnen besetzt ist.
Um beim Abdrehen des Steines eine
glatte Fläche zu erzielen, ist es erforder-
lich, die Zähne kreuz und quer zu stellen,
wie sie geliefert werden. Stehen die
Zähne in einer Richtung parallel zur
Achse, dann erhält der Stein eine gröbere
oder gekerbte Schleiffläche. Für die be-
queme Handhabung des Apparates ist es
zu empfehlen, auf dem Troge vor dem
Stein eine Führungsschiene anzubringen,
an der man den Schleifsteinregler, gestützt
auf den in der Figur links unten sichtbaren
Zapfen, hin und her gleiten lassen kann,
indem man denselben am Stielende hebt
und ziemlich fest gegen den Stein drückt.
Der Preis des Schleifstoinreglers ein-
schließlich 1000 Stück Ersatzzähne beträgt
5,50 il, 1000 Stück Iirsatzzllhne kosten
2,00 M, der Apparat ist zu beziehen von
Hm. Alexander Cochius in Berlin S 42,
Ritterstr. 1 13. Bl.
Aktino-Photometer von G. Heyde
In Dresden.
A ach einem Prospekt.
Das Aktino - Photonieter ist ein Instrument
zur Ermittlung der Expositionszeiten. Die Ein-
richtung besteht im wesentlichen darin, daß
ein blauer Glaskeil vor einem Diaphragma ver-
schiebbar angeordnet ist. Um die richtige Ex-
positionezeit zu finden, wird eine Schattenpartie
des aufzunehmenden Objekts durch das Dia-
phragma angesehen und der Farbglaskeil so
lange verschoben, bis die Einzelheiten un-
deutlich zu werden beginnen.
Die Versuchsstation der Lehr- und Versuchs-
anstalt ftlr Photographie in München urteilt
darüber: „Heydes Aktino-Photometer, dessen
eigenartige und sinnreiche Konstruktion den
Verhältnissen der Präzis in einer Weise Rechnung
tragt, wie dies bei keinem der bisher im Hundei
befindlichen Expositionsmesser der Fall war,
darf als ein äußerst handliches Hilfsinstrument
bezeichnet werden, bei dessen sinngemäßer
Anwendung Fehlrosultate mit großer Sicherheit
ausgeschlossen sind.*
Das Aktinometer kostet 15 il in Wildleder-
heute! 16 M Hr.
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Urt
Glaitechnlschei.
Glastechnisches.
Queckellber-Kontaktthcrmometer
von F. Schönfeld für Temperaturen
bis 550° C.
D. R. G. M. Nr. 263 919.
Mitgeteilt von M. Bornhituser in Ilmenau.
In der Technik besteht ein starkes Bedürf-
nis nach hochgradigen Kontaktthermometern;
denn in vielen Betrieben, bei Glüh- und
Schmelzprozessen, ist die Einhaltung einer be-
stimmten oberen oder unteren Temperatur-
grenze Bedingung für ein vollwertiges Produkt.
Hierfür eignen sich freilich dio elektrischen
Temperaturmesser in Verbindung mit registrie-
renden oder fernmeldenden Einrichtungen ganz
ausgezeichnet, leider aber steht ihr hoher Preis
der allgemeinen Einführung entgegen. Daher
hat die Glastechnik seit langem sich bemüht,
für diesen Zweck geeignete Kontaktthermo-
meter herzustellen. So einfach nun bei nied-
rigen Temperaturen die Herstellung solcher
Thermometer ist, so viel Schwierigkeiten be-
reitet sie bei hohen Temperaturen; denn diese
bedingen einmal ein Glos, dessen Erweichungs-
punkt möglichst hoch Uber der zu messenden
Temperatur liegt, und zweitens muß der in der
Kapillare herrschende Gasdruck so hoch sein,
daß das Quecksilber darin bei der höchsten zu
messenden Temperatur nicht zum Sieden kommen
kann, in einem Thermometer bis 550° C also
etwa 25 Atm.
Das Einschmelzen der Platindrfthte in die
Kapillare erfordert bei hohen Temperaturen
und dem im Thermometer herrschenden hohen
Druck ganz besondere Sorgfalt, denn die ge-
ringste Undichtigkeit hat ein Abblasen des
Gases zur Folge, wodurch das Thermometer
unbrauchbar wird. Dae für die höchsten Tem-
peraturen überhaupt verwendbare Glas laßt ein
derartiges, bei allen Temperaturen zuverlässig
dichtes Einschmelzen von Platindrfthten nicht
zu, und man ist daher gezwungen, derartige
Thermometer aus mehreren aneinandergesetzten
Glassorten von verschiedenem Schmelzpunkt
und Ausdehnungskoeffizienten herzustellen.
Dieses Verfahren ist möglich, da bei hoch-
gradigen Thermometern immer nur der unterste
Teil der zu messenden Höchsttemperatur aus-
gesetzt wird, und es ist auch schon Angewendet
worden Aber wahrend man bisher bis zu
6 verschiedene Glassorten henutzen mußte, ist es
Hm. F. Schön fei d in Ilmenau gelungen, durch
besondere Verfahren dasselbe mit nur 2 oder
3 Glassorten zu erreichen, wodurch seine Kon-
takt-Thermometer in bezug auf thermische
HyBtoresiB sehr hohen Anforderungen genügen.
Nach den Erfolgen Schön fei de ist zu hoffen,
daß es auch gelingen wird, Kontaktthermo-
Dntieh«
M ecJunl ker-Ztg.
meter herzustellen, deren unterster Teil aus
Quarzglas besteht, so daß dann das Quecksilber-
Kontaktthermometer bis zu Temperaturen von
etwa 700° C anwendbar wäre, ein Erfolg, den
die thermischen Industrien wohl zu würdigen
wissen werden.
Ein Dl Heren tlal-ArAo- Pyknometer.
Von H. Rebenstorff.
ZeiUchr. f. phys. u. chcm. Unterr. 17. S. 339 . 1904.
Verf. hat das bekannte Arfto-Pyknometer
nach Einhorn mit Anhftngegewichten versehen
und dadurch in seinem Anwendungsbereich er-
weitert. Das Instrument gibt ohne Anhftnge-
ge wicht die Dichte von 1,9 bis 2,0 au, mit Ge-
wicht 0,1 die Dichte von 1,8 bis 1,9. Die übrigen
3 Gewichte sind mit 0,2, 0,4 und 0,8 bezeichnet
und können einzeln oder in Zusammenstellung
zur Messung im ganzen Umfange von der
kleinsten Dichte einer Flüssigkeit bis 2,0 dienen.
Verf. erwähnt das Einhornsohe Instrument
nicht und scheint von dessen weit verbreiteter
Anwendung keine Kenntnis zu haben. Das
Instrument steht unter Musterschutz. J.
Ein Piezometer neuen System».
Von A. ßuehanan.
Compt rend 139. S. 238 . 1904.
Das Instrument findet Verwendung zur
Messung der Kompressibilität des Wassers, im
besonderen des Meerwassers und zwar in größeren
Meerestiefen.
Das Piezometer (vgl. FigJ besteht aus einem
zylindrischen Gefäß mit unteu angeblasener
Kugel C. Die Rühre B ist durch Kautschuk-
stopfen D geführt und reicht mit dem ausge-
zogenen Ende f in den Kugelansatz
C; Stopfen D wird bei der Messung
fest verschnürt.
Zur Ausführung des Versuchs
wird zunächst C größtenteils mit
Quecksilber gefüllt und dann da-
rüber A mit dem zu untersuchen-
den , vorher entlüfteten Wasser
Rohr B wird dann so eingesetzt,
daß bei einem von der Meeres-
temperatur (in den oberen Schich-
ten) nicht wesentlich abweichen-
den Wftrmegrad das Quecksilber
im engen Rohr B etwa bis t sich
•'instellt. Dann wird das Pie-
zometer in diejenige Meerestiefo ge-
bracht, in welcher der gewünschte
Wasserdruck herrscht. Das in B eindringendo
Meerwasser drückt dabei das Quecksilbor im
Röhrchen B zurück, tritt in C und schließlich
von dort aufsteigend in A ein, wo es sich mit
dem zu prüfenden Wasser vereinigt. Nach dem
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Heft lf.
U. Jnnl 190«.
Glas technisch««.
117
Herausnehmen wird das Instrument wieder auf
die Einstellungsteroperatiir gebracht und nun
daa Quecksilber in B bei e“ abgelesen. Au«
Volumen A, dem Inhalt des Röhrchens B bis e
und Druck und Temperatur des Meeres in
der gemessenen Tiefe, ferner aus Volumen und
Dichte von Wasser und Quecksilber laßt sich
die Kompressibilität des im Instrument befind-
lichen Wassers berechnen. J.
Ein Ilus« von Radiumstrahlen auf
Chlorknallgas.
Von W. P. Jorisaon und W. E. Ringer.
CA<m. Ber. 93. 8. 899. 1905 .
Da zu erwarten war, daß die Einwirkung
der Radiumstrablen auf Chlorknaligas nur ge-
ring 3ein würde, haben die Verf. Apparat und
Gasgemisch so empfindlich wie möglich ge-
macht. Es wurde im Wesentlichen die An-
ordnung von Bunsen und Roscoe*) benutzt
(». Fijj.)-
Das Gasgemisch wurde elektrolytisch im
Gefäß A dargestellt, dessen Elektroden C aus
Graphit bestehen, und aus Glocke B durch die
Waschapparato D und E geleitet. Bei F ist
mittels Glasschlitfs der übrige Teil des Apparats
angefügt
In daa Insolationagefäß H ist das dünn-
wandige Röhrchen J eingeschraolzen, das zur
Aufnahme des Radiumbromids dient. G ist ein
Drei weghahn, K ein 2 mm weites Rohr von
75 cm Lange, L eine Waschflasche, mit welcher
durch Rohr M dio Druckausgloichflasche N
verbunden wird; H und A r befinden sich in
einem Thermostaten.
Daa Gasgemisch wurde zunächst mittels
Dreiweghahna G in Kalilauge geleitet, darauf
mehrere Tage durch den Apparat, an welchen
Flasche N noch nicht angeschlossen worden
war. Das Rohr K wurde, mit MiUimeterteilung
versehen, als Manometer benutzt.
Die Einwirkung des unbedeckten Radium-
bromidröhrchens betrug während 172 Stunden
200 mm um Horizontalmanometer, des mit
*) Ostwalds Klassiker Nr. 34 u. 38.
schwarzem Papier bedeckten Röhrchens in
193 Btunden 164 mm bei der Temperatur 25°.
J.
Eine neue Form der Absorptionsröhre.
Von E. Pb. Pcrmnn
Chem. Newa O.'i. S. 213. 1906.
Bei der Absorption von Chlor, Ammoniak
oder andern Gasen entstehen oft dadurch
Schwierigkeiten, daß der Dampf sich kon-
densiert oder das entwickelte Gas zu schnell
absorbiert wird. Die Folge davon ist, daß
etwas von der absorbierenden Flüssigkeit in
die Kntwicklungeflascho zurückgetrieben wird,
was bei Benutzung der hier abgebildeten neuen
Absorptionsröhre nicht eintritt. Geeignete Ab-
messungen sind: für C etwa 25 mm Durch-
messer und etwa 90 mm Länge; für B und D
etwa 32 mm Durchmesser. Die absorbierende
Flüssigkeit muß so hoch eingefüllt worden,
daß sie die enge Röhre bei E gerade schließt.
A wird mit der Entwicklungsflasche durch
Gummi, Kork oder dgl. verbunden, während am
anderen« Ende bei F eine ßicherheitaröhre,
gefüllt mit Giaakügelchen, die mit der absor-
bierenden Flüssigkeit befeuchtet sind, ange-
bracht wird. Wb.
Zolltarif-Entscheidungen für die
Vereinigten Staaten von Nordamerika.
Als geschliffene und bemalte Glaswaren sind
nach § 100 des Tarifs mit 60 ü /o des Wertes zu
verzollen :
Thermometer aus Glas, mit durch Einwirkung
von Säure o<Ier durch Untermalen der Rück-
seite mattierter Oberfläche, deren Kanten in
einer Breite von */» Zoll (0,8 mm) oder mehr
abgeschliffen sind;
Halbfertige Injektionsspritzen, bei denen auf
der Außenseite der Röhre Teilgrado einge-
schliffen, sowie der Kolbenkopf, die innere
Fläche der Röhre und die anderen Telle zu
anderen Zwecken als zum Einpassen eines
Stöpsels geschliffen sind.
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118
BUehersohau u. Preislisten.
C. Lueger, Lexikon der gesamten Technik und
ihrer Hilfswissenschaften. 2. neu bearbeitete
Auflage. Band 3. 8°. 796 8. mit vielen Abb.
Stuttgart u. Leipzig, Deutsche Verlags-
an st alt. 25,00 M Einbanddecke 3,00 M .
Der vorliegende Band dieses Werkes,
dessen hoher Wert bei Besprechung der früheren
Bände hervorgehoben wurde, umfaßt »Dolomit*
bis »Feuerturm*. Unter den zahlreichen für
den Mechaniker wichtigen Artikeln seien fol-
gende besonders erwähnt: Drehbank, Druckluft-
werkzeuge, Eisen u. s. w., Elastizität, Elektri-
zität u. s w , Energie, Erdmessung, Federbaro-
meter, Fehlertheorie, Fernrohr, Feuchtigkeits-
messer. Dem Bande ist ein vervollständigtes
Verzeichnis der Mitarbeiter beigegeben, das
eine große Zahl angesehener Namen aufweist.
Bi
L. Dressei, Elementares Lehrbuch der Physik
nach den neuesten Anschauungen für höhere
Schulen und zum Selbstunterricht. 3. verm.
und umgearb. Aufl. 2 Bde. gr.-8°. XV., X.,
1063 S. m. 655 Fig. Freiburg, Herder 1905.
16,00 M., in Leinw. 17,60 M.
PreiKverzeichniaae n. dfl.
Otto Himmler (Berlin X 24, Oranienburger
Str. 65). Mikroskope. 8°. 79 S. mit 23 lllustr.
Eino sehr ausführliche und schön uusge-
stattete Preisliste nebst Beschreibung und Ge-
brauchsanweisung über die Mikroskope und
Nebenapparate der Firma. •
Deutsch«
M*clmüli»r-Ztg.
Georg Schmager (Leipzig, Nikolaikirchhof).
Physikalische und chemische Lehrmittel
unter Berücksichtigung dos Lehrplans für
Volksschulen der Stadt Leipzig. 8°. 22 S.
Gebrüder Mittelstraß, Hoflieferanten. (Magde-
burg, Breiteweg 38). Das Skioptikon und
seine Nebeoapparate. 8°. 48 S. mit vielen
lllustr.
Die Broschüre gibt auf Grund 30-jähriger
Erfahrung eine Beschreibung und Gebrauchs-
anweisung für die Skriptikons der Firma.
Altstädtische Optische Industrie-Anstalt
Nitache & Günther (Rathonow Pr.). 1. En-
Gee-Pinceuez-Normale. 8°. 39 8. mit zahl-
reichen lllustr. 2. Uni - Bifo - Gläser. 16°.
20 S. mit vielen lllustr.
Dem Pincenez-Bystem der Firma liegt der
Gedanko zu Grunde, den Kneifer nicht als
fertiges Ganzes zu verkaufen, sondern ihn aus
seinen einzelnen Teilen so zusammenzustellen,
wie es die Gesichtsform des Trägers erfordert.
Die Firma liefert daher diese einzelnen Teile
in den verschiedensten Abmessungen und
Formen, die in der Broschüre aufgeführt und
abgebildet sind; dom Verkäufer wird eine aus-
führliche Anweisung gegeben, wie er die
Auswahl zu treffen hat.
Uni-Bifo-Gläser sind Brillengläser, bei denen
der obere Teil zum Sehen in die Feme und
der untere zum Sehen in der Nähe bestimmt
ist; sie bestehen aus einem Stück und sind
aufs genaueste zentriert. Der Firma Nitsche
& Günther ist von der Londoner Uni-
Bifocal Cy Lim. die Generalvertretung für
Deutschland übertragen worden.
Bücberacbau u. Prciilittan Patentachau
Patentschau.
Galvanometer, dadurch gekennzeichnet, daß die Polschuhe zweier Magnete von
gleichem Querschnitt und gleicher Größe und demzufolge gleicher magnetischer Stärke kon-
zentrisch zueinander angeordnet sind, so daß ein gleichförmiges doppeltes magnetisches Feld
entsteht, in welchem sich zwei Seiten oines drehbaren Ankers bewegen, der aus einer auf einen
Rahmen von V-förmiger Gestalt gewickelten Spule besteht. J. Richard in Paris. 3.7.1904.
Nr. 157 936. Kl. 21.
Vorrichtung zur Herstellung von Glasholilkörpern in der Weise, daß eine auf einer
Unterlage ausgebreitete Glasschicht während der Umformung längs der Grundlinien des herzu-
stellenden Körpers an einem tragenden Gestell o. dgl. durch einen mehrteiligen, innen genuteten
Rahmen mit radial verschiebbaren Teilen gehalten und später freigegeben wird, gekennzeichnet
durch einen mehrteiligen Greiferring, dessen radial verschiebbare Teile den auf der Unterlage
vorläufig zusammengelegten, mit Glas gefüllten Rubinen beim Schließen in sich und mit dem
Traggestell Zusammenhalten, beim Offnen die Rahmenteile mitnehmen und nach Abrücken vom
Glaskörper selbsttätig freigeben.
Ausführungsform der Vorrichtung nach obigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausein an de niehon der Rahmenteile beim Öffnen des Greiferringes durch am Rand an-
geordnete Hebel mit Sperrhaken erfolgt, welche letzteren, wenn der Grelferring geschlossen wird,
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Patentschau. — Patentliste.
119
Heft 12.
13 Juni 190A.
in eine Nut des Rahmens eingreifen und heim Öffnen dos Ringes die Rahmenteile so lange mit-
nehmen, bis sie durch Anstoßen an einen am Gestell angeordneten Anschlag aus der Nut aus-
gehoben werden. P. Th. Sievert in Dresden. 16. 12. 1903. Nr. 157 847. KI. 32.
Windmittelkraft-Zeichner zum fortlaufenden Aufzeichnen der auf Flüchen und Körper
wirkenden mittleren Windkräfte unter Berücksichtigung ihrer Richtung, Druck- und Saug-
wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß die den Wind auffangenden Meßkörper, ohne ihre Lage
zu der Windrichtung verändern zu müssen, au einer lotrechten Pendelstange derart aufgehängt
sind, daß die entstehenden drehenden und radialen Pendelbewegungen gleichzeitig auf zwei
getrennte Zeichenstifte übertragen werden.
Apparat nach obigem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der
drehenden Bewegungen dadurch erfoigt, daß die Zeichenstifte mit einer Scharniersechseckseite
durch die Drehungen des Pendelendes mit einem Triebrade geradlinig verschoben werden.
A. Fromm in Graudenz. 20.2.1903. Nr. 157 550. Kl. 42.
Gewindebohrer, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde auf einer ein- oder mehr-
gängigen Schraubenlinie von gewisser Breite und von erheblich größerer Steigung als die des
Gewindes fortgenommen ist, zum Zwecke, in den einzelnen Querschnitten des Bohrers die
Anzahl der schneidenden Kanten zu verringern. W. Rump in Peine. 23. 2. 1904. Nr. 157 863. Kl. 49.
Vorrichtung zur Fernanzeige des zeitlichen Verlaufes von Flüssigkeitsbewegungen,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Leitung ein unter gleichbleibendem Druck stehender, mit
überlaufheber versehener Flüssigkeitssack eingeschaltet ist, in welchen die zwecks dauernd
richtiger Angabe in bekannter Weise kegelförmig ausgebildete Tauchglocke eines pneumatischen
Waeserstandzoigers eintaucht, der die Anzahl und Zeitdauer der BinzelfQlluugen aufzeichnet.
F. Lorenzen in Friedrichstadt a. d. Eider. 6. 8. 1902. Nr. 157 645. Kl. 74.
Rotierendes elektrisches Meßgerät, bei welchem dadurch bestimmte Rotations-
geschwindigkeiten erzielt werden, daß der eingeleiteten elektrischen Leistung durch eine auf
beliebige Weise erzeugte Gegenleistung das Gleichgewicht gehalten wird, dadurch gekenn-
zeichnet, daß die auf einen beweglichen Teil eingeführte elektrische Leistung durch ein
Planetengotriebe auf einen anderen beweglichen Teil, auf welchen die Gegenleistung erzougt
wird, übergeführt wird, wobei der auf das Planetenrad ausgeübte Druck entgegen einer Feder-
kraft eine Ablenkung des Planetenrades erzeugt, welche als Maß für die von dem Meßgerät zu
summierende Größe dient. Hartmann & Braun in Frankfurt a. M. 9. 6. 1904. Nr. 157 804. Kl. 21.
Verfahren zur Eliminierung des Einflusses der I'eriodenzahl bei Wechselstrom-
meßgeräten nach Ferrarisschem Prinzip, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen Anker ein
Feld zusammenwirkt mit zwei von der Periodenzahl abhängigen Feldern, wobei diese entgegen-
gesetzte Wirkung und ihre Spulen ungleiches Verhältnis der Reaktanz zum Ohmschen Wider-
stand Jiaben. E. Morck in Frankfurt a. M. 6.3. 1904. Nr. 158 008. Kl. 21.
Patentliste.
Bis zum 28. Mai 1906.
Klasse: Anmeldungen.
12. Sch. 22 268. Gefäß zur Absorption von
Gasen durch Flüssigkeiten. G. Lüttgen,
Berlin- Halensee. 24.6.04.
21. F. 19 780. Instrument zum Messen der
Wellenlänge elektrischer Wellen. J. A.
Fleming, London. 7.2.05.
G. 22 397. Kombinierter Zeit-Verbrauchs- und
Belast ungsmesser für elektrische Energie.
Th. Grubor, Lüdenscheid. 15.1.06.
H. 35 830. Verfahren zur Herstellung von
Spulen für elektrische Zwecke. R. Hop-
felt, Berlin. 28.17.05.
O. 4870. Taschendynamomaschine für Hand-
botrieb. A. S. Oliva u. SL Consigliere,
Genua. 24. 5. 05.
42. A. 12134. Kreiselapparat. H. Anschütz-
Kaempfe, Kiel. 17.6. 05.
B. 36 072. Entfernungsmesser mit zwei an
den Enden einer kurzen Basis angeordneten
Reflektoren und einem dem oder den Oku-
laren vorgelagerten Prismensystem. A.
Barr, Glasgow, u. W. Btroud, Leeds, Engl.
31. 12. 03.
B. 41 420. Schiebelehre. A. Bergmann,
Velbert. 10. 11. 05.
C. 12 503. Vorrichtung zur Bestimmung der
Himmelsrichtungen. J. J. T. Chabot, Deger-
loch, Württ 18. 2. 04.
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1 20
Patentli«le.
C. 13 632. Reduktionszirkel für gleichzeitige
mehrfache Reduktion. L. Cot 6, St. Hya-
cinthe, Canada. 18. 5. 05.
H. 35 366. Stativ zur Aufnahme und allseitigen
Bewegung von Röntgenröhren u. dgl. mit
einem an der Stativstange angeordneten,
drehbaren Gelenk viereck. C. Hahn, Braun -
schweig. 19. 5. 06.
K. 28 414. Im Querschnitt halbkreisförmiges
Prn paraten glas Deutsche Lehrmittel-
Gesellschaft, Berlin. 23.11.04.
K. SO 050. Schublehre, bei welcher ein
Bchneckengewinde des Mikrometerrades in
eine Vorzahnung des Maßstabos eingreift.
F. Krämer, Amberg. 31.7.05.
N. 7944. Vorrichtung zum Messen der in einem
Behälter enthaltenden Flllssigkeitsmenge
mit Hilfe einer die Flüssigkeitshöhe an-
zeigenden!, mit ihrer Mündung verstellbaren
Röhre. R. Neu mann, Wien. 24.7.05.
O. 4703, Doppelfernrohr. Optische Werk-
stAtte Casnol, Cassel. 1.12.04.
R. 21 488. Panoramafernrohr mit drehbarem
Eintritts- und Aufrichtereflektor. Rath.
Opt. Ind.- Anstalt vorm. E. Busch,
Rathenow. 9. 8. 05.
R. 21 979. Nullzirkcl nach dem Zwoifeder-
system. E. O. Richter & Co., Chemnitz i. Sa.
4. 12. 05.
Sch. 24 248. Feineinstellvorrichtung für Ein-
satznadeln au Zirkeln. G. Schoeunor,
Nürnberg. 21. 8. 05.
Z. 4529. Koinzidenzentfemung8niesser mit
einem aus zwei Teilen zusammengekitteten
Scheideprisma, dessen Kittschicht den ge-
meinsamen Brennpunkt der beiden Objektive
enthalt und mit der sich anschließenden
Scheideflllche in derselben Ebene liegt.
C. Zeiß, Jena. 29. 4. 06.
Z. 4614- Entfernungsmesser, bestehend aus
zwei Fernrohren mit gemeinsamem Okular
und gerader, zur Standlinie senkrechter
Grenzlinie zwischen den beiden Bildern und
aus einer Vorrichtung zur Verschiebung des
einen Bildes iu der Richtung der Staudlluie.
C. Zeiß, Jena. 1.8.05.
72. St. 10 012. Als Fernrohr zu verwendendes
Bajonett. F. W. Stil Iw eil, Scranton,
V. St A. 17. 1. 06.
Erteil nn gen.
12. Nr. 172 681. Einrichtung zum Durchlichten
von Flüssigkeiten mitQuecksilherlicht behufs
Erzeugung eiuer chemischen Reaktion.
Schott & Gen., Jena. 3 3. 05.
Nr. 172 682. Quecksilberkathode für die Elek-
trolyse von Salzlösungen. A. Sindig-
Larsen, Christian ia. 31.7.04.
Deutsche
21. Nr. 172 515. Anordnung zur isolierenden
Verbindung zweier Metallteile für elektrische
Zwecke. M. Meiroweky, Cüln - Ehrenfeld.
7. 2 04.
Nr. 172 607. Elektrische Meßbrücke zur Be-
stimmung des Übergangs Widerstandes einer
Erdahleitung unter Benutzung zweier Hilfs-
ableituogeu. A. Christen een, Maribo,
l)Anem. 7. 5. 04.
Nr. 172 686. Einrichtung an Thermoelementen
zur Sicherung der Verbindungsstellen der
Elektroden, W. E.Haskel, Boston, V.StA.
28. 10. 04.
Nr. 172 775. Verfahren, Uhren, Zeitz&hler und
Ähnliche Apparate durch einen Elektromotor
anzutreiben. Schiersteiner Metallwerk,
Berlin. 1. 12. 05.
Nr. 172 777. ElektrizitAtszAhler für Eichzwecke.
Isaria-Zfthler* Werke, München. 28.12.05.
Nr. 172878. Spannuugssucher. F. E. Smith,
San Francisco. 2. 7. 05.
Nr. 173119. Phasen an zeiger mit an gewissen
Stellen der Skala erhöhter Empfindlichkeit.
P. M. Lincoln, Niagara Falls, Now-York.
2. 7. 01.
42. Nr. 172 589. Wetteranzeiger. R. Marti,
Solothurn, Schweiz. 2. 8. 05.
Nr. 172 624. Panorama -Doppeifernrohr. Ra*
theno wer Opt. Industrie- Anstalt vorm.
E. Busch, Rathenow. 16.3.05.
Nr. 172 626. Ölprobiermaschine. P. Wendt,
Grünberg i. Schl. 25. 1. 05.
Nr. 172914. Vorrichtung zur farbigen Be-
leuchtung von Bterooskopbildern bei der
Betrachtung derselben durch ein Stereoskop.
H. Kloppe, Berlin. 5.2.05.
Nr. 172 915. Metallthermometer mit einer aus
zwei verschiedenen Metallen horgestcllten
Spirale. F. Kaeferle, Hannover. 19.7.05.
Nr. 173 107. Entfernungsmesser mit senk-
rechter Basis. E. Hey her. Schloß Peru-
scheu, G. Gossa u. M. Gossa, Breslau.
27. 10. 03.
Nr. 173022. Aus Blech gezogene Prisraen-
stühle für Prismenfernrohre. W. Schöne-
wolf, Friedenau-Berlin. 11.2.05.
Nr. 173 109. Bilderwechselvorrichtung für Pro-
jektionsapparate u. dgl. mit gleichzeitiger
Einschaltung des einen und Ausschaltung
des andern Bildhalters. C. Huysinga,
München. 3. 4. 01.
67. Nr. 172 811. Verfahren zum Schleifen von
Linsen mit zwei Brennpunkten mit Hilfe
einer zwei Schleifzonen verschiedener
Krümmung besitzenden Schleifscheibe. B.
Mayer, Baltimore, V. St. A. 19. 10.04.
74. Nr. 173 152. Zeitsignalapparat. Ö. Schütt,
Hannover. 15. 6. 04.
Für di« Redaktion veraniw örtlich: A. Blaeehke Id Berlin W.
Verlag von J alias Springer In Berlin N. — Druck von Emil Drejer in Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Inatrumentenkunde
□nd
Organ für die gesamte Giasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 6.
Heft 13. 1. Juli. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Einladung
zum
17. Deutschen Mechanikertag
am 17. und 18. August 1906
in Nürnberg.
Nach sechsjähriger Pause kehrt der Deutsche Mechanikertag wieder irn Süden
Deutschlands ein, und zwar ist die Wahl auf .das Schatzkästlein Deutschlands“, auf
Nürnberg, gefallen. Dort wird gerade jetzt die 100-jährige Zugehörigkeit der Stadt
zur Krone Bayerns durch eine glänzende Ausstellung gefeiert, die zeigt, welch' hohe
Stufe in der Technik, den Künsten, dem Unterrichtswesen Bayern einnimmt, daß es im
besonderen den Glanz, in dem schon vor 100 Jahren die Präzisionsmeehanik dort er-
strahlte, zu wahren und zu mehren gewußt hat. Und so laden wir unsere Fachgenossen
und die Freunde unserer Kunst herzlich ein, in diesem Jahre recht zahlreich in Nürn-
berg sich einzufinden, um über eine Reihe von Fragen zu beraten, die für die Fein-
mechanik und unsere Deutsche Gesellschaft für Mechanik und Optik von größtem In-
teresse sind, sowie um Nürnbergs und seiner Jubiläumsausstellung Schätze zu be-
sichtigen. Wir hoffen, daß auch in diesem Jahre unserem Rufe zahlreich Folge gegeben
werden wird, heuer um so mehr, als sicherlich die Stadt an sich und doppelt in Ver-
bindung mit der großartigen Ausstellung ihre Anziehungskraft ausüben wird.
Der Vorstand hat geglaubt, die Eigenart Nürnbergs dadurch berücksichtigen
zu sollen, daß er die Verhandlungen auf einen Vormittag zusammendrängte (vgl. die
beifolgende Zeiteinteilung) und so 1 Tage für den Besuch der Ausstellung sowie die
Besichtigung von Museen und Fabriken unter sachkundiger Führung frei machte.
Der Preis für die Teilnehmerkarte (Herren oder Damen) beträgt 8,00 M: darin
ist einbegriffen : zweitägiger Eintritt in die Ausstellung, einmaliger Eintritt in das Gewerbe-
museum, einmaliger Eintritt Id das Germanische Museum, das trockene Gedeck für das
Festessen, Festzeichen und Führer durch Nürnberg.
Anmeldungen sind, spätestens bis zum 11. August, zu richten an Hrn. Kommerzien-
rat (lg. Schoenner (Nürnberg, Gartenstr. 7).
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Dr. H. KrUfi, Vorsitzender. Prof. Dr. A. WoBtphal, stell v. Vorsitzender. W. H an d k e, Schatzmeister.
Prof. Dr. L. Ambronn. M. Bokel. M. Bieler. Dir. Prof. A. Böttcher. R. BrunuSe.
Prof. Dr. S. Czapskl. Dir. Prof. Dr. F. Göpel. W. Haensch. 0. Heyde. Dr. D. Kaempfer.
R. Kleemann. Prof. Dr. 9t. Lindeck. Baurat B. Pensky. W, Petzold. I,. Hchopper.
F. Sokol. lieg. -Kat Dr. H. Btadthagen.
Der Ortsausschuß zu Nürnberg-.
Kommerzienrat Gg. Schoenner.
F. Bock, Kgl. Prof. u. Vorstand der mechaniHCheu Abt. der Industrieschule. F. A. Kapeller,
Kgl. Rektor der Industrieschule. G. Klüntler, Ingenieur, von Kramer, Kgl. Oberbaurat u.
Dir. des Bayer. Gewerhemuseums. Dr.-Ing. J. Möl Ungar. F. Nerz, techn. Dir. der Hiemetis-
Schuckert- Werke. Prof. Dr. F. Zickermann.
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122
Einladung zum 17. Deutschen Mechanikerlag.
Deutsche
Mec han i k er-Ztg .
Zeiteinteilung.
Donnerstag, den 10. August 1906, abends von 8 Uhr an:
Begrüßung der Teilnehmer und ihrer Damen
im Hotel „Goldener Adler“.
Abgabe der Teilnehmerkarten, Festzeichen und Führer durch Nürnberg.
Freitag, den 17. August 1906.
9 Uhr vormittags:
SiUung
im großen Vortragssaale des Bayer. Gewerbemuseums.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht, erstattet vom Vorsitzenden.
2. Hr. Dr. F. Kalkner (von der Firma Siemens-Schuckert-Werke, Nürnberg):
Zweck, Konstruktion und Wirkungsweise der Elektrizitätszähler und der neueren
Tarifapparate.
3. Hr. Prof. Dr. L. Ambronn: Stand der Arbeiten zur Herausgabe einer Geschichte der
mechanischen Kunst.
4. Hr. Prof. Dr. 8. Czapski: Die Abbe-Stiftung.
5. Wiederholter Antrag des Vorstandes auf Erhöhung der Mitgliederbeiträge (vgl. § 17
der Satzungen und Deutsche Mech.-Ztg. 1905. S. 247).
6. Hr. A. Blaschke: Die wichtigsten Patente des letzten Jahres,
7. Geschäftliche Angelegenheiten.
a) Wahlen zum Vorstande gemäß § 10 der Satzungen.
!J Voranschlag für 1906/07 | vorgelegt vom Schatzmeister.
d) Wahl zweier Ktutsenrevisoren.
e) Festsetzung betr. den 18. Deutschen Mechanikertag.
8. Hauptversammlung der Fraunhofer-Stiftung.
Während der Sitzung besichtigen die Damen unter ortskundiger Führung die
Sehenswürdigkeiten der Stadt. Treffpunkt: Hauptportal der St. Lorenzkirche, 9 Uhr.
l'/j Uhr mittags:
Mittagessen im Restaurant Kultur-Verein.
3 Uhr nachmittags:
Besichtigung der Ausstellung.
7 Uhr abend«:
Zusammenkunft in der Hauptrestauration der Ausstellung
Samstag, den 18. August.
9 Uhr vormittags:
Besichtigung der Siemens-Schuckert-Werke mit Damen,
oder „ der Metallwarenfabrik vorm Gebr Bing A.-O. mit Damen,
oder „ der Bleistift/abrik Joh. Faber A.-O. ohne Damen.
Die Teilnehmer werden ersucht, sogleich bei der Anmeldung Mitteilung zu
machen, für welche Besichtigung sie sich entschließen.
2 bis 4 */, Uhr nachmittags:
Besuch des Bayer. Gewerbemuseums,
oder „ „ Germanischen Museums.
5 Uhr nachmittags:
Festessen in der Hauptrestauration der Bayer. Jubiläuma-LandeB- Ausstellung.
Sonntag, den 19. August:
Besichtigung der Stadt, der Museen usw.
Wegen Unterkunft wolle man sich an den Wohnungeausschuß des Verkehrtverein»
(Hauptbahnhof Nürnberg) wenden.
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123
H«ft IS.
J. Juli ISO«.
K. Sit gl. Neues Prinzip einer elektrischen Präzisionsuhr
Ergänzung zu dem Aufsätze:
Neues Prinzip einer elektrischen Präzisionsuhr').
Ton Dr. X- Steffl In Innsbruck.
Das in meiner Dissertation behandelte Selenpendel hat noch eine wesentliche
Vervollkommnung erfahren. Es hat sich gezeigt, daß etwaige Schwankungen der Licht-
quelle, der Spannung der Batterie oder des Widerstandes der Selenzelle auf die
Schwingungsdauer des Pendels dann den geringsten Einfluß haben, wenn die An-
regung 1. nicht am unteren Ende des letzteren, sondern in seinem Aufhängepunkte
erfolgt, 2. nicht in einer kleinen Verrückung des Aufhängepunktes, sondern in einer
reinen Drehung desselben besteht. Die erste Bedin-
gung läßt sich dadurch realisieren, daß der Elektro-
magnet nicht direkt (wie früher) auf das Normalpendel
wirkt, sondern auf ein zweites, das den Impuls erst
mittels seiner Aufhängung auf das erste überträgt.
Damit der Aufhängepunkt des Normalpendele gemäß
der zweiten Bedingung eine reine Drehung ausführt,
könnte man dasselbe mittels einer isochronischen
Feder an einer Schneide befestigen in der Art, daß
das obere, festgeklemmte Ende der Feder mit der
Kante der Schneide in eine Linie zu liegen kommt,
der Drehpunkt des Pendels also genau in dieser Linie
sich befindet. Die 8chneide wäre mit dem zweiten
Pendel verbunden ; letzteres könnte auf diese Weise
durch eine reine Drehung des Aufhängepunktes auf
das Normalpendel Energie übertragen. Dabei ginge
aber das Normalpendel bei jeder Schwingung eine
kurze Zeit auf Messeraufhängung, mit welcher sich
bekanntlich keine solche Präzision erreichen läßt wie
mit der reinen Federaufbängung. Außerdem ist in
diesem Falle die Reibung bedeutend größer, so daß
Lichtquelle, Selenzelle und Batterie viel stärker sein
müssen als bei der alten Konstruktion.
Diese Nachteile lassen sich auf folgende
Weise umgehen: Das Normalpendel P hängt an
einer isochronischen Feder F, deren oberes Ende in
ein Metallstück M eingeklemmt ist , das an vier
Federn ab c d hängt, von welchen sich immer je
zwei rechtwinklig überkreuzen (Fig. 1). Das Metall-
etück muß dabei bo weit zwischen die vier Federn
hineinragen, daß seine untere Fläche, an welcher
der freie Teil der isochronischen Feder beginnt, ge-
nau mit der Halbierungslinie der genannten vier
Federn zusammenfällt. Versetzt man jetzt das Pendel
in Schwingung, so vollführt sein Aufhängepunkt eine
reine Drehung um die genannte Halbierungslinie.
Der bewegliche Teil der Federkreuzaufhängung ist
nun mit einem zweiten Pendel P‘ verbunden, auf
welches der Elektromagnet wirkt. Bei der rechtsseitigen Elongation von P 1 legt sich der
an demselben befindliche Anker A‘ an den Elektromagneten E an (Fig. 2), natürlich unter
Zwischenschaltung einer unmagnetisierbaren Schicht zur Vermeidung des remanenten
Magnetismus. Hört der Elektromagnet zu wirken auf, so wird das Pendel durch eine
Feder nach links gezogen, bis es sieb an einen auf dieser Seite befindlichen Anschlag A
anlegt. Die Belichtung der Selenzellen geschieht auf folgende Weise: Das Normal-
pendel P besitzt über seiner Linse einen Blechansatz B (Fig. 2); an der Pendel-
stange P" befindet sich ebenfalls ein Blechansatz B‘. Erteilt man nun dem Normal-
pendel eine Elongation nach links, so wird der in einem festen Schirm J befindliche
(punktiert gezeichnete) Spalt zum Teil frei. Dadurch tritt Belichtung der Selenzelle
Fig. 1
‘) D. Mcch -Ztg 190 i. 8. 81.
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124
K. Sieg 1, Elektrische Präzisionsuhr — Vereins- und Personennachrichten.
De ätsche
Mechaniker- Ztf.
ein, und der Elektromagnet beginnt zu wirken. P" bewegt sich deshalb nach rechts,
und sein Anker bleibt an dem Elektromagneten ruhig liegen. Die Belichtung dauert
Fort, und P, das sich inzwischen nach rechts bewegt, bekommt dadurch einen Impuls
nach rechts. Sobald es seinen rechtsseitigen Umkehrpunkt zu erreichen beginnt, tritt
Verdunklung der Selenzelle ein, und der Elektromagnet ladt P los. Dieses legt sich
wieder an seinen linksseitigen Anschlag und erteilt dadurch P, das inzwischen nach
links schwingt, einen Impuls nach links. Die Verdunklung dauert an, bis P in die
Nahe seines linksseitigen Umkehrpunktes kommt. Jetzt wiederholt sich das ganze Spiel
von neuem.
Das Normalpendel P, das wie frDher ein Sekundenpendel ist, schwingt bei dieser
Art der Anregung vollständig frei, und der Antrieb erfolgt nicht nur durch den Trägheits-
strom der Selenzelle, sondern es wird zugleich der ganze Belichtungsstrom ausgenützt,
was sich bei der früheren Konstruktion nicht hatte erreichen lassen. Außer der Selen-
zelle, welche daB Pendel in Gang erhält, wird wie früher eine zweite Zelle belichtet,
welche die Zeigerwerke betätigt. Die Amplituden der beiden Pendel sind sehr klein;
nur der größeren Deutlichkeit halber sind sie übertrieben groß gezeichnet.
Innsbruck, Mai 1906.
Vereins- und Personennaehrichlen.
Mitgliederverzeichnis,
Bis zum 30. Juni d. J. Bind folgende Ver-
änderungen im neuen Mitgliederverzeichnis
bekannt geworden:
A. Neue Mitglieder:
August Dahm; Metallwarenfabrik;
Hamburg 5, Lindenatr. 14. H.-A.
W. Hofmann; Spezial Fabrik für Schnitte
und Stanzenbau; Leipzig - Lindenau,
Queckstr. 16. Lpz.
Willy Kießner; Mechaniker und Op-
tiker; Spez. : Kinematographen und
Zubehör; Berlin SO 36, Glogauer
Straße 19. Berl.
Robert Kurtzke; Feinmechaniker der
Militärtechnischen Akademie; Char-
lottenburg 2, Fasanenstr. 87. Berl.
Wilson-Maeulen Company; Mount
Vemon, New-York. Hptv.
B. Ausgeschieden:
H. Dähnhardt; Einbeck.
Eduard Kramer; Halle.
Ernst Plank; Nürnberg.
C. Änderungen der Adressen:
Otto Bohne Naehf. (Inh.: Louis
Kurth u. Otto Kohlmann).
C. Stührmann; Hamburg 30, Bis-
marckstr. 145.
D. Berichtigung:
Auf S. 1 Zeile 14 v. u. ist für W. Sar-
torius zu setzen: R. Brunnee.
Verein Deutscher Glaslnstrumenten-
Fabrikanten.
Laut Beschluß der Vorstandssitzung vom
13. Juni findet die diesjährige Hauptver-
sammlung am 13. August in Frauenwald
statt. Die Mitglieder werden gebeten, An-
träge hierzu bis zum 15. Juli beim Vorstand
einzureichen. Das Programm wird mit der
Einladung s. Z. übersandt und in dieser
Zeitschrift veröffentlicht werden.
Hr. Wilhelm Petzold, der I. Vor-
sitzende des Zweigvereins Leipzig, feierte
am 18. Juni sein 26-jähriges Geschäfte-
jubiläum.
Nach BeendigungseinerLehrzeit arbeitete
Hr. Petzold in den Instituten von Breit-
haupt & Sohn, G. & S. Merz und Dr.
Stöhrer & Sohn. Am 18. Juni 1881 er-
richtete er in Leipzig seine Werkstatt;
1884 wurde der Physiologe Prof. Dr. C.
Ludwig auf des jungen strebsamen und
tüchtigen Mechanikers Unternehmen auf-
merksam und übertrug ihm die Konstruktion
seiner hervorragenden wissenschaftlichen
Apparate; im Zusammenarbeiten mit
Ludwig und seinen Schülern wurden viele
neue physiologische Apparate gebaut. Im
Jahre 1900 siedelte Hr. Petzold auf sein
eigenes Grundstück (Leipzig-Kleinzschocher,
Schönauer Weg 6) über. Heut darf Hr.
Petzold seine Werkstatt als eine der ersten
seines Faches bezeichnen; auf allen Aus-
stellungen, die er beschickte, errang er
höchste Auszeichnungen.
Der Jubilar wurde durch Behr viele
Beglückwünschungen und Geschenke er-
freut. Er vereinigte am 23. Juni zahlreiche
j Verwandte, Freunde und Kollegen mit ihren
> Damen im Etablissement Reichsverweser
| um sich, um die Jubelfeier festlich zu be-
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Haft IS.
t. Jnll l»OC.
Kleiner« MltteUung.n.
125
gehen. An ein« Peittafel schloß sich ein
gemütliches Tänzchen, das alle Beteiligten
in heiterster Laune bis zur frühen Morgen-
stunde zusarnmenhielt.
Kleinere Mitteilungen.
Apparat zur Bestimmung de« mecha-
nischen Wärmeäquivalents.
Von H. Rubens,
Verh. d. Phy$. Ges. 8. 8. 77. 1906.
Mit dem Apparate soll im physikalischen
Übungslaboratorium das mechanische Wärme-
äquivalent bestimmt werden.
Die 60 cm lange, 4,5 cm weite, mit
Maschinenöl gefüllte Messingröhre R R
welche die Thermometer a und b in das Innere
des Kalorimetergefftßes hineinragen. Dieses
ist, um es gegen Wärmeabgabe an die Atmo-
sphäre zu schützen, von der durch die Kappen T T
verschlossenen Messinghülle PP umgehen; die
Rbonitringe S S und die Gummiringe G G er-
halten das Kalorimetergefftß io fester Lage in
Beziehung auf die Schutzhülle. In das Innere
des Kalorimeters ist ein Einblick gewährt durch
je acht 4 X 2 cm große Fenster F F, welche
sich sowohl in der Umhüllung wie auch in der
Wandung des Kalorimeters befinden.
Ein zylinderförmige», 4 kg schweres Blei-
gewicht U füllt die untere Hälfte des Kalori-
metergefäßes aus. Dreht man nun mittels der
an der horizontalen Achse Q Q befindlichen
Doppelkurbel das Kalorimetergefnß samt Schutz-
hülle um 180°, so wird das Bleigewicht nach
oben geführt und sinkt darauf in dem im Kalori-
metergefäß befindlichen Öl langsam nach unten.
Hierbei wird die bei der Hebung des Blei-
gewichtes geleistete Arbeit durch Reibung am
öle in Wärme übergoführt. Der Betrag der
Wärme sowohl wie derjenige der Arbeit ist
leicht zu ermitteln. Die Arbeit ist das Produkt
aus dem Gewicht U multipliziert mit der
Strecke, um welche dasselbe bei einer Drehung
des Apparates gehoben wird. Die Wärme-
menge ergibt sich als Produkt der durch die
Thermometer a und b angezeigten Temperatur-
erhöhung des Kalorimeters und der Wärme-
kapazität desselben, welche letztere durch Be-
stimmung von Masse und spezifischer Wärme
j des Ols, des Bleies, des Messings und des
I Glases leicht festzustellen ist. Der Quotient
I aus der geleisteten Arbeit dividiert durch die
I erhaltene Wärmemenge ist dann das gesuchte
• Wärmeäquivalent.
Zur Erzielung einigermaßen genauer Werte
muß man natürlich eine größere Anzahl von
( Drehungen am Apparate hintereinander aus-
' führen. Um hierbei die für kalorimetrische
Messungen erforderlichen Bedingungen in bezug
auf die Außen- lind Innentemperatur de»
Apparates Herstellen zu können, ißt das Therrao-
' metor d zur Messung der äußeren Lufttemperatur
angebracht und dos Thermometer c zur
Temperaturmessung im Lultmantel zwischen
dem Kalorimeter und der Schutzhülle. In
dieeem Zwischenraum befinden Bich 36 Kork-
würfel von zusammen 7 g Gewicht, welche bei
jeder Drehung mitgenommen werden und durch
ihr Herabfallen die Luft gut durchmischen, so
daß das Thermometer e wirklich die Mittel-
temperatur des Luftmantels angibt.
(b. Fig.) bildet das Kalorimetergefäß, mittels ,
dessen die Wärmemenge gemessen wird, die ]
durch Betätigung des Apparates auB mecha-
nischer Arbeit erzeugt wird. An den Enden
ist R R von zwei Kappen abgeschlossen, durch
Durch 50 Drehungen, die eine Zeit von
etwa 3 Minuten in Anspruch nehmen, steigt die
Temperatur des Kalorimeters um etwa ein viertel
Grad. Eine Versuchsreihe von 450 Drehungen
dauert nicht ganz eiue halbe Stunde und ergibt
126
KMon« Mitteilungen.
Deutsche
Mechaalker-Ztf.
bei Beachtung der erforderlichen Vorsichts-
maßregeln Werte, die selten um 2 % vom
Mittelwerte abweichen. Zehn vom Verf. mit-
geteilte Versuchsreihen wichen im Mittel nur
um 0,94 % von dem zu 424,8 kgm berechneten
Mittelwerte des mechanischen Wärmeäquivalents
ab. Begnügt man eich im Unterrichte mit
Versuchsreihen von 100 bis 200 Drehungen,
welche 10 bis 20 Minuten erfordern, so erreicht
man noch eine Genauigkeit von 3 °/ 0 . Mk.
Ein neuer Parallelschraubstock.
Von Oskar Jeidel in Berlin.
Nachdem der Parallelschraubetock sich all-
gemeine Anerkennung erworben hat, sind die
Fabrikanten eifrig bemüht, ihn zu vervoll-
kommnen, und zwar in erster Linie, eine genau
parallele Führung der Backenflachen zu sichern.
Eine genaue Führung ist aber nicht ganz
leicht zu erreichen, denn die geradlinige Ver-
schiebung der beweglichen Backe führt an
sich zu einer weniger stabilen Bauart, als die
einfachere drehende Bewegung beim Zangen-
echraubstock. Um dem entgegenzuwirken,
hat man die Parallelscbraubstöcke zunächst
sehr kräftig gebaut, wodurch sie sehr massiv
und schwer werden. Neuerdings wird ein
Parallelschraubstock .Globus“ von der Firma
Oskar Jeidel (Berlin NO 18, Landsberger
Platz 5) auf den Markt gebracht, bei dein im
Gegensatz hierzu eine genaue Führung in be-
merkenswert einfacher Weise erreicht worden
ist; die Abbildung zeigt die Konstruktion, wobei,
um die Führung sichtbar zu machen, das Schutz-
blech abgenommen ist, das FeilBpAnc und
sonstige Unreinheiten von dem Gewinde der
Spindel fernhält. Die bewegliche Vorderhacke
wird, wie gewöhnlich, von der Spindel und
einer darunterliegeudon Führuugsstange ge-
führt ; aber diese gehen erstens in ungewöhnlich
langen, glatten Bohrungen des Schraubstock-
körpers und zweitens wird ihr hinteres Ende
noch besonders geführt, indem ein an der
unteren Führungsstange befestigtes Querstück,
das dem hinteren Ende der Spindel als Lager
dient, an einer festen Führungsstange entlang
gleitet, die vorne am Schrauhatockkörper und
hinten au einer besonderen Stutze befestigt
ist. Man erkennt, daß dieser Führung ver-
schiedene wesentliche Vorteile entspringen.
Die Bauart gestattet die Anwendung einfacher,
glatter, runder Führungsstangen aus Stahl,
die erheblich zuverlAssiger und doch viel
leichter sind, als prismatische und ähnliche
Stangen. Weil die Bauart an sich stabil ist,
können Schraubstockkörper und -backen leichter
ausgeführt werden als sonst, und dadurch wird
es möglich, den ganzen Schraubstock, ohne die
Kosten nennenswert zu erhöhen, auB härtbarem
Stahl herzustellen. Im Spanngebiet unter den
Backen beanspruchen die Führungsteile weniger
Raum als bei anderen Konstruktionen, und
daher ist dieser Schraubstock von der 8eite
leicht zugänglich. Durch die sichere Führung
ist es ferner ohne weiteres möglich, auf größere
Spannweiten zu gehen.
Mattbad fflr Messlog, Neusllber und
andere zinkhaltige Legierungen.
Techn. Zmtralbl. 16. S. 163. 1906 nach Bros*- World.
Das Mattbad erzeugt einen seidenartigen,
kristallinischen, stumpfen Glanz, so daß störende
Lichtreflexe vermieden werden.
Das für alle zinkhaltigen Legie-
rungen verwendbare Mattbad be-
steht aus einer Mischung von 4.5 /
Salpetersäure (Scheidewasser) von
38 Grad und 4,5 l Schwefelsäure
(Vitriolöl), die mit schwefelsaurem
Zink (Zinkvitriol) gesättigt ist; es
werden etwa 170$ Zink gebraucht.
Um vollständige Sättigung zu er-
zielen, muß man das Bad wie folgt herstellen. In
einen Steintopf, der zurKühlung in kaltes Wasser
gestellt ist, gießt man die Salpetersäure von
38 Grad und löst darin so viel metallisches
Zink, daß die Lösung vollständig gesättigt ist,
wobei man das Zink (auch Zinkblechabfälle) in
kleinen Stücken zugibt. Das Zink darf nicht
mit einem Male hiozugefügt werden, da sonst
die Erwärmung eine zu starke wird und die
Lösung überkocht. Auch muß man darauf
achten, daß kein ungelöstes Zink in dem Gefäß
zurückbleibt, da dadurch die Wirkung des
Bades beeinträchtigt wird. Den durch die
Hitzo verdunsteten Teil der Säure ergänzt man
durch Hinzufügen von neuer Säure. Dann
gießt man, unter stetem Umrühren mittels
eines Holzlöffels, nach und nach die Schwefel-
säure hinzu. Die Lösung wird hierdurch zu-
nächst milchig und erhält infolge dss Aus-
scheidens von fein verteiltem Ziukvitriol eine
sahuenartige Konsistenz. Vor der Benutzung
läßt man das Bad dann einige Zeit (Ober Nacht)
stehen.
Das Bad wird heiß angewendet, und zwar
stellt man am besten den Steintopf in heißes
Wasser. Die zu mattierenden Gegenstände
werden in der gewöhnlichen Weise poliert und
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Heft 13.
I. Juli 190«.
Kleinere Mitteilungen.
127
gereinigt und eo lange in das vorher gut um-
gerührte Bad getaucht, bia die gewünschte
Mattierung erreicht ist, was man sich aus-
probieren muß. Die Einwirkung der Sauren
ist zuerst eine intensive, nimmt aber nach
einigen Sekunden ab. Da die Gegenstände in
dem Bad eine dunkle Farho annehmen, müssen
Bio, nachdem sie gut abgeapült Bind, noch
kurze Zeit in ein gewöhnliches Glanzbad ge-
bracht werden, durch welches die dunkle
Schicht entfernt wird.
Nimmt mau anstatt der gleichen Mengen
von beiden Sauren mehr Salpetersäure, so wird
die Oberfläche rauher, durch mehr Schwefel-
säure wird sie feiner. Der Gehalt des Bades
a.i Zink braucht nicht ergänzt zu werden, da
bereits bei dem Atzen von den Gegenständen
genügend Zink in die Lösung übergeht. Mit
der Zeit wird aber so viel Kupfer gelöst, daß
durch den Kupfergehalt das Bad unwirksam
wird; es muß dann fortgegossen werden.
Versagt ein neues Bad zunächst seine
Wirkung, so gibt man etwas Wasser zu, aber
nicht zu viel; wenn möglich soll man Wasser
überhaupt ganz vermeiden.
Wie bei anderen Beizen ist auch hier viel
8orgfalt und Erfahrung notwendig. Am ge-
eignetsten für das Mattieren sind stark zink-
haltige Messingsorten. Klßnx.
Ausstellung auf der
78. Versammlung Deutscher Natur-
forscher und Arzte.
Stuttgart, 16. hie 22. September 1906.
Mit der Naturforscherversammlung wird auch
in diesem Jahre wieder eine Ausstellung ver-
bunden sein. Sie soll naturwissenschaftliche
und] medizinisch-chirurgische Gegenstände so-
wie chemisch - pharmazeutische Präparate und
naturwissenschaftliche Lehrmittel, und zwar
in erster Linie Neuheiten der letzten Jahre auf
diesen Gebieten, umfassen. Die Ausstellung
findet im Landesgewerbemuseum statt und wird
an Werktagen von 9 bis 5, am 8onntag (16. Sep-
tember) von 11 bis 4 Uhr geöffnet Bein. Es
wird eine Platzmiete von 6 M für das Quadrat-
meter (einerlei ob Boden-, Wand- oder Tisch-
fläche) erhoben. Tische werden vom Landes-
geworbemuseum gestellt werden, ebenso, soweit
angängig. Schränke, wofern die Aussteller, die
ihre Erzeugnisse unter Verschluß auszustellen
wünschen, nicht ihre eigenen Schränke, Glas-
kästen u. s. w. benutzen. Der Ausstellungs-
raum ist zum Teil mit Zuleitung von elek-
trischer Kraft (Gleichstrom, Wechselstrom) ver-
sehen. Die Herstellung des Auestellungskata-
loges erfolgt durch die Firma Rudolf Mosse
(Stuttgart) in einer Auflage von 3000; dieser
Katalog wird sämtlichen Teilnehmern an der
Versammlung kostenfrei übergeben. Die Firma
Rudolf Mosse hat die Verpflichtung über-
nommen. in dem Katalog die Aussteller mit
Namen, Wohnort und Wohnung, sowie das Ver-
zeichnis der ausgestellten Gegenstände ohne
besondere Berechnung abzudrucken. Alle
weiteren Angaben, wie Geschichte der aus-
stellenden Firmen, Empfehlungen, Preisangaben
und sonstige Bemerkungen, die seitens der
Aussteller gewünscht werden, werden zu
verhältnismäßig billigen Sätzen aufgenorauien.
Schlußtermin für die Anmeldung ist der 15. Juli.
Wogen der genaueren Bestimmungen und
etwuiger Anmeldungen zur Ausstellung wolle
man sich an den Vorsitzenden des Ausstellunga-
aussebusses, Hm. Oberstudienrat Professor Dr.
Lamport (Stuttgart, Archivstr. 3) wenden.
Rechteverfolgung ltn Auslande.
Für die im folgenden genannten Länder
wurden dem Handelsvertragsverein von
vertrauenswürdigen Seiten Namen zuverlässiger
Rechtsanwälte mitgeteilt.
Ägypten, Argentinien, Belgien, Bosnien und
Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, China, Däne-
mark, Finland, Frankreich, Griechenland, Groß-
britannien, Italien, Japan, Kanada, Kapkolonio,
Marokko, Mexiko, NeueUdwales, Niederlande,
Nikaragua, Norwegen, Österreich, Ostasien, Para-
guay, Portugal, Rumänien, Rußland, Schweden,
Schweiz, Serbien, Türkei, Ungarn, Uruguay,
Venezuela, Vereinigte Staaten.
Unsere Mitglieder wollen eich im Bedarfs-
fälle an den Handelsvertragsverein (Berlin W 9,
Küthener Str. 28 29) wenden unter Bezugnahme
darauf, daß die D. G. f. M. u. O. dem Vereine
als Mitglied angehört; dieser übernimmt bei
Nennung der betreffenden Adressen natürlich
keinerlei Verpflichtung.
Unter der Firma Einkaufsvereinigung
für elektrische Bedarfsartikel, E.G.m.b.H.
wurde ein neues Unternehmen mit dem Sitz in
Frankfurt a. M gegründet, welches im Zu-
sammenschluß mit dem bestehenden Verband
derelektrotechnischen Installation.sfirinen in
Deutschland die Interessen der deutschen
elektrotechnischen lustallationsbranche ver-
treten soll. Gegenstand des Unternehmens ist
die wirtschaftliche Förderung seiner Mitglieder
durch Einkauf von elektrotechnischen Bedarfs-
artikeln im großen und durch Abgabe der-
selben an Mitglieder im einzelnen. Zu Vor-
standsmitgliedern wurden bestellt die Herren:
Aug. Berghausen, Cflln a. Rh., Gg. Mon-
tan ns in Fa. Schäfer & Montan us, Frank-
furt a. M., und Max Wild in Fa. Max Wild
& Co., Stuttgart.
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128
GlMtecbnlschM.
Deutsch«
tUch&olker-Ztff.
Glastechniaches.
Einige Bemerkungen Uber Kataloge.
Beim Blättern in Katalogen von Glas-
instrumentenfabriken, die meist vorzüglich
ausgeatattet und mit vielen Illustrationen
versehen waren, sind mir Mangel aufge-
fallen, von denen ich einige öfter ver-
kommende hier kurz erwähnen möchte.
Geräte zur Bestimmung des spezifischen
Gewichte von Flüssigkeiten werden vielfach
als Pirno- oder auch Piknometer bezeichnet,
während dieses aus dem griechischen stam-
mende Wort I'j/inometer (wörtlich Dichte-
messer) zu schreiben ist.
Zwei bekannte Aräometer sind öfter
nach B raume bezw. nach Twaddei ge-
nannt, ihre Urheber schrieben sich jedoch
Baume und Twaddlr. Der ebenso be-
kannte Schwimmkörper zur Bestimmung
der Dichte von Flüssigkeiten stammt nicht
von Heinmann, sondern von Reimann, die
Mostwage nicht von Oechsele, sondern von
Oechsle, das Laktobutyrometer nicht von
Stocies, sondern von Stoies; der Gas-
brenner nicht von FletseAer, sondern von
FleteAer. Mostwagen soll man übrigens
nicht Gleuro-.sondernGleuAomelerschreiben,
(ebenso, nicht Micro-, sondern Miiroskop),
und die Ölwagen sind keine ElaSo-, sondern
Elaiometer.
Salleron hat seinen nach ihm bezeich-
nten Apparat Alambic (nicht Alembic) ge-
nannt. weil er Franzose war; wir Deutsche
werden aber verständlicher und ebenso
richtig von einem Salleronschen „De-
stillierapparat“ sprechen. Ebenso sollte man
den von Coquillon angegebenen Apparat
zur Bestimmung der Grubengase als solchen,
nicht aber mit dem sprachwidrigen, etwa
wie „Wärmemeter“ gebildeten, Worte
Grisoumeter bezeichnen ').
Unter den Temperaturmessern finden
sich alle möglichen Arten von Maxima- und
Minima - Thermometern, auch solche mit
Teilung auf der Minimaskale oder sogar ganz
unverständliche „Thermometer maxima“.
Es muß aber, und zwar sowohl in der
Einzahl, wie in der Mehrzahl, Maximum-
und Minimum-Thermometer heifien; doch ist
auch Maximal- und Minimal-Thermometer
zulässig. Die zur Bestimmung der
Feuchtigkeit dienenden Thermometer sind
<) Auch die aus dem englischen Übernommene
Wortbildung „holosteric“ im Sinne von „ganz
fest“ halte ich für inkorrekt, da im griechischen
eterikoe nicht vorkommt. Die mit dem Worte
bezeichnete Art von Bsrometern müßte holo-
etereoid oder auch holosteriacb genannt werden.
nicht Psychro-, sondern Psychrometer-Ther-
mometer (ähnlich auch nicht Kalori-, sondern
nur Kalorimeter-Thermometer).
Ferner gibt es Volumeter, Volumometer
und Volumenoineter, dagegen merkwürdiger-
weise kein Voiummometer. Letzteres ist
aber die einzig richtige Bezeichnung der
in Frage kommenden Instrumente, da be-
kanntlich für die Bildung der aus dem
lateinischen abgeleiteten Wörter die Stamm-,
nicht die Nominativform maßgebend ist.
Allerdings fallen die Mißbildungen in erster
Linie denjenigen zur Last, welche die be-
treffenden Apparate angegeben und so be-
nannt haben.
Daß das Wort Meter, sowie alle mit
Meter zusammengesetzten Bezeichnungen
von Instrumenten, wie Thermo-, Baro-,
Vapori- und andere -meter, nicht männ-
lichen, sondern sächlichen Geschlechts sind,
es mithin das Thermo-, das Barometer
heißt, ist bekannt.
Als Bezeichnung für Kubikzentimeter
wird in der Regel immer noch cc oder c. e.
gebraucht, obwohl die in Deutschland
amtlich vorgeschriebene Abkürzung ccm ist 1 )
und außer dieser höchstens noch das sonst
in wissenschaftlichen Werken gebräuchliche
cm* in Frage kommen könnte. Da wir
gerade bei metrischen Maßen sind, so sei
noch darauf hingewiesen, daß es nur
Gramm gibt und daß man deshalb auf
Geräte nicht Gramme oder gar Grammen
schreiben darf.
Vielfach werden „geeichte“ Geräte auf-
geftthrt. Leider wird dieses Wort in ganz
verschiedenem Sinne gebraucht, indem man
sowohl die nachprüfende Tätigkeit speziell
einer AacAuziys- Behörde, wie diejenige
einer beliebigen kontrollierenden Instanz,
ferner die Ermittelung des Raumgehalts
und endlich auch die Justierung eines
Geräts als „eichen“ zu bezeichnen pflegt.
Es wäre sehr zu wünschen, daß in dieser
Beziehung strenger verfahren würde. Man
sollte als „geeichte“ Geräte lediglich die
von einer Kichungs-lieMrde gestempelten
bezeichnen, die von andern Behörden kon-
trolierten und mit einem Zeichen ver-
sehenen vielleicht „amtlich geprüft“ und
die Tätigkeit bei der Abgrenzung des
Raumes „Justieren“ nennen. Ebenso müßte
man zwischen „Eich“- und „Prüfungs-
Scheinen“ unterscheiden. Wenn manche
Firmen für einzelne Instrumente Prüfungs-
scheine selbst ausstellen, so ist hiergegen
') Vgl. diese Zeitsckr. 1892. 8. 41 u. Lan-
dolt - Börnstein Phya.-chem. Tab. 3. Aufl. S. 802 ,
1 2. Aufl. S. B3S.
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Heft IS.
1. Jnll HK*
Gla*t*chnisch**.
129
selbstverständlich nichts einzuwenden; doch
sollte streng darauf gehalten werden, daß
diese Scheine in ihrer Ausstattung und
Einrichtung nicht, den Anschein amtlicher
erwecken können. Sr.
Eine neue Form von Pyknometern.
Von R. V. Stanford.
PhiL Mag. (5). HK 8. 269. 1905.
Eino für genaue Einstellung sehr bequeme
Form von Pyknometern gibt nachstehende
Figur wieder. Dieses Pyknometer laßt sich leicht
vor dem Gasgebläse für alle Größen mit einem
Inhalte von 1 cm an aufwärts herstelleu.
Man füllt dasselbe mit der Flüssigkeit, deren
Dichte bestimmt werden soll, indem man an B
ein Itohr oder einen Schlauch befestigt, das
Ende hiervon in das Gefäß mit der Flüssigkeit
eintaucht und darauf von A aus ansaugt. Nach
Einsetzen des Pyknometers in den Thermostaten
befestigt man auf B den Aufsatz CD. Dieser
besteht aus dem Glaarohr D von 5 mm äußerem
Durchmesser, in welches das engere Glasrohr C
mittels eines Gummiringes luftdicht eingesntzt
ist.
Sobald das Pyknometer mit seinem Inhalt
die Temperatur des Thermostaten angenommen
hat, schließt man mit dem Finger die Öffnung JE
an dem engen Glasrohr C und drückt dieses
so weit in D hinein, bi» sich der Meniskus der
Flüssigkoit im Pyknometer auf die Marke a
einstellt.
Vor den sonst, üblichen Formen hat dieses
neue Pyknometer nicht nur den Vorzug einer
bequemeren Einstellung, sondern ist ihnen auch
dadurch überlegen, daß der aus dem Tempo-
raturbad hervorragende Teil bei ihm auf ein
möglichst geringes Maß reduziert wird. Mk.
Apparat zur Darstellung
des Knallgases.
Von N. Teclu.
Joum. f. prakt. Chem. 69. 8. 362 nach Chem.
Zentralbl. 8. II. S. 9. 1904.
Eine graduierte Flasche ist anstatt des
Halses mit Hahn versehen und hat seitlich
zwei Hähne, den einen zum Eiulosseu der Gase,
den anderen zur Verbindung der Druckflasche
mittels langen Gummischlauchs. J.
Gebrauchsmuster.
Klasse:
12. Nr. 278 359. Vakuumdestillationsgerät mit
Quecksilberdichtungen. Fr. Bleck mann,
Berlin. 17. 4. 06.
42. Nr. 276 902. Zur Bestimmung dos Arsens
in Eisen und anderen Erzen dienende Vor-
richtung, bestehend aus einem Destillier-
kolben mit augeblasenem, durch einen ge-
schliffenen Stopfen zu verschließendem
Trichter, sowie mit einem am freistehenden,
stopfenartigen Ende geschliffenen Rohr zur
luftdichten Verbindung mit einem Kühler.
Ströhlein & Co., Düsseldorf. 3.4.06.
Nr. 276 903. Bkale für ärztliche Thermometer
und ähnliche Instrumente, mit dunklem
Band und mehrfarbigen, verschieden langen
Teilstrichen. F. R. Kirchner, Ilvers-
gehofen. 4. 4. 06.
Nr. 276 951. Thermometerskala aus Celluloid,
bei welcher die Skala und Bilder zwecks
Aufnahme von Farbe herausgepreßt sind.
Derselbe. 3. 3. 06.
Nr. 277 009. Niveauskala für Orsatapparate.
P. Hugershoff, Leipzig. 9.4.06.
Nr. 277 010. OassbsorptioiiBgefäß für Orsat-
apparate mit Sicherheitszwischenruum
zwischen dem eigentlichen Absorptione- und
dem Niveaugefäß. Derselbe. 9.4.06.
Nr. 277 120. Gasanalysenapparat zur schnellen
Untersuchung komplizierter Gasgemische,
mit einer Explosionsbürette, mit zwei Ab-
sorptionsgefäßen und Manometer C. Ger-
hardt, Bonn. 22.3.06.
Nr. 277 834. Titriorbürette mit Absorptions-
aufsatz. G. Müller, Ilmenau. 20.4.06.
Nr. 278 131. Aräometer mit in den Stengel
cingeschmolzcner Glasröhrenskala zum
Spindeln sehr heißer Flüssigkeiten. Der-
selbe. 20.4.06.
Nr. 278 251. Thermometer mit doppelter Hkula.
H. Beckmann, Hagen i. W. 19.4.06.
Nr. 279 046. Therraometorhülse mit Desinfek-
tionsbehälter. Meyerhof & Cie., Cassel.
23. 4. 06.
Nr. 279 140. Kältethermometer mit Pentan-
bandais l'bertragungsmittel G. A.Schul tze ,
Charlottenburg. 14. 4. 06.
Nr. 279 162. Flüssigkeitsthormometer mit Ein-
richtung zur graphischen Darstellung der
Temperaturunterschiede. J. Sczuka, Ra-
tibor-Proschowitz. 9. 5. 06.
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1 30
BQcbvrsc&au.
Bücherschau.
II. Löschner, Über Sonnenuhren. Beiträge zu
ihrer Geschichte und Konstruktion nebst Auf-
stellung einer Fehlertheorie. gr.-8°. 155 8.
mit&9 Abh. Graz, Leuachner & Lubensky
1906. 5 M., 2. Aufl. (s. u.) ebenda 1906.
A. Souclion, La construction des cadrans so-
laires, ses principe«, sa pratique, pröcödäe
d’une histoire de la gnomonique. 8°. VIII,
52 S. m. 2 Taf. Paris, Gauthier-VillarB
1905. ‘2,50 M
.Zwei Schriften Aber Sonnenuhren in unserer
Zeit der immer allgemeinem Zugänglichkeit
feinerer Taschenuhren, der immer genauer
werdenden Zeitverteilung von Zeitzentralen aus
an öffentliche Uhren, der immer größer wer-
denden Ansprache an .genau“ richtige Zeit in-
folge des Schnellverkehrs?“, so fragt mancher
Leser. Nun, wir in Europa oder in Mittel-,
West- und Nordeuropa sind freilich über die
Hauptzcit der Gnomonik hinaus; unter den
Gründen dafür spielt für einen großen Teil
unseres Kontinents auch der eine bedeutsame
Rolle, daß im ganzen die Sonnenuhr nur mit
großen Unterbrechungen .geht“. Aber auch
bei uns gibt sie, selbst wenn sie nur ge-
legentlich benutzbar und richtig konstruiert
ist, bei jeder Ablesung die „absolute“ Orts-
zeit im Gegensatz zu den „relativen“ An-
gaben auch feiner Rädnruhren; und für an-
dere Länder tritt sie überhaupt mehr in ihr Recht.
Erst vorkurzem ist in der Zeitschr.f. Instrkde. 23.
S. 207. 1903 von Maurer berichtet worden,
wie er 20 meteorologische Stationen in Afrika,
wo mit Werkuhren meist wenig geholfen ist,
mit bequem transportabel und leicht aufstell-
baren Sonnenuhren, von Meißner ausgeführt,
ausrüsten ließ; vgl. auch das lief von Maurer
Uber Cozzas Sonnenuhr für mittlere Zeit
(ebenda 23. S. 375. 1903 ) u. s. f. Und in
anderer Beziehung; warum sollen auch wir den
oft «ehr schönen Schmuck au üebttuden auf-
geben, mit dessen Hilfe unsere Vorfahren die
Zeit maßen? Wie es ferner auch heute noch
mit Genauigkeit der Zeitangaben durch Rüder-
uhren oft genug trotz aller Kontrolle beschoffen
ist, davon weiß jeder nach eigenen Erfahrungen,
selbst in Städten, zu erzählen und davon spricht
auch z. B. die Tabelle bei Löschner S. 38
mit den Zeiten nach den ßahnuhren der beiden
Bahnhofshallen von Graz.
Man kann es nur begrüßen, daß in den beiden
Ländern, in denen die wohl eingehendsten
Werke Uber Gnomonik erschienen sind (Sonn-
dorfer, Wien 1864; Mollet, 7. Aufl., Paris 1884),
neue Schriften Uber Sonnenuhren erscheinen,
die ich iu dieser Zeitschr. auch besonders des-
halb kurz anzeige, weil sie beide eine histo-
D*at*ch*
lU chanlk w-Zig.
rische Einleitung enthalten, die auch für die
allgemeine Instrumentenkunde von Interease ist.
Lösch nere hübsche Schrift ist umfassender
angelegt; der I. historische Abschnitt ist recht
anziehend und gut illustriert; der II. Teil ent-
halt eine eingehende Untersuchung der Fehler
von Sonnenuhren, der III. einiges über Her-
stellung des Zifferblatts bei deklinierenden
Morgen- und Abenduhren, der IV. alles Über
Herstellung einer Vertikaluhr in Graz, wozu
der letzte Abschnitt noch Notizen Uber geo-
dätische und direkte Meridianbestimmung ge-
ringerer Genauigkeit bringt. — Seit Absendung
des vorliegenden Referats ist die 8chrift von
Löschner in 2, z. T. umgearbeiteter und be-
trächtlich erweiterter Auflage erschienen, Graz
1906.
Souchons Heft gibt eine kürzere und weit
populärer gehaltene Notiz, die aber besonders
historisch von Interesse ist (z. B. Sonnenuhr
im Hospiz von Tonnerre, Yonne, vom Bene-
diktiner F e r o u i 11 a 1 1786 eingerichtet). Warum
erwähnt der Verf. (wie übrigens auch Löschner)
nicht auch die kleinen eigenartigen Taschen-
sonnenuhren, die im Süden Frankreichs, be-
sonders in den Landet , immer noch als r montre
des bergers * auf dem Land im Gebrauch sind?
Hammer.
L. David, Ratgeber für Anfänger im Photo-
graphieren und für Fortgeschrittene. SS. bis
36. verb. Aufl. (97. bis 106. Tausend).
kl.-8°. VIII, 260 8. mit 90 Fig. u. 20 Taf.
Halle a. 8., Wilhelm Knapp 1906. Geb.
1,50 M
Im vorigen Jahrgang dieser Zeitschrift
wurde die 23. Auflage des Werkchens von
David besprochen, welche das 69. Tausend
mit umfaßte; nunmehr ist dasselbe in mehr
als 100 000 Exemplaren verbreitet, ein Beweis
für die große Beliebtheit, welche dieser Rat-
geber sich in allen Amateurkreisen erworben hat.
Die neue Auflage ist um ein Kapitel über
die Photographie in natürlichen Farben be-
reichert, worin da« gegenwärtig übliche Ver-
fahren der Dreifarbenphotographie geschildert
wird, welches darin besteht, daß man auf die-
selbe Platte nacheinander drei Aufnahmen des
Gegenstandes macht und dabei zwischen Ob-
jektiv und Platte je ein blaues, ein grünes und
ein orangefarbenes Lichtfilter einschaltet. Auch
dieser Abschnitt zeichnet sich wie alle übrigen
Teile des Buches durch Knappheit in der Form
wie durch Klarheit im Ausdruck aus, so daß
dies Buch sich zu seinen bisherigen vielen
Freunden noch weitere in großer Zahl voraus-
sichtlich erwerben wird. Mk.
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H«n i*.
I. Juli IW«.
PaUntschau.
131
Patentschau.
Verfahren zur Vergrößerung des wirksamen Drehmomentes bei Elcktrizitätszählern
nach Ferrariaschem Prinzip mit einem zweischenkligen Elektromagneten mit Nebenschluß-
Wickelungen und zwei Polansätzen auf jedem Schenkel, an deren Enden durch den Neben-
schlußetrom gleichnamige Pole und durch die auf den Polansätzen gelegte Haupt- und Sekundär-
wickeluug je zwei ungleichnamige Pole und so zwei Momente auf die Scheibe erzeugt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Annäherung der vier wirksamen Polausfttze bezw. Ver-
einigung derselben zu einer einzigen Gruppe durch Wechselwirkung je eines Polansatzes des
einen Schenkels mit je einem Polansatz des anderen Schenkels noch ein weiteres zusAtzlichee
Moment auf die Scheibe ohne irgend welchen Mehraufwand an Strom oder Material erzeugt
wird. Danubia, A.-G. für Gaswerk-Beleuchtungs- und Meßapparate, in Straßburg i.[E.
7. 5. 1903. Nr. 158144. Kl. 21.
Flüssigkeitskompaß mit mehreren, durch einen Mantel im Innern des Gehäuses
gebildeten Räumen, von denen der Außere teilweise mit Luft gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in diesem Raum ein Druckventil und ein Säugventil angeordnet ist, zum Zwecke, hei
Temperaturunterschieden einen Ausgleich mit der Außenluft herbeizuführen. C. Bamberg in
Friedenau. 5.8.1908. Nr. 158 060. Kl. 42.
Spannungsmesser für Gase nach Patent Nr. 99 193, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden FlüseigkeitsbehAlter oben durch ein Kohr verbunden werden, das von dem einen ge-
schlossenen Behälter abzweigend in den anderen gegen die Atmosphrtre offenen Beh Alter mit
einer Verlängerung so tief eingeführt ist, daß es bis zum Eintritt einer bestimmten maximalen
Gas8pannui]g durch die Meßflüssigkeit ahgesperrt bleibt, sodann entweder bei Unterdruck-
messung Außenluft eintroten oder bei Überdruckmessung gespanntes Ga« austreten läßt.
M. Arndt in Aachen. 17. 12. 1903. Nr. 167 986; Zus. z. Pat. Nr. 99193. Kl. 42.
Vorrichtung zum Schleifen von Profilen und Fazetten aus Stein, Metall, Glas u. dgl.,
dadurch gekennzeichnet, daß an die auf das Werkstück einwirkende, am Umfang entsprechend
profilierte, umlaufende Scheibe aus Weichmetall oder einer weichen Metallegierung eine gegen
den Scheibenumfang stetig oder zeitweise angedrückte, das zu schleifende Profil aufweisende
Mutter walze aus harter Masse angepreßt ist, zu dem Zwecke, die durch die Schleifarbeit ent-
stehenden Veränderungen des Profils der Schleifscheibe zu beseitigen. R. Klinger in Gumpolds-
kirchen, Ni«der-Ö«terr. 6. &. 1904. Nr. 168 324. Kl. 67.
Prismendoppelfernrohr mit in einem vom Fernrohrgehäuse getrennten Prismenstohl
sitzenden Porropriemen und mit Objektiven von grofser relativer Ölinung, dadurch gekenn-
zeichnet, daß die zweckinAßigerweise die Okulare tragenden Prismenstühle in die nach dem
Okularende zu offenen kapselartigen Erweiterungen des FernrohrgehAuses vom Okularende her
eingesetzt sind, zum Zwecke der Erzielung großer Stabilität bei bequemen Bearbeitungs-
bedingungen für die Prismenauf lagerfi Achen. C. P. Goerz in Friedenau. 14. 10. 1902.
Nr. 168 381. KL 42.
Rechenschieber, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieberzunge an beiden Enden
Uber das Schieberlineal greifende Zeigorarme trägt, mittels welcher die Schieberzunge gegen
die Teilung des Schieberlineals, die in bekannter Weise in mehrere parallel übereinander liegende
Abschnitte zerlegt ist, «ingestellt werden kann, wobei die Wahl des jeweils für das Resultat
zu wählenden Abschnittes mit Hilfe von Kennziffern bewirkt wird, die auf den Zeigerarmen
und einem Reiter neben den einzelnen Abschnitten der Teilungen aufgetragen sind. F. J.
Anderson ln Waterford, Irl. 23.5. 1903. Nr. 158452. Kl. 42.
Vorrichtung zur Erzielung einer erhöhten Einstellungsdauer für in ihrer Dreh-
bewegung gedämpfte Achsen, insbesondere Zeigerachsen von Mefsgeräten, bei Anlagen von
stark schwankendem Betrieb, gekennzeichnet durch die Einschaltung einer Übersetzung zwischen
Drehachse und Dämpfungsvorrichtung, durch welche die Zeitdauer der Einstellung den Betriebs
Schwankungen gegenüber relativ groß gemacht wird. Hartmann & Braun in Frankfurt a. M.
26.4.1904. Nr. 158 817. Kl. 21.
Prismenstuhl, dadurch gekennzeichnet, daß die Priamenträger (Prismenbrillen) gegen-
einander in Richtung der optischen Achsen der Prismen verschoben werden, während die
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132
Eatentechau. — Patentllete
Deotaeke
Mechanlker-Ztg.
Prismen in ihrer endgültigen Lage durch drei Preßfedern und drei diesen gegenüberstehende
Anschläge festgehalten werden, wobei rum Zwecke der Einführbarkeit der Priemen einer der
Anschläge oder eine der Preßfedern lösbar sein muß. L. Bünger in Schmargendorf. 16.6. 1903.
Nr. 168 668. Kl. 42.
Patcntliata.
Bis zum 11. Juni 1906.
Klasse: Anmeldungen,
21. B. 42 372. Einrichtung an Wechselstrom*
zfihlem nach Perrarisschem Prinzip. 0. T.
Blathy, Budapest. 28.2.06.
M. 27 496. Röntgenröhre mit Kühlung der
Antikathode: Zua. z. Pat. Nr. 113 430. C. H.
F. Müller, Hamburg. 16. 5. 05.
Sch. 21 04G. Verfahren und Vorrichtung zur
Erzeugung hoher Temperaturen durch ge-
meinsame Anwendung chemischer und elek-
trischer Energie. R. Schnabel, Dresden-
Striesen. 20. 10. 03.
Sch. 24 832. Quecksilberlampe für Kipp-
zündung. Schott & Gen., Jona. 27.12.05.
T. 10 478. Elektrischer Dampfapparat nach
Art der Cooper - Howittschen Quecksilber-
lampe für Wechselstrom. P. H. Thomas,
Montclair, V. St A. 14. 6. 05.
W. 25 384. Vorrichtung zum AuffindtMi schad-
hafter Isolationsstellcn an LeitungsdrAhten.
S. W. Ward well, Providenco, V. Bt. A.
14. 3. 06.
32. B. 40 900. Verfahren, metallene Zubehör-
teile an QuarzglasgegenstAnden zu be-
festigen. J. F. Bottomley, Wallsend-on-
Tyne, und A. Paget, North - Cray , Engl.
12. 9. 05.
B. 41 888. Mundstückwechselvorrichtung an
GlaeblAeerp fei feil. M.ßeck, Dresden-Löbtau.
10. 11. 05.
D. 16 797. Glashlasemascbine. Dresdener
Chem. Laboratorium Lingner, Dresden.
з. 3. 06.
K. 29 554. Glaeblasemascbine. E. Kögler
и. G. Hegenbart, Außig a, E. 11.5.06.
T. 10 514. Maschine zur selhsttAtigen Her-
stellung von Glashohlkörpern. Toledo
Glase Cy., Toledo, V. St. A. 30. 6. 05.
42. E. 9998. Tiefenmeßvorrichtung mit einer
an einer Stange befestigten, am Meeres-
gründe laufenden Rolle o. dgl. S. Barle,
Washington. 27. 4. 04.
F. 21 046. Vorrichtung zum fortlaufenden
Aufzeichnen von Kurven, die nur allmählich
ihre Richtung Andern, insbesondere von
Kompaßbewegungen. W. Ch. Forbee, Mel-
bourne, Victoria, Austr. 2. 3. 05.
H. 37 249. Verfahren und Vorrichtung zur
Messung von Lichtstarken mit Hilfe einer
Selenzelle. K. Hoecken, Neunkirchen,
Bez. Trier. 22. 3. 06.
67. G. 22 276. Auflager für zu schleifende
Glasscheiben. F. A. G r o s s e , Bischofswerda
i. S. 18. 12. 05.
P. 17 328. Vorrichtung zum gleichzeitigen
beiderseitigen 8chleifen oder Polieren von
Glasplatten zwischen in entgegengesetzter
Richtung sich drehenden Schleif- oder Polier-
scheiben. P ree sed Priem Plate Glas 8 Cy.,
Morgantown, West- Virginia, V. St. A. 8. 6. 06.
Erteilungen.
21. Nr. 178 788. Röntgenröhre für starke Be-
anspruchung. H. Bauer, Berlin. 23. 2- 05
32. Nr. 178 205. Verfahren und Herstellung
beiderseitig offener Glashohlkörper; Zus. z.
Pat. Nr. 164 442. P. Th. Sievert, Dresden.
11.3. 05.
42. Nr. 172 625. Vorrichtung zum dauernden
Analysieren von Gasen mittels fester Ab-
sorptionskörper, bei welcher zwischen zwei
Gasmessern ein AbsorptionsgefAß einge-
schaltet ist. A. Bayer, Brünn. 3.8.04.
Nr. 173 083. Apparat zum Anzeigen der Vor-
zeichen der trigonometrischen Funktionen.
H. Dimmler, Ilmenau, Thür. 29.8.05.
Nr. 173 263. Vorrichtung zur Fixierung und
Einbettung von Objekten zwecks Herstellung
mikroskopischer PrAparate. G. Arndt, Er-
langen. 23. 7. 05.
Nr. 173 440. Gelenkdoppelfernrohr mit recht-
winklig zur Durcbsichtsrichtung liegenden
Rohren. C. Zeiß, Jena. 26.5.05.
Nr. 173 551. Panoramafernrohr für Untersee-
bote mit mehreren den Horizont sektoren-
weise aufnehmenden Objektiven. F. Rohm,
Lichtenfela, Bay. 6.11.04.
Nr. 173 656. Verfahren zur Übertragung der
Resonanzstellc bei einer Reihe von Resonanz-
körpern auf ein Registrier- oder Anzeige-
instrument. Hartmnnn & Braun, Frank-
furt a. M. -Hockenheim. 24. 10. 05.
67. Nr. 172 544. Facettenschleifmaschine für
Glastafeln, bei welcher der GlastrAger als
Wagen ausgebildet ist und das Glas durch
eine Druckrolle gegen den Schleifstein ge-
drückt wird. N. Wied er er & Co.. Fürth i.B.
6. 7. 05.
74. Nr. 172 925. Vorrichtung zum Anzeigen
von plötzlichen Temperaturunterschieden
und von Höchsttemperaturen. G. Schodde,
Berlin. 2 12. 04.
Für die Redaktion verantwortlich: A. Blaschke ln Berlin W.
Verlag von Jnllna Springer ln Berlin N. — Druck von Emil Dreyer ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 5.
Heft 14. 15. Juli. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
PositionB-Lamellenmikrometer,
Mitteilung aus der R. Fue fischen Werkstätte.
Von O. Lelfa ln St«glltz-B«rlla.
Nach Angaben des Herrn Prof. Dr. E. Becker in Straßburg hat die Firma R. Fueß
das in nachstehender Abbildung dargestellte Positions - Lainellenmikroraeter für die
Straßburger Sternwarte ausgeführt. Derartige Mikrometer finden dort vorzugsweise mit
Vorteil Anwendung, wo es sich um die Ortsbestimmung schwacher Objekte (kleiner
Planeten, Kometen und Nebelflecke) handelt, welche eine künstliche Beleuchtung des
Gesichtsfeldes nicht vertragen. Die üblichen feinen Spinnfäden sind deshalb durch
Metalldrähte oder Lamellen ersetzt, die so dick oder breit sein müssen, daß Bie sich
von dem dunklen Himmelsgrund noch deutlich genug abheben, um den Durchgang
durch die Mitte der beiden Lamellen oder Drähte mit Sicherheit zu bestimmen 1 ).
Das Mikrometer M (s. Fig.) ist auf einem Teilkreis K befestigt, welcher mittels
eines Flansches a mit dem Okularende des Refraktors verbunden ist. In die zentrale
Bohrung dieses Flansches ist die Alhidade
(Nonienkreis) N fest eingeschraubt. Am
Teilkreis K befinden sich 7 kleine speichen-
artig angeordnete Griffe g, sein silberner
Limbus ist in 10' geteilt und bestreicht
zwei kurze Nonien, die 1' direkt abzulesen
gestatten. Eine Teilung von 10' wurde
wegen der rascheren und bequemeren Ab-
lesung auf 1 ' gewählt, was bei gröberer
Einteilung infolge des dann längeren Nonius
nicht möglich gewesen wäre. Die beiden
Ableselupen (Steinheil-Lupen) haben ein
tunlichst großes Sehfeld und erleichtern
damit auch noch das schnelle Ablesen merk-
lich. Zur Feinstellung dient nach erfolgter
Klemmung des Kreises K durch die Klemm-
schraube k die Mikrometerschraube l mit der Gegenfeder h
Das Mikrometer M hat die Aufgabe, den gegenseitigen Abstand der beiden
in der Figur deutlich sichtbaren Lamellen je nach Bedarf schnell zu variieren und
zwar symmetrisch zum ideellen Mittelpunkt der beiden Lamellen bezw. zur Drehungs-
achse des Teilkreises. Die symmetrische Gegeneinanderbewegung der Lamellen wird
dadurch erzielt, daß die Mikrometerschraube mit einem Rechts- und einem Links-
gewinde versehen ist, deren Muttergewinde mit je einem besonderen, im Mikrometer-
kasten gleitenden Schieber oder Schlitten in Verbindung stehen; jeder dieser Schlitten
trägt eine der beiden Lamellen. Die Steigung der Schraube des Rechtsgewindes
beträgt 1 mm und die des Linksgewindes 0,6 mm. Eine Umdrehung der Schrauben-
spindel bewirkt demnach eine Gesamtverschiebung der Lamellen von 1 mm, und da
die Schraubentrommel s in 100 Teile geteilt ist, so kann auf 0,01 mm eingestellt und
■) Näheres hierüber s. unter E. Becker, Mikrometer und Mikrometermeeaungen in
Valentiners Handwörterbuch der Astronomie 3, 1. 8 9T.
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Deutsch«
X««Jb*QlkQr-Ztfc.
134 C. LsiB, Poiltions-Lamsllsnmikrometer. — Vereins- und Personenoachrlchlein.
abgelesen werden. Die vollen Umdrehungen der Schraube werden an einer kurzen,
etwa 2 bis 3 mm langen Skala bei s abgelesen.
In'der Figur ist der Deutlichkeit halber das Beobachtungsokular fortgelassen.
Die SchiebehQlse für dasselbe wird in das Gewinde o einer besonderen, fest auf dem
Mikrometerkasten sitzenden Platte p, die auch gleichzeitig das Diaphragma enthält,
eingeschraubt.
Verein*- und Personennachriohten.
17. Deutscher Mechanikertag.
Gleichzeitig mit diesem Hefte geht die
Umladung zum 17. Mechanikertage unseren
Mitgliedern nochmals zu; es wird darauf
aufmerksam gemacht, daß es dem Orts-
ausschuß höchst erwünscht ist, wenn die
Anmeldungen spätestens bis zum 11. August
erfolgen; ein Anmeldeformular liegt jeder
Umladung bei.
Zweigverein Ilmenau.
Verein Deutscher Glaslnstrumenten-
Kabrlkanten.
Wir machen hiermit die ergebenste Mit-
teilung, daß die diesjährige
16. Hauptversammlung
am 13. August, vormittags 10 Uhr,
im Gasthof zum König von Preußen zu
Urauenwald stattfindet, wozu die verehrl.
Mitglieder unter Hinweis auf die nach-
stehende Tagesordnung freundlicbst ein-
geladen werden.
Im Hinblick auf die sich immer schwie- [
riger gestaltenden Verhältnisse unserer In- i
dustrie, welche das Zusammenhalten aller |
ihrer Freunde und der Kollegen fordern,
ist rege Heteiligung sehr erwünscht.
Der Vorstand.
M. Bieter. Kommerzienrat Dr. R. Küchler.
Gust. Müller. Dir. Prof. A. Böttcher.
Ed. Herrmann. Eug. Schilling.
Prof. Dr. H. F. Wiebe.
Frauenwald ist 8,b km von der Bahnstation
Hennsteig (Eisenbahn Ilmenau -Schleusingen)
entfernt und bequem zu erreichen.
Wegen Vermittlung von Logis wende man
sich an die Herren F. A. Kuhnlenz und Guat.
Deckert in Frauenwald.
Den Herren Teiiuehmeru bietet aich günstige
Gelegenheit zur Weiterreise nach Nürnberg
zum Besuch des Mecbanikertags.
Tagesordnung.
1. Begrüßung k der Teilnehmer und Er-
stattung des Jahresberichts durch den
Vorsitzenden.
2. Kassenbericht; Bericht der Revisoren.
3. Hr. Eduard Herrmann: Vorschläge
zur Beseitigung der Mißstände in der
Thermometerindustrie.
4. Hr. ElchungsinspektorDr.Barczynski:
Über die Anfertigung priifungs- und
eichfähiger Glasinstrumente in der
Thüringer Hausindustrie.
5. Hr. Prof. Dr. H. F. Wiebe: Die aus-
ländischen Thermometerprüfungsbe-
stimmungen.
6. Hr. Regierungsrat Dr. J. Domke; Über
den Einfluß der Oberflächenspannung
auf die Angaben der Aräometer.
7. Bericht über die beabsichtigte Er-
höhung der Einfuhrzölle seitens Spa-
niens und die dagegen getroffenen
Maßnahmen.
8. Entgegennahme von Anträgen aus der
Versammlung.
9. Bestimmung des Orts der nächstjäh-
rigen Hauptversammlung.
Hierauf gemeinsames Mittagessen und
geselliges Beisammensein.
D. G. t. M. u. O. Abt. Berlin E. V.
Sommerausflug mit Damen vom 3. 7. 1906.
Das diesjährige SommervergnOgen wies eine
außerordentlich zahlreiche Beteiligung auf:
etwa 100 Personen hatten dem Rufe des be-
wahrten HHH-Komttds Folge geleistet. Es war
ein sehr glücklicher Gedanke, den Ausflug auf
eins» Nachmittag zu beschränken, so daß
mancher teilnehmen konnte, dem ein voller
Tag nicht zur Verfügung steht. Ziel war diea-
mal Tegel. Nach einem Spaziergang in dem
schönen Schloßpark nahm man im Kaiser-
pavillon den Kaffee ein; hierauf folgte ein
Preisscbießen der Herren und Damen, und daran
schloß sich eine Dampfarrundfahrt über den
Tegeler See und auf der Havel nach Heiligen-
see und zurück. Am Abend vereinigte ein so-
lennes Mahl die Teilnehmer, wobei mehrfach
Gelegenheit genommen wurde, dem Danke
gegen das Komitd. und besonders dessen Vor-
sitzenden, Ausdruck zu geben. Bl.
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Heft 14.
IS. Juli 1906.
P«raon«n nach richten — Kleinere Mitteilungen
135
Prof. Dr. P. Drude ist am 5. Juli un-
erwartet aue dem Leben geschieden; in
ihm verlor die physikalische Wissenschaft
einen ihrer bedeutendsten Gelehrten, die
deutsche Pr&zisionsmechanik und speziell
die Deutsche Gesellschaft für Mechanik und
Optik einen ihrer wohlwollendsten Förderer.
Ernannt: Prof. B. K. Emerson in Amherst
zum Chef-Geologen de« Geological Survey in
Massachusetts; Dr. R. Bell, Dir. de« Geological
Survey in Montreal, zum Chef-Geologen von Ca-
nada; Dr. N. A. Kcnt zum Prof, der Physik
an der Universität Boston ; Prof. Dr. J. Precht,
Dozent der Physik an der Technischen Hoch-
schule in Hannover, zum o. Prof.; Dr. A. Ha-
genbach, ao. Prof in Aachen, zum o. Prof,
der Physik an der Universität Basel; Dr. H.
A. Bumstcad zum o. Prof, der Physik; Dr. B.
B. Boltwood und Dr. P. Wheeler zu Assist.-
Prof, der Physik an der Yale-Universität in
New-Haven; Dr. P. Guthnick in ßothkamp
zum Observator an der konigl. Sternwarte in
Berlin; Dr. F. E. Roft zum Dir. des Internatio-
nalen Polhöhen-Observatoriums in Gaithersburg
(Maryland); Dr. W. Lob, Privatdozent für phy-
sikalische Chemie an der Universität Bonn, und
Dr. M. Rudolphi, Privatdozont für Physik in
Darmstadt, zu Titularprofessoren; Privatdozent
Dr. A. Stock unter gleichzeitiger Verleihung
des Charakters eines Professors zum Abteilung«-
Vorsteher am Chem. Institut der Universität
Berlin.
Berufen: Dr. A. «Ic Ouerwiin, Privatdozent
für Meteorologie in Straßburg, an die Meteoro-
logische Zentralanstalt in Zürich; Dr. R.
Nchenck, Privatdozent für Chemie, als etats-
raäßiger Professor für physikalische Chemie an
die Terhn. Hochschule iu Aachen; ao. Prof. Dr.
E. v. Dryg&lski in Berlin als o. Prof, der Geo-
graphie an die Universität in München.
Habilitiert: Dr. V. Konrad für Meteorologie
an der Universität Wien.
Aus dem Amte schieden: Dr. J. M. Peirce,
Prof, der Mathematik und Astronomie an der
Harvard-Universität, und Prof. C. W. Pritchett,
Dir. der Morrison-8ternwarte in Glasgow, Mass.
Verstorben i II. Schnauft, Fachschriftsteller
der Photographie, in Dresden ; Prof. Dr. A. Em-
merling, Dozent der Agrikulturchemie an der
Universität Kiel; Dr. F. M. Karlinski, Dir.
der Sternwarte und Prof, der Astronomie in
Krakau; Prof. J. M. Peirce, Prof, der Astro-
nomie in Cambridge, Mass ; Prof. P. Curie,
Entdecker des Radiums, infolge eines Unfalls;
K. L. Bischoffsheim, Gründer der Sternwarte
in Nizza, Mitglied und ständiger Sekretär der
Akademie der Wissenschaften in Paris.
Kleinere Mitteilungen.
Über einen neuen Kitt für physi-
kalische Zwecke.
Von B. Walter.
Ann. d. Phys. 18, S. 860. 1905.
Von dor New- York- Hamburger Gummi-
waren -Kompagnie wird ein 8totf von pech-
schwarzer Farbe und großer Klebkraft her-
gestellt, den Verf. als Pizein bezeichnet und
zum Kitten für physikalische Zwecke empfiehlt.
Das Pizein schmilzt bei etwa 80°, zeigt aber
doch bei gewöhnlicher Temperatur noch ge-
nügende Festigkeit und Klebkraft, um selbst
schwerere Apparate bei verhältnismäßig kleinen
Klebflächen fest miteinander zu verbinden.
Ferner ist es auch bei Zimmertemperatur noch
genügend plastisch, so daß es selbst bei Stoffen
von ungleichem Ausdehnungskoeffizienten keine
Neigung zum Abspringen zeigt, also einen aus-
gezeichneten Kitt für Metall auf Glas darstellt.
In Wasser ist das Pizein nicht löslich, in Alkohol
erst nach tagelangem Verweilen und auch
danp nur spurenweise. Man kann es daher
mit Vorteil als Kittsubstanz für Gefäße ver-
wenden, die wässerige und alkoholische Lösungen
aufnehmen sollen. In Benzin und in Terpentin-
öl ist es dagegen leicht löslich, so daß damit
beschmierte Gegenstände sich auch wieder
reinigen lassen. Beim Gebrauche zum Kitten
wird es ebenso verwandt wie Siegellack.
Mit dem bekannten Chatterton Compound ist
das Pizelu nicht identisch, wenn es ihm auch
sehr ähnlich ist. Mk.
Glas mit Metall zu verkitten.
Metaüarb. 32, 8. 53 . 1906.
In einem irdenen Gefäß schmilzt man vor-
sichtig über kleiner Flamme 160 g fein pulveri-
siertes Kolophonium, 40 g Wachs und 80 g
Englischrot, setzt dann 20 g venetianiachen
Terpentin zu und rührt die Masse bis zum Er-
kalten um. Der Kitt und die Metallfläche
werden vor dem Aufträgen erwärmt, letztere
nur handwarm; nachdem der Kitt gut gleich-
mäßig verlaufen ist, drückt man das Glas
darauf und läßt erkalten. Für den gleichen
Zweck wird auch folgendes, gut haltbares Ge-
misch empfohlen. 1 kg Leim und 62 g Ammoniak-
harz werden gekocht, bis sie sich gut gelöst
haben, und dann 62 g Salpetersäure hinzu-
gefügt. Der erstgenannte Kitt verbindet auch
Glas mit Glas KlfJm
ftekrophon.
Zeitechr. d. Ver. Deutsch. Ing. 30, S 468. 1906
nach The Engineer 1906.
Das Sekrophon ist eine Art Schallregler,
welcher, auf ein Mikrophon gesetzt, den Schall-
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136
Kleiner« Mitteilungen.
Deutsche
Mechnntker Ztg.
wollen den richtigen Weg an weist und dadurch
die Übertragung der Laute wesentlich verstärkt.
Der Apparat besteht aus dem Mundstück B
(s. bXg ), das auf eine aus zwei Teilen zusammen-
gesetzte Kapsel C D aufgeschraubt ist; der an
letzterer befestigte Ring E wird in die Schall-
öffnung de» Mikrophone gesetzt und muß dieser
entsprechend gestaltet sein Zwischen B und C,
C und D, D und E ist Drahtgazo gespannt.
F ist ein Hartgummikegol, der durch eine
Schraube auf der Gaze zwischen C und D be-
festigt ist; seine Spitze
ist gegen du» Mundstück
gerichtet. Durch die Boh-
rungen in B und D. die
Drahtgaze und den Hart-
guminikegel soll eine Re-
gelung der Schallwellen
erreicht werden. Für
schwerhörige Personen
erleichtert da» Sekro-
phon die Verständigung
wesentlich, auch soll ea
eine schlechte Übertragung ohne Leitungs-
Änderung erheblich verbessern. Man soll
mittels de» Sekrophon» noch gut hören,
wenn der in das Telephon Sprechende seine
Stimme so dämpft, daß man sie direkt in 1 m
Entfernung kaum noch vernimmt.
Der Appurat wird von der Secrophon
Company (London BC, Coleman-Str. 10) her-
gestellt. Klßm.
Verfahren zur Verzinkung ton Elsen
und Stahl.
MetaUarb. 32. S. 76. 1906.
Das von Sberard Cowper Colea er-
fundene und nach seinem Namen als Sherar-
dient io n bezeichnete Verzinkungsverfahren hat
den Vorzug, daß Bisen und Stahl bereits bei
einer Temperatur mit einem Zinküberzug ver-
sehen werden kann, die mehr als 100° C unter
dem Bchmolzpuukt des Zinks liegt.
Die zu überziehenden Gegenstände, deren
Oberfläche durch Säure oder Sandstrahlgebläse
gereinigt ist, werden in eine fest verschließbare
Trommel gebracht, welche Ziukstaub (nicht zu
verwechseln mit Zinkoxyd!) enthalt Die
Trommel erhitzt man dann mehrere Stunden
auf 260° bi» 350* C und laßt sie langsam ab-
kühlen. Die Gegenstände haben hiernach einen
dünnen, homogenen Zink Überzug erhaltet»,
dessen Dicke von der Temperatur und dar
Dauer der Brhitzuug abhängig ist. Gegenüber
den Üblichen Tauchverfahren hat die neue
Methode, abgesehen von der niedrigeren Tem-
peratur, den Vorzug, daß kleine und leicht zer-
brechliche Stücke weniger leicht beschädigt
werden; auch wird das Zink viel mehr auage-
nutzt. I)a Zinkstaub unter gewöhnlichen Ver-
hältnissen nicht schmilzt, sondern eine sehr
hohe Temperatur und einen außerordentlich
hohen Druck erfordert, ist die Gefahr des
Bchmelzens bei einer etwaigen Überhitzung
ausgeschlossen. Vorteilhaft für die Verzinkung
ist es, die Trommel luftdicht zu verschließen
und die Luft vorher auszutreiben, um der
Bildung von Zinkoxyd vorzubeugen. Wenn
die Entfernung der Luft nicht möglich ist, soll
man etwa 3% »ehr feinen Kohlenstaub hinzu-
fügen. Den zu großen Oxydgehalt des Zink-
staubs erkennt mau daran, daß der erhaltene
Überzug zwar einen schönen metallischen Glanz
besitzt, aber eine dunkle Färbung zeigt. Ein
Fettüberzug verhindert die Verzinkung nicht,
scheint sie sogar noch zu verbessern. Die
Inneuwandung der Trommel soll mit Graphit
überzogen werden, um zu vermeiden, daß sich
auch an dieser Zink ansetzt. Die Erhitzung
kann in Gas- oder Koksöfen erfolgen.
Der Preis des Zinkstaubs, welcher etwa 81
bi» 85 ®/o metallisches Zink enthält, ist etwas
geringer als der Preis von Zink in Harren odor
Stangen. Das Verfahren soll sich in einer
großen Anzahl von Betrieben praktisch bewährt
haben. Klßm.
In die Niederlande »ollen als Fabrikw erk-
zeuge gemäß einer Entscheidung des nieder-
ländischen Finanzminieters vom 14. Mai d. J.
bei der Einfuhr zollfrei gelassen werden:
a) die verschiedenen Arten von Motoren (mit
Ausnahme der für Motorwagen und Fahrräder
bestimmten); b) Dynamos; c) Werkzeuge, die
ihrer Einrichtung entsprechend durch mecha-
nische Kraft getrieben werden sollen; d) Meß-,
Registrier-, Sicherheits- und andere ähnliche
Instrumente, die zu den angegebenen Werk-
zeugen gehören und gleichzeitig mit ihnen ein-
geführt werden.
Durch Gesetz vom 5. April 1906 wird der
Präsident der Vereinigten Staaten von
Amerika ermächtigt, die Kousulurgchühren
für die Beglaubigung der Fakturen, die bisher
gleichmäßig 2,50 Dollar betrugen, nach Belieben
festzusetzeu; es soll ein nach dem Werte der
Sendungen abgeatufter Gebührentarif einge-
führt worden.
Bin Institut für Meeresforschung in Paris
wird vom Fürsten Albert von Monaco er-
richtet werden.
Die Jahreaversammlungdor Astronomischen
Gesellschaft findet vom 12. bis 15. September
| in Jena statt.
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Heft 14.
i!.. Juli not..
Glastecb machet.
137
Glastechnisches.
Chenilache Vorlesuni;sverauche
Von J. Lang in Cöln.
Zcitachr. f. d. phya. u. chcm. Unterr
IS. 8.202. 1905.
Verfasser wendet den in nachstehender
Figur abgebildeten Kühler zu verschiedenen
lehrreichen Versuchen an. Wie leicht ersicht-
lich, wird das Kühlrohr C von dem Kühlbecher D
umgeben, es trägt oben und unten Ansatz-
röhren, ist unten bei b offen und wird oben
bei e durch einen Stopfen verschlossen.
Bei der Darstellung von Schwefeltrioxyd
wird das obere Ansatzrohr mit einer Kugel-
röhre verbunden, in welcher Schwefel im
Sauerstoffstrom verbrennt und die Umwandlung
von SO, in SO, durch Einwirkung von
glühendem Platinasbest auf ein Gemisch von
SO, und 0 herbeigeführt wird. Mit dem unteren
Ansatzrohr wird ein Aspirator verbunden. Im
Kühlrohr setzt sich SO, ab, während der
Aspirator die überschüssigen schwefligsauren
und schwefelsauren Dämpfe entfernt. Man
kann dann in einen bei b angefügten Probier*
zylinder die ira Kühlrohr angesetzte SO, mittels
Durchstoßens von e aus befördern.
Mit Benutzung von flüssiger Luft im Kühl-
mantel D kann man Chlor, Schwefelkohlenstoff,
schweflige Säure, Kohlensäure, Äthylen, Azetylen
und Cyan leicht verflüssigen und in festen
Zustand bringen. Fürtoolche Fälle schlägt Ver-
fasser vor, den Mantel von C doppelwandig
und in der Zwischenwand luftleer zu machen,
also als Weinhold sches Gefäß auszuführen
(in der Figur durch Punktierung angedeutet).
Ferner kann mit Hilfe des Kühlers die Ver-
brennung von Wasserstoff in Lud oder Sauer-
stoff und die Umkehrung der Flamme gezeigt
werden.
Zur Verbrennung des Phosphors in Sauer-
stoff und zum Nachweis der dabei statl-
flndenden Gewichtszunahme des Phosphors und
Volumenabnahmo des Sauerstoffs bringt Ver-
fasser einen Apparat in Vorschlag, welcher
aus einem langhalsigen Rundkolben uml einer
zylindrischen, graduierten und unten kugel-
förmig erweiterten Sammelglocke besteht.
In den Rundkolben wird Phosphor auf einem
Schälchen auf Aaboatunterlage gebracht. Ein
langes, durch den Hals geführtes, bis über das
Phosphorschälchon reichendes Rohr ist Uber
dem Kolben umgebogen und mit dem Ausgangs-
rohr der graduierten Glocke verbunden.
Die ganze Vorrichtung wird nach Einbringen
des Phosphors mit Sauerstoff gefüllt, die gra-
duierte Röhre nur bis zum Beginn der Ein-
teilung über der kugelförmigen Erweiterung.
Den Phosphor entzündet man, indem man den
Ruudkolbcn in heißes Wasser einsetzt. Die
Gewichtszunahme des Phosphors nach Um-
wandlung in Pentoxyd wird durch Wägung des
Rundkolbens vor und nach der Verbrennung
und die Abnahme des Sauerstoffs durch Ab-
lesung des Absperrwassers an der graduierten
Glocke ermittelt.
Die Flamnienumkehr bei Phosphorwasserstoff
zeigt Verfasser durch Benutzung zweier Bammel-
zylinder, von denen er den einen mit Sauerstoff,
den anderen mit Phosphorwasserstotf füllt.
Nach der Füllung tritt die Selbateutzümlung
im Sauerstoff ein, wenn man Blaseu von
Phosphorwasserstotf in den Saucrstolfzylinder,
und die umgekehrte Selbstentzündung, wenn
man Sauerstoffblaseu in den Phosphorwasserstoff
steigen läßt. J.
Quarzglas.
Von A. L. Day u. E. S. Shephord.
Science 22. S. 670. 1906.
Geschmolzener Quarz hat drei für den Che-
miker und Physiker sehr wertvolle Eigen-
schaften: sein Ausdehnungskoeffizient für die
Wärme ist kleiner als ein Zehntel von dem-
jenigen des gewöhnlichen Glases, er kann bis
1000° C erhitzt werden, ohne zu erweichen,
und endlich läßt er die ultravioletten Strahlen
ungehindert durch. Die Herstellung des Quarz-
glases bietet aber viele technische Schwierig-
keiten, selbst in kleinen Mengen im Labora-
torium. Der Quarz hat keine scharfe Schmelz-
temperatur, vielmehr erweicht er sehr all-
mählich und wird selbst im reinen Zustande
niemals dünnflüssig, sogar nicht bei der Tem-
peratur des elektrischen Lichtbogens Ferner
beginnt schon hei Platinechmelze der Quarz
schnell zu verdampfen, während er noch viel
zu zähe ist, um die eingeschlossenen Gasblasen
entweichen zu lassen. Wenn man Bruchstücke
von Quarz in der Luft im elektrischen Ofen
schmilzt, so sieht die erhaltene Masse nach dem
Erkalten wie Meerschaum oder Bimsstein aus;
sie ist ganz undurchsichtig, schmutzig und un-
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OlaitochnischM. — BUcherschau
Deutsch«
Mach&nlker-Zt«
brauchbar für mechanische oder optische Zwecke.
Es ist nicht gelungen, auf diese Weise ein
klares Produkt zu erzielen. Nur durch be-
sondere Behandlung einzelner Krystalle, die
man in der Knallgasflamme zusammenschmolz
und dann ausblies, hat man die jetzt gebräuch-
lichen Quarzgeröte erhalten. Auch hat man in
Jena durch ein besonderes Verfahren kleine
Scheiben von Quarzglas hergestellt, die für
kleine Linsen geeignet waren. Allein diese
Methoden genügen nicht, und man kann das
technische Problem nicht eher als gelöst be-
trachten. als bis wir imstande sind, aus einer
gröberen Masse zufälliger Bruchstücke ein
klares Glas zu erschmelzen.
Nach mehrfachen Versuchen ist dies den
Verf. gelungen, wobei die Hauptschwierigkeit
darin lag, die eingeschlossene Luft zu entfernen,
was durch Anwendung hoher Drucke möglich
wurde.
Die Versuche wurden in einem großen
Bombenofen unter einem Druck von 500 poundf
komprimierter Luft ausgeführt. Die Hitze
wurdo durch Wechselstrom erzeugt, der die
Wände einer dünnen Graphitbüchse, in welcher
der Quarz enthalten war. durchlief.
Die Anfangstemperatur betrug 2000® oder
mehr, wobei kein Druck angewendot wurde,
um genügend Quarzdampf zu erzeugen, der
die Luft zwischen den einzelnen Quarzkörnern
austreiben sollte. Dann wurde Druck (wenigstens
500 pound$\ ‘gegeben, die Temperatur auf etwa
1800° erniedrigt und dem Quarz Zeit gelassen,
zu einer kompakten Masse zusammenzufließen,
ohne daß er vom Graphit angegriffen wurde.
Auf diese Weise haben die Verf. Platten
von Quarzglas horgestellt von 3x6 X */ 2 Zoll
(etwa 100 <ycm Flüche und 13 mm Dicke). Die
Platten waren fast ganz frei von Blasen und
nur stellenweise etwas fleckig durch frei-
gewordenes Silizium. Die vorhandenen Blasen
waren sehr klein, nicht größer als 0,5 mm im
Durchmesser, und nicht zo zahlreich, daß sie
den Gebrauch des Quarzglases für Linsen,
Spiegel und andere optische Zwecke gehindert
hätten. Es kamen nicht mehr als 2 oder
3 Blasen im Kubikcentimeter vor, und auch
diese ließen sich bei etwas mehr Erfahrung
wohl noch vermeiden. Geringe Beimengungen
von anderen Oxyden machen das Quarzglas
undurchsichtig und fast schwarz, schon 0,3 °/ 0
Verunreinigung genügen dazu. Es ist daher
durchaus nötig, nur ganz reines Material zu
verwenden, es braucht aber nicht klar zu sein,
wolkiger Quarz kann «ehr gut benutzt werden.
Die Verf. glauben, daß es bei Verwendung
eines größereu Ofens als des ihrigen zweifellos
gelingen wird, Quarzglas in noch größeren
Dimensionen herzustellen. Wb.
BQohei-schau.
O. Berhstein. Instrumente zur Messung der
Temperatur für technische Zwecke. 8°. 64 S.
mitGlAbb. Hannover, Gebr. Jänecke 1905.
Broschiert 1,80 M.
Die als Sonderabdruck aus der .Deutschen
Techniker - Zeitung* erschienene Schrift ist
lediglich für technische Kreise bestimmt und
gibt eine übersieht über die zur Temperatur-
messung gebräuchlichen Methoden und die
dabei in Betracht kommenden Instrumente.
Nach einer kurzen Hinweisung auf die Luft-
und Gasthermometer werden die verschiedenen
Flüssigkeitsthermometer unter Berücksichtigung
der Maximum- und Minimumthermometer be-
schrieben. Weitere Kapitel beschäftigen sich
mit den Tonpyrometern, Metall- und Graphit-
pyroroetern, den verschiedenen andern Arten
Pyrometern, als Schmelzpyrometer, Thalpotasi-
meter, Kuallpyrometer, Segerkegel u. s. w.
Ausführlich beschrieben sind auch die optischen
und elektrischen Pyrometer. Endlich werden
einige Fernthermometer geschildert und in
einem Schlußwort Winke für die Handhabung
der Temperaturmesser gegeben.
Auf einige Irrtümer sei hier hingewiesen.
Die Thermometer aus Borosilikatglas 59 HI
lassen sich nicht bis 667° C benutzen, wie man
nach einer Bemerkung auf S. 9 annehmen
müßte, vielmehr liegt ihre Brauchbarkeits-
grenze etwas über 500°; Thermometer für
höhere Temperaturen sollte man ausschießlich
aus dem Jenaer Verbreunuugsröhreuglas her*
stellen. Ferner sind die Meßbereiche der an-
deren Flüssigkeitsthermometer nicht ganz
richtig angegeben. Für Alkoholthermometer
liegt der Meßbereich zwischen — 80° und + 60°,
für Tuluolthcrmometer zwischen — 100° und
+ 100°, Petrolfltherthermometer lassen sich bis
etwa — 150° gebrauchen, Pentanthermometer
bis — 200°. Sodann werden fürdieSchmelzpunkt«
von Silber, Gold, Platin. Iridium jetzt andere
Werte angenommen, als auf S. 21 angegeben
sind. Thalpotasimeter, d. h. Dampfdruckthermo-
meter, wird mit Th am Anfaug geschrieben,
der Physiker Pouillet schreibt seinen Namen
mit doppeltem /. •
Abgesehen hiervon, wird das Heftchen, das
sich im ganzen mehr als eine Zusammen-
stellung aus Katalogen und Prospekten, denn
als eine kritische Arbeit darstellt, in vielen
Fällen dem Techniker von Nutzen sein, weshalb
wir ihm eine weite Verbreitung in allen be-
teiligten Kreisen wünschen. Wb.
F. Neumann, Die Metalldreherei 5. vollst.
neubearb. Aufl., Iirsg. v. G. Lukasiewicz.
Lex -8°. VIII, 224 S. m. 520 Fig. Leipzig,
B. F. Voigt 1906. 8,00 M, geh. 9,50 M.
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H«ft 14.
16. Jall IVO«.
Patcnlschaa.
139
Patentschau.
Vorrichtung zum Auswählca eines bestimmten Apparates aus einer Gruppe von
Sign&l&pp&r&ten, die an einer beiderseits geerdeten Doppelleitung liegen, dadurch gekenn-
zeichnet, daß die Einschaltmagnete eines jeden Apparates zwei Wicklungen tragen, die den
verschiedenen Leituugszweigen angeboren und deren Windungszahlen verschieden sind, so daß
am Geber eine derartige Stromverteilung in den Zweigen hergestellt werden kann, daß alle
Magnete bis auf einen erregt werden und ihre Anker anziehen, und das Zurückführen der
Apparate in die Anfangslage dadurch geschieht, daß der Stromkreis durch die beiden Leitungen
oder durch nur eine Leitung und Erde geschlossen wird. A. Pieper in Berlin. 1. 11. 1903.
Nr. 168 652. Kl. 74.
Vorrichtung zur Übertragung von Signalen nach dem Pat. Nr. 153 563, dadurch ge-
kennzeichnet, daß das eingestellte Signal (Signalscheibe o. dgl.) bis zur nächsten Siegnalabgabo
durch eine Sperre, Bremse oder ähnliche Vorrichtung festgehalteu w'ird, deren Wirkung wahrend
der Dauer der Signalgabe aufgehoben wird durch einen Elektromagneten mit drei Wicklungen,
die zwischen zwei Phasen geschaltet sind oder durch drei Blektromagnete mit je einer Wicklung,
deren Wicklungen in Stern- oder Dreieckform an die Leitungen angeschaltet sind. A. Pieper
in Berlin. 24. 11. 1903. Nr. 158 653; Zus. z. Pat. Nr. 153 563 Kl. 74.
Elektrizitätszähler, bei welchem durch den zu messenden Strom ein Solenoid erregt
wird, dessen Ankerhewegungen auf eine Hülse übertragen werden, die auf einem in gleichmäßig
schwingender Bewegung befindlichen Hebelarm verschiebbar augeordnet ist und die wiederum
ihre Bewegung auf ein mit Zählvorrichtung verbundenes Sperrwerk übertrügt, dadurch gekenn-
zeichnet, daß die Bewegung des schwingenden Hebels durch ein Solenoid orfolgt, dessen
Wicklung in verschiedene nebeneinander befindliche Abteilungen geteilt ist, die durch den
Solenoidkern selbsttätig nacheinander so geschaltet werden, daß der letztere in die Spule hinein
gezogon und wieder zurückgestoßen wird. O. Rasch in Schleusendorf b. Bromberg. 22. 4. 1904.
Nr. 158 702. Kl. 21.
Anordnung der Torsionsfedern bei elektrischen Anzeigevorrichtungen und Mefsinstru
menten mit stromdurchflossenem beweglichem System, bei welchem die Federn lediglich die
Stromzuführung zu dem beweglichen System bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Be-
festigungsstelle desjenigen Endes der Feder, an welchem die Strorazuführuug von außen erfolgt,
derart drehbar angeordnet ist, daß zum Zwecke der Aufhebung oder Veränderung der Torsion
wahrend der Benutzung des Instrumentes die Feder entsprechend ihrem jeweiligen Torsione-
zustande mittels eines Handgriffes leicht nachgedreht werden kann. Siemens & Halske in
Berlin. 22.11.1903. Nr. 158 801. Kl. 21.
Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Quarzglas, dadurch gekenn-
zeichnet, daß man hochkieselsüurehaltige Stoffe io Quarzwolle überführt, diese in Formen ein-
preßt und zum Schmelzen bringt. J. Bredel in Höchst a. M. 22. 3. 1904. Nr. 159 361. Kl. 32.
Präzisionsbalkenwngc mit Spitzenlagerungon , dadurch gekennzeichnet , daß,
wahrend der Wagebalken durch zwei Spitzen auf ebenen Platten geltigert ist, die Wagschalen
nur von je einer Spitze und einer ebenen Platte getragen werden. P. de Knegt in Rotterdam.
17. 6. 1904. Nr. 159 400. Kl. 42.
(^uecksilberluftpumpe mit selbsttätiger elektromagnetischer Steuerung, bei welcher
das Emporsteigen des Quecksilbers mittels Druckwassors oder Druckluft erfolgt, dadurch ge-
kennzeichnet, daß der Umsteuerungshahn für den Zu- und Austritt des Druckmittels mit Hilfe
von Elektromagneten bewegt wird, wobei der Schluß und die Unterbrechung des Stromkreises
für denjenigen Elektromagneten, der den Eintritt des Druckmittels in das Rohr bewirkt, durch
eine Kontakteinrichtung erfolgt, die von der übrigen Einrichtung unabhängig in bestimmt ein-
stellbaren Zeiträumen mittels einer beliebigen Zeitmeßeinrichtung in Tätigkeit gesetzt wird,
wogegen der Schluß und die Unterbrechung des Stromkreises für den anderen Elektromagneten,
der den Austritt des Druckmittels bewirkt, durch das Quecksilber der Pumpe selbst vorge-
nommen werden. P. Bergsöo und C. V. Schou in Kopenhagen. 17.10.1903. Nr. 159 099. Kl. 42.
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140
Patentllat«. Briefkasten dar Redaktion.
Deutsch«
Mechanlker-Zlf-
Patentliste.
Bia zum 2. Juli 1906.
Klasse: Anmeldungen.
17. 1*. 14 729. Vorrichtung zur Verflüssigung
von Gasen. R. P. Pictet, Wilmersdorf-
Berlin. 12. 12. 02.
21. B. 41 210. Röntgenröhre. H. Bauer, Berlin.
18. 4. 05.
G. 22 485. Verfahren und Vorrichtung zur Ver-
anschaulichung des Verlaufes elektrischer
Schwingungen. Ganz & Comp., Ratibor.
31. 1. 06.
ü. 22 821. Wechselstrom - Meßinstrument. H.
Grohmann, Braunschweig. 29.3.06.
L. 21 763. Quecksilber- Dampflampe. O. D.
Lucas, London. 14. 11. 05.
S. 20 763. Vorrichtung zum Betriebe von Rönt-
genröhren mit Wechselstrom. R. Seifert
& Co., Hamburg. 14. 7. 04.
Sch. 24 569. Einrichtung an Vakuuroglasge-
fftßeu mit StrnmeinfUhrungsdrfthten zur Ent-
lastung dieser Drahte von mechanischer
Beanspruchung. Schott & Gen., Jona.
6. 11.05.
V. 6227. Elektrisches Meßinstrument nach Art
eines MotorelektriziUltszühlera. T. W. Var*
ley, New-York. 18.10.05.
32. M. 29 087. Aus Ober- und Unterliefen be-
stehender Glasschmelzofen. J. A. Miller
& Co., Berlin. 2.2.06.
42. B. 39 987. Wageglftschen für Flüssigkeiten.
K. Buschmann, Dresden. 16.5.05.
B. 41 961. Quecksilberluftpumpe nach Spren-
gel. A. Beutel I, Santiago de Chile. 18. 1.C6.
C. 13 722. Ahblendevorrichtung für optische
Pyrometer. Cy. p. la Fabrication des
Compteurs et Material d'Usineeüüaz
u. Ch. F6ry, Paris. 22. 6. 05.
H. 35 179. Schreibvorrichtung für Registrier-
zwecke. Hart mann & Braun, Frankfurt
a. M. 14. 4. 05.
Erteilungen.
21. Nr. 173 783. Verfahren zur Übertragung von
reellen optischen Bildern in die Ferne. E. u.
M. Belin, Lyon, Frankr. 9.12.04.
Nr. 174 105. Rohrsystem zur Verbindung von
Quecksilberdampflampen mit der Luftpumpe.
H. Boas, Berlin. 14.1.06.
Nr. 174 248. Meßgerät nach Ferrarisschem
Prinzip. Hart man n& Braun, Frankfurt a. M.
30. 1. 05.
Nr. 174 434. Elektrisches Meßgerät mit zwei
Spulen. W. J. Still, Ealing, Engl. 13.2.04.
Nr. 174 545. Wattmeter nach dynamometri-
schem Prinzip mit mehreren Meßbereichen.
Hartmann & Braun, Frankfurt a. M.
7. 11.06.
Nr. 174 546. Astatischer Elektrizit&tszfihler.
De u tsch-RusBis che Elektrizität sz&h-
ler-Ges. ra. b. H., Berlin. 4. 1.06.
32. Nr. 174 509. Verfahren und Vorrichtung zur
Herstellung von Quarzglas-Hohlkörpern aus
einem im Schmelzofen unmittelbar gewonne-
nen Zylinder. J. F. Bottomley, Wallsend-
on-Tyne, u. A. Paget, North Cray, Engl.
I. 6. 05.
Nr. 174 510. Glasblasemaschine für Handbe-
trieb, mit Einrichtung zur Erzeugung der
zum Blasen dienenden Preßluft. A. Schiller,
Berlin. 31. 8. 05.
42. Nr. 173 797. Gerat zum Nachbilden von
Zeichnungen mit an Schienen mittels Schnur-
laufs gegenläufig bewegtem Fahr- und
Zeicheustift. E. Bronn er, Bberbach a. N.
20. 10. 04
Nr. 173 799. Vorrichtung zur gleichmäßigen
Erwärmung eines Raumes. M. Hering,
Aachen. 9. 8. 04.
Nr. 173 851. Elektrisch betriebener Kreisel in
kardanischer Aufhängung. L. Schwarz-
kopf, Berlin. 16. 10. 04.
Nr. 173 956. Schifl'skompaß mit oborem, die
Ausdehnung der Flüssigkeit ermöglichenden
Luftbehfllter. Neufeldt & Kubnke, Kiel,
u. B. Freese, Delmenhorst. 17. 6. 05.
Nr. 173 957. Verfahren zur Analyse von Gas-
gemischen C. Zeiß, Jena. 9.8.04.
Nr. 174 111. Gyroskopkompaß mit mehreren
je mit verschiedenen Freiheitsgraden aus-
gestatteten rotierenden Massen. Hart-
mann & Braun, Frankfurt a. M. 16.5.05.
Nr. 174 194 Vorrichtung zum Zurücktreiben
des Quecksilberfadons bei Maximalthermo-
metern. Grösche & Koch, Ilmenau.
28. 6. 05.
Nr. 174 335. Lagerung für Wasserwagen mit
Einstellung der Libelle parallel zu zwei auf-
einander eenkrechten Ebenen durch zwei
die Libelle in diesen Ebenen verschiebende
Stellschraubenpaare. J. F. Klingel fuß.
Anrau, Schweiz. 17. 3. 05.
Nr. 174 606. Verfahren zur Bestimmung von
Temperaturen in erhitzten Räumen, Öfen
u. dgl. H. Brearley, Sheffield, Engl.
25. 8 05.
Nr. 174643. Ölprüfvorrichtung. F. Sch mal tz,
Offenbach a. M. 7. 2. 06.
Briefkasten der Redaktion.
Wer fertigt die sog. Immisch sehen Metall-
therraometer an, die die Temperatur mittels
eines mit Alkohol gefüllten, gebogenen Rohres
Anzeigen?
FQr die Redaktion verantwortlich; A. Blaachk« Io Borlin W.
Verlag von J alias Springer ln Berlin N. — Druck von Emil Dr«y«r la B«rltn SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumenteukunde
und
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 5.
Heft 13. 1. August. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Zum 17. Deutschen Mechanikertage.
Am 17. und 18. August werden sich die Mitglieder der D. Q. f. M. u. 0. sowie
die Freunde der Präzisionsteehnik zum siebzehnten Male versammeln, und zwar in
Nürnberg.
Nürnberg ist für dieses Jahr die Stadt der Kongresse; halten doch nicht
weniger als achtzig Vereinigungen aller Art heuer ihre Tagung in den Mauern der
berühmten Pegnitzstadt ab.
Es muß also wohl der alten Noris zur gegenwärtigen Zeit eine ganz besondere
Anziehungskraft innewohnen.
Zwar lockt Nürnberg jedes Jahr zahllose Reisende aus aller Herren Lander
herbei, welche das eigenartige Stfldtebild von altertümlicher Schönheit, die berühmten
Kirchen und Mueeen bewundern. In diesem Sommer aber kommt ein weiterer Reiz hinzu,
die musterhaft organisierte und originell durchgeführte Bayerische Landesausstellung.
Nürnberg ist nicht dabei stehen geblieben, das Alte zu erhalten und zu
sammeln; es ist stets mit der Zeit fortgeschritten und hat sich heute zu einer
der mächtigsten Zentralen deutschen Gewerbfleißes entwickelt. Aus der Herstellung
jenes berühmten Nürnberger Tandes, von dem man schon im Mittelalter sagte, daß er
durch alle Lande gehe, sind Industrien emporgewachsen, die auch jetzt noch den
Weltmarkt versorgen und für das Stadtbild Nürnbergs nicht minder charakteristisch sind
als seine Burg, seine Kirchen, seine Patrizierhäuser.
Diese Eigenart Nürnbergs gibt dem Programm deB Mechanikertages, das unsere
Leser auf 5. 121 dieser Zeitschrift veröffentlicht fanden, das Gepräge.
Für die Beratung der recht umfangreichen Tagesordnung ist nur ein Vormittag
angesetzt, um so Zeit zu gewinnen für die vielen Besichtigungen, die alle unter sach-
verständiger Führung stattfinden werden.
Unsere Fachgenossen werden ihr Interesse zunächst der Ausstellung, und zwar
den Abteilungen für Industrie, für Handwerk und für Kunstgewerbe, zuwenden, welche
einen vorzüglichen Überblick über den Stand der Technik und des Gewerbes in Bayern
gewähren; aber auch die Ausstellungen der bildenden Künste, der König). Staatsregierung
und der Stadt Nürnberg bieten so viel des Anregenden und Sehenswerten, daß keiner
ohne Befriedigung scheiden wird.
Ferner ist in das Programm der Tagung die Besichtigung einiger bedentender,
für Nürnbergs Gewerbe charakteristischer Fabriken aufgenommen, einer Fabrik für Elek-
trotechnik, einer Bleistift- und einer Metallwarenfabrik. Alsdann werden die Museen be-
sucht werden, das Germanische Nationalmuseum, jene Sammelsttttte für alles, was schön
und wichtig ist aus Deutschlands großer Vergangenheit, und das Gewerbemuseum,
das, nicht nur ein Museum, Bondern vor allem eine technische Prüfungs- und Unter-
suchungsanstalt, der Gegenwart und Zukunft der Industrie dient.
Diese Aufzählung wird unsere Freunde überzeugen, daß der Nürnberger Mecha-
nikertag so vieles bringt, daß er jedem etwas bringen wird, und wird sie hoffentlich
veranlassen, durch recht zahlreiches Erscheinen zu dem Gelingen des Tages bei-
zutragen.
Die vielfachen Veranstaltungen, die diesmal mit dem Mechanikertage verbunden
sind, machen die Vorbereitungen besonders umfangreich und zeitraubend. Diejenigen
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142
Phyt.-T,cha. R*le hs ans talt , Privat* Prüfuo,»»ch*in» für Thermomvttr.
Devtaeh«
UMhuUtw-Zt«.
Fabriken, die die Liebenswürdigkeit haben, ihre Betriebe dem Mechanikertag zu öffnen,
haben ein sehr berechtigtes Interesse daran, über die Zahl der Besucher schon einige
Tage vor der Versammlung und nicht erst wahrend dieser unterrichtet zu werden. Des-
wegen hat der Ortsausschuß den dringendsten Wunsch, daß die Anmeldungen spätestens
bis tum 11. August an ihn gelangen (Adresse: Hr. Kommerzienrat Gg. Schoenner,
Nürnberg, Gartenstraße 7).
Nürnberg, den 24. Juli 1906. Ka.
Ober private Prüfungssoheine für Thermometer.
(Mitteilung aus der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt.)
Bereits vor Jahren wurde In einer Mitteilung des Deutschen Reichsanzeigers
auf den Unfug hingewiesen, der leider in ziemlich ausgedehntem Maße mit privaten
Prüfungsscheinen für Ärztliche Thermometer getrieben wird, und auf die Wertlosigkeit
solcher Scheine aufmerksam gemacht. Seit einigen Jahren hat eich dieser Unfug teil-
weise auch auf Normalthermometer ausgedehnt. So ist der Physikalisch-Technischen
Reichsanstalt u. a. neuerdings ein Apparat zur Prüfung eingesandt worden, dem als
Hilfsinstrumente zwei mit privaten Prüfungsscheinen versehene Thermometer beigegeben
waren. Eine Nachprüfung der letzteren ergab, daß die in den Scheinen aufgeführten
Korrektionen durchweg nicht stimmten und daß bei dem einen Thermometer sogar für eine
Stelle noch eine Korrektion angegeben war, wo eine genaue Ablesung sich überhaupt
nicht ausführen ließ, well die Skalenstelle schon unter der Mitte der am oberen Ende
der Kapillare angeblaaenen Erweiterung lag.
Nachstehend sind die beiden Prüfungsergebnisse zusammengestellt; hierin be-
deuten die Zahlen unter a die in der Reichsanstalt ermittelten, diejenigen unter b die
auf den privaten Prüfungsscheinen angegebenen Korrektionen.
Ablesung
a
No. 387
b
a— b
a
No. 393
b
a— b
0 6
— 0,02°
0,00«
— 0,02“
— 0,02«
0,00«
— 0,02»
10
— 040
0,00
— 0,10
— 0,10
— 0,06
— 0,05
20
— 0,01
+ 0,05
— 0,06
— 0,04
0,00
— 0,04
30
-0,14
0,00
— 0,14
- 0,12
0,00
-0,12
40
- 0,04
0,00
— 0,04
— 0,09
0,00
— 0,09
60
— 0,07
0,00
— 0,07
~ 7
0,00
— 7
Man sieht, daß die Unterschiede bei beiden Thermometern bis über 0,1° gehen,
obwohl die Korrektionen in den privaten Prüfungsscheinen in hundertstel Grad an-
gegeben sind und obwohl für die Prüfungen mit dem in Rede stehenden Apparat auch
noch hundertstel Grad in Betracht kommen. Wollte gar jemand mit dem letzteren
Thermometer die Temperatur 60“ messen, so würde er einen Fehler von 7° begehen können.
Einem zweiten ebensolchen, etwas später eingesandten Apparat waren gleich-
falls zwei mit privaten Prüfungsscheinen versehene Thermometer beigegeben, von denen
das eine im Quecksilber des Gefäßes und der Kapillare so viel Luft enthielt, daß die
getrennten Quecksilberläden trotz vielfacher Bemühungen durch einfache Mittel Bich
nicht wieder vereinigen ließen, so daß dieses Instrument zu genauen Temperaturbestim-
mungen überhaupt nicht benutzbar ist. Das andere Thermometer zeigte bei der Ver-
gleichung mit den Normalen der Reichsanstalt Abweichungen bis zu 0,06“ gegen die
Angaben im privaten Prüfungsschein, also immerhin noch weit mehr, als die Genauig-
keitsgrenze bei den in zehntel Grad geteilten Thermometern beträgt.
Es erhellt aus diesen beiden Fällen wiederum zur Genüge, wie wenig Verlaß
derartigen privaten Prüfungsscheinen zukommt, die meistens gar nicht die Resultate einer
wirklich ausgeführten Prüfung darstellen, sondern nur den Befund bei der Justierung
des Thermometers an einem Punkt angeben, wobei dann seitens des Fabrikanten an-
genommen wird, daß die übrigen Punkte nach der Teilung der Skala richtig sind und
daher mit 0,00 angegeben werden können. Die Bezeichnung dieser Scheine als ,Prü-
füngsscheine“ ist demnach ganz unrichtig und geeignet, falsche Vorstellungen bei dem
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lieft 15.
1. August 1904
E. Martin y, Ein nsues Rechen verfahren für RecbenstAbe.
143
kaufenden Publikum zu erwecken. Übrigens rühren die Unterschriften unter den pri-
vaten Prüfungsscheinen meist nicht einmal von fachkundigen Leuten her, sondern sehr
oft von Buchhaltern oder anderen kaufmännischen Angestellten der Firmen, die solche
Thermometer vertreiben. In einem Falle ist sogar seitens der ReichBanstalt festgestellt
worden, daß die Unterschrift vollständig fingiert war, das heißt, daß der Name erfunden,
der größeren Glaubwürdigkeit wegen aber mit einem Vorgesetzten Dr. vergehen war.
Die Reichsanstalt kann daher nicht dringend genug empfehlen, zu allen Unter-
suchungen, bei denen eine genaue Ternperaturbestimmung erforderlich ist, nur solche
Thermometer zu benutzen, die mit amtlichen Prüfungsscheinen versehen sind, da die
privaten Prüfungsscheine, wie aus obigen Darlegungen von neuem unwiderleglich her-
vorgeht, meistens keinerlei Wert besitzen.
Ein neues Rechenverfahren für Rechenstäbe.
Von Dr. E. Martiny ln Qrofi-Lichtoifeld«.
Der Rechenstab hat, seit er zum ständigen und unentbehrlichen Begleiter des
Ingenieurs geworden, im Laufe der Jahre eine Reihe von Veränderungen erfahren,
deren Zweck entweder ist, das Gebiet seiner Anwendbarkeit zu erweitern, oder aber seine
Handhabung innerhalb dieses Gebiets zu vereinfachen. Zur ersten Gruppe gehört
die Anbringung der Sinus-, Tangens- und Logarithmenteilung (meist auf der Unter-
seite des Schiebers) sowie des Millimetermaßstabes, zur zweiten z. B. der Teilstrich
für jr sowie neuerdings die Anbringung einer von 1 bis 1000 laufenden und der logarith-
mischen Teilung auf der Vorderseite des Stabes.
Man wird über den Wert dieser Verbesserungen ganz verschieden denken,
je nachdem, ob man aus dem Rechenstab ohne besondere Rücksicht auf den Preis
ein Allerweltsgerät machen will, oder ob man bestrebt ist, nur das unbedingt Er-
forderliche , das aber gut und billig zu liefern. Auch hier gibt es eine goldene
Mittelstraße, breit genug, um die Wünsche der verschiedenen Rechner hinreichend zu
berücksichtigen. Der Maschinenbauer und Elektrotechniker beispielsweise wird im all-
gemeinen auf die Sinus- und Tangensteilung verzichten können; er braucht sie
meist so selten, daß ihm, wenn er sie wirklich einmal anwenden möchte, die Übung
fehlt, und andererseits ist, wo er sie häufig gebrauchen könnte, z. B. für den cos <p der
Wechselstrom-Phasenverschiebung , die Ungenauigkeit gar zu groß. Mit der Loga-
rithmenteilung endlich steht es nicht viel anders; sie ist zwar wegen ihrer Gleich-
mäßigkeit recht genau und kann außerdem als Maßstab benutzt werden. Aber auch
ihrer kann man gern entraten, wenn es gelingt, diejenigen Rechnungen, für die
man sie unentbehrlich glaubt, mit gleicher Bequemlichkeit auf der gewöhnlichen Rechen-
teilung auszuführen. Dies erreicht man nun tatsächlich mit einem einzigen Strich
für die weitaus größte Gruppe unter diesen Rechnungen, nämlich für die Berechnung
der Potenzen mit beliebigen ganzen oder gebrochenen, auch unbekannten Exponenten.
Die erforderliche kleine Hilfseinrichtung läßt sich an jedem Rechenstab anbringen, der
eine von 1 bis 10 oder von 1 bis 100 laufende Rechenteilung, eine im gleichen
Sinne laufende Millimeterteilung und einen Läufer besitzt, und zwar folgendermaßen.
Man stellt den Einstellfaden (bezw. die ihn ersetzende Strichmarke) des Läufers
auf Strich 1 der Rechenteilung und reißt auf der über der Millimeterteilung gleitenden
Seite des Läufers auf dem Metall einen mit dem Teilstrich 0 des Maßstabes zusammen-
fallenden Strich an (fortan kurz mit „Riß* bezeichnet). Bei den üblichen Rechen-
stäben von 250 mm Länge, welche über der Rechenteilung von 1 bis 10 noch eine
von 1 bis 100 laufende tragen, verfährt man genauer, wenn man den Faden auf
Strich 10 der oberen Teilung einstellt und den Teilstrich 125 mm anreißt.
Um nun mit dieser Einrichtung zu rechnen, stellt man die Basis der betrefl’en-
den Potenz (Form x = a"f" ; Wurzeln sind als Potenzen mit gebrochenem Exponenten
m/N m
zu behandeln: a = V a m ) auf der Rechenteilung ein und liest auf der Millimeter-
teilung am Riß ab, multipliziert diese Zahl mit dem Exponenten, stellt den Riß auf
die so gefundene Zahl ein und findet das Endergebnis unter dem Faden auf der
Rechenteilung.
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III
E. Martiny, Eia neues Reebeaver fahren für Rechcnatäbe.
Deutsche
M echanik er- Ztg .
;y, *v« •/.
Beispiel 1 ): x=V 1,5; x=V 1,5 = 1,5 ■
1,5 44 mm; 44 mm • B / 4S = 6,14 mm.
6,14 mm 1,058 = x.
Meist wird die Basis oder der horauskomrnende Potenzwert oder beide mehr
als eine Stelle vor dem Komma haben. Dann dar! man aber nicht etwa die Basis
oder das Produkt, auf welches der Riß einzustellen ist, so lange mit tO, 100 u s. f.
dividieren, bis nur noch eine Stelle vor dem Komma übrig bliebe, sondern man hat
sich den Rechenstab nach rechts verlängert und auf dieser Verlängerung die Recben-
tellung 1 bis 10 immer wieder, jetzt der Reihe nach mit der Bedeutung 10 bis 100,
100 bis 1000 u. s. w. aulgetragen zu denken. Dies macht man, indem man von der Basis
die erste Ziffer abstreicht, auf diese den Kaden einstellt, am Riß abliest und zu der
so gefundenen Zahl soviel mal die Länge der Rechenteilung in Millimeter hinzufügt,
wie Ziffern zwischen der abgeetriehenen ersten Ziffer und dem Komma stehen.
Nachdem diese Summe mit dem Exponenten multipliziert worden, dividiert man das
Produkt durch die Länge der Recbenteilung und erhält einen gemischten Bruch;
auf dessen Zähler wird der Riß eingestellt, am Kaden abgelesen und der so erhaltenen
Zahl soviel Stellen hinzugefügt, wie die ganze Zahl des gemischten Bruches angibt.
Beispiel: x = 4800 1 ' 0 .
4 ' 800 170,4 mm 4- 3 • 250 mm = 920,4 mm.
920,4 mm • 1,6 = 1472 mm.
1472 mm : 250 = 5 “ s /smc
222 mm 7,75; 5 bedeutet : 5 Stellen mehr, also x — 775 000.
Bei echten Dezimalbrücben ist in sinngemäßer Anwendung dieser Kegel, wenn
die erste Ziffer der Basis an erster, zweiter, dritter u. s. w. Stelle hinter dem Komma
steht, entsprechend 1-mal, 2-mal. 3-mal u. s.w. die ganze Länge der Rechenteilung abzu-
ziehen und nach dem Ablegen des Ergebnisses für jede volle oder angefangene
Länge der Rechenteilung das Komma um eine Stelle nach links, wenn das Ergebnis
negativ, dagegen nach rechts, wenn es positiv lat, zu setzen.
9
Beispiel: x -. K 0,0051 2 '
6,12 177,2 mm; 3. Stelle nach dem Komma = — 3 - 250 mm.
—0,00612 —750 + 177,2 mm = —572,8 mm.
572,8 mm : 9 = —63,6 mm — —250 + 186,4 mm.
+ 186,4 mm 5,57 ; - 250 bedeutet: 1 Stelle weniger, also x = 0,557.
Bei Potenzen mit einer Unbekannten im Exponenten (Kenn a* = b), welche man
sonst durch logarithmisehe Auflösung (x = berechnet , hat man hier nur
zu b und a die zugehörige Millimeterzahl am Riß abzulesen, nötigenfalls um die der
Stelle entsprechenden Teilungslängen zu vergrößern oder zu verkleinern und die
zu b gehörige durch die zu a gehörige Millimeterzahl zu dividieren. Der Quotient,
der ln der gewöhnlichen Weise mit Schieber und Läufer auf der Kechenteilung erhalten
wird, ergibt ohne weiteres den Wert von x.
Beispiel: 234 = 0,0067*.
2 ' 34 92,3 + 2 • 250 mm — +592,3 mm.
0,0067 206,5 —3 • 250 mm = —543,5 mm
x = +592,3/— 643,5 = -1,09.
Als Beispiele für Källe, wo das geschilderte Verfahren zur Anwendung kommt,
seien hier nur die bekannte Zinseszinsformel k~c ■ (l + die Steinmetzsche
Kormel @=V>'ij 33^, aus der Wechselstromtechnik, die Kormel für die polytrope
Zustandsünderung p ■ v k — Const. auB der Wärmemechanik in Erinnerung gebracht.
Aber auch für die Berechnung der gewöhnlichen 3. Wurzel verdient dieses Verfahren
vor den beiden anderen hierfür gebräuchlichen -) den Vorzug , weil sich dabei
leichter ablesen läßt und zur Vermeidung von Stellenfehlern keine besondere L'ber-
') Diesem und den nachfolgenden Beispielen ist ein Kechenstab mit einer Teilung von
25Ü mm Gesamtlänge zu gründe gelegt; das Zeichen bedeutet ('borgang von der Rechen-
teilung auf die Millimeterteilung oder umgekehrt.
-) Vgl. u. a. ; Anleitung zum Gebrauch des Rechenstabos von A. W. Faber iu Stein
bei Nürnberg.
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Heit 15.
I. AngQHt 19<)g.
Vereinsnachrichten - Kleinere Mitteilungen.
145
leg-ung notwendig ist. Die Rechengenauigkeit ist hinreichend groß, da das End-
ergebnis nur um etwa 1 % im mehr oder minder unrichtig ist.
Ich habe dieses meines Wissens bisher nicht angewandte Verfahren aus dem
Grunde ausführlich beschrieben, um die Werkstätten, die sich mit der Herstellung
von KechenstAben befassen, nicht nur auf die dadurch gebotene Möglichkeit hinzu-
weisen, einen billigeren und doch recht leistungsfähigen Stab zu liefern, sondern
auch um sie in die Lage zu versetzen, nach Maßgabe eigener Überlegungen dem etwas
unvollkommenen Riß die zweckmäßigste Ausgestaltung (in der Form eines an den
Läufer angelöteten Zeigers, einer Kadenmarke o. dgl.) zu geben. Hierbei empfiehlt
es eich, an den Millimeterteilungen die Centimeterteilungen nicht oberhalb, sondern
unterhalb der Nute anzubringen, in welcher der Läufer gleitet, weil bei der bisherigen
Anordnung die ZilTern an der Abiesestelle verdeckt und überhaupt nach und nach
durch den Läufer abgeschliffen und unleserlich werden.
Vereinsnachrichten.
Anmeldung zur Aufnahme in den
Hptv. der D. G. f. M. u. 0.:
Hr. Dr. Max Edelmann jun.; Erdmag-
netische und physikalische Meßinstrumente;
Meteorologische, physiologische, elektro-
medizinische u. s. w. Appnrate; Ablesefern-
rohre; Elektrotechnische Apparate; Voll-
ständige Einrichtungen von magnetischen
Observatorien; München, Nyraphenburger
Str. 82.
Kleinere Mitteilungen.
Gin elektrischer Fernseher.
Von Fr. Lux.
Bayer. Ind L- tt. Qtto.-Bl. 38, 8. 13. 1906-
Die Erfindung von Fr. Lux lat wieder ein
Versuch, das noch immer ungelöste Problem
des elektrischen Fernsehers seiner Verwirk-
lichung nfther zu bringen. Ob dieser Versuch
zum Ziele führen wird, ist noch nicht abzusehon,
vorläufig kann von einer praktischen Ver-
wirklichung nicht die Rede sein.
Die bisherigen Konstruktionen von Fern-
sehern kranken nach Ansicht des Erfinders
daran, daß eie das zu übertragende Bild in
viele einzelne Teile zerlegen, der Reihe nach
übertragen uud dem Auge vorfuhren. Lux hat
eich dagegen das Ziel gesteckt, das Bild auf
einmal zu übertragen; natürlich muß zu diesem
Zweck, da ein anderes Mittel nicht zu Gebote
steht, auch hier die Selenzelle zu Hilfe ge-
nommen werden, deren elektrischer Widerstand
von dem Grad der Belichtung abhängig ist.
Das Prinzip des Apparates beruht auf der
Benutzung von abgestimmten Federn, welche
auf einen Wechselstrom von bestimmter Peri-
odenzahl ansprechen, ein Prinzip, das ja auch
bei den bekannten Frequenzmessern benutzt ist.
Eine derartige Feder ist in Fig. 1 dar-
gestellt; die Feder a schwingt in einem von
dem betreffenden Strom durchflossenen ßole-
noid e und kommt uur dann in Schwingung,
wenn ihre Schwirtguugszahl mit der Parioden-
zahl des Wechselstroms übereinstimmt. Bei f
ist die Feder umgebogen, so daß sie von oben
gesehen, eine broitere Fläche darbietet Der-
artige verschieden abgestimmte Federn sind,
wie Fig. 2 zeigt, in mehreren Reihen neben-
einander angeurdnet, so daß, da die Köpfe der
Federn geschwärzt sind, dunkle Linien auf
weißem Hintergrund entstehen. Schwingt nur
eine Feder, so entsteht eine weiße Lücke in
der schwarzen Linie, und auf diese Weise wird
dadurch, daß eine Anzahl Federn ruht und die
andern schwingen, eiu schraffiertes, allerdings
etwas unvollkommenes Bild erzeugt Das
Fehlende wird von dem Auge ergänzt. .Je mehr
Federn vorhanden sind und je enger sie an-
einander stehen, desto besser wird natürlich
das Bild. Dieser eben beschriebene Apparat
stellt also den Empfänger dar. Der Sender
besteht aus einem entsprechenden Tableau von
Selenzellen, so daß jede Feder f des Em-
pfängers einer Selenzelle des Senders ent-
spricht. Jede Selenzelle steht wieder mit je
einem Wechselstromerzeuger iii Verbindung,
von denon jeder eine andere Periodenzahl be-
sitzt. Da sich die Wechselströme übereinander
lagern lassen, wobei jede Feder nur auf den-
jenigen Strom aiispricht, auf den sie abge-
stimuit ist, so ist nur ein Verbindungsdraht
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146
Kleiner« Mitteilungen
Doiiterhe
Me<*h&nlker-Ztt{.
zwischen Empfänger und Sender nötig. Das
zu übertragende Bild wird mit einer Sammel-
linse auf die Flüche, welche die Selenzellen
enthält, entworfen. Die dadurch belichteten
Zellen werden dann leitend und lassen den
ihnen entsprechenden Wechselstrom nach dem
Bmpfünger übergehen, wahrend die unbe-
lichteten einen solchen Widerstand besitzen,
daß kein Strom hindurchgeht und also auch die
ihnen entsprechenden Federn in Ruhe bleiben.
Bei einer großen Anzahl von Federn muß man
noch etwaB kompliziertere Mittel anwenden, um
zu verhindern, daß auf einen bestimmten Wechsel-
strom auch die Federn mit doppelter Schwin-
gungszahl ansprechen; man muß dann die Federn
in mehrere Stromkreise einordnen, die nach-
einander durch synchron laufende Motoren ein-
geschaltet werden. W. J.
Unlveraal-Bohrschablonen-Parallel-
schraubstock.
D. R. G. M.
Weltmarkt 20. S. 438. 1906.
Zur Herstellung exakter Bohrungen bedient
man sich bei der Fabrikation von Massenar-
tikeln allgemein der Bohrlehren, deren An-
schaffung jedoch teuer ist und die außerdem
nur für einen bestimmten Zweck Verwendung
finden können. Der untenstehend abgebildete,
von der Firma Arthur Kayser (Berlin SW 68 1
in den Handel gebrachte Parallelschraubstock,
der in Amerika bereite vielfach im Gebrauch
ist, soll diese Bohrlehren ersetzen. Br ist wie
ein gewöhnlicher Parallelschraubetoek einge-
richtet und kann nach Abnahme der Nebenteile
auch als solcher benutzt werden. Beine feste
Backe hat eine Anzahl Löcher, in welche die
mit einem Flansch versehene Stütze für die
Schablone gesteckt werden kann. Letztere ist
auf dem Flansch verstellbar und trügt die als
Bohrerführung dienende Düse, welche genau
die Größe des zu benutzenden Bohrers besitzt;
sie kann bequem durch eine audere mit größerer
oder kleinerer Öffnung ersetzt werden. Seitlich
befinden sich an der festen Backe vertikal und
horizontal verstellbare Anschläge, gegen die
das einzuspannende Arbeitsstück gelegt wird.
Benutzt man eine Schablone mit mehreren
Bohrlöchern, so kann man leicht Löcher, die
einen bestimn ten Abstand voneinander haben
sollen, bei einmaligem Einspannen des Gegen-
standes in den Schraubstock bohren. Das Ein-
stellen der Bohrschablone nimmt nur wenig
Zeit in Anspruch, und man hat bei dem Schraub-
stock den Vorteil, daß das eingespannte Ar-
beitsstück unverrückbar festsitzt.
Der Schraubstock wird für 115, 180 und
240 mm größte Spannweite hergestellt.
KIM
Über einen Sauerstofferzeuger mit
Selbstkompression und einen
SauerstoffAzetylenbrenner.
Von A. d'Arsonval.
Phü. Mag. 4. S. 190. 1905.
In dem Apparat (s. Pig.) wird Sauerstoff
erzeugt und im Augenblick seiner Entstehuug
durch den eigenen Druck komprimiert Zur
Herstellung des Sauerstoffes dienen die im Mittel-
rohr des Apparates befindlichen Zylinder von
30 mm Durchmesser und 55 mm Höhe, welch©
aus Kaliumchtorat, einer inaktiven Masse und
geringer Beimengung eines leicht brennbaren
Stoffes bestehen.
Vor der Einführung dieser Zylinder in das
Rohr entzündet man den untersten, worauf man
dieselben im Innern des Apparates der Reih©
nach bei festem Verschluß des Mundstückes
abbrenoen laßt. Jeder Zylinder braucht zu
seinem Abbrand zwei Minuten und entwickelt
hierbei 18 l Sauerstoff. Der Druck des Gases
nach Vollendung der Entwicklung betrügt
20 Ätm Die Apparate werden in verschiedenen
Größen bis zu einer Leistung von 2 cbm Sauer-
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Heft 15.
1. August I ftOrt.
Kleinere Mitteilungen.
atofT von der C‘« Fran^aise de l'Acdtylene
dissoua hergestellt.
Von derselben Gesellschaft wird auch ein
Gltthlichtbrenner geliefert, bei dem ein kleiner
(ilühzyüuder von 15 mm Höhe und 5 bis 6 mm
Durchmesser, aus seltenen Erden hergestellt,
durch eine Flamme aus Sauerstoff und Azetylen
zur hellen Weißglut erhitzt wird. Der Brenner
zur Erzeugung der Flamme entspricht in seiner
Konstruktion dem Kuallgaagebläse, nur daß
ihm anstatt des Wasserstoffes Azetylen zu-
geführt wird Bei Verbrauch von 50 l Azetylen
in der Stunde gibt dieser Brenner eiue Hellig-
keit von rd. 1600 HK, er erscheint daher bei
Projektionsapparaten, zur Bühnenbeleuchtung
u. dgl. als Ersatz für Bogenlampen wohlge-
eignet. Mk.
Einfuhr Ärztlicher, physikalischer«
optischer und sonstiger wissenschaft-
licher Instrumente nach Brasilien.
Der Wert der Einfuhr chirurgischer und
zahnärztlicher Instrumente nach Brasilien be-
trug in den Jahren 1902 bis 1904 an Bord vor
der Ausschiffung (alles in Tausend Mark): 981,
1233 bezw. 1277. Der Anteil Deutschlands
wuchs in denselben Jahren von 232 auf 284,
der Frankreichs von 279 auf 337 und der der
Vereinigten Staaten von 824 auf 496, wahrend
Großbritannien mit 126 bis 132 ziemlich station&r
blieb. Am Import mathematischer, physikalischer
und sonstiger wissenschaftlicher Instrumente
waren beteiligt: Frankreich mit 228 bis 269,
Deutschland mit 125 bis 187. England mit 107
bis 137 und die Vereinigten Staaten mit 30 bis 85.
Auf die bedeutendsten Hafen verteilte sich
die Einfuhr in beiden Klassen 1904 wie folgt:
Rio de Janeiro und Santos nahmen zusammen
70 bezw. 60 °/©, die AmazonashAfen 13 bis 14 %,
Bahia und Pernambuco 8 bis 11%, die Süd-
hafen Rio Grande und Porto Alegre von chirur-
gischen Instrumenten nur 4 %, von sonstigen
wissenschaftlichen Apparaten 8% auf. Letzteres
erklärt sich dadurch, daß besonders in ärzt-
lichen und zahnärztlichen Instrumenten von
Rio aus noch ein beträchtlicher Küstenhandel,
insbesondere nach den SüdBtaaten, stattfindet,
wahrend die Amazonasstaaten ihren Bedarf
tunlichst direkt aus den Importländern beziehen.
Einzeln aufgeführt sind in der Statistik
nur die optischen lustrumente, von denen ins-
gesamt für 160 bis 174 allein aus Frankreich
für 105 bis 116 kamen. Der deutsche Anteil
ging von 40 auf 30 zurück 1 ), wahrend England
und die Vereinigten Staaten ihre kleine Sen-
dungen verdoppelten. Frankreich hat in Waren
dieser Klassen seit langem eine feste Position;
*) Unser Export nach Südamerika geht wohl
aber vielfach über Frankreich. DU Red.
147
zahnärztliche Instrumente kommen zum größten
Teile aus den Vereinigten Staaten, die auch in
wissenschaftlichen Instrumenten ihre Einfuhr
neuerdings sehr vergrößert haben.
Die Waren beider Klassen unterliegen mit
wenigen Ausnahmen, wie Operngläser, Brillen,
Stereoskope, nur Zöllen auf der Grundlage von
15 % des Wertes, wovon indessen nunmehr
35 °/ 0 iu Gold zu zahlen sind. Eiue National-
industrie besteht bis jetzt nur insoweit, als das
eingeführte Material zu einfacheren Instru-
menten zusammengesetzt wird. Der Import
dürfte daher auch weiterhin zunehmen, und es
wird aus verschiedenen Teilen des Landes ge-
meldet, daß der Anteil Deutschlands — ■ etwa
mit Ausnahme der zahnärztlichen Instrumente
— bei entsprechenden Anstrengungen gegen-
über dem französischen und nordamerikanischen
Wettbewerb ausdehnungsftlhig ist. Das Ge-
schäft in diesen Artikeln liegt zum großen Teil
in den Händen portugiesischer oder brasilia-
nischer Detaillisten, die aus alter Gewohnheit
mit Vorliebe aus Frankreich beziehen und nur
durch Vorlegunggeeigneter Muster zum Eingehen
neuer Verbindungen bewogen werden können.
Für die Universitäten Spaniens sollen durch
die dortige Regierung wissenschaftliche Instru-
mente im Werte von 160000 M beschafft werden.
Elektrotechnische Lehr- und Unter-
suchungs-Anstalt des Physikalischen
Vereins zu Frankfurt am Main.
Die Lehranstalt bezweckt Leuten, welche
eine Lehrzeit in einer mechanischen Werkstatt
vollendet haben und bereits als Gehilfen in
Werkstätten, maschinellen Betrieben oder auf
Montage tätig gewesen sind, eine theoretische
Ergänzung ihrer Ausbildung zu geben, welche
sie in Verbindung mit praktischen Fertigkeiten
iu den Stand setzen soll, als Mechaniker, Werk-
meister, Assistenten, Monteure, Revisoren in
elektrotechnischen Werkstätten, Laboratorien,
Anlagen oder Installationsgeschäften eine zweck-
entsprechende Tätigkeit zu entwickeln oder
kleinere elektrotechnische Geschäfte selbständig
zu betreiben.
Für solche, di© längere Zeit auf ihre theo-
retische Ausbildung verwenden und insbe-
sondere solche, die sich für Tätigkeit im Meß-
raum vorbereiten wollen, bietet das Labora-
torium der Elektrotechnischen Untersuchungs-
anstatt des Physikalischen Vereins Gelegenheit
zu weiterer Ausbildung.
Der Kursus über Anlage von Blitzableitern
findet ln diesem Jahre von 24. bis 29. Septem-
ber statt.
Aufnahmegesuche und Anfragen sind an
Hm. Dr. C. D 6g u i s n e , Stiftstraßo 32, zu richten.
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1 18
Kleinere Mitteilungen. — Gleatechnlschea.
Deutsch»
Mechjuitk«r-Ztg.
Technikum IlmenAu. Die Zahl der Ab-
solventen, welche die Anstalt im Schuljahr
1906/06 verlassen haben, betrug- 164; sie haben
erfreulicherweise sämtlich nach kurzer Zeit Be-
schilft igung in der Industrie gefunden. Am
Technikum Ilmenau werden Ingenieure, Tech-
niker und Werkmeister in Maschinenbau und
Elektrotechnik »ungebildet. Ein neu erbautes
Maschinenlaboratorium dient zur praktischen
Unterstützung des Unterrichts. Ferner ist Ge-
legenheit zu praktischer Werkstattausbildung
in der eigenen umfangreichen Fabrik vorhanden.
Glastechnisches.
Neue Ornat-Apparate für die
technluche Gasanalyae.
Von C. Huhn.
Zeilschr. d. Ter. Deutsch- Ing. HO, S. 212. 1906.
Verf. hat zwei einfache Apparate für die
Bestimmung von Wasserstoff (17), Methan
(CJüTj, schwere Kohlenwasserstoffe (CJf*,
Fig. 1.
wo es in einem Trichterchen verteilt wird, um
so eine möglichst innige Mischung mit der
Flüssigkeit einzugehen. Zur Rückführung des
Gases wird der Huhn der Pipette um 180°
gedreht. Fig. 2 zeigt eine noch bessere
Konstruktion. Nachdem das Gas das Rohr c d
durchströmt hat, tritt es bei d durch eine In-
jektorspitze in ein spiralförmig nach oben ge-
richtetes Schlangenrohr, in dem eine innige
und lange Berührung mit der Absorptions-
flüssigkeit erfolgt. Das Rohr ist durch einen
Ansatz bei d nach unten geöffnet, wodurch die
frischere Lösung fortwährend nach oben ge-
hebert wird. Auch in diesem Falle muß man
bei der Rückführung des Gases den Hahn um
180° drehen, so daß die Stellung erhalten wird,
welche e in Fig 2 zeigt. Die Gefäße mit
Schlangenrohr wirken so schnell, daß der CO-
Gehalt im Leuchtgas, 7 bis 8 ccm in 100 ccm.
nach zweimaligem Durchleiten und der Sauer-
stoff der Luft in 100 ccm nach dreimaligem
Durchleiten vollständig entfernt wird. Die
Absorptionsgefäße sind mit Marken versehen,
bis zu denen die Flüssigkeit angesaugt wird.
C«l/ fl u. s. w. SiTirj, Kohlenoxyd (CO),
Kohlensäure ( C0 2 ), Sauerstoff (O) und Stick-
stoff iVi konstruiert, die vor den andern be-
kannten Konstruktionen drei Vorteile besitzen.
Erstens wirkt bei den bekannten Orsat-
Apparaten die langsame Absorption von CO ,
O und SKW störend, die öfter nicht quanti-
tativ erfolgt, wegen der schlechten Berührung
des Gases mit der Absorptionsflüssigkeit. Zur
Vermeidung dieses Übelslandes kommen nun
zwei Pipetten in Betracht, die eine innige
Mischung des Gases mit der Flüssigkeit er-
möglichen; erstens dis Konstruktion von E.
Hank us 1 ) (Fig. 1), zweitens die von C. Heinz
in Aachen (Fig. 2). Bei ersterer tritt das
Gas bei a in das Gefäß und geht durch ein
nach unten spitz zulaufendes Glasrohr nach b ,
») Österr. Chem-Zlg. 47. S. 81. 1899.
Zweitens haben viele der bis jetzt bekannten
Apparate das Meßgefäß nicht an der richtigen
Stelle. In Fig. 3 ist die fehlerhafte Anordnung
und durch das punktiert gezeichnete Meßgefäß
gleichzeitig ihre Berichtigung dargestellt. Es
muß hinter den Absorptionsgefäßen ab c d ein-
geschaltet werden, damit nicht das in der
Röhre f g befindliche Gae mit in das Ver-
brennungsgeßlß e für C gelangt und mit-
verbrennt. Verf. hat durch direkte Versuche
mit Leuchtgas festgestollt, daß das in f g be-
findliche Gas, mit Luft verbrannt, eine Volumen-
abnahme von 1,5 ccm ergab, wodurch ein Fehler
von 6 o/ 0 verursacht wurde.
Ein dritter Tbelstand bei vielen Apparaten
liegt in der schwerfälligen Bauart. Die ueueu
Apparate sind so hergestellt, daß alle Teile
leicht auseinandernehmbar sind, so daß bei
einer Ausbesserung niemals das ganze Gerät,
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Glattftehnisch««.
149
H «ft IS.
I. Ampiat l>Qfl
sondern nur der betreffende Teil eingesandt zu
werden braucht.
Der Verf. beschreibt dann die praktische
Ausführung der Analyse mit einem verbesserten
Apparat und beschreibt auch noch einige Ver-
einfachungen des Apparats, wenn Gose mit
weniger Einzelbestandteilen als das Leuchtgas
zur Bestimmung gelangen, z. B. solche, die
kein Methan enthalten. Die verbesserten
Apparate werden geliefert von Corn. Heinz
(Aachen, Vincenzstr. 15). Wb.
Über ein Glasmanometer nach dem
Prinzip der Bourdonschen Spirale.
Von E. Ladenburg u. E. Lehmann.
Ber. d. Deutsch. Physik. Oes. 4, S. 20. 1906.
Zur Messung des Drucks von Gasen, die
Quecksilber und die meisten Metalle angreifen,
wie z. B. Ozon, haben die Verf. ein Manometer
aus Glas nach Art der Bourdouschen Spirale
angeweudet.
Eine ganz dünne flache Glasröhre ist in der
Form gebogen, wie es die beistebenden Ab-
bildungen zeigen. Fig. 1 stellt ein solches In-
strument dar, das zu Beobachtungen mittels
Mikroskops geeignet ist. Das Ende des flachen
Rohres ist zu einer Zeigerspitze A ausgezogen,
B ist ein dünner mit dem Manometer ver-
bissener Glasstab, dessen Endpunkt als Null-
Fia. i. Flg. a. Flg. 3.
marke dient. Zur besseren Beobachtung mittele
Mikroskops werden beide Enden umgebogen
und zu Spitzen ausgezogeu. Manometer und
Mikroskop müssen auf derselben Grundplatte
befestigt sein, um parallaktische Fehler zu ver-
meiden. Der Ausschlag des beweglichen
Schenkels betragt je nach der Güte des Mano-
meters 2 bis 4 mm für eine Druckdifferenz von
760 mm. Da die Bahn des beobachteten
Punktes keine gerade ist, so ist der gemessene
Ausschlag dem Drucke nicht vollkommen pro-
portional. DaB Instrument muß daher vor dem
Gebrauch geeicht werden, doch sind die Ab-
weichungen, die bei Vernachlässigung dieser
Fehlerquelle entstehen, nicht größer als 3 mm
Quecksilberdruck. Auch die Temperatur be-
einflußt die Angaben, doch können Unterschiede
bis 3 oder 4° vernachlässigt werden.
Die Empfindlichkeit des Instruments laßt
sich durch Anwendung einer Spiegelablesung
bedeutend vergrößern. Fig. 2 und 3 zeigen
die Modelle zweier solcher Übertragungen, die
sich noch auf verschiedene andere Weisen
ausführen lassen. Die in Fig. 2 abgebildete
Form ergibt eine Drehung des Spiegels von
etwa 60° für die Druckdifferenz von 760 mm,
gestattet also bei einem Skalenabstand von 1 m
Druckdifferenzen von ‘/so blB ’/ao ww nach-
zuweisen.
Die Herstellung des Instruments hat der
Glasblaser Hr. Bitter (Charlottenburg, Pesta-
lozzistraße 38) übernommen. YF6.
Eine Modifikation
des Victor Meyerachen Apparats zur
Bestimmung der Dampfdichten.
Von B. J. Harrington.
Am. Joum. of Science. 20, 8. 225. 1905.
Der Apparat zur Bestimmung der Dampf-
dichten von Victor Meyer leidet an dem
Übelstand, daß er sehr hoch und zerbrechlich
ist, namentlich in den Händen unerfahrener
Experimentatoren. Verf. hat nun zwei abge-
Änderte Formen ersonnen, die diese übel-
stände nicht zeigen und sich in seinem eigenen
Laboratorium gut bewährt haben.
Bei der ersten Form (Fig. 1) ist der Be-
hälter horizontal statt vertikal gelegt und
die lange Röhre des Mey ersehen Apparats ist
in mehrfachen Krümmungen gebogen, so daß
der Apparat nur wenig Raum einnimmt und
stabiler ist. An Stelle des langen äußeren
Zylinders, der gewöhnlich angewendet wird,
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150
Glattechniscbaa. — BUchvnchau u. Preislisten
Deataeh«
Merhsniker-Zte
braucht Verf. ein Gefäß aus verzinntem Eisen
oder Kupfer.
Bei der zweiten Form (.Ffy. 2) ist der Be-
hälter d d vertikal angeordnet, indem man an-
nahm, daß in diesem Falle der Dampf weniger
in die Ablaufröhre gelangen würde, als beim
Gebrauch der horizontalen Form.
Verf. hat eine Reihe vergleichender Be-
stimmungen der Dampfdichte mehrerer Sub-
stanzen mit dem M eye rächen Apparat und mit
den beiden von ihm abgeftnderten Apparaten
gemacht und vorzügliche Übereinstimmung ge-
funden. Wb,
Zu dem Aufsatze
Quecksilber- Kontaktthermometer
bU 550* C
auf 8. 116 dieser Zeitschrift macht die Firma
W. Niehls (Berlin 8W 48, Friedrichetr. 244)
darauf aufmerksam, daß sie seit vielen Jahren
Kontaktthermometer bis 575° herstellt; eines
der ersten, das bis 550° reicht und einen
Kontakt bei 525° tragt, stammt aus dem
Jahre 1894 und ist von der Phys. - Techn.
Reichsanstalt mit PrUfungsschein 5528 ver-
sehen. Bei diesen hochgradigen Kontakt-
thermometern ist besonders hervorzuheben,
daß sie aus ftner Glassorte bestehen.
Büeherschau u. Preislisten.
W. Guckes u. E. Jurthe, Rechenbuch für
Metallarbeiterklassen an gewerblichen Fort-
bildung«- und Fachschulen. |. Teil. Unter
Mitwirkung von H. Neuschäfer herausge-
geben. 8°. 80 S. m. Fig. Frankfurt a. M.,
F. B. Auffarth 1906. 0,75 M.
R, Krause, Kurzer Leitfaden der Elektrotechnik
f. Unterricht und Praxis in allgemein ver-
ständlicher Darstellung. 8°. VIII, 179 8.
ra. 180 Fig. Berlin. J. Springer 1905. In
Leinw. 4,00 Af.
K. Karmasch, Handbuch der mechanischen
Technologie. In 5. Aufl. hrsg. v. B. Hartig.
6. neubearb. und erweit. Aufl., hrsg. v. H.
Fischer. 16. und 17. Lfg., bearbeitet v. E.
Müller u. A. Haußner. 3. Bd. 8°. S. 1457
bis 1702 m. Fig. u. 1 lit. Taf. Berlin, W. & 8.
Loe wen thal 1905. 8,00 M
Preisverzeichnisse n. dgl.
Ludw. Löwe & Co. A.-G. Berlin, Katalog der
Werkzeugmaschinen, Spezial-Werkzeug- und
Werkstatt - Ausrüstungen, kl. -8°. XII, 359 8.
mit zahlreichen Abbildungen.
Der Katalog gibt eine erschöpfende Über-
sicht Uber die vielseitige Fabrikation dieser
Weltfirma auf dem Gebiet der Werkzeug-
maschinen und Werkzeuge. Die überaus zweck-
mäßige Anordnung des Ganzen wird dem
Käufer viel Fragen und Unsicherheiten ersparen.
Aus der großen Zahl der Werkzeugmaschinen
seien nur diejenigen hervorgehoben, welche
einschneidende Verbesserungen zeigen. Die
Firma liefert jetzt sämtliche Leit- und Zug-
spindelbänke mit selbsttätiger Auslösung der
Längsbewegung. Die HinterdrehbAnke be-
dürfen keiner auswechselbaren Kurvenscheiben
mehr zur Veränderung der Hubhöhen, dieselbe
geschieht vielmehr in schnellster Weise mittels
Schraubenspindel. Bei dem gleichen Maschinen-
typ können jetzt mit den beigegebenen Rädern
40 Zahne — gegen 26 früher — geschnitten
werden. Unter den Prllam aachinen sind solche
mit selbsttätigem Vertikal Vorschub bemerkens-
wert. Von großem Interesse sind ferner die
im Katalog enthaltenen Mitteilungen über die
Ersparnisse beim Rundfräsen. Danach beträgt
der Zeitgewinn bei Benutzung dieser noch
ziemlich neuen Bearbeitungsweise gegenüber
der Arbeitszeit auf dor Drehbank 40 bia 80 %.
Endlich mag noch erwähnt werden, daß für
jede Maschine der Energieverbrauch in Pferde-
stärken angegeben ist. Die Ausstattung des
Katalogs ist musterhaft. Q.
G. Heyde (Dresden-A., Friedenstr. 18), Preis-
liste II. Vermeesungsinstrumente. 8°. 70 8.
mit zahlreichen lllustr. 1906.
Die erste Auf lago dieser vortreff liehen
Preisliste (1904) ist in der Zeitschr f Instrkde 24.
8. 309. 1904 ausführlich besprochen worden;
auf die neue, ergänzte und erweiterte Ausgabe,
in der alle ln der Zwischenzeit erfolgten Ver-
vollkommnungen und Verbesserungen einzelner
Instrumente berücksichtigt worden sind, sei
auch an dieser Btelle aufmerksam gemacht.
G. Rüdenberg jun. (Hannover und Wien),
Katalog über Photographie und Optik.
qu.-8°. 140 8. mit vielen lllustr. 4. Aufl. 1906.
Bin viel und schön illustriertes Preisver-
zeichnis Uber photographische Apparate und
Utensilien, die vou der Firma in sehr reich-
haltiger Weise geführt werden.
Ludw. Trapp, G. Weichold ts Nachfolger,
(Glashütte i. S.), Prospekt über billigere
Präzisions-Sekundenpendeluhren.
Die Uhren sind für 8-tägige Gangzeit be-
rechnet und tragen Gefäß - Quecksilberpendel.
Das Werk ist, wie bei feineren Uhren üblich,
getrennt vom Gehäuse auf einem gußeisernen
Stuhl an der Wand befestigt. Der Preis von
450 M für eine gute Pendeluhr ist nicht hoch
zu nennen. Angaben über die Gangleistungen
sind leider nicht gemacht. Bei den hervor-
ragenden Leistungen der Firma auf dem Gebiet
feinster Furnituren w r io Triebe, Räder u. s. w. ist
indes anzunehmen, daß die Uhren hohen An-
forderungen an Genauigkeit genügen. Q.
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tuft 15.
1. Angnst 190«.
PaUntaehau. — PiUntllate.
151
Patentschau.
Apparat zum Messen und fortlaufenden Aufzeichnen des Winddruckes mittels
einer horizontal geführten, au einem Gestänge beweglichen Stoßplatte unter Überwindung eines
hinter ihr angebrachten Widerstandes, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung des Ge-
stänges in die Auf- und Abbewegung einer Leitst&nge umgosetzt wird, die mit einem unteren
Hohlkolben in die QuecksilberfQllung eines Gefäßes taucht, während ein mit der Leitstange
verbundener Schreibstift diese Tauchbewegung auf einer unter dem Gefäß angebrachten Re-
gistriertrommel fortlaufend aufzeichnet, zum Zwecke, die Stoßplatte ungleichmäßig beein-
flussende Widerstände, wie Federn o. dgl., zu vermeiden. C. Gaab in Mannheim. 23. 12. 1902.
Nr. 168 824. Kl. 42.
Verfahren zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes von Dampf, Luft oder Gagen,
dadurch gekennzeichnet, daß als Maß für den Feuchtigkeitsgehalt der durch Vergleich der
Kapazität eines in dem zu untersuchenden Dampf, Luft oder Gas befindlichen Kondensators mit
der Kapazität eines oder mehrerer außerhalb desselben befindlicher Kondensatoren ermittelte
DielektrizitätBkoeffizient des Dampfes u. s. w. dient. R. Schmidt und F. Dohne in Berlin.
21.4.1903. Nr. 168106. Kl. 42.
Visierfernrohr, bei welchem in der hinteren Brennebene des Objektivs mehrere
Punkte festgelegt sind, deren Höhenlage in bezug auf die optische Achse des Fernrohres den
für verschiedene Entfernungen erforderlichen Erhöhungswinkeln des Geschützrohres entspricht,
dadurch gekennzeichnet, daß außer der mehrere Punkte aufweisenden Visiermarke am Fernrohr
eine zweite Visiermarks derart angeorduet ist, daß beim Binstellen der einen Visierraarke in
das Gesichtsfeld die andere aus dem Gesichtsfeld verschwindet. F. Krupp in Essen, Ruhr.
2. 2. 1904. Nr. 158 736. Kl. 72.
Spiralbohrer mit unter konstantem Winkel verlaufender Bpiralnut, dadurch gekenn-
zeichnet, daß neben dieser Spiralnut eine zweite, von der 8pitze nach dem Schaft des Bohrers
sich allmählich verbreiternde Nut vorgesehen ist, die das Abführen der Bpäne erleichtert. The
Pratt & Whitney Cy. in Hartford, V. St. A. 27. 1. 1904. Nr. 159 437. Kl. 49.
Frequenzmesser mit einem aus verschieden abgestimmten Federzungen bestehenden
Zungenkamm, dadurch gekennzeichnet, daß der Kamm oder die Zungen einzeln von einer Spule
derart umschlossen sind, daß die Zungen seitlich zur magnetischen Mittellinie liegen. F. Lux
in Ludwigshafen a. Rh. 5. 12.1903. Nr. 159 723. Kl. 21.
Patentliste.
Bis zum 16. Juli 1906.
Klasse: Anmeldungen.
4. K. 30 474. Brenner zur Erzeugung von Blau-
Hammen hoher Temperatur. K. Küppers,
Aachen. 9. 10. 06.
L. 22857. Bunsenbrenner, der im Kopf mit
einem Einbau von Kanälchen versehen ist
L. Loewenstein, Wien. 22.3.06.
12. P. 16 741. Verfahren und Apparat zum Ein-
leiten elektrischer Lichtbögen zwischen Elek-
troden mit verhältnismäßig großem Abstand.
A. J. Petersson, Albi , Schweden, und
AktieselskabetDetNorskeKoaelstof-
kompagni, Chris tiania. 20.12.04.
21. ß. 39 992. Verfahren zur Herstellung von
Induktionsspulen mit nebeneinander liegen-
den, abwechselnd entgegengesetzt gewun-
denen Spulenscheiben. Braun & Bock-
mann, Mannheim. 17.5.05.
B. 43 027. Elektrizitätszähler für verschie-
denen Einheitspreis ; Zus. z. Pat. Nr. 142 945.
A. Baumann, Zürich. 3.5.06.
F. 19 924. Stromunterbrecher. M. Le vy, Berlin.
[ 8. 3. 05.
L. 21 614. Voltameter nach Art eines Aräo-
meters mit beweglicher Elektrode. B.
Loeweuherz, Charlottenburg. 7.10.06.
Sch. 24 833. Quecksilberdampflampe mit Kipp-
zündung. Schott&Gen., Jena. 27. 12. 05.
32. F. 20 843. Haltevorrichtung für zu ver-
schmelzende Glaswaren. F. Faehllng,
Berlin. 2. 11. 05.
42. B. 41511. Farbzuführung für den Registrier-
stift von empfindlichen Meßgeräten. P.
Braun & Co., Berlin. 17.11.05.
B. 42 221. Ablesevorrichtung für Büretten und
ähnliche Meßinstrumente. W. Brendler,*
Zittau. 12. 2. 06.
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152
l*at«ntttat«.
Daataehe
Mechaniker- Zig
G. 18 681. Verfahren und Vorrichtung zur
Aufhebung der ablenkend auf die durch das
Erdmagnetfeid oder eine andere Kraft fest-
gelegte Richtung eines Magneten oder
MagnetayBtems wirkenden Einflüsse durch
eine aufRüokdrehung des Magneten wirkende
Kompensationseinrichtung. H. Gehrcke,
Berlin. 31.7.03.
H. 33 389. Wärmeregler mit Kontaktthermo-
meter. P. Hensel & Co., London. 13.7.04.
H. 36 449. Vorrichtung zur Erzielung ellip-
tischer, geneigter oder ungeneigter Bahnen
der Himmelskörper bei Tellurien u. s. w.; Zue.
z. Anm. H. 34 430. G. Hering, Griesheim
b. Darmstadt. 29. 5. 06.
L. 21 415. Apparat zur Analyse von Gasge-
mischen durch Diffusion. L. Löwenet ein,
Aachen. 12. 8. 06.
L. 21 780. Optisches Untereuchungsinstrument
mit gebrochener optischer Achse und einem
dem Objektivpriema vorgelagerten Prisma
zum Einfahren in Höhlungen. L. & H. Loe-
wenetein, Berlin. 17.11.06.
M. 28 336. Festigkeitsprafer, insbesondere zur
Prüfung von Papier, mit einem am einen
Ende des eingespannten Probestückes wirk-
samen FlOssigkeitebehalter. W. Meyer,
Düsseldorf. 9. 10. 06.
M. 29014. Elektrisches Log mit einer in einer
wasserdichten Umhüllung befindlichen Strom-
Schlußvorrichtung. A. Men sing, Berlin.
24. 1. 06.
N. 7999. Doppelfernrobr mit Vorrichtung zum
Wechseln der Okulare und der Auszugs-
längen durch Verschiebung der Objektive
gegen die feststehenden Okulare. P. Nia-
mey er, Braunschweig. 6.9.06.
R. 22 404. Mikrometer-Schraublehre. O. Eil-
hauer, Neustadt a. Orla, u. P. Rackert,
Gera (Reuß). 3. 3. 06.
Sch. 24 608. Meßinstrument, nach Art der
Mikrometer, mit einem mechanischen Über-
setzungsgetriebe. Ch. Scheibenstock fils,
La Chaux-de-Fond*, Bchweiz. 11. 11. 06.
V. 6999. Vorrichtung zur selbsttätigen und
ununterbrochenen Feststellung der geogra-
phischen Koordinaten des Schifforte, be-
stehend aus einem mittels Kugelgelenkes
aufgehängten Gestell, welches ein in kar-
danischen Ringen gelagertes, elektrisch an-
getriebenes Gyroskop trägt. F. Vanzlni,
Bologna, Italien. 8. 6. 06
74. S. 21 668. Schallempfänger und Thertrager
für unterseeische Signalgebung. Subma-
rine Signal Cy., Waterville, V. St. A.
6. 9. 06.
Sch. 22 351. Elektrischer Fernwaaserstands-
znelder. A. Schumann, Düsseldorf. 11.7.04.
Erteilungen.
21. Nr. 174 744. Verfahren zur Bichung von
Wechselstrom • Meßgeräten, insbesondere
Zählern. Siemens & H sinke, Berlin.
29. 11. 06.
Nr. 174 788. Vakuumventilröhre. Koch
& Sterz el, Dresden. 22.3.06.
Nr. 174 874. Motorelektrizitätszähler nach dem
Siemens - Prinzip. 8iemens-Schuckert-
Werke, Berlin. 12.6.04.
Nr. 174 949. Verfahren zur Bestimmung der
Röntgenlichtmenge. Reiniger, Gebbert
& Schall, Erlangen. 11.12.04.
Nr. 174 952. Verfahren zur Bestimmung der
Röntgenlichtmenge; Zus. z. Pat. Nr. 174 949.
Dieselben. 9. 12. 06.
Nr. 175 032. Elektrizitätszähler. Al lg. Elek-
trizitäts-Gesellschaft, Berlin. 28. 1. 06.
32. Nr. 174 748. Vorrichtung zum Gießen von
Glas unmittelbar vom Schmelzofen. P. Th.
Sievert, Dresden. 12.3.05.
Nr. 174 793. Verfahren zur Herstellung von
gläsomen Durchgangshähnen vor der Glas-
bläserlampe. F. Fischer & Roewrer,
8tützerbach, Thür. 14 7. 05.
42. Nr. 174 752. Temperaturregler mit Kontakt-
thermometer für die höchste und tiefste
Temperatur. M. Lwowitch - Kostritza.
Wilna. 19. 3. 04.
Nr. 174 753. Vorrichtung zur Heizwertbe-
Btimmung ständig strömender Wärmegase.
H. Junkers, Aachen. 2.9.03.
Nr. 174 764. Resonanzmeßgerüt. Hartmann
& Braun, Frankfurt a. M. 21.11.05.
Nr. 174 800. Vorrichtung zur Bestimmung der
Mengenverhältnisse einesGasgemisches durch
Beobachtung der Längenänderung einer
Flamme. P. de Bruyn, Düsseldorf. 25.1.06.
Nr. 174 915. Zirkel mit einer in glatter Führung
feststellbarer Einsatznadel; Zus. z. Pat. Nr.
161 478. G. Schoenner, Nürnberg. 22.8.05.
Nr. 174 917. Federnde Einsatzbefestigung an
Zirkeln. Derselbe. 24-2.06.
Nr. 174 959. Vorrichtung zur Erzielung ellip-
tischer, geneigter oder ungeneigter Bahnen
der Himmelskörper bei Planetarien u. s. w.
G.Hering, Griesheim b.Darmstadt. 29.12.04-
72. Nr. 174 968. Vorrichtung zum Messen des
beim Abfeuern einer Patrone entstehenden
Gasdrucks. Deutsche Waffen- und Mu-
nitionsfabriken, Berlin. 14.11.06.
74. Nr. 174 969. Handgerät zum Ermitteln von
Temperaturerhöhungen. C. Cy on, 8t. Peters-
burg. 12. 4. 03.
Kdr dl« Redaktion Terantw örtlich : A. Blaaehke ln B«rlin W.
Verlag von Jaltna Springer In Berlin N. — Druck von Emil Drayar ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
and
Organ für die gesamte Glasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 5.
Heft 16. 15. August. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Lehrplan und Ausrüstung der K. Württ. Fachschule
für Feinmechanik, Uhnnacherei und Elektromeohanik in Schwenningen a. N.
Vod Prof. Dr. F. Göpel ln Schwenningen.
Rin günstiger Zufall fügte es, daß im Jahre 1900, kurze Zeit nach der Eröffnung
der K. Fachschule für Feinmechanik in Schwenningen a. N., der 11. Deutsche Mechaniker-
tag in Stuttgart stattfand und damit für den Verfasser dieser Mitteilung eine selbst-
verständliche Veranlassung vorlag. der damaligen Versammlung durch einen Vortrag
Einrichtung und Ziele der neuen Fachschule vorzuführen. In den seither verflossenen
0 Jahren sind der Lehrplan und die Ausrüstung der Anstalt wesentlich erweitert und
vervollkommnet worden, so daß eine Mitteilung über die jetzige Organisation der Schule
manchem Fachmann willkommen sein dürfte. Dabei liegt es nahe, für den Leserkreis
dieser Zeitschrift besonders eingehend die Ausbildung der Fein- und Elektromechaniker
zu behandeln und die Uhrmacherausbildung nur zu streifen, umsomehr, als die Znhl der
ersteren auch verhältnismäßig groß ist: im abgelaufenen Schuljahr wurden von 69 Schülern
allein 58 in der Fein- und Elektromechanik und nur 11 in der l'hrmacherei ausgebildet.
Der Lehrplan der Schule ist auf vier Jahreskurse verteilt. Davon dienen drei
einheitlich organisierte Kurse der eigentlichen Lehrlingsausbildung, « ährend ein vierter
sog. Fortbildungskurs ältere Gehilfen aufnimmt. Das Eintrittsalter in den I. Lehrkurs
ist an sich fast unbeschränkt, insofern als nur die Zurücklegung des 14. Lebensjahres
Vorschrift ist. Weitaus die meisten Zöglinge treten unmittelbar nach dem Verlassen
der Schule ein. Sie haben ihre Vorbildung etwa zur Hälfte in der Volksschule, zur
Hälfte in höheren Schulen genossen: von letzteren ist durchschnittlich wieder die Hälfte
im Besitz der Berechtigung zum Einjährigen-Dienst Somit schwankt das Eintrittsalter
mit wenigen Ausnahmen zwischen 14 und 16 Jahren. Eine Prüfung in den Elementar-
fächern (Rechnen, Aufsatz und LeBen) geht der Aufnahme voraus, unter Beschränkung
auf diejenigen Angemeldeten, welche die Berechtigung zum Einjährigen-Dienst nicht
haben. Sämtliche Kurse beginnen am 1. Mai. Da jedoch die höheren Schulen Würt-
tembergs ihre Abschlußprüfungen erst Ende Juli abhalten, ist den Schülern mit Ein-
jährigen-Zeugnis der Eintritt bis zum 15. September, dem Ablauf der Sommerferien der
Fachschule, zugestanden. Junge Leute, welche ihre Ausbildung anderwärts begonnen
haben, können — ebenfalls nach Bestehen einer Aufnahmeprüfung — je nach ihrem
Bildungsstand sogleich in den II. oder III, Lehrkurs eintreten. Der Eintritt in den
Fortbildungskurs Bteht vor allen solchen Gehilfen offen, welche nach ordnungsmäßig
zurückgelegter Lehrzeit und Bestehen der gesetzlich vorgeschriebenen Gehilfenprüfung
mindestens zwei Jahre als Gehilfe in ihrem Beruf tätig waren und einige Fertigkeit im
Fachzeichnen haben. Beim Übergang aus einem Lehrkurs in den andern sind prak-
tische und theoretische Promotionsprüfungen zu bestehen. Der III. Lehrkurs endet mit
einer Abschlußprüfung, weicher auf Grund § 129 Abs. 4 der Reicbsgewerbeordnung
vom K. Württ. Ministerium des Innern die Wirkung der Gehilfenprüfung beigelegt
worden ist. Die Abschlußprüfung des Fortbildungskurses ist der Meisterprüfung gleich-
gestellt worden. Schüler, welche aus irgend einem Grunde die Gehilfenprüfung nicht
abgelegt haben, können dies beim Eintritt in den Fortbildungskurs durch eine der
Gehilfenprüfung gleichgestellte Ergänzungsprüfung nachholen. Endlich können In alle
Kurse ältere Leuts als Gäste eintreten und am vollen Unterricht teilnehmen oder auch
als Zuhörer einzelne Fächer besuchen.
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154
P. CBp#l, K. WUrtt Fachschul# für F#lnm#chanlk ln Schw#nnlog#n a N
Deutsche
Mechan iher-Ztg.
I)er Besuch der Schule konzentriert sich auf die drei Lehrkurse. Die Frequenz
des Fortbildungskurses ist leider schwach. Es macht sich die Erfahrung geltend, daß
altere Gehilfen, welche einmal in gutem Verdienst stehen, ihr Einkommen ungern auf
ein Jahr missen wollen, obwohl der Besuch des Kurses keine hohen Opfer fordert. Das
Schulgeld für jeden Jahreskurs betragt für Reichsdeutsche nur 25 M. Dafür wird vom
Staat das gesamte Werkzeug und Material gestellt und die Unfallfürsorge bei der Be-
rufsgenossenschaft und bei dem Allgemeinen Deutschen Versicherungsverein in Stutt-
gart übernommen. Außerdem gewahrt die Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel
an Württemberger nach Umständen nennenswerte Beihilfen.
Der Unterricht vereinigt die praktische und theoretische Ausbildung. Die
wöchentliche Gesamtstundenzahl beträgt in jedem Kurs im Sommer 60, im Winter
54 Stunden. Der praktischen Unterweisung wird die meiste Zeit gewidmet, im Mittel
aller Kurse etwa zwei Drittel der Auibildungszelt.
Zunächst möge der theoretische Lehrplan erläutert werden.
Im 1. Lehrkurs beherrschen Mathematik, Physik und Zeichnen den Stundenplan.
Der ganze Lehrstoff ist selbstverständlich so gewählt, daß ein Schüler mit normaler
Volksschulbildung sicher folgen kann. Der Unterricht in Mathematik umfaßt allein
5 Wochenstunden. Er beginnt mit einer kurzen Wiederholung des Zahlenrechneus und
wendet sich dann sofort, getrennt vorschreitend, der Algebra und der Geometrie zu.
In der Algebra ist das Ziel die Beherrschung der Gleichungen ersten und zweiten
Grades mit mehreren Unbekannten, die Reihen und ihre Anwendung auf Zinseszins- und
Kentenrechnung; daB Rechnen mit Logarithmen wird ebenfalls geübt. Dieses Ziel
wird im I. Lehrkurs nicht erreicht, da auch für die zwei höheren Kurse Mathematik-
Unterricht vorgesehen ist. Während sich in der zur Verfügung stehenden Zeit eine
lückenlose Ausbildung in der Algebra erzielen läßt, ist in der Geometrie im Interesse
einer nötigen Beschränkung eine gewisse Stoffauswahl nicht zu umgehen. So tritt
namentlich in der Planimetrie eine Abkürzung der Dreieckkonstruktionen ein, natürlich
ohne Außerachtlassung der praktisch wichtigen Aufgaben. In der Trigonometrie und
Stereometrie, deren Unterricht wie der Ausbau der Algebra in das II. bezw. III. Schuljahr
fallt, beschränkt sich der mitgeteilte Stoff ebenfalls auf das praktisch Notwendige. Die
Trigonometrie wird im II. Lehrkurs möglichst bald abgeschlossen, um für die bequeme
Behandlung der anderen wissenschaftlichen Fächer, wie Physik und Elektrotechnik, zur
Hand zu sein. Die Übungen in der Mathematik beginnen sofort mit dem Anfang des
I. Kurses. Die hier behandelten Aufgaben lehnen eich eng an die Praxis des Fein-
mechanikers an. Die Übungen werden tunlichst in Form des Einzelunterrichts abge-
halten; das hat den Vorteil, daß sich begabte und fleißige Schüler besonders rasch
entfalten können und dadurch auch andere zu größerem Eifer anspornen. Die erle-
digten Aufgaben werden in sorgfältiger Form in Reinhefte eingetragen. Zur Fest-
stellung des Ausbildungsstandes und zur Gewöhnung an die zukünftigen schriftlichen
Prüfungsarbeiten werden in größeren Zwischenräumen Klassenarbeiten geschrieben. Ee
ist natürlich, daß die rein mathematischen Fächer den meisten Zöglingen viel Mühe
machen, namentlich denen mit Volksschulbildung. Trotzdem beobachtet man bei solchen
Schülern nicht selten bessere Erfolge als bei Schülern mit höherer Vorbildung, die
vieles „ schon gehabt haben*.
Dem Zeichenunterricht sind 9 Wochenstunden im Sommer, 7 im Winter Vor-
behalten; je drei Stunden sind dem Freihandzeichnen, die übrigen dem geometrischen
Zeichnen gewidmet. Das letztere beginnt mit dem elementaren Linearzeichnen, um
möglichst bald zum Projektionszeichnen nach Holzmodellen überzugehen. Nur bei be-
sonders begabten Schülern ist es möglich, das Projektionszeichnen schon im ersten
Jahr ganz abzuschiießen; meist muß der Beginn des II. Kurses zu Hilfe genommen
werden, um in den Grundlagen für das Fachzeichnen genügende Sicherheit zu erzielen.
Eine ausführliche Darlegung über den Unterricht im Zeichnen von Hauptlehrer Winkler
findet der Leser im Anhang zum Jahresbericht der Fachschule auf das Schuljahr 1903/04.
Es ist selbstverständlich, duß auch das Freihandzeichnen dem Zweck der Schule eng
angepaßt ist. Sein Zweck ist das flotte Skizzieren nach Werkzeugen und Apparaten in
geometrischer und prospektivischer Anordnung, in schwarz und in farbiger Ausführung,
letzteres als Vorübung zum .Anlegen“ der Fachzeichnungen. Auch im II. Kurs sind
noch 2 Wochenstunden dem Freihandzeichnen Vorbehalten. Für die Uhrmacher ist die
Einführung ln die Elemente des kunstgewerblichen Zeichnens nicht außer acht gelassen.
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Heft tft.
15. Ansaat llKtö.
P. Göpel, K. WOrtt. Fachschule für Peinmechanik in Schwenningen a. N.
155
Für Physik war im ursprünglichen Lehrplan nur eine Wochenstunde vorgesehen.
Da von vornherein reststand, daß diese Zeit nicht ausreichend sei, wurde der Physik-
untorricht auf je 2 Wochenstunden im I. und II. Kurs ausgedehnt. Auch das ist keines-
wegs zu viel. Die Behandlung der Grundzüge der Physik in der jetzt vorhandenen
Zeit wird nur dadurch möglich, daß die Elektrizitätslehre dem Unterricht in der Elektro-
technik mit zumilt. Die Hauptaufgabe des Physikunterrichts ist das Vertrautwerden mit
den wichtigsten Instrumenten und Apparaten und den Grundsätzen ihrer Wirkungsweise.
Durch das sehr kurz und präzis abgefaßte Lehrbuch von Kleiber-Karsten „Physik
für Techniken“ wird der Unterricht wesentlich unterstützt. Durch Vorführung wichtiger
Versuche wird den Schülern auch die Handhabung der Apparate geläufig gemacht. Im
ersten Schuljahr wird ausschließlich physikalische Mechanik getrieben, weil dieser Teil
für das Wissen des zukünftigen Feinmechanikers eine besonders wichtige Grundlage
bildet. Der Unterricht schließt mit den einfachen Maschinen und der Lehre von der
Reibung. Die Schüler werden angehalten, etwa vorgetragene Ergänzungen des im
Lehrbuch gebotenen Stoffes zu notieren. Typische Aufgaben, welche möglichst mit der
Werkstattpraxis Zusammenhang haben, werden gemeinsam gelöst.
In engstem Zusammenhang mit dem Werkstattunterricht steht ferner Technologie
und Werkzeugkunde, ln einer Wochenstunde des I. Kurses werden zunächst die wich-
tigsten Materialien, Metalle und andere Rohstoffe besprochen. Eine faksimilierte Aus-
arbeitung der Materialienkunde wird den Schülern nach der mündlichen Behandlung
der einzelnen Abschnitte zur Verfügung gestellt, aber mit der Verpflichtung, den ge-
botenen Stoff in ein Heft einzutragen. Das hat sich als wünschenswert ergeben, einmal
um die Schüler mit Fachausdrücken schriftlich besser vertraut zu machen, und dann,
um ihnen an einem Beispiel zu zeigen, wie sie in Zukunft eigene Niederschriften des
Unterrichtsstoffes zu gestalten haben. Die Vorbildung der meisten Zöglinge würde im
ersten Jahr noch nicht ausreichend sein, den Lehrstoff selbst schriftlich und logisch zu
verarbeiten; das ist auch später nur in bescheidenem Umfange zu erreichen. Der Ma-
terialienkunde, welche durch eine Sammlung der wichtigsten Rohstoffe und Halbfabrikate
besonders fruchtbar gemacht wird, folgt etwa zu Beginn des Wintersemesters die Be-
sprechung der Bearbeitung der Metalle und Legierungen auf Grund der Gießbarkeit
und der Geschmeidigkeit. Die erforderlichen Werkzeuge werden eingehend besprochen
und aus einem für den Unterricht besonders zusainincngestellten „Normalwerkzeug“ vor-
geführt. Die Fortsetzung der Technologie ist dann dem II. Kurs Vorbehalten.
Im ersten Schuljahr beginnt noch die geschäftliche Ausbildung des Mechanikers
mit 1 Wochenstunde „Kaufmännischem Unterricht“, in welchem wesentlich gewerb-
licher Briefwechsel und Behandlung des schriftlichen Verkehrs mit Post und Eisenbahn
gelehrt werden. Üble Erfahrungen mit der Schreibgewandtheit der Zöglinge haben endlich
noch die Einführung einer besonderen Unterrichtsstunde in Schön- und Rechtschreiben
veranlaßt. Auch dieser Unterricht wird nach Kräften für die eigentliche Fachausbildung
nutzbar gemacht durch Übungen nach einem speziell zusammengestellten Wörter-
verzeichnis, welches die wichtigsten Fachausdrücke, spezifische Arbeitsbezeichnungen
und unentbehrliche Fremdwörter aus dem Wortschatz der Feinmechanik enthält. Mit
der Einführung freierer, mehr kaufmännischer Formen in die notwendig etwas starre
Schulschrift an Hand eines besonderen Lehrheftes sind gute Erfahrungen gemacht worden.
Im Jahresmittel umfaßt demnach der theoretische Unterricht im I. Lehrkurs
18 Wochenstunden. Es mag erwähnt werden, daß dieser Unterricht in allen Kursen
mit wenigen Ausnahmen in den ersten Vormittagsstunden erledigt wird und daß im
ersten Jahr Mechaniker und Uhrmacher noch gemeinsam theoretisch unterrichtet werden.
Ist der Unterricht infolgedessen noch mehr allgemeiner Art, so liegt im II. Lehrkurs
der Schwerpunkt im eigentlichen Fachunterricht. Die Anzahl der theoretischen Wochen-
stunden beträgt jetzt 20.
Zahlenmäßig beherrscht das Zeichnen auch im II. Kurs den Lehrplan mit 8
hezw. 8 Stunden technischem Fachzeichnen und 2 Stunden Freihandzeichnen, bezüglich
deren Handhabung auf das oben Gesagte verwiesen wird. Ebenso wurde bereits erwähnt,
daß auch der Unterricht in Mathematik und Physik mit je 2 Wochenstunden im II. Kurs
Fortsetzung findet. In der Physik werden jetzt Akustik, Optik und Wärmelehre ähnlich
der Mechanik behandelt und finden nun nach dem etwas trockenen Physikstoff des
I. Kurses besonders lebhaftes Interesse.
Weitergeführt werden auch Technologie und kaufmännischer Unterricht mit je
1 Wochenstunde. Die Technologie beendet die Besprechung der Bearbeitung der Ma-
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156
Vcrtinsnachrichtcn - Klriner« Mitteilungen
Deutsche
Merbaoiker-Ztg.
terialien durch Trennung»-, Zusammenfügungs- und Verschönerungearbeiten so zeitig,
daß nach einer Vorführung der wichtigsten Mechanismen noch die typischen Werkzeug-
maschinen kurz behandelt werden können. Der kaufmännische Unterricht vermittelt
die einfachsten volkswirtschaftlichen Kenntnisse und behandelt dann die wichtigsten
Fragen der gewerblichen Gesetzgebung einschließlich Arbeiterversicherung. Es Ü6gt in
der Absicht der Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel, diesen Unterricht
allmählich noch mehr nach der staatsbürgerlichen Seite auszubauen.
Außerdem treten aber noch zwei neue, wichtige Fächer für die Feinmechaniker
hinzu: Elektrotechnik und Mechanik mit je 2 Wochenstunden. Wie oben bereits be-
merkt, fällt dem Unterricht in der Elektrotechnik auch die Einführung in die allgemein«?
Elektrizitätslehre zu. Auch dieser allgemeine Teil läßt sich durch Vorführung zahl-
reicher Anwendungen für den eigentlichen Elektrotechnikunterricht nutzbar machen,
dessen Hauptaufgabe wie in der Physik das Bekanntmachen mit den wichtigsten Appa-
raten und Instrumenten bildet, unter gleichzeitiger Vorführung von Versuchen. In der
Mechanik wird zunächst der Lehrstoff des I. Lehrkurses wiederholt, gleichzeitig aber
werden eingehend die einfachen Maschinen unter Berücksichtigung der Widerstände,
sowie die übrigen Hauptsätze aus der Statik und Dynamik der festen Körper behandelt.
Aus der Mechanik der flüssigen und gasförmigen Körper w ird eine Auswahl der Haupt-
sätze besprochen. Die zahlreichen Übungsaufgaben werden wie in der Mathematik in
Reinhefte eingetragen. Weiter wird zur besseren Übersicht eine Formelsammlung an-
gelegt. Im Winter w'ird ferner eine der beiden Stunden zur Einführung in die Festig-
keitslehre verwendet.
Der theoretische Fachunterricht für Uhrmacher umfaßt im II. Kurs: Uhren-
konstruktionslehre (4 8t.), Technologie und Werkzeugkunde (1 St.) und Fachzeichnen
(6 bezw. 4 St.), von den Mechanikern getrennt. Die Uhrmacher nehmen aber außer-
dem an den meisten allgemeinen Fächern teil.
I Schluß folgt)
Vereinsnachrichten.
Anmeldung zur Aufnahme in den
Hptv. der D. G. f. M. u. O.:
Hr. H. C. KrÖplin; Feinmechanische
Werkstatt, Fabrikation von Barometern und I
Sphärometern; Bützow, Mecklenburg.
Kleinere Mitteilungen.
Über die Messung der Intensität der
RÖntgenstrahlen.
Von B. Walter.
Vcrh. rl. 1. Röntg enkongr. Berlin 1905.
S onderabdruck, 7 S.
Auf dem im Frühjahr 1905 zu Berlin ab-
gehaltenen 1. Röntgenkongreß hat Verf. die
verschiedenen Methoden besprochen, nach denen
die Wirkung der Röntgenstrahlen quantitativ
gemessen werden kann. Als praktisch bisher
bewahrt führte er das Verfahren von Holz-
knecht an, nach dem man neben die durch
RöntgenBtrahlen zu behandelnde Körpersteile
einen Reagenskörper legt, der durch die Ein-
wirkung der Strahlen gefärbt wird, und die
diesem allmählich zu teil werdende Färbung
mit einer aus unveränderlichen Farben her-
gestellten Vergleichsakala vergleicht, um mit
der Bestrahlung aufzuhören, sobald die Farbe
des Keagenskürpers eine bestimmte Nummer
dieser Skala erreicht hat.
Diese Methode ist insofern nicht ganz voll-
kommen, als in der Vergleichsskale mehrere
der aufeinander folgenden Farbenstufen keiuen
Unterschied erkennen lassen. Verf. emptiehlt
daher außer dem Molzkn echt sehen Verfahren
I auch noch die Milliamperemethode von Gaiffe
zu verwenden. Diese besteht darin, daß man
den durch die Röhre hindurchgehenden 8trom
mittels eines Amperemeters nach Deprez
d’Arsonval mißt. Dann sind die Angaben
des Instrumentes in Verbindung mit der Ex-
positionsdauer ein Maß für die Stärke der Be-
strahlung. Man hat aber außerdem noch die
Härte der Röhre in Betracht zu ziehen, da die
Wirkung einer harten Röhre erheblich stärker
ist als die einer weichen. Ist nun die Härte
der Röhre bestimmt, so ist durch Stromstärke
und Belichtungsdauer ihre Wirkung eindeutig
bestimmt.
Die Milliamperemethode stellt dem Holz-
knechtschen Verfahren gegenüber eine Ver-
feinerung dar, wenn sie auch weniger einfach
ist. Um den Übergang von dem einen Ver-
fahren zu dem anderen zu erleichtern, gibt
Verf. in einer Tabelle Vergleichswerte beider
Methoden wieder. Mit einer Röntgenröhre von
l der Härte 7 seiner Skale erhielt er bei 20 cm Ab-
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Heft 1 *.
15. Augutt 1906.
Kleinere Mitteilungen. — Glaetecbnisches.
157
stand zwischen Fokus und Keagenskörper mit
einem Strome von 1 Milliampere nach einer
Bcstrahlungszeit von 8, 12, 16, 20 Minuten die
Farbe des Holzknechtachen Reagenzkörpers
gleich 3,5, 4,5, 5 bis 8, 10. Dabei ist die An-
gabe für 16 Minuten Bestrahlungszeit deswegen
unsicher, weil die betreffenden Nummern der
Holzknecht sehen Vergleichsskalo nicht von-
einander zu unterscheiden waren. Mk
Ultramikroskopische Untersuchungen
Über Stelnsalzfärbungen.
Von H. Siedentopf.
Verh d. Deutsch. Physik Oes. 7. S. 268. 1905
Steinsalz kommt in einigen seltenen Varie-
täten in gefärbtem Zustande vor. Meistens be-
sitzen diese eine blaue Färbung, doch treten
bei ihnen auch alle anderen Farben des Spek-
trums auf. Es ist schon früher gelungen, der-
artige Färbungen auf künstlichem Wege an
farblosen Steinsalzkrystallen hervorzurufen, und
zwar durch Bestrnhlung mit Kathodenstrahlen,
mit radioaktiven Emanationen, ultraviolettem
Licht und Röntgenstrahlen sowie durch Ein-
wirkung elektrischer Funken.
Verf. hat diese Färbung nach folgender
Methode erzielt. Er erhitzte die Steinsalzkri-
stalle zunächst im Vakuum auf 600°, um sie
vollkommen wasserfrei zu machen. Darauf ließ
er in die Prftparatenröhre mit den Kristallen
etwa 1 ccm reines metallisches Natrium oder
Kalium hiueindestillieren und erhitzte schließlich
die Prüparatenröhre in einem elektrischen Ofen
etwa eine halbe Stunde lang auf 680° hei An-
wendung von Natrium und auf 590° bei An-
wendung von Kalium. Die Metalle destillierten
dann in das Innere der Kristalle hinein und
letztere erschienen nach dem Erkalten in der
Regel gelb, braun oder grün gefärbt, zum Teil
auch bereits blau. Bei nachträglichem Erhitzen
an freier Flamme wurden sie mit steigender
Temperatur blau, dann violettrot, wieder
gelblich und endlich farblos. Das Farblos-
werden der Kristalle findet erst in der Nahe
der Siedetemperatur der Alkalimetalle statt,
da diese dann aus den Kristallen heraus ver-
dampfen.
Zum Zwecke der ultramikroskopischen
Untersuchung werden die gefärbten Steinsalz-
kristalle an zwei anstoßenden Flachen poliert
und die polierten Flächen durch aufgekittote
Dockglaschon dauerhaft gemacht. Die Unter-
suchung mit dem Ultramikroskop ergab, daß
die Färbungen nicht durch gleichmäßig ver-
teilte Lösung der Metallteilchen hervorgerufen
werden, sondern daß die Metalle wie ein Pig-
ment in einzelnen, gesonderten, färbenden
Teilchen im Steinsalz eingebettet sind. Die
Metalle sind als ultramikroskopische, meist
nadel- oder blattchcnförmige, zum Teil ploo-
chroitische Kristallchen ausgeschieden, deren
Durchmessor nach keiner Richtung 0,4 p über-
schreitet. Diese Kristallchen Bitzen auf den
freien Kanten und Ecken des ultramikro-
skopischen Spaltengefüges im Innern des
Steinsalzes, und so ist es möglich, die sonst
unsichtbar bleibende Struktur desselben mittels
des Ultramikroskopcs zu erkennen. Letzteres
bewahrt sich also als ein Mittel zur Erforschung
des elementaren Aufbaues der festen Körper.
Mk
Das Technikum Mittwcidn ist ein unter
Staatsaufsicht stehendes, höheres technisches
Institut zur Ausbildung von Elektro- und Ma-
schinen-Ingenieuren, Technikern und Werk-
meistern, welches alljährlich rd. 3000 Besucher
zahlt. Das Wintersemester beginnt am 16. Ok-
tober, und es finden die Aufnahmen für den
am 25. September beginnenden unentgeltlichen
Voruuterricht von Anfang September anwochen-
tftglich statt. Ausführliches Programm mit Be-
richt wird kostenlos vom Sekretariat des Tech-
nikums Mittweida (Königreich Sachsen) abge-
geben. In den mit der Anstalt verbundenen
rd. 3000 qm Grundfläche umfassenden Lehr-
Fabrikwerkstatten finden Volontäre zur prak-
tischen Ausbildung Aufnahme. Auf allen bisher
beschickten Ausstellungen erhielten das Tech-
nikum Mittweida und seine Werkstätten her-
vorragende Auszeichnungen.
Glastechnisches.
Über eine neue Form eine«
Vakuumhahiie«.
Von S. R. Milner.
Phil Mag. O. S. 78. 1903.
Über einen nicht durchlausenden
Glashahn.
Von A. P. Chattock.
Ebenda 11. S. 379. 1906.
Bei Glashahnen ist gewöhnlich durch das Ab-
dichtungsmittel wohl das Innere des Apparates
von der Atmosphäre abgeschlossen, aber nicht
die beiden durch deu Hahn miteinander ver-
bundenen Teile gegeneinander; denn die Schliff-
flAcho bildet augenscheinlich gerade den Weg,
auf dem ein Ausgleich der verschiedenen Drucke
stattfindet.
Bei dem von Milner (Universität in
Sheffield) angegebenen Hahn (s. Fig. 1 ) ist nun
die Abdichtung durch Quecksilber eine voll-
ständige. Allerdings ist der Hahn dadurch
etwas kompliziert geworden; auch muß er in
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158
der echrflgen Stellung, wie sie die Figur zeigt,
benutzt werden. Das Gehäuse ist mit x, das
hohle Küken mit y, das Quecksilber mit m„
m 2 . m. 4 bezeichnet; A und B sind die Rohre,
welche zu den beiden durch den Hahu zu ver-
bindenden Apparatteilen fuhren; C ist eine
Falle zum Auffangen von überschüssigem
Quecksilber aus m 6 ln der Figur ist A mit B
verbunden; wird das Küken um 180° gedreht,
so schl'ieCt das Quecksilber m 2 die kleine
Ölfnüng im Kükeu ab. Ist nun in dem mit A
verbundenen Raum ein Vakuum hergestellt,
so lastet der volle Atmusphärendruck auf dem
Küken und preßt es in das Gehäuse; bei der
Wahl des Konuswinkels wird man hierauf
Rücksicht nehmen müssen. Der Hahn hielt in
einem vom Verf. angeführten Beispiel das
Vakuum sehr gut.
Chattock zeigt nun, daß es unter Ab-
änderung der Mi ln ersehen Idee möglich ist,
einen einfachen Hahn zu konstruieren, der den
Durchgang von Gas in jeder Richtung ver-
hindert, unter der Bedingung, daß der gewöhn-
liche Gebrauch von Fett zulässig ist; ohne Fett
erfüllt der Hahn den genannten Zweck nicht
besser, als ein gewöhnlicher Hahn mit schräger
Bohrung. Die Anwendung von Fett freilich
ist nicht immer ratsam; bei gemeinsamer An-
wendung von Fett und Quecksilber tritt leicht
ein Verschmieren ein.
Fig. 2 gibt den
Chattock sehen Hahn
im Schnitt, das Queck-
silber ist schwarz an-
godeutet. Beine An-
ordnung soll besonders
den folgenden ('hol-
st, and vermeiden. Die
Kanten des Bohr-
loches im Küken räutneu beim Drehen be-
kanntlich das Schmierfett leicht fort und graben
Deutsch«
Mechm lher-Ztg .
so einen feinen Kanal, der den Gasen den
Durchtritt gestattet. Wenn man das Küken
um 180° dreht, so werden die Löcher a a durch
Quecksilber verschlossen und somit auch die
feinen Poren in dom Schmiermittel.
Verf. setzt dabei voraus, daß keine direkte
Verbindung zwischen den beiden Ansatzrohren
auf dem Mantel dos Küken durch das Fett
hindurch stattfindet. Ale einzigen Übelstand
gibt er an, daß beim schnellen Öffnen das
Quecksilber leicht herauageschleudert wird;
durch vorsichtiges Öffnen läßt sich dies aber
auch bequem vermeiden.
Verschiedene diesor von Baird & Tutlock
hcrgestellte Chattock sehen Hahne sind im
Laboratorium des Verf. (Universität in Bristol)
zur Zufriedenheit in Gebrauch gewesen.
Klßm.
O e brau chsmuster.
Klasse:
21. Nr. 282 507. Röntgenröhre für Dauerbetrieb,
hei welcher die in der Antikathode ent-
wickelte Warme durch Vermittlung einer
pulverisierten Substanz an eine Metallröhre
von großer Oberfläche abgegeben und nach
außen geleitet wird. Ailgem. Elektri-
zitäts-Gesellschaft, Berlin. 2.6.06.
42. Nr. 281 331. Kolben zur volumetrischen
Bestimmung des Fettsituregehalts in Seife
und Fett mit Vorrichtung zur Niveauver-
auderung des Inhalts. C. Matthaei, Han-
nover. 21. 5. 06.
Nr. 281 486. Gasbehälter für Laboratorien,
mit zwei in Höhenlage gegeneinander ver-
stellbaren tubulierten Glasflaschen. E.
üundelach, Gehlborg. 2. 6. 06.
Nr. 281 930. Heberpipette, bestehend aus einem
Saromelgefftß mit Heber und Blase- bezw.
Saugrohr. H.J. Reiff, Wetzlar. 29.5.06.
Nr. 282 687. Gasbehälter zur Aufnahme von
Gasen ohne Verlust über Quecksilber, mit
einem mit Doppelwänden versehenen, zur
Aufnahme der Quecksilberfüllung dienenden
Gefäß und einem au der Gasauffangglocke
augeachmolzenen Glasstab zur Führung der-
selben im Ständer. E. Gundelach, Gehl-
berg, Thüringen. 2. 6. 06.
Nr. 282 794. FieberthermometermU Aluminium-
skala mit farbiger Auflage. Schwarz
& Co., Roda b. Ilmenau. 8.6.06.
Nr. 282 797. Thermometerskalaplatte mit als
Abziehbilder aufgebrachten und eingebrann-
ten Skalen und Bezeichnungen. R. Wern er,
Ilmenau, Thür. 1 1 6. 00.
G la» tech ni*ch «* .
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Heft 16.
IS. August 190«.
Patentschau.
159
Patentachau.
Kompenftationseinrichtung für Torsionspcndcl, deren Pendolgowicht aus oinem
wagerecht gelagerten Querstah und darauf verschiebbaren, einen größeren Ausdehnungs-
koeffizienten als der Stab besitzenden Gewichten besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der
Querstah an seinen Enden mit die Abwärtsbewegung der Gewichte begrenzenden Anschlägen
versehen und zwischen den Gewichten eine Feder angeordnet ist, welche die Gewichte gegen
die Anschläge drückt, ihnen jedoch gestattet, sich auf dem Querstah gegeneinander auszudehnen.
J. V. Inwagen in Chicago. 22.1. 1904. Nr. 159824. Kl. 83.
Kompaß, dadurch gekennzeichnet, daß senkrecht zur Kose aus magnetisiertem Stahl
und weichem Eiseu zusammengesetzte Magnetringe angeordnet sind. F. Wilko in Stettin.
6.11.1903. Nr. 159 555. Kl. 42.
Maschine zum Schleifen optischer Flächen, bei welcher eine der Schleifscheiben
feststeht oder sich langsam um ihre Achse dreht, während die andere Scheibe eine Epizykloiden-
bewegung um die geometrische Achse der ersten macht, dadurch gekennzeichnet, daß die eine
Kpizykloidenbewegung ausfuhrende Scheibe mit einer stehenden Welle zentrisch oder exzentrisch
verbunden werden kann, welche in der exzentrischen Nabe einer behufs Drehung um ihre geo-
metrische Achse in einem Rahmen der Maschine geführten Rierascheibe frei drehbar gelagert
ist und am oberen Ende ein festgelagertea Zahnrad trägt, das mittels einels Bügels beständig
mit einem im Maschinenrahmen in der Achse der Riemscheibe festgelagertea Zahnrad in .Eingriff
gehalten wird. L. Rameau in Paria. 3 9. 1908. Nr. 159 603. Kl. 67.
Wcchsclstrommeßgerät nach Ferrarisschem Prinsip, dadurch gekennzeichnet, duß
die Blecho des geblätterten magnetischen Kreises des Nebenschlußfeldes von dem Kraftfluß des
Nebenschlusses senkrecht zu ihrer breiten Nebenfläche durchsetzt werden, zum Zwecke, bei in-
duktiver Belastung richtige Augaben des Instrumentes zu erzielen. E. Morck in Frankfurt a. M.
6.3.1901. Nr. 160 498. Kl. 21.
Einrichtung zur Zündung von Quecksilberdampflampen und ähnlichen Apparaten
durch Unterbrechung des Kontaktes zwischen einer der Elektroden und einer ln der Nähe der-
selben angeordneten Hilfselektrode, dadurch gekennzeichnet, daß diese Hilfselektrode und diu
zugehörige Haupteloktrode gänzlich oder wenigstens an den kontaktbildenden Teilen fest und
unverdampfbar sind, so daß ihre gegenseitige Lage durch die in der Lampe stattfindenden
Verdampfungsvorgänge nicht geändert wird und die Treunungsbewegung auch in horizontaler
Richtung und daher mit geringem Kraftaufwand erfolgen kann. General Eloctric Cy. in
Shenectady, V. 8t. A. 11. 3. 1903. Nr. 160 241. Kl. 21.
Feldmettinstrument für Horizontal- und Vertikalmessungcn mit einem festen und
einem an einem Gradbogen sich bewegenden Diopterlineal, dadurch gekennzeichnet, daß das
feste Lineal und der Gradbogen aus zwei durch Scharniere verbundenen Hälften bestehen, um
nach Drehung der beiden Hälften um 90° das Instrument auch zum Messen von Hühenwinkeln
verwenden zu können. W. Resnikoff in St. Petersburg. 25.8. 1903. Nr. 160 695. Kl. 42.
Taschcnteleskop in Form eines flachen Behälters zur Aufnahme der Linsen, dadurch
gekennzeichnet, daß die an besonderen Gleitstücken drehbar angeordneten Linsen in der Weise
in dem Behälter übereinander verschiebbar gelagert sind, duß sie zum Gebrauch nach entgegen-
gesetzten Richtungen aus den in dem Behälter ungeordneten Fächern herausgezogen werden,
wobei der von den entsprechenden Linsen und ihren Gleitstücken in dem Behälter freigelassene
Raum zur Aufnahme eines Kompasses, von ErgänzungslinRen o. dgl. benutzt werden kann.
J. W. H. Harvey in Wandworth-Common, Engl. 1.4.1904. Nr. 160590. Kl. 42.
Apparat zur Gasanalyse mittels Absorption, bei dem der Meßraum für das zu ana-
lysierende Gaavolumcn im geeigneten Augenblicke durch eine auf- und abbewegte Flüssigkeit
abgeaperrt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in die auf- und abbewegte Sperrflüssigkeit ein
mit dem Meßgefäß leitend verbundenes Röhrchen eintaucht, dessen untere Mündung in dem
Augenblick freigegeben wird, wo die in dem Meßruum steigende Sperrflüssigkeit den Nullpunkt
erreicht. .Ados“ Feuerungstechnische Gesellschaft m. b. H. in Aachen. 6.1.1904.
Nr. 160 288. Kl. 42.
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160
Getreideprober mit Federwage und mit auswechselbarer Teilung für dlo im Getreide-
handel vorkoramenden Beschaffenheitsbestiminungen, dadurch gekennzeichnet, daß in dein Füll-
trichter eine mit Führungsplatte und Zeiger versehene Schraubenfeder angeordnot ist und daß
das Getreide nach Herausziehen oines Schieben auf die Schraubenfeder wirkt und dieser Druck
durch den Zeiger auf der Teilung angezeigt wird. R. K orant in Posen. 31. 3. 1904.
Nr. 160541. Kl. 42.
Patentschau. — Patentliste.
Deutsche
Mechanlker-Ztf.
Patentliste.
Bia zum 23. Juli 1906.
Klasse: Anmeldungen.
21. B. 40 463. Anode für Röntgenröhren. H.
Bauer & Co., Berlin. 13.7.05.
K. 28 628. Einrichtung zur Emplindüchkeits-
steigerung elektrischer Anzeige- und Rc-
gulierungsgeräte. M. Kall manu, Berlin.
27. 12. 04.
30. T. 0848. Verfahren zur Herstellung oines
(ilas-Ersatzee. M. J. R. T. Run ci Ihne de
Chazelles, Abbeville, Frankr. 17.8.04.
42. A. 12 067. Richtungsanzeiger für Kompasse
mit einer senkrecht geteilten. In Lagern
des Kompaßgehäuses drehbar angeordnoteu
Welle, welche an dem einen Ende mit einem
Fernrohr und an dem anderen Eudo mit
init einem für gewöhnlich in derselben senk-
rechten Ebene wie das Fernrohr gehaltenen
Zeiger versehen ist. H. P. Arbecam,
Boston, V. St. A. 19 5. 05.
A. 12 154. Verfahren und Vorrichtung zur
selhattAtigen Korrektur der Lage der Rota-
tionsachse des Schwungkörpers von Kreisel-
apparaten. H. A lisch Utz-Kaempfe, Kiel.
28. 6. 05.
A. 12374. Vorfahreil zur Herbeiführung einer
der Größe der Erddrehung an jedem be-
liebigen Punkte der Erdoberfläche gleich-
kommenden Präzession eines Kreiselappa-
rates. Derselbe. 9.9.05.
F. 20 216. Zielmarke aus Glas. J. F. Frifi,
Vinohrady-Prag, Böhmen. 18. 5. 05.
T. 10 713. Einstell verfahren für photographische
Apparate mit Hilfe eines Entfernungsmessers,
bei welchem zwei Bilder des anvisierten
Gegenstandes zur Deckung gebracht werden.
W. Thorner, Berlin. 10. 10.05.
V. 6344. Vorrichtung zur Bestimmung des
Feuchtigkeitsgehaltes von gespanntem
Wasserdampf. Verein Chem. Fabriken,
Mannheim. 6 1. C6.
Z. 4681. Tripelspiegel. C. Zei ß, Jena. 7.11.05.
Z. 4783. Gelenkdoppelfernrohr mit Halter.
Derselbe. 5.2.06.
57. B. 42 435. Verfahren und Vorrichtung zur
Bestimmung der Belichtungsdauer bei photo-
graphischen Aufnahmen. F. Blanc, Chan-
tilly, Frankr. 6. 3. 06.
65. Nr. 175 181. Vorrichtung zum Aufzeichuen
von Schifl'sgeschwindigkeiten mit im Schiffs-
körper in einem Wasserzuführungsrohr an-
gebrachtem Propeller für die Meßvorrichtung.
W. Ch. Forbes, Melbourne, Victoria, Austr.
3 3. 05.
67. A. 13 027. Vorrichtung zum Schleifen der
Fazetten an Glas, insbesondere Brillen-
gläsern; Zus. z. Pat. Nr. 144 511. Nitache
& Günther, Rathenow. 31.3.06.
74. Sch. 23 920. Elektrisches Fernthermometer.
Schttffer & Budenberg, Magdeburg-
Buckau. 7. 6. 05.
Erteilungen.
21. Nr. 175 122. Wecbaelstromzähler. F.Conrad,
Edgewood Park, u. W. M. Bradshaw,
Wilkinsburg, V. St. A. 12. 11. 04.
Nr. 175 123. Vorstellbare Vorrichtung zur
Regelung der Phasemlifferenz bei Wechsel-
Stromzählern. Dieselben. 28. 5. 05.
Nr. 175 124 Elektrischer Meßapparat. F.
Beck, Brüssel. 27. 10.05.
Nr. 175 126. Elektrizitütszähler, welcher den
über eine bestimmte Energie hinaus atatt-
findenden Verbrauch anzeigt. Allgem.
Elektrizität» - Gesellschaft, Berlin.
30. 1. 05.
42. Nr. 175 146. Kartenlupe für freihändigen Ge-
brauch im Dunkeln. „ Mikrophot oskop“
Doutache Karten 1 u pen -Gesellschaft,
Berlin. 26. 2. 04.
Nr. 175 235. Geschwiudigkeilsmesser, hoi
welchem ein permanenter Maguet durch
einen von der zu messenden Geschwindig-
keit gedrehten Anker abwechselnd mag-
netisch geöffnet und geschlossen wird. F.
Lux, Ludwigshafen a. Rh. 18.4.04.
Nr. 175 238. Vorrichtung, um das Ableseu von
Schift'slogs an verschiedenen Stellen des
Schiffes zu ermöglichen. L. Crawloy, Lob
Angeles, Calif. 16 1 1. 05.
74. Nr. 175 272. Vorrichtung zum Anzeigen
der Cherachreitung einer bestimmten Tem-
peraturgrenze. P. Orywall, Düsseldorf.
4. 11.05.
Für die Redaktion verantwortlich: A. Blaacbke io Berlin W.
Verlag von Julius Springer ln Berlin N. — Druck von Emil Dreyer In Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Iustrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. BlaBchke, Berlin W30, An der Apostelkirche 5.
Ueft 17. 1. September.
1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Der 17. Deutsche Meclninikertag
Nürnberg, am 17. und IS. August.
Der diesjährige Mechanikertag hat die Hoffnungen, die man auf ihn gesetzt
hatte, in reichstem Maße erfüllt. Wenn man auch erwarten durfte, daß die altehr-
würdige Noris mit ihren Kirchen, Bauwerken, ihrer Burg, ihren Brunnen und ihren
Patrizierhüusem manchen Fachgenossen anlocken würde, daß die Aussicht, auch des
modernen Nürnbergs Fabriken und Institute genauer kennen zu lernen, als dies sonst
dem Fremden möglich ist, daß insbesondere die prAchtige Jubiläumsausstellung viele
zum Besuche des Mecbanikertags bewegen würde, so war man doch auf das angenehmste
überrascht, als sich bereits am Begrüßungsabend zeigte, daß der 17. Mechanikertag zu
den besuchtesten zu rechnen sei: gegen 90 Teilnehmer, darunter an 20 Vertreter von
Behörden, wies er auf.
Die Verhandlungen, die den Vormittag des 17. August ausfüllten, nahmen einen
höchst angeregten und glatten Verlauf. An den ersten Punkt der Tagesordnung, den
üblichen Jahresbericht, schloß sich eine lebhafte Debatte sozialpolitischen Inhalts. Hr.
Dr. Max Kdelmann aus München führte nfimlich Klage über die dortige Handwerks-
kammer, die versuche, den Mechanikern die Zahl der Lehrlinge über Gebühr zu be-
schränken, und unser Gewerbe Bogar schlechter zu stellen, als Blicker und Schneider;
man habe sich in München zusammengeschlossen, um diese Absichten der Handwerks-
kammer zu vereiteln. Von Seiten des Vorsitzenden wurde den Münchener Fachge-
nossen die kräftigste Unterstützung seitens der D. G. zugesagt; dieses Beispiel zeige
wieder, wie falsch es sei, nicht rechtzeitigen Anschluß an die D. G. zu nehmen, die
diese Fragen bereits seit Einführung der neuen Gewerbeordnung behandle und sie
gegenüber anderen Kammern zu einem beide Teile befriedigenden Abschluß gebracht
habe. Die Besprechung dieser Angelegenheit brachte manche interessante Mitteilung,
so daß in Göttingen eine Fachschule und Lehrwerkstatt in kurzem eröffnet werden wird,
daß die Firma Hartmann & Braun eine Lehrwerkstatt eingerichtet hat, daß der Phy-
sikalische Verein in Frankfurt a. M. eine Dauerausstellung präzisionsmechanischer In-
strumente in seinem neuen prächtigen Hause plant.
Hierauf folgte ein außerordentlich übersichtlicher und klarer Experimentalvor-
trag von Hrn. Dr. Kalkner über die Konstruktion der ElcktrizilätszUhler und Tarif-
apparate, auf den in dieser Zeitschrift ausführlich zurückgekommen werden wird.
In Sachen der Abbe- Stiftung, über die Hr. Prof. Dr. L. Ambronn anstelle des
erkrankten Prof. Dr. Czapski berichtet, wurde beschlossen, die vorhandenen und noch
zu sammelnden Gelder der Fraunhofer-Stillung als Abbe-Fonds anzugliedern, aus dessen
Zinsen unter dem Namen Abbe-Stipendium Unterstützungen an Mechanikergehilfen ver-
liehen werden sollen.
Der Antrag des Vorstandes auf Erhöhung des Beitrages von 8 auf 10 M. für
solche Mitglieder, die keinem Zw'eigverein angehören, wurde nach kurzer Debatte ge-
nehmigt; die Erhöhung ist somit gemllß tj 17 der Satzungen endgiltig angenommen,
da zwei aufeinanderfolgende Mechanikertage ihr zugestimmt haben.
Unter den übrigen geschäftlichen Angelegenheiten sind hier nur noch die Vor-
standswahlen zu erwähnen, aus denen folgende Herren hervorgingen: Prof. Dr. L. Am-
bronn, Prof. Dr. Czapski, Prof. Dr. Göpel. W. Handke, Prof. Hartmann, G. Heyde,
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162
P Göpel, K WQrtt Fachschule für Feinmechanik in Schwenningen a N
De Tjlsche
MschanUter-Ztg
Dr. Kaempfer, Dr. H. Krüß, Kommerzienrat Gg. Schoenner, Regierungsrat Dr.
Stadthagen.
Zeit und Ort des nächsten Mechanikertages zu bestimmen, wurde dem Vor-
stande überlassen: aus der Mitte der Versammlung wurden folgende Städte genannt:
Aachen, Cöln, Eisenach, Hannover.
Aber die Sitzung war diesmal beinahe die Nebensache am Mechanikertage:
mindestens gleiche Wichtigkeit kam den Besichtigungen zu, vor allem der sachlich und
äußerlich hochinteressanten Ausstellung, die den altberühmten Kuf bayerischer Kun6t
und bayerischen Gewerbes aufs neue bekräftigte. Am zweiten Tage wurden von den
Teilnehmern nach Wahl die Siemens-Schuckert-Werke, die Bingsche Metallwarenfabrik
oder die Joh. Fabersche Bleistiftfabrik, sodann das Germanische oder das Gewerbe-
Museum besucht; wie fesselnd und belehrend das dort Gebotene gewesen Ist, kann man
daraus ersehen, daß jeder behauptete, daß die Auswahl, die er getroffen, die richtigste
gewesen sei.
Wenn somit der Mechanikertag wiederum als vorzüglich gelungen bezeichnet
werden darf, so ist das gewiß zum Teil der glücklichen Wahl des Ortes zuzuschreiben.
Aber das würde bei weitem nicht genügt haben, wenn Bich nicht der Ortsausschuß, der
sich in der Hauptsache aus Vertretern der Firmen Gg. Schoenner und Siemens-
Schuckert-Werke zusammensetzte, in so hervorragender Weise seiner Aufgabe ge-
wachsen erwiesen hätte; die Gesamtanordnung vereinigte geschickte Ausnutzung der
Zeit mit kluger Rücksichtnahme auf die Bequemlichkeit der Teilnehmer, denen keine
zu großen Anstrengungen zugemutet wurden; auch in allen Einzelheiten zeigte sich
eine ungewöhnliche Sorgfalt und Geschicklichkeit. I)en Herren des Ortsausschusses hat
daher die 1). G. f. M. u. O. zu danken für das treffliche Gelingen des 17. Mechanikertages.
Lehrplan und Ausrüstung der K. Württ. Fachschule
für Feinmechanik, Uhrtnacherei und Elektromechanik in Sohwenningen a. N.
Von Prof. Dr. F. Göpel io SchwcnnlnKon.
(OMufiJ
Im III. Lehrkurs tritt der theoretische Unterricht quantitativ noch mehr gegen
die praktische Tätigkeit zurück; er umfaßt nur noch 13 Wochenstunden. Wie vorher
sind 8 bezw. 6 Stunden dem technischen Fachzeichnen Vorbehalten, 2 Stunden Mathe-
matik dienen in Form von Übungen vorwiegend der Repetition, ebenso je 1 Wochen-
stunde Physik und Technologie im Wintersemester. Dagegen erfolgt in 2 Stunden
Elektrotechnik der weitere Ausbau der Kenntnisse, namentlich in der Starkstromtechnik.
Der Unterricht hierin wird in besonders wirksamer Weise durch folgende Einrichtung
ergänzt. Im Wintersemester besuchen die Feinmechaniker des III. Kurses gruppenweise
(3 bis 4 Mann) je 3'/ 2 Stunden wöchentlich das Elektrizitätswerk der Gemeinde Schwen-
ningen, um den gesamten Betrieb eines solchen Werkes eingehend kennen zu lernen.
Die Anlage ist vor 4 Jahren von Siemens & Halske erbaut worden und liefert nach
einer jetzt in Ausführung begriffenen Erweiterung 900 PS Gleichstrom von 220 Volt
für Kraft und Beleuchtung. Außerdem ist das Werk durch eine Hocbspannungsanlage
mit dem rd. 8 km entfernten Wasserwerk der Gemeinde verbunden, um in wasserarmen
Zeiten die Turbinen des Wasserwerks zu unterstützen und umgekehrt bei Wasserüber-
fluß Strom von einer Dynamoanlage im Wasserwerk zu entnehmen. Die Einführung in
den Betrieb erfolgt nicht in Form von Besichtigungen und Erklärungen allein, sondern
auch durch Teilnahme an allen vorkommenden Arbeiten unter Anleitung und Aufsicht
der Werkbeamten. Hierzu ist der Unterricht in 4 Stationen geteilt; Heizung, Maschinen,
Schaltung, Akkumulatoren. Obwohl die Teilnahme an dieser Betriebslehre freiwillig
ist, läßt selten ein Schüler diese Gelegenheit zur Vertiefung der elektrotechnischen
Kenntnisse unbenutzt. — In 1 Stunde kaufmännischen Unterrichts wird Wechselkunde
und gewerbliche Buch- und Rechnungsführung eingeübt. Die Uhrmacher des III. Kurses
nehmen au dem Unterricht in Mathematik, Physik, Technologie und Buchführung eben-
falls teil, ergänzen ihr Fachwissen aber noch in elektrischen Uhren und Uhren für be-
sondere Zwecke (2 St.), sowie im Fachzeichnen (6 bezw. 4 St.).
Der theoretische Unterricht im Fortbildungskurs, welchem vor allem die Auf-
gabe zufällt, ältere Gehilfen für die Meisterprüfung vorzubereiten, muß als Hauptziel
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H«rt i7.
I. September ItMW.
163
P. Göpel, K. Wdrit. Fachschule für Feinmechanik in Schwenningen a. N.
verfolgen, die Schüler zur Selbständigkeit in fachlicher und geschäftlicher Beziehung zu
erziehen. Der Lehrplan muß außerdem Gelegenheit geben, das Fachwissen noch zu
ergänzen, namentlich bei Schülern, welche vorher noch keinen theoretischen Fachunter-
richt genossen haben. Um die vor allem wichtige Werkstattätigkeit nicht zu sehr zu
kürzen, wurde der theoretische Unterricht auf folgende Wissenszweige beschränkt. Zu-
nächst war zu berücksichtigen, daß den eintretenden Gehilfen in der Mathematik meist
nur spärliche Kenntnisse zur Verfügung stehen, und deshalb sind 2 Wochenstunden der
Einführung in die Elemente der Mathematik Vorbehalten. Je eine Stunde entfällt auf
den Unterricht in .Materialienkunde, Technologie der Werkzeugmaschinen und Klein-
motoren, allgemeine Instrumentenkunde und Blilzableiterwesen; 2 Stunden nimmt die
Schwachstromtechnik und elektrische Instrumentenkunde in Anspruch, während die
Unterweisung in der Starkstromtechnik gemeinsam mit dem III. Kurs im Elektrizitäts-
werk erfolgt; 8 bezw. 6 Stunden wird gezeichnet und konstruiert, und endlich werden
in 4 zusammenhängenden Wochenstunden praktische Versuche mit einfachen mecha-
nischen und elektrischen Apparaten von den Schülern selbst vorgenommen, um die Ele-
mente der Beobachtungstechnik kennen zu lernen. Endlich sind 3 Wochenstunden der
geschäftlichen Ausbildung zugewiesen; davon dienen 2 Stunden der gewerblichen Buch-
und Rechnungsführung, Wechselkunde und Gewerbegesetzgebung, 1 Stunde der Kalku-
lation und dem Entwerfen einfachster Werkstattanlagen. Den Teilnehmern am Fort-
bildungskurs ist es im übrigen gern gestattet, auch noch an einigen anderen Unter-
richtsfächern der jüngeren Kurse teilzunehmen. Endlich ist den Schülern Gelegenheit
geboten, Unterricht in Stenographie zu nehmen, wie auch von der Schule gern Zeit
gegeben wird, gelegentliche Sprachkurse in Französisch und Englisch an der Kauf-
männischen Fortbildungsschule zu besuchen.
Ohne Zusammenhang mit dem eigentlichen Lehrplan, aber von großer Bedeu-
tung für die Berührung der Fachschule mit weiteren technischen Kreisen sind die
öffentlichen Vorträge, welche alljährlich an mehreren Winterabenden abgehalten werden
und stets sehr zahlreich besucht sind, nicht am wenigsten von den Uhrmachern und
Mechanikern der großen Schwenninger Fabriken. So wurden in den ersten 6 Schul-
jahren folgende größere Vortragsreihen, meist mit Demonstrationen, abgehalten: Tech-
nologie der Metalle, Wärmelehre, Grundgesetze der Optik, die Mechanismen, das Pendel
und die Pendelgesetze, Abriß der Geschichte der l’hrmacherkunst.
Wenden wir uns jetzt dem praktischen Unterricht zu, so ist zunächst voraus-
zuschicken, daß ein so scharf umgrenzter Lehrplan, wie ihn der theoretische Unterricht
fordert, für den Werkstattunterricht nicht durchführbar ist. Die Entwicklung der Hand-
fertigkeit ist in viel augenfälligerer Weise als die wissenschaftliche Ausbildung bei den
einzelnen Schülern verschieden, und so ergibt sich von selbst die Notwendigkeit, die
Werkstattunterweisung der praktischen Begabung des Zöglings — natürlich unter Fest-
haltung einer bestimmten Disposition — im einzelnen besonders anzupassen. Das ist
um so eher möglich, da die Werkstattausbildung an und Tür sich fast ausnahmslos durch
Einzelunterricht zu geschehen hat. Dabei ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß —
namentlich zu Beginn der Ausbildung — gewisse elementare Handgriffe und Arbeits-
verfahren oder auch Werkzeuge und Maschinen einer größeren Zahl von Schülern
gleichzeitig erklärt werden oder daß zur Besichtigung besonders selten vorkommender
Arbeiten die Schüler abteilungsweiBe zusammengerufen werden.
Vor allem ist die Schule bestrebt, die äußeren Arbeitsverhältnisse möglichst
ähnlich denjenigen einer vielseitig beschäftigten Privatwerkstatt zu gestalten. Der Aus-
bildungsgang entspricht etwa den Anforderungen, weiche von Herrn W. Handke in
Berlin in einem Vortrag vor dem 12. Deutschen Mechanikertag niedergelegt worden
sind. Auch bei solchen Schülern, welche sich später der Elektrotechnik widmen wollen,
bevorzugt die Lehrlingsausbildung der Fachschule möglichst nur Aufgaben aus der
eigentlichen Feinmechanik, deren Lösung die Schüler in den meisten Fällen auch vor-
teilhaft für die Elektromechanik vorbereitet. Die Schüler sind freilich manchmal schwer
zu überzeugen, daß der Schritt vom Feinmechaniker zum Elektromechaniker bequemer
und rationeller ist als umgekehrt, und auch bei den Angehörigen begegnet man hie
und da Mißtrauen, wenn nicht alles , elektrisch“ ist, was die jungen Leute unter die
Finger bekommen.
Das erste Ziel, welches die Werkstatt zu erreichen sucht, ist Fertigkeit in der
Herstellung aller gebräuchlichen Werkzeuge. Damit deckt sich der Grundsatz der Fach-
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F. Göpel, K. WUrtt. Fachschule für Feinmechanik in Schwenniogen a N
Deutsche
Mechanlker-Ztg.
schule, daß im ersten Lehrjahre und meist auch in der ersten Hälfte des zweiten Jahres
möglichst nur Stahl und Kisen (auch durch Schmieden!) zur Bearbeitung kommen. Da-
her beginnen die Schüler mit wenigen, durch die Raumverhaltnisse bedingten Aus-
nahmen ihre praktische Ausbildung unter Leitung eines speziell ausgebildeten Werk-
zeugmechanikers und treten dann mit Beginn des zweiten Lehrjahres in die eigentlichen
Feinmechaniker-Werkstätten über, wenn nicht bei einzelnen der Wunsch vorliegt, sich
ganz der Werkzeugmechanik zu widmen. Mit dieser Beschränkung der Anfangsaus-
bildung sind gute Erfahrungen gemacht worden. Die hergestellten Werkzeuge bilden
zugleich den Ersatz für abgenutzte und abgängige Stücke der Werkstattausrüstung.
Dem weiteren Gang der Ausbildung liegt eine möglichst sorgfältige Beurteilung der be-
sonderen praktischen Fähigkeiten der einzelnen Schüler zu Grunde, denn schon sehr
früh zeigt sich, nach welcher Richtung die Handfertigkeit die meisten Erfolge verspricht,
ob Sinn für wirklich feines, exaktes Arbeiten vorhanden ist oder ob die Hauptstärkc des
Schülers im quantitativen Schaffen liegt. Diese besonderen Anlagen bedingen dann auch
die Neigung zu der oder jener Spezialrichtung.
Die zur Verteilung kommenden praktischen Arbeiten sind so vielseitig wie mög-
lich. Da die beiden älteren Lehrkurse und die Schüler des Fortbildungskurses gemein-
sam in den Werkstätten arbeiten, so gesellt sich zu der Unterweisung auch die An-
regung, welche die Beobachtung der Arbeiten anderer gibt. Je vielseitiger daher die
Arbeiten sind, desto größer ist der Nutzen für die Gesamtheit der Schüler.
Möglichst früh werden auch die Schüler daran gewöhnt, nach Zeichnung zu
arbeiten. Die Prüfungsordnung verlangt bereits bei der Gehilfenprüfung, daß die für
die praktische Prüfungsarbeit nötige Werkzeichnung vom Schüler selbst hergestellt ist.
Besondere Aufmerksamkeit wird auch dem Tempo der Arbeit gewidmet, damit
sich die Schüler beim Eintritt ins Leben den Anforderungen an schnelles Arbeiten an-
passen können. Da nur wenige größere Maschinen mit Kraftantrieb versehen sind,
wird der Schüler zu einer größeren Entfaltung seiner Körperkräfte gezwungen als in
Werkstätten mit ausschließlichem Kraftantrieb. Damit wird auch die zeitlich geringere
Beanspruchung mit Werkstattarbeit in physischer Beziehung wieder wettgomacht. Zu-
dem empfinden es die jungen Feinmechaniker als wesentliche Erleichterung, wenn sie
später in der Praxis nur Maschinen mit Kraftantrieb haben.
Auf größte Pünktlichkeit im Erscheinen in der Werkstatt wird großer Wert ge-
legt. Der Eintritt in die Schule wird durch eine Arbeiterkontrolluhr registriert. Über-
haupt wird die Disziplin in der Werkstatt ebenso streng gehandhabt wie im Hörsaal,
aber auf die Ausbildung eines ungezwungenen und vertrauensvollen Verkehrs zwischen
Lehrer und Schüler Wert gelegt.
Über die Werkstattarbeiten und das verwendete Material hat jeder Schüler Buch
zu führen. Ebenso wird die Materialienausgabe abwechselnd von den älteren Lehr-
lingen in kontrollierbarer Weise verwaltet; teurere Materialien befinden sich unter Ver-
schluß der Meister. Es ist selbstverständlich, daß die Werkzeuge und Maschinen von
den Schülern selbst in gutem Zustand zu erhalten sind. Ebenso liegt, wie in jedem
Privatbetrieb, den Schülern der Lehrkurse das Reinigen der Maschinen und Arbeits-
plätze ob.
Eine gedrängte Beschreibung der Ausrüstung der Fachschule soll zum Schluß
noch den Nachweis liefern, daß die Unterrichtsmittel sehr vollständig sind. Das gilt
vor allem zunächst von den Werkstätten. Für die Mechaniker stehen deren drei mit
zusammen rd. 300 qm Grundfläche zur Verfügung, während die Uhrmacher nur eine
Werkstatt von etwa 100 qm Größe mit 14 Arbeitsplätzen haben. Die .Mechanikerwerk-
stätten enthalten 56 vollständig ausgerüstete Plätze außer sehr reichlichem allgemeinen
Werkzeug. Während die Schule bei der Eröffnung den bescheidenen Bestand von
8 Werkzeugmaschinen und 10 Uhrmacherdrehstühlen aufwies, ist die Zahl der ersteren
dank der Fürsorge der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel in 6 Jahren auf
50 gestiegen. Hierzu kommen noch 14 Uhrmacherdrehstühle. Die größeren Maschinen
sind mit elektrischem Einzel- bezw. Gruppenantrieb versehen und hierzu 6 Motoren mit
zusammen 8 PS vorhanden. Nachfolgende Werkzeugmaschinen sind in den Mechaniker-
Werkstätten in möglichst gleichartiger Zusammenstellung verteilt:
13 einfache Drehbänke (Spitzenhöhe 60 bis 155 mm); 4 Vorgelege-Drehbänke
(Spitzenhöhe 125 bis 190 mm); 2 Leitspindel-Drehbänke (Spitzenhöhe 100 und 200 mm,
in der Kröpfung 300 mm); 2 Patronen-Drehbänke System Auerbach (Spitzenhöhe 110
und 130 mm); 1 Patronen-Drehbank mit fliegender Spindel (Spitzenhöhe 125 mm);
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H»tt 17.
I. 8 *|>t«mber 1808.
Vereint- und P«rsonennachricht*n.
i«5
1 Pittler-Drehbank (Spitzenhöhe 90 mm)\ 2 Hobelmaschinen (550 und 1500 mm Hobel-
länge); 1 Shapingtnaschine (150 mm Hobellange); 1 Horizontal -Fräsmaschine ; 1 Univereal-
Schleifmaschine ; 1 Hinterdrehbank; 1 SBulenpresse (470 X 470 mm Stanzengröße);
4 Bohrmaschinen (bis zu 23 mm Lochdurchmesser); 2 Hebelblechacheren ; 1 Kaltsäge;
2 Schleifsteine; 1 Komparator-Längenteilmaschine (1,50 m Länge).
Hierzu tritt eine vollständige Schmiedeeinrichtung mit Härteofen und die Aus-
rüstung für Modellschreinerei.
Die Uhrmacherwerkstatt hat 4 einfache Drehbänke (60 Mb 105 mm Spitzen-
höhe), 14 Drehstühle, ferner Zahnradfräsmaschine, Wälzmaschine, Rohr-Fräsmaschine
und Schleifstein. Die Spezialmaschinen dieser Werkstatt stehen auch den Mechanikern
zur Verfügung. Jede Werkstatt untersteht der Leitung eineB Lehrmeisters.
Durch die Tätigkeit der Werkstatt und durch Anschaffungen aus Etatmitteln
haben sich allmählich ansehnliche und wertvolle Lehrmittelsammlungen für den theo-
retischen Unterricht gebildet, welche für alle Unterrichtszweige in Anspruch genommen
werden. Für das Fach- und Freihandzeichnen ist eine besondere Modellsammlung an-
gelegt, welcher allmählich passende Duplikate der Lehrmittel zugeführt werden. Daß
für Materialkunde und Technologie gleichfalls Spezialsammlungen vorhanden sind, wurde
oben schon erwähnt. Zur Vervielfältigung von Zeichnungen und zur Herstellung von
Diapositiven für den großen Zeißschen Projektionsapparat des Physikzimmere sind
gleichfalls alle Einrichtungen vorhanden. Durch Gewährung ausreichender Etalmittel
ist dafür gesorgt, daß die mannigfaltigen Sammlungen stetig ergänzt werden, wie auch
alljährlich zur Anschaffung neuer Spezialmaschinen von der K. Zentralstelle für Ge-
werbe und Handel bedeutende Mittel zur Verfügung gestellt werden.
V«p«ins> und Peraonennaohrichten-
Todesanzeige,
Am 10. August verstarb zu Cassel unser
langjähriges Mitglied
Hr. Eduard Andre,
Inhaber und Begründer der gleichnamigen
Firma.
Die Deutsche Gesellschaft wird des Da-
hingegangenen, der eine Zierde unseres
Standes gewesen ist, stets in Liebe und
Achtung gedenken.
Der Vorstand.
Anmeldungen zur Aufnahme in den
Hptv. der D. G. f. M. u. O.:
Hr. Waldemar Hensol dt, i. Fa. M. Hen-
soldt & Söhne, Wetzlarer Optische Werke;
Wetzlar. . j -.r.-S...:
Hr. A. v. WalentynoW'ics; Optiker
und Mechaniker; Königsberg i. Pr., Stein-
damm 136.
Aufgenommen in den Hptv. der D. G.
f. M. u. O. ist:
Hr. Dr. Max Edelmann jun.; Erdmag-
netische und physikalische Meßinstrumente;
Meteorologische, physiologische, elektro-
medizinische u. s. w. Apparate; Ablesefern-
rohre; Elektrotechnische Apparate; Voll-
ständige Einrichtungen von .^magnetischen
Observatorien; München, Nymphenburger
Str. 82.
Den Mitgliedern bei der Physikalisch-
Technischen Reichsanstalt Prof. Dr. H. F.
Wiebe und Prof. Dr. Myllus ist der Cha-
rakter als Geheimer Kegierungsrat verliehen
worden.
Am 11. August feierte unser Vorstands-
mitglied Hr. Louis Schopper in Leipzig
sein 25 -jähriges Geschäftsjubiläum. Die
Firma wurde in ganz kleinem Umfang i. J.
1881 in der Sternwartenstr. 43 gegründet;
schon 1886 konnte sie nach der Thomasius-
straße 24 in größere Räume überBiedeln
und heute befindet sich die Fabrik, in der
rd. 100 Arbeiter beschäftigt werden, auf
dem ausgedehnten Grundstücke Amdtstr. 27.
Die Werkstatt Ist eine der ersten auf dem
Gebiete der Apparate zur Prüfung von Pa-
pier, Garn, Tuch und Zement sowie der
Getreideprober; ihre Apparate finden sich
nicht nur in den deutschen Zentralstellen,
die dieses Gebiet der Industrie zu über-
wachen und zu fördern haben, sondern sie
sind über alle Teile der zivilisierten Welt
verbreitet. Die Instrumente sind zum größ-
ten Teil Erfindungen und eigene Konstruk-
tionen des Firmeninhabers und vielfach
durch hohe Auszeichnungen bedacht.
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166
Die Feier des Jubiläums fand zunächst
am Vormittag des 11. August im Kreise der
Angestellten statt. Nach einem Chorgesang
sangeBkundiger Mitarbeiter des Hauses und
einem von dem Lehrling 0. Härtel ge-
sprochenen Prolog überbrachte Herr Ober-
meister E. Föhring die Glückwünsche des
gesamten Personals und übergab dem Ju-
bilar zugleich in deren Namen eine präch-
tige bronzene Volivtafel.
Unter den zahlreichen Gratulanten be-
fand Bich die D. G. f. M. u. O., eine Ab-
ordnung ihres Leipziger Zweigvereins mit
Herrn G, Schmager an der Spitze, der
Loge „Eiche“ und viele persönliche Freunde.
Seinem herzlichen Dank für die ihm in so
reichem Maße gewordenen Ehrungen lieh
Herr Louis Schopper seinem Personal
gegenüber in der Stiftung eines Jubiläums-
fonds in Höhe von 10000 M. Ausdruck.
Am Nachmittag vereinigte der Jubilar
seine Mitarbeiter und Freunde zu einem
fröhlichen Feste im Zoologischen Garten,
das die Teilnehmer bis in die Morgenstunden
zusammenhielt.
Ernannt: Prof. Dr. F. R. P. Grüner in
Born tum ao. Prof, für theoretische und ma-
thematische Physik an der Universität Basel;
Dr. L. A. Bauer zum Direktor der Abteilung
ftlr Erdmagnetismus an dem Carnegie-Institut
in Washington.
Verstorben: Dr. A. Ledebur, Geh. Berg-
rat. o. Prof, der Bisenhottenkunde. Salinen-
kunde und mechanisch-metallurgischen Tech-
nologie au der Bergakademie in Preiberg Sa.;
Dr. Th. Poleck , froher o. Prof, der Chemie
und Pharmakologie an der Universität Breslau.
Habilitiert: Dr. A. de tjuervain (bisher
in Btraßburg). Assistent der eidgenössischen
Meteorologischen Zentralstation, fOr Meteoro-
logie und Geophysik an der Universität Ztlrich.
Berufen: Dr. A. Marcuse für Astronomie
und mathematische Geographie an die neue
Handelshochschule in Berlin; Dr. A. Binz
(Bonn) für Chemie und Technologie ebendort-
hin; Dr. F. A. Schulze, Privatdozent der
Physik an der Universität Marburg, als Prof,
an die Technische Hochschule in Danzig.
Kleinere Mitteilungen.
Uravlerappnrat „Matador“.
D. R. G. M. 234 694.
Für die Bezeichnung von Werkzeugen,
Instrumenten u. s. w., sei es zur Identifi-
zierung bei der Inventur, sei es, um die-
Deutsche
MechJUJlker-Ztg.
selben beim Auseinandernehmen und Zu-
sammensetzen wiederzuerkennen, dürfte der
beistehend abgebildete Gravierapparat „Ma-
tador“ ein willkommenes Hilfsmittel sein.
Der Apparat beBteht aus einem Uhr-
werk und einem durch dasselbe angetrie-
benen Zentrifugaihammer, de sen Klöppel
bei jeder Umdrehung auf den Gravier-
meißel schlägt; letzterer schnellt dadurch
vor und wird dann durch eine Feder in
seine Ruhelage zurückgebracht. Durch
eine Blattfeder, deren Nase in die Speichen
eines Zahnrades greift, wird das Uhrwerk
gehemmt. Man nimmt den Apparat in die
rechte Hand und fährt, während man mit
dem Daumen auf die Hemmfeder drückt
und dadurch das Uhrwerk in Gang setzt,
mit der Spitze des Graviermeißels über
den zu gravierenden Gegenstand langsam
hinweg, gerade ao als wenn man mit
einem Bleistift schreibt; läßt man die Feder
los, so steht das Werk sofort still. Das
Uhrwerk läuft etwa eine Minute.
Der Gravierapparat kostet 6,50 M;
er ist von Hm. Alexander Cochius
(Berlins 42, Ritterstraße 113) zu beziehen.
Kl /Um.
Untersuchungen Uber WArmelsolat Ion,
besonders ln bezug auf die fUr
Konstruktion von Heizapparaten
gebräuchlichen Materialien.
Von R. S. Hutton und J. R. Board.
Trans. Far. Soc 1. August 1905.
Die Verf. haben eine Reibe von Wärme-
echutzmittein untersucht, indem eie sowohl ihre
thermische Leitfähigkeit bei 100°, als such
ihre Isolierfähigkeit bei Glühtemperaturen er-
mittelten.
Die Materialien wurden durch ein Sieb mit
600 Maschen auf das qcm ausgesiebt und zur
Bestimmung ihrer Leitfähigkeit in 3,6 mm dicker
Vereins- und Personennachrichten. — Kleinere Mitteilungen.
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H «ft 17.
1. September ISOft.
Kleinere Mitteilungen.
167
Schicht zwischen zwei Messingplatten von
11,4 cm Durchmesser und 13 cm Dicke gebracht.
Auf die obere Platte wurde ein durch Wasser-
dampf erhitzter Heizkörper gesetzt, so daß ihre
Temperatur, welche an einem Thermometer
abgelesen werden kounte, nahezu 100° betrug.
Durch das Isoliermaterial strömte die Wärme
dann in die untere Platte, deren Temperatur
ein anderes Thermometer anzeigte. Bin drittes
Thermometer, welches vor Bestrahlung durch
den Apparat geschützt war, zeigte die Luft-
temperatur an. Die Beobachtungen ergaben
folgende Leitfähigkeiten:
Sand 0,00 060
Karbonindum 0,00050
Quarz 0,00 036
Feuerfeste Ziegel 0,00 028
Retortengraphit 0,00 040
Kalk 0,00029
Magnesia (geschmolzen) 0,00 047
„ v. Pattinson, schwach kal-
ziniert 0,00016
Kieselgur (Infusorienerde) .... 0,00 013
Zur Bestimmung der Güte dieser Materialien
als Wflrmeachutzmittel diente der in der Figur
dargestelite Apparat. A B bedeutet hierin ein
von einer elektrisch geheizten Nickelspirale
umwickeltes Rohr aus unglasiertem Porzellan.
Dieses Rohr wird durch die Asbestringe D D'
in der Mitte eines Bisenkörpers gehalten,
dessen Innenraum bis an das Porzellanrohr
vollständig mit dem zu untersuchenden Isolier-
material C ausgefüllt ist. Der Bisenkörper ist
wiederum von einem Wassermantel WW' um-
geben, durch den ständig während der Versuche
kaltes Wasser geleitet wird, um die durch das
Isoliermaterial hindurchströmepde Wärme abzu-
führen. Im Innern des Porzellanrohrs ist das
thermoelektrische Pyrometer V angebracht.
Bei der Prüfung von Kieselgur und Mag-
nesia wurden zunächst der Heizspirale
150 Watt an elektrischer Energie zwei Stunden
hindurch zugeführt, und darauf dieser Betrag
auf 100 Watt ermäßigt. Bei Sand, Karborundum
und feuerfesten Ziegeln betrug die zugeführte
Energie in den ersten zwei Stunden 300 Watt,
in den darauf folgenden beiden Stunden
250 Watt, und wurde schließlich auf 200 Watt
erniedrigt.
Auch hierbei zeigte die Kieselgur sieb
sämtlichen Materialien ale Wärmeschutzmittel
weit überlegen. Trotzdem bei ihrer Prüfung
dem elektrischen Ofen nur halb so viel Energie
zugeführt wurde wie beim Sand, erreichte der
Ofen eine um fast 300° höhere Temperatur.
Die Temperaturen, welche der Ofen während
der einzelnen Versuche annahm, sind im Ori-
ginal durch ein Diagramm ersichtlich gemacht.
Mk.
Ein Telephonrelais.
Von J. Trowbridge.
Am. Jottm. of Science 21. S. 339. 1905.
In der Geschichte des Telegraphenwesens
hat in früherer Zeit die Konstruktion von Re-
lais einen hervorragenden Platz eingenommen,
doch hat in neuerer Zeit mit der Verbesserung
der Leitungen und Instrumente das telegra-
phische Relais seine praktische Bedeutung fast
ganz eingebüßt. Auf dem Gebiete des Tele-
phonwesens hingegen fordert das entsprechende
Problem noch heute ein unvermindertes Inter-
esse. Die Aufgabe, ist aber in diesem Falle
ungemein viel schwieriger zu lösen, weil das
Telephon die ganze Mannigfaltigkeit der
menschlichen Sprache übertragen soll, während
es sich beim Telegraphen * nur um die Über-
mittlung eines einzigen Klopfzeichens handelt.
Die bisherigen Versuche, ein Telephonrelais
zu konstruieren, bestanden darin, daß man
einen Mikrophonkontakt auf die vibrierende
Platte des Telephons wirken ließ oder die Be-
wegung der letzteren durch einen Hebel zu
vergrößern suchte. In beiden Fällen scheiterte
der Versuch daran, daß die geringen Schwin-
gUDgabewegungen der Membran durch den
Übertragungsmechanismus gehemmt wurden.
An Stelle der mechanischen Übertragung
verwendet Verf. bei seinem Telephonrelais die
elektromagnetische Energie zur Verstärkung
der unmerklich geringen Schwingungen der
Telephonmembran. Er leitet die durch das
Relais zu verstärkenden Telephonetröme (s. Fig.)
durch die von den beiden Membranen A und B
getragene Drahtspule C, welche sich samt ihrem
geblätterten Eisenkerne zwischen den Polen N
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Deatach*
MectumikerZtc.
Kleinere Mitteilungen. — Glastechnisches.
168
und 8 eines gleichmäßig ausgebildeten Magnet-
feldes befindet. Die Membran A ist mit ihrem
Räude an die Messingkapscl DE befestigt,
welche ihrerseits durch einen Mikrophonkontakt
auf den Telephonhörer T wirkt. Das starke
Magnetfeld zwischen den Polen N8 wird
durch die schwachen, in der Spule C fließen-
den Telephonströme merklich beeinflußt und
wirkt durch das Hin- und Herschwingen der
Spule C auf die Membranen A und B. Die
Schwingungen der Membran A werden wie-
derum durch die Kapsel DE mittels des Mikro-
phonkontaktes auf den Hörer T übertragen und
rufen in diesem ein lautes, artikuliertes Sprechen
hervor. Mk.
78. Versammlung Deutscher Natur-
forscher und Ärzte
Stuttgart, 16. bis 22. September 1906.
Im Anschluß an die Mitteilung auf 8. 88
dieser Zeitsehr. seien diejenigen Vorträge auf-
gezählt, die für die Mechanik voraussichtlich
von Interesse sind.
1. Abt. Mathematik , Astronomie und Geodäsie
Driencourt (Paria): Sur Fastrolabe ä prieme
(instrument Claude - Driencourt) et ses risultats
dam la determination de Vheure et de la lalitude.
Hammer (Stuttgart): Demonstration einiger
geodätischer und topographischer Instrumente:
a) des Guillaume- Carpenterechen Drahtbasis-
meßapparats mit Invardrähten (Referat mit
praktischer Vorführung); b) dos Hammer-
Fennelechen selbstrechnenden Tachymeter-
Theodolits.
2. Abt. Physik , einschließlich Instrumentenkunde
und wissenschaftliche Photographie.
Bruger (Frankfurt a, M.): Über ein re-
gistrierendes elektrisches Wideratandsthermo-
meter, welches auch für graphische Aufzeich-
nung von Fiebertemperaturen verwendbar ist.
Fischer (München): Erfahrungen über Her-
stellung tiefster Temperaturen und Messungen
auf diesem Gebiet. Looser (Essen): a) Vor-
führung eines Taupunktapparates; b) Einige
Versuche über strahlende Wärme. Meyer
(Freiburg i. Br.): Spektralanalyse des Eigen-
lichtes von Radiumbromldkryetallen nach Ver-
suchen von F. Himstedt und G. Meyer. Steffens
(Hamburg): über ein achsenloses Haarhygro-
meter.
3. Abt. Angewandte Mathematik und Physik.
Hornauor (Cannstatt): Über Oszillographen
(zum selbsttätigen Aufzeichnen rasch ver-
laufender Bewegungen . speziell elektrischer
Ströme).
5a. Abt. Angcwandlc\CKcmie und Nahrungs-
mittelforschung.
Pfungst^ (Frankfurt): Über die Verwen-
dung von überhitztem Wasserdampf in che-
mischen Laboratorien, mit Demonstration der
zur Überhitzung dienenden Apparate nach
Pfungsts System.
12. Abt. Mathematischer und naturwissen-
schaftlicher Unterricht.
Müll er- Uri (Braunschweig): Einige neue
physikalische Demonstrationeapparate.
Der Vers&mmlungBbeitrag ist: a) für Mit-
glieder der Gesellschaft Deutscher Natur-
forscher und Ärzte 15 M., b) für Mitglieder der
Gesellschaft, die den Betrag für die „Verhand-
lungen“ bereits an den Schatzmeister bezahlt
haben 9 M . c) für Teilnehmer 20 M.. d) für
dieselben, falls sie auch die „Verhandlungen"
zu beziehen wünschen 26 M., e) für Damen
6 M. Bei Entnahme der Karten für das Fest-
mahl erhöhen sich diese Beträge um je 5 M
Genaueres enthält das ausführliche Pro-
gramm, das von der Geschäftsstelle der Ver-
sammlung (Stuttgart, Rathaus) zu beziehen ist.
Die Firma Stra&ser A Rohde (Glashütte)
erhielt auf der 3. Deutschen Kunstgewerbe-
Ausstellung in Dresden für herv orragende Lei-
stung auf dem Gebiete der Präzisions-Pendel-
uhren und der Feinmechanik die Goldene Me-
daille.
filaatflohnisohes.
Über eine Modifikation de» Beck-
manngchen Siedeapparate».
Von E. Rupp.
Zeitschr. f. physik. Chem ÖS, S 693. 1905.
Um die Lösungsmittelmenge nicht allein
durch Volumenmessung, sondern auch durch
direkte Wägung, wie beim Landsberger-
schon und Landsberger - Lehnerschen
Apparat ermitteln zu können, hat der Verf.
eine kleine Modifikation an dem Beckmann-
schen Siedeapparat angebracht, die in der
Hauptsache darin besteht, daß das „8iederohr“
aus der Verschmelzung mit dem „8iedem&ntel"
losgelöst ist.
Die beistehende Figur läßt leicht erkennen,
wie dies erreicht wurde. Das mit seitlichem
Tubus für die Substanzeinfüllung und einer
SchlifTmanschette für das Thermometer ver-
sehene Siederohr ist mittels 8chlifls in den
Siedemantel einaetzbar und kommuniziert durch
eine weite Lochbobrung und ein an das Bchliff-
stück des Siedemantels angeschmolzenes Ver-
bindungarohr mit dem senkrecht stehenden
Luftkühler. Im letzteren befindet sich durch
einen Kork verschiebbar festgehalten der Innen-
kahler für Wasser. Je nachdem man nun da«
konisch ungeschliffene Ende des InnenkUhlers
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H«fi n.
». Rffptffmbr I9QS
Glastachnlsche*.
auf dem LuftkQhler aufstehen läßt oder nur
1 bis 2 mm hochschiebt, hat man cs in der
Hand, sämtliches Kondensat wieder in das
8iedorohr zurückzuführen oder in den Siede-
ranntel hinabfließen zu lassen.
In die Schliifläche des Siederohres ist eine
Rille eingefalzt, welche durch entsprechende
Drehung des letzteren dem Kahler gegenüber-
geetellt werden kann, so daß der Siedemantel
in direkte Verbindung mit dem Kahler gesetzt
ist, wodurch bei einem etwaigen Nachsieden
im Siedemantel ein Zurücksteigen der Dflmpfe
in das Siedorohr verhindert wird.
Wegen der Ausführung einer Bestimmung
von Molekulargrößen mit diesem Apparat muß
auf die Originalabhandlung verwiesen worden.
Das Anfertigungsrecht für den Apparat hat
die Firma Franz Hugershoff (Leipzig. Caro-
linenstr. 13) übernommen. Wb.
Über eine Methode, Meerwasser für
bakteriologische Untersuchungen
zu entnehmen.
Von P. Portier und J. Richard.
Compt. rcnd. 142. S. 1109. 1906.
Der Apparat besteht aus einer zylindrischen
Glasröhre A (s. Fig. 1) von 86 cm Lange und
16 mm Durchmesser, deren Wände stark genug
sind, um Drucken von 600 Atmosphären und
mehr zu widerstehen. Die Röhre ist unten
in eine kurze Kapillare ba ausgezogen und
setzt sich oben in ein langes, dreimal umge-
bogenes Kapillarrohr cd ef g h fort 1 ).
i) In der Abbildung sind der Deutlichkeit
wegen die einzelnen Schenkel weiter von-
einander entfernt gezeichnet, die tatsächliche
Lage der Röhren ist in Fig. 1 oben angegeben;
169
Es wird nun ein Tropfen Wasser in das
Rohr A eingeführt, letzteres dann vor der
Lampe bei a geschlossen und die lange Ka-
pillare mit einer Quocksilberluftpumpe ver-
bunden. 8obald das Vakuum erreicht ist,
schließt man die Kapillare bei h vor der Lampe.
Die von Luft befreite Röhre wird darauf in
einer Autoklave bei 120° sterilisiert und ist
zum Gebrauch fertig. Bio wird in einer me-
tallischen Hülse mittels Kupferdrähten so be-
festigt, daß die Spitze g h nach oben gekehrt
ist und aus der Halse herausragt (Fig. 3).
Fig. S.
Der am Senkblei in einem Rahmen angebrachte
Apparat wird dann in dieser Lage in die ge-
wünschte Tiefe gelassen; durch eine Bewegung
an der Leine wird die Metallhülse zum Um-
kippen gebracht, wobei die Kapillare fh gegen
ein unten am Rahmen befestigtes Messer
schlägt und bei g durchbricht; das Meerwasser
tritt nunmehr ein und fallt den leeren Apparat
vollkommen aus. Man zieht das Instrument in
die Höhe, wobei, je näher es der Oberfläche
kommt, desto mehr der Druck im Rohr nach-
läßt und seine Wiedererwärmung zunimmt, so
daß etwas Wasser austritt. Der ausfließendc
die Zerbrechlichkeit und das Volumen des
Apparats werden durch diese Anordnung ver-
mindert.
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170
Glaatcchnisch««. — Bücherschau.
D'uuch«
M»fhM>lk»r-Ztc
Wasserstrahl verhindert jede Verunreinigung
der Flüssigkeit ira Rohr durch daa umgehende
Meerwasser.
Sobald der Apparat an Bord ist, macht
man mit einer Feile einen Strich bei a. bricht
die 8pitze ab, zieht sie durch die Flamme und
setzt die Röhre auf einen kleinen sterilisierten
Apparat, wie er im unteren Teil der Fig. 2 ab-
gebildet ist. Nun wird auch bei d mit der
Feite ein Strich gemacht und die Kapillar-
röhre an dieser Stelle abgebrochen, wodurch
der mehrfach gekrümmte Teil d e f g h entfernt
wird. Daa Ende d zieht mau dann ebenfalls
durch die Flamme und setzt ein kleines mit
Watte gefülltes Röhrchen auf, das gleichfalls
sterilisiert ist. Wird jetzt der Quetschhahn
bei a goöffuet, so kann man unter dem Schutz
der kleinen Glocke C die Flüssigkeit aus der
Röhre A in eine Reihe von Kulturröhrchen T
einlassen, ohne irgend eine Verunreinigung
befürchten zu müssen. Die durch die Röhre m
in A eintretende Luft wird bei der Filtration
durch die Watte sterilisiert.
Die Verf. haben die vorstehend beschriebene
Anordnung des Apparats getroffen, nachdem
sie durch zahlreiche Versuche bei ihren Fahrten
auf der Yacht „Princesse Alice“ an ihrem ersten
primitiven Apparat mehrfache Modifikationen
angebracht haben. In der jetzigen Form laßt
sich der Apparat zur Entnahme von Wasser
aus sehr großen Tiefen gebrauchen, ohne
irgend welche Gefahr der Verunreinigung.
Wb.
Gebrauchsmuster.
Klasse:
12. Nr. 284 548. Heizvorrichtung für Destillier-
röhren an Fraktionskolben, dargestellt durch
ein kurzes, weites Absteigrohr und Durch-
leltungsrohr für die Heizflüssigkeit. F. Hu-
gerahoff, Leipzig. 6. 7. 06.
21. Nr. 283 666. Röntgenröhre mit versenkter
Antikathode. M. Ehrhardt, Berlin. 22. 4.05.
42. Nr. 238 180. Konisches Glaarohr mit Kugel,
mit Hahn ln Parallelschaltung, zum Messen
der hindurchBtrömenden Flüssigkeit. H.
Rahe, Berlin. 5. 12. 04.
Nr. 280 319. Garungs-Saccharimeter zur quan-
titativen Untersuchung des Urins auf Zucker-
gehalt, mit einem Abschluß durch Glashahn.
A. K Hehler & Söhne, Ilmenau. 8. 5. 06.
Nr. 280 790. Apparat zur Bestimmung des
Schwefels in Eisen u. dgl , aus einem mit
Trichter versehenen Lösungsk olben, der durch
einen mit einem Rohr verbundenen Hohl-
stopfen verschlossen wird. StrÖhlein &
Co., Düsseldorf. 15. 5. 06.
Nr. 283 410. Gasanalysator, dessen Absauge-
vorrichtung als letztes Glied des Gefäßsystems
hinter dem ßperrwassergefftß angeordnet ist.
A. Primäres!, Magdeburg. 13. 6. 06.
Nr. 283 488. Abgekürzter Kompressionsdruck-
messer zur genauen Messung sehr kleiner
Partialdrucke von Dampfen und Gasou. W.
Burger, Pankow-Berlin. 17. 4. 06.
61. Nr. 283 252. Ein Vakuum oinschließcnder,
mit Gummidichtung versehener Verschluß-
Btöpsel für Gefäße. R. Burger & Co.,
Berlin. 11. 6. 06.
Bücherschau.
Technolexikon des Vereins Deutscher In-
genieure.
An diesem 1901 begonnenen allgemeinen
technischen Wörterbuche für Übersetzungs-
zwecke (in den drei Sprachen Deutsch, Englisch
und Französisch) arbeiten jetzt rund 2000 in-
und ausländische Firmen und Einzelpersonen
mit; die Zahl der gesammelten Wortzettel be-
trögt über 3 000 000. Die Alphabetisieruuga-
arbeiten sind so weit vorgeschritten, daß die
Drucklegung Anfang 1907 beginnen wird.
Druck und Verlag sind der Firma J. J.
Weber in Leipzig übertragen worden.
C. Stechcrt, Zeit- und Breitenbestimmungen
durch die Methoden gleicher Zenitdistanzen.
(Aus dem Archiv der Deutschen 8ee warte.)
8°. 64 S. mit 8 Fig. u. 4 Taf. Hamburg,
Hammerich & Lesser 1905.
Die dargestellten Methoden eignen sich
sehr gut zur Benutzung in den weiteren Kreisen
der astronomischen Liebhaber, Uhrmacher u.s. w.,
denn es sind erstens die Anforderungen, welche
an die instrumentolle Ausrüstung gestellt
werden, äußerst gering (es gehört eigentlich
nur ein Fernrohr mit Niveau dazu); zweitens
ist die ganze Handhabung des Instrumentes
bei der Beobachtung ungemein einfach und
drittens laßt die Berechnung der Beobachtungen
an Kürze und Durchsichtigkeit kaum etwas zu
wünschen übrig: auch die Darstellung ist den
Vorkenntnissen dieses Leserkreises angepaßt.
Das Buch enthält ausgedehnte Verzeich-
nisse von Sternpaaren (für Zeitbestimmungen)
und kürzt durch Berechnung von Hilfsgrößen,
Grenzenangaben und sonstige Tafeln dio
unvermeidlichen Vorberoitungsrechnungen mög-
lichst ab.
Die im 8. Abschnitt vorgeschlagene Methode
der Zeitbestimmung durch Beobachtung in
einem festen Höhcuparalle) ist von besonderem
Interesse. Diese Methode ist empfehlenswert,
wenn der Beohachtungsort nicht gewechselt
wird. Die Handhabung dos Instrumentes ist
besonders einfach, die Ergebnisse stehen den
Meridianbeobachtungen in keiner Weise nach
und die Berechnung ist kürzer.
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Heft 17.
I. 8<?ptemb*r 190*.
Paunlschau.
171
Patentsoha u.
Verfahren zur Messung: der Geschwindigkeit und des Unglcichförmigkeitsgrade9
einer sich drehenden Welle, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Widerstand eines mit
der zu prüfenden Welle umlaufenden druckverändarlicheu Widerstandes gemessen wird, desaon
Kontaktflächen durch die Schleuderkraft zusammengedruckt werden. H. Hei mann in Berlin.
7. 5. 1904. Nr. 160 623. Kl. 42.
Rotierender Quecksilberunterbrecher mit Binstellvorrichtung für den Anlauf des
zwischen den Polen eines in dem Stromkreise der primären Spule liegenden Elektromagneten
(oder Solenoides) rotierenden Eisenkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß der Eisenkorpor in
seiner der Stromschlußstellung des rotierenden Teiles des Unterbrechers entsprechenden Lage
durch eine bei der Inbetriebsetzung des Unterbrechers elektromagnetisch oder mechanisch aus-
lösbare Sperrvorrichtung festgehalten wird. W. A. Hirschman in Pankow-Berlin. 10.11.1904-
Nr. 160 991. KL 21.
Libelle mit einer auf Stützen frei gelagerten Teilung, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teilung durch eine einzige Bewegungsschraube verstellt wird, ao daß weder unmittelbar
noch mittelbar Materialspannungen auf die Libellenröhre übertragen werden. F. Zwicky in
Winterthur, Schweiz. 11.9.1903. Nr. 160 696. Kl. 42.
Eine weitere Ausbildung des in Pat. Nr. 160 355 geachützten Verfahrens zur Messung
elektrischer Ströme nach der Kompensationsmethode, dadurch gekennzeichnet, daß für die
zur Herstellung der Differenz von elektromotorischen Kräften benutzten Normalelemente, die in
ihrer chemischen Zusammensetzung gleich oder voneinander verschieden sein können, die Pro-
dukte aus elektromotorischer Kraft und Temperaturkoeffizienten einander gleich sind. R. O.
Heinrich in Berlin. 50. 11. 1904. Nr. 161 245; Zus. z. Pat. Nr. 160 355. Kl. 21.
Verfahren zur Herstellung von GlasgefäBen mit ttruchnähten, dadurch gekenn-
zeichnet, daß das Gefäß in einer ringförmigen Zone Beines Umfangs erhitzt wird, worauf durch
einen Druck senkrecht zur Ebene der Ringzone die erweichte Wandung zum Ausbauchen
gebracht und die Ausbauchung durch Anpressen gegen oinen metallenen Flansch (Ring o. dgl.)
in eine aus zwei verschmolzenen Wandteilen bestehende Ringrippe verwandelt wird, von der
Eigenschaft, daß das Gefäß unmittelbar vor dem Ringe, oder bei Anwendung von zwei Ringen
zwischen denselben, glatt und ohne Splitter abgebrochen werden kaun. P. Hartmann in Berlin.
5.6.1904. Nr. 160 792. Kl. 32.
Elektrouiagnctanonlnung für polarisierte Relais, bei welcher zwei in die Linien-
leitung eingeschaltete Elektromagnetpaare kreuzförmig um einen gemeinsamen, einen auBbalan-
ziorten Hebel bildenden Anker angeordnet sind, der in seinor Ruhelage durch eine magnetische,
mittels eines Ortsstromes oder mittels Dauermagnete an den Elektromagneten hergestellte
Ruhekraft festgehalten lind nur durch einen Linienstrom bestimmter Richtung zum Ausschlag
gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Anker ein Stahlmagnet benutzt wird, dessen
Pole die Enden des Ankers bilden, zu dem Zwecke, die Anbringung der magnetischen Ruhekraft
an beiden Elektromaguetpaaren zu ermöglichen und auch bei Herstellung der magnetischen
Ruhekmft an nur einem Elektromagnetpaare die den Ausschlag und Rückschlag des Ankers be-
wirkenden Kräfte zu verstärken. L Cerebotani in München und A. Silbermann in Berlin.
8. 7. 1903. Nr. 161 420. KL 21.
Elektromagnetisches Relais, dadurch gekennzeichnet, daß der beim Anziehen
zunächst einen zweiten Stromkreis schließende Anker beim Weiteranzieheu den ursprünglich
wirksamen Stromkreis wieder unterbricht.
2. Ausführungsform des Relais nach Anspruch 1, bei welcher der Relaisanker zunächst
einen Arbeitskontakt schließt und infolgedessen selbsttätig weiter angezogen wird, wobei dann
Ruhekontakte des zuerst geschlossenen Stromkreises geöffnet werden. R. Stock & Co. in
Berlin. 3. 9. 1904. Nr. 161 421. Kl. 21.
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Patentliite.
Daatsch«
Mechaniker-Ztg.
172
Patentliste.
Bia zum 13. August 1906.
Kinase: Anmeldungen.
21. C. 13 877. Empfängerapparat für die Fern-
Übertragung von Bildern und Ähnlichen
FlÄchendaretellungen mit Hilfe einerdurch das
Original verschieden stark belichteten Selen-
zelle. H. Carbo nn olle, Uccle, Belg. 19. 8. 05.
F. 19 367. Einrichtung zur Fernübertragung
von bildlichen Darstellungen wie Photogra-
phien, Gemälden u. dgl. E. Fortong, Berlin.
3. 10. 04.
I. 9138. Induktions -Wechselstromzähler mit
getrenntem Haupt- und Nebenschlußmagnet;
Zus. z. Anm. I. 8858. Isaria-Zähler-Werke,
München. 19. 5. 06.
M. 28 663. Verfuhren zur Messung des Phasen*
Unterschiedes elektrischer Wechselströme
und Spannungen. B. Monasch, Langfuhr
b. Danzig. 1. 12. 05.
N. 7958. Quecksilberrelais. A. v. Nikiforoff,
Warschau. 29. 7. 05.
R. 22 653. Galvanometer. J, Richard, Paris.
25. 4. 06.
Sch 24 691. Vorrichtung zur Fernübertragung
bildlicher Darstellungen unter Auflösung und
Zusammensetzung des Bildes in parallele
Punk treiben. M. Schönau, Blasewitz.
28. 11. 05.
S. 22 396. Vorrichtung zum selbsttätigen Auf-
zeichnen des Verlaufs mehrerer physika-
lischer Vorgänge. Siemens & Halske,
Berlin. 28. 11. 03.
T. 11 055. Kontaktvorrichtung an elektrischen
oder magnetischen Meßinstrumenten, Relais
o. dgl. S. G. Tripp, Wilmersdorf - Berlin.
3. 3. 06.
42. F. 21731. Vorrichtung zum Anzeigen des
von einem Schiff zurückgelegten Weges.
J. u. K. Frey, Nürnberg. 6. 5. 06.
H. 34 774. Einrichtung zur Bestimmung der
Refraktion von Augen. W. Härtert, Göt-
tingen. 23. 2. 05.
K. 30 293. Verfahren und Vorrichtung zum
Messer, der Verdrehung einer Welle, elasti-
schen Kupplung o. dgl. mittels elektrischer
Ströme. G. Killat, Wilhelmshaven. 7. 9. 05.
L. 21 325. Tachymeter zur unmittelbaren Be-
stimmung der Horizontaldistanz und des re-
lativen Höhenunterschiedes mit Hilfe eines
mit der Fernrohrachse fest verbundenen
Armes. W. Lüska, Lemberg, und R. u.
A. Rost, Wien. 17. 7. 05.
R. 2270. Verfahren zum Dichten der Schau-
feln des Kreiselrades von Quecksilber-Va-
kuumpumpen. Radium Elektrizitäts-
Gesellschaft, Wipperfürth, Rheinpr. 3.5.06.
R 22 171. Schwiugende Quecksilberluftpumpe.
U. v. Reden, Franzburg b. Gehrden b. Han-
nover. 9. 11. 05.
Sch. 23500. Kopfgelenk für Zirkel. G. Schoen-
ner, Nürnberg. 11. 3. 05.
8. 20 297. Vorrichtung zum Bestimmen der
Rauchstärke. H. Silbermann, Königsberg
I. Pr. 23. 11. 04.
S. 21 081. Projektionsapparat mit mineralhal-
tigen Bogenlichtkohlen. Sautter, Harle &
Cie., Paris. 5. 5. 06.
St. 9646. Vorrichtung zum Bestimmen des
Feuchtigkeitsgehaltes der Luft. 0. Steffens,
Hamburg. 11. 7. 05.
U. 2750. Kupplungsvorrichtung für von Uhr-
werken angetriebene Registriertrommelu.
G. Ulivi, Florenz. 8. 4. 05.
W. 24 146. Bildumkehrendes Prismensyetem
M. Hensoldt & Söhne, Wetzlar. 13. 4. 06.
W. 24 728. Alltriebsvorrichtung für im luft-
verdünnten Raume durch Drehung des Ge-
häuses in Umdrehung versetzte Gyroskope.
P. Winand, Cöln. 7. 11. 05.
Z. 4804 Ramsdensches Okular mit einem zu-
sammengesetzten Augenimsensystem, in dem
eine chromatisch korrigierende Kittfläche
ihre konkave Seite der Feldlinse zukehrt.
C. Zeiß, Jena. 19. 2. 06.
! 47. F. 21 108. Mutter für Bewegungsschrauben.
O. Komm, Chemnitz. 5. 1 06.
72. N. 7709. Zielfernrohr für Gewehre und Ge-
schütze. F. Neuber, Wiener Neustadt, u.
W. v. Preiß, Baden. 23. 2. 05.
O. 4851. Zielfernrohrbefestigung, die ein Vor-
wärtsgleiten dos Fernrohres beim Schuß ge-
stattet. Optische Werke, Cassel. 28.4.05.
74. .1. 8674. Beleuchtungsvorrichtung für Meß-
instrumente, insbesondere Geschwindigkeits-
messer. C. Junghans, Schramberg, Würt-
temberg. 22. 9. 05.
N. 7880. Vorrichtung zur elektrischen Fern-
Uhertragung der Kompaßstellungen. Neu-
feldt & Kuhnke, Kiel, u. B. Freeso, Del-
menhorst. 7. 6. 05.
Erteilungen.
21. Nr. 175 443. Ferraris - Meßgerät. Isaria-
Zähler-Werke, München. 27. 11. 01.
Nr. 175448. Isolierraittel für elektrische Zwecke.
J. Fuchs, Charlottenburg. 10. 8. 05.
82. Nr. 175 385. Verfahren zur Herstellung von
blasen freiem Quarzglas. W. C. Heraeua,
Hanau. 27. 10. 04.
42. Nr. 175 354. Wärmemesser für hohe Tempe-
raturen; Zus. z. Pat. Nr. 156 008. Hart-
mann & Braun, Frankfurt a. M. 13. 11. 04-
Nr. 175 355. Röhrenfederthermometer. J. B.
Fournier, Paris. 25. 12. 04.
Für die Redaktion verantwortlich: A. Ulasch ko ln Berlin W.
Verlag von Julia« Springer ln Berlin N. — Drack von Emil Drepsr ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung
Beiblatt zur Zeitschrift für lustrumenteukunde
Organ für die gesamte Glasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 5.
13. September.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Einspannfutter für die Drehbank.
Vf n C. Reichel iu Berlin.
Für mechanische Werkstätten eignet sich das nachstehend beschriebene Einspann-
futter zur Bedrohung rechtwinklig zu den Hauplflächen gelegener Begrenzungetlächen.
Es bietet den Vorteil, daß die Ausrichtung leicht und sicher zu bewirken und korrekte
Arbeit in unbeschränkter MeDgc zu erzielen ist.
Meine Erfah-
rungen mit solchen |
Futtern reichen zurück
bis zum Jahre 1867.
Für meine frühere Fräs-
maschine hatte ich mir
zwei solcher Futter zur ^
Einspannung beliebig
langer Stäbe (Maßstäbe) '
innerhalb der Grenzen
der Maschine hergesteilt
und mit ausgezeichne-
ten Erfolgen benutzt.
Nach Aufgeben
meiner Werkstatt hatte
ich das Bedürfnis, auf
der Drehbank kleinere
Stücke schnell und ge-
nau rechtwinklig bear- 1
beiten zu können, und
so übertrug ich die
bewährte Konstruktion
auf die Drehbank. Das
für meine Drehbank von
950 mm Wangenlänge und
140 mm Spitzenhöhe i; » I
hergestellte Futter F ( Fig . 1) hat die Form eines U .. . j>
in folgenden Abmessungen (im Lichten): Länge 95 mm,
Breite 90 mm und Tiefe 50 mm. Ich kann darin t
Stücke bis zu etwa 270 mm Länge, die dann aus
dem U an beiden Seiten überragen, rechtwinklig f
bedrehen. Das gilt für alle Materialien, die in | V
mechanischen Werkstätten zu bearbeiten sind.
Das Futter ist frei von allen Schrauben- t
löchern und Schrauben; nur die glatten Seitenwände
SS dienen zum Richten und Festspannen der Werk-
stücke unter Vermittelung kleiner Spannstücke wie T, j ; ’ i
von denen, je nach der Dicke der Arbeitsstücke,
solche von passender Größe zur Anwendung kommen. Bei solchen Werkstücken, welche
für die Befestigung nur wenig Raum lassen, benutze ich sogenannte Parallelkeilc, d. h.
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174
C. Reichel, Einepannfulter für die Drehbank.
Doutecke
Meehenlker-Ztg
Keile von gleicher Neigung, die in entgegengesetzter Richtung zu prismatischen Stöcken
von rechteckigem Längsschnitt sich ergänzen. Ich besitze zwei gleiche aufeinander
folgende Reihen von je 4 Stück aus hartem Holz und zwei Reihen von je 4 Stück aus
Gußeisen von größerer Dicke, so daß ich sehr verschieden große Löcken damit aus-
füllen kann.
Das aus Gußeisen gearbeitete Futter ist, wie aus der Fig. 1 ersichtlich, mit
sehr starken Seitenwänden versehen, also gegen Biegung und Federung durchaus ge-
schätzt. Da die darin bearbeiteten Stöcke jede strenge Nachprüfung aushalten sollen,
so habe ich auf seine Herstellung alle Sorgfalt verwendet und mir ein Fundamental-
werkzeug geschaffen, dem eine weite Anwendungsfähigkeit eigen ist.
Die Herstellung geschah in folgender Weise. Das rohe Gußstück aus dichtem
weichem Eigen wurde zuerst mit dem Muttergewinde für die Drehbankspindel versehen.
Die bei Anfertigung von Futtern für die Drehbank in mechanischen Werkstätten viel-
fach geübte Einschneidung des Gewindes mit dem Handgewindestahl genügt hier nicht,
das Gewinde entbehrt dann nämlich der hinreichenden Genauigkeit; dagegen liefert der
in den Support gespannte Einzahn6tahl unter Anwendung einer schwindelfreien Patronen-
führung ein korrektes Gewinde, das den eben gedrehten Ansatz zur zwangfreien
Deckung mit dem laufenden Spindelansatz bringt, eine Bedingung, von der die dauernde
Brauchbarkeit des Futters abbängt.
Die Vorarbeit für die drei inneren Flächen G und SS besteht im Ebendrehen
von G bis zur Berührung von SS und dem hohlzylindrischen Andrehen der letzteren
bis G, so weit, daß reine Metallüäehen zum Vorschein kommen. Für die weitere Vor-
arbeit durch Drehen sind die Außenwände des Futters mittels einer in den Support
oder die Vorlage eingespannten Bohrvorrichtung so anzubohren, daß durch zwei gegen-
überliegende Anbohrungen je eine Rotationsachse geschaffen wird, die gestattet, daß
zwischen Spitzen die dem Keitstock zugekehrte Fläche, desgleichen aber auch die
beiden Flächen SS teilweise eben gedreht werden können, bis sie die im Anfang er-
wähnten hohlzylindrischen Anbohrungen berühren. Damit die Ebendrehungen so weit
als möglich geschehen können, müssen die Anbohrungen der Grundfläche G nahe liegen.
Besondere Sorgfalt ist darauf zu verwenden, daß die Anbohrungen nach einer
guten Kreisteilung geschehen, damit die sich kreuzenden Rotationsachsen rechtwinklig
zueinander liegende Flächen liefern. Es bleibt noch die Bedrohung der äußeren
schrägen Strebeflachen übrig, die deswegen von Bedeutung ist, weil dadurch das Futter
in das indifferente Gleichgewicht gebracht werden kann. Fällt der Schwerpunkt eines
Futters von erheblichem Gewicht (hier 4,5 kg) nicht mit der Spindelachse zusammen,
so tritt bei schneller Rotation leicht eine unangenehme pendelnde Bewegung der Dreh-
bank ein. Zu den in Anwendung gekommenen Rotationsachsen sind nun noch zwei
sich kreuzende zu schaffen durch Anbohrung einer jeden Bchrägen Fläche, und zwar so,
daß je eine Anbohrung einer gegenüberliegenden kurzen Außenfläche mit dieser eine
Rotationsachse bildet, die rechtwinklig durch die schräge Fläche geht.
Nach Beendigung der Dreharbeiten folgt die weitere Bearbeitung der drei
Flächen G und SS. Die bei der Bedrohung roh gebliebenen Flächenteile, die vom
Stichel nicht erreicht werden können, werden zunächst mit der Feile so nahe als mög-
lich in die Fortsetzung der Andrehungen gebracht. Diese Arbeit reicht aber für die
Fertigstellung der Flächen keineswegs aus, da mit dem unvollkommenen Werkzeug,
der Feile, ebene Flächen nicht zu erzielen sind.
Eine ausgezeichnete Methode, ebene Flächen herzustellen, wird im Pein-
maschinenbau fast durchweg angewendet, ist aber in mechanischen Werkstätten wenig
bekannt und nicht genügend gewürdigt, nämlich die Methode des SchabenB, die darin
besteht, daß die über der zu erzielenden Ebene liegenden Teilchen durch eine scharfe
Kante abgeschabt werden. Die Feile stellt zwar eine Anzahl miteinander fest ver-
bundener Schaber in ihren Zähnen dar, aber sie deckt dem Arbeiter die zu beschabende
Stelle vollständig zu uud nimmt leicht Teile weg, die stehen bleiben müssen, während
der einfache Schaber nur das entfernt, was überschüssig ist; er arbeitet viel sicherer
und feiner als die Feile. Eine ausführliche Beschreibung der Schabemethode zu geben,
würde hier zu weit führen, es sei nur angedeutet, daß an Hilfsstücken erforderlich sind zwei
eben geschabte Normalplatten von der Größe der Flächen SS, ein genau gerades kurzes
Lineal zur Orientierung über die Gestalt der zu beschabenden Flächen und eine kleine
Aufsatzlibelle mit ebener Sohle, wie die in der Figur mit L angedeutete, außerdem
eiDe ebene Richtplatte mit drei Stellschrauben. Die Drehbank, für welche das Futter
Heft 18.
IV 8f'|ttenibi*r IWW.
C. Reichel, Einjpannfutler für die Drehbank,
175
bestimmt ist, muß annähernd nach der Libelle horizontal ausgerichtet sein. Vor der
Beschabung der flächen ist es notwendig, die Hohlkanten zwischen 0 und £5 mit
einer Messerfeile zu unterfeilen, damit die Normalplatten bei Prüfung der Flächen sich
vollkommen frei anschließen können.
Es wird am zweckmäßigsten sein, zunächst die Grundfläche 0 zu schaben;
ihre Lage ist durch die Libelle vorzuprüfen. Das Futter wird mit seiner Ansatzfläche
auf die horizontale Richtplatte gestellt und unter der auf O stehenden Libelle in zwei
rechtwinklig sich kreuzenden Lagen umgesetzt. Der halbe Unterschied in den Aus-
schlägen, welche die Libelle beim Umsetzen ergibt, ist durch Schaben an der Flüche
zu beseitigen. Hier müssen Lineal, Libelle und Normalplatte angewendet werden zur
Erkennung dessen, was durch Schaben zu beseitigen ist, bis schließlich die Ebene in
genau paralleler Lage zur Ansatzfläche erreicht ist.
Für die Beschabung der Flächen SS ist das Futter auf die Drehbank zu
schrauben. Eine dieser Flächen wird in der Querrichtung zur Spindel nach der Li-
belle L durch leichtes Klopfen am Futter horizontal gerichtet, dann auf ihr die Libelle
um 90° umgesetzt, also parallel der Spindelachse gestellt, und der Blasenstand notiert.
In dem Futter wird nun mittels des Spannslücks T eine der erwähnten Normalplatten
gegen die eben untersuchte Fläche S so geklemmt, dnß sie nach zwei Richtungen über
diese hinausragt, um der Libelle Raum zur Aufstellung zu lassen, wenn ihre Fläche
durch Drehung der Spindel nach oben gerichtet worden ist. Da nun die Hervor-
ragungen der Platte die Fortsetzung der Fläche S bilden, so gibt die Libelle an ihrer
Skale an, in welchem Sinne und um wie viel die Lage der Fläche gegen die Spindel-
achse zu verändern ist. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Unterschied der beiden
Libellenausschläge gleich ist der doppelten Abweichung der Flächenlage zur Spindel-
achse. Sind in beiden Lagen der Fläche die Ausschläge der Libelle gleich groß in
gleichem Sinne, so ist die Fläche parallel der Spindel. Um zu diesem Ziel zu ge-
langen, müssen Libelle, Lineal, Probeftäche und Schaber Zusammenarbeiten.
Es ist Wert darauf zu legen, daß die Flächen SS nicht allein parallol zur
Spindel liegen, sondern daß sie auch in der Querrichtung zur Spindel untereinander
parallel werden, damit die Anwendung der erwähnten Parallelkeile möglich ist. Bei
sorgfältiger Arbeit werden die vorgearbeiteten Flächen nur geringe Abweichungen von
der korrekten Lage zeigen, die Schabearbeit wird daher vorzugsweise die Erzielung
ebener Flächen anzustreben haben.
Die Anwendungsfähigkeit des Futters ist eine vielseitige. In der Figur 1 ist die
Bearbeitung einer Platte P zur rechtwinkligen Bedrehung ihrer Begrenzungsflächen an-
gedeutet. Die der Ebene am nächsten kommende rohe Begrenzungsfläche (vorausgesetzt
ist, daß beide Grundflächen schon parallel gedreht sind) wird gegen O gelehnt, die Platte
gegen S durch T befestigt und die herausragende Fläche bedreht, dann P umgespannt
und die zweite rohe Fläche der eben bearbeiteten parallel gedreht. Die dritte Fläche soll
nun rechtwinklig zu den eben fertig gewordenen gedreht werden. Unter leichter Ein-
spannung, die noch eine Drehung zuläßt, wird P so nach der Libelle ausgerichtet, daß die
beiden bedrehten Begrenzungsflächen parallel der Spindel werden. Die vierte Fläche
darf hierbei die Grundfläche nicht berühren, wie die Figur 1 es andeutet, andern-
falls würde eine Drehung der Platte nicht stattlinden können. Klopfen mit einem
kleinen Holzhammer bringt leicht die Platte nach der Libelle in die richtige Lage, in
der dann durch Nachziehen der Spannschraube die Feststellung zu bewirken ist. Für
die vierte Flüche genügt die Anlage der eben bedrohten dritten gegen G. Alle Be-
grenzungsflächen sind nun untereinander und zu den Hauptflächen rechtwinklig.
Nicht nur Körper von quadratischem oder rechteckigem Querschnitt, sondern
auch solche prismatische Körper, deren Grundflächen von drei oder mehr Linien be-
grenzt sind, können in dem Futter bearbeitet werden, wenn ihre Länge geringer ist,
als die Entfernung der Flächen SS voneinander. Die Stücke sind dann, wenn die Winkel
aneinander stoßender Flächen bestimmt sind, nach entsprechenden Schablonen mit einer
Grundfläche gegen eine Fläche S zu spannen.
Soll die Platte P an einer ihrer Grundflächen eine zylindrische Aussparung er-
halten, so kann Bie durch geeignete Zwisehenlagen aus Holz oder Metall in die passende
Lage gebracht werden. Ich besitze eine große Zahl sehr verschiedener Stücke aus
hartem Holz von rechteckigem Querschnitt, die sich zu solchen Zwisehenlagen eignen.
In den meisten Fällen genügt für die Befestigung im Futter ein Spannstück T, nur bei
großen, schweren Stücken sind zwei solcher nötig.
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176
C Reichel, Einspannfutter für dio Drehbank. Mechaniker -Zt"
Ale bis jetzt kleinstes Stück habe ich einen Körper bedreht von 10 X 14 mm
und einer Dicke von 8 mm; es steht aber nichts im Wege, noch weit unter diese Di-
mensionen zu gehen. Hier ist ein direktes Einspannen mit T nicht möglich. Da die
zu bedrohende Flüche über der Vorderfläche des Futters um so viel hervorragen muß,
daß der Stiche) die letztere nicht berühren kann, so ist für den parallelen Anschluß
des Stückes an 0 ein Zwischenstück Z (Fig. 2) erforderlich, außerdem zur Befestigung
ein kräftiges oblonges Stück 17, , dessen Dünge mindestens dem größten Durchmesser
von T gleich sein muß, mit einer der Unterlegplalte U (Fig. 1) gleichen Einsenkung in
seiner Mitte. U l ist an seiner Auflagefläche gegen Z und P, in der Mitte ausgespart,
damit es sich unzweifelhaft sicher den festzuspannenden Stücken anschließen kann.
Ungleiche Dicken von Z und P, sind durch ein geeignetes Stück Z x zu gleichen
zu ergänzen.
Ich habe für solche Fälle in langen Jahren Abschnitte parallel gedrehter oder
gefräster Stücke gesammelt, ebenso auch Holzklötze der verschiedensten Dimensionen,
und habe daher immer Hilfsstücke zur Verfügung. Geringe Unterschiede gleiche ich
durch dünne Blechstücke oder Kartenbliltter aus.
Hat man eine größere Anzahl gleicher Stücke zu bedreben, so kann man sie
leicht zugleich einspannen, ohne eine Verschiebung gegeneinander besorgen zu müssen.
Hat man sich einmal eine der Normalplatten P (Fig. 1) an ihren Begrenzungs-
flächen nach dem beschriebenen Ausrichtverfahren mit der Libelle rechtwinklig bedreht,
so kann diese benutzt werden zur Ausrichtung aller Werkstücke, indem eine ihrer Be-
FIg. 2
grenzungsflächen gegen 0 und das zu richtende Stück mit einer schon bedrehten
Fläche gegen die parallel der Spindelachse laufende Fläche gelegt wird; das mehr Zeit
kostende Auaricbtverfahren mit der Libelle, welches nur ein Fundamentalstück wie P
liefern soll, ist dann entbehrlich.
Da das Einspannen von Werkstücken das indifferente Gleichgewicht des Futters
stört, so ist es zweckmäßig, in die kurzen, der Spindel parallelen Außenwände zylin-
drische Stangen zu schrauben, auf denen Ausgleichsgewichte in passender Entfernung
von der Achse fcstgeklemmt werden können.
Ein Vergleich meines Futters mit dem in dieser Zeitschrift 18%. S. 13 be-
schriebenen dürfte das meinige wohl vorteilhafter in der Anwendung erscheinen lassen,
besonders in der Schnelligkeit und Sicherheit der Einspannung. Dort sind Überwürfe
und Schrauben der verschiedensten Dimensionen nötig, die, den Stücken entsprechend,
in den Löchern zu versetzen Bind, außerdem aber stets noch Unterstützungsstücke für
die Überwürfe von der Dicke der Werkstücke. Selten genügt auch da die Anwendung
eines Überwurfs, der elastisch bei der Anspannung durch die Schraube sich biegend,
nicht hinreichende Befestigung bietet. Ich selbst habe lange Jahre ein im Prinzip ähn-
liches Futter benutzt (vgl. Zeitsehr. f. Imtrkde. 12. 8.220. 1892); ich hatte mir dieses
Futter schon im Jahre 1862 hergestellt, die beiden Spannfutter für die Fräsmaschine
1867. Letztere hatte ich zuerst mit Klemmschrauben versehen, die durch eine der
Seitenw ände 8 geführt die Futter zu Schraubzwingen machten. Ein Nachteil der Klemm-
schrauben aber bestand darin, daß die Stücke bei der Anspannung verschoben wurden,
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flwrt 18.
II». S r [>iemb fir ivoft.
Vereinsnachrichten. — Kleiner« Mitteilungen
177
also die ihnen vorher angewiesene Lage nicht beibehielten. Nach Erfindung der Spann-
stücke T fiel dieser Nachteil fort; Überwürfe sind aber nicht ganz frei davon.
Die Grundidee der Futter aus dieser Zeitschr. 1896 und meinem vom .lahre
1862 fand ich schon in der mechanischen Werkstatt von l’istor ät Martins bei meinem
Eintritt im Jahre 1850 vor. Es waren dort zwei Futter aus Duchsbaumholz vorhanden,
das eine von quadratischem, das andere von rhombischem Querschnitt von 120°; jedes
war ungefähr 150 mm lang und in der Mitte an zwei aneinanderstoßenden Flüchen mit
dem Drehbankgewinde versehen. Das erstere diente zur Bedrohung der Spiegelstühle
für nautische Instrumente, das zweite zur Bedrehung der Winkelstücke für Kompaß-
stativköpfe. Drei dieser Winkelstücke von je 120° waren an der Unterfläche einer ko-
nischen Hülso durch Schrauben befestigt und bildeten die Scharnierteile für die höl-
zernen Stativfüße. Die Winkelstücke wurden mit Siegellack an den Futtern befestigt.
Ein Umkitten der Stücke nach Bedrehung einer Fläche brauchte nicht vorgenommen
zu werden, sondern nur ein Umschrauben des Futters auf der Spindel. Die Fehler-
quellen dieser Futter lagen nur in dem veränderlichen Material und der Aufkittung.
Ich selbst habe erfahren, daß die bedrohten Stücke in ihren Winkeln merkbare Ab-
weichungen zeigten. Metallfutter würden jedenfalls dauernd korrekte Arbeit geliefert
haben in der Voraussetzung, daß sie genau ausgeführt worden wären.
Vereinsnachrichten.
Aufgenommen in den Hptv. der D. G.
f. M. u. 0. ist:
Hr. H. C. Kröplin; Feinmechanische
Werkstatt, Fabrikation von Barometern und
Sphärometern; Bützow, Mecklenburg.
Zweigverein Ilmenau.
Verein Deutscher Ülnslnstruinenton-
Fabrikanten. E. V.
Mit dem Patentanwalt Hrn. M. Thier
in Erfurt ist vom Verein Deutscher Glas-
instrumenten - Fabrikanten ein Abkommen
getroffen worden, ihm die alleinige Ver-
tretung in Patent- und Musterschutz - An-
gelegenheiten zu übertragen, da er über
die nötige Kenntnis der Branche verfügt.
Wir bitten unsere Mitglieder in allen
vorkommenden Fällen, auch bei Einholung
derartiger Auskünfte, sich der Vertretung
des Genannten zu bedienen, weil sie ge-
wissenhafter, sachgemäßer Vertretung und
großen Entgegenkommens sicher sind.
Der Vorstand.
M. Biel er, Vorsitzender.
Kleinere Mitteilungen.
Das neue physikalische Institut
der Universität I.eipzlg
und Geschichtliches,
Von O. Wiener
Phyt. Zntichr. 7. S. 1. 1906.
Bei der am 8. Juli 1905 atattgehabten Bin- |
weihung des neuen physikalischen Instituts
der Universität Leipzig wurde über die ge-
schichtliche Entwicklung dieses Instituts von
dem Direktor desselben, Prof. Dr. 0. Wiener,
berichtet. Entstanden ist dasselbe aus physi-
kalischen Privatsammlungen von Leipziger Do-
zenten des 18. Jahrhunderts, die vom sächsischen
Staate angekauft wurden. Erst im Beginn des
19. Jahrhunderts, von 1809 ab, zahlto der Staat
jährlich 150 Taler zur Erhaltung und Ver-
mehrung der Apparate: dies geschah auf Antrag
von Prof. Weiß, dem späteren Berliner Mine-
ralogen, deseen Nachfolger Gilbert, dor erste
Herausgeber der Annalen der Physik, wurde.
Aber weder unter diesom noch unter seinem
Nachfolger Brandes existierte ein eigentliches
Institut, welches Hörsaal und Sammlung in
einem Gebäude umfaßt hätte. Ein solches kam
erst 1835 unter Pechner zu stände und wurde
in dem damals neu erbauten, Augustinum ge-
nannten Universitätsgebäude untergebracht.
Hier lehrten sodann nach einander Wilhelm
Wobor und Hankel. Zu des letzteren Zeit,
Im 7. Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts, stieg die
Zahl der Studierenden an der Leipziger Uni-
versität, welche bis dahin unter 1000 geblieben
war, sehr rasch auf mehr als 2000. Dies gab
Veranlassung zur Errichtung eines besonderen
Gebäudes für das Institut, in welchem außer
einem größeren Hörsaal auch genügend Platz
für physikalische Arbeiten geschaffen wurde,
da 600 gm an Lahoratoriumsräumcn zur Ver-
fügung standen.
Der weitere Anstieg der Besuchsziffer
Leipzigs hat nunmehr zur Errichtung eines
neuen Institutsgebäudes geführt, dos 2000 i/m
Flache für Laboratoriumsräunie umfaßt, nur
400 qm weniger als das Züricher Institut,
welches das größte seiner Art ist. Sämtliche
Raume umschließen einen das Gebäude
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178
Kleinere Mitteilungen. — GlaelechnLsches.
Deaucbe
M«ctuRlker-Ztg.
bis zum Dach durchsetzenden Lichthof,
der auch heizbar ist und fflr Arbeiten, die
gröberen Kaum beanspruchen, gute Dienste zu
leisten verspricht. In diesen Lichthof können
Wagen, mit Pferden bespannt, direkt hinein-
fahren, wodurch ein ungestörtes Abladen und
Auspacken größerer Maschinen ermöglicht wird.
Die Heizung der Laboratoriumsrflume erfolgt
durch Niederdruckdampf; die Heizkörper sind
aber in den Laboratorien nicht, wie sonst
üblich, in der Nahe der Fenster, sondern im
Innern der Zimmer angebracht; besondere Ver-
suche hatten nämlich gezeigt, daß hierdurch
eine gleichförmigere Temperatur der Räume
erzielt wird.
Zur Beleuchtung wurde aus Rücksicht auf
dio Billigkeit des Betriebes GasglUhlicht ge-
wühlt, doch sind Hörstile und PraktikumeAle
mit Bogenlampen ausgestattet.
Dio instrumenteilen Hilfsmittel des Instituts
sind wesentlich vermehrt w’orden. Als solche
seien u. a. erwähnt: ein Luftkompressor für
10 Atm. } eine dreipferdige fahrbare Dampf-
maschine, eine zweistufige Kohleusaurekalte-
inaschine, verschiedene elektrische Dynamo-
maschinen und Motoren, darunter zwei Gleich-
strommaschinen der Siemens- Schlickert-
Werke für je 5000 Voft, im ganzen also 10000 \
Volt hei 0,1 Ampere maximaler Stromstärke,
ferner eine Hochdruckinfluenzmaschino nach
Töplor-Hempel- Lehmann, welche in einen
Kessel für 4 Atm. (’berdruck eingebaut ist und
einen Strom von 0,1 Milliampere hei 210000 Volt
Spannung liefert, endlich auch ein Ultrnmikroskop
nach Siedentopf und Zsigmondy. Mk
Besuch (1er Fortbildungsschulen.
Das Kammergericht hat in einer Strafsache
dahin entschieden, daß auf Grund der Gewerbe-
ordnung ein Lehrling nur gezwungen werden
kann, dio Fortbildungsschule in der Gemeinde
zu besuchen, in der er beschäftigt wird; dio
Fortbildungsschule seines Wohnortes braucht
er dann nicht zu besuchen, wenn er in einer
anderen Gemeinde tätig ist. Dies Urteil ist
besonders für solche Orte wichtig, wo Lehr-
linge aus den Vororten arbeiten, und umge-
kehrt, viele Werkstätten In den Vororten liegen,
deren Lehrlinge im Hauptorte wohnen.
Maile in Germany muß eich, worauf der
preußische Minister für Handel und Gewerbe
im „Ministerialblatt d. Handels- u. Gewerbe-
verwalt.“ aufmerksam macht , auch auf den
deutschen Waren, die nach Transvaal einge-
führt worden sollen, aufgebracht sein ; wegen
mangelnder Bescheinigung des Ursprungs-
landes haben wiederholt Beschlagnahmen statt-
gefunden.
Glastechnisches.
Ein Apparat zur Messung der Durch-
dringungsstärke und der Quantität
der KÖntgenstrahlen und zur
photometrischen Bestimmung Ihrer
Dauerwirkung.
Von G. Contremoulins.
Compt. reml 141 . 8. 26. 1905 .
Bereits im Jahre 1902 (Compt. rend. 134.
8. 649 ) hat Verf. einen Apparat angegeben, um
die Durchdrtngungsfähigkeit und die Menge
von Röntgenstrahlen zu messen. Der neuer-
dings beschriebene Apparat, welcher nach dem
gleichen Prinzip konstruiert ist, besteht aus
zwei Teilen: 1. dem Metroradioskop, welches
die DurchdringungsschArfe und die Menge der
Röntgenstrahlen zu messen gostattet; 2. dem
Radiophotometer, welches die Gesamtwirkung
bei dauernder Bestrahlung auf photographischem
Wege bestimmt.
Das Metroradioskop ist ein Photometer für
Röntge n strahlen, welches auf der Vergleichung
von drei leuchtenden Flachen C, P und Q be-
ruht, deren Helligkeit gleich gomacht wird.
Die Flache C ist ein Stück eines Bariumplatin-
cyanürschirmes. das von einem Bündel der zu
messenden Röntgenstrahlen bestrahlt wird und
vor dem sich, zwischen Schirm und Auge dea
Beobachters, eine farblose, 70 °/ 0 der Strahlung
absorbierende Glasscheibe befindet. Zur
Messung der DurchdringungsfAhigkeit der
Strahlen dient die Flache P, welche von einem
Stück des gleichen Fluoreszenzschirmes ge-
bildet wird. Hinter der Flache P ist eine dreh-
bare Scheibe so angebracht, daß nacheinander
8 in diese Scheibe eingesetzte Sektoren in den
Gang der auf P auffallenden Iiöntgenatrahlen
eingeschaltet werden können. Diese Sektoren
bestehen aus dünnen Schichten elektrolytisch
niedergeschlagenen Silbers, deren Starke arith-
metisch von 0,02 bis 0,16 mm ansteigt, so daß
sie eine aebtstufige Skale zur Messung der
Durchdringungscharfe bilden. Zur Ausführung
der Messung kann man nun entweder die
Scheibe soweit drehen, bis die Flachen C und P
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15. 8,“«mb«r 1808. OlMtMhnJjch*«.
gleiche Helligkeit besitzen, oder man kann die '
Röntgenröhre soweit regulieren, bis tür eine
bestimmte Stellung der Scheibe diese Gleichheit
eintritt. Die Flache Q bildet ein totalreflek-
tierendes Prisma, das von einer Lichtquelle mit
photometriech bestimmter Helligkeit bestrahlt
wird. Verf. hat hierzu eine Azetylcnlarape von
F6ry gewählt. Um dem Lichte dieser Lampe
den gleichen Farbentou wie dem Fluoreszenz-
schirm zu geben, ist in dem Gang der Licht-
strahlen eine 20 mm dicke Schicht einer 30-pro-
zentigen Kupfersulfatlösung SC eingeschaltet.
Vor dieser Schicht ist überdies eine optische
Vorrichtung angebracht, welche die auf ^
fallende Strahlung beliebig abzuachwftchen ge-
stattet und mit einem die Größe dieser Ab-
schwächung angebenden Index versehen ist.
Hat man nun durch Einstellung der optischen
Vorrichtung die Helligkeit der Flachen C und Q
gleich gemacht, so bildet die Angabe des Index
— Patontschau. 179
derselben ein Muß für dio Menge der auf C
fallenden Strahlung.
Das Radiophotometer wird gebildet von
zwei Reihen elektrolytisch hergeatellter Silber-
schichten, deren Dicken bei der einen Reihe
in arithmetischer, bei der anderen in geome-
trischer Progression anwachsen. Mit dieser
radiophotometrischeu Skale bedeckt man eine
photographische Platte von gleicher Art wie
diejenige, welche hei dem Strahlungsverfluche
benutzt wurde, und setzt sie eine bestimmte
Zeit hindurch der Wirkung der Röntgenröhre
aus, deren Intensität und Strahiungsmcnge man
mit dem Radioskop bestimmt hat. Darauf
werden beide photographische Platten unter
den gleichen Umstünden entwickelt und aus
dem Vergleich der benutzten Platte mit der
mittels des Radiophotometers erhaltenen Skale
wird auf die Dauerwirkung der Strahlung ge-
schlossen. Mk.
Patentschau.
Glashohlkörper aus zwei Teilen und Verfahren zu dessen Herstellung, dadurch ge-
kennzeichnet, daß der Anschlußrandstreifen des einen Teils von dem des andern Teils um-
schlossen ist und der eine Randstreifen mit Erhöhungen in Vertiefungen des andern greift, bo
daß beide Teile untrennbar verbunden sind.
Verfahren zur Herstellung des Glashohlkörpera nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß der Randstreifen des ciuen Teils mit Vertiefungen ausgestattet wird, der andere
Randstreifen vor oder nach dem Ineinanderstecken der Teile an den Stellen, die den Ver-
tiefungen des ersten entsprechen, durch Erhitzeu erweicht wird und schließlich die erweichten
Teile in die Vertiefungen des ersten Streifens gedrückt werden. Schott & Gen. in Jena.
2.8.1904. Nr. 160 890. Kl. 32.
Fernrohr mit einer Vergrößerungsziffer, die Eins nahe liegt, dadurch gekenn-
zeichnet, daß bei Einräumung eines großen Gesichtsfeldes, aber Anwendung eines Okulars von
gewöhnlicher Art und gewöhnlichen Abmessungen ein anomaler Strahlengang im Siiino einer
Verlegung der Bintrittspupille vor das Objektiv herbeigeführt und dadurch trotz des gewöhn-
lichen Okulars das große Gesichtsfeld übersehbar gemacht ist, während zugleich durch eine dem
anomalen Strahlengang entsprechende Korrektion deB Objektivs die Bildschärfe bis zum Rande
des großen Gesichtsfeldes ausgedehnt ist. C. Zeiß in Jena. 8.7.1902. Nr. 160 847. Kl. 42.
Verfahren zur maschinellen Erzeugung von Hohlkörpern aus Glas, durch Ein-
saugung des geschmolzenen Glases aus einem Behälter in die Vorform und Aufblosen der vor-
geformten Glasmasse, dadurch gekennzeichnet, daß dio Vorform zwecks guten Ausfüllens mit
der Glasmasse mit dem einen offenen Ende unmittelbar mit der Glasschmelze in Berührung
gebracht und daß zugleich vom andern Ende her die Luft abgesaugt wird. The Toledo
Glass Cy. in Toledo, Ohio, V. St. A. 18. 9. 1902. Nr. 161 344. Kl. 32.
Verfahren zur Herstellung optischer Gitterpolarisatoren, dadurch gekennzeichnet,
daß auf oder in einem durchsichtigen Träger mikroskopische oder submikroskopische Teilchen
eines undurchsichtigen Körpers parallel oder nahezu parallel ungeordnet werden.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die mikroskopischen oder submikroskopischen Teilchen durch elektrische Zerstäubung auf eine
der bekannten Arten, beispielsweise durch Kuthodeuzerstilubuug oder Flascheneutladuug, auf
dem durchsichtigen Träger festgelegt werden. F. Braun in Straßburg i. B. 19. 1. 1904.
Nr. 161 686. Kl. 42.
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180
Patentschau. — Patentliste.
UeoUrh«
Merhaolker Ztr
Vorrichtung zur Vermehrung: tlc» Luftinhaltes einer zu hart gewordenen Röntgen-
röhre, dadurch gekennzeichnet, daß in einer mit der Hauptröhre in direkter Verbindung
»tobenden Nebenröhre eine Hilfskathode angebracht int. mit welcher Glimmer o. dgl. verbunden
tat, der ein gewisses Quantum Gas abgibt, sobald an dieser Uilfskathode Kathodenatrahlen ent-
wickelt werden. C. H. F. Müller in Hamburg. 16.2.1901. Nr. 161514. Kl. 21.
Verfahren zum Verbinden von Wärmemessern mit Flaschen o. dgl. durch Ein-
schmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß ein der Flaschenform entsprechend gebogenes Thermo-
motorrohr in die Form der zu blasenden Flasche eingesetzt und beim Blasen der Flasche mit
verschmolzen wird, wobei das Quecksilber oder Weingeist aufnehmende verdickte Ende inmitten
des Flaschenbodens in den Hohlraum der Flasche hineinreicht. G. Schroth in Coswig i. S,
und M. Siodla in Dresden. 17.9. 1903. Nr. 161314. Kl. 32.
Als Einzel- oder Doppelfernrohr verwendbares Fernglas aus zwei Rohren, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einzelfornrohre durch lösbare Zwischenglieder sowohl nebeneinander
zur Erreichung eines großen Gesichtsfeldes als auch voreinander zur Erzielung starker Ver-
größerung verbunden worden können. 0. Zeh in Meiningen. 21. 8 1904. Nr. 161 652. Kl. 42.
Kcgistricrapparat für empfindliche Mefsgeräte , dadurch gekennzeichnet , daß der
Zeiger oder ein dieseu ersetzender Vorsprung an dem Meßgerät sich der Drehung eines peri-
odisch über das Ausschlagsgebiet des Zeigers geführten Armes entgegengestellt und dadurch
ein Niederdrücken dos Schreibstiftes herbeiführt, wobei der für diesen Zweck nötige Widerstand
des Vorsprunges durch Aufdrücken desselben an eine feste Unterlage erzeugt wird. P. Braun
& Co. in Borlin. 1. 12. 1904. Nr. 161 429. Kl. 42.
Zeigerthermometer mit selbsttätiger Korrektion der Zeigerstell ung nach Pat. Nr. 148857,
dadurch gekennzeichnet, daß der liechen zur Deckung der Zeigerwello um eine feste Achse
drehbar tat und von der Therraometerfeder aus durch ein Hebelwerk, dem eine von der Aub-
gleichfeder beeinflußte Stützung gegeben ist, bewogt wird, so daß der Ausgleich der Bewegung
der beiden Federn außerhalb des Zeigerworkes erfolgt und der Rechen bereits die fertige Re-
sultante der boiden Federbowegungen erhält. Steinle & Hartung in Quedlinburg. 19. 5. 1904.
Nr. 161857; Zu«, z. Pat. Nr. 148 857. Kl. 42.
Patentliste.
Bis zum 30. August 1906.
Klasse: Anmeldnngen.
21. G. 22 240. Verfahren zur Messung der
Dämpfung elektrischer Bchwingungskreise
mittels eines Vergleichskreises. Gesell-
schaft für drahtlose Telegraphie,
Berlin. 11. 12. 05.
K. 30 208. Relais mit einer flachen Draht-
spule ohne Eisenkern in dem Kraftünien-
felde permanenter Magnete; Zus. z. Pat.
Nr. 160 445. Kapsch & Söhne, Wien.
23. 8. 05.
K. 30 651. Elektrischer Leiter. W. & G. Keß-
ler, Berlin. 5. 8. 05.
L. 22276. Kuthodetistrahlenrelais. R. v. Lieben,
Wien. 9. 1. 05.
32. H. 37 221. Verfahren zum Erschmelzen von
Quarzglas aus ßergkrtatall u. dgl. W. C.
Herueus, Hanau. 22. 2. 06.
42. B. 42 280. Gerat zum Nachbilden von Zeich-
nungen mit an Schienen mittels Schnur-
laufs gegenläufig bewegtem Fahr- und
Zcichenstift; Zus. z. Pat. Nr. 173 797. E.
Bronn er, Eberbach a. N. 16. 2. 06.
D. 15 837. Nullenzirkel. A. bau, Charlotten*
bürg. 27. 4. 05.
P. 18 067. Zum Aufatecken an Reißfedern
geeignete Vorrichtung zur Ermöglichung
größerer Füllungen. M. Piolunkowski,
München. 15 1. 06.
W. 24 050. Geschwindigkeitsmesser mit um-
laufenden Magneten und von diesen durch
Wirbelströme beeinflußtem Leiter. H. Wäl-
der, Meilcn-ZQrich. 24. 6. 05.
57. P. 17 824. Feuerschutzeinrichtung an Pro-
jektionsapparaten zur Wiedergabe lebender
Bilder mit bei unnormalem Gange des Film»
zwischen Film und Beleuchtungsvorrichtung
tretender Verschlußklappe. P. Porschke,
Berlin. 8. 11. 05.
F.rtellnnren.
Fehlen.
h'Ur dlo Krnlaktlon verantwortlich: A. Blaechke in Berlin W.
Vertag von J alias Springer In Berlin N. — Druck von Emil Dreyer ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Inatrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten -Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche E.
Heft 19. 1. Oktober.
1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Zahnräder-ÜbersetzuDgen.
Von Ing- Rieh. Soomaan in Charlottenbarg.
Bei der Verwendung von Zabnriidern herrscht vielfach Unklarheit darüber,
welche Übersetzungsverhältnisse zu wählen sind und welche man gegebenenfalls be-
vorzugen soll. Zweck dieser Zeilen ist die Beantwortung der Frage nach der geringsten
Anzahl der Zähne und der billigsten Übersetzung. Es wird im folgenden die theoretische
Ableitung der kleinsten Summe der Zähnezahlen und der billigsten Übersetzung ge-
geben werden.
Das Übersetzungsverhältnis ist ein Bruch, dessen Zähler als das Produkt aus
den Zähnezahlen der treibenden und dessen Nenner als das Produkt aus den Zähne-
zahlen der getriebenen Räder anzusehen ist. Heißt n die Umdrehzahl der ersten,
n, die Umdrehzuhl der letzten Achse und nennt man a b c . . . die Halbmesser,
Z t Z 3 . . . die Zähnezahlen der treibenden, ebenso a, 6 t . . . die Halbmesser
sowie Z, Z t Z e . . . die Zühnezahlen der getriebenen Räder, so ist das Übersetzungs-
verhältnis gegeben durch die Gleichung
n _ a h e . . . _ Z x Z 2 Z,.
»i, u, E, f| . . . Z 2 Z± Z^
Für eine Räderkette von ( k + 1) Achsen, also k Räderpaaren, in der jedes
treibende Rad p und jedes getriebene Rad w Zähne besitzt, wo w die größte und p
die kleinste Zähnezahl sein möge, welche inan praktisch noch ausführt, gilt daher auch
die Gleichung
n _ Z, Z 3 Z r , __
«1 Z 2 Z i Z ä \P)
In dieser Gleichung bedeutet k die um 1 verminderte Anzahl der Achsen, also
eine ganze Zahl, und es ist Z t - Z 2 = Z : , . . . < w, ferner Z t = Z t - Z t . . , > p.
Die theoretische Ableitung zur Bestimmung der Minimalwerte der Zähne- und
I’aarzahien wurde von den Professoren Young und Reuleaux gegeben.
Young suchte theoretisch das günstigste Verhältnis zwischen den Zähnezahlen
der treibenden und den Zähnezahlen der getriebenen Räder festzustellen und setzte
es variabel, gleich x. Alsdann ist
w
x - — ,
P
und daraus folgt die Zähnezahi eines jeden getriebenen Rades
w = p • x,
da jedes treibende die Zähnezahi p besitzt. Somit hat die ganze Räderkette eine
Gesamtzäbnczahl von
kw + kp = kp (1 + x).
Hier ist vorausgesetzt, daß die erste und die letzte Achse nur je ein Rad enthält.
Ist das Übersetzungsverhältnis konstant = <p, wie es auch fast immer verlangt
wird, werden also keine unrunden, sondern nur kreisrunde Räder verwendet, so laßt
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182
R. Seemann, Zahnräder* Übersetzungen
Deateehe
Mechenlker-Ztg.
lny = k Ina: und k
Daraus erholt man, indem man zu den Logarithmen übergeht,
ln 91
ln«
Für die Gesamtsumme der Zähnezahlen fanden wir den Ausdruck
kp (1 + *).
hier ein und nennt die Zähnezahl-
Setzt man den Wert für
* = !?*
lnx
Summe y, so erhält man die Gleichung
1) y = p ■ k (1 + x) = J>ln y • 1 ln + i r -
Diese Gesamtsumme der Zähnezahlen soll ein Minimum werden, das heißt, es
1 + x
ist zu bestimmen, ob die Kurve von der Gleichung y — p\ntf • — — eine horizontale
Tangente hat.
Wir setzen also den Differentialquotienten
dy
<lx
= 0
0 =
( L iv/)1
ilx
und erhalten nach x differenziert, da 9. und p konstant sind,
p ■ Inip • lnx dx — p ■ lny (1 + x)
dx
und hieraus den Wert
(lnx) 2
2) lnx *• — - ■*.
x
Durch diese Gleichung der unbestimmten Ana'yBis (transcendente Gleichung)
ist ganz allgemein die Minimalsumme der Zähnezablen bestimmt. Die Lösung derselben
geschieht zweckmäßig auf graphischem Wege, indem man jede der beiden Seiten der
1 " 4 ” oc
Gleichung, sowohl lnx als auch ' , über x als Kurve aufträgt, dann ergibt jeder
x
Schnittpunkt der beiden Kurven eine Wurzel der Gleichung.
• 1
1 p
x = -
p
"1 -
! ln* y = 1 1 + I
In x j
(ln x)>
1+x
7 (ln X)- :
11
1+x
X
III
»c-:i
1
| 0 '00
0
CO
2
4
1,5
0,405 | 6,1b
0,164
15,2
2
0,693 | 4.32
0,48
6,25
1,5
3
2,5
0,917 j 3,82
0,84
4.17
8
1,10 3,64
1,21
331
1,33
2,66
3,5
1,266 3,59
1,57
2 87
*
1,385 | 3,61
1,94
2.58
1,25
2,5
5
1,61 3,73
2,69
2,32
1,2
2,4
6
1,795 3,90
3,22
2,17
1,166
2,33
7
1.946 | 4,10
3.95
2 126
1 1,14
2,28
8
2,08 I 4,33
, 4.33
2,t>7
1,125
2,25
9
2,2 | 4,55
4,84
2,065
1,11
2,22
10
2,303 I 4,79
5,29
2,08
1,10
2,20
15
2,71 5,90
7,34
2,18
20
3,0 7,0
9,0
2,33
30
3,41 9,1
11,62
2,67
5 0
3,92 13,0
15,37
3.30
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Hsft 1».
I. Oktober IW.
R. Seemann, ZahnrSder-Oberaetzungen.
183
Die vorstehende Tabelle enthält die zum Aufträgen nötigen Kurvenpunkte.
In derselben sind für x fortlaufende Zahlen angenommen, der In derselben und die
1 + x
Werte berechnet.
x
Die beiden Kurven I und II in Fig. 1 schneiden sich beim Wert x — 3,59.
Für diesen Wert wird auch die Gleichung 2) erfüllt, wie man auch durch Probieren
Anden kann.
Dieses Young’sche Theorem enthält ein für die Praxis wichtiges Resultat,
welches in Worten wiederholt zu werden verdient; es lautet:
Bei jeder Zahnräder-Übersetzung erhält man die kleinste Summe der Zähne-
zahlen, wenn man das Verhältnis der Zähnezahlcn zweier ineinander greifender
Räder wie 1 zu 3,59 wählt.
Weitere Ausbildung hat dieses Theorem durch Reuleaux erfahren. Derselbe
untersuchte, ob außer dem Minimum für die Summe der Zähnezahlen auch noch für
Diese Gleichung nach x differenziert und gleich 0 gesetzt, ergibt
(lnx) 2 dx — { I + r) ^-- n - dx
0 = 1
(ln.<:) 4
und hieraus folgt:
4) lnx = 2 ( 1 -±^)-
Der Schnittpunkt der Kurve III 2 ^ j mit I in Fig. 1 ergibt eine Wurzel der
Gleichung beim Wert x = 9,19.
Dieses zweite Resultat ist für die Technik ebenfalls sehr wichtig und interessant;
in Worten ausgesprochen heißt dasselbe:
Bei jeder Zahnräder-Übersetzung erhält man das kleinste Produkt aus Zähne-
zahlen und Radachsen, wenn das Verhältnis der Zähnezahlen ineinander greifender
Räder wie 1 zu 9,19 gewählt wird, das heißt: Die billigste Räderiibersetzung erhält
man durch Verwendung von Rädern, deren Übersetzungsverhältnis 1 zu 9 beträgt.
Ein Beispiel möge die Richtigkeit dieser Ableitungen zeigen. Ist das Über-
setzungsverhältnis =
1
1
auszuführen
1 zu 3 und die kleinste
durch Zahnräder
«, 9-Ö-9-9 S-S-S-3-S-3-S-3
und wählt man das Verhältnis aller Einzelübersetzungen
Zähnezahl p = 10, so ist w = 30.
Zur Ausführung der geforderten Gesamtübersetzung sind dann 9 Achsen und
16 Räder nötig.
n ^lO lO lO lO lO-lO lO lO
n, 30-30 30 30 - 30 -30 -30 -30'
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Deutsch«
Mwh»nlk*r-Ztf
184
R- Seemann, Zahnräder-Obersetzungen.
Die Summe der Zähnezahlen ist y — 8 ■ 30 + 8 • 10 = 320 und k = 8.
Wählt man dagegen für die geforderte Gesamtübersetzung das Verhältnis aller
Einzelübersetzungen 1 zu 9, für p wieder 10 und w — 90, dann erhält man 5 Achsen
und 8 Räder
n = 10- 10- 10- 10.
n, = 90 • 90 • 90 • 90 '
deren Zahnezahlsumme y = 4 • 90 + 4 • 10 = 400 ist, k = 4. Die Paarzahl y ' = y ■ k
bei der Übersetzung l zu 3 wird 8 • 320 = 2560; bei der Übersetzung 1 zu 9 wird
sie 4 • 400 = 1600 betragen.
Bei der ersten Übersetzung braucht man 16 Räder und 9 Achsen, während bei
der letzteren nur 8 Räder und 5 Achsen nötig sind. Es ist wohl klar, daß letztere
Anordnung unter gleichen Gesichtspunkten wie die erstere betrachtet, die billigere Aus-
führung darstellt. Jedes andere Verhältnis der Zähnezahlen als 1 zu 3,59 gibt eine
größere Gesamtzähnezahl, und jedes andere Verhältnis als 1 zu 9, 19 gibt eine größere
Paarzahl.
Mi
%
4 -
3
y
y
Um festzustellen, ob die Minimalwerte der beiden Gleichungen
y=p^{\~) und y' = p(i n y)* ( ( f n "^=)
flach oder spitz verlaufen, sind in Fig. 2 nach der Tabelle die
Kurven dieser Gleichungen aufgetragen worden, wobei der Ein-
fachheit halber lny> = 1 und p = 1 angenommen ist. Unter dieser Voraussetzung
zeigen die Kurven deutlich die Richtung, nach der man sich noch Abweichungen
vom Übersetzungsverhältnis gestatten darf. Die Aufzeichnung derselben hat insofern
praktisches Interesse, als man hierdurch einen größeren Überblick erhält und sofort
ersieht, welches Übersetzungsverhältnis man zweckmäßig wählen muß, um billige und
brauchbare Rädervorgelege zu erhalten.
Aus dem Verlauf der Kurven lassen sich folgende Schlüsse ziehen; Die Minimal-
paarzahl ist bedeutend kleiner, als die Minimalzähnezahl. Für x — e = 2,718 schneiden
sich die beiden Kurven; für diesen Punkt gilt, daß die Zähnezahl gleich der Paarzahl ist.
Geht man auf beiden Kurven nach links, so wächst sowohl die Gesamtzähnezahl, als
auch die Paarzahl sehr rasch, für x - 1 sind beide oo. Daraus folgt, je kleiner das
Verhältnis der zusammenarbeitenden Räder, um so größer wird die Zähnezahlsumme und
die Paarzahl. Auf der rechten Seite dagegen zeigen beide Kurven einen flachen Ver-
lauf, das heißt; die Zähne- und Paarzahl ändert sich innerhalb gewisser Grenzen wenig
und es gilt für die Praxis das Minimum der Zähnezahlsumme auch noch für
Übersetzungen, die zwischen 1/2,5 und 1/0,0 liegen, das Minimum der Paarzahl,
Produkt aus Zähnezahl mal Achsenzahl, auch noch für Übersetzungen zwischen
1/6 und 1/16.
Billige Zahnrädervorgelege fangen also bereits bei einem Übersetzungs-
verhältnis 1/6 an.
Diese Resultate mögen ausgedehnte Anwendung Anden und zur Konstruktion
konkurrenzfähiger Zahnräder- Übersetzungen führen.
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H*n io.
1. Oktober iwm.
Vcrrinsnac!. richten. — Klclatra MiUvilungcn
185
Vereinsnachrichten.
AufKenommen in den Hptv. der D. 0.
f. M. u. 0. sind die Herren:
Waldemar Hensoldt, i. Pa. M. Hen-
soldt & Söhne, Wetzlarer Optische Werke;
Wetzlar.
A. v. Walentynowicz; Optiker und
Mechaniker ; Königsberg i. Pr. , Stein-
damm 136.
Mitgliederverzeichnia.
ln der Zeit vom 1. Juli bis 30. Sep-
tember d. J. sind folgende Veränderungen
bekannt geworden:
A. Neue Mitglieder:
Dr. Max Edelmann jr. ; Erdmagne-
tische und physikalische Meßinstrumente;
Meteorologische, physiologische, elektro-
medizinische Apparate; Ablesefernrohre;
Elektrotechnische Apparate; Vollständige
Einrichtungen von magnetischen Observato-
rien; Mönchen, Nymphenburgerstr.82. Hptv.
Waldemar Hensoldt, i. Fa. M. Hen-
soldt A Söhne, Wetzlarer Optische Werke;
Wetzlar. Hptv.
H. C. Kröplin; Feinmechanische Werk-
statt , Fabrikation von Barometern und
Sphärometern; Bötzow, Mecklenburg. Hptv.
Friedrich Schön feid; Fabrikant von
Glasinstrumenten; Ilmenau, Thör. Ilm.
Prof. Dr. Hermann Th. Simon; o. Prof,
an der Universität; Göttingen, Nicolaus-
berger Weg 20. Gttg.
A. v. Walentynowicz; Optiker und
Mechaniker; Königsberg i. Pr. , Stein-
damm 136. Hptv.
B. Ausgcschicilen:
C. Haase; Berlin.
Gpt. A. Mensing; Berlin.
C. Schneider, Oberweißbach.
C. Änderungen in den Adressen:
Prof. 0. Behrendsen; Güttingen,
Sternstr. 7.
Dr. K. G. Frank; Cöln (Rhein), Schil-
lingstr. 10.
D. G. f. M. ii. O. Abt. Berlin E. V.
Sitzung vom 18. September 1906. Vor-
sitzender Hr. W. Hundke.
Der Vorsitzende berichtet, nach einigen
ßegrUBungsworten anläßlich des Wieder-
beginns der Sitzungsperiode, über den 17. Me-
chanikertag in Nürnberg, wobei er besonders
die Verdienste des Ortsausschusses hervor-
hobt, über die Bayerische Jubiläumsausstellung
und Ober die Bielstiftfabrik von Joh. Fahor;
im Anschluß daran sprechen Hr. Blaschke
Uber den Besuch in der Metallwarenfabrik Gebr.
Bing und Ur. v. Liechtenstein über die
Siemens-Schuckert-Werke in Nürnberg und das
Germanische Nationalmuseum.
Zur Aufnahme hat sich gemeldet: Hr. Otto
Daefler, i. Fa. C. Ossyra; Werkstatt für Mo-
delle und Holzmaßstäbe; Berlin N 20, Wiesen-
str. 2b. Bl
Kleinere Mitteilungen.
Tino!, eine neue Lßtmasae.
Von M. Corsepius.
Vrrhandl d. Yer. z. Beförd. d. Grwrrbft
sr». S. 237 . 1906
Dio Firma Küppers Metall werke in
Bonn stellt eine durch Patent geschützte Masse
für Weichlötung, Tinol genannt, her, bei dor das
Weichlot(Legierung aus Zinn und Blei) als feines
Pulver mit dom die Oxydation verhindernden
bezw. das Oxyd lösenden Mittel (Chlorammonium
oder Chlorzink) zu einer salbenartigen Paste
mittels indifferenter flüssiger Stoffe (z B. Gly-
zerin, hochsiedender Kohlenwasserstoffe oder
Alkohole, Vaseline, öle und Fette) vermischt
ist; durch Zusatz eines ohne Rückstand ver-
brennenden oder beim Löten verschwindenden
Mittels, etwa Zellulose, wird mehr oder weniger
starke Konsistenz erreicht. Das Weichlot wird
dadurch pulverisiert, daß das geschmolzene
Metall vor einer Düse durch Preßluft oder
Dampf zerstäubt wird, ein Verfahren, das zur
Herstellung des Metallpulvers für Bleistaub-
akkumulatoren der Elektrizitäts-Gesell-
schaft Gelnhausen früher patcntieit
wurde. Besonders beachtenswert für dio Aus-
wahl der Bestandteile des Tinols sind ihre
Schmelz- bozw. Siedetemperaturen. Dos Löt-
zinn schmilzt bei 180° bis 200°; wählt man das
Desoxydationsmittel nun so, daß es eist bei
einer höheren Temperatur siedet (z. B. Glyzerin
bei 290°), so würd eine Oxydation des Lotos,
da bei der oben angegebenen Herstellungsart
jedes Lotteilchen von Paste umgeben ist, bis
zum Schmelzen und während desselben ver-
hindert, weil ein Luftzutritt nicht stattfinden
kann.
Ein Vorzug des Tinols gegenüber der üb-
lichen Zinnlötung ist, daß infolge der Pasten-
form, die das Lot fein verteilt enthält, das
Löten kleiner Gegenstände ebenso bequem ist
wie das Löten großer. Die Paste kann in jeder
beliebigen Menge auf die Lötstelle aufgestrichen
oder mittels Pinsels aufgetragen werden, und
man kann dünn entweder den Gegenstand
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186
Kleinere Mitteilungen.
Deutsche
Mecbantker-Ztg.
mittel« Lötkolbens oder einer Flamme erhitzen
oder bei Massenlötungen die Erwärmung in
einem Warme- oder Lötofen stattfinden lassen.
Für die Verwendung in der Elektrotechnik
dürfte sich das Tinol besonders gut eignen.
Nach den „Sicherheitsvorschriften für die Er-
richtung elektrischer Starkstromanlngen“ wird
verlangt, daß zur Herstellung von Lötungen
ein säurefreies Flußmittel Verwendung findet,
damit die Lötstellen nicht nachträglich ange-
griffen werden; man benutzt daher gewöhn-
liche Harze, die jedoch einen fiebrigen Rück-
stand hinterlassen und somit wenig geeignet
sind, wahrend dem Tinol diesor übelstand nicht
anhaftet.
Verf. erörtert dann einige Lötversuche an
Drähten mit gewöhnlichem Stangenlot und mit
Tinol. Er verglich zur Beurteilung der Güte
der Lötstellen (entsprechend den genannten
„Sicherheitsvorachrifton“) den Widerstand von
Drahten ohne Lötstellen mit gleich langen, nach
beiden Methoden gelöteten Drähten und kam
zu dem Ergebnis, „daß die Stücke mit Löt-
stellen beuer leiteten, als die fortlaufende unge-
lötete Leitung“. Verf. hat hier augenscheinlich
übersehen, daß die Leitung an der Lötstelle
infolge des Lotes und des Zusammenfügens
der zu verlötenden Stellen durch Drillen (er
spricht von Würgelötstellen) einen größeren
Querschnitt erhalten hat und daß hauptsächlich
dadurch der Widerstand ein geringerer ge-
worden ist Auch die Erhitzung bei der Lötung
könnte Kiufluß auf den Widerstand haben, da
der Draht dadurch weicher wird; jedoch sind
Resultate zu erhalten, müßten Drähte senk-
recht oder schräg zur Drahtachse durchschnitten
und dann mit der Schnittfläche direkt auf-
einander gelötet werden, so daß der Draht wie
ein ungelöteter erscheint. Es würden sich dann
w'ohl nur sehr geringe Unterschiede zwischen
den verschiedenen Arten der Lötung und
zwischen diesen und dem fortlaufenden Draht
zeigen. Bei derartig angestellten Versuchen
müßte natürlich auch das überflüssige Lot
jedesmal gleich weit entfernt werden, da auch
Lötungen mit Stangenzinn, w*enn auch viel-
leicht schwieriger, sauber ausgeführt werden
könuen. Die vom Verf. angestellten Versuche
entsprechen zwar der wirklichen Anwendunga-
weise in der Elektrotechnik beim Verbinden
von Leitungen, können aber zum Vergleich
mit ununterbrochenem Draht nicht dienen.
Durch einen gleichen Irrtum sind die Resul-
tate der Zerreißversuche an Lötstellen ( Wickel -
lötstellen ) entstanden; cs zeigte sich nämlich,
„daß sämtliche Drähte im zusammenhängenden
Draht und nicht in der Lötstelle gerissen
waren.“ Der Querschnitt der Wickellötstellen
war eben größer.
Unstreitbar ist aber das Tinol in der An-
wendung wesentlich bequemer als dio Be-
nutzung von Stangen zinn. Klßm
BÖrdelmaschlne
der Firma Oskar Becker in Aue i. Sa.
Mitgeteilt von Dr. K. G. Frank in Cöln.
Die Maschine dient dem Zweck, aus Blechen
kreisrunde Scheiben zu schneiden und diese
die ermittelten Unterschiede von 5 bis 6%
zwischen dem Widerstand der fortlaufenden
Leitung und der mit Lötstelle versehenen hier-
durch nicht zu erklären. Auch hat Verf. teil-
weise für seine Versuche verseilte Drahte und
Litzen benutzt, die natürlich viel von dem Lot :
aufsaugen und dadurch ihren Leitungsquer
schnitt wesentlich ändern Cm vergleichbare
I mit einem Bord zu versehen. 8ie soll natürlich
nicht die Stanze ersetzen, wohl aber das
unrationelle Holzfutter, auf dem noch vielfach
ein Rand oder Bord „gedrückt“ wird. Vor dem
Stanzen wie vor dom Drückverfahren hat das
Bördeln mit dieser Maschine den Vorteil, daß
man ohne weiteres Durchmesser der Scheibe
und Bordhöhe verändern kann; außerdem kann
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Heft 19.
t. Oktober t«0B
• Kleinere Mitteilungen.
187
man aber auch stärkere Bleche (bis 4 mm auf
kleineren Maschinen) bearbeiten. Solche Ma-
schinen werden deshalb überall da von Vorteil
sein, wo Gehäuse und Kappen für Meßinstru-
mente , Böden und Deckel für Metallgefäße
nicht ln so großer Anzahl herzustcllen sind,
daß 8tanzen lohnt; ferner käme in Betracht
die Herstellung von Blenden für große Fern-
rohre, das Ausschneiden von runden Scheiben
aus Eisen- und Messingblech überhaupt. Kurz-
um die Verwendung einer solchen Maschine
wird in Werkstätten, die nicht in Massenfabri-
kation herstellen, ebenso mannigfach wie lohnend
Bein. Die Einrichtung der Maschine ist so
einfach, daß ein Blick auf die Abbildung zur
Erklärung genügt.
Bearbeitung und Verwendung von
Hart- und Weichgummi.
Oummiztg. 1905. S. 138.
Zur Erwärmung zwecks Biegens und Formens
von Gegenständen aus Hartgummi bedient man
sich eines flachen Blechkastens, der völlig ge-
schlossen ist und in dem heißer Wasserdampf
zirkuliert; man kann auch siedendes Wasser ver-
wenden, in welchem Falle der Kasten natürlich
Öffnungen für Rinfüllen des Wassers und Abzug
des Dampfes haben muß. Bei gehöriger Vorsicht
kann man auch eine Metallplatte gleichmäßig
durch Gas erwärmen, und zwar indem man ein
Gasrohr inS-Form biegt und auf der der Platte zu-
gekehrten Seite mit vielen kleinen Löchern ver-
sieht. Die Hartgummigegenstände werden nun
auf den Kasten oder die Platte gelegt, mit
Tuch oder Filz bedeckt, nach Erweichen bei
etwa 100° C schnell in die gewünschte Form
gebracht und im kalten Wasser abgekühlt.
Beim Biegen komplizierter Teile ist es zweck-
mäßig, durch eine Filzplatte denjenigen Teil
gegen Erwärmung zu schützen, der nicht ge-
bogen werden soll oder schon gebogen ist.
Für eine Anzahl medizinischer Bedarfsartikel
geschieht die Herstellung zweckmäßig derart,
daß man die bis zum Biegen fertig gestellten
Stücke Hartgummi in kochendes Wasser wirft
und sie dann nach Erweichen in vorgewärmten
Metallformen preßt und noch in diesen Formen
iu kaltem Wasser abkühlt.
Beim Befestigen von Oummixiberzugen auf
MetaUen ist zu beachten, daß die Haftintensität
des vulkanisierten Gummis — also der Art,
die fast ausschließlich in den Handel kommt,
— auf solchen Metallen am größten ist, die
sich am leichtesten mit Schwefel verbinden.
Deshalb ist Kupfer dasjenige Metall, das sich
am festesten mit Gummi verbindet. Selbst auf
einer flachen, verhältnismäßig glatten Kupfer-
fläche haften die Gummiüberzüge durch Auf-
vulkanisieren so fest, duß sie nur durch Ab-
stemmen in kleinen Stücken losgetrennt werden
können; direkt auf Kupfer in düunen Lagen
aufgelegte Weichgummischichten kann man
nur durch Abschneiden in kleinen Fetzen ent-
fernen. Freilich muß die Metalloberfläche völlig
entfettet und trocken sein. Es empfiehlt sich
demnach, andere Metalle, z. B. Zink, Zinn, Blei,
Bisen, wenn große, glatte Flächen überzogen
werden sollen, mit einem Kupferniederschlag
zu versehen, um eine gute Haftung zu erhalten.
Dieses .Aufvulkanisieren** von Gummi uuf
Metall erfordert allerdings einen speziellen Ofen,
und man übergibt deshalb am besten die zu
überziehenden Gegenstände einem Gummiwerk.
Ein anderes Verfahren gestattet schon eher,
das Überziehen selbst zu besorgen.
Man bedient eich dazu eines besonderen
KitteB, Almeidin genannt, der durch Erhitzen
dünnflüssig gemacht wird. Die Metallteile
werden ebenfalls stark angewärmt, die heiße
Lösung gleichmäßig aufgestrichen und dann
der Gummi fest aufgepreßt. Nach dem Erkalten
haftet der Gummi sehr fest auf der Metallobor-
fläche, denn Almeidin ist ein ausgezeichneter
Kitt, dem auch nach dem Erkalten eine ge-
wisse Elastizität verbleibt. Dieser Kitt kann
von jeder Gummifabrik bezogen werden
Dr Karl G. Frank
Neuer Zolltarif in Spanien.
Der neue Zolltarif vom 23. März 1906 ist
revidiert und in der revidierten Gestalt, in der
er am 1. Juli in Kraft getreten ist, veröffent-
licht. Von besonderem Interesse sind folgende
Positionen (in Pesetas = 0,80 M für 100 kg)
Glas, Kristall und Halbkrlstall,
jetit
früher
weder gefärbt u. b w. . . .
40
45
Desgleichen, gefärbt u. s. w. .
Aluminium und dessen Legie-
rungen, verarbeitet, zu an-
deren Gegenständen als zum
65
75
häuslichen Gebrauch . . .
Alle sonstigen gewöhnlichen
Metalle und deren Legie-
4
8
rungen, verarbeitet ....
Optische Apparate und Instru-
65
75
mente für Sternkunde u. s. w.
10
16
Apparate für Telegraphen und
Fernsprecher, Elektrizitäts-
zähler u. s w 2,50 3
Entscheidungen der Zollbehörden.
Im Australischen Bund zahlen Umschaltor-
tafcln aus Marmor mit Amperemetern, Volt-
metern, WatUtundenmesaern und Synchronisier-
apparat, vollständig, als elektrische Maschinen
Digitized by Google
188
und Apparate, 12,5 °/ 0 ihres Wertes als Ein*
gangszoll.
In Chile sind Retorten mit 25 v. H. des
Werts zu verzollen und dabei gemäß Nr. 571
mit 2,50 Pesos für I kg einschließlich der in-
neren Umhüllung zu bewerten.
Die Einfuhr Rußlands aus Deutschland
an wissenschaftlichen Instrumenten ist i. J. 1905
auf 2 789 000 Rubel (rd. 6 000 000 M) zurückge-
gangen gegenüber 3 156000 Rubel (rd. 6700000 M )
i. J. 1904.
Glastechnieches.
Abriampfsrhalen mit Nollzratid.
Chem.-Zig. 30. S. 71S. 1906.
Die Neuheit an der Abdampfschale, dio in
allen Größen und Formen hergestellt werden
kann, besteht in der Anbringung eines An-
satzes mit mattierter Oberfläche, auf der sich
mit einem harten Blei- oder Tintenstift Notizen
GeseWicfi Geschult.
schreiben lassen. Hierdurch werden Verwechse-
lungen vermieden, gegen die einfaches Numerie-
ren nur wenig nützt. Auch kann man auf dem
Ansatz Bemerkungen machen, die sich auf den
Verlauf der Analyse beziehen. Die Notizen
lassen sich leicht wieder abwischen, werden
aber nicht von selbst unkenntlich, da sie mit
dem Dampf nicht in unmittelbare Berührung
kommen. Dieso Abdampfschalen werden von der
Firma Gustav Müller in Ilmenau vertrieben.
Porös© Körper als Durchweg© für Gase.
Poröser Kontakt.
Von K. Prytz.
Ann. d. Phys IS. S. 617. 1905.
Um beim Arbeiten mit der Quecksilber-
luftpumpe die Gase vor Verunreinigungen oder
mangelhafter Dichtung zu sichern, hat man
ein ganz zuverlässiges Mittel, nämlich die
Verbindungen durch Zusammenschmelzen der
Glasröhren herzustellen. Dieses Verfahren
kann jedoch dann nicht angewendot werden,
wenn es sich um zwei schon verschlossene Be-
hälter, die nicht vor der Verbindung geöffnet
werden dürfen, handelt, wenn man eine Ver-
bindung zeitweilig unterbrechen muß, oder
Deutecb*
Mechanik er-Ztg.
wenn man mit Röhren aus verschiedenen
Materialien arbeitet, z. B. Glas und Quarz. In
solchen Fällen verwendet der Verf. mit Vorteil
die gegenseitige Berührung zwischen zwei
porösen Körpern unter Quecksilber. Die Poren
müssen so eng sein, daß das Quecksilber nicht
bei dem Überdruck einer Atmosphäre hinein-
dringt: im übrigen wird man sie möglichst weit
wählen. Am geeignetsten hat sich Schamotte
erwiesen, wie sie zu den Deckoln der Ver-
brennungsöfen verwendet wird.
Das Prinzip des Verfahrens ist aus Fig. 1
ersichtlich. Unterhalb der trichterförmigen Er-
weiterung des Rohres r ist ein Schamofto-
stöpael mittels Siegellacks festgekittet; lu die
Erweiterung wird Quecksilber gegossen. Das
Rohr r 4 , das unten durch einen gleichen, ein
wenig aus dem Rohre hervorragenden Stöpsel
verschlossen Ist, wird in das Quecksilber des
Trichters hcrabgeführt und oben mit der Luft-
pumpe verbunden. Das Quecksilber dringt
Fl*. 1. Fig. 2. Flg- *•
nach dem Auspumpen nicht hinein: wenn man
aber dio beiden Stöpsel gegeneinander preßt,
so wird eine Gasverbindung zwischen den
beiden Röhren r und r' hergestellt, was sirh
dadurch zeigt, daß das Quecksilber in r empor-
steigt. Die Gasverbindung ist völlig zuver-
lässig; Bie wird hergestellt, sobald die beiden
Stöpsel gegeneinander gedrückt werden, und
augenblicklich unterbrochen, sobald sie getrennt
werden.
Verf. beschreibt dann eine Reihe von An-
wendungen poröser Stöpsel und erläutert die-
selben durch Abbildungen. Bo gelang es dem
Verf., in Gemeinschaft mit Hm. Th. Thor-
kelsson, durch Verwendung des porösen
Kontakts aus Gasen von mehreren isländischen
heißen Quellen Argon und Helium zu isolieren.
Auch zur Herstellung eines Barometers ver-
wendete der Verf. die porösen Stöpsel, wie aus
Fig 2 ersichtlich ist. Der eine Schenkel eines
gebogenen Rohres ist unterhalb einer Er-
weiterung durch einen Scbamottestöpscl gc-
Kleinere Mitteilungen. — Glastechnischcs.
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Hort iy.
I. Okti>l»«r IftOfl.
Glas technisches.
189
schlossen, der andere Ist mit einem Quecksilber-
gefäß in Verbindung. Gießt man Quecksilber
in die Erweiterung, so kann man das Rohr
mittels der Quecksilberpumpo evakuieren,
eventuell unter Erwärmung des grüßten Teiles
des Rohres. Nach dem Auspumpcn laßt man
das Quecksilber aus dem Behälter in das Rohr
hintlharfließen. Die ganz mit Quecksilber ge-
füllte Erweiterung wird mit Leder verbunden,
um ein Abfließon des Quecksilbers zu ver-
hindern. Das Barometer hat don Vorteil, daß
es zu jeder Zeit leicht aufs neue durch den
Stöpsel evakuiert werden kann.
Eine Anwendung des porösen Stöpsels, die
namentlich viel von Glasbläsern gebraucht
werden kann zum genauen Abmessen einer
gegebenen Menge von Quecksilber, zeigt Fig. 3.
Ein Glasrohr wird an einem Endo zu einer
feinen Spitze ausgezogen, das andere Ende
wird mittels eines Stöpsels von Gips ge-
schlossen. Stockt man die Spitze in Queck-
silber, wahrend ein über das andere Ende ge-
schobener Schlauch mit der Wasserluftpumpo
verbunden wird, so steigt das Quecksilber in
das Rohr hinauf, bis es vom Gipestöpsel zurück-
gehalten wird. Das Rohr wird aus dom Gefäß
emporgehoben, wahrend das Vakuum in den
Boren des Gipses noch vorhanden ist; nachher
kann oben Luft eintreten, ohne daß das Queck-
silber ausfließt. Durch eiuen angemessenen
Überdruck wird die ganze Menge ausgetrieben.
Diese Vorrichtung dürfte z. B. auch beim Ju-
stieren von chemischen Meßgeräten Verwendung
finden können. Wb.
Ein© einfache Form
von rotierenden Elektroden für
elektrolytische Analysen.
Von F. Mollwo Perkill.
Chem. Newa &7. S 283. 1906.
Einen einfachen Apparat für elektrolytische
Analysen, der in jedem Laboratorium hergestellt
werden kann, zeigt nachstehende Figur. Die
heiden Elektroden worden von zwei 1 mm
starken Platindrühten gebildet, welche in einem
mit Abflußhahn versehenen Glasgefäß ange-
orduet sind. Die Kathode ist an einer dreh-
baren Achse befestigt, so daß sie wahrend der
Analyse in Rotation versetzt werden kann.
Die Form des Gefäßes ist für den Fall sehr
bequem, wenn es erforderlich ist, den Metall-
niederschlag nach beendeter Analyse auszu-
waschen, ohne den Strom zu unterbrochen.
Man braucht dann nur den Hahn zu öffnen
und von oben destilliertes Wasser nachzugießen.
Für die Analyse von manchen Metallen halt
es Vorf. für empfehlenswert, die Platindrahte
mit dem Sandgebläse zu behandeln, um auf der
rauhen Oberfläche ein besseres Haften des
Metallniederschlages zu erzielen; doch ist dies
für eine sehr große Anzahl von Metallen nicht
erforderlich. Mit Rücksicht auf don hohen
Prois des Platins macht Verf. darauf auf-
merksam, daß man in vielen Fällen, z. B. hei
der elektrolytischen Füllung von Kupfer, Zink
oder Eisen, das Platin ohne Nachteil durch
Nickel ersetzen kann: man muß
dann allerdings nach jeder Ana-
lyse die Nickelelektroden wägen,
um etwaige Gewichtsverluste
festzustellen, w r as bei Platin-
elektroden in dor Regel nicht
nötig ist. Immerhin ist auch
Platin nicht so unangreifbar,
wie dies sonst allgemein ange-
nommen wird. Nicht nur ist os
in Künigswassor löslich, sondern
es wird such bei elektroche-
mischen Reaktionen vielfach an-
gegriffen , so beispielsweise,
wenn es als Anode in einer
Cyankalilösung verwandt wird.
Dem gegenüber weist Verf. da-
rauf hin, daß neuerdings von der
Firma Johnson, Matthey & Co. Iridium von
99 % Reinheit geliefert wird. Dieses Metall
ist so hart wie Stahl und kann ln Königswasser
gekocht werden, ohne irgendwie angegriffen
zu werden, auch geschmolzenes Blei wirkt
nicht darauf ein; es läßt sich allerdings nicht
zu Draht ziehen, sondern kann nur in heißem
Zustande zu Platten ausgewalzt werden.
Mk.
Gebrauchsmuster.
Klasse :
12. Nr. 285 969. Kochkolben mit exzentrisch
angebrachtem Hals. W. v. Bolton, Char-
lottenburg. 19. 7. 06.
Nr. 286 439. Trichter mit ein Sieb enthalten-
dem Oberteil. E. Schneider, Berlin. 7.7.06.
21. Nr. 286 599. Vakuumglasgefäß mit Knöpfen
neben den EinfUhrungsdrähten. Schott &
Gen., Jena. 6. 11. 05.
Nr. 287 059 u. 287 060. Schutzhüllen für Rönt-
genröhren u. dgl. Apparate, mit im Innern
angeordneten Rippen und mit aus eiuem
Stück hergeatelltem Rohr (Tubus, Stutzen).
H. Traun & Söhno. vorm. Harburgor
Gummikamm - Co. t Harburg. 14.3.06.
30. Nr. 286 934. Garkolben, dadurch gekenn-
zeichnet, daß der offene Schenkel des gra-
duierten Rohres mittels Stopfens verschlossen
i ist. F. Hugorahoff, Leipzig. 4. 8. 06.
, Nr. 286 774. Ülzersfcäuber, bestehend aus einem
Glasgefäß mit aufgesteckten Zubehörteilen
aus Metall. Selzer Sc Co., Cassel. 11.5.06.
42. Nr. 284 941. Kaliapparat mit drei konzeu-
1 trischen Absorptionsgefäßen. J. Rothe,
Groß-Lichterfelde. 26. 6. 06.
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190
Glaatvchnlachca. — Bücherschau.
Deutsch#
liechaolker-Zte-
Nr. 285 171. Bürette mit angcblaaenem Kolben
und seitlichem Ablaßhahn. F, Hugersho ff,
Leipzig. 12. 7. 06.
Nr. 286 053. Apparat zur Bestimmung der
flüchtigen Säure ira Wein, bestehend aus
einem schlanken Kochgefäß, einem Sicher-
hoitaschutznctz und einer A ufh fl n ge Vorrich-
tung. H. Boettiehor, Geisenheim a. Hh.
4. 7. 06.
Nr. 286 311. Sicherheitspipette mit Überlauf-
Back und Absperrhahn. H. Kappeller,
Wien. 28. 7. 06.
Nr. 286 313. Fieberthermometer mit zum unter
die Zunge Stecken geformtem Quecksilber-
behält er. C. Horbach, Biebrich a. Rh.
30. 7. 06.
Nr. 286 627. Für ärztliche Thermometer die-
nendes Etui mit zwei an einem Endo be-
findlichen, nach verschiedenen Richtungen
aufklappbaren Deckelteilchen. O. Baum-
gärtner, Leipzig-Schönefeld. 10. 7. 06.
Nr. 286 632 Vorrichtung zum schnellen Füllen
und Entleeren von Pyknometern durch
Saugen oder Blasen. P. Hugershoff,
Leipzig. 16. 7. 06.
Nr. 286 861. Apparat zum direkten Ablesen
des Stärkegehalts und Trockensubstanzge-
halts in Kurtoffelproben, dadurch gekenn-
zeichnet, daß an einem in eine Spindel mit
Skala auslaufenden Senkkörper ein Gefäß
zur Aufnahme der KartutTeln angebracht ist.
H. v. der Heide, Duisburg. 12. 4. 06.
Bücherschau.
W. Volkraatm, Der Aufbau physikalischer
Apparate aus selbständigen Apparatenteilen
(Physikalischer Baukasten) gr. 8°. VIII, 98 8.
mit 1 10 Fig. Berlin, JuliusSpringer 1905.
2,00 Af.
Dieses kleine Werk sollte kein Physlk-
lehrer versäumen sich anzuschalTen; ein jeder
wird darin neue Hilfsmittel für die Ausge-
staltung des Experimentalunterrichtes finden.
Der Verf., Assistent für Physik an der
Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, hat die
Möglichkeit dargelegt, dio für physikalische
Vorlesungen erforderlichen Demonstrations-
appnrate vor den Augen dor Zuhörer während
der Vorlesung selbst aus den einzelnen Appa*
ratenteilen aufzubauen. Dio Vorteile dieses
Verfahrens in didaktischer Beziehung sind un-
mittelbar einleuchtend. Während der Hörer
sich sonst mit dem äußeren Anblick der fertigen
Apparate begnügen muß und sein Verständnis
für die Bedeutung dor einzelnen Apparatenteile
ein oberflächliches bleibt, kann der Lehrer beim
Aufbau des Apparates während des Unter-
richtes den Zweck jedes einzelnen Teiles er- <
klären und seinen Zusammenhang mit den
übrigen Teilen des Apparates und die Art seiner
Wirkung darlegen.
Als Mittel zu dieser Ausgestaltung des
physikalischen Unterrichtes dient dom Verf.
das Bunsenstativ nebst seinen Zubehörteilen,
den Muffen, Klemmen u. s. w. Gemeinsam mit
der Firma Georg Beck & Cie. in Berlin-
Rummolsburg hat er diese Apparateueleraente
konstruktiv durchgebildet, so daß der Aufbau
von Apparaten der kompliziertesten und mannig-
faltigsten Art mittels derselben möglich ist.
Durch ßftubere Bearbeitung dor bisher meist
in «ehr roher Ausführung hergestellten Bunsen-
stativo und ihrer Zubehörteile werden die aus
ihnen aufgebnuten Instrumente zur genauen
Justierung und zur Ausführung von Messungen
geeignet.
Die Stäbe der Stative bestehen aus genau
kreisrund gezogenem harten Eisen und bei
oisenfieien Stativen aus gezogenem Messing.
Der Fuß der Stative hat drei Ausläufer, von
denen einer flacher gehalten ist als die beiden
anderen, so daß er unter den gleichartigen
Fuß eines zweiten Statives geschoben und
Bomit zwei oder mehrere Stative bis zur Be-
rührung ihrer Mittelstucke aneinander gerückt
werden können. Dio Muffen und Klemmen
werden an ihren Klemmflächen ausgefrftst.
Hierdurch wird erreicht, daß die Achsen der
durch die Teile zusammengehaltenen Stücke
sich genau senkrecht kreuzen. Um bei ein-
seitiger Belastung der Stative die erforderliche
Stabilität zu erhalten, bringt Verf. auf hori-
zontalen Achsen verschiebbare Ausgleich-
gewichte an. Außer don bisher üblichen Zu-
behörteilen zum Bunsenstativ verwendet Verf.
noch eine große Reihe neu von ihm konstru-
ierter, so z. B. eine Vorrichtung zur Parallel-
verschiebung mit Zahntrieb, eine Zentrier-
klemme mit zwei beweglichen Backen, die ein
genaues Ausrichten auf den Stiel als Um-
drehungsachso erlaubt, eine drehbare Achse,
welche nach einem einfachen Teilkreis um
jeden Winkel gedreht und festgestellt werden
kann, u. a. m. Durch geschickte Verwendung
all dieser einzelneu Apparatenteile gelingt es
dem Verf., fast sämtlicho beim Unterricht in
der Mechanik und Optik üblichen Instrumente
zusammenzusetzen.
Wünschenswert wäre es, wenn die Fabri-
kanten von Laboratoriumseinrichtungen, dio
vom Verf. gegebenen Anregungen beachten
würden und mehr Sorgfalt auf dio präzise Aus-
führung der Laboratoriumsgegenstände ver-
wenden wollten. Auch von den Neukonstruk-
tionen sind manche für den Laboratoriums-
gebrauch geeignet und würden beim Arbeiten
treffliche Dienste leisten. Mk.
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El «fl 19.
1. Oktober WO*.
Patentichau.
191
Patentschau.
Anzeige- oder Meßvorrichtung für Zeigerinstrumente mit einem dem Zeiger
mittels Motors nachgestellten Kontakt, dadurch gekennzeichnet, daß der Weg, welchen der
Kontakt beschreibt, von dem Weg deB Zeigers bezw. des an ihm befestigten Kontaktstückes
verschieden ist, um die Angaben des Zeigers vergrößern oder verkleinern zu können. J. M.
Boy le in New-York. 19. 11. 1902. Nr. 161927. Kl. 42.
Vorrichtung zum Mattieren und Durchbrechen von Glas und glasierten Gegen-
ständen unter Benutzung der Zentrifugalkraft als Schleudermittel für die Schleifkörner, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb eines geschlossenen Behälters eine schnell umlaufende Bürsten-
scheibe angeordnet ist, welche die in den Behälter zurttckfallonden Schleifkörner an dem Um-
fange des Behälters entlang führt und an einer zur Auflage des Werkstückes dienenden Stelle
des Behälters gegen das Werkstück schleudert. F. liugorshoff in Leipzig. 18. 2. 1904.
Nr. 159 605. Kl. 67.
Elektrolytischer Elektrizitätszähler, bestehend aus einer drehbar aufgehängten
Meßzelle, die infolge der durch den Stromdurchgang bewirkten Schwerpunktsveränderung eine
Drehbewegung macht und dadurch ein Zählwerk antreibt, dadurch gekennzeichnet, daß bei
jeder Drehbewegung die in einem höher gelegenen Teil der Meßzelle niedergeschlagene Meß-
flüssigkeit (z. B. Quecksilber) wieder nach der tiefer gelegenen Anode zurückfließt, zum Zwecke,
den Aufangszustand fortlaufend wieder herzustellen und bo ein dauerndes Arbeiten zu ermög-
lichen. J. Busch iu Pinneberg. 23. 3. 1904. Nr. 159 914. Kl. 21.
Kelais, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Empfindlichkeit die Wickelung
eines gewöhnlichen Relais mit einem Galvanometer hintereinander geschaltet ist, derartig, daß
Bich die Wirkungen beidor auf die Relaiszunge unter gleichzeitiger Benutzung der Galvanometer-
dflmpfung addieren. H. Mos ler in Charlottenburg. 27. 7. 1904. Nr. 159 849. Kl. 21.
Röntgenröhre mit einer aus einer Hilfskathode bestehenden Vakuum- Regulier-
vorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der negative Pol in dauernder leitender Verbindung
steht mit der weiter als die Kathode von der Antikathode entfernten Hilfskathode und mit dem
zwischen dieser und der Knthodo angeordnetem Umschalter, um die bei Unterbrechung der
Stromloitung zur Kathode und bei Wiederherstellung derselben entstehenden Funken zu ver-
meiden. M. Ehrhardt in Berlin. 12. 3. 1904. Nr. 159 916. Kl. 21.
Verfahren zur Vergleichung der relativen Helligkeit von Arbeitsplätzen u. s. w. mit
der Helligkeit des jeweils herrschenden lliminelslicbts, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Teil des Himmolslichts auf ein Vergleichsfold projiziert wird, das Uber einem das Licht des
Arbeitsplatzes direkt empfangenden Vergleichsfelde so angeordnet ist, daß beide gleichzeitig
beobachtet werden können. F. Schmidt & Haensch in Berlin. 22. 4. 1904. Nr. 159633. Kl. 42.
Fcineinstellvorrichtiing für Einsatxnadcln an Zirkeln, bei welcher die Einsatz-
nadel mittels einer am Zirkelschenkel drehbar gelagerten, mit einer spiralförmigen Nut ver-
sehenen Schoibe verstellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Stellscheibe eingreifendo
Teil der Einsatznadel als ein flacher, winklig abgebogener Arm ausgeführt ist, der durch einen
Schlitz zwischen den beiden Lappen des Zirkelschenkels hindurchtritt, so daß er die Einsatz-
nadel gegen Verdrehung sichert. G. Schoenner in Nürnberg, 25.3 1904. Nr. 159949. Kl. 42.
Regelungsvorrichtung für elektrische Heizungen, bei welcher der thermostatische
Teil aus einer U-förmigen, teilweise mit Quecksilber gefüllten und mit elektrischen Kontakten
versehenen Röhre besteht, Uber deren einem Schenkel ein bestimmtes, boi Wärmeänderungen
die Quecksilbersäule verschiebendes Gasvolumen abgesperrt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das U-förmige Rohr zum Zwecke des Einstellens der Vorrichtung auf gewünschte Temperaturen
um eine horizontale Achse gedreht werden kann, wodurch die Druckhöhe der Quecksilbersäule
vergrößert oder verringert wird. C. Regnud in Lyon, Rhöne. 7. 2 1902. Nr. 159 267. KI. 42.
Vorrichtung für Elcktrizitatszühlcr mit Doppeltarif, bei welchen zwei Zählwerke
abwechselnd durch zwei Relais angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Relaisspulen in Reihe geschaltet sind, wobei je nach Stellung der Umscbaltuhr bald das eine
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192
bald das andere Relais unwirksam gemacht wird. Siemens-Schuckert-Werke in Berlin
20. 4. 1904. Nr. 160 091. Kl. 21.
Verfahren zur Messung elektrischer Ströme nach der Kompensationsmethode,
bestellend iu der direkten Kompensation des Spannungsabfalles an einem von einem Strom
durchflossenen Widerstand gegen die Differenz der elektromotorischen Kräfte zweier Normal-
clcmcnte gleicher chemischer Zusammensetzung, »her mit verschiedener Konzentration der
Lösungen. R. 0. Heinrich in Berlin. 24 . 7. 1901. Nr. 160355. Kl. 21.
Einrichtung zur Ausübung einer beliebigen unter zahlreichen möglichen Fern-
wirkungen durch Kombinationen von kurzen und langen oder positiven und negativen
Stromstößen, z. B. zur Feststellung eines beliebigen Punktes des Umfanges einer Trommel,
oder zur Einschaltung eines ganz bestimmten Stromkreises für Telegraphie-, Fernsprech- oder
Signalzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß einzelue, abwechselnd mit einer Stromquelle ver-
bundene und mit der Stromquelle im Sinne der benutzten Stromstoßkombinationeu zu ver-
bindende Kontaktfelder reihenweise ho angeordnet sind, daß die erste Reihe so viel Kontakt-
felder aufweist wie herzustellende Fernwirkungen vorhanden sind, die zweite Reihe dagegen
nur halb so viele Kontaktfeldor aufweist, wie die erste, die dritte Reihe wieder nur halb so
viele wie dio zweite u. b. w , bis die letzte Reihe nur zwei Kontaktfelder aufweist, wobei dann
über den einzelnen Reihen von Kontaktfoldern Schleifkontakte geführt werden, dio die Ein-
schaltung der betreffenden Leitung o. dgl. in geeigneter Weise bewirken, sobald die Schleif-
kontakte sämtlich mit unter Strom stehenden Kontaktfedern in Berührung kommen. G. Roi-
mann und G. Graboach in Berlin. 9. 11. 1901. Nr. 1G0 143. Kl. 21.
Patentachau. — PatentUate.
Deutsche
Mechanlker-Ztg.
Patentliste.
Bis zum 13. September 1906.
Klasse: Anmeldungen.
21. P. 17 041. Verfahren zur elektrolytischen
Aufnahme und Wiedergabe von Lauten.
J. Palla, Prag. 17. 3. 05.
S. 22 436. Verfahren zum feinstufigen Schalten
von Widerstanden. Siemens - Schu ckert-
Werke, Berlin. 9. 3. 06.
Erteilungen.
12. Nr. 175 793. Gefäß zur Absorption von
Gasen durch Flüssigkeiten. G. Lüttgen,
Berlin-Halensee. 25. 6. 04.
21. Nr. 176 003. Röntgenröhre mit Kühlung
der Antikathode; Zus. z. Pak Nr. 113 430.
C. H. F. Müller, Hamburg. 17. 5. 05.
Nr.176008. Röntgenröhre. 8 iemens&Halske,
Berlin. 15. 3. 05.
Nr. 176403. Instrument zum Messen der Wellen-
länge elektrischer Wellen J. A. Fleming,
London. 8. 2. 05.
30. Nr. 176 243. Vorrichtung zur Aufbewahrung j
und Benutzung leicht zersetzlicher chemischer '
Flüssigkeiten in Form einer Liegeflasche.
K. zum Tobel, Ravensburg, Württeinbg.
30. 7. 04.
32. Nr. 175 867. Verfahren zur Erzeugung von
Gegenständen aus geschmolzenem Quarz.
J. Bredel, Höchst a. M. 1. 10. 05.
Nr. 176 093. Glashlasemaschine. Dresdener
Chem. Laboratorium Lingner, Dresden.
4. 3. 06.
42. Nr. 175 891. Mit Nonieuteilung versehenes
Meßinstrument, dessen rotierende Skalen-
scheibe mit einem Tastarm versehen ist.
G. Favre-Jacot & Cie., Le Locle, Schweiz.
9. 7. 05.
Nr. 175 901. Kreiselapparat. H. Auschütz-
Kaempfe, Kiel. 18. 6. 05.
Nr. 176 281. Hahn, dessen Küken eo lange
durch einen Schwimmer gesperrt wird, bis
die Flüssigkeit aus einem Meßgefäß aus-
gelaufen ist. R. Pawlikowski, Görlitz.
25. 8. 05.
Nr. 176 441. Zirkel mit Zwiesel- oder Stell-
schraube. E. ü. Richter & Co., Chemnitz.
10. 9. 05.
57. Nr. 175 967. Photometer, bei dem der licht-
empfindliche Streifen auf der Grundplatte
gehalten und der die Skala tragende Deckel
an der Grundplatte angelenkt ist. H. Hils-
dorf, Bingen a. Rh 26. 9. 05.
Nr. 176 320. Vorrichtung an photographischen
Objektiven zum Ausschalten von Licht-
strahlen durch Filter von ungleichmäßiger,
stetig oder unstetig eich ändernder Absorp-
tionsfähigkeit. Ch. L. A. Brasseur, Berlin.
9. 6. 05.
Nr. 176 319. Photometrisches Verfahren, bei
dom die Lichtmessung durch Vergleichung
von durch Einwirkung von Licht und von
Entwicklern auf stark lichtempfindlichen
Schichten entstehenden Färbungen mit fest-
gelegten Farben geschieht. E. Mertens,
Groß-Lichtorfeldo. 3. 11. 03.
72. Nr. 176 103. Als Fernrohr zu verwendendes
Bajonett. F. W. Stillwell, Scranton, Penns.,
V. St. A. 18. 1. 06.
FQr die Redaktion verantwortlich: A. 13 Usch Wo ln Berlin W.
Varlag von Jalina Springer ln Berlin N. — Drock von Emil Drayar ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
and
Organ für die gesamte Olasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 6.
lieft 20. 15. Oktober.
1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Unimsal-Fernrohrträger mit Horizontal-, Vertikal- und Kippbewegung.
Von Ing. Alfred Schütze in Frankfurt a. M
Die Mehrzahl der zur Zeit bekannten Fernrohrtrfiger leidet an dem Übelstande,
nur für je ein Fernrohr von gegebenem Durchmesser verwendbar zu sein. Es liegt auf
der Hand, daß Laboratorien, Lehrinstitute u. 8. w., die oft mit sehr beschrankten Mitteln
zu arbeiten gezwungen sind, nicht in die Lage
kommen, mehrere komplett montierte Fernrohre an-
zuschaffen, da die Ausgaben für den mit dem
Fernrohre verbundenen Trftger den Anschaffungs-
preis wesentlich erhöhen. Es dürfte daher im all-
gemeinen Interesse liegen, auf einen Universal -Fern-
rohrtrfiger mit Skalenhalter (Fig. 1 u. 2) hinzuweisen,
der für Fernrohre verschiedener Dimensionen Ver-
wendung finden kann und bei gefälliger Form den
Vorzug einfachster Handhabung besitzt.
In einem hufeisenförmigen Fuß f,
der gleichzeitig griffartig ausgebildet ist und
so einen bequemen Transport des Apparates
gestattet, ist senkrecht verschiebbar eine
hohle Sftule r angeordnet. Ein im Innern
dieser befindlicher, schwer beweglicher
langer Kolben g kann mittels einer am
unteren Ende der Sftule angebrachten Feinbewegungs-
schraube m und einer als Gegenkraft im Innern der
Sftule befestigten Spiralfeder e in achsialer Richtung
bewegt werden. Auf diesem Kolben und mit ihm
fest verbunden ist der eigentliche Fernrohrtriiger
montiert. Die Sftule r selbst kann ziemlich ihrer
ganzen Lttnge nach im Fuße f verschoben und durch
eine Rohrschelle s mit Flügelhebel h festgestellt
werden. Durch diese Anordnung ist eine für viele
Zwecke benötigte vertikale Grobeinstellung in ver-
haltnismUBig weiten Grenzen erzielt worden. Die
feinere Höhenbewegung ist, wie aus vorstehendem
bereits entnommen werden kann, durch Verstellung
des Kolbens im Innern der Säule gegeben. Als ein
konstruktiver Vorzug dieses Apparates ist besonders
hervorzuheben, daß diejenigen mechanischen Teile,
die die Höhenbewegung hervorbringen, gleichzeitig
Organe der Vertikalbewegung sind. Ein in belie-
biger Höhe auf der Sftule verstellbarer Anschlagring a sorgt bei gleichbleibender
Höhe für die Möglichkeit einer seitlichen Drehung des Fernrohres um unbegrenzte
Winkelbetrfige, insofern er der durch öffnen der Führungsschelle s gelösten, nunmehr
drehbaren Sftule als feste Auflage dient. Die Horizontal-Feinverstellung wird auch hier
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A. Schütze, Universal- PernrohrtrSger.
Deutsche
Mechanlker-Ztg.
wieder durch den Kolben bewirkt, und zwar so, daß eine durch die längliche Aus-
sparung in» Mantel der Säule hervorragende Nase des Kolbens von einer auf dem
ROhrenmantel angeordneten Feinstellschraube c beeinflußt wird, die die Feindrehung
des Kolbens um einen Winkelbetrag von rd. 30° erlaubt. Als Gegenkraft dient hier
ebenfalls die Spiralfeder e für die Höhenbewegung. Das Fernrohr i lagert in einem
ovalen Gußkörper o, dessen untere zapfenförmige Verlängerung mit dem Kolben fest
verbunden ist, während die obere in
eine zylindrische Säule t von gleichem
Durchmesser wie die Trägersäule r
übergeht. Beide Säulen, die Träger-
säule wie die obere, dienen zur Auf-
nahme des Skalenhalters u, der für
den Universal - Fernrohrträger als
Universal-Skalenhalter ausgebildet ist
und über und unter dem Fernrohre
in beliebiger Höhe angebracht werden
kann. Die Auswechselbarkeit des
Fernrohres wird dadurch erzielt, daß
alle Fernrohre ein schellenartig ge-
formtes Achsenstück d gleicher Di-
mensionierung erhalten, das leicht
in das ovale Gußstück o des Fern-
rohrträgers eingebracht werden kann.
Durch einen Flügelhebel läßt sich
die eingesetzte Fernrohrachse mit
einem Mitnehmerhebel n kuppeln,
den eine am ovalen Gußkörper an-
gebrachte feingängige Schraube k,
nebst gegenüber liegender Feder-
büchse b als Gegenkraft, derart be-
einflußt, daß eine genügend große
mikrometrische Kippbewegung des
Fernrohres erreicht wird. Durch
Dösen des Flügelhebels ist die Kipp-
bewegung in verhältnismäßig weiten,
durch die Form des ovalen Guß-
körpers bedingten Grenzen freige-
geben. Die bequeme Auswechsel-
barkeit der schellenartigen Achsen-
stücke gestaltet ohne weiteres, Fern-
rohre von etwa 20 bis 45 mm Durch-
messer in dem Universal-Fernrohr-
träger zu verwenden.
Hinsichtlich seiner mechani-
schen Ausführung bietet dieser Ap-
parat eine wesentliche Neuerung
gegenüber anderen Präzisionsinstru-
menten, insofern als bei ihm zum
ersten Mal mit der traditionellen
Gepflogenheit gebrochen wird, das
Äußere der Apparate durch winklig
aufeinander stoßende Flächen und
demzufolge scharfe Kanten hervor-
zuheben. Hei dem Universal-Fernrohrstativ sind diese streng vermieden worden,
wie im allgemeinen vorwiegend die runde resp die ovale Form zur Geltung kommt.
Blanke Stellen, die nach längerem Gebrauch an den hervorragenden Kanten entstehen,
werden an derartig gearbeiteten Apparaten natürlich weit weniger zu fürchten sein,
als bei Instrumenten alter Formgebung.
Vom Universal-Skalenhalter u soll hier nur kurz erwähnt werden, daß sich
dessen Klemmvorrichtung zum möglichst raschen und bequemen, wenn erforderlich auch
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Heft 20.
15. Oktober 1906.
A. Schatze, Uni verial- Fernrohr tr5ger. - Vereins- u. Pereonennachrichten.
105
ganz einseitigen Festapannen von Skalen mit rechteckigem, flachrundem oder T- förmigem
F.
Flg. 3.
Querschnitt eignet. Die Klemmbacken v
stehen in jeder ÖfTnungsweite parallel.
Die Schelle des Skalenhalters, mit der
er auf dem Stativrohr festgeklemmt wird,
ist derartig konstruiert, daß sie sich
nach Lösen deB Flügelhebels l selbsttätig
öffnet und so dem lästigen Ankleben
der Schelle am Rohre, bedingt durch
Oxydation des Metallzylinders, vorge-
beugt wird.
Um für verschiedene Zwecke die
Skale auch getrennt vom Fernrohrträger
verwenden zu können, ist für den Uni-
versal- Skalenhalter allein ein einfacher
Ständer, bestehend aus einem schweren
Fuß mit vertikalem Stativrohr, geschaffen
worden ( Fig . 5), der eine vielseitige Be-
nutzung des Skalenhalters gestattet.
Vorstehend beschriebene Apparate
werden von der Firma Hartmann &
Braun in Frankfurt a. M. hergestellt und
in den Handel gebracht.
Varein«- und Per
Todesanzeige,
Nach kurzer, schwerer Krankheit ver-
schied am 3. Oktober im 57. Lebensjahre
infolge einer Lungenentzündung unser ge-
treues Mitglied
Hr. Fedor Sokol.
Treu bis in den Tod!, das ruft der
Vorstand unserem Vorstandsmitgliede nach,
das müssen alle Fachgenossen von ihm
sagen, die sein Interesse für unsere Ver-
einigung seit 1879 zu jeder Zeit wahr-
nehmen konnten.
Mit seltenem Geschick hat sich der
Entschlafene noch bis vor wenigen Tagen
in amtlicher Eigenschaft fachlich betätigt,
und durch seine gewinnende, versöhnliche
Art hat er der Berliner Mechanik und
Optik große Dienste geleistet. Als er die
Früchte seiner Arbeit in Ruhe hätte ge-
nießen dürfen, hat der Entschlafene seine
Muße in selbstlosester Weise der Gesamt-
heit zum Opfer gebracht und eine Reihe
von Ehrenämtern, u. a. das eines Beauf-
tragten der Handwerkskammer, auf sich
genommen.
Mit Fedor Sokol haben wir einen
guten Kameraden, einen Freund verloren,
dein wir stets ein ehrendes Andenken be-
wahren werden.
Der Vorstand der Abteilung Berlin
i. A.
W. Handke.
D. G. f. M. ii. O. Zwelgvereftn Ham-
burg-Altona. Sitzung vom 2. Oktober
1906. Vorsitzender: Hr. Dr. H. Krüß.
Nach Erledigung einiger geschäftlicher An-
gelegenheiten berichtet der Vorsitzende
Ober den Verlauf des 17. Deutschen Mecha-
nikertages in Nürnberg. Eine größere Anzahl
von Behörden hatte Abgeordnete zur Ver-
sammlung gesandt, welche durch die Wahl
des Ortes sehr stark besucht war. Die Be-
sichtigung verschiedener Fabriken, des Bayer.
Gowerbemuseums und des Germanischen Mu-
seums sowie der Landesausstellung bot außer-
i ordentlich viel Anregung und Belehrung.
Durch die freundliche Fürsorge des Ortsaus-
schusses verliefen auch die geselligen Zu-
sammenkünfte in vorzüglicher Weise. Die Vor-
handlungen selbst brachten die Arbeiten der
Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik
ein gutes Stück weiter.
Hr. Dr. Krüß sprach sodann über das Ge-
nossenschaftswesen, wobei er im wesentlichen
Bericht erstattete über die von Hr. Rat Dr.
Hampke vor 3 Jahren und von Hr. Verbauds-
direktor Kort ha ub im Mai d. J. über diesen
Gegenstand hier gehaltenen Vorträge. Es
wurde dabei betont, daß für die Feinmechanik
hauptsächlich eine Einkaufsgenossenschaft,
vielleicht auch eine Kreditgenossenschaft in
Frage kommen könne, um die kleinen Betriebe
konkurrenzfähig mit den größeren kapital-
kräftigeren zu erhalten. Bei der hierauf fol-
genden^Besprechung wird hervorgehoben, daß
Digitized by Google
196
dio Bedürfnisse der Feinmechanik an Roh-
material so sehr verschiedenartig seien, daß
ein großes Bager und infolgedessen ein großes
Kapital für eine Finkaufagenossenschart Er-
forderlich sein wOrde. H. K.
Hr. Th. Lutlewlg, Prokurist der Firma
Carl Bamberg, bat den Kronen-Orden
IV. Kl. erhalten.
Die Firma C. P. Goerz hat auf der
Ausstellung, die init der Wanderversamm-
lung des Deutschen Photographenvereins
zu Breslau verbunden war. die Goldene
Medaille, Hr. C. Richter auf der Inter-
nationalen Ausstellung für Meereskunde in
Marseille den Grand Prix erhalten
Kleinere Mitteilungen.
Verstellbare
Wandnrm- und Zugpendeilauipen
der Firma Wügner & Weller
in Leutzsch bei Leipzig.
Mitgeteilt von Dr. Karl G. Frank in COln.
Diese Lampen lösen in glücklicher
Weise das Problem der Werkstattheleuch-
tung, sowohl für den Arbeitsplatz, wie für
Drehbank, Fräsmaschine u. 8. w. Gerade
in feinmechanischen Werkstätten ist es ja
besonders für Arbeiten an der Drehbank
nötig, schnell den Ort und die Strahlungs-
richtung der Lichtquelle zu verändern, da
häufig Bohren, Drehen, Gewindeschneiden,
Abstechen und sonstige Manipulationen an
einem Stück auszufüliren sind und jede
dieser eine Verstellung der Lampe er-
fordert. Außerdem genügt bei der üblichen
Anordnung, daß die Drehbank gleich hinter
dem Arbeitsplatz Bleht, eine solche Pendel-
lampe für beide. Bei einem Ausschwenken
von 60° gegen die Vertikale und einer
Pendellänge von rd. 2,60 m beträgt näm-
lich der Durchmesser des horizontalen Ver-
stellungskreises etwa 1,35 m, welches Maß
sich bei Hinzurechnung der seitlichen
Denteche
Mechanlker-Zt*.
Drehung der Lampe selbst auf etwa 1,5 m
erhöht.
Die Pendel bestehen im wesentlichen
aus zwei ineinander verschiebbaren Rohren,
deren Außeres mittels eines Friktions-
gelenkes an der Decke oder der Wand
befestigt wird. Unmittelbar über der Lampe
sind zwei Friktionsgelenke vorgesehen,
von denen das untere eine Verstellung der
Lampe gegen die Rohrachse, das obere
eine Drehung der Lampe um die Rohr-
achse zuläßt.
Rostschutzmittel.
Zeitschr. d. Ver. Deutsch. Ingen . 50. S. 1424. 1906
nach Papiermarkt 1906. lieft 4.
Von der American Society for Testing Ma-
terials sind seit etwa 11 Jahren mehr als 50
verschiedene Rostschutzmittel untersucht wor-
den; sie gaben aber sämtlich keine zufrieden-
stellenden Resultate, selbst bei dreimaligem
Aufträgen bot kein einziger Anstrich einen
genügenden Schutz. Innerhalb eines Jahres
zeigten sich doch schon Poststellen; der An-
strich wurde teilweise vom Stahl direkt ab-
gehoben, was zu dem Schlüsse führte, daß nicht
etwa eine mangelhafte Ausführung des
Anstrichs, sondern vielmehr die Durch-
lässigkeit desselben die Schuld trug
und daß so der Sauerstoff oder die
Feuchtigkeit der Luft durch den An-
strich hindurch mit der Metallober-
flAche in Verbindung treten konnte.
Dr. Dudley hat nun gefunden,
daß Papier, speziell Pergamentpapicr,
das geeignetste Material ist, welches
Luft und Feuchtigkeit nicht durchlftßt.
Die untersuchten Arten Pergament-
papier haben sich zwar bewahr^ sind aber zu
wenig schmiegsam ; er hat daher Paraffinpapier
genommen und auf Grund 4-jAhriger Versuche
bei der genannten Gesellschaft festgestellt,
daß dieses einen sicheren Rostschutz bildet,
obwohl die damit geschützten Bisen- und
Stahlsorten der Wirkung von Rauch, schäd-
lichen Gasen , SüuredAmpfen , Feuchtigkeit
u. s. w. ausgesetzt waren.
Das Verfahren ist folgendes. Die Eisen-
stücke werden mittels Drahtbürste oder durch
andere Mittel zunAchst von dem vorhandenen
Rost befreit, darauf mit Schutzfarbe bestrichen,
dann mit dem in Streifen von passender Breite
geschnittenen Paraffinpapier umwickelt und
endlich noch mit einem Äußeren Anstrich von
beliebiger Farbe versehen. Derart geschützte
Biseugerüste, die ins Meer versenkt wurden,
waren nach 2 Jahren nirgends angerostet;
Vereins- u. Personennachrichten. — Kleiner« Mitteilungen.
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1 5 . Oktober 190 C. Kltln«« MllteUung«n
auch die aus dem Wasser herausragenden
Teile waren ebenfalls vollkommen rostfrei.
Klßm.
Zollamtliche Behandlung von Preis-
listen u.s.w. lm südafrikanischen Zoll-
verein.
Mittlgn ■ d. llandelavertragevereins.
Aus Anlaß von Beschwerden über die An-
ordnung der Zollverwaltung, wonach auch mit
der Post eingehende Preislisten mit 2 Pence für
das Pfund und einer Anmeldegebühr von 6 Pence
für das Paket belegt werden sollten, hat die
Zollbehörde in Johannesburg nunmehr ent-
schieden, daß Preislisten, Kataloge u. s. w., die
mit der Post als Drucksachen ankommen, zoll-
frei zugelaaseu werden, wenn sie weniger als
ein halbes englisches Pfund wiegen. Druck-
sachen, die ein halbes englische? Pfund oder
mehr wiegen, unterliegen dem Zoll von 2 Pence
für das Pfund und einer Abfertigungsgebühr
von 6 Pence für jedes Paket. (1 engl. Pf. = 450»/)
Die neue Bestimmung ist am 26. Juli d. J.
in Transvaal in Kraft getreten, und in der Kap-
kolonie sollen die Zollbehörden angewiesen
sein, nach denselben Grundsätzen zu verfahren.
Es i9t anzunehmen, daß sich die Zollbehörden
der verschiedenen Kolonien, die dem Zollverein
angehören, ins Einvernehmen gesetzt haben
und demnach eine gleiche Maßnahme für ganz
Britisch-Südafrika in Kraft getreten ist.
Für deutsche Vergeuder empfiehlt es sich,
Kataloge und sonstige Reklamedrucksachen,
die mehr als 25 g wiegen, wenn irgend mög-
lich, in zwei oder mehreren Paketen, von
denen keines mehr als 225 g wiegt, nach Bri-
tisch-Südwestafrika zu versenden. Erscheint
dies nicht tunlich, so sollten schwerere Druck-
sachen nur auf Wunsch gesandt oder es sollte
den Empfängern mitgeteilt werden, daß der
verauslagte Zoll vergütet wird, da andernfalls
zu erwarten ist, daß die Annahme in den
meisten Fällen verweigert werden wird.
Mit Bezug auf Drucksachen, die Güter-
sendungen beigepackt werden, wird darauf hin-
gewiesen, daß es zweckmäßig ist, die Druck-
sachen mit Angabe des Gewichts in den Rech-
nungen aufzuführen, da sonst von den Zoll-
behörden beim Vorfinden von nicht deklarierten
Druchsachen in Warensendungen der Versuch
einer Zollhinterziehung angenommen werden
kann.
Deutschlands Einfuhr nach Grote-
brltannlen.
Zu der englischen Handelsstatistik für 1904
ist kürzlich ein Ergänzungshand erschienen, in
dem u. a. zum ersten Mal dargestellt ist, wie-
viel von der großbritannischon Einfuhr der ein-
zelnen Ursprungsländer nach Abzug der Wieder-
— Glasttchnlsches 197
ausfuhr im Lande zurückgeblieben ist und mit-
hin als für den einheimischen Verbrauch be-
stimmt betrachtet werden kann. Nach dieser
Quelle gingen aus Dentschlond im Jahre 1904
in den Verbrauch Großbritanniens über an
Elektrischen Apparaten für 6,1 Millionen Mark,
außerdem au Wissenschaftlichen Instrumenten
und Apparaten für 3,7 Millionen Mark. Der Ver-
brauch an Glasapparaten ist nicht aufgeführt.
Qlasteohnisohes.
Zwei Manometer hoher Empfindlich-
keit für geringe Drucke
und eine Gaswnge.
Von E. Grimsohl in Hamburg.
Zeitechr.f. d. phy$ u. ehern. Unterr. IN* S.198. 1905.
Das nachstehend [Fig. 1) abgebildete Mano-
meter ist mit zwei Flüssigkeiten gefüllt, die
Bich nicht mischen, nicht chemisch aufeinander
einwirken und sich in der Dichte nur wenig
unterscheiden. Die Trennungsfläche liegt, wie
aus der Figur zu ersehon, im unteren Teile
des bis zur Erweiterung längeren Schenkels
und dient als Ablesungsmarko. Ist der Unter-
schied der Dichte 0.1, beispielsweise öl und
gefärbtes Wasser, so wird die Druckdifferenz
Über beiden FlUssigkoitsoberflächen in den er-
weiterten Teilen von der Trennungsfläche mit
der zehnfachen Empfindlichkeit gegenüber den
Angaben eines einfachen Wassermanometers
angezeigt. Man hat es in der Hand, durch
Wahl anderer Manometerflüssigkeiten, welche
in der Dichte noch mehr sich einander nähern
die Empfindlichkeit zu steigern.
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198
Glaatcchnischca. — BOchcnchau.
D«otsch«
Merhanlkvr-ZtR
Eine wesentlich größere Empfindlichkeit
zeigt das in (Fig. 2) abgebildete Modell, das in
seiner Form an das Lippmannsche Kapillar»
elektrometer erinnert. Der Apparat ist in der
Verbindungsröhre und bis zur Mitte der kurzen
weiten Schenkel mit gefärbtem Wasser gefüllt.
Die den Druck anzeigende Marke wird von
einer mäßig großen Luftblase gebildet, die
ohne Schwierigkeit in die Mitte des horiontalen
Rohrs sich bringen läßt. Man bringt durch
Neigen die Füllung des einen Gefäßes
teilweise in das andere und laßt dann wieder
zurückfließen, wobei man Luft in das
höher liegende Gefäß einbl&st; unter den so
sich bildenden Blasen wählt man eine ge-
eignete auB und entfernt die übrigen durch
zweckmäßiges Neigen. Wirkt in einem der
kurzen weiten Schenkel ein Überdruck, so wird
die Luftblase um die Strecke rf * *) wandern,
wenn D und d die Durchmesser der weiten
8chenkel und des engen Verhiudutigsrohrs sind.
Beträgt beispielsweise die Weite der ersten
30 mm, die der Verbindungsröhre 3 mm, so
entspricht 1 mm Wasserdruck dem Fortschreiten
der Luftblase um'50 mm.
Fig. 2 .
Verfasser wendet nun das zuletzt he*
schriebene Manometer zur Messung der Gas-
dichte in sinnreicher Weise an und nennt
diesen erweiterten Apparat eine Gaswage.
Br versieht ein langes vertikales Druckrohr
unten mit Dreiweghahn und schließt durch
diesen Gasometer und Manometer an. Er laßt
zunächst Gas durch die Röhre strömen und
verbindet dann mit dem Manometer.
Ist die Länge des Druckrohrs £ die Dichte
der Luft s, die des zu bestimmenden Gases
so ist der vom Manometer angezeigte Skaien-
teil a = l (*—#,) D 2 /2d- f wenn, wie vorher an-
genommen, D und d die Durchmesser der
weiten Schenkel und des horizontalen Skalen-
rohrs sind.
Wählt man das Druckrohr Über dem Drei-
wegbahn 2 m lang, so Ist l = 2000, und es
*) Die Formeln sind vom Verfasser nicht
Aufgestellt, sondern es ist nur je ein Zahlen-
beiepiel mitgeteilt worden.
wird a = 100 000 (#—#,), wenn man D = 30 und
d = 3 mm annimmt.
Man beobachtet also die Dichtedifferenz
mittels des Manometers so, daß I mm Ver-
schiebung der Indexblase der Einheit der
fünften Dezimale entspricht. Die Dichte der Luft
zu 0,00129 angenommen, würde WasserstofTgas
mit der Dichte 0,00009 durch 120 mm Ver-
schiebung gemessen worden.
Verfasser erwähnt noch, daß, wenn das
Druckrohr mit geeigneter Heizoinrichtung um-
geben wird, auch Dampfdichten mit dieser
Gaswage bestimmt werden können. J.
Schlauchechutz aus künstlichem Rofc-
haar.
D. R. G. M. Nr. 261 332.
Die Firma C. Desaga in Heidelberg bringt
unter der Bezeichnung „Sorpentinette* einst i-
sehe SchlauchUberzüge in den Handel, die als
Ersatz für die zur Verhinderung des Umknickena
meist verwendeten Metallspiralen dienen sollen.
Die neuen Schlauchüberzüge sind aus starkem
künstlichen Roßhaar, das aus kolloidaler Zellu-
lose gewonnen wird, hergeatellt und gegen die
Labor&toriumsluft widerstandsfähig. Auch kön-
nen sie Feuchtigkeit vertragen und gewinnen
nach dem Trocknen ihre alte Elastizität wieder.
Wb
Büchersohaii.
C. Fricdheim, Leitfaden für die quantitative
chemische Analyse unter Berücksichtigung
von Maßanalyse, Gasanalyse, Elektrolyse.
6. gänzlich umgearb. Aufl. von C. F. R am-
meisberg« Leitfaden für die quantitative
Analyse. (Der IJmarbeitg. 2. Aufl.) XVI,
8°. 648 8. mit 40 Fig. u. 2 Tab. Berlin,
C. Habel 1905. Geb. in Leinw. 14,00 M
G. Eichhorn, Entwicklungsgang der draht-
losen Telegraphie. Lex.*8°. 26 S. mit 20 Illu-
strationen (Nr. 59 der Sammlung populärer
Schriften, hrsg. v. der Gesellschaft Urania.)
Berlin, H. Paetel 1904. 1,00 M.
K. Weidlich, Wann und warum sehen wir
Farben? Ein Beitrag zur Farbenlehre. Lex. -8°.
44 S. mit Fig. Leipzig, J. J. Weber
1904. 2,00 M.
E. Glinzer, Otto Jessen. Lebensbild des am
28. März 1904 verstorbenen Direktors der
I. Hund werkerschule zu Berlin. gr.-8°. 32 S.
mit 2 eingedruckten Bildnissen. Leipzig,
Seemann & Co. 1904. 0,80 M
R. Vafer, Dampf und Dampfmaschine. 8°.
VI, 138 S. mit 44 Abbildgn. 1905.
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H*fl 20.
lä. Oktober wo«.
Patentschau.
IflO
Patentechau.
Vorrichtung zum Dämpfen der Bewegungen des Quecksilbers in Apparaten bei
Kursoren Erschütterungen, bestehend in der gleichzeitigen Bedeckung des Quecksilbers mit
einem oder mehreren, die Oberfläche fast ganz bedeckenden Schwimmern, sowie einer die Wan-
dungen benetzenden Flüssigkeit, so daß in dem engen Kaum zwischen den Wandungen des
Schwimmers und des Behälters eine widerstandsfähige, flüssigo Schicht gebildet ist, welche sich
dem Durchtritt des Quecksilbers unter der 8toßwirkung widersetzt. J. H. Johnston in
Paris. 3. 9. 1903. Nr. 160 017. Kl. 42.
Vorrichtung zur Fern Übertragung von Zeigerstellungen mittels mehrerer Selen-
zellen, die durch einen Ausschnitt einer mit dem Zeiger beweglichen Blende eine wechselnde
Belichtung orfahren, dadurch gekennzeichnet, daß die Selenzellen über abgestufte Widerstünde
parallel zueinander in den Stromkreis einer Stromquelle konstanter Spannung eingeschaltet
sind, derart, daß bis bei der Belichtung Ströme verschiedener Stärke durchlassen, welche einem
als Empfänger dienenden Galvanometer eine entsprechende Einstellung erteilen. F. Lux jun.
in Ludwigshafen a. Rh. 7. 6. 1901. Nr. 160 097. Kl. 74.
Verfahren zur Herstellung von Barometern und Thermometern mit gemeinsamem
Vakuumraum, dadurch gekennzeichnet, daß beide an einem Ende ineinander übergehende Rohre
in umgekehrter Lage durch das eine Rohr hindurch mit Quecksilber gefüllt werden, dann ein
Eisenkern in das Barometer eingeführt und dieser durch Zugabe weiteren Quecksilbers bis zur
Verbindungsstelle der beiden Rohre geführt wird, wobei der Überschuß an Quecksilber dureh
das Thermometerrohr abfließt, worauf dann die Kugel des Thermometers verschlossen und das
Instrument aufrecht gestellt wird, so daß die beiden Quecksilbersäulen sich an der Verbindungs-
stelle teilen und der Eisenkern, ein wenig von Quecksilber bedeckt, nahe an der Oberfläche der
Quecksilbersäule in dem Barometerrohr schwimmt. W. K. L. Dickson in London. 24. 5. 1903.
Nr. 159 591. Kl. 42.
kesonanzmeßgerät für VmlAufgegchwindigkeiten, dessen Resonanzkörper in einer
der zu messenden Geschwindigkeit entsprechenden Aufeinanderfolge magnetische Anstöße er-
halten, dadurch gekennzeichnet, daß die magnetischen Stöße durch Drehen eines sternförmigen
Eisenankers im Streufelde permanenter Magnete bezw. durch Drehen der Magnete oder deren
Polansätze hervorgebracht werden. Uartmann & Braun in Frankfurt a. M. 15. 7. 1904.
Nr. 161 859. Kl. 42.
Magnetprüfer, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wechselstrom- oder Gleichstrom-
Meßinstrument in Verbindung gebracht wird mit einem für die Entnahme von Wechsel- oder
Gleichstrom eingerichteten Anker beliebiger Art (Ringanker, Trommelanker, Doppel-T-Anker
u. s. w.), der zwischen den Polen der zu prüfenden Magnete oder zwischen eisernen, für die An-
bringung der zu prüfenden MAgnete eingerichteten Polschuhen gedreht werden kann und der
entweder allein oder in Verbindung mit einem Zusatzapparat, z. B. mit einer Drosselspule, eine
so große Selbstinduktion besitzt, daß nach Überschreitung einer gewissen Umdrehungsgeschwin-
digkeit unter Einwirkung des zu prüfenden Magneten ein von weiterer Geschwindigkeitszunahme
unabhängiger konstanter Strom entsteht, zu dem Zwecke, in der Ablenkung des Meßinstruments
ein Maß für die Kraftlinienzahl zu erhalten, die der zu prüfende Magnet ln den Ankerkreiseu
erzeugt. R. Krüger in Berlin. 11. 12. 1904. Nr. 162 067. Kl. 12.
Verfahren zum Aufbau der Sekundärspulen von Funkeninduktoren oder Trans-
formatoren, gekennzeichnet durch die Verwendung einzelner Elemente, deren jedes aus einer
mit vorspringendem Band versehenen Isolationescheibe und zwei gegeneinander isoliert darauf
gewickelten Drahtscheiben besteht, derart, daß beim Zusammenlegen mehrerer Elemente der
vorspringende Flansch des vorhergehenden in die Höhlung des folgenden hineinpaßt, eo daß
durch den Aufbau ein Gebilde entsteht, das gegen seitliche Verschiebung gesichert ist. H. Boas
in Berlin. 3.1.1905. Nr. 162116. Kl. 21.
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200
Patentliste.
Bia zum 28. September 1906.
Klaeae: Anmeldungen.
21. A. 11 896. Registrierende* Kapillarelektro-
meter. J. T. Armstrong u. A. Orling,
London. 23. 3. 05.
B. 42 600. Verfahren und Einrichtung zur
Messung elektrischer Ströme durch Elektro-
lyse. Cb. 0. Bastian u. G. Calvert,
London. 22. 3. 06.
C. 14114. Anordnung zum Schutz der Magnete
elektrischer Gleichstrommeßapparate gegen
Kurzschluß. Cie. p. la Fahr. d. Comp*
teurs et Matdriel d'Usincs ä Gaz, Paris.
25. 11. 06.
F. 20 053. Verfahren zum Betrieb von Rönt-
genröhren mit hochgespanntem Wechsel-
strom. M. Levy, Berlin. 10. 4. 05.
K. 31 098. Verfahren zur elektrischen Fern*
Übertragung von Bildern und graphischen
Darstellungen, bei welcher Selenzellen im
Geber verwendet werden. A. Korn, Mün-
chen. 11. 1. 06.
S. 22 689. Wattstundenzahler. H. Seidel,
Wien. 26. 4. 06.
39. C. 13 700. Metallisch elastischer Stoff, be-
stehend aus der innigen Vereinigung von
Kautschuk und feinen MetatlspAnen. J. P.
Crane, Chicago. 13. 6. 05.
42. G. 21715. Vorrichtung zur unmittelbaren
Darstellung der Verdrehung von Wellen auf
elektrischem Wege. L. Gümbel, Bremen.
12. 8. 06.
H. 37 670. Selenphotometer. L. Haub, Mainz.
19. 4. 06.
M. 27 745. Registrierkompaß. E. J. M. L.
Mo iss oii, Paris. 24. 6. 05.
Sch. 23 995. Einrichtung zur Messung von
Druckunterschieden zwecks Bestimmung der
Geschwindigkeit von 8chiffen und strömen-
dem Wasser, des Druckes von Gasen oder
Flüssigkeiten u. s. w. mittels der Durch
biegung von Membranen. G. A. Schultze,
Charlotteuburg, u. A. Koepael, Charlotten-
burg. 28. 6. 05.
W. 24 592. Projektionsapparat mit einer Gas-
glühlichtlarope, deren Strahlen, ohne durch
einen Kondensator gesammelt zu werden,
direkt auf das Projektionsbild fallen. A.
Wünsche, Leipzig. 16. 10. 05.
W. 25 630. Schreibvorrichtung für registrie-
rende Meßinstrumente. A. Wagner, Lang-
fuhr b. Danzig. 23. 4. 06.
Erteilungen.
21. Nr. 176 836. Elektrisches Meßinstrument,
bei welchem der Stand einer unter dem Ein-
fluß eines magnetischen Feldes und des zu
Deotache
Mechanik er-Zt«.
messenden Stromes bewegten Flüssigkeit»-
sftule das Maß angibt. Allg. Elektrizitä ts-
gesellschaft, Berlin. 30. 3. 06.
Nr. 176 843. Elektrisches Meßinstrument nach
Art eines MotorelektrizitätazAhlors. Th. W.
Varley, New-York. 19. 10. 05.
Nr. 176 847. Einrichtung an Vakuumglasge-
faßen mit 8tromeinführungsdrAhton zur Ent-
lastung dieser Drahte von mechanischer
Beanspruchung. Schott & Gen., Jena.
7. 11. 05.
Nr. 177 257. Optische Spannungs- und Iso-
latiousanzeigevorrichtung. M. Kali mann,
Berlin 24. 1. 06.
Nr. 177 258. Verfahren zur Herstellung einer
Isolation uuf metallischen Leitern. E. Her-
noaud, Meißen. 5. 12. 03.
32. Nr. 170 509 Glasblasemaschine. E Kögl er
u. G. Hegenbart, Außig (Elbe), Böhm.
12 6. 05
Nr. 176 512. Verfahren, metallene Zubehör-
teile auf Quarzglasgegenständen zu be-
festigen. J. F Bottomley, Wallsend-on-
Tyne, u. A. Paget, North Cray, Kent, Engl.
13. 9. 05.
Nr. 176 959. Maschine zur selbsttätigen Her-
stellung von Glashohlkörpern. The Toledo
Glass Cy.. Toledo, Ohio. V. St. A. 1. 7. 06.
Nr. 177 180. Abstich an Wannenöfen zum
Schmelzen von Glas und Ähnlich schmelz-
baren Stoffen. C. Reim, Odessa. 30. 6. 05.
42. Nr. 176 531. Vorrichtung zum fortlaufenden
Aufzeichnen von Kurven, die nur allmfthlich
ihre Richtung Andern, insbesondere von
Kompaßbewegungen. W. Ch. Forbes, Mel-
bourne, Austr. 3. 3. 05.
Nr. 176 532. Schreibvorrichtung für Registrier-
zwecke. Hartman n & Braun, Frankfurt
a. M.-Bockenheim. 15. 4. 05.
Nr. 176 764. Vorrichtung zur Bestimmung der
Himmelsrichtungen als Kompaßersati. .1. J.
T. Chabot, Degerloch, Württ. 14. 2. 04.
Nr. 177 065. Verfahren und Vorrichtung zur
Messung von Lichtstärken mit Hilfe einer
Selenzelle. K. Hoecken, Darmstadt. 23. 3. 06.
Nr. 177 230. Festigkeitaprüfor, insbesondere
zur Prüfung von Papier, mit einem an einem
Ende des eingespannten Probestücks wirk-
samen Fi Ussigkeitsbeh Alter. W. Meyer,
Düsseldorf. 10. 10. 05.
Druckfehlerberichtigung.
Io dem Artikel C. Reichel, Rinspann-
futter für die Drehbank, muß es auf S. 17-t,
Z. 28 statt Anbohrungen heißen: Andre-
hungen.
Patentliate. — Druckfehlerberichtigung.
Für die Redaktion verantwortlich: A. Blaschke in Berlin W.
Verla« von J alias Springer ln Berlin N. — Druck von Emil Dreyer ln Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
nnd
Organ für die gesamte Glaainstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 5.
Heft 21. 1. November. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Spektrograph.
Von Dr K. 8log-l in Innsbruck.
Ein großer Teil der modernen Probleme der Spektralanalyse beschäftigt sich
mit den Veränderungen, welche an den Spektrallinien eines leuchtenden Gases oder
Dampfes auftroten bei Änderung von Druck und Temperatur oder unter dem Einflüsse
elektrischer und magnetischer Kräfte. Diese verschiedenen Effekte (Dopplereffekt,
Zeemaneffekt u. a.) lassen sich am genauesten auf photographischem Wege studieren,
wozu allerdings ein Spektrograph mit großer Dispersion und Lichtstärke erforderlich ist.
Zur Untersuchung von Fluoreszenz Spektren, Flammenspektren der Alkalien u. dgl. ist
oft eine besonders große Empfindlichkeit im grünen Teil des Spektrums erwünscht.
Diese Bedingungen erfüllt der von mir konstruierte Spektrograph. Derselbe besitzt
zwei Prismen aus ThalliumUint, dem schwersten Jenaer Normalglase, mit den Brechungs-
winkeln von je 60°. Die optischen Konstanten der Prismen sind: Brechungsexponent
für die 9-Lisie rin = 1,80-19, der Einfallswinkel 17 , — 2f>,4, Variation von n C — F = 0,03108,
C — D — 0,00884, D — F =• 0,02284. Die Prismen stehen für F im Minimum der
Ablenkung. Das Kollimatorobjektiv hat eine Brennweite von 20 cm und besteht
aus einem sphärisch und chromatisch genau korrigierten System von drei Linsen. Das
Kameraobjektiv ist ebenso wie die Prismen aus ThalliumUint gearbeitet, wodurch man
erreicht, daß das Spektrum ln einer zur Mittelrichtung des Strahlenfächers geneigten
Ebene erscheint, und so die Verwendung von gekrümmten Films vermeidet ‘). Der
Spektrograph besitzt zwei Kameraobjektive von 25 und 50 cm Brennweite, welche sich
einzeln und zusammen verwenden lassen. Diese Einrichtung bietet den Vorteil, daß
man mit dem Apparate drei verschiedene Dispersionen und Lichtstärken herstellen kann.
Die Maximaldispersion von A~ L beträgt 15 cm. Ersetzt man die photographische
Kassette durch ein Mikroskop mit .Mikrometerteilung, so läßt sich der Apparat auch für
visuelle Beobachtungen, z. B. zur Bestimmung der Verbreiterung von SpektralUnlen,
sehr gut verwenden. Wegen seiner großen Lichtstärke eignet sich dieser Spektrograph
zur spektralanalytischen Untersuchung lichtschwacher Objekte, ferner wegen der großen
Empfindlichkeit im Grün zum Studium des Polarlichtes u. dgl. Er ist zu diesem letzteren
Zwecke leicht zerlegbar und in dem zwischen Kameraobjekt und Kassette befindlichen
Teile mit einem Auszuge versehen, welcher zusammengeschoben sehr wenig Platz be-
ansprucht. Dadurch läßt sich der ganze Apparat in einem leicht transportablen Kasten
mit Handgriff unterbringen, was ihn zu einem praktischen Reiseinstrument macht. Die
Herstellung des Spektrographen hat die Firma Spindler & Hoyer in Göttingen über-
nommen, welche ihn mit vorzüglicher Optik ausstattet, Verfasser hat denselben im
Institute des Hrn. Geheimrat Riecke in Göttingen konstruiert, welcher in zuvorkom-
mendster Weise die dazu nötigen Hilfsmittel zur Verfügung stellte. Ferner hat
Hr. Prof J. Stark dem Verfasser bei seinen spektralanalytischen Arbeiten viele prak-
tische Winke und Ratschläge erteilt. Beiden Herren sei an dieser Stelle für ihre
Liebenswürdigkeit der wärmste Dank ausgesprochen.
Innsbruck, im Juni 1906.
') J. Hartmann, Über ein neues Kamer.objektiv fttr Spektrographen. Zcitsehr. f.
Instrkde. 24. S. 257. 1»04.
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202
Vereint- u. Pertonenntchrichten.
Kleinere Mltteilunfen.
Deutsche
Mechenlker-ZlfC
Vereins- und Personen-
nachrichten.
Anmeldung zur Aufnahme in den
Hptv. der D. G. f. M. u. 0.:
Hr. Dr. Max Pauly; Wissenschaft-
licher Mitarbeiter bei Carl Zeiß; Jena,
Botzstr. 9.
Dr. A. Broslnsky ist zum Kegierungs-
rat und Mitglied der Kais. Normal-Kichungs-
Kommiaaion ernannt worden.
Die Firma W. A. Hlrschmann in Berlin
hat auf der Mailänder Weltausstellung für
die in der Abteilung des Preußischen Kriegs-
ministeriums und des Deutschen Roten
Kreuzes ausgestellten Köntgenapparate und
Hilfsutensilien den Qrand Prix erhalten.
Am 22. August d. J. starb im Alter von
47 Jahren Carl Reinhertz» Prof, der Geodäsie
an der Technischen Hochschule Hannover.
Reinhertz, ein Schüler von Helmert, habi-
litierte sich 1888 in Bonn, wurde von dort 1892
nach Poppeldorf und von da 1899 als Nach-
folger von W. Jordan nach Hannover berufen.
Reinhertz Arbeiten befaßten sich besonders
mit Untersuchungen von Instrumenten und
Meßverfahren (vgl. u. a. ZeiUchr. f. In*lrkde. 7 .
8. 163, 189 u. 402 . 1887; 10. S. 309 «. 347.
1890): Reinhertz war außerdem seit seiner
Übersiedelung nach Hannover Redakteur der
Zeitschrift fdr Vermessungswesen.
Habilitiert: Dr. H. Happel an der Uni-
versität Tübingen für physikalische Chemie;
Dr. F. Ilcnle in Straßburg und Dr. W. Prandtl
in München für Chemie; Dr. M. Koch an der
Universität Wien für org. Chemie.
Ernannt: Prof. Dr. 11* Rubens zum o. Prof,
der Physik an der Universität Berlin als Nach-
folger von P. Drude; Prof. Dr. M. Le Blanc
zum o. Prof, an der Universität Leipzig als
Nachfolger von Prof. Dr. W. Ostwald; Prof.
Dr. M. Bodenstein in Leipzig zum Nachfolger
von Prof. Dr. Jahn als Abteilungsvorsteher am
Phys.-Ühem. Institut in Berlin; Dr. A. Sommer-
feld, Prof, an der Technischen Hochschule in
Aachen, zum o. Prof, der theoretischen Physik
in München; Privatdozent Dr. Th. Goillewski
zum ao. Prof, für allgem. u. techn. Physik an
der Technischen Hochschule in Lemberg; Prof.
R. Gcigel an der forstl. Hochschule zu Aschafleu-
burg zum o. Prof, der Physik u. Geodäsie; Dr.
J. T. Rood zum Professor dor Mathematik und
Physik am Ursinus College, Collegoville Pa.;
Dr. R. Rosemann, ao. Prof, der Chemie an
der Universität Münster i. W., zum o. Prof.;
Prof. A. Pictot zum Prof, der Chemie an der
Universität Genf; Dr. W. Koch zum Prof,
der physikalischen Chemie an der Universität
Chicago; Privatdozent der Chemie Dr. A.
Windaus in Freiburg i. B. zum ao. Prof.;
Prof. l)r. F. llabcr in Karlsruhe zum o. Prof,
für physikalische Elektrochemie an der dortigen
Technischen Hochschule; Dr. Kunckell, Privat-
dozent für Chemie an der Universität Rostock,
zum Prof.; Prof. Dr. E. Anding, München, zum
Direktor der Sternwarte in Gotha; Prof. Dr.
J. Stein S. J. in Katwyk zum Observator au
der vatikanischen Sternwarte in Rom; Privat-
dozent I)r. E. Großmann in Kiel zum Ob-
servator für Erdmessung bei der Akademie
der Wissenschaften in München; der Prof, der
medizinischen Chemie I)r. E. Ludwig in Wien
zum wirklichen, und der ao. Prof für Chemie
Dr. J. Herzig in Wien, zum korrespondierenden
Mitglied der Kais. Akadomie der Wissenschaften.
Verstorben: Prof. G. A. Rayet, Direktor
der Sternwarte Bordeaux -Floirac u. Prof, der
physikalischen Astronomie an der Universität
Bordeaux; Dr. E. A. Kehrer, ao. Prof, der
analytischen Chemie au der Technischen Hoch-
schule in Stuttgart; Dr. E. Lauber, Chemiker
in Leipzig; Prof. Dr. II. Jahn, Prof, der Chemie
und Abteilungsvorsteher am Physikalisch-Che-
mischen Institut der Universität Berlin; J. F.
Bessert, Astronom der Sternwarte in Paris;
Hofrat Dr. L. Boltzmann, Prof, der mathemat.
Physik au der Universität Wien.
Kleinere Mitteilungen.
Der Unlverealzlrkel von Pllaatneek.
Von A. Buchholtz in Riga.
Der Pilsatoeeksche Universalzirkel ist
in erater Linie zum gleichzeitigen Aufträgen
der Abszissen und Ordinaten eines recht-
winkligen Koordinatensystems bestimmt. Wie
aus nebenstehenden Figuren ersichtlich, stellt
das Instrument einen dreischenkligen Zirkel
vor, dessen Schenkel sich in zwei zuein-
ander senkrecht stehenden Ebenen bewegen
und dessen drei Spitzen A, B und C bei
jeder beliebigen Lage der Schenkel ein bei
A rechtwinkliges Dreieck bilden. Letzteres
wird dadurch erreicht, daß der Schenkel C
entsprechend seiner Ablenkung derartig ver-
lflngerbar ist, daß seine Lflnge in jeglicher
Lage der Hypotenuse eines rechtwinkligen
Dreiecks entspricht, dessen konstante Ka-
thete der Schenkel A bildet. Zu diesem
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H*n 21.
1. Notnmbfr 190«.
203
Klaioar* Mitteilungen.
Zweck ist der verlängerbare Schenkel als
zylindrische Büchse konstruiert, welche einer
Stange F als Führung dient, deren unteres
linde als Zirkelspitze ausgebildet ist, wah-
rend das obere mittels einer Spiralfeder
S mit einem an der Stange befestigten
Stift P gegen einen am Schenkel A ange-
brachten Arm D von bestimmter Form ge-
drückt wird. Dieser Arm ist außerdem mit
einer Langen- und Winkelmeßskala versehen.
Das Instrument dient, wie bereits bemerkt,
hauptsächlich zum Aufträgen von orthogo-
nalen Koordinaten, doch ermöglicht seine
Konstruktion auch noch die schnelle und
bequeme Lösung folgender Aufgaben: 1) Zie-
hen von geraden Linien, 2) Errichten und
Fällen von Perpendikeln, 3) Konstruieren
von Winkeln beliebiger Größe, 4) Beschrei-
ben von Kreisen, 6) Messen von geraden
Linien. Um eine Gerade zwischen 2 Punkten
zu ziehen, stellt man den Zirkel so auf,
daß seine Spitzen A und B sich in den
betreffenden Punkten befinden, während der
ein wenig abgeschobene dritte Schenkel C
zur Fixierung des Instruments in dieser Lage
dient. Durch Heranschieben der mit einem
Blei- resp. Kreidestift versehenen Spitze B
an die Spitze A erhält man die gewünschte
Linie ohne Zuhilfenahme eines Lineals.
Wenn man eine Senkrechte auf einer Linie
zu errichten bat, so stelle man A und C
auf diese Linie, und zwar die Spitze .4 in
den Punkt, durch welchen die Senkrechte
geben soll; dann ist diese Aufgabe augen-
scheinlich auf die vorhergehende zurück-
geftthrt. Zum Konstruieren von Winkeln
bringt man zunächst die auf dem Gelenke
des Schenkels B befindlichen Striche R
durch Drehen dieses Schenkels zum Ein-
spielen. Hierauf stellt man den verlänger-
baren Schenkel C nach der auf dem Arm
D befindlichen Winkelskala auf die ent-
sprechende Teilung ein, wobei man den
gewünschten Winkel zwischen den Zirkel-
spitzen, und zwar bei B, erhält. Winkel
bis 50° zeichnet man direkt, alle übrigen
als Ergänzungswinkel. Zum Beschreiben
von Kreisen lassen sich bei zugeklapptem
Schenkel C die beiden anderen Schenkel
wie jeder andere Zirkel benutzen. Zum
Messen von Geraden befindet eich auf dem
Arm D eine Skala, deren Teilung den Ab-
stand der Spitzen A und C in Centimeter
angibt.
Der Erfinder führt sein Instrument in
zwei Modellen aus: einem großen, dessen
Schenkel aus Holz bestehen und das für
den Gebrauch an Wandtafeln bestimmt ist,
und einem kleinen aus Metall für den Ge-
brauch auf Papier. Beide Modelle sind so
eingerichtet, daß die Spitze B bei Bedarf
mit einem Kreide- resp. Bleistift versehen
werden kann.
Der Zirkel ist in Deutschland unter
Nr. 169 757 patentiert, außerdem auch in
den Vereinigten Staaten und der Schweiz;
er ist zu beziehen von dem Erfinder
J. Pilsatneek, Riga, Gr. Newastraße 9.
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204
Neuere Blechscheren.
D.R. G.M. 236 244.
Mitgeteilt von W. Klußmann in Charlotten-
burg.
Da der Körper der Hebelscheren in der
Regel aus Grauguß hergegtellt wird, ist es
notwendig, um dieselben gegen Bruch bei
zu starker Beanspruchung zu sichern, den
Körper möglichst massiv zu machen; da-
durch werden die Scheren sehr Bchwer
und sind mithin nicht gut transportabel.
Die Schraubstockfabrik und Gesenk-
schmiederei von Kerd. Peddinghaus in
Gevelsberg (Westfalen) stellt nebenstehende
Ausführungsart der Scheren her, die ver-
schiedene Vorteile haben. Fig. 1 zeigt eine
Schere, deren Körper im Gesenk ge-
schmiedet ist. Als Material wird bestes
Schmiedeeisen Verwendet, so daß dadurch
das Gewicht wesentlich vermindert werden
konnte, ohne die Leistungsfähigkeit und
Haltbarkeit zu beeinträchtigen. Das Ge-
samtgewicht betrögt etwa 6 leg bei 120 mm
Messeriönge; die Schere kann also bequem
außerhalb der Werkstatt auf Montage mit-
genommen werden. Da die Schneide des
ObermesserB nicht geradlinig, sondern ge-
bogen ist, wird ein ziehender Schnitt bei
günstigem Schnittwinkei erzielt, wodurch
sich die Leistungsfähigkeit der Schere
wesentlich erhöht; auch ist dadurch die
Möglichkeit gegeben, Kurven zu schneiden.
Ferner ist in die Führungsbacke des Ober-
messers ein gehärteter Gußstahlring ein-
gesetzt, durch welchen rundes oder kan-
tiges Material geschoben und mit dem fayo-
nierten Obermesser abgeschnitten werden
kann. Bei Verwendung eines Stellmaßes
können Drähte und Bleche auf bestimmte
Länge geschnitten werden. I)as_ Unter-
Deutsche
Mech&nlker-Ztf
messer ist nachstellbar, damit die Schneiden
steta dicht Zusammenarbeiten, um gratfreie
Schnittflächen zu liefern. Die Hebelüber-
eetzung int eine äußerst günstige. Die
Schere kann sowohl in den Schraubstock
gespannt als auch in einen Holzklotz ge-
trieben oder in den Ambos gesteckt werden
In der Ausführung von Fig. 2 läßt
sich die Schere auch auf einem Block
oder Tisch festschrauben. Der Körper be-
steht aus schmiedbarem Temperstahlguß.
Modell 1 und 2 sind für Blech bis 4 mm
und Draht bis 9 mm bestimmt. Ein drittes
Modell ist ebenso wie Fig. 2 ausgeführt,
nur ist es wesentlich stärker gehalten und
kann für Blech bis 5 mm oder Draht bis
13 mm gebraucht werden. Die Scheren
werden entweder mit festem oder mit ab-
nehmbarem Hebel, so daß sie für’ den Trans-
port besser geeignet sind, hergestellt.
Die Preise der Modelle 1 und 2 nur für
Blech betragen 25 3/, für Blech und Draht
27,50 M, für das Modell 3 42 bezw. 45 3/;
für abnehmbaren Hebel werden 3 3/, für
Stellmaß 2 M berechnet; ein Paar Ersatz-
messer kostet 9 bezw. 10 M.
Neues Stativ zu Handspektroskopen
der Firma Carl Zeiß in Jena.
Von F. Löwe.
Phoiogr. Chronik 13. S. 380. 1906.
Das nachstehend abgebildete liandspektro-
ekop ist so kontruiert. daß Reagenzgläser da-
vor angebracht werden können parallel dem
senkrecht gestellten
Spalte des Spektro-
skopes. Die metallene
Tischplatte T , welche
von dem hölzernen
GrifT G getragen wird,
ist sowohl mit dem
Spektroskop wie mit
dem Reagenzglas in
feste Verbindung ge-
bracht . Durch das
Winkelstück TT drückt
man das Spektroskop
in seiu mit Kork ausge-
kleidetes Lager, stellt
den Spalt senkrecht
und zieht dann die
Klemmschraube K fest
an, während das Re-
agenzglas von oben
oder von der Seite her
ln seinem Halter U
geschoben und hiervon
der Feder F fe*» 1 '
gehalten wird. D© r
Kleinere Mitteilungen.
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H«n st.
I. .Vov«n>bw HK*
Kleiner« Mitteilungen
20j
Rengenzglashalter kann auch kleine Kü-
vetten, Farbgläser oder Emulsionsfarbfilter
in eich aufnehmen. Der Reflektor S, der von
einem SilberBpiegel, einer Milchglasscheibe
oder einem Kartonblatt gebildet wird, soll dos
Vergleichsprisma beleuchten, falls das Spektro
skop ein solches besitzt. Hat es dagegen eine
Wellenlängenskale, so wird diese von der Licht-
quelle direkt beleuchtet Bei Benutzung einer
künstlichen Lichtquelle bringt man diese in
die Verengerung der Bpektroakopachse. Wenn
man aber mit Tageslicht arbeitet, zieht mau
den Handgriff von der SAule des Stative ab
und beobachtet gegen den hellen Himmel.
Mk
Schnellfixiersalz der Aktien - Gesell-
schaft für Anilinfabrikation
in Berlin.
* Agfa“ -Schnellfixiersalz fixiert in erster Linie
bedeutend schneller als alle seither bekannten
Fixiermittel, nAchstdem aber wird bei fort-
schreitender Ausnützung des Bades seine Wirk-
samkeit nur wenig verlangsamt. Man braucht
z. B. hei frischen BAderu mit Schnellflxieranl/
nur die Hfilfte, boi ausgenutzten Bädern gegen
das Ende ihrer Wirksamkeit nur noch etwa ein
Viertel der Fixierdauer, die ein gleich stark be-
nutztes Hyposulfitbad 1:4 Wasser erfordert. Es
sind Büchsen für 400, 1000 und 2000 ccm so-
wie Glasröhren für 100 cctn Schnellfixierbad im
Handel. „Agfa“* Schnellfixiersalz ergibt ein
saures Schnellfixierbad. Das PrAparat ist zum
D. R. P. angemeldet.
Lehrverh<nls zwischen Vater und
Sohn*
Ein Urteil von weittragondor Bedeutung
hat das Oberlandesgericht in Breslau am
20. April d. J. gefallt. Der Angeklagte hatte
keinen ordnungsmäßigen schriftlichen Lehrver-
trag mit seinem Bohne abgeschlossen; er war
daher der Übertretung des § 150. 4 a R. G. O.
für schuldig befunden worden. In den Gründen
heißt es: Die Revision der Königl. Staatsan-
waltschaft ist für begründet zu erachten. § 126 b
der R. G. O. bestimmt, daß der Lehrvertrag
binnen 4 Wochen • nach Beginn der Lehre
schriftlich abzuschließen ist. Wie die Motive
dieser Vorschrift ergeben, sollte das Erforder-
nis der Schriftlichkeit dazu dienen, um in
allen FAllen die aus dem Lehrvertrage dem
Lehrherrn erwachsende Verpflichtung und Ver-
antwortlichkeit schArfer zu bestimmen. Eine
Ausnahme für das LehrverhAltnie zwischen
Vater und Sohn ist nicht gemacht. Notwendige
Voraussetzung für die Anwendung der ge-
dachten Vorschrift ist es selbstverständlich,
daß von den Beteiligten die Begründung eines
LehrverhAitnisaes im gewerblichen Sinne wirk-
lich gewollt ist. Von einem solchen Lehrver-
hältnis kann nicht die Rede sein, wenn der
Vater das Kind nur aushilfsweise in seinem
Gewerbe beschäftigt, ohne daß die Absicht
vorliegt, das Kind als Lehrling in dem Hand-
werke dauernd zu beschäftigen und auazu-
bilden. So liegt aber der Fall hier nicht.
Denn nach den von der Strafkammer ge-
troffenen Feststellungen will der Angeklagte
seinen Sohn als gewerblichen Lehrling be-
handelt wissen, er hat ihn als solchen zur
Lehrlingsrolle der Innung augemeldet uud mit
ihm sogar einen schriftlichen Lehrvertrag ab-
geschlossen, der allerdings wegen der Vor-
schrift der §§ 107 >), 181 3 ) B. G. B. der Rechts-
gültigkeit entbehrt. Ein solches Verhältnis
ist, wie schon das Oberlandesgericht Naumburg
in dem Urteil vom 15. November 1902 zu-
treffend angenommen hat, nicht lediglich an-
zuseheu als eine fortgesetzte Ausübung der
elterlichen Gewalt und der durch sie ge-
gebenen Befugnis, den Sohn zu erziehen, zu
beaufsichtigen und seinen Aufenthalt zu be-
stimmen. (§ 1631 B. G. B.) Diese Befugnisse
geben zwar dem Vater das Recht zu be-
stimmen, ob und welchen Beruf sein Sohn
ergreifen soll, und ob er eventuell die Aus-
bildung einem Dritten Übertragen will. Aber
innerhalb des gewählten Berufes kann der
Vater nicht durch seine elterliche Gewalt die
Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen
ausschließen. Was von anderen gegen diese
Auffassung angeführt wird, Ist nicht über-
zeugend. Hätte das Gesetz für den Hand-
werker, der seinen Sohn als Lehrling annimmt,
eino Ausnahmo von dem Erfordernis des
schriftlichen Lehrvertrags aufstellen wollen, so
hätte cs dies zum Ausdruck bringen müssen.
Das Gesetz macht aber keinen Unterschied,
und es ist auch weder aus dem Wesen der
elterlichen Gewalt noch aus der Natur und
dem Zweck des LehrverhAitnisaes ein hin-
reichender Grund dafür zu entnehmen, daß die
für jeden Lehrherrn gültige Vorschrift dann
*) Der Minderjährige bedarf zu einer Willens-
erklärung, durch die er nicht lediglich einen
rechtlichen Vorteil erlangt, der Einwilligung
seines gesetzlichen Vertreters.
2 ) Ein Vertreter kann, sow’eit nicht ein
anderes ihm gestattet ist, im Namen des Ver-
tretenen mit sich im eigenen Namen oder als
Vertreter eines Dritten ein Rechtsgeschäft
nicht vornehmen, es sei denn, daß das Rechts-
geschäft ausschließlich in dor Erfüllung einer
Verbindlichkeit besteht.
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20 ß
nicht anwendbar nein sollte, wenn der anzu-
roeldende Lehrling der Sohn des MeisterB ist*
Wink© für die Ausfuhr nach China.
Der Bericht amerikanischer Spezinlagenten,
welche nach China entsandt wurden, um die
dortigen Marktverhältnisse und die Aussichten
für den Absatz amerikanischer Waren zu stu-
dieren, wurde seitens der Regierung der Ver-
einigten Staaten von Amerika in einem Heft
mit dem Titel Trade with China veröffentlicht
Das Heft enthält unter anderem verschiedene
auch für die deutschen Exporteure beachtens-
werte Winke für die Ausfuhr nach China. Die
Drucksache liegt in den nächsten 4 Wochen
im Reichsarat deB Innern (Berlin W, Wilhelm-
straße 74, Zimmer 174) für Interessenten zur
Einsichtnahme aus.
Frei© Fortbildungskurse für Arbeiter
ln Charlottenburg.
Die Kurse werden von der sozial wissen-
schaftlichen Abteilung der Wildenschaft der
Technischen Hochschule veranstaltet; im Winter
1906/07 sollen in der Gemeindeschule 3 zu
Charlottenburg (Schloßstr. 2) abends von 8 bis
10 Uhr folgende Kurse abgehalten werden :
Deutsch (I Ober-, 2 Mittel-, 1 Unterkursus
Freitag); Rechnen (Ober-, Mittel-, und Uuter-
kursus; Dienstag); Gewerbliche Buchführung
(Montag); Algebra oder Rechnen mit Buch-
staben (Donnerstag); Geometrie (Donnerstag);
Ausgewahlte Kapitel auB der Mechanik (Freitag);
Ausgewählte Kapitel aus der Physik (Diens-
tag»; Übungen im Zeichnen (Geometrisches
Zeichnen, Bauzeichnen, Maschinenzeichnern, Frei-
handzeichnen; Montag); Arbeiterversicherung
(Donnerstag); Gewerbekrankheiten und Ge-
werbehygiene (Montag); Allgemeine Übungen,
nach Wunsch der Hörer, an allen Bchulabeuden.
Neben den Kursen finden Exkursionen und
Exkursionsvortrflge, Museumsführungen und ge-
meinschaftliche Theaterbesuche zu ermäßigten
Preisen statt. Die Teilnehmergebühr beträgt
pro Kursus (29. Oktober 1906 bis 15. März 1907)
50 Pf , für sonstige Veranstaltungen je 10 Pf.
Programme sind bei Dipl. Ing Alfons Pinkel-
stein (Charlottenburg, Wilmersdorfer 8tr. 106)
erhältlich.
Die Firma Emst Lcitz in Wetzlar hat vom
15. v. M. an, nachdem sie sich durch eine Ab-
stimmung des Einverständnisses der Gehilfen-
schaft versichert hatte, den Achtstundentag in
sämtlichen Abteilungen eingeführt. Da jedoch
die hieraus folgende Verkürzung der bisherigen
Arbeitsdauer die Leistungsfähigkeit weder des
Werkes noch der darin Beschäftigten beein*
Deutsch*
Mech*nlk*r-Zt*
trächtigen soll, sind Vorkehrungen getroffen,
um eine möglichst vollkommene Ausnützung
der neuen Arbeitszeit zu ermöglichen; hierzu
gehören u. a. die Aufhebung der bisherigen
Frühstücks- und Vesperpnusen , sowie eine
strenge Ausschließung des Alkohols. Die Neu-
einrichtung ist unter Beibehaltung der bis-
herigen Akkordsätze zunächst probeweise lür
die Dauer eines Jahres vorgesehen. Es sei
noch bemerkt, daß die genannte Firma bereits
vor langen Jahren eine Invaliden-, Witwen-
und Waisenkssse, sowio eine Unterstützungs-
kasse eingerichtet und beide Kassen mit be-
trächtlichen Zuwendungen ausgestattet hat;
ebenso hat sie die Begründung eigener Wohn-
stätten für ihr Personal von jeher dadurch
erfolgreich gefördert, daß sie Darlehen für
diesen Zweck zur Verfügung stellte.
Glastechniaches.
Aufsatz für Bakterlenfllter bei kleinen
Flüsslgkeltsmengen.
Von Reiser.
Chem.-Ztg. 90. S. 686. 1906.
über die Filterkerze F wird ein Röhrchen si
mit Glasansatz uud Gummischlauch so gesetzt,
daß nur ein kapillarer Zwischenraum bleibt.
Wird nun an dem Schlauch gesaugt, bis die
ganze Filterkerze von Flüssigkeit umgeben lat.
und der Quetschhahn geschlossen, so geht die
Filtration ungestört bis zum letzten Tropfen
weiter. Wenn dieser Aufsatz fnicht benutzt
Kleiner* Mitteilung*!) — Glaetcchnlsches
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Heft 2t.
. November ISftft.
Claatechnlachei.
207
wird, vielmehr die Kerze aus der zu filtrie-
tenden Flüssigkeit herausragt, so vereitelt die
mit durchgezogene Luft die Verminderung des
Luftdrucks, wodurch die Filtration sehr ver-
zögert wird.
Unten an der Röhre ist ein Bürstenkranz K
angebracht, der beim Heben und Senken die
Filterkerze vom Bakterieuschlamm reinigt.
Wb.
Röntgenröhre
mit automatischer Regulierung.
Von G. Berlemunt.
Compt. rtnd. 142. S. 1189. 1906.
Verf. hat eine Röntgenröhre, welche mittels
Osmose durch die Antikathode eine Regulierung
ihrer Hftrto gestattet, in der Weise konstruiert,
daß er an die Antikathode ein nach außen ge-
richtet es Platinrohr anschmil/.t, welches gegen
die äußere Atmosphäre durch einen Hahn ab-
geschlossen ist und in einer feuchte Baumwolle
enthaltenden Erweiterung endigt.
Wenn die Röntgenröhre zu hart geworden
ist, öffnet man den Hahn auf eine oder zwei
Sekunden, dann wird die von der zutretenden
Luft aus der Baumwolle mitgefQhrte Feuchtig-
keit an dem rotglühenden Bleche der Anti-
kathode dissoziiert und der auf diese Weise
entstehende Wasserstoff dringt durch das
glühende Blech in das Innere der Röntgen-
röhre. Man kann durch eine jede solche
Operation die Hörte der Rühre eo weit er-
niedrigen, daß die ihr entsprechende Funken-
strecke um 2 bis 3 cm vermindert wird.
Diese Einrichtung hat überdies don Vorteil,
daß vermöge der in der Kapillare enthaltenen
geringen Daropfmenge die Hörte der Röhre
eine hinreichende Zeit konstant erhalten wird,
wenn es sich um eine Radiographie oder Radio-
therapie von längerer Dauer handelt. Mk.
Neue Glashßhne mit groteem Durch-
laß.
D. R. P. Nr. 174 793.
Chem.-Ztg. SO. 8. 733. 1906.
Dos Küken des Hahnes besteht aus drei
miteinander verschmolzenen Teilen, in deren
mittlerem sich der Durchgangskanal befindet.
Die Ansatzstellen der Röhren am Hahngehäuae
sind kreisrund und haben den gleichen Durch-
messer wie das Zu- und Abflußrohr. Auf diese
Weise sind Verengungen vermieden, wie sie
sich bei der sonst üblichen Heratellungsweise
im Durchgan gekannt des Kükens leicht bilden.
Derartige Hahne werden von der Firma Fritz
Fischer & Iiflwer in Stutzerbach i. Th. her-
gestellt; sie dürften als Ersatz für Tonhabne
vielfach Verwendung finden. Wb.
Neuer Gasentwlckluogsapparat,
Von E. Steiger.
Ch*m.-Ztg. SO. S. 833 . 1906.
In der 89. Jahresversammlung der schweize-
rischen naturforschendeii Gesellschaft zu 8t.
Gallen hat Herr Prof. Dr. Steiger einen Gaa-
entwicktungsapparat vorgeführt, dem ein
neues Prinzip zu Grunde liegt, nämlich das
der Säurezirkulation- Dies
wird, wie nebenstehende Ab-
bildung erkennen läßt, da-
durch erreicht, daß in das
mit Zink oder Schwefeleisen
beschickte linke Gefaßt) ©in
Trichterrohr eingesetzt ist.
Die von den aufeteigenden
Gasblaseu mitgerissene
schwere Salzlösung fällt oben
in den Trichter, wird durch
das Rohr auf den Boden der
Woulf sehen Flasche gelei-
tet, wo sie sich schlieren*
förmig auBbreitet und be-
wirkt, daß die spezifisch leich-
tere Säure in das linke Gefäß
von unten eindringt und hier
das Zink oder Schwefeleisen
angreift. Die Zirkulation der
Saure bietet zwei Vorteile:
einereeits eine gesteigerte
Gasentwicklung und anderer-
seits eine sehr gute Ausnut-
zung der Säure.
Weitere Vorteile des Ap-
parat« sind große Leistungs-
fähigkeit und Lebensdauer infolge großer
Säurekapazität sowie leichte und bequeme
Handhabung. Der Apparat ist zu Gunsten
der Firma C. Desaga in Heidelberg unter
Musterschutz gestellt worden. Wb.
') In der Abbildung ist die Füllung mit
Zink und Schwefeleisen nicht besonders ge-
kennzeichnet worden, um da« Aufsteigen der
Gaablaaen deutlich zu machen.
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208
GlMi«chnl»ch«t.
Deutsch«
Mechanlkcr-Ztg.
Exsikkator.
D. H. 0. M. Nr. 278 412.
Von C. Nalenz.
Chem.-Ztg. 30. 8 . 696. 1906.
In dem Deckel dea Exsikkators ist, Ähnlich
wie bei einigen anderen Ausfahrungen, ein
Hahn angebracht, um beim Erkalten der ein-
gesetzten Substanzen den Luftzutritt regulieren
zu können. Bei dem hier abgebildeten Apparat
besteht der Hahn in einem Hohlstopfen mit
Griff, der nur wenig Ober den Deckelknopf
hervorragt. Der Eintritt der Luft erfolgt durch
zwei in halber Höhe des Deckelknopfes ange-
brachte Bohrungen, denen zwei Löcher im
Stopfen entsprechen. Durch diese Anordnung
ist der Hahn vor Zerstörung durch Abstoßen
geschätzt und hindert auch nicht beim Ab-
nehmen des Deckels. Der Apparat wird von
der Firma 8tröhlein & Co. in Düsseldorf her-
gestellt. Wb.
Neuer Laboratorlumsausgufe.
Von Dr. H. Göckel.
Chem.-Ztg. 30. S 765. 1906.
Um das lRstige SchrAghalten langer Glas-
gegenstände beim Heinigen unter dem Wasser-
’t*— -425
hahn der Ausgußbecken zu vermeiden, hat Verf.
ein Becken aus Steinzeug konstiuiert, das, in
Tischhöhe angebracht, einen bis auf den Boden
reichenden kegelförmigen Unterteil besitzt, so
daß ein Bespritzen der Umgebung und Bruch
woniger leicht eintreten.
Die Neuerung scheint uns außerordentlich
praktisch, zumal auch noch an der Rückwand
ein kleiner Balkon angebracht ist, der das Auf-
stellen und Auflegen von Chemikalienflaschen,
Bürsten und sonstigen Gegenständen, die man
beim Reinigen benötigt, gestattet. Der Ausguß
ist unter D. R. G. M. Nr. 279 873 geschützt und
von den Firmen Dr. Heinrich Göckel (Berlin
NW 6, Luisenstr. 21) und Deutsche Ton- und
Steinzeugw'erke, A. G. (Charlottenburg) zu
beziehen. Wb.
Die böhmischen Glasfabriken haben be-
schlossen, vom 1. Januar 1907 ab die Glaspreise
zu erhöhen, und zwar für farbloses Glas um
5®/<>, für gefftrbte« um 10%.
Gebrauchsmuster.
Klasse:
4 . Nr. 288 300. GasgeblAselampe mit scht.lg
nach oben gerichteter Regelungsschraube.
J. Prigge, Lechhausen. 12. 6. 06.
30. Nr. 288 2hl. Verschließbares StandgefAß mit
als MischgefAß dienendem Stülpdeckel, ver-
bunden mit Misch- u. Auftragspatel. J. P
Schwarzlose Böhne, Berlin. 10. 8 06.
Nr. 288 542. Luftdicht schließendes Augen-
tropfglas mit Überhängglocke. F. Mollen-
kopf, Stuttgart. 2. 8. 06.
42 . Nr. 288 522. Schwingende Quecksilberluft-
pumpe. deren QuecksilberbehAlter zu einem
kreisförmigen Rohr ausgebildet ist. U. v.
Reden, Franzburg b. Gehrden, Hann.
12. 1. 06.
Nr. 288 596. Thermometer und Thermometer-
hülse mit Einrichtung zum Herabbringen
des Quecksilberfadens in Maximumthertno-
metern durch Zentrifugalkraft. A. Küchler
& Söhne, Ilmenau. 17. 8. 06.
Nr. 288 788. Abmeßvorrichtuug mit einem Hohl-
raum im Stopfen dea Glasbahns, der eine
bestimmte Flüssigkeitsmenge aufnimmt und
bei einfacher Umdrehung abgibt. C. Witz-
mann, Stützerbach 1. Th. 7. 8. 06.
64. Nr. 287 617. Saugheber mit Überlaufs-
schenkelverbindung von verjüngtem Quer-
schnitt, für tropfenweisen Zulauf. A. Kirch-
ner, Werdau i. S. 7. 8. 06.
Nr. 287 898. Trichter mit graduierter Eintei-
lung und Einrichtung zum Offnen und
Schließen, ferner passend zu verschieden
weiten Flaschenhälsen. H. 0. Thörner,
Finsterwalde. 6. 7. 06.
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Heft 2t.
1. November IDO«.
Bücherschau.
200
Bücherschau.
F. Kohlrausch, Lehrbuch der praktischen
Physik. 10 verm. Aufl. des Leitf. derprakt.
Physik. Gr. -8°. XXVIII, 656 S. mit zahlreichen
Fig. Leipzig und Berlin, B. G. Teubnor
1905. Geb. in Leinw. 9,00 M.
Von dein Leitfaden der praktischen Physik
hat bald nach dem im Jahre 1901 erfolgten Er-
scheinen der 9. Auflage eine neue Ausgabe, das
23. bis 27. Tausend , herauagegeben werden
können, die den Titel „Lehrbuch dor praktischen
Physik“ erhalten hat. Dies© Abänderung wurde
vorgenommen, weil gleichzeitig mitder9. Auflage
eine kleinere Ausgabe iIob Werkes erschien,
welche, dem ursprünglichen Zwecke des Buches
entsprechend, als Leitfaden zum Gebrauche bei
physikalischen Übungen für Anfänger dienen
sollte. Im Gegensätze hierzu uimmt das Lehr-
buch vorwiegend Rücksicht auf alle physi
kalischen Arbeiten, welche wissenschaftlichen
Zwecken dienen. Daß nun von dem Lehrbuch
schon nach so kurzer Zeit eine neue Auflage
hat erscheinen können, trotzdem ihm in der
kleinen Form des Leitfadens eine Konkurrenz
geschafTer) wurde, ist ein Beweis dafür, wie
sehr dieses Werk den Bedürfnissen weiter
Kreise, sowohl rein wissenschaftlicher als auch
technischer Interessenten, entgegenkommt.
Bei Abfassung der neuen Auflage ist den in
den letzten Jahren fast auf allen Gebieten der
Physik erfolgten Fortschritten vollauf Rechnung
getragen, infolgedessen hat sich auch die Seiten-
zahl um etwa ein Zwölftel vermehrt. Es sind
einerseits in die meisten Abschnitte zahlreiche
kleine Einfügungen eingeschoben, andererseits
sind aber auch ganze Abschnitte neu hinzu-
gekommen. So ist in die einleitende Abteilung
„Allgemeines Uber Messungen“ ein Abschnitt
eingefügt, in der eine von Helmert ange-
gebene Methode beschrieben wird, welche es
ermöglicht, die Beohachtuugsfehler auf sämt-
liche beobachteten Größen zu verteilen, während
nach den bisher üblichen Methoden die Fehler-
verteilung nur auf eine einzige willkürlich ge-
wühlte Größe erfolgte. Weitere neu hinzuge-
kommene Abschnitte betreffen die spezifische
Warme in Gasen, die Diffusion, das astatische
Torsionsmagnetometer und Messungen an
ionisierten Gasen. Umfangreiche Ergänzungen
haben u. a. erfahren die Abschnitte über elek-
trische Wellen, über Drehstrommessungen, über
Kapillarreibung, Über optische Pyrometer und
Uber Quadrantelektrometer.
Kleinere Einfügungen weist auch die Ab-
teilung über Licht und Wärmestrahlung in
großer Zahl auf; so z. B. das Stufenspektro-
skop von Michelson. das Glasplattenspektro-
skop von Lummer und Gehrcke, eine Figur .
zum Beweise dafür, daß ein Linsensystem gleich
wie eine einfache Linse zwei Brennpunkte und
zwei Hauptpunkte besitzt, u. a. m. Der Ab-
schnitt über Photometrie laßt noch einige Er-
gänzungen wünschenswert erscheinen. Auf
3. 330 ist von Flackererscheinungen die Rede,
es ist aber nirgends eins der vielen Flimmer-
photometer angeführt, welche gerade neuer-
dings in zahlreichen Ausführungen in tech-
nischen Kreisen Verwendung gefunden habon.
Auch das Ul brich tscho Photometer, welches
gestattet, durch eine einzige Messung die mitt-
lere sphärische Helligkeit einer Lichtquelle zu
bestimmen, hatte wohl verdient, erwähnt zu
werden. Es fehlt endlich auch eine Angabe
über die üblichen Methoden, wie man aus den
in verschiedenen Richtungen gemesseuen Inten-
sitäten einer Lichtquelle die mittlere sphärische
oder hemisphärische Helligkeit erhält; eine
Anweisung hierüber dürfte auch in der kleinen
Ausgahe des Leitfadens willkommen sein
Die zahlreichen neu hinzugekommenen Fi-
guren sind vorzüglich ausgeführt. Trotz des
Eingehens auf alle Einzelheiten der betreffenden
Apparate sind die schematischen Darstellungen
klar und übersichtlich. Wünschenswert wäre
es, wenn die Verlagsbuchhandlung die aus den
alteren Auflagen übernommenen Figuren durch
neue ersetzen ließe, um sie der modernen Kon-
vention etwas mehr anzupasseu. Beispielsweise
könnten alsdann in der Abteilung über Elektri-
zität die Galvanometer durch das in der tech-
nischen Literatur allgemein gebräuchliche
Symbol bezeichnet und auch die Kreuzung
stromführender Drfthte in den Figuren in üb-
licher Weise angedeutet werden.
Das alphabetische Verzeichnis ist nicht ganz
konsequent ausgeführt; einige Apparate sind
zweimal darin angegeben, einmal nach ihrer
sachlichen Bezeichnung und außerdem nach
ihrem Konstrukteur; es wäre wünschenswert,
daß .dies für alle wichtigeren Apparate ge-
schähe. Namentlich neuere Apparate, hei denen
sich noch keine feststehende sachliche Be-
zeichnung allgemein eingebürgert hat, sind
schwer aufzufiuden, wenn sie nicht unter dem
Namen des Autors stehen, der sie zuerst be-
schrieben .Vielleicht würde es sich empfehlen,
außer dem Sachregister ein Verzeichnis aller
angeführten Autoren heizufügen, wie dieses
sonst in wissenschaftlichen Werken vielfach zu
finden ist.
Selbstverständlich wird durch die vor-
stehenden Bemerkungen der Wert dieses Buches
in keiner Weise beeinträchtigt, zumal dessen
Bedeutung sich seit Jahrzehnten der Aner-
kennung von aller Welt erfreut* Seit vielen
Jahren ist dieses Werk jedem, der sich mit
physikalischen Arbeiten zu beschäftigen hat,
ein treuer und stets zuverlässiger Ratgeber ge-
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210
Fat«ntschau,
Dänische
Mschsniksr-Zt«.
wesen und sein Wert hat sich mit jeder neuen
Auflage fortgesetzt gesteigert. Auch diese
letzte Auflage ist wiederum ein Beleg hierfür.
Ks ist geradezu erstaunlich, was für eine Fülle
mannigfaltigen Materials dasselbe auf verhüll-
nismüßig knappem Raume in handlicher und
leicht verständlicher Form darbietet. Sicherlich
hat es weder in der deutschen noch in einer
anderen wissenschaftlichen Literatur in seiner
Art seinesgleichen. Mk.
Patentschau.
Spritzflaschc mit in Erweiterungen des Luftein- und des Flüssigkeitsaustrittsrohres
vorgesehenen Rückschlagventilen aus süure- und laugebeatflndigen Stoffen, dadurch gekenn-
zeichnet, daß der Körper des im Lufteintrittsrohr angeordneten Ventils mit einem Stab oder
einem zugeschmolzenen Rohr ausgerüstet ist, das bei geschlossenem Ventil aus dem Einbl&srohr
herausragt, damit mittels eines auf das freie Ende des Rohres ausgeühten Druckes das Ventil
geöffnet werden kann. Th. Meyer in Gelsenkirchen-Bulmke. 19. 3. 1904. Nr. 162 086. Kl. 42.
Thermoelektrischer Ofen mit innen heizbarem Hohlkörper, dessen Außenfläche mit
einer die Elektrizität nicht leitenden und die Thermoelemente tragenden Schicht überzogen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die W&rmezuleitung zu den Thermoelementen durch Heizbleche er-
folgt, die auf die isolierende Schicht flach aufgepreßt sind und in Bruchteilen ihres eigenen
wärmeleitenden Querschnittes je mit den zu erwärmenden Stellen des zugehörigen Thermo-
elementes in geeigneter Verbindung stehen. A. Heil in Frankfurt a. M. 13. 11. 1903.
Nr. 163 171. Kl. 21.
Elektrolytischer Zähler, bestehend aus einem Quecksilbervoltametcr in Parallelschal-
tung zu einem konstanten Widerstand, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Elektroden in
gleicher Höhe und in üußerst geringem gegenseitigen Abstand angeordnet sind. F. Becker in
Friedenau-Berlin. 16. 7. 1904. Nr. 162 468. Kl. 21.
Röntgenröhre mit im Inneren angebrachter Blende, dadurch gekennzeichnet, daß
die letztere entweder die von der Antikathode ausgehenden, weniger durchdringungsfühigen
Röntgenstrahlen absorbiert bezw’. in durchdritigungsfahigore transformiert, oder nur oder vor-
wiegend Sekundär-, Tertiür- u. s. w. Strahlen nach außen treten Wißt, zum Zwecke, Röntgen-
strahlengemische zu erhalten, bei welchen dio durchdringuugsfühigoren Strahlen vorherrschen.
„Polyphos" Elektrizitfttsges. in. b. H. in München. 6. 10. 1904. Nr. 162 369. Kl. 21.
Fernrohraufsatz für Landgeschütze, dadurch gekennzeichnet, daß das Fernrohr von
derjenigen Art ist, dio bei beliebiger Drehung des Eintrittsreflektors längs des Horizonts ohne
Richtungsünderung der Okularachse aufrechte Bilder liefert, C. P. Goerz in Friedenau-Berlin.
22. 7. 1902. Nr. 162 953. Kl. 72.
Einrichtung zur Erzeugung vou variierenden Strömen oder Wechselströmen
hoher Frequenz durch dio Anwendung eines elektrischen Lichtbogens oder Ersatz desselben
von solchen Eigenschaften, daß das Verhältnis zwischen einer Änderung in dem den Lichtbogen
durchfließenden Strom zur entsprechenden Änderung, die die Potentialdilferenz zwischen den
Endpunkten des betreffenden Lichtbogens erleidet, eine negative Größe ist, in Verbindung mit
einer Elektrizitütaquelle in solcher Weise, daß der betreffende Lichtbogen einen Teil des Strom-
kreises, in welchem die variierenden oder wechselnden Ströme erzeugt werden, ausmacht, da-
durch gekennzeichnet, daß der Lichtbogen oder Ersatz desselben in einer Atmosphäre von
Wasserstoff oder Wasserstoffverbindungon angeordnet ist. W. Po u Isen in Kopenhagen. 12. 7. 1903.
Nr. 162 945. Kl. 21.
Elektrischer Gas- oder Dampf Apparat nach Art der Hewittschon Lampe, welcher
durch einen Flüssigkeitsstrom von Elektrode zu Elektrode infolge Kippeus angelassen wird, da-
durchjgekennzeichnet, daß zur Verhütung des Durchbrennens der Einschmelzdrühte der untere
Elektrodenbehülter eine solche Form hat, daß in ihm, auch wenn der Apparat gekippt wird,
stets etwas von der leitenden Flüssigkeit verbleibt. 8t. E. Flichtner in Englewood. V.St.A.
24.2.1904. Nr. 163106. Kl. 21.
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Heft 21.
I. Nnvnmb«r l!#WS.
Patentechau.
211
Opernglas mit längsverschiebb&ren und auf die Aagenentlernung durch Verschiebung
der Rohre gegeneinander einstellbaren Okularen, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Längs-
verschiebung eine auf einer Querachse zwischen den Rohren angeordnete Kurbelscheibe mit
einer Schubstange an einem an der Inneuseite des Objektivmantels gelagerten, die hinteren Enden
des Okulars erfassenden Querstück angreift, welches mit der Schubstange zwischen zwei paral-
lelen, zur Einstellung auf dio Augeneutfernung dienenden verstellbaren breiten SeitenfUhrungen
ungeordnet ist. L. Ch. M. Balbreck in Paris. 23. 12. 1903 Nr. 162 163. Kl. 42.
Geschwindigkeitsmesser mit zwei verschieden schweren Flüssigkeiten in einem sich
drehenden Gefäfs, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum, in welchem die schwerere Flüssig-
keit bei Zunahme der Geschwindigkeit emporsteigt, kegelförmig und unten weiter als oben ist,
um die einer gewissen Geschwindigkeitszunahme entsprechende Steighöhe der leichteren Flüssig-
keit an allen Stellen der Skala nahezu gleich zu machen. J. T. F. Conti in Paris. 3. 7. 1904.
Nr. 161 905. Kl. 42.
Apparat zum Filtrieren unter Luftabschluß, dadurch gekennzeichnet, daß ein doppel-
seitiger Stopfen, auf dessen beide Seiten Flaschen luftdicht aufgesetzt werden können, mit einem
Filter und einem Kohr versehen ist, zu dem Zwecke, die in die eiue der Flaschen eingebrachte
Flüssigkeit nach dem Umkehren des Apparates durch das Filter in dio andere Flasche fließen
zu lassen. P. Din gütiger in Mewe, Westpreußen. 28. 8. 1901. Nr. 162821. Kl. 12.
Bequem tragbares Elcktrizitntsmeügerät, dadurch gekennzeichnet, daß in einem
uhrgehäuseühnlichcn metallischen Gehäuse auf einer isolierenden Platine ein Bolenoid, das Zeiger-
lager mit dem Zeiger und ein Federhaus mit Feder angeordnet Bind, von denen das letztere
das Aufwickeln eines aus dem Gehäuse herausgeführten Leitungsdrahtes bewirkt, wobei die
zweite Kontaktspitze durch oinen den Aufhängekopf des Gehäuses durchquerenden Metallstift
gebildet wird, welcher mittels des Aufhängekopfes und einer durch diesen geführten Schraube
in der Ruhelage gesichert ist, wobei die Einwirkung auf den unabhängig von dem Solenoid iso-
lierten, in dem Gehäuse angeordneten Zeiger mittels eines au der Spule auswechselbar ange-
ordneten Solenoides bewirkt wird. P. u. H. Bourgeois in Damprichard, Doubs, Frank r.
20. 1. 1905. Nr. 162 881. Kl. 21.
1. Verfahren zum Entfärben von Glasmasse zur Erzielung eines schönen weißen Glases
im llafeu oder in der Wanne durch Anwendung von Titan in beliebiger Form, eventuell unter
Zusatz eines Reduktionsmittels.
2. Verfahren zum Entfärben von Glasmasse durch bekannte Entfärbungsmittel in Ge-
meinschaft mit Titanverbindungen. J. K ersten in Fichtenau b. Rahnsdorf, Post Erkner.
20. 2. 1903. Nr. 162 607. Kl. 32.
Entfernungsmesser für zweiäugige Beobachtung, gekennzeichnet durch zwei Doppel-
fernrohre, deren totale Plastik im Werte oder im Vorzeichen oder in beiden verschieden ist,
und die so vereinigt sind, daß der Beobachter die boiden Raumbilder, die die Doppelfernrohre
von jedem Objektpunkt entwerfen, gleichzeitig oder nacheinander durch zweiäugiges Sehen
wahrnehmen kann, in Verbindung mit einer mikrometrischen Einrichtung, um von den vier
Systemen von Strahlenbüscheln, die die beiden Doppelfcrnrohre durchlaufen, eins oder mehrere
abzulenken, bis die beiden Raumbilder als gleich fern erkannt werden, damit aus der dann er-
reichten Anzeige der Mikrometerskala die Entfernung des Objektpuuktes entnommen werden
kann. C. Zeiß iu Jena. 6. 8. 1903. Nr. 162 471. Kl. 42.
Entfernungsmesser, bei welchem zwei Bilder eines Gegenstandes mit Hilfe zweier an
den Enden eines Grundrohres ungeordneter Reflektoren und verschiebbarer Prismen in einem
mit vorgeschaltetem Trennungspriama versehenen Okular zur Dockung gebracht werden, da-
durch gekennzeichnet, daß das von dem einen Ende des Grundrohres ausgehende Bild durch die
eine Hälfte eines Objektivs und dos zugehörige verschiebbare Prisma direkt zu dem mit seiner
Trennungskante im Brennpunkt des Objektivs liegenden TrennungspriBma gelangt, während das
von dem anderen Ende ausgehende Bild mit Hilfe eines Umkehrprismas durch die andere Hälfte
des Objektivs und das zugehörige verschiebbare Prisma auf das Trennungsprisma fällt, wodurch
das zur Eindeckung und Besichtigung der Bilder dienende optische System eng aneinander ge-
gliedert wird, um das aus zwei oder drei Teilen bestehende Grundrohr in eine handliche Form
zusammen falten zu können. A. Barr in Glasgow und W. Stroud in Leeds, Engl. 19. 6. 1803.
Nr. 162 887. Kl. 42.
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212
l'rismen fernrohr, Feldstecher o. dgl. mit vor der ersten Fläche des Prismen-
systems angeordneter Hilfslinse, dadurch gekennzeichnet, daß die lotitere eine konkave oder
bikonkave Linse ist, zu dem Zwecke, die wirksame Öffnung dea Objektivs und damit die Licht-
stärke des Glases zu vergrößern. J. Aitchiaon in London. 24. 2. 1903. Nr. 162786. KL 42.
Verfahren zur Feststellung der Farbenwerte, dadurch gekennzeichnet, daß die far-
bige Fläche unter Vorschaltung eines Kot-, Grün- und Blaufilters mit einer gleichmäßig abge-
etuften Grauakala bezüglich der Helligkeit verglichen wird, wobei durch die erlangten Zahlen-
werte für den Rot, Grün- und Blauwert ein Maß für die Farbe gewonnen wird. E. Detlefaen
in Wismar. 28. 6. 1904. Nr. 162 838- Kl. 42.
ItoppelCcrnruhr mit F.instcllung auf den Augenahstand durch gegenseitige Ver-
schiebung der Einzellernrohre, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger, an dem die beiden
Fernrohre geradegeftlhrt sind (oder der mit dem einen Fernrohr starr verbunden ist, und an
dem das andere geradegeftlhrt ist), zur Sicherung gegen Verbiegen als Mantel des Doppelfern-
rohre mit Öffnungen an den Objektivenden und für die Okularrohre gestaltet ist. C. Zeiß Sn
Jona. 3. 6. 1904. Nr. 162 839. Kl. 42. „
f’rismendoppelfernrohr, dadurch gekennzeichnet, daß die eintrotenden Lichtstrahlen
die Zwischenräume von einer Augenachse zur anderen, und zwar zwischen deu Prismen senk-
recht zu den Augenachsen ein oder mehrere Male durchlaufen, zum Zwecke der Verkürzung
und zur Erzielung leichterer Bauart das Instruments. Optische Werke Cassel in Cassel.
13. 11. 1903. Nr. 162 952. Kl. 42.
Psttntschsu. — Patte Ulst«.
Dt tusche
Meetiaöiker-Zlg
Patentliste.
Bis zum 11. Oktober 1906.
Klasse: Anmeldungen.
21. B. 43 474. Quecksilberfritter. H. Boas, Berlin.
22. 6. 06.
S. 21177. Telephonograph. M. Sand ri, Genua,
Ital. 26. 5. 05.
W. 26 023. Bifilarelektrometer. Th. Wulf, Val-
kenburg, Holl. 14. 7. 06.
42. C. 14 171. Nivellierinstrument mit pendelnd
aufgehängtem Fernrohr. J. Cerutti, Gre-
nobie, Frankr. 13. 12. 05.
R. 21 837. Verfahren zur Aufzeichnung von
Schallschwingungen mittels des elektrischen
Stromes. L. Rosenthal, Frankfurt a. M.
28. 10. 06.
Sch. 25 063. Vorrichtung zum Messen der
Wärmemenge, welche in einem Heizkörper
einer durchströmenilen Flüssigkeit entnom-
men ist. H. Schuhmacher, Berlin. 6.2.06.
W. 25 174. Dammeruogsfemrohr. C. Wald-
stein, Wien. 9. 2. 06.
48. L. 19 955. Verfahren zur Herstellung einer
auf kaltem Wege gießbaren Metallmasse be-
hufs Erzeugung von Metallgegenständen
o. dgl. Küppers Metallwerke, Bonn a.Rh.
16. 1. 04.
Erteilungen.
21. Nr. 177 665. Wechselstrom - Meßinstrument.
H. Groll mann, Braunschweig. 30. 3. 0(5.
Nr. 177 666. Röntgenröhre. H. Bauer, Berlin.
19. 4. 05.
42. Nr. 177 266. Sphärisch, chromatisch und ko-
matisch korrigiertes photographisches Dop-
pelobjektiv mit auastiginatischer Bildfeld-
dehnung. F. Co blitz, Regen im Bayer.
Wald. 8. 5. 04.
Nr. 177 583. Vorrichtung zur Erzielung ellip
tischer, geneigter oder ungeneigter Bahnen
der Himmelskörper bei Tellurien u. s. w.;
'/am. z. Pat. Nr. 174 959. G. Hering, Gries-
heim b. Darmstadt. 30. 5. 05.
Nr. 177 627. Mikrometer-Schraublehre. O. Bil-
hauer, Neustadt a. Oria, u. P. Rücke rt,
Gera, Reuß. 4. 3. 06.
Nr. 177 630. Doppelfernrohr mit Vorrichtung
zum Wechseln der Okulare und der Aus-
zugslftngen durch Verschiebung der Objek-
tive gegen die feststehenden Okulare. F.
Niem oy er, Braunschweig. 6. 9. 05.
Nr. 177 929. Vorrichtung zum Anzeigen des
Kohlensäuregehaltes von Rauchgasen durch
Absorption. A. Schiatter u. L. Deutsch,
Budapest. 20. 12. 04.
Nr. 177 995. Abblendevorrichtung für optische
Pyrometer. Cy. p. 1. Fabrication des
Comptours ot Matöriel d'Uain es u G az
u. Ch. F4ry, Paris. 23. 6. 05.
72. Nr. 178008. Zielfernrohrbefestigung, die ein
Vorwärtsgleiten dos Fernrohres beim Schuß
gestattet. OptischeWerk e Cassel, Cassel.
29. 4. 05.
74. Nr. 177 946. Vorrichtung zur elektrischen
FernUbertragung von Kompaßstellungen.
Neufeldt & Kuhnke, Kiel, u. B. Freese,
Delmenhorst. 8- 6. 05.
Für die Redaktion verantwortlich: A. Blaechke ln Berlin W.
Verlag von Jnllne Springer ln Berlin N. — Druck von Krall Dreyer In Berlin SW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Apostelkirche 5.
Heft 22. 15. November. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Beschreibung eines Deviationsmodelles.
Von Prof. Dr. X.. W>b«r in Kiel.
Der Zweck dieses Apparates ist cs, die Gesetze der Deviation auf eisernen
Schilfen an einem kleineren, im Übungssaale aufzustellenden Schiffsmodelle zu studieren,
d. h. die vorhandene, durch permanente und temporare Magnete willkürlich hergestellte
Deviation ihrem Betrage nach zu ermitteln, sodann eine Kompensation nach den
üblichen Methoden vorzunehmen, eventuell den verbleibenden Rest der Deviation fesl-
zusteilen und die zugehörige Steuertabelle zu entwerfen, und schließlich zur Demon-
stration bei Entwicklung der Deviationsformeln zu dienen. Hierzu ist ein die Rolle des
Schiffes spielender, einen Kompaß tragender Körper erforderlich, der in verschiedene
Kurse gedreht und um gewisse Winkel gekrängt werden kann und mit Vorrichtungen
versehen ist, welche eine Bestückung mit Magnetstaben, weichem Eisen und Kompen-
sationsmagneten gestatten.
Ein solches Modell ist bereits früher in ausgezeichneter Form von Herrn
G. v. Neumayer 1 ) konstruiert worden. Ein ähnliches Modell habe ich bei Herrn
H. Heustreu in Kiel ausführen lassen, wobei jedoch eine die ganze Anwendung
wesentlich beeinflussende Änderung vorgenommen ist. Ich habe dasselbe auf dem
Mechanikertag in Kiel 1905 vorgezeigt 2 ) und lasse die genaue Beschreibung hier folgen.
Daß die hier vorgenommene Änderung in allen Fällen der Benutzung eine
Verbesserung gegenüber dem Neumayerschen Modelle sei, kann nicht behauptet
werden. Sie hat einige Vorteile, aber auch einige Nachteile. Veranlaßt ist dieselbe
durch den Wunsch, die Ablesungen des Kompasses mit der Genauigkeit der Spiegel-
ablesungen machen zu können und zugleich die Änderungen der Kompaßstellung etwas
weiter für Demonstrationszwecke sichtbar zu machen. Aus diesem Grunde ist die
Kompaßnadel nicht auf dem Schiffskörper selbst angebracht, sondern wird von einem
an der Drehung und Krängung des Schiffes nicht teilnehmenden, im Raum festigenden
Gestelle getragen. Hierdurch wurde es dann sogleich ermöglicht, die Nadel am Kokon-
faden aufzuhängen und mit Spiegelabiesung zu versehen. Die Skale blieb natürlich
ebenfalls im Raume fest, während alle Eisenteile und Magnete auf dem Schiffskörper
montiert wurden. Als Bedingung mußte hierbei gelten, die Mitte der Nadel genau in
die Umdrehungsachse des Schiffskörpers und zugleich in die Krängungsachse zu bringen.
Das macht die erste JuBtierung des Apparates etwas umständlicher, als bei dem Neu-
mayerschen Modelle Der Einfluß eines hierbei etwa noch verbleibenden kleinen
Fehlers ist übrigens von derselben Art, wie ihn eine Differenz zwischen der magnetischen
Milte der Kompaßmagnete und der Spitze der Finne zur Folge hat. Mit der räumlich
festen Aufstellung der Skalen ist nun weiter bedingt, daß die Ablesung der Nadel nicht,
wie es in der Praxis und ebenso bei dem Neumayerschen Modell der Fall ist, den
sogenannten Kompaßkurs £' ergibt, sondern vielmehr unmittelbar die Deviation d. Für
Demonstrationszwecke ist dies ein erheblicher Vorteil. Man kann z. B. unmittelbar den
Unterschied der halbkreis- und viertelkreiaförinigen Deviation sichtbar machen, indem
der Schiffskörper gedreht wird, und sieht dabei den Flammenzeiger auf der Skale einen
bezw. zwei Hin- und Hergänge aueführen. Für die Berechnungen ist es dagegen
*) Archiv der deutschen Seewarte T. AV. 3. 1884, und Deutsche See warte, Der Kompaß
an Bord. Anhang 8 8.
3 j Diese Zeitschrift 1805- S. U38.
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214
L. Weber, Beschreibung eine! DevlatlonemodeUee.
Deutsch«
Uechealker-Ztg
ziemlich unwesentlich, ob man aus dem beobachteten Kompaßkurs £' und dem ge-
steuerten SchifTskurse £ die Deviation <1 mittels 3 = £ — £ oder ob man aus dem
direkt beobachteten 3 und dem am Apparate abgelesenen Kurse £ den Kompaßkurs £
mittelst f = £ - J berechnet. Einen gewissen konstruktiven Vorteil bietet die von
mir benutzte Anbringung der Nadel dadurch, daß mehr Platz unter und neben der-
selben für die am Schiffskörper befestigten Kompensationsmagnete und Thomsonzchen
Kugeln entsteht, wie dies aus der weiteren Beschreibung ersichtlich sein wird.
Der Apparat steht auf der kreisförmigen Platte A des festgefügten und er-
schütterungsfrei aufzustellenden Bockes B. In die Platte A sind drei Messingplatten 6
eingelegt, von denen eine gekörnt ist, die beiden anderen mit radialer Rinne versehen
sind, zur Aufnahme der Fuß-
echrauben D des Apparates.
Das aus Bronze gegossene
ringförmige Grundstück E wird
mit Hilfe des zentralen federn-
den Zapfens F und der drei
Fußschrauben D auf der Platte
A festgebalten , so daß ein
Umkippen des oben stark seit-
lich ausladenden Apparates ver-
hindert wird. Der Ring E zeigt
* auf seiner Außenfläche auf ver-
silbertem Grunde zwei Marken
G, und G 2 , von denen
genau quer zu dem mit E fest
verbundenen und also im Raume
unverändert fest bleibenden, aus
Mahagoni gearbeiteten, 1 m
langen Rabmen H steht, wäh-
rend G s um 45° entfernt ist;
diese zweite Marke G 2 lat nur
deswegen erforderlich, weil bei
gewissen Stellungen der sogleich
zu beschreibenden drehbaren
Teile die Marke G, verdeckt
wird. Mit E konzentrisch und
konisch eingeschlilfen dreht
sich die Scheibe J. Dieselbe
ist an ihrer äußeren zylindrischen
Fläche mit Teilung in ganze
Grade versehen, die an deD
Marken O l oder G 2 abgelesen
wird. In diese Scheibe J
ist das obere Ende des
Zapfens F eingelassen , so
daß hierdurch zugleich der
Ring E und die Scheibe J mit
den an ihnen befestigten Rahmenstücken gegen Umkippen geschützt werden. Mit
der Scheibe J fest verschraubt ist das aus Mahagoni hergestellte Winkelstück K. Das-
selbe ist etwas kürzer als der Rahmen H und läßt sich zusammen mit der Scheibe J
durch letzteren hindurch in jeden beliebigen Kurs leicht und sanft einstellen; der
Kurs wird dabei an den Marken G abgelesen. In dem Winkelstück K bängt der durch
ein starkes Mahagonibrett L dargestellte Schiffskörper. Diese Aufhängung geschieht
durch zwei hohle Achsen M, um welche sich die Messingarme N drehen; letztere
sind an L befestigt. Bei der der Krängung des Schilfes entsprechenden Drehung um
die Achse M schnappen zwei federnde Stifte in die von 5° zu 5° gesetzten Löcher
zweier messingener Kreisbogen 0. (Der eine dieser Bogen ist in der Zeichnung per-
spektivisch verdeckt und ragt nur wenig hinter dem Winkelstück K hervor.)
Um den ganzen Schiffskörper mit seinen darauf befestigten Eisenteilen senkrecht
zu beben , entsprechend einer Tieferlegung des Kompasses an Bord , ist in den
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21b
Messingarmen N 10 cm unterhalb der Achse M ein «weites Paar von Bohrungen vor-
gesehen, bo daß man den Schiffskörper um 10 rm heben kann, wenn man die von
außen herausnehmbaren Hohlachsen M lüftet und nun die unteren Bohrlöcher über
die Drehungsachsen schiebt. Diese Vorrichtung ist übrigens in der Regel entbehrlich.
An den Schiffskörper L lassen sich nun nach Belieben eiserne und stählerne
Gegenstände befestigen, z. B. zwei eiserne Platten P, von denen die eine angesteckt,
die andere sichtbar auf dem Bocke liegt, odor eiserne Stäbe und Magnete Q. Zur Be-
festigung dienen kleine, beliebig einzuschraubende Messingbülsen mit Klammern R. In
der Mitte dos Schiffskörpers, und zwar bei Krängung Null genau in die vertikale Um-
drehungsachse des Modelles fallend, sitzt mit Bajonettverschluß das leicht abnehmbare
Messingrohr S. Dasselbe trägt in federnden Hülsen verschiebbar zwei Paar kleine
kompensierende Magnete t und einen gleichfalls mit Hülse verschiebbaren Doppelarm w,
auf ^welchem zwei Thomsonsche Kugeln v aus weichem Eisen sitzen und nach der
Mitte zu verschiebbar sind. Zur Kompensation der Krängungsdeviation wird ein vertikuler
Magnet im Innern des Rohres 5 verschoben. Man sieht davon in der Pigur nur den
durch einen Schlitz nach außen gehenden Knopf tv.
Anstelle des Kompasses tritt das Magnetometer a. Dasselbe ruht auf drei zur
Vertikalstellung der Magnetometerachse erforderlichen Stellschrauben auf der Oberfläche
des Rahmens H und wird durch einen hier befindlichen Schütz von oben in den
Rahmen gesetzt. Der Schlitz ist so weit, daß eine seitliche Verschiebung des Magneto-
meters zwecks genauer Zentrierung in die Umdrehungsachse des ganzen Apparates er-
folgen kann. Zu diesem Behufe ist eine Messingplatte mit gekörnten Löchern für die
drei Stellschrauben auf der Oberfläche von H verschiebbar. Um auch die Höhe des
Magnetometers derart justieren zu können, daß die Magnetmitte in die Achse MM fällt,
ist das ganze Magnetometer in einer Hülse vertikal verschiebbar. Es besteht nämlich
aus dem unteren starken KupfergehüuBe b und dem mit letzterem durch ein Messingrohr
verbundenen oberen SpiegelgehäuBe. Das Messingrohr ist in der mit den drei Stell-
schrauben versehenen Hülse verschiebbar. In dem unteren, zwecks Dämpfung massiv
kupfernen Gehäuse schwebt in einer rautenförmigen Aussparung der ebenso geformte,
hochkant gestellte kleine Magnet. Die Mitte desselben ist durchlocht und die Stirn-
flächen des Gehäuses b sind mit Glimmer geschlossen, um so eine ViBicrrichtung durch
die hohlen Achsen und das Loch des Magneten zu schaffen. Mit dem in c schwebenden
Spiegel ist der Magnet durch einen sorgfältig gerade gezogenen, dünnen Aluminiumstab
verbunden. Der letztere wird bei der Zusammensetzung von oben eingeführt und in
die hohe Kante des Magneten geschraubt. Die Aufhängung des Magnet- und Spiegel-
systems geschieht durch einen Kokonfaden, der in bequemer Weise am oberen, mit
Zentrierscheibe versehenen Torsionskopf befestigt wird.
Je nachdem eine Skalenablesung mit Fernrohr oder mit Flammenzeiger ge-
wünscht wird, verschließt man das Spiegelgehäuse mit Planglas oder mit Konvexlinse
und befestigt an der Außenseite des feststehenden Rahmens H entweder eine kreis-
förmig gebogene transparente Skale d mit Tischchen / und Schlitzlampe e oder die (in
der Figur unten auf dem Bock liegende) Skale mit Fernrohr.
Zur Aufstellung des ganzen Apparates setzt man zuerst den Bock auf einen
festen Steinpfeiler oder guten Fußboden derart, daß der feste Rahmen senkrecht zum
magnetischen Meridian liegt. Wenn alsdann Spiegel und Magnet genau parallel gestellt
werden, so spielt der Flammenzeiger auf die Mitte der Skale ein. Sollte eine andere
Aufstellung des festen Rahmens H der Lokalität besser entsprechen, so kann auch jede
andere Richtung gewählt werden, indem man das Spiegelgehäuse gegen das Kupfer-
gehäuse und zugleich den Spiegel gegen den Magneten dreht. Die Kursablesung,
welche auf die zuerst beschriebene Aufstellung durch Bezeichnung der Hauptkurs-
richtungen zugepaßt ist, muß dann natürlich entsprechend abgeändert werden. Nun-
mehr richtet man mittels der Fußschrauben C die Hauptdrehungsachse genau vertikal,
was durch Visieren des für die Kompensationsmagnete bestimmten Trägers S nach
einem Fadenlote mit genügender Genauigkeit ausführbar ist. Etwas umständlicher Ist
die Justierung des Magnetometers. Die Achse des Magnetometers wird mittels der
Stellschrauben genau vertikal gestellt; sodann wird durch Zentrierung des Torsions-
kopfes der Magnet mit seinem Gehäuse zentriert; darauf schiebt man das Magnetometer
in seiner Hülse so tief, daß die Magnetmitte in die Höhe der Achse M kommt, und
durch Verschiebung der auf der Oberseite von H liegenden Grundplatte so weit, daß die
Magnelmilte genau in die Achse M und zugleich in die vertikale Umdrehungsachse des
tun m
t:>. November 11KWS.
L. Weber, Beschreibung eine« Deviatlonamodellee.
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216
L W«ber, Beschreibung ein®« D«viationamod«lln. — V«r®lnsnachnchUn.
Deutsch«
MchinlkcrZtg
Modellen fallt. Ist dies erreicht, so muß man durch die Hohlachse M und das Loch
des Magneten hindurchsehen können und zu gleicher Zeit muß das Kohr S genau in
der Richtung des messingenen Magnetometerrobres liegen (natürlich bei nicht gekrängtem
Schiffskörper).
Ist diese einmalige Einstellung des Magneten genau bewerkstelligt, so laßt sich
das Modell in derselben Weise wie das Neuinay ersehe zur Demonstration der
Deviationsgesetze verwenden, und die Einstellungen des Magneten sind dabei auch für
etwas ferner stehende Zuhörer sichtbar zu machen. Die zur Erläuterung vorzuf&hrenden
Versuche sind in klassischer Form von Hm. v. Neumayer in seinem für alle Zeiten vor-
bildlichen „Leitfaden für den populären Unterricht in der Deviationeiehre“ ') beschrieben,
so daß ein weiteres Eingehen auf dieselben hier überflüssig wäre. Die durch die oben
beschriebene Konstruktion für die 28 Neumayerechen Experimente erforderlichen und
sich von selbst ergebenden Abänderungen bestehen im wesentlichen darin, daß die
direkt beobachtete Größe in dem einen Falle die Deviation, in dem anderen der
Kompaßkurs ist, die in der oben angegebenen einfachen Weise mittels des abzu-
lesenden magnetischen Kurses wechselweise auseinander zu entnehmen sind.
Geht man zu weiteren Studien über, etwa zu der grundlegenden Aufgabe, die
funktionelle Beziehung zwischen Kompaßkurs und Deviation durch Berechnung der
fünf Deviationskoefflzienten zu bestimmen und hieraus die Steuertabelle zu entwerfen,
so ist das Verfahren bei beiden Modellen dasselbe, da die der Rechnung zugrunde
zu legenden Beobachtungsdaten in beiden Füllen dieselben sind. Der durch die Spiegel-
ablesung hier für die Genauigkeit der Rechnungen zu erzielende Vorteil steht und füllt
übrigens, wie hier nochmals hervorgehoben werden möge, mit der auf die Zentrierung
des Magneten verwendeten Sorgfalt. Denn eine ungenügende Zentrierung würde zwar
die meisten der 28 Experimente nicht wesentlich stören, wohl aber bei der Berechnung
der Deviationskoeffizienten sehr merkliche Abweichungen zwischen Beobachtung und
Rechnung ergeben, da eine rechnerische Berücksichtigung einer solchen Exzentrizität
als ausgeschlossen gelten dürfte.
Versinsnaehrichten.
Der Hauptvorstand der
D. O. f. M. u. O.
setzt sich, nachdem die in § 11 Abs. 1
vorgeschriebcuen Wahlen stattgefunden
haben, in folgender Weise zusammen:
Vorsitzender: Dr. H. Krüß;
Stellvertretender Vorsitzender: Prof.
Dr. S. Cznpski;
Schatzmeister: W. Handke;
sowie ferner:
a) Oewählt t’om 17 . Mechanikertage 1906:
Prof. Dr. L. Ambronn,
Prof. Dr. F. Göpel,
Prof. E. Hartmann,
G. Heyde,
Dr. D. Kaempfer,
Kommerzienrat Gg. Schoenner,
Regierungsrat Dr. H. Stadthagen,
sowie die 3 oben Genannten.
b) Vertreter der Zweigvereine:
Berlin: W. Haensch, Baurat B.
Pensky, (2 weitere Mandate sind
zur Zeit nicht besetzt);
Göttingen: W. Sartorius;
I Halle: R. Kleemann;
Hamburg- Altona: M. Bekel;
Ilmenau: M. Bieler, Prof. A. Böttcher;
Leipzig: L. Schopper.
c) Der Redakteur der Zeitschrift für
Instrum eilten kü nde :
Prof. Dr. St. Lindeck.
Dr. II. Krüll,
Vorsitzender.
D. G. f. M. u. O. Zweigverein Halle.
Sitzung vomB.Oktober 1906. Vorsitzender:
Hr. R. Kleemann.
Die erste Sitzung nach den Ferien
wurde vom Vorsitzenden unter be-
grüßenden Worten mit der Bitte, den Vereine-
sitzungou mehr Aufmerksamkeit schenken zu
wollen, eröffnet. Derselbe berichtet noch, daß
im vergangenen Sommer ein gemeinschaftlicher
Ausflug nach Wörlitz sowie eine Kremserpartie
nach Burgliebenau und Merseburg ausgeftlhrt
seien und daß die Teilnehmer voll befriedigt
waren: indes hatte auch hier die Beteiligung
) /trcAie der heutscha» Sericarte <i. Kr. 2. 1881.
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Heft 22.
!■>. ,VoTBmb»r l»Ofl
V*r«ln*nachrlcht«n.
217
zu wünBchen übrig gelassen. Sodann berichtet
Hr. Unbekannt über den 17. Deutschen Me-
chanikertag in Nürnberg in ausführlicher Weise,
ebenso über einen Gang durch die Bleistift-
fabrik von Joh. Faber, wobei derselbe den
ganzen Werdegang des Bleistiftes vorführte.
Ferner legte er ein paar Enixantos-Gläser vor.
Weiter führte Hr. Unbekannt eine Anzahl
Crookesscher Röhren vor, in welchen ver-
schiedenartige Mineralien (Kalkarten) in Form
von Blumen, Käfern, Schmetterlingen etc. ein-
gefügt waren, die unter Einfluß der Kathoden-
strahlen zum Aufleuchten gebracht wurden.
Hr. M ft der stiftete dem Verein ein ge-
schmackvoll aus einer Wagenkapsel gefertigtes
Schreibzeug, wofür ihm der Dank des Vor-
sitzenden abgestattet wurde.
Hr. Lehrer Otto wurde als Mitglied an-
gemeldet.
Hr. Baumgartel lenkt die Aufmerksamkeit
auf das Sägen starker Eisenplatten mittels
schnell rotierender Eisenplatten. Bei Krupp
in Essen werden zur Zeit Panzerplatten von
15 ein Stärke und 3 m Breite glatt durch-
schnitten Es entspann sich hierüber eine lang
anhaltende, interessante ' Debatte. Es wurde
betont, daß auch die Wissenschaft dafür noch
keine Erklärung gefunden habe, daß man
mittels ganz weichen Eisens den harten Stahl
bearbeiten könne, ohne die Scheibe wesentlich
abzunutzen. Hr. Baumgartel erbietet sich in
seiner Werkstatt einmal einen Versuch anzu-
stellen. Sodann wurde noch mitgeteilt, daß
die Härte des Tantal so bedeutend sei, daß ein
Blech von 1 mm Stärke während dreier Tage
und Nächte mit einem Diamantbohrer bearbeitet
worden sei und nach dieser Zeit nur eine ganz
geringfügige Vertiefung gezeigt habe.
Da weitere Eingänge nicht erfolgt waren,
schloß der Vorsitzende um a / 4 12 Uhr die
sehr angeregt verlaufene Sitzung. 22. £2.
Zweig verein Göttingen. Sitzung
vom 16. Oktober 1906. Vorsitzender: Hr. Prof.
Dr. Ambronn.
Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung mit
der Mitteilung, daß Hr. R. Brunn de ihm ein
Schreiben gesandt habe, in welchem er sein
Amt als 1. Vorsitzender niedorlegt und auch
eine eventuelle Wiederwahl nicht mehr an-
nehmen zu können erklärt. Dieses Schreiben
wird verlesen und alsdann zur Vorstandswahl
geschritten, zu welcher statutengemäß einge-
laden worden war. Durch Stimmzettel wurden
gewählt als i. Vorsi ttender Hr. ErnstRuhstrat,
alB 3 Vorsitscndcr Hr. Prof. Dr. Ambronn, als
Ka$$emc<irt Hr. W. Sartorius, als Schriftwart
Hr. Prof. Behrendsen. Mit Ausnahme des
Letztgenannten, der verreist ist. nehmen die
Qenannten die Wahl an. — Zum Vertreter des
Zweigvereins in dem Hauptvorstand wird Hr.
W. Sartorius gewählt, der ebenfalls die Wahl
annimmt. — Hierauf macht Hr. Prof. Ambronn
Mitteilungen über den Verlauf des 17. Mecha-
nikertages, die Bayer. Landesausstellung und
den Besuch bei einigen hervorragenden Fa-
briken in Nürnberg. B.
Abi. Berlin E. V. Sitzung vom 30. Ok-
tober 1906. Vorsitzender: Hr. W. Handke.
Hr. Dr. Br. Glatzel spricht über: Neuere
mikroskopische Untersuchuugsmethoden. Abbe
und Helmboltz haben gezeigt, daß die Grenze
des Auflösungsvermögens beim Mikroskop er-
reicht wird, wenn die aufzulösenden Streifen
um die halbe Wellenlänge des verwendeten
Lichtes voneinander abstehen, weil dann
Beugungserscheinungen auftreten, die das Bild
verfälschen; dieB wird an Drahtgittern demon-
striert. Die Firma Carl Zeiß hat daher Mikro-
skope konstruiert, bei denen sie ultraviolettes
Licht mittels Kadmiums oder Magnesiums als
Beleuchtung verwendet ; dadurch wird die Auf-
lösungsfähigkeit erhöht; das Okular dieser
Mikroskope ist ein sog. fluoreszierendes und
wird nach der Einstellung des Objektes
durch eine photographische Kammer ersetzt
Sieden topf, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei
Carl Zeiß, und Zsigmondy haben es erreicht,
daß man noch kleinere Partikelchen, z. B. das
im Rubinglase fein verteilte Gold, wenigstens
indirekt erkennt, indem die durch jene Teilchen
hervorgerufenen Beugungserscheinungen im
Gesichtsfelde sichtbar gemacht werden. Braun
in Straßburg hat gezeigt, daß man noch fest-
zustellen vermag, ob an der beobachteten
Stelle Struktur vorhanden ist oder nicht. Der
Vortragende schloß seinen durch viele Licht-
bildor und Demonstrationen erläuterten Vortrag
mit einem Dank an die Firmen F ranz Schmidt
& Haensch und Carl Zeiß für das ihm zur
Verfügung gestellte Demonstrationsmaterial.
Nachdem Hr. Handke dem Vortragenden
gedankt, widmet er dem jüngBt verstorbenen
Mitglied F. Sokol warme Worte des Ge-
denkens; die Anwesenden erheben sich von
ihren Plfttzen.
Aufgenommen wird: Hr. Otto Daefler, in
Firma C. Ösayra; Werkstatt für Modelle und
Holzmaßstäbe; Berlin N 20, Wiesenstr. 25.
Bl
ZwelgTerein Hamburg- Altona. Sit-
zung vom 6. November 1906. Vorsitzender:
Hr. Dr. H. Krüß.
Der Vorsitzende teilt den Inhalt einiger
Zuschriften der Hamburgischen Gewerbe-
kammer mit.
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21K
BUchcrschau u. Preislisten.
Patentliste.
Deutsche
M ec h antkerJZtg.
Hierauf halt Hr. Kmil Go 11 mann einen
sehr interessanten Vortrag Uber das Kisenbahn-
sicherungswesen, wobei er die Einrichtung der
Blockstationen eingehend beschreibt unter
Vorführung eines sehr lehrreichen Modells
und Anwendung der einzelnen Konstruktionen
auf ein- und zweigleisige Bahnen; hierauf folgt
die Schilderung der isolierten Gleisstrecke und
des durch die Durchbiegung der Schienen
bewirkten Kontaktes sowie der Weichen*
Sicherung. H . K.
Bücherschau u. Preislisten.
Preinverselchni»«« u. dgl.
C. 1’. Goerz, Friedenau-Berlin. Photo-Ob-
jektivo und -Apparate, Hand -Doppelfern-
rohre und Zielfernrohre. 8°. 111 S. mit 70 Fig.
und zahlreichen Bildtafeln.
Der Katalog ist eine sehr ausführliche
Darlegung alles dessen, was an den Objektiven,
Kameras u. s. w. wesentlich und wissenswert
ist; er beschrankt sich nicht darauf, eine
trockene Aufzahlung der Gegenstände nebst
Preisangaben zu geben, sondern bietet, wie
dies bei modernen Katalogen ja immer mehr
Brauch wird, dem Rat Suchenden genaue,
tabellarisch zusammengefaßte Daten Uber die
Eigenschaften der Erzeugnisse und klare An-
weisungen für eine zweckmäßige Wahl. —
Außer den bekannten Objektiven der Firma,
von denen nicht weniger als 200000 Stück bis
jetzt geliefert w'orden sind (Doppel-Anastigmate,
Lynkeioskope, Paraplanat, Choroskop und Tele-
objektiv) enthalt der Katalog noch Angaben
Uber folgende photographische Gegenstände:
Prismen und Spiegol, Farbenfiltor, Lupen, Ka-
meras (darunter das interessante Stereo-Binocle,
das Kamera, Theaterglas und Fernrohr zugleich
ist),MomentverächlU8se, Vorgrößerungsapparato.
Daran schließen sich Stereoskope, dio Triöder-
ßinocles (von denen bis jetzt 100000 Stück ge-
liefert wurden) und schließlich Zielfernrohre.
Die Ausstattung des Katalogs verdient dio
größte Anerkennung, besonders erwähnt seien
die sehr zahlreichen Reproduktionen von Bildern,
die mit Goorzschen Objektiven hergestellt sind;
diese Tafeln geben nicht nur eine Anschauung
davon, wie Vorzügliches sich mit den Objek-
tiven leisten Hißt, sondern sie gewahren auch
— nur als Bilder betrachtet — einen so schönen
ästhetischen Genuß, daß man immer wieder
gern zu dem Kataloge greifen wird.
Patentliste»
Bia zum 20. Oktober 1906.
Klusse: Anmeldungen,
21. A. 12 590. Meßgerät für Widerstande um!
Kapazitäten. Allg. Elektrizitäts-Gesell-
schaft, Berlin. 20. 11. (3.
B. 40 214. Verfahren zur Übertragung von
reellen optischen Bildern in dioFomo; Zus.
z. Pat. Nr. 173 783. E. & M. Belin, Lyon,
Frankr. 14. 6. 05.
B. 41 686. Wechselstrom • Induktionsmeßgerat.
VV. M. Bradshaw, Wilkinsburg, V. St. A.
13. 12. 05.
B. 42 933 Einrichtung zum Schutze der Ab-
schmelzröhro an elektrischen Vakuumappa-
raten mit innerer Flüssigkeitsfüllung. H.
Boas, Berlin. 26. 4. 06.
42. A. 11353. Verfahren und Einrichtung zur
Aufhebung bezw. Herabsetzung des Rei-
buugseinftusses bei in Lagern bewegten
Körpern unter Anwendung beweglicher La-
ger. N. Ach, Marburg i. H. 24. 9. 04.
H. 37 234- Manometer zur Messung kleiner
Drucke. A. Heil, Frankfurt a. M. 23.2.06.
K. 30 277. Vorrichtung zum Aufzeichnen oder
Anzeigen des aus Druck und Menge sich
zusammensetzenden Wertes von Gasen und
Dampfen; Zus. z. Pat. Nr. 162 674. G. Kie-
fer, Feuerbach, u. E. Honold, Stuttgart.
2. 9. 05.
K. 31 827. Verfahren zur Bestimmung der
Gasdichte durch aörostatische Druckmessung.
A. Krön er, Leipzig. 14. 4. 06.
Erteilungen.
21. Nr. 178 462. Quecksilberdampflampe. O. D.
Lucas, London. 15. 11. 05.
Nr. 178 466. Quecksilberdampflampe mit Kipp-
zündung. Schott & Gen., Jena. 28. 12. 05.
Nr. 178 859. Meßgerät nach Ferrarisschem
Prinzip; Zus. z. Pat. Nr. 174 248. Hart-
mann & Braun, Frankfurt a. M. 26.4. 06.
Nr. 178 8G0. Galvanometer. J. Richard, Pa-
ris. 26 4 06.
Nr. 179 093. Vorrichtung zum selbsttätigen
Aufzeichnen des Verlaufs mehrerer physi-
kalischer Vorgänge. Siemens & Halske,
Berlin. 29. 11. 03.
Nr. 179 284. Einrichtung zur Empfindlichkeits-
steigerung elektrischer Anzeige- und Re-
gulierungsgerate. M. Kall mann, Berlin.
28. 12. 04.
32. Nr. 178 520. Verfahren zum Verspiogeln
durchsichtiger Gegenstände, von Heyden,
Radobeul b. Dresden. 26. 7. 05.
42. Nr. 178 136. Quecksilberluftpumpe nach
Sprengel. A. Beutel), Santiago de Chile.
19. 1. 06.
1 Nr. 178 137 Able»evor» ichtung für Büretten
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lieft 22
IS, November üMX».
Bemerkungen su dem Referat „Tinol 1
uud Ähnliche Meßinstrumente. W. B rend-
ler, Zittau. 13. 2. 06.
Nr. 178 256. Vorrichtung zur Bestimmung der
Seitenlangen beliebiger Dreiecke. 0. A Os-
monson, Grand Forke, H. Haroldaon u.
K. J. Berg, Crookston, V. St. A. 9. 7. 05.
Nr. 178 316. Farbzuführung für den Registrier-
etift von empfindlichen Meßgeräten. P. Braun
ft Co., Berlin. 18. 11. 05.
Nr. 178 527. Meßinstrument nach Art der Mi-
krometer, mit einem mechanischen Über
eetzungsgetriehe. C. Bchoibenetock file,
La Chaux-de-Fonds, Schweiz. 12. 11. 05.
Nr. 178 708. Tripelspiegel. C. Zeiß, Jena.
8. 11. 05.
Nr. 178 709. Gelenkdoppelfcmrohr mit Halter
Derselbe. 6. 2. 06.
[^Bemerkungen zu dem Referat:
f P* i Tinol, eine neue LÖtmasec.
Diete Zeitvehr. 1906. S. 185.
Der Berichterstatter, welcher a. a O. Ober
Tinol eine kleinere Mitteilung bringt, meint,
ich hätte bei meinen Messungen und Zahlen-
angaben einiges übersehen. Dem muß ich ent-
gegentreten. Ich bin mir selbstverständlich
vollkommen der einfachen klaren Tatsache
bewußt gewesen, daß die Lötstellen, seien es
nun Würge- oder Wickellötstellen oder Löt-
stellen in Litzen, einen größeren Metallquer-
schnitt besitzen als die fortlaufende Leitung
und deswegen weniger Widerstand haben als
diese. Der Widerstand eines einige Lötstellen
enthaltenden Drahtes fällt also aus diesem
Grunde geringer aus als derjenige des unge-
teilten Drahtes; 5 bis 6% ist hierfür durchaus
kein hoher Betrag und, im Gegensatz zu der
Behauptung des Berichterstatters, der Unter-
schied hiermit durchaus zu erklären. Würde
ich die Zahl der Lötstellen pro Meter größer
gewählt haben, so wäre der Betrag noch größer
geworden; ja, wenn sich Lötstelle an Lötstelle
reihen würde, könnte man etwa den halben
Widerstand erbalten wie ohne Lötstellen. Be
handelt sich bei der ganzen Aufgabe, die ich
mir gestellt hatte, eben um die Frage, ob
Tinol-Lötstellen in der Leitung der Bedingung
genügen, daß durch sie der Widerstand der
Leitung nicht vermehrt wird. Der Vollständig-
keit und des Vergleichs wegen wurden Löt-
stellen mit Stangenlot mit zur Beobachtung
herangezogen. Das, was der Berichterstatter
will, nämlich Untersuchung des Widerstandes
des Lotes selbst, war nicht Gegenstand der
Aufgabe. Ich möchte hier noch erwähnen,
daß die Kupfernormalien des Verbandes
Deutscher Elektrotechniker bestimmen, daß die
Querschnitte grundsätzlich durch Widerstands-
messung zu ermitteln sind. Dies ist durchaus
219
sinngemäß, denn man will doch, wenn man
eine Leitung verlegt, in erster Linie, daß der
Widerstand zwischen den beiden verbundenen
Punkten einen gewissen Wert nicht über-
schreitet. Dr. M . Corsepius .
Erwiderung aul vorstehende Bemerkungen.
Nach der Ende Juni erfolgten Abfassung
des o. a. O. abgedruckten Referats hatte ich
Gelegenheit, das Löten mit Tinol zu sehen und
mich von der Brauchbarkeit des Tinols als
Lötmasse auch durch eigene Versuche zu über-
zeugen ; dabei hat sich das im 2. und 3. Absatz
sowie am Schluß meines Referats gefällte
Urteil vollkommen bestätigt.
Was meine Kritik der von Hm. Dr. M.
Corsepius an Leitungsdrähten und Litzen
Angestellten Versuche betrifft, bo bezweifele
ich gar nicht, daß ihm die Querschnittsver-
größerung durch die Lötstellen bekannt war.
Aber die Fassung, die Hr. Dr. Corsepius den
Folgerungen aus seinen Resultaten gibt, könnon
bei dem Nichtelektrotecbniker — und deren
sind gar viele unter den Mitgliedern des
Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes —
leicht eine falsche Vorstellung von der Wirkung
dos Lotes erwecken. Da die Endergebnisse
durch die Leitfähigkeit k (also bezogen auf 1 m
und 1 qmm) und nicht durch den Widerstands-
wert in Ohm ausgedrUckt sind, so könnten
Nichtelektrotechniker beinahe auf den Gedanken
kommen, daß sich aus den Versuchen eine
bessere Leitfähigkeit des mit Tinol gelöteten
Drahtes gegenüber dem ungelöteten oder auf
gewöhnliche Weise golöteten ergebe. Die
Versuche aber zeigen lediglich, daß Drähte,
welche durch Wickeln oder Würgen miteinander
verbunden und nachher mit Tinol verlötet sind,
dem 8trom keinen wesentlichen Widerstand
entgegensetzen (gerade wie dies bei gewöhn-
lichen Zinnlötungen der Fall ist), daß mithin
den Verbands Vorschriften Genüge geleistet
wird, und die Lötstellen bei Verwendung von
Tinol in der Tat leiten , während ungelötete oder
schlecht gelötete Wickel- oder Würgelötstellen
infolge der nur an einzelnen Punkten statt-
findenden Berührung einen höheren Widerstand
haben können.
Meine Worte „jedoch sind die ermittelten
Unterschiede von 5 bis 6 % zwischen dem
Widerstand der fortlaufenden Leitung und der
mit Lötstellen versehenen hierdurch nicht zu
erklären“, beziehen sich, wie auch aus der
(allerdings nicht sehr glücklich gewählten)
Satzbildung und Interpunktion hervorgeht, auf
die Erhitzung bei der Lötung.
IF. Klußmann
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220
Protokoll dea 17. Deutachen Mechanikertagea.
Deotarb*
M achanlke r-Ztg
17. Deutscher Mechanikertag in Nürnberg
am 17. und 18. August 1906.
Verzeichnis der Teilnehmer.
A. Behörden und Vereine:
1. Reichs- Marine- Amt, vertreten durch Hrn. KapitAuleutnant Schmidt.
2. Bayerisches Ministerium des Äußern, vertreten durch Hrn. Regierungsrat
Weidner.
3. Regierung von Mittelfrauken, vertreten durch Denselben.
4. Württemb. Centralstelle für Gewerbe und Handel, vertreten durch Hrn. Dir.
Prof. Dr. Göpel.
5. Physikalisch-Technische Reichsanstalt, vertreten durch das Mitglied Hrn.
Franc v. Liechtenstein.
6. Normal-Eichungs-Kommisaion, vertreten durch die Mitglieder Hrn. Regierungs-
rat Dr. Stadthagen und Hm. Baurat Pensky.
7. Preußisches Meteorologisches Institut, vertreten durch Hm. Prof. Dr. Arendt.
8. Bayer. Eisenbahn- Betriebsdiroktion zu Nürnberg, vertreten durch Hrn.
Direktionsrat Fischer.
9. Bayer. Oberpostamt für Mittelfranken, vertreten durch Hrn. log. Nikloa.
10. Beru fsgenossenschaft für Fein mechauik, vertreten durch Hm. Ing. Renz.
11. Magistrat der Stadt Nürnberg, vertreten durch Hrn. Ober-Baurat Weber.
12. Handels- und Gewerbekammer für Mittelfranken, vertretet» durch Hrn.
Fabrikbesitzer Seiler.
13. Germanisches Museum, vertreten durch Hm. Direktor Stegmann.
14. Gh. Sächsische Prüzisionstochnische Lehranstalten in Ilmenau, vertreten
durch Hrn. Dir. Prof. Böttcher.
15. Central verband der Inhaber optischer Ladengeschäfte, vertreten durch
Hrn. W. Pfa ff- Heidelberg.
B. Die Herren:
1. Prüf. Dr. L Amhronn-Göttingen.
2. Dir. R. Baumann-Purtwangen.
3. M. Berger, v. d. Fa. Carl Zeiß-Jena.
4. A Blaschke-Berlin.
5. E. Böhme, i. Fa. C. Lüttig-Berlin.
6. 0. Boettger, i. Fa. O. M. Hempel-Berlin.
7. Paul Buettger-Berlin.
8. A. Burkhardt-Glashütte Sa.
9. J. Dennert-Altona.
10. Dr. M. Edelmann -Müuchen.
11. Dr. K. G. Frauk-Cöln a. Rh.
12. H. Haecke-Berlin.
13. W. Handke-Berlin.
14. Prof. E. Hartmann-Frankfurt a. M.
15. Prof. Dr. E. Hartwig-Bamberg.
16. Const. Heintz-Stützerbach.
17. W. Hensoldt-Wetzlar.
18. G Heydo-Dresden.
19. Dr.F. Kalkner, v.d.Fa.Siemsns-Schuckert-
Werke-N ürnberg.
20. Dr. D. Kaempfer-Braumchweig.
21. P. Kertzingor-Halle a. S.
22. G. Klünder-Nürnberg.
23. F. Köhler-Leipzig.
24. P. Kretlow, v. d. Fa. W. v. Pittier A.-G.-
Berlin.
25. Dr. H. Krttß-Hamburg.
*26. R. Küchler-llmenau.
C. 14 Damen.
27. E. Kühne, v. d. Fa. Siemens-Schuckert-
Werke-Nürnberg.
28. Prof. Dr. 8t. Lindeck-Charlottenburg.
29. Th. Ludewig-Berlin.
30. E. Marawske-Berlin.
31. K. Martin, v. d. Fa. E. Busch-Rathenow.
32. E. Meiser-Dresden.
33. Br. Mitteletraß-Magdeburg
34. C. Mittelstraß-Magdeburg.
35. A. Peßler-Freiberg Sa.
86. W. Petzold-Lcipzig.
37. R. Riedel-Leipzig.
38. E. Ruhstrat-Göttingen.
39. H. F. Ruß, v d. Fa. Carl Zeiß-Jena.
40 H. Schmidt-Berlin.
41. Kommerzienrat G. Schoenner-Nürnberg
42. L. Schopper-Leipzig.
43. P. Schüll-Bockenheim.
44. F. Bokol-Berlin.
45. P. Stein-Frankfurt a. M.
46. E. Steinor, v. d. Fa. F. Schwabe-Moskau.
47. A. Steis v. d. Fa. A. Ott-Kempten.
48. E. Strech, v. d. Fa. Siemens & Halsko-
Berlin.
49. O. Unhekanut-Halle a. S.
50. A. v. Walentynowicz-Königsberg Pr.
51. Prof. Dr. Zickermann, v. d. Fa. Siemena-
8chuckert-Werke-N ürnberg.
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Heft 22
15. November 190*'..
Protokoll de« 17. Deutschen Mechanikertages.
221
Sitzung: im großen Vortragssaale des Bayerischen Gewerbemusetims.
Freitag, den 17. August 19(X>.
Vorsitzender: Hr. Dr. H. Krüß. — Anfang: 9% Uhr.
Der Vorsitzende begrüßt die Teilnehmer am Mechanikertage, sowie die Ver-
treter der Behörden und Korporationen.
Redner spricht seine besondere Freude darüber aus, daß die D. G. f. M. u. 0. einmal
wieder in Suddeutschland ihre Tagung begehe, was seit dem Mechanikertage in München
im Jahre 1893 nicht der Fall gewesen sei. Wenn damals nach dem Tode des verdienten
bisherigen Vorsitzenden, Dir. Loewenherz, man etwas verzagt in die Zukunft gesehen habe,
so sei erfreulicher Weiso die Entwicklung der Gesellschaft, namentlich durch die Be-
gründung einer Reihe von Zweigvereinen, eine sehr befriedigende gewesen, und es sei zu
hoffen, daß die diesmalige Versammlung zur weiteren Ausdehnung namentlich in Bayern
Veranlassung geben werde.
Im Namen ihrer Behörden sprechen die Herren Weidner, Weber, Seiler,
v. Liechtenstein und Stadthagen, denen der Vorsitzende den Dank des Mechaniker-
tages für das erwiesene Interesse ausdrückt.
I. Der Vorsitzende erstattet den Jahresbericht.
Der zu erstattende Jahresbericht kann dieses Mal ziemlich kurz werden, denn wir haben
ein recht ruhiges Jahr in unserem Gesellschaftsleben zu verzeichnen. Es war keinerlei Arbeit
für eine größere gemeinsame Ausstellung zu leisten; die im vorjährigen Bericht erwähnten
Vorhereitungen zur Erleichterung der Beteiligung unserer Mitglieder an der Dauerausstellung
für die ärztlich- technische Industrie im Kaiserin Friedrich - Hause zu Berlin haben dank der
Mühewaltung unserer damit betrauten Kommission zu einer Belegung einer AuestellungsflAche
seitens unserer Gesellschaft geführt, von welcher der Vorstand kleinere Stücke in vorteil-
hafter Weise an die Mitglieder abgibt. Wir hoffen, daß die Mitglieder dauernd davon
Gebrauch machen werden. Der Aufwand für die von uns zu diesem Zwecke zu be-
schaffenden SchrAnke wird durch eine dafür von den Ausstellern zu erhebende Miete im
Laufe der Zeit wieder eingebracht.
Unser Verhältnis zu den Handwerkskammern ist geregelt. Der letzte Handwerks-
kammertag im August 1905 in Cöln hat die Befürchtungen, welche die gleiche Versammlung
im Jahre 1904 in bezug auf die Einführung des Befähigungsnachweises entstehen ließ,
zerstreut. Es haben die gemäßigteren Anschauungen die Oberhand gewouncn, so daß man
den Befähigungsnachweis nur für das Baugewerbe gefordert hat, also für ein Gewerbe, bei
dem Gefahren für Leben und Gesundheit in Betracht kommen; im übrigen hielt man
einen weiteren Ausbau der Gesetzgebung nach der Richtung hin für dringend erforderlich,
daß der Meistertitel mit größeren Vorrechten ausgestattet wird. Es entsprach dieser
Beschluß einem von der Hamburger Gewerbekammer zu dem Beratungsgegenstande ein-
gebrachten Anträge.
Für das von Hrn. Kleemann im Aufträge des Zweigvereins Halle begründete
Hilfsbuch für den theoretischen Teil der Gehilfenprüfung ist eine neue Auflage in Vorbereitung.
Es hat sich dieses Mal der Vorstand unserer Gesellschaft durch eine von ihm eingesetzte
Kommission mit dieser Arbeit befaßt; wir hoffen, durch Berücksichtigung aller bei den Ge-
hilfenprüfungen bisher gemachten Erfahrungen ein dem Zwecke dienliches Hilfsmittel her-
zustellen.
Wenn auch im allgemeinen die Stellung unserer Gesellschaft zw den gesetzlichen ge-
werblichen Organisationen eine sehr freundliche ist, so kann es nicht ausbleiben, daß an
einzelnen Stellen noch ungelöste Meinungsverschiedenheiten vorhanden Bind, welche zur
Verbitterung der WerkstAtteninhaber führen, die sich durch die Maßnahmen der Handwerks-
kammern geschädigt fühlen. Diese Erscheinungen sind von der Einführung des Handwerker-
gesetzes an namentlich dort aufgetreten, wo nur einzelne oder wenige feinmechanische
Werkstätten im Bezirke der Handwerkskammer vorhanden sind, da dort die Kammer nicht
in der Lage ist, die Eigenart dieser Betriebe genügend zu berücksichtigen. Ein weiterer
Grund zur Beunruhigung liegt vielfach darin, daß das Verhältnis zwiscbeu Fabrik und
Haudwerk nicht ganz^klar geordnet ist und diejenigen Betriebe, welche von der Aufsicht
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222
Protokoll des 17 Deutschen Mechanikertag««.
Deutsche
Mechaniker Ztg:
dor Handwerkskammer dadurch befreit sind, daß eie als fabrikmäßige Betriebe anerkannt
werden, nun nicht in der Lage sind, ihre Lehrlinge zur GehilfenprQfung zugelaeaen zu
sehen. Daß hier eine Regelung durchaus erforderlich ist, ist selbstverständlich, und ich
glaube deshalb, daß sie auch kommen wird.
Das auf dem vorjährigen Mechanikertage Uber die Beschaffenheit und Prüfung von
Werkstattrezepten erstattete Referat klang dahin aus, daß es einzelnen Werkstattinhabern und
auch unserer Gesellschaft nicht möglich sei, in dieser Frage vorwärts zu kommen, da dazu
erhebliche technische und chemische Kenntnisse, sowie große Opfer an Zeit und Geld er-
forderlich Beien, daß man vielmehr eine wissenschaftlich - technische Stelle zu finden ver-
suchen müsse. Ich darf dem Mechanikertage die höchst erfreuliche Mitteilung machen, daß
infolge eines Berichtes des Mitgliedes der Physikalisch - Technischen Reichsanstalt, Hrn.
von Liechtenstein, welcher dem letzten Mechanikertage als Vertreter der Reichsanstalt
beiwohnte, der Herr Präsident der Reichsanstalt seine Bereitwilligkeit erklärt hat, ver-
schiedene Gebiete der Werkstattrezepte in der Physikalisch • Technischen Reichsanstalt be-
arbeiten zu lassen. Der Vorstand hatte gehofft und gebeten, daß über diese Arbeiten schon
auf dem diesjährigen Mechanikertage Bericht erstattet würde; das hat sich aber nicht er-
möglichen lassen.
Die Erhebungen zum Zwecke der Statistik des deutschen Außenhandels haben Anfang
dieses Jahres zum letzten Mal nach dem alten, für uns sehr ungünstigen Warenverzeichnis
stattgefunden. Mit dem 1. März dieses Jahres ist ein auf Grund des neuen Zolltarifes be-
arbeitetes, neues statistisches Warenverzeichnis in Kraft getreten. Für die Einfuhr mußte
die für uns ungünstige Einteilung des neuen Zolltarifes beibehalten werden, für die Ausfuhr
ist aber, dank dem Entgegenkommen der Behörden, das von unserer Gesellschaft aufge-
stellte Schema für die Einteilung unserer Erzeugnisse fast vollständig angenommen
worden, so daß wir im Laufe der nächsten Jahre ein naturgetreueres Bild unserer Ausfuhr
gewinnen werden, als dieses bisher möglich war.
Die Fragen der Neuausgabe einer Geschichte der mechanischen Kunst und der Beteiligung
unserer Gesellschaft an einer Abbe-Stiftung sind von den damit betrauten Kommissionen be-
handelt worden; ihre Berichte stehen auf unserer Tagesordnung.
Wenn ich am Anfänge gesagt habe, daß unsere Gesellschaft ein ruhiges Jahr gehabt
hat, so soll damit nicht behauptet Bein, daß in unserer Industrie nicht ein reges Leben ge-
herrscht habe. So weit ich es beurteilen kann, ist in unseren Betrieben emsig gearbeitet
worden, unsere Erzeugnisse an Quantität und Qualität zu heben; es wurden viele neue Kon-
struktionen wissenschaftlicher Instrumente und solcher, die wissenschaftlich-technischen
Zwecken dienen, auf den Markt gebracht, und zwar nicht nur auf Grund von Anregungen,
die von außen her durch die Wissenschaft erfolgten, sondern auch auf eigene Initiative der
Werkstätteninhaber hin. Mehr und mehr suchen sich auch Werkstätten mittleren Umfauges
durch Anstellung wissenschaftlich vorgebildeter Mitarbeiter zu stärken. Das stete Wachsen
der Materialpreise und Löhne und das Bestreben, dem Auslände gegenüber konkurrenzfähig
zu bleiben, erfordert die höchste Anspannung aller Kräfte, um bei der Herstellung der Er-
zeugnisse einen guten Verdienst für alle in unserem Fache Beschäftigten zu ermöglichen;
es wird eine bessere Einrichtung der Arbeit, die Vervollkommnung der Arbeitsmaschinen,
die Beschaffung eines Materials mit für den besonderen Zweck passenden Eigenschaften und
die möglichste Ausnutzung des Materials erforderlich. Alle diese Bestrebungen haben ein
allgemeines Interesse für alle unsere Fachgenossen, sie bilden ein Bindeglied für eie und
helfen mit dazu beitragen, daß trotz scharfer Konkurrenz, welche die Fabrikanten gleich-
artiger Instrumente untereinander treiben müssen, wenn überhaupt Leben und Fortschritt
vorhanden sein soll, das Gefühl der Kollegialität in unseren Kreisen stetig wächst.
Zu meiner Freude kann ich es aussprechen und die Besucher unserer Versammlungen
werden es bestätigen, daß sich in unserer Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik
zwischen Männern, die geschäftlich Konkurrenten sein müssen, persönliche Freundschafts-
beziehungen recht häufig herausgebildet haben, derart, daß vorkommenden Falls — also
z. B. bei den gemeinsam von uns veranstalteten Ausstellungen — einer für die Interessen
des anderen gern eingetreten ist.
Endlich möchte ich noch auf die erfreuliche Tatsache hinweisen, daß das Deutsche
Museum von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik in vorläufig dafür her-
gerichteten Räumen im Herbst dieses Jahres eröffnet werden wird. Nachdem der
15. Deutsche Mechanikertag in Goslar in der Erkenntnis der Bedeutung eines solchen
Museums auch für unsere Kunst die Mitarbeit der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und
Optik zugesichert hatte, hat eine Anzahl unserer Mitglieder den Ausbau der Sammlung
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Heft 23.
IN. November UKW.
Protokoll des 17. Deutschen Mechanikertages.
223
mit gefördert. Der Vorstand des Museums laßt die Teilnehmer am Mechanikertage einladen,
einen Abstecher nach München zu machen und die bereits aufgestetlten Instrumente zu be-
sichtigen.
Wie notwendig es ist, daß die historisch wertvollen Instrumente gesammelt und fftr
alte Zeiten an einer Zentralstelle aufbewahrt werden, zeigt folgendes Vorkommnis. Es be-
tritt den Theodolit Fraunhofers, mit Hilfe dessen er 1814 die Entdeckung der schwarzen
Linien im Spektrum machto 1 ), wodurch er die Möglichkeit schuf, die optischen Eigen-
schaften der brechenden Medien prftzis in Zahlen auszudrUckcn. Ohne diese Entdeckung
Fraunhofers erscheint die Entwicklung, welche die praktische Optik genommen hat,
geradezu undenkbar. Dieses für uns also sehr wichtige und interessante Instrument, welches
die Firmenbezeichnung „Utzschneider, Reichenbach Sc Liebherr“ trügt, war Ende
der vierziger Jahre von dem damaligen Rektor der Nürnberger Polytechnischen Schule,
Georg Simon Ohm, von dem Nachfolger Fraunhofers, der Firma Merz in München,
erworben worden; es ging später in den Besitz der hiesigen Industrieschule über. Im Jahre
1882 sah ich dieses Instrument auf der damals hier stattfindenden Lundes-Industrie-Ausstellung
und erwähnte es in einem Bericht über die wissenschaftlichen Instrumente dieser Aus-
stellung 2 ); im Jahre 1898 wurde es von dem damaligen Rektor Fiechtbauor sogar in der
Abteilung für Instrumenteukundo der hier tagenden Naturforscher-Versammlung vorgeführt 3 ).
Trotzdem konnte cs geschehen, daß der Lehranstalt, in der das Instrument aufbewahrt
war, die Kenntnis von seiner Bedeutung ganz entschwand; es diente als ( v bungsinstniment
und wurde dem Deutschen Museum gegen Ersatz durch ein Schülermodell um 92 M als
einfacher Theodolit angeboten und vom Museum zunächst abgelehnt, da derartige Instru-
mente bereits zahlreich vorhanden waren.
Erst der günstige Zufall, daß Herr Prof. Dr. Czapek i auf die Vorführung dos Instru-
mentes auf der Naturforscher- Versammlung hinwios, veraulaßte weitere Nachforschungen,
welche dio Fberführung in das Deutsche Museum zur Folge hatten.
Wenn solcher Vorfall selbst hier in Nürnberg, wo der historische Sinn gehegt uud
gepflegt wird, wie kaum sonst irgendwo, möglich war, wie viele wertvolle historische
Instrumente mögen wohl noch unbeachtet in den Instituten zu finden sein.
Nach dieser kleinen Abschweifung wende ich mich zu dem, was noch geschäftlich
mitzuteilen ist, und berichte, daß der Vorstand am 5. Mai und am gestrigen Tage Bitzungen
abgchalten hat.
Den Stand unserer Mitglieder zeigt die folgende Tabelle:
Zur Zeit des
Seitdem
Zur Zeit de
16. Mecha-
nikertages
eingetreten
ausgetreten
17 Mecha-
nikertages
Hauptverein .......
153
8
5
156
Ztceigvo ein Berlin
167
8
4
171
* Hamburg- Altona .
45
f»
1
49
- Ilmenau ....
96
2
2
96
„ Göttingen . . .
31
X
3
29
„ Halle a. S. . . .
36
1
3
34
. Ltiptig ....
22
2
1
23
Zusammen :
550
27
19
558
Durch den Tod verloren wir in dem Berichtsjahre vier liebe Mitglieder, die Herren
Franz Haase, Ed. Sprenger, J. J. Buddingh und Ed. Andrä. Wir wollen ihr Andenken
durch Erheben von den Sitzen ehren. (Geschieht )
Hr. F. Franc v. Liechtenstein
weist auf die Wichtigkeit der Rezeptfrago hin; dio D. G. solle sich hier an den Arbeiten
der Reichsanstalt aktiver als bisher beteiligen.
Der Vorsitzende
erwidert, daß der Vorstand gestern beschlossen habe, eine ausführliche Denkschrift durch
eine Kommission ausarboiten zu lassen und sie der Koichsaustalt zu Überreichen.
') Schumachers Astron. Abhandlungen, Heft 2, XL 8.39. 1823 und Denkschriften der
Münchener Akademie, ßd. IS, S. 1317.
2 | Centralztg. f Opt u Afcch V. S. 2*8. 1882.
3 ) Verh. d. Ges. Deutsch Naturf. w. Ärzte 1893. 2. Teil 8. 19.
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224
Protokoll dH 17. D«uMch«n M*chanlkeitafes
Deatache
Mecha niker- Zig
Hr. Prof. E. Hartmann
bemerkt im Anschluß an die Mitteilungen de« Jahresbericht« aber die Ausstellung im Kaiserin
Friedrich-Hause, daß der Physikalische Verein zu Frankfurt a. M. bereit« vor jener Aus-
stellung den Plan gefaßt habe, in seinem neu erbauten Heim eine ständige Ausstellung:
wissenschaftlicher Instrumente zu veranstalten. In einer Stadt wie Frankfurt werde eine
solche Veranstaltung sicher größerem Interesse begegnen, als eine Ausstellung in der an
ablenkenden Dingen reichen Reichshauptstadt; dazu komme, daß Frankfurt einen sehr
starken Fremdenverkehr aufweise und der Sitz der offiziellen Fortbildungskurse für Natur-
wissenschaften sei. Redner hofft, daß, wenn der Plan festere Gestalt angenommen haben
wird, das Unternehmen auch bei der D. G. Entgegenkommen finden werde.
Der Vorsitzende
sagt dies zu und fordert den Vorredner auf, an der Verwirklichung dieser ausgezeichneten
Idee kräftig weiterzuarbeiten.
Hr. Dr. M. Edelmann;
In München sind in der letzten Zeit die Beziehungen zwischen Handwerkskammer und
Mechanikern sehr gespannte geworden. Die Kammer versucht, in bezug auf das Halten von
Lehrlingen die Mechaniker in unerträglicher Weise zu bevormunden, und hat, ohne die be-
teiligten Werkstattbesitzer zu hören, Bestimmungen erlassen über die zulässige Zahl von
Lehrlingen, die weit hinter den von der D. G. in Jena 1899 aufgestellten Normen Zurück-
bleiben und die Mechanik in München schlechter stellen würden, als alle anderen Gewerbe.
Es wird ja niemand einer Lehrlingszüchterei das Wort reden wollen, aber angesichts der
großen Zahl von Gehilfen, die zu anderen Fächern übertreten, muß doch der Mechanik die
Möglichkeit gegeben werden, für die Heranbildung einer ausreichenden Zahl brauchbarer
Gehilfen zu sorgen. Die Mechaniker Münchens sind durch das Vorgehen der Kammer in
die größte Verlegenheit gebracht worden; einerseits verlangt die Kammer jetzt die Ent-
lassung von 1, 2, auch 3 Lehrlingen, nachdem sie im vorigen Jahre deren Lehrvertrage ge-
nehmigt hat; andererseits liegen jetzt schou Gesuche und Vormerkungen von Lehrlingen
vor und man weiß nicht, wie man sich gegen deren Eltern zu verhalten hat. Die Mecha-
niker Münchens haben sich jetzt zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen die Kammer
vorzugehen; es ist eine Beschwerde bei der Regierung eingereicht worden, eine Antwort
ist bis jetzt noch nicht eingetrofTen. Die D. G. f. M. u. 0. möge die Mechaniker Münchens
in ihrem Kampfe gegen die das Gewerbe schwer schädigenden Bestimmungen der dortigen
Handwerkskammer unterstützen.
Der Vorsitzende
sagt diese Unterstützung zu. Es seien bis jetzt wiederholt solche Unstimmigkeiten zwischen
Mechanikern und den Handwerkskammern vorgekommen; aber es sei immer noch gelungen,
eine beide Teile befriedigende Vereinbarung zu erzielen. Vor allen Dingen müsse man er-
streben, daß in der Kammer ein Mechaniker Bitz und Stimme bekommt; dann finde sich
bald ein Weg zur Verständigung. Den Mechanikern Münchens könne der Vorwurf nicht
erspart werden, daß sie sich zu spat zusammengeschlossen haben und viel zu spat den An-
schluß an die D. G. gesucht habeu; sie mögen das so bald als möglich nschholen; die D. G.
werde es nie an sich fehlen lassen, wo es gelte, die Fachgenossen gegen schädliches Ein-
greifen von Behörden zu schützen.
Hr. Prof. E. Hartmann
halt die Bestimmungen, die seinerzeit von der D. G. für die Lehrlingszahl getroffen worden,
für zu weitgehend. Man müsse berücksichtigen, eine wie große Zahl von gut ausgebildeten
Gehilfen der Feinmechanik verloren gehe durch Übertritt in andere Gewerbe, in den Staats-
dienst u. s. w. Gerade den kleinen Betrieben könne man nur dankbar sein, wenn sie der Aus-
bildung von Lehrlingen sich widmen und so für einen guten Nachwuchs sorgen. Aber auch
die großen Fabriken sollten sich an dieser Arbeit beteiligen; da in den Fabriken eine
Lehrlingsausbildung kaum möglich sei, so müßten hier eigene Lehrwerkstätten eingerichtet
werden. In dieser Richtung sei seine Firma vorgegangen; unter einem besonderen Meister
in einem besonderen Raume würden hier die jungen Leute in 3 bis 4 Jahren systematisch
auegebihlet. Die Erfolgo seien ausgezeichnet; freilich sei die Einrichtung etwas kostspielig,
denn der Lehrling koste rd. 1000 Af.
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Heft 22.
15. November isott.
Protokoll de« 17 . Deutschen Mechanikertag««.
225
Hr. W. Handke
erinnert an die L J. 1904 von ihm verfaßte, von dem Mechanikertage in Goslar heraus-
gegebene Denkschrift Ober die Lehrlings frage; diese stehe den Herren in München zur Ver-
fügung. Redner hofft, daß es auch in München gelingen werde, wie in Berlin, die Hand-
werkskammer davon zu überzeugen, daß sie keinerlei Bestimmungen Uber die Feinmechanik
trefTeu dürfe, ohne vorher einen Fachmann gehört zu haben.
Hr. Prof. Dr. L. Ambronn
teilt mit, daß es in Göttingen gelungen sei, den Plan zur Gründung einer Fachschule durch-
zusetzen; in die Kosten werden sich die Stadt, der Staat und die Mechaniker teilen; außer-
dem sei auch die Beihilfe der Göttinger Vereinigung zur Förderung der angewandten Physik
und Mathematik in sichere Aussicht gestellt.
Hr. Baurat B. Penaky
regt an, immer wieder dahin zu streben, daß der Staat die Feinmechanik, soweit sie Bich
mit der Herstellung wissenschaftlicher Präzisionsinstrumente befaßt, getrennt vom Hand-
werk behandelt, so daß sie von den einschränkenden Bestimmungen des Handwerkergesetzes
unberührt bleibe. Freilich sei dazu eine scharfe Definition des Begriffes Präzlsionsmechanik
nötig, um den staatlichen Organen den nötigen sicheren Anhalt zur Beurteilung zu liefern.
Der Vorsitzende
stellt mit Befriedigung fest, ein wie lebhaftes Interesse die Lehrlingsfrage im allgemeinen
und die Bedrängnis der Münchener Fachgenossen im besonderen gefunden habe.
II. Hr. Dr. F. Kalkner (von den Siemena-Schuckert- Werken Nürnberg) spricht
über Zweck , Konstruktion und Wirkungsweise der Elektrizitätszähler und der neueren
Tarifapparate.
Der Vortragende beschränkte seine Darlegungen auf die Konstruktionen der
Siemens-Schuckert-Werke,da sonst die zurVerfügung stehendeZeit nicht im entferntesten
reichen würde. Die B.-B.-Werke bauen nur Motorzähler, das sind Zähler, bei deuen durch
den zu messenden Strom ein kleiner Motor angetrieben wird, dessen Umdrehungszahl dem
Energieverbrauch proportional gehalten und gezählt wird; dabei verwendet man eine sog.
Deprezsche Bremse, eine Alumlniumscheibe, die sich zwischen den Polen eines Magneten
dreht; diese Bremse hat den Vorteil, reibungsfrei und durch Verschiebung des Magneten
veränderbar zu sein, so daß man dadurch den Zähler einreguliereu kann. Die Motorzähler
zerfallen in 3 Klassen, je nachdem sie für Gleich-, Wechsel- oder Drehstrom bestimmt sind.
Das einfachste Modell eines Zählers ist der Amperestundenzähler für Gleichstrom; hier wird
von dem zu messenden Strom ein Teil abgezweigt und durch den Motor geleitet, während
der übrige Strom durch einen anderen parallel geschalteten Widerstand geht; in der Ab-
gleichung dieser Widerstände liegt die Schwierigkeit beim Bau dieser Zähler, weil nämlich
sich der Widerstand der Kontaktbürsten am Motor durch Btaub- oder Metallteilchen leicht
ändert. — Der Wattstundenzahler nach Hummel hat einen kugeligen Anker von 14 Spulen
zu 400 Windungen, die stets unter Vorschaltung eines großen Widerstandes an das Netz
angeschlossen, also stete von einem schwachen Btrom durchflossen sind; der für die Verbrauchs-
leitung bestimmte Btrom geht zuvor durch eine in der Nähe des Ankers befindliche Spule,
die infolgedessen als Magnet wirkt und den Anker in Drehung versetzt. Der Zähler ist
sehr dauerhaft und leicht reparierbar. — Für Wechselstrom werden die Zähler nach Ferraris-
Prinzip gebaut: in einer Aluminiumscheibe werden durch einen kleinen Elektromagneten
Ströme erregt; ein zweiter, vom Verbrauchsstrom betätigter Elektromagnet erzeugt nunmehr
anziehende oder abstoßende Kräfte in der Bcheibe, und diese muß somit rotieren. Damit
diese Zähler richtige Angaben machen, muß noch Phasenverschiebung von 90° hergeetellt
werden, was nach einem Patente von Raab durch Kombination magnetischer Felder ver-
schiedener Phase erreicht wird. Die Ferrariszähler haben also weder Kollektor noch Bürsten,
ihre Reibung ist mithin sehr gering und läßt sich noch weiter durch Anwendung sog. Schüttel-
magnete erniedrigen. — Für Drehstrom verwendet mau eine Kombination zweier Wechsel-
stromzähler. — Die Konstruktion der Zähler steht in engster Beziehung zu dem von dem
Btromlieferanten angewendeten Tarifsystem. Der Pauschaltarif bedarf freilich der Zähler
nur in gewissen Ausuahmefällen. Eine Variation eines Vorschlages von John Hopkinson
ist der Wrightsche Maximaltarif, wo außer der Gebühr für den Stromverbrauch ein Zuschlag
für den Maximal verbrauch erhoben wird; um den letzteren zu ermitteln, dient ein Zähler
mit zwei Zifferwerken, von denen das eine durch eine Uhr alle Viertelstunde auf Null gestellt
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226
Protokoll de« 17. Deutschen Mechaniker lüge«.
Deutsche
MechAnikarZtt;
wird, ohne daß sein Zoiger zurückgeht; dieser bleibt also auf dem Maximalverbrauch stehen.
Sehr gebräuchlich ist ferner der sog. Mehrfachtarif, der den Stromverbrauch je nach der
Tageszeit höher oder niedriger bewertet; auch hier hat der Zähler mehrere Zifferwerke, die
durch eine Uhr ein- und ausgeschaltet werden. Auch Automaten für Vorausbezahlung,
ähnlich den Gasautomateu, sind heute mehrfach im Gebrauch.
Der Vortrag wurde durch eine großo Zahl von Experimenten, Lichtbildern, Demon-
strationen von Zählern, sowie durch eine Broschüre der 8.-S. -Werke erläutert.
Der Vorsitzende
dankt dem Redner für seinen lehrreichen Vortrag und den Siemens-Schuckert-Werken
für das dem Mechanikertage erwiesene Entgegenkommen.
III. Stand der Arbeiten zur Herausgabe einer Geschichte der mechanischen
Kunst.
Hr. Prof. Dr. L. Ambronn
erinnert an sein vorjähriges* Referat; das Deutsche Museum in München beabsichtige
gleichfalls, Monographien über bedeutende Techniker herauszugeben, und man werde
bestrebt sein müssen, mit dem Museum hierin zusammenzuarbeiten. Er beantrage
das Mandat der Kommission bis auf weiteres zu verlängern.
Die Versammlung beschließt demgemäß.
IV. Die Abbe - Stiftung. An Stelle des durch Krankheit am Erscheinen ver-
hinderten Hrn. Prof. Dr. Czapski berichtet Hr. Prof. Dr. L. Ambronn.
Bis jetzt sei die Konkurrenz für ein Abbe - Denkmal ergebnislos verlaufen, die
Idee sei aber nicht aufgegeben, sondern es sei ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben.
Damit die der D. G. für eine Abbe - Stiftung zur Verfügung gestellten Gelder nunmehr
sowohl im Sinne des Verstorbenen als auch im Interesse der Feinmechanik verwendet
werden können, beantragt Berichterstatter namens des Vorstandes;
Die der D. Q. für eine Abbe - Stiftung übergebenen souie etwaige weiter einlaufende Beträge
sollen der Fraunhofer - Stiftung übergeben werden unter der Bedingung , daß sie gesondert unter
dem Namen „ Abbe- Stiftung“ verwaltet und daß ihre Zinsen jährlich unter dem Namen „Abbe-Stipen-
dium 0 an würdige Mechanikergehilfen als Unterstützung zu ihrer Ausbildung gegeben 1 oerden.
Hr. W. Handke
erklärt namens der Fraunhofer • Stiftung die Bereitwilligkeit, diese Verwaltung zu über-
nehmen; bis jetzt seien freilich nur 2370 M eingezahlt worden.
Hr. Kegiciung8rat Dr. H. Stadthagen
regt deshalb an, bei denjenigen, die Geld für ein Abbe-Denkmal an die Kasse der D. G.
gegeben hAben, anzufragen, ob sie damit einverstanden seien, daß diese Summen für die
Abbe-Stiftung verwendet werdeu.
Hr. W. Handke
teilt mit, daß diese Gelder schon au das Denkmalkomitee abgefübrt sind.
Der Vorsitzende
macht einige nähere Mitteilungen über den Verlauf der Denkmalskonkurrenz; er legt ferner
den III. Band von Abbes Gesammelten Abhandlungen „Sozialpolitische Schriften“ vor; die
Firma Carl Zoiß in Jena sei bereit, diesen Band an Mitglieder des Mechanikertages zum
Vorzugspreise von 3,75 M (broschiert) und 4,4b M (gebunden) abzugeben.
Die Versammlung nimmt den Antrag des Berichterstatters an.
V. Wiederholter Antrag des Vorstandes auf Erhöhung der Mitgliederbelträge ;
§ 5 der Satzungen, erster Satz, solle lauten:
Der jährliche, an die Kasse der Gesellschaft zu zahlende Beitrag für
Mitglieder, welche einem Zweigvereine nicht angehören, beträgt zehn Mark
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Heft 22.
15. Xovemtor UM*;.
Protokoll de« 17 Deutschen Mechaniker tag es
227
Der Vorsitzende
erinnert daran, daß dieser Antrag bereits vom vorigen Mechanikertage angenommen worden
sei; der Antrag habe aber bei der darauf folgenden schriftlichen Abstimmung nicht die
nach § 17 der Satzungen erforderliche Zustimmung von zwei Dritteln aller Mitglieder der
D. G. gefunden; freilich haben dazu nur 11 Stimmen gefehlt, während 160 Mitglieder sich an
der Abstimmung nicht beteiligt hätten. Die Erhöhung der Beiträge sei unumgänglich nötig,
weil die neuen Aufgaben, die eich die D. G. gestellt habe, größere Mittel erfordern. Der
Vorstand habe daher beschlossen, den zweiten im § 17 der Satzungen vorgeschriebenen
Weg zu gehen, indem er den Antrag von zwei aufeinander folgenden Mechanikertagen au*
nehmen lasse.
Hr. W. Handke
betont, daß die Erhöhung der Beiträge erst für das Jahr 1907 in Kraft treten würde.
Hr. W. Pfaff
spricht sich gegen den Antrag aus, weil vielleicht mancher deswegen aus der D. G. aus*
treten könnte. Redner benutze diese Gelegenheit, um die D. G. der vollsten Sympathie des
Zentralverbands der Inhaber optischer Ladengeschäfte, als dessen Vertreter er hier sei,
zu versichern; es seien so viele Punkte, in denen sich die Interessen beider Vereine be-
rühren, daß ein Zusammenwirken für beide nur ersprießlich sein könnte. Hierher gehöre
vor allem die für den Zentralverband akut gewordene Lehrlingsprüfungsfrage; die jungen
Leute unterstehen zur Zeit nur den von der D. G. aufgestellten Prüfungsbedingungen,
während der Zentralverband eine mehr seinen Anforderungen entsprechende Regelung für
soine Lehrlinge erstrebe und hoffe, dies Hand in Hand mit der D. G. zu erreichen. Die D. G.
möge auch die Bedürfnisse kleinerer Werkstätten mehr berücksichtigen und deren Sorgen
zu erleichtern streben, damit diese Mechaniker ein größeres Äquivalent für ihren Beitrag haben.
Der Vorsitzende
nimmt die D. G. gegen die Behauptung in Schutz, daß sie zu wenig für dio kleineren Werk-
stätten tue; im Gegenteil sei die ganze Arbeit des Vereins auf dem sozialen Gebiete im
Interesse gerade der kleineren Werkstätten erfolgt, denn die größeren seien Fabrikbetriebe.
Die freundlichen Erklärungen, die der Vorredner im Namen des Zentral verband es abgegeben
habe, begrüße er mit großer Freude und erwidere sie namens der D. G.
Hr. L. Schoppet*
spricht sich entschieden für den Antrag aus.
Hr. Dr. M. Edelmann
ist gleichfalls für die Erhöhung der Beiträge; die D. G. müsse auch bestrebt sein, sich
einen größeren Reservefonds zu schaffen.
Hr. Dr. K. G. Frank
regt eine Erweiterung der Tätigkeit des Vereins nach der wirtschaftlichen Seite an durch
gemeinsamen Bezug von Rohmaterialien, Erteilung von Auskünften u. dgl.
Hr. Dir. Prof. A. Böttcher
meint, daß diese Aufgaben naturgemäß und besser von den Zweigvereinen erledigt werden.
Die Debatte wird auf Antrag von Hm. G. Hey de geschlossen, der Antrag des
Vorstandes mit allen gegen eine Stimme angenommen.
VI. Hr. A. Blaschke spricht über die wichtigsten Patente des letzten Jahres.
In der Hauptsache war die Richtung, in der sich die Erfindertätigkeit im letzten Jahre
betätigte, genau dieselbe wie im vorhergegangenen; Redner verweist wegen der Kürze der
zur Verfügung stehenden Zeit auf seinen ausführlichen Bericht im Protokoll des Kieler Mecha-
nikertages (Deutsche Mech.-Ztg. 1906 . 8. 239 bis 241): nur einige wenige Punkte sind be-
sonders hervorzuheben. Auf dem Gebiete der elektrischen Instrumente tritt neben großen,
kleinen und kleinsten Abänderungen der Zähler die Telephonie hervor, wo insbesondere
durch Ersinnen zweckmäßiger Schaltungen der Betrieb vereinfacht werden soll; sodann sind
zu nennen die drahtlose Telegraphie, die immer mehr Monopol weniger Firmen wird, die
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228
Protokoll dea 17. Deutschen Mechanikertag««.
Deafeebe
Mechanlker-Zu
Dsmpflampen und die Versuche, die Rflntgenstrahlen exakter Messung zu unterwerfen.
Von Initrumentm (Kl. 42) sind zu erwähnen EntferuuDgs- und Geschwindigkeitsmesser,
Apparate fUr die submarine Technik (Signale, Fernrohre), Zielfernrohre (auch für Ge-
schütze) u. e. w. Tn der Oluttecknik sind die eigentlichen Glasapparate, die in den letzten
Jahren zahlreich unter den Patenten vertreten waren, wieder in die Gebrauchsmuster zurück-
getreten; die Versuche, das Quarzglas leicher verarbeitbar zu machen, dauern fort. Bei
den Metallegierungen kommt das Aluminium wieder stärker auf.
VII. Geschäftliche Angelegenheiten.
a) Wahlen zum Vorstände gemllß § 10 der Satzungen. Es sind zu wählen:
aus der Zahl der keinem Zweigverein angehörenden Mitglieder (156) 4 Vorstands-
mitglieder, aus der Gesamtzahl (568) 6 Vorstandsmitglieder.
Die Wahlzettel waren bereits nach dem Vortrage des Hrn.Dr. Kalkner verteilt worden;
sie werden nunmehr gesammelt; die Verkündigung des Resultats erfolgt erst kurz vor Schluß
der Sitzung.
Es erhielten;
W. Handke .... 38 Stimmen W. Petzold 18 Stimmen
Dr. H. KrUS 38 . Dr. M. Edelmann 15 .
Prof. Dr. 8 . Czapski ... 87 „ Geh. Reg.-Rat Prof. Dr.Weatphal 15 .
Prof. Dr. 1». Ambronn . . 35 W. Sartorius 8 »
Prof. Dr. F. Göpel ... 30 * A. Fennel ... 7 „
Prof. E. Hartmann ... 28 . Kommerzienrat Dr. R. Küchler . 7 „
KommerzienratG.Schoenner 28 . Dir. F. Nerz 7 .
G. Hoyde 27 . Dr. 8. Riefler 6
Dir. Dr. D. Kaempfer ... 22 . G. Sauter 2 „
Reg.-Rat Dr. H. Btadthagen 22 »
Somit sind gewählt die Herren: Prof. Dr. L. Ambronn, Prof. Dr. 8. Czapski,
Prof. Dr. F. Göpel, W. Handke, Prof. E. Hartmann, G. Heyde, Dir. Dr. D. Kaempfer,
Dr. H. Krüß, Kommerzienrat G. Schoenner, Kegierungsrat Dr. H. Stadtbagen.
b) Abrechnung für 1905/06 wird vom Schatzmeister, Hrn. W. Handke,
vorgelegt.
Namens der Kassenrevisoren beantragt Hr. F. Franc v. Liechtenstein Ent-
lastung, die dem Schatzmeister unter Dank für seine Mühewaltung erteilt wird.
c) Der Voranschlag für 1906107 wird vom Schatzmeister erläutert und von
der Versammlung gutgeheißen.
d) Zu Kassenrevisoren werden die Herren F. Franc v. Liechtenstein und
W. Haensch gewählt.
e) Ort und Zeit des nächsten Mcchanikertuges festzusteilen, Qberläßt die Ver-
sammlung dem Vorstande.
Als Ort werden genannt: Cöln, Eisenach, Hannover.
Schluß: 1 Uhr.
V. w. o.
I)r. Hugo Krüß
Vorsitzender.
Blaschke
Geschäftsführer.
For dl« Redaktion verantwortlich: A. Blaachk« In B«rlln W,
Vortag von Julia« Springer In Berlin N. — Druck von Emil Dr«y«r in Berlin 8W.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentoukunde
and
Organ für die gesamte Glasinstrumenten- Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W 30, An der Apostelkirche 5.
lieft 23. 1. Dezember. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Denkschrift
betreffend
Rezepte für den Gebrauch in präzisionsmechanischen Werkstätten 1 ).
Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik hat in
einem Schreiben, das er unter dem 5. Oktober v. J. an die Physikalisch-Technische
Iieichsanstalt gerichtet hat, einige der Bedürfnisse genannt, die in bezug auf Rezepte
für den Gebrauch in präzisionsmechanischen Werkstätten bestehen. Im folgenden soll
unter besonderer Berücksichtigung der Metallfllrbungen des näheren ausgeführt werden,
in welcher Weise das auf diesem Gebiete vorhandene Material bei solchen Arbeiten
heranzuziehen und die bestehenden großen Lücken auszufülicn sein möchten, und dies
an einigen Beispielen erläutert werden.
Die Vielseitigkeit der Aufgaben, welche den feinmechanischen Werkstätten
gestellt werden, die sich mit der Herstellung von Apparaten und Instrumenten zu
wissenschaftlichem Gebrauche beschäftigen, bringt es mit sich, daß die Zahl der in
diesen Werkstätten zur Verwendung gelangenden Materialien in der Regel größer ist
als in den meisten anderen Zweigen gewerblicher Tätigkeit.
Diese große Mannigfaltigkeit wird durch verschiedene Ursachen bedingt. Mit
den Fortschritten der Wissenschaft und mit der Ausdehnung wissenschaftlicher Methoden
auf immer weitere Gebiete sind die Anforderungen einerseits an die Genauigkeit der
messenden Instrumente, andererseits an die Bequemlichkeit und Leichtigkeit ihrer Hand-
habung wie an die Sicherung ihrer Transportfähigkeit stetig gestiegen. Dadurch ist
die wissenschaftliche Präzisionstechnik gezwungen, alle von der Großindustrie gebotenen
neuen Materialien, welche besondere Eigenschaften aufweisen, die der Erreichung obiger
Zwecke förderlich sein könnten, zur Verwendung heranzuziehen. Dagegen sind die
Inhaber präzisionstechnischer Betriebe nur ganz ausnahmsweise in der I/age, die be-
sonderen physikalisch-technischen Eigenschaften solcher Materialien durch eigene exakte
Versuche festzustellen und sich dadurch über den Grad wie den Umkreis ihrer Ver-
wendbarkeit selbst ein sicheres Urteil zu verschaffen.
Hier ist die Präzisionstechnik meist auf die Angaben der allgemeinen tech-
nischen Literatur wie der diese Materialien erzeugenden Firmen angewiesen. Solche
Angaben beziehen sieh nur in seltenen Fällen auf diejenigen Eigenschaften, welche für
die Präzisionstechnik in erster Reihe stehen (Ausdehnung, Dichte, Härte, Zähigkeit,
Dehnbarkeit, Bearbeitbarkeit, Politurfähigkeit), und die Mitteilungen der Fabrikanten
sind, weil aus geschäftlichen Rücksichten entsprungen, nur zum Teil sachlich zutreffend.
Zur Sicherung stetiger Vervollkommnung ihrer Erzeugnisse in wissenschaftlicher
Beziehung und zur Vermeidung von Mißgriffen ist die Präzisionstechnik auf diesem Ge-
biete der Materialienkunde auf die Hilfe solcher Institute angewiesen, deren Aufgabe
die Förderung wissenschaftlicher Arbeit ist, die eines der Mittel zu solcher Förderung
*) Dies» Denkschrift ist aus den Beratungen der im vorigen Heft 8. 223 erwähnten
Kommission (Herren A. Blaschke, W. Handke, W. Haeusch, G. Heyde, C. Leiß, Th. Lu-
dewig und Baurat B. Peusky) hervorgegangen und am 10. November d. J. der Phya.-Techn.
Relchsanatalt überreicht worden.
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230
Denkschrift bstr Rezept« f. d. Gebrauch ln prfixlslontmechanlschen Werkstätten.
Deutsche
Mechan lker-Ztg
in der Hebung der Leistungen der Präzisionstechnik erblicken und die über die Mittel
zur Ausführung physikalisch-technischer Untersuchungen verfügen.
Nicht minder wichtig wie die physikalisch-technische Materialienkunde ist für
die Präzisionstechnik die chemisch - technische Behandlung der Oberflächen der ver-
schiedensten Materialien.
Bis zum Beginne der siebziger .Jahre des vorigen Jahrhunderts waren die
Vorfertiger physikalischer Apparate und wissenschaftlicher Instrumente in der Lage, mit
nur wenigen Verfahrungsarten die fiußere Fertigstellung ihrer Erzeugnisse zu bewirken;
soweit diese bearbeitete Messlngfliiehen nufwiesen, wurden solche fast ausnahmslos mit
Strich sauber poliert und gelb lackiert. Seit jener Zeit haben sehr verschiedene Ur-
sachen zusammengewirkt, um das Bedürfnis nach einer größeren Zahl von Verrahrunge-
weisen, die gewisse dauerharte Flirbungen auf den immer zahlreicheren Materialien mit
Sicherheit hervorbringen, wachzurufen. Teils war es bei steigenden Arbeitslöhnen
nötig, billigere Verfahren an die Stelle des eine teure, saubere Vorarbeit erfordernden
Gelblackierens zu setzen, teils wurde ein gefälligeres Aussehen erstrebt, teils drängten
Zweckinfißigkeitsgründe dazu, die blendende Gelbfärbung oder andere blanke Überzüge
durch geeignete, stumpfe, das Auge des Beobachters — besonders bei Sonnenstrahlung
— nicht irritierende Färbungen zu ersetzen. Oft auch muß jeder Lacküberzug ver-
mieden werden und die Oberflächenfärbung dauernd den Einflüssen der Atmosphäre
widerstehen, und vielfach ist eine geeignete Färbung von bestimmter physikalischer
Wirkung durch den Zweck bedingt, wie z. B. die Schwarzfärbung von Teilen optischer
Instramente.
Den in der Präzisionstechnik auftretenden Bedürfnissen der vorgenannten Art
können nur Verfahrutigsw eisen genügen, welche einfach sind und, nach bestimmten
Vorschriflen angewendet, stets ein gleichmäßiges Ergebnis liefern. Dazu ist nötig, daß
ihr Anwendungsgebiet näher umschrieben, also die Natur der Materialien gekenn-
zeichnet w ird, für welche das Verfahren brauchbar ist. Desgleichen müssen die näheren
Umstände, welche das gewünschte Ergebnis sichern, ebenso bekannt sein wie die,
welche es gefährden.
Gerade in dieser Beziehung ist eine empfindliche Lücke vorhanden. Zwar
fehlt es für die gebräuchlichsten Materialien durchaus nicht an Vorschriften und
Rezepten zur Erzeugung verschiedener Färbungen, man kann vielmehr fast ein
Übermaß an solchen beklagen. Unter den vielen Werkstattsrezepten befinden
sich wohl solche, die unter gewissen günstigen Bedingungen zum Erfolge
führen; aber oft versagen auch eie aus scheinbar geringfügigen oder gar nicht erkenn-
baren Ursachen. Die meisten der vorhandenen Werkstattsrezepte für Metailfärbung
haben aber für den Präzisionstechniker keine Bedeutung, da sie für die Gebiete kunst-
gewerblicher Metallwarenfabrikation bestimmt oder aus diesem entnommen, also den
Bedürfnissen der Massenanwendung angepaßt sind. Oft handelt es sich dabei um Ver-
fahren, die, ursprünglich als Fabrikgeheimnis bewahrt, nur unvollständig, unter Fort-
lassung wesentlicher Momente, öffentlich bekannt wurden. Solche unvollständigen An-
gaben passieren dann in einem Kreisläufe die technische Journalliteratur und werden
dabei vielfach bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.
Vorschriften und Rezepte zur Metallfärbung, welche im oben (S. 230) erörterten
Sinne den Bedürfnissen der Präzisionstechnik genügen, werden sich lediglich auf dem
Wege systematischer Erprobung gewinnen lassen, den zu beschreiten der einzelne
Präzisionstecbniker nicht in der Lage ist. Es wurde deshalb von der Deutschen Ge-
sellschaft für Mechanik und Optik mit Dank erkannt, daß der Herr Präsident der
Physikalisch-Technischen Reichsanstnlt seine Bereitwilligkeit ausgesprochen hat,
solche chemisch-technische Erprobungen neuerdings in das Arbeitsprogramm der ihm
unterstehenden Anstalt wieder aufzunehmen.
Das Bedürfnis nach geeigneten, erprobten und sicher wirkenden Verfahren zur
Herstellung von gleichmäßigen, haltbaren und auch wetterbeständigen Färbungen auf
chemischem Woge in den Farben schwarz, blau, grau, grün und braun besteht für alle
in der Feintechnik verwendeten Konstruktionsmaterialien, also vorzugsweise für: Messing-
legierungen, die von 20 "/« bis zu 50 % Zink enthalten, Rotguß und Bronze, insbe-
sondere Fhospborbronzeguß, Zink, Eisen, Stahl und neuerdings auch für Aluminium und
Nickel sowie für die Legierungen aus diesen Metallen (z. B. Magnalium).
(Schluß folgt.)
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Heft 23
I. D<‘/oniW l&Ott.
Vereinsnachrichten.
Vereins nach richten.
Ein neuer Zweigverein In Mönchen.
Was nach den Verhandlungen auf dem
letzten Mechanikertage in München mit
Sicherheit erhoITt werden konnte, ist nun-
mehr zu unserer größten Freude einge-
treten: Die Mechaniker Münchens haben
sich, vornehmlich um gegen ungerecht-
fertigte und schädliche Anforderungen ihrer
Handwerkskammer erfolgreich Auftreten zu
können, vereinigt und eich der D.G.f.M.u.O.
angegliedert. Wir rufen dem neuen Zweig-
verein ein herzliches Willkommen und fröh-
liches Glückauf zu; wie der folgende Be-
richt zeigt, ist in München schon ein be-
deutender Erfolg erzielt worden: es ist ge-
lungen. der Feinmechanik in der Kammer
eine Vertretung zu verschaffen in dem
Leiter der Münchener Fachgenossen, Hm.
Dr. M. Edelmann jun.; mögen weitere
Erfolge und ein reges Vereinsleben der
jungen Vereinigung bcschieden sein.
Die JLed.
In einer Versammlung vom 8. No-
verabor 1906 wurde eino Vereinigung fein-
mechanischer und optischer Betriebe Münchens
gegründet. Die junge Vereinigung zahlt bereits
29 Mitglieder, nämlich die Firmen: Bischoff
Böhm & Wiedemann, Böttcher, Deckel,
Ebermay er,Edolmanu,Ertel&Soh n,Faltor
& Sohn, Görgen, Isaria Zahlerwerke,
Linhof, Neher Söhne, G. u. L. Mors, Pho ty-
phös El.-W., ltoinor, Kcinfelder & Hertel,
Riefler, Rietsschel, Rodenstock, Sedl-
bauer, Sendtner, Gebrüder Stargel,
Stollnreuther, Tostorf, Uttenreu ther,
Wugus, Wieser, Zettler, Zipperer; es
steht sicher zu erwarten, daß sich noch eine
weitere Anzahl von Herren anschließen wird.
Dr. M. Edolman n jun. erläuterte in längerem
Referate die Verdienste und Vorteile der
D. G. f. M. u. 0. und berichtete über den letzten
Mechanikertag. Es wurde nunmehr einstimmig
beschlosen, der I>. G. f. M. u. 0. als Zweigverein
beizutreten, und in Aussicht genommen, diesen
Zweigverein eventuell zum Landesverband für
das Königreich Bayern auszudehnen. Zum For-
ritzenden wurde Hr. Dr. M. Edelmann jun.
(Nymphenburgor Str. 82), zum Schriftführer Hr.
Dipl.-Ing. Sendtner und zum Kassierer Hr.
Sedlbauer gewählt.
Es folgte eine Beratung Über eine eiufache
Definition, was unter Feinmechanik gegenüber
Mechanik Überhaupt zu verstehen sei. Die
Handwerkskammer von Oberbayern hatte sich
nämlich diesbezüglich an Dr. Edelmann als
neugewähltes Kammermitglied und Vertreter
231
der feinmechanischen Betriebe gewandt, da sie
betreffs Höchstzahl der Lehrlinge eine Trennung
von Mechanik und Feinmechanik beschlossen
hat. Es wurde allseitig die Schwierigkeit einer
präzisen Definition bezw. Trennung betont,
jedoch wurde folgende Antwort beschlossen:
„Die Feinmechanik begreift die Herstellung
von wissenschaftlichen und technischen Präzi-
sionsinstrumenten in sich, wobei in zweifelhaften
Fallen gebeten wird, das Gutachten des Ver-
treters der feinmechanischen Betriebe einzu-
holen.“
Als Versammlungstag wurde jeweils der
dritte Freitag im Monat gewählt, als General-
versammlung der ins Vereinsregister einzu-
tragenden Vereinigung gilt die erste Vor-
sammlung jedes Kalenderjahres.
Als Grundlage bei Aufstellung der Satzungen
dienten die in liebenswürdiger Weise zur Ver-
fügung gestellten Statuten der Zweigvereine in
Göttingen und Hamburg.
Aufgenommen in den Hptv. der D. G.
f. M. u. O. ist:
Hr. Dr. Max Pauly; Wissenschaft-
licher Mitarbeiter bei Carl Zeiß; Jena,
Botzstr. 9.
D. G. f. M. u. O. Zweigverein Halle.
Sitzung vom b. November 1906. Vor-
sitzender Hr. R. Klee mann.
Der Vorsitzende berichtet zunächst über
die in Halle geplante Gründung einer Schutz-
gemeinschaft für Handel und Gewerbe. Die-
selbe soll dazu dienen, für uueiutreibbar geltende
Forderungen durch die Gemeinschaft noch
herauszuwirtschaften. Die Beiträge und Ge-
bühren sind sehr mäßig zu nennen. Gleich-
zeitig dient dieselbe aber auch dazu, durch die
in den Händen der Mitglieder sich befindenden
Listen fauler Zahler, diese zur Vorsicht bei Ab-
gabe von Waren zu veranlassen. Die Zweck-
mäßigkeit und Notwendigkeit einer solchen
Einrichtung wurde allseitig anerkannt und das
Vorgehen zur GrUuduug einer solchen Gemein-
schaft freudig begrüßt. Sodann wurde berichtot
über die geplante Gründung einer Kranken-
kasse im Bezirk der Handwerkskammer und der
Beitritt zu derselben empfohlen. Als Mitglied
I wird der Lehrer an der Fortbildungsschule
Halle-Nord, Hr. Otto, nufgenommen. Zur Teil-
nahme an dem Stiftungsfest des Leipziger
Zweigvoreins wird vom Vorsitzenden mit den
Worten, daß es gelte eine treue und fostc
Kollegenschaft auch mit den auswärtigen Kol-
legen zu huiten, aufgefordert. Wenn auch viel
in dem gegenseitigen Verhältnis der Handwerks-
kammer zum Beruf der Mechanik gebessert
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232
sei, so gelte ea doch, die Augen offen zu halten,
um etwaigen weiteren Bedingungen eine fcBto
geschlossene Kollegialität entgegenzuatellen.
Er erinnere beispielsweise nur an die immer
wiederkehrende Frage der Festsetzung der
Höchstzahl der Lehrlinge und das HindrAngen
zum BefBhigungsnacliweis,
Unter Geschäftliches entapann eich eine
ftngore Debatte über die Frage Fortbildungs-
schule. Rin Mechaniker hatte plötzlich ein
Strafmandat Uber 2 M erhalten, weil er seinen
Lehrling nicht zur Fortbildungsschule ange-
meldet hatte. Der betreffende Lehrling hatte
vor Antritt der Lehre ein halbes Jahr die Hand-
werkerschule besucht, und soll ihm da vom
Schulleiter gesagt sein, er brauche die Fort-
bildungsschule nicht zu besuchen, da er zu
dieser Zeit nicht Lehrling war. Der Lehrherr
glaubt seine Verpflichtungen nach § 7 des
Lehrvertrags erfüllt, da er den Lehrling resp.
dessen Vater darauf aufmerksam machte, daß
der Schulbesuch wohl erfolgen müsse. ZunAcbst
ist Widerspruch gegen die Straffestsetzung
erfolgt und Freistellung beantragt. Ob der
Verein der Angelegenheit weitere Folge zu
geben haben wird, soll erst noch durch eine
persönliche Rücksprache mit dem Schulleiter
festgestellt werden. Der Vorsitzende legte
noch einen Sextantenspiegel vor, den derselbe
bei der Firma Carl Möller (Wedel, Holstein)
hatte versilbern lassen. Die Versilberung ist
tadellos, außerdem durch galvanischen Überzug
und Lack gegen Beschädigungen geschützt,
billig und außerordentlich schnell geliefert.
R. Kl.
Zweigverein Leipzig. 5. Stiftungs-
fest am 11. November 1906 im „Deutschen
Haus".
Das Fest nahm einen Äußerst harmonischen
Verlauf und kann gleich seinen VorgAngem
in jeder Hinsicht als wohlgelungen bezeichnet
werden. Zur größten Freude war der Hallenser
Zweigverein durch eine Abordnung, bestehend
aus Hrn. R. Kleemann mit Familie und Hrn.
Otto Unbekannt, vertreten. Es sei auch
von dieser 8tollo den Hallenser Kollegen der
Dank für die den Leipzigern dadurch erwiesene
Ehre ausgesprochen.
Hr. Köhler leitete die Festtafel durch Be-
grüßung der Teilnehmer ein. Bald darauf erhob
sich Hr. Schopper zur Festrede, welcho er in
einem Hoch auf die Deutsche Gesellschaft für
Mechanik und Optik, in Sonderheit auf den
Zweigverein Leipzig als das Geburtstagskind,
ausklingen ließ. Hr. Matth es brachto ein
Hoch auf die Hallenser und die übrigen GAste
aus. Hierauf gab Hr. Kleemann dom Dank
dor Hallenser Kollegen für den ihnen bereiteten
Deutarhe
Mechaniker Z»ir
warmen Empfang herzlichen Ausdruck und
ging dann in längerer Rede auf berufliche An-
gelegenheiten ein. Hrn. Schmagers erster
Toast war don Damen gewidmet, der zweite
den Jubilaren, die ihr 2h- jähriges Geschäfts -
jubilAum in diesem Jahre feiern konnten; im
Namen der beiden Jubilare, Wilhelm Fetzold
und Louis Scho p per, dankte letzterer. Hr.
Kühler, Frl. Hey ne mann, Frl. Pfau und
Frl. Petzold erfreuten die Teilnehmer wöhrend
der Tafel durch gelungene VortrAge.
An die Tafel schloß sich ein Ball an, der
bis in die frühen Morgenstunden dauerte.
Wahrend der Tanzpausen gab es theatralische
Darbietungen und Überraschungen verschieden-
ster Art, wobei sich wiederum Frl. Heyne-
rnann und Frl. Pfau um die Unterhaltung der
Gesellschaft in hervorragender Weise verdient
machten. Durch eine allgemeine Kaffeetafel
fand das Fest seinen Abschluß.
Besonderer Dank gebührt den Herren des
Vergnügungsausschusses, durch deren auf-
opfernde Arbeit sich das Fest zu einem so
glanzenden gestaltet hat. L. S.
Abt. IJerlln, E. V. Sitzung vom 13. No-
vember 1906. Vorsitzender: Hr. W. Handke.
Hr. Geh. Keg. - Rat Prof. Dr. H. F. Wiebe
spricht über die Mechanik und Glasbläserei
auf der Mailänder Ausstellung 1906. Einleitend
gibt Redner einen Abriß über die Entstehung
der Ausstellung und eine durch Projektions-
bilder erläuterte Darstellung ihrer Äußeren Er-
scheinung; darauf werden die in den einzelnen
Teilen dargohotenen Ausstellungen auf dem
Gebiete dor PrAzisionsmechanik und Glas-
blAserei, nach Materien und LAndern geordnet,
besprochen.
Nachdem dor Vorsitzende dem Vortragen-
den gedankt, demonstriert Hr. W. Be ehstein
(von dor Fa. Franz Schmidt & Haonsch) ein
neues Photometer mit proportionaler Teilung
und dezimal erweiterbarem Meßbereich. Die
Einstellung erfolgt durch einen verstellbaren
Sektor mit rotierendem Lichtbüschel, das Meß-
bereich kann durch passende Vorschaltung von
2 Milchglasscheiben geAndert werden, und zwar
so, daß dio Einstellungen am Sektor mit 0,1,
1, 10, 100 u. s. f. zu multiplizieren sind, wahrend
bisher bei Erweiterung des Meßbereiches irra-
tionale Zahlen als Faktoren auftraten.
Der Vorsitzende daukt dem Vortragenden
sowie seiner Firma und teilt mit, daß der
Vorstand sich demnächst auf Veranlassung der
Handwerkskammer mit der Frage beschäftigen
werde, wer der Kammer als Beauftragter an
Stelle des verstorbenen F. Sokol vorzuschlagen
sei. Bi
Ver*insnachricbten.
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tun 28
l Pfiombgr UH*
V«r*ln«nachrichUn. — Kleinere Mituilunjen.
233
Zwelgyerein Göttlngeu. Sitzung
vom 16. November 1906. Vorsitzender: Hr.
E. Kuhstrat.
Nach Verlesung des Protokolls der vorigen
Sitzung berichten die Hrn. C. Winkel und
A. Höver, daß sie die Kasse revidiert und alles
in Ordnung gefunden hätten. Es wird dem
bisherigen Kassenwart, Hm. A. Becker, De-
charge erteilt und vom Vorsitzenden ihm für
seine Mühewaltung gedankt.
Darauf gibt Hr. Direktor Berlepsch einen
Bericht Uber die Schulangelegenheit und ent-
wirft ein sehr klares und anschauliches Bild
von der augenblicklichen Sachlage, die er als
sehr günstig und hoffnungsvoll schildert.
Alsdann berichtet Hr. Prof. Ambronn Über
Bestrebungen hierorts, von einigen Universitäts-
lehrern angeregt, die dahin gehen, daß durch
Vertrüge, welche namentlich altere Studierende
halten sollen, hiesigen Gehilfen und Lehrlingen
der technischen Berufe Gelegenheit gegeben
werden soll, sich in einigen in ihr Fach schlagen-
den Gebieten weiter zu bilden. — Eine sich
daran schließende, lebhafte Debatte laßt nicht
eine besondere Zustimmung der Anwesenden
zu diesem Plane erkennen.
Es wird endlich die Zirkulation einer Zoit-
schriftenmappe besprochen und vorläufig be-
schlossen, eine Nachfrage zu veranstalteu,
welchen Mitgliedern überhaupt die Zusendung
der Mappe genehm ist. B.
Kleinere Mitteilungen.
Flüssige Luft und Holzkohle bei
niedriger Temperatur.
Von J. De war.
Engineering SJ. S. 796. 1906.
Eine Reihe sehr wirkungsvoller Experi-
meutal versuche führte Sir James De war bei
seinem letzten Vortrage in der Royal Insti-
tution zu London vor:
Eine mit flüssiger Luft gefüllte U-Röhro
wurde an einem Schenkel durch Reiben mit
Flanell elektrisch gemacht, worauf sich an
diesem Schenkel allein die Feuchtigkeit der
Atmosphäre in Eiekristallen niederschlug, die
senkrecht zur Glasoberflache nach allen Rich-
tungen aiisstrahlten.
Drahte aus Kupfer, Messing oder Wismut,
mit einem Endo in flüssige Luft getaucht,
überzogen eich nach dem Herausziehen mit
einer Eisschicht und diese 8chicht war au
Lange und Dicke verschieden je nach der
Wärmeleitfähigkeit des Metalls.
Tropfen flüssiger Luft, auf Wasser gegossen,
wirbelten auf dessen Oberfläche in sph&roidalem
Zustande umher und erzeugten im Raume
darüber dichte Wolken von kondensiertem
Wasserdampf. Wurde dem Wasser etwas
Alkali oder Schwefelsäure zugesetzt, so ver-
minderte sich die Wolkenbildung ganz be-
deutend, da hierdurch die Spannung des Wasser-
dampfes erheblich herabgedruckt wurde. Auf
konzentrierter Schwefelsäure, deren Siedepunkt
wesentlich höher liegt als der des Wassert»,
bei 338°, und dersn Dampfspannung bei ge-
wöhnlicher Temperatur außerordentlich gering
ist, bewegten sich die Tropfen flüssiger Luft
nur langsam umher, ohne umherzuwirbeln und
ohne Wolken zu bilden. Dagegen erzeugten
sie auf Tetrachlorkohlenstoff, dessen Siedepunkt
bei 46° liegt, außerordentlich dichte Wolken
und sprangen auf das lebhafteste über die
Oberfläche der Flüssigkeit hin , indem sie
Schweife von D&mpfen hinter sich Herzogen,
in der Form von Kometen.
Von praktischer Bedeutung ist die Ver-
wendung der flüssigen Luft zur Abkühlung
von Holzkohle, um deren Absorptionsfähigkeit
für Gase zu steigern. Es ist jetzt möglich, mit
1 g Holzkohle 4&0 ccm Luft zu absorbieren.
Die Absorptionskraft der Kohle ist übrigens
verschieden je nach der Temperatur und der
Gasart; sie absorbiert in Vielfachen ihres
Volumens:
von Helium Wasserstoff
bei — 186 0 2,5 137
- —210° 5 180
- — 252° 160 250
- — 258° 195 —
Das Absorptionsvermögen der Kohle ist
ferner ein selektives. Sättigt man dieselbe
vollständig mit Luft und taucht sie daun in
flüssigen Wasserstoff, so wird der in ihr ent-
haltene Sauerstoff durch Wasserstoff vollständig
verdrängt. Läßt man einen Strom gewöhn-
licher Luft, der aus 4 TI. Btickstotf und 1 TI.
Sauerstoff besteht, dauernd Uber Kohle hin-
streichen, so besteht das von der Kohle auf*
gesaugte Gasgemisch aus 3 TI. Bauerstotf und
2 TI. Stickstoff.
Um das große Absorptionsvermögen der
Kohle zu demonstrieren, zeigte De war eine
Röntgenröhre, an welche ein kleiner Kolben
mit Kohlepulver augeschmolzen war. Beim
Eint&ucheu des Kolbens in flüssige Luft wurde
das Licht der Röhre bedeutend vermindert, da
der Gasdruck im Innern zu gering wurde. In
flüssigen Wasserstoff eingetuueht erlosch die
Röhre sogar vollständig, da keine Entladung
durch sie hindurchging. Eine in gleicher
Weise hergerichtete, mit Helium gefüllte Spek-
tralröhre leuchtete beim Eintreten in flüssige
Luft unverändert weiter, erlosch dagegen
gleichfalls beim Eintauchen in flüssigen Wasser-
stoff.
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234
Kl.in«r« Mitteilungen. — Gltatechnlachee.
Deutsche
Mechanlker-Zuj.
Durch einen Apparat, der aus 3 Spektral«
röhren und 3 Kohlepulverkolben, abwechselnd
hintereinander geschaltet, bestand, wurde ein
Luftstrom geleitet, der mit einigen Millimeter
Druck ein-, und mit. weniger als 0,01 mm Druck
austrat, nachdem die Kohlepulverkolben iu
flüssige Luft gebracht waren. Del Beginn des
Versuches zeigten die Spektralröhren die üb-
liche grüne Farbe; bei Fortgang desselben
nahm die letzte Röhre alsbald die rötliche
Farbe von Helium und Neon an, und diese
Färbung pflanzte sich durch den Apparat ent-
gegen der Richtung des Luftstroms allmählich
fort. Da Helium und Neon von der Kohle am
wenigsten absorbiert werden, so mußten diese
bei Fortdauer des Versuches im Innern der
Spektralröhren immer mehr hervortreten.
Mit Hilfe der Kohle ist es De war auch ge-
lungen, die bisher zur Aufbewahrung flüssiger
Luft verwandten, doppelwandigen Gefäße aus
dem zerbrechlichen Glas, durch solche aus
Metall, nus Kupfer, Nickel, Messing u. s. vv. zu
ersetzen. Diese Gefäße haben dieselbe Form
wie die früheren Glasgefäße, doch ist das
Vakuum zwischen ihren Wänden verbessert
durch Einfüllung von gut ausgeglühter Holz-
kohle.
Zum Schlüsse seines Vortrage« zeigte De war
die Verwendung der Absorptionskraft der Kohle
für kalorimetrische Versuche. Ein in flüssige
Luft getauchter kleiner Kolben wurde mit luft-
gesättigter Holzkohle gefüllt und durch ein
Glasrohr mit einem Schwefelsäuremanometer
verbunden. Brachte man nun eine Kerzen-
flamme in die Nähe des Apparates, so zeigte
das Manometer sofort eine Drucksteigerung an,
so daß also die Flaminenstrahlung durch die
dreifache Glaswandung und eiue 4 cm dicke
Schicht flüssiger Luft hindurch auf den Kohlen-
pulverkolben einwirkte. Ala ein kleines Blei-
stück, von 0,5 Grammkalorie Wasserwert, in
die flüssige Luft geworfen wurde, ließ die
geringe hiervon abgegebene Wärmemenge das
Manometer explosionsartig emporachnelleu. Auf
diese Weise lassen sich die geringsten Wärme-
mengen noch bei einer Temperatur von 20®
der absoluten Skale messen. Mk.
Schnelliuesser
von A. Meissner in Freiburg in Sachsen.
Mitgeteilt von Dr. Karl G. Frank in Cöln.
Die genannte Firma bringt ein nettes
kleines Meßgerät auf den Markt, das in
der Art der Sehraubenmikrometer kon-
struiert ist, sich aber von diesen dadurch
unterscheidet, daß durch eine Zahnrad-
Übertragung ein Zeiger über einem Ziffer-
blatt gedreht wird und die Dicke des ge-
messenen Gegenstandes anzeigt. Dieses
Instrumentchen eignet sich besonders zum
Messen von dünnen Riechen, Drähten,
Papier u. dgl. Ein einfacher Druck genügt,
um die Messung Auszuführen.
Glastechnisches.
Über die Justierung gasanalytlscher
Mefsgeräte.
Von W. Schloeaser in Charlottenburg.
Die Justierung gasanalytischer Geräte er-
folgt auf Ein- bezw. Ausguß, je nachdem
sie mit einer benetzenden, also wässerigen
Flüssigkeit, oder mit einer nicht benetzenden,
d. h. Quecksilber, gebraucht werden.
Reim praktischen Gebrauche nimmt die
Verdrängung benetzender Flüssigkeiten —
von denen für die Justierung nur Wasser
in Frage kommt — durch das Gas zwar
eine unbestimmte, in der Kegel aber doch
eine so lange Zeit in Anspruch, daß die
Ablesung bei nahezu konstant gewordenem
Nachlauf vorgenommen werden wird. Daher
muß auch bei der Justierung der Stand der
j Flüssigkeit nach beendetem Nachlauf markiert
I werden. Die Zeit, nach welcher dies eintritt,
hängt außer von dem Raumgehalt und den
Dimensionen der Geräte besonders von
der Geschwindigkeit des Ablaufs ab. Es
empfiehlt sich deshalb, das Gerät durch
eine möglichst enge, vermittels Kautschuk-
schlauchs angesetzte Spitze zu entleeren.
Im übrigen verfährt man wie bei maß-
analytischen Büretten unter Benutzung der
bekannten Tabellen.
Bei der Justierung mit Quecksilber kann
man die folgenden Tafeln benutzen, in
denen die Gewichte in Gramm angeführt sind,
die 1 ccm Quecksilber bei Temperaturen
von 15° bis 30° im lufterfüllten Raume hat.
T«np.
Gewicht
Temp.
Gewicht
Tomp
Gewicht
dt»« Qneckftilber*
dp« Quecksilber«
Qneckfdlber»
Normaltem
p e ratu r 15“
16»
13,6593
200
13,5489
25» |
13,5385
16
6573
21
5168
26
5364
17
6552
22
5447
27
5343
18
5531
23
5426
28 '
5322
1 1»
5510
24
5405
29
5301
20
5189
25
5385
30
5280
Norm
altem
p o r» t u r 20°
150
13,5575
20»
13.5471
25«
13,5366
16
5554
21
5460
26
5846
17
5533
22
5429
27
5325
18
5513
23
5408
28
5304
19
5492
24
5387
29
5283
20
5471
25
5366
30
5262
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Heit tl.
I. Dezember IW«.
GlaeteehniechM.
285
-
Will man aber mit Quecksilber ein ge-
wisses Volumen abgrenzen, so kann dies,
da eine Verwendung von Kautschukschlauch
ausgeschlossen ist, im allgemeinen nur ge-
schehen, wenn das geschlossene Ende des
Rohres sich unten befindet. Folglich muß
auch in dieser Lage der Scheitelpunkt des
Quecksilberwulstes, des .Meniskus“, auf
dem Rohre markiert
werden. Da sich
nun bei dem prak-
tischen Gebrauche
das geschlossene
Ende des Rohres
oben befindet , so
würde das Gas, wenn
es das Quecksilber
bis zur Marke ver-
drängte, einen Raum
einnehmen, der offen-
bar um das doppelte
Volumen des Menis-
kus größer ist, als
der Bezifferung der
Marke entsprechen
würde. Dieses Vo-
lumen, das also nicht
vom Raumgehalt,
sondern vom Durch-
messer des Geräts
abhängt, ist mehrfach, letzthin auch in der
Normal - Eichungs - Kommission , bestimmt
worden. Seine Beträge , ausgedrückt als
Höbe eines Zylinders von dem Durch-
messer des Rohres, lasse ich hier unter
„Korrektion“ folgen:
Dnrchm.
WIN
Korrekt
mm
Dnrchm.
mm
Korrekt.
Dnrchm.
Korrekt
mm
4
0,63
12
1,17
20
0,94
5
0,65
13
1,15
21
0,92
6
0.82
14
1,11
22
0,90
7
1,05
15
1,08
23
0,87
ft
1,16
10
1,05
24
0,85
9
1,20
17
1,02
25
0,83
10
1.21
18
1.00
26
0,82
11
1,20
19
0.97
27
0,80
12
1,17
20
0,94
28
0,78
Man wolle beispielsweise in einem Ge-
räte der vorstehend skizzierten Art mit
Quecksilber von 19,7° die Punkte 5, 15, 30,
100 ccm für eine Normaltemperatur von
15° festlegen. Die inneren Durchmesser
mögen bezw. 10,3, 10,3, 95,6, 18,7 mm be-
tragen. Dann hätte man einzuwägen :
66,75+ 135,50 + 203,24 + 9-18,47 g Queck-
silber; die betr. Marken wären aber nicht
in der Ebene des höchsten Punktes des -
Meniskus anzubringen, sondern, wie in
der Skizze angedeutet lat, um bezw. 1,21,
1,21, 0,82 und 0,98 mm tiefer zu legen
als diese.
Daß man die Wägung auch durch
Messung mit geeigneten Pyknometern er-
setzen kann, braucht nicht hervorgehoben
zu werden.
Die Ausstellung der „Glasbläserei“
des Instituts für Gäruugsgewerbe auf
der Brauerelmasclilnen - Ausstellung
zu Berlin 1906.
Mit der diesjährigen Brauereimaschinen-
Ausstellung, welche vom 6. bis 14. Oktober
auf dem Gelände des Instituts für Gärungs-
gewerbe (Berlin N, Seestraße) stattfand, war
wie in früheren Jahren eine Ausstellung
der „Glasbläserei“ des genannten Instituts
verbunden.
Diese Ausstellung war in einem Neben-
raume der großen Ausstellungshalle in zwei
größeren Schränken und zwei kleineren
Vitrinen untergebracht und machte durch
die geschmackvolle Anordnung der sauber
ausgeführten Apparate und Instrumente, die
größtenteils in der „Glasbläserei“ selbst
oder in deren Aufträge von selbständigen
Meistern vorwiegend nach Angaben von
Beamten des Instituts ausgeführt sind, einen
vorzüglichen Eindruck.
Der erste große Schrank enthielt u. a.
die vollsändige Einrichtung eines Stickstoff-
laboratoriums, wozu u. a. eine Aufschließvor-
richtung für Gerste mit Destillierapparat ein-
schließlich 6 Kolben aus Jenaer Glas, sowie
eine Filtriervorrichtung gehören. Als fer-
nere Bestandteile des Laboratoriums waren
ausgestellt ein Trockenschrank mit Zubehör,
oine Seckscbe Feinmehlmühle, ein Exsik-
kator, eine chemische Wage mit Gewichts-
satz u. a. In demselben Schrank waren
noch weiter untergebracht ein Keimapparat
nach Prof. Schön fe Id und einige andere
Apparate zur Untersuchung der Gerste.
Der zweite große Schrank enthielt viele
kleinere Glas- und Metallapparate, wie einen
Apparat zur Kohlensäure-Bestimmung nach
Dr. Bode, einen Destillierapparat zur Be-
stimmung des Alkohols im Bier mit einer
Alkoholspindel von 0 bis 6 Gewichts-Pro-
zent, ein Maischbad zur Bestimmung der
Verzuckerungstemperatur nach Dr. Schol-
vien, einen Hefetriebkraftapparat nach
Kusserow, einen Apparat zur Ammoniak-
bestimmung nach Schmitz. Besonders zu
erwähnen ist ein neuer Wasserbestimmungs-
apparat für Getreide nach J. F. Ho ff mann,
weil er zu einer Bestimmung nur 20 Minuten
Digitized by Google
236
Glaitechnlachta.
D«nt»cha
Mechaal k er-Ztg.
erfordert, wahrend die Operation imTrocken-
sehrank 4 Stunden dauert. Ein anderer
ausgestellter neu konstruierter Trocken-
schrank sollte allerdings die Bestimmung
auf 1 Stunde abkürzen, aber eg lagen noch
nicht genügende Erfahrungen damit vor.
Des weiteren waren im zweiten großen
Schranke sehr viele Thermometer zu den ver-
schiedenen Zwecken des Brauereigewerbes
ausgestellt, große Stockthermometer, Darr-
thermometer mit Drahtkorli zum Aufstellen.
Tennenthermometer, Kühlschiff - Thermo-
meter, Gär- und Lagerkeller-Thermometer,
Maischthermometer, Eismaschinen -Thermo-
meter, Winkelthermometer u. s. w. Die In-
strumente zeichneten sich besonders durch
deutliche Bezifferung aus, die aus einge-
brannten Zahlen im Biocktypus bestand, die
meist aufgedruckt werden. Eine deutliche
Bezifferung ist sehr wichtig, da der Brau-
meister vielfach in dunklen Bäumen arbeitet
und irrtümliche Ablesungen für den ganzen
Betrieb verhängnisvolle Folgen nach sich
ziehen. Einige der Thermometer zeigten
einen neuen, von dem Glasbllisermeister des
Instituts, Hrn. Klemann, erfundenen Ver-
schluß. Dieser Verschluß besteht aus einem
geformten Stück Kohle, das in der Mitte aus-
gehöhlt ist und als Lager für eine spiral-
förmige Feder dient. Die Feder drückt auf
die Skala und hält sie in der richtigen
Lage. In einem Schlitz des Kohlestück-
chens ist eine durch die Feder gehaltene
Metallöse angebracht, welche zur Führung
der Kapillare dient, so daß das Festbinden
der letzteren an der Skala mittels Drahts
fort fällt.
In demselben Schrank waren noch ein
Registrierthermometer für Darren von der
Firma K. Fue ß-Steglitz und Mikroskope
der Firmen Zeiß, Leitz, Reichardt aus-
gestellt.
Die erste kleine Vitrine enthielt u. a.
einen Kasten mit sämtlichen Kontrollinstru-
menten für Brauereibetrieb: Saccharometer
von 0 bis 20%, Alkoholometer, Lutter-
prober, verschiedenartige Thermometer.
ln der zweiten Vitrine waren in noch
größerer Mannigfaltigkeit die gleichen und
ähnliche Instrumente ausgestellt, unter denen
sich die Thermometer durch breiten yueck-
silberfaden auszeichneten, was die deutliche.
Ablesbarkeit wesentlich erhöht. Die Ther-
mometer waren sämtlich mit durchsichtigen
Kapillaren versehen; es sind in der Ver-
suchsanstalt auch mit farbig belegten Ka-
pillarröhren Versuche angestellt worden,
die, wie die Versuche der ReichBanetalt, er-
geben haben, daß nur gelb belegte Köhren
bei Dämmerbeleuchtung brauchbar sind.
Besonderes Interesse erregte ein auch
im Betriebe vorgeführter Spundapparat
eigenen Systems (System V. L. B.), der im
wesentlichen aus einem dreischenkligen,
gläsernen .Manometerrohr besteht und dazu
dient, den Kohlensäuredruck im Faß zu
regeln und zu messen. Der Apparat ist
im Ingenieurlaboratorium der Königl. Aka-
demie Weihenstephan durch Vergleichung
mit anderen Spundapparaten geprüft und
hat sich dabei gut bewährt.
An der Wand war unter Glas und Rah-
men der Herstellungsgang eines Thermo-
Alkoholometers in 16 verschiedenen Stadien
sehr anschaulich dargestellt.
Die Glasbläserei des Instituts steht unter
Leitung eines wissenschaftlichen Beamten,
des Herrn F. Goldiner, und hat im Jahre
1905 einen Umsatz von 71 000 M gehabt,
rund .10000 ,1/ mehr als 3 Jahre vorher.
Sie hält aber auch auf angemessene Preise
für ihre Waren ; so kostet bei ihr z. B. ein
Stockthermometer 8 bis 10 -V, das in Thü-
ringen für etwa 2 AI verkauft wird . Aller-
dings besteht auch ein erheblicher Unter-
schied in der Beschaffenheit der Waren; wäh-
rend die uns vorgeführten Instrumente des
Instituts in jeder Beziehung sauber nusge-
führt sind und jedes Instrument vor dem
Versand auf seine Richtigkeit von dem
wissenschaftlichen Leiter geprüft wird,
können nach meinen eigenen Erfahrungen
die billigen Instrumente, die von einigen
thüringer Firmen auf den Markt gebracht
werden, oft den einfachsten Ansprüchen
nicht genügen. Aus dem steigenden Ab-
satz der „Glasbläserei“ des Instituts geht
aber auch hervor, daß durchaus keine
Notwendigkeit vorliegt, die Preise der Glas-
instrumente fortdauernd herunterzusetzen
und die Waren zu Schleuderpreisen
zu verkaufen. Sowohl im allgemeinen
Interesse der deutschen Glasinstrumenten-
Industrie wie besonders auch im thüringi-
schen Interesse wäre sehr zu wünschen, daß
diese Erkenntnis sich überall Bahn bräche
und die Fabrikanten sich solidarisch er-
klärten, um den selbstmörderischen Prak-
tiken einzelner Geschäftsleute Einhalt zu tun.
Im Anschluß hieran sei gestattet, noch
mit w'enigen Worten auf einige andere,
unsere Leser interessierende Ausstellungs-
gegenstände einzugehen. Vor allem sei
der kleinen, aber vorzüglichen Ausstellung
meteorologischer Instrumente der Firma
i R. Fueß-Steglitz gedacht. Sie war auf
der Galerie der großen Ausstellungshalle
untergebracht und umfaßte Registrierinstru-
I mente für Temperatur, Feuchtigkeit, Druck,
Digitiz«
Heft 2X
». D-'zembfsr IMS.
Glantechnltches. — Bücherschau
237
Regenmenge. Auch ein Haarhygrometer
neuer Form und ein Metallthermometer mit
Maximum Vorrichtung waren ausgestellt. Un-
ter den verschiedenen Anemometern befand
sich eines, dessen Flügel aus Glimmerbllltt-
chen angefertigt waren.
Die Firma H. Bockhacker (Berlin N)
hatte einige Wagen für größere Lasten
vorgeführt. Drei Firmen hatten Apparate
für Kauchgasanalyse ausgestellt, unter denen
der Heizeffektmesser „Ados“ und der Luft-
überschußmesser „ökonograph“ hier er-
wähnt seien. Wiebe.
Gebrauchsmuster.
Klasse:
42. Nr. 289 176. Aus nicht rostendem Draht
hergeatellte Thermometerfassung mit Klapp-
verschluß nach Gebrauchsmuster Nr. 230747,
bei wolchom auch der Handgriff beweglich
eingerichtetst. C.Schlegelrailch, Schmie-
defeld i. Thür. 6. 8. 06.
Nr. 289 234. Thermometer mit in die Äußere
Glashülle eingebauter, Skala und Kapillar-
rohr beleuchtender elektrischer Glühlampe.
F. Senglaub, Elgersburg L Th. 12. 9. 06
Nr. 289 248. Quecksilberluftpumpe nachToep-
ler-Hagen, doren Ventil an seiner höchsten
Stelle durch eino Röhre mit dem Vakuum-
raume verbunden ist. A. Haak, Jena.
21. 6. 06
Nr. 289 921. U-Röhre von Glas mit besonderer,
zwischen den Schenkeln derselben fest an-
gebrachter Versteifung. C. Gerhardt, Bonn
a. Rh. 6. 9. OG.
Nr. 298 941. Bürettenhalter mit Foucaultscher
Aufhängung. F. Hugerahoff, Leipzig.
20. 9. 06.
Nr. 290 109. Tropen - Fieberthermometer mit
oben auageburhtoter Skala und oben er-
weiterter Kapillarröhre. W. Uobe, Zerbst
80. 8. 06.
Nr. 290 458. Ärzteihermometer mit Vorrichtung
zum Zurückachleudern der Quecksilbersäule,
aus einem Thermometer und Bchutzhülso
lösbar verbindenden Zugmittel. O. Kircher,
Elgersburg i. Tb. 28. 9. 06.
Nr. 290 671. Badethermometer mit verlängerter
und sichtbar in den Griff der Zwinge hinein-
ragender Kapillare und Skala, sowie Ver-
schluß im Griff. O. Kircher, Elgersburg
i. Thür. 28. 9. 06.
Nr. 290 672. Vollständig unelastische Schutz-
hülse für alle Arten Fieberthermometer, an
deren hinterem Ende eine elastische Vor-
richtung mit einem Bajonettverschluß an-
gebracht ist, welche das Herunterachleudern
dos Quecksilberfadens bei Maximalthermo-
metern erleichtert. VV.L Scheffor & Kühn,
Manebach i. Thür. 29. 9. 06.
Nr. 290 665. Bürette zur Untersuchung brenn-
barer Gaae, mit kugeliger Erweiterung über
einem engen, mit Marko versehenen Hals.
O. Pfeiffer, Magdeburg. 22.9.06.
Nr. 290 741. Aus einem teilweise mit Flüssig-
keit gefüllten Glasballou, in den je unten
und oben ein Ruhr eiumündet, bestellendes
Manometer. A. Heil, Frankfurt a. M.
25. 9. 06.
Nr. 290 771. Bürette zur Fettbestimmung in
Milch, mit oberem hohlen Verachlußatopfen
und unterem Ablaßliahn. F. Hugorshoff,
Leipzig. 5. 10. 06.
Nr. 290 931. SchwefelbestimmungBapparat,bei
welchem die zur Kühlung und Ableitung
der entwickelten Gase, sowie die zur Ein-
führung von Säure dienenden Glasteile kon-
zentrisch angeordnet und direkt auf dem
Entwicklungäkolbeu eingeschliffen sind, mit
zugehöriger, ebenfalls eingeschliffener Vor-
lage. (’. Gerhardt, Bonn. 18.9.06.
Nr. 290 998. Meßzylinder mit Thermometer
R. Kempe, Dresden. 24 9.06.
Nr. 291 334. Kurzes Kompressions - Vakuum-
metcr aus Glas. A. Pfeiffer, Wetzlar.
8. 10. 06.
Bücherachau.
Fr. Locscher, Deutscher Kamera - Almanach
1905. Jahrbuch für Amateurphotographen. 8°.
VIII, 260 S. m. 131 Abbildungen u. 1 Grav.
Berlin, G. Schmidt. 3,50 M geb. in Leinw.
4.00 M.
A. F. Wein hold. Physikalische Demonstrati-
onen. 4. Auff. 2. Lfg. Leipzig, Quandt
& Haerte). 9,00 M
E. Hirscbfcld, Handbuch der Schaltungs-
schemata für elektrische Starkstromanlagen.
2 umgearb. u. vorm. Aufl. in 2 Bdn. Für
die Praxis bearb. unter Mitwirkung von H.
Kittilsen. II. Bd. Sekundärstationen. Schal-
tung in Leitungsnetzen, der Energiever-
braucher und Nobenapparate. Lex. -8°.
XV11I, 232 S. mit 369 Schaltungsschematen
auf 122 Taf. 8°. Berlin, L. Marcus 1905.
30.00 Af.
A. Gross, Elektrizität und Magnetismus. Ge-
meinverständliche Darstellung der Grund-
lagen der Elektrotechnik, mit vielen An-
leitungen zu Versuchen. gr.-H'’. IV, 174 S.
m. 285 Fig. Stuttgart, St recker & Schröder
1905. Geb in Leinw. 3,00 Af.
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238
Patentichau.
Dentwhe
Mtrh&nlkcr-Zlc.
Patentschau.
Registrierendes Galvanometer mit selbsttätiger Tintenentnahme, dadurch gekenn-
zeichnet, daß ein Uhrwerk einerseits eine Vorrichtung antreiht, die in regelmäßig eich wieder-
holenden Zeitpunkten ein Papierhand anhebt, uro es mit einer von der Galvanometernadel ge-
tragenen Feder (Schreibstift o. dgl.) in Berührung zu bringen, und andererseits Schalter schließt,
durch welche die Spule des Galvanometers ausgeschaltet oder auch die die beiden Polo des
Thermoelementes verbindende Leitung kurzgeschlossen, oder endlich in den Stromkreis des Gal-
vanometers an Stelle des Thermoelementes ein Widerstand eingeschaltet wird, der denselben
Wort besitzt wie der innero Widerstand des Thermoelementes, zum Zwecke, die Nadel dos Gal-
vanometers in die Nullstellung zurückzuführen, in welcher Lage die Feder (Schreibstift o. dgl.)
des Galvanometers selbsttätig in einen vom Uhrwerk gleichzeitig angehobenen Tintenbehälter
eintaucht. Ch. Föry in Paris. 3. 7. 1904. Nr. 162 879. Kl. 21.
1. IIohlgcfiiB aus Glas mit bei der Herstellung in die äufsere Umfläche eingebettetem
Metallgitter aus kantigen Stäben, gekennzeichnet durch derartigen Querschnitt und Lage der
das Netzwerk bildenden kantigen Stäbe, daß die einzelnen Gitteröffnungen ganz oder teilweise
von schräg zur Glaskörperfläche stehenden Flächen eingerahmt werden, Über welche die durch
das Gitter hiiulurchtretondo Glasmasse so greift, daß das Netzwerk in der Glasoberfläche fest-
gehalten wird.
2. Ausführungsform eines Glasgefäßes mit Stützgitter nach Anspruch 1, dadurch ge-
kennzeichnet, daß als Gitter sogenanntes Streckmetall verwendet wird. P. Th. Sievert in
Dresden. 21. 4. 1904. Nr. 163 190. KL 32.
Tcmperaturauzeiger, bei welchem eine sich drehende Kurbel kreisförmig ungeordnete,
mit einem Fernzoigthermometer in Verbindung stehende Kontakte berührt und so bei dor je-
weiligen Temperatur Stromschluß bewirkt, dadurch gekonnzoichnet, daß hei erfolgtem Strom*
Schluß durch die Kurbel durch Anziehen eines Ankers an einen Elektromagneten die Sperrung
eines Bich von der Kurbel unabhängig drohenden Zeigers ausgelöst wird, welcher sich längs
einer Skala auf die Temperatur, dio dem den Stromschluß vermittelnden Kontakt entspricht,
einstellt und in dieser Stellung bei Stromuntorbrechung wieder durch die Sperrung festgelmlten
wird. A. Eichhorn in Dresden. 15. 11. 1903. Nr. 163 341. Kl. 74.
Stroboskopische Einrichtung zur Beobacht uug periodischer Bewegungen, dadurch
gekennzeichnet, daß als intermittierende Liebt quölle eine singende Flamme, insbesondere eine
Azetylenflamme, verwendet wird, welche innerhalb weiter Grenzen auf verschiedene Perioden
abgostimmt werden kann, ohne hierbei die erforderliche Leuchtkraft zu verlieren. II. J. Reiff
In Stuttgart. 9. 12. 1903. Nr. 163 918. Kl. 42.
1. Glcichricbtcrzclle mit festem Elektrolyten, gekennzeichnet durch dio Anord-
nung eines festen Elektrolyten, wie unter Umgehung des Umschmelzens dargestollten Hnlb-
schwefelkupfere.
2. AuafUhrungsforra der Gleichrichterzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Halbschwefelkupferplatto zwischen zwei Elektrodouplatten, von welchen eine eine
Aluminiumplatte ist, ungeordnet wird. F. Pawlowski in Wien. 2. 8. 1904. Nr. 163 882. Kl. 21.
1. Verfahren und Gielsform zur Herstellung beiderseitig offener Glashoblkörper
aus einer vorgegossenen und von einem Tragrahmen aufgenommenen Glaslage oder eines vor-
geformton und an einem Träger angehängten Körpers durch 81nkei)laesen (Ausdehnen unter dem
eigenen Gewicht) der Glaslage oder des Glaskörpers gegebenfalls unter Drehen, Schwenken
oder Schütteln und entsprechender Anwärmung des der Ausdehnung unterworfenen Körpers, da-
durch gekennzeichnet, daß die vorzuformende Glaslage in der Mitte oder der vorzuformende
Glaskörper an seinem unteren Ende durchbrochen hergestcllt wird.
2. Gießform zur Herstellung einer in der Mitte durchbrochenen Glaslage zwecks Aus-
führung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Boden der Form
au entsprechender Stelle ein die Durchbrechung der Glaslago beim Ausgießen derselben erzeu-
gender, zweckmäßig auswechselbarer Kern angeordnet ist, der massiv oder als Kingflansch aus-
gebildet sein kann. P. Th. Sievert in Dresden. 27. 9. 1904. Nr. 164 442. Kl. 32.
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1. Dezember KHig. Pat.ntschau. - Patentliat*. 239
Stereoskop in Form eines Opernglases, dadurch gekennzeichnet, daß entweder die
Objektive oder die zugehörigen Okulare oder auch beide unter Erhaltung der Parallelität der
optischen Achsen seukrecht zu diesen verschiebbar angeordnet sind. 8oci6t6 Matthoy Pero
et Fils und A. Papigny in Paris. 10. 1. 1904. Nr. 163 928. Kl. 42.
Laboratoriumszentrifuge mit Schneckengetriebe zu wissenschaftlichen Unter-
suchungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Schnecke durch ein Stiftonrad erfolgt,
dessen Stifte mit Spielraum in das Schueckengewinde e ingreifen. F. Hugo rs hoff in Leipzig.
24 3. 1904. Nr. 163 931. KL 42.
Flektrizitütszühlcr, gekennzeichnet durch zwei vom Spannungsstrom durchflossene,
unter dor Wirkung von Spannungsspulen dauernd rotierende Anker, deren Geschwindigkeit
durch dio zu messende Stromstärke vermehrt bezw. vermindert wird, und deren Geschwindig-
keitsunterschied auf ein Zählwerk übertragen wird. 0. Pa ulet in Etterbeek-Brüssel. 2. 3. 1905.
Nr. 164 310. Kl. 21.
Patentliste.
Bis zum 12. November 1906.
Klasse: Anmeldungen.
21. B. 39 337. Verfahren zur Gewinnung von
Radiumemanation. P. Bergell u.A. Bickel,
Berlin. 28. *2. 05.
B. 43 850. Wechsolatromz&hler nach Ferraris-
schom Prinzip mit beweglichen Schlußstücken
an den magnetischen Feldern; Zua. z. Pat.
Nr. 176 845. O. T. Bläthy, Budapest
14. 8. 06.
H. 36 632. Signaleinrichtung zum Anzeigen des
Durchschmelzens elektrischer Sicherungen.
A. Hepke, Berlin, u. K. Diener, Fürsten-
berg L M. 1. 12. 05.
H. 38 463. Einrichtung zur Kontrolle der Richt-
kraft und zur Einstellung der wirklichen
Nullstellung des Zeigers bei Meßinstrumen-
ten. Hart mann & Braun, Frankfurt a. M.
7. 8. 06.
II. 38599. Elektrodynamometer. Hart mann.
& Braun, Frankfurt a. M. 21. 5.04.
K. 32 570. Druckregelungsvorrichtung für Bür-
sten von Meßgeräten mit umlaufendem Anker. :
Kelter & Schmidt, Berlin. 30. 7. 06.
M. 29 589. Anordnung zum Regulieren der
Luftdichte in Vakuum-, insbesondere Rönt-
genröhren. C. H. F. Müller, Hamburg.
14. 4. 06.
M. 28 134. Elektrischer Klemmkontakt. W.
Mills, Elisabeth, V. St. A. 2. 9. 05.
S. 22368. Anordnung zur Eichung von Wechsel-
strommeßgeräton. Siemens&Halske, Ber-
lin. 23. 2. 06.
Sch. 26 064. Aräometer mit Einrichtung zur
Fernanzeige des spezifischen Gewichtes der
Säure von Akkumulatoren. K. Schmidt,
Nürnberg. 9. 8. 06.
32. B. 41771. Vorrichtung zum Füllen von
Formen oder Aufnahmogüssen für geschmol-
zenes GlaB unmittelbar aus dem Schmelz-
ofen. Ch. E. Blue, Wheeling, Virginia,
V. St. A. 22.12.05.
M. 28 890. Einrichtung zum Entnehnieu be-
messener Mengen geschmolzenen Glases.
W. D. Morrison u. A. II. Fischer, San
Francisco, V. St. A. 5. 1. 06.
4U. C. 13 881. Phosphorhaltiges Messing, wel-
ches auch bei Temperaturen zwischen 300°
und 350® C nicht spröde w r ird. Central-
steile für wissenschaftlich-techni-
sche Untersuchungen, Nouhahelsberg.
21. 8. 05.
42. A. 10 658. Einrichtung zur Erhaltung eines
als Kompaß o. dgl. dienenden Gyroskops in
der HauptträgheitBachso. N. Ach, Marburg
I. H. 26. 1. 04.
13. 42 798. Meß- und Registriervorrichtung
für Amplituden schwingender Körper. A.
Be hm, Karlsruhe i. B. 10.4.06.
G. 22 675. Meßwerkzeug für die Fein-
mechanik und Uhrmacherei. P. Grosjean -
Redard, La Chaux- de -Fonds, Schweiz.
1. 8. 06.
H. 37 285. Verfahren zur annähernden Be-
stimmung des Urinzuckergehaltes. Haus-
mau n A.-G., St. Gallen. 23.2.06.
H. 37 786. Vorrichtung zum Ändern der Kon-
stanten von Zeigormeßgeräteu. Th. Horn,
Großzschocher- Leipzig. 4. 5. 06.
O. 5007. Objoktivreflektorlagerung; Zua. z.
Pat. Nr. 156 345. C. P. Goerz, Friedenau-
Berlin. 7. 11. 05.
S. 21 857. Verfahre« zur Bestimmung von
Entfernungen für Schiffe o. dgl. durch Sig-
nale aus der zwischen den Signalen ver-
flossenen Zelt. F. Bauer, Potsdam. 9.11.05.
T. 9901. Maschine zum Zeichnen von geo-
metrischen Gebilden. C. T. Rossi, Mailand.
23. 9. 04.
Digitized by Google
240
Patentliste.
Deutsche
Mechaniker- Zt*r
V. <>093. Vorrichtung zum Messen von Flüssig- |
koiteu mit zwei Meßgefäßen und darüber
angeordnetem Deckelgefäß. O. Veut, Char-
lottenburg. 4. 7. 05.
W. 25 050. Sonnenspiegelinstrumont zur Be-
obachtung korrespondierender Sonnenhöhen.
C. Bamberg, Friedenau-Berlin. 26. 4. 06.
W. 25 834. Dampfverbrauchsmeaser. F. W e 1 le r ,
Leutzsch-Leipzig. 6. 6. 06
48. C. 14 080 Verfahren zum Veredeln von
Alumiiiiumlegierungen durch Glühen und
Abschrecken; Zus.z.Pat Nr. 170085. Cen-
tralstelle für wissenschaftlich-tech-
nische Untersuchungen, Neubabelaberg.
10. 11. 05.
L. 21 766. Masse zur Anroibe-Versilberung und
-Verzinnung und zum Putzen von Weiß-
metall, in derzwecks Kontaktwirkung mehrere
Metalle enthalten sind. F. Langer, Duis-
burg-Meiderich. 14.11.05
72. 8. 22 185. Richtfernrohr mit Vorrichtung
zur Beleuchtung der Visiermarke unter An-
wendung totaler Reflexion. M. da Silveira-
Netto, Essen. Ruhr. 19. 1. 06.
74. L. 21 95H. Alarmvorrichtung zum Anzeigen
einer bestimmten Flüssigkeitstompnratur.
A. Lenz, Bronachhofen, Schweiz. 19. 12. 05.
Erteilungen.
21. 179 421. Quecksilbcrrelais. A. v. Niki-
foroff, Warschau. 80.7.05.
Nr. 179 548. Einrichtung zur Fern Übertragung
von bildlichen Darstellungen, wie Photo-
graphien, Gemälden u. dgl. E. Fortong,
Berlin. 4. 10 04.
Nr. 179 526. Verfahren zur Herstellung eines
hohen Vakuums. P. 8oddy, Glasgow.
20 . 3 . 06 .
Nr. 179 502. Verfahren zur Herstellung eines
von Röntgenstrahlen uudurchleuchtbaren
Stoffes. W. Moisol, Breslau. 20. 1.05.
32. Nr. 179 570. Verfahren zum Erschmelzen
von Quarzglas aus Bergkristall u. dgl. W.
C. HeraeuB, Hanau. 23.2.06.
42. Nr. 178 710. Apparat zur Analyse von Gasge-
mischen durch DifTusion. L. Löwen* teilt,
Aachen. 13. 8. 05.
Nr. 178 712. Densimeter. C. Lang, Zahradka,
Böhmen. 2. 5. 06.
Nr. 178 716. Elektrisches Log mit einer in
einer wasserdichten Umhüllung befindlichen | 72.
Stromschlußvorrichtung. A. Men sing, Ber-
lin. 25. 1. 06.
Nr. 178945. Richtungsanzeiger für Kompasse
mit einer senkrecht geteilten, in Lagern
des Kompaßgehäuses drehbar angeordneten
Welle, welche an dem einen Ende mit einem
Fernrohr und an dem anderen Ende mit
einem für gewöhnlich in doraeiben senk-
rechten Ebene wie dos Fernrohr gehaltenen
Zeiger versehen ist. H. P. Arbecam,
Boston. 20. 5, 05.
Nr. 179 026. Einrichtung zur Bestimmung der
Refraktion von Augen. W. Harte rt, Göt-
tingen. 24. 2. 05.
Nr. 179 099. Tachymeter zur unmittelbaren
Bestimmung der Horizontaldistanz und des
relativen Höhenunterschiedes mit Hilfo eines
mit der Fernrohrachse fest verbundenen
Armes. W. Laska, Lemberg, u. Fa. R. u.
A. Rost, Wien. 18. 7. 05.
Nr. 179 144. Vorrichtung zur Bestimmung des
Feuchtigkeitsgehalts von gespanntem Wasser-
dampf. Verein Chemischer Fabriken,
Mannheim. 7. 1. 06.
Nr. 179 244. Auf Flaschen o. dgl. absetzbares
Meßgefäß. H. Schmidt, Wunstorf, Hann.
23. 3. 05.
Nr. 179 472. Antriebsvorrichtung für im luft-
verdünnten Raume durch Drehung dee Ge-
häuses in Umdrehung versetzte Gyroskope.
P. Winand, Cöln. 8. 11. 05.
Nr. 179 473. Ramsdensches Okular mit einem
zusammengesetzten Augenlinsensystem, in
dem eine chromatisch korrigierende Kittflächo
| ihre konkave Seite der Feldliuso zukehrt.
C. Zeiß, Jena. 20. 2.06.
Nr. 179474. Tripelspiegel ; Zus. z. Pat. Nr.
178 708. Derselbe. 24.2.06.
Nr. 179 479. Vorrichtung zum Anzeigen des
von einem Schiff zurückgelegten Weges.
J. u. K. Frey, Nürnberg. 6.5.06.
Nr. 179 706. Vorrichtung zum Bestimmen des
Feuchtigkeitsgehaltes der Luft. O. Steffens,
Hamburg. 12. 7. 05.
Nr. 179 774. Schwingende Quecksilberluft-
pumpe. LT. v. Reden, Franzburg b Gehrden.
10. 11. 05.
48. Nr. 179 325. Atzverfshren. B. Albert,
München. 24. 12. 05.
Nr. 179 326. Verfahren und Vorrichtung zur
Verhütung des Verkrümmens beim Kühlen
glühender Mctallatreifen im Flüssigkeitsbade.
E. Tamm, Schöneberg-Borlin. 16. 1.06.
67. Nr. 178 920. Vorrichtung zum Schleifen der
Fazetten an Glas, insbesondere Brillengläsern ;
Zus. z. Pat. Nr. 144 511. Nitsche & Gün-
ther, Rathenow. 1. 4. 06.
Nr. 178 106. Zielfernrohr für Gewehre und
Geschütze. F. Neu her, Wiener Neustadt,
u. W. v. Preyß, Baden. 24. 2. 05.
74. Nr. 179 561. Beleuchtungsvorrichtung für
Meßinstrumente, insbesondere Geschwindig-
keitsmesser. O. Junghans, Schramberg,
Württ. 23. 9. 05.
Für die Kedeküon rerentwurUlch: A. Bleeehke ln Berlin W.
Verleg von Jnllae Springer ln Berlin N. — Druck von Emil Dreier In Berlin HW.
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Deutsche Mechaniker-Zeitung.
Beiblatt zur Zeitschrift für Instrumentenkunde
und
Organ für die gesamte Glasinstrumenten - Industrie.
Vereinsblatt der Deutschen Gesellschaft für Mechanik und Optik.
Redaktion: A. Blaschke, Berlin W30, An der Aposteikirche 5.
Heft 24. 15. Dezember. 1906.
Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet.
Denkschrift
- betreffend
Rezepte für den Gebrauch in präzisionsmechanischen Werkstätten.
(ScUM.fi J
Soweit brauchbare Verehren überhaupt vorhanden sind, bedarf es einer Nach-
prüfung derselben und der Feststellung ihres Anwendungsbereiches, wie es bereits auf
S. 230 allgemein angedeutet ist. Damit ist eng verbunden die nähere Untersuchung der
Erscheinungen, welche bei Anwendung des gleichen Verfahrens auf Legierungen der
gleichen Metalle in verschiedenen Mischungsverhältnissen, eventuell auch bei ver-
schiedener Bearbeitungsweise (fein oder grob gedreht, gefeilt, geschliffen oder poliert)
auftreten, sowie der Änderungen des Verfahrens, welche nötig sind, um den gleichen
gewünschten Erfolg zu erzielen. Die Ursache des Mißerfolges einer bereits mehrfach
bewährten Vorschrift ist häufig darin zu suchen, daß das jeweils vorliegende Material
(z. B. Messing) in seiner Zusammensetzung stark von der durchschnittlich Üblichen ab-
weicbt, sei es hinsichtlich des Mischungsverhältnisses der gewöhnlichen Komponenten
(Kupfer, Zink) oder durch besondere absichtliche Beimengungen (z. B. Zinn, Mangan,
Phosphorverbindungen, Aluminium, Nickel) oder durch Verunreinigungen (z. B. Eisen) 1 ).
Nachdem im Vorstehenden die auf dem Qebiete der chemischen Metallfärbung
bestehenden Bedürfnisse der Präzisionstechnik und die Wege zu ihrer Befriedigung in
den Hauptlinien gezeichnet sind, mögen hier noch einige konkrete Beispiele aus der
Praxis angeführt werden, welche die Mängel des jetzigen Zustandes hervortreten lassen.
Messingbeizen werden gebraucht zum 1. Schwarzbrennen, 2. Schwarzblaufärben,
3. Biaugraufärben, 4. Stahlgraufärben.
Zu 1 : Schwarzbrennen. Gesättigte Salpetersäure-Kupfer-Lösung mit und ohne
Silberzusatz gibt richtig angewendet, nicht über offenem Feuer sondern in geschlossenem
Kasten, schöne schwarz-graue bis schwarz-braune Färbung, für Messingblech und -draht,
Bronze oder Kotguß.
Nachteile dieser Beize sind, daß der Gegenstand einer sehr starken Erhitzung
ausgesetzt werden muß, die ihn sehr weich macht, und daß ferner mit Zinn gelötete
Sachen sich nur mit größter Vorsicht schwarzbrennen lassen, denn die Erwärmungs-
temperatur übersteigt die Schmelzhitze des Zinns.
Die Schwarzfärbung mittels Gold- oder Platincblorids hat für größere Flächen
den Nachteil der Kostspieligkeit.
Zn 2: Schwarzblaufärben milteis einer Mischung von 1 00 g kohlensaurem Kupfer-
oxyd und 750 g Ammoniaklösung, am besten ohne Wasser, dient als Ersatz für obiges
Verfahren; es hat jedoch den Nachteil, daß die Färbung nicht so fest, auch nicht so
stumpfschwarz ist wie beim Schwarzbrennen: außerdem ist diese Blaubeize nur für
Messing verwendbar, nicht für Kotguß und Bronze; es ist deshalb ein großes Bedürfnis,
auch für diese Metalle eine Beize gleicher Wirkung ausfindig zu machen.
') Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß sich aus solchen systematischen Nach-
prüfungen vorhandener Verfahren neben der Auffindung biaher noch fehlender, doch sehr nütz-
licher Verfahren sogar hinreichende Anhalte für die leichte Beurteilung der Besonderheit vieler
Materialien nebenher gen innen lassen, die sonst nur deren chemische Analyse liefern könnte.
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242
Denkschrift betr Rezept« f. d. Gebrauch in präxislonamechaniachen Werkstätten.
Deutsche
Merhantker-Ztz
Zu 3: Blaugraubeizen mittele Chlorantimon. Die Vorschriften für die Beizen
sind außerordentlich mangelhaft, und ee ist wünschenswert, eine sicher wirkende
Vorschrift zu erhalten.
Zu 4: Stahlgraufärben mittels Arsenbeize. Für diese Beize ist seitens der
Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (Zeitsehr. f. Instrkde. Ui. S. 39. 1893)
ein praktisch brauchbares Rezept angegeben. Diese Beize hat jedoch den Nachteil,
daß trotz sorgfältigster Reinigung verwendete Stahlteile. Schrauben etc. außerordentlich
schnell rosten.
Rezepte zu Beizen für Stahl, Schmiede- und Gußeisen sind vereinzelt zu finden,
doch nicht bewährt. Die Möglichkeit schöner Färbung dieser Metalle wird bewiesen
durch die vorzüglichen Bijouteriearbeiten.
Angaben für das Färben und Beizen von Aluminium und dessen Legierungen,
wie Magnalium, sind anscheinend noch gar nicht vorhanden, trotzdem solche außer-
ordentlich erwünscht sind.
Für die Auswahl der einer Durchprüfung zu unterziehenden Verfahren bietet
die Literatur reichliches Material.
Von neueren Werken darf hier das im laufenden Jahre in dritter Auflage er-
schienene Buch von Georg Büchner, Die Metallfärbung mit besonderer Berück-
sichtigung der chemischen Metallfärbung (Berlin 1906, M. Krain), erwähnt »erden.
Auch in den Fachzeitschriften (Zeitschrift für Instrumentenkunde, Deutsche Mechaniker-
Zeitung u. s. w.) finden sich manche einschlägige Angaben.
Für die Nachprüfung von vorhandenen und erprobten Verfahren und für die
nähere Untersuchung ihres Geltungsbereiches im vorstehend erörterten Sinne kämen
endlich die neueren Arbeiten in Betracht, welche der Vorsteher der chemischen Ab-
teilung des Bayerischen Gewerbemuseums zu Nürnberg, Prof. Dr. Stockmeyer, aus-
geführt hat und deren Ergebnisse in der Bayerischen GewerbeauBstellung Nürnberg 1906
durch 42 Proben gefärbter Metalle zur Anschauung gebracht waren. Den Proben war
die Zusammensetzung der zu ihrer Färbung verwendeten Beizen boigefügt. Es handelte
sich dabei sowohl um die Anwendung älterer und nachgeprüfter, als auch von Professor
Stockmeyer neu angegebener Verfahren. Eine Zusammenfassung der 42 Rezepte ist
nicht im Druck erschienen; doch dürfte eine solche in Abschrift von Herrn Professor
Stockmeyer wohl ebenso zu erhalten sein, »de die sonstigen Angaben über das ein-
geschlagene Verfahren.
Die vorstehenden Darlegungen dürften wohl vorerst genügen, um die Richtung
und den Umfang der dringendsten Bedürfnisse der Präzisionsmechanik auf dem Gebiete
der chemischen Metallfärbung klarzulegen.
Vepeinsnaohpichlan.
Todesanzeige.
Am 30. November verschied nach
kurzer Krankheit im 83. Lebensjahre unser
Mitglied
Hr. E. J. Krürs.
Der Verstorbene, der Vater unseres
Vorsitzenden, hat 35 Jahre lang, bis zum
Jahre 1886, die Firma A. Krüß, eine der
ältesten ihres Faches auf dem Kontinente,
geleitet und sie zu neuer Blüte emporge-
hoben; als Fachmann wie als Mensch er-
erfreuto er sich der uneingeschränkten
Achtung und Liebe aller, die ihm näher-
traten.
Ehre seinem Andenken!
Der Vorstand.
i. V.:
Dr. Czup8ki.
Zwelgveretn Ilmenau.
Verein Deutscher Glasinstrumenten-
Fabrlkanten.
15. Hauptversammlung in Frauenwaid
am 13. August 1906.
Verzeichnis der Teilnehmer.
A) Behörden:
1. Physikalisch-Technische Reicha-
anetalt, vertreten durch das Mitglied
Hrn. Geh. Reg.-Kat Prof. Dr. Wiebe;
2. Normal -Eichungs- Kommission, ver-
treten durch das Mitglied Hrn. Reg. -Rat
Dr. Domke;
3. Großh. Prftzisionstechnische An-
stalten zu Ilmenau, vertreten durch
Hrn. Dir. Prof. A. Böttcher;
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H«ft n.
li Dezemfcer t90rt
Vereinsnachrichtan.
243
4. König). Kichuugsinspektion der
Provinz Sachsen, vertreten durch
Urn. Eichungsinspektor Dr. Barczynski;
B) Die Herren'):
5. M. Bieter (Ephraim Greiner)-Stützerbach;
6. G. Deckert- Frauenwald;
7- stud. phya. Kuno Fischer-Göttiogen
(als Gast);
8. E. Fleischhauer-Gohlberg;
9. F.Goutebrück(C. Herrmann)-Mancbach ;
10. F. Gold in er (Inatitut für Gärungs-
gewerbe)-Berlin ;
11 . Rob. Goetze- Leipzig;
12. E. Grieahammer (Schott & Gen.)-Jena;
13 Fr. Grösche-Umenau;
14. Hugo Hartwig-Gohlberg;
15. Conat. Hointz-Stützerbach;
16. B. Herold (Höllein & Reinhardt)-Ncu-
haua a. R.;
17. Ed. Herr mann -Manebach;
18. Ernst Herrmann-Manebach;
19. Alfred Hofmann-Frauen wald;
20. R- Holland-Ilmenau;
21. F. Keiner- Arleaberg;
22. C. Kellner* Arleaberg;
23. Ed. Kob-Slützerbach ;
24. Ed. Koch -Ilmenau;
25. Rieh. Küchler-llmenau;
26. A. KQhn -Cassel;
27. F. A. Kühn lenz -Frauen wald;
28. Herrn. Kühnlenz-Frauenwald;
29. Paul Langbein (Chr. Cob & Co.)-
Stützerbach;
30. Rud. Langenberg (Alt, Eberhardt
& Jager (-Ilmenau ;
31. H. R. Lindenlaub- Schmiedefeld;
32. W. Niehls -Berlin;
33. Otto Pröhl (Alt, Eberhardt & Jägor)-
Ilmenau;
34. Fr. Schönfeld -Ilmenau;
86. Rud. Schoepe-Halle a. S.;
36. Carl Schrey er-Manebach;
37. F. ö c hu m m - Ilmenau;
38. B. Spind ler- Stützerbach;
39. Patentanwalt M. Thier- Erfurt (als Gast);
40. Ernst Wedekind (R. Kirchner & Co.)-
Ilmenau;
41. F. Zucksch werdt-Ilmenau;
42. 0. Wagner- Ilmenau (als Schriftführer).
Der Vorsitzende, Hr. M. Biel er, er-
öffnet die Sitzung um 10 Uhr.
Hr. A. Hofmann
begrüßt die Teilnehmer namens des Ortsaus-
schusses.
*) Der Name der Firma ist nur dann (in
Klammern) beigefügt, wenn der Name des Ver-
treters in ihr nicht vorkommt
Der Vorsitzende
heißt hierauf die Erschienenen, namentlich die
Vertreter der Behörden willkommen und er-
stattet den
I. Jahresbericht.
Zu erwähnen sind eine Eingabe an das
Reichsamt des Innern, welche die Bitte der vor-
jährigen Hauptversammlung wegen Umwandlung
des Stempelzeichens der eichfähigen Aräometer
und chemischen Meßgeräte in den Deutschen
Reichsadler und Ausdehnung der Befugnis zur
Anwendung dieses Beglaubigungszeichens auf
die Ilmenauer Ansfalt zum Gegenstände hatte,
ferner einige Schreiben des Statistischen Amts
und der Handelskammer in Weimar betr. des
statistischen Warenverzeichnisses nebst Beant-
wortung, Bericht über die endlich erreichte
zollfreie Einfuhr von Gasolin, Eingaben wegen
Wahrung der Interessen der Glasinstrumenten-
Industrio bei Abschluß eines neuen Handels-
vertrages mit Spanien, verschiedene weitere
Korrespondenzen des Vorstands mit Mitgliedern,
Mitteilungen über einigeVorstandssitzungen und
über die schon im letzten Jahre erwähnte Ein-
gabe betr. Umwandlung der Großh. Prüfungs-
anstalt in eine Reichsanstalt. In dieser Sache
hatte nach vorhergegangener Intervention des
Hm. Dr. Schott-Jena eine Konferenz des
Vorstands und verschiedener Fabrikanten aus
Ilmenau, Stützerbach, Manebach und Gehlberg
am 7. März in Plaue stattgefunden, welche
zwischen den bisher divergierenden Interes-
sentengruppen Einigung herbeigeführt hat.
Man hat sich dahin entschieden, daß die Ther-
mometerprüfung künftig nur in der Ilmenauer
Anstalt, die Prüfung chemischer Meßgeräte
nur im Gehlberger Eichamt ausgeführt werden
solle; die Ilmenauer Fachschule solle in eine
glastechnische Versuchsanstalt erweitert und
die Eichämter in Ilmenau und Gehlberg unter
gemeinsame Landesverwaltung von Preußen,
Weimar und Gotha gestellt werden.
Nach kurzer Debatte stimmt die Ver-
sammlung den Plauer Beschlüssen zu.
Aus dem Kassenbericht des Geschäfts-
führers ergibt sich ein Vermögensstand
von 170 M und ein Warenumsatz von
mehr als 10 000 M. Nach Prüfung der
Belege wird Entlastung erteilt.
II. Hr. Eichungsinspektor Dr. Bar-
c z y n s k i : Über die A nfertigung prüfungs-
und eichfähiger QUisinstrumente in der
Thüringer Ha usindnstrie.
Der Aufschwung, dessen sich die Glas-
instrumenteu-Indu8trie Ende der achtziger Jahre
im vorigen Jahrhundert erfreute, ist auf die
Einführung des Jenaer Normalglases zurllck-
zuführen; diese ist das Verdienst der Normal-
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244
VercintnachrlehUn.
Deutsche
Mechanik »r-Ztg.
Eichungs- Kommission und des Jenaer Glaswerks.
Der anfängliche Aufschwung, der durch die
Herstellung: besserer Instrumente aus Jenaer
Glas eintrat, wurde jedoch sehr gehemmt durch
Mißstände, die zum Teil in dom Wettbewerb
der Fabrikanten unter sich, zum Teil in den
wirtschaftlichen Verhältnissen Thüringens ihre
Begründung haben und die auf die Dauer ge-
eignet sind, die weitere Entwicklung der
eigenartigen Industrie zu schädigen. Die Miß-
stünde sind im wesentlichen auf Preisunter-
bietungen zurückzuführen. Solche haben zur
Folge, daß das Fabrikat schlechter wird und
daß Fabrikanten und Arbeiter nur mit einem
unzureichenden Nutzen arbeiten.
Die Gewichtaalkohoiometer kosteten z. B
bei ihrer Einführung 15 M, welcher Preis
allmählich bis auf 6 M durch Unterbietung
herunterging. Daß solche Entwertungen nur
auf Kosten der Güte des Fabrikats geschehen
können, ist selbstverständlich.
Vor Einführung des Jenaer Glases war es
nicht möglich, gute Instrumente, d. h. solche
ohne nachträgliche Veränderung, herzustellen.
Erst nachdem es gelungen war, ein fast nach-
wirkungsfreies Glas zu schmelzen, konnte eine
größere Genauigkeit der Instrumente erzielt
und die amtliche Beglaubigung derselben zu-
gelassen werden. Diese hat auf die Industrie
recht fördernd gewirkt und die deutschen
Fabrikate hatten im Auslände sehr günstige
Aufnahme gefunden.
Gegenwärtig ist auf dem ausländischen
Markte schon manches wertvolle Gebiet ver-
loren, der einheimische Markt wird mit über-
aus billigen ärztlichen Thermometern über-
schwemmt. Erfurter und Gothaer Firmen liefern
das Gros für 3J Af (d. i. 21 Pf. das Stück) in
Hülsen. Rechnet man nur für die Hülsen
8,50 M , das Blasen 15 M. so bleiben für Justieren.
Teilen und Schreiben 6.50 M
Den ärztlichen Thermometern werden sehr
oft sogenannte Fabrik- Prüfungsscheine bei-
gelegt, die meist unrichtige Angaben enthalten,
wertlos sind und das Publikum täuschen. Das-
selbe glaubt den Anguben solcher Scheine,
wonach die dazu gehörigen Instrumente fast
immer fehlerfrei sind.
Welches sind nun die Ursachen der Schleuder-
preise, die den Arbeitern nicht das bescheidenste
Brot bringen? Es ist allein die Hausindustrie,
welche auf die Preise drückt. Der Fabrik-
betrieb paßt eich den Verhältnissen an: Nach-
frage und Lieferung regeln sich bei ihm besser
als in der Hausindustrie, welche unbekümmert
um die Nachfrage die Massenfahrikate auf
den Markt bringt und dadurch die Ware ent-
wertet.
Zur Hausindustrie nehmen Leute ihre Zu-
flucht, die Bich lern Fabrikbetricbe ungern ,
fügen; zum Teil werden sie durch die Verhält-
nisse hineingezw ungen. Einzelne Großbetriebe
nämlich beschäftigen Lehrlinge in Teilarbeit,
nach beendeter Lehrzeit können sich solche
Leute nicht ernähren und setzen ihre Tätigkeit
als Hausarbeiter fort.
Die Hausindustrie ist ein bedeutsamer
Faktor neben dem Fabrikbetriebe Von 30 Be-
trieben in Schmiedefeld sind 18 als hauaindu-
strielle zu betrachten, 16 davon beschäftigen in
eigener Werkstatt Gehilfen und Lehrlinge, 2 ar-
beiten allein. Es gehört nicht zu den Ausnahmen,
daß in einem Wohnraum gekocht, mit Queck-
silber gearbeitet und gleichzeitig Glasbläserei
getrieben wird. Ich habe gefunden, daß ein©
Anzahl der Haueindustrielleu nur für eine be-
stimmte Fabrik arbeitet, andere hausieren am
Sonnabend von Geschäft zu Geschäft, um ihre
! Erzeugnisse abzusetzen, wieder andere fallen
den Aufkäufern in die Hände, welche ohne
Rücksicht auf Qualität es nur auf wohlfeile
Ware absohen; die Preise, zu welchen di©
Aufkäufer solche Waren abnehmen, sind oben
schon mitgeteilt. Die Fabriken zahlen den
Hausarbeitern für 1 Dtzd. ärztliche Thermo-
meter einschließlich allen Materials ohno Hülsen
1,60 M (Zuruf: 1.30 Jtf). Die tägliche Leistung
eines Arbeiters stellt sich auf 2 Dtzd., ohne
den uic ganz zu vermeidenden Ausfall.
Um diesen mißlichen Verhältnissen zu
steuern, lassen sich wohl Mittel und Wog©
finden, da die Betriebe der Hausindustrie mit
Gehilfen und Lehrlingen überwiegen. Es dürft©
keiuen besonderen Schwierigkeiten begegnen,
diese Betriebe auf den Boden des Handw erks zu
stellen und ihm dadurch bessere Verhältnisse
zu schaffen. Dies würde vor allen Dingen eine
Regelung des Lehrlingswesens zur Folge haben.
Bei Durchführung der Bestimmung des § 120
der Gewerbeordnung wird eine Anzahl haus-
industrieller Betriebe eingehen, wenn für das
Arbeiten mit Quecksilber, Gas. Säuren u. s. w*.
im Interesse von Leben und Gesundheit der
Hausarbeiter und ihrer Angehörigen Vorsichts-
maßregeln vorgeschrieben werden. Die Leute,
welche die Vorschriften nicht erfüllen können,
werden leicht von den Fabriken aufgenommen
werden und sich dort besser stehen als bisher.
Augenblicklich ist eine Bewegung zur Auf-
besserung der Hausindustrie im Gange, die
Berliner Ausstellung für Heimarbeit hat großes
Elend zu Tage gefördert. Durch Hebung der
Qualität lassen sich dann auch bessere Preise
erzielen.
Wie Schußwaffen nur in den Verkehr ge-
bracht werden dürfen, wenn sie den Prüfungs-
stempel tragen, so kann man auch im Interesse
von Leben und Gesundheit der Menschen die
Zuverlässigkeit der ärztlichen Thermometer
fordern.
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Heft 54.
15. r>«*Mmher IM*.
V#r«ln»nachricht*n.
245
Hr. Ed. Herrmann* Manebach bean-
tragt. für die ärztlichen Thermometer die
amtliche Zwangsprüfung einzuführen .
Alle bisherigen Bestrebungen zur Erzielung
gesunderer Preisverbaltnisse auf diesem Ge-
biete seien ohne Erfolg gewesen. Die vor
6 Jahren ins Leben gerufene ProiBkonvention
habe glanzend Fiasko gemacht, und seitdem
seien die Verhältnisse geradezu trostlos ge-
worden. Die Preise haben einen Tiefstand er-
reicht wie nie zuvor, obwohl alle Lebensmittel
und die übrigen Waren sehr in dio Höhe ge-
gangen sind. Unter diesen Zuständen leide
die Industrie ganz außerordentlich und ihr Ruf
im Auslande werde auch immer schlechter, da
bei solchen Preisen gute Ware nicht mehr ge-
liefert worden könne. Redner hat zum Belege
eine Anzahl sehr billiger Thermometer in der
Hausindustrie aufgekauft und prüfen lassen.
Es hat sich denn auch gezeigt, daß 50 % un-
zulässig und teilweise bis über fehlerhaft
waren.
Es wird beschlossen, bei der Reichs-
anstalt die Einführung des Prüfungszwangs
zunächst für die in Krankenhäusern, Kli-
niken und von beamteten Ärzten benutzten,
später aber auch für alle zur Messung der
Fiebertemperatur dienenden Thermometer
zu beantragen.
III. Hr. Geh. Reg.-Kat Prof. Dr. Wiebe:
Uber die ausländischen Prüfungsbest im-
mungen für Thermometer.
Der Vortragende hebt die große Bedeutung
solcher Vorschriften für die Fabrikation
besserer Thermomoter hervor und betont, daß
dio ausländischen Bestimmungen sich sämtlich
dio deutschen als Vorbild genommen haben.
Fir geht dann au der Hand der früher in dieser
Zeitschrift veröffentlichten Übersetzungen der
französischen, englischen und amerikanischen
Bestimmungen {1905. S 170 , 187, 206 und 1906.
S. 8) die hauptsächlichsten Vorschriften dieser
Bestimmungen durch und gibt schließlich eine
vergleichende übersieht über die Prüfungs-
gebühren der verschiedenen Länder.
IV. Hr. Reg. -Rat Dr. J. Domke: Uber
die Ei n wir hi ng der Ober fl ä eh e nspa n n u ng
auf die Angaben der Aräometer.
Von Ihrem Vorstand bin ich ersucht worden,
Ihnen über das in Rede stehende Thema einiges
mitzuteilen. Ich habe mich gern bereit erklärt,
diesem Wunsche zu entsprochen, da nach
meiner Erfahrung der Einwirkung der Ober-
flächenspannung auf aräometrische Angaben
bei der Fabrikation nicht immer die genügende
Bedeutung beigelegt wird. Es ist in prak-
tischer Beziehung in der Tat ein großer Übel-
stand, daß ein Aräometer in zwei verschiedenen
Flüssigkeiten von dem gleichen spezifischen
Gewicht verschieden anzeigt; die Verhältnisse
lassen sich auch durch besondere Konstruktion
der Spindeln nicht ändern, und wir müssen sie,
soweit es sich um die Herstellung von Präzi-
sionaaräometern handelt, in Rücksicht ziehen.
Jede Flüssigkeit besteht ans einer großen
Zahl kleinster Teile, die wir uns mit Anziehungs-
kräften begabt vorzustellen haben. Diese
Kräfte wirken aber nur auf ganz geringe Ent-
fernungen innerhalb einer minimalen Sphäre, iu
deren Mittelpunkt das zu betrachtende Teilchen
liegt. Befiudet es sich so weit unter dem Niveau
der Flüssigkeit, daß seineWirkungssphäre dieses
nicht erreicht, so erfährt es aus jeder Richtung
eine Anziehung von der gleichen Größe
und bleibt daher im Gleichgewicht. Anders
liegen die Verhältnisse, sobald wir ein Teilchen
ganz nahe der Oberfläche betrachten, dessen
Wirkungssphäre zum Teil über das Niveau her-
vorragt. In diesem Falle ist die nach oben
wirkende Kraft geringer, als die abwärts ge-
richtete, da ja die über dem Niveau befindliche
Luft erheblich weniger wirksam ist. als Flüssig-
keit von demselben Raumgehalt. Die Folge
davon ist, daß die obersten Flüssigkeitsschichten
einen Zug nach unten erleiden, den mau als
Oberflächenspannung oder Kapillarität zu be-
zeichnen pflegt. Wird eine Wand, z. B. aus
Glas, senkrecht in die Flüssigkeit eingoführt,
so läßt sich leicht zeigen, daß im Falle einer
Benetzung, d. h. wenn die Anziehung der Glas-
teilchen auf die Flüssigkeitsteilchen stärker ist,
als diejenige der Flüssigkeiteteilchen unter-
einander, die Flüssigkeit an der Wand empor-
steigt. Beim Aräometer bildet sich dann am
Stengel ein ringförmiger Wulst, der mit seiner
boi verschiedenen Flüssigkeiten verschieden
großen Schwere auf dem Instrument lastet.
Wesentlich ist, daß der Stengel des Aräometers
und die Oberfläche der Flüssigkeit genügend
rein sind, damit eine gute Benetzung und eine
gleichmäßige Ausbildung des Wulstes erfolgt.
Als Maßeinheit für die Oberflächenspannung
pflegt man die Fläche des Wulstquerschnitts
zu wählen und gibt sie in qmm an unter der
Bezeichnung « 2 (Kapillaritätskonstante). Hat
ein Aräometer den Stengelumfang U. so ist
das Volumen des Wulstes , / a d 2 U und sein
Gewicht */* U s, wenn s das spezifische Ge-
wicht der Flüssigkeit bezeichnet. An einem
Stengel von 5 mm Durchmesser beträgt z. B.
das Wulstgewicht bei Wasser 111 mg, ist also
schon merklich. Geringer wird es bei Mineral-
ölen, etwa 2U bis 30 m<?
Bezeichnet man den Umfang des Stengels
mit Cf, die Kapillaritätskonstante der Flüssig-
keit mit a 7 , ihr spezifisches Gewicht mit *,
das Gewicht des Aräometers mit O, so erhält
man den Betrag 8 in spezifischem Gewicht
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246
V«reinsnachricht*n.
Dentache
Mechaalk et-Zt g.
ausgedrückt, um welchen das Aräometer durch
den kapillaren Wulat gesenkt wird, aus der
Formel :
o*
2
Dieee Formel führt unmittelbar zur Kenntnis
des Unterschiedes in den Angaben eines Aräo-
meters, welches nacheinander in zwei Flüssig-
keiten von verschiedener Dichte eingetaucht
wird. Ferner kann man mit Hilfe dieser
Formel bei der Einstellung und Prüfung von
Aräometern, die für schlecht benetzende Flüssig-
keit bestimmt sind, nicht dieee, sondern gut
benetzende verwenden und so die Genauigkeit
außerordentlich steigern.
AIb gut benetzende, zu aräometrischen Ver-
gleichungen geeignete Flüssigkeit hat sich ein
Gemisch von konzentrierter Schwefelsäure und
Spiritus von 80 Gewichtsprozent vorzüglich be-
währt, welches den ganzen Dichtenbereich von
0,8 bis 1,8 umfaßt und auf Jahre hinaus brauch-
bar bleibt. Dies Gemisch, der Kürze halber mit
„Sulfosprit“ bezeichnet, wird schon seit längerer
Zeit in einzelnen Betrieben und auch bei amt-
lichen Prüfungen verwendet. Zur Erleichterung
der Umrechnung aräometriacher Angaben von
Sulfosprit auf andere Flüssigkeiten hat die
Normal -Eichungs- Kommission graphische Ta-
bellen entworfen, von denen ich Ihnen eine
Anzahl Probeexemplare zur Ansicht vorlege.
Einstweilen liegen 16 derartige Tabellen vor,
und zwar zum Übergang von 8ulfoaprit auf
Spiritus nach Gewichts- und Volumen-Prozenten,
Zuckerlösung nach Gewichtsprozenten, Schwefel-
säure, Salzsäure und Salpetersäure nach spez.
Gewicht und Baum6, Natronlauge, Ammoniak,
Kochsalzlösung, Glyzerin, Vollmilch, 8eewasser,
Rosmarinöl nach spez. Gewicht.
Leider befinden sich zahlreiche Instrumente
im Handel, die keinen Vermerk tragen, für
welche Flüssigkeiten sie justiert sind. Die Ge-
nauigkeit ihrer Angaben wird illusorisch, wenn
sie ohne Rücksicht auf die Einwirkung der
Oberflächenspannung in verschiedenen Flüssig-
keiten benutzt werden. Es werden ferner zahl-
reiche Aräometer für undurchsichtige Flüssig-
keiten hergeatellt, z. B. für Milch, welche die
Chemiker unter Berücksichtigung kleiner Kor-
rektionen an der oberen Begrenzung des
Wulstes ablesen. Das ist entschieden zu ver-
werfen. Das Richtige ist, diese Aräometer für
obere Ablesung zu justieren und mit einem
entsprechenden Hinweis zu versehen.
V. Der Vorsitzende: Die beabsichtigte
Erhöhung der Einfuhrzölle seitens Spaniens
und die dagegen getroff enen Maßnahmen.
Der neue Zolltarif Spaniens ist derartig
achutzzöllnerisch, daß er eine große Aufregung
in der Handelswelt hervorgerufen hat, die sich
auch auf 8panien selbst ausdehnte. Für Glaa-
instrumente sind in Pos. 517 Zollerhöhungen
bis zu 100 % vorgesehen, zumal da künftig
der Zoll in Goldpeselas und nicht wie bislang in
gewöhnlicher Landeswährung erhoben werden
soll, was allein rd. 15 °/ 0 ausmacht. Zur Wahrung
der Interessen der Glasindustrie hat der Vor-
stand bereits im April d. J. das Auswärtige
Amt in Berlin und die Weimarische Handels-
kammer ersucht, bei der Spanischen Regierung
gegen die beabsichtigte Zollerhöhung zu pro-
testieren, was auch geschehen ist.
VI. Verschiedene Anträge aus der Ver-
sammlung.
Hr. R. Holland:
*
Im Hinblick auf die sich in unserem Bowie
den verwandten Gewerben bemerkbar machen-
den Bestrebungen der Arbeiterschaft, durch
Arbeiterverbände ein Mittel zu konstruieren,
um ungerechtfertigten Forderungen wirtschaft-
licher Art durch geschlossenes Auftreten Nach-
druck zu verleihen, halte ich es für zeitgemäß,
baldigst eine Vereinigung der Arbeitgeber der
Glas- und Glasinstrumenten- Industrie zu be-
gründen.
Aufgabe dieses Defensivmittels soll es in
erster Linie sein, den Glasarbeiterverbänden
gegenüber ein Gegengewicht zu bilden, wie
überhaupt die Interessen der Arbeitgeber für
den Fall unberechtigter Forderungen der Arbeit-
nehmer zu wahren.
Der Vorteil, den die vielfach bestehenden
Arbeitgeber- Verbände ihren Mitgliedern zu bieten
vermögeu, dürfte Ihnen hinlänglich bekannt
sein; ich bin dahor mit Rücksicht auf die jetzige
Lage der Arbeitgeber der Ansicht, rechtzeitig
Vorbeugungsmaßregeln zu treffen, bevor man
sich unerfreulichen Überraschungen gegenüber-
gestellt sieht.
Die Versammlung stimmt diesen Aus-
führungen zu und wühlt eine Kommission,
welche die Vorarbeiten zur Ausführung des
gestellten Antrags erledigen soll.
VII. Hr. Patentanwalt M. Thier: Ul)er
Rechte und Pflichten des Musterschutz -
Inhabers 1 ).
Redner erörtert die Beetimmungen des
Musterschutzgeaetzes und deren zutreffende
Auffassung, wobei er auf wünschenswerte Än-
derungen hinweist. 8odann wird der Unter-
schied zwischen Patent- und Mustersehutz-
gesetz besprochen; Redner weist dabei nach,
*) Den Mitgliedern steht auf Wunsch der
Vortrag im Original zur Verfügung.
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Heft 24.
15- D^romber 190f.
Vet einsnach richten.
Patentachau.
*247
daß die Vorteile des gesetzlichen Schutzes
nicht genügend ausgenutzt werden.
V. w. o.
0. Wagner.
Abt. Berlin, E. V. Sitzung vom 27. No-
vember 1906. Vorsitzender: Hr. W. Handke.
Hr. Df. E. Gehrcke spricht Ober Inter-
ferenzen und ihre Anwendungen. Einleitend
wird durch einige Versuche die Entstehung !
und das Wesen der Interferenzen erläutert; so-
dann wird ihre Anwendung zur Ermittelung von
Ausdehnungskoeffizienten (Fizeau) besprochen
und ihro Benutzung in der Spektroskopie, wo
durch die Interfercnzmethode die AuflöBungs-
ffthigkeit der Spektralapparate weit Ober die
bei Verwendung von Beugungsgittern ge-
steigert wird; in noch höherem Grade gilt dies
von den Anordnungen Lummcr-Gohrcke
(InterferenzBtreifen) und Gehrcke - v. Baeyer
(Interferenzpunkte); diese Anordnungen werden
vorgeführt; schließlich demonstriert und er-
läutert der Vortragende die Prüfung von plan-
parallelen Glasplatten mittels der Interferenzen
unter Vorführung von ausgezeichneten Glas-
platten; man kann bet solchen jetzt bereits
Abweichungen von mehr als 0,05 Wellenlänge
vermeiden und wird gewiß, was sehr wünschens-
wert ist, noch mehr erreichen. — An den
Vortrag knüpft sich eine kurze Diskussion.
Bl
Zweigverein Leipzig. Sitzung vom
5. Dezember 1906. Vorsitzender: Hr. W.
Petzold.
Wieder eingetreten ist:
Hr. Louis Germann, i. Fa. Louis Ger-
man» G. m. b. H.; Fabrik von Schneide- und
Hilfswerkzeugen für Fahrrad- und Automohil-
bau, Fahrrad- und Automobilhandlung; Leipzig-
Reudnitz, Feldstr. 27.
Neu aufgenommeu wurde:
Hr. Wilhelm Morell; Spezialfabrik für
Tachometer uud Tachographen; Volkmarsdorf,
Eisenbahnstr. 98.
Sodann erfolgt Rechnungslegung für das
5. Stiftungsfest; der Betrag für die entstandenen
Mehrkosten wird einstimmig genehmigt. —
| Ferner ist den Mitgliedern noch schriftlich be-
kannt gegeben worden, daß laut Beschluß der
diesjährigen Generalversammlung eine Er-
höhung der Mitglicdcrheitrflge auf 15 M pro
Jahr stattgefunden hat. — Auch wurde be-
schlossen, das Vereiuslokal vom Januar 1907
an nach dem „Hotel Deutsches Haus“, König-
platz, zu verlegen. —
Hr. Schmager gab die Anregung zur Er-
richtung eines Lehrlingsnachweises, und es ent-
spann sich daraus eine sehr interessante Aus-
sprache. Der Lehrlingsnachweis wurde ein-
stimmig angenommen, und Hr.Schmager über-
nimmt die Auskunftssteilo. Die weitere Aus-
j arbeitung dieser Frage wurde einer Kommission
* überwiesen. L. 8.
Patentachau.
Polarisiertes Relais mit Drehspule, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule um eine
Seite des Spulenrahmens als Drehachse, die auf dem einen Pol des Magneten möglichst außer-
halb des magnetischen Kraftlinienfeldes gelagert ist, nur mit der gegenüberliegenden Seite
zwischen den Polen des Magneten schwingt, um den von den Kraftlinien durchsetzten Luftraum
möglichst klein halten zu können. R. Stock & Co. in Berlin. 16. 12. 1904. Nr. 163883. Kl. 21.
Einstellvorriclitung für Entfernungsmesser, welche aus einem nach dem Objekt
einstellbaren Arm, einem in die gleiche Achse drehbaren, nach einer entfernt liegenden Station
einzustellenden Sektor und einem mit einem Ende exzentrisch an dem Sektor befestigten und
mit dem anderen Ende auf einer die Entfernung anzeigenden Skale gleitenden Arm besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß unter Beibehaltung der Bewegungaeinrichtung des Entfernungs-
messers zwecks Drehung um die Achse der Sektor gegen den Grundkörper durch Einschaltung
einer Kupplung eingestellt wird, durch welche die Schneckenradwelle in oder außer Eingriff
mit der Welle gebracht worden kann. The Bethlehem 8teel Cy. in South Bethlehem, V. St. A.
11. 6. 1902. Nr. 164 458. Kl. 42.
Scheinwerfer oder Projektionsapparat, gekennzeichnet durch einen in den Strahlen-
gang der Lichtquelle unmittelbar oder nach geeigneter Konzentrierung und Parallelrichtuug der
Strahlen eingeschalteten einfachen oder zusammengesetzten ringförmigen Glaskörper, dessen
Achse oder Achsen der Hauptstrahlenrichtung der Lampe parallel sind. H. Beck in Meiningen.
8. 12. 1903. Nr. 164 831. Kl. 42.
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248
Patentachau. — Patentliate.
Dentache
Mechaniker-Ztg
Röntgenröhre mit Wasserkühlung für die Antikathode, gekennzeichnet durch die
Anordnung eine» mit dem KQhlgef&ße der Röntgenröhre lösbar zu verbindenden Vorratsbeh<ere,
welcher einen stetigen Umlauf des Kühlmittels gestattet, zum Zweck, ohne Gefahr des Erd-
schlusses der Antikathode das erwärmte Kühlmittel wahrend des Betriebes der Röhre durch
kaltes oder durch ein anderes Mittel ersetzen zu können. W. A. Hirsch mann in Pankow
b. Berlin. 22, 3, 1905. Nr. 1M570. Kl. 2L
llafenofen zuin ununterbrochenen Schmelzen von Glas mit getrenntem Schmelz-
und Arheitsraum, dadurch gekennzeichnet, daß die nach Art der kontinuierlichen Wannen läng-
lich gestalteten und mit Querwänden versehenen Hilfen so unter einer den Ofenraum teilenden
Scheidewand aufgestellt sind, daß die Arbeitsabteilungen der Häfen in dem nur mittelbar ge-
heizten Ofenraume, die Schmelz- und Läuterungsabteilungen der Häfen in dem unmittelbar be-
heizten Ofenraum stehen. E. Baudoua in Genappe, Belg. 8. iL 1904. Nr. 164441. Kl. 32*
Verfahren zur Herstellung von Kreisteilungen auf der Kreisteilmaschine, dadurch
gekennzeichnet, daß gleichzeitig um beliebige Winkel gegeneinander versetzt beginnende, in
verschiedenen Abständen vom Mittelpunkte liegende Teilungen hergeatellt werden. M. Wolz in
Bonn a. Rh. UL 1904. Nr. 163 915. Kl. 42,
Verfahren zum Brünieren von Eisen und ähnlichen Metallen unter Erhitzung und
Verwendung von Dampf und Kohlenwasserstoffen nach vorheriger Reinigung der zu brü-
nierenden Metalle, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalle gleichzeitig mechanisch gereinigt
und aufgerauht, dann im Glühofen bis zur Rotglut erwärmt der Einwirkung von Wasserdampf
oder anderen Sauerstoff abgebemlen Gasen ausgesetzt und schließlich in noch rotwarmem Zu-
stande in ein Bad von flüssigen Kohlenwasserstoffen, z. B. Paraffin, gelegt werden. Schmidt &
Wagner in Berlin. 14, L 1905. Nr. 1114642. Kl. 4M.
Patentliste.
Bis zum 2tL November 1906.
Klasse: Anmeldungen.
21. G. 23 261. Quecksilberdampflampe. H.G roh -
mann, Braunechweig. 28* 6* 01L
IL 35 242, Röntgenröhre mit einer in einem
Nebenraum der Röhre angeordneten Hilfs-
anode. W. A. HirBchmann, Pankow-Ber-
lin. 26. 4. 05,
1L 38 060. Rlektrizitätezähler für Wechsel-
strom. W. Hamilton u. Ferranti Ltd.,
Hollinwood, Engl. 12, fL QfL
P. 18.788. Elektrode für Vakuumröhren. Poly-
phos EL.-Ges., München. 4, 8, 06,
Sch. 26 093. Werkzeug zum Untersuchen elek-
trischer Leitungen. A. Sclieibler, Aarau,
Schweiz. 15, 8, QfL
30. R. 22053. Verfahren zum Anlöten metalli-
scher Gegenstände an Porzellan oder andere
glasartige Stoffe. J. Ramsperger, York,
Pa., V. St. A. UL 12, 05.
42. B. 48 695. Kochkolben. W. v. Bolton , Char-
lottenburg. 23. L üfL
D. 11654. Selbsttätig sich öffnende Schutz-
klappen für optische Instrumente. M. Le-
wa 1 d , Bonn. 19. 9. 06.
G. 22 158. Zirkel zum Messen von Entfernungen
zwischen zwei Punkten auf Karten, Plänen
u. dgl. A. Gleisberg, Döbeln LS. 21. 11. 05.
49. S. 20 751. Verfahren zur Herstellung homo-
gener Körper aus Tantalmetall oder anderen
schmelzbaren Metallen. Siemens & H al a k e ,
Berlin. 17. 2. 05.
64. W. 24 648. Lufdicht verschlossener Glaa-
behälter, der zwecks Entleerung an beideu
Enden aufgebrochen werden muß. R. M.
Willis, New-York. 2L 10. 05*
74. A 11693. Fernrohrvisiereinrichtung für Ge-
schütze. J. A llardt, Kiel. 1L L 05.
Erteilungen.
21. Nr. 179 807. Kathodenstrahlen- Relais. R.
v. Lieben, Wien. 4. 3. ÜfL
32. Nr. 113 818. Verfahren und Vorrichtung zum
Pressen von Glasröhren mit Hilfe einea
Stempels mit Wasserkühlung und einem am
unteren Endo mündenden Preßluftkanal.
B. Lange, Cassel. 6. 8. Q4.
42« Nr. 123822. Verfahren zur Fettbestimmung
in Milch. A. Sichler, Leipzig. 14, 8. Q4.
Nr. 179 903. Vorrichtung zur Erzielung eines
geradlinigen Zeigerausschlags bei Meßinstru-
menten mit drehbarem System. Siemens
& Halske, Berlin. 23, fL 05,
74. Nr. 179 889. Einrichtung zur Fernüber-
tragung von Zeigeratellungen mittels strahlen-
empfindlicher elektrischer Leiter. Siemens
& Halske, Berlin. 23. 1. 06.
Für die Redaktion verantwortlich: A. Blascbke in Berlin W.
Verlag von Jul Ina Springer in Berlin N. — brock von Emil Dreyer ln Berlin SW.
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Namen- und Sachregister.
Für di« sachliche Ordnung ist hauptsächlich eine Anzahl von (fett gedruckten) Stich-
Wörtern benutzt, z. B. Anstalten, Elektrizität, Laboratoriumsapparate, Veroinsnachrichten, Werk-
statt u. dgl.
Bei der Einordnung sind ä, ö, ü als a, o, u angesehen worden.
A-G.fÜrAnilinfabrikation,
Ts Chromo-Isolar- Platten
u. -Film« 106. — Schnellfixier-
sulz 205.
Akustik: Sekrophon 135 (Mikro-
phone s. Elektrizität IV.).
Allen. H. 8., s. Biy thswood88.
Andre, Eduard t IMS.
Anstalten: Institut für Meeres-
forschg. in Baris 1 36.
Arsonvul, A d', SauerstotTer-
zeuger und -azetylenbrenner
1ÜL
Astronomie: Instrum. d. Ham-
burgerSonnenflnsternisexp.48.
Fositions - Lumellenmikro-
meter 133.
Ausfahr: Lieferung von Elek-
trizitätsmessern u. Indikatoren
nach Launceston iL — Ver-
braucher deutsch. Industriear-
tikel in Chile, Peru, Bolivien
5L — Zolltarifentscheidg. f. d.
V. St.A. 117. — Fabrikwerk-
zeuge il d. Niederlanden 13b.
Konsulargebtlhren d.V. St.A
136. — Einfuhr wissensch
Instrum, il Brasilien 147. —
Instrum. f. d. Universitäten
Spaniens 147. — Madr in
Qernuiny 178. — Zolltarif v.
Spanien 187. 24 6. — Austra-
lischer Bund 187. - Chile ls8.
Ausfuhr u. Rußland 18R. —
Zollamtl. Behandlg. v. Preis-
listen in Südafrika 197 —
Deutschlands Einfuhr il Groß-
britannien 137. n. China
206.
Ansstellaugen: österreichi-
scher Erzeugnisse In London
28. — Deutsches Museum 38,
— Kaiserin Friedrich - Haus 65,
115, — Allg. deutsche geod-
kulturtechn. - in Königsberg
lQfi. auf der 18, Natur-
forscherversammlung 127. —
Glasbläserei auf d. Berliner
Brauereimascliinen 235.
li a r c /, y n s k i , Thüringer Haus-
industrie 243.
Beard, J. R., s. R. S. Hutton
lfifL
B e c k e r , 0., Bördelraoschine 186.
Beckmann, E., Molekularge-
wichtsbest imtng. in Schwefel-
säure und durch Dampfstrom-
methode 107.
Bell, G. A., Metermaß in d.
V.St.A. lQtL
Berlemont, G., Röntgenröhre
207.
Biaschke, A., Wichtigste Pa-
tonte 227
Blythswood u. H. S. Allen,
Dewnrs Methode z. Erzeugung
hoher Vakua 88.
Bornhäuser, M., Quecksilber-
kontaktthermometer 116.
Buch an an, A., Piezometer UiL
Buchholt z, A.. Universalsirkel
202 .
Buddiugh, J. J. f IL
Busch, E, Teleobjektiv 3L
Chattock, A. P., Glashahn 157.
Chemie : (s. a. Glas- u. Labo-
ratoriumsapp.) dtramikro
skopische SteinsalzfHrhungen
157. — Schnellfixiersalz 205.
Cochlus, A., Schleifsteinregler
115. — Gravierapparat 166.
Cont rem oul ins, G., Durch-
dringungsstärke d. Röntgen- .
strahlen 178.
Coraepius, M., Tinol 185, 219.
I>ay, A. L. u. EL 8. Shephcrd.
Quarzglas 137.
Üemongtrationaapparate : Quarz -
gefäße f. Vorlesungsversuche
63. — Einfluß von Hudiurn-
strahlen auf Chlorknallgas HL
— Median. Wärmeäquivalent
125. — Vorlesungsversuche
132.
Denuy u. .Johnson, Torsion«-
messer 8L
De war, -J., Flüssige Luft u.
Holzkohle bei niedriger Temp.
233.
Domke, J., Oberflächenapan-
nung bei Aräometern 245.
Drude, P. f 133.
Elektrizität: 1. Theorie IL
Elemente. — III. Meßin-
strumente: Kiekt rilit&tSSÜ li-
ier 3L, HO. 139. 191. 231L
— Hitzdrahtmeßgerät IL —
Wechselstrommeßgerät I1J51L
— Ablese vorrichtg. bei Zeiger-
meßinstr. 18, — Geschwindig-
keitsmesser 13, — Einstellg.
v. MotoramperüStundenzähleni
99. — Galvanometer 118, 238. —
Rotierendes ei. Meßgerät 119.
— Eliminierung d. Einflusses
d. Periodenzahl bei Wechsel-
strommeßger&ten 119. — Vor-
größerg. d. Drehmomentes bei
Elektrizitfttszählern 131. — Er-
höhte Einstelluugsdauer f.
Zeicherachsen v. Meßgeräten
181. - Torsionsfedern hei el.
Meßinstr. 139. — Messung el.
Ströme il d. Kompensations-
methode 171. — Meßvorrichtg.
f. Zoigerinstr. 191. — Messung
el. Ströme 192. — Resonanz-
meßgerät f. Umlaufsgosch win-
digkeit 199. — Elektrolyt.
Zaliler 210. — Elektrizitäts-
meßgerät 211. — Zweck, Kon-
struktion und Wirkungsweise
d. Elektrizitätszähler 225. — IV.
Mikrophone, Telephone.
Grammophone, Phono-
graphen u. 8. w. : Sender f.
Welleutelegraphie 1LL Aus-
wählen eines bestimmten App.
aus einer Gruppe 138. Cber-
tragg. von Signalen 139. —
Telephonrelnis 16 7. — Relais
171. 191. 247 — V. Beleuch-
tung. — VI. Allgemeines:
Fernübert ragung v. Zeiger-
Digitized by Google
^250
«tellgn 51, 191). — Erzeugg. el.
Schwingen. Üü* — El. Gas-
oder Dumpfapparat UiL. Iso-
licrrollenbefostiguug filL —
Fernübertragung v. Bowc-
gütigen mittels Induktorströ-
me IL — Elektrodynamo-
meter IL — ElektrizitiUsge-
winnung a. d. Niagarafallen
141* — Anzcigon schwacher
Ströme äi El. leitendes
Schmiermittel 22. — Schaltung
v. Generatoren 1Q1. — El.
Ventil 11Q. — El. Fernseher
14h. — Quecksilberunter-
brecher 171. — Poröser Kon-
takt 188. Hut. Elektroden
189. — Kegelungsvorrichtg. f.
el. Heizungen 191. — Ausübung
v. Stromstößen 192. — Aufbau
d. Sekundarspulen v. Funken-
induktoren 199. — Thermocl.
Ofen 21Q- — Brzeugg.v. variie-
renden Strömen 210. — Gleich-
richterzelle 238.
Entfernungsmesser : Stellvor-
richtg. für — 7^ 247. — Ent-
fernungsmesser 111, 211.
Fischer, E., Quarzgefäße £2.
Fischer u. Röwer, Glushahne
207.
Flüssigkeiten: Von Gashlascn
unterbrochene Flüssigkeits-
sftule 111. — DiH'orential-Arüo-
Pyknometer 1 Hl- — Fernan-
zeige v. Flttssigkeitabewegun-
gen 119. — Pyknometer 129.
— Oberflächenspannung bei
Aräometern 245.
Frank, K. G., Bördelmaschine
18tl. — Wandarm- u. Zugpen-
dellampe 196. Schnellmesser
234.
Fueß, R., Refraktometer 2L
Gase: Erzielg. konstanter tlas-
volumina89. — Explosion einer
Sauerstoffflasche 41* Gm-
anulyse mittels Druckmessung
78, 159. — Spannungsmesser
f. — 131. — Poröse Körper
als Durchwege f. — 1H9. —
Gaswage 197.
Geodüsle: I. Basismessungen.
— II. Astronomisch-geo-
dätische Instrumente. —
11L A p p a ra te zu in Winkel-
abst ecken. — IV. Winkel-
meßlnstrumente und Ap-
parate für Topographie:
Feldmeßinstrument 159. —
Diopterbussole 99. — V. Uö-
henmeßinstrumente und
ihre H i 1 fsa p pa r :i t e. —
VI.Tachymetrie.— VII. All-
gemeines: Libelle 1T1. —
Freistellungen 248.
Geschäftliches: ^^20,5^222.
Geschichte: — d. meeban. Kunst
2 2Ü.
Gesch wiudlgbeitsineKser: Pen-
del — 105. — Registriervor-
richtg. f. — 111. — Rcsonanz-
Namen- und Sachregikter.
meßgerält f. Umlaufsgeschwin- 1
digkeiten 199. — — 21 1.
Gesetzgebung: Zollfreier Bezug'
leichter Mineralöle 65. —
Rechts Verfolgung im Auslände
12L_ Lehr Verhältnis zwischen
Vater und Sohn 2l'5. — Rechte
und Pflichten der Muster
schutz-Inhaber 24 ö,
Glas (s. a Laboratoriums-
ap parate): Blasen von Glas-
hohlkörpern 3L H* — Ofen t
schmelzflüssiges — 61, 248. —
Wirkung ultravioletten Lichts
auf — 90* — Zusammen-
schmelzen v. Glashohlkörpern
111. — Glashohlkörper 118,
119. — Quarzglas 137. - Her-
stellg. v. Gegenständen aus
Quarzglas 139. — Glasgefäße
m. Bruchnähten 171. — Mat-
tieren u. Durchbrechen v. — i
191. — Entfärben v. Glasmasse
•211. — Hohlgefäß 238. —
Beiderseitig offener Glashohl-
körper -238.
Göckel, H., Laboratoriumsaus-
guß 2087
Goerz, C. P., Preisliste 218.
Oriinsehl, E.. Manometer, Gas-
wage 197.
Huhn, C., Oraatapparate 148.
Har ringt on. B. J., Bestimmg.
d. Dampfdichteu 149.
Hart mann & Braun, Isolier-
rollenbefestigung Üß*
Herrmann, Gebrüder, Nacht- f
— f i os t wamer u. PcuchtigkuitH-
messer 81L
Herrmann, Ed., Prüfungs-
zwung für ftrztl. Therm. 245.
Heyde. G„ Photometer 115. —
Preisliste 150.
Holland, A., Arbeitgeber- Ver-
einigung 246.
Uomunn. Dr. H., j* 1 15 .
Hut ton, R. S., u. 3. H. Board,
W .‘Irraeisolation 166 .
I n d u s t r i e a n s t a 1 1 , Käthe-
n o w e r Optische, Teleob- j
jektiv ÜL
J eidolO., Parallelschraubstock
L2 IL '
Johnson, s. Denny 2L
Joris so n, W. P., u. W. B. Riu-
ger, Einfluß von Radlum-
strahlen auf Chlorknallgas 117.
I
Kalkner, F., Zweck, Kon-
struktion u. Wirkungsweise
d. Elektrizitfltszfthler 225.
Kays er, A., Bohrschabloncn-
Parallelschraubstock 146.
Klußmann, W., Isolierrollen-
^ befestigung ßlL — Bohrfutter
86 — Blechscheren 201.
Kohlschütter, E., Nautische
Instrumente L LL ~L iÜL IL
61, 73, 81, 2&
DenUcb«
Mecbaniker-Ztg.
Kompasse: Aufbüngevorrichtg.
f. d. Rose 52. — Fernübor-
tragung 91. — Flüssigkoits -
131. 159.
Kreisteilungen : Verfahren z.
Horstellg. v. — 248.
Krüß, E. J., t 242.
Laboratoriumsapparate : Gas-
analyae mittels Druckmessung
78. — Laborutoriumshrcnner
104 — Molekulargowichtsbe-
stimmung 107. — Differontial-
Aräo-PyknometerllfLr^Piezo-
meter ' 1 1 6. — Absorptions-
röhre 117. — Pyknometer 129.
— Darstellg. v. Knallgas 129.
— Sauerstofferzeuger u.Sauor-
stoffazetylenbrenncr 146. —
Orsat-Apparate 118. — Glas-
manometer 119. — Bestimmg.
d. Dampfdichten 149. — Va-
kuumhahn 157. — Glashahn
15? — Beckmunnscher Siede-
apparat 168. — Meerwasser f.
bakteriologischeüntersuchgo.
169. — Abdampfschalen 188.
— Aufsatz f. Bakterienfilter
206 — Gtashähno 207. — Gas-
ent Wicklungsapparat 2flL —
Exsikkator 208. — Laborn-
toriumeausguß 208. — Spritz-
flasche 910. — Filtrieren unter
Luitabschluß 2IL — Justierg.
gasanalytischer Meßgeräte 234.
— Laboratori umszentrifuge
239. — Aräometer 245.
Ladenburg, R., u. E. Leh-
mann, Glasmanometer 149.
Lampen: Zündung v. Queck-
silberdampflampen 159. —
Wandarm u. Zugpendel —
196 — Elektr. Gas- o. Dampf-
apparat 210.
Lanchestor, F. W., Pendel-
geschwindigkeitsmosaer 105.
Lang, J., Chemische Vor-
leeungsvereuche 137.
Lehmann, E., s. E. Laden-
burg 149.
Leiß, C.. Refraktometer 2 L —
Ober Zielfernrohre 83, 95.
Literatur (Büch erschau im In-
haltsverz ): 198. — Bern, über
Kataloge 128,
Löwe, F., Stativ z. Handspek-
troskopen 204.
Löwe, Ludw. & Co. A.-G.,
Katalog 150.
Luftpumpen: Quecksilber — 89,
139. — Kolbenquocksilber —
UL
Lux, Fr., Elektrischer Fern-
seher 145,
Magnetismus und Erdmagnetis-
mus: Magnetsystem mit kurzer
Schwingungsaauer 3L — Be-
seitigung d. rückbleibenden —
89. — Magn. Eigenschaften v.
Eisen blechen 9L — Elektro»
niagnetanordng. f. polarisierte
Jahrgang l»V
Namen- und Sachregister.
251
Relais 171. — Elektromagn.
Relais 171. — Magnetprüfer
199.
Manometer: Spannungsmesser f.
Gase 131. — Glas — 149. —
- hoher Empfindlichkeit 197.
Martiny, E., Rechenverfahren
f. Rechenstftbo 143.
Mnssstttbe n. Mnssvorglelchngu.:
LA ngenmeß vorricht g. HL —
Metermaß in d. V. St. A. 106.
— Schnellmesser 234 .
Meißner, A.. Schnellmesser
234.
Moker, G., Laboratoriums-
brenner 104.
Messapparate: — f.Tragerdurch-
biegungen 1L — Toreions-
messer 2L — Getreideprober
IGO, (s. auch Barometer: Elek-
trizität III; Maße; Thermo-
meter.)
Metalle o. Metallefrierungen :
Platin fifi* — Verzinkg.v. Eisen
u. Stahl Lifi. — Tinol 185* 212.
— Rezepte f Metallfflrbungen
229, 241.
Meteorologie: L Barometer:
Barometer u. Thermometer m.
gemeinsamem Vakuumrauin
199. — 1L Anemometer:
Aufzelehnen d. Höhenrichtg.
d. Windes 1L — Winddruek-
messer 99, 151. — Windmiltel-
kraftzeieliner 119. — 111. Hy-
grometer: Nachtfrostwarner
U. Keuchtigkeitsmosser 82* —
Bestimmung d. Feuchtigkeits-
gehaltes v. Dumpf u. s. w. 161.
— IV. Regenmesser. —
V. Allgemeines.
Mikroskopie : Ultramikrosko-
pische Untersuchgn. ü. Stein-
sulzfArbgn. 157.
Milner, 8. R., Vakuumhahn 157.
Malenz, C., Exsikkator 208.
Nautik: Nautische Instrumente
93. — Deviationsmodell 213.
Neuman n , A.. Blendeneinrichtg.
f. Salzobjektive 1 13.
Niehls. W., Quecksilber- Kon-
taktthermometer 15Q.
N imfuhr, K., Photographische
Fixierung 98*
N utting, P. G., Schaltg. v.
Generatoren 101.
Optik: L Theorie, llnter-
suchungamethoden und
Apparate f. theoretische
Forschung: Wirkung ultra-
violetten Lichts auf Glas 20*
— II. Methoden und Appa-
rate der praktischen 0 p-
tik: Neues Hefrakomoter 2L
— Objektiv 21 * — Doppel-
fernrohr LL — Buscha Tele-
objektiv 2L — Instrumente d.
Hamburger Sonnenfinsteriiis-
Bxpeditiou 43* — Zentrieren,
Orientieren, Prüfen v. Linsen
40. — Urania in Zürich 4L —
Stereoskop 52, 239. — Fern-
rohr m gebrochener optischer
Achse 52. — Fazettenschleif-
maschiue 52* — Zielfernrohre
83, 95. 151. — Prismendoppel-
fernrohr 2L — Taschcnopto- (
meter 21* — Blendeneinrichtg.
f. Satzobjektive 113. — Aktino-
photometer 115. — Prismen-
doppelfernrohr 131. — Pris-
menstuhl 131. — El. Fernseher
145. — Schleifen optischer
Flüchen 159. — Tascnontele-
skop 152* — Durchdringungs-
stürke d. Röutgenstrahlen 178.
— Fernrohr 179. 180. — Gitter-
polarisation 179. — Vergleichg.
d. Helligkeit v. Arbeitsplätzen
191. — Fernrohrtrüger 193.
— Spektrograph 201. — Stativ
f. Handspektroskope 204. —
Fernrohraufsatz f. Landge-
EchUtze 2 IQ. — Opernglas 211.
— Prismenfernrohr 912. — I
Feststellg d. Farbenworte 212.
— Doppelfernrohr 212 — Be-
obachtg. period. Bewegungen
239. — Scheinwerfer 947.
Pcd ding haus, F., Blechsche-
ren 204.
Perkin, F. Molwo, Rotierende
Elektroden 189.
Porsononnachrlchten: L & 11.
2<L 55* 66, 103, 1HL 12L 143,
165. 166. 195. 1%. 202*
Petzold, Willi., Geschftftsjubi-
Iftura 124.
Photographie: Stereo- u Mini-
mumpalmos 76, 8fL — Fixie-
rung d Aufzeichngn. v. Stimm-
gabeln u.s.w. 2iL — Platten
u. Films 106. — Blendenein-
richtg. 1 1 3. — Photometer
115. — Schnellfixiersalz 205.
Pilsatneek, J., Universalzirkel
202 .
Portier, P. u. J. Richard,
Meorwasser f. bakteriologische
Uutereuchgn. 169.
Projektionsapparate : Bilder-
wech8Plvorrichtg.51. 247.
Prytz, K., Poröse Körper als
Durchwege f. Gase 188 .
Heben stör ff, H^ Pyknometer
116.
llecheuapparate: Rechenschie-
ber 131. — Rechenverfahren
f. Rechenstabe 143.
Keghtrlerapparate: 180.
Reichel, C.. Einspannfutter 173,
200 *
Reiuhertz, C. f 202.
Reiser, Aufsatz f. Bakterien-
filter 200*
Reiß, R., Kopiernadel 28*
Richard, J , s. P. Portier 169.
Ringer, W. E., s. Jorrison
117.
Röntgen strahlen: Scharfe d.
Brennpunktes einer Röntgen-
röhre 21* — Intensität d. —
1 .'■!), — Verraehrg. d. Luft-
inhaltes einer Röntgenröhre
180 . — Röntgenröhre 79, 191,
207, 210. 248.
Rubens, H^ Mechan. Wärme-
äquivalent 125.
Rüdenburg, G. jun , Preisliste
150*
R u p p , E., Beckmannscher Siedc-
apparat 168.
Schloesaar, W., Justierg. gas-
analytischer Meßgeräte 234.
Schön fold, F., Quecksilher-
kontaktthermomoter 1 16.
8 chopper, L., Geschaftsju hi-
lft um 165.
Schuchardt & Schütte, Bohr-
futter 8fi*
Schütze. A., Fernrohrtrager
193
Sch w aß mann, A., Instrumente
d. Hamburger Sonnenfinster-
nis-Expedition 43.
Seemann, R , Zahnräder- L v ber-
setzgn. 181*
Shepherd, E. 8., s. A. L. Day
137
Sieden topf, IL, Ultramlkroa-
kopischo Untersuchgn. über
StelnsalzfArbgn. 157.
Siegl. K , Prinzip einer elektr.
Präzisionsuhr 123 — Spektro-
graph 201.
Simpson & Co., Zeichen winkel
ÖL
Sokol, F. t 125*
Soziales (s.a. Gesetzgebung):
Teuerungszuschl. f. Telephon-
materialien 8* — Erhöhung d.
Glaspreise 208. — Thüringer
Hausindustrie 243. — Arbeit-
geber-Vereinigung 246.
Steiger, B., Gasentwicklungs-
apparat 207.
Stiftungen: Fonds f. Wissen-
schaft I. Zwecke in Huinburg
IDE — Abbe 220*
Thermometer: Amerikan. Prü-
fungsbestimmungen f. — 8. 18.
28. 48. 58,67.76. 245. — Befesti-
gen v. - in Flaschen 39. 21* —
Maximal — 51* — — f. Ärzt-
liche Zwecke 22. — Queck-
Bilberkontakt — 116. 150. —
Private Prüfungsscheine f. —
142. — Verbinden v. Wärme-
messern m. Flaschen 180 . —
Zeiger— 18 Q. — Barometer
u. — m. gemeinsamem Vakuum-
raum 121L — Prüfungaxwang
für Ärztliche — 245,
Thier, M., Musterschutz 24 fi.
Trapp, I*., Prospekt 1 50.
Trowbridge, J., Telephon-
relais 167.
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2L2
Uhren: Prinzip einer elektr.
Präzisionsuhr 123. — Torsions-
pendel 159.
Unterricht: 25-jahr. Jubiläum d.
L Handwerkerschule zu Berlin
12* — Technikum Ilmenau 28.
— Gebülfenprüfgn. im Bezirk
d. Zweigvereins Halle 3Z* —
Fachschule in Schwenningen
39*67, 153, 162. — Technikum
Mittwcida 57, 157. — Elektr.
Lehr- u. Untersuchungeanst
in Frankfurt a. M. 67, 147. —
Gewerhesaal Berlin GL —
Fonds f. wissenschaftliche
Zwecke in Hamburg 106. —
Physik. Institut Leipzig 177
— Besuch d. Fortbildungs-
schulen 178. — Fortbildungs-
kurse f. Arbeiter in Char-
lottenbg. 206.
Verelnsnachrichten:
A. Deutsche Ges. f. M. u. O.:
1. Vorstand: 216.
2. Mitgliederverzeichnis:
a) Allgemeines: 6, ££, 124,
185
b) Anmeldung: F7, 45, 97, '
156, 165. 702.
c) Aufnahme: 36, 65, 115.
145, 165, HL 18& 231*
3. !L Mechanikertilg: 103, 121,
134. 141. 161, 220*
4. Sitzungsberichte u. Bekannt-
machungen der Zweigver-
eine:
n) Berlin : L 25, 36. 45. 55,
65, 75, 9L 103, 134, 185.
217. 232, 211*
Namen- und SachregitUr.
b) Göttingen : 25, 217, 233.
c) Halle: 7. 37. 216. 231.
d) Hamburg-Altona: 7, 43,
46, 65, 76, 97, 1%, 21L ;
e) Ilmenau : 24, Gin 124, 134,
177 04 >.
f) Leipzig: 24. 232, 21L
g) München: 231
B. Andere Vereine: Ver-
band deutscher Kiekt ro-
techniker HL — 19* Na-
turforscher - Versammlung
88, 127. 168. — Verband
elektrot. Installationslirmen
107. — Kinkaufsvereinigung
f. elektr. Bedarfsartikel 127.
— Astronomische Gesell-
schaft 136.
Wagen und WHgungen: Prftzi-
sionsbalkenwage 139. — Gas- j
wage 197.
WägneruWeller, Wand arm -
11 . Zugpendellainpen 198.
Walter, B , Kitt f. physik. 1
Zwecke 135. - Intensität d.
Röntgen strahlen 156.
WXrnie: L Theorie — II. Ap-
parate (Thermometer s. da-
selbst): L&ngenftnderg. eines
Körpers bei Temperaturver-
find erg. 11* — Wttrmeisolation
166. — Thermoelektrischer
Ofen 210. — Temperaturen • !
zeiger 238.
Weber, L., Deviationsmodcll
21Z
Werkstatt: L Apparate und
Werkzeuge: Fraser aus
Druck von Kiuil Dieyer Io B«rliu SW.
Devise ha
MecbAnlker-7.ii;.
Schnelldrchstahl 26* — Hin-
dernistaster Z9* — Bohrfutter
86. — Schraubstock 105, 126,
146. — Schleifsteinregler 115.
Gewindebohrer 119. — Schlei-
fen von Profiion u. Fazetten
131. — Spiralbohror 151. —
Gravierapparat Matador 166.
— Einspannfutter 173, 200. —
Znhnrüder-Cbersetzg. 181. —
Bördelmaschine lfifi. — Blech-
scheren 2o4. — 11. Rezepte
(s. a. Metalle): Lötpaste f. Gutl-
eisen 19. — Kitt f. physik.
Zwecke 135. — Glas m. Metall
zu verkitten 1 35. — Verzinkg.
\ Eisen u. Stahl 136. — Tinol
185. 219. — Rostschutzmittel
196. — Denkschrift betr. Werk-
•tattr«septe 229, 2 AL — III.
Verschiedenes: Bearbei-
tung. u. Verweudg. v. Hart- u.
W eichgummi 187. — Schlauch-
schutz 198.
Wiebe, 1L F., Glasbläserei auf
d. Berliner Brauerein) aachinen-
AUMtellg. 235. — Ausl. Prü-
fungsbest. f. Thenn. 245.
Wiener, O., Physik. Institut
Leipzig 177.
Wohl, A., Gasanalyse mittels
Druckinessg. Ifi* >-
Zelchenappirato: Kopiernadel
StL — Zeichenwinkel 82*
Einsatznudeln an Ziikeln 191.
— Universalzirkel 202.
Zeit!, C.. Stereo- u. Minimum-
palmos 76, MiL — Stativ f.
Handspektroskope 204.
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