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Full text of "Ausgewälte gedichte"

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Ißxmtthm Hmbcrsiirr. 


Blau Memorial Collection 























































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DIESES BUCH WURDE GE- 
DRUCKT BEI POESCHEL 
& TREPTE IN LEIPZIG 


RICHARD SCHAUKAL 

»M 

AUSGEWÄHLTE GEDICHTE 


ERSCHIENEN IM INSEL-VERLAG 
IM JAHRE 1904 


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I. Abteilung 


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MEINER MAMA 



549750 


Von jedem Glück den Schimmer 
erschufst zu Glanze Du 


MÄRZ 

F rühling wie bist du überall 

du Fremdling mit den blassen Wangen 
mit Schritten ohne Widerhall 
in süsser Traurigkeit gegangen. 

Dein Atem liegt noch in der Luft* 
viel scheue Knospen zittern bang 
und ein berauschend weicher Duft 
schwebt tälerein und wegentlang. 

Mir will die Brust vor Quai und Angst 
die liederreiche Brust verzagen: 
du bangst in Sehnen und verlangst 
nach ihm und kannst es ihm nicht sagen. 


i 


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MAI 

B ist du endlich gekommen 
rosenfingriger Mai? 

Töne deiner Schalmei 
sind in Lüften geschwommen. 

Leise sind an den Bäumen 
in einer seligen Nacht 
aus ihren zagenden Träumen 
weisse Blüten erwacht. 

Hoch vom Himmel hernieder 
spannt sich leuchtendes Blau 
und im glänzenden Tau 
funkeln die Gräser wieder. 

Unter den Küssen der Winde 
schauernd gleitet der Bach* 
stärker schon rauschen der Linde 
Wimpel über dem Dach. 


2 


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KUCKUCK 

S ie hat den Kuckuck gefragt: 
Kuckuck wie lang noch? 
Dreimal rief er und schwieg. 

Sie harrte bang noch — 

Still war der Wald* ins Tal 
sah sie befangen. 

Über die Sonne sind 
Wolken gegangen. . . 


3 


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VOM KASERNFENSTER 

D er Himmel ist rot* die Luft ist schwer* 
länger werden die Schatten* 
über die Ährenwogen her 
gleitet schwüles Ermatten. 

Vom Kirchturm in die Ferne 
wandert der Stundenschlag* 
noch zögern die stillen Sterne: 
noch wacht der müde Tag. 


4 


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KLEINE FRAU 

D eine Augen in Tränen kleine Frau 
sind wie der Enzian im Tau. 

Deine Augen wenn sie lachen und blitzen 
sind sonnenfunkelnde Berberitzen. 

Dein Mund wenn er Alltagsdinge erzählt 
ist ein Rothengst der im Geschirr sich quält. 
Dein Mund wenn er küsst und von Liebe 

spricht 

ist ein reimetrunkenes Lenzgedicht. 


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AN DEN MOND 
TT Rieder über den Dächern 
VV steht der Mond und wacht- 
giesst wie aus Silberbechern 
kühles Licht in die Nacht. 

Sahst unsre glücklichen Stunden 
spiegeltest hell dich im See- 
hast mich wiedergefunden 
einsam in meinem Weh. 


6 


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SOMMERGLÜGK 

I m roten Mohn zur Mittagszeit 
wenn durch die schwüle Stille 
wie aus dem Traum die Grille 
und fern im Sumpfe die Unke schreit 
wenn sich die gelben schweren 
reifetrunkenen Ähren 
im leisen Winde wiegen 
lang auf dem Rücken liegen 
den Blick ins blaue Flimmern 
schlankragende Schlösser zimmern 
dem Atem der Erde lauschen 
dem Takte des heissen Lebens 
und selig sich berauschen 
sehnend und immer vergebens . . . 


7 


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MITTAGSSTILLE 

H ohe steife Stauden stehen 

in der heissen Luft der Mittagsstille* 
die Gedanken gehen 
wie auf Schleicherzehen 
zu dem Hafen meiner Träumerzille. 


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NIXE IM WASSERFALL 

S chäumender Gischt 

über Steinen zerstäubender Fall 
übermütig frohlockend 
stürzest du dich 

kopfüber aus dem gähnenden Schlunde* 
streckst hundertfältig 
zuckende Arme 

rings an moosigen Felsen empor. 

Im tollen Sprunge 
reizt es dich 
staunende Ranken 
mitzureissen zum Abgrund. 

Dann dehnst du dich schlank 
wohlgefällig nach oben blickend 
auf den silbernen Leib 
unter dem wasserwallenden Haupte 
die glänzenden Arme gefaltet. 


9 


TRAURIGE MÄR 

I ch gab mein Herz einem blonden Kind. 

Sie nahms und lachte. 

Ich wusste nicht wie die Kinder sind* 
ich freute mich und dachte: 

„nun legt sie’s zärtlich in den Schrein 
und wird es wahren.“ 

Sie aber warfs in den Tag hinein: 
der Stundenwagen fuhr polternd drein* 
da ward es überfahren. 


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M ögen mich die Alten schelten 
die mit Mauern sich verwahrt 
meine Jugend lebt in Zelten 
denn sie liebt die rasche Fahrt. 



DRAGONER 

S chläfrig aus wogenden Nebeln 

über Wiesen dämmert der Tag . . - 
Klirren von Reitersäbeln* 
manchmal an Sporen ein Schlag. 

Klappern von müden Hufen 
auf hartem holprigem Weg. 

Beine wie Träume träg. 

Fernher Unkenrufen . . . 


12 


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WAGENRENNEN 

D eine Rosse dir zu lenken 

wähl nicht fremde Zügelführer 
wag den höchsten Preis zu denken* 
höre nicht auf Zweifelschürer! 

Wirst im scharfen Winde -wehen 
hinter deinen schnellen Pferden 
vollen Fusses trotzig stehen 
sicher Sieger noch zu werden. 

Kann dich mit Erobrerhufen 
dein Gespann ans Ziel nicht tragen 
solls dich stürzend vor den Stufen 
deiner Wünsche doch erschlagen! 


13 


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DAMALS 

A ls die Linden am Wege blühten 

und fern die Kuppen der Berge glühten 
und leise Luft 
von den Höhen her 
um die Wangen mir schmeichelte* 
alles in Morgenduft 
wie in Schleiern lag 
zärtlich erschauernd vor dem Tag: 
damals . . ! 

O ihr rotblühenden Hecken der Träume 
wie sind meine Augen müd von Tränen 
wenn ich erwache vor Sehnen 
vor Sehnen . . . 


H 


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DIE JUNGE SEHNSUCHT 

junge Sehnsucht die von einem 

Heerzug träumt 
dem kampfbereiten Kiel an den die Meer- 
flut schäumt 

der ungeduldig an der Kette zerrend sich 

im Hafen wiegt 
dem schlanken Mast an den sich eine 

Scharlachflagge schmiegt! 
O Sehnsucht die in Qualen sich auf licht- 

gemiednem Lager windet 
einst kommt der Tag der dich verhungert 

und verdurstet findet! 



AN DIE NACHT 

K omm gütige Nacht und hülle 
in deinen Mantel mich* 
die müden Augen fülle 
mit schwerem Schlafe* sprich 

ins Ohr voll Muttergüte 
die Worte tiefer Ruh* 
decke mit Blatt und Blüte 
des Traums mein Sehnen zu* 

lass mich die Pforten offen 
finden wie einst zum Glück* 
gib mir mein Kinderhoffen 
und Kraft zum Tag zurück! 


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DER WEIHER 

F orschend über meinen Weiher 
beug ich oft mein Antlitz nieder 
wie aus einem schwarzen Schleier 
taucht es ängstlich fragend wieder. 

Und wenn kräuselnd seinen glatten 
Spiegel ihn ein Hauch durchgleitet 
seh ich wie ein grosser Schatten 
über meine Züge schreitet. 


SOMMERNÄCHTE 

O Glück der lauen Sommernächte 

wenn der Jasmin sein weisses Lied 

singt 

und alle Hecken leuchten von grünen 

Lichtem. 

Still! 

wie der Bach rinnt 

rinnt 

gurgelt 

rinnt 

plätschernd rinnt. 

Und der Mond steht darüber 

silberklar hell friedlich* 

warmschwarze Dächerzacken* 

und der Himmel weicher blauer Sammet. . . 


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WEISE-WERDEN 

E inmal kommt es über Nacht 
wie ein Wind aus Norden* 
und erschrocken aufgewacht 
bist du weise worden. 

Aber müd ist deine Hand 
übers Haar geglitten: 
was dir diese Nacht entschwand 
hast du einst erstritten. 


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DIE MUSCHEL 

I n der Muschel schlummert ein Sang 
von Atlantis der wunderbaren 
Insel die lang vor Jahren 
von den Harfentönen des Glückes klang. 

Streif sie nicht achtlos im Gehen* 
hebe sie scheu an dein Ohr: 
was deine Jugend an süssen Wünschen verlor 
hörst du klagen aus ihrem Wehen. 


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DAS KORNFELD 

M eine Gedanken 

sind ein Kornfeld im Wind 
sie rauschen so und schwanken 
weil sie hoch gewachsen sind. 


AUGUST 


MEINER LOTTE 


ber Wald und Wiesen 


liegt der Mondenschein* 
zögert an den Fliesen 
in das Haus herein. 

Gurgelnd über Kieseln 
dunkel rauscht der Bach* 
nur ein leises Rieseln 
hält die Blätter wach. 

Grüne Funken flimmern 
im verhüllten Strauch 
und die Flügel schimmern 
meiner Seele auch. 



22 


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D ie Zeit der kleinen Lieder 
verging- 

die Zeit da mir der Flieder 
voll Tau und Sonne hing. . . 


23 


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STERNE 

chwarz und schwer schweigt rings der 


Wald- 
oben stehn die Sterne* 
stehen still und glitzern kalt 
nieder durch die Ferne. 

Und in mir wird Ruh und Glück* 
alles ist verglommen. 

Bringts der Tag auch stets zurück: 
Sterne müssen kommen. 



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RITT INS LEBEN 

G eharnischt reit ich von euch: ver- 
schliesset hinter mir die Tore* 
der Morgen kündet seine rote Wiederkehr. 
Blickt mir nach von weithin schauender 

Empore* 

erste Sonnenpfeile treffen meine blanke 

Wehr. 

An dem Hügel der das Tal verbirgt zurück 
darf ich noch einmal wenden mein gehelmtes 

Haupt* 

von der alten Linde brech ich mir ein 

weisserblühtes Stück: 
die Heimat lässt mich los ! ich hätt es nie 

geglaubt. 


•25 


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W irf die welken Worte weg 
die dich täuschen- 
dem Herz lass eine Fackel sein- 
gegen Stürme recke sie hoch: 
vertrau deinem starken Herzen! 


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DER BRAUT 

M it weissen Schuhen weissen Schleifen 
Myrthen in den weichen Haaren 
gehst du gegen alle Gefahren 
die nach uns greifen. 

Und unterm Schleier wirst du schauen 
mit bangem Blick auf hohe weisse Kerzen* 
mühsam mit heftig kämpfenden Brauen 
scheuchst du die Tränen nach deinem 

Herzen. 


2 7 


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DU 


W ie aus tiefen Wäldern bist du 

wo keine schweren Menschen gehen* 
wie in der Waldquelle 
seh ich mich rein und wahr in dir. 

Ich bin ein heisser unzufriedener Mensch 
mit einem herrischen Kinderherzen. 

Tau liegt auf meinen Haaren aus den 

Nächten der Sehnsucht* 
meine Hände zittern nach Glück. 

Und meine Seele kann fliegen 
hoch über den Tagen: 
ich seh ihr nach und staune 
lächle und weine. 

Manchmal aber bin ich wie ein König . . . 

Und alles ist dein* 

dein ward es ohne Schenken* 

du kamst und es war dein* 

ich bin so sicher dein zu sein mit allem. 


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CAPRI 

W eisse leuchtende Säulen- Rebenranken 
schmiegen sich zärtlich um ihre 

schlanken 

schweigenden Leiber* purpurn brennende 

Nelken* 

jäh aufduftende Rosen, die nächtens welken. 
Bunt im Schatten kühler Laubengänge 
blüht der Ginster* meergetränkte Winde 
nahen flatternd: hörst du nicht Gesänge? 
leise lockende und traurig linde? 

Sind es drunten im glitzernden Schaume 
im Sonnenjubel der hüpfenden Mittags wellen 
nicht die brandungbeherrschenden süssen 

und hellen 

dunkel und muscheltief aus raunendem 

Traume 

klagenden ewig betörenden flatternd 

bebenden 

schimmernd sich wiegenden schwalben- 
schwebenden 

seltsam silbernen Stimmen — Menschen- 
sehnen 

armer Unsterblichen künden sie — der 

Sirenen? 


29 


U ber deine Augenlider 
zärtlich sacht 

strich mit weichem Flaumgefieder 
der Wundervogel der Nacht. 

Seine grossen grünen Schwingen 
sind von Träumen schwer. 

Horch: er will singen 

von Palmenwäldern und seltnen süssen 

Dingen* 

weit weit kommt er her. . . 


30 


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<* 


SOMMERABEND 

L autlos tanzt ein Mückenschwarm 
wirbelnd in der Sonnenschräge* 
kommt ein Lied im Lindenduft 
Sonntagabend bang und träge 
durch die laue weiche Luft 
leise her aus den Alleen 
wo die jungen Mädchen gehn 
Arm in Arm . . . 


3i 


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MORGEN 

U nd aus der tiefen dunkeln Nacht 
beladen schwer mit Schweigen 
bin ich im grossen Licht erwacht: 
verwunden Traum und Schwüle* 
die grünen Blätter schwanken 
in klarer Morgenkühle 
und tau -beseligt neigen 
die Rosen sich und danken* 
die Welt steht hell in Gnaden. 

Nun Herz tu ab dein Bangen: 
sieh rings auf allen Pfaden 
bist du beglückt empfangen. 


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FELDERGANG 

U ber braunen samenvollen 
ungefügen Ackerschollen 
breiten sich wie Linnenstreifen 
Abendstrahlen* Werden Reifen 
atmet einen starken Duft* 
ferne Wälder dunkeln schon* 
Sonnenscheiden füllt die Luft 
tief mit einem goldnen Ton. 


33 


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DEIN 

I ch bin nun ganz dein eigen und noch mehr: 
mit deines jungen Lebens Last beladen* 
der Schatten deiner Seele schon ist schwer 
wenn Tränen deine lieben Augen baden. 


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O stille Seele in der sich die Höhen 
spiegeln ! 

o klare Seele mit allen Wundern der Tiefe! 

In meiner Seele ist dumpfes Brodeln 
hoher Wellenschlag und wechselnde Wasser 
viele Farben und immer neue Quellen 
heisse heimliche Quellen und jähe böse 

Strudel. 


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DAS GLÜCK 

W anderer du stehst und sinnst: 
leise wehend kams gegangen 
tät dein Haar wie Schleier fangen* 
aber eh aus deinem bangen 
zitternd ahnenden Verlangen 
du mit heissen Kinderwangen 
stammelnd einen Wunsch beginnst: 
flüchtig und mit Flügelschritten 
flatternd ist es fortgeglitten 
und von deinen hohen Träumen 
hängt nur zitternd in den Bäumen 
windbewegtes Duftgespinst. 



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MEINER FRAU 

ein Bild aus frühem Tagen 


das ich so lange trug: 
ich kann mich nicht genug 
nach seinen Zügen fragen. 

Du bist mir so vertraut 
dass die Vergangenheiten 
sich dicht wie Schleier breiten 
um eine Perserbraut. 

Nur denken darf ich mich 
in jene fernen Stunden - 
da ich Geliebte dich 
noch als mein Ziel empfunden. 

Nun bist du schon so sehr 
mit meinem Tag vereinigt: 
wie Wanderschaft gepeinigt 
begreift mein Glück nicht mehr. 



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LEISE KOMMT DIE NACHT 

U nd mit einem stillen Schauem 
ist der müde Tag verstummt* 
leise kommt die Nacht vermummt 

durch den Wald wo Käuze kauern. 

% 

Von den Dächern fallen Schatten 
dunkeln tief und wachsen drohend* 
plötzlich hebt sich von den Matten 
voll der Mond fast blutiglohend. 



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DAS LIED VON DER ZEIT 

D ie hellen und schwarzen Lose 
leg leise dem Leben zu Fuss* 
freu dich der gelben Rose 
freu dich der Herbstzeitlose* 
wahre dir Klang ira Gruss. 

Jauchze deine Fanfare 
über die Wälder weit* 
lieb deine lodernden Jahre: 
einmal die schlichteren Haare 
kränzt dir die schweigende Zeit. 


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RITTERLICHER SPRUCH 

H öherm Walten stumm geneigt 
Feinden frank die Färb gezeigt* 
hehres Ziel im Fernen. 

Halt mir offen Aug und Herz 

Herr mein Gott und lass von Schmerz 

wie von Lust mich lernen! 


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MEINEM KLEINEN JOHANN WOLF- 
GANG 

G eh mit dem siegenden Willen 
Kind in den weichenden Tag* 
sei wie der Lerchenschlag: 
bald zirpen Gedankengrillen. 


4 * 


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SCHATTENSPIEL 

M einem Buben zeigt ich heut 
an der Wand den Schatten* 
und er stand und sah erfreut 
auf den blassen glatten 

der bald gierig sich gefüllt 
mit dem Blut der Glieder 
und in tiefes Schwarz gehüllt 
höher wuchs und wieder 

hinter seinem Fusse schlich 
als er sich entfernte: 
schwarze Kunst die lächelnd ich 
Kind wie du erlernte. 

Leben ist ein Schattenspiel* 
lernst es einst begreifen 
wenn sie auf der Fahrt zum Ziel 
täuschend dich Umschweifen* 


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V iele Dinge ohne Sinn 

schatten auf mein Tagdurchschreiten 
nicht wie Schatten die begleiten 
weil ich in der Sonne bin. 

Eine enge Strasse hin 

geh ich in dem Tal der Zeiten: 

Wände drücken Wände breiten 
grosse Schatten ohne Sinn. 


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ERNTETAG 

H och steht die Sonne überm Emtetag* 
bald rauscht durch dichte Saaten 

Sensenschnitt* 

manch eine blaue Blume mag 
vom Stengel gleiten* sie zertritt 
ein Schritt . . . 


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L eise hat nun milde Nacht gerührt 
an Gesträuch und Baum mit weicher 

Hand* 

lautlos hat an seinem Leuchteband 
sie den vollen Mond herabgeführt. 

Wo der Steig im Dunkelsten verliert 
seinen Zug und in den Schatten sinkt 
grünlich blitzend über Büschen schwingt 
seinen leichten Leib ein Wurm und winkt 
wo der Steig im Dunkeln sich verliert . . 


45 


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W as der Tag in trägen Händen 

bringt an kargen Wanderspenden 
an die Stunde zu verschwenden 
wag ich und den Wunsch zu senden 
einen Pfeil ins Ätherblau. 



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ZUR CIGARETTE. 

W ie auf den leichten Wellen blauen 
Rauches 

dein Geist sich neue Träume spielend fand 
siehst du vielleicht im Duft des innern 

Hauches 

beseligter das ferne Feenland 

in einer Stunde die dir nicht verschlossen 
die glanzerfüllt aus tiefem Brunnen steigt: 
mit Silber ist dein banger Wunsch umflossen 
dem sich der Gott in stummer Gnade neigt. 


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N acht aus müden Händen 
lässt den Mantel gleiten* 
hörst die Stunden schreiten 
mit schleifenden Flügelenden. 

Die Gedanken ballen 
sich zu schweren Massen 
die mit wildem Hassen 
jäh dich überfallen. 



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STRANDFELSEN 

R egenschleier flattern weit 

von den schroffen Felsenwänden* 
ängstlich mit erstarrten Händen 
hält die Einsamkeit ihr Kleid. 


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DER ENGEL 

D en Engel der einst unerkannt 
in Blumen sich zu dir gefunden 
ihn ruft die zögerndste der Stunden 
zurück ins dunkle Kinderland. 

Schon will es purpurn drüben tagen* 
im Dämmer harrt dein weiter Weg: 
einmal an seine Brust noch leg 
vorm Scheiden deinen Kopf in stummen 

Fragen. 


5 ° 


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MONDNACHT 

N ebel schieiert schimmernd auf den 
Wiesen weit. 

Mondbezaubert stille Silberflügel breitet Ein- 
samkeit. 

Weiden überm Flusse der leis rauschend 

wallt 

geistern schattend auf den Teppich ihre 

Missgestalt. 

• Tiefste grüne Dunkelheit umhängt 
weich den ragenden Wald’ der Höhensaum 
hebt sich schwarz und scharf vom blauen 

Raum 

wo der Herr unendliche Gedanken denkt. 


5i 


/ 


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EKSTASE 

W enn Fülle dich des innern Lebens 
mit Flügelrauschen überdrang 
wenn du der Pulse, bangen Bebens, 
stürmenden flackernden Überschwang 
in deinen Schritten deinen Worten 
geschwellt von taumelndem Entzücken 
empfandest als ein dröhnend Singen: 
dann standest wieder an den Pforten 
bleich noch vor Hast, in die zu dringen 
daraus Entstammten mag verzweifelt glücken. 



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DER TOD 

U ber dem starrenden bleiern spiegelnden 
Tümpel des Tages voll dumpfer Not 
schweb ich mit rauschenden starken Flügeln 
glänzender Worte zu dir o Tod. 

Deine Wunder um uns ergossen 
harren in hoher heiliger Nacht 
bis eine Seele die Siegel erschlossen 
glühend ein reicheres Leben erwacht. 


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MITTAG 

A nkerwunsch auf hoher See* 
Wind und Wellen schlafen: 
alte Heimat fern im Schnee, 
war ich schon im Hafen! 

Sonnenschein* in blaue Flut 
taucht der Segelschatten. 

Träumst du von der Zeit mein Blut 
da wir Ziele hatten? 


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EINEM TÄUFLING 


D er du heut in die Gemeinde 
altererbter milder Sitten 
trittst und Jenem der gelitten 
und gefleht für seine Feinde 


Dich geweiht, sei dir gegeben 
was den Einen hat erhoben 
den die tausend Chöre loben: 
Demut Liebe Widerstreben. 


Mut im Streit für Recht und Klarheit 
Liebe die verstehend mildert 
und vor Ihm den keiner schildert 
Demut: denn ER ist die Wahrheit. 



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MYSTERIUM 

N acht verhängt mit schwarzen Schleiern 
lösendes Ermatten schon* 
wie aus wundertiefen Weihern 
baut sich ihr krystallner Thron. 

Ihre milden Hände hält sie 
stumm* ihr silbernes Gesicht 
leuchtet* scheue Süchte schwellt sie 
trunken von verhaltnem Licht. 


HERBSTABEND 


M üde geht der Tag zur Neige. 

Nebelgraues Abenddämmern 
hüllt in Schleier Feld und Wiesen. 
Durch die frierend kahlen Zweige 
rascheln welke Blätter. Fern 
wie aus Stadt und Land verwiesen 


irrt ein dumpfes Glockenhämmern* 
einsam glänzt ein kalter Stern. 


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LEBEN 

U nd wieder ist es Schlafenszeit: 
ein grauer Tag zerrann* 
und morgen legst du Müh und Kleid 
gehorsam wieder an. 

Und wenn du manchen Morgen so 
dich in den Tag gefügt 
kaum traurig aber selten froh — 
sagt Gott wohl: es genügt. 


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DAS GROSSE SCHIFF 


en schweren Anker hat das grosse 


versenkt auf hoher Flut und liegt und wacht 
mit schwarzen Augen horchend in die 


und ihm zu Seiten wartet stumm das Riff. 

Und morgen wenn die rote Sonne kaum 
am Himmel steht und buhlend Winde werben 
wird es sich rühren aus dem dumpfen Traum 
und — an das Riff getrieben scheiternd 



Schiff 


Nacht — 


sterben. 


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WINTER 

D urch trauriges Eis 

schleppt seine braunen Wasser träge 
der schmale Fluss* glatt spiegeln die Wege* 
alle Dächer sind weiss. 

Dichter dumpfer Nebel senkt 
sich lastend auf verschneite Wälder* 
Krähen krächzen über starre Felder. 

Die weite Welt ist rings verhängt. 


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DER WANDERSTAB 

E in ernster Engel trat vor mich und schrieb 
mit meinem Wanderstab in flüchtigen 

Sand 

ein Wort das leise leuchtete und schwand 
die stille Silbe: lieb! 

Und als ich weiter wandernd abendmüd 
und Rast erheischend strebte wo ein Stein 
sich kantig hob an einem Sturz allein — 
da war das Ende meines Stabs erglüht. 


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Z u den Zielen seiner Träume 

ach wer kann die Brücken schlagen ! 
Fehlt die Axt nicht, mangeln Bäume: 
müde wird der Mut zu wagen. 


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G lücklich wer in ruhigen Händen 
seines Lebens Schale hält 
dass kein Tropfen zu Boden fällt. 



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U nd sind ja doch die Dinge dieser Welt 
ganz angetan uns leidlich zu ver- 
gnügen : 

mit einem zarten Schleier so zu lügen 
dass es uns Lächelnden gefällt. 



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DIE SONNE 

G reise versöhnt sie* 

an der Dinge scharfe Kanten ge- 
wöhnt sie* 

mit Strahlen blendet mit Strahlen krönt sie. 



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VORFRÜHLINGSNÄCHTE 

N un sind die Winde wild und froh 
und rütteln an den Mauern’ 
erwachst du packt dich immer so 
das alte Frühlingsschauern 

dass du dich aus den Kissen rückst 
und lauschest voll Bedrängnis* 
dich über deine Seele bückst 
wie einer im Gefängnis. 


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SCHNEPFENSTRICH 

S tamm an Stamm wächst schwärzer 
schon 

in den bleiern bleichen 
Himmel. Unkenklageton 
schwillt aus braunen Teichen. 

Leis und tief im Auenried 
schauern müde Winde* 
schläfrig streicht ein Schlummerlied 
durchs Gezweig der Linde. 

Nun verstummen nah und fern 
alle Vogelstimmen. 

Tau fällt rings* den ersten Stern 
seh ich still erglimmen. 



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HEIMKEHR 


as willst du Pilgrim an der Kloster 


aus der dein Fuss dich einst zurFerne trug? 
Hast du des tollen Tandes schon genug* 
erpochst du Einlass an dem Gnadenorte? 

„Wohl ging ich sehnend einem Ziele nach 
und bin den Weg durch Dorn und Qual 


als mir auf einmal eure Glocken klangen 
im Hag wo ich die Abschiedsrose brach.“ 



pforte 


gegangen 


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MEINER MUTTER 

W ir sind im Leben nun schon lang 
nicht mehr auf gleichen Wegen. 
Doch schlägt das Herz im gleichen Takt 
und was der Tag uns aufgepackt 
wir hieltens uns entgegen 
und weinten froh und lachten bang. 

Das macht: es hat der liebe Gott 
uns aus demselben weichen 
und dennoch festen Holz gefügt 
und sah uns nach und war vergnügt 
und seinen Bogen streichen 
tat er an uns in gutem Spott 

und sprach zu seinen Engeln: seht 
das gibt doch einen feinen Ton* 
nun wollen wir sie trennen* 
ob sie sich auch erkennen. 

Und sind es manche Jahre schon 
dass jedes tapfer weiter geht. 

Doch langt der grosse Bogen her 
und will brav musizieren 

69 


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und hat kaum einen Strich getan 
da fängt es fern zu klingen an: 
das kann sich nicht verlieren! 

Er aber lacht und freut sich sehr. 


70 


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DIR 


N och hat es viele Möglichkeiten- 
dies unser Leben ist so reich! 
Lass uns vertrauend weiterschreiten 
in hoher Sonne Strahlengleiten: 
was kommen mag wir tragen gleich. 

Und unsrer Liebe gutes Zeichen 
ist über unsern Pfad gestellt- 
das leuchtende darf nicht erbleichen: 
das Herrlichste was wir erreichen 
liegt doch im Kreise unsrer Welt. 


7i 


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W as ist mein Leben als ein faden- 
scheinig Stück 

im dunkel flutenden Mantel der Ewigkeit! 
Ich nahms mir nicht ich geb es nicht 

zurück* 

nur im Flattern ist Glück* 
in tausend Jahren ist wieder meine Zeit. 
Und ein Zittern rinnt durch den Mantel hin 
in dem ich ein zuckendes Gestern bin. 


72 


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II. Abteilung 


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MEINER FANNY 


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Und so gehen wir vereint: 
gehen gute schlimme Wege 
schreiten über Sturzbachstege 
da durch Wolken und Geheg 
immer wieder Sonne scheint. 


PERSEPOLIS 

I m blauen Mondlicht 
baden weisse 

hohe breitausladende Treppen* 
Säulenschatten steigen 
über die marmornen Stufen* 
leise 

auf weichen Tatzen 
schleichen Löwen 
lüstern suchend 
über die Stiegen. 



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DER WÄCHTER 

W o vorm Altarschrein das Silbergitter 
in den Weihrauch seine Lanzen sticht 
steht im Schuppenkleid ein bleicher Ritter 
dem das Haar ein Kranz aus Mohn durch- 
flicht. 

Seine schmalen weissen Hände halten 
über schwarzem Schwertkreuz sich ver- 
schränkt* 

tiefe Schnitte sind die Lippenfalten 
und sein Blick ist fern und traumverhängt. 


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SEHNSUCHT DES KNAPPEN 

O ritt ich schon im Waffenkleide aus 
meine süsse Frau mir zu erringen! 
Muss meine Sehnsucht niederzwingen 
verliege mich und kann nicht in den Tag 

hinaus. 

Nur einem Zettel will ich es vertrauen 
wie einzig sie in meiner Seele lebt: 
mit goldnen Fäden ist es eingewebt 
in all mein Tun das Bild von meiner lieben 

Frauen. 


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EIN SCHLOSS 

E in Schloss in Rosenwildnis fast ver- 
steckt* 

In lauen Wogen 

schwimmt über dem Bassin das Schilf be- 
deckt 

der Atem junger Blüten. Dicht umzogen 
von Büschen drin verschlafne Vögel kauern 
ist der gebahnte Kies. Die Wipfel schauern 
da leises Mondesahnen sie besiegt. 

Im Rosenglührot träumt die Marmortreppe . . . 
Und eine lange weisse Seidenschleppe 
schleift langsam durch den gelben Sand. 
Schlank schreitet eine Frau* die blasse 

Hand 

ruht müd an keuscher Hüfte* tief im 

Nacken 

zu schwer für Mädchenschultern schmiegt 
goldblond wie Weizen sich ihr Haar 
an spinnwebfeine alte Ahnenspitzen 
vom Halse gleitend in gesternten Zacken. 
So geht sie still vorbei an Rasensitzen* 
an jenes Sandsteingottes Pfeilgefahr 
des Bogenspanners .... Tief im Weiher 
badet der Mond sein gold und rotes Vliess. 

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Schon sinken rings die bleichen Abend- 
schleier • 

der Duft der Rosen hebt sich schmachtend • 

. . . da . . . der Kies 
knirscht leise unter ihrem Atlasschuh 
der plötzlich zögert* wie erstarrt 
als eine Schlange bauscht die Schleppe sich : 
hoch vom Altane kalt und feierlich 
sieht ihr der Tod verschränkten Armes zu. 
SeinSchatten wächst. So steht er still und 

harrt . . . 


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DER SCHWARZE RITTER 

E in schwarzer Ritter Herrin hält 
im Burghof mit verhüllter Miene* 
so wahr ich deiner Gnade diene: 
er hat nicht Wesen dieser Welt. 

Sein Helm trägt eine glatte Schiene 
sein Harnisch ist von schwarzem Stahl 
sein Ross hat Augen wie Rubine 
sein Wink durchfuhr mich wie ein Strahl. 



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CHRONICA 

S abbioneta kam von fernen Fahrten 
zu seiner Gattin die mit kühlen zarten 
Verbrecherhänden ihm Willkommen bot. 

Er sah in ihre grossen ahnungbangen 
verbuhlten Augen — und im schwarzen 

langen 

Samtmantel neben ihr stand schon der 

Tod. 



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DER BRAVO 

B is zum Spiegel dürft ihr gehen* 
stützet euch auf meinen Arm: 
möget euch noch einmal sehen 
vom blonden Haar bis zu den rosa Zehen 
weiss wie ihr seid und warm. 

Dann aber schöne Frau 
beachtet meine Geberde* 
schliesst die Augen kornblumenblau: 
ich treff euch ins Herz genau 
und leg euch achtsam auf die Erde. 


«5 


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DER ZWERG 

M ich trug meine Mutter ohne Dank: 
sie trug mich von einem Grafen. 
Sie konnte schlecht nur schlafen 
und sang* 

viele trübe Lieder sang sie in der Nacht’ 
und einmal war ich wimmernd aufgewacht. 

Meine Brust ist schwach 
mein Rücken hoch 
mein Haar ist wirr und rot’ 
als Kind schon ach 
wohl weiss ichs noch 
sprang ich verschreckt und steif 
vor Damen durch den Reif’ 
o war ich endlich tot! 


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NOTRE-DAME 

K avaliere bleich und mit schmalen Ge- 
lenken 

den Degenkorb von der Kräusel-Manchette 
zierlich bedeckt* sie denken 
an eine Frau in weissem Spitzenbette* 
sie haben Schach gespielt Hengste geprobt* 
sie singen: Grosser Gott dich lobt 
die gläubige Gemeinde* 
vernichte unsre Feinde! 



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LA DUCHESSE DE 

A uf dem weichen Rasen 
bei dem Marmorbecken 
wo weisse Nymphen braune Tritonen die 

auf Muscheln blasen 
ihrer süssen Leiber sicher lüstern lächelnd 

necken 

will ich meine seidenen Gewänder fallen 
lassen und nackt vor allen 
meinen Kavalieren tanzen. 

Mach mir eine Musik zu dem Ganzen 
weich und kitzelnd wie feine Frauenhaare 
eine wiegende wogende wunderbare 
Musik von Harfen und Geigen, 

Zum Schluss will ich mich dreimal ver- 
neigen 

einen schneeweissenjungenHengstbesteigen 
in die Hände klatschen und galoppieren 
und laut lachen wie sie sich echauffieren 
nach einem halsbeengenden Schweigen. 
Morgen aber wenn ihre Blicke mich küssen 
werden sie alle Verse auf meine Brüste 

machen müssen. 


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HULDIGUNG DES CHEVALIER DE . . . 

AN DIE DUCHESSE DE... 

W ie volle weisse Frühlingsblüten 

rund und mit rosigen zarten Spitzen 
sind deine jungen Brüste Geliebte. 

Über dem schmalen geschmeidigen Leibe 
stehen sie hoch und reifen schwellend 
wie Granaten am biegsamen Stamme. 

Du beugst dich und sie senken sich ruhig* 
du kniest und über die weichen Arme 
gleiten sie mit den rosa Schnäbeln. 

Du stehst und wirfst mit erhobenem Kinne 
dein widerwilliges Haar in den Nacken: 
stolz und fordernd heben sie sich und 

starren. 

Birgst du die drängenden in Spitzen und 

Seiden 

steigen sie wie in Nebelschleiern 
weisse Kuppeln stiller Bergestempel 
ungebändigt unter scheuen Hüllen. 

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WALDFEST 

E in roter schwerer Baldachin 

schwankt über goldenen Lanzen hin 
und sinkt mit Silberquasten tief 
zum weichen Rasen zwischen Stämmen 
uralter Buchen* klagend rief 
hier sonst der Kuckuck und ein scheues Reh 
trat ängstlich spähend aus dem Blätter- 

dunkel. 

Heut rauschen Seiden glänzt Pokalgefunkel 
smaragdner Samt wetteifert mit dem Schnee 
des Hermelins* verwegne Wandrer hemmen 
die blanken Hellebarden stummer Knechte. 
Glatter Damast verhüllt die braunen Moose 
und an den Riesenwurzeln lehnen Degen 
mit zierlichem durchbrochnem Korb. Ge- 
schürzte lose 

Gedanken hüpfen lachend auf den Wegen 
gewundenen Gesprächs : durchküsste Nächte 
belauschte Bäder Kammerkätzchenbeichten* 
und kühne Wünsche schwingen sich im 

leichten 

Reigen der halbentblössten heissen Worte . . 
Die Fürstin lächelt* eine schmale Pforte 
in ihrem liebewarmen Herzen steht 


90 


schon offen dem der den Moment erspäht 
und sich mit einem leisen Katzensprung 
hineinstiehlt braun und schlank und jung. 


9i 


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PORTRÄT DES MARQUIS DE ... . 

H alte mir einer von euch Laßen mein 

Pferd 

hole mir einer von euch Lumpen mein 

Schwert: 

ich liess es bei einer Dame liegen. 

Lass einer von euch Schurken einen Falken 

fliegen: 

ich will ihm nachsehen und mich ins Blau 

verlieren* 

störe mich keiner von euch Tieren! 


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DAS LIEBLINGSROSS 

itz auf mein Pferd auf* probe seinen 


die Wandelbahn im Park das Schloss ent- 
lang* 

lass aus gelindem Trab es langsam galop- 
pieren* 

es hat die Glieder so in seiner Macht 
dass du wenn es beginnt zu lancadieren 
dich freuen wirst an seiner Muskeln Pracht. 
Sieh es gibt acht: 

das Tier weiss wohl dass ich es nun be- 
rede. 

Sieh wie es stolz und glücklich lacht* 
ich ritt das Ross zu mancher Jagd zu 

mancher Fehde. 



Gang 


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DER GESANDTE 

A ls der Gesandte schied ging meine 

Königin 

— sie barg es hinterm Fächer doch ich 

sahs — 

Tränen verwindend zur Fontäne hin* 
das Kleid zu schürzen in dem feuchten Gras 
die übereifrige vergass. 

Er aber braun und schlank voll edler Art 
hat jeden Blick in seiner Macht bewahrt 
hat ehrerbietig sich verneigt und schritt 
dem Gitter zu und nahm in seinem Auge 

mit 

das leise Zucken ihrer schmalen Schultern . . 


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PORTRÄT EINES SPANISCHEN IN- 
FANTEN VON DIEGO VELASQUEZ 

M it blutgemiedener langer schmaler 

Hand 

feinen Fingern die den Duft der weissen 

Rosen fühlen 

manchmal mager und müd in warmen 

Damenhaaren wühlen 
halt ich einen zierlich-kalten Degenkorb 

umspannt. 

Meine Blicke gleiten kraftlos von der glatten 

silbergrauen Wand. 
Von rieselnden leisen Gebeten sind meine 

Lippen schlaff und bleich. 
Ein scharfer Dolchschnitt ist mein ver- 
achtender Mund. 
Ich streichle manchmal einen hohen schlan- 
ken Hund 

manchmal bin ich mit hässlichen Zwergen 

weich : 

ich beschenke sie reich — 
und peitsche sie wieder wund. 

Mit dichten Schleiern schütz ich mich vor 

dem Morgenrot: 
die Sonne hat Pfeile. Pfeile wirken den Tod. 

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ALTE SCHLÖSSER .... 

A lte Schlösser lieb ich mit gemeisseltem 

Wappen überm Portale 
dunkeln Bildern gewaltiger Ahnen im dü- 

stern Saale 

alte Schlösser die von zackiger Höh in 

bewaldete Tale 
aus zerbröckelnden Bogenfenstern schauen* 
Efeu rankt sich darüber: wildzerraufte 

Brauen . . . 

Still der Burghof wo auf breiten Quadern 

die Schritte verhallen 
im verwachsenen Parke fallen 
herbstliche Blätter: Mächtige Stiegen 
träumen 

noch vom gleitenden Schmiegen 
seidner Gewänder 
deren Duft sie bewahrten 
rauschenden festlichen Fahrten 
in Märchen- und Maskenländer .... 

In den Kronen ergrauender Bäume 
nisten grosse Vögel und fliegen 
schwarz und schwer 
um steile Türme hin und her .... 

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ROCOCO 

S chwere silbergraue Portieren* 

weisse Göttergestalten mit grossen leeren 
Augen* verschlafne Consolenuhren* 
possierliche Porzellanfiguren 
auf Marmortischen mit goldenen Beinen* 
schwarze Katzen aus grünen Steinen 
lüstern blinzelnd auf hohen Kaminen*, 
weiche Causeusen hinter Gardinen* 
geblümte vergoldete Garnituren* 
und ein Spinett und die exquise 
Gavotte lehnt noch aufgeschlagen* 
die leicht vergilbten Seiten tragen 
am Rande rechts unten einer Marquise 
zierlich gewölbte Nagelspuren 
die damals hochgemiedert hier 
sass und spielte mit sanft gebogenen 
feinen Brauen mit grossen verlognen 
blauen Augen mit puderbestaubten 
Locken vor Herrn die ans Irdische glaubten 
und an den Hurihimmel auf Erden* 
die mit Spitzenmanchetten und halben 

Gebärden 

in einer sublimen schmalen Manier 
ihr Kräuseljabot aus den Westen zogen 

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und schlanke Rohre träumend bogen 
mit Silberknäufen und Freiherrnkronen* 
die mit dem Parfüm der Sonnenzonen 
ihre heimlichen zärtlichen Aventüren 
feuchteten und mit gewandten Allüren 
den alten Gott in die Grube legten 
über die sie sich schmächtig und höflich 

bewegten 

in kleinen Schritten mit scherzenden 

Worten . . . 

Wer öffnet mir die verriegelten Pforten 
zu dieser Welt der blassen Nüancen 
der Madrigale und Medisancen? 



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GOYA 

I ch habe die lange schwüle Nacht 
bei einer jungen Dame verbracht: 
sie liegt nun und träumt mit offenen Lippen 

von meinem Nacken . . 
Jetzt werd ich malen. Wollt ihr euch packen? 
Steht nicht herum und gafft so ledern! 
Sonst zerr ich euch an euren Agraffenfedern 
oder kitzle diese dünnen Waden 
mit meinem Degen. Ich bin von Gottes- 
gnaden* 

ein Grande bin ich im offenen Hemd* 
ich liebe das Licht das die Welt über- 
schwemmt* 

ich liebe ein Pferd 

das bäumend sich gegen den Zügel wehrt* 
den Juden lieb ich den keiner bekehrt! 
Dem König lass ich sagen* er solle 
klopfen wenn er mich stören wolle. 


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MÜSSET 

I ch liege mit der Cigarette 

bis an den Morgen — o das böse 

Licht! — 

müd ohne Schlaf im Seidenbette 

der liebenswürdigen Ninette 

und kräusle den Rauch zu einem Gedicht. 

Was hast du mit meinem Leben getan! 
wenn ich dich betrachte dumme Kleine 
deine marmornen runden Beine 
fang ich fast zu weinen an 
um die ewig verlorene Eine. 

Ninette du hast verdünntes bleiches 
schnellrieselndes Blut* mein Kopf ist schwer : 
wo nehm ich den Mut für heute her? 
Sänk ich doch in dein faltenreiches 
Morgengewand gehüllt ins Meer! 


* 

ioo 


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PIERROT PENDU 

U nd ich sah dich nachts an der Laterne : 
bleich und traurig hingst du Pierrot* 
trübe schimmerten die späten Sterne 
als der Mond dein alter Freund entfloh. 

Da im Gassendunkel deine Züge 
schmerzlich schienen und gedankenbang 
sann ich über deines Lebens Lüge 
armer Narr am selbstgeknüpften Strang. 

Ach ich hab dich doch nicht abgeschnitten 
rührte leise nur an deine Hand . . . 
Husch* ein Schatten war hinweggeglitten 
der verstohlen mir im Rücken stand. 


ioi 


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ZWEI STUNDEN 

S ein Vater war ihm immer fremd* 
seine Mutter nähte ihr Totenhemd* 
die Schwester aber ging tanzen. 

Und eine Stunde stand vor ihm 
schlank leicht und licht wie die Cherubim : 
und er schnürte den Wanderranzen . . . 

Als er wiederkam war der Vater tot 
die Augen der Mutter tränenrot 
und seine Schwester verraten. 

Und eine Stunde stand vor ihm 
hoch blass und still wie die Seraphim 
und ihre Blicke baten. 

Da hat er seinen Stab genommen . . . 
und ist nie mehr heimgekommen. 


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BÖSE GROSSE VÖGEL 

U nd kamen grosse Vögel durch dieNacht 
mit krummen und verachtend starken 

Schnäbeln- 

sie haben alles Leben schnöd betrachtet 
mit klugen bösen kalten grauen Augen 
und sind in Nebel-Ferne dann geflogen 
mit weithinschattenden und stummen 

Flügeln. 


TOD UND LIEBE 

Z ur Pforte des Glückes trat auf leisen 
Sandalen 

im weissen wallenden Kleide der Tod* 
mit dürren Fingern bog er das Rankenrot 
des Weinlaubs weg* da war dem hohen 

fahlen 

Gaste wehrend ein schmächtiger Knabe 

genaht 

der wangenerhitzte nackte Page der Liebe* 
lächelnd fragte der Wanderer: Glaubst du 

mir bliebe 

sonst kein anderer als dein rosenbestreuter 

Pfad? 


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DER LETZTE 

D ie Nacht steigt über die Berge 
und schattet in mein Verliess- 
tiefatmend schläft mein Scherge 
den man mich richten hiess. 

Herr Jesus in deine guten 
Hände empfehl ich mich 
drin meine Väter ruhten 
fromm tapfer und königlich. 


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DER FIEDLER 

E in Spielmann auf seiner Geige strich* 
das klang so rot so königlich* 
sein hartes Kinn lag auf der Fiedel. 

Ein Knabe ging und stand und blieb* 
und jeder Strich war ein Sensenhieb — 
andern wars nur ein Strassenliedel. 


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HERODIAS 

H erodias erschien: zwei Panther gingen 
gelassen züngelnd schmiegsam ihr zu 

Seiten* 

bei ihrer schmalen Leiber weichem Gleiten 
klirrten die Ketten aus gefeilten Ringen. 

Ein Zwerg begann sogleich mit frechen 

Fratzen 

des Geifermaules rings im Kreis zu höhnen 
lüsterne Blicke unter glatten Glatzen 
die grüssend sich geneigt den Cymbeltönen. 

Zwölf nackte Mädchen unter steilen Brüsten 
goldene Gürtel* ohne Haar und Fehle- 
die Arme hoch gekreuzt vor Kinn und Kehle 
erschauerten vor Wünschen die sie küssten. 

Herodias ein spältiges gerafftes 
silberdurchwirktes grünes Florgewand 
um breite Hüften grüsste mit der Hand- 
kein Leben rann durch ihr genusser- 
schlafftes 


schneebleiches Antlitz mit gefärbten Lidern* 
ihr matter Leib hob sich bei jedem 

Schritte 

und furchtbar funkelte in Nabelmitte 
der riesige Rubin vor ihren Gliedern. 


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DER DICHTER (CINQUECENTO) 

E rwach du meine liebliche Vertraute 
geliebte kleine braune kluge Frau* 
und nun ich dir in klare Augen schau 
hör lächelnd was ich selig dir verlaute. 

Ich habe heute nacht ein blondes Weib 
in Lippen wie von einem Dolch gerissen 
auf ihrem Bette bleich vor Lust gebissen 
vermählt mit ihrem wundervollen Leib. 

Ich habe sie geschlürft wie eine Perle* 
ein Glück genossen wie ein Lautenlied 
im Boot* von Dante Zeilen* als ich schied 
war Frühlingsduft umher wie einer Erle. 

Ich steh geschmeidigt wie nach einem Bad* 
ihr Griechenkörper aber reift mir Verse 
so kostbar wie dein Schmuck* wie deine 

Ferse 

beschwingt und farbig wie ein Pfauenrad. 

Mein Märchenreich ist nicht von dieser Welt 
der ekel nüchternen Alltäglichkeit: 

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die Dichtung ist mein purpurrotes Kleid* 
der Sternenhimmel ist mein Königszelt* 

Ich bin von perikleischem Geblüt* 
kein wüstenbleicher kranker Nazarener: 
schönheitberauscht als letzter der Athener 
lieb ich was nur berückend strahlt und sprüht. 

Ein prunkender Brokat* ein Berberhengst* 
ein funkelnder Pokal* dunkle Falernerglut* 
ein Dolch smaragdenkalt getaucht in Blut* 
du wenn du nackt im Panterfell dich 

schenkst! 


no 


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DIE PFORTE DES TODES 

I n schwarzem Eisen hält am Tor 
das bleiche Haupt vom Helm gekrönt 
der Engel Wacht* und also tönt 
die starke Stimme: Tretet vor! 

Hoch ragt das Gitter* schwarz und still 
die Wipfel drinnen höher noch. 

„So sind aus Qual am Ziel wir doch 
wir die die Sonne nicht mehr will* 

lass ein die Wandermüden!“ Blank 
verweisend hemmt sein Schwert* das Haupt 
schüttelt er weigernd. „Nicht bestaubt 
ist euer Haar von weitem Gang* 

in euem Augen brütet Hass* 
verdrossne Gier keucht drin und glüht. 
Dies aber ist die Weisung: müd 
und milde lächelnd ins Gelass 

trete der Mensch* so ist mein Amt. 
Zurück ins Leben! Kämpft und harrt!“ 
Sein Helmbusch steigt* sein Blick erstarrt 
und das gezückte Schwert erflammt. 

in 


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DAS BILD DER JUNO 

A ls er das Volk mit Palmen und Drom- 
meten 

die weissen Kinder mit bekränzten Haaren 

•« 

geführt von Ältesten sah nähertreten 
und hinter diesen immer neue Scharen 

hat er das Werk mit einem Hieb zer- 
schlagen* 

und also trat er vor die scheue Menge: 
Ichhab dieGöttin tief im Wunsch getragen* 
doch meine Kraft reicht nicht an ihre Strenge. 

Genügte euch mein Werk* es könnte nimmer 
die laute Scham im Busen mir ersticken: 
von ihrem Glanz kaum einen blinden 

Schimmer 

begnadet sie mich Schwachen zu erblicken. 

Ich will euch Krüge zieren leicht mit 

Kränzen 

und euren Toten schlanke Urnen richten 
und Schalen formen Opfer zu kredenzen: 
doch freveln nicht an göttlichen Gesichten! 

1 12 


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INHALTSVERZEICHNIS 


I 


ERSTE ABTEILUNG 
März (1901) 


Mai (1900) 

2 

Kuckuck (1894) 

3 

Vom Kaserafenster (1895) 

4 

Kleine Frau (1896) 

5 

An den Mond (1896) 

6 

Sommerglück (1896) 

7 

Mittagsstille (1896) 

8 

Nixe im Wasserfall (1891) 

9 

Traurige Mär (1897) 

10 

Mögen mich die Alten schelten (1896) 11 

Dragoner (1896) 

12 

Wagenrennen (1897/1904) 

13 

Damals (1898) 

H 

Die iunge Sehnsucht (1897) 

15 

An die Nacht (1897/98) 

16 

Der Weiher (1896/1904) 

17 

Sommernächte (1898) 

18 

Weise-Werden (1898) 

19 

Die Muschel (1897) 

20 

Das Kornfeld (1898) 

21 

August (1898/1904) 

22 

Die Zeit der kleinen Lieder (1897) 

23 

Sterne (1898) 

24 

Ritt ins Leben (1899) 

25 

Wirf die welken Worte weg (1899) 

26 

Der Braut (1899) 

27 


28 


Du (1899) 


Capri (1899/1903) 

29 

Über deine Augenlider (1900) 

30 

Sommerabend (1904) 

3 1 

Morgen (1900/03) 

32 

Feldergang (1899) 

33 

Dein (1900) 

34 

O stille Seele (1900) 

35 

Das Glück (1900/1903) 

36 

Meiner Frau (1901) 

37 

Leise kommt die Nacht (1900) 

38 

Das Lied von der Zeit (1900) 

39 

Ritterlicher Spruch (1897/1904) 

40 

Meinem kleinen Johann Wolfgang 


(1899/04) 

4i 

Schattenspiel (1901/1904) 

42 

Viele Dinge ohne Sinn (1901) 

43 

Erntetag (1904) 

44 

Leise hat nun milde Nacht (1902) 

45 

WasderTagin trägenHänden(i902/o4) 

46 

Zur Cigarette (1902) 

47 

Nacht aus müden Händen (1904) 

48 

Strandfelsen (1900) 

49 

Der Engel (1902) 

5o 

Mondnacht (1902) 

5i 

Ekstase (1902) 

52 

Der Tod (1902) 

53 

Mittag (1901/1904) 

54 

Einem Täufling (1902) 

SS 


Mysterium (1902) 

56 

Herbstabend (1899) 

57 

Leben (1904) 

5 « 

Das grosse Schiff (1901) 

59 

Winter (1899/1900) 

60 

Der Wanderstab (1904) 

61 

Zu den Zielen seiner Träume (1897) 

62 

Glücklich wer in ruhigen Händen (1897) 

63 

Und sind ja doch die Dinge dieser Welt (1900) 

64 

Die Sonne (1898) 

65 

Vorfriihlingsnächte (1904) 

66 

Schnepfenstrich (1901/1904) 

67 

Heimkehr (1900) 

68 

Meiner Mutter (1903) 

69 

Dir (1904) 

7 i 

Was ist mein Leben (1903) 

72 



Und so gehen wir vereint (1900) 
Persepolis (1895) 

Der Wächter (1897) 

Sehnsucht des Knappen (1899) 

Ein Schloss (1894/1903) 

Der schwarze Ritter (1900) 

Chronica (1896) 

Der Bravo (1900) 

Der Zwerg (1902/1903) 

Notre-Dame (1902) 

La duchesse de . . . (1900) 

Huldigung des Chevalier de . . . (1899) 


116 


2Z 

7 » 

79 

80 

81 

13 

84 

15 

86 

12 

88 

89 


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Waldfest (1896) 

90 

Porträt des Marquis de . . . (1899/1900) 92 

Das Lieblingsross (1900) 

93 

Der Gesandte (1900) 

94 

Porträt eines spanischen Infanten (1899) 95 

Alte Schlösser (1899/03) 

96 

Rococo (1896) 

97 

Goya (1899/1900) 

99 

Müsset (1899) 

100 

Pierrot pendu (1900) 

IOI 

Zwei Stunden (1896) 

102 

Böse grosse Vögel (1900) 

103 

Tod und Liebe (1896) 

104 

Der Letzte (1902) 

103 

Der Fiedler (1896) 

106 

Herodias (1901) 

107 

Der Dichter (1896/1902) 

109 

Die Pforte des Todes (1896/1903) 

1 1 1 

Das Bild der Juno (1901) 

112 


Die im Inhaltsverzeichnis gesperrt gedruck- 
ten 27 Gedichte sind, im Einzelnen mehrfach ver- 
ändert, mit Genehmigung des Verlegers, Her- 
mann Seemann Nachfolger in Berlin, dem 
1 902 erschienenen Bande „DasBuch derTage 
und Träume, 2. verbesserte und vermehrte Aus- 
gabe der »Tage und Träume* (1899), mit Buch- 
schmuck von Heinrich Vogeler-Worpswede und 
dem Bilde des Autors“, sowie das Gedicht „Mai“ 
dem ebendort 1902 verlegten Bande , ; Pier rot 
und Colo mb ine oder das Lied von der Ehe. 
Ein Reigen Verse. Mit Buchschmuck von Heinrich 
V ogeler - W orps wede“ entnommen. 


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