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Full text of "Centralblatt Für Bakteriologie, Parasitenkunde Und Infektionskrankheiten. 2. Abt. Band 43.1915"

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CENTRALBLATT 

fur 

Bakteriologie, Parasitenkunde und 
Infektionskrankheiten 


Zweite Abteilung. 43. Band 


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Centralblatt 

fur 

Bakteriologie, Parasitenkunde 
und Infektionskrankheiten 

Zweite Abteilung: 

Allgemeine, landwirtscfaaftlidi - tedhnologisdie Bakteriologie, 

GSrungsphysiologie, 

Pflanzenpathologie und Pflanzensdiutz 

In Verbindung mit 

Prof. Dr. Adametz in Wien, Geh. Reg.-Rat Dr.O. Appel, Biologische An- 
stalt zu Berlin-Dahiem, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. J. Behrens, Direktor der 
biologischen Anstalt zu Berlin-Dahiem, Prof. Dr. M. W. Beijerinck in 
Delft, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Delbruck in Berlin, Alb. Klocker, extr. 
Vorsteher, Carlsberg-Laboratorium in Kopenhagen, Prof. Dr. Lindau in 
Berlin, Prof. Dr. Lindner in Berlin, Prof. Dr.Muller-Thurgau in Wadens- 
wil, Prof. Dr.M.C. Potter, Durham College of Science, New-Castle-upon- 
Tyne, Prof. Dr. Samuel C. Prescott in Boston, Dr. Rommel in Berlin, 
Dr. Erwin F. Smith in Washington, D. C., U. S. A., Prof. Dr.Stutzer in 
Konigsberg i. Pr., Prof, van Laer in Gand, Prof. Dr. C. Wehmer in 
Hannover, Prof. Dr. Weigmann in Kiel und Prof. Dr. Winogradsky 

in Petersburg 

herausgegeben von 

Geh. Reg.-Rat _ . ... . 

Prof. Dr. Oscar Uhlworm und ^ ro Pj*; J* p°J? n,s 

in Washington D. C. 

in Berlin 


43. Band 

Mit 52 Abbildungen im Text und 6 Tafeln 



Jena 

Verlag von Gustav Fischer 

1915 


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COLLEGE Ot AGRICULTURE 


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CentralMatt for Bakt. etc. D. Alt Bd. 43. No. 1|7. 

Ausgegeben am 15. Februar 1915. 


Nachdruck verboten . 

Studien tiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit auf das 
Bakterienleben und den Stoffumsatz im Erdboden. 

[Mitteilung aus: „Statens Planteavls Laboratorium u , Kopenhagen. ] 


Von Harald R. Christensen. 

Mit 2 Tafeln und 21 Textkurven. 

Inhalts-Verzeichnis. Solte 

Einleitung. 2 

I. Untersuchungen iiber das Verhalten von Azotobacter der Beschaffen- 
heit des Bodens gegeniiber. 4 

A. Bedingungen fiir das Vorkommen und die Verbreitung Azotobac¬ 
ter 8 im Erdboden. 4 

B. Das Verhaltnis von Azotobacter verschiedenen Substanzen gegen- 

iiber.15 

C. Die Bedeutung der biologischen Basizitatsbestimmung (der Azoto¬ 

bacter probe) bei Untersuchungen iiber die „Kalkbediirftigkeit“ des 
Bodens.34 

D. Biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens an „Alkalikarbonaten“ 46 

E. Biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens an leicht loslicher Phos- 

phorsaure.48 

II. Untersuchungen iiber die mannitvergarende Fahigkeit des Bodens in ihrem 
Verhaltnisse zu der Bodenbeschaffenheit.54 

A. Die Bedingungen der Mannitvergarung in Mannitnahrfliissigkeiten mit 

Erdezusatz.54 

B. Die Bedingungen der Mannitvergarung in Mannitnahrfliissigkeiten ohne 

Erdezusatz.57 

C. Das Vorkommen der mannitvergarenden Mikroben.61 

III. Untersuchungen iiber die peptonzersetzende Fahigkeit des Bodens in ihrem 

Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit.64 

A. EinfluB verscliiedener Substanzen auf die Peptonzersetzung in Pepton- 

losung ohne Erdezusatz.66 

B. EinfluB verachiedener Substanzen auf die Peptonzersetzung in Pepton- 

losung mit Erdezusatz.74 

1. Die peptonzersetzende Fahigkeit der Humusboden.75 

2. Die peptonzersetzende Fahigkeit der Mineralboden.80 

IV. Untersuchungen iiber die zellulosezersetzende Fahigkeit des Bodens in ihrem 

Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit.92 

A- Die zellulosezersetzende Fahigkeit verschiedener Boden.95 

B. Bedingungen der Zellulosezersetzung.105 

1. Bedingungen der Zellulosezersetzung in Humusboden.106 

2. Die Bedingungen der Zellulosezersetzung in Mineralboden ..... 128 

V. Untersuchungen iiber die nitrifizierende Fahigkeit des Bodens.134 

VI. t)bersicht iiber die Hauptresultate der Untersuchungen. SchluBbemerkungen 137 
Litersturverzeichni 8.160 

Zwefte Abt. Bd. 43. 1 



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2 


Har&ld R. Christensen, 


Einleitung. 

Zu Anfang des neuen Jahrhunderts erschien eine Abhandlung von T h. 
Remy (1902), in welcher ein neues Prinzip der mikrobiologischen Boden- 
forschung angegeben wurde. Anstatt Keimzahlungen und Artbestimmungen, 
welche seiner Ansicht nach fiir die landwirtschaftliche Bodenuntersuchung 
belanglos sind, schlagt Remy vor, Untersuchungen anzustellen, welche 
auf die Bestimmung der lntensitat der verschiedenen Umsetzungen 
im Boden direkt abgezielt sind. 

Nach diesem Prinzip impft man verschiedene, den einzelnen Umsetzungen 
besonders angemessene Nahrfliissigkeiten mit einer groBeren Menge Erde 
(10 Proz. des Gewichts der Fliissigkeit) und nimmt eine quantita¬ 
tive Bestimmung des Umsetzungsgrades vor. Obwohl von vornherein 
zu erwarten war, dab die Umsetzungen in ziemlich zufalliger Weise ver- 
laufen und die Resultate ziemlich schwankend sein wiirden, haben die Unter¬ 
suchungen von Remy und mehreren anderen Forschem doch eine ziem¬ 
lich befriedigende Ubereinstimmung der Resultate gezeigt, wenn eine so 
groBe Menge Impferde, wie sie von Remy vorgeschlagen ist, und bei 
vergleichenden Untersuchungen stets gleich groBe Erdmengen verwendet 
werden. Bei Anwendung kleinerer Mengen von Impferde (1—2 Proz.) hat 
es sich bei von L o h n i s (1904) vorgenommenen Untersuchungen heraus- 
gestellt, dafi die Bestimmungen weniger zuverlaBlich werden. 

Es scheint demnach, als ob von einem gewissen Zustand 
der Fliissigkeiten, der durch den Zusatz der Erde hervorgerufen ist, ge- 
sprochen werden kann, welcher Zustand bei Anwendung einer groBeren 
Erdmenge in ausgesprochenerem MaBe als bei Anwendung einer kleineren 
Menge zutage tritt, wobei auch die charakteristischen physiologischen Eigen- 
schaften des Bodens im ersteren Fade scharfer als in dem letzteren mar- 
kiert werden. Die Eigenschaften des Bodens, auf deren Bestimmung bisher 
besonderes Gewicht gelegt wurde, sind die Nitrifikationsfahigkeit, die De- 
nitrifikationsfahigkeit, die Verfaulungsfahigkeit (die Fahigkeit, organische 
stickstoffhaltige Stoffe zu zersetzen) und die stickstoffbindende FAhigkeit. 
Die lntensitat der Umsetzungen wird durch Angabe des Umsetzungs¬ 
grades imVerhaltnis zur Zeit ausgedrtickt. 

Die Remy schen Methoden sind seit ihrem Erscheinen in mehr oder 
weniger modifizierter Form von verschiedenen Forschem in Anwendung ge- 
bracht worden; von diesen sollen hier besonders Barthel, Buhlert, 
und Fickendey, Lipman, Lohnis und Wohltmann ge- 
nannt werden, welche iibereinstimmend dargelegt haben, dafi man durch 
diese Methoden in manchen Fallen treffende Ausdriicke fiir die charakte¬ 
ristischen Unterschiede des Bodenzustandes erhalten kann. 

Nach Ansicht des Verf. hat es jedoch bisher in zu hohem Grade an 
Bestrebungen gefehlt, die darauf hinzielen, einige Aufklarung iiber die Frage 
zu finden, bis zu welchem Grade die bei diesen oder anderen mikrobiologi¬ 
schen Bodenuntersuchungen konstatierten Verschiedenheiten entweder auf 
rein physikalische oder chemische oder aber auf biologische Verhaltnisse 
der betreffenden Boden zuriickzufuhren sind. 

Allgemein genommen wird man den mikrobiologischen Zustand 
des Bodens, womit hier die qualitative und quantitative 
Z u s a m m e n s e t z u n g seiner Mikr of lora und Mikrof auna 
gemeint wird, als einen Gesamtausdruek seiner augenblicklichen physika- 
lischen und chemischen Beschaffenheit auffassen konnen. Mittels der auf 


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Studien fiber den EinfluB der Bodenbesohaffenheit etc. 


3 


dem R e m y schen Prinzip fuBenden Methoden ist man aber nicht imstande, 
die Wirkung der einzelnen mitwirkenden Faktoren auf die Stoffumsetzung 
analysieren zu konnen und kann aus diesem Grunde die gewonnenen Re- 
sultate nicht im erwiinschten Grade generalisieren. 

Sucht man durch Stoffumsetzungsversuche fiir den mikrobiologischen 
Zustand des Bodens reine AusdrUcke zu erbringen, was ohne Zweifel der 
HaupUweck aller nach dem R e m y schen Prinzip ausgefiihrten Unter- 
suchungen gewesen ist, so muB man von vornherein verlangen, daB in 
dem Substrate, wo die Stoffumsetzung vor sich gehen soli, alle fiir eine maxi¬ 
male Umsetzung des betreffenden Stoffes notwendigen Faktoren vorhanden 
seien, so daB Verschiedenheiten des physikalischen oder chemischen Zu- 
standes der untersuchten Boden bei der Stoffumsetzung keine Wirkung 
ausiiben konnen. Dieses Verlangen wird man indessen in manchen Fallen 
schwerlich erfullen konnen, und es ist jedenfalls nicht bei alien von R e m y 
fiir Stoffumsetzungsversuche vorgeschlagenen Substraten erfiillt worden. 
Die chemische Zusaramensetzung 1 ) der in die Losung ubertragenen 
Erde wird daher neben ihrer mikrobiologischen Beschaffenheit den Verlauf 
und Grad der Stoffumsetzung beeinflussen konnen. 

Durch das vom Verf. (1906) vorgeschlagene Impfungsprinzip, 
wonach man zum Vergleich mit den gewohnlichen, mit Erde geimpften, elek- 
tiven Nahrsubstraten andere Nahrsubstrate beiseite stellt, die auBer mit 
Erde auch mit einer sehr reichlichen Menge derjenigen Mikroben, welche 
die Stoffumsetzung in dem betreffenden Substrate veranlassen, geimpft 
werden, hat man, indem man in den letzterwahnten Kulturen eine Ausglei- 
chung eventueller Unterschiede des mikrobiologischen Zustandes der ein¬ 
zelnen Boden vomimmt, ein Mittel zur Aufklarung daruber, inwiefem die 
Ursachen des verschiedenen Verhaltens der Boden in erster Linie auf eine 
verschiedene Zusammensetzung der Mikroflora oder vielmehr auf eine ver- 
schiedene chemische Zusammensetzung zuruckzufuhren sind. Durch Va- 
riieren der Verh&ltnisse in den „geimpften“ Kulturen 2 ) ist ferner fiir die Be- 
stimmung der Art der chemischen Faktoren, welche unter den gegebenen 
Bedingungen fiir die Zusammensetzung der Mikroflora und fiir den Grad 
der Stoffumsetzung maBgebend geweseD sind, eine Moglichkeit geboten. 

Von diesem Prinzip ausgehend, hat der Verf. eine Reihe Untersuchungen 
betreffend das Bakterienleben und die Stoffumsetzung im Erdboden vor- 
genommen, und die Resultate dieser Untersuchungen, welche iibrigens zum 
groBcn Teil bloB als rein orientierend zu betrachten sind, finden sich in der 
vorliegenden Abhandlung dargelegt. 


*) Wean die Umsetzungsversuche in Fliissigkeiten vorgenommen werden, ver- 
wischt man die Verschiedenheiten des physikalischen Zustandes der einzelnen Boden 
und erhiilt keinen Ausdruck fiir denselben; einen solchen wird man nur dann verschaffen 
konnen, wenn man die Umsetzungen im Boden selbst, wie er vorliegt, vor sich gehen 
liiUt ; dieses ist denn auch von verschiedenen Verff. vorgeschlagen worden. Neben der- 
artigen Untersuchungen werden doch (was iibrigens haufig bestritten wird) auch die 
mit flussigen Kulturen angestellten Untersuchungen stets eine wesentliche Bedeutung 
ha ben, indem man, wie erwahnt, durch dieselben gerade die Wirkung der verschiedenen 
physikalischen Beschaffenheit eliminieren kann und damit einen reinen Ausdruck fiir 
den chemischen Zustand des Bodens erhalt. 

*) Die, auBer mit Erde, mit bestimmten Mikroorganismen infizierten Kulturen 
werden in dem Folgenden als „geimpfte“ Kulturen, wahrend die bloB mit Erde infi¬ 
zierten Kulturen als „nicht geimpfte“ bezeichnet werden. 


1 * 


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4 


H a r a 1 d R. Christensen, 


I. Untersuchungen iiber das Yerhaltcn Azotobacters der Beschaffenheit dcs 

Bodens gegeniiber. 

A. Bedingungen fur das Vorkommen und die V e r - 
breitung Azotobacters im Erdboden. 

In friiher veroffentlichten Arbeiten habe ich (1906) die Resultate einer 
Reihe Untersucbungen iiber das Vorkommen und die Verbreitung des A z o t o - 
bacter chroococcum in danischen Ackerboden mitgeteilt. Es wurde 
durch diese Untersuchungen dargetan, dab Azotobacter lange nicht 
in alien Kulturboden vorkommt, und dab zwischen seinem Vorkommen und 
andercrseits der Reaktion und Basizitat des Bodens ein gewisser Zusam- 
menhang besteht, ein Nachweis, welcher dazu geftihrt hat, dab ich vorge- 
schlagen habe, diese Bakterie als Reagens bei der Bestimmung des „Kalk- 
bediirfnisses” 1 ) des Bodens zu benutzen. 

Die Mitteilung, dab es eine grobe Anzahl von gebauten Boden gibt, in 
welchen Azotobacter nicht vorkommt, war der gewohnlichen Auf- 
fassung von dem Vorkommen und der Verbreitung dieser Bakterie wider- 
sprechend, indem beinahe von alien Seiten behauptet wurde, dab Azoto¬ 
bacter in alien gebauten Boden vorkomme 2 ). 

Schon vor ca. 10 Jahrcn wurde jedoch von B u r r i (1904) mitgeteilt, 
dab er in einem Drittel der von ihm untersuchten schweizerischen Boden 
das Vorkommen von Azotobacter nicht konstatieren konne, und 
das naehste Jahr von Hugo Fischer (1905), dab diese Bakterie in den 
nicht gekalkten Parzellen des Versuchsfeldes in Bonn-Poppelsdorf nicht 
vorkomme, dagegen aber regelmabig in den gekalkten Parzellen. In jiingster 
Zeit sind indessen verschiedene Angaben erschienen, nach welchen Azoto¬ 
bacter nicht die allgemeine Verbreitung, wie bisher allgemein ange- 
nommen, besitzt. 

So bchaupten Voorhees, Lipman und Brown (1907), auf 
eine Reihe Untersuchungen iiber das Auftreten des Azotobacter ge- 
stiitzt, dab diese Bakterie keineswegs in alien Boden vorhanden sei, und 
auch diese Verff. geben an, dab sie am haufigsten in solchen Boden vor¬ 
komme, welche eine Zufuhr von Kalk erhalten haben. In einer Abhandlung 
von T h. R e m y (1907) wird ebenfalls darauf aufmerksam gemacht, dab 
es viele Boden gibt, in welchen Azotobacter nicht vorhanden ist, 
und zu einem ahnlichen Resultat kommt auch A. Koch (1909), wahrend 
H e i n z e noch 1910 behauptet, dab es iiberhaupt keinen azotobacter- 
freien Boden gebe. Das Nichtvorkommen von Azotobacter ist nach 
R e m y (1906) ein Ausdruck dafiir, dab der Boden sich in einem, in landwirt- 

*) Wenn wir hier und spa ter von Bediirfnis des Bodens an einem bestimmten Stoffe 
reden, so ist ein Zustand des Bodens gemeint, welcher dadurch gekennzeichnet ist, 
daB der betreffende Stoff in zu geringer Menge fur eine maximale Entwicklung der 
Pflanzen unter den gegebenen Verhaltnissen vorhanden ist. Es muB aber hervorgehoben 
werden, daB es eigentlich nicht korrekt ist, wenn man von einem Bediirfnis des 
Bodens an irgendeinem Stoffe spricht; man kann mit Recht nur von dem Be* 
diirfnis der Pflanzen an verschiedenen Stoffen sprechen. Da die Bezeichnung 
„Bediirfnis“ in der erwahnten Bedeutung indessen nicht allein in der danischen, son- 
dern auch in der ausliindischen landwirtschaftlich-wLssenschaftlichen Literatur allgemein 
verwendet wird, und das es mir nicht gelungen ist, ein anderes einzelnes Wort zu finden* 
das den erwahnten Bodenzustand ausdriicken konnte, so war es notwendig, das Wort 
auch bei dieser Gelegenheit zu benutzen. Eine eingehende Besprechung des Begriffes 
„Kalkbediirfnis“ 1st in dem Kapitel C, p. 34, gegeben. 

2 ) Ausfiihrliche Literaturangaben, diese Frage betreffend, findet man in L 6 h - 
n i s, Handbuch der landwirtschaftlichen Bakteriologie. Berlin 1910. p. 683. 


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Studien iiber den Einfluli der Bodenbeschaffenheit etc. 


5 


schaftlicher Beziehung ungunstigen Zustande befindet, und er driickt diese 
Ansicht folgendenveise aus (p. 36): 

„Durch zahlreiche erganzende Untersuchungen wurde festgestellt, daO Azoto- 
b a c t e r fur die bakterielle Diagnose der Ackerboden allgemein eine weittragende Be- 
deutung besitzt. Bodengare geht mit reichiicher Azotobacter - Entwickiung 
Hand in Hand, wahrend Fehlen von Azotobacter einen der Fruchtbarkeit nach- 
teiligen Bodenzustand anzeigt.“ 

Und spater (p. 38): 

„Das Verhalten der Ackerboden gegenuber Beijerinckscher Mannitlosung 
ist zweifellos ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel der bakteriellen Bodenunter- 
suchung. “ 

Wie von mir schon hervorgehoben wurde (1906), meint also auch R e m y, 
dab man mittels Untersuchungen iiber das Verhalten der Boden der Beije¬ 
rinck schen Mannitlosung gegenuber sich einen Ausdruck fur deren Zustand 
verschaffen kann, und seine Untersuchungen deuten ebenfalls darauf hin, 
dab es besonders die Reaktion und der Gehalt des Bodens an basischen Sub- 
stanzen sind, die dessen Verhalten der Mannitlosung gegenuber, sowie auch 
dessen allgemein mikrobiologischen Zustand bedingen. 

In Verbindung mit den sehr umfassenden Untersuchungen iiber Me- 
thoden zur Bestimmung des „Kalkbediirfnisses“ des Bodens, welche in den 
Jahren 1907—1909 von den zusammenwirkenden danischen landwirtschaft- 
lichen Vereinen (Harald R. Christensen und 0. H. Larsen 
[1910 u. 1911]) bewerkstelligt wurden, habe ich, um die Frage nach dem 
Verhaltnis zwischen dem Auftreten von Azotobacter und anderer- 
seits der Reaktion und Basizitat des Bodens noch weiter zu beleuchten, 
eine Reihe von Untersuchungen iiber das Vorkommen des Azotobacter 
vorgenommen. Das hierbei befolgte Verfahren ist von der biologischen Ba- 
sizitatsbestimmung 1 ) (der Azotobacter probe, siehe des n&heren p. 34) 
nur dadurch verschieden, dab die beiden angewandten Nahrfliissigkeiten, 
die kalkhaltige und die kalkfreie Mannitlosung, nicht mit Azotobacter 
geimpft, sondern blob mit den Boden im natiirlichen Zustande beiseite ge- 
stellt wurden. In der kalkhaltigen Fliissigkeit sind 
alle Bedingungen fiir eine kr&ftige Azotobacter- 
Entwicklung vorhanden, und man wird daher annehmen kon- 
nen, dab ein Fehlen der Azotobacter -Entwickiung in denjenigen 
Kolben, welche diese Fliissigkeit enthalten, in der Regel auf das Nichtzu- 
gegensein des Azotobacter in den untersuchten Boden zuriickzu- 
fiihren ist. In den Kolben ohne Kalk kann ein Fehlen der Azotobac¬ 
ter - Entwickiung, auber auf das Nichtvorhandensein der Bakterie, auch 
auf einen Mangel an basischen Stoffen im Boden zuriickzufuhren sein. 

Die Untersuchung umfabt im ganzen 145 Bodenproben, welche samt- 
lich den nicht gekalkten Parzellen in den Feldversuchen zur Bestimmung 
des „Kalkbediirfnisses“ des Bodens entstammen. 

Die Bodenproben wurden gleich nach der Probenahme an das Laboratorium ein- 
gesandt und schleunigst in Arbeit genommen (in der Begel am Tage der Ankunft oder 
am folgenden Tag). Die Kulturkolben wurden nicht sterilisiert 2 ), sondern unmittelbar 


*) Uber das Verfahren bei dieser wie auch bei den in dem Folgenden erwahnten 
Bestimmungen sind in fruheren Abhandlungen ausfiihrliche Mitteilungen gegeben (Ha¬ 
rald R. Christensen, 1906. p. 110—119, sowie Harald R. Christensen 
und O. H. Larsen, 1911. p. 357—360.) 

*) Es ist bei bakteriologischen Untersuchungen der oberen Schichten des Bodens 
nicht moglich, eine zufallige Infektion vollkommen zu vermeiden, und eine solche 
scheint denn auch — nach den vorliegenden wie auch nach anderen Untersuchungen 
zu urteilen — niemals, hochstens nur ganz ausnahmsweise, in den Resultaten der Stoff- 


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6 


Haraid R. Christensen, 


vor dem AufgieBen der Nahrfliissigkeiten mit verdiinnter Salzsaure, dann sorgfaltig 
mit flieBendem Leitungswasser und darauf mit destilliertem Wasser ausgespult. Nach 
dem AufgieBen der Nahrfliissigkeiten wurden die Kolbenhalse mit reinen Baumwoll- 
stopseln versehen. Die Erde wurde auf reinen Papierstiicken abgewogen, \md es wurde 
natiirlich ein neues Stiick Papier fur jede Probe genommen. Die beim Abwagen der 
Boden benutzten Glasspateln wurden vorher flambiert. 

Die Resultate dieser Untersuchung gehen aus Tabelle 41, p. 148, wo 
sie mit den Resultaten anderer Untersuchungen zusammengestellt sind, 
sowie auch aus den Ubersichtstabellen 1—7 hervor. Die letzteren umfassen 
jedoch nur Boden, bei welchen samtliche Observationen durchgefiihrt wurden. 


Tabelle 1. 

Verhaltnis zwischen Azotobacter-Entwicklung in „g e - 
impf ten“ und „ungeimpf ten“ Kulturen. 


,Geimpfte Kulturen 1 ' 

Kalkfreie Mannit- 
losung 1 ) 


Keine 

Azoto- 

bacter- 

veget. 


An- 

zahl 


o/ 

/o 


Schw. 

Azoto- 

bacter- 

veget. 


An- 

zahl 


% 


Kraftige 

Azoto- 

bacter- 

veget. 

An-j 0/ 
zahl! /0 


,Ungeimpfte Kulturen 1 * 


Kalkfreie Mannit¬ 
losung 


Keine 

Azoto- 

bacter- 

veget. 


An- 

zahl 


o/ 

/o 


Schw. 

Azoto- 

bacter- 

veget. 

An- 
zahli 


! % 


Kraftige 

Azoto- 

bacter- 

vegct. 

^ n " j o/ 

zalil /0 


Kalkhaltige Mannit- 
losung 


Keine 

Azoto- 

bacter- 

veget. 


An- 0/ | An- 
zahl /0 * zahl 


Schw. 

Azoto- 

bacter- 

veget. 


o/ 

/o 


Kraftige 

Azoto- 

bacter- 

veget. 

An- 
zahl 


o/ 

/o 


64 


37 


23 


16 


68 


47 


93 


64 


49 


34 


77 


63 


62 43 


Ohne 

Azoto- 

bacter- 

veget. 

An- 
zahl 


Mit 

Azotobacter- 

vegetation 


o/ 

/o 


Anzahl 


o/ 

/o 


Ohne 

Azoto- 

bacter- 

veget. 

An- 


Mit 

Azotobacter- 

vegetation 


Ohne 

Azoto- 

bacter- 

veget. 


Mit 

Azotobacter- 

vegetation 


zalil 


0 / 

/o 


Anzahl 


o/ 

o 


An¬ 

zahl 


o/ 

/o 


Anzahl 


o 

/O 


54 


37 


91 


63 


93 


64 


52 


77 


53 


68 


47 


Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, kommt Azotobacter noch weniger 
haufig vor, als man nach den Resultaten der Untersuchungen mit den „ge- 
impften“ Kulturen erwarten konnte. Wahrend namlich in den letzteren 
bloB bei 37 Proz. der untersuchten Boden eine Azotobacter - Ent- 
wicklung nicht stattgefunden hat, fehlt eine solche in den „nicht geimpften“ 
bei Verwendung der kalkfreien Mannitlosung in 64 Proz. und bei Verwen- 
dung der kalkhaltigen Mannitlosung, wo, wie gesagt, alle Bedingungen fiir 
eine kraftige Entwicklung der Bakterie vorhanden sind, in 53 Proz. der 
untersuchten Falle. — Azotobacter-Entwicklung findet 
also bei weitem nicht in alien Fallen statt, wo die 
Bedingungen fiir eine solche vorhanden gewesen 
sind, und fehlende Azotobacter -Entwicklung in den „nicht ge- 

umsetzungsversuche zur Geltung zu kommen. Die sehr umstandliche und zeitraubende 
Arbeit mit absoluter Sterilisation samtlicher benutzten Fliissigkeiten, Behalter, In¬ 
strumente usw. ist daher recht nutzlos, wenn im iibrigen so reinlich wie moglich ge- 
arbeitet wird. 

x ) In „geimpfter“ kalkhaltiger Mannitlosung wird in alien Fallen eine kraftige 
Azotobacter - Entwicklung hervorgebracht (siehe Tabelle 41). 


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Studien fiber den Einflofi der Bodenbeschaffenheit etc. 


7 


impften“ Kulturen braucht daher kein Ausdruck fiir einen bestimmten 
chemischen Bodenzustand zu sein, sondem ist sehr haufig ein Ausdruck 
fiir einen rein biologischen Bodenzustand (Nichtzugegensein des Azoto- 
b a c t e r). — Ob in erster Linie der cheraische oder der biologische Zustand 
des Bodens die Ursache der fehlenden Azotobacter -Entwicklung ge- 
wesen ist, laBt sich bei jedem einzelnen Boden durch einen Vergleich zwischen 
den Untersuchungsresultaten mit den „geimpften“ und den „nicht-geimpften“ 
Kulturen bestimmen (siehe Tab. 41). 

Schon eine fliichtige Betrachtung der Tabelle 41 laBt deutlich erkennen, 
daB Azotobacter um so h&ufiger vorkommt, je basischer der Boden 
ist, eine Tatsache, die in den Gbersichtstabellen 2—6 noch scharfer her- 
vortritt 1 ). 

Tabelle 2. 

Verhaltnis zwischen der Azotobacter-Entwicklung in „ge> 
impf ter“ kalkfreier Mannitlosung und andererseits dem 
Vorkommen des Azotobacter. 


Azotobacterentwicklung ) 
in „geimpfter“ kalkfreier 
Mannitlosung 

Anzahl 

Boden 

i 

Mit Azotobacterentwicklung 
(„ungeimpfte“ Kulturen**) 

Kalkfreie Mannit- Kalkhaltige Mannit- 

losung losung 

Anzahl | % Anzahl | % 

Keine. 

52 

0 

0 

2 

4 

Sehr schwache. 

7 

0 

0 

1 

14 

Schwache. 

16 

1 

6 

6 

87 

Ziemlich kraftige .... 

6 

. 1 

17 

3 

60 

Kraftige. 

61 

50 

86 

57 

93 


In den Fallen, wo bei „Impfung“ in der kalkfreien Mannitlosung keine 
Azotobacter - Entwicklung hervorgerufen wurde, wird eine solche na- 
tiirlieh auch niemals in der entsprechenden „nicht-geimpften“ Fliissigkeit 
auftreten, und — wie aus der Tabelle 2 ersichtlich — b 1 o B rein a u s - 
nahmsweise in der n i c h t - g e i m p f t e n kalkhaltigen 
Nahrfliissigkeit; auBerdem geht es aber mit groBer Deutlichkeit 
aus den Untersuchungen (Tabelle 2) hervor, daB diejenigen Boden, die in der 
kalkfreien „gcimpften“ Mannitlosung nur eine verhaltnismaBig schwache 
Azotobacter -Entwicklung (3 oder weniger) veranlassen konnten, und 
die sich dadurch als verhaltnismaBig basenarme Boden bekunden, sehr selten 
in der „nicht-geimpften“ kalkfreien Losung Azotobacter - Entwick¬ 
lung veranlassen. In der kalkhaltigen Mannitlosung veranlassen die Boden 
dieser Gruppe dagegen sehr haufig das Auftreten einer Azotobacter- 
Vegetation, und um so haufiger, je basischer sie bei der biologischen Basizi- 
tatsbestimmung ausgefallen sind, ein Kesultat, das vermeintlich so gedeutet 
werden muB, daB Azotobacter ziemlich haufig in Boden von diesem 

*) Bei der in diesen Tabellen (sowie in den Fig. 1—6) vorgenommenen Zusam- 
menstellung sind die Humusboden (Torf- und Moorbbden) nicht mitgenommen. Das 
Material umfaBt daher bloB gewohnliche gebaute Ackerboden (Mineralboden). 
a ) In dieser Tabelle umfaBt 

„Keine Azotobacter - Entwicklung die Noten . . 0 und 0—1 
„Sehr schwache „ „ „ . . 1 „ 1—2 

,,Schwache „ „ „ . . 2 „ 2—3 

, t Ziemlich kraftige „ „ „ . . 3 

„Kraftige „ „ . . 4 

Uber die Bedeutung der Noten siehe im iibrigen Tabelle 41, p. 148. 


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8 


Harald R. Christensen 


Charakter vorkommt, sich aber bei dem geringen Gehalt an basischen Sub- 
stanzen nicht zu entwickeln vermag (siehe spater p. 9). Diejenigen Boden, 
welche bei der biologischen Basizitatsbestimmung einen hinlanglichen Gehalt 
an basischen Substanzen fiir eine maximale Azotobacter-Entwick- 
lung zeigten, haben in den allermeisten Fallen sowohl in der kalkfreien als 
in der kalkhaltigen Mannitlosung eine Azotobacter -Entwicklung 
veranlaBt; dieselbe ist jedoch etwas haufiger in der letzteren Losung als in 
der ersteren. 

Zu entsprechenden Rcsultaten kommt man, wenn man das Auftreten 


Tabelle 3. 

Verhaltnis zwischen Keaktion des Bodens und Vorkommen 

des Azotobacter. 


Keaktion 

(Lakmuslosung) 

Anzahl 

Boden 

Mi 

Kalkfreie 

los 

Anzahl 

fc Azotobact 

* Mannit- 
ung 

% 

erentwicklu 

Kalkhaltij 

los 

Anzahl 

Ag 

£e Mannit • 
ung 

L % 

Sauer. 

11 

0 

0 

0 

0 

Schwach sauer. 

11 1 

0 

0 

1 

9 

Neutral — schw. sauer. . 

7 

0 

0 

0 

0 

Neutral. 

39 

0 

0 

7 

18 

Neutral — schw. alkalisch 

4 

0 

0 

0 

0 

Schwach alkalisch .... 

25 

10 

40 

17 

88 

Alkalisch. 

23 

20 

87 

22 

96 

Stark alkalisch. 

22 

22 

100 

22 

100 

Sauer . 

22 

0 

0 

1 

5 

Neutral. 

50 

0 

0 

7 

14 

Schwach alkalisch .... 

25 

10 

40 

17 

68 

Alkalisch. 

45 

42 

98 

44 

98 


Tabelle 4. 

Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an chlor¬ 
amine n i u m 1 6 s 1 i c h e m Kalk und andererseits dem Vorkom¬ 
men des Azotobacter. 


% Chlorammonium 
loslich CaO 

Anzahl 

Boden 

Mi 

Kalkfreie 

los 

Anzahl 

b Azotobact 

Mannit- 

ung 

Of 

A0 

erentwicklu 

Kalkhaltij 

los 

Anzahl 

ng 

ge Mannit- 
ung 

0/ 

/o 

0,00—0,05 

13 

0 

0 

1 

8 

0,06—0,10 

14 

0 

0 

0 

0 

0,11—0,15 

21 

1 

5 

2 

10 

0,16—0,20 

19 

2 

11 

7 

87 

0,21—0,25 

25 

11 

44 

17 

68 

0,26—0,30 

9 

5 

56 

6 

67 

0,31—0,35 

10 

7 

70 

9 

90 

0,36—0,40 

11 

10 

91 

10 

91 

Uber 0,40 

19 

16 

84 

17 

89 

0,00—0,10 

27 

0 

0 

1 

5 

0,11—0,20 

40 

3 

7 

9 

22 

0,21—0,30 

34 

16 

47 

23 

68 

0,31—0,40 

21 

17 

81 

19 

90 

tlber 0,40 

19 

16 

84 

17 

89 


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Studien iiber den EinlluB der Bodenbeaohaffenheit etc. 


9 


des Azotobacter zur Reaktion des Bodens in Relation stellt (Tab. 3), 
femer zum Gehalt an chlorammoniumloslichem Kalk (Tabelle 4), welch er 
— wie frtiher vom Verf. und 0. H. L a r s e n (1911, p. 366) hervorgehoben — 
in den meisten Fallen als ein ziemlich direkter Ausdruck fiir die Basizitat 
des Bodens angesehen werden kann; endlich auch zum Gehalt an Karbo- 
naten (Tabellen 5 und 6). 

Was nun das Verh&ltnis zwischen Reaktion des Bodens und Vorkom- 
men des Azotobacter betrifft (Tabelle 3), so wird man die inter- 
cssante Tatsache wahrnehmen, da6 in der kalkfreien „n i c h t - 
geimpften“Mannitlosung niemals Azotobacter-Ent- 
wicklung aufgetreten ist, wenn die in die Fliissig- 
keit eingefuhrte Erde nicht alkalisch war. Ist der 
Boden blob schwach alkalisch, so wird die Azotobacter -Entwick- 
lung sogar verhSltnismabig selten, indem nur ein wenig mehr als a / 3 der so 
reagierenden Boden eine solche veranlabt haben. Da nun ungef&hr die Halfte 
der neutralen Boden und so gut wie alle schwach alkalischen Boden eine 
mehr oder weniger kraftige Azotobacter -Vegetation in der „ge- 
impften“ kalkfreien Mannitlosung gegeben haben (siehe Tabelle 41 und 
Harald R. Christensen, Poul Harder und F. K61 pin- 
R a v n 1909, p. 445), so labt diese Erscheinung sich ja allgemein genom- 
men nicht dadurch erklaren, dab die betreffenden Boden eine fiir eine Azoto¬ 
bacter- Entwicklung zu geringe Menge basischer Substanzen enthalten 
hatten, auch nicht dadurch, dab Azotobacter absolut alkalische Re¬ 
aktion zu seiner Entwicklung verlangt, sondem sie kann, wie schon oben 
angedeutet, nur dadurch begriindet werden, dab diese Bakterie 
die Konkurrenz mit der sonstigen Mikroflora des 
Bodens nicht bestehen kann, wenn nicht ein ge- 
wisser Uberschub an basischen Substanzen im Bo¬ 
den vorhanden ist. Bei ausgesprochen alkalischer Reaktion ist ja 
auch in den allermeisten, und bei stark alkalischer Reaktion 
in alien F&llen Azotobacter -Entwicklung nachgewiesen wor- 
den. — In der kalkhaltigen Mannitlosung, welche das iiberhauptige Vor- 
kommen von Azotobacter in den untersuchten Boden nachweisen 
soil, wurde bei den sauren Boden blob in e i n e m Falle Azotobacter- 


Tabelle 6. 

V erhaltnis zwischen dem rausen des Bodens mit Saure" 
und dem Vorkommen des Azotobacter. 


Brausen mit Saure 

Anzahl 

Boden 

Mit Azotobacterentwicklung 

Kalkfreie Mannit- || Kalkhaltige Mannit¬ 
losung , losung 

1 Anzahl | % ' Anzahl | % 

Kein. 

! 88 

7 

8 

19 

i 

22 

Sehr schwaches. 

10 

7 

70 

8 

80 

Schwaehes. 

14 

9 

64 

11 

79 

Ziemlich starkes. 

13 

13 

100 

13 

100 

Starkes. 

13 

13 

100 

13 

100 

Sehr starkes.! 

4 

4 

100 

4 

100 

Kein.| 

88 1 

7 

8 

19 

22 

Schwaches. 

! 24 

16 

1 67 j 

19 

79 

Starkes.| 

I 30 | 

30 

100 

30 

100 


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10 


Harald R. Chrieteusen, 


Entwicklung notiert, bei neutraler Reaktion kommt eine solche nur selten, 
bei schwach alkalischer Reaktion haufig, bei ausgesprochen alkalischer Re¬ 
aktion so gut wie immer und bei stark alkalischer Reaktion immer vor. 

Die in Tabelle 4 gegebene Zusaramenstellung des Auftretens von Azoto- 
b a c t e r und des Gehaltes des Bodens an chlorammoniumloslichem Kalk 
gibt ahnliche — obwohl, wie zu erwarten war, kaum so klare und scharfe — 
Bilder von dem Verhaltnis des Azotobacter zur Basizitat des Bodens. 

Die Tabellen 5 und 6 zeigen endlich das Verhaltnis zwischen dem Vor- 
kommen von Azotobacter und dem Gehalte des Bodens an Karbo- 
naten durch den Grad des Aufbrausens beim tlbergiefien mit S&ure bzw. 
durch die Menge gebundener Kohlensaure ausgedriickt. 

Wie man nach den Resultaten der oben erwahnten Untersuchungen 
erwarten konnte, ist Azotobacter in denjenigen Boden, die so viel 
kohlensauren Kalk enthalten, dab sie bei Saurezusatz aufbrausen, beson- 
ders haufig vorhanden, und bei alien denjenigen Boden, die beim tlber- 
gieben mit Saure verhaltnismafiig kraftig aufbrausen, ist in alien Fal¬ 
len, sowohl in der kalkfreien als in der kalkhaltigen Mannitlosung, Azoto¬ 
bacter- Entwicklung konstatiert worden. Bei den nicht brausenden 
Boden wurde in der kalkfreien Losung blob in 8 Proz., in der kalkhaltigen 
Mannitlosung in 22 Proz. der Falle Azotobacter -Entwicklung wahr- 
genommen. bei den schwach brausenden Boden ist eine solche in 67 bzw. 
79 Proz. der Falle notiert. 

Tabelle 6. 

Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an „kohlen- 
saurem K a 1 k“ und dem Vorkommen des Azotobacter. 




Mit Azotobacterentwicklung 

% ^kohlensaurer Kalk“ 

Anzahl 

Boden 

Kalkfreie Mannit- 

Kalkhaltige Mannit- 

losung 

losung 



Anzahl 

0/ 

/o 

Anzahl 

% 

0,00—0,05 

47 

7 

15 

15 

32 

0,06—0,10 

55 

11 

20 

19 

35 

0,11—0,16 

7 

5 

71 

5 

71 

0,16—0,20 

4 

2 

50 

2 

50 

0,21—0,25 

3 

3 

100 

3 

100 

0,26—0,30 

7 

7 

100 

7 

100 

Uber 0,30 

13 

13 

100 

13 

100 

0,00—0,10 

102 

18 

18 

34 

38 

0,11—0,20 

11 

7 

64 

7 

64 

0,21—0,30 

10 

10 

100 

10 

100 

Uber 0,30 

13 

13 

100 

13 

100 


Die Resultate der Zusammenstellung zwischen dem Auftreten von 
Azotobacter und dem Gehalte des Bodens an gebundener Kohlensaure 
(als kohlensaurer Kalk ausgedriickt) zielen in die gleiche Richtung; sie mar- 
kieren aber doch lange nicht so gut wie die Resultate der iibrigen Bestim- 
mungen die Grenzgebiete des Auftretens und der Entwicklung des Azoto¬ 
bacter, eine Tatsache, die mit Riicksicht auf die in den Tabellen 2—5 
vorgenommenen Zusammenstellungen und ganz besonders auf den in der 
Tabelle 3 gegebenen sicheren Nachweis des engen Verhaltnisses zwischen 
der Reaktion des Bodens und dem Vorkommen dieser Bakterie als ein Aus- 
druck dafiir angesehen werden kann, dab die Kohlensaurebestimmung den 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


11 


Gehalt des Bodens an basischen Substanzen nicht so sicher und fein wie 
die anderen ausgefuhrten Bestimmungen auszudriicken vermag. DaB sie 
auch (und zwar zweifellos eben aus diesem Grunde) den anderen nachsteht, 
wenn es sich um Aufklarung des „Kalkbedurfnisses“ des Bodens bandelt, 
ist friiher nachgewiesen worden (Harald B. Christensen und 
0. H. L a r s e n , 1. c.). 

Nach diesem Nachweis des engen Zusammenhanges der Reaktion und 
Basizitat des Bodens und des Auftretens von Azotobacter in den 
,,nicht-geimpften“ Mannitlosungen war es angebracht, auch das Verh&ltnis 
der in diesen Losungen stattgefundenen Azotobacter -Entwicklung 
zu den Resultaten der durch die Feldversuche (siehe oben) vorgenommenen 
Bestimmungen des „Kalkbedurfnisses“ des Bodens zu untersuchen. Falls 
es sich n&mlich herausstellen sollte, daB man bei der vom Verf. friiher vor- 
geschlagenen biologischen Bestimmung des „Kalkbedtirfnisses u des Bodens 
(der Azotobacter probe) durch das Impfen mit Azotobacter- 
Rohkultur keinen besseren Erfolg h&tte, so wiirde sich dieses Verfahren ja 
als ein noch einfacheres gestaltcn, als es ohnehin ist. 

Zur Beleuchtung dieser Frage finden sich in der Tabelle 7 die Resul- 
tate der Untersuchung betreffend das Auftreten von Azotobacter in 
den „nicht-geimpften“ Kulturen und die bei den Feldversuchen vorgenom¬ 
menen Bestimmungen des „Kalkbediirfnisses“ des Bodens zusammenge- 
stellt, und zum Vergleich sind in der Tabelle 8 die entsprechenden Resul- 
tate bei Verwendung der „geimpften“ Kulturen aufgefiihrt 1 ). 

Wie man sehen wird, UeB sich bei Verwendung der „nicht-geimpften“ 
kalkfreien Mannitlosung keine auch nur annahemd so scharfe Teilung nach 
dem „Kalkbediirfnis“ vornehmen, wie es bei der entsprechenden „geimpften“ 
Lbsung moglich war. Wahrend z. B. nicht weniger als 89 Proz. der nicht 
„kalkbedUrftigen“ Boden in der „geimpften“ Lbsung Azotobacter- 
Entwicklung veranlassen konnten, lieB sich eine solche bei derselben Boden- 
gruppe in der „nicht-geimpften“ Lbsung nur in 54 Proz. der Falle wahr- 
nehmen. Letztere Probe ist demnach fur die Bestimmung des „Kalkbediirf- 

Tabelle 7. 

Yerhaltnis zwischen dem 9> K alkbediirfnis** des Bodens und 
dem Vorkommen des Azotobacter. 




Mit Azotobacterentwicklung 

Note fiir 

„Kalkbediirf nis“ J ) 

Anzahl 

Boden 

Kalkfreie Mannit¬ 
losung 

Kalkhaltige Mannit¬ 
losung 



| Anzahl 

o/ 

o 

Anzahl 

0/ 

/o 

4 

1) 

■■ 

0 

1 

10 

3 

ii 


0 


9 

2 

15 

- wM 

0 

0 

0 

1 

7 


29 

2 

29 

0 (u. ?) 

57 

U 

64 

41 

72 

3 u. 4 

21 

0 

0 

2 

10 

1 u. 2 

22 

2 

9 

2 

9 

0 (u. T) 

57 

31 

64 

41 

72 


*) Hier nach der Tabelle 6 in der Abhandlung: „Untersuchungen iiber Methoden 
zur Beistimmung des Kalkbediirfnisses des Bodens &i (Har. R. Christensen und 
O. fi. Larsen 1911. p. 367) mitgeteilt. 

*) Siehe naheres iiber die Bedeutung der Noten in Tabelle 41. 


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12 


Harald R. Christensen, 


TabeUe 8. 

Verhaltnis zwischen dem K a 1 k b e d ii r f n i s des Bodena und 
dcr Azotobacter-Entwicklung in „geimpfter“ kalkfreier 

Mannitlosung. 

(Die Azotobacter - Probe.) 


1 

Note fiir „Kalkbediirfnis“ 

Anzahl Boden 

1 .... 

Kalkfreie Mannitlosung 

Mit Azotobacterentwicklung 

Anzahl | % 

4 

19 1 

i 

1 0 

0 

3 

16 1 

1 

6 

2 

16 1 

1 

6 

1 

8 

3 

37 

0 u. ? 

70 1 

62 

89 

3 u. 4 

35 ! 

1 

1 9 

1 u. 2 

24 1 

4 

17 

0 (u. ?) 

70 | 

62 j 

89 


nisses“ des Bodens zu streng, was wahrscheinlich auf dem oben erwahnten 
Verh&ltnisse beruht, daB Azotobacter gewohnlich nur in solchen 
Boden vorkommt, die eine bedeutend groBere Menge basischer Substanzen 
als fur dessen Entwicklung notwendig enthalten, und wie man hiernach 
erwarten konnte, ist das Erscheinen einer Azotobacter - Vegetation 
in der „nicht-geimpften“, kalkfreien Mannitlosung ein noch sichereres Zei- 
chen von der „Nicht-Kalkbediirftigkeit“ des Bodens als das Auftreten 
einer Vegetation in der entsprechenden „geimpften“ Losung. Es ist ferner 
bemerkenswert, daB ausgesprochen ,,kalkbedUrftige“ Boden (Charaktere 
2—4) niemals Azotoba cter -Entwicklung in der „nicht-geimpften“ 
kalkfreien Mannitlosung und nur ganz ausnahmsweise in der kalkhaltigen 
hervorgerufen haben. Die vorgenommene Zusammenstellung der Azoto¬ 
bacter- Entwicklung in der kalkhaltigen „nicht-geimpften“ Losung 
mit dem „Kalkbediirfnisse“ des Bodens zeigt tibrigens, daB diejenigen Boden, 
in welchen Azotobacter uberhaupt vorkommt, verhaltnismaBig selten 
„kalkbedtirftig“ sind. In 2 Fallen kam jedoch bei Impfung mit stark „kalk- 
bedurftigen“ Boden in dieser Fliissigkeit eine Azotobacter -Ent¬ 
wicklung zum Vorschein; wahrscheinlich handelt es sich hier um eine zu- 
fallige Infektion. 

Die Untersuchung betreffend das Vorkommen des Azotobacter (Anwendung 
der „nicht geimpften“ Kulturen) ist jedoch, wenn sie auch fiir die Bestimmung des „Kalk- 
bediirfnisses“ des Bodens nicht geniigend ist, wahrscheinlich in vielen Fallen bei der 
Bodenuntersuchiing von nicht geringem Interesse, indem sie einen Einblick in die mikro- 
biologischen Verhaltnisse des Bodens gewahrt. — Bei einigen Bodenuntersuchungen, 
welche ich auf Veranlassung von F. Kolpin Ravn (1911, p. 365) angestellt habe, 
in Verbindung mit einem Feldversuch betreffend den Einflufi verschiedener Kalkmengen 
auf das Auftreten des Kohlhernienpilzes (Plasmodiophora brassicae), 
stellte es sich heraus, daft besonders diejenigen Parzellen, wo Azotobacter sich 
angesiedelt hatte, am schwachsten von dem genannten Pilze angegriffen wurden, und es 
ist demnach nicht unwahrscheinlich, daB die Erscheinung einer Azobacter- Vege¬ 
tation in der „nicht-geimpften“, kalkfreien Mannitlosung als Ausdruck eines Bodenzu- 
standes anzusehen ist, wo fur die Entwicklung dieses Schmarotzers keine Bedingungen 
vorhanden sind. Nahere Untersuchungen betreffs dieser Frage wurden von besonderem 
Interesse sein. 

Die Anzahl der Azotobacter - Bakterien im Boden seheint innerhalb gewisser 
Grenzen auf die Entwicklungsgeschwindigkeit der Azotobacter - Vegetation einen 
weeentlichen EinfluB auszuiiben. In den mit Azotobacter - Rohkultur geimpften 
Mannitlosungen, wo also eine sehr groBe Anzahl Azotobacter - Zellen eingefiihrt 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenbeit etc. 


13 



wurden, hat die Vegetation, sofern hbrigens die Bedingungen fiir eine kraftige Entwick- 
lung vorhanden eind, gewohnlich schon nach zweitagiger Aufbewahrung bei 25° C ihre 
Maximalentwicklung erreicht, wogegen in den nicht geimpften“ Losungen eine A z o - 
tobacter - Entwicklung selten friiher ala nach 3 Tagen und haufig erst nach 4—5 
Tagen wahrgenommen wird (Tabelle 41). 

Beztiglich der weniger basenreichen Boden geht die Azotobacter - Entwick¬ 
lung gewohnlich in der kalkhaltigen Mannitlosung am schnellsten von statten. 

Einen schnellen 
ttberblick iiber das Ver¬ 
haltnis zwischen den bei 
den verschiedenen ange- 
wandtenUntersuchungs- 
methoden erzielten Re- 
sultaten und dera Vor- 
kommen des Azoto¬ 
bacter erhalt man 
bei Betrachtung der in 
den Figuren 1—6 wie- 
dergegebenen graphi- 
schen Darstellungen 1 ). 

Die voll aufgezogene 
und die punktierte Kur- 
ve markieren die Hftufig- 
keit der Azotobac¬ 
ter - Entwicklung in 
der kalkfreien bzw. der 
kalkhaltigen „nicht-ge- 
impften“ N&hrlbsung, 
und die FlachengroBe 
innerhalb dieser Kurven 
darf demnach als ein 
Ausdruck fiir diejenigen 
Falle, wo Azotobac¬ 
ter wohl zugegen ist, 
wegen des geringen Ba- 
seninhaltes des Bodens 
sich aber in der kalk¬ 
freien Losung nicht gel- 
tend machen kann, ge- 
nommen werden, mit 
anderenWorten: fiir die 
Fklle, wo haupt- 
sachlich nur von 
einem zu f a 1 ligen 
Vorkommen des 
Azotobacter im 
lioden die Rede 
i s t. 


Fig. 1. Verhaltnis zwischen der Azotobacter- 
entwicklung in „geimpfter“ kalkfreier Mannitlosung und 
dem Auftreten des Azotobacter. 



Saure 


Stark 

alk. 


Fig. 


schw. Ntr.- Neutral Ntr.- Schw. Alk. 
saure schw. schw. alk. 

Reaktion sauer alk. 

2. Verhaltnis zwischen der Reaktion des Bodens 
und dera Auftreten des Azotobacter. 


i) Bei der Konstruktion der Reaktionskurve und der Kurve fiir „kohlensauren 
Kaik“ sind die beziiglichen Gruppen „neutral bis schwach alkalisch“ und „0,16—0,20 Proz. 
kohJensauren Kalkes“, zufolge der sehr geringen Anzahl (4) Boden, die diese Gruppen 
umfassen, nicht beriicksichtigt. 


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14 


Harald R. Christensen, 



Die Tatsache, daB in einer so groBen Anzahl der Falle in der kalk- 
haltigen „nicht-geimpften u Mannitlosung keine Azotobacter -Ent- 
wicklung stattgefunden hat, ist an und fur sich uberraschend; denn selbst 
wenn die betreffenden Boden an sich nicht genug basischer Substanzen fur 

die Azotobacter-Ent- 
wicklung enthalten, mtiBte 
man doch — angesichts der 
allgemeinen Verbreitung 
dieses Organismus — sein 
zufalliges Vorkommen in 
den allermeisten Boden, sei 
es durch den Luftstaub 
oder andererweise zufallig 
herbeigeftihrt, annehmen 
und daher von vornherein 
erwarten, daB er unter den 
moglichst giinstigen Be- 
dingungen, die ihm in der 
mit kohlensaurem Kalk 
versehenen Mannitlosung 
geboten werden, zur Ent- 
wicklung kommen wtirde. 
Wenn dies indessen so 
wenig der Fall gewesen ist, 
daB Azotobacter bloB 
in knapp der Halfte der 
untersuchten Boden nach- 
gewiesen wurde, so ist die 
Annahme naheliegend, daB 
die basenarmen Boden die- 
ser Bakterie nicht allein 
schlechte Entwicklungsbe- 
dingungen darbieten, son- 
dern sogar direkt zerstorend 
auf dieselbe einwirken, eine 
Vermutung, die offenbar in 
dem im vorhergehenden 
nachgewiesenen Verhalt- 
nisse, daB Azotobacter 
um so seltener vorkommt, 
je basenarmer der Boden 
ist, eineStutzefindenkann. 

Zur weiteren Beleuch- 
tung dieser in biologischer 
Hinsicht wichtigen und 
interessantenFrage wurden 
in dem folgenden Kapitel 


v Qw-4of Qot-Q* Ota-QiS 0^*0 u Q 26 *Q*o Gt»-Q35 Qm-Qm) ow«rCt«o 

Proz. chlorammoniuml68liche8 CaO. 

Fig. 3. Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an 
clilorammoninmloslichem Kalk und dem Auftreten des 
Azotobacterfl. 



Keine Sehr Schwache Ziemlich Starke Sehr st. 
schwache starke 

Brausen mit Saure. 

Fig. 4. Verhaltnis zwischen dem Brausen des Bodens 
mit Saure und dem Auftreten des Azotobacter a. 


verschiedene Untersuchungen 
mitgeteilt werden. 


angestellt, welche 


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Studien liber den EinfiuB der Bodenbeschaffenheit etc. 


15 



QoO'Qti Ooft-Ow 


Qlv-0 u 


QjKLm 


0 ,p*Qi* (O.irCUo) 

Proz. kohlensaurer „Kalk“. 

Fig. 6. Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an 
„kohlensaurem“ Kalk und dem Auftreten des Azoto- 
b a c t e r 8. 


B. Das Verhaltnis von Azotobacter verschiedenen 
Substanzen gegeniiber. 

Versuch 1. 

In 6 Kolben (mit ebenso vielen verschiedenen Boden), in welchen bei 
Anwendung der kalkfreien, „geimpften“ Mannitlosung weder Azoto- 
b a c t e r- Entwicklung noch 
Vergarung des Mannits 
stattgefunden hatte (aus 
welchem letzteren Grunde 
dem Azotobacter 
schadliche Umsetzungen in 
der Fliissigkeit nicht ange- 
nommen werden konnten; 
siehe des naheren Abschnitt 
II, p. 54), wurde nach Ab- 
lauf der Versuchszeit (5 
Tage) ein wenig kohlen- 
sauren Kalkes (ca. y 4 g) 
eingefiihrt. Die Kolben 
wurden dann wieder in den 
Thermostaten gcstellt und 
taglicheBeobachtungen der 
Azotobacter - Entwick¬ 
lung wurden vorgenommen. 

AuBer mit der Mannit¬ 
losung wurden die nam- 
lichen Boden auch mit de- 
stilliertem Wasser (50 ccm) 
mit, bzw. ohne Zusatz von 
kohlensaurcm Kalk beiseite 
gestellt. Nach 5-tagigerAuf- 
bewahrung im Thermosta¬ 
ten erhielten die Kolben 
mit der letztgenannten 
Fliissigkeit einen Zusatz 
von Mannit und sekunda- 
rem Kaliumphosphat,sowie 
kohlensaurem Kalk (von 
letzterem jedoch nur die- 
jenigen Kolben, welche 
nicht im voraus diese Sub- 
stanz empfangen hatten), 
wodurch a 11 e B e d i n - 
gungen derAzoto- 
b a cter-Entwicklung 

geschaffen waren. Die nahere Anordnung des Versuches, sowie die Resul- 
tate gehen aus der Tabelle 9 hervor. 

Wo die Impfung mit Azotobacter und der Zusatz des kohlen- 
sauren Kalkes zu derselben Zeit stattgefunden haben, erscheint in der Mannit¬ 
losung, wie man aus dieser Tabelle ersehen wird, stets eine Azotobac¬ 
ter - Vegetation. Wenn der Kalkzusatz dagegen erst am 5. Tage nach der 



' * 3 Z 1 0 

„Kalkbediirfni8“. 

Fig. 6. Verhaltnis zwischen dem „ Kalk bed iirfnis“ des 
Bodens und dem Auftreten des Azotobacter s. 


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16 


Harald R. Christensen, 


Tabelle 9. 

Untersuchung iiber den EinfluB des kohlensauren Kalks 
a u f die Erhaltung des Azotobacter in Erdbode n 1 ). 


Zugabe bei 
Einleitung des 
Versuches 

! 

! Fliissigkeit 1 
(Mannit 
+ K,HP0 4 ) 

1 

i 

Fliissigkeit 1 
nach Ablauf der 
Vereuchsperiode 
zugesetzt 
j Ca CO3 2 ) 

Fliissigkeit 2 
(destifliertes 
Wasser) nach 

5 Tagen 
, zugesetzt 

{ Mannit 

! K s HP0 4 und 

Ca CO3 2 ) 

Reaktion 

des 

Bodens 


Azotobactervegetation nach: (Anzahl Tagen) 

12 3|4|5||1|2|3|4|5||1|2 3|4|5 

i 

1 


Keine 
Ca C0 3 


Keine 
Ca C0 3 


Keine 
Ca CO, 


Keine 
Ca C0 3 


Keine 
Ca C0 3 


Keine 
Ca C0 3 


Keine 
Ca CO 3 


! 0 

0 

010 

0 

010 

0 

0 

01 

01010 

0 1 0 

1 0 

4 

1 

4 

! 



l! 

0 ! 4 I 

1 4 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 01 

0 

' ° 

1 ° 

0 ii 

0 

2 

3 

3 

3 

l I 1 



0 1 

1 

13 

13 

3 II 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 || 0 

0 

0 j 0 

0 

0 

3 

3 ! 

3 

3 




1 

!i 0 

2 

41 

4 


Bodenprobe No. 163 

0 0 I 0 0 0 < 

4 1 

Bodenprobe No. 193. 
0 0 I 0 0 0 ( 

3 I 

Bodenprobe No. 303. 

0 0 0 0 0 ( 

3 

Bodenprobe No. 228. 

0 0 0 0 0 ( 

4 

Bodenprobe No. 564. 
0 i 0 | 0 0 0 ( 

I I 

Bodenprobe No. 418. 

! I I 

I i I 

Bodenprobe No. 3311. 


0 

010 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 0 

0 

0 

° 1 ° 1 

1 

4 


4 






! 0 

3 

4 

4 ! 


Schwach 

sauer 


Neutral 


Schwach 

sauer 


Schwach 

sauer 


0 

0 | 0 

0 

0 

0 i 0 

0 

0 

0 ;i 0 

0 

0 I 0 I 0 II 

Schwach 


1 1 



1 

1 



it 0 

1 4 | 

1 4 II 

sauer 


0 I 0 
0 4 


0 I 0 


0 I, 

4 il 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 1 0 

0 

0 

10 

1 0 

0 j 0101 

0-1 

2-3 

3 

3 

3 


1 

1 

1 

U 

1 4 

I 1 41 


Neutral 


Neutral 


Azotobacterimpfung erfolgte, so bleibt die Azotobacter- 
Entwicklung in alien Fallen aus. Ganz entsprechende Resultate 
gab ebenfalls der Versuch mit Anwendung von destilliertem Wasser anstatt 
der Mannitlosung, indem auch hier nur in denjenigen Kolben Azoto¬ 
bacter- Entwicklung erschienen ist, welche bei der Einleitung des Ver- 
suches CaC0 3 enthielten 3 ). 


*) t)ber die Bedeutung der in dieser wie auch in den nachfolgenden Tabellen ange- 
wandten Zeichen siehe Tabelle 41. 

2 ) Ca C0 3 ist jedoch nur bei denjenigen Kolben verwendet, welche diesen Stoff 
nicht im voraus enthielten. 

3 ) In den Fallen, wo eine dem unbewaffneten Auge sichtbare Entwicklung von 
Azotobacter in der Kulturfliissigkeit nicht vorkommt, liiBt diese Bakterie sich auch 
durch mikroskopische Untersuchung der Fliissigkeiten gewohnlich nicht nachweisen; 
dagegen enthalten die letzteren gewohnlich eine groBe Anzahl sehr kleiner Stabchen- 
bakterien oder Kokken. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbesch&ffenheit etc. 


17 


Tabelle 10. 

Versuch 2. Untersuchung iiber die Bedingungen fiir die 
Erhaltung des Azotobacter im Erdboden. 


Zusatz zu 50 ccm 
destilliertem Wasser 1 ) 


Keiner .... 
CaCO, .... 
CaSiO, (Kahlb.) 3 ) 
CaSiO, + CaCO, 

CaS0 4 . 

MgSO, .... 


MgS0 4 + CaC0 3 
MgC’O,. 


MgCO. + C'aCOj 

XaCl. 

XaCl + CaC0 3 . 
Na,C0 3 3 ). . . . 


Na,CO s ) + C'aCOj. 

k,so 4 . 


KjSG 4 + CaCO, 
Fe t (S0 4 ) 3 . . . 


Fe,(S0 4 ) 3 + CaC0 3 
MnS0 4 . 


MnSO t + CaCO, 
SiO t . 


Boden 
2240 
1[ 2 [31415I 


Xach 5-tagiger Aufbewahrung in der 
Fliissigkeit sind die Bedingungen fiir 
die Azotobacter - Entwicklung 
(Mannit, K 2 HP0 4 und Ca CO 0 ) zuwege gebracht. 
Azotobacter - Vegetation nach: 
(Anzald Tagen) 


0 0 
0 0 
0 4 
0 4 
£>0-1 
0 1 


0 0 

0 0 

0, 1 

0 1 

0 0 


|Y 

0 ; 0 
0 1 0 
0 0 
0 


Boden 

418 

1 2 




0 

op 

JS 
1 0 
22 

o|o 

oo 


00 
0 0 


00 

00 

22 


0 


ob 


3 45 


2 2 2:o 

00 

r 


0 
0 

201-2 

1 * 

0 I 

0 I 


00 
00 

0 0 0 0 
0000 
4 - 4 , !o ! 
4-40 0 
0 0 00 0 
0 0 00 0 


1-2 

0 

0 

2 

1 

0 

0 


Boden 
1493 
2 


Boden 

149(5 


00 
00 
-4! 
-4 
1 1 
22 


° I 
0 

0 I 


0 |0 
0 ;0 
4 
3 
0 
0 


0 00O0 0 0 00 0 

0 ,0 0 0^0 0 0 0 0 


0 2 


0 0 


0 0 


0 0 
0 


3 

0-1 


2 1 
1 

0 0 
0 

0 
0 0 
0 

4 0 
4 

0 0 
0 

0-1 


3 4 fjj 1 2 3 4 5 


0000 0 0 


00 0 
--4 

222 


0 0 
4 
4 


0 0< 


0 0 00 
O 

4-4,0 

2220 


0 3 3 


0 0 


0 


0 0 
0 0 
4 - 
1 2 


0 1-2 3 3 


0,0 00 0 0,0 


2 2 2 20 


0 0 0 

0 00 
0 00 


00 

uo 

00 

4 1 


2 4- 
0 0 00 


1 344 

0 0 


Boden 

300 


1 2 


ooi> 

00 

40 

40 

I 
10 
0/0 
p 
<jl 

1 

2.;0 

fl® 

30 


0-1 

0-1 

0-1 


3 4 5 


1 

2 

1-2 


0 0 
0 0 
4 
4 
3 
2 
2 
2 
0 
0 


0 0-11-2 


00 0 
‘Oj 0 

2 222 


0 0 0 

000 
0 0 0 

] 

4-4 


III 


0 0 00 

I I 1 p 

0 0 0000 

1 ° 


0000 0 000 






II Mil 


1-2 

4 

3 

3 

0 

0 


0 0 
0 0 
0 0 
0 0 


Die Annahme, daB Azotobacter in sehr kalkarmen Boden zu- 
^runde geht, ist also durch diese Untersuchung noch wahrscheinlicher ge- 


1 ) Wo nichts anderes angegeben, betriigt die verwendete Stoffmenge 0,25 g. 

2 ) Bei einer — leider erst spater vorgenomraenen — Untersuchung des angewandten 
( alciumsilikats ergab es sich, daB dasselbe nicht kohlensaurefrei war, und die Resultate, 
der in dieser und der folgenden Tabelle mitgeteilten Untersuchung mit diesem Priiparat 
konnen daher nicht als zuverlassige Ausdriicke fiir das Verhalten der reinen Calcium- 
silikate angesehen werden. 

3 ) Beim Boden No. 1496 woirde nur 0,12 g Xa 2 C0 3 verwenaei. 

Zweite Abt. Bd. 43. 2 


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18 


Harald R. Christensen, 


macht worden. Von den 7 untersuchten Boden haben 4 schwach saure Re- 
aktion, 3 neutrale Reaktion gezeigt. Bei den letzteren kann die Zerstorung 
des Azotobacter also nicht durch die Annahme einer direkt totenden 
Wirkung der etwa anwesenden Bodensauren erklart werden. 

Ob die Fahigkeit des kohlensauren Kalkes, Azotobacter zu er- 
halten, auf die basischen Eigenschaften dieses Salzes, auf semen Gehalt 
am Nahrstoff Calcium oder etwa auf seine Fahigkeit, dem Boden eine ge- 
wisse, der Bakterie notwendige „Salzspannung“ zu verleihen, zuriickzufiihren 
ist, ist indessen bei dieser Untersuchung nicht festgestellt. 

Zur Beleuchtung dieser Frage wurde 

Versuch 2 

angestellt. 

Bei diesem Versuch wurden 5 verschiedene Boden verwendet, von denen 
3 (418, 1493 und 1496) neutral, die iibrigen 2 (2240 und 300) schwach sauer 
waren. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in der Tabelle 10 mitgeteilt. 
Die einzelnen, in der Tabelle genannten Substanzen wurden nur in Ver- 
bindung mit destilliertem Wasser gepriift; Ubrigens war das Verfahren wie 
bei Versuch 1. 

Wie aus der Tabelle 10 hervorgeht, ist eine Azotobacter - Ent- 
wicklung nur in denjenigen Kolben erschienen, welche zu Anfang des Ver- 
suches basische Kalk- oder Magnesiumverbindungen enthielten (CaC0 3 
CaSi0 3 und MgC0 3 ). Natriumkarbonat hat keine dementsprechende Wir¬ 
kung ausgeubt und hat in der angewandten Konzentration auf Azoto¬ 
bacter sogar direkt zerstorend eingewirkt, indem man beobachten kann, 
dafi in denjenigen Kolben, die aufier diesem Stoffe auch CaC0 3 enthielten, 
auch keine Entwicklung stattgefunden hat. In den Kolben mit MgC0 3 ent- 
wickelt sich die Azotobacter -Vegetation in der Regel verh&ltnis- 
maBig schwach (bildet auf der Oberflache der Fliissigkeit eine sehr diinne, 
aber doch fest zusammenh&ngende Haut), wahrend bei gleichzeitiger An- 
wesenheit von MgCO a und CaC0 3 eine ziemlich kraftige Azotobacter- 
Vegetation erschienen ist, wenngleich dieselbe sich langsamer entwickelt hat, 
als in den nur mit CaC0 3 versehenen Kolben. Kohlensaure Magnesia scheint 
demnach nicht die Absehwachung der in die Fliissigkeit eingeftthrten Azoto¬ 
bacter zellen verhindern zu konnen und hat infolgedessen kaum dieselbe 
Bedeutung fur die Bewahrung und Entwicklung der letzteren wie der kohlen¬ 
saure Kalk. In den Kolben, welche neben CaC0 3 NaCl enthalten, kommt eben- 
falls eine ziemlich schwache Azotobacter - Entwicklung zum Vor- 
schein, was indessen darauf beruht, daB NaCl die Entwicklung 
des Azotobacters direkt hemmt, indem dieses Salz, wie wieder- 
holt beobachtet, auch bei direkter Einfiihrung in die gewohnliche „geimpfte“, 
kalkhaltige Mannitlosung eine ganz ahnliche geringe Azotobacter- 
Entwicklung verursacht. Ein ahnliches Verhalten zeigt auch CaSi0 3 , dessen 
Zugegensein — trotz der Fahigkeit dieses Korpers, der Zerstorung des 
Azotobacter entgegenzuwirken — eine maximale Entwicklung der 
Azotobacter -Vegetation in den Kolben mit CaC0 3 gehindert hat. 
Manganosulfat hat in der angewendeten Menge totend auf Azotobacter 
eingewirkt. 

Wenn man, wie bei diesem Versuch, die erwahnten Substanzen neben 
den Boden verwendet, treten die Wirkungen der ersteren nicht rein her- 
vor, indem durch Umsctzungen mit den Bodenbestandteilen Verbindungen 


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Stadien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


19 


Tabelle 11. 

Versuch 3. Untersuchung fiber die Bedingungen fur die 
ErhaltungdesAzotob&cter im Erdbodea 



Nach 5-tagiger Aufbewahrung 

in den Fliissigkeiten 


sind die Bedingungen fur Azotobacter- 

Zufi&tz zu 50 com 

Entwicklung (Mannit, K 2 HP0 4 und CaCO a ) 

deetilliertem Wasser 1 ) 

1 

zuwege gebracht. 


Azotobacter - Vegetation nach: 



(Anzahl Tagen) 



1 

1 2 

1 3 

1 ^ 

5 

Keiner. 

0 

0 

0 

0 

0 

CaC0 3 . 

0-1 

1—2 

1—2 

1—2 

1—2 

BaCO,. 

0 

0 

0 

0 

0 

MnCO,. 

0 

0 

0—1 

o—l 

0—1 

MgCO,. 

0 

1 

1 

1 

1 

K,CO,. 

Na,CO,. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

Li*CO,. 

0 

0 

0 

0 

0 

SrCO s . 

0 

0 

0 

0 

0 

FeCO, . 

0 

0—1 

1 

1 

1 

0,1 g NaOH. 

0 

0 

0 

0 

0 

0,1 g KOH. 

Al(OH) 3 . 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

CaS0 4 . 

0 

0 

0 

0 

0 

BaS0 4 . 

0 

0 

0 

0 

0 

MnS0 4 . 

0 

0 

0 

0 

0 

SrS0 4 '. 

0 

0 

6 

0 

0 

LigS0 4 . 

0 

0 

0 

0 

0 

ai*(S0 4 ) 3 . 

0 

0 

0 

0 

0 

MgS0 4 . 

0 

0 

0 

0 

0 

Fe s (S0 4 ),. 

0 

0 

i 

0 

0 

0 

CaH^PO.),. 

CaHP0 4 . 

0 

0 

! o 

0—1 

0 

1 

0 

1 

0 

1 

Ca,(P0 4 ) 2 . 

0 

0 

0 

0 

0 

i^hpo 4 . 

0 

0 

0 

0 

0 

Fe^PO*),. 

0 

0 

0 

0 

0 

A1P0 4 . 

0 

0 

0 

0 

0 

NaCl. 

0 

o 

0 

0 

0 

Al,O v 2 SiO*. 

CaSiO,. 

0 

0 

0 

0 

0 

0—1 

o—l 

0—1 

0-1 

0—1 

H 4 Si0 4 (frisch gefallt, 






feucht). 

0 

0 

0 

1 

1 

SiO,. 

0 

0 

0 

0 

0 

Humussaure, frisch gefallt 






feucht. 

0 

0 

0 

0 

0 

Humussaure (trocken) . . 

0 

0 

0 

0 

0 

Mannit. 

0 

0 

0 

0 

0 

Milchzucker. 

0 

0 

0 

0 

0 

Traubenzucker ...... 

0 

o 

0 

0 

0 


sich bilden konnen, deren Art nicht kontrollierbar ist. Um wirklich sichere 
and reine Ausdriicke fiir die Einflusse der einzelnen Substanzen auf die Er- 
haltung des Azotobacter zu erhalten, wurde Versuch 3 angestellt. 

J) Siehe Tabelle 10. 

2 * 


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20 


Harald R. Christensen, 


Versuch 3. 

Die Resultate dieses Versuches sind in der Tabelle 11 mitgeteilt. 

Bei Kultivierung des Azotobacter in Mannitlosung ohne Erde- 
zusatz gelingt es niemals, eine auch nur annahemd so kraftige Entwicklung 
der Bakterie wie in Mannitlosung rait Erde hervorzurufen, was nach S. 
Krzemieniewskis Untersuchungen (1908) ohne Zweifel auf den stark 
begiinstigenden EinfluB der Humusstoffe des Bodens auf die Entwicklung 
von Azotobacter zuruckzufUhren ist. Aus der Tabelle geht jedoch 
mit hinlanglicher Deutlichkeit hervor — in guter tlbereinstimmung mit 
den Resultaten der oben erwahnten Versuche —, daB besonders die basischen 
Kalk- und Magnesiumverbindungen fur die Bewahrung des Azoto¬ 
bacter Bedeutung haben, und da nun gerade das Vorhanden- oder Nicht- 
vorhandensein dieser Stoffe hauptsachlich die Reaktion unserer Ackerboden 
bestimmt, so wird der in Kapitel A nachgewiesene enge Zusammenhang 
der Reaktion mit dem Vorkommen von Azotobacter leicht erklar- 
lich. Manganokarbonat und Ferrokarbonat haben in gleicher Richtung 
wie die erwahnten Kalk- und Magnesiumverbindungen gewirkt. Von den 
gepriiften Kalksalzen hat auBer dem kohlensauren Kalke auch der zwei- 
basische phosphorsaure Kalk die Zerstorung von Azotobacter ver- 
hindert. Merkwtirdigerweise hat in einem Versuche auch die Kieselsaure 
dieser Zerstorung entgegengewirkt; ob es sich hier um mehr als eine Zu- 
f&lligkeit handelt, muB bis auf weiteres dahingestellt bleiben. 

Aus den hier angefiihrten Resultaten wird man mit Recht schlieBen 
konnen, daB die Zerstorung von Azotobacter unter den bei den Ver- 
suchen 1 und 2 gegebenen Bedingungen jedenfalls nicht notwendigerweise 
eine Folge von baktericiden Eigenschaften der betreffenden Boden, sondern 
vielmehr auf das Nichtzugegensein gewisser ftir die 
Lebenstatigkeit der Bakterie unentbehrlichen S u fa¬ 
st anzen zuriickzufuhren ist. Von vomherein konnte man wohl an- 
nehmen, daB die Wirkung dieser Substanzen hauptsachlich eine indirekte 
sei, indem sie eine gewisse, dem Azotobacter notwendige „Salzspan- 
nung“ des umgebenden Substrates veranlassen und aufrecht erhielten. DaB 
diese Vermutung aber nicht zutreffend ist, daB es sich hier vielmehr um 
eine direkte Einwirkung auf die Azotobacterzelle handelt, wird da- 
durch wahrscheinlich gemacht, daB es nur ganz bestimmte Substanzen mit 
gewissen gemeinschaftlichen (basischen) Eigenschaften sind, die fur die Er- 
haltung des Azotobacter Bedeutung haben. 

In den Kolben mit CaCO s oder MgC0 3 konnte man sowohl bei diesem 
wie auch bei den librigen Versuchen wahrnehmen, daB das eingefuhrte Stuck 
Azotobacterhaut (das Impfmaterial) 1—2 Tage nach der Xmpfung 
die fUr die alteren Kulturen von Azotobacter chroococcura 
charakteristische dunkelbraune bis schwarze Farbung annahm. In den 
Kolben mit anderen Zusatzen konnte ein derartiger Farbenwechsel nicht 
wahrgenommen werden. Die Bildung des dunklen Pigments in den Azoto¬ 
bacter zellen scheint demnach ebenso wie die Azotobacter -Ent¬ 
wicklung durch das Vorhandensein basischer Kalk- oder Magnesiumverbin¬ 
dungen bedingt zu sein 1 ) und kann wahrscheinlich als ein Zeichen davon an- 

x ) Bei einer speziellen Untersucliung iiber die Pigmentbildung in Kulturen von 
Azotobacter chroococcum haben auch W. L. Omeliansky und O. P. 
Ssewerowa (1911) gezeigt, daB der kohlensaure Kalk diese Pigmentbildung weit 
starker begiinstigt, als es bei den iibrigen Kalksalzen der Fall ist. 


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gtudien iiber den EinfluQ der Bodenbeechaffenheit etc. 


21 


geseheu. wfoUi daB die Bakterie ihr Wachstum eingestellt hat und in einen 
RuhezustaaA iibergegangen ist, welcher eine durch lSngere Zeit dauernde 
Unabhangvgkeit der N ahrungszufuhr von auBen her ermoglicht. 

Die Veisuche 1—3 haben also dargetan, daB Azotobacter in 
einer Nahrflussigkeit, welche die fttr seine Lebensfahigkeit notwendigen 
basischen Substanzen nicht enthalt, im Laufe von 5 Tagen zugrunde ge- 
gangen ist. Von Interesse ware es jetzt, die Schnelligkeit dieser Zerstorung 
zu ermitteln und feraer auf der anderen Seite zu untersuchen, wie lange 
die Zufuhr von kohlensaurem Kalk diesen Organismus am Leben erhalten 
kann. 

Die Versuche 4 und 5 sind auf die Beleuchtung dieser Fragen gerichtet. 
Es wurden bei diesen Versuchen verschiedene mehr oder weniger basen- 
arme Boden verwendet. Die Reaktion und Basizitat derselben (die letztere 
durch die Azotobacter -Entwicklung in „geimpften“ Kulturen aus- 
gedriickt) wurden im voraus bestimmt. 

Versuch 4. 

Wie bei Versuch No. 1 wurden die Boden in destilliertes Wasser mit 
bzw. ohne Zusatz von kohlensaurem Kalk ubergefiihrt. Die Fliissigkeiten 
wurden in der gewohnlichen Weise mit einer reichlichen Menge einer kraftigen 
Azotobacter - Rohkultur geimpft. In bestimmten Zeitintervallen (in 
dem ersten Teil der Versuchsperiode gewohnlich von Tag zu Tag) erhielten 
die einzelnen Kolben eine Zugabe von Mannit und K 2 HP0 4 (in den gewohn¬ 
lichen Mengen), sowie CaC0 3 , wo letzterer nicht im voraus vorhanden war, 
und der Grad der Azotobacter -Entwicklung wurde darauf durch 
tagliche Observationen festgestellt. Um einen mehr absoluten Ausdruck 
fiir den EinfluB der einzelnen Boden auf die Erhaltung des Azotobacter 
zu erhalten, wurde femer das Verhalten dieser Bakterie in reinem destillierten 
Wasser ohne Erdezusatz studiert. Ein Vergleich der Resultate dieser Unter- 
suchung mit denen der Untersuchungen der einzelnen Boden wird zeigen 
konnen, ob diese unter den gegebenen Verhaltnissen eine positive oder nega¬ 
tive Wirkung riicksichtlich der Erhaltung des Azotobacter ausgeiibt 
haben. 

Versuch 5. 

Bei diesem Versuch wurde die Erde nicht in eine Fliissigkeit gebracht, 
sondem so wie sie war, verwendet. Das Verfahren bei der Untersuchung 
war das folgende: Es wurden die namlichen Boden wie bei Versuch 4 benutzt. 
Von den einzelnen Bodenproben wurden 2 gleich groBe Portionen von je 
ca. 200 g abgewogen. Die eine Portion wurde mit 4 g kohlensauren Kalkes 
(2 Proz.) vermischt. Jede der beiden Portionen erhielt so viel destilliertes 
Wasser (gleich viel in jeder), daB der Boden ungefahr wassergesattigt wurde, 
und mittels einer Pipette wurde der Boden mit einer Aufschlammung einer 
reichlichen Menge Azotobacter - Rohkultur 1 ) in einer 0,1-proz. K 2 S0 4 - 
Losung geimpft. Die Impffliissigkeit — gewohnlich in einer Menge von 
1 ccm und stets die gleiche Menge in beiden Portionen — wurde sehr sorg- 
faltig mit der Erde gemischt. Letztere wurde darauf in lockerer Lagerung 
in kleine mit Deckel versehene Blechdoscn gebracht. Die Erde wurde derart 
i n der Dose a ngeordnet, daB nur ca. % des Bodens bedeckt war. Die dadurch 

x ) Durch Reiben der Azotobacter - Haut gegen die Kolbenwand mittels 
eines Glasspatels oder dergleichen, kann man die Bakterien in der Fliissigkeit sehr fein 
verteilen. 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



22 


Harald R. Christensen 


Tabelle 12. 

V e r 8 u c h 4. Untersucliung iiber die azotobactererhaltende Fahigkeit 
verse hiedener Boden und den EinfluC, welchen Zufuhr von CaC0 3 

darauf ausiibt. 


A. Uberfiihrung der Erde in destilliertes Wasser. 



Beschaffenheit des Bodens 

^ ' £ fl 


Azotobacter vegetation nach 


Be- 

zeich- 

nung 

der 

Boden- 

probe 




Azotobacter- 

fBffJ 



(Anzahl Tagen) 




Allge- 

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Re- 

aktion 

vegetation 

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+ 

agjlf 
18 §| § 

^ N N J* C5 

In der 
ursprtinglich 
kalkfreien 
Fliissigkeit 

In der 
urspriinglich 
kalkhaltigen 
Fliissigkeit 




















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2 

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0 

0 

0-1 

1 

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2 

2 







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0 

0 

0 

0 

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0-1 

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2 

2 

2 

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1 

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Boden 






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0 

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2 

2 








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0 

1 0 

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3 

3 

3 








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0 

0 

0 

0 

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2 

3 

3 

3 








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0 

0 

0 

1 0 

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2 

3 

3 

3 

Ohne 

Boden 







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0 

0 

0 

0 

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2 

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3 

3 






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i 1 

3 

3 

3 

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0 

0 

0 

0 

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3 

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4 








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3 

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20 

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0 

0 

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4 

— 

4 








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0 

1 

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4 

-1 

4 







1 

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0 

0 

0 

0 

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4 

— 

— 

4 








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0 

0 

0 

0 

0 

4 

— 

— 

4 







2 

0 

0 

0 

0 

0 

— 

4 

— 

— 

4 








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0 

0 

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— 

4 

— 

— 

4 


Feiner, 





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0 

0 

0 

0 

0 

4 

— 

_ 

4 

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Kein 

Schw. 

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0 

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0 

0 

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0 

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0 

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0 

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4 

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— 

4 

4 


boden 






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0 

0 

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0 

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— 

4 







21 

0 

0 

0 

0 

0 

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4 

— 

— 

4 








0 

0 

0 

0 

0 

— 

3 

4 

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4 







56 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

4 

— 

4 








0 

0 

0 

0 

0 

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4 







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1 — 

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— 

— 

4 


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0 

0 

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4 

_ 

_ 

4 

Kt. 

2662 

8chwer., 

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Kein 

Schw. 

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0 

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0 

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— 

4 


boden 






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0 

o 

o 

0 











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0 

0 

0 

0 

0 

0 

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— 

4 








0 

0 

0 

0 

0 







*) Mannit, K 2 HP0 4 und CaC0 3 . Die Kolben ohne Erde wurden ferner zweeks Forderung der 
Azotobacter entwicklung mit 0,25 g Ferriphosphat versetzt. 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





















































































Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


23 


Tabelle 12 (Fortsetzung). 


Be- 
zeic ti¬ 
ming 
der 

Boden- 

probe 

B 

Allge- 

meiner 

Zu- 

stand 

eschaff( 

Brau- 

sen 

mit 

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les Bodens 

Azotobacter- 

vegetation 

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V-, 

Azotobacterve 

(Anzali 

In der 
urspriinglich 
kalkfreien 
Fliissigkeit 

getation nach: 

1 Tage) 

In der 
urspriinglich 
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Fliissigkeit 

,»ge- 

impft“ 

„unge- 

impft“ 

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Kt 

Outer 


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Sand- 

Kein 

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0 

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4 


boden 


sauer 




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0 

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2 












23 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

4 

— 

— 

4 








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0 

0 

0 

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0 

0 

0 

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4 








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0 

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4 

0 

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2 

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2006 

Sand- 

Kein 

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0 

0 

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boden 





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0 

0 

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2 

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4 








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2 












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— 

4 








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0 

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4 








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4 







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Feiner 





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0 

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— i 

4 












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boden 





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4 

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4 

— 

4 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 


























































































24 


Harald R. Christensen, 


geschaffene Vertiefung drainiert die sehr feuchte Erde und verhindert ein 
zu starkes Zusammensinken derselben. Am Kande war die Dose an einer 
Stelle nach einwarts gebogen, damit auch nach dem Auflegen des Deckels 
der umgebenden Luft leichter Zutritt gewahrt wurde. Von Zeit zu Zeit wurde 
das verdunstete Wasser in der Weise ersetzt, daB mittels einer Pipette destil- 
liertes Wasser auf den nicht bedeckten Teil des Dosenbodens gebracht wurde, 
wo es von der Erde kapillar ohne die Struktur zu zerstoren, aufgesaugt wurde. 
Im iibrigen ging die Wasserverdunstung unter diesen Umstanden sehr lang- 
sam vor sich. Die Dosen wurden wahrend der ganzen Versuchsperiode in 
einem Laboratoriumslokal bei gewohnlicher Zimmertemperatur aufgehoben. 
In gewissen Zwischenraumen wurde Erde von den verschiedentlich behan- 
delten Portionen in eine Mannit, K 2 HP0 4 und CaC0 3 enthaltende Nahrfliissig- 
keit, welche also alle Bedingungen einer kr&ftigen 
Azotobacter-Entwicklung darbot, iibergeimpft. Das 
Untersuchungsverfahren entspricht im iibrigen ganz dem bei den oben be- 
schriebenen Untersuchungen iiber das Vorkommen des Azotobacter 
angewendeten. 

Die Resultate dieser beiden Versuche sind in den Tabellen 12 und 13 
mitgeteilt. 

Betreffs der Resultate in der Tabelle 12 bemerkt man erstens, daB in 
reinem destillierten Wasser ohne Erde eine sehr schleunige Zerstorung des 
Azotobacter eingetreten ist, indem derselbe schon nach 24-stiindiger 
Aufbewahrung in dieser Flussigkeit vollstandig zugrunde gegangen ist. In 
dem destillierten Wasser mit zugesetztem CaCO s haben sich die Bakterien 
dagegen wahrend der ganzen Versuchsperiode am Leben erhalten. Von den 
untersuchten 6 Boden haben 4 eine azotobactererhaltende Fahigkeit 
gezeigt, indem sie durch ihre Gegenwart die Zerstorung von Azotobac¬ 
ter verzogert haben, und nur bei 2 Boden hat diese Zerstorung mit der 
gleichen Geschwindigkeit wie in dem reinen destillierten Wasser stattgc- 
funden. Die groBte azotobacter erhaltende Fahigkeit finden wir bei 
den Boden 1898 und F 3 , welche auch eine geringe Basizitat 
aufweisen; bei den Boden 2006 und 3590 ist diese Fahigkeit jedoch 
auch unverkennbar. In alien Kolben, welche zu Anfang 
desVersuches einen Zusatz von kohlensaurem Kalk 
erhalten hatten, ist, selbst bei der l&ngsten Auf¬ 
bewahrung, eine krSftige Azotobacter-Entwick¬ 
lung eingetreten, und bei Gegenwart dieser Substanz kann Azoto¬ 
bacter sich also, selbst wenn keine Entwicklungsmoglichkeit vorhanden 
ist, wahrend eines auBerordentlich langen Zeitraumes am Leben erhalten. 

Die Untersuchung betreffend das Verhalten von Azotobacter 
bei direkter Einmischung in den Boden (Tabelle 13) hat den obigen ganz 
entsprechende Resultate gegeben, indem es sich auch hier gezeigt hat, daB 
diese Bakterie ziemlich schnell und zuweilen sogar sehr schnell (Boden T x 
und Kt. 2006) in basenfreien Boden zugrunde geht, dafiir aber in den nam- 
lichen Boden eine sozusagen unbegrenzte Zeit hindurch sich lebenskraftig 
erhalt, wenn dieselben mit kohlensaurem Kalk versetzt sind. I < 

Samtliche durch diese Versuche vorgenommene Untersuchungen be¬ 
treffend das Verhalten von Azotobacter verschiedenen Substanzen 
gegeniiber lassen dariiber keinen Zweifel bestehen, daB die Gegen¬ 
wart basischer Substanzen eine Lebensbedingung 
dieser Bakterie ist; wir haben dadurch eine befriedigende Erkla- 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


25 


Tabelle 13. 

Versuch 5. Untersuchung iiber die azotobactererlialtende Fahigkeit 
verschiedener Boden und den EinfluB, welchen die Zufuhr von CaC0 3 

auf dieselbe ausiibt. 


B. Anwendung des Bodens in dessen urspriinglichem Zustand. 


Be- 

zeich- 

nung 

der 

Boden- 

probe 

I 

Allge- 

meiner 

Zu- 

stand 

3eschafi 

Brau- 

sen 

mit 

Saure 

enheit 

Re- 

aktion 

des Bode 

Azoto 

vege 

Mannit 

+ 

k 2 hpo 4 

„ge- 

impft“ 

ns 

bacter- 

tation 

Mann. + 

k 2 hpo 4 

+ CaC0 3 

„unge- 

impft“ 

Nacli Impfung mit 

Azotobacter wurde die 

Erde (Anzahl Tage) 

aufbewahrt 

k 

| 1 

Azotobacl 

(A: 

Nicht 

alkgemischt 
Boden 
Mannit + 

k.,hpo 4 + 

CaC0 3 

2 | 3 | 4 

berv( 

nzal 

er 

5 

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il Tage) 

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I 

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K 2 1 

t 

1 | 2 

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3 | 4 

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5 







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4 








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4 

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4 

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4 


Feiner, 






0 

0 

0 

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4 

T 1 

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Kein 

Schw. 

0 

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6 

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— 

4 


Sand- 


sauer 




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1 1 

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boden 





21 

0 

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0 

0 

0 

2 

4 

4 








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0 

0 

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0 

0 

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1 

3 

3 







56 

0 

0 

0 

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0 

0 

4 

— 

— 

4 








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0 

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0 

4 

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4 







1 

0 

0 

0 

1 

4 

0 

' 4 

_ 

_ 

4 








0 

0 

0-1 

4 

4 

0 

4 

— 

— 

4 







2 

0 

0 

0 

4 

4 

0 

4 

— 

— 

4 


Ziem- 






0 

0 

0 

4 

4 

0 

4 

— 

— 

4 


lich 





5 

0 

0 

0 

2 

4 

0 

4 

— 

— 

4 

Kt. 

schwer., 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

4 

— 

— 

4 

2662 

mull- 

Kein 

Schw. 

0 

0 

10 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

4 

— 

4 


armer 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

4 

— 

4 


Lehm- 


sauer 



31 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

— 

4 


boden 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

— : 

4 







77 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

— 

4 








0 

0 

1 

2 

2 

1 0 

3 

4 

— 1 

4 







84 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

4 


— 

4 








0 

0 

0 

0 

0 

| 0 

3 

4 

— 

4 







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0 

0 

2 

4 

4 

0 

4 

_ 

_ 

4 








0 

0 

4 

— 

4 

1 0 

4 

— 

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4 







3 

0 

0 

4 

— 

4 

1 — 

4 

— 

— 

4 








0 

0 

4 

— 

4 

— 

4 

— 

— 

4 







5 

0 

0 

3 

4 

4 

0 

4 


— 1 

4 








0 

0 

3 

4 

4 

0 

4 

— i 

— 

4 







10 

0 

0 

0 

4 

4 

1 

4 

— 

— 

4 








0 

0 

0 

4 

4 

0 

4 

— 1 

— I 

4 

Kt. 

Guter 


neutr. 



23 

0 

0 

0 

3 

4 

0 

2 

4 

— 

4 

3590 

Sand- 

Kein 

schw. 

0 

0 


0 

0 1 

0 

3 

4 

0 

2 

4 

— 

4 


boden 


sauer 



56 

0 

o 1 

0 

0 

<> 

0 

0 

4 

— 

4 








0 

o 

0 

0 


0 

0 

4 

— 1 

4 







90 

0 

0 

0 

0 

0 

o 

2 

4 

— : 

4 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

4 

— 

4 







149 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

4 

— ! 

— • 

4 








0 

0 

0 

0 1 

0 

0 

4 

— 

— 

4 







322 

0 

0 

0 

0 


0 

<> 1 

3 

4 

4 








0 

0 

0 

0 1 

0 

0 

0 

4 

— I 

4 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 






























































26 


Harald B. Christensen, 


Tabelle 13 (Fortsetzung). 

B. Anwendung des Bodens in dessen urspriinglichem Zustand. 



Bevschaffenheit das Bodens 

.2 


Azotobactervegetation nach: 


Be- 

zeich- 




Azotobacter- 

vegetation 

a»|2i 


(Anzahl . 

Nicht 

rage) 




nung 

Allge- 

Brau- 

Re- 

Mannit 

Mannit 

a " ~ =s 

2 S 3 £ 

kalkgemLschter 

Kalkgemi8chter 

der 

meiner 

sen 

+ 

K HPO 

+ 


Boden 



Boden 


Boden- 

Zu- 

mit 

aktion 

k 2 hpo 4 


Mannit + 



Mannit + 


probe 

stand 

Saure 



-f- CaC0 3 

^ § 


K,HPO 

4 + 



k 2 hpo 

4 ~r 





„ge- 


£ -S-g 


CaCO. 



C’aCO 

>3 






„unge- 















impft“ 

impft“ 


1 

2 

3 

4 1 

5 

1 

2 

3 

4 

5 







2 

0 

0 

0 

1 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

4 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

4 


Outer 

Sand- 

boden 





5 

0 

0 

0 

0 1 

0 

0 

0 

3 

4 

4 

Kt. 

2006 

Kein 

Neutr. 

0 

0 

35 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

x 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

4 

4 







0 

0 

0 

0 1 

0 

— 

— 

— 

— 

4 







57 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 







7 

0 

0 

4 

_ 

4 

0 

4 

_ 

_ 

4 








0 

0 

4 

— 

4 

0 

4 

— 

— 

4 







16 

0 

0 

0 

0-1 

2 

0 

0 

4 

— 

4 








0 

0 

0 

2 

3 

0 

0 

4 

— 

4 


Feiner, 





23 

0 

0 

0 

2 

3 

0 

2 

4 

— 

4 

F 3 

heller 

Kein 

Neutr. 

0—1 

0 


0 

0 

0 

0 

3 

0 

2 

4 

— 

4 


Sand- 





31 

0 

0 

0 

0 

1 0 

0 

— 

2 

4 

4 


boden 






0 

0 

0 

0 

1 o 

0 

— 

1 

3 

3 







55 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

4 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

4 







129 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

4 

— 

4 








0 

0 

0 

0 

0 

1 

0 

0 

4 

— 

4 







7 

0 

0 

3 

4 

4 

0 

3 

3 

3 

3 


Outer 






0 

0 

3 

4 

4 

0 

3 

3 

— 

4 

Kt, 

leh- 





14 

0 

0 

3 

4 

4 

0 

2 

4 

— 

4 

1898 

miger 

Kein 

Neutr. 

2 

2 


0 

0 

2 

4 

4 

0 

2 

4 

— 

4 


Sand- 





32 

0 

0 

0 

3 

4 

0 

2 

4 

— 

4 


boden 






0 

0 

0 

1 

1 

0 

2 

4 

— 

4 






48 

0 

0 

0 

1-2 

!- 2 

0 

0-1 

4 

— 

4 







0 

0 

0 

1 

1 1 

0 

0-1 

4 

— 

4 


rung des im vorhcrgchcnden nachgewiesenen Zusammenhanges zwischen 
dem Vorkommen von Azotobacter und der Reaktion und Basizitat 
des Bodens erhalten und sind darait aueh zum Verstandnis der Bedeutung 
dieser Bakterie als Reagens bei der Bestimmung der „Kalkbediirftigkeit“ 
des Bodens gelangt (siehe des njiheren Kapitel C, p. 34). 


Das Verhalten des eingefUhrten I m p f materials 
(derAzotobacterhaut) derBeschaffenheit des Bodens 
gegeniiber. Bei Untersuchungen iiber das Verhalten verschiedener 
Boden der kalkfreien „geimpften“ Mannitlosung gegeniiber (Azoto¬ 
bacter probe) wird man bald darauf aufmerksam werden, dab das ein- 
geimpfte Stuck Azotobacterhaut (des naheren siehe p. 34) sieli 


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Studien. fiber den EinfluB der Bodenbesohaffenheit etc. 


27 


bei denjenigen Boden, welche keine Azotobacter-Entwicklung ver- 
anlassen konnen, sehr verschieden verh&lt. In einigen Fallen bleibt das 
Stuck wahrend der ganzen Vegetationsperiode anscheinend unveran- 
d e r t auf der Oberflache der Fliissigkeit liegen, in anderen Fallen dagegen 
scheint es sehr schnell—bisweilen nach wenigen Stun- 
den — vollst&ndig zu verschwinden und sich gleichsam in 
der Fliissigkeit aufzulosen, in anderen Fallen wieder verschwindet es nach 
1—2—3 Tagen. In denjenigen Kolben, wo diese schnelle Auflosung der 
Azotobacterhaut geschieht, kommt niemals eine Azotobacter- 
Entwicklung zustande, und schon nach 1—2 Tagen kann man also bei den 
betreffenden Boden das Resultat der Azotobacter probe voraussagen. 
Es ist sicher genug, dab die Erscheinung nicht von zufalligen Ursachen her- 
riihrt, sondem mit gewissen Eigenschaften der Boden im Zusammenhange 
steht; denn man erhalt bei Wiederholung des Versuches stets wieder das- 
selbe Resultat. 

In einigen spater (Kapitel D, p. 46: Biologische Bestimmung von 
Alkalikarbonaten im Boden) erwahnten Kulturen, bei welchen die ange- 
wandten basenfreien oder sehr basenarmen Boden auf ihr Verhalten einer 
Mannitlosung gegeniiber untersucht wurden, welcher anstatt kohlensauren 
Kalkes schwefelsaurer Kalk zugesetzt worden war, blieb das eingeimpfte 
Stiick Azotobacter haut iiberall, wo keine Azotobacter - Ent¬ 
wicklung zustande kam, ganzlich unverandert auf der Oberflache der Fliis- 
sigkeit liegen. Man konnte hiernach annehmen, dab die erwahnten Verschie- 
denheiten in dem Verhalten des Impfungsmaterials auf eine verschiedene 
„Salzspannung“ der Nahrfliissigkeit, deren Ursache wieder in einer ver- 
schiedenartigen Zusammensetzung der in die letztere eingefiihrten Boden 
zu suchen sein wiirde, zuriickgefiihrt werden konnten. Zur Beleuchtung 
dieser Frage wurde eine Reihe Untersuchungen iiber den Einflub verschie- 
dener Substanzen auf die Erhaltung der Azotobacter haut angcstellt. 
Bei diesen Untersuchungen kam teils die gewohnliche kalkfreie Mannit- 
losung (2 Proz. Mannit + 0,02 Proz. K 2 HP0 4 ), teils reines destilliertes 
Wasser zur Anwendung, und zwar in beiden Fallen in einer Menge von 50 ccm, 
welche in 300 ccm fassende Erlenmeyerkolben eingegossen wurde. 
In den Fallen, wo das Verhalten der Mannitlosung gegeniiber untersucht 
wurde, wurden nur solche Boden benutzt, die nicht oder jedenfalls nur in 
geringem Grade den Mannit in Garung bringen konnten, indem eine Schaum- 
bildung in der Fliissigkeit die Observationen bedeutend erschwert. Das Ver- 
haltnis zwischen Fliissigkeit und Erde war das gleiche wie bei der biolo- 
gischen Basizitatsbestimmung. Einzelheiten betreffs der Ausfiihrung der 
Untersuchungen, wie auch die Resultate der letzteren, gehen aus der Ta- 
belle 14 hervor. 

Wie man aus dieser Tabelle ersieht, ist es nicht unter alien Verhalt- 
nissen die Bodenbeschaffenheit allein, die fiir die Erhaltung der Azoto¬ 
bacter haut in der Mannitlosung ausschlaggebend ist. Ware dies der 
Fall, so miibte man gewartig sein, dab die Azotobacter haut sich in 
dieser Fliissigkeit genau wie in destilliertem Wasser verhalten wiirde; wie 
man sehen wird, ist aber die Sachlage die, dab die Auflosung der Haut im 
destillierten Wasser blob bei 4 der untersuchten 8 Boden, und zwar sogar 
— abgesehen von einer einzelnen Ausnahme — bedeutend langsamer als in 
der Mannitlosung stattgefunden hat. CaC0 3 wurde bei samtlichen Boden ge- 
priift und hat iiberall die Auflosung der Haut im destillierten Wasser ver- 


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28 


Harald R. Christensen, 


Tabelle 14. 

Untersuchung iiber den EinfluB verschiedener Substanzen 
auf die Erhaltung der Azotobacter-Haut (d. h. des „I m p f - 

material s“). 

(Anwendung von Losungen mit Zusatz von Erde.) 


Verhalten der Azotobacter- Haut 2 ) 


Zusatz zur Fliissigkeit 1 ) 


Mannit + K 2 HP0 4 


destilliertes Wasser 


Boden No. 163. 


Keiner 

CaCO a 

Keiner 

CaC0 8 

Keiner 

CaC0 8 


Keiner 

CaC0 8 

CaS0 4 


Keiner 

CaC0 8 

CaS0 4 


II ® 

i ® 1 

I++ 

+ 

© 


II 

1 1 

i++ 





Boden No. 48. 




II + 

© © 

i++ 

++ 

++ 

++ 

II 


i++ 





Boden No. 189. 




p + 

© © | 

++ 

+ 

+ 

© 

ll 

1 

++ 





Boden No. 303. 





© 

+ 






++ 




+ + 

+ + 

++ 





Boden No. 228. 




© 

1 ® 

++ 

+ 

© 




++ 




++ 

I+ + 

++ 





Boden No. 564. 




1 + 

© 1 ® 

+ 

! 





++ 




I++ 

+ + 

++ 





Boden No. 3311. 




® 

® {1 

® 

® 






++ 




++ 

++ 

++ 






+ 

© 



++ 

+ + 

++ 

++ 

+ + 

++ 



++ 




++ 

+ + 

++ 

++ 

+ 




++ 

++ 

++ 

+ 

++ 

+ + 

++ 

+ 





++ 

++ 

— 

© 


© 

© 




++ 

++ 

++ 




++ 

++ 

++ 




1 ® 

® 

© 




® 

® 

© 





Keiner.I + ® I ® + + 

CaC0 3 . ++ + + 

CaS0 4 .|++ ++ ++ + + 

Boden No. 3311. 

Keiner . ® ® {I f © ] 

CaC0 3 . ++ + + 

CaS0 4 .++ ++ ++ + + 

MgCOj. + © @ 

MgS0 4 .+ + + + ++++++++ + 

MgS0 4 +CaC0 3 . ... + + + + 

NaCl.++ + ++++++ + 

NaCl + CaCO s . ++++++++ 

K 2 S0 4 .++ + + ++ + + 

K2S0 4 +CaCOa . ... ++++—©© 

SiO a . ® ®® ® 

Fe 2 (S0 4 ) 3 .++ ++++ + + 

Fe 2 (S0 4 ) 3 + CaCOa . . ++ ++++ + + 

NaaC0 3 . ••>(§) ®@ ® 

NaaCOg + CaC0 3 . . . 1 © © © © 

x ) Wo nicht anderes angegeben, wurde von den einzelnen Substanzen 0,25 g ver- 
wendet. 

2 ) © bedeutet, daB die eingefiihrte Azotobacter - Haut aufgelost oder in 
auBerordentlich feinflockigem Zustande vorhanden ist; + bedeutet, daB die eingefiihrte 
Azotobacter - Haut als ziemlich grobe Flocken in der Fliissigkeit auftritt; + + be¬ 
deutet, daB die eingefiihrte Azotobacter - Haut bleibt in ikrem urspriinglichen 
Zustand auf der Oberflache der Fliissigkeit liegen. 

3 ) Haut zerteilt in sehr feine Flocken. Diese Zerteilung war schon nach 1 Stunde 
eingetreten. 


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Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


29 


Tabelle 14 (Fortsetzung). 


Zusatz 


Verhalten der Azotobacter* Haut 


zur Fliissigkeit 


Mannit + K a HPC 

*4 r 11 

destilliertes Wasser 

2 

2 

4 

5 |j 

Tagej 

1 

2 ' 3 4 rr 5 

Tage 


Boden No. 1496. 


Keiner.' + 

CaCO,.)! 

CaS0 4 .S + + 

MgCO,. 

MgS0 4 . 1 

MgSG 4 + CaCOj ... | 

NaCl.|i 

NaCl + CaCO s .I 

K,S0 4 .| 

K s ‘S 0 4 + CaCOj . . . . I 
Si0 2 .| 

NajCO, . 

0,12 g Na*C0 3 + CaCO, 

MnS0 4 . 1 

MnS0 4 + CaCOj . . . |! 


© 


© { 


+ + 


]+ + 

I+ + 
+ + 
!++ 

I++ 
I + + 
++ 
+ + 
++ 
++ 
+ + 
++ 
++ 


++ + 


++ + + 


+ 


++ 
+ + 
+ + 
++ 
+ + 
®(?) 
++ 
+ + 
++ 
+ + 
+ + 
+ 

+ + 


© 

© 


++ 

++ 


© 

© 

+ + 
++ 


hindert 1 ). Auch CaS0 4 hat, mit den soeben erwahnten Beobachtungen tiber- 
emstimmend, sowohl im destillierten Wasser als in der Mannitlosung stets 
die Auflosung der Azotobacterhaut verhindert. Die iibrigen Sub- 
stanzen wurden hochstens nur bei 2 Boden, namlich No. 3311 und No. 1496, 
gepriift. Bei dem ersteren dieser beiden Boden bemerkt man, daB die Azoto¬ 
bacter haut schon nach 24 Stunden sowohl in der Mannitlosung als in dem 
reinen destillierten Wasser aufgelost worden ist, und man wird daher bei 
diesem Boden nur eine „positive“ Wirkung (c: Verhindern der Hautauf- 
losung) der Substanzen ausgedruckt erhalten konnen. Bei dem Boden 
No. 1496 wurde die Haut — ohne Zusatz fremder Stoffe — nur in der Mannit¬ 
losung aufgelost; in dem reinen destillierten Wasser blieb das Impfmaterial 
dagegen wahrend der ganzen Versuchsperiode ganzlich unverandert liegen. 
In der letzteren FlUssigkeit wird man also bloB eine eventuelle „negative“ 
(hautauflosende) Wirkung der gepriiften Substanzen ausgedruckt sehen 
konnen. 

Nur beim Boden No. 3311 ist die Untersuchung mit Anwendung beider 
Fliissigkeiten durchgefiihrt worden. AuBer CaC0 3 und CaS0 4 haben von 
reinen Salzen auch MgS0 4 , NaCl, K 2 S0 4 und Fe 2 (S0 4 ) 3 die Hautauflosung 
verhindert, wogegen die Haut bei Zusatz von Si0 2 und Na 2 C0 3 ebenso 
selmell wie in den Fliissigkeiten ohne Zusatze aufgelost wurde. Wahrend 
sowohl K a S0 4 als CaC0 3 , einzeln verwendet, die Auflosung der Haut ver¬ 
hindert haben, konnten sie, zusammen verwendet, nur dieselbe verzogern, 
was wahrscheinlich, wie wir spater sehen werden, auf eine durch Wechsel- 
wirkung dieser beiden Salze gebildete kleine Menge K 2 C0 3 zuriickzufiihren 
ist. l)ber das Verhalten dieses, sowie anderer Alkalikarbonate der Azoto- 
hacterha ut gegeniiber wird spater berichtet werden (Tabelle 15). 

l ) Selbstredend kann CaC0 3 oder andere Stoffe, die in der „geimpften“ kalkfreien 
Mannitlosung Azotobacter - Entwicklung veranlassen, in dieser Fliissigkeit 
nicht auf ihr Verhalten betreffs der Hautlosung gepriift werden. 


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30 


Harald R. Christensen 


Tabelle 15. 

EinfluB verse hiedener Substanzen auf die Erhaltung der 
A z o t o b a c t e r - Haut (d e s Impf materials) 1 ). 


(Anwendung von Losungen ohne Erdezusatz.) 







Verhalten der A z o t o 

bacter 

- Haut 



a) Mannit 









Zusatz zur 

+ k 2 hpo 4 



b) 

destiUiertes 


Fliissigkeit 

+ destiUiertes 

Anmer- 


Wasser 


Anmer- 


Wasser 


kungen zu a 






kungen zu b) 


1 

2 

3 

4 

5 

Tg. 


1 

2 

3 

4 

5 

Tg. 








Wird oft 
innerhalb 







Keiner. 

© 




© 

ein paar 
Stunden 
aufgelost 

+ + 




+ + 




Keiner( Fliissigkeit 













ausgekocht und 













wahrend der 













ganzen Obser- 
vationsperiode 
kohlensaurefrei 













gehalten) 







+ + 




+ + 


CaS0 4 . 

++ 




+ + 


+ + 




+ + 


BaS0 4 . 

© 




© 


+ + 




+ + 


MnS0 4 . 

++ 




+ + 


+ + 




+ + 


SrS0 4 . 

++ 




+ + 


+ + 




+ + 


LLjS0 4 . 

++ 




+ + 


+ + 




+ + 


MgSO t . 

++ 




+ + 


+ + 




+ + 


A1j(S0 4 ) 3 . . . . 







+ + 




+ + 


Fe,(S0 4 ) 3 . . . . 

++ 




+ + 


++ 




+ + 


CaC0 3 . 

n 




n 


+ + 




+ + 


MgCOj. 

□ 




n 


+ 

+ 

+ 

+ 

+ 


BaCOj. 

+ 






+ + 




+ + 


MnCOj. 

++ 

+ 



+ 


+ + 




+ + 


SrC0 3 . 

© 




© 


+ + 




+ + 


FeCO s . 

© 




© 

fin weni- 

+ + 

++ 

+ 

+ 

+ 

( In weni- 

LijCOj. 

© 




© 

Igen Minu- 
|ten auf- 

© 




© 

| gen Minu- 
1 ten auf- 







l gelost 






l gelost. 

k 2 co 3 . 

© 




© 

Ebenso 

© 




© 

Ebenso 

NajCOj . . . . 

© 




© 

Ebenso 

© 




© 


NaHCOj . . . . 

© 




© 


© 




© 


CaCl 2 . 

++ 




+ + 


+ + 




+ + 


KC1. 

++ 




++ 


+ + 




+ + 


NaCl. 

++ 




+ + 


+ + 




+ + 


FeC'l 3 . 

++ 




++ 


+ + 




+ + 


CaH 4 (P0 4 ) 3 . . . 

++ 




++ 


+ + 




+ + 

Resultat 

CaHP0 4 . . . . 

++ 

++ 

n 


n 


+ + 




+ + 

zweifel- 

Caj( PO) 4 ) 3 . . . . 

++ 

++ 

n 


□ 


+ + 




+ + 

haft. Haut 












verschw. 

kh 2 po 4 . . . . 





l 







in einigen 
Fallen, in 
anderen 
nicht. 


*) + + bezeichnet, daB das eingefuhrte Stuck Azotobacte rhaut unveran- 
dert liegt. + bezeichnet, daB das eingefuhrte Stuck Azotobacterh aut sich 
als groBere oder kleinere Flocken in der Fliissigkeit vorfindet. ® bezeichnet, daB 
das eingefuhrte Stuck Azotobacterhaut aufgelost ist. n bezeichnet, daB eine 
Azotobacterentwicklung stattgefunden hat. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


31 


Tabelle 15 (Fortsetzung). 


Verhalten der Azotobacter - Haut 




a) Mannit 









Zusatz zur 
Fliissigkeit 

+ k,hpo 4 

+ destilliertes 

Anmer- 

b) destilliertes 
Wasser 

Anmer- 


Wasser 


kungen zu a 






kungen zu b) 


1 

2 

3 

4 

5 

Tg. 


1 

2 

3 

4 

5 

Tg- 


KjHP0 4 . . . . 







© 




© 

| Aufgelost 

Ebenso, (0,01 g) . 






| Aufgelost 

© 




© 

| ineinpaar 
| Stunden 
| Aufgelost 
l in wenigen 

k 3 po 4 . 

@ 




© 

l in wenigen 

© 




© 







[ Minuten. 






l Minuten. 

Fej(P0 4 ) f .... 

® 




© 


++ 




+ + 


aiop 4 . 

+ + 

+ 

© 


© 


+ 

© 



© 


Aluminiumsilikat 

Eisensilikat (Fer- 

© 

© 




© 

© 

| Aufgelost 

+ 

© 

© 



© 

© 

| Aufgelost 

rum Silicium. 

Kahlb.) . . . 




< in wenigen 
| Stunden 

| Aufgelost 
l in wenigen 




| in wenigen 
[ Stunden. 

j Aufgelost 
l in wenigen 









XajSiOj. 

© 




© 

© 




© 






[ Minuten. 






| Minuten. 

KaSi0 3 . 

© 




© 

Ebenso 

© 




© 

Ebenso 

0,1 g NaOH . . 

© 




© 

Ebenso 

© 




© 

Ebenso 

0,1 g KOH . . . 

© 




© 

Ebenso 

© 




© 

Ebenso 

0,1 g (NH 4 )OH . 

© 




© 

Ebenso 

© 




© 

Ebenso 

A1(0H) 3 . . . . 

© 




© 


© 




© 


Fe(OH) 3 . . . . 

© 




© 


++ 




+ + 


Manuit (0,25 g) . 







++ 




++i 


Ebenso (1 g) . . 







++ 




+ + 


Traubenzucker. . 







++ 




+ + 


Milch zucker . . . 







++ 




++i 


Weizenstarke . . 

© 




© 


++ 




+ + 


Losliche Starke . 

© 




© 


++ 




++I 


Calciumoxalat . . 
Humussaure aus 

© 




© 


++ 




+ + 


Tori 1 ) (frisch ge- 
fallt 0,25 g 













Trockensub- 
stanz. 

© 






© 




© 


Ebenso (trocken 1 ) 
Ebenso gekocht 

© 




© 


4- 

i 

© 



© 


mit 













Salzsaure und aus- 













gewaschen 1 ) 

© 




© 



+ 

© 


© 


SiO,. 

•f 

i © 



© 


© 


1 

1 

© 



In dem destillierten Wasser mit Boden No. 1496, wo — wie oben erwahnt 
— die Azotobacter haut ohne Zusatz von irgendwclchen Substanzen 
unverandert lagert, zeigt es sich, daB dieselben Substanzen (Si0 2 jedoch 
ausgenommen), die in den Kolben mit Boden No. 3311 der Auflosung der 
Haut nieht entgegenwirkcn konnten, hier dieselbe direkt veran- 
1 a s s e n , wogegen die Haut ganzlich unverandert bleibt, wenn man die- 
jenigen Substanzen verwendet, die bei dem genannten Boden die Haut- 
auflosung verhindert hatten. 

*) Naheres iiber diese Hurauspriiparate und deren Darstellungsweise siehe p. 69. 


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32 


Harald R. Christensen, 


Um zuverlassigere und reinere Ausdriicke filr das Verhalten der ein- 
zelnen Substanzen der Azotobacter haut gegeniiber zu erhalten, wurde 
sodann die in Tabelle 15 referierte Untersuchung, wo keine Erde in die 
FItissigkeiten gegeben wurde, angestellt. Auch diese Untersuchung wurde 
sowohl mit der Mannitlosung als auch mit dem destillierten Wasser durch- 
gefiihrt. 

Am reinsten und anschaulichsten treten die Wirkungen der einzelnen 
Substanzen beim destillierten Wasser hervor, und werden wir daher zuerst 
die bei Verwendung dieses Substrates erzielten Resultate betrachten. 

Ebenso wie es bei dem obenerwahnten Versuch mit Verwendung von 
Erde der Fall war, zeigt es sich auch bei diesem Versuch, dab die einzelnen 
Substanzen sich in bezug auf ihr Verhalten der A z o t o b a c t e r haut 
gegeniiber auBerordentlich verschieden benehmen. 

In reinem destillierten Wasser bleibt das eingefiihrte Stuck Azoto¬ 
bacter haut wahrend der ganzen Versuchsperiode ziemlich unverandert. 
Die verschiedenen angewandten Substanzen konnen nach ihrem Verhalten 
in dieser Fliissigkeit der Haut gegeniiber in 2 Gruppen eingeteilt werden: 

Gruppe I: Solche, die keine Auflosung der Haut veranlassen; und 
Gruppe II: Solche, die eine Auflosung veranlassen. 

Zu der Gruppe I gehoren: 

Samtliche untersuchte Sulfate, 

Samtliche untersuchte Chloride, 

Samtliche untersuchte Karbonate rait Ausnahme der Alkalikarbonate, 

Samtliche untersuchte Kalkphosphate, sowie Ferriphosphat und Ferrihydroxyd. 
Ferner Calciumoxalat, Mannit, Traubenzucker, Milchzucker und Starke. 

Gruppe II umfaCt: 

Samtliche untersuchte Alkalikarbonate, 

Samtliche untersuchte Hydroxyde, ausgenommen das Ferrihydroxyd, 

Samtliche untersuchte Sillkate; 

Ferner Aluminiumphosphat, zwei- und dreibasisches Kaliumphosphat, Humussaure 
und Kieselsaureanhydrid. 

Wenn wir nun die Resultate der mit der Mannitlosung ange- 
stellten Untersuchung betrachten, bemerken wir vor allem die in dieser 
Beziehung besonders wichtige Erscheinung, daB diese Fliissigkeit f ii r sich 
a 11 e i n die Auflosung der Azotobacter haut veranlassen kann. Aus 
der Tabelle geht indessen hervor, daB es nicht der Gehalt der Fliissigkeit 
an Mannit, sondem an KjHPC^ ist, der die Hautauflosung verursacht hat, 
indem dieses Salz, in der gleichen geringen Menge (0,02 Proz.) in destilliertem 
Wasser auch die Auflosung veranlaBt. 

Nach dem Verhalten gegeniiber der Azotobacter haut in der 
Mannitlosung kann man ebenfalls eine Einteilung der angewandten Sub¬ 
stanzen in 2 Gruppen vomehmen, namlich: 

Gruppe A: Solche, die die hautlosende Fahigkeit der Mannitlosung aufheben, 
Gruppe B: Solche, die dieser Fahigkeit nicht entgegenwirken. 

Die Substanzen innerhalb der Gruppe A sind im wesentlichen dieselben 
wie in der obenerwahnten Gruppe I, also solche, die im reinen destillierten 
Wasser die Auflosung der Azotobacter haut nicht bewirken konnen. 
Folgende Substanzen bilden Ausnahmen von dieser Regel: 

Bariumsulfat, 

Strontiumkarbonat, 

Ferrihydroxyd, 

Ferrokarbonat, 

Ferriphosphat, 

Calciumoxalat, 

Starke. 


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Studien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


33 


Diese Substanzen sind alle im Wasser unloslich oder jedenfalls auBer- 
ordentlich schwer loslich, und daB sie von der erwahnten Regel abweichen, 
liegt wahrscheinlich daran, daB sie, ebenso wie z. B. das reine Wasser, sich 
der Bakterienhaut gegeniiber indifferent verhalten, d. h., daB sie die Auf- 
losung derselben weder verhindem noch veranlassen konnen, und jedenfalls 
sind die eventuellen Einwirkungen der betreffenden Substanzen in der einen 
oder der anderen Richtung so schwach, daB sie die Kohasion der Haut bzw. 
die Wirkungen des ganz geringen Inhaltes der Mannitlosung an K 2 HP0 4 
nieht aufheben konnen. 

In der Gruppe B finden sich — wie es zu erwarten war — samtliche 
unter der Gruppe II verzeichnete Substanzen. 

Unterdessen ist die hautlosende Fahigkeit nicht ausschlieBlich an die 
wasserloslichen Substanzen gekniipft, indem auch mehrere unlosliche oder 
jedenfalls sehr schwer losliche Substanzen eine vollstandige Auflosung der 
Azotobacterhaut im destillierten Wasser bewirkt haben. 

Von derartigen Substanzen konnen folgende angefiihrt werden: 

Aluminiumhydroxyd, 

Alum i ilium phosphat, 

Aluminiu msilikat, 

Ferrum-S ilicium, 

Kieselsaureanhydrid, 

Humussaure, 

und die hautlosende F&higkeit dieser Substanzen laBt sich also wahrschein¬ 
lich durch Oberflachenwirkungen erklaren. 

Von bedeutendem Interesse ist es, daB ausgesprochen kolloide Sub¬ 
stanzen wie Humussaure und Kieselsaureanhydrid ein so hervortretendes 
Auflosungsvermogen besitzen; andererseits verhalt sich die Weizenstarke, 
die ja ebenfalls ein ausgesprochenes Kolloid ist, der Azotobacter haut 
gegeniiber indifferent. 

Augenblicklich laBt sich eine vollig befriedigende Erkl&rung der ge- 
nannten Erscheinungen wohl kaum finden; es unterliegt aber keinem Zweifel, 
daB diesclbe hauptsachlich in einer verschiedenartigen elektrischen Ladung, 
von den einzelnen untersuchten Substanzen hervorgerufen, zu suchen ist, 
und zunachst als Grundlage einer weiteren Diskussion dieser Frage diirfte 
vielleicht nachstehender Erklarungsversuch des Verf. dienen konnen: 

Die in die Fliissigkeiten eingefiihrte Azotobacter haut kann als 
ein Gel angesehen werden und ist mit negativer Elektrizitat geladen; 
Substanzen mit der gleichen elektrischen Ladung werden ein Ubergehen der 
Haut in den Sol-Zustand anstreben, wodurch die einzelnen Zellen aus ihrem 
Zusammenhang 1 ) gelost und gleichmaBig in der Fliissigkeit verteilt werden. 
Substanzen mit entgegengesetzter elektrischer Ladung werden diesem Auf- 
losungsprozesse dadurch entgegenwirken, daB sie die Bakterienhaut in mehr 
oder weniger koaguliertem (ausgefalltem) Zustande erhalten. 

Betrachten wir nun die Resultate der mit Anwendung von destilliertem 
Wasser durchgefuhrten Untersuchung, so bemerken wir dem Gesagten ge- 
maB, daB Kolloide mit negativer elektrischer Ladung wie z. B. Kieselsaure¬ 
anhydrid und Humussaure, oder Elektrolyte mit vorherrschendem negativcn 
Ion die Hautauflosung bewirkt haben, wahrend Elektrolyte mit vorherr- 

1 ) Die Oberflachenspannung hat ihren hochsten Wert, wenn die Oberflache nicht 
geladen ist (vgL das Kapillarelektrometer). Wird die Oberflache mit Elektrizitat geladen, 
dann wird — zufolge des gegenseitigen AbstoBens gleichartig geladener Flachenstiicke — 
die Oberflachenspannung abnehmen, wodurch die Hautauflosung erleichtert wird. 

Zwelte Abt. Bd. 43, 

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34 


Harald R. Christensen, 


schendem positiven Ion keine solche Auflosung veranlassen konnten und in 
der Mannitlosung dieselbe sogar vollstandig verhindert haben. 

Die Erhaltung der Azotobacterhaut („das Impfmaterial“) in 
der bei der biologischen Bestimmung der Basizitat des Bodens angewandten 
Losung von Mannit und K 2 HPO 4 wird also hiemach wahrscheinlich als ein 
Ausdruck davon angesehen werden konnen, dafi die Bodenteilchen mit posi- 
tiver Elektrizitat geladen sind und also einen gewissen UberschuB an solchen 
Elektrolyten enthalten, welche die negativ elektrischen Bodenkolloide in aus- 
gefalltem Zustande erhalten konnen. Verschwindet dagegen die Azoto¬ 
bacter haut in der Losung, dann ist der Boden jedenfalls an Elektro¬ 
lyten der genannten Art sehr arm; das vollstandige Fehlen derselben kann 
durch Verwendung der mit KjHPC^ versetzten Mannitlosung nicht festge- 
stellt werden. Wenn die Azotobacter haut auch in dem System: 
Erde + destilliertem Wasser verschwindet, sind die Bodenpartikelchen ne¬ 
gativ elektrisch, und die vorhandenen Kolloide werden in dem betreffenden 
Boden zur Aufquellung neigen, wodurch die namentlich fur lehmige Boden 
so giinstige kriimelige Struktur unmoglich gemacht wird. 

Jedenfalls ist es den vorgenommenen Untersuchungen nach verstand- 
lich, daB — wie oben angefiihrt — gerade die kalkarmsten 1 ) und „kalk- 
bedUrftigsten“ Boden die Auflosung der Haut veranlassen, und die Beob- 
achtung dieser Erscheinung ist demnach ftir die Beurteilung des ganzen 
physikalischen, chemischen und mikrobiologischen Zustandes des Bodens von 
bedeutendem Interesse. 

Da der Unterschied zwischen dem hautlosenden Vermogen der Mannit¬ 
losung und dem des reinen Wassers ausschlieBlich durch den Gehalt der 
ersteren an K 2 HP0 4 bedingt ist, kann man bei vergleichenden Untersuchungen 
tiber das Verhalten verschiedener Boden der Azotobacter haut gegen- 
ttber anstatt der erstgenannten FlUssigkeit destilliertes Wasser, welches die 
gleiche Menge KjHP0 4 enthalt, verwenden, und weil hier keine storenden 
Garungen auftreten konnen, ist das letztere Substrat fur solche Unter¬ 
suchungen sogar noch besser geeignet. 

C. Die Bedeutung der biologischen Basizit&ts- 
bestimmung (der Azotobacterprobe) bei Untersuch¬ 
ungen liber die Kalkbedtirftigkeit des Bodens. 

In meiner vorlaufigen Mitteilung (1906) betreffend Untersuchungen 
tiber das Vorkommen und die Verbreitung von Azotobacter in ver- 
schiedenen Boden heiBt es (p. 119): 

„Es scheint demnach, als ob dies© Resultate es moglich machen wiirden, eine 
biologische Methode zur qualitativen Bestimmung der Basizitat des Bodens, speziell 
dessen Gehalt an kohlensaurem Kalk, auszuarbeiten. Die Methode wiirde ganz einfach 
darin bestehen, eine bestimmte Menge Erde (5 g auf 50 ccm Fliissigkeit) nebst einer 
kleinen Portion Azot obacter - Kohkultur in eine Mannit und Kaliphosphat ent- 
haltende Fliissigkeit, welche dem Kontakt der Luft eine verhaltnismaBig groBe Ober- 
flache bietet, iiberzuimpfen, die Kolben in einem Thermostaten, dessen Temperatur auf 
25° gehalten wird, stehen zu lassen und die Entwicklung der Azotobacter - Vege¬ 
tation zu beobachten. Ganz genaue ziffernmaBige Ausdriicke fur die Basizitat des Bodens 

x ) Naher prazisiert: die an fallenden Elektrolyten armsten Boden. Bei danischen 
Ackerboden werden es aber ohne Zweifel weitaus iiberwiegend Kalksalze sein, die den 
Vorrat an fallenden Elektrolyten bilden. — Eine Auflosung der Azotobacter* 
haut wird wahrscheinlich in der Regel ein Ausdruck fur ein starkes Auswaschen von 
Salzen und einen daraus resultierenden geringen Gehalt an loslichen mineralischen Pflan- 
zennahrstoffen im Boden sein. 


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Studien iiber den Einflufi der-Bodenbeschaffenheit etc. 


35 


sind ireilieh durch diese Methode nicht erhaltlich; es diirfte jedoch einigermafien wahr- 
scheinlich sein, daB sie einen guten Ausdruck fur das Kaikbedurfnia des Bodens geben 
konnen wird, eine Frage, welche sich jedoch erst nach Anwendung der Methode auf lokale 
Kalkungsversuche entscheiden la lit. “ 

Wahrend der drei folgenden Jahre wurde das Verfahren neben ver- 
schiedenen chemischen Methoden bei einer groBen Anzahl Kalkungsver- 
suchen in den verschiedenen Gegenden Danemarks zur Anwendung gebracht, 
wodurch es sich herausgestellt hat, daB es in den allermeisten Fallen mit 
fast Uberraschender Sicherheit die richtige Antwort betreffs der „Kalk- 
bediirftigkeit“ des Bodens lieferte (Harald R. Christensen und 
0. H. Larsen 1910 u. 1911). 

Seit der Erscheinung der oben angefiihrten vorlaufigen Mitteilung haben 
verschiedene Verff. sich iiber diese biologische Basizitatsbestimmung in solcher 
Weise ausgesprochen, daB man sieht, daB sie haufig den Zweck und das 
Prinzip der Methode ganz miBverstanden haben. 

Obschon man wohl sagen darf, daB die Frage beziiglich des Wertes 
und der Bedeutung der Methode fur die Praxis auf die einzig mogliche Weise 
beleuchtet worden ist,' namlich dadurch, daB man — wie dies geschehen 
ist — die Resultate der Methode in Relation zu den Resultaten der Kalk- 
versuche im Felde stellt, und obwohl eine weitere Diskussion dieser Frage 
daher augenblicklich vielleicht nicht notwendig sein wurde, so scheint es 
jedoch dem Verf. wtinschenswert, mit Riicksicht auf eine allgemeine Beleuch- 
tung des Prinzips der Methode, die diesbeziiglichen Mitteilungen naher zu 
besprechen. 

F. L o h n i s und F. K. P i 11 a i (1908) bemerken, daB sie meine Re¬ 
sultate nicht bestatigen konnen; nach einem Referat derselben schreiben 
sie namlich (p. 787); 

... Auch hier iiegen also die Dinge keineswegs so klar und einfach, wie dies nach 
Christensens Mitteilungen hatte erwartet werden konnen. Als Anhaltspunkte 
zur Beurteilung der KalkbedUrftigkeit des Bodens sind diese Ergehnisse offenbar nicht 
brauchbar.“ 

Hierzu ist zu bemerken, daB die Untersuchungen von L o h n i s und 
P i 11 a i durchaus nicht als eine Nachprttfung des von mir angegebenen 
Verfahrens angesehen werden konnen, und daB es daher ganz unberechtigt 
erscheint, wenn die beiden Forscher auf solcher Grundlage ein Urteil iiber 
den Wert der Methode sprechen wollen. Als Nahrlosimg haben sie anstatt 
destillierten Wassers ein Erdeextrakt benutzt, bei dessen Darstellung man 
nach friiheren Mitteilungen von L 6 h n i s (1904, p. 461) annehmen muB, 
daB Leitungswasser verwendet wurde. Ferner ist, von einer isolierten Neben- 
untersuchung abgesehen, deren Resultate in diesem Zusammenhange iibri- 
gens nichts beweisen, mit Azotobacter - Rohkultur keine Impfung 
vorgenommen worden, und schlieBlich haben die Verff. die Beobachtung 
der Azotobacter -Entwicklung durch eine quantitative Bestimmung 
des Stickstoffzuwachses ersetzt. 

In drei wesentlichen Punkten weicht also das angewendete Verfahren 
von dem Prinzip des kritisierten Verfahrens ab, namlich crstens, und zwar 
ganz besonders, dadurch, daB keine absolut kalkireie Nahrlosung, sondern 
ein aus Erde und Leitungswasser hergestellter Extrakt verwendet wurde 
(und zwar handelt es sich hier um eine Erde, iiber deren Reaktion und Basi- 
zitat nichts vorliegt, und ein Wasser, das ziemlich kalkhaltig gewesen sein 
kann); zweitens dadurch, daB die Impfung mit A z o t o b a c t e r - Roh¬ 
kultur nicht durchgefuhrt worden ist, und endlich drittens dadurch, daB die 

3* 

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36 


Harald R. Christensen, 


Beobachtung der Azotobacter -Entwicklung (die Azotobacter- 
Produktion) durch eine Bestimmung des Stickstoffzuwachses in der Nahr- 
losung ersetzt wurde. Was den letzteren Punkt — die Stickstoffbestim- 
raung — betrifft, ist diese nicht, wie L 6 h n i s und P i 11 a i so sicher 
annehmen, eine Verbesserung der Methode. Nur dann allein, wenn die Stick- 
stoffvermehrung der Bakterienproduktion proportionell verlauft, wird man 
durch die erstere Bestimmung einen ebenso gUltigen Ausdruck fiir die Basi- 
zitUt wie durch die letztere erreichen konnen. Ein solches konstantes Ver- 
haltnis zwischen der Stickstoffbindung und der Bakterienproduktion ist 
aber unter den hier gegebenen Umstanden kaum vorhanden. Nach den vor- 
liegenden Untersuchungen ttber das Verhalten von Azotobacter gegen- 
uber Stickstoff in gebundener Form muft man im Gegenteil annehmen, daft 
bei Verwendung stickstoffarmer Boden eine umfassendere Stickstoff¬ 
bindung zustande kommen wird als bei Verwendung von Boden, welche 
an leicht zuganglichen Stickstoffverbindungen reich sind 1 ), wahrend da- 
gegen die erzeugte Bakterienmenge von dem Stickstoif- 
gehalt des Bodens ziemlich unabhangig wird, indem. die vorhandenen, den 
Bakterien leicht zuganglichen Stickstoffverbindungen verbraucht werden, 
bevor eine Bindung von Stickstoff aus der Luft in bedeutendem Umfange 
eintreten kann 2 ). 

Einen absolut quantitativen Ausdruck fiir die Basizitat muftte man 
demnach eher durch eine Bestimmung der gebildeten Bakterieneiweifimenge 
zu erhalten suchen, was indessen sehr schwierig und umstandlich und — 
wie aus den jetzt vorliegenden Untersuchungsresultaten hervorgeht — auch 
nicht notwendig sein wird, wenn man nur Ausdrticke fiir die „Kalkbedurftig- 
keit“ des Bodens erzielen will. 

In seinem neuen Handbuch der landwirtschaftlichen Bakteriologie 
zeigt L 6 h n i s (1910) wieder, daft er meine Untersuchungen tiber das Ver¬ 
halten der Azotobacter -Vegetation der Bodenbeschaffenheit gegen- 
tiber miftverstanden hat; er schreibt (p. 742): 

„H. Christensen gelangte auf Grund entsprechender Beobachtungen zu der 
Ansicht, daB speziell die Wachstumsintensitat von Azotobacter - Rohkulturen 
in mit Erde versetzter Mannitlosung als Kriterium fiir deren Kalk- und Phosphorsaure- 

! ) Umfassende Untersuchungen iiber den EinfluB des Gehaltes des Nahrsubstrates 
an loslichen Stickstoffverbindungen auf die Stickstoffbindung in demselben sind in der 
jiingsten Zeit von Leonhard Felsinger (1911) angestellt worden. 

2 ) Es ist in diesem Zusammenhange von Interesse, darauf aufmerksam zu machen, 
daB die stickstoffbindenden Mikroben, und unter diesen sowohl die Knollchenbakterien 
(Beijerinck 1890) als auch Azotobacter (Beijerinck 1901), ein Sal- 
petorassimilationsvermogen besitzen. Von Lohnis (1905 p. 598) wurde ferner nach- 
gewiesen, daB mehrere der in der Azotobacter - Rohkultur vorhandenen kleinen 
Bakterienformen in ausgesprochenem MaBe dieses Vermogen besitzen. 

Nach meinen Untersuchungen (1909, p. 318) erhalt man, wenn man der mit Erde 
und kohlensaurem Kalk versehenen und mit Azotobacter - Rohkultur geimpften 
Mannitlosung eine geringe Menge Nitrat zusetzt, eine Vegetation, die makroskopisch der 
Azotobacter - Vegetation iihnlich sieht, in welcher aber Azotobacter gar 
nicht oder wenigstens sehr spiirlich vertreten ist. Dagegen besteht die Vegetation aus 
salpeterassimilierenden Mikroben, die unter diesen Wachstumsbedingungen den Azoto¬ 
bacter verdrangt haben. Bei Impfung der Mannitlosung mit sehr stickstoffreichen 
Boden, z. B. stark gediingten Gartenboden, kann man eine ganz ahnliche Erscheinung 
wie beim Salpeterzusatz hervorrufen. Nach den Erfahrungen des Verfassers scheint 
die Entwicklung dieser aus salpeterassimilierenden Mikroben gebildeten Vegetation unter 
den bei der „A zotobacter - Probe“ gegebenen Bedingungen ebenso wie die Ent¬ 
wicklung der Azotobacter - Vegetation durch die Basizitat des Bodens bedingt 
zu sein. 


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Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


37 


gehalt, unter Umstanden auch fur den Gehalt an Alkalikarbonaten brauchbar sei. In 
der Tat war die Vermutung durchaus nicht von der Hand zu weisen, daB manche Mikro- 
organismen auf den Vorrat an aufnehmbaren Mineralbestandteilen des Bodens in ahn- 
licher Weise reagieren, wie die Kulturgewachse, und durch Verwertung dieser Eigen- 
schaften einfache biologische Reaktionen auf die Dungerbediirftigkeit der betreffenden 
Felder moglich seien. Indessen haben die Untersuchungen, die P i 11 a i und Moll 
auf meine Veranlassung hin in dieser Richtung ausfiihrten, keine sonderlich befriedigenden 
Resultate geliefert. Speziell ergaben sich zwischen Azotobacter - Entwicklung 
und Ernteertragen auf verschieden gediingten Teilstiicken nur z. T. ubereinstimmende 
Vergleichswerte. “ 

Ich habe nattirlich niemals und am allerwenigsten unter den von P i 11 a i 
(1908) und Moll 1 ) (1909) gewahlten Versuchsbedingungen (die wieder 
von den Versuchsbedingungen der kritisierten Untersuchungen ganz ab- 
weichend sind) gedacht, daB zwischen der GroBe der Pflanzenproduktion 
und der Azotobacter -Entwicklung ein bestimmtes Verhaltnis be- 
stehe, so daB die letztere einen Universalausdruck fiir die Fruchtbarkeit 
des Bodens darstellen wurde; ich habe nur, wie es auch aus meiner Abhand- 
lung hervorgeht, durch Variieren der Zusammensetzung der Nahrfliissigkeit 
und Ausgleichen eventueller Unterschiede des mikrobiologischen Zustandes 
(durch Impfen mit einer reichlichen Menge Azotobacter - Rohkultur) 
einfache Ausdriicke fiir den Gehalt des Bodens an bestimmten Substanzen 
oder Gruppen von Substanzen suchen wollen. 

Ubrigens moge angefiihrt werden, daB in der Abhandlung P i 11 a i s 
kein Beweis dafiir vorliegt, daB der Boden in dem erwahnten „festliegenden“ 
Versuche mit Verwendung verschiedenartiger, einseitiger und allseitiger 
Diingemittel, aus welchem Versuche er sein Material herbeigeschafft hat, 
wirklich der beiden Mineralsubstanzen Kalk und Phosphorsaure, welche 
die Entwicklung von Azotobacter in besonderem Grade bedingen, 
ausgesprochen „bediirftig“ war, rind namentlich muB die Wirkung des Kalkes 
als zweifelhaft bezeichnet werden (vgl. die Tabelle p. 60 in der Arbeit Pil¬ 
ia i s); man darf daher wohl bezweifeln, ob die betreffenden Boden tiber- 
haupt fiir den in Rede stehenden Untersuchungszweck geeignet gewesen sind. 
Der Umstand, daB die Bodenproben aus Parzellen entstammen, die wahrend 
einer kurzen Reihe von Jahren (3 Jahre) mit verschiedenartigen kiinstlichen 
DUngemitteln gediingt worden waren, beweist natiirlich nicht das Geringste 
betreffs deren „Bediirftigkeit“ an den einzelnen Mineralsubstanzen. 

Das von P i 11 a i in demselben Untersuchungsbericht erwahnte Ver¬ 
haltnis, daB ein Zusatz von kohlensaurem Kalk zu einer Nahrfliissigkeit, 
welche Erdeextrakt, Mannit (oder Rohrzucker) und K 2 HP0 4 enthielt, oder 
von KjHPO, zu einer Nahrlosung, die auBer Erdeextrakt nur Mannit 2 ) ent¬ 
hielt, den gUnstigsten EinfluB auf die Bindung des Stickstoffes ausiibte, 
wenn mit Erde aus bzw. kalkgediingten und phosphorsauregediingten Par¬ 
zellen geimpft wurde, laBt sich wahrscheinlich in der Weise erklaren, daB 

*) Die Abhandlung Molls ist mir erst, nachdem der vorliegende Bericht aus- 
gearbeitet war, direkt zuganglich geworden, und werde ich mich daher auf die Bemerkung 
beschranken, daB die MiBverstandnisse, die sich Moll in seiner Kritik meiner Unter- 
suchungen zu Schulden kommen laBt, von ungefahr der gleichen Art wie die obenerwahn- 
ten sind, obwohl sie wegen der iiberlegenen Form der Kritik noch scharfer als die obigen 
hervortreten. Da meine Untersuchungen in recht wesentlichem Grade den Ausgangs- 
punkt der Arbeit Molls gebildet zu haben scheinen, ware es wohl wiinschenswert ge¬ 
wesen, und zwar nicht zum wenigsten fiir Moll selbst, daB er versucht hatte, das diesen 
Untersuchungen zugrunde liegende Prinzip einigermaBen kennen zu lernen und zu ver* 
stehen. 

*) Zur Bestimmung des speziellen Einflusses des Kaliphosphats auf die Bindung 
des Stickstoffes hatte ubrigens eine kalkhaltige Nahrlosung angewendet werden sollen. 


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38 


Harald R. Christensen, 


die diesen Parzellen entstammenden Bodenproben eine Mikroflora enthalten 
haben, welche flir die Ausniitzung der in den genannten Fliissigkeiten dar- 
gebotenen Bedingungen ganz besonders geeignet gewesen ist, wahrend sie 
andererseits nicht so viel der betreffenden N&hrsubstanzen enthalten haben, 
daft eine vermehrte Zugabe derselben zu den Kulturfliissigkeiten ohne Wir- 
kung geblieben ist, und dieses Verhaltnis braucht also gar nicht, wie P i 11 a i 
annimmt, den Resultaten, welche ich bei meinen friiheren Untersuchungen 
mit Anwendung von mit Azotobacter- Rohkulturen geimpften Mannit- 
losungen erhalten hat, zu widersprechen. Welche bedeutende Rolle der Ge- 
halt des Bodens an kohlensaurem Kalk fiir die Erhaltung des Azoto¬ 
bacter im Boden spielt, ist ira vorhergehenden Kapitel dargetan worden, 
und daft auch der Phosphors&uregehalt von Bedeutung ist — jedenfalls 
fiir die Azotobacter-Entwicklung im Boden — laftt durchaus 
keinen Zweifel zu. Wenn nun die Nahrlosung mit Boden geimpft wird, in 
welchen der Azotobacter wegen Abwesenheit oder eines zu niedrigen 
Gehaltes an basischen Substanzen bzw. an Phosphorsaure entweder nicht 
vorkommt oder jedenfalls nur so sp&rlich (oder in einem so geschwachten 
Zustande), daft er die Konkurrenz mit der sonstigen (durch die Impferde 
eingeftihrten) Mikroflora nicht leicht aufnehmen kann, so ist es nur natiir- 
lich, daft die Bindung des Stickstoffes (die in ganz besonderem Grade von 
der Azotobacter - Entwicklung abhangig ist) selbst nach Herstellung 
der bestmoglichen Bedingungen fiir die Azotobacter -Entwicklung 
nur einen verhaltnismaftig geringen Umfang erreichen kann. Auch bei den 
im vorhergehenden Kapitel erwahnten Untersuchungen iiber das Vorkom- 
men von Azotobacter wurde ja durch Impfung mit relativ basen- 
reichen Boden weit ofter als mit basenfreien oder sehr basenarmen Boden 
Azotobacter -Entwicklung in der kalkhaltigen „nicht-geimpften“ 
Mannitlosung hervorgerufen, ein Resultat, welches also mit dem von P i 11 a i 
angegebenen gut ubereinstimmt und wofiir eine befriedigende Erkl&rang 
(siehe des naheren p. 9) gegeben werden konnte. 

Es ist aber bei Untersuchungen dieser Art ganz notwendig, daft man 
die rein chemischen und die rein biologischen Momente von einander getrennt 
betrachtet (und hierzu gibt uns die Impfung mit Rohkulturen ein Mittel 
an die Hand), und die Resultate der Untersuchungen von P i 11 a i oder 
von Moll konnen also nicht im geringsten Grade die Tatsache verschleiem, 
daft die Azotobacter -Entwicklung in den von mir benutzten, mit 
Azotobacter-Rohkultur geimpften N&hrflussigkeiten durch 
den Gehalt des Bodens an den mineralischen Substanzen, welche unter den 
gegebenen Verhaltnissen das Wachstum der Bakterie bedingen, bestimmt 
wird, und daft dies der Fall sein muft, ist ja ubrigens unmittelbar einleuchtend. 

In einer im Jahre 1909 erschienenen Abhandlung sagt T h. R e m y 
(1909, p. 618), daft es unberechtigt sei, von dem groften Verlangen des 
Azotobacter nach Kalk zu reden, da auch ein Zusatz von kohlensaurer 
Magnesia zu sehr basenarmen Boden die Azotobacter - Entwicklung 
und Bindung des Stickstoffes stark begiinstigt. Auf diese Erscheinung habe 
aber auch ich in meiner ersten Abhandlung aufmerksam gemacht (1906), 
indem hier gezeigt wurde, daft ein Zusatz von kohlensaurer Magnesia einen 
ahnlichen Einfluft wie der kohlensaure Kalk auf die Azotobacter- 
Entwicklung ausiibt, und gerade auf Grand dieses Resultates wurde es be- 
tont, daft die Azotobacter -Entwicklung in der „geimpften“, kalk- 
freicn Mannitlosung wahrscheinlich als ein Ausdruck fiir die 


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Stad *® 11 db©r den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc. 


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Bas‘\z\taA d© 8 ® ° dens (und nicht speziell fur dessen Kalkgehalt) 

bezeichnet wetdett konnte. In Fortsetzung des oben Angefiihrten sagt Remy 


(p. 618): . 

„E,8 tana data© 1 m cht weiter iiberraschen, daB der Gehalt des Bodens an in 10-proz. 
Saimiakloaung lotdichem. K_a.lk („physiologisch wirksamem Kalk“), der in einer Anzahl 
von Verouchen bestimmt ist 1 2 ), keine von der Alkalitat des Bodens unabhangigen Be- 
ziehungen zor Stickstoffsa.iiimlung erkennen laOt. Deshalb durften auch die Bemiihun- 
gen (Christensen b) aus dem Verhalten des rohen Bodens in Beijerinck scher 
Mannitiosung aui seinen. Gehalt an physiologiseh wirksamem Kalk zu schlieBen, von 
vorne herein ziemiich aussichtslos sein. r< 


Remy bat bier ilbersehen, daB die Bestrebungen bei der in Vorschlag 
gebrachten Azotob acterprobe durchaus nicht auf die Herbeischaf- 
fung eines Ausdruckes ftir den Gehalt des Bodens an „ physiol ogisch wirk¬ 
samem Kalk“ gericbtet waren, sondem auf die Untersuchung, inwiefern der 
Boden basische Substanzen (die unter den gegebenen Umstanden ftir die 
Azotobacter -Entwicklung unbestreitbar notwendig sind) enthalt oder 
nicht; ich bin ja eben besonders von der Voraussetzung ausgegangen, daB 
die „Kalkbedurftigkeit“ des Bodens unter den meisten Verhaltnissen mit 
„BasenbedUrftigkeit“ und nicht mit Bedarf an dem Pflanzennahrstoff Kalk 
gleichbedeutend sei und habe gemeint, daB man bei Untersuchungen tiber 
„Kalkbediirftigkeit“ des Bodens vor allem ein Verfahren erfinden miiBte, 
das einen Gesamtausdruck fiir die Basizitat des Bodens geben konnte*). In 
einer unlangst erschienenen Abhandlung (1911) ist Remy denn auch 
zu einer anderen Auffassung von dem Werte der genannten biologischen 
Basizitat sbestimmung bei Untersuchungen der „Kalkbediirftigkeit“ des 
Bodens gekommen, indcm er hervorhebt, daB diese Methode die sichersten 
diesbeziiglichen Aufkl&rungen liefert. 


In den meisten Fallen wird aber auch der Gehalt der Ackerboden (Mi- 
neralboden) an chlorammoniumloslichem Kalk (von Remy als „physio- 
logisch wirksamem" Kalk bezeichnet), jedenfalls bei danischen Boden, als 
ein ziemiich direkter Ausdruck fiir die Basizitat derselben angesehen werden 
konnen, und — wie aus Tabelle 41, Obersichtstabelle 4 und Fig. 3 er- 


sichtlich — findet man im groBen und ganzen zwischen dem Gehalt des 
Bodens an chlorammoniumloslichem Kalk und der Azotobacter -Ent¬ 
wicklung in sowohl den „geimpften“ als den „nicht-geimpften“ Kulturen 
eine ziemiich genaue Relation. Am deutlichsten tritt diese Erscheinung in 
Tabelle 41 hervor, wo die Boden nach ihrem Gehalt an chlorammonium- 
loslichem Kalk angeordnet sind. 

Aus .den hier vorgenommenen Zusammenstellungen geht hervor, daB 
in der „geimpften“, kalkfreien Mannitlosung nur in einem einzigen Falle 
die Azotobacter - Entwicklung, bei einem Gehalt von weniger als 
0,12 Proz. CaO, eingetreten ist; in der „nicht-geimpften“, kalkfreien, bzw. 


1 ) Tabelle 25, p. 618, in der Abhandlung R e m y s. 

2 ) Wahrend man mittels der von E. A.Mitsoherlich und seinen Mitarbeitem 
(1907, 1909, 1910 und 1912) auBerordentlich schon ausgeformten Methodik zur Bestim- 
mung des Gehaltes des Bodens an leicht loslichen Pflanzennahrstoffen wahrscheinlich 
wertvolle Resultate durch Bestimmung des „Bedarfs“ an solchen Mineralsubstanzen, die 
wie Phosphorsaure und Kali hauptsachlich als direkte Pflanzennahrung wirksam sind, 
erwarten kann, so wird diese Methodik bei Bestimmung der t ,Kalkbediirftigkeit 4 ‘ des 
Bodens — sofern letztere tatsachlich mit „Bedarf“ an basLschen Substanzen gleichbe¬ 
deutend ist, und also die indirekt stoffumsetzenden Wirkungen des Kalkes den Vorrang 
hal>en — in manchen Fallen ohne Zweifel versagen. Eine geniigend feinmerkende Metliode 
zur chemischen Bestimmung der Basizitat des Bodens (was in mancher Hinsicht vorzu- 
ziehen ware), gibt es im Augenblicke nicht. 


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40 


Harald R. Christen sen, 

kalkhaltigen Mannitlosung findet man die Entwicklung nur in 2 bzw. 6 Fallen, 
bei einem Gehalt von weniger als 0,20 Proz. CaO. Wenn der Kalkgehalt 
diese Grenzen uberschreitet, nimmt die Azotobacter - Entwicklung 
stark an Haufigkeit zu, und bei einem Gehalt von ttber 0,25 Proz. chlor- 
ammoniumloslichen Kalkes ist in den allermeisten Fallen eine iippige Azoto¬ 
bacter- Entwicklung in samtlichen Flussigkeiten wahrnehmbar. 

Bei naherer Betrachtung der Ausnahmen von den hier angefuhrten 
Rcgeln und bei Vergleichung derselben mit den Resultaten der Reaktions- 
bestimmungen und der Feldversuche wird man noch mehr in der Vermutung 
bestarkt, daB die Azotobacter -Entwicklung in erster Linie eine all- 
gemeine Reaktion auf einen Gehalt an basischen Substanzen im Boden ist. 

Boden No. 20 ist ein — iibrigens vereinzeltes — Beispiel, daB ein Boden 
trotz eines auBerst niedrigen Kalkgehaltes (0,04 Proz.) eine kraftige Azoto¬ 
bacter- Entwicklung in der „geimpften“, kalkfreien Mannitlosung veran- 
lassen kann (in den „nicht-geimpften“ Losungen ruft dieser Boden keine 
Azotobacter -Entwicklung hervor). 

Die Reaktion des Bodens war neutral (samtliche vorhergehende und 
nachstfolgende Boden (siehe Tabelle 41) hatten eine mehr oder weniger saure 
Reaktion), und bei dem Feldversuch hat der Boden sich 
als „nicht-kalkbedUrftig“ erwiesen. Boden No. 25 konnte 
trotz seinem sehr hohen Gehalt an chlorammoniumloslichem Kalk (0,52 Proz.) 
in keiner der Flussigkeiten Azotobacter -Entwicklung veranlassen. 
Seine Reaktion war schwach sauer, und beim Feldversuch hat 
sich der Boden als stark „kalkbedurftig“ erwiesen. 

Die Boden No. 53 und No. 131 sind beide ausgesprochene Humusboden 
• und enthalten 0,68 bzw. 0,79 Proz. chlorammoniumloslichen Kalkes; sie 
verhalten sich in analoger Weise, indem der erstere stark sauer, der zweite 
neutral ist, wahrend die ubrigen Boden mit einem ahnlich hohen Kalk¬ 
gehalt samtlicli ausgesprochen alkalisch reagieren. tlber die Kalkbediirftig- 
keit ist in diesen beiden Fallen keine Aufklarung vorhanden. 

Man diirfte von vorne herein annehmen konnen, daB Untersuchungen iiber die 
Wa^serstoff ionenkonzentration, die ja auf vielen anderen Gebieten und nicht zum wenigsten 
auf dem biologischen so wertvolle Aufschliisse geiiefert haben, auch bei der Bodenunter- 
suchung ein bedeutendes Interesse haben konnten, speziell, wenn — wie hier — von Be- 
stimmungen der „Kaik-(Basen-)bedurftigkeit“ des Bodens die Rede ist. Wenn ich in dieser 
Richtung noch keine Untersuchungen vorgenommen habe, so sind die Ursachen folgende: 

Bei Untersuchungen, welche von Baumann und Gully (1910) iiber das 
elektrische Leitungsvermogen des Sphagnum - Tories angestefit wurden, erwies 
sich dasselbe als ein ganz auBerordentlich geringes, woraus man schlieBen kann, daB auch 
die Wasserstoffionenkonzentration in diesem Material eine besonders niedrige sein muB 1 ), 
und da dieser Tori von so ausgesprochen „saurem“ Charakter ist und unbedingt zu den 
kalkarmsten und basenbediiritigsten aller existierenden Bodenarten gehort, so war es 

*) Nach den Anschauungen von Baumann und Gully sind im Sphagnum- 
torfe iiberhaupt keine freien Wasserstoffionen vorhanden. Hier moge jedoch angefiihrt 
werden, daB es bei einer Reihe unlangst ausgefiihrter und noch nicht zum AbschluB ge- 
brachter direkten elektrometrischen Messungen der Wasserstoffionenkonzentration in 
rohem Sphagnumtorf aus dem Moor „Knudemose“ bei Herning sich heraus- 
gestellt hat, daB in diesem Material zweifellos freie Wasserstoffionen vorhanden sind, 
wenn auch dio Konzentration eine selir niedrige ist. In einer Aufschlammung von 10 g 
feuchtem Sphagnumtorf (Trockensubstanz ca. 1,4 g) in 250 ccm kohlensaurefreiem 
destillierten Wasser wurde der Wasserstoffionenexponent (P H ) z. B. zu 4,74 gemessen, 
was einer Wasserstoffionenkonzentration entspricht, die ca. 5000-mal kleiner ist als die 
in n/ l0 Salzsaure vorliandene. Nahere Mitteilungen diese Untersuchungen betreffend, 
welche mit giitiger Beihilfe der Herren Assistenten, cand. polyt. J. Witt und cand. 
polyt. N. F e i 1 b e r g ausgefiihrt wurden, werden spater erscheinen. 


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Studien fiber den EinfluB der Bodenbeach&ffenheit etc. 


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nicht anzimehmen, daB die Wasserstoffionenkonzentration in Ackerboden, welche nor ver- 
haltnismaCig selten gegeniiber Lackmus sauer reagieren, mit genugender Sicherheit ge- 
messen werden konnte. AuBerdem war zu der Zeit, wo die erwahnten Untersuchungen 
uber die ,,Kalkbediirftigkeit des Bodens“ ausgefiihrt wurden, die elektrometrische Messung 
der Wasserstoffionenkonzentration in einem Material wie Erde mit besonderen Schwierig- 
keiten verbunden, indem kohlensaure- und karbonathaltige Fliissigkeiten sich gewohn- 
lich nicht genau elektrometrisch messen lieBen (vgL S. P. L. Sorensen 1909, p. 51), 
welche Schwierigkeit aber nunmehr, dank der von Hasselbalch (1911) einge- 
fuhrten Modifikation der MeBmethode, beseitigt worden ist. 

Die von mir und O. H. Larsen ausgefiihrten Untersuchungen konnen auch 
keinen Zweifel daruber bestehen lassen, daB nicht an und fiir sich die Frage, ob der Boden 
sauer ist oder nicht, in erster Linie fiir die „Bediirftigkeit“ einer Kalkzufuhr maCgebend 
ist, sondern daB die Notwendigkeit der letzteren ganz uberwiegend dadurch bedingt ist, 
ob der Boden iiberhaupt basische Substanzen enthalt, oder ob dies nicht der Fall ist; 
es gibt namlich nicht wenigeBeispiele davon, daB Lackmus gegeniiber neutral reagierenden 
Boden „kalkbediirftiger“ als ausgesprochen sauer reagierende Boden sind. 

Da 8Verh al tnis zwischen der Beschaffenheit des 
Impfmaterials und der Azotobacter-Entwicklung. 
Im Benchte vom Verf. und 0. H. L a r s e n Uber die offers erwahnten Unter¬ 
suchungen betreffs der „Kalkbediirftigkeit“ des Bodens wurde in der zur 
Ausfiihrung der mikrobiologischen Basizitatsbestimmung gegebenen An- 
leitung stark hervorgehoben, daB die zur Impfung benutzte Rohkultur eine 
gute Entwicklung besitzen, d. h. eine starke, schleimige, zusammenhangende 
Decke auf der Oberfl&che der Fliissigkeit bilden muB, und daB man sich 
durch eine mikroskopische Untersuchung der Bakterienhaut davon iiber- 
zeugen muB, daB dieselbe ganz Uberwiegend aus Azotobacterzellen 
bestehe. 

Die Verschaffung eines guten Impfmaterials ist aber nicht immer eine 
leichte Sache. Um sich stets eine gute Impfkultur zu sichem, empfiehlt 
es sich, mehrere verschiedene Boden, welche gewohnlich eine kraftige und 
schone Azotobacter - Entwicklung veranlassen, zur Verfugtmg zu 
haben. Bei den von mir vorgenommenen und im vorhergehenden beschrie- 
benen Untersuchungen wurden die Impfkulturen in der Regel auf die Weise 
zuwege gebracht, daB einige Kolben mit der gewohnliehen Mannitnahrflussig- 
keit (kalkhaltig oder kalkfrei) taglich mit Erde (ca. 5 g auf 50 ccm Flussig- 
keit) aus einer Parzellc in dem Demonstrationsfeld der landwirtschaftlichen 
Hochschule zu Kopenhagen geimpft wurden, welches seit Jahren ausschlieB- 
lich mit PhosphorsUure, Kalk und Kali gedungt wird. Nach 3—5-tagigem 
Stehenlassen im Thermostaten bei 25° C kam dann meistens eine kraftige 
Azotobacter -Vegetation zum Vorschein, welche zur Anwendung als 
Impfmaterial besonders gut geeignet war. Bisweilen war die Vegetation 
indessen nicht dazu geeignet, indem sie sowohl in der kalkfreien als in der 
kalkhaltigen Mannitlosung nur eine ziemlich schlechte Azotobacter- 
Entwicklung veranlaBte. In den meisten dieser Falle lieB es sich durch 
mikroskopische Untersuchung der Kulturen feststellen, daB dieselben mit 
den kleinen, Azotobacter stets begleitenden Bakterienformen stark 
vermischt waren, und wahrscheinlich haben eben diese letzteren durch teil- 
weises Verdrangen des Azotobacter und durch eine zu kraftige Ver- 
garung des Mannits verursacht, daB die Azotobacter -Entwicklung 
ziemlich schwach und die Reaktion iiberhaupt weniger scharf ausfiel. In 
anderen Fallen konnte aber die Erklarung nicht hier gesucht werden, indem 
die Azotobacter - Entwicklung trotz des sowohl makroskopisch als 
mikroskopisch gut aussehenden Impfmaterials eine schlechte war. Das 
Bild war in diesen Fallen in der Regel folgendes: Um das eingefiihrte Stuck 


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Harald R. Christensen, 


Azotobacterhaut herura bildet sich nach ein paar Tagen eine sehr 
diinne, gewohnlich durchbrochene (netzahnliche) Haut, welche dieses Aus- 
sehen wahrend der ganzen Vegetationsperiode beibehalt. Eine Vergarung 
des Mannits scheint nur in geringem Grade einzutreten, indem der eigentiim- 
liche sauerliche Geruch, welcher dadurch entwickelt wird, nur wenig hervor- 
tretend ist. Die Azotobacter -Entwicklung ist oft schlechter in den 
Kolben mit Zusatz von alkalischen Boden bzw. von kohlensaurem Kalk 
(den Kontrollkolben mit der kalkhaltigen Mannitlosung) als in den Kolben 
mit neutralen Boden; in den letzteren kann die Azotobacter - Ent¬ 
wicklung sogar ziemlich normal verlaufen. Da man, wenn die Untersuchung 
als gelungen angesehen werden soli, in alien Fallen verlangen muB, dab 
in den Kontrollkolben mit der kalkhaltigen Mannitlosung eine kraftige 
Azotobacter -Entwicklung entsteht (des naheren siehe Harald R. 
Christensen und 0. H. L a r s e n, 1. c. p. 359), so muB man die- 
jenigen Basizitatsbestimmungen, welche in dieser Weise ausfallen, verwerfen 
und mit Anwendung neuen Impfmaterials weitere vomehmen 1 ). Wodurch 
die genannte eigentiimliche Art des Wachstums bedingt wird, kann augen- 
blicklich nicht aufgeklart werden; moglicherweise steht dieselbe mit der 
auBerst geringen Umsetzung des Mannits im Zusammenhange, die — wie 
gesagt — hier auftritt; am oftesten scheint die Erscheinung jedoch auf eine 
abnormale Zusammensetzung der als Impfmaterial benutzten Azoto¬ 
bacter- Rohkultur zuruckzufiihren zu sein. Insofern man es beurteilen 
kann, besteht zwischen der Beschaffenheit des Impfmaterials und den kli- 
matischen Verhaltnissen kein Zusammenhang, indem die erwahnten Schwierig- 
keiten zu alien Jahreszeiten und bei Anwendung sowohl verhaltnismaBig 
trockener als sehr feuchter Erde fiir die Impfkultur auftreten konnen. 

Dieses Schwanken des Vermogens eines bestimmten Bodens, eine zum 
Impfen brauchbare Azotobacter - Rohkultur zu entwickeln, kann, 
wenn viele Bestimmungen der „Kalkbediirftigkeit“ auszufiihren sind, eine 
bedeutende Storung der Arbeit veranlassen, und ich habe deshalb im 
Verein mit Fraulein cand. pharm. M. Madsen eine Anzahl Versuche an- 
gestellt, um diese Schwierigkeit zu beseitigen 2 ). Den bisher vorliegenden 
Resultaten zufolge scheint die Anhaufung einer groBen Menge Azoto¬ 
bacter- Organismen in einem Boden, der gewohnlich eine gute und kraf¬ 
tige Azotobacter - Vegetation hervorruft, das beste Mittel zu sein. 

*) Sogar sehr basenarme Boden — in vereinzelten Fallen selbst solche, die die 
Lackmuslosung schwach rot fiirben — konnen unter diesen abnormalen Verhaltnissen 
eine schwache Azotobacter - Entwicklung in der kalkfreien Mannitlosung hervor- 
rufen. 

*) Von vorne herein lie lie es sich vermuten, daB es das rationellste ware, Rein- 
kulturen von Azotobacter zur Impfung zu verwenden. Friihere Versuche nach 
dieser Richtung hin haben aber gezeigt, daB die Azotobacter - Entwicklung in 
diesem Falle nicht in erheblichem MaBe auf der Oberflache der FlUssigkeit, sondern iiber- 
wiegend in der Flussigkeit selbst oder auf dem Kolbenboden stattfindet, w r as selbst- 
verstiindlich eine einigermaBen sichere Beurteilung der Azotobacter - Produktion 
unmoglich macht. — Bei Stoffumsetzungsversuchen diirfte eine Impfung mit Rein- 
kulturen von Bodenbakterien — ganz abgesehen von der Neigung derselben zum schnellen 
Degenerieren, wenn sie auf kiinstlichem Substrate geziichtet werden — auch in prinzi- 
pieller Hinsicht keinen Vorteil gewahren, sofern die Untersuchungen nicht mit sterilen 
Boden durchgefuhrt werden, indem die Umsetzungen widrigenfalls doch in Wirklichkeit 
durch Rohkulturen vor sich gehen. Da durch Sterilisation der Boden die chemische und 
physikalische Beschaffenheit derselben wesentliche Veranderungen erleiden kann, so 
muB von einer solchen Behandlung bei Untersuchungen mit dem in der vorliegenden 
Arbeit stets ins Auge gefaBten Zweck selbstverstandlich abgesehen werden. 


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Studien fiber den Einflufi der Bodenbeechaffenheit etc. 


43 


Diese Anhaufung wird in der Weise bewerkstelligt, daft eine bedeutende 
Menge einer guten Azotobacter - Rohkultur in Wasser aufgeschlammt 
wird, welches ein wenig CaC0 3 als Zusatz erhalten hat; die Bakterienauf- 
schlammung wird darauf ttber den Boden gegossen und mit demselben sorg- 
faltig vermischt. Ein so behandelter Boden kann gewohnlich eine sehr lange 
Zeit hindurch Rohkulturen liefem, welche als Impfmaterial vorziiglich ge- 
eignet sind. Das Verfahren bietet femer den Vorteil, dab das Impfmaterial 
schneller als bei Anwendung gewohnlicher Boden zuwege gebracht werden 
kann, indem bei Zusatz des azotobactergemischten Bodens zur 
Mannitlosung gewohnlich schon am 2. Tage nach der Impfung eine kraftige 
Azotobacter - Vegetation zur Entwicklung gekommen ist. Der Boden, 
in welchen Azotobacter eingemischt wird, darf nicht zu viel kohlen- 
sauren Kalk enthalten (soli am liebsten nur schwach alkalisch sein), da er- 
fahrungsgemab die aus sehr kalkreichen Boden geziichtete Azotobac¬ 
ter - Vegetation oft weniger gut entwickelt wird als die durch Impfung 
mit weniger basenreichen Boden hervorgerufene. 

Wenn der azotobactergemischte Boden so regelmabig und so 
lange Zeit hindurch die Entwicklung guter Rohkulturen veranlassen kann, 
so ist wahrscheinlich die Ursache darin zu suchen, dab unter diesen Ver- 
haltnissen Azotobacter der entschieden vorherrschende Organismus 
in der Mikroflora des Bodens geworden ist und daher nur langsam durch 
andere Mikroorganismen zuriickgedrangt wird; diese Vermutung wird auch 
durch die Tatsache bestatigt, dab der Boden sogar mehrere Monate nach 
dem Einmischen des Azotobacter im Laufe eines verhaltnismabig 
sehr kurzen Zeitraumes (2—3 Tage) eine kraftige Azotobacter -Ent¬ 
wicklung in der „nicht-geimpften“ Mannitlosung hervorrufen kann 1 ) (vgl. 
Tab. 13, p. 25). 

Selbst bei Anwendung der bestmoglichen Rohkultur als Impfmaterial 
erhalt man aber nicht bei alien Boden eine gleich schone und gleich kraftige 
Vegetation, wenn auch alle &uberen Bedingungen fiir eine kraftige Azoto¬ 
bacter- Entwicklung zuwege gebracht werden. In vcreinzelten Fallen 
— bei gewohnlichen Ackerboden jedoch auberst selten — gelingt es tiber- 
haupt nicht, in der kalkhaltigen Mannitlosung eine Azotobacter- 
Entwicklung hervorzurufen, was wahrscheinlich in der Regel auf das Vor- 

J ) Die Brauchbarkeit der Azotobacter - Vegetation als Impfmaterial scheinb 
femer einigermaBen dadurch beeinfluBt zu werden, was fiir eine Azotobac¬ 
ter - Art in dereelben vorherrschend ist. — In einem Gartenboden aus Glostrup, der 
eine Zeitlang zur Ziichtung von Impfkulturen benutzt wurde, kam fort wall rend eine sehr 
kraftige Azotobacter - Vegetation zur Entwicklung, deren makroskopisckes Aus- 
hen mit der von Jacob G. Lip man (1904) von Azotobacter Beije- 
r i n c k i i gegebenen Beschreibung genau iibereinstimmt, indein dieselbe nicht die 
fiir Azotobacter chroococcum charkkteristische dunkelbraune bis schwarze 
Farbung annahm. Bei Impfung mit diesen Kulturen ging die Azotobacter - Ent¬ 
wicklung gewohnlich schneller von statten als bei Impfung mit Rohkulturen, die haupt- 
Nachlich Azotobacter chroococcum enthielten; die Reaktion wurde aber 
gewohnlich weniger charakteristisch und scharf, weil die Entwicklung wesentlich in der 
FliisMgkeit selbst vor sich ging, welche oft in eine breiartige Masse oder in einen diinnen 
Schleira umgewandelt wurde. 2—3 Tage nach der Impfung war haufig gar keine Ober- 
flachenvegetation mehr vorhanden, und die Flussigkeiten hatten zum Teil ein Aussehen an- 
genominen, als ware gar keine Azotobacter - Entwicklung zustande gekommen. 
1 >ie Rohkulturen der beiden genannnten Bakterienformen scheinen iibrigens basischen 
Substanzen gegeniiber sich ganz gleich zu verhalten; mit Riicksicht auf die Deutliclikeit 
der Reaktion empfiehlt es sich jedoch Impfkulturen zu verschaffen, die iiberwiegend 
Azotobacter chroococcum enthalten. 


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44 


Harald R. Christensen, 


handensein dem Azotobacter giftiger Verbindungen im Boden zuriick- 
zufuhren ist. Bei gleichzeitiger Untersuchung einer Reihe verschiedener 
Boden wird man leicht ermitteln konnen, ob vielleicht das Impfmaterial 
an der schleehten (bzw. fehlenden) Azotobacter -Entwicklung schuld 
ist. Erweist sich die Azotobacter - Entwicklung in der kalkhaltigen 
Mannitlosung als durchweg gut, dann ist die in einzelnen Fallen statt- 
findende schwache Entwicklung auf Eigenschaften des Bodens selbst zu- 
riickzufuhren. In denjenigen Fallen, wo die A z o t o b a c t e r - Ent¬ 
wicklung in der kalkfreien Mannitlosung ziemlich kraftig war und in der kalk¬ 
haltigen Kontrollosung keine Vermehrung erfahren hat, wird man — bei 
Bestimmung der „Kalkbedurftigkeit“ des Bodens — die Vegetation in der 
ersteren NahrflUssigkeit am richtigsten mit der Maximalnote 4 bezeichncn, 
indem also nicht der Gehalt an basischen Substanzen der Azotobacter- 
Entwicklung eine Grenze gesetzt hat. tlbrigens sind kleine Unterschiede 
derselben, wie friiher vom Verf. und 0. H. Larsen (1. c.) gezeigt wurde, 
von keiner Bedeutung fur die praktische Verwertung der Resultate bei Be¬ 
stimmung der „Kalkbedurftigkeit“ des Bodens. 

Die sicherste und fur die Beurteilung der „KalkbedUrftigkeit“ des 
Bodens am besten aufklarende Reaktion ist einerseits: die Erscheinung 
einer sehr kraftigen A z o t o b a c t e r haut 1 ), und andererseits: keine 
Vegetation mit keiner oder nur einer schwachen Mannitvergarung verbunden 
(siehe des naheren Abschnitt II, p. 54) und Auflosung des Impfmaterials. 
In den Fallen, wo in der kalkfreien Mannitlosung nur eine ganz schwache 
Azotobacter -Entwicklung eingetreten ist, liegt die Moglichkeit vor, 
dab eine solche bei Wiederholung der Untersuchung ausbleibt. Da „schwache 
Azotobacter -Vegetation 14 , wie es aus den friiher referierten Unter- 
suchungen hervorgeht (siehe Tabelle 41), verhaltnismaBig selten vorkommt 
und jedenfalls als ein Ausdruck dafiir angesehen werden kann, dab die be- 
treffenden Boden nur eine sehr geringe Menge von basischen Substanzen 
enthalten und daher an der Grenze der Kalkbediirftigkeit stehen, so hat 
dieses Verhaltnis fiir den Wert der Methode bei der Bestimmung der „Kalk- 
bediirftigkeit“ des Bodens keine sehr groBe Bedeutung. Es muB ferner daran 
erinnert werden, daB die Azotobacter probe vor allem bei denjenigen 
Boden Anwendung findet, deren „Kalkbedurftigkeit“ man nicht durch die 
Reaktionsbestimmung (die Lackmusprobe) und in der Regel auch nicht 
durch andere chemische Methoden nachweisen kann, n&mlich den neutral 
bis schwach alkalisch reagierenden Boden, also solchen, die selten groBere 
Uberschiisse an basischen Substanzen enthalten. Diese Boden zerfallcn 
durch Anwendung der Azotobacter probe in 3 Gruppen: 

Gruppe 1: Solche, die zweifellos nicht „kalkbediirftig“ sind (maximale 
Azotobacter - Entwicklung). 

Gruppe 2: Solche, die in den allermeisten Fallen „kalkbediirftig“ sind 
(keine Azotobacter -Vegetation), und 

*) Es ist sehr wichtig, tiiglich vom 2. bis zum 5. Tage nach der Impfung den Grad, 
der Azotobacter - Entwicklung zu beobachten. Haufig ist die Vegetation am 
2. oder 3. Tage nach der Impfung am schonsten und am charakteristischsten; falls sie sehr 
kraftig ist, gibt man den Maximalcharakter 4, und die Kolben konnen bei Seite gesteilt 
werden. — In Kolben, wo am 2. oder 3. Tage eine kraftig entwickelte Azotobacter- 
Haut auf der Oberflache der Fliissigkeit gewesen ist, kann die Vegetation oft am 4. oder 
5. Tag niedergeschlagen, oder es kann eine starke Mannitvergarung eingetreten sein, und 
in beiden Fallen wird das Urteil iiber den Grad der stattgefundenen Azotobacter- 
Entwicklung erschwert. 


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Studien fiber den EinfluB der Bodenbesch affenheit etc. 


45 


Gruppe 3: Solche, die einen tlbergang zwischen Gruppe 1 und Gruppe 2 
bilden (schwache Azotobacter- Vegetation) und entweder „kalk- 
bediirftig“ sind oder bald werden konnen. 

Es wird nicht zu vermeiden sein, dab einzelne der eigentlich zu der 
Gruppe 3 gehorenden Boden in der Gruppe 2 oder einzelne der zu der Gruppe 1 
gehorenden in der Gruppe 3 untergebracht werden. Eine mathematische 
Genauigkeit der Resultate ist selbstvcrstandlich ebenso wenig bei diescr 
wie bei anderen biologischen Untersuchungsmethoden (und dazu mub man 
ja auch die Feldversuche rechnen) zu erwarten, weil man hier die einflub- 
iibenden Faktoren ofters nicht einmal kennt und wenigstens nicht ganz 
beherrschen kann. Die zweifelhaften Falle sind aber, wie es aus den vor- 
genommenen Untersuchungen, sowie aus den Feldversuchen hervorgeht, 
verhaltnismSbig selten und werden sich durch Wiederholung derjenigen Be- 
stimmungen, deren Resultate weniger deutlich hervortreten, noch weiter 
beschr&nken lassen. 


Die auberordentlich schone t)bereinstimmung, die sozusagen 
unter alien Verh&ltnissen zwischen den Resultaten der im 
Felde ausgefiihrten Kalkversuche und den Resultaten der Azotobacter* 
probe (Harald R. Christensen und 0. H. Larsen 1. c.) bemerk- 
bar ist, konnte von vome herein ziemlich uberraschend erscheinen. Es ist 
ja eine Tatsache, dab die verschiedenen gebauten Kulturpflanzen auf Kalk- 
mangel des Bodens verschieden reagieren, und schon aus diesem Grunde 
konnte man erwarten, dab die Art der Emten auf den gebauten Boden in 
wesentlichem Mabe den Zeitpunkt bestimmen wiirde, wo eine Kalkzufuhr 
durch die Pflanzenproduktion sich erkennen liebe. Femer diirfte man der 
Vermutung zuneigen konnen, dab die Grobe der Pflanzenproduktion bei 
vielen verhaltnismabig kalkarmen Boden daflir mabgebend sein wiirde, ob 
eine Kalkzufuhr geboten oder nicht geboten erschiene. 

Wenn die Resultate der vorgenommenen Versuche ftir die in Rede 
stehenden Verhaltnisse keine deutlichen Ausdrucke liefern, ist dieses wahr- 
scheinlich vor allem auf den schon oben erwahnten Umstand zuriickzu- 
fiihren, dab die „Kalkbediirftigkeit“ des Bodens nicht (wie es 
gewohnlich der Fall sein wird, wenn „Stickstoff-, Phosphorsfture- oder Kali- 
bediirfnis“ in Frage kommt) in erster Linie durch den absoluten Gehalt 
des Bodens an einem bestimmten Pflanzennahrstoffe in einer 
den Pflanzen zugSnglichen Form bedingt wird, sondem vielmehr a 1 s e i n 
Ausdruck eines ganz besonderen Bodenzustandes, 
namlich desVorhanden- oderNichtvorhandenseins b a - 
sischer Substanzen anzusehen ist, eines Zustandes, welcher be- 
kanntlich durch die Stoffumsetzungen im Boden — und zwar nicht zum 
wenigsten in der Stickstoffumsetzung — kraftig zum Ausdruck kommt und 
also unter alien Verhaltnissen auf die Pflanzenpro¬ 
duktion eine Riickwirkung ausuben kann. 

Wie wiederholt hervorgehoben, gibt eben die Azotobacter -Ent- 
wicklung in der „geimpften“, kalkfreien Mannitlosung dafiir einen Ausdruck, 
ob im Boden basische Substanzen vorhanden oder nicht vorhanden sind. 

Sowohl die theoretische als die praktische Grund- 
lage der vomVerf. inVorschlag gebrachten mikro- 
biologischen Bestimmung der „K a 1 k b e d u r f t i gk ei t u 


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46 


Harald R. Christensen, 


des Bodens (der Azotobacterprobe) darf also nach 
den vorliegenden Untersuchungsresultaten als eine 
befriedigende bezeichnet werden. 

D. Biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens 
an „Alkalikarbonaten“. 

In einer vorlaufigen Mitteilung habe ich (1907) gezeigt, dab diejenigen 
Boden, welche in der „geimpften“, kalkfreien Mannitlosung keine Azoto- 
b a c t e r - Entwicklung veranlassen konnten, sich beim Zusatz von schwefel- 
saurem Kalk zu der Losung ganz verschieden verhalten, indem in einigen 
Fallen eine kraftige, in anderen Fallen keine oder nur eine schwache Azoto- 
b a c t e r - Vegetation erschien. Es wurde in der Mitteilung darauf auf- 
merksam gemacht, dab der Umstand, dab der Gips nur in einigen Fallen 
ausgenutzt wurde, vielleicht in der Weise aufzufassen sei, dab diese Kalk- 
verbindung in Wirklichkeit der Azotobacter -Vegetation unzugang- 
lich ist, und dab die positive Wirkung derselben sich wahrscheinlich dadurch 
erklaren liebe, dab die betreffenden Boden Substanzen enthielten, welche 
eine grobere oder kleinere Menge des in dem Gips enthaltenen Kalkes in eine 
der Azotobacter -Vegetation zugangliche Verbindung umzuwandeln 
vermochten. Es lag die Annahme auf der Hand, dab diese aktivieren- 
den Substanzen kohlensaure Alkalien seien, die in Wechselwirkung 
mit dem Gips einen Teil des Kalkes desselben in Karbonat umwandcln. 
Bei Zugabe ganz kleiner Mengen von Kalium- oder Natriumkarbonat zu der 
mit Gips versetzten Mannitlosung erschien tatsachlich in samtlichen Fallen 
eine kraftige Azotobacter - Vegetation, und dab das verschiedene Ver¬ 
halten der einzelnen Boden gegenttber schwefelsaurem Kalk mit dem Vor- 
kommen der obengenannten oder ahnlichen Substanzen in Zusammenhang 
steht, wurde dadurch noch wahrscheinlicher gemacht, dab diejenigen Boden, 
die den im Gips enthaltenen Kalk in eine der Azotobacter -Vege¬ 
tation zugangliche Form nicht umwandeln konnten, in der Regel eine saure 
Reaktion Lackmus gegeniiber aufwiesen, wahrend diejenigen, welche diese 
Fahigkeit besaben, gewohnlich neutral oder schwach alkalisch reagierten. 

Da die Alkalikaxbonate alkalisch reagieren und wegen ihrer leichten 
Loslichkeit sich schnell und leicht mit vorhandenen Sauren umsetzen, so ist 
deren Vorkommen ein Zeichen, dab der Boden — trotz des Mangels an ba- 
sischem Kalk (bzw. Magnesia) — keine freie Saure enthalt, deren ungiinstiger 
Einflub auf die Stoffumsetzung ja wohlbekannt ist, und die Methode wiirde 
deshalb ein nicht geringes Interesse bieten, um so mehr, weil eine chemische 
Bestimmung dieser Substanzen — infolge der gewohnlich sehr kleinen Mengen- 
verhaltnisse, in welchen dieselben in unseren Ackerbbden vorkommen — als 
eine sehr unsichere erscheint, sofern sie uberhaupt durchfiihrbar ist. 

Dem oben Gesagten zufolge lieb es sich erwarten, dab man in dem be- 
schriebenen Verfahren ein Mittel gefunden habe, die grobe und in der Regel 
„kalkbediirftige“ Bodengruppe, die bei der gewohnlichen biologischen Basi- 
zitatsbestimmung keine Azotobacter - Vegetation entwickelt hatte, in 
mehr oder weniger basenarme und demzufolge in mehr oder weniger „kalk- 
bediirftigc“ Boden zu trennen. 

Um einen Beitrag zu der Beleuchtung dieser Frage zu liefern, sind die 
in den vorhergehenden Kapiteln beschriebenen Untersuchungen liber die 
„Kalkbedurftigkeit“ des Bodens (mit Feldversuchen verbunden) mit der 
biologischen Bestimmung von „Alkalikarbonaten“ erganzt worden. 


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Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaftenheit etc. 


47 


Tabelle 16. 

Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an „ A 1 k a 1 i k a r - 
bonaten“ (Azotobacter-Entwicklung in Fliissigkeit ent- 
haltend Mannit, K^HPC^ und CaS0 4 ) und anderseits seiner 

R e a k t i o n. 


Azotobacter- 

Vegetation 


0 

1—2 
Uber 2 



Reaktion 


Neutral 2 ) 

Lnzahl % 

schwach 

alkalisch 3 ) 

Anzahl^% 

Sauer 

Anzahlj % 

Neutral 

und 

schwach 
alkalisch 
Anzahl | % 

8 26 

0 

o 

23 

74 

8 

26 

12 86 

1 

7 

1 

7 

13 

93 

10 | 71 

4 

29 | 

0 

0 

14 

100 


Tabelle 17. 

Verhaltnis zwischen Gehalt des Bodens an „Alkalikarbo- 
naten“ und seinem „K alkbediirfni s“, gemessen durch Feld- 

versuche. 


Azotobacter- 

vegetation 

1 

1 

Anzahl 

der 

Feld- 

versuche 

Kein 

oder 

zweifel- 

haftes 

JOu.?) 

Kail 

Ge- 

ringes 

(1) 

k b e d ii r 

Deut- 

liches 

(2) 

f n i 8 

Ziem- 

lich 

starkes 

(3) 

Starkes 

(4) 

Quo¬ 
tient 4 ) 
f iir Kalk- 
bediirf- 
nis 

o 1 

26 

0 

1 

6 

10 

9 

3,0 

i—2 : 

11 

4 

1 

4 

0 

2 

1.5 

Uber 2 j 

11 

1 3 

2 

4 

1 

1 

1.5 

Ohne 

26 

0 

i 

6 

10 i 

9 

3,0 

Mit ! 

22 

7 ! 

3 

8 

i | 

3 

1,5 


Die Resultate dieser Untersuchung gehen aus der Tabelle 42 und den 
Obersichtstabellen 16 und 17 hervor. 

Im Einklang mit den Resultaten der vorlaufigen Untersuchungen sieht 
man auch hier (Tabelle 16), daB die allermeisten derjenigen Boden, welche 
in der gipshaltigen Mannitlosung keine Azotobacter -Entwick- 
lung veranlaBt haben, von ausgesprochen saurer Reaktion sind; bei keinem 
einzigen kann man auch nur eine Andeutung von alkalischer Reaktion 
spiiren, und wie aus der Tabelle 42 ersichtlich, sind nur 2 dieser Boden 
ais „neutral“ bezeichnet worden, die ubrigen innerhalb der Gruppe „neu- 
trale Boden“ in der Ubersichtstabelle 16 haben bei der Reaktionsbestim- 
mung die Bezeichnung: neutral-schwach sauer erhalten. Unter den 28 Boden, 
die eine Azotobacter - Entwicklung veranlaBt haben, ist nur e i n e r 
von saurer Reaktion (Bezeichnung: schwach sauer); die Azotobacter- 
Entwicklung war aber in diesem Falle nur sehr schwach; 3 der Boden inner¬ 
halb dieser Gruppe haben die Bezeichnung: „neutral-schwach sauer“ be- 
kommen. Es ist anzunehmen, daB die Lackmusreaktion in diesen Fallen 

l ) Umfassend die Gruppen: Stark sauer, sauer und schwach sauer. 

*) „ „ „ Neutral-schwach sauer und neutral. 

3 ) „ „ „ Neutral-schwach alkalLsch und schwach alkalisch. 

4 ) Kommt dadurch heraus, daB die fur daB „Kalkbediirfnis“ in den einzelnen Ver- 
suchen gefundenen Zahlenwerte addiert werden und die Summe durch die Anzahl der 
Versuche dividiert wird. 


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48 


Harald R. Christensen, 


nicht ganz richtig beurteilt wurde; wie frtiher erwahnt (Harald R. Chri¬ 
st e n s e n und 0. H. L a r s e n 1. c.), hat dieses in einigen Fallen seine 
Schwierigkeiten, namentlich lassen sich — wie dies leicht verstandlich ist — 
die feineren Niiancen in der Lackmusf&rbung, wie z. B. der Unterschied 
zwischen neutral und neutral-schwach sauer, nicht mit Sicherheit bestimmen. 

Wie nach diesem Verhaltnis die Reaktion betreffend zu erwarten war, 
sind diejenigen Boden, die in der erwahnten Nahrfliissigkeit keine Azoto- 
b a c t e r - Entwicklung veranlassen konntcn, durchweg bedeutend 
„k a 1 k b e d u r f t i g e r“ als jene, welche eine solche erscheinen lieBen. 
Es hat sich ergeben, daB das Verhaltnis zwischen der „Kalkbedurftigkeit“ 
dieser beiden Bodengruppen wie 2 : 1 war. Die Boden der ersteren 
Gruppe sind alle „k a 1 k b e d tt r f t i g“ (siehe Tabelle 42) und 
— von einer einzigen Ausnahme abgesehen — sogar ausgesprochen „kalk- 
bedUrftig“ (Note 2 und dariiber); in der zweiten Gruppe findet man dagegen 
nicht weniger als 7 Boden ohne „Kalkbedurfnis“ (Note 0 oder ?) und 3 mit 
geringem „Kalkbediirfnis“ (Note 1); wie man sehen wird, gibt es jedoch in 
dieser Gruppe auch nicht wenige stark „kalkbedurftige“ Boden. 

In Tabelle 42 ist femer eine Zusammenstellung des Verhaltnisses zwi¬ 
schen Azotobacter - Entwicklung in der gipshaltigen Mannitlosung 
und andererseits Gehalt des Bodens an chlorammoniumloslichem Kalk vor- 
genommen. Es laBt sich hier kein bestimmtes Verhaltnis erkennen, wenn- 
gleich es deutlich bemerkbar ist, daB die Ackerboden (Mineralboden) „ohne 
Azotobacter -Entwicklung 11 durchweg einen bedeutend niedrigeren 
Kalkgehalt als die Ackerboden „mit Azotobacter - Entwicklung" aufweisen. 

Die biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens an Alkalikarbo- 
naten dtirfte eventuell auch fur die Entscheidung der Frage von Interesse 
sein, inwiefern aul einem bestimmten Boden eine Wirkung von Gips erwartet 
werden kann oder nicht. Die Erfahrungen beziiglich Anwendung von Gips 
auf gewohnlichen Ackerboden gehen sehr weit auseinander, indera diese Sub- 
stanz in einigen Fallen angeblich einen ahnlichen gunstigen EinfluB auf 
„kalkbedUrftigen“ Boden wie der kohlensaure Kalk geauBert hat, wahrend 
sie in anderen Fallen auf solchen Boden entweder unwirksam gewesen ist 
oder sogar eine ziemlich erheblich hemmende Einwirkung auf das Pflanzen- 
wachstum geiibt hat. Es darf als wahrscheinlich angesehen werden, daB 
hauptsaehlich die Fahigkeit des Bodens, den Kalk des Gipses in basische 
Verbindungen uberzufuhren, dafiir maBgebend ist, ob derselbe einen fordern- 
den EinfluB auf die mikrobiologischen Stoffumsetzungen ausuben wird, und 
daB dieser Diingestoff daher besonders auf vollstandig basenfreien Boden 
entweder unwirksam oder geradezu schadlich wird 1 ). Erfahrungen aus der 
Praxis haben ja auch unstreitig ergeben, daB der Gips fiir Anwendung auf 
sauren Moorboden nicht geeignet ist. 

E. Biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens 
an leicht loslicher Phosphorsaure. 

In der Abhandlung: Uber das Vorkommen und die Verbreitung des 
Azotobacter chroococcum usw. habe ich (1906, p. 165) iiber 

*) Die offers beobachtete schadliche Wirkung des Gipses ist wahrscheinlich in 
der Regel auf die Fahigkeit des Bodens, aus diesem Salze Schwefelsaure abzuspalten, 
zuriickzufuhren. In basenfreien Boden ist fiir die Neutralisierung dieser Saure, welche 
auf die Pflanzendecke einen direkt hemmenden EinfluB hat und natiirlich auch die 
Stoffumsetzung des Bodens bedeutend erschwert, keine Moglichkeit geboten. 


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Studien uber den Einflufi der Bodenbeaohaffenheit etc. 


49 


einige vorliufige Versuche berichtet, welche darauf ausgingen, mittels 
Azotobacter - Kulturen einen Ausdruck fur den Gehalt des Bodens 
an leicht loslicher Phosphorsaure zu verschaffen; die Gegenwart der letz- 
teren in der Nahrfliissigkeit ist ja ebensowohl wie das Vorhandensein der 
obenerwahnten basischen Substanzen eine Bedingung dafiir, dab in der- 
selben eine Azotobacter - Entwicklung stattfinden kann 1 ). Das Prinzip 
des benutzten Verfahrens ist ganz dasselbe wie das der biologischen Basizi- 
tatsbestimmung unterliegende. Wfthrend man bei der letzteren eine basen- 
f r e i e Mannitlosung mit Zusatz von KaHP0 4 verwendet, wird bei der 
Phosphorsaurebestimmung eine phosphorsaurefreie Mannitlosung 
mit Zusatz von CaCO, und KC1 (0,3 g pr. Liter) benutzt, und der Grad der 
Azotobacter - Entwicklung wird also unter diesen Versuchsbedingungen 
durch den Gehalt des angewandten Bodens an Phosphorsaure in einer der 
Azotobacter -Vegetation zugSnglichen Form bestimmt. Das Ver- 
haltnis zwischen Fliissigkeit und Erde war das gleiche wie bei der Basizitats- 
bestimmung (5 g Erde auf 50 ccm Fliissigkeit). Bei den Untersuchungen 
wurde eine Reihe verschiedener Boden benutzt, teils einem Diingungsver- 
such auf der Askov-Versuchsstation (sowohl auf lehmigem als auf sandigem 
Boden) entstammend, wo die einzelnen Parzellen durch mehrjahrige ver- 
schiedenartige Dungung in verschiedenartige FruchtbarkeitszustSnde ge- 
bracht worden waren (siehe spftter p. 50), und teils aus LSndereien, wo 
die „Diingungskraft“ des Bodens einigermaben bekannt war. Aus dieser 
Untersuchung ging hervor, dab die sehr „diingungskraftigen“ Boden so viel 
Phosphorsaure enthielten, als fur die Entwicklung einer Azotobacter- 
Vegetation in der phosphorsaurefreien Mannitlosung notwendig war, und 
dab man auch bei Anwendung von Bodenproben aus dem erwahnten Diin- 
gungsversuch in Askov beziigUch des Gehaltes an leicht loslicher Phosphor¬ 
saure Unterschiede nachweisen konnt,e, obwohl diese Unterschiede, beson- 
ders was den Versuch auf dem lehmigen Boden betrifft, bei weitem nicht 
so hervortretend waren, wie man von vorne herein erwarten konnte. tlber- 
haupt deuteten die Untersuchungen darauf hin, dab nur die sehr „diin- 
gungskraftigen" und daher besonders phosphorsaurereichen Boden unter den 
angegebenen Bedingungen eine Azotobacter -Entwicklung veran- 
lassen konnen, was auch bei einer Untersuchung von 92 im Jahre 1908 ein- 
gesandten Bodenproben durch deren Verhalten der phosphorsaurefreien „ge- 
impften“ Mannitlosung gegeniiber bestatigt wurde. Bei dieser Untersuchung 
hat es sich namlich herausgestellt, dab nur 3 Boden in der genannten FlUssig- 
keit Azotobacter -Entwicklung veranlassen konnten, und die Vege¬ 
tation war sogar in alien Fallen eine ziemlich schwache. 

Dab diejenigen Boden, die in der phosphorsaurefreien Mannitlosung 
Azotobacter -Entwicklung veranlassen konnen, nicht „phosphorsaure- 
bediirftig 41 sind, kann wohl als wahrscheinlich angesehen werden; dagegen 
wird die umgekehrte Schlubfolgerung sicher nicht gezogen werden konnen, 
weil es kaum anzunehmen ist, dab 89 der erwahnten 92 Boden, deren viele 
angeblich bei guter Kultur und „Dungungskraft“ waren, phosphorsaure- 
bediirftig waren. Die Priifung ist also fUr die Bestimmung der „Phosphor- 
saurebedurftigkeit 44 des Bodens wahrscheinlich zu streng und kann 
jedenfalls nicht die Grade der letzteren gentigend markieren. 

Um den zweifelsohne sehr bedeutenden Unterschied im Gehalt an leicht 

! ) Eingehende Untersuchungen uber das Bediirfnis des Azotobacter an 
verschiedenen Mineralstoffen wurden von Gerlach und Vogel (1903) angestellt. 

Zwalta Abt. Bd. 43. 

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4 

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50 


Harald R. Christensen, 


loslicher Phosphorsaure innerhalb der groBen Gruppe von Boden, welche 
unter den besagten Versuchsbedingungen die Entwicklung einer Azoto- 
b a c t e r - Vegetation nicht veranlassen konnen, auszudriicken, habe ich 
folgendes Verfahren versucht: 

Die Nahrfliissigkeit (Mannit + KC1 + CaC0 3 ) wird in der gewohnlichen Weise in 
300 ccm fassende Jena-E rlenmeyer - Kolben mit je 50 ccm verteilt. Piir jede zu 
untersuchende Bodenprobe werden gewohnlich 10—11 Kolben angewandt, welche mit 
wechseinden Mengen Phosphorsaure (in der Form von K^HPC^) nach folgendem Plan 
versehen werden: 


Kolben 1.0 g K 2 HP0 4 Kolben 7 . 0,003 gK s HP0 4 

„ 2 .0,0005 g „ „ 8. 0,0035 g „ 

„ 3.0,001 g „ „ 9. 0,004 g „ 

„ 4.0,0015 g „ „ 10.o,0045 g „ 

» 5. 0,002 g „ „ 11.0,005 g „ 

» 6 .0,0025 g „ 


In jeden Kolben wird dann so viel des frischen feuchten Bodens iibergefiihrt, dafi es 
5 g lufttrockener Erde entspricht, und nach der Impfung mit Azotobacter - Roh- 
kultur werden die Kolben in den Thermostaten bei der gewohnlichen Temperatur gestellt. 
Die Azotobacter - Entwicklung wird taglich beobachtet. 

Die Mehrzahl der bei dieser Untereuchung angewandten Bodenproben entstammen 
dem obenerwahnten Versuch aul der Askov-Versuchsstation mit Stallmist und Kunst- 
diinger. Dieser Versuch ist mit dem Hauptzwecke als Augenmerk angelegt worden, den 
Wert des auf der Station produzierten Stallmistes teils im Verhaltnis zu ,,Nichtgediingt“ 
und teils im Verhaltnis zu allseitiger Kunstdiingung zu bestimmen. AuBerdem sucht man 
die Wirkung der einseitigen Diingemittel, Chilisalpeter, Superphosphat und Kainit, 
teils mit Stallmist zusammen, teils allein verwendet, zu bestimmen (des naheren siehe 
untenstehenden Versuchsplan). Der Versuch wird sowohl auf leichtem Sandboden als auf 
gutem, mildem Lehmboden ausgefiihrt und wurde gleich im Anfange, im Jahre 1893, 
als festes Glied des Betriebes eingelegt, so dafl die einem jeden Versuchsglied angehorigen 
Parzelien stets an demselben Platz liegen und in der gleichen Weise behandelt werden. 
Der Plan 1 ) des Versuches ist in seiner Gesamtheit folgender: 

a) Nicht gediingt; 

b) 325 kg Kainit (12 Proz. I^O); 

c) 190 „ Superphosphat (18 Proz. P 2 0 5 ); 

d) 306 ,, Chilisalpeter (15 Proz. N); 

e) 190 „ Superphosphat + 325 kg Kainit + 306 kg Chilisalpeter 2 ); 

f) 250 „ Fischguano (14 Proz. P 2 0 B + 9 Proz. N), 325 kg Kainit + 306 kg 

Chilisalpeter. 

g) 190 kg Superphosphat + 306 kg Chilisalpeter; 

h) 190 „ Superphosphat + 325 kg Kainit. 

i) 10 000 kg Stallmist; 

j) 10 000 „ „ + 162,5 kg Kainit; 

k) 10 000 „ „ -f 95 kg Superphosphat; 

l) 10 000 „ „ + 153 kg Chilisalpeter; 

m) 10 000 „ „ -f 95 kg Superphosphat + 162,5 kg Kainit. 

Die Probenentnahme geschah im Jahre 1906, 13 Jahre nach dem Anlegen des Ver¬ 
suches. 

Aus dem Lehmfelde sind Bodenproben untersucht, welche den Versuchsgliedern 
a, b, d, i und k entstammen, und auBer diesen wurde noch eine Probe aus Parzelien eines 
in der Nahe angelegten Versuches mitgenommen, wo wahrend derselben Zeit jahrlich 
15 000 kg Stallmist pro ha verwendet wurden. Die dem Sandieide entstammenden 
Bodenproben reprasentieren die Versuchsglieder a, b, c, d und k. 

Die Boden dieser verschieden behandelten Parzelien waren zu der Zeit, wo die Proben 
entnommen w'urden, zur Pflanzenproduktion in hochst verschiedenem Grade befahigt. 
Die nicht gediingten und die einseitig gediingten Parzelien sind stark ausgemergelt und 
gaben s ehr kleine Ernten (dieses gilt besonders von dem Lehmfeld). 

J ) Eine nahere Erklarung des Versuchsplans findet sich in den jahrlichen Arbeits- 
planen fur die staatlichen Pflanzenzuchtversuche. SiLmtliehe Gewichtzahlen bezeichnen 
die Menge der Diingemittel pro ha und pro Jahr. 

2 ) Gleicher Gehalt an Stickstoff, Phosphorsaure und Kali wie in 10 000 kg Stallmist. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


51 


AuBer diesen Boden sind bei der Untersuchung einige Ackerboden mitgenommen 
worden, iiber deren „Dungungskraft“ moistens ziemlich gute Aufschliisse vorlagen. 
Es sind dies folgende Boden: 

1. Leichter mullreicher|Lehmboden axis Frammerslevgaard, Jutland. Starke Diinge- 

kraft. 

2. Leichter mnllreicher Lehmboden aus Frammerslevgaard, Jutland. Starke 
Diingekraft. 

3. Milder mullreicher Lehmboden aus der Aarslev Versuchsstation. Schlechte 
Diingekraft. 

4. Milder mullreicher Lehmboden aus der Aarslev Versuchsstation. Schlechte 
Diingekraft. 

5. Schwerer, kalk- und mullreicher Lehmboden aus der Insel Moen. 

6. Sehr leichter, dunkler Sandmullboden aus Rodebak bei Varde. Die Probe ent- 
stammt den nicht gediingten Parzellen in einem Versuch mit verschiedenen Phosphor- 
saurediingemitteln. Der Versuch gab einen sehr starken Ausschlag auf Phosphorsaure¬ 
zufuhr. Wahrend die Ausbeute an Roggen (1906) auf den mit Chilisalpeter und Kainit 
grandgediingten Parzellen nur 138 kg Kern und 675 kg Stroh pro ha betrug, erntete man 
bei Zusatz von ca. 90 kg Phosphorsaure pro ha 1175—1400 kg Kern und von 3225—3400 kg 
Stroh (Foreningen af jydske Landboforeningen Planteavlsudvalg, 1907, p. 7). 

7. Sehr mullreicher (etwas torfahnlicher) Sandboden aus Ramskov in Vinding bei 
Holstebro. Diese Probe entstammt ebenfalls den nicht gediingten Parzellen in einem Ver¬ 
such mit verschiedenen Phosphorsaurediingemitteln, wo man im Jahre 1906 auch auf 
Phosphorsaurezufuhr einen starken Ausschlag erhalten hatte. 

Die Versuchsernte war Roggen. Bei Verwendung von Chilisalpeter und Kainit bezifferte 
sich die Ausbeute auf 1586 kg Kern und 3293 kg Stroh pro ha. Bei Zufuhr von ca. 
50 kg P a 0 5 als Superphosphat oder Thomasschlacke erhohte sich die Ausbeute auf ca. 
2400 kg Kem und ca. 5000 kg Stroh (Foren. af jydske Landboforen. Planteavsludvalg. 
1907, p. 80). 

Die Resultate der mit diesen Boden vorgenommenen Untersuchungen 
sind aus den graphischen Darstellungen in den Fig. 7—9 ersichtlich, welche 
einen schnellen Uberblick iiber die Unterschiede im Verhalten der einzelnen 
Boden gewahren. 

Betrachten wir zuerst die den Versuch auf dem Askov-Lehmfelde be- 
treffenden Kurven (Fig. 7), so werden wir einen hervortretenden Unterschied 
zwischen einerseits den nicht gediingten bzw. den mit Chilisalpeter oder 
Kainit einseitig gediingten Parzellen und andererseits den phosphorsaure- 
gediingten oder stallmistgediingten Parzellen wahrnehmen. Die Phosphor- 
saurekurven der letzteren steigen viel schneller empor, weil die Azoto- 
b a c t e r - Entwicklung bei einer kleineren Phosphorsaurezugabe anfangt 
und ihr Maximum erreicht, als wie es von den Boden der ersteren Gruppe 
verlangt wird. Innerhalb jeder dieser beiden Bodengruppen findet man 
keinen hervortretenden Unterschied in dem Verlauf der Kurven. 

Weniger ausgesprochen sind die Unterschiede bei dem Versuch auf dem 
Sandfelde. Man sieht hier (Fig. 8), daB die Kurven einen durchaus schrof- 
feren Verlauf als bei dem Lehmfeldversuch haben, und sogar einige der nicht 
phosphorsauregediingten Boden haben eine schwache Azotobacter- 
Entwicklimg veranlassen kbnnen, was darauf hindeutet, daB das Askov- 
Sandfeld im Gegensatz zu den allermeisten leichten Sandboden besonders 
reich an leicht loslicher Phosphorsaure ist; in guter Ubereinstimmung mit 
diesem Resultat ist auch bei dem Feldversuch auf diesem Boden kein deut- 
licher Ausschlag auf Phosphorsaurezufuhr hervorgebracht worden, wogegen 
letztere auf dem Lehmfelde eine kraftige Wirkung ausgeiibt hat. Mit Klick- 
sicht auf diesen bedeutenden Gehalt an leicht loslicher Phosphorsaure in 
dem Sandboden wird es femer auch verstandlich, daB der Unterschied zwi¬ 
schen den einzelnen Behandlungsweisen nur verhaltnismaBig wenig bei der 
biologischen Phosphorsaurebestimmung hervortritt. Der nur mit Super- 

4* 


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52 


Harald E. Christensen, 


Biolog is c h e B es t i m m u ng desBodens an leicht 
loslicher Phosphorsaure. 


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a 

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Fig. 7. 


0,0005 0.0O1 0,0015 0,002. 0,0025 0,003 0,0035 0,004- 0,0045 0,005 

g K^PC^ in der Mannitlosung. 

Boden aus dem Dtingungsversuch auf Askov Lehrafeld. 


a* 

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phosphat gediing- 
te Boden hat je- 
doch eine deutlich 
jaher aufsteigende 
Phosphorsaure- 
kurve als die ttbri- 
gen Boden, und 
die Phosphor- 
saureanh&ufung 
ist wohl auch hier 
etwas groBer als 
in den voll ge- 
diingten Boden, 
weil auf diesem 
einseitig gediing- 
ten und also mit 
Riicksicht auf 
andere Pflanzen- 
n&hrstoffe abge- 
mergelten Boden 
nur eine ziemlich 
kleine Emte her- 
vorgebracht und 
dem Boden ent- 
nommen wird. 

Die Phosphor- 
saurekurven der 
ubrigen unter- 
suchten Boden (s. 
Fig. 9) verlaufen 
ebenfalls wesent- 
lich verschieden. 
Beim Boden No. 
5 steigt die Kurve 
ganz senkrecht 
empor, und, wie 
man sehen wird, 
sind bei den ur- 
kundlich bei guter 
„Dungungskraft“ 
gewesenen Boden 
die Phosphor- 
saurekurven ver- 
haltnismaBig 
schroff. 

Es ist also 
durch dieses Ver- 
fahren, welches 
einigermaBen als 

eine biologische Phosphorsauretitrierung angesehen werden kann, ermoglicht 
worden, fUr den verschiedenen Gehalt des Bodens an leicht loslicher Phosphor- 


Fig. 8. 


0,001 0,0013 0,002, 0,00X5 0,005 0,0035 Qoov Q 00*15 0.OO5 

g K t HP0 4 in der Mannitlosung. 

Boden aus dem Diingungsversuch auf Askov Sandfeld. 

. 10 000 kg Stallmist. 

-o — o — o—15 000 kg Stallmist. 

.Chilisalpeter. — --Stallmist -f* Super- 

— x — i — x— Superphosphat. phosphat. 


Ungediingt. 

Kainit. 


3 

a 

£ 

& 


I 




—7 
♦ 

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s 

/, 

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V 

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</. 

/ 

/ 






1 


0.0005 


— X — X-X- 2. 

-3. 


Qooi O.001S O.ooa. O.0025 O.003 O.0035 Qooh 

g KjHPOf in der Mannitlosung. 

Fig. 9. Verschiedene Boden. 
Lehmboden aus Frammerslevgaard (a). 

99 99 99 (b). 

Lehmboden aus Aarslev Versuchsstation 


O, 00**5 O.005 


1. 


— 4. 

- - 5. 

6. 

7. 


„ „ Maen. 

Sandboden aus Rodebak. 

Mullreicher Sandboden aus Ramskov. 


(a) 

(b) 


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Studien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


63 


saure deutliche Ausdriicke zu erbringen. Abgesehen von solchen extremenFallen, 
wie die, die wir bei dieser Untersuchung besonders im Auge gehabt, wird 
aber das Verfahren in der ange wand ten Form in der Regel kaum eine ge- 
nugende Aufklarung beziiglich der „Phosphorsaurebedurftigkeit“ der ein- 
zelnen Boden geben konnen, nicht zum wenigsten wegen der in der Mannit- 
losung haufig eintretenden storenden Garungen, durch welche die Reaktionen 
in erheblichem Mafie verschleiert werden konnen. Wo es sich darum han- 
delt, so kleine Stoffmengen wie die hier in Rede stehenden zu messen, kann 
die mit dem Auge vorgenommene Bewertung der Azotobacter -Ent- 
wicklung auch nicht als geniigend sicher bezeichnet werden. Die Form der 
Phosphorsaurekurven der verschiedenen Boden scheint auBerdem durch die 
Grundbeschaffenheit des Bodens in bedeutendem MaBe beeinfluBt zu sein. 
Z. B. werden die leichteren Boden durchweg schroffere Phosphorsaurekurven 
als die schwereren aufweisen, was wahrscheinlich auf den Umstand zuriick- 
zufiihren ist, daB die letzteren die zugefiihrte Phosphorsaure starker als die 
ersteren absorbieren. Betrachten wir z. B. die Kurve des leichten Sandmull- 
bodens aus Rodebak, welcher so „phosphorsaurebediirftig“ als irgendwie 
moglich ist, bemerken wir, daB dieselbe verhaltnismaBig schroff verlauft, 
schroffer als z. B. die Kurve des sehr raullhaltigen Bodens aus Ramksov, 
dessen ,,Phosphorsaurebedurfnis“ den Feldversuchen zufolge doch bedeutend 
weniger ausgesprochen ist 1 ); femer ebenso schroff wie die Kurven der mit 
15000 kg Stallmist bzw. 10000 kg Stallmist + 95 kg Superphosphat gedungten 
Parzellen auf dem Askov-Lehmfelde, welche wohl kaum als besonders „phos- 
phorsaurebediirftig“ angesehen werden konnen. Obwohl man aus der Form 
der gefundenen Phosphorsaurekurve also keine allgemeinen Schliisse bezug- 
lich der „Phosphorsaurebedurftigkeit“ des betreffenden Bodens ziehen darf, 
so wird doch das Verfahren sicherlich in einigen Fallen niitzlich sein, z. B. 
— wie es hier bei den festliegenden Diingungsversuchen der Askov-Versuchs- 
station getan wurde — bei der Kontrollierung des Einflusses der Bodenbe- 
handlung auf den Gehalt eines und desselben Bodens an leicht loslicher 
Phosphorsaure. Es ist iibrigens von nicht geringem Interesse, daB so kleine 
Variationen in der Phosphorsaurezufuhr so deutliche Ausschlage in der 
Bakterienentwicklung, wie es hier der Fall war, geben konnten. % mg 
K 2 HP0 4 auf 5 g Erde wird ungefahr 100 kg P 2 0 5 auf der Pfliigeschicht (zu 
20 cm gerechnet) innerhalb 1 ha 2 ) entsprechen, eine Phosphorsaurevermeh- 
rung, welche durch die chemische Analyse kaum mit gentigender Sicherheit 
nachgewiesen werden kann. Aus den Kurven des Lehmfeldversuches (Fig. 7) 
sieht man z. B., daB die Azotobacter -Entwicklung bei einem Boden, 
welcher ausschlieBlich mit Chilisalpeter gediingt wurde, erst bei einem Zu- 
schuB von 0,002 g K 2 HP0 4 einsctzt, wahrend der jahrlich mit 15 000 kg 
Stallmist gediingte Boden bloB eine Zufuhr von 0,001 g K 2 HP0 4 verlangt. 
Das Maximum der Azotobacter -Entwicklung wurde bei dem erst- 
genannten Boden bei Zugabe von 0,004 und im letzteren Falle bei Zugabe 
von 0,0025 g K 2 HP0 4 erreicht. Der Unterschied in dem Gehalt an leicht 
loslicher Phosphorsaure der beiden Boden diirfte also einer Menge von 1 bis 
1’4 mg (im Durchschnitt 1%) K 2 HP0 4 pro 5 g Erde entsprechen, was dem 

>) Die groBere Schroffheit der Kurve des Rodebak-Bodens in Vergleich mit der 
des Ramskov-Bodens darf wahrscheinlich als ein Ausdruck dafiir angesehen werden, 
daB der letztere Boden, kraft eines groBeren Vermogens, die Phosphorsaure zu binden, eine 
verhaltnismaBig groBere Zufuhr dieser Substanz verlangt, um der „Phosphorsaurebediirf- 
tigkeit abzuhelfen. 

*) Das Raumgewicht des Bodens ist zu 1,2 gerechnet. 


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54 


Harald R. Christensen, 


Obigen gemaB wieder einem Unterschied von 250 kg P 2 0 5 pro ha in der 
Pflfigeschicht entspricht. Der groBte Unterschied innerhalb der unter- 
suchten Boden wird beim Vergleich des Bodens a („Nicht gedfingt“, Askov- 
Lehmfeld) und des Bodens 5 (aus Moen) hervortreten. Bei Anwendung des 
ersteren ist Maximum der Azotobacter -Entwicklung erst bei einem 
Zusatze von 4,5 mg K 2 HP0 4 erreicht worden; bei Anwendung des letzteren 
istauch ohne Phosphorsaurezusatz einesehrkraftige Azoto¬ 
bacter- Vegetation zustande gekommen. Um dieselbe Azotobacter- 
Produktion wie die Bodenprobe aus Moen hervorzurufen, verlangt also der 
genannte Askov-Boden einen ZuschuB an Phosphorsaure, welche 4,5 mg 
K 2 HP0 4 oder 900 kg P 2 0 6 pro ha entspricht. Moglicherweise ist der Unter¬ 
schied noch groBer, als diese Zahlen ihn angeben, indem vielleicht auch we- 
niger als 5 g des erstgenannten Bodens geniigend Phosphorsaure fur eine 
maximale Entwicklung der Azotobacter - Vegetation enthalten hat. 


II. Untersuchungen fiber die mannitvergarende Fahigkeit des Bodens in ihrem 
Verhaltnisse zu der Bodenbeschaffenheit. 

A. Die Bedingungen der Mannitvergarung in Mannit- 
nahrflfissigkeiten mit Erdezusatz. 

Bei frliheren Untersuchungen habe ich gelegentlich die Beobachtung 
gemacht, daB einige Boden so kalk(bascn?)arm sind, daB sie in der bei der 
biologischen Bestimmung des Kalkbedurfnisses angewandten „geimpften“ 
kalkfreien Mannitlosung (Mannit + K 2 HP0 4 ) keine (durch Schaumbildung 
oder durch den Geruch bemerkbare) Mannitvergarung veranlassen konnen, 
und durch eine spezielle Untersuchung (1906, p. 164) wurde es ferner nach- 
gewiesen, daB gewisse ausgemergelte Boden dermaBen phosphor- 
saurearm waren, daB sie in der „geimpften“ phosphorsaurefreien Mannit¬ 
losung (Mannit + KC1 + CaC0 3 ) keine Garung veranlassen konnten. Der 
Nachweis, daB tatsachlich Mangel an Kalk (basischen Substanzen?) bzw. 
Phosphorsaure unter den genannten Umstanden an dem Ausbleiben der 
Mannitvergarung schuld war, lieB sich leicht erbringen, indem bei Zugabe 
einer kleinen Menge CaC0 3 bzw. CaHP0 4 zu den Fliissigkeiten in samtlichen 
Fallen das Eintreten einer kraftigen Garung wahrgenommen wurde. 

Nachdem also der Zusammenliang der Mannitvergarung mit dem Kalk- 
gehalt des Bodens nachgewiesen worden war, lag die Annahme nicht fern, 
daB man durch Feststellung der Intensitat dieser Garung ein Mittel zur 
weiteren Gradation des Kalk(Basen?)gehaltes — und damit des „Kalkbedtirf- 
nisses“ — derjenigen Boden erhalten wiirde, die sich bei der biologischen 
Basizitatsbestimmung (die Azotobacter probe) so basenarm erwiesen 
hatten, daB sie keine Azotobacter -Entwicklung veranlassen konnten. 
Zur naheren Untersuchung dieser Frage wurden, in Verbindung mit den 
oft erwahnten Untersuchungen fiber das „Kalkbedfirfnis“ des Bodens, bei 
den einzelnen Boden Aufzeichnungen betreffs der Mannitvergarung in der 
Weise gemacht, daB dieselbe nacli dem Grade der Schaumbildung und zum 
Teil nacli dem Geruch mit den Zahlen der Skala 0—4 charakterisiert wurde. 
0 bezeichnet, daB keine Garung wahrend der Versuchsperiode (5 Tage) ein- 
getreten ist; die Flfissigkeit hat fortwahrend ihr „steriles“ Aussehen be- 
wahrt. 1 bezeichnet eine sehr schwache Garung, durch vereinzelte Schaum- 
blasen und einen schwach aromatisehen Geruch gekennzeichnet, 4 eine sehr 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeachaffenheit etc. 


55 


kraftige Mannitvergarung (starke Schaumbildung und starker Geruch), 2 
und 3 die dazwischenliegenden Grade. 

Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in der Tabelle 41 und in der 
Dbersichtstabelle 18 mitgeteilt, indem jedoch die letztere nur diejenigen 
Boden umfaBt, deren „Kalkbedttrfnis“ durch Feldversuche bestimmt wurde. 
Der Grad der Mannitvergarung ist hier mit den Quotienten fur Kalkbedurf- 
nis, Reaktion, Gehalt an chlorammoniumloslichem Kalk und an „kohlen- 
saurem Kalk“ in Vergleich gestellt. Diese Quotienten erhalt man durch 
Addition der die einzelnen Bodeneigenschaften ausdriickenden Zahlen und 
Division der Summe mit der Anzahl der Boden. Die Reaktion ist deswegen 
in dieser Tabelle durch Zahlen ausgedrUckt, und zwar so, daft 6 schwach 
alkalische, 5 neutral-schwach alkalische, 4 neutrale, 3 neutral-schwach saure, 
2 schwach saure und 1 saure Reaktion bedeutet. 

Tabelle 18. 

Verhalten der Mannitvergarung gegeniiber Kalkbediirf- 
nis und Reaktion des Bodens sowie gegeniiber dessenGehalt 
an chlorammoniumlosliohem Kalk und „kohlensaurem 

K a 1 k“. 


Grad der 
Mannitgarung in 
der „geimpften“ 
kalkfreien 
Mannitlosung 

Anzahl 

Boden 

Kalk- 

bediirf- 

nLs 

( 

1 Reak¬ 
tion 

Quotient fur 

1 Gehalt an 

chlorammonium¬ 
loslichem CaO 

Gehalt an 
,,kohlensaurem 
Kalk“ 

0 und 0—1 

1 

11 

3,2 

1,7 

0,032 

0,034 

1 und 1—2 

15 

2,5 

2,2 

0,083 

0,052 

2-4 

21 

2,0 

3,9 

0,140 

0,063 


Wie man aus Tabelle 18 sehen wird, sind es nur verhaltnismaBig wenige 
der untersuchten Boden, die gar keine Garung in der „geimpften“, kalk- 
freien Mannitlosung veranlassen konnten. Die betreffenden Boden sind so gut 
wie samtlich sehr „kalkbedurftig“ (siehe Tabelle 41) und haben durchgehends 
einen bedeutend groBeren Ausschlag bei Kalkzufuhr gegeben als diejenigen 
Boden, welche eine verhaltnismaBig kraftige Mannitvergarung veranlaBt haben; 
man sieht, daB sie hiermit ubereinstimmend, durchgangig bedeutend niedrigere 
Zalilen fiir Reaktion und Gehalt an chlorammoniumloslichem Kalk als die 
letzteren aufweisen. Die Relation zwischen dem Gehalt des Bodens an „kohlen- 
saurem Kalk“ und der Mannitvergarung ist weniger hervortretend. Eine abso¬ 
lute Relation zwischen der Reaktion des Bodens und der mannitvergarenden 
Fahigkeit existiert jedoch nicht. Aus einer Betrachtung der Tabelle 41 
wird namlich hervorgehen, daB mehrere ausgesprochen saure Boden eine 
kraftige Mannitvergarung veranlassen, und sowohl bei diesen als bei friiheren 
Untersuchungen war es ganz auffallend, daB Niederungsmoortorf oder Gytje- 
boden, selbst bei ausgesprochen saurer Reaktion, so gut wie stets eine iiber- 
aus kraftige und schnelle Vergarung des Mannits veranlaBt. Wahrend die 
Mannitvergarung bei Anwendung von Ackerboden (Mineralboden) gewohn- 
lich erst an dem 2. oder 3. Tag, nachdem die Kulturen in den Thermostaten 
gestellt wurden, anfangt, ist sie bei Anwendung von Niederungsmoortorf 
liaufig schon naeh e i n e m Tag sehr stark vorgeschritten. Die starke 
Entwicklung von mannitvergarenden Mikroben, welche in dieser sehr starken 
Garung zum Ausdruck kommt, kann die Wirkung haben, daB die Azoto- 
b a c t e r - Entwicklung, selbst in den Kontrollkolben mit der kalkhaltigen 


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56 


Harald R. Christensen, 


Mannitlosung, ganz zuruckgedringt wird, und die biologische Basizit&ts- 
bestimmung demzufolge nicht durchgefuhrt werden kann. In diesen Fallen 
entsteht in der kalkhaltigen Mannitlosung eine sehr starke und 
dichte, weifie Schaumdecke — ahnlich wie zaher Seifenschaum 
— auf der Oberflache der Fliissigkeit. Die betreffenden Moorboden ent- 
halten demnach zweifelsohne gewisse Substanzen, welche die Mannitver¬ 
garung ganz besonders begiinstigen, und da die letztere fast mit gleicher 
Geschwindigkeit in den „geimpften“ und den „nicht-geimpften“ Kulturen 
verlauft, miissen diese Boden ganz besonders reich an mannitvergarenden 
Mikroben sein. Wie es in einer friiheren Arbeit naehgewiesen wurde (Ha¬ 
rald R. Christensen, A. Mentz und N. Overgaard 1913, 
p. 426), ist die mannitvergarende Fahigkeit des Hochmoortorfes — im 
Gegensatz zu der des Niederungsmoortorfes — nur eine ganz geringfiigige. 

Die Mannitvergarung ist also nicht wie die Azotobacter -Ent- 
wicklung durch die Anwesenheit basischer Substanzen im Boden bedingt. 
Dagegen scheint sie von dem Gehalt des Bodens an Calcium abhangig zu 
sein, indem es aus Tabelle 41 ersichtlich ist, daB diejenigen Boden, welche 
in der „geimpften“ kalkfreien Mannitlosung keine Mannitvergarung ver- 
anlassen konnten, so gut wie samtlich unter den an chlorammoniumlos- 
lichem Kalk allerarmsten zu suchen sind. Bei 9 der 11 vorliegenden F&lle 
liegt der Kalkgehalt zwischen 0,00 und 0,05 Proz., und nur in einem ein- 
zelnen Falle erreicht derselbe eine so hohe Stufe wie 0,11 Proz. Dagegen 
gibt Tabelle 41 nicht den Eindruck, daB zwischen dem Grad der Mannitver¬ 
garung und dem Gehalt des Bodens an gebundener Kohlensaure (als CaC0 3 
ausgedriickt) eine Relation bestande. Es darf daher als wahrscheinlich an- 
gesehen werden, daB die Mannitvergarung unter den gegebenen Verhalt- 
nissen uberwiegend eine Reaktion auf das Zugegensein des Bakterien- 
nahrstoffes Kalk ist, und wenn die Mannitvergarung, wie aus der 
Tabelle 18 ersichtlich, durchgehends schwacher bei den sauren als bei den 
neutralen und schwach alkalischen Boden ist, so ist zweifelsohne die Ursache 
darin zu suchen, daB die ersteren, in ihrer Gesamtheit genommen, an Calcium 
in einer der Bakterien zuganglichen Form verhaltnismaBig arm sind (des 
naheren siehe Kapitel B). 

Tabelle 19. 

Mannitrergarende Fahigkeit verschiedener 
Bodenschich ten. 


Bodenschicht 

Anzahl 



Mannitvergarung 


(Abstand von 

Boden- 

Keine 

Schwache 

| Starke 1 ) 

der Oberflache) 

proben 

j Anzahl 

0/ 

o 

Anzahl 

o/ 

/o 

Anzahl 

O/ 

/O 

1 

PfHigeschicht | 

116 i 

0 

0 

4 

3 

112 

97 

26—42 cm 

113 | 

j 25 

22 

13 

12 

75 

66 

42—68 cm | 

91 | 

1 30 

33 

11 

12 

50 

55 


In Verbindung mit einer von „De samvirkende danske Landbofore- 
ningers plantepathologiske Forsogsvirksomhed“ bewerkstelligten Unter- 
suchung iiber das Verhaltnis zwischen der Basizitat des Bodens und dem 
Auftreten der sogenannten „D5rrfleckenkrankheit“ (danisch: Lyspletsyge), 
wo Proben den verschieden tiefen Bodenschichten entnommen wurden, habe 
ich die Fahig keit dieser einzelnen Bodenproben zur Veranlassung der Mannit- 

: ) Die Boden, welche die Azotobacter - Entwicklung veranlafit haben, Bind 
hier mitgerechnet. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbesohaffenheit etc. 


57 


vergarung in der kalkfreien „geimpften“ Mannitlosung gepriift. Aus dieser 
Untersuchung, deren Hauptergebnisse in Tabelle 19 mitgeteilt werden, geht 
hervor, dab den Proben aus dem Untergrund weit haufiger als denen der 
gebauten Schicht (der Pflugeschicht) die obengenannte Fahigkeit fehlt. Bei 
Anwendung der letztgenannten Proben ist die G&rung niemals ganz aus- 
geblieben 1 ), und in fast alien Fallen ist sie sogar sehr kraftig gewesen; da- 
gegen haben bei Anwendung der Tiefschichtproben und zwar besonders der 
Proben aus den tiefsten Bodenschichten, die Bedingungen fiir das Eintreten 
einer Mannitvergarung sehr haufig gefehlt. 

Bei Untersuchungen von mir und 0. H. Larsen (1911, p. 351) haben 
Untergrundproben sich durchgangig als armer an basischen Substanzen als 
Oberschichtproben erwiesen. Falls die Mannitvergarung unter den gegebenen 
Verhaltnissen hauptsachlich als eine Kalkreaktion anzusehen ist (siehe oben), 
scheint demnach auch der leicht losliche (und den mannitvergarenden Mi- 
kroben zugangliche) Kalk in grofierer Menge in den oberen als in den tieferen 
Schichten vorzukommen. 

B. Die Bedingungen fiir Mannitvergarung in Mannit- 
nahrfltissigkeiten ohne Erdezusatz. 

Wahrend man in der mit Erde versetzten und mit Azoto- 
b a c t e r - Rohkultur geimpften, kalkhaltigen Mannitlosung (Mannit KjHPO,,, 
CaC0 3 ) stets eine besonders kraftige Mannitvergarung erhalten wird, so findet 
eine solche niemals in der entsprechenden „geimpften“ Nahrfliissigkeit 
ohne Erdezusatz statt. Die Mannitvergarung ist demnach nicht 
allein durch die Anwesenheit der in der genannten Nahrfliissigkeit enthal- 
tenen mineralischen Substanzen, sondern auch durch das Vorhandensein 
eines oder mehrerer der mit der Erde eingefiihrten Stoffe bedingt. 

Um die Art der diesen ProzeB bedingenden Faktoren zu eruieren, wurde 
der in Tabelle 20 referierte, orientierende Versuch angestellt 2 ). In samt- 
lichen Fliissigkeiten war mittels eines gebogenen Platindrahtes ein wenig 
einer mit azotobacterfreier Erde geimpften, stark vergorenen, kalk¬ 
haltigen Mannitlosung iibergcfiihrt worden. 

Wie aus dieser Untersuchung deutlich hervorgeht, ist die Ursache, 
warum in der obenerwahnten erdefreien Mannitlosung keine Mannitver¬ 
garung stattgefunden, in dem Mangel an Eisenverbindungen 
zu suchen. Eine Zufuhr solcher Verbindungen ist eine absolute Bedingung 
dafiir, daB dieser ProzeB in synthetischen Nahrsubstraten iiberhaupt einge- 
leitet werden kann. Die verschiedenen Eisenverbindimgen verhalten sich 
indessen wesentlich verschieden der Mannitvergarung gegeniiber. Ein Zusatz 
von Ferriphosphat zu der kalkhaltigen Mannitlosung gibt z. B. eine beson¬ 
ders kraftige Garung, Ferrokarbonat hat eine deutlich schwachere Wir- 
kung, und Eisensilikat ist unter den gegebenen Verhaltnissen vollstandig 
wirkungslos. 

*) Wo die Dorrfleckenkrankheit auftritt, sind die Boden durchgehend an basischem 
K;ilk besonders reich (siehe des naheren Hauptabschnitt IV), wodurch wahrscheinlich eine 
Krkliirung des Verhaltnisses gefunden worden ist, daB bei dieser Untersuchung — im 
(rf-gensatz zu der oben referierten Untersuchung der bei den Kalkversuchen entnommenen 
Bodenprobcn, die zum groBen Teil uberaus arm an Kalk waren — in samtlichen Fallen 
eine Vergarung des Mannits eingetreten ist. 

2 ) Wegen des haufig unregelmaBigen Verlaufes der Mannitvergarung in synthetischen 
Nahrsubstraten ist bisher keine Veranlassung zur Vornahme quantitativer Umsetzungs- 
versuche mit Mannit gewesen. 


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58 


Harald R. Christensen 


Tabelle 20. 

Bedingungen der Mannitvergarung in Mannit-Nahr< 
fliiseigkeiten ohne Zusatz von Erde. 


5 § 

* 

T3 

g 3 

1 

e 

© 


Zusatz 1 ) zur Mannitlosung (destilliertes 
Wasser + 2% Mannit) 


Note fiir Mannit¬ 
vergarung 
(Schaumbildung) 
nach: (Anzahl Tagen) 



1 

|i 

2 

3 

4 

5 

LL 







Serie 1 







1 

K*HP0 4 + CaC0 3 + MgS0 4 

+ Na 2 S0 4 . 

0 

0 

0 

0 

0 

0 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

do. 

+ 

do. + 

do. 

+ 

do. + Fe t (P0 4 ) 2 . . . 

0 

0 

1 

2 

4 

4 








0 

0 

2 

4 

— 

4 

3 

do. 

+ 

do. + 

do. 

+ 

do. -f FeCO a .... 

0 

0 

0 

0 

3 

4 








0 

0 

0 

1 

3 

4 

4 

do. 

+ 

+ 

o 

do. 

+ 

do. + Ferrum Silicium 

0 

0 

0 

0 

0 

0 







(Merck) 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

5 

do. 

+ 

do. + 

do. 

+ 

do. + Humussaure a 

0 

0 

0 

1 

2 

4 








0 

0 

0 

1 

2 

3 

6 

do. 

+ 

do. + 

do. 

+ 

do. + Humussaure b 

0 

0 

0 

0 

0 

0 







(mit Salzsaure gekocht) 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

7 

do. 

+ 

do. -f 

do. 

+ 

do. + Kaliumhumat 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





(aus Zuckerhumus dargestellt) 







8 

CaHP0 4 

+ 

do. + 

do. 

+ 

do. -f- FeC0 3 .... 

0 

0 

1 

1 

3 

4 








0 

0 

0 

1 

2 

4 

9 

0 

+ 

do. + 

do. 

+ 

do. -f do. .... 

0 

0 

0 

0 

0 

0 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

10 

0 

+ 

do. + 

do. 

+ 

do. + Fe 1 (P0 4 ), . . . 

0 

0 

0 

0 

0 

0 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

11 

k,hpo 4 + 

o + 

do. 

+ 

do. + Fe 2 (P0 4 ) s . . . 

0 

0 

0 

0 

0 

0 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

12 

do. 

-p CaS(J 4 -f- 

do. 

+ 

do. -f do. .... 

0 

0 

0 

0 

0 

0 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

13 

do. 

+ CaHP0 4 + 

do. 

+ 

do. + do. 

0 

0 

2 

3 

3 

3 








0 

0 

2 

2 

2 

2 

14 

do. 

+ Ca,(P0 4 ) t + do. 

+ 

do. -f do. 

0 

0 

1 

3 

3 

3 








0 

0 

1 

3 

3 

3 

15 

do. 

CaClj -j- 

do. 

+ 

do. + do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

16 

K s HP 0 4 + CaCO, + 

0 

+ 

0 + Fe 2 (P0 4 ) a . . . 

0 

0 

3 

4 

— 

4 








0 

0 

3 

4 

— 

4 

17 

do. 

+ MgCO a + MgS0 4 

+ Na 2 S0 4 + do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

18 

do. 

+ CaCO, + 

do. 

+ 

do. + 0,08 g do. . . . 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 








0 

0 

0 

0 

0 

0 







Serie 2. 







1 

K !l HP0 4 + CaC0 3 + MgS0 4 

+ Na,S0 4 + Fe s (PO.) 2 . . . 

0 

0 

1 

4 

— 

4 








0 

0 

1 

3 

4 

4 

2 

do. 

+ 

do. + 

do. 

+ 

do. + FeCO s .... 

0 

0 

0 

2 

4 

4 








0 

0 

0 

2 

4 

4 


x ) Es wurden fiir jeden Kolben (50 ccm Fliissigkeit) folgende Stoffmengen ver- 
wendet: 


Na^SO*. 0,025 g 

CaCL, .0,10 g 


Mannit.1 g 

K^HPC^ und KH a P0 4 .... 0,01 g 

MgS0 4 . 0,025 g 

Von den iibrigen Substanzen wurde, wo nicht ausdriicklich anders vermerkt, je 
0,25 g verwendet. Betreffend Darstellung der Humuspraparate siehe p. 69. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeechaffenheit etc. 


59 


Tabelle 20 (Fortaetzung). 


1 

t 


Note fur Mannit- 

•8 


vergarung 

m! 

Zusatz 1 ) zur Mannitlosung (destiUiertes 

(Schaumbildung) 

oQ ' 

jG 1 

Waaser + 2% Mannit) 

nach: 

o 

2 

£ 1 


(Anzahl Tagen) 

N 

© 

> ' 


1 1 2 | 3 | 4 | 5 | 6 


Serie 2 (Fortsetzung). 


3 

do. 

+ 0 + 

do. 

+ 

do. 

+ Fe a (P0 4 ) 2 . . . 

0 

0 

0 

0 

0 

0 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

4 

do. 

-f CaS0 4 + 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

5 

do. 

CaClj + 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

6 

do. 

+ CaH 4 (P0 4 ) a + do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

7 

do. 

+ 0,05 g do. + 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

8 

do. 

+ Kalkhumat a 1 ) 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

1 

1 

1 

1 

1 









0-1 

1 

1 

1 

1 

1 

9 

do. 

+ MgCOj + 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 








1 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

10 

0 

+ CaCO, + 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 









! 0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

11 

aipo 4 

+ do. + 

do. 

+ 

do. 

+ FeCO, . . . . 

0 

0 

1 

4 

— 

4 









0 

0-1 

2 

4 

— 

4 

12 

K,HP0 4 + CaCO, + MgSO. 

+ NajS0 4 + 0,08 g .... 

0 

0 

0 

0 

1 

1 








Fe 2 (P0 4 ) 2 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

13 

do. 

+ do. + 

do 

+ 

do. 

+ 0,08 g FeCO, . 

0 

0 

0 

0 

1 

1 









0 

0 

0 

0 

0 

1 


Serie 3. 


1 

K.HPO. + CaCO, + MgS0 4 

+ Na,SO| 

+ 

Fe 2 (P0 4 ) f . . . 

0 

0 

1 

2 

3 

4 









0 

0 

0 

2 

3 

4 

2 

do. 

+ do. + 

do. 

+ 

do. 

+ 

Ferrum Silicium 

0 

0 

0 

0 

0 

0 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

do. 

+ do. + 

do. 

+ 

do. 

+ 

FeCO, .... 

0 

0 

0 

0 

0 

1 









0 

0 

0 

1 

1 

1 

4 

do. 

+ do. + 

do. 

+ 

do. 

+ 

Humussaure . . 

0 

0 

0 

1 

— 

3 

5 

do. 

+ 0 + 

do. 

+ 

do. 

+ 

Fe 2 (P0 4 ), . . . 

0 

0 

0 

0 

0 

0 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

6 

do. 

+ CaHP0 4 + 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

0 

1 

1 

2 

3 









0 

0 

1 

1 

2 

4 

7 

do. 

+ 0,05 g + 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 



CaH 4 (P0 4 ), 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

8 

do. 

+ 0,005 g+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 



do. 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

9 

do. 

+ Kalk- + 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

1 

2 

4 

— 

— 

4 



hnmat b (frisch 






1 

2 

4 

— 

— 

4 



gefallt, naB) 












10 

do. 

+ Kalk- + 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

0 

1 

3 

4 

— 

4 


hnmat b (frisch gefallt, trocken) 



0 

0 

1 

2 

4 

4 

11 

pupo 4 

+ CaCOj + 

do. 

+ 

do. 

+ 

FeCO, .... 

0 

0 

0 

I 

1 

3 


p 







0 

o 

1 

1 

2 

3 


l ) Die Kalkhumate wurden durch Fallung von Kaliumhumaten mit CaCl a dargestellt. 
— a entetammt Humussaure (aus Niederungsmoortorf), welche mit Salzsaure gekocht 
war (Humuspraparat III, siehe p. 70). — b entstammt Humussaure (aus Hochmoortorf) 
auf die iibliche Weise hergestellt (vgl. Darstellung des Humuspraparat II, p. 70). 


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60 


Har&ld R. Christensen, 


Tabelle 20 (Fortsetzung). 


4 

! 1 

! 

1 

Note fiir Mannit- 

[8 

Zusatz 1 ) zur Mannitlosung (destilliertes 

vergarung 
(Schaumbildung) 

GO 

pC 

Wasser + 2% Mannit) 

nach: 

o 

d ; 

GO 

(Anzahl Tagen) 

fe 


1 | 2 | 3 | 4 | 5 ! 6 


Serie 3 (Fortsetzung). 


12 

Fe 2 (P0 4 

'2+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

.... 

0 

i 

2 

2 

3 












0 

i 

1 

3 

4 

13 

KjHP0 4 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

.... 

0 

0 

0 

0 

1 











0 

0 

0 

1 

2 

14 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

0,08 g 

Fe 2 (P0 4 ) 2 

0 

0 

0 

0 

0 










0 

0 

0 

0 

0 

15 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

0,04 g 

do . . . 

0 

0 

0 

0 

0 











0 

0 

0 

0 

0 

16 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

0,08 g 

n 

o 

ft 

0 

0 

0 

0 

0 










0 

0 

0 

0 

0 

17 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

do. 

+ 

0,04 g 

do. . . . 

0 

0 

0 

0 

0 











0 1 

0 

0 

0 

0 


4 

4 

1 

4 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 


Humuspraparate, welche in der gewohnlichen Weise aus natiirlichen 
Humusstoffen hergestellt wurden (siehe des naheren p. 69), haben eine 
ganz ahnliche Wirkung wie Ferriphosphat, wahrend Humuspraparate, aus 
Humus, mit Salzsaure gekocht, oder aus Zuckerhumus hergestellt, von den 
mannitverg&renden Mikroben nicht ausgenutzt werden konnen; dieses Ver- 
haltnis darf, wenn man sich der nachgewiesenen Unentbehrlichkeit der Eisen- 
verbindungen fur die Einleitung der Mannitvergarung erinnert, als ein Aus- 
druck dafiir angesehen werden, daft in den natiirlichen Humusstoffen das 
Eisen der unter diesen Verhaltnissen bei diesem Prozesse besonders wirk- 
same Bestandteil ist. 

Das Verhalten der Eisenverbindungen der Mannitvergarung gegenuber 
ist aber zweifelsohne ziemlich kompliziert, weil hier offenbar nicht allein 
eine reine Nahrwirkung, sondern auch Wirkungen ganz anderer Art zutage 
treten. Wahrend z. B. bei Zugabe von 0,25 g Ferriphosphat oder Ferro- 
karbonat, wie oben angefUhrt, eine sehr krSftige Mannitvergarung gewohn- 
lich erfolgt, sind diese Substanzen, in einer Menge von 0,04 oder 0,08 g an- 
gewandt (welche Menge zur Deckung des Eisenbedarfs der mannit ver- 
garenden Mikroben wie auch zur Sattigung der Nahrflussigkeit mit diesen 
sehr schwer loslichen Verbindungen doch als sehr reichlich angesehen werden 
muft), innerhalb des Zeitraumes, iiber welchen der Versuch sich erstreckt, 
entweder ganz oder beinahe ganz wirkungslos gewesen, was wahrscheinlich 
sich daraus erklart, daft die betreffenden Eisenverbindungen nicht allein 
als Nahrstoff der mannitvergarenden Mikroben wichtig sind, sondern auch 
gewisse der Mannitvergarung notwendige katalytische (?) Wirkungen aus- 
iiben 1 ). Auf die Bedeutung solcher besonderen Wirkungen (Reizwirkungen) 
eisenhaltiger Substanzen bei biologischen Stoffumsetzungen haben auch 

*) Nachdem diese Untersuchungen schon langst zum AbschluB gebracht~und der 
Bericht ausgearbeitet war, hat N. L. Sohngen unter dem Titel: EinfluB von Kolloiden 
auf mikrobiologische Prozesse (Centralbl. f. Bakt. Note 2. Bd. 38. p. 621), eine Arbeit 
veroffentlicht, durch welche obige Annahme bestatigt erscheint. Die groBe Bedeutung 
der Kolloide fiir die mikrobiologischen Vorgange scheint iibrigens in der angefuhrten 
interessanten Abhandlung eine zufriedenstellende Erklarung gefunden zu haben. 


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Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


61 


Remy und Rosing (1911 b.) in einer Abhandlung fiber das Verhalten 
des Azotobacter chroococcum Humusstolfen und gewissen 
Eisenverbindungen gegenfiber hingewiesen. 

Mit Rficksicht auf K a 1 k ansprfiche verhalten sich die mannitvergfi- 
renden Mikroben anders als Azotobacter. Wahrend nSmlich das 
Vorhandensein von Kalk in dem Nahrsubstrate nicht eine absolute Lebens- 
bedingung dieser Bakterie ist, indem — wie frfiher berfihrt — auch kohlen- 
saure Magnesia eine sehr kraftige Azotobacter - Entwicklung in der 
kalkfreien Mannitlosung veranlassen kann, findet in einem kalkfreien Sub¬ 
strate keine Mannitvergarung und daher wahrscheinlich auch keine Entwick¬ 
lung mannitvergarender Mikroben statt, eine Tatsache, welche die frfiher 
ausgesprochene Vermutung unterstfitzt, dafi die Mannitvergarung in der 
mit Erde versetzten kalkfreien Mannitlosung als eine Reaktion auf 
die Gegenwart des B a k t e r i e n n a h r s t o f f e s Kalk an- 
zusehen ist. Seitens der mannitvergarenden Mikroben werden aber 
ganz bestimmte Anforderungen bezfiglich der Art der Kalkverbindung ge- 
stellt, indem von den untersuchten Kalkverbindungen nur das Calcium- 
karbonat, die basischen Calciumphosphate und die Calciumhumate 
diesen Mikroben als Kalknfihrstoff dienen konnen, wahrend so verhfiltnis- 
mafiig leichtlosliche Kalkverbindungen wie das primare Calciumphosphat, 
das Calciumchlorid und das Calciumsulfat von denselben nicht ausgenutzt 
werden konnen. Eine ganz besonders krfiftige Wirkung wurde von dem 
in der 3. Serie des Versuches angewandten Kalkhumat ausgefibt, und es 
ist interessant zu beobachten, daB die Wirkung des feuchten Prfiparates 
eine bedeutend schnellere als die des trockenen Prfiparates gewesen ist; 
es scheint dieses darauf zu deuten, daB diese Humuspraparate nicht allein 
als Kalknahrung der mannitvergarenden Mikroben Bedeutung haben, son- 
dern auch den GarungsprozeB in anderer Weise befordem (vgl. das auf p. 56 
fiber das Verhalten des an Kalkhumat reichen Niederungsmoortorfes gegen- 
tiber der Mannitvergarung Angeffihrte). 

Ferner ist auch die Anwesenheit der Phosphorsaure eine notwendige 
Bedingung der Mannitvergarung. Die Verbindungsart dieser Substanz scheint 
unter den bei diesen Versuchen gegebenen VerhEltnissen von geringerer Be¬ 
deutung gewesen zu sein. 

Kalium, Magnesium, Natrium oder Schwefelsaure scheinen bei der 
Mannitgarung keine Rolle zu spielen. Eine Zufuhr von Stickstoff in ge- 
bundener Form ist unter den gegebenen Verhaltnissen auch nicht ffir das 
Zustandekommen dieses Prozesses notwendig, und die angewandten Roh- 
kulturen von mannitvergarenden Mikroben dfirften demnach ihren Bedarf 
an Stickstoff durch Assimilation des elementaren Stickstoffes decken konnen. 

C. DasVorkommen der mannitvergarenden 

Mikroben. 

In Verbindung mit den im Hauptabschnitte I fiber das Vorkommen 
des Azotobacter in verschiedenen Ackerboden referierten Unter- 
suchungen wurden auch Beobachtungen betreffs der Mannitvergarung in der 
„nicht geimpften“, kalkfreien, bzw. kalklialtigen Mannitlosung gemacht. 
Das Verhalten der letzteren Flfissigkeit bezfiglich der Mannitvergarung gibt 
fiber die Haufigkeit, womit die mannitvergarenden Mikroben in unseren 
Ackerboden auftreten, einige Aufklarung, da diese Losung dem genannten 
Prozesse die bestmoglichen Bedingungen darbietet. 


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62 


Harald R. Christensen, 


Die Resultate dieser Beobachtungen sind in Tabelle 41 und in tlber- 
sichtstabelle 21 mitgeteilt. In der letzteren wurden jedoch nur diejenigen 
Boden mitgenommen, wo alle in dieser Beziehung notwendigen Beobachtungen 
durchgefiihrt worden sind. 

Tabelle 21. 

Vorkommen der m a n n i t v e r g a r e n d e n Mikroben. 


Grad der Mannitvergarung 
nach Ablaut der 
Versuchsperiode (6 Tage) 

„Geimpfte“ 

Kulturen 

kalkfreie 
Mannitlosung 
Anzahl Boden 

„Ungeimpft 

kalkfreie 

Mannitlosung 

Anzahl Boden 

e“ Kulturen 

kalkhaltige 

Mannitlosung 

Anzahl Boden 

0 und 0-1 (keine). 

12 

22 

3 

1 und 1-2 (sehr schwache) . . 

14 

20 

9 

2 und 2-3 (schwache) .... 

3 

16 

16 

(kraftige). 

94 

65 

95 


Es scheint nach diesen Resultaten, daB die mannitvergarenden Mikroben 
in so gut wie alien gebauten Boden vorhanden sind; nur in 3 von 123 Fallen 
konnte in der „nicht-geimpften“, kalkhaltigen Mannitlosung keine deutliche 
Garung wahrgenommen werden. In nicht wenigen Fallen verlauft jedoch 
die Garung in dieser Fliissigkeit ziemlich langsam, was auf ein verhaltnis- 
maBig sparsames Vorkommen der mannitvergarenden Mikroben in den be- 
treffenden Boden hindeutet. Wenn diese Mikroben in groBer Menge in die 
Kulturflussigkeit gebracht werden, wie es bei der Impfung mit Azoto- 
b a c t e r - Rohkultur der Fall ist, so tritt in samtlichen Fallen sehr schnell 
eine kraftige Mannitvergarung (mit Azotobacter -Entwicklung ver- 
bunden) in der kalkhaltigen Nahrlosung ein. Es wird durch eine nahere 
Betrachtung der Tabelle 41 noch wahrscheinlicher, daB eine langsam ver- 
laufende Garung in der „nicht-geimpften“ kalkhaltigen Losung wirklich auf 
das Zugegensein einer verhaltnismaBig geringen Anzahl mannitvergarender 
Mikroben zuriickzufuhren ist. Es geht namlich aus dieser Tabelle hervor, 
daB diejenigen Boden, die in dieser Fliissigkeit nur eine schwache Garung 
hervorgerufen haben, in der Regel nicht oder nur in geringem MaBe eine 
Garung in der mit Azotobacter - Rohkultur geimpften, kalk- 
freien Mannitlosung veranlassen konnten, was darauf deutet, daB diese 
Boden nicht eine zur Entwicklung der mannitvergarenden Mikroben 
geniigende Kalkmenge enthalten haben, und daB es sich also nur um ein 
zufatliges Vorkommen derselben handeln kann. 

Wie aus der Tabelle 21 ersichtlich, ist in 22 Fallen in der „nicht-geimpften“ 
kalkfreien Mannitlosung, in der entsprechenden „geimpften“ Losung da- 
gegen nur in 12 Fallen keine Mannitvergarung eingetreten. In 10 Fallen 
kam also, obschon die bedingenden chemischen Faktoren vorhanden waren, 
keine Mannitvergarung zum Vorschein; dieses Ergebnis laBt sich nur da- 
durch erklaren, daB die mannitvergarenden Mikroben in den betreffenden 
Boden dermaBen zuriickgedrangt gewesen sind, daB sie unter diesen Ver- 
haltnissen nicht zur Geltung kommen konnten. 

Es scheint hiernach, daB ein gewisser Kalkgehalt des Bodens bis zu 
einem gewissen Grade das Vorkommen und die Verbreitung der mannit¬ 
vergarenden Mikroben bedingt, und daB die letzteren wirklich in einer kalk¬ 
freien Losung, mit sehr kalkarmen Boden versetzt, vernichtet werden konnen, 
geht aus einigen Beobachtungen hervor, welche in Verbindung mit der auf 


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Studien iiber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc. 


63 


Ta belle 22. 


Untersuchung iiber das Verhalten der mannitvergarenden 
Mikroben gegeniiber dem Kalkgehalt des Bodens. 


Zusatz beim 
Anfang des 
Versuches 

Fliissigkeit No. 2 1 ) (destilliertes Wasser) 
Nach 5 Tagen wurden der Fliissigkeit 
zugefiihrt: Mannit, K,HP0 4 und CaC0 3 2 ) 
Note fiir Mannitvergarung*) nach: 
(Anzahl Tagen) 

1 | 2 | 3 | 4 | 6 

Reaktion 
des Bodens 


Bodenprobe No. 163 




Keiner. 

0 

0 

0 

0 

0 

Schwach 

CaCO,. 

0 

4 

— 

— 

4 

sauer 

- 

Bodenprobe No. 193. 




Keiner. 

0 

0 

0 

0 

0 

Neutral 

CaCO,. 

0 

1 

3 

3 

3 



Bodenprobe No. 303 




Keiner.!! 0 

0 

0 

0 

0 

Schwach 

CaCO, . .. 

1 0 

2 

4 

— 

4 

sauer 


Bodenprobe No. 228 




Keiner. 

1 

1 

4 

— 

4 

Schwach 

CaCO,. 

0 

3 

4 

— 

4 

sauer 


Bodenprobe No. 564 




Keiner. 

0 

0 

1 

4 

4 

Schwach 

CaCO,. 

0 

4 

— 

— 

4 

sauer 


Bodenprobe No. 418 




Keiner. 

0 

0-1 

— 

2 

2 

j Neutral 

CaCO,. 

0 

4 

— 

— 

4 



Bodenprobe No. 3311 




Keiner. 

0 

3 

4 

— 

4 

Neutral 

CaCO,. 

1 

4 

— 

— 

4 



p. 16 (Tabelle 9) referierten Untersuchung iiber den EinfluB des kohlensauren 
Kalkes auf die Bewahrung des Azotobacters gemacht warden; es 
kamen bei der erwahnten Untersuchung nur solche Boden zur Anwendung, 
welche in der kalkfreien „geimpften“ Mannitlosung keine Garung hervor- 
zurufen imstande waren. 

Die Resultate dieser Beobachtungen sind in Tabelle 22 mitgeteilt, und 
wie man sehen wird, kam bei nicht weniger als 3 der untersuchten 7 Boden 
keine Mannitvergarung zum Vorschein, obwohl alle Bedingungen einer sol- 
chen vorhanden waren; dieses Resultat darf als ein sicherer Beweis dafiir 
angesehen werden, daB die groBe Anzahl mannitvergarender Mikroben, 
welche durch die Impfung mittels Azotobacter - Rohkulturen in die 
betreffenden Kolben eingefiihrt wurden, zugrunde gegangen sind. 

») Vgi. Tabelle 9, p. 16. 

2 ) CaC0 3 wurde jedoch nur denjenigen Kolben zugefiihrt, welche diesen Stoff 
nicht im voraus enthielten. 

*) Die fur diejenigen Kolben, welche beim Anfang des Versuches CaC0 3 enthielten, 
gefundenen Zahlenwerte der Mannitvergarung bezeichnen eigentlich den Grad der Azo- 
t o b a c t e r - Entwicklung (siehe Tabelle 9); da jedoch in einer mit Erde geimpften 
Mannitlosung die Azotobacter - Entwicklung stets von einer kraftigen Mannit- 
vergamng begleitet ist, so konnen dieselben sehr wohl auch als Ausdriicke fur den Grad 
dieser Vergarung selbst betrachtet werden. 


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64 


Harald R. Christensen, 


Diese Vernichtung der Bakterien ist nicht durch freie Sauren in den Boden 
hervorgerufen; denn einer der 3 Boden reagiert neutral, und beziiglich dieser 
Mikroben gilt also wahrscheinlich das Gleiche, was auf p. 20 beziiglich 
Azotobacter gesagt wurde, namlich daB die Zerstorung derselben im 
Boden weniger auf die Anwesenheit bakterizider Substanzen in demselben 
als auf die Abwesenheit gewisser fur ihre Lebensfahigkeit notwen- 
digen Substanzen zurttckzuffihren ist. 

III. Untersuchungen fiber die peptonzersetzende Fahigkeit des Bodens in 
ihrem Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit. 

tlbersicht fiber die bis jetzt a u s g ef fi h r t e n 
Untersuchungen. 

Wahrend Th. Remy (1902) in der verschiedenen Fahigkeit der ein- 
zelnen Boden zur Zersetzung stickstoffhaltiger organischer Substanzen nach 
der von ihm angewiesenen Methode bestimmt, hauptsachlich einen ver- 
schiedenartigen mikrobiologischen Zustand ausgedrttckt sieht (siehe die Ein- 
leitung p. 3), haben andere Forscher, und zwar in besonderem Grade 
Hugo Fischer (1909), behauptet, dafi zum groBten Teil der chemische 
Zustand des Bodens in den durch dieses Verfahren gewonnenen Resultaten 
einen Ausdruck findet. 

Bei H. Fischers Untersuchungen, diese Frage betreffend, wurde 
Blutmehl in Anwendung gebracht. Es wurden zwei verschiedene Boden 
benutzt, namlich ein leichter, nahrstoffarmer, nicht in Kultur befindlicher 
Sandboden und ein guter, stark mit Stallmist gedfingter, lehmiger Boden. 
Nach dem Vorschlag von L 6 h n i s (1904, p. 461) hat man bei den Umsetzungs- 
versuchen anstatt Wasser Extrakte der betreffenden Boden angewandt 1 ). 
Diese Extrakte wurden, je 150 ccm, in Kolben verteilt. In jeden Kolben 
wurde ferner 2 g Blutmehl gegeben, worauf die Flfissigkeiten im Autoklav 
sterilisiert wurden. Jeder Kolben wurde mit 10 g Erde beschickt. Der 
Versuchsplan war folgender: 

Reihe I: Sandbodenextrakt + Blutmehl, mit Sanderde geimpft, 

„ II: Lehmbodenextrakt + *» ,, „ „ 

„ III: Sandbodenextrakt + „ ,, Lehmerde „ 

„ IV: Lehmbodenextrakt + „ ,, „ „ 

Als Resultat dieser Untersuchung stellte sich heraus, daB die Be- 
schaffenheit des Extraktes ffir den Grad der Stoffumsetzung 
maBgebend war. Der leichte und unfruchtbare Sandmull verursachte, in 
den Lehmbodenextrakt eingeffihrt, eine ebenso kraftige Zersetzung des Blut- 
mehls als die Lehmerde in dem Lehmbodenextrakt, wahrend umgekehrt 
die Lehmerde in dem Sandbodenextrakt nur eine ebenso geringffigige Stoff¬ 
umsetzung als der Sandboden in dem Sandbodenextrakt veranlassen konnte. 
Da die Extrakte, wie erwahnt, vor der Einffihrung der Boden sterilisiert 
wurden, laBt sich der gefundene Unterschied nur auf eine verschiedenartige 
chemische Beschaffenheit derselben zurfickffihren. H. Fischer versucht 
dann, die Faktoren zu ermitteln, welche die Unterschiede in der Fahigkeit 
der einzelnen Boden zur Umsetzung des Blutmehls bedingen, und er findet, 
daB namentlieh der Gehalt des Bodens an leicht zersetzbaren Humusstoffen 
von Bedeutung ist, wahrend andererseits die Reaktion des Bodens bzw. 

*) Die Bodenextrakte wurden folgendermaBen dargestellt: Ein Gemisch von 
gleiehen Teilen Erde und Wasser wird y 2 Stunde im Autoklav bei 1 Vi Atm. Uberdruck 
erhitzt. Nach Zusatz von Talk wird das Gemisch filtriert. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeechaffenheit etc. 


65 


dessen Gehalt an loslichen mineralischen Salzen mehr in den Hintergrund 
zu treten scheint. 

Von Lipman (1906), der sehr eingehende Untersuchungen tiber die 
Peptonzersetzung angestellt hat, wurde dargetan, daft ein Zusatz von mine¬ 
ralischen Nahrsalzen (KjHP 0 4 + MgS0 4 + CaCl a + FeCl 8 + NaOH) zu einer 
mit verschiedenen Boden geimpften Peptonlosung die Peptonzersetzung in 
erheblichem Grade begunstigt und Unterschiede in der peptonzersetzenden 
Fahigkeit der einzelnen Boden, welche bei Verwendung der gewohnlichen 
Peptonlosung entstehen, bisweilen ganz ausgleichen kann. In anderen Fallen 
waren aber auch mit dem erw&hnten Salzzusatz hervortretende Unterschiede 
in der peptonzersetzenden Fahigkeit der Boden zu verzeichnen, und der 
Grad dieser Fahigkeit scheint demnach nicht allein von dem chemischen, 
sondern auch von dem biologischen Zustand des Bodens abhSngig sein zu 
konnen. 

In jUngster Zeit haben auch Remy und Rosing (1911 a) sich 
eingehend mit Untersuchungen iiber die bei der Peptonzersetzung einfluft- 
ubenden Faktoren beschaftigt, und, mit Lipman (1906) und R a h n 
(1908) iibereinstimmend, linden auch diese Forscher, daft ein Zusatz von 
mineralischen Salzen (K 2 HP0 4 + MgS0 4 + CaC0 3 ) zu der Peptonlosung die 
Peptonzersetzung stark begiinstigt, und daft ferner auch die Humusstoffe 
bei dieser Umsetzung von wesentlicher Bedeutung sind. Andererseits ist 
der chemische Zustand des Bodens jedoch fUr den Verlauf der Peptonzer¬ 
setzung nicht in dem Grade mafigebend gewesen, daft der biologische Zustand 
ohne Bedeutung ware. Der Einfluft des chemischen Zustandes des Bodens 
kann nach Remy und Rosing ganz aufgehoben werden, wenn man 
die genannten Salze der Peptonlosung zusetzt. Bei Anwendung einer solchen 
Nahrlbsung treten die Unterschiede in der peptonzersetzenden Fahigkeit 
der einzelnen Boden weniger deutlich hervor, als wenn man die reine Pepton¬ 
losung verwendet; sie brauchen aber doch nicht ganz verwischt zu werden. 

Nach dem die in dem folgenden referierten Untersuchungen im wesent- 
lichen ihren Abschluft erreicht hatten, ist mir eine Arbeit von Dzier- 
b i c k i (1910) betreffend die Peptonzersetzung bekannt geworden. t> z i e r - 
bicki hat in ahnlicher Weise wie die obengenannten Verff. die Zugabe 
verschiedener Substanzen zu einer Peptonlosung, mit Erde geimpft, gepriift, 
und er findet, daft besonders der Gehalt des Bodens an Phosphorsaure in 
einer den Mikroben zuganglichen Form fur den Grad der peptonzersetzenden 
Fahigkeit des Bodens mafigebend ist. 

Von weiteren Arbeiten betreffend den Abbau von Pepton und anderen 
stickstoffhaltigen organischen Korpem seien ferner angefiihrt: Miintz 
und C o u d o n (1893), M a r c h a 1 (1893), L o h n i s (1904 und 1905 a), 
L o h n i s und Parr (1907), L 6 h n i s und P i 11 a i (1908), W o h 11 - 
mann, Fischer und Schneider (1904), Lipman (1905), Lip¬ 
man und Brown (1908 a, 1908 b, 1909 a und 1909 b), Lipman, 
Brown und Owen (1910), Buh 1 ert und Fickendey (1906), 
P i 11 a y (1908), Stevens und Withers (1909), S t o k 1 a s a (1911)* 
B a r t h e 1 (1909), Russell und Hutchinson (1909), H a g e m 
(1910), Boullanger und D u g a r d i n (1912), Ri 11 e r (1912) und 
Brown (1912). 

Eigene Untersuchungen. 

In den gewohnlichen Peptonpraparaten sind alle fur den Abbau der- 
selben notigen Bakteriennahrsubstanzen enthalten. Hiermit ist es aber 

Zwaits AM. Bd. 43. 

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66 


Harald R. Christensen, 


nicht gegeben, daB dieselben in 8olcher Menge vorhanden sind, daB eine 
weitere Zufuhr solcher Substanzen wirkungslos sein wiirde, und nach An- 
sicht des Verf. sollte gerade eine Klarlegung dieser Frage die Grundlage 
fortgesetzter exakter Untersuchungen beziiglich der die peptonzer- 
setzende Fahigkeit des Bodens bedingenden Fak- 
toren bilden. 

A. EinfluB verschiedener Substanzen auf die Pep- 
tonzersetzung in Peptonlosung ohne Erdezusatz. 

Eine 1-proz. Losung von Pepton 1 ) (Witte) wurde in Jena-Reagenz- 
glaser von ca. 25 ccm Inhalt verteilt. In jedes Glas wurde genau 15 ccm 
der Losung gegeben. Nach Zugabe derjenigen Substanz, deren Wirkung 
untersucht werden sollte, wurde die Fltissigkeit mit ein wenig einer stark 
verfaulten Peptonlosung geimplt (letztere wurde in der Weise hergestellt, 
daB 15 ccm Peptonlosung, mit ca. 3 g eines guten, fruchtbaren, lehmigen Mull- 
bodens versetzt, 4 Tage bei ca. 24° C gehalten wurde). Die Impfung wurde 
mittels eines umgebogenen Platindrahtes, welche ein paarmal aus der faulen 
in die frische Losung gefiihrt wurde, vorgenommen. Bei der ersten Serie 
von Untersuchungen (Tabelle 23) wurden samtliche Fliissigkeiten vor der 
Impfung durch Erhitzen auf 100° C 3 Tage nacheinander sterilisiert. Dieses 
Erhitzen hat aber die Wirkung gehabt, daB das aus Zuckerhumus dargestellte 
Humat (des naheren siehe p. VO) in der Losung (zwar ohne Niederschlag) 
koagulierte, und zur Vermeidung derartiger Anderungen der Nahrsubstrate 
wurden die in den folgenden Versuchsreihen angewendeten Fliissigkeiten 
nicht nach der Zugabe der Substanzen sterilisiert, und die Impfung mit 
Faulnisbakterien wurde unmittelbar nach diesem Zusatz vorgenommen. 
Nach 4-tagiger Aufbewahrung bei 25° C wurden die Glaser in einen kuhlen 
Raum gestellt und die Bestimmung des Ammoniakgehaltes der Flussig- 
keiten so schnell als moglich vorgenommen. Der ganze Inhalt der 
einzelnen Glaser wurde in den Destillierkolben hineingesptilt und die Glaser 
wiederholt mit destilliertem Wasser nachgcspiilt. Das Destillat wurde in 
n/10 Schwefelsaure aufgefangen und erst gekocht, dann wieder abgekiihlt, 
ehe die Titrierung vorgenommen wurde. Als Indikator wurde Lackmus- 
losung verwendet. 

Einzelheiten beziiglich der Ausfiihrung der Untersuchungen sowie die 
Resultate derselben sind aus der Tabelle 23 ersichtlich. 

Die Untersuchung kann in 3 Abteilungen gegliedert werden: 

1. Untersuchung iiber den EinfluB verschiedener mineralischer Substan¬ 
zen auf die Peptonzersetzung. 

2. Untersuchung iiber den EinfluB verschiedener Kohlenstoffverbin- 
dungen auf die Peptonzersetzung. 

3. Untersuchung iiber den EinfluB verschiedener Humusstoffe auf die 
Peptonzersetzung. 

Die Ubercinstimmung der Resultate der einzelnen Parallelbestimmungen 
sind durchgehend befriedigend und besser, als es beim Zusatz von Erde Oder 
Erdeaufschlammung gewohnlich der Fall ist. 

*) Zur Losung des Peptons wurde sowohl hier wie spa ter stets destilliertes Wasser 
verwendet. Vor der Uberflihrung in die Kulturgliiser wurde die Losung im Dampftopf 
auf 100° C ca 10 Minuten lang erhitzt und dann durch ein Faltenfilter filtriert. In dieser 
Weise erhalt man gewohnlich eine vollstandig klare Fliissigkeit. Die Losung wird in den 
Reagenzgliisern 3 Tage nacheinander durch Erhitzen in stromenden Wasserdampfen 
sterilisiert. 


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Studien fiber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc. 


67 


Tabelle 23. 

Einflufi ver8chiedener Stoffe auf die . Peptonzersetzung 
in Peptonlosung ohne Zusatz von Erde. 


Zusatz zur Peptonlosung 


Ammoniak8tick8tof£ 
1 1 Peptonlosung 

| ccm Vio Saure 


Serie l 1 ) 

Keiner.j 4,4 

!• g CaC0 3 . jj 4,4 

do. + 0,01 g K 2 HP0 4 .7,1 

do. + 0,03 g CaHPO,.I 6,9 

0,03 g CaHP0 4 .I 7,6 

0,01 g K,HP0 4 . 


do. 

+ 

do. 

+ 0,03 g Humat VII . 
(gekocht mit Salzsaure) 

do. 

+ 

do. 

+ 0,03 g Humat VIII 
(Zucker-Humus) 

do. 

~r 

do. 

+ 1 g feuchter Hoch- 
moortorf 

do. 

+ 

do. 

+ 0,25 g SiO t .... 

do. 

+ 

do. 

+ 0,25 g Traubenzucker 

do. 

-f 

do. 

+ 0,25 g Milchzucker . 


Serie 2 2 ) 

Keiner. 

i, g CaC0 3 . i 3,6 ! 3,6 

do. + 0,01 g K 2 HP0 4 . 

do. + 0,03 g CaHP0 4 . 

0,03 g CaHP0 4 . 

0,01 g K 2 HP0 4 . 

t; g CaS0 4 + 0,01 g k 2 hpo 4 . 

0,03 g Humat VI. 

l 2 g CaC0 3 + 0,01 g K 2 HP0 4 + 0,03 g Humat VI 
do. 4- do. + 0,25 g Traubenzucl 


Keiner . 

0,1 gTaCO, + 0,01 g K 2 HP0 4 


Serie 3 2 ) 


do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 


do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 


4- 

+ 

-u 

+ 


do. + 0,05 g Traubenzucker 

do. +0,10g 

do. + 0,20 g „ 

do. + 0,40 g 

do. + 0,05 g Mannit. . . . 

do. + 0,10 g .. 

do. + 0,20 g . 

do. + 0,017 g Humat IV. . 

do. + 0,034 g 

do. + 0,05 g ,. . . 


Serie 4 2 ) 


+ 


do. 

do. 

do. 

do. 

do. 

do. 


+ 0,005 g ,, 

+ 0,1 g Calciumlaktat. 

+ 0,01 g 

+ 0,005 g ,, 

+ 0,25 g Si0 2 . . . 


l! a 

b 

c 

d 

Mit- 

tel 

mg 

N 

4,4 

4,5 

4,6 

l _ 

4,5 

6,8 

!i 4,4 

4,2 

4,3 

— 

4,3 

6,0 

i 7 ’ 1 

7,2 

7,4 

— 

7,2 

10,1 

6,9 

7,0 

7,4 

— 

7,1 

10,0 

1 7,6 

6,8 

7,2 

— 

7,2 

10,1 

6,7 

6,6 

7,1 

— 

6,8 

9,6 

7,1 

8,0 

8,4 

— 

7,8 

11,0 

1 

6,0 

6,3 

6,8 


6,4 

9,0 

5,7 

5,0 

5,8 


5,5 

7,7 

8,9 

8,4 

9,1 


8,8 

12,4 

j 6,8 

6,3 

5,8 

— 

6,0 

8.4 

5,9 

5,9 

4,5 

— 

5,4 

7,6 

'4,8 

4,2 

5,1 

— 

4,7 

6,6 

i 3,8 

3,7 

_]_ 


3,8 

5,3 

3,6 

3,6 

3,9 


3,7 

5,2 

6,5 

6,7 

6,0 

— 

6,4 

9,0 

6,9 

6,5 

6,7 

— 

6,7 

9,4 

6,6 

6,0 

6,2 

— 

6,3 

8,8 

6,0 

7,1 

_ 

— 

6,6 

9,3 

5,6 

6,1 

6,1 

— 

5,9 

8.3 

i 4,1 j 

_J 

— j 

— 

4,1 

5,8 

1 9-4 

9,0 

9,4 ' 

— 

9,3 

18,1 

i| 0,5 1 

0,3 | 

0,5 ! 

— 

0,4 

0,6 

'i 2,3 ; 

2,3 

2,9 

3,1 

2,7 

3,8 

6,7 

6,5 

6,7 : 

5,1 

6,0 

8,4 

2,7 

1,9 

2,1 

2,4 

2,3 

8,2 

1,2 

1.4 

0,8 

1.1 

1,1 

1,6 

0,3 | 

0,2 

0,2 

0,1 

0,2 

0,3 

i; 0,2 1 

0,2 

0,4 

0,1 

0,2 

0,3 

r 2,8 | 

2,7 

2,3 | 

2,0 

2,5 

3,5 

II °> 9 : 

0,5 

0,9 

1,0 

0,8 

1.1 

l 0,5 

0,4 

0,6 i 

0,5 

0,5 

0,7 

8,2 

7,4 

7,7 

7,8 

7,7 

10,8 

1; 7,3 

7,6 

7.5 

8,1 ! 

7,6 

10,7 

i ; 7,5 ; 

7,2 

7,1 

7,5 i 

7,3 1 

10,2 

1, 5,2 I 

5,4 ! 

5,8 

5.2 ; 

5,4 j 

7,6 

1! 4,3 , 

3,6 

3,7 1 

2,2 

3,5 

4,9 

4,3 ! 

4,6 : 

4,4 i 

4,4 

4,4 

6,2 

: 3.3 1 

4,0 

3,2 

3,6 

3,5 

4,9 

|: 4,3 ! 

4,7 | 

4,6 | 

— 

4,6 

6,3 

j 3,6 j 

4,0 

4,0 i 

— 

3,9 

5,5 

I 1 5,4 | 

4,8 

4,8 . 

4,7 

4,9 

6.9 

5,8 i 

4,7 | 

4,2 | 

5,0 

5,0 

7,0 

li 4,9 | 

4,9 , 

5,1 | 

5,3 , 

5,1 

7,2 


M Die Fliissigkeiten wurden nach Zugabe der Substanzen sterilisiert. 
*) Die Impfung erfolgte gleich nach der Zugabe der Stoffe. 


5* 


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68 


Harald R. Christensen, 


Bei Betrachtung der Resultate der Untersuchungen iiber den Einflufi 
der Mineralsubstanzen aufdie Peptonzersetzung sehen wir erstens 
daft dieser Einfluft ein besonders hervortretender ist. In der reinen Pepton- 
losung ist der Faulnisprozeft verhaltnismaftig wenig vorgeschritten, die 
Menge des abdestillierten Ammoniakstickstoffes schwankt zwischen 3,8 und 
6,3 mg. Der Zusatz von kohlensaurem Kalk allein hat den Abbau des Peptons 
nicht im geringsten begiinstigt; durch ferneren Zusatz von K 2 HP0 4 ist die 
Zersetzung aber bedeutend weiter gefuhrt worden. CaC0 3 + CaHP0 4 haben 
dieselbe Wirkung wie CaC0 3 + KjHP 0 4 , wodurch erwiesen ist, daft das 
Kali bei dieser Umsetzung keine Rolle spielt. Da femer K 2 HP0 4 , allein 
verwendet, eine ebenso starke Umsetzung veranlaftt, als wenn es mit CaC0 3 
zusammen verwendet wird, ist der Schluft gerechtfertigt, daft von den 
untersuchten mineralischen Substanzen nur der 
Phosphorsaure eine Bedeutung bei der Peptonzer¬ 
setzung zukommen kann. 

Von Kohlenstoffverbindungen wurden in der ersten Serie Trauben- 
zucker und Milchzueker gepriift. Diese beiden Zuckerarten haben der Pep¬ 
tonzersetzung entgegengewirkt, und in der zweiten Serie hat der Trauben- 
zucker diesen Prozeft fast ganz zum Stillstand gebracht. Man darf aber 
das Ergebnis dieser Versuche nicht als Beweis dafiir betrachten, daft die 
betreffenden oder ahnliche Kohlenstoffverbindungen auch nicht unter an- 
deren Umstanden eine positive Wirkung auf die Peptonzersetzung ausiiben 
konnten. Die grofte Zuckermenge, die hier angewandt wurde (das Ver- 
haltnis zwischen Zucker und Pepton ist wie 5 : 3), hat wahrscheinlich be- 
wirkt, daft die zuckervergarenden Mikroben sich anfangs weit kraftiger als 
die peptonabbauenden entwickelt haben, und moglicherweise werden die 
letzteren auch durch die starke Anhaufung von Garungsprodukten aus der 
KohlenhydratgSrung direkt in ihrer Wirkung gehemmt. Zur naheren Be- 
leuchtung der Frage, welche Bedeutung der Zufuhr von Kohlenstoffnahrung 
beigelegt werden muft, wurde eine besondere Untersuchung vorgenommen 
(Serie 3 und 4, Tab. 23), wo wechselnde Mengen von Traubenzucker, Mannit 
oder Calciumlaktat angewandt wurden. Wie es aus den Resultaten dieser 
Untersuchungen hervorgeht, wurde der Peptonabbau in keinem Falle durch 
Anwendung von Traubenzucker oder Mannit begiinstigt; selbst verhaltnis- 
maftig kleine Mengen derselben haben vielmehr eine stark hemmende Wir¬ 
kung ausgeiibt. Das Calciumlaktat hat sich dagegen ziemlich indifferent 
gegeniiber dem Peptonabbau verhalten. Es diirfte also nach dieser Unter¬ 
suchung die Annahme wahrscheinlich sein, daft das Peptonmolekiil an sich 
eine zulangliche Kohlenstoffnahrung enthalt, um den Kohlenstoffbedarf der 
peptonzersetzenden Bakterien in alien Stadien des Abbauprozesses zu be- 
friedigen. Der absolute Beweis, daft dies der Fall ist, laftt sich jedoch aus 
den oben angefiihrten Griinden durch Umsetzungsversuche mittels Roh- 
kulturen nicht erbringen. 

Die Humusstoffe konnen dagegen, wie es auch R e m y und 
Rosing (1911a) angeben, die Peptonzersetzung wesentlich befordern; es 
ist aber, wie man sehen wird, ein bedeutender Unterschied zwischen den Ein- 
fliissen der angewandten Humuspraparate 1 ) in dieser Beziehung. Die Hu- 
mate No. VI (Serie 1 und 2) und IV (Serie 3) haben den Peptonabbau ziem¬ 
lich stark begiinstigt, wahrend das Humat VII, welches aus Humussaure 
dargestellt w urde, die vor dor Umwandlung in Kaliumhumat mit kochender 

*) Betreffs der Darstellung der Humuspraparate wird auf p. 69 verwiesen. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeechaffenheit etc. 


69 


Salzsaure behandelt worden war, und das Humat VIII, welches aus Zucker- 
humus dargestellt wurde, die Zersetzung dagegen gehemmt haben, letzteres 
sogar in betrachtlichem MaBe. Ein Zusatz von Kohhumus in der Form von 
Hochmoortorf hat in der ersten Serie des Versuches eine noch kraftigere 
Wirkung als das Kaliumhumat VI ausgeiibt. Aus der 3. Abteilung der 
Tabelle (Serie 3) wird man ersehen, dab nur eine sehr kleine Humusmenge 
zu einer kraftigen Beforderung der Peptonzersetzung erforderlich ist, indem 
eine maximale Wirkung schon bei der kleinsten in Anwendung gebrachten 
Menge (0,017 g) erreicht wurde. 

Zur Orientierung betreffs der Frage, ob der EinfluB der Humusstoffe 
auf die Peptonzersetzung etwa durch deren kolloidale Beschaffenheit be- 
dingt ist, wurden Versuche mit Zusatz von Kieselsaureanhydrid vorge- 
nommen. Die Wirkung dieser Substanz war in der Serie 1 (wo die Fliissig- 
keiten, wie erwahnt, nach dem Stoffzusatz sterilisiert wurden) eine negative, 
in der Serie 4 hat dieselbe dagegen in geringem Grade die Zersetzung be- 
giinstigt. 

Der EinfluB der verschiedenen Substanzen auf die Peptonzersetzung 
hat sich nicht allein in dem verschiedenen Ammoniakgehalt, sondem auch 
in dem Aussehen und Geruch der Flussigkeiten erkennen lassen. In samt- 
lichen mit Phosphorsaure versetzten Flussigkeiten war der iible Geruch 
starker hervortretend, als wenn keine Phosphorsaure zugesetzt worden war. 
In den Glasem mit der reinen Peptonlosung bzw. mit Peptonlosung und 
CaC0 3 allein waren die Flussigkeiten verhaltnismaBig klar, und es war auf 
der Oberflache der Fliissigkeit entweder keine oder nur eine schwach ent- 
wickelte Bakterienhaut vorhanden. In ahnlieher Weise verhielten sich die 
Flussigkeiten, welche Kaliumhumat, aus Rohhumus dargestellt, enthielten. 
In den samtlichen ubrigen Flussigkeiten wurde dagegen eine mehr oder 
weniger kraftige, nicht selten sogar eine sehr starke Bakterienhaut auf der 
Oberflache der Flussigkeit wahrgenommen 1 ). Das Erscheinen einer solchen 
kraftigen Bakterienhaut ist also ebenso wie die weitgehende Peptonzersetzung 
durch das Vorhandensein der Phosphorsaure be- 
d i n g t. Von Interesse ist es, daB das (aus Rohhumus dargestellte) Kalium¬ 
humat diesem Aufbau von BakterieneiweiB aus dem Pepton widerstrebt 
und somit unter den gegebenen Verhaltnissen die Peptonzersetzung auf 
Kosten der EiweiBbildung zu begunstigen scheint. 

Der durch diese Untersuchungen nachgewiesene bedeutende Unter- 
schied zwischen den Einflussen der einzelnen Humussubstanzen auf die Pep¬ 
tonzersetzung lieB es als wunschenswert erscheinen, noch mehrere Humus- 
praparate auf ihr Verhalten diesem Prozesse gegenuber zu untersuchen, 
und es wurde zu diesem Zwecke die in Tabelle 24 referierte Untersuchung 
vorgenommen. Die bei dieser Untersuchung angewendeten Humuspraparate 
wurden in folgender Weise dargestellt: 

Humuspraparat I: Aus Niederungsmoortorf aus der Tylstrup Versuchs- 
station dargestellt. Der Torf wurde eine Zeitlang in stark verdiinnter, kalter Salzsaure 
stehen gelassen. Nach Auswaschen der Salzsaure wurde der Torf dann mit einer ver- 
diinnten Sodalosung iibergossen und unter wiederholter Umriihrung 10 Tage lang bei 
Seite gestellt. Der geldste Humus wurde abfiltriert und mit verdiinnter Salzsaure gefallt. 
Das Fallungsprodukt (die Humussaure) wurde mit destilliertem Wasser ausgewaschen, 
bis der letzte Rest der Salzsaure entfernt war, und wurde dann in Kaliumhumat umge- 


*) Eine ahnliche Hautbildung, durch Zusatz mineralischer Substanzen (K^HP0 4 
r M g«°. + CaC0 3 ), zu einer mit Erde geimpften Peptonlosung hervorgerufen, haben 
friiher Re my und Rosing wahrgenommen (1911, p. 51). 


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70 


Harald R. Christensen, 


wandelt, was am bequemsten auf die Weise geschieht, daB ein UberechuB von Humus- 
saure in eine stark verdiinnte Kalilauge gebracht und damit einige Tage stehen gelassen 
wircL Der nicht geloste Teil der Humussaure wird abfiltriert, und in dem Filtrat hat man 
dann eine neutrale Kaliumhumatlosung. 

Humuspraparat II: Aus Hochmoortorf aus Tylstrup Versuchs- 
station (Store Vildmose) in der gleichen Weise wie I dargestellt. 

Humuspraparat III: Aus demselben Fallungsprodukte wie I dargestellt. 
Die Humussaure wurde mit stark verdiinnter Salzsaure gekocht und, nach vollstandigem 
Auswaschen der letzteren, in der oben beschriebenen Weise in Kaliumhumat umgewandelt. 

Humuspraparat IV: Aus einem Gemisch von Niederungsmoortorf aus 
Tylstrup und Gelleruplund (bei Heming) dargestellt. Der Torf wurde ohne vorhergehendes 
Stehenlassen in verdiinnter Salzsaure in 3-proz. NaOH gekocht. Filtrierung, Fallung 
mittels Salzsaure und Umwandlung in Kaliumhumat. 

Humuspraparat V: Aus demselben Fallungsprodukt wie IV dargestellt. Dasselbe 
wurde mit verdiinnter Salzsaure gekocht und dann in der gleichen Weise wie III behandelt. 

Humuspraparat VI: Aus Buchenrohhumus in der gleichen Weise wie I 
dargestellt. 

Humuspraparat VII: Aus demselben Fallungsprodukt wie VI dargestellt. 
Die Humussaure wurde mit verdiinnter Salzsaure gekocht und dann in der gleichen Weise 
wie III und V behandelt. 

Humuspraparat VIII: Kaliumhumat, aus Rohrzucker-Humus dargestellt. 
Das detaillierte Verfahren bei der Darstellung dieses Praparates ist friiher beschrieben 
worden (Harald. R. Christensen. 1910 p. 347). 

i Die Untersuchung wurde in 2 Serien durchgefiihrt. In der Serie I 
wurde eine Peptonlosung mit Zusatz von K 2 HP0 4 und CaC0„ in der Serie 2 
dagegen eine reine Peptonlosung verwendet. 

Da Untersuchungen von Kaserer (1910 und 1911) sowie von Re my 
und Rosing (1911 b) es wahrscheinlich gemacht hatten, daB die physio- 
logischen Wirkungen der Humusstoffe wesentlich durch deren Gehalt an 
Eisenverbindungen bedingt ist, wurde zum Vergleich mit den oben beschrie¬ 
benen Humuspraparaten ferner Ferriphosphat in Anwendung gebracht. 

Die Resultate der Untersuchungen in der Serie 1 (Tabelle 24) weichen 
von den in Tabelle 23 mitgeteilten etwas ab. Erstens bemerkt man, daB 
der Peptonabbau in der humusfreien Losung bedeutend weniger umfassend 
gewesen ist, als es bei dem vorhergehenden Versuch der Fall war. Dieses ist 
wahrscheinlich darauf zuriickzufuhren, daB die Versuchsperiode das letzte 
Mai 8 Stunden kiirzer als beim ersten Versuch gewesen ist, und daB die Glaser 
wahrend der letzten 16 Stunden bei gewdhnlicher Zimmertemperatur anstatt 
bei 25° C aufbewahrt wurden. Die schwachere Umsetzung in dieser Flttssig- 
keit hat aber die Wirkung gehabt, daB der EinfluB der Humusstoffe um so 
deutlicher hervortritt, und wie aus der Tabelle ersichtlich ist, haben bei 
diesem Versuch samtliche Humuspraparate, auch die aus 
mit Salzsaure gekochtem Humus, bzw. aus Rohrzuckerhumus dargestellten, 
den Peptonabbau begiinstigt. Die hemmende Wirkung der letztgenannten 
• Humuspraparate bei dem vorhergehenden Versuch sind dann wahrschein¬ 
lich auf schadliche Umsetzungen in den Fliissigkeiten zuriickzufuhren, welche 
durch die nach dem Zusatz der Substanzen erfolgte Sterilisation hervor- 
gerufen wurden. Wie schon friiher erwahnt, hat diese Sterilisation (Erhitzen 
in strbmenden Wasserdampfen) das Koagulieren des aus Zuckerhumus dar¬ 
gestellten Kaliumhumats herbeigefiihrt. Das aus Zuckerhumus dargestellte 
Humat und die aus mit Salzsaure gekochtem Humus dargestellten Humate 
haben bei diesem Versuch eine gleich gute Wirkung ausgeiibt; dieselbe ist 
jedoch bedeutend geringer als die Wirkung der Ubrigen Humuspraparate. 
Von den in gewohnlicher Weise aus Rohhumus dargestellten Praparaten 
zeichnet sich No. I (aus Niederungsmoortorf entstammend) durch eine be- 


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Studien iiber den EiniluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


71 


Tabelle 24. 

EinfluB verschiedener Humusprapar&te auf die Pepton 

zersetzung. 


Zusatz zur Peptonlosung 


Ammoniakstickstoff 
in der Peptonlosung 
ccm 1 / 10 n-Saure 



a 

b 

c 

d 

Mit- 

tel 

mg 

N 

Serie 1. 

(Aufbewahrung 72 Stunden bei 25° C und 16 Stunden bei Zimmertemperatur 





[ca. 15° C]) 







Keiner 

. . 

. . . . 

. 

.1 

3,1 

2,8 

3,2 


3,0 

4.2 

K g CaCO, 

+ 0,01 g k,hpo 4 . 

3,7 

3,4 

4,2 

4,2 

3,9 

5,5 

do. 


+ 

do. 

+ 0,03 g Humat I . . 

9,1 

9,6 

9,3 


9,3 

13,1 

do. 


+ 

do. 

+ g f 9 I . . 

9,9 

10,0 



10,0 

14,0 

do. 


+ 

do. 

+ 0,03 g „ II . . 

8,4 

7,3 

9,3 


8,3 

11,7 

do. 


+ 

do. 

+ 0,03 g „ III 











(mit Salzsaure gekocht) 

5,2 

5,1 

5,8 


5,4 

7,6 

do. 


+ 

do. 

+ 0,03 g Humat IV . . 

8,5 

8,9 

8,7 


8,7 

12,2 

do. 


+ 

do. 

+ 0,03 g „ V . . 











(mit Salzsaure gekocht) 

5,2 

5,7 

5,3 


5,4 

7,6 

do. 


+ 

do. 

+ 0,03 g Humat VI . . 

7,3 

6,6 

6,9 


6,9 

9,7 

do. 


+ 

do. 

+ 0,03 g „ VII 











(mit Salzsaure gekocht) 

5,2 




5,2 

7,3 

do. 


+ 

do. 

+ 0,03 g Humat VIII ' 










(aus Zucker-Humus dargestellt) 

5,6 

5,4 

5,4 


5,5 

7,7 

do. 


+ 

do. 

+ 0,03 g Ferriphosphat 

6,7 

1 7,0 

7,4 


7,1 

10,0 





Serie 2 (92 Stunden bei 24%°C). 






Keiner 


• • • • 



4,3 

3,6 

3,7 

2,2 

3,5 

4,9 

0,03 g Humat 1 . . 



5,3 

5,4 

5,0 

4,9 

5,2 

7,3 

0,03 g 

99 

u . 



4,9 

4,6 

4,6 

4,5 

4,7 

6,6 

0,03 g 

99 

Ill . 



4,2 

4,2 

— 

4,3 

4,2 

5,9 

0,03 g 

99 

IV . 



4,2 

4,1 

4,1 

3,9 

4,1 

5,8 

0,03 g 

99 

VI . 



3,2 


— 


3,2 

4,5 

0,03 g 

99 

vhi 

• • 


2,1 

2.2 

2,5 

2,4 

2,3 

3,2 


sonders kraftige Wirkung aus; die schwachste Wirkung ist bei No. VI (aus 
Buchenrohhumus entstammend) zu verzeichnen. Dieses Humuspraparat 
verhalt sieh beinahe wie das Ferriphosphat. Beim Humuspraparat No. II 
(aus Hochmoortorf entstammend) laBt sich das Resultat des Umsetzungs- 
versuches nur etwas unsicher erkennen, indem die Abweichungen zwischen 
den Parallelbestimmungen ziemlich groB gewesen sind. 

Auch in der zweiten Serie des Versuches, wo die Humusstoffe 
in einer reinen Peptonlosung gepriift wurden, treten 
die Unterschiede der Wirkungen der einzelnen Praparate deutlich hervor. 
AuBer der spezifischen Humuswirkung, die in der mit Kaliumphosphat 
und kohlensaurem Kalk versehencn Peptonlosung zum Ausdruck koinmt, 
ist bei dieser Versuchsanordnung auch eine Moglichkeit dafUr geboten, daB 
der verschiedene Phosphorsauregehalt einen EinfluB ausiiben konnte. Das 
Humat No. I hat bei dieser Untersuchung wieder den am meisten begiin- 
stigenden EinfluB auf die Peptonzersetzung geiibt. Das Humat No. VI 1 ) 
welches Buchenrohhumus entstammt, scheint diesen ProzeB weder gehemmt 
noch begiinstigt zu haben, wogegen das Humat No. VIII, aus Zuckerhumus 

') Von diesem Humat war nur eine fiir e i n Glas hinlangliche Menge vorhanden. 
Ets ist aber friiher unter ahnlichen Verhaltnissen mit demselbcn Resultat gepriift word#»n 
(siehe Tabelle 23, 2. Serie). 


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72 


Uarald B. Christensen, 


dargestellt, eine deutlich hemmende Wirkung getibt hat. Dieses Humat 
scheint demnach je nach den Umstanden den Peptonabbau in zwei ent- 
gegengesetzten Richtungen beeinflussen zu konnen (vgl. die Resultate der 
Serie 1), was auch durch den spater auf p. 73 (Tabelle 25) zu erwahnenden 
Versuch in interessanter Weise bestatigt wird. 

Auffallig ist bei dieser Untersuchung die merkwiirdig gute U b e r - 
einstimmung der Resultate der Parallelbestim- 
m u n g e n in samtlichen Fallen, wo Humus der Peptonlosung zugesetzt 
wurde. Wahrend der Unterschied zwischen der groBten und der kleinsten 



O ve 72. 96 120 


Umsetzungsdauer in Stunden. 

Fig. 10. Einflufi verschiedener Humuspraparate, sowie des Ferriphosphats 
auf den Verlauf der Peptonzereetzung. 

-CaC0 8 + K 2 HP0 4 . 


do. 

+ 

do. 

+ Humat I. 

do. 

+ 

do. 

-f Humat II. 

do. 

+ 

do. 

+ Humat III. 

do. 

+ 

do. 

+ Humat VIII (Zucker-Humus). 

do. 

+ 

do. 

+ Ferriphosphat. 


der gefundenen Ammoniakmengen bei der reinen Peptonlosung 2,1 ccm 
1/10 n-S&ure 1 ) entspricht, iibersteigt derselbe bei Verwendung von Humus- 
stoffen niemals 0,5 ccm 1 /10 n-SSure. Die Humusstoffe schei- 
ncn demnach einen regulierenden EinfluB auf die 
Peptonzersetzung auszuiiben. Eine Erklarung dieser eigentiimlichen, jedoch 
ganz unzweifelhaften Wirkungsweise laBt sich augenblicklich nicht geben. 

Wenn man, wie es bei diesem und dem vorhergehenden Versuch gemacht 
wurde, den Grad des Peptonabbaues erst bestimmt, nachdem die Umset- 
zungcn eine langere Zeit hindurch (ca. 4 Tage) stattgefunden haben, liegt 

*) Entsprechend groBe Nioht-Ubereinstimmungen wurden bei dieser Flussigkeit 
eelir hiiufig konfltatiert(des naheren siehe die einzelnenTabellen und besondera Tabelle 29a). 


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KiufluB von vorschicdeuon Humuspraparaten und von Ferriphosphat a u f den Verlauf 

der Peptonzersetzung 1 ). 


Studien iiber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit eto. 


73 




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0,25 mg Ammoniakstickstoff. 




74 


Harald R. Christensen, 


die Moglichkeit vor, daB die Unterschiede in den Wirkungen der einzelnen 
Humusstoffe teilweise ausgeglichen worden sind, und um einen sichereren 
und genaueren Ausdruck fiir den EinfluB der einzelnen Humusstoffe zu 
^rhalten, wurde dann ein Versuch angestellt, wo der Grad der Umsetzung 
von Tag zu Tag bis 5 Tage nach dem Anfang des Versuches bestimmt wurde. 
Durch ein solches Verfahren wurde es ermoglicht, die Umsetzungskurven 
der einzelnen Praparate zu konstruieren. 

Aus diesen Kurven und aus der Tabelle 25 wird man sehen, daB be- 
deutende Unterschiede in der Wirkung der einzelnen Praparate auftreten, 
■daB aber diese Unterschiede entweder ganz oder doch groBtenteils ver- 
schwinden, je nachdem die Umsetzung fortschreitet. Die kraftigste Wirkung 
war wieder bei Praparat No. I zu verzeichnen. Im Gegensatz zu den tibrigen 
angewandten Praparaten hat dasselbe schon am ersten Tag die Peptonzer- 
setzung deutlich begiinstigt, und die maximale Umsetzung wurde durch 
Zusatz dieses Praparates schon nach 3 Tagen erreicht, bei den ubrigen Zu- 
satzen dagegen friihestens nach 4 Tagen, und zwar nur in e i n e m Falle, 
namlich bei dem Humuspraparat III; dieses Humat, welches aus mit Salz- 
saure gekochter Humussaure dargestellt wurde, hat hier eine bedeutend 
kraftigere Wirkung als bei dem obenerwahnten Versuch (Tabelle 24) aus- 
geiibt. In den Losungen, welche Kaliumhumat II oder Ferriphosphat ent- 
halten, und zwar besonders in der letzteren, findet man eine verhaltnismafiig 
gleichmaBige Zunahme im Grade der Peptonzersetzung von Tag zu Tag 
wahrend der ganzen Periode. Was das aus Zuckerhumus dargestellte Humat 
betrifft, kann man die interessante Beobachtung machen, daB dasselbe 
zuerst deutlich hemmend auf die Peptonzersetzung einwirkt 
(vgl. p. 71), indem die Losung mit diesem Zusatz nach 2 Tagen nur die 
Halfte des Ammoniaks der humusfreien Losung enthalt. Dann wird aber 
die Zersetzung kraf tiger; schon am dritten Tage ist sie etwas weiter vor- 
geschritten als in der humusfreien Losung, und am vierten und fUnften Tag 
hat sie beinahe dieselbe Stufe wie in den Losungen mit den natiirlichem 
Humus entstammenden Humuspraparaten erreicht. In der humusfreien 
Losung verlauft die Zersetzung ziemlich trage und erreicht erst am vierten 
Tag einen betrachtlichen Umfang; am fiinften Tag ist die Zersetzung jedoch 
lange nicht so weit vorgeschritten, wie es in der mit Humus bzw. Ferriphos¬ 
phat versehenen Peptonlosung der Fall ist. 

Aus dem Verhaltnisse, daB auch die aus Zuckerhumus dargestellte 
Humussaure die Peptonzersetzung stark begiinstigt, geht mit Sicherheit 
hervor, daB der begiinstigende EinfluB der natiirlichen 
Humusstoffe auf diesen ProzeB nicht ausschlieB- 
lich auf deren Eisengehalt z u r ii c k z u f ii h r e n ist, 
wenn auch diese Substanz nach demVerhalten des 
F e r r i p h o s p h a t s bei dieser Untersuchung zu schlie- 
Ben, zweifelsohne von wesentlicher Bedeutung ist. 

B. EinfluB verschiedener Substanzen auf die Pep¬ 
tonzersetzung in Peptonlosung mit Erdezusatz. 

Durch die obenerwahnten Untersuchungen iiber die Bedingungcn der 
Peptonzersetzung in Losungen ohne Erdezusatz vrurde die notige Grundlage 
fiir weitere Untersuchungen betreffend diejenigen Eigensehaften des Bodens 
gcschaffcn, welche die peptonzersetzende Fahigkeit desselben bedingen. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


75 


Von vomherein war es anzunehmen, daB diese Eigenschaften sowohl 
chemischer als auch mikrobiologischer Natur sein konnten. Zur sicheren 
Beurteilung, bis zu welchem Grade rein cheraische Verhaltnisse die Unter- 
schiede beziiglich der peptonzersetzenden F&higkeit der einzelnen Boden be- 
dingen, mufite vorerst eventnelle Unterschiede beziiglich des Gehaltes an 
peptonzersetzenden Mikroben ausgeglichen werden. Bei den im folgenden re- 
ferierten Untersuchungen wurde es versucht, dieses dadurch zu erreichen, 
daB die Fliissigkeiten (in der auf Seite 66 angegebenen Weise) mit einer sehr 
groBen Anzahl der betreffenden Mikroben geimpft wurden (Impfung mit 
stark verfaulter Peptonlosung). Neben diesen „geimpften“ Fliissigkeiten wurden 
auch „nicht-geimpfte“ bei Seite gestellt (welche also nur die mit der Erde ein- 
gefiihrten Mikroben enthielten). Die Unterschiede in dem Verhalten dieser, 
sonst gleich behandelten, Kulturen werden wahrscheinlich fiir den EinfluB 
Ausdruck geben konnen, welchen der augenblickliche mikrobiologische Zu- 
stand des Bodens auf die Peptonzersetzung ausiibt. 

Bei den Untersuchungen der Verhaltnisse, welche fiir die peptonzersetzende 
Fahigkeit des Bodens maBgebend sind, wurden teils Humusboden, teils ge- 
wohnliche gebaute Ackerboden (Mineralboden) in Anwendung gebracht. 

1. Die peptonzersetzende Fahigkeit der Humusboden. 

Friiher ausgefiihrte Bestimmungen der peptonzersetzenden Fahigkeit 
des rohen Torfes aus Hoch- und Niederungsraooren (Harald R. Chri¬ 
stensen, A. Mentz und N. Overgaard, 1912, p. 635 und 1913, 
p. 416) hatten gezeigt, daB dieselbe, und zwar besonders die des Hochmoor- 
torfes, auBerst geringfiigig war. Bei Anwendung von Boden dieses Charakters 
war es also von vornherein zu erwarten, daB der EinfluB des chemischen, bzw. 
mikrobiologischen Zustandes des Bodens auf den Verlauf der Peptonzersetzung 
besonders deutlich zum Ausdruck kommen wiirde. 

Bei den Untersuchungen iiber die Bedingungen der peptonzersetzenden 
Fahigkeit der Humusboden wurde roher (nicht angebauter) Torf aus Hoch- 
und Niederungsmooren aus der staatlichen Versuchsstation bei Tylstrup 1 ) 
verwendet. Samtliche zur Verwendung kommende Torfproben waren gegen- 
iiber Lackmus von ausgesprochen saurer Reaktion. 

TabeUe 26. 

EinfluB des kohlenaauren Kalks auf die peptonzersetzende 
Fahigkeit des Hoch* bzw. Niederungsmoortorfs („U nge- 

i m p f t e“ Kulturen). 



Ammoniakstickstoff der Peptonlosung 

Die Ver- 

Zusatz zur Peptonlosung 


ccm 1 /m n-Saure 


suchs- 

! 

a 1 

_ _] 

_ c _1 

Mittel 1 

mg N 

1 periode 

1 

Hochmoortorf I. 

2,4 

2,6 

2,6 

2,5 

3,5 

3 /10 

7 /io 

do. + y 2 g CaC0 3 

2,9 

3,4 

3,9 

3,4 

4,8 

Niederungsmoortorf 6. . . . 

3,2 

3,4 


3,3 

4,6 

1910 

do. + y 2 g CaCOj 

6,7 

6,7 


6,7 

9,4 | 



Wie bei den im Kapitel A referierten Untersuchungen wurde auch hier 
cine 1-proz. Peptonlosung (Pepton Witte, in destilliertem Wasser 
aufgelost) benutzt, welche in Reagenzglaser mit je genau 15 ccm verteilt 

*) Die Beschaffenheit dieser Moorboden ist friiher von mir in Verbindung mit 
A Mentz und N. Overgaard eingehend beschrieben worden (1912). 


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76 


Harald R. Christensen, 


Tabelle 27. 

EinfluB verschiedener Stoffe auf die p e p t o n z e r s e t z e n d e 
Fahigkeit des Hoch- bzw. Niederungsmoortorf. 


Zusatz zur Peptonlosung 

Versuchsserie 

An- 

fangs- 

ter- 

min- 

des 

Ver- 

suches 

Amn 

aus 

ccm 3 

h; 

Einzel- 

be- 

stim- 

mun- 

gen 

rngeimp 

loniakg 

igedriicl 

1 / to n ‘ 

S0 4 

Mit- 

tel 

ft“ 

ehalt 
it in 

mg N 
Mit- 
tel 

>1 

Ami 

aus 

ccm 

h 2 ; 

Einzel- 

be- 

stim- 

mun- 

gen 

,Geimpf 

noniakj 

gedriicl 

7io n - 
S0 4 

Mit- 

tel 

V 4 

^ehalt 
it in 

mg N 
Mit- 
tel 

Keiner. 

1 

10 / 

/io 

0,00 

0,03 

0,04 

3,6 

3,5 

4,9 



1910 

0,05 



3,4 



Hochmoortorf Nr. 5 (aus Ty Is trap) 



2,4 

2,4 

3,4 

2,0 

2,0 

2,8 




2,3 



2,0 



do. + 0,5 g CaC0 3 



4,6 

4,4 

6,2 

7,0 

5,9 

8,3 




4,2 



4,8 



do. + 0,5 g CaCO a 



6,4 

6,6 

9,3 

7,5 

7,6 

10,7 

+ 0,01 g k„hpo 4 . 



6,7 



7,6 



Hochmoortorf No. 3. 



2,1 

2,2 

3,1 

2.7 

2,4 

3,4 




2,3 



2,1 



do. + 0,5 g CaC0 3 



3,9 

4,5 

6,3 

7,0 

7,1 

10,0 




5,0 



7,2 



do. + 0,5 g CaC0 3 



5,4 

6,0 

8,4 

8,2 

7,9 

11,1 

+ 0,01 g k 2 hpo 4 . 



6,6 



7,6 



Keiner. 


11 / 

/io 




4,1 





1910 




3,8 

4,0 

5,6 







4,6 



Niederungsmoortorf No. 7 (aus 



4,3 

4,6 

6,5 

5,2 

5,1 

7,2 

Tylstrap). 



4,8 



4,9 









5,5 



do. + 0,5 g CaCOj 



6,5 

6,5 

9,1 

6,1 

6,3 

8,8 







6,4 



do. + 0,5 CaCO, 



9,0 

9,0 

12,6 

9,6 

9,6 

13,5 

+ 0,01 g k,hpo 4 . 



9,0 



9,5 



Keiner. 

2 

27 / 

/IO 




— 

3,4 

4,8 



1910 




— 









3,4 



Hochmoortorf No. 5. 



2,3 

2,3 

3,2 

2,4 






2,3 



2,2 

2,3 

3,2 







2,3 



do. + 0,5 g CaC0 8 



4,9 



6,1 






4,3 

4,6 

6,5 

5,6 

6,1 

8,6 







6,7 



do. + 0,5 g CaC0 3 



6,3 



7,4 



+ 0,01 g K 2 HP0 4 . 



6,3 

6,3 

8,8 

7,4 

7,4 

10,4 







7,5 



do. + 0,5 g CaCO, 



6,3 

5,8 

8,1 

7,5 



+ 0,03 g CaHP0 4 . 



5,3 



7,1 

7,4 

10,4 







7,5 



do. + 0,03 g 






2,8 



CaHPO, . 



2.9 

3,0 

4,2 

3,2 

3,0 

4,2 




3,1 



2,9 









2,9 



do. + 0,01 g 



3,4 

3,2 

4,5 

2,7 

2,9 

4,1 

K 2 HP0 4 . 



3,0 



3,1 




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Gov gle 


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Studien iiber den EinfluO der Bodenbeschaffenheit etc. 


77 


Tabelle 27 (Fortsetzung). 


Zusatz zur Peptonlosung 

"o 

i 

An- 

fangs- 

ter- 

min 

des 

Ver- 

suches 

Amt 

aus 

ccm 

H s 

Einzel- 

be- 

stim- 

mun- 

gen 

Jngeimj 

noniakg 

gedriick 

Vxo n- 
,S0 4 

Mit- 

tel 

>ft“ 

;ehalt 
:t in 

mg N 
Mit- 
tel 

>» 

Amu 

ausj 

ccm 1 

h 2 

Einzel- 

be- 

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Keiner. 

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3,5 

3,6 

5,1 



1910 




3,6 









2,2 



Hochmoortorf No. 4 (aus Tyl- 



1,9 

2,0 

2,8 

1,8 

1,9 

2,7 

strup). 



2,0 



1,8 






4,0 



6,4 



do. + 0,5 g CaC0 3 



3,8 

3,9 

5,5 

6,0 

6,2 

8,7 







6,2 



do. + 0,5 g CaCO, 



4,4 



8,0 



+ 0,01 g k,hpo 4 ..... 



3,5 

3,9 

5,5 

8,3 

8,3 

11.7 







8,5 



do. + 0,5 g CaC0 3 






— 



+ 0,03 g CaHP0 4 . 



4,3 

4,3 

6,0 

7,5 

7,9 

11,1 




4,2 



8,2 









2,1 



do. 0,03 g 



2,8 

2,7 

3,8 

2,8 

2,5 

3,5 

C'aHP0 4 . 



2,6 



2,7 









2,3 



do. ~f* 0,01 g 



2,7 

2,5 

3,5 

2,5 

2,5 

3,5 

k,hpo 4 . 



2,3 



2,7 









3,4 



Keiner. 


4 /i i 




3,4 

3,5 

4,9 



1910 




3,6 









4,8 



Niederungsmoortorf No. 6 (aus 



3,7 

3,8 

5,3 

3,7 

4,3 

6,0 

Tvlstrup). 



3,9 



4,5 









7,5 



do. -f- 0,5 CaC0 3 



6,7 

7,0 

9,8 

7,6 

7,5 

10,5 




7,2 



7,4 









9,2 



do. + 0,5 g CaC0 3 



9,1 

9,2 

12,9 

9,0 

9,1 

12,8 

-f 0,01 g K 1 HP0 4 . 



9,2 



9,1 



do. + 0,5 g 



9,0 

8,9 

12,5 

9,4 

9,3 

13,1 

CaCOj + 0,03 g CaHP0 4 . . . 



8,7 



9,1 









9,3 









6,7 



do. + 0,03 g 



6,8 

6,0 

8,4 

5,4 

6,1 

8,6 

CaHP0 4 . 



5,2 



6,3 



do. + 0,01 g 



6,7 

6,9 

9,7 

6,5 

6,2 

8.7 

k,hpo 4 . 



7,1 



5,8 




wurden. Unmittelbar nacli dem Zusatz der einzelnen Substanzen zu der 
Peptonlosung wurden 4 g des frischen Torfes in jedes Glas gebracht. Wcgen 
der filzigen Beschaffenheit der Torfboden wird man von vornherein nicht er- 
warten konnen, daB die 4 g eine ganz sichere Durchschnittsprobe des be- 
treffenden Bodens darstellen. In der R«gel wurden 3 Parallelbestimmungen 


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78 


Harald R. Christensen, 


ausgefuhrt. Die Glaser wurden im Therraostaten bei 25° C 4 Tage aufbewahrt. 
Nahere Erklarungen iiber die Ausfuhrung der Untersuchungen sind in den 
Tabellen 26—27 gegeben. 

Es lag die Annahme auf der Hand, daB die verh&ltnismaBig schwaehe 
peptonzersetzende Fahigkeit des rohen Torfbodens besonders auf dessen 
stark saure Reaktion zuriickzufiihren sei. Zur naheren Beleuchtung dieser 
Frage wurde vorerst untersucht, welchen EinfluB eine reichliche Menge von 
kohlensaurem Kalk neben dem Torf auf die Peptonzersetzung ausiiben wiirde. 
Das Resultat dieser Untersuchungen (Tabelle 26) war, daB der kohlensaure 
Kalk nur in ziemlich schwachem Grade die Peptonzersetzung in der Losung 
mit Hochmoortorf begiinstigte, dagegen aber in Verbindung mit Niederungs¬ 
moortorf eine sehr hervortretende Wirkung ausiibte. An dem Aussehen der 
Fliissigkeiten beim AbschluB der Versuchsperiode war kein Unterschied er- 
kennbar; es wurde in keiner der Fliissigkeiten die bei Impfung mit guter 
Ackererde sehr gewohnlich auftretenden schwarzen Stoffe beobachtet (siehe 
weiter unten), welche, wenn sie in reichlicher Menge vorhanden sind, der 
FlUssigkeit eine dunkelgraue Far bung verleihen. Auch an dem iiberall nur 
wenig hervortretenden Geruch war kein sehr ausgesprochener Unterschied 
zu bemerken; doch war bei den Fliissigkeiten mit Niederungsmoortorf der 
Geruch als etwas „fauler“ als bei denen mit Hochmoortorf zu bezeiehnen. 

In der Tabelle 27 sind die Resultate einer Reihe von Untersuchungen 
betreffend den EinfluB mehrerer anderen Substanzen auf die Peptonzersetzung 
mitgeteilt. Die Substanzen sind hier sowohl in „geimpften“ als in „nicht-ge- 
impften“ Kulturen gepriift worden. Einzelheiten betreffs der Ausfiihrung 
der Untersuchungen gehen aus der Tabelle hervor. 

In der 1. Serie des Versuches wurde auBer CaCO, nur K 2 HP0 4 gepriift; 
letzteres Salz wurde in Verbindung mit dem Kalk verwendet. K 2 HP0 4 hat 
sowohl bei dem Hochmoortorf als bei dem Niederungsmoortorf, und sowohl in 
den „geimpften“ als in den „nicht-geimpften“ Kulturen die Peptonzersetzung 
in ziemlich starkem Grade begiinstigt. — Von grofiem Interesse ist die Be- 
obachtung, daB die Impfung einen sehr verschieden- 
artigen EinfluB auf die Peptonzersetzung des Hoch- 
moortorfes und andererseits des Niederungsmoor- 
torfes ausgeiibt. hat. Wahrend eine Extrazufuhr von Faulnis- 
bakterien bei dem Niederungsmoortorf die Peptonzersetzung entweder gar 
nicht oder nur in sehr geringem Grade beeinfluBt hatte, verhielt sich die Sache 
bei dem Hochmoortorf ganz anders. In der Peptonlosung, wo nur Hochmoor¬ 
torf zugesetzt wurde, war die Impfung nutzlos, weil die Bedingungen einer 
kraftigen Peptonzersetzung nicht vorhanden waren; wenn aber diese Bedin¬ 
gungen zuwege gebracht wurden, wie in der Losung mit CaC0 3 und KjHPO^ 
sind die Resultate der Bakterienzufuhr sehr hervortretend. 

Es geht also aus diesem Versuch hervor, daB zwischen den mi- 
krobio 1 o gi s chen Zustanden der angewandten Nie¬ 
derungsmoor- und Ho c h moorb6den ein charakte- 
ristischer Unterschied besteht. In den ersteren 
ist eine Mikroflora vorhanden, welche die geschaf- 
fenen besseren Bedingungen fiir die Umsetzung 
st i ckstoffhaltiger organischer Substanzen aus- 
niitzen kann, wahrend in d e n 1 e t z t e r e n e i n e solche 
Flora sich erst nach und nach entwickelt. 

In den „geimpften“ Kulturen hat auch das CaC0 3 , allcin verwendet, 


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Studien iiber den EinfluC der Bodenbeschaffenheit etc. 


79 


die Peptonzersetzung in bedeutendem Matte begiinstigt. Wenn diese autterst 
phosphorsaurearmen Moorboden unter diesen Bedingungen eine so kraftige 
Peptonzersetzung veranlassen konnten, wie es hier der Fall gewesen ist, so 
lattt sich hieraus der Schlutt ziehen, datt die fiir eine maximale 
Peptonzersetzung notwendige Phosphorsauremenge 
nur autterst geringfiigig sein kann. 

Der Hochmoortorf an sich enthalt Substanzen, 
die auf die Peptonzersetzung hemmend einwirken 
k o n n e n, was daraus hervorgeht, datt die Zersetzung in der reinen „geimpf- 
ten“ Peptonlosung mit dieser Humusart eine weniger starke war als in der 
geimpften Losung ohne Torf. Diese Hemmungssubstanzen sind wahrscheinlich 
von saurem Charakter, da sie durch Zusatz von kohlensaurem Kalk, wie es 
in der Tabelle gezeigt wird, unschadlich gemacht werden. — Aus den im Kapitel 
A beschriebenen Untersuchungen liber die Bedingungen fiir Peptonzersetzung 
in peptonhaltiger Nahrfliissigkeit ohne Erdezusatz ging hervor, datt ein Zusatz 
von kohlensaurem Kalk gar keinen EinfluC auf die Zersetzung austtben konnte, 
und der begUnstigende EinfluC dieser Substanz auf die Peptonzersetzung 
der rohen sauren Moorboden kann also ausschliettlich in den basischen Eigen- 
schaften derselben seine ErklSrung finden. 

Der Hauptzweck der in dem 2. Abschnitte (Serie 2) der Tabelle referierten 
Untersuchungen war: eine Aufklarung der spezifischen Bedeutung des Kalis, 
der Phosphorsaure und des Kalkes fiir die Peptonzersetzung der Moorboden 
zu versehaffen. 

Ebenso wie es bei den Untersuchungen fiber die Peptonzersetzung in 
Peptonlosung ohne Erdezusatz der Fall war, zeigt auch diese Untersuchung, 
datt von den in dem Kaliphosphat enthaltenen beiden Nahrstoffen nur der 
Phosphorsaure eine Bedeutung fur die Peptonzersetzung zukommt; 
eine Kalizugabe hat diesen Prozett in keinem ein- 
zigen Falle deutlich begiinstigen konnen. 

Gegeniiber K 2 HP0 4 verhielten sich der Hochmoor- und der Niederungs- 
moortorf wesen.tlich verschieden, wenn das Salz allein verwendet wurde. 
Bei dem Hochmoortorf war dieses Salz beinahe wirkungslos, wahrend es da- 
gegen auf die Peptonzersetzung des Niederungsmoortorfes einen sehr be- 
giinstigenden EinfluC hatte. Eine sehr kraftige Umsetzung wurde jedoch auch 
hier erst durch gleichzeitige Zugabe von Phosphorsaure und kohlensaurem 
Kalk erreicht. Allein verwendet verhalt sich CaHP0 4 ganz wie KjHPCV 

Im iibrigen werden durch die Untersuchungen dieser Serie die Resultate 
der Serie 1 betreffs der Unterschiede in den mikrobiologi- 
schen Zustanden des Hochmoor- und Niedermoor- 
t o r f e s vollauf bestatigt. 

Es geht aus den Resultaten beider Serien hervor, datt es bei Verwen- 
dung von Hochmoortorf selbst beim Zusatz von 
sowohl kohlensaurem Kalk als Phosphorsaure in 
reichlichen Mengen nicht gelingen wollte, eine so 
kraftige Peptonzersetzung wie bei Verwendung 
von Niederungsmoortorf zu erreichen. 

Die Ursache dieser Erscheinung mutt — im Hinblick auf die Resultate 
der auf Seite 68—74 referierten Untersuchungen — wahrscheinlich in einer 
verschiedenartigen Beschaffenheit des Humus in den beiden Humusformen 
gesucht werden. 

Was das Aussehen der Fliissigkeiten beim AbsehluB der Versuchsperiode 


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80 


Harald R. Christensen, 


betrifft, konnten bei diesem Versuche hervortretende- Unterschiede verzeich- 
net werden. tlberall, woPhosphorsfture und Kalk zusaramen verwendet wurden 
(auch bei ausschliefilicher Verwendung von CaHP0 4 ), war sowohl in den ge- 
impften als in den nicht-geimpften Kulturen eine sehr kraftige Bakterien- 
entwicklung eingetreten, welche sich durch stark getrubte Flussigkeiten und 
eine kraftige Bakterienhaut auf der Oberflache der Fliissigkeit erkennen lieB. 
Bei Verwendung von K 2 HP0 4 allein war die Bakterienhaut nur sehr schwach 
entwickelt. Die anderen Flussigkeiten verhielten sich in der frtiher angege- 
benen Weise. 

2. Die peptonzersetzende Fahigkeit der Mineralboden. 

Die Untersuchungen betreffs der Peptonzersetzung in einer Peptonlosung 
ohne Erdezusatz haben, wie es oben mitgeteilt wurde, gezeigt, daB der Verlauf 
derselben in erster Linie durch den Phosphorsauregehalt des Substrates be- 
stimmt wird, und daB ferner auch die Anwesenheit von Humusstoffen und 
Eisenverbindungen auf die Peptonzersetzung einen wesentlich begiinstigenden 
EinfluB ausiibt. Weiter wurde es durch die eben erwahnten Untersuchungen 
iiber die Faktoren, welche die peptonzersetzende Fahigkeit der Humusboden 
bedingen, gezeigt, daB auch die Reaktion des Substrates und die Beschaffen- 
heit der mit der Erde in die Losung eingefuhrten Mikroflora die groBte Be- 
deutung fur den Verlauf des Prozesses besitzen. — Es ist also durch diese 
Untersuchungen erwiesen, daB besonders folgende 4 Faktoren: 1. der Phos¬ 
phorsauregehalt, 2. die Beschaffenheit der Humus- 
stoffe, 3. die Reaktion und 4. die Zusammensetzung 
der Mikroflora den Grad der Fahigkeit eines Bodens zur Pepton¬ 
zersetzung bedingen. 

Es war nun wichtig, Aufklarung dariiber zu erhalten, ob die pepton¬ 
zersetzende Fahigkeit der gewohnlichen gebauten Ackerboden wesentlichen 
Variationen ausgesetzt ist, und bejahendenfalls, welche Faktoren dann beson¬ 
ders hier zur Geltung kommen. 

Zur Bestimmung der peptonzersetzenden Fahigkeit dieser Boden wurde — 
in etwas modifizierter Form — die von Buh 1 ert und Fickendey 
(1906) vorgeschlagene, spater von B a r t h e 1 (1909) durchgepriifte Methode 
in Anwendung gebracht. 

Das Verfahren war folgendes: Ca 50 g der frischen, feuchten Erde wurde 
durch kraftiges Schiitteln in sterilem, destilliertem Wasser 1 ), und zwar in genau 
der gleichen Menge Wasser wie Trockenerde aufgeschlammt. Nach moglichst 
gleichmaBiger Verteilung der Erde in dem Wasser wurde (mittels einer Pipette 
mit abgeschnittener Spitze) unter standigem Schiitteln des Kolbens 5 ccm 
der Aufschlammung abpipettiert und in ein Reagenzglas mit 10 ccm l^-proz. 
Peptonlosung gebracht. 

Zum Vergleich mit dieser Aufschlamm-Methode wurde bei 10 Boden ein 
direktes Abwagen der Erde fur die einzelnen Glaser vorgenommen. In jedes 
Glas wurde eine 2,5 g Trockenerde entsprechende Menge der Erde gebracht, 
darauf zur Erlangung einer annahernd gleichen Peptonkonzentration wie 
durch die Schlamm-Methode — 4 ccm steriles destilliertes Wasser. Es wurden 
4 Parallelglaser verwendet. Die Glaser standen ca. 92 Stunden im Thermo- 
staten bei 24 1 / 2 ° C. Sofort nach dem Herausnehmen aus dem Thermostaten 

*) B u h 1 e r t und Fickendey verwenden jedoch anstatt destilliertes Wasser 
Leitungswasser. 


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Studien iiber den EiniluB der Bodenbeschaffenheit etc. < 


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wurden die Gl&ser in Eiswasser abgekiihlt und blieben da so lange stehen, 
bis die Destination vorgenommen werden konnte. 

Bei der Untersuchung der Variationen in der peptonzersetzenden F&hig- 
keit der Ackerboden kamen 34 verschiedene und willkiirlich ausgew&hlte 
Bodenproben 1 ) zur Anwendung. 

Aus den Resultaten der erw&hnten Untersuchung (Tab. 28) geht hervor, 
daB die Variation in bezug auf diese Fahigkeit eine sehr groBe ist. Der am 
st&rksten zersetzende Boden hat z. B. eine ca. 4-mal so groBe Ammoniak- 
abspaltung wie der schwachste hervorgerufen. 

Die Ubereinstimmung der Parallelbestimmungen kann durchgehend als 
eine ziemlich gute bezeichnet werden; in mehreren Fallen ist dieselbe jedoch 
sowohl absolut als relativ betrachtet weniger befriedigend. 

Es wird von Interesse sein, diese Abweichungen etwas n&her im 
VerhSltnis zur Bodenbeschaffenheit zu betrachten. 
Wie aus der Tabelle ersichtlich, wo die Boden nach dem Grade der Pepton- 
zersetzung aufgeftihrt sind, scheinen die storks ten Abweichungen der Parallel¬ 
bestimmungen besonders unter den verhaltnismaBig schwach „zersetzenden“ 
Boden vorzukommen, wShrend die beste Ubereinstimmung unter denjenigen 
Boden zu finden ist, welche die allerstarkste peptonzersetzende Fahigkeit 
aufweisen. Dieses Verh&ltnis ist, besonders unter der Voraussetzung, daB 
haupts&chlich der chemische Zustand des Bodens den Verlauf der Pepton- 
zersetzung bestimmt, leicht erklftrlich, indem Verschiedenheiten beziiglich 
der Menge der in die einzelnen GlSser eingefuhrten wirksamen Bestandteile 
bei Anwendung von n&hrstoffarmen Boden verhaltnismaBig starker zur 
Geltung kommen werden, als wenn man Boden verwendet, die eine zureichende 
oder sogar iiberschiissige Menge der bei der Peptonzersetzung wirksamen 
Stoffe enthalten. Bei den in den vorhergehenden Kapiteln referierten Unter- 
suchungen iiber die Peptonzersetzung hat es sich ja auch gezeigt, daB die Uber¬ 
einstimmung der Parallelbestimmungen durchgehend am besten wurde, wenn 
die bestmoglichen Bedingungen fur die Zersetzung geschaffen waren. Die die 
Abweichungen der Resultate der Parallelbestimmungen ausdriickenden 
Zahlen haben also durch diese Betrachtungsweise auch fur das Kennenlemen 
des Bodenzustandes ihre Bedeutung, und bedeutende Abweichungen konnen 
jedenfalls als ein Ausdruck dafiir angesehen werden, daB die Bedingungen fur 
Peptonzersetzung nicht die bestmoglichen sind. 

Ein Vergleich zwischen den bei der Schl&mm-Methode und den bei der 
Abwagungsmethode gewonnenen Resultaten zeigt, daB beide Methoden un- 
gefahr dieselbe Sicherheit gew&hren, wenn ein Unterschied vorhanden ist, 
ist derselbe zunSchst zugunsten der ersteren Methode. Dagegen kann der 
Zersetzungsgrad recht verschieden sein, indem man sehen wird, daB die 
Sehl&mm-Methode in mehreren Fallen eine kraftigere Peptonzersetzung als 
die Abwagungsmethode ergeben hat; dieses kann zweifelsohne als ein Aus¬ 
druck dafiir angesehen werden, daB bei der ersteren Methode einer groBeren 
Menge der wirksamen Bodenbestandteile als bei der letzteren in die Losung ge- 
bracht werden (also mehr als was 2 l / 2 g der Erde entspricht). — Die Rich- 
tigkeit dieser ErklSrung wird durch folgendes noch wahrscheinlicher gemacht: 
Bei Impfung mit den beiden sehr stark zersetzenden Boden Nr. 644 und Nr. 616, 
welche also den vorausgehenden Untersuchungen gemaB eine besonders groBe 
(vielleicht iiberschiissige) Menge der bei der Peptonzersetzung wirksamen 

*) Dieselben waren zur Bestimmung des Kalkbediirfnisses eingesandt. 

Zvrtti Abt. Bd. 43. 

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Tabelle 28. 

Untersuchungon fiber die peptonzersetzende Fahigkeit verse hiedener Ackerboden. 


82 


Harald R. Christensen 



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Studien iiber den EinfluB der Bodenbesehaffenheit etc. 


83 






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84 


Harald R. Christensen, 


Substanzen enthalten mttssen, haben beide Methoden das gleiche Resultat 
ergeben. 4m groBten ist der Unterschied bei Anwendung der mittelstark zer- 
setzenden Boden, und nur ganz gering ist er wieder bei den beiden schwach 
zersetzenden Boden Nr. 622 und Nr. 617. Diese letztere Erscheinung, die nach 
den obigen Betrachtungen recht auffallig war, muB wahrscheinlich von dem 
Gesichtspunkte aus betrachtet werden, daB der Abbau in der mit diesen Boden 
geirapften Peptonlosung nicht viel weitergehend gewesen ist, als der eigene 
Gehalt des Peptons an den bei der Zersetzung wirksamen Substanzen es er- 
moglicht hat. Die Wirkung der Boden ist demnach tiberwiegend von deren 
Bakterieninhalt bedingt gewesen, wahrend der Gehalt an den ftir die Umsetzung 
notwendigen Bakteriennahrstoffen, wie es anzunehmen ist, ein so geringer 
gewesen ist, daB eine etwas kleinere oder groBere Erdezugabe keine wesentliche 
Bedeutung haben kann. — Von dieser Betrachtung ausgehend und angesichts 
des auf p. 72 erwahnten regulierenden Einflusses der Humusstoffe auf die 
Peptonzersetzung, wird man sich auch die Erscheinung erklaren konnen, daB 
die verhaltnismaBig schwach zersetzenden Boden (mit einem Verbrauch von 
ca. 5—6 ccm Yio n-Saure (ungefahr dem Verbrauch der reinen „geimpften“ 
Peptonlosung entsprechend) durchgehend eine etwas bessere Ubereinstim- 
mung der Resultate der Parallelbestimmungen als die mittelstark zersetzenden 
Boden aufweisen. 

Die vorgenommene Untersuchung iiber das gegenseitige Verhaltnis der 
Schlammungs- und der Abwagungsmethode zeigt jedoch deutlich, daB man 
bei vergleichenden Untersuchungen iiber die peptonzersetzende Fahigkeit 
verschiedener Boden mit einem und demselben Verfahren arbeiten muB. 

Das Aussehen der Peptonlosung beim AbschluB der Versuchsperiode gibt 
gewohnlich einen guten qualitativen Ausdruck ftir den Grad der Umsetzung, 
indem die Zersetzung um so weiter vorgeschritten ist, je dunkler die Flussig- 
keit gefSrbt ist. Das Fehlen dunkler Farbstoffe in den Flussigkeiten ist stets 
ein Zeichen einer verhaltnismaBig wenig vorgeschrittenen Zersetzung. — Eine 
kraftige Hautbildung auf der Oberflache der Fltissigkeit wurde bei diesen 
Untersuchungen niemals wahrgenommen. 

In der Tabelle findet man Angaben iiber den allgemeinen Z u - 
stand der einzelnen untersuchten Boden sowie iiber deren Reaktion 
und Basizitat. — Ein Zusammenhang zwischen dem Grad der Pepton¬ 
zersetzung und dem physikalischen Zustande des Bodens scheint nicht vor- 
handen zu sein, wohl aber zwischen der Reaktion und Basizitat des Bodens 
und dem Verlauf der Zersetzung, indem die sauren Boden durchgehend eine 
bedeutend schwachere Zersetzung als die neutralen oder alkalischen Boden 
veranlafit haben. Die Reaktion und Basizitat sind jedoch fur den Umfang 
dieser Zersetzung nicht allein maBgebend, indem man davon Beispiele finden 
kann, daB saure Boden eine kraftigere Zersetzung als neutrale Boden bewirken, 
oder daB basenfreie Boden eine starker zersetzende Wirkung als basenhaltige 
ausgeiibt haben, was darauf hindeuten muB, daB im Ackerboden auch andere 
Faktoren als die hier genannten den Verlauf der Peptonzersetzung bestimmen 
konnen. 

Zur naheren Untersuchung der Art dieser Faktoren wurden die unten 
beschriebenen Boden angewandt. 

a) Leichter, dunkler, ziemlich mullreicher Sandboden aus Studsgaard Vereuchs- 
station. Neu angebauter Heideboden, der eine Zufuhr von 80 hkg CaC0 3 pro ha in Form 
von Mergel erhalten hatte. Es ist niemals Stallmist gegeben worden. Die Bodenprobe 
entstammt den nichtgediingten Parzellen eines Phosphorsaureversuches, durch welchen 
erwiesen wurde, daB der Boden sehr ,,phosphorsaurebedurftig“ ist. 


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Studien uber den EinfluB der Bodenbesch affenheit etc. 


85 


Kein Bransen mit Saure. Neutral-schwach 8 a u r e Be* 
akt ion. Keine Azotobacter-Vegetation. 

b) Schwerer, humusreicher, mullreicher Lehmboden aus dem Demonstrationsfeld 
der Landwirtschaft lichen Hochschule in Kopenhagen. Die Probe entstammt der soge- 
nannten Diingungskultur nnd wurde aus der Abteilung 4 der b-Parzellen entnommen, 
welche seit 1896 ausschlieBlich mit Kali- und Stickstoffdiinger gediingt wurden, um sie 
in Beziehung auf Phosphorsaure auszumergeln. (Nahere Erklarung dieses Versuchee 
siehe T. Westermann 1898). Der Versuch gibt aber immer noch nur einen ge- 
ringen Ausschlag bei Phosphorsaurezufuhr. Zu Anfang deeVersuches erhielt der Boden 
eine ca. 80 hkg pro ha entsprechende Menge CaCO s . Der Fruchtwechsel ist: 1. Winter- 
saat, 2. Ruben, 3. Friihlingsgetreide und 4. Leguminosen. 

Kein Brausen mit Saure. Schwach alkalische Beak- 
tion. Kraftige Azotobacter-Vegetation. 

c) Die Probe entstammt demselben Verauche, wurde aber den d-Parzellen ent- 
nommen, welche wahrend obiger Zeit ausschlieBlich mit Phosphorsaure- und Stickstoff- 
dunger gediingt wurden. Es kann jetzt besonders bei den Runkelriiben ein groBer Aus¬ 
schlag auf die hervorgebrachte Ausmergelung in bezug auf Kali verzeichnet werden. 

Kein Brausen mit Saure. Schwach alkalische Reaktion 
Kraftige Azotobacter-Vegetation. 

d) Guter, ziemlich humusreicher Lehmboden aus dem Demonstrationsfeld der 
Landwirtschaftlichen Hochschule. Die Probe entstammt der Demonstration: „Fort- 
wahrende Kultur von Leguminosen und Gras“ (T. Westermann 1898, p. 13) und 
wurde den c- und h-Parzellen entnommen, welche seit 1896 ausschlieBlich Kali- und 
Stickstoffdiinger erhalten haben. 

Schwaches Brausen mit Saure. Alkalische Reaktion. 
Kraftige Azotobacter-Vegetation. 

e) Milder, mullreicher Lehmboden aus der Askov-Versuchsstation. Die Probe ent¬ 
stammt einem Versuch mit Kunstdiinger und Stallmist auf dem Feld B, 1 ) und wurde 
einer Parzelle entnommen, die seit 1893 keinen Diinger erhalten hatte. Der Fruchtwechsel 
ist 1. Roggen, 2. Riiben (Runkelriiben und Kartoffeln), 3. Hafer, 4. Gras. 

Kein Brausen mit Saure. SchwachalkalischeReaktion. 
Kraftige Azotobacter-Vegetation. 

f) Erde aus demselben Versuch, aber einer Parzelle entnommen, die wahrend der 
obigen Zeit ausschlieBlich mit Kainit in einer ca. 325 hkg pro ha und Jahr entsprechenden 
Menge gediingt worden war. 

Kein Brausen mit Saure. Schwach alkalisohe Reaktion. 
Kraftige Azotobacter-Vegetation. 

Bei dem Versuch wurde ein groBer Ausschlag durch Zufuhr von Phosphorsaure- 
diinger feetgestellt. 

g) Leichter, dunkler, mullreicher Sandboden aus Vorbasse bei Kolding. Der Boden 
ist seit wenigstens 20 Jahiren unter Kultur. Die Probe wurde den nichtgediingten Par- 
zellen eines Diingungsversuches entnommen, woraus hervorgeht, daB der Boden s e h r 
phosphorsaurebediirftig ist. 

Kein Brausen mit Saure. Schwach saure Reaktion. 

Keine Azotobacter-Vegetation. 

h) Ziemlich schwerer, heller, mullreicher Lehmboden aus Borkop bei Vejle. 

Kein Brausen mit Saure. Neutrale Reaktion. Kraftige 

Azotobacter-Vegetation. 

i) Guter, mullreicher Sandboden aus Aalum bei Randers. 

Kein Brausen mit Saure. Schwach saure Reaktion. 

Keine Azotobacter-Vegetation. 

j) Leichter, heller Sandboden aus Tylstrup Versuchsstation. Die Probe entstammt 
einem Versuch mit verschiedenen Kalkdiingemitteln und wurde einer Parzelle ohne 
Kalkzufuhr entnommen. Der Boden ist sehr „kalkbediirftig.“ 

Kein Brausen mit Saure. Schwach saure Reaktion. Keine 
Azotobacter-Vegetation. 

Bei der Verteilung der Boden in die Reagenzglaser mit der Peptonlosung 
wurde die Schlammungs-Methode (s. p. 80) benutzt, die bedeutend schneller 
und bequemer als die Abw&gungsmethode ist, wenn man — wie hier — den- 
selben Boden in eine groBe Anzahl Glaser verteilen will. Die letztere Methode 

x ) Detaillierte Angaben betreffend die Ausfuhrung des Verauches sind in den jahr- 
lichen Arbeitsplanen der danischen staatlichen Versuche mit Pflanzenkultur gegeben. 


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86 


Harald R. Christensen, 


wurde jedoch neben der Schlammungsmethode beim Boden g angewandt, 
weil dieser wegen der groBen Menge von Wurzelfasern sich nicht gleichmaBig 
mittels der Pipette verteilen lieB (des naheren siehe die Anmerkung bei Ta- 
belle 29b). 

Der Untersuchungsplan ist im iibrigen wesentlich derselbe wie bei der 
Untersuchung iiber die Peptonzersetzung der Humusboden. Es wurden 
von den einzelnen Substanzen folgende Mengen verwendet: 

CaCO s 0,1 g 

K,HP0 4 0,01 g 

CaHP0 4 0,03 g 

Kaliumhumat I 0,03 g (% ocm einer 6-pros. Losung). 

Die Impfung mit peptonzersetzenden Mikroben wurde in der au! p. 66 
angegebenen Weise vorgenommen. Die Kulturen standen ca. 4 Tage bei ca. 
24i/ 2 ° C. 

Da das Pepton selbst, wie erwahnt, samtliche zur Bewerkstellung seiner 
Zersetzung notwendige Substanzen enthalt, wurde bei etlichen der Umsetzungs- 
versuche eine Bestimmung des Umfanges der Peptonzersetzung in reiner 
Peptonlosung ohne Erdezusatz vorgenommen, welche mit einer reichlichen 
Menge peptonzersetzender Bakterien geimpft worden war (s. p. 66), damit 
man den EinfluB des chemischen Zustandes des Bodens auf die Peptonzer¬ 
setzung mit groBerer Sicherheit beurteilen konnte. Die Resultate dieser 
Untersuchung gehen aus Tab. 29a hervor. 

Tabelle 29a. 

Peptonzersetzung in „geimpfter“ reiner Peptonlosung (ohne 
Zusatz von Erde). (Zum Vergleich mit den in Tabelle 29b 

verzeichneten Resultate n). 


V ersuchsperiode 

a 

Ammoni 

ccm 

b 

akstickstoff der Peptonlosur 

1 / 10 n-Saure 

c | d | Mit tel 

mg N 

Zum 

Ver¬ 

gleich 

mit 

13 / s - 17 / s 1912 

4,30 

4,20 

4,40 

4,05 

4,25 

6,0 

Boden: e 

“A— 18 /, 1912 

3,75 

5,00 

4,65 

5,10 

4,60 

6,6 

„ f 

28 /s— V. 1912 

3,20 

3,70 

— 

— 

3,45 

4,8 


11 /,- u /. 1912 

2,10 

1,70 

2,05 

1,50 

1,85 

2,6 

» g 1 

Vt— 6 h 1912 

4,15 

3,60 

3,75 

3,50 

3,75 

6,3 

„ h 

'l, 1912 

4,20 

3,65 

3,90 

3,80 

3,90 

6,5 

„ i 


Einzelheiten betreffs der Ausfiihrung der mit Erde vorgenommenen 
Umsetzungsversuche sowie deren Resultate gehen aus Tabelle 29b hervor. 
Zuerst werden wir die Resultate der Untersuchungen mit den „geimpften“ 
Kulturen betrachten 1 ). Diese Resultate geben, wie friiher erwahnt, ein Bild 
des Einflusses des chemischen Zustandes des Bodens auf 
die Peptonzersetzung. 

In der „geimpften“ Peptonlosung ohne Erde (Tab. 29a) wurde wie ge- 
wohnlich ca. 5—6 mg Ammoniakstickstoff pro Glas gefunden; bei einem 
Versuch war doch der Ammoniakgehalt bedeutend niedriger (nur 2,6 mg N). 
Die Resultate der Parallelbestimmungen sind, wie friiher gesagt, bei diesen 
Untersuchungen oft ziemlich abweichend, was vielleicht teilweise auf eine 

*) Zur Verschaffung des Impfmateriales wurde bei samtlichen Umsetzungsver- 
suchcn mit Ackerboden ein und derselbe Boden benutzt. 


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Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


87 


ungleich starke Bakterienzufuhr der einzelnen Glaser zuruckzufuhren ist. 
Es kann namlich die Annahme nicht abgelehnt werden, daB groBere Unter- 
schiede beziiglich der Anzahl der beim Anfang des Prozesses vorhandenen 
peptonzersetzenden Mikroben in einem Substrate, welches — wie die reine 
Peptonlosung — denselben schlechte Lebensbedingungen gewahrt und also 
nur eine ziemlich langsame Vermehrung derselben gestattet, einen wesent- 
lichen Einflufi auf die Schnelligkeit der Peptonzersetzung austiben wiirden 1 ). 

Wie bei den Moorboden ist auch bei den Mineralboden hauptsachlich die 
Basizitat und der Phosphors&uregehalt des Bodens, und zwar ganz besonders 
der letztere, fur den Umfang der Peptonzersetzung maBgebend gewesen. 

Ein Zusatz von CaC0 3 hat nur in einem Fall, namlich beim Boden j, 
einen starker hervortretenden EinfluB auf den Verlauf der Peptonzersetzung 
ausgeiibt; selbst bei diesem ausgesprochen sauren und sehr stark kalkbediirf- 
tigen Boden ist aber vor allem der Phosphorsauregehalt, wie bei 
den samtlichen anderen Boden, fiir den Umfang der Pepton¬ 
zersetzung bestimmend gewesen. — Betreffs der Wirkung 
des Kaliums lassen sich aus diesen Untersuchungen keine sicheren Schliisse 
ziehen. Wenn auch in den Losungen mit K 2 HP0 4 gewohnlich eine etwas 
kraftigere Peptonzersetzung als in den Losungen mit CaHP0 4 stattgefunden 
hat, so braucht dieses nur zu bedeuten, daB die Phosphorsaure des ersteren 
Salzes unter den gegebenen Verhaltnissen den betreffenden Mikroben etwas 
leichter zuganglich als die des letzteren Salzes gewesen ist, was auch durch 
das Verhaltnis bestatigt wird, daB die gegenseitige Ubereinstimmung der Re- 
sultate der Parallelbestimmungen bei Anwendung von K 2 HP0 4 durch- 
gehend besser ist als bei Anwendung von CaHP0 4 (vgl. die Bemerkungen 
p. 81). Man wird sich daher kaum irren, wenn man die Wirkung des Kalium- 
phosphates als eine reine Phosphorsaurewirkung betrachtet. 

Ein Zusatz von Humussaure (in der Form von Kaliumhumat), welcher 
bei den Untersuchungen Uber die Peptonzersetzung in Losungen ohne Erde- 
zusatz die Zersetzung so stark begunstigte, war bei dieser Untersuchung in 
keinem einzigen Falle von positiver Wirkung, scheint vielmehr in samtlichen 
Fallen diesen ProzeB ein wenig gehemmt zu haben. — Es wird hiemach 
wahrscheinlich, daB 8 a m 11 i c h e gebaute Boden eine zurei- 

*) Zur naheren Beleuchtung des Einflusses, welchen eine reichliche Menge pepton- 
zersetzender Mikroben auf die Zersetzung einer Peptonlosung sogar unter verhaltnis- 
maBig giinstigen Verhaltnissen ausiibt, habe ich den folgenden Versuch angestellt: 

Die Wattestopsel einer groBeren Anzahl Glaser mit steriler Peptonlosung (15 ccm) 
wurden entfernt, und nach Zusatz von CaC0 3 und K 2 HP0 4 wurden die Glaser, einer 
zufalligen Infektion ausgesetzt, in den Thermostaten bei der gewohnlichen Temperatur 
gestellt. Der Versuch wurde zu gleicher Zeit wie der in Tab. 25 referierte angestellt. 
Die Resultate waren folgende: 

Sterile Peptonlosung enthielt.0,42 mg Ammoniakstickstoff 

Peptonlosung mit CaCO a und K 2 HP0 4 versetzt und der 
zufalligen Infektion ausgesetzt, enthielt 

nach 24 Stunden.0,42 mg „ 

9 $ 48 „ 0,49 mg 

99 72 „ 1,26 mg 

„ 96 „ 1,26 mg „ 

„ 120 „ 2,95 mg „ 

Man sieht, daB die Peptonzersetzung nach 48 Stunden noch nicht eingeleitet worden 
ist, und selbst nach 5 Tagen ist der Umfang derselben nur gering. In der mit Faulnis- 
bakterien geimpften Losung ist die Zersetzung unter den gleichen Verhaltnissen 3-mal 
starker (Tabelle 25). 


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88 


Harald R. Christensen 


Tabelle 29 b. Bedingungen fur die pepton- 

Zusatz zur 


„Ge- 


<D 

a 

o 

Die 


Keiner 



CaCO, 


CaCOj -f 
CaHPO, 

CaC0 3 + 
K s HPO< 

i 

<D 

Versuchs- 

Ammoniak- 

Ammoniak- 

Ammoniak- 

Ammoniak- 

d 


gehalt 



gehalt 



gehalt 



gehalt 


CD 

TJ 

periode 

ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


£ 


n-Saure 

mg 

n-Saure 

mg 

n-Saure 

mg 

n-Saure 

^T g 



Einzel- 

Mittel 

N 

Einzel- 

Mittel 

N 

Einzel- 

Mittel 

N 

Einzel- 

Mittel 

N 



best. 



best. 



best. 



best. 





6,55 



7,30 






9,45 



a 

20. 3.-24. 3. 

6,55 

6,60 

9,3 

7,00 

7,30 

10,2 




9,60 

9,60 

13,5 


1912 

6,50 



7,25 






9,75 





6,80 



7,75 






— 





7,70 



7,85 






8,60 



b 

28. 3.—1. 4. 

7,65 

7,60 

10,7 

7,75 

7,80 

11,0 




8,80 

8,70 

12,2 


1912 

7,55 



7,85 






8,55 





7,50 



7,70 






8,70 





7,25 



7,20 






8,45 



c 

29. 3.-2. 4. 

7,30 

7,60 

10,7 

7,50 

7,30 

10,2 




8,05 

8,15 

11,5 


1912 

7,95 



7,25 






8,25 





7,95 



7,35 






7,85 





7,75 



8,15 






9,75 



d 

12. 4.—16. 4. 

7,60 

7,70 

10,8 

7,95 

8,05 

11,3 




9,55 

9,65 

13,5 


1912 

7,75 



8,00 






9,75 




7,70 



8,15 






9,55 





7,00 



6,80 



9,05 



10,05 



e 

13. 6.—17. 5. 

6,75 

1 6,70 

9,4 

7,05 

6,85 

9,6 

9,70 

9,30 

13,1 

10,20 

10,15 

14,3 


1912 

6,65 



6,65 



9,40 



10,15 





6,40 



6,90 



8,95 



10,20 



f 


6,70 



7,00 



10,25 



10,40 




14. 5.—18. 6. 

6,90 

6,80 

9,5 

7,00 

7,00 

9,8 

10,35 

10,10 

14,2 

10,35 

10,35 

14,5 


1912 

6,70 


7,05 


10,05 



10,30 




6,85 



6,90 



9,85 



10,30 





7,05 



6,65 



9,80 






g 

28. 5.—1. 6. 

6,35 

6,60 

9,3 

6,15 

6,35 

8,9 

9,10 

9,60 

13,5 

*) 



1912 

6,50 



6,30 


9,95 






6,55 



6,30 



— 








5,60 



5,80 



8,60 



9,25 



g 1 

11. 6.—15. 6. 

5,60 

5,65 

7,9 

5,8o 

5,90 

8,3 

8,90 

8,70 

12,1 

9,30 

9,10 

12,8 

1912 

5,55 



5,90 



8,20 



9,00 





5,75 



6,00 



8,90 



8,80 





_ 



7,75 



9,55 



9,55 



h 

1. 7.-5. 7. 

6,75 

7,05 

9,9 

7,55 

7,75 

10,9 

— 

9,50 

13,3 

9,55 

9,55 

13,4 


1912 

7,50 


7,90 


9,55 


9,60 




6,95 



7,90 



9,45 



9,55 




*) MiBlungen. Uberhaupt sind in dieser ganzen Serie die Resultate etwas unsicher, da der Zu- 
groBe Erdemengen in die Glaser zu iibertragen. Der Versuch wurde deshalb mit Anwendung der 


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Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


89 


zersetz ende Fahigkeit der Mineralboden. 


Peptonlosung 

impft“ 


„Ungeimpft“ 


CaCO, + 

kjepo 4 + 

K&kumhumat 

CaHPO 

4 


k,hpo 4 


Keiner 


CaCO, + 

k,hpo 4 

Ammoniak- 

1 Ammoniak- 

Ammoniak- 

Ammoniak- 

Ammoniak- 


gehalt 



gehalt 



gehalt 



gehalt 



gehalt 


ccm 

1/10 


1 ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


n-Saure 

mg 

n-Saure 

mg 

n-Saure 

mg 

n-Saure 

mg 

n-Saure 

mg 


N 

s 


N 

IBa 


N 

Einzel- 

best. 

Mittel 

N 

Einzel- 

best. 


N 

9,65 






8,90 



|M 



5,20 



9,40 

9,50 

18,4 

8,00 

8,40 

11,8 

8,65 

8,90 

12,5 



4,5 

6,80 

IKALLI 

mm 

9,45 



8,80 



8,50 






4,45 



9,40 



8,40 



9,45 



2,80 



4,50 






8,40 



8,65 



7,55 



8,70 




8,55 


8,25 

8,30 

11.7 

8,50 

8,60 

12,1 

7,35 


EQEl 

8,50 

8,55 

12,0 

8,45 



8,30 



8,60 



7,35 



8,40 






8,25 



8,65 



7,35 



8,70 



7,75 



7,80 



7,85 



7,05 



7,95 




UK2M 

11.1 

7,65 

7,65 

EEU 



11,2 


6,95 

11,2 



11.1 

7,95 



7,56 



8,25 



6,95 



7,95 



7,85 



7,65 



7,85 






7,75 






9,55 









9,50 



9,50 


13,8 

9,30 


13,6 

9,85 


13,8 


7,55 

EHXJl 



13,3 



i 

9,30 



9,85 






9,45 



— 



— 



9,65 



7,65 



9,45 



9,50 



9,80 



10,45 






■ jvnji 



9,65 

9,65 

13,5 

9,70 


13,6 



14,5 



9,5 

m mm 


14,2 

9,60 



9,60 



10,25 









9,80 



9,60 



10,35 






i nrn 


















9,95 



9,65 



ffiflBi 



7,00 








14,1 

9,90 


13,9 



14,7 

7,05 

6,95 

9,8 


10,60 

14,9 

9,95 


10,30 






6,95 






10,25 



9,75 






6,75 









7,45 



8,85 






9,30 






9,55 

8,65 

12,1 


KS21 

12,6 

4,75 


3,6 

10,05 

9,85 

13,8 




8,45 



8,85 






9,90 






9,10 



9,35 



4,35 



10,20 






7,60 



9,10 



4,20 



9,65 






7,50 

8,05 

11,8 

9,25 


12,8 



5,8 


9,40 

18,2 




8,80 


8,60 



Eul 



9,95 




! 


8,30 



9,45 









9,30 



9,15 



8,65 



6,25 



9,60 



9,50 

9,45 

13,3 

9,00 

9,10 

12,8 

8,95 

8,80 

12,4 

6,45 

6,35 

8,9 

9,70 

9,60 

13,5 

9,50 


9,35 


8,90 



6,45 



9,60 



9,55 



8,95 



8,70 



6,25 



9,60 




stand des Bodens ein solcher war, daB es sich nicht tun lieB, rait Hilfe der Pipette einigermaBen gleich 
Wagemethode (dehe g 1 ) wiederholt. 


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90 


Harald R. Christensen, 


Tabelle 29 b (Fortsetzung). 


CD 

c 

— 

*5? 

'L 

P 

a> 

rs 

o 

CO 


Die 

Verguchs- 

periode 


Zusatz 

Ge- 


Keiner 



CaCOj 


CaCOj + 
CaHPO* 

CaCO a + 

k 2 hpo 4 

Ammoniak- 

Ammoniakr 

Ammoniak- 

Ammoniak- 

gehalt 


gehalt 


gehalt 


gehalt 


ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


ccm 1/10 


ccm 

1/10 


n-S^ure 

rag 

n-Saure 

mg 

n-S&ure 

mg 

n-Saure 

mg 

Einzel- 

best. 

Mittel 

N 

Einzel- 

best. 

Mittel 

N 

Einzel- 

best. 

Mittel 

N 

Einzel- 

best. 

1 Mittel 

N 

6,90 



7,35 



9,20 



10,75 



7,05 

7,10 

10,0 

7,30 

7,40 

10,4 

8,60 

8,75 

12,3 

10,75 

10,80 

15,2 

7,30 



7,55 



8,60 



10,80 


7,10 



7,40 



8,60 



10,85 



6,65 



8,10 



10,25 



10,35 



5,95 

6,30 

8,8 

7,35 

7,70 

10,8 

10,10 

9,90 

13,9 

10,65 

10,5 

14,7 

6,65 



7,45 



9,45 



10,50 


5,90 



7,95 



— 



— 




2. 7.-6. 7. 
1912 


30. 8.-3. 9. 
1912 


chende Humusstoffmenge fUr die maxi male Pepton- 
zersetzung entbalten. 

Wenn wir mm die Resultate der Untersuehungen mit „geimpften“ und 
„nicht geimpften“ Kulturen vergleichen, um dadurch den EinfluB des momen- 
tanen mikrobiologisehen Zustandes des Bodens auf die Umsetzung des Peptons 
zu ermitteln, werden wir bald sehen, daB in dieser Beziehung bemerkensw r erte 
Untersehiede zwischen den einzelnen untersuchten Boden bestehen. 

Nach ilirem Verhalten der Impfung gegeniiber kbnnen wir die untersuchten 
Boden in 2 Gruppen teilen: 

1. diejenigen, bei welchen die ,,Impfung“ keinen oder nur einen ganz 
geringen EinfluB auf den Verlauf der Peptonzersetzung ausgeiibt hat, und 

2. diejenigen, bei welchen die „Impfung“ diese Zersetzung stark begiinstigt 
hat. — 

Zu der Gruppe 1 gehoren die Boden b, c, d, e und f. 

Zu der Gruppe 2 gehoren die Boden a, g, h, i und j. 

Die Gruppe 1 umfaBt nur basische Boden (schwach 
alkalische und mit kraftiger Azotobacter-Vegetation), Gruppe 2 da- 
gegen samtliche basenfreie Boden und nur einen basisehen 
Boden (welcher iibrigens einen tlbergang zwischen den beiden Gruppen bildet 
[Boden h J); es ist daher kaum zu bezweifcln, daB in erster Linie die 
Reaktion und Basizitat des Bodens die n a c h g e w i e - 
senenUnterschiede bezuglich des mikrobiologisehen 
Zustandes des Bodens hervorgerufen haben. 

Auch zwischen den Boden der Gruppe 2 findet man einen 
charakteristischen Unterschied, was das Verhalten gegeniiber der Impfung 
betrifft. Wahrend namlich beim Boden a ein starker Ausschlag auf „Impfung“ 
sowohl in der Losung ohne Zusatz als in der Losung mit Zusatz von CaCo 3 
+ K 2 HP0 4 konstatiert wird, findet man bei den ubrigen 4 Boden nur einen 
Ausschlag auf Impfung in der erstgenannten Fliissigkeit. 

Diese Boden haben also int Gegensatz zu dem 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


91 


Tabelle 29 b (Fortsetzung), 


Peptonlosung 

impft 4 


nUngeimptt* 


lialb der dem Versuch zugemessenen Zeit sich zur 
vollen AusnUtzung der herbeigefuhrten Bedingun- 
gen anpassen konnte (vgl.dasVerhalten des Niederungsmoortorfes). 
— Wie oben mitgeteilt (p. 84), entstammt die Probe a einem neu angebauten, 
niemais mit Stallmist gediingten Boden, wahrend die anderen Proben samtlich 
solchen Boden entstammen, die jahrelang gebaut wurden, oder mit anderen 
Worten: Boden in „alter Kultur“, und man darf es wohl als wahrseheinlich 
bezeichnen, dab gerade dieser Unterschied beziiglieh des Kulturzustandes 
in den genannten Resultaten zutage getreten ist. 

Die vorgenommenen Untersuchungen haben also deutlich gezeigt, dab 
der augenblickliehe mikrobiologische Zustand einen wesentlichen EinfluB 
auf den Verlauf der Peptonzersetzung ausiiben kann, und die Erklarung dieses 
Verhaltnisses darf wohl in der Weise formuliert werden, dab die die Pepton¬ 
zersetzung veranlassenden Mikroben unter den erwahnten, fur die Faulnis- 
prozesse weniger giinstigen Bedingungen durch andere Organismengruppen 
zuruckgedrangt werden, welche dem betreffenden chemisehen Zustande 
des Bodens gegeniiber weniger empfindlich sind. 

Es mub aber hervorgehoben werden, dab diese Unterschiede 
beziiglieh des mikrobiologischen Zustandes in der 
Regel bei verhaltnismabig schlechten Bedingungen 
(Peptonlosung ohne Zusatz) ) w e i t deutlicher hervortreten, 
als wenn die bestmoglichen Bedingungen der Pep¬ 
tonzersetzung geboten sind, und die in der Einleitung ge- 
stellte Anforderung (welche von vornherein als selbstverstandlich erscheinen 
mubte), dab man, um reine Ausdriicke fiir den mikrobiologischen Zustand 
zu erhalten, der Umsetzung die bestmoglichen Bedingungen bieten mub, er- 
scheint also nicht unter alien Verhaltnissen berechtigt, wenn auch diese An¬ 
forderung zweifelsohne bei Anwendung der von R e m y und anderen befolgten 


CaCo 3 + 

k,hpo 4 + 

Kaliumhumat 

CaHP0 4 


k 2 hpo 4 


Keiner 


CaC0 3 -f- 

k 2 hpo 4 

l 


Ammoniak- 

Ammoniak- 

Ammoniak- 

Ammoniak 


Ammoniak 



gehalt 


gehalt 


gehalt 


gehalt 


gehalt 


ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


ccm 

1/10 


n-S&ure 

mg 

n-S&ure 

7 

n-S&ure 

mg 

n-S&ure 

mg 

n-S&ure 

mg 

Einzel- 

best. 

Mittel 

N 

Einzel- 

best. 

Mittel 

Einzel- 

Mittel 

N 

Einzel- 

best. 

Mittel 

N 

Einzel- 

best. 

Mittel 

N 

10,15 



9,65 



10,30 



6,30 



10,95 



10,35 

10,25 

14,4 

9,30 

9,55 

13,4 

10,60 

10,20 

14,3 

b,3o 

6,25 

8,8 

10,20 

10,60 

14,9 

10,10 



9,50 



9,90 



6,80 



10,50 

10,40 



9,70 



10,05 



5,50 



10,70 



10,10 



9,35 



9,60 



4,05 



10,05 



10,20 

10,20 

14,3 

9,30 

9,15 

12,8 

9,65 

9,70 

13,6 

4,20 

4,15 

5,8 

9,90 

10,05 

14,1 

10,15 



8,60 



9,75 



4,25 



9,95 


10,30 



9,30 



| 9,90 



4,15 



10,25 




Boden a 

eine Mikroflora enthal 

ten, 

w e 1 

che inner- 



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92 


Harald R. Christensen, 


Methoden gelten darf, wo der EinfluB des chemischen (oder physikalischen) 
Zustandes des Bodens auf die Stoffumsetzung nicht kontrolliert wird. 

Die Untersuchungen deuten in ihrer Gesamtheit darauf hin, daB e i n e 
geringepeptonzersetzende Fahigkeit ftir einenden 
Pflanzenbau besonders ungunstigen Bodenzustand 
Ausdruck ist. 

Was das Aussehen der Fliissigkeiten beim AbschluB der Versuchsperiode be* 
trifft, wurde die Beobachtung gemacht, daB eine kraftige Hautbildung nur in den Gla- 
sem mit K,HP0 4 erschien, wogegen das CaHP0 4 nicht, wie es bei der Untersuchung 
uber die Peptonzersetzung in Peptonlosung ohne Erdezusatz oder bei den Unter¬ 
suchungen iiber die Bedingungen fur die peptonzersetzende Fahigkeit der Moorboden 
der Fall war, die Hautbildung im wesentlichen Grade zu begiinstigen schien. 


Es wurden bei samtlichen im vorhergehenden referierten Untersuchungen 
Uber die Peptonzersetzung 10 ccm einer DA-proz. Peptonlosung, bzw. 15 ccm 
einer 1-proz. Peptonlosung angewandt. Uberall war also in den einzelnen 
GlUsern 0,15 g Pepton. Die groBte bei diesen Untersuchungen konstatierte 
Ammoniakabspaltung entspricht 15,2 mg Stickstoff (siehe Tabelle 29 b). Wo 
die bestmoglichen Bedingungen der Peptonzersetzung geschaffen waren, 
liegen die gefundenen Werte fUr die Ammoniakabspaltung gewohnlich in der 
Nahe dieser Zahl, und bei den in Tabelle 25 referierten Untersuchungen uber 
den EinfluB verschiedener Humusstoffe auf die Peptonzersetzung, bei welchen 
der Grad der Zersetzung Tag fUr Tag bestimmt wurde, stellte es sich heraus, 
daB dieselbe in der Nahe des durch die genannte Zahl angegebenen Punktes 
zum Stillstand kam. Die Untersuchungen deuten also darauf hin, daB unter 
den gegebenen Bedingungen nur ein ganz bestimmter Teil des Peptonstick- 
stoffes abgebaut werden kann. Die absolute Menge von Stickstoff in den 
10 ccm Peptonlosung beziffert sich auf ca. 21 mg, und derjenige Anted, welcher 
zur Ammoniakbildung herangezogen werden kann, betragt also etwas uber 
% der gesamten Stickstoffmenge. 

Wahrscheinlich werden Umsetzungsversuche wie die hier angefiihrten 
nicht unwesentlichen Beitrage zur Beleuchtung der Konstitution des Peptons 
und verschiedener anderer nicht vollstandig bekannten organischen Stick- 
stoffverbindungen liefern konnen, und l&Bt es sich vermuten, daB sie auch 
bei Untersuchungen uber den Wert der als Dungemittel verwendeten organi¬ 
schen Stickstoffverbindungen von Bedeutung sein werden. 

IV. Untersuchungen liber die zellulosezersetzende Fahigkeit des Bodens in 
ihrem Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit. 

In einem vorlaufigen Bericht habe ich (1910 b) ein Verfahren zur Be- 
stimmung der zellulosazersetzenden Fahigkeit des Bodens 
angegeben. 

Das Verfahren ist seit dem Erscheinen dieser Mitteilung nicht in wesent- 
lichem MaBe geandert worden. In dem folgenden wird eine detaillierte Be- 
schreibung der augenblicklichen praktischen AusfUhrung desselben gegeben: 

In einem 300 ccm fassenden Jena - Erlenmeyer kolben gibt man eine 50 g 
lufttrockener Erde entsprechende Menge des vorliegenden Bodens (von Humusboden 
wird jedoch, deren voluminoser Beschaffenheit wegen, nur eine 20 g bei 100° C ge- 
trockneter Erde entsprechende Menge genommen). Mittels eines Glasspatels wird die 
Erde in der Weise auf dem Boden des Kolbens angebracht, daB auf ca. % (bei Mineral- 
boden) bis ca. 4 / 6 (bei Humusboden) des Kolbenbodens eine gleichmaBig starke, lockere 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


93 


(doch iiberall zusammenhangende) Schicht vorhanden ist. Mittels einer eingeteilten Pipette 
wird darauf langsam und vorsichtig destilliertes Wasser auf den nicht bedeckten 
Teil des Kolbenbodens ausgegossen, welches dann kapillar, ohne die Struktur 
der Erde zu storen, von derselben aufgesogen wird. Es wird so viel Wasser zu- 
gefuhrt, daB die Erde annahernd mit Wasser gesattigtwird. 
Eine Ubersattigung darf nicht stattfinden, und das Wasser muB in kleinen Portionen 
zugesetzt werden. — Es ist wichtig, daB das Wasser in der angegebenen Weise zugefiihrt 
wird; wenn man es namlich direkt auf die Erde ausgieBt, so wird dieselbe, besonders 
wenn sie lehmig ist, leicht zusammengeschlammt und verliert ihre lockere Struktur, 
was ihre Fahigkeit zur Zersetzung der Zellulose gewissermaBen verringern kann. 

Auf die so befeuchtete Erde werden in entsprechender gegenseitiger Entfemung 
zwei schmale, bei alien vergleichenden Untersuchungen gleich groBe Stiicke von aschen- 
freiem Filtrierpapier (Lange 30 mm, Breite 5 mm) angebracht. Jeder Papierstreifen 
wird darauf mittels der Pipette mit ein paar Tropfen destilliertem Wasser angefeuchtet, 
worauf sie mittels einer Glasstange leicht gegen die Erde gedriickt werden, und zwar 
in solcher Weise, daB sie — was von Wichtigkeit ist — iiberall mit den Erd- 
teilen in Beriihrung sind. Ebenfalls ist es wichtig, darauf zu achten, daB 
die Papierstiickchen nicht zu viel durch die Erde beschmutzt werden, da die Beob- 
achtung des Forts chreite ns der Zellulose zersetzung dadurch erschwert wird. Sofern das 
Papier beschmutzt wurde, was besonders bei den lehmigen Boden schwierig zu ver- 
meiden ist, so wird man es doch gewohnlich leicht reinigen konnen, indem man den 
Kolben schrage halt und mit ein paar Tropfen Wasser aus der Pipette die Papierflache 
abspiilt. 

Die Kolben werden mit Wattestopseln versehen und in den Thermostaten bei 
25° C gestellt. Das verdunstete Wasser wird wahrend der Verauchsperiode dann und 
w&nn ersetzt; man muB darauf sehen, daB der Boden stets so feucht gehalten wird, 
daB die Papierstreifen iiberall durchnaBt sind, d. h. eine feuchte glanzende Oberflache 
haben. Im iibrigen ist die Wasserverdunstung unter den erwahnten Umstanden ziem- 
lich gering 1 ). 

Nach kiirzerer oder langerer Zeit — von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen 
variierend — wird man sehen, daB die Papierstreifen angegriffen werden. Am haufig- 
sten bilden sich anfangs kleine, runde, schleimige und, wie es scheint, fast durch- 
sichtige Fleckchen hie und da auf dem Papier (siehe Tafel II, Fig. 2). Oft sieht man 
auch, daB die Zersetzung von den Enden oder Seiten der Papierstiicke anfangt, und 
zuweilen — besonders bei schweren Lehmboden — wird die Zersetzung nicht durch 
Fleckenbildung eingeleitet, sondem die ganze Papierflache wird auf einmal angegriffen, 
um dann schnell zu verschleimen. In solchen Fallen laBt sich der Zeitpunkt der Einlei- 
tung der Zersetzung oder der Grad der Zersetzung in den verschiedenen Stadien nicht 
mit so groBer Sicherheit wie in den obigen Fallen bestimmen; der Zeitpunkt, wo die 
Zersetzung abgeschlossen wird (die vollstandige oder fast vollstandige Verschleimung 

l ) Bei dem beschriebenen Verfahren zur Bestimmung der zellulosezersetzenden 
Fahigkeit des Bodens geht dieser ProzeB also unter vollem Luftzutritt vor sich. Es 
wurde bisher allgemein angenommen — besonders auf die von Omeliansky (1902) 
ausgefiihrten, auBerordentlich schonen Untersuchungen betreffend zellulosezersetzende 
Mikroben gestiitzt —, daB dieser ProzeB am leichtesten anaerob stattfindet. Weniger 
allgemein zitiert sind die 2 Jahre spater von van Iterson (1904) publizierten 
Untersuchungen iiber die Zellulosezersetzung, welche dargetan haben, daB diese Zer¬ 
setzung auch durch aerobe (und zwar sowohl den Bakterien als den Schimmelpilzen 
angehorige) Mikroben veranlaBt werden kann, ein Ergebnis, welches durch die in jiing- 
ster Zeit ausgefiihrten Untersuchungen bestatigt worden ist (K. F. Kellermann 
und I. G. M c B e t h 1912, K. F. Kellermann, J. G. McBeth, F. M. Sca¬ 
les, und N. R. Smith 1913, Alois Kroulik 1913, H. Pringsheim 
1913, C. M ii 11 e r 1 e i n 1913). Von vornherein ware es in der Tat auch zu erwarten, 
daB in einem Substrat wie Ackererde, wo der Luft gewohnlich reichlicher Zutritt ge- 
wahrt wird, bessere Bedingungen fiir eine aerobe als fur eine anaerobe Zellulosezer¬ 
setzung vorhanden waren. * 

Zur Anstellung weitergehender Untersuchungen iiber die Bedeutung des Luftzu- 
trittes fiir die Zersetzung der Zellulose ist mir bisher keine Gelegenheit geboten; schon 
aus orient ierenden Untersuchungen diese Frage betreffend, welche in der Weise vorgenom- 
men ^Tirden, daB in demselben Kolben sowohl unter der Erde (auf dem Kolbenboden) 
als auf der Oberflache derselben Papierstiickchen angebracht wurden, ist es aber mit 
hinlanglicher Deutlichkeit hervorgegangen, daB die Zellulosezersetzung im Erdboden 
viel schneller bei vollem als bei eingescliranktem Luftzutritt zustande kommt. 


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94 


Harald R. Christensen, 


der Papierstiickchen), laBt sich gewohnlich in alien Fallen mit gleicher Sicherheit fest- 
stellen. 

Bei der Zersetzung wird das Papier in der Regel nach und nach in einen zahen 
graulichen Schleim (Tafel II, Fig. 3 und 5) umgewandelt, welcher die zellulosezer- 
setzenden Mikroben enthalt. In einzelnen Fallen — und zwar, wie es scheint, besonders, 
wenn Schimmelpilze die Zersetzung der Zellulose besorgen — farbt sich das Papier 
schwarz, und die Zersetzung kann in solchen Fallen ohne oder fast ohne Schleimbildung 
vollendet werden, — es hat den Anschein, als ob das Filtrierpapier sozusagen „ver- 
torft 44 wird. 

Jeden 2. oder 3. Tag werden die Fortschritte der Papierzersetzung aufgezeichnet, 
und es werden fur dieselben Noten von 0—4 gegeben. Die Zahl 0 bezeichnet, daB das 
Papier unverandert geblieben ist; 0—1: daB die Zersetzung eingeleitet, 1: daB ca. *4 
des Papiers zersetzt, 4: daB das Papier ganz oder fast ganz 1 ) zersetzt (verschleimt) ist, 
2 und 3 die dazwischenliegenden Grade. Die beiden in den einzelnen Kolben ange- 
brachten Papierstiickchen werden in den meisten Fallen mit ungefahr gleicher Ge- 
schwindigkeit zersetzt; bisweilen kann die Zersetzung des einen Stiickchens der des 
zweiten um einige Zeit vorausgehen. In solchen Fallen gibt man die Note 4 zu der 
Zeit, wo die Verschleimung des ersteren Stiickchens vollendet ist. 

Bei sorgfSltigem Vorgehen kann durch dieses Verfahren in der Regel 
eine gute tlbereinstimmung zwischen den Resultaten der gemeinschaftlichen 
Bestimmungen erreicht werden. In einzelnen Fallen konnen aber sehr groBe 
und unerklarliche Abweichungen zwischen denselben auftreten (siehe spater), 
und es mtissen daher stets wenigstens 2 Parallelkolben beiseite gestellt werden. 
Beim Eintritt einer solchen Abweichung muB die Untersuchung wiederholt 
werden. 

Das Verfahren zur Bestimmung der zellulosezersetzenden Fahigkeit 
des Bodens ist von den in dem vorhergehenden erwahnten Methoden zur 
Untersuchung des mikrobiologischen Zustandes des Bodens prinzipiell ver- 
schieden, namlich teils dadurch, daB der Boden nicht in eine Nahrflussigkeit 
eingemischt, sondern im natiirlichen Zustande verwendet wird, und teils 
dadurch, daB den mitwirkenden Mikroben mit der Substanz, deren Umsetzung 
untersucht werden soli, nur Kohlenstoffnahrung zugefuhrt wird, dagegen 
keine Stickstoffverbindungen oder die fUr die Entwicklung derselben notwen- 
digen Aschenbestandteile. Zufolge des letzteren Verhaltnisses wird die Schnel- 
ligkeit des Zelluloseabbaus im hochsten Grade von der Menge dieser Stoffe 
im Erdboden abhangig sein, wogegen dem genannten Verhaltnisse fiir die 
Methoden nach dem R e m y schen Prinzip weniger Bedeutung beigelegt 
werden kann, weil die hier angewandten Substrate samtliche fUr die Umsetzung 
notwendige Substanzen enthalten, wenn auch dieselben nicht immer in so 
groBer Menge vorhanden sind, daB eine weitere Zufuhr wirkungslos bliebe, 
was oben, beim Pepton, nachgewiesen wurde. Von vorne herein diirfte man also 
erwarten konnen, daB eine Bestimmung der zellulosezersetzenden Fahigkeit 
besser als eine Bestimmung der Fahigkeit des Bodens zur Umsetzung der bei 
den R e m y schen Methoden angewandten Substrate fiir diejenigen Be- 
dingungen Ausdruck geben werde, welche vom Boden selbst der 
Tatigkeit der stoffumsetzenden Mikroben geboten werden, ohne daB es doch 
selbstverstandlich hiermit gemeint ist, daB durch das hier vorgeschlagene 
Verfahren die R e m y schen Methoden uberfliissig gemacht werden. 

Zufolge einer vor wenigen Jahren erschienenen Mitteilung von H. P r i n g s- 
h e i m (1909) kann die Zellulose als Energiequelle bei Stickstoffbindung in 
Kulturen von freilebenden stickstoffbindenden Bakterien (Azotobacter 

*) In einigen Fallen erfordert der allerletzte Rest des Papiers eine unverhaltnis- 
miLBig lange Zeit zur Zersetzung. Falls eine solche Stockung des Prozesses eintritt, gibt 
man die Note 4, wenn die Verschleimung beinahe vollendet ist. 


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Studien iiber den EinflaB der Bodenbesehaffenheit etc. 


95 


oder Clostridium americanum) benutzt werden, wenn in diese 
Kulturen zellulosezersetzende Bakterien eingefiihrt werden, und spater hat 
auch Alfred Koch (1910) gezeigt, daB die Zellulose fiir die freilebenden, 
stickstoffbindenden Mikroben eine ausgezeichnete Energiequelle ist. Falls 
eine derartige Stickstoffassimilation in solchem MaBe und so schnell statt- 
findet, daB der Stickstoffbedarf der zellulosezersetzenden Mikroben dadurch 
stetig befriedigt werden kann, wird der Verlauf der Zellulosezersetzung be- 
sonders fiir den Gehalt des Bodens an leicht loslicher mineralischer Bakterien- 
nahrung Ausdruck werden. 

A. Die zellulosezersetzende Fahigkeit 
verschiedener Boden. 

Durch eine Reihe von orientierenden Untersuchungen wurde es (1910 b) 
von dem Verfasser gezeigt, daB die zellulosezersetzende Fahigkeit der ver- 
schiedenen Boden eine hochst verschiedene ist. 

Vor dem Anfang der naheren Untersuchung betreffs der Bedingungen 
der Zellulosezersetzung wurde eine Bestimmung der zellulosezersetzenden 
Fahigkeit einer groBen Anzahl verschiedener Ackerboden vorgenommen. 
Bei dieser Untersuchung wurden Boden von sehr abweichendem Charakter 
angewandt, und der Zweck der Untersuchung war nicht allein die Kenntnis 
der Variationen der zellulosezersetzenden Fahigkeit des Erdbodens zu er- 
weitem, sondern auch in der Frage betreffs der Beschaffenheit der diese 
Variationen bedingenden Faktoren eine Orientierung zu erbringen. Ein 
groBer Teil der angewandten Boden entstammt den in dem ersten Haupt- 
abschnitte erwShnten Kalkungsversuchen. Bezliglich des Kalkgehaltes und 
des Gehaltes an chlorammoniumloslichemKalk dieser Boden sind Aufklarungen 
vorhanden, und ferner liegen fiir samtliche Boden Berichte vor iiber die 
Reaktion und Basizitat des Bodens (durch die Lackmus-, dieAzotobacter- 
und die Saureprobe bestimmt). 

Die Resultate dieser Untersuchung sind in der Tabelle 30 mitgeteilt. 
Doppelbestimmungen wurden nur in der 2. Serie des Versuches durchgefiihrt. 
Wie man sehen wird, ist die gegenseitige Ubereinstimmung zwischen den 
Resultaten dieser Bestimmungen in den meisten Fallen eine befriedigende. 

Andererseits ist dieselbe bei einzelnen Boden auffallig schlecht; es kann 
z. B. vorkommen, daB die Zellulosezersetzung in dem einen der Parallelkolben 
mehrere Male so viel Zeit verlangt wie in dem anderen Kolben, was darauf 
deuten kdnnte, daB hier hemmende Faktoren in Tatigkeit getreten 
seien. Augenblicklich laBt sich die Natur dieser Faktoren nicht eruieren. 
Nicht selten beobachtet man, daB die Papierstiicke bei sehr langsamer Zer- 
setzung stellenweise mit Schimmelpilzen oder mit Kolonien der Actino¬ 
myces odorifera uberwachsen werden; im letzteren Fall geben die 
Kolben einen intensiven Erdgeruch von sich. Es erscheint nicht ausgeschlossen, 
daB diese oder andere Mikroben unter gewissen Umstanden die Tatigkeit der 
zellidosezersetzenden Mikroben hemmen oder derselben direkt entgegenwirken 
konnen. Nicht nur die Abweichungen der Resultate der Parallelbestimmun- 
gen, sondern auch ein anderer Umstand deutet darauf, daB gewisse Hem- 
mungsfaktoren einen wesentlichen EinfluB auf den Verlauf der Zellulosezer¬ 
setzung ausiiben konnen. Aus der Tabelle gelit narnlich hervor, daB die 
Zellulosezersetzung, nachdem sie eine gewisse Hohe erreicht hat, in nicht weni- 
gen Fallen entweder ganz aufhort oder jedenfalls auBerst langsam verlauft. 
Bei sehr nahrungsarmen Boden lieBe sich diese Erscheinung sehr leicht da- 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



96 


Harald R. Christensen 


Tabelle 30. Untersuchung iiber die 


Beschaffenheit des Bodens 


T3 

£ 

co 

o 

s§ 

Allgemeiner Zustand 

Note 

fur 

Schwere 

Brausen 

mit 

Saure 

Reaktion 

Azotobacter- 

vegetation 

% chlor- 
ammoniumlos- 
liches CaO 

Kalkbedurfnis 





a) Serie 1. 

Bodenprobe 

aus 

102 

Humusreicher Sandboden 

2 

Kein 

Stark sauer 

0 

0,00 

4 

58 

Sehr leichter grauer Sand- 








boden 

1 

— 

Sauer 

0 

0,07 

3 

122 

Leichter Sandboden 

1 

— 

Schw. sauer 

0 

0,10 

1 

141 

Leichter Sandboden 

1 

— 

— 

0 

0,01 

4 

129 

Lehmiger Sandboden 

1—2 

— 

— 

0 

0,05 


147 

Dunkler, humusreicher 








Sandboden 

5 

— 

— 

0 

0,18 

4 

149 

Lehmiger Sandboden 

2 

— 

— 

0 

0,05 

4 

94 

Outer Lehmboden 

3 

— 

Neutral — 

0 

0,16 

2 





schw. sauer 




116 

Sandboden 

1—2 

— 

— 

0 

0,08 


61 

Leichter Sandboden 

1 

— 

— 

0 

0,01 

3 

95 

Guter Sandboden 

2 

— 

Neutral 

0 

0,24 

1 

114 

Leichter, sehr mullarmer i 








Sandboden 

1 

— 

— 

0 

0,02 

4 

118 

Sandboden 

1—2 

— 

— 

0 

0,10 

1 

124 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

— 

0 

0,18 

? 

131 

Giitje 

5 

— 

— 

0 

0,79 


133 

Sandboden 

1—2 

— 

— 

0 

0,16 


145 

Guter, zieml. mullhaltiger 





• 



Sandboden 

2 

— 

— 

0 

0,05 

2 

153 

Leichter, feiner Sandbod. 

1 

— 

— 

0 

0,09 

2 

140 

Ziemlich schwerer, aber 








sprdder Lehmboden 

4 

— 

; - 

1 

0,13 

0 

98 

Guter Sandboden 

1—2 

— 

— 

2 

0,22 

0 

137 

Sandboden 

1—2 

— 

— 

2 

0,17 

0 

135 

Lehmiger Sandboden 

2 

— 

— 

3 

0,22 


154 

Sehr humusreicher Sand¬ 



Neutral — 





boden 

3—4 

— 

schw. alkal. 

0 

0,33 


153a 4 ) 

Leichter, feiner Sandbod. 

1—2 

Sehr 

— 

0—1 






schwach 





154a) 

Sehr humusreicher Sand¬ 






: 


boden 

3—4 

Kein 

— 

1 



150 

Mullarmer feiner Sandb. 

2—3 

— 

Schw. alkal. 

2 

0,21 

3 

103 

Schwerer Lehmboden 

4 

— 

— 

3 

0,34 

0 

117 

Lehmiger Sandboden 

1—2 

— 

— 

3 

0,18 


113 

Schwerer Lehmboden 

5 

Sehr 

— 

4 

0,21 





schwach 





151 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

— 

4 

0,21 


97 

Zieml. schw. Lehmboden 

4 

— 

— 

4 

0,27 

0 

121 

Zieml. schw. Lehmboden 

3—4 

— 

— 

4 

0,64 

0 

134 

Lehmiger Sandboden 

1—2 

— 

— 

4 

0,22 


155 

Guter Lehmboden 

3 

Kein 

Alkalisch 

4 

0,21 

? 

152 

Schwerer, sproder Lehmb. | 

4 

— 

— 

4 

0,26 



4 ) Ans demselben Versuchsfeld wie 153, aber aus den gekalkten Parzellen (ca. 
4000 kg Kalk pro ha). 

*) Aus demselben Versuchsfelde wie 154, aber aus den gekalkten Parzellen (ca. 
4000 kg pro ha). Die Zellulosezersetzung war erst nach ca. 78 Tagen vollfiihrt. 


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Studien iiber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc, 


97 


z e 11 u lo s e z e r s e t z e n d e Fahigkeit verschiedener Boden. 

Zeliulosezersetzung nach: 

(Anzahl Tagen) 


3 

! 6 

Ljl 

12 

15 

I 18 

21 

24 

27 

[30 

33 

[36 

39 

[42 

45 

48 ! 51 

54 

57 

verschiedenen Kalkungsversuchen im 

Felde. 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

| 1 

1-2 

2 1 ) 



0 

0 

0-1 

2 

2-3 

3 

4 













0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

2 

3 

3 

4 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-10-1 

1 

1 

2 

2 

2-3 2-3 

3 

3-4 

4 


0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1-2 

2 

3 

4 









0 

0 

0 

o 

0 

0-1 

1 

_ 

1-2 

2 

2-3 

2-3 

3 

3-4 

4 





0 

0 

0 

0-1 

— 

1 

1-2 

— 

2 

3 

3 

3-4 

4 







0 

0 

0 

0 

0 

0-1 


- 

3 

3-4 

4 









0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1 

1 

2 

2 

2 

3 

3 

3 

3 

3-4 

3-4 

4 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-10-1 

! 

0-1 

1 

- 

1-2 

- 

2 

2 

0 

0 

0 

0 

- 


2 

- 

- 

3-4 

4 









0 

0 

0 

0-1 

1 

2 

2 

3-4 

4 











0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

2 

2 

2-3 

2-3 

2-3 

3 

4 







0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

2 

2 

2-3 

3 

3 

3-4 

3-4 

4 


0 

0 

0 

0 

1 

1 

1-2 

1-2 1-2 

2 

2 

3 

3 

3-4 3-4 

4 




0 

0 

0-1 

0-1 

1 

2 

2 

2 

2-3 

2-3 

3 

3-4 

4 







0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

_ 

1-2 

2 

2 

2 

2-3 

3 

3-4 

3-4 

4 




0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 

2 

2-3 

3 

4 








0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

2 

_ 

2-3 

3 

3 

3 

3-4 

3-4 

4 




! 

0 

0 1 

— 

— 

— 

0-1 

1-2 

2 

3 

— 

4 








i 

0 

0 

0 

0 

0 

1-2 | 

2 


2-3 

3-4 

4 


! 







0 1 

0 

0-1 

2 

3 

3-4 

4 






i 



i 

j 



1 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1-2 

i 

2 ! 

2-3 

2-3 

1 

3 

3 

3 

1 

3 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

2 

3 

4 









! 

j 

0 

0 \ 

0 

0 

0 

0-1 0-1 

_ 

1 

1 

1 

1 

1 

2 1 

2 

2-3 2-3 2-3 

2-3 

2-3 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 

2 

2-3 2-3 

3 

3-4 

4 1 







— 

— 1 

3 

4 















j 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 0-1 

0-1 

1 

1 

1 

1 

1 

2 

3 

3-4 

4 


i 

- 

- , 

2 

4 








1 

j 








0 

0 

0-1 

3 

3-4 

4 





4 ^ 

! 







i 

0 

0 

— 

- 

i 

2-3 

3 

3 

- 

3-4 









i 

— 

— 

2 

3 

3-4 j 

4 





1 




i 


1 



u 

0 

0-1 

3 

3-4 1 

4 





| 

i 







1 

0 

0 

1-2 

2-3 

3-4 

4 






i 

1 







0 

0-1 

2-3 | 

3-4 j 

4 






i 

i 




1 



i 



60 


2 2 ) 


3 3 ) 


*) Keine Verschleimung, wohl aber eine anscheinende „Vcrtorfung“ des Papier*. 

2 ) Die Zeliulosezersetzung war erst nach Verlauf von 93 Tagen vollendet. 

3 ) Die Zeliulosezersetzung war erst nach Verlauf von ca. 78 Tagen vollendet. 


Zweite Abt. Bd. 43. 

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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 




98 


Harald R. Christensen 


TabeUe 30 



a) Serie 1. Bodenproben aus 


110 

Milder Lehmboden 

2—3 

Ziemlich 

stark 

— 

4 

0,44 

126 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

Stark alkal. 

4 

0,40 

96 

Zieml. schw. Lehmboden 

4 

Starkes 

— 

4 I 

0,60 


b) Serie 2. Andere 


485 

Feiner, dunkler Sandbod. 

2 

Kein 

Stark sauer 

0 

10 

Sehr leichter, dunkler 
Sandboden (neu gebau- 

1 


Sauer 

0 

T 

ter Heideboden 

Leichter Sandboden 

1—2 

— 

— 

0 

1983 

Leichter, heller, mull- 
armer Sandboden 

1—2 



0 

1308 

Sehr leichter grauer Sand¬ 
boden 

1 



0 

488 

Guter, dunkler Sandbod* 

1—2 

— 

— 

0 

b 

Sehr leichter, grauer Sand¬ 
boden 

1 


Schw. sauer 

0 

2556 

Guter, ziemlich mullrei- 

2 

— 

Neutral — 

0 

817 

cher Sandboden 
Dunkler, mullreicher Sand¬ 
boden 

2 


schw. sauer 

0 

1521 

ZiemL mullreicher, dunk¬ 
ler Sandboden 

1—2 



0 

1984 

Dunkler mullreicher Sand¬ 
boden 

4 



0 

1548 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

— 

0 

2367 

Leichter, grobkorniger 

1 

Kein 

Neutral — 

0 

1556 

Sandboden 

Leichter, ziemlich mull¬ 
reicher Sandboden 

1—2 


schw. sauer 

1 

1 

! 0 

5914 

Guter Sandboden 

2 

— 

— 

0 

1547 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

— 

0 

390 

Sandboden 

2 

— 

— 

0 

1515 

Zieml. schwerer Lehmb. 

3 

— 

— 

0 

a 

Leichter, dunkler Sand¬ 
boden (neu gebauter 

1 


Neutral 

0 

1536 

i 

Heideboden) 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

— 

0 


1 ) Die Zellulosezersetzung war erst nach ca. 150 Tagen vollfiihrt. 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 


Kalkbediirfnis 



Studien iiber den EinfluO der Bodenbescbaffenheit etc, 


99 


(Forteetznng). 


Zeilulosezersetzung nach: 
(Anzahl Tagen) 


3 | 6 | 9 12 15 18 21 24 27 30 [ 33 36 39 4 2 | 45 | 48 | M ] 54 1 57 60 


versehiedenen Kalkungsversuchen im Felde (Fortsetzung). 


0 ! 0-1 1-2 

I 


0 jO-1 I 2 

Bodenproben. 

0 
0 
0 
0 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 


2- 3 

3- 4 


3-4 

4 


4 

3-4 


0 

0 

0 

0 

0-1 

1-2 

2 

2 

2 

2 

2-3 

3-4 

4 






0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

2 

2 

2 

2 

2 

3 

4 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

— 

1 

— 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

— 

0 

0-1 

1-2 

2-3 

3 

4 













0 

0-1 

1-2 

2-3 

3 

4 













0 

0-1 

1 

1 

2 

3 

4 












0 

0-1 

1 

1 

2 

3 

4 












0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

— 

1 

1 

1 

1-2 

1-2 

2 

3 

3-4 

3-4 

0 

0 

0 

0 

0 

o 

0 

0 

— 

0-1 

— 

1 

1-2 

1-2 

2-3 

3 

3-4 

4 

0 

0-1 

1 

— 

3 

4 













0 

0-1 

1 

1 

1-2 

3 

4 












0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1-2 

2 

3 

3 

3 

4 





0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1-2 

2 

3 

3-4 

4 






0 

0-1 

1 

2 

2-3 

3 

3-4 

3-4 











0 

0-1 

1 

2 

3 

3-4 

3-4 

3-4 











1-2 

4 

















1-2 

4 

















0 

0 

0-1 

1 

1-2 

2-3 

3 

3-4 











0 

0 

0 

1 

2 

3-4 

4 












0 

0 

0 

0 

o 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

— 

1-2 

2 

2-3 

2-3 

2-3 

2-3 

0 

1 0 

0 

0 

o 

0 

0-1 

0-1 

1 

— 

2 

— 

2-3 

3-4 

4 

‘ 1 



0 

1 0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1-2 2-3 

3 

4 






I 



0 

1 0 

0 

0-1 

1 

1 

2 

2-3 

3 

3-4 

4 








0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1 

1-2 

1-2 

1-2 1-2 

1-2 

2 

2 

2-3 

— 

— 

3 

1 0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1 

1-2 

1-2 

1-2 1-2 

1-2 

2 

2 

2-3 

— 

— 

3 

! o 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1 

1-2 1-2 

2 







! 0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

2 

2-3 

3-4 

4 








0 

i 0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1-2 

1-2 1-2 

2 

3-4 

4 





1 0 

0 

0-1 

_ 

1 

1 

1 

1-2 

2 

2-3 

3 

3 

3-4 

4 





1 0 

0 

0 

1 

1-2 

1-2 2-3 

3 

3-4 

4 









1 0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

2 

3 

3 

4 









0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

— 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2-3 

3 

3 


0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1-2 2-3 

— 

3 

3 

3 

3-4 

4 





! 0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1-2 

3-4 

4 










1 0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

2 

3 

3 

3-4 








; o 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

— 

3 

4 








0 

i 

o 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

— 

2 

2-3 

— 

3 

4 





0 

o 

0 

0-1 

1 

1-2 

2 

2 

3 

3 

4 








0 

o 

o 

| 0-1 

1 

1-2 

2 

2-3 

, 3 

3 

4 









1 - 2 1 ) 

1 


3 

3 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



100 


Harald B. Christensen 


Tabelle 30 


s 


Beschaffenheit des Bodens 



p 

<D 


Note 

Brausen 


Azoto- 

bacter- 

vege- 

tation 


00 

o 

TJ 

#1 

Allgemeiner Zustand 

i 

fur 

Schwere 

mit 

Saure 

Reaktion 



b) Serie 2. Andere 


16 

Sehr leichter, heller, mull- 
armer Sandboden 

i 



0 

18 

Leichter, heller, mull- 
armer Sandboden 

i 



0 

3073 

Dunkler mullreicher Sand¬ 
boden 

2—3 



0 

2552 

Leichter Sandboden 

1-2 

— 

— 

0 

2277 

Sehr leichter Sandboden 

1 

_ 

_ 

0 

3100 

Guter Sandboden 

1—2 

i 


— 

0 

494 

Guter Sandboden 

1 

i 2 

i 

1 2—3 

— 

— 

0 

414 

Feiner, guter Sandboden 


— 

0 

17 

Leichter, heller, mull- 

i 

i 1 

Ziemlich 

_ 

0 

3 

armer Sandboden 
Leichter Sandboden 

1-2 

starkes 

Kein 


0—1 

h 

Lehmiger Sandboden 

2 


— 

1 

1537 

Milder Lehmboden 

2—3 

j 

Kein 

Neutral 

1 

2171 

Guter, ziemlich mullhal- 

2 

_ 

Neutral — 

1 

13 

tiger Sandboden 
Dunkler, mullreich. Sand¬ 
boden 

! 

2—3 


schw. alk&L 

Neutral 

2 

496 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

— 

2 

491 

Guter Sandboden 

2 

— 

— 

3 

493 

Milder Lehmboden 

2—3 


— 

3 

515 

Guter Sandboden 

2 

— 

— 

3 

1552 

Mullreicher Sandboden 

2 

— ! 

— 

3 

1518 

Milder, mullarmer Lehm- 
boden 

I 2—3 



3 

1514 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

— 

3 

2037 

Leichter, ziemL mullhal- 
tiger Sandboden 

1—2 

_ 


4 

490 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

Neutral — 

4 

14 

j Outer, zieml. mullhaltiger 

I lehmiger Sandboden 

1 1 

1 

, 1—2 


schw. alkal. 

4 

495 

Leichter Lehmboden 

i 

1 2 

— 


4 


Digitized by Gougle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 




Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


101 


Fortsetzong). 


Zellulosezersetzung nach: 
(Anzahl Tagen) 


3 

6 I 

9 I 

12 

15 

18 ' 

21 

24 

27 

30 

33 | 36 ! 

39 | 

42 1 

45 

48 | 51 | 54 

57 | 

Bodenproben (Fortsetzung). 











0 

0 

2 

2-3 

3-4 

4 










1 



0 

0 

2 

3 

4 














! 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 

— 

2 

2 

2 

2-3 

2-3 

2-3 

- 

- 

3 

3 

— 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

— 

1-2 

1-2 

1-2 

1-2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

— 

0 

0 

0 

0-1 

1-2 

2-3 

4 













0 

0 

0 

0-1 

1-2 

3 

4 













0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1 

1-2 

2 

2 

2 

— 

2-3 

3 

4 





0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1 

1-2 

2 

2 

2 

— 

2-3 

2-3 

4 





0 

0 

0 

0 

— 

0-1 

1 

— 

1-2 

2 

2-3 

3 

3 

3-4 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

— 

1 

1-2 

2 

2-3 

3-4 

4 






0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1 


— 

— 

2 

2 

2 

— 

— 

— 

2-3 


0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1 


— 

— 

2 

2 

2 

— 

— 

— 

2-3 


0 

0 

0 

0 

— 

0-1 

1 

1 

1-2 

2 

2 

3 

4 







0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 

1-2 

1-2 

2-3 

3 







0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1 

1 

1 

1-2 

1-2 





0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1 

1 

1-2 

1-2 

1-2 

1-2 





0 

0 

0 

0 

0-1 

1-2 

3 

— 

4 











0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

2 

— 

4 











0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1-2 

2-3 

3-4 

4 









0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 

2-3 

3-4 

4 










0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1-2 

1-2 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1-2 

1-2 

1-2 

0 

0 

1-2 

3 

4 















0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

2 

2 

3 

4 









0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1 

1 

1 

— 

1-2 






0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1 

1 

1 

— 

1-2 






0 

0-1 

4 

















0 

1 

4 

















0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 

1-2 

2-3 

3 

3-4 

4 







0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1-2 

1-2 

2-3 

3 

3-4 

4 







0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1-2 

1-2 

2 

2 

2-3 

2-3 






0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1 

1-2 

1-2 

2 

2 

2-3 

3 






0 

0 

0 

0 

— 

0-1 

0-1 

1 

1 

1 

2 

2-3 

3 

— 

4 





0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1-2 

2 

2 

2-3 

— 

4 





0 

0 

0 

0 

— 

1 

2 

2 

3 

3-4 

4 









0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1-2 

2 

2 

2-3 

3 

4 








0 

0 

2 

3-4 

4 















0 

0 

2 

4 





| 











0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-10-1 

1 

1-2 

3-4 

4 







0 

0 

0-1 

4 
















0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1-2 

2 

2-3 

3 








0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1-2 

2 

2-3 

3 

3 








0 

0 

0 

0-1 

1 

2 

3 

4 












0 

0 

! 0 

0-1 

1 

2 

3 

4 












0 

0 

0 

0 

— 

1 

2-3 

2-3 

2-3 

2-3 

2-3 

2-3 

2-3|2-3 

2-3 





0 

0 

0 

0 

— 

1-2 

4 













0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1-2 

2 

3 

4 








0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1 

1-2 2-3 

3-4 

4 






i 

0 

1 0 

1 

3 

4 















0 

! 0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

|0 1 0-1 0-1 

1 

1 


1 






Digitized by Gougle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





102 


Harald B. Christensen 


Tabelle 30 


Beschaffenheit des Bode ns 


ll 

rS 


Note 

Brausen 


Azoto- 



Allgemeiner Zustand 

fur 

mit 

Reaktion 

bacter- 


Schwere 

Saure 


vege¬ 

tation 





b) Serie 2. Andere 


512 

Leichter Lehmboden 

2 

— 

— 

4 

514 

Leichter Lehmboden 

2 

— 

— 

4 

517 

Guter Sandboden 

2 

— 

— 

4 

518 

Guter Sandboden 

2 

— 

— 

4 

519 

Guter Sandboden 

2 

— 

— 

4 

632 

Guter Lehmboden 

3 

— 

— 

4 

644 

Leichter Lehmboden 

2 

Sehr 

Neutral — 

4 

1 

Ziemlich schwerer und 


schwach 

Schwaches 

schw. alkaL 

4 

649 

steifer Lehmboden 
Milder Lehmboden 

4 

2—3 

Kein 

Schw. alkal. 

4 

C 

Schwerer mullreicher 

Lehmboden 

4 



4 

2141 

Leichter, mullarmer Sand¬ 
boden 

1—2 



4 

1022 

Guter Sandboden 

2 

Sehr 

— 

4 

1016 

Guter Sandboden 

2 

schwaches 

— 

4 

9 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

— 

4 

11 

Leichter Sandboden 

1 

— 

— 

4 

20 

Guter Sandboden 

2 

Schwaches 

— 

4 

994 

Milder Lehmboden 

2—3 

— 

— 

4 

2078 

Sehr leichter, mullarmer 

1 

Ziemlich 

_ 

4 

7 

Sandboden 

Sehr schwerer, mullreicher 
Lehmboden. Ziemlich 

5 

stark 

Kein 

Alkalisch 

4 

8 

sprode 

Ziemlich schwerer, aber 

3 

Sehr 


4 

7a 

sproder Lehmboden 
Ziemlich schwerer, aber 

3—4 

schwach 


4 

1009 

sproder Lehmboden 
Leichter Lehmboden 

2 

Schwaches * 

— 

4 

1987 

Guter, zieml. mullreicher 
Sandboden 

2 



4 

L 

Schwerer mullreicher 

Lehmboden 

4 

Starkes 


4 

d 

Guter, mullreicher Lehm¬ 
boden 

4 


Stark alkal. 

4 

14a 

Guter, mullreicher Lehm¬ 
boden 

4 



4 

616 

Guter Sandboden 

2 

— 

— 

4 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


103 


(Fortsetzung). 


Zeilulosezersetzung nach: 
(Anzahl Tagen) 


3 

_® 

L_l_ 

Li2_ 

15 

LuJ 

21 

24 

27 

30 

33 

_36j 

39 

42 

45 

J8j 

51] 

54 

_67] 

Bodenproben (Fortsetzung). 







0 

0-1 

1 

1 

2 

3 

4 













0 

2 

3 

4 
















0 

0 

2 

3 

3-4 

4 














0 

0-1 

2 

3 

3 

3-4 

4 













0 

0 

0 

0 

— 

1 

1-2 

1-2 

1-2 

2 

3 

4 








0 

0 

0 

0 

— 

1 

1-2 1-2 

2 

3 

4 









0 

0 

1 

3 

3-4 

3-4 

3-4 3-4 

4 











0 

0 

2 

3 

3-4 

3-4 

3-4 

3-4 

4 











0 

4 


















0 

4 


















0 

1 

2 

3 

4 















0 

1 

1-2 

3 

4 















0 

1 

1-2 

3 

3-4 

4 














0 

0-1 

1-2 

2-3 

4 















0 

0 

0 

2-3 

4 















0 

0 

0 

2-3 

4 















0 

0 

0 

0-1 

0-1 

— 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

— 

2-3 

— 

4 



0 

0 

0 

0-1 

0-1 

— 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

1 

— 

2 

— 

4 



0 

0 

— 

2 

3 

3-4 

4 













0 

0 

— 

2 

3 

4 














0 

0 

1 

3 

4 















0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

i 

1 

1 

1 

1 

— 

1-2 

1-2 

1-2 

2 

2 

2 

2 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 

2 

2-3 

3 

3 











0 

0 

1 

2 

3 

3 

4 













0 

0 

0-1 

1 

2 

2-3 

3 

4 












0 

1 

3 

3-4 

4 















0 

1 

2 

3 

4 















0 

2 

3 

4 
















0 

1 

2 

3 

3-4 

4 














0 

1 

2 

3 

4 















0 

0-1 

— 

2 

2-3 

3 

4 













0 

0 

— 

1 

1-2 

3 

4 



i 










0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

3 

4 












0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

1 

1-2 

— 

2 

— 

2-3 

2-3 

3 

3-4 

4 



0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

1 

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104 


Harald R. Christensen, 


durch erklaren, daB die vorhandene Menge von Bakteriennahrstoffen nur 
fiir die Zersetzung eines gewissen Anteils des Papiers zureichend ware. In der 
Tat wird auch die sehr langsame Zellulosezersetzung zweifelsohne besonders 
durch die an Pflanzenn&hrstoffen allerarmsten Boden veranlaBt (siehe spater); 
eine solche kann aber auch bei sogar sehr nahrstoffreichen Boden vorkommen. 
Das deutlichste Beispiel hiervon ist der Boden No. 14 a, welcher einem stark 
gediingten Blumenbeet im Garten der Landwirtschaftlichen Hochschule 
zu Kopenhagen entstammt, und bei diesem Boden kann nicht Mangel an 
Nahrstoffen, sondem nur eine etwaige hemmende Tatigkeit als Ursache 
des Aufhbrens der Zellulosezersetzung angenommen werden. 

Hier ankniipfend ist die Beobachtung ferner von bedeutendem Interesse, 
daB samtliche Boden, bei welchen die Nichtiibereinstimmung der Resultate 
der Parallelbestimmungen besonders hervortritt, und wo die Vermutung — 
deni o bigen nach — daher naheliegend ist, daB hemmende Krafte hier auf- 
treten, basisch sind (c : Azotobacter-Entwicklung in der „geimpften“ 
kalkfreien Mannitlosung gegeben haben) und mit ein paar Ausnahmen sogar 
mehr oder weniger alkalisch reagieren. Die Erscheinung bekommt dadurch 
eine gewisse Ahnlichkeit mit einer anderen Hemmungswirksamkeit im Erd- 
boden, deren Resultate unter der Bezeichnung „Dorrfleckenkrankheit“ be- 
kannt sind, indem auch das Auftreten dieser Krankheit — den bisher vor- 
liegenden Untersuchungen nach — durch die Anwesenheit von basischen 
Substanzen im Boden bedingt ist. 

Dieses eigentiimliche Verhalten gegeniiber der Reaktion und Basizitat 
des Bodens wird vielleicht zur Erkenntnis der Natur dieser und anderer ahn- 
licher Hemmungsfaktoren ftihren konnen. Jedenfalls ist der Nachweis, 
daB solche Hemmungsfaktoren existieren, in wissenschaftlicher Beziehung 
von bedeutendem Interesse und wird vielleicht einige der vielen Probleme, 
denen man in der mikrobiologischen Bodenforschung begegnet, erklaren 
konnen 1 ). 

Solange die genannten Hemmungsfaktoren nicht bekannt sind und nicht 
beherrscht werden konnen, wird die Moglichkeit ihres Auftretens natiirlich 
gewissermaBen den Wert des vorgeschlagenen Verfahrens zur Bestimmung 
der zellulosezersetzenden Fahigkeit des Bodens beschranken, weil dasselbe 
dann nicht immer reine Ausdriicke fiir bestimmte Bodeneigenschaften liefern 
kann. Indem man einige Zeit mit diesen Bestimmungen arbeitet, wird man 
indesscn bald zu beurteilen lernen, inwiefem und in welchem Grade diese 
Faktoren storend eingegriffen haben; ein ziemlich gleichmaBiges und ununter- 
brochenes Fortschreiten der Papierzersetzung deutet darauf, daB dieselben 
entweder ohne Bedeutung gewesen sind oder daB die Bedeutung nur ver- 
haltnismaBig gering war, und eine schnelle Zersetzung des Papiers, welche 
aber auch sehr haufig vorkommt, kann natiirlich stets als ein sicherer Aus- 
druck fiir eine krattige zellulosezersetzende Fahigkeit angesehen werden. — 
Um den Grad dieser Fahigkeit einigermaBen mit Sicherheit zu bestimmen, 
sind aber mit Riicksicht auf die gewonnenen Erfahrungen am besten mehrere 
(4 k 5) Parallelbestimmungen auszufiiliren. 

Die fiir eine vollstandige Zersetzung des Papiers erforderliche Zeit schwankt 
zwisehen 6 und 150 Tagen, und die bis zur Wahrnehmung einer angehenden 
Zersetzung verlaufende Zeit variiert zwisehen 6 und 36 Tagen (Tabelle 30). 
Diese auBerordentlich groBe Variation laBt die Hoffnung berechtigt erscheinen, 

Bei Umsetzungsversuchen mit Pepton meinen ebenfalls Russell und Hut¬ 
chinson (1909) das Eingreifen von Hemmungsfaktoren nachgewiesen zu haben, 
und ahnliches wird auch von Remy und Rosing mitgeteilt (1911a). 


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Studien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


105 


daB man durch das beschriebene Verfahren fUr verhaltnism&Big geringe Ver- 
schiedenheiten in dem Zustande desErdbodens Ausdriicke wird erhalten konnen. 

Die in der Tabelle 30 mitgeteilten Resultate geben keine sicheren An- 
haltspunkte zur Entsclieidung, was fur Eigenschaften des Bodens fiir die 
Zellulosezersetzung besonders mafigebend sind. Es laBt sich kein EinfluB des 
allgemein physikalischen Zustandes des Bodens nachweisen, indem man sowohl 
unter lehmigen als unter Sandboden Beispiele von sowohl schnell als langsam 
verlaufender Zellulosezersetzung antreffen kann. Auch nicht die Reaktion 
und Basizitat des Bodens sind fiir die zellulosezersetzende Fahigkeit desselben 
von cntscheidender Bedeutung, obwohl man dies (mit Riicksicht auf die 
durch die Zersetzung der Zellulose gebildete Saure) von vornherein erwarten 
diirfte. Wenn auch die sauren Boden durchgehend eine weit geringere zellulose¬ 
zersetzende Fahigkeit als die alkalischen Boden besitzen, so findet man doch 
unter den ersteren Boden solche, die das Papier sehr schnell umsetzen konnen. 
Es ist z. B. bemerkenswert, daB die ausgesprochen sauren Sandboden No. 58, 
1983, T und 488 eine verh&ltnismaBig kraftige zellulosezersetzende Fahigkeit 
besitzen. Bei 2 der Kalkungsversuche (Proben 153 und 153 a, sowie Proben 
154 und 154 a) wurden Bodenproben sowohl aus den nicht gekalkten als aus 
den gekalkten Parzellen untersucht. Nach der Azotobacter -Probe 
zu scldieBen, waren die Boden der nicht gekalkten Parzellen „kalkbedUrftig“. 
Die Zellulosezersetzung ist aber bei s&mtlichen Boden sehr langsam verlaufen. 
Bei dem durch die Proben 154 und 154 a vertretenen Versuch hat die Kalk- 
zufuhr nicht im geringsten die zellulosezersetzende Fahigkeit vergroBert, bei 
dem zw’eiten Versuch scheint der Kalk einen geringen EinfluB in dieser Rich- 
tung ausgeiibt zu haben. 

Nach den vorgenommenen Untersuchungen ist es also unzweifelhaft, 
daB den zellulosczersetzenden Mikroben unter den gegebenen Verhaltnissen 
das Vorhandensein basischer Substanzen nicht eine absolute Notwendigkeit 
fiir das Vollfiihren der Zersetzung innerhalb eines verhaltnismaBig kurzen 
Zeitraumes ist, und wenn die basischen Boden, wie oben 
e r w a h n t, durchgehends eine weit kraftigere zellu¬ 
losezersetzende Fahigkeit als die basenfreien be¬ 
sitzen, ist dieses wahrscheinlich zum wesentlichen 
Teil darauf z u r ii c k z u f ii h r e n , daB die ersteren Bo- 
den haufigera 1s die letzteren solche andere Eigen- 
s c h a f t e n b e s i t z e n , d i e fiir die Zellulosezersetzung 
Bedeutung haben. 

B. Bedingungen der Zellulosezersetzung. 

Bei einer von mir (1913) vorgenommenen biologisehen Untersuchung 
der neuen Moorversuchsareale (Hoch- und Niederungsmooren) unter den 
staatlichen Versuchsstationen in Studsgaard und Tylstrup wurde es naeh- 
gewiesen, daB diese rohen Humusboden nur eine auBerst geringe zellulose¬ 
zersetzende Fahigkeit besaBen, indem die Zersetzung bei dem Niederungsmoor- 
torf gewohnlich erst nach 1—1 y 2 Monat anfing und nach 3—5 Monaten abge- 
schlossen war, wahrend sie beim Hochmoortorf sogar noeli viel langsanier 
verlief (die Zersetzung war hier nach 3—4 Monaten gewohnlich noeh nicht 
eingeleitet). Diese Bodenformen erscheinen daher fiir ein naheres Studium 
der Art der die Zellulosezersetzung bestimmenden Faktoren besonders geeignet. 

In den beiden folgenden Kapitcln wird iiber die Untersuchungen betreffs 
der Bedingungen der Zellulosezersetzung in Hoch- und Niederungsmoortorf. 
bzw. Mineralboden (Ackerboden) Mittcilung gemacht. 

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106 


Harald R. Christensen, 


1. Bedingungen der Zellulosezersetzung in Humusboden. 

Bei diesen Untersuchungen kamen hauptsachlich Torfboden aus den 
Moorversuchsarealen unter den Versuchsstationen in Studsgaard, Tylstrup 
und Askov zur Anwendnng. 

Zur vorlaufigen Orientierung in der Frage, ob die sehr langsame Zellulose¬ 
zersetzung in dem rohen Torfboden vomehmlich durch dessen cheraischen oder 
mikrobiologischen Zustand bedingt ist, wurde der in Tabelle 31 referierte Ver- 
such angestellt. Der chemische Zustand des Torfes wurde durch Zugabe von 
CaC0 3 und K 2 HP0 4 und der biologische Zustand durch Impfung mit ein wenig 
Erdeinfus geandert. Es wird sp&ter (p. 107) eine nahere Mitteilung betreffend 
die Ausfuhrung der Untersuchungen gegeben werden. 

Die Resultate dieses orientierenden Versuches deuten darauf, dab die 
Ursache der geringen zellulosezersetzenden Fahigkeit der beiden Torfboden 
haupts&chlich auf den chcmischen Zustand derselben — Mangel an 
den notigen mineralischen Bakteriennahrstoffen — zuruckzufuhren ist, indem 
die Zersetzung bei Zugabe von Phosphorsaure, Kali und Kalk in samtlichen 
Fallen innerhalb eines verhaltnismabig beschrankten Zeitraumes vollbracht 
war, wogegen die Bakterienimpfung in den Torf in dessen ursprunglichem 
Zustande ganz wirkungslos blieb. 


Tabelle 31. 

Bedingungen der Zellulosezersetzung im Hoch- und Niede- 

rungsmoortorf (Serie 1). 


Zusatz 

zum 

Torf 


Zellulosezersetzung nach: (Anzahl Tagen) 

„Geimpft“ 

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Zusatz 

zum 

Torf 


Keiner . . 
CaCOj -f* 

k,hpo 4 

Keiner . . 
CaC0 3 + 
KjHP0 4 


Zellulosezersetzung nach: (Anzahl Tagen) 

„Ungeimpft“ 

3'6 '■ 9 1 12 1 15 | 18 1 21 | 24 ] 27 | 30 I 33 [ 36 ! 39 1 42 I 45 1 48 i5 l| 54 |57[60 


Hochmoortorf aus Tylstrup Versuchsstation. Gez. 1 


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1 : 




Immerhin scheint doch auch der momentane biologische Zustand des 
Bodens den Verlauf der Zellulosezersetzung beeinflussen zu konnen, indem 
man bcmerken wird, dab die letztere bei dem mit kohlensauren Kalk und 
Kaliumphosphat behandelten Hochmoortorf bedeutend schneller bei dem 
„geimpften“ als beim „nicht geimpften“ Torf stattfindet. Bei dem Niederungs¬ 
moortorf war unter entsprechenden Verhaltnissen dagegen keine deutliche 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


107 


Wirkung der Impfung wahrzunehmen. Wir werden aber spSter auf diese Ver- 
haltnisse zurUckkommen. 

Die Aufgabe war nun die, den EinfluB der bei diesem orientierenden Ver- 
such untersuchten Faktoren — wie auch anderer Faktoren — aufzukl&ren, 
und zwar sowohl wenn diese Faktoren allein, als wenn sie kombiniert auftrete. 

Die erste Untersuchung betreffend diese Fragen wurde mit zwei Torfproben aus 
dem Niederungsmoor bzw. dem Hochmoor bei Tylstrup Versuchsstation angestellt; 
die Proben waren in einer Tiefe von 30 cm entnommen 1 ). 

Das Verfahren bei der Untersuchung war folgendes: Die Torferde wurde in einer 
vorher wahrend ca. l / 2 Stunde durch stromende Wasserdampfe erhitzte Fleischhack- 
maschine zerteilt. Durch diese Zerteilung (die sehr leicht und bequem bewerkstelligt 
wird) und nachfolgendes Durchriihren kann man die Torferde in einen vollstandig gleich- 
ma Bigen und ieicht zu hantierenden Zustand bringen. Um die zufailige Infektion, 
welche bei Arbeiten dieser Art nicht ganz zu vermeiden ist, so klein als moglich zu 
machen, wurden die angewandten GefiiBe und Gerate einer griindlichen Reinigung unter- 
zogen, indem sie zuerst mit verdiinnter Salzsaure, dann wiederholt mit Leitungswasser 
und destiiliertem Wasser abgespiilt wurden. In jeden einzeinen Kolben wurde eine 
ca. 15 g Trockensubstanz entsprechende Menge des feuchten Torfes abgewogen. Es 
wurden in der Regel zwei Parallelbestimmungen ausgefiihrt. Der Torf wurde in einer 
geraumigen Porzellanschale oder auf einem Stuck reinem glatten Papier abgewogen. 
Darauf wurden die auf ihre Wirkung zu priifenden Substanzen abgewogen, bzw. abge- 
messen, und mittels einer starken, vor Anwendung flambierten Glasstange wurden 
die Substanzen moglichst gut mit der Torferde gemischt, welche sodann in den Kolben 
iibertragen wurde. 

Die Untersuchung umfafit zwei Abteilungen, die eine mit „geimpften‘\ 
die andere mit „nicht geimpften“ Kulturen. Der Zweck der ersteren Abteilung 
besteht ausschliefilich darin, den EinfluB der chemischen Faktoren auf die 
Zellulosezersetzung zu beleuchten, wahrend die letztere den EinfluB des 
momentanen mikrobiologischen Zustandes des Torfes auf diese Zersetzung 
bestimmen soli. — Wie bei den frtiher referierten Untersuchungen tiber die 
Peptonzersetzung wurden auch die Bedingungen in den „nicht geimpften“ 
Kulturen in der Weise variiert, daB das Verhalten des Torfes sowohl in 
seinem urspriinglichen Zustand untersucht wurde als auch in einem Zu- 
stande, wo er mutmaBlich dem Stoffumsatze die moglichst giinstigen Bedingun- 
gon darbieten wiirde. 

Als Impfmaterial wurde eine Aufschlammung von 1 g gutem Ackerboden in 
150 ccm destiiliertem Wasser verwendet, welcher Aufschlammung ferner ein wenig 
abgeschabtes verschleimtes Filtrierpapier aus Kolben, wo die Zellulosezersetzung ziem- 
lieh weit vorgeschritten war, zugesetzt wurde. Dieser Schleim wurde durch Ausreiben 
gegen die Wand des die Impffliissigkeit enthaltenden Kolbens moglichst gut feingeteilt 
und dann durch kraftiges Umschiitteln in der Fliissigkeit verteilt. Nach ein paar Mi- 
nuten, wo der Kolben der Ruhe iiberlassen war, wurde %—1 ccm der Impffliissigkeit 
in jeden Kolben iibergefiihrt (bei den einzeinen Versuchsserien wurde genau die gleiche 
Menge der Impffliissigkeit in jeden Kolben gegeben). Die Fliissigkeit wurde direkt 
auf die Papierstiicke herausgelassen. Einzelheiten betreffs der Ausfiihrung des Ver- 
suches gehen aus den einzeinen Tabellen hervor. 

Bei Betrachtung des Verhaltens des Niederungsmoortorfes 
gegeniiber den verschiedenen gepriiften Faktoren (Tabelle 32) wird man schen, 
daB — in guter Ubereinstimmung mit dem oben erwahnten orientierenden 
Versuch (Tab. 31) — ausschliefilich der chemische Zustand dieses 
Torfes seine zellulosezersetzende Fahigkeit bedingt, indem die Impfung mit 
zellulosezersetzenden Mikroben vollstandig wirkungslos war, und zwar sowohl, 
wenn der Torf in seinem urspriinglichen Zustande verwendet wurde, als auch 
wenn er alle Bedingungen einer kraftigen Zellulosezersetzung darbot. 

Die Untersuchung mit den „geimpften“ Kulturen werden naher erklaren, 

l ) Die Probe aus dem Hochmoor wurde doch nicht aus dem Areal der Versuchs- 
station seibst, sondem aus einem unmittelbar daneben liegenden Areal entnommen, 
welches niemals einer Abbrennung unterworfen worden ist. 

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) Ungefahr gleiche Menge CaO wie in 1 g CaC0 3 . 


108 


Harald R. Christensen, 


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Tabelle 32. 

Bedingungen derZellulosezersetzung im Hoch- und Niederungsmoortorf. 

Serie 2. 








































Tabelle 32. (Fortsetzung.) 


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Studien iiber den EinfluO der Bodenbesehaffenheit etc. 


109 



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Har&ld R. Christensen, 


welche chemischen Faktoren fur den Verlauf der Zellulosezersetzung maB- 
gebend sind. "VVie aus der Tabelle ersichtlich, hat der kohlensaure Kalk, allein 
verwendet, nicht im geringsten Grade Zellulosezersetzung befordert; dieselbe 
wird erst dann beschleunigt, wenn auBerdem auch Phosphorsaure 
zugefiihrt wird. Die Zufuhr von Kalium, Natrium, Magnesium oder Ammonium 
(samtlich als Sulphate) hat die Zellulosezersetzung nicht begunstigt; die letzt- 
genannte Substanz scheint sogar eine etwas hemmende Wirkung ausgeiibt 
zu haben. Der Kalk als Kalk betrachtet hat unter den gegebenen Umstanden 
ebenfalls keinen EinfluB auf die Zersetzung geauBert, indem diese bei Zufuhr 
von K 2 HP0 4 + MgS0 4 + Na 2 S0 4 mit derselben Geschwindigkeit verlaufen 
ist wie bei Zufuhr von CaC0 8 in Verbindung mit CaHP0 4 , KC1, MgS0 4 und 
Na 2 S0 4 . — Wegen der bedeutenden Menge, die von I^HP0 4 angewandt 
wurde (0,25 g), ist wohl die Moglichkeit nicht ausgeschlossen, daB die Wirkung 
dieses Salzes teilweise eine indirekte gewesen ist, indem dasselbe infolge seiner 
alkalischen Reaktion, den Sauregehalt des Bodens abstumpfen kann, sei es, 
daB derselbe durch das Zugegensein freier organischer Sauren (Humussauren) 
hervorgerufen wird, oder dadurch bedingt ist, daB anorganische Sauren durch 
Einwirkung der Humusstoffe auf die zugefuhrten mineralischen Salze in freien 
Zustand versetzt werden. Das Kaliumphosphat wird dann die sauresatti- 
gende Funktion des kohlensauren Kalkes ganz oder teilweise iibemehmen 
konnen, und spater ausgefUhrte Untersuchungen (siehe p. 122) deuten denn 
auch darauf hin, daB der stark begiinstigende EinfluB dieses Phosphates auf 
die Zellulosezersetzung in gewissen Fallen wirklich zum groBen Ted so zu er- 
klaren ist. — Schwefelsaurer Kalk, anstatt des kohlensauren Kalkes ange¬ 
wandt, hat die Zersetzung der Zellulose stark gehemmt, was wahrscheinlich 
durch die Fahigkeit des Torfes, freie Schwefelsaure von diesem Salze abzu- 
spalten, seine Erklarung finden kann. 

Im ganzen genommen deutet die Untersuchung mit groBer Sicherheit 
darauf hin, daB die Ursache der geringen zellulosezersetzenden Fahigkeit des 
untersuchten Niederungsmoortorfes hauptsachlich, wenn nicht ausschlieBlich, 
in seinem Mangel an Phosphorsaure in einer den mitwirkenden Mikroben zu- 
ganglichen Form gesucht werden muB, daB mit anderen Worten der Ver¬ 
lauf der Zellulosezersetzung unter den gegebenen 
Umst&nden hauptsachlich als eine Reaktion auf 
Phosphorsaure anzusehen ist. 

Was nun den Hochmoortorf betrifft, wird man sogleich das 
eigentumliche und interessante Verhaltnis bemerken, daB eine Zellulosezer¬ 
setzung Uberhaupt nur in den mit Ammoniumsulphat versetzten Kolben, 
eingeleitet worden ist. Dieses Resultat stimmt mit dem der obenerwahnten 
orientierenden Untersuchung (Tab. 31) nicht uberein, wo die Zellulosezersetzung 
in einer demselben Hochmoor (Tylstrup) entnommenen Probe (welcher nur 
kohlensaurer Kalk und Kaliumphosphat zugefiihrt waren) nach 9 Tagen ein¬ 
geleitet und nach ca. 40 Tagen abgeschlossen wurde. 

Zunachst lag ja die Vermutung auf der Hand, daB die in Tabelle 32 
nachgewiesene Wirkung des schwefelsauren Ammoniaks als eine Stickstoff- 
wirkung anzusehen war, und daB der Unterschied zwischen dem Verhalten 
der beiden Hochmoorproben dem schwefelsauren Ammoniak gegeniiber 
somit als ein Ausdruek eines verschiedenen Stickstoffgehaltes in einer den 
zellulosezersetzenden Mikroben zuganglichen Form zu betrachten war, und 
das Resultat war in diesem Falle von iiberaus groBem Interesse. — Wenn man 
es mit so empfindlichen Reagentien, wie die Bakterien es sind, zu tun hat, so 


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* 


I 



Studien iiber den £influO der Bodenbeechaffenheit etc. 


Ill 


raufi man jedoch — und hieran wird man ofters erinnert — beim Generalisiercn 
der Residtate ganz besonders vorsichtig sein. 

Im vorliegenden Fall waren die beiden Versuche beziiglich der Versuchsbe- 
dingungen insofern verschieden, dafi die Phosphorsaure und das Kali in dem 
ersteren (dem orientierenden) Versuch als K 2 HP0 4 , in dem letzterenin der Form 
von CaHP0 4 bzw. KC1 gegeben wurden, wozu ferner eine Zugabe von MgS0 4 
und NaaSC^ erfolgte. Es liefi sich nun die Moglichkeit nicht abweisen, daB die 
zellulosezersetzenden Mikroben diesen verschiedenen Nahrsalzen gegeniiber 
in versehiedener Weise reagiert haben. — Ferner lieBe es sich wohl auch denken, 
daB die Wirkung des schwefelsauren Ammoniaks entweder ganz oder teilweise 
eine indirekte sei. — Aus dem Pflanzenbau ist es bekannt, daB eine starke 
Einmischung von basischem Kalk in gewisse — und besonders in humusreiche 
Boden — abnormale Verhaltnisse bei verschiedenen Kulturgewachsen hervor- 
rufen kann, und vieles spricht dafttr, daB die Ursache dieser Erscheinung darin 
zu suchen ist, daB fur die Bildung gewisser hemmender Substanzen im Boden 
unter solchen Umstanden gute Bedingungen geschaffen werden. Die oben 
erwahnte „Dorrfleckenkrankheit“ ist, wie friiher beriihrt, wahrscheinlich 
als ein Ausdruck einer solchen Hemmungst&tigkeit im Boden zu betrachten. 
Mehrere Versuche haben gezeigt, daB diese Krankheit durch Zufuhr von 
schwefelsaurem Ammoniak oder Manganosulphat geheilt werden kann, wahrend 
sie durch Zufuhr von Chilisalpeter noch verschlimmert wird (wahrscheinlich 
wegen der physiologisch-alkalischen Reaktion dieses Diingesalzes), und die 
Wirkung des Ammoniumsulphats der genannten Krankheit gegeniiber muB 
also vorwiegend eine indirekte sein, was durch den Umstand noch mehr be- 
statigt wird, daB das Manganosulphat — welches unter normalen Verhalt- 
nissen von keinerlei Bedeutung fiir die Entwicklung der Pflanzen ist — ge- 
wohnlich in dieser Richtung eine noch starkere Wirkung als das schwefelsaure 
Ammoniak ausiibt. Zufolge der Erfahrungen aus den hollandischen Veen- 
kolonien (S j o 11 e m a und H u d i g , 1909), wo die obenerwahnte Krank- 
keit oft iiberaus bosartig auftritt, laBt sich namlich eine „fleckenkranke“ 
Emte durch Anwendung von ca. 50 kg Manganosulphat pro Hektar erretten. 
Es ist bis jetzt ganz unbekannt, worauf diese Fahigkeit der genannten 
Substanzen, der in der Dorrfleckenkrankheit zum Ausdruck kommenden 
Hemmungswirksamkeit des Bodens entgegenzuwirken, zuriickzufiihren ist; 
cs spricht aber vieles dafiir, daB die Wirkung von katalytischem Charakter ist 1 ). 

"Wenn nun wirklich eine Hemmung der obenerwahnten Art in dem Ver¬ 
such mit dem Hochmoortorf A aufgetreten ist, so erschien es nicht ausgc- 
sehlossen, daB das verschiedene Verhalten der beiden Hochmoorproben da- 
durch zu erklaren ware, daB die verschiedenen bei diesen Proben verwendeten 
Salze von versehiedener Wirkung den Hemmungsfaktoren gegeniiber gewesen 
seien, und daB also das K 2 HP0 4 , welches beim ersteren Versuch zur Verwen- 
dung kam, eine ahnliche Fahigkeit zur Aufhebung der Hemmungswirkung 
wie die obenerwahnten Substanzen besitze. 

Zur Beleuchtung der in diesen Erwagungen bchandelten Fragcn wurde 
ein besonderer Versuch angestellt, dessen Resultate in Tab. 33 mitgeteilt sind. 

Dieser Versuch kann sozusagen als eine Fortsetzung des vorhergehenden 
betrachtet werden, indem ganz dasselbe Material (in denselben Kolben) zur 
Verwendung kam. Der eine der beiden, je eine der obigen Fragen betreffenden 

1 ) In einer unlangst erschienenen Abhandlung von E. Boullanger (1912) 
wurde iiber eine Reihe interessanter Untersuchungen betreffs der Bedeutung soldier 
Hemraungswirkungen fiir die Pflanzenzucht berichtet, sowie iiber Versuche, denselben 
mit Hilfe von Substanzen mit katalytischen Eigenschaften entgegenzuwirken. 

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112 


Harald R. Christensen, 


Parallelkolben blieb ungeriihrt, in den anderen wurden 2 ccm einer 2%-proz. 
Manganosulphatlosung eingegossen. — Ein Zusatz von CaCO, + CaHP0 4 
+ KC1 + Na 2 S0 4 + MgS0 4 war, wie aus Tabelle 32 ersichtlich, in 4 Kolben 
gepriift worden (2 „geimpften“, 2 „nicht geimpften“), und 2 dieser Kolben 
konnten daher bei Versuehen mit Zusatz von KjHP 0 4 und Ammoniumsulphat 
angewendet werden. Die letztere Substanz wurde ferner auch in Verbin- 
dung mit CaCO s + CaHP0 4 gepriift, da zwecks Beantwortung der Frage 
nach der Wirkung dieser Kombination ursprtinglich 3 Parallelkolben auf- 
bewahrt worden waren. Die Losungen wurden (mittels einer Pipette) moglichst 
gleichmaBig auf der Oberfl&che des Tories verteilt. — Von den ursprtinglich 
mit K2HP0 4 + Na 2 S0 4 + MgS0 4 versehenen 2 Kolben erhielt der eine 1 g 
CaC0 3 , gleichmaBig iiber die Oberflache des Tories verteilt. Samtliche Kolben 
wurden nochmals in der gleichen Weise wie bei dem vorhergehenden Ver- 
such geimpft. Nahere Erklarungen betreffs Einzelheiten des Versuchs- 
planes sind in Tabelle 33 gegeben. 

Tabelle 33. 

EinfluG des M&ng&no- und Ammoniumsulphats, so wie des 
Kaliumphosphats auf die Zellulosezersetzung. 

Serie I. Hochmoortorf A. 


Ursprimglicher 

Zusatz 

Zusatz 

nach 

27 Tagen 

3 

6 

Zellulosezersetzung nach 
(Anzahl Tagen) 

9 i 12 | 15 1 18 [ 21 | 24 

27 

Kciner 

Keiner .... 

0 

0 

0 

TTT"- 



0 


0,05 g MnS0 4 

0 

0 

0 

0 — — 

— 

— 

0 

CaCO, 

Keiner .... 

0 

0 

0 

0 — — 

— 

— 

0 


0,05 g MnS0 4 , 

0 

0 

0 

0 — — 

— 

— 

0 

CaCO, + KC1 + Na 2 S0 4 + 

Keiner . . . . 

0 

0 

0 

0 — — 

— 

— 

0 

MgvSO, 

0,05 g MnS0 4 . 

0 

0 

0 

o — : — 

— 

— 

0 


Keiner .... 

0 

0 

0 

0 — I — 

— 

— 

0 

CaCO, + CaHP0 4 

0,05 g MnS0 4 . | 

0 

0 

0 

0 — 1 — 

— 

— 

0 


0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4 ! 

0 

01 

1 


— 

— 

3 

CaCO, + CaHP0 4 + KC1 

Keiner .... 

0 

0 

0 

0 — 1 — 

— 

— 

0 


0,05 g MnS0 4 . 

0 

1 0 

0 

0 — — 

— 

— 

0 

CaCO, + CaHPO, + KC1 + 

Keiner .... 

0 

0 

0 

0 — — 

— 

— 

0 

Xa 2 S0 4 + MgS0 4 

0,05 g MnS0 4 . 

0 

0 

0 

0 — — 

— 

— 

0 


0,10g (NH 4 ) 2 S0 4 

0 

0-1 

0-1 

1 — — 

— 

— 

2 


0,25 g K a HP0 4 

0 

0 

0 

0 — — 

— 

— 

0 

CaS0 4 + C'aHP0 4 + MgS0 4 

Keiner .... 

0 

0 

0 

1 0 — — 

— 

— 

0 

4" Xa,S0 4 

0,05 g MnS0 4 . 

0 

0 

0 

1 0 — — 

— 

— 

0 

K,HP0 4 + Na,S0 4 + 

Keiner .... 

0 

0 

0 

■ 0 0 — 

— 

— 

0 

MgS0 4 . 

1 g CaC0 3 . . 

0 

0 

0 

0 0 — 

— 

— 

0 


Es ist wieder in diesem Versuche eine Zellulosezersetzung nur in den mit 
schwefelsaurem Ammoniak versetzten Kolben eingetreten, und die Zufuhr 
von MnS0 4 oder K 2 HP0 4 ist in samtlichen Fallen ganz ohne Wirkung geblieben. 

Bei friiheren Versuehen (p. 20) hatte es sich herausgestellt, daB das 
Manganosulphat, in groBerer Menge (Vij-proz. Losung) angewandt, eine deut- 
lich hemmende Wirkung auf die Bakterienentwicklung ausiibte, indem es die 
Azotobacter -Entwicklung verhinderte und auf die Wirksamkeit der 
mannitvergarenden Mikroben in starkem MaBe hemmend einwirkte. Es lieB 
sich daher denken, daB bei dem eben erwahnten Versuch eine zu groBe Menge 
dieses Stoffes angewandt worden war, und daB man also auf dieser Grundlage 
noch keine sicheren SchluBfolgerungen betreffs der Bedeutung des Mangano- 
sulphats fiir die Zellulosezersetzung ziehen diirfte. — Um diese Frage zu 
beantworten, wurde noch ein Versuch angestellt (Tab. 34). Da von der Tori- 

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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


113 


Tabelle 34. 

EinfluB desMangano-und Ammoniumsulphats, sowie d e s 
Kaliumphosphats auf die Zellulosezersetzung. 

Serie II. Hochmoortorf A. 


Urepriinglicher 

Zusatz 



Zellulosezersetzung nach 



Extra-Zusatz 




(Anzahl Tagen) 




1 3 

6 

j 9 

1 12 

! 15 

1 18 

21 

24 

27 

i 30 


Keiner 

0 

o 

0 

0 

0 

0 

0 

! 

0 

o 

0 

Der Torf war mit 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

Kalk, Phosphor- 

0,05 g MnS0 4 

0 

o 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

saure, Kali, Mag¬ 

0,10 g (NH 4 ) a S0 4 

0 

1 

3 

3-4 

3-4 

3-4 

3-4 

3-4 

3-4 

4 

nesium und Na¬ 
tron (siehe oben) 

0,05 g MnS0 4 + 0,2 l ) g 

0 

1 

1 

2 

2 

2-3 

2-3 

3 

3 

3 

3 

gemischt 

(NH 4 ) 4 S0 4 

0 

1 

3 

4 







0,0125 g MnS0 4 .... 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 


0,0125 g MnS0 4 + 0,10 g 

! o 

11-2 

2-3 

4 


i 






(NH 4 ) t S0 4 

0 

1 

3 

4 








0,25 g K*HP0 4 

o 1 

1 o 

o 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 


probe A in ihrera urspriinglichen Zustande nichts mehr iibrig war, wurde die 
Torferde aus den Kolben der vorhergehenden Versuche wieder angewandt, 
selbstverstandlich aber doch nur der Teil derselben, welcher keine Zufuhr 
von Mangano- oder Ammoniumsulphat erhalten hatte. Der Inhalt der einzelnen 
Kolben wurde auf ein groUes Stiick reines starkes Papier ausgeschiittelt und 
das ganze zu einer Probe zusammengemischt. Fiir jeden Kolben ohne CaCO s 
erhielt diese Probe 1 g dieses Stoffes, und fiir jeden Kolben ohne Phosphor- 
saure, bzw. Kali, wurden ferner y 2 g CaHP0 4 und iy 2 ccm 5-proz. Chlor- 
kaliumlosung zugesetzt. — Das ganze wurde sorgfaltig gemischt und dann 
durch Abwagen in Portionen der gewohnlichen GroBe geteilt. Diese Portionen 
wurden sodann nach dem in Tabelle 34 angegebenen Plan bchandelt. — Die 
einzelnen zu priifenden Substanzen wurden bei diesem Versuche moglichst 
sorgfaltig mit dem Torf gemischt. Samtliche Kolben wurden mit zellulose- 
zersetzenden Mikroben in der frtther angegebenen Weise geimpft. 

In alle diejenigen Kolben, welche bei dem in Tabelle 33 referierten Ver¬ 
suche eine Zufuhr von MnS0 4 erhalten hatten, wurde ferner nach dem Ablaut 


Tabelle 35. 

EinfluB d e 8 A m m o n i u m s u 1 p h a t s auf d ie Ze11u1osezersetzung 
in Hochmoortorf versetzt mit Manganosulphat und v e r - 
schiedenen mineralischen Nahrsalzen. 

Hochmoortorf A. 


i 

Urepriinglicher 

Zusatz 

Extra-Zusatz 

3 1 

Zellulosezersetzung nach 
(Anzahl Tage) 

6 9 ! 12 15 18 21 24 

27 ! 

30 

MnS0 4 . 

0,05 g (NH 4 ),S0 4 

0 1 

0 

0 

1 0 

o 

0 

0 

0 

0 

i ’ 

0 

MnS0 4 + CaCOj. 

do. 

I o 

0 

0 

, 0 1 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

HnS0 4 + CaC0 3 + KC1 + 





1 



I 




MgS0 4 -1- Na,S0 4 

do. 

0 

0 

0 

1 o : 

0 i 

0 

0 

0 

0 

0 

Mn-S0 4 + CaCOj + CaHP0 4 

do. 

0 

1 1 

2 

■ 2 | 

2-3 2-3 

3 

3 

3 

4 

MnS0 4 -f C'aCO, + CaHP0 4 


1 

1 


i ! 







4- KCl 

do. 

0 ' 

1, 

2 

2-3! 

3 

3 

1 4 



1 

MnS0 4 + CaS0 4 + CaHP0 4 



1 


! 







+ MgS0 4 + NajSO* 

do. 

0 

0 

0 

o , 

0 

0 

o 

0 

0 

0 


l ) Statt 0,1 g wurde aus Versclien 0,2 g zugefiihrt. 
ZweiU Abt. Bd. 43. 

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8 

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114 


Harald R. Christensen, 


derVersuchsperiode auf die Oberfl&che des Torfs 1 ccm einer 5-proz. (NH 4 ) 2 S0 4 - 
Losung hineingetropfelt, damit auch in dieser Weise festgestellt werden konnte, 
ob eine Zellulosezersetzung in Gegenwart einer so groBen Menge Mangano- 
sulphat sich hervorrufen lieBe. Auch bei diesem Versuch, dessen Resultate 
in Tabelle 35 mitgeteilt sind, wurden samtliche Kolben mit einer reichlichen 
Menge zellulosezersetzender Mikroben geimpft. 

Diese Untersuchungen geben auf die gestellten Fragen deutliche und 
sichere Antworten. Die Zellulosezersetzung ist bei dem betreffenden Torfboden 
wieder nur in Gcgenwart von schwefelsaurem Ammoniak zustande gekommen. 
Das Manganosulphat hat in der bei der obigen Untersuchung angewandten 
Konzentration (Tabelle 33) die Zellulosezersetzung nicht gehemmt, indem diese 
bei gleichzeitigem Zugegensein von Ammoniumsulphat sogar bedeutend 
schneller als bei Anwendung von Ammoniumsulphat allein verlaufen ist, so wie 
auch bei Anwendung von 0,05 g Manganosulphat ganz dasselbe Resultat wie 
bei Anwendung von y 4 dieser Menge erreicht wurde. Wenn Ammonium¬ 
sulphat nicht zugegen war, hat das Manganosulphat — in Ubereinstimmung 
mit den Resultaten des oben referierten Versuches — keine Wirkung geauBert. 

Der in Tabelle 35 refcrierte Versuch zeigt ferner, daB eine Zufuhr von 
basischen Substanzen sowie von Phosphorsaure unter alien Umstanden eine 
notwendige Bedingung des Zustandekommens einer Zellulosezersetzung in 
dem untersuchten Hochmoortorf ist, indem das Ammoniumsulphat in den- 
jenigen Kolben, wo anstatt CaC0 3 CaS0 4 verwendet wurde, bzw. wo Phosphor¬ 
saure (CaHP0 4 ) nicht zugefuhrt war, einen solchen ProzeB nicht veranlassen 
konnte. 

Ein Vergleich der in den Tabellen 34 und 35 mitgeteilten Resultate zeigt, 
daB die Zellulosezersetzung bei gleichzeitiger Gegenwart von Ammoniumsulphat 
und Manganosulphat bedeutend schneller stattgefunden hat, wenn diese 
Salze mit der ganzen Torfsubstanz gemischt, als wenn sie auf der Oberflache 
des Torfes verteilt wurden. Die weniger gute Verteilung in dem letzteren Falle 
hat wahrscheinlich auch die sehr langsame Zellulosezersetzung in den Kolben 
mit schwefelsaurem Ammoniak bei dem in Tabelle 33 referierten Versuche ver- 
ursacht. 

Es kann nach diesen Versuchen kein Zweifel mehr bestehen daruber, 
daB der EinfluB des schwefelsauren Ammoniaks auf 
die Zellulosezersetzung in dem Hochmoortorf A 
jedenfalls hauptsach 1 ich eine Stickstoffwirkung 
gewesen ist, und wir haben also in diesem Torf 
eine Humusform kennen gelernt, deren Stickstoff 
in ganz inaktiver Form vorhanden ist, indem es 
scheint, als ob er durch die bei der Hochmoor- 
kultur gewohnlich angewandten Behandlung: Zu¬ 
fuhr von basischem Kalk, Phosphorsaure und Kali 
nicht im geringsten MaBe in Zirkulation gebracht 
werden kann. — Dieser Torf unterscheidet sich in dieser Beziehung von 
dem zuerst untersuchten Hochmoortorf aus dem Store Vildmose und ganz 
besonders deutlich von dem gleichzeitig untersuchten Niederungsmoortorf B. 

Um den EinfluB des chemischen und mikrobiologischen Zustandes der 
verschiedenen Humusformen auf ihre zellulosezersetzende Fahigkcit auf einer 
breiteren und sichereren Grundlage beurteilen zu konnen, wurde noch eine Reihe 
von Versuchen angestellt, wo neue Proben aus den Mooren bei den Tylstrup-. 
Studsgaard- und Askov-Versuchsstationen und eine vereinzelte Probe aus 
einem Niederungsmoor in Vendsyssel (Eskar) zur Anwendung kamen. Mit 

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Studien iiber den EinfluO der Bodenbesohaffenheit etc. 


115 


Ausnahme der letztgenannten Probe, entstammen samtliche Torfproben rohen, 
nnangebauten Mooren. Aus dem Hochmoor bei der Tylstrup-Versuchsstation 
sind 2 Torfproben untersucht worden. Die erstere dieser Proben (bezeichnet E) 
wnrde in der Nahe der Stelle, welcher die eben erwahnte Probe A entstammte, 
entnonunen, damit es festgestellt werden konnte, ob verschiedene Proben aus 
diesem Teil des Moores sich in bezug auf die Zuganglichkeit des Stickstoffes 
gleich verhielten; die andere Probe entstammt einer Partie in der Nahe der 
sogenannten „Gaaseluner“, zwei kleiner Moorteiche nordlich von dem Ver- 
suchsareai. — Aus dem Studsgaard-Hochmoor sind 2 Proben, D und F, unter¬ 
sucht worden, welche einem ganzlich unberiihrten bzw. einem abgesengten 
Moor entstammen, und aus dem Studsgaard-Niederungsmoor (Gelleruplund) 
ist eine einzelne Probe untersucht worden. Diese Proben sind samtlich der 
oberen, 30 cm starken Torfschicht entnommen. — Aus dem Vejen-Hochmoor 
(unter der Askov Versuchstation) sind ferner 4 Proben untersucht worden. 
Die Probe 1 entstammt der oberen, 15 cm starken Schicht und Probe la 
der darunterliegenden 20 cm starken Schicht. Probe 2 , an einer anderen Stelle 
des Moores entnommen, entstammt wie die obengenannten Proben aus Studs- 
gaard und Tylstrup der oberen 30 cm starken Torfschicht. Probe 3 entstammt 
einer ziemlich tiefliegenden Torfschicht und besteht aus fast reinem und 
ganzlich unzersetztem Sphagnum. 

Die Resultate dieser Untersuchung sowie samtliche Einzelheiten betreffs 
der Ausfiihrung gehen aus der Tabelle 36 hervor. 

Wir werden zuerst den EinfluO des chemischen Zustandes des 
Tories auf die Zellulosezersetzung betrachten und daher vorlaufig unsere 
Aufmerksamkeit nur den bei Verwendung von „geimpften“ Kulturen erzielten 
Resultaten zuwenden. 

Im groOen und ganzen finden wir die bei den oben beschriebenen Untcr- 
suchungen gewonnenen Resultate bestatigt, aus welchen hervorgegangen 
ist, daO zwischen dem Verhalten des Hochmoor- bzw. des Niederungsmoor- 
torfes den einzelnen mineralischen Substanzen gegeniiber sehr wesentliche 
und charakteristische Unterschiede bestehen, was auch gegeniiber den Verbin- 
dungen, in welchen diese Substanzen zur Verwendung kamen, der Fall ist. 

AuOerst charakteristisch erscheint das Verhalten der beiden Torfformen 
dem Kalk gegeniiber. In Einklang mit friiher mitgeteilten Resultaten ist die 
Zufuhr des Nahrstoffes Calcium ohne EinfluO auf die zellulosezersetzende 
Fahigkeit des Niederungsmoortorfes, indem dieser ProzeC bei Zufuhr von 
KjHPC^ ebenso schnell wie bei Zufuhr von dieser Substanz in Verbindung 
mit CaC0 3 verlauft. In dem Hochmoortorf ist die Zufuhr von K 2 HPO 4 da- 
gegen wirkungslos, wenn CaC0 3 nicht zu gleicher Zeit vorhanden ist, und die 
Zufuhr dieser letzteren Substanz ist ebenfalls eine notwendige Bedingung 
dafiir, daO in dieser Humusform eine Zellulosezersetzung iiberhaupt einge- 
leitet werden kann. Kalk in der Form von CaS0 4 kann das CaC0 3 gar nicht 
ersetzen, und der EinfluO des letzteren Salzes auf die Zellulosezersetzung 
im Hochmoortorf scheint demnach sowohl ein direkter (als Bakteriennahrstoi'i) 
als ein indirekter (sauresiittigender) zu sein. — Im Gegensatz zu dem beim 
Niederungsmoortorf B aus Tylstrup (Tabelle 32, p. 108) konstatierten hat die 
Zufuhr von CaS0 4 das Fortschreiten der Zellulosezersetzung entweder nicht 
(beim Esk&r-Torf) oder nur verhaltnismaGig wenig (Studsgaard-Torf) ver- 
hindert, was wahrscheinlich sowohl im Lichte der verschiedenen Bedingungen, 
unter welchen die Untersuchungen angestellt wurden, als auch unter Beriick- 
sichtigung der verschiedenen Reaktion der Torfboden betrachtet werden 
muO (der Tylstrup-Torf ist stark sauer, die Proben aus den beiden anderen 

8 * 

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116 


Harald R. Christensen, 


Zusatz zum Torf 


Keiner. 

1 g CaC0 3 . 

1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 


Tabelle 36. Bedingungen der Zellulosezersetzung 


Zellulosezersetzung 

„geimpft“ 

_ | 3 ! 6 I 9 I 12 j 15 ' 18 1 21 ] 24 1 27} 301 33 | 36 | 39 j 42} 45 | 48 

Hochmoortorf aus Tylstrup. Gezeichnet C. 
... j | 0|0 010 0 0 0 0 010 0 0 0 

...10 0 0 | 0 0 0 0 0 0 | 0 0 0 0 

lOO 112 2 2-32-3 3 3 I3-4 1 4 


0 0 1 2 2 [2-3 2-3 
0 0 1 1-2 2 >2-3 3 
0 0 ,0-1 1-2 1-2 2-3 3 


1 g CaCO, + 0,5 g CaHPO. -f ' 0 0 0-1 1-2 1-2 2-: 

0,075 g KC1 i0 0 0-1 1-2 1-2 2 2-3 2-3 3 3-4 4 

1 g CaCO, + 0,5 g CaHP0 4 + 0 0-1 1 2 12-3 3-4 3-4 4 

0,10 g K 2 HP0 4 0 0-1 1-2 2-3 2-3 3 3 3-4 4 

1 g CaC'0 3 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,10 g | 

KjHP 0 4 + 0,05 g Na„S0 4 + 0,05g , 0 0-1 1-2 2-3 3-4 4 
MgS0 4 | 

1 g CaC0 3 + 0,25 g K*HP0 4 0 1 2 | 3 4 


3 3-4 l 3-4 4 

4 I 


3 4 

3 4 

1 g CaCO, + 0,25 gK.HP0 4 + 0,10 g 0 1 '2 3 3-4 4 

(NH 4 )jS0 4 I 0 1 2 3 3-4 4 

1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,075 g 0 0 1 2 2-3 3 

KC1 4 - 0.10 a (NHASO. 0 0 0-1 2 2-3 3 


KC1 + 0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4 

0,25 g K,HP0 4 . 

1,5 g CaS0 4 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,1 g 
K 3 HP0 4 

Keiner 

1 g CaC0 3 + 0,25 g KjHP0 4 


0|00000000 0 - 10 - 10 - 10-1 

ojoooooooooo — 0-1 

Hochmoortorf aus Tylstrup. Gezeichnet E. 
0000000000000000 
0000000000000000 
0000000000000000 
0000000000000000 


1 gCaC0 3 + 0,25 g K s HP 0 4 + 0,10 g 0 1 2-3 3 3-4 4 

(NH 4 ) 2 S0 4 j| 0 1 2-3 3 3-4[ 4 


Keiner. 0 0 0 0 0 

1 g CaC0 3 . 0 0 0 0 0 

1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 0 0 0 0 0-1 

0 0 0 0 0-1 

1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,075 g 

KC1 0 0 0 0 0-1 

1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,09 g 

K 3 S0 4 0 0 0 0 0-1 

1 g CaCO s + 0,25 g K*HP0 4 0 0 0 0 0 

0 0 0 0 - 10-1 

1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,05 g 

Na 2 S0 4 + 0,05 g MgS0 4 0 0 0 0 0-11 1 

1 g CaC0 3 + 0,25 g K,HP0 4 + 0,10g 0 0-11-22-3 3 

(NH 4 ) 2 S0 4 ‘ 0 0-1 1-2 3 4 

1 g CaCO s + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0 0 0 0 0-1 

0,025 g MnS0 4 0 0 0 0 0 

1 g CaC0 3 + 0,25 g K t HP0 4 + 0 0-1 1 2-3 4 

0,025 g MnS0 4 + 0,10 g(NH 4 ) 2 S0 4 0 0-1 1 2 4 


0 | 1 |2-3| 3 [3-41 4 | | | | | | | | J | 

Hochmoortorf aus Studsgaard. Gezeichnet D. 
0000000000000000 
000000000000000 0-1 
0 0 0 0 0-1 1 1-2 2-3 3 4 

0 0 0 0 0-10-1 1 1-2 2 3 3-4 3-4 4 


0 0 0 0 0-10-1 1 2 2-3 4 

0 0 0 0 0-1 1 1-2 2 4 

0 0 0 0 0 0-1 1 2 2-3 4 

0 0 0 0-10-1 1 2-3 4 


0 0-1 1-234 
0 0 0 0 0-1 1 2-3! 4 
0 0 0 0 0 1-2 3 4 
0 0-1 1 2-3 4 
00-11 2 4 



0,025 g MnS0 4 + 0,10 g(NH 4 ) 2 S0 4 | 0 0-1 1 2 | 4 | 

0,5 g CaHPO,. jO 0 0 0 | 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 

0,25 g k 2 hpo 4 . 1 o o o o;o 0 00 0 0 0 0 0 0 0 


1,5 g C'aS0 4 + 0,25 g K 2 HP0 4 + 
0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4 


Keiner 


o|o|o|o|o|ojo|o|o|o|o|o|o|o|o|o 

Hochmoortorf aus Studsgaard. Von abgesengtem Moor. 
0|0|0i0|0i0l0|0|0|0|0|0l0|0|0|0 


I, 0 0 I 0 1 0 I 0 0 0 1 0 j 0 0 I 0 0 I 0 I 0 0 
1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 l| 0 j 0 ] 0 j0-lj0-l 1 2 2-312-3 3-4! 4 1 j 

|j 0 I 0 I 0 jO-1,0-1 1 2 2-3| 3 3-4] 4 | i | 

*) Die Zersetzung war nocli nach 3 Monaten nur wenig vorgeschritten. 


Digitized b', 


Go^'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 













Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


117 


im Hoch- und Niederungsmoortorf. 3. Serie. 


nach: (Anzahl Tage) 


51 54 57 60 


„Ungeimpft“ 

3 6 9 | 12 15 | 18 | 21 | 24 1 27 ! 30 33 | 36J 39 42 | 45 j 48 | 51 | 54 1 57 | 60 


HingesteLlt 30. 9. 1911. Stark saure Reaktion. 


Hingestellt 9. 1. 1912. Stark saure Reaktion. 


0 10 0 
0 0 0 
0 0 0 
0 0 0 


0 

0 

0 

0 


0 1 0 
0 i 0 
0 , 0 
0 0 

0 0 


0 I 0 
0 0 
0 0 
0 0 
0 0-1 


0 0 
2-3 3-4 


0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0-1 0-1 1 1 — 2 3 3 — 

Hingestellt 21. 12. 1912. Stark saure Reaktion. 

00000000 000000 000 00 


0 

0-1 


0 0 


0—1 


0—1 


0 0 
0 0 




0 j 0 
0 0 


0 0 0 0 
0 0 0 0 


0-1 0—1 0—1 

0 I 0 
0 o 


Gezeichnet F. Hingestellt 10. 1. 1912. Stark saure Reaktion. 


0 0 
0 0 


0 | 0 
0 0 


0-1 0-1 0-1 0-1 
0-1 0-1 0-1 0-1 


— 2-3 
2 2 


0 0-1 1 1-2 
0-1 1 1 2 3 


3 3-4 4 
2 3 3-4 4 


0 

0 

0 ! 

0 

0 

0 

0 

I 0 

0 

1 0 

0 

0 1 

0 

0 

1 0 1 

0 

0 

0 

0 

0 

0 0 0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 0 

0 

0 

1 0 

0 

0 

0 ' 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 0 0 0 





0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 - 10-1 0-1 





0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 | 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 1 0 0 


0 

0 

0 

0 


2 

4 


0 

0 


Digitized by 


Gck gle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 












































































































118 


Harald R. Christensen, 


Tabelle 36 



Zellulosezersetzung 

Zusatz zum Torf 

„Geimpft“ 

3 6 9 12 | 15 18 21 | 24 27 | 301 33] 361 39 1 42 | 45 j 48 


Hochmoortorf aus Studsgaard. Von abgesengtem Moor. 


1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,10 g 

(NH 4 ) 2 so 4 

Keiner 
1 g CaC0 3 

1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 

1 g CaC0 8 + 0,5 g CaHP0 4 -f 
0,075 g KC1 

1 g CaC0 3 + 0,25 g KjHPO, 

1 g CaC0 3 + 0,25 g K.HPO, + 

0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4 

1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,05 g 
Na 2 S0 4 + 0,05 g MgS0 4 + 0,1 g 
(NH 4 ) 2 S0 4 
0,5 g CaHP0 4 

0,25 g KjHPC^ 


0 0-1 1-2 2 | 2 
0 0-1 2 2-3! 3 


I 


2-3 3-4 4 
3 13-4 4 
Hochmoortorf aus Vejen-Moor. 

0 
0 


Gezeichnet I. 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

2-3 

3-4 

4 






0 

0 

1 

2-3 

3-4 

4 






0 

0-1 

1 

2-3 

3-4 

4 






0 

0-1 

1-2 2-3 

3 

3 

4 





0 

0-1 

1 

1 

2 

3 

4 





0 

0-1 

1-2 

3 

3 

4 






0 

0-1 

1 

1 2 

2-3 

3-4 

4 





0 

0 

0-1 

1 1 

2 

2-3 

4 





0 

0 

0-1 

1-2 

2-3 

3-4 

4 





0 

0 

1 

1 2 

2-3 

2-3 

3 

3-4 

4 



0 

0 

1 

3 

4 







0 

0 

1-2 

2-3 

4 







0 

0 

0 

0 

o 

0 

0 

0 

0 

0-1 0-1 

0 

0 

0 

0 

! 0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0 

0 

0 

0 | 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 


Dieselbe Torfprobe (Wiederholung) 


Keiner 

i 0 

0 

1 0 

0 

0 

1 0 












1 0 

0 

0 

1 0 

0 

! 0 











1 g CaC0 3 

1 

0 

0 

0-1 

, 1 

2-3 

4 











0 

0 

0-1 

1-2 

3 

I 4 











Hochmoortorf 

aus 

Vejen-Moor (Probe aus der unteren Schicht), 

Keiner 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 



0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 


1 g CaCO, + 0,25 g K,HP0 4 

0 

0 

0 

0-1 

1 

— 

1 

4 










0 

0 

0 

0-1 

1-2 

— 

3 

4 









1 g CaCO s + 0,25 g K^HPO, + 0,1 g 

0 

0 

1 

2 

3 

— 

3 

4 









(NH 4 ) a S0 4 

0 

0 

0 

0-1 

1 

— 

2 

3 

4 









Keiner 

1 g CaC0 3 + 0,075 g KC1 

1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 

1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 

1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,10 g 
(NH 4 ) 2 S0 4 

1,5 g CaS0 4 + 0,25 g K>HP0 4 


Hochmoortorf aus Vejen-Moor. Gezeichnet II. 


Keiner. || 0 

1 g CaC0 3 .!, 0 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

0-1 

0 

0 

0 

0 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

2 

1 

0 

0 

0 

0 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

2-3 

1-2 

0 

0 

0 

0 


0 

0 

0 

0 

0-1 

0 

2 

3 

3 

2 

0 

0 

0 

0 


0 

0 

0 

0 

1 

1-2 

3-4 

3 

4 
2 
0 
0 


0 

0 

0 

0 

2-3 

2 

4 

4 

3 

0 

0 


0 l 0 
0 I 0 


0 

0 

0 

0 

3 

2-3 


0 

0 

0-1 

0 


0 

0 

0-1 

0 


0 

0 

0-1 

0 


0-1 
— 0-1 


Dieselbe Torfprobe 


0 

0 


1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 


Hochmoortorf aus Vejen-Moor. 
0 i 12 3 4 
0 0-1 1 2 3 4 


Gez. Ill. (Probe aus einem tief- 


Digitized! by 


Go i gle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 









































































































Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


119 


(Fortsetzung). 


nach: (Anzahl Tage) 


„Ungeimpft‘ 


51 

57 

57 

60| 

3 

6 

9 

12 

15 

18 

21 

24 

27 

30 

eo 

« 

36 

39 

42 

45 

48 

51 

54 

57 

Gezeichnet F. 

Hingestellt 10. 

1. 1912 

. Stark saure 

Reaktion. 








0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-110-1 

0-1 





0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

o-i|o-i 

0-1 

Hingestellt 20. 

5. 1912. 

Stark saure 1 

teaktion. 












0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





1 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 












0 

0 

0 

0-1 

2 

3 

4 

















0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

2 

2 

2 

2 














0 

0 

0 

0 

1-2 

1-2 2-3 

2-3 

2-3 

3 














0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1 










dee 

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ches. 

Hii 

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21. 

6. 

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5. 

191 

2. 

Stai 

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0 

0 

0 

0 

0 

0 

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0 

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0 

0 

0 

0 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 









0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1-2 

2 

2-3 











0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 











0 

0 

0 

0 

0-1 

— 

2 

4 

1 















0 

0 

0 

0 

0 

— 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

1 







Hingestellt 22. 

5. 1912. 

Stork 

saure Reaktion. 












0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 











o 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 











0 

0 

0 

0 

0 


2 

4 
















0 

0 

0 

0 

0 

— 

1 

4 
















I 0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

2 

4 














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0 

1 

1-2 

2-3 

4 










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tion, 








60 


0 - 1 1 ) 

0 - 1 1 ) 


l ) Siehc Amnerkung p. 116. 

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120 


Harald R. Christensen, 



Zusatz zum Torf 


Zeliulosezersetzung 

„Geimpft“ 

_ | 3 1 6 ! 9 1 12 1 15 I 18 I 21 I 24 1 27 I 30 I 33 I 36 1 39 I 42 145 148 

Hochmoortorf aus Vejen-Moor. Gez. III. Probe aus einem tief- 


1 g CaCO, + 0,25 g K,HP0 4 + 0,10 g II 0 I 1 


(NH 4 ) 2 S0 4 

Keiner 
I g CaCO, 

1 g CaCO, + 0,5 g CaHP0 4 


K 2 S0 4 

1 g CaCO, + 0,25 g KjHP0 4 

1 g CaCO, + 0,25 g K,HP0 4 + 0,05 g 
Na,S0 4 -f 0,05 g MgS0 4 
I g CaC0 3 + 0,25 g K,HP0 4 + 

0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4 
1 g CaCO, + 0,25 g KjHP 0 4 + 
0,025 g MnS0 4 

1 g CaCO s + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,10 g 
(NH 4 ),S0 4 + 0,025 g MnS0 4 
0,5 g CaHP0 4 

0,25 g K 2 HP0 4 


Niederungsmoortorf G (aus Studsgaard). Hingestellt 19. 12. 1911. 

||0i0j0|0|0|0|0|0|0|0|0|0|0|0 io-iio-i 


1,5 g CaS0 4 + 0,25 g KjHP0 4 


0 

0 

0 0 0 

0 

0 

0 0 0 

0 

0 

0 0 0 

0 

0 

0 0 0 I 

0 

0 

0-1 1 1-2 

0 

0-1 

1 1-2 2 

0 

0-1 

1 2 3 

! o 

0-1 

1 2 2-3 

! o 

0-1 

1-2 3 4 

j° 

0 

1-2 3 3-4 

0 

0-1 

1-2 3 3-4 

' 0 

0 

0-1 1 1 

I 1 0 

0 

0-1 1 1 

! 0 

0-1 

1-2 3 3-4 

i 0 

0-1 

1-2 3 3-4 

1 0 

0 

1 2-3 3 

1 0 

0-1 

1-2 3 4 

0 

0 

0 0-10-1 

0 

0 

0 0-l ! 0-l 

0 

1 

2 4 

0 

0 1 

2 4 | 

0 

0 

0-1 1-2| 2 


0 0 0 0 0 0 0 - 10-1 
0 0 0 - 10-1 0 - 10-1 0 - 10-1 

0 0 0 - 10-1 0 - 10-1 0 - 10-1 


1 11-2 1-2 1-2 3 



— 4 

— 4 


2 2-3 2-312-3 3 3-4 4 


Keiner 0 0 0 

0 0 0 

1 g CaCOj 0 0 0 

0 0 0 

1 g CaCO, + 0,5 g CaHP0 4 0 0 0- 

0 0-1 1 

1 g CaCO, -f 0,5 g CaHP0 4 + 0,10 g 0 0 1 

K HPO 

1 g CaCO, + 0,25 g K 2 HP0 4 I 0 0 1 


Gebauter Niederungsmoortorf H (aus Eskaer). Hingestellt 1. 2. 1912. 
001000000 
00000000 
00000000 
|| 0 0 0 0-1 3 4 

0 0 0-1 1-2 2-3 3-4 3-4 3-4 


3 3-4 4 
3 4 


1 g CaCO, + 0,25 g K 2 HP0 4 + 

0,10 g (NH 4 ).S0 4 
1 g CaCO- + 0,25 g K 2 HP0 4 + 
0,025 g MnS0 4 

1 g CaCO, + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,10 g 
(NH 4 ) 2 S0 4 + 0,025 g MnS0 4 
0,5 g CaHP0 4 

0,25 g K,HP0 4 

1,5 g CaS0 4 + 0,25 g K 2 HP0 4 

1 g CaCO, 

0,5 g CaHP0 4 

1 g CaO- + 0,25 g K 2 HP0 4 .... 


0 0 1 1-2 3 4 

0 0 1-212-3 4 1 

0 0 1 2 2-3 3 3-4 4 

0 0 0-1 1-2 2 3 3 3 4 

0 0 0-1 1-2 3 4 

0 0 0-1 1-2 3 4 

0 13 4 I 

0 0 0-1 1 1-2 2-3 2-3 3 4 

0 0 0-1 1 2 3-4 4 

0 0 1 2 2-3 4 

0 0 0-1 2 3 4 

0 0 0-1 2 3 4 

0 0 0-1 2 3 4 

Dieselbe Torfprobe (Wiederholung des Versuches) 


0 0 0 0 0 0 0 0 


0 0 0 0 
0 0- 



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Studien liber den EinfluB der Bodenbeachaffenheit ete. 


121 


(Fortsetzung). 


nach: (Anzahl Tage) 


51 54 | 57 60 


„Ungeimpft“ 

3 j 6 9 I 12 ! 15 : 18 1 21 I 24 I 27 30 I 33 36 39 42 ! 45 I 48 51 54 i 57 I 60 


liegende Torfschicht. Hingestellt 23. 5. 1912. Stark saure Reaktion. 


I 


Xeutral-Reaktion. 0 Azotobac ter vegetation. 


0-1 0-1 0-1 ; 0-1 

0-1 0-1 0-1 1 0-1 


0-1 

0-1 


1 1 
1 1 


0 ! 0 
0 i 0 


0-1 

0-1 


3-4 

4 


Neutrale Reaktion. Kraftige Azotobactervegetation. 


0 0 
0 I 0 


| 0 ' 0 
0 0 


Hingestellt 28. 2. 1912, 

l I 


0-1 

0 


0-1 0-1 
0 i 0 


0-1 0-1 0-1 


0-1 0-1 


0-1 


0-1 0-1 


0-1 


0-1 


0-1 

0-1 


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122 


Harald R. Christensen, 


Niedenmgsmooren dagegen neutral). Bei dem Tylstrup-Torf wurde der 
Gips nicht, wie bei den beiden anderen Torfboden, in Verbindung mit dem 
basischen K 2 HP0 4 , sondem mit Salzen, die keine oder wenigstens nur ganz 
schwach hervortretende basische Eigenschaften besaben (CaHP0 4 ), ver- 
wendet. Dieses Verhaltnis im Verein mit dem vollstandigen Mangel dieses 
Torfbodens an basischen Substanzen hat daher zweifelsohne die Wirkung 
gehabt, dab die durch Einwirkung des Torfes auf den Gips abgespaltene freie 
Schwefelsaure sich in dem Substrat angehauft und die Entwicklung der zellu- 
losezersetzenden Mikroben gehemmt hat. 

In dem neutralen, aber basenlreien (0 Azotobacter - Vegetation) 
Niederungsmoortorf G hat die Zellulosezersetzung bei Zufuhr von CaC0 3 und 
CaHP0 4 bedeutend schneller als bei CaHP0 4 allein stattgefunden. Die Wirkung 
des zugefiihrten CaC0 3 ist also in diesem Falle ausschlieblich auf das Saure- 
sattigungs-Vermogen dieses Salzes zuriickzufUhren 1 ), was aus dem Verhalten 
desselben Torfes gegenUber dem ebenfalls sauresattigenden Salze KjHP 0 4 
gefolgert werden kann, indem diese Substanz, allein verwendet, eine ebenso 
kraftige Zellulosezersetzung wie das CaC0 3 im Verein mit CaHP0 4 veranlassen 
konnte. Dab in der Tat das Zugegensein basischer Substanzen in dem Torfe 
eine schnelle Ausniitzung der Phosphorsaure des CaHP0 4 bedingt, wird dadurch 
noch wahrscheinlicher gemacht, dab CaC0 3 + CaHP0 4 in dem basischen 
Niederungsmoortorf H keine schnellere Zellulosezersetzung als CaHP0 4 
(allein verwendet) veranlassen konnte. 

Kohlensaurer Kalk, allein verwendet, hat — mit einer einzelnen Ausnahme 
— die Zellulosezersetzung nicht oder nur wenig beschleunigen konnen, und 
eine Zufuhr dieses Salzes wird erst dann fur diesen Prozeb Bedeutung haben, 
wenn Phosphorsaure gleichzeitig angewandt wird. Der Hochmoortorf I (aus 
dem Vejen-Moor) folgt aber hinsichtlich des Verhaltens gegenUber dem kohlen- 
sauren Kalk dieser Regel entschieden nicht, indem diese Substanz bei dieser 
Torfprobe fUr sich allein eine sehr kraftige Zellulosezersetzung ver¬ 
anlassen konnte. Dieses abweichende Verhaltnis l&bt sich auf Grund der 
Untersuchungsresultate samtlicher sonstigen Torfboden nur in der Weise er- 
klaren, dab der betreffende Torf selbst eine genugende Phosphorsauremenge 
enthalten hat, um eine kraftigeEntwicklung der zellulosezersetzenden Mikroben 
hervorzurufen. r *‘ 

Es mag ziemlich iiberraschend erscheinen, daB ein Hochmoortorf sich in dieser 
Weise verhalt, indem man aus einer groBen Anzahl Analysen erfahren hat, daB gerade 
diese Humusform als ganz besonders arm an Phosphorsaure wie an mineralischen 
PfUnzennahrstoffen iiberhaupt anzusehen ist. |jMS h 

Um nun zu erfahren, ob diese Torfprobe I sich durch einen besonders hohen Phos- 
phorsauregehalt auszeichnete, wurde die Phosphorsaure nach den beiden in Tabelle 37 
angefiihrten Metlioden bestimmt. Vergleichshalber wurde auch eine Bestimmung des 
Phosphorsauregehaltes der Hochmoorprobe II aus demselben Moor vorgenommen. 

Aus diesen Zahlen geht hervor, daB der Phosphorsauregehalt der beiden Torf- 
proben in der Tat auBerordentiich verschieden ist. Am deutlichsten tritt dieser Unter- 
schied bei der Extraktion mittels kalter, verdiinnter Salzsaure hervor. Die Probe No. I 
enthalt eine bei einem Hochmoortorf ungewohnlich groBe Phosphorsauremenge, und die 


*) Wie aus friiher ausgefiihrten Untersuchungen (Harald R. Christensen, 
A. M e n t z und N. Overgaard 1912, p. 631) hervorgeht, besitzt der Torf aus dem 
Gelleruplund-Niederungsmoor ein sehr kraftiges Saureabspaltungsvermogen und ist 
daher wahrscheinlich imstande gewesen, von dem zugesetzten CaHP0 4 eine nicht un- 
bedeutende Menge freier Phosphorsaure abzuspalten. Da, wie gesagt, in diesem Torf 
keine basischen Substanzen enthalten sind, und da das CaHP0 4 nur ganz schwach 
basisch ist, so hat die freie Saure sich anhaufen und auf die Entwicklung der zellulose¬ 
zersetzenden Mikroben in hemmender Weise einwirken konnen. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


123 


Tabelle 37. 

Phosphorsauregehalt der Hochmoorproben I und II 
auB dem Vejener Moor. 



% P 2 O* in Trockensubstanz 


Bezeichnung der Probe 

Absoluter Gehalt 1 ) 

Loslich in 12 % 
kalter Sabssaure 2 ) 

% Asche 

r 

. 0,140 

0,009 i| 7,1 

0,033 I' 5,8 

ii 

0,089 


Fahigkeit dieser Probe, schon allein durch das Zugegensein des kohlensauren Kalkes 
eine schnelle Zellulosezersetzung hervorzurufen, wird dadurch erklarlich 3 ). 

Wahrend das Zugegensein des basischen Kalkes bei dem Hochmoortorf 
die erste Bedingung — die Grundbedingung — einer einigermaBen 
schnellen Zellulosezersetzung bildet, ist es beim Niederungsmoortorf dagegen 
ganz Uberwiegend der Phosphorsauregehalt, welcher fiir den Grad der zellulose- 
zersetzenden Fahigkeit maBgebend ist, und wenn basischer Niederungsmoor¬ 
torf in Frage kommt, scheint es, als ob der Verlauf dieser Zersetzung fiir den 
Gehalt an Phosphorsaure in leicht loslicher Form einen ziemlich reinen Aus- 
druck gibt. — Die Art der Verbindung der Phosphorsaure scheint eine gewisse 
Bedeutung fiir die Zellulosezersetzung haben zu konnen, indem die letztere 
bei Verwendung von KgHP0 4 etwas schneller als bei Verwendung von CaHP0 4 
in Verbindung mit KC1 oder K,S0 4 verlauft. 

Eine Zufuhr von Kali zu diesen fast kalifreien 
Humusboden hat keinen nachweisbaren EinfluB auf 
die Zellulosezersetzung gehabt, und der Kalibedarf der 
zellulosezersetzenden Mikroben ist jedenfalls so gering, daB man niemals er- 
warten kann, in dem Wachstum und den Wirkungen derselben Ausdriicke 
fiir den Gehalt des Bodens an leicht loslichem Kali zu erhalten. — Eine Zufuhr 
von Magnesium, Natrium, oder Schwefelsaure scheint unter diesen Verhalt- 
nissen auf die Zellulosezersetzung auch keinen EinfluB ausgeiibt zu haben. 

Was nun den EinfluB betrifft, welcher durch Zufuhr von Stickstoff in der 
Form von Ammoniumsulphat auf die Zellulosezersetzung ausgeiibt wird, 
finden wir hier ganz fthnliche charakteristische Unterschiede wie bei den oben 
referierten Untersuchungen. 

Samtliche untersuchte Niederungsmoorproben 
enthielten genUgend Stickstoff fiir eine maximale 
Entwicklung der zellulosezersetzenden Mikroben. 
— Die Hochmoorproben verhalten sich gegeniiber der Zufuhr von Ammonium¬ 
sulphat wieder verschieden. Die Hochmoorprobe E 4 ), w e 1 c h e 
aus demselben Teil des Tylstrup-Hochmoores wie 
die Probe A entstammt, zeigt gegeniiber Ammonium¬ 
sulphat ganz dasselbe Verhalten wie diese Probe, in- 

’) Der Torf wurde verascht und die Asche dann mit konzentrierter Salzsaure 
behandelt. 

*) 15 g der lufttrockenen Torferde wurden mit 150 ccm Salzsaure iibergossen. 
Die Mischung wurde 2 x 24 Stunden bei gewohnlicher Zimmertemperatur unter hau- 
figem Umschutteln aufbewahrt. 

*) Die beiden Torfproben waren dem Aussehen nach nicht wesentlich verschieden 
sie bestanden beide aus lockerem, schwammigem „Hundefleisch“. Eine so groBe Va¬ 
riation des Phoaphorsauregehaltes des Hochmoortorfes aus einem und demselben Orte 
mag iibrigens sehr iiberraschend erscheinen. 

*) Diese Probe bestand hauptsachlich aus zahen Faden von Eriophorum 
und lieli sich ziemlich schwer in der Fleischhackmaschine zerteilen. Die Proben D und F 
aus dem Studsgaard-Hochmoor bestanden dagegen uberwiegend aus Sphagnum und 
lie Ben sich in der Maschine auBerst leicht zerteilen. 


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124 


Harald R. Christensen, 


deni eine Zufuhr dieses Salzes eine sehr schnell verlaufende Zersetzung hervor- 
rief, wahrend ohne Zufuhr dieser Substanz eine Zersetzung uberhaupt nicht 
eingeleitet werden konnte. Die Hochmoorprobe C, welche 
ebenfalls dem Tylstrup-Moor entstammt 1 ), sowie 
samtliche Probenaus d e m V e j e n - H o c h m o o r 8 t e 11 e n 
dagegen Hurausformen dar, deren z e 11 u 1 o s e z e r s e t- 
zendeF&higkeit durchZufuhr vonAmmoniumsulphat 
gar nicht erhoht wird, und schlieBlich haben wir 
in den Hochmoorproben D und F aus dem „Knude“- 
Moor bei Herning Humusformen, welche die Zellu- 
1 o s ez er s e t zun g ohn e Am m o ni u m s u 1 pha t durchfiihren 
konnen, deren zellulosezersetzendeF&higkeit aber 
durch Zufuhr dieser S t i ckstoffverb i n dung wesent- 
lich erhoht wird. 

Durch diese Untersuchung ist es somit dargetan, daB verschiedene 
Formen von Hochmoortorf sich in bezug auf Zuganglichkeit des Humusstick- 
stoffes den Mikroben gegenuber wesentlich verschieden verhalten konnen, 
und eine Untersuchung dieses Verhaltnisses mittels der durch diese Unter- 
suchungen angewiesenen biologischen Methode wird wahrscheinlich ein nicht 
geringes Interesse bei der Mooruntersuchung und fiir die Moorkultivierung 
so lange darbieten, bis es etwa gelingt, andere Methoden von chemischer oder 
biologischer Natur zu erfinden, welche es moglich machen werden, genauere 
und in hoherem Grade quantitative Ausdriicke fiir den Zustand des Humus- 
stickstoffes zu geben. So darf es z. B. wohl als wahrscheinlich angesehen 
werden, daB eine Kultivierung derjenigen Partie des Tylstrup-Hochmoores, 
deren Stickstoff durch Zufuhr von Kalk, Phosphorsaure und Kali nicht in 
eine den zellulosezersetzenden Mikroben zugangliche Form gebracht werden 
konnte, und welche daher als ein vollstandig „totes Kapital“ angesehen werden 
muB, nicht ohne reichliche Anwendung von Stickstoffdungemitteln moglich 
sein wird. 

Ein gutes Bild der verschiedenen Bindungsweise des Stickstoffes in den 
untersuchten Torfproben erhalt man durch die auf p. 125 gezeichneten 
Kurven. Die GroBe des zwischen der punktierten und der voll aufgezogenen 
Kurve befindlichen Raumes kann — so fern die Zufuhr von schwefelsaurem 
Ammoniak eine positive Wirkung ausgeubt hat — innerhalb gewisser Grenzen 
als ein Ausdruck fiir die Zuganglichkeit des Torfstickstoffes angesehen werden. 
— Bei den Niederungsmoorproben bemerkt man (Fig. 14—16), daB die punk- 
tierte Kurve in samtlichen Fallen unter der vollaufgezogenen verlauft, wodurch 
ausgedriickt wird, daB das schwefelsaure Ammoniak auf die Zellulosezersetzung 
einen hemmenden EinfluB ausgeubt hat. Diese Hemmung ist bei dem sauren 
Tylstrup-Niederungsmoortorf jedoch eine ganz geringe (kaum nachweisbar), 
wahrend sie bei den neutral reagierenden Torfproben aus Studsgaard und 
Eskar sehr hervortretend ist, was die Annahme zulaBt, daB die Hemmung 
durch eine Anhaufung in dem Substrate von kohlensaurem Alkali (Ammonium- 
karbonat, durch Wechselwirkung zwischen dem kohlensaurem Kalk und dem 
Ammoniumsulphat gebildet) bedingt ist. In den stark sauren Hochmoorproben 
war in keinem Fall ein hemmender EinfluB der Zufuhr des schwefelsaurem 
Ammoniaks bemerkbar (siehe Tabelle 36 und Fig. 11—13). 

Die Probe wurde in der NiLhe von „Gaaselunerne“ entnommen. Zufolge der 
Angabe von A. M e ntz (siehe Harald R. Christensen, A. Mentz und 
N. Overgaard 1912) deutet die Vegetation in diesem Teil des Moores darauf hin, 
daB der Boden hier von einer etwas anderen Beschaffenheit als in dem ubrigen Teil 
des Hochmoores ist. 

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Studien liber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc. 


125 


Verlauf der Zellulosezersetzung in Torfboden mit und ohne Zusatz 

von (NHjgSO^ 

Ohne Zusatz von (NH 4 ) 1 S0 4 f Die iibrigen fiir die Zellulosezersetzung notwendigen 
Mit „ „ „ \ chemischen Faktoren sind zuwege gebracht. 



Fig. 11. Hochmoortorf I aus Vejen Moor. Fig. 14. Niederungsmoortorf B aus Tylstrup. 



Anzahl Tage. 

Fig. 12. Hochmoortorf E aus Tylstrup. 



& 0 3 6 9 15 10 Z1 ZH 2.1 30 

Anzahl Tage. 

Fig. 15. Niederungsmoortorf G aus Studsgaard. 



■ 

■ 

■ 

B 

B 

B 

fl 

1 

e 


■ 

■ 

■ 

B 

B 

fl 

B 

fl 

■ 


■ 

B 

■ 

B 

fl 

fl 

fl 

1 

■ 


8 

a 

B 

B 

B 

B 

■ 

■ 

■ 


0 3 6 9 12 15 16 21 2 * 27 30 

Anzahl Tage. 

Fig. 13. Hochmoortorf F aus Studsgaard. 



Anzahl Tage. 

Fig. 16. Niederungsmoortorf H aus Eskter. 


Ein Zusatz von Manganosulphat wurde bei dieser Untersuchung bei dem 
Hochmoortorf D sowie bei den Niederungsmoortorfproben G und H versucht, 
und zwar teils in Verbindung mit CaC0 3 + K 2 HP0 4 , toils mit CaC0 3 + K 2 HP0 4 
-+- (XH 4 ) 2 S0 4 . Im ersteren Falle war dieses Salz iiberall olme 'Wirkung, 
wahrend es im letzteren Falle bei den beiden Niederungsmoorproben die 
Zellulosezersetzung deutlich begiinstigt hat, und zwar bei dem Niederungs¬ 
moortorf G sogar in sehr hohem Matte. Bei dem Hochmoortorf konnte ein 


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126 


Harald R. Christensen, 


Einflufi des Manganosulphates auf die Zellulosezersetzung nicht mit Sicher- 
heit nachgewiesen werden. 

Es konnte schwierig eracheinen, zwischen der Wirkung des Manganosulfates in 
den erwahnten Fallen und andererseits der gegeniiber der Dorrfleckenkrankheit fest- 
gestellten Wirkung (vgL die Bemerkungen p. Ill) eine Analogic zu finden, indem 
es angesichts der vorliegenden Erfahrungen beziiglich der Behandlung dieser Krank- 
heit zu erwarten war, dafi die in die Torfproben eingemischte • bedeutende Menge von 
Ammoniumsulphat, fiir eine ,,Neutralisierung“ der Hemmungs- oder Giftsubstanzen, 
welche wahrscheinlich den genannten abnormalen Zustand der Pflanzen veranlassen, 
mehr als hinlanglich ware. 

Es ist aber bej alien Betrachtungen iiber diese Angelegenheit zu bemerken, daD 
die Verhaltnisse in den Kolben und andererseits die auf dem Felde ganz verschieden 
sind. Es wird allgemein angenommen, dab das Verhalten des Ammoniumsulphates der 
genannten Krankheit gegeniiber hauptsachlich durch die physiologisch saure Reaktion 
dieses Salzes bedingt ist. Diese Reaktion kann aber natiirlich nur dann zur Geltung 
kommen, wenn die Base mittels der Pflanzenproduktion entfernt werden kann. In den 
Kolben fehlen die Bedingungen hierfiir fast ganz, indem hier nur eine verschwindend 
kleine Menge des zugefiihrten Ammoniaks bei der Bakterienproduktion verbraucht 
werden kann; der restierende Teil des Ammoniaksulphates bleibt im Torfe, wo es sich 
mit dem vorhandenen kohlensauren Kalke, unter Bildung von Calciumsulphat und Am- 
moniumkarbonat umsetzt; die stark alkalische Reaktion des letzteren wird — den 
vorliegenden Daten nach — der Bildung der ofterwahnten Hemmungssubstanzen wahr¬ 
scheinlich verbesserte Bedingungen bieten und moghcherweise auch die Entwicklung 
der zellulosezersetzenden Mikroben direkt hemmen, und die Fahigkeit des Mangano- 
sulphats, diesen Substanzen entgegenzuwirken, wird unter diesen Umstanden ganz 
besondere niitzlich werden. 

Es scheint demnach, daB man unter den gegebenen Verhaltnissen mit einer 
doppelten Wirkung des schwefelsauren Ammoniaks: einer hemmenden und 
einer begiinstigenden rechnen miissen, und es wird vor allem die Zuganglich- 
keit des Humusstickstoffes riicksichtlich der zellulosezersetzenden Mikroben 
dafiir maBgebend sein, ob die eine oder die andere dieser Wirkungen starker 
hervortreten wird. Um bei dem obenerwahnten Verfahren zur biologischen 
Uritersuchung der Bindungsform des Humusstickstoffes diese so rein und sicher 
als moglich zum Ausdruck zu bringen, ware es vielleicht richtig — und zwar 
besonders wenn es sich um neutrale oder basische Torfformen handelt — den 
Torf mit Manganosulphat zu behandeln. Um diese Frage naher zu beantworten 
sind aber eingehendere Untersuchungen erforderlich. 

Wenn wir nun, indem wir das Verhalten der „geimpften“ mit dem der 
„nicht geimpften“ Kulturen vergleichen, den EinfluB des mikrobiolo- 
gischen Zustandes des Torfes auf die Zellulosezersetzung 
etwas naher betrachten wollen, so iiberrascht uns noch mehr als bei den 
orientierenden Versuchen (Tabellen 31 und 32) der auBerordentlich groBe und 
charakteristische Unterschied zwischen dem Hochmoor- und dem Niederungs- 
moortorf. Die beiden Niederungsmoorproben G und H verhalten sich gegen- 
iiber der Bakterienzufuhr wie die friiher untersuchten Proben von Niede- 
rungsmoortorf (siehe die Tabellen 31 und 32), woraus also hervorgeht, daB 
„die Impfung“ ganz ohne Wirkung gewesen ist. 

In samtlichen untersuchten Proben von Niederungsmoortorf findet man 
also — trotz der fiir die Zellulosezersetzung sehr schlechten Bedingungen in 
diesen Humusboden in ihrem urspriinglichen Zustande — eine Flora von 
zellulosezersetzenden Mikroben, die sich auf die voile Ausnlitzung der guten 
Bedingungen fiir den betreffenden ProzeB, welche durch Zufuhr der den 
Bakterien notwendigen anorganischen Substanzen geschaffen werden, sehr 
schnell einstellen kbnnen. — Der Verlauf der Zellulosezer¬ 
setzung in rohem Niederungsmoortorf scheint dem¬ 
nach ausschlieBlich durch den chemischen Zustand 
des Torfes bestimmt zu sein. 

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Studien fiber den EinfluO der Bodenbeachaffenheit etc. 


127 


In ganz anderer Weise verhalt sich der Hochmoortorf, indem hier — ab- 
gesehen von einer einzelnen Ausnahme (Probe II aus Vejen-Moor) 1 ) — ein 
auBerordentlich groBer Ausschlag auf Bakterienzufuhr in denjenigen Kolben 
konstatiert wird, wo der Torf mit den den zellulosezersetzenden Mikroben 
notwendigen Substanzen gemischt wurde, wogegen eine „Impfung“ des Tories 
in seinem urspriinglichen Zustande in alien Fallen wirkungslos gewesen ist. 

Im Gegensatz zu dem bei dem Niederungsmoortorf eben erwahnten Ver- 
haltnisse ist die schwachezellulosezersetzendeFShig- 
keit des H o c h m o o r t o r f e s in der Begel nicht allein 
eine Folge der Abwesenheit der fur die Zellulose¬ 
zersetzung notwendigen chemischen Faktoren, son- 
dernauchin hohem G r a d e d u r c h d i e B e s ch af f e n h e i t 
seiner Mikroflora bedingt. — Die Mikroflora des rohen Hoch- 
moortories stellt sich zur Ausntitzung del Energie der Zellulose sehr langsam 
ein 2 ), was mit Rucksicht auf die Resultate der Impfungsuntersuchungen 
zweifelsohne als ein Ausdruck dafiir angesehen werden kann, daB die zellulose- 
zersetzenden Mikroben in dieser Humusform gewohnlich nur zufallig vor- 
kommen. 

In den Fig. 17—20 findet man eine graphische Darstellung des Einflusses 
der „Impfung“ auf die Zellulosezersetzung in verschiedenen Torfproben. Die 
Kurven geben fiir den groBen Unterschied zwischen dem Gehalt der einzelnen 
Toriformen an zellulosezersetzenden Mikroben sehr deutliche Ausdrttcke. 

Bei den Untersuchungen betreffend das Verhalten des Azotobacter zur 
Bodenbeschaffenheit wurde (p. 16—26) gezeigt, daB die Ursache der Abwesenheit dieser 


Tabelle 38. 

Verhalten der zellulosezersetzenden Mikroben gegeniiber 

rohem Hochmoortorf. 



Behandlung 

Behandlung 


o c 

5p"o 

der Torferde 
bei Einleitung 

der Torferde 
nach 

I 

des Versuches 

30 Tagen 

1 

£ • 

Zufuhr 


Zufuhr 


I 

© 

mine* 

Bakte¬ 

mine¬ 

Bakte¬ 


'© £ 
a -g 

ralischer 

rien¬ 

ralise her 

rien¬ 


© o 

Sub¬ 

zufuhr 

| Sub¬ 

zufuhr 

1 

r+4 I 

stanzen 


stanzen 

3 

1 i 

Keiner 

»,Un- 

CRCO 3 + 

1 

„Un- 

0 


geimpft“ 

k*hpo 4 

geimpft" 

0 

3 

do. 

do. 

do. 

„Ge- 

0 

4 




impft“ 

0-1 

5 

do. 


do. 

„Un- 

0 

6 


impft“ 


geimpft" 

0 

7 '! 

do. 

do. 

do. 

„Ge- 

10-1 

8 

i 


1 

impft“ 

| 0-1 


Zellulosezersetzung nach: 
(Anzahl Tage) 


6 

1 »_ 

! 12 

ii®J 

! 18 

1 21 

24 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

2 

3 

4 




1-2 

3 

4 





0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

3 

4 





1-2 

2-33-4! 

4 





[27 

| 30 

0 

0-1 

0 

t 

0 

0 

0 

0 

t 

0 

. 


*) Auch bei der zweiten Probe aus der obersten Torfschicht im Vejen-Hochmoore 
(Probe I) war die Wirkung der Bakterienzufuhr eine verhaltnisraiiBig geringe, und die 
Untersuchungen deuten also stark darauf hin, daB zwischen dem mikrobiologischen 
Zustande dieses Hochmoores und dem der beiden anderen zur Untersuchung gelangten 
ein wesentlicher Unterschied bestehe. Wie friiher erwiihnt, verhalten sich die Proben 
aus dem V T ejen-Hochmoor riicksichtlich der Bindungsweise des Stickstoffes ebenfalLs 
anders als die meisten anderen untersuchten Hochmoorproben. 

*) Unter naturlichen Verhaltnissen wird die Mikroflora sich wahrscheinlich noch 
langsamer verandern, als es unter diesen Verhaltnissen der Fall war, indem es wegen 
der vielen Manipulationen mit dem Torf im Laboratorium kaum zu vermeiden ist, daB 
eine verhaltnismaBig starke zufallige Infektion Zutritt findet. 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



128 


Harald R. Christensen, 


„Geimpft“ 

„Ungeimpft‘ 



o> 

S3 


gDf 

a 


0 3 6 9 U 15 10 21 2H 27 50 33 36 J9 *1 *5 *♦© 51 59 57 60 

Anzahl Tage. 

Fig. 17. Hochmoortorf D aus Studsgaard. 


© 

1 


:3 

6 

S3 






























> 





' 








— 





\ 
















BrSri 


... 







t-- 


L. 




f " 




0 3 6 9 12 IS 


Fig. 18. 


10 21 ZH 27 30 33 36 39 92 96 +6 51 3 *. 57 60 

Anzahl Tage. 

Hochmoortorf F aus Studsgaard. 


EinfluB der „ I m p f u n g“ auf die Zellulose- Bakterie in den meisten 
zersetzung in Hoch ■ und Niederungs- basenfreien Boden beson- 
moortorf. ders darin zu suchen ist, 

(Die fiir die ZeUulosezersetzung <JaB sie hier sclineU zugrun- 
notwendigen chemischenFak- Es war daher an- 

toren sind zuwege gebracht. g ezel gt> eme t ntersuchung 

dariiber anzustellen, ob 
nicht die Abwesenheit der 
zellulosezersetzenden Mi- 
kroben in rohem Hoch¬ 
moortorf auf ahnliche Ver- 
haltnisse zuriickzufiihren 
sei. 

Zur naheren Beleuch- 
tung dieser Frage wurde 
folgender Versuch ange- 
stellt: 

Es wurden in der ge- 
wohniichen Weise 8 Kolben 
mit rohem Hochmoortorf 
(aus dem Knudemoor), 4 
„geimpfte“ und 4 „nicht 
geimpfte“ beLseite gestellt. 
Nach 30 Tagen wurden die 
Papierstiickchen entfemt, 
und hatten diesel ben ganz 
dasselbe Aussehen wie be ini 
Anfang des V 7 ersuches. Zu 
jedem einzelnen Kolben 
wurden dann CaC0 3 und 
K 2 HP0 4 in den friiher an- 
gef iih rtenMengen zugeset zt. 
Nach sorgfiiltiger Mischung 
dieser Substanzen mit der 
Torferde mitt els eines star- 
ken Glasspatels (die Misch¬ 
ung wurde in dem Kolben 
selbst vorgenommen) wurde 
die Erde nochmals auf dem 
Kolbenboden angeordnet 
und neue Papierstiickchen 
eingelegt. Die Einzelheiten 
sowie die liesultate der 
Untersuchung gehen aus 
Tabelle 38 hervor. 

Wie aus der Unter¬ 
suchung deutlich ersiclitlich 
ist, war von der zu Anfang 
das Versuches vorgenomme- 
nen Impfung mit zellulose- 
zersetzenden Bakterien 
keine Wirkung melir be- 
merkbar, wogegen eine 
wiederholte Impfung von 
guter Wirkung war; dieses 

Resultat deutet darauf bin, daB die betreffenden Mikroben wirklich in dem angewandten 
rolien Hochmoortorf abgestorben sind. 

2. Die Bedingungen der ZeUulosezersetzung in Mineralboden. 
Wahrend die ZeUulosezersetzung bei alien im vorhergehenden erwahnten 
Torfboden auBerordentlieh langsam verlaufen ist, verhalten sicli die ge- 
bauten Ackerboden, wie in Tabelle 30 gezeigt, in dieser Beziehung auBerst 
verschieden, indem die zur vollstandigen Zersetzung der Papierstiickchen vcr- 
brauchte Zeit zwischen wenigen Tagen und niehreren Monaten variieren kann. 



Fig. 19. Niederungsmoortorf F aus Studsgaard. 


to 9 

y 

« 3 


"3 

d 


\ O 

3 

=3 0 
© 

N 



0 3 6 9 12 15 


Fig. 20. 


10 21 2* 27 30 33 36 39 HI 96 90 5» 5** 57 60 

Anzahl Tage. 

Niederungsmoortorf B aus Tylstrup. 


Digitized by 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 
























































































































Studien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


129 


Um nun Aufklarung darilber zu erhalten, was fur Eigenschaften diese 
SuBerst groBe Variation der zellulosezersetzenden Fahigkeit der Ackerboden 
besonders bedingen, wurde die in Tabelle 39 referierte Untersuchung vor- 
genommen; dieselbe wurde nach einem ahnlichen Plan wie die friiher beschrie- 
benen Untersuchungen iiber die Bedingungen der Zellulosezersetzung in 
Torfboden ausgefuhrt 1 ). Um besonders deutliche Ausschlage fur die ver- 
schiedenen Behandlungsweisen zu erhalten, wuiden nur solche Boden an- 
gewandt, die bei vorausgehender Untersuchung eine verh&ltnismaBig geringe 
zellulosezersetzende Fahigkeit gezeigt hatten. 

In der beigefttgten Ubersicht sind Aufschltisse iiber die Art und den Zu- 
stand der einzelnen untersuchten Boden gegeben. 


Be- 

zeich- 

nung 

der 

Boden- 

probe 

Beschaffenheit 

Allgemeiner Zustand 

des Bod< 

Brausen 

mit 

Saure 

3ns 

Reaktion 

Azoto- 

bacter- 

vege- 

tation 

Bemerkungen 

10 

Dunkler, leichter Sandboden 
aus Rodebak. (Neugebau- 
ter Heideboden.) 

Kein 

Sauer 

0 

Sehr starkes Phos- 
phorsaurebedurf- 
nis a ) 

3 

Leichter, feiner Sandboden 
aus Bronderslev 


Neutral 

0—1 

Ziemlich starkes 
Phosphorsaure- 
bediirfnis*) 

18 

Leichter, mullarmer Sand¬ 
boden aus Givskov 


Neutral 

0 


3100 

Leichter Sandboden aus 
Vejen 

99 

Neutral 

0 

Der Boden ist in 
sehr schlechtem 
Kulturzustand 

a 

i 

Leichter, dunkler Sandboden 
aus Studsgaard (neugebau- 
ter Heideboden) 

99 

Neutral 

0 

Starkes „Phosphor- 
saurebediirf nis“ 2 ) 

b 

Leichter, dunkler Sandboden 
aus Vorbasse 

99 

Schwach 

sauer 

0 1 

Starkes Phosphor- 
saurebedurf nis u 2 ) 


Eine Betrachtung der (siehe die beigefugte Ubersicht) Resultate in 
TabeUe 39 zeigt, daB bei samtlichen 6 Boden der chemische Zustand des Bodens 
ganz iiberwiegend fur den Verlauf der Zellulosezersetzung bestimmend war, 
indem die „nicht geimpften" Kulturen sich durchgangig in ganz ahnlichcr 
Weise wie die „geimpften“ verhalten. — Von den gepruiten chemischen 
Faktoren sind es wieder der kohlensaure Kalk und die Phosphorsaure, welche 
den uberwiegenden EinfluB auf den Verlauf der Zellulosezersetzung ausgeiibt 
haben. 

Wahrend das Calciumkarbonat, allein verwendet, bei den Torfboden nur 
ausnahmsweise die Zellulosezersetzung begunstigte, hat es, in der gleichen 
Weise angewandt, in mehreren Fallen auf die Zersetzung in den Ackerboden 
einen stark bcschleunigenden EinfluB gehabt, und die vorgenommene 
Untersuchung tragt zur Aufklarung der Wirkungen 

l ) Die Impffliissigkeit wurde jedocli in einer etwas anderen Weise dargestellt, in¬ 
dem man einen Erdezusatz vermied, dafiir aber verschleimtes Papier in einer 0,2-proz. 
MgS0 4 -L6sung aufschlammte. In jeden Kolben wurde 1 ccm der Impffliissigkeit tropfen- 
weise auf die Papierstiickchen eingefuhrt. 

*) Durch Feldvereuche bestimmt. 


Zweite Ab^ Bd. 43. 

Digitized by (jjOOSlC 


9 

Qrifinal frum 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 








130 


Harald R. Christensen 


Tabelle 39. Beding ungen der Zellulose- 


Be- 

zeich- 

nung 

der 

Boden- 

probe 

Zusatz zum Boden 

3 l 

6 I 

9 

12 I 

Zellulosezerset zung 

„Greimpft“ 

15 | 18 1 21 | 24 | 27 

10 

Keiner 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

Serie 1 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 


0,5 g CaC0 3 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 

1-2 



0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1-2 

2 

2 


0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 

0 

0-1 

2 

4 








0 

0-1 

2 

4 







0,5 g CaC0 3 + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g 

0 

0 

0-1 

2 

3 

3-4 

4 




(NH 4 ) 2 S0 4 

0 

0 ! 

0-1 

1 

2 

2-3 

4 




0,4 g CaHP0 4 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1 



0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 


0,2 g K 2 HP0 4 

0 

0 

0-1 

2 

3 

4 






0 

0 

1 

2-3 

3-4 

4 




10 

0,5 g CaC0 3 . 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

— 

1 

Serie 2 

0,5 g CaCOj + 0,4 g CaHP0 4 

0 

0 l 

0-1 

1 

2 

4 






0 

0 

0-1 

1 

1-2 

3 

4 




0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 

0 

0-1 

1 1 

2 

3 

4 






0 

0-1 

1-2 

1-2 

3-4 

4 





0,4 g CaHP0 4 . 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

— 

1 

3 

Keiner. 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

Serie 1 

0,5 g CaCOj. 

0 

1 

3-4 

4 







0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 .... 

0 

0-1 

1-2 

3 

4 






0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g 











(NH 4 ) 2 S0 4 . 

0 

0-1 

1 2 

3 

4 






0,4 g CaHP0 4 . 

0 

0 

1 1 

3 

4 






0,2 g K 2 HP0 4 . 

0 

0-1 

1-2 

3 

4 





3 

0,5 g CaC0 3 . 

0 

3 

4 







Serie 2 

0,4 g C’aHP0 4 . 

0 

0-1 

1 

2-3 

3-4 

4 




18 

Keiner 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1-2 

— 



0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

— 


0,5 g CaCOj. 

0 

0-1 

3 

4 








0 

0 

0-1 

1-2 

3 

4 





0,5 g CaCOj + 0,4 g CaHP0 4 . . 

0 

1 

3 

1 4 








0 

0-1 

2-3 

4 







0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 

0 

1 

2 

3-4 

4 







0 

1 

2 

3-4 

4 






0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g 

0 

0 

0-1 

i 1 

2 

4 





(XH 4 ) 2 S0 4 

0 

0 

0-1 

1-2 

3 

4 





0,4 g CaHP0 4 

0 

0 

0-1 

! i 

3-4 

4 






0 

0 

0-1 

, i 

2-3 

4 





0,2 g K 2 HP0 4 

0 

0-1 

2 

3 

4 







0 

0-1 

1 

2-3 

4 





3100 

Keiner 

0 

0 

0 

1 0 

0-1 

1 

1 

1 

— 



0 

0 

0 

1 0 

0-1 

0-1 

1 

1 

— 


0,5 g CaCOj 

0 

0 

0-1 

1 

2-3 

4 






0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1 


0,5 g CaCOj + 0,4 g CaHP0 4 

0 

0 

1 

1 2 

2-3 

4 






0 

0 

1 

1 3 

3-4 

4 





0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 

0 

0-1 

2 

4 








0 

0-1 

2 

4 







0,4 g CaHP0 4 

0 

1 0 

0-1 

1-2 

2 

3 

3 

4 




0 

0-1 

1-2 

3 

4 






0,2 g K 2 HP0 4 

0 

0-1 

1-2 

3 

4 







0 

0-1 

1 

1 2 

3-4 

4 





0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 S0 4 

II 0 

1 0 

0 

1 

2 

2 

2-3 

3 

3 



1 ! o 

0 

0 

1 

2 

2 

1 2 

2-3 2-3 


Digitized by Gck gle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 
















































Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


131 


zersetzung in Ackerboden (Mineralboden). 
nach: (Anzahl Tage) 


Ungeimpft“ 



9* 


Digitized by Google 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 




132 


H&rald R. Christensen, 


Tabelle 39 


Be- 

— 










zeich- 






Zellulosezersetzung 

nung 

der 

Zusatz zum Boden 







„Geimpft“ 

Boden- 











probe 


3 

6 

9 

12 

15 

18 

21 i 

24 

27 

3100 

0,5 g CaC0 3 + 0,2 g K 2 S0 4 + 0,4 g 

0 

- 

2 

4 







C'aHP0 4 

0 

— 

2 

4 







0,5 g CaCOj + 0,2 g K,HP0 4 + 0,4 g 

0 

0-1 

2 

3 

4 






CaHP0 4 + 0,05 g (NH 4 ) 2 S0 4 

0 

0-1 

2 

3 

4 





a 

Keiner 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 



0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

2-3 

3 

3-4 


0,5 g CaCOj 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 


0 

0 

0-1 

1-2 

1-2 

1-2 

2 

2 

2 


0,5 g CaC0 3 + 0,4 g C'aHP0 4 

0 

0-1 

2-3 

2-3 

3 

3 

3 

3 

3 


0 

0-1 

2-3 

3 

3-4 

3-4 

3-4 

3-4 

3-4 


0,5 g CaC0 3 + 0,2 g K,HP0 4 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

— 

1 

3 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

2 


0,5 g CaCO, + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

2 

4 


(NH 4 )jS0 4 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

2 

4 



0,4 g CaHP0 4 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

2 

3 

3 


0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

2 

3 

3 


0,2 g K 2 HP0 4 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 

2 

3 

4 


0 

0 

0 

0-1 

0-1 

1 

1 

3 

4 

b 

Keiner 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1-2 



0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 


0,5 g CaCOj 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 


0,5 g CaCOj + 0,4 g CaHP0 4 

0 

— 

— 

2 

4 






0 

— 

— 

2 

4 






0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 

0 

— 

— 

1 

4 






0 

— 

— 

1 

4 






0,5 g CaCOj + 0,02 g K 2 HP0 4 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1 


0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1 

1-2 


0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g 

0 

0 

— 

3 

4 






(NH 4 )jS0 4 

0 

0 

— 

3 

3-4 

4 





0,4 g CaHP0 4 

0 

0 

0 

0 

1 

3 

4 




0 

0 

0 

0-1 

1-2 

3-4 

4 




0,4 g C'aHP0 4 + 0,05 g KC1 

0 

0 

0 

0 

1 

2 

3 

3-4 

4 


0 

0 

0 

0-1 

1 

2-3 

3 

3-4 

4 


ties kohlensauren Kalkes in den einzelnen Boden 
in interessanter Weise bei. 

Eine Begiinstigung dor Zellulosezersetzung durch die Wirkung des 
kohlensauren Kalkes ist namentlich in drei verschiedenen Weiscn denkbar: 

1. indent tier Kalk direkt als Kalknahrung der zellulosezersetzenden 
Mikroben dient, 

2. indent er in dent Boden sauresattigend einwirkt, und 

3. indent er die schwerldslichen Bakteriennahrstoffe des Bodens in eine 
den Bakterien zugangliche Form umwandelt. 

Falls der EinfluB des kohlensauren Kalkes hauptsachlich eine Folge der 
unter 1 genannten Wirkung ist, wird eine Substanz, die keinen Kalk enthalt, 
ihn nicht ersetzen kdnnen. — "Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, wttrde bei 
Anwendung von K 2 HP0 4 allein in samtlichen Fallen 
eine ebenso kraltige Wirkung wie bei Anwendung 
von K 2 HP0 4 in Verbindung ntit CaC0 3 e r z i e 11, woraus her- 
vorgeht, daB die letztere Substanz keine Bedeutung als direkter Nahrstoff 
der zellulosezersetzenden Mikroben gehabt hat, nicht aber, daB sie in den be- 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenlieit etc. 


133 


(Fortsetzung). 


nach: (Anzahl Tage) 


30 

| 33 

| 36 

39 

1 42 

1 45 

3 

6 

Ll 

12 

15 

„Ungeimpft 

| 18121;24 

1 27 

| 30 

33 

L 3 <l 

1 39 

42 


1-2 

2 


|- 

2 


0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 


3 

4 



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4 





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0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

— 

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1-2 

1-2 

1-2 

1-2 
















2 

2 

2 

2 

2 
















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— 

4 



















— 

4 





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0 

0 

0 

0-1 

0-1 

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2 

4 






— 

4 





0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

2 

3 

4 







4 



















— 

4 



















2 






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0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1-2 





1-2 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

1-2 





0-1 




















1 


























0 

0-1 


1 

4 
















0 

0-1 

0-1 

0-1 

4 











treffenden Boden ohne Bedeutung als sauresattigende Substanz gewesen ist, 
indem die angewandte bedeutende Menge von K 2 HPO, ja auch ziemlich 
saurebindend einwirken wird. — Falls der kohlensaure Kalk kraft seiner basi- 
schen Eigenschaften von Bedeutung gewesen ist, wird die Zellulosezersetzung 
in denjenigen Kolben, wo CaC0 3 + CaHP0 4 dem Boden zugefiihrt wurden, 
schneller als dort, wo nur CaHP0 4 zugefiihrt wurde, verlaufen sein, indem die 
verwendete Menge des letzteren Salzes fUr eine maximale Entwicklung der 
Bakterien sowohl geniigend Kalk als Phosphorsaure enthalt. Wie man sehen 
wird, ist eine solche Basenwirkung beim Boden No. 10 stark hervortretend. 
Beim Zusatz von CaC0 3 + CaHP0 4 war die Zellulosezersetzung hier nach 
21 Tagen zum AbschluB gelangt, wahrcnd sie bei alleiniger Anwendung von 
CaHP0 4 nach 45 Tagen noch nicht mehr als halb vollendet war. — Bei den 
tibrigen Boden ist der Unterschied der Wirkung von CaC0 3 + CaHP0 4 und 
der von CaHP0 4 allein nur gering, und die sauresattigende Fahigkeit des 
kohlensauren Kalkes kann bei diesen Boden also keine grbBere Bedeutung 
gehabt haben. Nichtsdestoweniger hat CaC0 3 bei 2 der 5 Boden (No. 3 und 
No. 18) einen sehr begiinstigenden EinfluB auf die Zellulosezersetzung gehabt, 

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134 


Harald R. Christensen, 


wenn er allein verwendet wurde, und da ungefahr dieselbe Wirkung bei An- 
wendung von sowohl K 2 HP0 4 allein als von CaHP0 4 allein erreicht wurde, 
so ist die Schlubfolgerunggerechtfertigt, dab die Wirkung des Cal- 
c i u ra k ar b o n a t e s in diesenBoden h a u p t s a c h 1 i c h da- 
rauf z u r fi c k z u f U h r e n ist, dab dieses Salz einen Teil 
der s c h w e r 1 o s 1 i c h e n Phosphorsaureverbindungen 
des Bodens in eine den Bakterien zugangliche Form 
umwandeln konnte. Bei den beiden stark phosphorsaurebedfirftigen 
Bo den a und b hat der kohlensaure Kalk in dieser Beziehung keine Wirkung 
ausiiben konnen. 

Die Zufuhr von Kali hat in keinemder vorlie- 
genden Ffille einen sicher n a c h w e i s b a r e n begfin- 
stigenden Einflub auf die Zellulosezersetzung ge- 
habt, indem man sehen wird, dab CaC0 3 + KjHP 0 4 durchgangig die gleiche 
Wirkung wie CaC0 3 + CaHP0 4 ausgeiibt hat. Bei einem einzelnen Boden 
(a) ist der letztere Zusatz sogar von bedeutend besserer Wirkung als der erstere, 
was wahrscheinlich so zu erklarcn ist, dab das alkalisch reagierende K 2 HP0 4 
in diesem Boden die Bildung giftiger Verbindungen veranlabt hat, welche 
auf die Entwicklung und Wirksamkeit der zellulosezersetzenden Mikroben 
einen hemmenden Einflub ausgeiibt haben. Wie es schien, fand eine teilweise 
Auflosung der Humusstoffe dieses Bodens statt, indem die Papierstreifen eine 
dunkelbraune Farbe annahmen und die Struktur des Bodens fest und zahe 
wurde (infolge der Fahigkeit der gelosten Humusstoffe, die Sandkornchen zu- 
sammenzukleben). In den Kolben ohne K 2 HP0 4 war der Boden locker und 
sprode. Dieser Boden scheint iiberhaupt zur Bildung schadlicher Verbindungen 
stark zu disponieren, indem man auch bei Anwendung von CaC0 3 + CaHP0 4 
deutliche Hemmungswirkungen wahmehmen konnte. Nur bei diesem Boden 
hat die Zufuhr von Ammoniumsulfat einen deutlich begiinstigenden Einflub 
auf die Zellulosezersetzung ausgeiibt, wahrend bei den samtlichen iibrigen 
Boden dieses Salz entweder wirkungslos oder von deutlich hemmender Wirkung 
war. — 

Die Ubereinstimmung der Resultate der Parallelbestimmungen bei dieser 
Untersuchung kann durchgangig als eine gute bezeichnet werden; wo dieselbe 
weniger befriedigend war, ist die Ursache zweifelsohne besonders in dem Ein- 
greifen der obenerwahnten hemmenden Faktoren zu suchen. Die storenden 
Wirkungen derselben sind jedoch verhaJtnismabig so wenig bedeutend gewesen, 
dab es mit Recht behauptet werden kann, dab die Bedingungen 
der Zellulosezersetzung sowohl bei denHumusboden 
als bei den Mineralboden jetzt im groben und gan- 
zen klargelegt sein dUrften. 

V. Untersuchungen fiber die nitrifizierende Fahigkeit des Bodens. 

Bei den bisher unter Verwendung von Nahrfliissigkeiten angestellten 
Untersuchungen fiber die Nitrifikationskraft des Bodens wurden gewohnlich 
die von Winogradsky und 0 m e 1 i a n s k i zur Kultivierung der 
Nitrit- und Nitratbakterien in Vorschlag gebrachten Nahrfliissigkeiten angc- 
wandt, bei deren Zusammensetzung man die bestmoglichen Bedingungen fiir 
die Entwicklung dieser Bakterien verschaffen wollte 1 ) (des naheren siehe 

') Die mit dem Boden eingefiihrten Humussubstanzen iiben jedoch zufolge der 
von Miintz und L a i n 6 (190(3 a und 1906 b), sowie von Nikleweki 1910 vor- 
genommenen Untersuchungen auf die Nitrifikation in diesen Loeungen einen stark be- 
giinstigenden EinfluB. Da aber iiberall in den Boden eine geniigende Menge von Humus- 


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Studien liber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc. 


135 


Winogradsky, 1904, p. 176), und man darf unter diesen Umstanden 
gewohnlich erwarten konnen, daB ausschlieBlich der mikrobiologische Zustand 
des eingeimpften Bodens den Verlauf des Nitrifikationsprozesses bestimmen 
wird. 

Unter Anwendung dieses Prinzipes hat der Verfasser eine groBe Anzahl 
Untersuchungen iiber die nitritbildende Fahigkeit verschiedener Boden vor- 
genommen. Betreffs dieser Untersuchungen wird hier nur eine vorlaufige 
Mitteilung gegeben 1 ); dieselben umfassen sowohl gewohnliche gebaute Acker¬ 
boden als auch rohe Torfboden. 

Bei den ersteren wurde eine Nahrfliissigkeit folgender Zusammensetzung an- 
gewandt: 


1 Liter Leitungswasser, 
3 g (NH^O* 

2 g K,HP0 4 . 


Die Fliissigkeit wurde in groBe flache Kolben (sogenannte Tuberkulinkolben — 
mit einem Rauminhalt von je ca. y 2 Liter) mit je 40 ccm verteilt. Fiir jeden Kolben 
wurde 1 g kohlensaurer Kalk abgewogen, worauf sie 20 Minuten auf 100° erhitzt wurden. 
Bei Uberfiihrung der Erde in die Kolben wurde die auf p. 80 beschriebene Schlamm- 
methode angewandt, und nachdem jeder Kolben mit 10 ccm Erdeaufschlammung ge- 
impft worden war, wurden die Kolben in den Thermostaten bei 25° C hineingestellt. 

Die bei Untersuchung der nitritbildenden Fahigkeit der Torfboden angewandte 
Nahrfliissigkeit enthielt nur ein wenig iiber die Halfte des (NHJ^SC^ der obenerwahnten 
Fliissigkeit, war aber sonst von der gleichen Zusammensetzung. Auf jeden Kolben kamen 
50 ccm Fliissigkeit und 9 g des friscken feuchten Torfes zur Verwendung. 

An jedem zweiten Tag wurde qualitative Untersuchung des Nitrit- und Ammo- 
niakvorkommens, mittels Diphenylamin-Schwefelsaure 2 ) bzw. des NeBlerschen 
Reagenzes, vorgenommen (des naheren siehe Harald R. Christensen 1913, 
p. 418). 

Die nitritbildendeFahigkeit der gebautenAcker- 
boden. Die bei dieser Untersuchung angewandten Ackerboden waren von 
auBerordentlich verschiedenartiger Beschaffenheit, indem sowohl leichte als 
schwere, stark „ausgemergelte“ wie auch sehr „diingungskraftige“, saure wie 
neutrale oder alkalische Boden auf ihr Verhalten der genannten Fliissig- 
keit gegenuber unteisucht worden sind. Als Hauptresultat dieser Untersuchung 
geht hervor, daB die Fahigkeit der Ackerboden, unter diesen Umstanden die 
Oxydierung des Ammoniaks in Nitrit zu veranlassen, eine auBerst wenig diffe- 
rierende ist. In samtlichen Fallen wurde schon nach wenigen (2—4) Tagen 
eine kraftige Nitritbildung eingeleitet, und die Oxydierung des Ammoniaks 
war gewohnlich binnen einem Monate voriiber. Samtliche gebaute 
Ackerboden scheinen demnach die fUr eine maxi¬ 
male N i t r i f i k a t i o n notwendige Menge von Nitrifi- 
kationsmikroben zu enthalten, und es wird also bei diesen 
Boden nicht gelingen konnen, durch dieses Verfahren Ausdriicke fiir die 
Verschiedenheiten des Bodenzustandes zu erbringen. 

Bei den Torfboden findet man, wie friiher gezeigt (Harald R. 
Christensen 1913), sehr hervortretende und charakteristische Unter- 
schiede beziiglich der Fahigkeit. Nitritbildung in der angewandten Nahr- 

stoffen wahrscheinlich vorhanden ist, um eine maximale Entwicklung der Nitrifikations- 
bakterien zu gestatten, kann hier wahrscheinlich von diesem Umstand abgesehen 
werden. 

1 ) Eine nahere Darstellung dieser speziellen Untersuchungen wird spater er- 
scheinen. 

2 ) Unter den bei diesen Versuchen gegebenen Verhiiltnissen ist die Blaufarbung 
durch Diphenylamin-Schwefelsaure hauptsachlich als eine Reaktion auf Nitriten anzu- 
sehen, indem die Nitratbildimg in fliissigen Kulturen erst dann eingeleitet wird, wenn 
das Amraoniak ganz oder fast ganz verschwunden ist, also eben zu dem Zeitpunkte, 
wo die V'ersuche zum AbschluB kommen. 


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136 


Harald R. Christensen, 


losung zu veranlassen, indem es sich herausstellte, dafi roher Niederungs- 
moortorf eine ziemlich kraftige, roher Hochmoortorf dagegen gewohnlich 
keine nitritbildende Fahigkeit besitzt. 

Eingangs dieses Abschnittes wurde angedeutet, dafi eventuelle Unter- 
schiede in der Fahigkeit der einzelnen Boden, in der erwahnten Nahrlosung 
Nitritbildung zu veranlassen, mutmafilich auf einen verschiedenartigen 
mikrobiologischen Zustand zuruckzufiihren seien. — Wenn es sich aber urn 
ein Material wie der rohe Hochmoortorf handelt, diirfte die Moglichkeit nicht 
ausgeschlossen sein, dafi ein Fehlen der nitritbildenden Fahigkeit auch auf das 
Zugegensein von Hemmungs- oder Giftstoffen zuruckzufiihren sei, welche 
die Entwicklung der Nitrifikationsbakterien hindern. 

Diese Frage lafit sich indessen in leichter und bequemer Weise beleuchten, 
indem man — wie es frtther bei den angestellten Umsetzungsversuchen getan 
wurde — das Verhalten der „geimpften“ mit dem der „nicht geimpften" 
Kulturen vergleicht, und in Tabelle 40 wird man Mitteilungen betreffend das 
Verhalten einer Reihe verschiedener Hochmoorboden gegenuber Impfung 
mit Nitrifikationsbakterien finden 1 ). Mit grofier Sicherheit und Klarheit geht 
es aus dieser einfachen Untersuchung hervor, dafi das Fehlen der nitritbilden¬ 
den Fahigkeit beim Hochmoortorf unter den gegebenen Umstanden aus- 


^Tabelle 40. 

Nitritbildung in „ungeimpften“ und „g e i m p f t e n“ Kulturen*). 

(Hochmoortorf.) 










„Ungeimpft“ 








Der verwendete Torfboden 

Reaktion mit 

Diphenylamin-Schwefelsaure 



Reaktion mit 
NeBlers Reagens 





nach: (Anzahl Tage) 




nach: (Anzahl Tage) 




2 

4 

6 

8 

10 

12 ] 

14 

16 j 

18 

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4 

6 

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10 

12 

14 

16 

18 

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0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

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0 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

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0 

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0 

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2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

^ > jvnuae- 

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0 

0 

0 

0 

0 

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0 

0 

0 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

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0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

Hochmoortorf aus „St. Vild- 



















mose“ . 

o 

0 

0 

0 

0 

o 

0 

o 

0 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 











99 

Geimpft“ 








Der verwendete Torfboden 

Reaktion mit 

Diphenylamin-Schwefelsaure 



Reaktion mit 
NeBlers Reagens 






nach 

: (Anzahl Tage) 



nach: (Anzahl Tage) 




2 

4 

6 

8 

10 

12 

14 

16 

18 

2 

4 

6 

8 . 

10 

12 

14 

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Hochmoortorf a ) 


0 

0 

0 

0 

0 

1 

2 

2 


2 

2 

2 

2 

2 

2 

2 

0 


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0 

0 

0 

0 

2 

2 

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2 

2 

2 

2 

2 

2 

1 

0 

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Knude- 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

2 


1 2 

2 

2 

2 

2 

2 

1 

0 


„ d J 

moor 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

2 

0 

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2 

2 

2 

2 

2 

2 

1 

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Hochmoortorf aus 

„St. Vild- 









l' 









mose“ .... 


0 

0 

0 | 

i 1 

2 

2 

2 

2 

il 


- 

- 



1 

0 



*) Als Impfmaterial wurde eine stark nitrifizierte Ammoniaknahrfliissigkeit ver- 
wendet. Die Impfung wurde mittels eines gebogenen Platindrahtes vorgenommen, 
welche einige Male aus der Impffliissigkeit in die mit Nitrifikationsbakterien zu ver- 
sehenden Kolben ubergefiihrt wurde. 

2 ) Die Starke der Reaktion ist durch folgende Zeichen angegeben: 

0 = keine Reaktion 

1 = schwaelie „ 

2 = starke „ 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


137 


schlieblich auf die Abwesenheit der nitritbildenden Bakterien zurttckzuffihren 
ist *). Sobald die letzteren eingefiihrt werden, verlauft die Oxydierung des 
Ammoniaks *sehr Abgeschlo6sene 
schnell, und es smd Nitritbildung. 
keine Andeutungen 
bemerkbar, dab der 
Torf Hemmungswir- 
kungen irgend- 
welcher Art ausge- 
iibt hatte. 

Bei Anwendung 
des Impfprinzipes ge- 
lang es also auch in 
diesem Falle die Ur- 
sache eines eigentfim- 
lichen Verlaufes des 



Angehende 

Nitritbildung. 


Keine 

Nitritbildung. 0 Z •* 6 0 10 12 14 16 10 20 22 24 26 20 20 
Anzahl Tage. 

Fig. 21 . Verlauf der Nitritbildung in Hochmoortorf (aus 
St. Vildmose) mit und ohne Zufuhr von Nitritbakterien. 

„Ungeimpft“. 


-„Geimpft“. 

Stoffumsatzes im Erdboden aufzuklaren. 


VI. tlbersicht fiber die Hauptresultate der Untersuchungen. 

Schlufibemerkungen. 

Bei den vielen bisher angestellten Untersuchungen fiber die s t o f f - 
umsetzende Ffihigkeit des Bodens nach dem zuerst von 
T h. R e m y angewiesenen Prinzip hat man sich meistens auf die Bestim- 
mung des Umfanges dieser F&higkeit beschrankt, wahrend niemals systema- 
tische Versuche ausgeffihrt wurden, um eine Aufklarung des Zusammenhanges 
zwischen bestimmten Bodeneigenschaften von chemischer, physikalischer 
oder biologischer Natur und andererseits den in den einzelnen Fallen konsta- 
tierten Verschiedenheiten des Stoffumsatzes zu erhalten. 

Den mikrobiologischen Zustand des Bodens, wo- 
runter hier die qualitative und quantitative Zusammensetzung seiner Mikro- 
flora und Mikrofauna zu verstehen ist, wird man in der Regel als einen G e - 
samtausdruck seines augenblicklichen chemischen 
und physikalischen Zustandes auffassen konnen. — In den 
auf dem R e m y schen Prinzip fubenden Methoden hat man kein Mittel zur 
genauen Bestimmung des Einflusses, welchen jeder einzelne Faktor auf den 
Stoffumsatz ausfibt, und aus diesem Grunde werden die gewonnenen Resultate 
sich nicht in wfinschenswertem Grade generalisieren lassen. 

Wenn man durch Stoffumsetzungsversuche reine Ausdrficke ffir den 
mikrobiologischen Zustand des Bodens zu erzielen sucht — was zweifelsohne 
den Hauptzweck samtlicher nach diesem Prinzip ausgclfihrten Untersuchungen 
gebildet hat, so ware es von vome herein als notwendig anzusehen, dab in dem 
Substrat, wo diese Umsetzung vor sich gehen soil, samtliche ffir eine maximale 
Umsetzung notige Faktoren vorhanden sind, damit Unterschiede bezfiglich 
des chemischen oder physikalischen Zustandes der untersuc-hten Boden bei 
der Umsetzung nicht mit eingreifen konnen. Diese Anforderung wird bei 

') Von bedeutendem Interesse in dieser Beziehung sind die von P. E. Muller 
und F r. Weis (1906) vorgenommenen Untersuchungen iiber die Nitrifikation in 
Buchenrohhumus, welche gezeigt haben, daU eine Zufuhr von Nitrifikations- 
bakterien (Impferde) die Salpeterbildung in diesem Material stark begiinstigte, sobald 
die chemischen Bedingungen (im vorliegenden Falle CaCO ? ) dieses Prozesses geschaffen 
waren. Die betreffende Humusform hat sich also gegeniiber Bakterienzufuhr in ahn- 
bcher Weise wie die bei dieser Untersuchung angewandten Proben von Hochmoortorf 
verbalten. 


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138 


Harald R. Christensen, 


unseren jetzigen Kenntnissen von den Lebensanspriichen der bei den ein- 
zelnen Stoffumsetzungen mitwirkenden Mikroben oft schwer zu erfiillen sein, 
und wird in der Regel n i c h t durch die von R e m y u. a. vorgeschlagenen 
Substrate erfiillt. 

Durch das vom Verf. (bei einer im Jahre 1905 vorgenommenen Unter- 
suchung iiber das Vorkommen des Azotobacter chroococcum) 
eingefiihrte Impfungsprinzip, nach welchem zum Vergleich mit den gewohn- 
lichen mit Erde geimpften elektiven Nahrlosungen andere Losungen benutzt 
werden, welche auBcr mit Erde auch mit einer sehr reichlichen Menge der- 
jenigen Mikroben, die in dem betreffenden Substrate die Stoffumsetzung 
hervorrufen, geimpft werden, besitzt man, indemin denletzteren 
Kulturen eventuelle Unterschiede beziiglich des 
mikrobio1ogischen Zustandes der einzelnen Boden 
augeglichen werden, ein Mittel zur Aufklarung dariiber, ob die 
Ursachen des verschiedenen Verhaltens der Boden auf eine verschiedene 
Zusammensetzung der Mikroflora oder auf eine ver¬ 
schiedene chemische Zusammensetzung zuriickzufiihren 
sind. Durch Variieren der Verhaltnisse in den „geimpften“ Kulturen ist ferner 
die Moglichkeit geboten, die Art der chemischen Faktoren zu be- 
stimmen, welche unter den gegebenen Verhaltnissen fur den Grad der Stoff¬ 
umsetzung maBgebend gewesen sind. — Unter diesem Gesichtswinkel geschen 
wird der Wert der Resultate der mikrobiologischen Bodenuntersuchung stark 
erhoht. — Als Impfmaterial wurde in samtlichen Fallen Rohkulturen benutzt. 
Die Verwendung von Reinkulturen, welche rationeller erscheinen konnte, 
wiirde nur dann zweckentsprcchend sein, wenn die Untersuchungen mit sterilen 
Boden durchgefiihrt wiirden (des naheren siehe p. 42); da aber durch Sterili¬ 
sation des Bodens sowohl die chemische als die physikalische Beschaffenheit 
desselben wesentliche Veranderungen erleiden konnen, so muB von einer 
solchen Behandlung bei Untersuchungen mit dem hier angcstrebten Zweck 
selbstverstandlich abgesehen werden. 

Aus den obigen Untersuchungen iiber das Vorkommen Azotobacters 
ist es mit groBer Deutlichkeit und Sicherheit hervorgegangen, dafi eine Azo¬ 
tobacter- Entwicklung in der B e i j e r i n c k schen Mannit-Nahrfliissig- 
keit (destilliertem Wasser + Mannit + K 2 HP0 4 ) durch das Zugegensein 
basischer Substanzen in dem angewandten Boden bedingt war. Bei Anwendung 
basenfreier Boden wurde niemals eine Azotobacter - Vegetation, 
weder in den „nicht geimpften“ noch in den mit Azotobacter - Roh- 
kultur geimpften Fltissigkeiten, wahrgenommen, wogegen beim Zusatz von 
kohlensaurem Kalk oder kohlensaurer Magnesia in samtlichen Fallen eine 
kraftigc Azotobacter - Entwicklung in den geimpften Kulturen hervor- 
gerufen wurde. Durch diese und andere Untersuchungen wurde gezeigt, daB 
dieErscheinung einerAzotobacter-Vegetation in der 
„geimpften“ kalkfreien Mannitlosung als eine Re- 
aktion auf das Vorhandensein basischer Substanzen 
in dem betreffenden Boden anzusehen war. 

Da es sich von vorne herein vermuten lieB, daB das Kalkbediirfnis 
des Bodens (was die Definition des Begriffes Bediirfnis anbelangt, sei 
auf p. 4 verwiesen) als ein „Bediirfnis an basischen Substanzen aufgefaBt 
werden konnte, erschien die Hoffnung gerechtfertigt, daB das durch diese 
Untersuchungen geschaffene Verfahren zur biologischen Bestim- 
m ung der B a s i z i t a t des Bodens gute Aufklarung iiber das „Bediirf- 
nis“ des Bodens an Kalk liefern konnen wiirde, und wie es aus den vom Verf. 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeachaffenheit etc. 


139 


0. H. Larsen gemeinschaftlich vorgenommenen Untersuchungen Uber das 
KalkbedUrfnis des Bodens hervorgeht, wurde auch in fast samtlichen Fallen 
eine sehr genaue Ubereinstimmung der bei den Feldversuchen und der bei 
der „Azotobacter-Probe gewonnen Resultate erzielt. Diese Probe 
wird jetzt in groBem Umfange bei Bestimmung des „KaIkbediirfnisses“ 
danischer Boden angewandt. 

Die Bedeutung, welche somit diese erste mikrobiologische 
Bestimmung einer bestimmten B o d e n e i g e n s c h a f t 
jetzt erhalten hat, war eine Aufforderung zur Vornahme eines von den ange- 
fiihrten Prinzipien ausgehenden tiefergreifenden Studiums derjenigen Fak- 
toren, welche das Bakterienleben und die Stoffumsetzung im Erdboden be- 
stirnmen, und die Resultate dieses Studiums sind in der vorliegenden Abhand- 
lung dargelegt. 

Untersuchungen Uber das Vorkommen und die Verbreitung Azotobacters 

im Erdboden. 

FUr diese Untersuchungen, welche die Fortsetzung der vom Verf. friiher 
angestellten orientierenden Untersuchungen uber das Vorkommen Azoto¬ 
bacters bilden, war in den vielen — verschiedenen Feldversuchen entstam- 
menden Bodenproben, welche zur oben erwahnten Untersuchung auf „Kalk- 
bedurfnis“ eingesandt wurden, ein vorzugliches Material vorhanden. 

Die Boden wurden auf ihr Verhalten sowohl einer kalkfreien (Mannit 
+ KjHPOJ als einer kalkhaltigen Mannitlosung (Mannit + K 2 HP0 4 -f- 
CaC0 3 ) gegenuber geprUft. Das Resultat diescr Untersuchung war, daB 
Azotobacter bei weitem nicht so allgemein vor- 
k o m m t, wie dies von der Mehrzahl der Forscher angegeben wird, welche 
sich mit Untersuchungen diese Bakterie betreffend befaBt haben, und es hat 
sich herausgestellt, daB dieselbe noch sparlicher auftritt, als nach den Unter¬ 
suchungen mit der „geimpften“ kalkfreien Mannitlosung (der Azoto- 
bacterprobe)zu erwarten war. Wahrend namlich in dieser Losung nur 
bei 37 Proz. der untersuchten Boden keine Azotobacter -Entwicklung 
wahrgenommen wurde, ist eine solche in der „nicht geimpften“ kalkfreien, 
bzw. kalkhaltigen Losung (welche letztere samtliche fur eine kraftige Ent¬ 
wicklung der Bakterie notwendige Substanzen enthalt) in 64 bzw. 53 Proz der 
Falle ausgeblieben (Tab. 1 p. 6). Azotobacter kommt also bei 
weitem nicht in alien solchen Boden vor, welche 
eine fur seine Entwicklung hinlangliche Menge 
basischer Substanzen enthalten, und eine sichere 
Entscheidung Uber die Basizitat des Bodens und da- 
durch uber sein „KalkbedUrfnis“ (s. Tabellen7 und 8) kann daher, bei An wen- 
dung der kalkfreien Mannitlosung, nur durch Impfung derselben 
mit Azotobacter stattfinden. Nicht nur der chemische Zustand 
(im vorliegenden Falle die Basizitat) des Bodens, sondern auch sein mikro- 
biologischer Zustand (Zugegensein oder Nichtzugegensein des Azoto¬ 
bacters) ist also dafur maBgebend, ob in den „ni< ht geimpften“ Mannit- 
losungen eine Azotobacter -Vegetation erscheinen wird. Bei Zusammen- 
stellung der Resultate der Untersuckungen mittels „geiinpfter“ und „nieht 
geimpfter“ Kulturen (Tabelle 41) wird es in jedein einzelnen Falle festgestellt 
werden kdnnen, ob die Ursache des Nichtzugegenseins des 
Azotobacters in erster Linie in dem chemischen oder 
in demmikrobiologischen Zustand des Bodens ge- 
sucht werden mu B. 


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140 


Harald R. Christensen, 


Mit groBer Sicherheit geht es aus den Untersuchungen hervor, daB das 
Vorkommen und die Verbreitung Azotobacters im 
Erdboden durch die Reaktion und Basizitat des 
Bodens bedingt sind. Eine Zusammenstellung der Azoto- 
b a c t e r - Entwicklung und der Bodenreaktion ist in Tabellc 3, p. 8, 
vorgenommen. Man bemerkt hier das interessante Verhaltnis, daB in der 
kalkfreien, „nicht geimpften“ Mannitlosung nie- 
raals eine Azotobacter - Ent w i ck1ung st attgefunden 
hat, wenn die in die Fliissigkeit eingeftihrte Erde 
nicht alkalisch war. Da nun viele nicht alkalische Boden eine 
kraftige Azotobacter - Entwicklung in der mit Azotobacter- 
Rohkultur geimpften, kalkfreien Mannitlosung veranlassen, kann das an- 
geflihrte Resultat als ein Ausdruck dafiir betrachtet werden, daB ein g e - 
wisser UberschuB an basischen Substanzen vorhan- 
den sein muB, wenn Azotobacter in der Konkurrenz 
mit der sonstigen Mikroflora des Bodens zur Gel- 
tungkommen soil. DemgemaB zeigen auch die Resultate der Unter¬ 
suchungen mit der kalkhaltigen Mannitlosung (welche samtliche fur die 
Azotobacter - Entwicklung notwendige Substanzen enthalt), daB d i e s e 
Bakterie so gut wie ni&in sauren Boden, selten in 
neutralen, dagegen so gut wie immer in alka- 
lischen Boden vorkommt. In den Boden, welche eine Azoto¬ 
bacter- Entwicklung nur in der kalkhaltigen, nicht aber in der kalkfreien 
Mannitlosung veranlassen, kommt Azotobacter wahrscheinlich nur 
z u f a 11 i g vor (s. p. 13). 

Eine Reihe experimenteller Untersuchungen haben femer dargetan 
(die Tabellen 9—13), daB Azotobacter in basenfreien oder 
sehr basenarmen Boden tatsachlich zugrunde geht, 
wogegen er in Boden, welche kohlensauren Kalk in reichlicher Menge enthalten, 
seine Lebenskraft in ziemlich unbegrenzter Zeit bewahren zu konnen scheint. 
Die Zerstorung Azotobacters im Erdboden wird nur ausnahms- 
weise auf die Gegenwart bakterizider Substanzen 
zuriickzufUhren sein, ist aber in der Regel aus- 
schlieBlich infolge desNichtzugegenseins ge wisser, 
seiner Lebe n s tatigkeit notwendigen Substanzen 
eingetreten. Aus den Tabellen 10 und 11 geht hervor, daB b e s o n - 
ders die basischen Kalk- und Magnesiaverbindun- 
gen fur die Bewahrung Azotobacters von Bedeu- 
tung sind, und da nun gerade das Vorhanden- oder Nichtvorhandensein 
dieser Verbindungen ganz iiberwiegend fur die Reaktion der danischen Acker- 
boden maBgebend ist, haben wir eine befriedigende Erklarung des obenerwahn- 
ten Zusammenhanges zwischen dem Vorkommen von Azotobacter 
und der Reaktion des Bodens erhalten, so wie auch die groBc Bedeutung 
dieser Bakterie als Reagens bei der Bestimmung der Basizitat des Bodens und 
somit dessen „Kalkbediirfnisses“ dadurch verstandlich wird. 

In einem besonderen Abschnitte (Kapitel C, p. 34) wurde die Wichtigkeit 
der biologischen Basizitatsbestimmung (der Azotobacter -Probe) bei 
Untersuchungen iiber das „Kalkbedurfnis“ des Bodens naher erortert. Wenn 
diese Bestimmung unter sozusagen alien Verhfilt- 
n i s s e n (bei verschicdenen Bodenarten, verschiedenen Kulturpflanzen usw.) 
verhaltnis maBig sichere und zuverlassige AufklS- 
rungen betreffs des „K a 1 k b e d ii r f n i s s e s“ des Bo- 

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Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


141 


dens gegeben hat, so ist dieses nach Anschauung des Verfassers 
darauf zuriickzufiihren, dab dieses „Bediirfnis“ nicht in erster Linie durch den 
absoluten Gehalt des Bodens an einem bestimmten Pflanzennahrstoff in einer 
den Pflanzen zuganglichen Form bedingt ist — was gewohnlich der Fall sein 
wird, wenn z. B. „Stickstoff-Phosphorsaure oder Kalibediirfnis“ in Frage 
kommen —, sondern alsein Ausdruck fiir einen ganz beson- 
deren B o d e n z u s t a n d , namlich das Vorhanden- oder 
Nichtvorhandenseins basischer Substanzen, anzu- 
sehen ist, welcher Zustand bekanntlich besonders kraftig in der Stoffumsetzung 
und nicht zum wenigsten in der Stickstoffumsetznng zum Ausdruck kommt, 
und also unter alien Verhaltnissen auf die Ptlanzen- 
produktion zuriickwirken kann. — Sowohl die theoretische als 
die praktische Grundlage der friiher vom Verfasser in Vorschlag gebrachten 
mikrobiologischen Bestimmung des Kalkbediirfnisses des Bodens konnen also 
den vorliegenden Untersuchungsresultaten zufolge als befriedigend bezeichnet 
werden. 

Betreffs der Untersuchungen iiber das Verhalten der Azotobacter- 
H a u t der elektrischen Ladung des umgebenden Substrates gegeniiber sei 
auf p. 26 der Abhandlung hingewiesen. 

Biologische Bestimmung der „Alkalikarbonate“ im Erdboden. 

Es war in einer friiheren Abhandlung dargetan worden, dab diejenigen 
Boden, welche bei der biologischen Basizitatsbestimmung keine Azoto- 
b a c t e r - Entwicklung veranlassen, sich gegeniiber dem Zusatz von schwe- 
felsaurem Kalkzu der Mannitlosung sehr verschieden verhalten, in- 
dem in einigen Fallen eine krSftige, in anderen Fallen keine oder nur eine 
schwache Azotobacter- Entwicklung hervorgerufen wird. Bei der- 
selben Gelegenheit wurde die Vermutung ausgesprochen, dab eine positive 
Wirkung dieses Kalksalzes auf die Azotobacter - Entwicklung durch 
die Gegenwart von Alkalikarbonaten im Erdboden bedingt ist. Falls diese 
Vermutung zutreffend ist, war es zu erwarten, dab man, indem man in der 
erwahnten Weise das Verhalten des Bodens Gips gegeniiber einer Priifung 
unterzog, ein Mittcl gefunden hatte zur Trennung der groben (und in der 
Regel „kalkbediirftigen“) Bodengruppe, welche bei der gewohnlichen biolo¬ 
gischen Basizitatsbestimmung keine Azotobacter - Entwicklung ver- 
anlabt, in mehr oder weniger basenarme und „b a s e n - 
bediirftige“ Boden, und die vorgenommene Zusammenstellung 
(Tab. 16 und 17, p. 47) der Resultate dieser Untersuchung mit den Resultaten 
der Reaktionsbestimmungen und der durch Feldversuche ausgefiihrten Be- 
stimmungen des „ Kalkbediirfnisses" des Bodens hat denn auch gezeigt, dab 
diese Erwartung in hohem Grade berechtigt war. — Die biologische Bestim¬ 
mung des Gehaltes des Bodens an Alkalikarbonaten hat daher bei der Boden- 
untersuchung ein nicht geringes Interesse und wird wahrseheinlich u. a. auf- 
klaren konnen, auf welche Boden man eine gute Wirkung von Gipszufuhr 
erwarten darf. 

Biologische Bestimmung des Bodens an leichtloslicher Phosphorsaure. 

Ebenso wie man durch Priifung des Verhaltens des Bodens gegeniiber 
der kalkfreien Mannitlosung dessen Basizitsit zum Ausdruck bringen 
kann, so kann man — durch Priifung seines Verhaltens gegeniiber einer 
phosphorsaurefreien Mannitlosung — fiir seinen Gehalt an 
leichtloslicher Phosphorsaure Ausdriieke erhalten. — Es 

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142 


Harald R. Christensen, 


sind aber nur sehr wenige Boden, die in einer ganz phosphorsaurefreienLosung 
Azotobacter -Entwicklung veranlassen konnen, und die Prttfung ist 
daher in diescr Form fur die Bestimmung des „Phosphorsaurebedurfnisses“ 
des Bodens wahrscheinlich zu streng und kann jedenfalls die Grade desselben 
nicht geniigend zum Ausdruck bringen. — Um aueh fiir kleinere Unterschiede 
in dem Phosphorsauregehalt des Bodens Ausdriicke zu erhalten, wurden ferner 
Bodenproben in eine Reihe von Kolben (gewohnlich 10 bis 11) mit Mannit- 
losungen, welehe eine verschiedene Menge K 2 HP0 4 (von 0,0005 bis 0,005 mg) 
enthielten, eingefiihrt, und es wurde beobachet, bei welch em Phosphorsaure¬ 
gehalt die Azotobacter - Entwicklung eingeleitet wird, und bei welchem 
dieselbe ihr Maximum erreicht. — Bei Untersuehungen nach diesein Verfahren 
hat es sich herausgestellt, daB dieeinzclnen Boden in bezug auf 
den fiir die Entwicklung einer kraftigen Azoto- 
b a c t e r - V e g e t a t i o n e r f o r d e r 1 i c h e n Phosphorsaure- 
zuschuB sich sehr verschieden verhalten. Aus ver- 
schiedenen Ursachen, welehe auf p. 52 naher erortert sind, kann die biolo- 
gische Phosphorsaurebestimmung wahrscheinlich auch nicht in dicser Form 
das Phosphorsaurebediirfnis der einzelnen Boden geniigend aufklaren. — Das 
Auftreten einer kraftigen Azotobacter-Vegetation in 
der ganz phosphorsaurefreien Mannitlosung darf jedoch wahrscheinlich unter 
alien Verhaltnissen als ein sicherer Ausdruck dafiir angesehen werden, dab der 
Boden nicht „phosphorsaurebediirftig“ ist. 

Untersuehungen fiber die mannitvergarende Fahigkeit des Bodens in ihrem 
Verhiiltnis zur Bodenbeschaffenhcit. 

Bei friiheren Untersuehungen ist es nachgewiesen worden, daB gewisse 
Boden so wenig Kalk enthalten, daB sie in der bei der biologischen Bestim¬ 
mung des „Kalkbediirfnisses“ angewandten kalkfreien und mit Azoto¬ 
bacter- Kohkultur geimpften Mannitlosung eine Mannitvergarung nicht 
hervorrufen konnten, und es war daher zu erwarten, daB man durch Beobach- 
tung der Starke der Mannitvergarung eine weitere Gradation des Kalkgehaltes 
und somit auch des Kalkbediirfnisses derjenigen Boden vornehmen kijnnte, 
welehe in der genannten Fliissigkeit keine Azotobacter -Entwicklung 
zu veranlassen vermochten. — Zur Beleuehtung dieser Frage wurden in Ver- 
bindung mit den wiederholt erwahnten „Kalkbediirfnis“-Untersuchungen 
auch Beobachtungen iiber die Mannitvergarung angestellt, und die Resultate 
dieser Beobachtungen zeigen mit Sicherlieit, daB die nicht mannit¬ 
vergarenden Boden besonders „kalkbediirftig“ sind, 
und daB sie liiermit ubereinstimmend durchgangig auch bedeutend kalk- 
armer als die mannitvergarenden sind (Tab. 18, p. 55). Das Vorhanden- 
sein basischer Substanzen ist jedoch keine Bedingung der Mannitvergarung, 
da diese selbst bei Anwendung ausgesprochen saurer Boden sehr kraftig sein 
kann; die vorgenommenen Untersuehungen deuten aber darauf hin, daB der 
Grad der Mannitvergarung unter den bei der biologischen Be¬ 
stimmung des Kalkbediirfnisses gegebenen Verhaltnissen iiberwiegend als 
eine Reaktion auf den G eh alt des Bodens an dem Bak- 
teriennahrstoffe Kalk anzusehen ist, welches Resultat auch 
durch eine Reihe experimenteller Untersuehungen (Tab. 20, p. 58) bestiitigt 
wurden ist. 

Die mannitvergarenden Mikroben sind in so gut 
w i c alien g c b a u t e n Acker boden zu H a use, obwohl in 
sehr verschied(*ner Menge. Hire Zalil scheint hauptsachlich durch den Gehalt 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


143 


des Bodens an Calcium in einer den Mikroben zuganglichen Form bestimmt 
zu sein. 


Untersuchungen iiber die peptonzersetzende Fahigkeit des Bodens in ihrem 

Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit. 


Eine Peptonlosung, welche der zufalligen Infektion ausgesetzt ist, wird 
nach einiger Zeit in Faulnis iibergehen. Da man also im Pepton eine Substanz 
besitzt, die selbst alle fiir ihre Zersetzung notigen Bakteriennahrstoffe enthalt, 
war es notwendig, bevor man den EinfluB der Bodenbeschaf- 
f e n h e i t auf die Peptonzersetzung studierte, vorerst zu untersuchen, bis 
zu welchem Grade die Zersetzung ohneStoffzufuhr von a u B e n 
her gefuhrt werden kann, und welchen EinfluB verschiedene Substanzen auf 
dieselbe ausliben. — Die zu diesem Zwecke ausgefiihrten Untersuchungen zer- 
fallen in 3 Abteilungen: Untersuchungen iiber 1. den EinfluB der 
Mineralsubstanzen, 2. den EinfluB verschiedener K o h 1 e n - 
stoffverbindungen und 3. den EinfluB verschiedener Humus- 
s t o f f e auf die Zersetzung. Samtliche Fliissigkeiten wurden mit einer 
stark verfaulten Peptonlosung geimpft, um das Vorhandensein einer reichlichen 
Menge von peptonzersetzenden Mikroben zu sichern. 

Die Resultate dieser Untersuchung waren in aller Kiirze folgende: In der 
reinen Peptonlosung war die Zersetzung nur verhaltnismaBig wenig vorge- 
schritten. Der Zusatz von Phosphorsaure hat die Peptonzer¬ 
setzung stark beschleunigt, wogegen alle andrenMine- 
ra 1substanzen in dieser Beziehung entweder ohne 
oder von verhaltnismaBig geringer Bedeutung 
gewesen sind. Auch nicht Kohlenstoffverbindungen, wie 
z. B. Traubenzucker, Mannit, Calciuinlaktat u. a., haben die Zersetzung einer 
Peptonlosung mit zugesetzten K 2 HP0 4 und CaC0 3 besehleunigen konnen. 
Dagegen war dieses beim Zusatz von Humusstoffen in starkem Grade und 
bci Zusatz von Eisen in Form von Ferriphosphat in etwas geringerem Grade 
der Fall. — Die "VVirkung der Humusstoffe kann jedoch nicht ausschlieBlich 
als eine Eisenwirkung angesehen werden, indem das aus Zucker-Humus dar- 
gestellte Kaliumhumat die Peptonzersetzung bedeutend begunstigt hat. Die 
Untersuchungen geben also wieder einen Beweis der groBen Bedeutung, 
welche der Gehalt des Bodens an Humaten fiir das Bakterienleben und den 
Stoffumsatz im Erdboden besitzt (vgl. auch die Untersuchungen iiber die Be¬ 
deutung der Humusstoffe bei der Mannitvergarung, p. 60). 

Es ist femer eine Reihe von Untersuchungen iiber die peptonzer¬ 
setzende Fahigkeit verschiedener Boden vorgenom- 
men werden. Diese Untersuchungen wurden unter Anwendung sowolil „geimpf- 
ter“ als „nicht geimpfter“ Kulturen durchgefiihrt (wie dies auch bei den 
Untersuchungen iiber das Vorkommen von Azotobacter der Fall war), 
damit man erfahren konnte, bis zu welchem Grade die Verschicdenheiten be- 
treffs dieser Fahigkeit auf den chemischen oder den inikrobiologisehen Zustand 
des Bodens zuriickzufiihren waren. Die Untersuchung zerfallt in zwei Ab- 
schnitte, welche rohe Humus boden (Moorbijden) bzw. g e b a u t e 
Ackerboden umfassen. 

Sowohl bei dieser als bei einer friiher vom Verfasser angestellten Unter¬ 
suchung hat es sich herausgestellt, daB Niederungsmoortorf eine 
bedeutend kraftigere peptonzersetzende Fahig¬ 
keit als Hochmoortorf besitzt. Dieser Um stand 
1 a B t sich t e i 1 s a u f c li e m i s c h e, t c i 1 s a u f b i o 1 o g i s c h e 


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144 Harald R. Christensen, 

E i g e n s c h a f t e n dieser Humusformen z u r ii c k f il h r e n , 
deren ganzer Zustand iibrigens durch diese Unter- 
suchungen eingehend beleuchtet worden ist. — Der 
Hochmoortorf enthalt Substanzen, welche auf die Peptonzersetzung stark 
hemmend einwirken. Diese Substanzen sind wahrscheinlich von saurem 
Charakter, indem sie durch CaC0 3 unschadlich gemacht werden. Ein Zusatz 
von Phosphorsaure (in Form von K 2 HP0 4 oder CaHP0 4 ) i s t 
bei dieser Humusform, w e n n CaC0 3 nicht gleichzeitig 
zugegen ist, wirkungslos. Auch bei saurem Niederungsmoortorf begiinstigt 
der kohlensaure Kalk, mit Phosphorsaure zusammen verwendet, in bedeuten- 
dem Grade die Peptonzersetzung; die Phosphorsaureverbindun- 
genhaben aberhier, allein verwendet, diesen Pro- 
z e B auch stark begUnstigt. — W&hrend eine weitere 
Zufuhr von F&ulnisbakterien (Impfung mit verfaulter Pepton- 
losung) bei Anwendung von Niederungsmoortorf in 
samtlichen F a 11 e n w i r k u n g s 1 o s ist, hat eine solche 
in den Kulturen mit Hochmoortorf, sobald die Be- 
dingungen einer kraftigen Entwicklung der pep- 
tonzersetzenden Mikroben (Zufuhr von CaC0 3 und K 2 HP0 4 ) 
geschaffen waren, einen stark bcgiinstigenden Ein- 
f 1 u B auf die Zersetzung des Peptons ausgeUbt. Die 
Untersuchungen haben also einen charakteristischen Unter- 
schied hinsichtlich des mikrobiologischen Zu- 
standes des Hoch- und Niederungsmoortorfes ent- 
hiillt. In dem letzteren ist eine Mikroflora vorhanden, welche eingetretene 
bessere Bedingungen sogleich ausniitzen kann; in dem ersteren hingegen 
stellt sich eine solche Flora erst nach und naeh ein. 

Der Untersuchung der die peptonzersetzende Fahigkeit der Mineral- 
bdden (Ackerboden) bedingenden Verhaltnisse ging eine Untersuchung 
iiber die Variation dieser Fahigkeit voraus. Es wurden auBerordentlich groBe 
Verschiedenheiten in bezug auf die peptonabbauende Fahigkeit der einzelnen 
Boden festgestellt, indem die dieselbe ausdriickenden Zahlen zwischen 3,9 
und 14,5 schwanken. Die Ursachen dieser Unterschiede 
konnen auch bei den Ackerboden sowohl von che- 
mischer als von biologischer Natur sein (Tab. 29 b). 
Von den chemischen Faktoren ist besonders der Phosphor- 
sSuregehalt fur den Grad der Zersetzung bestimmend. Ein Zusatz 
von kohlesaurem Kalk hat nur bei ein paar basenfreien Boden (und zwar nur 
in verhaltnismaBig geringem Grad) die Peptonzersetzung begiinstigt. Zusatz 
von Humusstoffen hat dagegen n i e m a 1 s eine begiinstigende 
Wirkung gehabt, und a 11 e gebauten Boden scheinen also 
eine f ii r eine maximale Peptonzersetzung genii- 
gende Humusmenge zu enthalten. 

Die Mineralboden konnen nach ihrem Verhalten gegen - 
iiber Impfung mitFaulnisbakterien in zwei Gruppen ge- 
tt'ilt werden: a) solche, bei welchen die Impfung nicht oder nur 
in geringem Grade die Peptonzersetzung begiin- 
s t i g t hat, und b) solche, bei welchen die Impfung einen in be- 
deutendem MaBe begiinstigenden EinfluB auf die 
Zersetzung ausgeiibt hat. Die Gnippe a unifaBt ausschlieB- 
1 i c h b a s i s c h e Boden, Gruppc b unifaBt samtliche basen- 
freie Boden und nur einen einzigcn basenhaltigen (welcher iibrigens 

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Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


145 


einen tlbergang zwischen den beiden Gruppen bildet). — Auch innerhalb 
der Gruppe b trifft man einen charakteristischen Unter- 
s c h i d in bezug auf das Verhalten gegeniiber der Impfung. Nur bei e i n e m 
der vier Boden dieser Gruppe gibt die Impfung in derjenigen Fliissigkeit, 
welche alle chemischen Bedingungen fiir eine kraftige Peptonzersetzung dar- 
bietet, ein positives Resultat, und dieser Boden, ein neu angebauter, niemals 
mit Stallmist gediingter Heideboden, hat also — im Gegensatz zu den ubrigen 
Boden, welche samtlich in „alter Kultur“ waren, eine Mikroflora enthalten, 
die sich in der zur Verfugung gewesenen Zeit nicht auf voile Ausniitzung der 
eingetretenen giinstigen Bedingungen einstellen konnte. — Die Untersuchung 
hat also deutlich gezeigt, daB der momentane mikrobiologische Zustand der 
Ackerboden neben ihrem chemischen Zustande eine wesentliche Bedeutung 
fiir den Verlauf der Peptonzersetzung besitzen kann. — In ihrer Gesamtheit 
deutendievorliegenden Resultatebestimmtdarauf hin, daB eine geringe 
p e p t o n z e r s e t z e n d e F&higkeit unter alien Verhalt- 
nissen fiir einen dem Pflanzenbau besonders un- 
gunstigen Zustand Ausdruck ist. 


Untersuchungen iiber die zellulosezersetzende Fahigkeit des Bodens in ihrem 
Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit. 


Im Gegensatz zum Pepton ist die Zellulose eine Substanz, die in sich selbst 
keine der fiir ihren Abbau durch Mikroorganismen notwendigen Aschen- 
bestandteile oder Stickstoffverbindungen enthalt, und die Geschwindigkeit, 
womit die Zellulose von einem Boden zersetzt wird, wird daher durch den Ge- 
halt des Bodens an diesen Verbindungen in einer den mitwirkenden Mikroben 
zuganglichen Form bedingt sein. 

Die zellulosezersetzende Fahigkeit eines Bodens wird 
nach dem vom Verfasser (siehe p. 92) angegebenen Verfahren durch die An- 
zahl von Tagen ausgedriickt, die zur Zersetzung einer gewissen Menge von 
aschenfreiem Filtrierpapier notig ist. Die Variation in bezug auf 
diese Fahigkeit ist sehr groB (die zur vollstandigen Zerset¬ 
zung des Papiers notwendige Zeit schwankt zwischen wenigen Tagen und 
mehreren Monaten). — Die Untersuchungen betreffs der Bedingungen der 
Zellulosezersctzung wurden nach einem ahnlichen Plan wie die Untersuchung 
iiber die Bedingungen der Peptonzersetzung im Boden durchgefiihrt. 

Bei rohen Humusboden ist die zellulosezersetzende 
Fahigkeit fast immer eine sehr geringe, und diese Boden 
sind daher fiir das Studium der diese Fahigkeit bedingenden Verhaltnisse be¬ 
sonders geeignet. Auch bei dieser Untersuchung (Tabellen 31—36) findet 
man sehr charakteristische Unterschiede hinsicht- 
lich des Verhaltens des Hoch-, bzw. Niederungs- 
moortorfes, und diese Unterschiede gestalten sich in ganz a h n - 
licher Weise wie bei der Untersuchung iiber die Peptonzersetzung, 
indem bei dem Xiederungsmoortorf ausschlieBlich der chemische 
Zustand, beim Hoehmoortorf dagegen s o w o h 1 der chemische a l s auch 
der mikrobiologische Zustand den Verlauf der Zellulosezersetzung bestimmen. 
In betreff des Einflusses der verschiedenen chemischen Faktoren auf die Zer¬ 
setzung der Zellulose sind die Unterschiede zwischen Hoch- und Mederungs- 
moortorf noch scharfer hervortretend, als es bei der Untersuchung Uber die 
Peptonzersetzung der Fall war. — Ein Zusatz von basischem 
Kalk ist bei dem Hoehmoortorf eine absolute B e - 


dingung dafur, daB wahrend der Dauer des Versuches eine Z e 1 - 


D 


*gle 


10iviral from 

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146 


Harald R. Christensen, 


lulosezersetzung uberhaupt eingeleitet wird, wo- 
gegen diese Substanz fur die Z e 11 u1osezer8etzung 
in dem Niederungsmoortorf nur eine verhaltnis- 
m a B i g kleine Rolle spielt, und es scheint die Ge- 
s c h windigkeit dieser Zersetzung im Niederungs- 
moortorf als ein ziemlich reiner Ausdruck des 
Phosphorsauregeh al tes dieser Humusform in einer 
den z e 11 u 1 o s e z e r s e t z e n d e n Mikroben zuganglichen 
Form betrachtet werden zu konnen. Neben dem Gehalt. 
an basischem Kalk und Phosphorsaure ist auch die Bindungsart 
des Humusstickstoffes im Torfe von groBterBedeutung 
fiir denVerlauf der Zellulosezersetzung. Im Niederungs 
moortorf hatte eine Zufuhr von Stickstoff in Form von schwefelsaurem Ammo- 
niak in keinem der untersuchten Falle einen begunstigenden EinfluB auf 
die Zellulosezersetzung, wogegen die einzelnen Hochmoorboden sich diesem 
Salze gegeniiber sehr verschieden verhalten. Bei einigen Hochmoorboden 
hat die Zufuhr von Ammoniumsulphat namlich k e i n e n EinfluB auf die 
Zellulosezersetzung gehabt, bei anderen ist die letztere dadurch b e d e u - 
tend beschleunigtworden,undwiederum bei andren kann die 
Zersetzung ohne Zufuhr von Stickstoff von auBen her uberhaupt 
nicht eingeleitet werden. Der Humusstickstoff der 
letzteren Boden ist also in einer Form vorhanden, 
in welcher er nicht durch die bei der Hochmoor- 
kultur gewohnlich an gew an dteBodenbehandlung: Zu¬ 
fuhr von basischem Kalk, Phosphorsaure und Kali 
in Zirkulation gebracht werden kann. Mittels des durch 
diese Untersuchungen angewiesenen biologischen Vcrfahrens erscheint es also 
als moglich, fiir die Zuganglichkeit des Stickstoffes der 
v e r s c h i e d e n e n Humusformen Ausdrucke zu erbrin- 
g e n , und so lange, bis es gelingt, andere Methoden zu finden, die in prag- 
nanterer und vollkommner quantitativer Weise den Zustand des Humus¬ 
stickstoffes auszudriicken vermogcn, diirfte dieses einfache Verfahren wohl 
bei der Mooruntersuchung von Bedeutung sein konnen. 

Die vorgenommenen Untersuchungen liber die Bedingungen der Zellulose¬ 
zersetzung in gebauten Ackerboden (Mineralbciden) zeigen, daB 
in s a m 11 i c h e n F a 11 e n a u s s c h 1 i e B1 i c h d e r chemische 
Zustand dieser Boden in dem Verlauf dieser Zer¬ 


setzung zum Ausdruck kommt, indem die „geimpften“ Kul- 
turen sich ganz vie die „nicht geimpften“ verhalten. Von den der Priifung 
untcrzogenen chemischen Faktoren spielen wieder hauptsachlich der b a s i - 
sche Kalk und die Phosphorsaure eine Hauptrolle bei der 
Zersetzung. — Wahrend der kohlensaure Kalk, allein verwendet, bei 
den Torfboden gewohnlich keinen EinfluB auf die Zellulosezersetzung 
ausiibt, hat derselbe — in gleicher Weise bei den Ackerboden verwendet 
— diesen ProzeB mehrmals stark beschleunigt, und die vorgenommcne 
Untersuchung hat zur Analyse der Wirkung des kohlen- 
sauren Kalkes in den einzelnenBoden wichtige Bei- 
trage geliefert (Tabelle 39). In einigen Boden ist die Wirkung des 
Calciumkarbonats hauptsachlich auf dessen sauresattigende Eigen- 
s c h a f t e n zuriickzufUhren; bei anderen Boden ist iiberwiegend oder aus- 



F a h i g k c i t 
h o r s a u r e 

e 


dieses Salzes die schwerlos- 
des Bo dens zu aktivieren fiir 

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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


147 


seinen begilnstigenden EinfluB auf die Zellulosezersetzung maBgebend gewesen. 
Eine Zufuhr von Kali oder Stickstoff hat in keinera der Falle einen sicher 
nachweisbaren fordernden EinfluB auf die Zellulosezersetzung in Acker¬ 
boden aussgeiibt. 

Die Bestimmung der zellulosezersetzenden Fahigkeit der Ackerboden 
wird nicht selten durch das Auftreten gewisser hemmender Faktoren 
gestort, welche augenblicklich das Vermogen dieser Bestimmung, reine Aus- 
driicke fUr die Bodenbeschaffenheit zu liefern, ziemlich stark beeintrachtigen. 
Diese hemmenden Faktoren scheinen nur in basischen Boden aufzutreten, 
ein Umstand, der moglicherweise zur Erkenntnis ihrer Natur leiten konnen 
wird. 

Untersuchung der nitrifizierenden Fahigkeit des Bodens. 

Bei den bisher unter Verwendung von NahrilUssigkeiten angestellten 
Untersuchungen uber die salpeterbildende Fahigkeit der Boden wurden ge- 
wohnlich Fliissigkeiten von solcher Zusammensetzung benutzt, daB sie samt- 
liche fiir eine kraftige Nitrifikation notwendige chemische Faktoren enthielten, 
und ist es unter solchen Umstanden zu erwarten, daB besonders der mikro- 
biologische Zustand des eingeimpften Bodens (im vorliegenden Falle die Art 
und Menge der Nitrifikationsbakterien) den Verlauf der Nitrifikation be- 
stimmen wird. 

Unter Anwendung dieses Prinzips wurde eine groBe Anzahl von Unter¬ 
suchungen Uber die nitritbildende Fahigkeit der gebauten Mineralboden vor- 
genommen. Obschon die angewandten Boden von weit verschiedener Be- 
schaffenheit und Bonitat waren, verlief die Nitritbildung in samtlichen Fallen 
mit fast gleicher Geschwindigkeit, und samtliche gebaute Ackerboden scheinen 
demnach die fur eine maximale Nitrifikation unter den gegebcnen Verhalt- 
nissen notwendige Menge von nitrifizierenden Bakterien zu enthalten. 

Bei fruheren vom Verfasser ausgefiihrten Untersuchungen war es fest- 
gestellt worden, daB roher Hochmoortorf im Gegensatz zum rohen Niederungs- 
moortorf eine Nitritbildung in der angewandten Nahrlosung nicht, oder 
jedenfalls erst nach sehr langer Zeit, veranlassen konnte. Durch einen ver- 
gleichenden Versuch mit „geimpften“ und „nicht geimpften" Kulturen lieB 
es sich mit Sicherheit nachweisen, daB das Fehlen der Fahigkeit beim Hoch¬ 
moortorf unter den gegebenen Verhaltnissen eine Nitritbildung zu veran¬ 
lassen nicht auf das Zugegensein hemmender Substanzen, sondem ausschlieB- 
lich auf die Abwesenheit der nitritbildenden Bakterien zuruckzufuhren war. 


Wie ein roter Faden geht durch samtliche vor- 
genommene Untersuchungen der eingreifende Ein¬ 
fluB, welcher von der Reaktion und Basizitat des 
Bodens sowie von seinem Gehalt an leiehtloslicher 
Phosphorsaure auf das Bakterienleben und den 
Stoffumsatz im Erdboden ausgeubt wird. 


Wie in der Einleitung zu dieser Arbeit betont wurde, beanspruchen die 
referierten Untersuchungen durchaus nicht, als eine erschopfende Beant- 
wortung der gestellten Fragen aufgefaBt zu werden, sondem sind vielmelir 
nur als ein Versuch anzusehcn, in ein bis jetzt so gut wie uncrforschtes Gebiet 
hineinzudringen; daB nur ein Streiflicht auf dasselbe geworfen worden ist, 
wird sehr gerne anerkannt. — Als ein Hauptrcsultat der Untersuchungen mud 


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10 ^ 

Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



148 


Harald R. Christensen, 


Tabelle 41. Chemische und biologische 


Allgemeine 

Beschaffenheit 1 ) 


• «♦* c 

IS c a -8 

I® gl? „ ffl Brausen 

ll^M > c 

ISO O s) 

3 a g o c mit 

!J s g Saure 2 ) 

! o o no+j ; 
t* 

^*8 -2 I 


Reaktion 


Azo to bactervegetation 1 ) 


In „geimpften <c Kulturen 


Mannit + 
K*HP0 4 


Mannit + 

k 2 hpo 4 + 

CaCO., 


16 Leichter Lehmb. (2) 0,00 0,04 Kein 

19 Guter Sandboden (1-2) 0,00 0,04 „ 

22 Leichter Sandboden (1) 0,00 0,04 „ 

59 Leichter Sandboden (1) 0,00 0,04 „ 

Leichter, dunkler Sand- 

69 boden. (Neu gebauter 0,00 0,01 „ 

Heideboden.) (1-2) 

102 Mullreicher Sandboden 0,00 0,02 ! „ i 

( 2 ) 

61 Leichter Sandboden (1) 0,01 0,03 „ 

141 Leichter Sandboden (1) 0,01 0,01 „ 

114 Leichter, sehr mull arm. 0,02 0,00 „ 

Sandboden (1) 

18 Leichter Lehmboden (2) 0,04 0,06 „ 

20 Guter lehmiger Sand- 0,04 0,06 „ 

boden (2) 

1 Leichter Lehmbod. (2) 0,05 0,06 „ 

129 Lehmiger Saridbod. (2) 0,05 0,07 j 

143 Sehr leichter, mullarm. 0,05 0,03 Sehr 

Sandboden (1) | schwach 

145 Guter, ziemlich mull- ( Sehr 

halt. Sandboden (2) 0,05 0,04 l schw. 

[ Kein 

146 Guter Sandboden (1-2) 0,05 10,03 Kein 


Schwach 

sauer 

Sauer 

Sauer 

Sauer 


0 0 0 0 3 4 

0 0 0 0 

0 0 0 0 1 3 

0 0 0 0 

0 0 0 0 3 4 

0 0 0 0 

0 0 0 0 1-2* 4 

oooo ! 


Stark sauer 4 j 0 0 0 0 

1 0 0 0 0 

Stark sauer 4 j 0 0 0 0 0-1 2 

! 0 0 0 0 1 


Sauer 

Schwach 

sauer 

Neutral 

Schwach 

sauer 

Neutral 


3 ;! 0 0 0 0 1-2 3 4 14 

0 0 0 0 | 

4 I 0 0 0 0 1-2 3 3 4 

I 0 0 0 0 | 

4 ! 0 0 0 0 0 0-1 1-2 2 

i! 0 0 0 0 I 

4 ij 0 0 0 0 2 2-3 — 3 

0 0 0 0 

0 1 1-2 2-3 3 3 3 4 4 


Schw. 

Sehr 

schw. 

Kein 


Neutral — ? 

sch. sauer 
Schwach 
sauer 

Neutral 3 

{ Neutral 
Neutral — 2 

sch. sauer 
Neutral — 3 

sch. sauer 
Schwach 


Sauer 


1 1-22-3 3 
0 0 0 0 
0 0 0 0 
0 0 0 0 


4 1—4 


143 Sehr leichter, mullarm. 0,05 0,03 Sehr Neutral 3 0 0 0 0 1-2 3-4 4 4 

Sandboden (1) | schwach 0 0 0 0 

145 Guter, ziemlich mull- | [ Sehr f Neutral 2 4 — 4 

halt. Sandboden (2) i 0,05 0,04 { schw. {Neutral— 2 0 0 0 0, ! 

I \ Kein |sch. sauer 0 0 0 0 I 

146 Guter Sandboden (1-2) 1 0,05 0,03 Kein Neutral— 3 0 0 0 0 |l-2 3 3 4 

| sch. sauer 0 0 0 0 j 

II | Schw. Schwach 0 00024 — 4 

149 Lehmiger Sandbod. (2) 0,05 0,06 <! Sehr sauer 4 0 0 0 0 | 

i ! | schw. I 

17 I Leichter Lehmbod. (2) |i 0,06 0,04 Kein Sauer 40000 — 24 4 

_§ _ I oooo;, 

1 ) Die eingeklammerten Zahlen stellen die Noten fur „Schwere“ dar. 1 bezeichnet sehr leichte, 
mullarme Sandboden, 2 bezeichnet leichte, aber wegen eines Gehaltes an Lehm oder Mull mehr bin- 
dende Boden. Die Note 2—3 bezeichnet gewohnliche milde, lehmige Mullboden, und die Noten 3—4—5 
bezeichnen ziemlich schwere — schwere — sehr sch were Boden. (Siehe Harald R. Christen¬ 
sen u. O. H. Larsen 1910, p. 429 u. 1911, p. 357). 

2 ) Die Bestimmung wurde gemeiniglich an zwei Bodenprohen (Parallelproben) aus jedem 
Versuch vorgenornmen. Die Resultate der Einzelbestimmungen sind nur in Fallen der Nichtiiber- 
einstimmung aufgefiihrt. 

3 ) Das ,,KaIkbedurfnis“ ist durch eine einzelne Zahl innerhalb der Skala 0—4 ausgedriickt 
0 (bzw. ?) bezeichnet, daii der Versuch keinen positiven Ausschlag fiir Kalkzufuhr gegeben hat, oder 
doch einen so geringen, dab derselbe innerhalb der Grenzt'n der Versuchsfelder liegt. 1 bezeichnet 
eine geringe, 2 eine sichere und ziemlich gute Wirkung, 3 und 4 eine starke bzw. sehr Starke Wirkung 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


149 


Untersuchungen in Verbindung mit Kalkversuchen. 


nach: 

(Anzahl Tage) 







Mannitvergarung 5 ) nach: (Anzahl Tage) 















In 













In „ungeimpften < 

* Kulturen 



„geimpften“ 


In „ttngeimpften“ Kulturen 













Kulturen 













Mannit -f 

k,hpo 4 



Mannit + 
K t HP0 4 + 
CaCO s 



Mannit + 

k,hpo 4 



Mannit + 

k 2 hpo 4 



Mannit -f- 
K t HP0 4 + 
CaCO. 


_2 

3 

! 4 

! 5 

! 6 

[_2_ 

| 3 

4 

1 5 

1 6 

L.2.. 

j 3 

4 

1 5 

2 

3 

4 

5 

6 

2 

3 

4 

1 5 

6 

0 

I 0 

0 

0 

0 

0 


_ 

_ 

4 

0 

0 

0-1 

0-1 

0 

0 


1 

1 







| 









0 

0 

0 

0 











0 

0 

1 0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





4 

0 

! 









0 

0 

0 

0 











1 0 

1 0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1-2 

2 

0 

0 

1 

2 

2 





4 

0 

1 

1 








0 

0 

1 

1 











1° 

1 0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





0-1 

0 

! o 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





3 

— 

i° 

0 

0 

0 1 

0 

0 

0 

0 

0 

1 

1 

2 

2 




1 

1 


3 

3 

4 

4 











0-1 

1 

1 

1 











0 


1 o 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

— 

— 


_ 

0-1 

0 

, ' 

1 








0 

0 

0 

0 











I 0 

1 

0 

o 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

— 

— 

— 

0 

0 

— 

— 

— 

— 

3 

0 

1 0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

o 

0 

1 

0 

0-1 

2 

2 

2 

0 










0 

0 

0 

0 







1 




0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

— 

0-1 

0 

0 

0 

0 

0-1 

_ 

_ 

_ 

_ 

1 











0 

0 

— 

0-1 











0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 















0 

0 1 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

3 

0 

_ 

_ 

4 

4 







1 









0 

0 

1 

2 











0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

0 

1 

1 

1 

1 

0 

0 

i 

2 

2 

i 




1 






0 

1 

2 

3 











1 




1 






0 

0 

1 

1-2 





















0 

0 

1 

1 











t 




1 

1 





1 

j 

0 

0 

1 

2 











0 

0 1 

0 

0 

!i 

0 1 

0 

0 

0 

0 

1 

l! 

0 

0 

0 

0-1 

1-2 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 





1 











0 

0 

0 1 

0-1 ; 



1 


1 



“I 




des Kalkes auf die Ertrage. (Harald R. Christensen u. 0. H. Larsen 1910. p. 433 u* 
1911. p. 360.) 

4 ) Der Grad der Azotobacter - Entwicklung ist durch die Zahlen der Skala 0—4 aus- 
gedriickt. 0 bezeichnet, daB keine Azotobacter - Entwicklung eingetreten ist, 4 eine maximale 
Entwicklung der Azotobacter vegetation (die ganze Oberfliiche der Fliissigkeit ist mit einer 
kraftigen, schleimigen, manchmal faltigen Haut iiberzogen; siehe Tafel I). Die Zahlen 2—3 bezeichnen 
dazwi^chen liegende Grade. (Naheres siehe Harald R. Christensen u. O. H. Larsen 
1910. p. 432 u. 1911. p. 359.) 

4 ) Der Grad der Mannitvergarung ist durch die Zahlen der Skala 0—4 ausgedriickt. 0 = keine 
Oanmg (keine Schaumbildung und keinen Geruch), 4 = kraftige Garung (starke Schaumbildung), 
1—3 bezeichnen dazwischenliegende Grade. 


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150 


Harald R. Christensen 


Tabelle 41 




i 

■ +-> 
O 0 

d 

— 




Azotobactervegetation 


© 

P 

CO 

u 

© 

Allgem eine 

© 

o"g 

Brausen 


Ta 

d 

«4H 

Sh 

:d 

In „ 

geimpften Kulturen 

<4 

> 


a « g 

o a 

mit 

Reaktion 

^© 









m 

© 

6 

Beschaffenheit 

S 

fgjo 
| .2 8 

c8 © 

•vpj 

O 

Saure 


cfi 

ut 

Mannit + 

k 2 hpo 4 

Mannit 4- 

k*hpo 4 + 

CaC0 3 



ko-a -3 

—i. 

2 




2 

3 

4 I 

_5.[ 

_2j 

3 

4 

5 

23 

Leichter Sandboden (1) 

0,06 

0,06 

Kein 

Sauer 

i 

3 i 

0 

0 

0 

1 

0 

1 

2-3 

3 

3 







0 

0 

0 

0 





32 

Schwerer Lehmbod. (4) 

0,06 

0,06 

tt 

Schwach 

3 

0 

0 

0 

0 

2 

3-4 

4 

4 





sauer 


0 

0 

0 

0 





58 

Leichter, dunkler Sand- 

0,07 

0,04 

ft 

Sauer 

3 

0 

0 

0 

0 

1-2 

3 

4 

4 


boden (1) 






0 

0 

0 

0 





87 

Sandboden (1) 

0,07 

0,05 

ft 

Neutral — 


0 

0 

0 

0 

>2-3 

4 

— 

4 





sch. sauer 


0 

0 

0 

0 





4 

Leichter Lehmbod. (2) 

0,08 

0,07 

Schwach 

Neutral 

2 

0 

0 

0 

0 

1-2 

4 

— 

4 







0 

0 

0 

0 





116 

Sandboden (1—2) 

0,08 

0,06 

Kein 

Neutral — 


0 

0 

0 

0 

1 

2-3 

3 

4 




schw. sauer 


0 

0 

0 

0 





115 

Sandboden (1—2) 

0,08 

0,04 

tt 

Schwach 


0 

0 

0 

0 

1 

2-3 

3 

4 





sauer 


0 

0 

0 

0 





35 

Leichter Lehmbod. (2) 

0,09 

0,06 


Neutral 

3 

0 

0 

0 

0 

2 

4 

— 

4 







0 

0 

0 

0 





60 

Leichter, mullreicher 

0,09 

0,05 

ft 

Sauer 

2 

o 

0 

0 

0 

3-4 

4 

— 

4 


Sandboden (1—2) 




0 

0 

0 

0 





144 

Outer Sandboden (1-2) 

0,09 

0,04 


Neutral 

4 

0 

0 

0 

0 

0 

2-3 

4 

— 

4 





0 

0 

0 

1 




153 

Leichter Sandbod. (1) 

0,09 

0,03 

tt 

Neutral 

2 ' 

| 

: 0 

i 

0 

0 

0 

1 

3 

3-4 

4 

70 

Leichter Sandboden (1) 

0,10 

0,06 

tt 

Neutral 

1 

? i 

o 

0 

0 

0 

1-2 

3-4 

4 

4 








o 

0 

0 

0 





99 

Leichter Sandboden (1) 

0,10 

0,04 

tt 

Neutral 

2 

0 

0 

0 

0 

|0-1 

4 

— 

4 








0 

0 

0 

0 

i 




118 

Sandboden (1—2) 

0,10 

0,04 

tt 

Neutral 

1 

0 

0 

0 

0 

11 -2 

2-3 

3 

3-4 

: 






0 

0 

0 

0 

* 




122 

Leichter Sandboden (1) 

0,10 

0,03 

tt 

Schwach 

1 1 

0 

0 

0 

0 

i 

2-3 

3 

4 





sauer 


1 0 

0 

0 

0 






Ziemlich mullreicher 




j Neutral — 

! 

I 0 

0 

0 

0 

2-3 

3 

3-4 

4 

148 

Sandboden (1—2) 

0,10 

0,07 

tt 

{schw. sauer 

3 1 

1 0 

0 

0 

0 

| 








| Neutral 

„ 




| 



1 

10 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,11 

0,05 

tt 

Neutral — 

2 

0 

0 

0 

0 

1 

2-3 

4 

1 4 





schw. sauer 


0 

0 

0 

0 





14 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,11 

0,07 

tt 

Neutral 

3 

0 

0 

0 

0 

0-1 

-3 

2-3 

’ 4 







0 

0 

0 

0 

j 



1 

38 

Leichter Lehmboden (2) 

0,1! 

0,06 

tt 

Schw. sauer 


0 

0 

0 

0 

2-3 

3 

4 

4 


| 

1 





0 

0 

0 

0 

r 



1 

47 

Outer Lehmboden (3) 

! o,n 

0,05 

tt 

Schw. sauer 

3 

0 

0 

0 

0 

|3-4 

4 

— 

4 







0 

0 

0 

0 





54 

Lehmiger Sandbod. (2) 

0,11 

0,06 

tt 

Neutral 

2 

0 

0 

0 

0 

1 2 

3-4 

4 

4 







i 0 

0 

0 

0 


j 



71 

Lehmigcr Sandb. (1-2) 

j 0,11 

0,07 

tt 

Schw. sauer 

i 

0 

0 

0 

0 

1-2 

3-4 

4 

4 


i 

i 





0 

0 

0 

0 




1 

138 

Milder Lehmbod. (2-3) 

1 0,11 

0,07 

tt 

Neutral — 

2 

0 

0 

0 

0 

jo-i 

4 


4 


1 

1 

: 


schw. sauer 


0 

0 

0 

0 




i 

37 

Milder Lehmbod. (2-3) 1 

1 0,12 

0,07 

| |S. schw. 
\ Kein 

Neutral 

i 

? 

0 

! 0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

! 2 

4 


1 4 

74 

Leichter Lehmbod. (2) 1 

0,12 

0,06 

Kein 

Neutral 

0 

! 0 

1 

1 

2 


I 




! 

i i 




i: o 

0-1 

0-1 

0-1 

1 

1 




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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 










Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


151 


(Fortsetzung). 


nach: (Anzahl Tag 

In „ungeimpf 

Mannit + 

k,hpo 4 

2 3 i 4 j 5 1 6 

e) 

ten* 

1 

2 

Kulturen 

Mannit + 
KjHPO, + 
CaC0 3 

3 ! 4 | 5 

1 

6 

2 

( >gein 

Kul 

Mar 

Kj] 

3 

Mannitverg 

In 

ipften“ 

turen 

init -j- 

kpo 4 

4 | 5 

arung nach: (Anzat 

In „ungeimpft 

Mannit + 

k 2 hpo 4 

2 ! 3 1 4 I 5 ! 6 : 

il Tage) 

en“ Kulturen 

Mannit + 

k 1 hpo 4 + 

CaC0 3 

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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





Harald R. Christensen, 


T&belle 41 


Allgemeine 

Beschaffenheit 


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Azotobactervegetation 
In „geimpften“ Kulturen 


Saure 


g Mannit + 


Mannit + 


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CaCO, 


43 

Schwerer Lehmbod. (4) J 0,13 

0,06 

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■■ ■ i 

2 j 1 

1 

2 2-3 

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52 

Mullreicher Sandb. (2) 1 0,13 

0,06 

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Stark sauer 

4 0 

0 

0 0 

1 3 




T 


0 

0 

0 0 


56 

Milder Lehmbod. (2-3) 0,13 

0,06 

99 

Schw. alkal. 

0-1 

2 

4 4 

3-4 4 






0 

2 

4 4 


104 

Sandboden (1—2) 0,13 

0,03 

99 

Neutral — 

0 

0 

0 0 

2 2 





schw. sauer 

0 

0 

0 0 


111 

Leichter Sandboden (1) | 0,13 

0,04 

99 

Neutral 

4 0 

0 

0 0-1 

1 2 






0 

0 

0 0 


132 

Sandboden (1) 0,13 

0,11 

99 

Neutral 

0 

0 

0 1 

0101 






0 

0 

0 2 


140 

Zieml. schwerer, aber 0,13 

0,04 

99 

Neutral 

0 0 

0-1 

1 1 

4 — 


sproder Lehmbod. (4) 




0 

0-1 

0-1 0-1 


125 

Guter Lehmboden (3) 0,14 

0,04 

99 

Neutral 

0 0 

0 

0 0 

3 - 43-4 






0 

0 

0 0 


136 

Leichter Sandboden (1) 0,14 

0,04 

99 

Neutral 

? 0 

0-1 

0-1 0-1 

3 4 






0 

0-1 

1 1 


67 

Guter Lehmboden (3) 0,15 

0,04 

99 

Neutral 

3 1-2 

1-2 

1-2 2 

2 - 33-4 






1 

1 

1 1 


100 

Guter Sandboden (1-2) 0,15 

0,05 

99 

Neutral 

2 0 

0 

0 0 

0 3 






0 

0 

0 0 


27 

Milder Lehmbod. (2-3) 0,16 

0,06 

99 

Neutral 

0 I 

3 

4 4 







1 

3 

4 4 


28 

Zieml. schwerer Lehm- 0,16 

0,07 

99 

Neutral — 

0 0-1 

1 

2 2 

1 


boden (3) 



schw. alkal. 

jO-1 

1 

2 2 ! 


33 

Milder Lehmbod. (2—3) 0,16 

0,06 

99 

Schwach 

Schw. alkal. 

0 

0 

0 0 

3 4 





0-1 

0-1 

0-1 0-l ! 

i 

39 

Milder Lehmbod. (2-3) 0,16 

0,06 

Kein 

Neutral 

0-1 

1 

3 3 

1 3 3 






0-1 

2 

2 2 

1 

57 

Guter Lehmboden (3) 0,16 

0,09 

99 

Neutral 

0 0 

0 

0 0 

1 2 3-4 






0 

0 

0 0 1 

i 

94 

Guter Lehmboden (3) j 0,16 

0,07 

99 

Neutral — 

2 0 

0 

0 0 

13 3-4 


; 



schw. sauer 



1 


128 

Lehmiger Sandb. (1-2) j 0,16 

0,05 

99 

Nuetral — 

3 0 

0 

0 0 i 

3 4 


li 



schw. alkal. 




1 

1 

133 

Sandboden (1—2) 0,16 

0,06 

99 

Neutral 

0 

0 

0 0 

! 1 2-3 






i 0 

0 

0 0 


139 

Leichter, ziemlich mull-J 0,16 

0,04 

99 

Neutral 

0 1 1 

2 

3 3 

1-2 3-4 


haltiger Sandboden (1)1 




2 

2-3 

3 3 


13 

Leichter Lehmboden (2) 0,17 

0,08 

99 

Neutral 

0 

1 

2 2-3 

1 3 


] ! 




0 

1 

1-2 2-3 


21 

Guter lehmiger Sand- 1 0,17 

0,06 

99 

Neutral 

? 0-1 

0-1 

1 3-4 2-3 4 


boden (2) !j 




0-1 

2 

3-4 3-41 


83 ! 

Lehmiger Sandboden (2) ■ 0,17 

0,09 

99 

Neutral 

1 

1 

2 2-3l 

2 3-4 

1 





1 

1 

2 2-3, 


137 

Sandboden (1—2) | 0,17 

0,04 

99 

Neutral 

0 1-2 

2 

— 2 1 

— 4 

124 

Milder Lehmbod. (2-3) 0,18 

0,07 

99 

Neutral 

? 0 

0 

0 0 

3 3 : 


'l 




0 

0 

0 0 


142 

Mullreicher Sandb. (2) 0,18 

0,04 

99 

Neutral 

2 0 

0 

0 0 I 

3-4 4 






! o 

0 

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Digitized b} 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 








6 

0 

0 

3 

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0 

0 

0 

0 

0 

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0 

-2 

0 

0 

0 

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0 

0 

0 


Studien iiber den EinfluB der Bodenbeachaffenheit etc. 


153 


•) 

2 n‘ 


Mannitvergarung nach: (Anzahl Tage) 







In 












Kulturen 


i 

„geimpften“ 


In 

„ungeimpften“ 

Kulturen 







Kulturen 












Mannit + 
KjHPO* + 

CaC0 3 



Mannit + 

k 2 hpo 4 



Mannit + 
K a HP0 4 


Mannit + 
K 2 HP0 4 + 

CaCOj 


3 

4 

5 

6 

2 I 

3 

4 | 

5 

2 

3 

4 

5 

6 

2 

3 

4 

5 

6 

0 

0 

0 

0 





0 

0 

1 

2 

3 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

1-2 

0 

0 

0 

1 

1-2 

_ 

_ 

_ 

_ 

4 





0 

0 

0 

1 











2 

3 

3 

4 















0 

0 

0 

0 

0 

1 

3 

3 

0 

0-1 

0-1 

3 

3 

0 

2 

2 

3 

3 





0 

2 

3 

4 











0 

0 

0 

0 

0 

2 

3 

4 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 0 

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0 

2 

2 

0 

0 

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0 





0 

0 

1 

1 

1 

0 

1 

2 

3 

4 

0 

0 

0 

0 





0 

1 

— 

3 

3 

0 

2 

— 

4 

4 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

4 

0 

1 

2 

3 

3 

0 

1 

3 

3 

3 





0 

2 

3 

3 











0 

0 

0 

0 





1 

2 

2 

— 

2 

1 

1 

4 

— 

4 

0 

0 

0 

0 





0 

0 

0 

— 

1 

— 

— 

— 

— 

1 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

3 

3 

_ 

3 

3 

3 

3 

0 

3 

3 

3 

3 





0 

2 

3 

3 











0 

3 

3 

3 





0 

0-1 

2 

2 

2 






0 

0 

0 

0 





0 

0 

0 

1 

— 






0 

0 

0 

0 

_ 

3 

3 

_ 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

_ 

_ 

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_ 

2 





— 

3 

3 

— 











0 

4 

— 

4 















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0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

1 

0 

0 

0 

0 

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— 

— 

— 

— 

1 

0 

0 

0 

0 





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0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1 

2 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

3 

0 

0 

0-1 

0-1 

0-1 

o 

0 

1 

1 

1-2 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

2 

3 

0 

0 

1 

3 

3 

0 

0-1 

2 

3 

4 





0 

1 

2 

3 










0 

0 

1-2 

3-4 





0 

0 

1 

2 

2 






0 

0 

0 

0 





0 

0 

— 

4 

4 






0 

0 

4 

4 





0 

0 

3 

3 

— 






0 

0 

0 

0 











— 


— 

4 

1 


3 

3 





0-1 

0 1 

_ 

0-1 

0-1 






0 

0 

0 

0 

0 

o 

3 

3 

0 

1 

2 

2 

2 

l 0 

1 

2 

2 

2 





0 

1 

2 

3 











0 

0 

0 

0 

0 

2 

2 

3 

11 

1 

— 

1-2 

2 

— 

1 — 

1 

3 

3 


)ogle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 


























































154 


Har&ld R. Christensen 


Tabelle 41 


No. des Versuches | 

Allgemeine 

Beschaffenheit 

% chlorammonium- 
losliches CaO im luft- 
trockenen Boden 

1 s 

2 g 

n © 

O C2 
* ® 

Brausen 

mit 

Saure 

Reaktion 


I 

it 

] 

jA 

Azotobactei 

n „geimpft€ 

[annit + 

k*hpo 4 

3 1 4 l 5 

■vegetation 

>n“ Kulturen 

Mannit + 

| K 2 HP0 4 + 
CaC0 3 

2 | 3 1 4 5 

147 

Dunkler, sehr mullrei- 

0,18 

0,07 

Kein 

Schw. sauer 

4 

0 

0 

0 

0 

0-1 

1-2 

1-2 

1-2 


cher Sandboden (5) 






0 

0 

0 

0 





117 

Lehmiger Sandboden 

0,18 

0,05 

» 

Schw. alkal. 


1 

2-3 

3 

3 

2 

3 

4 

4 


d—2) 






0-1 

1-2 

2 

2-3 





34 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,19 

0,05 

99 

Schw. alkal. 


1 

1 

2 

3 

3 

4 

— 

4 








1-2 

1-2 

2-3 

2-3 





11 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,20 

0,09 

99 

Neutral 

2 

0 

0 

0 

0 

1 

3 

4 

4 








0 

0 

0 

0 





15 

Leichter Lehmboden (2) 

0,20 

0,06 

99 

Schw. alkal. 

0 

— 

3 

4 

4 

1-2 

3 

4 

4 








— 

3 

4 

4 





6 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,21 

0,07 

99 

Schw. alkal. 

0 

0-1 

0-1 

2 

2 

0-1 

3 

4 

4 








0-1 

0-1 

3 

3 





91 

Schwerer Lehmb. (4-5) 

0,21 

0,08 

Sehr 

Alkal. 


2-3 

4 

— 

4 









schwach 



3 

4 

— 

4 





92 

Guter Lehmboden (3) 

0,21 

0,07 

Kein 

Schw. alkal. 

0 

1 

3 

4 

4 












1 

3 

3-4 

4 





113 

Schwerer Lehmb. (5) 

0,21 

0,04 

Kein — 







1-2 

4 

i 

4 





Sehr 

Schw. alkal. 


1-2 

3 

3-4 

3-4 









schwach 



1-2 

3 

3 

3-4 





123 

Guter Lehmboden (3-4) 

0,21 

0,04 

Kein 

Schw. alkal 

0 

1-2 

2 

2 

2 

2 

4 

— 

4 








1 

2 

3 

3 





150 

Mullarmer, sehr fein- 

0,21 

0,03 

99 

Schw. alkal. 

3 

0 

0 

0-1 

1 






korn. Sandboden (2-3) 






0 

0 

1 

2 



i 


151 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,21 

0,05 

Sehr 

Alkal 


1 

4 

— 

4 

2 

2-3 

3 

3-4 





schwach 



2-3 

4 

— 

4 





155 

Guter Lehmboden (3) 

0,21 

0,07 

Kein 

Alkal. 

? 

3 

4 

— 

4 

3 

4 

— 

4 








3 

4 

— 

4 





156 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,21 

0,04 

99 

Alkal 

0 

1 

3 

3-4 

4 

2 

2-3 

3 4 

4 





99 

Neutral — 






3 

4 

— 

4 

2 

Lehmiger Sandb. (1-2) 

0,22 

0,09 

Sehr 

schw. alkal 

1 

1 

1-2 

2 

2 









schwach 



1 

1-2 

3 

3 





29 

Lehmiger Sandbod. 1 -2) 

0,22 

0,14 

Zieml. 

Alkal 


2 

4 

— 

4 

2 

4 

— 

4 





stark 



1-2 

4 

— 

4 





62 

Schwerer Lehmb. (4) 

0,22 

0,10 

Kein 

Schw. alkal 

2 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

— 

4 








0 

0 

0 

0 





65 

Zieml. schwerer Lehm¬ 

0,22 

0,06 

99 

Neutral 

0 

1 

1 

1 

1 

2-3 

4 

— 

4 


boden (3 — 4) 






1 

1 

1 

1 





73 

Guter Lehmboden (3) 

0,22 

0,06 

Sehr 

Schw. alkal. 

0 

1-2 

3-4 

4 

4 









schwach 



1 

3-4 

4 

4 





98 

Guter Sandboden (1-2) 

0,22 

0,04 

Kein 

Neutral 

0 

0 

2 

2 

2 

3 

3-4 

4 

4 








0 

2 

2 

2 





134 

Lehmiger Sandb. (1-2) 

0,22 

0,06 

Schwach 

Schw. alkal. 


3 

4 

— 

4 

3 

3-4 

4 

4 








3 

3 

3 

4 





135 

Lehmiger Sandbod. (2) 

0,22 

0,06 

Kein 

Neutral 


1-2 

3 

3 

3 

— 

3 

4 

4 








1 

2-3 

— 

3 









| Zieml. 

Schw. alkal 


0-1 

2 

4 

4 

1-2 

3-4 

4 

4 

8 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,23 

0,05 

Jstarkes 

Neutral — 














[ Kein 

Schw. alkal. 


0 

1 

4 

4 





105 

Mullarmer , leichter 

0,23 

0,05 

Sehr 

Schw. alkal. 


1 

1 

1 

2 






Lehmboden (1 — 2) 



schwach 



1 

1 

1 

2 

3-4 

3-4 

3-4 

4 

130 

! Leichter Lehmbod. (2) 

0,23 

0,05 

Kein 

Schw. alkal. 


1 

2 

2 

2 

1 3 

U 

3-4 

3-4 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 







Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


155 


(Fortsetzung). 


nach: (Anzahl Tage) 







Mannitverg 

In 

iirung nach: 

1 

: (Anzahl Tage) 





In 

„ungeimpften“ 

Kulturen 



„geimpften' 

Kulturen 

u 


In 

„ungeimpften“ 

Kulturen 



Mannit -f- 

k 2 hpo 4 



Mannit + 

k 2 hpo 4 + 
CaCOj 



Mannit t 

k 2 hpo 4 



Mannit + 

k 2 hpo 4 



Mannit + 

k 2 hpo 4 + 

CaC0 3 


2 1 

3 

4 

5 

1 6 

2 

3 | 

4 

5 

6 

2 

3 j 

4 

5 

2 ! 

3 I 

4 

5 

6 


3 

4 

5 i 

6 











0 

0 

0-1 

1-2 





















0 

0 

0 

0-1 











0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





0 

0 

1 

1 

1 

0 

1 

1 

1 

2 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





0 

0 

1 

2-3 

2-3 

— 

— 

— 

— 

4 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0-1 

2 

3 

0 

0 

_ 

3 

4 
















0 

0-1 

1-2 

2 











0 

0 

3-4 

4 

4 

— 

— 

4 

— 

4 















0 

0 

0 

0 

° 

0 

— 

— 

4 

4 















0 

0 

1-2 

3-4 

4 

0 

0 

— 

— 

4 















0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 















0 

01 

1-2 

2-3 

2-3 

0 

0-1 

2-3 

4 

4 















0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

2-3 

3 

3 





0 

1 

2 

3 

3 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

— 

1-2 

1-2 





0 

0 

— 

0-1 

0-1 






0 

0 

1 

3 

3 

0 

0 

1 

3 

3 















0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

— 

2 





0 

0 

2 

— 

2 






0 

0 

0 

3 

4 

0 

0 

2 

3 

4 















0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





0 

2 

— 

4 

4 






0 

0 

4 

— 

4 

0 

0 

4 

— 

4 















0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

0 

0 

0 

0-1 

2-3 

_ 

_ 

_ 

_ 

2-3 











0 

0 

3 

4 











0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





0 

0 

1 

2-3 

3 






0 

0 

1 

3 

4 

0 

1 

3 

4 

4 















0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





i 0 

0 

3 

3 

3 

1 

1 

3 

3 

4 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





1 1 

1 

3 

3 

3 

2 

2 

3 

4 

4 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

2 

4 

4 





— 

3 

4 

— 

4 






0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





0 

i 

2 

2 

2 

0 

1-2 

2 

2 

2 

0 

0 

— 

4 

4 

0 

0 

— 

4 

4 















01 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

0 





0 

1 

1 

2 

2 

0 

0 

1 

2 

3 


Digitized by 


Got igle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 


156 


Harald R. Christensen 


Tabelle 41 


8 

rC 


JSj 

d 

© 





Azotobactervegetation 


o 

d 



Brausen 











£ 

Allgemeine 

o”S 



i 

In 99 

geimpften“ 

Kulturen 

> 


gS g 

3 8 
© 

5 ?! 

mit 

Reaktion 










1 

6 

Beechaffenheit 

2° I 

■g 8.3 

o-g g 
o5| ^ 

Saure 



Mannit + 

k 2 hpo 4 

Mannit + 

k 4 hpo 4 + 

CaCO. 

& 


2 



■ 

B 

B 

B 

HI 

2 

3 

4 ! 

5 





Schwach 



1-2 

3-4 

4 

4 





55 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,24 

0,06 

Sehr 

schwach 

AlkaL 


1-2 

3 

4 

4 









Sehr 



1 

2-3 

3-4 

3-4 





66 

Leichter Lehmbod. (2) 

0,24 

0,07 

schwach 

Schwach 

Alkal. 

0 

1 

2 

2-3 

4 





81 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,24 

0,06 

Kein 

Neutral 


1-2 

2 

3-4 

3-4 

2 

3-4 

4 

4 







2 

2-3 

3-4 

4 





95 

Guter Sandboden (2) 

0,24 

0,12 

w 

Neutral 

1 

0 

0 

0 

0 

1 

1 

3 

4 

108 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,24 

0,04 

Sehr 

Schw. alkal. 

0 

1-2 

3-4 

3-4 

3-4 

2 

4 

_ 

4 



schwach 



0-1 

2-3 

3 

4 





120 

Schwerer Lehmb. (4-5) 

0,24 

0,05 

Kein 

Schw. alkal. 

0 

0-1 

2 

2 

4 

0-1 

4 

— 

4 






0-1 

2 

2 

2 





44 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,25 

0,05 

99 

Neutral 

0 

0-1 

1 

1 

2 

2-3 

4 

— 

4 







1 

1 

1 

2-3 





31 

Schwerer Lehmb. (4-5) 

0,26 

0,04 

99 

Schw. alkal. 

? 

0 

0 

0 

0 

2-3 

3-4 

4 

4 





0 

0 

0 

0 





82 

Leiohter Lehmbod. (2) 

0,26 

0,13 

ZiemL 

AlkaL 

0 

1 

1-2 

2-3 

4 

1-2 

2-3 

3-4 

4 


stark 



1 

2 

3 

4 





152 

Schwerer, aber ziemlich 
sprod. Lehmboden (4) 

0,26 

0,06 

Sehr 

schwach 

Alkal 

0 

3 

4 

— 

4 

2-3 

3-4 

4 

4 




Kein 



3 

4 

— 

4 





86 

Guter Sandboden (1-2) 

0,27 

0,08 

Kein 

Schw. alkal. 


2 

3 

3 

3 

2 

3-4 

4 

4 






2 

3 

3 

3 





97 

Zieml schwerer Lehm¬ 

0,27 

0,06 

Schwach 

Schw. alkal. 

0 

3 

3 

3 

3 

4 

— 

— 

4 


boden (4) 




0-1 

2-3 

4 

4 





109 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,27 

0,05 

Schwach 

Schw. alkal 

0 

1-2 

2 

2-3 

4 

1-2 

2-3 

3 

3-4 





0-1 

2-3 

3 

4 





3 

Schwerer Lehmbod. (4) 

0,28 

0,05 

Kein 

Schw. alkal. 


0-1 

1-2 

4 

4 

2 

2-3 

4 

4 







0-1 

1-2 

4 

4 





49 

Leichter Lehmboden (2) 

0,29 

0,06 

99 

Neutral 

0 

1 

1 

2 

2 

2 

3 

4 

4 






1 

1 

2 

2 





5 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,30 

0,20 

Zieml. 

Alkal 

0 

1 

1-2 

4 

4 

2 

4 

— 

4 


stark 
Zieml. st. 



1 

1-2 

4 

4 



1 





12 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,31 

— 

Kein — 

Alkal 


0 

2 

4 

4 

1 

3 

4 

4 



sehr sch. 



0 

0 

2 

2 





80 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,31 

0,10 

Schwach 

Alkal. 

0 

1 

2-3 

3-4 

4 

1-2 

4 

— 

4 





0-1 

4 

— 

4 





157 

Milder, ziemlich mull- 

0,31 

0,08 

Sehr 

Alkal 


3-4 

3-4 

4 

4 

2-3 

3-4 

4 

4 


reicher Lehmbod. (3) 

schwach 











51 

Milder Lehmbod. (2—3) 

0,32 

0,19 

Starkes 

Alkal 

0 

1 

3 

4 

4 









1 

3 

3-4 

4 





72 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,32 

0,11 

Schwach 

Alkal. 

1 

— 

4 

— 

4 






ZiemL st. 



— 

4 

— 

4 





42 

Zieml. schwerer Lehm¬ 

0,33 

0,39 

Sehr 

Stark alkal 

0 

2-3 

4 

— 

4 






boden (3—4) 

starkes 



2-3 

4 

— 

4 





68 

Schwerer Lehmbod. (4) 

0,33 

0,09 

Schwach 

Alkal. 

0 

1 

2-3 

3 

4 









1 

2-3 

3 

4 





154 

Sehr mullreicher Sand¬ 

0,33 

0,09 

Kein 

Neutral — 


0 

0 

0 

0 

1 4 

4 

1 4 

4 


boden (3—4) 


schw. alkal 






1 ! 


i 



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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 











Studien iiber den EinfluD der Bodenbeschaffenheit etc. 


157 



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158 


Harald R. Christensen 


Tabelle 41 


00 

<D 

rC 


ii g ! 
.2 ® 

a 

_ © 
fs 

o"g 



z 


Azotobactervegetation 


S 

2 

© 

Allgemeine 

2 g'g 

Brausen 


X 

:3 

In „ 

geimpften Kulturen 

(4 

> 


g 

O C 

mit 

Reaktion 

1 









8 

Beschaffenheit 

2 o g. 

c6 © 

o 



5 




i 

Mannit + 

6 


O ao © 
3 

° I g 

i u 

2 

Saure 


e8 

W 

Manmt + 

k,hpo 4 

k,hpo 4 + 

CaCO. 

525 


o?| ^ 





2 

3 

4 

5 

2 

3 

4 

6 

103 

Schwerer Lehmbod. (4) 

0,34 

0,04 

Kein 

Schw. alkal. 

0 

0 

2 

2-3 

2-3 

0 

2-3 

2-3 

3 






0 

2 

2 

2-3 





90 

Zieml. schwerer Lehm- 

0,35 

0,09 

ft 

AlkaL 


3 

4 

— 

4 

2 

4 

— 

4 


boden (3—4) 





2 

4 

— 

4 





88 

Guter Sandboden (1-2) 

0,36 

0,42 

Starkes 

Stark alkaL 

0 

3 

4 

— 

4 

3 

4 

— 

4 







3 

4 

— 

4 





48 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,37 

0,10 

Schwach 

Stark alkal 


1 

3 

4 

4 

2-3 

4 

— 

4 



Starkes 



1 

3 

4 

4 





63 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,37 

0,22 

Starkes 

Stark alkal 


2 

4 

— 

4 

2 

4 

— 

4 






2 

4 

— 

4 





75 

Guter Lehmboden (3) 

0,37 

0,23 

Zieml. 

Stark alkal 


1-2 

4 

— 

4 

2-3 

4 

— 

4 




starkes 



1-2 

4 

— 

4 





85 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,37 

0,14 

Schwach 

Alkal 


— 

— 

3-4 

4 



! 








— 

— 

3-4 

4 





64 

Zieml. schwerer Lehm- 

0,38 

0,26 

Starkes 

Stark alkal. 

0 

0 

4 


4 

2 

4 

— 

4 


boden (3 — 4) 




2 

4 


4 





77 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,38 

0,12 

ZiemL 

AlkaL 

0 

1 

2-3 

3 

4 








starkes 



0-1 

3 

4 

4 









Schwach 



3 

4 

— 

4 

3 

4 


4 

89 

Zieml. schwerer Lehm- 

0,38 

0,11 

Sehr 

Alkal. 

0 










boden (3—4) 

schwach 



3 

4 

— 

4 





7 

Leichter Lehmbod. (2) 

0,39 

0,11 

Schwach 

Alkal. 


2 

4 

— 

4 

12-3 

4 

— 

4 







2 

4 

— 

4 





30 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,40 

— 

Starkes 

Stark alkal. 


1 2 

4 

— 

4 

2 

4 

— 

4 







i 2 

4 

— 

4 





126 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,40 

0,27 

Zieml. 

Stark alkal 


4 

— 

— 

4 

4 

— 

— 

4 




starkes 



4 

— 

— 

4 









Zieml. st. 



2-3 

4 

— 

4 





36 

Guter Lehmboden (3) 

0,42 

0,09 

Sehr 

schwach 

Alkal 


2-3 

4 


4 





79 

Lehmiger Sandb. (1-2) 

0,43 

0,33 

Starkes 

Stark alkal 

1 

0-1 

1-2 

2-3 

4 

1-2 

2 

3 

4 







O- 1 

2 

3 

4 





110 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,44 

0,28 

Zieml. 

Alkal 

0 | 

1 

2-3 

3 

4 

1 

2 

2-3 

3 



starkes 



1 

3 

3-4 

4 





127 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,47 

0,44 

Zieml. 

Stark alkal 


1 3 

4 

— 

4 

2 

4 

— 

4 




starkes 


i 

,2-3 

3-4 

3-4 

3-4 





107 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,48 

0,69 

Starkes 

Stark alkal. 

0 

I 

— 

— 

4 

A 

— 

— 

— 

4 

45 

Schwerer, zieml. mull- 

0,49 


Starkes 

Stark alkal. 

0 ! 

3 

4 

_ 

4 

4 

3 

4 

_ 

4 


reicher Lehmb. (4-5) 





1 

3 

4 

— 

4 





119 

Giitje (ungebaut. Wie- 

0,50 

0,08 

Kein 

Schw. alkal 

f 

1 

! 4 

I — 

— 

4 

4 

— 

— 

4 


senboden) (5) 






I 4 

— 

— 

4 





25 

Mullreicher Sandboden 

0,52 

0,20 

>> 

Schw. sauer 

3 I 

j 0 

0 

0 

0 

2 

4 

i 

4 


(2-3) 





?! 

1 0 
! 2 

0 

0 

0 





40 

Zieml. schwerer Lelim- 

0,52 

0,54 

Starkes 

Stark alkal. 

4 

— 

4 






boden (3—4) 





i 

2 

4 

— 

4 





26 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,53 

— 

Sehr 

Stark alkal. 

0 

, — 

4 

— 

4 








stark 


1 

i_ 

, 1 

! 3 

— 

4 





46 

Guter Lehmboden (3) 

0,54 

0,28 

Zieml. 

Stark alkal. 

°l 

ji-2: 

1-2 

4 

— 

4 

2 

4 

— 

4 




starkes 


4 

— 

4 





96 

Guter, zieml. schwerer 

0,60 

0,47 

Starkes 

Stark alkal. 

0 

1 3 

i 4 

_*! 

1 4 

3 

4 

— 

4 


Lehmboden (4) 

1 



! 3 1 

1 3 

3-4 

3-4 



, 



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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


159 


(Fortsetzung). 



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160 


Harald R. Christensen, 


Tabelle 41 


No. des Versuches 

Allgemeine 

Beschaffenheit 

% chlorammonium- 
losliches CaO im luft- 
trockenen Boden 

% „CaCO,“ im 
lufttrockenen Boden 

Brausen 

mit 

Saure 

Reaktion 

! 

1 

i 

] 

5 

2j 

Azo 

[n „ 

I am 
KjH 

3 

tobt 

gein 

lit -| 

: po 4 

4 

tctei 

ipftx 

i 

JL 

rvege tati 

m Kulti 

Mann 

K*HP 

CaC 

2 | 3 | 

on 

iren 

Lit -+ 

»4- 

’0, 

4 

5 

9 

Mullreicher Sandboden 


! 

1 

Schwach- 



1 

3 

3 

4 

2-3 

4 


4 


(2-3) 

0,63 

0,18 

Sehr 

Neutral 

0 













schwach 



1 2 

2 

3 

4 





78 

Lehmiger Sandb. (1-2) 

0,64 

0,28 

Starkes 

Stark alkal. 


2-3 

4 

— 

4 

2-3 

4 

— 

4 








2-3 

4 

— 

4 

1 




106 

ZiemL schwerer, aber 

0,64 

0,72 

Starkes 

Stark alk&L 

0 

1-2 

— 

— 

4 

2-3 

_ 

_ 

4 


sproder Lehmb. (3-4) 






1-2 

— 

— 

4 

f 




121 

ZiemL schwererLehm- 

0,64 

0,68 

Schwach 

Schw. alkal. 

0 

0-1 

2-3 

3-4 

4 

0-1 

2-3 

3-4 

4 


boden (3—4) 



Starkes 



0-1 

2-3 

3-4 

4 





24 

Schwerer, mullreicher 

0,66 

— 

Sehr 

Stark alkal. 

0 

1 

4 


4 






Lehmboden (4) 



starkes 



1-2 

4 

— 

4 





41 

Milder Lehmbod. (2-3) 

0,68 

— 

Sehr 

Stark alkal 


3-4 

4 

— 

4 









starkes 



3-4 

4 

— 

4 





63 

Torf (5) 

0,68 

0,23 

Kein 

Stark sauer 


0 

0 

0 

0 

0-1 

0-1 

3 

4 








0 

0 

0 

0 





76 

ZiemL schwererLehm- 

0,72 

0,30 

ZiemL 

Stark alkal. 

0 

— 

4 

— 

4 

— 

4 

— 

4 


boden (3—4) 



starkes 



— 

4 

— 

4 





101 

Giitje (Wiesenboden) 

0,76 

0,29 

Kein 

Schw. alkal. 


4 

— 

— 

4 



1 



( 5 ) 






4 

— 

— 

4 

4 

— 

— 

4 

131 

Giitje (Wiesenboden) 

0,79 

0,69 

9> 

Neutral 

II 

0 

0 

0 

0 

1-2 

3 

4 

4 


(6) 














60 

Leichter Lehmbod. (2) 

0,81 

3,69 

Sehr 

Stark alkaL 

0 

1 

4 

— 

4 

— 

3 

4 

4 





starkes 



1 

3 

3 

4 






jedoch schliefilich hervorgehoben werden, dab das wiederholt erwahnte 
Impfprinzip die Probe vollkommen bestanden hat und unbedingt bei 
kiinftigen exakten Untersuchungen zu ahnlichen Zwecken angewandt werden 
muB. 

Die in der Abhandlung erwahnten, auf diesem Prinzip fuBenden Metho- 
den sind jedoch, wenigstens was einige derselben betrifft, als unvollkommen 
zu bezeichnen, und es wird eine wichtige und dankbare Aufgabe der kiinftigen 
bodenbiologischen Forschung sein, diese Methodik zu verbessem, indem man 
dadurch Aussicht darauf erhalt, nicht allein den EinfluB der einzelnen Fak- 
toren auf das Bakterienleben und den Stoffumsatz im Erdboden besser be- 
leuchten zu konnen, sondern auch sichere quantitative Ausdriicke 
fiir den Gehalt des Bodens an bestimmten Substanzen oder Gruppen erbringen 
konnen wird, wodurch die fiir den Ackerbau so auBerordentlich wichtige 
Frage betreffs der Bestirnmung des Gehaltes des Bodens an leichtloslichen 
Pflanzennahrstoffen ihrer Losung einen groBen Schritt naher gebracht 
werden wird. 

Ltteraturverzeiohnis. 

Barthel, Chr., Jordbakteriologiska undersokningar. (Meddel. fr. Centralanst. for 
forsoksvasendet pa jordbruks-omradet. No. 11. 1909.) 

Baumann, A., u. Gully, E., Untersuchungen liber die Humussauren: II* (Mit- 
teil. d. K. Bayr. Moorkulturanst. H. 4. 1910. p. 31.) 

Beijerinck, W. W., Kiinstliche Infektion von Vicia Faba mit B a c i 11us 
radicicola. Ernahrungsbedingungen dieser Bakterie. (Bot. Zeitg. Bd. 48. 1890. 
p 838 ) 

—, Uber oligonitrophile Mikroben. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 7. 1901. p* 561.) 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 


Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


161 


(Fortsetzung). 


nach: (Anzahl Tage) 







Mannitvergarung nach 

: (Anzahl Tage) 















In 













In „ungeimpften“ Kulturen 



„geimpften 

(« 

i 


In 

„ungeimpften“ 

Kulturen 













Kulturen 













.Mairnit -f 

k,hpo 4 



Mairnit -f- 

k*hpo 4 + 

CaC0 3 


i 

Mannit -f- 

k 2 hpo 4 



Mannit -f- 

k 2 hpo 4 



Mannit -f- 
K 2 HP0 4 -f 
CaCOj 


2_ 

3 4 

La 

6 

1 2 

LA 

1 4 

1 5 

1 6 

2 

3 

4 

1 5 

2 

La 

! 4 

1 5 

6 

\ 2 

3 

i 4_ 

l 5 _ 

6 

0 

0 

1° 

0 

0 

0 

0 

! 0 

0 

I 0 















0 

0 

3 

4 

'4 

1° 

^ 0 

3 

4 

4 















0 

I 1 

2 

3 

3 




















0 

0 

1 

1-2 

3 

0 

' 0 

i 1 

3 

3 















0 

1-2 

3 


4 

0 

1 

4 


4 















0 

0 

0 

0 

0 

0 

o ! 

0 1 

0 

0 

0 

0 


1 

0 

0 

0 

0 

0 

— 


— 

— 

4 

o ; 

0 1 

3 

4 

4 

0 

0 

3-4 

4 

4 


1 













0 

0 

0 

0 

o 1 

0 

0 

0 1 

0 

0 





2 

4 


— 

4 

2 ! 

4 

— 

— 

4 

0 

0 

0 ; 

0 i 

0 1 

0 

0 

0 

0 

0 

3 

4 

— 

4 

1 

3 

4 


4 

0 

— 

— 

4 

4 

0 j 

0 | 

ro 

CO 

3 

4 

0 

0 

2-3 

1 

3 

4 
















Boullanger, E., iStudes exp&rimentales sur les engrais catalytiques. (Ann. de la 
scienc. agron. 29. 1910. p. 101.) 

— u. Dugardin, M6canisme de l’action fertilisante du soufre. (Compt. rend. d. 

s£anc. de l’Acad. d. scienc. Paris. 1912. p. 369.) 

Brown, P. E., Bacteriological studies of field soils. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 35. 1912. p. 234.) 

Buhlert u. Fickendey, Zur Methodik der bakteriologischen Bodenuntersuchung. 

(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 16. 1906. p. 399.) 

Burri, R., Die Nutzbarmachung des Luftstickstoffes durcli Bodenbakterien. (Schweiz. 
Zeitschr. f. Foretw. 55. 1904. p. 89.) 

Christensen, Harald R., Nyere Principper i Jordbundsforskningen (Abschnitt: 
Undersogelser over Azotobacter chroococcu m’s Forekomst og Udbredelse 
i forskellige Jorder). (Tidsskr. f. Landbr. Planteavl. Bd. 13. 1906. p. 172.) 

—, Uber das Vorkommen und die Verbreitung des Azotobacter chroococcum 
in verschiedenen Boden. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 109.) 

—, Eine biologische Methode fur die Bestimmung von Alkalikarbonaten im Erdboden. 
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 19. 1907. p. 735; Tidsskr. f. Landbr. Planteavl. Bd. 14. 
1907. p. 292.) 

—, Om Binding af Luftens frie Kvaelstof ved frit levende Mikroorganismer. (Tidsskr. 

f. Landbr. Planteavl. Bd. 16. 1909. p. 303.) 

—, Uber den EinfluB der Humusstoffe auf die Ureumspaltung. (Centralbl. f. Bakt. 

Abt. II. Bd. 27. 1910; Tidsskr. f. Landbr. Planteavl. Bd. 17. 1910. p. 79.) 

—, Ein Verfahren zur Bestimmung der zellulosezersetzenden Fahigkeit des Erdbodens. 
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 27. 1910. p. 449; Tidsskr. f. Landbr. Planteavl. 
Bd. 17. 1910. p. 356.) 

—, Mikrobiologische Untereuchungen von Hoch- und Niederungsmoortorf. (CentralbL 
f. Bakt. Abt. II. Bd. 37. 1913. p. 414. 1913.) 

—, H a r d e r , P oul u. Kolpin Ravn, F., Undersogelser over Forholdet 
mellem Jordbundens Beskaffenhed og Kaalbroksvampens Optraden i Egnen mellem 
Aarhus og Silkeborg. (Tidsskr. f. Landbr. Planteavl. Bd. 16. 1909. p. 430.) 


Zweito 

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e 


Original Item 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 




162 


Harald R. Christensen 


Tabelle 42. 

Verhaltnis zwischen dem G eh alt des Bodens an „A 1 k a 1 i - 
k a r b o n a t e n“ (der Azotobacterentwicklung in „g e i m p f t e r“ 
Nahrfliissigkeit, enthaltend Man nit, K 2 HP0 4 u n d CaS0 4 ) u n d 

seiner Reaktion. 


© 

| 2 

6 © 

^ o 
PQ 

Beschaffenheit des Bodens 

i.tiO 

ri's 

J.s a 

O fi tfi 

o c 

<$ jO 

Reaktion 

% chlorammonium- 

losliches CaO 

,,Kalk- 

bediirf- 

nis“ 

16 

Leichter Lehmboden. 

• (2) 

0 

Schw. sauer 

0,00 

4 

19 

Outer Sandboden. 

(1-2) 

0 

Sauer 

0,00 

4 

22 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

0 

Sauer 

0,00 

2 

59 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

0 

Sauer 

0,00 

2 

69 

Leichter, dunkler Sandboden (neugebau- 
ter Heideboden).(1—2) 

0 

Stark sauer 

0,00 

4 

102 

Mullreicher Sandboden. 

• (2) 

0 

Stark sauer 

0,00 

4 

61 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

0 

Sauer 

0,01 

3 

141 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

0 

Schw. sauer 

0,01 

4 

18 

Leichter Lehmboden. 

• (2) 

0 

Schw. sauer 

0,04 

4 

129 

Lehmiger Sandboden. 

• (2) 

0 

Schw. sauer 

0,05 


145 

Outer, ziemlich mullreicher Sandboden 

0 

Neutral — 

0,05 

2 

146 

Outer Sandboden. 

(2) 

d-2) 

0 

schw. sauer 
Neutral — 

0,05 

3 

17 

Leichter Lehmboden. 

• (2) 

0 

schw. sauer 
Sauer 

0,06 

4 

23 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

0 

Sauer 

0,06 

3 

32 

Schwerer Lehmboden. 

• (4) 

0 

Schw. sauer 

0,06 

3 

58 

Leichter, dunkler Sandboden . . 

• (1) 

0 

Sauer 

0,07 

3 

116 

Sandboden . 

d-2) 

0 

Neutral — 

0,08 


115 

Sandboden . 

(1-2) 

0 

schw. sauer 
Schw. sauer 

0,08 


35 

Leichter Lehmboden. 

• (2) 

0 

Neutral 

0,09 

3 

60 

Leichter, mullreicher Sandboden 

d-2) 

0 

Sauer 

0,09 

2 

122 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

0 

Schw. sauer 

0,10 

1 

148 

Ziemlich mullreicher Sandboden 

d-2) 

0 

Neutral — 

0,10 

3 

10 

Milder Lehmboden. 

(2-3) 

0 

schw. sauer 
Neutral — 

0,11 

2 

14 

Milder Lehmboden. 

(2-3) 

0 

schw. sauer 
Neutral 

0,11 

3 

38 

Leichter Lehmboden. 

• (2) 

0 

Schw. sauer 

0,11 1 


47 

Outer Lehmboden. 

• (3) 

0 

Schw. sauer 

0,11 

3 

138 

Milder Lehmboden. 

(2-3) 

0 

Neutral — 

0,11 

2 

52 

Mullreicher Sandboden. 

• (2) 

0 

schw. sauer 
Stark sauer 

0,13 

4 

147 

Sehr mullreicher, dunkler Sandboden (5) 

0 

Schw. sauer 

0,18 | 

4 

25 

Mullreicher Sandboden. 

(2-3) 

0 

Schw. sauer 

0,52 

3 

53 

Torf. 


0 

Stark sauer 

0,68 , 


114 

Leichter, mullarmer Sandboden . 

• (1) 

1 

Neutral 

0,02 

4 

87 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

1 

Neutral — 

0,07 


144 

Outer Sandboden . 

(1-2) 

1 

schw. sauer 
Neutral 

0,09 I 

4 

153 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

1 

Neutral 

0,09 

2 

71 

Lehmiger Sandboden. 

(1-2) 

1 

Schw. sauer 

0,11 

1 

57 

Outer Lehmboden. 

• (3) 

1 

Neutral 

0,16 

0 

37 

Milder Lehmboden. 

(2-3) 

1—2 

Neutral 

0,12 


11 

Milder Lehmboden. 

(2-3) 

1—2 

Neutral 

0,20 

1 

2 


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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc. 


163 


Tabelle 42 (Fortsetzung). 


No. der 
Bodenprobe 

Beschaffenheit des Bodens 

iio* 

|.a a 

-O 

9 c w 
g.2 g 

|| J 

Reaktion 

% chlorammonium- 

losliches CaO 

Kalk- 

bediirf- 

nis 

1 

Leichter Lehmboden.. 

• • (2) 

2 

Neutral — 
schw. sauer 

0,05 

? 

70 

Leichter Sandboden. 

. . (1) 

2 

Neutral 

0,10 

? 

54 

Lehmiger Sandboden. 

• (2) 

2 

Neutral 

0,11 

2 

133 

Sandboden . 

• (1-2) 

2 

Neutral 

0,16 


142 

Mullreicher Sandboden. 

. (2) 

2 

Neutral 

0,18 

2 

154 

Sehr mullreicher Sandboden . . 

(3-4) 

2 

Neutral — 
schw. alkal. 

0,33 


118 

Sandboden . 

(1-2) 

2—3 

Neutral 

0,10 

1 

125 

Guter Lehmboden. 

• (3) 

2—3 

Neutral 

0,14 

0 

100 

Guter Sandboden. 

(1-2) 

2—3 

Neutral 

0,15 

2 

62 

Schwerer Lehmboden. 

• (4) 

2—3 

Schw alkal. 

0,22 

2 

99 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

3 

Neutral 

0,10 

2 

104 

Sandboden . 

d-2) 

3 

Neutral — 
schw. sauer 

0,13 


94 

Guter Lehmboden. 

• (3) 

3 

Neutral — 
schw. sauer 

0,16 

2 

128 

Lehmiger Sandboden. 

d-2) 

3 

Neutral — 
schw. alkal. 

0,16 

3 

31 

Schwerer Lehmboden. 

(4-5) 

3 

Schw. alkal. 

0,26 


111 

Leichter Sandboden. 

• (1) 

4 

Neutral 

0,13 

4 

33 

Milder Lehmboden. 

(2-3) 

4 

Schw. alkal. 

0,16 


124 

Milder Lehmboden. 

(2-3) 

4 

Neutral 

0,18 

* 

95 

Guter Sandboden. 

• (2) 

4 

Neutral 

0,24 

1 

131 

Giitje. 

• (5) 

4 l 

Neutral 

0,79 



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(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 25. 1910. 

stickstoffbindenden Bakterien. 

llityinal from 

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164 


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Digitized b) 


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^ - - — ■ - Original from 


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Centralblatt fiir Bakteriologie Abt. II. Bd. 43. ChrIntensely Bodcnbeschaffenheit Taf. I. 



Fior. 1. Fig 2. 


Yerlag von Gustily Fischer in Jena. 


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Studien fiber den EinfluB der Bodenbesch&ffenheit etc. 


165 


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Erklarnng der Tafeln. 

Tafel I. 


Fig. 1. Kalkfreie Mannitlosung, mit 5 g eines basenfreien Bodens versetzt. (^e- 


impft mit^V z o t o 


n e 


§ 30 ' 


o b a c t 
b i f 0 e i 


e r - Rohkultur. 
rvegetation. 


Aussehen nacli 5-tiigiger Aufbewahrung 

Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



166 


Howards. Reed and Bruce Williams, 


Fig. 2. Dieselbe Nahrfliissigkeit mit 5 g ernes basenhaltigen Bodens versetzt. Mifc 
Azotobacter - Rohkultur geimpft. Nach 3-tagiger Aufbewahrung. K r a f t i g e 
Azotobacter vegetation. 

Tafel n. 

Fig. 1. Hochmoortorf aus Knudemosen bei Herning. Ohne Zusatz von 
Nahrstoffen, aber geimpft mit zellulosezersetzenden Mikroben. Nach 30-tagiger 
Aufbewahrung. Keine Zellulosezersetzung. 

Fig. 2. Derselbe Torf, mit CaC0 3 u n d K^PC^ versetzt, Mit zellulose¬ 
zersetzenden Mikroben geimpft- Nach 10-tagiger Aufbewahrung. Angehende 
Zellulosezersetzung. 

Fig. 3. Der namliche Torf und die namliche Behandlung, wie bei Fig. 2 angegeben. 
Nach 20-tagiger Aufbewahrung. Vollzogene Zellulosezersetzung. 

Fig. 4. Der namliche Torf mit Zusatz von CaC0 3 und K2HP0 4 . „U ngeimpf t.“ 
Nach 30-tagiger Aufbewahrung. Keine Zellulosezersetzung. 

Fig. 5. Der gleiche Torf und der gleiche Zusatz, aber geimpft mit.zellu¬ 
losezersetzenden Mikroben. Nach 20-tagiger Aufbewahrung. Beinahe 
abgeschlossene Zellulosezersetzung. 

Samtliche Kulturen wurden bei einer Temperatur von 25° C im Thermostaten 
aufbewahrt. 


Nachdruck verboten. 

The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen 
Fixation by Azotobacter. 1 ) 

By Howard S. Reed and Bruce Williams. 

The influence which the organic constituents of the soil may exert on 
its productivity has been studied heretofore with reference mainly to the 
growth of higher plants. That deleterious substances of an organic nature 
exist in many soils and that they may exert a toxic action on plants growing 
in such soils, has been shown by previous work along this line. Investigations 
which have had as their controlling idea an inquiry into the nature of these 
compounds, derived as they are either from soil humus or from the excreta 
of growing plants, have presented some rather strong evidence in support 
of the toxic theory of soil infertility 2 ). The nature of the results of these 
investigations would certainly warrant an extension of the research into other 
physiological fields. 

The phase of study which would present the closest relationship to that 
already pursued and at the same time contribute something to the question 
of soil fertility, would concern itself with the bacterial flora of the soil. There 
is no more vital factor in the fertility of agricultural lands than those pro¬ 
cesses which are the result of microscopic plant life. The close relationship 
which has been shown to exist between these microscopic forms and the 
higher plants whose growth they so intimately affect, their response to the 
same agents of stimulation or depression, their close analogy in most physio¬ 
logical functions — these facts justify the conclusion that any abnormal 
condition affecting the one would have a corresponding effect on the other. 
If there are organic poisons in the soil which are toxic to growing plants, 
would not such fundamental processes 'as nitrification and nitrogen fixation 
reflect likewise the depression? 


M Paper 30 from the Laboratories of Plant Pathology and Bacteriology. (Virginia 
Agricult. Experim. Stat. Blacksburg, Va.) 

”) In this connection the reader is referred to Schreiner and Reed, U. 
S. Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. 40 and 47; Schreiner and Shorey, U. S. 
Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. 53. 

The Duke of Bedford and Pickering, Bcpts. Woburn Expt. Fruit 
Farm. 1900, 1903, 1904. (Journ. Agric. Scienc. Vol. 0. (2). 1914. p. 130.) 


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Centralblatt fur Bakteriologie Abt. II. Bd. 43. Chvisteusen, Bodenbeschaffenhcd Taf. II. 


Fi S . 1. 


Fi". 2. 


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Fig. 3. 


Fig. 4. 


Verlag von Gustav Fischer in Jena. 





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The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. 107 


The theory which would account for the unproductiveness of soils by 
the presence in them of toxic substances assumes two possible sources of the 
inhibiting compounds — the vegetable or animal matter present in or applied 
to soils, and the excretions of growing plants. While, as previously noted, 
the effect of these organic poisons on the micro-organisms which influence 
soil fertility has been scarcely noted, yet, bacteria as a division of plant life 
have received extensive study on account of the nature of their own ex¬ 
cretions. In fact, it is in this connection that some of our most important 
principles of immunity have been evolved and with them complete triumph 
over a vast number of diseases. So well established is this fact, the know¬ 
ledge that bacterial life produces substances poisonous to living forms of 
the same or related species, that it seems scarcely necessary to review the 
literature in this connection. It must not be assumed, however, that this 
fact proves that the excreta of soil bacteria are a factor in soil fertility, but 
it does lend credence to the theory that higher plants, during their process 
of growth, excrete substances which accumulate in the soil to the detriment 
of succeeding crops. 

The work reported in this paper was carried on in connection with 
some studies on free nitrogen fixation which are being pursued in these 
laboratories, studies on fixation by soils of various kinds when supplied 
with proper carbohydrates, and on the free nitrogen fixing organism, Azoto- 
b a c t e r , its activity in pure cultures, and general physiological functions. 
There are few biological processes in the soil which are of more scientific 
interest than those which help maintain the nitrogen supply through the 
means of non-symbiotic atmospheric fixation. Especially is this true of that 
aerobic group of organisms which were reported first by Beijerinck 
in 1901 and which are designated by the general term Azotobacter. 
Since their discovery, this phase of soil bacteriology has received careful 
attention at the hands of many investigators. Nor have the researches failed 
to furnish results commensurate to the efforts expended on them. The wide¬ 
spread occurrence of the organisms, the index which their presence and ac¬ 
tivity give to the fertility of a soil, are matters of no little scientific and 
practical interest. Only recently the authors noted an increase of 15 milli¬ 
grams of nitrogen per 10 grams of soil incubated in A s h b y’s solution, 
and a pure culture of the organism from another source, cited subsequently 
in this paper, gave a similar fixation in the same medium. Should an ap¬ 
proach to these results be made possible under field conditions, it would 
certainly exert a profound influence on the maintenance of soil nitrogen. 
The activity, in some sections, of Azotobacter in accumulating atmo¬ 
spheric nitrogen has resulted, it is alleged, in such concentration of nitrates 
as to render the soil toxic to plant growth 1 ). 

Indeed it is not unlikely, in the face of what is at present known of 
this organism the activity of that much of the organic nitrogen of soils must 
be referred to this and to related sources. 

In regard to the possible effect of the organic constituents of the soil 
on the growth of Azotobacter, this group of organisms has shared 
the general inattention accorded most other bacteria. Their susceptibility 
to any kind of poisons has received only limited study. Experiments with 
carbon bisulfid 2 ), doubtless induced by the recent theory of its antiseptic 
action on soils, found that substance fatal to Azotobacter in con¬ 
centration of 1.7 to 1000. More closely related to the present study is the 


’) Wm. P. Headden, Col. Agric. Exper. Stat. Bull. 155, 160, 178. 
2 ) M_a a e 6 e n and B e h n , Mitt. K. Biol. Anst. Land- u. Forstw. 1907. p 

Digitized by GoOQK 


38 — 42. 

Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



168 


Howard S. Reed and Bruce Williams, 


work of Krzemeniewski on various humus bodies as affecting the 
development of Azotobacter 1 ). The food requirements of the orga¬ 
nism, its most economic utilization of various carbohydrates, has been more 
thoroughly investigated. A s h b y in 1907 gave the formula for the medium 
which bears his name and which is peculiarly adapted to the development 
of the organism. The superiority of mannite as a source of energy has been 
further demonstrated 2 ) as have many other factors which promote maxi¬ 
mum efficiency in fixation. Among them are to be mentioned the require¬ 
ments of the organisms as regards aeration; its response to certain inorganic 
compounds which appear to be controlling factors in its development — 
for example, phosphates and alkaline carbonates 3 ). These are but examples 
of numerous studies along various phases to which Azotobacter have 
been subjected. 

The growth of Azotobacter can be directly measured by the 
increase of nitrogen in the medium in which it grows. This property of the 
organism makes it ideally suited to study the effect of various compounds 
on its development. Any stimulation or depression which might result, 
would be reflected in a total nitrogen analysis of the culture, especially if 
the result be compared with that from another culture grown in the same 
medium under identical conditions of incubation but without the addition 
of the compound in question. 

It was in pursuance of this principle that the studies herein reported 
were made. In the choice of organic compounds, the writers selected 
chiefly those which have already been studied with reference to their 
effect on the development of higher plants, many of which have been isolated 
from the soil, and are known to be likewise constituents of various plants 4 ). 
The compounds used were pure chemical reagents. An effort was made 
also, that they represent the various groups of organic substances likely 
to be present in the soil or plant 8 ). 


Plan of the Experiment. 

One-litre Erlenmeyer flasks, to which were added 15 grams of 
pure sea sand, previously washed and burned, afforded an excellent surface 
upon which Azotobacter developed. To each of these flasks was added 
100 cc. of Ashby’s medium of the following composition: 


Mannite. 12 grams 

Mono-potassium phosphate ... .2 „ 

Magnesium sulfate. .2 „ 

Sodium chlorid. .2 „ 

Calcium sulfate. .1 „ 

Calcium carbonate. 5.0 „ 

Distilled Water. 1000.0 cc. 


12. 1909. p. 558, 559; 


J ) Krzemeniewski, S., Investigations on Azotobacter chroo- 
c o c c u m. (Bull. Intern. Acad. Sci. Cracovie, Cl. Sci. Math, et Nat. 1908. p. 929—1051, 
av. 1 pi.. Figs. 2; abs. in Zeitschr. f. landw. Versuchsw. Osterr. 

E. S. R. Vol. 22. 1910. p. 221.) 

2 ) Hoffmann and Hammer, Some Factors concerned in the Fixation 
of Nitrogen by Azotobacter. (CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 28. 1910. p. 1—127. 

3 ) Ashby, Journ. Agric. Scienc. Vol. 2. 1907. p. 35—48; Gerlach u. 
Vogel, Centralbl. f. Bakt. Abt, II. Bd. 9. 1902. p. 891; Bd. 10. 1903. p. 638; Chri¬ 
stensen, H. R., Eine biologische Methode fiir die Bestimmung von Alkalikarbonaten 
im Erdboden. (Centralbl. f. Bakt, Abt. II. Bd. 19. 1907. p. 735—736.) 

4 ) Shorey, E. C., The Presence of some Benzene Derivatives in Soils. (Journ. 
Agric. Research. Vol. 1. 1914. p. 357.) 

5 ) The sample of dihydroxy-stearic acid was kindly furnished by Dr. Oswald 


Sch 


r e-t,n e 


Digitized by vjjQ* 


r > °f 

s* 


the 

e 


Bureau of Soils, Washington. 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 











The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. 169 


The flasks were sterilized under 15 pounds of steam pressure for 15 mi¬ 
nutes. The organic compounds to be tested were liable to suffer decompo¬ 
sition at the temperature employed in sterilization, hence were not added 
until after the flasks had been sterilized and cooled. After this sterilization, 
the compounds were introduced into the flasks in desired concentrations 
and all flasks received equal inoculation of pure cultures of Azotobacter 
previously grown on A s h b y’s Agar and suspended in sterile water. Two 
flasks were set up for each compound in every concentration that duplication 
might be afforded and in many cases four and six flasks were finally run. 
Two control flasks receiving only inoculation were used to test the fixation 
power of the culture used. The experiment was run usually in sets of twenty 
flasks and all, including the control, were incubated for 21 days, at the end 
of which time nitrogen determinations of the content of each flask were 
made by the K j e 1 d a h 1 method. 


The effect of certain 
centrations on the Growth 
Azotobacter. (p 


Table I. 

organic Compounds 


in various con- 
and Fixation of Nitrogen by 
p. M. = parts per million.) 


Di 


Compound 

Concen¬ 
tration 
p. p. M. 

Milligrams N 
of Me 

With organic 
compounds 

. per 100 cc. 
jdium 

Control 

Relative 
fixation 
in presence 
of organic 
compounds 

Esculin. 

500 

10.3 

10.2 

100 

Esculin. 

1000 

11.3 

8.4 

135 

Esculin. 

2000 

15.1 

9.3 

162 

Esculin. 

2000 

10.2 

• 5.4 

188 

Vanillin. 

600 

7.4 

10.2 

72 

Vanillin. 

1000 

3.6 

8.4 

43 

Daphnetin. 

500 

13.44 

15. 

89 

Daphnetin. 

1000 

9.2 

10.1 

92 

Cumarin. 

250 

5.6 

8.4 

68 

Cumarin. 

500 

9.2 

10.2 

90 

Pyrocatechin. 

250 

4.5 

8.4 

53 

Pyrocatechin. 

500 

6.1 

10.2 

59 

Heliotropin. 

500 

10.6 

10.2 

100 

Helio tropin. 

1000 

4.7 

8.4 

57 

Arbutin. 

500 

6.8 

5.4 

126 

Arbutin. 

1000 

8.9 

9.3 

95 

Resorcin. 

500 

8.12 

8.7 

93 

Pyrogallol. 

500 

8.4 

9.3 

90 

Phloroglucin. 

250 | 

5.5 

8.4 

65 

Phloroglucin. 

500 

7.8 

10.2 

77 

Hydroquinone. 

500 

0.0 

5.4 

00 

Salicylic Aldehyde. 

250 j 

0.0 

15. 

00 

Oxalic Acid.; . . . 

1 500 

11.2 

15. 

75 

Oxalic Acid. 

1000 

11.1 

15. 

74 

Oxalic Acid. 

1000 

8.8 

10.1 

87 

Oxalic Acid. 

2000 

7.1 

5.4 

131 

Quinic Acid. 

500 

10. 

| 15. 

66 

Quinic Acid. 

1000 

13.4 

! 9.3 

144 

Quinic Acid. 

1000 

10.7 

I 5.4 

198 

Quinic Acid. 

2000 

10.4 

1 10.2 

119 

Di-hyroxystearic Acid .... 

250 

7.7 

i 8 * 7 

86 

Di-hyroxystearic Acid .... 

500 

7.8 

! 9.3 

84 

Rhamnose. 

500 

8.2 

10.2 

84 

Rhamnose. 

1000 

7.8 

8.4 

93 

Bomeol. 

500 

9.8 

15. 

65 

Boraeol. 

1 1000 

11.3 

9.3 

121 

SsSGq ; gle :;:: 

1 1000 
1000 

7.3 

10.9 

5.4 :135 

UNIVERSITY OF^ftLIFC 






































170 


Howard S. Reed and Bruce Williams, 


The objection will be raised that contaminations might occur since 
the compounds were added to the flasks after the latter had been sterilized. 
"While this was true in some cases, the contamination was not of such nature 
as to vitiate the results in this particular work. It is extremely unlikely 
that any organisms introduced in this manner would affect nitrogen fixation. 
To test this point a series of flasks were set up with the compounds added 
after sterilization but receiving no inoculation. There were, indeed, some 
which exhibited evidence of contamination yet none showed any perceptible 
gain or loss in nitrogen. The same strain of Azotoba.cter was not 
used in every set of experiments since it is probable that this organism 
loses some of its virulence when kept for some time under laboratory con¬ 
ditions. But all comparisons "were made with the same culture, that is, the 
control represents the growth of the culture without the compound as com¬ 
pared to the corresponding strain with it. i ^ 

Table I gives the effect of adding certain non-nitrogenous compounds 
in various concentrations to the culture nutrient. The results are the averages 
from analysis of two or more flasks, all of which narrowly approached each 
other. 

In studying compounds which contain nitrogen it was obviously neces¬ 
sary to take into account the amount of nitrogen added before the fixation 
could be measured. Accordingly, four flasks instead of two were set up 
with each compound in these experiments, two of the flasks receiving inocu- 

Table II. 

The Effect of certain Nitrogenous organic Compounds in 
various Concentrations on the Growth and Fixation of 

Nitrogen by Azotobacter. 


Compound 

Concen¬ 
tration 
p. p. M. 

Milligrams 
per 100 cc. 

With organic 
compounds 

i N. fixed 
of Medium 

Control 

Relative 
FLxation 
in Presence 
of organic 
compounds 

Caffeine. 

500 

11.8 

10.2 

115 

Caffeine. 

1000 

9.1 

8.4 

108 

Caffeine. 

2000 

6.3 

5.4 

116 

Betaine Hydrochloride .... 

500 

6.8 

15. 

45 

Trimethylamine. 

500 

4.2 

8.7 

48 

Legumin. 

500 

8.9 

9.3 

95 

Alloxan. 

500 

13.6 

10.2 

133 

Alloxan. 

1000 

6.4 

8.2 

78 

Alloxan. 

2000 

5.02 

10.1 

49 

Cinnamic Acid. 

500 

4.5 

10.2 

44 

Cinnamic Acid. 

1000 

7.2 

8.4 

85 

Cinnamic Acid. 

2000 

4.5 

5.4 

83 

Asparaginic Acid. 

500 

7.2 

15. 

48 

Asparagine . 

500 

5.4 

8.4 

65 

Asparagine . 

1000 

5.3 

8.4 

63 

Asparagine . 

2000 

0.0 

15. 

00 

Hippuric Acid. 

500 

8. 

8.4 

95 

Hippuric Acid. 

1000 

8.3 

8.4 

98 

Hippuric Acid. 

2000 

4.02 

5.4 

74 

Creatine. 

500 

8. 

8.7 

88 

Creatinine. 

500 

8.8 

8.7 

111 

Creatine. 

1000 

5.3 

15.1 

35 

Creatinine. 

1000 

7. 

15.1 

46 

Xanthine. 

500 

5.6 

8.7 

64 

Xanthine. 

1000 

5.2 

15.1 

34 

Hypo xanthine. 

500 

4.1 

8.7 

47 

Hypoxanthine. 

1000 

2.1 

15.1 

132 


UNIVERSITY OF CALIFORNIA 










































The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. 171 


lation with Azotobacter and the remaining two received only the 
organic nitrogen compound but was not inoculated. These latter flasks were 
kept in the incubator room during the period of incubation that they might 
be subjected to the same conditions as those growing the culture. It was 
thought that the temperature of the incubator room might have some effect 
on the more unstable compounds used, causing a possible loss of nitrogen 
but such loss was not found to occur. Table II summarizes the effect of 
some of these compounds on Azotobacter growth. The figures re¬ 
present the gain in nitrogen above that added in the compound. 

So strikingly did some of the nitrogenous bodies depress fixation, either 
through toxic properties or by affording a form of nitrogen readily utilized 
by Azotobacter that it appears convenient to list them in a separate 
table. They are arranged in Table III, which follows. 

Table III. 

Nitrogenous Compounds which strikingly depress Fixation 

by Azotobacter. 


Compound 

Concen¬ 
tration 
p. p. M. 

Milligrams N 
of Me 

With organic 
compounds 

per 100 cc. 
jdium 

Control 

Relative 
Fixation 
in Presence 
of organic 
compounds 

Urea. 

250 

6.2 

8.4 

73 

Urea. 

500 

0.0 

8.4 

00 

Urea. 

500 

0.0 

15.1 

00 

Urea. 

500 

0.0 

10.1 

00 

Fonnamide. 

500 

1.1 

15.1 

7 

Formamide. .. 

500 

2.2 

8.7 

25 

Formamide. 

500 

0.0 

10.1 

00 

Glycocoll. 

500 

I 3.1 

10.2 

30 

Glycocoll. 

600 

! 3.7 

10.1 

36 

GlvoocoU. 

1000 

0.0 

10.2 

(X) 

Allantoin. 

500 

0.0 

8.7 

00 

Allantoin. 

500 

2.9 

15.1 

19 

Allantoin. 

500 

2.4 

10.1 

23 

Guanidine Carbonate. 

500 

0.0 

1 15. 

00 

Nicotine. 

250 

2.7 

! 15. 

18 

Nicotine. 

500 

0.0 

I 15. 

00 

Picoline. 

500 

3.8 

8.7 

43 

Skatol. 

| 500 

3.5 

8.7 

40 

Piperidine Hydrochloride . . . 

1 500 

4.5 

8.7 

51 


Parts per million, it will be noted, are milligrams per liter and con¬ 
centrations of 250, 500, 1000, and 2000 p. p. M. represent quantities of .025, 
.05, .1, and .2 grams respectively per 100 cc. In 100 cc. they may be regarded 
also as per cent. The concentration of 500 parts per million was the first 
used with most of the compounds as it was assumed that many of them would 
be decidedly toxic or fatal in this strength, and a gradation would be made 
downward. 

A consideration of Table I, however, is impressive with the indifference 
with which most of the compounds affect fixation. There is, to be sure, 
almost a uniform depression, with the notable exception of Esculin, Quinic 
Acid and Bomeol, but it is not to the extent which might be expected from 
the nature of the compounds. With the exception of Pyrogallol, Hydro qui- 
none. Salicylic aldehyde, and Oxalic Acid, all 1 ) of the compounds in Table I 

l ) The properties and reports on the toxicity of all of the compounds studied in 
this paper are tabulated at the end of the article. 

Digitized by Google 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





















172 


Howards. Reed and Bruce Williams, 


have been studied with reference to their effect on the growth of wheat 
plants 1 ) and all reported fatal in concentration as high as 500 p. p. M. and 
many at strengths decidedly below that figure. They are apparently not as 
toxic for Azotobacter. The stimulation which Esculin and Quinic 
Acid afford is significant. Both compounds are reported fatal to wheat seed¬ 
lings at 500 parts per million, yet above this figure they offer a striking 
stimulation to Azotobacter’s growth. Hydroquinone and Salicylic 
aldehyde present the most marked toxic effects. Yet aside from these com¬ 
pounds it does not appear that any of those reported in Table I are espe¬ 
cially active in influencing fixation. It is entirely possible that toxic bodies 
have been changed to non-toxic through oxidations wrought by the bacteria. 

Somewhat similar to the effect noted in Table I is that evidenced by the 
nitrogenous bodies as tabulated in Table II — there are few instances of 
decided toxicity. Trimethylamine and Alloxan are most noticeable in this 
respect. Caffeine consistently affords stimulation. There are few of the com¬ 
pounds, however, from which an inhibiting effect might be expected. Indeed, 
previous studies 2 ) of Asparagine, Creatine, Creatinine, Xanthine, and Hypo- 
xanthine report them beneficial to higher plants. It is suggested that the 
compounds are absorbed by the plants with a beneficial effect comparable 
even to that afforded by nitrates. The compounds in question appear too 
complex to be utilized by Azotobacter as a source of nitrogen — 
which fact would be evidenced by no gain in nitrogen over that originally 
added — and neither do they exhibit any marked deleterious effect save 
in the higher concentrations. 

In contrast to the results reported in the preceding tables are those 
shown in Table III. The action of the compounds here is decisive — there 
is little fixation in the presence of any of them and with some the process 
is inhibited altogether. It is clearly a condition of toxicity with the com¬ 
pounds Nicotine, Picoline, Skatol, Guanidine, and Piperidine. These sub¬ 
stances are notorious for their inimical effect on plant growth and their action 
in this case could scarcely be ascribed to any cause other than their natural 
toxic properties. But with such compounds as Urea, Glycocoll, Formamide, 
and Allantoin, a possibility presents itself which may be considered as an 
influencing factor with many of the nitrogenous compounds — the utili¬ 
zation by Azotobacter of the nitrogen supplied by the compounds 
in preference to that of the atmosphere. 

A number of the compounds in question have been shown to be readily 
assimilated by the higher plants. Urea, Glycocoll, Formamide, can be uti¬ 
lized by peas 3 ) as a source of nitrogen. It is significant that these com¬ 
pounds so strikingly depress fixation. They present, perhaps, the simplest 
forms of nitrogen of any of the organic compounds and are therefore most 
readily utilized. As a result, Azotobacter does not exercise its ability 
to fix atmospheric nitrogen and there is no gain noted in the final analysis. 
A similar explanation may be offered to account for the apparent toxicity 
of such compounds as Creatine, Creatinine, Xanthine, Hypoxanthine, As¬ 
paragine, and Allantoin. A previous reference has noted the beneficial effect 


Digitized by 


1 ) Schreiner, Reed and Skinner, Certain organic Constituents of 
Soils in their Relation to Soil Fertility. (U. S. Departm. of Agricult. Bur. of Soils. Bull. 
No. 47.) — Di-hvdroxystearic Acid reported in Bureau of Soils. (Bull. 53.) 

2 ) Schreiner and Skinner, Nitrogenous Soil Constituents and their 
Bearing on Soil Fertility. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. No. 87.) 

3 ) Hutchinson and Miller, The direct Assimilation of inorganic and 
organic Forms of Nitrogen hv Higher Plants. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 30. 1911. 

p. 

Original from 


■v Chough 


UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. 273 


exerted by these compounds on the growth of higher plants, ascribing it to 
the ability of the plants to utilize the compounds as a source of nitrogen. 
Most of these compounds are, however, somewhat complex and it is doubtful 
if they are assimilated to an appreciable degree by Azotobacter. 
The interesting point of the whole condition is that the simplest nitroge¬ 
nous compounds studied which are readily assimilated by higher plants 
and which have no general toxic properties most uniformly depress fixation. 
It is suggestive of the fact that they may afford a convenient form of nitrogen 
for Azotobacter and other forihs of bacteria. 

There was also another condition of the experiment which must not 
be overlooked in the interpretation of results noted herein. Calcium Carbo¬ 
nate was consistently used in A s h b y’s solution throughout the work in 
the proportion of 5 grams per litre. It is not unlikely that this substance 
exerted a decisive effect on some of the organic compounds used in the ex¬ 
periment. It has been shown to have the property of ameliorating the toxic 
condition of the extract of infertile soils and likewise of overcoming the ini¬ 
mical effect of adding certain substances to nutrient solutions for higher 
plants 1 ). In many cases, especially where acids were added, the CaCO* 
doubtless interacted with the compound, forming a calcium salt and these 
salts of the compounds are seemingly less toxic than the compounds them¬ 
selves 2 ). Just how qualifying the presence of the CaC0 3 was it difficult to 
say, yet its consistent use with all the compounds insured uniformity and 
the relative toxicity of each was not materially disturbed. 


Summary. 

The foregoing paper reports a study on the effect of 
various organic compounds on the growth of Azotobacter. 
The study was induced by the theory that the soil con¬ 
tains organic substances which are deleterious to plant 
growth and which are important factors in influencing 
soil fertility. It is, therefore, interesting to determine if 
thistoxicityextendstothelower plants. Azotobacter was 
chosen as a representative of the soil flora since it is of 
recognized importance in the maintenance of soil fertility 
and its growth may be accurately measured by analytical 
means. The compounds used were those likely to be consti¬ 
tuents of the soil. 

The results of the study indicate that fixation of ni¬ 
trogen by Azotobacter is only slightly influenced by most 
of the compounds investigated. A depression is noted in 
many cases but it isusually the result of a relatively high 
concentration of the compound used. 

Hydroquinone and Salicylic aldehyde revealed the most 
toxic properties of any compounds studied. 

Esculin, Quinic Acid, and Borneol afforded marked sti¬ 
mulation to the growth of the organism. 

The effects of the compounds on Azotobacter are not, 
as a rule, in accord with what has been reported of their 
action on the higher plants. In concentrations which are 


') Livingston, Britton, Reid, U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. 
BulL No. 29; Schreiner, Reed and Skinner, U. S. Dept. Agric. Bur. of 
Soils. BulL No. 47. p. 44—52. 

*) Schreiner and S h o r e y , U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils Bull. No. 50. 


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174 


Howard S. Reed and Bruce Williams 


fatal to certain higher plants, many of the compounds only 
slightly depressed fixation. 

A number of nitrogenous bodies were investigated. 
Such compounds as Nicotine, Picoline, Guanidine, and 
Skatol exhibited toxic properties commensurate to those 
usually ascribed to these substances. Caffeine appeared to 
stimulate the growth of the organism. 

Many of the nitrogenous compounds used which have 
been reported as beneficial to higher plants exercised a 
marked depression on fixation. Itappears that thesimpler 
compounds were more pronounced in thisrespect than were 
the more complex ones. It is suggested that this condition 
is not one of toxicity but that the nitrogen of the com¬ 
pounds was utilized by Azotobacter in preference to that 
of the atmosphere. Urea, Glycocoll.Formamide, and All an - 
toin were especially active in depressing fixation. 


Table of the organic Compounds studied, showing their 
Occurrence and possible Source in the Soil, together with 
Reports on their Action towards higher Plants. 

Esculin 1 ) C 1 s H 16 0, has been found in the bark of chestnut and other plants. It 
has been reported injurious to wheat plants in concentration of 1 p. p. M. and fatal 
above 500 p. p. M. 

,CHO 

Vanillin 1 ) C # H s -^-0 . CH 3 occurs in the vanilla bean and has been reported in 

' i 


‘OH 


It is toxic to wheat plants in practically all 
M. 


occurs in species of Daphne and is related 


oats, white lupine, raw beet sugar, etc. 
eoncentrations and fatal above 500 p. p 

CH : CH 

Daphnetin 1 ) (OH) 2 C 6 H 4 / | 

-CO. 

to Cumarin. It is reported insoluble above 50 p. p. M. but is toxic to wheat in that 
concentration. 

^CH : CH 


Cumarin 1 ) C 6 H 4 


\ 


is said to occur in certain grasses, clover, beets, 


O-CO 


and other plants. It exhibits toxicity to wheat in concentration of 1 p. p. M. and is 
fatal at 1(X) p. p. M. 

{ OH 

qjj occurs in the sap of certain trees and in leaves of 

various plants. Concentrations of 1 p. p. M. offered a slight stimulation to wheat; 
25 p. p. M. caused slight injury, and 500 p. p. M. was fatal. 

CHO 

Heliotropin 1 ) C 6 H 3 ~-0^ is found in certain flowers. It is toxic to wheat 

\ CH « 

in small concentrations but not fatal to growth in quantities as high as 1000 p. p. M. 

Arbutin 1 ) C 1;t H 16 0 7 is a glucoside of hydroquinone and is widely distributed in 
plants. It is reported toxic to wheat at 25 p. p. M. and fatal at 500 p. p. M. 

{ OH 

OH derived fr° m resin which is found in a number of plants. 
| OH 

;OH in solutions above 25 p. p. M. is reported toxic to wheat 

OH 


Pyrogallol 1 
plants. 

Phloroglucine 1 


c 6 h 3 


c.h 3 


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I OH 
{OH 
OH 


is not found in plants but is derived from several 

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The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. J75 


plant constituents. It causes injury to wheat in concentrations of 25 p. p. M. and is 
fatal at 500 p. p. M. 

{ OH 

qjj is closely related to Quinone 1 ) which is sometimes found 

in, the soil. It is toxic to wheat plants in all concentrations. 

OH 

Salicylic Aldehyde 2 ) C 6 H 4 <£jjq occurs in the blossoms of certain plants. It 

has also been isolated from the soil. 

COOH 

Oxalic Acid I has been found in soils probably as Calcium Oxalate. It 

COOH 

is a common product of decomposing organic plant constituents. 

Quinic Acid 1 ) C 6 H 7 (OH) 4 COOH is found in cinchona bark always accompanying 
Quinine. It is reported to stimulate wheat below concentrations of 500 p. p. M. but 
is extremely toxic above 500 p. p. M. 

Di-hydroxystearic Acid 3 ) cOOH(CH^) 7 CHOH k* 8 ^ )een k^ted from a number 

of soils. It is reported toxic to wheat plants in very minute concentrations. 

Rhamnose 2 ) C 6 H ia 0 6 has been derived from a glucoside isolated from the soil. 
It may also be obtained from a number of glucosides which occur widespread in plants. 

Bomeol 1 ) C 10 H 17 (OH) is a representative of the camphor group and occurs in 
needles of pine and fir trees. It is difficultly soluble. Itr is reported toxic to wheat at 
1 p. p. M. and fatal at 100 p. p. M. 

Caffeine C«H 10 O 2 N 4 is found in leaves and beans of the coffee tree, in tea, cocoa, 
etc. It is closely related to Xanthine. 

CJT CO 

Betaine 1 ) (CH 3 ) 3 N<Cq 2 * occurs in the juice of sugar beets and in many 

seeds and plants. It is reported beneficial to wheat in concentrations from 5 to 1000 
p. p. M. 

CH 3 

Trimethylamine 2 ) CH 3 j>N haw been isolated from soils. It occurs in plant and 

CH 3 ^ 

animal tissues. 

Legumin occurs in the seeds of a number of plants especially the lupines. 

Alloxan 1 ) CO< >CO. is closely related to compounds which occur in 

plants. It is readily assimilated by peas 4 ). It is reported toxic to wheat above 100 p. 
p. M. 

Cinnamic Acid 1 ) C 6 H 5 CH : CH . COOH is found in resin balsam, storax, and 
arises in the decomposition of certain alkaloids. It is reported toxic to wheat at 25 p. 
p. M. and fatal above 100 p. p. M. 

Aspartic Acid 1 ) COOH . CH 2 CH(NH) 2 COOH is found in young sugar cane and 
beets and in the seed of various plants. It is fatal to wheat plants in concentrations 
of 500 p. p. M. 

CH* . CONH a 

Asparagine 4 ) | occurs in young shoots of asparagus plants and 

CHtNH*) . COOH 

in many other plants. It is reported favorable to wheat grown in solutions without 
nitrate. Its beneficial action decreases with increased nitrates. 

Hippuric Acid 4 ) CH 2 <j^jj^ ' ^ 6 ** 5 

mals. It is reported only slightly assimilated by peas. 

.NH* COOH 


5 occurs in the urine of herbivorous ani- 


Creatine NH : C 




and Creatinine ) NH : C< 


NH—CO 
N(CH3)CH 2 


are 


s N(CH 3 )CH 2 

closely related chemically. The latter occurs in soils, is widely distributed in seeds and 
is a constituent of manures and animal flesh. Both are oxidation products of Guanidine. 
They have been shown to exert a beneficial effect on wheat plants 6 ). The stimulation 
is not so marked in the presence of nitrates. 

HN—CO HN—CO 


I I 

Xanthine OC C- 

I II 
HN C- 


NH^ and Hvpoxanthine 6 ) CH C-NH\ 

.CH ^ II II , CH 

N^ N-C-N-' :r " 


are closely related chemically and occur widely in soils. They are related to Uric Acid. 

They have been reported favorable to the growth of wheat. 

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* V A vpvA wv* 

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176 


Inhalt. 


Urea 4 ) C0< 


NH 2 

NIL, 


occurs in the excreta of animals and therefore in manures. 


It is reported as readily assimilated by peas. 

Formamide 4 ) is reported assimilated by peas. 

NH« 

Glycocoll 1 ) CH^qqqjj is a product of the decomposition of proteins. It is 

directly assimilated by peas 4 ). It is reported beneficial to wheat in concentrations of 
1000 p. p. M. 

N0CO 

Allantoin 6 ) CONH “ an oxl dation product of Uric Acid which 

is reported as assimilated by oats. It is reported as without any perceptible effect on 
wheat. 

Guanidine 1 ) NH<^^ 2 is found in many plants and is derived by oxidation from 

Arginine which is found in plants and in soils. It is reported fatal to wheat plants in 
concentrations of 100 p. p. M. 

Nicotine C 10 H 14 N 2 occurs extensively in the tobacco plant. 

Picoline 1 ) C 6 H 4 NCH 3 is a decomposition product of several of the alkaloids. It 
is toxic to wheat above 500 p. p. M. and fatal at 1000 p. p. M. 

Skatol 1 ) C 6 H 4 <^’jj^ 3 ^CH is a common product of protein decomposition 

and is formed through the action of bacteria. It is reported injurious to wheat at 50 
p. p. M. and fatal at 200 p. p. M. 

CHa 


Piperidine 1 ) 


is a constituent of pepper and present in many 


HaC^CH* 

NH 

alkaloids. It is fatal to wheat seedlings at 250 p. p. M. 


References from the foregoing Table. 

! ) Schreiner, Reed and Skinner, Certain organic Constituents of 
Soils in Relation to Soil Fertility. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. 47.) 

2 ) Shorey, Edmund C., Some Organic Soil Constituents. (U. S. Dept. 
Agric. Bur. of Soils. Bull. No. 88.) 

3 ) Schreiner and L a t h r o p , Examination of Soils for organic Consti¬ 
tuents, especially Di-hydroxystearic Acid. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. BulL 
No. 80.) 

4 ) Hutchinson and Miller, The direct Assimilation of inorganic and 
organic Forms of Nitrogen by higher Plants. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 30. p. 513.) 

6 ) Schreiner, Shorey, Sullivan and Skinner, A beneficial organic 
Constituent of Soils: Creatinine. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. No. 83.) 

e ) Schreiner and Skinner, Nitrogenous Soil Constituents and their 
Bearing on Soil Fertility. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. BulL No. 87.) 


Inbalt 


Original- Abhandlungen. 
Christensen, Harald R., Studien iiber den 
EinfluB der Bodenbeschaffenheit auf das 
Bakterienleben und den Stoffumsatz im 
Erdboden, p. 1. 


AbgeschloBsen am 


Reed, Howard S. and Williams, Brace, 

The Effect of some organic Soil Con* 
stituents upon Nitrogen Fixation by 
Azotobacter, p. 166. 


23. Dezember 1914. 


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Hofbuchdruckerei Rudolst&dt. 


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CentraUlatt for Bakt. etc. D. AM. Bd. 43. No. 8|9. 

Ausgcgeben am 8. M&rz 1915. 


Zusammenfa88ende Ubersichten. 

Nachdruck verboten. 

Getreidekrankheiten raid Getreideschadlinge. 

Eine Zusammenstellung der wichtigeren im Jahre 1913 verfiffentlichlen 

Arbeiten. 

Von Dr. E. Riehm. 

I. Nichtparasitare Krankheiten and Schadigungen. 

Die „Dorrfleckenkrankheit“ des Hafers ist auch in diesem 
Jahre Gegenstand von Untersuchungen gewesen. S j o 11 e m a fiihrt diese 
Krankheit, wie Clausen (33*) angibt, auf ungiinstige Zersetzungen der 
Humusstoffe zuriick. Clausen hat nun Versuche mit verschiedenen Mitteln 
ausgefiihrt, die eine „schnelle Humuszersetzung im Boden durch ihre desin- 
fizierende Kraft zuriickhalten sollten.“ Von diesen Mitteln wirkten Schwefel- 
kohlenstoff, Kresolin und Schwefelbliite nicht; dagegen trat auf der Parzelle, 
die mit doppelschwefligsaurem Kalk (200 g pro qm) behandelt war, die Krank¬ 
heit nur in geringem MaBe auf. Das Mittel ist aber nach Clausens Angabe 
zu teuer, als daB es empfohlen werden konnte; auch Kainit (250 g pro qm) 
ist zu kostspielig. Mit Mangansulfat machte Clausen wieder Versuche, 
und zwar mit 50, 100 bzw. 200 kg pro ha; bereits mit 100 kg wurde ein recht 
guter Erfolg erzielt, bei einer Gabe von 200 kg waren alle Pflanzen gesund. 
Die Ansicht von Kruger und Wiramer (114), nach welcher die Wirkung 
des Mangansulfat nur auf der AufschlieBung von Nahrstoffen beruht, diirfte 
wohl nicht richtig sein. Auch daB es „weiteren Untersuchungen vorbehalten 
bleiben“ miisse, die Krankheit „im freien Felde“ zu bekampfen, ist nur bis 
zu einem gewissen Grade richtig; mit Mangansulfat sind auch im freien Felde 
wiederholt gute Erfolge gegen die Dorrfleckenkrankheit erzielt. Clausen 
(35) beobachtete iibrigens, daB sich auch im folgenden Jahre eine Nachwirkung 
der Mangandiingung bemerkbar machte. — Die von S o b o 11 a (201) be- 
schriebene Erkrankung von Hafer und Gerste auf besandetem Niederungsmoor 
scheint mit der Dorrfleckenkrankheit nicht identisch zu sein. Die Krankheit, 
die sich in gclblicher Farbung der Blatter und spiraliger Drehung des jiingsten 
Blattes auBerte, ist nach Sobotta teils auf Frost, teils auf ungiinstige 
Bodenverhaltnisse zuriickzufiihren. Besonders an den Stellen, wo friihere 
Graben mit unzersetztem Moor angefiillt waren, zeigten die Pflanzen das von 
Sobotta beschriebene Krankheitsbild. Auch die von K u h n e r t (115) 
beschriebene Haferkrankheit diirfte nicht mit der Dorrfleckenkrankheit 
identisch sein. Nach Kuhnerts Beschreibung zeigten die Haferpflanzen 
bald nach dem Auflaufen ein kiimmerliches Aussehen; die mit Chilisalpeter 
gediingte Parzelle zeigte sich der Ammoniakparzelle iiberlegen. Worauf diese 
Erscheinung zuriickzufiihren ist, laBt sich aus Kuhnerts Beschreibung 
nicht erkennen. 

Mit „radioaktiven“ Diingemitteln wurden von Berthauld (15), 

x ) Die Zahlen beziehen sich auf das Ldteraturverzeichnis am SchluB der Arbeit. 

Zwelte Abt. Bd. 43. 12 


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178 


Zusammenfassende Ubersichten. 


M a 1 p e a u x (131) und Soderbaum (202) Versuche angestellt; die Er- 
gebnisse sind ziemlich widerspreehend. Soderbaum fand, daB die radio- 
aktiven DUngemittel weder giinstig noch ungiinstig auf das Getreide einwirkten, 
M a 1 p c a u x beobachtete eine Ertragsteigerung bei Hafer, und Ber¬ 
th a u 1 d konnte bald eine giinstigere, bald eine weniger giinstige Wirkung 
konstatieren. — Bei GefaBversuchen Soderbaums (202), bei denen 
Kalkstickstoff 8 Tage vor der Aussaat gegeben wurde (0,75 g Stickstoff auf 
jedes der 26 kg Erde fassenden GefaBe), gingen Weizen und Roggen zugrunde, 
wahrend Hafer keine Sehadigung aufwies. Eine Diingung mit Dicyandiamid 
rief bei Hafer Vergiftungserscheinungen hervor. — McCool (134) brachte 
'Weizenkeimlinge in Losungen von Kaliumchlorid und Magnesiachlorid; 
beide Losungen wirkten giftig. In Losungen dagegen, die beide Salze enthielten, 
zeigten die Keimlinge keine Schadigungen. Ein ahnlicher Antagonismus bestand 
zwischen Natrium- und Magnesiachlorid, Calcium- und Ammoniumchlorid, 
Kalium- und Strontiumchlorid und endlich zwischen Natrium- und Strontium- 
chlorid. Die giinstige Wirkung einer Kalkdiingung ist nach McCool haufig 
darauf zuriickzufiihren, daB die Giftwirkung anderer Stoffe durch den Kalk 
paralysiert wird. 

Rusche (182) untersuchte die Wirkung verschiedener Diingesalze auf 
die Keimung von Getreide; die Versuche wurden in KulturgefaBen mit Erde 
ausgefiihrt. Phosphate, Sulfate und Karbonate beeinfluBten die Keimung 
giinstig; von denPhosphaten wirkte Thomasmehl besonders giinstig aufRoggcn, 
Weizen und Gerste, Ammonsuperphosphat besonders giinstig auf Hafer. 
Durch Chlorverbindungen wurde die Keimung verzogert; die Wurzeln waren 
am kiirzesten bei Nitratdiingung, am langsten unter Einwirkung von Phos- 
phaten und Sulphaten. — In einzelnen Gegenden der adriatischen Kiiste 
beabsichtigt man Bewasserungsversuche mit Brackwasser vorzunehmen; 
Bordighera (21) hat einige Vorversuche in Topfen ausgefiihrt. Die 
Topfe wurden mit Mais und Tomaten bepflanzt, gegen Regen geschiitzt auf- 
gestellt und nach Bedarf mit Wasser gegossen, das entweder ganz, zu 3 / 4 , 
V 2 oder % aus Brackwasser (Salzgehalt 7,349 pro Mille) bestand. Die Ent- 
wicklung der Maispflanzen blieb stark zuriick; das Durchschnittsgewicht der 
mit SiiBwasser gegossenen Kontrollpflanzen betrug 46,5 g, das der mit % 
Brackwasser gegossenen 32,8 g, das der mit reinem Brackwasser gegossene 
nur 28,7 g. Die Tomaten wurden bedeutend weniger geschadigt als der Mais. — 
Haselhoff (71) bestatigte die Angaben H o 11 e r s, daB durch gcringe 
Mengen von Bor Pflanzen (Mais und Hafer) in ihrer Entwicklung beeintrach- 
tigt werden; die Schadigungen auBerten sich zuerst in Fleckenbildungen auf 
den Blattern. 

Uber Schadigungen von Weizen durch Frost hat G ii s s o w (67) in 
Kanada interessante Beobachtungen gemacht. Weizen, der schon in Garben 
stand, wurde durch den Frost mehr beschadigt als noch nicht geschnittener 
Weizen. Die durch Frost beschadigten Korner waren z. T. dunkelgefarbt und 
geschrumpft, wahrend ein anderer Teil nur geringe Frostbeschadigungen 
erkennen lieB. Die starker geschadigten Korner wiesen ein Tausendkorn- 
gewicht von 21,05 g auf, die anderen ein solches von 30,99 g; die ersten keimten 
mit 78,5 Proz., die anderen mit 95 Proz. Auch die weitere Entwicklung der 
Pflanzen war eine andere, je nachdem ob sie aus stark oder schwach geschadig¬ 
ten Kornern erwachsen waren. Die Entwicklung und Ausreifung war bei 
den Pflanzen, aus stark beschadigten Kornern etwa um 8 Tage verzogert, 
auch verlief sie ungleichmaBig. — Zimmermann (248) macht auf 


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Zusammenfassende Ubereichten. 


179 


eigentumliche Frostbeschadigungen des jungen Wintergetreides aufmerksam; 
die Blattspitzen gefrieren, und die beschadigten Gewebeteile sterben durch 
Vertrocknen vollig ab. Nachdem die toten Gewebe abgefallen sind, ahnelt 
das Bild sehr dem durch WildverbiB hervorgerufenen. 

Schaffnit (187) konnte Unterschiede in der Winterfestigkeit verschie- 
dener Sorten weder chemisch (EiweiB-, Asche- und Kohlehydratgehalt) noch 
morphologisch nachweisen. G a s s n e r und G r i m m e (51, 52) haben zwar in 
dieser Richtung noch keine Versuche ausgefiihrt, doch glauben sie, wenigstens 
Winter- und Sommergetreide chemisch voneinander unterscheiden zu konnen. 
Die chemische Zusammensetzung der Korner ist allerdings bei Winter- und 
Sommerfrucht annahernd dieselbe, aber die Keimblatter weisen einen ver- 
schiedenen Zuckergehalt auf. Petkuser Winter- und Sommerroggen wurde 
im Dunkeln zum Keimen ausgelegt und der Zuckergehalt des Trockenge- 
wichtes der Keimblatter festgestellt; derselbe betrug beim Winterroggen 40,97 
Proz., bei Sommerroggen 35,88 Proz. Etwas groBer war der Unterschied bei 
Eckendorfer Wintergerste und Heines vierzeiliger Sommergerste; der Zucker¬ 
gehalt betrug 23,76 Proz. bzw. 17,13 Proz. Dabei ist allerdings zu bemerken, 
daB es sich um ganz verschiedene Gersten, nicht wie bei dem Roggen um 
nahverwandte Formen handelte. Wie weit diese Ergebnisse praktische Be- 
deutung haben, bleibt abzuwarten; wenn die Versuchsergebnisse bestatigt 
werden, konnte man die sonst nicht unterscheidbaren Korner von Petkuser 
Sommer- und Winterroggen in kurzer Zeit unterscheiden und so im Zweifelsfallc 
schnell eine Entscheidung herbeifuhren. Es erscheint aber nicht ausgeschlossen, 
daB der Zuckergehalt der Keimblatter von den Bedingungen abhangig ist, 
unter denen die Korner gereift sind; besonders die Diingung konnte von groBem 
Einflufi sein, vielleicht auch der Grad der Ausreifung u. a. m. Es ware voreilig, 
wenn man glauben wollte, daB nun schon ein sicheres Mittel zu schneller Unter- 
scheidung von Winter- und Sommergetreide gefunden sei, oder wenn man gar 
der Ansicht ware, daB man durch einfache chemische Untersuchung die winter- 
festen Sorten von weniger winterharten unterscheiden konnte; jedenfalls 
geben aber die Untersuchungen von G a s s n e r und G r i m m e wertvolle 
Fingerzeige, und man darf gespannt sein, wieweit die Ansicht der genannten 
Autoren berechtigt ist, daB die „feineren Unterschiede der Frostharte sich 
ebenfalls in Verschiedenheit des Zuckergehaltes zum Ausdruck bringen“. — 
Bis zu einem gewissen Grade hangt die Winterfestigkeit einer Sorte natiirlich 
davon ab, unter welchen klimatischen Verhaltnissen sie geziichtet ist. Bei 
Merkels (135) Anbauversuchen war Strubes und Mettes Squarehead (aus 
Mitteldeutschland) weniger winterfest als Kuwerts Squarehead (aus Ost- 
preuBen). — Zahlreiche Angaben iiber die Winterfestigkeit verschiedener 
Sorten finden sich bei Zimmermann (247). 

Das Auswintem des Getreides ist haufig auf WurzelzerreiBungen infolge 
Gefrierens des Bodens oder auf Ausfaulen durch Schneeschimmel zuriick- 
zufiihren; beides kann nach Burmester (27) durch Stalldiinger im 
Herbst begUnstigt werden. Auf gut gediingten Feldern sind die Wurzeln 
weniger, die oberirdischen Teile dagegen uppiger entwickelt; Getreide mit 
sparlicher Wurzelausbildung wird aber durch WurzelzerreiBungen besonders 
geschadigt und andererseits begUnstigt eine uppige Entwicklung der ober¬ 
irdischen Teile das Auftreten des Schneeschimmels. Burmester rat daher 
von Stallmistdungung zu Wintersaaten ab. 

Nach M u r i n o w (149) konnen Winterroggen und -weizen ohne Ruhe- 
periode schossen, auch wenn die Pflanzen keinem Frost ausgesetzt werden; 

12 * 


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180 


Zusammenfassende Gberaichten. 


fiir das Schossen ist nur eine gewisse, fur verschiedene Pflanzen verschiedene 
Temperatur notwendig. — Bekanntlich keimt unreifes Getreide bei niedrigen 
Temperaturen (10—12° C) besser als bei 20° C; ebenso verhielt sich nach 
P i e p e r (156) das im Jahre 1912 geerntete Sommergetreide. Das feucht ein- 
geerntete Getreide hatte nach P i e p e r nicht Gelegenheit gehabt, die Nach- 
reife zu erlangen. 

Burgerstein (26) fand, daB die Keimfahigkeit von Getreidekornern 
durch Licht nicht beeinfluBt wird, daB aber die Keimung eine Verzogerung 
erleidet. — tlber den EinfluB kiinstlicher Beschattung auf die Entwicklung 
von Mais und einigen anderen Pflanzen hat S h a n t z (197) Versuche an- 
gestellt. Er baute seine Versuchspflanzen auf Beeten an, von denen eins 
vollen LichtgenuB (n) hatte, wahrend die Lichtintensitat auf den anderen 
durch tlberspannen mit verschiedenen Stoffen auf n/2, n/5, n/7, n/15 und n/93 
herabgesetzt war. Wahrend alle anderen Versuchspflanzen auf dem Beet 
mit geringer Beschattung (n/2) gegeniiber dem unbehandelten Beet einen 
Mehrertrag aufwiesen, wurde die Entwicklung des Maises schon durch die ge- 
ringste Beschattung zuriickgehalten. Die Maispflanzen auf der am starksten 
beschatteten Parzelle (n/93) gingen nach 30 Tagen ein, die auf dem folgenden 
Beet (n/15) lebten noch nach 50 Tagen. 

Nach Herschlein (78) lagern die nickenden Gersten auf schweren 
Boden sehr leicht; hier empfiehlt es sich Imperialgersten anzubauen. Von den 
Weizen lagerten bei Herschleins (79) Versuchen Criewener 104 und 
Strubes Squarehead nur wenig. Lang (118) beobachtete, daB Petkuser 
Roggen auch in diesem Jahre wieder die Landsorten durch Lagerfestigkeit 
weit iibertraf. — Die Halmfestigkeit ist bekanntlich von auBeren Bedingungen 
sehr abhangig; bei Grundmanns (65) Versuchen war sie proportional 
der Standweite, d. h. es wurde die bekannte Erfahrung bestatigt, daB dicht- 
gesates Getreide zum Lagern neigt. Bis zu einem gewissen Grade beruht die 
Halmfestigkeit auch auf inneren Bedingungen; Howards (95) versuchten 
durch Kreuzung schwachstrohigen, gutwurzelnden Getreides mit starkstrohi- 
gem schwachwurzelndem ein Getreide zu erhalten, das Halmfestigkeit mit 
gutem Bewurzelungsvermogen vereinigte, also besonders lagerl'est war. 
Samtliche aus der Kreuzung hervorgegangene Individuen waren intermediar. 

Gelegentlich von Diingungsversuchen machte Gaul (54) Beobachtungen 
tiber den EinfluB der Diingung auf den Hagelschaden. Durch einen am 
1. Juni niedergegangenen Hagel wurden auf der ungediingten und der mit 
Stallmist gediingten Parzelle vielmehr Halme geknickt als auf der mit schwefel- 
saurem Ammoniak und Kainit gediingten Parzelle. Auch der mit Kainit und 
Chilisalpeter gediingte Roggen stand nach dem Hagel besser als der ungediingte; 
die Ammoniakparzelle war aber der Chiliparzelle noch iiberlegen. Krause 
(112) beobachtete nach kiinstlichen Verletzungen der Halme und Ahren vor 
dem Schossen, daB die Ahrchen verkUmmerten und ein Aussehen wie bei Thrips- 
beschadigungcn aufwiesen. Wenn die behandelten Pflanzen, was man wohl als 
selbstverstandlich voraussetzen darf, gegen Thripsbefall geschiitzt waren, so ist 
dieses Ergebnis von praktischer Bedeutung; man wird dann beim Taxieren von 
Hagelschaden etwa beobachtete „Thripsschaden“ nur auf Thrips zuriickfiihren 
diirfen, wenn wirklich BlasenfiiBe oder Saugstellen derselben an den Ahren nach- 
gewiesen werden. Durch Quetschung der Halme konnte Krause kunstlich 
eine WeiBahrigkeit hervorrufen. — Interessante Untersuchungen liber den 
EinfluB von Blattverlust und Blattverletzungen auf die Ausbildung von Ahren 
und Kornern beim Roggen hat Schlumberger (192. 193) ausgefiihrt. 


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Zusammenfassende tlbersiohten. 


181 


Die Blatter der Versuchspflanzen wurden zu verschiedenen Zeiten entfemt 
oder zerschlitzt und auf diese Weise Beschadigungen hervorgerufen, wie sie 
auch bei Hagelschaden vorkommen konnen. Beschadigungen der Blatter 
vor dem Schossen waren fast ohne EinfluB; dagegen wurde durch Zerschlitzen 
oder Entfernen besonders der beiden jiingsten Blatter zur Zeit der Bliite 
KorngroBe und Tausendkomgewicht beeinfluBt. Auch die Quantitat der 
Korner wurde bedeutend herabgesetzt; so wurde z. B. die Kornermenge von 
100 Ahren durch Entfernung der Blattspreiten bei Beginn der Bltite um 
31,25 Proz. vermindert. Ahnliche Schadigungen sind wohl auch zu erwarten, 
wenn die obersten Blatter zur Zeit der Bliite durch starken Pilzbefall (z. B. 
Rost) funktionslos geworden sind. 

Molz (137) beschreibt Krummungserscheinungen an Gerstenahren; 
die Grannen blieben in der Blattscheide sitzen, und die Ahre kriimmte sich 
ahnlich wie nach Verletzungen durch Hagel oder nach Infektion durch Helmin- 
thosporium graraineum. In dem vorliegenden Fall konnte Molz keine 
Parasiten feststellen, die etwa die KrUmmung hatten veranlassen konnen, 
auch lag kein Hagelschaden vor. Nach Molz ist die Erscheinung „durch 
die an ihrem oberen Teile in der Gegend der Ligula in zu geringem MaBe nach- 
giebige Blattscheide veranlaBt. Dazu kara der Umstand, daB das Wachstum 
der ahrentragenden Halme in der Beobachtungszeit infolge verausgegangener 
Regengiisse abnorm stark war, wahrend die Ausbildung des Schofibalkens 
unter sehr trockenen Witterungsverhaltnissen erfolgt war.“ — M i e g e (136) 
flihrt das Auftreten weiblicher Bliiten an mannlichen Bliitenstanden bei Mais 
auf Nahrungsmangel zurtick; das Feld, auf welchem der Mais stand, war 12 
Jahre nicht gedtingt worden. W e r t h (244) fand bei seinen Versuchen, daB 
die Ausbildung androgyner Blutenstande bei Mais weder durch „schlechten 
Boden“ noch durch Maisbrand begiinstigt wurde. 

II. Pflanzliche Schadlinge. 

A. Unkrauter. 

Zur Bek&mpfung des Hederichs und des Ackersenfs wird von 
den meisten Versuchsstationen das Bespritzen der Felder mit Eisenvitriol- 
losung empfohlen. Auch in diesem Jahre haben die Versuche von H e n s 1 e r 
(76), Mall (130), K r e u t z (113), Schultz und Spieckermann 
(196), Stormer, Ruhland und Spieckermann (216), v. W a h 1 
(236) und Westerdijk (245) gezeigt, daB eine 20—25-proz. Eisenvitriol- 
losung ein vorzUgliches Hederichsbekampfungsmittel ist, vorausgesetzt, daB 
es rechtzeitig angewendet wird. Viele der genannten Versuchsansteller haben 
neben der Eisenvitriollosung andere Spritzmittel oder Streupulver zum Ver- 
gleich herangezogen, aber iiberall war das Eisenvitriol den anderen Mitteln 
in seiner Wirkung auf den Hederich und auch hinsichtlich der Rentabilit&t 
iiberlegen. DaB gelegentlich auch mit Eisenvitriol MiBerfolge eintreten konnen, 
beweist ein von Schmid (194) ausgefiihrter Versuch, bei dem durch einen 
Platzregen das Eisenvitriol unwirksam gemacht wurde; in diesem Falle hatten 
aber auch wohl andere Mittel versagt. Wenn sich die Hederichbekampfung 
mit Eisenvitriol noch nicht allgemeiner eingefiihrt hat, so liegt das wohl be¬ 
sonders daran, daB die Landwirte vor dem Ankauf einer Hederichspritze 
zuriickschrecken. Es ist deshalb zu begriiBen, daB in Bayern (4) der Ankauf 
von Spritzen durch Rabattgewahrung erleichtert wird und daB auch bereits 
Spritzen von Pflanzenschutzstellen leihweise den Praktikern zur Verfiigung 
gestellt werden. 


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182 


Zusammenfassende Ubersichten. 


In neuester Zeit wird als Ersatz fiir Eisenvitriol ein Praparat Cupro- 
azotin von der Firma Meier in Mainz angeboten, das ebenfalls in Losung auf 
die Pflanzen gespritzt werden soil. H e n s 1 e r (76), Schultz und Spiek- 
k e r m a n n (196) und von Wahl (236) haben dieses Mittel gepriift und 
ubereinstimmend gefunden, daB es sehr gut, aber zu teuer ist. H e n s 1 e r 
erzielte mit 6001 einer 2-proz. Losung pro ha schon recht gute Erfolge; Schulz 
und Spieckermann verwendeten 17001 einer ebenso starken Losung 
pro ha und erzielten etwa den gleichen Erfolg wie mit Eisenvitriol, doch waren 
die Kosten dreimal so hoch. Als Vorzug des Cuproazotin heben Schultz 
und Spieckermann hervor, daB die Spritzen mit diesem Mittel nicht 
verstopft werden, wie das mit Eisenvitriol zuweilen vorkommt. Zu erwahnen 
ist, daB bei den Versuchen von Wahls auBer dem Hederich auch zahl- 
reiche andere Unkrauter (Rumex crispus,R. acetosella, Leon* 
todon taraxacum, Achillea millefolium, Veronica 
hederifolia und Galeopsis tetrahyt) durch das Spritzen mit 
Cuproazotin (20 1 auf 1 ha) vernichtet wurden. Auch R e i n e 11 
(166) fand bei Topfversuchen, daB Cuproazotin auf Ackersenf, Hederich, 
Riibsen, Brassica nigra, Centaurea cyanus, Agro- 
stemma githago, Papaver somniferum, Atriplex 
hortense und V i c i a totlich wirkte, wahrend Gobrecht (59) 
bei Bekampfungsversuchen gegen Kornblumen mit Cuproazotin keinen 
Erfolg verzeichnen konnte. 

Die zahlreichen Veroffentlichungen liber die vorziigliche Wirkung des 
Kalksticksstoffs als Hederichvertilgungsmittel sind z. T. recht vorsichtig auf- 
zunehmen. Hoffmann (91) versichert, daB zum Spritzen mit Eisenvitriol 
die Tage besonders gew&hlt werden muBten, weil im FrUhjahr viel Regen fiel, 
daB dagegen der Kalkstickstoff „viel weniger Umstande machte“; er berechnet 
1 kg Eisenvitriol mit 20 Pfg., wahrend andere Autoren (196. 236) 4— 4% Pfg. 
ansetzen! Ritter (175) behauptet, daB Kalkstickstoff nicht nur im Tau 
gestreut werden braucht, sondern daB er immer vorzUglich wirkt! Auf eine 
Reihe anderer Veroffentlichungen (61. 72.124.129.174. 206. 250), die von Ver- 
nichtung des Hederich durch Kalkstickstoff berichten, soil nicht weiter einge- 
gangen werden. Von besonderem Wert sind natiirlich die Versuche, bei denen 
neben Kalkstickstoff zum Vergleich auch die bewahrte Eisenvitriollosung be- 
nutzt wurde. Schultz und Spieckermann (196) gaben 100 kg Kalkstick¬ 
stoff pro ha, ohne auch nur annahernd den Hederich beseitigen zu konnen; 
die Kosten beliefen sich auf 20 M gegenUber 8,60 M fiir Eisenvitriol! von 
Wahl (236) bemerkt, daB sich Kalkstickstoff schwer gleichmaBig verteilen 
laBt, ein Ubelstand, auf welchen auch R e i n e 11 (166) aufmerksam macht. 
Die Wirkung des Kalkstickstoffs war bei den Versuchen von Wahls 
nicht besonders gilnstig; das Unkraut erholte sich wieder, viellcicht 
infolge der feuchten Witterung. Auch bei den Versuchen von K r e u t z 
(113), Mall (130) und Stormer, Ruhland und Spiecker¬ 
mann (216) bewahrte sich Kalkstickstoff nicht, stand vielmehr in seiner 
Wirkung weit hinter Eisenvitriollosung zuriick; bei dem einen Versuch (216) 
neigte der Hafer auf der mit Kalkstickstoff behandelten Parzelle stark zum 
Lagern. Die Wirkung des Kalkstickstoffs war bei Clausens (34) Ver¬ 
suchen auf einer Parzelle gut, auf einer anderen sehr ungleichmaBig. DaB 
unter gewissen Umstanden Hederich auch mit Kalkstickstoff beseitigt w r erden 
kann, geht aus Versuchen von H e n s 1 e r (76) und anderen (9. 194) hervor; 
in Bayern (4) wird deshalb in holier gelegenen Gegenden mit starkem Hafer- 
bau (lie Hederichvertilgung mit Kalkstickstoff empfohlen. 


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Zusammenfassende Ubersichten. 


183 


Neben dem Kalkstickstoff wird auch Kainit als Unkrautvertilgungsmittel 
angepriesen. Bei den mehrfach erwahnten, in Pommern und Westfalen aus- 
gefiihrten Versuchen (196. 216) bewahrte sich Kainit keineswegs; das Wachs- 
tum von Ackersenf wurde dureh das Streuen von Kainit sogar stellemveise 
gefordert! Hiibner (96), Lupus (128), Rudiger (181) und S t r 6 b e 1 e 
(217) erzielten mit Kainit gegen Hederich gute Ergebnisse, doth wendeten sie 
sehr groBe Mengen (10—12 dz pro ha) an; die Kosten des Kainits beliefen sich 
bei diesen Versuchen auf etwa 24—29 M pro ha! von Wahl (236) emp- 
fiehlt deshalb, Kainit zur Bekampfung nur auf solchen Feldern anzuwenden, 
deren Boden starken Kalimangel aufweist; verwendet man in solchen Fallen 
800—1200 kg feingemahlenen Kainit pro ha, so fallen die recht erheblichen 
Kosten nach von Wahls Bereehnung 29—43 .U, nicht nur der Hederich- 
vertilgung zur Last. Bei Verwendung so groBer Mengen beobachtcte von 
Wahl starke Verbrennungen nicht nur an Hederich, sondern auch an 
Cerastium arvense, Matricaria chamomilla und R u - 
mex crispus. Gegen die Verwendung von zu viel Kainit wird aber ein- 
gewendet (46), daB der Boden leicht verkruste. 

Von den Ubrigen im Jahre 1913 gepriiften Unkrautvertilgungsmitteln 
hatten sich „Hederichverniehtungspulver“ (113) und „Unkrauttod“ (130) 
nicht bewahrt; die Bezugsquellen dieser Mittel sind nicht genannt. „Unkraut- 
tod“ von B e i s e 1 e n - Soflingen bei Ulm war wirkungslos (9), „Unkrauttod“ 
von Wagner und Co.-Bernburg und „Vitomul“ aus Hildesheim dagegcn 
wirkten ganz gut (196), lieBen sich aber schlecht gleichmaBig verteilen. Von 
alien pulverformigen Mitteln bewahrte sich bei den Versuchen von Schultz 
und Spieckermann (196) am besten H o f e r s „Hederichpulver“ 
(Magdeburg); Mall (130) hatte mit ,,Vitomul“ recht gute Erfolge. 

Die Versuche des Jahres 1913, den Hederich mit chemischen Mitteln zu 
bekampfen, haben wesentlich Neues nicht gebracht. Eisenvitriollosung hat 
sich wieder als billigstes und bestes Mittel bewahrt, das in seinerWirkung ebenso 
gute „Cuproazotin“ ist teurer, weist dafUr allerdings auch den Vorteil auf, daB 
sich die Spritzen nicht verstopfen. Von pulverformigen Mitteln kann H 6 - 
f e r s „Hederichpulver“ und vielleicht auch „Vitomul“ empfohlen werden. 
Alle pulverformigen Mittel wirken aber nur, wenn sie morgens im Tau gestreut 
werden und sind aus diesem Grunde nur fiir kleinere Wirtschaften geeignot; 
die Kosten fiir die Pulver sind hoher als die fiir Eisenvitriollosung (185. 207). 
Vor der Anwendung von Kalkstickstoff und Kainit in groBerem MaBstabe 
kann nur gewarnt werden; dagegen ware versuchsweise Anwendung auf 
kleinen Parzellen erwiinscht, damit Klarheit iiber die Frage geschafft wiirde, 
unter welchen Bedingungen diese Mittel vielleicht Erfolg versprechen konnen. 
Bei der Beurteilung der Versuchsergebnisse muB man sich davor hiiten, die 
in einem Jahr unter ganz besonderen Verhaltnissen gewonnenen Ergebnisse 
zu verallgemeinern; auch ist es nicht angiingig, ein gegen Hederich wirklich 
erprobtes Mittel immer anzuwenden, weil nicht alle Kulturpflanzen in gleicher 
Weise widerstandsfahig gegen Chemikalien sind. So fand z. B. H e n s 1 e r (76), 
daB durch Cuproazotin (2 Proz.) Wicken und Lupinen stark beschadigt 
wurden, wahrend Bohnen und besonders Erbsen keine dauernden Schadigun- 
gen aufwiesen. Durch Eisenvitriollosung wurden nach Spieckermann 
(209) junge Ruben, nach Simon (197a) Serradella gesebadigt. 

AuBer der Bekampfung des Hederichs auf chemischem Wege sind natUr- 
lich auch kulturelle MaBnahmen von groBer Bedeutung; hierauf weisen 
V o g e 1 e v (225) und V o g g (229) hin. Mall (130) versuchte mit dem 


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184 


Zusammeafassende Oberaichtea. 


Handhederichjater die Bliiten des Hederich abzustreifen und konnte dadurch 
den Samenansatz verhindern; auf diese Weise lieBe sich wohl in einigen 
Jahren der Hederich beseitigen. Versuche iiber Unkrautbekampfung durch 
Bodenbearbeitung haben Stormer, Ruhland und Spiecker- 
mann (216) ausgefuhrt; leider wird aber nicht angegeben, wie sich das 
Unkraut nach den verschiedenen Behandlungsweisen verhielt. Durch zwei- 
raaliges Hacken (mit der Hand) wurde der Kornertrag von Hafer und Gerste, 
bei Hafer auch der Strohertrag gesteigert; die Steigerung war noch groBer, 
wenn der Boden nach dem Hacken leicht angewalzt wurde. 

ZurBekampfung des Franzosenkrautes (Galinsoga parviflora) 
stellte Muller (145) einc Reihe von Versuchen an und beobachtet gleich- 
zeitig, wie die angewendeten Mittel auf andere Unkrauter wirkten. Streuen 
von Viehsalz, Kainit oder 40-proz. Kalisalz hatte keine besondere Wirkung, 
obwohl die Pflanzen vorher mit Wasser besprengt worden waren; auch Spritzen 
mit 15-proz. Viehsalzlosung hatte keinen Erfolg. Durch eine 15-proz. Kali- 
salzlosung wurde Galinsoga scheinbar abgetotet, doch erholten sich die Pflanzen 
nach kurzer Zeit wieder. Dauernder Erfolg wurde dagegen mit 15-proz. Eisen- 
vitriollosung erzielt; gleichzeitig wurde durch diese Losung auch Poly¬ 
gonum persicaria abgetotet, wahrend Atriplexarten kaum nennens- 
wert litten. Am besten wirkte Kalkstickstoff (wieviel angewendet wurde, 
ist nicht angegeben); nicht nur Galinsoga und Polygonum per¬ 
sicaria, sondern auch die A t r i p 1 e x - Arten wurden durch das Streuen 
von Kalkstickstoff beseitigt. Wenn sich dieses giinstige Ergebnis bestatigt 
und die Kosten nicht zu hoch sind, wiirde Kalkstickstoff gegen die genannten 
Unkrauter angewendet werden konnen; vorlaufig wird es aber ratsam sein, 
Kalkstickstoff auf Versuchsparzellen weiter zu erproben. Gegen Galin¬ 
soga kann man aber auch durch vemiinftigen Fruchtwechsel einiges er- 
reichen; das Franzosenkraut wuchert besonders gem auf Kartoffelackern, 
dagegen fast gar nicht im Getreide und Mais. Durch haufigen Anbau von 
Getreide kann man daher das Franzosenkraut zuriickhalten. Beim Anbau 
von Hackfriichten muB sehr haufig gehackt werden, weil beim Hacken immer 
wieder Samen aus tieferen Schichten an die Bodenoberflache gebracht und 
zuin Keimen angeregt werden. 

tJber Bekampfungsversuche gegen die Ackerdistel (Cirsium a r - 
vense) in den Vereinigten Staaten benchtet Cox (37); es gelang, durch 
intensive Arbeit in einem einzigen Jahre die Disteln von stark verunkrauteten 
Feldern zu beseitigen. Das wichtigste Moment bei der Distelbekampfung 
besteht darin, zu verhindern, daB vom Wurzelstock aus neue Triebe an die 
Oberflache kommen; dies gelang durch Pfliigen im Herbst und Friihjahr, 
durch Benutzung eines Kultivators, dessen schaufelartige scharfe Eisen die 
Disteln dicht unter der Oberflache abschnitten, und durch haufiges Hacken. 
In zahlreichen Staaten Nordamerikas gibt es iibrigens gcsetzlicheBestimmungen, 
nach denen die Disteln zwar nicht auszurotten, aber vor der Samenreife zu 
vernichten sind. Wiederholtes tiefes Pfliigen gegen Cirsium empfiehlt 
Schewelew (191), der beobachtete, daB noch in einer Tiefe von 15—18 cm 
Wurzelstiicke von Cirsium horizontale Wurzeln mit SproBvegetations- 
punkten bilden. — Zum Herausheben von Rumex obtusifolius 
und R. a 1 p i n u s wird von V o p e 1 i u s (230) ein Unkrautentferner emp- 
i'ohlen. 

Wahrend G ii m b e 1 in seiner im vorjahrigen Referat erwahnten Arbeit 
mitteilte, daB Unkrautsamen von Hiihnem und Tauben vollig verdaut 


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Zusammenfassende Cberaiohten. 


185 


werden, weist Korsmo (111a) darauf hin, daB verschiedene danische 
Autoren zu anderen Ergebnissen gekommen sind. Korsmo selbst stellte 
Versuche mit Kuh, Pferd und Schwein an und fand, daB zahlreiche Unkraut- 
samen den Darmkanal zu einem gewissen Prozentsatz unbeschadet ihrer 
Keimfahigkeit passieren konnen. 

Die Kornblume (Centaurea cyanus) hat im Auftrage der D. L. G. 
F r u w i r t h (48) bearbeitet; seine Darstellung zeichnet sich von der einiger 
anderer Bearbeiter von Unkrautheften durch Kiirze aus. Interessant sind die 
Mitteilungen iiber die Winterfestigkeit der Kornblume; durch einen Kahlfrost 
bei dem das Thermometer bis auf 25° C unter Null herabsank, wurde auf dem 
von F r u w i r t h beobachteten Felde nicht eine Kornblumenpflanze ver- 
nichtet. Die Kornblume findet sich bekanntlich besonders im Wintergetreide; 
ihre Verbreitung findet in erster Linie durch Selbstaussaat auf dem Felde statt. 
Durch Eggen im Herbst und FrUhjahr laBt sie sich verh&ltnism&Big leicht be- 
kampfen; Versuche, die Kornblume mit Kainit, Kalkstiffstoff oder anderen 
Salzen zu bekampfen, waren nicht von Erfolg. Zu einer groBen Gefahr wird 
die Kornblume nach Fruwirth nie. Chrebtow (31) versuchte fest- 
zustellen, welche Wirkung ein starkes Auftreten von Kornblumen auf die 
Ernte von Roggen und Gerste hat. Er besate Beete mit Winterroggen und 
Kornblumen im Vcrhaltnis 100 : 0, 100 : 50, 100 : 68 und 100 : 100. Eine 
deutliche Schadigung zeigte sich auf der Parzelle, auf der ebensoviel Korn¬ 
blumen wie Roggensamen ausgesat worden war; hier war die Bestockung des 
Roggens mangelhaft, die Ernte nur %—Vz so groB als auf den iibrigen Beeten 
und auch das Tausendkorngewicht um % herabgedriickt. Wahrend auf dieser 
Parzelle also Quantitat und Qualitat des Erntegutes vermindert waren, 
zeigten sich auf den iibrigen Parzellen keine nennenswerten Schadigungen des 
Roggens durch die Kornblume; ahnlich verhielt sich auch die Gerste. — 
K i r c h n e r (108) machte Versuche mit ununterbrochenem Roggenbau 
auf bindigem Lehmboden; hier machte sich eine starke Verunkrautung 
(Centaurea cyanus und Chamomilla matricaria) be- 
merkbar, weil der nasse Boden das Hacken nicht gestattete, solange der Roggen 
noth nicht geschoBt war. 

Uber die Einwirkung einer dichten Pflanzendecke auf die Entwicklung 
von Unkrautem hat Z a d e (246) interessante Versuche gemacht. Er sate im 
Herbst Ackersenf und Flughafer etwa %—1 cm tief aus und gleichzeitig damit 
Winterroggen oder -weizen in verschiedener Starke. Wahrend in dem dtinn 
gesaten Winterroggen und besonders im Weizen die Unkrauter zahlreich aus- 
iielen, keimten auf den dichtbestandenen Beeten nur sehr wenig Unkraut- 
samen. Die vielfach verbreitete Annahme, daB Unkrauter zwischen den 
schnellwiichsigen Winterfrtichten zwar zur Keimung gelangen, aber durch das 
Getreide iiberwuchert und zum Absterben gebracht werden, ist also sicher nicht 
fUr alle Unkrauter richtig; die Samen von Ackersenf und Flughafer keimen 
iiberhaupt nicht, wenn das Feld einen dichten Bestand aufweist. Ebenso 
wie Winterroggen, ja sogar noch starker wirkte ein Kleegrasgemenge. Eine 
Erklarung fur dies eigenartige Verhalten konnte Z a d e geben, nachdem er 
gesehen hatte, daB auch eine Bedeckung des Ackers mit Stroh wahrend des 
Friihjahres die Samenkeimung der genannten Unkrauter unmoglich machte. 
Die dichte Pflanzendecke verhindert groBere Feuchtigkeits- und Temperatur- 
schwankungen, und solche Schwankungen brauchen die Samen der genannten 
Unkrauter zur Keimung. Die Differenzen der Bodentemperatur im April 
1912 betrugen bei dichter Strohbedeckung nur 2,8° C, bei dichtem Roggen- 


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Zasammenfaasende Ubersichten. 


bestand 4,7° C, dagegen bei Brache 9,5° C. Die Temperaturschwankungen im 
Friihjahr sind nach Z a d e ausschlaggebend fur die starke Keimung der ge- 
nannten Unkrauter auf der brach liegenden Versuchsparzelle. Eine Bedeckung 
des Bodens nur im Herbst war ohne irgendwelchen EinfluB auf die Keimung 
der Unkrautsamen. Nach Versuchen von Munerati und Zap par o 1 i 
(147, 148) scheint weniger der Temperaturwechsel, als die damit verbundene 
Feuchtigkeitsschwankung, auf die librigens auch schon Z a d e hinwies, aus¬ 
schlaggebend fur die Keimung von Avena fatuazu sein. Wechsel von 
Feuchtigkeit und Trockenheit reizt die Samen von Avena fatua, 
Galium aparine, Papaver rhoeas und Plantago lan¬ 
ce o 1 a t a zur Keimung, Daucus carota, Vicia hirta und 
Cirsium arvense dagegen nicht. Die Samen von R u m e x konnen 
nach den genannten Autoren 2 Jahre in feuchtem Sand liegen ohne zu keimen 
oder zu faulen; bei Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit keimen sie. 
Die Ansicht von Munerati und Z a p p a r o 1 i (148), daB eine Boden- 
bearbeitung zur Bekampfung der Samenkrauter zwecklos sei, diirfte wohl nicht 
ohne Widerspruch bleiben. Gegen diese Ansicht spricht einmal die Tatsache, 
daB gewisse Unkrautsamen durch wiederholtes Umlagem zur Keimung an- 
geregt werden; auBerdem werden durch haufigeres Wenden des Bodens 
Feuchtigkeitsschwankungen herbeigefuhrt, die, wie Munerati und Zap¬ 
pa r o 1 i selbst gefunden haben, viele Unkrautsamen zur Keimung anregen. 
Sind aber die Samen zur Keimung gelangt, so lassen sich die jungen Keim- 
pflanzen verh&ltnism&Big leicht vernichten. — Die Bedeutung der Quecken- 
samen fiir die Verbreitung dieses Unkrautes sind vielfach unterschatzt. 
Die Ansicht, daB die Quecke auBerst selten reife Samen entwickelt ist nach 
K o r s m o (111 b) unrichtig. Nicht selten werden die Samen bereits im 
ersten Jahr entwickelt, immer aber im zweiten Jahr; die Samen keimen 
mit fast 100 Prozent. DaB die Quecke dem Ackerboden viel Nahrstoffe 
entzieht, zeigen einige Analysen Korsmos; der Fett- und Protelngehalt 
der Quecke kommt dem des Timotheegrases fast gleich, der Gehalt an stick- 
stoffreien Extraktstoffen und „Pflanzenfaser“ macht aber die Quecke we¬ 
niger schmackhaft. — Endlich sind noch zwei kurze Notizen von Killer (103. 
104) zu erwahnen, nach denen sich Crepis setosa im OberelsaB sehr 
stark ausbreitet. 


B. Pilze. 

1. Brandpilze. 

Die Versuche von Kirchners (109) mit verschiedenen Weizen- 
sorten bestatigten auch in diesem Jahre seine im Einklang mit H e c k e s 
Standpunkt stehende Ansicht, daB die Widerstandsfahigkeit gegen Steinbrand 
(Tilletia tritica) eine konstante Sorteneigentiimlichkeit ist, die aber 
bei den einzelnen Sorten im verschiedenen Grade durch SuBere Umstande 
beeinfluBt werden kann. Bei von Kirchners Versuchen keimten 
2 Jahre lang aufbewahrte Tilletia - Spreen langsamer als 1 Jahr lang auf- 
bewahrte Sporen; 3 Jahre alte Sporen zeigten eine noch starkere Verzogerung 
der Keimung und auch eine geringe Abnahme der Keirafahigkeit. Bei Infek- 
tionsversuchen zeigte sich aber, daB die Sporen auch nach dreijahriger Auf- 
bewahrung noch virulent sind; im Steinbrandbefall der drei Versuchsparzellen, 
deren Saatgut mit 1,2 bzw. 3 Jahr alten Tilletia- Sporen infiziert worden 
war, zeigte sich kein Unterschied. — Zimmermann (247) stellte fest, 
daB Tilletia-Sporen in den Butten 3 Jahre lang keimf&hig bleiben 


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Zusammenfassende ttbersiohten. 


187 


konnen; die Butten waren in GlasgefaBen im Laboratorium oder im Freien 
aufbewahrt. — Wenn der Boden stark mit Steinbrand infiziert wird, kann 
nach Zimmermann unter Umstanden nach 27 Tagen gesater Weizen 
noch infiziert werden. 

Zur Bek&mpfung des Weizensteinbrandes sind wieder zahlreiche Versuche 
ausgefuhrt, bei denen teils neue Mittel versucht, teils bekannte Mittel nochmals 
gepriift wurden. Die umfangreichsten Versuche sind wohl die von Muller 
und Morgenthaler (144), bei denen aufier Kupfer und Formaldehyd in 
verschiedenen Kombinationen mit oder ohne HeiBwasser auch Jod, Karbol¬ 
saure und Kalilauge verwendet wurden. Wenn man die groBe Tabelle, in 
welcher die Versuchsergebnisse zusammengestellt sind, aufmerksam ansieht, 
wird zunachst auffallen, daB viele von den behandelten Weizenproben einen 
bedeutend hoheren Brandbefall ergaben, als die unbehandelte. Der un- 
behandelte Weizen wies 662 Steinbrandahren auf, der mit 1-proz. Kupfer- 
vitriol „inkrustierte“ 1951; die mit Karbolsaure behandelte Probe ergab 
1777—2599 und die mit alkoholischer Jodlosung behandelte sogar 3389 
Steinbrandahren! Eine Erkl&rung fiir den st&rkeren Steinbrandbefall der be¬ 
handelten Proben konnte man vielleicht darin suchen, daB durch die ange- 
wendeten Bekampfungsmethoden die Keimung des Weizens moglicherweise 
verzogert wurde. Muller und Morgenthaler aber sind der Ansieht, 
daB bei ihren Versuchen vielleicht „der Pilz durch die genannten Methoden 
und Mittel direkt zu kraftiger Entwicklung angeregt“ wurde. Ein zweiter 
Punkt, der beim Lesen der Ergebnisse von M ii 11 e r und Morgenthaler 
sofort auffallt ist der, daB sehr oft die starkere Konzentration weniger wirksam 
war als die schwachere. Ich fiihre einige Zahlen als Beispiele an: 

1-stiindige Behandlung mit 3-proz. Karbolsaure .1917 Steinbrandahren, 

1-stiindige Behandlung mit 5-proz. Karbolsaure. 2599 „ 

Inkrustierung mit 2 Proz. Bordeauxbriihe +0,1 Proz. Form¬ 
aldehyd . 16 „ 

Inkrustierung mit 2 Proz. Bordeauxbriihe + 0,2 Proz. Form¬ 
aldehyd . 348 „ 

Nach halbstiindiger Behandlung mit 0,2% Formaldehyd wurden nur 15 Ahren 
vom Steinbrand befallen; das Saatgut aber, das nach genau der gleichen For- 
maldehydbehandlung noch 10 Minuten mit Wasser von 52° C behandelt. 
wurde, ergab 324 Steinbrandahren! Dieses zeigt zur Gentige, daB die Ver¬ 
suche Mullers und Morgenthalers recht eigenartige Ergebnisse 
gehabt haben. Auf 2 Versuche muB aber noch hingewiesen werden; man liest 
in der Tabelle: „erster Keimling zerstort“ 1526 Steinbrandahren, „ersterund 
zweiter Keimling zerstort“ 1359 Steinbrandahren. Im Text findet sich die Er- 
klarung, daB das Getreide einige Stunden in Wasser gelegt, dann feucht ge- 
lassen und endlich getrocknet wurde, „wodurch der gebildete Keim zugrunde 
ging“; dies Verfahren wurde dann noch einmal wiederholt. Nach Muller 
und Morgenthaler bildet also das Getreide, nachdem der erste Keimling 
„zugrunde ging“, noch einen zweiten Keimling! — Es eriibrigt sich, weiter auf 
die Versuchsergebnisse einzugehen; trotz der groBen Zahl der Behandlungsarten 
bieten die Ergebnisse nichts Neues. Kurz sei erwahnt, daB durch Abwaschen 
der Weizenkomer der Steinbrandbefall bedeutend verringert wurde und daB 
durch die gegen Weizenflugbrand wirksame Methode (4 Stunden Wasser 
von 30° C, 10 Minuten Wasser von 52° C) der Steinbrand nicht beseitigt wurde. 
— In der Einleitung zu ihrer Arbeit betonen Muller und Morgen¬ 
thaler mit besonderem Nachdruck, daB sie Saatgut von einem steinbrand- 


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188 


Zuaammenfassende Uberaichten. 


haltigen Felde, nicht etwa kiinstlich infizierten Weizen verwendet haben. 
„Bei der ausgepragten Anpassung der Brandpilze an ihre Nahrpflanze” ist es 
nach Muller und Morgenthaler wahrscheinlich, daB „eine Spe- 
zialisierung der einzelnen Brandarten und Formen stattgefunden hat, d. h. 
eine bestimmte Brandart gedeiht besser oder vielleicht ausschlieBlich nur auf 
einer bestimmten Getreidesorte, auf welcher sie durch zahlreiche Generationen 
heimisch geworden ist. Ein Shnliches Verhalten zeigen viele andere parasitische 
Pilze, so z. B. die Rostpilze“. Hier liegt eine Verwechslung vor; daB parasitische 
Pilze an bestimmte Getreidesorten angepaBt waren, ist noch nie beobachtet. 
Es ist deshalb ungerechtfertigt, wenn M U11 e r und Morgenthaler 
sagen: „Ob eine derartige Spezialisierung bei dem uns hier interessierenden 
Brandpilze vorhanden ist, bleibt noch eine offene Frage fur die Forschung; 
bevor wir aber klaren AufschluB hieriiber erhalten, miiBte gefordert werden, 
daB bei alien Versuchen zur Brandbekampfung grundsatzlich nur Samen 
genommen wird, welcher auf natlirlichem Wege infiziert worden ist.“ Auch 
der andere Einwand, den Muller und Morgenthaler gegen kiinst- 
liche Infektion erheben, daB die Sporen „vielleicht“ bei kiinstlicher Infektion 
nur „ganz oberfl&chlich” an den Samen haften, ist unberechtigt. Jeder, der 
schon einmal Weizen mit Steinbrandsporen infiziert hat, weiB, daB sich 
durch kiinstliche Bestaubung eine ebenso starke Infektion des Weizens er- 
reichen l&Bt wie durch natiirliche. Worauf sollte denn auch der Unterschied 
beruhen? Die Bestaubung des Weizens mit Steinbrandsporen beim Dreschen 
findet doch auch nur dadurch statt, daB die Weizenkdrner in einer sporen- 
haltigen Luft hin und her bewegt werden; dieses lafit sich im Glaskolben 
vollstandig nachahmen, wenn man nur reichliches Sporenmaterial verwendet. 

Bei den Versuchen von R e m y und L ii s t n e r (167) mit Kupfervitriol 
und Formaldehyd, trat nach Benetzen des Weizens mit der Beizflussigkeit 
keine vollige Brandfreiheit ein; dagegen wurde der Brand beseitigt, wenn die 
Weizenproben 15 Stunden in 0,5 proz. CuS0 4 oder 30 Minuten in 0,2 proz. 
Formaldehyd eingetaucht wurden. Einzelne Weizensorten wurden durch 
die Formaldehydbehandlung starker geschadigt, andere durch das Kupfer- 
vitriol. Nach MU11 er, Mo 1 z und Morgenthaler (143) ist aus- 
gewachsenes Getreide empfindlicher gegen Kupfervitriol als gegen Formaldehyd. 
— Auffallenderweise waren bei den in Neusiidwales von Reynolds (170) 
ausgefiihrten Versuchen mit Formaldehyd wieder starke Keimsch&digungen 
(bis zu 45 Proz.) zu verzeichnen. DaB bei diesen Versuchen irgendein Fehler 
untergelaufen ist, kann man kaum annehmen, da auch schon in friiheren Jahren 
von anderen Autoren in Neusiidwales ausgefuhrte Versuche ein ahnliches 
Ergebnis hatten; eher konnte man daran denken, daB die in Neusiidwales 
gebauten Weizensorten besonders empfindlich gegentiber Formaldehyd sind. 
Am besten wirkte bei Reynolds Versuchen Kupfervitriol, das in 2-proz. 
Losung 5 Minuten oder in 0,5 bzw. 0,25-proz. Losung 10 Minuten lang zur An- 
wendung kam; die so behandelten Proben wiesen nur geringe Keimschadigun- 
gen auf, wenn unmittelbar nach der Kupferbeize eine Behandlung mit Kalk- 
milch folgte. Ganz gute Ergebnisse wurden auch durch eine 5 Minuten wahrende 
Beize mit 1,5 Proz Lysol, sowie mit den Geheimpraparaten „Fungusine“, 
„Clarkes wheat protector” und „Scalecide” erzielt. Vor einer Neuinfektion 
schiitzte am besten die Behandlung mit Kupfervitriol und Kalkwasser. Nach 
S o u 11 e r (204) wird der Weizen vor einer Neuinfektion sehr gut durch eine 
Behandlung mit Arsen geschiitzt. — L e s a g e (122) beobachtete in 10-proz. 
Kupfervitriollosung Schimmelbildung und spricht die Vermutung aus, daB 


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Zus&mmenfassende CbersichteD. 


189 


die Behandlung des Saatgutes mit 1—2-proz. Losungen nur dadurch wirksam 
sein kann, dafi beim Antrocknen des Kupfervitriols eine starke Konzentrierung 
stattfinde. — F r a s s i (47) hatte bei seinen Versuchen das nicht gerade iiber- 
rasehende Ergebnis, daB gequellter Weizen empfindlicher gegeniiber Formal- 
dehyd ist als trockner Weizen. Bei den von R i e h ra (171) ausgefuhrten 
Laboratoriumsversuchen wurde die Keimfahigkeit der Tilletia - Sporen 
dnrchkurzesEintauchen(l Minute) in 0,1-proz. Chinosollosung zerstort, ebenso 
auch durch einsttindige Beize mit 0,05 proz. Losung von Chlorphenolqueck- 
silber. 

Die von Hostermann (90) versuchte Steinbrandbekampfung durch 
Bestrahlung mit Elektrizitat diirfte sich wohl kaum fur die Praxis eignen, 
weil die Einrichtung ;n fiir elektrische Bestrahlung nur an den wenigsten Orten 
vorhanden sind. Abgesehen davon halte ich Hostermanns Ansicht, 
daB durch seine Versuche ein neuer Weg der Brandbekampfung gezeigt sei, 
fiir sehr optimistisch, wenigstens was die Versuche mit Steinbrand anlangt. 
Auf der unbehandelten Parzelle wurden 67 Steinbrandahren gefunden; der 
6 Stunden in Wasser von 30° C gequellte und dann2,10 oder 30 Minuten be- 
strahlte Weizen ergab 27, 20 bzw. 25 Steinbrandahren. Diese geringe Ver- 
minderung des Steinbrandbefalls diirfte wohl nur darauf zuriickzufiihren sein, 
daB beim Quellen im Wasser sehr viele Brandsporen abgesehwemmt wurden; 
darauf, daB nicht die elektrische Bestrahlung ausschlaggebend fiir die Ver- 
minderung des Steinbrandes war, deutet schon die Tatsache, daB eine 30 Mi¬ 
nuten wahrende Bestrahlung nicht besser wirkte, als eine Bestrahlung von 
2 Minuten Dauer. 

Von verschiedenen Seiten sind Mittel gepriift worden, die nach den An- 
preisungen der Fabrikanten den Saatweizen gleichzeitig gegen VogelfraB 
und gegen Steinbrand schiitzen sollen. Corbin verzogert nach Kornauth 
(111) und G r o B e r (63) die Keimung des Weizens; Grosser bemerkte 
auch, daB zu verschiedenen Zeiten gekaufte Proben sich deutlich in Farbe 
und spezifischem Gewicht unterschieden, daB also Corbin nicht immer die 
gleiche Zusammensetzung aufweist. Auf diese ungleichm&fiige Zusammen- 
setzung ist es wohl auch zuriickzufiihren, daB Grosser bei seinen Stein- 
brandbek&mpfungsversuchen mit Corbin keine giinstigen Ergebnisse zu ver- 
zeichnen hatte, wahrend Lang (120) einen vollig steinbrandfreien Bestand 
durch Corbinbeize erzielte (auf der unbehandelten Parzelle waren 25 Stein- 
brand&hren pro qm). — Auch Cuprocorbin verzogert nachK o r n a u t h (111), 
Brandt (24), Burmester (27) und von Triitzschler (219) 
die Keimung des Weizens und ist in seiner Wirkung weder bei den Versuchen 
der genannten Autoren, noch bei den Versuchen S t e g 1 i c h s (213) befriedi- 
gend gewesen. — Mit A n t i a v i t stellte R i e h m (171) Laboratoriums- 
versuche an, bei denen die Tilletia - Sporen von dem behandelten Weizen 
mit Wasser abgesehwemmt, durch Zentrifugieren gesammelt und dann in 
einer anorganischen Nahrlosung ausgesat wurden; die Sporen keimten nicht 
mehr. Lang (120) fand bei einem Feldversuch, daB der Steinbrandbefall 
eines Weizens durch Antiavitbehandlung nur von 1700 auf 1200 herabgedriickt 
werden konnte. Moglichcrweise benutzte Lang zu seinen Versuchen einen 
Weizen mit unverletzten Steinbrandkornern, in diese dringt nach R i e h m s 
(171) Versuchen Antiavit nicht geniigend ein. Ebenso wie Antiavit verhielten 
sich auch Viktoriablau und Saureviolett in 1-proz. Losung. 

Aus Neusiidwales wird gemeldet (2), daB Geflugel durch den GenuB 
brandigen Weizens getotet wurde, doch darf man dieser Meldung wohl skep- 


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190 


Zusammenfaasende Ubersichten. 


tisch gegeniiberstehen, da u. a. die bekannten Versuche von Tubeufs 
gezeigt haben, dab Gefliigel ohne Schaden Brandsporen fressen kann; auch 
spatere Versuche haben bekanntlich die Unschadlichkeit steinbrandhaltigen 
Futters fur Hiihner und Tauben dargetan 1 ). 

Eine Methode zur Bestimmung des Brandsporengehaltes von Kleie hat 
G r o h (62) ausgearbeitet; er tibergiebt 10 g der zu untersuchenden Kleie in 
einem 100 cm fassenden Kolbchen mit etwa 70 ccm kalten Wasser und fttllt 
nath grundlichem Durchschutteln bis zur Marke auf. Dann wird nach noch- 
maligem Durchschutteln die Lbsung in ein Becherglas geschuttet und gut 
mit einem Loffel durchgeriihrt; endlich wird mit einem 5 mm dicken Glas- 
stab, der y 2 cm tief eingetaucht wird, ein Tropfen entnommen und mit Hilfe 
einer Zahlkammer die Zahl der Steinbrandsporen festgestellt. Da 1 g Brand¬ 
sporen nach G r o h s Feststellung 467 Millionen Sporen enthalten, kann man 
dann den Gehalt der Kleie an Brandsporen in Gewichtsprozenten angeben. 

Bekanntlich hatte Friedrichs die Ansicht ausgesprochen, dab dem 
an brandigen Ahren haufig auftretendem Kafer Phalacrus corruscus 
eine Bedeutung als Brandvertilger zukomme; Muller, Molz und 
Morgenthaler (143) glauben aber den Kafer als Schadling ansprechen 
zu mtissen, weil sie beobachteten, dab er Brandbutten anfribt und weil dadurch 
das Getreide in viel hoherem Mabe infiziert wird. Sehr bedeutend wird diese 
Schadigung kaum sein; man konnte vielleicht sogar aus der Beobachtung der 
genannten Autoren schlieben, dab der Phalacrus ein recht nutzlicher 
Kafer ist. Jeder vemiinftige Landwirt, der Steinbrand in seinem Weizen findet, 
wird diesen Weizen vor der Aussaat beizen; nun dringen aber die Beizfltissig- 
keiten in unverletzte Brandbutten sehr schlecht ein. Der Kafer sorgt also 
dafiir, dab nur wenig Brandbutten unverletzt bleiben und bewirkt so, dab 
die Beizung einen besseren Erfolg hat! Ich mochte aber nicht etwa in dieser 
Weise fiir die Niitzlichkeit des Phalacrus pladieren, glaube vielmehr, 
dab die Bedeutung des Phalacrus corruscus und anderer Insekten, 
die man gelegentlich an den Steinbrandahren findet, fiir die Verbreitung 
ebenso wie fiir die Vertilgung der Brandsporen praktisch belanglos ist. 

Auffallend ist die Bemerkung von Lang (119), dab es keinesfalls ratsam 
sei, den Hafer in Zukunft statt mit Sublimoform mit einfachem Formalin zu 
behandeln. Hafer hat unter Fusarium nur selten zu leiden, und gegen 
Haferbrand ist Formalinbeize immer, auch in Bayern (Fichtelgebirge) von sehr 
gutem Erfolg gewesen. — In Neusiidwales tritt Urocystis tritici 
nach Pridham (162) auf gutem Boden starker als auf schlechtem auf; 
die einzelnen Weizensorten sind in sehr verschiedenem Grade anfallig. Aus 
Peacocks (154) Versuchen geht hervor, dab dieser Brandpilz mit dem 
Diinger nicht iibertragen wird und dab er durch Saatgutbeize mit Formaldehyd 
oder Kupfervitriol leicht bekampft werden kann. — In Schweden tritt der 
Stengelbrand des Roggens (Urocystis occulta) nach L j u n g (125) 
haufig so stark auf, dab 10—20 Proz. der Pflanzen befallen sind. Bei einem 
Roggen, der 16,1 Proz. Stengelbrand aufwies, wurde durch Heibwasserbeize 
(5 Min. 54° C) der Brandbefall auf 2,1 Proz. herabgesetzt, durch Formaldehyd- 
beize sogar auf 0,9 Proz; der Roggen wurde bei diesem Versuch in 0,1-proz. 
Formaldehydlosung getaucht und dann 6—12 Stunden feucht stehen gelassen. 

Gegen Hartbrand der Gerste (Ustilago hordei [Pers.] Kell, et 
Sw.) bewahrte sich bei Spieckermanns (208) Versuchen achtstiindiges 

l ) Vergl. das Sammelreferat Bd. 30. d. Zeitschr. p. 473. 


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Znsammenfaasende Ubersichten. 


191 


Eintauchen in Wasser von 40° 0; allerdings war der Ertrag infolge dieser Be- 
handlung stark verringert. Durch zweistiindiges Eintauchen in Wasser von 
45° wurde dagegen der Hartbrand ebenfalls vollig beseitigt, ohne daB der Er¬ 
trag wesentlich geringer als auf der Parzelle mit unbehandeltem Saatgut ge- 
wesen ware. Durch dieses Verfahren wurde auBer dem Hartbrand auch der 
Flugbrand der Gerste vollig beseitigt; das gegen Gerstenflugbrand gewohnlich 
empfohlene Verfahren (4 Stunden Wasser von 30° C, 10 Minuten Wasser von 
50° C) hat sich bei Spieckermanns Versuchen ebenfalls gegen Hart¬ 
brand bew&hrt, war allerdings von einer Ertragsschadigung begleitet. Beson- 
ders fur kleinere Wirtschaften ist also zum Beizen der Wintergerste, die haufig 
von Ustilago hordei und U. nuda gleichzeitig befallen ist, das 
zweistiindige Quellen in Wasser von 45° C zu empfehlen; auch Appel und 
R i e h m (6) und 0 e t k e n (151) hatten mit diesem Verfahren Erfolg. 
Zum Beizen groBerer Mengen eignet sich das zweistiindige Quellen in Wasser 
von 45° C nicht, weil das Saatgut zuviel Wasser aufnimmt und die Trocknung 
groBerer Mengen Schwierigkeiten bereitet. Um ein Verfahren zu finden, bei dem 
ohne zu groBe Wasseraufnahme und ohne Verwendung zu hoher Temperaturen 
der Weizenund Gerstenflugbrand bekampft werden kann, haben Appel und 
Riehm (6) Proben verschiedener Sommerweizen und -gersten eine halbe bzw. 
eine Stunde in Wasser von 40° C getaucht und dann 12 Stunden feucht zu- 
gedeckt in Luft von 40° C liegen lassen. Die Versuche mit einhalbstiindigem 
Quellen hatten kein befriedigendes Ergebnis, wohl aber die mit einstiindigem 
Quellen. — Quanjer (164) behandelte einen 14 Stunden in kaltem Wasser 
vorgequellten Weizen mit heiBem Wasser verschiedener Temperatur; Erfolg 
erzielte er mit 10 Minuten wahrender Behandlung mit Wasser von 53° C. Ein 
starker brandiger Weizen wurde erst durch eine Temperatur von 54—55° C 
(8 Min.) vom Brande vollig befreit. Trotz dieser hohen Temperatur wurde die 
Keimf&higkeit nur um 5 Proz. geschadigt; man darf aber nicht vergessen, daB 
der Weizen bei diesen Versuchen in kaltem Wasser gequellt wurde. — Die 
Ansicht Stormers, daB das Flugbrandmycel durch die Heifiwasser- bzw. 
HeiBluftbehandlung nicht abgetotet, sondern nur zuriickgehalten wird, und 
daB es durch Sublimatbehandlung die Wirkung der HeiBwasserbeize wieder 
bis zu einem gewissen Grade aufgehoben wird, wurde durch die Versuche von 
Appel und Ri eh m (6) nicht best&tigt, w&hrend Muller, Molz und 
Morgenthaler (143) zu ahnlichen Ergcbnissen wic S t 6 r m e r gelang- 
ten. — 0 e t k e n (151) hat auch durch 48 stiindiges Quellen in Wasser von 
25° C den Flugbrandbefall beseitigt. DaB durch dieses Verfahren das Brand- 
mycel abgetotet wird, ist ausgeschlossen; vielleicht handelt es sich nur um 
einen Zufall, denn der Brandbefall des unbehandelten Saatgutes betrug nur 
0,5 Proz. — Es kann nicht geleugnet werden, daB die Flugbrandbekampfung 
fur den Landwirt etwas lastig ist, zumal, solange er noch nicht mit ihr ver- 
traut ist; man darf aber nicht vergessen, daB einmaliges Beizen fUr mehrere 
Jahre geniigt. Auf einem Gut wurde nach Appel und Riehm (6) ein 
Sommerweizen z. T. mit heiBem Wasser gegen Flugbrand behandelt; im fol- 
genden Jahre wurde die Ernte dieses Feldes und die Ernte von der unbehandelten 
Parzelle nachgebaut. Der Nachbau des unbehandelten Weizens zeigte 3 Proz., 
der des behandelten nur 0,1 Proz. Flugbrand. Das Beizen des Saatgutes hatte 
also fur 2 Jahre vorgehalten und wiirde auch noch fiir das nachste Jahr geniigt 
haben; man darf deshalb die Miihe nicht scheuen und vor allem auch den im 
ersten Jahre durch das Beizen erlittenen Verlust nicht so hoch anschlagen. 
Kleine Verluste wird es bei der Flugbrandbekampfung oft geben; B i e 1 e r 


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192 


Zusammenfasseode tlbersiohten. 


(16) fand bei seinen Versuchen mit Gerste pro Morgen einen Minderertrag 
von 1 Zentner infolge der Heiflwasserbehandlung, beim Weizen dagegen 
absolut keine Schadigung. Die einzelnen Getreidesorten, ja sogar verschiedene 
Herkiinfte derselben Sorte verhalten sich, wie auch Schanders (190) 
Versuche wieder zeigten, gegeniiber der HeiBwasserbeize verschieden emp- 
findlich. — DaB in dem offiziellen landwirtschaftlichen Organ Agyptens 
von B o 11 a n d (17) gegen Gersten- und Weizenflugbrand Kupfervitriol 
oder Formalin empfohlen wird, sei als Kuriosum erwahnt. Man kann diesem 
Forscher nur beipflichten, wenn er meint, daB es sicherer ware, Saatgut 
von brandfreien Feldern zu verwenden. 

Eine transportable Korndarre, die sich nach einigen Abanderungen viel- 
leicht auch zur Flugbrandbekampfung verwenden lieBe, beschreibt H 611 z e r - 
mann (89); das Getreide durchlauft den Apparat kontinuierlich und wird 
durch ein Ruhrwerk in standiger Bewegung erhalten. Die Erhitzung erfolgt 
durch die Heizgase eines Ofens, die mittels eines Ventilators hindurchgesaugt 
werden. Die im Prinzip einander sehr ahnlichen Apparate von Biittner 
und Forster sind nach R i e h m (172) zur Flugbrandbekampfung nicht 
geeignet; dagegen ist es moglich, daB der Jalousieapparat von Jaeger 
durch geeignete Lagerung der Heizrohren fur die Flugbrandbekampfung 
brauchbar gemacht werden kann. 

Die Veroffentlichung von Muller (141) iiber die von Weizensamen 
ertragenen hochsten Temperaturen wird mit einem Hinweis auf die sich jetzt 
immer mehr einfiihrende Flugbrandbekampfung eingeleitet; bei der Versuchs- 
anstellung wurde aber sorgfaltig vermieden, die Weizenkorner Bedingungen 
auszusetzen, die der Flugbrandbekampfung entsprechen. Der Weizen wurde 
1, 5 oder 10 Stunden in Wasser von 17—20° C gequellt und dann auf feuchter 
Watte in GefaBc gelegt, die in ein Wasserbad von 49,5° C bis 66,5° C getaucht 
wurden. Das angewendete Verfahren entspricht weder der HeiBwasser- noch 
der HeiBluftbehandlung. Welche Temperatur das Getreide bei den Versuchen 
annahm, wurde nicht festgestellt; oder glaubt die Verf. etwa, daB die Tem¬ 
peratur des Wasserbades bereits in 5 Minuten von den feuchten Weizenkornern 
angenommen wird? Ob die GefaBe mit der feuchten Watte bereits temperiert 
waren, als die Weizenkorner hineingelegt wurden, ist nicht angegeben. Das 
einzige Ergebnis dieser Versuche ist die langst bekannte Tatsache, daB Weizen 
um so empfindlicher wird, je langer er vorgequellt ist. Auch die Versuche Uber 
die Einwirkung trockener heiBer Luft auf nicht gequellte Weizenkorner 
bringen nichts Neues. Die Verf. kennt anscheinend die schone Arbeit von 
K i e B1 i n g nicht, sonst hatte sie wohl von einer Veroffentlichung dieser 
diirftigen Versuchsergebnisse abgesehen. 

Zimmermann (247. 249) setzte seine Versuche iiber die Lebensdauer 
des Gerstenflugbrandes fort und fand, daB das Mycel im Korn mindestens 
5 Jahre lang lebensfahig ist. Der Brandbefall desselben Saatgutes tritt in den 
einzelnen Jahren verschieden stark hervor, ist also bis zu einem gewissen 
Grade von den Witterungsbedingungen abhangig. — B r o i 1 i und Schi- 
k o r r a (25) fanden das Mycel von Ustilaga nuda besonders im Scu- 
tellum, aber auch im Embryo in nachster Nahe der Vegetationsspitze, ja 
sogar auch in der Wurzelanlage. Von Interesse ist die Beobachtung, daB 
besonders die Komer mit lockeren Spelzen infiziert sind; von 21 ausgesuchten 
lockerspelzigen Kornern erwiesen sich 13 als infiziert. Sollte sich dieses fur 
allc Sorten bestatigen und die Lockerspelzigkeit nicht unter verschiedenen 
Witterungsbedingungen wahrend der Rcife stark variieren, so konnte 


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Zusammenfassende Ubersicbteo. 


193 


man ein Saatgut auf lockerspelzige Komer untersuchen, um zu wissen, ob 
man es gegen Flugbrand beizen muB oder nicht. — Fur die Brandanfal- 
ligkeit einzelner Gerstensorten, z. B. der Hannchengerste, ist u. a. auch 
der Grad der Spelzenspreizung von Bedeutung; Henning (75) konnte 
durch kiinstlich bewirktes Offenbliihen (Abschneiden der oberen Spelzenteile) 
einen hdheren Flugbrandbefall erzielen. Interessant sind auch die Mitteilungen 
von Henning (73) uber die Infektion der einzelnen Bliiten einer GerstenaJhre 
durch Flugbrand. Er legte die Komer von 42 Ahren in ihrer natiirlichen Reihen- 
folge einzeln aus. 24 Ahren erwiesen sich als brandfrei, die iibrigen 18 Ahren 
ergaben 44 Brandpflanzen. Bezeichnet man die Korner der drei obersten 
Ahrchen als „Gipfelk6rner“, so ergaben 20 Gipfelkorner brandige Pflanzen, 
18 Gipfelkorner iiberhaupt keine Pflanzen. Wahrend bei einer Ahre nur ein 
einziges Korn infiziert war, fanden sich an einer anderen 8 infizierte Korner. 
Henning (73) ist der Ansicht, dab man durch scharfes Aussieben die kleinen 
Gipfel- und Basalkorner und mit ihnen die meisten von Brand infizierten 
Komer aus dem Saatgut entfernen konne; zu der gleichen Ansicht ist ubrigens 
schon friiher F r u w i r t h gekommen. DaB man aber durch das Aussieben 
nicht ein annaherad brandfreies Saatgut erhalt, geht aus Hennings eigenen 
Versuchen hervor. Er hatte 422, yon 18 Ahren geemtete Komer ausgelegt; 
nimmt man an, daB die 24 brandfreien Ahren seines Versuches entsprechend viel 
Komer enthielten, so wurden von ihnen 563, im ganzen also 985 Korner aus¬ 
gelegt. Von den 422 Kornern ergaben 64 iiberhaupt keine Pflanzen, demen t- 
sprechend wurden die 985 Komer 837 Pflanzen ergeben; von diesen waren 
44 oder 5,2 Proz. brandig. Wenn man mm alle Gipfel- und Basalkorner, d. h. 
die Korner der drei obersten und drei untersten Ahrchen, durch Aussieben ent- 
femt hatte, so wurden von den 422 ausgelegten Kornern 140, von den 985 
Kornern also 326 Korner ausgesiebt werden; das ware ungefahr der dritte Teil 
samtlicher Korner! Man wiirde also 659 Pflanzen erhalten, von denen immer 
noch 20, d. h. also 3,0 Proz. brandig waren. Durch Aussieben der kleinen Korner 
hatte man also in dem von Henning angefiihrten Beispiel den Brandbefall 
von 5,2 Proz. auf 3,0 Proz. herabgesetzt. Hennings Vermutung, daB man 
durch Aussieben die lastige Flugbrandbekampfung ersparen konne, ist 
leider nicht begriindet; vorlaufig muB man immer noch an der HeiBwasser- 
bzw. HeiBluftbehandlung festhalten, wenn man nicht Saatgut von brandfreien 
Feldem verwenden kann. 

In einem Vortrag hat Lang (121) kurze Mitteilungen Uber den Parasitis- 
mus der Brandpilze gemacht; auBer Ustilago tritici, dieer bereits 
friiher untersuchte, hat er noch Ustilago avenaein seine Untersuchun- 
gen einbezogen. Die genannten Brandpilze sind nach Lang reine Raum- 
parasiten; sie dringen nie, auch nicht mit Haustorien, in lebende Zellen ein. 
Die Infektion erfolgt bei U. tritici erst wenn die Narbe abgestorben ist; 
auch U. a v e n a e dringt in den primaren Knoten erst ein, wenn die Zellen 
den Anfang des Verfalls zeigen. Sobald das Mycel auf frisehes Gewebe 
stoBt, w&chst es intercellular weiter. Auch bei der Brandsporenbildung 
dringen die Hyphen nach Langs Untersuchungen nicht ein, sondem drangen 
nur die Zellen der Wirtspflanze auseinander; in diesen auseinander gedrUngten 
Zellen finden aber noch Kernteilungen statt. Bei Hafer- und Gerstenflugbrand 
beobachtete Lang auch Brandsporenbildung auf den Blattern; 
dieses lieB sich beim Hafer kunstlich hervorrufen, indem das Wachstum zur 
Zeit, wo das Blatt angelegt wurde, stark zuruckgehalten wurde. — Eine gute 
Zusammenstellung des Wichtigsten uber die Brandpilze des Getreides hat 
Zwelte Abt. Bd. 43. 13 

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194 


‘Zusammenfasaende Gberachten. 


G U 8 s o w (68) veroffentlicht; die Ausfuhrungen von Plahn-Appiani 
(158) iiber Brandpilze dagegen enthalten z. T. falsche, z. T. unbewiesene An- 
gaben. Beispielsweise wird von „Bodenstandigkeit“ der Brandpilze gesprochen; 
bisher ist noch nie durch Versuche gezeigt worden, dab es eine „Bodenstandig- 
keit“ bei Brandpilzen iiberhaupt gibt. 

2. Rostpilze. 

Bekanntlich hatte Pritchard im Keimling von Weizenkdmern 
Rostmycel nachgewiesen und die Vermutung ausgesprochen, dab dieses Mycel 
von besonderer Bedeutung ftir die tlberwinterung der Rostpilze sein konne, 
zumal solche rostinfizierten Weizenkomer sehr haufig seien. Gegen Prit¬ 
chards Ansicht hatte Eriksson verschiedene Einwande erhoben 1 ), 
die aber nicht stichhaltig waren. In diesem Jahr hat nun Beauverie 
(13. 14) Untersuchungen veroffentlicht, die ftir Pritchards Ansicht 
sprechen. Nach Beauverie findet sich in Weizen- und Gerstenkornem 
haufig Rostmycel mit Uredo- oder Teleutolagem; an Weizen wurde Pucci¬ 
nis graminis,an Gerste P. glumarum gefunden. Die Sporenlager 
entstehen bei der Gerste an der Innenseite der Spelzen, da diese aber mit dem 
Perikarp verwachsen, befinden sich die Sporenlagen im Innern der Caryopse 
und sind nach innen gewendet. Im Embryo oder Endosperm wurde kein 
Mycel gefunden, auch glaubt Beauverie nicht, dab das Mycel direkt 
in den Keimling hineinwachst, nimmt vielmehr an, dab beim Zerfall des 
Perikarps die Sporen frei werden und dann im Friihjahr Infektionen hervor- 
rufen. Die vom Rost infizierten Getreidekomer sind auch nach Beauveries 
Ansicht von grobter Bedeutung fiir die Uberwinterung der Rostpilze. — Dab 
Uredo- Sporen tiberwintern konnen, ist wiederholt beobachtet; einen 
Beitrag zu dieser Frage hat jetzt Baudys (11) geliefert. Er fand nach 
starkem Frost (mittags —7,5° C) auf H o r d e u m murinum keimfahige 
Uredosporen von Puccinia simplex. Auch von P. dispersa und 
P. glumarum wurden wahrend des ganzen Winters auf Roggenpflanzen 
keimfahige Uredesporen gefunden. Reed und Holmes (165) fanden an 
Winterhafer wahrend des ganzen Winters keimfahige Uredosporen von 
Puccinia coronata Cda.; die Temperatur sank allerdings wahrend 
des Winters im Minimum nur auf —10° C. Bei der Untersuchung im Januar 
waren die Sporen nicht mehr keimfahig, doch wurden am 1. Februar bereits 
wieder keimfahige Uredosporen gefunden; offenbar kann also P. coro¬ 
nata auch als Mycel im Winterhafer uberwintem. 

Beobachtungen iiber die Widerstandsfahigkeit verschiedener Getreide- 
sorten gegen Rostpilze hat Wawil o w (239) angestellt; er legt mit Recht 
besonderen Wert darauf, dab derartige Beobachtungen an reinen Linien 
botanisch einwandfrei bestimmter Sorten gemacht werden. Von 350 Hafer- 
sorten waren nur 2 widerstandsfahig gegen Puccinia graminis: 
Avena diffusa var. brunnea Kcke. und A. diffusa var. 
montana Al. Puccinia coronifera f. avenae befallt nicht 
so zahlreiche Hafersorten wie P. g r a m i n i s ; die immunen Formen gehoren 
zu Varietaten mit braunen oder grauen Scheinfriichten (var. brunnea, 
g r i s e a oder c i n e r e a. Auch Avena strigosa, A. brevis 
und A. nuda var. biaristata sind widerstandsfahig gegen Kronen- 
rost. — Gegentiber Puccinia triticina erwiesen sich bei Wawi- 
lows Ver suchen von 577 gepriiften Triticum vulgare - Arten 

J ) VergL das vorjahrige Sammelreferat Bd. 39. d. Zeitschr. p. 93. 


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• Zufl&mmenfaesende Ubersiohten. 


196 


532 als stark anfallig, wahrend Triticum durum, T. poloni- 
cum und T. turgidum widerstandsfahig waren. — Die Widerstands- 
fahigkeit gegen einen Rostpilz schliefit bekanntlich nicht die Anfalligkeit gegen- 
uber einem anderen Rostpilz aus; so waren z. B. zahlreiche gegen Braun- 
rost widerstandsf ah ige Triticum durum - Varietaten empfanglich fiir 
Schwarzrost. Von.Triticum dicoccum verhielten sich gegeniiber 
Puccinia triticina einige Varietaten sehr resistent, andere anfallig; 
Tritricum monococcum war fast ganz immun. 

Der Anbau verschiedener. reiner Linien von 8 Sommerweizen in verschiede- 
nen Gouvernements ergab keine Verschiedenheit der Resistenz trotz der ver- 
schiedenen klimatischen Verhaltnisse. Auch durch Diingung und verschiedene 
Aussaattermine konnten keine Unterschiede im Rostbefall erzielt werden; 
Wawilow (239) schatzt auf Grund seiner Versuche die Bedeutung der 
auBeren Bedingungen fiir den Rostbefall sicher zu gering ein. 

Durch Kreuzung des resistenten Triticum monococcum var. 
flavescens ((5) mit dem anfalligen T. vulgare var. erythro- 
s p e r m u m ($) erhielt Wawilow (240) einen Bastard, der sich ebenso 
wie die Mutterpflanze sehr anfallig gegeniiber Puccinia triticina und 
P. graminis verhielt. — Bonnet und D o r n o n (19) erhielten durch 
Kreuzung des Rietiweizens mit Japhetweizen einen gegen Puccinia 
graminis widerstandsfahigen Weizen. Nach K u 1 i s c h (116) soil 
Fichtelgebirgshafer sehr rostanfallig sein. 

Es ist bekannt, daB die Rostanfalligkeit durch Stickstoffdiingung erhoht 
werden kann. Nach Comes (36) soil dieses darauf beruhen, daB durch Stall- 
dttnger eine Vermehrung des chlorophyllhaltigen Gewebes und damit auch eine 
Vermehrung der Starke und des Zuckers eintritt. Die Zellen enthalten weniger 
organische Saure, und dieses ist nach Comes die Ursache der geringen 
Widerstandsfahigkeit gegen Rost. In dem resistenten Rietiweizen fand 
Comes einen hoheren Sauregehalt als in anderen Weizensorten; der Saure- 
gehalt der Zellen ist nach Comes erblich, aber bis zu einem gewissen Grade 
durch Diingung beeinfluBbar. Wenn diese Vermutung Comes’ rich tig 
ware, muBten die einzelnen Rostpilze sich gegeniiber dem Sauregehalt der 
Zellen verschieden verhalten, da bekanntlich Getreidesorten, die gegen einen 
Rost fast immun sind, von einem anderen stark befallen werden konnen. 

Spinks (212) versuchte, den EinfluB der Diingung auf die Rostanfallig¬ 
keit zu prtifen; er kultivierte Weizen in Nahrlosungen verschiedener Zusam- 
mensetzung und infizierte die Pflanzen mit Puccinia glumarum. 
Viel Stickstoff (Ammoniumsulfat und Natriumnitrat) begiinstigten das Auf- 
treten des Gelbrostes, wahrend Kalisalze schiitzend wirkten. Blei- und Zink- 
nitrat machten die Pflanzen anfallig gegen den genannten Rostpilz, wahrend 
Lithium die Resistenz erhohte. Immune Varietaten eines Weizens blieben 
iibrigens trotz reicher Stickstoffzufuhr immun. — Nach Lind, Rostrup 
und Kelpin Ravn (123)wird Puccinia graminis jetztinDane- 
mark viel seltener beobachtet, seitdem die Berberitze dort ausgerottet wird; 
eine ahnliche Mitteilung macht G ti s s o w (69). 

3. Fusarien. 

Appel und Fuchs (5) suchten zu ermitteln, ob und unter welchen 
Bedingungen reifes Getreide durch F u s a r i u m infiziert werden kann. 
Reife Roggenkomer wurden mit Sporenaufschwemmungen von F u s a r i u m 
subulatum bzw. F. rubiginosum befeuchtet, und zwar wurde den 

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196 


Zusammenfassende tlbereichten. 


Kornern 10, 15, 20 oder 25 Proz. Feuchtigkeit zugesetzt. Die Komer blieben 
dann bei Temperaturen von 10 oder 20° C in feuchter Luft liegen. Eine Schadi- 
gung der Keinfahigkeit wurde bei einem Wasserzusatz von 20 oder 25 Proz., 
besonders durch F. rubiginosum hervorgerufen, wenn das Getreide 
4 oder 5 Tage feucht liegen geblieben war; bei 20° C hatten die Fusarien die 
Keimfahigkeit starker beeintrachtigt als bei 10° C. — Remy und L ii s t - 
ner (167) fanden, dab auch Fusarium metachroum Roggen- 
korner infizieren und in der Keimfahigkeit schadigen kann. Dieselben Autoren 
bench ten iiber Infektionsversuche mit jungen Roggenpflanzen; sie spreuten 
Konidienaufschwemmungen von Fusarium metachroum auf die 
Pflanzen und bedeckten sie mit Glasglocken. Nach einer Zeit zeigte sich ein 
Mycelanflug und eine Gelbfarbung der Blattspitzen. Die Versuche gelangen 
nur mit ganz jungen Keimpflanzen; gewohnlich drangen die Pilzfaden an den 
Blattspitzen in der Nahe der „Wasserspalten“ ein oder da, wo das untere Blatt 
aus der Keimscheide austrat und wo Wassertropfchen eine schnelle Auskei- 
mung der Sporen ermoglichten. 

Zur Bekampfung der Getreidefusarien empfiehlt H i 11 n e r (82—85) 
wieder Sublimatbeize, mit der in Bayern auch in diesem Jahre sehr gute Erfolge 
erzielt worden sind. Graf (60) berichtet ebenfalls liber gute Erfolge mit 
Sublimatbeize und hebt die Verdienste hervor, die sich H i 11 n e r durch die 
Einfiihrung dieses Mittels in die landwirtschaftlichen Kreise Bayerns erworben 
hat. Nach H i 11 n e r und G e n t n e r (86. 87) sind im letzten Jahre 
Sublimatpastillen und Sublimoform zum Beizen von 59 290 Zentner Saatgut 
von der Agrikulturbotanischen Anstalt in Miinchen abgegeben worden; auch 
Lang (119) und S t 6 r m e r und K1 e i n e (215) empfehlen die Sublimat¬ 
beize gegen Fusarien. Die Bedenken, die man gegen die Abgabe von 
Sublimat erhoben hat, sucht G e n t n e r (55) durch den Hinweis zu zerstreuen, 
daB in technischen Betrieben viele Gifte in den Handen von Arbeitem sind. 
Demgegeniiber ist aber zu bemerken, daft die Gifte in vielen technischen Be¬ 
trieben nicht durch harmlosere Mittel zu ersetzen sind, wahrend nach Ansicht 
verschiedener Autoren die Fusarium - Bekampfung auch mit weniger 
giftigen Mitteln moglich ist. — Bekanntlich hat Schaffnit versucht, 
eine weniger giftige Substanz zur Fusarium - Bekampfung zu verwenden 
und hatte Chinosol (schwefelsaures Dioxychinolin) mit Erfolg verwendet, 
Gentner (55) konnte die Ergebnisse Schaffnits nicht bestatigen; er 
fand bei seinen Versuchen, daB Chinosol sogar den Fusariumbefall 
begiinstige, weil durch die Behandlung mit schwach desinfizierenden Mitteln 
nicht nur ein Teil der am Saatgut haftenden Organismen zerstort wird, sondern 
die in der Schale des Samenkoms befindlichen Schutzstoffe, welche das Korn 
vor Infektion schiitzen, mit zerstort werden.“ Mit diesen Schutzstoffen, die 
„sehr wahrscheinlich eiweiBartiger Natur sind“, verbindet sich das Sublimat 
„zu einem Korper, der anscheinend ebenfalls wieder einen Schutzstoff, und 
zwar von noch hoherer Wirksamkeit als die sonst in der Schale verhandenen 
Schutzstoffe darstellt.“ Ob diese hypothetischen Schutzstoffe existieren, 
ob sie sich mit Sublimat verbinden, durch Chinosol aber zerstort werden, sei 
dahingestellt; eins steht jedenfalls fest, bei Gentners Versuchen hat 
Chinosol gegen die Fusarien versagt. Ebenso steht aber fest, daB bei S c h a f f - 
nits Versuchen Chinosol den Fusarium - Befall der Getreidepflanzen 
verhindert hat. Wenn Gentner (55) meint, Schaffnit habe nur die 
Wirkung des Chinosols auf die Triebkraft, nicht aber die Wirkung auf den 
Fusarium - Befall gepriift, so befindet er sich im Irrtum; in einer groBeren 


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Zosammenf&ssende Ubersichten. 


197 


Tabelle hat Schaffnit die Wirkung verschiedener Mittel auf Triebkraft 
und auf Pilzbefall zusammengestellt. Aus dieser Tabelle geht hervor, daB die 
Triebkraft eines von Fusarium infizierten Getreides durch keines der ver- 
wendeten Beizmittel (Sublimat, Chinosol, Kupfervitriol, Formalin) verbessert 
wurde, daB aber durch s&mtliche Mittel bei geeigneter Anwendung ein Pilz¬ 
befall verhindert wurde. Gentners (55) MiBerfolge mit Chinosol und For¬ 
malin sprechen also nicht ohne weiteres gegen die Brauchbarkeit dieser Mittel; 
auch mit Sublimat sind MiBerfolge erzielt worden. Remy und L ii s t n e r 
(167) konnten bei ihren Versuchen keine besondere Forderung des Getreides 
durch Sublimatbeize konstatieren; in dem gebeizten Getreide zeigten sich 
ebensoviel verpilzte Pflanzen wie im ungebeizten. Trotz dieses MiBerfolges 
wird man kaum an der Brauchbarkeit des in Bayern fast iiberall eingefiihrten 
Sublimats zweifeln; andererseits ware es aber auch nicht richtig, das Sublimat 
als das einzige Bekampfungsmittel gegen Fusarium hinzustellen, zumal 
verschiedene Autoren iiber gute Erfolge mit anderen Mitteln berichten. Lind, 
R o s t r u p und Knlpin Ravn (123) beobachteten, daB Schneeschimmel 
auf ungebeiztem Weizen stark auftrat, wahrend daneben stehender, mit For¬ 
malin gebeizter Weizen gesund blieb. — Trussowa (220) stellte einige 
Versuche mit Fusarium-Weizen an; er behandelte den Weizen mit 
0,5 Proz. Formalin bzw. mit 0,1 Proz. Sublimat 5 Minuten lang. Der Stroh- 
ertrag war am niedrigsten auf der unbehandelten Parzelle, am hoehsten auf 
der Sublimatparzelle; der Kornerertrag wurde zwar auch festgestellt, doch 
war durch VogelfraB so viel vernichtet, daB die Ergebnisse kein Bild von der 
Beizwirkung geben. 

Das Verdienst, die Untersuchung von Getreide auf Fusarien in Ziegelmehl 
eingefiihrt zuhaben, gebiihrt Hiltner und Ihssen; Schaffnits reger 
Propaganda fiir diese Keimmethode ist es zu danken, daB die Frage nach einem 
fiir Keimpriifungen geeigneten Medium akut geworden ist. Aus Schaffnits 
Veroffentlichungen konnte man allerdings den Eindruck gewinnen, als ob 
er zuerst die Bedeutung der Fusarium - Frage erkannt habe. Hiergegen 
wendet sich Hiltner (81) sehr entschieden; er sagt: Schaffnit erkennt 
an, daB wir zwar eine gewisse niitzliche Funktion ausgeUbt haben, schon weil 
er sich ja auf unsere Schultern stellen konnte, daB aber erst er den richtigen Ein- 
blick in die ganze Sache gewonnen habe.“ Hiltner weist ubrigens auch 
darauf hin, daB er bereits vor Schaffnit den auch schon von anderer Seite 
gebrauchten Ausdruck „Triebkraft“ fiir die Fusarium- Keimung in 
Ziegelmehl gebraucht habe. 

Die Untersuchung des Getreides auf Fusarien hat den AnstoB da- 
zu gegeben, die Frage nach dem geeignetsten Keimmedium zu ventilieren. Die 
bisher ublichen Keimpriifungen in FlieBpapier oder Sand ergeben bekanntlich 
sehr oft Zahlen, die mit dem Auflauf des Saatgutes auf dem Feld keineswegs 
iibereinstimmen. So kann es vorkommen, daB von zwei Proben, deren Keim- 
fahigkeit mit 95 Proz. festgestellt ist, die eine sehr gut auflauft, die andere aber 
auf demselben Boden nur recht mangelhaft. 0 e t k e n (150) betont mit 
Recht, daB eine Bestimmungsmethode, die solch verschicdenes Verhalten des 
Saatgutes nicht erkennen laBt, unbrauchbar ist. Der Praktiker erwartet, daB 
die in einer Kontrollstation ermittelte Keimfahigkeit in einem bestimmten 
Verhaltnis zum Feldauflauf steht. Bei der bisher ublichen Keimpriifung wird 
das Getreide zu giinstigen Bedingungen ausgesetzt, so daB auch schwachliche 
Keimlinge auflaufen; 0 e t k e n (150) sehlagt vor, die Keimung bei niedrigerer 
Temperatur (nicht bei 20° C) vorzunehmen, was auch den natiirlichen Verhalt- 


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Zusammenfaasende Ubersichten. 


nissen besser entsprechen wiirde. AuBerdem will 0 e t k e n die Korner 
2—3 cm hoch bedecken, wie das auch H i 11 n e r empfohlen hatte, aber die 
Keimprufung nicht in Ziegelmehl, sondern in Erde vomehmen, weil in Ziegel- 
mehl die Keimung zu sehr erschwert wird. E d 1 e r (41) halt die bisher iiblichen 
Methoden derKeimpriifung ftir gut; bei der Keimprtifung solle nur festgestellt 
werden, welcher Teil des Saatgutes entwicklungsfahig sei. Die Trennung 
schwacher Samen von kraftigen, im Ziegelgrieskeimbett sei gut, miisse aber genau 
durchgearbeitet werden, damit man nach einer genau fixierten Vorschrift arbei- 
ten konne; auch miisse man darauf gefaBt sein, daB man bei der Bestimmung 
der Triebkraft Zahlen erhalte, die ungiinstiger sind als der Aufgang des Saat¬ 
gutes auf dem Felde. Erde ist nach E d 1 e r zur Keimpriifung ungeeignet, 
weil auf dem Feld ganz andere Bedingungen sind und weil auBerdem die Kei¬ 
mung in verschiedenen Boden ganz verschieden verlaufen wiirde. Wenn 
man wirklich Erde verwenden wolle, so miisse man sie von dem Feld nehmen, 
auf dem das Getreide ausgesat werden soil. H i 11 n e r (81) halt diese Priifung 
in Erde von dem betreffenden Feld fiir das Ideal, praktiseh aber ftir un- 
durchfiihrbar. P i e p e r (157) pladiert fiir die bisher iibliche Keimprufung, 
weil bei der Priifung in Ziegelmehl die Keimung der Beobachtung entzogen 
ist und weil die Ergebnisse unter Umstanden zu ungiinstig sind; die Verwen- 
dung von Erde sei ausgeschlossen, weil es keinen einheitlichen Normalboden 
gabe. Nur in besonderen Fallen will P i e p e r Versuche in Erde oder Ziegel¬ 
mehl zulassen. 

Meines Erachtens ist die Forderung der Praktiker berechtigt, daB das 
Ergebnis der Keimpriifung in einem gewissen Verhaltnis zu dem Aufgang auf 
dem Felde steht; die bisherige Form der Keimpriifung ist ungeniigend, weil die 
Samen unter viel zu giinstigen Bedingungen beobachtet werden. Der Ge- 
danke H i 11 n e r s , die Samen unter die Keimung erschwerenden Verhalt- 
nissen zu priifen, ist sehr gliicklich. H i 11 n e r hat in der richtigen Erkenntnis, 
daB Keimpriifungen in Erde undurchf iihrbar sind, nach einem Medium gef ahndet, 
das in einheitlicher Zusammensetzung iiberall zu haben ist, und hat das Ziegel¬ 
mehl vorgeschlagen. Wenn man das Ziegelmehl oder den von Schaffnit 
(183. 186) vorgeschlagenen Ziegelgries als Keimmedium verwenden will, so 
muB man jedenfalls eine bestimmte KorngroBe des Gries als Norm festsetzen; 
in feinstem Ziegelmehl verlauft die Keimung viel schwieriger als im groben 
Gries. Vielleicht sieht man aber von dem Ziegelmehl ab, verwendet den bisher 
iiblichen Sand und legt die Samen zur Erschwerung der Keimung 3—4 cm 
tief aus (natUrlich miiBte eine bestimmte Tiefe vereinbart werden). Vielleicht 
wiirden sich die Versuchsstationen zu dieser Art Keimprufung leichter bereit 
erklaren, weil nicht ein neues, durch den roten Staub unangenehmes Keim¬ 
medium eingefiihrt werden brauchte. Die Arbeit wiirde allerdings fiir die 
Versuchsstationen verdoppelt, denn es versteht sich von selbst, daB man 
neben der „Triebkraft“ auch die Keimfahigkeit in der iiblichen Weise be- 
stimmen miiBte. Die Keimpriifung wiirde dann ergeben, wie viel von den 
Samen iiberhaupt unter giinstigen Bedingungen keimfahig sind und wieviel 
unter erschwerenden Verhaltnissen kraftige Keime entwickeln konnen. Aus 
diesen Zahlen gewinnt der Praktiker dann ein annahemdes Bild, wie sich 
das Saatgut unter normalen Verhaltnissen im Boden entwickeln wird. Eine 
Priifung in Erde ist unmoglich, denn 0 e t k e n (150) befindet sich sicher 
im Irrtum, wenn er meint, daB die Natur des Bodens fiir die Keimung 
keine Rolle spiele. Ganz abgesehen davon, daB die Keimung im leichten 
Sandboden anders verlaufen wird als in einem schweren Boden, wird auch 


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Zusammenfassende Ubersiohten. 


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der Gehalt von Mikroorganismen von groBter Bedeutung sein. Mit der bisher 
iiblichen Keimmethode allein kommt man nicht mehr aus, denn E d 1 e r s 
(41) Ansicht, daB man eine geschwachte Keimkraft auch bei der ublichen 
Keimpriifung erkennen konne, trifft doch nur fur gewisse Falle zu. Auch 
darin kann man Ed 1 er nicht beipflichten, daB die Fusarien das Aus- 
wintem nicht verursachen, sondern nur sekundar auftreten. G i s e v i u s , 
Schmidt und Sack (58) meinen, daB Fusarien die Keimung nicht 
verhindem, weil bei ihren Versuchen mit einzelnen, in Sammelglasem feucht 
ausgelegten Komem viele Korner keimten, obwohl sich auf dem Keimling 
nach 14 Tagen Fusarien entwickelten. Allerdings wird die Keimung von 
Getreidekomem durch Fusarien haufig nicht beeintrachtigt, wenn man das 
Getreide unter recht gunstigen Bedingungen keimen lafit; aber im Boden 
sind andere Verhaltnisse als im Sammelglaschen, und gerade deshalb hat 
ja Hiltner das Ziegelmehl zur PrUfung auf Fusarium -Befall vor- 
geschlagen. 

Endlich muB noch kurz auf einige Arbeiten hingewiesen werden, die sich 
mit der systematischen Zugehorigkeit des Schneeschimmels beschaftigen. 
Schaffnit hat im vergangenen Jahr in einer groBeren Arbeit unter an- 
derem den Nachweis zu ftihren versucht, daB das hauptsachlich als Schneeschim- 
mel auftretende Fusarium zu Nectria graminicola gehore; 
in einer weiteren Veroffentlichung (188) berichtigt er dieses. Sein Pilz sei mit 
dem von I h s s e n untersuchten und als Nectria graminicola be- 
stimmten identisch, und er sei hierdurch veranlaBt worden, die Perithecien 
ebenso wie Ihssen zu Nectria graminicola zu rechnen. Es 
habe sich nun aber herausgestellt, daB der Pilz iiberhaupt keine Nectria 
sei. Bereits in dem vorjahrigen Sammelreferat 1 ) habe ich darauf hingewiesen, 
daB der Pilz mit den „vollig schwarzen“ Perithecien keine Nectria sein konne; 
aus der neueren Mitteilung von Schaffnit geht nun aber hervor, daB die 
von ihm beschriebenen schwarzen Gebilde, die er bei der Bestimmung des 
Pilzes als Perithecien ansah, gar keine Perithecien, sondern Sklerotien sind. 
Die Perithecien des Pilzes sind gar nicht schwarz, sondern nach den neueren 
Angaben Schaffnits „lachs-ziegelrot in feuchter Atmosphare gealtert, 
braunrot“. Schaffnit erklart den Pilz jetzt fur eine Calonectria. 
Weese (243) hat die Arbeit I h s s e n s einer Kritik unterzogen und das 
im Berliner Botanischen Museum befindliche Originalexsikkat von 1 h s s e n s 
Nectria graminicola" eingehend untersucht. Es stellte sich heraus, 
daB die Perithecien des Ihssen schen Pilzes nicht wie die der Nectria ober- 
flachlich, sondern eingesenkt waren. Weese vermutet, daB Ihssen eine 
unreife Leptosphaeria oder Metasphaeria vor sich gehabt 
hat und bezweifelt, daB diese mit einem Fusarium zusammenhangt. 
Die Sache ist nun noch keineswegs geklart. Schaffnit (188) sagt in seiner 
diesjahrigen Veroffentlichung, daB die von ihm „in der Kultur gewonnene 
Form nach dem Sporentyp eine zweifellose Ubereinstimmung mit der von 
Ihssen an Pflanzen gefundenen aufwies" und erklart den Pilz fiir eine 
Calonectria; Weese (243) untersucht I h s s e n s Material und findet, 
daB dieser Pilz zu Leptosphaeria oder Metasphaeria gehore! 

4. FuBkrankheiten. 

Die Vegetationsperiode 1912/13 gab in Frankreich haufig Gelegenheit, 
Beobachtungen iiber FuBkrankheiten anzustellen. H i t i e r und Dumont 

1 ) Bd. 39. d. Zeitschr. p. 95. 


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Zusammenfassende Dberaichteo. 


(88) teilen mit, daB der im Dezember und Januar gesate Weizen gesund 
blieb, wahrend der friiher gesate von FuBkrankheiten heimgesucht wurde; 
leider kann so spate Aussaat nicht allgemein empfohlen werden, weil die 
Witterung nicht immer so giinstig fiir die spaten Saatenist. Die FuBkrankheiten 
zeigten sich nach H i t i e r und Dumont besonders auf armen Boden, 
auf denen die Pflanzen sich nur mangelhaft bewurzeln; Guerrapaint 
und D e m o 1 o n (66) dagegen fanden FuBkrankheiten gleichmaBig auf 
alien Bodenarten. Robert (176) machte die Beobachtung, daB FuBkrank- 
heiten besonders auf gut gelockerten Boden auftreten, die durch Regengiisse 
verschlemmt waren; etwas nachlassiger bearbeitete Felder, auf denen der 
Boden in groben Schollen lag, zeigte nur geringeren Befall. Im Gegensatz 
zu anderen Autoren sind die eben genannten franzosischen Phytopathologen 
der Ansieht, daB nicht starke Froste das Auftreten der FuBkrankheiten be- 
gunstigen, sondern daB sich besonders nach feuchten, milden Wintem FuB¬ 
krankheiten zeigen; auf die Erreger der FuBkrankheiten ist in den eben 
besprochenen Veroffentlichungen nicht eingegangen worden.. Prunet 
(162 a) stellte Untersuchungen iiber den Erreger der FuBkrankheiten an 
und fand an kranken Warzen immer Ophiobolus herpotrichus; auch 
Hafer hatte in Frankreich sehr unter diesem Pilz zu leiden. 

Gaul (53) schlieBt aus verschiedenen Beobachtungen, daB FuBkrank¬ 
heiten besonders auf wenig durchlassigen Boden auftreten und glaubt dem 
richtigen Fruchtwechsel eine groBe Bedeutung beimessen zu sollen. So blieb 
auf einem Feld, das 4 Jahre zuvor Esparsette getragen hatte, der Weizen 
gesund, weil die tiefwurzelnde Esparsette den Boden durchlassig gemacht 
hatte; daneben erkrankte der Weizen sehr stark auf einem Feld, auf dem 
flachwurzelndes Getreide gebaut worden war. — V o g e s (228) glaubt, 
reife Perithecien von Ophiobolus bereits im Juni gefunden zu haben; 
im allgemeinen fruktifiziert der Weizenhalmtoter bekanntlich erst an den 
Stoppeln, doch ist es ja moglich, daB an abgestorbenen Pflanzen bisweilen 
auch schon im Sommer Perithecien auftreten. In Reinkulturen erhielt V o g e s 
aus Askosporen des Ophiobolus ein Mycel, das bald sichelformige 
Konidien abschnurte und alsFusarium rubiginosum identifiziert 
wurde; dieses ist nach V o g e s (228) „hochstwahrscheinlich die Nebenfrucht- 
form des Ophiobolus. In einer spateren Arbeit (227) hat er allerdings 
dies Ergebnis widerrufen; er erhielt jetzt ebenfalls in Reinkulturen aus Asko¬ 
sporen ein Acremonium und erklart dieses fiir die zu 0 p h i o b o 1 u s ge- 
horende Nebenfruchtform. Erst durch eine Nachpriifung wird die Frage 
geklart werden, ob V o g e s sich das erste oder das zweite Mai geirrt hat, 
oder ob vielleicht beide Befunde richtig sind; es ware ja denkbar, daB das von 
Vo g e s gefundene „Acremonium“ Mikrokonidien des Fusariums waren. 
Fiir den Zusammenhang des Ophiobolus mit einem F u s a r i u m 
fiihrte V o g e s (226), bevor er das „Acremonium“ entdeckte, noch eine 
andere Beobachtung an; er fand im Herbst Schneeschimmel auf jungen, 
aus Streukom aufgelaufenen Pflanzen an Stellen, an denen sich im Sommer 
viel FuBkrankheit gezeigt hatte. Die Untersuchung ergab, daB der Schnee¬ 
schimmel von zwei Fusarien gebildet wurde, von denen das eine schlanke, 
das andere gedrungene Sporen aufwies; das letztere gehort nach V o g c s 
zu Ophiobolus. Tatsachlich beweist diese Beobachtung sehr wenig; ebensogut 
wie das schlanksporige F u s a r i u m , kann natiirlich auch das Fusarium 
mit gedrungenen Sporen ganz zufallig an den Stellen aufgetreten sein, wo vorher 
fuBkranke Pflanzen standen. Ubrigens wird V o g e s jetzt dieser Beobachtung 


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Zusammenfasaende Ubersiohten. 


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wohl weniger Wert beilegen, nachdem er den Zusamraenhang von Ophiobolus 
mit Acremonium bewiesen zu haben glaubt. — Einige allgemeine Vorbeugungs- 
maBregeln gegen FuBkrankheiten hat Reuther (169) angegeben; da cs sich 
um Ratschlage handelt (nicht zu viel Stickstoff, Verwendung gesunden Saat- 
gutes usw.) die gegen die meisten Krankheiten erapfohlen werden konnen, 
soli nicht weiter darauf eingegangen werden. 

5. Helminthosporien, Mehltau und andere Pilzkrankheiten. 

Zur Bekampfung der Streifenkrankheit der Gerste (He 1 - 
minthosporium gramineum) haben Appel und R i c h m (7) 
Versuche angestellt, bei denen die Wirkung heiBen Wassers und heiBer Luft 
gepriift wurden. Durch achtstiindiges Quellen in Wasser von 40° C wurde der 
Helminthosporiura - Befall beseitigt; ebensogut wirkte vierstundiges 
Quellen in Wasser von 45° C. Auch durch die gegen Flugbrand empfohlene 
Heifiwasserbehandlung (4 Stunden 25—30° C, 10 Min. 50—52° C) wurde die 
Streifenkrankheit fast vollstandig beseitigt. Spieckermann (208) ist 
gleichzeitig zu ganz ahnlichen Ergebnissen gekommen; bei seinen Versuchen 
wurde die Streifenkrankheit bereits durch zweistundiges Quellen des Saat- 
gutes in Wasser von 45° C fast unterdriickt. Sollte sich dieses Ergebnis bei 
weiteren Versuchen best&tigen, so ware das zweistiindige Quellen in Wasser 
von 45° C besonders fur kleinere Wirtschaften sehr zu empfehlen, zumal 
mit dieser Behandlung auch der Gerstenflugbrand und -hartbrand beseitigt wird 
und der Ertrag, wie Spieckermanns Versuche zeigen, keine nennens- 
werte Verminderung durch die HeiBwasserbeize erleidet. 

EinekurzeMitteilungiiberdieSystematikder Helminthosporien 
maeht Johnson (99); er unterscheidet von dem Erreger der Streifenkrank¬ 
heit, Helminthosporium gramineum das in Europa bekannte 
Helminthosporium teres, dessen zylindrische Sporen am Ende 
etwas abgerttndet sind und ein in Amerika auftretendes, ebenfalls Blattflecken 
hervorrufendes Helminthosporium, H. sativum P. K. B. mit 
spindelformigen, etwas gekriimmten Sporen. Wahrend H. gramineum 
die ganzc Pflanze infiziert, parasitieren die beiden anderen Pilze nur auf eng 
umgrenzten Gewebepartien. — Nach G ii s s o w (67) werden die Gerstenahren 
durch Helminthosporium'sativum mehr beschadigt als durch 
H. gramineum. Der Pilz dringt in die Korner ein; zur Bekampfung wird 
HeiBwasserbeize empfohlen, Formaldehydbeize ist wirkungslos. 

Spinks (212) fand bei seinen oben bereits erwahnten Versuchen, daB 
durch reichliche Stickstoffdiingung nicht nur der Rost (Puccinia glu- 
m a r u m), sondem auch der Mehltaubefall begiinstigt wird; gegen Mehltau 
immune Gersten konnten allerdings trotz reichlicher Stickstoffdiingung nicht 
infiziert werden. Der von W a w i 1 o w (240) durch Kreuzung von T r i t i - 
cum vulgare var. erythrospermum $ und T. mono- 
coccum var. flavescens $ erhaltenc Weizen war ebenso wie die 
Mutterpflanze gegenuber Mehltau sehr anfiillig. Triticum vulgare, 
T. compactum, T. spelta und eine Reilie von T. dicoecum- 
Arten, wurden mit Erysiphe graminis leicht infiziert; T. d u r u m , 
T. polonicum, T. turgidum und T. mono coccum dagegen 
sind nach W a w i 1 o w (239) ziemlich resistent. Die Widerstandsfahigkeit 
gegenuber Mehltau wurde bei W a w i 1 o w s Versuchen durch auBere 
Faktoren (Klima, Aussaatzeit, Stickstoffdiingung) ebensowenig verandert 
wie die Rostresistenz. Die durch Kreuzung von Roggen (J) mit Weizen) ($) 


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202 


Zusammenfaasende Ubersichten. 


erhaltenen Samen lieferten bei W a w i 1 o w s Versuchen ebenso wie bei den 
schon friiher von Eriksson angestellten gegen Erysiphe graminis 
f. t r i t i c i immune Pflanzen. 

Die in Java 1897 zuerst entdeckte und seit 1912 in Indien unter dem 
Namen „downy mildew" bekannte Erkrankung des Maises, auBert sich in 
einer Chlorose der oberen Blatter, mangelhaftem Wachstum der Internodien und 
im Ausbleiben der Kornerbildung. Der Erreger dieser Krarikheit ist nach 
Butler (29) eine Sclerospora, nicht wie Raciborski friiher meinte, 
eine Peronospora. Der Pilz ist nach Butler weder mit Sclerospora 
macrospora noch mit S. graminicola identisch; Butler nennt 
ihn S. m a y d i s. 

Nach P a n t a n e 11 i (153) wird der Boden durch Stoffwechselprodukte 
parasitischer Pilze verseucht; bei den Versuchen, die zur Klarung dieser Frage 
angestellt wurden, verwendete P a n t a n e 11 i auch Septoria gra¬ 
minis. Von diesem Pilz befallene Weizenblatter wurden zur Herstellung 
eines Aufgusses verwendet und mit diesem Filtrierpapier getrankt, auf welchem 
Weizenkorner zum Keimen ausgelegt wurden. 

Dothiorella zeaen. sp. befallt nach Foex und Berthault 
(44) die Bliitenstande des Mais und zerstort diese, so daB die Achse der Bltiten- 
stande zerbrockelt. An vielen Kornern wird das Perikarp durch den Pilz ge- 
schwarzt und auch der Embryo zerstort. 

C. Ticrische Schadlinge. 

1. Nematoden und Milben. 

Die Stockkrankheit des Roggens (Tylenchus devastatrix) 
ist bekanntlich sehr schwer zu bekampfen, wenn der Boden bereits stark ver¬ 
seucht ist. Vielfach werden aber die einfachsten VorbeugungsmaBregeln noch 
libersehen; Spieckermann (211) macht darauf aufmerksam, daB man 
auf einem verseuchten Felde nie zweimal hintereinander Winterroggen bauen 
darf. Die Aussaat wird am besten nicht zu friih vorgenommen, fur Westfalen 
ist Mitte Oktober die geeignetste Zeit. Durch geeigneten Fruchtwechsel 
(Hackfrucht, Wintergerste) kann man einem Uberhandnehmen der Nematoden 
vorbeugen; es empfiehlt sich auch Sommerroggen zu bauen, da dieser weniger 
gefahrdet ist als der Winterroggen. — A p p 1 (8) bestatigt die Ergebnisse 
Marcinowskis, nach denen sich Tylenchus scandens im 
Boden nur langsam ausbreitet; eine Ansteckung erfolgt nur 10 cm weit. 
Sicherlich ist die Bewegungsfahigkeit des Tylenchus auch von der 
Bodenstruktur abhangig. — Blattflecken an Getreide fiihrt Boss (22) auf 
Tylenchus graminis zuriick. 

Ein Bekampfungsmittel gegen die Hafermilbe Tarsonemus spiri- 
f e x ist nicht bekannt. Wenn Hafer zwei Jahre hintereinander auf demselbcn 
Feld gebaut wird, tritt der Schadling im zweiten Jahr viel starker auf; S c h n e i - 
der (195) empfiehlt deshalb Fruchtwechsel. 

2. Insekten. 

Durch Stauronotus in a r o c c a n u s und Pachytylus 
inigratorius, sowie P. d a n i c u s werden in RuBland die Getreide- 
felder heimgesucht. U w a r o w (221—223) berichtet von den unternomme- 
nen Bekampfungsversuchen; die wichtigsten Brutherde der Schrecken wurden 
enriittelt und die Pflanzen mit einer Mischung von SchwcinfurtergrUn und 


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Zusammenf&ssende Ubersichten. 


203 


Atzkalk (2—2,5 kg Schweinfurtergriin und 4—5 kg Atzkalk in 400 1 Wasser) 
bespritzt. Das Bespritzen muB sehr friih morgens vorgenommen werden, 
zu einer Zeit, in der sieh die Larvengruppen in Bewegung setzen. Der Erfolg 
von Uwarows Versuchen war recht gut; auch das Auslegen vergifteter 
Kleiekdder bewahrte sich. Gegen die fliigellose Larve der marokkanischen 
Heuschrecke wurden die Getreidefelder durch tragbare Schilder von Eisen- 
blech geschiitzt. Auch Jaczenkowski (98) berichtet von guten Erfolgen 
mit Spritzmitteln; die Schrecken wurden hierdurch besser bekampft als 
durch Abbrennen. In Ohio haben nach Houser (93) die bekannten 
„Hopperdozers“ sehr gute Dienste geleistet; auch Spritzen mit einer Losung 
von Salz und Parisergriin hatte Erfolg. 

Moore (138) stellte mit Zonocerus elegans Vergiftungsver- 
suche im Laboratorium an. Bleiarsenat war wirkungslos, ebenso Zyankali, 
das sich beim Mischen mit Kleie zersetzt; Kupfersulfat, Bordeauxbriihe, 
Phosphorpaste und Sublimat wirkte nur langsam, dagegen waren Natrium- 
arsenat und auch Parisergriin sehr gut. Am geeignetsten ist nach Moore 
eine Losung von Parisergriin und Kalk. Lounsbury (126) versuchte 
Zonocerus elegans dadurch zu bekampfen, daB er Aufschwem- 
mungen von Cocobacillus acridiorum auf das Land spritzte; 
der Erfolg blieb aus, wie Lounsbury vermutet, weil die Schrecken be- 
reits zu groB waren und wenig Nahrung aufnahmen und weil auBerdem die 
Aufspritzungen durch Regengiisse von den Pflanzen abgewaschen wurden. 
Gegen Schistocerca pallens verwendete Gallardo (49) 
Coccobacillus acridiorum mit Erfolg; nach R o r e r (180) 
sind Sporenaufschwemmungen von Metarrhizium anisopliae 
wirksam gegen Schrecken, wenn man entweder die Pilanzen bespritzt, oder 
einzelne Tiere mit den Pilzkulturen in Beriihrung bringt und dann wieder frei 
lafit. 

Wagner (234) fand in einzelnen Gebieten Hessens mehr T h r i p s - 
schaden an Getreide als in anderen Gebieten, die mehr unter Frost gelitten 
hatten. Wagner vermutet, daB die Beschadigungen des Getreidcs, die man 
im allgemeinen den BlasenfiiBen zuschreibt, durch Frost verursacht werden 
und daB sich die BlasenfuBe erst nachtraglich einstellen. Diese Vermutung 
ist schon oft ausgesprochen; eine Losung dieser Frage kann nur auf expe- 
rimentellem Wege gefunden werden. 

Pyrausta nubilalis, dercn Raupen die Maiskorner annagen, 
wird nach V u i 11 e t (231) am besten mit Fanglampen bekampft ; die Motten 
fliegen im Juni. AuBerdem ist es zu empfehlen, die Maisstoppeln, in denen die 
Raupen iiberwintern, zu verbrennen; dieses Mittel empfiehlt auch P a k z o s ki 
(152). — Das einzige Mittel gegen Tapinostole musculosa, 
dercn Larven an Gerstc und Weizen in Ungarn haufig Sehadigungen hervor- 
ruft, besteht nach Jablonowski (97) im tiefen Unterpfliigen der 
Stoppeln. — An Mais rufen die drei Eulenarten Prodenia littoralis, 
Spodoptera mauritia und Chlorida obsoleta groBen 
Schaden hervor. Jones (101) empfiehlt, die Pflanzen mit einem trockenen 
Gemisch von Parisergriin oder Bleiarsenat und Kalk zu bestauben oder ver- 
giftete Koder anszulegen. 

Laphygma frugiperda iiberwintert in Alabama nach Dew 
(39) meist (80 Proz.) als Puppe, aber zum Teil auch als Larve oder Imago; 
es treten drei Generationen im Jahre auf. Der Schadling kommt auch an Mais 
vor (1); die Larven bohren sich zwisehen die noch nicht entfalteten Blatter. 


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204 


Zusammenfa88ende Cbereichten. 


Nach Jones (100) werden die Larven bei Uberschwemmungen sehr haufig 
mit einzelnen Pflanzenteilen verbreitet. Dew (39) empfiehlt die Puppen 
durch Pfliigen oder Eggen im ersten Friihjahr zu vernichten, die Pflanzen mit 
Bleiarsenat zu bespritzen und vergiftete Kleiekoder an die Maispflanzen zu 
legen. Auch Jones (100) empfiehlt Giftkoder aus Kleie, Melasse und 
Parisergriin; auBer Eidechsen und Amseln gibt es verschiedene Kafer und 
Wespen, denen als natiirlichen Feinden der Laphygma frugiperda 
eine gewisse Bedeutung zukommt. 

Zur Bek&mpfung der Wintersaateule (Agrotis segetum) emp¬ 
fiehlt Sopotsko (203) Graben mit Wasser und etwas Melasse um die 
Felder zu ziehen; es gelang ihm auf diese Weise bald 30 000 Eulen zu fangen. 
Auch das Auslegen von Kartoffelkodem soli nach Sopotsko (203) Erfolg 
versprechen; die Stoppeln miissen sofort nach der Ernte untergepfliigt werden. 
Nach Hartley (70) soil das Auslegen vergifteter Koder (Mehl, Melasse 
und Parisergriin) auf Maisfeldern die jungen Pflanzen vor der Zerstorung 
schiitzen. — Pospielow (159) fand in Wintersaateulen 11 Parasiten; 
die Ichneumonide Amblyteles vadatorius brauchte im 
Laboratorium zu ihrer Entwicklung vom Ei bis zum Imago 43—45 Tage 
und lebte 85 Tage. Macrocentrus collaris legt ihre Eier in die 
Raupen der Wintersaateule, wenn sich diese eben gehautet haben; T r i c h o - 
gramma semblidis istein Eiparasit von Agrotis segetum. 
Mit diesen drei natiirlichen Feinden konnte Pospielow im Laboratorium 
die Wintersaateule infizieren. Um die fiir die Infektionsversuche notwendigen 
Eier immer zu haben, hielt Pospielow die Imagines den ganzen Winter 
hindurch und fiitterte sie mit Zucker. Portchinsky (160) verwendete 
zur Zucht von Pentarthron (Oophthora) semblidis Eier 
der Phalera bucephala, die in RuBland in groBen Mengen leicht 
zu beschaffen sind. 

In Ohio miniert, wie Houser (94) mitteilt, Agromyza parvi- 
cornis in Bl&ttern von Weizen, Roggen, Gerste und Timotheegras; die 
Raupchen lassen sich dann herab, bohren sich in den Boden ein und verpuppen 
sich dort. 

Eines der wichtigsten Mittel, das gegen Fritfliegen empfohlen wird, 
ist spate Herbst- bzw. friihe Friihjahrssaat. Dieses Mittel hilft tatsachlich 
in vielen Jahren; seine Wirksamkeit konnte auch in diesem Jahre wieder 
durch Q u a n j e r (163) bestatigt werden. Natiirlich hangt das Auftreten 
der ersten Fritfliege im Friihjahr und das Verschwinden der letzten Generation 
im Herbst sehr von der Witterung ab; Bos (23) beobachtete noch Larven in 
einem Roggen, der am 29. September ausgesat worden war. Herrmann 
(77) will beobachtet haben, daB im Friihjahr gepfliigte Felder starker befallen 
werden als im Herbst gepfliigte und daB Handsaaten mehr zu leiden haben 
als Drillsaaten; im Herbst gepfliigte und im Friihjahr gewalzte Felder seien 
verschont geblieben, vermutlich weil die Fritfliege zur Eiablage in den Boden 
krieche und dann die Larve aus dem gewalzten Boden nicht herauskonne 1 
Bis zu einem gewissen Grade konnen sich von Fritfliegen befallene Saaten 
wieder erholen, wenn eine Chilikopfdiingung gegeben wird (106). Nach Glaser 
(56) wird Sommerweizen starker befallen als Hafer oder Gerste; er schlagt 
deshalb vor, Fangstreifen mit Sommerweizen zu bestellen und diese dann um- 
zuackern. Dobrowljansky (40) sate Gerste als Fangpflanzen fiir 
Fritfliegen sehr spat (21. Mai) aus; am 5. Juni zeigten sich die ersten Larven, 
am 15. Juni die Puppen, und Anfang Juli begannen die Fliegen auszuschliipfen. 


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Zusammenfassende Uberaichten. 


205 


Nachdem diese Pflanzen untergepfliigt waren, wurde am 11. Juli Hafer ge- 
sM, in dem am 23. die ersten Larven gefunden wurden; Mitte September 
zeigten sich die ersten Fliegen. Der Hafer wurde sofort umgepfliigt und der 
Boden festgewalzt, um das Heraussehliipfen der Fliegen aus dem Boden zu 
vermeiden. Nach Wagner (232) hat die Vorfrucht eine gewisse Bedeu- 
tung fur das Auftreten der Fritfliegen; naeh Roggen hat der Hafer starker 
zu leiden als naeh Weizen. Bei dem frtih geernteten Roggen hatte die 
Fritfliege nach Wagner Gelegenheit, die aus dem Streukorn erwach- 
senen Pflanzen mit Eiern zu belegen; die Larven konnen sich noch so 
weit entwickeln, dab sie ohne Schaden untergepfliigt werden. Das Ausfall- 
korn des Weizens lauft spater auf, und die noch jungen Larven der Frit¬ 
fliege gehen beim Unterpfliigen zugrunde. — Uber die Anfalligkeit verschie- 
dener Hafersorten liegen einige Beobachtungen von Grundmann (65) 
und Herschlein (80) vor; nach dem erstgenannten wurde in zwei ver- 
schiedenen Jahren L o c h o w s Gelbhafer weniger durch Fritfliegen be- 
schadigt als Wohltmanns kanadischer und S t r u b e s Schlanstedter 
Hafer. Eine gewisse Bedeutung fur die groCere Widerstandsfahigkeit gegen 
Fritfliegen besitzt vermutlich das Bestockungsvermogen; tatsachlich beobach- 
tete Grundmann, dab L och o ws Gelbhafer unter den vonihm ange- 
bauten Hafersorten die.beste Bestockung aufwies. Herschlein baute 
Hohenheimer Hafer, Fichtelgebirgshafer, Leutwitzer und L o c h o w s Pet- 
kuser Gelbhafer an; die zuerst genannte Sorte wurde am meisten von Frit¬ 
fliegen heimgesucht, der Petkuser Gelbhafer am wenigsten. — Baranow 
(10) f and in Rubland zwei Parasiten der Fritfliege Rhoptorneris wild- 
ha m i und Trichomanus cristatus. 

Grams (64) versuchte, durch spate Herbstsaat die Schadigungen durch 
Hylemyia coarctata zu vermeiden, ohne besonderen Erfolg zu er- 
zielen. Die Blumenfliege soli nach Grams ihre Eier nicht auf die Pflanz- 
chen, sondern an den Boden legen. 

In Schweden werden nach Henning (74) oft Schaden durch Conta- 
rinia tritici angerichtet. Henning untersuchte je 20 Ahren ver- 
schiedener Weizensorten, um die Anzahl der zerstorten Komer zu ermitteln. 
Bei dem friihen Sammetweizen wurden 19,3 Proz. der Komer vemichtet, 
bei dem spaten Boreweizen nur 3,1 Proz. Beim Sammetweizen waren beson- 
ders die mittleren Korner der einen Ahrenseite befallen; dies ist nach Hen¬ 
ning dadurch zu erklaren, dab die Weizengallmiicke ihre Eier ablegt, 
noch ehe die Ahren ganz heraus sind, also zu einer Zeit, in der beim Sammet¬ 
weizen nur die mittleren Ahrenteile aus dem umhiillenden Blatt hervor- 
treten. Beim Squarehead werden zuerst die obersten Teile der Ahre sichtbar; 
daher werden bei diesen Weizenarten die Gipfelkorner am meisten von 
Contarinia tritici heimgesucht. Als Vorbeugungsmabregel gegen 
die Weizengallmiicke empfiehlt Henning (74) Fangstreifen mit moglichst 
frith schossendem Sommerweizen um die im Vorjahre befallenen Felder 
anzulegen; Ende Juni, spatestens Anfang Juli sind diese Fangstreifen und 
alle Graser an den Graben abzuemten und von den Feldern zu entfernen. 
Endlich empfiehlt Henning, den Boden mit 15-proz. Chilisalpeterlosung 
zu bespritzen und zwar im Friihjahr, wenn die aus der Erde sehliipfenden 
Miicken sich begatten. — tJber verschiedene nattirliche Feinde der Hessen- 
fliege finden sich Notizen bei Baranow (10) und Clarke (32). 

Versuche zur Drahtwurmbekampfung wurden von Karel (102) aus- 
gefiihrt. Durch Samenbeize mit Cuprocorbin oder Patschuliol wurde nichts 


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Zusammenfaaaende Obersichten. 


erreicht, auch eine Bodenhehandlung mit Calciumkarbid envies sich als nutz- 
1 os, weil die Drahtwiirmer, wie einige Versuche zeigten, sehr widerstands- 
faliig gegen Acetylen sind. Eine Behandlung mit Sc-hwefelkohlenstoff hilft, 
wenn man 150 ccm auf 1 qm verwendet; dies ist aber viel zu teuer. Um- 
pfliigen der Felder hat nach Karel nur Zweck, wenn Krahen oder Gefliigel 
dem Pfluge folgen und die an die Obertlache gebrachten Drahtwiirmer ver- 
zehren; durch Besonnung werdcn Drahtwiirmer erst nach 15 Minuten ge- 
tbtet, die Tiere konncn also nach dem Umpfliigen sehr gut wieder in den Boden 
kriechen, ehe sie unter den Sonnenstrahlen leiden. Das Umpfliigen soli ubrigens 
nieht, wie Karel meint, nur den Zweck haben, dieLarven an die Oberflache zu 
bringen, sondern auch den, die in den Erdkammern befindlichen altcren Larven, 
Puppen und Kafer zu vernichten. Durch Ausstreuen von Chilisalpeter, Kalksal- 
peterund Kainit erzielte Karel gewisse Erfolge; die Drahtwiirmer zogen sich 
in grofiere Tiefen zuriick. Sehr gut wirkte das Eingraben halber Kartoffel- 
knollen (2 halbe Knollen pro qm); auf einem Feld von 2 ha wurden auf diese 
Weise 10 000 Drahtwiirmer gefangen. Marcus (132) hatte durch Auslegen 
von 5—6 Kartoffelstiicken auf 1 qm und jeden zweiten Tag wiederholtes Ab- 
lesen 25—30 000 Drahtwiirmer gefangen. Mit vergifteten Kartoffelkodern 
hatte Karel (102) keinen Erfolg, wahrend Baranow (10) dieses Mittel 
auf Grund seiner Versuche empfiehlt. Das Anwalzen der Saat war bei 
Karels Versuchen von guter Wirkung; diese beruht nach Marcus (132) 
„wahrscheinlich auf der Sicherstellung der Wasserversorgung der Pflanzen‘\ 
P a k z o s k i (152) hat bei Mais, der unter Drahtwiirmern haufig zu leiden 
hatte, gute Erfahrungen gemacht, wenn er die Samen mijglichst spat aussate 
und vorher im Wasser quellte; die Keimung verlief dann sehr schnell, und 
spater wurden die Pflanzen durch die Drahtwiirmer nieht mehr geschadigt. 

Die Larven des Getreidehahnchens lassen sich nach Was- 
s i 1 i e w (237) durch Spritzen mit 5-proz. Baryumchloridlosung bekiimpfen, 
der 5 Proz. Melasse zugesetzt werden miissen; auch ein Gemisch von 0,2 Proz. 
Schweinfurtergriin und 0,6 Proz. Kalk oder eine 1—2-proz. Tabakextrakt- 
losung soil gegen das Getreidehahnchen wirksam sein. Es ist wohl kaum an- 
zunehmen, daB sich diese Bekampfung von Lem a rentiert; bei starkem 
Auftreten kann man vielleicht klcine Elitebestande durch die angefiihrten 
Mittel schiitzen. Die Angabe von W a s s i 1 i e w , daB Lcma das Winter- 
getreide verschont, trifft jedenfalls fiir Deutschland nieht zu; ich habe in 
verschiedenen Jahren stark von Lema befallenen Winterweizen gesehen. — 
Phyllotreta vittula laBt sich nach Baranow (10) von den 
Sommersaaten durch Bespritzen derselben mit Schweinfurtergriin fernhalten. 

Kurze Angaben iiber die Biologie der in den Vereinigten Staaten beson- 
ders an Mais schadigend auftretenden Diabrotica duodecim- 
punctata und D. longicornis macht Webster (241 /42). — 
Sphaenophorus callosus legt nach Smith (200) seine Eier 
Ende Mai an Mais oder Cyperus flavicornus. Nach 6 Tagen 
schliipfen die Larven aus und dringen in die Stengel oder die Wurzeln ein, 
in denen sie sich nach 33 Tagen verpuppen; bisweilen erfolgt die Verpuppung 
auch in der Erde, nach wenigen Tagen schon kriechen die Kafer aus. Ganz 
ahnlich verhalt sich nach Smith (199) auch Sphaenophorus par- 
v u 1 u s, doch legen die im Herbst ausgeschliipften Kafer noch in dem- 
selben Jahre Eier, so daB unter giinstigen Witterungsverhaltnissen miiglicher- 
weise eine zweite Generation auftritt. Sphaenophorus discolor, 
der nach Smith (198) in Kalifornien Gerste, Weizen und Haler befallt 


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Zusammenfassende Dbersichten. 


207 


und eine WeiBahrigkeit verursacht, findet sich haufig an Wurzeln von S c i r - 
pus lacustris; es empfiehlt sich, diese Pflanze nach Moglichkeit 
auszurotten. — Dobrowljansky (40) fand in RuBland vier Generationen 
der Hessenfliege. 

Aelia acuminata tritt in Algier (3. 224) an Getreide stark auf, 
wenn die sonst viel befallene Macrochloa tenacissima verdorrt 
ist; das einzige Mittel, das einigen Erfolg hatte und nicht zu viel Kosten 
machte (etwa 1 Mk. pro ha), bestand in dem Absammeln der Schadlinge. 
Insektizide sind nach Garcia (50) gegen diesen Schadling wirkungslos; 
bei starkem Auftreten soil man die Herde isolieren und die Pflanzen abbren- 
nen. Ob dieses Mittel wirklich praktisch durchfuhrbar ist, erscheint zweifel- 
haft. — Eurygaster integriceps, ebenfalls eine Schildwanze, 
parasitiert in RuBland nach W a s s i 1 i e w (238) besondcrs auf Winter- 
weizen. Die Eier werden Mitte April an Weizen- oder Gerstenblatter abge- 
legt; die Imagines saugen an den Wirtspflanzen. In den entwickelten Insekten 
kommen 2 Tachiniden vor; praktische Bedeutung haben aber nur 5 Spezies 
von T e 1 e n o m u s, die in den Eiern parasitieren. W a s s i 1 i e w sam- 
melte in Zentralasien 84 000 Eurigastereier, von denen er 12 000 mit Para- 
siten besetzt wohlbehalten nach Charkow brachte. Der Erfolg soli sehr gut 
gewesen sein; die importierten T e 1 e n o m u s arten verhielten sich sogar 
aggressiver als die einheimischen. 

Toxoptera graminum ist seit 1903 auch in Siidafrika bekannt, 
ist aber, wie Moore (140) vermutet, schon friiher dort aufgetreten. Man 
kennt in Siidafrika bisher die Eier legenden Weibchen und die Mannchen 
noch nicht; nur die Wanderlause und die fliigellosen Weibchen sind gefunden. 
Wenn das Getreide im Oktobcr bis November reift, treten geflugelte Lause 
auf, die an Graser wandern, auf denen sie den Sommer zubringen. Sobald 
im Marz Roggen und Gerste (als Griinfutter) gebaut wird, wandern die Lause 
wieder an das Getreide. Als natlirliche Feinde wurden in Siidafrika ein A p h i - 
d i u s , femer Marienkafer (Adalia flavomaculata und E x o - 
chomus nigromaculatus), Xanthogramma scutel- 
I a r e und eine Chrysopaart gefunden. In Kansas spielen nach M c - 
A t e e (133) die Vogel eine gewisse Bedeutung als Vertilger der Toxo¬ 
ptera graminum; bei Magenuntersuchungen wurden in einem Magen 
von Astragalinus tristis 325 Lause gefunden. Besonders wichtig 
ist Proecetes gramineus, der sehr haufig auf den Feldern vor- 
kommt; durch diese verschiedenen Vogel werden nach M c A t e e s Schatzung 
taglich 932 000 Lause vernichtet. — Seit 1909/10 tritt Toxoptera gra¬ 
minum auch in Britisch-Ostafrika (168) stark auf. In KuBland fand 
Kurdjumov(116a) einen neuen Parasiten der Getreidel&use Toxoptera 
graminium und Brachycolus noxius, den er Diaretus (Aphi- 
dius) obsoletus nennt. 

G i r a u 11 (57) hat die fur Illinois in Betracht kommenden Speieher- 
schadlinge zusammengestellt und einige VorbeugungsmaBregeln angegeben. 
Das Korn muB so geemtet werden, sobald es reif ist; durch 4—5-stiindiges 
Erhitzen auf 51—52° C sollen alle Insekten getotet werden. Im Speicher sollen 
die Insekten durch starke Temperaturschwankungen (von 15° C schnell auf 
37° C) ebenlalls getotet werden. C a r c a n o (30) empfiehlt, die Wandc 
mit Kalkmilch abzuwaschen, Schwefel (30 g pro cbm) zu verbrennen und 
die Speicher 2—3 Tage verschlossen zu halten, ehe das Getreide hineinkommt 
auch Schwefelkohlenstoff wird von C a r c a n o empfohlen. Die Anwen- 


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Zusammenfaasende Ubereichten. 


dung des Schwefelkohlenstoffes muB ebenfalls erfolgen, ehe das Getreide 
in den Speicher gebracht wird, da eine lange Anwendung zu starker Schwe- 
felkohlenstoffmengen nach den Versuchen Riehms (173)die Keimfahigkeit 
des Getreides stark schadigt. Nach B o 11 e soil eine zweitagige Einwirkung 
von 200 ccm Schwefelkohlenstoff auf 1 cbm genUgen, um nicht nur die In- 
sekten, sondern auch ihre Eier abzutoten. 

3. Vogel. 

Zahlreich sind die Veroffentlichungen iiber Saatenschutzmittel, d. li. 
liber Praparate, welche die Saaten gegen Krahen und andere Vogel schiitzen 
sollen. Von diesen Mitteln darf man nur verlangen, daB sie die Samen von 
der Aussaat an bis zum Hervorbrechen des Keimes aus dem Boden schiitzen; 
daB die Krahen junge Keimpflanzen aus dem Boden herausziehen, wird man 
weder durch farbige, noch durch bitter schmeckende Stoffe und wohl auch 
kaum durch Riechstoffe verhindem. Das alteste Mittel, das auch jetzt wieder 
vielfach versuchsweise angewendet worden ist, ist Steinkohlenteer. DaB sich 
dieses Mittel nicht allgemein eingefiihrt hat, liegt nach D a r i m o n t (38) 
an der Schwierigkeit, das Saatgut mit dem Teergut durchzumischen. Um 
das Trocknen des geteerten Saatgutes zu erleichtern, wird vorgeschlagen 
(43), gesiebte Brikettasche iiber das Saatgut zu streuen, sobald der Teer 
etwas abgetrocknet ist; das Saatgut lauft dann gut durch die Maschine. 
Nach K u r t h (117) verwendet man %—1 Pfd. Teer (10—12 Pfg.) auf 1 Ztr. 
Weizen; der Teer wird mit kochendem Wasser aufgelost und noch heiB mit 
der Saat vermischt. Auch Kurth empfiehlt, den Weizen dann mit Bri¬ 
kettasche zu vermischen; die Schutzwirkung des Teers gegen Krahen soli 
gut sein. P o s t e 11 (161) gibt an, daB Holzteer die Keimfahigkeit 
zu sehr schadige und daB man deswegen Gasteer verwenden miisse. S p a h n 
(205) behandelte Mais mit Steinkohlenteer, dem stinkendes Tierol ( l / 2 kg 
auf 100 kg Teer) zugesetzt war und konnte dadurch Fasane femhalten. 
Spieckermann (209) halt Steinkohlenteer fiir eins der besten Saaten¬ 
schutzmittel ; er verwendet 750 g auf 100 kg Saatgut; auch mit Korbin hat 
Spieckermann gute Erfahrungen gemacht. Auch von Wahl (236a) 
bemerkt, daB Korbin die Saaten gegen Vogel schiitzt, wahrend Kornauth 
(111) nur von einer bedingten Schutzwirkung spricht. Man darf auch nicht 
vergessen, daB Korbin nach Kornauth und Mii 11 er die Keimfahig¬ 
keit herabsetzt und daB Grosser (63) feststellte, daB das Praparat nicht 
immer in der gleichen Zusammensetzung geliefert wird 1 ). Grosser teilt 
auch Beobachtungen aus der Praxis mit, nach denen durch Korbin zwar 
Fasanen und Krahen, aber nicht Sperlinge und Tauben abgehalten wurden. 
Kuprokorbin bietet gegen Krahen nach Brandt (24) keinen geniigenden 
Schutz, verzogert aber die Keimung und fordert dadurch den DrahtwurmfraB. 
Zimmermann (247) bemerkt, daB mit Kuprokorbin oder Korbin wenig- 
stens bei einigen Versuchen das Saatgut geniigend gegen Fasanen und Krahen 
geschiitzt wurde; allerdings wurde die Keimung stark verzogert. Bei Bor- 
cherts (20) Versuchen wurden die Saaten durch Kuprokorbin und Anti- 
avit nicht geniigend geschiitzt. — R 6 r i g (177) hatte mit der von ihm 
empfohlenen Mischung von Aloepulver und PreuBischblau in wasseriger Losung 
keinen Erfolg; er fiihrt den MiBerfolg darauf zuriick, daB zu wenig Aloe ver¬ 
wendet wurde. Endlich miissen die vergleichenden Versuche Spiecker¬ 
mann s (210) genannt werden. Spieckermann behandelte das Saat- 

l ) Vergl. p. 189. 


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Zueammenfassende Obersiohten. 


209 


gut mit Methylenblau, Methylgriin, Fuchsin, Gentianaviolett, Antiavitblau, 
Antiavitgriin, Korbin, Kuprokorbin, Steinkohlenteer, Kongorot und Floria- 
saatenschutz; die beiden letztgenannten Mittel schalten aus, weil das Saat- 
gut diese Farben nur sehwer annahm. Die behandelten Korner wurden 
ausgebreitet und mit Erde Uberdeckt; nach 8 Tagen wurde die Anzahl der 
verzehrten Korner festgestellt. Die unbehandelten Korner waren samtlich 
aufgefressen; fast ganzlich verzehrt waren die mit Kongorot (88 Proz.), 
Floriasaatenschutz (76,3 Proz.) und Methylgriin (63,0 Proz.) behandelten 
Korner, und von dem mit Korbin oder Kuprokorbin gefarbten Getreide war 
fast die Halfte (48,3 Proz. bzw. 44 Proz.) verschwunden. Besser wirkte Anti¬ 
avitblau (29,7 Proz. gefressen), Fuchsin (17,3 Proz.), Gentianaviolett (16,7 
Proz.), Antiavitgriin (15,3 Proz.), Methylenblau (13,7 Proz.) und am besten 
Steinkohlenteer (11,3 Proz.). Die neuen Saatenschutzmittel bilden also nach den 
bisher vorliegenden Versuchen keinen Fortschritt gegeniiber der alten Stein- 
kohlenteerbehandlung; ganz leidlich schneidet nur Antiavit ab, das auch von 
P o s t e 11 (161) empfohlen wird. 

Zur Vertilgung der Sperlinge empfiehlt Wagner (233) kiinstliche 
Sperlingsnester, wie sie auch im vorigen Sammelreferat 1 ) erwahnt wurden. 


4. Ratten, Mause und Hamster. 

Die gcgen Ratten und Mause empfohlenen Bakterienkulturen „Virus 
D a n y s z“ wirken nach Kornauth (111) nicht gcgen Ratten, sondern 
nur gcgen Mause. Killer (105), S t e i b (214) und T i e m a n n (218) 
empfehlen gegen Mause Typhusbazillen; zum Auslegen eignet sich geschalter 
Hafer besser als Brot. Nach K 61 m e 1 (110) wirkte das Auslegen von Mause- 
typhusbazillen bisweilen allerdings rccht gut, in anderen Fallen aber gar 
nicht. Wahl (235) macht darauf aufmerksam, daB das Brot, welches mit 
den Typhusbazillen getrankt wird, gut trocken sein muB; am besten wendct 
man das Mittel im zeitigen Friihjahr an. 

Giftweizen wird nach R o r i g (179) von den Mausen immcr geschalt, 
gleichgiiltig, ob er bereits geschalt war oder nicht. Viele MiBerfolge mit Gift¬ 
weizen sind vielleicht darauf zuriickzufiihren, daB das Gift nicht geniigend 
eingedrungen ist; nach Erlenmeyer und Marx (42), die kauflichen 
Giftweizen aus verschiedenen Qucllcn untersuchten, sitzt % des Strychnins 
in der Schale. Die Untersuchungen zcigen, daB es notwendig ist, nur geschaltes 
Getreide mit Strychnin zu durchtranken, damit die Korner gut durchzogen 
sind. B o 11 e (18) empfiehlt Pillen aus Maismehl, denen 1 Proz. Zinkphos- 
phiir zugesetzt ist. 

Calciumkarbid ist nach R 6 r i g (179) zur Mausebckampfung ungccignct, 
weil die Mause sehr widerstandsfahig gegen Acetylengas sind. Dagegen ist 
(178) Schwefelkohlenstoff ein sicher wirkendes Mittel, wenn man 5 ccm in 
jedes Loch mit Hilfe der Schwefelkohlcnstoftkanne einbringt. — In der Nahe 
von Hecken und Gebiischen fand S c h a 1 k (189) nesterweise in Roggen- 
feldern Halme ohne Aliren; die Schadigung wurde durch Zwergniause her- 
vorgerufen. 

Zur Hamstervertilgung empfiehlt Liiders (127) Hamsterpillen von 
K i s s e in Erxleben, B a u m e i e r (12) Ratinkulturen, die auf Erbscn 
oder Getreide in die Baue gelegt werden. 

*) Vergl. Bd. 39 d. Zeitschr. p. 102. 

Zweito Abt. Bd. 43. 

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Zusammenfasseiide Ubersichten. 


Literatnr. 

1. Anonymus, Report on the Botanic Station, Monservat, for 1911—12 Barbados 
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p. 248; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. I. Ser. A. 1913. p. 422.) 

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5. Appel u. Fuchs, t)ber den Fusarium - Befall des Roggens nach der 
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6. — u. R i e h m, Versuche iiber die Bekampfung des Flugbrandes von Weizen 
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7. -> Zur Bekampfung der Streifenkrankheit der Gerste. (Ebenda p. 9.) 

8. Appl, J., Die Radekomkrankheit des Weizens. (Wiener landw. Ztg. Bd. 63. 
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9. B., W., Hederichbekampfungsversuche, ausgefiihrt im Dienstbezirk des Landwirt- 
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p. 82.) 

10. B a r a n o w , Krankheiten der Feldgewachse. 1912/13. VeroffentL m. d. Semstwo 
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12. Baumeier, H., Vorschlage zur Hamsterbekampfung. (Landw. Wochenbl. f. 
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13. Beauverie, J., Frequence des germes de rouille dans I’intirieur des semences 
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15. Berthauld, F., Britigniire, L. et Berthauld, P., Diingungs- 
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19. Bonnet,G. etDornon,J., Le bli de Rieti et son hybride. (Joum. d’Agric. 
Pratique. T. 77. 1913. p. 402.) 

20. Borchert, Saatgutbehandlung mit Cuprocorbin und Antiavit. (Zeitschr. d. 
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21. Bordighera, O., Bewasserungs versuche mit Brackwasser. Rom 1913. (Ref. 
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22. Boss, Blattfleckenkrankheit am Getreide. (Mitt. d. Kaiser Wilhelms-Inst. in 
Bromberg. Bd. 6. 1913. p. 50.) 

23. —, Fritffiegenstudien. (Ebenda. p. 51.) 

24. Brandt, Versuche der Landwirtschaftskammer mit Cuprocorbin zur Bekampfung 
von Kriihen und Drahtwurmbefall. (Hannover Land- u. Forstw. Ztg. 1913. p. 98.) 

25. Broili, J. u. Schikorra, W., Beitrage zur Biologie des Gerstenflugbrandes 
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26. Burgerstein,A., Keimversuche mit Getreidefriichten im Licht und bei Licht- 
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die relative Wurzelentwicklung und den Ertrag bei den Sommerhalmfriichten. 
(Joum. f. Landw. Bd. 61. 1913. p. 135.) 

28. —, Wie stclle ich die Notwendigkeit der Samenbeize des Weizens gegen S to inbrand 
fest. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 903.) 

29. B u 11 e r , E. J., The downy mildew of maize. (Mem. of the Depart, of Agric. in 
India. Vol. 5. 1913. p. 275.) 


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Zusammenfassende Ubersiohten. 


211 


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31. Chrebtow, A., EinfluB der Kornblumen (Centaurea Cyanus L.) auf 
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33. Clausen, Die Dorrfleckenkrankheit des Hafers. (Ulustr. landw. Ztg. Bd. 33. 
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35. —, Fritfliege und Dorrfleckenkrankheit im Hafer. (Ulustr. Landw. Ztg. Bd. 33. 
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1913. (Ref. in Rev. of AppL Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 488.) 

41. E d 1 e r, Der jetzige Stand der Samenkontrolle und Samenuntersuchung. (Fuh- 
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1913. p. 17.) 

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(Mitt. a. d. K. Biol. Anst. H. 14. 1913. p. 29.) 

43. F., Steinkohlenteer zum Schutz der Saat gegen KrahenfraB. (Bad. landw. WoohenbL 
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44. Foex et Berthault, Une maladie du mais de Cochinchine. (Oompt. rend. 
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45. F o r b e 8, S. A., Corn Root-Aphis in Illinois. (Circ. Agric. Exp. St. Univ. Ulin.; 
Ref. in Rev. of Appl. Entom. VoL 1. Ser. A. 1913. p. 124.) 

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47. F r a s 8 i, A., Azione di alcuni disinfettanti sul potere germinativo delle cariossidi 
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48. Fruwirth, C., Die Komblume (Centaurea Cyanus L.). (Arb. d. D. 
Landw.-Geseilsch. H. 240. 1913.) 

49. G a 11 a r d o , A., La destrucidn de la langosta por sus enemigos naturales. (Ann. 
Mus. Nac. Hist. Nat. Buenos Aires. VoL 23. 1913. p. 155; Ref. in Rev. of Appl. 
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50. G a r c i a , J. N., Problemes agricolas por los trigos de Costilla. (La Ciencia Agrio. 
111. 1913. p. 2; Ref. in Rev. of Appl. Entom. VoL 1. Ser. A. 1913. p. 421.) 

51. Gassner, G., t)ber Anpassungen der Getreidepflanzen an klimatische Verhalt- 
nisse und deren Bedeutung fiir die Entwicklung des Getreides. (Landw. Ann. d. 
Mecklenb. patriot. Ver. 1913. p. 101 u. 109.) 

52. —, u. Grimme, C., Beitrage zur Frage der Frostharte der Getreidepflanzen. 
(Ber. d. D. Bot. Ges. Bd. 31. 1913. p. 507.) 

53. Gaul, Betrachtungen iiber die FuBkrankheit des Weizens. (Illustr. landw. Ztg. 
Bd. 33. 1913. p. 718 ) 

54. —, Der EinfluB der Diingung auf die Widerstandskraft des Getreides gegen Hagel- 
schlag; auf Grund eines Diingungsversuches. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 
1913. p. 1252.) 

55. Gentner, G., Kann Sublimat als Beizmittel gegen Pilzbefall des Getreides 
durch Chinosol und andere Mittel ereetzt werden? (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. 
Pflanzensch. Bd. 11. 1913. p. 6.) 

56. G 6 z a Glaser, Zur Fritfliegenplage. (Illustr. landw. Ztg. Bd. 33. 1913. p. 471.) 

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(XXVII. Ann. Rep. of the Entom. of the State of Ill. 1912. p. 56; Ref. in Rev. 
of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. p. 114.) 

14* 


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212 


Zusammenfassende Ubersichten. 


58. Gisevius, Schmidt u. Sack, Ein Bcitrag zur Fusarium - Frage. 
(Heesische landw. Zeitschr. Bd. 83. 1913. p. 609.) 

59. Gobrecht, W., Ein neues Hederichvertilgungsmittel (Cuproazotin). (Zeitschr. 
d. Landw.-Kammer f. d. Prov. Schlesien. Bd. 17. 1913. p. 753.) 

60. G r a f , K., Roggenbeizung mit Sublimat. (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. Pflanzensch. 
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61. GraBmann, Hederichvertilgung durch Kalkstickstoff. (Landw. Ann. d. 
Mecklenb. patriot. Ver. 1913. p. 136.) 

62. G r 6 h , J., Uber Bestimmung des Brandsporengehaltes in Kleien. (Arch. f. Chem. 
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63. Grosser, Wissenswertes iiber das als Saatschutzmittel angepriesene Praparat 
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Dep. of Agric. Centr. Exp. Farm. Ottawa 1913.) 

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70. H a r 11 e y , C. P., How to grow an acre of corn. (U. S. Dep. of Agric. Farm. Bull. 
537. 1913.) 

71. Haselhoff, Uber die Einwirkung von Borverbindungen auf das Pflanzen¬ 
wachstum. (Die landw. Versuchsstat. Bd. 79/80. 1913. p. 399.) 

72. Hattendorf, E., Hederichvertilgung durch Kalkstickstoff. (Deutsche landw. 
Presse. Bd. 40. 1913. p. 15.) 

73. H e n n i n g , E., Landbruksbotaniska enterkningar fran Utsades foreningens 
forsoksfalt vid Ultuna 1912. (Sveriges Utsadesfor. Tidskr. Bd. 23. 1913. p. 129.) 

74. —, Nagra ord om hvetemyggan (Contarinia tritici) med sarskild hansyn 
till hennes harjningar i mellersta Sverige sommaren 1912. (Ebenda. p. 65.) 

75. —, Vaxtpatologiska iakttagelser a Utsades foreningens forsoksfalt vid Ultuna 
sommeren 1911. (Ebenda. Vol. 22. 1912. p. 44.) 

76. H e n 8 1 e r , Bericht iiber einen Hederichbekampfungsversuch. (Prakt. Bl. f. 
Pflanzenb. u. Pflanzensch. Bd. 11. 1913. p. 82.) 

77. Herrmann, Lokales von der Fritfliege. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. 
p. 1192.) 

78. Herschlein, R., Anbauversuche mit Sommergerste in den Jahren 1910—1912. 
(Wiirttemberg. Wochenbl. f. Landw. 1913. p. 460.) 

79. —, Die vergleichenden Anbauversuche mit Weizen und Dinkel in den Jahren 1910 
bis 1912. (Ebenda. p. 409.) 

80. —, Vergleichende Anbauversuche mit Hafer in Wiirttemberg in den Jahren 1910 
bis 1912. (Ebenda. p. 240.) 

81. Hiltner, L., Soli man die Keimfahigkeit der Samereien in kiinstlichen Medien 
oder in Erde priifen? (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. Pflanzensch. Bd. 11. 1913. p. 85 
u. 104.) 

82. —, Uber die diesjahrigen Auswinterungsschaden bei Klee und Roggen. (Ebenda. 

P- «.) 

83. —, Uber die diesjahrigen Auswinterungsschaden bei Klee und Roggen. (Wochenbl. 
d. Landw. Ver. in Bayern. Bd. 103. 1913. p. 160.) 

84. —, Uber die Wirkung der Sublimatbeizung des Winterroggens und des Winter- 
weizens im Jahre 1912/13. (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. Pflanzensch. Bd. 11. 1913. 

p. 101.) 

85. —, Uber die Wirkung der Sublimatbeizung des Winterroggens und des Winter- 
weizens im Jahre 1912/13. (Wochenbl. d. Landw. Ver. in Bayern. Bd. 103. 1913. 
p. 348.) 

86. — u. Gentner, G., Uber die Beschaffenheit des im Jahre 1913 geernteten Ge- 
treidesaatgutes. (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. Pflanzensch. Bd. 11. 1913. p. 145.) 

87. -, Uber die Ergebnisse der Untersuchung des in Bayern im Jahre 1912 ge¬ 

ernteten Hafers. (Ebenda. p. 61.) 

88. H i t i e r , H. et D u m o n t, R., L’attaque actuellc du pi£tin sur les bl£s. (Journ. 
d’Agric. Prat. T. 77. 1913. p. 43.) 


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Zusammonfassende Obersichten, 


213 


89. Holtzermann, F., Die transportable Korndarre von Rostrigin. (Deutsche 
landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 554.) 

90. Hostermann, Brandbekampfungsversuche. (Landw. Jahrb. Bd. 45. Ergan- 
zungsb. 1. 1913. p. 107.) 

91. Hoffmann, Die Unkrautgefahr fiir unsere Acker, insbesondere die des Hederichs 
und seine Beseitigung. (Illustr. landw. Ztg. Bd. 33. 1913. p. 894.) 

92. —, Kalkstickstoff zur Hederichbekampfung. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 
1913. p. 542.) 

93. Houser, J. S., Grasshoppers. (Ohio Agric. Exp. St. bioc. 137. 1913; Ref. in 
Rev. of AppL Entom. Vol. I. Ser. A. 1913. p. 452.) 

94. —, The wheat leaf miner (Agromyza parvicornis). (Ohio Stat. Bull. 
251. p. 79; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. I. Ser. A. p. 257.) 

95. Howard, A. and Howard G. L. C., On the inheritance of some ch&rakters 
in wheat. (Mem. of the Dep. of Agric. in India. Bot. Ser. Vol. 5. 1912. p. 1.) 

96. Hiibner, Felix, Hederichvertilgung durch feingemahlenen Kainit. (Zeitschr. 
der Landw. Kammer f. d. Prov. Schlesien. Bd. 17. 1913. p. 1267.) 

97. Jablonowski (Fablonowsk i?), J., Tapinostola musculosa, ein Getreide- 
schadling in Ungarn. (Kotzelek. Bd. 23. 1913. p. 3335; Ref. in Intern. Agrartechn. 
Rundsch. 1914. p. 301.) 

98. Jaczenkowski, E. V., Einige Angaben iiber die Zerstorung von S t a u r o - 
notus maroccanus im Gouvern. Stavropol. (Rev. Russ. d’Entom. St. 
Petersb. 1913. p. 342. Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 551.) 

99. Johnson, A. G., Helminthosporium diseases of barley in Wisconsin. (Phyto¬ 
path. Vol. 3. 1913. p. 75.) 

100. Jones, T. H., Some’notes on Laphygma fnigiperda S. et A. in Porto Rico. (Journ. 
Econ. Entom. 1903. p. 230.) 

101. Jones, C. R., Maize pests. (The Philippine Agric. Rev. Vol. 6. 1913. p. 115.) 

102. Karel, M., Zur Drahtwurm bekampfung. (Fiihl. landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 313.) 

103. K i 11 e r , J., Eingeschleppte Unkrauter. (D. Landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 1166.) 

104. —, Grundfest, Pippau, Crepis, ein neues Unkraut. (Ebenda. p. 62.) 

105. —, Zur Bekampfung der Mauseplage. (Landw. Zeitschr. f. ElsaB-Lothringen. 
Bd. 41. 1913. p. 230.) 

106. Kinder, Zu den diesjahrigen Fritfliegenschaden. (Illustr. landw. Zeitg. Bd. 33. 
1913. p. 925.) 

107. K i n z e 1, W. Frost und Licht als beeinflussende Krafte bei der Samenkeimung. 
Stuttgart 1913. 

108. Kirchner, Ununterbrochener Roggenbau auf bindigem Lehmboden. (Deutsche 
landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 845.) 

109. Kirchner, O. von, Bericht iiber die Tatigkeit der Konigl. Anstalt fur Pflanzen- 
schutz in Hohenheim im Jahre 1912. (Wiirttemb. Wochenbi. f. Landw. 1913, p. 439.) 

110. Kolmel, Die Mauseplage und ihre Bekampfung im Kreise Miihlhausen wahrend 
des Jahres 1912. (Landw. Zeitschr. f. Els. Lothr. Bd. 41. 1913. p. 110.) 

111. Kornauth, K., Bericht iiber die Tatigkeit der Kais. Konigl. landwirtschaft- 
lichen bakteriologischen und Pflanzenschutzstation in Wien im Jalire 1912. (Zeitschr. 
f. d. landw. Versuchsw. in Osterr. Bd. 16. 1913. p. 254.) 

llla. Korsmo, E., Uber die Fahigkeit der Samen, den Verdauungskanal der 
Haustiere zu passieren, ohne ihre Keimkraft zu verlieren. (Nyt. Mag. for Na- 
turvidensk. Vol. 50, 1912, p. 251.) 

lllb. —, Uber die Keimfahigkeit des Queckensamens und iiber die Quecke (Triticum 
repens.) (Ebenda p. 238.) 

112. Krause, Untersuchungen iiber Hagelschaden an Getreide. (Mitt, des Kaiser 
Wilh.-Institute f. Landw. in Bromberg. Bd. 6. 1913. p. 48.) 

113. Kreutz, Bericht iiber die MaBnahmen des Landwirtskamm.-Ausschusses fiir 
Oberhessen in der Hederichbekampfung 1911. (Hessische landw. Zeitschr. Bd. 82. 
1912. p. 346.) 

114. K r ii g e r , W- und Wimmer, G., Zur Kenntnis der Dorrfleckenkrankheit des 
Hafers. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 213.) 

115. Kuhnert, Ein Beitrag zur Dorrfleckenkrankheit. (Ebenda, p. 84.) 

116. Kulisch, P., Bericht iiber die Tatigkeit der landwirtsch aft lichen Versuchs- 
station Colmar im ElsaB, fiir das Jahr 1912. (Verhandl. d. Landwirtschaftsrates 
von ElsaB-Lothringen. Session 1913. 29. Tagung. 1913. p. 329.) 

116a. Kurdjumow, N., Ein Schmarotzer der Getreideblattlause in RuBland. 
(Revue Russe d’Entom. Vol. 13. 1913. p. 25; Ref. in Intern. Agrartechn. Rund¬ 
schau. Bd. 5. 1914. p. 443.) 

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214 


Zusammenfassende t)bersichten. 


117. Kurth, Steinkohlenteer zum Schutz der Saaten gegen KrahenfraB. (Deutsche 
landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 241.) 

118. Lang, Fr., Beobachtungen bei Dienstreisen im Sommer 1913. (Prakt. BL f. 
Pflanzenbau- u. Pflanzenschutz. Bd. 11. 1913. p. 112.) 

119. Lang, W., Das Beizen der Saatfrucht. (Wiirttemberg. Woohenblatt f. Landw. 
Bd. 36. 1913. p. 113. p. 494.) 

120. —, Versuche mit neuen Pflanzenschutzmitteln. (Ebenda. Bd. 35. 1912. p. 842.) 

121. —, Zum Parasitismus der Brandpilze. (Jahresber. der Ver. f. angew. Bot. 1913. 

p. 172.) 

122. L e s a g e , P., tJber das Verhalten des Weizens gegenxiber der Einwirkung von 
Kupfersulfatlosungen verschiedener Konzentration. (Bull, de la Soe. Scient. et Me¬ 
dic, de l’Ouest. Vol. 21. 1912. p. 129. Ref. Intern. Agrartechn. Rundsch. Bd. 4. 
1913. p. 907.) 

123. Lind, J., Rostrup, S. og Kolpin Ravn, F., Oversigt over Land- 
brugsplantemes sygdomme i 1912. (Tidskr. for Landbr. Plant. VoL 20. 1913. p. 249.) 

124i Lipschiitz, Eignet sich Kalkstickstoff zur Hederichbekampfung? (Deutsche 
landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 48.) 

125. L j ung, E. W., Strabrand hos rag. (Sveriges Utsadesf. Tidsk. 1913. p. 230.) 

126. Lounsbury, C. P., Locust bacterial disease. (Agric. Joum. of. S. Africa 1913. 
p. 607.) 

127. L ii d e r s , Hamstervertilgung. (Landw. Wochenschr. fiir d. Prov. Sachsen. Bd. 15. 
1913. p. 154.) 

128. Lupus, A., Hederichbekampfung durch Kainit. (Zeitschr. der Landwirtschafts- 
kammer f. d. Prov. Schlesien. Bd. 17. 1913. p. 873.) 

129. M a a c k , C., Die Vertilgung des Hederichs und des Ackersenfs. (Landw. Wochenbl. 
Schlesw.-Holstein. Bd. 63. 1913. p. 316.) 

130. Mall, Das Ergebnis eines Hederichvertilgungsversuches aus dem Jahre 1910 u. 
1911. (Wiirttemb. Wochenbl. f. Landw. 1913. p. 316.) 

131. Malpeaux, L., Radioaktive Diingemittel. (La V. Agric. et Rural Vol. 2. 191. 
p. 242; Ref. in Intern. Agrartechn. Rundsch. Bd. 4. 1913. p. 414.) 

132. Marcus, A., Uber Drahtwurmbekampfung. (Fiihlings landw. Ztg. Bd. 62. 1913. 
p. 692.) 

133. McAtee, W. L., Relation of birds to grain aphides (Yearbook of the U. S. Dep. 
of Agric. 1912. Washington 1913.) 

134. McCool, M., The action of certain nutrient and nonnutrient bases on plant 
growth. (Com. Univ. Agric. Exp. Stat. Mem. Nr. 2. 1913.) 

135. Merkel, Sortenanbauversuche des Erntejahres 1912. (Jahrbuch der D. L. G. 
Bd. 28. 1913. p. 3.) 

136. M i & g e , Spontanes Auftreten anormaler Bliiten beim Mais in Frankreich. (Bull, 
d. s6ano. de la Soc. Nat. d’Agric. de France. Vol. 73. 1913. p. 292; Ref. in Intern. 
Agrartechn. Rundsch. Bd. 4. 1913. p. 1306.) 

137. M o 1 z, E., Anormale Gerstenahren. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 406.) 

138. Moore, W., The effect of poisons upon the elegant grasshopper (Zonocerus ele- 
gans). (The Agric. Joum. of the Un. of S. Africa. Vol. 6. 1913. p. 60). 

139. —, The maize stalk borer and its control (Sesamia fusca). (Ebenda VoL 5. 1913. 
p. 419). 

140. —, The wheat louse (Toxoptera graminum). (Ebenda. VoL 6. 1913. p. 482.) 

141. Muller, G., Untersuchungen liber die von Weizensamen und WeizenkeimUngen 
ertragenen hochsten Temperaturen. (Zeitschr. fiir Pflanzenkrankh. Bd. 23. 1913. 
p. 193.) 

142. Muller, H. C. und M o 1 z , E., Beizempfindlichkeit des Getreides der Ernte 1912 
und Vorschlage zu dessen Beizung. (Landw. Wochenschr. f. d. Prov. Sachsen. 
Bd. 15. 1913. p. 65.) 

143. —, — und Morgenthaler, O., tTber Brandbekampfung und den EinfluB der 
Bestellzeit beim Sommerweizen auf dessen Ertrag und Gesundheit. (Die landw. 
Versuchs-Stat. Bd. 83. 1913. p. 211.) 

144. — und Morgenthaler, 0., Versuche iiber die Bekampfung des Steinbrandes 
beim Winterweizen. (Fiihl. Landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 481.) 

145. Muller, K., Zur Bekampfung des Franzosenkrautes. (Bericht der Hauptst. f. 
Pfianzensch. in Baden f. d. Jahr 1912. 1913. p. 66.) 

146. M u n e r a t i, O., Sul comportamento dei semi delle piante spontanee nel terreno 
e sulla scarsa efficaria dei lavori del suolo per provocare la distruzione delle erbe 
infestanti. (Rend. Acc. dei Line. Vol. 22. 1913. p. 120.) 


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Zus&mmenfassende tlbersichten. 


215 


147. Munerati, 0. und Zapparoli, T. V., L’acidit& dei concimi chimici in 
rapporto alia germinazione dei semi delle leguminose infeste quiescenti nel terreno. 
(Le Staz. sperim. Agr. Ital. Vol. 46. 1913. p. 6.) 

148. -, Sulla presunta conservazione della vitalita dei semi delle pianti infestanti 

in profondo dello strato cultivabile delle terre sottopeste a lavorazioni periodiche. 
(Ebenda p. 347.) 

149. M u r i n o w , A., Das Ahrentreiben des Winterroggens und Winterweizens bei 
Friihjahrsaussaat. (Journ. f. exp. Landw. Bd. 14. 1913. p. 238.) [Russisch mit 
deutscher Zusammenf assung. ] 

160. Oetken, W., Die Ermittelung der Keimfahigkeit und der Keimkraft des Saat- 
gutes. Deutsche Landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 287. 305. 329. 337.) 

151. —, Versuche iiber den Staubbrand des Sommerweizens. (Ebenda. p. 36 u. 49.) 

152. Pakzoski, J. K., Schiidliche Insekten an Mais. (Herausgegeb. von dem Semstwo 
Cherson 1913; Ref. in Rev. of Appl. EnbomoL Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 630.) 

153. Pantanelli, E., Su l’inquinamento del terreno con sostanze nocive prodotti 
dai funghi parassiti delle piante. (Rend, della R. Acc. dei Lincei. Vol. 22. p. 116.) 

154. Peacock, R. W., Field experiments with flag smut. (Agr. Gaz. of N. S. Wales. 
Vol. 24. 1913. p. 381.) 

155. Petit, G. et Angelin, R., De l’influence de la radioactivity but la germina¬ 
tion. (Compte Rend. d. FAc. d. Sciences. Vol. 156. 1913. p. 903.) 

156. Pie per, H., Einige Versuche und Beobachtungen axis der Samenkontrolle. 
(FiihL Landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 361.) 

157. —, Zur Methode der Keimpriifung. (Ebenda. p. 625.) 

158. Plahn Appiani, H., Brandpilze. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. 
p. 823.) 

159. Pospielo w, V., Versuche iiber die kiinstliche Infektion der Wintersaateule 
mit ihren Parasiten im Gouv. Kiew. (Bote der Zuckerindustrie. 1913; Ref. in Rev. 
of Appl. Entom. Vol. I. Ser. A. 1913. p. 539.) 

160. Portchinsky, J. A., Phalera bucephala und ihre Bedeutung fiir die Zucht von 
Pentarthron (Oophthora) semhlides im Winter. (Arb. des Entom. Bureaus der Wiss. 
Kamm. des Landwirtschaftsmin. X. Nr. 4. 1913; Ref.Rev. of Appl. Entom. VoL 
I. Ser. A. 1913. p. 317.) 

161. P o s t e 11, R., Zur Abwehr von Krahenschaden. Deutsche Landw. Presse. Bd. 
40. 1913. p. 44. 

162. Pridh am, J. T., Flag smut of wheat. (Agric. Gaz. of N. S. Wales. Vol. 24. 
1913, p. 25.) 

162a. Prune t, A., Sur les champignons, qui causent en France le pi£tin des c4- 
reales. (Compt. Rend. S£anc. de l’Acad. d. Sciences. Vol. 157. 1913. p. 1076.) 

163. Quanjer, H. M., De invloed van den zaaitijd op den Gezondhedstoestand van 
de granen. (Sonderabdr. aus Dr. Starings Almanak 1913.) 

164. —, flieuwe proeven ter ontsmetting van zaagranen met het Water. (Zeeunsch. 
Landbouzblad. Vol. 6, 1913. Nr. 173.) 

165. R e e d , H. S. and Ho 1 m e s , F. S., A study of the winter resistance of the Ure- 
dospores of Puccinia coronata Cda. (Ann. Rep. of the Virg. Polytech. Inst. Agric* 
Exp. Stat. 1911/12. 1913. p. 78.) 

166. R e i n e 11, J., Vergleichende Versuche iiber die Bekampfung von Hederich, 
Ackersenf und anderen Unkrautern mit Cuproazotin, Eisenvitriol und Kalkstick- 
stoff. (FiihL Landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 553.) 

167. R e m y und L ii 8 t n e r , Bericht iiber das Auftreten von Feinden und Krank- 
heiten der Kulturpflanzen in der Rheinprovinz im Jahre 1912. (Veroffentl. d. Landw. 
Kammer f. d. Rheinprovinz. 1913. Nr. 1.) 

168. Report of the Departement of Agriculture Nairobi, British E. Africa, 1911—12. 
(Ref. in The Rev. of Appl. Entomol. Vol. I. Ser. A. 1913. p. 39.) 

169. R e u t h e r , Die Fufikrankheit des Weizens. (Deutsche Landw. Presse. Bd. 40. 
1913. p. 780.) 

170. Reynolds, M. H., Prevention of bunt in wheat. (Agric. Gaz. of N. S. Wales. 
VoL 24. 1913. p. 461.) 

171. R i e h m , E., Priifung einiger Mittel zur Bekampfung des Steinbrandes. (Mitteil. 
aus d. KaiserL Biol. Anst. Heft 14. 1913. p. 8.) 

172. —, Uber Apparate zxir Brand bekampfung. (Deutsche Landw. Presse. Bd. 40. 1913. 
p. 107.) 

173. —, Uber die Wirkung von Tetrachlorkohlenstoff- und Schwefelkohlenstoffdampfen 
auf die Keimfahigkeit einiger Samen. (Mitteil. aus der Kaiserl. Biol. Anst. Heft 14. 
1913. p. 25.) 


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216 


Zusammenfassende Ubersiohten. 


174. R i e s , Landwirt© streut Kalkstickstoff gegen Senf und Hederich. (Bad. Landw. 
Wochenbl. 1912. p. 538.) 

175. Ritter, Zu der Hederich vertilgung durch Kalkstickstoff. (Landw. Ann. 
des Mecklenburger patriot. Vereins. 1913. p. 139.) 

176. Robert, E., Encore quelques mots sur la pi6tin du bl6. (Journ. d.Agric. prat. 
Vol. 77. 1913. p. 715.X 

177. Rorig, G., Die Behandlung des Saatgutes zum Schutze gegen KrahenfraB. 
(Mitteil. aus der Kaiserl. Biol. Ansi. Heft 14. 1913. p. 43.) 

178. —, Schwefelkohlenstoff gegen Mause. (Mitteil. der D. L. G. 1913. p. 641.) 

179. —, Untersuchungen zur Frage der Bekampfung der Feldmause. (Mitteil. aus der 
Kaiserl. Biol. Anst.. Heft 14. 1913. p. 26.) 

180. Rorer, J. B., The green Muscardine Fungus and its use in cane fields. (Bd. 
Agric. Trinidad and Tobago 31. March 1913; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. I. 
Ser. A. 1913. p. 268.) 

181. Rudiger, Zur Frage der Unkrautbekampfung. (Wiirttembergisches Wochen- 
blatt f. Landw. 1913. p. 338.) 

182. R u 8 c h e , A., Beeinflussung der Keimfahigkeit verschiedener Kulturpflanzen 
durch Salzdiingung. (Journ. f. Landw. Bd. 60. 1912. p. 305.) 

183. Schaffnit, E., Biologische Gesichtspunkte fur die Samenpriifung. (Ebenda. 
Bd. 61. 1913. p. 57.) 

184. —, Der Schneeschimmel und die iibrigen durch Fusarium nivale bes hervorgerufenen 
Krankheitserscheinungen des Getreides. (Illustr. Landw. Ztg. Bd. 33. 1913. 
p. 63.) 

185. —, Die Bekampfung des Hederichs. (Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen. Bd. 41. 
1913. p. 305.) 

186. —, Keimphysiologische Untersuchungen. (Mitt. d. K. Wilh.-Inst. f. Landw. Brom¬ 
berg. Bd. 6. 1913. p. 45.) 

187. —, Ober die Auswinterung des Getreides. (Ebenda. p. 42.) 

188. —, Zur Systematik von Fusarium nivale bzw. seiner hoheren Fruchtform. 
(Mykol. Centralbl. Bd. 2. 1913. p. 253.) 

189. S c h a 1 k , G., Die Zwergmaus als Getreideschadling. (Landw. Zeitschr. f. West¬ 
falen u. Ldppe. 1913. p. 34.) 

190. Sc hander, R., Zur Behandlung der Sommerung gegen Flugbrand. (Landw. 
Centralbl. f. Posen. Bd. 41. 1913. p. 210.) 

191. S c h e w e 1 e w , J., Zur Flora der Segetalunkrauter des Gouv. Jekaterinoslaw. 
(Bull. f. angew. Botan. Bd. 6. 1913. p. 213.) [Russisch mit deutscher Zusammen- 
fassung. ] 

192. Schlumberger, O., Untersuchungen iiber den EinfluB von Blattverlust und 
Blattverletzungen auf die Ausbildung der Ahren und Korner beim Roggen. (Arb. 
a. d. K. Biol. Anst. Bd. 8. 1913. p. 515.) 

193. —, Untersuchungen iiber die Bedeutung von Blattverlust und Verletzung von 
Blattern und Halmen auf die Ausbildung der Roggenkorner. (Mitt. a. d. K. Biol. 
Anst. H. 14. 1913. p. 11.) 

194. Schmid, Leiden und Freuden der Hederich vertilgung. (Wiirttemberg. Wochenbl. 
f. Landw*. 1913. p. 277.) 

195. Schneider, G., Fine seltene Milbenkrankheit des Hafers. (Deutsche landw. 
Presse. Bd. 40. 1913. p. 1193.) 

196. Schultz u. Spieckermann, Versuche mit verschiedenen chemischen Mit- 
teln zur Bekampfung des Hederichs. (Deutsche landw\ Presse. Bd. 40. 1913. p. 1207.) 

197. S h a n t z, H. L., The effects of artificial shading on plant growth in Louisiana. 
(U. S. Dep. of Agric. Bur. of Plant. Ind. Bull. 279. 1913. p. 1.) 

197a. Simon, Die Bekampfung des Hederichs in Serradeila. (Ill. Landw. Ztg. Bd. 
32. 1912. p. 183,) 

198. Smith, H. S., A bill-bug injurious to small grain (Sphenophorus dis¬ 
color Mann.). (Bull. Stat. Conn, of Hortic. Sacramento 1913. p. 619; Ref. in 
Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 383.) 

199. Smith, R. J., Biological Record of little gras bill-bug (Sphenophorus 
parvulus). (35. Ann. Rep. of the North Carolina Agric. Exp. Stat. 1911 12. 
1913. p. 105; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 262.) 

200. —, Report of Work on Corn Bill-bug (Sphenophorus c a 11 o s u s). (Ebenda. 
p. 105; Ref. Ebenda. p. 262.) 

201. So hot t a, Studien iiber Erkrankungen von Hafer und Gerstc auf besandetem 
Xiederungsmoor. (Illustr. landw. Ztg. Bd. 33. 1913. p. 625.) 


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Zusammenfasaande Obersichten. 


217 


202. Soderbaum, H. G., Cbersicht der bei der Agrikulturchemischen Abteilung 
der landwirtschaftlichen Zentralanstalt Stockholm in den letzten Jahren erzielten 
Versuchsergebnissc. (Intern, agrartech. Rundsch. Bd. 4. 1913. p. 1495.) 

203. Sopotsko, A., Die Wintersaateule und ihre Bekampfung. (Entom. Stat. d. 
Semstwo im Gouv. Tula 1913; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. 
p. 462.) 

204. Soutter,R. E., Smut experiments at the state farm, Bungeworgorai. (QueensL 
Agric. Journ. Vol. 30. 1913. p. 162; Ref. in Exp. Stat. Record. Vol. 29. 1913. p. 244.) 

205. Spahn, Wie schiitzt man die Saat am billigsten gegen TierfraB? (Hessische 
landw. Ztg. Bd. 83. 1913. p. 446.) 

206. Spahr, Nochmals Kalkstickstoff zur Hederichbekampfung. (Deutsche landw. 
Prease. Bd. 40. 1913. p. 581.) 

207. Spieckermann, A., Die Bekampfung des Hederichs mit Streupulvern. 
(Landw. Ztg. f. Westfalen u. Lippe. 1912. p. 251.) 

208. —, Die Bekampfung der Brandkrankheiten des Getreides. (Landw. Zeitschr. f. 
Westfalen u. Lippe. Bd. 70. 1913. p. 133 u. 149.) 

209. —, Die Krankheiten der Kulturpflanzen in Westfalen und ihre Bekampfung. 
(Veroffentl. d. Landw.-Rammer f. d. Prov. Westfalen. H. 17. 1913.) 

210. —, Die neuen Saatschutzmittel gegen Vogelfrafl (Landw. Ztg. f. Westfalen u. 
Lippe. Bd. 70. 1913. p. 418.) 

211. —, Die Stockkrankheit des Roggens. (Ebenda. p. 183 u. 193.) 

212. S p i n k s , G. T., Factors affecting susceptibility to disease in plants. (The Journ. 
of Agric. Sc. Vol. 5. 1913. p. 231.) 

213. S t e g 1 i c h , Bericht liber die Tatigkeit der Landwirtschaftlichen Abteilung der 

Kgl. Pflanzenphysiologischen Versuchsstation zu Dresden im Jahre 1912. 1913. 

214. Steib, C h., Vertilgung der Feldmause in der Gemarkung Weier a. L. in den 
Jahren 1911 und 1912. (Landw. Zeitschr. f. ElsaB-Lothringen. 1913. No. 15. p. 323.) 

215. S t 6 r m e r, K. u. K1 e i n e , R.» Parasitare Schaden am Wintergetreide. (Landw. 
Wochenbl. f. d. Prov. Pommem. 1913. p. 139 u. Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 
1913. p. 377.) 

216. —, Ruhland u. Spieckermann, Bodenbearbeitungs- und Unkrautbe- 
kampfungsversuche in Warsow 1912. (Landw. Wochenbl. f. d. Prov. Pommern. 
1913. p. 167 u. Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 445.) 

217. Strobele, Hederich bekampfung und Drill- und Hackkultur. (Wiirttemberg. 
Wochenbl. f. Landw. 1913. p. 317.) 

218. Tiemann, Zur Mausebekampfung. (Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen. 
Bd. 41. 1913. p. 795.) 

219. Triitzschler, M. v., Cuprocorbin. (Zeitschr. d. Landw.-Kammer f. d. Prov. 
Schlesien. Bd. 17. 1913. p. 1270.) 

220. T r u 8 8 o w a , N. P., Einige Versuche mit Fusariuin infiziertem Weizen. 
(Journ. f. Pflanzenkrankh. Bd. 6. 1912. p. 119.) [Russisch.] 

221. U w a r o w , B. P., Der Kampf gegen die Heuschrecken im Gouv. Stavropol. (Stavrp. 
Entom. Bur. St. Petersburg. 1913; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 
1913. p. 542.) 

222. —, Bericht des Entomologischen Bureaus zu Stavropol im Kaukasus fur das Jahr 

1912. St. Petersburg 1913. [Russisch mit deutscher Zusammenfassung. ] 

223. —, Die Bekampfung der Heuschrecken im Gouv. Stavropol wahrend der Jahre 
1907—1912. (Entom. Bur. Petersburg. 1913.) [Russisch mit deutscher Zusammen¬ 
fassung. ] 

224. Vermeil, P., Aelia acuminata, ein Getreideschadling in Algier. (Rev. 
Agric. et Vitic. de l’Afrique du Nord. VoL 2. 1913. p. 644; Ref. in Intern. Agrartechn. 
Rundsch. 1913. Bd. 4. 1913. p. 1478.) 

225. Vogeley, Wodurch konnen wir der Verunkrautung durch Hederich entgegen- 
arbeiten? (Hessische landw. Zeitschr. Bd. 83. 1913. p. 306.) 

226. V o g e 8 , E., Der Schneeschimmel. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 229.) 

227. —, Die Witterung und die FuBkrankheit des Getreides. (Ebenda. p. 993.) 

228. —, t)ber Ophiobolus herpotrichus Fries und die FuBkrankheit des 
Getreides. (Zeitschr. f. GarungsphysioL Bd. 3. 1913. p. 43.) 

229. V o g g , Hederich bekampfung. (Wochenbl. d. Landw. Ver. in Bayern. Bd. 103. 

1913. p. 135.) 

230. Vopelius, E., Unkrautentferner. D. R. G. M. 45 604. (Ebenda. p. 351.) 

231. V u i 11 e t, A., La pvrale du Mais. (Pyrausta n u b i 1 a 1 i s Hb.) (La Rev. 
du Phytopat hoi. Appl. 1913. p. 105.) 


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218 


Allgemeines. 


232. Wagner, Max, Haben wir in diesem Jahr wieder Fritfliegenbefall zu be- 
fiirchten und was ist gegen solche Schadigungen zu tun? (Hessiache landw. Zeitschr. 
Bd. 83. 1913. p. 2.) 

233. —, Vertilgt die Spatzen. (Ebenda. p. 462.) 

234. —, Schaden durch den BlasenfuB (T h r i p 8) an Roggen und Hafer im Jahre 1912. 
(Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 75.) 

235. Wahl, B r., Winke fur die Organisation und Durchfiihrung der Feldmausebe- 
kampfung mit Hilfe des Mausetyphusbacillus. (Landesamtsbl. d. Erzherzogt. 
Osterreichs u. d. Enns. 1912. p. 2, 1913. p. 4; Ref. im CentralbL f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 40. p. 420.) 

236. Wahl, C. v., Bekampfungsversuche gegen Hederich. (Bad. landw. WochenbL 
1913. p. 773.) 

236a. —, —, Saatensohutzmittel (Ber. d. Hauptst. f. Pflanzensch. in Baden fur 1913. 

p. 12.) 

237. Wassiliew, E. M., Die wichtigsten Mittel gegen die Larven und Kafer des 
Getreidehahnchens, eines Schadlings des Sommergetreides. (Arb. d. Entom. Ver- 
suchsstat. f. d. Jahr 1912. Kiew 1913. Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 
1913. p. 479.) 

238. —, Eurygaster integriceps und neue Bekampfungsmethoden mit 
Hilfe von Parasiten. (Bur. f. Entom. St. Petersburg 1913. Ref. in Rev. of Appl. 
Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 446.) 

239. W a w i 1 o w , N., Beitrage zur Frage uber die verschiedene Widerstandsfahigkeit 
des Getreides gegen parasitische Pilze. (Arb. d. Versuchsstat. f. Pflanzenziichtung 
am Moskauer landw. Inst. 1. 1913.) [Russisch mit deutscher Zusammenfassung. ] 

240. —, Uber den Weizenbastard Triticum vulgare Vill. ? X Triticum 
monococcum L. £. (Bull. f. angew. Bot. Bd. 6. 1913. p. 1.) [Russisch mit 
deutscher Zusammenfassung. ] 

241. Webster, F. M., The southern corn root worm, or bud worm. (U. S. Dep. of 
Agric. Bull. 5. 1913; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 430.) 

242. —, The western corn rootworm. (Ebenda. Bull. 8; Ref. Ebenda. p. 429.) 

243. W e e 8 e , J., Uber den Zusammenhang von Fusarium nivale, den Erreger 
der Schneeschimmelkrankheit der Getreidearten und Wiesengraser mit N e c t r i a 
graminicola Berk, et Br. (Zeitschr. f. Garungsphysiol. Bd. 2. 1913. p. 290.) 

244. Werth, E., Versuche iiber den EinfluB des Maisbrandes auf die Bliiten- und 
Fruchtbildung des Maises. (Mitt. a. d. K. Biol. Anst. 1913. H. 14. p. 12.) 

245. Westerdijk, Jo h., Jaarverslag 1912. Phytopath. Labor. W. C. S c h o 11 e n. 
1913. 

246. Z a d e , Die Pflanzendecke als keimungshemmender Faktor fiir gewisse Unkraut- 
samen. (Fiihlings landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 777.) 

247. Zimmermann, H., Bericht der Hauptsammelstelle fiir Pflanzenschutz in 

Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz fiir das Jahr 1912. 1913. 

248. —, Partiale Frostbeschadigung des Wintergetreides als Ursache der Verwechs- 
lung mit WildverbiB. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. Bd. 23. 1913. p. 332.) 

249. —, Uber die Lebensdauer des Gerstenflugbrandes (Ustilago horde i) in 
infiziertem Saatgut. (Ebenda. p. 257.) 

250. Z i n g 1 e r , A., Uber wirksame Unkrautbekampfung mittels Kalkstickstoff. (Landw. 
Centralbl. f. d. Prov. Posen. Bd. 41. 1913. p. 697.) 


Referate. 

Kayscr, E., Microbiologie a g r i c o 1 e. 3. ed. 572 pp. 95 fig. Paris 
(Bailliere et fils) 1914. Geh. 5 Frcs. 

Die 3. Auflage dieses Buches folgt der 2. in einem Abstandc von nur 
4 Jahren. Daraus geht hervor, daB jedenfalls in Frankreich E. Kaysers 
Werk eine sehr gute Aufnahme gefunden hat. Sie ist ihm aber auch ander- 
weit nur zu wiinsehen. Seit Pasteurs Zeiten hat die franzosische Mikro- 
biologie vielfach ihre eigenen Wege eingeschlagen. Und gcrade wegen des 
spezifisch franzosischen Charakters diirfte die angczeigte Schrift auch fiir 
deutsche und englische Leser von Interesse und von Wert sein. 


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Allgemeines. 


219 


Die landwirtschaftliche Mikrobiologie wird hier in denkbar weitestem 
Sinne gefaBt und besprochen. In dem ersten der 3 Hauptabschnitte ge- 
langen (au! p. 15—95) die generellen morphologischen und physiologischen 
Gesichtspunkte zur Erorterung. Besonders eingehend sind die Enzyme be- 
handelt. Der zweite Hauptabschnitt umschlieBt (auf p. 96—305) diejenigen 
Darlegungen, die bestimmt sind, die Beziehungen zwischen Bodenmikroben 
und Bodenfruchtbarkeit klarzustellen. Es werden nacheinander besprochen: 
die Verteilung der Organismen im Boden, der Kreislauf des Stickstoffs, die 
Zersetzung der organischen Reste (Stalldiinger, Griindiinger und Humus), 
die Abwasserreinigung sowie der Kreislauf von Schwefel und Eisen. Der 
dritte Abschnitt ist den Umwandlungen gewidmet, welche die pflanzlichen 
und die tierischen Produkte unter dem Einflusse der Pilze und der Bakterien 
erleiden. Nacheinander werden erortert die Alkoholgarung, die Bereitung 
von Bier, Wein und Essig, die Einsauerung von Nahrungs- und Futtermitteln, 
das Rosten von Flachs und Hanf, die Fermentation des Tabaks, die zuweilen 
auftretenden unerwiinschten Umsetzungen in Starke, Zucker und Brot, so¬ 
wie das Vorkommen und die Leistungen der Mikroben in Milch, Butter und 
KSse. Ein Kapitel ttber die Gerberei schlieBt sich an. Jedem Kapitel ist 
ein bibliographischer Anhang beigegeben. 

Natiirlich wiirde es nicht allzu schwierig sejn, auf den nahezu 600 Seiten, 
die so verschiedenartigen Problemen gewidmet sind, den einen oder den 
anderen Irrtum nachzuweisen. Dafi indessen die meisten von ihnen nicht 
von erheblicher Bedeutung sind, ist schon dadurch gewahrleistet, dafi der 
Verf. wahrend eines Zeitraumes von mehr als 2 Jahrzehnten Gelegenheit 
gehabt hat, auf fast alien der in Frage kommenden Gebiete eigene Erfah- 
rungen zu sammeln. 

Z. B. wird (auf p. 451) immer noch die veraltete Ansicht wiedergegeben, derzufolge 
eine Temperatur von 50—70° C fiir die Erzielung einer guten Silage am geeignetsten 
sei. — Die Annahme (p. 494), daB nur dann ein hoher Zellgehalt in Milch vorkommt, 
wenn diese einem entzundeten Euter entstammt, ist von zahlreichen Autoren als nicht 
zutreffend erwiesen worden. — Das Gleiche gilt in bezug auf die Angabe, daB Azoto- 
b a c t e r in Bouillon und auf anderen Fleischniihrbdden nicht wachse. — Die friiher 
auf G. T. Moores Veranlassung im U. S. Department of Agriculture hergestellten 
Trockenkulturen der Knollchenbakterien sind bereits seit einer Reihe von Jahren durch 
fliissige Kulturen ersetzt worden; mit den Veroffentlichungen Bottomleys hat 
dieser Weohsel nichts zu tun. 

In einer Richtung diirfte indessen eine griindliche Revision des Textes 
fiir die n&chste Auflage angezeigt sein. Ich meine in historischer Hinsicht. 
Z. B. war weder Meusel der erste, der iiber nitratreduzierende Organis¬ 
men geschrieben hat, noch veroffentlichte H. P r i n g s h e i m die ersten 
Angaben iiber Stickstoffbindung durch Azotobacter in Zellulose- 
losungen. Zweifellos ist das Zitieren unrichtiger historischer Daten heutigen- 
tages leider nur allzu haufig; aber es war speziell einer der leitenden Gesichts¬ 
punkte bei der Ausarbeitung meines ,,Handbuches der landwirtschaftlichen 
Bakteriologie“, diesem Ubelstand nach Moglichkeit Abhilfe zu schaffen. 

Wie gesagt, sind diese, der Verbesserung bcdiirftigen Punkte nicht 
derart, daB der Wert des Buches dadurch merkliche Minderung erfiihre. 
Es bringt die zahlreichen, wichtigen Probleme der landwirtschaftlichen 
Mikrobiologie in so vorziiglicher Weise zur Darstellung, daB man ihm ent- 
schieden einen moglichst weiten Leserkreis wiinschen muB. Gerade die Lek- 
tUre eines franzosisch geschriebenen Werkes hat ja zudem ihren eigenen 
Reiz. L 6 h n i s (Washington). 


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220 


Bakterieo. 


Burrill, T. J., Bacillus amylovorus vs. amylivorus. (Phyto¬ 
path. Vol. 4. 1914. p. 31.) 

Verf. weist darauf hin, dab Bacillus amylovorus in der ersten 
Publikation infolge ernes Druckfehlers als B. a m y 1 i v o r u s bezeichnet 
worden ist, erklart es aber selbstverstandlich fiir wiinschenswert, dab dieser 
Druckfehler nicht beriicksichtigt wird, dab also der Bacillus B. amylo¬ 
vorus genannt wird. R i e h m (Berlin-Dahlem). 

Stewart,V.B., Specific name of the fire blight organisms. 
(Phytopathology. Vol. 4. 1914. p. 32.) 

Auch Stewart befabt sich mit der Frage, ob man Bacillus 
amylovorus oder B. amylivorus schreiben soil. Er stellt fest, 
dab Burrill in dem 11. Jahresbericht der Universitat Illinois im Jahre 
1882 den Bacillus zuerst Micrococcus amylovorus genannt hat 
und dab der Organismus deshalb Bacillus amylovorus (Burrill) 
Trev. zu nennen sei. Riehm (Berlin-Dahlem). 

Broquin-Lacombe, A., Sur un caractere differentiel entre 
Bacillus mesentericus niger et Bacillus lactis 
n i g e r. (Compt. rend. Soe. Biol. T. 75. 1913. p. 598.) 

B. constate par scs experiences que Bacillus mesentericus 
niger de Biel (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 1896) n’est pas identique au 
Bacillus lactis niger de Gorini (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 1896), 
contrairement k l’opinion de divers savants. B. a pu les diff£reneier au 
moyen du liquide nutritif synth6tique de Lasseur. Le B. mesente¬ 
ricus niger donne un voile plisse blanc puis ardois6 tandis que le liquide 
est bleu par reflexion et violet par transparence puis noir; le B. lactis 
niger donne un voile blanc et le liquide reste incolore. Le voile est lisse. 
L’auteur se propose de revenir sur la differentiation de ces deux bacilles, il 
donne la bibliographic de cette question assez speciale. 

Kufferath (Bruxelles). 

Franzen, Hartwig, B e i t r & g e zur Biochemie der Mikro- 
organismen. IX. Mitteilung von Franzen, Hartwig 
und Eggen, F.: t) b e r den N&hrwert verschiedener 
Zuckerarten und Aminosauren fiir Bacillus pro¬ 
dig i o s u 6. (Hoppe-Seylers Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 90. 
p. 311/354.) 

Zur Priifung des Nahrwertes verschiedener Substanzen gehen die Verff. 
von der Gberlegung aus, dab sich bestimmte Funktionen eines Organismus 
in ganz bestimmtem Sinne andem, wenn die Zusammensetzung des Substrates 
sich andert. In der vorliegenden Arbeit untersuchen sie die Bedingungen 
der Bildung und Vergarung der Ameisensaurc durch Bac. prodigio- 
s u s unter verschiedenen Bedingungen. Zum Studium der Eigenschaften 
der Bakterien haben die Verff. diesen Weg gewahlt, weil sie gefunden hatten, 
dab die bei Schimmelpilzen und auch Hefen angewandten Methoden, be- 
ruhend auf der durch Abfiltrieren und "Wagen der geziichteten Organismen, 
beziiglich durch Ermittlung dcs N-Gehaltes der Losungen fiir Bakterien 
nicht anwendbar seien. Um die durch Anderung des physiologischen Zu- 
standes der Bakterienkulturen hervorgerufenen Schwankungen zu kontrol- 
lieren, wurde jedesmal ein Versuch mit konstanter Zusammensetzung an- 
gestellt. Die Versuche erstrecken sich auf eine Zeitdauer von 5 Tagen. Die 


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Bakterien. 


221 


N&hrlosung enthielt Kaliumphosphat, Natriumkarbonat, Magnesiumsulfat, 
Calciumchlorid und Ferrosulfat. Als Kohlenstoff- bezliglich Stickstoffquelle 
dienten Glukose, Fruktose, Rohrzucker, Galaktose, Laktose, Maltose resp. 
Alanin, Asparagin und Glykokoll. AuBerdem enthielt jede Nahrlosung noch 
ameisensaures Natrium. Der Gehalt an gebildeter bzw. vergorener Ameisen¬ 
saure wurde, nachdem die Kulturen bestimmte Zeit bei 17° gestanden hatten, 
in der friiher beschriebenen Weise bestimmt. 

Der Vergleich der Glukose mit Fruktose ergibt, daft die Fruktose 
einen etwas schlechteren NShrwert besitzt als die Glukose. Fur Rohrzucker 
wurde dasselbe Resultat ermittelt, immerhin sind die Resultate mit den 
beiden letztgenannten Zuckem (Fruktose und Rohrzucker) nur wenig ab- 
weichend von den Glukosewerten. Ftir die Galaktose und Laktose wurden 
dagegen sehr erhebliche Abweichungen festgestellt. Wahrend bei der Glu¬ 
kose am ersten Tage eine betrachtliche Ameisensaurebildung stattfindet und 
dann sp&ter eine starke Garung auftritt, wird bei Galaktose und Laktose 
sofort Ameisensaure reichlich vergoren. Der Nahrwert der beiden Zucker 
ist erheblich kleiner als der der Glukose. Ein Vergleich der Nahrlosung mit 
Glukose und einer solchen ohne Zucker zeigt, daft in letzterer der Garverlauf 
fast der gleiche ist wie in den Galaktose- und Laktoselosungen. Verff. schlieften 
daraus, daft Galaktose und Laktose fiir B a c. prodigiosus uberhaupt 
nicht als Kohlenstoff quelle verwandt werden kdnnen. 

Die Versuche mit Maltose ergaben, daft Bac. prodigiosus Mal¬ 
tose auszunutzen vermag, allerdings geht die Spaltung in Glukose langsani 
vor sich und die Vergarungstatigkeit erreicht nicht die Betrage wie bei der 
Glukose. Fiir diese Versuchsreihen wurde Asparagin als N-Quelle benutzt. 
Bezuglich des Nahrwertes ordnen sich die Zucker wie folgt: Glukose, Fruk¬ 
tose, Rohrzucker, Maltose, Galaktose, Laktose. In der Stickstoffversuchs- 
«reihe wurde Asparagin mit Glykokoll und Alanin verglichen. Bei Anwesen- 
heit von Asparagin wurde zun&chst reichlich Ameisensaure gebildet und erst 
sp&ter trat eine starke Vergarung ein. Bei Glykokoll tritt zunachst gering- 
ftigige Ameisensaurebildung ein, die sich in den folgenden Tagen erheblich 
verstarkt, dann tritt AmeisensaurevergSrung ein, die jedoch die Betrage 
der Asparaginreihe nicht erreicht. Beim Alanin tritt im Gegensatz zum As¬ 
paragin gar keine Ameisensaurebildung ein, dagegen sofort erhebliche Ver¬ 
garung. BezUglich des Nahrwertes gruppieren sich die Aminosauren in der 
Reihe Asparagin, Alanin, Glykokoll. Zu betonen ist, daft die mitgeteilten 
Resultate sich nur auf eine bestimmte Nahrsalzkonzentration und die an- 
gegebene Zeitdauer von 5 Tagen beziehen. Bischkopff (Berlin). 

Anbel, E. et Colin, H., Influence des sucres sur la trans¬ 
formation bact6rienne des substances organiques 
a z o t 6 e s en sels ammoniacaux. (Compt. rend. Soc. Biol. 
T. 76. 1914. p. 835—837.) 

A. et C. avaient montr6 que B. pyocyaneus en l’absence d’hydrate 
de carbone se comporte comme un ferment ammoniacal. Les sucres con- 
trarient la fermentation ammoniacale chez de nombreux microbes. D’apr&s 
A. et C. il en est ainsi pour Micrococcus prodigiosus, Bac. 
Kiliense, Bac. Violaceus, B. typhosus, Proteus vul¬ 
garis cultives sur milieu G i 11 a y additionne soit d’asparagine, soit de 
peptone. Ainsi le Proteus vulgaris en milieu Gi 11ay peptonis6 pro- 
duit 25milligr.d’azote ammoniacal pour 100ccm, sur le meme milieu additionne 


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222 


Bakterien. 


de 1 pour 100 de glucose, il ne se produit pas d’ammoniaque. Le Micro¬ 
coccus prodigiosus sur milieu G i 11 a y 4 l’asparagine produit 44,5 
milligr. d’azote ammoniacal et n’en produit que 23,1 milligr. si ce milieu est 
addition^ de 1 p. 100 de glucose. A. et C. pensent que ces faits expliquent 
partiellement que les hydrates de carbone diminuent dans le sol l’intensite 
des phenom4nes de nitrification en s’opposant 4 la transformation prealable 
des matieres organiques azot&s en sels ammoniacaux. Evidemment il faut 
aussi tenir compte de Taction dSfavorable des sucres sur les ferments nitreux 
et nitriques. H. Kufferath (Bruxelles). 

Lasseur, Ph., Sur l’extraction des pigments bact6riens. 
(Compt. rend. Soc. Biol. T. 76. 1914. p. 819—820.) 

La technique decrite par L. pour extraire des pigments des bact6ries 
est la Buivante. Des cultures jeunes filtrees rapidement sur papier sont con¬ 
centres, par le vide 4 40° C, au tiers ou au quart de leur volume. On sature 
le liquide par le sulfate d’ammoniaque, puis on lui ajoute son volume d’ace- 
tone. On chauffe 4 40°. On agite avec precaution, puis on laisse le melange 
au repos 4 40°, les liquides separent, on d£cante Pac6tone, puis on repute 
les operations pour 6puiser le liquide en se servant de quantites moindres 
d’ac6tone. Les liquides d’epuisement sont 6vapores 4 basse temperature 
et l’on purifie les pigments obtenus par les procedes habituels appropries. 
Pour les bacilles du groupe subtilis-mesentericus, L. a obtenu 
une substance donnant une coloration intense avec les sels de fer. Au lieu 
d’acetone, on peut employer d’autres solvants, par exemple, pour les mi¬ 
crobes fluorescents (B. pyocyaneus, B. cyaneofluorescens, 
B. chlororaphis, B. Le Monnieri)un melange de 2 parties d’ace¬ 
tone et 1 partie d’alcool. On devra suivant les cas eiever ou abaisser la tem¬ 
perature de saturation et d’epuisement, ne pas concentrer le liquide de cul¬ 
ture pour certains pigments la xanthoraphine par exemple. Cette methode 
d’apres L. est d’application susceptible d’une certaine generalisation. 

Kufferath (Bruxelles). 

Kofler, Ludwig, Die Myxobakterien der Umgebung von 
Wien. (Anzeig. d. Akad. d. Wiss. Wien. 1913. No. 17. p. 293—294.) 

1. Wie verschafft man sich leicht Myxobakterien? Alter Mist 
von Rehen, Hasen usw. wird in mit Filtrierpapier ausgekleideten Petri- 
schalen ausgebreitet, mit soviel Wasser begossen, als Mist und Filtrier¬ 
papier aufsaugen, bei etwa 30° in den Thermostaten gestellt und nach je 
1—2 Tagen begossen. Nach 8—14 Tagen entwickeln sich viele Myxobak¬ 
terien, zumindest Myxokokken. 

2. Diese Bakteriengruppe ist weitverbreitet; Verf. fand Vertreter auch 
auf Mistproben, die bezogen wurden aus dem Erzgebirge, Vorarlberg, Lesina, 
Malta. 

3. Von bekannten Arten fand Verf. in Wien: 

Cliondromyces apiculatus Th., erectile (Schroet.), gracilis 
Th., Polyangium fuscum Schroet., primigenium Quehl; Mxyo- 
coccus rubescens Th., virescens Th., coralloides Th., c 1 a - 
vatu s Quehl; dig it at us Quehl. 

Nur folgende Unterschiede fand Verf. beziiglich der angegebenen Diagnose: Die 
erste Art hat einen gedrungenen Cystophor, die Farbe der Cysten ist dunkler; Chon- 
dr o m y c e a gracilis war etwas groBer, Myxococcus clavatus viel 
kleiner als ihn Quehl beschreibt. 

Als neu werden folgende Arten beschrieben: 


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Bakterien. — Hyphomyoe ten- 


223 


Myxococcus polycystus, cerebriformis, exiguus;Poly- 
angium etellatum flavum; Chondromyces languinosus. 

Slatouschek (Wien). 

Pinoy, E., Sur la n6cessit6 d’u ne association b a c 16 - 
rienne pour le d6veloppement d’u ne Myxobact^rie, 
Ghondromy ces crocatus. (Compt. Rend. Hebd. Scienc. Acad. 
Paris. T. 157. 1913. p. 77—78.) 

Der genannte Chondromyces wurde sowohl allein als auch in 
Assoziation mit einem Micrococcus studiert. Verf. kommt zu dem 
Schlusse, daB die Myxobakterien nichts mit den Myxomyceten zu tun haben, 
sondern echte Bakterien sind und daher „Synbakterien“ genannt werden 
sollen. In diese neue Gruppe reiht Verf. auch die Bakterien der Leguminosen- 
knollchen ein. Matouschek (Wien). 

Przibram, Karl, Uber die Brownsche Bewegung nicht 
kugelformiger Teilchen. II. Der Reibungswider- 
stand rotierender Stabe in Fllissigkeiten. (Anzeig. 
d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, math.-naturw. Kl. 1913. No. 26. p. 441.) 

Die im I. Teile (Sitz.-Ber. der genannten Akad. 121. 1912. p. 2339) uber 
die Brown sche Bewegung abgetoteter Bakterienketten 
ausgesprochenen Ergebnisse werden durch genaue Messungen bestatigt. Die 
Proportionality mit der Quadratwurzel aus dem Beobachtungsintervall ist 
fiir die mittleren Verschiebungen wie fiir die mittleren Drehungen erfullt. 
Die Langsverschiebungen sind etwas kleiner als die Querverschiebungen. 
Durch die Formel kba 2 (iw bezeichnet Verf. den experimentell gefundenen 
Reibungswiderstand, den bifilar aufgehangte Stabe in rotierenden Flussig- 
keiten erfahren. Hierbei ist b und a die halbe Dicke und halbe Lange des 
Stabes, y. der Reibungskoeffizient der Flussigkeit, w die Winkelgesehwindig- 
keit und k eine durch die Versuche gegebene Funktion von a/b. Die Einftih- 
rung dieses Ausdrucks in die Einstein sche Formel fiir die Brown¬ 
sche Rotation der Bakterienketten liefert fiir die Loschmidt- 
sche Zahl N den noch mit einer Unsicherheit von etwa 20 Proz. behafteten 
Wert 5,6 x 10 23 . Matouschek (Wien). 

Sartory et Bainier, Muc6din6es nouvelles. Trichoderma 
varians, Fusoma intermedia. (Bull. Soc. bot. Franc. T. 59. 
1912. p. 346—350, 413—419. pi. VI—VIII.) 

Die erstgenannte Art ist ein C e p h a 1 o s p o r i u m , mit Konidien 
7,5—8 x 3,5 p, und muB mit Ceph. roseum Oudem. verglichen 
werden. Die zweite Art ahnelt nach Verff. melir als sonst einer andem Spezies 
der Gattung Menispora, hat spindelformige Sporen (30—60x5—6 ^), 
welche auf aufrechten, verzweigten und mit Scheidewanden versehenen 
Hyphen stehen und zwar einzeln oder zu einem Paketc durch Schleim ver- 
einigt. Auch Chlamydosporen sind bekannt. Auf bestimmten Nahrmedien 
nehmen die sonst weiBen Kulturen eine goldgelbe, rosenfarbige oder creme- 
farbige Farbung an. Beide Pilze wurden von den Verff. in der Kultur ge- 
naucr studiert. Matouschek (Wien). 

Lendner, A., Notes mycologiques. I. Une MucorinGe noil- 
velle: Circinella Sydowi Lendner. (Bull. Soc. botan. 
de Geneve. S6r. II. T. 5. 1913. p. 29—34. 2 Fig.) 


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224 


Hyphomyoeten. 


In solutione (40 Proz.) sacchari in auri fodina, Johannesburg (Africa) 
reperitur nova species, Circinella Sydowi. Diagnosis: Hypha pri- 
maria ercita, sursum flexa, ad angulum ramum verticaliter crescentem quasi 
hyphae primariae continuationem emittente, ramo quoque apice flexo et ra- 
mulum apice flexum emittente, apicibus hyphae et ramorum acutis, saepe 
septatis e latere pedunculum (raro duo), sporangiferum circinatum gerentibus, 
ramis extremis circinatis sporangiferis; sporangiis globosis 100—110 n diam. 
Columella cylindrica aut cylindro-conica, aut conica, quandoque medio 
parum constricta, panduriformis; sporis sphaeroideis, griseis, 6—7 p. diam. 

Die vom Verf. angestellten Kulturen zeigten folgendes: Optimum der Art 
bei 25° C; bei 20° wachst er schon langsamer. Bei 45° C gedeiht er uberhaupt 
nicht. Die Abwesenheit des Lichtes hat auf den Pilz einen guten EinfluB. 

Matouschek (Wien). 

Moreau, M. et Mme. Fernand, Sur Taction des differentes 
radiations lumineuses sur la formation des coni- 
dies du Botrytis cinereaPers. (Bull. Soc. Bot. de France. 
T. 60. 1913. p. 80—83.) 

Wahrend Costantin feststellte, daft die verschiedenen Lichtarten 
ohne EiniluB auf die Sporenbildung von Botrytis cinerea seien, Klein 
dagegen behauptete, daB die violetten und blauen Lichtstrahlen eine schad- 
liche Wirkung auf die Konidienproduktion ausiibten und daB Konidienbildung 
unter dem Einflusse der roten Lichtstrahlen stattfande, wies R e i d e m e i - 
s t e r neuerdings nach, daB gerade die letzteren die Sporenbildung hemmten, 
wahrend die blauen und violetten Strahlen sie begiinstigten. 

Diese widersprechenden Angaben veranlaBten die Verff., eigene Ex- 
perimente hieriiber anzustellen. 

Sie stellten eine Nernstlampe in 1,40 mEntfemung vom Spalt desSpecktro- 
graphen auf und lieBen das Spektrum dieser Lichtquelle einige Tage lang 
auf eine Mohrriibenkultur des Pilzes einwirken. Das Resultat war das folgende: 
Konidien bildeten sicli nur unter Einwirkung der 
violetten und blauen Lichtstrahlen, die grunen, 
gelben, orangefarbenen und roten Strahlen ver- 
hinderten die Konidienbildung. 

W. H e r t e r , (Berlin-Steglitz). 

Walker, Leva B., The Black Moulds. (Mucoraceae.) (Transact, 
of the Amer. Microscop. Soc. Bd. 22. 2. p. 113—126, 2 pi.) 

Genau ausgearbeitete Bestimmungsschlussel der Genera und Arten des 
Tribus Mucoreae. Die Tafeln bringen Habitusbilder und Details von 
14 Genera. Matouschek (Wien). 

Herter, W., Zur Kritik neuerer Speziesbeschreibungen 
in der Mycologie. tlber drei angeblich neue Asper¬ 
gill a c e e n (Mycol. Centralbl. Bd. 3. 1913. p. 286—290.) 

Der Verf. unterzieht die von B a i n i e r und S a r t o r y neu auf- 
gestellten Arten: Aspergillus Sydowii, A. Sartoryi und 
Penicillium Gratioti einer Kritik in bezug auf ihre Speziesberech- 
tigung. Er meint, daB A. Sydowii mit A. nidulans, A. Sarto- 
r y i mit A. f 1 a v u s und Penicillium Gratioti mit P. 
crustaceum (Sammelspezies) zusammenfallt. Er riigt, daB die Autoren 
sich um die nachst verwandten Arten zu wenig gekummert haben. Die physio- 
logischen Resultate halt er fiir einwandfrei. L i n d a u (Berlin). 


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Hy phomyceten. 


225 


Waterman, H. J., De beteekenis van Kalium, Zwavel en 
Magnesium bij de s t o f w i s s e 1 i n g van Aspergillus 
n i g e r. (Versl. kon. Acad. Wet. Amsterdam. 1913. p. 1347—1353.) 

1. Kalium zeigt eine zweifache physiologische Funktion: Niedrige K-Kon- 
zentration hat den gleichen Effekt als Ersatz des K durch Rubidium, es findet 
eben trotz der Gegenwart von Mn keine Sporenbildung statt. Anderseits tritt 
das gleiche auf, wenn viel K, aber kein Mn, vorhanden ist. 

2. S verhalt sich wie P und N: im Organismus eine Anhaufung, aber jedes, 
dieser Elemente kehrt in die Nahrlosung zuruck. 

3. Anders verhalt sich Mg: Nur bei hoher Konzentration der Nahrstoff- 

lbsung, nicht bei minimaler, tritt Wachstum auf. Es scheint, als ob bei geringen 
Mengen (oder gar bei volliger Abwesenheit) des Mg irgendein bisher unbe- 
kannter Faktor der Nahrstofflosung schadlich wirke. Klcinste Mengen von 
Zn aktivieren das Magnesium. Matouschek (Wien). 


Watermann, H. J., Kringloop van de fosfor bij Aspergillus 
n i g e r. (Versl. kon. Akad. Wet. Amsterdam. 1913. p. 1004—1009.) 

Nicht nur C und N, sondern auch P wird in dem genannten Pilze angehauft 
und spSter teilweise abgeschieden. Ein UbermaB auch des Phosphors hemmt 
die Sporenbildung. Nur in jungen Pilzkulturen ist der Phosphor nicht ge- 
bunden, kann daher durch siedendes Wasser extrahiert werden. Bei diesem 
Elemente bemerkt er, daB im Vergleiche zu der bei der Entwicklung des Pilzes 
notigen und tatigen Menge in alten Kulturen 10 mal kleinere Quantitaten 
zu finden sind. Die Ursaehe hiervon liegt darin, daB dieselbe gleiche Quantitat 
des Elementes eben mehrmals aktiv im Stoffwechsel der diversen Zellen tStig 
sein kann. Matouschek (Wien). 


Waterman, H. J., D c werking van waterstofionen, boor- 
zuur, koper, mangaan, zink en rubidium op de' 
stofwisseling van Aspergillus niger. [Uber die Wir- 
kung von W a s s e r s t o f f i o n e n , Bors Jure, Kupfer, 
Mangan, Zink u n d R u b i d i u m a uf d e n S t o f f w e c h s e 1 
des Aspergillus niger.] (Versl. kon. Akadem. Wet Amsterdam. 
26. Oct. 1912.) 

1. Das plastische Aquivalent wird wenig beeinfluBt durch 0,5 Proz. 
Borsaure und durch Wasserstoffionen (2,35 cc. norm. H 2 S0 4 pro 100 cc. 
Kulturfliissigkeit. Fiir die genannte Saure kann die aufgetretene Mutation 
die Ursaehe sein. 

2. Aquivalent des Kohlenstoffs wird bedeutend erhoht durch CuS0 4 , 
ZnCl 2 , ZnS0 4 . Mit der Zunahme des Myzeliumgewichtes geht eine Hem- 
mung oder ein Aufhoren der Sporenbildung parallel. Sehr verdUnnte Zink- 
losungen aber weisen keine Hemmung, iiberhaupt "keinen EinfluB auf. Kupfer- 
salze in alien Konzentrationen hemmen die Sporenbildung. 

3. Minimale Mengen von Mangan iiben nur EinlluB auf die Schnelligkeit 

des Stoffwechsels aus, nicht aber auf die oben zitierte Aquivalenz des Kohlen¬ 
stoffs. Ersetzt man Kalium durch Rubidium, so nimmt das Myceliumgewicht 
zu, die Sporenbildung wird gehemmt, wobei aber der Kreislauf des Kohlen¬ 
stoffs unverandert bleibt. Matouschek (Wien). 

Ostling, G. J., t) b e r die Inversion von Rohrzucker durch 
Aspergillus niger. (Mvcol. ('entralbl. Bd. 4. 1914. p. 233—236.) 

Zwelto Abt. Bd. 43. 15 


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226 


Hyphomyoeten. 


Verf. verfolgte die Zuckerspaltung durch Aspergillus niger. 
Zuerst wurden die einen Kolben, in denen Nahrlosung sich befand, mit 5 g 
reiner Saccharose und die andern mit der entsprechenden Menge von Dextrose- 
Lavulosemischung beschickt. Dann ergab sich, daB nach 3 Tagen die gebildete 
Pilzsubstanz ungefahr gleich war, daB aber nach 4 Tagen die Saccharosekolben 
die doppelte Masse von Pilzsubstanz gebildet hatten. Auf der Dextrose-Lavu- 
losemischung waren reichlich Sporen entwickelt, auf der Saccharose gar keine. 

Ferner wurde untersucht, wieviel Invertzucker aus dem Rohrzucker ent- 
steht (nach der Methode von Kjeldahl). Wenn 5 g Rohrzucker beigegeben 
wurden, so waren nach 2 Tagen 2 g Invertzucker und 2,5 g Rohrzucker vor- 
handen, nach 5 Tagen 1,1 resp. 0,4 g und nach 8 Tagen waren beide Zucker- 
arten verschwunden. Viele Punkte, worauf Verf. ausfUhrlich hinweist, bleiben 
vorlaufig bei diesem Verhalten des Pilzes noch vollig unklar. 

L i n d a u (Dahlem). 

Meyer, R., Eine neue Art von Penicillium. (Apothek.-Zeitg. 
Jg. 38. 1913. p. 763.) 

Penicillium v a r i a b i 1 e ist ein aerober Pilz, der in auch nur 
schwaeh ammoniakalischer Luft nicht gedeiht. Der Farbstoff entwickelt sich 
auf fe6tem und fliissigem Substrat recht verschieden, so daB der Speziesname 
ein passender ist. Auf festem Substrate tritt das Pigment nicht auf. Der Pilz 
wird, auch lateinisch, genau beschrieben. Matouschek (Wien). 

Meyer, R., Zur Farbstoffbildung undKonidienkeimung 
bei Penicillium variabile Wehm. (Mykol. Centralbl. Bd. 4. 
1914. p. 72—76.) 

Bei Penicillium variabile kommt ein gelbroter Farbstoff 
vor, der in der Rcgel an der Unterseite der Pilzdecken, seltener auch in einer 
mittleren Zone erscheint. Bisweilen erscheint er auch an jungen, noch nicht 
sporentragenden Myzelien. Das Pigment f&rbt die Zelle gleichmaBig gelb, 
wird also nicht kristallinisch abgcschieden. Auf seine Bildung hat die physika- 
lische Beschaffenheit des Kulturbodens EinfluB, denn von festen Nahrboden 
ergab nur gekochter Reis die Fir bung, wahrend auf gelatinosen Nahrboden 
haufiger, auf flussigen gewohnlich die Decken gefarbt erscheinen. Die chemische 
Reaktion ist auf die Bildung des Farbstoffes von EinfluB, ebenso die Stickstoff- 
quelle. In einer Tabelle veranschaulicht Verf. diese Verhaltnisse. Durch 
Alkohol und Benzin laBt sich der Farbstoff extrahieren, in Wasser lost er sich 
nur wenig. Die chemische Natur ist bisher noch vollig ungeklart. 

Bei der Keimung streckt sich ein Keimschlauch hervor, ohnc daB ein 
Exospor wahrnehmbar ist. Schon an jungen Faden tritt winzige, aber normale 
Konidienbildung ein. Die Schlauchfruchte wurden bisher nicht gefunden. 

G. L i n d a u (Dahlem). 

Sartory, A. et Rainier, G., Etudes morphologiques et biolo- 
giques d’un Penicillium nouveau, P. Petchii n. sp. 
(Annal. mycol. XI. 1913. p. 272—277.) 

Der neue Pilz wurde von P e t c h auf frischem Kautschuk aus Sudamerika 
gefunden. Die Kultur gelang auf zahlreichen Nahrboden bei 28°. Das 
Myzel produziert einen gelben Farbstoff. Neben der Konidienproduktion 
findet wirkliehe Ausbildung von Perithecien statt. Milch wird koaguliert, 
Gelatine verfliissigt, auf Harnsaure, Starke, Inulin, Dextrin, EiereiweiB wird 
keine Wirkung ausgeiibt. Der Pilz ist nicht pathogen fur Kaninchen und Meer- 
schweinchen. G. L i n d a u (Dahlem). 


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Hyphomyceten. 


227 


Schilberszky, Karl, Beitrage z u r Morphologie und Physio- 
logie von Penicillium. (Mathem. u. naturw. Ber. a. Ungarn. 
1913. p. 118—130.) 

Die Coremiumform von Penicillium glaucum wird (nach 
Verf.) durch sehr iippige verzweigte, dicht und ziemlich parallel verlaufende 
Luftmycelienbiindel gebildet. Am oberen Endteil dieser Biindel bilden sich 
die konidienartigen Fruchttrager. So kommt ein Columella-artiges, bis 3 mm 
hohes, verflochtenes Mycelbiindel zustande, das Verf. „Aeroplectenchym“ 
nennt. Die Coremien treten inselformig isoliert auf, an ihnen pflegen sich 
oft durch Bildung von Seitenasten ebenfalls Konidientrager auszubilden. 
Letztere sind rudimentar und bilden nur wenig (bis 5) Basidien. BloB jene 
apikalen Abzweigungen des Columella-artigen Luftmyzeliums sind richtig 
als Fruchttrager zu bezeichnen, an deren Enden die konidienabschniirenden 
Basidien auftreten. Die Mycelfaden der Columella, zwischen denen sich auch 
durchwegs sterile vorfinden, besitzen terminale (selten laterale) Fruktifikatio- 
nen. Besonders oft traten Coremien auf harteren, noch nicht ganz ausgereiften 
Bimen auf. Ein bestimmter prozentiger Sauregehalt des zuckerhaltigen 
Substrates spielt da eine Rolle, da Verf. Coremien leicht auf der Schale von 
Citrus Limonium erhielt (nach Infektion), wahrend bei saftigen 
Bimen selten solche zu sehen waren. Auf, unter einer Glasglocke gehaltenen 
Zitronenstiicken erscheint zuerst normale Konidienfruktifikation; erst wenn 
jauchige Tropfen erscheinen, entstehen weifie keulenformige Coremien mit 
Konidien. Ob jedoch auch aus Sporen der Asci Coremien entstehen konnen, 
muB noch untersucht werden. Die diversen Formen der Coremien werden 
im Detail abgebildet. Interessant ist diefolgende tlbersicht iiber die Coremien: 


Art 


P. luteum 
P. granulatum 
P. claviform© 


! | 

Substrat 

Coremium- 

GroBe 

{ 1 

| Zuckergelatine 

_ 

\ Wiirzegelatine 

— 

gelegentlich 

bis 10 mm 

stets 

— 

1 Reife Birnen 

) 

{ „ Apfel 

\ 1,5—3 mm 

1 Zitronen d. Handels 
f zuckerloser Kaffee- 

J 

1 2 mm 

dekokt 

} 


Beobachter 


C. Weidemann 


Engl.-Prantl. N. PfL 
Bainier 

K. Schilberszky 


L. Hemzo. 


P. glaucum (Link.) Bref. 

P. glaucum (Link.) Bref. 

Penicillium claviforme stellt Verf. infolge der Angaben 
von Bainier (1905) wegen der eigenartigen Coremienbildung zu I s a r i a. 

Matouschek (Wien). 

Ravin, P., Nutrition carbonGe des plantes&l’aide des 
acides organiques libres et combines. (These, Paris.) 
(Ann. d. Sc. natur. Botan. S6r. 9. T. 18. 1914. 163 p.) 

Cette these est divisee en trois parties, ou R. envisage successivement la 
nutrition carbon^e des Phan6rogames, des algues et des champignons. Pour 
chaque plante 6tudiee, l’auteur etudie l’action des acides organiques libres 
(acides malique, tartrique, succinique, citrique et oxalique), Paction des sels 
acides et des sels neutres correspondants 4 ces sels. Un chapitre special est 
consacre dans chaque partie k l’6tude de la technique suivie, oil Ton trouvera 
de nombreux renseignements circonstanciSs et la discussion des m6thodes de 
travail. L’historique des questions 6tudi6es accompagne chaque partie. 

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228 


Hyphomyoeten. 


Pour l’etude de la nutrition carbon6e des champignons R. a eu recours au 
Penicillium glaucum Link., le milieu de culture est le liquide 
de R a u 1 i n dans lequel le sucre et Tackle tartrique sont supprimes et les 
carbonates de potassium et de magnesium remplaces par les sulfates correspon- 
dants. Un peu de calcium est ajoute selon la recommandation de D u c 1 a u x. 
Le liquide prepare par R. a la composition suivante: nitrate d’ammonium 
0 gr 266; phosphate acide d’ammonium 0,04 gr; sulfate de magnesium 0,026; 
sulfate de potassium 0,04; sulfate d’ammonium 0,017; sulfate de zinc 0,0046; 
sulfate de fer 0,0046; silicate de potassium 0,0046; nitrate de calcium 0,01; 
eau distillee 100 cc. A ce milieu Tauteur ajoute les acides et sels (de sodium) 
& doses equimoleculaires. Les cultures ont 6te faites en boites de R o u x. R. 
d6crit la m^thode pour ensemencer des spores dePenicillicum obtenues 
par culture sur R a u 1 i n glucosS 4 1 pour 100. R. determine le poids sec du 
mycelium recolte, il calcule le rendement pour 100 grammes d’aliment con¬ 
somme, il dose les acidites totale fixe, et volatile des milieux constitu6s avec 
les acides libres, il dose Tammoniaque existant dans les milieux de culture 
durant le d6veloppement de Penicillium et enfin il dose les acides 
organiques libres et combines dans les milieux renfermant les sels acides orga- 
niques. Les resultats obtenus sont traduits sous forme de tableaux et de dia- 
grammes qui permettent de bien saisir les faits mis en evidence par R. 

Si Ton considere le poids sec du mycelium on constate que pour les acides 
on obtient une combe dont le maximum se produit peu de jours apres l’ensemen- 
cement du champignon; il en est de m§mc pour le rendement pour 100 d’ali¬ 
ment consomme. En general, les rendements des cultures de Penicillium 
diminuent quand les concentrations augmentent. En se basant sur les rende¬ 
ments, les acides etudes se clossent, d’apres leur action favorable decroissante 
dans l’ordre suivant: acide succinique, malique, citrique, tartrique. L’acide 
oxalique est mortel k la dose de Vioo du poids moieculaire. R. met en evidence 
que le maximum du poids sec et du rendement ne coincide pas avec le moment 
ou la quantite d’acide est elle-meme maxima. Les doses croissantes d’acides 
organiques fixees par les 1 / 100 , 1 / 50 , 1 / 26 de leurs poids moieculaires pour 
100 diminuent de plus en plus le rendement pour 100 du Penicillium 
glaucum contrairement au glucose. R. conclut que les acides organiques 
sont d’autant plus favorables k la nutrition du Penicillium, qu’ils 
contiennent moins de radicaux alcooliques et plus de radicaux carbures. Pour 
les sels acides organiques, les courbes obtenues pour le poids sec du mycelium 
et le rendement presentent une allure analogue k celle des acides correspon- 
dants, bien que la courbe soit moins marquee R. conclut que le rendement 
et le poids sec en presence des sels acides prennent leur maximum un peu 
avant celui de la quantity d’acide consomml. Penicillium en presence 
des sels acides ne consomme que l’acide libre; aussi, celui-ci ayant et6 utilise, 
on remarque qu’il n’y a plus utilisation du sel: le P e n i c i 11 i u m ne peut 
done tirer parti de l’acide combing avec le sodium. Ce qui est parfaitement 
d&nontre par les cultures en presence de sels neutres, ces cultures ne se d6ve- 
loppent pas. Ces experiences de R. d£montrent done que seuls les acides libres 
sont utilises par Penicillium glaucum. Les courbes qui traduisent 
la consommation des acides libres par le champignon s’elevent brusquement 
pendant les premiers jours, puis augmentent petit 4 petit, jusqu’au moment 
de la consommation totale. 

L’acidite des milieux de culture fournit des r&ultats int^ressants — R. 
evalue TaciditS totale en neutralisant une certaine quantity de liquide par la 


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Hyphomyoeten. 


229 


soude. Pour tous les acides organiques, l’acidite totale diminue graduellement 
depuis le d6but jusqu’4 utilisation complete des acides. R. a 6galement d6ter- 
min6 ce qu’il appelle Pacidit6 fixe et l’acidite volatile. Voici, en principe, 
corame il opere. Du concentre une portion connue du milieu, le liquide concen¬ 
tre est mis 4 l’etuve 4 35—40° C, dans ces conditions l’acide nitrique se volati¬ 
lise, tandis que les acides organiques restent dans le liquide (acides fixes). 
On dose les acides fixes par titrimetrie (= acidite fixe), l’acidit6 volatile 
attribute 4 l’acide nitrique est 6valuee par difference entre l’acidite totale et 
l’acidite fixe. Dans ces conditions exp6rimentales l’acide succinique est aussi 
volatile. R. a trouve que pour les acides organiques, Pacidit6 fixe des milieux 
diminue rapidement apres quelques jours. Les courbes ont une allure sem- 
blable 4 celles qui traduisent l’acidite totale. Au contraire Pacidit6 volatile 
(acide nitrique) subit des variations tout autres, elle augmente jusqu’4 un 
certain point puis diminue graduellement. Avant d’expliquer ce fait, il faut 
examiner les variations de l’ammoniaque dans les milieux de culture. R. a 
montr6 que pour les acides libres la quantity d’ammoniaque du milieu diminue 
au debut en meme temps que Pacidit6 fixe, elle sert au developpement du 
champignon. Le toux d’ammoniaque devient tres faible, puis il augmente 4 
nouveau dans le milieu d’une fa<;on notable, de sorte que Ton obtient une 
courbe en V. Au contraire l’acidite volatile (acide nitrique) prSsente une 
courbe en V renvers6, dont le sommet correspond exactement 4 celui de la 
courbe de l’ammoniaque. Durant le developpement du champignon, il y a 
diminution de l’ammoniaque du milieu et augmentation de la quantite d’acide 
nitrique. Une fois le developpement du champignon atteint le contraire se 
produit: diminution de l’acide nitrique et augmentation de l’amraoniaque. 
R. explique ces resultats comme suit: durant le developpement le champig¬ 
non utilise pour son developpement l’ammoniaque du nitrate d’ammonium, 
ce qui explique la mise en liberty d’acidc nitrique. Le developpement acheve, 
ou bien l’acide nitrique est assimiie, ou bien, ce que R. admet de preference, le 
champignon produit de Pammoniaque (par autophagie) pour neutraliser 
l’acide libre. Les milieux de cultures deviennent alcalins. Pour les sels acides, 
il se produit au debut diminution de la quantite d’acide libre et d’ammoniaque. 
Bien que l’acide soit detruit, on remarque que la quantite d’ammoniaque aug¬ 
mente puis diminue. Ce phSnomene n’est pas explique et demande de nouvelles 
recherches. 

Voici les conclusions generales de R.: „Les acides succinique, malique, 
citrique, tartrique et probablement oxalique, libres ou combines sont parfaite- 
ment absorb6s et assimiies par les vegetaux. L’ordre cite indique Paction 
nutritive decroissante de ces acides. La nocivite des acides libres, due aux 
fonctions acides, est d’autant plus attenuee que le noyau, s’il existe, de ces 
composes renferme plus de radicaux carbures et moins de radicaux alcoo- 
liques. Deux acidites organiques, volumetriquement egales, offertes 4 la 
plante, Pune 4 l’etat d’acide organique libre et l’autre sous la forme du sel 
acide correspondant, la premiere est plus toxique mais moins nutritive 
que la seconde. Des differences specifiques existent entre les divers groupes 
vegetaux au point de vue de l’utilisation des acides organiques, des sels acides 
et des sels correspondants. Les Phanerogames utilisent indistinctement les 
acides libres et leurs combinaisons potassiques; les Algues, tres sensibles 4 
l’acidite du milieu, n’assimilent que les sels neutres de potassium. Quant aux 
champignons, ils tirent parti des acides organiques libres, de l’acide libre seul 
des sel6 acides de sodium et pas du tout l’acide des sels neutres ou de l’acide 


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230 


Hyphomyceten. 


combin6 des sels acides. Les acides organiques, libres et combines, si fre- 
quemment rencontres ches les PhanSrogames y jouent, en demiere analyse, 
un role nutritif manifeste; il resterait & pr£ciser le processus interne de trans¬ 
formation de ces composes." H. Kufferath (Bruxelles). 

Le Renard, AIL, Influence du milieu sur la resistance 
du P 6 n i c i 11 e crustac6 aux substances toxiques. 
(Ann. Sc. Nat. 9. Ser. T. 16. No. 4 k 6. p. 277—336.) 

Die Widerstandsfahigkeit des Penicillium crustaceum gegen 
Gifte ist in der Mehrzahl der Falle von der Konzentration des Nahrsubstrates 
abhangig, nur selten bleibt diese ohne EinfluB auf jene. Gewohnlich wachst 
sie mit der Abnahme der Konzentration. AuBer von der Konzentration 
ist die Widerstandsfahigkeit von der chemischen Zusammensetzung des Nahr- 
bodens, also dem Gehalt an Sauren und Basen, abhangig. Sie ist Sauren gegen- 
iiber am groBten bei Salpetersaure, am kleinsten bei Essigsaure; Basen gegen- 
tiber am groBten bei Magnesium, am geringsten bei Ammonium. Infolge- 
dessen ist der Pilz bei Kultur auf magnesiumnitrathaltigen Nahrboden am 
widerstandsfahigsten gegen Gifte. 

Um die Widerstandsfahigkeit zu messen, dividiert Verf. nach Feststel- 
lung der Resistenzgrenze die Anzahl der Liter, worm das MolekUl des Nahr- 
salzes gelost ist, durch die Anzahl der Liter, in denen das Molekul des Giftes 
gelost ist. Diese GroBe nennt er den normalen Widerstandskoeffi- 
z i e n t e n oder normalen antitoxischen Koeffizienten. 

Mit Hilfe dieses Koeffizienten kann man die Menge des Giftes finden, 
welche Penicillium crustaceum bei verschiedenen Konzentra- 
tionen vertragt. W. H e r t e r (Berlin-Steglitz). 

Martini, M. et D6rib6r6, P., Sur quelques propri6t6s chromo¬ 
genes d’un Penicillium. (Compt. rend. Soc. Biol. T. 75. 1914. 
p. 709.) 

Les auteurs etudient une variete de Penicillium glaucum k 
mycelium jaune, laissant diffuser un pigment jaune dans le milieu de cul¬ 
ture. Cette espece se distingue deP. rubrum etP. purpurogenum 
de Stoll par les spores et de P. a f r i c a n u m Doebelt par les caracteres 
chimiques du pigment. L’espece etudi^e par M. et D. pousse sur tous les mi¬ 
lieux, la gelatine convient bien pour la production du pigment. Pour ex- 
traire le pigment on 6puise par Tether le mycelium obtenu sur liquide de 
Baulin. La solution 6th6ree est agit6e avec de l’eau ammoniacale qui 
est concentre, puis acidifiee et reprise par Tether. Le residu apres evapo¬ 
ration de Tether est une poudre rouge brique, soluble en jaune dans l’alcool, 
Tether, Tether antique, le chloroforme, le sulfure de carbone, insoluble dans 
l’eau. Les alcalis donnent une solution rouge-cerise. La solution ammonia¬ 
cale permet d’obtenir le pigment cristallise par evaporation de Tammoniaque. 
Les cristaux ont la forme de lamelles rectangulaires jaunes ou d’aiguilles 
rappelant la forme cristalline de la tyrosine. Au spectroscope la solution 
ether6e donne une bande d’absorption dans le tout le violet. Le pigment 
resiste a Teau oxyg6nee, aux acides, meme Tacide sulfureux; il est decolor^ 
par le chlore et les hypochlorites. Il est pr6cipit6 par Taeetate de plomb 
et le sulfate de cuivre. L’ald6hyde formique fait virer au jaune la combi- 
naison ammoniacale. Kufferath (Bruxelles). 


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Hyphomyceten. — Enzyme, Garung, Hefen etc. 


231 


Lindner, P. und Glaubitz, Verlust der Zygosporenbildung 
bei anhaltender Kultur des +- und des —Stain- 
mes von Phycomyces nitens. (Ber. d. Deutsch. botan. 
Gesellsch. 1913. p. 316—318.) 

Diese beiden seit Jahren zu Demonstrationszwecken kultivierten 
Stamme verloren plotzlich die Fahigkeit zur Zygosporenbildung. Die darauf- 
hin unternommenen Versuche deuteten auf eine Schwachung der Kulturen. 
In anderen Zuckerarten als Maltose wurde iiberhaupt kein Luftmycel ge- 

bildet. Das "VVachstum der-Kultur war in alien Fallen starker als das 

der + -Kultur. Wahrend z. B. erstere auf Wiirzegelatine am 4. Tag reich- 
lich Sporangientrager gebildet hatte, hatte erstere nur einen kurzen Mycel- 
rasen ohne Sporangien gebildet. „Ob die Aufbewahrung der Stammkulturen 
im Kiihlschrank bis ca. 8° die allmahliche Schwachung verschuldet, bleibt 
noch zu untersuchen.“ R i p p e 1 (Augustenberg). 

Zettnow, E., Uber die abgeschwachte Zygosporenbil¬ 
dung der Lindnerschen Phycomyces-Stamme. (Ber. 
d. Deutsch. botan. Gesellsch. 1913. p. 362—364.) 

Der von Lindner beschriebene Verlust der Zygosporenbildung der 
Lindner schen Phycomyces - Stamme ist nur als Abschwachung 
der Zygosporenbildung zu bezeichnen, da es Verf. an demselben Material 
auf anderem Agar gelang, geringe Zygosporenbildung zu erzielen. Der 
Lindner sche —Stamm bUdet mit dem Claussen schen —Stamm gute 
Reihen von Zygosporen, „ist also wohl eigentlich ein +-Stamm“. Es werden 
noch Verzweigungen von Sporangientragern von Phycomyces bc- 
schrieben und abgebildet. R i p p e 1 (Augustenberg). 

Euler, Hans u. Cramer, Harald, Untersuchungen Uber die che- 
mische Z u s a m m e n s e t z u n g und Bildung der En¬ 
zyme. 9. Mitteilung: Zur Kenntnis der Invertase- 
bildung. (Zeitschr. f. physiolog. Chem. Bd. 88. p. 430—444.) 

Die Verff. setzten mit dieser Arbeit eine Serie von Untersuchungen 
fort, welche sich mit den enzymatischen Vorgangen in der Hefezelle be- 
fassen. Im Gegensatz zu friiheren Versuchen, bei welchen die Hefe getrocknet 
und dann zur Gewinnung der Invertase mit Wasser extrahiert wurde, wurde 
bei dieser Arbeit die Hefe einer besonderen Vorbehandlung unterworfen 
und dann die Invertasebildung und -wirkung in der Hefe selbst durch Po¬ 
larisation der Losungen gemessen. Die ersten Versuche befafiten sich mit 
dem EinfluB von Rohrzucker, Glukose und Fruktose und soli ten dartun, 
ob in lebenden Hefezellen eine Hemmung der Invertase durch die Spal- 
tungsprodukte des Substrates eintritt, wie dies bei den isolierten Enzymen 
beobachtet worden war. Aus den vergleichenden Versuchen geht hervor, 
dab die durch Vorbehandlung der Hefe mit Rohrzucker erhaltene Erhohung 
des Invertasegehaltes keine spezifische Erscheinung ist, denn bei Vorbehand¬ 
lung mit Glukose wurde ebenfalls eine sehr Starke Enzymbildung festgestellt. 
Verff. stehen mit diesen Ergebnissen in Einklang mit Meisenheimer 
und seinen Mitarbeitern. Durch genaue Versuche wurde zahlenmaBig er- 
mittelt, daB bei Gegenwart von vergarbarem Zucker ein deutliches Hefen- 
wachstum eintritt. Da nach dem Aussehen der Zellen und der Waehstums- 
zunahme die Invertasebildung keineswegs mit Autolyse in Zusammenhang 
gebracht werden konnte, wurde die Frage erortert, inwieweit die Verjiingung 


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232 


Enzyme, Garung, Hefen etc. 


der Zellen von EinfluB auf Invertasebildung war. Es ergab sich, daB bei 
Behandlung der Hefe in der von Euler angewandten Art mit dem Steigen 
der Inversionskraft ein Abfallen der G&rkraft verbunden war. Eine weitere 
Versuchsreihe gait der Frage, ob und wie die Invertasebildung mit der Stick - 
stoffnahrung der Hefe zusammenhangt. Ein abschlieBendes Urteil tiber diese 
Frage gibt E. in dieser Abhandlung noch nicht, aus seinen Versuchen geht 
nur hervor, daB verschiedcne Stickstoffverbindungen wie Asparagin, Glyko- 
koll und Ammoniumsulfat in ihrer gttnstigen Wirkung auf die Invertase¬ 
bildung keine erheblichen Unterschiede zeigen. AuBerdem wurden noch 
Natriumlaktat und Natriumformiat beziiglich ihrer Einwirkung auf Vorbe- 
handlung mit Zucker gepriift und es wurde als vorlaufiges Resultat erhalten, 
daB Natriumlaktat einen begunstigenden, Natriumformiat dagegen keinen 
begunstigenden EinfluB auf die Invertasebildung ausliben. Die Invertase¬ 
bildung scheint danach an dieselben Bedingungen geknupft zu sein, unter 
denen eine Neubildung des Plasmas eintritt. Das Substrat noch die Re- 
aktionsprodukte uben einen spezifischen EinfluB aus. 

Bischkopff (Berlin). 

Kylin, H., tlber Enzymbildung und Enzymregulation 
bei einigen Schimmelpilzen. (Jahrb. f. wissensch. Bot. 
Bd. 53. 1914. p. 465—501.) 

Bei der vorliegenden Untersuchung handelte es sich darum, die Pro- 
duktion gewisser Enzyme durch Schimmelpilze nachzuweisen und zwar, 
daB die Produktion stets erfolgt, aber nach der Masse der zu zersetzenden 
Kohlenstoffquelle in der Menge wechselt. 

Experimentiert wurde mit Aspergillus niger, Penicil- 
lium glaucum und b i f o r m e. Die Kulturen wurden stets in gleich 
groBen Kolbchen von der gleichen Glassorte angestellt, die mineralische Kul- 
turfliissigkeit war stets dieselbe, allerdings wurde die Stickstoffquelle in be- 
stimmter Weise variiert. Untersucht wurde die Bildung der Diastase, In- 
vertase und Maltase. Den Gang der Untersuchung, der sehr einfach war, 
zu schildern, ist hier nicht angangig, zumal die Resultate vielfach in Form 
von Tabellen niedergclegt sind. Es mogen deshalb nur die wichtigsten Re¬ 
sultate aufgefiihrt werden. 

In Kulturflussigkeiten, in denen Starke vorhanden ist, scheidet As¬ 
pergillus niger geniigend Diastase aus, um die St&rke nach einer 
bestimmten Zahl von Tagen zu verzuckern. Indessen verlauft dieser Losungs- 
prozeB schneller oder langsamer, je nachdem die Kulturfltissigkeit noch 
andere Stoffe, z. B. Zuckerarten oder bestimmte Stickstoffquellen enthalt. 
Auch die Reaktion der Fliissigkeit ist nicht ohne EinfluB auf die Diastase- 
bildung. Wenn nun die Starke ganz weggelassen wird, so wird doch noch 
Diastase gebildet, allerdings in viel geringerer Menge, als wenn die weitere 
Bildung durch Starkezusatz angeregt wird. Die gleiche Diastasemenge wird 
auch bei Anwesenheit von Dextrin gebildet. 

Bei Penicillium glaucum findet Diastasebildung unter alien 
Umstanden statt, bei Zusatz von 0,25 Proz. Starke wird die Diastasemenge 
vergroBert, dagegen nicht mehr, wenn groBere Mengen (5 Proz.) zugesetzt 
werden. Werden kleine Mengen (0,2 Proz.) Traubenzucker zugegeben, so 
wird bei Anwesenheit von 5 Proz. Starke die Menge der Diastase bedeutend 
vergroBert, aber bei Zusatz von 5 Proz. Traubenzucker tritt wieder Vermin- 
derung ein. Auch Dextrin vergroBert die Menge der Diastase. Fiir P. bi- 
forme lieBcn sich ahnliche Resultate erzielen. 


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Enzyme, Garung, Hefen etc. 


233 


Aspergillus niger zeigt betreffs der lnvertase folgende Verhalt- 
nisse. Dieses Enzym trat stets auf, allerdings in viel hoherem Grade bei An- 
wesenheit von Rohrzucker. Die Enzymmenge wird auch nicht verringert, 
wenn neben 5 Proz. Rohrzucker noch 10 Proz. Traubenzucker vorhanden 
sind. Wenn nur Traubenzucker anwesend ist, laBt sich die lnvertase erst 
am 3. Tag nachweisen. FUr die P e n i c i 11 i u m - Arten laBt sich die 
Bildung von lnvertase stets nachweisen, tritt aber natiirlich bei Anwesenheit 
von Rohrzucker besonders stark auf. 

Die Maltase schlieBt sich in ihrem Verhalten der lnvertase an, sie ent- 
steht bei Aspergillus stets, aber bei Maltosezusatz wird natiirlich 
ihre Menge groBer. Durch Zusatz von Traubenzucker wird die Menge des 
gebildeten Enzyms nicht verringert. Ahnlich verhalt sich P e n i c i 1 - 
Hum. 

Das wichtigste Resultat der Arbeit besteht in dem Nachweise, daB 
die 3 untersuchten Enzyme stets gebildet werden, allerdings in groBerer 
Menge, wenn der zu losende Stoff (also Starke, Rohrzucker und Maltose) 
vorhanden ist. Dagegen wird die Menge des gebildeten Enzyms beeinfluBt 
von der Anwesenheit gewisser Stoffe, die als Kohlenstoff- oder Stickstoff- 
quelle dienen. L i n d a u (Berlin-Dahlem). 

Reed, H. S., The enzyme activities involved in certain 
fruit diseases. (Ann. Rep. of the Virgin. Polytechn. Inst. Agric. 
Exper. Stat. 1911. 1912. Lynchburg 1913. p. 51.) 

Verf. untersuchte die Enzyme von Glomerella rufomaculans 
und verwendete dazu teils infizierte Friichte, teils Reinkulturen. Die Unter- 
suchung der Reinkulturen verlief in der Weise, daB das mit Wasser ge - 
waschene Pilzmycel durch eine Reibmaschine getrieben und mit Aceton iiber- 
gossen wurde; dann wurde abfiltriert und der Pilzbrei nochmals drei Minuten 
mit Aceton und dann mit Ather behandelt und endlich getrocknet. Das so 
gewonnene Pulver wurde nun auf Enzyme untersueht. Auch die Nahrlosungen, 
auf denen der Pilz gewachsen war, wurden auf Enzyme untersueht, um die 
extrazellularen Enzyme festzustellen. Nachgewiesen wurden Amylase, In- 
vertase, Cytase, Inulase, Emulsin (nur intrazellular), lipolytische Enzyme, 
Protease, Erepsin, Amidase und ein Hippursaure spaltendes Enzym. Die 
Gegenwart von Invertzucker in der Nahrlosung hemmt die Wirkung der 
Amylase. Erepsin ist ebenso wie Emulsin nur intrazellular. — lnvertase 
wurde bei 70—75° C, Emulsin bei 55—65° C und Erepsin bei 70—75° C zer- 
stbrt. — Tannin hemmt das Wachstum der Glomerella; daher kommt es auch, 
daB der Pilz auf Prefisaft infizierter Friichte nicht so gut wachst wie auf dem 
gesunder Friichte, denn letztere enthalten bedeutend weniger Tannin. 

R i e h m (Berlin-Dahlem). 

Euler, H. u. Dernby, K. G., Untersuchungen iiber die che¬ 
mise h e Zusammensetzung und Bildung der En¬ 
zyme. 11. M i 11 e i 1 u n g. (Zeitschr. f. phvsiolog. Ghent. Bd. 89. 
p ; 408—424.) 

Wie Euler in friiheren Arbeiten gezeigt hat, wird durch Vorbehand- 
lung der Hefe mit zuckerhaltigen Nahrlosungen die Inversionsfahigkeit der 
Hefe erheblich gesteigert, was nach Euler auf eine Erhohung des 
Invertascgehaltes zuriickzufiihren ist, und zwar ist diese Enzymbildung 
unabhangig von der Natur des Zuckers. Zweck dor vorliegenden Arbeit 
war es, festzustellen, ob bei gleicher Vorbehandlung der Hefe auch die anderen 


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234 


Enzyme, Garung, Hefen etc. 


Enzymreaktionen eine Verstarkung erfahren und zwar beschaftigen sich 
die Verif. zunachst mit dem Verhalten der proteolytischen Enzyme unter 
nonnalen Verhaltnissen. Zunachst wurde die Abspaltung von Aminostick- 
stoff und des gesamten Gelatinstickstoffs in plasmolysierter Hefe durch die 
proteolytischen Enzyme gepriift. Aus den Versuchen ist ersichtlich, dab 
die Endotryptasewirkung durch die Vorbehandlung der Hefe erhoht wird, 
wobei, wie besonders festgestellt wurde, die Temperatur ohne Einflub bleibt. 
Ferner ist das Ansteigen der tryptischen Wirkung von einem starken Abfall 
der Garkraft begleitet. Im Gegensatz zu Iwanoff konnten die Verff. 
keinen Einflub der Phosphate auf den Verlauf der tryptischen Verdauung 
konstatieren. Da E f f r o n t gezeigt hat, dab lebende Hefe sich an relativ 
grobe Mengen Fluomatrium gewohnt und dadurch zu gesteigerter Garwirkung 
veranlabt wird, und andererseits Fluornatrium fiir manche Enzyme stark 
giftig ist, pruften die Verff. auch die proteolytischen Enzyme in der plasmo- 
lysierten Hefe auf ihr Verhalten gegen Fluornatrium, konnten aber nur 
einen sehr geringen Effekt feststellen. In einer letzten Versuchsreihe prUften 
die Verff. den Aminostoffwechsel der Hefe wahrend der Vorbehandlung bei 
Gegenwart von Fluornatrium und fanden, dab in Gegenwart von Fluor¬ 
natrium aus garender chlorammonhaltiger Nahrlosung von der Hefe weniger 
N aufgenommen wird, als in fluornatriumfreier Losung. Gleichzeitig mit der 
Garung wird also auch die N-Assimilation verzogert. 

Bischkopff (Berlin). 

Saito, K., Ein neuer Endomyces [Endomyces Lindneri]. 

(Zeitschr. f. Garungsphysiol. 2. p. 151—153.) 

Unter diesem Namen veroffentlicht S. eine Studie liber einen neuen 
Pilz, den er aus einer chinesischen Hefe isolierte. Nach seinem ganzen mor- 
phologischen Verhalten spricht S. den Pilz als eine neue Art an, die mit 
Endomyces fibuliger beziiglich der Askenbildung und mit S a c - 
charomycopsis capsularis beziiglich der Eigenschaften der 
Sporen mancherlei Ahnlichkeit hat. Der Pilz vergart im Gegensatz zu fibu¬ 
liger Maltose und Dextrin. Garung trat ein mit Glukose, Fruktose, Mal¬ 
tose, Saccharose, Mannose und Dextrin, Raffinose, Xylose, a-Methylglykosid, 
wahrend Galaktose, Inulin, Laktose, Rhamnose, Sorbose und Arabinose 
nicht in Garung kamen. Eine ungehopfte 12-proz. Bierwiirze vergor in 
15 Tagen auf 4,5 Proz. Balling. In der Fliissigkeit wurde Oxalsaure 
nachgewiesen. Bischkopff (Berlin). 

Bokorny, Th., Bindung von Metal lsalzen durch die Hefe; 

Nachweis derselben durch chemise he Reaktion 

(Allg. Brauer- u. Hopfenzeitg. Bd. 54. 1914. p. 1155—1157, 1173—1175.) 

Verf. hat schon friiher nachgewiesen, dab durch Einbringen bestimmter 
Mengen von Hefe in Losungen von Sauren, Basen und Farbstoffen eine be- 
stimmte Menge dieser Stoffe aus den Losungen herausgenommen wird. In 
den vorliegenden Untersuchungen ftthrt er den Beweis, dab Metallsalze, 
namentlich Schwermetallsalze durch das Hefenprotein gebunden werden. 
Der Nachweis wird durch direkte Einwirkung von Reagentien, welche mit 
den Metallsalzen charakteristische Reaktionen geben, gefiihrt. Es wird 
das Metallsalz innerhalb der Zelle selbst nachgewiesen. Meistens sind es 
Fallungsreaktionen, die farbige Niederschlage ergeben. Manchmal kommen 
auch Geruchsreaktionen (Ammoniak, schweflige Saure, Formaldehyd) in 
Betracht. Chemisch gebunden wird Kupfer, Eisen, Kobalt, Nickel, Blei, 


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Enzyme, Garung, Hefen etc. 


235 


Quecksilber, Chrom, nicht Mangan. Nicht alle Reagentien vermogen das 
Metall aus seiner Protelnverbindung loszureiBen. Das saure schwefligsaure 
Natron verbindet sich mit den Aldehydgruppen des aktivenProteins; ebenso 
ist anzunehmen, dab Formaldehyd gebunden wird. Will (Miinchen). 

Mayer, Paid, Bildung von Saligenin aus Salicylaldehyd 
durch Hefe. (Biochem. Zeitschr. Bd. 62. p. 459—461.) 

In Analogie der Untersuchung des Verhaltens des Salicylaldehyds gegen- 
tiber tierischen Oxydasen prtifte Verf. das Verhalten dieses Aldehyds gegen 
Hefe und fand, dab Unterhefe gegen den Aldehyd recht empfindlich ist. 
Verwendet wurde die Hefe K vom lnstitut fUr Garungsgewerbe. Die ober- 
garige Hefe M (derselben Herkunft) zeigte sich weniger empfindlich. Durch 
diese Hefe erleidet der Salicylaldehyd eine teilweise Umwandlung in Sali¬ 
genin. Das Verfahren war folgendes: Eine garende Rohrzuckerlosung wurde 
portionsweise mit dem Aldehyd versetzt. Nach Aufhoren der Garung wurde 
wieder Garung hervorgerufen durch Zufiigung frischer Hefen, beziiglich 
frischen Zuckers. Nach mehrmaliger Wiederholung wurde schlieBlich nach 
Entfernung des unverbrauchten Aldehyds eine kristallisierte Masse extra- 
hiert, die nach der Analyse Saligenin darstellt. Bischkopff (Berlin). 

Bokorny, Th., Versuche iiber die chemische Bindung 
von Stoffen beim Abtoten von Hefenorganismen 
durch verschiedene chemische Mittel. Verschwin- 
den des Stoffes aus der Losung. (Allgem. Brauer- u. 
Hopfenzeitg. Bd. 54. 1914. p. 541.) 

Verf. schildert eingehend eine groBe Reihe von Versuchen Uber die Ein- 
wirkung von Basen, Sauren und Farbstoffen auf Hefe. Die Ergebnisse werden 
schlieBlich in Tabellen einigermaBen iibersichtlich zusammengestellt. Aus 
den SchluBbetrachtungen sei folgendes angefiihrt: Es ist in mehreren Fallen 
nachgewiesen, daB bei der Abtotung von Zellen durch Gifte diese von den 
Zellen gebunden werden. Die Bindung fuhrt zum Tode der Zellen. Durch 
die chemische Anlagerung ganz fremder Substanzen wird der ganze Lebens- 
betrieb gestort und unmoglich gemacht. Die Teilungs- und Wachstums- 
vorgange werden von einem durch Gift beschwerten Protoplasma nicht 
mehr ausgcfuhrt. Zur Abtotung des Protoplasmas ist notig, daB sich das 
ganze Protein mit dem Gift verbunden hat. Lange bevor die Bindung des 
Giftes aufhort, das Protoplasma damit gesattigt ist, tritt der Tod der Zelle 
ein, wie aus dem Vergleich der letalen Dosis und der schlieBlich gebundenen 
Giftmenge hervorgeht. So wurde z. B. bei Schwefelsaure gefunden, daB 
20 g PreBhefe aus 0,1 Proz. Schwefelsaure binnen 24 Stunden 0,49 g Schwefel¬ 
saure absorbieren. Die letale Dosis betragt aber 0,05—0,1 g auf 20 g PreB¬ 
hefe. Also fiihrt eine ganz geringe Anlagerung des Giftes zum Plasmatod. 
Wie groB die letale Dosis ist, wurde vom Verf. an Hefe in mehreren Fallen 
festgestellt. Durch Verbindung von Farbstoffen mit dem Plasma wird die 
Hefe abgetotet. Die Menge Farbstoff, die aus Losungen durch Hefe aufge- 
nomraen wird, ist nach der Art des Farbstoffes und nach der Konzentration 
verschieden, ganz so wie bei anderen Stoffen, die gebunden werden. Da 
die angewandten Farbstoffe in die Reihe der Basen und Salze gehoren und 
dem Ammoniak und seinen Salzen meist ziemlich nahe stehen, so ist die 
Bindung in Shnlicher Weise wie bei diesen zu denken. Bei Farbstoffen ist 
ubrigens auch eine Absorption ohne chemische Bindung moglich. Die mit- 


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Enzyme, Garung, Hefen etc. 


unter recht reichliche Farbstoffabsorption kann nicht ganz auf Kosten des 
Plasmas gcsetzt werden, aber noch weniger ganz auf Kosten der Zellulose, 
da diese an Menge weit zuriicktritt. Ahnlich wie die Bindung der Farbstoffe 
muB auch die der schadlichen Stoffe gedacht werden. Zunachst dringen 
kleine Quantitaten von Stoff in die Hefenzellen ein und werden von dem 
Plasma gebunden. Die Zellen sterben dadurch noch nicht ab. Darum kann 
man konstatieren, daB die Hefe nach 8 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten 
langem Verweilen in der Giftlosung noch nicht getotet wird, wohl aber bei 
24-stiindigem. Allmahlich verbinden sich dann so groBe Mengen von Gift 
mit den Hefezellen, daB sie absterben. Die letale Dosis ist erreicht. Die Bin- 
dung geht aber meist noch weiter, so bei den Sauren und Basen. Die saure- 
bindenden wie auch die basenbindenden Atomgruppcn des Plasmaproteins 
sind offenbar nach dem Absterben, wenigstens teilweise, auch noch vor- 
handen. Dann geht die Bindung weiter bis zur Sattigung. Der Sattigungs- 
punkt liegt meist weit hoher als die letale Dosis. Will (Miinchen). 

Buchner, Eduard, Langbeld, Karl u. Skraup, Siegfried, Bildung von 
Acetaldehyd bei der alkoholisehen Garung des 
Zuckers durch Luftsauerstoff. (Ber. d. deutsch. chem. 
Gesellsch. Jg. 47. p. 2550—2555.) 

Verff. weisen nach, daB bei der Vergarung von Zuckerlosung durch 
Hefesaft in Gegenwart von primarem und sekundarem Natriumphosphat 
bei gleichzeitigem Durchstromen von Ather Acetaldehyd gebildet wird. 
Spatere Versuche wurden im Vacuum bei gleichzeitigem Luftdurchleiten 
vorgenommen, wobei ebenfalls Acetaldehydbildung nachgewiesen wurde. 
Es stellte sich bei weiteren Versuchen heraus, daB tatsachlich der Luftsauer¬ 
stoff die Bildung von Aldehyd verursachte, wahrend entsprechende Versuche 
mit Durehleiten von Wasserstoff und Stickstoff ein negatives Resultat er- 
gaben. Sauerstoffdurchleiten rief wieder Aldedydbildung hervor. Es ent- 
steht danach stets Aldehyd, wenn die wirksamen Hefeenzyme mit garenden 
Zuckerlosungen, d. h. also mit Athylalkohol bei gleichzeitigem Luftzutritt 
zusammentreffen. Danach ist die Aldehydbildung also offenbar als sekundares 
Produkt aus vorhandenem Athylalkohol durch Oxydation mit Luft und 
vermutlich unter Einwirkung katalytisch wirkender Substanzen oder Oxy- 
dasen aufzufassen. Wird der Aldehyd nicht sofort von dem Gargut entfernt, 
so wird er wieder zu Alkohol reduziert. Aus ihren Versuchen leiten Verff. 
im Gegensatz zu Neubcrg und Kerb den SchluB ab, daB die Haupt- 
menge des Acetaldehyd nicht aus den EiweiBkorpern stammt. 

Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Peterson, W. H., Die Valeraldehyd- und A m y 1 - 
alkoholgarung der Methylathylbrenztraubensaure. 
(Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 32—^45.) 

Neuberg zeigte in verschiedenen frliheren Arbciten in Gemeinschaft 
mit seinen Mitarbeitem, daB a-Ketosauren der zuckerfreien Garung durch 
die Karboxylase der lebenden Hefe fahig sind, und daB dabei Kohlensaure 
und der entspreebende Aldehyd gebildet werden. Aus den Aldehyden ^nt- 
steht dann sekundar der entsprechende Alkohol. Am eingehendsten wurden 
diese Verhaltnisse bei der Brenztraubensaure studiert. Ganz allgemein fand 
N., daB alle bishcr untersuchten a-Ketosauren, die sich von Naturprodukten 
ableiten, der zuckerfreien Garung faliig sind. Dasselbe Verhalten zeigt auch 
ein Abkommling der Brenztraubensaure, die Methylathylbrenztraubensaure, 


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Enzyme, Garung, Hefen etc. 


237 


die mit ober- sowie untergariger Hefe, sowie mit Mazerationssaften aus Hefe 
leicht in Garung gerat. Als Spaltungsprodukte entstehen zunachst Kohlen- 
saure und Methylathylacetaldehyd, welcher teils direkt gefaBt werden kann, 
zum groBeren Teil aber in den entsprechenden Alkohol, Methylathylkarbinoi 
iibergefuhrt (reduziert) wird. Als Nebenprodukte fand N. unter anderem 
auch einfache Aldole und 1-Valeriansaure. Die Methylathylbrenztrauben- 
saure liefert als razemische Verbindung linksdrehenden Amylalkohol, wie 
er auch bei der Vergarung der natiirlichen Maischen und Melassen auftritt. 
X. gibt fUr die Entstehung des optisch aktiven Amylalkohols folgende Er- 
klarung: in der ersten Phase der Reaktion wird die d. 1. Methylathylbrenz- 
traubensaure durch die Karboxylase in Kohlensaure und Valerianaldehyd 
zerlegt, wobei die Form der Saure, welche d-Methylathylacetaldehyd liefert, 
in groBerem Umfang oder schneller gespalten wird. In der zweiten Phase 
werden das entstandene d-Valerianaldehyd und eine l*Form in Amylalkohol 
iibergefuhrt mit einem tlberschuB von 30 Proz. der d-Komponente. Als 
dritte Phase ist nebenherlaufend die Bildung von 1-Valeriansaure anzusehen. 
N. bringt seine Beobachtungen auch mit den Arbeiten Ehrlichs ttber 
das Problem der Fuselolbildung in Verbindung, wonach der d-Amylalkohol 
aus d-Isoleuzin entsteht und meint, daB bei der Erzeugung der Alkohole 
aus Ameisensauren durch die Hefen intermediare a-Ketosauren gebildet 
wurden. Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Welde, E., Phytochemische Reduktionen. 

V. Zwischenstufen bei der Umwandlung der Nitro- 

gruppe in die Aminogruppe. (Biochem. Zeitsehr. Bd. 67. 

p. 18—23.) 

Wie Verff. schon in einer friiheren Untersuchung (Biochem. Zeitsehr. 
Bd. 60. 1914. p. 472) zeigten, haben ihre phytochemischen Untersuchungen 
das Ziel, den Vorgang der Nitratassimilation in der Pflanze aufzuhellen 
und haben zu diesem Zweck verschiedene Heferassen zu ihren Versuchen heran- 
gezogen. In der heutigen V. Mitteilung untersuchen sie verschiedene Zwischen- 
produkte zwischen Nitrobenzol und Anil in gegen ihr Verhalten auf Hefen 
und zwar Azoxybenzol und Azobenzol, femer Nitrosobenzol und /J-Phenyl- 
hydroxylamin. Die Versuche werden mit Heferassen XII in lebendem und 
abgetotetem Zustand ausgefuhrt. Es ergab sich dabei, daB durch die Ein- 
wirkung lebender und toter Hefe aus Nitrosobenzol wie /?-Phenylhydroxylamin 
Anilin gebildet wurde, wahrend aus den Azobenzolen kein Anilin erhalten 
werden konnte. Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Nord, F. F., Phytochemische Reduktionen. 

VI. Bildung von n-Hexylalkohol durch Hefe. (Bio¬ 
chem. Zeitsehr. Bd. 67. p. 24—27.) 

In dieser VI. Mitteilung iiber phytochemische Reduktionen zeigen Verff., 
daB die Reduzierbarkeit der aliphatischen Aldehyde durch Hefe zu den 
entsprechenden Alkoholen unabhangig davon ist, ob die Kohlenstoffkette 
gerade oder verzweigt ist. Bisher hatte sich ergeben, daB bis zu einem gewissen 
Grade mit steigender Kohlenstoffatomzahl die Reduzierbarkeit zum zuge- 
horigen Alkohol erschwert wird. Verff. glaubtn jedoch, daB dieses Moment 
nicht von ausschlaggebender Bedeutung sei, daB vielmehr der Verwandt- 
schaftsgrad der Stoffe zu den Stoffweehselprodukten der Hefe eine groBe 
Rolle bei der Reduktion spielt. Wahrend der n-Valeraldehyd noch glatt 


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Enzyme, Garong, Hefen etc. 


in n-Amylalkohol iibergefUhrt wird, setzte der n-Heptylaldehyd (Onanthol) 
der Reduktion sehr starken Widerstand entgegen. In der vorliegenden Unter- 
suchung priiftcn sie das Zwischenglied n-Kapronaldehyd und fanden, daft 
derseibe durch garende Hefe langsam und in mittlerer Ausbeute in n-Hexyl- 
alkohol Ubergefiihrt wird. Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Nord, F. F., Phytochemische Reduktionen. 

VII. Die enzymatische Umwandlung des Thioacet- 
aldehyds in Athylmerkaptan. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. 
p. 46—50.) 

In Fortsctzung seiner phytochemischen Untersuchungen zeigte N., dad 
es gelingt, den Thioacetaldehyd durch lebende Hefe in Athylmerkaptan 
umzuwandeln, wahrend mit abgetoteter Hefe die Reaktion versagt. Des- 
gleichen konnte N. auch mit Mazerationssaften aus untergariger Hefe, also 
mit zellfreier Enzymlosung, als rein enzymatiseher Prozed, die tlberfiihrung 
des Aldehyds in Athylmerkaptan erzielen. Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Welde, Ernst x Phytochemische Reduktionen. 

VIII. Die tlberfiihrung des Formaldehyds in Me- 
thylalkohol. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 104—110.) 

In Erganzung der bisherigen Untersuchungen auf diesem Gebiete zeigte 
N., dad auch der Formaldehyd durch den Einflud der Hefe zu Methylalkohol 
reduziert werden kann. Zur Durchfuhrung der Versuche wurde zunSchst 
der k&ufliche Aldehyd von dem beigemengten Methylalkohol und der Ameisen- 
s&ure durch Behandeln mit Schwefelsaure und Calciumkarbonat befreit. 
Die Versuche wurden sowohl mit lebender Hefe (Rasse XII), als auch mit 
abgetoteter Hefe ausgefUhrt. Da bei dem Versuch mit lebender Hefe der 
zugesetzte Formaldehyd naturlich garungshemmend wirkte, wurde nach 
Aufhoren der Garung wiederholt frische Hefe und Wasser zugesetzt, um die 
Vergarung moglichst weit zu treiben. Nach 10-tagiger Gardauer war zwa* 
noch Zucker und Formaldehyd vorhanden, doch wurde das Reaktionsgemisch 
nun der Destillation unterworfen. Die noch vorhandenen Reste von Form¬ 
aldehyd wurden durch Fallung mit ammoniakalischer Silberlosung restlos 
entfernt. Der gebildete Alkohol, ein Gemisch von Athyl- und Methylalkohol 
wurde abdestilliert und durch Oxydation zu den entsprechenden Aldehyden 
oxydiert. Das Vorhandensein von Methylalkohol konnte also auf diese Weise 
zweifelsfrei nachgewiesen werden. Versuche mit totcr Hefe fielen in jeder 
Hinsicht negativ aus. Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Welde, E., Phytochemische Reduktionen. 

IX. Die Umwandlung von Thiosulfat in Schwefel- 
wasserstoff und Sulfit durch Hefen. (Biochem. Zeitschr. 
Bd. 67. p. 110—118.) 

N. greift auf die Arbeit von Kossowicz und W. L o e w zuriick, 
die festgestellt hattcn, dad in Garflussigkeiten zugesetztes Thiosulfat im Ver- 
lauf von einigen Wochm zersetzt wird bei gleichzeitiger Entwicklung ge- 
ringer Mengen Schwefelwasserstoff. Desgleichen hatte Hahn gefunden, 
dad Hefepredsaft aus Thiosulfat Schwefelwasserstoff freimacht. N. nimmt 
nun an, dad die beschriebenen Versuche nicht mit garender Hefe resp. nicht 
mit arbeitendem Predsaft gemacht sind, da er bei diesbezuglichen Versuchen 
mit frischer garkraftiger Hefe reichliche Mengen Schwefelwasserstoff (ca. 


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Inhalt 


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15 Proz. der theoretisch moglichen Menge) erhielt. DaB es sich nicht um 
eine einfache Abspaltung von H 2 S unter Bildung von Sulfat handelt. sondern 
um eine H 2 S-Bildung unter Abspaltung von Natriumsulfit, geht daraus 
hervor, daB N. im Gargut Natriumsulfit einwandfrei nachweisen konnte. 
Wenn auch bei Versuchen mit Hefe, aber ohne Zucker, aus Thiosulfat H 2 S 
abgespalten wird, so waren die gebildeten Mengen stets ganz gering, so daB 
die Resultate zweifelsfrei auf die Tatigkeit der gSrenden Hefe zuruckzufuhren 
sind. Bischkoptf (Berlin). 

Neuberg, C., Das Verhalten der a-KetosAuren zu Mikro- 
organismen. I. Mitteilung. Die Faulnis von Brenz- 
traubensaure und Oxalessigsaure. und II. Mittei¬ 
lung: Die Faulnis von a-Ketobutters&ure. (Biochem. 
Zeitschr. Bd. 67. p. 96—101 u. 122—126.) 

Durch Versuche stellte N. fest, daB Faulnisbakterien Brenztraubensaure 
und Oxalessigsaure in Kohlensaure und Essigsaure zerspalten. Neben dem 
Hauptprodukt Essigsaure entstehen reichlich Wasserstoff und etwa 22 Proz. 
Ameisensaure. Wahrscheinlich ist die Entstehung der Ameisensaure als se- 
kundarer ProzeB (Einwirkung des Wasserstoffs auf die abgespaltene C0 2 ) 
aufzufassen. Die Faulnisprozesse verlaufen sehr rasch. Die Umwandlung 
der a-Ketosauren durch Faulnis in die Fettsauren der nachst niederen Rcihe 
entspricht dem tlbergang der Aminosauren in Fettsauren der nachst niederen 
Reihe. 

In der II. Mitteilung berichtet N. iiber die Faulnis der a-Ketobutter- 
saure, welche in analoger Weise durch Faulnisbakterien in Kohlensaure 
und Propionsaure neben Wasserstoff und Ameisensaure zerlegt wird. Die 
Faulnis von Methylathylbrenztraubensaure ergibt in derselben Weise d-Va- 
leriansaure. Bischkopff (Berlin). 


InhalL 


Riehm, E., Getreidekrankheiten und Ge- 
treideechadlinge, p. 177. 

Beferate. 

Aubely E. et Colin, H., Influence des sucres 
sur la transformation bact£rienne des 
substances organiques azot^es en sels 
ammoniacaux, p. 221. 

Bokomy, Th., Bindung von Metallsalzen 
durch die Hefe; Nachweis derselben 
durch chemische Reaktion, p. 234. 

—, Versuche iiber die chemische Bindung 
von Stoffen beim Abtoten von Hefen- 
organismen durch verschiedene chemi¬ 
sche Mit tel. Verschwinden des Stoffes 
aus der Losung, p. 235. 

Broquin-Lacombe, A., Sur un caractere 
diff6rentiel entre Bacillus mesentericus 
niger et Bacillus lactis niger, p. 220. 

Buchner, Eduard, Langheld, Karl u. Skraup, 
Siegfried, Bildung von Acetaldehyd bei 
der alkoholischen Garung des Zuckers 
durch Luftsauerstoff, p. 236. 


Burrill, T. J., Bacillus amylovorus vs. 
amylivoru8, p. 220. 

Euler, Hans u. Cramer, Harald, Untersuch- 
ungen iiber die chemische Zusammen- 
setzung und Bildung der Enzyme. 9. Mit¬ 
teilung: Zur Kenntnis der Invertase- 
bildung, p. 231. 

— u. Dernby, K. 0., Untereuchungen iiber 
die chemische Znsammensetzung und 
Bildung der Enzyme, p. 233. 

Fransen, Hartwig, Beitrage zur Biochemie 
der Mikroorganismen. IX. Mitteilung 
von Franzen, Hartwig und Eggen, F.: 
tTber den Nahrwert verschiedenerZucker- 
arten und Aminosauren fur Bacillus pro- 
digiosus, p. 220. 

Herter, W., Zur Kritik neuerer Spezies- 
beschreibungen in der Mykologie. t)ber 
drei angeblich neue Aspergillaceen, p.224. 

Kayser, E„ Microbiologie agricole, p. 218. 

Kofler, Ludwig, Die Myxobakterien der 
Umgebung von Wien, p. 222. 

Kylin, H., Uber Enzymbildung und En- 
zymregulation bei einigen Schimmel- 
pilzen, p. 232. 


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240 


Inhait. 


Lasseor, Ph., Sur Fextraction des pigments | 
bact6riens, p. 222. 

Lendner, A., Notes mycologiques. 1. Une 
Mucorin6e nouveile: Circinella Sydowi 
Lendner, p. 223. 

Le Renard, All., Influence du milieu sur la 
resistance du P6nicille crustac£ aux sub¬ 
stances toxiques, p. 230. 

Lindner, P. u. Olanbitz, Verlust der Zygo- 
sporenbildung bei anhaltender Kultur 

des + - und des-Stammes von Phy- 

comyces nitens, p. 231. 

Martini, M. et D6rib6r6, P., Sur quelques 
propri6t£s chromogenes d’un Penicillium, 
p. 230. 

Mayer, Paul, Bildung von Saligenin aus 
Salicylaldehyd durch Hefe, p. 235. 

Meyer, R., Eine neue Art von Penicillium, 

p. 226. 

—, Zur Farbstoffbildung und Konidien- 
keimung bei Penicillium variabile Wehm. 

p. 226. 

Moreau, M. et Mme. Fernand, Sur Taction 
des diff£rentes radiations lumineuses sur 
la formation des conidies du Botrytis 
cinerea Pers., p. 224. 

Neuberg, C., Das Verhalten der a-Keto- 
siiuren zu Mikroorganismen. I. Mittei- 
lung. Die Ftiulnis von Brenztrauben- 
saure und Oxalessigsaure, und II. Mit- 
teilung: Die Faulnis von a-Ketobutter- 
saure, p. 239. 

— u. Nord, F. F., Phytochemische Reduk- 
tionen. VI. Bildung von n-Hexylalkohol 
durch Hefe, p. 237. 

-, Phytochemische Reduktionen. VII. 

Die enzymatische Umwandlung des 
Thioacetaldehyds in Athylmerkaptan, 
p. 238. 

— u. Peterson, W. H., Die Valeraldehyd- 
und Amylalkoholgarung der Methyl- 
athylbrenztraubensaure, p 236. 

— u. Welde, E., Phytochemische Reduk¬ 
tionen. V. Zwischenstufen bei der Um¬ 
wandlung der Nitrogruppe in die Amino- 
gruppe, p. 237. 

-, Phytochemische Reduktionen. 


VIII. Die Uberfiihrung des Formalde- 
hyds in Methylalkohol, p. 238. 

Neuberg, C. u. Welde, E., Phytochemische 
Reduktionen. IX. Die Umwandlung von 
Thiosulfat in Schwefelwasserstoff und 
Sulfit durch Hefen, p. 238. 

Ostling, 0. J., Uber die Inversion von Rohr- 
zucker durch Aspergillus niger, p. 225. 

Pinoy, E., Sur la n6cessit£ d’une association 
bact^rienne pour Je d6veloppement d’une 
Myxobact^rie, Chondromyces crocatus, 
p. 223. 

Przibram, Karl, Uber die Brownsche Be- 
wegung nicht kugelformiger Teilchen. 
II. Der Reibungswiderstand rotierender 
Stabe in Fliissigkeiten, p. 223. 

Ravin, P., Nutrition carbon^e des plantes 
k Taide des acides organiques libres et 
combines, p. 227. 

Reed, H. S., The enzyme activities involved 
in certain fruit diseases, p. 233. 

Saito, K., Ein neuer Endomyces (Endo- 
myces Lindneri), p. 234. 

Sartory, A. et Bainier, 0., Etudes morpho- 
logiques et biologiques d’un Penicillium 
nouveau, P. Petchii n. sp., p. 226. 

-, Muc6din6es nouvelles. Trichoderma 

varians, Fusoma intermedia, p. 223. 

Schilberszky, Karl, Beitrage zur Morplio- 
logie und Physiologie von Penicillium, 
p. 227. 

Stewart, V. B., Specific name of the fire 
blight organisms, p. 220. 

Walker, Leva B., The Black Moulds (Mu- 
coraceae), p. 224. 

Waterman, H. J., De beteekenis van Ka- 
lium, Zwavel en Magnesium bij de stof- 
wisseling van Aspergillus niger, p. 225. 

—, Kringloop van de fosfor bij Asper¬ 
gillus niger, p. 225. 

—, Uber die Wirkung von Wasserstoff- 
ionen, Borsaure, Kupfer, Mangan, Zink 
und Rubidium auf den Stoffwechsel des 
Aspergillus niger [Holl. ], p. 225. 

Zettnow, E„ Uber die abgeschwachte Zygo- 
sporenbildung der Lindnersc*>en Phyco- 
myces-Stamme, p. 231. 


Die Herren Mitarbeiter werden hoflichst gcbeten, bereits fertiggestellte 
Klischees — (alls solche mit den Manuskripten abgeliefert werden — nicht 
der Redaktion, sondern direkt der Yerlagsbuchhandlung Gustav Fischer 
in Jena einzusenden. 


Abgeichlossen am 4. Januar 1915. 

Hofbuchdruckerei Rudolstadt. 


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Centralblatt for Bakt. etc. D. Ait. Bd. 43. No. 10|1L 

Ausgegeben am 10. April 1915. 


Referate. 

Neuberg, C. u. Rubin, Olga, t) b e r die Bildung von Thioschwe- 
felsaure aus AtherschwefelsSure und Sulfons&ure. 
(Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 82—89.) 

Die Untersuchung wurde vorgenommen, um festzustellen, ob analog 
den Phosphatasen, die die Spaltung der organischen Phosphorsauren be- 
wirken, die Zerlegung der Schwefelverbindungen durch Schwefelsaure ab- 
spaltende Fermente (Sulfatasen) vor sich geht. Als Untersuchungsobjekte 
dienten Chondroitin, schwefelsaures Natrium, Tannin und Sthylschwefelsaures 
Kalium. Als Bakterienmaterial diente ein Gemiseh naturlicher Faulnis- 
erreger. 

Die Salze wurden in Wasser gelost, mit Soda schwach alkalisch gemacht 
und fur die Bakterien mit Nahrsalzen versetzt. Zu jedem Versuch kamen 
10 ccm Faulmischung. Als Resultat der Untersuchungen ergab sich in alien 
Fallen die Bildung von Schwefelsaure resp. Thioschwefelsaure. Ob diese 
Saureabspaltung auf Vorhandensein eines besonderen Enzyms zuriickzu- 
fUhren ist, ist noch nicht klargestellt. Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Czapski, L., Uber Karboxylase in Saft aus 
obergariger Hefe. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 9—11.) 

Ankniipfend an die Mitteilung in der Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 1—8 
berichten Verff. iiber spezielle Versuche, Karboxylase aus obergariger Hefe 
zu gewinnen. Nach Buchner und auch L e b e d e w ist es nur selten 
moglich, aus deutschen und franzosischen obergarigen Hefen garkraftige 
PreBsafte zu gewinnen. Die vorliegenden Versuche der Verff. haben dar- 
getan, daB aus Thorylin, einem Hefetrockenpr&parat aus obergariger Brauerei- 
hefe, ein PreBsaft zu gewinnen ist, der mit Zucker bei Toluolzusatz nicht 
in Garung kommt, wohl aber Brenztraubensaure (sowohl mit als auch ohne 
Toluol) zerlegt. Desgleichen konnte Oxalessigsaure durch den Saft zerlegt 
werden. Der Saft aus obergariger Hefe enthalt danach Karboxylase, wenn 
auch weniger als der aus Unterhefe. Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Nord, F. F., tl b e r die Garwirkung frischer Hefe 
bei Gegenwart von Antisepticis. (Biochem. Zeitschr. 
Bd. 67. p. 12—17.) 

Im weiteren Verlauf ihrer Studien iiber die Vorgange bei der Garung 
priiften Verff. auch das Verhalten von Chloroform und Toluol gegen frische 
Hefe. Wie bekannt, heben Chloroform und Toluol nur die Wirkung der 
Zymase in frischer Hefe auf, wahrend Invertase, Maltase und Karboxylase 
in ihrer Wirkung erhalten bleiben. Es hat sich nun herausgestellt, daB 
Chloroform und Toluol vreschiedenartig wirken und daB hierbei der Ernah- 
rungszustand und Rasseneigentiimlichkeit der Hefe wie das Mengenverhaltnis 
von Hefe, Antiseptikum und Wasser von EinfluB sind. 

Durch Bestimmung des Zuckers auf polarimetrischem und titrimetri- 
schem Wege mit und ohne Toluol resp. Chloroform, sowie einem Gemiseh 

Z write Abt. Bd. 43. 

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242 


Enzyme, Garung, Hefen etc. 


beider Mittcl wurde in einer groBen Serie von Versuchen die Verschieden- 
heit der beiden Mittel gepriift und zwar wurden 3 Hefen (M, K und XII) 
dor Priifung unterworfen. Als Residtat ergibt sich, daB Chloroform sieherer 
und starker von den Hefen gebunden wird, daB also die garungsaufhebende 
Kraft des Toluols erheblich grbBer ist, als die des Chloroforms. 

Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Czapski, L., tJber den EinfluB einiger biolo- 
gisch wichtiger Sauren(Brenztraubensaure,Milch- 
saure, Apfelsaure, Weinsaure) auf die Vergarung 
des Traubenzuckers. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 51—55.) 

Zur Ausfiihrung der vergleichenden Messungen wurden die Hefen K 
(untergarig) und M und XII (obergarig) benutzt. Die Versuche wurden 
mit verschiedenen Konzentrationen der einzelnen Sauren durchgefiihrt und 
ergaben als Resultate, daB Brenztraubensaure in einer Konzentration von 
n/5 die Garung unterdriickte. Fiir Hefe XII erwies sich Brenztraubensaure 
als halb so giftig wie Essigsaure. Milchsaure unterbindet die Garung bei 
n/2 Konzentration, ihre Giftigkeit ist also, wie ja auch schon lange bekannt, 
sehr gering. Apfelsaure schadigt Hefe K stark, dagegen die Rassen XII 
und M nur sehr wenig. Dire Giftwirkung ist jedoch immer noch erheblich 
schwacher als die der Essigsaure. Die d-Weinsaure hemmt die Garung der 
drei Heferassen ebenso stark wie die Essigsaure. 

Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Iwanoff, N., Uber das ungleiche Verhalten 
von Karboxylase und Zymase zu antiseptischen 
M i 11 e 1 n. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 1—8.) 

Im weiteren Verlauf der zahlrcichen und systematischen Untersuchungen 
der Karboxylase und Zymase priifte N. auch das Verhalten der genannten 
beiden Enzyme gegen verschiedene antiseptische Stoffe, wie Natriumfluorid, 
Mercurichlorid, Formaldehyd, Phenol und Thymol. Die ausfUhrlich ge- 
schilderten Versuche ergaben das Resultat, daB samtliche genannte Stoffe 
in mehr oder weniger starker Konzentration die Wirkung der Zymase auf- 
heben, wahrend die Wirkung der Karboxylase unverandert blieb. Die Reihe 
der bisher bekannten Unterschiede zwischen den beiden Enzymen wird 
dadurch bedeutend verlangert. Bisher war bekannt, daB Erwarmen auf 
50—51°, ferner Dialysieren, sowie Zusatz von Chloroform und Toluol hem- 
mend und zerstorend auf die Zymase (bei frischer Hefe) wirken, wahrend 
die Wirkung der Karboxylase erhalten bleibt. Bei trockener Hefe und Hefe- 
mazerationssaft wird die Zymasewirkung viel friiher aufgehoben als die der 
Karboxylase. Aus getrockneter Oberhefe gewannen die Verff. einen Saft, 
der nur Karboxylase wirkung aufweist. Bischkopff (Berlin). 

R6na, Elisabeth, I. tlber die Reduktion des Zimtaldchyds 
durch Hefe. II. Vergarung von Benzylbrenztrauben- 
s a u r e. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 137—142.) 

Die vorliegenden beiden Arbeiten sind als Erganzungen der N e u - 
bergsehen Arbeiten aufzufassen, in dem Sinne, daB sie auch einen Ver- 
treter der ungesattigten Aldehyde, sowie das Verhalten der diesen nahe- 
stehenden Benzylbrenztraubensaure in den Kreis der erwahnten Untcr- 
suchungen ziehen. Aus den experimentellen Untersuchungen geht hervor, 
daB auch dieser uugesattigte Aldehvd durch Hefe zu dem zugehorigen Zimt- 
alkohol mluzi(>rt wird. 


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Enzyme, Garung, Hefen etc. 


243 


Die Benzylbrenztraubensaure zeigt mit Hefen XII und K dieselben Er- 
seheinungen, wenn auch viel langsamer und unvollkommener als die Brenz- 
traubensaure selbst. Als Umwandlungsprodukt wurde Phenylpropylaldehyd 
festgestellt. Der Aldehyd wurde in Form des p-Nitrophenylhydrazons des 
Phenylpropylaldehyds ermittelt. Bischkopff (Berlin). 

Euler, Hans u. Sahl6n, Jakob, Zur Kenntnis der Aktivierung 
der H e f e. (Zeitschr. f. Garungsphys. Bd. 3. H. 3.) 

Nach einer langeren Darstellung der von verschiedenen Forschern zu 
dieser Frage veroffentlichten Arbeiten fiihren die Verff. Versuche mit Gua- 
jakol, Resorzin, Hydrochinon, Natriumsalicylat, Na-Acetylsalicylat, Hexa- 
methylentetramin, Azetatanilid, Acetaldehyd und Chininsulfat an. Die wah- 
rend der Versuche gebildete Kohlensaure wird ^-stiindlich mit kleinen 
Gasbliretten gemessen und die Resultate werden durch „Reizkurven“ er- 
lautert. Es ergibt sich fiir die meisten der untersuchten Stoffe zunachst 
eine Aktivierung, dann eine Hemmung der Hefe. Die Optimalkonzentration 
liegt fur Na-Salicylat und Acetaldehyd bei 0,05 Proz., fiir Guajakol bei 0,035 
Proz., fiir Hexamethylentetramin bei 0,25 Proz. Acetanilid und Chinin¬ 
sulfat zeigten sehr ausgesprochene Giftwirkung. Die Optimalkonzentration 
ist, wie aus diesen wie friiheren Beobachtungen anderer Forscher hervor- 
gelit, weitgehend abhangig von der absoluten Hefenmcnge. 

Bischkopff (Berlin). 

Kossowicz, Alexand., DasVorkommen von Hefen und h e fe¬ 
ll h n 1 i c h e n Pilzen im Vogelei. (Livre Jubilaire Van Laer. 
1913. p. 22—26.) 

1. Hefczellen drangen leicht ins beschadigte Ei ein, wenn die Eier auf 
Wiirzegelatinekulturen von Saccharomyces ellipsoideus L H., 
S. cerevisiae L H., Weinhefe Johannisberg II aufgelegt oder in garende 
Wiirze gebracht wurden. Fielen nur einzelne Hefezellen auf die Eischale 
nach und nach, so geschah das oben genannte nicht, wohl aber bei M o n i 1 i a 
Candida und Oidium lactis. 

2. Die Versuche mit Saccharomyces Pastorianus III, 
Pichia membranaefaciens, Mycoderma vini und T o - 
r u 1 a ergaben ahnliches. 

3. Infektion der Eier ist zumeist auf Infektion bei der Eibildung zuriick- 

zufiihren. Werden die Eischalen durch im Eiinnern stattfindende Verpil- 
zung oder Faulnis gelockert, so wird dem Eindringen von Hefezellen Vor- 
sehub geleistet. Matouschek (Wien). 

MeiBner, Richard, Zur Morphologie und Physiologie der 
Kahmhefen und der kahmhautbildenden Saccharo- 
myceten. (Zeitschr. f. Garungsphys. Bd. 3. H. 2/3.) 

In den landwirtschaftlichen Jahrbiichern 30. p. 491—582 veroffcntlichte 
M. den ersten Teil der oben zitiertcn Abhandlung. Mit dem nunmehr vor- 
liegenden II. Teil wird seine umfangreiche Studie liber die Kahmpilze ab- 
geschlossen. Die im I. Teil niedergelegten Resultate sind kurz zusammen- 
gefafit die, daB unter bestimmten Vegetationsbedingungen samtliche unter- 
suchte 35 Kahmheferassen innerhalb weniger Tage eine rapide Saurevermin- 
derung des Mostes bew'irken. Im II. Teil zieht M. von den 35 Rassen 12 
heran zur Beantwortung folgender 5 Fragen: 1. Wachst iiberhaupt eine Kahm- 
heferasse in Reinkultur auf kunstlichen Nahrboden, welche je verschiedene 

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Enzyme, Garung, Hefen etc. 


organische Sauren als alleinige Quelle organischer Substanz enthielten und 
in bejahenden Fallen, w&chst sie auf diesen verschieden schnell? 2. Kann 
diese Kahmheferasse in den betreffenden Nahrlosungen verschiedene orga¬ 
nische Sauren und diese in verschiedenem Grade verarbeiten? 3. Findet 
ein Verhaltnis zwischen Kahmhefewachstum und Saureverbrauch statt? 
4. Macht sich ein Unterschied durch verschieden schnelles Wachstum ver- 
schiedener Kahmheferassen auf Nahrlosungen mit derselben organischen 
Saure und unter denselben Vegetationsbedingungen bemerkbar? 5. Existiert 
ein Unterschied zwischen verschiedenen Kahmheferassen in der Fahigkeit 
dieselbe organische Saure unter denselben Vegetationsbedingungen zu ver- 
brauchen? Als Nahrlosung benutzte M e i B n e r 2 Losungen, von denen 
die eine a) 0,5 Proz. Ammoniumphosphat + 0,5 Proz. tertiares Kalium- 
phosphat + 0,3 g Magnesiumsulfat + 0,1 g Chlorcalcium, die andere b) an 
Stelle des Ammonphosphates Ammonnitrat und an Stelle des Chlorcalciums 
primaren phosphor sauren Kalk enthielt. Nahrlosung a wurde dann noch 
mit den verschiedenen organischen Sauren wie Milchsaure, Weinsaure, Zitro- 
nensaure, Bernsteinsaure, Essigsaure und Apfelsaure beschickt. AuBer- 
dem wurden noch Versuche mit Zufiigung von Traubenzucker, Rohrzucker, 
Glyzerin, Asparagin und Alkohol, teils in Nahrlosung a, teils in Nahrlosung b 
in derselben Weise durchgefiihrt. Kleine Mengen dieser Losung wurden in 
Kolbchen sterilisiert und mit den verschiedenen Kahmheferassen geimpft 
und bei Zimmertemperatur beobachtet. Der Saureverbrauch durch die 
sich entwickelnden Kahmhcfen wurde titrimetrisch festgestellt, ebenso 
wurden die morphologischen Erscheinungen protokolliert. 

Auf Grund dieser ganz auBerordentlich umfangreichen Versuchsanstel- 
lung kommt M. zu folgenden SchlUssen, durch welche die bisherigen An- 
sichten liber den LebensprozeB der Kahmhefen teils erheblich vertieft, teils 
richtiggestellt werden. 

1. Alle untersuchten Kahmheferassen wachsen auf Nahrlosungen mit 
organischen Sauren (1 oder mehrere gleichzeitig) mehr oder weniger stark, 
Dabei sind — verschieden fiir die verschiedenen Rassen — die organischen 
Sauren in ihrem Nahrwert ungleich. Auf reinen Weinsaurelosungen (ver- 
schiedener Konzentration) wachsen die meisten Rassen schlecht, etwas besser 
auf Zitronensaurelosung, ebenso auf Bernstein-, Apfelsaure- und Essigsaure- 
losungen. Am besten eignet sich Milchsaure. Wein- und Zitronensaure ttbten 
auf manche Kahme in Gegenwart anderer fiir das Wachstum giinstigerer 
Sauren einenhemmenden EinfluB aus, die „bessere“ Nahrstoffquelle (org. Saure) 
wird aufgezehrt, die ungiinstigere bleibt librig. 

2. Trauben-Rohrzucker, Alkohol, Glyzerin sind ebenfalls — fiir ver¬ 
schiedene Rassen in verschiedenem MaBe, abhangig von den Verhaltnissen 
— als Nahrstoffe zu bezeichnen. 

3. Von den Stickstoffquellen, Ammonnitrat, Ammonphosphat, Ammon- 

chlorid, welche alle 3 gute Nahrstoffe darstellen, ist Ammonnitrat das wenigst 
vorteilhafte Salz. Weinsaures Ammon und Asparagin haben sich als schlechte 
Stickstoffquellen erwiesen. Asparagin wurde nur von W i 11 i a a n o - 
mala gut verarbeitet. Bischkopff (Berlin). 

R4non, L., Richet, Ch. et L6pine, A., Role antiseptiquc des 
ferments m4talliques sur la fermentation lac- 
t i q u e. [2. note. ] (Compt. rend. Soc. Biol. T. 76. 1914. p. 396—398.) 

Ant6rieurement les auteurs ont montr4 Paction antiseptique du car- 


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Enzyme, Garung, Hefen etc. 


245 


bone colloidal. Toute une s6rie de ferments metalliques presente, & des 
degr6s, la m§me propri6te. A 10 cc. de lait on ajoute 0,5 4 1 cc. des solutions 
colloidales de Soufre, Cuivre, Carbone, Cerium, Palladium, Silicium, Rho¬ 
dium, Nickel, Zirconium, Argent, Lithium, Selenium. L’evaluation des r6- 
sultats se fait par la mensuration des grains et la numeration des grains 
collofdaux. En conclusion R., R. et L. trouvent qu’un grand nombre de 
ferments metalliques agissent sur la fermentation lactique. Plus les grains 
metalliques sont petits et plus Paction bactericide est evidente. Pour des 
grains de dimensions comparables Paction bactericide est d’autent plus evi¬ 
dente que le nombre de families de grains est plus petit. La nature chimique des 
ions intervient egalement, ainsi des corps qui ont des grains de m§me dimen¬ 
sion et le m6me nombre de families ont des actions antiseptiques differentes, 
par exemple: le Rhodium et le S ou le C. D’apres les auteurs les conditions 
du role antiseptique des ferments metalliques sur la fermentation lactique 
sont la petitesse des grains, le petit nombre des families de grains, c’est k 
dire Phomogeneite de la solution colloldale, et la nature des ions. 

Kufferath (Bruxelles). 

BUrger, Otto, Milchsaurebildung bei der Garung. (Lotos, 
Prag. Jg. 61. 1913. p. 265—267.) 

E. Moufang wies (Zeitschr. f. ges. Brauw. 1913. No. 24) nach, dafi 
bei der Zuckergarung auch ohne Zutun von Bakterien Saure entstehen kann. 
Bei der Vergarung von zuckerhaltigen FlUssigkeiten mit Hefereinkultur 
wird namentlich Milchsaure gebildet, wie die folgende Gleichung zeigt: 
2 C,H 12 0 6 = 2 C 2 H 6 (OH) + 2 CH 3 . CH . OH . COOH + 2 C0 2 . Verdunnte 
Losungen verschiedener Zuckerarten (Maltose, Lavulose, Dextrose) wurden 
in absoluter Reinheit mit Spuren von Reinhefe bei verschiedenen Tempera- 
turen zur Garung gebracht und nach gewissen Zeiten die gebildete Saure 
durch Filtration mit n/20 Baryt bestimmt. MoBlingers Methode zeigt, 
daft das Ba-Salz der in Frage stehenden Saure die Loslichkeit im hochpro- 
zentigen Alkohol mit dem Baryumlaktat teilt. Chlorbaryum wird bei An- 
wesenheit von Kohle zum Teil in Baryumoxyd ubergefuhrt (also alkalisch); 
dieser Betrag an Alkalinitat muB mit in Rechnung gezogen werden, was 
eine noch genauere Saurebestimmung zur Folge hat. Es wurden 100 ccm 
Bier verascht; bei 71 Proz. der Untersuchungen muBte man mit einer Kor- 
rektur von 0,6—0,8 cm n/20 der verwendeten Barytlauge rechnen. Bei 
5 Proz. der Untersuchungen lag diese Korrektur Uber 1 ccm Ba(OH) 2 . 

Matouschek (Wien). 

Matzner, J., Uber Chemismus verschiedener Garungen. 
(PHroda. Prag. 11. 1913. p. 411.) 

Es werden diejenigen Bakterienarten besprochen, die eine Garung her- 
vorbringen konnen. Es sind dies: 

Bacillus acidi lactici, B. lactis acidi, Clostridium, 
Gr a nu lo b ac t e r pectinirornm; Bacterium proteus, coli. 
Bacillus pyocyaneus, prodigiosus.Nitrosomonas und Nitro- 
m o n a s (Winogradski), B. ramosus. Matouschek (Wien). 

Neuberg, C. u. Kerb, Joh., Uber zuckerfreie Hefegarungen. 
XVI. Zur Frage der Bildung von Milchsaure bei 
der Vergarung von Brenztrauben.saure durch 1 e- 
bende Hefe nebst Bemerkungen Uber die Garungs- 
vorgUnge. (Biochem. Zeitschr. Bd. 62. p. 489—497.) 

In der heutigen Mitteilung prUfen Verff. die Frage, ob bei der Spaltung 


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Enzyme, Garung, Hefen etc. 


der Brenztraubensaure durch Hefe auch gelegentlich Milchsaurebildung ein- 
treten konne. Beim Vergaren des Zuckers durch lebende reine Hefe wird 
keine Milchsaure gebildet. Ebenso wird bei Verarbeitung von Brenztrauben¬ 
saure durch reine Hefe, sowie bei der Vergarung von Buchner schera 
Hefeprebsaft Milchsaurebildung nicht beobachtet. Wird dagegen Mazera- 
tionssaft aus MUnchener Trockenhefe hergestellt, so kann man die Bildung 
von Milchsaure beobachten. Das riihrt nach Ansicht von N e u b e r g und 
Buchner daher, dab fur die Milchsaurebakterien die gewohnliche Sterili- 
sierung des Mazerationssaftes mittels Toluol nicht ausreichend ist. Im Hefe- 
mazerationssaft spielt noch der Glyzerinaldehyd eine Rolle als Milchsaure- 
bildner. Desgleichen kann Methylglyoxal auf biologischem Wege in Milch¬ 
saure verwandelt werden. Bischkopff (Berlin). 

Euler, Hans u. Hille, Einar, t) b e r die prim&re Umwandlung 
der Hexosen bei der alkoholischen Garung. (Zeitschr. 
f. Garungsphys. Bd. 3. H. 3.) 

In 2 friiheren Mitteilungen hat E. sich mit seinen Mitarbeitern schon 
eingehend mit den chemischen Vorgangen bei der Garung befabt und ver¬ 
sucht die Garungsgleichung weiter aufzustellen und zu zerlegen. Aus deni 
Umstande, dab die aus der vergorenen Zuckermenge auf optischem Wege 
ermittelte prozentische Abnahme nicht iibereinstimmt mit der aus der gleich- 
zeitig entwickelten Kohlensaure berechneten, glaubt Euler folgern zu 
sollen, dab bei der Garung zwischen der Glukose und den Endprodukten 
Kohlensaure und Alkohol noch ein Umwandlungsprodukt erzeugt wird. 
E. versuchte nun in dieser 2. Arbeit das Umwandlungsprodukt zu fassen, 
indem er versucht die Reaktion II (Umwandlungsprodukt = C0 2 + C 2 H 5 OH) 
zu unterdriicken und zwar durch Zusatz von Protoplasmagiften. Wahrend 
bei dem gewohnlichen Garvorgang das Umwandlungsprodukt schneller ge¬ 
bildet als verbraucht wird, wird durch einen Zusatz von antiseptischen Mitteln 
das Zwischenprodukt ebenso schnell verbraucht als gebildet. Ferner wurde 
durch Schwachung der Hefe durch Warme versucht die Reaktion II zum 
Stillstand zu bringen. Auch eine Aktivierung der Hefe durch Ammonium- 
salze wurde herangezogen. Auf alle 3 Arten gelang es nicht, den Garverlauf 
derart zu beeinflussen, dab die Reaktion bei dem Zwischenprodukt stehen 
blieb. Bischkopff (Berlin). 

Iwanoff, L., Zur Frage nach der Beteiligung der Zwi¬ 
schen p r o d u k t e der alkoholischen Garung an der 
Sauerstoffatmung. (Ber. d. Deutsch. botan. Gesellsch. 1914. 
p. 191—196.) 

Verf. wendet sich gegen Kostytschew, dessen Arbeitsmethoden 
im einzelnen kritisch besprochen werden: Ob die bei der alkoholischen Garung 
gebildeten Zwischenprodukte die Atmung stimulieren, kann nach K.s Unter- 
suchungen nicht entschieden werden, da die Versuche nicht eindeutig genug 
sind. Hauptsachlich ist auch zu betonen, dab das von K. verwendete Mate¬ 
rial grobtenteils nicht keimfahig, also nicht lebend und daher zur Beurtei- 
lung der normalen Atmung ganzlich unbrauchbar war. 

R i p p e 1 (Augustenberg). 

Palladia, W., Gromoff, N. u. Montcverde, N. N., Zur Kenntnis der 
Karboxylase. (Biochem. Zeitschr. Bd. 62. p. 137—156.) 

liber die Karboxylase hat N e u b e r g mit seinen Mitarbeitern schon 
eine Reilie von Arbeiten veroffentlicht. In der vorliegenden Arbeit uliter- 


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Enzyme, Garung, Hefen etc. 


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suehen die Autoren die Karboxylase auf die Vergarungsfahigkeit der Brenz¬ 
traubensaure durch Karboxylase, den EinfluB von Phosphaten und Saccha¬ 
rose auf die Garung der Brenztraubensaure. Ferner priiien sie das Verhalten 
der Karboxylase gegen Brenztraubensaure bei Gegenwart von gekochten 
Hefensaften, Fermentsaften und Lipoiden. In weiteren Versuchsreihen 
wurde die Wirkung der Autolyse, sowie der EinfluB des Glyzerins und des 
'Wasserstoffsuperoxyds auf die Brenztraubensaure wahrend der Garung 
untersucht. 

Aus 30 in der Veroffentlichung mitgeteilten Versuchen ziehen Verff. 
folgende Schliisse: 

1. Die freie Brenztraubensaure wirkt auf Zymase als ein die Selbstgarung 
aufhaltendes Gift, im selben Sinne, wenn auch etwas schwacher. wirkt das 
Kalisalz der Brenztraubensaure. Durch letzteres findet im Vergleich zur 
Selbstgarung eine starke Steigerung der C0 2 -Menge statt, was ganz beson- 
ders bei glykogenarmem Zymin eintritt. Mit Hefetrockenpraparaten (Zymin 
und Hefanol) laBt sich freie Brenztraubensaure nur in geringem MaBe ver- 
g&ren. 

2. Phosphate scheinen die Bildung von C0 2 zu begUnstigen. 

3. Der Zusatz von Rohrzucker zu den Versuchen ergab recht verschieden- 
artige Resultate. Es scheint danaeh, daB die Karboxylase nicht zum Prozefi 
der alkoholischen Garung herangezogen wird, immerhin scheint die TStig- 
keit beider Enzyme in gewisser Abhangigkeit voneinander zu stehen. Altes 
Zymin oder Hefanol, welche Praparate zur Vergarung von Saccharose fast 
untauglich sind, scheinen eine stimulierende Wirkung auf die Karboxylase 
auszuiiben. 

4. Nach mehreren Versuchen wird die Karboxylase durch aufgekochte 
Takadiastaselosung oder gekochten Hefanolsaft fast gar nicht stimuliert. 
Zymin- und Hefanolpraparate konnen nach den vorliegenden Versuchen nicht 
mit aufgekochter Takadiastase stimuliert werden, wohl aber ist dies durch 
aufgekochten Hefesaft moglich. 

5. Durch Autolyse werden Karboxylase und Zymin in ungefahr gleicher 
Geschwindigkeit zerstort. 

6. Glyzerin halt je nach der Starke die Tatigkeit der Karboxylase mehr 
oder weniger auf. 

7. Wasserstoffperoxyd zerlegt Brenztraubensaure mit derselben Ge¬ 
schwindigkeit wie dies durch Karboxylase geschieht, Peroxydase tibt. auf 
den ZerlegungsprozeB keine hemmende Wirkung. Bischkopff (Berlin). 

Neuberg, C. u. Rosenthal, P., tlber zuckerfreie Hefegarungen. 
XIV. Fortgesetzte Untersuchungen uber die Karbo¬ 
xylase. (Biochem. Zeitschr. Bd. 61. p. 171—183.) 

Neuberg und seine Mitarbeiter haben in einer umfangreichen Serie 
von Arbeiten Untersuchungen iiber die Karboxylase ausgeftihrt und berichten 
in dieser 14. Mitteilung iiber weitere Eigenschaften der Karboxylase. 

Um die Stellung der Karboxylase im Komplex der zuckerzerlegenden 
Fermente zu ermitteln, haben sie ausfuhrliche Versuche angestellt, welche 
sich mit dem Verhalten der Karboxylase und der Zymase zu Frucht- 
zucker bei Gegenwart von Chloroform beschaftigen. Die Verff. gehen 
dabei von der Theorie aus, daB Traubenzueker vor Abbau durch physiolo- 
gische Agentien zunachst in Fruchtzucker libergefiihrt werde. Es war fest- 
gestellt worden, daB Brenztraubensaure unter Bedingungen vergoren wird, 


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248 ' Enzyme, Garung, Hefen, Wein, Bier etc. 

unter welchen Glukose nicht gespalten wird. Dasselbe wurde ftir Frucht- 
zucker festgestellt. 

Alls weiteren Versuchen geht hervor, daB Karboxylase im Gegensatz 
zur Zymase als recht bestandiges Ferment mit einer unter giinstigen Um- 
standen 14-tagigen Wirkungsdauer betrachtet wurde. In den folgenden Ka- 
piteln der Arbeit beschreiben die Verff. die Darstellungsweise der Karbo¬ 
xylase, femer deren Wirkung auf Oxalessigsaure und fanden, daB Karbo¬ 
xylase die Oxalessigsaure analog der Brenztraubensaure unter Bedingungen 
vergart, bei welchen Zucker der Spaltung widersteht, ebenso verhalten sich 
Oxybrenztraubensaure und ihre Salze. Als Hauptresultat der Untersuchungen 
geben Verff. an, daB in der Karboxylase das erste Ferment gefunden sei, 
dessen Rolle darin besteht, aus Karbonsaure C0 2 abzuspalten. 

Bischkopff (Berlin). 

Ncuberg, C. u. Kerb, Job., Zuckerfreie Hefegarungen. XV. 
Uber die Bildung von n - P r o p y 1 a 1 k o h o 1 bei der 
Verg&rung von a-Ketobuttersaure. (Biochem. Zeitschr. 
Bd. 61. p. 184—186.) 

In Erg&nzung frliherer Arbeiten (diese Zeitschrift Bd. 47 u. 53) hatten 
Verff. ermittelt, daB a-Ketobuttersaure durch Hefe oder Hefeenzyme unter 
CO a -Entwicklung gespalten wird. Danach wurde festgestellt, daB da bei 
der Spaltung erwartete Propionaldehyd nur in geringen Mengen zu fassen 
war. 'Zweck dieser Arbeit war es, das Schicksal des zweifellos intermediar 
entstehenden Propionaldehyds zu verfolgen. Die Verff. vermuteten, daB 
da Aldehyd gleich weiter zu Alkohol reduziert werden wiirde und stellten 
dementsprechende Garversuche an, aus denen sich ergab, daB tatsachlich 
als alkoholisches Spaltungsprodukt dieser zuckerfreien Garung Propylalkohol 
erhalten wird. Bischkopff (Berlin). 

Kloss, J., t) b e r den EinfluB von Chloroform und Senfol 
auf die alkoholische Gftrung von Traubenmost. 
(Zeitschr. f. Garungsphysiol. Bd. 4. p. 187—193.) 

In der Garungstechnik kommt man oft in die Lage Moste und Wiirzen 
ohne Anwendung von Hitze derart haltbar zu machen, daB die chemische Zu- 
sammensetzung sich nicht Sndert. Man muB in diesen Fallen zu antiseptischen 
Stoffen seine Zuflucht nehmen, welche zwar biologisch wirksam, chemisch aber 
indifferent sind. Haufig wird zu diesem Zwecke Toluol oder Benzol angewandt, 
desgleichen finden Chloroform und Senfol oft Verwendung. Verf. priift nun 
das Verhalten der letzgenannten Stoffe und ermittelt erstens die Menge, 
welche notig ist um die Garung zu verhindern und zweitens den EinfluB der 
beiden Antiseptika auf die Hefe. 

Nach Duchacek sollen 0,5 Proz. Chloroform die Garung anregen 
und 0,8 Proz. die Garung nur unbedeutend schw&chen. Erst 1,7 Proz. 
soil eine starke Abnahme der Enzymtatigkeit zur Folge haben. Nach Bachard 
soil Hefe das Chloroform unter Bildung von CO zersetzen. Nach Kosso- 
w i c z wirkt Senfol vermehrungshindemd auf verschiedene Bakterien. K’s. 
Versuchsplan war fur beide Antiseptika der gleiche und gliederte sich in fol- 
gende Reilicn: I. in der Hitze sterilisierter, II. nicht sterilisierter Traubenmost 
wurde mit steigenden Gaben Chloroform beziiglich Senfol versetzt. Reihe I 
wurde dann mit Reinhefe in Garung gebracht, wahrend in Reihe II dieselbe 
spontan auftrat. Als Resultate der zahlreichen Versuche der I. Reihe gibt K. 
an, daB bestimmtc Chloroform- beziiglich Senfolmengen wohl die Gartatig- 


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Wein, Bier etc. 


249 


keit aufheben (1 ccm), ohne jedoch die Vermehrung vollstandig zu hemmen, 
hierbei spielt auch (wie nicht ande^s zu erwarten war) das Alter der Reinhefe 
eine Rolle, dergestalt, dab au! alte Reinhefe das Antisepticum starker wirkt 
als auf frisehe. Senfol wirkt, wie aus den Versuchen hervorgeht bedeutend 
starker. Bezuglich der II. Reihe (spontane Garung) ergaben sich dieselben 
Resultate. Verf. bestatigt bei seinen Versuchen auch die altere Angabe, dab 
Schimmelpilze verschiedener Art gcgen Senfol sehr wenig empfindlich sind. 

Bisckopff (Berlin). 

Zikes, Heinrich, Das Chinosol — ein Desinfiziens bei g & - 
rungsphysiologischen Arbeiten. (Allg. Zeitschr. f. Bierbr. 
u. Malzfabr. Bd. 11. No. 45.) 

Verf. empfiehlt das Chinosol fiir die verschiedensten Zwecke im Labora- 
torium, so in wabrigen Losungen von 1 : 1000, ja selbst 1 : 5000 zur Sterili¬ 
sation der Tischplatten und der Hande, zur Vorreinigung verschiedener 
Glasgerate, Glasflaschen, Pasteurkolben, Kautschukschlauchen. 
Der eigentliche bakterizide Bestandteil des Chinosols ist o-Oxychinolin, 
welches im Chinosolmolekiil nur sehr locker gebunden ist und daher leicht 
abgespalten werden kann. Seine keimtotende Kraft ist, wie aus zahlreichen 
Arbeiten hervorgeht, enorm. Dazu kommt seine wertvolle Fahigkeit in wab¬ 
rigen Losungen jeder Verdiinnung unbegrenzt haltbar zu sein. 

Autoreferat. 

Feitler, Siegmund, Garun gstechnik. Abt. 1: Die Bierbraue- 
r e i. Wien (Holder) 1914. Preis 6 Kr. 

Das Werk gehort in jene neue Richtung der fachtechnischen Literatur, 
die, ohne popular zu sein, doch wenig Sonderkenntnisse voraussetzt. Es ist 
geschrieben fiir Juristen, fiir hiihere Akademien diverser Art, fiir landwirt- 
schaftliche Schulen, fiir Organe der technischen Finanzkontrolle. Die Dar- 
stellung ist eine sorgfaltige und recht iibersichtliche, in vielen Fallen sogar 
eine erschopfende, da z. B. die Einrichtungen zum Sterilisieren und Kiihlen 
der Wiirze, das Nathan sche Brauverfahren usw. erwahnt werden. 

Matouschek (Wien). 

Petit, P., La vaccination des bieres contre le durcisse- 
m e n t. (Le petit Joum. de Brasseur. Ann6e 21. 1913. p. 1509.) 

P. d6veloppe l’idee de vacciner la biere, de la rendre refractaire 4 Taction 
des microbes. Si Ton ne peut eviter les microbes en brasserie, on peut essayer 
d’agir sur le mobt. Pour 6viter le durcissement chez les bieres hautes P. con- 
seille de soigner le materiel et d’utiliser la pratique du goudronnage, du paraf- 
finage, du traitement au fluorure de sodium. P. rappelle que pour rendre 
la biere peu favorable aux bactSries nuisibles meme au froid, on peut suivre 
les indications de Dr. Wahl. Le principe est d’augmenter au brassage 
Tacidit6 du mobt de maniere 4 ce qu’elle persiste jusqu’4 la livraison. L’aci- 
dit6 empeche la propagation des bact6ries. Le proc£d6 permet de diminuer 
les substances glutineuses azotees par Taction de diastases. P. a essay6 ce 
proc6d6 contre le durcissement et la tourne due aux ferments lactiques. 
La biere est rendue refractaire ou du moins tres resistante aux ferments 
lactiques, si Ton fait developper ces ferments dans le mout ou plus exacte- 
ment au brassage. P. a r6alis6 ces conditions exp6rimentalement et conclut 
4 Temploi du proced6 dans la pratique. P. indique les points k observer 
pour Tutilisation du proced6 de Wahl dans la fabrication habituelle. 

H. Kufferath (Bruxelles). 


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250 


Koji* — Milch. 


Usami, K., Mykologische Notizen iiber Awamori-Koji- 
Pilze (Aspergillus) und Ehizopus Delemar. (Mykol. 
Centralbl. Bd. 4. 1914. p. 193—196.) 

Im Awamori-Koji koirunt auBer Aspergillus luchuensis 
noch eine zweite Art von Aspergillus vor, die in die Verwandtschaft 
von A. n i g e r zu gehoren scheint. Er bildet ein gelbes, sich an der Luft 
zersetzendes Ferment. Uber die systematische Zugehorigkeit laBt sich vor- 
l&ufig nichts naheres sagen. 

Uber Rhizopus Delemar werden einige Bemerkungen tiber die 
Sporen und Sporangientrager gegeben. lnteressant ist, daB der Pilz bei 
Kulturen in Kulturflaschen nach Umkehrung der Flasche nach unten wachst, 
so daB die Sporangientrager weit hinabhangen. L i n d a u (Berlin-Dahlem). 

Holliger, W., Die Bedeutung der Bakterienwelt fiir die 
Milchwirtschaft. (Mitteil. d. Aargauisch. Naturforsch. Gesellsch. 
H. 13. 1913. p. 24—26.) 

Aus der kurzen Wiedergabe des Vortrages erfahren wir folgende Daten: 

1. Pro ccm enthalt die frische Milch der Alp bei reinlicher Gewinnung 
nur wenige Tausend Bakterien, die frische Stallmilch des Tales aber 10 bis 
100 000 Bakterien. 

2. Leider haben die meisten Melker recht unreine HSnde. 

3. Da der Milch eine geringe keimtotende Wirkung zukommt, so ver- 

mehren sich die Bakterien in der Milch erst spSter. Zuerst tritt eine Pep- 
tonisierung ein, dann eine Milchsauregarung aus Milchzucker durch Milch- 
saurebakterien. Die S&uerung bedingt eine Gerinnung der Milch. Das be- 
gonnene Zerstorungswerk wird durch Buttersaurebazillen weitergefuhrt und 
durch Faulniserreger beendet. Matouschek (Wien). 

Brew, James D., A Comparison of the microscopical Me¬ 
thod and the Plate Method of Counting Bacteria 
in Milk. (N. Y. Agr. Exp. Stat. Bull. 373. 1914. p. 1—38.) 

The technique of the microscopic count consisted in measuring 0.01 cc. 
with a capillary pipette, spreading over one square centimeter on a clean, 
dry slide and drying with gentle heat. 

Fat was removed with xylol and after drying, the preparation was fixed 
by 95 per cent alcohol. It was then stained for two to three minutes in 
L o e f f 1 e r’s methylene blue and decolorized to a light blue in 95 per cent 
alcohol. The counting was done with a microscope so adjusted that the field 
was a known fraction of a square centimeter. 

Counts of bacteria in milk by this method were compared with those 
made on beef extract lactose agar of an acidity of 1.3—1.5 per cent normal 
acid and incubated at 21° for 5 days. A total of 297 samples were examined. 

When the plate count was less than 10,000 per cc., the microscopic count 
was approximately 44 times as great.. 

The relative difference between the counts becomes less as the number 
of bacteria increases. When the plate count is about 1,000,000 per cc., the 
microscopic count is only about 5 times as great. If clumps of bacteria in 
the microscopic field are counted as one, the difference is much less, and 
when the number is high, the plate count may be higher than the microscopic 
count. Rogers (Washington). 


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Milch. 


251 


N&hrboden in konservierter Form und ihre Bedeu- 
tungfur die praktische Milchwirtschaft. (Milchw. 
Centralbl. Jg. 43. 1914. p. 357.) 

Es sind die nach einem (patentierten) Verfahren von D o e r r (Wien) 
durch die chem. Fabrik Bram, Leipzig, hergestellten Trockennahrboden fur 
bakteriologische Untersuchungen, bzw. die milchbakteriologische Kontrolle 
empfohlen. Sie gestatten, in wenigen Minuten jedes geringe Quantum z. B. 
ein einzelnes Rohrchen ohne viel Miihe zu bereiten; es gelingt dies bereits durch 
Uberziehen mit Wasser und Losen in kochendem Warmbad. Wolff (Kiel). 

Loesche, tlber die Verwendung von Prof. Dr. D o e r r s 
Trockennahrboden fiir milchbakteriologische Un¬ 
tersuchungen. (Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. 1914. p. 527.) 

Verf. empfiehlt die von der chem. Fabrik Bram (Fritz Bra- 
mi g k, Leipzig) hergestellten Trockennahrboden (Agar und Gelatine) fiir 
Keimzahlbestimmungen, speziell bei der Kontrolle der Vorzugsmilch. Die 
Praparate werden in Pulver- oder Tablettenform geliefert; man braucht sie 
nur in einem bestimmten Quantum Wasser (fiir Agar 3,2 in 100 ccm) zu losen, 
im Dampftopf bzw. Autoklav, oder wo auch dieser fehlt, im gewohnlichen 
Wasserbad zu erhitzen und der Nahrboden ist gebrauchsfertig. 

Wolff (Kiel). 

Breed, Robert S., Cells in Milk derived from the Udder. 
(N. Y. Agr. Exp. Stat. Bull. 380. 1914. p. 139—200.) 

The technique used in this study was that suggested by Prescott 
and Breed. 

The cells which are discharged throughout the lactation period are leuco¬ 
cytes (white blood corpuscles) and a small number of epithelial cells. The 
average number of cells is higher in colostral milk and while high counts 
are frequent at the end of the lactation period it is not evident that the average 
count is higher than at any other part of the period. No cause was discovered 
for the marked daily variation in cell content. There is no constant relation 
in the number of cells discharged in the foremilk and later in the milking. 
There is a constant increase in the number of cells in the strippings. 

Cells are discharged by the four quarters independently. The average 
cell count for 122 cows was 868,000 per cc. 

Of these cows 59 gave cell counts under 500,000, 36 between 500,000 
and 1,000,000 and 27 over 1,000,000 per cc. 

No relation was found between the cell count and the number of bac¬ 
teria in the udder. It was found that the vacuum milker was without effect 
on the cell content, nor did changes in the amount of vacuum maintained 
on the machine have any effect. Rogers (Washington). 

Ergebnisse bakteriologischer Untersuchung der Markt- 
milch in Numberg. (Molkerei-Zeitg., Berlin. Jg. 24. 1914. p. 253.) 

Nach einem Magistratsbeschlusse vom November v. J. wird in Nttrn- 
berg in diesem Jahre die Milch nicht nur chemisch, wie bisher, sondern auch 
bakteriologisch untersucht, um die Bevolkerung mit unverfalschter und ge- 
sunder Milch zu versorgen. 

Die bakteriologische Milchuberwachung hat im Monat April zu folgenden 
Ergebnissen geftihrt: Es wurden im tierarztlichen Laboratorium 412 Milch- 
proben untersucht. 93 Proben waren stark bis auBerordentlich stark ver- 


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252 


Mach. 


schmutzt, 94 stark bakteriell zersetzt, bei 34 Milchproben mufite auf Grand 
bakterieller Priifung ein Keimgehalt von 20—800 Millionen, bei 24 ein sol- 
cher von 4—20 Millionen pro ccm angenommen werden, 12 Proben stammten 
von euterkranken Kiihen, 7 wurden wegen unangenehmen Gerachs und Ge- 
schmacks beanstandet. 22 Milchkruge wurden wegen starker Verrostung 
oder Schadhaftigkeit beanstandet. 335 1 saure Milch wurden bei der Vor- 
kontrolle am Bahnhof beanstandet, und an den Herkunftsort zuriickver- 
wiesen. Wolff (Kiel). 

Lamson, R. W., A Comparison between the bacterial 
Content of Milk drawn in the closed Stable and 
in the milking Room of the open Stable. (Maryland 
Agr. Exp. Stat. Bull. 177. 1913. p. 251—262.) 

A comparison of the bacterial content of milk from cows kept in the 
usual way in closed stables and from cows stabled in an open shed but milked 
in a special room. The bacterial content of the milk from the cows in the 
open shed was higher than that from the cows in the closed stable, but it 
is shown that the udder contamination was greater in the cows in the open 
shed while the contamination during milking was less. The number of colo¬ 
nies on plates exposed to the air indicated that there was a somewhat greater 
number of bacteria in the air of the closed stable than in that in the milking 
room of the open shed. Rogers (Washington). 

Rogers, L. A. and Dahlberg, Arnold 0., The Origin of some of 
the Streptococci found in Milk. (Journ. Agr. Research. 
VoL I. 1914. p. 491—511.) 

The authors summarize their paper as follows: 

A collection of cultures of streptococci was made consisting of 42 cultures 
from milk which formed chains in lactose bile at 37° C., 51 cultures from 
infected udders, 114 cultures from bovine feces, and 39 cultures from the 
mouths of animals. 

The morphology varied under different conditions and could not be cor¬ 
related with the source of the culture, except that the udder cultures had a 
more marked tendency to chain formation than those from other sources. 

The ability of these cultures to liquefy gelatin and to form acid from 
dextrose, lactose, saccharose, raffinose, starch, inulin, mannite, glycerin, 
dulcite, and adonite was determined. Only one or two cultures utilized adonite 
or dulcite. 

When glycerin was attacked, the fermentation proceeded slowly, failing 
to reach its maximum in 14 days, in contrast to the fermentation of the sugars, 
in which the maximum was reached in two or three days. 

A high percentage of the udder cultures failed to give the characteristic 
reduction in litmus milk. 

Twelve cultures liquefied gelatin; one of these came from milk and 11 from 
infected udders. 

The cultures from feces were characterized by their activity in fer¬ 
menting the sugars, including raffinose, and their inability to utilize the al¬ 
cohols. 

The mouth cultures fermented dextrose, saccharose, lactose, mannite, and 
frequently raffinose, but were almost without effect on starch and glycerin. 

The udder cultures were characterized by the general lack of fermentative 


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Milch. 


253 


ability, which was limited almost entirely to dextrose, saccharose, and lactose, 
with a comparatively small number utilizing mannite, glycerin, and gelatin. 

When the udder cultures were divided on the basis of gelatin liquefaction, 
two groups were obtained. The fermentative activities of one of these, which 
are similar to those of Streptococcus pyogenes, were limited 
to dextrose, saccharose, and lactose, with an occasional culture fermenting 
mannite, starch or inulin. The second group fermented the three simple 
sugars, mannite, and usually glycerin and liquefied gelatin. 

When the milk cultures were considered individually, it was found that 
with the exception of two which came clearly from feces they could be included 
in one or the other of the two groups into which the udder cultures were 
divided. 

Of the 41 nonliquefying udder cultures 24 gave identical reactions. The 
remaining cultures differed from the type in one or two characters only. 

Author abstract. 

Rautmann, Die durch Streptokokken (Eitererreger) 
bedingte Euterentzundung der Kiihe; die Bedeu- 
tung dieser Bakterien und ihr Nachweis in Milch. 
(Deutsch. Milchw. Zeitg. Jg. 19. 1914 p. 890.) 

Nach Erlauterung der notwendigen Grundbegriffe der Bakterienkunde 
spricht Verf. speziell liber die Euterstreptokokken. Das Vorhandensein 
solcher Keime in einem Nahrungsmittel, wie z. B. Milch, ja selbst da" Ein- 
dringen in den Korper geniigt an sich noch nicht, um die Krankheit ent- 
stehen zu lassen. Verf. setzt weiter auseinander, wie und warum nicht immer 
Euterstreptokokken pathogen wirken. Es ist der Vorgang der Mastitis und 
deren Behandlung besprochen. Die Frage ob der Streptokokken enthal- 
tenden Marktmilch gcsundheitsschadigende Wirkung zuzuschreiben ist oder 
nicht, ist mit groBter Vorsicht zu behandeln, z. B. beweist ein Befund noch 
nicht, ob die Streptokokken aus einem kranken Euter stammen. Gefahr- 
lich sind die in langen Ketten auftretenden Streptokokken. Schliefilich ist 
es viel leichter, eine krankhafte Milch im Stalle und zwar gleich nach dem 
Ausmelken durch aufmerksame Beachtung des Euters und der Beschaffen- 
heit der Milch zu erkennen, als den Nachweis nach der Vermischung in der 
Marktmilch bakteriologisch zu erbringen. Wolff (Kiel). 

Ayers, S. Henry and Johnson, W. T. jr., Ability of Streptococci 
to Survive Pasteurization. (Joum. Agric. Res. Vol. 2. 1914 
p. 321—330.) 

The thermal death points of 139 cultures of streptococci isolated from 
cow feces, from the udder and the mouth of the cow, and from milk and 
cream showed a wide variation when the heating was performed in milk for 30 
minutes under conditions similar to Pasteurization. 

In the experiments the following method of determining the thermal 
death point was used. The streptococci were grown first in plain neutral 
extract broth for 18 hours and then inoculated by means of a small-bore 
pipette into litmus-milk tubes. Four drops constituted an inoculation in 
each milk tube. In making the inoculation care was taken not to have any 
of the culture touch, or any of the inoculated milk wash up on, the sides 
of the tube, either during the handling or during the subsequent heating. 

The inoculated milk tubes were heated in a large water bath and the 
temperature of the milk was recorded in a control milk tube by a thermo- 


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254 


Milch. 


meter placed in the milk. The temperature in the tubes was not allowed to 
vary over half a degree in either direction. In all the experiments the hea¬ 
ting period was 30 minutes at a given temperature. After heating, the tubes 
of milk were quickly cooled to about 10° C. (50° F.), incubated at 37° C. 
(98°.6 F.), and the reactions recorded. Growth in the tube indicated that 
the organism was not destroyed at the particular temperature to which the 
milk had been subjected. 

At 60° C. (140° F.), the lowest pasteurizing temperature, 89 cultures, 
or 64.03 per cent, survived; at 62.8° C. (145° F.), the usual temperature for 
pasteurizing, 46, or 33.07 per cent survived; and at 71.0° C. (160° F.) 2.58 
per cent of the cultures survived; all were destroyed at 73.9° C. (165° F.). 

The streptococci from the udder were, on the whole, less resistant and 
those from milk and cream more resistant to heat than those from the mouth 
of the cow and from cow feces. When heated to 60° C. (140° F.) all of the 
18 cultures from milk and cream survived; at 62.9° C. (145° F.) 17, or 94.44 
per cent, survived; at 68.3° C. (155° F.) 9 cultures, or 50 per cent, withstood 
the heating process. All the streptococci from milk and cream were destroyed 
by heating to 73.9° C. (165° F.) for 30 minutes. 

Among the 139 cultures of streptococci there were 22 that formed long 
chains, which, for the purpose of this paper, were considered as typical strepto¬ 
cocci. The others were considered atypical. The typical streptococci were 
much less resistant to heat than were the atypical. 

Of the 22 typical streptococci 12, or 54.54 per cent, survived heating 
for 30 minutes at 57.2° C. (135° F.); at 60° C. (140° F.) 9, or 40.91 per cent, 
survived; at 62.8° C. (145° F.) only 1 culture, or 4.54 per cent withstood 
the heating. All of the typical streptococci were destroyed by heating for 
30 minutes at 65.6° C. (150° F.). 

The 117 atypical streptococci were more resistant; at 60° C. (140° F.) 
68.37 per cent survived; at 62.8° C. (145° F.) 38.46 per cent survived; and 
at 71.1° C. (160° F.) 2.56 per cent survived; all were destroyed at 73.9° C. 
(165° F.). 

Two classes of streptococci seem to survive Pasteurization: a) Strepto¬ 
cocci which have a low majority thermal death point but among which a few 
cells are able to survive the pasteurizing temperature. This ability of a few 
bacteria to withstand the pasteurizing temperature may be due to certain 
resistant characteristics peculiar to a few cells or may be due to some pro¬ 
tective influence in the milk, b) Streptococci which have a high majority 
thermal death point. When such is the case, the bacteria survive because 
the majority thermal death point is above the temperature used in Pasteuri¬ 
zation. This ability to resist destruction by heating is a permanent characte¬ 
ristic of certain strains of streptococci. Author abstract. 

Weld, Ivan C., Observations regarding the relative nu¬ 
tritive Value of pasteurized and raw Milk. Washing¬ 
ton (author) 1914. p. 1—4. 

In eight baby milk stations maintained by a private philanthropy, the 
average daily gain in weight was determined for 1128 babies. Both the pasteu¬ 
rized and raw milk was of good quality and was fed in the home as prescribed 
by the attending physicians. The babies represented all degrees of health, 
from those critically ill to those in normal health. 

The average gain per day of 351 babies receiving raw milk exclusively 


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Milch. 


256 


was 0,403 oz. against an average gain per day of 0,4077 oz. for 557 babies 
receiving pasteurized milk exclusively. Of 110 babies receiving at different 
times both raw and pasteurized milk the average daily gain on raw milk was 
0,4312 oz. against 0,4607 oz. when fed on pasteurized milk. 

L. A. Rogers (Washington). 

McCleave, Thomas C., C e r t i f i e d Milk. (Journ. of the American Med. 
Assoc. Vol. 61. 1913. No. 25.) 

Verf. beschreibt Ursprung und Fortschritt der Milchbewegung in Amerika. 
Er schildert ausfiihrlich die Methode, die man angenommen hat, um ein 
richtiges MaB von Milch erzielen zu konnen. 

R. Stenhouse Williams. 

Backhaus, Zwanzig Jahre Erfahrung in der Kinder- 
milchbehandlung. (Berliner klin. Wchschr. 1913. No. 29.) 

Im Eingang der Veroffentlichung bespricht der Verf. seine grundlegenden 
Untersuchungen vom Jahre 1892 ab iiber die Zusammensetzung und Eigen- 
schaften der Fraucnmilch, um auf Grand von Erfahrangen ein der Frauen- 
milch khnliches Praparat aus Kuhmilch zu gewinnen, welches dann auch 
von 1894 an in offcntlichen Gebrauch kam. Bereits 1895 wies dann Back¬ 
haus darauf hin, daB mit der chemischen Veranderang der Kuhmilch 
zur Erzielung rationeller Sauglingsernahrang eine sorgfaltige Gewinnung der 
Kuhmilch Hand in Hand gehen miisse und empfahl dann das Prinzip der 
Sterilisation, welches sich mit den neueren Apparaten ohne eine zu tiefgehende 
ungiinstige Veranderang der Milch herbeifiihren lasse. Dann wurde auch 
der sachgemaBen Verabreichung des technisch einwandfrei hergestellten 
Nahrpraparates erneute Aufmerksamkeit zugewendet und eine entsprechende 
Organisation zur Verbreitung der grundlegenden Ideen eingeleitet, welches 
BemUhen mit der Zeit von groBem Erfolg gekront war, so daB die sogenannte 
Backhaus milch weite Verbreitung fand. — Auch nach dem heutigen 
Standpunkt, welcher naturgcmaB der Ernahrang durch die Mutterbrust 
den Vorzug gibt, ist zur rationellen Sauglingsernahrang ein Praparat erfor- 
derlich, welches sich als Ersatz der Mutterbrust, als Beimischung oder zum 
Abgewohnen tunlichst in seiner Zusammensetzung der Fraucnmilch nahert. 
— Verf. berichtet sodann liber seine im Jahre 1905 festgestellten Zusammen- 
setzungseinzelheiten; hier wird erwahnt, daB bei uns, gegeniiber Amerika, 
nur sehr selten Versuche zur aseptischen Milchgewinnung angestellt werden. 
FabrikmaBige Herstellung ist gegeniiber der hauslichen Bereitung dieses 
Praparates zu empfehlen. Zum SchluB spricht Verf. sich trotz aller Erfolge 
dahin aus, daB in der Frage der Kindermilchbereitung immer noch groBe 
wissensehaftliche Probleme der Verbesserung harren. 

R u 11 m a n n (Miinchen). 

Hittcher, Die Behandlung der zur Versorgung der Gro fi¬ 
st & d t e bestimmten Milch. (Molkerei-Ztg., Hildesheim. Jg. 27. 
1913. p. 1181.) 

Verf. machtin seinenkurzgehaltenenAusfiihrangen denVorschlag, dieMilch 

1 Stunde auf 60—63° C oder 
45 Minuten auf 64—65° C oder 
30 Minuten auf 66—70° C 

unter best&ndigem Riihren zu erhitzen. Versuche in Kleinhof-Tapiau mit 
einer groBen Anzahl von Kalbern angestellt, zeigten, daB die mit gekochter 
Milch ern&hrten Tiere sogar besser gediehen als die Kontrollkalber. 

Wolff (Kiel). 


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256 


Milch. 


Beck, W., Eine Reichsanstalt fur Milchwirtschaft. 

(Milch w. Centralbl. Jg. 43. 1914. p. 248.) 

Verf. betont an Hand von Beispielen aus der milchwirtschaftlichen 
Praxis die Notwendigkeit der Errichtung einer Reichsanstalt fur Milch¬ 
wirtschaft in Deutschland. Wolff (Kiel). 

Weigmann, H., Versuche mit dem „Degermato r“. (Mitt. d. 

Deutsch. Milchw. Ver. Jg. 31. 1914. p. 115.) 

Als Degermator (Entkeimer) hat der Maschinenfabrikant M. Schulz 
(Oldenburg) einen von ihm konstruierten Pasteurisierapparat bezeichnet, 
der trotz des Erhitzens der Milch ihre naturlichen Eigenschaften belassen 
soil. Dies ist dadurch erzielt, daB die Milch vermittels sehr feiner Verteilung 
in dttnner Schicht an einer nicht Uberhitzten Flache seine War me aufnimmt 
und nach kurzem Verweilen auf dem W&rmegrad an einen darunter gebauten 
Kiihler wieder abgibt. Im Gegensatz zu dem bekannten Biorisatorverfahren, 
bei welchem die Zerstaubung der Milch, insbesondere der Druckwechsel 
hierbei und der schnelle Temperaturwechsel als Hauptursachen der giin- 
stigen Wirkung der Methode angegeben werden, geht der Konstrukteur des 
„Degermators“ von dem Grundsatz aus, dab lediglich die Einwirkung der 
Temperatur auf die Milch und zwar die kurze Einwirkung der Hochsttem- 
peratur auf die feinverteilte Milch die gute keimabtotende Wirkung und 
zugleich die Erhaltung der Rohmilcheigenschaften mit sich bringt. Bei 
dem Degermatorverfahren wird auch auf den pldtzlichen Temperatursprung 
verzichtet, es wird vielmehr die Milch, moglichst auf 60° C vorgewarmt, 
dem Degermator zugefUhrt, um eine moglichst groBe Leistung zu erzielen 
und die Wirkung des Verfahrens noch sicherer zu gestalten. Die Milch wird 
durch eine langsam gedrehte Scheibe, welche Shnlich wie ein Kiihlerdeckel 
konstruiert ist, also mit gelochten Verteilungskranzen ausgestattet ist, gleich- 
maBig nach alien Seiten bis an den Rand dieses Tellers ausgebreitet und 
von hier durch die Schwungkraft abgespritzt und dadurch als feiner, gleich- 
maBig verteilter Schleier auf die den Verteilungsteller dicht umschlieBende 
geheizte Flache aufgetragen. Hierdurch bzw. hierin wie in der ebenso gleich- 
maBigen Verteilung der Dampfwarme auf die AuBenseite der Heizflache 
ist die Wirkung des Apparates zu suchen. Der Dampf ist ungespannt. Jede 
Oberhitzung einzelner Milchteilchen wird somit vermieden. 

Es ist die Bauart des Degermators auseinandergesetzt und durch Ab- 
bildung illustriert. Der Umfang der Heizflache ist ein bedeutender, fiir eine 
stlindliche Leistung von 1000 Litem ist ungef&hr ein Durchmesser von 1 m 
notwendig. 

Alsdann sind die Untersuchungsresultate, erhalten an Ort und Stellc 
bzw. im bakteriologischen Laboratorium der Versuchsstation fiir Molkerei- 
wesen in Kiel, mitgeteilt. 

Versuch vom 26. Marz d. J. in Geestemttnde. Die Milch der Genossen- 
schaftsmeierei war als sehr keimreich zu bezeichnen. Die Wirkung des De¬ 
germators wurde im Vergleiche zur gewohnlichen Erhitzungsweise (A h 1 - 
born scher Pasteurisierapparat) und Dauerpasteurisation (A h 1 b o r n s 
Dauererhitzungswanne) gepriift. 

# Keimzahl (Gelatine- und Agarplatten bis zum 10. Tage beobachtet): 


Rohmilch 1 (am Anfang genommen).ca. 13 Millionen 

Rohmilch 2 (am SchluB genommen).ca. 18 „ 

Im Pasteur auf 75° C erhitzt.11 200 

Im Degermator auf 75° C erhitzt. 10 500 


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Miloh. 


257 


Im Degermator auf 80° C erhitzt.. . 4 200 

(Proben heiB entnommen und sofort angesetzt) 

Im Pasteur auf 63° C erwarmt und durch den Dauer- 
erhitzer durch geleitet, ungefahr nach ^-stundigem 
Ablauf der Milch aus der Dauererhitzungswanne ent¬ 
nommen . 44 000 

Die Proben sind samtlich bei der Hochsttemperatur in sterile Flaschen 
entnommen, in diesen, mit Wasser und Eis gut gekiihlt, ftir die Priifung 
auf Haltbarkeit im Koffer nach Kiel transportiert. Die Aussaat der Milch 
fand im Laboratorium der Meierei statt, ebenso die Aufstellung zur Priifung 
der Aufnahmef&higkeit. 

Die gefundenen Keimzahlen erscheinen im Vergleich zu den Zahlen, 
die derzeit Dr. Freund bei seiner Veroffentlichung ttber den Biorisator 
an gleicher Stelle angegeben hat, sehr hoch; es ist aber darauf hinzuweisen, 
dab eine bereits am 4. Tage vorgenommene Keimzahlung namentlich bei 
erhitzter Milch zu niedrig und demgemafi zu giinstige Zahlen ergibt. Die 
weniger rasch wachsenden Bakterien erscheinen gewohnlich erst am 6.—7. 
Tage als noch sehr kleine, eben erst sicht- und zahlbare Kolonien. 


Haltbarkeitsprobe: 



Nach 

Nach 

Nach 

Nach 

Nach 



20 Std. 

44 Std. 

64 Std. 

68 Std. 

72 Std. 

Nach 


Alkohol- 

Probe 

Koch- 

Probe 

Alkohol- 

Probe 

Koch- 

Probe 

Alkohol- 

Probe 

Koch- 

Probe 

Alkohol- 

Probe 

Koch- 

Probe 

Alkohol- 

Probe 

Koch- 

Probe 

92 Std. 

Rohmilch . 

+ 

i 

+ 

freiwillig 

geronnen 




j 




Pasteurisierte Milch 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

+ 

+ 

+ 

+ 

freiwillig 

75° C 











geronnen 

Dcgennator-Milch, 75° C 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

+ 

— 

+ 

+ 

9t 

Degermator-Milch, 80° C 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

+ 

— 

+ 

+ 

*> 

Dauerpasteuris. Milch 

— 

— 

— 

i 

— 

— 


i 

+ 


nicht 

geronnen 


Aufbewahrungs-Temperatur 17—19° C. 


Es war also (nach der Kochprobe) die rohe Milch kaum 1 Tag, die pasteu- 
risierte (75° C) und die durch den Degermator gegangene fast 3 Tage, die der 
Dauerpasteurisierung unterworfene mehr als 3 Tage, letztere jedoch nur 
auberlich, haltbar. Die Gerinnung der durch die Dauererhitzungswanne 
geflossenen Milch, Probe 5, blieb aus, auch nach 3—4 weiteren Tagen, weil 
sie recht viele eiweiblosende und alkalibildende Bakterien wie auch Hefen 
enthielt. Die im gewohnlichen Pasteurisierapparat erhitzte Milch erwies 
sich im ubrigen als etwas weniger gut haltbar als die Degermatormilch. 

Die Aufnahmefahigkeit erwies sich bei der pasteurisierten 
Milch als stark beeintrachtigt, wahrend die Degermatormilch von 75° (’ 
fast die gleiche Aufrahmung als die Rohmilch zeigte und die Degermator¬ 
milch von 80° C derjenigen der Rohmilch wenig nachstand. Wie bei friiheren 
Versuchen schon wurde auch hier wieder die Wahrnehmung gemacht, dab 
die rasch und gleichmabig — also durch den Degermator oder Biorisator 
— auf 75° C erhitzte Milch innerhalb kurzer Zeit, hier schon nach 1% Stunden, 
die ganze erzielbare Rahmschicht abwirft, wahrend die Rohmilch das erst 
nach einigen Stunden tut. Die auf 80° C im Degermator erhitzte Milch zeigte 
Zwelte Abt. Bd. 43. 17 


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258 


Milch. 


die voile Aufrahmung erst nach 9 Stunden. Die der Dauererhitzung unter- 
worfene Milch gab merkwiirdigerweise ungef&hr nur den vierten Teil der 
normalen Rahmschicht; die Aufklarung dafiir liegt aber darin, daB die Tem- 
peratur im Vorwarmer zeitweise anf 65° C gestiegen war und daB die Leistung 
des Vorwarmer8 nicht eingehalten werden konnte. 

Versuche in der Eilbecker Meierei in Hamburg. 

Verf. macht emeut und ausdriicklich auf die Nachinfektion einer von 
Keimen moglichst befreiten Milch durch Rohrleitungen, Behalter und Kiihler 
im Betriebe aufmerksam und empfiehlt beispielsweise ein Trockenreiben 
der Geratschaften mit Tuchern. 

Es wurde mit einer Stundenleistung von 1600 Litern gearbeitet. Eine 
besondere Reinigung der Apparate vor Beginn der Arbeit mittels vorheriger 
Pasteurisierung von Wasser wurde nicht vorgenommen. Die im Degermator 
zu erhitzende Milch wurde vorher im Vorwarmer auf 62° C gebracht; auch 
von dieser Milch wurde eine Probe entnommen. Im Degermator wurde 
auf 75° und auf 68° C erhitzt, die Proben sind im Apparat gekuhlt. 

Keimgehalt: 

Rohmilch. 650 000 Keime pro ccm 

Vorgewarmte Milch (62° C) . . . . 37 800 „ „ ,, 

Degermator-Milch (75° C). 3 500 „ „ „ 

desgl. (68® C). 25 000 „ „ „ 

Die Haltbarkeit der erhitzten Proben war nach der Tabelle eine 
wenig verschiedene (— moglicherweise wurde die auf 75° C erhitzte Milch 
nicht gleich gut gekuhlt —), gegeniiber der Rohmilch aber um 26 Stunden 
vermehrt. 


Zeit 

Rohe Milch 

Aufrahmung 

Vorgewarmt 

Degerm. 68° 

Degerm. 75° 

9 Uhr 

— 

— 

— 

— 

9 Vi *9 

0 

0 

0 

0 

10 „ 

0 

0 

0 

0 

10 y 2 „ 

0 

undeutlich 

undeutlich 

undeutlich 

10*° „ 

ca. 12 mm 

28 mm 

41 mm 

18 mm 

11 Vi 

21 „ 

28 „ 

41 

18 „ 

12 „ 

22 „ 

25 „ 

39 „ 

19 „ 

1 „ 

22 „ 

24 „ 

38 „ 

19 „ 

3 „ 

22 „ 

22 „ 

33 „ 

18 „ 

6 „ 

21 „ 

21 „ 

31 „ 

17 „ 


Durch den Transport nach Kiel hatten die Proben offenbar gelitten, 
es zeigte sich aber deutlich gcnug, daB die erhitzte Milch rascher aufrahmte 
als die Rohmilch. 

Versuch am 26. April 1914. 

Probe 1 = Rohmilch. 

Probe 2 = Milch, welche im Vorwarmer auf 63° C gebracht und dann im „Deger¬ 
mator “ auf 74° C erhitzt ist, heiB entnommen und mit Wasser gekuhlt. 
Probe 3 = Milch 2, aber nicht am FuBe des Degermators, sondern nach Kiihlung durch 
den Verdampfer aus dem im Kiihlraum stehenden Kiihlbassin entnommen. 
Sie hatte bei der Entnahme eine Temperatur von 2,5° C. 

Probe 4 = ist nach der Behandlung wie Probe 2, mittels Pumpe in einen hochstehenden 
Behalter gebracht, wo sie rund 5 Minuten der Temperatur von 60—58° C 
ausgesetzt blieb. 

K e i m z a h 1: 


Probe 1: Agar. 420 000 

Gelatine. 340 000 

Probe 2: Agar. 9 000 

Gelatine. 8 000 


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Milch. 


259 


Probe 3: Agar. 22 050 

Gelatine.21 190 

Probe 4: Agar.16 100 

Gelatine. 16 380 


Arten, die Reihenfolge gibt das ungefahre Mengenverhaltnis an: 

Probe 1: Milchsaurebakterien, Kokken (weiBe und farbstoffbildende), Coli- 
Aerogenes- Bakterien, alkalibildende und indifferente Kurzstabchen, vereinzelt 
Z o p f i i und M o n i 1 i a. 

Probe 2: Milchsaurebakterien, zitronengelbe Kokken, resistente Kurzstabchen 
und Sporenbildner. 

Probe 3: Milchsaurebakterien, Kokken, Bact. vulgare, Bact. fluo¬ 
resce n s, resistente Kurzstabchen und Sporenbildner. 

Probe 4: Milchsaurebakterien, zitronengelbe Kokken, resistente Kurzstabchen, 
Sporenbildner und Actinomyces. 

Haltbarkeit (Aufbewahrungstemperatur 17—19° C): Die rohe 
Milch hatte eine Haltbarkeit von 2 Tagen. Die Probe 2 eine solche von 4 Tagen, 
die Probe 3 eine solche von etwa 3 Tagen und die Probe 4 eine solche von 
etwa 4 Tagen. 

Versuch vom 11. Mai 1914. 

Zun&chst wurde mit Wasser gearbeitet und dies auf 75° C gebracht, 
urn den Apparat mbglichst keimfrei zu machen, dann wurde er mit Wasser 
gekiihlt. Die Milch wurde vorgew&rmt. 

Probe 1 = Rohmilch ( y 3 + Vi + % an verscbiedener Stelle entnommen). 

Probe 2 = vorgewarmt auf 62—63° C, erbitzt auf 78° C. 
a = Degermatorkiihler nicht passiert. 
b = „ passiert, 20° C. 

Probe 3 = erhitzt auf 75° C. 

Probe 4 = erhitzt auf 75° C ohne Vorwarmer. 

Probe 5 = erhitzt auf 75° C und y 2 Stunde nachgewarmt auf 60—55° C. 
Gelatine- und Agarplatten ergaben: 

1 = 220 000 bzw. 350 000 Keime pro ccm 

2a = 3 570 „ 4100 „ „ „ 

2b == 3 200 „ 2100 „ „ „ 

3 = 3 430 „ 3 330 

4 = 6 000 „ 5 600 „ „ 

5 = 1750 „ 2 020 „ „ „ 

Die Aufrahmung der auf 75° C erhitzten Milch erfolgte rascher 
als bei der an sich schnell aufrahmenden Rohmilch; die auf 78° C erhitzte 
Milch zeigte nach 2 Stunden keine, nach 5 Stunden nur 2°, nach 20 Stunden 
nur 8° Aufrahmung. 

Die Haltbarkeit der Rohmilch betrug gewohnlich 2 Tage, Proben 
mit Vorwarmer 3 y 2 Tage, Probe ohne Vorwarmer eben 3 Tage, 78° etwas 
langer als 75° C, Probe 5 etwas weniger, trotz stark verminderter Keim- 
zahl, weil die Probe etwas warmer war. 

Versuch vom 12. Mai 1914. 

Es wurden unter Benutzung einer standigen Vorwarmung auf 62—63° C 
im Degermator nacheinander die Temperaturen von 74,5—75° C, 75—76° C, 
77—78° C, 79—80° C angewendet, speziell um die Frage zu erklaren, bei 
welchem Erhitzungsgrad die Aufrahmung eine erhebliche Beeintrachtigung 
erfahrt. 

Die erhitzte Milch rahmte erheblich rascher auf als die Rohmilch, indem 
z. B. die auf 75—76° C erhitzte Milch schon nach 53 Minuten eine Rahm- 
schicht von 25 mm zeigte, wahrend die Rohmilch erst nach 1 Stunde und 
7 Minuten begann, eine undeutlich abgegrenzte Rahmschicht von 11,5 mm 

17* 


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260 


Milnh, 


aufzuwerfen; auch die auf 77—78° C erhitzte Milch hatte nach 1 Stunde 
sehon eine Rahmschicht von 22% mm und selbst die auf 79—80° C erhitzte 
Milch fing an, sehon nach 55 Minuten aufzurahmen. Femer sagt dieser 
Vergleichsversuch, dab bei 77° C die ungiinstige Beeinflussung der Aufrahm- 
barkeit der im Degermator erhitzten Milch beginnen diirfte. 


Rohmilch 

77° C 
76,5/76° C 
76° C 
76/77° C 


Keimzahlen: 


Gelatineplatten 
500 000 
9 450 
5 670 
3 500 
11 410 


Agarplatten 

990 000 Keime pro ccm 


14 420 
12 600 
7 560 
17 640 


99 99 


99 99 


Die Haltbarkeit der erhitzten Milch gegenuber der Rohmilch 
war wieder eine sehr gute. 

Eine Erhitzung durch den Degermator auf 75° C nach einer Vorwarmung 
im sogen. Vorwarmer auf 62—63° C bei einer Stundenleistung von durch- 
schnittlich 1500 1 als Normalleistung angesehen, kann gesagt werden, dab 
durch dieses Verfahren einmal eine bedcutende Verringerung der Keimzahl 
erzielt, die Haltbarkeit schlechterer Milch um 2, besserer Milch um etwa 
1 % Tage verlangert wird. Die Aufrahmfahigkeit wird kaum beeintrachtigt, 
ja sie ist bei Einhaltung einer Temperatur von 75—76° C sogar eine noch voll- 
kommenere und raschere als bei Rohmilch. Der Rohmilchcharakter 
wird trotz der verhaltnismabig hohen Erhitzung nicht oder doch kaum ver- 
mindert. Wie sich die so behandelte Milch zur Kasebereitung eignet, daruber 
miiCten besondere, umfangreichere Versuche entscheiden. Auch der maschi- 
nelle Wert des Apparates ist hier nicht in Beurteilung gezogen. 

Wolff (Kiel). 

W. S. 0., Die hygienische Bedeutung der Melkmaschi- 
n e n. (Deutsch. Milchw. Zeitg. Jg. 19. 1914. p. 881.) 

Es ist der Melkmaschine eine hohe hygienische Bedeutung zugesprochen. 
weil bei dieser Art Melkens keine Verunreinigungen und Keime in die Milch 
gelangen konnen, vorausgesetzt, dab die Melkmaschine peinl'ch sauber ge- 
halten wird. Wolff (Kiel). 


Meurer, R., t) b e r das Biorisatorverfahren und die 
Leipziger Enzyma-Milch. (Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. 
1914. p. 565; Molkerei-Zeitg., Berlin. Jg. 24. 1914. p. 183; Deutsch. Milchw. 
Zeitg. Jg. 19. 1914. p. 480.) 

Verf. entgegnet wiederum der Erwiderung L 6 h n i s auf obengenanntes 
Thema und behauptet in der Hauptsache, dab das Biorisatorverfahren, ab- 
gesehen von der die Gewebsteile zerkleinernden Wirkung, die die Duse rein 
mechanisch mit sich bringe, durch die plotzliche Erhitzung bzw. den schroffen 
Temperaturwechsel, unterstiitzt durch die unvermittelte Druckentspannung 
besser wirkt als die Dauerpasteurisation. Wolff (Kiel). 

Ldhnis, F., t) b e r das Biorisatorverfahren und die Leip¬ 
ziger Enzyma-Milch. (Molkerei-Zeitg. Berlin. Jg. 24. p. 165 u. 
Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. p. 521.) 

Auf die Ausfuhrungen von Dr. Meurer zugunsten des in Rede stehen- 
den Verfahrens erwidert der Verf., dab die praktische Anwendung des Biori- 
satorverfahrens in den vom Verf. untersuchten Fallen nicht nur in bezug 


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Milch. 


261 


auf die Beschaffenheit der AuffanggefaBe zu wunschen iibrig lieB, sondern 
auch der Regulierung der Temperatur offenbar nicht die notige Sorgfalt 
zugewandt wurde. Andere Behauptungen Meurers werden zuriick- 
gewiesen. 

Die unvermeidlichen nachtraglichen Infektionen sind zweifellos als ein 
erheblicher Ubelstand zu betrachten; in dieser Hinsicht wird das Biorisator- 
verfahren stets gegeniiber der Dauerpasteurisation der Flaschenmilch bei 
63° C zuriickstehen, die im Ubrigen chemisch wie biologisch gleichwertig zu 
erachten ist, und soweit die Behandlung der Molkereiruckstande in Frage 
kommt, werden sich die Behorden nicht so leicht mit einem Verfahren be- 
freunden kbnnen, bei dem es schwer halt, nachtraglich festzustellen, ob 
der Apparat in jedem Falle richtig gearbeitet und ob insbesondere eine aus- 
reicbende Erhitzung stattgehabt hat; bezUglich der Tuberkelbazillen bleiben 
weitere Untersuchungen abzuwarten. 

Zum Schlusse weist Verf. bei dieser Gelegenheit auf die Notwendig- 
keit der Errichtung einer Reich sanstalt bzw. eines Zentralinstituts fur Milch- 
wirtschaft in Deutschland hin; der Nutzen fur die deutsche Milchwirtschaft 
wurde s e h r groB sein. Wolff (Kiel). 

Weigmann, H., Versuche mit dem „Biorisator“. (Molkerei- 
Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. 1914. p. 885. u. 899.) 

In der Meierei der Versuchsstation Kiel wurde ein Biorisator mit 250 1 
Stundenleistung gepriift; zu den Versuchen wurde eine mit Hilfe der Astra- 
Reinigungszentrifuge vorher gereinigte und daher relativ keimarme Milch 
verwendet.. Der Apparat wurde zuvor mit Wasser sterilisiert. 

V e r 8 u c h I, Temperatur 73,6° C. 

Keimzahl: Rohe Milch, Agar: 245 000 Keime pro ccm 

Gelatine: 300 000 „ „ „ 

Biorisierte Milch, Agar: 13 000 „ „ „ 

Gelatine: 5 170 „ „ „ 

Auf den Platten der rohen Milch fanden sich Kolonien von Milchsaure- 
bakterien, von farbstoffbildenden und nicht farbstoffbildenden Kokken, 
Bact. fluorescens, Bact. nubilum, Kurzstabchen, darunter 
auch Coli-Aerogenes. Auf den Platten der biorisierten Milch und 
namentlich auf den Agarplatten herrschten die Milchsaurebakterien weit- 
aus vor. ferner waren v orhanden Kokken, und zwar fast ausschlieBlich zitronen- 
gelbe, in sehr geringer Zahl auch Bact. fluorescens. 

Reaktionen auf Oxydase und Superoxydase traten hier wie bei den 
folgenden Versuchen sowohl bei der rohen wie bei der erhitzten Milch in 
gleicher Intensitat und in gleicher Zeit, d. h. sofort, auf. 

Die Reduktaseprobe (Methylenblau) trat in beiden Fallen spat auf, 
bei der rohen Milch etwa nach 7 Stunden, bei der erhitzten Milch erst nach 
24 Stunden. 

Katalaseprobe nach 2 Std. nach 4 Std. nach 6 Std. 
roh 2,5 3,8 4,3 ccm 

erhitzt 0,2 0,3 0,4 ccm. 

Verhalten zu Lab: 100 ccm Milch gerannen mit derselben Lablosung bei 35° C: 

Bei der rohen Milch in 3 Minuten 30 Sekunden, 
bei der biorisierten Milch in 3 „ 35 „ 

Am folgenden Tage erschienen die durch Einlabung erhaltenen, bei 
Zimmertemperatur aufbewahrten Kaschen vollstandig gleichmaBig fest und 
auch von sonst gleichmaBigem Aussehen. Am zweiten Tage nach der Ein- 


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262 


Milch. 


labung erkannte man jedoch, dab die Kaschen aus der biorisierten Milch 
einen weicheren Bruch besaben und nicht so viel Molke ausschieden als die 
Kaschen aus roher Milch. 

Die Aufnahmefahigkeit war bei der biorisierten Milch sogar eine etwas 
schnellere. In beiden Proben wurde der gleiche Albumingehalt, und zwar 
von 0,71 Proz. festgestellt. Wenn man die Dauer der Haltbarkeit bis zu dem 
Zeitpunkte, wo die Gerinnung mit Alkohol eintritt, rechnet, dann zeigte 
die rohe Milch eine Haltbarkeit von nicht ganz zwei Tagen, die biorisierte 
Milch von etwa 4 y 2 Tagen, d. h. in sterilisierten Kolben, die mit Watte ver- 
schlossen im Laboratorium aufbewahrt wurden. 

Die Gerinnung auch der biorisierten Milch war eine Sauregerinnung, 
die Sauerung war aber eine unreine, was schon am Geruch wie auch am Ge- 
schmack bemerkbar war. Die bakteriologische Analyse der geronnenen 
biorisierten Milch ergab das Vorhandensein von Milchsaurebakterien der 
Art Streptococcus lacticus sowie das von Milchsaurelangstab- 
chen (Bact. caucasicum), erstere in reichlicherer Menge als letztere, 
daneben in nicht geringer Anzahl Bact. fluorescens und Bact. 
v u 1 g a r e , ferner Kokken, Kurzstabchen (nicht aber Coli-Aero- 
genes), keine Sporenbildner. Die unreine Sauregerinnung war also wohl 
auf eine nachtragliche Infektion mit Wasserbakterien zuriickzufiihren, ob- 
wohl der unter dem Erhitzer befindliche Kiihler in reichlichem Mabe mit 
heibem Wasser abgespult worden war. 

VersuchH, Temperatur 74—76° C. 

Keimgehalt 

der Rohmitch der biorisierten Milch 

Agar 300 000 Keime pro ccm Agar 4000 Keime pro ccm 

Gelatine 285 000 „ „ „ Gelatine 2440 „ „ „ 

Die Flora der rohen Milch bestand aus Milchsaurebakterien, ver- 
fliissigenden und nichtverfliissigenden, farbstoffbildenden und nichtfarbstoff- 
bildenden Kokken und Sarcinen, Bact. fluorescens, Bact. v u 1 - 
gare, Bact. coli-aerogenes und anderen Kurzstabchen. In 
der biorisierten Milch fanden sich in iiberwiegender Menge Milch¬ 
saurebakterien beider Arten, Kokken, insbesondere wieder der zitronengelbe 
Coccus, resistente Kurzstabchen, wenige Sporenbildner. 

Die Aufnahmefahigkeit der biorisierten Milch war wiederum eine schnel¬ 
lere, aber eine nicht ganz so ausgiebige wie die der rohen Milch. 

Was die Haltbarkeit anbetrifft, so hielt sich die Rohmilch bei Ver- 
such II kaum 1 Tag lang sUb, die biorisierte dagegen etwa 2% Tage. Die 
Sauregerinnung der biorisierten Milch war dieses Mai reiner. 

Die rohe Milch brauchte 6 Minuten 2 y 2 Sekunden, die biorisierte 6 Minuten 42 y 2 
Sekunden zur Labgerinnung (100 ccm bei 35° C). 

V e r s u c h III, Temperatur 75° C. 

Keimgehalt: Rohe Milch, Agar: 800 000 Keime pro ccm 

Gelatine: 700 000 „ „ „ 

biorisierte Milch, Agar: 2 100 99 99 99 

Gelatine: 2 000 „ „ „ 

Die Flora der rohen Milch setzte sich zusammen aus: Milchsaurebak- 
tericn (in grobter Menge), Kokken, Sarcinen, Bact. fluorescens, 
Bact. vulgare, Bact. nubilum, nichtverlliissigenden weiben 
und farbstoffbildenden Kurzstabchen, Coli-Aerogenes. Die Flora 
der biorisierten Milch bestand aus Milchsaurebakterien in iiberwiegender 
Zahl, dem zitronengelben Coccus, weiben und gelben resistenten KurzstSb- 
chen. Sporenbildner waren nicht zu finden. 


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Milch. 


263 


Die Aufnahmefahigkeit zeigte folgendes: 


Nach 

V 2 Stunde 

Rohmilch 

2 

Biorisierte Milch 
5 

99 

1 

7 

9 

99 

iy 2 „ 

ca. 8 

ca. 10 

99 

2 Stunden 

8 

10 

99 

5 

11 

11 

99 

9 

11 

11 ccm. 


Die Haltbarkeit der rohen Milch betrug gut 1 Tag oder kaum 1 y 2 Tage, 
die der biorisierten Milch 2 ! / 2 Tage; die Gerinnung der biorisierten Milch war 
wiederum eine saure. 

Die unreine Sauerung der biorisierten Milch scheint laut Versuch da- 
durch herbeigefiihrt zu werden, dab die Milchsaurebakterien durch das Er- 
hitzen geschwacht wurden. 

Versuch IV, Tempera tor 75° C. 

Keimgehalt: Die rohe Milch enthielt auf Agar 1 890000 Keime pro ccm 

auf Gelatine 1700 000 „ „ „ 

Die biorisierte Milch enthielt auf Agar 2 800 ,, „ „ 

auf Gelatine 2 700 „ „ „ 

Die hohe Keimzahl erklarte sich durch reichliche Anwesenheit der ge- 
wohnlichen Milchsaurebakterie. 

Die Haltbarkeit der rohen Milch betrug 1 Tag, die der erhitzten etwa 
2y 2 Tage. 

Ein Shnliches Resultat ergab der Versuch V. 

SchluBbetrachtungen: 

Geruch und Geschmack der Milch werden bei einer Erhitzung auf 75° C 
mit dem Biorisator nicht beeintrachtigt, insbesondere tritt ein Kochge- 
schmack nicht auf. 

Die Enzyme, Oxydase und Superoxydase der Milch, bleiben unverandert 
oder werden nur ganz unwesentlich geschwacht. Auch die Schardinger- 
Reaktion bleibt nach einer allerdings nur einmaligen Untersuchung unge- 
schwScht, dagegen werden die Bakterienenzyme, die Reduktase (Methylen- 
blau), sowie die Katalase in erheblichem Grade geschwacht. 

Die Labf&higkeit der Milch wird durch die Erhitzung im Biorisator 
auf 75° C in geringem Grade vermindert. Die dabei entstehenden Kaschen 
sind etwas weicher und wasserreicher als die gleichzeitig und mit genau der 
gleichen Labmenge bereiteten Kaschen aus der Rohmilch. Ob das einen 
nachteiligen Einflufi auf die Geeignetheit der biorisierten Milch fur die Be- 
reitung von Kase bedeutet, mUBte erst durch eingehende Versuche festge- 
stellt werden. Vermutlich hangt die Weichheit der Kaschen aus der biori¬ 
sierten Milch mit dem geringeren Sauregrad dieser zusammen. 

Die Aufrahmbarkeit der Milch hat durch die Erhitzung auf 75° C kaum 
gelitten sie ist im Gegenteil in den ersten Stunden nach der Aufstellung 
eine beschleunigtere als bei roher Milch, wie namentlich die Untersuchung 
nach iy 2 Stunden beim Versuch III ersehen lafit. Nach 24 Stunden ist die 
Rahmschicht der biorisierten Milch etwas schmaler und dichter. 

Eine Ausscheidung von Albumin findet nicht statt. 

Nach diesen Ermittlungen darf man den SchluB ziehen, daB der Roh- 
milchcharakter in der biorisierten Milch soweit erhalten bleibt, daB sie als 
Verkaufsmilch in ihrem Werte nicht beeintrachtigt ist. 

Das neue Verfahren der Milchpasteurisierung wird aber wesentlich an 


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264 


Milch. 


Wert gewinnen, wenn die Einrichtungen so getroffen werden, daB eine Neu- 
infektion der erhitzten Milch so viel wie moglich ausgeschlossen wird, jeden- 
falls miissen Pumpen und Rohrleitungen so viel wie nur irgend moglich ver- 
mieden werden und ferner muB die ganze Einrichtung durch vorhergehendes 
Arbeiten mit Wasser — und zwar mit reichlichen, die Stundenleistung iiber- 
ragenden Mengen Wasser, damit die Berieselung eine vollstandige ist — 
moglichst keimfrei gemacht werden. 

Verf. empfiehlt, alle Apparate und Geratschaften nach der Reinigung 
offen stehen zu lassen, damit sie nicht bloB ausliiften, sondern vor allem 
austrocknen, um zu verhuten, daB die Feuchtigkeitsreste den bei der Rei¬ 
nigung zuruckbleibenden Bakterien Gelegenheit zur Vermehrung und zur 
Zersetzung der anhaftenden EiweiBstolfe geben, ja es empfiehlt sich sogar 
das Trockenwischen mit reinen Tuchern. 

Ein weiteres Erfordernis fiir die richtige Durchfiihrung der Milchpasteuri- 
sierung ist es dann auch, daB mit Temperaturautomaten gearbeitet wird. 
Das Hin- und Herschwanken der Temperatur selbst um wenige Grade hat 
auf den Eflekt der Pasteurisierung einen groBeren EinfluB, als man in Prak- 
tikerkreisen zu glauben geneigt ist: es ist ein wesentlicher Unterschied, ol> 
die Milch oder auch nur ein Teil derselben auf 73° C oder auf 78° C statt auf 
75° C erhitzt wird. Die bei den Versuchen gewonnenen Resultate sind aus 
der genauen Einhaltung der beabsichtigten Temperatur erzielt, sie wiirden 
sowohl mit Bezug auf Haltbarkeit wie auch mit Bezug auf die Erhaltung 
des Rohmilchcharakters anders ausgefallen sein, wenn die Temperatur wah- 
rend der Arbeit zwischen 72 und 78° C hin- und hergeschwankt hatte. Wohl 
haben uns unsere Molkereimaschinentechniker schon recht brauchbare Tem¬ 
peraturautomaten an die Hand gegeben, sie erfiillen jedoch immer noch nicht 
ganz den Zweck, sind nicht sicher genug und bediirfen wohl selbst noch der 
Aufpassung, anstatt daB sie diese ersparen helfen. 

Was den Vergleich dieses neuen Verfahrens der Pasteurisierung mit 
der Dauer- und insbesondere Flaschenpasteurisierung anlangt, so diirfte 
diese letztere im Prinzip der ersteren gewiB uberlegen sein. Es ist aber 
nicht zu leugnen, daB auch die Dauerpasteurisierung wie selbst die Flaschen¬ 
pasteurisierung noch an Ubelstanden, und zwar an den gleichen Ubelstanden 
wie die Momentpasteurisierung, leiden. Auch hier spielen die Neuinfektion 
und die schwierigc Einstellung der Temperatur, bei der Flaschenerhitzung 
auch die Verbringung auf die gewunschte Temperatur eine ausschlaggebende 
Rolle und machen Schwierigkeiten. Wolff (Kiel). 

Laengen, Der Biorisator in der Praxis. (Deutsch. Milchw. 
Ztg. Bunzlau. Jg. 18. 1913. p. 946.) 

Verf. empfiehlt nach seiner Erfahrung das Verfahren der Milchbehand- 
lung mittels „Biorisator“ in der Praxis. Wolff (Kiel). 

Freund, E., Der heutige Stand der Milchtrocknungs- 
t e c h n i k. (Die Milch-Ind. Jg. 1914. p. 29 u. 44.) 

In Deutschland werden ca. 8 Milliarden kg Magermilch produziert; 
gelange es, das kg mit einem Pfennig hoher zu verwerten, so ware das eine 
Mehreinnahme von etwa 80 Millionen Mark fiir die deutsche Milchwirtschaft. 

Verf. bespricht zunachst die Beschaffenheit des Milchpulvers. Es soil 
z. B. etwa 4—6 Proz. Wasser enthalten, ein Milchpulver mit weniger Feuchtig- 
keit wiirde sich durch den Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphere sofort wieder 


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Milch. 


265 


anreichern. Aus Kuhhaltungen mit vorwiegender Schlempe-, Schnitzel-, 
Treber-, Wrucken-Fiitterung soil sich beispielsweise ein reinschmeckendes 
haltbares Milchpulver nicht herstellen lassen. Man hilft sich zwar, wo keine 
frische Milch zur Verfttgung steht, bei mehr als 6 S&uregraden durch geringe" 
Zus&tze von Alkali, es ist aber hierbei zu beachten, daB, je besser das Roh- 
produkt ist, um so besser auch das Milchpulver wird. 

Die Herstellung des Milchpulvers. Es sind die verschiedenen bekannt 
gewordenen Milchtrocknungsverfahren besprochen, so das Verfahren der 
Rheinischen Nahrmittelindustrie A.-G. Berlin, der chemischen Fabrik „Rhe- 
nania“ Aachen, das von Dr. Koch- Stuttgart und von K u p f e r und 
WerthmUller, das allerdings unter Zuckerzusatz arbeitet; einen 
Zuckerzusatz verwenden auch die Verfahren von John Carnrick, 
New York und Robert Ellin, Vonkers (U. S. A.); auch Maggis 
Patent ist erwahnt, ferner wird auf weitere Verfahren, die sich speziell mit 
der „Gewinnung des EiweiBes in loslichem Zustande“ beschaftigen, hinge- 
deutet. Eingehender sind die Verfahren behandelt nach: Merrel Soule 
(Amerika), Emil PaBburg (Berlin), bzw. Paul Neubacher 
(Danzig), ferner Streckeisen (Schweiz), Ole Bull Wimmer 
(Seeland). In Deutschland sind wohl gegenw&rtig nur die Verfahren von 
Nicolai-Gabler-Saliter-Trockenmilchverwertungs- 
Gesellschaft (System Kretzig) Hafmaker u. PaBburg im 
Gebrauch. GroBes Interesse wurde bei seinem Erscheinen vor einigen Jahren 
dem Verfahren nach Patent Dr. Eckenberg („Exsikkator“ der Firma 
Burmeister u. W a i n) entgegengebracht, das genauer geschildert wird. 
Desgleichen ist angefiihrt das Just-Hatmaker - Verfahren, das aber 
eine Temperatur von 110—120° C anwendet. Dies Verfahren war das erste 
in Deutschland, mit welchem brauchbare Trockenmilch erzielt wurde. Dieses 
Produkt beherrschte infolgedessen lange den Markt, hat aber inzwischen 
durch die vorhin genannten Systeme eine groBe Konkurrenz erhalten, weil 
diese die Milch unter dem Siedepunkte trocknen, also die Bestandteile mehr 
schonen und weil sie auBerdem groBtenteils ohne Lizenz billiger arbeiten. 
Ferner ist das Verfahren der Trockenmilchzentrale Oscar Nicolai, 
Viersen (Rheinland) besprochen. Ahnlich diesem ist das Verfahren nach 
Gabler-Saliter, nachdem man hier, von dem urspriinglichen System, 
die Milch mit einem gewissen Quantum siiBer Molken einzudampfen, abge- 
kommen ist. Das System Gabler-Saliter ist in Verbindung mit 
einem unter ahnlichen Bedingungen arbeitenden Patent Kretzig heu- 
tigentags in Deutschland wohl am meisten verbreitet. Das Trufood- 
Verfahren (B e v e n o t und d e N e v e n) scheint sich nicht zu bewahren. 

Zum SchluB spricht Verf. iiber Einrichtung von Milchtrocknungs- 
anlagen und Rentabilitatsberechnung, gleichzeitig iiber die Verwendbar- 
keit der Trockenmilch. Wolff (Kiel). 

Beattie, i. M., Report of the City Bacteriologist on the 
electrical Treatment of Milk. City of Liverpool. 
Liverpool (C. Tinling & Co.) 1914. 

Verf. beschreibt die Methoden, nach welchen die Munizipalbehorde von 
Liverpool die Pasteurisation von Milch fiir Kinder durchfiihrt. Seit mehr als 
10 Jahren hat der stadtische Gesundheitsrat Depots besessen, worin 100—125 
Gallonen Milch, die ohne jede besondere Vorsicht gewonnen worden war, 
taglieh mittels Dampf pasteurisiert und in iiber 3000 Flaschen ausgeteilt 


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266 


Milch. 


werden. Im letzten Jahre ist nun die Sterilisation durch Darapf durch die 
folgende Methode ersetzt worden: Die Milch wird zuerst entsprechend ver- 
diinnt, und dann in einen groBen Empfanger getan, wovon sic durch ein Rohr 
in einem regelmafiigen Strom ohne Wirbel fliefit. Drei Elektroden aus Kupfer 
werden in das Rohr in angemessener Entfernung gestellt, und zwischen diesen 
fliefit ein schnell abwechselnder Strom unter hoher Spannung (zwischen 
3650—4200 Volt abwechselnd). Bei dem friiheren Typus von Apparaten 
ging die Milch dann unmittelbar in den Empfanger liber, aber da Funken 
zuweilen zwischen den Elektroden auftraten, verursachten sie einen Brand- 
geschmack in der Milch, weshalb ein kleiner Empfanger zwischen dem Ende 
des Milchrohres und dem Fasse eingeftihrt wurde, so dafi man die Milch zu¬ 
weilen ohne Verschwendung kosten kann. Die Temperatur der Milch, nachdem 
sie die letzte Elektrode passiert hat, ist nie hoher als 63,5° C. 

Die bakteriologische, langere Zeit fortgesetzte Untersuchung der Milch 
zeigte eine Verminderung von 99 Proz. in der Zahl der Mikroorganismen und 
die vollstandige Vernichtung aller derjenigen, die auf neutral rotem Agar bei 
37° C wachsen. In zwei Fallen zeigte die rohe Milch die Gegenwart tuberku- 
loser Bazillen, die in der pasteurisierten Milch aber fehlten. In einem mit 
Papier gedeckten Glase bei Laboratoriumstemperatur blieb die Milch wahrend 
3—4 Tagen siifi, bei Anwendung grofierer Vorsicht sogar 7—8 Tage. Ein 
Unterschied zwischen roher und pasteurisierter Milch ist durch chemische 
Untersuchung nicht festgestellt worden. Die Methode scheint daher eine 
vortreffliche zu sein, wenn ein kraftiger elektrischer Strom zur VerfUgung 
steht. R. Stenhouse Williams. 

DieMilcherhitzung in denMolkereien und der Nacli- 

weisgeniigender Erhitzung durch Guajaktinktur. 

(Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. p. 519.) 

Die Frist fur die Aufstellung der Einrichtungen zur gesetzlich vorge- 
schriebenen Erhitzung der Milch und MilchrUckstande aus Sammelmolkereien, 
um in erster Linie die Tuberkulose unter den Rindvieh- und Schweinebestanden 
zu bekampfen, ist bis zum 1. Mai 1915 verlangert worden. Natiirlieh ver- 
suchen die Molkereien einen weitgehenden Zwang moglichst abzuwehren. 
Aus dem Gutachten, das vor langerer Zeit das Landesveterinaramt in Berlin 
auf Veranlassung des preufiischcn Landwirtschaftsministers abgegeben hat, 
ist das Wichtigste liber Anwendung und Wirkung der Guajaktinktur ange- 
geben und der SchluB gezogen, dafi andere Verfahren neueren Ursprungs 
die Guajaktinkturprobe in ihrer Einfachheit und Zuverlassigkeit nicht iiher- 
treffen. Durch Zusatz von Wasser oder Organismen verschiedener Art wird, 
wie W e i g m a n n zeigte, bei der Guajakprobe keine Blaufarbung verur- 
sacht, wohl aber durch Zusatz grofierer Mengen Futterstaub. Kach Yer- 
suchen von K u h n ist auch Zusatz der verschiedenen Konservierungs- 
mittel zu ausreichend erhitzter Milch mit Ausnahme von Kaliumbichroinat 
nicht imstande, die Guajakreaktion hervorzurufen. Wolff (Kiel). 

Lauterwald, F., D i e G e w i n n u n g und Behandlung der Milch. 

(Molkerei-Ztg., Berlin. Jg. 23. 1913. p. 386.) 

Grofite Sauberkeit der Milchtiere, des Melkpersonals, des Stalles und der 
Melkgeratschaften, reichliche, gesunde Einstreu, Darreichung nur gesunder, 
unverdorbener Futtermittel, moglichste Beseitigung oder besser noch mog- 
lichstes Fernhalten des Milchschmutzes in Verbindung mit kraftiger Durch- 


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Milch. 


267 


ltiftung und tiefer Abkiihlung, das sind kurz gesagt die Momente, auf welche 
bei der Gewinnung und Behandlung der Milch das groBte Gewicht gelegt 
werden muB. Wolff (Kiel). 

Strose, A., Eine Priifung des Auerbachschen Milch- 
schnellkochers. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Bd. 23. 1913. 
p. 385.) 

S t r 6 s e nahm eine Priifung des Auerbach schen Milchschnell- 
kochers in der Weise vor, daB er mit Tuberkelbazillen beschickte Magermilch 
durch denselben hindurchschickte und vor und nach erfolgter Erhitzung 
auf Meerschweinchen verimpfte. Die Priifung ergab, daB samtliche der Milch 
beigefiigten Tuberkelbazillen durch die Passage durch den Apparat un- 
schadlich gemacht worden waren. W. Grimmer (Dresden). 

Savage, W. G., Milk and the Public Health. XVIII and 459 pp. 
London (Macmillan & Co.) 1912. Price 10/. net. 

This book gives an excellent summary of the bacteriology of milk, its 
cennexion with disease, and of the condition of the milk supply and legis¬ 
lative exactments respecting this in the British Isles. While mainly a sum¬ 
mary of researches rather than an expression of opinion on debatable points, 
the Author gives his own conclusions on those branches of the subject at 
which he has worked or on which he has personal experience. 

The subject-matter is divided into three parts, Part I dealing with the 
bacteriology of milk, including a summary of the chemistry of milk, the bac¬ 
teria found in milk, and tuberculosis of the cow in relation to human disease. 
Part II deals with the bacteriological examination of milk, including the 
enumeration of the cellular elements, and Part III deals with the Public 
Health control of the milk supply. In this the Author discusses the existing 
conditions of the milk supply in Great Britain and suggests reforms that 
might be introduced, the legal powers that exist for dealing with dirty and 
unwholesome milk, the question of preservatives, and the prevention of 
human tuberculosis of bovine origin. R. T. Hewlett (London). 

SchloBmann, Art., tlber keimfreie Rohmilch. (Arch. f. Kinder- 
heilk. Bd. 60/61. Festschr. f. A. B a g i n s k y. p. 676—688.) 

Priifung eines von Dr. L o b e c k (Leipzig) konstruierten Apparates. 
In demselben wird die Milch fein zerstaubt, kurz erhitzt und rasch abgekiihlt. 
Bei den Versuchen wurde eine so gut wie vollige Abtotung der Keime, auch 
Vernichtung von Tuberkelbazillen erzielt. Die Milch behielt dabei den Cha- 
rakter der Rohmilch (Schardinger-, Storch-, Guajakol-, R o - 
thenfuBer-, Benzidinprobe), wenn das Durchlaufen rasch erfolgte und 
die Temperatur nicht zu hoch stieg. Als passendste Erwarmungstemperatur 
betrachtet Verf. 73°. Nach den Versuchsergebnissen hat SchloBmann 
kein Bedenken, die Milch aus dem L o b e c k apparat als keimfrei gemachte 
Rohmilch mit alien Eigenschaften der Rohmilch zu bezeichnen und im Handel 
zuzulassen. Trommsdorff (Miinchen). 

Weigmann, H., Versuche iiber Dauerpasteurisierung der 
Milch in Flaschen. (Mitt. d. Deutsch- Milchw.-Ver. Jg. 31. 1914. 
p. 149.) 

Es sind Versuche an einer, in einem stadtischen Molkereibetrieb be- 
nutzten Dauerpasteurisierungsanlage fiir Flaschenmilcherhitzung und in einer 
Milchkiiche fiir Sauglingsernahrung angestellt. 


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268 


Milch. 


Beide Anlagen, die als modern und mustergultig angesehen sind, ent- 
sprechen nicht den zu stellenden Anforderungen und zeugen davon, daft die 
Einrichtungen fiir Flaschenpasteurisierung noch recht unvollkommen sind; 
Verbesserungen in der Art der Anwarmung des Wasserbades und dadurch 
der Anwarmung der Milch, muftten ein wesentlich besseres Ergebnis herbei- 
fiihren. 

In dem stadtischen Molkereibetriebe besteht der Apparat aus einem 
groften eisernen vierkantigen Wasserbad mit zwei abnehmbaren Deckeln, die 
Ubereinander greifen. Am Boden des 250 Liter- Oder 340 Halbliterflaschen 
fassenden Behalters befindet sich eine Dampfschlange und dariiber ein Latten- 
gestell, auf welches die Flaschen mit der Milch aufgestellt werden. Diese 
stehen fast bis an den Rand im Wasser. Die Hohe des Wasserstandes wird 
durch ein tlberlaufrohr, welches in der Mitte des Behalters angebracht ist, 
eingestellt und durch sie wird auch das ttberflussige Wasser zum Abfluft ge- 
bracht. Die Erwarmung des Wassers und mit diesem der in den Flaschen be- 
findlichen Milch erfolgt durch vorsichtiges Einleiten von Dampf so zwar, daft 
in einer % Stunde die gewiinschte Temperatur des Wassers erreicht wird. 
Aus der Erfahrung weift der den Apparat bedienende Gehilfe, wie hoch das 
Wasser erwSrmt werden muft, um eine bestimmte Warme der Milch zu er- 
reichen. In Folgendem ist die Zu- und Abnahme der Warme im Wasser und, 
bei gleichzeitiger Messung, in der Milch registriert. Die Messung der Warme 
des Wassers wurde beim 1. Versuch in der Nahe des Uberlaufes, und zwar 
nicht oben oder unten, sondern bei standigem UmrUhren ungefahr in der Mitte 
der Hohe des Wasserstandes vorgenommen. Fiir die Warmemessung in der 
Milch wurde eine Flasche, ebenfalls in der Nahe des Uberlaufes, verwendet und 
die Messung ebenfalls unter standigem UmrUhren vorgenommen. Beim 2. Ver¬ 
such ist versucht worden, so viel wie moglich die Temperaturunterschiede 
zwischen oben und unten sowohl im Wasserbade wie in der Milchflasche fest- 
zustellen. Genauere Untersuchungen mit Hilfe selbstregistrierender Ther¬ 
mometer waren sehr erwUnscht und wurden uber die Warmezunahme bessefen 
Aufschluft geben, doch dUrften auch schon die folgenden ungenaueren Messun- 
gen gute Fingerzeige fUr die Handhabung der Anwarmung und fur die Ver- 
meidung mancher damit zusammenhangender Nachteile der Pasteurisierung 
in Flaschen geben. 

Versuch I (11. Mai 1914). 

Es war beabsichtigt, die Milch wahrend der Dauer von einer halben Stunde auf 
65° C zu erhitzen. 

Warmemessungen: 


nach Minuten 

Wasser 0 C 

Milch 0 

7 

35 

— 

12 

53 

33 

17 

65 

45 

19 

70 

— 

2° 

74 

Dampf abgestellt: 
74 

57 

25 

64 

32 

67 

66 

42 

66 

66 

Beginn 

55 

des Kaltwasser-Zuflusses: 

53 

64 

67 

26 

44 

82 

17 

24 


Die Milch war also wahrend der Dauer einer halben Stunde der Temperatur 
von 64—66° C ausgesetzt. Die Flaschen standen nach der in der Tabelle an- 


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Milch. 


269 


gegebenen Zeit noch 1 y 2 Stunden lang im standig mit Wasser von 11,5° C 
gespeisten Wasserbade. 

Die Aufrahmung der Milch innerhalb zweier Stunden im Rahmmesser 
war folgende: 

Bohmilch nach iy 2 Stunden 6,5 Grade (nicht deutlich) 

>» 2 ,, 7,5 ,, 

pasteurisierte Milch nach 2 Stunden noch keine Aufrahmung 
„ 20 „ 2 Grade 

Zahl der Keime (bei Zahlung nach 8 Tagen): 

Bohmilch: Gelatine. 640 000 Keime 

Agar. 440 000 „ 

Erhitzte Milch: Gelatine ... 4 300 „ 

Agar .... 4 480 „ 

Bei der Zugrundelegung der hochsten Zahlen sind von 1000 Keimen der 
Rohmilch 7 in der pasteurisierten Milch zuriickgeblieben. 

In der Bohmilch: Milchsaurebakterien, weifie und gelbe Kokken, ein rotgelbes 
verfliissigendes Stabchen, ein zitronengelbes Kurzstabchen, Bacterium coli- 
aerogenes, alkalibildende und indifferente Kurzstabchen, vereinzelt Bac t. 
fluorescens und Bact. vulgare. 

In der pasteurisierten Milch sind von dieser Flora nur noch die Milch¬ 
saurebakterien und die gelben Kokken tibrig geblieben. 

Versuch II (vom 12. Mai 1914). 

Die Milch sollte dieses Mai auf 62—63° C erhitzt werden. 





Warmemessungen: 




nach Minuten 

Wasser 0 C 

Milch 0 

C 



3 


30 

— 




5 


38 

16 




7% 


48 

24 




10 


54 

30 




12% 


62 

36 




15 


68 

44 




16 


73 

51 






Dampf abgestellt: 




nach Minuten 



Wasser 0 C 



Milch 0 C 

18 


unten 71 oben 

74 


55 

22% 


99 

68 

71 


60 

25 


99 

65 

69 


62,3 

27 *4 


99 

65 

68 


63 

30 


99 

65 

67 


64 

35 


99 

63 in der Mitte 65,3 


64 

40 


99 

63 ,, ,, > 

64,8 


64 

43 


99 

63 M 99 » 

64 


63,8 



EinlaB kalten Wassers: 



nach Minuten 



Wasser 0 C 



Milch 0 

48 

unten 

62 

in der Mitte 63 

oben 63,5 

63,5 

50 

)> 

35 

99 99 99 b5 

99 

61 

62,5 

52% 

» 

26 

„ 99 99 37 

99 

67,5 

59 

65 

f» 

22 

,, ,, ,, 28 

99 

55 

51 

57% 

99 

19 

„ „ „ 23 

99 

45 

45 

65 

99 

14 

„ 17 

99 

26 

30 

87 

» 

— 


99 

— 

16,5 


Die Flaschen blieben noch eine Stunde lang im flieBenden kalten Wasser 
stehen. Die Milch war also eine y 2 Stunde auf 60—40° C und 25 Minuten auf 
62 1 / 2 —64° C erhitzt worden. Die Aufrahmung dieser auf nur hochstens 64° 
erhitzten Milch war wie die folgenden Aufzeichnungen erweisen eine bessere. 


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270 


Milch. 


Proben . 

Rohmilch. 

i a) 

Pasteurisierte Milch | ^ 


Versuchsflasche . . . 
unberiihrte Flasche . 


n. 3 Std. n. 20 Std. n. 24 Std. 
Rah mmesser-Grade 
7 9 9 

4,8 7 7 

5,5 7,5 7,5 


Der Vergleich dieser Aufrahmungszahlen gegeniiber den beira ersten Ver- 
such erzielten laBt deutlich erkennen, wie sehr die Aufrahmung selbst bei der 
ruhig im Wasserbade stehenden Milch leidet, wenn liber die Temperatur von 
60—63° hinausgegangen wird. Ob 63° C tatsachlich die Grenze ftir die Beein- 
trachtigung derAufrahmung sind, bedarf, obwohl die bisherigenVersuche darauf 
hinweisen, daB die Grenze wenigstens nahe dabei liegt, immerhin noch einer 
ganz genauen Feststellung. 

Die ebenfalls an Ort und Stelle, d. h. im Laboratorium der Meierei zum 
Ansatz gebrachten Keimzahl ungen ergaben folgende Zahlen: 

Rohmilch: 



nach 3 Tagen 

nach 8 Tagen 

Gelatine. 

. . . 37 500 

58 000 

Agar. 

. . . 98 000 

Erhitzte Milch: 

364 000 

a) Versuchsflasche: 

Gelatine. 

... 0 

9 600 

Agar. 

. . . 4 760 

8 470 

b) unberiihrte Flasche: 

Gelatine. 

. . . 0 

14 000 

Agar. 

. . . 4 900 

12 600 


Es sind also von je 1000 Keimen nahezu 40 iibrig geblieben. Die Ver- 
minderung der Keimzahl war somit bei 64° keine so gute wie bei 66°. (Es 
konnen natiirlich nur die in der unberiihrten Flasche gefundenen Zahlen gelten, 
da nur diese die in der Meierei Iibliche Behandlung erfahren hatte.) Nebenbei 
zeigen die Zahlen, welche in der Milch der Versuchsflasche gefunden wurden, 
daB eine Bewegung und eine dadurch herbeigefUhrte Mischung der Milch in 
der Flasche flir die Verminderung der Keime vorteilhaft ware. Die Bestim- 
mung der Arten zeigte die Anwesenheit ahnlicher Keime wie friiher, namlich: 
In der Rohmilch: Milchsaurebakterien, Kokken, Sarzinen, Bakt. fluorescens, 
Bakt. vulgare, ein zitronengelbes Kurzstabchen, das rotgelbe Stabchen. 
Bakt. nubilum, vereinzelt Bakt. aerogenes, alkalibildende und indifferente 
Kurzstabchen. In der erhitzten Milch: Milchsaurebakterien, resistente Kurz¬ 
stabchen, zitronengelbe Kokken, vereinzelt Bacillus mesentericus. 

Der Apparatin der Milchkuche ist ebenfalls ein Wasser- 
bad-Apparat mit einer Anwarmung des "YVassers mittels Dampf. Das Wasser- 
bad ist in eine groBere Anzahl von Fachern oder Abteile geteilt, welche teils 
durch Dampfschlangen (altere Ausfiihrung), teils durch ein besonders kon- 
struiertes biigeleisenformiges Yerteilungsventil (neure Ausfiihrung) einzeln 
von unten her erwarmt werden. 

Von den Abteilen stehen je 2 dadurch miteinander in Verbindung, daB 
die Scheidewand unten durchbrochen ist, und diese Paare wieder stehen mit 
den nebenbefindlichen in Verbindung, indem die Scheidewand nach oben etwas 
verkiirzt ist. Wahrend des Betriebes wird auf diesem Wege das in einem Ab- 
teilpaar verwendete heiBe Wasser durch das von unten her zugeleitete Ktihl- 
wasser in das nachstfolgende Abteil oder Abteilpaar hinubergedrangt, so daB 
es doch nur einer verhaltnismaBig geringen Dampfzufiihrung bedarf, um den 
Yerlust an Warme zu regulieren. Die Flaschen halten 200 bzw. 100 ccm. 


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Milch. 


271 


Versuch I (2. Juli 1914). 


Der Versuch wurde in einem geeignet gewahlten Abteil ausgefiihrt: 


Minuten 








nach dem 

Wasser 0 

C 


Milch 

0 c 


Einstellen 




vorn 


mitten 

5 

57 



42 

— 

— 

— 





unten 

oben 

unten 

oben 

8 

65 (vorn) 


— 

— 

— 

— 

9 

68 (mitten) 

40 

49 

57 

63 

11 

75 (vorn) 


55 

65- 

— 

— 

12 

83 (vorn) 


59 

68 

— 

75 

Dampfzufuhr unterbrochen: 





14 

80 (vorn) 


— 

— 

— 

78 

Es wird etwas nachgewarmt: 






Wasser 0 

C 


Milch 

0 C 



unten 

oben 





16 

80 


82 

71 

76 

— 

— 

18 

— 


— 

— 

— 

76 

79 

19 

— 


— 

74 

79 

— 

— 

20 


78 


75 

78 

—. 

— 

21 


77 


— 

— 

75 

79 

22 


79 


75 

77 

— 

— 

23 


— 


— 

— 

75 

80 

25 


— 


— 

— 

79 

81 

26 


80 


77 

79 

— 

— 

27 


— 


78 

79 

— 

— 

28 


79 


— 

— 

78,5 

80 

31 


78 


78 

78 

— 

— 

32 


78 


— 

— 

78 

78 

33 


— 


— 

— 

78 

78 

34 


77 


77 

77,5 

— 

— 

35 

Zufiihrung des Klihlwassers: 





unten 

oben 





38 

66 


72 

76 

76 

— 

— 

39 

57 


61 

— 

— 

74 

75 

39 y 2 

53 


58 

66 

70 

— 

— 

Unterbrechung des Wasserzuflusses: 




40 

58 


62 

— 

— 

65 

69 

43 

58 


63 

63 

65,5 

— 

— 

44 

58 


63 

— 

— 

62 

65,5 

45 

58 


63 

61 

64 

— 

— 

47 

Erneuter ZufluB von 

kaltem Wasser: 



48 

28 


32 

54 

59 

— 

— 

49 

— 


— 

— 

— 

46 

51 

49i/o 

— 


— 

42 

47 

— 

— 

50 

22 


27 

— 

— 

36 

39 

52 

22 


25 

31 

35 

— 

— 

54 

21,5 


23,5 

31 

32 

— 

— 

55 

— 


— 

— 

— 

28 

31 

57 


24 


26 

28 

— 

— 

58 

Der Kasten mit den Flaschen wird 

aus dem Wasserbad 

in das K 


bad gebracht und verweilt V4 Stunde lang darin. 

Die Warmemessungen in den Milchflaschen zeigen, daB auch hier, obwohl 
die Flaschchen sehr viel kleiner und schmaler sind als im oben erwahnten 
Meiereibetrieb, wo Literflaschen im Wasserbad erwarmt wurden, die ErwSr- 
mung eine ungleichmaBige ist und die oberen Schichten der Milch wesentlich 
warmer sind als die unteren. Offenbar geht die Warmeiibertragung am rasche- 
sten am Flaschenumfang vor sich und die warme Milch sammelt sich oben. 
Deshalb ist der Warmeunterschied auch am Anfang der Erwarmung am 
groBten, spater geht der Ausgleich vor sich und eine neue Warmeaufnahme 
findet nicht statt, weil das Wasserbad nicht weiter nachgewarmt wird. 


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272 


Milch. 


Die beabsiehtigte Temperatur von 75° C ist im oberen Teil der Flasclu* 
schon etwa 14, im unteren Teil derselben erst nach 20 Minuten erreicht und die 
Hochstwarme kommt im oberen Teil der Flasche der Wasserwarme fast gleich. 
Da die Temperaturmessung von den die Erhitzung iibenvaehenden Personen 
wie Uberall so auch hier in den oberen Schichten erfolgt, so wurde die Er- 
reichung der beabsichtigten Warme von der 14. Minute nach Beginn der 
Erhitzung ab gerechnet und die Erhitzung wurde bei 20 Minuten langer Er- 
hitzungsdauer mit Erreichung der 34. Minute als beendet betrachtet. 

Die Aufzeichnungen legen aber auch dafiir Zeugnis ab, dab die Erwar- 
mung der Milch an verschiedenen Stellen im Wasserbade eine ungleichmabige 
ist und dab in dem vorliegenden Versuche richtiger in der benutzten Abteilung 
des Wasserbades, einer Abteilung mit dem neuen Dampfverteilungsventil, 
die in der Mitte und vermutlich auch (vielleicht in erhohtem Mabe) die weiter 
hinten stehenden Flaschen rascher und hoher erwarmt wurden als die vor- 
deren, wahrscheinlich tiberhaupt die auben stehenden Flaschen. 

Diese Ungleichheit der Erwarmung liegt an der Unvollkommenheit des 
Systems; ein Wasserbad labt sich eben durch eine Warmezufuhr von unten her 
kaum gleiehmabig erwarmen, die Warmezufuhr oder vielmehr die Erwarmung 
des Wassers mub in anderer Weise als bisher erfolgen. 

Die Aufrahmungsfahigkeit (Messung der Rahmschichten in 34 cm hohen 
Zylindern) ergab folgende Resultate: 


Nach Stunden 

Rohmilch 

Fastenris. Milch 

1 / 2 

2 

20 mm 

nichts 

25 „ 

niohts 

4 

25 „ 

nichts 

5 

25 „ 

etwa 1 mm 

7 

25 „ 

ebenso 

24 

25 „ 

etwa 2 mm 


Dagegen war die Haltbarkeit der pasteurisierten Milch eine recht 
gute. 

Die pasteurisierte Milch zeigte trotz der hohen Lufttemperatur eine Halt- 
barkeit von etwa iy 2 Tagen, die Veranderung, welche sie dann aber einging, 
war nicht eine normale, sondern diejenige, welche „sterilisierte“ Milch im ail- 
gemeinen erfahrt. 

Die Keimzahlungen ergaben fur Rohmilch rund 300 000 und fiir die 
pasteurisierte Milch etwa 1300 Keime im Kubikzentimeter, es sind also von 
je 1000 Keimen rund 4 iibrig geblieben. Die erstere enthielt die ublichen Bak- 
terienarten, in der letzteren herrschten die Sporenbildner vor, und daneben 
fanden sich noch Kokken, dagegen fehlten die Milchsaurebakterien. 

Versuch II (3. Juli 1914). 

Fiir den zweiten Versuch wurde ein Abteil mit der alten Dampfvertei- 
lungsvorrichtung (Dampfschlange) gewahlt. Das aus dem vorhergehenden 
Abteil heriibergedruckte Wasser hatte anfangs eine Warme von 54—55° C, 
nach etwa 5 Minuten langem Stehen hatte es infolge Nachwarmung unten 56, 
oben 58° C und nach weiteren 10 Minuten unten 67 und oben 72° C. Die 
Warmeiibertragung spielte sich in gleicher Weise wie bei den bisherigen Ver- 
suchen ab: das schon recht heibe Wasser kiihlte sich nach der Einstellung des 
gefiillten Flaschenkastens auf 60 resp. 70° C ab und nahm 2 Minuten danach 
die Grade 62 resp. 71 an. Von da an war der Verlauf folgender: 


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% Milch. 


273 


Minuten nach 

Wasser 

0 c 


Milch 0 

C 


dem 



vom 

mitten 

DampfeinlaB 

unten 

oben 

unten 

oben 

unten 

oben 

2—3 

_ 

_ 

38 

58 

39 

60 

4—5 

69 

75 

50 

69 

50 

68 

6—7 

74 

80 

60 

75 

61 

72 

8 

81 

87 

— 

— 

— 

— 

9—10 

— 

— 

73 

83 

72 

80 




Dampf abgestellt 



11 

81 

84,5 

— 

— 

— 

— 

12 

79 

84 

— 

— 

75 

80 

13 


Wieder etwas nachgewarmt 



14—15 

78 

79,5 

78 

80,5 

76 

79 

16 

79 

79 

79 

80 

77,5 

79 

17—18 

81 

81,5 

80 

81 

78 

79 

19—20 

79 

79 

79 

80 

78 

79 

20 

80 

81 

es wurde wieder etwas nachgewarmt 

21 

— 

— 

79 

82 

79 

80 

22—23 

82 

85 

81,5 

82,5 

79 

81 

24 

78 

82,5 

— 

— 

— 

— 

25 

— 

— 

79 

80,5 

— 

— 

26 

— 

— 

— 

— 

79 

80 

27—28 

82 

86 

79,5 

82,5 

79,5 

80,5 

30 

Zufiihrung des Kiihlwassers im 

Nebenabteil, 

es tritt zunachsl 


nur schwach abgekiihltes Wasser 

aos dem Nebenabteil iiber, und 


erst spater macht sich 

der Eintritt kalten Wassers 

bemerkbar. 

31 

60 

75 

— 

— 

— 

— 

31 Vz 

65 

70 

— 

— 

— 

— 

32—33 

47 

62 

68 

72,5 

67 

71 

34—35 

— 

— 

57 

67 

58 

66,5 

351/2—37 

40 

50 

51 

63 

50 

58 

38—39 

30 

— 

41 

46 

45 

48 

40 

— 

37 

34 

37 

39 

40 

41—43 

26 

27 

31 

32 

33 

36,5 

44—45 

— 

26 

27 

31 

31 

33 

46—47 

23,5 

25 

26 

28 

28 

31 

48—49 

— 

— 

26 

26,5 

27 

29 

60 

22,5 

23,5 

24,5 

26 

26 

28 

52 

— 

— 

— 

— 

24 

26 

54 

Die Flaschen werden aus dem Wasserbad genommen 

und in das 


Kiihlbad gestellt, wo sie wieder % Stunde lang verweilen. 


Die Aufzeichnungen lassen wieder erkennen, daB die Erwarmung der Milch 
in den Flaschen eine ungleichmaBige ist und dad sie nach Erreichung der 
hoheren Temperatur in den oberen Schichten das erwiinschte MaB uberschreitet 
zudem ist bei diesem Versuch die Temperatur im allgemeinen etwas hoher 
geworden. 

Aufrahmungsversuche konnten nicht gemacht werden. 

Bei der Priifung auf Haltbarkeit gaben die am Morgen aus dem Ktihler 
entnommenen und dann der Lufttemperatur iiberlassenen Proben folgendes 
Bild. Die Rohmilch zeigte schon um 4 y 2 Uhr nachmittags mit Alkohol Ge- 
rinnung und war am folgenden Morgen dick; die pasteurisierte Milch war 
am Nachmittag des 3. Juli noch siiB, am nSchsten Morgen gerann sie mit Alkohol 
und beim Kochen noch nicht, sondern erst am Mittag gegen 1 Uhr, am tiber- 
n&chsten Morgen war sie geronnen. 

Die Keimzahl betrug 560 000 in der Rohmilch und 2500 in der pasteuri- 
sierten Milch, so daB also auf je 1000 Keime der Rohmilch 4—5 Keime in der 
pasteurisierten Milch kommen. 

Zweite Abt. Bd 43. 18 


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274 


Milch. 


Aus diesen wenigen, immerhin genugenden Versuchen geht, wie schon 
bei den einzelnen Fallen erwahnt ist, deutlich hervor, daB die Pasteurisierung 
der Milch in Flaschen technisch noch recht unvollkommen ist, insofern, als 
die Erwarmung der Milch eine ungleichmaBige ist und die oberen Schichten 
wesentlich hoher erwSrmt werden als die unteren, daB vor allem bei der 
Verbringung au! eine bestimmte Pasteurisierungstemperatur diese in den 
oberen Schichten der Milch st&ndig tiberschritten ist, wahrend die unteren 
Schichten sie noch nicht erreicht haben. Dies bedingt unter alien Umstanden 
eine Unsicherheit in der Ausfuhrung der Pasteurisierung und hat mit Bezug 
auf die pasteurisierte Milch die Folge, daB deren Aufrahmbarkeit stark beein- 
trachtigt wird, so daB schon die Pasteurisierung auf 65° C (so wie sie praktisch 
durchgefuhrt wird) eine nur noch wenig aufrahmungsfahige Milch liefert. 

Die gleiche Unsicherheit wird femer noch bewirkt einmal dadurch, daB das 
Wasserbad an den verschiedenen Stellen ungleich erwarmt ist und daB der 
Leiter des Betriebes wahrend der ganzen Erhitzungsdauer, namentlich aber 
im Anfang, sein Augenmerk auf diesen Vorgang richten muB, will er nicht Ge- 
fahr laufen, daB die Temperatur im Wasserbad und damit in der Milch tiber- 
schritten wird. 

Die in Flaschen pasteurisierte Handelsmilch hat denn auch wohl durchweg 
den Mangel, daB sie schlecht aufrahmt, und sie fiihrt sich infolgedessen bei den 
Hausfrauen nicht so leicht ein. Es ware bedauerlich, wenn dies so bleiben 
8ollte, denn, man mag gegen diese Art der Milchversorgung anfuhren, daB sie 
fur groBere stadtisehe Betriebe zu umstandlich sei und daB sich groBe Mengen 
Milch in dieser Weise fur die Milchversorgung nicht zurichten lassen, m. a. W. 
daB sie fiir die Massenversorgung ungeeignet sei, sie hat doch den Vorzug, 
daB sie die hygienisch einwandfreieste Art der Milchversorgung ist. 

Da es Aufgabe der auf die Milchwirtschaft angewandten Wissenschaft 
und Technik ist, dem Milchverbraucher eine moglichst tadelfreie, wohl- 
schmeckende Milch zu liefern und im eigenen wohlverstandenen Interesse — 
und in jetziger Zeit zur moglichsten Entlastung der Butter- und Kasefabrika- 
tion in besonderem MaBe — fiir einen moglichst groBen Milchverbrauch zu 
sorgen, so ist es auch an der Zeit, die erkannten kleineren Schaden bei der 
Flaschenmilchpasteurisierung zu beseitigen, um so mehr, da doch wohl zu er- 
warten ist, daB die mit dem Flaschenbetrieb verbundenen Miihen und Kosten 
durch einen besseren Verkaufspreis sich wieder einbringen lassen. 

Wolff (Kiel). 

Apparatzum kontinuierlichen Sterilisieren v o n M i 1 c li¬ 
lt a n n e n und & h n 1 i c h e n TransportgefaBen. (Deutsch. 
Milchw. Ztg. Jg. 18. 1913. p. 1258.) 

Der Apparat besteht aus einer schrag gelagerten, zylindrischen Kammer, 
welche an beiden Enden mit zwei schleusenartigen Raumen versehen ist. 
Im Innern enthalt diese Kammer Gleitschienen, auf welchen die Milchkannen 
gleichfalls schrag gelagert und mit der Offnung nach unten durch ihr eigenes 
Gewicht entlang rollen. In der Langsrichtung der Sterilisierkammer ist 
an der unteren Seite ein Dampfzufiihrungsrohr angebracht, welches in ge- 
wissen Abstanden Dampfausstromungsdiisen enthalt. Diese Diisen sind so 
angcordnet, daB ihre Zahl den nach unten gerichteten Offnung der zu sterili- 
sierenden Milchkannen oder GefaBe entspricht. Die beiden schleusenartigen 
Raume an den beiden Enden der Kammer sind, als Einfiihrungs- und Ent- 
leerungsschleusen, erforderlich, um eine Unterbrechung des Sterilisations- 


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Milch. 


276 


vorganges im Innern der Kammer zu verhuten. Es kann eine groBe Zahl 
von MilchgefaBen kontinuierlich nachgereinigt und keimfrei gemacht werden. 

Wolff (Kiel). 

Wing, Lois W., Milking Machines: Their Sterilization 
and theirEfficiency in producing clean Milk. (Cor¬ 
nell Univ. Agr. Exp. Sta. Circular No. 18. 1913. p. 74.) 

Experiments in the sterilization of milking machines led to the conclu¬ 
sion that brine solution was not efficient for sterilizing the long rubber tube, 
but that the parts may be kept in a partially sterile condition by the use of 
a salt solution containing chlorid of lime, it being necessary to add chlorid 
of lime frequently to the solution in order to maintain the bactericidal strength. 
When the tubes were not washed in water before immersion in the disin¬ 
fectant, the bacterial content while comparatively low, was found to be 
appreciably higher than that of milk drawn by hand. 

Rogers (Washington). 

Freund, W., Ein neues Reinigungsmittel fur Milch- 
flaschen und Molkereiger&te. (Molkerei-Ztg., Hildesheim. 
Jg. 28. 1914. p. 253.) 

Nach Besprechung der verbreitetsten Reinigungsmittel, wie Soda, Atz- 
natron, empfiehlt Verf. zur Reinigung von Milchflaschen und Molkereiger&t- 
schaften das M i n 1 o s sche Waschpulver, dies besteht aus 60,1 Proz. Asche, 
3,0 Proz. Kieselsaure, 1,76 Proz. Fetts&uren bei 35,1 Proz. Feuchtigkeits- 
verlust. Es hat sich dieses Waschpulver nach mehrmonatlichem Versuch 
im Laboratorium sowohl wie im praktischen Molkereibetrieb ohne irgendwie 
nachteilige Folgen gut bewahrt; bei Anwendung auf die gebr&uchlichen 
Metallblecharten ist es der Soda iiberlegen. Wolff (Kiel). 

Maz6, R 6 s u m 6 de la Conference sur les microbes dans 
les industries du lait et p a r t i c u 1 i e r e m e n t dans 
l’industrie de beurre. (L’Agronome. T. 56. 1914. p. 199—201.) 

M. rappelle l’importance des ferments lactiques dans la fabrication du 
beurre, des fromages. II indique la maniere de conduire la fermentation 
lactique dans le lait. Cette note est surtout d’interet pratique. 

Kufferath (Bruxelles). 

Lederle, Ernst J., Problems in Sanitary Milk Classifi¬ 
cation with special Reference to the Experience 
in New York City. [Science. Vol. 38. 1913. p. 375 1 ).] 

New York City undertakes practically the entive supervision of its milk 
supply from the cow to the consumer, notwithstanding that nearly all the 
45000 farms on which this milk supply is produced are located outside the city, 
and more than 6000 of them outside the state. The means employed to make 
the public milk supply safe are: 1. prevention of adulteration; 2. production 
of clean milk with low bacterial count; 3. production of milk free from patho¬ 
genic organisms. The official classification of milk in New York City is as 
follows: Grade A: 1. certified. Guaranteed. 2. Inspected (raw). 3. Selected 
(pasteurized). Grade B: 1. Selected (raw). 2. Pasteurized. Grade C: For 
cooking. The following changes are under consideration: 1. The elimination 
of grade B(raw) entirely and requiring it to be pasteurized. 2. The elimination 
entirely of grade C from the retail trade. 3. An increase in the requirements 
ior milk inte nded for pasteurization. Heinemann (Chicago). 

*) VergL auch diese Zeitaohr. Abt. II. Bd. 40. p, 162. 

18* 


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276 


Milch. 


Stetter, Ad., tJber Ratal a se- und Reduktasebestim- 
mung von Kuhmilch.in der Praxis und iiber Be- 
ziehungen zwischenKatalase undReduktase einer- 
seits und spezifischem Gewicht, Fett und Aziditat 
andererseits. (Milchw. Centralbl. Jg. 43. 1914. p. 369.) 

Verf. stellt wahrend der Dauer des Jahres 1913 von Morgen- und Abend- 
milch zweier Lieferanten der Molkerei Hameln spezifisches Gewicht, Fett- 
gehalt, Katalase, Reduktase und Azidit&t fest. Die Katalasebestimmung 
erlolgte mit Hilfe der von Dr. N. G e r b e r s Co. hergestellten Katalase- 
apparatur (Gerber-Lobeck-Ottiker) unter Anwendung der von 
derselben Firma hergestellten Katalasetabletten. Zur Reduktasebestimmung 
wurden Tabletten nach Jensen-Barthel, hergestellt von der Firma 
Blauenfeldt & Tvede, verwendet. 

Verf. schlieBt aus dem in zwei umfangreichen Tabellen niedergelegten 
Material, daB ein Zusammenhang des Katalase- und Reduktasegehalts mit 
dem spezifischen Gewicht sich nicht ableiten laBt und daB ebensowenig 
eine Abhangigkeit von der Menge des vorhandenen Fettes der Milch naeh- 
zuweisen ist, obwohl gerade der Fettgehalt bei krankhaften Storungen auf- 
fallende Verfinderangen zeigt. Dagegen entspricht ein hoher Sauregrad 
meistens einem hohen Reduktasegehalt. Dafiir, daB der Katalasegehalt 
mit der Aziditat der Milch in keinem Zusammenhang steht, spricht der Um- 
stand, daB Milchproben mit einem extrem hohen Sauregehalt, und die den 
Farbstoff sofort entfarben, emen als normal zu bezeichnenden Katalasegehalt 
zeigten. Der fortschreitenden Sauerung der Milch entsprechend andert sich 
auch annahernd der Reduktasegehalt, ohne irgendeinen EinfluB auf den 
Katalasegehalt. Der Gehalt an Katalase und Reduktase der Abendmilch 
ist meistens hoher als der der Morgenmilch. Es kommt vor, daB Katalase- 
und Reduktasezahl der Morgen- und Abendmilch gleich sind, niemals aber 
werden fur die Morgenmilch hohere Zahlen an Katalase und Reduktase 
als fiir die Abendmilch festgestellt. Die Ratal asezahl zeigt ofters von einem 
Tag zum andera ganz bedeutende Schwankungen und ebenso verlauft auch 
die Entfdrbung mitunter sehr unregelmaBig. ; :• < 

In zwei weiteren Tabellen sind die niedrigsten, hochsten und durch- 
schnittlichen Katalasezahlen der einzelnen Monate zusammengestellt. Der 
Jahresdurchschnitt ist fiir Morgenmilch 44, fiir Abendmilch 51, im andeen 
Falle 46 bzw. 55. 

„Obwohl ein hoher Gehalt an Katalase und Reduktase auf patholo- 
gische Milch schlieBen laBt, so muB man doch vorsichtig sein, auf Grund 
dieser Beobachtungen allein irgendwelche pathologische Vorgange in den 
Milchdriisen erkennen zu wollen. Ist die Aziditat der Milch als normal zu 
bezeichnen und Katalase- und Reduktasebefund geben zu Beanstandungen 
Veranlassung, dann kann auf Grand anderweitiger Beobachtungen sehr 
wohl altmelke, blutige, unsaubere, pathologische oder Kolostrummilch vor- 
liegen.“ Wolff (Kiel). 

Morres, W., Alkoholprobe und Alizarolprobe. (Milchw. 
Centralbl. Jg. 43. 1914. p. 208.) 

M. verteidigt den Wert der Alizarolprobe und legt dar, waram die Ali¬ 
zarolprobe wertvoller sei als die Alkoholprobe. Die Alizarolprobe ist nach 
Verf. nicht nur als qualitatives Verfahren viel leistungsfahiger, indem sie die 
Art der Zersetzung anzeigt, sondern sie stellt auch ein den Grad der Zer- 


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Milch. 


277 


setzung anzeigendes, daher quantitatives Verfahren dar, welches mit 
einer fur die Praxis des Molkereiwesens vollkommen ausreichenden Genauig- 
keit arbeitet und fiir die Bedurfnisse der Praxis gleich zwei Untersuchungs- 
methoden, nSmlich das Titrierverfahren und die Alkoholprobe zugleich zu 
ersetzen vermag. Wolff (Kiel). 

Kooper, W. D., Prtifet die Milch mit Alizarol. (Molkerei- u. 
K&serei-Zeitg.,Liegnitz. Jg. 8. 1914. p. 305; Deutsch. Milchw. Zeitg. Jg. 19. 
1914. p. 601 u. Molkerei-Zeitg., Berlin. Jg. 24. 1914. p. 213.) 

Es ist die Alizarolprobe fiir die Molkereipraxis empfohlen. Damit auch 
wirklich zuverlassige und genaue Ergebnisse erzielt werden konnen, muB 
verlangt werden, daB die Alizarolprobe (wie Alkoholprobe) in trockenen 
Reagensgl&schen und nicht in solchen, die eben erst mit Wasser (manchmal 
zwetfelhafter Glite) ausgespult wurden, angestellt wird. Sie ist nicht sche- 
matisch aufzufassen. Wolff (Kiel). 

Kooper, W. D., Die Titration der Milch mit Alkohol ver- 
schiedener Konzentration. (Molkerei-Zeitg., Hildesheim. 
Jg. 28. 1914. p. 715.) 

In Weiterverfolg der Alkoholtitration der Milch (L 6 h n i s) findet 
Verf., daB es sehr schwer ist, selbst in flachen, schwarz glasierten Porzellan- 
schalchen, mit Sicherheit den Endpunkt der Titration auf Grand des auf- 
tretenden Gerinnsels genau zu fixieren. Das Resultat fiel ferner verschieden 
aus, je nachdem das SchUtteln der Milch in dem Sch&lchen mehr oder weniger 
intensiv vorgenommen wurde. 

Verf. arbeitete auf andere Weise: In jedes Reagensglas einer Serie wurden 
zun&chst 2 ccm einer Milch hineinpipettiert und dann aus einer Burette 
zu der Milch in Glaschen No. 1 0,25 ccm Alkohol (80-proz.), zu No. 2 0,50 ccm 
usw. zugesetzt. Die Glaschen enthielten also von 0,25 ccm an in Stufen von 
0,25 ccm aufwarts bis 6 ccm Alkohol. Jede Serie bestand demnach aus 
24 Reagensglaschen. Der Reihe nach wurden die Glaser dann mit dem Daumen 
verschlossen und durch 2—3-maliges UmschUtteln deren Inhalt gut durch- 
mischt. Nach dem Mischen blieben die Proben zun&chst 1—2 Minuten ruhig 
stehen und wurden dann abermals gcneigt, um feststellen zu konnen, in wel- 
chem der Glaschen Koagulation stattgefunden hatte. Die Alkoholmenge 
in dem Glaschen, in welchem sich gerade noch eine sehr feme Gerinnung 
deutlich bemerkbar machte, wurde schlieBlich als „Alkoholzahl“ der betr. 
Milch angenommen. 

Verf. kommt zu dem Schlusse, daB der Wert der Alkoholtitration ein 
nicht so groBer sein kann, wie L 6 h n i s annehmen zu miissen glaubt. Es 
zeigte sich keine ermunternde Ubereinstimmung in Saure-, Katalase-, Reduk- 
tase- und speziell Keimgehalt, auch wiirde die Methode in Wurdigung des 
Gesagten zu umstandlich. Wolff (Kiel). 

Friedenthal, H., tlber SSuglingsernahrung nach physio- 
logischen Grundsatzen mit Friedenthalscher K i n - 
dermilch und Gemusepulvern. (Berlin, klin. Wochenschr. 
1914. p. 727—729.) 

Ausgehend von dem Standpunkte, inwieweit sich eine Uberlegenheit 
der natiirlichen Sauglingsernahrang iiber die kiinstliche nachweisen laBt, 
bespricht zunachst Verf. die Vorziige ersterer und betont, daB es Haupt- 


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278 


Milch. 


pflicht der Mutter sei, die Stilldauer tunlichst auszudehnen. Bei der Un- 
moglichkeit des Stillens aber muB nach bestem Ersatz der Muttermilch ge- 
sucht werden und dies sei noch lange nicht genugend erreicht. U. a. wird 
auf den relativ hohen Eisengehalt der Frauenmilch gegenuber der Kuhmilch 
hingewiesen und daB man sich bei Verwendung von Kuhmilch und kiinst- 
lichen Ernahrungsmitteln gar keine Muhe gegeben habe, das Minus an Eisen- 
verbindungen auszugleichen. Dann wird erwahnt, daB in Gemusezufuhr 
sowohl Ersatz fur Eisen als auch fur Salze Uberhaupt zu finden sei, da die 
Beigabe von GemUsepulver in feinst verteilter Form das Gewinnungsmaterial 
fur die sog. Kernstoffe bilde, welche Ergftnzung fUr die ersten drei Lebens- 
jahre zu empfehlen und anzustreben sei. Rullmann (Munchen). 

Hittcher, Vorschl&ge fUr die Prufung und Beurteilung 
von Kindermilch. (Mitteil. d. Dputsch. Milchw. Ver. Jg. 31. 1914. 
p. 55.) 

Bei Erstattung eines Gutachtens tiber Kindermilch ist ausdrucklich 
darauf hinzuweisen, daB die Ergebnisse der Untersuchungen im Laboratorium 
nur bedingten Wert haben und daB eine Milch nur einzig und allein dann 
die Bezeichnung Kindermilch fUhren kann, wenn die bekannten Forderungen 
hinsichtlich der tier&rztlichen Kontrolle der Kuhe, der Stalleinrichtung, der 
Haltung und Futterung des Viehes, der Gewinnung und Behandlung der 
Milch auch wirklich gewissenhaft erfullt werden. Die Probe muB einwand- 
frei entnommen sein. Das Alter der Milch bei der Ankunft im Laboratorium 
muB bekannt sein. 

Bei der Prufung kommt zunachst in Betracht: Aussehen, Farbe, Vis- 
kositat, etwaiger Bodensatz, Reaktion, Geruch und Geschmack. Die Pru¬ 
fung des Geschmacks wiederholt man nach 12 Stunden, sowie nach 2 Tagen. 

Kochprobe, Alkoholprobe, Saurebestimmung, (nicht weniger als 6 und 
nicht mehr als 8 Soxhlet-Henkel-Grade), vorausgegangene Erhitzung. Spezi- 
fisches Gewicht, Fettgehalt, Konservierungsmittel. Filtration durch ein 
Wattescheibchen. 

Die Reduktionszeit (Garreduktaseprobe nach 0. Jensen) muB min- 
destens 14 Stunden betragen. 

Garprobe, Labgarprobe, Katalaseprobe bei Einzelmilch; 15 ccm Milch 
sollen aus 5 ccm 1-proz. H 2 0 4 -Losung bei 22° C in 2 Stunden nicht mehr 
als 4 ccm Gas abspalten. 

Die Trommsdorff sche Leukocytenprobe liefert nur 
dann brauchbare Resultate, wenn man es mit der Milch einzelner 
Kuhe zu tun hat. Der gelbliche, vornehmlich aus Leukocyten bestehende 
Bodensatz sollte bei guter Milch nicht mehr als 0,2 bis hochstens 1 °/ 00 be¬ 
tragen. Findet man mehr als 1 °/ 00 , so sind die Kuhe als mastitiskrank ver- 
d a c h t i g anzusehen, bei mehr als 2 %o sind die Tiere sicher masti¬ 
tiskrank. An die Ermittlung der Menge des Sediments muB sich unter 
alien Umstanden die mikroskopische Priifung seiner Beschaffenheit an- 
schlieBen. 

Fur Nachweis von Krankheitskeimen wie Tuberkelbakterien sind hierfiir 
eingerichtete Institute kompetent. 

Bei Sendungen ist in der warmen Jahreszeit fUr geniigende Kiihlhaltung 
der Milch Sorge zu tragen. 

Wolff (Kiel). 


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Milch. 


279 


Hammer, B. W., A bacteriological Study of blue Milk. 
(Agr. Exp. Stat. Iowa State College, Research Bull. 15. 1914. p. 467—481.) 

An organism causing blue spots in milk was identified asBac. cyano¬ 
gen e s. A description of the bacterium is given. Color was formed at room 
temperature and at 30° but not at 37°. Pigment formation was more marked 
when the milk was rendered acid by the growth of lactic-acid bacteria or by 
the activity of the bacterium itself when dextrose was supplied. Attempts 
to produce a colorless race by growing cultures at 37° were successful. 

L. A. Rogers (Washington.) 

Lohnis, F., Untersuchungen tiber das vorzeitige G e - 
rinnen der Milch an Gewittertagen. (Molkerei-Zeitg., 
Hildesheim. Jg. 28. 1914. p. 785.) 

Das vorzeitige Gerinnen der Milch an Gewittertagen, auch bei gut ge- 
ktthlt aufbewahrter Milch, wird nach Verf. neben der hohen Temperatur 

1. durch eine abnorme Vermehrung der im Euter selbst vorhandenen 
Keime, 

2. durch eine auf verschiedene Umstande zuriickzufuhrende verst&rkte 
Infektion der Milch bei der Gewinnung und der weiteren Behandlung, 

3. durch einen direkten EinfluB der Gewitterluft, insbesondere des darin 
vorhandenen Ozons verursacht. 

Verf. erwahnt nicht die Beobachtung von A. T r i 11 a t (Compt. rend. 
145. 1912. p. 372—374). Danach vermehrt sich die gewohnliche Milchsaure- 
bakterie, wenn sie dem EinfluB einer Luft ausgesetzt ist, welche mit den Pro- 
dukten fauliger Garung angefiillt ist (ubelriechenden Gasen), sehr viel rascher 
als unter dem EinfluB normaler Luft, was T r i 11 a t experimentell bestatigt 
hat. Er beobachtete (Pharm. Centralbl. 1913. p. 651), daB Spuren von Faul- 
nisgasen die Sauerung der Milch beschleunigten, wenn der atmospharische 
Druck vermindert wird; der plotzliche RUckgang des atmospharischen 
Druckes gibt Veranlassung zur Entwicklung von Gasen und beschleunige 
danach mehr als elektrische Einfliisse das Sauerwerden der Milch. Die glei- 
chen Einfliisse konnen nach T. auch giinstig auf das Wachstum der Faulnis- 
bakterien wirken und damit das schnelle Verderben veranlassen. Es wiirde 
keinen Widerspruch bedeuten, wenn Lohnis behauptet, daB es in erster 
Linie die Euterkokken sind, die zur Zeit der hohen Temperatur im Euter 
der Tiere eine starke Vermehrung erfahren und die in erster Linie durch 
Saurelabproduktion das Gerinnen veranlassen, eine besondere Vermehrung 
der Milchsaurebakterien konnte hierfiir ein weiterer Faktor sein. Zu ver- 
werfen ist durchaus ein Aufenthalt der Milchtiere in schwulen, schlecht ven- 
tilierten Stallen, auch weil die Tiere erschlaffen und so der Keimvermehrung 
im Euter keine geniigende Resistenz bieten. 

Bei Versuchen in dem (allerdings hygienisch gehaltenen) Rassestall des 
Leipziger Landwirtschaftlichen Instituts zeigte sich in der Tat sowohl eine 
Vermehrung der Keime im Euter wie eine Steigerung der Kontaktinfektion, 
wenigstens in gewissen Fallen, sehr deutlich, zugleich stieg der Keimgehalt 
bei sinkendem Barometerstand und sank ebenso auffallig bei zunehmendem 
Luftdruck, es wurden manche Klihe derart in ihrer Resistenz herabgesetzt, 
daB die Keime im Euter sich vermehren konnen, auch spricht die weniger 
achtsame Milchgewinnung an solchen Tagen bei der Keimvermehrung mit. 

Dber die in Leipzig angestellten Versuche wurden Wernicke und 
Zieschang noch ausfuhrlicher berichten. 

Wolff (Kiel). 


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Molkerei (Butter, Kase etc.). 


Das deutsche Molkerei wesen in veterin&rmedizini- 
gcher Betrachtung. (Deutsch. niilchw. Zeitg. Jg. 19.1914. p. 690.) 

Es sind schlechte Erfahrungen bezuglich Sauberkeit in Sammelmolke- 
reien veroffentlicht und Verbesserungsvorschlage gemacht. 

An die mitgeteilten Ausfiihrungen knttpft der betreffende Kreistierarzt 
eine Beihe von Forderungen, die allerdings wohl zu weit gehen. 

Wolff (Kiel). 

Teichert, K., t) b e r Desinfektion in Molkerei- und K & s e - 
reibetrieben. (Molkerei-Ztg., Hildesheim. Jg. 27. 1913. p. 1437.) 

Verf. empfiehlt fiir Wandanstrich in Molkereien das geruchlose Anti- 
nonnin, das zur Gruppe der Kresole gehort; die Wirkung des Kalkes wird 
bedeutend erhoht, wenn man vor der Tunchung zwei Anstriche mit Anti- 
nonnin macht. Fur Raumdesinfektion empfiehlt Verf. das Autanverfahren. 
Das Autan entwickelt bei Zusatz von Wasser Formalin und Wasserdampf, 
es wirkt nicht nur absolut keimtotend, sondern auch desodorisierend. 

Wolff (Kiel). 

GQnther, H. K., Molkereiprodukte und Nahrungsmittel- 
kontrolle. (Molkerei- u. Kaserei-Zeitg., Liegnitz. Jg. 8. 1914. p. 370.) 

Verf. spricht zunachst tiber die groBe Zahl der Beanstandungen von 
Molkereiprodukten in Deutschland und deren Ursache, die keineswegs immer 
den Molkereien zudiktiert werden kann. Es sind nachfolgend die bei Probe- 
entnahmen erforderlichen MaBnahmen und die Kompetenz von Gutachten 
bei Nahrungsmittelprozessen ausfiihrlich erortert. Auf alien Gebieten der 
Nahrungsmittelindustrie herrscht zurzeit eine groBe Rechtsunsicherheit. Be- 
vor man auf eine Reform des Nahrungsmittelgesetzes rechnen darf, ist der 
Selbstschutz der Molkereien ratsam, d. h. scharfere Kontrolle der eigenen 
Produkte und bei Anklagen wegen vermeintlicher Verfehlungen Heran- 
ziehung von Sachverstandigen der Milchwirtschaft. Wolff (Kiel). 

Hunziker, 0. F., Pasteurization of Cream. (Chicago Dairy 
Produce. Year 20. 1913. p. 18—21.) 

The efficiency of various methods of pasteurizing cream for butter 
making was determined by the percentage reduction of bacteria. By the 
flash process at 145 to 150°F. the reduction was 85.8per cent; at 155 to 165° F 
94.8 per cent; at 170 to 180° F., 98.2 per cent; by the holding process at 145 
to 150° F., 92.8 per cent. 

The nature of the bacteria in the cream changed with the season of the 
year and the efficiency varied accordingly. 

The efficiency for all methods varied according to season as follows: 

June 97.1, September 97.1, December 92.9, March 84.6 per cent. 

Rogers (Washington). 

Ktthl, H., Die Bedeutung des Kleinfilters fur M o 1 - 
kereibetriebe. (Molkerei- u. Kaserei-Zeitg., Liegnitz. Jg. 8. 1914. 
p. 257.) 

Verf. spricht Uber das Wasserfilter. „Bei der Butter- und Kasefabri- 
kation sollte nur steriles, oder doch annahemd steriles Wasser benutzt 
werden.“ Ein Versuch mit einem kleinen transportablen Berkefeld- 
filter ergab ein gutes Resultat und zwar wurde im giinstigsten Falle Keim- 
freihcit erzielt, im ungiinstigsten Falle wurden 98 Proz. der im Rohwasser 
enthaltenen Keiine zuriickgehalten. Fiir die Keimzahlung wurde Mileh- 
serumpeptonagar, einmal Heydenagar benutzt. Es handelte sich um 


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Molkerei (Butter, Kase etc.). 


281 


9 Wasserproben und zwar Oberflachenwasser und Grundwasser verschie- 
dener Provenienz. Wolff (Kiel). 

Gorini, C., Le basi scientifiche e pratiche della f a b - 
bricazione del formaggio con fermenti selezio- 
n a t i 1 ). 

Die Kasefabrikation erinnert an die Herstellung einer bakteriologischen 
Kultur; dies tritt ganz klar hervor, wenn man naeh Verf.s Vorschlag 
Schnittfarbungen von Kase untersucht, wodurch die Mikroben wie in 
Plattenkulturen kolonienweise sichtbar werden. 

Auf Grand dieser Pramisse hat Verf. eine Methode zur Fabrikation des 
Kases ausgearbeitet. Diese griindet sich, wie bekannt, auf die anerkannte 
Notwendigkeit der Mitwirkung dreier Faktoren, guter Milch, guter Bak- 
terien und guter Verarbeitung. 

Zur Fabrikation eines guten Kases sind demnaeh erforderlich: 

1. Die hygienische Behandlung der Milch, d. h.: die Milch muB produ- 
ziert, gesammelt und behandelt werden nach den strengsten Normen, die 
sich in der Praxis durchfiihren lassen, damit man die Milch moglichst frei 
von Keimen, besonders aber von schadlichen und dem Kase nachteiligen. 
erhalt. 

2. Die kiinstliche Zufiigung von dem Kase nutzlichen Reinkulturen 
zur Milch in ihrer vollen Wirksamkeit. 

3. Die richtige Verarbeitung, d. h. eine solche, die den Lebens- und 
Wirkungsbedingungen der nutzlichen Mikroben angemessen ist, und von der 
alle empirischen Muttersauren jeder Art und alle jene Hilfsmittel oder Kunst- 
griffe ausgeschlossen sind, welche, wahrend sie dazu dienen sollen, die schad¬ 
lichen Mikroben zu bekampfen, auch das Leben der nutzlichen schadigen. 

Die den Hartkasen niitzlichen Kasemikroben gehoren zu den Milchsaure- 
bakterien, welche sich untereinander mehr durch ihre biochemischen Wir- 
kungen als durch ihre morphologischen Eigenschaften unterscheiden. Die- 
selben lassen sich in 2 Grappen teilen; in einfache und komplexe Milchsaure- 
bakterien. 

In der Erwartung griindlicherer Studien iiber ihre biochemischen Ver- 
haitnisse wurde Gorini durch seine wissenschaftlichen und praktischen 
Untersuchungen veranlaBt, zunachst in der Praxis als Reinkulturen die nicht 
gasbildenden, proteolytischen und gegen Warme widerstandsfahigen Milch- 
saurebakterien anzuwenden, die aus den guten Kasen zu erhalten sind. Die 
Anwendung solcher Reinkulturen, welche zunachst nach einer streng ex- 
perimentellen Methode von Gorini im Verein mit der Genossenschaft 
„Pro Grana“ zu Mailand studiert und praktisch gehandhabt wurde, ist seit 
1903 in die Praxis eingefiihrt worden mit durchaus giinstigem Erfolge hin- 
sichtlich des Gelingens, der Aufbewahrang und der guten Eigenschaften 
der Hartkase (Parmesankase u. a.). 

Dieses rationale Verfahren zur Kasebereitung gewinnt immer mehr an 
Boden auf landwirtschaftlichem und industriellem Gebiet bei den landwirt- 
schaftlichen Institutionen, den Kasereischulen usw. 

Um jedoch die Verbreitung desselben zu sichern, ist dringend erfor¬ 
derlich : 

a) Die Unterweisung der Milchproduzenten in der Hygiene zu fordem, 

*) Congr. Soc. ItaL per il progr. d. scienze. Genova 1912; und Rendic. R. 1st. Lom¬ 
bardo di Scienze. Ser. II. Vol. 45. p. 863. 


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282 


Molkerei (Batter, Kase etc.). 


wobei zu zeigen ist, wie sehr es in ihrem direkten pekuniaren Interesse liegt, 
die hygienische Produktion und die hygienische Behandlung der Milch durch- 
zufiihren; 

b) die Belehrung der Bearbeiter der Milch ttber die heutigen Prinzipien 
und Normen der rationellen JCasebereitung und besonders ttber die hygie¬ 
nische Behandlung der Milch und ttber die Bereitung und die Anwendung 
rationeller Muttersauren, die mit Reinkulturen herzustellen sind, zu fordern. 

Autoreferat. 

Eichloff, Merkblatt zur Herstellung guter Butter. (Mit- 
teilungen des Deutsch. Milchw. Vereins. Jg. 31. 1914. p. 67.) 

Verf. gibt in drei Abschnitten mit je 5, 6, bzw. 7 Punkten ganz kurz 
alle MaBnahmen zur Erzielung einer guten Butterqualitat an. Wolf! (Kiel). 

Eichloff, Auf welchemWege kann die Beschaffenheit 
der deutschen Butter in steigendem MaBe ver- 
bessert werden? (Mitteilungen des Deutsch. Milchw. Vereins. 
Jg. 31. 1914. p. 66 u. 85.) 

Vergl. zu diesem Vortrag Verf.s „Merkblatt zur Herstellung guter 
Butter“. Auch die Hilfsstoffe wie Wasser, Salz, Farbe, Pergamentpapier 
mttssen einer Prttfung unterzogen werden. Wolff (Kiel). 

Weigmann u. Wolff, Neue Beobachtungen ttber die Ent- 
stehung des Steckrttbengeschmackes der Butter. 
(Landw. Jahrb. Bd. 46. 1914. p. 343—366.) 

In einer ausftthrlicheren, in gleicher Zeitschrift Bd. 37, p. 261—309 ver- 
offentlichten Arbeit, ausgeftthrt ebenfalls im bakteriolog. Laboratorium der 
Molkereiversuchsstation in Kiel, wurde dargelegt, daB der Steckrttbenge- 
schmack der Butter zum verschwindend geringen Teil einem etwas scharferen, 
gegenttber gewohnlicher Milch veranderten tierischen Geruch und Geschmack 
(primares Aroma) der Milch, aus welcher sie hergestellt ist, zum ttberwiegenden 
Teil aber der Wirkung von Bakterien und hoher stehenden Pilzen zuzu- 
schreiben ist; es handelt sich nicht um spezifische Organismen. (Vgl. auch 
Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 22. p. 657/671.) 

Bisher schien es, als ob nur die Colibakterien allein oder besser in Gemein- 
schaft mit anderen genannten Bakterien und Pilzen imstande waren, die 
Eigenschaft der hier in Frage kommenden Geruchserzeugung anzunehmen, 
im Laufe der letzten Jahre wurde aber die Wahrnehmung gemacht, daB noch 
haufiger als das Bact. co 1 i das Bact. fluorescens mit dieser 
Eigenschaft ausgestattet ist und daB sie bei ihm auch noch ausgepragter, 
d. h. daB der auftretende Geruch meist noch kraftiger ist. 

Es sind die beobachteten Falle eingehend beschrieben, wobei interessanter- 
weise die Ftttterungsweise der Ktthe mit in Betrachtung gezogen ist. 

AnschlieBend an die Beobachtung, daB das Bacterium puti- 
d u m , also die nicht verfliissigende Fluoreszenzbakterie, und ein anderes, 
grttnlich-gelbe Kolonicn bildendes Stabchen einen an Mohrriiben erinnernden 
Geruch und Geschmack hervormfen konnen, ist zunachst mitgeteilt, daB 
dies auch beim verflussigenden Fluoreszenz, also beim Bact. fluores¬ 
cens liquefaciens der Fall sein kann. Die Beobachtung war ge- 
legentlich der Untersuchung einer als „bitter“ und „frtthzeitig gerinnend“ 
bezeichneten Milch gemacht worden, in welcher das Bact. fluoies- 
c e n s vorherrschend neben Coli-Aerogenes - Bakterien, alkalisie- 


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Molkerei (Butter, Kase ete.). 


283 


renden Kurzstabchen und Kokken enthalten war. Schon die von der Milch 
angelegten Platten rochen deutlich und kraftig nach Mohrriiben und die nach 
der Isolierung mit der Bakterie beimpfte Milch nahm nach 24 Stunden einen 
gleichen, kraftig hervortretenden Geruch und Geschmack an. 

H&ufiger aber noch ist Bacterium fluorescens der Trager 
eines angenehmen, feinen ananas- oder erdbeerartigen Aromas oder auch eines 
scharfen, kraftigen Steckrlibengeruches. Falle der ersteren Art sind im La- 
boratorium der Versuchsstation Kiel bei zahlreichen Gelegenheiten beobachtet 
worden. 

Es gibt aber auch Falle, in denen das Bact. fluorescens einen 
deutlichen Riibengeschmack nicht allein, sondem erst unter Zutritt anderer 
Bakterien, vorzugsweise von Milchsaurebakterien besonderer Spielart ver- 
ursacht, d. h. Rassen der gewohnlichen Milchsaurebakterie. Auch hierfiir 
sind Beispiele an Proben aus der Praxis gcgeben. In anderen beschriebenen 
Fallen trat die gewohnliche Milchsaurebakterie allein schon als die Tragerin 
des Geschmacksfehlers mehr in den Vordergrund, man darf damach annehmen, 
dab auch Milchsaurebakterien durch die Eigenschaft, einen scharf- oder 
beibendsauren Geschmack in der Milch zu erzeugcn, fur sich allein imstande 
sein werden, der Butter einen steckriibenartigen Geschmack zu geben. Dieser 
ist vielleicht zunachst mehr als „futterig“ zu bezeichnen, er wird aber sicher 
kraftiger und deutlicher steckrlibenartig sobald, wie das in der Natur wohl 
meist der Fall ist, andere Bakterien oder Pilze, welche mit ahnlicher Wirkung 
begabt sind oder doch eine solche Wirkung auszulosen vermogen, hinzu- 
kommen. 

Angesichts der Tatsache, dab in alien den erwahnten Fallen immer solche 
Bakterien bzw. Pilze die Erreger des eigentiimlichen Geschmackes und Ge- 
ruches waren, welche als allgemein vorkommende Organismen in vielen, ja 
den meisten Fallen solche Geschmacks- und Geruchsprodukte nicht erzeugen 
und ferner in Beriicksichtigung des Umstandes, dab diese Bakterien — diese 
speziell — in zahlreich wiederholten Fallen als Erreger verschiedener Ge¬ 
schmacks- und Geruchsprodukte ermittelt worden sind, mub man zu der 
Schlubfolgerung kommen, dab von den gewohnlichen Umsetzungsprodukten 
abweichende Geruchs- und Geschmacksstoffe ihre Entstehung einer nach- 
traglich erworbenen, angezlichteten EigentUmlichkeit verdanken. Das Studium 
der Variabilitat der Bakterien (und Pilze) nach dieser Richtung ist bisher 
stark vernachlassigt worden. Es diirfte aus dem Mitgeteilten hervorgehen, 
dab es dazu bestimmt sein wird, in der Wissenschaft der Garungsgewerbe und 
in diesen selbst eine grobe Rolle zu spielen. 

Schon lange wissen wir, dab die Milchsaurebakterien nicht blob nach ihrer 
Art, sondem auch — und in noch viel hoherem Mabe — nach der Rasse, ja 
selbst nach dem Stamm einen verschiedenen Charakter der von ihnen erzeugten 
S&ure bedingen, einen Charakter, der vielleicht kaum von der chemischen 
Konstitution der Milchsfcurestudien nach dieser Richtung anzustellen, mangelte 
es an Zeit und an Arbeitskraften —, sondem vor allem von Nebenerzeugnissen 
der chemischen Leistung der Bakterien abhangig ist. Wer mit der Reinzueht 
von solchen Bakterien fur den Zweck der Bereitung von Saureweekern in den 
Buttereien und namentlich wer mit dem Vertrieb solcher Reinzuchten zu tun 
hat, der weib, dab nicht jeder Stamm fur diesen Zweck verwendbar ist, dab 
vielmehr eine sorgsame Auswahl notig ist, und er hat es zu seinem Arger nicht 
selten erfahren, dab, wie in einem der oben geschilderten Falle, zufallig oder 
im Betrieb bei nicht geniigend sorgfaltiger Bereitung hinzugeratene andere 


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284 


Molkerei (Butter, Boise etc.). 


Organismen Fehlschlage im Wohlgeschmack des Saureweckers bewirken, nicht 
nur infolge der Eigenschaften des neu hinzutretenden Organismus, sondern 
auch vermoge der Ablenkung der Geschmackserzeugung, welche durch den 
neuen Organismus herbeigeflihrt wird. 

Man stellt sich aber unwillkiirlich die Frage, woher kommt es, daB manche 
Bakterienarten, ja, wahrscheinlich viele, vielleicht auch alle Bakterien- 
arten, eine so groBe Geneigtheit zur Abwechslung in der Hervor- 
bringung von Geschmacks- bzw. Geruchsschattierungen besitzen, und zwar 
schon dann besitzen, wenn sie der Natur entnommen werden und ferner dann 
sich aneignen, wenn sie mit anderen Organismen zusammenzuarbeiten ge- 
zwungen sind, und man kommt dann von selbst auf den Gedanken, daB die 
Herkunft der Bakterien, ihr Nahrmedium, ihr Wirt, bestimmend fur die Ab- 
weichung von den normalen Eigenschaften und fur den Charakter bzw. fur 
die Begleitstoffe der von ihnen erzeugten Geschmacks- und Geruchsprodukte 
sein mttsse. 

Um diesen EinfluB festzustellen, gibt es zwei Wege, einmal den, daB man 
die in der Landwirtschaft zur Futterung beniitzten Futtermittel daraufhin 
untersucht, ob und welche Bakterien und Pilze in der Hervorbringung von 
Geschmacks- und Geruchsprodukten von diesen direkt oder indirekt, d. h. 
nach dem Durchgang durch den Verdauungsstraktus beeinfluBt werden und 
zweitens den, daB man Bakterien und Pilze, bei welchen erfahrungsgemafi 
eine Variability nach dieser Richtung besteht, als Versuchsobjekt beniitzt 
und sie in Pflanzensaften, von denen man eine Beeinflussung erwarten zu 
diirfen glaubt, ziichtet und ermittelt, ob eine solche tatsachlich stattgefunden 
hat und nach welcher Richtung diese geht, ob die Geruchs- und Geschmacks- 
stoffe der Pflanze selbst auf die Organismen iibergegangen sind oder ob sie 
geeignet sind, andere, aber ganz bestimmte solche Produkte bei diesen aus- 
zulosen. 

Der erstere Weg ist von uns in einer Form zur Anwendung gebracht, 
die nach unserer Meinung am ersten zu einem Erfolg fUhren muB, in der nam- 
lich, daB wir Vorkommnisse der milchwirtschaftlichen Praxis in Untersuchung 
genommen haben, daB wir also Geschmacks- und Geruchsabweichungen an 
Milch daraufhin zu untersuchen bestrebt waren, ob sie mit den an oder in den 
dargereichten Futtermitteln gefundenen Mikroorganismen im Zusammen- 
hang stehen. Soweit sie sich auf den RUben- und Steckriibengeschmack der 
Milch beziehen, sind solche Falle im vorstehenden mitgeteilt. Neuerdings 
haben wir auch den zweiten Weg beschritten; die Ergebnisse der bisher an- 
gestellten Versuche sind im nachstehenden enthalten. 

In der eingangs schon erwahnten ausfuhrlichen friiheren Veroffentlichung 
haben wir erwahnt, daB es uns gelungen ist, den Kolibakterien durch Zttchtung 
auf geeigneten Nahrboden, die Eigenschaft, einen steckrUbenartigen Geruch 
und Geschmack in Milch hervorzurufen, anzuziichten. Da wir an Bacterium 
fluorescens schon ofter die Erfahrung gemacht hatten, daB es gerade 
mit Bezug auf die Erzeugung von Geruchs- und vermutlich auch Geschmacks- 
produkten sehr variabel ist, so beschlossen wir, auch mit dieser Art Versuche 
zu machen, inwieweit sie von den Nahrsubstraten Geruchs- und Geschmacks- 
stoffe aufzunehmen und beizubehalten vermag. 

Es wurde dabei in folgender Weise verfahren: Sechs St&mme von Bac¬ 
terium fluorescens unserer Sammlung, an welchen — mit Aus- 
nahme von No. 776, welches ein Ananasaroma bewirkte — eine besondere 
Eigenart in bezug auf Geruchs- und Geschmackserzeugung bisher noch nicht 


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Molkerei (Butter, Kase etc.). 


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beobachtet worden war, wurden in verschiedenen Abkochungen von Blattern 
bzw. Pflanzenteilen mehrere Tage hindurch in folgender Weise behandelt. 
Die gut wachsenden Organismen machten zun&chst 3 Passagen von der Dauer 
von insgesamt 20 Tagen in den Abkochungen und darauf eine Passage in Milch 
durch, sodann wieder eine Passage von etwa 1 Monat in den Abkochungen und 
eine Passage in Milch, darauf nochmals eine Passage in den Abkochungen, wo- 
raul dann ihre Wirkung auf den Geruch und Geschmack der Milch gepriift wurde. 

Es wurden die Stamme 429, 676, 763, 776, 794 und 796 geziichtet in Ab¬ 
kochungen von: Karottenbl&ttem, Heu, Weiftkohl, Gras, Erdbeerbl&ttern, 
getrockneten Kamillen, Runkelriibenblattern, Stroh, Sauerkirschenblattern, 
Kohlrabibl&ttern, Steckriibenblattern und Schnittlauch. Die Stamme wuchsen 
begreiflicherweise nicht in alien Abkochungen gleich gut; am besten wuchsen 
sie in Kohlrabi- und Steckriiben- oder Runkelriibenblatterabkochungen, 
doch verhielten sich auch hier nicht alle Bakterien gleich und insbesondere 
verhielten sie sich gegeniiber den anderen Abkochungen ungleich. Die kr&ftig- 
sten Zuchten in den Abkochungen wurden dann auch bei der Uberimpfung in 
Milch die kraftigsten Zuchten in dieser. 

Bei der Priifung der geimpften Milchproben war zu berucksichtigen, daft 
das Bacterium fluorescensan sich in der Milch einen etwas fauligen, 
kohlartigen Geruch und einen bitteren Geschmack verursacht. Es mag auch 
gleich bemerkt werden, daft sich der Einfluft der Nahrfliissigkeit auf die Auf- 
nahme von Geruchs- und Geschmackserzeugung nicht in dem erwarteten 
Mafte bemerkbar gemacht hat, wenigstens nicht in der Weise, daft die Bak- 
terie nach dem Wachstum in einer Abkochung die Geschmacks- und Geruchs- 
eigentUmlichkeit dieser Pflanze direkt sich angeeignet und auf Milch iiber- 
tragen hat. Immerhin wird man aus den nachstehenden Aufzeichnungen mehr- 
fache Verschiedenheiten in der Wirkung der gleichen Bakterie auf Milch wahr- 
nehmen, je nachdem sie dieser oder jener Pflanzenabkochung entnommen ist. 
Bei der Feststellung des Geruches und Geschmackes wurde wiederholt 
ungeimpfte sterilisierte Magermilch zum Vergleich herangezogen und iiber- 
haupt vorsichtig vorgegangen; jedenfalls haben wir uns nicht von einer Vor- 
eingenommenheit, die hier sehr leicht unterlauft, leiten lassen. 

Es folgen protokollarisch wiedergegeben die Ergebnisse der wiederholten 
Geruchs- und Geschmackspriifungen vorgenommen an Milchkulturen der 
6 Fluoreszenzstamme nach verschieden langer Ziichtung in Abkochungen von 
12 verschiedenen Pflanzenarten und Angaben iiber die Wachstumsweise der 
Organismen in den verschiedenen Substraten. 

Die Zusammenstellung der Resultate nach den verschiedenen Abkochun¬ 
gen ergab folgendes: Die Blatter von Runkelriiben, Weiftkohl und Steckrttben 
verursachten, wie nicht anders zu erwarten, wieder einen kraftigen Kohlgeruch 
und -geschmack, namentlich Runkelriiben- und Steckriibenblatter, bei denen 
der Geschmack auch zumeist ziemlich scharf oder schon faulig war. Auch bei 
Weiftkohl war einmal ein eigenartig scharfer, ein paarmal ein mehr fauliger 
Geschmack bemerkbar. Eigentumlich ist wieder, daft eine starke Auflosung 
und Zersetzung nicht immer von einem bitteren Geschmack begleitet war. 
So verursachten: Weiftkohlblatter in No. 776 und 676 einen sehr starken und 
bei No. 763 noch einen stark bitteren Geschmack, dagegen nicht bei No. 429 
und 794; Steckriibenblatter einen sehr stark bitteren Geschmack in No. 794, 
dagegen keinen solchen in No. 676, 776 und 794; Runkelriibenblatter einen 
bitteren Geschmack in No. 763, 776 und 794, dagegen keinen solchen in No. 429 
und nur wenig in No. 676. 


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286 


Molkerei (Butter, Kase etc.). 


Die Karottenblatter tiben auch dieses Mai wieder eine nur schwache, 
wenn auch schon starkere Wirkung aus, als beim ersten Versuch; es sind eigent- 
lich die No. 776 und 729, welche etwas und auch nur schwach kohlartig schmek- 
ken, wahrend No. 794 einen auffallend siiben Geschmack angenommen hat. 
No. 763 gar nicht und No. 796 in einer anderen Weise verandert ist. Bitterer 
Geschmack tritt hier, trotz gleich starker Auflosung nicht oder nur schwach auf. 

Kohlrabiblatter haben sich wieder als ein wenig geeigneter Nahrboden er- 
wiesen, die Bakterien waren teils zugrunde gegangen, teils nur mafiig ge- 
wachsen bis auf die No. 794 und 796, welche teils kraftigen Kohlgeschmack, 
teils eine stinkige, faulige, fast kotartige Zersetzung in der Milch bewirkten. 

Gras, Heu und Stroh bilden gute N&hrsubstrate fur Bacterium 
fluorescens; Gras rief uberall einen deutlichen und kraftigen, bei No. 796 
sogar sehr kraftigen Rubengeschmack bzw. auch nur Kohlgeschmack hervor. 
Bei Heu waren einige Kulturen vermutlich verdorben, die anderen brachten 
einen mohrriiben- bis kohlartigen Geschmack zustande. Bei Stroh war eine 
Geschmacksbeeinflussung ausgeblieben oder vielmehr, es war der Kohlge¬ 
schmack, der durch Bacterium fluorescens in der Milch leicht 
erregt wird, unterdriickt worden, bei No. 794 war ein dumpfer Beigeschmack 
konstatiert worden; bitter schmeckte die Milch bei alien Kulturen mit Aus- 
nahme von No. 794. 

In Kamillenabkochung wuchsen dieses Mai 4 Stamme 763, 776, 794 und 
796 gut, gaben der Milch einen kohlartigen, No. 794 einen strengen und No. 796 
einen stark fauligen Kohlgeschmack, bis auf No. 794 war der Geschmack zu- 
gleich auch bitter. 

Schnittlauch rief bei der Halfte der Stamme die Eigenschaft hervor, der 
Milch einen Kohlgeschmack zu geben, bei der anderen Halfte (No. 429, 676 
und 763) blieb der Geschmack der Milch unverandert, nur dab er bitter wurde. 
In Erdbeer- und Sauerkirschblattern waren die Bakterien mit einigen Aus- 
nahmen (z. B. No. 794) zugrunde gegangen, eine Beeinflussung in der Ge- 
schmackserregung war auch dann nicht zu bemerken. 

Der Umstand, dab, wie die obigen Ausfuhrungen zeigen, auch die Milch- 
saurebakterien einen scharfen, herbsauren, an Steckriiben erinnemden 
Geschmack in der Milch verursachen konnen, wie die Erfahrung, dab der durch 
diese Bakterienart in der Milch hervorgerufene Geschmack und auch der Ge- 
ruch ganz auberordentlich verschieden ist, hat uns veranlabt, einmal auch mit 
diesen Bakterien Versuche durch Ziichtung in verschiedenem Nahrmaterial 
vorzunehmen. Wir wahlten zu diesem Zweck einen Stamm Strepto¬ 
coccus lacticus aus, der einen kraftigen, aber vollig uncharakteristi- 
schen, leeren sauren Geschmack in Milch erzeugte, Stamm No. 51 unserer 
Sammlung. Als NahrflUssigkeiten wendeten wir zunachst die oben erwahnten, 
fur Bacterium fluorescens bentitzten Abkochungen an, nahmen 
dann spater aber noch andere hinzu, von denen wir annehmen durften, dab 
sie auf die Geschmacksbildung der auf oder in ihnen gewachsenen Bakterien 
von Einflub sein mochten. 

Von den frith er beniitzten Abkochungen erwiesen sich als gute Nahrmedien 
fiir die angewandte Milchsaurebakterie: Steckriibenblatter und Runkelriiben- 
blatter, auch Karottenkraut und Hafer (neu hinzugenommen sterilisierte Ab- 
kochung ganzer Haferkorner); etwas weniger gut breiige Abkochungen der 
Steck- und Runkelruben selbst und die anderen Medien, wie Kohlrabi, Weibkohl 
Heu, Stroh, Gerste (siehe Hafer), Schnittlauch, Kamillen- und Erdbeerblatter, 
am sehlechtesten Sauerkirschenblatter. Bei der mikroskopischen Priifung 


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Molkerei (Butter, Kase etc.). 


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lieBen sich in den stark getrtibten, also gut angewachsenen Kulturen groBe 
kraftige, mehr oder weniger lange Streptokokken nachweisen, in den schlecht 
angewachsenen dagegen nur kleine, in nicht wenigen Kulturen selbst nur win- 
zige Diplokokken auffinden. Die Anlegung der Kultur erfolgte am 4. De- 
zember 1912, von dieser wurde am 16. Dezember in eine zweite und von dieser 
am 24. Dezember in eine dritte Abkochung iibergeimpft. 

Neben diesen wurden am 5. Dezember Kulturen angelegt; in Brot- und 
Kartoffelbrei, in breiartigen Abkochungen von Hafer, Gersten- und Weizen- 
schrot, in Pflaumenmus und in Abkochungen von Apfelschalen. Die sauren 
Abkochungen wurden mit sterilisierter stark verdiinnter Natronlauge neutra- 
lisiert. Die zweiten und dritten Impfungen wurden am 17. und am 24. Dezem¬ 
ber ausgefiihrt. 

Die aus den Abkochungen beimpften, geronnenen Milchkulturen wurden 
einer Geruchs- und Geschmackspriifung unterzogen, nachdem sie mikroskopisch 
kontrolliert waren. 

Von den verschiedenen Nahrboden tiben einen giinstigen EinfluB auf den 
Geschmack und das Aroma der durch die Bakterie erzeugten Saure in der 
Milchkultur aus; in erster Linie Gras, Apfelschalen und dann Sauerkirsch- 
blatter (letztere, obwohl die Bakterien schlecht in der Abkochung wachsen). 
Schnittlauch hat einen siiBlichen angenehm sauren Geschmack hervorgerufen, 
einen zu vermutenden lauchartigen Geruch aber nicht abgegeben. Heu ver- 
ursacht etwas scharf aromatischen Geruch, schwacht aber die Sauerung. Die 
Ruben- und noch mehr die Kohlblatter haben, wie bei dem Bacterium 
fluorescens, wo sie leicht moglich und sogar fast selbstverstandlich er- 
scheint, auch bei den Milchsaurebakterien die Aufnahme und tlbertragung von 
Kohlgeruch und -geschmack veranlaBt. Steckriibenbrei und Steckriiben- 
blatter sind schlechte Nahrboden fur Milchsaurebakterien, wiirden aber viel- 
leicht doch ihren besonderen EinfluB geltend machen, wenn die Bakterien 
darin wachsen wurden. Getreidekorner und Getreideschrot, ebenso Stroh 
selbst, geben den Milchsaurebakterien etwas Strohiges, wenig Feines im Ge¬ 
schmack der allerdings kraftigen Saure. 

Ein „Malzgeschmack“, der an Milchsaurebakterien so haufig angetroffen 
wird, konnte den beiden Stammen 51 und 56 mittels Abkochungen von Gerste 
und Malz nicht angezUchtet werden, vielmehr gaben diese Nahrboden den 
Bakterien die Eigenschaft mit, einen dumpfigen oder auch brotartigen bzw, 
einen stiBen, maischeartigen Sauregeschmack zu bewirken. 

Mit diesen Beobachtungen aus der Praxis wie aus Versuchen glauben wir 
weitere Belege dafiir gegeben zu haben, daB die Geschmacksveranderungen, 
welche die Bakterien in Milch verursachen, von dem Nahrmedium, auf oder in 
welchem sie sich aufhalten, beeinfluBt werden; teils werden Geschmacks- und 
Geruchsstoffe des Nahrmediums direkt Ubertragen, teils werden besonders 
solche Stoffe erzeugt, welche im Nahrmedium selbst nicht vorhanden sind, zu 
deren Bildung jedoch die Bestandteile des Mediums Veranlassung geben. DaB 
jede Bakteriengruppe und Bakterienart ihre spezifische Geschmackswirkung 
hat, ist wohl als sicher anzunehmen, ob das gleiche Nahrmedium bei ver¬ 
schiedenen Bakterienarten die gleiche Geschmacksrichtung bewirkt, ware der 
Gegenstand weiterer Untersuchungen nach dieser Riehtung. 

Wolff (Kiel). 

Heinze, B., Auffallende Verfarbungen der Butter. (Land- 
wirtsch. Mitteil. f. d. Prov. Sachsen. 1914. p. 3—4.) 

Rote Flecken in Butter sind auf eine Rosahefe stets zuriickzu- 


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288 Molkerei (Butter, Kase etc.)* 

fiihren. Sind die Flecken erdbeerfarben, so spielt Bacterium butyri 
r u b r i eine Rolle. 

Blauschwarze Flecken wurden bisher in Amerika beobachtet. 
Ursache eine Schimmelpilzart. 

Gelbe Flecken oder tJberztige fiihrt die Saccharo- 
myces flava lactis herbei. 

Braune Flecken riihren von einem aus dem Holz der Butter- 
kasten isolierten Pilz her, der aber zu keinen Betriebsstorungen fUhrt. 

WeiBe Flecken sind oft auf Kochsalz zuriickzufiihren. 

Matouschek (Wien). 

Benson, Miles and Evans, R. H., The Manufacture of Cheese 
from “heated” Milk. (Journ. of the Board of Agricult. Vol. 20. 
1913. p. 281—301.) 

The authors have investigated the manufacture of Cheddar cheese from 
milk heated to temperatures up to 93.3 0 C. and compared the results with 
cheeses made from un-heated milk. In the earlier experiments made in 
1905 the* milk was heated in bulk in steamjacketed cheese vats and after¬ 
wards cooled, but in the experiments now reported a special apparatus was 
employed. This consisted of a well covered pasteurizing machine and a 
“retainer” provided with a tightly fitting lid which can be screwed down 
on to an asbestos band, through the jacket of this “retainer” steam, hot 
water or cold water can be passed, so that the milk can be kept at any tem¬ 
perature desired for any length of time. This apparatus is also fitted with a 
centrifugal stirring vane. In the experiments for “instantaneous pasteuri¬ 
zation” the retained was not used. The heated milk was passed through 
a copper pipe, over a Lawrence-Dand cooler, provided with top and side 
plates and fitted with cone joints which keep the milk from contact with 
the air while it is being cooled. The earlier experiments showed that the 
formation of a “scum” on the surface of the milk at temperatures above 
60° C. is avoided by heating the milk out of contact with the air. 

The chief object of the experiment was to find out which temperature 
between 71.1 and 93.3° C. gives the best results in the manufacture of Ched¬ 
dar cheese, also the highest temperature to which the milk can be “instan¬ 
taneously pasteurized”. The aid of carbonic acid gas in the process was also 
tried with a view to ascertaining if its regular use was of advantage. Certain 
difficulties were experienced in the practical making of the cheese notably 
in procuring a sufficiently firm coagulation of the curd, the separation of 
whey from the curd, in getting a satisfactory cohesion of curd and in eli¬ 
minating the surplus whey, and also in the manufactured product a bitter¬ 
ness was frequently found to develop, though this bitterness disappeared 
at a later stage of ripening. 

Very complete tables are given of the methods employed during the 
whole process, and the value of the final product was estimated by marks 
given by expert judges. The details of the practical manufacture are stated 
very fully, and weighings were made of the product at intervals. 

The conclusions arrived at show clearly that it is possible to make Cheddar 
cheese of high quality from milk heated to temperatures varying from 87.7 
to 93.3° C., a slight difficiency in flavour being only noticed in some of these 
cheeses. Carbonic acid gas added during pasteurization improved the co¬ 
agulating properties of the milk when the lower pasteurizing temperatures 
were employed, but not at temperatures above 82.2° C. The best cheese 


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Molkerei (Butter, Kase etc.). 


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in these experiments was made from pasteurized milk heated to 76.6° C. 
which was not treated with gas at all. The gas was used at the rate at about 
y 2 lb. for each cheese and cost 6 pence per lb. It was found to serve a useful 
purpose in preventing bitterness, but cheese made from milk treated in this 
way was found to fail in colour (internally). 

As compared with cheese manufactured from raw milk that made from 
pasteurized milk was softer and more plastic in texture. The apparent rich¬ 
ness is said to be a great advantage gained by pasteurising. Pasteurized milk 
cheeses take a longer time to ripen, but possess better keeping properties 
than those made from raw milk. An increase in weight of 5 to 9 per cent was 
also noted in the case of cheese from pasteurized as compared with that 
from unpasteurized milk. The temperatures of 85 to 93° C. are stated to be 
sufficient to destroy the tubercle bacilli as the milk was retained at this tem¬ 
perature for a short time while passing through the pasteurizer and the pipe 
leading to the cooler, which was in this case 10 feet long. Lower temperatures 
might be used where the milk is held in the retainer for a long time and 
further investigations are being conducted on this subject. , 

Golding (Reading). 

Teichert, K., Versuche iiber die Anwendung gereifter 
Milch bei derWeichkase-Herstellung. (Molkerei-Zeitg., 
Berlin. Jg. 24. 1914. p. 262.) 

Durch Versuche wurde best&tigt, dafi das Ausreifen der Milch, d. h. 
das Anwachsenlassen der Milchsaurebakterien wahrend 12—24 Stunden, 
bei der Weichkasebereitung die erste Rolle spielt. Man wird deshalb die 
Kesselmilch immer in einem Verhaltnis zu mischen haben, so dafi die ge- 
mischten Milchen den Anforderungen an „Reife“ und Sauregrad entsprechen. 

Wolff (Kiel). 

Kttltl, H., Lafit sich Kase fiir den Export sterilisieren? 
(Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. 1914. p. 587.) 

Verf. halt das Paraffinieren des Kases fiir den Export, sowie das Ein- 
schlagen in Pergamentpapier, welches mit Paraffin, Ceresin, Stearin, Wachs 
oder olhaltigen Stoffen behandelt wurde, fiir unbrauchbar, da der bezweckte 
Luftabschlufi ein Verderben des Kases begtinstige. Erwahnt ist das Patent 
von P r i n z (1903) fiir Sterilisierung von (franzosischen) Weichkasen in 
Biichsen durch 10 Minuten langes Erhitzen in iiberhitztem Dampf. Verf. 
fUhrt aus, warum ein Sterilisieren der Kase fiir den Export durch Erhitzen 
nieht anwendungsmijglich ist; die Konservierung mit chemischen Stoffen 
ist ebenfalls ausgeschlossen, wenn der Geschmack keine Einbufie erleiden soli. 

Kase (wie Nahrungsmittel iiberhaupt) miifiten gesondert und in Kiihl- 
wagen verfrachtet werden. Bei t)bersee-Export muB der Verpackung ganz 
besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wolff (Kiel). 

Evans 1 ), A. C., Hastings, E. G. and Hart, E. B., Bacteria concerned 
in the Production of the characteristic Flavor in 
Cheese of the Cheddar Type. (Journ. Agr. Research. Vol. 2. 
1914. p. 167—192.) 

The authors summarize their paper as follows: 

The organisms constantly found in Cheddar cheese in such numbers 
as to indicate they must function in the ripening process may be divided 
into four groups: First, the Bacterium lac t is acidi; second. 

*) S. a. dieses CentralbL Abt. II. Bd. 42. p. 74. 

Zweite Abt. Bd. 43. 19 

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290 


Molkerei (Butter, Kase etc.). 


the Bacterium casei; third, Streptococcus; fourth, Micro¬ 
coccus. Each of the four groups may be divided into a number of varie¬ 
ties on the basis of the fermentation powers. 

The flora of raw milk cheese consists of all the varieties into which the 
four groups were divided, but the flora of pasteurized milk cheese, with the 
exception of the Bacterium casei group, is dependent upon the 
flora of the starter. 

The Bacterium casei group is apparently responsible for the 
pungent taste that develops late in the ripening period of both raw milk 
and pasteurized milk cheeses. But when added as a starter to pasteurized 
milk, the organisms of this group produce an abnormal sour taste in the 
cheese during the early part of the ripening period. 

The action of two or more of the cheese organisms growing together 
is not the sum of their individual actions when growing alone. When gro¬ 
wing together, they may attack substances that neither can attack alone, 
or they may produce a larger quantity of acid than the sum of the quan¬ 
tities that either can produce alone. 

No Cheddar flavor is obtained in pasteurized-milk cheese when the 
organisms of the Bacterium lactis acidi group alone are used 
as starters. The varieties that are able to ferment the more complex sub¬ 
stances are likely to produce a bitter taste. 

Starters composed of a combination of certain varieties of Bacte¬ 
rium lactis acidi and Streptococcus when added to pasteu¬ 
rized milk improve the quality of the cheese. The authors are hopeful that 
these studies may lead to the intelligent choice of cultures for starters which 
may give the characteristic Cheddar flavor to cheese prepared from pasteu¬ 
rized milk. Author abstract. 

Hart, E. B., Hastings E. 0., Flint, E. M. and Evans, Alice, C., Relation 
of the Action of certain Bacteria to the Ripening 
of Cheese of the Cheddar Type. (Journ. Agr. Research. 
Vol. 2. 1914. p. 193—216.) 

The authors summarize their papers as follows: 

Analyses were made of pure cultures grown in milk of organisms represen¬ 
ting the groups normally present in Cheddar cheese. 

Lactic acid was generally not formed by the coccus group, but large 
quantities of the volatile acids, particularly acetic acid, were formed. One of 
the strains of streptococcus was found to produce comparatively large quanti¬ 
ties of alcohol and esters, bodies which contribute in a large degree to the 
flavor of cheese. 

Whey and fresh curds contained active lactic acid. Cheese one day old 
contained a mixture of active and racemic lactic acids. Some representatives 
of the Bacterium casei group produced levo-lactic acid and others 
dextro-lactic acid from milk. A mixture of these two varieties produced 
racemic-lactic acid. A mixture of B. lactis acidi and a levo-producing 
member of the B. casei group gave racemic and active lactic acid. The 
active acid was probably the result of the longercontinued activity of B. c a se i. 
The racemic-lactic acid found in curing cheese is probably produced by the 
combined action of B. 1 a c t i s a c i d i and the organisms of the B. casei group. 

Representatives of both the coccus and Bacterium casei groups 
were able to produce ammonia from milk. Author abstract. 


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Molkerei (Butter, Kase etc.). 


291 


Currie, James N., Flavor of Roquefort Cheese. (Joum. Agr. 

Res. Vol. 2. 1914. p. 1—14.) 

The purpose of this investigation was to identify and to explain the 
occurrence in this variety of cheese of any substances which contribute to 
the characteristic peppery taste. The volatile acids of cheeses of various 
stages of ripeners were estimated by the D u c 1 a u x method of fractional 
distillation. Results are summarized in the following table: 

Volatile Acids in 100 gms. of Cheese. (Acidity in decinormal cc.) 


Condition of Cheese 

Total 

Volatile 

Acids 

Insoluble 

Acids 

Soluble 

Acids 

Caproic 

Acid 

Butyric 

Acid 

Acetic 

Acid 

Slightly ripened . . . 

15.07 

2.90 

12.17 

6.85 

4.14 

1.18 

Well ripened .... 

45.09 

8.10 

36.99 

13.34 

19.05 

4.60 

Over ripened .... 

102.23 

29.30 

72.93 

30.38 

[ 36.30 

6.25 


These acids result chiefly from the hydrolysis of the fat by the mold, 
Pen. roqueforti (Thom.). It is pointed out that the numbers of the 
homologous series of saturated fatty acids containing 5 to 10 carbon atoms 
have a peppery taste. This group includes caproic, caprylic and capric acids 
which normally occur in butter fat. The peppery taste of the cheese is ascri¬ 
bed to these three acids and their readily hydrosoluble ammonium salts 
which accumulate during the ripening process. Author abstract. 

Maz6, P., Fromages 4 p 41 e molle. Accidents de fabri¬ 
cation. (Journ. d’Agric. prat. An. 78. 1914. p. 528—532.) 

D’apres M. les accidents de fabrication les plus frequents dans l’industrie 
des fromages 4 p4te molle relevent de trois causes principales: 1. l’ignorance 
des principes de l’industrie fromagere et l’insuffisance de P6ducation scienti- 
fique du personnel, 2. le mauvais etat de conservation du lait, 3. Taction 
de ferments de maladies. M. examine successivement ces divers facteurs. 
H insiste surtout sur Pappr&siation de l’aciditS, car il est difficile de rfcgler 
Pacidification. Le Bacillus aerogenes est surtout redoutable, on 
peut 6viter ce Bacille, ainsi que tous les microbes nuisibles par les soins de 
propretA II convient de pousser Pacidit6 du levain jusqu’4 50 gr. par litre. 
Dans la fabrication fromagere on controlera la puret6 du lait, les levains 
(fermentations aerogenes) et la marche de Pacidification. M. indique l’im- 
portance de la quantity de lait travaill6; pour le fromage de Brie, une masse 
de caill6 de 20 litres donnera de meilleurs resultats toutes choses 6tant 6gales 
qu’une masse de caill6 de 10 litres. La fermentation lactique favorise l’egout- 
tage (Camembert); si le fromage se refroidit vite, la p4te prend le type du 
Camembert. M. signale une pratique courante qui consiste 4 remplir les 
moules 4 fromage 4 moiti6 le matin et les remplir le soir. II justifie cette 
pratique de la petite industrie fromagere, qui a pour but de favoriser la fer¬ 
mentation lactique et Pegouttage. Kufferath (Bruxelles). 

0—r, G e r v a i s. (Bayr. Molkerei-Zeitg. Jg. 35. 1914. p. 231.) 

Es ist die Herstellung des „kleinen Schweizerkases“ in Frankreieh, in 
Deutschland „Gervais“ genannt, mitgeteilt und zwar die neueste Fabri- 
kationsweise beschrieben. Wolff (Kiel). 

19* 

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292 


Molkerei (Butter, Kaee etc.)* — Mebl etc. 


Ktthl, H., liber Pergamentpapier. (Hildesheimer Molkerei-Zeitg. 
Jg. 28. 1914. p. 495.) 

Verf. stiitzt sich in der Hauptsache auf die Arbeit von Burr, Wolff 
und Berberich (Zeitschr. f. Unters. d. Nahrungs- u. GenuBmittel 1912). 
Auch Magnesiumsalze sollten im Pergamentpapier nicht vorhanden sein, 
schon deshalb nicht, weil sie das Pilzwachstum begunstigen. Alle bisherigen 
Beobachtungen gehen darin zusammen, dab Magnesiumsalze einen, wenn 
auch nicht unumganglich notwendigen, Nahrstoff fiir Bakterien bilden. 
Viel weniger bedeutungsvoll ist, jedenfalls in biologischer Hinsicht, der Ge- 
halt des Papiers an Kalk und solange keine absichtliche Beschwerung vor- 
liegt, kann man den Gehalt an Kalksalzen vollkommen ignorieren. Der 
Gehalt an Eisenoxyd ist biologisch nicht sehr bedeutungsvoll, wohl aber 
in geschmacklicher Hinsicht, wenn durch die in der Butter vorhandene 
Milchsaure groBere Mengen herausgelost werden. Die Borsaure besitzt kaum 
nennenswerte konservierende Eigenschaften, sie iibt sogar nach Verf. ein 
Reizwirkung auf das Wachstum der Schimmelpilze aus. 

Verf. fiihrte einen Versuch aus 60 , daB er auf die durch Wasser und 
die durch Buttermilchserum benetzten Pergamentpapierscheiben, die nach- 
gewiesenermaBen keine Schimmelsporen enthielten, Sporen des Pinselschim- 
mels brachte. Auf dem nur mit Wasser befeuchteten Papier entwickelten 
sich nach etwa* zwei Tagen kiimmerlich Kolonien des Pilzes, dagegen trat 
auf dem mit Buttermilchserum durchfeuchteten Papier schon nach 1 Tage 
Wachstum auf, die Kolonien entwickelten sich rasch und tippig. Verf. 
folgert: 

1. Das Buttermilchserum bietet eine zur gUnstigen Entwicklung vollig 
hinreichende Stickstoffquelle. 

2. Die Milchsaure bringt geringe Mengen solcher Mineralstoffe (Eisen) 

in Losung, welche in geringer Menge eine giinstige Wirkung auf das Wachs¬ 
tum ausiiben. Wolff (Kiel). 

Herter, W., Die Mikroorganismen in der MUllerei und 
Backerei. (Zeitschr. f. d. ges. Getreidew. Jg. 6. 1914. p. 143—144.) 

Aufzahlung der wichtigsten Kleinlebewesen, die bei der Getreideverar- 
beitung eine Rolle spielen. Es sind dies zunachst die Schwarzepilze (C1 a d o - 
sporium herbarum und A11 e r n a r i a tenuis), die bei der 
mikroskopischen Untersuchung von Mehlen und Kleien gewisse Anhalts- 
punkte zur Begutachtung dieser Produkte bieten, ferner viele Schimmel¬ 
pilze, schlieBiich SproB- und Spaltpilze. 

Diese Organismen waren in Lindner schen Rollzylindern auf Wiirze- 
gelatine zu Riesenkulturen herangezuchtet Oder in Petri schalen oder 
Erlenmeyerkolbchen auf den natiirlichen Substraten, wie Weizen, 
Roggen, Reis, Kartoffcl, Brot oder auf Wiirzeagar oder Wiirzegelatine kulti- 
viert auf der Backereiausstellung in Leipzig ausgestellt worden. 

Selbstreferat. 

Varga, Oskar, Az Uszoksp6ratartalmti korp&krdl 6s az 
liszoksp6r6k memyis6g6nek meghat4rozasdrol. 
[liber Brandsporen in den Kleien und deren quan¬ 
titative Bestimmung.] (Botan. kbzlemenyek. XII. 1913. 
p. 144—145.) 

Die Brandsporen sind zwar nicht giftig, aber der Kleie verleihen sie einen 
unangenchmen Geruch, sind unverdaulich und beeinflussen daher die QualitSt 


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AuBtern, Ascidien, VVasser. 


293 


der Kleie. Das Grohsche Verfahren halt Verf. bei der quantitativen 
Bestimmung der Brandsporen fur das beste, da es leicht ausftihrbar ist und 
wenig Zeit erheischt. Matouschek (Wien). 

Browne,WilliamW., The Significance of the Time at whicli 
Gas is produced in lactose peptone Bile. (Science. 
Vol. 38. 1913. p. 371.) 

These examinations were made with the hope of determining the extent 
of the pollution of the oyster beds of Rhode Island. The following results 
were obtained. 1. Lactose peptone bile tubes inoculated with the shell liquor 
of oysters taken from 119 different beds produce the greater part of their 
gas by the end of 48 hours. 2. Lactose peptone bile tubes inoculated with the 
shell liquor of oysters taken from polluted areas produce almost all their 
gas by the end of 48 hours. 3. Lactose peptone bile inoculated with the shell 
liquor of oysters taken from districts comparatively free from pollution 
produce the greater part of their gas by the end of 72 hours. 4. Consideration 
of this temporal factor in the production of gas in lactose peptone bile might 
aid in the determination of whether the pollution was recent or remote. 

P. G. Heinemann (Chicago). 

Daum6zon, G., Sur un germe microbien isol6 d’une A s - 
cidie alimentaire. (Compt. rend. Soc. Biol. T. 75. 1913. p. 665 
—667.) 

D. a constat^ que la cavitG d’une ascidie alimentaire (Microcosmus 
violaceus et Sabatieri) conserve l’eau de mer oh cet animal vit. 
Dans le milieu ferm6 les conditions de vie sont ana6robies. II y a de nom- 
breuses bact&ies et des peridiniens. D. en a isol6 un spirille sur agar, les 
colonies sont nocrees et atteignent 2 millimetres de diametre. Le protoplasme 
du spirille k tours l&ches contient souvent un gros corpuscule semblable 
k une spore et formant un renflement median ou terminal. La division est 
transversale. Les vieilles formes d’mvolution ont la forme d’un L. D. a 
trouv6 entre cette forme spirillaire et la forme bacillaire produite par cet 
organisme tous les stades de transition, il est tres polymorphe. D. le rap- 
proche de la forme Proteus, il est pourvu de nombreux cils et liquifie 
la gelatine en 30 jours environ. En bouillon on observe un voile, il se forme 
un d6pot brun, le bouillon s’Sclaircit. Le lait est coagulA Sur pomme de 
terre on a de larges plaques deprimGes et luisantes. Non pathogene. Ce Pro¬ 
teus est abandant dans les Ascidies fraiches, sa presence constante est in- 
tSressante a signaler. Kufferath (Bruxelles). 

Gunther, Carl, Die wissenschaftliche Tatigkeit der L a n - 
desanstalt fur Wasserhygiene in den ersten 12 
Jahren ihres Bestehens. (Mitteil. a. d. Kgl. Landesamt f. 
Wasserhyg. H. 17. 1913. p.17—45.) 

Eine Obersicht iiber alle von der genannten Anstalt durchgefuhrten 
Untersuchungen, die sich beziehen auf Wasserversorgung und Abwasserbe- 
seitigung in bakteriologisch-hygienischer, chemisch-physikalischer, hydro- 
biologischer und wassertechnischer Hinsicht. Dazu kommen die Untersuchun¬ 
gen iiber die Gewasserverunreinigung, die Wasserversorgung durch Quell-, 
Brunnen-, FluB- und Seewasser nebst Talsperren, und iiber die kiinstlichen 
biologischen Methoden der Abwasserreinigung. Matouschek (Wien). 


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294 


Wasser. 


Wilhelmi, Julius, Instrumentarium zur Entnahme biolo- 
gischer Wasserproben. I. Die Planktonpumpe. (Mitt, 
a. d. kgl. Landesanst. f. Wasserhyg. H. 17. 1913. p. 128—141.) 

Em sehr praktisches Instrument zur quantitativen Bestimmung des 
Planktons aus verschiedener Wassertiefe, das Verf. selbst konstruieren liefi, 
wird beschrieben: 

Die Pumpe besteht aus einem % 1 Wasser fassenden Rohre und besitzt 
keine Ventile. Der Pumpe sitzt eine bewegliche Htille auf; das Auf- und Ab- 
ziehen des Kolbens bewegt einen Zweiwegehahn (Prinzip Jmhoff-Spitta) 
derart, dafi sich die Ein- und Ausmtindungsoffnungen der Pumpe wechselweise 
schlieBen und offnen. Das ausflieBende Wasser wird durch ein angehangtes 
Planktonnetz filtriert. Setzt man Schlauche an, so kann man das Wasser aus 
Tiefen von mehreren Metern entnehmen. Das Plankton und die absiebbaren 
unbelebten Sehwebestoffe kommen aus dem Netze in ein graduiertes (V10 ccm) 
konisehes Glaschen und werden zentrifugiert. Matouschek (Wien). 

Dieffenbach, H., Eine kurze Notiz tiber das Zentrifugen- 
plankton einiger z u s am m e nh a n g e n d e r Teichge- 
w a s s e r. (Wasser u. Abwasser. 6. 1913. p. 1—6.) 

Ein Bericht iiber das Zentrif ugenplankton einiger durch Abwasser belasteter 
Teiche. Die Quantitat der Rotiferen hangt von der dieses Planktons ab. Doch 
war eine genaue Einteilung der Gewasser, eine biologische Beurteilung, mit 
RUcksicht auf die Saprophilie der Organismen unmoglich, da die Quantitat 
des zuflieBenden Kiichen- und Stallwassers sehr stark wechselte. 

Matouschek (Wien). 

Bargagli-Petrucci, G., Studi sulla flora microscopica 
della regione boracifera toscana. Ser. II. Sarcina 
thermophila n. sp. (Nuov. Giom. Bot. Ital. XX. 1913.) 

Die genannte neue S a r c i n a hat Verf. aus den borhaltigen Gewassem 
von Toskana, wo auch der Bacillus boracicola vorkommt, iso- 
liert. Sie entwickelt sich gut auf gewohnlichem Agar, vertragt eine Tem- 
peratur bis 75° C und wird nicht getotet durch eine Losung von Borsaure 
von 4 Proz., auch nicht durch eine Losung von Schwefelsaure von 1 Prom. 
Schwefelsaure von 1 Proz. und eine Losung von atzendem Quecksilbersublimat 
toten die S a r c i n a. Jedenfalls ist die Art ausgezeichnet angepaBt an ihr 
Milieu. Matouschek (Wien). 

Kolkwitz, R., t) b e r Wasserbliiten. (Botan. Jahrb. f. System. Bd. 50. 
1914. Supplementbd. p. 349—356.) 

Wasserbliiten sind ein Zeichen besonderer Entwicklungskraft eines Ge- 
wassers unter gegebenen Bedingungen, gesteigerte Planktonmengen zu produ- 
zieren tiberhaupt, der Ausdruck fUr eine gewisse selbstreinigende Kraft des siiBen 
und salzigen Wassers. Bei Euglenen, Thiobakterien, Chlamydomonaden usw. 
sind fur die Entwicklung chemische Stoffe mafigebend (Diingung). Das gleiche 
gilt fiir Schizophyceen(Oscillatoria rubescens), doch spieltbeideren 
Entwicklung der physikalische Faktor der Warme auch eine Rolle, wenigstens 
in den Fallen, wo es sich um normale Ausbildung der Faden handelt. Schizo¬ 
phyceen- WasserblUten treten zur heiBen Jahreszeit auf, doch sind diese 
Algen ein schlechtes Futter fiir Tiere. Geschilderte quantitative Feststellungen 
konnen unter Benutzung der 1 ccm-Planktonkammer leicht vorgenommen 
werden. Sie gestatten ein entwicklungsgeschichtliches Studium der Wasser- 


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Wasser. 


295 


bliiten, durch welches die Beziehungen zur Chemie und Physik des Mediums 
deutlicher hervortreten als bei Verwendung nur qualitativer Methoden. Man 
sollte da generell vorgehen. Die Minima vieler Wasserbliiten konnen dabei 
nicht tibersehen werden. An Trichodesmium - Arten (marin) wird 
deren Verbreitung und Auftreten im Meere (nach W i 11 e) festgestellt. K a - 
tagnymene spiralis Lemm. und K. p e 1 a g i c a Lemm. bilden 
auch Wasserbliiten in warmeren Meeren. Auch liier geben Netzfange kein 
sicheres Urteil. — Die im Wasser gelosten Humusstoffe bilden keine gute 
Nahrung. Dort wo sie ausgelaugt werden, gelangen auch andere Stolfe von 
hoherem Nahrwert ins Wasser, mehr als bei reinen Quellen aus nahrarmem 
Gestein und bei Schnee- und Eisschmelzwassern. Den Ausdruck fiir den Gehalt 
des Wassers an organischen Substanzen bildet der Verbrauch an Kaliumper- 
manganat, bemessen nach mg pro 1. Die Eigenlarbe des Wassers, bestimmt 
durch das Versenken einer weiBen Scheibe, kann meist als MaBstab fur die 
im vorliegendenSinne gemeinte Nahrkraft eines Gewassers betrachtet werden; 
blaue Seen sind im Vergleiche zu gelben nahrungsarm. Letztere Seen gehoren 
der Ebene an und liegen in fruchtbaren Boden, die anderen aber werden von 
Schneewasser gespeist und stammen oft aus der Eiszeit. Die Seen der Ebene 
sind daher auch plankton- und wasserblutenreicher. Das Gesagte gilt auch 
fiir die Meere. Wasserbliiten von Schizophyceen treten jahrlich auf zur war- 
men Zeit im Stettiner- und Frischen Haff, in den Havelseen, Miiggelsee usw., 
welche eine gelbe Eigenfarbe besitzen. Warme trockene Sommer befordern 
die Entstehung der Wasserbliiten. — Im Genfer- und Ziirichsee wurden bisher 
nur je zweimal Wasserbliiten gesehen (Anabaena flos aquae bzw. 
Polycistis. Oscillatoria rubescens Uberwuchert den Laich 
der Fische und tijtet ihn ab (Ziirichsee), wenn auch ein Teil ihrer Entwicklung 
als Wasserbliite erfolgt. — Das Entstehen blutroter pelziger Schwimmschich- 
ten von Euglena sanguinea auf der Oberflaehe der Alpenseen ist 
auf Dungstoffeinschwemmung von den Viehweiden zuriickzufiihren. — Teiche, 
mit Drainwasser gefiillt (/S-mesosaproben Charakter zeigend) erzeugen statt 
WasserblUten oft riesige Fladen von Algen (Cladophora, Hydro- 
dictyon, Vaucheria, Spirogyra), die Verstopfungen der Ab- 
fliisse erzeugen. Die Schizophyceen-Wasserbliiten brauchen N&hrstoffe, die 
an der Grenze der Mineralisation stehen. — Doch sind zur genauen Kenntnis 
der Wasserbliiten auch physiologische und qualitativ-quantitativ okologische 
Beobachtungen auszufiihren. Ein groBes Arbeitsfeld eroffnet sich da. 

Matouschek (Wien). 

Tamura, Sakae, Zur Chemie der Bakterien. V. Mitt, t) b e r 
die chemische Zusammensetzung eines Wasser- 
bacillus. (Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 90. p. 286—290.) 

Das Bacterium wurde aus Neckarwasser isoliert und auf schwach alka- 
lischer Rindfleischbouillon geziichtet. Aus 5 1 Bouillon wurden ca. 3 g Bak- 
terienmasse (trocken) gewonnen. Das getrocknete Material enthielt 10—12 
Proz. Stickstoff. Die getrocknete Bakterienmasse ergab zunachst mit Ather 
extrahiert, Phosphatide, zeigte aber keine Cholesterinreaktion. Darauf mit 
Alkohol extrahiert, enthielt die Losung die Hauptmenge der Phosphatide 
= 4,155 Proz. Die auf die im vorgehenden beschriebene Weise entfettete 
Bakterienmasse wurde auf Protelnstoffe gepriift und es wurden dabei folgende 
Eiweifikorper identifiziert: Arginin, Histidin, Lysin, Tyrosin, 1-Prolin und 
Tryptophan. Das Phosphatid diirfte wahrscheinlich Lezithin sein. Lipoide 


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296 Wasser. — Bakteriologisohe und g&mngsphyaiologisohe Institute etc. 


Stoffe mit Cholesterinreaktion wurden nicht gefunden. Dagegen wurde reduzie- 
rende Substanz, welche die Orcinsalzsaurereaktion gab, festgestellt. 

Bischkopff (Berlin). 

Kuckuk, Friedrieh, Die Wasserversorgung der Stadt Hei¬ 
delberg in ihrer g e s c h i ch 11 i c h e n Entwicklung, 
jetzigen Bedeutung und zukunftigen Gestaltung. 
(Verhandl. d. naturh.-med. Ver. zu Heidelberg. N. F. Bd. 12. 1913. 
p. 355—371.) 

Die erste groBere Quellwasserleitung Heidelbergs wurde von v. E h - 
m a n n 1873 ausgefiihrt; sie heiBt die Wolfsbrunnenleitung. Sie wurde durch 
2 Pumpstationen in Schlierbach erweitert. Die erganzenden Wasserleitungen 
sind recht kompliziert angelegt. Alle Quellen sind sog. Schichtquellen; ini 
unteren Buntsandstein gibt es einen Hauptquellhorziont, dem diese Quellen 
entstammen. Das aus diesem Gebiete stammende Wasser hat einen sehr gerin- 
gen Gehalt an Kalksalzen, ja manche Quellen lief era sogar fast destilliertes 
Wasser. Leider sind im Buntsandsteingebiete des Neckartales groBere Wasser- 
mengen nicht mehr zu gewinnen, das Grundwasser des Neckarschuttkegels 
ist aber aus verschiedenen Grunden zur Wasserversorgung der Stadt Heidel¬ 
berg nicht geeignet. Daher wendete man sich den jungdiluvalien Aufschuttun- 
gen in der Rheinebene („Unterer LuBhardt“) zu. Das hier liegende Material 
besteht zumeist aus quarzitischem Materiale und sehr wenig Kalksteingerolle. 
In diesen Alluvionen gibt es groBe Grundwassermengen, ein verhaltnismaBig 
weiches Wasser. Heidelberg kann daher auf fiir recht weite Zeiten hinaus 
mit recht gutem Wasser hinreichend versehen werden. 

Matouschek (Wien). 


Originalreferate aus bakteriologischen und gSrungsphysiologi- 
schen etc. Instituten, Laboratorien etc. 

Mitteilungen der Wissenschaftlichen Station fiir Brauerei in Munchen. 
Will, H. (Ref.) u. Schimon, 0., Vergleichende biologische 
Untersuchung von Brauwasser. (Zeitschr. f. d. ges. Brau- 
wesen. 1914. 37. p. 249—252, 261—286.) 

Im Jahre 1911 veroffentlichte J. Schlesinger (Allg. Zeitschr. f. 
Bierbrauer. u. Malzfabr. 39. 1911. p. 358) ein neues biologisches Unter- 
suchungsverfahren fiir Brauwasser, welches eine Briicke zwischen dem Ver- 
fahren von Hansen und von Wichmann bilden sollte. Es schlieBt 
sich im Prinzip dem Wichmann schen Verfahren an, sucht aber den 
Fehler der starkeren Wasserverdiinnung zu vermeiden. Er teilt tabellarisch 
die Analysenergebnisse von 49 Wasserproben mit, welche er einer verglei- 
chenden und kritischen Untersuchung nach dem Verfahren von Wich¬ 
mann, Hansen und nach seinem eigenen Verfahren unterzogen hat. 
Bei der Diskussion der Ergebnisse von Schlesinger kommt Ref. zu 
dem SchluB: es ist keine Handhabe zu der Annahme gegeben, daB gerade 
das Verfahren von Schlesinger zur richtigen Beurteilung einer Wasser- 
probe fiihrt. Um eine Anschauung liber die diskutierte Frage aus eigenen 
Untersuchungen zu gewinnen, hat Ref. Herra 0. Schimon veranlaBt, 
von den Wasserproben, welche zwecks biologischer Untersuchung von Braue- 
reien an die Wissenschaftliche Station eingesandt worden waren, 27 und 


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Bakteriologisohe und g&rungsphysiologisohe Institute eto. 297 

zwar willkiirlich ausgewahlte vergleichend nach den verschiedenen in Frage 
stehenden Verfahren zu untersuchen. 

Zur Anwendung kam das Verfahren von Hansen und zwar mit 
unverdunntem und mit im Verhiltnis 1 : 1 verdiinntem Wasser, das Ver¬ 
fahren von Wichmann zur Feststellung des Zerstorungsvermogens mit 
unverdunntem Wasser und das Verfahren von Schlesinger mit dem 
im Verhaltnis 1 : 1 verdunnten Wasser. 

Die Untersuchungsergebnisse sind tabellarisch zusammengestellt. 

Bei einem Vergleich der Ergebnisse nach dem Verfahren von Hansen 
bei Einimpfung des ursprunglichen und des im Verhaltnis 1 : 1 verdunnten 
Wassers tritt wieder die schon frtther von dem Ref. festgestellte Tatsache 
scharf hervor, daB sehr stark und sehr gering verunreinigte Wasserproben 
gut iibereinstimmende Ergebnisse liefem; anscheinend kommt auch bei 
einzelnen der starker verunreinigten Proben bei Verdiinnung des Wassers 
eine gewisse Abstufung des Infektionsgrades zum Ausdruck. Im ubrigen 
verhalt sich eine groBere Reihe von Wasserproben vollig anormal. Jeden- 
falls besteht also auch hier wie in anderer Beziehung eine groBe Unsicherheit, 
welche auf die Beurteilung einer Wasserprobe, wenn diese sich nur auf ein 
einziges und zwar auf ein noch nicht geniigend beziiglich der Grenzen seiner 
Leistungsfahigkeit ausprobiertes Verfahren aufbaut, von einschneidendem 
EinfluB ist. 

Den Hauptgrund jener Anomalien sucht Ref. in der Verdiinnung des 
ursprunglichen Wassers. Der Gedanke die Empfindlichkeit der Analyse zu 
steigern, geht, wie Ref. scheinen will, von der irrigen Voraussetzung aus, 
daB gleichzeitig mit der Verdiinnung auch eine gleichmaBige Verteilung 
der Keime in der Volumeinheit moglich ist und tatsachlich erfolgt. Diese 
Voraussetzung diirfte aber wohl nur in sehr wenigen Fallen erfiillt werden. 
In der ungleichmaBigen Verteilung der Organismen im Wasser liegt eine Fehler- 
quelle, welche allerdings bei starker infiziertem Wasser iiberhaupt nicht 
oder nur in geringerem Grade hervortritt, um so mehr aber bei schwacher 
oder sehr gering infiziertem. 

Die Verdiinnung der zu untersuchenden Wasserprobe gibt aus den 
dargelegten Griinden nicht nur keine Gewahr fiir eine groBere Empfindlich¬ 
keit des Untersuchungsverfahrens, sondem sie schleppt schwerwiegendc 
Fehler in die Analyse ein. Sie versagt gerade dann, wenn Wasserproben 
vorliegen, die an der Grenze der Verwendbarkeit stehen, wenn die Ent- 
wieklungskraft als MaBstab der Beurteilung herangezogen wird. Durch noch 
starkere Verdiinnung der ursprunglichen Wasserprobe wird das Unter- 
suchungsverfahren von Hansen und dasjenige von Schlesinger 
nicht empfindlicher, sondern noch unsicherer. 

Vergleicht man die Zahlen fiir das Zerstorungsvermogen nach Schle¬ 
singer mit denjenigen der Entwicklungskraft mit unverdiinntem und 
mit verdiinntem Wasser, so findet man auch hier wieder, daB im allgemeinen 
einem hohen Zerstorungsvermogen auch ein hoher Prozentsatz fiir die Ent¬ 
wicklungskraft entspricht, einem geringen eine geringe Entwicklungskraft. 
Allerdings bestehen hier keine ganz klaren Beziehungen; eine bestimmte 
Proportionalitat zwischen dem Zerstorungsvermogen und der Entwicklungs¬ 
kraft ist nicht ersichtlich. Bei den mittleren, zwischen den beiden gut iiber- 
einstimmenden Enden der Reihe liegenden Zahlen finden sich dagegen 
starke, regellose Schwankungen und daher vollige Unsicherheit. 

Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse berechtigen also zu dem 


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Bakteriologisohe and garungsphysiologisohe Institute etc. 


ausgesprochenen Zweifel, daB das Zerstorungsvermogen nach dera Verfahren 
von Schlesinger durch die Entwicklungskraft des verdiinnten Wassers 
unter Umstanden eine gewisse Kontrolle erfahrt. Die Ergebnisse eines un- 
sicheren Verfahrens konnen nicht durch die Ergebnisse eines zweiten ebenso 
unsicheren gestUtzt werden. Einen e x a k t e n MaBstab filr die Beurteilung 
des Wertes der abgekiirzten Verfahren der Wasseruntersuchung von Schle¬ 
singer und Wichmann gibt auch das Verfahren von Hansen 
mit unverdUnntem Wasser nicht ab. 

Die Anschauung von Schlesinger, daB sein Verfahren fur alle 
Arten von schlechten und guten Wassern und zwar auch ftir solche Wasser, 
die sich der oberen und unteren Grenze der Reinheit bzw. der Verunreinigung 
nahern, ziemlich empfindlich sei, erhielt also durch unsere Untersuchungen 
eine Korrektur. 

Die Zusammenfassung in Tabelle IV, in welcher das Zerstorungsver- 
mogen nach dem Verfahren von Schlesinger und von Wichmann 
einander gegeniibergestellt ist, zeigt, daB beide Verfahren sich nicht mit- 
einander vergleichen lassen. 

Kurz zusammengefafit kommt Ref. auf Grund der vorliegenden Unter- 
suchungsergebnisse zu dem SchluB, daB das Verfahren von Schlesinger 
zur Feststellung des Zerstorungsvermogens so wenig wie das Verfahren von 
Wichmann eine brauchbare Grundlage fur die biologische Beurteilung 
von Brauwasser bietet, daB es gerade da, wo es gegenUber anderen Verfahren 
Sicherheit durch groBere Empfindlichkeit bieten soil, versagt. 

Autoreferat. 

Aus dem Institut ftir Garungsgewerbe in Berlin. 

SchUnfeld, F. u. Kiinzel, E., Die Glykogenbestimmung in der 
H e f e (Wochenschr. f. Brauer. Jg. 31. p. 9—12.) 

Schonfeld, Krampf und Hirt hatten die von verschiedenen 
Autoren Uber den Glykogengehalt der Hefezellen gemachten Beobachtungen 
durch eine Veroffentlichung 1 ) Uber eine Reihe von quantitativen Glykogen- 
bestimmungen in Brauereihefen erganzt, die von ihnen nach einer von 
P f 1 U g e r angegebenen Methode 2 ) ausgefUhrt worden waren. 

Verff. haben die genannte Methode verbessert und eine Beschleunigung 
der AusfUhrung der Glykogenbestimmung im Vergleich zu der frUheren Methode 
crmoglicht. Die nach kurzem Wassern in der Hefewanne dem Betrieb zu 
entnehmende Hefe wird s o f o r t gepreBt und zerkleinert. Alsdann werden 
zwischen 10 und 15 g der Hefe genau abgewogen und diese Menge mit 25 ccm 
60-proz. Kalilauge im Wasserbade 3 Stunden lang zum Sieden erhitzt. Die 
Hefe darf vor Anstellung des Versuchs nicht getrocknet werden, weil w&h- 
rend des Trocknens der Glykogengehalt sich erheblich zu verandern ver- 
mag. Es ist nach den Beobachtungen der Verff. fttr das Ergebnis der Gly¬ 
kogenbestimmung belanglos, ob die Hefezellen in ganzem Zustande oder 
durch eine KugelmUhle zerkleinert verwendet werden. 

Nach dreistUndigem Erhitzen laBt man abkiihlen, spUlt mit 50 ccm Wasser 
in ein groBeres GefaB uber und fallt das Glykogen mit 200 ccm 96-proz. Al- 
kohol aus. Nach 24 Stunden wird die Uber dem Niederschlag stehende FlUssig- 
kcit mit Wasserstrahlpumpe und Saugflasche durch ein quantitatives Filter 
ahgesaugt. D er Niederschlag wird so lange mit 66-proz. Alkohol ausgewaschen, 

1 ) Wochenschr. f. Brauer. Jg. 28. p. 157; Jg. 29. p. 174. 

2 ) P f 1 u g e r s Arch. Bd. 129. 1909. p. 362. 


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Bakteriologische and garungsphyaiologische Institute eto. 


299 


bis das Filtrat farblos ist. Vor dem zweiten Filtrieren setzt man zweckmaBig 
einige Tropfen konzentrierter Kochsalzlosung zu. Der Niederschlag wird 
alsdann noch zweimal mit absolutem Alkohol imd zweimal mit Ather ge- 
waschen und zuletzt in heiBem destillierten Wasser gelost. Nach erfolgter 
Losung und Abkiihlung wird in einen 200 ccm-Kolben filtriert, mit HC1 
vom spez. Gew. 1,19 neutralisiert und auf 200 ccm aufgeftillt. Diese 200 ccm 
werden mit 10 ccm derselben Salzsaure durch dreistiindiges Erhitzen im 
Wasserbade invertiert. Nach dem Abktihlen neutralisiert man mit 60-proz. 
Kalilauge, fiillt auf 200 ccm auf und bestimmt nach A11 i h n in 25 ccm 
der Fliissigkeit das Glykogen als Dextrose. Glykogen = Dextrose X 0,927. 

Die an fttnf verschiedenen Heferassen gemachten Beobachtungen er- 
gaben Schwankungen im Glykogengehalt zwischen 8,7 und 21 Proz. in der 
Trockensubstanz. Es konnte in Ubereinstimmung mit frtther gemachten 
Beobachtungen ein Zusammenhang zwischen der Hohe des Glykogengehaltes 
einer Hefe und ihrem EiweiBgehalt, sowie ihren Rasseeigenschaften, be- 
sonders ihrer Fahigkeit, im GSrbottich Bruch zu bilden, festgestellt werden. 
EiweiBreiche Hefen besitzen wenig, eiweiBarme viel Glykogen. Bruchschwache 
niedrig vergarende Rassen neigen mehr zur Bildung von Glykogen als hoch- 
vergarende „Bruchhefen“. 

Schonfeld,F., Der assimilierbare Stickstoff in derWiirze 
und seine Beziehung zur Hefe und G&rung. (Wochen- 
schrift f. Brauer. Jg. 31. p. 197—199.) 

Verf. benchtet Uber von ihm in Gemeinschaft mit Heinz vorgenom- 
mene chemische Untersuchungen an Wiirzen, wie sie zur Herstellung von Ber¬ 
liner Weifibier Verwendung finden. Diese Wiirzen werden aus einem Ge- 
misch von 2 bis 3 Teilen Weizen- und 1 Teil Gerstenmalz hergestellt. 

Die Versuchswiirzen wurden auf ihren Gehalt an Gesamtstickstoff, 
Asche, Kieselsaure, Gesamtphosphorsaure, organisch und anorganisch ge- 
bundene Phosphorsaure, an Alkali und an Erdalkali gebundene Phosphor- 
saure, CaO, MgO sowie auf ihren Gehalt an assimilierbarem Stickstoff ana- 
lysiert. 

Diese WeiBbierwurzen hatten einen im Vergleich zu ausschlieBlich aus 
Gerstenmalz hergestellten Wiirzen sehr niedrigen Gehalt an mineralischen 
Bestandteilen, besonders auffallend ist jedoch die Tatsache, daB die Wiirzen 
nur bis zu 45 Proz. assimilierbaren Stickstoff enthielten. Gerstenmalzwiirzen 
enthalten im Mittel 55—60 Proz. assimilierbaren Stickstoff. Als Grund 
fiir diese Erscheinung erblickt Verf. den niedrigen EiweiBgehalt (10 Proz.) 
und das „kurze Gewachs“ des Weizenmalzes. Nun werden trotz des ge- 
ringen Gehalts an assimilierbarem Stickstoff die WeiBbierwiirzen von den 
Hefen bis zur Erreichung des Endvergarungsgrades vergoren, die Tatigkeit 
der Hefe ist also hier eine besonders rege. Verf. ist der Ansicht, daB dieser 
scheinbare Widerspruch sich dadurch aufklart, daB gerade die WeiBbier¬ 
wiirzen im Gegensatz zu stickstoffreichen Wiirzen, in denen die Hefe sehr 
bald Bruchform annimmt, ihre Vermehrungsfahigkeit teilweise einbiiBt und 
zu Boden sinkt, eine besonders starke fast restlose Assimilation des vorhan- 
denen Stickstoffs ermoglichen. In den WeiBbierwurzen vermag die Hefe 
verhaltnismaBig viel Stickstoff zu assimilieren, da sich erst spat Bruch 
bildet, und weil die Hefe langer schwebend bleibt, sie sich starker vermehrt 
und sie alien vorhandenen Zucker vergart. 


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300 


Bakteriologisohe and g&ruDgsphysiologisohe Institute etc. 


Rommel, W., Die Verwendung von Nachg&rungshefen 
bei der Herstellung von Porter und ihre Erfolge 
in der Praxis. (Wochenschr. f. Brauer. Jg. 30. p. 88—89.) 

C1 a u s s e n hatte zuerst darauf hingewiesen, daB der typische Ge- 
schmack und Geruch gewisser typischer englischer Biere durch die Anwesen- 
heit von T o r u 1 a - Arten bedingt sei, die von ihm als Brettanomyces 
beschrieben wurden. Verf. gibt eine tlbersicht uber die vor Claussen 
bekannt gewordenen Arbeiten auf diesem Gebiet, an denen sich besonders 
Jorgensen und van Laer beteiligten und berichtet tiber die Er- 
fahrungen, welche mit der Verwendung von Reinkulturen der Brettano¬ 
myces - Arten in auBerenglischen Brauereibetrieben gemacht worden sind. 
Diese Reinkulturen werden aus englischen Bieren hergestellt, in pasteuri- 
sierten Porter eingeimpft und dort der Entwicklung und dem Wachstum 
uberlassen. Die mit diesen Kulturen gemachten Erfahrungen sind durch- 
aus zufriedenstellend, sie bilden eine Bestatigung der Ansicht, daB diese 
Organismen, die als „sekundare Hefen“ bezeichnet werden konnen und 
eine sehr hohe Verg&rung hervorbringen, zur Erzeugung bestimmter eng¬ 
lischer Biersorten unerlaBlich sind. Die Brettanomyces -Arten 
mUssen bei bestimmten Bieren die Tatigkeit der Kulturhefe erganzen, die 
Notwendigkeit ihrer Anwesenheit erklart die Berechtigung der Abneigung 
der englischen Brauereibetriebe gegen die Einfuhrung des Hefereinzucht- 
systems. 

Lindner, P., Ein einfaches photographisches Verfahren 
im Dienste der biologischen Analyse. (Wochenschr. f. 
Brauer. Jg. 31. p. 87—88, mit 9 Abbild.) 

Verf. gelangte dadurch, daB er im dunklen Raum ein Biindel paralleler 
Strahlen von der Bogenlampe 1 / 90 Sekunde lang mit Hilfe eines Spiegels 
auf ein in einem Glaskolben oder in einer Glaskiivette mit dahinter befestig- 
tem Gaslichtpapier befindliches Objekt entsandte, zu Aufnahmen, die neben 
vollkommener Scharfe in den Umrissen den Vorteil einer genauen Wieder- 
gabe der natiirlichen GroBenverhaltnisse bieten. Es handelt sich hierbei 
demnach um ein Photographieren ohne photographischen Apparat; die er- 
zeugten Bilder stellen Negative dar, die als solche mitunter eine groBere 
Gbereinstimmung mit den natiirlichen Verhaltnissen als es bei Positiven der 
Fall ist, erkennen lassen. So heben sich z. B. die Hefen- und Bakterien- 
kolonien in den Petri schalen als helle Punkte von der dunkel erschei- 
nenden Gelatine ab. 

Baudrexel, A., Die Gasentwicklung bei frisch herge- 
s t e 111 e m Kartoffelgereibsel. (Zeitschr. f. Spiritusind. Jg. 37. 
p. 109.) 

Verf. stellte Versuche an Uber die Zusammensetzung der Gase, welche, 
wie auch Henneberg beobachtete, auf frisch zerriebenen und mit Milch- 
saurebakterien geimpften Kartoffeln mitunter die Erscheinung einer Schaum- 
bildung hervorrufen, ohne daB diese Gasbildung als eine fUr die eingeimpften 
Bakterien charakteristische Eigenschaft zwanglos hatte erklart werden 
konnen. 

Verf. kann als Ergebnis seiner Versuche in Ubereinstimmung mit 
Henneberg die Tatsache bestatigen, daB ebenso wie bei der Milchsaure- 
garung durch gewisse Milchsaurebakterien kein Verlust an organischer Sub- 


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Bakteriologuohe und garungsphysiologiBche Institute eto. 


301 


stanz stattfindet, dies auch bei der Kartoffelsauerung der Fall ist. Die wah- 
rend der Sauerung von ungekochten Kartoffeln beobachtete Entwicklung 
von C0 2 riihrt demnach her von der Atmung der Zellen der Kartoffel, die 
durch die Anwesenheit der Milchsaurebakterien wenigstens zu Beginn der 
Sauerung nicht aufgehoben wird. Die Atmung ist besonders auch deshalb 
in solchen Fallen sehr lebhaft, weil die durch das Zerreiben voneinander- 
getrennten Zellmassen unmittelbar mit dem Sauerstoff der Luft in Be- 
nihrung kommen, vielleicht auch deshalb, weil die Zellen durch die im aus- 
fliefienden Zellsaft enthaltenen Stoffe angeregt werden. 

Henneberg, Paula, Die hochsten SSuerungstemperaturen 
des Bacillus DelbrUcki. (Zeitschr. f. Spiritusind. Jg. 37. 
p. 65—66.) 

Verf. machte teils im Laboratorium, teils in der Fabrik im grofien 
vergleichende Versuche zwecks Feststellung, ob gewisse „thermophile“ 
Bakterien den Bacillus DelbrUcki in bezug auf Sauerungsver- 
mogen und Widerstandsfahigkeit gegen hohe Temperaturen erreichen oder 
ihn etwa noch tibertreffen. 

Als Nahrsubstrat fand bei den Versuchen eine aus gleichen Teilen 
Darrmalz und Roggenschrot mit Wasser hergestellte Maische von 18,7 Proz. 
Bllg. Verwendung. Verf. gelangte zu dem Ergebnis, dafi die „thermophilen“ 
Arten nichts anderes oder jedenfalls nicht besser sind als B a c. Del¬ 
brUcki. 

DelbrUck, M., Einsauern der Kartoffeln mittels Milch- 
s&urepilz-Reinkulturen. (Jahrb. d. Ver. d. Spiritus-Fabrikant. 
in Deutschl. Bd. 14. p. 32.) 

Verf. hat in Gemeinschaft mit Henneberg, Voltz und G o s - 
1 i c h umfangreiche erfolgreiche Versuche Uber die Moglichkeit dor Kon- 
servierung der Kartoffeln mit Milchsaurepilz-Reinkultureu angestelit. Es 
gelang, die „wilde“ Sauerung, d. h. die Wirksamkeit der spontan auftretenden 
Bakterien, die Substanzverlusto bis zu 50 Proz. herbeifUhrt, durch ,,Rein- 
sauerung“, eingeleitet durch Impfung der Kartoffeln mit Reinkulturen, zu 
ersetzen. Man hat sich zu diesem Zwecke der den jeweiligen Temperatur- 
verhaltnissen angepaBten Reinkulturen zu bedienen, die als „Kalt“- bzw. 
„Warmmilchsaurepilze“ zu bezeichnen sind. Bei Verwendung dieser Rassen 
ist es moglich, die Kartoffelmasse innerhalb eines oder weniger Tage zu 
sauern. 

Voltz, W., Wie hat die Impfung der einzusauernden 
HackfrUchte und der Rauhfutter'stoffe mit Rein¬ 
kulturen von Milchsaurebakterien zu erfolgen? 
(Zeitschr. f. Spiritusind. Jg. 36. p. 599.) 

FUr die Konservierung von Kartoffeln und andcren Futterstoffen, be¬ 
sonders in den Jahren mit grofien Ernten, hat das Einsauerungsverfahren, 
d. h. die Impfung des durch Dampfen und Zerkleinern in entsprechender 
Weise vorbereiteten Materials mit Reinkulturen gewisser Milchsaurebak¬ 
terien in gemauerten Gruben eine hohe Bedeutung gewonnen. Verf. gibt 
als praktisch verwertbares Ergebnis der von ihm angestellten Versuche 
Anweisung uber die Einsauerung von gekochtcn Kartoffeln, von unge¬ 
kochten HackfrUchten, von rohen Hackfrlichten bei gewohnlicher Tempe- 


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302 


Inh&lt. 


ratur (elwa 15°) und tiber die Einsauerung von Rauhfutter (Grunmais, 
Riibenbl&tter, Kartoffelkraut usw.). 

Foth, G., Die Sauerfutterbereitung mit reingeztich- 
teten Milchsaurepilzen. (Zeitschr. f. Spiritusind. Jg. 37. 

p. 108.) 

V o 11 z und Henneberg wiesen nach, daB durch Anwendung 
von Reinkulturen von Milchsaurebakterien Kartoffeln ohne wesentliche 
Nahrstoffverluste konserviert werden konnen und daB dieses Verfahren 
sich auch praktisch mit Erfolg durchfuhren laBt. Man kann die Kartoffeln 
hierbei entweder vorher dkmpfen oder sie in Form von wasserigem Kartoffel- 
reibsel verwenden. Verf. schlagt vor, die Vorzuge beider Methoden zu ver- 
einigen und macht eingehende Vorschlage fiir die praktische Anwendung 
dieses Verfahrens der Vorbereitung der Kartoffeln sowohl fiir die „Warm- 
8 auerung“ (bei etwa 50°) als auch fiir die „Kaltsauerung“. 

Rommel (Berlin). 


Inhalt. 


Botente. 

Apparat zum kontinuierlichen Sterilisieren 
von Milchkannen und ahnlichen Trans- 
portgefaBen, p. 274. 

Ayers, 8. Henry and Johnson, W. T. jr., 
Ability of Streptococci to survive Pasteu¬ 
rization, p. 253. 

Backhaus, Zwanzig Jahre Erfahrung in der 
Kindermilchbehandlung, p. 255. 

Bargagli-Petrucci, 0. 9 Studi sulia flora 
microscopica della regione boracifera tos- 
cana. Ser. II. Sarcina thermophila n. sp., 
p. 294. 

Beattie, J. M., Report of the City Bacterio¬ 
logist on the electrical Treatment of 
Milk. City of Liverpool, p. 265. 

Beck, W., Eine Reich sans talt fiir Milch- 
wirtschaft, p. 256. 

Benson, Miles and Evans, R. H., The Manu¬ 
facture of Cheese from “heated” Milk, 

p. 288. 

Bleed, Robert 8., Cells in Milk derived from 
the Udder, p. 251. 

Brew, James D., A Comparison of the 
microscopical Method and the Plate Me¬ 
thod of Counting Bacteria in Milk, p. 250. 

Browne, William W., The Significance of 
the Time at which Gas is produced in 
lactose peptone Bile, p. 293. 

Burger, Otto, Milchsaurebildung bei der 
Garung, p. 245. 

Currie, James N., Flavor of Roquefort 
Cheese, p. 291. 

Daum6zon, O., Sur un germe microbieri 
iso 16 d’une Ascidie alimentaire, p. 293. 

Dieffenbach, H., Eine kurze Notiz iiber das 
Zentrifugenplankton einiger zusammen- 
hangender Teichgewasser, p. 294. 

Eichloff, Auf weicliem Wege kann die Be- 
schaffenheit der deutschen Butter in 


steigendem MaBe verbessert werden? 

p. 282. 

Eichloff, Merkblatt zur Herstellung guter 
Butter, p. 282. 

Ergebnisse bakteriologischer Untersuchung 
der Marktmilch in Nurnberg, p. 251. 

Euler, Hans u. Hille, Einar, tfber die pri- 
mare Umwandlung der Hexosen bei der 
alkoholischen Garung, p. 246. 

— u. Sahl6n, Jakob, Zur Kenntnis der Ak- 
tivierung der Hefe, p. 243. 

Evans, A. C„ Hastings, E. O. and Hart, E. 
B., Bacteria concerned in the Production 
of the characteristic Flavor in Cheese of 
the Cheddar Type, p. 289. 

Feitler, Siegmund, Garungstechnik. Abt. 1: 
Die Bierbrauerei, p. 249. 

Freund, E., Der heutige Stand der Milch- 
trocknungstechnik, p. 264. 

Freund,W., Ein neues Reinigungsmittel fur 
Milchflaschen und Molkereigerate, p. 275. 

Friedenthal, H., t)ber Sauglingsemahrung 
nach physiologischen Grundsiitzen mit 
Friedenthaischer Kindermilch und Ge- 
musepulvern, p. 277. 

Oorini, C., Le basi scientifiche e pratiche 
della fabricazione del formaggio con fer- 
menti selezionati, p. 281. 

Gunther, Carl, Die wissenschaftliche Tatig- 
keit der Landesanstalt fiir Wasserhygiene 
in den ersten 12 Jahren ihres Bestehens, 
p. 293. 

Gunther, H. K., Molkereiprodukte und Nah- 
rungsmittelkontrolle, p. 280. 

Hammer, B. W., A bacteriological Study 
of blue Milk, p. 279. 

Hart, E. B., Hastings, E. G., Flint, E. M. 
and Evans, Alice C., Relation of the Ac¬ 
tion of certain Bacteria to the Ripening 
of Cheese of the Cheddar Type, p. 290. 


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Inhalt 


303 


Heiuse, B., Auffallende Verfarbungen der 
Butter, p. 287. 

Herter, W., Die Mikroorganismen in der 
Mulierei und Backerei, p. 292. 

Hittcher, Die Behandlung der zur Versor- 
gung der GroBstadte bestimmten Milch, 
p. 255. 

—, Vorschlage fiir die Priifung und Be- 
urteilung von Kindermilch, p. 278. 

Holliger, W. t Die Bedeutung der B&kterien- 
welt fiir die Milchwirtschaft, p. 250. 

Hunziker, 0. F., Pasteurization of Cream, 

p. 280. 

Iwanoff, L., Zur Frage nach der Beteili- 
gung der Zwischenprodukte der alko- 
holischen Garung an der Sauerstoff- 
atmung, p. 246. 

Kloss, J., Uber den EinfluB von Chloroform 
und Senfol auf die alkoholische Garung 
von Traubenmost, p. 248. 

Kolkwitz, R., Uber Wasserbliiten, p. 294. 

Kooper, W. D., Die Titration der Milch mit 
Alkohol verschiedener Konzentration, 
p. 277. 

—, Priifet die Milch mit Alizarol, p. 277. 

Kossowicz, Alexand., Das Vorkommen von 
Hefen und hefeahnlichen Pilzen im 
Vogelei, p. 243. 

Kuckuk, Friedrich, Die Wasserversorgung 
der Stadt Heidelberg in ihrer geschicht- 
lichen Entwicklung, jetzigen Bedeutung 
und zukiinftigen Gestaltung, p. 296. 

Kiihl, H., Die Bedeutung des Kleinfilters 
fiir Molkereibetriebe, p. 280. 

—, LaBt sich Kase fiir den Export sterili- 
sieren? p. 289. 

—Uber Pergamentpapier, p. 292. 

Laengen, Der Biorisator in der Praxis, 
p. 264. 

Lamson, B. W., A Comparison between the 
bacterial Content of Milk drawn in the 
closed Stable and in the milking Room 
of the open Stable, p. 252. 

Lauterwald, F., Die Gewinnung und Be¬ 
handlung der Milch, p. 266. 

Lederle, Ernst J., Problems in Sanitary Milk 
Classification with special Reference to 
the Experience in New York City, p. 275. 

Ltthnia, F., Uber das Biorisatorverfahren 
und die Leipziger Enzyma-Milch, p. 260. 

—■, Untersuchungen uber das vorzeitige 
Gerinnen der Milch an Gewittertagen, 
p. 279. 

Loesche, Uber die Verwendung von Prof. 
Dr. Doerrs Trockennahrboden fiir milch- 
bakteriologische Untersuchungen, p. 251. 

Matsner, J., Uber Chemismus verschiedener 
Garungen, p. 245. 

Mazd, P., Fro mages a p&te molle. Accidents 
de fabrication, p. 291. 

— Rdsumd de la Conference sur les 
microbes dans les industries du lait et 
particuli&rement dans l’industrie de 
beurre, p. 275. 


McCleave, Thomas C., Certified Milk, p. 255. 

MeiBner, Richard r Zur Morphologic und 
Physiologic der Kahmhefen und der kahm - 
hautbildenden Saccharomyceten, p. 243. 

Meurer, R., Uber das Biorisatorverfahren 
und die Leipziger Enzyma-Milch, p. 260. 

Die Milcherhitzung in den Molkereien und 
der Nachweis geniigender Erhitzung 
durch Guajaktinktur, p. 266. 

Das deutsche Molkereiwesen in veterinar- 
medizinischer Betrachtung, p. 280. 

Morres, W., Alkoholprobe und Alizarol- 
probe, p. 276. 

N&hrboden in konservierter Form und ihre 
Bedeutung fiir die praktische Milchwirt¬ 
schaft, p. 251. 

Neuberg, C. u. Czapski, L., Uber den EinfluB 
einiger biologisch wichtiger Sauren 
(Brenztraubensaure, Milchsaure, Apfel- 
saure, Weinsaure) auf die Vergarung des 
Traubenzuckers, p. 242. 

-, Uber Karboxylase in Saft aus ober- 

gariger Hefe, p. 241. 

— u. Iwanoff, N., Uber das ungleiche Ver- 
halten von Karboxylase und Zymase zu 
antiseptischen Mitteln, p. 242. 

— u. Kerb, Joh., Uber zuckerfreie Hefe- 
garungen. XVI. Zur Frage der Bildung 
von Milchsaure bei der Vergarung von 
Brenztraubensaure durch lebende Hefe 
nebst Bemerkungen uber die Garungs- 
vorgange, p. 245. 

-, Zuckerfreie Hefegarungen. XV. 

Uber die Bildung von n-Propylalkohol 
bei der Vergarung von a-Ketobutter- 
saure, p. 248. 

— u. Nord, F. F., Uber die Garwirkung 
frischer Hefe bei Gegenwart von Anti- 
septicis, p. 241. 

— u. Rosenthal, P., Uber zuckerfreie Hefe¬ 
garungen. XIV. Fortgesetzte Unter¬ 
suchungen iiber die Karboxylase, p. 247. 

— u. Rubin, Olga, Uber die Bildung von 
Thioschwefelsaure aus Atherschwefel- 
saure und Sulfonsaure, p. 241. 

0—r, Gervais, p. 291. 

Palladin, W., Gromoff, N. u. Monteverde, 
N. N., Zur Kenntnis der Karboxylase, 
p. 246. 

Petit, P., La vaccination des bi^res contre 
le durcissement, p. 249. 

Rautmann^Die durch Streptokokken (Eiter- 
erreger) bedingte Euterentziindung der 
Kiilie; die Bedeutung dieser Bakterien 
und ihr Nachweis in Milch, p. 253. 

)t6non, L., Richet, Ch. et Ldpine, A., Role 
antiseptique des ferments m^talliques 
sur la fermentation lactique, p. 244. 

Rogers, L. A. and Dahlberg, Arnold O., The 
origin of some of the Streptococci found 
in Milk, p. 252. 

Rdna, Elisabeth, I. Uber die Reduktion des 
Zimtaldehyds durch Hefe. II. Vergarung 
von Benzylbrenztraubensaure, p. 242. 


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304 


Inhalh 


Savage, W. 0., Milk and the Public Health, 
p. 267. 

Schlofimann, Art., Uber keimfreie Roh- 
milch, p. 267. 

Stetter, Ad., Uber Katalase- und Reduk- 
tasebestimmung von Kuh milch in der 
Praxis und fiber Beziehungen zwischen 
Katalase und Reduktase einerseits und 
spezifischem Gewicht, Fett und Aziditat 
andererseits, p. 276. 

Strttse, A., Eine Priifung des Auerbach- 
schen Milchschnellkochers, p. 267. 

Tamura, Sakae, Zur Chemie der Bakterien. 
V. Mitt. Uber die chemische Zusammen- 
setzung eines Wasserbacillus, p. 295. 

Teichert, K., Uber Desinfektion in Molkerei- 
und Kasereibetrieben, p. 280. 

—, Versuche uber die Anwendung ge- 
reifter Milch bei der Weichkase-Herstel- 
lung, p. 289. 

Usami, K., Mykologische Notizen uber 
Awamori-Koji-Pilze (Aspergillus) und 
Rhizopus Delemar, p. 250. 

Varga, Oskar, Uber Brandsporen in den 
Kleien und deren quantitative Bestim- 
mung [Tschechisch ], p. 292. 

W. S. Q., Die hygienische Bedeutung der 
Melkmaschinen, p. 260. 

Weigmann, H., Versuche mit dem „Biori- 
sator“, p. 261. 

—, Versuche mit dem ,,Degermator“, 
p. 256. 

—, Versuche iiber Dauerpasteurisierung 
der Milch in Flaschen, p. 267. 

— u. Wolff, Neue Beobachtungen iiber die 
Entstehung des Steckriibengeschmackes 
der Butter, p. 282. 

Weld, Ivan C., Observations regarding the 
relative nutritive Value of pasteurized 
and raw Milk, p. 254. 

Wilhelmi, Julius, Instrumentarium zur Ent- 
nahme biologischer Wasserproben. I. 
Die Planktonpumpe, p. 294. 

Wing, Lois W., Milking Machines: Their 


Sterilization and their Efficiency in pro* 
ducing clean Milk, p. 275. 

Zikes, Heinrich, Das Chinoeol — ein Des- 
inficiens bei garungsphysiologischen Ar- 
beiten, p. 249. 

Originalreferate aus bakteriologischen und 
garungsphysiologischen etc. Instituten, 
Laboratorien etc. 

Mitteilungen derWissenschaftlichen Station 
fiir Brauerei in Miinoh en. 

Will, H. (Ref.) u. Schimon, 0., Verglei- 
chende biologische Untersuchung von 
Brauwasser, p. 296. 

Aus dem Institut fiir G&rungsgewerbe in 
Berlin. 

Baudrexel, A., Die Gasentwicklung bei 
frisch hergestelltem Kartoffelgereibsel, 
p. 300. 

Delbriiok, M., Einsauern der Eartoffeln 
mittels Milchsaurepilz - Reinkulturen, 
p. 301. 

Foth,0., Die Sauerfutterbereitung mit rein- 
geziichteten Milchsaurepilzen, p. 302. 

Henneberg, Paula, Die hdchsten Sauerungs- 
temperaturen des Bacillus Delbriicki, 
p. 301. 

Lindner, P., Ein e inf aches photographi- 
sches Verfahren im Dienste der biolo- 
gischen Analyse, p. 300. 

Rommel, W., Die Verwendung von Nach- 
garung8hefen bei der Herstellung von 
Porter und ihre Erfolge in der Praxis, 
p. 300. 

Schttnfeld, F. u. Kiinxel, E., Die Glykogen- 
bestimmung in der Hefe, p. 298. 

—, Der assimilierbare Stickstoff in der 
Wiirze und seine Beziehungen zur Hefe 
und Garung, p. 299. 

V«ta, W., Wie hat die Impfung der einzu- 
sauernden Hackfriichte und der Rauh- 
futteretoffe mit Reinkulturen von Milcli- 
saurebakterien zu erfolgen? p. 301. 


Die Herren Mitarbeiter werden hbfliehst gebeten, bereits fertiggestellte 
Klischees — falls solche mit den Mannskripten abgeliefert werden — nicht 
der Redaktion, sondern direkt der Terlagsbuchhandlnng Gustay Fischer 
in Jena einzusenden. 


Abgeschlossen am 12. Marz 1915. 


Hofbuchdruckerei Rudolstadt, 


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Centralblatt for Bakt etc. D. AM. Bd. 43. No. 12|13. 

Ausgegeben am 21. April 1915. 


Naehdruck verboten. 

Untersuchungen tiber die Enzyme in den Mycelien des auf 
stickstoffreien Starkekuchen geztichteten Fenicillium 

glaucum. 

[Aus dem hygienischen Institut der Koniglichen Universitat Neapel (Direktor: 

Prof. V. de Giaxa.] 

Von Dr. Donait? Franccschelli. 1 ) 

Die Rolle der Enzyme bei biologischen Prozessen ist jetzt allgemein an- 
erkannt, obgleich man noch recht wenig iiber ihre Natur weiB. Es scheint, daB 
die Tatigkeit der Mikroorganismen und der Zellen in verschiedener Richtung 
verlauft, je nach den Arten der Enzyme, die sie hervorzubringen fahig sind, 
und daB dieselbe Zelle oder Zellengruppe vornehmlich einige Fermente ab- 
sondert, infolge der von dem Substrate, in welchem sie tatig sind, ausgehenden 
Reize. Diese Fahigkeit erklart die Verschiedenheit der Ansichten der Autoren, 
die sich mit den Enzymen derselben Zellenart beschaftigt liaben, insofern die 
Verschiedenheiten in der Enzymbildung dureh die Verschiedenheit der Zu- 
sammensetzung des Nahrbodens oder besser durch die Verschiedenheit der in 
dem Substrat selber zu zersetzenden Bestandteile verursacht sind. 

Es ist zur Genlige bekannt, welchen Anted man heute den Eumyceten bei 
den biologischen Prozessen zuschreibt, und wie die Forscher sich bemtiht haben, 
den Veranderungen, welche deren Tatigkeit begleiten, Schritt vor Schritt zu 
folgen. Man weiB ferner, daB man durch denselben Schimmelpilz, wenn er 
auf verschiedenen Medien geziichtet ist, verschiedene Enzyme erhalt, je nach- 
dem die Substrate die Bildung bestimmter Stoffe gefordert hatten. Es scheint 
auBer Zweifel, daB die Mikroorganismen im allgemeinen und die Hypho- 
myceten im besonderen aus auBeren Griinden neue Wirkungen annehmen, 
welche sich im Prinzip durch verschiedene Enzymbildungen auBern. 

Diese vielfaltige Tatigkeit der Mikroorganismen wird auch fiir diePatho- 
logie, besonders beziiglich der Erklarung verschiedener lntoxikationen, noch 
von Wichtigkeit werden. Ich erinnere hier an die Mitteilung von Camurri(l) 
auf dem italienischen pellagrologischen KongreB im Jahre 1910. Er, nebst 
anderen Autoren, nimmt an, daB einige Hyphomyceten, wie Aspergillus 
und P e n i c i 11 i u m , da sie im Mais ein ausgezeichnetes Kulturinedium 
finden, in ihren Mycelzellen Enzyme bilden, die fahig sind, den Mais zu ver- 
andern und seine Aahrkraft bedeutend zu beeintrachtigen. In dem so veriin- 
derten Maise fande sich w r ahrscheinlich das Gift der Pellagra. 

Der Wechsel der Giftigkeit der gleichen P e n i c i 11 i u m art, auf wel- 
chen C e n i (2) aufmerksam gemacht hat, ist meiner Meinung nach nicht so 
sehr von dem TemperatureinfluB als von der Fahigkeit des Schimmels ab- 
hangig, Zersetzungen hervorzubringen, die er unter anderen Verhaltnissen 
nicht hervorbringen wiirde. Geht man von derartigen Betrachtungen aus, 

1 ) Obersetzt von Dr. Carlo Math, Palermo. 

Zwelte Abt, Bd. 43* 

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20 

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306 


Donato Franceschclli, 


so muB untersucht werden, ob die gleiche Mikroorganismen- resp. Hypho- 
mycetenart dureh Hire Entwicklung auf bestimmten Kulturboden derart ver- 
andert werden kann, daB sie von den urspriinglichen verschiedene biologisehe 
AVirkungen erlangt, d. h. wie weit der Aahrboden die Zellen- resp. die Pilz- 
tatigkeit und besonders die Enzymbildung beeinfluBt. 

Anfang des Jahres 1909 empfahl mir Herr Professor d e G i a x a , 
Untersuchungen iiber die Eumyceten vorzunehmen. Ich wahlte zunachst zu 
diesem Zwecke das schon oft studierte Penicillium glaucum, dem 
ja viele Autoren in der Aetiologie der Pellagra eine Rolle zuschreiben. 

Aus den Resultaten der verschiedenen Forscher geht hervor, daB im 
Penicillium glaucum die verschiedensten Enzyme vorkommen, 
und zwar Esterase, Carbohydrase, Protease, Koagulose, Oxydase und Zymase. 

Esterase. Von echten Esterasen, die fahig sind, die Ester zu' 5 spalten,^hat 
L a s c a (4) das Vorkommen eines Enzyms nachgewiesen, welches nicht allein das Mono- 
butyrin spaltet, sondern auch auf die Butter wirkt. 

Lipase. Duclaux (5) behauptet, daB das Penicillium glaucum 
eine Spaltung der Fette in derselben Weise hervorbringen kann wie die Luft, d. h. es 
bewirkt eine Oxydation, die sich in erster Linie auf die Glyzeride der fliichtigen Fett- 
sauren geltend macht; er fiigt noch hinzu, daB ein Teil dieser letzteren sich verfliichtigt 
und ein anderer von dem Schimmelpilz verarbeitet und auch durch das aus dem Kasein 
der Butter, an welch er er experimentierte, entstandene Ammoniak verseift wird. 

Camus (6) extrahierte aus dem Schimmelpilz sehr kleine Mengen eines En¬ 
zyms, das fahig war, die Fette zu verseifen. Gerard (7) bestatigte die Beobachtung 
von Camus, indem auch er die Lipase extrahierte. 

L a s c a ziichtete das Penicillium auf folgendem Nahrboden: Dest. Wasser 
100 ccm, Chlornatrium 0,5 g, Chlorcalcium 0,01 g, Chlormagnesium 0,02 g, phosphor- 
saures Kalium 0,25 g, Milchsaure 0,3 g, Merck sches Kasein mit einem Fettgehalt 
von 0,05 Proz. 3 g. Nach 2 Monaten war das Kasein vollstandig aufgelost, wahrend 
der Schimmelpilz ein kegelformiges Hautchen gebildet hatte, das entfernbar und ohne 
Verlust wiegbar war. Das in der Kultur enthaltene Fett stellt, auf die Kultur seiber 
berechnet, 1,92 Proz. dar, und auf das Kasein berechnet, 0,1 Proz. Daher nahm L a s c a 
an, daB das Fett sich auf synthetischem Wege, auf Kosten des Kaseins, resp. der Pro- 
teinstoffe bildet, und daB sich ein Teil in den Zellen des Schimmelpilzes als Reserve- 
fett anliauft. 

Verf. erklart die Fettbildung entweder durch die biologisehe Wirkung des Schimmel¬ 
pilzes durch ein lipolytisches Enzym, wobei er mit Gerards (loc. cit.) Ansichten 
iibereinstimmt, oder durch einen biochemischen ProzeB, bei dem ohne Enzymwirkung 
das Glyzerin durch den Schimmelpilz zu Fettsaure oxydiert wird. Die Annahme der 
Lipase wurde von Mostynski (8) bestatigt, welcher fand, daB das Senfol zum Teil 
durch den Schimmel gespalten wurde. 

Karbo hydras e. Der erste, der das Vorhandensein von saccharifizierenden 
Enzymen in den Kulturen von Penicillium glaucum verzeichnete, war 
B6champs (9), welcher beobachtete, daB ihre Filtrate den Rohrzucker invertieren. 
Die Schuler Pasteurs einerseits und andererseits deutsche Forscher entdeckten 
nach und nach die verschiedenen Ferments, die das Penicillium zu bilden fahig 
ist. Duclaux (10) beobachtete die Sekretion einer Invertase; Bourquelet (11) 
fand ein Enzym, das Inulin spaltete, so wie Bildung von Maltase und Trehalase (12), 
und Laborde (13) beobachtete, daB Penicillium die Starke in Dextrin 
und Starkekleister in Zucker verwandelte. Behrens (14) machte darauf autmerk- 
sam, daB der Schimmelpilz unfiihig ist, Zellulose aufzulosen, aber eine Pektinase besitzt. 
Endlich beobachtete Duclaux (15), daB auch der Milchzucker vom Penicillium 
gespalten wird; mit ihm stimmt Schaffer (16) iiberein, der sowohl bei Asper¬ 
gillus n i g e r wie auch bei Penicillium glaucum eine geringe Wirkung 
auf den Milchzucker konstatierte. Andererseits fand letzterer Verf., daB Rohrzucker- 
losungen von den Enzymen der beiden Hypbomyceten umgekebrt werden, wie auch 
Maltose von ihnen gespalten wird. 

Doan (17) fand kiirzlich bei Wiederaufnahme von Bourquelets Studien 
iiber das Vorkommen von Amylase im Penicillium, daB dieses Ferment nicht 
spontan aus den Hyphen erhalten wird, und daher zu den Endoenzj r men gerechnet 
werden muB. vSowold Siiuren wie Alkalien wirken darauf schadigend ein; 55° C bilden 


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Untersuchungen iiber die Enzyme in den Mycelien etc. 


307 


das Optimum fiir seine Wirkung. Ubrigens nimmt auch Schaffer (loc. cit.) die An- 
wesenheit von Inulasen im Penicillium an. 

Z e p p e l (18) und W e 11 e (19) fanden, daB beim Schimmeln des Brotes die 
Kohlenhydrate eine bedeutende Umwandlung mit ausgiebiger Kohlensaureproduktion 
durchmachen; es ergibt sich daraus ein erheblicher Verlust an Trockensubstanz und 
Nahrwert des Brotes. 

Penicillium soli auch auf Glykoside seine garende Tatigkeit ausuben. 
Brennstein (20), der sich mit verschiedenartigen Schimmelpilzen beschaftigte, 
fand, daB Penicillium im lebendigen Zustande die Glykoside, wie Helicin, Salicin, 
Arbutin, Amygdalin, Koniferin und Saponin spaltet. Aus dem Helicin bildet sich nach 
B r. Salicylaldehyd, aus dem Arbutin Hydrochinon, Amygdalin wird in Zucker und 
Cyanhydrin gespalten und letzteres bildet durch sekundare Oxydation Mandelsaure 
unter Abscheidung von Ammoniak. 

Protease. Duclaux hat das Verdienst, zuerst die Ausscheidung einer 
Kasease mit trypsinischer Wirkung durch Penicillium glaucum beobachtet 
zu haben (21). Z e p p e 1 (loc. cit.) und W e 11 e (loc. cit.) kamen beim Studium der 
Veranderungen, die im Brote durch den Schimmel hervorgerufen werden, zu dem 
Schlusse, daB Penicillium glaucum und Aspergillus nodulans 
die EiweiBmolekiile des Brotes angreifen, daB sie aber keine giftige Wirkung im Ver- 
dauungstraktus verursachen, weder durch ihre Stoffwechselprodukte, noch durch die 
Sporen; das verschimmelte Brot ist allerdings weniger appetitlich und von schlechtem 
Geschmack. 

Epstein (22, 23 u. 24) ist der Ansicht, daB beim Reifen des Brieer Kases das 
Penicillium glaucum eine sehr wichtige Rolle spielt. Er fand, daB in 10 
Tag bei 22° C aufbewahrter Milcb der Schimmel das Kasein ganz peptonisiert hatte, 
so daB auf Saurezusatz kein Niederschlag mehr erfolgte. Nach Verlauf eines Monats 
trat ganz deutlicher Ammoniakgeruch auf. Die Peptonisierung erfolgt bei leicht alka- 
lischer oder neutraler Reaktion. Wenn die Fliissigkeit Milchsaure enthalt, so beginnt 
die Peptonisierung erst dann, wenn der Schimmel diese verbrannt hat. Epstein 
ist der Meinung, daB das Penicillium ein tryptisches Enzym absondert, welches 
keine Wirkung hat, falls Milchsaure vorhanden ist. 

Teichei't (25) erklart ebenfalls, daB das Penicillium glaucum eine 
ausgesprochene Aufspaltung des Kaseins hervorruft, und weist weiterhin nach, daB 
durch das Vorhandensein eines proteolytischen Enzyms im Schimmel die Menge des 
loslichen Milchstickstoffs von 5,45 auf 77,58 Proz. steigt; von diesen loslich gewordenen 
Substanzen fallen 69,7 Proz. auf Amide. 

Budkewitsch (26) kam nach griindlichem Studium der biologischen Wir- 
kungen des Penicillium glaucum zu dem Schlusse, daB dieses hauptsachlich 
Aminosauren, wie Leucin, Tyrosin, spaltet; er sprach daher von der Moglichkeit, daB 
der Schimmel Trypsine absondert, was spater von S a i t o (27) bestatigt wurde, welcher 
sie durch die Tryptophanreaktion nachwies. 

Koagulase. Duclaux bemerkt in der schon erwahnten Arbeit (21) die 
Sekretion eines Labferments durch das Penicillium glaucum, und Schaf¬ 
fer (16) bewies, daB es nach 3 Tagen Milch gerinnen machte. 

Z y m a 8 e. Durch die klassische Arbeit iiber das Bier, durch die Pasteur (28) 
das Studium der Garungen wissenschaftlich so stark forderte, bewies er, daB in den 
Kulturfliissigkeiten von Penicillium glaucum kleine Alkoholmengen ge- 
bildet werden. Auch E 11 r i n g (29) wies in Schimmelkulturen eine Alkoholproduktion 
nach, welche in der Kulturfliissigkeit sogar bis zu 4 Proz. betrug. Nach Verf. ist 
diese Substanz weit haufiger in den Schimmelkulturen, als man gewohnlich annimmt; 
daB man nicht immer ihr Vorhandensein nachweisen kann, riihrt wahrscheinlich davon 
her, daB der Alkohol sich der Nachtorschung entzieht, wegen der Fahigkeit der My¬ 
celien von vielen Hyphomyceten, Athylalkohol zu spalten. DaB dies der Fall ist, be- 
weist das Vorhandensein von Oxydasen, das von vielen Autoren nachgewiesen wor- 
den ist. 

Oxydasen. Die Fahigkeit der Eumyceten, Alkohol zu oxydieren, die von 
E 1 f r i n g (loc. cit.) behauptet worden, wurde von W e h m e r (30) und von C o u p i n 
(31) sicher festgestellt. Dieselben fanden, daB Aspergillus niger und P e n i • 
cillium glaucum in 3 proz. Alkohol boi Gegenwart von Mineralsubstanzen 
^inen sehr giinstigen Boden fiir ihre Entwicklung finden. Sie sagen aber nicht, ob die 
beiden Schimmel eine vollige 2fersetzung des Alkohols hervorbringen konnen. 

Das Vorkommen anderer Oxydasen, besonders der Siiureoxydasen, das von den 
Forschern nachgewiesen worden ist, scheint mir von groBter Wichtigkeit fiir die Bio- 

20 * 


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308 


Donato Franceschelli, 


logie des Penicillium glaucum zu sein. Hansen verzeichnete die Bil- 
dung (32) von Kristallen von Calciumoxalat durch Schimmel, der auf Gelatineplatten 
kultiviert war, und diese Bildung erfolgt nach B r e f e 1 d (33) in den Sklerotien des 
Schimmels selbst. Linde (34) hatte, wahrend er die Entwicklung des Sckimmels auf 
Calciumkarbonatplatten studierte, bemerkt, daB derselbe die Flatten durch Saure- 
entwicklung angreift, und daB sich nur ausnahmsweise Calciumoxalat bildet, wie schon 
H a n 8 e n und B r e f e 1 d beobachtet hatten. Das Vorhandensein des Phanomens 
laBt annehmen, daB der Hyphomycet die Eigenschaft hat, Zucker zu Oxalsaure zu oxy- 
dieren; diese Oxydation kann sich auch aul die bei den proteolytischen Proze?sen ent- 
standenen Aminosauren geltend machen, wie von Emmerling (35) tiir Asper- 
g i 11 e n bewiesen wurde. Die Moglichkeit, daB sich bei den Oxydationsprozessen durch 
eine andere Art von Saureoxydase andere Sauren bilden, ist nicht ausgeschlossen, ob- 
gleich Graf (36) bewiesen hatte, daB die Vermehrung der Aziditat in der Kulturfliissig- 
keit des Penicillium glaucum eine sehr beschrankte ist. 

EinfluB des Substrats auf die Enzymproduktion. Wah¬ 
rend die verschiedenen Autoren die Enzyme des Penicillium glaucum nach- 
wiesen, hatten sich einige die Frage gesteilt, ob die Zusammensetzung und die Reaktion 
des Mediums EinfluB auf die Enzymproduktion habe. Epstein (loc. cit.) bemerkte, 
daB der Schimmel in 3-proz. Alkohol bei Anwesenheit von Mineralsubstanzen einen 
sehr giinstigen Entwicklungsboden findet, und Schaffer bewies, daB volliger Zucker- 
mangel keinen EinfluB auf die Produktion des proteolytischen Enzyms von Peni¬ 
cillium hat (36). Spater fand Stoll (37), indem er den Verlaut der Peptoni- 
sierung der Gelatine beziiglich seiner Beeinflussung durch die Reaktion studierte, daB 
unter denselben Temperaturbedingungen eine Zunahme der Aziditat oder Alkaleszenz 
einen giinstigen EinfluB auf die Peptonisierung hat, wahrend die Vermehrung des 
Zuckers im Nahrboden die Erscheinung hemmt. Keiner aber der Autoren geht der Frage 
ganz auf den Grund und sucht das Problem iiber die Beziehung zwischen Enzympro¬ 
duktion und Mediumszusammensetzung aufzuklaren. 

Sehr wichtig ist die Frage, ob die proteolytischen Enzyme sich in proteinstoff- 
freien Medien bilden, eine Frage, welche sclion von Fermi (38) gesteilt wurde, der 
das Fehlen solcher Enzyme in Bakterien nachwies, welche in Medien ohne Protein 
kultiviert worden waren, im Gegensatz zu denen, die auf solchen mit Proteinen ge- 
ziichtet wurden. 

Tiraboschi (39) bewies, indem er mit Gelatine arbeitete, daB es sich bei den 
Schimmeln nicht so verhalt, wie Fermi behauptet hat, da diese und unter ihnen 
Penicillium glaucum, proteolytische Enzyme erzeugen, welche sich auch 
bei Gegenwart von Rohrzucker bilden sollen, was bei den Bakterien nicht der Fall ist. 
Andererseits laBt die wahrscheinliche Endoenzymnatur annehmen, daB die Fermente im 
voraus in den Zellen existieren und sekundar in den Nahrboden iibergehen, wo sie durch 
verschiedene geeignete Reaktionen nachgewiesen werden konnen. Wenn die verschie¬ 
denen Autoren in ihrem Nachweis nicht immer einig sind, so ist das nicht so sehr der 
fehlenden Produktion gewisser Enzyme als besonderen Verhaltnissen des Nahrbodens 
zuzuschreiben, welche deren Wirkung vernichten oder verandern. 

Wenn man also die Resultate der Autoren uberbliekt und versucht, sie 
zusammenzufassen, so laBt sich vor allein schlieBen, daB das Penicillium 
"laucum ein Eumvcet ist, der sich mit der grbBten Leiehtigkeit an viele 
A'ahrboden gewiihnt; diese Eigenschaft hat er seiner Fahigkeit zu verdanken, 
die verschiedensten Enzyme zu erzeugen, welche die Nahrboden umwandeln und 
dieselben fiir seine Entwicklung geeignet machen. Diese Enzyme zeigt die 
Tabelle, in der ich mich anOppenheimers Klassifikation ge- 
halten habe. 

Man ersieht aus der Tabelle, wie die Schimmel auf die verschiedenen Nahr- 
substanzen und besonders auf die Fette, Kohlehydrate und die Protei'nstoffe 
wirken konnen. — Die Wirkung auf die Fette ist nicht nur eine abbauende im 
Sinnc der Spaltung der Triglvzeride in Fettsauren und Glyzerin, sondern 
wahrend letztere durch ein Emulsin weiter verarbeitet werden kann, kann 
andererseits der Schimmel auf svnthetisehem Wege Fett aus EiweiBkorpern 
bilden. 


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Untersuohungen iiber die Enzyme in den Mycelien etc. 309 


Tabelle I. 


Klasse 

Unterklasse 

Enzym 

Autoren 

Esterase 

echte Esterase 

Monobutyrinase 

L a s c a 


Lipase . . . 


Camus-Gerard-Mostynsky 

Karbohydrase 

Disaccharase . 

Maltase . . . 
Invertase . . . 

Laktase . . . 
Trebalase . . . 

Bourquelet 

Bechamp-Duclaux- 

Schaffer 

Schaffer 

Bourquelet 


Amylase . . . 


L a b o r d e 


Glykosidase . 

Emulsin . . . 

Gerard-Brennstein 


Polysaccharase 

Inulinase . . . 
Pektinase . . . 

Bourquelet 

Behrens-Graf 

Protease . . . 

Tryptase . . 

Trypsin . . . 

Duclaux-Zeppel-Witte- 

Epstein-Teichert 

Koagulase . . 

Chymase . . 

Labferment . . 

Duclaux-Schaffer 

Oxydase. . . 

Alkoholoxydase 

Tyrosinase . . 

Elf wing -Wehmer-Cou- 
pin-Linde-Hansen 
Brefeld-Epstein 
Budkewitsch 

Zymase . . . 


Alkoholzvmase 
Laktozyraase . 

Pasteur-Elfwing 

Ducleaux 


Die Kohlehydrate ihrerseits sind den st&rksten Umwandlungen unter- 
worfen; an der Hand der Studien der verschiedenen Autoren konnen wir Schritt 
fiir Schritt diese Umwandlungen verfolgen, und zwar von der in Dextrin und 
Traubenzucker umgewandelten Starke, vom invertierten Rohrzucker, von 
der Maltose- und Milchzuckerfermentation bis zur Vergarung des Trauben- 
zuckers unter Alkoholbildung und bis zur Oxydation des letzteren mit schlieB- 
licher Kohlensaurebildung. Wahrend der Umwandlung der verschiedenen 
Zuckerarten bei der alkoholischen Garung erkennt man die Oxydation der- 
selben unter Bildung anderer organischer Sauren und die Vergarung der 
Glykoside und des Glyzerins. 

Unter der Wirkung des trypsinischen Enzyms durchlaufen endlich die 
Proteinstoffe langsam die verschiedenen Stadien, bis zur Tryptophanreaktion 
einerseits und zur Zersetzung der Aminosauren andererseits. Die Reaktion 
wahrt, obgleich langsam, bis sich im Substrate Ammoniak gebildet hat. Dabei 
aber bewirkt der Schimmelpilz auch Synthesen aus den EiweiBkorpem, aus 
denen er die fiir seinen Haushalt notwendigen Fette bildet. 

Aus den besprochenen Untersuchungen ergibt sich jedoch, daB die ver¬ 
schiedenen fermentativen Wirkungen nicht alle auf demselben Boden gefunden 
worden sind, da die Autoren die verschiedenartigsten Nahrboden an wand ten; 
ja nicht einmal fiir das gleiche Ferment war der Befund der Forscher stets ein 
iibereinstimmender. Uberdies haben nicht alle klargestellt, ob es sich immer um 
Endoenzyme handelt oder um Enzyme, die nur wahrend des Lebens der 
Mikroorganismen abgesondert werden. Bei den Untersuchungen, iiber die ich 
hier berichten mochte, wurde ich eben durch die LUcken in den Befunden der 
Autoren geleitet, und zwar bezweckte ich dabei hauptsaehlich die Untersuchung 
des Einflusses, den der Nahrboden auf die Enzymbildung bei Penici 11 i u m 
g 1 a u c u m ausiibt, und ob in einem giinstigen Nahrboden samtliche von den 
verschiedenen Autoren aufgefundene Enzyme angetroffen werden konnten. 
Dabei war vor allem die Natur der Enzyme aufzuklaren und insbesondere 


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310 


Donato Franceschelli, 


zu untersuchen, ob man es in dem einzelnen Fall mit Enzymen zu tun hatte, 
die im Inneren des Schimmels enthalten und in ihm vorgebildet waren, oder 
mit solchen, die jemals, je nach den Anforderungen des Substrates, sezerniert 
wurden, oder ob es sich am Ende nicht um aus dem Schimmel extrahierbare 
Enzyme handelte, die nur wahrend des Lebens des letzteren zu wirken be- 
fahigt sind. 

Herstellung des Xahrbodens und der 
Enzymlosungen. 

Bei Vorbereitung meines Untersuchungsmaterials ging ich vor allem auf 
cinen Xahrboden ohne organischen Stickstoff aus, auf dem der Schimmelpilz 
ohne die Wirkung proteolytischer Fermente wachsen konnte. Zunaehst 
prtifte ich das Verhalten des Schimmels auf einem vollkommen stickstoffreien 
Boden, wozu ich hauptsaehlich durch die Untersuchungen von F r 6 h 1 i ch (40) 
veranlaBt wurde, nach dem Penicillium glaucum auf stickstoff- 
freien Boden gut wuchert, weil es die Fahigkeit besitzt, Stickstoff direkt aus 
der Luft zu assimilieren. Ich kultivierte so den Schimmelpilz auf reiner Starke, 
indem ich 200 g Starke in 1 1 Wasser suspendierte, die Suspension in breite 
Petri schalen von 20 cm Durchmesser goB, so daB die Fliissigkeitsschicht 
mindestens 5 mm Dicke hatte und sterilisierte das Ganze 5 Tage lang bei 
80—85° C, jemals zwei Stunden; in den Zwischenzeiten wurde der Boden im 
Brutschrank bei 37° C gehalten. Die chemisch reine Starke war von der Firma 
Kahlbaum bezogen und erwies sich bei den chemisehen Proben ganz frei von 
Fett, Stickstoff und Asche. Bei der Sterilisation wurde niemals die Tem- 
peratur von 85° C uberschritten, um die eventuelle Umwandlung der Starke 
in Dextrin zu verhindern. Auf dem nach der Sterilisation erhaltenen Kuchen 
wurde mittels einer sterilen Pipette eine Sporenaufschwemmung von Peni¬ 
cillium glaucum (aus der Sammlung des Institutes) in sterilisiertem 
Wasser verteilt. Sowohl in den bei 20° C wie in den bei 37° C gehaltenen Schalen 
erhielt ich bis auf einige kleine isolierte Kolonien, die sofort sporifizierten. 
keinerlei Entwicklung. Ich mufite somit schlieBcn, daB es unmoglich war, auf 
reiner Starke die Menge Material zu erlangen, die fiir die beabsic-htigten Unter- 
suchungen notig war. Daher verwendete ich als Zusatz zur Starke statt des 
destillierten Wassers, eine stickstoffreie Salzlosung von folgender Zusammen- 
setzung: 

Reinste Weinsaure 5 g, Chlornatrium 0,5 g, Magnesiumsulfat 0,25, Xa- 
triumphosphat 0,01 g, chemisch reinen Traubenzucker 10 g, destilliertes 
Wasser 1000 g. 

Auch auf diesem Boden war die Entwicklung des Schimmelpilzes sehr 
gering und auBerst langsara und die Sporenbildung erfolgte sehr rasch. Da- 
gegen bekam man bei Zusatz von 2,5 g Anunoniumnitrat zu 11 Salzlosung 
sowohl im Brutschrank wie bei 20° C eine sehr iippige Entwicklung. Ja, im 
Gegensatz zu den Angaben der Autoren, zeigte sich die Entwicklung im Brut¬ 
schrank bei 37° C iippiger und rascher, da ich schon am zweiten Tage der 
Impfung auf dem Starkekuchen ein sehr schones wciBliches Hautchen isolieren 
konnte, das leicht abzulosen war und wesentlich aus Mycelien bestand. Diese 
sporenfreie Masse verwendete ich zur Extraktion und zum Nachweis der 
Enzyme. Zu diesem Zwecke brachte ich das Hautchen aseptisch auf steriler 
Gaze in einen sterilen Trichter, wusch griindlich mit destilliertem sterilein 
Wasser aus, bis das Spulwasser ganz klar abfloB und nicht mehr die Chlor- 
reaktion und die Ammoniakreaktion mit dem X e s s 1 e r schen Reagens gab. 


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Untersuchungen iiber die Enzyme in den Mycelien etc. 


511 

ISach Auspressen des Imbibitionswassers brachte ich die Masse in eine sterile 
Petri schale, wog sie, ftigte dasselbe Gewicht an sterilem weiBem Quarz- 
sand hinzu, goB in eine sterile Reibschale, in der ich die Masse in den besten 
Bedingungen der Asepsis recht griindlich zerrieb. 'SchlieBlich fiigte ich die 
Halfte ihres Gewichts an Fossilmehl bei, das ebenfalls sterilisiert war und 
mischte sorgfaltig. Die Masse wurde dann aseptisch in ein sterilisiertes PreB- 
tuch gebracht und in der Buchner schen Presse bei 350 Atm. Druck aus- 
gepreBt. Es wurde eine klare, leicht gelbliche Fliissigkeit erhalten, die mit 
Lackmus neutral reagierte und keine Ammoniakreaktion gab. Sie wurde in 
sterilisierte GefaBe gefiillt und zur Untersuchung ihrer fermentativen Wirkung 
auf die verschiedenen Substanzen im Dunkeln aufbewahrt. Zur Verhinderung 
der Vermehrung wahrend der verschiedenen Manipulationen etwa in die FlUs- 
sigkeit gekommener Keime, setzte ich eine Sehicht Toluol zu und schutteltc 
von Zeit zu Zeit die Misehung kraftig. Mit der erhaltenen und in der ange- 
gebenen Weise aufbewahrten Fliissigkeit, wurden die verschiedenen Proben 
vorgenommen, wobei jedesmal jene VorsichtsmaBregcln beobachtet wurden, 
die eine rigorose Technik erheischt und je bei den einzelnen Untersuchungen 
besprochen werden sollen. 

Proteolytische Fermente des Penicillium 

g 1 a u c u m. 

Bei dem methodischen Studium der proteolytisc-hen Fermente des 
Penicillium glaucum beabsichtigte ich vor aliem die Untersuchung 
des Verhaltens der echten Proteinstoffe, weiter der Gelatine, des Peptons und 
schlieBlich der verschiedenen durch die Fermente erhaltenen Spaltungspro- 
dukte. Als echte Proteinstoffe verwendete ich das Fibrin. 

W i r k u n g auf das Fibrin. Ich bereitete Rinderfibrin, das 
aseptisch gewonnen, in sterilem Wasser gewaschen, und in Thymolwasser auf¬ 
bewahrt wurde. 

In einer ersten Reihe von Untersuchungen sollte bestimmt werden, ob 
das Enzymextrakt Fibrinolyse gab. Hierzu richtete ich 12 sterile Reagensglaser 
her: in die erste Serie von 4 Reagensglasern goB ich 2 ccm der fermentativen 
Fliissigkeit, ein Fibrinflockchen und eine Toluolschicht; bei der zweiten Serie 
von ebenfalls 4 Reagensglasern, 2 ccm des wahrend 3 Tagen in Thymolwasser 
durch Tiermembrane (Fisehblasenkondome) dialysierten Enzyms; auBerdem 
gab ich in jedes Rohr ein Fibrinflockchen und eine Toluolschicht, bei der 
dritten Serie endlich verwendete ich statt des dialysierten oder gemcinen 
Enzyms, das gekochte Enzym, um zu sehen, ob eine eventuelle Verflussigung 
des Fibrins spontan erfolgte. Die drei Reagensglaserreihen wurden 8 Tage 
lang im Brutschrank bei 37° C gehalten, worauf zu ihrer Beobachtung geschrit- 
ten wurde. In der ersten Reihe war die Verdauung eine vollstandige und das 
Fibrin ganz verschwunden; in den Rohren mit Enzym, das der Dialyse unter- 
worfen worden war, war die Verdauung des Fibrins eine partielle und erst 
am 15. Tage des Aufenthaltes im Brutschrank vollstandig. In der dritten 
Reihe blieb das Fibrin auch noch nach 1 Monat vollstandig intakt. Die das 
verflussigte Fibrin enthaltende Fliissigkeit wurde am 8. Tag bei den Rohren 
mit gemeinem Enzym und am 15. bei denen mit dialysicrtem Enzym filtriert, 
und im Filtrat die Biuretreaktion mit Kupfersulfat und Kalilauge, die Ammo¬ 
niakreaktion mit N e s s 1 e r schem Reagens, und die Tryptophanreaktion mit 
Bromwasser und mit Milton schem Reagens vorgenommen. Samtliche Proben 
waren positiv, dagegen blieben sie negativ in dem Filtrate aus den Rohren mit 

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312 


Donato Franceschelli , 


dem gekochten Enzym, auch wenn sie nach einem Monat des Aufenthalts im 
Brutschrank bei 37° C vorgenommen wurden. Die gleichzeitige Anwesenheit 
der Biuret- und Tryptophanreaktion sowie der Ammoniakreaktion lieB logischer- 
weisc annehmen, daB a'ngesichts der Substanz, auf die eingewirkt wurde, 
namlich das Fibrin, der Anabolismus seinen Gang noch nicht vollstandig durch- 
laufen habe, und daB neben Produkten des vollstandigen Abbaues des ProteJn- 
molekiils, wie Amraoniak und Tryptophan, die fttr die Trypsinverdauung 
charakteristisch sind, noch andere vorhanden waren, wie die Peptone, die 
noch nicht bis ans Ende abgebaut waren. Ich war daher genotigt, die vorstehend 
angefuhrten Versuche zu wiederholen, nahm aber die schon besprochenen 
Reaktionen nach einem Monat des Aufenthalts im Brutschrank vor: wahrend 
nun die Ammoniak- und Tryptophanreaktion positiv ausfiel, blieb die 
Biuretreaktion vollkommen aus; d. h. in der Zeitspanne seit der vollstandigen 
VerflUssigung des Fibrins bis zu dem Augenblick, wo die Reaktionen vor¬ 
genommen wurden, hatten die Peptone die weitere Einwirkung des proteo- 
lytischen Ferments erfahren und sich in einfachere Produkte verwandelt. Zur 
groBeren Sicherheit hatte ich durch eine geeignete Reihe von Versuchen die 
Ammoniakmenge quantitativ bestimmen konnen, die sich nach und nach 
vom Beginn bis zum Ende der Verdauung bildete. Da mich dies aber teil- 
weise von dem eigentlichen Ziel meiner Untersuchungen abgelenkt hatte, 
meinte ich, von dieser quantitativen Bestimmung absehen zu konnen. 

Was mich dagegen vorlaufig bei der Fibrin verdauung sehr interessierte, 
war, ob bei Zimmertemperatur die Erscheinung beschleunigt oder verzogert 
wtirde. Daher goB ich in 8 Reagensglaser wie gewohnlich je 2 com Enzym- 
extrakt, ein Fibrinflockchen und eine Toluolschicht und hielt vier der Rohren 
bei 20° C, die tibrigen vier im Brutschrank bei 37° C. Die Ver¬ 
dauung war vollstandig zwischen dem 6. und 7. Tag (sicher in Zusammen- 
hang mit der zur Verdauung zugesetzten Fibrinmenge) bei den Rohren im 
Brutschrank; dagegen war sie in den Rohren, die bei Zimmertemperatur ge- 
halten worden waren, langsamer und erfolgte erst vom 10. bis 12. Tage. Ich 
konnte nicht mit Sicherheit sagen, welcher Zusammenhang zwischen dieser 
festgestellten Tatsache und der Uppigeren Entwicklung der Masse bei niederer 
Temperatur in den gewohnlichen Kulturbodcn besteht, da die beiden Er- 
seheinungen scheinbar in Widerspruch stehen. Vielleicht entstehen durch die 
starkere Tatigkeit der Enzyme bei hoherer Temperatur im Nahrboden fur 
das Leben des Schimmelpilzes ungUnstige Verhaltnisse. Diese ungUnstigen • 
Verbaltnisse sind wahrscheinlich auf die Abbauprodukte der Proteinmolekule 
zuriickzufuhren und bedingen durch Behinderung eines iippigen Wachstums 
des Schimmelpilzes dessen rasche Sporenbildung. Immerhin zeigen die 
Resultate, welches auch der Zeitraum gewesen sein mag, in dem das Enzym 
sein Umwandlungswerk erschbpfte, daB durch Auspressen aus den Mycelien 
trypsinische Enzyme unabhangig von der Anwesenheit von Proteinstoffen 
im Kulturboden erhalten werden konnen. 

Da sich in den besprochenen Experimenten die Wirkung des Fermentes 
in neutralem Boden abspielte, so hielt ich es fiir niitzlich festzustellen, ob sie 
sic h gleich gut in saurem oder alkalischem Boden abspielte, und bejahenden 
Falles, welches die mit der Tatigkeit des Enzyms vertragbaren Grenzen der 
Alkaleszenz oder Aziditat seien. Die Trypsinnatur eines Fermentes kann nicht 
a priori auf die Notwendigkeit eines alkalischen Mediums schlieBen lassen, 
clean bekanntlieh entfaltet sich die Wirkung ebensogut, wenn nicht mit der- 
selbcn Schnelligkeit, auch in einem leicht sauren Boden, wie wenigstens 


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Untersuchungen iiber die Enzyme in den Myoelien etc. 


313 


einige Autoren fiir das Pankreastrypsin nachgewiesen haben, das einen Gehalt 
an Salzsaure bis zu 0,3 Proz. soli vertragen konnen. Andererseits lieBe das Yer- 
halten der Hyphorayceten, insofern diese ein saures Substrat fiir ihre Ent- 
wicklung bevorzugen, annehmen, daB sich die Verdauungsprozesse besser als 
in alkalischen Boden vollziehen, und daB folglich auch die proteolytische Ver- 
dauung giinstig dadurch beeinfluBt wird. Zur endgiiltigen Losung dieser Frage 
richtete ich eine Reihe von Rohren mit je 2 ccm gemeiner fermentativer 
Fliissigkeit her, versetzte einen Teil von ihnen mit wachsenden Mengen einer 
1 / 10 normalen Weinsaurelosung, und einen anderen Teil mit ebenso wachsen- 
den Mengen einer N/l Natriumkarbonatlosung, der Art, daB beim Auffullen 
samtlicher Rohren auf 4 ccm, saure oder alkalische Losungen von bekannter 
Normalitat erhalten wurden. Die beiden Losungen waren zuvor im Autoklaven 
sterilisiert worden. Nachdem ich zu jeder Rohre ein Fibrinflockchen und eine 
Toluolschicht zugesetzt hatte, hielt ich sie 15 Tage im Brutschrank bei 37° C, 
in der Annahme, daB nach dieser Zeit die Auflosung des Fibrins in den Rohren, 
in denen die Biuretprobe negativ ausfiel, nicht mehr moglich sei. 

In nachstehender Tabelle bringe ich die Resultate, die nach Verlauf von 
15 Tagen mit zwei zu verschiedenen Zeiten erhaltenen Extrakten erzielt 
wurden. Die Zeichen (+) und (—) geben positive oder negative Biuretreaktion 
an. 

Tabelle II. 


< 

Weinsaure, 

Normalitat 

Saure Losung 

Resultate mit 

Extrakt A 1 Extrakt B 

Aik 

Natrium¬ 

karbonat 

Normalitat 

;alische Losun 

Result! 

Extrakt A 

g 

ette mit 

Extrakt B 

n/20 

— 1 

— 

n/2 

— 

_ 

n/30 

— 

— 

n/3 

_ 

— 

n/40 



! n/4 


— 

n/50 



n/5 

+ 

+ 

n/60 

4 - 

+ 

n/6 

+ 

+ 

n/70 

+ I 

+ 

n/7 

+ i 

+ 

n/80 1 

+ I 

+ 

n/8 

+ 1 

1 + 


Bei Auffuhrung der Resultate habe ich die Zeitdauer nicht berucksichtigt, 
die zur vollstandigen Verfliissigung notig war, da die Schwankungen nicht so 
sehr auf die Reaktion des Mediums als auf die Menge des anwesenden Fibrins 
hatten zuriickgefiihrt werden miissen. Jedenfalls zeigt die Tabelle deutlich, 
daB die Verdauung auch in einem Medium mit leicht saurer Reaktion erfolgt, 
und zwar darf die Konzentration nicht hoher sein als ein Gehalt gleich n/60 
Weinsaurelosung; ebenso beobachtet man, daB die Reaktion in alkalischem 
Medium bei einer Normalitat gleich N/4 aufhort, wenn als alkalische Substanz 
Natriumkarbonat verwendet wird. Welches aber auch die Reaktion des 
Mediums sein mag, in dem sich die Wirkung abspielt, so steht die Trypsin- 
natur des Ferments und sein Endoenzymcharakter auBer Zweifel, da es unab- 
hangig von der Lebenstatigkeit des Schimmelpilzes in Erscheinung tritt. 

Wirkung auf Gelatine. Da viele Autoren einen Unterschied 
zwischen verflussigender und peptonisierender Wirkung auf Gelatine machen, 
so hielt ich es fiir niitzlich, das Verhalten der auf die weiter oben angefuhrte 
Weise erhaltenen Enzyme gegen diese Substanz zu studieren. 

Ich benutzte im Verhaltnis von 10 Proz. mit Thymol versetzte 
Gelatine, die nach der von Fuhrmann (42) angegebenen Methode herge- 


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314 


Donato Franoesohelli, 


stellt wurde. Eine Reihe von Rohrchen rait je 1 ccm klarinettschnabclformig 
erstarrter Thymolgelatine versetzte ich mit je 2 ccm frischer Fermentlosung 
und einer Toluolschicht und lieB im Brutschrankezimmer bei 20° stehen. 
Alle 24 Stunden bcobachtete ich jedes Rohrchen. Die Untersuchung geschah 
sowohl mit dem gemeinen Enzym, wie mit der dialysierten und gekochten 
Enzymlosung. Die Verfliissigung war schon am zweiten Tage ausgesprochen 
und schritt allmahlich bis zum achten Tage fort, wo in den Rohren, in die 
das gemeine Ferment gebracht worden war, die Gelatine vollstandig verschwun- 
den war; am 9. Tage war dasselbe in den Rohren mit der Dialysierung unter- 
worfenem Ferment der Fall. Hieraus muBte ich schlieBen, daB die VerflUssi- 
gung fast auf dieselbe Weise mit dem natiirlichen und dem dialysierten Enzym 
erfolgte, d. h. daB die Dialyse das verfliissigende Enzym nur ganz wenig ab- 
schwacht. Nach erfolgter Verfliissigung filtrierte ich die Flussigkeit eines jeden 
Rohrchens durch Filtrierpapier und untersuchte auf Biuret und Tryptophan: 
wahrend sich die Probe auf Peptone deutlich positiv zeigte, blieb die Trypto- 
phanreaktion vollstandig aus. 8 Tage nach erfolgter Verfliissigung wiederholte 
ich die Probe, und zwar stets mit denselben Resultaten. Es war somit klar, 
daB dcr Gang der Peptonisierung und die weitere Verdauung der Gelatine 
anders verlief, wie die Peptonisierung und Verdauung des Fibrins, denn 
wahrend letzteres unter den Endprodukten der Trypsinverdauung das Trypto¬ 
phan lieferte, blieb die Gelatine bei dem Pepton stehen, das nicht weiter zer- 
legbar war. 

Da ich fiirchtete, daB die Erscheinung von einem Stillstand im Garungs- 
prozeB, infolge der neutralen Reaktion der von mir zubereiteten Gelatine 
abhangig gewesen sein mochte, stellte ich eine weitere Serie von Reagens- 
glasern genau so wie die der Tabelle 2 her, wobei ich aber statt des Fibrins 
1 ccm Thymolgelatine zusetzte. 

Die Garwirkung wurde durch eine Weinsaurekonzentration iiber n/50 
und eine Natriumkarbonatkonzentration liber n/3 zum Stillstand gebracht. 
Aber auch einen Monat nach der vollstandigen Verfliissigung der Gelatine 
gaben samtliche Rohren die Biuretreaktion, nie die Tryptophanreaktion. 

Man hatte noch einwenden konncn, daB das Stehenbleiben in der Auf- 
spaltung der Peptone auf Aufbrauch des Enzyms beruhe. Deshalb goB ich in 
einer weiteren Reihe von Versuchen in die Reagensglaser mit gemeinem 
Enzym, Thymolgelatine und Toluol, sofort nach erfolgter Verfliissigung 
weitere 2 ccm Fermentlosung, bcobachtete nach 8 Tagen, wobei ich kolori- 
metrisch die Reaktion der Peptone in Kontrollrohren maB, in die ich keine 
neue Garfliissigkeit, sondern bloB Thymolwasser gegossen hatte. In den 
Filtraten ergaben sich bei Vornahme der Biuretprobe keinerlei kolorimetrische 
Unterschiede. Es stand somit auBer Zweifel, daB die Gelatine zu einem durch 
das proteolytische Enzym des Penicillium glaucum nicht weiter 
aufspaltbaren Glutinpepton fiihrte. 

Diese Beobachtung bestatigt immer mehr die Trypsinnatur des proteo- 
lytischen Enzyms des Penicillium glaucum. Bekannt ist in der Tat, 
daB die Gelatine bei der Trypsinverdauung zu dem Glutinpepton fiihrt, das 
durch die Wirkung des Fermentes nicht weiter zerlegt werden kann und somit 
enzyinatisch nicht in Aminosaure aufspaltbar ist. 

Die einen Monat nach der vollstandigen Verfliissigung vorgenominene 
Ammoniakreaktion war, mit der der Kontrollrohren verglichen, kaum sicht- 
bar, und konnte vielleicht von der Zersetzung anderer Proteinstoffe abhangen, 
die in Spuren die fUr die Versuche benutzte Gelatine verunreinigten. 


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Untersuchungen iiber die Enzyme in den Myceiien etc. 


315 


Wirkung auf Pepton. Ich wahlte das Pepton W i 11 e, da es eine 
Mischung von Albumosen und Pepton darstellt und so erlaubte, gleichzeitig 
die Wirkung des Fermentes auf die beiden Substanzen zu verfolgen. Index 
fiir die vollstandige Zerlegung der Substanz war die Abwesenheit der Biuret- 
reaktion; auBerdem konnte ich kolorimetrisch den Fortschritt der Garwirkung 
verfolgen, indem ich die Losungen, auf die das Enzym einwirkte, mit einer 
Peptonlosung in Thymolwasser verglich, die ich wahrend der ganzen Dauer 
des Versuches benutzen konnte. 

In eine Reihe von sterilen Reagensglasern goB ich 1 ccm einer 1-proz. 
Losung von W i 11 e - Pepton, 1 ccm Fermentlosung und eine Toluolschicht, 
und stellte einen Teil der Reagensglaser in den Brutschrank bei 37° C, den 
anderen Teil hielt ich bei 20° C. 

Alle 24 Stunden entnahm ich jeder Serie ein Paar Reagensglaser und 
nahm die Biuretreaktion vor, wobei ich die Intensitat derselben und somit die 
Menge des verbliebenen Peptons in der Weise beurteilte, dafi ich die Rohren 
mit einer Skala von 10 Kontrollrohren verglich, die in wachsender Reihenfolge 
1 / 10 —1 ccm der oben erwahnten 1-proz. Peptonlosung enthielten, und alle 
mit Thymolwasser auf 2 ccm aufgefiillt waren. 

Nachstehende Tabelle veranschaulicht die Resultate der mit 2 Losungen 
zu verschiedenen Zeiten extrahierter Enzyme angestellten Untersuchungen, 
verglichen mit den Kontrollpeptonlosungen. 


TabeUe III. 


Prozentgehalt 
an Pepton 
in Gram men 


1 o 
1 o 

1 ° 

1 o 


Dauer 

der Ferment- 
wirkung 
in Stunden 


1 

1 °r 


I ° 

1 n 


24 

48 

72 

98 

122 

14li 


.Nicht gespaltenes Pepton naeh der Einwirkung von 


Extrakt I 


Extrakt II 


bei 37° C 

bei 20° C 

1 bei 37° C 

bei 20° C 

8 

8 

g 

g 

0.0 % 

0.7 % 

0.6 % 

1 0,8 % 

0,3 % 

0.4 % 

| 0,3 % 

0,5 % 

0.1 % 

0,2 % 

1 0,1 % 

1 0,2 % 

— 

0,1 °o 

i ” 

0,1 % 

— 

— 

I ~ 

— 


Die Tabelle beweist klar das Vorhandensein des proteolytischen En- 
zyms in den Myceiien des Penicillium glaucum, unabhangig von 
der Anwesenheit von Proteinstoffen im Kulturboden. Die Wirkung desselben 
entfaltet sich rasch in neutralem Boden, sowohl bei 37° 0, wie bei 20° C, wenn- 
gleich bei letzterer ein wenig langsamer; die genannte Wirkung wird nicht 
im geringsten durch die Anwesenheit von Toluol oder Thymol gehemmt. 
Nach den in der Tabelle aufgefiihrten quantitativen Proben mbclite es scheinen, 
als ob mit dem Weiterschreiten der Zersetzung die Schnelligkeit der Garwir- 
kung abnahme, was Ubrigens nicht wundert, da die moisten Verfasser der 
Ansicht sind, daB sich eine Verlangsamung des Verdauungsprozesses sehr gut 
aus der Anhaufung der schadlichen Abbauprodukte im Substrat erklaren 
lieBe, in dem die fermentative Losung ihre Tatigkeit entfaltet. Vergleicht man 
jedoch die Schnelligkeit der Fermentwirkung auf die Peptone mit der relativen 
Langsamkeit, mit der die Verdauung der Substanzen mit komplexerem Mole- 
kiil erfolgt, wie die des Fibrins und der Gelatine, so wird es klar, daB der Uber- 


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316 


Donato Francesohelli, 


gang der letzteren in den Peptonzustand viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, 
als die weitere Verarbeitung der Peptone selbst erfordert. 

Samtliche nieht fur die Biuretprobe benutzten Reagensglaser ergaben 
nach 20 Tagen ein positives Resultat bei der Ammoniakreaktion mit dera 
N e s 81 e r schen Reagens. 

Wirkung der dialysierten Fermentlosung auf 
PeptonWitte. Mit der Fermentfliissigkeit, die 3 Tage lang der Dialyse 
durch die Tiermembrane in Thymolwasser unterworfen war, wurde die 1-proz. 
Peptonlosung versetzt, und zwar genau so wie in Tabelle 3. Die erhaltenen 
Resultate fiihre ich in nachstehender Tabelle 4 auf. 


Tabelle IV. 


Prozentgehalt 

Zeitdauer 

Verbliebenes Pepton nach der Einwirkung von 

an 

der Ferment- 

! Extrakt I ! 

Extrakt II 

Pepton Witte 
in Gramm 

wirkung 
in Stunden 

bei 37° C 

1 

bei 20" C ! 

bei 37° C | 

bei 20° C 



g 

g 

g 

g 

1 /o 

24 

0,8 % 

0,9 % 

0,9 % 

0,9 % 

1 07 

1 0 

48 

0,0 % 

0,7 % 1 

0,7 % 

0,8 % 

1 °/ 

1 0 

72 

0,4 % 

0,5 % 

0,5 % 

0,6 % 

1 0/ 

1 o 

98 

0,2 % 

0,3 % 

! 0,3 % 

0,4 % 

1 ° 

1 /o 

| 122 

0,1 % 

0,2 % 

i 0,2 % 

0,3 % 

1 ° 

1 o 

146 

— 

0,1 % 

0,1 % 

0,2 % 

1 o 

192 

; - 

— 

1 - 

0,1 % 


Aus der Tabelle ergibt sich, dab dureh die Dialyse eine starke Verlang- 
samung der Garwirkung stattfindet und diese Wirkung ungefahr auf die 
Halfte zuriickgeht. Immerhin zeigten auch bei der der Dialyse unterzogenen 
Fliissigkeit die nach 20 Tagen untersuchten Rohren deutlich die Ammoniak¬ 
reaktion. 

EinfluB der Reaktion auf den Verlauf der Fer¬ 
ment wirkung. Wie bei der Gelatine und dem Fibrin, wiederholte ich bei 
dem Pepton Witte dieselbe Reihe von Versuchen, die bei den zwei genannten 
Substanzen ausgefiihrt worden waren. Ich ging dabei genau in derselben 
Weise vor, nur daB an Stelle des Fibrins 1 ccm einer 1-proz. Losung von Pepton 
Witt e in Thymolwasser trat. Aus diesen Untersuchungen ergibt sich, daB die 
mit der AVirkung der proteolytischen Enzyme auf das Pepton vertragbaren 
Grenzen der Alkaleszenz und Aziditat etwas weiter sind, als die fur die AVirkung 
derselben Enzyme auf Gelatine und Fibrin. Die Wirkung erfolgte in der Tat 
auch bei n/4 Natriumkarbonat-Konzentration und bei n/50 Weinsaurekonzen- 
tration. 

AVahrscheinlich steht die grofiere Tolerabilit&t in Zusammenhang mit 
der groBeren Leichtigkeit, mit der die Enzyme das wcniger komplexe Mole- 
kiil der Peptone angreifen, wodurch es dem Ferment ermoglicht wird, seine 
Wirkung auszuniitzen, noch bevor der schadliche EinfluB der Saure und des 
Alkali die Zeit hat, sich geltend zu machen und sie zu beeintrachtigen. 

Gang der T r v p s i n w i r k u n g und T r v p sin¬ 
ge h a 11 der M y c e 1 i e n. 

Da die Kenntnis des Gehaltes einer gegebenen Mycelienmenge an proteo- 
lytischem Ferment von hohem Interesse war, und es andererseits schwierig 
war, an einer dem Zweek entsprechenden Substanz zu arbeiten, weil sowohl 


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Untersuohungen iiber die Enzyme in den Mycelien etc. 


317 


das Fibrin wie die Gelatine in einer relativ langen Zeit verfliissigt und ver- 
arbeitet werden, bediente ich mich einer 1-proz. Testlosung von Pepton Witte, 
der ich wachsende Mengen Enzymlosung zusetzte, wobei ich aus der Zeit, in 
der die Zerlegung erfolgte, den Gehalt an aktivem Enzym beurteilte. Ich ging 
von einer nach sorgfaltiger Auspressung des Waschwassers genau abgewogenen 
Menge von Mycelien aus. Die abgewogenen Mycelien wurden der Extraktion 
des Enzyms nach dem gewohnten Verfahren unterzogen, d. h. Auspressen in 
der Buchner schen Presse bei 350 Atmospharen Druck. Die gewonnene 
Fliissigkeit wurde in zunehmender Menge von 1 ccm an, zu 1 ccm 1-proz. 
Peptonlosung in Thymolwasser, mit einer Schicht Toluol, hinzugesetzt. Da 
ich bei einem Vorversuche gesehen hatte, daft 1 ccm der Enzymlosung die voll- 
kommene Zersetzung von 1 ccm der 1-proz. Peptonlosung in einem Zeitraume 
von 80 Stunden bewirkte, begann ich, von einem vierstiindigen Aufenthalt 
bei 37° im Brutschrank an, in den die groBte Menge Enzym enthaltenden 
Losungen die Peptonreaktion vorzunehmen, und sobald diese in der betreffen- 
den Bohre verschwunden war, ging ich zu der unmittelbar weniger konzen- 
trierten tiber, und so weiter, bis zur Rohre mit 1 ccm Enzymlosung. In 
Tabelle V stelle ich die erhaltenen Resultate zusammen. 


Tabelle V. 

Aus 40 Gramm feuchter Mycelien wurden 26 ccm 
Enzymlosung erhalten. 


Gebrauchte 

Enzymlosung 

com 

1-proz. Pepton¬ 
losung pro Rohr 
ccm 

Die 

Biuretre&ktion 
fiel negativ aus 
nach Stunden 

1 

i ! 

80 

2 

i 

60 

4 

i 

35 

8 

i 

25 

10 

i 

20 


Wahrend die Tabelle einen starken Gehalt an proteolytischem Enzym 
mit energischer fermentativer Tatigkeit dartut, zeigt sie andererseits, daB die 
starken Konzentrationen des Enzyms die Schnelligkeit der Zerlegungcn hem- 
men, und daB infolgedessen die Proteolyse um so rascher ist, je verdiinnter 
die Enzymlosungen sind. Aus der Tabelle laBt sich also kein bestimmtes Gesetz 
ableiten, das den Gang der Reaktion des proteolytischen Enzyms des P e n i - 
cillium glaucum beherrscht. 

Ein noch eingehenderes Studium des Ferments hatte die Untersuchung der 
einzelnen Spaltungsprodukte erfordert, von den Aminosauren an bis zu den 
letzten anabolischen Substanzen. Aber in Anbetracht der Schwierigkcit der 
Methoden und vor allem der geringen Menge Substanz, iiber die ich fUr eine 
jede Untersuchung verfUgen konnte, war ich genotigt, meine Beobachtungen 
auf die Zeit zu beschranken, wo die Tryptophanreaktion auftrat und auf die 
Zeit, in welcher das Ammoniak die hochste Konzentration erreichte. 

Bei der Probe mit den Peptonen war die Tryptophanreaktion bei Anwen- 
dung von 1 ccm Enzymlosung und 1 ccm 1-proz. Peptonlosung im allgemeinen 
in der 48. Stunde deutlich. Dagegen begann das Ammoniak am 12. Tag auf- 
zutreten, erreichte die groBte Menge am 21. Tag und blieb dann konstant. 

Die Vergleiche geschahen mit einer titrierten Losung von Ammonium- 


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318 


Donato Franceschelli, 


chlorid, von der ich einem Reagensglas mit destilliertem Wasser eine solche 
Menge zusetzte, dab die gleiche Farbe wie bei der Enzymlosung erhalten 
wurde, sobald ich beide mit dem N e s s 1 e r schen Reagens versetzte. 

Untersuchung der Enzyme, die auf 
Kohlehydrate einwirken konnen. 

Neben den proteolytischen Enzymen wollte ich auch das Verhalten der 
Kohlehydrate gegen die in der weiter oben angegebcnen Weise erhaltenen 
Myceliumsafte des Penicillium glaucum untersuchen. 

Die erste Substanz, auf die ich meine Aufmerksamkeit lenkte, war die 
Starke. Die Tatsache des absoluten Fehlens einer Entwicklung auf Starke 
ohne stickstoffhaltige Substanzen konnte eine derartigc Untersuchung niclit 
als zwecklos erscheinen lassen, da es sehr wohl moglich sein konnte, dab der 
Hyphomycet eine gewisse Stickstoffmenge zu seiner Entwicklung notig hat, 
dab er aber unmittelbar nach erfolgter Entwicklung imstande ist die diasta- 
tischen Enzyme auszuarbeiten. Ich priifte deshalb die Wirkung der natiirlichen 
und dialysierten Enzymlosung auf robe, in Thymohvasser suspendierte Starke, 
nachdem die Starke zur Sterilisierung mit einer reichlichen Menge Chloroform 
geschtittelt und letztere Substanz ascptisch im Brutschrank bei 37° C verdampft 
worden war. Die Untersuchung auf Zucker zeigte nach 72 Stunden die vbllige 
Abwesenheit einer diastatischen Wirkung, die auch negativ war, als der Mi- 
schung so viel Salzsaurelosung zugesetzt wurde, dab sie eine Normalitat von 
n/50 bekam. 

Zur Untersuchung der Wirkung auf gekoclite Starke, stclltc ich einen 
0,5-proz. Starkekleister in Thymolwasser her, und lieb auf diesen sowohl 
die nattirliche wie die dialysierte Enzymlosung einwirken. 

Wirkung der nicht dialysierten Enzymlosung auf 
Starkekleister. In eine Reihe von sterilen Rohren gob ich je 1 ccm mit 
Thymol versetzten Starkekleisters und ebensoviel Enzymlosung mit einer Tolu- 
olschicht und hielt das Ganze bei 20° C Temperatur. Alle 24 Stunden untersuchte 
ich dann 2 Rohren auf die Anwesenheit von Starke und Traubenzucker. Dabei 
beobachtete ich, dab nach 24 Stunden die Reaktion der Starke auf Zusatz L u- 
g o 1 scher Losung vollstandig verschwunden war, wahrend die F e h 1 i n g sche 
Losung durch die Fliissigkeit derart reduziert wurde, dab kein Zweifel an der 
vollstandigen Umwandlung der gekochten Starke in Traubenzucker moglich 
war. 

Wirkung der d i a 1 y s i e r t e n Enzymlosung auf Starke¬ 
kleister. Die Untersuchung geschah wie oben. Nach 24 Stunden war die 
Reaktion der Starke grobenteils, und nach72 Stunden vollstandig verschwunden. 
Nach dem vollstandigen Verschwinden der Jodstarkereaktion begann 
ich die Zuckerreaktion mit der F e h 1 i n g schen Losung anzustellen. Diese 
zeigte sich wahrend der ganzen Zeit (8 Tage), in der ich die Reaktion ausfiihrte, 
immer negativ, d. h. die dialysierte Enzymlosung bildete zwar ein Zwischen- 
produkt, verarbeitete es aber nicht weiter bis zur Traubenzuckerbildung. 

Bei leichtem Ansauern der Fliissigkeit mit Salzsaurelosung derart, dab 
ungefahr eine n/60 Konzentration erhalten wurde, und Zusatz des F e h 1 i n g - 
schen Reagens nach 24 Stunden war die Reduktion durch den Traubenzucker 
deutlich und erreichte am 4. Tage ihr Maximum. 

Die Erscheinung einer Verlangsamung der Ferment wirkung auf gekochte 
Starke hatte sehr wohl durch eine partielle Dialyse des Enzyms durch die 
Tiermembran erklart werden konnen; aber das Stehenbleiben der fermen- 

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Untersuchungen fiber die Enzyme in den Mycelien etc. 


319 


tativen Reaktion des dialysierten Enzyms bei den Zwischenprodukten und 
das Wiederauftreten seiner vollen Wirkung beim Zusatz einer relativ kleinen 
Sauremenge war nur auf die wahrend der Dialyse erfolgte EinbuBe von etwas 
zurfickzuffihren, das dureh die Sauren selbst wiederhergestellt werden konnte. 

Da die Reaktion der nicht dialysierten Fliissigkeit neutral war, so konnte 
die Substanz, die fahig gewesen, die vollstandige Wirkung des Enzyms 
zu begiinstigen, nur aus neutralen Salzen bestehen und der Zusatz von Salz- 
saure glich dureh Hineinbringen von Cl-Ionen den Salzverlust aus, insofern 
dasCl-Ion in Verbindung mit alkalischen Stoffen trat, die sieh wahrend des 
Aufenthalts im Brutschrank gebildet hatten. Obrigens hatte schon Wohl¬ 
gemuth (43) die giinstige Wirkung der Cl-Ionen auf die Wirkung der 
diastatischen Fermente gezeigt. In meinem Fall beruhtc daher die Reaktivie- 
rung des Ferments wahrseheinlich auf Chloridbildung, wahrend die relative 
Langsamkeit gegenfiber dem natiirlichen Enzym, mit der die Garwirkung 
vor sich ging, offensiehtlieh auf cine partielle Dialyse des Enzyms selbst zuriick- 
geffihrt werden konnte. Was die bei dem GarungsprozeB der Starke entstan- 
dene Zwischensubstanz betrifft, so muB sie ihren Eigenschaften nach, nainlich 
dem Fehlen der Jodstarkereaktion und der Reduktion der F e h 1 i n g schon 
Losung, aus Achroodextrin bestehen, denn dies ist das einzige Produkt in 
reinem Zustand, das nach Moreaux (44) den von mir bcobachteten Eigen¬ 
schaften entspricht. Vielleicht wird ein eingehenderes Studiuin der Amylase 
des Penicillium glaucum und dessen mbgliche lsolierung auf biolo- 
gischem Wege, zur Losung der viel umstrittenen Frage fiihren konnen, ob das 
Reduktionsvermogen des Dextrins auf Verunreinigung beruht oder einen 
besonderen Character desselben bildet. Welches aueh das Resultat klinftiger 
Untersuchungen in dieser Hinsicht sein moge, so gestatten mir meine Unter¬ 
suchungen fiber die Amylase des Penicillium folgende Schlfisse: 

1. In den Mycelien des Penicillium glaucum kommt eine 
Amylase vor, die jedoch rohe Starke nicht angreift. 

2. Gekochte Starke wird dureh das Ferment rasch in Zucker verwandelt. 

3. Die Dialyse halt die Wirkung des Enzyms bei den Zwischenprodukten 
an, und zwar bei einer Substanz, die wahrseheinlich ein Achroodextrin in reinem 
Zustand ist. 

4. Das dialysierte Enzym kann die vollstandige Wirkung wiedergewinnen 
und die Zwischensubstanz weiter zerlegen, wenn man soviel Salzsaure hinzu- 
ffigt, daB die Garungsflfissigkeit eine Normalit&t von ungefahr n/60 bekommt. 
Die Reaktivierung der Flfissigkeit beruht wahrseheinlich auf dem Hinzukom- 
men von Cl-Ionen. 

6. Das amylolytische Enzym geht langsam dureh die dialysierende Mem- 
bran hindurch. 

Wirkung des amylolytischen Enzyms auf Dextrin. 

Zur weiteren Sicherung meiner Ansichten ffihrte ich die Untersuchungen 
mit gemeinem und dialysiertem Enzym direkt an Dextrin aus. Da die Dextrine 
infolge der Anwesenheit des sogenannten Achroodextrins und Erythrodextrins 
reduzierende Wirkung auf die F e h 1 i n g sche Flfissigkeit ausiiben, so muBte 
das Reduktionsvermogen der 0,5-proz. Dextrinlosung in Thymolwasser, 
deren ich mich ffir die Untersuchungen bediente, bestimmt werden. Unter 
Berficksichtigung dieses Vermogens und der dureh die Starke und das Erythro- 
dextrin gegebenen Jodstarkereaktion versetzte ich in zwei Kolbchen je 10 eem 
Dextrinlosung mit 5ccm natiirlichen bzw. dialysierten Enzyms. Nach 6 Tagcn, 


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320 


Donato Franceschelli, 


d. h. als ich die Enzymwirkung beendet glaubte, schritt ich zur Bestimmung 
des Zuckers. Wahrend die Fliissigkeit mit dem natiirlichen Enzym eine voll¬ 
standige Reduktion aufwies, hatte die mit dem dialysierten Enzym keinerlei 
Veranderung erfahren. In einem dritten Kolbchen, in dem ich zu dem dialy¬ 
sierten Enzym soviel Salzsaure zugesetzt hatte, daB ich n/60 Konzentration 
bekam, zeigte sich die Enzymwirkung nach 6 Tagen als eine vollstandige, 
denn die Reduktion der F e h 1 i n g schen Losung war derjenigen mit natUrlichem 
Ferment ganz gleich. Offenbar hielt die Dialyse die Wirkung bei den Zwischen- 
produkten an, die dann spater weiter verarbeitet wurden. 

Wirkung auf Rohrzucker. 

Da der Boden, auf dem ich den Schimmelpilz kultiviert hatte, keinen 
Rohrzucker enthielt, wollte ich die Wirkung der fermentativen Fliissigkeit 
auf Rohrzucker untersuchen. Deshalb stellte ich 1-proz. Rohrzuckerlosungen 
in Thymolwasser her und versetzte sie mit gleichem Teil Enzymlosung. Nach 
4 Tagen war die Reduktion des Rohrzuckers eine vollstandige. Auch das 
dialysierte Enzym iibte dieselbe Wirkung aus, wenngleich erst nach einer 
langeren Zeit; hiernach ist anzunehmen, daB auch die Invertase des P e n i - 
cillium glaucum durch die Dialyse geschwacht wird. 

Eine Untersuchung der Wirkung auf andere Zuckerarten hielt ich fUr 
unnotig. Nur bei Traubenzucker wollte ich beobachten, ob eventuell eine 
alkoholisehe Garung auftrat. Aber auch nach 20 Tagen ergab die Mischung 
des Enzyms mit 1-proz. Traubenzuckerlosung bei den Alkoholreaktionen ein 
negatives Resultat. Es muB daher gcschlossen werden, dafi die alkoholisehe 
Garung aller Wahrscheinlichkeit nach auf einem LebensprozeB des P e n i - 
cillium glaucum und nicht auf einem extrahierbaren und in der um- 
gebenden Fliissigkeit loslichen Endoenzym beruht. 

Lipase. 

Von groBem Interesse ware auch die Anwesenheit von Lipasen gewesen, 
um so mehr, als mein Kulturboden ganz frei von Fetten war, und folglieh 
keine Substanzen enthielt, die die Bildung lipolytischer Fermente hatten 
anregen konnen. 

Das fettspaltende Vermogen wurde an genau mit Natriumkarbonatlosung 
neutralisiertem Olivenol untersucht. Je 5 ccm Ol versetzte ich mit 10 ccm 
frischer Enzymlosung und verwendete als Kontrolle, statt der natiirlichen En¬ 
zymlosung, dieselbe Menge gekochten Fermentes. Auch nach einem viertagigen 
Aufenthalt bei 20° C war kein Unterschied zwischen den Versuchsrohren und 
Kontrollrohren zu beobachten. 

Das erhaltene Resultat, das zu den Befunden anderer Forscher in Wider- 
spruch steht, kann entweder davon abhangen, daB das Ferment iiberaus 
labil ist, so daB es bei den Extraktionsprozessen der Enzyme aus dem Mycelium 
vollkommen zerstort wird, oder davon, daB es sich nur in Boden bildet, die 
Fett wenigstens in Spuren enthalten; oder endlich konnte die lipolytische 
Tatigkeit nicht in den Mycelien sitzen, sondern auf der Tatigkeit der lebenden 
Zelle beruhen. 

Wirkung auf die Milch. 

Im Gegensatz zu den Angaben von D u c 1 a u x und Schaffer 
(loc. cit.) war es mir unmoglich, mit der durch Auspressen dcr Mycelien er- 
haltcncn Fliissigkeit die Milch zum Gcrinncn zu bringen. Bei meinen Untcr- 


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Untersuchungen uber die Enzyme in den Mycelien etc. 


suchungen gab ieh in 5 Rohren, die je 1 ccm frischer gekoehter Milch enthielten, 
0,5 ccm Enzymlosung, weitere 3 Rohren wurden dann auch niit 1 Tropfen einer 
20-proz. Calciumchloridlosung versetzt, da vielleicht die koagulierende Wir- 
kung durch die Manipulationen zur Herstellung des Enzyms hatte zerstort 
sein konnen. In keiner der bei 37° C gehaltenen Rohren erhielt ich Koagu- 
lation; daher darf man annehmen, dafi das Lab in dem Schimmelpilz nicht als 
Endoenzym der Mycelien vorkommt. 

S c h 1 ii s s e. 

Samtliche in der vorliegenden Arbeit mitgeteilten Untersuchungen wurden 
wahrend 3 Jahren wiederholt und kontrolliert, wobei ich mich zu verschiede- 
nen Zeiten hergestellter Extrakte der Mycelien des Penicillium g 1 a u - 
c u m bediente. 

Die Konstanz der Resultate bei jedem untersuchten Ferment ermachtigen 
mich zu folgenden Schliissen. 

1. In fett- und protelnstoffreien Starkeboden konnen aus den Mycelien 
des nicht sporifizierten Penicillium glaucum proteolytische Enzyme 
erhalten werden. 

2. In Ubereinstimmung mit den Angaben der meisten Autoren hat das 
Enzym Trypsinnatur, kann aber seine Wirkung nicht nur in alkalischen, 
sondern auch in neutralen oder leicht sauren Boden entfalten. 

3. Bei der Verdauung der Proteinstoffc gelangt man durch die Produkte 
der Pepsinverdauung hindurch bis zu den letzten Produkten der Trypsin- 
verdauung, wie dem Ammoniak und dem Tryptophan. 

4. Bei der Verdauung der Gelatine bildet sich, wie bei der Verdauung dieser 
Substanz durch das Pankreastrypsin, Glutinpepton, wodurch die Vermutung 
der Forscher iiber die abweichende Natur des Gelatinepeptons und der aus der 
Verdauung der anderen Proteinstoffe herruhrenden Peptone immer wahr- 
scheinlicher wird. 

5. Das direkte Studium der Verdauung des Peptons Witte klart die Trypsin¬ 
natur des proteolytischen Fermentes und den Unterschied zwischen diesem 
und dem Gelatinepepton noch besser auf. 

6. Das proteolytische Enzym dialysiert sehr langsam durch Tiermem- 
branen. 

7. Rohe Starke wird durch die Endoenzyme des Penicillium g 1 a u - 
c u m nicht angegriffen. 

8. Gekochte Starke wird durch eine Amylase angegriffen und der Rohr- 
zucker invertiert. 

9. Das diastatische Enzym verliert durch Dialyse das zuckerbildende 
Vermogen, da seine Wirkung bei Zwischenprodukten stehen bleibt; durch 
Zusatz von ganz wenig Salzsaure erlangt es aber dieses Vermogen wieder. 

10. Das diastatische Enzym dialysiert langsam durch Tiermembranen. 

11. Traubenzucker wird durch die Endoenzyme des Mycelium des Peni¬ 
cillium glaucum nicht in Alkohol iibergefuhrt; somit muB man an¬ 
nehmen, daB die alkoholische Garung von seiten des Schimmels ein ProzeB ist, 
der zur Tatigkeit der lebenden Zelle gehort und folglich nicht auf einem los- 
lichen Enzym beruht. 

12. Es ist nicht moglich, in den aus den Mycelien des Penicillium 
glaucum extrahierten Saften eine Lipase nachzuweisen; somit ist auch die 
lipolytische Wirkung wahrscheinlich der Tatigkeit der lebenden Zellen zuzu- 
schreiben. 

Zweito Abt. Bd. 43. 21 


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322 Donato Franceschelli, Untersuchungen iiber die Enzyme etc. 


13. Dasselbe gilt fur das Vorhandensein eines Labfermentes. In den aus 
den Mycelien des Hyphomyeeten erhaltenen Saften konnte ein solches bei 
meinen Untersuchungen nieht nachgewiesen werden. 

Literaturverseichnis. 

1. Camurri, Congr. Pellagrologico Italiano. Udine 1910. 

2. C e n i, Rivista Sperimentale di Freniatria 1903. Vol. 29. Fasc. 4; Rivista pellagro- 
logica italiana. VoL 28. 1902. u. Vol. 29. 1903. 

3. Oppenheimer, Die Fermente und ihre Wirkungen. 1910. 

4. Lasca, Archiv f. Hygiene. Bd. 41. 1902. p. 119. 

5. Duclaux, Le lait. Paris 1887. 

6. Camus, Compt. rend. Soc. Biol. Vol. 49. 1897. p. 192. 

7. Gerard, Compt. rend. Soc. de BioL Vol. 124. 1897. p. 370. 

8. Mostynsky, Journ. f. exper. Landwirtschatt. 1904. p. 132. 

9. Bechamp, Compt. rend. Soc. de Biol. Vol. 59. J864. p. 496. 

10. Duclaux, Cliemie biologique. 1883. p. 143. 

11. Bourquelet, Compt. rend. Soc. de Biol. Vol. 45. 1893. p. 650 u. 804. 

12. —, Compt. rend. Soc. de Biol. Vol. 48. 1896. p. 205. 

13. Labor de, Annales de l’lnstitut Pasteur. Bd. 11. 1889. p. 1. 

14. Behrens, CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 4. 1898. p. 514. 

15. Duclaux, Ann. de l’lnstitut Pasteur. Bd. 3. 1889. p. 67. 

16. Schaffer, Divert. Erlangen. 1901. p. 15 ff. 

17. Dean, Botan. Gazette. Bd. 35. 1903. 

18. Zeppel, Zeitsch.\ f. Veterinarkunde. Bd. 6. 1894. p. 57. 

19. Welte, Archiv f. Hygiene. Bd. 24. 1895. p. 84. 

20. Brennstein, Beihefte z. bot. Centralbl. Bd. 10. 1901. p. 1. 

21. D u c 1 a u x , Le lait. Paris 1884. 

22. Epstein, Archiv f. Hyg. Bd. 37. 1900. p. 329. 

23. —, Archiv f. Hyg. Bd. 43. 1902. p. 1. 

24. —, Archiv f. Hyg. Bd. 45. 1902. p. 352. 

25. Teichert, MUchzeitung. Bd. 32. 1903. p. 785. 

26. Budkewitsch, Ber. der Deutsch. Bot. Gesellschaft. Bd. 18. 1900. p. 185. 

27. Saito, Bot. Magasin. Tokio. Bd. 19. 1905. No. 222. p. 75. 

28. Pasteur, Etudes sur la bi&re. 1876. p. 100. 

29. E 1 f w i n g , Studien iiber die Einwirkung des Lichtes auf Pilze. Helsingfors 1890. 

30. W e h m e r, Botanische Zeitung. Bd. 49. 1891. p. 233; Liebigs Annalen. Bd. 269. 

1892. p. 383. 

31. Co up in, Compt. rend, de TAcad6mie. Bd. 138. 1904. p. 389. 

32. Hansen, Flora. Bd. 72. 1883. p. 88. 

33. B ref eld (zitiert bei La far, Handbuch der Mykologie. Bd. 4. p. 243.) 

34. Lind, Jahrbuch wissenschaftl Botanik. Bd. 32. 1898. p. 603. 

35. Emmerling, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 10. 1903. 

36. Graf, Jahresbericht der Brauer-Akademie Miinchen 1899—1900. 

37. Stoll, Dissert. Wurzburg. 

38. Fermi, Centralbl f. Bakt. Abt. II. Bd. 12. p. 713. u. Archiv f. Hyg. 10 u. 14. 

39. Tiraboschi, Giornale della Soc. d’lgiene. 1908. p. 45. 

40. Frohlich, Jahrbuch f. wissenschaftl. Botanik. Bd. 45. 1907. p. 256—301. 

41. Ewald, Zeitschr. f. klin. Medizin. 1. 615. 

42. Fuhrman, Vorlesungen iiber Bakterienenzyme usw. Jena 1907. 

43. Wohlgemuth, Biochemische Zeitschr. Bd. 9. 1908. p. 10. 

44. Moreauz, Wochenschr. f. Brauerei. Jg. 22. No. 3—5. 


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Kr. Stdren, Uber einen eigentumlichen Fall von Schleimbildung im Rahm. 323 


Nachdruek verbotm. 

fiber einen eigenttimlichen Fall von Schleimbildung im Rahm. 

Von Prof. Kr. Stdren, Aas (Norwegen). 

Ira vorigen Herbst, wahrend die Ktihe auf der Weide waren, bemerkte man 
in der Molkerei der Landwirtschaftlichen Hochschule in Aas, dab der Rahm, 
der fur den Verkauf bestimrat war und in Wasserabkiihlung bei etwa 10° C 
stand, nach 1—2 Tagen so schleimig wurde, dab derselbe sich als ein zaher, 
dicker Belag an die Milch mebgerate ansetzte. Audi bei der Milch, die von dem 
einen Morgen bis zum andern in Wasserabkiihlung gestanden hatte, machte 
sich die Schleimigkeit im Rahm bemerkbar, aber nicht in der Milch selbst. 
Von den K&ufem liefen ebenfalls Klagen ein, dab der Rahm beim Aufbewahren 
ganz zahe wurde und einen ekelhaften Geschmack bekame. 

In der Voraussetzung, dab ein Fehler bakteriologischer Art vorliegen 
kdnnte, wurden die Raume der Molkerei und alle Gefabe fiir die Aufbewahrung 
der Milch griindlich gereinigt, und als gleichzeitig die Kiihe wieder in den Stall 
gebracht wurden, verschwand der Fehler einigermaben. Spater ist er nur ab 
und zu wieder zu spliren gewesen. 

Dem stark schleimigen Rahm wurde zwecks bakteriologischer Analyse 
eine Probe entnommen. In Gubkulturen auf Milchzucker-Peptongelatine war 
es nicht schwer, eine Bakterie zu isolieren, die sich auch bald als die gesuchte 
erwies. 

Diese Bakterie zeigte folgende Eigenschaften: 

Morphologisch: Die Form der Bakterie schwankt nicht wesent- 
lich in den verschiedenenKulturen. Sie ist stabformig, mit abgerundetenEnden. 
Haufig kann man Diploformen beobachten, niemals aber Kettenform. Im 
Tuschpr&parat von Fleischpepton-Gclatine war sie 0,8—1,0 ^ lang und 0,4 (j. 
breit, im Viktoriablau-Praparat von Fleischpeptonagar aber 0,8 yi und 0,5 
In 1 bis 2 Tage alten Bouillonkulturen ist die Bakterie lebhaft beweglich. An- 
deutung von Kapselbildung. Die Bakterie wird mit den gewohnlichen Anilin- 
farben gefarbt, auch nach Gram. Keine Sporenbildung. 

Kulturell: Plattenkulturen in Fleischpeptongelatine bei 18° C nach 
4 Tagen: Die Oberfl&chenkolonien rund, fast glattrandig, erhoht, schmutzig- 
grau, glanzend und fadenziehend. Durchmesser etwa 1,0 mm. Die Tiefenkolo- 
nien linsenformig, Durchmesser 0,6—1,0 mm. Am 5. Tage beginnt die Gelatine 
sich zu verfliissigen. 

Stichkulturen bei 18° C inFleischpeptongelatine: 

Nach 3 Tagen kraftiges Wachstum auf der Oberflache, schw&cher im Stich, 
die Gelatine beginnt sich gleichm&big abwarts (zylindrisch) zu verflussigen, 
nach 8 Tagen 8 mm tief, mit Hautbildung, grauweibem Bodensatz und Trti- 
bung. 

Fleischpepton-Agar: Nach 3 Tagen ein kr&ftiger, weiber, 
glinzender Belag. Das Kondenswasser schwach trtibe. 

Traubenzucker-Peptonagar und Milchzucker- 
Peptonagargelatine: Nach 3 Tagen kraftiges Wachstum, besonders 
auf der Oberflache, wo der Belag nach ein paar weiteren Tagen bis an die Wand 
des Glases reicht. Keine Gasbildung. 

21 * 


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324 


Kr. Storen, 


Milchzucker-Traubenzucker-Peptongelatine: 
Wachstum nicht ganz so schnell; Verfltissigung tritt erst nach Verlauf von 
8—10 Tagen ein. 

Kartoffeln: Nach 3 Tagen ein ttberaus kr&ftiger, weiB glSnzender 
Belag, der sich schnell iiber das ganze Eartoffelsttick ausbreitet. 
fr Fliissige Kulturen bei 18° C in Bouillon: Nach 

3 Tagen kraftige Hautbildung und etwas Triibung. Die Haut fallt allmahlich 
zu Boden, worauf sich eine neue Haut bildet. Die Fliissigkeit wird etwas zah- 
fliissig. Widerlicher Geruch. Indolreaktion. 

Milch: Nach 2 Tagen wird die Rahmschicht fest, nach weiteren 4—6 
Tagen Koagulation. Das Gerinnsel zieht sich nach und nach zu einem Kuchen 
zusararaen. Molken unklar. Das Gerinnsel lost sich langsam auf, gleichzeitig 
wird die Kultur mehr und mehr braunlich gefarbt. Ekelhafter Geruch. Eeine 
Indolreaktion. 

Verhaltnis gegenttber Luft: In Traubenzucker-Peptonagar 
bei LuftausschluB auBerst kttmmerliches Wachstum. Als nach 18 Tagen Luft 
hinzugelassen wurde, war das Wachstum schon am nachsten Tage sehr kraftig. 

Widerstandsfahigkeit gegenWarme: Die Bakterie stirbt 
bei Erhitzung bis auf 63—64° in 15“, bei 66—68° in 5“ ab. 10 Tage alte Bouillon- 
kultur wurde in Tropfen auf steriler Baumwolle eingetrocknet. Erst nach Ver¬ 
lauf von 414 Monaten war die Bakterie zugrunde gegangen. Selbst in 1 Jahr 
alten Stichkulturen war die Bakterie noch am Leben. 

Nahere U n t e r s u c h u n g e n ttber das Verhalten der 
Pakterie zur Milch. Wie oben erwahnt, macht sich in der Praxis 
das Vorhandensein der Bakterie nur im Rahm geltend. Da die Bakterie stark 
luftliebend ist, laBt sich dies auch leicht erklaren: die zahe Eonsistenz des Rahm 
riihrt kaum von chemischen Veranderungen her, sondem von der Vegetation 
selbst. Die Bakterien haufen sich in der obersten Schicht auf und machen den 
an und fur sich viskosen Rahm noch zahfliissiger. Bei langerem Wachstum 
in Milch werden wesentlich Milchzucker und EiweiB angegriffen; bei Um- 
pflanzung in Milchfett stieg die Saurezahl namlich nicht. 

Um ttber die Natur der durch die Bakterie hervorgebrachten Eoagulation 
klar zu werden, wurde eine Anzahl Eolben mit 50ccm abgerahmter Milch 
sterilisiert. Diese Eolben wurden aus einer 3 Tage alten Bouillonkultur geimpft 
und bei 15° C stehen gelassen. Taglich wurden nun ein paar Eolben titriert und 
der Sauregrad nach Soxhlet-Henkel (berechnet auf 100 ccm Milch) 
bestimmt. Der Sauregrad in den Eontrollkolben betrug 6,7, in den geimpften 
Eolben: 


Nach Tagen: 

1 

2 3 4 5 

6 

7 8 9 10 11 

12 

Sauregrad: 

6.0 

6,0 5,8 6,5 7,1 

7,7 

8,0 8,3 8,3 8,4 8,3 

8,9 

Nach Tagen: 

13 

14 15 16 

17 

18 19 20 21 


Sauregrad: 

8,9 

8,9 9,6 10,5 

11,2 

11,0 11,4 11,8 12,5 



Hieraus geht hervor, daB die Bakterie saureproduziercnd ist, wenn aber 
der Sauregrad bis auf 8—9 gestiegen war, koagulierte die Milch. Die Eoagu¬ 
lation rttlirt also nicht allein von der Saurebildung her; es muB zugleich ein 
Labenzym wirksam sein. 

Bei langerem Stehen lost sich das Gerinnsel allmahlich auf. Um die Natur 
dieser Proteolyse naher zu untersuchen, wurden Eolben mit sterilisierter Milch 
von Bouillonkultur geiinpft und bei etwa 15° C stehen gelassen. Nach Ver- 


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t)ber einen eigentiimlichen Fall von Sohleimbildung im Rohm. 


325 


lauf von 2 und 6 Monaten wurden Stickstoffbestimmungen in denselben vor- 
genommen: 


KontroUe 

2 Mon. 

6 Mon. 

0 / 

0 / 

o/ 

i /o 

/0 

/o 


Total N. 

Losl. N. 

MgO dest. N. 

Phosphorwolfr., XdsL in aufgel. TeiL N. . 


0,53 

0,08 

0,01 


0,53 

0,30 

0,02 

0,27 


0,53 

0,42 

0,17 

0,18 


Bezeichnet man mit L. N. den loslichen Stickstoff, mit S. N. den Stickstoff 
der Spaltungsprodukte und mit A. N. den Ammoniakstickstoff, so bekommt 
man in Prozent des Totalstickstoffes 




Gef unden 


1 GebUdet 


Kontrolle 

2 Mon. 

| 6 Mon. 

2 Mon. 

6 Mon. 

L. N. % . . . 

15,1 

56,6 

79,2 

+ 41,5 

+ 64,1 

S. N. % . . . 

— 

1 5,7 

45,3 



A. N. % . . . 

1,9 I 

3,8 

32,1 

+ 1,9 

+ 30,2 


Das Kasein ist also stark in Auflbsung iibergegangen, und zwar obwohl die 
Reaktion sowohl in der 2 Monate, wie auch in der 6 Monate alten Kultur aus- 
gepragt sauer war. (In einer iy 4 Jahr alten Kultur betrug der Sauregrad 4,8.) 

Um zu sehen, wie die Auflosung bei fast neutraler Reaktion vor sich geht, 
wurde einigen Milchkolben Kreide zugesetzt, die Losung sterilisiert, geimpft, 
bei 25° C stehen gelassen und nach 2 Monaten analysiert: 



KontroUe 

2 Mon. 


o/ 

/o 

o/ 

/o 


Total N. 

0,52 

0,52 

Loslich. N. 

0,09 

0,15 

MgO destl. N. 

0,02 

0,03 

Phosphorwolfr. Ndsl. in aufgel. Teil. N. . 

0,09 

0,16 


Umgerechnet: 



KontroUe 

Nach 2 Mon. 

Gebildet 

L. N. %. . . 

! 17,3 i 

28,8 ! 

+ 11,5 

S. N. % . . 

0,0 i 

0,0 

0,0 

A. N. % . . 

! 3,8 | 

5,8 

+ 2,0 


Die Auflosung ist hier also bedeutend geringer und auch die Spaltung 
nicht sonderlich grofi. (Die Ammoniakdifferenz kann an einem unvermeid- 
lichen Analysenfehler liegen.) 

Aus diesen Untersuchungen geht hervor, daB die hier beschriebene Bak- 
terie zu der sogenannten saure- und labbildenden Bakteriengruppe gerechnet 


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320 


HansSchnegg, 


werden muB. In der mir zuganglichen Literatur 1 ) ist eine Bakterie mit den- 
selben Eigenschaften, soviel ich sehe, nicht beschrieben. Sollte die Bakterie 
wirklich eine neue Form sein, so diirfte ihr in Gbereinstimmung mit den Be- 
zeichnungen, die G o r i n i 2 ) fur die saure- und labbildenden Bakterien vor- 
geschlagen hat, der Name Bacterium lactis acidoproteoly- 
t i c u m gegeben werden konnen. 

Die Molkereiabteilung der Norwegischen Landwirtschaftlichen Hochschule; 

Mai 1914. 


tfachdruck verboten. 

Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden, sowie 
der Schlingemnycelien und Hyphenknauel. 

Studien an einem haufigen Brauerei-Saprophyten. 

[Mitteilung aus dem Garungsphysiologisclien Laboratorium der K. Akademie 

Weihenstephan. ] 

Von Professor Dr. Hans Schnegg. 

Mit 15 Abbildungen im Text. 

1 . Einleitung. 

Wer regelmaBig Betriebskontrollen in Brauereibetrieben vornimmt, hat 
h&ufig Gelegenheit, einen Pilz zu beobachten, der sich weder bei den Schim- 
melpilzen finden Oder unterbringen laBt, noch auch zu den SproBpilzen paBt, 
wenn auch manches in seiner Lebensgeschichte mehr an Ictztere Organismen- 
gruppe erinnert. Durchblattert man die Lehrbiicher iiber Garungsorganismen 
nach diesem Pilz, so findet man auch da nirgends Anhaltspunkte, die eine 
Einreihung des Pilzes in bekannte Gruppen der Garungsorganismen im wei- 
testen Sinne ermoglichen. Nur an einer Stelle bei L i n d n e r (1) ist im An- 
hang zur Schimmelpilzkunde des Pilzes Erwahnung getan und eine kurze Er- 
lauterung zu seinem Vorkommen und Auftreten gegeben, wie dort auch an der 
Hand von einigen schematischen Zeichnungen eine kurze Beschreibung des 
Pilzes gegeben ist. 

Lindner(l) hat den Pilz haufig in Brauereiwassern gefunden. Sein 
Vorkommen beschrankt sich jedoch keineswegs auf diesen Fundort. Wenn 
als Brauereiwasser lediglich Gebrauchswasser der Brauereien gemeint ist, so 
kommt nach unseren Beobachtungen der Pilz sogar nur relativ selten darin 
vor. Er gehort vielmehr zu denjenigen Organisinen, die in alien Teilen des 
Brauereibetriebes heimisch sind. Wir erhalten ihn daher schon bei der Vor- 
nahme von Luftanalysen in Brauereirauinlichkeiten, wo er namentlich auf dem 
Kiihlschiff, sowie im Gar- und Lagerkeller kein seltener Begleiter der haufi- 
geren Hvphomyceten und SproBpilze ist. Geradezu regelmaBig kann man 
ihm aber bei der Vomahme von Leitungskontrollen begegnen. Er bevorzugt 
namentlich die Wiirzeleitungen, wahrend er in Bierleitungen weniger haufig 
aufzutreten pflegt. Weiter ist bemerkenswert, daB er nach unseren Beobach- 

x ) M i g u 1 a , System der Bakterien. Jena 1900. L 6 h n i s , Handb. d. landw. 
Bakteriologie. Berlin 1910. W e i g m a n n , Mykologie d. Milch. Leipzig 1911; CentralbL 
f. Bakt.; Zeitschr. f. Garungsphys. 

*) Centralbl. f. Bakt, Abt. II. Bd. 37. 1913. 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologic der Pycniden etc. 


327 


tungen in landlichen Betrieben durchwegs viel haufiger zu finden ist, als in 
GroBstadtbetrieben. Zum Teil mag die Erklarung fUr diese Erscheinung in der 
bei GroBbetrieben durchwegs besser organisierten und durchgefuhrtenReinigung 
und Desinfektion zu suchen sein, in der Hauptsache aber wohl in der Um- 
gebung der Betriebe scinen Grand haben, denn auch in landlichen Betrieben, 
zu denen wir auch unsere fern von der Stadt auf bewaldeter Hohe gelegene 
Staats- und Versuchsbrauerei rechnen miissen, die unter standiger Kontrolle 
stehen und in denen beziiglich Reinigung und Desinfektion nichts versaumt 
wird, tritt der Pilz mit geradezu verbliiffender RegelmaBigkeit auf. Er ist 
geradezu als Hausfreund zu bezeichnen. 

Was die Zeit seines Auftretens betrifft, so kommt er am haufigsten im 
Friilijahr und Herbst vor, im Sommer trifft man ihn etwas seltener, noch 
weniger haufig ist er bei Betriebskontrollen im Winter zu finden. Ganz bleibt 
er in Betrieben, in denen er einmal heimisch geworden ist, niemals aus und ist 
meist in der einen oder anderen Probe, wenn auch nur in einzelnen Exem- 
plaren, immer vorhanden. DaB er nicht ganz zu beseitigen ist, liegt an seiner 
relativ geringen Empfindlichkeit gegen Desinfektionsmittel, wenigstens in 
den Konzentrationen, die im Brauereibetrieb in der Regel angewendet werden. 
Der Pilz ist aber absolut harmloser Natur, wird durch die Gartatigkeit der 
Hefe ohne weiteres unterdriickt und vermag sich auch in Bier nicht weiter zu 
entwickeln. Auch geschmacklich wirkt er nicht darauf ein. Er ist also in bezug 
auf sein Verhalten im Brauereibetrieb und auf dessen Produkte als ein Sa- 
prophyt im wahrsten Sinne des Wortes zu bezeichnen. 

Wie schon L i n d n e r (1) erkannt hat, handelt es sich um die Pycniden- 
fruktifikation eines Ascomyceten, der sich im Brauereibetrieb als einem 
offenbar sekundaren Standort eingebiirgert und seine Lebensverhaltnisse den 
dort gebotenen giinstigen Emahrungsbedingungen angepaBt hat. 

Der Pilz bietet fur den Botaniker sowohl, wie fUr den Biologen soviel des 
Interessanten, daB es sich wohl lohnt, sich etwas naher mit ihm zu befassen. 
Da er auBerdem fast zu jeder Jahreszeit leicht zu bekommen ist und unter alien 
Umstanden zur Pycnidenbildung schreitet und diese so schon, wie nicht leicht 
bei einem anderen Pilz sich in ihrer Entwicklung verfolgen lafit, so mochte ich 
den Pilz geradezu als Schulbeispiel ansprechen und sein Studium im ent- 
wicklungsgeschichtlichen Unterricht dem angehenden Botaniker und Myko- 
logen aufs angelegentlichste empfehlen. 

Bevor wir aber die Einzelheiten bei der Entwicklungsgeschichte unserer 
Pvcnide naher verfolgen, sei eine kurze Ubersicht der wichtigsten Arbeiten 
iiber Pycnidenentwicklung gegeben, die allerdings ziemlich weit zuriick- 
greifen muB, da in den letzten 20 Jahren die Entwicklungsgeschichte der 
Pycniden nicht mehr Gegenstand von speziellen Untersuchungen war. 

Die Pycnidenentwicklung ist, seit T u 1 a s n e (2) die Zugehorigkeit 
dieser Fruchtform zu den Ascomyceten erkannt hat, wiederholt Gegenstand 
eingehender Untersuchungen gewesen und den grundlegenden Arbeiten von 
G i b e 11 i und G r i f f i n i (3), B a u k e (4), E i d a m (5) und Z o p f (6) 
verdanken wir zum groBten Teil unsere heutigen Kenntnisse nicht nur iiber die 
Entwicklung der Pycniden, sondem auch iiber die Zugehorigkeit zu be- 
stimmten Ascomyceten. Weiter haben uns die Arbeiten von B r e f e 1 d 
(7, 8), v. T a v e 1 (9) und Fisher (10) u. a. mit einer Reihe von Pyc- 
nidenformen bekannt gemacht, deren verschiedenartige Entwicklung Z o p f 
(10) zu einer Einteilung der Pycniden in 3 Gruppen Veranlassung gegeben 
hat, und zwar: 


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328 


Hans Scbnegg, 


1. Die Hyphenfrucht, die Zopf(6) selbst anFumago s a 1 i - 
c i n a am eingehendsten studiert hat und dessen Beobachtungen von S c h o s - 
takowitsch (12) eine teilweise weitere Bestatigung fanden. Ihre Ent- 
wicklung nimmt diese Art der Pycniden von einer Mycelzelle, die sich zu- 
nachst durch eine Quenvand und dann durch eine darauf senkrecht stehende 
Langswand in 4 Quadranten teilt. Auch 2—3 nebeneinanderliegende Zellen 
des gleichen oder zweier benachbarter Faden konnen solche Teilungen er- 
fahren. Der dadurch entstehende Zellkomplex ist als die Anlage der Pycnide 
zu erachten. Die weitere Entwicklung ist je nach der Art des entstehenden 
Fruchtkdrpers verschieden. 

2 . Die Gewebefrucht, die haufiger als die Hyphenfrucht auftritt, 
ist durch die oben genannten Arbeiten bei einer groBeren Anzahl von Asco- 
myceten bekannt. Bei ihrer Bildung teilen sich benachbarte Zellen eines 
Mvcelfadens oder auch zweier oder mehrerer vorher zusammengelagerter 
Faden durch Querwande in kurze Glieder. Sp&ter treten in diesen Zellen Wande 
senkrecht zu den ersteren auf und schlieBlich auch solche nach anderen Rich- 
tungen, wodurch ein j unger Gewebekorper entsteht, dessen Zellen sich mehr 
und mehr vergroBern und weiter teilen, bis er seine definitive GroBe und Ge¬ 
stalt erhalt. In der Regel beteiligen sich an dem Aufbau auch benachbarte 
kurze Hyphen, indem sie sich an den gebildeten Gewebekorper anlegen und 
mit ihm verwachsen. 

3. Die Knauelfrucht geht aus einem oder mehreren Sprossen her- 
vor, die sich meist spiralig umschlingen und vielfach verzweigen. Durch 
gegenseitige Verwachsung entsteht zunachst ein lockerer Knauel, zwischen 
dessen, durch die Umschlingung gebildete Liicken immcr wieder neue Faden 
hineinwachsen, wodurch er allmahlich immer dichter wird. 

v. T a v e 1 (9) unterscheidet zweierlei Arten von Pycnidenbildungen. 
Symph yogen nennt er die Bildung derjenigen Pycniden, die durch Ver- 
flechtung von Hyphenzweigen entstehen. Meristogen ist die Bildung 
dann, wenn die Pycniden durch Wachstum und Teilung eines Hyphenstttcks 
gebildet werden, wobei auch die Zweige der Hyphe sich mitbeteiligen konnen. 


0 


2. Entwicklungsgeschichte der Pycnide. 

Die Entwicklung unserer Pycnide erfolgt nach dem Typus der Gewebe¬ 
frucht und stellt gewissermaBen ein Mittelding dar zwischen 
meristogener und svmphy ogener Entwicklung. Sie er- 
innert daher einerseits an die Pycnidenentwicklung, wie sie B a u k e (4) fur 
Cucurbitaria elongata beschrieben hat, an- 
dererseits an jene, die von v. Ta ve 1 (9) an Cucur¬ 
bitaria Platani beobachtet wurde. Trotz gewisser 
Ahnlichkeit mit den Pycniden von Cucurbitaria 
elongata hat jedoch die weitere Untersuchung er- 
geben, daB es sich um eine davon wesentlich verschie- 
dene Art handelt. 

Das Studium der Entwicklung der Pycnide erfolgte 
von einzelnen Konidien ausgehend, die durch die Me- 
thode der Tropfchenkultur isoliert worden waren. Die 
Benutzung verschiedener Nahrboden hat dabei auf Verschiedenheiten in der 
Pycnidenbildung gefiihrt, die von allgemeinem Interesse fur die Kenntnisse 
iiber den Vorgang der Pycnidenentwicklung sich erwiesen haben. 

Die Konidien (Pycnokonidien) (Fig. 1), sind von hefe&hnlicher Ge- 


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Fig, 


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1. Konidien des 
Pilzes. 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc. 


329 


sta.lt, elliptisch bis eiformig. Kura vor der Keimung sind sie zuweilen in der 
Mitte etwas eingeschnurt. lhr Inhalt ist anfangs homogen, sehr bald aber 
kann man an beiden Enden das Vorhandensein eines kleinen, stark licht- 
brechenden Fettropfchens (Polkorperchen) wahrnehmen. Bei einer durch - 
schnittlichen Lange von 7 pi ist ihre mittlere Breite 3,5 jx. Die in verschie- 
denen Nahrlosungen erzielten Pycnokonidien sind trotz der oft bedeutenden 
GroBenunterschiede der entstehendcn Pycniden annahemd gleich groB. So- 
weit Verschiedenheiten vorhanden sind, wird eigens darauf hingewiesen. 

a) Ku 11 ur inWurze. Der giinstigste Nahrboden fiir den Pilz ist 
entschieden die Wttrze, der er sich durch langjahrigen Aufenthalt im Brauerei- 
betrieb im weitgehendsten MaBe angepaBt hat. Eine in WUrze gebrachte 
Konidie des Pilzes erfahrt zunachst, wie das bei anderen Pilzen in der Regel 
auch einzutretcn pflegt, eine bedeutende VolumvergroBerung, die die vier- 
fache GroBe der ursprilnglichen Zelle erreichen kann, wobei gleichzeitig die 
Fettropfchen allmahlich verschwinden. Bei Thermostatentemperatur (25° C) 
bei welcher diese, sowie die Kulturen auch in den anderen Nahrboden durch- 
gefuhrt wurden, erfolgt die Keimung in der Regel schon innerhalb 5—8 
Stunden, wobei zunachst ein endstandiger Keimschlauch gebildet wird. 
2 —3 Stunden danach kommt dann in der Regel am anderen entgegengesetzten 
Ende ein zweiter Keimschlauch zur Entwicklung. Der erste Keimschlauch 
hat unterdessen meist schon durch Querwandbildung eine Zweiteilung erfahren 
(Fig. 2a). Die urspriingliche Konidie ist zu dieser Zeit durch ihre GroBe, den 
stark lichtbrechenden, die Zelle prall ausfullenden Inhalt und durch eine 
etwas dickere Wand noch deutlich von den neugebildeten Zellelementen zu 
unterscheiden, was fiir die Beobachtung und Beurteilung der spateren Vor- 
gange von groBer Bedeutung ist. Mitunter tritt vor der Bildung der Keim- 
schlauche, namentlich in bestimmten Nahrboden, eine Teilung der Konidie 
ein (Fig. 3a). 

Ist mit der Keimung der Konidie die Entwicklung des Pilzes einmal in 
die Wege geleitet, so spielt sich diese weiter relativ sehr rasch ab. Zuerst 
wird wohl durch die Bildung von reichlichen Verzweigungen erster und zweiter 
Ordnung nur vegetatives Mycel gebildet, bald aber gibt sich die E n t - 
stehung der Pycnide durch Ver&nderungen in der 
ursprttnglichen Konidie zu erkennen. In dieser Er- 
scheinung muB ein fiir die Entwickelung unserer 
Pycnide bedeutsames Moment erblickt werden, das 
ein gewisses Analogon nur in der Pycnidenentwicklung von Cucurbitaria 
P1 a t a n i besitzt. Gegeniiber dieser besteht aber ein nicht unwesentlicher 
Unterschied darin, daB dort die Pycnide unmittelbar aus derAscospore 
hervorgeht, weshalb sie v. Tave 1 (9) als Sporopycnide bezeichnct, 
wahrend hier eine Pycnidenkonidie selbst als die Mut- 
terzelle einer neuen Pycnide auftritt. Wir kbnnen sie 
daher in der Anlehnung an die Bezeichnungweise v. T a v e 1 s als„Koni- 
diopycnide“ bezeichnen. Soweit die andere Pycnidenliteratur ersehen laBt, 
ist der Fall, daB die Konidie als Pycnideninutterzelle fungiert, noch nie beob- 
achtet worden; es handelt sich vielmehr uberall um die Entwicklung der 
Pycnide aus irgendeiner beliebigen vegetativen Mvcelzelle, wie wir das spater 
bei den sekundaren Pycniden unseres Pilzes ehenfalls kennen lernen werden. 
Nur bei B a u k e (4) finden wir an einer Stelle bei der Beschreibung der 
Entwicklung von Cucurbitaria elongata in Mistdekokt die Be- 
merkung: „es scheint sogar, als ob hier die Stvlospore selbst zur Pycnide 


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330 


Hans Scbnegg, 


werden konnc“. Eine weitere Bestatigung dieser Vermutung i'indet sich jedoch 
nirgends mehr. Da nun in unserem Falle in alien nattirlichen wie 
kiinstlichen Nahrlosungen die Entwicklung dor 
ersten Pycnide (Priniarpycnide) stets aus der Ko- 
nidie als ihrer Mutterzelle hervorgeht, so scheint das 


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eine fiir die Art von Haus aus charakteristische und konstante Eigen- 
s c h a f t zu sein, die e i n e n neuenTyp derPycnidenentwicklung 
darstellt. Dali es sich dabei lediglich um eine durch die gtinstigen Ernahrungs- 
verhaltnisse und Lebensbedingungen im Brauereibetrieb veranlalite An- 
passung handelt, kann unter Beriicksichtigung dessen, daB die Bildung 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycnideu etc. 


331 


der Pycnide unter alien Umstanden so erfolgt, wohl kaum an- 
genommen werden. 

Ungefahr 8—10 Stunden nach der Keimung der Konidie beginnen sicli in 
ibr die ersten Teilungsvorgange abzuspielen, die zunachst in der sukzessiven 
Bildung von Querwanden bestehen, wahrend gleichzeitig vegetative Seiten- 
hyphen an den gebildeten neuen Zellen entstehen (Fig. 2 e). Die entstehenden 
Pycniden-Primordialzellen sind von gedrungener Gestalt und zeigen, vie 
die gekeimte Konidie, durch Oiren stark lichtbrechenden, homogcnen Inhalt 
die Bedeutung an, die ihnen fur die Entwicklung der Pycnide zukommt. Jetzt 
geht die Weiterentwicklung auBerordentlich rascli vor sich, so daB es erst 
nach vielen Fehlversuchen und -Beobachtungen gelingt, die weiteren Ent- 
wicklungsstadien genau zu verfolgen. Schon nach weiteren 2 Stunden treten 
unter VergroBerung der Primordialzellen weitere Querwande auf, zu denen 
sich Langswande bildcn, so daB zunachst eine Art Tetradenbildung zu beobach- 
ten ist (Fig. 2 f). Genau senkrecht zu den Querwanden treten die Langswande 
nur selten auf. Die weiteren Teilungen nach alien Richtungen des Raumes 
erfolgen nun so rascli, daB nach weiteren 2 Stunden bereits ein ziemlich ansehn- 
licher ovaler oder langgestrec-kter, pseudoparenehymatischer Gewebekbrper 
zustande gekommen ist (Fig. 2 g). Uni nun die liickenlose Entwicklungsreilie 
bei dem raschen Wachstum des Pilzes zu bekommen, war es notwendig, von 
einem bestiramten Zeitpunkte ab die weitere Entwicklung des Pilzes durch 
Abkiihlung der Kultur zu verlangsamen. So erklart es sicli auch, daB die in 
Fig. 2 mit h und i bezeichneten Stadien nach 14 bzw. 12 Stunden erst cnt- 
standen waren, trotzdem ihr Zustand eigentlich schon wesentlich frtther hatte 
erreicht sein miissen. Auf diese Weise wurde also die fertige Pycnide, die un- 
mittelbar darauf bereits die Konidien auswirft, erst 54% Stunden nach der 
Keimung der Konidien, 68% Stunden nach der Aussaat der Konidien erhalten. 
Erscheint auch diese Zeit noch relativ gering, so sind doch, wenn man die 
Pycnidenentwicklung ungestort vor sich gehen liiBt, unter sonst gleichen Be- 
dingungen bereits nach 30—32 Stunden die Pycniden fertig ausgebildet. Aber 
nicht allein das, sondem die unmittelbar nach Erreichung 
ihrer endgiiltigen G r 6 B e aus der Pycnide austreten- 
den Konidien keimen, in eine Nahrlosung ttberge- 
fuhrt, sofort wieder aus. Eine Keimung der Konidien in der 
Nahrlosung, in der der Pilz bereits seine ganze Entwicklung durchgemacht 
hatte, konnte niemals beobachtet werden. Offenbar ist bei der im einzelnen 
Tropfchen an und filr sich schon geringen Nahrstoffmenge alles Verwertbare 
aufgebraucht und der Konidie felilen die zu ihrer Keimung notigen Anre- 
gungsstoffe, eine Erseheinung, die man librigens auch in Tropfchenkulturen 
von Hyphomyce'ten regelmaBig beobachten kann. 

Etwas abweichend von diesem Entwicklungsmodus der Pycnide aus der 
ausgesaten Konidie in Wiirze gestaltet sich Uire Entstehung in weniger gun- 
stigen Nahrlosungen (Fig. 3). In diesem Falle tritt, wie oben bereits kurz 
bemerkt, vor der Keimschlauchbildung eine Teilung der Konidie in 2 Zellen 
ein, deren Bildung sich vorher schon durch eine leiehte seitliche Einschniirung 
der Konidie anzeigt. Erst nach dieser Zweiteilung treten 
fast gleichzeitig an beidenZellen dieKeimschlauche 
h e r v o r. Aber auch im weiteren Verlauf der Entwicklung laBt sich in diesem 
Falle eine Verschiedenheit konstatieren, indem die schon fur die Konidie 
charaktcristische Querteilung sich langere Zeit bei alien aus ihr hervorge- 
gangenen neuen Zellen wiederholt und erst relativ spat auch hier die Tetra- 


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Hans Schnegg, 


denteilung beginnt. Durcli die gedrungene Gestalt der 
einzelnen Teilzellen, kommt eine auffallend toru- 
1 o s e Zellkettezustande (Fig. 3 d und e), um die herum, wie im 
ersten Falle, reichlichc Bildung vegetativen Mycels stattfindet. Die weitere 
Entwicklung der Pycnide laBt gegeniiber dem ersten Typus nennenswerte 
Unterschiede nicht beobachten, nur bleiben die so gebildeten Pycniden 
kleiner als jene. 

Wahrend nun in der zur Pycnidenmutterzelle vorbestimmten Konidie die 
genannten Teilungsvorgange sich abspielen, treten im vegetativen Mycel, das 
allmahlich eine bedeutende VergroBerung erfahren hat, ebenfalls Vorgange 
ein, die mit der Pycnidenentwicklung im engsten Zusammenhange stehen und 
die auch bei anderen Pycniden bereits beobachtet wurden. Schon nach 
den ersten Q u e r t e i 1 u n g e n der P r i m o r d i a 1 z e 11 e n 
sehen wir an diesen sowohl, wie an anderen, bei der 
Pycnidenbildung zunachst nicht direkt beteiligten 



Fig. 3. Die ersten Stadien der Entwicklung einer primaren 
Pycnide in Bohnenstrohdekokt (Typus II). 


e Dieselbe nach 34 Stunden 
f „ „ 47 Vs „ 

& » » so y 2 „ 


a Keimende Konidie 21 Stunden nach der Aussaat. 
b Dieselbe nach 24 Stunden 
c „ „ 26 y 2 „ 

d „ „ 29 


c 



d 


Zellen seitliche Hyphen entstehen,die eine a u s - 
gesprochene Tendenz zeigen, sich bogenformig 
gegen die Pycniden mutterzellen hinzukrttmmen 
(Fig. 2e). Spater (Fig. 2 f—h) beobachtet man, daB sie sich dicht an die Pyc- 
nidenanlage anschmiegen, zum Teil sogar um diese mehr oder weniger heruni- 
schlingen. Man kann diese „Hiillhyphen“ noch relativ lange verfolgen und 
meist an der fertigenPycnide einzelne noch erkennen. Der groBte Teil von ihnen 
aber verwachst mit den Pycnidenzellen und tragt zur Bildung des pseudo- 
parenchymatischen Gewebekorpers nicht unwesentlich bei (Fig. 2 h, i). Bei der 
Pycnidenbildung nach dem zweiten Typus (Fig. 3) treten trotz schon friih- 
zeitiger reichlicher Mycelentwicklung diese „Hiillhyphen u erst relativ spat 
auf und erreichen niemals diese kraftige Entwicklung. Auch in dieser Be- 
ziehung stellt daher diese Pycnidenentwicklung einen zweiten Typus dar. 
1st sie im ersten Falle eine fast zu gleichen Teilen meristogen-symphyogene, 
so tragt sie im zweiten Falle einen zum groBten Teile meristogenen Charakter. 
Es findet damit teilweise auch die geringere GroBe der im zweiten Falle ge- 


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Zur Entwicklungsgeechichte und Biologie der Pycniden etc. 


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bildeten Pycniden eine Erklarung, soweit nicht auch Ernahrungsverhaltnisse 
dabei eine Rolle spielen. 

Zuweilen beobachtet man an der fertigen Pycnide die Bildung von kreis- 
formig angeordneten, meist auffallend groBen, runden Zellen an der Stelle, 
an der spater die Konidien austreten (Fig. 2 i). Sie stellen also die Anlage eines 
primitiven Ostiums dar. RegelmaBig kommt die Bildung dieser rudimentaren 
Halszellen nicht zustande, denn die Pycnide entleert ihre Konidien, wenn 
auch an einer mehr oder weniger begrenzten, so doch in ihrer Anlage in der 
Regel nicht besonders gekennzeichneten Stelle ihrer Umhullung. 

Die Bildung der Konidienmutterzellen (Basidien) erfolgt im Pycniden- 
korper schon sehr fruhzeitig und beginnt schon zu einer Zeit, in der die Hiille 
noch im Entstehen begriffen ist, d. h. solange noch durch Zuziehung vegetati- 
ver „Hullhyphen“ eine VergroBerung des Pycnidenfruchtkorpers stattfindet. 
So erklart es sich auch, daB, ehe man noch die Entwicklung der 
Pycnide als vollendet betrachten kann,bereits reife Koni¬ 
dien spontan aus der Pycnide austreten. Aber auch dann erfolgt 
noch langere Zeit eine Neubildung von Basidien und Konidien im Inneren des 
Fruchtkorpers, der sich, wenn schon das ganze Tropfchen mit Konidien tiber- 
sat ist, noch vollkommen mit Konidien erfUllt erweist. Wenn die Konidien 
alle entleert sind, bleibt nur noch eine aus 1 oder 2 Zellagen bestehende, 
pseudoparenchymatische Wand zuriick, wie sie auch bei andereren Pycniden 
beobachtet wurde. 

Meist findet in der Tropfchenkultur die Entwicklung des Pilzes mit der 
Bildung einer, der primaren oder „Konidiopycnide“ ihr Ende; kaum tritt 
sogar eine nennenswerte VergroBerung des vegetativen Mycels mehr ein. 
Spater aber spielen sich im vegetativen Mycel Vorgange ab, die einerseits zu 
der Bildung von Dauerzustanden, anderseits als eigentumliche Schlingenbil- 
dungen in die Erscheinung treten, liber die spater in einem eigenen Abschnitt 
berichtet werden soli. 

Sekundare Pycniden oder „Mycelpycniden“, wie ich 
sie im Gegensatz zu den aus der Konidie direkt hervorgegangenen Frucht- 
korpern bezeichnen mochte, kommen in groBeren Tropfchen hier und da zur 
Anlage, selten aber zu vollkommener Entwicklung und Reife. Gibt man aber 
neue Nahrlosung zu, so entwickeln sich auch die sekundaren Pycniden bis zur 
Bildung reifer Konidien. 

Die Entwicklung der sekundaren Pycniden ist, speziell in den Anfangs- 
stadien, schwieriger zu beobachten, weil die Zellen, die zur sekundaren Pyc¬ 
nide werden, erst relativ spat als Pycnidenmutterzellen zu erkennen sind. Nur 
etwas regere Teilungen gewisser Mycelpartien, die aber stets nahe ihrem auBer- 
sten Ende zu liegen, lassen die Entstehung einer sekundaren Pycnide ver- 
muten. Stets nimmt diese ihren Ursprung aus einer, gegenuber den benach- 
barten Zellen zunachst nicht weiter differenzierten Zelle (Fig. 4 a), die durch 
Bildung einer Querwand zwei kurze, gedrungene Zellen abschnurt, die 
als die eigentlichen Primordialzellen fungieren (Fig. 4 b). In der Regel 
beteiligen sich bald auch eine oder die andere der beiden benachbarten Zellen 
an der Pycnidenbildung (Fig. 4 c), worauf erst dann weitere Langs- und Quer- 
teilungen den Beginn der Gewebekorperbildung einleiten (Fig. 4d). Mittler- 
weile haben sich sowohl an den Primordialzellen als auch den der Pycniden- 
anlage benachbarten Hyphen Seitenzweige gebildet, die, wie bei der Bildung 
der primaren Pycnide, die Tendenz zeigen, gegen die Pycnidenanlage hinzu- 
wachsen (Fig. 4 *d), um sich spater mit ihr zu vereinigen und zur HUllenbildung 


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Hans Schnegg, 


beizutragon (Fig 4e u. fj. Eine Entstehung von „Mycelpyc- 
niden“ aus z w e i oder mehreren parallel gelagerten 
Mycelfaden, die mehr oder w e n i g c r miteinander 
verschmelzen, wie die moisten Autoren bei der Pycnidenbildung aus 
vegetativen Hyphen sie beschreiben, konnte in keinem Falle 
beobachtet werden. 

Bemerkenswert ist, daB die sokundaren Pyeniden immer erst angelegt 
werden, wenn die primaren Pyeniden ihren Reifezustand erreicht und ihre 
Konidien ausgeworfen haben. Sie erreichen offenbar infolge Nahrungsmangel 



Fig. 4. Entwicklung einer ,,Sekundar-Pycnid e“. Kultur in 

Wurze. 

a Mycelfaden, an dem die Pycnide aus der Zelle x entsteht. 
b Erstes Teilungsstadium nach 2 St unden. 
c—f Pycnidenentwicklung nacli je weiteren 2 Stunden. 

auch selten die GroBe, wie die primaren Pyeniden, wenigstens nicht in den 
Tropfchenkulturen. 

Naheres iiber die Morphologic der Pyeniden im nachsten Abschnitt. 
Auf Verschiedenheiten in der Entwicklung und Ausbildung der Pyeniden bei 
Vcrwendung anderer Nahrboden sei dagegen hier noch ku z eingegangen. 

b) Kultur in 5-proz. Rohrzuckerlosung. Die Entwicklung 
des vegetativen Mycels ist in dieser Nahrlosung im gleiehen Zeitraum eher 
weiter vorgesehritten, als in Wiirze. Die Hyphen sind aber wesentlieh diinner 
wie dort und die einzelnen Glieder langgestreckt. Dcr Pilz maeht im 
groBen ganzen einen etwas hungernden Eindruck, wie ja auch die 
iibermaBig reiche Mvcelentwieklung die Tendenz erkennen laBt, den often- 


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Zur Entwicklungsgesclilclite und Biologic der Pycniden etc. 


335 


siehtlich nicht ganz zusagenden Nahrboden auf diese Weise besser ausniitzen 
zu konnen. Erst naeh 36 Stundcn sind ganz voreinzelte Querteilungen an der 
znr Pycnide werdenden Konidie zu beobachten. Nach 48 Stunden ist die 
Anlage der Pycnide an dem Auftreten der charakteristischen Liingstcilungen 
deutlich zu erkennen. Hiillhyphen werden nur sehr sparlich oder gar nicht ge- 
bildet, so daB hier der Fruchtkorper zum weitaus groBten Teil nur meristo- 
genen Ursprungs ist. Nach Ablauf von 72 Stunden bemerkt man kein weiteres 
'Wachstum der Pycnide mehr, gleichzeitig aber beginnt die Entleerung der 
Konidien. Die gebildete Pycnide ist meist sehr klein, kugelig oder nur ganz 
wenig in die Lange gestreckt. 

c) Kultur in Hefewasser: Dieser Nahrboden scheint dem Pilz, 
wenn wir zunachst seine Wachstumsverhaltnissc in der ersten Zeit seiner Ent- 
wicklung im Auge behalten, gut zu behagen. Schon die ersten Keimungs- 
stadien und das aus ihnen hervorgehende Mycel macht geradezu einen kraft- 
strotzenden Eindruck, indem seine Zellen bei gleicher Lange wie in den Wiirze- 
kulturen wesentiich breiter sind und daher ein mehr gedrungenes Aussehen 
zeigen. Die schon vor ihrer Keimung in 2 Zellen sich teilende Konidie beginnt 
innerhalb 8—10 Stunden mit der Keimschlauchbildung; nach wciteren 10—12 
Stunden beobachtet man schon eine sehr lebhafte Querwandbildung, der sich, 
wenn die charakteristische Kette von kraftigen Pycniden-Primordialzellen 
gebildet ist, 2 Stunden spater schon die Langsteilungen anschlieBen. Auffal- 
Jend ist hier, daB auch im vegetativen Mycel zahlreiche Querteilungen auf¬ 
treten, so daB die einzelnen Hyphen kurze, gliedersproBartige, torulose Zell- 
verbande darstellen. Nach 27 Stunden sind schon allenthalben fertige Ge- 
webekbrper gebildet. Eine Beteiligung von Hiillhyphen bei der Pycnidenbil- 
dung unterbleibt meist, weshalb die entstehenden Pycniden auch in der Regel 
klein, kugelig bis oval sind. Die Ausschleuderung der Sporen kann man von 
36 Stunden an beobachten. Mit der anscheinend gut zusagenden Ernahrung 
im Zusammcnhang steht auch die Bildung von sekundaren Pycniden, die an 
dem weitausgedehnten Mycel nach der Reife der primaren Pycniden allent¬ 
halben entstehen. 

d) Kultur in Mo Ike: Diese Kulturfliissigkeit wurde deshalb ver- 
wendet, weil bei gelegentlicher Entnahme von Reinlichkeitsproben von milch- 
wirtschaftlichen Geraten in der hiesigen Molkercischule der Pilz ebcnfalls 
nicht selten auf den venvendeten Molkegelatineplatten auftrat. Die Anlage 
von Tropfchenkulturen in Molke hat denn auch gezeigt, daB der Pilz darin 
auffallend giinstige Bedingungen fiir die Pycnidenbildung vorfindet, besser 
fast, wie in Wtirze. Die Mycel entwicklung bleibt anfangs hinter der in Wiirze 
zuriick und bildet in der ersten Zeit ahnliche kurze und gedrungene Zellen, 
wie in Hefewasser. Spater tritt aber hier eine ebenso auffallende Streckung der 
einzelnen Mycelglieder auf, die mit einem rapiden Langenwachstum der vege¬ 
tativen Hyphen Hand in Hand geht. Gleichzeitig tritt auch in den ersten 
24 Stunden schon eine auBerordentlich reiche Verzweigung der Hyphen ein. 
Nach ungefahr 27 Stunden zeigt sich in der gckeimten Konidie die erste 
Querwandbildung, die ersten Langsteilungen erscheinen schon 3 Stunden 
spater. Die einmal eingeleitete Pycnidenentwicklung vollzieht sich nun 
ebenfalls sehr rasch, so daB 40 Stunden nach der Aussaat der Konidien die 
PrimSrpycnide bereits ihre Konidien hat austreten lassen. Wie in keiner 
anderen Kulturfliissigkeit findet hier reichliche 
Bildung von Sekundarpycniden statt. Auch diese weicht 
insofern von der Bildung sekundarer Pycniden in anderen Nahrflussigkciten 


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Hans Schnegg, 


ab, als oft schon ganz in d e r N a h e der prim&renPycnideundbe- 
vor diese noch ihre vollstSndige Ausbildung erfahren hat, 
sekundiirc Pycniden angelegt werden. Die Bildung der primaren wie sekun- 
daren Pycniden, die nicht nur auffallend groB, sondem auch einander in der 
GroBe ziemlich gleich sind, erfolgt unter reichlicher Beteiligung des vegetati- 
ven Mycels durch Abgabe von Htillhyphen. Auch nach dem AbschluB der 
Pycnidenentwicklung findet noch eine weitere starke Vermehrung des vege- 
tativen Mycels statt, so daB schlieBlich das ganze Tropfchen und weit dartiber 
hinaus von einem unentwirrbaren Netz von sterilen Hyphen erfiillt erscheint, 
bei dem haufige Anastomosenbildungen eintreten. 

e) Kultur in Knopscher Nahrlosung: Die Keimung er¬ 
folgt unter durchwegs normalen Bedingungen, sowohl was die Zeit des Ein- 
tritts als die Art der Keimung betrifft. Nach 24 Stunden jedoch ist die Mycel- 
entwicklung hinter der in anderen Nahrlosungen zuriick, ja bleibt manchmal 
geradezu rudimentar, wobei die einzelnen Mycelglieder ein gedrungenes, 
toruloses Ausschen zeigen. Trotzdem entstehen in dieser Zeit an der Pyc- 
nidenmutterzelle schon allenthalben einzelne Querteilungen, denen nach 
weiteren 6 Stunden bereits die ersten Langsteilungen folgen. Nach 36 Stunden 
sind in der Regel schon anschnliche Gewebekorper entstanden, die nach 
weiteren 12 Stunden sich zur reifen Pycnide entwickelt haben. Unterdessen 
hat auch das Mycel, das sich anfangs anscheinend erst dem Nahrboden an- 
passen muBte, eine kraftige Weiterentwicklung erfahren. Die vegetativen 
Hyphen beteiligen sich in ziemlich regem MaBe an der Fruchtkorperbildung, 
wodurch auffallend groBe Pycniden zustandekommen. Etwas spater als in 
Wiirze, namlich erst 12 Stunden nach der fertigen Ausbildung der primaren 
Pycniden, sind auch die Anlagen von sekundaren Fruchtkorpem zu beobach- 
ten. Ohne Zugabe neuer Nahrlosung kommen sie aber nicht zur vollkommenen 
Ausbildung und Reife. 

f) Kultur in Peptonlosung: Die ersten Keimungsstadien 
lassen sich bereits 5 Stunden nach der Aussaat der Konidien beobachten. 
Das in den ersten 24 Stunden gebildete Mycel zeigt sehr kraftige Entwicklung 
und ausgesprochene Neigung zur Querwandbildung. AuBerdem tritt schon 
in den nachsten 6 Stunden eine auBerordentlich reiche Verzweigung ein, die 
fast der in Molke gleichkommt. In dieser Zeit hat auch in der Pycnidenmutter- 
zelle bereits reichliehe Querwandbildung und die Bildung einzelner Langs- 
wande stattgefunden. Nach Verlauf von 38—40 Stunden sind die Pycniden 
vollkommen ausgebildet, unter ziemlich reichlicher Beteiligung des vegetati¬ 
ven Mycels an dcr Htillenbildung. 

g) Kultur in Bohnenstrohdekokt: Um dem Pilz mehr 
seinem vermutlichen primaren und natUrlichen Vorkommen entsprechendc 
Bedingungen zu verschaffen, unter denen man event, auch die Bildung anderer 
Fruchtkorper erwarten konnte, wurden als weitere Nahrlosungen Pflanzen- 
abkocliungen verwendet. 

Die in erster Linie verwendete Abkochung des Strohs von V i c i a f a b a 
erwies sich den kiinstlichen Nahrboden gegeniiber nicht nachstehend. Wie in 
Peptonlosung, konnte die Keimung oft schon nach 5 Stunden beobachtet 
werden. Nach 24 Stunden hatte die Entwicklung bereits solche Fortschritte 
gemacht, daB allenthalben Teilungen in der Pycnidenmutterzelle nicht bloB 
nach der Quer-, sondem auch nach der Langsrichtung stattgefunden hatten. 
Nach weiteren 6 Stunden ist schon ein regelrechter pseudoparenchvmatischer 
Gewebekomplex zu beobachten. Die Pycnidenentwicklung hat in der Regel 

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Zur Entwicklungsge8chichte und Biologie der Pycniden etc. 


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nach 48 Stunden ihren Hohepunkt erreicht; in Tropfchen von groBerer Aus- 
dehnung war in dieser Zcit oft schon die Entleerung der Konidien cingetreten. 
Bei ziemlich kurzgliedriger Beschaffenheit der Hyphen ist die Verzweigung 
eine relativ reiche. An der Pycnidenbildung nimmt das vegetative Mycel nur 
rclativ geringcn Anted. Sekundare Pycniden kamen selbst in der Anlage in 
keinem Fade zustande. 

h)Kultur in Heudekokt: Bei ziemlich langsamer Entwicklung 
desvegetativen Mycels, dessenFaden verhaltnismaBig kurz bleihen und an das 
gedrungene Aussehen in Hefewasser erinnern, tritt ungefahr 24 Stunden nach 
der Aussaat die merkwiirdige Erscheinung zutage, daB fast gleich- 
zeitig in alien Mycelzellen Querwandbildungen 
auftreten. Als weitere Begleiterscheinung dieser regen Mycelteilung 
kommt eine iiberaus reichliche Verzweigung des Mycels nach alien Richtungen 
hin zustande. Erst nachdem das Mycel sich dem anscheinend nicht ganz zu- 
sagenden Nahrboden angepafit hat, sieht man etwa 30 Stunden nach der Aus¬ 
saat der Konidie in ihr die ersten, auf eine Pycnidenbildung hinweisenden Tei- 
lungen auftreten. Von da ab geht die Entwicklung der Pycnide aber ziemlich 



Fig. 5. Entwicklung einer zusammengesetzten 
Pycnide (in Heudekokt). 

a Anlage der Einzelpycniden 31 Stunden nach der Aussaat der Konidie. 
b Nahezu ausgebildete Pycnide weitere 4 Stunden spater. 


rasch vor sich, so’daBnach 40 Stunden auch hier bereits die Konidien austreten. 
In dieser Nahrlosung beobachtet man zum ersten- 
mal das Auftreten und Z u s t a n d e k o m m e n zusam- 
mengsetzter Pycniden mit mehreren Offnungen 
(Fig. 5). In dem hier wiedergegebenen Falle traten 31 Stunden nach der nor- 
malen Entwicklung der Konidie als Pycnidenmutterzelle in einigen rings um 
sie in geringer Entfemung gelegenen Zellen des gewohnlichen vegetativen 
Mycels auffallend zahlreiche Teilungen nach alien Richtungen des Raumes auf, 
wie sie fur die Entwicklung von sekundaren Pycniden charakteristiseh sind. 
Die dadurch gebildeten Gewebekorper werden immer groBer, und da auch die 
Anlage der primaren Pycnide unterdessen weiterwachst, so verschmelzen 
bald die Anlagen der umliegenden sekundaren Pycniden mit der Primarpyc- 
nidenanlage, wodurch ein unregelmaBig geformter Gewebekomplex zustande- 
kommt (Fig. 5 a). Im Verlauf der weiteren Entwicklung, bei der auch eine 
rege Beteiligung der vegetativen Hyphen als Hullbestandteile stattfindet, 
treten in alien Teilen des gebildeten Gewebekorpers weitere Teilungen ein, 
die zu der charakteristischen Pycnidenform fiihren, die wir spater als z u s a m - 
mengesetzte Pycniden kennen lemen werden (Fig. 5b). AuBer- 

Zwelte Abt. Bd. 43. 22 


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338 


Hans Schnegg, 


lich laBt die unregelmaBige, haufig dreilappige Form noch einigermaBen 
das Zustandekommen aus mehreren Anlagen erkennen, wenn auch diese Form 
allein durchaus noch nicht das sichere Kriterium fur eine zusammengesetzte 
Pycnide ist. Weiter charakteristisch fur diese aber 
ist das Auftreten von 2 oder mehr Offnungen, je nach- 
dem sich die einzelnen Anlagen vor ihrer Verschmelzung mehr oder weniger 
lang selbstandig entwickelt haben. Naheres dariiber im morphologischen Teil. 

i) K u 11 u r in Mistdekokt: Saprophyten entwickeln sich in der 
Regcl in Pferdemistdekokt gut, weshalb auch dieser Nahrboden hier Ver- 
wendung finden sollte. Der Zeitpunkt des Eintritts der ersten Keimungs- 
stadien ist nicht wesentlich spater, als bei den genannten vegetabilischen 
Nahrlosungen. Die auffallende Lange der Mycelglieder auch in der Nahe der 
Pycnidenmutterzelle laBt, wie in Zuckerlosung, darauf schlieBen, daB der Pilz 
durch moglichste OberflachenvergroBerung seines vegetativen Mycels den fur 
seine Bediirfnisse anscheinend wenig inhaltsreichen Nahrboden moglichst 
auszunutzen sucht. Die Zellen nehmen ferner schon lange, ehe Querteilungen 
eintreten, bisquitartige Formen an. Die seitlich auftretenden Hyphen 
bleiben dagegen auffallend kurz. Im Gegensatz zu anderen, stark gefarbten 
Nahrlosungen (Bohnendekokt, Heuabsud), bei denen bis zur Ausbildung der 
Pycniden nirgends eine Aufnahmc von Farbstoff aus der Nahrlosung eintritt, 
wird hier schon eine D u n k e 1 f a r b u n g des Mycels 
beobachtet, lange bevor irgendwelche Veranderun- 
gen in der Pycnidenmutterzelle sich abspielen. 
Namentlich die alteren Teile, darunter auch die Pycnidenmutterzelle, werden 
von Stunde zu Stunde dunkler, so daB mitunter die Verfolgung der Zellteilun- 
gen sogar mehr oder weniger erschwert wird. Trotzdem im allgemeinen die 
Mycelentwicklung stark hinter der in anderen Nahrlosungen zuriickbleibt und 
nur selten bis an den Rand der Tropfchen geht, kommt die Pycnide fast in 
der gleichen Zeit zustande, wie in den anderen, dem Pilz besser zusagenden 
Nahrlosungen. Die Pycniden, die nur unter sehr sparlicher Be- 
teiligung von Hiillhyphen zustandekommen, sind sehr klein; 
nicht selten kommcn sekundare Pycnidenanlagen in unmittelbarer Nahe der 
primaren Anlagen vor, die entwedcr mit der Primarpycnide sich vereinigen und 
dann zur Bildung zusammengesetzter Pycniden fiihren oder, durch wenige 
Zellen von ihr getrennt, an sie in der Langsrichtung angereiht erscheinen. 
Trotz der relativ raschen Entwicklung der Pycniden erfolgt die Bildung und 
Reifung der Konidien relativ spat. Die f e r t i g e P y c n i d e , die in alien 
anderen Nahrlosungen farblos ist, besitzt hier dunkelbraune 
F a r b e und ist kaum durchscheinend. 

k)Kultur inAkazienrindcnabsud. In der Annahme, daB 
die Pycniden mit den in der Natur auf Akazien (Robinia pseudacaeia) 
vorkommenden Pycniden von Cucurbit aria elongata identisch 
seien, und w T eil dann moglicherweise auch mit dem Auftreten der hoheren 
Askusfruehtform gerechnet werden konnte, wurden die entwicklungsgeschicht- 
lichen Studien auch in dieser Nahrlosung angestellt. Schon in der Mycelent¬ 
wicklung zeigten sich Anklange an die Entwicklung in Mistdekokt. Die 
Zellen werden verhaltnismaBig lang, gliedern sich aber friihzeitig in kurze, 
torulose Glieder ab. Die Teilung der Pycnidenmutterzelle beginnt ungefahr 
30 St unden nach der Aussaat und geht im allgemeinen in normaler Weise vor 
sich. Die Pycniden bleiben klein, um so mehr, als nur eine sehr sparliehe Be- 
teiligung des vegetativen Mycels an der Fruehtkorperbildung zu beobachten ist. 


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Zur Entwioklungsgesobichte und Biologie der Pycniden etc. 


339 


l) Kultur in Starkelosung. Wenn die Verwendung dieses 
Nahrbodens auch in erster Linie andere Zwecke verfolgte, so hat doch auch 
das Zustandekommen von Pycniden Zeugnis abgelegt von der auBerordent- 
lichen Genugsamkeit des Pilzes, die zum Teil auch schon in den bisher be- 
nutzten Nahrboden deutlich zum Ausdruck kara. Die Bildung der Keim- 
schlauche, die in der Hauptsache wohl auf Kosten der in den Konidien ent- 
haltenen Reservestoffe erfolgt, zeigte weder in der Zeit des Auftretens,- noch 
auch der Art der Entstehung irgendwelche nennenswerten Unterschiede 
gegeniiber anderen, besseren Nahrlosungen. Die Mycelentwicklung bleibt 
jedoch ziemlich bedeutend hinter der in anderen Nahrlosungen zurtick. Die 
Hyphen werden dabei auffallend kurzgliederig und bilden nur sehr sparlich 
seitliche Verzweigungen. Die Pycnidenentwicklung geht trotz der rudimentaren 
Entwicklung des vegetativen Mycels ziemlich rasch vor sich, wobei allerdings 
zu beriicksichtigen ist, dab die Pycniden nur sehr klein, kugelformig werden, 
haufig ohne Oder nur unter ganz vereinzelter Beteiligung von vegetativen 
Hyphen. Entsprechend der mangelhaften Emahrung und rudimentaren 
Bildung der Pycnide, ist die Zahl der gebildeten Konidien nur eine sehr kleine, 
■wallrend sie in guten Nahrlosungen mehrere Tausende betragt. 

m) Kultur in Brunnenwasser. Da in der alteren Literatur 
Pilzkulturen mit groficrem oder geringerem Erfolge auch in gewohnlichem 
"Wasser vorgenommen werden und die noch relativ gute Entwicklung unseres 
Pilzes in sehr nahrstoffarmen Losungen eine groBe Anspruchslosigkeit des 
Pilzes zeigte, wurde der Vollstandigkeit halber auch die Kultur in gewohnlichem 
Leitungswasser mit in den Kreis der Untersuchungen einbezogen, wenn auch, 
wie bei Starkelosung, der Grund fur die Anwendung von Wasser als Kultur- 
medium fur den Pilz ursprunglich ein anderer war. Die Keimung erfolgte 
anstandslos und auch innerhalb der fur andere Nahrlosungen durchschnittlich 
beobachteten Zeit. Haufig treten jedoch drei Keimschlauche, die sonst nir- 
gends beobachtet worden waren, auf. Die Zellwandc des sich bald reichlicher 
bildenden Mycels sind sehr diinnwandig, namentlich aber ist auffallend, daB 
die gekeimte Konidie, die in alien Nahrlosungen noch langere Zeit, gewohn- 
lioh bis zum Eintritt der ersten Teilungsstadien, sich durch eine kraftigere 
Wand auszeichnet und auch inhaltlich meist etwas differenziert erscheint, hier, 
wenn man die Entwicklung nicht von Anfang an v erfolgt, sehr bald als solche 
nicht mehr zu erkennen ist. Desgleichen gibt sich der Nahrungsmangel auch 
in dem jungen Mycel schon innerhalb der ersten 24 Stunden durch eine ziemlich 
starke Granulierung des Zellinhalts zu erkennen. Die Mycclentwicklung ist 
dabei so kraftig, daB sie bald iiber das Tropfchen hinausgeht, doch sind die 
Glieder, wie in anderen nahrstoffarmen Medien bereits beobachtet, auffallend 
langgestreckt, die Seitenzweigentwicklung ist sehr maBig. Charakteristisch 
ist ferner die haufige Anastomosenbildung zwischen benachbarten Mycel- 
zweigen. Die ersten Teilungserscheinungen in der Pycnidenmutterzelle sind 
in ungefahr 30 Stunden zu beobachten. In 48—52 Stunden sind gewohnlich 
die Pycniden fertig ausgebildet, die sehr klein, meist rund sind und wie in 
Starkelosung ohne oder nur unter vereinzelter Beteiligung von Hullhyphen 
entstehen. Die Zahl der gebildeten Konidien ist ebenfalls nur eine sehr geringe. 

Die in den genannter Nahrlosungen erzielte, mehr oder weniger gute 
Entwicklung von Pycniden hat jedoch nur dann allgemeine Giiltigkeit, wenn 
als Ausgangsmaterial Konidien verwendet werden, die aus Wurzokulturen 
stammen, also einen gewissen Vorrat an Reservestoffcn mitbringen. Der Pilz 
verhalt sich jedoch ganz anders, wenn er wiederholt in die gleiche Nahrlosung 

22 * 

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340 


Hans Sch negg, 


ubergefiihrt wird, d.h. also die bei derKultur in einer bestimmten Nahrlosung 
erhaltenen Konidien in der gleichartigen Nahrlosung weiter geziichtet werden. 
Es treten in diesem Falle durchwegs Degenerationserseheinun- 
g e n auf, die um so tiefgreifender sind, je ungiinstiger die Nahrlosung fUr den 
Pilz von vomherein ist. In den meisten Fallen kann man eine solche Dege¬ 
neration des Pilzes schon in der ersten Generation beobachten; bei Hefewasser 
und Molke, deren Zusammensetzung dem Pilz gleich nach der Wiirze am 
besten behagt, maehen sich die Degenerationserscheinungen spater, meist 
erst nach 4—6 Generationen, bemerkbar. 

Als Hauptmerkmale dieser Degeneration sind zu nennen: Bedeutend 
langsamere Keimung, mehr und mehr zuriickbleibende Mycelentwicklung, 
oder, wenn diese, wie bei Bohnenstrohdekokt, noch ziemlich kraftig ist, all- 
mahiicher Verlust der Fahigkeit, Pycniden zu bilden. Diese werden in der 
Regel in der ersten Generation noch ktimmerlich gebildet, um so kiimmerlieher, 
je primitiver eie von Haus aus in der betreffenden Nahrlosung schon zustande- 
kamen. In der zweiten Generation kommt es, von den obengenannten Aus- 
nahmen abgesehen, manchmal noch zur Anlage von Pycniden in Form von 
groBeren oder kleineren Anschwellungen, die durch ihr pseudoparenchyma- 
tisches Aussehen als Pycnidenanlagen zu erkennen sind; in den schlcchteren 
Nahrmedien bleibt oft schon in der zweiten Generation die mit der Pycniden- 
anlage zusammenhangende, rege Zellteilung aus, so daB es hier lediglich zur 
Bildung eines bald mehr, bald weniger rudimentaren Myccls kommt. Bet 
Kulturen in groBeren Fliissigkeitsmengen geht die Degeneration etwas lang- 
samer vor sich, weil hier eher ein Ersatz der verbrauchten Nahrstoffe moglich 
ist. Einzigund allein die Wtirze bietet auch auf 
die Dauer dem Pilz die ihm zur Bildung der Pyc¬ 
niden und zu einer kraftigen vegetativen Vermeh- 
rung notigen Nahrstoffe in genugender Menge dar. 

3. Allgemeine Morphologic. 

Die Erscheinungsform, die der Pilz in der Einzellkultur auf der Nahr- 
gelatine zeigt, ist so charakteristisch, daB sie den Pilz schon makroskopisch 
leicht zu erkennen gestattet. Sat man eine sehr verdiinnte Konidienauf- 
schlammung auf Wtirzegelatine, auf der sich der Pilz am besten entwickelt, 
aus, so gcwahrt man nach Verlauf von ungefahr 30—36 Stunden das Auftreten 
von kleinen, schleimigen, farblosen Punkten, die bei Beginn ihrer Entwicklung 
an Bakterienkolonien erinnem. Sie vergroBern sich aber sehr rasch, und nach 
Verlauf von 2 Tagen kann man im durchfallenden Licht in der Regel schon mit 
bloBem Auge das Ausgehen vereinzelter, kurzer, strahlenformig angeordneter 
Mycelfaden erkennen, die sich bald verzweigen. Nach 50—60 Stunden hat sich 
das Aussehen der Kolonie, das noch immer ein glanzend schleimiges ist, so. 
geandert, daB sie in diesem Zustande anDematium erinnert. Schon nach 
3 Tagen ist mit der Kolonie abermals eine Veranderung vor sich gegangen,. 
so daB man jetzt bereits erkennen kann, daB auch eine Dematium - Kultur 
nicht vorliegt. Die von der Mitte ausstrahlenden Mycel¬ 
faden besitzen reiche Verzweigung und zeigen die Tendenz, 
nicht mehr rein radial, sondern wirbelartig oder turbinen- 
artig gekriimmt zu wachsen. Gleichzeitig gewahrt man auf ihnen, 
namentlich im durchfallenden Licht, ziemlich regelmaBig angeordnet, von der 
Mitte gegen den Rand zu kleiner werdende, knotchenformige An- 
s c h w e 11 u n g e n , die bei ihrem glanzend schleimigen Aussehen an ausge- 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc. 


341 


schiedene TVassertropfchen erinnern (Fig. 6). Es sind das diczuerst 
an den Hauptmyzelzweigen entstehenden Pycniden. 
Schon nach 4—5 Tagen hat sich die Kolonie so vergroBert, daB sie 1 y 2 —2 cm 
Durchmesser besitzt, wobei sie immer noch die wirbelartige Anordnung der 
Hauptmycelien erkennen laBt. Die regelmaBige Anordnung der Pycniden geht 
von diesem Zeitpunkt ab mehr und mehr verloren, da sich mittlerweile auch 
auf den Seitenzweigen Pycniden gebildet haben. Die schleimige Beschaffenheit 
der Kolonie hat unterdessen eher zugenommen, wird aber deutlich starker, 
wenn die Pycniden einmal anfangen, ihre Konidien austreten zu lassen, deren 
Massen sich dann zwischen den Mycelien anhaufen. Hat man schon vorher 
eine ganz schwache rosa- oder fleischrote Farbung der Kolonie, vor allem der 
Pycniden erkennen konnen, so wird diese mit dem Austreten der Konidien 
immer starker, und da in dem gleichen MaBe auch das Mycel mehr und mehr 
zuriicktritt, so bekommt die ganze Kolonie, die unterdessen auch das wirbelige 
Ausselien verloren hat, eine gleichmaBige rosa- bis fleisch¬ 
rote Farbung. Nur im durchfallenden Licht kann man noch die regellos 
angeordneten Pycniden als dichtere Ansamm- 
lungen erkennen. Da nach ungefahr 14 Tagen noch 
durch eine verflussigende Wirkung des Pilzes auf 
die Gelatine der Pilz etwas in die Gelatine ein- 
sinkt, nimmt der schleimige Charakter immer mehr 
zu; die Rosafarbung wird ebenfalls intensiver. 

So gestalten sich die Wuchsverhaltnisse des 
Pilzes, wenn man ihn im feuchten Luftraum 
kultiviert. In trockener Luft weicht das Aus- 



sehen nicht unwesentlich von jenem ab. Zu 
dem in feuchter Luft nur horizontal und in der 
Gelatineschicht verlaufenden Mycel kommt hier 


Fig. 6. Kolonie des Pilzes auf 
Wiirzegelatine nach 4 Tagen. 


noch eine mehr oder weniger reiche Entwicklung von Luft mycel, das 


dem Pilz einanFusarium erinnerndes Aussehen verleiht, das noch erhoht 


wird durch die rotliche Farbung, die auch das Luftmycel aufweist. Die auf 
dem horizontalen Mycel vor sich gehende Pycnidenentwicklung, die hier genau 
so erfolgt wie dort, laBt sich nur im durchfallenden Licht beobachten. Ivann 
man auf der Gelatineplatte in feuchter Luft nicht selten nach 5—6 Tagen eine 
Anordnung der Pycniden in konzentrischen Kreisen beobachten, so tritt diese 
Zonenbildung ziemlich regelmaBig und besonders schon im trockenen 
Luftraum auf, in dem die Petri schale bald mehr oder weniger mit Luft¬ 
mycel erfullt ist. Die Pycnidenentwicklung erfolgt, wie im ersten Falle, zu- 
nachst ausschlieBlich an dem direkt auf oder in der Gelatine verlaufenden 


Mycel; erst vom 5—6 Tage an kann man an den kleinen, im Luftmycel ent¬ 
stehenden Knotchen erkennen, daB auch an ihncn Pycnidenbildung statt- 
gefunden hat. Mit der fortschreitenden Entwicklung des Pilzes fallt das Luft¬ 
mycel allmahlich zusammen und das Aussehen der Kultur almelt dann mehr 
oder weniger dem in feuchter Luft. 

Ahnliche Beobachtungen iiber die Entwicklung des 'Pilzes, namentlich, 
was die reichliche Luftmycelbildung betrifft, mac-ht man auch auf konzen- 
trierterer Gelatine, ferner auf solcher, deren Oberflache schon etwas ver- 


trocknet ist, und auf festen, pflanzlichen Substraten, woriiber an anderer 
Stelle noch zu berichten sein wird. 


Die Kultur des Pilzes auf anderen Gelatinenahrboden, welche die oben bei 
den Trbpfchenkulturen verwendeten Nahrlosungen als Grundlage batten. 


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342 


Hans Sobnegg, 


hat nennenswerte Unterschiede im Wachstum und Aussehen nicht beobachten 
lassen. Ganz allgemein sei nur erwahnt, daB, je nach der Art des Nahrbodens, 
das Wachstum einmal rascher, einmal weniger rasch erfolgte, in dem cinen 
die Mycelentwicklung reicher, in dem anderen weniger reich war, wobei in 
der Regel vollstandige Analogic mit dem Wachstum in der Tropfchenkultur 
beobachtet wurde. Hier trat raschere und kraftigere Pvcnidenbildung ein, 
dort dauerte es langer, die Pycniden waren kleiner und sparlicher, wie in 
Fliissigkeit. Auch die Luftmycelentwicklung war verschieden kraftig. Die 
charakteristische hell-fleisch- oder rosarote Farbung, sowie das schleimige 
Aussehen, hat sich uberall gczeigt, nur war die Farbung, je nach der Farbe des 
Nahrbodens, bald heller, bald dunkler. Zusammenfassend, konnen wir dalier 
sagen, daB der Pilz durch sein Wachstum und Aus¬ 
sehen auf Ge1 at in enahrb6den der verschiedensten 
Art so gut charakterisiert ist, daB er daran ohne 
weiteres sofort erkannt werden kann. 

Hier sei gleich eingefiigt, daB auBer dem hier behandelten „Pycnidenpilz“ 
auch noch eine zweite Art oder vielleicht auch nur Varietat auftritt, die ein 
wesentlich langsameres Wachstum besitzt und gewohnlich auf den Platten 
erst viel spater, oft erst nach 5—6 Tagen, in die Erscheinung tritt, wenn 
sich unser Pilz schon stark entwickelt hat. In morphologischer Hinsicht unter- 
schcidet er sich durch etwas groBere Pycniden von einer, schon in jungen 
Stadien rotbraunen Farbe, die allmahlich fast in schwarzbraun und schwarz 
ubergeht. Das Mycel hat, wie jenes, eine schwach rotliche F&rbung. RegelmaBig 
und besonders schon tritt bei ihm Zonenbildung auf. Um den Umfang vorlie- 
gender Arbeit nicht noch zu vergroBem, wurde vorlaufig von einer Bearbeitung 
dieses Pilzes abgesehen. Uber die bereits in Angriff genommenen Untersuch un¬ 
gen wird spater berichtet werden. 

Von den Kulturen des Pilzes in Fliissigkeiten wurden hauptsachlich jene 
in Wttrze, die wir schon bei den entwicklungsgeschichtlichen Studien als 
den besten Nahrboden erkannt haben, eingehender studiert. Zu den Beobach- 
tungen wurden verwendet Kulturen in Freudenreich - Kolbchen, die 
mit einer Platinose voll der aus einer kraftigen Wurzekultur stammenden 
Konidien geimpft wurden. Die Entwicklung wurde verfolgt bei der der Ent- 
wicklung des Pilzes gunstigsten Temperatur von 25° C. 

Schon 24 Stunden nach dem Einimpfen lassen sich am Boden des Kolb- 
chens schwache Mycelflecken beobachten, deren Entwicklung in weiteren 
24—30 Stunden soweit fortgeschritten ist, daB der ganze Boden des Kolbchens 
mit lockercm Mycel bedeckt ist. Eine Bildung von Pycniden 
tritt aber an dem untergetauchten, bald die ganze 
Fliissigkeit erfullenden Mycel nicht ein. Einzelne, an die Oberflaehe 
der Fliissigkeit gestiegene Mycelfloeken zeigen aber dort bald Pycnidenent- 
wicklung. Besonders schon ist diese zu beobachten an dem an der Glaswand 
des Kolbchens wachsenden Mycel, das schon am 3. Tage ein der Entwicklung 
auf Gelatine ahnliches, radial-wirbelartiges Aussehen annimmt und dicht mit 
den glanzenden, perlschnurartig angeordneten Pycniden besetzt ist. All¬ 
mahlich steigt das ganze, untergetaucht gewachsene Mycel an die Fliissig- 
keitsoberflache, an der sich dann durch reichliche Bildung von Pycniden, die 
dicht an- und iibereinander entstehen, bald eine schmierige, rotlich 
gefarbte, dicke Haut bildet. Auf dieser kommt spater sogar Luftmycel 
zustande, das sich im iibrigen genau so verhalt wie auf der Gelatineplatte und 
hier und da auch Pycniden erzeugt. Im Gegensatz zur Entwicklung des Pilzes 


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Zur Entwicklongsgeachicbte und Biologie der Pycniden etc. 


343 


in Tropfchenkulturen findet hier infolge der reichlieh vorhandenen Nahrlosung 
ein Auskeimen der ausgetretenen Konidien statt, das durch Umschtttteln 
der Kultur begiinstigt wird. So wird die gebildete Haut immer wieder unter- 
getaucht, und durch die ausgekeimten Konidien bald wieder durch eine neue 
ersetzt. Dies kann solange fortgesetzt werden, als noch verfiigbare Nahrstoffe 
vorhanden sind, so daB der Inhalt des Kolbchens gewohnlich nach y 2 Jahr schon 
in eine formlose, schwach rotlich gefarbte bzw. schmutzigrbtliche, schleimige 
Masse verwandelt ist. Erst wenn auch die Flttssigkeit vollst&ndig verdunstet 
ist, wird die Farbung allm&hlich dunkler und geht nach 3—4 Jahren in braun- 
schwarz tiber. 

Auffallend groB ist die L e b e n s f a h i g k e i t des 
P i 1 z e s. Wahrend sonst Hyphomyceten sowie SproB- und Spaltpilze beim 
Aufbewahren in der von ihnen verbrauchten Nahrlosung oft schon nach 
Wochen zugrundegehen, selten aber jahrelang lebensfahig bleiben, macht der 
Pilz eine riihmliche Ausnahme. 6 und 8 Jahre alte Wtirzekul- 
t u r e n , die unter den verschiedensten Bedingungen gehalten worden waren, 
so daB sie teils nach dieser Zeit noch in feuchtem Zustande, teils vollstandig 
vertrocknet waren, teils noch das schmutziggelbe, teils das braunschwarze 
Aussehen des Dauerzustandes hatten, kanien, in frische Wiirze 
gebracht, wieder zum Leben und lieBen den Pilz sofort wieder 
in seiner charakteristischen Form entstehen. 

In anderen Nahrlosungen im groBeren MaBstab gezuchtet, bewies der 
Pilz das schon in den Tropfchenkulturen beobachtete, groBe Anpassungsver- 
mogen. Da die Verhaltnisse schon bei der Besprechung des Verhaltens in den 
Tropfchenkulturen geniigend gewiirdigt wurden, kann hier im einzelnen 
darauf verzichtet werden. Stets war das Verhalten analog dem der Tropfehen- 
kultur beziiglich der Starke und Gttte der Entwicklung, teils mit Bezug auf 
die morphologischen Erscheinungen denen der Wiirze ahnlich. Auf die all- 
mahliche Degeneration bei wiederholter Kultur in einer anderen Nahrlosung 
als Wiirze wurde ebenfalls oben schon hingewiesen. 

Die GroBe der Pycniden ist auBerordentlich verschieden 
und h&ngt von verschiedenen Umst&nden ab, teils von der Beschaffenheit 
des N&hrbodens, teils davon, ob die Pycniden auf festen oder fliissigen Nahr- 
boden, oder auf Pflanzenteilen erhalten wurden, femer auch davon, ob die 
Pycniden einfach oder zusammengesetzt sind. Die durchschnittlichen GroBen- 
verhaltnisse schwanken daher zwischen 0,05 mm und 0,25 mm in der Lange, 
bei einer Breite von 0,02—0,15 mm, doch kbnnen diese Zahlen nur als sehr 
approximativ gelten. 

Wie die GroBe, so weist auch die Form der Pycniden groBe 
Mannigfaltigkeit auf (Fig. 7). Meistens sind sie rund bis oval, ei- oder bohnen- 
fbrmig, langgestreckt und dabei oft unregelmaBig verbogen und ausgebaucht, 
zuweilen dreilappig. Im einfachsten Fall ist ein einziger Porus vorhanden, 
der an beliebiger Stelle des Fruchtkorpers angelegt sein kann (Fig. 7a). Nicht 
selten findet man Pycniden mit 2 oder 3 Offnungen, die gewohnlich schon an 
ihrer Form die Entstehung aus 2 oder mehreren Pycnidenanlagen erkennen 
lassen, wie bereits im entwieklungsgeschichtlichen Teil erortert wurde (Fig. 7 
d—e). Ich mochte sie daher alszusammengesetzte Pycniden 
bezeichnen. DaB auch Pycniden mit nur einer Offnung entwicklungsgeschicht- 
lich oft als zusammengesetzte Pycniden aufzufassen sind, ist oben bereits 
ausgeftthrt worden. In diesem Falle ist aber dann stets die Form unregelmaBig 
und laBt an ihrem Umfange den verschiedenen Anlagen entsprechende Ein- 


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344 


Ha a s Scknegg, 


schnitte erkennen (Fig. 7 c). Ein Ubergangsstadium von der einfachen zur zu- 
sammengesetzten Pycnide stellt Fig. 7 b dar. Die an einem Mycelfaden ent- 
standenen Pycnidenanlagen konnten, entsprechend der Entfernung der ein- 
zelnen Anlagen, sich unabhangig voneinander entwickeln, kamen sich aber 
dabei so nahe, dab ihre Reife noch eintrat, bcvor es zu einer Verschmelzung 


kam. Auf diese Weise kommt die r e i h e 



Fig. 7. Verse hiedene typisclie 
Pycnidenformen (von einer 9 Tage 
alten Kultur auf Bohnenstroh). 
a Einfaclie Pycniden mit einer Auswurfoffnung. 
b Reihenformig aneinanderhangende Pycniden. 
e Pycnide aus der Verwachsung von mehreren 
Anlagen hervorgegangen, aber nur mit einer 
Offnung. d und e Pycniden aus der Ver¬ 
wachsung von mehreren Anlagen hervorge- 
gangen, aber mit zwei und mehr Offnungen. 

wenn sie dort sehr alt werden, geht ihre 
schwarze Fiber. 


nweisc Anordnung der Pycniden 
zustande. 

Die Farbe der Pycni¬ 
de n ist auf alien Nahrboden und 
in alien Nahrlosungen eine hellrosa- 
oder fleischrote, die aber, wie leicht 
gezeigt werden kann, nur durch 
den Inhalt an Konidien, die in 
ihrer Massenansammlung diese 
Farbe zeigen, bedingt ist. Sind die 
Konidien vollkomraenentleert, oder 
zerdriickt man eine Pycnide in 
einem Tropfen Wasser und wascht 
die Konidien aus, so erscheint sie 
farblos. Erst verhaltnismaBig spat, 
wenn sie ihre Konidien langst aus- 
geworfen hat, nimmt hier und da 
die Wand der Pycnide eine hell- 
gelbe Farbung an. Eine Ausnahme 
davon macht nur die Kultur in 
stark gefarbten Nahrlosungen (siehe 
oben), aus denen der Pilz unter 
Umstanden Farbstoffe in seine 
Zellmembranen und daher auch 
die die Pycnidenwand bildenden 
Zellen aufzunehmen vermag. Auch 
bei der Kultur auf Pflanzen nehmen 
die Pycniden eine leichte, gelb- 
bis olivgriine Farbung an. Nur 
Farbe mehr ins braune oder braun- 


4. Daucrzellenbildung. 

Eine sehr charakteristische Erscheinung im Entwieklungsgange unseres 
Pilzes ist die Bildung von Dauerzellen der verschiedensten 
Art. Seit de Bary (13) diese Bildungen bei Dematium beschrieben 
hat, ist deren Entstehung allenthalben beobachtet und verfolgt worden, und 
findet sich in den verschiedensten mykologischen Arbeitcn beschrieben. Da fiir 
das Zustandekommen der Dauerformen ebcnfalls die Wiirze die gUnstigsten 
Bedingungen bietet, sei deren Entwicklung in der Hauptsache in dieser be¬ 
schrieben und, soweit Abweichungen in anderen Nahrlosungen auftreten, 
auf diese nur kurz hingewiesen. 

Die Dauerzellen in den verschiedensten Formen dcs Dauermycels, 
der eigentlichen Dauerzellen (Gemmen, Chlamydosporen, Gonidien) 
und der Dauerkonidien treten sowohl in den Kulturen in groBeren 
Fliissigkeitsmengen in Kolbchen, wie auch in Tropfchenkulturen auf, nur ist 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc. 


345 


. die Zeit ihrer Entstehung in beiden Fallen verschieden. In groBeren FlUssig- 
keitsmengen im Kolbchen dauert es unter Umstanden Jahre, bis es zur Bil- 
dung von Dauerformen kommt, so daB diese Art der Kultur fur das Studium 
der Entwicklung dieser Bildungen nicht in Frage kommen kann. Die hier 
mitgeteilten Ergebnisse beziehen sich also lediglich auf die Feststellungen in 
Tropfchenkulturen, soweit nichts anderes gesagt ist. 

Als Hauptbedingungen ftir das Zustandekommen 
von Dauerformen dieses Pilzes kommen in Betracht 
gute Ernahrung des vegetativen Mycels vor bzw. 
bei der Entstehung der P y c n i d e n f r u k t i f i k a t i o n , 
ein gewisser E r s c h 6 p f u n g s z u s t a n d der N&hrlosung 
und moglichst reichlicher Luftzutritt. Esist sehr wichtig, 
sich gleich von vomherein tiber diese Bedingungen klar zu werden, weil, wie 
unten noch weiter ausgefiihrt werden wird, im Falle des Fehlens einer dieser 
Bedingungen die Dauerzellenbildung unterbleibt. Die typischen Formen 
kommen daher Uberhaupt nur in Wiirze und Molke zustande. 

Zum Studium der Entwicklung der Dauerzellen mUssen wir zurttckgreifeii 
auf die Tropfchenkulturen, aber erst, nachdem wir bereits die Entwicklung 
der Pycniden verfolgt haben, weil uns diese alten Kulturen in der Folge auch 
die verschiedensten Dauerformen liefem. 

Schon wenige Tage nach der Pycnidenbildung, in einigen Fallen (Starke- 
losung, Wasser) schon, bevor die Pycniden vollkommen ausgebildet sind, 
macht sich, je nach Art des Nahrbodens, im Aussehen des Mycels ein mehr 
oder weniger deutlicher Erschopfungszustand bemerkbar. Die bisher homo¬ 
gene Beschaffenheit des Zellinhalts nimmt ein immer mehr granuliertes Aus¬ 
sehen an. Die gebildeten Granula werden gewohnlich im Verlauf von 2 Tagen 
immer dichter und vereinigen sich allmahlich zu kleineren und groBeren Tropf- 
chen mit starker Lichtbrechung, die mitunter das Innere der Zelle bis auf ge- 
ringe ZwischenrUume ganz erfiillen. In manchen Nahrlosungen wie Hefe- 
wasser und Molke, geht der Granulabildung eine auffallend starke Vakuolen- 
bildung voraus, die so stark ist, daB oft die Zelle nur von einer einzigen Vakuole 
erfiillt ist, die das Protoplasma nur noch als einen schmalen Wandbelag er- 
kennen l&Bt. Die Granulabildung mit ihren Folgeerscheinungen erfolgt dann 
gewohnlich erst eine Woche spater. In anderen Nahrlosungen treten in den 
Mycelien nennenswerte Veranderungen Uberhaupt nicht ein, wie Uberhaupt 
die Dauerzellenbildung unter den oben genannten Gesichtspunkten nicht in 
alien Nahrlosungen stattfindet. Es darf aber auch nicht unerwahnt gelassen 
werden, daB, selbst unter sonst gleichen Bedingungen, in der gleichenTropfchen- 
kultur in den einen Tropfchen Dauerzellen gebildet werden, in den anderen, 
die vielleicht unmittelbar daneben sich befinden, die Dauerzellenbildung 
dagegen erst viel spUter eintritt, oder unter Umstanden ganz unterbleibt. 
Die Ursache fUr diese Verschiedenheit ist die verschiedene GroBe bzw. Tiefe 
der Tropfchen. Je diinner die FlUssigkeitsschicht, je flacher also das Tropf¬ 
chen ist, bzw. je mehr der Pilz bei seiner Mycelentwicklung das Tropfchen 
nach alien Seiten hin ausgebreitet hat, je groBer also die BerUhrungsflache 
mit der Luft ist, um so sicherer geht das Mycel in den Dauerzustand Uber, 
wahrend man in relativ tiefen Tropfchen entweder erst nach Wochen, selbst 
Monaten Dauerbildungen beobachten kann, oder diese Uberhaupt nicht zu¬ 
standekommen. 

In dieser Tatsache ist auch die Erklarung dafUr zu suchen, daB in groBeren 
Fliissigkeitsmengen in Kolbchen, auch in solchen Nahrmedien, in denen in der 


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Hans Schnegg, 


Tropfchenkultur die Bildung der Dauerzellen in reichlichstem Made erfolgt, 
oft nach Jahren noch keine Dauerformenbildung eingetreten ist. So erklart 
sich auch die Erscheinung, daB in Nahrlosungen, in denen wegen ihrer 
ungiinstigen Zusammensetzung eine Dauerzellenbiidung gewohnlich nicht 
auftritt, diese manchmal zustandekommt, wenn die Nahrlosung bis auf 
geringe Reste oder vollkommen verdunstet ist, soweit nicht die starke 
Konzentration gewisser Nahrstoffbestandteile der weiteren Entwicklung 
des Pilzes hinderlich ist. 

Am schonsten sind die Verhaltnisse in groBeren Flussigkeitsmengen 
auch wieder an Wiirzekulturen zu beobachten. LaBt man die schon in den 
ersten 3—4 Tagen auf einer Wiirzekultur sich bildende Decke sich selbstandig 
weiter entwickeln, ohne das Kolbchen zu schiitteln, so schlieBt diese die 
im Kolbchen unterhalb befindliche Wiirze schon nach kurzer Zeit vollst&ndig 
ab, und es kann keine oder nur eine sehr langsame Verdunstung der Nahr- 
lbsung erfolgen. Das nach unten zu sich weiter bildende vegetative Mycel 
wachst eine zeitlang noch ungehindert weiter, und fiihrt dadurch den oberen 
Schichten bestandig neue Nahrung zu. In diesem Falle kommt es selbst 
nach 2—3 und mehr Jahren nicht zur allgemeinen Dauerzellenbiidung. Der 
Pilz nimmt wohl in seinen, der Luft ausgesetzten Teilen eine etwas dunklere 
Farbung mit einem Ton ins braunliche an, hervorgerufen durch eingetretene 
Zellwandverdickungen, wahrend das untergctauchte Mycel immer noch 
rotlich-gelb erscheint; die fur die Dauerformen dunkelolivbraune oder -grtine 
Farbung zeigt sich aber nicht. ZerreiBt man aber die gebildete Decke einige 
Zeit nach ihrer Bildung durch Umschutteln des Kolbchens, so daB sie durch- 
fallt und auBerdem die Konidien aus den Pycniden austreten und in die 
Flussigkeit hineingelangen konnen, so bildet sich, wie oben bereits ausgefiihrt, 
sehr bald eine zweite solche Decke. Wiederholt man dieseProzedur, so oft wieder 
eine neue Decke gebildet ist, so wird durch die standige Neubildung von 
Mycel, Pycniden und Konidien nicht nur eine relativ friihzeitige Er- 
schopfung der Nahrlosung bedingt, sondern bis zur Bildung der neuen Decke 
kann auch standig Flussigkeit verdunsten. In diesem Falle sieht man, wie 
unter Umstanden schon nach einigen Monaten, spater aber sicher der Inhalt 
des Kolbchens dunkler, schlieBlich braunschwarz, bis dunkelolivbraun bis -griin 
wird, also in den Dauerzustand iibergegangen ist. Infolgedessen kann man 
bei gleichalterigen und auch sonst gleich behandelten Kulturen oft ganz 
widersprechendc Beobachtungen machen. Ganz analog sind die Verhaltnisse 
auch in anderen Nahrlosungen. Da aber, wo der Pilz an der Glaswand in 
die Hohe gewachsen ist, finden wir auch in den ersteren Kulturen, sofem die 
Nahrlosung uberhaupt der Bildung von Dauerzellen giinstig ist, die Dauer¬ 
formen dort ebenso auftreten, wie in den Tropfchenkulturen. In ungiin- 
stigen Nahrlosungen (Pepton, K n o p sche Losung, Mist, Rindendekokt u. a.) 
findet auch dort Dauerzellbildung, selbst nach Jahren, nicht statt. 

Kehren wir nun wieder zu unseren Tropfchenkulturen zuruck, so gewahren 
wir, daB allmalilieh, gewohnlich nach 3—4 Wochen, die Mycelzellen 
auch in ihren Gesta 11ungsverh a 11nissen Veran- 
der ungen erleiden. Diese beginnen damit, daB die Zellen durch 
reiohliche Querwandbildungen sich in kurze Glieder ab- 
grenzen, die sich nicht selten abrunden oder blasenformig anschwellen, wah¬ 
rend andere ihren Inhalt mehr oder weniger verlieren und uberhaupt mehr 
und mehr verkiimmern (Fig. 8 a). Nicht selten treten friiher oder spater in 
den kurzen Gliederzellen, die in erster Linie fiir die Umwandlung in Dauer- 


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Zur Entwicklungsgeachichte und Biologic der Pycniden etc. 


347 


zellen bestimmt sind, Langsteilungen Oder solche nach beliebigen Richtungen 
auf, die zu eigentumlichen vielzelligen Bildungen fiihren konnen 
(Fig. 9 b—f). Unter gttnstigen Bedingungen erfolgt dann schon 1—2 Wochen 
nach diesen Veranderungen eine allm&hliche Verdickung der Zell- 
membran (Fig. 8b), die gleichzeitig auch eine Farbenver&nde- 
rung erfahrt. Sie wird zuerst gelblich, dann mehr olivgrun und mit fort- 
schreitender Verdickung schlieBlich dunkeloliv bis braungriin; in Massen- 
ansammlungen erscheinen sie schwarz. Sind fortlaufende Zellen eines Mycel- 
fadens in Dauer- 
zellen tibergegan- 
gen, so kommen 
toruloseBil- 
dungen zustan- 
de, die nur allent- 
halben durch ein- 
zelne weniger oder 
nicht verdickte 
Zellen unter- 
brochen sein 
konnen (Fig. 8 b 
u. 9 a) (Dauergo- 
nidien), die aber 
oft nachtr&glich 
sich auch noch 
verdicken und 
dann zur Bildung 
des Dauermycels 
iiberleiten. Es 
kann aber auch 
das Mycel o h n e 
Abgliederung 
8 olcher Kurz- 
z e lien eine Ver¬ 
dickung unter 
sonst gleichen Er- 
scheinungen er- 
fahren, und geht 
dann in das eigent- 

liche Dauermycel ttber, dessen einzelne Zellen sich sp&ter genau so 
verhalten, wie die Dauergonidien. 

Ganz besonderes Interesse besitzen jene Gebilde, die sich an fast 
alien Hyphenenden bilden, die Bauke (4) auch bei Cucur- 
bitaria elongata beschrieben und als Dauermycelgonidien 
bezeichnet hat. Wenn auch dadurch eine gewisse Identitat mit jenem Pilz 
gegeben zu sein scheint, so wurde doch oben bereits darauf hingewiesen und 
soli auch spelter noch gezeigt werden, daB eine solche trotzdem nicht vorhanden 
ist, denn bei den mit anderen Pycniden bildenden Pilzen vorgenommenen 
Vergleichsversuchen wurden analoge Bildungen ebenfalls haufiger angetroffen. 
Merkwurdig ist jedenfalls, daB die Bildung dieser eigentum- 
lichen Zellen bzw. Zellkomplexe immer auf die Hy¬ 
phenenden beschrankt bleibt. Es scheint, als ob in den 




Fig. 8. Dauerzellen (Gemmen) in verschiedenen 
Stadien ihrer Entwicklung a u 8 einer 4 Wochen 
alten Kultur. 

a Aus Zuckerlosung. b Aus Wiirze. Die Zellen haben sich durch 
Querwande geteilt und sind durch ihren reichen Inhalt an Fett- 
tropfchen ausgezeichnet. Bei b beginnt bereits die Verdickung. 


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Hans Schnegg, 


Mycelspitzen die ganze Erhaltungsenergie des Pilzes aufgeboten werde, um 
hier diese merkwiirdigen, keulenformigen, mehrfach nach alien 
Kichtungen septierten Zellkorper zu bilden, die den Konidien von Septo- 
sporium oder Macrosporium tauschend ahnlich sind (Fig. 9 c—f). 
Seltener treten mehrzellige solcher Dauerzellkorper von mehr runder Form 
im Inneren des Mycels auf (Fig. 9 b). 

Diese verschiedenartigen Dauerformen, meist in ein und derselben Kultur 
nebeneinander, wurden regelmaBig erhalten in Wlirze und Molke, weniger 
h&ufig in Heudekokt und Zuckerlosung und nach vollstandiger Vertrocknung 
der Nahrlosung auch manchmal in Starkelosung und in Wasser. Auch in 



Fig. 9. Verschiedene typische Formen von Dauerzellkom- 

plexen. 6 Wochen alt. 

a gewohnliche torulose Form. b Maulbeerform. c—f verBchiedene endstandige 

Keulenformen. 


Hefewasser kommen Dauerzellen zur Ausbildung, die sich aber wesentlich 
von den beschriebenen unterscheiden. Es ist schon oben darauf hingewiesen 
worden, daB sich der Erschopfungszustand des Mycels in Hefewasser durch 
die Bildung auffallend groBer Vakuolen auBert, wahrend die sonst vorhandene 
Granulabildung nur selten auftritt oder vollstandig unterbleibt. Dafiir zeigen 
einzelne Zellen Erscheinungen, wie sie bei der Bildung der eigentlichen Chla- 
mydosporen gewohnlich aufzutrcten pflegen. Das Mycel erscheint dabei 
zum Toil inhaltslos, die Zellen auffallend schmal und schwach lichtbrechend r 
wahrend andere Zellen, teils einzeln, teils zu zweien oder zu Ketten vereinigt, 
stark anschwellen (Fig. 10). Auffallend aber ist, daB der Inhalt dieser Zellen 
von Anfang an homogen, ohne irgendwelche Differenzierung, dabei aber 
auBerordentlieh stark lichtbrechend ist. Oltropfchen oder Granula konnten 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc. 


349 


darin niemals beobachtet werden. Von den in den genannten 
anderen N&hrmedien auftretenden Dauerzust&n- 
den unterscheiden sich diese auch dadurch, dafi 
siesich z w a r a 11 m & h 1 i c h m e h r und mehr verdicken, 
niemals aber selbst nach Woclien oder Monaten, 
irgendeine Farbung annehmen, wie die anderen Dauer- 
formen. Sie sind daher als echte Gemmen (Chlamydosporen) zu bezeichnen. 
Ahnliche farblose Chlamydosporenbildungen erfolgen auch in anderen 
Nahrlosungen, in denen die oben beschriebenen, dunkelgefarbten Dauerformen 
nicht auftreten. 

AuBerderEntstehimgwurdeauchdasweitere Verhaltender 
Dauerformen beim Verbringen in neue Nahrlosung studiert, schon 
auch deshalb, weil dadurch moglicherweise andere, fur die systematische 
Stellung des Pilzes wichtige Fruchtformen erhalten werden konnten. 



Fig. 10. Chlamydosporen (Gemmen) aus Hefewasser. 

Die Isolierung der Dauerzellen war mit Schwierigkeiten verbunden, 
einesteils wegen ihrer Kleinheit, dann aber vor allem deshalb, weil sie sich 
nicht ohne weiteres von dem Mycel, aus dem sie hervorgegangen waren, trennen 
lieBen, nicht zuletzt auch wegen der bei der Isolierung schwer zu vermeidenden 
Infektionsgefahr. Nach verschiedenen MiBerfolgen gelang es, unter dem 
Prapariermikroskop einige Dauerformen mit den ihnen anhaftenden Mycel- 
sfiicken zu isolieren und in frische Nahrlosungen zu ttbertragen. Der giinstigen 
Beobachtung wegen wurde die Weiterentwicklung ebenfalls im h&ngenden 
Tropfchen in der feuchten Rammer verfolgt. Dabei zeigte sich, daB diese 
Dauerzellen, die durchwegs aus mindestens 3 Monate alten Kulturen iso- 
liert worden waren, noch eine hohe Entwicklungsenergie be- 
saBen, da schon nach 18 Stunden allenthalben Keimungserscheinungen 
beobachtet werden konnten. Die Keimungsbilder uberraschten insofern, als 
nicht nur an den eigentlichen, durch ihre besonders starke 
Wandverdickung charakterisierten Dauerzellen Keimung 
eintrat,sondernauchalleubrigenwenigerverdickten Zellen 
des Dauermycels ebenfalls gleichzeitig zum Auskeimen ge- 
langten. Daraus ergibt sich eine biologische Gleich wertig- 
keit der verschiedensten Dauerformen. Hat irgendeine Zelle 
eines Dauerzellkomplexes einmal einen gewissen Vorsprung vor den anderen, 
so kommt diese in der Regel allein zur Weiterentwicklung (Fig. 11 b). 


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Hans Schnegg, 


Aus den durch Keimung der Dauerformen irg^end]- 
welcher Art hervorgegangenen Mycelien entwickeln 
sich nach kurzer Zeit wieder Pycniden, die in 
ihrer Entstehung den bei der Entwicklung aus der 
Konidie gebildeten sekundaren Pycniden ent- 
sprechen. 

Unter den gleichen Bedingungen, unter denen die Bildung der verschiedenen 
Dauerformen im vegetativen Mycel zustande kommt, geht auch mit den 
von den Pycniden in die Tropfchen ausgetretenen 



a Keulenformiger Dauerzellenkomplex. b Derselbe in Keimung 18 Std. 
nach der Aussaat. Eine der Scheitelzellen sowie einige Zellen des „Stieles“ 
ha ben Keimschlauche getrieben. c Dreizelliger Dauerzellenkomplex. 
d Derselbe in Keimung 17 V 2 Stunden nach der Aussaat. Alle drei Zellen 
und eine Stielzelle haben Keimschlauche gebildet. 

Konidien eine analoge Ver&nderung vor sich, die 
Bildung von Dauerkonidien. Hire Entstehung erfordert allerdings 
wesentlich langere Zeit als die Umwandlung des Mycels in den Dauerzustand 
und kann nur in sehr sorgfaltig geschlossenen, gegen vollstandige Verdunstung 
gut geschUtzten Kulturen beobachtet werden. Auch kommen sie regelmafiig 
fast nur in den besten Nahrboden, Wiirze und Molke, zustande. Im Verlauf 
von 3—5 Monaten spielen sich in den Konidien in der Regel nacheinander 
die gleichen Vorgange ab wie im Mycel. Der Inhalt wird granuliert, verdichtet 
sich zu groBeren oder kleineren Oltropfchen, wahrend die Wand sich gleich- 
zeitig verdickt und die gleiche Farbe annimmt, wie die Myceldauerzustande 
(Fig. 12 a). Nicht selten treten vorher Teilungswande in den Konidien auf, 
in deren Gefolge sogar mitunter nocli ein weiteres Wachstum der dabei gebil- 


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351 


deten Tochterzellen stattfindef, wodurch 2- oder mehrzellige, die eigentliche 
Konidie oft um das mehrfache ihrer GroBe iibersteigende Gebilde zustande- 
kommen (Fig. 12 b u. c), die spater ihre Entstehung aus der einfachen Konidie 
nicht mehr erkennen lassen wttrden. 

Die Keimung der Dauerkonidien verlauft in eigen- 
artiger Weise. Wahrend sonst bei der Keimung von Pilzkonidien oder selbst 
Chlamydosporen, die Membran der Konidie zur Bildung der Membran des aus 
ihr hervorgehenden Keimschlauchs verwendet wird, erfolgt die Keimung hier, 
wie bei manchen Zygosporen (Mucor). Die Dauerkonidie platzt an einer 
bestimmten Stelle und schiebt aus 
der gebildeten Offnung zunachst 
einen kurzen Keimschlauch heraus 
(Fig. 13 a), der innerhalb 6 Stunden 
sich stark verlangert, wobei die Ol- 
tropfchen der urspriinglichen Dauer¬ 
konidie zum Teil in lhn ubergehen 
(Fig. 13 b und c). Nach weiteren 
2 Stunden schniirt dieser erste Keim¬ 
schlauch unmittelbar an der Dauer¬ 
konidie, deren Membran dem gebil¬ 
deten Faden nur mehr lose aufsitzt, 
eine kugelige Zelle ab, die ihrerseits 




Fig. 12. Dauerkonidien 
aus einer 3 Monate 
alten Kultur in Wiirze. 
a Einzellige Formen. b Zwei- 
zellige Formen. c Drei- und 
mehrzellige Formen. 


Fig. 13. Keimung der Dauerkoni¬ 
dien. 

a Keimende Dauerkonidie 23 Stunden 
nach der Auasaat in Wiirze. 
b Dieselbe Konidie nach 26% Stunden 

® >> » »> 20 n 

d 99 99 99 31 

6 f* 99 99 32 9f 

Die leere Dauerkonidie ist bei e bereits ab- 
gestoBen. 


wieder einen seitlichen Mycelfaden entwickelt (Fig. 13 d). Von da an geht das 
Wachstum aufierordentlich rasch vorwarts. Wahrend der aus dem ersten 
Keimschlauch gebildete Mycelfaden bereits durch zahlreiche Querwande sich 
septiert und auch bereits verzweigt hat, erfolgt an der kugeligen Primar- 
zelle bereits die Anlage eines dritten Sprosses, der in der dem ersten ent- 
gegengesetzten Richtung verlauft. Gleichzeitig damit wird auch die leere 
Dauerkonidienhaut abgestoBen (Fig. 13 e). Jetzt sieht das Keimungsbild 
genau aus, wie das einer gewohnlichen Konidie, mit dem auch insofern Uber- 
einstimmung besteht, als die weitere Entwicklung sich wie dort abspielt. 
Die kugelige Primarzelle wird auch hier zur Mut- 
terzelle der ersten Pycnide. Andere Fruchtformen 
konnten auch aus den Dauerkonidien nicht erhalten 
w e r d e n. 


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352 


Hans Sohnegg, 


5. Kultur auf natiirlichen Nahrboden. 

Nachdem auch bei der Weiterkultur der verschiedenen Dauerformen 
and ere Fruktifikationen als Pycniden nicht erhalten werden konnten, wurde 
versucht, auf anderem Wege Fruchtformen zu erzielen, die vielleicht die Zu- 
gehorigkeit der Pycnide zu irgendeinem Ascomyceten zu ermitteln gestatteten. 

Bei der Umgebung unserer Weihenstephaner Brauereibetriebe durch 
ausgedehnte Parkanlagen war der Gedanke wohl naheliegend, daB der Pilz 
dort seine primare Entwicklungsstatte habe, um so mehr, als in den mehr von 
der freien Natur umgebenen landlichen Betrieben durchwegs der Pilz h&ufiger 
aufzutreten pflegt, als in den in groBeren Stadten eingeschlossenen Betrieben. 
Es wurde daher zunachst versucht, den Pilz drauBen in der Natur an seinen 
primaren Standorten ebenfalls zu bekommen. Auffallenderweise hatte das 
Aussetzen von G e 1 a t i n e p 1 a 11 e n nur wenig Erfolg, 
wenn wir nicht geradezu von einem MiBerfolg reden wollen. Wie beim Aus¬ 
setzen von Petri schalen zum Zwecke der Luftanalyse im Brauereibetrieb 
der Pilz ebenfalls nur relativ selten erhalten wurde, so auch in der Natur. Ab 
und zu konnte wohl auf einer Platte das charakteristische Bild unseres Pilzes 
beobachtet werden, jedoch so vereinzelt nur, daB dadurch schon die An- 
nahme, der Pilz komme von dorther, recht zweifelhaft erschien. Immerhin 
war damit zu rechnen, daB der MiBerfolg nur im Nahrboden zu suchen sei, der 
dem direkt aus der Natur kommenden Pilz eben nicht die von ihm beanspruch- 
ten giinstigen Entwicklungsbedingungen bieten konnte, wie dem den sekun- 
daren Existcnzbedigungen bereits angepaBten Pilze des Betriebes. 

Um das gesteckte Ziel auf einem anderen Wege zu erreichen, wurden 
die P y c n i d e n , die an den haufiger in der Umgebung vorhandenen Bau- 
men vorkommen unter den bei unserem Pilze zur Anwendung gekommenen 
Bedingungen in Kultur genommen. Es wurden dazu Pycniden von Akazien, 
Eichen, Ahorn, Ulmen und Eschen, die an abgestorbenen oder abgefallenen 
Zweigen gesammelt worden waren, verwendet. Um sie von anhaftenden 
Fremdorganismen, vor allem Bakterien, zu befreien, wurden die Pilze zu¬ 
nachst durch Anlage von Verdiinnungsplatten mit den verschiedensten Sub- 
straten gereinigt. Dabei zeigte schon keine der unter- 
suchten Pycniden auf der Gelatine die Wuchsform, 
wie sie fur unseren Pilz charakteristisch ist. Trotz- 
dem wurden mit den so erhaltenen Reinkulturen weitere Kulturen in Kolb- 
chen und Tropfchenkulturen angelegt, weil immerhin noch damit gerechnet 
werden konnte, daB die Organismen durch langere Kultur in den ihnen anfangs 
fremdartigen Nahrlosungen sich an diese gewohnten und dann doch in der ge- 
wiinschten Weise sich entwickeln konnten. Auch diese Versuche schlugen 
fehl. Wenn schon die Form der Konidien in vielen Fallen eine and ere war, 
so waren auch in den anderen Fallen die Keimungsbilder schon 
wesentlich anders als bei unserem Pilz und Pycniden wurden ent- 
weder gar nicht, oder doch in ganz anderer Weise, niemals aber di¬ 
rekt aus der keimenden Konidie als Primar-Pyc- 
niden erhalten. Damit war auch die Annahme, daB unsere Pycnide 
mit der von Cucurbitaria elongata von Akazien identisch sein 
konnte, endgiiltig hinfallig geworden, da gerade diese Pycnide auffallenderweise 
in ilirem Entwicklungsgang mit der unseren die geringste Ahnlichkeit zeigte. 

Weitere Versuche wurden mit Ascosporen der auf 
den genannten Baumen saprophytisch oder parasitisch lebenden Pilze vor- 
genonimen. Abgesehen davon, daB die meisten Ascosporen in den angewandten 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc. 


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Nahrlosungen iiberhaupt nicht zur Keimung gelangten, wurden auch von 
jenen, die zur Keimung zu bringen waren, selbst wenn sie Pycniden erzeugten, 
ganz andere Verhaltnisse beobachtet. Es muBten also weitere Versuche, 
auf ahnliche Weise den primaren Standort unserer Pycniden an oder die 
Art des zugehorigen Ascomyceten zu finden, damit endgiiltig als aussichtslos 
aufgegeben werden. 

Es wurde daher weiter der umgekehrte Weg beschritten und versucht, 
den Pilz auf naturlichen Objekten, wie Pflanzenstengeln und 
Zweigen, zur Entwicklung zu bringen. AuBer den obengenannten Baumen, 
von denen einjahrige 7weige benutzt wurden, kam auch das Stroh von V i c i a 
f a b a, sowie Umbelliferenstengel zur Anwendung. Die Objekte wurden alle 
in ca. 10 cm lange Stticke geschnitten, in Wasser eingeweicht und dann in Rea- 
gensglasem, in die 5 ccm Wasser gegeben worden waren, um ein spateres Ver- 
trocknen moglichst lange zu verhindern, 3 Tage nacheinander fraktioniert 
sterilisiert. Zur Vermeidung von immerhin noch moglichen Fremdinfektionen 
wurden dann die so pr&parierten Pflanzenteile zunachst 14 Tage beobachtet 
und, wenn sie nach dieser Zeit sich als steril erwiesen, mit frischem Konidien- 
material aus einer Wiirzekultur unseres Pilzes geimpft. Bei einem Teil der 
Versuche wurde der Pilz ohne weiteres auf die Oberflache 
der genannten Pflanzenteile aufgetragen, bei den anderen 
Versuchen wurde die Rinde durch kleine Einstiche oder 
Einschnitte verletzt und wahrend der Verletzung mit dem dabei 
verwendeten Skalpell gleichzeitig der Pilz in die Wunde 
ubertragen. 

Bei der ersten Versuchsreihe zeigte sich nur ein relativ schwaches Wachs- 
tum, das aber schlieBlich auch zur Pycnidenbildung ftthrte. Mit wenigen Aus- 
nahmen war zu erkennen, daB den Pilz diese Art der Emahrung wenig be- 
friedigte. Ganz anders war das Verhalten des Pilzes in der zweiten Versuchs¬ 
reihe, bei der durchwegs kraftiges Wachstum zu beobachten war. In der Regel 
war an den bei Zimmertemperatur aufgestellten Kulturen nach 3 Tagen be- 
reits an der Verletzungsstelle deutliche Mycelentwicklung eingetreten, an dem 
nach einigen Tagen ebenso wie an dem auf dem unverletzten Holz gewachsenen 
sehon mit bloBem Auge Pycnidenentwicklung zu konstatieren war. Sehr be- 
merkenswert war jedoch an diesen Proben, daB nach 8—14 Tagen auch 
am Ende des Zweigstuckchens sich reichliche Mycelent¬ 
wicklung zeigte, ohne daB auBerlich eine Verbindung des an der Infektions- 
stelle gebildeten Mycels mit jenem zu sehen war. Der Pilz war also 
von der I n f e k t i o n s s t e 11 e aus in d e m R i n d e n g e w e b e 
weiter eingedrungen, hatte dieses allmahlich durchwachsen, und 
war auf diesem Wege dann oben an der Schnittflache wieder ausgetreten. 
Spater waren hier auch zahlreiche, zum Teil dem Holzkorper unmittelbar 
aufsitzende, teils am Luftmycel gebildete Pycniden gebildet worden. LieB 
sehon diese Feststellung giinstige Resultate dieser Versuche erwarten, so 
noch mehr die Tatsache, daB nach 3—4 Wochen allmahlich auch unter 
der Rinde allenthalben Pycniden in der fttr das 
natiirliche Vorkommen c h a r a k t e r i s t i s c h e n Weise 
hervorbrachen und schlieBlich in groBer Anzahl die ganze Rinde mit 
kleinen, punktformigen Pusteln iiberzogen. Trotzdem die Ver¬ 
suche jahrelang fortgesetzt und beobachtet wurden, konnte auch 
nichtin einem Falle eine andere a 1 s d i e P y c n i d e n - 
fruktifikation erhalten werden. 

Zweite Abt. Bd. 43 . 23 


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Hans Schnegg, 


Aber noch wurde nichts unversucht gelassen, um vielleicht doch noch 
Klarheit in die systematische Stellung des Pilzes zu bekommen. Von der Tat- 
sache ausgehend, dab viele Ascomyceten, von denen man im Herbst nur die 
Pyenidenfruktifikation findet, erst im Friihjahr die Ascus-Fruktifikation ent- 
wickeln, wurden Kulturen der oben beschriebenen Art moglichst unter natUr- 
lichen Verhaltnissen gehalten und im Winter im Freienange- 
schutzter Stelle zur Aufstellung gebracht. 1st Winterkalte erforderlich, um 
die Pilze in der Natur zur Bildung der hoheren Fruchtform anzuregen, so 
konnte auch bei dieser Versuchsanordnung ein ahnlicher Erfolg erwartet 
werden. Mehrere hundert, 3 Jahre lang wiederholte, in dieser Weise angestellte 
Versuche mit Parallelkulturen im Laboratorium, fiihrten aber ebensowenig 
zu einem Ziele, als alle bisherigen; es wurden auch hier ledig- 
lich Pycniden gebildet. 

Die auf den naturlichen Substraten erhaltenen Pycniden verhielten sich 
im allgemeinen genau so, wie die auf kiinstlichen Nahrboden oder in Nahr- 
losungen gezuchtcten, nur nahmen sie schon verhaltnismaBig friihzeitig eine 
dunklere Farbung an. Auch die Mycelien zeigten, mit Ausnahme des sterilen 
weiBbleibenden Luftmycels, eine olivgriine Farbung. Ferner waren an dera 
oberflachlich entwickelten Mycel haufig Anastomosen benachbarter 
Hyphen zu beobachten, ebenso wie auch Mycelstrange aus zwei 
und mehr, parallel zueinander gelagerten Hyphen 
nicht selten zu sehen waren, wahrend ahnliche Bildungen weder 
a u f k u n s 11 i c h e n Nahrboden, noch in F1 ii s s i g k e i t e n 
angetroffen wurden. Da solche Bildungen bei naturlich vorkommen- 
den Pilzen haufig beobachtet werden, ist deren Vorhandensein, wie ja auch 
das sonstige Verhalten des Pilzes gezeigt hat, als Bewertungsmoment fur den 
Pilz ohne besondere Bedeutung. 

Da alle Versuche, eine andere, als die Pyenidenfruktifikation zu erzielen, 
ohne Erfolg waren, muB der Pilz nach wie vor zu den Fungi imper¬ 
fect i gerechnet werden. Nach der Systematik der Fungi imperfect! 
von Allescher (14) und Lindau (15) geliort der Pilz zur Ordnung der 
Sphaeropsideen und zwar zur Abteilung Hyalosporae der Familie 
der Sphaerioideen. Nach seiner Konidienform und seiner Eigenschaft 
auf Zweigen sich gut zu entwickeln, sowie der Ausbildung der Pycniden 
nach, ist er zur Gattung Phoma zu rechnen. Er sei daher, um seine 
charakteristische Entstehung aus der Konidie zum Ausdruck zu bringen, als 
Phoma conidiogena bezeichnet. 

6. Die Mycelschlingen und Hyphenknauel. 

Die Charakterisierung unseres Pilzes kann nicht abgeschlossen werden 
ohne den Hinweis auf eine Erscheinung, die, wie eine Priifung der diesbezug- 
lichen Literatur ergibt, in solcher Allgemeinheit und RegelmaBigkeit wold 
selten bei einem Pilz beobachtet wurde :Die Neigung des Pilzes, 
Mycelschlingen und Hyphenknauel zu bilden. 

Bevor auf Einzelheiten eingegangen wird, sei auf die iiber diese Bildungen 
vorhandene, sparliche Literatur hingewiesen. 

Wohl am bekanntesten sind die Mycelschlingen und Osenbildungen, wie 
sie de Bary und Woronin (16) bei Artrobotrys oligospora 
beobaehteten und deren Entwieklungsgeschichte von ihnen eingehend studiert 
wurde. Bei genauerer Betraehtung, unter Berucksichtigung ihrer Entwick- 


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Zur Entwioklungsgeschichte und Biologic der Pycniden etc. 


355 


lung, zeigt sich jedoch, daB diese einem ganz anderen Typus von Mycelschlin- 
gen angehoren, als die bei unserem Pilze auftretenden Bildungen. 

Morphologisch groBere Ahnlichkeit zeigen sehon die von d e B a r v und 
Woronin (16) fiirSordaria coprophila beschriebenen Schlin- 
genbildungen, die aber, da sie fertilen Charakter besitzen, ebenlalls mit den 
unsrigen nicht als tibereinstimmend bezeichnet werden konnen. 

Das gleiche gilt fur die von Appel und Wollenweber (17) bei 
Fusarium solani und Fusarium Willkommi gemachten 
Beobachtungen, auf die unten noch naher einzugehen sein wird. 

Die Gebilde, die Bref e 1 d (8) von Chaetomium Fresenianum 
abbildet, ohne aber im Text naher auf die schlingenden Mycelien einzugehen, 
stehen ebenfalls sowohl morphologisch wie entwicklungsgeschichtlich den 
vorgenannten Bildungen nahe. 

Z u k a 1 s (18) Abbildung eines Hyphcnknauels von Melanospora 
coprophila entspricht ebenfalls morphologisch den analogen Gebilden 
unseres Pilzes, entwicklungsgeschichtlich betrachtet, ist aber auch dieser 
Hyphenknauel etwas anderes. 

Zu direkten Vergleichen konnen nur einige in der neueren Literatur auf- 
findbare Falle von Mycelschlingen und Hyphenknaueln herangezogen werden. 

Am ausfiihrlichsten, wenn auch trotzdem noch sehr kurz, ist die Ent- 
wicklung der Mycelschlingen bei P o t e b n i a (19) behandelt, der diese Bil¬ 
dungen beiSphaeropsis, Phyllosticta, Camarosporium 
und Camptoum beobachtete. 

Schkorbatow (20) gibt lediglich eine Abbildung dieser eigen- 
tumlichen Bildung und V o g e s (21), der ebenfalls eine ganz charakteristische 
Abbildung der Anfangsstadien der Bildung von Mycelschlingen gibt, geht 
mit einigen wenigen Worten dariiber hinweg, ohne auf ihre Weiterentwicklung 
naher einzugehen. 

Fassen w r ir die aus der Literatur sich ergebenden Schliisse tiber die Bil¬ 
dung von Mycelschlingen und Hyphenknaueln zusammen, so konnen wir 
3 Typen feststellen: 

1. Die Hyphenknauel sind in der Entwicklung stehen gebliebene Peri- 
thezienanlagen (Zukal [18]). Diese kommen offenbar am wenigsten 
haufig vor. 

2. Die Schlingen- und Knauelbildungen sind eigentumliche Umwand- 
lungen von fertilen Mycelfaden (Konidientragern), die dabei ihre Eigenschaft, 
Konidien abzuschnuren, in irgendeiner Form beibehalten haben [B r e f e 1 d 
(8), d e Bary und Woronin (16), Appel und Wollenweber 
(17)]. Diese scheinen haufiger aufzutreten. 

3. Die Mycelschlingen und Hyphenknauel sind lediglich Bildungen des 
vegetativen Mycels [Schkorbatow (20), V o g e s (21)] oder von Luft- 
hyphen [P o t e b n i a (19)]. Diese scheinen ebenfalls haufiger gebildet zu 
werden. 

Ob ein genetischer Zusammenhang zwischen den einzelnen Typen besteht, 
laBt sich aus den vorhandenen Angaben nicht entnehmen. Auf alle Falle 
aber handelt es sich um rudimentare Organe, deren Charakter sich 
auch aus den Bedingungen ihrer Bildung ergibt. 

t)ber diese geben uns direkt nur Appel und Wollenweber (17) 
AufschluB. Bei Fusarium solani wurden diese Bildungen stets 
beobachtet bei Nahrungs mangel. Auch die bei Fusarium 
Willkommi in Kulturen in destilliertem Wasser erhaltenen geschlun- 

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Hans Sc h neg g , 


genen Konidientrager konnen nur als Hungerformen aufgefaBt 
werden. V o g e s (21) spricht sich zwar tiber die Bedingungen der Schlmgen- 
bildung nicht direkt aus, doch ist dem Zusammenhange zu entnehmen, dab 
sie in alten Kulturen vornehmlich auftreten, also auch bei Nahrungsmangel 
entstehen. Nach P o t e b n i a (19) scheint Erwarmung die Schlingenbildung 
zu fordern. 

Bei der groBen RegelmaBigkeit, mit der Mycelschlingen und die aus 
ihnen hervorgehenden Hyphenknauel bei unserem Pilz in beinahe alien Nahr¬ 
losungen auftreten, schien gerade dieses Objekt besonders geeignet, nahere 
Aufschliisse tiber die Bedingungen ihrer Bildung, ihre Entwicklungsgeschichte 
und ihr weiteres Schicksal zu erhalten. 

Was zunachst die Bedingungen ihrer Entstehung betrifft, so geben die 
zura Studium der Pycnidenentwicklung verwendeten Nahrlosungen reichliches 
Material zu Beobachtungen der verschiedensten Art. Am besten erfolgt die 
Feststellung der einzelnen Erscheinungen wohl an der Hand der einzelnen 
Nahrlosungen selbst in der gleichen Reihenfolge, wie bei der Entwicklungs¬ 
geschichte der Pycniden. 

a) W ti r z e. Die Schlingen- und Hyphenknauelbildung tritt regelmaBig 
ein, jedoch immer erst, wenn der Pilz seinen v o 11 - 
standigen Entwicklungsgang abgeschlossen hat und 
ein gewisser Nahrstoffmangel eingetreten ist. Es muB jedoch konstatiert 
werden, daB, so gtinstigdie Wtirze ftir die allgemeine 
Entwicklung des Pilzes und die der Pycniden sich 
erweist, so w e n i g g ti n s t i g s i e ftir die Bildungdie- 
ser Schlingenmycelien ist, wietiberhaupt die Schlingen¬ 
bildung um so vollkommener ist, je weniger der 
betreffende Nahrboden der s o n s t i g e n E n t w i c k 1 u n g 
des Pilzes zusagt. 

Die ersten Anzeichen treten selten vor dem 5. Tage, oft erst nach Ablauf 
einer Woche, ein. Dabei zeigt sich, daB ein allzu weit gehender 
Verbrauch derNahrlosung durch den Pilz vorher eine offen- 
sichtlich hemmende Wirkung auf die Schlingen¬ 
bildung auszutiben vermag,diein diesem Falle zwar zur Anlage 
kommen, aber, wie unten noch ausgeftihrt werden wird, tiber ein gewisses 
Stadium nicht mehr hinausgelangen. 

Nahrstoffmangel, der durch Verbrauch der 
Nahrlosung durch den Pilz selbst bedingt ist, 
hemmt also die Schlingenbildung, andererseits 
wird durch nattirliche Nahrstoffarmut ihr Z u - 
standekommen wesentlich gefordert. 

Dies ist unbedingt zu berticksichtigen, wenn man die oft scheinbar wider- 
sprechenden Erscheinungen richtig verstehen will. Verdtinnt man namlich 
Wtirze in verschieden hohem Grade, so beobachtet man, daB in demselben 
MaBe, als die Bedingungen ftir die Entwicklung des Pilzes tiberhaupt und die 
Pycnidenbildung ungtinstiger werden, die Schlingenbildung frtiher eintritt 
und selbst dann noch zustandekommt, wenn die Lo- 
sung so stark verdtinnt wird, daB der Pilz kaum 
mehr zu einigen Teilungen der Pycnidenmutter- 
zelle fahig ist. In diesem Falle zeichnen sich vielmehr die gebildeten 
Schlingenmycelien und Hyphenknauel durch besondere Kompliziertheit und 
Vollkommenheit ihrer Bildung aus. 


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Zur Entwicklungsgeechichte und Biologic der Pycniden etc. 


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b) Rohrzuckerlosung. In der Stammkonzentration trat Schlin- 
genbildung nur auBerst selten, meist gar nicht ein, besser bei Verdilnnung. 

c) Hefewasser. Die Schlingenbildung beginnt in kleinen Tropfchen 
haufig schon am 2. Tage nach der Keimung der Konidie. In groBeren Tropfen 
wird ihr Erscheinen in demselben Verhaltnis, als die allgemeine Entwicklung 
begunstigt wird, verzogert und tritt meist erst am Ende der ersten Woche 
ein. Sonst ist das Verhalten des Pilzes ahnlich wie in Wiirze. 

d) M o 1 k e. Bei der auBerordentlich starken Ausnutzung des Substrats 
durch reichliche Bildung vegetativen Mycels wie auch zahlreicher Sekundar- 
pycniden unterbleibt hier unter denselben Gesichtspunkten wie bei Wtirze 
die Schlingenbildung meist ganz. Tritt sie auf, so sind es in der Regel nur die 
auBersten Mycelzweige, die zur Bildung von Schlingenmycelien schreiten. 

e) K n o p sche L 6 s u n g. Schlingenbildung auBerst selten und dann 
meist tiber die Anfangsstadien nicht hinausgehend. 

f) Pepton-Losung. Wie bei K n o p scher Losung. Die reiche 
Stickstoffnahrung scheint hier wie dort der Mycelschlingenbildung hinderlich 
zu sein. 

g) Bohnendekokt hat sich als ganz besonders geeignet fur die 
Erzielung dieser Mycelformen erwiesen, die darin zu groBer Vollkommenheit 
und Kompliziertheit gelangten. Im Gegensatz zu den Ausfuhrungen von 
Potebnia (19), wurdediehochste Vollendung in Kulturen in der Kalte 
beobachtet. 

h) Heudekokt. Schlingenbildung tritt regelm&Big gewohnlich vom 
4. Tage an ein, hauptsachlich in den auBeren Mycelpartien, seltener weiter 
innen im Tropfchen. Die Schlingen und Hyphenknauel sind aber selten von 
Bestand, sondern zeigen sehr bald die spater naher zu besprechenden Ver&n- 
derungen. 

i) Mistdekokt scheint der Schlingenbildung sehr forderlich zu sein, 
indem bereits 2 Tage nach der Keimung der Konidie, wenn oft die Pycniden- 
entwicklung noch weit zuriick ist, die Anlagen dazu auftreten. 

k) Akazienrindenabsud. Dieser Nahrboden ist entschieden 
einer der gunstigsten zur Erzielung von Mycelschlingen und 
Hyphenknaueln. Namentlich stark treten sie auf in Kulturen, die durch ein 
oder mehrmalige t)berfiihrung aus der gleichen Kulturflussigkeit erhalten 
worden waren. In diesen treten die charakteristischen Bildungen oft schon in 
der nachsten Nahe der geteilten Pycnidenmutterzelle ein, ebenfalls schon vor 
der Bildung der Pycniden. 

l) Starkelosung erweist sich zur Erzielung von komplizierten 
Hyphenknaueln als auBerst giinstiger Nahrboden, namentlich wenn 
die Kulturen k a 11 gehalten wurden. In der Warme blieb sogar deren Bil¬ 
dung zuweilen ganz aus. 

m) Brunnenwasser kann oline Zweifel als bestes Medium 
zur Erzielung der kompliziertesten und zahlreichstcn Bildungen von Schlin¬ 
genmycelien und Hyphenknaueln bezeichnet werden. 

Es darf aber nicht verkannt werden, daB ebenso wie die Pycnidenbildung 
in derselben Nahrlosung nicht immer gleich gut vor sich ging, auch die Schlin¬ 
genbildung in der gleichen Kulturflussigkeit einmal haufiger und besser, ein 
andermal wieder seltener oder gar nicht zustandekommt. 

So haufig man nun Gelegenheit hat, Mycelschlingen und Hyphenknauel 
in den verschiedensten Nahrlosungen zu beobachten, so schwierig ist es, ihre 
Entwicklung zu verfolgen, da die Bildung selbst der kompliziertesten Hyphen- 


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Hans Schnegg, 


knauel in beispiellos kurzer Zeit erfolgt. Dazu kommt noth, daB die in dem 
ersten Stadium ihrer Entwicklung stehenden Hyphen nicht selten in diesen 
Anfangsstadien stehen bleiben, namentlich wenn man, um fortlaufende 
Beobachtungen an einem Faden zu machen, das betreffende Objekt ins Ge- 
sichtsfeld des Mikroskops riickt. GegenLichtnamlich sind die 
zu Schlingen sich umwandelnden Hyphen aufier- 
ordentlich empfindlich,so daB die Beleuchtung des Mikroskops 
mittels des Spiegels allein in der Regel schon gcniigt, um eine solche Wachs- 
tumsstoekung in den Hyphen zu verursachen, daB die weitere Ausbildung 
einer vorgebildeten Mycelschlinge unterbleibt. Selbst Praparate, die im zer- 
streuten Tageslicht aufgestellt waren, bildeten haufig auch in solchen Losun- 
gen, die sonst der Schlingenbildung besonders giinstig sind, gar keine Schlingen 
oder blieben in ihren Anlagen stecken, wahrend unter sonst gleichen Bedin- 
gungen, aber im Dunkeln, in kurzer Zeit sogar recht komplizierte 
Hyphcnkn&uel entstanden. Ebenso wird, wie oben fur einige Nahrlosungen 
bereits konstatiert wurde, inderKalte,wo das Wachstum des Pilzes und 
die Entwicklung der Pycniden verhaltnismaBig langsam erfolgt, im allgemeinen 
leichter Schlingenbildung zustandekommen, als bei Thermostatentemperatur. 

Schon P o t e b n i a (19) hat bei seinen Studien iiber die Bewegung 
von Lufthyphen beobachtet, daB die Einrollung der Hyphen ruckweise 
erfolgt und daB zur Bildung einer 2—3-fachen Einrollung einer Hyphe oder 
eines Hyphenknauels nur einige Sekunden erforderlich sind. 
Dies kann auch fur die analogen Bildungen unseres Pilzes bestatigt werden, 
die allerdings nicht an Lufthyphen erfolgten, sondern an dem untergetauch- 
ten Mycel, bzw. an jenen Mycelzweigen, die tiber den Rand der Tropfchen 
am Deckglas angeschmiegt hinauswachsen, stets aber von Fliissigkeit um- 
geben sind. 

Die Entwicklung der Mycelschlingen, die nichts 
anderes als die Anfangsstadien der Hyphenknauelbildung sind, erfolgt stets 
an anscheinend eigcns zu diesem Zwecic angelegten Seitenzweigen der Haupt- 
mycelien. Dire Funktion als „Schlingenmutterhyphen“ geben sie dadurch zu 
erkennen, daB in ihnen eine, im Gegensatz zu den anderen Hyphen, auf- 
fallende Anhaufung von homogenem Protoplasma 
eintritt, die eine starke Lichtbrechung, namentlich der Spitze 
der betreffenden Hyphe bedingt. Dadurch werden diese Hyphen zu einem 
starken Langenwachstum angeregt, das um so auffallender 
ist, als das Wachstum des iibrigen Mycels augenscheinlich bereits zum Still- 
stand gekommen ist. Der Faden fiihrt dabei deutliche, 
Oszillatoriaahnliche Schwingungen aus. Hat er eine 
bestimmte Lange erreicht, so kann man in gunstigen Momenten eine plotz- 
liche Einbiegung der wachsenden Spitze um 180° beobachten, so daB 
dieWachstumsrichtungder Hyphe ihrer bisherigen 
Richtung entgegenlauft. Dabei sucht sich der absteigende Faden 
dem aufsteigenden Stiick zu njihern, lauft entweder eine Zeitlang parallel zu 
ihm in einiger Entfernung, oder legt sich an ihn an, um, ihm fest angeschmiegt, 
in der neuen Richtung weiterzuwachsen (Fig. 14 a und b). Dadurch kommt 
zunaehst eine einfache Schlinge zustande. Seltener rollt sich das 
Hyphenende spiralig ein, wie das auch bei den Beobachtungen 
von Potebnia (19) der Fall war, wodurch einfaehere Schlingen oder 
Hyphenknauel zustande kommen (Fig. 14 e u. f, Fig. 15 d). Zu einer Fusion 
des absteigenden mit dem aufsteigenden Fadenstiicke, wie sie V o g e s (21) 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc. 


359 


beobachtet hat, kommt es jedoch nicht, hochstens tritt manchmal in der 
Mitte cine Anastomosenbildung ein (Fig. 14c), durch die abcr in 
der weitercn Ausgestaltung der Mycelschlinge eine Anderung nicht bedingt 
wird. 

Im weiteren Verlauf des Wachstums, wahrenddessen der absteigende 
Faden das Hauptmycel, von dem die Schlingenhyphe ihre Entstehung ge- 
nommen hat, rechtwinklig gekreuzt hat, fUhrt der absteigende 
Fadenteil haufig um den aufsteigenden eine Dre- 
h u n g a u s , deren Wirkung durch Beteiligung des letzteren noch erhoht 



Fig. 14. Schlingenbildungen in verschiedenen 
• Stadien ihrer Entwicklung. 
a—d haufigste Art der Entwicklung. 
e u. f andere Entwicklungsmoglichkeiten. 


wird (Fig. 14 d). Oft sclion wahrend dieser entsteht am Scheitel der Schlinge 
in der Richtung ihres Krummungsradius ein Hyphenast, der mitunter eine 
recht ansehnliche Lange erreichen kann (Fig. 14 c u. d). Zuweilen entstehen 
auch an anderen Stellen der schlingenden Hyphen Seitenzweige (Fig. 14 f). 

Plotzlich stellt die Schlingenhyphe ihr Wachstum ein und unter deni 
Einflusse einer offenbar starken Membranspannung erfolgt eine 
momentane, schneckenformige oder spiralige Ein- 
rollung des ganzen bislier entstandenen Gebildes. 
Der dadurch entstehende Hyphenknauel fallt um so komplizierter aus, 
je ofter diese Einrollung erfolgt und je mehr Seitenaste der schlingenden 
Hyphe, die auch gewbhnlich noch ihre Wachstumsrichtung andern, sich dabei 
beteiligen (Fig. 15a—c). Diese Einrollung geht so rasch 
vor sich, d a B tatsachlich nur Sekunden vom Aus- 
losen der Membranspannung bis zum fertigen Hy¬ 
phenknauel vergehen. Eine Fixierung der einzelnen Zwischen- 
stufen ist daher nicht moglich, ist ja schlieBlich auch fiir das Verstandnis des 
Zustandekommens der Hyphenknauel ohne Bedeutung. 


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360 


Hans Schnegg, 


Wie rasch unter Umstanden der ganze Vorgang der Hyphenknauelbildung 
sich abspielt, moge daraus ersehen werden, daB, wahrend man noch eine be- 
stimmte Stelle des Praparats beobachtet, oder irgendeine Bildung zeichnerisch 
festhalt, an einer anderen Stelle des gleichen Tropfchens, an der man vorher 
keinerlei Anzeichen einer Veranderung beobachten konnte, bereits fertige 
Hyphenknauel gebildet sind. 

Was nun die Erklarung dieser Bildungen betrifft, so mochte ich r u d i - 
mentare Fruchtkorperanlagen in ihnen nicht er- 
b 1 i c k e n, um so weniger, als sie nur unter besonderen, gewohnlich un- 
gunstigen Emahrungsverhaltnissen zustandekommen. Eine gewisse Ahnlich- 
keit mit den Spiralhyphen, wie sie der Bildung von Perithezien in der Regel 
vorauszugehen pflegen, ist ja zuweilen zweifellos vorhanden, wie ja auch die 



Fig. 15. TypischeSchlingenbildungen und Hyphenknauel 
aus verschiedenen Kulturfliissigkeiten. 
a aus Wiirze, b aus Wasser, c aus Heudekokt, d aus Bohnenstrohdekokt. 


Ahnlichkeit der hier gebildeten Mvcelknauel mit dem von Z u k a 1 (18) ab- 
gebildeten Falle, der tatsachlich eine in der Entwicklung befindliche oder 
in der Weiterentwicklung gehemmte Perithezienanlage darstellt, eine sehr 
auffallende ist. Trotzdem mochte ich die von unserem Pilz gebildeten KnSuel 
nicht damit identifizieren. Wie weit ein Vergleich mit den Konidien abschnii- 
rcnden Spiralbildungen bei F u s a r i u m berechtigt ist, laBt sich schwer 
entscheiden, da nahere Angaben dariiber, ob die Konidientrager schon angelegt 
sind vor der Einrollung, oder erst nach der Einrollung gebildet werden, nicht 
vorliegen. Wenn man aber die iibrigen Verhaltnisse bei diesem Pilz beriick- 
sichtigt, so ist wohl anzunehmen, daB die Bildung bei F u s a r i u m iden- 
tisch ist mit der bei unserem Pilz und daB die kleinen konidientragenden 
Aste erst nachtraglich gebildet werden. Da bei den genannten beiden Fu- 
s a r i u m - Arten sehr einfache, kurze Seitenzweige des Mycels, die oft nur 
aus einer einzigen Zelle bestehen, auch unter normalen Verhaltnissen als 
Konidientrager fungieren konnen, so ist es keineswegs verwunderlich, wenn 
kurze Seitenzweige, wie sie manchmal auch bei den Hyphenknaueln unseres 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc. 


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Pilzes gebildet werden (Fig. 14 f, Fig. 15 b), noch zur Kouidienbildung schrei- 
ten. Bei unserem Pilz war jedoch Konidienbildung 
in keinem Falle zu beobachten. 

Die hier wie dort bei mangelhaften Emahrungsverhaltnissen auftretenden 
Schlingenmycelien und Hyphenknauel sind daher lediglich als ein letzter Ver- 
sueh des Organismus zu betrachten, moglichst rasch eine relativ groBe Ober- 
flachenvergroBerung des Mycels zu erzielen, die dem Pilz eine bessere Aus- 
niitzung der sparlichen Nahrung ermoglichen soil. 

Auffallend ist, daB bis zur vollstandigen Ausbildung des Hyphenknaucls 
Teilungswande in der dabei beteiligten Hyphe nicht auftreten. Die H y p h e 
bleibt bis zum SchluB einzellig. Erst einige Zeit 
nach der Entstehung der Hyphenknauel kommt 
es zu Q u e r w a n d b il d u n g e n, die anzeigen, daB die 
Hyphe ihrLangenwachstum eingestellt hat. Charakte- 
ristisch ist, daB, wenn einmal in den Schlingenanlagen oder in ihren ersten 
Entwicklungsstadien Querwande auftreten, diese Hyphen sicher ihr weiteres 
AVachstum einstellen und nicht mehr zu Schlingen oder HyphenknSueln 
werden. 

Bemerkenswert und ftir ihre Erklarung als rein vegetative Or¬ 
gan e von Bedeutung ist das weitere Schicksal der Hyphenknauel. Nach 
einigen Wochen, manchmal schon nach 8—14 Tagen, in Hefewasser unter 
Umstanden noch friiher, erleiden diese Gebilde das Schicksal des vegetativen 
Mycels; sie gehen zugrunde. Sie behalten oftmals ihre Form 
noch bei, die Zellen werden aber zusehends inhaltsarmer und, indem ihr In¬ 
halt offenbar den im iibrigen Mycel entstehenden Chlamvdosporen oder Dauer- 
zellen und ahnlichen Organen zugute kommt, werden sie immer durchsichtiger 
und heller, bis ihre Wand schlieBlich so diinn wird, daB sie fast ganz ver- 
schwindet. Andere w'ieder schrumpfen, trotzdem sie von 
Flttssigkeit bedeckt sind, zu unform lichen Knau- 
eln zusammen, die anfangs eine ziemlich starke Lichtbrechung zeigen, 
spater aber ebenfalls durchsichtig werden und verschwinden. AV i e d e r 
andere gehen zugrunde, bis auf die dem Haupt- 
mycel aufsitzende Stielzelle, die zur Chlamydo- 
spore wird. Ab und zu warden auch andereZellen desKnauels 
zu Chlamydosporen ausgebildet, selten aber w'urden mehr als 2 
solche beobachtet. 

Dieser Verfall der Hyphenknauel laBt sich 
auch nicht verhindern, wenn man frische Nahr- 
losung zugibt. Je nach ihrem Alter verhalten sie sich aber verschieden. 
Alte, bereits vollstandig verschrumpfte oder zugrunde gegangene Hyphen¬ 
knauel werden nicht mehr zum Leben erweekt. Solche, von denen sich ein- 
zelne Zellen zu Chlamydosporen umgebildet haben, verhalten sich mit diesen 
Zellen genau wie Chlamydosporen, sie keimen zu gew r ohnlichen Mycelien aus. 
Gibt man die frische Nahrlosung zu, solange samtliche Zellen des Knauels 
noch in normalem Zustande sich befinden, bald nach ihrer Anlage, so bilden 
sie allenthalben Seitensprosse, die w T eiter in gewohnlidles vegetatives Mycel 
iibergehen. 

Damit ist also wohl ein weiterer Beweis fi'ir den rein vegetativen Charakter 
dieser Bildungen gegeben, die vermutlich, wenn es unter dem EinfluB mangel- 
hafter Ernahrung gebildete rudimentare Fruchtkorperanlagen wiiren, bei 


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362 


H ansS c h negg, 


weiter dargehotener kr&ftigerer Emahrung sich zu den entsprechenden Fruclit- 
korpem weiterbilden wiirden. 

Die RegelmaBigkeit und Haufigkeit, mit der die Hvphenknauel bei unserem 
Pilz auftreten und die Verschiedenheit der Pilze, bei denen die Literatur 
Schlingenbildungen erwahnt, lieB vermuten, daB diese Bildungen Uberhaupt 
haufiger sind. Es wurden daher anhangsweise bei einer groBen Anzahl von 
anderen Pilzen, vor allem auch Hyphomyceten, Kulturen unter ahnlichen 
Bedingungen und mit den gleichen Nahrlosungen angelegt. Der Erfolg war 
iiberraschend, indem bei einer groBen Anzahl von Pilzen aller Gruppen die 
gleichen Hvphenknauel auftraten, wenn die entsprechenden Bedingungen ge- 
geben waren. Dies sowohl, wie die Tatsache, daB mit wenigen Ausnahmen die 
Mycelschlingen und Hyphenknauel erst relativ spat auftreten, oft erst 
nach einer Zeit, in der man die zu anderen Zwecken angelegten Kulturen wohl 
meist schon abgelegt hat, ist vielleicht die Erkl&rung dafiir, daB deren Bil- 
dung in vielen Fallen nicht beobachtet wurde, weshalb nur sehr zerstreut 
kurze Bemerkungen dariiber vorhanden sind, genauere Mitteilungen aber 
tiber die Entwicklung dieser morphologisch merkwiirdigen Bildungen bisher 
nicht vorliegen. 

Zusammenfassung der Ergebnisse. 

1. In Brauereien kommt saprophytisch ein Pilz haufig 
vor, der sich durch regelmaBige Bildung von Pycniden auf 
festen und in flussigen Nahrboden auszeichnet. Erbevor- 
zugt namentlich Wurzeleitung'en. 

2. Die Pycnide entsteht nach dem Typus der Gewebe- 
frucht. Ihre Entwicklungsgeschichte laBt aber einen neuen 
Typus der Pycnidenbildung erkennen, der darin besteht, 
daB als Pycnidenmutterzelle in alien Nahrlosungen die 
Konidie auftritt. Nach der Bildung dieser primaren 
Pycnide (Konidiopycnide) erfolgt in geeigneten Nalir- 
medien auch die Bildung von sekundaren Pycniden (Myccl- 
pycniden), die ingewohnlicherWeise aus beliebigenZellen 
des vegetativen My cels entstehen konnen. In guten Nahr¬ 
losungen beteiligt sich das vegetative My cel durch reieh- 
liche Bildung von „Hiillhyphen“ an der Fruehtkorperbil¬ 
dung, bei schlechter Emahrung unterbleibt die Hi'illhy- 
phcnbeteiligung ganz oder teilweise. Die Pycnide entsteht 
also entweder meristogen-symphyogen, oder rein meristo- 
gen. Im ersteren Fallc sind die gebildeten Fruehtkorper 
groB, im letzteren bleiben sie klein. Die Pycniden besitzon 
normalcrweise eine einzige Offnung, durch die die Koni- 
dien austreten. Durch Verwachsung benachbarter Pye- 
nidenanlagen konnen zusammengesetzte Pycniden zustan- 
dekommen, die eine oder mehrere Offnungen ha ben. 

3. Auf Gelatine zeigt der Pilz ein sehr charakteristi- 
sches Aussehen, indem er wirbel art ige Kolonienvon msa 
1) is fleisehrbtlicher Fa rbe bi 1 d et, dicdichtmitdenpunkt- 
fbrmigen Pycniden beset zt sind. Zuweilen tritt reichliche 
Luft my cel bildung ein. Die Kolonien zeigen ein gl&nzcnd- 
s o h 1 e i m i g e s Aussehen. InFliissigkeiten, n a in e n 11 i c h W ii r z e, 


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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc. 


363 


bildet der Pilz eine dicke, sehleimige Haut von fleischrot- 
licher Farbe, auf der auch reichlich Pycniden entstehen. In 
alteren Kulturen geht dieFarbe allm&hlich in braunschwarz 
ttber. Grofie undForm der Pycniden sind SuBerst mannig- 
f altig. 

4. Unter geeigneten Bedingungen geht der Pilz in einen 
Dauerzustand iiber. Er bildet dann Dauermycel, Dauer- 
zellen (Gonidien), Chlamydosporen und Dauerkonidien. Aus 
alien Dauerformen geht bei der Keimung gewohnliches My- 
cel hervor, das wieder Pycniden erzeugt. Andere Frucht- 
formen konnten bei der Keimung der Dauerformen nicht er- 
halten werden. 

5. InderNatur konnte derPilz nur selten gefundenwer- 
den. Mit den in der Umgebung gefundenen Pilzen lieB er 
sich durch Kultur auf naturlichen Substraten nicht identi- 
fizieren. Andererseits wurde bei Kulturversuchen mit 
naturlichen Pycnidenkonidien oder Ascosporen, haufigerer 
Ascomyceten, der Pilz nicht erhalten. Durch keine Kul- 
turmethode konnte eine andere, als die Pycnidenfruktifi- 
kation erhalten werden. Der Pilz gehort daher zu den Fungi 
imperfectiund zwar zurGattungPhoma. Auf Grund seiner 
Entwicklungsgcschichte soil er als Phoma conidiogena bezeich- 
net werden. 

6. Unter bestimmten Voraussetzungen bildet der Pilz 
sehr charakteristische Mycelschlingen und Hyphenknauel. 
Nahrungsmangel und Kalte begunstigen ihre Bildung. Licht 
ubt einen hemmenden EinfluB auf ihre Entstehung aus. Ru- 
diment&re Fruchtkorperanlagen konnen in ihnen nicht er- 
blickt werden. Die genannten Schlingenbildungen konnten 
auch bei anderen Pilzen erhalten werden. 


Literatur verzeichnis. 

1. Lindner, P., Mikroskopische Betriebskontrolle in den Garungsgewerben. 
5. AufL 1909. 

2. Tulasne, Selecta fungorum. Carpologia. Vol. 2. 

3. Gibelli e Griffini, Sul polimorfismo de Pleospora herbarum. 
(Rend. real, istit. Lomb. di sci. e lett. Ser. II. Vol. 6.) 

4. Bauke, Beitrage zur Kenntnis der Pycniden. (Nova Acta. 38. No. 5.) 

5. Eidam, Uber Pycniden. (Bot. Ztg. 1877.) 

6. Zopf, Die Konidienfriichte von F u m a g o. (Nova Acta. 40. No. 7.) 

7. Brefeld, Mykologische Untersuchungen. (Bot. Zeitg. 1877.) 

8. —, Botanische Untersuchungen iiber Schimmelpilze. III. 1881. 

9. v. T a v e 1, Beitrage zur Entwicklungsgeschichte der Pyrenomyceten. (Bot. 
Zeitg. 1886.) 

10. Fisher, Beitrage zur Kenntnis der Gattung G r a p h i o 1 a. (Bot. Zeitg. 1883.) 

11. Zopf, Die Pilze. 1890. 

12. Schostakowitsch, t)ber die Bedingungen der Konidienbildung bei RuB- 
taupilzen. (Flora. 1895.) 

13. de Bary, Morphologie und Physiologie der Pilze. 1866. 

14. Allescher, Fungi imperfecti in Rabenhorsts Kryptogamenflora. I. 6. 1901. 

15. Lindau, Fungi imperfecti in Engler-Prantl, die natiirlichen Pflanzenfamilien. 
I. 1**. 1900. 

16. d e Bary, a. Woroniu, Boitnigc zur Mor|>h r >logie und Phvsiologie der Pilze. 

III. 1870. 


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364 


Neue Literatur. 


17. Appel u. Wollenweber, Grundlagen zu einer Monographic der Gatfcung 
Fusarium. (Arb. a. d. kais. biolog. Anst. f. Land- u. Forstwirtsch. 1910.) 

18. Zukal } Entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen aus dem Gebiete der Asco- 
myceten. (Sitzgsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Wien. 98. 1890.) 

19. Potebnia, Mykologische Studien. (Ann. mycolog. 5. 1907.) 

20. Schkorbatow, Zur Morphologie und Farbstoffbildung bei einem neuen 
Hyphomyceten. (Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch. 30. 1912.) 

21. V o g e s , Uber die Pilzgattung Hendersonia. (Bot. Zeitg. 1910.) 

Verzeiehnis der Abbildungen. 

Fig. 1. Konidien des Pilzes. 

Fig. 2. Entwicklung einer primaren Pycnide (Typus 1). 

Fig. 3. Die ersten Stadien der Entwicklung einer primaren Pycnide (Typus 2). 
Fig. 4. Entwicklung einer Sekundar-Pycnide. 

Fig. 5. Entwicklung einer zusammengevsetzten Pycnide. 

Fig. 6. Kolonie des Pilzes auf Wiirzegelatine. Leitz Objektiv 1. 

Fig. 7. Verschiedene typlsche Pycnidenformen. Leitz Objektiv 6. 

Fig. 8. Dauerzellen in verschiedenen Stadien ilirer Entwicklung. 

Fig. 9. Verschiedene typlsche Formen von Dauerzellkomplexen. 

Fig. 10. Chlamydosporen aus Hefewasser. 

Fig. 11. Keimung der Dauerzellen. 

Fig. 12. Dauerkonidien. 

Fig. 13. Keimung der Dauerkonidien. 

Fig. 14. Schlingenbildungen in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung. 

Fig. 15. Typische Schlingenbildungen und HyphenknaueL 

Die Abbildungen sind, w r o nichts anderes angegeben, gezeichnet mit Leitz Ob¬ 
jektiv 9 und Zeichenokular von Leitz. 


Berichtigung. 

In No. 8/9 dieses Bandes muB auf Seite 190 im vorletzten Abschnitt 
hinter dem Namen Lang die Nummer 118 stehen; nicht W. Lang sondern 
Fr. Lang hat zum Beizen des Hafers Sublimoform empfohlen. 


Neue Literatur, 

zueammengestellt tod 

Prof. Dr. Otto Hamann, 

Oberblbliothekar der Kgl. Bibliothek in Berlin. 


Wein, Weinbereitung. 

Laborde, J., Emploi de l’anhydride sulfureux liquide en vinification. (Rev. de viticult. 
Ann6e 21. 1914. No. 1073. p. 34—41. 10 Fig.) 

—, Emploi de l’anhydride sulfureux liquide en vinification. (Rev. de viticult Ann6e 2L 
1914. No. 1074. p. 63—68.) 

Martinand, V., Vinification k l’oide de ferments que Ton trouve sur la vendange arriv6e 
k maturity autres que les levures de vin. (Rev. de viticult. Ann6e 21. 1914. No. 1073. 
p. 29—34.) 

Merz, J. L., Fehler und Krankheiten des Weines, deren Ursachen, Erkennung, Vorbeu- 
gung und Heilung auf Grund langjahriger Erfahrungen und der neuesten Ergebnisse 
der wissenschaftlichen Forschungen. Wien (Hartleben) 1914. VIII, 108 p. m. 18 Abb. 
(Chem.-techn. Bibl. Bd. 348.) 3 M; geb. 3,80 Jt. 

Neufeld, C. A., Die Schwefelsiiure in deutschen und auslandischen Weinen, ihre Her- 
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1914. H. 4. p. 299—311.) 

Omeis, Th., Ober den biologischen Saureabbau im Weine. (Zeitschr. f. Unters. d. Nah¬ 
rungs- u. Genulimittel. Bd. 27. 1914. H. 1/3. p. 226—235.) 


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Neue Literatur, 


365 


Fleisch. 

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f. Fleisch- u. Milchhyg. 1914. Jg. 24. H. 18. p. 413—420.) 

Miiller, Konibert, Routine, Tiermaterial und Hilfskrafte bei den Fleischuntersuchungen 
auf Schlachthofen. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. 1914. Jg. 24. H. 18. p. 420 
—422.) 

Plath, Zur Frage der bakteriologischen Fleischbeschau. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milch¬ 
hyg. 1914. Jg. 24. H. 19. p. 445—446.) 

Andere Nahrungsmittel. 

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nahrungsfrage in Kriegszeiten. (Allg. Zeitschr. f. Bierbrauerei u. Malzfabrik. Jg. 42. 
1914. No. 35. p. 377—380.) 

Henneberg, W., Biologische Analyse der bisher eingesandten Proben eingesauerter Kar- 
toffeln. (Zeitschr. f. Spiritusind. Jg. 37. 1914. No. 29. p. 386—387.) 

Rasser, E. 0., Einige Vergiftungen durch Nahrungs- und GenuBmittel und ihre Prophy- 
laxe durch Kiiche und Speisekammer. (Prometheus. 1914. Jg. 25. No. 30 [1278J. 
p. 465—470.) 

Serger, H., Die Bestimmung der Salicylsaure in Marmeladen. (Zeitschr. f. Unters. d. 
Nahrungs- u. GenuBmittel. Bd. 27. 1914. H. 4. p. 319—322.) 

Uglow, W. A., Uber das Rauschbrot. (Zeitschr. 1. Hyg. u. Infektionskr. Bd. 78. 1914. 
H. 2. p. 301—320.) 

Wohnungen, Abfallstoffe, Desinfektion ubw. 

Moofang, Ed., t)ber die Verwendbarkeit des Ozons als Desinfektionsmittel in der Brauerei. 
(Allg. Zeitschr. f. Bierbrauerei u. Malzfabrik. Jg. 42. 1914. No. 31. p. 337—341.) 

—, Bestatigung meiner Ergebnisse in der Ozonfrage von seiten der Wissenschaft und 
Praxis. (Allg. Zeitschr. f. Bierbrauerei u. Malzfabrik. Jg. 42. 1914. No. 34. p. 369 
—371.) 

Seiifert, G. u. Spiegl, A., Uber die Verwendung des Glyzerins zur Sterilisation von In- 
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Th nmm, K., Abwasserreinigungsanlagen, ihre Leistungen und ihre Kontrolle vom che- 
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Krankheitserregende Bakterien und Parasiten. 

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3 Fig.) 

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MaBnahmen. (Handekblatt f. d. Deutsch. Gartenbau. 1914. No. 28. p. 448—450.) 

Bretsehneider, Artur, Die Fleckenkrankheit der Bohnen [Gloeosporium Lindemuthia- 
num Sacc. et Magn. ]. (Wiener landw. Ztg. 1914. No. 49. 2 p.) 

Butler, E. J., Tikka disease and the introduction of exotic groundnuts in the Bombay 
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Detm&nn, H., Arbeiten der landwirtschaftlichen Versuclisstation Geneva, New York. 
(Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. Bd. 24. 1914. H. 2. p. 81—82.) 

—, Arbeiten der landwirtschaftlichen Versuchsstation in Massachusetts. (Zeitschr. f. 
Pflanzenkrankh. Bd. 24. 1914. H. 2. p. 82—85.) 

Eicke, S., Beitrage zur Rauchschadenforschung. (Naturwiss. Zeitschr. f. Forst- u. Landw. 
1914. H. 5. p. 201—207.) 

Ffcure, J. C., Sweet-Potato Sphinx. (Agric. Journ. South Africa. Vol. 7. 1914. No. 4. 
p. 515—519. 2 Fig.) 

Ferle, Fr., Das Saatgut unter Bezugnahrae auf Mutterkom, Brand und andere Er- 
krankungsformen. (Baltische Wochenschr. f. Landw. usw. 1914. No. 19. p. 173—179.) 


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366 


Neue Liter&tur. 


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8°. 6 Fig. 

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Hollrung, M., Beitrage zur Kenntnis der Eichen-Phylloxera. (Kuhn- Archiv. 1914. 
Bd. 5. p. 347—383. Mit 5 Textabbild.) 

Jachimovicz, Fr., Die Raupen der Ackereule ala Schadlinge des Rebstocks. (Mitt. iib. 

Weinbau u. Kellerwirtsch. d. osterr. Reichs-Weinbau-Ver. 1914. p. 252—255.) 
Issleib, Die Beseitigung der Insekten, welche den Wein- und Obstbau schadigen, durch 
Verklebung mit Hilfe von Moosschleim. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. Bd. 24. 1914. 
H. 2. p. 78—79.) 

Klifaring, H., Phytopathologische Mitteilungen aus Danemark. (Zeitschr. f. Pflanzen¬ 
krankh. Bd. 24. 1914. H. 2. p. 79—81.) 

K$ck, G., Die Widerstandsfahigkeit verschiedener Stachelbeersorten gegeniiber nord- 
amerikanischem Stachelbeermehltau und ihr Verhalten bei der Behandlung mit 
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— u. Komauth, K., unter Mitw. von Broz, 0., Studien iiber die Blattrollkrankheit der 
KartoffeL [Fiir das Jahr 1913.] (Zeitschr. f. d. landw. Versuchswes. i. Osterr. 1914. 
H. 5. p. 270—295.) 

Linnaniemi, Walter M., Zur Kenntnis der Blattminierer, besonders derjenigen Finnlands. 
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u. 1 Karte. 

Mahrlen, Ober die Gelbsucht der Reben. (Der Weinbau. Jg. 13. 1914. No. 7. p. 108 
—109.) 

—, Zur Gelbsucht der Reben. (Der Weinbau. Jg. 13. 1914. No. 8. p. 127.) 

Moore, W., The Wheat Louse [Toxoptera graminum]. (Agric. Joura. South Africa. 
VoL 7. 1914. No. 1. p. 50—60.) 

Morstatt, H., Die Schadlinge der Baumwolle in Deutsch-Ostafrika. (Beih. z. „Pflanzer“, 
1914. Jg. 10. No. 1. p. 1—49. Mit 18 Abbild. u. 1 farb. Doppeltaf.) 

Neger, F. W., Neuere Ergebnisse und Streitfragen der Rauchschadenforschung. [Sammel- 
referat. ] (Naturwiss. Wochenschr. 1914. No. 34. p. 529—534.) 

Rapaics von Ruhmwerth, R„ Die RuOfaule des Tabaks in Ungarn. (Zeitschr. f. Pflanzen¬ 
krankh. Bd. 24. 1914. H. 2. p. 77—78.) 

Reh, Arbeiten iiber schadliche Insekten in Nordamerika. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. 
Bd. 24. 1914. H. 2. p. 85—90.) 

Rhnmbler, L., Die Buchenrinden-Wollaus (Cryptococcus fagi) und ihre Bekampfung. 

(32p.)16. Neudamm (Neumann) 1914. (Neudammer forstl. Belehrungshefte). —,20 Jt. 
Riehm, E., Die Brandkrankheiten des Getreides und ihre Bekampfung. (Deutsche landw. 

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Salmon, E. S., New facts concerning american Gooseberry mildew and its cure. (Gard. 
Chron. 1914. p. 325.) 

Schwartz, M., Der Koloradokafer in Deutschland. (Mitt. d. Deutsch. Landw.-Gesellscli. 
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Sommerville, W., Die Mistel in England. (Naturwiss. Zeitschr. f. Forst- u. Landw. 1914. 
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Soraner, Paul, Nachtrage, 5. Altes und Neues iiber die mechanischen Frostbeschadi- 
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Spieckermann, A. in Gemeinschaft mit Kotthoff, P„ Untersuchungen iiber die Kar- 
toffelpflanze und ihre Krankiieiten. 1. Die Bakterienringfaule der Kartoffelpflanze. 
(Landwirtsch. Jahrb. 1914. Bd. 46. H. 5. p. 659—729. Mit Taf. Ill—IX.) 
von Tubeuf, C., Pflanzenpathologische Bilder und Notizen aus den nordamerikanischen 


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Neue Literatur. 


367 


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Wieninger, G., Die Getreideblumenfliege [Hylemyia coarctata Fall]. (Wiener landw. 
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Zobel, Celery disease [Septoria petroselini]. (Gard. Chron. 1914. p. 95.) 


Eutwicklungshemmung and Vernichtung der Bakterien and Parasiten. 

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Gelpke, Walther, Beitrage zur Unkrautbekampfung durch chemische Mittel, insbeson- 
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Mit 1 Abbild.) 

— u. Gentner, G., Die Bedeutung des Dalmatinischen Insektenpulvers fur den Pflanzen- 
schutz. (Prakt. Blatter f. Pflanzenbau u. -schutz. 1914. No. 6. p. 64—66.) 
Hollrang, M., Die Mittel zur Bekampfung der Pflanzenkrankheiten. 2. erweit. u. verb. 
Aufl. d. Handb. d. chem. Mittel geg. Pflanzenkrankh. Berlin (Parey) 1914. VIII, 
340 p. 8°. 30 Fig. 10 M. 

Ktfck, K., Die Wirkung nikotinhaltiger Dampfe auf den Heuwurm. (Zeitschr. f. d. landw. 

Versuchswes. i. Osterr. 1914. H. 6/7. p. 688—641. Mit 1 Abbild.) 

Labergerie, Nouveau moyen de protection contre la grele. (Rev. de viticult. Annee 21. 
1914. No. 1074. p. 60—62.) 

Maisoneuve, P., Le froid et les insectes parasites de la vigne. (Rev. vitic. 1914. p. 179 
—182.) 

Meissner, Die Bedeutung der Blattatigkeit der Reben unter besonderer Beriicksichti- 
gung der Sehadlingsbekampfung. (Der Weinbau. Jg. 13. 1914. No. 7. p. 91—94.) 
Moorm&nn, Zur Bekampfung des Hausschwamms. (Gesundheits-Ingenieur. Jg. 37. 
1914. No. 28. p. 533—536. 9 Fig.) 

Nawr&til, A., Mittel gegen EngerlingsfraB. (Mitt. iib. Weinbau u. Kellerwirtsch. d. 

osterr. Reichs-Weinbau-Ver. 1914. p. 197—198.) 

Neaheiten auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes [8. u. 9. Mitteilung]. (Zeitschr. f. d. 

landw. Versuchswes. in Osterr. 1914. p. 709—722.) 

Obermayr, P., Zur Bekampfung der Wiesenschnake [Tipula]. (Mitt. d. Ver. z. Ford. d. 
Moorkultur. 1914. No. 13. p. 288—291. Mit 1 Abbild.) 


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368 


Inhalt. 


Die Organisation der Wurmbekampfung mit Nikotin. Luxemburg. Weinzeitung, 1914. 
p. 37 40.) 

Schaefer, Albert, Einiges iiber die Untersuchung der Pflanzenschutzmittel Lohsol, Creo- 
linum vienense und Lysokresol. (Zeitschr. f. d. landw. Versuchswes. in Osterr. 1914. 
p. 702—708.) 

Schander, R., Einfiihrung von Musterbeispielen zur Bekampfung von Pflanzenkrank- 
heiten in der Provinz Posen und WestpreuBen. (Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen. 
1914. No. 30. p. 478- --482.) 

Tritschler, Zur Bekampfung der Streifenkrankheit aer Gerste. (Illustr. landw. Ztg. 1914. 
No. 53. p. 501—502. Mit Abbild.) 

Vasters, J., Nach Vers. u. u. Mitw. v. Remy, Th., Beobachtungen iiber die Unkraut- 
bekampfung durch Kainit. (Landw. Jahrb. 1914. Bd. 46. H. 4. p. 627—657. Mit 4 
Textabbild.) 

Wahl, Bruno? Die biologische Methode der Bekampfung von Pflanzenschadlingen. Wien 
(Sperl) 1914. 19 p. 8°. (Verb. 4. Tag. u. Hauptvers. d. Osterr. Obstbau- u. Pcmo- 
logen-Ges.) 


Inhalt. 


Original-Abhandlongen. 

Francesehelli, Donato. Untersuchungen 
iiber die Enzyme in den Mycelien des 
auf stickstoffreien Starkekuclien geziich- 
teten Penicillium glaucum, p. 305. 

Schnegg, Hans, Zur Entwicklungsge- 
schicbte und Biologie der Pycniden, 


sowie der Schlingenmycelien und Hy- 
phenknauel, p. 326. 

Stttren, Kr., Uber einen eigentiimlicben 
Fall von Schleimbildung im Ralun, 
p. 323. 

Nene Literatur, p. 364. 


% 


Die Herren Mitarbeiter werden hotlichst gebeten, bereits fertiggestellte 
Klischees — falls solche mit den Hannskripten abgeliefert werden — nicht 
der Bedaktion, sondem direkt der Yerlagsbnchhandlnng Gustav Fischer 
in Jena einzusenden. 


Abgeschlossen am 15. Marz 1915. 


Hofbuchdruckerel Rudolstadt. 


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Centralblatt fur Bakl etc. n. AM. Bd. 43. No. 14|16. 

Ausgegeben am 1. Mai 1915. 


Nachdruek verboten. 

Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten 
tiber Saccharomyces apiculatus von 1870 bis 1912. 

Mit kurzen Referaten ihres Inhalts und einigen kritischen Bemerkungen. 

Von Alb. Kldcker, 

Carlsberg Laboratorium Kopenhagen. 

In der untenstehenden Zusammenstellung der Arbeiten tiber Saccha¬ 
romyces apiculatus habe ich die ganze mir zugtingliche Literatur 
berticksichtigt. Von einigen Zeitschriften waren mir leider nur einzelne Jahr- 
gange oder Sonderabdrticke zuganglich. Es ist deshalb moglich, dab das Ver- 
zeichnis kein ganz vollstandiges ist. Doch sind ganz sicher alle Arbeiten von 
-Bedeutung angeftihrt worden. Lehr- und Handbticher habe ich nur zitiert, 
wenn sie etwas Neues oder besonders Fehlerhaftes enthalten. 

Am Schlusse der Zusammenstellung habe ich eine Ubersicht des Inhaltes 
der zitierten Arbeiten gegeben. 

Die Hinweisungen sowie meine kritischen Bemerkungen sind in [] an¬ 
geftihrt. 

1870. 

1. Reess, M., Botantsche Untersuchungen tiber die 
Alkoholgahrungspilze. Leipzig 1870. 

Die Art wird hieraufgestellt. P. 84 findet sich die folgende Diagnose: 
„Sprossungszellcn zitronformig, an beidenPolen mit kurzen Spitzchen versehen, 
2—3 n durchschnittlich breit, 6—8 p. lang; unter Umstanden sich kurz-faden- 
artig streckend. Neue Sprossungen bilden sich nur an den Spitzchen der 
Mutterzellen, und losen sich meist sogleich ab; selten bleiben sie zu kaum ver- 
zweigten, wenigzelligen SproBverb&nden vereinigt. Askosporenbildung nicht 
sichergestellt, darum auch die Zugehtirigkeit zu Saccharomyces noch 
fraglich. — Haufiger, aber nicht immer vorhandener Alkoholfermentpilz 
der Weinhauptgarung, bei der Nachgarung stets zurticktretend. Auch sonst 
in Selbstgftrungen.“ 

Reess teilt ferner (p. 26) mit, daB eigenttimlich und charakteristisch ftir 
S. a p i c. die fast stetige Anwesenheit einer groBen kugelrunden oder ellipti- 
schen Vakuole inmitten der Zelle ist, um welche ein verhtiltnismaBig sparliches, 
meist homogenes Plasma in dtinner Schicht sich lcgt. Die Tochterzellen ent- 
stehen als erst knopfformige, dann kugelig anschwellende Aussttilpungen nur 
an den beiden Polen. Sie wachsen erst fast vollstandig zur GroBe der Mutter- 
zelle heran, und werden dann rechtwinklig umgesttilpt, so daB ilire Langsachse 
auf die der Mutterzelle senkrecht zu stehen kommt. Die elliptiscnen, noch 
spitzchenlosen Tochterzellen haben Ahnlichkeit mit den Zellen des Saccha¬ 
romyces ellipsoideus. Sie werden aber bald zitronenformig. Zu- 
weilen, besonders am Ende der Garung, werden die Zellen langlich, spindel- 
formig und kurzfadenformig. Auf Substraten, wodieSaccharomyces- 
Arten Sporen bilden, entstehen keine solche Kbrperchen bei S. a p i c.; unter 

Zwelt* Abt. Bd. 43. 24 

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370 


Alb. Klocker, 


diesen Umstanden nehmen die Zellen aber bisweilen eine eigentiimliche Ge¬ 
stalt an. Zuweilen verdichtet sich das Protoplasma in einer Zelle zu einer 
zentralen Kugel von Sporenform und Aussehen, nie hat er aber an dieser einige 
Membran oder Keimungserscheinungen gesehen. Eine Mycelienbildung hat 
er auch nie beobachtet. In garungsfahigen Losungen ruft S. a p i c. Unter- 
garimgserscheinungen hervor. 

Am Schlusse der Beschreibung (p. 28) nennt Reess irrtUmlich den Pilz 
Sacch. citronatus. 

Abbildungen finden sich auf Tafel III, Fig. 9—12. 

1872. 

2. Cienkowski, L., Die Pilze der Kahmhaut. (Bull, de 
l’Acad. imper. de St. Petersburg. T. 17. 1872. p. 566.) 

Auf p. 586 wird ausgesprochen, daB die von Reess als Arten beschriebe- 
nen Pilze, namlich Saccharomyces apiculatus, S. pasto- 
r i a n u s usw. zweifelsohne zuMycoderma vini gehoren. 

3. Engel, L., Etude morphologique des diverses es- 
p c e s de levures alcooliques. (Compt. rend, de l’Acad. de 
Paris. T. 74. 1872 p. 468.) 

E. schlkgt den Namen Carpozyma apiculatum fur S. a p i c. vor 
indem er der Meinung ist, eine neue Fruktifikationsform bei ihm gefunden zu 
haben, und er stellt deshalb die neue Gattung Carpozyma auf, die in 
folgender Weise charakterisiert wird: Die vegetativen Zellen zitronenformig, 
an den beiden Polen mit kurzen Spitzchen; neue Sprosse entstehen an den 
Spitzchen der Mutterzellen. Die Tochterzellen gind zuerst rund, spater oval, 
und ihre Langsachse steht rechtwinklig auf der Langsachse der Mutterzelle. 
Die Tochterzellen 15sen sich dann ab. Fruktifikation: Es bildet sich zuerst 
eine kleine Protoplasmainsel in der Nahe eines Spitzchens; die Protoplasma- 
menge wird groBer, abgerundet und legt sich in die Mitte der Zelle; sie wird 
dann mit einer Membran umgeben. Nach und nach, wenn diese Tochterzelle 
wachst, verdickt sich die Membran der Mutterzelle, sie verliert ihre Spitzchen 
und wird rund. Die auBere lost sich an mehreren Stellen ab, und in der inneren 
Zelle bildet sich eine Menge kleiner Sporen. Diese Entwicklung geht sehr 
langsam vor sich (im Laufe von 3—4 Monaten). 

[Alles dies hat sich als irrtiimlich erwiesen.] 

4. Engel, L., Les ferments alcooliques. Etudes mor¬ 
phologique s. Paris 1872. 

Hier werden die in der vorhergehenden Abhandlung genannten Behaup- 
tungen wiederholt. E. sagt, daB die Fruktifikation bei S. a p i c. derjenigen 
bei Protomyces ahnelt. In der Gattungsdiagnose fur Carpozyma 
wird angefiihrt: „Kugelformige Asci, die von einemPerithecium 
umgeben sind; sie uberwintern. Zablreiche Sporen?“ Abbildungen in 
Fig. 18 und 19 auf der die Abhandlung begleitenden Tafel. 

5. Reess, M., Uber die Alkoholgahrungspilze derWein- 
h e f e. (Ann. d. Oenol. Bd. 2. 1872. p. 145. 

Im wesentlichen ein Auszug seiner Arbeit von 1870. [Die Abhandlung 
ist ubrigens vom November 1870 datiert. ] S. a p i c. wird beschrieben und 


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Chronologi8che Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apioulatus. 371 


auf Tafel IJ, Fig. 6 abgebildet; sein Auftreten in der Weingarung wird be- 
sonders hervorgehoben. 

1873. 

6. Fitz, Alb., Uber alkoholische Gahrung durchMucor 
Mucedo. (Ann. d. Oenol. Bd. 3. 1873. p. 423.) 

S. a p i c. kommt selten im Traubenmoste der Pfalz vor, wahrend er sehr 
haufig wahrend der Weingarung in Baden und ElsaB ist. F. hebt hervor, dab 
Blankenhorns Saccharomyces Reessii absolut verschieden 
von S. a p i c. ist. 

7. Reess, M., Vortrag auf der 2 8. Versammlungdeut- 
scher Land- und Forstwirthe in Miinchen. (Ann. d. Oenol. 
Bd. 3. 1873. p. 376. ) 

Die Naturgeschichte des S. a p i c. wird kurz besprochen. R. kann nicht 
beurteilen, inwieweit Engel Recht hat bezttglich der von ihm entdeckten 
Fruktifikation bei dieser Art, da R. keine Untersuchungen nach dieser Rich- 
tung hin angestellt hat, 

1874. 

8. David,Georg,UberRot weingahrungspilze. (Ann. d. Oenol. 
Bd. 4. 1874 p. 223.) 

In ABmannshausermost wurde S. a p i c. gefunden. Auf der die Abhand- 
lung begleitenden Tafel III [die Tafel wird irrtiimlich als II bezeichnet] finden 
sich einige Zellen von S. a p i c. unter den iibrigen im Moste gefundenen Hefen- 
pilzen abgebildet. 

9. Mach E., Zusammenstellung der fur den Oenolo- 
gen wichtigsten Pilzformen. (Ann. d. Oenol. Bd. 4. 1874. 
p. 309.) 

Auf p. 350 wird S. a p i c. beschrieben und die Art wird als Fig. 20 und 21 
auf der die Abhandlung begleitenden Tafel abgebildet. [Im Texte wird die 
Tafel als 1 bezeichnet, die Tafel selbst tragt die Zahl III, sollte aber IV sein. ] 
Es wird mitgeteilt, dab Blankenhorn S. apic. besonders in Gutedel- 
most, aber nicht in Rieslingmost fand. Die Mitteilung Engels wird auch 
erwahnt; seine Beschreibung von Carpozyma wird auf p. 352 wieder- 
gegeben. 

1875. 

10. Bennett, A. W., Some accounts of modern resear¬ 
ches into the nature of yeast. (The Quarterl. Joum. of 
Microscop. Scienc. N. Ser. Vol. 15. 1875. p. 141.) 

Auf p. 152 wird die Ansicht Cienkowskis [siehe 1872. No. 2] 
wiedergegeben. . 

1876. 

11. Guillaud, A., Les ferments figures. Paris 1876. 

Im wesentlichen dasselbe, was Engel iiber S. a p i c. schreibt. Es wird 
ausgesprochen, dab E. bestimmt nachgewiesen hat, dab Carpozyma 
apiculatum sich in derselben Weise wie Protomyces macro- 
s p o r u s verhalt und also mit Protomyces gleichgestellt werden kann. 
In betreff der Sprossung wird angefiihrt, dab der eine Sprob sich gewohnlich 
nach rechts, der andere nach links dreht. 

24* 

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372 


Alb. Klocker, 


12. Pasteur, L., Etudes sur la biere. Paris 1876. 

Auf p. 148 wird mitgeteilt, daft P. schon i. J. 1862 in „Bull. de la Soc. 
chim. de Paris“ den kleinen Hefenpilz abgebildet hat, der sich spontan in 
Traubenmost entwickelte und welch er sehr verschieden von der gewohnlichen 
Weinhefe war. Er leitete die Garung des Mostes ein und in filtriertem Moste 
sieht man nur diesen Hefenpilz, da er so klein ist, daB er durch das Filter gehen 
kann. In Fig. 27 wird die oben genannte Abbildung wiedergegeben und es 
wird angeftihrt, daB der Pilz von Reess Saccharomyces apicu- 
1 a t u s genannt worden ist. 

1879 . 

13. Bcrseh, Josef, D ie Hefe und die G&rungs-Erschei- 
nungen (Teil I der „G&rungs-Chemie fur Praktiker“). Berlin 1879. 

S. a p i c. wird nach Reess beschrieben, und die Mitteilung Engels 
wiedergegeben. 

Die Art wird in Fig. 48—51 abgebildet und die VergroBerung hier als 
300-malige angegeben. [In Fig. 48—50 ist die VergroBerung indessen wenig- 
stens eine 1000-malige. ] Fig. 51 stellt einige abnorme Formen dar. 

14. Chamberland, Ch., Recherches sur l’origine et le 
d6veloppement des organismes microscopiques. Pa¬ 
ris 1879. 

An mehreren Stellen wird S. ap i c. erwahnt; der Pilz wurde in Kolben mit 
Nahrfliissigkeiten aus der Luft eingefangen. Eine Abbildung (Fig. 20) der Art 
wird gegeben. 

15. Hansen,EmilChr., Organismer i 01 og Olurt. Botaniske 
Undersogelser. [Organismen in Bier und Bierwiirze. Botanische 
Untersuchungen.] Kjobenhavn 1879. 

Auf p. 19 wird Sacch. apiculatus Reess genannt. Die Mitteilungen 
Engels werden erwahnt. Auf p. 20 wird angeftihrt, daB die von Reess 
in seinem Buche [1870 No. 1] auf Tafel HI, Fig. 12, abgebildete Form von 

R. zu S. a p i c. hingefuhrt wird und daB sie von Blankenhorn,Moritz 
und David als eine besondere Art unter dem Namen Saccharomyces 
R e e s s i i beschrieben worden ist. [Dies ist ein Irrtum. G. D a v i d (1874. No. 8) 
zitiert in seiner Beschreibung von Sacch. Reessii Blankenhorn die Fig. 13 
von Reess (nicht die Fig. 12, wie von Hansen angegeben), und diese 
Fig. 13 wird von Reess nicht zu S. apic. gerechnet, sondem von ihm 
„Rotweingarungspilz“ genannt, ohne irgendeine andere Bcnennung. David 
gibt eine Abbildung von dieser Art auf Tafel III (die irrtiimlich mit II be- 
zeichnet ist) in Fig. 1—10 r und Fig. 11. Sacch. Reessii ist hier mit 
Sporen abgebildet, die aber nicht bei S. apic. gefunden worden waren.} 

Bei Untersuchungen iiber die Organismen der Luft fand Hansen den 

S. apic. in der Luft unter Stachelbeerstrauchem, Weinreben, Plaumen- 
baumen (?), sowie auf einem Altan und in einer Wohnung. Es war dies in der 
Zeit vom August bis November, noch nac-hdem der Frost angefangen hatte. 

16. Hansen, Emil Chr., Bidrag til Kundskab om hvilke 
Organismer der kunne forekomme og leve i 0 1 og 
Olurt. (Medd. fra Carlsb. Labor. Bd. 1. 1879. p. 185.) Avec Resum6 en fran- 
cais: Contributions a la connaissance des organismes qui peuvent se trouver 
dans la biere et le mout de biere et y vivre (p. 49). 

lm wesentlichen desselben Inhalts wie in der vorhergehenden Abhandlung. 


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Cbronologieche Zusammenstellung der Arbeiten uber Saccharomyces apioulatus. 373 


1880. 

17. Hansen, Emil Chr., t) b e r Saccharomyces apiculatus. 
(Hedwigia. 1880. p. 75.) 

Zum ersten Male wird hier der Kreislauf des S. a p i c. in der freien Natur 
[der sp&ter eingchend besprochen wird] mitgeteilt, ferner daB er keinlnvertin 
entwickeln kann und deshalb eine Saccharoselosung nicht vergaren kann, und 
daB er in Bierwiirze nicht einmal 1 Vol. proz. Alkohol bildet. 

1881. 

18. Bontronx, L., Sur Thabitat et la conservation des 
levhres spontan6es. (Bull, de la Soc. Linn, de Normandie. Ser. 3 
T. 6.1881.) 

B. findet den S. apic. nicht allein auf Fruchten, sondem auch auf 
Bienen. Er ist der Meinung, daB die Insekten den Pilz von der einen Blume 
zur anderen und von der einen Frucht zur anderen bringen, und daB der Wind 
nicht die Kolle spielt, die Hansen annimmt. [Siehe die folgende Abhand- 
lung.] Auf 1 Tafel finden sich Abbildungen von S. apic. in Fig. 6 und 12. 

19. Hansen, Emil Chr., 0. m Saccharomyces apiculatus 

og dens Kredslob i den frie Natur. (Medd. fra Carlsb. Lab. 
Bd. 1. 1881. p. 293.) Avec R£sum6 en franpais: Sur le Saccharomyces api¬ 
culatus et sa circulation dans la nature (p. 159). > 

P. 296 gibt H. eine Abbildung, Fig. 1, von S. apic. neben Zellen von 
Sacch. cerevisiae. Der Pilz wird als eine kleine, zitronenformige Zelle 
beschrieben, die an beiden Enden zugespitzt ist, 4,5—9, haufig ca. 7 y. lang, 
oft mit einer groBen Vakuole. H. fand von S. apic. einige Male tote Zellen 
in dem Gelager aus den Lagerfassem in Carlsberg. Auf p. 307 wird er in Fig. 2 
und p. 309 in Fig. 3 in Sprossung begriffen abgebildet. Die von Engel 
erwShnte Protomycesartige Fruktifikation fand H. nicht. 

Die Hauptergebnisse der Untersuch ungen sind die folgenden: 

1. S. a p i c ist ein Alkoholhefenpilz, der sich durch seine charakteristische 
Gestalt auszeichnet. Deshalb war es moglich, ihn durch alle Jahreszeiten in 
der freien Natur zu verfolgen. 

2. Reife, siiBe, saftige Fruchte (z. B. Stachelbeeren, Kirschen, Pflaumen 
usw. sind seine eigentlichen Aufenthalts- und Brutstellen. Hier vermehrt er 
sich, und von hier verbreitet er sich mit dem Winde. Nur ausnahmsweise tritt 
er an anderen Orten uber der Erde oder auf den genannten Fruchten in ihrem 
unreifen Zustande auf. Die am frtthesten reifen Fruchte der erwahnten Art 
erzeugen die ersten Generationen, die spater reifen Fruchte die letzten. 

3. Mit dem Regen und den herabfallenden Friichten wird er in die Erde 
gebracht, wo er iiberwintert, um im nachsten Sommer wieder denselben Kreis¬ 
lauf anzufangen. 

4. Dieser Hefenpilz schniirt regelmaBig 2 Arten von Sprossen ab, und zwar 
die typischen zitronenformigen und die mehr oder minder ovalen; jene werden 
namentlich am Anfange der Sprossung gebildet und bekommen dann das 
Ubergewicht, diese dagegen spater, wonach sie die haufigsten sind. In dem 
Entwicklungsgang der ovalen Zellen macht sich das Gesetz geltend, daB sie, 
um die der Art typische Gestalt zu erreichen, eine oder mehrere Sprossungen 
durchmachen miissen; oft kommt sogar die Tochterzelle ilirer Mutterzelle 
damit zuvor. 


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374 


Alb. Klocker, 


5. S. apic. ist eine Unterhefenform mit ziemlich schwacher Garungs- 
fahigkeit. Unter Umstanden, wo Sacch. cerevisiae bis 6 Vol.-proz. 
Alkohol gibt, kommt er nicht tiber 1 Vol.-Proz. aus. Das von ihm erzeugte Bier 
hat einen eigentUmlichen Geruch und Geschmack. 

6. Er entwickelt kein Invertin und kann deshalb weder Saccharose in- 
vertieren, noch AlkoholgSrung in einer Losung derselben hervorrufen. 

7. S. a p i c. ist in hohem Grade z&hlebig und vertragt nicht nur das Aus- 
trocknen mehrere Monate lang, wenn er in der Erde liegt, sondem ist dann 
auch sehr wenig empfindlich gegen Anderungen in den Temperatur- und 
Feuchtigkeitsverhaltnissen. 

8. In der Konkurrenz mit Sacch. cerevisiae wird er wohl als der 
schw&chere zurttckgedrangt, kann aber seinerseits einen hemmenden EinfluB. 
auf die Vermehrung seines starkeren Rivalen ausiiben. Bei den in derselben 
Weise mit Bierwurze als Nahrfliissigkeit bei 8—31° C angestellten Versuchen, 
bei denen jede der beiden Hefenarten sich in ihren Kolben fand, vermehrte 
S. apic. sich starker als Sacch. cerevisiae. 

[Diese Arbeit ist fur unsere Kenntnisse von S. apic. grundlegend. ] 

1883. 

20. Hansen, Emil Chr., Undersogelser over de Organis- 
mer, som til forskellige Tider af Aaret findes i 
Luften i o g o m k r i n g C a r 1 s b e r g , o g som kunne udvik- 
1 e s i g i 0 1 u r t. (Anden Meddelelse). (Medd. fra Carlsb. Lab. Bd. 1. 
1882. p. 381). Avec R6sum6 en fran^ais: Recherches sur les organismes 
qui, 4 diffGrentes 6poques de l’ann6e, se trouvent dans l’air, 4 Carlsberg et 
aux alentours, et qui peuvent se d6velopper dans le mout de biere. (Deuxieme 
communication.) (p. 197.) 

S. apic. wurde in der Luft in dem Garten, aber nicht in den Brauerei- 
lokalitaten gefunden. 

21. Hansen, Emil Chr., D e n nyere Tids Undersogelser over 
Luftens mikroskopiske Organismer. [Die Untcrsuchun- 
gen der neueren Zeit iiber die mikroskopischen Organismen der Luft. ] (Tidsskr. 
f. populcere Fremst. af Naturv. 1882. p. 401.) 

Der Kreislauf des S. a p i c. wird auf p. 412 mitgeteilt. 

22. van Tieghem, Ph., Rapport sur les travaux de M. 
Gayon relatifs 4 laphysiologie des champignons. 
(Ann. d. Sc. nat. S6r. 6. Bot. T. 14. 1882. p. 46.) 

S. apic. kann den Rohrzucker nicht vergaren. 

[Zitiert nach Justs Jahresberichte. ] 

1883. 

23. Boutroux, L., Deuxieme note sur les ferments a 1 - 
c o o 1 i q u e s. (Bull, de la Soc. Linn, de Normanaie. Ser. 3. T. 7. 1883.) 

B. erwahnt den Fund von S. apic auf reifen, verletzten FrUchten, in 
Fruchtsaft in spontaner Garung, sowie einmal auf einer Biene. S. a p i c. bildet 
keine Haut, sondem nur einen Hefenring, der von dem Schaum abgesetzt wird. 
Die Fliissigkeit ist wahrend der Garung triibe. Die Bodensatzhefe st&ubt. In 
Hefenwasser mit Dextrose und ein wenig Weinsaure erzeugte der Pilz 3,5 


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Clironologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 375 


Vol.-Proz. Alkohol. 1st sehr widerstandsf&hig Sauren gegeniiber. Er wird bei 
52° getotet. 

24. Hansen, Emil Chr., OmAskospore dannelsen hos Slaeg- 
ten Saccharomyces. (Medd. fra Carlsb. Lab. Bd. 2. 1883. p. 29.) 
Avec Resum6 en fran^ais: Les ascospores chez le genre Saccharomyces (p. 13). 

P. 33 wird die Angabe Engels tiber die Fruktifikation bei S. a p i c. 
erwShnt und dab H. schon im J. 1881 gezeigt hat, daB dieselbe unrichtig ist. 
H. ist zu dem bestimmten Ergebnis gelangt, daB S. a p i c. nicht die genannten 
Vermehrungskorper bildet. Obwohl er bisher nicht zur Sporenbildung ge- 
1)racht werden konnte, schl&gt H. vor, dem Pilze den Namen Saccharo¬ 
myces zu belassen. 

25. Hansen, Emil Chr., Bemerkungen iiber Hefenpilze. 
(Allg. Zeitschr. f. Bierbr. u. Malzfabr. 1883. p. 871.) 

Es wird mitgeteilt, was R e e s s von S. a p i c. sagt in betreff von dessen 
Angehorigkeit zur Gattung Saccharomyces, und daB H. gezeigt hat, 
daB S. a p i c. keine Sporen bilden kann. 

26. Hansen, Emil Chr., Bidrag til Alkoholgjaersvampenes 
F y s i o 1 o g i. [Beitrage zur Physiologie der Alkoholgarungspilze. ] (Forh. 
vid de skand. Naturf. tolfte mote i Stockholm fran d. 7 till d. 14. Juli 1880. 

1883. p. 418.) 

Der Kreislauf des S. apic. wird erwahnt, sowie die iibrigen in [1881. 
No. 19] veroffentlichten Untersuchungen. Der Pilz erzeugte in Bier dieselbe 
Sauremenge wie Sacch. cerevisiae. 


1884. 

27. Boutroux, L., Sur la conservation des ferments 
alcooliques dans la nature. (Ann. d. Sc. Nat. S6r. 6. Bot. T. 
17. 1884. p. 144.) 

Im wesentlicnen derselbe Inhalt wie in B.s Abhandlung [1883. No. 23]. 
B. hat jetzt auch S. a p i c. auf einer Wespe gefunden, sowie in Wein und 
Cider [Blumen werden jetzt nicht angefuhrtj. In Bierwiirze mit 17 Proz. Dex¬ 
trose bildet S. a p i c. 5,4 Vol.-Proz. Alkohol. Auf Tafel 16, Fig. 38 und 39 ist 
S. a p i c. abgebildet; Fig. 39 stellt alte Zellen von der Oberflaehe der Fliissig- 
keit dar. 

28. Matthews, Chas. Geo. aud Evershed, Wallis, On the differen¬ 
tiation of brewer s’ yeast. (The Brewers’ Guardian. Vol. 14. 1884. 

p. 181. 

S. a p i c. wurde in Brauereihefe gefunden. 

[In derselben Nummer der genannten Zeitsclirift findet sich ein Referat 
von einem Vortrage von H. C. A. V i n e iiber Organismen in Hefe. Es wird 
hier mitgeteilt, daB S. apic als Einmischung in Hefe vorkommt.] 

1885. 

29. Hansen, Emil Chr., Vorlaufige Mittheilungen Uber 
G&hrungspilze. (Botan. Centralbl. Bd. 21. 1885. p. 181.) 

Der Kreislauf des S. apic. wird ganz kurz besprochen. Als Antwort 
einer von d e B a r v in seinem Lehrbuch gestellten Frage, warum S. a p i c. 


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376 


Alb. Klooker, 


bo selten auf den unreifen Friichten oder anderswo oberhalb der Erde gefunden 
wird, sagt H., daB der Pilz sehr schnell abstirbt, wenn er starkem Austrocknen 
ausgesetzt ist. Er teilt neue Versuche mit, die er in dieser Richtung hin an- 
gestellt hat. 

30. JSrgensen, Alfr., T) b e r das Verh&ltnisder Alkohol- 
Fermente gegeniiber der Saccharose. (Allg. Brauer- u. 
Hopfen-Ztg. 1885. No. 20.) 

S. a p i c. kann nicht Saccharose invertieren oder verg&ren. 

31. Teixeira Mendes, S. F., t) b c r eine neue Alkoholhefe, 
welche den Rohrzucker nicht invertiert. (Zeitschr. f. 
d. ges. Brauwes. Bd. 8. 1885. p. 37.) 

S. a p i c. soil ganz ausgezeichnet in einem Absud von Kohl wachsen, 
der 5 Proz. Zucker enthalt und welcher in der Kalte mit saurem weinsauren 
Kalium gesattigt ist. 

[Die Originalabhandlung soli sich in „Bull. de PAssoc, des Chim.“ 1884. 
finden. ] 

32. Zalewski, A., 0 tworzeniu si? zarodnikoww K o m 6 r- 
kach dr o 2d z y. [fiber Sporenbildung in Hefenzellen.] (Rosprawy i 
sprawozd. Akad. Umi?jetn. Krakau. Bd. 18. 1885. p. 124.) 

S. a p i c. enthalt einen Zellkem. [Zitiert nach einem Referat in „Bot. 
Centralbl. Bd. 25. 1886. p. 1.) 

1886. 

33. Adametz, L, Untcrsuehungen iiber die niederen 
Pilze der Ackerkrume. Leipzig 1886. 

A. untersuchte die Erde in zwei Feldem auf Bakterien, Hefen- und 
Schimmelpilze. S. a p i c. wurde nicht gefunden. 

[Zitiert nach Justs Jahresbericht. ] 

34. Gayon, U. et Dubourg, E., Sur la sdcrdtion anormale 
desmatieresazot6esdes levureset desmoisissures. 
(Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 102. 1886 p. 978.) 

Durch Behandlung des S. a p i c. mit Salzlosungen werden nicht mehr 
stiekstoffhaltige Verbindungen als durch Behandlung mit Wasser allein ab- 
gegeben. Das Entgegengesetzte ist der Fall mit denjenigen Arten, die Saccha¬ 
rose invertieren. 

35. Gayon, U. et Dubourg, E., Sur la fermentation alcoo- 
lique de la dextrine et de l’amidon. (Compt. rend, de 
l’Acad. de Paris. T. 103. 1886. p. 885.) 

S. a p i c. kann wcder Dextrin noch Starke vergaren. 

36. Hansen, Emil Chr., Om Analyser af Luftens Mikroor- 
g a n i s m e r. [fiber Analysen von den Mikroorganismen der Luft. ] Foredrag i 
Selskabet for Sundhedsplejen 4 Marts 1886. [Vortrag in der Gesellsch. f. Gc- 
sundheitspflege. 4. Marz 1886.] (Hygiejn. Meddelelser. Ser. 3. B. 3. 1886.) 

Der Kreislauf des S. a p i c. wird ganz kurz mitgeteilt. 

1887. 

37. Wasserzug, E., Sur la production de Tinvertine 
c h o z q u e 1 q u c s champignons. (Ann. de l’lnst. Past. T. 1. 1887. 
p. 525.) 

S. a p i e. invertiert nicht Saccharose. 


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Chronologiache Zuaammenstellung der Arbeiten uber Saccharomyoes apiculatus. 377 


1888. 

38. Amthor, Carl, Uber den Saccharomyces apicula- 
t u s. (Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 12. 1888. p. 558.) 

Da A. der Meinung war, daB sich mehrere Rassen von S. a p i c. fanden, 
untersuchte er zwei Vegetationen, die von Most von verschiedenen Gegenden 
herrlihrten, und zwar die eine von rheinhessischem, weiBen Most, die andere 
von wurttembergischem, roten Most (Heilbronn). Beide wurden in demselben 
Moste geziichtet. Nach der Garung hatte die FlUssigkeit in den 2 Kulturen 
eine verschiedene Farbe. Die erstere erzeugte 3,25, die letztere 4,56 Vol.-Proz. 
Alkohol. Im ganzen zeigten sich Verschiedenheiten betreffs des Gehalts von 
Zucker, Glyzerin, Stickstoff usw. In Wiirze erzeugte S. a p i c. Heilbronn 0,93 
Vol.-Proz. Alkohol (nach 20 Tagen). A. hebt die groBe Menge fliichtiger Sauren 
hervor, die von S. a p i c. gebildet wird, ferner daB er nicht Maltose vergaren 
kann und daB er deshalb zum Nachweis kleiner Dextrosemengen neben Maltose, 
z. B. in Bierwiirze, benutzt werden kbnne. 

39. Hansen, Emil Chr., 0m Alkohol gjaersvarapenes For- 
hold til Sukkerarterne. (Medd. fra Carlsb. Lab. Bd. 2. 1888. 
p. 220.) Avec Resum 6 en fran<jais: Action des ferments alcooliques sur les 
diverses especes de sucre, (p. 143.) 

S. a p i c. kann nicht Maltose und Laktose vergaren und bildet nur ca. 
1 Vol.-Proz. Alkohol in Bierwiirze. Er kann nicht Saccharose invertieren. In 
Losungen von 15 und 10 Proz. Dextrose in Hefenwasser ruft er eine kraftige 
Garung hervor. Nach 15 Tagen bei 25° waren 2,8 bzw. 2,6, nach iy 2 Monat 
ein wenig mehr als 3 Vol.-Proz. Alkohol gebildet; nach 3 Monaten ebenso. 
Es war noch etwas Zucker ubrig. In einem anderen Versuche mit 10 Proz. 
Dextrose in Hefenwasser waren nach 15 Tagen bei 25° 3,7 und nach 25 Tagen 
4,3 Vol.-Proz. Alkohol gebildet. 

40. Martinand, Etude sur l’analyse des levures de 
brasserie. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 107. 1888. p. 145.) 

Fur die von M. angestellten Versuche wurden auch 5 S. a p i c.-Formen 
von verschiedenen Friichten benutzt. Sie zeigten so gut wie keinen Unter- 
schied in betreff der Vergarung. 

41. Matthews, C. G., Some of the causes of the detero- 
riation of brewers yeast. (Trans, of the Laborat. Club. Vol. 1. 
1888. p. 30.) 

S. a p i c. wachst leicht in Traubenmost, aber nur schwierig in Bierwiirze. 

42. Salamon, A. Gordon, Cantor lectures on yeast; its 
morphology and culture. (Joum. of the Soc. for the Encour. of Arts, 
Manuf. and Comm. 1888.) 

Von S. a p i c., der in Fig. 6 abgebildet wird, wird gesagt, daB er kein 
Saccharomyces ist, sondem einen anderen Namen haben miisse. An einer 
Stelle wird mitgeteilt, daB er eine Haut bilden kann, an einer anderen, daB cr 
keine Haut bildet. Er kann Maltose nicht vergaren und nicht Saccharose 
invertieren. 

1889. 

43. Grotenfelt, tiosta, Studien fiber die Zersetzungen 
der Milch. (Fortschr. d. Med. 1889. No. 2 u. 4.) 


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378 


Alb. Klooker, 


Beim Aussaen des S. a pic. in Milch, die mit Lackmus gefarbt war, 
wurde das Aussehen der Milch nicht geandert (was dagegen der Fall war, 
wenn Sacch. acidi lactici ausgesat wurde, indem die Milch dann rot 
wurde). 

44. Hansen, Emil Chr., Uber die in dem Sch1e i mflussc le- 
bender B & u m e beobachteten Mikroorganismen. (Cen- 
tralbl. f. Bakt. Bd. 5. 1889. p. 632.) 

Im Schleimflusse von Erlen, Linden und Rofikastanien fand H. S. a p i c. 
haufig. Er erwahnt seine systematische Stellung, die Mitteilungen Engels 
und seine eigenen Untersuchungen uber seinen Kreislauf. Femer wird hervor- 
gehoben, dab er verschieden von Sacch. Ludwigii ist, dessen Zellen 
auch zitronenformig sind. 

45. Kulisch,P.,Uber die Abnahme der Saure in Obst- 
und Traubenweinen wahrend derGahrung undLage- 
r u n g. (Weinbau u. Weinhandel. Bd. 7. 1889.) 

Die Saureabnahme ist eine Folge der GUrung und wird sowohl von 
Sacch. ellipsoideus als auch von S. apic. verursacht. 

[Zitiert nach Muller-Thurgau.] 

46. van Laer, H., R 6 s u m 6 des principales connais- 
sances acquises sur 1 a m o r p h o 1 o g i e et laphysiolo- 
gie des levures. (Associat. g6n6r. d. Brass. Beiges. Congres ann. 
tenu a Anvers 10—13 Aout 1889. p. 52.) 

S. apic. wird zu „les pseudosaccharomyces“ gerechnet. 

47. Martinand, Etude sur la fermentation alcoolique 
d u 1 a i t. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 108. 1889. p. 1067.) 

Wenn S. a p i c. in einer wasserigen Losung von 10 Proz. Dextrose oder 
Maltose ausgesat wird, zu welcher 10—80 Proz. Milch gegeben ist, koaguliert 
die Milch, wenn die Mischung gekocht wird. Wird Saccharose zugesetzt, so 
geschieht dies nicht, was ein Beweis dafiir ist, daB S. a p i c. kein Invertin ent- 

halt. 

48. Miiller-Thurgau, H., Uber den Ursprung der Wein- 
hefe und hieran sich knupfende praktische Fol- 
gerungen. (Weinbau u. Weinhandel. Bd. 7. 1889. No. 40 u. 41.) 

Die Untersuchungen Hansens Uber den Kreislauf des S. a p i c. werden 
zitiert. M.-T. ist der Meinung, daB Insekten und nicht der Wind den S. a p i c. 
auf den reifen Friichten ablagem, weil man ihn nicht auf den unreifen findet. 
Er nennt S. a p i c. einen schadlichen Pilz in der Weingarung; er ruft einen 
schlechten Geschmack und Geruch hervor. 

[Zitiert nach Wochenschr. f. Brauer. 1890. p. 1080.] 

49. Miiller-Thurgau, H., Uber die Vergahrung des Trau- 
benmostes durch zugesetzteHefe. (Weinbau u. Weinhandel. 
Bd. 7. 1889. No. 45.) 

S. a p i c. vermochte nicht [wenn Reinhefe zugesetzt wurde ], den Grund- 
charakter eines Weines zu Sndem [der nach der Meinung M.-T.s von den Trau- 
ben herriihrt]. Das Produkt enthielt doch etwas Fremdes (einen Beigeschmack 
nach Obst). 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 379 


1890. 

50. Bau, A., U b e r die scheinbare Zunahme des D e x - 
tringehaltes in Bierwiirzen wShrend der Gihrung, 
sowie iiber die Bestiramung der Dextrose und des 
Dextrins in denselben. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 7. 1890. 
p. 1169.) 

B. macht den Vorschlag, S. a p i c. bei den Analysen von Bierwiirze an- 
zuwenden. Wenn Hansen fand, daB S. a p i c. in 15—10 Proz. haltigen 
Dextroselosungen nach 3 Monaten noch nicht die ganze Zuckermenge ver- 
goren hatte, so kann der gebildete Alkohol schuld daran sein. S. a p i c. verg&rt 
die Dextrose in Bierwiirzen vollst&ndig. Will man ihn in der Analyse benutzen, 
so wird er am besten im voraus auf Hefenwassergelatine mit einem Zusatze 
von Invertzucker geziichtet. B. teilt ferner die Ergebnisse der Vergarung 
verschiedener Bierwiirzen mit S. apic. mit. 

51. Bungener, H., La levure de biere. (Moniteur scient. du 
Dr. Quesneville. 1890.) 

Die Untersuchungen Hansens iiber S. apic. werden referiert. 

52. Hansen, Emil Chr., Nouvelles recherches sur la cir¬ 
culation du Saccharomyces apiculatus dans la na¬ 
ture. (Ann. d. Sc. Bot. S6r. 7. T. 11. 1890. p. 185. Ann. de Microgr. T. 3. 
1890. p. 76.) 

H. wendet sich gegen Rommier [1890. No. 56], der angegeben hat, 
daft S. apic. im FrUhling sich in Blumen mit Nektarien zeigt und daft die 
Bienen ihn von hier nach den Friichten und in die Waben der Bienen, wo er 
iiberwmtert, bringen. Er teilt seine friiher veroffentlichten Untersuchungen 
iiber den Kreislauf mit, erwahnt auch die Mitteilung Boutrouxs [1883. 
No. 23]. Ferner werden neue Versuche mitgeteilt, welche zeigen, dab die An- 
schauung H.s die richtige ist. 

53. Kayser, E., Etudes sur la fermentation du cidre. 
(Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 4. 1890. p. 321.) 

Ein S. apic. wurde aus Cider isoliert. Die Art vertrSgt Eintrocknen bei 
25° nicht; sie stirbt ab. Die Temperaturgrenze der feuchten Hefe ist 45°. 

S. apic. vergart nur wenig Zucker im Moste. Ein Cider, mittels einer 
Saccharomyces - Art zusammen mit S. a p i c. hergestellt, war der beste. 

54. Mfiller-Thurgau, H., Neue Forschungsresultate auf 
dem Gebiete der Weing&hrung und deren Bedeu- 
tung fiir die Praxis. (Vortragaufd.XI.Deutsch.Weinbau-KongreB 
in Trier 1889. — Mainz 1890.) 

Die Untersuchungen H a n s e n s iiber den Kreislauf des S. apic. wer¬ 
den mitgeteilt. — Zu verschiedenen Jahreszeiten wurden Glaser mit sterili- 
siertem Most in verschiedenen Lokalen w&hrend l / 2 Stunde hingestellt. Nur 
in 1 Glas von 50 wurde Hefe, und zwar S. apic. gefunden. In der Erde des 
Weinberges bei Geisenheim wurde S. apic. gefunden aber nicht in alien 
Proben. Er scheint nach Versuchen wahrend der Weingarung schadlich zu 
sein, weshalb es gilt, ihn fern zu halten. 

55. Neumayer, Johann, Untersuchungen iiber die Wir- 
kung der verschiedenen Hefearten, welche bei 


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380 


Alb. Klockcr, 


der Bereitung weingeistiger Getranke vorkommen, 
auf den tierischen und menschlichen Organisraus. 
Miinchen 1890. (Auch in Arch. f. Hyg. Bd. 12. 1891. p. 1.) 

Der von Weintrauben herriihrende S. a p i c. konnte in einer taglichen 
Dosis von 2 g, ohne Storungen hervorzurulen, gegeben werden. Er konnte 
in den Exkrementen nachgewiesen werden und war teilweise in dem Ver- 
dauungskanal am Leben geblieben. Auch wenn die namliche Hefenmenge 
mit 1 Liter Bier gemischt wurde, konnten keine Storungen gespurt werden. 

56. Rommier, A., Sur la diminution de la puissance 
fermentescible de la levure ellipsoidale de vin, en 
presence des selsdecuivre. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris. 
T. 110. 1890. p. 536.) 

R. fand S. a p i c. auf Trauben und gibt eine ganz kurze Beschreibung 
desselben. Femer sagt er: „Sein Kreislauf ist gut bekannt; er zeigt sich im 
Friihling in den Blumen mit Nektarien, die von den Bienen besucht werden, 
und diese Insekten bringen ihn auf die Friichte und in ihre Waben hinein, 
wo er den Winter zubringt. Er ist es, der zugleich mit „la levure Pasteur 44 , 
die Kirschen zur Garung bringt und „Kirsch“ hervorbringt. Er konkurriert 
mit der ellipsoiden Hefe wahrend der Weingarung. 44 

1891. 

57. Amthor, C., T) b e r den Saccharomyces apiculatus. 
(Chemiker-Ztg. Bd. 15. 1891. p. 670.) 

S. a p i c. kann groBere Dextrose- und Invertzuckermengen, wie sie sich 
in Wiirze finden, vergaren. A. hat 2 Jahre friiher als Bau die Anwendung 
des S. a p i c. zur Dextrosebestimmung in Wiirze empfohlen. In einigen neuen 
Versuchen zeigte es sich, daB er beinahe 2 Jahre brauchte, um das Maximum 
von Alkohol in Wiirze zu bilden, so daB seine Anwendung in der Praxis un- 
moglich ist. Der Versuch begann am 20. Marz 1889; am 7. April 1889 betrug 
die Alkoholmenge 0,66, am 3. Mai 1889 0,79, am 12. Juni 1889 0,79, am 4. Marz 
1890 1,19 und am 13. Dezember 1890 1,49 Vol.-Proz. Ein Shnliches Resultat 
bekam A. in einer Nahrfliissigkeit die aus einer Losung von Ammoniaksalzen, 
Dextrose und Invertzucker bestand. Der Versuch begann am 4. Marz 1889; 
am 15. Marz 1889 enthielt die Fliissigkeit 2,86, am 20. Mai 1889 3,14 und am 
26. Februar 1890 4,12 Vol.-Proz. Alkohol. 

58. Bau, A., Uber die Zusammensetzung der Bier- 
wiirzen in bezug auf Kohlehydrate. (Wochenschr. f. Brauer. 
Bd. 8. 1891. p. 1.) 

B. hat S. a p i c. zur- Bestimmung der dextrose&hnlichen Zuckerarten 
(Invertzucker, Dextrose und Lavulose) benutzt. Inwieweit der Pilz \oll- 
standig diese Zucker vergart, kann nicht ohne weiteres festgestellt werden. 
In Hefenwasser und 5 Proz. Invertzucker bei 20° R war nach 2 y 2 Wochen 
kein Zucker mehr vorhanden. Durch die Anwendimg von S. a p i c. wurden 
verschiedene Kohlehydrate in Bierwiirze bestimmt. 

59. Bau, A.,Die Bestimmung von Maltose, Dextrose 
und Dextrin in Bierwiirze und Bier mittels Rein- 
kulturen von G a h r u n g s o r ganismen. (Centralbl. f. Bakt. Bd. 9^ 
1891. p. 825; Wochenschr. f. Brauer. Bd. 8. 1891. p. 592.) 


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Chronologisohe Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyoes apioulatus. 381 


B. wendet sich gegen Elion [1891, Nr. 61]; er hat Versuche ausgefiihrt, 
aus welchen hervorgeht, daB S. a p i c. nicht Maltose vergaren kann, selbst in 
einer passenden N&hrfliissigkeit. 

60. Bungener, H.u. Weibel,L., Einiges liber die Zusammen- 
setzung des Wiirze-Extraktes. (Allg. Brauer- u. Hopfen-Ztg. 
Bd. 31. 1891. p. 65.) 

Nach Hansen bildet S. a p i c. in Bierwiirze ca. 1 Proz. Alkohol; man 
muB deshalb annehmen, daB 2 Proz. anderer Zuckerarten als Maltose und 
Saccharose zugegen sind. Nach den ausgefiihrten Versuchen deutet alles 
darauf hin, daB Wiirze eine bedeutende Menge einer oder mehrerer Zuckerarten 
enthalten muB, die von S. a p i c. vergoren werden und deren Reduktions- 
f&higkeit eine groBere als die der Maltose ist, w&hrend das Drehungsvermogen 
ein kleineres ist. Wahrscheinlich ist es Glukose oder Invertzucker oder eine 
Mischung beider. 

61. Elion, H.,Die Bestimmung von Maltose, Dextrose 
und Dextrin in Bierwurze und Bier mittels Rein- 
kulturen von G&hrungs-Organismen. (Centralbl. f. Bakt. 
Bd. 9. 1891. p. 525.) 

E. wendet sich gegen B a u [1891. Nr. 58], der S. a p i c. zu Zuckerbestim- 
mungen in Wiirze anwenden will. Er sagt, daB diese Art sehr unregelm&Big 
vergart und deshalb nicht benutzt werden kann; er denkt dabei an Hansens 
Versuche, wo S. a p i c. in 10 Proz. Dextrosehefenwasser das eine Mai 3, das 
andere Mai 4,3 Vol.-Proz. Alkohol erzeugte. Er ist femer nicht ganz sicher, 
daB Hansens Mitteilung, S. a p i c vergare nicht Maltose, richtig ist; weil 
er dies nicht in einer wasserigen Losung machen kann, konnte dies vielleicht 
in Bierwurze geschehen. 

62. Elion, H., Die Bestimmung von Maltose, Dextrose 
und Dextrin in Wiirze und Bier. (Allg. Brauer- u. Hopfen-Ztg. 
Bd. 31. 1891. p. 709.) 

Derselbe Inhalt wie in der vorhergehenden Abhandlung. 

63. van den Hulle et van Laer, H., Nouvelles recherches sur 
les bieres bruxelloises i fermentation dite spon- 
t a n 6 e. (M6m. cour. et autres mem. publ. par l’Acad. royale de Belgique. 
T. 15. 1891.) 

In „L a m b i c“ wurde S. a p i c. gefunden, der wahrscheinlich von groBer 
Bedeutung fiir die Lambicgarung ist, da er dem alten „Lambic“ den charak- 
teristischen Geruch und Geschmack geben soil. Verff. verglichen ihn mit 

S. a p i c., die von Friichten herriihrten und meinen, daB sie beide zu derselben 
Art gchoren. Wird mit S. a p i c. vergorene Wiirze einem jungen „Lambic“ 
zugesetzt, so erhalt letzteres den Geschmack des alten „Lambics“. Es wird 
daher den Brauern empfohlen, sofort S. a p i c. in sterilisierte Wiirze auszu- 
saen und ihn eine gewisse Zeit sich darin entwickeln zu lassen. Spater werden 
dann die iibrigen Hefen zugegeben. 

64. Kayser, E., Contribution a 1’61 u d e physiologique 
des levures alcooliques du lactose. (Ann. de 1'Inst. Pasteur. 

T. 5. 1891. p. 395.) 

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382 


Alb. Klocker, 


Zucker wurde in Molken gelost, die Losung sterilisiert und rait einer 
Mischung von einer milchzuckervergarenden Torula und S. apic. ver- 
goren, wodurch ein wohlschmeckendes Getrank erhalten wurde. 

65. Martinand, Y., Influence des rayons solaires sur 
les levures que Ton rencontre & la surface des rai¬ 
sin s. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 113. 1891. p. 782.) 

Im Freien findet sich S. apic. in groBter Menge auf denjenigen Wein- 
beeren, die dem Boden am nachsten sitzen, weil die Einwirkung der Sonnen- 
strahlen hier die geringste ist, da die Blatter Schatten geben. Die von M. aus- 
gefiihrten Versuche wurden in der Weise angestellt, daB die Trauben in Wasser 
getaucht wurden, in welchem S. apic. aufgeschlemmt war, und dann eine 
gewisse Zeit bei verschiedener Temperatur dem Sonnenlicht ausgesetzt wurden, 
worauf sie in sterilen Most gebracht wurden. Es zeigte sich dabei, daB S. a p i c. 
eine solche Behandlung wahrend 1 y 2 Stunden bei 33°, aber nicht bei 44° ver- 
trug; nach 6 Stunden bei 36° war er gestorben. ’ In einem anderen Versuche 
wurde statt der Trauben sterilisiertes Glas und Papier verwendet und die Hefe 
entweder in Wasser oder in 10-proz. Gelatine aufgeschlemmt. S. apic. war 
dann nach 2]A Stunden bei 41° und nach 4 Stunden bei 37° noch am Leben, aber 
nach 4 Stunden bei 41° und nach 3 Tagen bei 36° abgestorben. Im Dunkeln 
lebte er 10 Tage bei einer Temperatur zwischen 36° und 40°, wurde aber im 
Laufe von 4 Stunden bei 40—44° abgetotet. 

66. Martinand, V., et Rictsch, M., Des microorganismes que 
Ton rencontre sur les raisins murs et de leurde- 
veloppement pendant la fermentation. (Compt. rend, 
de 1’Acad. de Paris. T. 112. 1891. p. 736.) 

S. apic. ist allgemcin verbreitet auf Trauben. Auf den Schalen fanden 
sich, auf 1 g Trauben berechnet, in einem Falle 432 000 Kolonien von S. 
apic., in einem anderen 192 000. Am Anfange der Weingarung dominiert 
S. apic., kann aber noch bis zum Ende gefunden werden. In den ersten 
48 Stunden gart S. apic. allein. 

67. Miiller-Thurgau, H., Ergebnisse neuer Untersuchun- 
gen auf dem Gebiete der Weinbereitung. (Ber. des 
XII. Deutsch. Weinbau-Kongr. Mainz 1891.) 

S. a p i c. verleiht dem Weine ein obstartiges Bukett. M.-T. ist nicht mit 
K u 1 i s c h [1889. No. 45] darin einverstanden, daB S. apic. (und andere 
Hefenarten) die Ursache der Saureabnahme im Weine seien. 

68. Nathan, L., Die Bedeutung der Hefenreinzuchtfiir 
die Obstweinbereitung. (Der Obstbau. Bd. 2. 1891. p. 25.) 

Die Sporen [soli heiBen: die Zellen] des S. a p i c. finden sich allgemein in 
der Luft. Die Art hat eine ungemein geringe Garkraft, gewohnlich bildet sie 
nur 3—4 Vol.-Proz. Alkohol. 

69. Nathan, L., Die Bedeutung der Hefereinzucht 
fur die Obstweinbereitung. (Gartenflora. 1891. p. 267.) 

S. a p i e. ist die Ursache, daB in durch Selbstgarung hergestelltem Obst- 
wein die Alkoholmenge eine geringere ist, als bei der vorhandenen Zucker- 
menge zu erwarten ist. 

[Ziliert nach Kochs Jahresbericht.] 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 383 


1892. 

70. Amthor, Carl, Studien iiber Wiirze und Bier. (Zeit- 
schr. f. d. ges. Brauw. Bd. 15. 1892. p. 57.) 

A. benutzt den S. a p i c. bei der Bestimmung der Menge von Nicht-Mal- 
tose in Wiirze. In friiheren Versuchen bildete die Art ziemlich schnell 0,63 
gew. Proz. Alkohol; danach brauchte sie V/ 2 Jahre, um die Alkoholmenge 
bis 1,19 Proz. zu vergroBem. Daraus ist ersichtlich, daB eine langsame Nach- 
garung stattgefunden hat. Letztere kann nicht, wie Brown und Morris 
wollen, durch eine Spaltung des Maltosedextrins im Dextrin und der Maltose 
erkl&rt werden, da S. a p i c. nicht letztere zu vergaren imstande ist. Aus dem- 
selben Grunde kann auch nicht die Isomaltose in Maltose umgebildet werden. 

71. Cremer,Max,Ueber das Verhalten einiger Zucker- 
arten im thierischen Organismus. (Zeitschr. f. Biol. Bd. 29. 
1892. p. 484.) 

In einer passenden NShrfliissigkeit vergart S. a p i c. d-Mannose. 

72. Forti, Cesare, Relazione sopra un corso di stud! 
di p e r f e z i o n am e n t o sulle f e r m e n t az i o n i fatto per 
incario del Minister o. (Bollet. di Notizie agrar. T. 14. 1892. 
p. 537.) 

Die Untersuchungen Hansens iiber S. a p i c. werden referiert. 

73. Hartig, R., Niedere Organismen im Raupenblute. 
(Forstl.-naturw. Zeitschr. 1892. H. 3.) 

H. fand in Nonnenraupen in grofier Menge einen Pilz, der ganz wie S. 
a p i c. aussah (abgebildet in Fig. 3), aber bedeutend groBer war, n&mlich 
6—8 n lang. [Diese GroBe gibt R e e s s in seiner Beschreibung von S. a p i c. 
an. ] Eine kiinstliche Ziichtung gelang weder Hansen noch Will. 

74. Kayser, E., Contribution it 1’61 u d e s des levures de 
v i n. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 6. 1892. p. 569.) 

S. a p i c. (aus Cider) hatte in Traubenmost mit 20,5 Proz. Zucker nach 
8 Tagen 6,38 Proz. Zucker verbraucht. Der Pilz bildet viele flUchtige Sauren 
und Parfiime. 

[Nach Will findet sich eine Abhandlung von demselben Verfasser und 
von ahnlichem Inhalt in Le Cidre. 1890. p. 385.] 

75. Kosutany,T.,EinfluB der verschiedenenWeinhefen 
auf den Charakter des Weines. (Die landw. Versuchsstat. 
Bd. 40. 1892. p. 217.) 

Sacch. ellipsoideus und S. apic. bilden gemeinschaftlich den 
Traubenmost in Wein um. Letzterer vergart nur Traubenzucker, er findet 
sich im Wein- und Obstmoste besonders im Anfange. Amthor hat gezoigt, 
daB sich verschicdene Varietaten von S. a p i c. finden, er experimentierte mit 
2, von denen die eine weiB, die andere braunlich war. 

76. Mach, E. u. Portele, K., t) b e r die Garung von Trauben 
und Apfelmost mit verschiedenen reingezUchteten 
Hefearten. (Die landw. Versuchsstat. Bd. 41. 1892. p. 233.) 

Fur die Versuche wurde ein S. a p i c. von Kopenhagen verwendet. Die 
Zellen waren 1,6—2,2 dick, ofters doppelt so lang, einzelne langgestreckte 


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384 


Alb. Klockor, 


auch 5—8-mal so lang als dick, dann war aber das dunnere Ende oft kaum 1 ^ 
dick. Er soil sich sehr leicht in Nahrflttssigkeiten entwickeln konnen, die arm 
an Stickstoff sind. Der von S. a pic. [und bisweilen fremden Organismen] 
erzeugte Wein hatte einen schlechten Geruch und Geschmack. Er wird daher 
ein Unkraut unter den Hefen genannt, dessen Entwicklung und Vermehrung 
so weit als moglich verhindert werden muB. Schlechte Vergarung, essig- 
saurereicher, und schwierig klarender Wein sind eine Folge der Entwicklung 
dieser Hefenart. 

77. Voit, Fritz, tlber das Verhalten der Galaktose 
beim Diabetiker. (Zeitschr. f. Biol. Bd. 29. 1892. p. 147.) 

S. a p i c. wurde zum Nachweis von Traubenzucker im Urin nach dem 
GenuB von Galaktose benutzt. Nach Verlauf von 6 Tagen hatte er noch keine 
Galaktose vergoren. 

78. Ward, H. Marshall, The gingerbeer plant, and the 
organisms imposing it: a contribution tothe study 
of fermentation-yeasts and bacteria. (Philosoph.Transact, 
of the Roy. Soc. of London. Vol. 183. 1892. p. 125.) 

W. fand in Ingwerbier eine Hefenart, die er fur S. a p i c. ansieht; sie trat 
nur selten auf. 

79. Will, H., Notiz betreffendden Nachweis von w i 1 - 
den Hefearten in Brauereihefen und Jung-Bieren, 
sowie das Vorkommen von Saccharomyees apicu- 
latus in denselben. (Ber. d. wissensch. Stat. f. Brauer. in Miinchen 
pro 1891 /92. 1892. p. 68. Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 16. 1893. p. 29.) 

Mit Hilfe von Hansens „Weinsauremethode“ zum Nachweis von 
wilder Hefe in Brauereihefe kann S. apic. auBerordentlich leicht nachge- 
wiesen werden, selbst wenn er nur in auBerst geringer Spur zugegen ist. Der 
Zitronengestalt wegen wird er leicht erkannt, kann aber unter gUnstigen 
Bedingungen alle moglichen Gestalten annehmen. Er tritt sehr allgemein 
als Verunreinigung in den Brauereien auf. In 57 Proz. der untersuchten Hefen- 
und Bierproben fand W. S. apic. mit Hilfe der genannten „Weinsaureme- 
thode“. Wenn er niclit fruher gefunden wurde, so ist die benutzte Methode 
sehuld daran. Hansens Konkurrenzversuche werden referiert. W. ist der 
Meinung, daB S. a p i c. sich in der Konkurrenz mit den verschiedenen Hefen- 
arten verschieden verhalt. 

80. Will, H., Untersuch ungen iiber die Verunreini- 
gungen gebrauchter Trubsacke. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. 
Bd. 15. 1892. p. 77.) 

W. fand haufig S. a p i c. in gebrauchten Trubsacken. 

81. Will, H., Das Kuhlschiff als Infektionsquelle 
in der Brauerei. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 15. 1892. p. 465.) 

S. a p i c. wurde nur in 1 WUrzeprobe vom Kiihlschiffe gefunden, wahrend 
er sonst in demsclben Jahre haufig im Bier auftrat. 

82. Wortmann, Julius, Untersuch ungen iiber reine Hefen. 
T. I. (Landw. Jahrb. Bel. 21. 1892. p. 901.) 


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Chronologisohe Zusainmenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 385 


Amthors Versuche [1888. No.38] zeigen, daB sich verschiedeneFormen 
von S. a p i c. finden, die dieselbe Flttssigkeit in verschiedener Weise vergaren. 

1893. 

83. Aderhold, R., Uber den EinfluB der Kohlensaure 
auf Wachstum und Leben der Garungsorganismen. 
(Ber. d. konigl. Lehranst. f. Obst- u. Weinb. z. Geisenheim a. Rh. fUr das 
Etatsj. 1892/93. 1893. p. 63.) 

Derselbe Inhalt, aber ausfiihrlicher, findet sich in „tlber den EinfluB der 
Kohlensaure auf die normale Garung storende Organismen, mit Bemerkungen 
iiber die Konservierung des Weines“. (Mitt. Ub. Weinb. u. Kellerwirtsch. 
Bd. 4. 1892. p. 132.) [Diese Arbeit war mir nicht zuganglich. ] 

S. a pic. wird bedeutend gehemmt, wenn er in einer Kohlensaureat- 
mosphSre wachst, und zwar mehr als S a c c h. e 11 i p s o i d e u s. Wahrend 
jener 3,6 mal mehr Zellen in geliiftetem Moste bildete als in einem solchen, 
welcher mit Kohlensaure gesattigt war, bildete dieser nur 2,4 mal mehr Zellen. 

84. Delbriick, M., t) b e r die Bedeutungderphysiologi- 
schen Methode zur W u r z e - und Bieruntersuchung. 
(Proc. of the intern. Brew. Congres in the City of Chicago, Ill. 8. Juni 1893.) 

S. a p i c. kann zur Bestimmung des Gehaltes von dextroseahnlichen 
Zuckerarten in Wiirze verwendet werden. 

85. Krieger, Zur Systematik der SproBpilze. (Der amerik. 
Bierbrauer. Bd. 26. 1893. No. 4.) 

K. teilt die Saccharomyeeten in Gruppen ein, von denen die erste in fol- 
gender Weise charakterisiert wird: Nicht invertierende T o r u 1 a - Arten. 
Pilze, die sich durch Sprossung vermehren und nur Hexosen (Dextrose, La- 
vulose, Invertose) vergaren. Hierzu wird S. a p i c. gercchnet. 

[Zitiert nach Kochs Jahresbericht. ] 

86. van Laer, H., L a question des rapports de P o x y - 
geneavec lalevure. (Bull, dc l’Assoc. beige des Chim. 1893. No. 3.) 

S. a p i c. wird als ein „P s e u d o s a c c h a r o m y c e s“ betrachtet. 

87. Lasch6 A., Influence of certain temperatures 
upon different yeast forms contained in acid and 
alkaline nutrient media. (Amer. Brewers’ Rev. Vol. 6. 1893. 
p. 237.) 

Junge Zellen von S. a p i c. wurden 20 Minuten in Reagensglasern mit 
Wiirze erwarmt; bei 40° waren sie noeh am Leben, bei 45, 48 und 50° C aber 
abgestorben. 

[Ich habe nur einen Teil von dieser Abhandlung gesehen: es findet sich 
aber kaum mehr iiber S. apic. darin, als hier mitgeteilt.] 

88. Lasch§, A., D e t e r m i n i n g sugars by fermentation. 
(Amer. Brewers’ Rev. Vol. 6. 1893. p. 286.) 

S. a p i c. (in Verbindung mit anderen Hefenarten) wurde zur Bestimmung 
der Zuckermenge in Wiirze benutzt. 

89. Nathan, L., F o r t s ch r i 11 e auf dem Ge b i e t e der 
Fruchtweinbereitung. Vortrag. Stuttgart 1893. 

Zweite Abt. B<J. 43. 25 


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386 


Alb. Klooker, 


S. a p i c. ist imstande, allein Fruchtsafte vollstftndig zu verg&ren. Seine 
Garungsprodukte wirken sch&dlich (antiseptisch) auf andere Hefenarten ein. 
N. hat mit gutem Resultat ihn unterdriicken konnen, wenn 2 Proz. Alkohol 
oder 10—15 Proz. Wein dem Moste zugesetzt wurden. 

90. Seifert, W., t)ber schweflige Saure, zusammenge- 
setzte Ather (Ester) und Glyzerin im Weine. (Zeitschr. 
f. Nahrungsmittel-Unters., Hyg. u. Waarenkunde. Bd. 7. 1893. p. 148.) 

Unter 6 reingezttchteten Hefenarten bildete S. a p i c. in demselben Trau- 
benmoste die grofite Menge fluchtiger Ester. Der Esteringehalt, in ccm x /,„ 
n-Kali pro 100 ccm Wein ausgedrUckt, betrug 10,8, wahrend bei den iibrigen 
Hefenarten der Esterinhalt zwischen 1,32 und 4,4 schwankte. 

1894. 

91. Aderhold, R., Untersuchungen iiber reine Hefen. 
T. III. DieMorphologie der deutschen Saccharomyces 
ellipsoideus-Rassen. (Landw. Jahrb. Bd. 23. 1894. p. 587.) 

Im Bodensatze verschiedener deutscher Weine fand A. haufig, aber nicht 
immer, S. a p i c. 

92. Bay, J. Christian, On the study of yeasts, with 
descriptions of the Hansen culture box and of a 
new i n f e c t i o n n e e d 1 e for the study of lower orga¬ 
nisms. (The Americ. Monthly Microscop. Journ. Vol. 15. 1894. p. 1.) 

S. a p i c. ist mit anderen Hefenarten in Fig. 5 auf einer Tafel abgebildet. 

93. Beijerinck,M.W.,Schizosaccharomyces octosporus, 
eine achtsporigc Alkoholhefe. (Centralbl. f. Bakt. Bd. 16. 
1894. p. 49.) 

In einer Anmerkung unter dem Texte auf p. 52 teilt B. mit, daB man, 
wenn man S. a p i c. aus der Luft oder aus trockenem Staube auf den Fruchten 
isoliert, man, obwohl selten, Kulturen begegnen wird, in denen einzelne 
Zellen in Ascis mit 4—6 Askosporen umgebUdet. sind. 

[B. sandte an das Carlsberg Laboratorium eine Kultur von diesem S. 
a p i c.; sie bildete niemals mehr als 2 Sporen in einer Zelle. Die Photographie 
von sporentragenden Zellen, welche B. ebenfalls sandte, zeigte auch nur Asei 
mit 2 Sporen.] 

94. Fischer, Emil, EinfluB der Konfiguration auf die 
Wirkung der Enzyme. (Ber. d. deutsch. chem Ges. Bd. 27. 1894. 
p. 2985.) 

F. meint, daB S. a p i c., der nicht Maltose vergart, nicht ein glukosid- 
spaltendes Enzym entwickeln kann. 

95. Fischer, Emil u. Thierfelder, Hans, Vcrhalten der vor- 
schiedenen Zucker gegen reine Hefen. (Ber. d. deutsch. 
chem. Ges. Bd. 27. 1894. p. 2031.) 

S. a p i c. ist friiher untersucht worden. Er kann Traubenzucker, d-Man- 
nose und d-Fruktose (Crcmer) vergaren, aber nicht Galaktose (F. V o i t) 
und ebensowenig Rohrzucker, Milchzucker und Maltose (Hansen, Am- 
t h o r). 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyees apiculatus. 387 


96. Miiller-Thurgau, H., W e i t e r e Untersuchungen tiber 
die Physiologie der Hefe und die Bedeutung aus- 
gewahlter und r e i n g e z ii c h t e t e r Heferassen fiir die 
Weing&rung. (III. Jahresber. d. deutsch-schweiz. Versuchsst. u. Schule 
f. Obst-, Wein- u. Gartenb. in Wadensweil 1892/93. 1894. p. 73.) 

S. a p i c. verleiht dem Weine ein obstartiges Bukett. 

97. Sanfeliee, Francesco, Contribution h la morphologie 
et la biologie des B1 a s t o m y c e t e s qui se d6velop- 
pent dans les sues de divers fruits. (Ann. de Micrograph. 
T. 6. 1894. p. 505.) 

S. apic. gehort zu den Blastomyceten, welche nach Hansen keine endo- 
genen Sporen bilden und deshalb den Namen Saccharomyees mit 
Unrecht tragen. Hansen hat gezeigt, dafi reife FrUchte den besten Nahr- 
boden fiir S. a p i c. bilden. Er vergart Dextrose, aber nicht Maltose und Sac¬ 
charose. Es werden femer einige Formen erwahnt, von welchen S. sagt, 
dafi sie dem S. apic. ahnlich sind, aber keine Garung in Dextroselosungen 
hervorrufen. 

98. Wortmann, J., Die seitherigen Erfahrungen der Pra¬ 
xis mit reinen Hefen und d i c K o n s e qu e n z e n , w e 1 ch e 
sich hieraus fur die Ztichtung sowie die Anwendung 
der Reinhefen ergeben. Vortrag gehalten auf dem 13. deutsch. 
Weinbaukongr. in Mainz 1894. 

Auf Apfeln findet sich vorzugsweise S. apic. 

[Zitiert nach Kochs Jahresbericht. ] 

1895. 

99. Beijerinek, M. W., Uber Nach weis und Verbreitung 
der Glukase, das Enzym der Maltose. (Centralbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 1. 1895. p. 221.) 

S. apic. assimiliert Glukose und Lavulose, aber nicht Saccharose, Lak- 
tose, Maltose und Dextrin. Er kann zur quantitativen Bestimmung der Glukose 
in Wiirze und zu B.s auxanographischer Methode verwendet werden. 

100. Cremer, M., Uber die Umlagerung der Zuckerarten 
unter dem Einflusse von Ferment und Zelle,ein 
Beitrag zurLehre von derGlykogenie undGahrung. 
(Zeitschr. f. Biol. Bd. 31. 1895. p. 183.) 

S. apic. vergart d-Mannose, aber nicht d-Galaktose, selbst wenn aufier 
N&hrflussigkeit auch d-Glukose zugesetzt wird. 

101. Eisenschitz, Siddy, Beitrage zur Morphologie der 
Sprofipilze. Wien 1895. 

In S. a p i c. (aus Wein isoliert) wurde kein Zellkem im eigentlichen Sinne 
des Wortes gefunden, sondern es treten hier bestimmt charakterisierte Kern- 
substanzen in dem Protoplasma auf. 

102. Fischer, Emil u. Lindner, Paul, Uber die Enzyme eini- 
ger Hefen. (Ber. d. deutsch. chem. Ges. Bd. 28. 1895. p. 3034.) 

S. apic. vergart bekanntlich nicht Rohrzueker. F. und L. fanden, dafi 

21 * 


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388 


Alb. Klocker; 


er weder in frischem, noch in getrocknetem Zustande bei Anwesenheit von 
Toluol das Disaccharid zu spalten vermochte. 

103. Hansen, Emil Chr., Experimental studies on the 
variation of yeast-cells. (Ann. of Botan. Vol. 9. 1895. p. 549.) 

Die Variation in der Zellgestalt von S. ap i c. wird geschildert, ebenso seine 
tlberwinterung in der Erde. 

104. Klocker, Alb., Undersogelser over Saccharomyces 
Marxianus,Saccharomyces apiculatus og Saccharo¬ 
myces anomalus. (Medd. fra Carlsberg Laborat. Bd. 4. 1895. p. 63.) 
Avec Resume en framjais: Recherches sur les S a c c h. M a r x i a n u s , 
Sacch. apiculatus et Sacch. anomalus (p. 20). 

VeranlaBt durch die Mitteilung Beijerincks [1894. No. 93], daft er 
Sporen bei S. a p i c. gefunden habe, wurden zahlreiche Untersuchungen so- 
wohl in der freien Natur als auch in frischen Kulturen angestellt; es gelang 
aber niemals, bei dem in Danemark vorkommenden S. a p i c. etwas zu finden, 
das als Sporen aufgefaBt werden konnte. Haufig wurden einige runde, sporen- 
ahnliche Korperchen angetroffen, die aber fettartiger Natur und jedenfalls 
keine Sporen waren. 

105. Lindner, P., t) b e r eine in Aspidiotus Nerii parasi¬ 
tise h lebende Apiculatushefe. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 1. 1895. p. 782.) 

L. fand in der genannten Schildlaus einen SproBpilz, welchen er in eine 
Gruppe zusammen mit S. a p i c. stellt. Auf p. 785 findet sich eine Abbildung, 
die sehr zugespitzte Zellen zeigt [welche eigentlich nicht viel an S. a p i c. er- 
innern.] Diese Zellen wach sen nicht in kiinstlichem Nahrsubstrat. L. schlagt 
den Namen Sacch. apiculatus var. parasiticus fur diese Form vor. 

106. Miiller-Thurgau, H., Gewinnung und Vermehrung 
von Weinheferassen. (IV. Jahresber. d. deutsch-schweiz. Versuchsst. 
u. Schule f. Obst-, Wein- und Gartenb. in Wadensweil. 1893/94. 1895. p. 64.) 

In dem Safte von Johannisbeeren findet sich oft beinahe ausschlieBlich 
S. a p i c. 

107. Nastukoff, A., Essais sur le pouvoir reducteur des 
levures'pures. Moyens de le mesurer. (Ann. de l’lnst. 
Pasteur. T. 9. 18 5. p. 766.) 

S. a p i c. kann Magnesiumsulfat zu Schwefel reduzieren. Ferner wird 
mitgeteilt, daB er nach 15 Tagen in einer Losung von 15 Proz. Saccharose 
(mit Salzen) 3,90 Vol.-Proz. Alkohol erzeugte. 

[Es liegt hochstwahrscheinlich ein Irrtum (Druckfelder?) vor, falls nicht 
die Saccharose sehr unrein gewesen ist. Sonst muBte N. eine neue Form von 
S. a p i c. vor sich geliabt haben, was nicht wahrscheinlich ist, da keine der 
von mir spater gefundenen invertierenden Formen in Europa gefunden worden 
sind, sondern alle aus den Tropen stammen. Merkwiirdigerweise hat niemand 
friilier auf die genannte Angabe aufmerksam gemacht.J 

108. Naumann, O., U b e r den Gcrbstoff der P i 1 z e. Er- 

lamren 1895. 


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Chro nologische Zusammenstellung der Arbeiten uber Saccharomycea apiculatus. 389 


S. a p i c. enthalt keine Gerbs&ure. [Zitiert nach H. W i 11 in Zeitschr. 
f. d. ges. Brauw. 1900.] 

109. Rietsch et Herselin, Sur la fermentation a p i c u 1 6 e et 
sur l’influence dc l’aOration dans les fermentations 
a temperature 61 e v 6 e. (Progres agric. et vitic. 1895.) 

S. a p i c. wurde in mit Zucker versetzten Rosinensaft ausgesat. Nach der 
Garung war das Verhaltnis zwischen der verschwundenen Zuckermenge und 
der gebildeten Alkoholmenge groBer als dies mit mehreren Weinhefen der Fall 
war. Es wird daraus gefolgert, daB S. a p i c. eine groBere Zuckermenge 
braucht als die Weinhefen, um eine gewisse Alkoholmenge zu bilden. Durch 
die Vermehrung wird das Verhalten mehr und mehr ausgewischt. [Siehe 
No. 110. ] S. a p i c. erzeugt bis zu 4,7 Vol.-Proz. Alkohol. 

110. Rietsch et Herselin, Sur la fermentation a p i c u 16 e 
et sur l’influence de Pa Oration dans la fermentation 
elliptique & haute temperature. (Compt. rend, de l’Acad. 
de Paris. T. 121. 1895. p. 378.) 

Durch Versuchemit Reinkulturen vonS. a pic. undSacch. ellipsoi- 
d e u s in Rosinensaft wurde gefunden, daB S. a p i c. weniger Alkohol als 
S. e 11 i p s. aus derselben Zuckermenge bildete. DaB der Zucker assimiliert 
war, war aus spateren Versuchen ersichtlich, indem im Most mit einer gerin- 
geren Zuckermenge ebensoviel Alkohol von derselben Zuckermenge gebildet 
wurde. [Vergleiche No. 109.] 

111. Wortmann, Julius, Anwendung und Wirkung reiner 
Hefen in der Weinbereitung. Berlin 1895. 

Von S. a p i c. findet sich eine ganze Reihe verschiedener Arten mit ver- 
schiedener Wirksamkeit, die auf Fruchten leben. S. a p i c. wird in Fig. 9, p. 35 
abgebildet. 

Die Untersuchungen Hansens und Muller-Thurgaus wer- 
den zitiert. 

112. Zecchini, M. e Ravizza, F., Esperienze difermentazi- 
oni con lievitiselezionati. (Staz. sperim. agr. ital. Vol. 28. 
1895. p. 189.) 

Unter den vom Auslande nach Italien versandten „reinen Weinhefen- 
rassen“ finden sich mehrere Rassen und oft auch S. a p i c. 

[Zitiert nach Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 1. 1895. p. 861. ] 

113. Zweifler, F., Weitere Versuche mit Anwendung von 
Reinhefen bei Obst- und Beerenweinen. (Ber. d. konigl. 
Lehranst. Geisenheim. 1895. [?], p. 29.) 

In den Versuchen wurde S. a p i c. von der zugesetzten Reinhefe sehr ge- 
hemmt. 

[Zitiert nach Kochs Jahresbericht 1895, wo keine Jahreszahl ange- 
geben ist. ] 

1896. 

114. Bau, A., t)ber die Vergahrbarkeit der Galak- 
t o s e. (Zeitschr. f. Spiritusind. 1896. p. 303.) 


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390 


Alb. Klooker, 


S. a p i c. kann d-Galaktose nicht vergaren. Um eine vollstandig reine, 
dextrosefreie Galaktose zu bekommen, kann man sie daher mittels S. a p i c. 
reinigen. 

115. Behrens, J., Dielnfektionskrankheiten des W eine s. 
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 2. 1896. p. 213.) 

Die Mitteilungenvon Miiller-Thurgau iiber das Auftreten von 
S. a p i c. im Weine werden zitiert. B. spricht von den Hefenformen, die man 
mit dem Sammelnamen S. a p i c. bezeichnet. 

116. Behrens, J., Studieniiber die Konservierungund 
Zusammensetzung des Hopfens. (Wochenschr. !. Brauer. 
Bd. 13. 1896. p. 802.) 

Eine a p i c u 1 a t u s - Form wurde von Hopfen isoliert; sie starb in- 
dessen ab, ehe sie untersucht wurde. 

117. Berlese, Amedeo, Rapporti fra la vite ed i sacca- 
romiceti. Sulla distribuzione dei fermenti alcoo- 
1 i c i n e 11 a n a t u r a. I et II. (Rivista di patol. veget. Vol. 5. 1896. 
Firenze 1896.) 

Im Boden in den Weinbergen und Garten in der NShe von Portici findet 
S. a p i c. sich vom April bis Juni. Er zieht das Terrain unter Weinstocken, 
FruchtbSumen und alten Baumen mit dicker und rauher Rinde vor. Es scheint, 
daB er bis zum Juni sowohl an sonnigen wie auch an schattigen Stellen gleich- 
maBig verteilt ist und nur dort in geringerer Menge vorkommt, wo das Sonnen- 
lichtdirekt einwirkt; erzeigt jedoch groBe Widerstandskraft gegen die Sonne, 
indem seine Lebensfahigkeit sieh bis zu 57° erhalt. [Diese Angabe paBt nicht 
zu dem, was friiher gefunden wurde.] Er halt sich auch mit Vorliebe in der 
dicken und rauhen Rinde der Eichen und Olivenbaume auf. Die Zahl der 
Zellen ist ganz unabhangig von der Art der Baume, von der Nachbarschaft 
von Weinstocken oder Fruchtbaumen. Im allgemeinen findet man ihn mehr 
an sonnigen Stellen. Auf den Bliiten nektarhaltiger Pflanzen kommt er zu- 
weilen vor, ebenfalls auf Insekten. In der Luft kann er auch bisweilen Ende 
Juni und Juli gefunden werden. 

(Zitiert nach N. N. B e r 1 e s e im „Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 3.1897. 
p. 592.) 

118. K 15 cker, Alb. og Schionning, H., Hvad vide vi om Sac- 
charomyceternes Stamformer? (Medd. fra Carlsberg Labor. 
Bd. 4. 1896. p. 85.) Avec Resume en fran^ais: Que savons-nous sur Porigine 
des Saccharomyces? (p. 36.) 

S. a p i c. wurde an der Oberflache von Traubenbeeren beobachtet. 

119. Lindner, P., F r u c h t a t h e r b i 1 d u n g durch Hefen in 
Griinmalzund in Wiirzen. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 13.1896. 
p. 552.) 

S. a p i c. erzeugt bei reichlicher Liiftung und wenn hinl&nglich groBe 
Dextrosemengen in Wiirze zugegen sind, eine intensive Fruchtatherbildung, 
was nicht der Fall ist, wenn die Art in Wiirze ohne Liiftung gart. Es ist deshalb 
verstandlich, wenn Hansen fand, daB S. a p i c. zusammen mit Carlsberg- 
Unterhefe No. 1 die letztere abschwachte. Da S. a p i c. in den Bauereien, die 


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Chronologisehe Zusammenfltellung der Arbeiten iiber Saccharomyoes apiculatus. 391 


noch mit Kiihlschiffen arbeiten, ziemlich zahlreich ist, haben diese Beobach- 
tungen auch eine praktische Bedeutung. Vielleicht verliert der Wein etwas 
von seinem Bukett, wenn sofort groBe Mengen von Weinhefe zugegeben werden, 
so dafi S. a p i c. nicht zur Entwicklung gelangt. Man hat vorgeschlagen, 
S. a p i c. zur Bestimmung von Dextrosemengen in Wiirze zu verwenden. L. 
ist der Meinung, daB dies nicht gut ist, da vielleicht die gebildete Essigsaure, 
ehe sie sich mit dem Alkohol verbindet, irgendwo eine Zuckerart invertieren 
kann. 

120. Muller-Thurgau, H., tlber neuere Erfahrungen bei 
der Anwendung von Reinhefen in der Weinberei- 
tung. (Weinb. u. Weinhandel. 1896. No. 40—42.) 

Ein Zusatz von Hefe, die S. a p i c. enthalt, kann schadlich fiir die Wein- 
garung sein. 

121. Muller-Thurgau, H., Das Zusammenwirken verschie- 
dener Heferassen bei der Weingarung. — Unsere 
bisherigen Erfahrungen tiber die Anwendung der 
Reinhefen bei der WeingSrung. (V. Jahresber. d. deutsch- 
schweiz. Versuchsstat. u. Schule f. Obst-, Wein- u. Gartenb. in Wadensweil 
1894/95. 1896. p. 76 u. p. 83.) 

Der schadliche EinfluB des S. a p i c. auf die Wein- und Obstweing^rung 
wird erwahnt. Im Jahre 1895 fand M.-T. auf einer Sorte Schweizer Trauben 
nur S. a p i c. auf einer anderen Sorte bestanden 93 Proz. der Hefenzellen aus 
S. a p i c. Er ist widerstandskraftiger gegen Eintrocknen wie die Weinhefe. 
Erhemmt die Weinhefe in ihrer Wirksamkeit, was mit seiner eigenen Garungs- 
wirksamkeit zusammenhangt; wenn letztere aufhort, ist sein EinfluB voriiber 
oder ein sehr geringer. Wein, mit S. a p i c. allein oder in Verbindung mit 
Weinhefe vergoren, enthalt mehr fliichtige Sauren als der mit Weinhefe allein 
vergorene. Die Widerstandskraft verschiedener Weinhefenarten dem S. a p i c. 
gegeniiber wurde gepriift. 

Einige Rassen von S. a p i c. rufen unangenehme Geruchstoffe hervor. 

122. Miiller-Thurgau, H., Die Herstellung unvergorener 
und alkoholfreier Obst- und Traubenweine. 3. Aufl. 
Frauenfeld 1896. 

Eine S. a p i c.-Rasse wurde nach einem Auf enthalt von 10 Minuten bei 
50° in Traubenmost getotet, wahrend die anderen Rassen 10 Minuten bei 55° 
vertrugen. 

[Zitiert nach M.-T. in L a f a r s Handb. d. techn. Mycol. Bd. 4. p. 322. ] 

123. Schukow, I., Gahr- und Konkurrenzversuche mit 
verschiedenenHefen. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 13.1896. p. 302.) 

Ein Garungsversuch mit S. a p i c. in siiBer Wiirze (11,3° Ball.) hatte als 
Resultat, daB nach 10 Tagen bei 20—22° R das Saccharometer 9,8 und einen 
scheinbaren Vergarungsgrad = 13,2 zeigte. S. schlieBt hieraus, daB S. a p i c. 
wahrscheinlich nur die Dextrose in der Wiirze vergaren kann. 

124.Schukow,Iwan,U b e r den Saureverbrauch der Hefe 
(Centralbl f. Bakt. Abt. II. Bd. 2. 1896. p. 601.) 

In einer Nahrfliissigkeit, die aus 400 ccm Traubenmost, 600 ccm Wasser, 


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392 


Alb. Klocker, 


3 g Weinsaurc und 3 g Apfelsaure bestand, verbrauchte S. a p i c. im Laufe 
von 75 Tagen 21,9 Proz. der gesamten Sauremenge, d. h. am meisten unter 
29 gepriiften Arten und Rassen. 

125. Tolomei, G., S o p r a un fermento solubile che si 
trova nel vino. (Rendic. Accad. d. Lincei. Ser 5. Vol. 5. 1896. p. 52.) 

S. a p i c. wurde auf den Gehalt an einem der Lakkase Bertrands 
ahnlichen Enzym gepriift. 

[Zitiert naeh einem Referat ohne Jahreszahl in Justs Jahresber. Ob 
der Pilz das betreffende Enzym enthielt, wird nicht mitgeteilt.] 

126. Will, H., Einige Beobachtungen iiber die Lebens- 
dauer getrockneter Hefe. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 19. 
1896. p. 453.) 

Die Untersuchungen Hansens und K a y s e r s iiber die Widerstands- 
kraft des S. a p i c. gegenliber Eintrockung werden referiert. 

In einer Mischung von Brauereihefe mit Holzstoff fanden sich nach 
8 jahriger Aufbewahrung lebende Zellen von S. a p i c. W. hat dagetan, daB 
diese Art zu den regelmaBig in der Brauereihefe vorkommenden Verunreini- 
gungen gehort und in vielen Jahren epidemisch auftritt. Nach W. finden sich 
mehrere Arten von S. a p i c.; er hat 2 Formen isoliert, von welchen die eine 
ein Bukett gibt, das an Amylather erinnert, die andere einen muffigen Geruch. 
Die erstere bildete in Hefenwasser mit Zucker Essigather. 

In Holzkohlekonserven zeigten zu der Gruppe S. a p i c. gehorige Arten 
eine groBere Widerstandskraft, als sie unter friiheren Verhaltnissen gezeigt 
batten; sie lebten hierin 8 Jahre. 

127. Will, H. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 19. 1896. p. 675.) 

In einem Nachtrage zu einem Referat einer Abhandlung von Lindner 
[1896. No. 119] sagt W., daB er eine Menge Reinkulturen von S. ap ic., so- 
wohl von Trauben usw. als auch von Bier, dargestellt hat. Sie konnen in 2 
Gruppen eingeteilt werden, je nachdem sie in Wiirze ein stark hervortretendes 
Bukett, das an Amylather erinnert, Oder einen eigentiimlichen muffigen Ge¬ 
ruch erzeugen. Dieses Bukett entsteht auch bei ruhigem Stehenlassen ohne 
Liiftung der Kulturen. Von der erstgenannten Gruppe wurde in zuckerhal- 
tigem Hefenwasser Essigather gebildet. 

1897. 

128. Behrens, J., Die Reinhefe in der "Weinbereitung. 
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 3. 1897. p. 354.) 

Die Mitteilungen von Miiller-Thurgau iiber die Schadlichkeit des 
S. a p i c. in der Weingarung werden zitiert. 

129. Beijerinck, 31. W., Weitere Beobachtungen iiber die 
Octosporushefe. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 3. 1897. p. 449. 

In einer FuBnote auf p. 452 steht: „Die kraftigen Garungserscheinungen, 

welch e Glukosehefen, wie S. apiculatus, .in Malzwiirzen hervor- 

rufen, dauern nur so lange, als die entsprechende Zuckerart vorkommt; die 
Maltose bleibt bei der Garung unberiihrt und kann ganzlich unverandert blei- 
ben, oder vielleicht naehtraglich fiir Wachstum in Betracht kommen, so lange 
bestimmte Stickstoffcpiellen nicht fehlen.“ 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten liber Saccharomyces apiculatus. 393 


130. Berlese, Amedeo, Rapporti fra la vite ed i sacca- 
romicetL Ricerche sui mezzi di trasporto dei fer- 
menti alcoolici. III. (Riv. d. patol. veget. Vol. 5.1896—97. Firenze 
1897.) 

S. a p i c. wird nicht durch die Luft, sondern mit Hilfe der Insekten, 
namentlich der Ameisen und Fliegen, verbreitet und vermehrt sich in ihrem 
Darmkanal. Mit den Exkrementen komrat er wieder heraus. Der Darmkanal 
der Fliegen kann auch, wenigstens in den von B. untersuchten Gegenden, eine 
Art Winteraufenthaltsort fur S. a p i c. sein. Abbildungen in den Fig. 8, 
9, 10, 11 und 12. 

[Zitiert nach dem Referat von A. N. Berlese in Centralbl f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 3. 1897. p. 593.) 

131. Berlese, Amedeo, Rapporti fra la vite ed isaccaro- 
miceti. Sopra gli habitat invernali dei fermenti 
alcoolici. IV. Sulla circolazione dei fermenti alcoo¬ 
lici nella natura. V. (Riv. di patol. veget. Vol. 6. 1897. Firenze 
1897.) 

B. untemahm seine Untersuchungen in den kaltesten Gegenden Italiens, 
und zwar in der Nahe von Padua. S. a p i c. wird mit Hilfe von Fliegen ver¬ 
breitet. W Ahrend des Winters (d. h. von Mitte Dezember bis Ende Februar) 
fand B. den Pilz in dem Darme der Fliege Calliphora erythroce- 
p h a 1 a. S. a p i c. kann nicht in dem Verdauungskanal der Fliegen wAhrend 
der Entwicklung von der Larve bis Imago leben; deshalb findet man ihn nie- 
mals in einer Fliege, die eben aus der Puppe gesehliipft ist. Er wird von 
Fliegen auf faules Fleisch gebracht, kann hier nur 8—25 Tage leben. Werden 
Fliegenlarven von faulem Fleisch in Traubenmost gebracht, so entsteht 
eine Garung im Innem der Larven, die von S. a p i c. herriihrt. Er kann 
in der Puppe von Lucilia coesar uberwintem, aber nicht in der von 
Calliph. erythroc. [Dies ist ganz das Entgegengesetzte von dem, was 
oben mitgeteilt wurde, namlich daB er iiberhaupt nicht in Fliegenpuppen 
iiberwintert. ] 

Als Hauptergebnis seiner [an vielen Stellen sehr unklaren] Abhandlung 
fUhrt B. selbst an: 

„S. a p i c. kann sich den ganzen Winter hindurch in dem Verdauungs¬ 
kanal der Fliegen am Leben erhalten. Ich glaube deshalb, daB die Eingeweide 
dieser Fliegen als das wichtigste Aufbewahrungsmilieu fiir die Hefenpilze be- 
trachtet werden konnen, und die Fliegen selbst als das wichtigste Ubertragungs- 
mittel. Hieraus ist ersichtlich, wie leicht es geschehen mag, daB S. a p i c. in 
verschiedene Medien gebracht wird von einer Fliege, die frei und mit groBer 
Schnelligkeit sich auf diesen, und zwar auf zuckerhaltigen Medien niederlaBt — 
viel leichter als eine Zelle dieses Hefenpilzes von der Erde aufgenommen 
werden kann, was entweder durch die Luft oder mit Hilfe eines Insekts ge- 
schieht, in der Mitte der ungeheuren Menge kleiner Teilchen, die sie umgibt. 
Ich will bei dieser Veranlassung daran erinnern, daB gewisse Insekten, wie 
Pimelia tenebricosa,die sich auf der Erde aufhalten und mit Erde 
bedeckt sind, nur auBerst selten S. a p i c. mit sich fiihren (im August und Sep¬ 
tember habe ich ihn sogar niemals auf dem namlichen Insekt gefunden), 
wahrend derselbe Hefenpilz tiberaus haufig auf gewissen zweifliigeligen In¬ 
sekten vorkommt, die sich viel seltener auf der Erde niederlassen.“ 

In der Abhandlung V findet sich im wesentlichen dasselbe, wie in den 


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Alb. Klooker, 


friiheren Abhandlungen des Verf. Der Wind ist ohne Bedcutung fur den Kreis- 
lauf des S. a p i c. 

132. Brand, Kirschenbier (Krickenbier). (Zeitschr. f. d. 
ges. Brauw. Bd. 20. 1897. p. 543.) Referat eines Artikels in La Gazette du 
Brass. 1897. Nr. 610. 

S. a p i c. ist der Hauptgarungspilz bei der Herstellung von Kirschbier. 

133. Wortmann, Julius, Uber S&ureabnahme im Wein. 
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 3. 1897. p. 96.) 

Es findet sich hier ein Zitat von Muller-Thurgau betreffend die 
Beobachtung von K u 1 i s c h , daB S. a p i c. die S&uremenge im Weine ver- 
mindert. 

1898 . 

134. Beijerinek, M. W., t)ber Regeneration der Sporeu- 
bildung bei Alkoholhefen, wo diese Funktion im 
Verschwinden begriffen ist. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 4. 
1898. p. 657.) 

In einer FuBnote wird mitgeteilt, daB S. a p i c. eine kr&ftige Glukosehefe, 
aber ganz glykogenfrei ist. 

135. Boutroux, L6on, Sur la dissemination naturelle 
des levuresde vin. (Compt. rend, de l’Acad. le Paris. T. 127. 1898. 
p. 1033.) 

Auf den Trauben finden sich besonders S. a p i c. und andere nicht inver- 
tierende Hefenarten. Es sind besonders die Insekten, welche sie verbreiten. 

136. Delbriick, M., t)ber die Fortschritte der GSrungs- 
chemiein den letzten Dezennien. Vortrag. (Ber. d. deutsch. 
chem. Ges. Bd. 31. 1898. p. 1913.) 

S. a p i c. entfernt die Dextrose aus gekochter Bierwiirze. 

137. Fischer, Emil, Bedeutung der Stereochemie fur die 
Physiologie. (Zeitschr. f. physiolog. Chemie. Bd. 26. 1898/99. p. 60.) 

S. a p i c. vermag d-Galaktose nicht zu vergaren. 

138. Hansen, Emil Chr., Om Alkoholgjaers vampenesLivs- 
gracndse og Variation i Naerigssubstrater og i ind- 
torret Tilstand. (Medd. fra Carlsberg Lab. Bd. 4. 1898. p. 198.) Avec 
R6sum6 en framjais: Sur la vitalite des ferments alcooliques et leur variation 
dans les milieux nutritifs et & l’6tat sec. (p. 93.) 

S. apic. war nach einem 10-jahrigen Aufenthalt in einer wasscrigen 
10-proz. Saccharoselosung und nach einem 12-jahrigcn Aufenthalte in Wiirze 
noch am Leben. In Wasser mit einer geringen Aussaat war er nach 3, mit 
groBerer Aussaat nach 4—5 Monaten abgestorben. In einer Losung von 
10 Proz. Dextrose in Wasser war er in einem Falle mehr als 12 Jahre am Leben. 
in einem anderen dagegen nach 6 Monaten abgestorben; in Wiirze mit einem 
Zusatz von Dextrose lebte er mehr als 10 Jahre: in Dextrose-Hefewasser 
(10 Proz.) war er in einem Falle nach 10 Jahren am Leben, in einem anderen 
nach 7 Monaten abgestorben. Nach Eintrocknen auf Filtrierpapier war er 
nach 8 Monaten am Leben. 


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Chronologische ZusammensteUung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 395 


139. Kayser, Edmond, Die Hefe. Morphologie und Physi¬ 
ologic. Praktische Bedeutung der Hefereinzucht. 
Autorisierte deutsch. Ausg. von E. P. M e i n e c k e. Miinchen u. Leipzig 1898. 

Auf p. 50 findet sich eine Abbildung von S. a p i c. aus Apfelwein. In einer 
FuBnote wird mitgeteilt, daB sich verschiedene Varietaten von S. a p i c. 
finden und daB es wahrscheinlich ist, daB die von Apfelmost herriihrenden 
sich nicht immer wie die in Traubenmost vorkommenden verhalten. Femer 
wird mitgeteilt, daB die Sprossen an alien Seiten der Mutterzelle gebildet 
werden konnen [im Gegensatz zu dem, was sonst hervorgehoben wird, namlich 
daB die Sprossen sich nur an den Spitzen der Mutterzelle bilden]. 

140. Raciborski, M., Over het afsterven van jonge riet- 
planten veroorzaakt door eene gistsoort. (Mededeel. 
v. het Proef. Stat. suikerriet in West-Java te Kagok- Tegal. No. 33; Arch, 
v. de Java-Suikerind. 1898. Afl. 11.) 

Es handelt sich hier um einen Hefenpilz, der in morphologischer Beziehung 
dem S. a p i c. ahnlich ist, nur ist er etwas kleiner (4 ^ lang, 2 n dick); er totet 
die jungen Zuckerrohrpflanzen. Der Pilz wurde in Reinkultur geziichtet und 
rief die Krankheit, wenn er eingeimpft wurde, hervor, was der europaische 
S. a p i c. nicht vermochte. R. nennt diese Art Sacch. apiculatus var. 
sacchari. 

141. Schack-Sommer, G., Some foes and friends of the 
practical brewer. (Journ. of the Fed. Inst, of Brewing. Vol. 4.1898. 
p. 283.) 

S. a p i c. kann bisweilen in den Sommermonaten in Brauereien an Stellen, 
wo Obstzucht in groBerem MaBstabe stattfindet, tiberhand nehmen, und dem 
Biere einen scharfen, atherahnlichen Geschmack verleihen. 

142. Will, H., Studien iiber die Proteolyse durch 
H e f e n. I. Mitt. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 21.1898. p. 127. Centralbl. 
f. Bakt. Abt. II. Bd. 4. 1898. p. 753.) 

In Stichkulturen verfliissigt S. a p i c. Wiirzegelatine (10 Proz.) gleich 
unter der Oberfl&che der Kolonie. Bei 20° C beginnt die Verfliissigung nach 
30 Tagen, bei 13° C nach 45 Tagen. 10 ccm Wiirzegelatine (10 Proz.) wurden 
vollstandig verfliissigt bei 20° C nach 168 Tagen und bei 13° C nach 271 Tagen. 
DaB es so lange dauert, riihrt wahrscheinlich davon her, daB nur am Anfange 
eine lebhafte Neubildung der Zellen vor sich geht. Wurden die Zellen regel- 
maBig in Wiirzegelatine (10 Proz.) verteilt, so fangt die Verfliissigung bei 20° C 
nach 14 Tagen an. 

143. Will, H., M a 11 o 1, ein schwaches Hefcgift. (Zeitschr. 
f. d. ges. Brauw. Bd. 21. 1898. p. 307.) 

Wurden 0,5—2 Proz. Maltol der WUrze zugesetzt, so wurde S. a p i c. 
in seiner Entwicklung vollstandig gehemmt. Ein Zusatz von 0,25 Proz. ver- 
ursachte eine schwache Hemmung, 0,05 Proz. eine noch schwachere. 

1899. 

144. Bau, A., t)ber Gahrversuche mit Trehalose. (Wo- 
chenschr. f. Brauer. Bd. 16. 1899. p. 305.) 


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Alb. Klooker, 


S. a p i c. vermag kaum Oder wahrscheinlich nicht eine Anderung der 
Trehalose hervorzurufen. 

145. Bie, Valdemar, OmLysetsEvne til at draebe Gaer- 
og Skimmelsvampe. [Uber die F&higkeit des Lichtes, Hefen und 
Schimmelpilze zu toten.] (Medd. fra Finscns med. Lysinst. Bd. 1.1899. p. 75.) 

Durch Beleuchtung (elektrische Lampe = 10 000 Normalkerzen) wurde 
S. a p i c. in der Regel nicht innerhalb 4 Minuten, sondem erst durch eine 
solche wahrend 5 Minuten abgetotet. Die Kultur befand sich auf Wurzeagar. 

146. Hoyer, P. D., Die Generationsdauer verschiede- 
ner Hefearten. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 5. 1899. p. 703.) 

H. fand, daft S. a p i c. bei 13° auf Wurzegelatine in einer feuchten Kammer 
im Laufe von 19 Stunden und 20 Minuten aus 1 Zelle 18, bzw. 16,14, 20,17 
und 16 Zellen entwickelte, also durchschnittlich 16,8 Zellen. Seine Generations¬ 
dauer bei 13° wurde daraus zu 4 Stunden 45 Minuten berechnet. 

147. Miiller-Thurgau, H., Einfluft der schwefligen S&ure 
auf die Garung. (VII. Jahresber. d. deutsch-schweiz. Versuchst. u. 
Schule f. Obst-, Wein- u. Gartenb. in W&densweil 1896/97.1899. p. 56. Weinbau 
u. Weinhand. Bd. 17. 1899. p. 244.) 

S. a p i c. 3 [so wurde eine Rasse von M.-T. genannt] wird von geringen 
Mengen schwefliger S&ure getotet und ist empfindlicher als Weinhefe. 

148. Miiller-Thurgau, H., Einfluft der zugespitzten Hefe 
(Saccharomyces apiculatus) auf die G&hrung der 
Obst- und Traubenweine. (Ebenda. p. 50; ebenda. p. 389.) 

Der schadliche Einfluft des S. a p i c. wahrend der Garung wird hervorge- 
hoben. Er bringt groftere Mengen organischer Sauren zum Verschwinden wie die 
Weinhefen, und bildet groftere Mengen flttchtiger Sauren. Eine Form (Rasse 8) 
bildete z. B. in Traubenwein 93 mg Saure pro 100 ccm, in Birnenwein 123 mg 
(als Essigsaure berechnet). S. a p i c. konnte nicht ganz 3 Proz. Alkohol bil- 
den. In Birnenwein wurden 34,4 und 36,0 g Alkohol pro Liter, in Trauben¬ 
wein 28,3 g pro Liter gefunden. Es wurden Versuche mit 7 verschiedenenRassen 
von S. a p i c. angestellt. Die Alkoholbildung in sterilisiertem Traubenmost 
schwankte von 2,5—3,8 Gewichtsprozent. 

149. Rocques, X., Le Cidre. Paris o. J. [1899?]. 

S. a p i c. gibt nach K a y s e r einen guten Cider, und D i e n e r t emp- 
fiehlt, fur Cider eine Hefe zu benutzen, die aus gleichen Teilen Saccharo¬ 
myces m a 1 i und S. a p i c. besteht. Eine Abbildung wird auf p. 76, Fig.16 
gegeben. 

150. Rolants, E., Fermentation des figues de Bar¬ 
ba r i e. (Annal de l’lnst. Pasteur. T. 13. 1899. p. 452.) 

Der Saft der Friichte von Cactus opuntia wurde mit verschiedenen 
Hefenarten, darunter auch einem S. a p i c. (aus Champagner isoliert) ver- 
goren. Er erzeugte darin 3,8 Vol. Proz. Alkohol. 

151. Will, H., Einiges aus der Praxis des physiolo- 
g i s c h e n L a b o r a t o r i u m s. Vortrag. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. 
Bd. 22. 1899. p. 611.) 


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Chronologiache Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saochaiomyces apiculatus. 397 


S. apic. kann sofort unter dem Mikroskop als Einmischung in der 
Brauereihefe entdeckt werden. Er widersteht ebenso wie wilde Hefe der Be- 
handlung mit Weinsaure und hemmt andere anwesende Hefenarten in ihrer 
Entwicklung. Wenn S. a p i c. zugegen ist, bekommt die Bodensatzhefe eine 
besondere Beschaffenheit. 

1900. 

152. Chodat, R., Etudes sur les ferments. (Arch, des scienc. 
physiq. et nat. de Geneve. S6r. 4. T. 9. 1900.) 

S. apic. hemmt bei gewissen spontanen Garungen die Garung. Er kann 
dem Weine einen fremden Geschmack verleihen. 

153. Dienert, Fr6d6ric, Sur la fermentation du galactose 
et sur l’accoutumance des levures 4 ce sucre. (Annal. 
de l’lnst. Pasteur. T. 14. 1900. p. 139.) 

S. a p i c. kann Galaktose nicht vergaren, sondem er assimiliert sie. Nach 
12 Stunden hatte er in einer 6-proz. Losung von Galaktose 0,8 Proz. verbraucht; 
Kohlensaureentwicklung fand nicht statt. 

[Spater sagt D., daB alle Hefenarten, die Glukose vergaren konnen, durch 
Akklimatation zur Vergarung von Galaktose gebracht werden konnen. S. 
apic. wird hier nicht speziell genannt. Die ganze Abhandlung ist tibrigens sehr 
unklar.] 

154. Hoffmeister, Camill, Zum Nachweise des Zellkernes 
bei Saccharomyces. (Sitzungsber. d. deutsch. naturw.-med. Ver. f. 
Bohmen „Lotos“. 1900. No. 5.) 

Es findet sich ein Zellkern bei S. a p i c. Abbildung auf Taf. Ill, Fig. 21. 

155. Klocker, Alb., Ist die Enzymbildung bei d e n A1 - 
koholgahrungspilzen ein verwertbaresArtmerkmal. 
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 6. 1900. p. 241.) 

K. wendet sich gegen D u b ourg, der behauptet, daB solche Hefenpilze, 
welche „anscheinend keine Inversionsfahigkeit besitzen und deshalb sich nicht 
in Saccharoselosungen entwickeln [sie konnen sich selbstverstandlich hierin 
sehr gut entwickeln, selbst wenn sie kein Invertin enthalten] und darin Garung 
hervorrufen konnen,“ durch eine bestimmte Behandlung (Zuchtung in Hefe- 
wasser sowohl mit Dextrose als Saccharose) zur Entwicklung von Invertin 
gebracht werden konnen. K. stellte Versuche mit S. apic. an nach dem von 
Dub ourg angegebenen Verfahren; Invertin konnte aber nicht nachge- 
wiesen werden. 

156. KIScker, Alb., La formation d’enzymes dans les 
ferments alcooliques p e u t - e 11 e s e r v i r 4 c a ra ctSriser 
l’e s p e c e? (Compt. rend. trav. du Laborat. de Carlsberg. T. 5. 1900. p. 58.) 

[Desselben Inhalts wie No. 155.] 

157. Kozai, Y., Chemische und biologisehe Untersu- 
chungen iiber Sake-Bereitung. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 6. 1900. p. 385.) 

S. apic. wurde in Kolben mit verschiedenen Kohlenhydraten in Losung 
und Kojikomem ausgesat, um zu sehen, ob Garung hervorgerufen wurde, 
indem dann Dextrose zugegen sein muBte. Es zeigte sich, daB das Kojienzym 


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Alb. Klocker, 


aus den Kohlenhydraten Dextrose bildete, indem S. a p i e. eine Garung her- 
vorrief. 

158. Lendner, A., Sur quelques levures du vignoble 
genevois. (Arch. d. scienc. physiq. et nat. de Genev. S6r. 4. T. 9. 1900.) 

S. a p i c. von „Vin rouge de Jassy u wird beschrieben. Die Zellen ruhrten 
von Kulturen auf Mostgelatine (10 Proz.) her. Sie waren 4 — 6 lang, 2—3 \l 
breit. Die Kolonie war feucht, glanzend grau und wuchs langsam. Schwache 
Garung im Most. Nach 1 Monat hatte sich 1,34 Vol.-Proz. Alkohol gebildet. 
Keine Hautbildung. Der von dieser Form erzeugte Wein war nur wenig aro- 
matisch und hatte einen unangenehmen Geschmack. Die Sauremenge (als 
Weinskure bestimmt) war vor der Garung 0,75 Proz., nach dieser 0,495 Proz. 
Die Zellen eines S. a p i c. von „Vin blanc du Carre“ waren 6—8 n lang, 3—4 p. 
breit. Die Kolonien auf Mostgelatine ungefahr wie oben. Keine Hautbildung. 
Die Garung war eine starkere; nach 2y 2 Monaten hatten sich 5 Vol.-Proz. 
Alkohol gebildet. Der von ihm hervorgebrachte Wein war unangenehm, 
aromatisch. 

159. Lindner, P., Gahrversuche mit verschiedenen He¬ 
len- und Zuckerarten. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 17. 1900. 
p. 713.) 

Mit Hilfe von L.s Kleingarmethode bekam L. die folgenden Ergebnisse mit 
4 S. apic.-Formen: S. apic. Lindner vergart Glukose, d-Mannose, d- 
Galaktose und Fruktose, letztere am starksten. S. a p i c., von Leipziger Meth 
herruhrend, und 2 Formen von Himbeeren, alle von Rommel isoliert, ver- 
garen nur Glukose und Fruktose. 

160. Lindner, P. u. Schellhorn, B., Versuche tiber die W i r - 
kung von Mikrosol aufGahrungsorganismen. (Wochen¬ 
schr. f. Brauer. Bd. 17. 1900. p. 505.) 

S. a p i c. (No. 99 der Sammlung in Berlin) wurde (zusammen mit anderen 
Hefenformen) auf Filtrierpapier gebracht und verschieden lange in einer 
2-proz. Mikrosollosung aufbewahrt. Der Pilz vertrug einen Aufenthalt von 2 
Stunden darin, war aber, so weit ersichtlich, nach 24 Stunden abgestorben. 

161. Ortloff, Hugo, Der Einfluft der Kohlens&ure auf 
die Garung. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 6. 1900. p. 676.) 

Friihere Beobachtungen iiber den hemmenden EinfluB der Kohlensaure 
auf das Wachstum des S. apic. werden zitiert. [1893. No. 83. ] 

162. Prior, E. u. Wiegmann, D., Darstellung und Eigen- 
schaften des Diastase-Achroodextrins III. (Zeitschr. 
f. angew. Chem. Jahrg. 1900. p. 464.) 

S. apic. vergart nicht Achroodextrin III. 

163. Rosenstiehl, A., De la multiplication des levures 
sans fermentation en presence d’une quantity limite 
d ’ a i r. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 130. 1900. p. 195.) 

R. zeigt, daU Hefezellen sich ohne entsprechende Garung vermehren 
konnen, wenn Kulturen von S. a p i c. in der Weise angelcgt werden, daft die 
Impfnadel durch eine Schicht Gelose (2 Proz.), die auf Apfelmost in einem 


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Chronologiflche Zusammenstellung der Arbeiten uber Saccharomyces apiculatus. 399 


Reagensglase ruht [in dem Referate in Kochs Jahresber. stelit irrtiimlich 
Kartoffelsaft!], gestochen wird. An der Stelle, wo die Nadel in Beriihrung 
mit dem Apfelmoste kommt, entwickelt sich eine Kolonie, die sich nach unten 
und nach den Seiten verbreitet, Luftblasen sind aber nicht sichtbar. 

1901. 

164. Almquist, E. och Troili-Petersson, Gerda, Mikroorganis- 
merna i praktiska lifvet. Stockholm 1901. 

S. a p i c. wird unter dem Namen T 0 r u 1 a Saccharomyces api¬ 
culatus Reess beschrieben. Die Untersuchungen Hansens werden 
wiedergegeben, ebenso seine Abbildungen. 

165. Holtz, Wilhelm, Beitrag zur Kenntnis der Baum- 
fltisse und einiger ihrer Bewohner. (Centralbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 7. 1900. p. 113.) 

Es wird mitgeteilt, dab Hansen S. a p i c. im Schleimflusse der Baume 
gefunden hat. 

166. Meifiner, R., Anleitung zur mikroskopischen U n - 
tersuchung und Reinzttchtung der h&ufigsten im 
Most und Wein vorkommenden Pilze. Stuttgart 1901. 

Bei S. a p i c. ist die ovale Zellgestalt die normale, die zugespitzte ist die 
Sprossungsform der ovalen Zelle, indem die Spitzen der Anfang der Sprossen 
sind. Abbildungen in den Fig. 25, 26 u. 27. 

167. Miiller-Thurgau, H., Die Vergarung an schwefliger 
S&ure reicher Obst- und Traubens&fte. (IX. Jahresber. 
d. deutsch-schweiz. Versuchsst. u. Schule f. Obst-, Wein- u. Gartenb. in Wadens- 
weil 1898/99. 1901. p. 73.) 

S. a p i c. vertragt die schweflige SSure sehr schlecht. 33 mg pro Liter 
hemmen din ganz bedeutend und 65 mg verhindem das Wachstum vollstandig. 

168. Miiller-Thurgau,H.,DiePilzflora in denObsts&ften. 
(Schweiz. Zeitschr. f. Obst- u. Weinb. 1901. p. 70.) 

An fruhreifem Obst, z. B. T h e i 1 e r 8 birnen finden sich nur wenige 
garungsfahige, elliptische Hefenarten, wahrend S. a p i c. in groBer Menge 
vorhanden ist. 

169. Seilert, W., Die Organismen der alkoholischen 
G a h r u n g in derWeinbereitung. (Die Weinlaube. Bd. 33. 1901. 

p. 2.) 

S. a p i c. kann in Traubenmost nur 4—5 Vol.-Proz. Alkohol bilden. Er 
enthalt kein Invertin. 

170. Will, H., Studien uber die Proteolyse durch H e - 
f e n. (II. Mitt.) (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 24. 1901. p. 113. Centralbl. 
f. Bakt. Abt, II. Bd. 7. 1901. p. 794.) 

Als Anhang zu der 1. Mitteilung [1898. No. 142] wird mitgeteilt, daB 
S. a pic., wenn die Zellen regelmaBig in Wttrzegelatine (10 Proz.) verteilt 
waren, letztere bei 20° C nach 492 Tagen vollstandig verfliissigte. In nicht ge- 
hopfter Wiirzegelatine (10 Proz.) bei 20° C mit S. a p i c. in Stichkulturen fing 


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Alb. Klocker, 


die Verflussigung der Gelatine nach 53 Tagen an; wenn die Zellen unter, 
im ubrigen denselben Verhaltnissen gleichmaBig verteilt waren, fing die Ver¬ 
flussigung der Gelatine nach 16 Tagen an; nach 350 Tagen war sie noch nicht 
ganz verflussigt und das Eintrocknen hatte angefangen. In Stichkulturen 
fing bei 13° C die Verfussigung nach 111 Tagen an, nach 599 Tagen war sie 
noch nicht vollstandig; die Zellen waren abgestorben und das Eintrocknen 
hatte begonnen. 

1902. 

171. Alliot, H., Emploi de levures de Cannes k sucre 
pour la fermentation des cidres. (Compt. rend, de l’Acad. 
de Paris. T. 134. 1902. p. 1377. Bull. Soc. Chim. Paris. Ser. 3. T. 27. 1902. 
p. 1236.) 

Es gelang nicht, einen S. a p i c. zu finden, der einen Apfelwein mit 
gutem Bukett, sufiem Geschmack usw. hervorbringen konnte. 

172. Braun, R. u. Lang, A., Untersuchungen iiber ein 
12^2 Jab re altes ausgefrorenes Bier. B. Notiz iiber die 
in dem Bier enthaltenenOrganismen, speziell iiber 
das Vorkomracn von Saccharomyces apiculatus in 
demselben. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 25. 1902. p. 410.) 

S. a p i c. wurde in geringer Anzahl gefunden. Ob er ursprunglich im 
Biere zugegen war, konnte nicht entschieden werden, da das Bier 5 Jahre vor 
der Untersuchung in Flaschen, die nicht sterilisiert, nur in gewohnlicher 
Weise gereinigt waren, umgegossen wurde. Der Alkoholgehalt betrug 7,6 Proz. 
Jedenfalls hat der Pilz 5 Jahre darin gelebt. Das Bier war im Jahre 1889 durch 
Ausfrieren konzentriert worden. 

173. Chrzaszez, T., Physarum leucophaeum ferox, eine 
hefefressende Amobe. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 8. 1902. 
p. 431.) 

Ch. fand eine Amobe an faulem Obst, die Hefezellen frafi, u. a. S. a p i c., 
welchen sie bis zur letzten Zelle unterdriicken konnte. Auf 1 Tafel, Fig. 4, ist 
eine Amobe mit S. a p i c. in ihrem Innem abgebildet. 

174. Chrzaszez, T., Die Mikroorganismen der Gersten- 
und Malzkorner. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 19. 1902. p. 590.) 

S. a p i c. wurde unter den Spelzen von Gerstenkomem in 4 Gerstenproben 
von 10 gefunden. 

175. Guilliermond, A., Recherches cytologiquessur les 
levures et quelques moisissures k formes levures. 
Lyon 1902. 

Auf p. 202 wird S. a p i c. besprochen. Die Struktur des Pilzes ist sehr 
schwierig zu studieren. In den jungen Zellen findet sich ein homogenes Proto¬ 
plasma worin eine Vakuole sichtbar ist, die eine gewisse Anzahl metachro- 
matischer Korperchen und einen sehr kleinen Kern enthalt. Die Teilung des 
letzteren ist schwierig zu beobachten; es scheint aber, daB sie in gewohnlicher 
Weise vor sich geht; der Kern wird langer und in der Mitte eingeengt. In den 
langen Zellen kann sich an den beiden Enden eine Vakuole bilden. 

Abbildungen finden sich auf Tafel 7. 

[Im Texte wird auf die Figuren 55—62 hingewiesen, in der Tafelerklarung 


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Chronologische Zusammenatellung der Arbeiten uber Saccharomyces apiculatufl. 401 


steht aber, dafi Fig. 53—55 und 56—61 S. a p i c. darstellen und gleichzeitig, 
daB Fig. 55 Sacch. mycoderma vini darstellt.] 

176. Hansen, Emil Chr., NyeUndersogelser over Gaerar- 
ternes Kredslob i Naturen. [Neue Untersuchungen uber den 
Kreislauf der Hefenarten in der Natur.] (Overs, over det kgl. Danske 
Vidensk. Selsk. Forh. 1902. p. 205.) 

Der von H. beobachtete Kreislauf des S. a p i c. wird geschildert. 

177. Henneberg, W., Notiz zum Vorkommen von Glyko- 
genbeiHefen. Saccharomyces apiculatus. (Wochenschr. 
f. Brauer. Bd. 19. 1902. p. 781.) 

Bei S. a p i c., der in ungehopfter Wiirze mit 10 Proz. Dextrose gezuchtet 
worden war, konnte nach 8 Tagen nur in ganz vereinzelten Zellen Glykogen 
nachgewiesen werden. Ebenfalls in Wiirze mit 10 Proz. Lavulose. Es schien aber 
als enthielt hier eine groBere Anzahl von Zellen sehr wenig Glykogen. In einigen 
Versuchen wurde als Nahrfliissigkeit Hefenwasser mit verschiedenen Kohlen- 
hydraten angewendet. Garung trat nur in Galaktose [letztere ist gewiB nicht 
rein gewesen, da S. a p i c. nicht Galaktose vcrgaren kann] und Dextrose auf. 
In einer sehr geringen Anzahl von Zellen (3 Zellen unter vielen tausenden] 
wurde Glykogen gefunden. Auf Wiirzeagar (ohne Zuckerzusatz) war nach 
8 Tagen nur in sehr wenigen Zellen Glykogen. S. a p i c. bildet nur in der 
freien Natur Sporen [nicht richtig!], andert sich also auffaJlig wahrend der 
Ziichtung. Ob auch eine Anderung im Glykogeninhalte eintritt, mttssen neue 
Untersuchungen entscheiden. 

178. Marpmann, t) b e r Hefen und liber den Zellkern 
bei Sacch aromyceten und Bakterien. (Centralbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 9. 1902. p. 357.) 

S. a p i c. gehort zu den „weifien Hefenpilzen“. 

179. Rommel, W., Uber einige Fruchthefen von W e r - 
d e r. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 19. 1902. p. 176.) 

Von Himbeeren wurden 2 S. a p i c.-Formen (No. 697 u. No. 698) isoliert. 
Die Zellen waren etwas verschieden in Gestalt und Grofie. Auch auf Stachel- 
beeren wurde S. a p i c. gefunden. No. 697 wird in Fig. 3 auf Tafel II abge- 
bildet. Das Verhalten zu den Zuckerarten und das Aussehen der Riesenkolo- 
nien war dasselbe bei den beiden Formen. Die Lange der Zellen war durch- 
schnittlich 8 p.. Die Zellwand schien von Schleim umgeben zu sein. Aufier den 
zitronenformigen Zellen fanden sich runde Zellen und einige, die an dem 
einen Ende sehr spitz ausliefen. In Wiirze wurde nur eine schwache Garung 
hervorgerufen, die Garung war nach 5 Tagen voriiber. Keine Hautbildung. 
Die Stammwiirze zeigte 16,8 Proz. Balling, nach der Vergarung 15 Proz. Nur 
Fruktose und Glukose wurde vergoren. 

180. Spieckermann, A. u. Bremer, W., Untersuchungen uber 
die Ver&nderungen von Futter- und Nahrungsmit- 
teln durch Mikroorganismen. I. Untersuchungen 
uber die Veranderungen fettreicher Futtermittel 
beim Schimmeln. (Landwirtsch. Jahrb. Bd. 31. 1902. p. 81.) 

Zwaltfl Abt. Bd. 43. 26 

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402 


Alb. Klocker, 


In Rraftfutterungsmitteln wurde auBer anderen Hefenpilzen aucli S. 
a p i c. gefunden. 

[Zitiert nach Spieckermann.] 

181. Wesenberg, 6., Vergleichende Untersuchungen 
uber einige D e s i n f e k t i o n s m i 11 e 1, welche in den 
G a r u n g s b e t r i e b e n und zur Bekampfung des Haus- 
8chwammes Verwendung finden. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 8. 1902. p. 627.) 

Das Verhalten des S. a p i c. gegenuber 2-proz. Losungen von Antigermin, 
Mikrosol, Afral und Mycelecid wurde gepruft. Die zwei ersteren Stoffe und 
der letzte toteten ihn nach einer Einwirkung von 2(4 Stunden, Afral erst nach 
4 Tagen. 

182. Will H., Furfurol und Hefe. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. 
Bd. 25. 1902. p. 33. Auszug in Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 59.) 

Beim Aussaen von 2 Platinosen S. a p i c. in 20 ccm Wttrze mit einem 
Zusatz von 0,5 Vol.-Proz. Furfurol wurde der Pilz getotet; bei 0,25 Vol.-Proz. 
fand keine Vermehrung statt und bei 0,015 Vol.-Proz. zwar Vermehrung, aber 
keine Garung. Beim Aussaen von 1 ccm dunnfliissiger Hefe unter denselben Be- 
dingungen, aber mit einem Zusatz von 1 Vol.-Proz. Furfurol wurde S. a p i c. 
getotet; bei 0,5 Vol.-Proz. fand eine Vermehrung, aber keine Garung statt. 
Furfurol ist also ein sehr schwaches Gift filr S. a p i c., ebenso wie Maltol. 
Wenn S. a p i c. in Wiirze mit Furfurol ausgesat wird, verschwindet bisweilen 
die Menge dieses Stoffes bedeutlich. 

183. Wortmann, Julius, tlber die Bedeutung der alkoho- 
lischen Garung. (Weinbau u. Weinhandel. 1902.) 

Die S. apiculatus - Formen beansprechen ebenso wie die anderen Or- 
ganismen im Weine Sauerstoff. Sie sind die Nebenbuhler der Weinhefe; ver- 
mehren sich schneller, konnen aber nur 3—4 Vol.-Proz. Alkohol erzeugen. Die 
S. apiculatus -Axten fehlen niemals in der Weingarung; hier dominieren 
sie im Anfange ihrer groBen Vermehrungsschnelligkeit wegen. In vielen Obst- 
und Beerenmosten finden sich ausschlieBlich S. a p i c.-Arten. Die Giftwirkung 
des von ihnen erzeugten Alkohols macht sich bald geltend, besonders den 
Schimmelpilzen gegenuber. Die echte Weinhefe wird nur wenig gehemrat; 
wenn sie so viel Alkohol gebildet hat, daB im Moste sich im ganzen 4 Vol.-Proz. 
Alkohol finden, so unterliegt der S. a p i c. 

1903. 

184. Delbriick, M., Die Bedeutung der Enzyme im He¬ 
fe n 1 e b e n. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 20. 1903. p, 65.) 

S. a p i c. enthalt keine Diastasen und vermag deshalb nur in Trauben- 
zuckerlosungen, aber nicht in Rohrzucker- oder Maltoselijsungen Garung her- 
vorzurufen. 

185. Guilliermond, A., Hecherches cytologiques sur les 
1 e v u r e s. (Rev. gen6r. de Botan. T. 15.1903.) 

In S. a p i c. sieht man einen Zellkern ohne Struktur (wahrscheinlich seiner 
geringen GroBe wegen) und Vakuolen, die Granula enthalten. Abbildung 
auf Taf. VII, Fig. 53—61. 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 403 


186. Hansen, Emil Chr., Neue Untersuchungen liber den 
Kreislauf der Hefenarten in der Natur. (Centralbl. f. 
Bakt. Abt. II. Bd. 10. 1903. p. 1.) 

Die frtiheren Untersuchungen H.s iiber den Kreislauf des S. a p i c. werden 
mitgeteilt. Er iiberwintert auch in der Erde in Landern mit einem warmeren 
Klima, z. B. in Italien. Er vermehrt sich schwieriger als die echten Saccharo- 
myceten in den Fliissigkeiten der Bodenoberflache. 

187. Hansen, Emil Chr., Einige meiner neuen Hefen- 
s t u d i e n. Vortrag. (Jahrb. d. Versuchs- u. Lehranst. f. Brauer. in Berlin. 
Bd. 5. 1903. p. 160.) 

Der Kreislauf des S. a p i c. wird erwahnt. Auf S. 168 wird mitgeteilt, daB 
K1 6 c k e r dargetan hat, daB die Saccharomyceten [darunter auch S. a p i c. ] 
nicht in dem Darmkanal der Insekten iiberwintern [d. h. wenigstens nicht in 
Danemark ]. 

188. Lindner, P., Sporenbildung bei Saccharomyces 
apiculatus. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 20. 1903. p. 505.) 

In L.s „Mikroskopischer Betriebskontrolle in den Garungsgewerben“, 
3. Ausg., 1901, findet sich eine Abbildung einer S. a p i c.-Form mit sporen- 
ahnlichen Korperchen, die er in einer Adhasionskultur, die von schleimig ge- 
wordenen Pflaumen herriihrte, im Jahre 1899 beobachtet hatte. Die Keimung 
dieser Bildungen konnte er nicht beobachten. 

Abgefallene Bliiten von Robinia pseudacacia wurden in 
Wiirze gebracht, wo sich dann ein S. a p i c. entwickelte, der in einer Feder- 
strichkultur in so gut wie alien Zellen Sporen bildete. Letztere wurden in Fig. 1 
und 2 abgebildet. L. ist der Meinung, es seien Sporen, da er eine Membran ge- 
sehen habe. Sie entwickelten sich in der Kultur selbst und wurden nicht in 
den Bliiten gefunden. Keine keimten. L. meint, daB sie vielleicht den Darm¬ 
kanal eines Tieres durchlaufen miissen, um keimfahig zu werden. Die Sporen 
bilden sich nicht immer und die Fahigkeit dazu gcht schnell verloren. Nur 
1 Spore in einer Zelle ist bis jetzt beobachtet worden. [Was L. hier gesehen hat, 
ist ein Korperchen von fettartiger Natur, das haufig in den Zellen von S. a p i c. 
auftritt. Vergl. 1895. No. 104.] 

189. Lindner, P., Atlas der mikroskopischen Grund- 
lagen der Garungskunde mit besondererBerucksich- 
tigung der biologischen Betriebskontrolle. Berlin 
1903. 2. Aufl. 1910. 

Die Abbildungen von S. a p i c. sind mit den Namen Gideon, Gilsa und 
Gimosa bezeichnet. 

190. Mttller-Thurgau, H., Die Vergarung an schwefliger 
Saure reicher Trauben- und Obstmoste. (Weinbau u. 
Weinhandel. 1903. p. 426.) 

S. a p i c. ist gegen schweflige Saure sehr empfindlich. 65 mg in 1 Liter 
verhinderten sein Wachstum. 

191. Osterwalder, A., Beitrage zur Morphologie einiger 
Saccharomyceten-Arten, insbesondere zur Kennt- 
nis unserer Obstweinhefen. (Landw. Jahrb. d. Schweiz. Bd. 17. 
1903. p. 419.) 

26 * 

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404 


Alb. Klocker, 


Nach Beijerinck bildet S. ap i c. in der Natur Sporen; man hat sie 
aber niemals in Gipsblockkulturen beobachtet. [Dies ist ein Irrtum; die 
Sporen waren schon damals in dem Carlsberg-Laboratorium in Gipsblock- 
kulturen beobachtet worden.] 

192. Rosenstiehl, A., EinfluB der Farb-und Gerbstoffe 
auf die Tfttigkeit der Hefen. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 20. 
1903. p. 291.) 

t)ber S. a p i c. dasselbe wie 1900 No. 163. 

193. Zikes, Heinrich, Zur Einfuhrung eines neuen N ft h r - 
bodens fur g&rungsphysiologische Arbeiten. (Mitt, 
d. osterr. Versuchsst. f. Brauer. u. Malz. in Wien. H. 11. 1903. p. 13.) 

S. a p i c. wuchs gut in Kartoffelwassergelatine und in Kartoffelwasser, 
beide mit und ohne Zusatz von 1 Proz. Weinsaure oder 1 proz. Milchsaure. 

[Die von mir untersuchten Formen wuchsen alle sehr schlecht in Kar¬ 
toffelwasser. ] 

1904. 

194. Brault, A. et Loeper, M., Le glycogene dans le d e - 
veloppement de quelques organismes inf6rieurs 
(sporozoaires, coccidies, champignons, levures). (Jour¬ 
nal de Physiol, et de Pathol. g6n6r. T. 6. 1904. p. 720.) 

S. a p i c. enthalt Glykogen. 

[Zitiert nach Kochs Jahresber. InLindauu. Sydows „Thesau- 
ries litt. mycol.“ wird der Name des einen Verfassers B r o u e t geschrieben. ] 

195. Chapman, Alfred C., Wild yeast infection. (Joum. of 
the Inst, of Brew. Vol. 10. 1904. p. 382.) 

Es wird ein Eindringen von S. a p i c. in eine englische Brauerei im No¬ 
vember, Dezember und Januar geschildert. In diesen Monaten war er in iiber- 
waltigender Menge in der Wtirze zugegen, verschwand aber dann, um im 
August wieder zusammen mit anderer wilder Hefe aufzutreten, obwohl nicht 
in besonders groBer Menge. Das Bier wurde nicht in schadlicher Weise beein- 
fluBt. Auf Taf. II ist S. a p i c. (Schweiz) und auf Taf. Ill S. a p i c. abgebildet. 
[Ersterer ist doppelt so groB als letzterer.] 

196. Kleinke, Ingwerbier in England und der EinfluB, 
den die Abstinenzbe wegung auf seine Gestaltung 
ausgeiibt hat. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 21. 1904. p. 11.) 

Die Selbstgarung des Ingwerbieres in England wird durch S. a p i c. einge- 
leitet, der indessen bald von einer Sacch. ellipsoideus - Form verdr&ngt 
wird. 

197. Lindner, P., Neue Erfahrungen aus dem letzten 
Jahre in bezug auf Hefe und Garung. (Jahrb. d. Versuchs- 
u. Lehranst. f. Brauer. in Berlin. Bd. 7. 1904. p. 441.) 

Hansen hat den S. a p i c. nicht in seine Systematik der Saccharomy- 
ceten (wegen des Fehlens des Sporenbildungsvermogens) aufgenommen. In 
L.s und Beijerincks Laboratorium ist nun wirklich S. a p i c. mit Sporen- 
bildungsvermogen gefunden worden. [Was L. fur Sporen halt, sind ganz 
sicher nicht solche, vergl. 1903. Nr. 188 und 1895. No. 104; die von Beije¬ 
rinck gefundene Form bildet tatsachlich Sporen. ] L. stellt deshalb eine neue 


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Chronologiaohe Zusammens tell ting der Arbeiten fiber Sacoh&romyoes apiculatus. 405 


Gattung fiir S. ap ic. auf und schl&gt fur sie den Namen Hansenia vor. 
[Dieser Name kann nicht benutzt werden, da er schon im Jahre 1883 ftir eine 
andere Pilzgattung von Z o p f vergeben wurde. (Zur Kenntnis der anatomi- 
schen Anpassung der PUzfruchte an die Fruktifikation der Sporenentleerung. 
— Zeitschr. f. Naturw. Bd. 66. 1883.)] 

198. Meifiner, Richard, Die Obstweinbereitung. Stuttgart 
1904. 

Von S. a p i c. findet sich eine grofie Anzahl verschiedener Arten. Sie 
konnen Rohrzucker nicht verg&ren. Alle sind der Obstweing&rung schacUich, 
indem sie dem Moste einen unangenehmen Geschmacks- und Geruchsstoff 
verleihen und die G&rung verzogem. S. a p i c. ist widerstandskraftiger und 
bescheidener in seinen Anspriichen als die Weinhefen. Er vermehrt sich schnel- 
ler wie diese. Abbildung in Fig. 27. 

199. RShling, Alfred, Zur Systematik und Physiologie 
einiger Saccharomyces apiculatus-Arten. (Ber. d. kgl. 
Wtirtt. Weinbau-Versuchsanst. Weinsberg uber die Jahre 1901—1903. 1904. 
p. 63.) 

Es wurde mit 6 verschiedenen S. a p i c.-Rassen von Obstgarten in 
Geisenheim und Weinsberg experimentiert. [Siehe ubrigens 1905. No. 213.] 

200. Schander, R., Untersuchungen uber Saccharomy- 
ces apiculatus Rees[s]. (Ber. d. kgl. Lehranst. f. Wein-, Obst- u. 
Gartenb. zu Geisenheim a. Rh. f. d. Jahr 1903. 1904. p. 123.) 

S. hat 24 S. apic.-Rassen in Reinkulturen verglichen. Bei einigen 
waren die ZeUen kurz imd dick und typisch zitronenformig (Fig. 25), bei an- 
deren dtinn und langgestreckt und die Zitronengestalt weniger deutlich her- 
vortretend (Fig. 26). Auch in der Grofie der ZeUen war ein Unterschied. In 
den alteren Kulturen fand sich in der Regel keine Hautbildung, bei einigen 
jedoch eine schwache Haut. In dem Aussehen der Strichkulturen und Riesen- 
kolonien war kein merkbarer Unterschied. Die in Traubenmost gebUdete 
Alkoholmenge schwankte von 1,44 g bis 4,35 g in 100 ccm. Auch der Saure- 
verbrauch war ein verschiedener. Der Traubenmost wurde mehr oder weniger 
von alien 24 Rassen entfarbt. 

201. Stoward, Frederick, Australian wine making with 
some notes on the use of pure wine yeast. (Joum. of 
the Inst, of Brewing. Vol. 10. 1904. p. 421.) 

S. a p i c. hat viele Varietaten, die aUe zitronenformige Zellen besitzen. 
S. fand den Pilz immer in bedeutender Anzahl bei der Selbstgarung der Trau- 
ben; wenn aber Reinhefe zugesetzt wurde, verschwand er oder wurde in hohem 
Grade zuriickgedrangt. 

202. Warschawsky, J., Die Atmung und Garung der ver¬ 
schiedenen Arten abgetoteter Hefe. (Centralbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 12. 1904. p. 400.) 

Es wurde fiir die Versuche Acetonhefe (S. a p i c. mit Aceton behandelt) 
verwendet, teils in Saccharoselosung und teils in Glukoselosung. Obwohl 
S. a p i c. Glukose vergaren kann, aber keine Invertase enthalt, war kein 
wesentlicher Unterschied in der wahrend des Aufenthalts in den zwei genann- 
ten Nahrfliissigkeiten entwickelten Menge von Gasarten. 


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406 


Alb. Kloeker, 


203. Will, H., Einige Beobachtungen ttber die Lebens- 
dauer getrockneter Hefe. VIII. Nachtrag. (Zeitschr. f. d. ges. 
Brauw. Bd. 27. 1904. p. 269.) 

S. a p i c., der friiher in einer Holzstoffkonserve nach 8 Jahren noch am 
Leben war, war nach 10% Jahren abgestorben. 

1905. 

204. Armstrong, Edw. Frankland, Studies on enzyme action. 
VIII. The mechanism of fermentation. (Proc. of the Roy. 
Soc. of London. Bd. 76. 1905. p. 600.) 

S. a p i c. und S. apic. Schweiz verg&ren Glukose, Fruktose und 
Mannose, aber nicht Galaktose, Maltose, Sukrose und Laktose. 

[S. apic. S c h w e i z ist eine S. a p i c.-Form, die von einer Erdeprobe 
aus der Schweiz herriihrt und die A. in dem Carlsberg-Laboratorium bekom- 
men hatte.] 

205. Hansen, E. Chr., tlber die Brutstatten der Alkohol- 
garungspilze oberhalb der Erde. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 14. 1905. p. 545.) 

S. a p i c. ist sehr empfindlich der Eintrocknung gegeniiber. Sein Kreis- 
lauf und die friiheren Untersuchungen Hansens werden besprochen. 

206. Heinze, Berthold, Einige Berichtigungen und wei- 
tere Mitteilungen zu derAbhandlung:„l)ber die Bi 1 - 
dung und Wiederverarbeitung von Glykogen durch 
niedere pflanzlicheOrganismen“. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 14. 1905. p. 9.) 

Die Untersuch ungen Hansens tiber den Kreislauf von S. apic. 
werden mitgeteilt. Offene Glaser mit Traubenmost wurden hingestellt und, 
obwohl es in einer Weingegend (Rheingau) war, trat nur in einem Glase von 
50 eine Entwicklung von S. apic. auf. In der Erde in den Weinbergen 
wurde dagegen in vielen Proben S. apic. gefunden. 

207. van Laer, H., Sur quelques levures non inversives. 
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 550.) 

S. apic. enthalt absolut keine Invertase. 

208. Lindner, P., DieAssimilierbarkeit der Selbstver- 
dauungsprodukte derBierhefe durch verschiedene 
Heferassen und Pilze. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 22.1905. p. 528.) 

Hansenia apiculata[=S. apic.] kann nicht Adenin, Guanidin 
(salzsaures) und Cholin assimilieren; in betreff der iibrigen (13) gepriiften 
Stoffe ist die Assimilierbarkeit fraglich. 

209. Lindner, P., in „Kryptogamenflora der Mark Brandenburg'*. Bd. 7. 
Heft 1. 1905. 

L. beschreibt auf p. 24 die Gattung Hansenia Lindner, in Mikrosk. 
Betriebskontrolle. 1905. p. 434, in folgender Weise: 

Zellcn zitronenformig, Sprossen von denPolen. Sporenbildung sehr selten. 
Die Keimung der Sporen noch nicht beobachtet. Die Gattung umfaBt mehrere 
Arten, die noch nicht hinlanglich abgegrenzt sind und bisher Saccharo- 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 407 


myces apiculatus genannt wurden. Die Sporenbildung zuerst von 
Beijerinck, dann von Lindner beobachtet. 

Abbildungen finden sich in Fig. 6 und Fig. 20; in letzterer sieht man 
sporen&hnliche Bildungen. Auf p. 31: Es findet sich eine groBere Anzahl 
Arten oder Rassen. 

[Vergl. 1904. No. 197 u. 1903. No. 188.] 

210. Lindner, P., Die neuen Forschungen auf dem G e - 
biete der Hefe und Garung. (Jahrb. d. Versuchs- u. Lehranst. 
f. Brauer. in Berlin. Bd. 8. 1905. p. 463.) 

Bei S. a p i c. bekommt man so selten eine Sporenbildung, und wenn diese 
Bildungen gefunden wurden, konnten sie nicht zur Keimung gebracht werden, 
so daB sie, so zu sagen, noch nicht richtige Sporennatur besitzen. [Die Ursache 
ist, daB L. keine Sporen gesehen hat; die wirklichen Sporen habe ich sehr 
leicht zur Keimung bringen konnen.] L. ist der Meinung, daB viele Sporen 
vielleicht den Darmkanal eines Tieres passieren mUssen um keimfahig zu wer¬ 
den. Jetzt hat Rohling [1905. No. 213] gezeigt, daB die Sporen des S. 
a p i c. in einem Absud von Pferdemist keimen konnen [siehe meine Bemerkun- 
gen zu 1905. No. 213]. 

211. MeiBner, R., t) b e r die Zerstorung und Bildung von 
Milchsaure durch Organismen. (Ber. d. kgl. Wiirtt. Weinbau- 
anst. Weinsberg iiber d. J. 1904. 1905. p. 69.) 

Versuche wurden mit 3 S. a p i c.-Rassen angestellt, und zwar einer von 
Himbeeren, einer von Kirschen und einer von Johannisbeeren. Nur in einer 
Kultur der erstgenannten zeigte sich eine Verringerung der Milchsauremenge, 
indem 0,18 °/ 00 Milchsaure im Laufe von ca. y 2 Jahr verschwunden war. 
Nur geringes Wachstum hatte stattgefunden. Die 2 anderen Rassen zeigten 
kein Wachstum und keine Verringerung der Milchsauremenge. In einem andern 
Versuche zeigte es sich, daB die 2 erstgenannten Rassen imstande waren, 
Milchsaure aus Apfelsaure, Bemsteinsaure und Zitronensaure zu bilden. Die 
Rasse von den Himbeeren konnte auch die Milchsauremenge in WeiB- und 
Rotwein verringem. 

212. Miiller-Thurgau, H., Nachweis von Saccharomyces 
ellipsoideus im Weinbergsboden. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 14. 1905. p. 296.) 

Der Kreislauf des S. a p i c. wird beilaufig erwahnt. 

213. Rohling,Alfred,Morphologische und physiologische 
U n t e r s u c h u n g e n iiber einige Rassen des Saccharo¬ 
myces apiculatus. Erlangen 1905. 

Zuerst wird eine Ubersicht der Ergebnisse friiherer Forscher gegeben. 
Man hat verschiedene Rassen von S. a p i c. nachweisen konnen. Unter ge- 
wohnlichen Verhaltnissen bildet er 3,5 Gew.-Proz. Alkohol. Eine groBe Vakuole 
findet sich immer [nein!] in den Zellen. In alteren Kulturen werden die Zellen 
haufig wurstformig. Das Material ruhrte von Erde unter Fruehtstrauchern 
und von spontan garendem Erdbeersaft her. Im ganzen wurden 6 Formen 
untersucht. lhre Riesenkolonien zeigten nur einen geringen Unterschied. 
Die Verfliissigung der Gelatine in Stichkulturen war ungefahr dieselbe. Sie 
bildeten alle nach 10 Tagen eine grofie Menge sporenahnlicher Bildungen auf 


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408 


Alb. Klockcr, 


Gipsblocken [was nichts anderes als die von mir (1895. No. 104) erwahnten 
Fettkorperchen waren]. Die Keimung einer einzigen Spore wurde beobachtet, 
und zwar in einem Auszuge von Pferdemist mit Traubenzucker versetzt. [Da 
weder von der „Spore“, noch von ihrer Keimung Abbildungen gegeben werden, 
liegt kein Beweis vor. Die „Keimung“ beruht ganz sicher auf einem Irrtume. 
Kein einziger Forscher (wie z. B. Miiller-Thurgau, Zikes u. a.), 
die spater die Frage aufgenommen haben, haben die erwahnten „Sporen“ 
finden konnen. Die wirkfich sporenbildende Form hat R. gar nicht vor sich 
gehabt. Die Keimung der wirkliehen Sporen, die halbkugelformig und mit 
Leiste versehen sind (hutformig), ist bis jetzt nur von mir beobachtet worden 
(vgl. 1912. No. 264), und zwar nicht nur einmal, sondern sehr oft. Die Mit- 
teilung R.s liber diese ganze Frage ist ein groBer Irrtum.] Die Garungsfahig- 
keit des S. a p i c. wird durch Zufuhr von Sauerstoff vergroBert. Ohne Sauerstoff- 
zufuhr war die Alkoholmenge zwischen 2,27 und 3,03 Gew.-Proz., mit Sauer- 
stoffzufuhr 5,01—5,76 Proz. Essigsaure wirkt auf die Garungsfahigkeit 
hemmend. Schweflige Saure ist ein sehr starkes Gift. Gerbsaure in einer Menge 
von 0,5 Proz. wirkt auch hemmend. Ein Zusatz von Alkohol setzt die Garungs¬ 
fahigkeit herab, und zwar schon in einer Menge von 2,86 Vol.-Proz.; werden 
4,62 Proz. zugesetzt, so horte die Garung beinahe vollstandig auf. Auch die 
Vermehrung wird in hohem Grade gehemmt. War die Anzahl der Zellen in 
einer Volumeinheit Traubenmost 1, so zeigte eine der Rassen nach Beendi- 
gung der Garung eine Zellenzahl — 514; wurden aber dem Moste sofort 2,86 
Vol.-Proz. Alkohol zugegeben, so betrug die Zellanzahl nur 192, und wurden 
4,62 Proz. Alkohol zugesetzt, so fanden sich nur 88 Zellen. 

214. Schander, R., tlber Schwefelwasserstoffbildung 
durchHefe. (Jahresber. d. Ver. d. Vertr. d. angew. Botan. 1903/04. Bd. 2. 
1905. p. 85.) 

S. a p i c. vermag in garenden Fliissigkeiten ohne Anwesenheit von Schwe- 
fel [d. h. von f r e i e m Schwefel] Schwefelwasserstoff zu bilden. Die Fahig- 
keit ist verschieden bei den verschiedenen Arten. Aus Pepton kann er Schwe¬ 
felwasserstoff nicht bilden. Einige S. a p i c.-Arten bilden Schwefelwasserstoff 
aus schwefelsauren Salzen, alle aus Schwefelpulver. 

215. Schander, R., tlber den Bocksergeschmack ini 
W e i n e. (Jahresb. d. Deutsch. Weinbau-Ver. f. 1904. 1905. p. 68.) 

Die S. a p i c.-Arten bilden Schwefelwasserstoff in vollstandig schwefel- 
freien Fliissigkeiten [d. h. in solehen, die keinen f r e i e n Schwefel enthalten, 
vgl. 1905. No. 214.] 

216. Schulz, R., Untersuchungeniiberdie Garung der 
B o h n e n. (Ber. d. Konigl. Lehranst. f. Wcin-, Obst- u. Gartenb. zu Geiscn- 
lieim a. Rh. f. d. Etatsj. 1904. 1905. p. 162.) 

Im Safte der rohgesalzenen Bohnen fand S. in dem Schaumbildungssta- 
dium den S. a p i c. [d. h., er fand Zellen, die wie S. a p i c. aussahen und 
deslialb wohl auch hierher gehdrten. ] 


1906. 

217. Blake, W. H., Cause and effect: factors that make 
for sound and stable beers. (Journ. of the Inst, of Brew. Vol. 12. 
1906. p. 253.) 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten liber Sacoharomyces apiculatus. 409 


Pflaumenbaume werden haufig zusammen rait Hopfen gepflanzt und da, 
den Untersuchungen Hansens zufolge S. a p i c., diese sehr „virulente 
wilde Hefe“ sich in Menge in der Nahe der Obstbaume findet, kann der Pilz 
mit dem Hopfen in die Brauereien gelangen. B. kennt jedoch keine emste 
Infektion durch ihn in englischen Brauereien, wahrend auf dem Festlande dies 
haufig der Fall ist. 

218. Chapmann, Alfred C., and Baker, F. 6. S., An atlas of the 
s a c ch ar o m y c e t e s being a collection of photomicro¬ 
graphs representing the commoner and many of the 
rarer yeast species. London 1906. 

S. a p i c. (Reess) ist in Fig. XLIX (Bodensatzhefe), in Fig. L (auf Wiirze- 
agar) und in Fig. LI (Hefenring bei 18° C) abgebildet; S. a p i c. (Schweiz) ist 
in Fig. LII (Bodensatzhefe) und in Fig. LIII (Haut bei 18° C) abgebildet. 
Ferner sind beide als Strichkulturen in Fig. LIV abgebildet. S. a p i c. 
(Schweiz) ist viel groBer als der andere. Es wird gesagt, daB wenigstens 2 be- 
stimmte Arten sich finden, die eine von Reess entdeckt, die andere als 
Schweiz bekannt. [Vgl. 1905. No. 204.] 

219. Fuhrmann, Franz, Der feinere Bau der Saccharo- 
mycetenzelle. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 16. 1906. p. 629.) 

F. teilt die Angabe Z a 1 e w s k i s [1885. No. 32] mit, daB der Zellkern 
bei S. a p i c. %—% des Diameters der ganzen Zelle ausmache, was er fur sehr 
unwahrscheinlich ansieht. 

220. Meiflner, Richard, Untersuchungen iiber eine auf 
schwedischen Heidelbeeren gefundene Saccharo- 
myces-Art. (Jahresber. d. Ver. d. Vertreter d. angew. Botan. 1904/05. 
Bd. 3. 1906. p. 44.) 

Die bei S. a p i c. auftretende Erscheinung, daB die neugebildeten Zellen, 
wenn sie sich von der Mutterzelle trennen, sich derartig drehen, daB ihre Achse 
zu der Mutterzelle senkrecht steht, wird dadurch erklart, daB eine, obwohl 
nur schmale Zwischenwand sich vor der Umknickung bildet. 

Ferner wurden einige Garungsversuche mit einer Mischung von einer 
Weinhefe und S. a p i c. besprochen. 

221. Miiller-Thurgau, H., Saccharomyces apiculatus. (F. 
Lafar, Handb. d. techn. Mykol. Bd. 4. 1905—07. p. 315.) 

M.-T. gibt hier eine Zusammenstellung von dem, was man bis 1906 von 
S. a p i c. wuBte. 

M.-T. ist der Meinung, daB die von Lindner [1903. No. 188] als 
Sporen gedeuteten Korperchen in S. a p i c. keine solchen sind. „Die solche 
Zellen darstellende Abbildung ist allerdings nicht sehr beweisend, zumal wenn 
man beriicksichtigt, daB in den Apiculatus - Hefen unter gewissen 
Lebensverhaltnissen sich oft vereinzelte groBe Fettkorper bilden die leicht 
Sporen vortauschen konnen.“ [Diese Anschauung M.-T.s ist ganz sicher die 
richtige.] An die Mitteilung R 6 h 1 i n g s [1905. No. 213] iiber „Sporen“ und 
deren Keimung bei S. a p i c. glaubt M.-T. auch nicht, er hat genau nach den 
Angaben R.s Versuche mit 4 verschiedenen S. a p i c.-Rassen angestellt, bekam 
aber keine Sporenbildung. Er ist auch nicht mit M e i B n e r [1901. No. 166] 
darin einig, daB die ovale Zellgestalt die normale ist und die Spitzen der zuge- 
spitzten Form anfangende Sprossen sind [worin M.-T. ganz sicher auch 


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410 


Alb. Klocker, 


Recht hat]. Wenn man Plattenkulturen von einer Mischung von S. a p i c. 
und S. ellipsoideus in Mostgelatine herstellt, so erscheint S. apic. 
erst, wenn die Kolonien der anderen Art ziemlich groB sind. Abbild. in Fig. 93, 

94 und 95. 

222. Will, H. u. Wanderscheck, H., Beitr&ge zur Frage der 
Schwefelwasserstoffbildung durch Hefe. 1. Mitt. (Zeit- 
schr. f. d. ges. Brauw. Bd. 29. 1906. p. 73.) 

S. a p i c. erzeugt keinen Schwefelwasserstoff in Wtirze selbst wenn MgS0 4 , 

CaS0 4 oder Pepton zugesetzt werden. Auch nicht in Hayducks Nahr- 
fliissigkeit mit einem Zusatz von MgS0 4 . Werden dagegen Schwefel und Pepton 
oder Schwefel allein zugesetzt, so bekommt man eine Entwicklung von H 2 S. 

[vgl. 1905. No. 214. u. 215]. 

1907. 

223. Arauner, Paul, tlber Reinzuchthefen. (Pharm. Ztg. Bd. 52. • 

1907. p. 660.) 

S. a p i c. besteht aus einer Reihe von Arten und Rassen. Abbildung. 

224. Henneberg, W. u. Ellrodt, Vergleich der Revisionsbe- 
funde und der bakterio 1 ogischen Untersuchungen 
in 11 Kartoffelbrennereien. (Zeitschr. f. Spiritusind. 1907. 

No. 25—28.) 

S. a p i c. wurde als Infektionsorganismus gefunden. 

[Zitiert nach Justs Jahresber. ] 

225. van Hest, J. J., Pseudovakuolen in Hefezellen und 
Zuchtung von Pseudozellkernen auBerhalb derHefe- 
z e 11 e n. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 18. 1907. p. 767.) 

Es wird mitgeteilt, daB Z a 1 e w s k i [1885. No. 32] gefunden hat, daB 
der Zellkem des S. a p i c. x / 3 — y 4 des ganzen Zelldiameters ausmacht. 

226. Kldcker, Alb., Lidt om Gaersvampene og deres Kreds- 
lob i Nature n. [Uber die Hefenpilze und ihren Kreislauf in der Natur. ] 

(Frem. 1907. No. 26.) 

Die Untersuchungen Hansens tiber den Kreislauf des S. a p i c. werden 
wiedergegeben. Abbildung. 

227. Kiihl, Hugo, Saccharomvces apiculatus. (Pharm. Ztg. 

Bd. 52. 1907. p. 879.) 

S. apic. wurde in Stachelbeerensaft gefunden; nach 3 Tagen fing die 
„starke Garung“ [durch andere Hefen] an, und S. apic. verschwand dann. 

228. Lindner, Paul, Das Vorkommen der parasitischen 
A p i c u 1 a t u s - H e f e in auf Efeu s c h m a r o t z e n den Schild- 
lausen und dessen mutmaBliche Bedeutung fur die 
Vertilgung der Nonnenraupe. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 24. 

1907. p. 21.) 

Den von L. [1895. No. 105] in Schildlausen auf Efeu gefundenen S. apic. 
parasiticus halt er fur identisch mit der von H a r t i g [1892. No. 73] 
in Nonnenraupen gefundenen Art. Will ist aber der Anschauung, daB er 
nichts mit S. a p i c. zu tun hat. 3 Abbildungen von S. apic. parasiticus 
und 1 von S. apic. 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomycea apicuiatus. 411 


229. Lindner, P., tlbersicht iiber die Erfahrungen und 
Arbeiten des letzten Jahres. (Jahrb. d. Versuehs- u. Lehranst. 
f. Brauer. in Berlin. Bd. 9. 1907. p. 555.) 

L. hat auf garenden Pflaumen von Slavonien einen sporenbildenden S. 
a p i c. gefunden. 

230. Loew, Oscar, The fermentation of cacao and of 
coffee. (Ann. Report of the Portorico Agricult. Exp. Stat. for 1907.) 

Bei der Kakao- und Kaffeegarung sind S. ellipsoideus und S. 
a pic. wirksam; durch ihre Garungstatigkeit wird die Temperatur in den 
Haufen erhoht und eine Destruktion der Schleimzellen eingeleitet. 

231. Miiller-Thurgau, H.;t)ber den Einflufi der schwef- 
ligen Saure auf Entwicklung und Haltbarkeit der 
0 b s tw e i n e. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1907. p. 11.) 

Durch Einbrennen des frisch gepreBten Obstsaftes wird das schadliche 
Auftreten und Vermehrung des S. a p i c. verhindert. 

1908. 

232. Beijerinck, Die Erscheinungder Flockenbildung 
oder Agglutination bei Alkoholhefen. (Centralbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 20. 1908. p. 641.) 

Von einer Bakterie, Lactococcus agglutinans, wird u. a. 
S. a p i c. agglutiniert. 

233. Uenneberg, W., t)ber den EinfluB von Mehl und an- 
deren stickstoffhaltigen Stoffen, Salzen und Sauren 
auf die Lebensdauer und Garkraft der Hefen in 
destilliertem Wasser mit Rohrzucker und in Wiir- 
z e n. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 25 1908. p. 77.) 

Eine frische, in Wiirze erzeugte Vegetation von S. a p i c. (No. 766) wurde 
wahrend 24 Stunden mit destilliertem Wasser bei 0—1° C behandelt. 95 Proz. 
der Zellen waren dann abgestorben. Diese Bodensatzhefe [also mit 95 Proz. 
toten Zellen] wurde in eine 10-proz. Zuckerlosung in destilliertes Wasser ge- 
gebracht. Nach 2 Stunden war die Anzahl der toten Zellen dieselbe. Dagegen 
waren nach Verlauf derselben Zeit alle die Zellen abgestorben, wenn der 
Zuckerlosung 2,5 Proz. Weizenmehl zugesetzt waren. 

234. Holm, Hans C., Astudy of yeasts from California 
grapes. (Univers. of California Public. College of Agricult. Exp. Stat. 
Berkeley, Californ. Bull. No. 197. 1908. p. 169.) 

S. a p i c. wurde auf kalifomischen Trauben gefunden. H. nennt ihn „all- 
gegenwartig“. 

235. Kohl, G., Die Hefepilze, ihre Organisation, Phy¬ 
siologic, Biologie und Systematik, sowie ihre B e - 
deutung als Garungsorganismen. Leipzig 1908. 

P. 76 u. 121: S. a p i c. vergart Galaktose nicht. P. 77: Er vergart nicht 
Saccharose, dagegen aber Maltose. P. 98: Er vergart nicht Maltose. P. 122: 
Er vergart Dextrose, aber nicht Saccharose, Maltose und Laktose. P. 241: 
Er enthalt weder Maltase noch Invertase. Auf p. 273 wird der Pilz als H a n - 

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412 


Alb. Klocker, 


senia apiculata Lindner erwahnt und in Fig. 36 abgebildet. Fig. 37 
stellt S. apic. parasiticus dar. 

236. de Kruyff, E., Untersuchungen iiber auf Java ein- 
heimische Hefearten. (Centralbl. f. Bakt., Abt. II. Bd. 21. 1908. 

p. 616.) 

K. konnte den S. a p i c. in Erde von Java nicht finden. [Dies zeigt, daft 
seine Untersuchungsmethode eine schlechte gewesen ist, denn in sehr vielen 
Erdproben aus Java wurden in dem Carlsberg-Laboratorium S. a p i c.-Formen 
gefundcn. Ich habe 6 neue Formen aus Java beschrieben [1912. No. 264]. 

237. Martinand, V., Sur les causes naturelles excitant 
et ralentissant la fermentation du mout dc raisin. 
(Rev. de viticult. T. 29 1908. p. 397.) 

S. apic. leitet die Garung des nicht sterilisierten Mostes eir. 

[Zitiert nach Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 24. 1909. p. 245.] 

238. Muller-Thurgau, H. u. Osterwalder, A., Ziichtungund Pru- 
fung neuer Obstweinhefen. (Landw. Jahrb. d. Schweiz. 1908. p. 
797 u. 1910 p. 203.) 

S. apic. wird als ein schadlicher Organismus wahrend der Obstwein- 
garung bezeichnet. 

239. Pearce, Elsie B. and Barker, B. T. P., Th e yeast flora of 
bottled ciders. (The Journ. of Agricult. Scienc. Vol. 3. 1908. p. 55.) 

P. 74: Ohne Zweifel finden sich Varietaten von S. a p i c. ganz regelmaBig 
in Cider, der nur 2—3 Monate alt ist, in keinem Falle aber wurde eine Hefe 
von dem apiculatus - Typus in den untersuchten Cidern [die namlich 
alter waren] gefunden, weshalb anzunehmen ist, dab solche Formen nach und 
nach aussterben Oder in einen Dauerzustand iibergehen. 

240. Seifert, W., Ergebnisse neuerer Studien iiber die 
Bildung und den Ausbaudes Weines. t)ber die Ent- 
stchung der hoheren einwertigen Alkohole und iiber 
dieSaureabnahme imWeine. (VUIe Congres intern. d’Agricult. 
Vienne 1907. Rapp. Sect. VIII.—XI. Sect. X. 1908.) 

Einige Apiculatus - Rassen sind imstande, Apfelsaure zu spalten 
und gleichzeitig Essigather in groBer Menge zu bilden, wenn sie in Most Oder in 
kUnstlichen Nahrfliissigkeiten garen. Ein Most, der 9 °/ 00 ges. Sauremenge, 
keine fliichtigen Sauren und 0,7 g Milchsaure enthielt, hatte nach der Ver- 
garung mit S. a p i c. 6,8 °/ 00 ges. Sauremenge, 0,4 g fliichtiger Sauren und 0,56 g 
Milchsaure. 

241. Seiss, Clara, EinfluB der im Most geliisten Luft, 
des Wasserstoffs und der Kohlensaure auf Wachs- 
tum und Gartatigkeit von Saccharomyces ellipsoi- 
deus und Saccharomyces apiculatus. (Ber. d. kgl. Lehranst. 
f. Wein-, Obst- u. Gartenb. zu Geisenheim a. Rh. f. 1907. 1908. p. 381.) 

Die Versuche wurden mit 2 S. a p i c.-Rassen (12 u. 15) un Most angestellt. 
Mangel an frciem Sauerstoff wirkt auf die Zellvermehrung stark hemniend. 
No. 12 forderte melir Sauerstoff als No. 15. In Most, in welchem Wasserstoff 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 413 


gelost war, wuchs No. 12 schlechter als No. 15. Trotzdem das Wachstum hier 
ein geringeres war, wie in ausgekochtem und ausgelttftetem Most, war die Ga- 
rung doch intensiver. S. a p i c. hatte eine weit groBere Empfindlichkeit der 
Kohlensaure gegenuber als S. e 11 i p s o i d e u s beziiglich des Wachstums. 
Die 2 S. a p i c.-Rassen bildeten folgende Mengen (g) Alkohol in 100 ccm aus- 
geliiftetem Most: No. 12,1,99 und No. 15 2,32; in mit Luft gesattigtem Most: 
2,82 und 3,00; in mit Wasserstoff gesattigtem Most: 2,55 und 2,82 und in mit 
Kohlensaure gesattigtem Most: 2,10 und 2,43. Die Bestimmung wurde nach 
21 Tagen untemommen. 


242. Seiss, Clara, Vergleichende VerBuche tiber den 
EinfluB der Temperatur aufWachstum und G&rungs- 
vermogen von Saccharomyces ellipsoideus undSac- 
charomyces apiculatus. (Ber. d. kgl. Lehranst. f. Wein-, Obst- 
u. Gartenb. z. Geisenheim a. Rh. f. 1907. 1908. p. 392.) 

Die Ziichtung wurde in Most, teils mit 12 Proz., teils mit 24 Proz. Zucker 
vorgenommen. Der EinfluB niedriger Temperaturen (12 u. 18° C) auf den S. 
a p i c. zeigt sich dadurch, daB die Generationsdauer der Zellen und ihre Emp¬ 
findlichkeit dem Alkohol gegenuber herabgesetzt wird, so daB die absolute 
Alkoholproduktionsfahigkeit bei den einzelnen Rassen erhoht wird. Anderer- 
seits macht die wegen der niedrigeren Temperatur im Most geloste groBere 
Menge Kohlensaure sich bei der Vermehrung bei einigen in dieser Beziehung 
empfindlichen Rassen geltend, wodurch eine Reduktion der Garungsfahigkeit 
bewirkt wird. Bei hoheren Temperaturen (27 u. 34—36° C) findet ebenfalls 
eine Verkiirzung der Generationsdauer statt. Bei 34—36° findet eine reichliche 
Vermehrung, eine aber kaum merkbare Garung statt. 

Nach 24 Tagen hatten die 2 S. a p i c.-Rassen (No. 12 und No. 15) die 
folgenden Alkoholmengen (g in 100 ccm) gebildet: 


Bei 12° C . 
„ 18° C . 
„ 27° C . 
„ 34—36° 



243. Seiss, Clara, EinfluB verschiedener Konzentra- 
tionen aufWachstum undGartatigkeit vonSaccharo- 
myces ellipsoideus und Saccharomyces apiculatus. 
(Ber. d. kgl. Lehranst. f. Wein-, Obst- u. Gartenb. z. Geisenheim a. Rh. f. 
1907. 1908. p. 398.) 

S. a p i c. bildet kleinere Mengen fliichtiger Sauren in Most mit 24 Proz. 
Zucker als in solchem mit 12 Proz; die Sauremenge ist also von der Konzen- 
tration abhiingig. 

244. Slator, Arthur, Sudies in fermentation. Part. II. The 
mechanism of alcoholic fermentation. (Trans, of the 
Chem. Soc. London. Vol. 93. 1908. p. 217.) 

Die komparative Schnelligkeit, womit Dextrose und Lavulose von S. 
a p i c. vergoren wird, ist wie 100 : 105. 


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414 


Alb. Klooker, 


1909 . 

245. Henneberg,Wilhelm,GSrungsbakteriologischesPrak- 
tikum, Betriebsuntersuchungen und Pilzkunde. Ber¬ 
lin 1909. 

Auf p. 438—440 wird S. a p i c. besprochen und in Fig. 133 abgebildet. 
Nicht selten wird er in den Brennereien beobachtet, und zwar in Maischleitun- 
gen und an Bottichw&nden. Sporenbildung findet in der Regel im Laboratorium 
nicht statt. Die Zellen enthalten in den meisten Fallen kein Glykogen. Der 
Pilz uberwintert wohl am haufigsten in Form von Sporen in der Erde von 
Weinbergen. [Vgl. 1912. No. 264.] Er kann hier mehrere Jahre leben. Braue- 
reien in der Nahe von Obstgarten und Weinbergen, welche Kiihlsehiffe be- 
nutzen, werden otters mit dieser wilden Hefe inliziert, welche die G&rung im 
Anfange hemmt. In Brennereien und Hefefabriken hat er bisher keinen Schaden 
bewirkt. In den Wein-, Obstwein- und Saftfabriken ist S. a p i c. dagegen 
sch&dlich, indem er giftige Stoffe (Ameisensaure u. dgl.) ausscheidet und da- 
durch die G&rung der echten Weinhefen verspatet. Eine Alkoholmenge von 
4 —5 Vol.-Proz. unterdruekt ihn vollstandig. Er bildet viel Saure (Milchsfture, 
Bemsteinsaure, Essigsaure und Ameisensaure). Die verschiedenen VarietSten 
erzeugen verschiedene Mengen von Bukettstoffen, und die Alkoholmenge 
variiert bei den verschiedenen Rassen von 2,5—6 Proz. Er kann nur Dextrose, 
Lavulose und d-Mannose vergaren. Im Traubenmost wird er bei 50° C im Laufe 
von 10 Minuten getotet; einige Rassen vertragen jedoch eine Temperatur von 
55° ebenso lange. 

246. Lindner, P., Mikroskopische Betriebskontrolle 
in denG&rungsgewerben. 5. Aufl. Berlin 1909. 

Betreffs des S. a p i c. soli hier nur das folgende gesagt werden: Er vergart 
Glukose, d-Mannose, d-Galaktose [was nicht richtig ist] und Fruktose, aber 
nicht Maltose und Rohrzucker. Er assimiliert Leucin und bildet nur wenig 
Glykogen. Eine Abbildung von „sporenahnlichen Korpern“ findet sich auf 
p. 485. 


247. Seiss, Clara, Vergleichende Untersuchungen ttber 
den EinfluB des Mangans auf die alkoholische Ga¬ 
run g von Saccharomyces ellipsoideus und Saccharo- 
myces apiculatus. (Ber. d. kgl. Lehranst f. Wein-, Obst- u. Gartenb. 
zu Geisenheim a. Rh. f. 1908. 1909. p. 167.) 

S. a p i c. No. 12 u. No. 15 wurden zu den Versuchen benutzt. In Most 
mit 1 %„ Mangannitrat wurde die Garwirksamkeit erhoht, und dies war auch 
der Fall bei 1,8 °/ 00 . Hier ist die Grenze, denn bei 2,5 %o zeigte sich eine 
schwache Hemmung. Auch die Alkoholproduktionsfahigkeit wurde erhoht; 
dies gait auch fur S. a p i c. No. 21 u. No. 28. 

248. Seiss, Clara, Vergleichende Untersuchungen ver- 
schiedener Rassen von Saccharomyces ellipsoideus 
und Saccharomyces apiculatus auf ilire Empfind- 
lichkeit gegen Kupfer. (Ber. d. kgl. Lehranst. f. Wein-, Obst- u. 
Gartenb. z. Geisenheim a. Rh. f. 1908. 1909. p. 170.) 

S. a.p i c. No. 12 u. No. 15 wurden zu den Versuchen benutzt. Beim Zu- 
satz von 25 mg Kupfervitriol pro Liter zeigte sich im Anfange groBe Wachs- 
tumsschnelligkeit. Wurde 0,05 °/ 00 Kupfer dem Moste zugesetzt, so zeigte sich 
cine starke Hemmung in der Vermehrung und Garfahigkeit.. Kurven veran- 


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Chronologische Zuaammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 415 


schaulichen dieses Verhalten bei einem Zusatz von 25, 50, 100 und 200 mg 
Kupfer in 1 Liter und ohne Kupferzusatz. 

249. Will H., Anleitung zur biologischen Untersu- 
chung und Begutachtung von Bierwurze, Bierhefe, 
Bier und Brauwasser, zur Betriebskontrolle sowie 
zur Hefenreinzucht. Munchen u. Berlin. 1909. 

Die Gattung Hansenia umfaBt diejenigen Apiculatus -For- 
men, bei welchen eine Sporenbildung bekannt ist; die, welche keine Sporen- 
bildung besitzen gehoren zu den Torulaceen [vgl. 1912. No. 264]. Die S. 
a p i c .-Formen konnen EinfluB auf die Vermehrung der Bierunterhefe haben 
und dem Biere einen schlechten Geschmack verleihen. In Tropfchenkulturen 
enthalten die Zellen groBe Vakuolen und in der Regel 1, bisweilen auch 2 
lichtbrechende Korper. Einzelne Riesenzellen sowie Zellen von abnormer 
Gestalt treten dann und wann auf. Die S. a p i c.-Formen konnen im Biere 
Hefetriibung hervorrufen; sie widerstehen besonders gut der Behandlung mit 
Weinsaure, weshalb sie Schwierigkeiten bei Analysen, wo dieWeinsauremethode 
angewendet wird, bereiten konnen. Sie unterdriicken die Entwicklung von 
Mycoderma. S. apic. wurde einmal in reichlicher Menge in Wasser ge- 
funden. Auf p. 204 findet sich eine Abbildung von S. apic. 

1910 . 

250. Bierberg, W., Der S&ureruckgang im Wein. (Jahresber. 
d. Vereinig. f. angew. Bot. Bd. 7. 1910. p. 43.) 

K u 1 i s c h hat gezeigt, daB das Abnehmen der Sauremenge im Wein 
von der Hefe und dem S. a p i c. herruhrt. Mtillcr-Thurgau hat auch 
gefunden, daB S. apic. die Saure angreift. 

251. Hartmann u. Kroemer, Uber den Desinfektionswert 
des Montanins. (Ber. d. konigl. Lehranst. f. Wein-, Obst- u. Gartenb. 
z. Geisenheim a. Rh. f. 1909. 1910. p. 102.) 

Eine Montaninlbsung von 0,3 % tdtete S. a p i c. I in 24 Stunden 


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252. Klocker, Alb., Invertin und Sporenbildung bei 
Saccharomyces apiculatus -For men. (Centralbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 26. 1910. p. 513.) 

In dieser vorlaufigen Mitteilung wird die Entdeckung eines Invertin- 
inhalts bei > erschiedenen S. a p i c. Formen mitgeteilt, sowie auch die Beobach- 
tung der Keimung der Sporen bei einer anderen sporenbildenden Form. 

253. Lindner,P.,Die botanische und chemischeCharak- 
terisierung der Garungsmikroben und die Notwen- 
digkeit der Errichtung einer biologischen Zentrale. 
(Jaliresber. d. Vereinig. f. angew. Bot. Bd. 4. 1910. p. 73.) 

Auf Taf. II, Fig. 3 findet sich eine Wiedergabe einer Photographie einer 
S. apic.-Form zusammen mit anderen Organismen aus dem Sclileimflusse 
einer Eiche. 

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416 


Alb. Klocker, 


254. Lindner, P., Ein neuer Einblick in die B e d e u - 
tung der Hefenorganismen im Rahmen des Natur- 
g a n z e n. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 27. 1910. p. 313.) 

Sacch. apic. parasiticus wird erwahnt und es wird mitgeteilt, 
daB l’A b b e im Jahre 1899 ihn zu den Sporozoa incerta gerechnet hat, ob- 
wohl L. schon 1895 ihm den obengenannten Namen gegeben hatte. 

255. Lindner, Paul u. Saito, Assimilierbarkeit verschie- 
dener Kohlehydrate durch verschiedene Helen. (Wo¬ 
chenschr. f. Brauer. Bd. 27. 1910. p. 509.) 

S. apic. assimiliert nur etwas Fruktose und Maltose, aber nicht Glu- 
kose, Rohrzucker, Laktose, Dextrin, Raffinose und Arabinose. 

256. Rose, Ludwig, Beitrage zur Kenntnis der Organis- 
men im EichenschleimfluB. (Wochenschr, f. Brauer. Bd. 27. 

1910. p. 525.) 

Apiculatus - Hefe trat mit ziemlicher RegelmaBigkeit auf. Aus 
2 Proben von SchleimfluB aus dem Grunewald und einer aus OstpreuBen 
wurde S. a p i c. isoliert. Sie verhielten sich alle 3 in derselben Weise. Es war 
schwierig, sie in Wiirzc zu ziichten. Die zitronenformigen Zellen waren 3%— 
4)4 (a breit und 7—9 p. lang. Eine Garung in der Wiirze konnte nicht beobach- 
tet werden. Die Bodensatzhefe war auffallig festliegend. Durch die Klein- 
garmethode wurde gefunden, daB sie nur Dextrose und Fruktose vergaren 
konnen. Sporen wurden weder auf Gipsblocken bei 20—30°, noch in Tropfen- 
kulturen in Wasser im Laufe von 3 Wochen gebildet. 

1911 . 

257. Barker, B. T. P., The principles and practice of 
cider making. (Joum. of the Inst, of Brew. Vol. 17. 1911. p. 425.) 

Wahrend der Cidergarung sind Hefen vom S. apiculatus -Tvpus 
am zahlreichsten im Anfange der Garung. 

258. Klocker, Alb., M 61 h 0 d e pour reconnoitre la pre¬ 
sence de petites quantity d’alcool dans des liqui- 
des en fermentation et quelques r6sultats quelle 
a permis d’obtenir. (Compt. rend, des trav. du Laborat. de Carls- 
berg. T. 10. 1911. p. 99.) 

Einige S. a p i c.-Formen konnen sehr kleine Maltosemengen vergaren. 

259. Kracmer, Henry, A text-book of botany and phar¬ 
macognosy. Philadelphia and London. (Ohne Jahr.) [4. Ausg. erschien 

1911. ] 

Dieses Buch wird hier nur als Kuriosum zitiert. Sowohl in dieser Aus- 
gabe als in der 3. [die zwei ersteren sind mir unbekannt] wird S. a p i c. „S a c - 
eharomyces P i c u 1 a t u s“ genannt. Er wird auf p. 23 abgebildet; 
in einer der Zellen findet sich ein kugelformiges Korperchen, das als „Asko- 
sporen nach R e e s s“ bezeichnet wird! 

260. Will, H., Beobachtungen iiber die Lebensdauer 
von Hefen in Gelatinekulturen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 31. 1911. p. 436.) 


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Cbronologische Zuflammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 417 


S. a p i c. Will au! 10-proz. Wiirzegelatine fing nach 9 Monaten an Gela¬ 
tine zu verfliissigen; sie war nach 53 Monaten ganz verflussigt. Die Zellen 
waren bei der Aussaat regelmaBig in der Gelatine verteilt. Nach 3 Jahren und 

4 Monaten fanden sich keine lebenden Zellen mehr. Die Art lebte 1 Jahr und 

5 Monate bei 20° C und in Stichkultur 1 Jahr und 2 y 2 Monate bei 5—8° C. 

261. Zikes, H., ZurNomenklaturfrage derApiculatus- 
h e f e. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 30. 1911. p. 145.) 

Nachdem Z. die Geschichte der Frage erwahnt und seinen Zweifel tiber die 
Richtigkeit der Beobachtungen R 6 h 1 i n g s [1905. No. 213] ausgesprochen 
hat, werden alle Versuche angegeben, die Z. vergebens angestellt hat, um Spo- 
renbildung bei S. a p i c. zu bekommen. Z. gelangt zu dem Resultate, daB 
die Art keine Sporen bilden kann und deshalb nicht zu den Saccharomyceten 
gerechnet werden kann. Er macht den Vorschlag, die S. a p i c. - Formen in 
2 Gruppen zu teilen, die sporenbildenden, fiir welche er den Namen H a n - 
seniaspora vorschlagt, und die nicht sporenbildenden, die H a n s e n i a 
genannt werden sollen. Die von Lindner gefundene Form sollte dann 
Hanseniaspora Lindneri heiBen und der gewohnliche S. a p i c. 
Hansenia vini und H. cerevisiae. [Lindner schlug seinerzeit 
vor, die sporenbildenden Formen Hansenia zu nennen, also ganz umge- 
kehrt. Dieser Name kann indessen nicht benutzt werden; vgl. 1904, No. 197. ] 


1912. 

262. Guilliermond, Alexandre, Les levures. Paris 1912. 

Auf p. 394 wird die Gattung Hansenia Lindner besprochen. [Vgl. 
1904. No. 197.] Sie wird in folgender Weise charakterisiert: Die Zellen gewohn- 
lich an dem einen oder an den beiden Enden mit einem kleinen Vorsprung, 
der der Spitze einer Zitrone gleicht. Ascus nur mit 1 Spore. Als Arten werden 
angefiihrt: H. apiculata Lind. u. S. a p i c. Reess-Hans. Bei der Zitierung 
vor Zikes [1911. No. 261] macht G. einen Irrtum, indem er sagt, daB Z. 
den Namen Hansenia niucroniata fiir Hansens S. apic. und 
den Namen Hanseniaspora mucroniata fiir die Lindner sche 
Art vorschlagt. [Z. sagt am Schlusse seiner Abhandlung nur, daB „mucro- 
natus“ (nicht „mucroniatus“) aus rein sprachlichen Griinden statt „apicu- 
latus“ benutzt werden sollte; vgl. 1911. No. 261.] 

263. Johnson,H.,Some impressions of India with notes 
on brewing and d e s t i 11 i n g. (The Brewing Trade Rev. Vol. 26. 
1912. p. 12.) 

Die Bliiten des Mokwra-Baumes werden in Indien zur Herstellung von 
Branntwein verwendet. Die Garung riihrt von den an den Bliiten vorkommen- 
den Hefenpilzen her, die vom Apiculatus - Typus sind; sie kiinnen Mal¬ 
tose nicht vergaren. 


264. Klocker, Alb., B e s e h r e i b u n g e n von 17 Saecharo- 
ni v c e s apiculatus -For men. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 35. 
19l2. p. 375.) 

K. gibt zuerst eine Ubersicht derjenigen Arbeiten, die Bedeutung fiir 
einige der von ihin angewandten systematischen Oharaktere haben. Letztere 
sind: Gestalt und GroBe der Zellen, Sporenbildung, Widerstandsfahigkeit der 
Zellen verschiedenen Temperaturen gegeniiber und das Verhalten zu den 
Zuckerarten. Ferner werden die friiheren systematischen Arbeiten besprochen. 

Zwelte Abt. Bd. 43. 27 


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418 


Alb. Klooker, 


Die S. a p i c.-Formen gehoren zu 2 Familien, den Torulaceen (die nicht- 
sporenbildenden Arten) und den Saccharomyceten (die sporenbildende Art). 
Die ersteren, fiir welche K. die Gattung Pseudosaccharomyces 
aufstellt, zerfallen in 2 Gruppen, diejenigen Arten, die kein Invertin, und die- 
jenigen, die Invertin enthaJten. Zu der ersten Gruppe gehoren die Arten: 
1. Pseudosaccharomyces apiculatus (Reess-Hans.) = Sacch. 
apiculatus Rees-Hans., 2. Ps. austriacus Klbck., 3. Ps. africa n u s 
Klbck., 4. Ps. corticis Kiock., 5. P s. M u 11 e r i Klbck., 6. P s. L i n'd - 
neri Klock., 7. Ps. germanicus Klock. Zu der zweiten Gruppe: 
8. Ps. Jenseni Klock., 9. P s. j a v a n i c u s Klock., 10. P s. m a 1 a i a - 
n u s Klock., 11. P s. L a f a r i Klock., 12. P s. Willi Klock., 13. P s. 
a n t i 11 a r u m Klbck., 14. Ps. occidentals Klock., 15. P s. s a n - 
tacruzensis Klock., 16. P s. i n d i c u s Klbck. 

Zu den Saccharomyceten gehort die Gattung Hanseniaspora Zikes 
mit der Art: H. valbyensis Klock., die zurzeit die einzig bekannte 
sporenbildende Art ist. K. hat die Keimung zahlreicher Sporen beobachtet. 
Alle 3 genannten Arten werden genau beschrieben. 

Zuletzt gibt K. ein Literaturverzeichnis. [In den Compt. rend, du Laborat. 
de Carlsberg. T. 10.1913. p. 285. wurde die ausftihrliche von 8 Tafeln begleitete 
Abhandlung veroffentlicht. ] 

265. Kossowicz, Alexander u. Loew, Walter, Vorlaufige Mit- 
teilung iiber das Verhalten von Hefen und Schim- 
melpilzen zu Natriumbisulfat. (Zeitschr. f. Garungsphys. 
Bd. 2. 1912. p. 78.) 

S. a p i c. vermag Thiosulfat als Sclnvefelquelle unter Bildung von Schwe- 
fehvasserstoff zu benutzen. 

266. Kossowicz, Alexander u. Loew, Walter, t)ber das Verhalten 
von Hefen und Schimmelpilzen zu N a t r i u m t h i o s u 1 - 
fat. (Zeitschr. f. Garungsphys. Bd. 2. 1912. p. 87.) 

Desselben Inhalts, aber ausfiihrlicher wie in No. 265. 

267. Kiibl, H., t) b e r Bezicli ungen der Hefen und hefe- 
ahnlichen Pilze zu unserenNahrungsmitteln. (Zeitschr. 
f. bffentl. Chemie. Bd. 18. 1912. p. 241.) 

S. a p i c. wurde auf Pflaumen gefunden. 

268. Lindner, P. u. Cziser, Stefan, Der Alkohol, ein mehr 
oder weniger ausgczeichneter Nahrstoff fiir ver¬ 
se hiedene Pilze. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 29. 1912. p. 1.) 

S. a p i c. wurde in eine kiinstliche Mahrfliissigkeit (0,025 Proz. MgS0 4 , 
0,5 Proz. KH 2 P0 4 , 0,5 Proz. (H,N) 2 S0 4 in Leitungswasser) +4 Proz. Alkohol 
ausgesiit. Mach 11 Tagen war nur noch zweifelhaftes Wachstum. 

269. Lipman, Charles B., X i t r o g e n fixation by yeasts and 
o t h e r fungi. (The Journ. of Biolog. Chemistry. Vol. 10. 1912. p. 169.) 

S. a p i e. vermag geringe Stiekstoffmengen aus drr atmospharischen 
Luft zu absorbieren. 

270. Itainbridge, J. Scot! and Davies, 8.11., The essential oil of 
c o c o a. (Trans, of the ( hem. Soc., London Bd. 101. 1912. p. 2210.) 


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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten fiber Saccbaromyoes apiculatue. 419 


Wahrend der Kakaogarung findet eine starke Entwicklung von S. 
a p i c. statt. 

[Nach Zeitschr. f. Garungsphys. Bd. 2. 1913. p. 348.) 


271. Zikes, Heinr., Die Fixierung und F&rbung der He- 
fen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 31. 1912. p. 507.) 

Hansenia vini und H. cer e v isia e [= S. ap ic.] farben sicli 
nach Gram. 

Dbersicht fiber den Inhalt der obenstehenden Arbeiten. 

Die Zahlen beziehen sich auf die Nummern in dem Verzeichnis. 

Systematik: 1, 2, 3, 4, 10, 15, 25, 42, 44, 46, 85, 86, 97, 164, 197, 199, 200, 209, 213, 
221 235 249 261 261, 264. 

Gestalt und Gr’oBe der Zellen:’ 1, 19, 76, 103, 140, 158, 166, 179, 200, 201, 221, 249, 
256, 262, 264. 

Sprossung: 1, 11, 19, 139, 166, 220, 221, 232. 

(-vATinrnf mnanonoi" 1 4k 04 O 

Sporenbildung: 3, 4, 7, 11, 24, 93, 104, 177, 188, 191, 197, 209, 210, 213, 221, 229, 

OiS CMQ OKO OM OKQ ORA 

Zellinhalt (Vakuole, Kerne): i, 32,* 101, 154, 175, 185, 219, 221, 225. 

Zellinhalt (Gerbsaure, Glykogen): 108, 125, 134, 177, 194, 221, 245, 246. 

Verhalten zu den Zuckerarten (Enzyminhalt, Garung): 1, 17, 19, 22, 23, 27, 30, 35, 
37, 38, 39, 40, 42, 47, 50, 53, 57, 58, 59, 60, 61, 64, 68, 70, 71, 74, 77, 84, 
94, 95, 97, 99, 100, 102, 107, 109, 110, 114, 123, 129, 134, 136, 137, 144, 148, 
160, 153, 155, 156, 157, 158, 159. 162, 169, 179, 184, 198, 200, 202, 204, 207, 

213, 220, 221, 235, 241, 242, 244, 245, 246, 247, 252, 256 264. 

Saure- und Atherbildung: 26, 38, 90, 96, 119, 121, 126, 127, 148, 158, 211, 221, 243, 245. 

Assimilation: 208, 255, 269. 

Proteolyse: 142, 170, 221, 260. 

Einwirkung von und auf Chemikalien (z. B. Saure): 23, 34, 45, 83, 89, 107, 124, 143, 
147, 151, 160, 161, 163, 167, 172, 181, 182, 190, 192, 200, 211, 213, 214, 215, 

221, 222, 231, 233, 240, 241, 247, 248, 249, 250, 251, 265, 266, 271. 

Einwirkung von Temperatur und Licht: 23, 53, 65, 87, 117, 122, 145, 221, 242, 245, 264. 

Eintrocknen: 19, 29, 53, 121, 126, 138, 203, 205, 221. 

Pathologisches Verhalten: 55. 

Verhalten in verschiedenen Nahrsubstraten: 31, 41, 43, 47, 138, 163, 172, 192, 193,. 
221 268. 

Aufbewahrung: 138, 203, 260. 

Varietaten oder Rassen: 38, 40, 73, 75, 82, 97, 105, 111, 115, 121, 126, 127, 139, 140, 
147, 148, 158, 159, 179, 195, 198, 199, 200, 201, 204, 209, 211, 213, 214, 215, 

218, 221, 223, 228, 240, 241, 242, 245, 247, 248, 249, 254. 

Auftreten in der YVeingarung: 1, 5, 6, 8, 9, 12, 38, 48, 49, 54, 56, 66, 67, 76, 76. 91, 
96, 115, 120, 121, 128, 148, 152, 158, 183, 190, 201, 220, 221, 234, 237, 245. 

Auftreten anderswo: 1, 14, 15, 18, 19, 20, 23, 27, 28, 29, 33, 40, 44, 52, 63, 54, 56, 63, 
65, 66, 68, 69, 78, 79, 80, 81, 98, 106, 111, 112, 113, 116, 117, 118, 130, 131, 
132, 135, 139, 140, 141, 151, 165, 168, 172, 174, 179, 180, 187, 188, 195, 196, 
216, 217, 221, 224, 227, 229, 230, 231, 236, 238, 239, 245, 249, 256, 257, 267, 270. 

Kreislauf: 17, 18, 19, 21, 26, 29, 36, 48, 52, 54, 56, 103, 117, 130, 131, 135, 176, 186, 

187, 205, 206, 212, 221, 226, 236, 245. 

Anwendung: 53, 63, 64, 88, 99, 119, 132, 136, 149, 171. 

Abbildungen: 1, 6, 8, 9, 12, 13, 14, 19, 27, 41, 92, 105, 111, 130, 139, 149, 154, 164, 

166, 173, 175, 179, 185, 188, 189, 195, 198, 200, 209, 218, 221, 223, 226, 228, 
235, 245, 246, 249, 253. 


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420 


Lucien Hau man -Merck, 


Naehdruck verboUn. 

Les parasites vegetaux des plantes cultivees en Argentine. 

Par Lucien Hauman-Merck, 

Professeur k la Faculty d’Agronomic de Buenos-Aires, 

La grande et la petite culture sous leurs diverses formes ont pris, depuis 
vingt ans, une telle importance en Argentine qu’il devient fort interessant, 
fut-ce au simple point de vue agricole, de savoir quelles sont les maladies des 
plantes qu’on y cultive. D’autre part, il semble qu’une etude d’ensemble sur 
les parasites de plantes cultivees d’une region de colonisation relativement 
r6cente aussi vaste que ce pays, peut presenter un interdt purement biologique 
considerable: en effet, le climat temper^ de 1’Argentine a permis d’y introduire, 
soit dans la pratique agricole ou horticole, soit dans les champs d’essais des 
Ecoles d’Agriculture, la plupart des plantes cultivees en Europe, plantes dont 
les semences sont en grande quantite introduites chaque annee de l’etranger; 
d’autre part, la colonisation s’y 6tend chaque jour, peut-on dire, k des terres 
jusqu’alors incultes; des cultures — souvent, il est vrai, sur une petite echelle 
(ne serait-ce, par exemple, qu’autour des habitations de colons se livrant k 
l’elevage) — sont introduites brusquement au centre de regions inhabitees 
et separees, comme il arrive souvent en Patagonie, par d’immenses territoires 
deserts, des zones agricoles les plus proches. 

Dans de semblables conditions, il sera forcement fort interessant de 
constater la presence ou l’absence de tel ou tel parasite, sa fat?on de se corn- 
porter vis & vis d’un meme hote sous des climats ou dans des conditions cul- 
turales differents, et surtout de suivre la propagation des maladies d’un 
continent 4 l’autre d’abord, et ensuite dans un meme continent. 

Il semble meme qu’on n’ait peut-etre pas, jusqu’it present, tir6 tout le 
parti possible d’etudes de ce genre qui rendraient, sans doute, it la pathologie 
vegetale des services analogues k ceux qu’ont rendu a la Botanique proprc- 
^nent dite, les etudes de phytogeographie. Car si l’on connaissait avec quelque 
exactitude, l’ere de dispersion dans toutes les regions du monde ou elles ont 
6t6 introduites, des differents parasites des plantes cultivees en Europe spe- 
cialement, il est infiniment probable qu’on pourrait, s’aidant au surplus de 
connaissances climatologiques, agricoles et meme historiques aussi completes 
que possible, enrichir et preciser dans bien des cas, nos connaissances sur les 
conditions necessaires au developpement des maladies, sur la separation plus 
ou moins tranchee des formes spedfiques ou des especes physiologiques, sur 
les relations plus ou moins etroites des formes metagenetiques attribuees 
k une meme espece et les facteurs qui determinent leur apparition, et surtout 
sur le mode et la puissance de propagation des parasites 1 ). 

Comme d’autre part il n’existe aueun travail d’ensemble sur les maladies 
des plantes cultivees en Argentine — pays qui malgre son importance agricole 
considerable n’est jamais cite dans les grands traites modernes de pathologie 
vegetale — et que la bibliographie de reelle valeur sur ce sujet est non seule- 
ment pen abondante mais disseminee le plus souvent dans des revues locales, 
j'ai cm utile, bien que n’etant pas mycologue, de publier en Europe, tout 
incomplete qu’elle soit forcement encore, la liste qu’on trouvera ci-apres et 

l ) C'est meme en raison de 1* importance que ili a paru meriter ce dernier point 
quo j'ai ajoute a ce travail quelques renseignements sur le« champignons qui ont suivi 
ici les man raises herbes d’origine europcenne, ou qui ont attaqu6 des especes indigenes. 

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Lee parasites v^getaui dee plantes cultivees en Argentine. 


421 


qui renferme, rMuites k leurs points essentiels 1 ), les observations que j’ai 
reunies sur ce sujet depuis bientot dix ans, ainsi que ce que j’ai pu rencontrer 
dans les travaux d’autres auteurs, speeialement dans l’oeuvre myeologique 
immense de Mr. Spegazzini 2 ). 

Void maintenant quelques faits qui m’ont paru assez interessants pour 
etre mis id en Evidence: 


I. Statistique gddale. 

Les 175 organismes parasites observes jusqu’id sur 104 plantes cultures 
se repartissent comme suit: 


Bacteriac6e8 ... 6 Ur6dinees .33 

Phycomycetes . . 19 Autobasidiomycetes . 3 

Aecomyebtea ... 19 Fungi imperfecti . . 72 

Ustilagin^es ... 15 Algues.1 

Phan6rogames ... 7. 


II. Parasites qui semblent spdiaux k 1’Amdique australe. 

A ne considder que les 85 plantes couramment cultivees dans l’Europe 
occidentale et centrale, il restent 151 parasites dont 31 semblent jusqu’4 present 
spdiaux it 1’Amdique australe. 

Parmi ceux-ci nous avons: 

Phycomycetes . . 2 Autobasidiomycetes . 1 

Ustilaginees ... 1 Fungi imperfecti . . 17 

Uredinees .... 4 (?) Phanerogames.... 6 

Considdant d’abord les champignons, on remarquera d’une part que plus 
de la moiti6 des maladies nouvelles sont dues & des Fungi imperfecti, 
et d’autre part, qu’il ne s’agit, sauf en de rares exceptions, que defections 
extremement rares (observees une settle fois: Nos. 19, 24, 103, 135,152—153), 
ou bien n’attaquant que des organes (feuilles et tiges) d6j& fldris (Nos. 123,124, 
130, 157, 158), ou bien encore d’especes assez douteuses (Nos. 73, 74, 75 91, 
100, 119); Comme maladie grave indiscutable et assez fr6quente due it un 
champignon inconnu en Europe on ne peut guere citer qu’une affection du lin 
due it Phlyctaena linicola Speg. (Nos. 115) et peut-etre aussi 
Septoria Lycopersici Speg. No. 108) que je n’ai jamais pu ren¬ 
contrer (voir aussi Phoma acinicola Speg. No. 100). Dans un cas 
seulement, si Ton neglige Puccinia malvacearum, depuis long- 
temps connu, un parasite d’especes indigenes (Peronospora nico¬ 
tian a e Speg.) a pass6 sur une espece cultivd du meme genre, encore 
s’agit-il du tabac, espece d’origine amdicaine. 

Pour ce qui est des Phandogames, un seul parasite europeen a ete intro- 
duit: Cuscuta epithymum (jamais on n’a signale d’O robranche) 
et la flore amdicaine, outre des Loranthacees peu importantes, fournit au 
contraire deux parasites dangereux, Cuscuta racemosa bien connue 
et Arjona tuberosa, Santalacee parasite du froment (No. 169). 

*) J’ai reserve pour un m^moire a publier dans le pays les details d’un interet 
moins general ou purement local. 

2 ) Les nombreux renseignements que j’ai trouvds enfouis dans les catalogues pure¬ 
ment mycologiques de Mr. Spegazzini (voir Bibliographic No. 1 4 21) catalogues 
qui comportent plus de 5.000 numeros, embrassent toute l’Am6riquo australe extra- 
tropicale et dont les premiers datent de plus de 30 ans, constituent evidemment, en rai¬ 
son de l’autorite du sp^cialiste qui les a publics, un apport considerable 4 ce travail 
au point de vue surtout des deductions generales qu'on en pourrait tirer. 


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Luoien Hauman-Merck, 


III. Maladies plus graves en Argentine qu’en Europe. 

D’autre part certains parasites semblent se developper ici, d’aprfcs mes 
propres souvenirs et les renseignements que j’ai pu prendre, avec une inten¬ 
sity bien sup4rieure k celle qu’on leur connait dans les pays de l’Europe cen- 
trale. Je citerai Helminthosporium de l’orge (No. 141), Exoas- 
cus d e f o r m a n s (No. 26), Sept or ia p e t r o s e 1 i n i var. apii 
(No. 112), Cercospora beticola (No. 146), et peut-etre aussi 
Melampsora populina sur Populus monilifera, ori¬ 
ginate il est vrai, de l’Amerique du nord. 

VI. Maladies moins graves en Argentine. 

A cote des parasites plus ou moins frequents en Europe et qui n’ont 
jamais et4 signales en Argentine (Nectria ditissima, Urocystis 
occulta, Puccinia porri, Roestelia du poirier, etc.), d’au- 
tres, tres nuisibles dans l’ancien monde, n’ont ici aucune importance, en 
raison sans doute des conditions de climat plus favorables k leur hote; je 
citerai 1 ’ 0 i d i u m des Cucurbitacees, celui du pecher (frequent au con- 
traire sur rosier), Bremia Lactucae, Exoascus Pruni. 

V. Observations sur Ia propagation des maladies. 

Comme je l’ai d6j& dit, c’est 4 ce point de vue surtout que des Etudes 
comparatives de l’existence ou de l’absence des maladies des differentes 
plantes cultivees aux diverses pays d’outre-mer ou elles ont et4 introduces, 
surtout quand l’introduction en est recente, me parait devoir donner des 
r£sultats int^ressants. H est evidemment tout naturel de voir se propager 
avec une extreme regularity, grace surtout au mycelium hivernants, des 
parasites des plantes qui se transportent d’habitude par plants entiers ou se 
multiplient par boutures, comme beaucoup d’arbres fruitiers ou d’ornement: 
nous avons ainsi lescasde Exoascus deformans, des Melam- 
s p o r a des peupliers (Nos. 62 et 63), les Mycosphaerella des 
muriers et du fraisier (Nos. 43 et 137), Coryneum Beijerincki (No. 134) 
etc. — Les maladies des plantes propagees uniquement par graines sont plus 
intyressantes, sauf dans les cas classiques ou la graine est precisement la voie 
reg uliere de l’infection. Je ferai remarquer a ce propos que la propagation dee 
Ustilaginyes est en gynyral plus sure que celle des Urydinyes: ainsi dans les cul¬ 
tures de cereales les plus eloignyes des zones agricoles (vyritable cas de sygryga- 
tion, au centre de la Patagonie, par exemple ou d’autre part I’H elmintho- 
s p o r i u m abonde sur l’orge) les charbons ne manquent jamais et les rouilles sont 
absentee; je citerai aussi ce fait curieux, que dans des parcelles d’essais de quel- 
ques metres carres, le sorgho prysente tres rygulierement deux de ses charbons 
(Nos. 52 et 53) et jamais sa Puccinia. Au surplus parmi les parasites 
cosmopolites des plantes spontanees, les Ustilaginees sont beaucoup plus nom- 
breuses que les rouilles (voir k la suite du paragraphe 56 et en tete du chapitre 
des Urydinees). 

Pour ce qui est de l’apparition brusque d’un parasite sur une plante culti- 
vee, on peut l’expliquer parfois par sa presence sur des especes spontanyes 
(Peronospora effusa, sporadiques sur ypinard. No. 18), mais 
dans d’autres cas l’cxplication est singulierement plus difficile: ainsi Sep- 
toria Lactucae (No. 109), Bremia Lactucae (No. 17), Puc¬ 
cinia Hieracii (No. 84), Sclerotium cepivorum (No. 164) qui 


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Les parasites vegetaux des plaates cultivees ea Argentine. 


423 


n’avaient jamais et6 signales, apparaissent brusquement dans les cultures 
pour disparaitre ensuite. II serait aussi tres suggestif de connaitre les maladies 
qu’on ne retrouve pas en g6n6ral aux pays d’outre-mer (voir plus haut para- 
graphe IV). 

Je citerai enfin, comme cas concret de transmission 4 travers d’im- 
menses espaces de certains champignons parasites, le cas d’un pecher n6 de 
semences et attaque apres quelques annees parExoascus, au pied des 
Cordilleres, prfcs du lac Nahuel-Huapi, et ceux assez diff6rents, il est vrai, de 
Urocystis Anemones etdeThecaphora hyalinaabondants 
aux sommets des Andes de Mendoza, sur des plantes spontan6es et inconnues 
dans la plaine, dans toute la largeur du continent. 

Dans remuneration ci-apres, j’ai suivi pour plus de commodity l’ordre 
systematique selon lequel sont exposes les champignons dans les „Naturliche 
Pflanzenfamilien“. Les paragraphes traitant d’especes cities d’apres d’autres 
auteurs, et que je n’ai pas observe moi-meme, sont imprimes en un caractere 
plus petit; les chiffres romains entre parentheses renvoient k la liste biblio- 
graphique qui termine ce travail, les chiffres arabes qui les suivent indiquent 
les numeros des catalogues respectifs. Je tiens enfin k remercier ici ceux de 
mes collegues et anciens eleves qui m’ont aide dans ce travail. 

Maladies bacteriennes. 

1. Tumeur de l’olivier (Bacillus Oleae (Arc.) Trev. sur Olea europea. 

Bien que rolivier soit peu cultive en Argentine, la maladie y est connue depuis 
au moins douze ans et semble frequente depuis 1906, dans les environs de Buenos- 
Aires, la province d’Entre Rios et meme dans la region tres seche de Mendoza, 
au pied de la Cordillere. 


2. Tumeur de l’oieandre. 

Ces tumeurs attributes par Passerini k une bacterie semblable au 
B. o 1 e a e ne sont pas rares sur Nerium oleander dans les environs de 
Montevideo et de Buenos-Aires. 

3. Jaunisse de la betterave (B. tabificans Delacr. sur Beta vulgaris). 

Cette maladie apparut d’une fa 5 on bien caracteristique a l’automne 1913, 
pres de Buenos-Aires, dans des essais faits sur diverses varietes de betteraves 
sucrieres dont la semence avait ete importee d’Europe; les plantes, dont les feuilles 
attaquees resterent bien turgescentes, ne parurent pas souffrir mais la richesse 
saccharine des racines fut tres mediocre. La maladie reapparut au printemps 
suivant sur les pieds conserves comme porte-graines et se propagea meme dans 
des champs de betteraves fourrageres, indemnes l’automne precedent. Des coupes 
dans les feuilles attaquees montraient dans les cellules, des bacteries mobiles en 
petites quantites. 


4. Ecoulement muqueux des peupliers d’ltalie. 

Des boursoufflures de l’ecorce suivies d’un ecoulement rougeatre apparurent 
en octobre 1912 sur Populus pyramidalis plante dans le Delta du 
Parana, causant de serieux prejudices. Des isolements sur gelose au mout de mai's 
germe, fait avec le liquide des vesicules receuillis aseptiquement, donnerent des 
cultures pures d’un bacille rendant les milieux visqueux mais qui, inocule dans 


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Lucie n Hauman -Merck, 


l’ecorce de P. monilifera (aucun peuplier d’ltalie n’existant pres du labo- 
ratoire) ne reproduisirent pas Pinfection. 

5. Maladie bact^rienne du noyer. 

Spegazzini (20) cite comme tres commune au Chili une maladie bacte- 
rienne de Juglans regia („maladie de Californie“). 

6. Pourriture du bourgeon terminal des tiges de eanne k sucre. 

Dans la region sucriere de Tucuman les cultures de Canne souffrent souveut 
d’une maladie qu’on appelle dans le pays ,,Polvillo negro“, qui consiste en la 
pourriture du point vegetatif, et dont la cause et le developpement sont encore 
mal connus. 

Elle se manifeste par le fletrissement des feuilles les plus centrales du bourgeon 
terminal, au milieu des autres qui restent parfaitement vertes. Les feuilles seclies 
se d6tachent alors sans aucun effort de la tige et leur base est completement des- 
organisee. Si Ton ouvre longitudinalement une tige attaquee, on voit, au milieu 
de gaines exterieure saines, le bourgeon terminal et le point vegetatif complete¬ 
ment pourris transformes en une pulpe brunatre, nauseabonde, a odeur tres 
caracteristique, en meme temps buthyrique et acetique et qui rapelle tres exac- 
tement celle du tan. 

Contrairement a ce qui a ete decrit dans des maladies analogues (,,Pourriture 
de la pointe“: Delacroix et Maublanc, Maladies des PI. cult, dans les 
pays chauds p. 541) la pourriture semble ne jamais depasser le second entre-noeud; 
les parties sous-jacentes, presque adultes deja, restent tout a fait saines. Si la 
pourriture se produit de bonne heure comme il arrive, semble-t-il, par les printemps 
humides, les degats sont graves, puisque les Cannes ainsi etetees ne croitront plus, 
et que les rejets lateraux qui se produiront, seront sans valeur. 

On ne connait pas encore l’agent de la maladie: des recherches bacteriolo- 
giques ont 6te faites par M. Chavanne, a Tucuman (31) et par moi a Buenos- 
Aires, cet automne, sans resultats definitifs. J’ai essay e d’infecter des Cannes avec 
la pulpe pourrie d’echantillons malades provenant de Tucuman, en Pintroduisant 
dans le bourgeon terminal, soit en versant une Emulsion de cette pulpe entre les 
gaines des dernieres feuilles, soit plus directement en Pintroduisant par des ouver- 
tures transversales faites a l’emporte-piece, ayant eu soin meme, dans quelques 
cas, pour empecher une cicatrisation trop rapide, de meurtrir avec un corps dur 
les tissus de la partie centrale. Bien que le temps ait ete tres pluvieux, la pourriture 
ne s’est pa, declaree. J’ai fait d’autre part de nombreux essais de laboratoire sur des 
tron 9 ons de Cannes correspondant a la partie attaquee dans Pinfection naturelle, 
suivant exactement la methode que j’avais employee dans mes recherches sur les 
alterations microbiennes des organes charnus des plantes (30, p. 506). J’ai obtenu 
l’alteration des parties centrales les plus tendres des tron 5 ons infectes soit avec 
de la pulpe, soit avec deux des bacteries isolees de celle-ci 1 ), mais dans aucun 
cas, pas meme dans le vide, les tissus desorganises ne degageaient l’odeur caracte¬ 
ristique constante dans l’affection naturelle. II faut rappeler, d’autre part, que 
les Cannes atteintes sont souvent perforees par des larves de divers insectes, Dip- 
teres et Lepidopteres, mais il est bien certain qu’on peut trouver, surtout au debut 
de la saison, des Cannes pourries ne montrant aucune perforation larvaire et que, 
fort heureusement, toutes les Cannes perforees ne pourrissent pas., Cependant 

1 ) J'en ai iso 16 5 bacteries, deux levures et un champignon du groupe des Oo- 
e p o r a. 


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Les parasites v6g6taux des plantes cultivees en Argentine. 


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M. Chavanne n’aurait obtenu la pourritnre qu’en introduisant, dans des Cannes 
saines, les larves d’un Diptere receuillies dans une canne pourrie: chose facile a 
comprendre mais qui ne peut etre le mode general d’infection, puisque les larves 
parasites nees au sein de la plante hospitaliere n’en sortent qu’A Petat d’adultes. — 
La question reste done a Petude. 


Maladies causes par des champignons. 

Phycomycfctes. 

7. Urophlyctis pulposa (Wallr.) surBeta vulgaris. 

Je n’ai observe ce champignon que sur Beta vulgaris spontane, en 
terrains legerement sales, pres de La Plata en octobre 1912. Les feuilles et les 
petioles etaient abondamment couverts de gales dont quelques unes avaient plus 
de 5 mm de diametre. II attaque aussi Chenopodium murale (17, 328). 

8. Urophlyctis leproidea (Trab.) P. Mgn. 

Spegazzini (17, p. 327) le dit abondant sur ,,les feuilles et les tiges“ 

de B. vulgaris pres La Plata en decembre 1905. Ne s’agirait-il pas plutot 
de Pespece anterieure? 

9. Urophlyctis alfalfae (Lagerb.) Magn. 

A ete signalee par le meme auteur sur les tiges et feuilles (?) de M e d i c a g o 
denticulata spontane pres La Plata (17, 325); on ne Pa pas observe sur 
M. s a t i v a. 

10. Cystopus Candidas (Pers.) Lev. 

Ici comme en Europe cette espece est extremement commune de Pautomne 
au printemps sur Capsella bursa-pastoriset diverses autres cruci- 
feres sauvages, du detroit de Magellan au Paraguay. Dans les cultures elle est 
incomparablement moins abondante: assez frequente sur Raphanus s a t i - 
v u s elle est beaucoup plus rare sur Brassica oleracea done j’ai vu un 
exemplaire attaque jusque dans les organes floraux. 

11. Cystopus ipomeae-panduranae (Schwein) sur Batate. 

N’apparait que rarement et en mars—avril k la face inferieure des feuilles de 
Ipomea batatas sans causer aucun dommage. L’attaque est beaucoup plus 
intense sur les feuilles et jeunes tiges souvent entierement deformees de Ipo¬ 
mea bona-nox L. spontan6 sur les bords du Rio de la Plata et souvent 
eultive dans les jardins. On l’a signale depuis Buenos-Aires jusqu’au Paraguay. 

12. Cystopus Tragopogonis (Pers.) 

Atta<pie pour ainsi dire d’une fa 9 on constante, e’est a dire tous les ans, partout 
ou on les seme, et souvent tres violemment, Tragopogon porrifolium 
et Scorzonera hispanica, a Buenos-Aires et a Montevideo. Spe¬ 
gazzini l’a signale en outre sur Helianthus annuus et H. tube- 
l* o s u s. 

13. Cystopus Portulacae (DC). 

Portulaca oleracea, dont la forme s a t i v a n’est pas cultivee 
en Argentine, y est, tres abondant comme mauvaise herbe, de memo qu’au Para¬ 
guay et au Chili, et tres souvent attaque par ce champignon. 


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Lucien Hauman-Merck, 


14. Phytophthora infestans (Mont.) de By. 

Bien qu’il ait ete plusieurs fois signale sur Solanum tuberosum 
(26; 17, p. 313) ce champignon me parait rare dans le pays. II arrive souvent, il 
est vrai, que les champs de pommes de terre aient tout a fait l’apparence d’avoir 
ete attaques par lui, sans qu’il soit possible de decouvrir des conidiophores; mais 
il arrive qu’on puisse alors trouver le mycelium dans les tubercules. Spegaz- 
z i n i cite la maladie sur tomate, pour les environs de Sao Paulo au Bresil. 

15. Sclerospora graminicola (Sacc.) Schrot. 

Spegazzini (17, 132) Fa trouve sur les epis males de Z e a mays 

pres de la ville de La Plata en decembre 1905. Ne s’agirait-il pas deS.macro- 
s p o r a Sacc. ? 

16. Plasmopara viticola (Berk, et Curt.). 

Le mildiew existe d’une fa$on constante en Argentine, mais produit en general 
peu de dommages. Depuis huit ans je l’ai vu reapparaitre regulierement chaque 
automne sur Vitis vinifera dans les environs de Buenos-Aires, sur les 
feuilles pretes 5 tomber. Il est rare qu’il apparaisse au printemps ou en ete, k 
cause sans doute de l’habituelle seclieresse du climat, mais apres un printemps 
humide ou quelques jours de pluie d’ete, il arrive qu’il se developpe brusquement 
avec une tres grande intensite et mette la recolte serieusement en danger. Il a 
ete signale dans l’Entre Rios (25) et je l’ai observe aussi a Tucumdn et a Misiones 
(climat presque tropical), sur les feuilles tres tomenteuses de la „vigne americaine“ 
(Vitis 1 a b r u 8 c a), ordinairement respectee a Buenos Aires. 

Dans la region viticole proprement dite du pays, au pied des Cordilleres de 
Mendoza et San Juan (climat tres sec, zone irriguee), Plasmopara est au 
contraire pour ainsi dire inconnu — aussi n’y a-t-on point recours au traitement 
cuprique, indispensable au contraire dans les plantations, jusqu’a ce jour tres 
peu importantes il est vrai, de la partie orientale et septentrionale du pays. 

Plasmopara nivea (Ungr.) observee par Spegazzini (10, p. 20) 
sur diverses Ombelliferes sud-americaines n’a jamais ete signalee sur aucune 
autre plante cultivee. 

17. Bremia Lactucae Regel. 

Je ne Fai observe qu’une seule fois a Buenos-Aires sur Lactuca sativa 
en pepiniere. Spegazzini Fa signale pour le territoire de Misiones. 

18. Peronospora effusa (Grev.). 

Apparait de temps a autres en hiver sur Spinacia oleracea sans 
causer de grands dommages. Spegazzini Fa signalee sur Chenopodium 
m u r a 1 e , C h. hircinumetCh. pappulosum. 

19. Peronospora Nicotianae Speg. (description originale 10, p. 32). 

Spegazzini qui avait observe cette espece sur divers N i c o t i a n a 
indigenes Fa signalee (16) sur le tabac, dans la partie N. E. du pays (Misiones). 
Le fait semble tres rare car la maladie est inconnue des cultivateurs de la region. 

20. Peronospora parasitica (Pers.). 

Est frequent sur Brassica oleracea, sans lui causer de grands 
dommages et rare sur R a p h a n u s s a t i v u s. Il est abondant en hiver et 
au printemps sur quelques mauvaises herbes, sur Coronopus didy- 
m u s (L.), en particulier. 


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Les parasites v6g6taux des plantes cultures en Argentine. 


427 


21. Pcronospora Schachtii Fuckel. 

Spegazzini Pa signalee sur Beta vulgaris cultivee dans les 
environs de La Plata. Est certainement tres rare. 

22. Peronospora Schleideni Ung. 

Signale par le meme auteur sur les feuilles de Allium cepa cultive 
pres de La Plata. Macrosporium coepicola Speg. 17, 1129) y etait 
associe; existe aussi a Montevideo. 

23. Peronospora Trifoliorum De By. (?) 

On l’observe tous les ans au printemps sur Medicago sativa dans les 
environs de Buenos-Aires, existe de meme sur Luzerne dans la Cordillere de Men¬ 
doza et au Chili pres de Santiago. Les feuilles attaquees sont remplies d’innom- 
brables zygotes arrondis mais nettement anguleux, differents done du type europeen. 

24. Chlorospora vastatrix Speg. (10, No. 17—1891). 

Cette espece d’un genre nouveau, dont la diagnose ne figure pas dans les 
Phycomycetes des Pflanzenfamilien et dont les zygotes sont restes inconnus, a 
ete trouvee par son auteur dans les bulbes d’Allium cepa pres de La Plata, 
au printemps 1890, et n’a plus ete signalee dans aucun des tres nombreux cata¬ 
logues mycologiques qu’il a publies depuis lors. Le champignon caracterise par 
des conidies verdatres provoque la putrefaction du bulbe et serait trespernicieux 1 ). 

25. Mucor stolonifer Er. 

Comme je Pai demontre precedemment (30) e’est ce Mucor qui cause en 
Argentine, comme dans PAmerique du Nord, la pourriture des racines d’l p o m e a 
batatas au cours de leur conservation. Cette alteration difficile a eviter est 
tres grave et entraine chaque annee des pertes considerables. 

Parmi les Phycomycetes ayant suivi en Argentine des hotes cosmopolites, 
je citerai les suivants, assez frequents: 

Synchytrium Stellariae Fuck, et S. a u r e u m Schrot., commun 
sur Stellaria media. 

Cystopus Bliti (Biv.) sur divers Amarantus. 

Peronospora Alsinearum Casp. sur Cerastium arvense 
et C. vulgatum (Detroit de Magellan et Montevideo). 

P. d i a n t h i de By sur Silene gallicaet sur S. cisplatensis 
Camb., espece sud-americaine. 

Je citerai aussi Synchytrium Echii Speg. (17, p.332) signale sur 
Echium violaceum, Borraginacee europeenne qui abonde d’une fa^on 
extraordinaire dans les prairies de la province de Buenos-Aires. 

Ascomycetes. 

26. Exoascus deformans (Bkr.) Fck. 

Est extremement frequent dans tout le pays de meme qu’a Montevideo sur le 
pecher (Persica vulgaris) qui est, de loin, l’arbre fruitier le plus cultive 

x ) Schroeter, dans le supplement aux Phycomycetes des Pflanzenfamilien 
(I, 1, p. 530), dit ne pas avoir pu se procurer la diagnose de ce genre publtee en 1891, 
dans une revue pour ainsi dire introuvable; je crois utile done de la transcrire ici: 

Chlorospora Speg. (n. gen.): Mycelium hyphoideum dense 
ramoso-intricatum hyalinum endogenum haustoris prae- 
ditum; hyphae conidiophorae superf iciales pinnatim al- 
terni-ramo8ae; ramuli spinaefor mes monocarpici; conidia 
acrogena simpliciacolorata plasmopara. Oosporae ignotae. 


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428 


Lucien Hauman-Merck, 


ici; il attaque aussi les jeunes brugnons. En certaines annees (1905—1907, annees 
tres seches) j’ai vu souvent des arbres dont au printemps toutes les feuilles etaient 
attaquees et dont certaines atteignaient une largeur de sept cm! Les pulverisations 
hivernales k la bouillie cupro-calcique ont donne d’excellents resultats et la maladie 
a decline dans ces dernieres annees (moins seches et plus favorables a la vege¬ 
tation). J’ai observe avec frequence les feuilles sortir deformees du bourgeon au 
premier printemps. La feuillaison d’ete est toujours absolument indemne. J’ai 
eu, d’autre part, l’occasion d’observer un cas evident d’infection par spore k tres 
grande distance: un jeune pecher, ne de semis dans une ile du lac Nahuel-Huapi 
(au pied des Andes, par 41° de latitude sud), et conserve par curiosity plutot, dans 
une region ou, en raison du climat rigoureux, le pecher n’est pas cultivable, region 
au surplus presque deserte et separee par d’immenses territoires incultes des con- 
trees ou sa culture est courante, fut brusquement attaque par Exoascus apres 
etre reste plusieurs annees parfaitement sain. 

27. Exoascus Pruni Fuck. 

Spegazzini l’observa en 1908 sur Prunus sativus, mais il est 
certainement tres rare et le prunier du reste tres peu cultive en Argentine. 

28. Taphrina aurea (Pers.) Fr. 

N’a jamais ete signale qu’une seule fois et par le meine auteur, sur Popu- 
1 u s nigra (rives du Rio Negro). 

29—30. Maladies & Sclerotinia. 

1. J’ai observe un mycelium et des sclerotes sur Phaseolus vulgaris, 
cultive en couche, pendant l’hiver: il s’agissait probablement deS. Fuckeliana 
De By. qui a 6te signale sur la vigne pres de Mendoza. Spegazzini a decrit 
unBothrytis platensis Speg. (17, p. 1055) commun sur les tiges et 
feuilles des plantes cultivees en serre, et un B. ampelophila Speg. (17, 
p. 1054) abondant sur les sarments languissants de Vitis riparia, a 
La Plata. 

2. J’ai observe souvent sur les racines de Dahlia, et cet hiver sur carotte 
fourragere, des alterations couvertes du mycelium et renfermant des sclerotes 
entierement semblables a ceux de S. Libertiana Fuck. 

31. Pseudopeziza Medicaginis (Lib.) Sacc. 

Est extremement commun sur Medicago sativa et se developpe 
souvent avec intensite, de la vallee du Rio Negro au Nord de Santa Fe: j’ai compte 
parfois plus de soixante-dix taches sur un seul foliole. Il est rare au contraire sur 
les Medicago spontanes. Les Trifolium (T. pratense, dans les 
champs d’experience et T. repens partout frequent dans le gazon) semblent 
ne jamais etre atteints et cela tout pres de plantes de luzerne attaquees, fait 
qui plaide en faveur de la separation de cette espece de P s. trifolii (Biv.). 

32. Sphaerotheca pannosa (Wallr.) Lev. 

Tres commun dans tout le pays sur les rosiers k feuilles lisses; mais k Buenos- 
Aires, oil les rosiers trouvent des conditions de climat ideales, ce ne sont guere que 
les plantes ou les rameaux croissant a Tombre qui en aient a souffrir. Il a et£ 
signale aussi a Montevideo et Sao Paulo. 

Sur pecher, roidium est ties rare, 1’arbre ne se cultivant qu'en plein vent. 


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Les parasites v4g6taux des plantes cultivees en Argentine. 


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33. Erysiphe graminis DC. 

Oidium monilioides Linck est frequent en hiver et au printemps sur 
Tritioum, Avena et surtout les Hordeum cultivds, de meme que 
surplusieursGramineesspontan6es(Bromus unioloides, Poa annua). 
Je n’en ai trouve les perith^ces que dans les hautes Andes de Mendoza (2.800 
a 3.000m) sur Bromus macrantha. 

34. Erysiphe polygoni DC. 

Oidium erysiphoidesFr. n’est pas rare k Buenos-Aires, et surtout 
a Tucuman oh la culture maraichere pour la production de primeurs prend un 
developpement considerable, sur Phaseolus vulgaris et plus encore 
sur Pisum sativum. J’ajouterai que le melon et les Cucurbitacees en general, 
qui souffrent tant de l’Oidium dans l’Europe centrale, n’en sont, peut-on dire, 
jamais attaquees dans les environs de Buenos-Aires (etes chauds et relativement 
secs). Spegazzini (16, p. 723) signale ce champignon sur 98 especes (apparte- 
nant k 29 families) parmi lesquelles: P a p a v e r somniferum, Brassica 
oleracea, B. n a p u s , B. campestris, Sinapis nigra, Viola 
odorata, Cucurbita pepo, Petroselinum sativum et 
Ipomea batatas. 

E. Galeopsidis DC. a ete observe sur Calceolaria dans les hautes 
Andes de Mendoza, (17, 474). 

35. Uncinula necator (Schw.) Burr. 

L’Oidium ae la vigne est repandu dans tout le pays, ainsi que dans l’Uruguav, 
depuis la vallee du Rio Negro inf£rieur jusqu’a Misiones; dans la grande region 
viticole de Mendoza, San Juan et La Rioja, le traitement au souffre est generale- 
ment applique, mais, en raison sans doute de la secheresse du climat, les dommages 
causes sont tres peu considerables. On n’a pas signale de perithece. Cicinno- 
bulus Cesati D. By. l’accompagne parfois (16, 786). 

36. Oidium evonymi-japonici (Arc.) Sacc. 

Est frequent sur Evonymus japonicus plantes au endroits ombrages; 
la maladie n’apparait jamais sur les plantes croissant en plein soleil. 

37.|OidiumJ’quercinum' Thiimen? 

Depuis quelques annees un Oidium qui n’appartient certainement pas k 
Phyllactinia corylea (Pers.) Karst. 1 ), apparait en automne, en diffe- 
rents points de la province Buenos-Aires, dans les pepinieres de chene (dans un 
cas, m’assure-t-on, sur Quercus palustris). Cet Oidium avec ses taches 
de feutrage dense, d’un blanc £clatant, ressemble beaucoup au precedent: tous 
deux appartiendraient-ils au genre Microsphaeria? 

38. Oidium farinosum Cooke. 

Spegazzini (17, p. 1043) le signale comme abondant sur les feuilles et 
rameaux dePyrus malus pres de Cordoba, en septembre 1905. 

39. Les Fumagines. 

Je ne suis pas en mesure de repondre le probleme ardu de la syscematique des 
Fumagines, duquel malheuresement, bien qu’elles soient frequentes sur les plantes 

*) Je l’ai observe, avec peritheces sur divers A d e s m i a dans la haute Cor- 
diliere de Mendoza. 


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Luoien Hauman - Merck, 


cultivees dans les environs de Buenos-Aires et de La Plata, M. Spegazzini 
ne s’est jamais occupe (il cite uniquement, en 1880, Fumago vagans Pers. 
sur feuilles de V i t i s v i n i f e r a) et il n’a etudie les champignons de ce groupe 
que pour Ilex paraguariensis, la Yerba-mate. Je me bornerai done 
a citer ici les plantes cultivees que j’ai vues recouvertes de ,,noirs“. Je ferai remar- 
quer au surplus que, bien que le climat de Buenos-Aires soit nettement tempere 
et souvent tres sec, des champignons epiphylles peuvent se developper sur les 
plantes pendant les periodes humides, en dehors de la presence d’Aphides ou de 
Cochenilles, cela sur certaines especes surtout dont les secretions glandulaires 
liormales, remplacent sans doute le miellat des insectes: e’est le cas de certaines 
plantes xerophiles vernissees Larea nitida (Zygophyllacee) par exemple, 
lorsqu’on la cultive k Buenos-Aires. 

Fumagine des pechers: Assez frequente en ete sur les rameaux 
attaques par les Aphides. 

Fumagine des Chrysanthemes: Au cours des automnes humides, 
sans qu’on y trouve de puyerons. 

Fumagine des mandariniers: Se developpe violemment pendant 
les automnes et les hivers humides (1913) sans qu’on puisse, me semble-t-il, consi- 
derer comme la cause du mal les cochenilles qui en plus ou moins grande abondance 
existent presque toujours sur les mandariniers. 

Fumagine des citronniers: On observe souvent a la face in- 
ferieure des feuilles, de gros coussinets herisses formes d’un mycelium portant 
des spores noires, recouvrant completement les carapaces des cochenilles. 

Fumagine des Camelias: Elle est assez frequente; Spegazzini 
(17, 44) a signale un Pleospora herbarum (Prs.) Halim., forma c a - 
m e 11 i a e Speg. 

Fumagine des pommes: Une variete de pommes, produite en 
abondance dans les lies du Delta du Parana, est toujours recouverte d’un voile 
adherent de mycelium sterile, mycelium auquel cette variete doit son nom vul- 
gaire de ,,cara sucia“ (figure sale). 

Fumagine des Gardenias: Tres frequente et due a la presence de 
cochenilles. 

Fumagine d e l’o 1 i v i e r: Est rare dans les environs de Buenos-Aires; 
a ete signale pour Mendoza. 

Fumagine de la canne a sucre: Fumago? Sacchari 
Speg. (12, p. 66), forme tres souvent d’epaisses croutes noires sur les tiges de canne, 
aux parties abritees par les gaines des feuilles; il est sans aucune importance. 

Fumagine de la yerba-mate: Les feuilles persistantes de Ilex 
paraguariensis spontane dans les forets de la region de Misiones, au Para¬ 
guay et au Bresil, et aujourdhui plus en plus cultive, sont frequemment recouvertes 
de champignons epiphylles. S p e g a z z i n i (18, p. 113) dit que, quoique tres com- 
muns, ils sont peu nuisibles, en raison sans doute des tailles constantes que com- 
porte l’exploitation de PI lex; il a decrit les especes suivantes: Paracapno- 
dium pulchellum Speg. (17, p. 478), Asterina mate Speg. (id. 
736 et 18, 41) et M e 1 i o 1 a Yerbae Speg. (Id. 9). 

40. Claviceps purpurea (Fries.) Tul. 

Semble tres rare dans les cultures (sur Hordeum sativum, d6cembre 
1911 pres de Buenos-Aires). Des sclerotes apparaissent souvent au contraire sur 
des Graminees sauvages, depuis PUruguay jusque dans la Patagonie australe: 
j’en ai observe sur diverses especes des genres Spartina, Hordeum, 


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Les parasites vegctaux des plant es cultivees en Argentine. 


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Poa; Spegazzini mentionne S c 1 e r o t i u in c 1 a v u s sur des L o 1 i u m, 
Festuca, Glyceria, Holous, Andropogon. 

41. Phyllachora Bromi Fuck. 

N’est pas rare sur les feuilles vertes de Broraus u n i o 1 i o i d e s. 

42. Rosellinia necatrix (Hart.) Berl. 

La forme conidienne (Dematophora necatrix Hart.) a ete signalee 
au Chili, par Lavergne sur le noyer, la vigne, les orangers, les citronniers, etc. 

43. Mycosphaerella Mori Fuck. (Cylindrosporium Mori Cav.). 

Frequent sur les muriers dans les environs de Buenos-Aires. J’ai pu, en ce 
printemps tres humide (mai 1914), observer en meme temps les conidies du C y - 
lindrosporium etles peritheces du Mycosphaerell a. 

Black.-Rot de la Vigne. 

Voir Phoma acinicola Speg., p. 440. 

44. Ophiobolus graminis Sacc. 

A ete signale en 1900 pour differents points de la province d’Entre Rios et 
aussi pres de Santa Fe, mais il ne semble pas que le champignon ait ete observe 
et la maladie n’a plus jamais ete mentionnee; son existence dans le pays reste 
douteuse. 

45. Gnomonia leptostyla (Fr.) Ces. et Not. 

D’apres C. Lavergne (32) la forme conidienne de ce champignon (Mar-, 
sonia Juglandis (Lib.) Sacc. est frequente et cause d’assez serieux dom- 
mages aux noyers, au Chili ou elle est connue sous le nom de Peste noire. L’auteur 
conseille le traitement au sulfate de fer acide. 

Ustilagin6es. 

46. Ustilago Tritici (Pers.) Jensen. 

Existe sans etre jamais tres abondant dans toute les cultures de froment de 
1’Argentine — jusqu’au sud de la Patagonie — de meme que dans l’Uruuuav et 
le Chili. 

47. Ustilago Avenae (Pers.) Jensen. 

Comme le precedent jusque dans la Patagonie australe (Santa Cruz). 

48. Ustilago Hordei (Pers.) Kell, et Sw. 

Est frequent sur Forge distique (Faculte d’Agronomie de Buenos-Aires), 
mais je l’ai observe aussi en assez grande abondance sur l’escourgeon (H. sati¬ 
vum, hexastichum, vulgar e) dans l’ouest de la province de Buenos- 
Aires. L’aspect des epis charbonnes et celui des spores demontrent qu’il s’agit 
bien de cette espece et non de la suivante. 

49. Ustilago nuda (Jens.) Keller. 

Frequent sur les orges a quatre et a six rangs, mais je l’ai aussi observe sur 
une orge distique. 

50. Ustilago Maydis (DC.) Corda. 

Extremement frequent tous les a ns dans toutes les cultures et cause de serieux 
dommages. Je l’ai observe aussi sur le teosinte (Euchlaena mexicana) 


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Lucien Hauman -Merck, 


cultive a cote du male, dans les champs d’experiences de la Faculty d’Agronomic 
de Buenos-Aires. Les tiges seules etaient attaquees, mais les tumeurs de meme 
que les spores etaient identiques a ceux du charbon du mais: etant donnee la spe¬ 
cif i te bien connue des Ustilaginees le fait est interessant si Ton se souvient des 
theories emises sur la tres proche parente du teosinte et du mais; par contre 
Euchlaena ne presentait pas la moindre tache de rouille, alors que le mais 
etait couvert de sa P u c c i n i a. 

51. Ustilago abortifera Speg. (16, 379). 

Sur les fleurs feminines de mais cultive pres de Salta: a premiere vue les epis 
attaints se distinguent 5 peine des epis sains; iL sont legerement gonfles mais les 
spathes restent intactes. Les spores lisses sont brunatres, de 10 a 13 ja de diametre 
et degagent une odeur fetide; ils seraient veneneux et employes par les indigenes 
comme abortif. L’espece n’a ete signalee, que je sache, par aucun autre auteur. 

52. Ustilago Sorghi (Link.) Pass. 

Etait frequent sur Sorghum vulgare, tree peu cultive, dans de 
petites parcelles d’essai (Faculte d’agronomie de Buenos-Aires). Spegazzini 
le signale pour la Plata (sub Sphacelotheca 17, 353 et comme u. sor- 
g h i c o 1 a Speg. ibid. 94). 

53. Ustilago Panici-miliacei (Pers.) Wint. 

Comme le precedent, mais plus rare. 

54. Ustilago bromivora Fisch. de W. 

Attaque tres frequemment Bromus unioloides, Graminee indigene 
que Ton commence a cultiver comme fourrage, et constituerait un serieux incon¬ 
venient pour l’obtention des semences. Attaque aussi Bromus mollis et 
d’autres especes sud-americaines, de la Terre de Feu jusqu’a Jujuy. 

55. Ustilago Tragopogonis (Pers.) Schroet. 

D’apres M. R i m b a c h frequent a Montevideo. Est inconnu dans le pays. 

56. Ustilago? Haescndockii West. 

Spegazzini le signale comme frequent sur Morus rubra (Jujuv) 
etMorus nigra (Mendoza, La Plata). 

57. Tilletia Tritici (Bjerk.) Wint. 

Extremement repandu en Argentine et dans PUruguay. 

58. Tilletia laevis Kiihn. 

Plus rare que le precedent. Existe aussi dans PUruguay et au Chili. 

59. Ustilagopsis deliquescens Speg. (2, p. 27). 

Attaque avec une extreme frequence les fleurs dePaspalum dilata- 
tuin, excellent fourrage indigene que l’on commence a cultiver: il produit 
entre les glumes une secretion sucree et le fruit avorte. Comme l’indique son 
auteur (17, p. 370) cette espece est assurement tres voisine des Saccharo- 
m y c e s. Des cultures pures out ete obtenues dans mon laboratoire, mais l’etude 


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Les parasites veg^taux des plantes cultiv^es en Argentine. 


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n’a pas ete achevee. J’ai observe, il y a quelques annees un organisme analogue 
sur le mals: l’albumen tout entier etait remplace par des cellules de levure, mais 
je n’ai pas eu l’occasion d’en poursuivre l’etude. 

Comme ayant suivi des hotes cosmopolites ou attaquant aussi des especes 
sud-americaines, je citerai les Ustilaginees suivantes: 

U. Hydropiperis (Schum.) Schrot. tres frequent sur divers Poly¬ 
gonum indigenes, depuis Buenos-Aires jusqu’aux provinces septentrionales. 

U. neglecta Niessl. sur Setaria setosa, pres de Salta. 

U. Rabenliorstiana Klihn. sur Digitalis sanguinalis. 

U. olivacea (DC.) Thiim. sur Carex pe-eudo-cyperus, abon- 
dant pres de Buenos-Aires. 

U. hypodytes (Schl.) Fr. sur Stipa papposa. 

U. v i o 1 a c e a (Pers.) Fuck, sur Lychnis au bord du Rio Negro. 

Thecaphora hyalina Fingh. dans les capsules de Convolvulus 
a r v e n s i s dans les Andes de Mendoza, a 2700 m (17, p. 362). 

Urocystis Anemones (Pers.) Schrot. Sur les bractees de l’involucre 
de Anemone major (section Barneoudia) qui est une des plantes 
atteignant les altitudes les plus elevees (4.000 m) dans cette meme partie de la 
Cordillere, (U. Anemones var. andina Speg. 17, p. 90)v II est curieux 
de remarquer que les anemones sont tres peu nombreuses dans cette partie de 
l’Amerique australe et que cette Ustilaginee n’a pas ete signalee pour A. d e c a - 
p e t a 1 a commune en de nombreux points du pays. 

60. Entyloma Calendulae (Oud.) Schrot. 

Sur les feuilles de Calendula officinalis pres de Buenos- 
Aires, en 1880; il n’a plus ete observe depuis lors. 


Ur6din6es. 

C’est particulierement pour ce qui est des Uredinees, que les comparaisons 
geographiques auxquelles je faisais allusion dans l’introduction a ce travail, 
seraient interessantes et Ton a souvent repete du reste, que le fait de l’abondance 
dePuccinia graminis en Australie fut un des points de depart des travaux 
d’E r i k ss o n. Il est evident en effet, que si la conservation des rouillesd’une annee 
a l’autre se fait en regie generate par la graine, qu’il s’agisse d’un mycoplasme, 
d’un mycelium ou de spores adlierentes, leur propagation immediate ne sera pas 
moins reguliere et certaine partout ou seront semees des graines d’espeees tres 
regulierement attaquees par ces parasites, comme les cereales par exeinple, or ce 
n’est pas toujours le cas. 

Dans les observations qu’on trouvera ci dessous et qui portent sur une tren- 
taine d’especes, certains faits comme l’apparition brusque d’une Uredinee sur des 
plantes annuelles qu’on n’avait jamais vu attaquees jusqu’alors (Puccinia 
H i e r a c i i No. 84), ou comme la Constance de quelques Puccinia sur les 
cereales, plaideraient en faveur des idees modernes sur la propagation des rouilles; 
d’autres, plus nombreux et plus probants peut-etre, leur sont contraires. J’ai 
fait remarquer deja que certains champignons comme les Ustilaginees, l’H e 1 - 
minthosporium de l’orge suivent leurs hotes avec beaucoup plus de regu- 
larite que lea rouilles. L’absence constante de certaines Uredinees est aussi inter- 
essante, surtout dans le cas de certaines Puccinia des cereales, jamais obser- 
vees, alors que d’autres sont toujours presentes sur le meme liote (P. g 1 u m a - 
rum, P. graminis, f. sp. A v e n a e). 

Zweite Abt. Bd. 43. 28 


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Lucien H&um&n-Merck, 


Les seules conclusions qu’il me semble pouvoir tirer de mes tres nombreuses 
observations sur ces parasites, sont que d’une part, la propagation par la graine, 
si elle existe, n’est certes pas generate, meme pour les cereales, que d’autre part, 
le role des uredospores arrivant k saturer pour ainsi dire une region, est sans doute 
tres souvent considerable et qu’au surplus, il faut s’attendre a trouver, d’une 
espece a l’autre dans les Uredinees, des differences aussi considerables dans les 
procedes de propagation que celles qu’on a reconnues chez les Ustilaginees. 

61. Melampsora Lini (DC.) Tul. 

La rouille du lin existe tous les ans dans toute la province de Santa Fe et est 
tres commune dans 1’Entre Rios (28, p. 162). Pres de Buenos-Aires, elle fit son 
apparition en 1911 d’une facjon extraordinairement intense dans quelques parcelles 
ensemencees avec des graines provenant de l’interieur du pays, les parcelles voi- 
sines restant indemnes ou presque. La recolte fut entierement detruite 1 ) et quelques 
graines que j’avais pu recolter ont donne l’annee suivante des plantes malingres 
mais sans rouille; elle existe aussi k Montevideo. 

62. Melampsora populina Jacq. 

Ce champignon semble bien etre subitement apparu vers 1905 sur Populus 
monilifera, tres frequemment plante en Argentine, et s’est repandu k tel 
point que depuis plusieurs annees, il est difficile en fevrier—mars de trouver une 
feuille qui n’en soit pas couverte. Les uredospores commencent k apparaitre en 
janvier; plus tot il est impossible d’en trouver la moindre trace. En avril les 
feuilles sont pleines de t&eutospores mais les arbres ne paraissent nullement en 
souffrir. 

P. pyramidalis presente parfois quelques spores que je crois appartenir 
a la meme espece. La regularity parfaite de la reapparition annuelle de cette Ure- 
dinee dans tout le pays (du sud de la province de Buenos-Aires, a Tucuman et k 
Mendoza), sur un arbre a feuilles caduques et appartenant k un genre exotique, 
rend fort interessante la question de la propagation du parasite d’une annee k 
l’autre: on sait que M. populina produit ses A e c i d i u m sur des especes 
du genre Allium, mais aucune des especes du genre Nothoscordum, 
longtemps considere comme une section de Allium, tres communes (mauvaises 
herbes des jardins) dans presque tout le pays, ne porte d’A e c i d i u m (il existe 
pourtant Uromyces vernalis Speg. qui produirait ses teleutospores et 
ecidies sur N. striatellum, mais il est rare sans doute car je ne l’ai jamais 
observe): il semble done qu’il faille admettre l’hivernage des mycelium dans les 
rameaux. 

63. Melampsora aecidioides DC.? 

J’ai observe pour la premiere fois et en abondance en mars 1913 a la face 
inferieure des feuilles de Populus alba, les spores grands et epais des ure¬ 
dospores d’une Uredinee qui semble appartenir a cette espece. Il a reapparu a 
l’automne 1914. J’ajouterai que ni Mercurialis p e r e n n i s ni C h e li¬ 
do n i u m m a j u s n’existent dans le pays. 

64. Uromyces Betae. 

Je n’ai observe cette espece en Argentine que sur Beta vulgaris spoil- 
lane en terrains legerement sales; a Montevideo (zone littorale), les varietes cul- 
tivees en presentent constamment sur toutes leurs feuilles. Mais a Buenos-Aires, 

x ) Voir No. 115. 


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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv6es en Argentine. 


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je n’ai jamais pu depuis 1905, en trouver le moindre vestige dans les oultures: on 
pourrait done croire que le chlorure de sodium favorise le developpement du para¬ 
site. 

66. Uromyces Fabae (Pers.). 

N’est pas frequent dans la province de Buenos-Aires; existe a Mendoza et 
a Montevideo. 

66. Uromyces Phaseoli Wint. 

Est tres commun sur Phaseolus vulgaris, surtout en automne 
dans les provinces centrales du pays. Je n’ai jamais pu trouver d’A e c i d i u m. 

67. Uromyces Pisi (Pers.) D.By. 

Spegazzini la signale sur Pisum sativum pres de La Plata. 11 est 
certainement tres rare. 


68. Uromyces striatus Schrot. 

Extremement frequent depuis le Rio Negro jusqu’& Oran, de meme qu’en 
Uruguay, sur Medicago sativa. Les feuilles, qui restent alors petites, 
sont couvertes d’innombrables pustules. Les exemplaires argentins different 
du type, difference qui me parait constante (Spegazzini 16, p. 411). 

Je signalerai en passant qu’on trouve tres souvent Darluca filum 
Cast, associe a la rouille de la luzerne 1 ). 

69. Uromyces Trifolii (Hew.) Lev. 

Tres rare sur Trifolium repens (La Plata), 17, p. 96). 

70. Uromyces earthagenensis Speg. 

Sur Manihot carthagenensis dans les environs de Buenos-Aires 
(XVI, p. 415). 

Rouille des C6r6ales. 

71 —76. Rouille du froment (Triticum sativu m). 

Dans toutes les provinces centrales du pays, qui sont les seules oil la culture 
du froment se fait sur une grande echelle, les Uredinees attaquent le ble avec une 
extreme violence et je crois qu’elles sont, k cote des precedes parfois par trop sim- 
plistes de la culture extensive, une des raisons du rendement extremement faible 
de cette cereale (800 kg par hectare, en moyenne). Sur de nombreux echantillons 
de provenance tres diverses, je n’ai trouve que deux especes: Puccinia tri- 
tic i n a Eriks, et P. graminis Pers. f. sp. T r i t i c i. 

P. triticiname parait de beaucoup la plus commune, dans la province 
de Buenos-Aires, tout au moins. Dans les environs de la ville de ce nom elle ne 
manque jamais, et il n’est guere possible de trouver une seule plante, une feuille 
meme qui ne soit pas atteinte. Les uredospores apparaissent en general des le mois 
-de septembre, epoque k laquelle les plantes ont 40 a 50 cm de hauteur, mais j’en 
ai observe en juillet et meme en avril sur les individus spontanes dej& en fleurs. 
Generalement les plantes jeunes n’en presentent pas, sauf dans le cas de semailles 
excessivement tardives. Les teleutospores apparaissent ensuite et leurs innom- 

*) Un exemple bien plus remarquable d’une telle superposition de parasites eBt 
signal^ par Spegazzini (17, 367), qui obeerva Didymella darluoiphila 
Speg. sur Darluca australis Speg. associ£e a Puccinia andropogo- 
nico 1 a Speg. sur Andropogon condensatus dans le territoire de Mi- 
siones. 

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Lucien Hauman-Merck, 


brables spores occupent souvent pres de la moitie de la surface foliaire. Les graines 
et les tiges sont moins attaquees. 

P. g r a m i n i s ne se manifeste que plus tard, en octobre-novembre; au cours 
des annees seches elle pmt manquer tout a fait. Si le printemps au contraire est 
humide elle se developpe avec intensity couvrant les graines de larges croutes 
noires; elle envahit sou vent amsi les glumes, les barbes et meme la face inferieure 
des glumelles. Bien que je l’aie beaucoup cherchee, je n’ai jamais pu trouver 
P. glumarum (Sehum.), pas meme sur un grand nombre de varietes dont les 
graines avaient ete introduites directement de France. Spegazzini a d’autre 
part decrit trois rouille,:. indigenes parasites du froment, ce sont: 

P. tritricorum Speg. (17, p. 110, 378), du type Rubigo-vera 
(spores couverts), caracterise par l’inegalite des cellules de la teleutospore, la supe- 
rieure plus petite et tres sensiblement carree (San Juan et Cordoba). 

P. brachypus Speg. (17, p. 98, 380) du meme type, mais a pedicelle 
large et court. 

P. megalopotamica Speg. (16, p. 449) se rapprochant du type g ra¬ 
in i n i s (spores nus mais presentant des paraphyses (environs de La Plata). 

II m’a ete impossible de rencontrer aucun echantillon correspondant exacte- 
ment a ces especes, mais pour ce qui est des deux premieres, il est general de 
trouver en plus ou moins grand nombre dans les spores deP. triticina, parini 
des teleutospores de formes differentes, des spores repondant tres exactement 
a ces deux formes; les formes a pedicelles courts et larges sont meme majo.ite 
dans les nombreux echantillons de P. triticina que j’ai observes. 

Si la rouille abonde dans le centre de la Republique, du Rio Negro au nord 
de Santa Fe, j’ai par contre observe sa constante absence dans les regions eloignees 
des zones a froment proprement dites: a Mendoza (region seche, vinicole et fruti- 
cole ou la culture n’est possible que grace a l’irrigation et ou les cereales ne sont 
pas cultivees), dans de petites cultures, de meme que sur des plantes isolees sub- 
spontanees, je n’ai pas pu trouver, au printemps dernier, la moindre tache d’Ure- 
dinees, ni sur le froment, ni sur l’avoine ou l’orge; de meme, autor du lac Nahuel- 
Huapi, des cultures d’un ble dur originaire du Chili, separees de tout autre centre 
agricole par d’immenses etendues incultes, ne presentaient pas un spore de rouille 
(fevrier—mars 1910) et il m’a de meme ete impossible d’en trouver cet ete, dans 
de petites cultures isolees dans 1’immense desert de la Patagonie australe (Terri- 
toire de Santa Cruz). UstilagoTriticietU. Avenae, au contraire, 
s’y trouve trequemment. 

Quant a la resistance opposee par les diverses varietes, je n’ai pu arriver en¬ 
core a des resultats bien concluants; il semble pourtant que sous le climat de 
Buenos-Aires les froments Rieti ^oient les moins attaquees, parmi les bles tendres, 
surtout par P. g r a m i n i s , et que les amidonniers (T. d u r u m) le soient moins 
que les ble: ordinaires (T. s a t i v u m). Quant a l’epeautre (T. spelt a) non 
cultive en Argentine et seme a differentes reprises dans mon champ d’essai8, 
parmi des parcelles de ble tres attaquees, il est toujours reste pour ainsi dire in- 
demne, presentant a peine quelques raies spores de P. triticina, au point 
qu’on pourrait se demander s'il n’a pas lui aussi sa forme specifique 1 ). 

76. Rouille de l’orge. 

Pendant de nombreuses annees, (annees seches 1906 — 1910) il m’a ete impossib} 
de trouver un spore d’uredinees dans les champs d’orge des environs de Buenos^ 

x ) Voir robservation sur un cas analogue, au paragraplie suivant. 

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Les parasites v6g6taux des plantes cultivees en Argentine.] 


437 


Aires; en 191], pour la premiere fois, j’ai vu quelques spores de P. gr a minis 
f. sp. S e c a 1 i s, k la mi-decembre, sur les tiges en retard et presque exclusivement 
sur les dernieres feuilles enveloppant I’epis. Comme cette annee-la justement 
P. g r a m i n i s s’etait montre tres abondant, des le debut de novembre, sur les 
pareelles de ble voisines, on pourrait se demander si ces rares cas d’infection ne 
sont pas attribuablej a quelques spores de la forme t r i t i c i, exceptionnellement 
capables parmi les milliers qui seront tombes sur les plantes d’orge, d’infecter 
celles-ci? — Pres de la Sierra de la Ventana, j’ai vu de grands champs d’orge qui 
semblaient brules par l’H elminthosporium et qui ne presentaient pas 
une seule tache de rouille; j’ai fait la meme observation cet ete dans la Patagonie 
australe. Pres de Rivera, au contraire, dans Test de la province de Buenos-Aires, 
en decembre 1911, les champs d’orge etaient assez fortement attaquees par P. 
g r a m i n i s. 

Je n’ai jamais pu trouver en Argentine P. simplex. 

77. Rouille de l’avoine. 

L’avoine sous le climat de Buenos-Aires est tellement attaquee par P. L o 1 i i 
Niessl. que par les printemps humides la recolte en peut etre compromise. Des 
la fin de l’hiver, les champs en sont rougis; si l’on penetre dans un champs d’avoine 
on en sort avec les vetements taches par les uredospores, et par un temps sec, la 
terre au pied des plantes, on est souvent coloree. J’ai remarque que les plantes 
subspontanees, tres precoces, — en general elles germent des la fin de l’ete — sont 
plus attaquees encore que les cultures. Avena fatua estde meme tres ener- 
giquement attaquee. Des plants de Rhamnus cathartica cultives k 
moins de cent metres des champs d’avoine rouillee n’ont jamais montre d’aecidium. 

Je n’ai jamais observe qu’une seule fois et en tree; petite quantite (Rivera, 
decembre 1911) P. graminis f. sp. Avenae; elle manquait absolument 
l’an dernier, sur toute une serie de varietes introduites directement d’Europe et 
qui furent attaquees avec une extraordinaire intensite par la rouille couronnee 1 ). 
Les tres petites cultures isolees dans les regions desertes que j’ai eu l’occasion d’ob- 
server en Patagonie (Santa Cruz) et dans le Sud du Chili (autor du lac Todos les 
Santos, 41° lat.), ou les charbons n’etaient pas rares, n’etaient pas attaquees par 
la rouille. Lolium italicum tres frequent dans les champs se couvre 
d’uredospores identiques k ceux de 1’avoine, raais je n’ai jamais pu trouver leurs 
teleutospores. 

78. Rouille du seigle. 

Tres peu cultive en Argentine, le seigle dans les champs d’experiences de la 
Faculte d’Agronomie est presque toujours absolument indemne de toute Uredinee, 
meme lorsque dans des pareelles voisines l’orge montrait quelques spores de P. 
graminis. Chose plus curieuse, dans la colonie de Rivera de grands champs 
de seigle etaient absolument sain alors que dans le meme domaine l’orge presen- 
tait en abondance des spores de P. g r a m i n i s , qui d’apres Eriksson serait 
la f. sp. s e c a 1 i s. Seuls quelques plants subspontanes tres en retard, au bord des 
routes, etaient attaques. En septembre et octobre 1913, de rares spores d’Uredo 
de P. dispersa (spores presque rondes) ont apparu sur des varietes de seigle 
introduites de France. 

79. Puccinia Maydis Berang. 

Est general dans les champs de mais et se developpe souvent avec violence. 
Les spores se produisent parfois sur le rachis de l’inflorescence male. Je noterai 

l ) On y trouvait associ6 en 6norme abondance les picnides de Darluca que 
je n’avais jusqu’alors jamais observe sur aucune c6r6ale. 


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Luoien Hauman - Merck, 


en passant qu’aucune des especes d’O x a 1 i s , tres abondante*dans les environs 
de Buenos-Aires (0. corniculata entre autres, cite comme hote ecidien, 
mauvaise herbe dans les champs), ne presente jamais d’A e c i d i u m. — La rouille 
du sorgho — peu cultive il est vrai — n’a jamais ete signalee. 

80. Puccinia Poarum Niels. 

Poa pratensis, cultive dans les gazons, etPoa annua spontane 
sont parfois si couverts d’uredospores de P. Poarum qu’on en voit de loin les 
taches orangees, mais je n’ai jamais pu trouver de teleutospores. Le genre T u s s i - 

I a g o , hote ecidien, n’existe dans le pays ni indigene, ni introduit. 

81. Puccinia bromina Erikss. 

Sur les feuilles deBromus Schraderi( = Br. u n i o 1 o i d e s), pres 
de Cordoba (S p e g a z z i n i 17, p. 383). 

Je citerai enfin Puccinia Phragmitis (Schum.), tres frequent sur 
Phragmites communis, spontanes sur les bords du Rio Negro et dans 
les environs de Mendoza, sans que l’aecidium ait ete signal! sur les nombreux Rumex 
europeens communs dans tout le pays. 

82. Puccinia Arachidis Speg. (5, p. 107). 

Sur Arachis hypogaea, au Paraguay. 

83. Puccinia Chrysanthemi Roze. 

Je l’ai observe deux fois, avec assez d’intensite en automne, sur les feuilles 
des chrvsanthemes cultives. 

84. Puccinia Hieracii (Schum.) Mart. 

Je ne l’ai observee qu’une fois (1909), mais avec une extraordinaire intensite, 
sur les feuilles deCichorium intybus culthe pres de Buenos-Aires. 

85. Puccinia Malvaceanun Mont. 

Attaque souvent les feuilles de Althaea rosea qu’elle couvre de grosses 
pustules rondes, de mime que cedes de Malva parvifloraet d’autres 
Malvacees indigenes. Les spores sont souvent envahis par Tuberculinaper- 
s i c i n a (Dtm.) Sacc. 

86. Puccinia Pruni Pers. 

Apparait tous les ete,., en abondance, sur les plcher„ (P r u n u s p e r s i c a), 
mais presque exclusivement a l’etat uredosporique (je n’ai observe qu’une fois 
les teleutospores); d’une fa£on moins constante sur l’abricotie/ (P r u n u s arme- 
n i a c a) oil, sauf en 1908, je n’en ai vu de mime que les uredospores. Sur P r u - 
nus domestica au contraire, il produit toujours d’abondantes teleutospores. 

II existe en Argentine depuis le Rio Negro jusqu’aux provinces septentrionales 
ainsi que dans l’Uruguay, le Paraguay et le Sud du Bresil. 

Ayant observe a differentes reprises ces deux sortes de spores sans jamais 
rencontrer de difference appreciable avec les descriptions classiques, je crois 
qu’il n’y a pas lieu de conserver Uredo persicae Speg. (19, p. 14) dont la 
description coincide du reste de tres pres avec celle des uredospores P. pruni. 

87. Phragmidium subcoiticium (Schrk.) Wint. 

Abonde tous les ans, des l’eclosion des bourgeons (parfois mime sur les leai lies 
de ceux-ci) jusq’en hiver, sur les rosiers 4 feuilles rugueuses, depuis le Rio Negro 
jusqu’a Tucuman et Misiones, ainsi qu’a Montevideo. 


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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv^es en Argentine. 


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88. Ravenelia platensis Speg. (16, p. 465). 

J’ai observe parfois ce champignon sur des pieds d’E rythrina crista- 
gal 1 i cultives dans les> jardins des environs de Buenos-Aires. II abonde de meme 
sur l’arbre spontane aux branches duquel il produit des tumeurs, grosses souvent 
comme un oeuf de poule, sur les rives du Parana et du Rio de la Plata. 

89. Uredo Cannae Wint. 

Sur C a n n a cultivee dans les jardins de Sao Paulo. Je ne l’ai jamais observ e 
en Argentine ni sur les especes spontanees, ni sur les variety cultivees. 

90. Uredo Fici Cast. 

Frequent surtout en automne sur les feuilles de F i c u s c a r i c a; il ne pro¬ 
duit aucun dommage. Il existe dans tout le pays de meme qu’au Paraguay et a 
Sao Paulo. 

91. Uredo medicaginicola Speg. 

A ete signal^ sur les tiges deMedicago sativa dans la province (le 
Salta. D’apres son auteur il ne differerait que peu des uredospores de Uromyces 
striatus Schrot. (16, p. 490). Il existe aussi un Uredo Lupulinae 
Speg. sur Medicago lupulina (La Plata) qui n’est peut etre aussi qu’une 
forme d’U romyces striatus (17, 1313). 

92. Uredo Maclurae Speg. 

Serait commun en automne sur Madura aurantiaca - tres souvent 
plante pour former des haies) dans les provinces de Buenos-Aires et de Salta 
(17, p. 452). 

93. Uredo Pyrethri Rabh. 

A ete signale sur les feuilles et les tiges de Aster sinensis, a La Plata. 

94. Microstoma album (Dsm.) Sacc. 

Sur Quercus sessiliflora a Villa Casilda (Prov. de Cordoba) et 
a Mendoza. (Spegazzini 17, p. 1036.) 

95. Microstoma Juglandis (Ber.) Sacc. 

Signale par le meme auteur sur les feuilles de Juglans regia pres de 
Buenos-Aires et k Mendoza. 

96. Stereum atro-zonatum Speg. (17, 291). 

J’ai observe assez frequemment dans les jardins des environs de Buenos-Aires 
cette espece de forme extremement variable, mais facilement reconnaissable a 
son hymenium „p u 1 c h r e intenseque livido lilacin o“, sur des 
Salix babylonicaen tres mauvais 6tat de sante. Il me parait au con- 
traire tres rare sur les millions d’exemplairec du meme arbrc qui existent dans les 
terrains inondables des rives du Rio de la Plata et du Delta du Parana, oii il se 
developpe k merveille et ok on ne lui connait aucun ennemi grave. Il semble, bien 
que Spegazzini le dise tres nuisible, que Stereum atro-zonatum 
ne soit qu’un parasite occasionnel capable seulement d’attaquer des individus 
affaiblis par des conditions de vie defavorables. Spegazzini cite en outre Stereum 
argentinum Speg., Polyporus bonariensis Speg. et P. c h i 1 e n - 
s i s Lev. sur les troncs des vieux saules (vivants?) pres de Buenos-Aires, mais sans 


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Lucien Hauman Merck, 


indication nette de parasitisme. Je n’ai moi-meme observe que tres rarement des 
champignons sur les troncs vivants des saules et peupliers dans les immenses plan¬ 
tations qui en existent en Argentine, et l’on peut affirmer que, jusqu’ici, aucun 
dommage appreciable n’est cause par les Basidiomycetes superieurs. 

Polystictus sanguineus Sacc. extremement abondant sur les 
troncs morts dans les bois humides de Buenos-Aires et dans les provinces du 
Nord a ete signale sur les rhizomes vieux vivants de Saccharum offici- 
narum, a Jujuy. 

Fungi imperfecti. 

97. Phyllosticta (ynarae West. (17, p. 1493). 

Sur les feuilles deCynara scolymus. 

98. Phyllosticta ? Medicaginis (Fck.) Sacc. (17, p.835). 

Sur les feuilles deMedicago sativa, a Buenos-Aires. 

99. Phyllosticta Yiolae Dsm., var. Violae tricoloris Sacc. (17, p. 851). 

Sur Viola tricolor, k Buenos-Aires. On pourrait citer encore Ph. 
Eryobothryae Thuem. et Ph. sorghina Sacc. observes par Spegaz- 
zini„ad folia languid a“ de Eryobothrya japonica (a 
Sao Paulo) et de Sorghum v u 1 g a r e (a La Plata). 

100. Phoma acinicola Speg. (17, p. 582). 

Je ramene, provisoirement tout au moins, a cette espece un champignon qui 
cause sur les raisins une alteration tout a fait comparable au Black-rot: desseche- 
ment et noircissement des raisins deja tout k fait developp^s, qui se couvrent d’in- 
nombrables petits points noirs; niais les picnides sont plus grandes (jusque 120 p.) 
et renferment des spores minces et allongees, parfois naviculaires de 20a 25 p, de 
long sur 4 4 5 p, de large. — J’ai observe en outre d’autres fructifications renfer- 
mant des spores arrondies ou ovales de 3 k 5 p de long, sur 3 k 4 p. de large. — 
Spegazzini ne signale pas le caractere parasitaire du champignon; je crois 
qu’il s’agit d’un parasite qui pourrait causer de serieux dommages, mais son 
etude reste a faire. 

101. Phoma minutula Sacc. 

Spegazzini (4, p. 276): sur les jeunes tiges d’un Lonicera cultive, 
a Bueno s-Aires. 

102. Phoma ? persiciphila Speg. (17, p.863). 

Commun dans la province de Buenos -Aires (ete 1909) sur le., rameaux d? 
Prunus p e r s i c a ou il produit des taches deprimees se dessechant. 

103. Sirococcus Calycanthi Speg. (17, p. 897). 

Tres curieux champignon produisant sur les rameaux de Calycan thus 
f 1 o r i d u s des tumeurs rondes ou pyriformes de 5 a 20 mm de long et de large 
a la base desquelles apparaissent les picnides. 

104. Peckia mate Speg. (17, p. 160 et 896; 18, p. 113 et No. 50 bis). 

Produit tres frequemment dans le territoire de Misiones, sur Ilex para- 
guariensis (la verba mate ou the du Paraguay), une maladie au cours de 
laquelle apparait a la face inferieure des feuilles, une enorme quantite de petits 

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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv^es en Argentine. 


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points presque invisibles, feuilles qui ensuite s’enroulent en se dessechant. 11 
causerait de serieux dommages. 

106. Ascochyta Fabae Speg. (16, p. 752). 

Produit sur Faba vulgaris des taches de 2 a 10 mm de diametre, 
limitees par une mince ligne brune (La Plata). 

106. Ascochyta Pisi Lib. 

A ete signale sur les feuilles, tiges et gousses de Haricot, dans l’Entre Rios. 

107. Actinonema Rosae (Lib.) Fr. 

Sur les feuilles de rosiers cultives, au Paraguay. 

108. Septoria Dianthi Desm. 

Se trouve frequemment en hiver sur les tiges et feuilles des oeillets (D i a n - 
tli us caryophyllus) forces, et au printemps (1913) sur les feuilles de 
Hianthus barbatus. 

109. Septoria Lactucae Pass. 

Je ne l’ai observee qu’une seule fois au printemps 1913, pres de Buenos-Aires, 
tres abondante sur Lactuca sativa. 

110. Septoria Lycopersici Speg. (16, p. 739). 

Attaque les feuilles deSolanum lycoperacum sur lesquelles il 
produit des taches rondes, limitees par un bord proeminent ou les picnides ap- 
paraissent. L’auteur qui observa cette espece a La Plata, la dit tres nuisible, et 
la maladie a ete signalee comme assez grave, en 1904, dans l’Entre Rios. Elle 
semble avoir fait son apparition en Europe (Sorauer, Handbuch der Pflanzen- 
krankheiten, II, p. 410 et 535, edition de 1908). 


111. Septoria Petroselini Dsm. 

N’est pas frequent, sur Petroselinum sativum, a Buenos-Aires. 

112. Septoria Petroselini Dsm. var Apii Br. et Caw. 

Est extraordinairement frequent, sur chaque plante d’A pium graveo- 
1 e n s peut-on dire, dans les provinces centrales, du Sud de la Province deBuenos- 
Aires a Mendoza, au point d’etre une serieuse entrave aux cultures. 

D’apres Spegazzini il s’agirait ici de S. a p i i c o 1 a Speg. (7, p. 415) 
decouverte sur Apium australe (= A. graveolens pour la plupart des 
auteurs) spontane. D’apres moi pourtant, les champignons attaquant les deux 
plantes cultivees a Buenos-Aires sont d’une part identiques entre eux (le develop- 
pement est seulement plus intense sur celeri), et d’autre part se rapprochent 
beaucoup plus des descriptions de l’espece europeenne, l’espece de Spegazzini 
ayant ses picnides plus petits et ses spores plus minces. Quant a la question de la 
var. apii, le fait constant que le celeri est incomparablement plus attaque que 
le persil, et qu’on peut meme voir des cultures de Petroselinum indemnes 
a cote d’A p i u m” tres envahi pourrait etre un argument en faveur de la separation 
des deux formes; pourtant si Ton considere les deux hotes comme des terrains, 
Tun tres favorable, l’autre defavorable au parasite, il est evident que sans avoir 


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Luoien Hauman - Merck, 


besoin d’invoquer des formes speeifiques completement fixees, des circonstances 
peu propices ne permettront la penetration que dans l’hote le plus receptif, alors 
qu’en des conditions plus favorables tous deux eussent ete attaques, quoique 
a des degres differents, par le meme parasite. 

Ce raisonnement peut naturellement s’appliquer a d’autres cas que celui de 
Septoria Petroselini, et, bien souvent, cette interpretation m’a semble 
la seule capable d’expliquer la presence ou l’absence, suivant les annees, sur diffe¬ 
rents hotes cultives cote k cote, de certaines varietes ou formes speeifiques. 

J’ajouterai enfin que Cecospora Apii que Lindau (Sorauer, 
loc. cit. p. 410) dit sembler en relation genetique avec le Septoria, n’a jamais 
ete observe en Argentine. 


113. Septoria Tritici Dsm. 

N’est pas rare, associe parfois a l’O i d i u m , sur les feuilles de froment 
auquels il ne cause pas grand dommage. 

114. Rhadospora persiciphila Speg. (17, pag. 390). 

Sur les rameaux de Prunus persica a La Plata; produit des taches 
suborbiculaires de 5 a 20 mm de diametre, brunatres, deprimees et limiteet par 
un callus 6troit. 


115. Phlyctaena ? linicola Speg. (17, p. 965). 

Ce champignon determine une maladie fort grave du lin cultive se manifestant 
sur les feuilles par des taches de 4 a 6 mm de diametre qui brunissent et entrainent 
rapidement le dessechement et la chute de ces organes. Les tiges, d’apres Spe- 
g a z z i n i, pourraient aussi etre attaquees. Les picnides sous epidermiques 
brunatres difficiles k voir sont tres petites (100 en moyenne), les spores irre- 
gulierement fusiformes souvent contournees de 15 a 25 jji de long sur 2 ou 3 de large. 
L’attribution generique est certainement douteuse. Sur les memes echantillons 
se trouvaient en petites quantites les conceptacles de Septogloeum li¬ 
nicola Speg. (17, p. 1023) que son auteur suppose etre en etat metagenetique 
du Phlyctaena. —La maladie qu’on appelle Pasmo (d’apres M. Spegazzi- 
n i) apparait de bonne heure et peut causer, comme je l’ai vu dans les environs de 
Buenos-Aires, associee il est vrai, a Melampsora Lini en abondance, la 
destruction complete des cultures attaquees. 

116. Eriothyrinm ? rosicola Speg. (17, p 395) 

Sur les feuilles de Rosa lucida a La Plata Ne produit pas de taches, 
les feuilles attaquees palissent et les picnides apparaissent sur les deux faces. 

117. Hainesia Lycopersici Speg. (16, p. 774). 

A La Plata, sur les tomates presque mures et serait tres nuisible. 

118. Hainesia oleieola Speg. (17, p. 998). 

Sur les fruits d’01 e a europaea, pres de Buenos-Aires; est peut 
etre identique a l’espece suivante. 

119. Hainesia versicolor (B. et C.) (17, p. 999). 

Dans Tepicarpe des peches mures, La Plata, mars 1900. 


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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv^es en Argentine. 


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120. Monilia sp. (probablement M. fructigena Pers.) 

A Tucuman sur Pasteque (Citrullus vulgaris) non mure, en de- 
oembre 1913. 

Le fruit presentait des depressions profondes, de 3 a 4 mm et de 1 k iy 2 cm 
de diametre, assez semblables a celles produites par Scolecotrichum 
melophthorum Prill, et Delac. A la cbambre humide ont apparu les cercles 
concentriques d’un M o n i 1 i a a conidies ovales, de 15 a 17 p. de long sur 5 k 7 
de large. Je n’ai pu trouver ni mycelium ni conidies attribuables au Scoleco¬ 
trichum. 

121. Melanconium Sacchari Massel (12, p 33) 

Sur les feuilles de la Canne a sucre, 4 Tucuman sans lui causer aucun dom- 
mage. 

122. Oloeosporium ampelophagum (de Bary) Sacc. 

Ne se rencontre que dans la partie relativement humide du pays, du Rio 
Negro inferieur a Jujuy; 4 Buenos-Aires, il est co mm on tous les ana d£s la fin 
du printemps. II existe au Paraguay et k Montevideo, mais, de meme que le 
mildew, il est inconnu dans les grandes regions vinicoles du pays (Mendoza, San 
Juan etc.). 

123. Gloeosporiom armeniacum Speg. (17, p. 1000). 

Produit sur les fruits de Prunus armeniacus des taches cendrees, 
puis blanches de 2 a 7 mm (Tucuman). 

124. Gloeosporium Eriobotryae Speg. (17, p. 1004). 

Produit sur les feuilles de Eriobotrya japonica des taches entourees 
d’une areole pourpre (Buenos-Aires). 

12&. Gloeosporium hesperidearum Catt. (17, p. 1006). 

Sur les feuilles de Citrus aurantium a Jujuy. 

126. Gloeosporium lagenarium (Pass.) Sacc. (16, p. 775). 

Commun dans l’epicarpe de Citrullus etCucumis melo, pres 
de Buenos-Aires, Cordoba et Corrientes. 

127. Gloeosporium Lindemuthianum Sacc. et Magn. (16, p. 776). 

Commun sur les gousses de Phaseolus, Pisum et Faba cultives 
(Buenos-Aires et Corrientes). 

128. Gloeosporium Medicaginis E. et K. (17, p. 1008). 

Sur les feuilles de Medicago sativa, a La Plata. 

129. Gloeosporium meliicola Speg. (17, p. 1009). 

Produit sur les feuilles deMelia Azedarach des taches blanches sans 
areoles, de 1 k 5 mm de diametre (Oran, Salta). 

130. Gloeosporium sarmenticola Speg. (17, p. 1010). 

Cette espece qui serait nettement differente de tous les Gloeosporium 
de la vigne, produit des taches peu distinctes sur les sarments vieux de V T i t i s 
r i p a r i a (La Plata). 


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Lucien Hauman - Merck, 


131. CoUetotrichum anonicola Speg. (17, p. 1004). 

Produit sur les leuilles de Anona cherimolla cultive, pres de Tucu- 
man, de grandes taches confluentes occupant parfois toute la feuille, cendrees au 
milieu et plus ou moin brunatres sur les bords. 

132. CoUetotrichum Vincae Speg. (17, p. 1016). 

Sur les feuilles de Vinca major, a Buenos-Aires (1905). 

133. CoUetotrichum yerbac Speg. (18, No. 62 et p. 113). 

Produit sur les feuilles de Ilex paraguayensis des taches plus ou 
moins arrondies, limitees par une ligne obscure (Misiones). 

Septogloeum linicolum Speg. Voir Phlyctaena No. 115. 

134. Coiyneum Beijerinckii Oud. 

Je l’ai observe pour la premiere fois a Buenos-Aires, sur Prunus persica, 
P. domestica et P. armeniaca, en 1909; avant cela, si elle existait 
dans le pays, la maladie devait y 6tre fort rare, mais elle prit les annees suivante > 
un developpement considerable. Elle fut moins abondante en 1913 et 1914. Des 
observations analogues ont ete faites pour Montevideo (17, p. 1025; 23). 

135. Fusoma ? vastator Speg. (16, p. 808). 

Parasite tres nuisible, mais semble-t-il fort rare, sur les feuilles de U1 m u s 
campestris tre. peu plante en Argentine (Buenos-Aires et La Plata). 

136. Ramularia Cyuarae Sacc. (16, p. 805). 

Sur les feuilles languissantes de Cynara scolymus (La Plata). 

137. Ramularia Tulasnei Sacc. 

Abondant sur fraisier, k Buenos-Aires, (conidies au debut du printemps) et 
4 Mendoza. Je n’ai jamais observe de peritheces. En Patagonie, les feuilles de 
Fragaria chiloensis Duch. qui est, comme on le sait, un des ancet.es 
des varietes horticoles, portent aussi (mars 1911) des taches rouges semblablea 
a celles de la plante cultivee, mais je n’ai pu trouver de fructifications. 

138. Cercosporella pseudoidium Speg. (5, p. 390). 

Sur les feuilles de Manihot utilissima au Paraguay. 

139. Cycloconium oleaginum Cast. 

Assez rare et peu developpe sur Olea europaea (Buenos-Aires); il 
existe aussi au Chili. 

140. Fusicladium dcndriticum (Walbr.) Fuck. 

II rendait presque impossible la culture de certaines varietes de P y r u s 
communis, sur les bords du lac Llanquihue, au Chili (lat. 41° S.), region, 
comme on le sait, extremement humide (environ 2000 mm de pluie annuelle). 
II n’a pas ete signale en Argentine. 

141. Helminthosporium gramineum Rab. (?) 

Est extremement abondant sur les H o r d e u m cultives, des la fin de 1’hiver. 
La maladie sevit ici avec une violence, inconnue je crois dans l’Europe centrale: 


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Lea parasites v6g6taux des plantes cultiv6es en Argentine. 


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c’est ainsi qu’on voit de loin les champs d’orge tout jaunes, et que les feuilles su- 
perieures comme les inferieures sont souvent entierement couvertes de grandea 
taches. Elle existe tous les ans, avec la meme intensity, 4 Buenos-Aires; je l’ai 
vue tres developpee dans le sud et l’ouest de la province du meme nom et moin# 
grave 4 Mendoza. Je l’ai constatee 4 Montevideo, de meme que les toutes petitea 
cultures isolees de la Patagonie australe. — L’avoine porte rarement quelques 
taches; le froment et le seigle sont respectes. 

II serait interessant d’etudier le mode de propagation du champignons et les 
moyens d’enrayer la maladie. 

142. Heterosporium gracile (Wler.) Sacc. 

Comniun en hiver et au printemps sur les feuilles d’l ris florentina 
et I. g e r m a n i c a. (Province de Buenos-Aires). 

143. Macrosporium Crookei (CK.) Sacc. (17, p. 1350). 

Sur les feuilles deSolanum tuberosum, dans la province de Buenos- 
Aires. 

144. Altemaria Solani Sorauer. 

A ete signale (16, p. 219) sur les tiges, les feuilles et les tubercules de la pomme 
de terre, dans la province de Santa F6, et sur Solanum lycopersicum, 
4 Tucuman. 

145. Alternaria Yiolae Gall, et Dors. 

Commun sur les feuilles de Viola cultivee, 4 La Plata (17, p. 183). 

146. Cercospora beticola Sacc. 

Existe en permanence sur Beta vulgaris (varietes fourrageres et 
liorticoles), 4 Buenos-Aires et 4 Montevideo. 

146 bis. Cercospora Kopkei Kruger? 

Ce champignon, qui serait un des agents determinant l’apparition de taches 
rouges sur les feuilles de Cannes 4 sucre aux Indes hollandaises, a ete signal^ 4 
Tucuman par Chavanne(31, p.749) mais pour diverses raisonscette determi¬ 
nation me parait devoir etre confirmee. 

147. Cercospora Asparagi Sacc. 

Sur Asparagus officinalis, 4 Sao Paulo^19, p. 143). 

148. Cercospora circumscissa Sacc. 

Associe 4 Coryneum Beijerinckii sur Persica vulgaris, 
pres de Sao Paulo (19, p. 146). 

149. Cercospora Cordylines Speg. (17, p. 1117). 

Sur les feuilles de Cordyline dracaenoides plante pres de Buenos- 
Aires. 

150. Cercospora glandulosa Ell. et Kell. 

Sur les feuilles de Ailanthus glandulosus, 4La Plata (16, p. 829). 

151. Cercospora meliicola Speg. (17, 1117). 

Sur les feuilles deMelia Azedarach (Oran). 

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446 


Lucien H a u man -Merck, 


162. Cercospora personata (B. et C.) Ell. et Evrch. 

Sur les feuilles de Arachis hypogaea, au Paraguay (6, p. 411). 

162 bis. Cercospora (?) porrigo Speg. (11; 16, p.826). 

Ce champignon provoque l’apparition sur les jeunes poires et les jeunes pommes 
(ces dernieres mentionnees, par erreur sans doute, en 16, No. 826: comparez ce 
texte avec celui de 11) de taches qui en grandissant determinent le dessechement 
et la chute des fruits. L’unique fois qu’on l’observa (La Plata, novembre 1894), 
la perte de la recolte fut complete. 

163. Cercospora phaseolina Speg. (4, p. 339). 

Sur les feuilles de Phaseolus ovatus, a Buenos-Aires, en 1881. 
N’a plus ete observe depuis lors. 

164. Cercospora rosicola Pass. 

Sur les feuilles de Rosa centifolia, dans le Bresil meridional (4, p. 344). 

156. Cercospora Roesleri (Cath.) Sacc. 

Sur les feuilles languissantes de Vitis vinifera, a Tucuman, Mendoza, 
Cordoba, San Juan, Catamarca et Salta (16, 837). 

156. Cercospora Vitis (Lev.) Sacc. 

Signale pour Buenos-Aires en 1880 (1, p. 146); elle existe aussi au Paraguay, 
et pres de Sao Paulo. 

157. Cercosporina asparagicola Speg. (17, p. 1072). 

Sur les tiges languissantes de Asparagus officinalis (La Plata). 
Le genre Cercosporina differe du genre Cercospora par ses spores 
hyalines et cette espece se distingue de C. a s p a r a g i (Sacc.) et de C. c a u 1 i - 
cola (Wint.) par les dimensions plus grandes de toutes ses parties. 

168. Cercosporina hydrangeicola Speg. (17, p. 1077). 

Sur les feuilles languissantes de Hydrangea hortensis (La Plata). 

159. Cercosporina mate Speg. (17, p. 1078). 

Produit sur les feuilles d’l 1 e x para guarien sis, des taches limitees 
le plus souvent par un large bord pourpre (Misiones). 

160. Cercosporina Tetragoniae Speg. (17, p. 1083). 

Sur les feuilles de Tetragonia ex pan sa (La Plata). 

161. Isariopsis griseola Sacc. 

Sur les feuilles de Phaseolus multiflorusaLa Plata (17, p. 1145). 

162. Fusarium Solani (Mart.) Sacc. 

Se trouve assez souvent sur les pommes de terre introduces d’Europe et pro¬ 
duit parfoia de grands ravages: en octobre 1912, des centaines de caisses de tuber- 
cules introduits comme semence ont du etre detruits a cause de la presence de ce 
champignon. Son caractere parasitaire a ete souvent discute, les essais d’infection 


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Les parasites vigitaux dea plantes cultivies en Argentine. 


447 


directe donnant des resultats negatifs (Delacroix et Maublanc, Maladies 
parasitaires des plantes cultivees, p. 375). Comme je Pai rapporte autre part (30, p. 
509), j’ai pu obtenir la penetration du champignon dans les tissus sains en l’ensem- 
an$ant sur des plaies dont les cellules superficielles avaient ete prealablement plas- 
molysees. II s’agit done ici d’un parasite occasionnel qui ne peut envahir les tissus 
sains que grace a des circonstances favorables empechant la reaction de l’organisme 
attaque. L’envahissement d’enormes quantites de tubercules au cours de la tra- 
versee de France en Argentine laisse supposer que les conditions qu’ont a supporter 
les pommes de terre pendant le voyage, — chaleur elevee et aeration certainement 
tres insuffisante dans les calles des navires — debilitent les tissus vivants et favo- ' 
risent le parasite. 

163. Selenosporium (Fusarium) sarcochroum (Dsm.) Sacc. 

Dans Pecorce des rameaux vivants de Melia Azedarach&La Plata 
(17, p. 1168). 

164. Sclerotium cepivonun Berck. 

Je ne Pai observe qu’une seule fois dans les environs de Buenos-Aires, sur 
Allium cepa, mais avec une tres grande intensity k la-fin d’un automne 
tres pluvieux. Des laitues (Lactuca sativa), semees sur le meme terrain, 
n’en ont que tres legerement souffert au printemps suivant. 

165. Sclerotium succineum Speg. (3, p. 166). 

Ces petites sclerotes ont ete observees a la partie interieure du pericarpe de 
Citrus aurantium, a Buenos-Aires, en 1880. 

166. Sclerotium Opuntiarum Speg. (16, p. 882). 

Frequent sous Pepiderme persistant apres la destruction des tissus sous- 
jacents, des raquettes de divers 0 p u n t i a , dans les jardins de Buenos-Aires. 

Algues. 

168. Cephaleuros virescens Kuntze. 

Frequent sur les feuilles de Magnolia grandiflora a Buenos-Aires 
et dans le Delta du Parana; je Pai trouvi aussi sur celles de Persea gratis- 
s i m a k Tucuman. J’ai pu observer les principaux caracteres decrits et figures 
par Delacroix (Mai. des pi.cult, dans les pays chauds p. 359—373 Paris 1911) 
ycomprisleskystesduthalle sous-cuticulaire. Sur les exemplaires conserves dans la 
formaline-cuivre 1 ), le pigment jaune de Palgue s’etant dissout, on voit tres claire- 
ment les chloroleucites de celle-ci r et la partie attaquee et decoloree du paren- 
chyme foliaire apparait tres nettement entre les zones vertes du tissu sain sous- 
jacent et du thalle du parasite. 

x ) J’emploie depuis bientot dix ans pour la conservation des collections botaniques, 
une solution de 6 k 7 % de formaline du commerce (a 40 % d’aldehyde), k laquelle 
j’ajoute quelques gouttes d’une solution concentric d’acitate de cuivre dans Peau forte- 
ment acidulie k Pacide acitique, jusqu’4 obtenir une coloration bleue tris ligire: la 
chlorophyll© se combinant avec le cuivre ne se dissout ni ne p41it, meme apr&s des annies 
et en pleine lumiire. Les risultats surtout pour la conservation d’organes malades, 
sont le plus souvent splendides, Popposition restant parfaite, entre les tissus sains verts 
et les taches d’origine pathologique. 

J’ai meme employi avec succes cette propriiti des sels de cuivre dans les manipu¬ 
lations hystologiques, pour fixer la chlorophylle, avant les passages dans les alcools 
et le xylol, dans des coupes de lichen par exemple; il convient alors d’employer, pour 
le bain fixateur, la solution concentric d’acitate de cuivre. 


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448 


Lucien Hauman-Merck, 


Dans les echantillons de Buenos-Aires l’algue n’etait pas lickenisee; les taehes 
d’un diametre variant de 2 a 7 mm se comptaient par centaines par fois sur une 
seule feuille. — Je n’ai observe le parasite ni sur Michelia fuscatani sur 
Camellia frequemment cultives dans les jardins de Buenos-Aires et sur lesquels 
il a ete signale dans d’autres regions. 

Phan6rogames. 

169. Arjona tuberosa Cav. (nom. vulgaire: Macachin). 

Cette petite Santalacee qui recherche les sols legers est commune dans toute 
la Patagonie argentine, dans le sud de la province de Buenos-Aires et dans le 
territoire de la Pampa Centrale. Elle est normalement parasite sur des Graminees 
(j’ai constate les adherences de ses racines sur S t i p a h u m i 1 i s) et quand la 
culture des cereales envahit des regions ou elle est abondante, elle se transforme 
en un parasite dangeureux du froment. L’adhesion se fait par des su^irs k peine 
plus gros qu’une tete d’epingle et dont la constitution anatomique est en tout 
point semblable k celle des su<joirs, beaucoup plus gros, il est vrai, de T h e s i u m. 
Ce qui rend la plante reellement tres nuisible, fait exceptionnel parmi les hemi- 
parasites de racines, c’est l’abondance avec laquelle elle peut se multiplier grace 
k des tubercules qui assurent sa conservation et son abondante multiplication. Il 
en resulte que le macachin se propage par taehes de grandes dimensions parfois, 
taehes ou il arrive a couvrir entierement le sol, detruisant -alors la cereale avant 
son complet developpement. Cet envahissement est favorise par les pratiques 
agricoles toute extensives des regions a monoculture oil s’est developpe le parasite 1 ). 

170—171. Phoradendrum rubrum (Linn.) Gris. 

Cette Loranthacee indigene envahit les pechers dans le nord du pays (a Posa¬ 
das, et Resistencia, villes situees toutes deux a la frontiere du Paraguay). Je l’ai 
vu k Tucuman sur Populus monilifera eton me dit Pavoir constate 
surPunica granatum, P. rubrum (L.) Gris., var. latifolia attaque 
Melia Azedarach a Concepcion (prov. de Tucuman). C’est sans 
doute aussi au genre Phoradendron qu’appartient la Loranthacee qui, 
m’assure-t-on, abonde sur les cafetiers en Bolivie, au point de nuire serieusement 
aux cultures. 

172. Phrygilanthus cuneifolius R. et P. 

Cette Loranthacee qui abonde sur de nombreux arbres et arbustes de provin¬ 
ces centrales seches de PArgentine, existe dans les environs de Mendoza sur C y - 
donia vulgaris et aussi, m’assure-t-on, sur Prunus persica et Po¬ 
pulus monilifera 2 ). 

*) Le macachin, a l’6poque ou je Pai observe (k Rivera, en d^cembre 1911) mon- 
trait certainement pour le froment une predilection marquee. Des observations exactes 
sur la manidre dont il se comporte vis a vis des autres cereales cultivates dans la region, 
orge, avoine, seigle, que je n’ai pas vu attaqu^es par la Santalacee, 6erait d’autant plus 
im|>ortante que la lutte contre ce parasite n’est guere possible que grace k une succes¬ 
sion raisonnee de cultures sur un meme champ. En effet, un travad plus soigne, de la 
terre, des binnages de printemps surtout qui detruiraient le parasite au moment de la 
germination des tubercules, ne peuvent etre conseilies qu’avec prudence en raison de 
la nature trds sablonneuees des terres, de la secheresse du climat et des vents violents 
qui regnent dans ces parages. 

a ) R e i c h e ((.rrundziige der Pflanzenverbreitung in Chile, p. 116) cit. Phrygi¬ 
lanthus t e tr a n d r u s (R. et P.) comme tres commune sur les peupliers. Il semble, 
da pres la photographie qui accompagne le texte, qu’il sagisse de Populus nigra 
var. p y r a m i d a 1 i s. 


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Les parasites vegeta ax des plantes cultivees en Argentine. 449 

173—175. Les Cuscutes. 

La luzerne est la seule plante cultivee en Argentine qui ait a souffrir de la 
cuscute. Cuscuta epithymum y aurait existe en abondance avant que 
des reglements n’aient ete mis en vigueur ponr empecher l’introduction de semences 
cuscutees, d’origine europeene, grace auxquels elle est devenue assez rare. 

Medicago sativa estau contraire frequemment envahie par une 
espece indigene, C. racemosa Mart. 1 ) (Buenos-Aires, province de Santiago 
del Estero, de Mendoza et bords du Rio Negro). J’ai observe la meme espece sur 
Xanthium spinosum, mauvaise herbe tres abondante, sur T r i f o 1 i t 
um repens spontane et, dans mes parcelles d’essais sur Trifolium 
pratense, tres peu cultive jusqu’ici dans le pays. 

Au Chili elle a ete signalee par Lavergne sur la betterave sucriere, 
outre le trefle et la luzerne 2 ). 

C. o d o r a t a R. et P. var. botrychoides Eng. attaque violemment 
Ricinus communis, aujourd’hui spontane, mais sans doute ancienne- 
ment cultive dans les environs de Tucuman. Mr. C. M. Hicken, enfin, me 
rapporte avoir vu dans un jardin public de la ville d’Asuncion, au Paraguay, des 
orangers fortement envahis par une cuscute. 

Appendice I. 

Dans cet index on trouvera a la suite du nom de chaque plante cultivee, les 
noms de leurs parasites suivis d’un numero renvovant aux paragraphes du texte. 

C6r6ales. 

Avoine (Avena sativa): Erysiphe graminis 33, Ustilago 
A v e n a e 47, P u c c i n i a L o 1 i i 77, P. g r a m i n i s 77. 

Froments (Triticum sativum, div. sub.-sp.): Erysiphe gra¬ 
minis 33, Ophiobolus graminis 44, Ustilago Tritici 46, 
TilletiaTritici57, T. Iaevis58, Puccinia graminis 72, 
P. triticina 71, P. triticorum 73, P. brachypus 74, P. mega- 
lopotamica 75, Septoria Tritici 113, Arjona tuberosa 169. 

Mais (Zea mays): Sclerospora graminicola 15, Ustilago 
Maydis 50, U. abortifera 51, Puccinia Maydis 79. 

Orge (Hordeum sativum, div. sub-sp.) :Claviceps purpurea 
40, Ustilago Hordei 48, U. nuda 49, Puccinia graminis 76, 
Helminthosporium gramineum 141. 

Seigle (Secale cereal e):Puccinia graminis 78, P. d i s p e r s a 78. 

Sorgho (Sorghum vulgar e): Ustilago Sorghi 52, U. Pani- 
ci-miliacei 53, Phvllosticta sorghina 99. 

Plantes potagdres. 

Artichaut (Cynara s c o 1 y m u s): Phvllosticta C y n a r a e 97, 
Ramularia Cynarae 136. 

Asperge (Asparagus officinalis): Cercospora Asparagi 
147, Cercosporina asparagicola 157. 

*) C’est du moins provisoirement a cette espece que je ramenerai les cuscutes 
des luzernieres argentines. Elle const it ue au moins une variate nouvelle de ce type poly- 
morphe, variety caract^risee par ses s^pales aigus. Je m'oceuperai autre part' de cette 
question de systematique. 

2 ) (Cf. R e i c h e , Flora du Chile V, p. 169.) II existe aussi un travail de La¬ 
vergne dont le titre signale la cuscute sur la vigne dans le meme pays. Je ne sais de 
quelle espece il s’agit. 

Zwelte Abt. Bd. 43. 29 


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450 


Lucien Hauman -Merck, 


Batate (Ipomoea batatas): Cystopus Ipo moeae-pan du¬ 
ra nae 11, Mu cor stolonifer 25, Erysiphe Polygoni 34. 

Carotte (Daucus Carota): Sclerotinia Libertiana 30. 

Cel6ri (Apium graveolens): Septoria Petroselini 112. 

Chicor6e (Cichorium Inty bus): Puccinia Hieracii84. 

Choux (Brassica oleracea): Cystopus candidus 10, Pero* 
nospora parasitica 21, Erysiphe Polygoni 34. 

Epinard (Spinacia oleracea): Peronospora effusa 18. 

Feve (Faba vulgaris): Ascochy ta Fabae 105, Colletotri- 
chum Lindemuthianum 127. 

Fraisiers (Fragaria vesca): Ramularia Tulasnei 137. 

Haricots (Phaseolus vulgaris): Sclerotinia Fuckeliana 
29, Botrytis platen sis 29, Uromyces P h a s e o 1 i 66, Ery¬ 
siphe Polygoni 34, Ascochy ta P i s i 106, Colletotrichum 
Lindemuthianum 127. 

Laitue (Lactuca sativa): Bremia Lactucae 17, Septoria 
Lactucae 110, Sclerotiuin cepivorum 164. 

Moutarde (S inapis nigra): Erysiphe Polygoni 34. 

Navet (Brassica napus): Cystopus candidus 10, Erysiphe 
Polygoni 34. 

Oignon (Allium Cepa): Peronospora Schleideni 22, Chlo- 
rospora vastatrix 24, Sclerotiuin cepivorum 164. 

Pasteque (C i t r u 11 u s vulgaris): M o n i 1 i a sp. 120, Gloeospo- 
rium lagenarium 126. 

Persil (Petroselinum sativu in): Erysiphe Polygoni 34, 
Septoria Petroselini 111. 

Pois (Pisum sativum): Erysiphe Polygoni 34, Uromyces 
Pisi67, Colletotrichum Lindemuthianum 127. 

Pomme de terre (Solanum tuberosum): Phytophthora in- 
festans 14, Macrosporium Crookei 143, Alternaria Sola- 
n i 144, Fusarium Solani 162. 

Potiron (Cucurbita Pepo): Erysiphe Polygoni 34. 

Radis (Raphanus sativu s): Cystopus candidus 10, Pero¬ 
nospora parasitica 20. 

Salsifis (Tragopogon porrifolium): Cystopus Tragopo- 
gonis 12, Ustilago Tragopogonis pratensis 55. 

Scorsonere (Scorzonera hispanica): Cystopus Tragopo¬ 
gon i s 12. 

Tetragonia expansa : Cercosporina Tetragoniae 160. 

Tomate (Solanum lycopersicum): Sept oria Lycopersici 
110, Alternaria Solani 144, Hainesia Lycopersici 117. 

Plantes lourragftres, 

Betterave (Beta vulgaris): Jaunisse 3, Urop hi yetis p u I - 
posa 7, U. leproidea 8, Peronospora Schachtii 21, Cerco- 
spora beticola 146, Cuscuta racemosa 173. 

Bromus unioloides: PhyllachoraBromi 41, Ustilago 
bromivora 54, Puccinia bromina 81. 

Carotte (Daucus C a r o t a): Voir plantes potageres. 

Luzerne (M e d i c a g o sativa): Peronospora t r i f o 1 i o r u m 23, 
P s e u d o p e z i z a M e d i c a g i n i s 31, Uromyces s t r i a t u s 68, U r e d o 


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Les parasites v6g6taux des plantea cultivees en Argentine. 


451 


medieaginicola91, Phyllosticta Medicaginis98, Gloeo- 
sporium Medicaginis 128, Rhizoctonia violacea 167, C u s - 
cut a epithymum 173, C. racemosa 174. 

Paspalum dilatat um: Ustilagopsis deliquesce ns 59. 

Poa pratensis: Puccinia Poarum 80. 

T6osinte (Euchlaena mexicana): UstilagoMaydis 50. 

Topinambour (H e 1 i a n t h u s tuberosus): C v s t o p u s Trago- 
p o g o n i s 12. 

T r i £ o 1 i u in repens: Uromyces T r i f o 1 i i 69. 


Plantes ornementalcs. 

Althaea rosea: Puccinia Malvaccarum 85. 

Calendula officinalis: Entyloma Calendulae 60. 
Calycanthus floridus: Sirococcus Cal v cant hi 103. 
Camellia: Pleospora herbarum, form. C a m e 11 i a e 39. 
Canna sp.: Uredo Cannae 89. 

Chevre-Feuille (L o n i c e r a sp.): Plioma m i n u t u 1 a 101. 

Chrysanthernes: Fumagines 39, Puccinia Chrysantheini 83. 
Cord y line dracaenoides: Cercospora Cord v lines 149. 
Cydonia japonica: Puccinia Pruni 86. 

Dahlia (Dahlia,variabilis): Sclerotinia Libertiana 30. 
Erythrina crista-galli:Ravenelia platensis88. 
Evonymus japonicus: Oidium Evonvmi-japonici 36. 
Gardenia: Fumagine 39. 

Hortensia (Hydrangea h or ten sis): Cercosporina h y - 
drangeicola 158. 

Ipomoea bona-nox: Cystopus Ipomeoae-pandura- 
n a ell. 

Iris (Iris florentina): Heterosporium gracile 142. 
Iris (Iris germanica): Heterosporium gracile 142. 
Oeillets (Dianthus caryophyllus): SeptoriaDianthi 108. 
Oeillets (Dianthus barbatus): Septoria dianthi 108. 
Oleandre (Nerium oleander): Tumeur bacterienne 2. 

Opuntia: Sclerotium Opuntlarum 166. 

Pavot (Papaver somniferum): Erysiphe P o 1 y g o n i 34. 
Phaseolus multiflorus: Isariopsis griseola 161. 
Phaseolus ovatus: Cercospora phaseolina 153. 

Pensee (Viola tricolor): Phyllosticta Violae99. 

Pervenche (Vinca major): Colletotrichum Vincae 132. 
Reine-Marguerite (Aster sinensis): Uredo Pyrethri93. 
Rosiers (Rosa div. sp.): Sphaerotheca pannosa 32, Phrag- 
midium subcorticium 87, Actinonema Rosae 107, E r i o - 
thyrium rosicola 116, Cercospora rosicola 154. 

Tournesol (Helianthus annuus): Cystopus Tragopogonis 12. 
Violette (Viola odorata): Erysiphe Polygoni 34, Alter- 
naria Violae 145. 

Plantes industrielles. 

Arachide (Arachis hypogaea): Puccinia Arachidis 82, Cer¬ 
cospora persona t a 152. 

Betterave (Beta vulgaris): Voir Plantes fourrageres. 

29* 


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452 


Lucie n Haum an -Merck, 


Caffier (C o f f e a sp.): Phoradendron sp. 171. 

Canne a Sucre (Saccharum officinarum): Pourriture du bougeon 
terminal 6, Fumagine 39, MelanconiumSacchari 121, Cercospora 
K o p k e i 146 bis. 

Lin(Linum usitatissimum): MelampsoraLini61, Plilyc- 
taena linicola 115. 

Manioc (Manihot carthagenensis): Uromyces Cartha¬ 
ge n e n s i s 70. 

Manioc (Manihot utililissima): Cercosporella pseu¬ 
do i d i u m 138. 

Tabac (Nicotiana tabacum): Peronospora Nicotianae 19. 

Yerba-Mate (Ilex paraguariensis): Fumagines (Paracapno- 
dium pulchellum, Asterina mate, Meliola yerbae) 39, 
Peckia mate 104, Colletotrichum yerbae 133. 


Arbres fruitiers. 

Abricotier (Prunus armeniaca): Puccinia Pruni 86, Gloe- 
osporium armeniacum 123, Coryneum Beijerinckii 134. 

Avocatier (Persea gratissima): Cephaleuros virescens 168. 

Chirimoya (Anonacherimolla): Colletotrichum anoni- 
c o 1 a 131. 

Citronnier (Citrus medic a): Rosellinia necatrix 42. 

Eriobotrya japonica: Phyllosticta Eriobotryae 99, 
Gloeosporium Eribotryae 124. 

Figuier (Ficus carica): Uredo Fici90. 

Grenadier (Punica granatum): Phoradendron ru brum 170. 

Mandarinier (Citrus nobilis): Fumagine 39. 

Noyer (Juglans regia): Maladie bacterienne 5, Gnomonia lepto- 
styla45, Rosellinia necatrix 42, Microstoma Juglandis94. 

Olivier (Olea europea): Tumeur bacterienne 1, Fumagine 39, H a i n e - 
sia oleicola 118, Cycloconium oleaginum 139. 

Oranger (Citrus aurantium): Rosellinia necatrix 42, 
Cuscuta sp. 175, Gloeosporium hesperidearum 125, Scle- 
rotium succineum 165. 

Pecker (P r u n u s persic a): Exoascus deformans 26, Sphae- 
rotheca pannosa 31, Fumagine 39, Puccinia Pruni 86, Pho- 
ma? persiciphila 102, Rhabdospora persiciphila 114, 
Hainesia versicolor 119, Coryneum Beijerincki 134, Cer¬ 
cospora circumscissa 148, Phoradendron rubrum 170. 

Poirier (Pirus communis): Fusicladium dendriticum 
140, P h r y g i 1 a n t h u s cuneifolius 172, Cercospora porrigo 
152 bis. 

Pommier (Pirus malus): Oidium f a r i n o s u m 38, Fumagine 39. 

Prunier (Prunus domestic a): Exoascus Pruni 27, Pucci¬ 
nia Pruni 86, Coryneum Beijerinckii 134. 

Vigne (Vitis vinifera, V. Labrusoa, V. riparia): P1 a s - 
mopara viticola 16, Botrytisampelophila29, Uncinula 
necator 35, Fumago vagans 39, Rosellinia necatrix 42, 
Phoma acinicola 100, Gloeosporium ampelophagum 122, 
G. sarmenticola 130, Cercospora Roesleri 155. 


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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv^es en Argentine. 


453 


Arbres. 

Ailanthus glandulosus: Cercospora glandulosa 150. 

Chenes (Quercus palustris): Oidium quercinum 37. 

Chenes (Quercus sessiflora): Microstoma album 94. 

Maclura aurantiaca: Uredo M a c 1 u r a e 92. 

Magnolia grandiflora: Cephaleuros virescens 168. 

Melia Azedarach: Gloeosporium meliicola 129, Cerco¬ 
spora meliicola 151, Selenosporium (Fusarium) sacco- 
chroum 163, Phoradendron rubrum 170. 

Muriers (Morus alba, M. nigra, M. rubra): Mycosphaereila 
Mori 43, Ustilago Haesendockii56. 

Orme (Ulmus campestris): Fusoma vastator 135. 

Peupliers (Populus alba): Melampsora aecidioides63. 
(Populus monilifera): Melamspora populina 62, Phora- 
dendrum rubrum 170, (Populus nigra): Taphrina aurea 28, 
(Populus pyramidalis): Ecoulement muqueux 4, Melampsora 
populina 62, Phrygilanthus tetrandus 172 (en note). 

Saule pleureur (Salix baby Ionic a): Stereum atro-zona- 
tum 96. 


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2me partie (Nos. 51—190). (An. Mus. Nac. de B. A. T. 8 [S6r. 3. T. 1 ] 1902); 
3me partie (Nos. 191—201). (Ibid. T. 16 [S£r. 3. T. 8]. 1906); 

4me partie (Nos. 202—814). (Ibid. T. 19 [Ser. 3. T. 12J. 1909); 

5me partie (Nos. 815—1187). (Ibid. T. 20 [S6r. 3. T. 13]. 1911); 

6me partie (Nos. 1212—1546). (Ibid. T. 23. 1912.) 

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Max Wolff, 


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veget. de Chile. No. 13. Santiago. 1901.) 

Pour la bibliographic des maladies des plantes cultiv^es au Chili, voir Reiohe, 
Grundziige der Pflanzenverbreitung in Chile, de la collection de „Die Vegetation der 
Erde“. Leipzig 1907. p. 27 et suiv. sp^cialement parmi les travaux de Lavergne 
et de N e g e r. 


Nachdruck verbcten . 

Ein neuer Objekthalter zum Gebrauch mit anastigmatischen 

Doppellupen. 

[Aus dem zoologischen Laboratorium der Kgl. Forstakademie in Eberswalde. ] 

Von Prof. Dr. Max Wolff. 

Mit 4 Textfiguren. 

Bei Demonstrationen kleiner und kleinster entomologischer Objekte 
gelegentlich pflanzenpathologischer Kurse und Exkursionen empfand ich das 
Fehlen einer Vorrichtung zum festen Einstellen des Untersuchungsobjektes 
fiir die Betrachtung mit den als vorzttglich bekannten Z e i B schen anastig¬ 
matischen Doppeleinschlaglupen als einen Mangel, dem im Interesse eines 
ausgiebigeren und vielseitigeren Gebrauchs dieser Lupen abzuhelfen mir der 
Miihe wert erschien. 

Bei derartigen Cbungen kommen ja als Horer ohnehin meist AnfSnger, 
in der Technik biologischer Untersuchungen Mindergeiibte, in Betracht. Und, 
wie die Z e i B schen Lupen wegen ihrer von keiner anderen Konstruktion er- 
reichten Leistung langst zum unumganglich notwendigen Arbeitsgerat des 
angewandten Entomologen gehoren, so mdchte ich sie als wichtigstes Unter- 
suchungsinstrument auch in erster Linie in Handen der Sammler und ver- 
wandter Organe des Pflanzenschutzdienstes wissen, die im Gebrauch dieser 
Lupen meines Erachtens weit inehr der griindlichen Unterweisung bediirfen, 
als es in Hinsicht auf den Gebrauch des zusammcngesetzten Mikroskops der 
Fall ist. 

Wenn man nun aber haufig bemerken kann, daB auch andere, als bloB 
Neulinge, mit schwacheren und starkeren Lupen in wenig sachgemaBer Weise 
umgehen, so wird auch dieser Umstand nur lebhafter den Wunsch rege machen, 
tatsachlich vorhandene Schwierigkeiten, die sich dem ausgiebigeren Gebrauch 
der starkeren Lupen — besonders —, entgegenstellen zu beheben. 


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Ein neuer Objekthalter zum Gebrauch mit anastigmatischen Doppellupen. 455 

Im wesentlichen sind es zwei Punkte, die in Betracht kommen. Mangel- 
liafte Sicherheit 1 ) und Geschicklichkeit der Hand erschweren das richtige und 
ruhige „Seharfeingcstellt-halten“ des Objektes. Ferner bedingt der Um- 
stand, daB der so wichtige von den Anastigmatlupen gebotene Vorteil des un- 
gewohnlich groBen Gesichtsfeldes nur ausgentitzt wird, wenn die Lupe auch 
richtig gehalten, d. h. das Auge moglichst dicht an die Lupe herangebracht 
wird, einige Schwierigkeiten beim langeren Beobachten. 

Es bedarf keiner weiteren Darlegung, um einzusehen, daB beide Bedingun- 
gen sich sehr leicht erfiillen lassen, wenn es gelingt, ahnlich, wie beim zusam- 
mengesetzten Mikroskop, Lupe und Objekt zu einem mechanisch festen 
System zu verwandeln, wie dies durch den in Fig. 1 an einer Z e i B schen 
Doppellupe befestigt dargestellten Objekthalter geschehen ist. 

Bevor ich dazu iibergehe, dieses kleine Hilfsinstrument kurz zu beschrei- 
ben, mochtc ich sogleich noch auf einige, sich ohne weiteres ergebende prin- 
zipielle Vorteile hinweisen, die durch Fixierung des Objektes am Lupen- 
gestell gewonnen werden. 

Haufig hat man im Freien etwas Miihe, beim Arbeiten mit kurzbrenn- 
weitigen, also stark vergroBernden Lupen die giinstigste Beleuchtung zu 
finden, weil Hutkrempe oder in der Nahe stehende Personen storen. Erst 
recht pflegt das bei der Mehrzahl der Exkursionsteilnehmer der Fall zu sein. 
Haben sie gliicklich das Objekt (bei freihandigem Arbeiten mit der Lupe) 
scharf im Gesichtsfelde, so darf man sicher sein, daB irgend etwas das Unter- 
suchungsobjekt derart beschattet, daB feinere Einzelheiten nicht oder nur 
ungenugend zu erkennen sind. Und ist nach einigem Probieren die richtige 
Beleuchtung erzielt, ist wieder die Einstellung verloren gegangen. Die Folge 
ist: ungeniigende Benutzung des wichtigen Hilfsmittels im Freien und daher 
eine gewisse Oberflachlichkeit im Beobachten, und diese nicht nur dort, 
sondem auch im Arbeitszimmer wo geeignete binokulare Pr&pariermikroskope 
den meisten Untersuchern nicht zur Verfiigung stehen und das gewohnliche 
zusammengesetzte Mikroskop ganz natUrlicherweise als unzulanglich emp- 
funden wird. 

Bei dem Arbeiten mit dem neuen Objekthalter hat man nur die Scharf- 
einstellung auszufuhren und kann dann das ganze, aus Doppellupe und Objekt¬ 
halter kombinierte Instrument unbehindert dem giinstiirsten Lichteinfall 
entspreehend orientieren, ohne jede Gefahr fiir die Einstellung des Objektes, 
genau, als ob man mit einem sog. Handmikroskop arbeitete. 

Vermoge der Drehbarkeit der die Steckkorke tragenden Hulsen und der 
Schwenkbarkeit der einen Saule ist aber auch die Moglichkeit gegeben, mehrere 
Objekte, an denen man eine eingehendere Vergleichung feinerer Details vor- 
zunehmen wiinscht, nebeneinander (je nachdem: auf dem vierkantigen Steck- 
kork oder auf einem der runden und dann wohl, falls es sich um genadelte 
Objekte handelt, am zweckmaBigsten so, daB man die Nadcln radienformig 
einsteckt) zu befestigen. 

Bei Determinationsarbeiten ist das bequeme Vergleichen mchrerer 
Objekte bei LupenvergroBerung auBerordentlich sehatzbar, in besonderem 
MaBe natiirlich, wenn man gczwungen ist, die betreffenden Untersuchungen 
fern von dem mit binokularen Praparierinstrumenten wohlausgeriisteten La- 
boratorium auszufuhren. 

x ) Ubrigena kann sich auf anstrengenden Exkuraionen eine Art von Intentions- 
tremor auch bei Personen einsteilen, die sonst eine vollkommen ruhige Hand haben. 


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456 


Max Wolff, 


I)er neue Objekthalter gestattet also, ohne irgendwelche Ermiidung her- 
beizufiihren, direkt nach dem Lupenbilde ein einzelnes Objekt, oder auc-h 
mehrere vergleichend zu beschreiben. Man hat dabei sogar, was sonst nur bei 
Benutzung eines Prapariermikroskops dor Fall zu sein pflegt, die eine Hand 
fur zeichnerische oder schriftliche Notizen frei. 

x\uf Exkursionen, die zu Unterrichtszwecken dienen, ist es fur den Dozen- 
ten sehr beruhigend, daB er das Untersuchungsobjekt unter seinen Horern 
zirkulieren lassen kann und dabei die GewiBheit hat, daB jeder auch wirklich 
das sieht, was er sehen soil. Der Objekthalter gestattet eben, die Lupe ganz 
nach Art eines Handmikroskops zu gebrauehen. 



A 


Fig. 1. Objekthalter nach 
M. Wolff ( J /2 nat. GroBe). 
a in Verbindung mit der Doppellupe 





Fig. 2. Objekthalter allein. 


ZEISS 



Fig. 3. 

Korke zum Auswechseln. 



Fig. 4. 

Stellung von Lupe und Steck- 
korken bei der Betrachtung der 
Unteraeite genadelter Objekte. 
Die Schalen der Einschlaglupe 
und das Objekthaltergestell sincl 
nicht mit abgebildet. 


Ich gehe nun dazu iiber, den neuen Hilfsapparat an der Hand der bei- 
gefiigten Textfiguren ganz kurz zu beschreiben. 

Die Abbildung 1 zeigt den Objekthalter an der unteren Schale einer Ze i B- 
schen Doppeleinschlaglupe mittcls der, mit geranderten Schraubchen aus- 
geriisteten und als Doppelklemme ausgebildeten Grundplatte befestigt. 

Die Stellung der Schiebhitlsen ist die, welche man meist bei der Unter- 
suchung genadelter Insekten wahlen wird. Sind derartige Objekte so genadelt, 
daB auch ihre Unterseite der Betrachtung frei zuganglich ist, so kann man 
nach der, aus der skizzenhaften Abbildung, die ich in Fig. 4 gebe, wohl ohne 


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Ein neuer Objekthalter zum Oebrauch mit anastigmatischen Doppellupen. 457 


weiteres verstandlichen Anordnung auch die Unterseite eines in gewohnlicher 
Weise genadelten Objektes an dem Halter einstellen. 

Fig. 2 zeigt den Objekthalter ohne die Lupe, an deren Sehalen er ebenso- 
schnell befestigt wird, wie er von ihnen, einfach durch Liisen einer der beiden 
Klemmschraubchen (1 1) sich wieder entfernen laBt. 

Auf der doppelklemmenartigen Grundplatte erhebt sich eine Saule (2), 
und auf dieser gleitet mit ausreichender Reibung die Hiilse 3, die zur einen 
Halfte (ungefahr) Tragerin eines mittels besonderer, gerandelter Mutter fixier- 
baren Steckkorkes ist 1 ), zur anderen Halfte aber einen, mit sanfter Reibung 
um sie drehbaren, kraftigen Ring fiihrt, dessen Bremsung eventuell durch 
eine besondere Mutter 2 ) reguliert werden kann. Dieser drehbare Ring tragt 
eine zweite Saule (4), auf der ebenfalls eine Hiilse verschiebbar angebracht 
ist. Auch auf dieser Hiilse konnen nach Losen der zugehorigen, gerandelten 
Mutter zwei verschiedene Stcckkorke (gegen den in Fig. 2 abgebildeten der 
Vierkantkork, den Fig. 3 unten zeigt) gegeneinander ausgewechselt werden. 

Je nach der Brennweite der Lupe und der Befestigungsart des Unter- 
suchungsobjektes (in gewohnlicher Weise genadelt, oder direkt auf einen der 
Korke gelegt oder aufgesteckt wird man die Hiilse 3 in der abgebildeten Weise, 
oder aber gerade anders herum (Ringteil nach oben) auf die Saule 2 aufstecken, 
und das Untersuchungsobjekt an der Hiilse 3 oder an der auf der Saule 4 glei- 
tenden Hiilse befestigen, dem Lupenarm die in Fig. 2 gezeigte oder eine 
winklig zur Schalenachse gerichtete Stellung geben. 

Alle in Betracht kommenden Erfordemisse lassen sich jedenfalls 
mit dem handlichen Instrumente leicht erfiillen, gleichviel ob die 10 fache 
aplanatische (bekanntlich von der Jenenser Firma auch mit einer der anastig- 
matischeu Lupen zu einer Doppellupe vereinigt) oder die 27facbe anastigma- 
tisehe (oder die 16 und 20 fache anastigmatische) zur Anwendung gelangt. 
Flache Gebilde, wie Blattstiicke oder sehr kleine Pflanzenorgane empfehle ieh 
mittels ganz kurzer (sogenannter Etiketten-)Nadeln auf dem Vierkant- 
korken zu befestigen, falls es nicht geniigt, sie einfach lose aufzulegen. 

Zum Schlussc ist es mir eine angenehme Pflicht, dpr Firma Carl Z e i B , 
Jena, die die regulare Herstellung des Apparates iibernommen hat, fiir das 
verstandnisvolle Eingehen auf meine primitiven Vorsehlage und Anregungen 
auf rich tig zu danken. 

') Der in Fig. 2 abgebildete Kork kann nach Losen der gerandelten Mutter 
gegen den groficn, anf Fig 3 abgebildeten Kork ausgewechselt werden. 

*) In Fig. 2 unterhalb der Zahl 3 sichtbar. 


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458 


NeueLiteratur 


Neue Literatur, 

zusammenge8tellt von 

Prof. Dr. Otto Hamann, 

Oberbibliothekar der Kgl. Bibliothek in Berlin. 


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p. 633—879 m. 3 Taf. u. 77 Fig.) Leipzig (Barth) 1914. 8°. Ji 13,50. 

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zeuten, unter Mit-w. von... hrsg. von Dr. Franz Lafar, Prof. In 5 Bdn. (Mit 
Taf. u. Abb.) 2., wesentl. erw. Aufl. von Lafar: Techn. Mykologie. Bd. 1—5. 
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Bd. 75. 1914. H. 2. p. 97—104.) 

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Zscheye, Licgen neuere Erfahrungen iiber die Haltbarkeit mit Reinkulturen einge- 


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Neue Literatur. 


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Wojtkiewicz, A., Beitrage zur bakteriologischen Bodenuntersuchung. (Centralbl. f. 
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Ztg. Berlin. 1914. No. 24. p. 273—275.) 

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M 2,50. 

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Centralbl. 1914. H. 20. p. 503—506.) 

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Neue Literatur. 


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(Allg. Zeitschr. f. Bierbr. u. Malzfabrik. Jg. 42. 1914. No. 42. p. 439—443.) 

Zikes, Heinrich, Vergleichende t)berpriifung verschiedener biologischer Untersuchungs- 
verfahren von Brauwasser. (Allg. Zeitschr. f. Bierbr. Jg. 42. 1914. No. 44. p. 448—451.) 

Wein, Weinbereitnng. 

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Kickton, A. u. Mordfield, R., Herstellung, Zusammensetzung und Beurteilung des Madeira- 
weines und seiner Ersatzweine. (Zeitschr. f. d. Untersuch. d. Nahr.- u. GenuBmittel. 
1914. Bd. 28. H. 7. p. 325—364.) 

Klofi, J. u. Schneider, F., Unterkiihlung und Luftung von Jungweinen zur Beschleuni- 
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Kulisch, P., Der natiirliche Saureriickgang in unreifen Weinen und seine Bedeutimg 
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Meifiner, Winke zur Behandlung der 1914er Weine nach der Hauptgarung bis zum ersten 
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Miiller-Tbargau, H. u. Osterwalder, A., Das YVaschen des Obstes bei der Obstweinberei- 
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Garungsvorgange im Wein und Obstwein. (Landw. Jahrb. d. Schweiz. 1914. H. 4. 
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Pantanelli, E., Weitere Untersuchungen iiber die Mostprotease. (Centralbl. f. Bakt. 

Abt. II. Bd. 42. 1914. No. 17/18. p. 480—502.) 

Wohaok, Frans, Zur Glyzerinbestimmung im Weine. (Zeitschr. f. d. landw. Versuchs- 
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Kellermann, Karl F., Micrococci causing red deterioration of salted codfish. (Centralbl. 

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Matschke, Grundsatze zur einheitlichen Durchfiihrung der bakteriologischen Fleisch- 
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Mailer, Kanibert, Die vermehrte Kennzeichnung des untersuchten Fleisches. (Zeitschr. 
f. Fleisch- u. ^lilchhyg. 1914. Jg. 25. H. 1. p. 7—9.) 

Andere Nahrnngsmittel. 

Ahr u. Mayr, Chr., Die Einsauerung der Kartoffeln mittels Milchsaurereinkulturen. 

(Ulu8tr. landw. Zeitg. 1914. No. 86. p. 737—739.) 

Heinse, B., Uber die Einsauerung von Futterstoffen unter Beriicksichtigung von 
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Botanik. 1914. [Jg. 11. 1913.] Ted II. p. 142—167.) 

Herter, W., Die Mikroorganismen in der Miillerei und Backerei. (Zeitschr. f. d. ges. 
Getreidewesen. 1914. No. 7. p. 143—144.) 

Wohnungen, Abfallstoflfe, Desinfektion nsw. 

Das Desinfektionswesen in Deutschland. Zusammengestellt von der Schriftleitung unter 
Mitarbeit von Zahnarzt Lauer. Dresden (Volkswohlfahrt) 1914. 16 p. 8°. (Aus: 
Der prakt. Desinfektor.) M —,30. 

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Lacoor, Hugo, Die Reinigung stadtischer Abwasser in Deutschland nach den natiirlichen 
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Metzger, Max, Feuchtigkeit im HaiLse; ihre Ursaclien und ihre Abliilfe. (Deutsche landw. 
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Inhalt. 


Neumann, Erwin, Bodenfiltration und biologische Reinigung in Worcester, Massachusetts 
[SchluB]. (Gesundh.-Ingenieur. Jg. 37. 1914. No. 46. p 789—791. 3 Fig.) 

Beziehongen der Bakterien and Parasiten zn Pflanzen. 

Krankheitserregende Bakterien und Parasiten. 

Burmester, Herm., Einiges iiber die Nahrstoffaufnahme und die Vegetation der gemeinen 
Quecke (Agriopyrum repens). (F ii h lings landw. Zeitg. 1914. H. 16. p. 547—556. 
Mit 1 Abbild.) 

Chittenden, Shrank Hurlbut, The Abutilon Moth. Washington: Gov. Pr. Off. 1913. 10 p. 8°. 

(U. S. Dep. of Agric. Bur. of entomol. Bull. No. 126.) 

Eckhardt, F., Der Malzkafer (Triboiium ferrugineum) und seine Bekampfung. (Zeitschr. 

f. d. ges Brauwesen. Jg. 37. 1914. No. 39; No. 40. p. 461—463; No. 41. p. 470—474.) 
Fruwirth, C., Die Ackerwinde (Convolvulus arvensis). VII, 36 p. M. 19 Abbild. i. Text 
u. auf 8 Taf. u. 1 farb. Taf. gr. 8°. Berlin (Parey) 1914. M 2,50. (Arb. d. Deutsch. 
Landw. Ges. H. 268.) 

Gentner, G., t)ber die Verunkrautung von Homschotenklee durch Labkraut. (Prakt. 

Blatter f. Pflanzenbau- u. -schutz. 1914. H. 12. p. 136—137.) 

Grimm, Der Giirtelschorf der Runkelriiben. (Prakt. Blatter f. Pflanzenbau u. -schutz. 
1914. H. 8/9. p. 100—102.) 

del Guerdo, Giacomo, Intorno ad un nuovo nemico del carubo in Italia. (Redia. Vol. 9. 
1913. Fasc. 2. p. 227—232. 4 Fig.) 

—, II parassita del rinchite dell’ olivo. (Redia. Vol. 9 1913. Fasc. 2. p. 233—234.) 

—, Intorno a due nuovi Vacunidi del castagna. (Redia. Vol. 9. 1913. Fasc. 2. p. 285 
—291. 1 Taf.) 

Himmelbaur, Wolfgang, Fine Rhizoctonia-Erkrankung der Drogenpflanzen. Beitrage 
zur Pathologie der Drogenpflanzen. III. (Zeitschr. f. d. landw. Versuchswesen in 
Osterr. 1914. H. 8/9. p. 671—683.) 

Kling, M., t)ber die chemische Zusammensetzung einiger Unkrauter, sowie deren Wert 
als Futter- und Diingemittel. (Die landw. Versuchsstat. 1914. Bd. 85. H. 6. p. 433—470.) 
Kotthoff, Peter, Die Bakterienringfaule der Kartoffel. Diss. Munster. 70 p. 1 Taf. Lex. 8°. 
Merseburg (Druck: Stollberg) 1914. 

Kruger, W. u. Wimmer, G., Uber Ursache und Abwendung der Dorrfleckenkrankheit 
des Hafers. (Zeitschr. d. Ver. d. Deutsch. Zuckerind. 1914, September. Lfrg. 704. 
p. 707—745. Mit Abbild.) 

Laubert, R., Uber eine Phomakrankheit des Griinkohls. (Deutsch. landw. Presse. 1914. 
No. 100. p. 1030—1031. Mit Abbild.) 

Lechmere, Eckley, Tuberculina maxima, Rost. Ein Parasit auf dem Blasenrost der 
Weymouthskiefer. (Naturwiss. Zeitschr. f. Forst- u. Landw. 1914. H. 9/10. p. 491 
—497. Mit 2 Taf.) 

Mahrlen, Der RuBtau der Reben. (Der Weinbau. Jg. 13. 1914. No. 12. p. 163—164.) 
Melhus, L E., Powdery Scab (Spongospora subterranea) of potatoes. (Bull, of the U. S. 

Departm. of Agricult. No. 82.) Washington: Gov. Pr. Off. 1914. 16 p. 8°. (Kopft.) 
Muller, H. C. u. Molz, E., Versuche zur Bekampfung der Rubennematoden Heterodera 
Schachtii. (Zeitschr. d. Ver. d. Deutsch. Zuckerind. 1914. Lfrg. 707. p. 959—1050. 
Mit Abbild.) 

Munk, Max, Theoretische Betrachtungen iiber die Ursachen der Periodizitat, daran 
anschlieBend: Weitere Untersuchungen iiber die Hexenringbildung bei Schimmel- 
pilzen. (Biolog. Centralbl. 1914. No. 10. p. 621—641.) 


Inhalt. 


Original-Abhandlungen. 

Hauman-Merck, Lucien, Les parasites 
v6g6taux des plantes cultiv^es en Argen¬ 
tine, p. 420. 

Klocker, Alb., Chronologisclie Zusammen- 
stellung der Arbeiten iiber Saccharo- i 


myces apiculatus von 1870 bis 1912, 
p. 369. 

Wolff, Max, Ein neuer Objekthalter zum 
Gebrauch mit anastigmatischen Doppel- 
lupen, p. 454. 

Neue Literatur, p. 458. 


Abgeschlossen am 18. Miirz 1915. 


Hofbuchdrackerei Rudoletadt. 


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Centralblatt fur Bakt etc. D. AIL Bd. 43. No. 17|18. 

Ausgegeben am 15. Mai 1915. 


Referate. 

Qantz, E., t) b e r die Bedeutung des Bacterium coli fur 
die Wasserbeurteilung. (Zeitschr. f. Hyg. Bd. 78. p. 193—227.) 

Die noch immer offene Frage liber die Bedeutung des Coligehaltes zur 
Trinkwasserbeurteilung wird vom Verf. in dieser Arbeit neu besprochen. Er 
glaubt der Losung am nachsten durch eine moglichst starke Betonung des 
quantitativen Coligehaltes und engen Begrenzung des Colibegriffes zu kommen. 
Nach Angabe der neueren Literatur liber dieses Thema stellt Verf. sich die 
Aufgabe, festzustellen, welche Art und welche Zahl von Colikeimen sich im 
Wasser findet, die nach anderen Beurteilungsmethoden, insbesondere nach 
der Ortsbesichtigung als einwandfrei oder nicht einwandfrei erkannt wurden. 
Nur durch solche in moglichst groBer Zahl auszuflihrenden Untersuchungen 
halt Verf. eine richtige Losung der Frage fiir moglich. Hiernach verfahrend, 
teilt er zunachst die Untersuchungsmethode mit und bringt dann die Defini¬ 
tion des Colibegriffes (p. 201). Gelegentlich der eigenen Untersuchungen 
von Wasserproben hat Verf. sich stets durch Ortsbesichtigung ein Urteil liber 
die hygienische Wertigkeit der Wasserbezugsstelle zu bilden versucht und 
dann auBer der Coliprobe auch noch die gewohnliche Keimzahlung vorge- 
nommen, femer in chemischer Hinsicht den Chlorgehalt quantitativ, Salpeter- 
und salpetrige Saure, Ammoniak und Phosphorsaure qualitativ ermittelt. — 
Die Einzeluntersuchungen haben viele wichtige Feststellungen ergeben, welche 
der Verf. in den nachfolgenden Endresultaten zutammenstellt. Danach ist Bact. 
coli ein wasserfremder Organismus, der in normalem Grundwasser nicht 
vorkommt; findet er sich, dann deutet solches auf Verunreinigung durch 
oberfiachliche Zufliisse oder ungeniigende Filtration hin. Der Grund fiir die 
groBe Uberlegenheit der Coliprobe bei Brunnen liegt darin, daB eine Vermeh- 
rungsfahigkeit im Wasser besehrankt und seine Lebensdauer deshalb nur kurz 
ist. Hierdurch wird die Probe in viel hoherem MaBe als die Keimzahlung 
unabhangig von der lntensitat der Benutzung des Brunnens, da in wenig be- 
nutzten Brunnen die Keimzahl, auch bei AusschluB verunreinigender Zufliisse, 
eine auBerordentliche Hohe erreichen kann, die durch Abpumpen sich wohl 
verringern, aber nicht auf die Norm zuriickfiihren lSBt. Eine hohe Keimzahl 
braucht deswegen noch keine Verunreinigung von oben zu beweisen, jedoch 
spricht der Befund von Coli immer fiir eine solche, mit Ausnahme derjenigen 
Falle vielleicht, wo durch Fehler bei der Entnahme Keime hineingelangt sein 
konnen. Andererseits hat aber der Verf. (p. 213) bewiesen, daB das F r e i - 
sein eines Brunnens von Bact. coli noch keinen Beweis fiir eine ein- 
wandsfreie Besehaffcnheit bietet. — Enth&lt ein Brunnen nach mehrmaligen 
Untersuchungen und besonders nach starken Regengiissen kein Bact. 
coli, dann bietet er gewiB keine unmittelbare Gefahr; jedenfalls steht die 
Bedeutung des Nachweises durch oberfiachliche Verunreinigung auBer allem 
Zweifel. Die Frage aber, ob das Vorhandensein von Bact. coli ohne 
weiteres eine Verunreinigung mit Fakalien beweist, istzu verneinen, 
da auch die typischen Colibakterien sehr weit und ganz besonders in den obor- 
fl&chlichen Bodenschichten verbreitet sind und von ihrern Ursrpungsort 

Zwelte Abt. Bd. 43. 30 


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Wasser. 


weithin verschleppt werden kSnnen. Verf. folgert, daB nicht in alien Fallen 
diejenigen Zufliisse, welche Coli in den Brunnen bringen, auch Typhusbazillen 
in das betreffende Wasser einfiihren. Je zahlreicher aber die Kolikeime sich 
im Wasser finden und je typischer sie sich in quantitativer Saurebildung 
verhalten, desto n & h e r wird ihr Ursprung dem Brunnen sein und desto 
g e f a h r 1 i c h e r ist die Verunreinigung. — Ganz besonders betont Verf. 
die Wichtigkeit der Ortsbesichtigung; die Coliprobe ist 
eine wertvolle Erganzung, vermag aber die Besichtigung nicht zu ersetzen. 
Auch bei Beurteilung von Quellen liegen die Verhaltnisse so, wenn man das 
Quellwasser ohne Beimengung oberflachlicher ZuflUsse entnehmen kann. 
Stets ist aber auch hier das Niederschlagsgebiet sehr genau zu untersuchen. 

R u 11 m a n n (Munchen). 

Olsen, J. C., Luft- und Wassereinigung durch Ozon. (Ge- 
sundheitsingenieur. 1914. No. 13.) 

Bei den in New Yorker Schulr&umen vorgenommenen Ozonisierungs- 
versuchen wurden verschiedenartig gelegene Lokale ausgewahlt, die auch 
bezUglich Grofie und Hohe wechselnde Zahlen zeigten. Alle Versuche wurden 
gleichm&Big ausgefiihrt, indem man 3 KubikfuB Luft durch eine mit sterili- 
siertem Sande gefiillte sterilisierte Rohre preBte. Dann wurde dieser Sand 
in ca. 10 ccm sterilem Wasser ausgewaschen, hiervon ein bestimmter Teil 
auf Gelatine- resp. Agarplatten ausgesat und nach entsprechender Zeit gezahlt, 
ebenso wurden auch die Schimmelpilze kontrolliert und zur Ermittelung von 
B. coli Versuche mittels Rindergalle ausgefiihrt. 

Wahrend des Unterrichts von einer bestimmten Schulerzahl und in Gegen- 
wart von Erwachsenen, die mit der Untersuchung beschaftigt waren, wurde 
bei geoffneten Fenstern ohne Ozonisierung eine Luftprobe entnommen, 
die pro KubikfuB 167 Keime, 23 Schimmelpilze und 0 B. coli enthielt. Eine 
y 4 Stunde spater entnommene Luftprobe nach dem Hinausgehen der Schiiler 
ergab pro KubikfuB 533 Keime, 30 Schimmelpilze und gleichfalls Fehlen 
von B. coli. — Eine weitere Luftentmahme fand bei Gegenwart von mit den 
Versuchen beschaftigten 6 Personen statt. Der Ventilator des Ozonerzeugers 
war im Gange, jedoch wurde vorlaufig kein Ozon erzeugt und die Fenster ge- 
schlossen gehalten. Summe der Keime 137, Schimmelpilze 67, 0 B. coli. Dann 
wurde 15 Minuten lang der Ozonerzeuger eingeschaltet, so daB es stark nach 
Ozon roch. Luftentnahme eine Stunde spater. Summe der Keime 7, Schim¬ 
melpilze 10, 0 B. coli. — Die Keimverminderung war demnach sehr groB und 
wahrscheinlich alle pathogenen Keime vernichtet und wenn die Erfahrung 
mit den Wasserbakterien als maBgebend angesehen wird, dann war die Luft 
als einwandfrei zu betrachten. — Eine Anzahl weiterer unter gleichen Verhalt- 
nissen unternommener Versuche ergab ahnliche Resultate; bei ihnen war aber 
die Keimminderung nicht so stark, weil durch die offenstehenden Fenster- 
fliigel fortwahrend bakterienhaltige Luft einstromte. Nach Entfernung der 
Schuler wurde der Ozongenerator 15 Minuten in Betrieb gesetzt und die ge- 
gossenen Platten ergaben 7 Keime, 7 Schimmelpilze und 0 B. coli, also jeden- 
falls ein ausgezeichnetes Resultat. Zweifellos sterilisiert das Ozon die Kleider, 
den FuBbodenstaub und die Subsellien, so daB trotz des durch die Schliler- 
bewegungcn entstehenden Staubes die Keimmenge vermindert wird. 

R u 11 m a n n (MUnchen). 

Silbermann,A.,t)ber die Sterilisation des Wassers durch 
ultraviolette Strahlen. (Zeitschr. f. Hyg. 1913. p. 189—217.) 

Nach kurzem Hinweis auf die auf mechanischer Basis beruhenden Reini- 


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Waaser. 


467 


gung8verfahren ftihrt Verf. die in neuerer Zeit studierten chemisch-biologischen 
Methoden an, urn bakterienhaltige Oberfl&chenwasser, im Gegen- 
satze zu dem meist keimfreien Grundwasser, fiir Trinkzwecke verwend- 
bar zu machen. So wird das Sterilisieren des Wassers durch Kochen, die Be- 
handlung mit desinfizierenden Mitteln und die Sterilisation durch ultraviolettc 
Strahlen erortert. Nach den hygienischen Anforderungen sind nicht allein 
die leicht abtotbaren Darminfektionserreger, wie Choleravibrionen, im Ober- 
flaehenrasen zu vernichten, sondern es soli solches, wie das Grundwasser, 
Uberhaupt ganz keimfrei gemacht werden. Da das Abkochen groBerer Wasser- 
mengen, z. B. fiir Wasserleitungszwecke untunlich ist, so kommen gegenwSrtig 
zur Wassersterilisation nur Behandlung mit Chlorkalk, Ozon und ultravio- 
letten Strahlen in Betracht. Kurz fiihrt Verf. die ermittelten Vorziige und 
Nachteile der beiden ersteren Verfahren an, um dann eingehend mit der Ein- 
wirkung der ultravioletten Strahlen sich zu beschaftigen, nachdem er die 
geschichtliche Entwicklung dieser Methode geschildert hat. Bei seinen Ver- 
suchen legte er besonderen Wert auf die Feststellung der DurchfluB- 
geschwindigkeit, ferner des Triibungsgrades, welcher 
an Hand der S n e 11 e r schen Probe durch Messung der Wassersaulenhohe, 
durch welche hindurch die Probe oben noch deutlich zu sehen war und auf die 
F a r b u n g, die durch Vergleich mit einer alkoholischen Vesuvinlo- 
s u n g bestimmt wurde. Die Versuchseinteilung zerfallt in die Nachpriifung 
der Arbeiten iiber Trinkwassersterilisation (klares, triibes und gefarbtes 
Wasser) zu Trinkzwecken, ferner Sterilisation von mit Jauche versetztem 
Wasser (wie solches bei militarischen Vorkommnissen erforderlich werden 
kann) und schlieBlich von Wasser, welches resistente Staphylokokken, Tetanus 
usw. enthalt. Auf p. 194 ist die Abbildung der Apparatur ersichtlich und dann 
folgen Versuchstabellen. Besonderer Wert wurde auf die Triibungsgrade 
gelegt; bei klarem Wasser konnten auBerordentlich hohe Keimmengen 
(20 Millionen in 1 ccm) vemichtet werden. Es folgen dann Versuche, 
welche die Verunreinigung von Oberfl&chenwasser durch Kanalabwasser usw. 
betreffen (X—XI). Bei den Versuchen mit Jauchenzusatzen wurde auch Vor- 
klSrung mit Eisenchlorid (0,1 pro 1 1) ausgefiihrt und hierbei absolute Steri- 
litat erzielt, wobei auch der tible Geruch durch VorklErung und Bestrahlung 
zum Verschwinden gebracht wurde. Bei d i r e k t e n Versuchen mit Jauche 
(XIV) konnte weder vollkommene Sterilitat noch Zerstorung des Geruches 
erzielt werden. Die Versuche XV—XXV gelangten mit resistenten Keimen zur 
Ausfiihrung, wobei auch des Einflusses der in der Bouillonaufschwemmung 
enthaltenen kolloidalen Stoffe gedacht wurde; die Bouillon wurde daher ab- 
zentrifugiert und es hinterblieb ein fast nur aus Sporen bestehender RUckstand. 
Die Ergebnisse waren hierbei sehr gttnstig. Ein Kontrollversuch mit unzentri- 
fugierter Bouillon zeigte dagegen den hemmenden EinfluB der kolloidalen Sub- 
stanz. Besondere Versuche wurden noch mit einem sehr resistenten sporen- 
bildenden Peptonatusstamm ausgefiihrt, welcher langere Zeit die Kochhitze 
und stromenden Wasserdampf aushalt; hier blieben einzelne ungeschadigt, 
es ist aber an die Moglichkeit zu denken, daB bei Verarbeitung des spore n- 
haltigen Materials einige Keime in die Laboratoriumsluft gelangten und als 
Luftverunreinigungen die Platten bedeckten. — Zur Priifung der Tauglich- 
keit des Verfahrens fiir chirurgische Zwecke wurden Versuche mit Staphylo¬ 
kokken ausgefiihrt (XXII—XXV). 

Verf. kommt zu dem Ergebnis, daB auf Grund seiner Versuche das Ver¬ 
fahren der Gewinnung sterilen Trinkwassers mit Hilfe der durch die Quarz- 

30* 

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Waaser. — Abwaaaer. 


quecksilberlampe erzeugten ultravioletten Strahlen bei richtiger Anordnung « 
und Kontrolle als durchfiihrbar zu bezeichnen sei. Voraussetzungen fttr die 
richtige Wirkung des Apparates sind, daB Stromstarke und Spannung genau 
eingestellt und kontrolliert werden. — Die DurchfluBgeschwindigkeit darf 
eine bestimmte Hohe, die nach der Qualit&t des Wassers festzustellen ist, 
nicht iiberschreiten. Der Triibungs- und Farbungsgrad des Wassers darf 
tiber eine bestinunte Grenze nicht hinausgehen, ebenso darf der Gehalt an ge- 
loster organischer Substanz (Kolloidstoffe) nicht zu groB sein. Geringe Grade 
der Trtibung und Farbung, wie sie fur die Praxis im allgemeinen in Frage 
kommen, beeintrachtigen das Sterilisationsvermogen der ultravioletten Strah¬ 
len nicht. Bei k 1 a r e m Wasser spielt die Keimzahl bis zu mehreren 
Millionen in 1 ccm keine Rolle. Die Quarzquecksilberlampe, Type Nogier- 
Triquet M5, mit welcher die Versuche angestellt worden sind, kann fin* 
Hospitaler, chirurgische Kliniken und zu Militarzwecken Verwendung finden 
und liefert, bei Erfttllung obiger Bedingungen, ein keimfreies Wasser. 

Bullmann (Miinchen). 

Bruns, Hayo, Kolkwitz, R. u. Schreiber, K., Talsperrenwasser als 
Trinkwasser. Nach Beobachtungen an der T a 1 - 
sperre bei Herbinghausen. (Mitt. a. d. kgl. Landesanst. f. 
Wasserhyg. H. 17. p. 151—268.) 

Eine wichtige Arbeit, die viele Momente anschneidet. Vor allem war es 
Verff. darum zu tun, genauere Daten iiber das Plankton zu erhalten. Exakte 
Werte erhielt man durch Beobachtung der direkt geschopften Wasserproben 
(1 ccm Schopfmethode) beziiglich der Zahl und Verteilung der im Wasser 
vorkommenden Bakterienfresser und Durchlufter und der Bestandteile des 
Detritus. Die „biologische Einarbeitung“ der Talsperren beginnt schon mit 
der FUllung, der Planktongehalt ist in der Tiefe geringer als nahe der Ober- 
fl&che. Der Friihling zeigt ein Maximum an Diatomaceen. Die Rohvolumen- 
methode (Gewinnung des Planktons aus 1 ccm Wasser mittels Seidennetz 
No. 20 oder Kupfersieb) ergab, daB das Mischplankton der Talsperre recht 
wechselnd beziiglich seiner Quantit&t ist: Das Maximal quantum (20 ccm in 
1 cbm Wasser) fand man im Juni (1912), das Minimum (0,2 ccm pro 1 cbm 
Wasser) im Marz. Im Jahresdurchschnitt ergab sich 4 ccm nicht zentrifu- 
gierten Planktons pro 1 cbm Wasser. Der Schnellfilter ergab beziiglich dieses 
Talsperrenwassers im gereinigten Wasser 95 ccm pro 1 cbm Wasser an nach- 
weisbaren Planktonten und Schwebestoffen. Nur bei sehr feinem Kleinplank- 
ton im Rohwasser stiegen diese auf 1 ccm. Im filtrierten Wasser fand man 
stetsnochGymnodinium palustre, Ceratium hirundinella, 
Peridinium tabulatum, Asterionella formosa, Bos- 
mina, Polyartha, Triarthra, Nauplien und Nematoden. 

Matouschek (Wien). 

Haempel, 0., Uber die Selbstreinigung der Gew&sser 
und eine neue Methode der Reinigung organischer 
Abwasser. (Wasser u. Abwasser. Bd. 7. 1913. p. 237—238.) 

Eine Erlauterung des H o f e r schen Reinigungsverfahrens durch Fiseh- 
teiche. 1 ha Teichflache ist fur die Reinigung der Abwasser von 2000—3000 
Menschen notig, aber das Abwasser muB von der Halfte der ungelosten organi¬ 
st-hen Stoffe vorher befreit und dann mit 2—3 Teilen FluBwasser gemischt 
werden. Es ist aueh ndtig, die Zufuhr des verdiinnten Abwassers an den Ufern 
des Teiches verteilt vorzunehmen. Folgende Fische sind fiir solche Teiche 


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Abwasser. — Schwefel. 


469 


besonders zu cmpfehlen: Karpfen (namentlich), Schleie, Hecht, Regenbach- 
forelle, Zwergwels. Matouschek (Wien). 

Wulff, Georg, DasMiindungsbecken derNewa als Vorflu- 
ter fiir die stadtischen Abwasser St. Petersburgs. 
(Wasser u. Abwasser. Bd. 6. 1913. Abt. 1. p. 133—139.) 

Man plant, in das 320 qkm groBe N e w a - Miindungsbecken meehanisch 
vorgereinigte Abwasser einzuleiten. Nur der einzige typische, marine Organis- 
mus Chaetoceras coscinodiscus fand sich vor; in der Fahr- 
rinne des Beckens fand man mehrere, fiir stark verunreinigtes Wasser charak- 
teristische Formen, vor allem Sphaerotilus natans. Wo dies fehlte, 
zeigte sich C1 a d o t h r i x, die ja fiir schwach verunreinigtes Wasser charak- 
teristisch ist. Matouschek (Wien). 

Dibdin, W. J., Das Schieferrieselbeetverfahren. (Chemiker- 
Zeitg. 37. 1913. p. 282.) 

Die festen Stoffe aus Abwassern laBt man auf Beeten aus Schieferschotter 
sich absetzen. Der Niederschlag wird zum Nahrboden vieler Bakterienarten, 
da die Beete abwechselnd gefUllt sind und leergelassen werden. LaBt man 
neue Abwassermengen wieder ein, so wird dabei die humusartige Substanz 
aufgeriihrt, das Unzersetzbare scheidet sich ab und der Humus wird auf 
geeigneten Vorrichtungcn getrocknet. Die zuriickbleibende Substanz betrug 
nur 3,4 engl. tons aus 1 Million Gall. Abwassers und enthielt 90 Proz. Feuch- 
tigkeit (Versuchsdauer 18 Monate, zu High Wycombe). Da der so gewonnene 
Humus schwere Boden auflockern kann, da er sie zugleich diingt, so kommt 
man bei diesem Verfahren auf seine Kosten, die allerdings nicht gering sind. 

Matouschek (Wien). 

West, G. S., und Griffiths, B. M., The Lime-Sulphur Bakteria 
of the gcnusHillhousia. (Ann. of Bot. 1913. p. 83—91. plat.) 

H i 11 h o u s i a m i r a b i 1 i s ist ein sehr groBes, CaCO a enthaltendes 
Schwcfelbakterium, mit kurzen Wimpern versehen; es weist rollende Be- 
wegung auf. H. p a 1 u s t r i s ist eine kleinere Form; beide kommen in SiiB- 
wasserteichen vor. Entfernt man durch Formalin das CaC0 3 , so erscheint das 
Plasma als ein einformiges grobes Netz ohne Spur eines Kernes, wohl aber 
durchsetzt von kleinsten Schwefelkornchen. Beim Erhitzen erfolgt eine 
Plasmaverdichtung in der Zellmitte. Unter normalen Bedingungen erfordem 
diese Bakterien Kalksalze, Schwefelwasscrstoff und Sauerstoff. Neun Monate 
hielten sich diese Bakterien gut, so daB die langsame Vermehrung durch 
Spaltung, welche innerhalb 24—28 Stunden nur einmal stattfindet, beobachtet 
werden konnte. Matouschek (Wien). 

Nadson, G. A., t) b e r Schwefelmikroorganismen des Hap- 
saler Meerbusens. Vorlaufige Mitteilung. (Bull, 
d. jardin imp. botan. de St. Petersburg. T. 13. 1913. p. 106—112.) 

Vertreter der riesigen einzelligen Bakterien aus den Gattungen Ach To¬ 
rn a t i u m (inch H i 11 h o u s i a) und Thiophysa fand Verf. im Brack- 
wasser des genannten Meerbusens (Estland). Als neu werden beschrieben: 
Thiophysa macrophysa (Diameter bis 40 ^.) und A c h r o - 
matium gigas (L5nge bis 102 n). Diese Bakteriengattungen besitzen 
in ihren Zellen auBer Schwefel noch besondere Inhaltskorper, die nach ihrem 
Zerfalle Oxalsaure licfern, sog. Oxalite. Vermindert sich das O-Quantum in der 

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470 


Schwefel. 


Umgebung der auf der oberflSchlichen Schlammschichte lebenden Bakterien, 
so hauft sich in ihren Zellen mehr Schwefel an und die Dimensionen und Zahl 
der Oxalite vermindert sich. Bei VergroBerung der Aeration des Wassers und 
des Schlammes tritt das Umgekehrte ein. 

AuBerdem fand Verf. noch eine neue, in ihren Zellen eine st&rke&hnliche 
Substanz fuhrende Gattung von Schwefelbakterien, namlich Thiosphac- 
rella(amylifera). Matouschek (Wien). 


Strzeszewski,Boleslaw,Beitrag zur Kenntnisder Schwefel- 
flora in der Umgebung von Krakau. (Bull, de l’Acad. 
d. scienc. de Cracovie. Ser. B. Scienc. natur. 1913. p. 309—334. 1 Taf.) 

Der erstc Bericht iiber die Flora schwefelhaltiger Wasser Westgaliziens. 
Die drei Quellen entspringen aus gipshaltigem Letten des unterkarpatischen 
Miozans; Temperatur 10° C. Die Quelle zu Podgorze entleert ihr Wasser 
in ein verschaltes Bassin, dessen Wande wunderschon mit einheitlichem Teppich 
von farblosen Schwefelbakterien (namentlich Thiothrix nivea) be- 
kleidet sind. Unter dieser Schichte liegt eine von blaulich-griin-brauner 
Farbe; sie besteht aus vielen Diatomeen (namentlich Synedra radians, 
Achnanthes microcephala), aus Cyanophyceen (Lyngb y a 
aerugineo-caerulea) und Chlorophyceen (Stigeoclonium 
t e n u e var. 1 y n g b y a e c o 1 u m). Der mit Sand bedeckte Boden 
des Bassins ist fast ganz vegetationsfrei (sehr wenige Kieselalgen, weiBe 
Faden von Schwefelbakterien). Purpurbakterien fehlen. Die „Hauptquelle“ 
von Swoszowice bildet ein verschaltes Bassin, sie ist uberwolbt, dariiber ein 
Holzgebaude, daher ein sparlicher Lichtzutritt. Es fehlen Kieselalgen, Cyano¬ 
phyceen, Purpurbakterien. Aber Beggiatoa kriecht in Menge auf der 
Wasseroberflache, die mit einer dicken Hulle von Bakterienzoogloen und 
Schwefelkristallen bedeckt ist. Diese entnehmen den Sauerstoff aus der 
O-reichen obersten Wasserschichte; die am Boden des Abflusses lebenden 
Bakterien sind auf den im Wasser gelosten Sauerstoff besehrankt. In der sog. 
Napoleonsquelle, in einer Schlucht gelegen, gibt es nur Purpurbakterien und 
Oscillarien. 

Der Vergleich der Floren aller bisher erforschten Schwefelquellen Galiziens 
ergibt folgende Gruppierung, die im allgemeinen fur alle derartigen Quellen 
gilt: 

Erste Zone: Sehr viel H 2 S; sehr viele thiophile Cyanophyceen von 
gelbgriiner Farbe, Purpurbakterien (am haufigsten bewegliche Formen). Es 
fehlen vollstandig Beggiatoaceen, Kieselalgen, Chlorophyceen. 

Zweite Zone: Geringerer Gehalt an H 2 S (nur 0,4 g auf 10 kg Wasser): 
Die genannten Cyanophyceen verschwinden, es fehlen Chlorophyceen iiber- 
haupt. Hie und da Kieselalgen (am widerstandsfahigsten ist N i t z s c h i a 
P a 1 e a); Beggiatoaceen konnen sich nur auf der Wasseroberflache entwickeln; 
massenhaft thiophile Cyanophyceen (namentlich Oscillarien). 

Dritte Zone: Sehr wenig H 2 S. Massenhaft Kieselalgen, Beggia¬ 
toaceen, Chlorophyceen (namentlich Stigeocloniu m), nichtthiophilc 
Cyanophyceen. Thiophile Arten und die Purpurbakterien verschwinden all- 
mahlich. 

Der Schwefelkohlenstoff ubt einen selektiven und exklusiven EinfluB 
aus. Die Verteilung der Flora hangt von verschiedenen Faktoren ab: Die 
uppigerc Entwicklung oder das Verschwinden der Flora in den verschiedenen 
Jahreszeiten hangt von der Lichtintensitat ab; Purpurbakterien z. B. er- 


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SchwefeL 


471 


scheinen in Menge vom Oktober an und auch auf die anderen niederen Pflanzen 
iibt sehr intensive Belichtung einen schadlichen EinfluB aus. Die Pflanzen 
schUtzen sich vor dem grellen Licht verschiedenartig: Oscillatoria con¬ 
st r i c t a sammelt sich am Boden an, dariiber in diinner Schichte die 0. 
g e m i n a t a var. sulphurea. EinfluB iibt auch die StriJmung des 
Wassers aus: Thiothrix kann sich anheften, Beggiatoa meidet 
starker flieBendes Wasser, Purpurbakterien fand Verf. nur in ruhigem Wasser. 

Im heiBem Sommer 1911 verschwand die Vegetation in den Quellen, so 
daB infolge des zuruckgebliebenen Schwefels und des schwarzen Schwefel- 
eisen-Niederschlages die Quellen ein recht triibes Aussehen hatten. GroBe 
Veranderungen der Flora im Laufe eines Jahres zeigen sich nicht, da das 
Wasser aus der Tiefc stammt und selbst bei — 22° C zeigte sich iippige Vege¬ 
tation. Am Ende eines AbfluBrohres fand Verf. bis 2 cm lange weiBe oder 
graue Fransen auf Holz; sie bestehen aus einem Gemenge von 1—2 ^ langen, 
0,3—0,4 n dicken stabchenformigen Bakterien, die in eine schleimige reichlich 
mit schon ausgebildeten rhombischen Schwefclkristallen inkrustierte Gallerte 
eingebettet sind; daneben kommen viel kleinere ahnlich aussehende Bakterien 
vor. Die schleimartige Gallerte ist ganz durchsichtig, zeigt aber nicht alle flir 
Schleim charakteristischen Farbenreaktionen, sie verhalt sich anders als die 
von Manabu Miyoshi an den „Schwefclrasen“ der Yumotothermen 
bemerkte Gallerte. Sic ist kein Pektinschleim; aus dem Verhalten gegen Ko- 
rallin und ClZnJ-Losung kann man auf eine Verwandtschaft mit Zellulose- 
schleimcn schlieBen. Die „Fransen“ enthalten einen Stoff, der bei Gegenwart 
von VVasserstoffsuperoxyd sehr rasch und intensiv die Oxydation aromati- 
scher Verbindungen bewirkt. Solche Eigenschaften haben die Peroxydasen; 
die oxydierenden Eigenschaften der „Fransen“ verschwanden aber nicht nach 
halbstUndigem Kochen, ja sie verminderten sich nicht einmal. Verf. vermutet 
daher, daB man es mit gewissen anorganischen chemischen Verbindungen mit 
oxydierenden Eigenschaften zu tun hat. Wenig Fe fand er im Rasen. 

DasVerzeichnisderbeobachtetenPflanzen(Thiobacteria, Schi- 
zophyceae, Bac i 11 arieae , Chorophyceae, Phanero¬ 
gam a e) in und an den Quellen enthalt 51 Arten im ganzen. Zwischen 
Chromatium minus Win. und C h r. W e i s s i i Perty fand Verf. 
beziiglich der GroBe alle Gbergange, so daB erstere Art nur als eine Varietat 
der letzteren anzusehen ist. — Neu sind: Chromatium gracile (von 
Ch. vinosum und minutissimum durch die l&ngliche Gestalt 
und von der ersten auch durch die Dicke verschieden); die Kultur auf Rhi- 
zomen von Butomus umbellatus gelang gut; ferner T h i o s p i r i 1 - 
1 u m agile Kolkw. var. n. p o 1 o n i c a (langsamere Bewegung zeigend, 
wahrscheinlich farblos), endlich Oscillatoria geminata Men. n. var. 
sulphurea. — Zum Schlusse eine tabellarische Zusammenstellung der Arten 
nach ihrer Verbreitung in den 3 Quellen. Die Bilder bringen photographische 
Reproduktionen der neuen Formen und anderer. 

Matouschek (Wien). 

Strzeszewski, Boleslaw, Zur Phototaxis des Chromatium 

W e i s s i i. (Bull, de l’Acad. d. scienc. de Cracovie. Ser. B. Scienc. natur. 

1913. p. 416—431. 1 Tafel.) 

Die Purpurbakterie Chromatium Weissii Perty fand Verf. in 
Menge in den Schwefelquellen von Swoszowice (Galizien). An Ort und Stelle 
fiihrte er die phototaxischen Experimente, zumeist makroskopisch, aus. Doch 
experimcntierte er auch unterm Mikroskop. Es zeigten diese Versuche folgendes: 


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Salz etc. 


1. Die genannte Bakterie reagiert bei plotzlichen positiven Schwankun- • 
gen der Lichtintensitat in ahnlicher Weise wie bei den negativen Schwan- 
kungen phobisch. Negative Phototaxis trat bei schwacher und anderseits 

bei sehr starker Belichtung ein. Bei mittlerer Lichtintensitat reagiert sie 
stets positiv. Danach gibt es vielleicht zwei Optima der Lichtintensitat, von 
denen das eine sehr niedrig (wohl gar in absoluter Dunkelheit), das andcre 
sehr hoch. 

2. Die Bakterie ist aber auch gegen die Lichtrichtung aufierordentlich 
empfindlich. Da die in der Literatur bisher notierten negativen Resultate in 
dieser Richtung ihren Grund in einer fehlerhaften Anordnung der Experi- 
mente haben, experimentierte Verf. in Kiivetten mit parallelen Wanden 
(4 x 4 x 10 cm); als Lichtquellen diente unmittelbares oder zerstreutes 
Sonnenlicht oder diverse Lampen. 1st das Licht geniigend stark, so reagiert 
Chromatium bei einseitiger Belichtung stets positiv; bei schwachem 
Lichte zeigte es auch mitunter eine negative Reaktion. 

3. Bei prosphototaktischen Erscheinungen hangt die Reaktionsgeschwin- 
digkeit von der angewendeten Lichtstarke ab. 

Die Bilder zeigen ein durch die Bakterie unterm EinfluB der positiven 
Phototaxis gebildetes Kreuz, ein nach lSngerer Belichtung durch negative 
Phototaxis gespaltenes Kreuz. Unterm EinfluB des Sonnenlichtes wandern 
die Bakterien in den Vorderteil der Kuvette infolge positiver Phototaxis iiber. 

Die unterm EinfluB intensiver Belichtung angesammelten Bakterien bilden 
eine Figur, die der Gestalt der Spalte genau entspricht, wobei man die strahlen- 
formige Anlagerung der Bakterien unterm EinfluB des durch die Spalte ein- 
fallenden Lichtes bemerkt. Matouschek (Wien). 

Namyslowski, Boleslaw, tlbcr unbckannte halophile Mikro- 
organismen aus dem Innern des Sa 1zbergwerkes 
W i e 1 i c z k a. (Bull, intern, de l’Acad. d. scienc. de Cracovie. S6r. B. 

• No. 3/4 B. 1913. p. 88—104.) 

Der auf der Wasseroberfl&ehe der Teiche und Kammern in den Salzwasser- 
kammern schwimmende Belag besteht namentlich aus Bakterien, vereinzelten 
Exemplaren von Flagellaten, Amoeben und nur einer Pilzart. Diese „Salinen- 
welt“ zeichnct sich durch groBe Widerstandsfahigkeit gegen hohen osmoti- 
schen Druck (gegen 213 Atmospharen) aus, entwickelt sich sehr gut auch in 
mit NaCl gesattigtem Leitungswasser. Die Zugabe von Bouillon, Glykose, 
Pepton, Kohlehydraten und EiweiBkorpern in geringer Menge (1 Proz.) 
zum Salzwasser fordert nur die Entwicklung einiger Bakterien. Die allgemein 
bemerkte Vcrzogerung des Wachstums im Salzwasser wird wohl durch die 
Armut an Nahrsubstanz bedingt. Rasche Zufuhr von gewbhnlichem Wasser 
in groBerer Menge zu den Kulturen vernichtet (zerreiBt) vdllig manche Flagel¬ 
laten infolge der gewaltigen Verminderung des osmotischen D’ruckes. Letztere 
findet allmahlich statt, wenn SiiBwasser langsam zugesetzt wird. Es gelang 
Verf. bei Flagellatenkulturen manche Art auch an Wasser, das nur 9 Proz. 

NaCl enthielt, allmahlich zu gewohnen. Andere Arten ertrugen aber auch eine 
plotzliche Verminderung des genannten Druckes um 50 Proz. — Die Flagel¬ 
laten gehoren alle in die Reihe der Protomastigineae, bei alien 
felilen die Membran, pulsierende Vakuolen und Chromatophoren (ob der 
konstanten Dunkelheit und starken Konzentration der Soole). Eine Verminde¬ 
rung der Konzentration ertragen manche Arten gut. Im allgcmeinen ist die 
Vermehrung eine geringe. Es werden von dem Genus Amphimonas folgende 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


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n e u e Arten genau beschrieben und abgebildet: A. ankyroraonadides, 
salinus, polymorphus, angulatus, rostratus, meta- 
bo 1 i c u s , ascomorphus, cuneatus. Die neue Gattung 
P1 e u r o s t o m u m n. g. ist durch den seitlich gestellten Mundapparat 
und die zwei gleich funktionierenden GeiBeln von gleicher oder ungleicher 
Lange von den anderen Gattungen der Amphimonadaceae verschieden. Die 
Arten sind PI. caudatum, salinum, parvulum, gracile. 
Triflagellum n. g. mit den Arten T. s a 1 i n u m und opisthosto- 
m o i d e s , zu den Trimastigaceen gehorend, hat 3 von einer Stelle 
entspringende GeiBeln, von denen die eine so lang als die Zelle, die anderen 
aber langer als der Korper sind. Pleuromastix vermiformis 
n. g. n. sp.: Zellen ohne Membran, an einem Ende zugespitzt, am anderen ab- 
gerundet, 12 p, x 12 (a, auf der einen Zellseite in der Mitte etwas vertieft, 
am abgerundeten Ende mit einer kurzen GeiBel; zwei andere gleich lange 
GeiBeln entspringen auf der seitlichen Erhabenheit. Kern unsichtbar. — Die 
auf der Wasseroberflache der Salzkammern zahlreich auftretende und in ge- 
sattigter Kochsalzlosung leicht kultivierbare Amoebe ist wohl mit Amoeba 
s a 1 i n a Hamb. (1905) identisch. 

Bakterien: Von den Ubrigen bisher bekannten Bakterien unterschei- 
den sich die gefundenen dadurch, dafi sie in konzentrierten Kochsalzlosungen 
wachsen; Kulturen auf festem N&hrsubstrat aber miBlingen. Als neu werden 
beschrieben: Bacterium vesiculosum (bildet wie die Schwefel- 
bakterie B. B o v i s t a Molisch hohle Kugelkolonien, deren Wande eine 
Bakterienzoogloea ist; intensiv mit waBriger Gentianaviolettlosung farbbar, 
die Gallerte bleibt ungefarbt), B. halophilum (1— iy 2 p. X x / 2 p, an 
beiden Enden abgerundet, oval), Spirosoma halophilum (1 }/ 2 p 
—3 {a x y 2 pL, gekriimmt, oft S-formig), Bacterium salinum (3 — 9 p 
X 9 /, 0 y., in alten Kulturen von 1 proz. mit NaCl gesattigter Bouillon einen 
rosaroten Niederschlag am Boden oder auf der Oberflache der Fliissigkeit 
bildend, ohne Hautchenbildung und Trubung der Bouillon, (Struktur der 
Zelle selbst bei schwacher VergroBerung sichtbar). Ferner wurde 0 o s p o r a 
s a 1 i n a n. sp. (Konidienketten nach der Reife aus kugeligen 3—6 p breiten 
hyalinen Sporen zusammengesetzt, Epispor dick, hyalin, kleinwarzig, die 
terminale Spore ist die alteste der Sporenkette) bemerkt. 

liber die Herkunft dieser Organismen: I.Oberirdische Mikroorganismen 
konnten durch Wasseradern ins Innere der Erdrinde gelangen und pafiten 
sich dem starken Salzgehalte im Bergwerke an. Auch oberirdische Salzwasser- 
organismen konnten in die Tiefe gelangen und sich an die starkere Konzen- 
tration und Dunkelheit gewohnen (z. B. A m o e b a s a 1 i n a). II. Oder die 
Arten sind im Laufe der 8 Jahrhunderte durch Mensch, Tier und durchs Holz 
cingefuhrt worden und paBten sich allmShlich an den starken Salzgehalt an. 

Matouschek (Wien). 

Lohnis, F., Bodenbakterien und Bodenfruchtbarkeit. 

Berlin (Gebr. Borntraeger) 1914. 

Verf. bemerkt einleitend, daB eine richtige Beurteilung des Bodens nur 
erfolgen kann, wenn auch auf die Art und Leistungsfahigkeit seines Organis- 
menbestandes die erforderliche Riicksicht genommen wird. „Die Frucht- 
barkeit ist stets das Resultat zahlreicher chemischer, physikalischer und 
biologischer Faktoren, die alle gleichmaBig beriicksichtigt werden mlissen.“ 

In stSrkstem MaBe wird das Leben im Boden zunachst beeinfluBt durch 
die Humusstoffe. Diese sind als Nahrungs- und Kraftquelle fUr die 


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Boden, Nitrifikation, Dungung etc. 


Mehrzahl der Erdorganismen von groBer Bedeutung. Richtig verstanden, 
konnen die S&tze Thaers noch heute als zutreffend gelten: „Der Humus 
ist diejenige Substanz, welche den Pflanzen die Nahrung gibt. Die Kraft 
oder der Reichtum des Bodens h&ngt von ihm ab. u Ein Einblick in die 
ehemische Natur der Humusstoffe ist durch neuere Arbeiten bereits ge- 
wonnen worden, es ware sehr zu wiinschen, daB auch Untersuchungen iiber 
die Bildung und Zersetzung des Humus in groBerem Umfange in Angriff 
genommen werden. 

Unterbleibt dauernd oder fiir langere Perioden die Zufuhr humusbil- 
dender organischer Stoffe zum Boden, dann tritt eine starke Beeinflussung 
der Bodenorganismen, und im Zusammenhange damit auch der hbheren 
Pflanzenwelt ein. In ausgezeichneter Weise unterfichten uns iiber die hier 
in Betracht kommenden Vorgange die statischen Versuche in Rothamsted, 
auf welche Verf. des n&heren eingeht. Dort macht sich der Humusabbau 
in einem allm&hlichen Sinken der Ertrage bemerkbar, nur wo durch Stall- 
mistgaben ein ausreichender Ersatz stattfand, oder wo ein zweckmaBiger 
Fruchtwechsel durchgefiihrt wurde, hielten sich die Ertrage auf der ur- 
spriinglichen Hohe. Gleichzeitig folgt aus den dort erzielten Ernten, daB 
neben der Ausnutzung des im Boden bereits vorhanden gewesenen Stickstoffs 
auch die Bindung des Luftstickstoffs durch Mikroorganismen mit in Rech- 
nung gezogen werden muB. 

Die Ursachen der bei Dungungsversuchen hervortretenden ungleichen 
Wirkung aller einer bakteriellen Umwandlung im Boden unterliegenden 
Diingemittel werden erst dann voll erkannt werden, wenn der Verlauf dieser 
Umwandlungsprozesse in genauester Weise verfolgt und aufgeklart wird. 
Hierzu sind eingehende, den bakteriologischen Gesichtspunkten Rechnung 
tragende Studien erforderlich. Vor allem sind die Wandlungen des Stickstoffs 
im Boden hier von ausschlaggebender Bedeutung und Verf. schildert daher 
diese Vorgange in ihrer Aufeinanderfolge und ihrer Riickwirkung auf die 
Pflanzenemahrung. An dieser Stelle seien nur die Tatsachen wiederge- 
geben, welche L. als Beweis fiir die Tatigkeit stickstoflsammelnder Bak- 
terien anfiihrt. 

1. Die bei Feldversuchen auf gutem Boden sehr regelmaBig und durch 
lange Zeitraume hindurch sich einstellenden ca. 30 kg pro Hektar ent- 
sprechenden Mehrernten an Stickstoff. 

2. Die Tatsache, daB aus physiologischen Griinden je nach dem Humus- 
gehalt der betreffenden Erde zwischen 10 und 40 kg pro Hektar liegende 
Stickstoffgewinne zu erwarten sind. 

3. Das regelmaBige Vorkommen groBer Mengen von Stickstoffassimi- 
lanten in fruchtbarer Erde. 

4. Die Tatsache, daB bei ausbleibender StickstoffdUngung die Menge 
der stickstoffbindenden Bakterien im Boden steigt. 

5. Die Cbereinstimmung zwischen der verstarkten Wirksamkeit der 
stickstoffixierenden Erdorganismen und den erhohten Stickstoffernten in- 
folge rationeller Bodenbearbeitung. 

6. Die Tatsache, daB die bei der Fortzuchtung stickstoffbindender Boden- 
baktorien ziemlich leicht in Verlust geratende Befahigung zur Fixierung des 
elemcntaren Stickstoffs dadurch sofort wieder hergestellt werden kann, daB 
man diese Kulturen in Erde einimpft. 

Weiterhin wird auf die Erscheinungen der Bodcnmiidigkeit und ilire 
Bekampfung, auf die Stickstoffsammlung durch Leguminosen, die bisherigen 

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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


475 


Erfolge und weiteren Aussichten der Bodenimpfung u. a. m. eingegangen 
und schlieBlich der Bodengare eine eingehende Besprechung gewidmet. 

Die Publikation schlieBt mit polemischen Bemerkungen gegen Pfeif¬ 
fer, deren auBerordentliche Scharfe zwar nach den vorausgcgangenen 
Auseinandersetzungen erklarlich erscheinen mag, die aber doch von Allen 
bedauert werden wird, welche die Forschertatigkeit der beiden Gegner an- 
erkennen und hochschatzen. Vogel (Bromberg). 

Dale, Eliz., On the Fungi of the Soil. II. Fungi from chalky 
soil, uncultivated mountain peat, and the „black 
earth 11 of the reclaimed fenland. (Annal. mycol. Vol. 12. 
1914. p. 33—62.) 

In dem ersten Teil ihrer Untersuchungen hatte die Verf. die Fadenpilze 
aus Sandboden isoliert und in der Kultur naher untersucht. Sie setzt ihre 
Arbeit fort, indem sie die Arten aus Kalkboden, unkultiviertem Gebirgsboden 
und schwarzen Gartenerden untersucht. 

Vom Kalkboden wurden nachstehende Arten isoliert, die naher be- 
schrieben werden: 

Mucor rufescens (oder rubena), M. glomerula, M. r a c e m o - 
bus, M. lausannensie, M. sphaerosporus, Absidia glauca, 
Trichoderma spec., Aspergillus globosus, A. conicus, Peni- 
cillium (expansu m), P. lilacinum, sowie 4 unbestimmte Arten, S o o - 
pulariopsis ruiulus, S. repens, S. communis, B o t r y t i s ci¬ 
ne r e a, Synsporium biguttatum, Alternaria tenuis, sowie 
einige Arten aus anderen Gattungen, die nicht naher zu bestimmen waren. 

Von dem Gebirgsboden wurden isoliert: 

Mucor lausannensie, Thamnidium elegans, Tricho¬ 
derma lignorum, Aspergillus repens, A. globosus, Peni- 
cillium stoloniferum, P. lividum, sowie 3 andere unbestimmbare Arten, 
Scopulariopsis rufulus, Sporotrichum roseum, Macrospo- 
rium cladosporioides, ferner noch einige Arten von anderen Gattungen. 

Die Gartenerde ergab folgende Ausbeute: 

Mucor rufescens (oder rubens), M. racemosus, M. lausa-n• 
nensis, M. circinelloides, Oospora variabilis, Cephalo- 
sporium acremonium, Aspergillus globosus, Penicillium 
viridiatrum,P. lividum, P. cyclopium, P. Costantini, Glio- 
cladium penicillioides, sowie einige unbestimmbare Arten anderer Gat¬ 
tungen. 

Am SchluB der verdienstlichen Arbeit werden dann noch einige Be¬ 
merkungen iiber die Art der Kultur und der Kulturfliissigkeiten gegeben. 

G. L i n d a u (Dahlem). 

Migula, W., t) b e r die Tatigkeit der Bakterien im Wald- 
bode n. (Forstwissensch. Zentralbl. Jg. 35. 1913. p. 161—169). 

Die Verhaltnisse im Waldboden liegen ganz anders und wesentlich 
ungiinstiger fur die Tatigkeit der Bakterien als im Ackerboden. Eine Unter- 
mischung der mineralischen Bestandteile mit der Hauptmenge der ver- 
wesenden organischen Stoffe, wie sie durch Laub- und Nadelstreu dargestellt 
wird, findet nur in sehr geringem Umfange (etwa durch Regenwiirmer) statt; 
die Folge davon ist, daB bei der Zersetzung der Streudecke eine Menge Humus- 
sauren und andere Sauren entstehen, welche der Entwicklung der Bakterien 
entgegenwirken. Wenn die von den Bakterien selbst produzierten Sauren 
nicht durch Bodensalze abgestumpft werden, konnen die durch sie ein- 
geleiteten Zersetzungsprozesse sehr bald zum Stillstand kommen. Kocht 
man einen Auszug aus Laub- oder Nadelstreu ab und untersucht dann die 
Reaktion mit Phenolphthalein, so wird man immer nur eine geringe Aziditat 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


feststellen. Setzt man zu 100 ccm der Auskochung von Laub y 2 Proz. Pepton 
und ebensoviel Zucker, so entwickeln sich (auch nach Impfung mit Acker- 
oder Gartenerde) wohl Schimmelpilze, aber keine oder nur wenige Bakterien. 
Stumpft man die Satire ab und macht die Fliissigkeit schwach alkalisch, so 
ist die Bakterienentwicklung eine enorme. In der obersten Schicht des Wald- 
bodens, in der Streudecke und oberen Humusschicht ist die Tatigkeit der 
Bakterien also eine unbedeutende; dagegen treten Pilze, die sehr viel groBere 
Sauremengen vertragen, in Menge auf. Es ist aber unmoglich, zahlenmaBig 
das Verhaltnis zwischen Pilzen und Bakterien hinsichtlich ihrer Rolle bei 
der Zersetzung der Streudecke anzugeben. Es existiert bisher keine anwend- 
bare Methode zum Nachweise der Keimzahl in einer bestimmten Menge 
Boden. Das weitverzweigte Pilzmyzel, das sich aus dem zur Kultur ver- 
wendeten Erdpartikelchen auf der Gelatineplatte entwickelt, liefert hier nur 
eine einzige Kultur; es hat aber im Boden eine ahnliche Arbeit geleistet wie 
vielleicht einige Tausend Bakterienzellen, die auf der Platte als ebenso viele 
Kolonien auftreten. Die Pilzkolonien stellen in sich schon ganz ungleich- 
wertige Bildungen dar, lassen sich aber noth weniger mit Bakterienkolonien 
vergleichen, wenn es darauf ankommt, ihre Zersetzungstatigkeit im Boden 
zu beurteilen. Es wachsen wohl viele der Pilzarten, die bei der Zersetzung 
von Laub und Humusstoffen die Hauptrolle spielen, gar nicht auf der iiblichen 
Nahrgelatine. Diejenigen Bakterienarten, welche Zellulose zersetzen, werden 
in dem an Humussauren reichen Boden nicht zu voller Entwicklung kommen. 
Das Fehlen von obligat thermophilen Arten bei diver- 
sen Proben aus Waldboden ist auffallend und ist nur so zu erklaren, daB 
eben auch in den obersten Schichten des Waldbodens selbst in der heiBesten 
Jahreszeit keine so groBe Erwarmung eintritt, um diesen Bakterien ihre 
Lebensbedingungen zu gewahren. Vorlaufige Untersuchungen ergaben auch 
das Fehlen von obligat anaeroben Bakterien, doch 
miissen dicsbeziiglich noch genauere Untersuchungen angcstellt werden. 
Bei einer Probe fand Verf. eine Bakterienart, die sich bei gewohnlicher Zimmer- 
temperatur nicht, wohl aber bei 37° C im Brutschrank entwickelte. Es han- 
delt sich hier um eine in der Mitte zwischen den gewohnlichen Faulnisbak- 
terien und den thermophilen Bakterien stehende Art, die in dem warnten 
Kalkboden im Sommer sich entwickeln konnte. 

Matouscheck (Wien). 

Berthault, Fr., Sur la sterilisation ou disinfection du 
sol. (Journ. d’agric. prat. An. 78. 1914. p. 523—524.) 

Se basant sur des experiences de M i e g e, B. indique les risultats obtenus 
dans la sterilisation du sol pour divers desinfectants. La baryte, le naphtol, 
le creosote ont iti nuisibles pour la Moutarde blanche; les meilleurs 
resultats ont ete obtenus pour le toluene et le sulfure de carbone; l’aldihyde 
formique et le goudron sont moins bons, bien qu’ils permettent une crois- 
sance plus forte que dans les cultures timoin. Les resultats sont tres semblables 
pour l’orge (H o r d e u m) pour lequel l’acidephinique k tres petites doses 
a ete avantageux, 4 la dose de 1 gr. ce corps est veneneux. Pour 10 metres 
oarres en plein champ le toluene, le sulfure de carbone, le formol ont iti 
avantageux k la dose de 100 centimetres cubes. A la dose de 10 centimetres 
cubes le goudron a ete tres favorable; quant au soufre son action a iti pro- 
portionelle aux doses employees. Le permanganate s’est rivele tris actif, 
memo & la dose elevie de 50 grammes. Kufferath (Bruxelles). 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


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Hartley, C. and Mervill, T. C., Preliminary tests of disinfec¬ 
tants in controlling damping-off in various nur¬ 
sery soils. (Phytopathology. Vol. 4. 1914. p. 89.) 

Formalin bewahrte sich bei den Bodendesinfektionsversuchen der Verff. 
nicht immer, auch die Wirkung von Kupfersulfat oder Zinkchlorid war nicht 
gleichmaBig. Am sichersten konnten die Keimlingskrankheiten der Koni- 
feren durch eine Bodenbehandlung mit Sehwefelsaure verhindert werden. 

R i e h m (Berlin-Dahlem). 

Wieler, A., t) b e r den sauren Charakter der pflanzlichen 
Zellhaute und seine Beziehung zur Humusbildung. 
(Chemikerzeitung. Jg. 35. p. 1105.) 

Nach Baumann und Gully ist die pflanzliche Substanz, aus 
der sich der Torf bildet, infolge Vorhandenseins kolloidaler Stoffe, die Salz- 
losungen zerlegen und die Basen absorbieren konnen, sauer. Beim Torfmoos 
sind die Zellhaute selbst diese kolloidale Substanz. Nach Verf. mufi der gleiche 
Charakter alien pflanzlichen Hauten anhaften; der Charakter aller Humus- 
boden muB durch die Reaktion der Streu, aus der sie hervorgehen, bedingt 
sein. Er priifte dies fiir hohere Pflanzen. Mit Hilfe der Gullyschen 
Jodprobe reagierten die untersuchten pflanzlichen Substanzen sauer (Nadeln 
der Fichte, Blatter von Laubbaumen, frische und am Boden liegende ver- 
gilbte Weinstockblatter, Stengel und Blatter der gelben Lupine und des 
Hafers in getrocknetem Zustande, Flachs, Zellulose aus Nadelholz, Verband- 
watte). Das meiste erwies sich als recht sauer. Behufs quantitativer Be- 
stimmung wurde die von Baumann und Gully empfohlene Methode 
benutzt. Letztere liefi sich gut dort anwenden, wo sich die Losungen nicht 
farbten. Wurde mit Wasser stark ausgekocht, so war der Riickstand noch 
recht sauer. Es geht die Reaktion von den Zellhauten aus, denn fiir die Zellu¬ 
lose, Werg und Verbandswatte ist nur diese Annahme iibrig. Die mit Wasser 
extrahierten Stoffe, unter denen sich sauer reagierende befanden, sind kolloi¬ 
daler Natur. Daher ist die Streu (von Waldbaumen oder Ackergewachsen) 
immer sauer. Wenn dieser urspriingliche Charakter des Bodens verschwindet, 
so hangt dies von der iibrigen Natur des Bodens ab und die endgiiltige Re¬ 
aktion des Bodens steht in enger Beziehung zu seinem Kalkgehalte. Die Streu 
ist daher fiir die AufschlieBung des Bodens von der groBten Bedeutung: 
Wird sie durch Tiere zerkleinert und mit dem Boden vermischt, so absor- 
biert sie aus der Bodenlosung die Basen und macht die Saure frei; diese 
konnen dann wieder neue Bodenteile Ibsen. Indem die organische Masse 
die Basen absorbiert und sich damit gleichsam durchsetzt, werden fiir die 
Bakterien und die Zersetzung der organischen Masse sehr gute Bedingungen 
geschaffen. Wo das oben Gesagte nicht eintritt, wo die Streu als Trocken- 
torf liegen bleibt, da biiBt der Boden die guten Eigenschaften der absor- 
bierenden Streu ein. Unter der Torfdecke findet mitunter eine Auslaugung 
des Bodens statt (z. B. der Bleichsand unter der Heidedecke der norddeut- 
schen Tiefebene). Matouschek (Wien). 

Loew, Oscar, Uber mincralsaure Boden. (Landw. Jahrb. Bd. 46. 
1914. p. 161.) 

Verf. widmet den in manchen Landern vorkommenden mineralischen 
Boden von saurem Charakter eine kurze Betrachtung. Es handelt sich da- 
bei um humusfreie Boden, deren saure Reaktion auf Tonbestandteile zu- 
riickzufuhren ist. 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


Protozoen wurden in diesen Boden bis zu geringer Tiefe angetroffen. 
Denitrifizierende Bakterien waren in maBigen Mengen, zuweilen auch gar 
nicht nachweisbar. Azotobacter fand sich nur sehr sparlich vor, in 
manchen sehr sauren Boden fehlte er ganz. Nach erfolgter Kalkung stellte 
cr sich jedoch in groBeren Mengen ein. Ein steter Bewohner dieser sauren 
Boden ist der B a c. b u t y r i c u s. Vogel (Bromberg). 

Schneidewind, Uber die Assimilation des Luftstickstoffs 
durch im Boden freilebcnde niedere Organismen. 
(Kuhn- Archiv. Bd. 5. 1914. p. 57.) 

Die Ergebnisse der einschlagigen Arbeiten des Verf. und seiner Mit- 
arbeiter werden in gedrangter Form mitgeteilt. An den bakteriologischen 
Untersuchungen, welche im einzelnen bereits friiher veroffentlicht und groBen- 
teils in dieser Zeitschrift besprochen sind, war besonders B. H e i n z e be- 
teiligt. Sie betreffen die Stickstoffsammlung durch Roh- und Reinkulturen 
von Azotobacter in Nahrlosungen, sowie den Nahrstoffbedarf und 
die Verbreitung dieser Organismen. 

Die in Halle ausgefiihrten Vegetationsversuche haben in tlbereinstim- 
mung mit ahnlichen Versuchen anderer Autoren ergeben, daB nach langerer 
Lagerzeit die organischen Kohlenstoffverbindungen im Boden gUnstig auf 
die Stickstoffversorgung der Kulturpflanzen wirken. 

Aus den Resultaten der Feldversuche schlieBt Verf.: Ein nicht bestellter 
gebrachter Boden nimmt an Stickstoff ab durch Auswaschung des gcbil- 
deten Salpeters. Im Durchschnitt der vcrschiedenen Versuche betrugen 
die jahrlichcn Stickstoffverluste 96 kg pro Hektar. Auf bestelltem Boden 
war, einschlieBlich des von den Pflanzen aufgenommenen Stickstoffs, ein 
Gewinn an Stickstoff zu verzeichnen. 

Bei fortgesetztem Pflanzenbau ohne jede Stickstoffdiingung sind auf 
dein Lauchstadter Boden recht gute Ertrage erzielt worden. Die dem Boden 
durchschnittlich entnommenen Stickstoffquantitaten betrugen 67,17 kg pro 
Hektar, waren also sehr bedeutend. Verf. ist nach wie vor der Mcinung, 
daB durch diese Stickstoffentnahmen Raubbau am Bodenstickstoff getrieben 
wird. (Bisher hat sich aber selbst dieser sehr betrachtliche Stickstoffentzug, 
der doch vornehmlich den leicht nitrifizierbaren Anteil des Bodenstick- 
stoffs betreffen mliBte, noch nicht in einem Abfall der Ertrage bemerkbar 
gemacht. 

Die Brachefeldversuche haben das nicht gerade uberraschende Ergebnis 
gebracht, daB die Gesamtstickstoffertrage nach einer — oder vielmehr mit 
EinschluB einer — gut geratenen ErbsengriindUngung holier waren als nach 
Brache. Das Stickstoffplus nach Erbsenbau war aber nur gering und ent- 
fiel vollstandig auf die ErbsengriindUngung selbst. In den nachge- 
b a u t e n (auf Brache bzw. Erbsen folgenden) Friichten waren enthalten: 


Bei Brachefruchtfolge I. 448,63 kg N 

„ Erbsenfruchtfolge I. 438,78 kg N 

„ Brachefruchtfolge II. 440,71 kg N 

„ Erbeenfruchtfolge II. 426,33 kg N 


Wcnn Verf. daher erkliirt, daB die Brache unter normalen Verhaltnissen 
nicht imstandc sei, den Pflanzen die gleichcn Stickstoffmengen zu Jiefern 
als die Leguininosen, so steht dies im Gegcnsatz zu seinen eigenen Ergeb- 
nissen. Die Brache hat den nachgcbauten Friichten in beiden Versuchs- 
reihen mehr Stickstoff geliefert als die ErbsengriindUngung. Ref.) 

Vogel (Bromberg). 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 479 

Yogel von Falckenstein, tlber Nitratbildung imWaldboden. 

(Internal Mitt. f. Bodenk. Bd. 3. 1913. p. 494—528.) 

Da die Frage nach der Salpeterbildung im Waldboden und damit zu- 
sammenhangend nach der Stickstoffernahrung der forstlichen Gcwachse 
noch keineswegs als geklart gelten kann, hat Verf. neue Beitrage hierzu 
erbraeht. Er lagerte eine Anzahl naturlicher Waldboden von verschiedenem 
Charakter in geeigneten Versuchsgefaben und mit giinstigem Feuchtigkeits- 
gehalt ein Jahr lang und verfolgte durch die Analyse die Anderungen im 
Nitratgehalt. 

Es kamen zur Bearbeitung: 

1. Leichte, kalkarme, trockene Waldboden (Diluvialsande), 

2. Leichte, kalkarme, nasse Waldboden (dicht gelagerte Buntsand- 
steinboden), 

3. Schwere, kalkreiche Waldboden (tonige Muschelkalkboden). 

Weiter wurde der Einflub, den die Bodenbearbeitung (Grubber- und 

Hackmethode), sowie die Bodenbearbeitung unter gleichzeitiger Kalkung 
auf Diluvialsandboden ausiibt, an der Hand von Sandhumusmischungs- 
und Diingungsversuchen einer eingehenden Kritik unterzogen. 

Fur die leichten, durchlassigen Sandboden (untersucht wurden Probcn 
aus dem Melchower Diinensandgebiet bei Eberswalde) wurde zur Zeit der 
Probeentnahme ein auBerordentlich geringer Nitratgehalt festgestellt. Nach 
einjahriger Lagerung war die Salpeterbildung in den Streudecken sehr bedeu- 
tend, wahrend der eigentliche Boden nur sehr geringe Zunahme des Nitrat- 
gehaltes erkennen lieb. In voller tlbereinstimmung mit der Ertragsfahigkeit 
war jedoch die Nitratbildung bei dem besseren Boden eine starkere als bei 
dem minderwertigen. 

Zum Vergleich mit den Melchower Sanden, die ein Beispiel fur das 
Verhalten mineralstoffarmer, zur Trockenheit neigender, leichter Boden 
liefern, wurden Boden herangezogen, die im Gegensatz hierzu vielfach Ver- 
nassung oder direkte Vermoorung zeigen. Es sind die sog. Molkenboden 
der Buntsandsteinhochflaehen des Bramwaldes bei Hannov.-Miinden. Diese 
Boden gelten forstlich als sehr minderwertig. Sie enthielten, namentlich 
in den humusreichen Streudecken, bemerkenswerte Mengen von Nitrat 
(3,4 mg in 100 g trockenen Bodens), die aber trotz der bedeutenden Mengen 
von Gesamtstickstoff wahrend der Versuchsdauer, vielleicht wegen gleich- 
zeitig vor sich gehender Denitrifikation, keine beachtenswerten Zunahmen 
erfuhren. 

Weiterhin sind schwere, kalkreiche Waldboden aus dem Gebiete des 
Muschelkalkes bei Gottingen untersucht worden. In diesen Boden erfolgte 
eine viel starkere Nitratbildung als in den leichten, kalkarmen Diluvialsand- 
und Buntsandsteinboden. Die Ausnutzung des in sehr bedeutender Menge 
vorhandenen Gesamtstickstoffs war sehr gut, ahnlieh wie bei schweren, in 
guter Kultur befindlichen Ackerboden. In den dicht gelagerten natiirlichen 
Waldboden diirfte eine so betrachtliche Nitrifikation allerdings nicht er- 
reicht werden, durch mechanische Bodenbearbeitung wird sie aber erheblich 
gesteigert werden konnen. 

Aus den Untersuchungen geht demnach hervor, dab die leichten, kalk¬ 
armen Boden auch beim Vorhandensein groBerer Gesamtstickstoffmengen 
keine sehr bedeutenden Nitratmengen produzieren. Schwere kalkreiche 
Boden dagegen konnen, besonders nach vorhergehender mechanischer Be¬ 
arbeitung, ganz gewaltige Mengen dieses Pflanzennahrstoffes liefern.. 


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480 


Boden, Nitrifikation, Dungung etc. 


Bei Vermischung der Streuschicht mit dem darunter liegenden Boden 
durch Grubberung oder Einhacken wird die Nitrifikation je nach der Qua- 
litat der eingebrachten Humusdecken verschiedenartig beeinfluBt. Die gutc 
Buchenkiefernstrcu erzeugte in Mischung mit dem Mineralboden eine sehr 
kraftige Nitratbildung, wahrend die groBen Mengen Beerkrauttrockentorf 
liberhaupt keine nitratbildende Wirkung erkennen lieBen. Die Eingrubbe- 
rung von Trockentorf, jedenfalls der in der Praxis am haufigsten vorkommendc 
Fall, scheint also zun&chst hiernach fur die Stickstoffernahrung der jungen 
Forstgewachse zwecklos zu sein. Gelangen aber in gunstiger Zersetzung 
befindliche Streudecken in den Boden, so wird die Nitrifikation gerade in 
den obersten, fur die Emahrung der jungen Pflanzen wichtigsten Schicht 
ganz bedeutend gefordert. 

Durch Zusatz von Atzkalk oder Mergel wird die Nitratbildung jedoch 
auch in einem gegrubberten Trockentorfboden bedeutend erhoht. Daher 
kann bei Unterbringung starker Trockentorfschichten in leichten, kalkarmen 
Sandboden ein gleichzeitiger Kalkzusatz in der forstlichen Praxis aufs 
w&rmste empfohlen werden. 

Verf. gelangt zusammenfassend zu der — fur den Ackerboden zuerst 
vom Ref. vertretenen und begriindeten — Anschauung, „daB allein aus 
dem Nitratzustand eines Bodens weitgehende Schliisse auf seinen augenblick- 
lichen Fruchtbarkeitszustand und die sich daraus ergebenden Waldertrage 
gezogen werden konnen.“ Vogel (Bromberg). 

Ehrcnberg, Paul, Zur Stickstoffsammlung bei dauern- 
dem Roggenbau. (Fuhlings landw. Zeitg. 1914. p. 178.) 

Verf. crwidert kurz auf die Bemerkungen, welche L o h n i s (siclie 
diese Zeitsehrift Bd. 41. p. 633) zu seinen (Ehrenbergs) friiheren Aus- 
fiihrungen (diese Zeitschr. Bd. 41. p. 279) Uber die genannte Frage machte. 
Es wird betont, daB ein Zusammenhang zwischen dem Gehalt des Regen- 
wassers in Leeds an Rauchprodukten (Rufi, Teer, freie Saure) und Stick- 
stoff nach den Angaben der cnglischen Autoren nicht zu bestehen scheint. 
Ferner sind auch fur das 9V 2 km von Leeds entfernte Versuchsgut hohe 
Stickstoffwerte im Regen festgestellt worden, namlich etwas liber 11 kg 
pro Jahr und Hektar. Vogel (Bromberg). 

Lyon, T. L. and Bizzell, J. A., Some Relations of certain 
higher Plants to the Formation of Nitrates in 
Soils. (Cornell Univers. Agricult. Exper. Stat. Memoir. No. 1. 1913.) 

The nitrate content of soil under timothy, maize, potatoes, oats, millet 
and soy beans was different for each crop when on the same soil. Nitrates 
were frequently higher under maize than in a cultivated soil bearing no crop. 
A mixture of millet and maize gave higher nitrates than millet alone although 
the crop yields were about the same on both plats. 

Under both maize and oats the nitrate content was higher when the 
crop was making its greatest draft on the soil nitrogen than in the later 
stages of growth although the nitrates in the uncropped soil were increasing 
and those in the cropped soil were disappearing. Nitrates failed to increase 
late in the season under maize, oats and millet, but uncropped soil showed 
a very large increase. The source of the great differences in the nitrates 
under these crops may be attributed to the different stimulating or inhibi¬ 
ting influences of the various plants on the production of nitrates as well 
as to their relative rates, amounts, and forms of nitrogen absorption. 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


481 


Changes in moisture content or in the temperature of the soil after early 
summer had no important effect on the nitrate content of the soil under 
these plants. 

A soil from a plat planted to alfalfa showed a higher nitrifying power 
than a soil from a plat planted to timothy even when the soil had been 
kept bare two seasons. 

Plats planted to certain crops showed a distinct and characteristic re¬ 
lation of the several plants to the nitrate content of the soil in the year follo¬ 
wing that in which the plants were grown. 

Freezing and thawing produced a condition of soil favorable to nitrate 
formation. 

Timothy maintained a lower nitrate content in the soil than did any 
other crop. Mixed grasses had the same depressing influence. 

Scales (Washington). 

Temple, J. C., Nitrification in acid or non-basic Soils. 
(Georgia Exper. Stat. Bull. 103. 1914.) 

Cecil clay and sandy soils of moderate fertility were tested. Five of 
them were taken from plats that had received annual applications of the 
same fertilizer for the past five years. The fertilizers used were stable ma¬ 
nure; acid phosphate, sulphate of potash, nitrate of soda and a commercial 
fertilizer containing nitrogen, potassium and phosphoric acid. In most cases 
the soils were acid to litmus and by the V e i t c h lime water method one 
soil required as much as 3000 pounds of liirie per acre. 

Tankage, Cottonseed-meal, cowpea vines, gelatin, asparagin, peptone, 
urea, ammonium sulphate and half a dozen other organic and inorganic 
ammonium salts were used. An amount of one of these substances equivalent 
to 120 milligrams of nitrogen was added to 200 grams of soil which was half 
saturated with water and then incubated for four weeks at 25° C. Nitrifi¬ 
cation was estimated by determining the amount of nitrite and nitrate by 
colorimetric methods. The organic nitrogen was nitrified much faster than 
ammonium sulphate except when calcium carbonate was added. To deter¬ 
mine whether these substances must undergo mineralization before being 
nitrified, pure cultures of Winogradsky’s organisms were added to 
soils that had been heated to 80° C. Here again nitrification was much better 
with organic nitrogen than with ammonium sulphate except when calcium 
carbonate was added. Ammonium sulphate seemed to be only very slightly 
toxic to the nitrifying organisms. Calcium salts of organic acids gave nitrifi¬ 
cation results equally as good as those obtained with calcium carbonate. 

Nitrification took place in soil samples containing tartaric acid (1 gram) 
or citric acid .93 gram. A compost soil treated with these acids produced 
as much nitrate as the same without acid. Two other soils treated in the 
same way did not form as much nitrate when the acid was added. 

Scales (Washington). 

Neumann, R., Zur Frage der stickstoffsammelndenWir- 
kung dcs Phonoliths. (Deutsche landw. Presse. 1913. No. 70.) 

Verf. konnte bei Vegetationsversuchen unter Verwendung von Senf als 
Versuchspflanze von einer Begunstigung der Stickstoffsainmlung durch 
Phonolithdiingung nichts beobachten. Die Phonolithgabe bewirkte fur sich 
allcin nur eine sehr unerhebliche Ertragssteigerung, gemeinschaftlich mit 
Phosphorsaure erbrachte sie einen Mehrertrag, der aber aussehlieblich der 
Phosphorsaure zuzuschreiben war. Vogel (Bromberg). 

Zweito Abt. Bd. 43. 31 

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482 


Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


Lipman, C. B. and Burgess, P. S., The Effect of Copper, Zinc, 
Iron and lead Salts on A m m o n i f i c a t i o n and Nitri¬ 
fication in the Soils. (Univers. of Califom. Public, in Agr. Scienc. 
Vol. 1. 1914. p. 127—139.) 

The effect of the sulphates of copper, zinc, iron and lead on the ammoni¬ 
fying bacteria was tested by adding one gram of tankage to fifty grams of 
a dry sandy soil, moistening to the optimum with sterile water, adding the 
salt in concentrations from .005 to .250 per cent and incubating one week 
at 27°—30° C. None of the salts showed a stimulating action. The toxicity 
was small and more marked below .1 per cent. The toxic order of the salts 
was copper, zinc, lead and iron. 

One hundred gram quantities of this soil containing two grams of dried 
blood were moistened and the salts added in quantities from .0125 to .15 
per cent and incubated four weeks to determine the effect on nitrification. 
The higher concentrations gave a marked stimulation frequently more than 
doubling the normal nitrate formed. In small concentrations these salts 
may be toxic. All except lead sulphate gave marked stimulation at the highest 
concentration .15 per cent. Scales (Washington). 

Kellcrman, K. F. and Wright, R. C., Relation of bacterial 
Transformations of soil Nitrogen to Nutrition of 
citrous Plants. (Journ. of Agr. Res. Vol. 2. 1914. p. 101—113.) 

Analyses of the soluble salt content of soils obtained from citrous groves 
throughout southern California show that from the vicinity of deteriorating 
trees soils are richer in nitrate nitrogen. The quantities of bicarbonates, 
chlorids and sulphates have no constant relationship with the good and 
poor areas. 

Grapefruit and sour-orange seedlings in pots gave a normal growth 
with as much as 10 per cent of CaC0 3 but were killed by 0,04 per cent of 
nitrogen as KN0 3 . However, when these salts were added together the 
plants grew normally. The toxic limits of nitrogen as nitrate ranges from 
0,05 to 0,10 per cent in the pot experiments while for the field they are 0,005 
to 0,015 per cent. 

CaC0 3 (10 per cent) also exerted a protective action in the presence 
of 0,05 per cent of chlorine as KC1 which alone is toxic in this quantity. 

Two per cent of green vetch and green barley gave an increase in ni¬ 
trates while barley straw decreased them. The total nitrogen was increased 
by these substances. The soil containing green vetch had the greatest nitri¬ 
fying power; the nitrifying order of the others was green barley, check soil 
and barley straw. 

The addition of wheat straw 1 per cent or filter paper 1 per cent caused 
a yellowing of orange and grapefruit seedlings. When 0,02 per cent of ni¬ 
trogen as KN0 3 was added with the straw or cellulose the growth was 
normal. Scales (Washington). 

Lipman, C. B. and Burgess, P. S., Studies on Ammonification 
in Soils by pure Cultures. (Univers. of Califom. Public, in 
Agr. Scienc. Vol. 1. 1914. p. 141—172.) 

The ammonifying power of pure cultures of fifteen organisms was tested 
in a sandy soil, a clay loam and a black clay soil by mixing a 1 cc. suspension 
of the organism with fifty grams of the sterile soil containing the organic 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


483 


material to be tested; sufficient sterile water for optimum moisture condi¬ 
tions was added and the soils incubated at 27° to 30° for 12 days. Dried 
blood, tankage, cottonseed meal and fish guano were used in all soils and 
peptone, bat guano, sheep and goat manure only in the sandy soil. B. 
tumcscens appeared to be the most efficient organism tested. B. my- 
c o i d e s showed the highest efficiency in a single culture on a fertilizer 
by transforming 36.06 per cent of nitrogen in bat guano into ammonia. S a r - 
c i n a 1 u t e a transformed 41.98 per cent of nitrogen in peptone into am¬ 
monia. The results indicate that tankage, fish guano and cottonseed meal 
are superior to dried blood in availability for the ammonifiers. 

Scales (Washington). 

Liechti u. Ritter, Zur Frage der Ammoniakverdunstung 
aus Boden. (Fiihlings landw. Ztg. 1913. p. 774.) 

Verff. kommen nochmals auf ihre Kontroverse mit Ehrenberg 
zuriick und bemerken, daB die von diesem bemangelte Unterlassung einer 
vorherigen Reinigung der zur Ventilation verwendeten Luft fur den von ihnen 
beabsichtigtcn Zweck ganzlich belanglos war. Dcr Nachweis einer erheblichen 
Ammoniakverdunstung aus begiilltem Boden ist einwandfrei erbracht 
worden. Vogel (Bromberg). 

Kamerling,Z., Over hct voorkomenvanwortelknollctjcs 
bij Casuarina equisetifolia. (Natk. Tijdschr. Ned.-Indie. 
71. p. 73—75.) 

Die Wurzelknollchen bei der genannten Art stimmen im allgemeinen 
mit denen der Leguminosen uberein. Daher ist wohl auch eine Stickstoff- 
sammlung moglich. Matouschek (Wien). 


Simon, Uber das Impfen der Hiilsenfrttchte. (Dcutsch. 
landw. Presse. 1914. No. 25.) 

Verf. weist kurz auf die wichtigsten Momente hin, welche bei der Hiilsen- 
fruchtimpfung mit Rcinkulturcn von Knollchenbakterien in der Praxis zu 
beaehten sind. Es handelt sich um die bckannten, schon haufiger erorterten 
Einzelheiten, welche darauf abzielen, sowohl der Wirtspflanze wie auch den 
Knollchenbakterien zusagende Existenzbedingungen im Boden zu schaffen. 

Vogel (Bromberg). 

Meyer, D., Die Anwendung von Konservicrungsmit- 
teln bei der Verwendung stickstoffreicher Jauche. 
(Illustr. landw. Ztg. 1913. Nr. 91.) 

Verf. bemerkt, daft bei der im Interesse der Stickstoffkonservierung vor- 
genommenen getrennten Aufbewahrung der festen und fliissigen Ausschcidun- 
gen der landwirtschaftlichen Nutztiere eine Jauche entsteht, welche nach 
einiger Zeit den gosamten Stickstoff in Form von Ammoniumkarbonat ent- 
halt. Die nutzbringende Anwendung einer solehen Fliissigkeit zur Diingung 
setzt ihre rasche Einbringung in den Boden voraus, da sonst erhebliche Ammo- 
niakverluste durch Verdunstung entstehen. Da aber ein solches Vermischen 
mit dem Boden nicht immer durchfiihrbar ist, so hat Verf. Versuche Uber die 
Moglichkeit einer Konservierung des Jauchestickstoffs durch chemischc 
Mittel angestellt. Als brauchbar erwies sich die Scliwefelsaure. Wenn sie in 
einer dem Gesamtstickstoff der Jauche entsprechenden Menge zugesetzt 
wird, so verhindert sie die Stiekstoffverluste fast vollstandig und ihre An¬ 
wendung ist, wie ausgefuhrte Vegetationsversuche und Berechnungen zeigen, 

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Boden, Nitrifikation, Dungung etc. 


rentabel. Superphosphat, freie Phosphorsaure und Gips wirkten ebenfalls 
bis zu cinem gewissen Grade erhaltend auf den Jauchestickstoff, sie konnen 
aber fur die Anwendung in der Praxis nicht in Frage kommen. 

Vogel (Bromberg). 

L5hnis, Felix u. Smith, 3. Hunter, Die Veranderungen des Stall- 
dtingers wShrend der Lagerung und seine Wirkung 
im Boden. (Fuhlings landw. Zeitg. 1914. p. 153—167.) 

Einleitend legt L 6 h n i s in treffender Weise dar, wie sehr viel not- 
wendigcr es ist, die Ursachen der allgemein bekannten versehiedenen 
Wirkung des Stalldungers aufzuklaren, als stets wieder durch umfangreiche 
Versuche eben diese alte Wahrheit zu bestatigen. 

Die Untersuchungen der Verff., iiber welche ein ausflihrlicher Bericht 
noch erscheinen wird, beschaftigten sich zunachst mit der Ermittlung des 
Keimgehaltes des Stalldungers. Dieser wurde viel hoher gefunden, als nach 
den vorliegenden Angaben angenommen werden konnte. Nach 6 Wochen 
langer Lagerung von Kot-Stroh- und Kot-Stroh-Harnmischungen konnten 
aus je 1 g zur Entwicklung gebracht werden: 

Aus Kot + Stroh Kot + Ham + Strok Ham 

4800—5700 11 100—11 600 3 Millionen 

Millionen Keime Millionen Keime Keime 

Unter Benutzung des Verdiinnungsverfahrens konnte festgestellt werden, 
daB wahrend der Dungerrotte eine starke Vermehrung der EiweiBzersetzer 
vor sich geht, und daB auch die Harnstoff-, Zellulose- und Pektinzersetzer 
anscheinend an Zahl zunehmen. 

Eingehender wurde die Frage einer eventuellen Denitrifikation im Stall- 
diinger erwogen und gcpriift. Es konnte festgestellt werden, daB im Kot, 
Stroh und Ham nitrifizierende Organismen fttr gewohnlich fehlen oder doch 
nicht zur Wirkung kommen, daB solche jedocli in altem, eingetrocknetem 
Stallschmutz vorhanden sind. Die genannten Materialien verursachen Sal- 
peter- und Ammoniakassimilation, event, auch Denitrifikation, und es kommt 
ganz auf die Aufbewahrungsbedingungen an, in welchem Umfange die ein- 
zelnen Vorgange sich vollziehen. 

In Ubereinstimmung mit anderen Untersuchungen neueren Datums 
fanden auch die Verff., daB der aus lagerndem Diinger entweichende Stick- 
stoff nur zu einem sehr geringen Teil aus Ammoniak besteht. Die Haupt- 
menge dieses Stickstoffs diirfte in freier Form entweichen. Vorgange der 
Denitrifikation kommen jedoch fur seine Entstehung nicht in Betracht. 

Die mit den versehiedenen frischen und gerotteten Dungern, sowie mit 
Harn ausgefhhrten Vegetationsversuche ergaben, daB die Stickstoffwirkung 
dieser Materialien und ihre Einwirkung auf die Salpeterbildung im Boden 
in weiten Grenzen schwanken. Von wesentlicher Bedeutung fur die Stick¬ 
stoffwirkung des Stalldungers sind die Dauer der Rotte und die Bedin- 
gungen, unter denen diese erfolgte. Bei wissenschaftlichen Versuchen solltc 
daher rnehr wie bisher darauf geachtet werden, in welcher Weise und in 
welchem Umfange der betreffende Diinger gerottet ist. 

Die Verff. halten die getrennte Aufbewahnmg und Anwendung der 
festen und fliissigen Auswurfstoffe unserer Haustiere fur durchaus rationell. 
.,Kot und Stroh auf der einen, Harn auf der anderen Seite, sind in jeder 
Hinsieht so wesentlich voneinander verschieden, daB ihre getrennte Ver- 
wondung durchaus am Platze ist. das um so rnehr, nachdem erwiesen ist, 
daB sie getrennt weniger an Wert verlieren und besser wirken. Der Haupt- 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


485 


wert des Kot-Strohgemisches beruht in seinem hohen Keimgehalt und in 
seinem Reichtum an humusliefernden organischen Stoffen. Die diingende 
Wirkung ist stets gering, die Stickstoffwirkung kann in den ersten Jahren 

aueh im giinstigsten Falle nur bis auf etwa 20 Proz. ansteigen.Im 

geraden Gegensatz hierzu ist der Harn relativ arm an Keimen und an humus- 
bildender Substanz, dagegen reich an raseh zur Wirkung kommenden Pflan- 
zennahrstoffen.“ Vogel (Bromberg). 

Ruths, Meine bisherige Erfahrung auf dem Gebiete 
des Griindiingungswesens. (Mitt. d. Deutsch. Landw. Ge- 
sellsch. 1914. p. 312.) 

Verf. empfiehlt auf Grund seiner Erfahrungen die GrUndUngung sowohl 
fur leichtere als auch bessere Boden in trockenen Gebieten. Die Sieherheit 
des Gedeihens der GrUndUngungspflanzen, besonders der Seradella und der 
Kleearten, hangt nicht allein von den klimatisehen Verh&ltnissen, sondern 
in gleichem MaBe von deren Stellung in der Fruchtfolge ab. Die Vorfrucht 
und deren Diingung beeinflussen die Entwicklung der einzelnen Legumi- 
nosen sehr erheblich. Verf. erwahnt Beispiele aus der Praxis, welche zeigen, 
daB das Wachstum von Seradella aufierordentlich gefordert wird, wenn sie 
auf eine mit Stallmist gedUngte Frucht folgt. Der animalische Diinger scheint 
auf die Entwicklung und Vermehning der Knollchenbakterien sehr giinstig 
einzuwirken. Es sollte daher Grundsatz jeder Griindiingungswirtschaft 
werden, die Grundiingungspflanzen in erster Linie nach der Stallmistdiingung 
zu richten, weil man nur dadurch in der Lage ist, auch in weniger gUnstigen 
Jahren, eine entsprechende Griindungung zu erzielen. 

FUr schweren Boden hat sich in der Praxis des Verf. neben Gemengen 
von Pferdebohnen, Wicken und Peluschken Bastardklee als GriindUngungs- 
pflanze gut bewahrt. 

Verf. gibt noch eine Reihe praktisch wertvoller Hinwcise auf Auswahl, 
Diingung und Unterbringung der Grundiingungspflanzen. 

Vogel (Bromberg). 

Bruns, fiber Griindungung in Spargelkulturen. (Illustr. 
landw. Zeitg. 1914. No. 38.) 

Verf. empfiehlt die Anwendung von Griindungung bei Spargelkulturen 
zum Ersatz des in groBen Mengen erforderlichen, aber nicht immer leicht 
zu beschaffenden StalldUngers. Zur GrUndUngungseinsaat sind die zwischen 
den Bceten liegenden Wege zu benutzen. Es wird kurz dargelegt, wie in 
solehen Fallen bei Bestellung und Unterbringung der Griindungung am 
zweckmaBigsten zu verfahren ist. Vogel (Bromberg). 

Schneidewind u. Meyer, fiber die Ergebnisse der in den 
Jahren 1911/13 in den Versuchswirtschaften Lauch- 
stadt und GroB-LUbars ausgefUhrten GriindUn- 
gungsversuche. (Mitt. d. Deutsch. Landw. Gesellsch. 1914. St. 28.) 

Es werden die in den Jahren 1912 und 1913 auf dem LoBlehmboden 
der Versuchswirtschaft Lauchstadt und auf dem Sandboden von GroB-LUbars 
durch verschiedene GrUndUngungspflanzen unter verschiedenen Bedingungen 
produzierten Trockensubstanz- und Stickstoffmengen, sowie die durch die 
GrUndUngung erzielten Mehrertrage an naehgebauten Hackfriichten und 
auf diese folgenden HalmfrUchten mitgeteilt. Je nach den mehr oder weniger 
giinstigen Entwicklungsbedingungen fiir die einzelnen GrUndUngungspflanzen 


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486 


Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


war auch deren Ertrag und Wirkung verschieden. Auf Einzelheiten soil hier 
nicht eingegangen werden. 

Die Nachwirkung der Grundiingung war auf dem Sandboden geringer 
als auf Lehmboden, wohl wegen der Stickstoffverluste, welche auf leichtem 
Boden durch die Wintcrniederschlage bewirkt werden. 

Vogel (Bromberg). 

Bigchoff, Adolf, Uber die Wirkung einer Strohdungung 
unter verschiedenen auBeren Verh&ltnissen. [In- 
aug.-Dissert. ] Gottingen 1913. (Journ. f. Landwirtsch. Bd. 62. p. 1.) 

Verf. bemerkt einleitend, daB die Meinungen iiber die praktische Be- 
deutung der Denitrifikation auch heute noch weit auseinandergehen. Er 
gibt einen guten tlberblick iiber den Stand der ganzen Frage und geht als- 
dann auf seine eigenen Untersuchungen ein, mit welchen entschieden werden 
sollte, ob und inwieweit ein verschiedener Grad der Zersetzung einer dem 
Boden zugesetzten Hackselgabe einen verschiedenen EinfluB auf das Pflan- 
zenwachstum und die Stickstoffernten gewinnt, und ob eine verschiedene 
Gestaltung der Diingung dabei von wesentlichem EinfluB sein kann. 

Es handelt sich um GefaBversuche, die unter Benutzung von Sand- und 
Lehmboden mit Senf und darauffolgendem Buchweizen als Versuchspflanzen 
ausgefiihrt wurden. Die Grunddiingung hatte teils alkalischen, teils sauren 
Charakter, das Strohhacksel wurde sowohl tief wie flach untergebracht. Es 
entstand somit eine grofiere Anzahl von Versuchsreihen, welche samtlich 
einzeln in ihrem Verlauf und ihrem Ergebnis besprochen werden. Daneben 
wurden Pentosanbestimmungen in Roggenstoppeln ausgefiihrt, welche sich 
verschieden lange in den benutzten Boden befunden hatten. Diese Ver- 
suche sprachen fUr eine allm&hliche Abnahme des Pentosangehaltes im 
Boden, sie waren aber mit erheblichen Fehlern behaftet, so daB weitergehende 
Schlussc nicht aus ihnen gezogen werden kdnnen. 

Von den aus der Gesamtheit der zahlreichen Einzelbeobachtungen und 
-ergebnisse abgeleiteten wiehtigsten SchluBfolgerungen seien hier die fol- 
genden wiedergegeben: 

Die schon mehrfach festgestellte Tatsache, daB eine Strohbeigabe bei 
Vegetationsversuchen in GefaBen im allgemeinen eine schadigende Wirkung 
auf die Trockensubstanz- und Stickstoffernten ausiibt, und daB ferner diese 
Schadigung je nach der zur Verwendung gelangten Bodenart ein verschie- 
denes Aussehen annimmt, erhalt durch die vorliegenden Versuchsergebnisse 
eine neue Bestatigung. 

Auf Sandboden hat eine Hackselgabe fast stets eine Verringerung 
der Trockensubstanz- und Stickstoffernten im Gefolge gehabt. Bei einer 
gleichzeitigen Salpetergabe sind die durch Hacksel bewirkten Schadigungen 
weniger groB als beim Fehlen der Salpeterdungung. Der Zeitpunkt und die 
Tiefe der Strohunterbringung waren von merkbarem EinfluB. Bei flacher 
Unterbringung hat das unmittelbar vor der Saat untergebrachte Hacksel 
stets melir geschadet als solches, das 5 bzw. 10 Wochen vor der Saat gegeben 
war. Bei tiefer Unterbringung hat umgekehrt das 10 Wochen vor der Saat 
gegebene Stroh am meisten, das bei der Saat gegebene am wenigsten ge¬ 
schadet. 

Auf Lehmbode n hat eine Hackselgabe im Gegensatz zum Sand 
nicht regelniaBig eine Verringerung der Ernten zur Folge gehabt. Wenn 
iiberhaupt Schadigung eintrat, war sie bei tiefer Unterbringung groBer als 
bei flacher. Das 10 Wochen vor der Saat untergebrachte Hacksel bewirkte 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


487 


bei gleichzeitiger SalpeterdUngung stUrkere Erntedepressionen als das kurz 
vor der Saat dem Boden zugegebene. In den Reihen ohne Salpeter hat da- 
gegen stets das unmittelbar vor der Saat gegebene Hacksel am meisten, 
das friih untergebrachte am wenigsten geschadet. 

Die Frage, ob die beobachteten Erscheinungen auf Denitrifikation, 
Stickstoffestlegung oder auf eine Giftwirkung durch groBere Mengen orga- 
nischer Substanz zuriickzufiihren sind, kann auf Grund der erhaltenen Re- 
sultate keine endgiUtige Beantwortung erfahren. Vogel (Bromberg). 

Gerlach, Uber den EinfluB der Sorte, Vorfrucht, Diin- 
gung und Drillweite auf die Roggenertrage. (Mitt, 
d. Kais.-Wilh.-Inst. f. Landwirtsch. in Bromberg. Bd. 5. Heft 5. p. 360—402.) 

Nach einigen Bemerkungen Uber die klimatischen und Niederschlags- 
verhaltnisse der VersuchsgUter Pentkowo und Mocheln bespricht Verf. die 
Ergebnisse der dort ausgefUhrten Sortenanbauversuche, auf welehe jedoch 
an dieser Stelle, ebenso wie auf die AusfUhrungen uber Saatmenge und Drill¬ 
weite, nieht naher eingegangen sei. 

Von bedeutendem EinfluB waren DUngung und Vorfrucht auf die Ent- 
wicklung des Roggens. Auf dem Sandboden erbrachten die stickstoffhaltigen 
DUngemittel, besonders der Chilisalpeter, beim dauernden Roggenbau betracht- 
liche Mehrertrage gegenUber den TeilstUcken, die ohne Stickstoffzufuhr 
bewirtschaftet wurden. Im Mittel von 6 Jahren wurden geerntet: 

dz pro ha und Jahr 
Korner Stroh 


Ohne Stickstoff (im Friihjahr). 13,0 27,6 

Durch eine schwache Stickstoff diingung in 

Form von Chilesalpeter. 19,3 37,6 

Durch eine schwache Stickstoff diingung in 

Form von Kalkstickstoff. 18,2 34,8 

Durch eine starke Stickstoff diingung in Form 

von Chilesalpeter. 22,7 44,2 

Durch eine starke Stickstoffdungung in Form 

von Kalkstickstoff. 19,7 36,3 


(Einen bemerkenswerten Riickgang haben die Ertragc auf den nicht mit 
Stickstoff gedUngten Parzellen bisher nicht erfahren. Die Durchselmittsertrage 
sind noch etwa die gleichen wie die Ertragc des ersten Versuchsjahres [1907: 
13,6 Dz. Korner, 34,1 Dz. Stroh]. Mit Rucksicht auf die Frage nach der Be- 
deutung der Stickstoffsammlung im Sandboden durften die Resultate der 
folgenden Jahre von Interesse sein. Ref.) 

Die Schwarzbrache erwies sich weder auf dem humosen lehmigen Sand¬ 
boden in Pentkowo, noch auf dem hellen Sande Mochelns als wirtschaftlich 
rentabel. Alljahrlicher Anbau von Pflanzen unter reichlicher Stickstoff¬ 
dungung erbrachte bedeutend hohere Gewinne. Vogel (Bromberg). 

Shorey, E. C., The presence of some Benzene derivates 
in soils. (Journ. of Agricult. Res. Vol. 1. 1914. p. 357—363.) 

Aus einem sandigen Boden Floridas wurden 3 Benzolderivate isoliert: 
Benzoesaure, Metaoxytoluolsaure, Vanillin. Alle 3 sind vermutlich in freiem 
Zustand vorhanden. Benzoesaure fand sich nur in einer Probe, obwohl alle 
untersuchten Proben in den Haupteigenschaften Ubereinstimmten. Ihr 
Vorhandensein erkl&rt sich aus dem natUrlichen Vorkommen (als Ester in 
Gummi und Harzen usw.) und aus der Oxydation hoherer Verbindungen 


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488 


Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


durch Mikroorganismentatigkeit. Metaoxytoluolsaure ist in ihrem Vorkom- 
men nicht ohne weiteres erklarlich. Vanillin erklart sich durch das natiir- 
liche Vorkommen; Entstehen durch Mikroorganismentatigkeit ist nicht 
wahrscheinlich. R i p p e 1 (Augustenberg). 

Parker, E. G., Selectiv adsorption by soils. (Journ. of Agri¬ 
cult. Research. Vol. 1. 1914. p. 179—188.) 

Aus Salzlosungen wird durch Boden das eine oder andere Ion starker 
absorbiert; so aus KCl-Losungen die K-Ionen. Diese selektive Absorption 
wachst mit der Konzentration der Losung bis zu einem gewissen Punkte 
und bleibt dann konstant. Die prozentuale Absorption des K ist um so 
holier, je geringer die Konzentration der Losung ist, bei ganz schwachen 
Losungen vollkommen. 

Je feiner die Bodenpartikclchen sind, um so mehr K wird absorbiert. 

Gegenwart von NaN0 3 vermindert die Absorption des K, NH 4 (P0 3 ) 2 
bleibt ohne Einflufi. R i p p e 1 (Augustenberg). 

Loew, Oscar, Ist die Lehrc vom Kalkfaktor eine Hypo- 
these oder eine bewiesene Theorie? (Landw. Jahrb. 
46. 1914. p. 733.) 

Zur StUtze seiner Lehre vom Kalkfaktor legt Verf. zusammenfassend 
das bisher beigebrachte Tatsachenmaterial dar und gibt eine Zusammen- 
stellung bestatigender Versuche, wobei die scheinbaren und tatsach lichen 
Ausnahmen hervorgchoben werden. 

Als crwiesene Tatsache kann gelten: 

1. DaB Kalk eine sehr wichtige Rolle spielt im Zellkern der Pflanzen- 
zellen von den hoheren Algenarten aufwarts. 

2. DaB Magnesiasalze fiir sich, selbst in verdiinnter Losung angewendet, 
giftig wirken auf alle Pflanzen von den hoheren Algen an aufwarts. 

3. DaB nur durch die Anwesenheit von gewissen Mengen von Kalksalzen 
die Giftwirkung der Magnesiasalze verhindert wird. Der Kalk kann hier 
durch nichts anderes ersetzt werden. 

Aus diesen Tatsachen und einigen auf die Funktion der Magnesia sich 
beziehenden Hypothesen folgerte Verf., daB es ein gewisses bestes Mengen- 
verhaltnis von Kalk und Magnesia fiir das Pflanzenwachstum geben miisse. 
Ein griifierer UberschuB von Kalk iiber Magnesia verzogcrt die Assimilation 
der Phosphorsaure (Nukleoprotei'nbildung) und andererseits ein gewisser 
UberschuB von Magnesia iiber Kalk verzogert die Assimilation des Kalkes 
fiir den Zellkern. 

Diese Lehre vom Kalkfaktor ist bei zahlreichen Vegetationsversuchen 
verschiedener Forscher bestatigt gefunden worden. Es kann keinem Zweifel 
mehr unterliegen, daB das den Pflanzen dargebotene Kalk-Magnesia-Ver- 
haltnis von groBtem EinfluB auf die Entwicklung der geprUften Pflanzen 
ist. Um eine Hypothese, wie einige glauben, handelt es sich hier nicht mehr. 

Es gibt jedoch, wie naher dargelegt wird, scheinbare und tatsachliche 
Ausnahmen. Haufig sind bei der Nachpriifung der Beziehungen zwischen 
Kalk und Magnesia die Diingungen ohne Riicksichtnahme auf das Gesetz 
vom Minimum ausgefiihrt worden, und auch die Resorptionsgrade der ge- 
botenen Nahrstoffe fanden keine BerUcksichtigung. 

Verf. gelangt zu folgender Zusammenfassung: 

1. Die Lehre vom Kalkfaktor ist auf feststehenden Tatsachen aufgebaut. 


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Bo den, Nitrifikation, Dungung etc. 


489 


Nur einige der dazu gelieferten Erklarungen konnen als Hypothescn an- 
gesehen werden. Versuche verschiedener Autoren mit Wasser-, Sand- und 
Bodenkulturen haben die Lehre vom Kalkfaktor bestatigt. 

2. Abweicbende Resultate anderer Autoren konnen entwcder auf sto- 
rende Vcranderungen im Boden durch die Kalkung oder auf unriehtig aus- 
gefiihrten Topfversuchen oder auf Nichtbeachtung des Gesetzes vom Mini¬ 
mum bei der Dungung beruhen. 

3. Die Lehre vom Kalkfaktor und das Gcsetz vom Minimum verlangen, 

daB bei Bodenanalysen die Magnesiabestimmung nicht vemachlassigt wird, 
wie das bisher oft der Fall war. Eine nach den Resultaten der Bodenana- 
lyse rationell eingerichtete Dungung ist auch im Interesse der Tierziichtung, 
welche kalkreichcs Heu verlangt. Vogel (Bromberg). 

Pgnkava, J., Neue Ansichten iiber die Bedeutung des 
Eisens und Kalkes imBoden. (Zembdblsky Archiv. 1913. 
No. 1 u. 2.) 

Die bakterielle T&tigkeit ist nicht als die einzige Ursache der katalyti- 
schen Fahigkeit anzusehen. Die katalytische Fahigkeit laBt keinen SchluB 
bctreffs der Bakterienzahl im Boden zu, da dieselbe auch von Eisenverbin- 
dungen im Boden abhangig ist. Durch CaC0 3 laBt sie sich giinstig beein- 
flussen. Matouschek (Wien). 

Hiltncr, Uber cine neue Methode der sogenannten 
Wasserkultur. 2. Mitt. (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. Pflanzenschutz. 
1914. H. 5.) 

Bei den Versuchen wurde der EinfluB von Florida-Rohphosphat auf die 
Entwicklung von Seradella und Hafer in Wasserkulturen gepriift. Wo samt- 
liche Nahrstoffe geboten werden sollten kam die neue Miinchener Nahrlosung 
zur Verwendung, welche in 11 frisch destillierten Wassers enthielt: je 0,25 g 
KC1, MgS0 4 + 2 H 2 0, Ca 3 (P0 4 ) 2 , FeP0 4 , CaS0 4 und NH 4 N0 3 . 

Die beigegebenen Abbildungen zeigen deutlich, daB sich der Hafer in 
den Reihen ohne Rohphosphat nur dann gut entwickelte, wenn samtliehe 
Nahrstoffe in der Losung enthalten waren. Wahrcnd aber die Volldungung 
in den Reihen ohne Rohphosphat zur Entstehung der Dorrfleckenkrankheit 
fiihrte, war von dieser Erscheinung in den Reihen mit Phosphat keine Spur 
wahrzunehmen. Jn der Zahl der gebildeten Ahrchen und vor allem der erzeug- 
ten Trockensubstanz hat der Zusatz von Rohphosphat sowohl da, wo die 
Nahrlosung selbst Phosphorsaure enthielt, als da. wo sie davon frei war, we- 
sentlieh giinstigere Ergebnisse erbracht als die Volldiingung ohne Robphosphat. 

Auch bei Seradella bewahrte sich der Ersatz der in der Nahrlosung 
selbst enthaltenen Phosphorsaure durch Rohphosphat selir gut. 

Bei manchen Versuchen wurden den Lbsungen an Stelle von Rohphosphat 
verschiedene Bodenarten zugesetzt. Dabei zeigte sich, daB es moglich ist, 
auf diese Weise bei manchen Bodenarten, namentlich bei sandigen und stark 
humushaltigen Boden, genau festzustellen, welche Nahrstoffe sie an die Pflan- 
zen abgeben, oder mit anderen Worten, das Verfahren erwies sich als geeignet, 
das Diingebediirfnis dieser Boden zu ermitteln. Fiir 
schwere Boden konnten solehe Beziehungen wegen der eintretenden Absorp¬ 
tions- und Austauschreaktionen dagegen nicht festgestellt werden. 

Vogel (Bromberg). 


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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 


Thalau, Walter, Die Einwirkung von im Boden befind- 
lichen Sulfiten, von Thiosulfat und Schwefel auf 
dasWachstum der Pflanzen. (Die landw. Versuchsstat. Bd. 82. 
1913. p. 161—209.) 

Kulturversuche in Vegetationsgef aBen ergaben, dafi die Wirkung schwef- 
ligsaurer Salze (verwendet wurden Ammoniumsulfit, Burkheiser Salz, das 
ein Gemisch von Ammoniumsulfit und Ammoniumsulfat darstellt, neutrales 
Calciumsulfit und Natriumthiosulfat) sehr erheblich von der Bcschaffenheit des 
Bodens abhangt. Im Lehmboden rief keines der genannten Salze irgendeine 
Sch&digung hervor, Ammoniumsulfit war in seiner Wirkung dem Ammonium¬ 
sulfat vollstandig gleich. Im Torfboden (Sphagnumtorf) wirkten die 
Sulfite schadlich, Ammoniumsulfit und Burkheiser Salz blieben daher in 
ihrer Wirkung hinter dem schwefelsauren Ammoniak zuriick. Die organischen 
Bestandteile des Hochmoortorfes hinderten die Oxydation der schwefligen 
Saure, die nun langere Zeit in freier Form auf die Pflanzen einwirken konnte. 
Im Sandboden war die Wirkung des Ammoniumsulfits etwas geringer als die 
des Sulfats. Calciumsulfit und Thiosulfat schadigten die Ertrage nicht. 

Bci Wasserkulturen und Keimversuchen zeigtc Ammoniumsulfit schon 
in sehr starken Verdunnungcn betrachtliche Giftwirkungen. Der Grund fiir 
dieses verschiedene Verhalten in waBriger Losung und im tatigen Boden 
dtirfte darin zu suchen sein, daB sich Ammoniumsulfit, wenn es mit Boden 
vermengt wird, sehr schnell zu Ammoniumsulfat zu oxydieren vermag. Labo- 
ratoriumsversuche bestatigten diese Annahme. 

Schwefel in Form von Schwcfelblumen brachte bei Senf- und Haferkul- 
turen in Lehmboden in den sonst ungediingten Reihen eine deutliche, wenn 
auch nur gcringc Ertragssteigening hervor. Zu weitergehenden Schlussen 
reicht das sparliche Versuchsmaterial noch nicht aus. Vogel (Bromberg). 

PIciHer u. Blanck, Beitrag zur Wirkung des Schwefcls 
auf die Pf lanzenproduktion, sowic zur Anpassung 
der Ergebnisse von Feldv ersuchen an das Gaufi- 
sche Fehlerwahrscheinlichkeitsgesetz. (Die landw. 
Versuchsstat. Bd. 83. 1914. p. 359—383.) 

Verff. schlieBen aus den bisher ausgefiihrten Untersuchungen, dafi viel- 
fache Andeutungen fiir eine gunstige Wirkung des Schwefels auf die Pflanzen- 
produktion vorliegen, dafi aber bislang in keinem einzigen Falle versucht 
worden ist, die Hohe der erzielten Ertragssteigening durch Benutzung von 
ParallelgefaBen oder Parallelparzellen, bzw. da, wo solche vorhanden sind, 
durch Berechnungen der wahrscheinlichen Schwankungen genugend sicher- 
zustellen. Sie haben daher unter Beachtung aller erforderlichen Kautelen 
einen Freilandversuch auf nahrstoffreichem Lehmboden ausgefuhrt, welchen 
sie naher beschreiben. Schwefel wurde in Mengen von 300 und 600 kg pro 
Hektar verwendet. Das Ergebnis war durchaus negativ. Die Schwefeldiin- 
gung hat die Trockensubstanzproduktion um 2,7 bzw. 2,6 Proz. herabgedriickt. 
Diese geringe Wirkung liegt aber noch im Bereiche der einfachen wsdirschein- 
lichen Schwankung. Auch eine vermelirte Ausnutzung des Stickstoffkapitals 
des Bodens unter dem Einflusse des Schwefels fand nicht statt. 

Verff. benutzen ihr Versuchsmaterial des weiteren zu Ausfiihrungen 
iiber die Notwendigkeit der Verwendung von Parallelparzellen und der Be- 
rechnung der wahrscheinlichen Schwankung von Einzelergebnissen bei Vege- 
tationsversuchen. Die besprochenen Versuche lassen erneut erkennen, dafi 


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Boden. — Kork. — Pflanzenkrankheiten. 


491 


die Ergebni8sc von Feldversuchen sich dem G a u B schen Fehlerwahr- 
scheinlichkeitsgesetze in befriedigender Weise anpassen. 

Vogel (Bromberg). 

Clausen, Sch&dliche Wirkung der Schwefelblute auf 
die Fruchtbarkeit des Ackerbodcns. (Illustr. landw. 
Zeitg. 1914. No. 7.) 

Die Verwendung von 4 kg Schwefelbliite pro Ar zu Kartoffeln hat nicht 
nur deren Ertrag herabgedriickt, sondern auch noch auf die nachgebauten 
Pferdebohnen schadigend gewirkt. Ahnliches wurde bei der Fruchtfolge 
RUben-Hafer beobachtet. Verf. meint, daB die Bakterienflora der Acker- 
krume durch den Schwefel ungtinstig beeinfluBt worden ist. (Da in anderen 
Fallen Schwefeldungungen ertragssteigernd gewirkt haben, so durften die 
Ergebnisse weiterer Untersuchungen abzuwarten sein. Ref.) 

Vogel (Bromberg). 

Klein, Die Korkeiche und ihre Produkte in ihrer oko- 
nomischcn Bedeutung fur Portugal. (Naturwiss. Zeitschr. 
f. Forst- u. Landw. Jahrg. 10. p. 549—559.) 

Uns interessieren nur die Fehler des Korkes: Bcim Schneiden bemerkt 
man mitunter wolkige schwarzliche Farbungen („marmorierter Kork = jas- 
peada“); er ist dann ungeeignet fur gashaltige Flussigkeiten. Der blSulich 
marmorierte Kork ist auch schlecht; der grunfleckige (die Flecken treten 
nach dem Dampfen auf) ist von Schimmelpilzen angegriffen und verleiht 
der Flussigkeit einen unangenehmen Geruch und Geschmack. — Unter „cole- 
bra“ vcrsteht man die Sch&den, welche die Buprestiden: Coroebus 
undatus, C. bifasciatus und A g r i 1 u s verursachen; ihre 
Galerien sind in der Kambialschicht angelegt. Die Anwesenheit der Larven 
erkennt man erst beim Schalen an der Bruchigkeit der Platten. Cremasto- 
g a s t e r (Ameise) wurde sicher viel mehr schadigen, wenn man die Stamme 
nicht bis zum Boden schalen wUrde. Da nimmt man den Ameisen die Sehlupf- 
winkel. Unter „burgo“ versteht man Tortrix viridiana, welche 
den Blattern und Fruchtcn arg zusetzt. Matouschek (Wien). 


Sorauer, P., Lindau, G., Reh, L., Handbuch der Pflanzen¬ 
krankheiten. 3.,\ ollst. neubearb. Aufl. 3 Bande. Berlin (P. Parey) 
1913. 89 Mk. 

Nunmehr liegen die drei Bande der dritten Auflage vollst&ndig vor. 
Es sind 2235 Seiten mit 576 Textabbildungen geworden. Das Werk erscheint 
gegenUber seinen fruheren Auflagen als eine Neuschopfung. Wie ein roter 
Faden zieht sich durch alle drei Bande die Sorauer sche Auffassung 
der Pflanzenkrankheiten. Nicht die Anwesenheit des Parasiten, sondern das 
Vorhandensein eines gUnstigen Mutterbodens ist ausschlaggebcnd. Wahrend 
Lindau sich groBte Beschr&nkung auferlegen muBte, um aus der un- 
endlichen Fulle der an Nutzpllanzen vorkommenden Pilze nur die Schad- 
linge auszuwahlen, hat Reh die einheimischen und tropischen Schadlinge 
in einer Ausfiihrlichkeit zusammengefaBt, wie sic bisher in alien almlichcn 
Werken vermiBt wurde. Er hat zu diesem Zweck filr die Bearbeitung beson- 
ders schwieriger Gruppen bcwahrte Spezialisten herangezogcn, so fur die 
Blattlausc Borner, fiir die Schildlause L i n d i n g e r, fur die Be- 
kampfungsmaBnahmen Martin Schwartz. 

Das Werk solltc in keiner naturwissenschaftlichen Bibliothek fehlen. . 

Herter (Berlin-Steglitz). 


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492 


Pflanzenkrankheiten. 


Linsbauer, Ludwig, Pflanzenleben und Pflanzenkrank- 
heiten in ihren Wechselbeziehungen. (Der Obstziichter. 
1912. 4 pp.) 

Beispiele fiir die Veranderungen in physiologischen Prozessen (Transpi¬ 
rations- und Atmungssteigerung bei pilzbcfallenen Blattern z. B.). Zur Be- 
kampfung einer Pilzkrankhcit mufi man nicht nur die Lebensgeschichte 
und Entwicklung des Parasiten kennen, sondern auch die Art seiner Ein- 
wirkung aufs Substrat, auf die lebende Pflanze. Konnte man dieses Sub- 
strat, die Zelle und das Gewebe, so beeinflussen, dab der Pilz darauf sein 
Fortkommen nicht mehr finden kann, so hat ten wir mit einem Schlage die 
betreffende Krankheit aus dem Wege geschafft. Es ist also wichtig die Kennt- 
nis, von welchen Faktoren der Befall abhangt. Solche Erfahrungen liegen 
vor und klingen in den Worten aus: Die bloBe Gegenwart des Krankheits- 
kcimes geniigt nicht, um eine Pflanze krank zu machen; diese muB auch in 
einem Zustande sein, in dem sie nicht ihre voile Lebenstatigkeit entfalten 
kann. In diesem Sinne wird die Gesundheit der Pflanze ,,geschwacht“ durch 
ungiinstige Witterung, unpassendes Klima, verfehlte Kultur. Erst in diese 
geschwachte Pflanze dringen die Parasiten als „Gelegcnheitsparasiten“ ein. 
Die Pflanze befindet sich in einem bewcglichen und veranderlichen Gleich- 
gewichtszustande, der durch auBere Einfliissc mehr oder weniger leicht 
ver&ndert und in sein Gegenteil uberfiihrt werden kann. Von den physio¬ 
logischen Krankheiten ist nur ein Schritt bis zu denjenigen Zustanden einer 
Pflanze, welche man noch nicht als Krankheit zu bezeichnen vermag, die 
aber sicher ungesund sind. Fast immer gibt es in der Menge der gesunden 
Kulturpflanzen solche Exemplare, die nur kiimmerlich vegetieren; wenn 
derartiges aber in Menge auftritt, dann wird der Verlust fiir den Ziichter 
oft bcdeutend groBer als bei den haufigen Infektionserkrankungen, d. h. 
die Krankheitserreger sind vielfach in ihrer Bedeutung iiberschatzt worden, 
oftmals sind sie harmloser als der Mensch sclbst. Sollen solche Erscheinungen 
vermieden werden, muB man die Lcbensverhaltnissc der Kulturpflanzen 
studieren und zwar auch die der gesunden. Die Resultate solchen Studiums 
sind vielleicht v o r 1 a u f i g fiir die Praxis unbrauehbar, doch werden sie 
spater viel Nutzen stiffen. Matouschek (Wien). 

Linsbauer, L., Die F 6 rderung des gartnerischen Pflan- 
zenschutzes. (Osterr. Gartenzeitg. Jg. 9. 1914. p. 152—155.) 

Verf. betontvor allem die Aufklarungstatigkeit, die Auskunfterteilung und 
die Versuchstatigkeit. Die Biologic des Schadlings genau kennen zu lernen 
ist das wiehtigste. Die Bekampfungsmittel miissen gepriift werden. Beziiglich 
der Geheimmittel bringe man die von der osterreich. Obstbau- und Pomologen- 
gesellschaft festgelegten Normen in Anwendung. Pflanzenschutzliche Gerate 
sind auch auszuprobicren. Biologische Bekampfungen sind auch in Europa 
moglieh. Wichtig ist die Sterilisierung des Bodens, des Koinpostes, der An- 
zucht, Mistkasten, Gewachshauser, aber auch der Samereien. Hierzu noch 
Samen-, Baumsdml- und Einfuhrkontrolle. Die Sortenwahl gibt ein wert- 
volles Mitt-el zur Heranziehung gesunder, widcrstandsfahiger Pflanzen. Durch 
Kulturfehler entstandene Krankheiten sind besonders zu bcachten. 

Matouschek (Wien). 

Orton, W. A., International phytopathology and qua¬ 
rantine legislation. (Phytopathology. Vol. 3. 1913. p. 143.) 

Verf. gibt cinen kurzen t'berblick iibcr die Bestimmungcn des neucn 


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Pflanzenkrankheiten. 


493 


amerikanischen Pflanzenschutzgesetzes. Die praktische DurchfUhrung eines 
solchen Gesetzes ist natiirlich sehr schwierig; sie wird erleichtert, wenn die 
verschiedenen Behorden Hand in Hand arbeiten. Es ist erwiinscht, daB ein 
Austausch amerikanischer und europaischer Phytopathologen stattfindet 
und daB ein Internationales phytopath ologisches Komitee gebildet wird, um 
engere Beziehungen zwischen den Phytopathologen der einzelnen Lander 
herbeizufiihren. R i c h m (Berlin-Dahlem). 

Anonyme, Office horticole. Service phytopatholo- 
g i q u c. (Bull. Soc. centr. forest, de Belgique. Ann6e 20. p. 744—792.) 

Textes de l’arretS royal du 8 novembre 1912 creant un service phyto- 
pathologique et d’un arret6 ministerial du 9 novembre 1912 reglant cc service. 
Un court commentaire indique au point de vue forestes les inconvSnients 
et imperfections des dispositions prises par le Gouvernement beige. 

Kufferath (Bruxelles). 

Krankheiten und Beschadigungen der Kulturpflanzen 
i m J a h r e 1911. Zusammengestellt in der Kaiserl. Biol. Anstalt fUr 
Land- und Forstwirtschaft. (Ber. Ub. Landw. hrsg. im Reichsamt d. Innern. 
H. 30. 1914.) 

Der Bericht fur das Jahr 1911 zeigt dieselbe Gliederung wie der des 
vorhergehenden Jahres. Als Anhang ist dem Bericht ein Ruckblick auf die 
6 letzten Jahre beigegeben, in welchem auf die Bedeutung der Pflanzen- 
schutzorganisation und auf die Beziehungen zwischen Witterung und dem 
Auftreten von Schadlingen und Krankheiten hingewiesen wird. 

R i e h m (Berlin-Dahlem). 

Schander,R.,Jahresbericht der Abteilung fur Pflanzen¬ 
krankheiten des Kaiser Wilhelms-Institut fiir 
Landwirtschaft in Bromberg, 1912. (Mitteil. d. Kaiser 
Wilhelms-Institut f. Landwirtsch. Bd. 6. 1913. p. 42—71.) 

1. Uber die Auswinterung des Getreides. Es werden 
die Ergebnisse E. Schaffnits liber den Schneeschimmel (publiziert in den 
Landw. Jahrbiichern Bd. 43. 1912) diskutiert. 

2. Keimungsphysiologische Untersuchungen (von 
S c h a f f n i t). Beziiglich der Samenprlifung: Die Maschinenaussaat bringt 
das Saatgut in eine bestimmte Bodentiefe; die Keimpflanze muB, um an die 
Oberfl&che zu gelangen, eine bestimmte Kraft („Triebkraft“) aufwenden. 
Letztere stimmt nicht immer mit der Keimfahigkeit iiberein, sondern bleibt 
hinter ihr bis um 20, oft noch mehr, Prozente zuriick. Daher ist es notig, bei 
den Aussaatversuchen die Korner in einer bestimmten Tiefe (3 cm) auszulegen. 

3. Untersuchungen Uber Hagelschaden an Getrei- 
d e (Krause). Durch experimentelle Verletzung des Halmes und der Ahre 
vor und nach dem Schossen erzielte man Verkiimmerungen an der Ahre und 
den Blttten, die von den C e p h u s - bzw. T h r i p s - Beschadigungen kaum 
zu unterscheiden sind. Die sog. WeiBahrigkeit trat auch auf, wenn der Halm 
vor dem Schossen durch Quetschung verletzt wird. Drei Gesichtspunkte sind 
fiir die praktische Seite der Beschadigung der Pflanze durch Hagel maBgebend: 
die bessere Ausbildung der Hageltaxatoren, um Hagelschaden von anderen 
Pflanzenkrankheiten sicherer zu unterscheiden, eine engere Verbindung 
zwischen den Hauptsammelstellen und der Taxation, Einsendung von fraglich 
beschadigten Materiales an die Hauptsammelstelle behufs Untersuchung. 


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494 


Pflanzenkrankheiten. 


4. Blattfleckenkrankheit am G e t r e i d e (B o B): Es gibt 
Pflanzen, die typisch erkrankt sind, ohne dad Organismen vorliegen. Ander- 
seits solche, deren Wurzeln stark mit Tylenchus pratensisde Man 
besetzt waren. Endlieh gibt es Exemplare von Roggen, die mit Aphelenchen 
und Cephaloben besetzt waren. 

5. Fritfliegenuntersuchungen (BoB): Eine 4. Generation 
wurde nicht gefunden. 

6. ZurPhysiologisvonPhomabetae Frank (Fischer): 
Es wurden Kulturen in folgender Nahrlosung angelegt, die sich am besten 
bewahrte: 100 ccm Wasser, 17 g Traubenzucker (die beste C-Quelle), 1 g 
Kaliumnitrat, 0,2 g Monokaliumphosphat, 0,2 g Magnesiumsulfat. Jede 
N-Gabe wirkt wachstumhemmend. Im allgemeinen liegt das Optimum fiir 
die Fruktifikation bei 29°, das Maximum liber 33°, das Minimum bei 7—10°. 

7. Untersuchungen liber Heterodera Schachti in 
bezug auf die Zuckerriibe(BoB). Bei starker Verseuchung des 
Bodens mit diesem Nematoden war weder durch Ansteigen der K-Diingung 
noch dureh verstarkte Volldiingung eine Ertragssteigerung zu erzielen. Bei 
geringer Verseuchung bewirkte das Ansteigen der K-Gabe, noch mehr Erhohung 
der Gesamtdiingung eine Erhohung der Riibenernte im Hochstfalle um 
32 Zentner pro Morgen. Fiir Wintermonate enthalt die Erde in der Tiefe von 
20—40 cm die groBte Zahl der Nematoden. Unter 40 cm Tiefe nahm der Ge- 
halt an diesen Tierchen schnell ab, doch fand man sie noch in der Tiefe von 
1 m. Erst bei standiger Abkiihlung des Bodens auf — 25° erzielte man totale 
Vernichtung der Heterodera. 

8. t)ber das Auftreten von Pilzen in Kartoffeln 
(Krause): Das Ergebnis der Untersuchungen klingt dahinaus, daB die in 
blattrollkranken Pflanzen etwa auftretenden Pilzarten nur Schwachcparasiten 
sein konnen. 

9. U n t e r s u c h u n g e n iiber verschiedene Schadlinge: 
In einem Raupenneste von Panolis piniperda L. (Forleule) fand in 
den Raupen Wolff Chlamydozoen (Chlamydozoon prowazeki) 
als Krankheitserreger auf den Raupen. — Wolff ist vollig von der Unwirk- 
samkeit j e g 1 i c h e r Leimung gegeniiber der Nonnenraupe uberzeugt. — 
Viele interessante biologische Details iiber Bupalus piniarius (Kie- 
fernspanner), wobei auf Farbungen der Raupe und einzelner ihrer Organe als 
Erkennungsmittel eingegangen wird (Wolff). — BoB berichtet iiber 
Bruchus chinensis, importiert durch indische Kichererbsen; das 
Insekt machte die Entwicklung in Linsen und Saubohnen normal durch. 
Biologische Details: Bei — 7° C lebten noch die Kafer. Die Gefahr einer Ein- 
schleppung nach Europa liegt nahe. Er berichtet auch iiber Diestram- 
mena marmorata de Haan (nur junges Gewebe iiberfallend) und iiber 
KohlweiBlinge (bei Wind suchen die Tiere unbedingt den Boden auf). — 
Zuletzt ein Bericht von Wolff iiber Copidosoma cidariae Mayr. 
(Eucyrtine) als einen wichtigen Schmarotzer der Kiefernspanner-Raupe. 

Matouschek (Wien). 

Ludwig, F., IX. Phytopathologischer Bericht der Bio- 
logischen Zentralstelle fiir die FiirstentiimerReuB 
a. L. und ReuB j. L. iiber dasJahr 1913. 4°. 10 pp. Greiz 1913. 

Wahrend die abnormen Witterungsverlialtnisse, namentlich die Spat- 
frciste im Mai und Mitte Juni, Gewitterstiirme und Regengiisse vor der 
Ernte und zur Erntezeit, Friihfroste im September, Auftreten der phftno- 


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Pflanzenkrankheiten. 


495 


logischen Frlihjahrsphasen im Herbst und Vorwinter betrachtlich schadeten, 
traten Pflanzenkrankheiten und Schadlinge aus dem Tier- und Pflanzen- 
reich im allgemeinen weniger sch&digend auf als in anderen Jahren. Von 
ungewohnlicher Verbreitung oder neu waren namentlich die folgenden 
Schadlinge: 

Im Getreide: Puccinia glum arum, Erysiphe gram in is, 
Claviceps purpurea, Ophiobolus herpotrichus, Hypera 
polygoni, Drahtwurmer, Nacktschnecken, Hamster, Wildkaninchen; 

an H a c k f r ii c h t e n: Blattrollkrankheit der Kartoffeln, Anthomyia 
coniormis; 

an Klee: Selerotinia trifoliorum und Siiene dichotoma, 
Senecio vernalis, Plantago lanceolata var. alopecurodes; 

an Gemiisepfianzen: Kohlerdflohe (P h y 11 o t r e t a arten,) Bibio 
Marci; 

an Obstgeholzen: Podosphaera leucotricha, Apfel- und Bir- 
nenschorf, Selerotinia fructigena, Schizoneura lanigera und 
Mytilaspis pomorum, Blattdiirre der Johannisbeeren (Pseudopeziza 
r i b i s), Blattwespen (Nematus ventricosus) und Schildlause (L e c a n i u m 
C o r n i) der Beerenstraucher. 

An Forst- und Ziergeholzen: Microsphaera alphitoides) 
vom 19. Mai an; weiBer PilzfluB der Eichen (Endomyces Magnusii, Sac- 
charomycodes L u d w i g i i, Leuconostoc Lagerheimii mit A n - 
guillula Ludwigii, A. aceti var. dryophila, Laelaps Cossi 
usw.) vom 30. Mai an beobachtet. 

Die hauptsachlich durch die Weidenbohrerraupe bis hoch in den Gipfel 
verschleppten Pilzfliisse wandeln nicht selten die Baume in Blitzbaume 
um. In Kurland liefern die Eichenpilze (nach Lindner) aus TeeaufguB 
ein aromatisch schmeckendes alkoholisches Getrank, das als Heilmittel gilt 
(„Medusatee“) und in Ost- und WestpreuBen dann Essig fiir den Haushalt 
liefert. Die namentlich in den Bierwirtschaften Bayerns als Untersetzer 
der Bierglaser noch vielfach gebrauchten „Bierfilze“, deren Fauna Verf. 
zuerst untersuchte, beherbergen nach den im Laboratorium Lindners 
ausgeftihrten Untersuchungen neben den Organismen der Pilzfliisse der 
Baume (wie Prototheca zopfii, Wohnungsmilben usw.) solche, 
die anscheinend von diesen abzuleiten sind, wie Anguillula silu- 
siae de Man n. sp., der A. Ludwigii am n^chsten stehend, und — 
vom Ref. entdeckt — eine dem Laelaps Cossi nahestehende neue 
Laelaps art, deren Beschreibung B e r 1 e s e ubernommen hat. Wie 
Beijerinck beobachtete und Verf. durch die Wirkung eingetrockneter 
Hefezellen auf Wespen und Kafer bestatigte, zeigt auch Saccharo- 
mycodes Ludwigii Selbstgarung. 

Die an RoBkastanien bei Greiz im TorulafluB entdeckten Alchen D i p 1 o - 
gasteroides spengelii de Man fand Verf. weit verbreitet (Laboc, 
Cassel, Rudolstadt, bayr. Oberpfalz). 

Absterben der Kiefem- und Fichtensamlinge durch F u s a r i u m 
B1 a s t i c o 1 a verursacht (auch in der ReuBischen Herrschaft Radeburg 
bei Dresden) Kiefemschiitte (Hysterium pinastri). An alten Stocken 
wurden auBer Hallimaschrhizomorphen vielfach die Hausschwammarten 
L e n z i t e s sp., Coniophora cerebella usw., P a x i 11 u s 
acheruntius, Lentinus squamosus usw. festgestellt, die 
teils selbst „Hausfaulen“ verursachen, teils als Vorbedingung fiir die Entwick- 
lung des echten Hausschwammes (Merulius domesticus) erkannt 
worden sind. Von Lenzites und Lentinus wurden auch die cla- 
variaceen&hnlichen Monstrositaten in Hausern gefunden. 


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Pflanzenkrankheiten. 


Zeitiges Ausroden der Stocke und Desinfektion der gefallten Stfcmmc 
im Wald (vgl. Hausschwammforschungen von M 611 e r, Heft 6 u. 7) wird 
als unerlaBliche Forderung bezeichnet. 

Von tierischen Schadlingen der Forsten waren haufiger Kiefemharz- 
gallenwickler (Tortrix resinella), Fichtenrindenwickler (G r a p h o - 
litha pactolana und G. c o m i t a n a), die Rttsselk&fer H y 1 o b i u s 
a b i e t i s (sehr haufig — in einzelnen Revieren wurden bis 200 000 Stuck 
gesammelt und vernichtet), Pissodes notatus, P. harcyniae, 
Bastkafer (Hylesinus cunicularius), groBer Fichtenbastkafer 
(Dendroctonus micans), ErlenriiBler (Cryptorhynchus la- 
pa t h i); Mottenschildlaus des Ahorns (Aleu rochiton aceris)in 
weiterer Ausbreitung, Kommaschildlaus an Rotbuche und Eberesche, Kiefern- 
lause (Pineus pini); Eichhornchen, Wasscrratten richteten junge Eichen- 
kulturen zugrunde. 

An Gartengewachsen, Gewachshaus- und Zim- 
merpflanzen: An Palmen Graphiola Phoenicis, Conio- 
thyrium Palmarum; am japan. Spindelbaum Oidium Evo- 
nymi japonici; an Azaleen Exobasidium japonicum, 
Aleurodes vaporariorum. Buchsbaumrost (Puccinia buxi) 
wurde 1913 in die Gartnereicn durch frischen Buchsbaum aus Basel einge- 
schleppt, Umfallen der Tulpenbliitenstengel nach Zerweichen des Stengel- 
gewebes (Botrytis?); Botrytisfaule der Paonien; falscher Meltau der 
NieBwurz (Peronospora pulveracea) — ein vorzeitiges Bliihen 
von Helleborus foetidus im August verursachend —, Rosenmel- 
tau (Sphaerotheca pannosa), und Rosenasteroma allge- 
mein verbreitet; Septoriakrankheit der Begonien; Krauselung der Pelargonien- 
blatter; Malvenrost (Puccinia malvacearum); SchSdigung der 
Dahlien durch Ohrwiirmer (Forficula auricularia). 

Ludwig (Greiz). 

Linsbauer, L., Neuerungen im Pflanzenschutz. Vortrag. 

Gr. 8°. 19 pp. Wien (K. K. Gartenbaugesellsch.) 1913. 

Es wird auf die Wegc hingewiesen, welche bei der Bekampfung von 
Pflanzenkrankheiten beschritten wurden und werden. 

1. Die alteste Methode besteht darin, die kranken Pflanzen oder Pflanzen- 
teile zu entfernen (z. B. bei der von Mycosphaerella Fraga- 
r i a c hervorgerufenen Blattfleckenkrankheit wird das Laub abgemaht). 

2. Seitdem man vielfach Pilze als Ursache der Krankheit kennen ge- 
lernt hat, ist das Augenmerk darauf gerichtet worden, ihre Verbreitung 
hintanzuhalten. 

a) Die pilzbesetzten Zweige sind friiher (im Winter wahrend der Vege- 
tationsruhe des Pilzes) abzuschneiden, bevor die Pilzgehause ihre Sporen 
entleeren (z. B. bei Sphaerotheca mors uvae, beim Hexen* 
besen der Kirsche, bei Baumschwammen). 

b) Eintauchen der abzuschneidenden Zweige in denaturierten Spiritus 
oder starke Sodalosung. 

c) Entfernung der anderen Nahrpflanze des Parasiten, in anderen Fallen 
des Acker- und Gartenunkrautes (Plasmodiophora brassicae 
lebt ja auoh auf dem Ackerhederich und Ackersenf). 

d) Fruchtwcchsel oder eine Brache von verschiedcner Dauer, um im Bodcn 
den Pilz mdglichst auszuhungorn (bei Rhizoctonia violacea). 

e) Vernichten der Abfalle befallener Pflanzen. Gefahrlichkeit eines Kom* 


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Pflanzenkrankheiten. 


497 


posthaufens, der oft geradezu eine Massenkultur von Schadlingen aller Art 
vorstellt. Desinfektion desselben durch Atzkalk, Karbolineum. Auch ein 
BegieBen der Abfalle auf dem Boden mit einer 2-proz. Kupfervitriolkalk- 
briihe wird empfohlen. Das Beste ist das Verbrennen, wenn auch iiber den 
Verlust an organischem Diingermaterial geklagt wird. Nie darf man Abfalls- 
material von kranken Pflanzen zum Eindecken von Pflanzen derselben Art 
verwenden. Da es nun oft schwer ist, jegliches pilzbesetzte abgefallene Laub 
oder jede mit M o n i 1 i a behaftete Frucht einzusammeln, so schritt man 
zur Bodendesinfektion. Da wird die Sterilisierung mit heiBcn Wasserdampfen, 
die Stone sche Methode und die Methoden mit Giftanwendung besprochen. 
Atzkalk bewahrte sich gut bei Kohlhernie und bei Thielavia basi- 
c o 1 a (die Zyklamen- und Begoniawurzeln angreift), Schwefelkohlenstoff 
gegen die Reblaus und Khizoctonia violacea, Karbolineum 
gegen Kohlhernie, Wiirmer, Unkraut, die Sklerotienkrankheit der Lilia- 
ceen, F ormaldehyd gegen Phoma apiicola und Pseudo- 
peronospora cubensis. 

f) Man ging noch weiter, zur Unterdriickung der in den 
Kulturraumen (Glashausern) befindlichen Sporen oder 
M y c e 1 i e n. HeiBes Wasser und Anstrich des Holzes unter Zusatz von 
Fungiziden wurde empfohlen. Es bewahrte sich ein Abwaschen der Wande 
und Einrichtungsgegenstande mit Formaldehyd (2 kg auf 100 1 Wasser) 
oder Autorgan in bezug auf Holz. 

g) Ein Schritt weiter zur allgemeinen Desinfektion des 
Kulturraumes. Verbrennung von Schwefel in Lagerraumen, Ozon- 
verfahren in Brauereien; Gewachshausdesinfektion nach dem Autan- oder 
Ozonverfahren wurden bisher noch nicht ausprobiert, dijrften sich aber nach 
Vorversuchen des Verf. empfehlen. 

li) Sehr wichtig ist die Erzielung keimfreien Saatgutcs. 
Beizung des Getreides, Beizung gegen den Zwiebelbrand (Urocystis 
cepulae), Stengelbrand des Veilchens (U. Violae), der Gladiolen, den 
Sellerieschorf (Phoma apiicola). Eintauchen der Stecklinge in Fungi- 
zide, wobei man die Schnittfl&chen zu verschlieBen hat. 

i) Niitzen alle diese Vorbeugungsmittel nicht, muB man zur d i r e k t e n 
Bek&mpfung des Erregers schreiten. Schwefelmittel niitzen 
gut gegen echten Mehltau, der ja oberflachlich den Pflanzen aufsitzt. Wichtig- 
keit der KupferkalkbrUhe, der Kupfersodabriihe. Azurinc bewahrten sich 
nicht, wohl aber T e n a x und C u c a s a. Kupfcroxychloriir ist ein billigos 
Mittel, aber noch nicht allgemein ausprobiert. Nikotin- und Blausaurerauche- 
rungen gegen tierische Schadlinge, Formaldehyddampfe gegen Pilze (z. B. 
Thielaviopsis paradoxa - Faule bei Ananas). Achtung beim An- 
kaufe neuer Bekampfungsmittel. Einige in letzter Zeit untersuchte Krank- 
heiten werden genauer besprochen. 

k) Das beste Mittel im Kampfe ist die Ziichtung gesunder Pflanzen. Leider ist 
esTatsache, daB wir durch unsere einseitigen, oft maBlos ubertriebenenAnspriiche 
an die Leistungen unserer Kulturgewachse diese in Schwachezustande versetzen, 
in denen sie den Angriffen der vielen Feinde nicht mehr gewachsen sind. 

Matouschek (Wien). 

Schander, R., Die Berucksichtigung der Witterungs- 
verhaltnisse in den Berichten iiber Pflanzenschutz 
derHauptsammelstellen fiir Pflanzenkrankheite n. 
(Jahresber. d. Vereinig. f. angew. Bot. 1912. p. 1—22). 


Zwette Abt. Bd. 43. 

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Pflanzenkrankheiten. 


Man darf das Gebict des praktischen Pflanzenschutzes nicht zu eng fassen: 
es sind auch die Entwicklungsbedingungen der normal gewachsenen Kultur- 
pflanzen zu beriicksichtigen. Es ist zu bcgruBen, daB bereits Gesamtbericlite 
iiber solche anormale Wachstumserscheinungen von den Landwirten vor- 
liegen, die, weil unbekannt, fiir gewbhnlich nicht als Krankhciten angesprochen 
werden, deren weiteres Studium fiir die Praxis sehr wichtig ist. Die vom Reichs- 
amte des Innern herausgegebenen Gesamtdarstellungen der im Deutschen 
Reiche beobachteten Pflanzenkrankheiten ist wohl wichtig und notig, die von 
den einzelnen Hauptsammelstellen ausgegebenen Einzelberichte beriick¬ 
sichtigen mehr die ortlichen Vcrhaltnisse ihres kleinen Bezirkes und schaffen 
ein Bindeglied zwischen der Hauptsammelstelle und den Vertrauensmannern 
(Sammlern). Auf jedcn Fall spielen die Witterungsverhaltnisse eine groBc 
Rolle. Die Erntestatistik umfaBt immer groBcre Landesteile, der EinfluB 
von Epidemien tritt hier wenig hervor und doch stehen beide vielfach in 
einem gewissen Verhaltnis. Entweder wirken sie auf das Ernteergebnis 
gleichartig oder gegensatzlich. Einige Beispiele fiir den ersten 
Fall: Die ungemein starke Entwicklung der Blattlausc und der Aphis 
e v o n y m i im speziellen im Sommer 1911 ist nicht denkbar ohne die an- 
haltend trockene Witterung im Mai und Juni. Da Trockenheit und Lausebefall 
gleichartig wirken und der Trockenheit sicher der groBere EinfluB zuzuschrei- 
ben ist, so kommt in der Erntestatistik der durch die Lause verursachte 
Schaden nicht zum Ausdruck. Die entgegengesetzte Wirkung von Witterung 
und Parasitenbefall tritt ein, wenn die Witterungsfaktoren sowohl die Ent¬ 
wicklung der Pflanzen als auch die Entwicklung der Parasiten be- 
giinstigen, z. B. der durch Phytophthora an den empfindlichen Sorten 
verursachte Schaden wird durch die bessere Entwicklung der widerstands- 
fahigen Sorten ausgeglichen; der Pilzschaden kommt dann im Ernte¬ 
ergebnis nicht zum Ausdruck. Das Analoge gilt fiir Schaden, die durch 
extreme Witterungsverhaltnisse hervorgebracht wurden. Desgleichen 
wird eine geniigendc Erkenntnis der biologisehen Vcrhaltnisse, unter 
denen sich die einzelnen Parasiten entwickeln, kaum mbglich sein ohne ein 
genaues Studium des Einflusses der einzelnen Witterungsfaktoren, z. B. 
das starke Auftretetn des Gelbrostes (Puccinia glumarum) in 
Posen wurde durch eine Periode von geringcn Nicderschlagen, geringer rela- 
tiver Feuchtigkeit und hiiheren Temperaturen hervorgerufen (16.—28. 
Juni); hierauf eine Periode von entgegengesetzten Eigenschaften, was plotz- 
liches Auftreten von Puccinia triticina zur Folge hatte. Die ge- 
naue Kenntnis dcr Witterungsverhaltnisse spielt also eine wichtigo Rolle. 
Welche Unterlagen stehen zur Beurteilung derselben zur Verfiigung? Die 
Feststellungen der meteorologischen Stationen und die Berichte der ein¬ 
zelnen Sanimler und Landwirte. Es sind aber die genannten Stationen un- 
gleich im Gebiete verteilt; anderseits miissen die Mitteilungen den Haupt- 
stellen moglichst schnell zuganglieh gemacht werden. Posen und West- 
preuBen wird nun von Bromberg in bestimnite Vegetationsbezirke cinge- 
teilt. Viel schwieriger erscheint es, den EinfluB der Bodenverhaltnisse, der 
Saatgutqualitat, der Saatzeit, Bodenbearbeitung festzustellen. Da ist man 
auf die Daten aus der Praxis und derBerichterstatter der betreffenden Schutz- 
station angewiesen. Matouschek (Wien). 

Brick, C., Bericht Uber die Tatigkeit der Abteilung fiir 
Pflanzenschutz fiir die Zeit vom 1. Juli 1912 bis 
30. J u n i 1913. (Stat. f. Pflanzenschutz z. Hamburg. 15.1912/13. p. 1 —27.) 


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Pflanzenkrankheiten. 


499 


Roestelia pi rat a Thaxt. zeigte sich besonders haufig au! Apfelnaus 
Virginia importiert. Sudamerikanisches Obst zeigte oft die San-Jose-Schildlaus. 
Fusicladium dendriticum war oft auf dem von diversen Landern 
eingefiihrten Obste zu sehen. L. Lindingcr stellte tabellarisch alle 
Schadlinge, die auf eingefiihrten Pflanzen beobachtet wurden, test. 

Aus den Kapiteln: Pflanzenkrankheiten aus dem hamburgischen Staats- 
gebiete und den Nachbargebieten erwahnen wir nur folgende: Gegen C1 a d o - 
sporium fulvum Cke. auf Tomatenpflanzen in einem Treibhause wurde 
mit Erfolg mit 1-proz. Schwefelkalkbruhe angekampft. — Fusicladium 
dendriticum und Phyllosticta pirina Sacc. befielen Apfel- 
baume schon Ende Juli. — Eriocampoides limacina Retz. (Larve) 
skelettierte September die Blatter von Kirschbaumen (auch vom Referenten 
bei Mahr.-WeiBkirchen 1913 bemerkt). — Der amerikanische Stachelbecr- 
mehltau nimmt stark Uberhand. — Blattstiele von Himbeerstrauchern wurden 
durch den pechfiiBigen DickmaulrttBler Otioorhynchus picipes Fabr. 
angenagt. — Oidium Tuckeri Berk, vernichte in einigen Weinhausern 
die ganze Ernte; dort wurde keine Bestaubung mit Schwefel angewandt. — 
Monilia Linhartiana Sacc. vemichtete Ende Mai die Bliiten der 
Quitte. — Meligethes aeneusF. (Kafer) vernichtete die Bliiten der 
Kohlsaat. — Die Kartoffelsorten Magnum bonum, Rosenkartoffel, Kaiser- 
krone litten sehr stark durch den Kartoffelkrebs. — Aspidiastra- 
Pflanzen zeigten an den Blattern viele kleine strichformige oder sich zu Flecken 
vereinigende weiBliche Stellen, erzeugt durch Heliothrips haemor¬ 
rhoid a 1 i s Bch6.; Acacia cultriformis war stark besetzt von 
Aspidiotus hederae Sign. — Pythium de Baryanum 
Hesse vernichtete junge Astern und verkriippelte junge Stiefmiitterchen. — 
Lygus pabulinusF. (griine Blattwanze) schadigt durchs Saugen 
stark Chrysanthemum indicum. Heterodera radici- 
c o 1 a Gr. befiel die Wurzeln von Clematis in einer Gartnerei. — S i p h o - 
coryne lonicerae (Sieb.) bogen die Blattr&nder der Heckenkirschen 
um. — Die Raupen von Liparis salicisL. zerfraBen oft Pappel blatter. 
— Chermes strobilobius Kalt. (Larchennadellaus) knickte die 
jungcn Nadeln der Larchen; Ch. piceae Ratz. schadigte die Triebe der 
Nordmannstannen. — Orchestes fagiL. (BuchenspringriiBlor) befiel 
stark Rotbuchen im Sachsenwalde. — Eine Aspergillus - Art vernich¬ 
tete Brutmyzelien und junge Fruchtkdrper in Champignonkulturei;. 

Kokosblatter aus Samoa waren befressen von Promecotheca 
Lindbergcri Aul. n. sp. (Diagnose!) und von Raupen der Motle 
Cometura picrogramma Meyr. 

Glycyphagus domesticus (Geer) fand sich in Menge in einer 
Seegrasmatratze; Troctes divinatorius Mull. (Staublaus) in 
einem Bettgestell, E1 a c h i s t a sp. in einer Matratze von Seegras. — 1 )er 
blaue Kafer (Corynetes rufipesF.) fand sich als eingeschleppt in 
Menge an chinesischem Albumin in einem Speicher. 

Versuche zur Bekampfung von Krankheiten: 

Umgrabung des Versuchsfeldes und eine gleichmaBig verteilte Diingung 
von 4,5 kg Lierkes Gemusediinger I. (8 Proz. N, 6 Proz. Phosphorsaure, 
10 Proz. Kalk) bewirkte, daB keine Kohl-Hernieknollen auftraten. 
Als Bekampfungsmittel sind da anzuraten: gebrannter Kalk, schlackonhaltiger 
MUlldiinger, mit denen das Feld vorher eben behandelt wurde. — Bekampfung 
des Meerrettichkafers Phaedon arinoraciae L.: AuBer Arsenkalk- 

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Pflanzenkrankheiten. 


briihe (120 g weiBer Arsenik, 200 g gebrannter Kalk auf 1001 Wasser) wurde 
das „Phytonal“ (von der chem. Fabrik zu Schweinfurt) und das Schweinfurter- 
grlin „Urania“ (mit oder ohne Zusatz von Kalk) angewandt, mit bestem Erfolg. 
Diese Mittel ntitzen auch gegen den Erdfloh Phyllotreta undulata 
Kutsch, nicht aber gegen Albugo Candida O. Ktze. 

Matouschck (Wien). 

Dewitz, J., Bericht liber die Tatigkeit der Station fiir 
Schadlingsforschungen in Metz fiir die Jahre 1910 
und 1911. 78 pp. Berlin (P. Parey) 1912. 

Die Arbeit zerfallt in einige Abschnitte. Der erste befaBt sich mit der 
Literatur iiber den Traubenwickler, die in gesichteter Form mit vieler Miihe 
zusammengestellt uns vorgefiihrt wird. Der Verf. betont, daB selbst sol- 
chen Personen, welche sich speziell mit den Traubemvicklern beschaftigen, 
die von ihren Vorgangern oder in anderen Landern ausgefiihrten Versuche 
oft unbekannt geblieben waren. Dadurch entsteht ein Arbeiten ohne Zu- 
sammenhang, das den Verlust eines groBen Aufwandes von Zeit und Arbeit 
zur Folge hat. Dieser Teil besteht aus den Kapiteln „Biologische Verhalt- 
nisse“ und „Vemichtung der Schmetterlinge“.— Der zweite Abschnitt ist 
betitelt: „t)ber die Entstehung der Farbe des Kokons von gewissen auf 
unseren Obst- und Schattenbaumen lebenden Raupen“. Die Kokons lassen 
sich in zwei Gruppen teilen. In der ersten, wozu Bombyx lanestris, 
Gastropacha neustria und Leucoma salicis gehoren, 
wird ein farbloses Gespinst erzeugt; eine aus dem After stammende Masse 
dient zur Verstarkung des Kokons, der hierdurch fester wird. Zur zweiten 
Gruppe gehoren die Kokons gewisser Satumidenarten und die anderer 
Bombyciden. Vor der Verpuppung wird Kot und eine Fliissigkeit ausgestoBen. 
Nach 24 Stunden durchtrankt die Raupc mit einer farblosen Fliissigkeit 
den Kokon, so daB er ganz feucht ist und braun wird. Beziiglich des Ko¬ 
kons von Saturnia pavonia bemerkt der Verf.: Wasser und stark 
verdiinnte Essigsaure losen etwas, Losungen von Alkalien starker das ini 
Gewebc des weiBen Kokons enthaltene Chromogen und dieses bemachtigt 
sich des Sauerstoffs der Luft oder oxydierender Korper und verfarbt sich. 
Das aus den Sekreten der Spinndriisen entstandene Gewebe des Kokons 
hat bereits alle Elemente in sich, um sich braun zu farben. Viellcicht ist 
ein Enzym dabei im Spiele. Sicher sind im Kokongewebe Enzyme vorhanden. 
Bei Saturnia pyri und Bombyx lanestris verhalt es sich 
ahnlich. Der dritte Abschnitt befaBt sich mit Untersuchungen 
an Reblausen. 1. Versuche beziiglich der Moglichkeit, die Moselberge 
mit der Reblaus zu infizieren. Dieses Gebiet ist reblausfrei. Die Versuche, 
in Lothringen ausgefiihrt, ergaben die Infektionsmoglichkeit der auf den 
Schieferbergen der Mosel wachsenden Reben. In steinigen und lockeren 
Boden breitet sich die Reblaus leichter aus als in schwerem, fiir Wasser 
wenig durchlassigem Boden. 2. Andererseits zeigt der Verf., daB Anilinfarben 
nicht vernichtend auf die Lause wirken, mdgen die Farben in wasserigen 
Losungen direkt eingewirkt haben oder die Kultur der Reben in mit diesen 
Farben gemischter Erde vorgenommen werden. Der letzte Abschnitt han- 
delt iiber die Einwirkung von verstaubtem Gips und 
Zement auf die Heuwlirmer und andere Insekten- 
1 a r v e n. Eine totliche Einwirkung zeigte sich auf Grund der Versuche 
des Verf. nicht. 


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Pflanzenkrankheiten. 


501 


Kornauth, Karl, Bericht tiber die TStigkeit der k. k. land- 
wirtschaftlich-bakteriologischen und Pflanzen- 
schutzstation im Jahre 1913. (Zeitschr. !. d. Landw. Ver- 
suchsw. in Osterr. Jg. 17. 1914. p. 395.) 

Die chemische Kontrolle der Pflanzenschutzmittel wurde weiter fort- 
gesetzt. Die Verbreitung des Einlaufes erstreekte sich auf 620 tierische und 
720 pflanzliche Objekte, auf 231 zoologische, 134 botanische und 94 all- 
gemeine Anfragen. Von nicht parasitaren Krankheiten der Kulturpflanzen 
sind Chlorose an Wein- und Obstbaumen, sowie abnorme KorkbUdungen 
an Weintrauben und verschiedenen Obstfriichten hervorzuheben. Beob- 
achtungen betrafen auch Frostsch&den und das Auftreten von brandflecken- 
ahnlichen Erscheinungen an den Blattem von Obst- und Waldbaumen (hochst- 
wahrscheinlich durch Sonnenbrand verursacht). Von pilzlichen Krankheiten 
der Kulturpflanzen sind hervorzuheben: Rostpilze auf einzelnen Getreidc- 
arten, sowie Schneeschimmel (Fusarium niveum Sm.); Krautfaule 
(Phytophtora infestans D. By. und Schwarzbeinigkeit auf 
Kartoffeln; Kohlhernie (Plasmodiophora Brassicae Wor.) auf 
Kohlgewachsen; im Obstbau: Schorf (Fusicladium dendriticum 
Fckl. und p i r i n u m Fckl.), Krauselkrankheit (Exoascus defor¬ 
mans Fckl.), Lohkrankheit (Polystigma rubrum Tul.), Gitter- 
rost (Gymnosporangium Sabinae Wint.), Moniliafaule (S c 1 e r o - 
tinia fructigena Pers.), Apfelmehltau (Podosphaera leuco- 
trich a Salm.); echtcr Mehltau (Uncinula necator Burr. = 
Oidium Tuckeri Berk.) an Wein, nordamerikanischer Stachelbeer- 
mehltau (Sphaerotheca mors uvae Curt, et Berk.) und die Blatt- 
randdUrre (Gloeosporium Ribis Mont, ct Desm.) an Johannis- 
bcercn; echter und falscher Mehltau (Sphaerotheca pannosa Lev. 
und Peronospora sparsa Berk.), sowie Rosenrost (Phragmi- 
d i u m subcorticium Wint.) an Rosen. Von tierischen Schadlingen 
sind zu erwahnen: Blattlause an Ruben und Hopfen (Spritzungen mit Tabak- 
extrakt-Schmierseifenlosungen an Hopfen finden in Bohmen immer mehr 
Anhanger; auch die Verwendung anderer und billigerer Spritzmittel ware 
nicht au6er acht zu lassen); Getreideblumenfliege (Hylcmyia coarc- 
t a t a Fall) und Queckeneule (Hadcna basilinea Fb.) auf Getreide; 
Engerlinge, Drahtwiirmer, Schnecken und Spinnmilben (haufig); marokka- 
nische Wanderheuschrecke (Dociostaurus maroccanus Thbg.) 
in Dalmatien (in groBer Zahl); Krauselkrankheit des Weinstocks (Akarinose) 
(weiteste Verbreitung in Niederosterreich, auch in Steiermark und Mahren); 
Blattrippenstecher (Rhynchitcs pauxillus Germ.) und Frost- 
spannerraupen (Cheimatobia brumata L.), Kiefernspinner (D e n - 
drolimus pini L.), Floreule (Panolis griseovariegata 
Goezc); Orchideenwespe (Isosoma orchidearum Westw.) auf 
Cat tie y a und Schildlaus auf Kentia; Feld- und Wiihlmause und 
dann die Bisamratte (Fiber zibet hie us Cuv.) (1905 aus Nordamerika 
nach Bohmen verschleppt und hier beunruhigend Verbreitung genommen; 
wirksame Bek&mpfung schwierig oder, wegen Lebenswcise des Schadlings, 
unmoglich). 

Einen ausgedehnten Rauin nehmen die Mitteilungen iiber die durch- 
gefuhrtcn wissenschaftlichen Arbeiten ein, worauf verwiesen werden muli. 
Bemerkt sei nur folgendes: Bekampfungsversuche mit Coccobacillus 
acridiorum d’Herelle gegen Heuschrecken (gewisse Erfolge erzielt), 

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502 


Pflanzenkrankheiten. 


Versuche iibcr Gurkensauerung, Untersuchungen iiber die Krauselkrank- 
hcit oder Akarinose des Weinstockes, Studien iiber die durch A p h c - 
lenchus ormerodis Ritz. Bos. verursachte Alchenkrankheit der Chry- 
santhemen; Spritzversuehc gegen Heliothrips haemorrhoida- 
1 i s Bch6 auf Gewachshauspalmen (K e n t i a sp.) und Spinnmilben (T e - 
tranychus sp.) auf Efeu; Raucherversuche mit Blausaure (Lorbeerblatt- 
flohe [Trioza alacris Flor] wurden ausnahmslos vernichtet, die Lor- 
beerschildlaus [Aonidia lauri Bch6] nur zum Teil). Eingehende Spritz- 
versuchc wurden mit einer Reihe von Insektiziden angestellt, die sich zum 
Teil bew&hrt haben, zum Teil nicht oder noch weiter ausprobiert werden 
sollen. Gegen Engerlinge auf Weinreben haben nur die Drahtnetze einen 
wirksamen Schutz ausgeubt, w&hrend die B a 1 b i a n i sche Mischung 
(Atzkalk, Steinkohlenteerol, Petroleum und Wasser) nur ungeniigend schiitzte 
und die Schmierseife vollst&ndig versagte. Weiter wurde die Lebensweise 
der Obstmade (Carpocapsa pomonella L.) n&her studiert, dann 
wurden Bekampfungsversuche gegen Drahtwiirmer, Birnblattpockenmilbe 
(Eriophyes pini Pagst.), Blutlause, Erdflohe und Blattrippenstecher 
durchgefiihrt. Erwahnt seien weiter die Demonstrationsversuche iiber die 
beste Art der Bekampfung des nordamerikanischen Stachelbeermehltaues, 
die fortgesetzt werden, die Diingungen mit verschiedenen „katalytischen“ 
Dungemitteln (ohne Erfolg), Bekampfungsversuche gegen Peronospora 
v i t i c o 1 a D. By mit verschiedenen Bespritzungsmitteln (die sehr bc- 
achtenswerte Resultate brachten und die bcsten Aussichten fur die Zu- 
kunft eroffncten), Diingungsversuche gegen Chlorose an Rebstocken 
(werden noch fortgesetzt), Versuche zur Bekampfung der Krauselkrankheit 
der Pfirsichc (Exoascus deformans Fckl.) mit 5—10-proz. Lysol- 
lbsung im Winter (zu empfehlen), Bekampfung dcr Blattranddiirre an Jo- 
hannisbccrstrauchern mit Kupfer- und Schwefelkalkbriihe (ohne Erfolg) und 
schlieBlich die Erprobung des Papierbindegarns der Papierfabrik Julius 
Glatz in Neidenfels (Rheinpfalz) in Rebanlagen (hat sich gut bewahrt). 

S t i f t (Wien). 

Linsbaucr, L., A r b e i t e n des botanischen Vcrsuchs- 
laboratoriums und Laboratoriums fiir Pflanzen¬ 
krankheiten an der k. k. hoheren Lchranstalt fiir 
Wcin- und Obstbau in Klo sterne u burg. (Intern, 
agrarteehn. Rundsch. IV. p. 980—982.) 

1. Pseudopeziza tracheiphila („roter Brenner“) fand 
Verf. auBer an Europaer-Reben auch auf Amerikanern und deren Kreuzungen 
in typischer Ausbildung stets untcr Konstatierung der Gegenwart des Pilz- 
mycels, z. B. auf Riparia portalis, Berlandieri, Goethe 9. Stecklinge brenner- 
kranker Reben wurden unter Glas so trocken als moglich kultiviert, urn zu 
schen, ob vielleicht die Krankheit durch Stecklinge ubertragen werden kann. 
Trotz jnehrjahriger derartiger Kultur trat nic ein Brenneri'leck auf. Die 
Krankheit ist also wolil auf eine jedesmaligc Neuinfektion zuriickzufiihren. 

2. Der „Droah“, eine niederosterreichische Rebenkrankheit, charak- 
terisiert (lurch starke Wachstumshemmung der Intcrnodien und Blatter und 
Abfallen der Bliiten ist eine winterliche Austrocknungserscheinung. Es treten 
auBer zwittrigen noch <$ und intermediare (im Sinne Rdthey’s) Bliiten 
auf. Das Studium dieser Krankheit fiihrte zu deni Resultat, daB* die Reben 
n u r bei cinem bestimmten mittleren Wassergehalt (31—39 Proz.) austreiben. 

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Pflanzenkrankheiten. 


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Ob (lurch kiinstliche Austrocknung „droah“-ahnliche Erscheinungen hervor- 
zurufen sind, bleibt noch abzuwarten. Matouschek (Wien). 

Ripper, Maximilian, Bericht iiber die Tatigkeit der K. K. 
landw. - chemischen Versuchsstation in G 6 r z im 
J a h r e 1913. (Zeitschr. f. d. Landw. Versuchsw. in Osterr. Jg. 17. 1914. 
p. 423.) 

Die seit einigen Jahren eingeleitete Aktion zur Bekampfung der Schild- 
laus des Maulbeerbaumes (Aulacaspis oder Diaspis pentagon a) 
auf biologischem Wege durch Aussaat ihrer eigenen Parasiten und zwar der 
Schlupfwespe Prospaltella Berlesei wurde weiter fortgesetzt, 
mit dem Resultate, in diesem natiirlichen Feinde ein Mittel gefunden zu 
haben, um die Sehildlaus vollstandig unschadlich zu machen. Ferner wurde 
ein neues Bekampfungsmittel der Sehildlaus, „Diaspicida collus“ genannt 
(ein mit Kupfersulfat versetztes Teerprodukt), versucht, daB sich gut bewahrt 
hat und gegen andere Pflanzenschildl&use Verwendung finden konnte. Die 
Station beschaftigte sich auch weiter mit dem Auftreten und der Ausbreitung 
der vcrschiedenen Seidenraupenkrankheiten. Was die Tatigkeit auf dem Ge- 
bietc des Pflanzenschutzes anbetrifft, so ist folgendes zu bemerken: Sehr stark 
verbreitet waren auf Apfel- und Bimbaumen der ApfelblUtenstecher (An- 
thonomus pomoru m), der Bimknospenstecher (A. p i r i), die Apfel- 
baumgespinstmotte (Yponomeuta malinellus), der Schwamm- 
spinner (Lymantria dispar), der Apfelstecher (Rhynchites 
Bacchus), der Apfelwickler (G r a p h o I i t h a p o m o n e 11 a), die 
Birngallmucke (C e c i d o m y i a p i r i c o 1 a), die Blutlaus (S c h i zo¬ 
ne u r a 1 a n i g e r a), der Blausieb (Z e u z e r a P y r i n a), die Blattmilbe 
(E r i o p h y e s p i r i), Gitterrost (Roestellia cancellata), WeiB- 
fleckigkeit der Birnblatter (Septoria piricola) und die Moniliafaule 
(Sclerotinia fructigena). An Kirsehbaumen schadigten die 
Kirschblattwespe (Eriocampa adumbrata) und der kleine Frost- 
spanner (Cheimatobia brumata). Pfirsichbaume litten durch die 
Krauselkrankheit (Taphrina deformans), Zwetschenbaume durch 
die „Narrentaschen“ (T. pruni), Pfirsich- und Kirschenbaume durch den 
,,GuinmifluB“, vcrschiedene Obstsorten durch mehrere Blattlausarten (massen- 
haftes Auftreten), Mais durch den Beulenbrand (U s t i 1 a g o m a y d i s), 
Kartoffeln durch die Schwarzbeinigkeit, Krauselkrankheit und Blattroll- 
krankheit, Kohlpflanzen durch Blattlause, Raupen von Pieris bras- 
sicac, Mamestra brassicae, Larven von Ceuthorrhynchus 
sulcicollis, Melonen, Klirbisse und Gurken durch Blattlause und 
echtem Mehltau (Erysiphe communis), Sellerickulturen durch 
Cercospora Apii und Septoria Petroselini var. Apii, und 
Erdbeerkulturen durch Microsphaerella Fragarie. Rosen litten 
sehr durch die Blattlaus Aphis rosae, Sehildlaus Aulacaspis ro- 
s a e , Raupen der Sagewespe (Hylotoma rosae, Rosenrost (U r e d o 
rosae), „Sterntau“ (Asteroma punctiformc) und Rosen- 
schimmel (Sphaerotheca pannosa) und der Flieder durch die 
Sehildlaus des Maulbeerbaumes. Chrysanthemen konnen verheerend befallen 
werden durch das Alchen Aphelcnchus ormerodes, durch das viele 
Tausende von Pflanzen zugrunde gingen. Die Alchen scheinen nicht, wie all- 
gemein angegeben wird, auf den Mutterpflanzen oder auf den befallenen 
Pflanzenresten, sondern vielmehr tief im Boden zu ttberwintem. Dement- 


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Pflanzenkrankheiten. 


sprechende Studien zur Erhaltung dieser fiir Gorz so wichtigen Kultur wurden 
eingeleitet. Evonymuspflanzen wurden durch die Schildlause A s p i d i o - 
tus lataniae und Chionaspis evonymi befallen, deren natiir- 
licherFeind die vor Jahren eingefiihrtc Schlupfwespe Aspidiotiphagus 
citrinusist. Lorbeerbaumehattenauch durch die Schildlause Aspidiotus 
britannicus und Lecanium hesperidum und an dem Lorbcer- 
floh (T r i o z a a 1 a c r i s) zu leiden. SehlieBlich wurde das Auftreten der 
Mottenschildlaus (Aleurodes Jelinecki) auf Viburnumbl&tter, dor 
Mehltau der niederen Eichenpflanzen (Oidium quercinum) und die 
Larven der Ulmenblattkafer (Galerucella luteola) auf Ulmen 
konstatiert. S t i f t (Wien). 

Slaus-Kantschieder, Johann, Bericht iiber die Tatigkeit der 
K. K. landw. Lehr- und Versuchsanstalt in Spalat o 
im Jahre 1913. (Zeitschr. f. d. Landw. Versuchsw. in Osterr. Jg. 17. 
1914. p. 454.) 

Bei der Bckampfung der Peronospora konnte zwischen der Wir- 
kung der Bordeauxbriihe, des Perozids und der KupferchloridkalkbrUhe 
kein Unterschied beobachtet werden. Ausgedehnte Operationen maclite 
wieder das Auftreten der Heuschrecken (Dociostaurus marocca- 
n u s) in einigen Bezirken Dalmatiens notwendig. Die bis jetzt vorgenommene 
Bckampfung der Heuschrecken kann als wirksam bezeichnet werden. Ini 
Herbste werden die Eierpakete gesammelt und zerstort und in der zweiten 
Halfte bis Mitte Juni setzt dann die zweite Periode der Bekampfung ein, die 
aber ziemlich kostspielig und auch gefahrlich ist. In der Friihe und vor Sonnen- 
untergang werden die nicht fliiggen Heuschrecken mit Abschreckungsmittel 
gegen eine Mauer, einen Steinhaufen u. dgl. getrieben, wo Manner mit 
Petroleum gefulltcn Peronosporaspritzen stehen. Diese Manner spritzen das 
Petroleum, das mit einer Spritzlanze entziindet wird, gegen die gesammelton 
Heuschrecken. Bei der Methode braucht man viel Personen, sie beschadigt 
auch einen groBen Teil der Feldfriiehte und ist gefahrlich. Da sie sich aber als 
die bewahrteste herausgestellt hat, so mufi man trachten, die Gefahren mog- 
lichst zu beseitigen, wofiir der Verf. auch einige Vorschlage gibt. Die zur 
Bekampfung der Heuschrecken mittels des H e r e 11 e schen Coccobacil- 
lus acridiorum durchgefiihrten Infektionsversuche ergaben anfangs 
zweifelhafte, bei weiterer Durchfuhrung aber dann giinstige Kesultate. Der 
Darm der Heuschrecken wurde vollstandig zerstort und in den eingegangenen 
Heuschrecken konnte der Co c cobacillus nachgewiesen werden. Es 
muB jetzt nur noch festgestellt werden, ob das mit den Coecobazillen infi- 
zierte Flitter fiir das Vieli schadlich ist oder nicht. Jm letzteren Falle konnte 
dann diese Methode, rationed durehgcfiilirt, die Verbreitung der Heuschrecken 
hemmen. Eine energische Bekampfung ist darum notwendig, weil die Gefahr 
der Verschleppung der befruchteten Heuschrecken durch heftige Schirokko 
oder Borawinde eine selir groBc ist. S t i f t (Wien). 

Strahak, Fr., Krankhcitcn und S c h it cl i g u n g e n der Kultur- 
p f 1 a n z e n in Biilimcn im Jahre 1913. (Osterr. Agrar. Zeitg. 
Jg. 5. 1914. p. 221 u. 233.) 

Da ein groBer Teil der beobachteten Ivrankheiten und Schadiger all- 
gemein bekannte und beinahe jedes Jalir auftretende Erscheinungen sind, 
so eriibrigt sich eine besondere Hervorhebung. Hervorgehoben sollen nur die- 

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Pflanzenkrankheiten. 


505 


jenigen Sch&diger werden, die seltener auftreten oder als neu anzusprechen 
sind. Bemerkenswert ist, daB auf der Rilbe alle bekannten Blattkrankheiten 
aufgetreten sind, von denen manche, wie z. B. Ramularia betae, oft 
jahrelang nicht zu beobachten sind und daher zu den seltenen Erscheinungen 
zahlen. Die Schaden der WuhlmSuse und Hamster werden auch von Jahr zu 
Jahr unangenehmer. Die Esparsette litt stark durch die Larven der Gallmucken 
Contarina Onobrychidis Kieff., der Hopfen hier und da an 
Blattflecken, hervorgerufen durch Phyllosticta Humuli Sacc. 
An Obstb&umen greift leider die Blutlaus (Schiromeura lanigera 
Hausm.) immer mehr um sich. Das Auftreten der Reblaus muB als ein wichtiges 
Ereignis bezeichnet werden. Dieser Schadling. von dem Boh men so langc 
verschont geblieben ist, wurde am 17. Juni in dem Schulwcinberge der konigl. 
Landesanstalt fiir Pomologie in Troja bei Prag konstatiert. An der Korb- 
weide wurde ein neuer Schadling gefunden, der durch Aushohlen von Gangcn 
in den Weidenruten einen groBen Schaden verursacht. Der Schadling erscheint 
Ende Friihjahr oder im Sommer als weiBe, fast farblose, schlanke Larvc, die 
einen ganz wcichen, etwa 1,5—3 mm langen und 0,2—1 mm dicken Korper 
mit einem dunklen Kopfchen hat. Die Larve beginnt knapp bei der Wurzel 
ihre Tatigkeit und hohlt sich im Mark der Rute gleich unter der Rinde Gange 
aus, so daB beim Entfernen der Rinde dieselben sofort sichtbar werden. Manch- 
mal bohrt sich die Larve auch tiefer in das Mark ein. Mitunter werden mehrere 
Gange angclegt, so daB Verzweigungen entstehen. Die Lange eines fertigen 
Ganges miBt gewohnlich 25—35 cm, manchmal auch mehr. Der von den 
Larven bereits verlassene Gang endigt oben mit einer kleinen Offnung in der 
Rinde. Die etwaige Form, in welcher die Larve ihren Wohnort verlaBt, ist 
bisher noch nicht erforscht worden. Nach den Untersuchungen des Verfassers 
gehort die Larve zu der Ordnung der H y m e n o p t e r e n. An der Kiefer 
wurde der Pilz Cronartium asclepiadeum Fries und an der 
Weimutskiefer C. r i b i c o 1 u m Dietrich beobachtet; letzterer Baum wurde 
auch stark von der Wollaus Chermes corticalis Kalt befallen. Die 
Nadelschutte der Kiefer wurde durch den Pilz Lophodermium Pi¬ 
tt a s t r i Chcv. und das Abfallen der Nadeln junger Fichtenzweigc durch 
Septoria parasitica R. Hartig verursacht. An Tannennadcln kam 
der Rostpilz Caeoma Abietis pectinatae Ress. vor. 

S t i f t (Wien). 

Marchal, E., Rapport sur les observations effectu^es 
pendant les a n n 6 e s 1911 et 1912. (Annuaire de la Stat. agron. 
de l’Etat k Gembloux. Vol. 2. p. 367—383.) 

En 1911, M. constate que les maladies cryptogamiques ont diminuee 
d’intensite 4 cause de la secheresse. II signale sur le seigle Urocystis 
occulta et sur le froment le Puccinia glumosum qui ont et6 
assez abondants. Les pommes de terre ont et6 peu atteintes par la maladie, 
la gale a 6te fr^quente. L’E xobasidium Azaleae a pris une ex¬ 
tension inqui£tante pres de Gand. M. signale la non existence de Sphaero- 
theca Mors Uvae (Oldium americain du Groseillier) en Belgique. 
La rouille 6cidienne du Groseillier due k Puccinia Caricis a 6t6 
abondante, la rouille du poirier a 6te fr^quente, elle est propag6e par les 
GenSvriers sabine. La septoriose du poirier due a Septoria piri- 
c o 1 a est rare, il en a 6t6 de meme de la maladie rhenane du cerisier. 

En 1912, il y eut extension de maladies cryptogamiques en Belgique. 
A signaler chez les c6r6ales l’U s t i 1 a g o H o r d e i et U. J e n s e n i. 


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Pflanzenkrankheiten. 


Le Phytophthora dela pomme de terre ne s’est guere r^pondu 
ainsi qu’on l’appr6hendait. M. signale Macrosporium Solani 
pour la premiere fois en Belgique, cette maladie a caus6 peu de dommages 
on la combat par la bouillie bordelaise. M. fait une 6tude du C h r y s o - 
phlyctis endobiotica qui n’a pourtant pas encore 6t6 constate 
en Belgique, bien qu’elle existe dans les pays voisins. Des photographies 
de chancres et de plantes attaquees completent les descriptions bibliogra- 
phiques et les remedes contre cette maladie qui est signage k l’attention 
des cultivateurs. M. estime qu’une lutte m6thodique peut-etre engag£e 
avec de r6elles chances de succcs contre ce parasite. Le Puccinia En- 
d i v i a e Pass, a caus6 quelques degots localises. M. signale la r6apparition 
de Sphaerotheca Mors Uvae en diverses communes, il n’a pu 
determiner l’origine de l’infection contre laquelle on a pris des mesures 6ner- 
giques. Le Lophodermium brachysporum a ete constate 
sur les aiguilles de pin Weymouth. Ce parasite est nouveau en Belgique. 
M. a trouve chez Aspidistre une maladie contagieuse, qui prend une 
extension f&cheuse, elle parait due k Pyrenochaeta Bergevini 
Roll. La lutte contre ce champignon ainsi que contre la cloque des Azalees 
fera l’objet de communications ult6rieures. Kufferath (Bruxelles). 

Lind, J., Rostrup, S. en Ravn, F. Kolpin, Oversigt overLandbrugs- 
planternes Sygdomme i 1912. [Ubersicht liber die 
Krankheiten der 1 a n d w i r t s c h af 11 i ch e n Kultur- 
pflanzen 1912.] (Tidsskr. for Landbrug. Planteavl. Bd. 20. p.249 
—280.) 

Auf einen ziemlich eingehenden Witterungsbericht folgt eine Aufzahlung 
der beobachteten Schadlinge mit kurzen Bemerkungen iiber die veranlaUte 
Schadigung und die BekampfungsmaBnahmen. 

An Getreidepflanzen sind Tilletia caries, Ustilago tri- 
tici, nuda, hordei, avenae und Urocystis occulta 
bemerkt worden. Puccinia graminis wird Jahr fur Jahr seltener, 
da die Berberitzen allmahlich vernichtet werden. An den einzelnen Stellen, 
wo man starke Angriffc von Puccinia graminis gefunden hat, 
sind auch immer 1 oder mehrere Exemplare von Berberis vulgaris 
zu finden. Erysiphe graminis tiberwintert besonders an den Blat- 
tern von Hordeum sativum f. hibernum und geht von dort 
im Friihling auf die Blatter der Sommergerste liber. Eine FuBkrankheit an 
der Gerste ist besonders auf kalkarmen oder ungeniigend entwasserten Feldern 
gefunden worden. An der fufikranken Gerste findet sich oft C1 a v i c e p s 
purpurea in reichlicher Menge. Fusarium nivale verursachte 
zeitig im Friihling einigen Schaden an Secale, Triticum, Lolium 
p e r e n n e und Hordeum sat. f. hibernum. Diirrfleckenkrank- 
heit ist im allgemeinen an den Blattern von Avena, Triticum, 
Hordeum, Beta usw. verbreitet und besonders auf Boden, dem man 
viel Kalk oder Mergel zugefiihrt hat. Eine etwas ahnliche Krankheit ist die 
Gelbspitzkrankheit des Hafers, die das Gelbwerden der Blatter bewirkt 
und speziell auf kultiviertcm Moorboden in Jutland zu finden ist. Die Runkel- 
riiben sind auf gemergelten Feldern oft sehr schorfig. Die Eisenfleckigkeit 
der Kartoffeln, die in dem trockenen Jalire 1911 sehr allgemein verbreitet 
war, wurde im Jahre 1912 nicht gefunden, selbst die Nachkommen von sehr 
eisenfleckigen Knollen waren ganz gesund. Die Bakteriose von D a c t y 1 i s 


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Pflanzenkrankheiten. 


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glomerata ist dies Jahr zum erstenmal in Danemark gefunden worden 
und zwar an vielen verschiedenen Stellen. Sie hat groBen Schaden an Fel- 
dern zu Samenbau gemacht. Es ist wahrscheinlich, daB sie iiber die Felder 
mit der Aussaat zerstreut wird, denn die Felder, die man mit derselben 
Samenpartie besat hatte, waren alle krank. 

Die Sch&digungen durch Drahtwiirmer bei Hafer, Gerste, Erbsen, Riiben, 
Kartoffeln und Klee waren wie gewijhnlich recht unliebsam. Auch sind 
die Raupen von Agrotis segetum alsdie der Landwirtschaft schad- 
lichsten Tiere zu nennen. Allen beiden wird von Staren und Moven nachge- 
stellt. Dagegen sind die Engerlinge in den letzten Jahren ganz selten ge- 
worden und verursachen bei weitem nicht so groBen Schaden als vor 20 Jahren. 
Die meisten Engerlinge, die untersucht wurden, waren an Bakteriose er- 
krankt. Heterodera Schachtii var. avenae hat den Hafer 
sehr geschadigt. Die frtiher oft hervorgehobene Beobachtung, daB die Hafer- 
nematode eine von der Riibennematode biologisch ganz verschiedene Form 
darstellt, wird durch eine Beobachtung auf Alsen bestatigt, wo ein Hafer- 
feld in der einen Halfte, in der man mehrere Jahre hindurch Hafer gebaut 
hatte, von Nematoden ganz zerstort war, wogegen die andere Halfte, in der 
man Riiben gebaut hatte, unzerstort lag. Heterodera Schachtii 
var. b e t a e ist in Danemark sehr selten, wahrend die var. a v e n a e an 
Hafer auBerordentlich allgemein verbreitet und aufierdem an Weizen ge¬ 
funden ist. Lind (Lyngby). 

Lind, J. en Rostrup, S., Maanedlige Oversigter over S y g - 
domme hos Landbrugets Kulturplanter. 50—56. 
April-Oktober 1913. 4°. 28 pp. Lyngby 1913. 

Diese monatlichen Ubersichten bringen Mitteilungen iiber auftretende 
Pflanzenkrankheiten schon kurz nach dem Ende jedes Monats. AuBer den 
vielen Einzelheiten, die hier nicht besprochen werden konnen, enthalten sie 
auch einigc Mitteilungen von allgemeinem Interesse. 

Die ganze Vegetationsperiode ist durchgehends trocken und warm ge- 
wesen und die Gesundheit der Pflanzen vorziiglich. Doch haben U s t i 1 a g o 
n u d a und avenae, Urocystis occulta und Helmintho- 
sporium gramineum groBen Schaden verursacht. Die Bakteriose 
an D a c t y 1 i s ist wieder auf Samenbaufeldem zerstorend aufgetreten. 
An den Kartoffeln sind Schwarzbeinigkeit, Blattrollkrankheit, Mosaikkrank- 
heit und Rhizoctoniafaule sehr verderblich gewesen; die erste ist 
besonders auf sandigem Boden aufgetreten. Die Blattrollkrankheit reduziert 
die Ernte auf ein Drittel, die Mosaikkrankheit auf die Halfte. Der bereits 
friiher bekannte Zusammenhang zwischen Rhizoctonia solani und 
Hypochnus solani erfuhr durch Untersuchungen im Felde insofern 
eine Stiitze, als sich an 4 / 6 der Knollen der Pflanzen, die mit Hypochnus 
solani bewachsen waren, bei dem Ausheben Rhizoctoniageflecht 
zeigte, wahrend die Knollen der ubrigen Pflanzen auf dcmselbcn Feld keinen 
Rhizoctonia grind zeigten. Synchytrium endobioticum 
ist in Danemark noch nicht gefunden, dagegen ist die Schorfkrankheit sehr 
allgemein an kalkhaltigem Boden und siedelt sich auch auf Runkelriiben 
und Turnips an. Infolge Beobachtungen im Felde ist es hochstwahrschein¬ 
lich, daB die Mosaikkrankheit von kranken Runkelriiben auf die Herzblatter 
der gesunden durch Blattlause iibergefiihrt wird. Unter den tierischen Fein- 
den, die 1913 die groBte okonomische Rolle gespielt haben, sind A r v i - 


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Pflanzenkrankheiten. 


cola agrestis, Talpa europaea, Passer domesticus, 
Corvus frugilegus, Hylemyia coarctata, Agrotis 
lineatus, Phylloperta horticola, Phyllotreta sp., 
Meligethes aeneus und Tylenchus devastatrix zuer- 
wahnen. Aphis papaveris wurde im August von A p h i d i i n a e 
und von Empusa Fresenii in groBem Umfang getotet. 

Lind (Lyngby). 

Lind,J.,Rostra p, S.og Ravn,F.Kolpin, Oversigt over Landbrugs- 
planterjies Sygdomme i 1913. [Ubersicht iiber die 
Krankheiten der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen 
im Jahre 1913.] (Tidsskr. for Planteavl. 1914. Bd. 21. p. 188.) 

Das erste Kapitel enthalt eine ausfiihrliche Darstellung der Witterungs- 
verhaltnisse des Berichtsjahres. Nach einem sehr milden Winter folgten 
starke Friihjahrsfroste; der Juli war auBerordentlich trocken, wahrend der 
August zahlreiche Niederschlage aufwies. 

Von Getreidekrankheiten wurden Weizensteinbrand und Roggenstengel- 
brand haufig beobachtet, auch iiber Ustilago nuda, U. hordei 
und U. ave nae wurde viel geklagt. Puccinia graminis und 
P. glumarum zeigten sich nur selten, wahrend P. dispersa nach dem 
ersten Nachtfrost im September stark auftrat. An Hafer zeigte sich haufig 
eine Fusarium - Krankheit, bei der die Kornerausbildung mangelhaft 
ist; die Pflanzen bilden zahlreiche Bestockungstriebe, die aber nicht schossen, 
so daB dasselbe Bild wie bei Fritfliegenbefall entsteht. Von sonstigen Getreide- 
sehadlingen wurden folgende beobachtet: Leptosphaeria herpo- 
trichoides und Ophiobolus herpotrichus auf Weizen. 
Pleospora graminea und Erysiphe graminis an Gerste, 
Clavicep’s' purpurea an Roggen; Heterodera schachtii 
var. avenae, Tipula paludosa, Oscinis frit, Aphis 
a v e n a e und Tarsonemus spirifex an Hafer, Phyllopertha 
horticolor, Anthothrips oculeata, Limothrips den- 
tic o r n i s und Hadena secalis an Roggen, Hylemyia coarc¬ 
tata, Cecidomyia tritici und C. aurantiaca an Weizen, 
Chlorops taeniopus, Cecidomyia destructor und S i - 
phonophora cerealis an Gerste. Nach einer Mitteilung ist Hydro- 
ecia micacea an Getreide sch&digend aufgetreten. — An Erbsen wurde 
Sitona lineata, Cecidomyia pisi und Grapholitha 
gefunden; die Bohnenlaus Aphis papaveris wurde im August stark 
von Empusa fresenii befallen. — Von den Erregern des Wurzel- 
brandes der Riiben wurde Pythium debaryanum festgestellt; 
die iibrigen Pilzkrankheiten der Rube (Uromyces betae, Perono- 
spora schachtii, Rhizoctonia viola ce a) waren von unter- 
geordneter Bedeutung. Gegen die nur an einzelnen Orten starker auftretendc 
Heterodera schachtii gelit man energisch vor; die Riiben wurden 
sofort entfernt, das Land wird fiir Wintergetreidc umgepfliigt und nicht mehr 
zum Anbau von Riiben benutzt. In einzelnen Gegenden hat sich die Mosaik- 
krankheit der Runkelriiben ausgebreitet. — An Kohlgewachsen traten beson- 
ders eine Anzahl tierischer Schiidlinge (Anthomyia brassicae, 
Phyllotreta nemorum, P. a t r a , Ceutorhynchus sul- 
cicollis, C. quadridens, C. assimilis, Cecidomyia bras¬ 
sicae, Psylliodes chrysocephalus und Aphis brassi¬ 
cae) auf, iiber deren Biologic verschiedene Mitteilungen gemacht werden. 


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Pflanzenkrankheiten. 


509 


Rhizoctonia solani wurde an Kartoffcln haufig beobachtet; 
der Zusammenhang dieses Pilzes mit Hypochnus solani, der auch 
vom Ref. in Reinkultur sehr wahrscheinlieh gemacht wurde, konnte in Dane- 
mark durch cine interessante Beobachtung gestiitzt werden; von den mit 
Hypochnus besetzten Kartoffelpflanzen trugen 85 Proz. Knollen, die 
mit Rhizoctonia besetzt waren. An Klee und Luzerne wurden S i - 
tona lineata, Peronospora trifoliorum und T y 1 e n - 
chus devastatrix beobachtet; an Klee auBerdem noch Sclero- 
tinia trifoliorum. — An Futtergrasern traten Ustila-go peren- 
nans, Epichloe typhina, Phyllopertha horticola, 
Tarsonemus spirifexund Pediculoidesgramincum auf. 
Ferner wird uber Schadigungen durch Agriotes lineatus, Melo- 
lontha vulgaris, Corvus frugilegus, Arvicola agros- 
t i s berichtet. Das SehluBkapitel enthalt Mitteilungen Uber Bekampfungs- 
versuche. Zur Steinbrandbekampfung eignet sich am meisten Formaldehyd- 
losung, in die der Weizen eingeschuttet wird. Fur die HeiBwasserbeize gegen 
Flugbrand von Weizen und Gerste wurde eine neue Meierei eingerichtet, 
an der das Korn auch in eincm Trockenapparat saatfertig gemacht wird. 
Phytophthora infestans wurde mit BordcauxbrUhc bekampft. 
Zur Bekampfung der „Lichtfleckcnkrankheit“ (Durrfleckcnkrankhcit) des 
Hafers und der Ruben wurde mit gutem Erfolg Mangansulfat angewendet. 
Zur Blattlausbekampfung eignete sich Tabakextrakt. 

R i e h m (Bcrlin-Dahlem). 

Eriksson, Jakob, Arbeiten der pflanzenpathologischen 
Abteilung des Z c n t r a 1 i n s t i t u t e s fUr landwirt- 
schaftliches Versuchswesen in Stockholm imJahre 
1912. (Intern, agrartechn. Rundsch. 4. 1913. p. 877—880.) 

1. Kartoffelkrankheiten: August 1912 trat Hypoch¬ 
nus Solani Prill, et Del., vorher kaum als Schadling bekannt, beson- 
ders in Sm&land (TranSts) verheerend auf. Vom unteren Teile des Stengels 
breitete sich das Pilzgeflecht bis zum ersten Blattansatze und andererseits 
auf dem Erdboden aus. Unter der Erdoberflache verfarbte sich der weiB- 
liche Flaum in dunkelbraun. An den Stolonen und Wurzeln erschienen die 
schwarzen Sklerotien, die unter dem Namen Rhizoctonia Solani 
Kuhn sehon lange bekannt sind. — Die durch Chrysophlyctis 
endobiotica erzeugte Krankheit bemerkte man in Schweden zuerst 
auf Ljustero bei Stockholm, spater auch anderswo. Der Hauptherd liegt 
bei Jama und wurde dorthin durch leere Saeke eingeschleppt. Die verseuchten 
Landereien betragen 5700 qm. Die Kartoffcln wurden mit Petroleum in Gru- 
ben iibergossen und zugedeckt, der Boden mit 1-proz. Formalinlosung (10 1 
pro 1 qm) desinfiziert. 

2. Runkelriibenkrankheiten: Rhizoctonia viola- 
e e a wird zu Hypochnus gezogen (sielie Rev. gencrale de Bot. 25. 14). 

3. Vertrocknen der Bliiten bei Obstbaumen: Vor 
dem Erscheinen der Blatter zeigen sich kleine graueWarzen auf don Zweigen 
und Bliitenteilen, welche die erstc Sporengeneration des neuen Jalires ent- 
halten. Daher muB man die abgestorbencn Baumteile vcrnichten, was durch 
Bcspritzen des ganzen Baumes vor der Bliite mit 2-proz. Bordeauxbriihe 
erreicht wird. Die Erreger sind M o n i 1 i a - Arten. 

4. Gemusekrankheiten: Die Schadlinge der Gurken und Me- 
lonen Cladosporium cucumerinum Ell. et Arth., C e r c o - 

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Pflanzenkrankheiten. 


spora Melonis Cke. und Colletotrichum lagenarium 
(Pass.) Ell. et Halst. werden wohl durch Samen verbreitet. 

Matouschek (Wien). 

Montemartini, L., Alcune malattie nuove o rare osser- 
vati dal Laboratorie di Patologia vegetale di 
Milano. (Riv. di Patol. veg. 6. 1913. p. 204—210.) 

Eine fur Italien neue Krankheit der Gurke wird bei Mailand von C1 a d o - 
sporium cucumerinu’m Ellis und Arthur = C. cucumeris 
Frank, weiBliche, braun berandete Flecken auf Iris in Rom von S e p - 
toria Iribis Mass, verursacht; die letzte Krankheit war bisher nur 
bei Verona von Massalongo (1889) beobachtet worden. B o t r y t i s 
vulgaris trat als Parasit von Kamellienbl&ttern, Cladosporium 
P i s i Cug. e March, auf Bohnenschalen in Pavia auf. Fumago vagans 
ging in einem Falle von Eichenblattem auf nebenliegende Brombeer-, Riister- 
und Domstrauchblatter, Cuscuta Epithymum von Leguminosen 
auf allerlei Pflanzen, sogar auf Galium verticileatum und Bliiten- 
stande von Plantago media, Cuscuta europaea von Grasern 
auf Brennessel liber. Es handelt sich bei diesen Fallen um gelegentliche 
Wirtspflanzen, welche von auf dem normalen Wirt bckraftigtcn Parasiten 
mitbefallen werden. P a n t a n e 11 i (Neapel). 


Voglino, Piero, t) b c r die Tatigkeit der Beobachtungs- 
station fur Pflanzenkrankheiten in Turin. (Intern, 
agrartechn. Rundsch. IV. 1913. p. 871—876.) 

Uns interessieren hier nur die Beobachtungen in den Jahren 1911/12. 

1. Capsicum annuum litt sehr stark durch Phytophtora 
Cactorum, Pythium de Baryanum istein Wurzelparasit der 
Puffbohne, Rhizoctonia violacea verheerte bietola da coste und 
Petersilie. — Phyllosticta Cannabis Speg. auf Hanf = Asco- 
chyta Cannabis (Speg.) Vogl.; Phoma Bcgoniae FI. Tassi 
gehdrt auch zu Ascochyta. 

2. In alien Talern waren die Blatter der Larche von Coleophora 
1 a r i c e 11 a, die Platanenalleen der Ebene von Lithocollctis 
p 1 a t a n i befallen. Polya dysodea verheerte den Gartensalat, Aero- 
lepia assectella den Lauch. Croesus septentrionalis ist auf 
der Kanadapappel weit verbreitet. Chionaspis euonymi hat fast 
alle Spindelbaume befallen. Mytilaspis pomorum breitet sich auf 
den Zweigen und Stammen der kanadischen Pappel sehr stark aus, trotz- 
dem die Eier gefressen werden von den parasitisehen M'lben der Gattungen 
Eremeus, Encyrtus, Emisarcoptes und von den Hymenop- 
teren Habrolepis zetterstedti und Aphelinus myti- 
laspidis. — Pentaleus major befiel oft Erbsen, Runkelruben 
und Kiirbisse, Acidia heraclei (Hymenopter) die Sellerie. 

Matouschek (Wien). 

Morstatt, H., Ubersieht liber die Krankheiten und 
Schadlinge der Kulturpflanzen. (Der Pflanzer. 1913. 
p. 184—194.) 

Eine kurze Wiedergabe der Vortragskurse des Verf., zu Amani 1913 
gehalten. 

Es werden erlautert die nicht parasitaren Krankheiten (Harz- und 
Gummiflusse, Krauselkrankheiten an ErdnuB und Mhogo, Mosaikkrankheit 


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Pflanzenkrankheiten. 


511 


des Tabaks), das Blattabsterben der Sisalagaven. Die Entwicklungsgeschichte 
der pflanzlichen Krankheitserreger (Asco-, Basidio-, Oomyceten, die bak- 
terielle Herzfaule der Kokospalmen). Loranthus. Hiezu Bekampfungs- 
maBregeln. In den Kolonien von Deutsch-Ostafrika sind schon 200 In- 
sektenarten als Schadlinge bekannt. Sie werden nach der Systematik und naeh 
der biologischen Seite hin (beiBende, saugende, nagende, bohrende) eingeteilt. 

Matouschek (Wien). 

Peck, Ch. H., Report of the State Botanist 1912. (New York 
State Mus. Bull. No. 167. 1913. 137 pp., w. pi.) 

Es werden viele neue Arten aus alien Pilzfamilien beschrieben, die aus 
Nordamerika stammen. Wir geben nur die wichtigsten bekannt: 

Sporotrichum atropurpureum (auf Zea Mays), Sphae- 
rella saccharoides (auf Saccharum officinarum), Sep- 
toria margaritaceae (auf Anaphalis margaritacea), 
Polycephalum subaurantiacum (auf Persea gratis- 
sima), Phialea anomala (auf krautigen Stengeln), Moni 1 ia 
S i d a 1 c e a e (auf Sidalcea nervata), Macrophoma juni¬ 
per i n a (auf Juniperus Virginian a), Hysterographium 
a c e r i n u m (auf Acer glabrum), Lophiostoma Siever- 
s i a e (auf Sieversia turbinata), Diatrype tumidella 
(auf Prunus pennsylvanica), Asteromella Asteris (auf 
Aster paniculatus), Corvneum effusum (auf P. o p u 1 u s 
occidentalis). Matouschek (Wien). 

Reed, H. S., and Crabill, C. H,. Plant diseases in Virginia in 
1911 and 1912. (Ann. Rep. of the Virg. Polytechn. Inst. Agric. Exper. 
Stat. 1911. 1912. Lynchburg 1913. p. 35.) 

Die Arbeit enthSlt eine Aufzahlung der wichtigeren in Virginia beob- 
achteten Pflanzenkrankheiten mit einer Reihe zum Teil recht guter Ab- 
bildungen. Von den mitgeteilten Beobachtungen kann hier nur einiges her- 
vorgehoben werden. Von Interesse ist, daB die Verff. die „B a 1 d w i n - 
Flecken“ der Apfel auf Cylindrosporium pomi zurUckfiihren; be- 
kanntlich halten andere Autoren die Krankheit nicht fiir parasitar. — Gegen 
dieBohnenfleckenkrankheit(Colletotrichum lindemuthianum) 
bewahrten sich Spritzungen mit Bordeauxbriihe, die nach Entfaltung des 
zweiten Blattpaares ausgefuhrt und nach 2 Wochen noch einmal wiederholt 
wurden. — Die Tomaten-Phytophthora ist, wie Infektionsversuche 
zeigten, mit der Kartoffel-Phytophthora (P. infestans) identisch. 
In den Samen der infizierten Friichte ist leicht Mycel nachzuweisen, ob aber 
dieses Mycel den Winter iiber lebend bleibt, ist noch nicht sicher. Im all- 
gemeinen werden die Tomaten von benachbarten Kartoffelfeldem her in- 
fiziert. Wenn aber auch die Phytophthora mit den Samen wahr- 
scheinlich nicht iibertragen wird, so empfiehlt es sich, doch solche infizierten 
Samen nicht zu verwenden, da sie stets sehwachliche, etwas chlorotische 
Pflanzen ergeben. R i e h m (Berlin-Dahlem). 

Maublanc, M. Andr6. Bericht iiber die in dem phytopatho- 
logischen Laboratorium des N a t i o n al - Mu s e u m s 
in Rio de Janeiro beobachteten Pflanzenkrank¬ 
heiten. (Internat. agrartechn. Rundschau. Jg. 4. 1913. p. 717—720.) 

Das Laboratorium, 1910 gegriindet, hat sich zuerst die Aufgabe gestellt, 
die Krankheiten in den SUdstaaten festzustellen. Am Kaffeebaume treten 


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Pflanzenkrankheiten. 


bisher keine gefiihrlichen Pilze auf; nur in Minas Geraos wurde ein Brand 
bemcrkt, der von einein bisher noch nicht studierten Pilze herriihrt. Auf 
feuchte Kiistenstriche sind beschrankt Stilbum flavidum Cke. 
und Phyllosticta coffeicola Speg. Auch das Zuckerrohr leidet 
wenig; bekannt wurden Colletotrichum falcatum Wt. („roter 
Rotz“) und Thielaviopsis (v. Segn.). Auf Hex paraguari- 
e n s i s (Mat6) fand Verf. nur Phyllosticta Mate Speg., Cerco- 
spora Mate Speg. Colletotrichum Yerbae Speg. und Pesta- 
lozzia paraguaricnsis Maubl. n. sp. Baumwolle leidet nur durch 
Uredo Gossypii Lag. und Cercospora gossypina Cke. 
Einc verheerende Krankheit ist das „Faulcn“ der Kapseln, das noch nicht 
genauer untersucht ist; ohne Zweifel ist es auf eine Baktcrie zuriickzufiihrcn, 
die durch den Stich eines Insekts in die Kapsel gelangt. Die diversen Blatt- 
flecken des Tabaks mtissen noch genauer gepriift werden. Auf der Weinrebe 
wiiten Cercospora viticola Sacc. und Gloeosporium 
ampclophagum Sacc. Dcr Eichenmehltau (Oidium alphi- 
t o i d e s Griff, et Maubl.) trat seit .1912 auf (Garten zu Sao Paulo und Cam¬ 
pinas). 1m Staatc Rio de Janeiro schadigt Alternaria Brassicae 
Sacc. stark den Blumenkohl. Der Mais ist nur von Puccinia Maydis 
Ber., der Reis nur von Piricularia Oryzae Cav., der Weizen des 
Siidcns nur von Ustilago Tritici Jens, und manchmal von 
Puccinia graminis Pecs, befallen. Die Schadlinge (Pilze) der Obst- 
baumarten, Gemiise- und Zierpflanzen iibergehen wir hier. 

Matouschek (Wien). 

Hiltner, Untersuchungen iibcr die Ernahrungsverhalt- 
nisse unserer Kulturpflanzen. (Landw. Jalirb. f. Bayern. 
1913. Nr. 10. 99 S.) 

Die vorliegende Arbeit bildet den Anfang einer Reihe von Publikationen, 
in welchen Hiltner die Ergebnisse seiner in den letzten Jahren ausge- 
fiihrten Studien iiber die Ernahrungsverlialtnisse der Pflanzen niederlegen 
wird. Einleitend wird, gemeinschaftlich mit G e n t n e r und M a i s c h , 
iiber das Wachstum von Pflanzen in Nahrlosungen berichtet. 

Es zeigte sich bald, daB bei Benutzung des stark kalkhaltigen Miinchener 
Leitungswassers keine geeigneten Nahrlosungen hergestellt werden konnten. 
Besonders wenn Zusatze von Monokaliumphosphat gemacht waren, bildete 
sich auf den Wurzeln und auch auf der Oberflache der Losungen eine glasige, 
aus amorphen Teilchen bestehende Haut, die zu Schadigungen Veranlassung 
gab. Diese stark alkalisch reagierende Ausscheidung stellte chemisch wahr- 
scheinlich ein Kaliuinkalkphosphat dar. Bei Versuehen mit Erbsen, die mit 
Reinkulturen von Knollchenbakterien geimpft waren, zeigte es sich, dafi die 
Beschaffenheit des Wassers ganz ungewohnlieh groBen EinfluB auf die Wurzeln 
der Erbsenpflanzen, die Entwicklung von Wurzelhaaren und von Knollchen 
ausiibte. In Miinchener Leitungswasser, dem man keinerlei Niihrstoffe zusetzte, 
blieben die Erbsenpflanzen zwar gesund und gediehen gut, soweit die aus den 
Samen verftigbarcn Reservestoffe ausreichten, Knollchenbildung trat aber 
trotz Impfung nicht ein. Auch in destilliertem Wasser unterblieb die Knollchen- 
bildung, dagegen kam es zu einer solchen in reinem Regen wasser bei selir 
reichlieher Impfung. ,,l)ie Knollchenbildung der Erbse steht demnach in 
Abhangigkeit von der Gegenwart gcwisser Niihrstoffe, die auf die Empfang- 
liehkeit der Wurzeln und moglicherweise auch auf die Bakterien einwirken.“ 
In rich tig bemcsscner Mengc zugefiigte Schwefelsaure verhinderte die Bildung 


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Pflanzenkrankheiten. 


513 


der alkalisch reagierenden Haut und wirkte gunstig auf die Entwicklung der 
Pflanzen. 

Zu bemerkenswerten Resultaten fiihrten Wasserkulturversuche mit 
Robinia pseudacacia. Wurde der SHurezusatz zu den Nahrlosungen 
so reguliert, daB stets neutrale Reaktion vorhanden war, so entwickelten sich 
die Pflanzen kraftig und blieben gesund. Kam es aber zu alkalischen Ausschei- 
dungen, so blieben die Pflanzen in der Entwicklung zurtick, und gerade diese 
geschadigten Pflanzen wurden ausnahmslos von Mehltau befallen; die gesun- 
den blieben davon frei. Der Mehltaubefall war hier also cine sekundare Er- 
scheinung; er offenbarte sich lediglich als das Symptom einer Emahrungs- 
storung. 

Es sind dann weiterhin alle bekannteren Nahrlosungen benutzt worden, 
die bei Verwendung des kalkhaltigen Leitungswassers aber grbBtenteils keinc 
befriedigenden Rcsultate ergaben. Erst nachdem das Munchener Leitungs- 
wasser vor Zugabe der Nahrsalze durch Schwefelsaure neutralisiert worden 
war, eignete es sich zur Gewinnung brauchbarer Nahrlosungen. Solche gut 
gecigneten „MUnchener Nahrlosungen" sind hergestellt und zu den Versuchen 
verwendet worden. 

Mit Erbsen, Hafer und Robinia ausgeflihrte Versuche lieBen erkennen, 
daB es eine Nahrlosung, die fur alle Pflanzenarten gleich gunstig ist, kaum gibt. 
Aus den Ergebnisscn wurde u. a. geschlossen, daB auch die Dorrfleckenkrank- 
heit des Hafers die Folge einer Ernahrungsstorung ist. Sie trat nur in einer 
ganz bestimmten Losung auf, namlieh in der K n op schen Nahrlosung unter 
Verwendung von neutralisiertem Wasser. 

Das Ziel, jede beliebige Pflanzenart in Nahrlosungen zu ziehen, ist erst 
dann erreicht worden, als den Substraten auBer den verschicdenen Salzen 
noth Humus und Gcsteinsmehle zugesetzt wurden. Uber den EinfluB diescr 
Stoffe auf die Pflanzcnemahrung wird in einem zweiten Teile, gemeinschaft- 
lich mit G e n t n e r, beriehtet. Interessante Beobachtungen sind zunachst 
bei der Kultivierung von Pflanzen in Nahrlosungen gemacht worden, welche 
Zugaben der sog. Humuskieselsaure, bzw. des lbslichen Anteils dieses DUngers, 
erhalten hatten. Bcsonders Senf verhielt sich in solchen Nahrlosungen sehr 
auffallend. Seine Ernahrung envies sich in hohem Grade von der Mitwirkung 
von Organismen abhangig, und er entwickelte sich nur dann freudig, wenn 
den Nahrlosungen Humus zugesetzt worden war. Auch die Art der Stickstoff- 
quelle beeinfluBte sein Wachstum erheblich. Fur Seradella ergaben sich ganz 
ahnliche Verhaltnisse; sie gedieh in den verwendeten Nahrlosungen nur dann, 
wenn Humusextrakt zugesetzt worden war. 

In reinem Quarzsand entwickelte sich Senf in normaler Weise, wenn auBer 
einer Stickstoffdiingung noch Humus zugegeben worden war. Die Stickstoff- 
diinger allein wurden nicht ausgenutzt, auch Humus brachte fiir sich allein 
keine Ertragssteigerungen. Der benutzte Laubhumus wirkte daher auf die 
Aufnahme- und Verwertungsfahigkeit des Senfes fiir Stickstoff, der in ver- 
schiedenen Formen dargeboten war, in gleich giinstiger Weise wie bei der 
Wasserkultur. Es lag also eine sichere Humuswirkung vor, und es zeigte sich 
weiterhin, daB schon sehr geringc Humusmengen eine solche Waehstumsbc- 
giinstigung hervorbrachten. 

Bemerkenswerte Resultate ergab ein Vcrsuch mit Rohrglanzgras (P h a - 
laris arundinacea). Es gedieh unter den ihm besonders zusagenden 
Bedingungen, d. h. in einem Medium mit uberstehendem Wasserstand, in alien 
Fallen normal und zwar merkwiirdigerweise auch da, wo dem Sand gar kein 

Zweite Abt. Bd. 43. 33 


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Pflanzenkrankheiten. 


Stickstoff zugesetzt worden war. Es blieb demnach keine andere Annahme, 
als daB eine lebhafte N-Sammlung vor sich gegangen war, und zwar unter 
Bedingungen, die mindestens fiir den luftbediirftigen Azotobakter gar nicht 
in Betracht kommen. In Sand mit normalem Wassergehalt verhielten sich 
die Pflanzen durchaus verschieden. Hier war nichts von einer N-Sammlung 
zu bemerken. 

Bei der Ernahrung des Senfes in Sandkulturen spielen, wie des weiteren 
beobachtet wurde, neben dem Humus gewisse Wurzelorganismen eine groBe 
Rolle. Die Ausnutzung von Stickstoff- und Humusgaben erfolgte nur dann in 
befriedigender Weise, wenn kurz nach der Aussaat eine Impfung mit Boden- 
aufschwemmung vorgenommen worden war. 

Interessant war das Wachstum von Seradella in Sandkulturen, welchen 
Erde von Seradella- und Kartoffelfeldern zugesetzt war und die z. T. eine 
SalpeterdUngung erhalten hatten. In dem mit Kartoffelerde vermischten 
Sande stand sowohl die Keimung, wie auch die Entwicklung der Pflanzen 
unter dem EinfluB einer Hemmung, die sich in den mit Seradellaerde geimpften 
GefaBen nicht bemerkbar machte. Es schienen sich hier nicht nur bestimmte 
Organismenwirkungen, sondern auch spezifische Eigenschaften des Humus 
geltend zu machen. Die Gartenbohne machte nur bei Gegenwart von Humus 
von ihrer Fahigkeit, Luftstickstoff zu sammeln, Gebrauch. 

Des weiteren wird iiber Topfversuche in Ackerboden und iiber Freiland- 
versuche mit Humuskicselsaure berichtet. Es ergab sich, daB dieses Diinge- 
mittel die Wirkung der iibrigen Nahrstoffe erheblich steigern kann, fiir sich 
allein aber keine nennenswerte Wirkung ausiibt. Die Wirkung einer Impfung 
zu Seradella konnte durch gleichzeitige Diingung mit Humuskieselsaure ganz 
bedeutend gesteigert werden, dabei war die Wirkung je nach den verwendeten 
Impfpraparaten eine ganz verschiedene. Sie war am starksten bei den Impf- 
bakterien, die fiir sich allein die geringsten Erfolge zeitigten (Agarkulturen 
und fliissige Kulturen), weniger bedeutend bei den an sich schon sehr wirk- 
samen Erdkulturen. „ Nicht die verschiedenen Kulturen von Knollchen- 
bakterien selbst haben in diesen Fallen die so auBerordentliche Verschiedenheit 
dcr Wirkung auf das Pflanzenwachstum bedingt, sondern der Mangel oder das 
Vorhandensein von Stoffen, die diese Wirkung begunstigen. DaB zu diesen 
Stoffen aber in erster Linie Humus gehort, ist bei dem vorliegenden Versuch 
in scharfster Weise hervorgetreten.“ 

Bei der Bekampfung des Kleeteufels taten Humusdiingungen durch starke 
Kraftigung der Kleepflanzen gute Dienste. 

Mehrere Humusboden wurden auf ihre naturliche Ertragsfahigkeit und 
auf das Verhalten verschiedener N-Formen in ihnen gepriift. Es zeigte sich 
eine starke Abhangigkeit der Wirkung der N-Diingungcn von der Bodenart. 
Bestimmte Wirkungswerte der einzelnen N-Diinger lieBen sich aus den er- 
haltenen Ertragen nicht ableiten. Aus den gesamten Versuchen geht hervor, 
daB der Humuszusatz zu Nahrlbsungen oder zum Boden einen bemerkens- 
werten EinfluB auf das Pflanzenwachstum ausiibt. Diese Wirkung scheint 
wenigstens zum Toil in einer Forderung der Ionisation der Nahrsalzlosungen 
zu bestehen. 

Eine Anzahl guter Abbildungen fiihrt das charakteristische Aussehen dcr 
Kulturen zu bestimmtcn Entwicklungszciten vor Augen. 

Vogel (Bromberg). 

Massee, Ivy, The sterilisation of seed. (Bull. Misc. Inform. Kew. 

1913. p. 183—187. 2 pi.) 

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Pflanzenkrankheiten. 


515 


Verf. operierte mit einer groBen Anzahl verschiedener Samen und ver- 
schiedener Pilzsporen, um den EinfluB des kauflichen Wasserstoffsuperoxyds 
auf die Keimung der Samen und Sporen festzustellen. 

Samen, welche 4 Stunden dem Wasserstoffsuperoxyd ausgesetzt waren, 
keimten 1—2 Tage spater als unbehandelte. Samen, die 24 Stunden in Wasser¬ 
stoffsuperoxyd gelegen hatten, keimten 2—8 Tage spater als unbehandelte. 
Die Verzogerung der Keimung macht sich besonders bei leicht keimenden 
Samen bemerkbar. Die zuriickgcbliebenen Pflanzchen holen indessen die 
anderen bald wieder ein. Am Ende von 3 Wochen stehen die aus behandelten 
Samen hervorgegangcnen Pflanzchen vielfach besser als die unbehandelten. 

Sporen (Ustilago, Uromyces, Aecidium, Sclero- 
tinia, L e p t o s p h a e r i a , Erysiphe, Macrosporium, 
Heterosporium, Verticillium) werden in der Regel durch 
halbsttindige Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd getotet. Nie iiberlebten 
sie eine zweistiindige Einwirkung desselben. 

Fiir die Praxis ergibt sich demnach die Regel, Saatgut 3 Stunden mit 
Wasserstoffsuperoxyd zu behandeln. 

Die Abbildungen stcllen Gurken- und Kurbispfl&nzchen dar, an denen der 
oben geschildertc EinfluB des Wasserstoffsuperoxyds zu erkennen ist. 

W. H e r t e r (Berlin-Steglitz). 

Rousscaux, E., L e controle des anticryptogamiques et 
des insecticides. (Journ. d’agric. prat. An. 78. 1914. p. 431—433.) 

R. indique l’existence de falsifications des fongicides et insecticides. II 
a trouve dans du soufre une quantity de 10 p. 100 de sel marin, des sulfates 
dc cuivre renfermant moins de 95 p. 100 de puretk La legislation fran^aise est 
examinee, loi du 4. flout 1903, qui stipule que le vendeur doit indiquer la 
teneur en cuivre pur dans 100 kg de marchandise livr£e. Sauf le cas ou la 
vente se fait sur analyse. 11 n’y a pas de loi pour le controle du soufre, sulfate 
de fer, carbonate de sonde, cristaux de sonde. Pour ces corps on applique 
la loi du ler flout 1905 qui vise la tromperie sur la nature, les qualites et la 
composition de toutes marchandises. R. donne les precautions a suivre pour 
le pr61evement des 6chantillons et l’echantillonage. 

H. Kufferath (Bruxelles). 

Schoene, J. W., Notes on comparative tests with zink 
Arsenite and Arsenate. (Journ. of Econom. Entom. 1913. 
p. 157—159.) 

Zinkarsenit wirkt, da ein Magengift, auf Insekten wegen des hoheren 
Arsengehaltes heftiger als das Bleiarsenat. Doch ist ersterer Stoff laubschad- 
licher, daher nur mit Kalk oder Bordeauxbriihe zu verwenden. Das kauf- 
liche Zinkarsenit „Ortho“ ist mit Eisensulfid in gleichen Mengen vermengt. 

Matousehek (Wien). 

Fulmeb, L., Zur Arsenfrage im P f 1 a n z e n s c h u t zVi c n s t, 
besonders betreffend das Blefarseniat. (Arch. f.’Chem. 
u. Mikrosk. Jg. 6. 1913. p. 347.) 

Da die Frage nach der Verwendung von Arsenpraparaten fiir Pflanzen- 
schutzzwecke dringend einer Auseinandersetzung bedarf, so hat sich der 
Verf. derselben in eingehender Weise unterzogen, mit Erorterung auch der 
Verhaltnisse in anderen Staaten. Auf Grund seiner Ausfiihrungen kommt 
er auf folgende Stellungnahmc zur Arsenfrage: Die Arsenmittel, darunter 
vorzugsweise Schweinfurtergriin und Bleiarseniat, sind gegenwartig in der 
Pflanzenschutzliteratur allbekannt und bereits vielerorts in Anwendung. 

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516 


Phanerogame Parasiten. 


Die bei richtiger Anwendung erzielten Erfolge konnten bisher durch kein 
andcres Pflanzenschutzmittel vollig gleichwertig erreicht werden. Es fragt 
sich nun vor allem, ob den Pflanzenschutzbestrebungen in Osterreich in praxi 
schon heute die Bedeutung beigemessen werden kann, daB die Anwendung 
von Arsenpraparaten (selbst bei volliger Einschatzung ihrer Nachteile) im 
Notfalle gerechtfcrtigt erscheint. Bei der grofien Giftgefahr miiBte die gegen- 
wartig mancherorts nur geduldete Anwendung der Arsenmittel durch de- 
taillierte Vorschriften iiber Verkehr und Anwendungsart genau geregelt werden. 
Nach weiteren Erwagungen stellt der Verf. unbedingt die Forderungen: 

1. Fiir Pflanzenschutzzwecke kamen im allgemeinen nur (fiir die cinfache 
Aufschwemmung mit Wasser gebrauchsfertig) im Handel erhaltliche Arsen- 
praparate in einer dem Giftinhalt entsprechenden Verpackung in Bctracht. 

2. Vorzuziehen ist die Pastenform der Ware und uberhaupt auszuschlieBen 
das trockene Verstauben in Pul verf orm. 3. Das Giftpraparat ist durch einen 
auffalligcn, sich nicht zersetzenden Farbstoff zu denaturieren und evcntuell 
auBerdem noch mit einem auffalligen Geruchsstoff zu versetzen. 4. Phantasie- 
namcn, die die Giftnatur der Praparate verdecken, sind ausgeschlossen. 
5. Die Anwendung der Arsenmittel darf nur in der erstcn Halfte der Vege¬ 
tation, bis spatestens Anfang Juni, erfolgen und darf nur dort stattfinden, 
wo vom Zeitpunkt der letzten Anwendung des Giftmittels bis zum Zeitpunkt 
des Konsums der behandelten Pflanzenteile bzw. bis zum Zeitpunkt der 
Herstellung von Nahrungs- und GenuBmitteln aus solchen Pflanzenteilen 
ein Zeitraum von mindestens 6 bis 8 Wochen verstreicht. (Nur bei Zierpflanzen 
waren entsprechende Ausnahmen zu gestatten.) 6. In diescm Sinne ist die 
Anwendung der Arsenmittel im Gemiiscbau auf ein Minimum einzuschranken. 

7. Die Arscnbcspritzung darf nur nach erfolgter ausreichender Belehrung 
der Arbeiter iiber die erforderlichen VorsichtsmaBnahmen ausgefiihrt werden. 

8. Auf die durch Arsenbehandlung vergifteten Objektc muB wahrend der oben 
genannten Frist entsprechend aufmerksam gcmacht werden, sofern die 
Abhaltung Unwissender nicht anderswie gegeben ist. 

Von groBem Wert ist die am SchluB der Erortcrungen folgende Literatur- 
zusammenstellung iiber die Verwendung der Arsenmittel im allgemeinen 
und im besonderen, wclche die auBerordentliclie Vertrautheit des Verf. auf 
vorliegendem Gcbiete erkennen laBt. Es sind 232 Autoren genannt, deren 
Ausfiihrungen, vollinhaltlich zusammengestellt, wohl einen stattlichen Band 
fiillen wiirden, ein Beweis von der Wichtigkcit der Arsenfrage im Pflanzen- 
schutzdienst. S t i f t (Wien). 

Senn, G., Der osmotische Druek einiger Epiphyten und 
Parasiten. (Verhandl. d. Naturforsch. Ges. in Basel. Bd. 24. 1913. 
p. 179-183.) 

Der osmotische Druck naehstehender Parasiten und ihrer Wirtspflanzen 
wurde bestimmt: Viscum album, Thesium alpinum (bei 
4 Exemplaren), Euphrasia stricta, Orobanche spec, und 
P e d i c u 1 a r i s s i 1 v a t i c a. Es ergab sich, daB der Parasit durcliwegs 
einen hdhcren Turgor entwickclt als dcr Wirt, und so eine Saugwirkung auf 
diesen auszuiiben vcrmag. Diese erreicht bei Viscum die betrachtliche 
lldhe von mehr als 21 Atmospharen, sinkt bei Thesium auf ca. 5 und 
bei P e d i c u 1 a r i s und Orobanche auf 3,5 Atm. Verf. auBert sich 
in bezug auf letztere beide folgendermaBen. „Wahrend man im Hinblick 
auf P e d i c u 1 a r i s annehinen konnte, daB ihre geringe Saugkraft mit der 

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Phanerogame Parasiten. 


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schwachen Ausbildung des Parasitismus dieses Halbschmarotzers in Verbin- 
dung stehe, laBt Orobanche eine solche Deutung nicht zu. Viel eher 
scheinen sich diese beiden relativ dickstengeligen Pflanzen in ihrer Wasser- 
aufnahme dem schon erwahnten Verhalten der Sukkulenten zu nahern.“ 
Ref. gestattet sich mit einigen Worten seine eigene Auffassung mitzuteilen. 
Wir diirften im allgemeinen bei den Halbschmarotzern, die in erster Linie 
Wasser- und Nahrsalzparasiten sind, hohere Turgorwerte zu finden erwarten 
als bei den Ganzschmarotzern, die infolge ihrer Organisation einer geringen 
Transpiration bediirfen. Was die Halbschmarotzer betrifft, diirften aber 
bei manchen bedeutendcre Unterschiede in den Turgorwerten in verschie- 
denen Lebensperioden sich einstellen. In den Jugendstadien ist bei manchen 
der Parasitismus viel starker ausgcpragt, als im vorgcschrittenen alteren 
Stadium. Gerade fiir eine Pedicularis - Art ist dem Ref. aus den noch 
nicht veroffentlichten Untersuchungen mit den Arten dieser Gattung eine be- 
kannt, die erwachsen, ohne Parasitismus ein Jahr 
lang zu leben und ein zweitesmal zur Bliite zu 
schreiten vermochte. 

Der Verf. kommt zu dem Schlusse, dafi nur diejenigen Pflanzen imstande 
sind auf anderen Gewachsen als Parasiten zu gedeihen, welche hohe Zellsaft- 
konzentrationen resp. hohe osmotische Drucke zu entwickeln vermogen. So 
weit es dem Ref. erinnerlich ist, hat dieser Auffassung schon vorher Mac 
D o u g a 1 Ausdruck gegeben. Heinricher (Innsbruck). 

Zellner,Julius,Zur Chemie heterotropher Phanerogamen. 
(Anzeig. d. Akad. d. Wiss. Wien., math. nat. Kl. 1913. No. 26. p. 443.) 

In Neottia nidus avis, Monotropa hypopitys, 
Cuscuta europaca, Orobanche gracilis und Lathraea 
squamaria fand Verf. auBer den Stoffen allgemeinen Vorkommens 
(Fetten, Phytosterinen, wachsartigen Korpern, Harzcn, Phlobaphenen, 
Gerbstoffen, Traubenzuckcr, Starke, Pentosanen, Zellulose, Lignin, EiweiB- 
korpern, Basen) noch folgcnde seltenere Stoffe: 

in Neottia ... ein salepartiges Kohlehydrat; 

in Monotropa....Rhinanthokyan, ein Pektin; 

in Cuscuta.... Quercetin; 

in Lathraeca.... Claudestinin, Mannit, Rhinanthokyan; 

in Lathraea, Monotropa und Cuscuta .... Amylodextrin; 
in alien den 5 Pflanzen_Oxydase. 

Analogien in der Zusammensetzung solcher Pflanzen mit derjenigen der 
Pilze existieren nicht. 

Die genannten 5 Pflanzen sind so wie die griinen krautartigen Pflanzen 
zusammengesetzt. Die chemischen Eigentumlichkciten der betreffendon 
systematischen Familien finden sich auch in den Heterotrophen wieder. 

Matouschek (Wien). 

Merino, P. B., Adiciones a la flora de Galicia. (Broteria. Ser. 
hot. 12. 1914. p. 32—52.) 

Folgende neue Formen aus dem Gebiete lateinisch beschrieben: 

I. Parasiten: Orobanche RapumGenistae Th. n. snbv. b i c o 1 o r 
(auf Genista florida L.). 

II. Halbschmarotzer: Rhinanthus minor Ehrh. subv. n. pu¬ 
bes c e n s. 

Matouschek (Wien). 


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Phanerogams Parasiten. 


Poeteren, N. van, Het parasitisrae van den m i s t e 1 , V i s - 
cum album L. [liber den Parasitismus der Mistel.] 
(Tydschr. ov. Plantenz. 18. p. 101—113.) 

Ringelung iiber oder unter der Verwachsungsstelle mit dem Wirte schadet 
der Mistel nicht, daher werden von ihr nur anorganischc Stoffe und Wasser 
entnommen. Ja es kann der Parasitismus der Mistel in Nutrizismus iibergehen, 
denn: Tersteeg pflanzte neuerdings 2 Sorbus - Reiser mit 2-jahrigen 
Mistelkeimen auf eine Sorbus- Unterlage. Die Mistel wuchs sehr gut heran. 
Adventivknospen hat Sorbus zwar nicht erzeugt, das Dickcnwachstum 
der Sorbus- Unterlage war ein ungehindertes. Wahrscheinlich hat die 
Mistel ihrer „Nahrpflanze“ organische Nahrstoffe iiberlassen. Nach 3 Jahren 
ging die Unterlage und damit die Mistel wohl zugrunde, aber Schuld daran 
ist die geringe Vcrwandtschaft zwischen Sorbus und V i s c u m , so daB 
eine dauerhafte Verbindung dieser unharmonischen Pflanzen dureh die „ein- 
seitige“ Ernahrung seitens der Mistel unmoglich war. 

Matouschek (Wien). 

Heinricher, E., Bei der Kultur von Misteln beobachtete 
K o r r e 1 a t i o n s e r s c h e i n u n g e n und die das Wachs- 
tum der Mistel begleitenden Kriimmungsbewegun- 
g e n. (Sitzungsber. d. Kaiserl. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.- 
naturw. Kl. Bd. 72. Abt. I. 1913. 22 pp. 3 Taf.) 

Verf. gibt folgendes Resume: Ein Lindcnbaumchen, auf dessen Stamm 
Misteln saCen, wurde im Marz, vor dem Laubaustrieb, seiner Krone beraubt. 
Die Misteln gediehen auf dem laublosen Baumstumpf groBartig; seitens der 
Linde wurde aber wahrend der ganzen Vegetationsperiode kein Versuch ge- 
macht, eigene Laubtriebe zu entwickeln: sie adoptierte die Misteln als ihre 
Krone. Das Ausbleiben der Regeneration, des Ersatzes der fehlenden Organe 
(Laubtriebe) wird als in Korrelation stehend mit dem Vorhandensein transpiric- 
render und assimilierender Organe, der Misteln, gedeutet. Bemerkenswert ist 
auch, daB Wurzeln und Stamm der Linde dureh die ganze Vegetationsperiode 
in ihren Funktionen erhalten blieben, obwohl sie nur im Dienste eines fremd- 
artigen Organismus arbeiteten. Auch wurde an diesen Misteln die bisher nicht 
bekannte Erscheinung eines zweiten Jahrestriebes beobachtet. Die nahelie- 
gende Deutung, auch hierin eine Korrelationserscheinung zu erblicken, wird 
aber dureh den Nachweis, daB ein solcher zweiter Jahresantricb auch an einer 
Mistel vorkam, die einem Lindenbaum mit intakter Krone aufsaB, hinfallig. 

Die Misteln auf der dekapitierten Linde hatten alle ihre Hauptachse dureh 
mehrere Internodien fortgesetzt. Schon friiher wurde vom Verfasser fest- 
gestellt, daB die Angaben, jede Achse der Mistel bilde nur ein Internodium 
mit einem Laubblattpaar, irrig sei. Wahrend aber bisher Falle von Fortbildung 
der Hauptachse nur bis zu drei Internodien beobachtet waren, wurden an 
der Versuchslinde 3 Mistelpflanzen mit dureh 6 Internodien fortgesetzter 
Hauptachse befunden. Bei guter Ernahrung ist die Fort¬ 
bildung der Hauptachse dureh mehrere Internodien 
geradezu Regel. Auch Seitcnachscn erster Ordnung, jedoch nur die aus 
den untersten Knoten der Hauptachse entspringenden, konnen dureh mehrere 
Internodien fortgefiihrt werden. 

Fiir die Tatsache, daB unter Umstanden die Mistel in ihrer Ernahrung 
ganz auf den Wirt angewiesen ist, wird als Beleg die Beobachtung mitgeteilt, 
daB an einem Oleander, an einer Stelle, wo einst eine Mistel saB, von der aber 
oberflachlich seit 10 Jahren keine Spur mehr vorhanden war, nun wieder 


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Phanerogame Paraeiten. 


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Mistelsprosse hervorbrechen. Intramatrikale Teile waren also am Leben ge- 
blieben und erstarkten in langer Zeit endlich so weit, daB sie zur Regeneration 
von Sprossen schreiten konnten. Eigene Assimilationstatigkeit kommt fiir 
solche, tief unterm Periderm liegende Gewebereste wohl kaum in Betracht. 

Eine bemerkenswerte Korrelationserscheinung wurde an einer mit 
Tannenmisteln besiedelten Abies Nordmanniana beobachtet. Ihr 
Gipfel starb ab, wurde aber nicht, wie es bei den Koniferen sonst Regel, durch 
einen Ast des obersten Zweigwirtels ersetzt; wie es scheint, damit in Korrela- 
tion, daB sich am Grunde eines der Aste eine Mistel entwickelt hat, die ge- 
wissermafien den Tannenwipfel vertritt. Die des Hohenwuchses beraubte 
Tanne erscheint sehr sonderbar. 

Die Sprosse der Mistel galten bisher als geotropisch nicht empfindlich. 
Es wird n a c h g e w i e s e n, daB die jungen Triebe stets 
eine Periode g e o t r o p i s c h e r E m p f i n d 1 i c h k e i t be- 
s i t z e n und durch scharfe Aufwartskriimmung negativgeotropisch reagieren. 
Doch ist diese Reaktion keine dauernde, die geotropische Empfindlichkeit 
erlischt bald und die Aufwartskrummung wird von Nutationsbewegungcn, die 
ebenfalls bisher der Beobachtung entgangen waren, abgelost. Ihre Dauer 
kann sich bis in den Herbst erstrecken. SchlieBlich werden die Kriimmungen 
durch Autotropismus zumeist ausgeglichen. Heinricher (Innsbruck). 

Abromeit, t)ber die Verbreitung der Mistel in Ost- 
p r e u B e n. (Schrift. d. physik.-okon. Gesellsch. Konigsberg i. Pr. 53. 
1913. p. 322—323.) 

1. OstpreuBen, nordlich von Insterburg, ist fast ganz mistelfrei. Leider 
ist nichts iiber die Mistelverbreitung auf Strauchern des Gebietes bekannt. 

2. Im Gebiete kommt die Mistel am haufigsten auf Populus cana¬ 
densis, Tilia cordata, Sorbus Aucuparia, Fraxinus, 
Pirus Malus (absteigende Reihe) vor. 

3. Sehr selten ist sie auf S a 1 i x alba und S. fragilis, Alnus, 
Betula pubescens, Acer platanoides, Crataegus, 
Robinia, Pirus communis usw. Am breitblattrigsten ist die 
Mistel auf Populus canadensis und Betula pubescens. 

4. In WestpreuBen wurde der Schmarotzer auf Quercus pedun- 
c u 1 a t a nur einmal, ebenso in OstpreuBen auf Q u. p a 1 u s t r i s gesichtet. 

Matouschek (Wien). 

Sommerville, W., Die Mistel in England. (Naturw. Zeitschr. f. 
Forst- u. Landw. 1914. p. 207—211.) 

Es werden die Ergebnisse einer Umfrage berichtet. Am haufigsten ist 
die Mistel in England auf Ahorn- und WeiBdornarten, der Schwarzpappel 
(Populus monilifera), kultivierten Apfelbiiumen, der Linde (Tilia 
e u r o p a e a). Dreimal fand sie sich in sehr kraftigen Exemplaren auf der 
gemeinen Esche (Fraxinus excelsior), wozu von Tubeuf in einer 
Anmerkung meint, es ware zu priifen, ob es sich nicht um F. pensylvanica 
syn. c i n e r c a, handelt, die sehr mistelempfanglich ist. Dreimal auch, 
und zwar zweimal sehr kraftig auf der schwarzen WalnuB (J u g 1 a n s nigra). 

Sie fehlt anscheinend ganz auf Buche, gemeiner WalnuB, Pyramiden- 
pappel, Silberpappel, Pflaume, Kirsche, Birne, Ulme. Auch von der Hain- 
buche ist sie-nicht erwahnt. Ebenso ist sie von Koniferen nicht bekannt ge- 
worden. 

Merkwiirdig ist, daB sie auf Baumen, die auf Millstone Grit (Kulm Schiefer) 

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Phanerogame Paraeiten. 


standen, nicht gefunden wurde, wahrend sie auf dem dicht daneben liegenden 
Kalkstein und alten Buntsandstein haufig war. 

Beim Fressen der Beeren wurden Tauben, Fasanen, Krammetsvogel, 
Misteldrosseln, niemals Amsoln und Singdrosseln beobachtet. 

R i p p e 1 (Augustenberg). 

Tubcuf, C., von, Vorkommen der Mistel in GroBbritan- 
nien und Irian d. (Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landw. 1914. p. 211 
—214.) 

Im AnschluB an vorstehend referierte Arbeit gibt Verf. einige Erg&nzungen: 
In Irland, Schottland und nordlichsten England fehlt die Mistel. Es folgen 
Bemerkungen geschichtlichen und volkskundlichen Interesses iiber die Eichen- 
mistel sowie eine Zusammenstellung der in England bekannten Misteleichen. 
Das Fehlen der Nadelholzmisteln wird bestatigt. 

R i p p e 1 (Augustenberg). 

Ernst, A., Embryobildung bei Balanophora. (Flora. Bd. 106. 
1913. p. 129—158. 2 Taf.) 

Nach T r e u b und L o t s y sollte sich bei Balanophora elon- 
g a t a und B. g 1 o b o s a der Embryo unter Degeneration des Eiapparates 
aus einer Endospermzelle apogam differenzieren. Der Verf. weist nach, daB 
die Eizelle erhalten bleibt und aus ihr der Embryo hervorgeht. Da aber bei 
Entwicklung des Embryosackes die Kerne die somatische Chromosomenzahl 
aufweisen, ist bei den genannten Balanophora - Arten somatische 
Parthenogenesis vorhanden. Daraus ergibt sich: „dafi die Angaben 
von Van Tieghem iiber das Vorkommen eines normalen Eiapparates und 
der Embryobildung aus einer befruchteten Eizelle bei Balanophora 
i n d i c a und ebenso die Angaben Hofmeisters iiber BestSubung 
und Embryobildung bei Balanophora polyandra, fungosa 
und d i o i c a mit Unrecht angezweifelt worden sind. Aus alien bisherigen 
Befunden an Balanophora -Arten sowie denjenigen Hofmeisters 
an Langsdorffia hypogaea, Sarcophyte sanguinea, 
Phyllocoryne jamaicensis usw. geht vielmehr hervor, daB der 
Embryo der Balanophoraceen seinen Ursprung meist aus der Eizelle, 
nur ausnahmsweise vielleicht auch aus einer anderen Zelle des Eiapparates 
nimmt, bei den meisten Vertretern der Familie nach vorausgegangener Be- 
fruchtung, bei Balanophora elongata und g 1 o b o s a, bei 
Rhopalocnemis phalloides und Helosis guyanensis 
dagegen parthenogenetisch.“ Heinricher (Innsbruck). 

Schlechter, R., Eine neue Balanophoracee Papuasiens. 
(Botan. Jahrb. f. System. Bd. 50. 1913. p. 68—69, Fig.) 

Balanophora papuana Schltr. n. sp. wohnt als Parasit auf 
diinnen Baumwurzeln in der Nebelwaldregion des Finisterre-Gebirges (1300 m) 
und des Bismarck-Gebirges (1400 m) und bliiht im September-November. 
Der bis 11 cm braungelbe fleischige Parasit hat mit Warzen bedeckte Rhi¬ 
zome, dessen dicke Kbpfe wie bei einigen phalloiden Pilzen becherformig 
aufspringen. Der aus dem Becher sich erhebende kurze Schaft tragt nur 
vier Hochblatter. Die Cf Bliitentraube ist vielblutig, 4 cm lang, 2,2 cm breit. 
Die Segmente des C? Perigons sind 3,5 mm lang. Der Kolben der 9 Pflanze 
hat die gleiehen Dimensionen wie die Traube des Cf. Die dicht gedrangten 
Bliiten sind sehr klein. Die Unterschiede gegeniiber der javanischen Ba¬ 
lanophora e 1 o n g at a Bl. werdcn angegeben. Matouschek (Wien). 

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Phanerogams Parasiten. 


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Bresadola, M., Contributo alia lotta contro le Cuscute 
(Stazion. speriment. agrar. XLVI. 1913. p. 89—136. M. 3 Taf.) 

Samen von Cuscuta arvensis und C. T r i f o 1 i i sind weit 
hitzempfindlicher als Samen von Klee, Luzerne und Hornklee (Lotus cornicu- 
latus). Trockene Erhitzung setzt die Keimfahigkeit von Cuscuta Tri- 
f o 1 i i und C. arvensis bedeutend herab. Bei der Erhitzung behalten 
die h a r t e n Seidesamen ihre Keimfahigkeit; der Prozentsatz solcher Samen 
ist bei C. T r i f o 1 i i hoch, bei C. arvensis unbedeutend. Geeignctc 
Temperaturen waren 65° wahrend 2 Stunden, 70° und 75° wahrend 30 Minuten 
und 1 Stunde. Fiir Samen der Kleeseide war l&ngere Erhitzung harmvoller 
als hohe Temperatur. 

Von einer Erhitzung innerhalb dieser Grenzen leiden Leguminoscnsamen 
gar nicht; ihre Keimungsenergie, insbesondere bei harten Samen, nimmt 
sogar zu. 

Die Beschadigungen durch C. arvensis sind bedeutend geringer als 
durch C. T r i f o 1 i i, nur in Ausnahmefallen fiihren sic zur Vernichtung 
des Wiesenbestandes, moistens geht nur der erste Schnitt verloren; dagegen 
nimmt der Schaden durch C. T r i f o 1 i i nach und nach zu und bewirkt schliefi- 
lich vollstandige Zerstorung des Ertrages. Nach Erhitzung liefern mit C. 
arvensis stark verunreinigte Saatgiiter vollkommen seidenfreie Kulturen. 
Auf Hornkleewiesen richtet C. T r i f o 1 i i einen viel geringeren Schaden als 
auf Klee- und Luzernewiesen an; sie keimt auch auf Hornklee, verschwindet 
aber bald wieder. C. arvensis ist auch gegen Kaltc viel empfindlicher 
als C. T r i f o 1 i i. P a n t a n e 11 i (Neapel). 

Larjonow, D., GlawncjSi vid russkich powilik (Cuscuta 
L.) i mSr borby snimi. [Die hauptsachlichsten rus- 
sischen Cuscuta-Arten und ihre Bekampfung. ] 
(Annal. d. Samenpriifungsanst. am ksl. bot. Garten St. Petersburg. Bd. 1. 
1912. p. 4.) 

In RuBland wurden bislier nachgewiesen: Cuscuta obtusifolia 
H. B. K. var. breviflora Eng., E p i t h y m u m Murr., racemosa 
Mart., p 1 a n i f 1 o r a Ten., e u r o p a e a L., E p i 1 i n u m Weihc, 
Iupuliformis Krock, monogyna Vahl, G r o n o w i i Willd., 
c h i 1 e n s i s K. Die letzten zwei Arten fand man nur in Klee und Luzerne 
amerikanischer Herkunft. Die Samen der einzelnen Arten, die Nahrpflanzen 
und die Verbreitung derselben werden genau erlautert. — Bei der Bekamp¬ 
fung trennt Verf. zwischen den Arten, welche Garten- und Gemiisepflanzen 
befallen und solchen, welche den Feldpfanzen Schaden bringen. An die 
Spitze stellt er den Satz: Verbot dcr Einfuhr auslandisehen Klees und Luzerne 
nach RuBland. Die gefahrlichste Art ist C. racemosa, deren Samen 
beziiglich derGroBc denen des Klees und der Luzerne gleichen, daher schwer 
oder gar nicht durch Siebe entfernt werden konnen, was wegen der Klein- 
heit der Samen von C. Epithymum und t r i f o 1 i i aber der Fall ist. 

Matouschek (Wien). 

Blomqvist, Sven, Ett Bidrag till kannedomen om Cuscuta 
Europaeas vardvaxter. (Ein Beitrag zur Kenntnis 
der Nahrpflanzen von Cuscuta europaca.) (Svensk. 
bot. Tidskr. 1913. 7. p. 363—366.) 

Es wird ein Verzeichnis aller Nahrpflanzen der genannten Cuscuta- 
Art entworfen. Verf. fand den Schmarotzer auf folgenden Pflanzcn: 

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522 


Phanerogame Paras iten. 


Carer glauoa und murioata, Juncus compressus, S a x i - 
fraga granulata, Arabia hireuta, Helianthemum charaae- 
oistus, Viola canina, Lysimacbia vulgaris. Primula offi¬ 
cinalis, Erythraea pulchella. 

Matouschek (Wien). 

d’Ippolito, G., LaCuscuta arvensis Beyr. e i suoi ospiti. 
(Staz. sperm, agrar. XLVI. 1913. p. 540—549.) 

Die Haustorienschlauchzellen von Cuscuta arvensis bohren die 
Zellwand direkt durch und dringen in das Lumen der Wirtszellen ein, wobei 
sic allerlei Inhaltsstoffe zerstoren; der Vorgang ist so rasch, daB binnen einigen 
Stunden das Haustorium von der Oberflache bis in die Leitbundel von C o - 
nium maculatum und Delphinium Staphysagria ge- 
langt ist. Dabei bleiben auch die alkaloidfiihrenden Rindenzellen kaum ver- 
schont; Alkaloide scheinen daher vor pflanzlichen Parasiten keinen Schutz 
zu gewahren., P a n t a n e 11 i (Neapel). 

Solanct, L. E., Destruction simultan4e du Negril et de 
la Cuscute des Luzcrncs. 30 pp. Montpellier (Imprim. de la 
Charity 1913. 

Im groBcn wurden vier Jahre hindurch Versuche zur Bekampfung von 
Colaspidema atra (ein die Luzerne schadigender Kafer, negril ge- 
nannt) und der Klecscide auf Luzernefeldern durchgefiihrt. Das beste gleich- 
zeitige Mittel gegen beide Schadlingc ist das Bestreuen der Felder mit fol- 
gender Mischung: 100 kg Kalkstickstoff, 200 kg Dunggips und 100 kg Holz- 
asche. Der Erfolg war ein sehr guter; die Luzerne leidet nicht. Am besten 
bewahrt sich nach Versuchen des Verf. allerdings 100 kg sehr feingepulverter 
Kalkstickstoff per 1 ha, wenn das Feld ganz gleichmaBig bestreut wird. Dies 
ist aber in der Praxis undurchfiihrbar. Matouschek (Wien). 

Malzew, A., t) b e r Orobanche cum ana auf Helianthus. 
(Bull. f. angew. Botan. 6. Jahrg. 1913. p. Ill—120.) [Russ. u. deutsch.] 

Es konnen die Samen der genannten Orobanche - Art direkt mit 
den Helianthus - Samen in den Boden kommen; die hauptsachlichste 
Infektion durch dieselben findet sich aber im Boden selbst. Aus Kursk von 
infizierten Sonnenblumenfeldern nach Petersburg mitgebrachte Boden- 
proben wurden daselbst ausgestreut und die Sonnenblume hierauf ausgesat. 
Zwei Jahre darauf erscheint die Orobanche in Menge, obgleich diese 
Art in Petersburg keine reifen Samen mehr bildet. Die direktc Infektion 
von Helianthus durch Orobanche - Samen gelang dem Verf. 
nicht. Der Kampf gegen die Orobanche wird jetzt bewerkstelligt mit 
Hilfe des Pilzes Phytomyza orobanchia Kalt. und auch durch 
Verbrcitung widerstandsfahiger Helianthus -Formen. 

Matouschek (Wien). 

Heinrichcr, E., Einigc Bemerkungen zur Rhinanthccn- 
G a 11 u n g S t r i g a. (Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 31. 1913. p. 238 
—242.) 

Angeregt durch 2 Mitteilungen von Edith d e L. Stephens 1 ) iiber 
den genannten Halbschmarotzcr, lieB sich Verf. das schone Material, das im 
K. K. Naturhistorischen Hofmuseum in Wien von S t r i g a - Arten vorhan- 

J ) „The structure and development of tlie liaustorium of St rig a lutea“. 
Annals of Botany. Vol. 20. Oct. 1912 und „Note on the anatomy of Striga lutea 
Lour.“, ebendort. 


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Wirkung von Chemikalien etc. 


523 


den ist, kommen und unterzog es einer Untersuchung. Er weist darauf hin, 
daB in S t r i g a , in Hinsicht auf den Parasitismus, eine der interessantesten 
Rhinantheen vorliegt. „Was bei unseren einheimischen Rhinan- 
t h e e n in der ganzen Gruppe zu verfolgen ist — ein Ubergang von para- 
sitisch anspruchsloseren Vertretern zu solchen mit sich steigernder Auspra- 
gung des Parasitismus und zu einem Endgliede, das absoluter Parasit ist — 
laBt sich bei S t r i g a, wie es scheint, innerhalb der Arten einer Gattung 
tun.“ 

Verf. spricht auf Grund seiner Kenntnisse vom Parasitismus der Rhinan¬ 
theen und der Organisation der S t r i g a - Arten die Vermutung aus, daB die 
Keimung von S t r i g a unterirdisch und unter Reizwirkung einer Nahrpflanze 
erfolge und da, wie bei T o z z i a, eine erste reinparasitische Periode und 
eine zweite halbparasitische offenbar vorkommen, halt er es fiir fraglich, ob 
die von Stephens gegebene Charakteristik „is a semiparasitic annual 11 
zutrifft. Er weist auch auf die starke Verkieselung hin, die sowohl die Laub- 
biatter als die unterirdischen Schuppenblatter aufweisen, die Stephens 
cntgangen ist. Hcinricher (Innsbruck). 

Ruhland, W., \V cite re Untersuchungcn zur chemischen 
Organisation der Zelle. (Ber. d. Deutsch. bot. Gesellsch. 1913. 
p. 553—556.) 

Verf. teilt in gedrangter KUrze die Rcsultate noch nicht abgeschlossener 
Untersuchungen mit. 

Die Tatsache, daB ionisierte Stoffe trotz der Permeabilitat dcr Proto- 
plasmagrenzhaut fiir Ionen in der Zelle verbleiben, birgt einen Widerspruch 
in sich. Es muB daher irgendeine Fahigkcit der Zelle, solche Stolfe festzu- 
halten, angenommen werden; mit welchen Mitteln dies geschieht, dariiber 
„konnen vorlaufig nur vage Hypothesen bestehen“. Einige in Betracht 
kommende Punkte werden angcdeutet. 

Die Ionenkonzentration innerhalb der Zelle betriigt ungefiihr ch = 8 • 
n*10~ 6 ; die Alkalinitatsgrade liegen bei 18° C etwa am Neutralpunkt 
C H = 0,85 • 10 

Einige zelleigene Kolloide wie Inulin, Glykogen, Dextrin u. a. fiigen 
sich der Ultrafilterregel, andere wie Saponin u. a. mit gcringerer Molekular- 
groBe vermogen zu permeieren. Freic Basen vie Curarin u. a. sind wenig 
permeabel. Von ihren Salzen werden die hydrolytisch abgespaltenen Basen- 
antcile in die Zelle aufgenommen. Die Berechnung des Hydrolysengrades 
verschieden starker Sauren aus den Affinitatskonstanten ergab groBe Uber- 
einstimmung. 

Ammoniumbasen wie Curarin, Lycoctonin und Spartein permeieren 
sehr rasch, was im Widerspnich zu Overtons Anschauung von der 
Bedeutung der Starke einer Base fiir die Aufnehmbarkeit steht, die wie der 
Kolloidgrad von der Starke der Base unabhiingig ist. 

Sulfosaure Salze werden rasch gespeichert. Rip pel (Augustenberg). 

Sziics, J., Experimentellc B e i t r 8 g e zu einer Theoric 
der antagonistischen I o n e n wi r k u n g. 1. Mitteil. (Jalirb. 
f. wiss. Bot. 52. 1912. p. 85—142.) 

Als Ursache der genannten Ionenwirkungen betrachtet man die gegen- 
seitige Hemmung bei der Aufnalime zweier im glcichen Sinne geladenen 
Ionen. Oswald vertritt die Ansicht, daB diese Hemmung die Folge einer 

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524 


Wirkung von Chemikalien etc. 


Absorption ist, indem er die Absorptionsgleichung a = kc m und £ = kt m 
(Giftwirkungsgleichung) gleichsetzt. Daraus ist a = -|, also ist die absorbierte 
Menge umgekehrt proportional der Lebensdauer. Der Verf. priift nun diesc 
Ansicht. Die Wirkung eines Ions in Gegenwart eines zweiten setzt sich aus 
seiner entgiftenden und giftigen Funktion zusammen. Dalier muB als zweites 
Ion ein solches gewahlt werden, dessen giftige Wirkung in der angewandten 
Konzentration sehr klein ist gegen seine entgiftende. Dieser Forderung 
geniigt das System Cu-Al. Zunachst handelt es sich um die Gift wirkung 
bcider Ionen allein in diversen Konzentrationen. Als Indikator diente das 
Ausbleiben der geotropischen Reaktion bei Hypokotyl und Keimwurzel an 
Cucurbita Pepo. Die Kurve der 0 s t w a 1 d schen Giftwirkungs¬ 
gleichung y = kc m erhalt man bei A1CI 3 , fiir CuS0 4 aber entspricht jene nur 
in einem kleinen Gebiete. Fine 0,5 nAlCl 3 -Losung ist weniger giftig als 
0,01125 nCuS0 4 . Bei den Versuchen liber die Entgiftung von CuS0 4 durch 
A1C1 3 zeigte sich: CnS0 4 wirkt allein nach 40 Minuten giftig; maximale 
Entgiftung tritt bei A1C1 3 0,15 n erst nach vier Stunden ein. Steigen die 
Konzentrationen, so verstarkt die Giftwirkung von A1C1 3 die von CuS0 4 . 
— Feststellung des Eindringens des Giftes durch cine Reaktion, die bei der 
Entgiftung ausbleibt. Als Versuchsobjekt diente Spirogyra, Alkaloide 
als Gifte. Die Gifte bringen in kleinen molaren Konzentrationen Erstarrung 
des Plasmas hervor, was man daran erkcnnt, daB die Chloroplasten beim 
Zentrifugieren nicht mehr aus ihrer urspriinglichen Lage herausgeschleudert 
werden, was sonst moglich ist. Als Alkaloid fungierte Chininhydrochlorid, 
da es leicht in die Zelle eindringt und dort durch intravitale Gerbstoffnieder- 
schlage wahrnehmbar wird. Ist die Konzentration 0,0000578 Proz., so sind 
die Spirogyra- Faden nach 3—4 Minuten zumeist erstarrt. Als Elektro- 
lytc funktionierten KN0 3 , Ca(N0 3 ) 2 und A1(N0 3 ) 3 . Maximalc Entgiftung 
, , . , r - , i • 0,0000578 Proz. Chininhydrochloryd 

ormcht man m 12 Minuten be.- 0,0026 n KNO, - ' 


in 


0 Stunden 


0,0000578 Proz. Ch. 


Bei A1(N0 3 ) 3 war die Entgiftungszeit 


0,03409 n Ca(N0 3 ) 2 ‘ 
zu groB, so daB Storungen auftraten. Die entgiftende Wirkung steigt also 
mit der Wertigkeit des Kations. Alinliche Resultate erhielt Verf., wenn er 
statt des genannten Chlorids Methylviolett nahm. — Verbindungen aber, 
die in ihrere Aufnahme durch andere Ionen nicht gehemmt werden, weisen 
auch keine Entgiftung auf, z. B. Piperidin. Bei Zugabe von KC1, KN0 3 , 
KSGN, KC10 3 , K 2 S0 4 nimmt die Geschwindigkeit, mit der Erstarrung eintritt, 
mit der Konzentration zu. Wurde NaCl, CsCl, N.H 4 C1, €rCl 2 HCl usw. zu- 
gesetzt, zeigten nur HC1 und NH 4 0 einen maximalen Entgiftungspunkt 
hei 20—30 Minuten und eine Konzentration von 0,005 n. 

Matouschck (Wien). 


Wehmer, V e r s u c h e ii b e r die hcmmcndc Wirkung von 
G i f t e n auf Mikroorganismcn. (Oiemiker-Zeitg. 1914. No. 11 
u. 12.) 

Gepruft wurde ein unter der Bezeichnung Montaninfluat von 
der chemischen Fabrik Montana in Strehla (Sachsen) in den Handel ge- 
braehtes, im wesentlichen Kieselfluorwasserstoffsaure und Fluoride enthal- 
tendes Praparat in seiner Wirkung auf Hausschwamm, Schimmelbildung, 
Garung und Faulnis. Die Resultate waren bcfriedigend. 


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Wirkung von Chemikalien etc. 


525 


„FluBsaure und KieselfluBsaure nebst ihren Salzen sind billige, farb- 
und geruchlose, in der angewandten Verdiinnung auch harmlose Mittel zur 
Verhinderung fauliger oder schleimiger Zersetzung, Ansiedlung von Mikro- 
organismen verschiedener Art an feuchten Oberflachen (Wanden, Geraten), 
Verschimmelung von Tapeten oder sonstigen Gegenstanden, insbesondere 
aber auch zur Verhinderung von Erkranken und Zerstorung von Bauholz 
durch die verschiedenen Holzschwamme, welche in Wohnhausern gem zur 
Entwicklung kommen.“ Vogel (Bromberg). 

Bokorny, Th., Der Kampf des Chemikers gegen die B a k - 
terien. (Naturw. Wchschr. XII. 1913. p. 250—253.) 

Es fehlt nicht an Giften, gegen welche die Bakterien eine recht groBe 
Empfindlichkeit aufweisen, z. B. aromatische Stoffe (Einbalsamierung der 
Leichen, Rauchern des Fleisches, Kreosot, Phenol). Bei der Abtotung der 
Bakterien kommt es aber nicht bloB auf den Konzentrationsgrad des Giftes, 
sondern auch auf die Einwirkungszeit an. Es braucht aber eine bestimmte 
Gewichtsmenge Bakterien oder sonstiger Pilze zu ihrer Abtotung auch eine 
bestimmte Gewichtsmenge Gift (quantitative Giftwirkung). Bei Bakterien- 
totung muB Zelle fiir Zelle durch Einwirkung des Giftes getotet werden. Dazu 
gehort eine relativ groBe Menge von Gift, z. B. gehort zur Abtotung von 
10 g PreBhefc 0,025—0,05 g H 2 S0 4 oder 0,015—1),03 g Cl, 0,025—0,05 g 
Formaldehyd. Leider fehlt es noch fast ganz an Angaben iiber die Quantitat 
des Giftes, welche zur Tdtung einer bestimmten Bakterienmenge notig ist. 

Matouschek (Wien). 

R$non, L., Richet, Ch. et Lupine, A., Role antiseptique de cer- 
taines substances insolubles. (Compt. rend. Soc. Biol. 
T. 76. 1914. p. 64.) 

Les auteurs ont essaye Paction du carbone colloidal sur des bacilles 
lactiques. Le carbone colloidal est antiseptique, c-ette action est d’autant 
plus forte que la quantite de carbone colloidal est plus grande. Les auteurs 
n’ont pas constate d’exaltation des bacilles lactiques par les doses minimes 
(1 p. e.). Lc carbone colloidal bien qu’etant insoluble exercc unc action 
antiseptique puissantc. Une abondante bibliographie accompagne cette 
note. Kufferath (Bruxelles). 

Stipfle, K., Die Desinfcktionswirkung von Alkohol- 
Seifenpasta. (Arch. f. Hyg. Bd. 81. 1913. H. 1.) 

Bei den nachgewiesenen ausgezeichneten desinfizierenden Eigenschaften 
des verdiinnten Athylalkohols ist es doch sehr haufig erwiinscht, denselben 
nicht als FlUssigkeit, sondern in fester, gewissermaBen gebundener Form be- 
niitzen zu konnen. Nach Vorgang friiherer Darsteller, die bereits eine Alkohol- 
seifenpasta empfahlen, und fuBend auf der Verwendung des offizinellen Seifen- 
spiritus, wird jetzt durch Dr. L. C. Marquart - Beuel a. Rh. ein Praparat 
in den Handel gebracht, welches in fester Form 86 Teile absoluten AJkohols 
in 14 Teilen Kernseife enthalt und in einer Menge von 20 g in die Haut der 
Hande verrieben innerhalb 5 Minuten ebensoviel Desinfektionskraft ent- 
faltet als 150 ccm absoluten Alkohols. 

Nach mehrfacher Priifung von seiten anderer Forscher unterzog auch 
Stipfle nochmals diese letztgenannte Chiralkoholpasta einer solchen. 
Nach Angaben tiber Art und GroBe der Seifenstticke, ihrer mehr oder minder 
praktischen Verpackung ftihrte Verf. seine Versuche in der Art aus, wie sie 


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526 


Inh&lt. 


den Verhaltnissen in praxi nahe kommen. Wir ersehen auf S. 52, daB drei 
SeifenstUcke der kleinen Packung in 5 ccm Wasser gelost B a c t. c o 1 i nach 
y 2 Minute, Staphylokokken aber erst nach 4 Minuten abtbten, 
wahrend drei Stuck der groBeren Packung Stahpylokokken, B a c t. c o 1 i, 
Streptokokken und Diphtheriebazillen nach % Minute abtoteten. Auch 
noch mit Wasser weiter verdunnt, wirkte die Alkoholseifenpasta besonders 
bei B a c t. c o 1 i sehr kraftig, wahrend bei Staphylokokken jede weitere 
Verdiinnung Verzogerung herbeifUhrte. Nahm man statt Alkohol Kolnisches 
Wasser zur Herstellung, so wurden keine besseren Resultate erzielt. Die auf 
8 Tabellen zusammengestellten Ergebnisse zeigen, daB die Alkoholseifenpasta 
als ein zur H&ndedesinfektion sehr geeigneter Ersatz des Alkohols bezeichnet 
werden muB. Selbstverstandlich kommt es sehr viol auf die verwendete 
Menge und den Alkoholgehalt der Pasta an, deren oben angegebene Zusammen- 
setzung beizubehalten ist. Die fiir die Desinfektion in der Praxis sehr wich- 
tige Arbeit schlieBt mit Vorschlagen zur Konservierung der Pasta, um jeg- 
liches Verdunsten von Alkohol zu vermeiden. Ru 11 m an n (Miinchen). 


Inhalt. 


Referate. 

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turen, p. 485. 

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Gattung Striga, p. 522. 

Hiltner, Uber eine neue Methode der so- 
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verhaltnisse unserer Kulturpflanzen, 
p. 512. 

d'Ippolito, G., La Cuscuta arvensis Beyr. 
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Kamerling, Z., Over bet voorkomen van 
wortelknolletjes bij Casuarina equiseti- 
folia, p. 483. 

Kellerman, K. F. and Wright, R. C., Re¬ 
lation of bacterial Transformations of 


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Inhalt. 


527 


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in ihrer okonomischen Bedeutung fur 
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turpflanzen im Jahre 1911, p. 493. 

Larjonow, D., Die hauptsachlichsten rus- 
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Liechti u. Ritter, Zur Frage der Ammoniak- 
verdunstung aus Boden, p. 483. 

Lind, J. en Rostrup, S., Maanedlige Over- 
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Kulturpflanzen 1912 [Diinisch], p. 506. 

-, Ubersicht iiber die Krankheiten 

der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen 
im Jahre 1913 [Danisch], p. 508. 

Linsbaner, L„ Arbeiten des botanischen 
Versuchslaboratoriums und Laborato- 
riums ftir Pflanzenkrankheiten an der 
k. k. hoheren Lehraastalt fur Wein- 
und Obstbau in Klosterneuburg, p. 502. 

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zenschutzes, p. 492. 

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—, Pflanzenleben und Pflanzenkrankhei¬ 
ten in ihren Wechselbeziehungen, p. 492. 

Lipman, C. B. and Burgess, P. S., Studies 
on Ammonific&tion in Soils by pure 
Cultures, p. 482. 

-, The Effect of Copper, Zinc, Iron 

and lead Salts on Ammonification and 
Nitrification in the Soils, p. 482. 

Ldhnis, F., Bodenbakterien und Boden- 
fruchtbarkeit, p. 473. 

— u. Smith, J. Hunter, Die Veranderungen 
des Stalldiingers wiihrend der Lagerung 
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Loew, Oscar, 1st die Lehre vom Kalkfaktor 
eine Hypothese oder eine bewiesene 
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Ludwig, F., IX. Phytopathologischer Be¬ 
richt der Biologischen Zentralstelle fur 
die Fiirstentiimer ReuB ii. L. und ReuB 
j. L. iiber das Jahr 1913, p. 494. 

Lyon, T. L. and Bizzell, J. A., Some Re¬ 
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Malzew, A., T)ber Orobanche cumana auf 
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Hassee, Ivy, The sterilisation of seed, 
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Maublanc, M. Andrl, Bericht iiber die in 
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Merino, P. B., Adiciones a la flora de Ga¬ 
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Meyer, D., Die Anwendung von Konser- 
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Migula, W., t)ber die Tatigkeit der Bak- 
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Montemartini, L., Alcune malattie nuove 
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Morstatt, H., Ubersicht iiber die Krank¬ 
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Nadson, G. A., Ober Schwefelmikroorga- 
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Namyslowski, Boleslaw, Uber unbekannte 
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Penkava, J., Neue Ansiehten iiber die Bo- 
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sowie zur Anpassung der Ergebnisse von 
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wahrscheinlichkeitsgesetz, p. 490. 

Poeteren, N. van, Uber den Parasitlsmus 
der Mistel, p. 518. 

Qantz, E., t)ber die Bedeutung des Bac¬ 
terium coli fiir die Wasserbeurteilung, 
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Reed, H. 8. and Crabill, C. H., Plant 
diseases in Virginia in 1911 and 1912, 
p. 511. 

R6non, L., Richet, Ch. et Lepine, A., Role 
antiseptique de certaines substances in¬ 
solubles, p. 525. 

Ripper, Maximilian, Bericht iiber die Tatig¬ 
keit der K. K. landw.-chemischen Ver- 
suchsetation in Gorz im Jahre 1913, 
p. 503. 

Rousseaux, E., Le contrdle des anticr^to- 
gamiques et des insecticides, p. 515. 

Ruhland, W., Weitere Untersuchungen zur 
chemischen Organisation der Zelle, p.523. 

Ruths, Meine bisherige Erfahrung auf dem 
Gebiete des Griindiingungswesens, p. 485. 


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528 


Inhalt. 


Schander, R., Die Beriicksichtigung der 
Witterungsverhaltnisse in den Berichten 
Tiber Pflanzenschutz der Hauptsammel- 
stellen fiir Pflanzenkrankheiten, p. 497. 

—, Jahresbericht der Abteilung fiir Pflan- 
zenkrankheiten des Kaiser Wilhelms- 
Instituts fiir Land wirtsch aft in Brom¬ 
berg, 1912, p. 493. 

Schlechter, R., Eine neue Balanophoracee 
Papuasiens, p. 520. 

Schneidewind, Uber die Assimilation des 
Luftstickstoffs durch im Boden frei- 
lebende niedere Organismen, p. 478. 

— u. Meyer, Uber die ErgebnLsse der in 
den Jahren 1911/13 in den Versuchs- 
wirtschaften Lauchstadt und GroB- 
Liibars ausgefiihrten Grimdiingungsver- 
suche, p. 485. 

Schoene, J. W., Notes on comparative tests 
with zink Arsenite and Arsenate, p. 515. 

Senn, 0., Der osmotische Druck einiger 
Epiphyten und Parasiten, p. 516. 

Shorey, E. C. t The presence of some Benzene 
derivates in soils, p. 487. 

Silbermann, A., Uber die Sterilisation des 
Wassers durch ultraviolette Strahlen, 
p. 466. 

Simon, Uber das Impfen der Hiilsenfriichte, 
p. 483. 

Slaos-Kantschieder, Johann, Bericht Tiber 
die Tatigkeit der K. K. landw. Lehr- 
und Versuchsanstalt in Spalato im Jahre 
1913. p. 504. 

Solanet, L. F., Destruction simultan6e du 
Negril et de la Cuscute des Luzernes, 
p. 522. 

SommerviUe, W„ Die Mistel in England, 
p. 519. 

Sorauer, P., Lindau, 0., Reh, L., Handbuch 
der Pflanzenkrankheiten, p. 491. 


Str&fiak, Fr., Krankheiten und Schadi- 
gungen der Kulturpflanzen in Bohmen 
im Jahre 1913, p. 504. 

Strzeszewski, Boleslaw, Beitrag zur Kennt- 
nis der Schwefelflora in der Umgebung 
von Krakau, p. 470. 

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p. 471. 

Siipfle, K., Die Desinfektionswirkung von 
Alkohol-Seifenpasta, p. 225. 

Sziics, J., Experimentelle Beitriige zu einer 
Theorie der antagonist ischen Ionenwir- 
kung, p. 523. 

Temple, J. C., Nitrification in acid or 
non-basic Soils, p. 481. 

Thalao, Walter, Die Einwirkung von im 
Boden befindlichen Sulfiten, von Tbio- 
sulfat und Schwefel auf das Wachstum 
der Pflanzen, p. 490. 

Tubeuf, C. von, Vorkommen der Mistel in 
GroBbritannien und Irland, p. 520. 

Vogel von Falckenstein, Uber Nitratbildung 
im Waldboden, p. 479. 

Voglino, Piero, Uber die Tatigkeit der Be- 
obaclitungsstation fiir Pflanzenkrank¬ 
heiten in Turin, p. 510. 

Wehmer, Versuche iiber die hemmende 
Wirkung von Giften auf Mikroorganis- 
men, p. 524. 

West, 0. S. u. Griffiths, B. M., The Lime- 
Sulphur Bacteria of the genus Hilhousia, 
p. 469. 

Wieler, A., Uber den sauren Charakter der 
pflanzlichen Zellhaute und seine Be- 
ziehung zur Humusbildung, p. 477. 

Wolff, Georg, Das Miindungsbecken der 
Newa als Vorfluter fiir die stiidtischen 
Abwiisser St. Petersburgs, p. 469. 

Zellner, Julius, Zur Chemie heterotroplier 
Plianerogamen, p. 517. 


Die Herron Mitarbeiter werden hofliehst gebeten, bereits fertiggestellte 
Klischees — falls solehe mit den Mannskripten abgeliefert werden — nichi 
der Redaktion, sondern direkt der Yerlagsbuchhandlnng Gnstav Fischer 
in Jena einznsenden. 


Abgcsdilossen am 26. Marz 1915. 


Hofbucbdruckerei Kudolfitadt. 


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CentralMatt fOr Bakt. etc. D. Alt. Bd. 43. No. 19|24. 

Ausgcgeben am 4. Juni 1915. 


Nachdruck verboten. 

Y ergleichende Untersuchungen liber Sphaerotilusnatans 
(Kiitzing) und Cladothrix dichotoma (Cohn) auf Grand 

von Reinkulturen. 

[Aus dem pflanzenphysiologischen Institute der K. K. Universitat in Wien, 

No. 71 der neuen Folge.] 

Von Prof. Dr. Heinrich Zikes. 

Wenn man die Literatur von Sphaerotilus natans und Cla¬ 
dothrix dichotoma einer kritischen Beurteilung unterzieht, so drangt 
sich einem unwillkurlich der Gedanke auf, daB die verwandtschaftlichen Be- 
ziehungen dieser beiden Pilze noch sehr ungeklarte sind und daB es noch 
weiterer Studien bedarf, dieselben aufzuhellen. 

Aber auch liber ihre Beziehungen zu anderen Bakterienarten — ich er- 
wahne nur die Stellung von Sphaerotilus zuZoogloearamigera —, 
ihr Vorkommen in der Natur, ihre morphologische Beschaffenheit, ihre physio- 
logischen Eigentlimlichkeiten sind noch keineswegs iibereinstimmende An- 
sichten vorhanden. So wird Cladothrix von manchen Forschern als 
typischer Eisenspeicherer, von anderen schlechthin als Abwasserbakterie ange- 
sprochen, von Sphaerotilus wird die Behauptung aufgestellt, dab er 
nur in bewegtem Wasser, also in raschflieBenden Bach- und FluBwassem zu 
leben vermag, daB er ahnlich wie Cladothrix Pscudoramifikationen 
bilden kann und sich durch eine lophothriche BegeiBelung auszeichnet. 

Alle diese Fragen und noch viele andere konnen nur durch ein genaues 
Studium der reingezuchteten Organismen beantwortet werden und nur ein- 
wandfreie Reinzuchten vermogen hieriiber AufschluB zu geben. 

Bei Cladothrix dichotoma ist man dank der ausgezeichneten 
Arbeiten von B ii s g e n (1) und H 5 f 1 i c h (2) schon seit langerer Zeit in der 
Lage, Reinzuchten dieser Bakterienart herzustellen. liber Sphaerotilus 
natans liegt aber meines Wissens bisher noch keine Arbeit vor, welche er- 
weisen wiirde, daB die gefundenen Tatsachen an einer Reinzucht studiert 
worden waren. W. S c h i k o r r a (3) hat zwar eine Sphaerotilus - Art 
reingeziichtet, jedoch beziehen sich seine Untersuchungen nicht auf Sphae¬ 
rotilus natans, sondern auf den seltener vorkommenden, fiir schwScher 
verunreinigtes Wasser abgestimmten und gegen Sauerstoff empfindlicheren 
Sphaerotilus fluitans, dessen Reinzucht Schikorra, ahn¬ 
lich wie spater L i n d e (4) bei CI a d o t h r i x, ausftihrte, auf welche Methode 
im folgenden noch naher eingegangen werden soil. 

Ich stellte mir die Aufgabe, auch Sphaerotilus natans rein- 
zuzuchten und durch Vergleich dieser Reinzucht mit der von Cladothrix 
dichotoma einen weiteren Beitrag zur Aufhellung der wesentlichsten 
vorhin erwahnten Fragen zu liefern. 

Ich nahm mir aber auch noch vor, durch andere vergleichende Unter¬ 
suchungen in morphologischer und in ernahrungs- sowie reizphysiologischer 

Zwelte Abt. Bd. 43. 34 

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530 


Heinrich Zikee, 


Richtung weitere Details festzustellen und eventuelle Verschiedenheiten auf- 
zudecken. 

Bevor ich auf die genauere Ausfiihrung der Reinzucht eingehe, tiber welche 
ich bereits in einem Vortrage, welcher wahrend der 85. Versammlung deutscher 
Naturforscher und Arzte in Wien gehalten wurde, berichtet habe, will ich 
zunachst einiges tiber die Gewinnung des Ausgangsmateriales der beiden Pilze 
mitteilen. 


1. Gewinnung des Ausgangsmateriales. 
a) Cladothrix dichotoma. 

Es wurden hierzu Cladothrix - Vegetationen benutzt, welche sich auf 
den Blattem von Elodea canadensis gebildet hatten. Ich brachte 
Zweige der Wasserpest in verschieden verdiinnte Fleischextraktlosungen 
(0,5, 0,25, 0.125, 0,063, 0,031 Fleischextrakt pro 1000 ccra Wasser), mit 
welchen gewohnliche Einsiedeglaser halbvoll angefiillt worden waren, und 
bedeckte letztere lose mit entsprechenden Glasplatten. Nach einigen Tagen 
hatten sich aus Schwarmem Faden gebildet, welche sich mittels eines Haft- 
kissens an die GefaBwandungen, zumeist knapp unter dem Fliissigkeits- 
spiegel, festgesetzt hatten. Diese Fadenbildungen zeigten genau das Vege- 
tationsbild, wie es von C. H 6 f 1 i c h beschrieben wurde. Dieselben waren 
ca. y 2 cm lang und erschienen, makroskopisch betrachtet, als einfache senk- 
recht gestellte Faden. Es wurde dann der Inhalt der einzelnen Glaser 
ausgegossen und die GefaBe griindlich mit Wasser ausgespiilt; hierbei wurden 
die Cladothrix -Faden von dem groBten Teil der aufsitzenden Kon- 
kurrenten befreit; dann fiillte ich frisch bereitete Fleischextraktlosungen von 
gleicher Zusammensetzung neuerdings ein, worauf wahrend der folgenden 
Tage neue Vegetationen an anderen Stellen der GefaBe auftraten. Nach 
weiteren 48 Stunden wurde die Reinigung der GefaBe und Cladothrix- 
vegetationen wiederholt und letztere, nach neuerlicher grundlichster Ab- 
splilung, als Ausgangsmaterial zur Reinzucht bestimmt. Hierzu sei erwahnt, 
daB sich fiir diesen Zweck, wie die Erfahrung lehrte, die Vegetationen in den 
starker verdiinnten Fleischextraktlosungen besser eigneten als die der kon- 
zentrierten, da in denselben die Konkurrenzorganismen in weitaus geringerer 
Menge zur Entwicklung kamen. 

b)Sphaerotilus natans. 

Als Ausgangsmaterial dienten Rohvegetationen, welche sich in dem Ab- 
wasser einer Starkefabrik gebildet hatten. Diese Vegetationen stellten in dem 
Vorfluter, also in dem betreffenden Baehe, in welchen das Abwasser der 
Starkefabrik entlassen wurde, flottierende Rasen mit anhangenden 
Zopfen dar. Interessant und bemerkenswert erschien es, daB sich aus diesem 
Bachwasser, welches als Kiililwasser in einer Brauerei Verwendung fand, 
auch auf dem sog. Berieslungskiihler letzteren Etablissements Sphaero- 
t i 1 u s - vegetationen angcsetzt hatten und hier ganz iippig gediehen, was 
bei den okologischen Verhaltnissen, welche auf einem solchen der Wiirze- 
kiihlung dienenden Apparate herrschen, eigentlich ganz plausibel erscheint. 

Das Wasser des Vorfluters entliielt auBer Sphaerotilus noch zalil- 
reiche andere Organismen, toils Bakterien: Stiibehenbakterien, zumeist in der 
Form der Zoogloea ramigera, Spirillen, Kokken, toils Protozoen: 
Bodo-, Phyllomitus - Arten usw. Die Proben wiesen nach kurzer 


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Vergleiohende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Ktitzing) etc. 531 


Zeit den fttr die Vegetationen dieses Pilzes charakteristischen, widerlich- 
siiBlichen Geruch auf. 

FUr Sphaerotilus natans lag noch kein Paradigma der Rein¬ 
zucht wie fur Cladothrix vor — aus der Arbeit Schikorras (3), 
welche sich sehr versteckt in der Literatur vorfindet und mir nicht zuganglich 
war, konnte ich erst viel spater bestimmtere Details erfahren — und muBte 
erst eine Methode ausfindig gemacht werden, die sich aber, wie aus dem 
folgenden hervorgeht, schlieBlich sehr einfach gestaltete. Leider muBten 
derselben zahlreiche Versuche mit negativen Resultaten vorausgehen, die haupt- 
sachlich dadurch bedingt waren, daB die Literatur sehr ungenaue Angaben iiber 
die Lebensbedingungen dieses Pilzes enthalt. Speziell die Mitteilung, daB 
Sphaerotilus natans nur in einera starkbewegten, mit Sauerstoff 
gut gesattigten und an organischen Stoffen reichen Wasser vorkommt, machten 
zahlreiche Versuchsanstellungen notig, welche sich dicsen Bedingungen an- 
passen muBten* aber nicht zum Ziele fiihrten. SchlieBlich wurde die Reinzucht 
folgendermaBen ausgefiihrt: Es wurden mehrere Einsiedegl&ser mit verschieden 
verdunnten Fleischextraktlosungen (0,5, 0,25, 0,125, 0,063, 0,031 in 1000 
Wasser) beschickt und Flockchen der Sphaerotilus - Vegetation aus 
dem Bachwasser hineingebracht. Da dieser Pilz ahnlich wie Cladothrix 
Haftkissen auszubilden vermag, war zu erwarten, daB er auch in diesen Kultur- 
gefaBen sich mit den Haftorganen an den GefaBwanden anheften wiirde. Dies 
trat bei der von mir untersuchten Rasse anfanglich nicht ein und gelang es 
dieselbe erst dann zur Besiedelung zu bringen, als ich sterile Holzstabe oder 
spater rauhe Glasstabe in die Kulturfliissigkeit einfiihrte. Erst auf der rauhen 
Oberflache dieser Stabe konnten die Vegetationen sozusagen FuB fassen und 
zu langeren Faden heranwachsen. Im Laufe der weiteren Kultivierung hatte 
sich aber der Pilz den gegebenen Verhaltnissen allmahlich insoweit angepaBt, 
daB er spater auch auf der glatten Glasoberfl&che fester sitzende Haftkissen 
ausbildete. Dieselben hafteten aber nie so fest wie die von Cladothrix 
dichotoma, da sich bei einer fur die Entfernung von Fremdkeimen not- 
wendigen Abspiilung der GefaBe sehr haufig fast alle ansitzenden Faden von 
der glatten Glaswand ablosten. Ich war daher nach der Reinigung hauptsach- 
lich auf jene Vegetationen angewiesen, welche sich auf den eingefiihrten 
Glas- bzw. Holzstabchen gebildet hatten. 

Die makroskopische Besichtigung der ausgewaschenen Faden- 
bildungen ergab, daB Sphaerotilus nicht, wie Cladothrix, schein- 
bar in einzelnen senkrecht gestellten Faden wachst, sondern daB seine Vege¬ 
tationen einen mehr federartig verzweigten Formtypus aufweisen. Von diesem 
auffallenden Unterschiede habe ich mich einige Male Uberzeugt. 

Die weiteren vorbereitenden Arbeiten fiir die Reinzucht waren die gleichen 
wie bei Cladothrix. Nach einer erstmaligen griindlichen Reinigung, 
welche hier infolge von reichlicher Zoogloeenbildung anderer Bakterienarten 
(Zoogloea ramigera) eine ganz besonders schwierige war, wurden die 
GefaBe mit den gleichen Verdiinnungen der Fleischextraktlosung beschickt 
und die griindlichst abgewaschenen Stabe, auf welchen die Hauptmenge der 
Kultur aufsaB, wieder hineingebracht. Nach 48 stundiger Kultivierung wur¬ 
den GefaBe und Stabe neuerdings gereinigt und fiir die Reinzucht vorbereitet. 
Bevor ich zur Schilderung der letzteren selbst iibergehe, will ich noch mit- 
teilen, daB Sphaerotilus in der Verdiinnung 0,063, ja selbst 0,031 0 / M 
noch ganz gut gedieh, wahrend dies bei Cladothrix in sehr geringem 
MaBe der Fall war. 

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532 


Heinrich Zikes, 


2 . Die Reinzucht. 

a) Cladothrix dichotoma. 

Es wurden von den gereinigten Faden geringe Mengen in Eprouvettcn 
mit steriler 0,5 °/oo Fleischextraktlosung gebracht und in derselben so gut als 
moglich verteilt. Von dieser Suspension wurden in einer schwach alkalischen 
4 , / 2 -proz. Fleischextraktgelatine, wie sie von H 6 f 1 i c h zuerst benutzt 
wurde, Verdtinnungen nach Koch angelegt und eine groBe Anzahl von 
Platten gegossen. Ein Toil der Platten wurde speziell auch in der Form von 
Oberflachenkulturen angelegt, wobei die Suspensionen verschiedener Verdiin- 
nung iiber Gelatineplatten obiger Zusammensetzung mittels eines zuvor steril 
gemachten Zerstaubungsapparates verspruht wurden. Die typischen Cla¬ 
dothrix- Kolonien wurden zur Weiterztichtung verwendet. Ich brachte 
sie in eine sterile Fleischextraktlosung und goB, als das Schwarmerstadium 
eingetreten war, von dieser Kultur neuerdings Fleischextrakt-Gelatineplatten. 
Auf diesen hatten sich nur einheitliche Cladothrix - Kolonien entwickelt, 
von welchen einige als Ausgangsmaterial fur die weiteren Untersuchungen 
dienten. 

b)Sphaerotilus natans. 

Die Ausfiihrung der Reinzucht erfolgte bei diesem Organismus genau in der 
gleichen Weise wie bei Cladothrix, nur war die Reinzucht hier ungleieh 
schwieriger durchfiihrbar, da das Rohmaterial, wie bereits erw&hnt, bedeutend 
mehr Fremdorganismen, zumeist zoogloeenartiger Natur, enthielt als das der 
Cladothrix - Kultur. Es trat namentlich jene Bakterienart auf, welch e 
unter dem Namen Zoogloea ramigera bekannt und dadurch charak- 
terisiert ist, daB sie in dichten Massen hirschgeweihartige Coenobien bildet. 
Dieselbe ist noch nicht genauer besehrieben bzw. untersucht worden und wird 
bekanntlich (Z o p f) in nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu Sphaero- 
tilus natans gebracht. Ich kann auf Grand meiner Untersuchungs- 
ergebnisse sagen, daB beide Organismen absolut nicht verwandt sind, geschw'eige 
denn als Entwicklungsstufen eines und desselben Organismus erscheinen. 

Bei meinen Isolierungsversuehen des Sphaerotilus auf Gelatine- 
platten kam diese Zoogloee sehr haufig zur Entwicklung. Sie bildet, makrosko- 
pisch betrachtet, sehr oft Kolonien aus, welche eine langgestreckte Fadenform 
aufweisen, wie sie in dieser charakteristischen Gestalt auch Sphaerotilus 
hervorbringt, namentlich dann, wenn mehrere iSngere nebeneinander liegende 
Sphaerotilus- Faden in die Gelatine eingebettet wurden; aber schon die 
Verwendung etwas starkerer Systeme laBt einen ganz verschiedenen Aufbau 
der Kolonien erkennen. Wahrend die Sphaerotilus - Kolonie die ein- 
zelnen Faden, deutlieh sichtbar, erkennen laBt, zeigen sich hier langgestreckte 
zoogloeenartige Anhaufungen, welche in Fleischextraktwasser ubertragen, das 
Substrat in auBerst kurzer Zeit (nach wenigen Stunden) triiben, nie Faden¬ 
form annehmen, sondern sich nach und nach zu schleimigen Massen haufen. 
Werden aus diesen Kulturen wieder Platten gegossen, so tritt neuerdings die 
beschriebene charakteristischc Kolonienbildung auf, welche, in Fleischextrakt- 
lcisungen ubertragen, sich genau wie das erste Mai verhalt. 

An dieser Stelle sei noch mitgeteilt, daB ich auch die von Linde (4) 
fiir Cladothrix empfohlene und gleich spjiter zu beschreibende Methode, 
bei welcher statt Gelatine Agar als Isoliermedium benutzt wurde, ausgefiiiirt 
babe, aber zu keinem giinstigen Resultat gekommen bin. Linde auBerte 
sich iil»er die Verwendung der H o f 1 i c h schen Gelatine fiir seine C1 a d o - 


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Vergleiohende Unterauchungen fiber Sphaerotilus natans (Kfitzing) etc. 533 


thrixkultur sehr abfallig und sagt, dab alle seine Versuche und Be- 
muhungen bei Benutzung dieses Nahrbodens fehlschlugen, selbst bei Verwen- 
dung hoher prozentiger Gelatinen (50—70 : 1000), da die Fremdorganismen, 
welche als Begleiter seiner Cladothrix auftraten, diese Nahrsubstrate 
uberaus rasch verfliissigten, so dab eine Isolierung der Fadenbakterie unmog- 
lich war. Diese ungiinstigen Resultate waren jedenfalls durch die eigentiim- 
liche Zusammensetzung der Flora, welche sich neben der Cladothrix 
entwickelt hatte, bedingt, indem dieselbe wahrschcinlich aus groBeren Mengen 
raschwiichsiger und mit proteolytischen Enzymen von hohem Wirkungswert 
ausgestatteten Bakterienarten bestand. Solche Organismen fanden sich in 
meinen Cladothrix - Rohkulturen in bedeutend geringerer Zahl vor und 
war infolgedessen die Reinkultur dieses Pilzes nicht besonders schwierig, 
jedenfalls weitaus leichter als die des Sphaerotilus durchfuhrbar. 

Linde empfiehlt statt Gelatine eine 1-proz. Agarlosung, welche y 2 a / m 
Fleischextrakt enthalt und bereits von Schikorra verwendet wurde; 
er fand, dab auch auf diesem Nahrboden anfanglich, wahrend der Entwick- 
lung der Cladothrix -Faden, Fremdorganismen auftraten, dab das 
Wachstum derselben aber bald aufhorte. Er konnte beobachten, dab sich 
spater nur mehr ein Wachstum von Cladothrix bemerkbar machte 
und diese gewissermaben aus dem Hof der Verunreinigungen herauswuchs, 
und zwar derart weit, dab sie ohne Gefahr: die Verunreinigungen zu beruhren, 
abgeimpft werden konnte. Da anfanglich bei meinen Versuchen die Reinzucht 
von Sphaerotilus so viele Schwierigkeiten bot, so versuchte ich auch 
dieses Verfahren von Linde, kam aber, wie bereits gesagt, zu keinem giin- 
stigen Resultate. Die Sphaerotilus -Faden entwickelten sich zwar 
ganz entsprechend, doch weitaus besser wuchsen die Fremdorganismen, 
welche schon weite wolkige Triibungen an Stellen des Nahrbodens hervor- 
gerufen hatten, an welchen die Sphaerotilus - Vegetation noch gar nicht 
angekommen war. Auch bei dieser Methode diirfte es sehr von der Art der 
Fremdorganismen abhangen, ob sie giinstigere oder ungttnstigere Resultate 
liefert, bzw. leichter oder schwerer ausfiihrbar ist. 

1. Morphologic der Reinkulturen. 

In einer Peptonglukosefleischextraktlosung, welche sich ganz besonders 
gut zur Aufzucht beider Pilze eignete und die folgende Zusammensetzung hatte: 
2,5g Pepton, 2,5g Glukose, 0,5g Fleischextrakt auf 1000 ccm destilliertesWasser, 
ergaben sich fur die Breite der CladothrixfSden 1%—2 y 2 [l (die 
meisten Faden hatten eine Breite von 2 jx), fUr die der Sphaerotilus- 
Faden 2—3 p. Die Sphaerotilus - Faden erwiesen sich in der Regel 
kraftiger. Die Breite der Scheide bei einem entsprechend gefarbten Praparate 
(s. nachfolgend) betrug 0,3—0,5 p,, die Scheidenbreite bei Sphaerotilus 
0,3—0,5 [i. Die Teilzellen waren bei Cladothrix durchschnittlich 3 p. 
lang, 2 p, breit, bei Sphaerotilus 4—5 ix lang, 2 (x breit. Die Enden der 
Teilzellen zeigten sowohl bei Cladothrix wie bei Sphaerotilus 
eine Abrundung. Die Lange der Schwarmer betrug bei Cladothrix 
2—4 (x, bei Sphaerotilus 3—6 (x. Die Dimensionen sind demnach bei 
Sphaerotilus durchschnittlich bedeutender. Nach Linde sind die 
einzelnen Cladothrix - Zellen etwa 2— 2V 2 p, breit und 3—5 mal so lang. 
Ich konnte bei meiner Kultur keinen so grofien Unterschied zwischen Breite 
und Lange wahrnehmen, jedoch stimme ich Linde vollkommen bei, daB 


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534 


Heinrich Zikes, 


die GroBe der Zellen sehr von den Ernahrungsbedingungen und dem Ent- 
wicklungsstadium der einzelnen Organismen abh&ngig ist. 

H bf 1 ich fand die Stabchen 1—2,5 {j. breit, 3—8p. lang und beschreibt sie 
als am Pole abgerundete Zellen. Ich konnte in tlbereinstimmung mit H 6 f 1 i c h 
konstatieren, daB oft im Verbande der einzelnen Zellen Abplattungen der Enden 
auftreten und daB dieselben hie und da auch nicht dicht gedrangt aneinander 
liegen, sondern in der Scheide durch bald groBere bald kleinere ZwischenrSume 
voneinander getrennt sind. Die gleiche Beobachtung konnte ich iibrigens 
auch bei den Zellverbanden von Sphaerotilus machen. Involutions- 
stadien, wie sie in ein Monat und dariiber alten Kulturqn von B ti 8 g e n und 
Linde beobachtet wurden, und die sich in Form keuliger Anschwellungen 
kundgaben, sah ich ebenfalls sowohl beiCladothrix wie beiSphaero- 
t i 1 u s. Ganz jugendliche Faden beider Pilze sind noch ziemlich hyalin und 
nicht granuliert. Sehr bald treten aber Granulationen auf, welche Bildungen 
bekanntlich Z o p f zu der Ansicht verleiteten, daB Cladothrix auch 
Mikrokokken ausbilden konne und hieraus auf einen weitgehenden Pleomor- 
phismus dieses Pilzes schloB, weshalb er unter Berucksichtigung weiterer 
Beobachtungen 5 Bildungsformen desselben: die Mikrokokken und StSbehen- 
form, die L e p t o t h r i x - Form, die eigentliche C1 a d o t h r i x - Form 
und die Vibrio- und Spirillenform unterschied. Diese Aufstellung wurde 
aber bereits von Winogradsky(6) angegriffen und von Hof 1 ich (2) 
dahin berichtigt, daB dieser Pilz nur in Faden- und Stabchenform auf¬ 
treten, dagegen die Spirillen-, Vibrio- und Mikrokokkenform nicht 
ausbilden kann. 

Die kugeligen Granulationen in den Cladothrix - Faden wurden von 
B ii s g e n und C i c n k o w s k i (7) als Reservestoffsubstanzen angesprochen. 
E11 i s (8) hat sie dann teils als Fett, teils als Glykogen zu identifizieren ver- 
sucht. Linde konnte durch entsprechende Farbungen Fett nachweisen, 
aber nicht Glykogen. Dagegen ist er der Ansicht, daB Volutin in den Clado¬ 
thrix -Zellen vorhanden sei. 

Der Fettnachweis gelang auch mir sowohl bei Sphaerotilus wie 
bei Cladothrix leicht, einerseits mit Sudan III, andererseits mit frisch 
bereiteter Alkannalosung. 

Was die Glykogenbildung anlangt, so kam ich zu folgenden Resultaten: 

Behandelt man die Faden mit starker Jodjodkaliumlbsung, so treten in 
beiden Pilzen entweder kugelformige, braungefarbte Komchen auf Oder die 
Zellen erscheinen im Ganzen braun tingiert, wobei auch die Scheiden sehr 
deutlich zu sehen sind. Die Braunfarbung kann auf einen Fettgehalt oder 
einen Glykogengehalt zuriickgefUhrt werden. Da die Zellen, bzw. Faden 
Fettgranula enthalten, war es notwendig, dieselben zu entfemen. Die Faden 
wurden daher 2—3 mal mit Atlier behandelt, dann mit Wasser ausgewaschen, 
schlieBlich in die Jodlosung eingelegt. Es trat bei Cladothrix nur eine 
Gelbfarbung der Faden auf, bei Sphaerotilus erwiesen sich aber ein- 
zelne Teile der in den Faden liegenden Zellen braun gefarbt, ja selbst einzelne 
freiliegende Zellen (Schwarmer) zeigten die gleiche Erscheinung. Aus diesen 
Versuchen kann, glaube ich, geschlossen werden, daB Sphaerotilus unter 
gewissen Bedingungen (Kohlehydratnabrung) geringe Mengen von Glykogen 
zu speichern vermag, wahrend dies Cladothrix nicht moglich zu sein 
scheint. Auch Linde fand bei Cladothrix kein Glykogen. 

Beziiglich der Volutinbildung scheint bei den beiden Pilzen das umge- 
kehrte Verhiiltnis zu bestehen. Cladothrix diirfte Volutin enthalten. 


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Vergleichende Untersuchungen fiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 535 


wie auch Linde nachzuweisen imstande war, w&hrend Sphaerotilus 
keine Volutinreaktion erkennen l&Bt. Behandelt man nach A. M e y e r ein 
Sphaerotilus - Praparat durch ca. 5 Minuten mit einer 1-proz. Methylen- 
blaulosung und unterzieht es einer kurzen Nachbehandlung mit 1-proz. 
Schwefelsaure, so laBt sich das Praparat vollst&ndig entfarben, fiihrt man die 
gleichen Operationen mit Cladothrix aus, so treten intensiv blauge- 
farbte Kfimchcn auf, welche dann noch weiter nach L i n d e s Ausfiihrungen 
(s. dessen Arbeit) identifiziert werden konnen. Linde halt das Volutin 
bei Cladothrix fur einen iiberaus typischen Bestandteil der Zelle und 
sieht es als Reservestoff an. Er fand es in alien Entwicklungsstadien des 
Pilzes, selbst in jugendlichen Schw&rmemfehlte es nicht. Auch die Grimm- 
sche Doppelfarbung mit Sudan III und Mcthylenblau und Nachbehandlung 
mit 1-proz. Schwefels&ure gelang mir nur bei Cladothrix, nicht aber bei 
Sphaerotilus. Bei ersterer traten groBere, rotgef&rbte (Fettkorper) 
und vereinzelt kleine, blaugefarbte Korperchen (Volutin) auf, bei letzterem 
konnten nur rotgefarbte Granula (Fettkorper) wahrgenommen werden. 

Die Scheide. 

Wie bereits erwahnt, erscheint der Durchmesser der Scheide bei beiden 
Pilzen so ziemlich gleich dimensioniert. Sie ist an Slteren Faden etwas breiter 
als an jiingeren und nimmt daher bei fortschreitendem Alter an Machtigkeit 
allmahlich zu. Man sieht dies sehr gut an Farbpraparaten, welche vorgebeizt, 
z. B. mit der L 6 f f 1 e r schen Eisentannatbeize vorbehandelt wurden. Die 
Endzellen eines Fadens, also die jiingsten Zellen, nehmen hier, ebenso wie 
freigcwordene Schwarmer denFarbstoff (Gentianaviolett) sehr gut auf, wahrend 
die tiefer sitzenden alteren Zellen trotz Benutzung sehr kraftig tingierender 
Farbstoffe oft ganz ungefarbt bleiben. Wahrend die gefarbten Zellen einen 
intensiv violettblauen P'arbenton annehmen, erscheint die Zellhaut r o s a ge- 
farbt. 

Man kann bei beiden Pilzen eine weitere differente Farbung von Zellen 
und Scheide ausfiihren, wenn man die Praparate zuerst mit einer normalen 
Methvlenblaulosung behandelt und dann mit einer 0,1 proz. Eosinlosung 
nachfarbt. Die Zellen bzw. Granulationen derselben farben sich schwach blau, 
die Scheiden rosa. Kapselfarbungen nach Friedlander oder J o h n e 
lieferten negative Resultate, hingegen hatten eine Vorbehandlung mit 1-proz. 
Essigsaure und darauffolgende Farbung in kochender Saffraninlosung einen 
nicht ganz unbefriedigenden Erfolg. Die Hiille beider Pilze laBt sich nach dem 
Gesagten nur schwer farben und fielen alle weiteren Versuche, die ich aus- 
fiihrte, negativ aus. 

Fiir Cladothrix gibt Linde an, daB keine Farbungen der Hiille ein- 
traten bei Behandlung mit Jodwasser, Jodjodkaliunilosung, Chlorzinkjodlosung. 
Ebensowenig gelang ilim eine intcnsivere Farbung mit Mcthylenblau, Methvl- 
violett und Gentianaviolett. Besser fielen jene Farbungen aus, bei welchen er 
den Farbstoff nach scharfem Antrocknen der Praparate am Deckglas oder nacli 
vorherigem Beizen mit Tanninlosung zur Einwirkung brachte. Auch H o f - 
1 i c h erhielt bei letzterer Methode — er verwendete ein Bad aus 30 ccm 
konz. w r asseriger Tanninlosung (20 : 80) und 10 ccm Eiscnchlorid (1 : 20) — 
entsprechende Resultate. Er bekarn die Stabchen deutlich blau, die Hiilh? 
entsprechend rot bis rosa gefarbt. 

Ich habe weitere, und zwar einfache, direkte Farbungen nur an der 
Sphaerotilus - Kultur versucht, da liber das Verhalten dieser Bak- 


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Heinrich Zikes, 


terienart zu Farbstoffen so gut wie gar nichts bekannt war. Man kann 
sagen, daB dieser Pilz im allgemeinen auch direkt schwer farbhar ist. 

Die folgenden Angaben beziehen sich auf Normallosungen des betreffen- 
den Farbstoffes bei einer Einwirkungsdauer von 2 Minuten, gegeniiber den 
fixierten Praparaten, welche den Fleischextraktkulturen entnommen wurden. 
Saffranin, Neutralrot, Jodgrttn, Malachitgriin, Vesuvin farben auBerst schwach, 
Brillantgriin, wassrige Fuchsinlosung, Thionin, Methylenblau etwas kraftiger, 
dagegen lieferten E h r 1 i c h’sches Gentianaviolettanilinwasser und Z i e h 1 - 
sche Losung sehr gute Bilder, erzielten daher griindliche Durchfarbung der 
Faden bis in das Innere der Zellen. 

Weiter sei noch mitgeteilt, daB sich die beiden Organismenarten nach 
Gram vollstandig entf&rben lassen, demnach also gramnegativ sind. 

Linde hat in seiner Arbeit auch versucht, der Chemie der Scheide etwas 
n&her zu treten und hat demzufolge eine groBere Anzahl von Versuchen ange- 
stellt. Er fand sie loslich in konz. Schwefels&ure, langsamer loslich als die 
Membrane der St&bchen in 50 Proz. Schwefelsaure. Unloslich erwies sich die 
Scheide in 5-proz. Schwefelsaure, in Kalilauge bis zu 60 Proz. und in Kupfer- 
oxydammoniak. Wurden die Scheiden etwa 15 Minuten in 60 Proz. Kalilauge 
auf 170° erhitzt, so war nach Behandlung mit Jodjodkalium und darauffol- 
gendem Auswaschen mit 1-proz. Schwefelsaure eine deutliche Blaufarbung 
der Scheiden zu beobachten. Linde schloB hieraus, daB in der Scheide 
der Cladothrix Hemizellulosen vorhanden sind. Ich fiihrte letzteren 
Versuch, und zwar bei beiden Pilzen, gleichfalls aus, nur lieB ich die Kalilauge 
(60 Proz.) in der Kalte durch 24 Stunden einwirken. Ich konnte bei beiden 
Organismenarten eine schwache Blaufarbung der Httllen wahrnehmen und 
glaube daher, bei beiden eine gewisse Menge von Hemizellulosen in der Httlle 
annehmen zu dttrfen. 

Haftkissen. 

Die Faden beider Pilze setzen sich mittels Haftkissen fest. 

Ich konnte diese Bildungen am besten in Tuschpraparaten beobachten. 
Die hierzu notigen Objekte erhielt ich in der von B ii s g e n und Linde 
beschriebenen Weise, daB ich Kulturen der beiden Pilze in breiteren Eprou- 
vetten anstellte und auf der Oberflache der Flussigkeit Deckglaschen, welche 
am Rande eingefettet waren, schwimmen lieB. Schwarmer siedelten sich bald 
an denselben an. Die Giaschen wurden hierauf herausgehoben und mittels 
Tusche mikroskopiert. Die Haftkissen stellten bei beiden Pilzen halbkugelige 
Anschwellungen dar, welche das Ende des Fadens umgeben, aber an der Peri¬ 
pherie noch weiter in eine ganz hyaline undifferenzierte Schleimmasse einge- 
bettet sind. Sie erscheinen nicht an alien Faden gleich dimensioniert, sondem 
sind bald groBer, bald kleiner. Bei Dunkelfeldbeleuchtung stellen sie sich als 
deutlich erkennbare, glockenformige Gebilde dar, zeigen also hier eine ganz 
andere Gestalt als bei gewohnlicher mikroskopischer Betrachtung. Welchen 
Zweck diese eigentiimliche Glockenform haben soli, maBe ich mir nicht an, 
zu entscheiden. Vielleicht dient sie dazu, daB ein so geformtes Haftkissen durch 
Luft- bzw. Wasserdruck besser an die Unterlage angepreBt werden kann und 
der entstehende Faden dadurch fester haftet. Auch die Plattenkulturen auf 
Agar wiesen, inerkwiirdigerweise, solche Haftkissenbildungen auf. Ich erklare 
mir hier dieses Phanomen in der Weise, daB sich cinzelne Schwarmer im 
Kondenswasser an der Oberflache des Nahrbodens verbreiten, dann an irgend- 
ciner Stclle am festen Nahrboden FuB fassen und hier ein Haftkissen aus- 


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Vergleichende Untersuchungen fiber Sphaerotilus natans (Kfitzing) etc. 537 

bilden. Man sieht diese eigenttimlichen, der Befestigung dienenden Organe 
bei direkter Betrachtung der Platte mit etwas starkeren Systemen sehr haufig. 

Die Verzweigung, Pseudodichotomie, Pseudoramifikation. 

Die pseudodichotome Verzweigung der Cladothrix, welche bereits 
von C o h n (9) beschrieben wurde, ist fttr diesen Organismus eine hochst 
typische Eigentttmlichkeit. Wie Linde, so fand auch ich dieselbe in zwei 
Modifikationen an meinem C1 a d o t h r i x- Stamm; entweder scheint der 
Seitenfaden an dem Hauptfaden nur angewachsen. In diesem h&ufigeren 
Falle, glaube ich, wurde ein StUbchen ganz aus dem Coenobium herausgedriickt, 
seine SchleimhUlle fusionierte dann mit der Scheide des Hauptfadens und es 
entstand bei fortschreitender Teilung desselben der Seitenfaden. Dieser wachst 
entweder nur nach einer Richtung oder, was haufiger geschieht, er dehnt sich 
nach beiden Richtungen aus, gewohnlich jedoch so, daB sein Wachstum nach 
der einen Seite bald sistiert wird. Es kommt dann zu den bekannten x-formi- 
gen Bildungen. Seltener treten aber auch direkte Gabelungen auf. In diesem 
Falle wurde ein Stabchen aus dem Verbande nur abgebogen und nicht voll- 
standig herausgedrtickt. 

Ellis deutet den ersten Fall dahin, daB Schwarmer sich an den Mutter- 
faden ansetzen, Schleimhiillen bilden, welche mit der Scheide des Mutterfadens 
zusammenwachsen und dadurch bei weitererVermehrung Seitenfaden entstehen. 
Der gleichen Ansicht ist auch Linde. Cienkowski sucht die erste Art 
der Angliederung von Seitenfaden als unechte (Pseudoramifikation), die 
Gabelung als echte Verzweigung (Ramifikation) zu erklaren. Bei meiner 
Cladothrixkultur fand ich Pseudoramifikation auBerordentlich 
haufig, bei meinem Sphaerotilus - Stamm konnte ich sie nicht beobach- 
ten, dagegen sah ich hier, aber wohl auBerst selten, die zweite Art, die Gabe¬ 
lung, zur Ausbildung kommen. M e z (10) teilt mit, daB er eine „UbergroBe“ 
Zahl von Sphaerotilus -Proben untersucht habe, aber sich noch nicht 
mit Sicherheit dariiber auBern konne, ob dieser Pilz Verastelungen bilde. 
Andere glauben auch bei diesem Pilze eine Art Pseudodichotomie gesehen zu 
haben, sprechen sich jedoch hierUber nicht naher aus. M i g u 1 a (11) ist 
der Ansicht, daB Sphaerotilus keine dichotome Verzweigung ausbilde, 
aber innerhalb der Scheide mehrere nebeneinander liegende Zellreihen hervor- 
oringe. Er schreibt: „Bei einer der C1 a d o t h r i x verwandten Art, Sphae¬ 
rotilus natans, liegen die Verhaltnisse etwas anders. Hier bleibt die 
Scheide viel elastischer und die Zone, in welcher eine Loslosung der Zellen vor 
sich geht, ist viel weniger resistent, so daB es zu keinem ZerreiBen der Scheide 
kommt. Dieselbe erweitert sich vielmehr bei einer infolge des Wachstums 
der Zellen eintretenden Spannung oft so bedeutend, daB die Zellfadcn zwar 
innerhalb der Scheide brechen und nebeneinander heranwachsen, aber eine 
Astbildung nicht stattfindet.“ — 

Nach meinen Untersuchungen an der Sphaerotilus - Reinkultur 
muB ich nun sagen, daB ich derartige Bildungen niemals, selbst bei ganz alten 
Kulturen, wo die Kulturflussigkeit fast vollstandig mit Pilzrasen erfiillt war, 
gesehen habe. Es lagen wohl oft zahlreiche Faden dicht nebeneinander, stets 
lieB sich aber nach einer der frtther angegebenen Scheidenfarbungen erkennen, 
daB jeder einzelne Faden seine besondere SchleimhUlle bzw. Scheide besafi. 

Begeifielung. 

Z o p f war es zuerst, welcher bei Cladothrix dichotoma eine 
Fortpflanzung durch bewegliche Teilzellen beobachtete, die an dem oberen 


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538 


Heinrich Zikes, 


Ende des Fadens, wo die Schleimhiille stets sehr dtinn ist, durch den Druck 
der sich im Verband desselben einschiebenden neuen Zellen herausgepreBt 
werden. Aucb nach Biisgen erfolgt die Bildung derselben stets an den 
Fadenenden, welche fast scheidenlos sind, „da sich die Scheide an dieser Stelle 
durch Verquellung aufgelost hat.“ — Biisgen spricht sich weiter uber die 
Abtrennung der Schwarmer folgendermaBen aus: „Eine Kette mehrerer end- 
standiger Stabchen Oder ein einzelnes terminales StSbchen ger&t in schwingende 
Bewegung, welche zeitweise so rasch werden kann, dab man an Stelle derselben 
nur noch Wirbel wahrnimmt, worauf sich die einzelnen Schw&rmer voneinander 
trennen und ein Sonderdasein fuhren.“ 

In diesen Schwarmem glaubte H o f 1 i c h Sporenbildung gesehen zu 
haben und bezeichnet sie als Zoosporen. E i d a m (12) wollte sogar eine Aus- 
keimung derselben beobachtet haben. Er schreibt: „Das sonst durchaus 
homogene Proto plasma sondert sich in uberaus zahlreiche kleine und kugel- 
runde Partien, welche in scharfer Begrenzung und stark lichtbrechend in jeder 
einzelnen Zelle zu sehen sind. Jede einzelne Zelle hat sich in ein Sporangium 
verwandelt und eine Anzahl von kleinen, runden Sporen ausgebildet. Diese 
letzteren nehmen mit fortschreitender Keife rote, zuletzt braunliche Farbe 
an, wobei gleichzeitig die Membrane des Sporangiums mehr und mehr in 
Schleim sich verwandelt. Die Sporen keimen sehr bald, und zwar in Gestalt 
eines dlinnen zarten Fadens aus.“ Dagegen konnten Migula, Ellis 
und Linde niemals sporenartige Gebilde, geschweige denn eine Auskeimung 
derselben, wahrnehmen. Auchichkonnteweder beiCladothrix, noch bei 
Sphaerotilus derartige Bildungen sehen. 

Die Sporenfarbung nach M 611 e r und anderen liefi zwar gewisse 
Inhaltskorper nach erfolgter Farbung bzw. Entfarbung stark tingiert er- 
scheinen, jedoch waren dies nur Granula fettartiger Natur. Auskeimung 
dieser Gebilde nach Art anderer Bakteriensporen lieB sich weder bei C 1 a - 
dothrix noch bei Sphaerotilus beobachten. Was nun die Fort- 
pflanzung der Cladothrix anlangt, kann ich mich ganz den Ausfuhrungen 
Linde s anschlieBen. Ich fand eine Vermehrung dieses Pilzes nur durch 
Schwarmer, einzelnen beweglichen Zellen, oder durch Fragmentation kurzer, 
bewegungsloser Fadenstticke, welche aus mehreren Teilorganismen bestanden. 
Die GeiBelfarbungsmethode vonL 6 f f 1 e r ergabbeimeinemCladothrix- 
Stainme eine subpolare lophothriche BegeiBelung, und zwar fand ich durch- 
schnittlich 3—6 GeiBeln. Der erste Entdecker der Bewegungsorgane bei C 1 a - 
dothrix, Fischer (13), gibt in seiner Arbeit als Durchschnittszahl 
8—12 GeiBeln an, wall rend H 6 f 1 i c h bis zu 8 GeiBeln beobachtete. Linde 
teilt mit, daB er etwadie gleiche Anzahl von GeiBeln gefunden habe; seinen 
Zeichnungen nach zu schlicfien, hat er oft auch weniger GeiBeln gesehen. 

Fiir die Art Cladothrix dichotoma scheint demnach eine 
lophothriche BegeiBelung die Regel zu sein. 

Uber die BegeiBelung bei Sphaerotilus habe ich der Literatur 
(Migula, F u h r m an n u. a.) nur ganz allgemeine Mitteilungen entnehmen 
konnen; alien ist aber gemeinsam, daB auch Sphaerotilus ein subpolar 
inseriertes GeiBelbuschel ausbilden soli. 

Ich kann, auf meinenUntersuchungen fuBend, sagen, daB dieFortpflanzung 
durch Schwarmer, welche die Enden der Faden verlassen, oder durch direkte 
Abscliniirung der Enden, welche unbeweglich sind, auch bei diesem Pilze die 
gleiche ivie bei Cladothrix ist. Die subpolare Insertion der BegeiBelung 
ist auch dieselbe, jedoch ergibt sich ein durchgrcifender und wesentlicher 
Unterschied in der Z a h 1 der GeiBeln. 

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Vergleichende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 539 


Bei Sphaerotilus habe ich in den weitaus meisten Fallen — es 
wurden zahlreiche GeiBelpraparate angefertigt — fast ausnahmslos nur 
eine GeiBel beobachtet, welche zumeist knapp oberhalb eines Poles 
entsprang. Die Form derselben war in der Regel nicht kurzwellig, sondern 
zumeist unregelm&fiig gebogen. Die Sphaerotilus - GeiBel hat demnach 
die gleiche Gestalt, wie sie F i s c h e r auch fur die einzelne Cladothrix- 
GeiBel angibt. Ahnlich wie imCladothrix - Praparat, findet man auch hier 
die Schwarmer zumeist den Faden anliegend, seltener einzeln und frei im 
Praparate verteilt. Die kunstlichen Kulturen sowohl von Sphaerotilus 
wie Cladothrix bringen, soweit ich sie beobachten konnte, verhaltnis- 
maBig wenige bewegliche Schwarmer zur Entwicklung, namentlich 
zu Anfang der Kultivierung. Am h&ufigsten sah ich sie noch in den Gelatine- 
kulturen. Auch Linde fand sie bei C1 a d o t h x i x hier h&ufiger als in 
anderen N&hrsubstraten. 

Kernbildung. 

Mit der Kemfrage bei Cladothrix hat sich zuerst Fischer beschaf- 
tigt, jedoch ist derselbe der Meinung, daB diese Bakterienart keine echten 
Kerne enthalte. Swellengrebel (14) sah bei Sphaerotilus diffuse 
Chromatinverteilung in Form von Chromatinnetzen und zentralen Chromatin- 
ansammlungen und glaubt, aus ahnlichen Anlagen bei Cladothrix auf 
nahere verwandtschaftliche Beziehungen der beiden Pilze schlieBen zu konnen. 
Wie aber Linde sehr richtig bemerkt, diirften bei den Farbungsversuchen 
dieses Forschers andere Inhalt skorper, namlich Fett- und Volutingranula, die 
Anwesenheit von Chromatinkomchen vorgetauscht haben. Er suchte daher, 
bevor er an den Identifizierungnachweis der Kerne ging, diese Inhaltskorper 
aus den Zellen herauszulosen. Zu diesem Zwecke entfernte er die Fettgranula 
mittels Chloroform, die Volutinkomchen mittels eines Gemisches von Alkohol, 
Glyzerin und Wasser (zu gleichen Teilen). Als Farbemittel benutzte er Eisen- 
Hamatoxylin nach S i e b e n s Vorschrift und konnte nach entsprechender 
Entfarbung eine groBere Anzahl distinkter Chromatinkorner (5—8) in den ein- 
zelnen Zellen unterscheiden. Die meisten dieser Korperchen lagen nebenein- 
ander an den Seitenwanden der Zellen und waren sehr haufig durch protoplas- 
matische Faden verbunden, eine Erscheinung, welche auch G u i 11 i e r - 
mond bei Bacillus mycoides beobachtete. Ich selbst habe mich 
mit der Kemfrage weder bei Sphaerotilus, noch bei Cladothrix 
beschaftigt und kann daher nur auf das Vorstehende verweisen. Jedenfalls 
geht aus dem Gesagten hervor, daB es bisher nicht moglich war, weder bei 
Sphaerotilus noch bei Cladothrix einen echten Kern nachzu- 
weisen. 

2. Ernahrungsphysiologisches. 
a) Cladothrix dichotoma. 

H 6 f 1 i c h war der erste, welcher bei diesem Pilze genauere ernahrungs- 
physiologische Untersuchungen anstellte. Er fand, daB Cladothrix in 
verdiinnter Fleischextraktlosung ( l / 2 g Fleisc-hextrakt auf 1 Liter Wasser) und 
einer daraus dargestellten 4 1 / 2'P roz - neutralisierten Gi'latine gut gedeiht. 
H o f 1 i c h betont, daB auf die Neutralisation der Gelatine ein besonderes Ge- 
wicht zu legen sei, da in saurer Gelatine das Wachstum ein sehr retardiertes ist. 
H o f 1 i c h hat diesem Pilze weiter eine groBere Anzahl gewohnlicher Bak- 
teriennahrboden als Nahrung dargeboten, aber auf keinem Wachstum beobach¬ 
ten konnen. Er verwendete Nahrbouillon, XahrgeJatine (beide neutral, schwach 


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540 


Heinrich Zikes, 


sauer und alkalisch), Nahragar, Glyzerinagar, fliissiges und erstarrtes 
Blutserum vom Pferd, Rind und Schwein, Milch, Kartoffel, Kartoffelwasser, 
Heuinfus, Strohinfus. In sterilem Leitungswasser dagegen fand er geringes 
Wachstum. Anders lauten die Resultate L i n d e s. Er lUhrte seine Versuche 
nicht in Eprouvetten, sondem mit groBeren Substanzmengen (100 ccm in 
Erlenmeyer - Kolben) und bei der Optimaltemperatur, also einer Ther- 
mostatentemperatur von 25° C durch. Als Ausgangsmaterial seiner ZUchtungen 
dienten Kulturen in Fleischertraktlosungen, welche nie alter als 48 Stunden 
waren. 

Er benatzte einerseits Losungen von nicht genauer bestimmbarer Zu- 
sammensetzung und fand gutesWachstum in einfacher, neutraler oder schwach 
alkalischer Bouillon, ebenso in Heuinfus. Andererseits verwendete er Losun- 
gen von bestimmter Zusammensetzung, und zwar als Grundlosung: 1 g KH* 
P0 4 , 0,1 g CaCl 2 , 0,3 g MgS0 4 , 0,1 g NaCl, 0,01 Fe 2 Cl,, gelost in 1 Liter Wasser. 
Bei nicht entsprechender Abstumpfung der Aziditat, welche durch das ver¬ 
wendete % saure Phosphat bedingt war, fand er bei Gegenwart von Aspara- 
gin kein Wachstum, wohl aber bei entsprechender Neutralisation mittels Soda- 
losung. Wurde das % saure Phosphat durch V 3 saures ersetzt, welches alkalisch 
reagiert, erwies sich das Wachstum als ganz entsprechend. Besonders kraftig 
fiel dasselbe aus, wenn dem Nahrboden noch eine bestimmte Kohlenstoff- 
quelle, wie Glukose, Saccharose oder Glyzerin zugesetzt wurde. In einer weiteren 
Versuchsreihe fand er auch KN0 3 , und Ammoniumsalze wie NH 4 C1, (NH 4 ) 3 P0 4 , 
(NH 4 ) 2 S0 4 als ganz entsprechende N-Quellen bei Gegenwart geringer Mengen 
von Saccharose, Glyzerin, Mannit, Glukose und Galaktose. Dagegen erwiesen 
sich hbher zusammengesetzte Kohlehydrate, wie Dextrin, Starke, Inulin, 
Arabin und Zellulose als nicht assimilierbar. Unter den festen Nahrboden 
benutzte er einen 1-proz. Fleischextraktagar und die H b f 1 i c h sche Gelatine 
und fand auf beiden Nahrboden gutes Wachstum, jedoch gelang es ihm auf 
einemvonSchikorra fiirSphaerotilus fluitanseigenskonstru- 
ierten Nahrboden (15 g Agar, 10 g Pepton, 10 g Fleischextrakt, auf 1 Liter 
Wasser) nur ein auBerst langsames Wachstum zu beobachten. 

b)Sphaerotilus natans. 

Bei diesem Pilze wurden bisher iiberhaupt noch keine ernahrungsphysio- 
logischen Fragen studiert. 

Was meine eigenen Versuche anlangt, so will ich mit der Schilderung des 
Verhaltens beider Bakterienarten auf den gewbhnlichen Nahrboden beginnen: 

Tabelle I. 


Name des Niihrbodens I Temperatur 1 Cladothr. dich. ! Sphaer. natans 


Nii hr gelatine . . . 
Nahragar . . . . 
Traubenzuckeragar 
Nahrbouillon . . . 
Peptonwasser . . 

Milch. 

Kartoffel. 

Oelbe Riibe . . . 
Heudekokt . . . 
Hefewasser . . . 


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18 * 

25 ° 

25 ° 


25 ° 

2 ‘»° 

25 ° 


kein Wachstum 


gutes Wachstum 
kein Wachstum 


kein Wachstum 


fast kein Wachstum 
kein Wachstum 


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Vergleichende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) eta 541 


Wie aus vorliegender Tabelle hervorgeht, ergibt sich nur ein Unterschied 
im Wachstum beider Pilze im Peptonwasser; Cladothrix w&chst daselbst 
gut, Sphaerotilus kaum. In alien ubrigen Nfihrsubstraten war bei 
beiden Pilzen weder in Eprouvetten noch in Erlenmeyer - Kolben mit 
groBeren Nahrstoffmengen (Temp. 25° C) ein Wachstum zu beobachten. 

Spezielle NahrbSden. 

Fleischextraktwasser (0,5 : 1000). 

Das Wachstum beider Pilze ist in dieser Losung ein ganz entsprechendes. 
Die Pilze entwickeln kleine Flockchen, welche allmahlich zusammenwachsen 
und spater eine dichte Decke an der Oberfl&che der Fliissigkcit bilden. Eine 
Gelbfarbung der Kulturfliissigkeit tritt selbst in 2 Monate alten Kulturen 
nicht ein. 

0,5 °/ 00 Fleischextraktlosung unter Zusatz von 0,25 % 
Pepton und 0,25 % d-G 1 u k o s e. 

Diese Nahrldsung erwies sich fUr beide Pilze als ein ganz ausgezeichnetes 
Nahrsubstrat. Das Wachstum war ein sehr iippiges; schon nach 24 Stunden 
entwickelten sich zahlreiche Faden, zumeist an der Oberflache, die sich zu einer 
dicken Decke vereinigten. Das Nahrsubstrat selbst klart sich nach einigen 
Tagen und bleibt weiterhin vollstandig klar; nur ein geringer Teil der Faden 
senkt sich zu Boden. Hierzu sei bemerkt, daB die Reinkulturen von Sphae¬ 
rotilus auch in starker verdiinnten Losungen, welche mit der fiinffachen 
Wassermenge verdiinnt wurden, noch wuchs, w&hrend Cladothrix in 
denselben nicht mehr oder nur schwach zu wachsen vermochte. Die gleichen 
Beobachtungen habe ich, wie bereits erwahnt, auch schon an den Rohkulturen 
machen konnen. Sph aerotilus scheint daher im allgemeinen anspruchs- 
loser als Cladothrix bei der Aufnahme von Nahrstoffen zu sein. 

An dieser Stelle sei erwahnt, daB ich meine Cladothrix - Kultur auch 
zur Priifung der Winogradsky schen Hypothese, daB Eisenbakterien 
des Eisens bedingungslos bediirfen, verwendete, obwohl M o 1 i s c h (15) 
in seinem bekannten Werke „Die Eisenbakterien” sagt, „daB Cladothrix 
gerade nicht der geeignetste Organismus ist, diese Frage zu beantworten, 
da er in jugendlichen Vegetationen verhaltnismaBig wenig Eisen speichert.” 

M o 1 i s c h hat bekanntlich bei einzelnen Eisenbakterien, so bei C h 1 a - 
mydothrix ochracea,die Ansicht Winogradsky s widerlegt, 
daB dcm Plasma dieser Bakterien ein spezifisches Oxydationsvermogen fur 
Eisenoxydulverbindungen zukomme und die Bakterien durch die Oxydation 
derselben die zum Betriebc des Lebens notwendige Energie gewinnen, indem 
er nachweisen konnte, daB man gewisse Spaltpilze dieser Gruppe, so C h 1 a - 
mydothrix ochracea auch ganz gut in vollig eisenfreien Nahrlosun- 
gen ziiehten konne, oder, daB diese Organismen bei Mangandarbietung viel 
besser gedeihen als bei Eisenernahrung. 

Weder Biisgen, noch H o f 1 i c h oder Linde haben ihre Cla¬ 
dothrix- Reinkulturen zur Priifung dieser Hypothese herangezogen, und 
erschien es mir wichtig, dieser Frage naher zu treten. 

Es wurden hierzu einerseits vollig chemisch reines Manganpepton, und 
zwar die gleiche Marke, welche M o 1 i s c h fiir seine Versuche verwendete, 
andererseits Pepton, welches von der Firma K a h 1 b a u m eigens als eisen- 
frei hergestellt und von mir als nahezu eisenfrei erkannt wurde, benutzt. 

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542 


Heinrioh Zikes, 


Als Losungsmittel diente destilliertes Wasser, welches dreimal aus einer 
Platinretorte destilliert und in einem Glaskolben aus reinstem Jenenser Glas, 
welches, wie garantiert, nur Spuren von Mg, Zn und Borsaure enthalten hatte, 
aufgefangen worden war. 

Als weitere Zusatze wurden vollstandig eisenfreies MgS0 4 und K 2 HP0 4 
von der Firma Kahlbaum in Benutzung genommen, welche, um alien 
Kautelen zu entsprechen, noch dreimal in Platinschalen umkristallisiert 
wurden. Folgende Tabelle mag die erhaltenen Resultate wiedergeben: 


Tabelle II. 


Nahrsubstrat 

Wachstum 

100 g HgO, 0,125 g Pepton, nahezu Aschen- und Eisen-frei, 
0,025 KjHP 0 4 . 0,1 MgS0 4 . 

gutes Wachstum 

100 g H s O, 0,125 g Manganpeptotu 0,025 K„HP0 4 , 0,1 
MgS0 4 .‘. 

sehr gutes Wachstum 

100 g H,0, 0,125 g gewohnliches Pepton, 0,025 K 2 HP0 4 . 
0,1 MgS0 4 . 

sehr gutes Wachstum 


Die Tabelle erweist, daB Cladothrix sich ganz gut der Beihe jener 
Eisenorganismen angliedern laBt, welche einerseits in nahezu eisenfreien N&hr- 
losungen zu wachsen vermogen, andererseits auch in manganhaltigen Nahr- 
substraten in ganz Uppiger Weise gedeihen konnen. 

Nach Mez (16) ist dieser Pilz iiberhaupt kein Eisensammler; auch 
Ruttner (17) ist der Meinung, daB er nicht ganz mit Recht zu den Eisen- 
bakterien gestellt wird. Lehmann und Neumann (18) erwfihnen, 
daB er nur in geringen Mengen Eisen speichert. Nach M o 1 i s c h gehort er zu 
den verbreitetsten Eisenbakterien, welche Eisen zumeist nur in sehr geringen 
Mengen einlagert, dessen Faden aber nichtsdestoweniger im Alter infolge 
sukzessiver starkerer Eiseneinlagerung zuweilen sogar eine braunliche Farbe 
•annehmen konnen. 

MaBgebend erscheint das Urteil des letzten Forschers, welcher sich wohl 
unter alien Botanikem am intensivsten mit dem Studium der Eisenbakterien 
beschaftigt und die Kenntnisse derselben und namentlich deren Physiologie 
am weitesten gefordert hat. 

Yerschiedene Stickstotfquellen. 

Es wurden in Fleischextraktglukoselosungen, welche 0,5°Fleischextrakt, 
0,25 Proz. d-Glukose enthielten, Pepton, bzw. Asparagin, KN0 3 und (NH 4 ) 2 
S0 4 in Mengen von 0,25 Proz. zugesetzt. Die Versuche wurden bei 25° C sowohl 
in Erlenmeyer - Kolben mit 100 ccm Flussigkeit als auch in Eprouvetten 
durchgefuhrt. 

Aus naehstehender Tabelle laBt sich ersehen, daB diePepton- undAsparagin- 
nahrung beiden Pilzen zusagt, dagegen eignen sich Nitrate und Ammonium- 
verbindungen (in der verwendeten Form) als N-Quellen nur fiir Clado¬ 
thrix. Sphaerotilus verinag dieselben nicht zu verwenden, sie schei- 
nen im Gegenteil schadigend zu wirken. 

Erwahnenswert ware noeh, daB sich die Sphaerotilus - Vegctatio- 
nen boim Umsehiitteln leiehter in den Nalirsulistraten verteilen lieBen, als 


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Vergleichende Untersuohungen fiber Sphaerotilus natans (Kfitzing) etc. 543 


Tabelle IIL 


Zusammen¬ 

Cladothrix dichotoma 

Sphaerotilus natans 

setzung des 
Nahrbodens 

Wachstumsbild 

Mikroskopischer 

Befund 

Wachstumsbild 

1 i 

Mikroskopischer 

Befund 


A. 

In Eprouvetten. 


1. Pepton + 
Grondlosung 

| gutes Wachstum, 

| besonders an der 
Oberflache 

i 

pseudodichotome 
Verzweigung 
haufig, Faden 

1— 2y 2 [l breit, 
Schwarmer selten, 
Enden der Faden 
deutlich septiert 

gutes Wachstum, 
der Pilz wachst 
auch an tieferen 
Stellen der Kul- 
turflussigkeit 

ohne Verzweigung, 
Schwarmer hau¬ 
fig, jedoch ohne 
Bewegung, 
durchschnittlich 
breiter ala 
Cladothrix 

2. Asparagin 

+ 

Grundlosung 

wie bei Pepton 

I 

wie bei Pepton, 
we nig 
Schwarmer 

wie bei Pepton, 

gutes Wachstum 
• 

wie bei Pepton, 
auBerst zahLreiche 
Einzelzellen, aber 
ohne Bewegung 

3. KN0 3 + 
Grundlosung 

sehr gutes 
Wachstum 

sehr viele 
Einzelzellen 

kein Wachstum 

. — 

4. (NH 4 )*S0 4 

+ 

Grundlosung 

sehr gutes 
Wachstum 
Granulationen 
tehr deutlich 

sehr viele 
Schwarmer 

kein Wachstum 



B. In 

Erlenmeyerkolben. 


1. Pepton + 
Grundlosung 

kraftiges Wachs¬ 
tum, besonders 
an der Oberflache 

wie in Eprou¬ 
vetten, 
Schwarmer 
seiten 

kraftiges Wachs¬ 
tum, auch an tie¬ 
feren Stellen 

wie in Eprou¬ 
vetten 

2. Asparagin 1 
Grundlosung 
+ 

sehr gutes 
Wachstum 

i 

wie in Eprou¬ 
vetten, wenig 
Schwarmer j 

gutes Wachstum 

i 

wie in Eprou¬ 
vetten 

3. KN0 3 + 
Grundlosung 

sehr gutes 

1 Wachstum 

wie in Eprou¬ 
vetten, viele 
Schwarmer, 
zumeist ohne 
| Bewegung 

kein Wachstum 


4. (NH 4 ) 2 SoJ sehr gutes 

-j- Wachstum, 

Grundlosung Granulationen 

1 sehr deutlich 

i 

wie in Eprou¬ 
vetten, viele 
Schwarmer, 

1 zumeist ohne 
Bewegung 

j kein Wachstum 

i 

i 

i 

i 


die Cladothrixkulturen, was gleichfalls fiir das Fehlen einer Ver- 
astelung bei Sphaerotilus spricht. Weiter lieBen die Peptonkulturen 
speziell von Sphaerotilus natans einen eigentumlichen Faulnis- 
geruch erkennen, doch war es mir unmoglich, weder Schwefelwasserstoff noch 
Indol, Merkaptan usw. in den Stoffwechselprodukten nachzuweisen. 


Fleischextraktagar. 

Die Zusammensetzung dieses Nahrsubstrates war die von Linde an- 
gegebene (1 : 100 Agar in einer % %o Fleischextraktlosung — neutralisiert). 
Beide Pilze wuchsen gut. 


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544 


Heinrich Zikes, 


a) Plattenkulturen. 

Die Kolonien von Cladothrix zeigen in der Mitte dichte AnhSufun- 
gen von Faden; die Randfaden weisen oft spiralige Kriimmungen von ver- 
schiedener Ausbildung auf und stehen weniger dicht nebeneinander als bei 
Sphaerotilus. Auch finden sich zahlreiche Schw&rmer vor, von welchen 
ein groBerer Teil Bewegung aufweist. Die Faden entwickeln sich auf der 
Oberflache des Substrates und sind durchschnittlich etwas dtinner (1— iy 2 y.) 
als die Sphaerotilus- Faden. 

Die Kolonien von Sphaerotilus sind im allgemeinen den Clado¬ 
thrix- Kolonien ahnlich, nur erscheinen die Fadenbildungen dichter ge- 
drangt und die Schwarmer zum groBen Teile unbeweglich. Die Faden sind 
durchschnittlich 2 n breit. 


b) Stichkulturen. 

Cladothrix bildet im Stich scheinbar nur wolkige Triibungen — 
die einzelnen Faden sind makroskopisch schwer zu sehen, dicselben erreichen 
sehr bald eine betrachtliche Lange, breiten sich aber hauptsachlich nur knapp 
an der Oberflache aus. In tieferen Schichten ist das Wachstum ein sehr gerin- 
ges. Sphaerotilus wachst iippiger und noch im mittleren Teil des Stiches, 
die Faden sind kiirzer, aber kraftiger als bei Cladothrix und deutlich 
sichtbar. 

Fleischextraktgelatine 

(V 2 °/oo Fleischextrakt, 4 y 2 Proz. Gelatine — nach Hoflich neutralisiert). 

a) Plattenkulturen. 

St. Serkowski (19), welcher in dem Bau der Bakterienkolonien auf 
Gelatine eine Grundlage fur eine neue Klassifikation der Bakterien gefunden 
zu haben glaubt, teilt Cladothrix und Sphaerotilus dem 
4. Typus „Corona radiata“ zu, welcher durch eine konzentrisch-strahlenformige 
Kolonienbildung charakterisiert ist. Hoflich beschreibt dieselbe (bei 
Cladothrix) folgendermaBen: „Die Kolonien zeigen bereits friihzeitig ini 
Innern eine komige Beschaffenheit und nach auBen Faden. Sie nehmen an 
Ausbreitung wenig zu und erreichen nur LinsengroBe. Die Mitte besteht haupt¬ 
sachlich aus ktirzeren Stabchen. Die peripheren Teile werden von Faden ge- 
bildet, welche nach auBen zu geschlangelt sind, oft auch spiralig eingedreht 
erscheinen. An der Peripherie kann man hie und da ein Platzen der Faden 
wahrnehmen, wobei einzelne Glieder entweichen und es zur Tochterkolonien- 
bildung wie bei Bakterium vulgare kommt. Diese Glieder verfliissigen die 
Gelatine etwas rascher, zuvor verfliissigt die Gelatine sehr langsam. Eine Ver- 
fliissigung des Nahrbodens im weiteren Umkreis der Kolonie findet nicht 
statt.“ Auch Linde schlieBt sich dieser Beschreibung an. 

Ich kann derselben nur beifiigen, daB auch mein Cladothrix- 
Stamm die Gelatine sehr langsam, namentlich zu Anfang der Kultivierung, 
verflussigte. An Klatsehpraparaten, welche ich von den Kolonien entnahm, 
konnte ich ersehen, daB zahlreiche freigewordene Teilzellen dicht gedrangt 
und zu mehreren Fadenreihen, nebeneinander liegend, zoogloeenartige Ver- 
bande bildet.cn. 

Die Sphaerotilus kolonien weisen ein dichteres Zentrum, gleichfalls 
aus kurzen Fadenstiicken bestehend, auf, welches hier und da GelbfSrbung 
erkennen liiBt; aber wesentlich verschieden von Cladothrix, was besonders 
betont sein soil, ist, daB dieser Pilz den Nahrboden in sehr kurzer Zeit zu ver- 


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Vergleichende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 545 


fliissigen vermag. Schon nach 2—3 Tagen waren dicht besate Platten voll- 
standig verfllissigt. Platten, welche in diffusem Tageslicht einige Tage standen 
und etwas eingetrocknet waren, zeigten hier und da deutlich die Erscheinung 
der Ringbildung (Hexenringbildung), wie sie schon lange bei Schimmelpilzen 
beobachtet und von A. Hunk (20) und E. M o 1 z (21) in jiingster Zeit ge- 
nauer studiert wurde. Sie kann auch hier als Pulsationswirkung des Einflusses 
von Licht und Temperatur aufgefaBt werden und diirfte als Resultierende 
ihren Ausdruck in einer wellenartigen Aufbauchung des Mycels linden, welche 
durch die verschiedenartige Konsistenz der Gelatine wanrend Tag und Nacht 
hervorgerufen wurde. 

b) Stichkulturen. 

Hof 1 ich fand, dab beiCladothrix nach einigen Tagen im ober- 
sten Teile des Stiches eine schalenformige Verfliissigung beginnt und dieselbe 
nur sehr langsam fortschreitet, was auch B ii s g e n bei seinen Stichkulturen 
beobachtete. Die Gelatine nahm hierbei bei fortschreitender Verfliissigung 
einen ockerartigen, zuweilen braunlichen bis rauchschwarzen Farbenton an. 
Nach einem Monat ging die Verfliissigung nur bis zu einer Tiefe von 1—iy 2 cm 
und erst nach mehreren Monaten war die Verfliissigung des gesamten Eprou- 
vetteninhaltes erreicht. Das Mycel, welches immer tiefer einsank, befand sich 
dann, fest zusammenhangend, am Boden des Kulturgefabes. Wahrend der 
ersten Zeit der Entwicklung bildeten sich im oberen Teile des Stiches unter- 
halb der verfliissigten Zone kurze haarartige Ansatze. 

Meine Kulturen zeigten ein dieser Beschreibung gleiches Wachstum. 
Die Verfliissigung begann schalenformig und ging allmahlich in eine zonenfor- 
mige Verfliissigung iiber. Am oberen Teil des Stiches fand ich zahlreiche 
Harchenbildungen, die nach unten zu bald abnahmen, jedoch konnte ich 
keine Dunklerfarbung der Gelatine, selbst in mehrere Monate alten Kulturen, 
wahniehmen, dagegen nahmen die Kultursedimente im verfliissigten Teile 
einen schwachen gelben Farbenton an. Die Stichkultur von Sphaerotilus 
zeigte ein wesentlich anderes Bild. Die Verfliissigung begann auch hier schalen¬ 
formig, ging aber bedeutend rascher vor sich und machte sich sehr bald langs 
des Stiches eine strumpfformige Verfliissigung bemerkbar, die rasch an Um- 
fang zunahm. Die Stichstelle war trotz Verfliissigung stets gut sichtbar, 
zahlreiche Faden ragten um dieselbe fast bis zum Ende in die verfliissigte Ge¬ 
latine hinein. Spater zog sich der Stichfaden allmahlich zusammen und schlieB- 
licli sah man am untersten Punkte der Stichstelle noch eine kleine Anhaufung 
von sedimentierten Faden. 

Auch bei diesem Pilze konnte ich keine wie immer geartete Farbstoff- 
produktion wahmehmen. Bekanntlich gibt es in der freien Natur schwach 
rosa gefarbte Varietaten (bei Sphaerotilus fluitans desgleichen; 
M e z will auch intensiv rotgefarbte Rassen gesehen haben), welche man vor- 
laufig unter dem Namen Sphaerotilus roseus(Zopf) zusammen- 
gefaBt hat, jedoch sind dieselben mehr oder weniger von Sphaerotilus 
n a t a n s verschieden und noch nicht genauer studiert worden. 

Nach K o 1 k w i t z (22) werden sie unter Beriicksichtigung des Breiten- 
durchmessers der Faden unterschieden. Der Farbstoff ist von Bachmann 
(23) und Z o p f (5) eingehender studiert und als Eukarotin identifiziert 
worden. 

FaBt man das iiber die Gelatinekulturen beider Pilze Gesagte kurz zu¬ 
sammen, so kann man sagen: 

Cladothrix verfliissigt die Gelatine autierst 

Zwelte Abt. Bd. 43. 

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546 


Heinrich Zikes, 


langsam. Die Verflttssigung beginnt schalenformig 
und wird spater zonenformig. Sphaerotilus ver- 
fliissigt die Gelatine rasch. Die Verfliissigung be¬ 
ginnt schalenformig und wird spater strumpfformig. 

Bevor ich meine Betrachtungen iiber die Ernahrungsphysiologie der beiden 
Pilze schlieBe, mochte ich noch einer interessanten Beobachtung Erwahnung 
tun, welche M o 1 i s c h (24) gemacht hat. Diescr Forscher fand, daB C1 a d o - 
thrix dichotoma neben verschiedenen anderen Pilzen (Bacillus 
anthracis, Bacterium prodigiosum, Penicillium 
glaucum, Mucor mucedo) befahigt ist, aus Indican Indigoblau 
darzustellen. 

3. Anspriiche an die Temperatur. 

H 6 f 1 i c h gibt fiir C1 a d o t h r i x als Optimaltemperatur 25—30° an. 
Linde beobachtete als giinstigste Temperatur 30—35° C. Bei dieser Tem¬ 
peratur gedeiht Cladothrix nach dessen Ansicht so iippig, daB man 
bereits nach 2—3 Stunden makroskopisch einen deutlichen Fortschritt in der 
Entwicklung beobachten kann. Selbst noch bei 37° konnte er ein schwaches 
Wachstum Shnlich dem bei 20° beobachten. Das Maximum liogt nach Linde 
zwischen 37—40°. 

Fiir Sphaerotilus sind bis auf die Untersuchungen Schikor- 
ras an Sphaerotilus fluitans nur Untersuchungen an Rohkulturen 
bekannt. So erwahnt Kolkwitz, daB Sphaerotilus natans 
im Freien besonders gut bei niederen Temperaturen gedeiht; er fand noch 
kraftige Vegetationsbildungen bei 4°. S c h i k o r r a berichtet iiber seinen 
Sphaerotilus fluitans, daB er selbst noch bei 1° wachst. 

Was meine eigenen Beobachtungen anlangt, so mogen sie aus folgender 
Tabelle ersehen werden: 

Tabelle IV. 


Tempe- 

ratur 

0,5 %o Fleischextrakt 

i I 

Cladothrix Sphaerotilus 

0,25 % 0 Fleischextrakt 

: 

Cladothrix Sphaerotilus 

0,125 °/ 00 Fleischextrakt 

i 

Cladothrix j Sphaerot. 

i 

39° 

sehr schwachj 
Wachstum 

1 

i 

fast kein i 
Wachstum 

auOerst 

schwaches 

Wachstum 

1 fast kein 
Wachstum 

kein 

Wachstum 

kein 

| Wachstum 

29° 

sehr gutes 
Wachstum 
Optimum 

gutes 

Wachstum 

sehr gates 
Wachstum 

zieml. gates 
Wachstum 

sehr gutes 
Wachstum 

j 

zieml. gut. 
Wachstum 

| 

25° 

selir gutes 
Wachstum 

sehr gutes ! 
Wachstum 
Optimum 

gutes 

Wachstum 

selir gutes 
Wachstum i 

1 1 

gates 

Wachstum 

i 

selir gutes 
Wachstum 

15° 

zieml. gutes 

1 Wachstum 

kraftiges 
; Wachstum 

i 

— 

i - ! 

— 

— 

12° 

j sell lech tes 
Wachstum 

zieml. gates 
Wachstum 

— 

— 

1 

i 

8° 

kein 

Wachstum 

1 zieml. gutes 
Wachstum 

— 

i 1 


i 

5° 

kein 

Wachstum 

sehr schwaeh. 
Wachstum 

— 

1 “ I 

— 

— 


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Vergleichende Untersuchungen fiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 547 


Aus vorliegender Tabelle geht hervor, daB sicli die Temperaturanspriiche 
beiderPilzeverschiedenverhalten.Cladothrix liebthohereTemperaturen, 
Sphaerotilus tie fere. Zudem istSphaerotilus psychrotoleranter, 
da sich sein Maximum wohl ungefahr auf gleicher Hohe halt wie das von 
Cladothrix, er aber noch bei weit tieferen Temperaturen zu wachsen 
vermag als Cladothrix. 

Hieran anschlieBend ware noch zu erwahnen, daB E. Acosta (25) und 
F. Grande Rossi in dem Wasser des Ventoflusses eine Cladothrix 
gefunden haben, welche durch eine auffallende Widerstandskraft gegen hohe 
Temperaturen und Desinfektionsmittel ausgezeichnet ist und die sie daher 
Cladothrix invulnerabilis nannten. Auch K e d z i o r (26) 
spricht von einer Cladothrix (aus dem Spreewasser), welche sich durch 
Ertragung hoher Temperaturen auszeichnen soil. Beide Pilze diirften jedoch 
Streptothricheen bzw. Actinomyces - Formen mit echter Verzweigung sein. 

4. Anspriiche an das Licht. 

H 6 f 1 i c h sagt in seiner Arbeit, daB der EinfluB des Lichtes auf Clado¬ 
thrix gleichgultig ist, und daB die Reinkultur sowohl im Lichte wie im 
Dunkeln gleich iippig gedeiht. Direktes Sonnenlicht scheint weder Clado¬ 
thrix noch Sphaerotilus besonders zu schaden, was man ja oft an 
den natiirlichen Standorten beider Pilze beobachten kann. Frei im Bach- 
oder Teichwasser den Sonnenstrahlen ausgesetzt, entwickeln sich beide Pilze, 
ilirer Veranlagung nach, ganz entsprechend. Dennoch kann man bei bestimm- 
ten Versuchsanordnungen feinere Unterschiede wahrnehmen, je nachdem man 
die Pilze dauernd im Dunkeln halt oder sie dem diffusenTageslicht aussetzt,wie 
ich dies speziell bei Sphaerotilus heobachtet habe. 

Ich brachte einerseits mehrere Eprouvetten roit frisch angestellten Kul- 
turen in einer dickwandigen Pappschachtel unter, welche auBerdem innen mit 
mattem schwarzen Papier ausgekleidet war, und lieB andererseits mehrere 
Eprouvetten frei an einem Nordfenster stehen. Nach einigen Tagen hatten sich 
die Dunkelkulturen viel kraftiger entwickelt als die im Lichte gestandenen. 
Ich konnte aber noch weiter konstatieren, daB niclit allein das auffallende Licht, 
sondern auch das reflektierte Licht bzw. die Farbe des Hintergrundes von 
EinfluB auf das Wachstum ist. 

Es wurden auf einem Holzbrett verscliiedene bald lichter bald dunkler 
gefarbte Matt- und Glanzpapiere von grauem, gelbem und braunem Farbenton 
befestigt, iiber denselben Eprouvetten mit frischen Sphaerotilus- 
Iv u 11 u r e n fixiert und diese diffusem Tageslicht ausgesetzt. Das Wachs¬ 
tum erwies sich um so unglinstiger, je lichter und glanzender die Unterlage 
l)zw. der Hintergrund war. 

5. Sauerstoffbediirfnis. 

Nach Hoflich ist Cladothrix obligat aerob; auch Linde gelang 
es nicht, diesen Pilz unter LuftabschluB zum Wachsen zu bringen. Ebenso 
■war es mir weder bei Cladothrix noch Sphaerotilus moglich, in 
Kulturen, welche unter einer 20—30 cm hohen Paraffinschichte angelegt 
wurden, irgendein Wachstum zu beobachten, desgleichen natiirlieh auch nicht 
in Buchner - Rohren, aus welchen der Sauerstoff durch Pvrogalluss&ure 
und Kalilauge bzw. durch wachsende Erbsenkeimlinge entfernt worden war. 
Jedoch konnte ich bei letzterer Versuchsanstellung die Beobachtung machen, 
daB die Pilze, falls man sie nicht zu lange der Anaerobiose aussetzte, sich wieder 

35* 

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548 


Heinrich Zikes, 


erholten und unter dem WiedergenuB des Luftsauerstoffes ganz entsprechend 
weiterwuchsen. Bemerkenswert ist ubrigens auch die Tatsache, welche B ti s - 
gen feststelltc, daB Cladothrix bei Sauerst off mangel Involutions- 
formen ausbildet, indem die Endzellen der Faden sehr unregelmaBige Formen 
annehmen. 

6. A n h a n g. 

Das natfirliche Vorkommen von Cladothrix diehotoma und Sphaerotilns natans. 
a) Cladothrix diehotoma (Cohnidonium). 

Nach M e z kommt dieser Pilz in praktisch reinem wie in schwach 
verunreinigtem Wasser vor. Dieser Forscher stellt 4 Stufen der Wasserver- 
schmutzung auf und bezeichnet Sphaerotilus natans als Leitorganis- 
mus fur die zweite, Cladothrix diehotoma fiirdie vierte Stufe. 
Die zweite Stufe bezeichnet er als starke Wasserversehmutzung und charakte- 
risiert dieselbe folgendermaBen: 

„Das Wasser ist zwar nicht an Ort und Stelle faul, aber es geht in Glasem 
aufbewahrt, rasch in Faulnis iiber!“ — Die 4. Stufe bezeichnet er als leiehte 
Wasserverunreinigung und charakterisiert sie in der Weise, „daB das Wasser 
sich physikalisch und chemiscb dem normalen Zustand nahert.“ M o 1 i s c h 
sehreibt: „C 1 a d o t h r i x findet sich in Wassern, wo organische Substanzen 
in Verwesung Ubergehen, allgemein verbreitet vor, so daB es Uberfllissig ist, 
bestimmte Standorte anzufUhren. In WassergefaBen, in welchen Blatter, 
Algen oder sonstige Pflanzen und Pflanzenteile faulen, tritt dieser gemeine 
Wasserpilz alsbald als tlberzug oder in Form weiBer Flockchen auf, die vom 
Wasserspiegel in das Wasser hineinhangen oder an den Innenwanden der Ge- 
faBe befestigt erscheinen.“ Nach M i g u 1 a kommt Cladothrix sehr ver¬ 
breitet in Sumpfw&ssem zwischen faulenden Algen vor. R u 11 m a n n be- 
richtet in L a f a r s Handbuch der technischen Mykologie, daB sich dieser Pilz 
in stehenden oder flieBenden Gewassem einfindet, welche mehr oder weniger 
reich an organischen Stoffen sind; er bildet zumeist 1—3 mm liohe festsitzende 
Rasen, kommt aber auch in freischwimmenden Flockchen vor. K o 1 k w i t z 
betont, daB er nie in so charakteristisch bedeutenden Mengen auftritt wie 
Sphaerotilus, und faBt ihn als eine an reineren Abwasserstellen vor- 
kommende Bakterienart auf. Auch S c h o r 1 e r (27) fand ihn nur in reineren 
Abwassern neben Leptomitus, welcher bekanntlich in starker verunrei- 
nigten Abwassern nicht vorzukommen vermag. SchlieBlich sei noth als 
merkwiirdiges Vorkommen der Cladothrix auf ihre Anwesenheit in 
Zuckersaften hingewiesen, wofiir die Beobachtungen von A. S c h 6 n e (28) 
und von Kossowicz (27) sprechen. 

Uberblickt man diese kurzen der Literatur entnommenen Angaben, so 
kann man sagen, daB Cladothrix nur in reineren, weniger dureh organi¬ 
sche Stoffe erfiillten Abwassern gedeiht, also zumeist nur in solchen Wassern 
wachst, in welchen entspreehende Vegetationsbedingungen fur Griinalgen ge- 
wisser Art und andere Wasserpflanzen (Elodea canadensis) vorhan- 
den sind. Sie findet sich in der Regel in kleineren Bestanden, zumeist in nicht 
besonders in das Auge springenden kurzen Raschen vor. 

b) Sphaerotilus natans. 

tlber das Vorkommen von Sphaerotilus in der Natur lauten die 
Angaben wesentlich anders als das soeben gesagte. 

Nach M e z lebt Sphaerotilus nur in stark verunreinigten, stark 
bewegten Abwassern, in welchen Griinalgen nicht mehr vorkommen, aber sich 


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Vergleichende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 549 


an Stelle derselben Blaualgen (Oscillatoria tenerrima, 0. bre¬ 
vis, 0. tenuis, 0. antliaria, 0. Froelichii) einfinden. 
Sphaerotilus wSchst im Winter, iiberhaupt w&hrend der kalteren 
Jahreszeit, besser als im Sommer. Zu dieser Zeit bildet er lange weiBe Zijpfe 
oder iippige Polster oder dicke schaffellartige Massen, welche haufig das ganze 
Bachgerinne erfiillen. Auch Leftungsrohre, welche zur Abfuhr von Abwasser 
dienen, vermag er mit seinen Pilzmassen oft ganz zu verstopfen. Hier werden 
die Vegetationen des Pilzes durch den Druck des stromenden Wassers zu Hauten 
ahnlichen Bildungen zusammengepreBt, deren Grundsubstanz aus zahllosen 
Faden des Pilzes besteht. Auch K o 1 k w i t z gibt an, daB Sphaerotilus 
nur in Abwassern, welche bereits eines der energischer wirkenden oxydativen 
Reinigungsverfahren(intermittierendeBodenfiltration,Tropfkbrper,Fullk6rper) 
durchgemacht haben, fehlt. Bei den weniger kraftig wirkenden Reinigungsver- 
fahren oxydativer Richtung dagegen, so bei der Reinigung des Abwassers 
durch Gradierwerke, kann er in den diese Apparate passierenden Abwassern 
gefunden werden. K o 1 k w i t z weist speziell auf die Tatsache hin, daB 
dieser Pilz nur in flieBendem Wasser wachst, da er zu seinem Gedeihen groBerer 
Mengen Sauerstoffes bedarf. Er fand ihn hauptsSchlich in stadtischen Ab¬ 
wassern, Zuckerfabrikabwassern, Abwassern aus Starkefabriken, Brennereien, 
Brauereien, Zellulosefabriken. In einer Arbeit, welche er in der Zeitschrift 
fiir Zuckerindustrie, 1912 erscheinen lieB, teilt K o 1 k w i t z mit, daB Sphae¬ 
rotilus sich am besten an Faschinen, Holzbohlen, Schilfstengeln, Blattem 
entwickelt, wahrend er an sandigen Ufern keine Befestigungspunkte findet 
und an Steinen nur bei sehr guter Ernahrung FuB fassen kann. Nach K o 1 k - 
witz ist Sphaerotilus in Deutschland der haufigste Abwasserpilz. 
So beherrscht er das ganze Stromgebiet der Elbe, wahrend andere Abwasserpilze 
wieLeptomitus, Mucor, Fusarium zuriickgedrangt erscheinen. 
In der Schweiz wurde er im Gcnfer und Vierwaldstatter See an sehr ver- 
schmutzten Orten gefunden und hier und da kann man ihm auch hoch im 
Gebirge begegnen. 

S c h o r 1 e r beobachtete ihn nur an ganz besonders verpesteten und ver- 
schmutzten Stellen der Elster und Lippe, desgleichen auch M a r s s o n (30) 
an vielen anderen Orten. 

Kurz resiimierend, kann demnach gesagt werden, daB Sphaerotilus 
ein Leitorganismus der starken Wasserverschmutzung, ja sogar Wasserver- 
pestung ist, welcher zumeist in auffallenden, m&chtigen, oft gar nicht zu ttber- 
sehenden Bestanden auftritt. 

Vergleicht man dieses Resum6 mit dem friiher furCladothrix mit- 
geteilten, so sind diese beiden Pilze auch in ihren okologischen Anspriichen, 
in ihrem Auftreten an den natttrlichen Standorten stark verschieden. Das 
Florengebiet der beiden Pilze ist jedenfalls ein ganz anderes, nicht zu ver- 
wechselndes. Nach E m m e r 1 i n g (31) istCladothrix dichotoma 
ein Mesosaprobier, Sphaerotilus natans aber ein Polysaprobier. 

Die systematische Stellung der beiden Pilze. 

Hier mbgen nur die modemeren Ansichten wiedergegeben werden; altere 
Auffassungen, so von Cohn, Zopf, Winter, Flugge, Hueppe, 
Schroter, de Toni und T r e v i s a n will ich nicht weiter beriick- 
sichtigen. M e z auBert sich iiber die Stellung der beiden Pilze zueinander 
dahin, daB dieselben in nahe verwandtschaftlicheBeziehungen gebracht werden 
konnen, vereinigt sie aber nicht zu e i n e r Gattung, beniitzt also weder den 


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550 


Heinrich Zikes, 


Namen Sphaerotilus noch Cladothrix als gemeinsarae Bezeich- 
nung beider Pilze, sondern unterscheidet dieselben als Cladothrix d i - 
chotoma und Sphaerotilus natans. 

Lehmann und Neumann, welche diese Prage nicht spezieller 
beriihren, betonen, daB verschiedene Cladoth rix benannte Pilze, wie 
Cladothrix asteroides Eppinger, Cladothrix invulnera- 
bi 1 is Acosta y Grande Rossi und Cladothrix odorifera mit 
Cladothrix dichotoma in keiner Weise verwandt sind. Diese Pilze 
weichen sowohl morph ologisch wie physiologisch von Cladothrix dicho¬ 
toma sehr ab und werden von den beiden Forsehern in die Gruppe der 
Actinomyceten eingereiht. 

M i g u 1 a vereinigt beide Pilze zur Gattung Sphaerotilus und de- 
finiert dieselbe folgendermaBen: „Zellen zylindrisch, in Scheiden eingeschlossen, 
dichotom verzweigte Faden, ohne Gegensatz von Basis und Spitze bildend. 
Vermehrung durch Gonidien, welche aus der Scheide ausschwarmen und sich 
an irgendeinem Gegenstand festsetzen, um sofort zu neuen Faden auszu- 
waehsen. Die Gonidien besitzen ein Biischel von GeiBeln seitlich unterhalb 
eines Poles inseriert.“ Fischer fiihrt als 21. Gattung seines Systemes 
C1 a d o t h r i x (C o h n) an, in welche er Sphaerotilus natans 
rechnet und kennzeichnet diese Gattung mit den Worten: „Faden verzweigt, 
pseudodichotome Verastelung, lophothriche Zylindergonidien.“ 

Jensen (32) sell lie Cl ich, welcher die Bakterien als Cephalothrichineen 
und Perithrichineen unterscheidet, wobei er unter die ersteren die typischen 
Wasserbakterien rechnet, bespricht Cladothrix und Sphaerotilus 
als sehr nahe zusammengehorig, da beide Pilze lophothriche BegeiBelung zeigen. 

Auf meinen eigenen Untersuchungen fuBend, kann ich mich der Ansiclit 
Migulas, Fischers und anderer nicht anschlieBcn, daB die beiden 
Pilze Cladothrix dichotoma und Sphaerotilus natans 
einer Gattung angehoren. Die Unterschiede der beiden Bakterien sowohl in 
morphologischer, wie physiologischer, entwicklungsgeschichtlicher und okolo- 
gischer Richtung, welche durch vorliegende Arbeit festgestellt wurden, sind so 
groB, daB die Vereinigung zu emer Gattung, wie ich glaube, nicht mehr richtig 
erscheint. Die beiden Pilze stelien einander gewiB nahe, sind aber doch nicht 
so enge verwandt, daB man sie unter einem Gattungsbegriff vereinigen sollte, 
wie dies aus folgender Zusammenfassung noch deutlicher vor Augen tritt. 


Zusamm enfassun g. 

Wenn man die Hauptresultatevorliegender Arbeit kurz 
aneinanderreiht,solassensichfiir die beiden Pilze Clado¬ 
thrix dichotoma und Sphaerotilus natans folgende 
wesentlichere Unterschiede aufstellen: 


i 

Cladothrix dichotoma Sphaerotilus natans 


1. die Fadenbildungen der Rohkulturen 
erscheinen, makroskopisch betraehtet, als 
einfache, senkrecht gestellte, an der Ge¬ 
lid.) wand haft elide Faden 

2 . die Haftkis.sen sitzen fester an der 
< 'efaBwand 


1. wfichst in Rohkulturen makroskopiseh 
betraehtet: in federfdrmig verzweigten 
Jhidungen 

2. die Haftkissen sitzen loser. Die Ab- 
sjailung der Faden von glatten Glaswan- 
dungen ist leichter mdglieh 


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Vergleichende Untersuchungen fiber Sphaerotiius natans (Kiitzing) etc. 551 


Cladothrix dichotoma 


Sphaerotiius natans 


3. wachst in starkeren Verdunnungen 
der Fleischextraktlosungen 0,063 % 0 , 
0,031 °/oo last nicht mehr 

4. die Faden sind durchschnittlich 
schmaler, l l / 2 — 2Y 2 pu 

5. Pseudoramifikation ist hautig 

6. bildet ein subpolares (lophothriches) 
GeiBelbiischel aus 

7. wachst in gewohnlichem Pepton- 
wasser gut 

8. wachst bei Gegenwart von anorga- 
nischen N-Quellen KN0 3 und (NH 4 )2S0 4 
neben Glukose gut 

9. Gelatine wird langsam verfliissigt 

10. verfliissigt zuerst schalen-, dann 
zonenformig 

11. liebt etwas hohere Temperaturen 
Minimum: 12° 

Optimum: 27—29° 

Maximum: 38° 

12. Natiirliches Vorkommen: 
findet sich nur in geringeren Mengen und 
in verhaltnismaBig reineren Wassern, d. i. 
in Wassern, welche Griinalgen, Elodea 
canadensis und andere ahnliche Wasser- 
pflanzen enthalten. 


3. wachst noch in verdiinnteren Losungen 

4. die Faden sind durchschnittlich 
breiter, 2—2 V 2 —3 

5. Pseudoramifikation ist auBerst selten 

6. besitzt fast stets nur e i n e seitlich 
inserierte GeiBel 

7. wachst in gewohnlichem Peptonwasser 
fast nicht 

8. wachst bei Gegenwart von anorga- 
nischen N-Quellen KN0 3 und (NH 4 ) 2 S0 4 
neben Glukose nicht 

9. Gelatine wird rasch, unter Umstanden 
sogar sehr rasch verfliissigt 

10. verfliissigt zuerst schalen-, dann 
strumpfformig 

11. liebt etwas tiefere Temperaturen 
Minimum: 5° und darunter 
Optimum: 25° 

Maximum: 30—35° 

12. Natiirliches Vorkommen: 
wachst in iippigen Massen, und zwar in 
Wassern, welche einen hoheren Grad der 
Verschmutzung aufweisen, in welchem sich 
nur bestimmte Formen von Blaualgen 
halten konnen. 


Vergleicht man die in vorstehender Tabelle zusammen- 
getragenen Verschiedenheiten beider Pilze, so ergeben sich 
derartiggroBeUnterschiede,daJ3es nicht ratlich erscheint, 
dieselben noch weiter unter einem Naraen, also entweder 
unter dem Namen Cladothrix oder Sphaerotiius zu ver- 
einen.wie dies in verschiedenen systematischen Bakterien- 
werken bisher geschehen ist. 

EinesolcheZusammenfassungkonnte nur dann best ehen, 
bzw. alsrichtiggelten, wenn die beiden Pilze in alien wesent- 
lich erscheinenden Merkmalen untereinander iiberein- 
stimmen wiirden. Dies ist aber bei den Pilzen Cladothrix 
dichotoma und S p h a e r o t i 1 u s natans nicht derFall; sie 
weichen sowohl morphologisch, physiologisch, wie auch 
okologisch vielfach und wesentlich voneinander ab. Die 
Unterschiede in der Verzweigung, in der BegeiBelung, in 
bezugauf das Wachstum in Gelatine, in der Assimilation an- 
organischer Stickstoffquellen u. a. sind derart bedeutende, 
dab man besser daran tut, jedem dieserPilze seinen alten 
bekanntenund bewahrten Namen zu belassen und dieselben 
nach wie vor a 1 s Cladothrix dichotoma und Sphaerotiius 
natanszuunterscheiden. 


Am Schlusse meiner Arbeit angelangt, ist es mir eine angenehme Pflieht, 
auch an dieser Stelle der Kaiserlichen Akademie der Wissensehaften in Wien 
fur die Zuwendung einer Subvention zu derselben meinen ergebensten Dank 
zum Ausdruck zu bringen. 


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552 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


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31. Emmerling, O., Praktikum der Wasseruntersuchung. Berlin, p. 136—138. 

32. Jensen, O., Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 22. p. 305. 


Nachdruck verboten 

Sulfofication in Soils. 

[Laboratory of Soil Chemistry & Bacteriology, Iowa State College, Ames, 

Iowa, U. S. A.] 

By P. E. Brown & E. H. Kellogg. 

Sulfur has long been known to be one of the essential plant food constitu¬ 
ents. It has always been believed however that there was sufficient present 
in all soils for the optimum growth of crops, This assumption has been very 
largely based on Wolff’s analyses 1 ) of the ashes of various crops which showed 
the presence of very small amounts of sulfur. 

The recent work of many investigators has demonstrated however that 
the amount of sulfur in plant materials as determined in the ash is, in most 
cases, entirely too low; that there is a considerable loss of sulfur in the process 
of igniting; and that the amount found in the ash may therefore be a very 
small part of that originally present in the plant tissues. 

1 ) W o 1 f f’s Aschen-Analysen. 


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Sulfofication in Soils. 


55'i 

Hart and Peterson 1 ) have summarized the work of previous in¬ 
vestigators and have themselves made analyses of numerous farm products 
for sulfur content using the Osborne method. A comparison of their 
results with the earlier analyses of Wolff showed definitely that by the old 
method a large portion of the total sulfur in all plants was volatilized in the 
ignition, in some instances as much as 90 per cent being lost, and that the 
sulfur content of crops or the amount of this element removed from the soil 
by the growth of most ordinary farm crops was much greater than had prev¬ 
iously been supposed. 

It is evident therefore that the amount of sulfur present in soils may be 
of considerable moment in soil fertility studies and that some soils may be 
deficient in this element to such an extent that crops may suffer. Indeed the 
evidence of several experiments which will be cited later tends to show that 
sulfur may be the limiting factor of growth in certain cases just as nitrogen, 
phosphorus and potassium are so often found to be. 

Hart and Peterson analyzed several soils for total sulfur and 
they found that normal soils were relatively poor in this constituent containing 
from 0.033—0.140 per cent of sulfur trioxide (S0 3 ), most of them however 
less than 0.100 per cent. This amount was practically the same as the con¬ 
tent of phosphorus pentoxide (P 2 O s ) in the soils. They showed also that soils 
cropped for 50—60 years and either unmanured or receiving but slight appli¬ 
cations during that period lost on the average 40 per cent of the sulfur trioxide 
originally present as determined by comparison with virgin soils. Where farm 
manure was applied in regular and fairly liberal amounts however, the sulfur 
content of the soil was maintained and even increased. They estimated the 
annual amount of total sulfur trioxide precipitated with the rain at 15—20 lbs. 
per acre per annum, and from the analyses of the drainage waters at Rotham- 
sted calculated the loss by drainage at about 50 lbs. per acre yearly. The con¬ 
clusions they reached were therefore that the losses of sulfur from the soil by 
drainage and cropping are much larger than can be met by the amount brought 
down in the rain, and that some carrier of sulfur such as farm manure, super¬ 
phosphate, ammonium sulfate, sulfate of potassium, or gypsum must be 
applied to soils if they are to be maintained in a permanently fertile condition. 

A bulletin by S h e d d 2 ) received after this work was under way gives 
the analyses of numerous Kentucky soils and the results confirm the earlier 
work in Wisconsin. Constant cultivation without manuring was again shown 
to lead to a loss of sulfur from the soil and the amounts of sulfur present were 
usually found to be smaller than the amounts of phosphorus. As a rule the 
better agricultural areas showed a higher 6ulfur as well as a greater phosphorus 
content leading to the conclusion that there is a close relation between the 
sulfur and phosphorus content of soils and their agricultural value. The con¬ 
clusion was reached here also that the addition of sulfur in some form is 
essential if soils are to be maintained fertile permanently. 

No further study of sulfur in soils has been carried out in this country 
as far as the authors are aware and it is hoped that the work reported here 
will add to our knowledge along this line and supplement the Wisconsin and 
Kentucky results to such an extent that the question of sulfur fertilization 
as a necessity for permanent agriculture may receive more widespread consi- 

*) Rsch. BulL 14. Wis. Agric. Expt. Stat. 

2 ) Bull. Kentucky Agric. Expt. Stat. 174. 


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552 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


Literatnr. 

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5. Z o p f , W., Morphologic der Spaltpflanzen. Leipzig 1882. 

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Leipzig 1888; Bot. Ztg. 1888. 

7. Cienkowski, Zur Morphologic der Bakterien. (Mem. de l’Acad. de St. Peters- 
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17. R u 11 n e r, Fr., Arch. d. naturw. Landesforsch. v. Bohm. Bd. 13. 1906. No. 4. 

18. Lehmann, K. B. u. Neumann, R. O., Bakt. Diagnostik. Miinchen 1912. 

19. Serkowski, St., Ref. Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 7. p. 1901. 

20. M u n k, M., Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 36. p. 359. 

21. Molz, E., Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 36. p. 353. 

22. K o 1 k w i t z, R., Mitt. d. kgl. Priifungsamt. f. Wasserv. u. Abwass. 1903. p. 34. 

23. Bachmann, E., Progr. d. Gymnas. zu Plauen. 1886; Ber. d. deutsch. bot. Ge¬ 
sellsch. Bd. 4. 1886. p. 68. 

24. M o 1 i s c h , H., Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Math.-naturw. 
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26. Kedzior, Arch. f. Hyg. Bd. 27. H. 4. 

27. Schorler, B., Zeitschr. f. Gewasserk. 1900. p. 219. 

28. Schone, A., Die deutsch. Zuckerind. Jg. 33. 1908. p. 699. 

29. Koasowicz, A, Zeitschr. f. d. landwirtsch. Versuchswes. in Osterr. Bd. 14. 
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30. M a r 8 s o n, Arb. d. Kais. Gesundheitsamt. Berlin. Bd. 33. 1910. p. 473. 

31. Emmerling, O., Praktikum der Wasseruntersuchung. Berlin, p. 136—138. 

32. Jensen, O., Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 22. p. 305. 


Kachdruck verboten 

Sulfofication in Soils. 

[Laboratory of Soil Chemistry & Bacteriology, Iowa State College, Ames, 

Iowa, U. S. A.] 

By P. E. Brown & E. H. Kellogg. 

Sulfur has long been known to be one of the essential plant food constitu¬ 
ents. It has always been believed however that there was sufficient present 
in all soils for the optimum growth of crops, This assumption has been very 
largely based on Wolff’s analyses 1 ) of the ashes of various crops which showed 
the presence of very small amounts of sulfur. 

The recent work of many investigators has demonstrated however that 
the amount of sulfur in plant materials as determined in the ash is, in most 
cases, entirely too low; that there is a considerable loss of sulfur in the process 
of igniting; and that the amount found in the ash may therefore be a very 
small part of that originally present in the plant tissues. 

*) Wolff’s Aschen-Analysen. 


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Sulfofication in Soils. 


65a 

Hart and Peterson 1 ) have summarized the work of previous in¬ 
vestigators and have themselves made analyses of numerous farm products 
for sulfur content using the Osborne method. A comparison of their 
results with the earlier analyses of Wolff showed definitely that by the old 
method a large portion of the total sulfur in all plants was volatilized in the 
ignition, in some instances as much as 90 per cent being lost, and that the 
sulfur content of crops or the amount of this element removed from the soil 
by the growth of most ordinary farm crops was much greater than had prev¬ 
iously been supposed. 

It is evident therefore that the amount of sulfur present in soils may be 
of considerable moment in soil fertility studies and that some soils may be 
deficient in this element to such an extent that crops may suffer. Indeed the 
evidence of several experiments which will be cited later tends to show’ that 
sulfur may be the limiting factor of growth in certain cases just as nitrogen, 
phosphorus and potassium are so often found to be. 

Hart and Peterson analyzed several soils for total sulfur and 
they found that normal soils were relatively poor in this constituent containing 
from 0.033—0.140 per cent of sulfur trioxide (S0 3 ), most of them however 
less than 0.100 per cent. This amount was practically the same as the con¬ 
tent of phosphorus pentoxide (P 2 O s ) in the soils. They showed also that soils 
cropped for 50—60 years and either unmanured or receiving but slight appli¬ 
cations during that period lost on the average 40 per cent of the sulfur trioxide 
originally present as determined by comparison with virgin soils. Where farm 
manure was applied in regular and fairly liberal amounts however, the sulfur 
content of the soil was maintained and even increased. They estimated the 
annual amount of total sulfur trioxide precipitated with the rain at 15—20 lbs. 
per acre per annum, and from the analyses of the drainage waters at Rotham- 
sted calculated the loss by drainage at about 50 lbs. per acre yearly. The con¬ 
clusions they reached were therefore that the losses of sulfur from the soil by 
drainage and cropping are much larger than can be met by the amount brought 
down in the rain, and that some carrier of sulfur such as farm manure, super¬ 
phosphate, ammonium sulfate, sulfate of potassium, or gypsum must be 
applied to soils if they are to be maintained in a permanently fertile condition. 

A bulletin by S h e d d 2 ) received after this work was under way gives 
the analyses of numerous Kentucky soils and the results confirm the earlier 
work in Wisconsin. Constant cultivation without manuring was again shown 
to lead to a loss of sulfur from the soil and the amounts of sulfur present were 
usually found to be smaller than the amounts of phosphorus. As a rule the 
better agricultural areas showed a higher sulfur as well as a greater phosphorus 
content leading to the conclusion that there is a close relation between the 
sulfur and phosphorus content of soils and their agricultural value. The con¬ 
clusion was reached here also that the addition of sulfur in some form is 
essential if soils are to be maintained fertile permanently. 

No further study of sulfur in soils has been carried out in this country 
as far as the authors are aware and it is hoped that the work reported here 
will add to our knowledge along this line and supplement the Wisconsin and 
Kentucky results to such an extent that the question of sulfur fertilization 
as a necessity for permanent agriculture may receive more widespread consi- 

*) Rsch. Bull. 14. Wis. Agric. Expt. Stat. 

2 ) Bull. Kentucky Agric. Expt. Stat. 174. 


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554 P. E. Brown and E. H. Kellogg, 

deration and definite principles may be reached which shall be of more than 
local application. 

This work was not begun however for the purpose of studying the sulfur 
content of Iowa soils but with the object of determining the importance and 
extent of bacterial action in preparing sulfur for plant food and of devising 
methods for the estimation of such bacterial action. 

It is known that sulfur occurs in soils mainly in complex organic com¬ 
pounds, only small amounts of sulfites, sulfates, and sulfides and other mineral 
sulfur compounds being present. It is likewise known that plants require sulfur 
in the form of sulfates and hence it is evident that the process of the transfor¬ 
mation of organic sulfur compounds into sulfates is of great importance from 
the standpoint of the feeding of crops. This transformation or oxidation has 
been termed „sulfofication“ by L i p m a n in his admirable scheme 1 ) of 
nomenclature for bacteriological processes in the soil and it will be employed 
in this work as a general term to include the oxidation of organic sulfur com¬ 
pounds, sulfides, and free sulfur with the production of sulfates. 

The fact that bacteria are active in the oxidation of sulfur compounds 
has been recognized but the activities of bacteria in the soil in bringing about 
a production of sulfates have not been studied to any extent previously. This 
is due of course to the fact that the sulfur feeding of plants has been consi¬ 
dered of little importance and now that there are indications that the presence 
and production of sulfates in soils may be of vital significance to crop growth 
it is evident that the agencies bringing about sulfofication in soils should be 
carefully studied for they may throw considerable light on fertility problems 
and lead to improved methods of soil treatment which would bring about 
greater crop production and also maintain the soil in a permanently fertile 
condition. 

The transformation of sulfur from organic combination into sulfates occurs 
in several stages, just as is the case in the production of nitrates from proteins. 
First there is the production of hydrogen sulfide from the proteins. Large 
numbers of organisms are able to decompose proteins with the liberation of 
this gas. All the decay bacteria are able to bring about this reaction and in 
fact wherever protein destruction occurs there is a production of hydrogen 
sulfide. Further oxidation of this material immediately occurs through the 
activities of the sulfur-oxidizing of “sulfofying” bacteria. There are two 
large groups of these organisms which have been described the red, Rhodo- 
bacteriaceae or Purpurbakterien, and the Thiobacteriaceae 
or colorless group. These organisms bring about the oxidation of sulfur in 
two stages. The first is the change from hydrogen sullide to free sulfur which 
is deposited in granules in the cells of the bacteria. The second stage in the 
process is the oxidation of this free sulfur to sulfates in which form the sulfur 
is available to plants. The sulfates produced are taken up by plants and the 
plant and animal residues in the soil are attacked by decay bacteria and sul¬ 
fofying organisms and there is therefore a cycle of sulfur in nature just as 
there is a cycle of nitrogen and bacteria play a most important part here also in 
making the cycle complete. Winogradsky has isolated nine different species 
which have the power of oxidizing hydrogen sullide with the production first 
of sulfur and then of sulfates and he has shown the rather extensive distri¬ 
bution of these in nature. There are undoubtedly many organisms in the soil 

*) Botan. Gazette. Vol. 51. 1911. p. 454. 


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Suifofioation in Soils. 


555 


which are able to oxidize sulfur compounds, some with which such oxidation 
is probably purely secondary and others with which it is a primary function. 

Future experiments will undoubtedly deal with the sulfofying bacteria 
in the soil and more definite information regarding their characteristics will 
be accumulated. For the present we must make a grouping on a physiological 
basis and classify all organisms which oxidize sulfides and free sulfur to sulfates 
as sulfofying bacteria. 

The problem of the proper sulfur feeding of crops is undoubtedly largely 
bacterial in nature. That is, as the bacteria are the agents which prepare the 
sulfates for plant food, if they are weak and inefficient, sulfate production 
might be expected to be slow and crops to suffer even although abudance of 
total sulfur was present in the soil. A supplying of organic matter containing 
sulfur is therefore insufficient to insure the proper amount of sulfates for 
crop growth. The efficiency of the sulfur-oxidizing or sulfofying bacteria 
must be ascertained also. In other words the ’’sulfofying power 41 of the soil 
must be determined. 

Do soils have a sulfofying power? If so, how may it be determined? What 
soil conditions affect it?. Is there any relation between the sulfofying power 
of soils and the proper sulfur feeding of plants? Can methods be devised to 
increase the sulfofying power of soils or in other words the efficiency of the 
sulfofying bacteria? These are some of the questions which arise immediately 
in our minds. A big field is opened up here and one which has been practically 
untouched by investigation and much work must of course be done which 
is rather preliminary in nature and negative results are to be expected and 
indeed in many cases are quite as valuable as positive results. 

The present work deals very largely with the question ”Do soils have a 
sulfofying power? 44 and ”If so, how may it be determined? 44 A study of the 
other questions is being carried on and much data is being accumulated 
which will be published later. The experiments described here are those 
which have shown that soils d o have a sulfofying power, that this power 
is determinable by laboratory methods, and that the physical characteristics 
and certain methods of soil treatment influence to a considerable extent the 
ability of a soil to produce sulfates. 

The question as to whether special methods of soil treatment are neces¬ 
sary to insure the optimum sulfoiication in soils is necessarily left for future 
more extended investigations to answer although the present work indicates 
that such is not the case. 

Historical. 

Before entering upon a discussion of the experimental results it will be 
well to outline very briefly the previous work along the line of sulfur ferti¬ 
lization and sulfur transformation in the soil. 

The work of Hart and Peterson and that of S h e d d has 
already been mentioned and while these two investigations throw some light 
on the problem of the need for sulfur in soils, they do not deal with the pro¬ 
duction of sulfates. The same is true of most of the investigations carried on 
abroad, only a few even suggesting the importance of the formation of sulfates 
by bacteria. 

In 1905 Dymond, Hughes, and Jupe ') reported that there 
was insufficient sulfuric acid in soil or supplied by rain for heavy yielding 


') Journ. Agric. Sc. 1. 1906—1906. p. 217. 

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P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


crops rich in albuminoid, either for the production of greatest yield or the 
highest feeding value and for such crops a sulfate should be included in the 
artificial manures. For cereal crops and for permanent pasture the soil and 
rain provide all the sulfuric acid necessary. They concluded that the percentage 
of sulfuric acid extracted by hydrochloric acid no more represents the supply 
available for a crop during its whole period of growth than the percentage 
of nitrates represents available nitrogen. They found also upon comparing the 
amounts of sulfates produced in two soils one of which was kept sterile and 
the other inoculated with a bacterial infusion, that there was an increase of 
0.008 per cent sulfates produced by oxidation due to bacteria over the amount 
produced in the sterile soil. Their fertilization tests showed cabbages benefited 
by sulfates, red clover increased 20 per cent, while oats, barley and swedes 
were not benefited. Excessive quantities of sulfates were found to be injurious 
to crops owing to the action on the physical condition of the soil. 

Daikuhara 1 ) conducted pot experiments with three soils which sho¬ 
wed that even less than 0.02 per cent sulfuric acid (S0 3 ) was sufficient to meet 
the sulfur requirements of barley plants. 

Siichting 2 ) in 1907 showed that sulfate of ammonia increased the 
yield of potatoes more than sodium nitrate and this result may have been due 
in part at least to the sulfate introduced. 

Bernhard 3 ) in 1910 in his study of the effect of sulfur on potato scab, 
found that sulfur disinfects the soil and puts it in better physical condition 
causing quicker and more intensive action of commercial fertilizers and the 
production of more available foodstuffs. He concluded that sulfur played 
a greater role in plant nourishment than previously ascribed to it. 

Carlier 4 ) studied the effect of magnesium sufate and manganese 
sulfate on the yields of beets, potatoes, and hay and found a small increase 
in the hay crop but none with the beets and potatoes indeed with the MnS0 4 
the yields of thesa crops were somewhat reduced. Evidently here the sulfate 
addition was unnecessary or the magnesium or manganese was injurious. 

Maizeres 6 ) obtained a large increase in beets and potatoes when 
sulfur at the rate of 250—500 kg per hectare was used and he attributed the 
increase to disinfecting action but found that the composition of the plant was 
also modified. 

C h a n c r i n and D e s r i o t 8 ) used sulfur to cure potato diseases and 
found that it was not only effective for that purpose but that it increased 
the yield and they suggest that the beneficial effect may be due to an action 
similar to that of heat, CS 2 , etc. 

Herlinger 7 ) obtained similar increased yields of potatoes when 
sulfur was applied. 

Boullanger 8 ) applied a small amount of flowers of sulfur to various 
crops and obtained 10—40 per cent increased yields. The crops increased were 

*) Bull. Imp. Cent. Agr. Expt. Stat. Japan. 1. 1907. p. 135; ref. Expt. Stat. Rec. 
19. p. 1022. 

2 ) Journ. f. Landw. Bd. 55. p. 1; Chem. Abst. 1. 1907. p. 1754. 

*) Deutsche Landw. Presse. 37. 1910. p. 204; Expt. Stat. Rec. 23. p. 744. 

4 ) Journ. Agr. Prat. 1910. 1. p. 267; Chem. Abst. 5. p. 2687; Engraig. 26. p. 685; 
< hem. Abst. 5. p. 3116. 

4 ) Engrais. 26. p. 685; Chem. Abst. 5. p. 3872. 

*) Journ. Agr. Prat. 21. p. 427; Chem. Abst. 6. p. 789. 

~) Wien. Landw. Ztg. 62. p. 132; Chem. Abst. 6. p. 1201. 

B ) Compt. Bend. T. 154. p. 369; Chem. Abst. 6. p. 1332. 


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Sulfofication in Soils. 


557 


carrots, beans, celery, lettuce, sorrel, endive, potatoes, onions, and spinach. 
When the soil was sterilized first and the plants grown under sterile condi¬ 
tions the sulfur had little action. He concluded that the sulfur acts by modi¬ 
fying the development of bacteria. 

D e g r u 11 y 1 ) applied 109 gm of sulfur per square meter of soil and dou¬ 
bled the beet crop and increased the turnips 33 per cent. He found the greater 
part of the sulfur appearing later as the sulfate and concluded that the increa¬ 
sed crop was due to the sulfates formed or to a stimulating effect of the sulfur 
on the plants. 

Demolon 1 ) found that flowers of sulfur added to garden soil gave an 
effect on various crops as evidenced by a better growth of leaves and roots 
and a favoring of the production of chlorophyll. He found also that sulfur 
was oxidized to sulfates in the soil. 

Boullanger and Dugardin 3 ) attempted to explain the fertili¬ 
zing action of sulfur on the basis of its effect on the supply of available 
nitrogen. They studied the effect of sulfur on ammonification, nitrification, 
and nitrogen-fixation using the solution method and they found that ammoni¬ 
fication was increased by small amounts of sulfur, nitrogen-fixation was not 
affected and nitrification was depressed by any beyond very small amounts. 
They concluded that in the presence of sulfur plants find larger quantities of 
assimilable ammonium salts and it may be that crops which can utilize ammo¬ 
nium salts are the ones most benefited by sulfur. 

Sabashnikov 4 ) obtained increased yields of barley, and rye where 
flowers of sulfur were added to a soil containing 0.082 per cent sulfuric acid (S0 3 ). 

Bernhard 8 ) found that sulfur increased the yield of potatoes and 
mangolds and later experiments*) showed increased yields of beans, onions, peas, 
potatoes, and asparagus, ranging from 2—25 per cent. 

G i a n n e 11 o’s results 7 ) showed however that when applied alone 
sulfur decreased the yield of potatoes but increased the yield when used with 
other fertilizers. 

L i e r c k e 8 ) found that fertilizers containing sulfates gave better 
results with fruits than other fertilizers and Demolon 9 ) obtained marked 
increases in yields of beets and parsnips in pot experiments when flowers of 
sulfur were applied. The latter investigator found also that under ordinary 
conditions sulfur is oxidized by soil microorganisms to sulfates and the ferti¬ 
lizing action is due partly to the action on microorganisms and partly to the 
formation of sulfuric acid which either acts directly as a source of sulfur or by 
its action on bases especially calcium makes more mineral matter available 
to plants. It is not stated how the sulfates were extracted but probably hydro¬ 
chloric acid was used. This point will be referred to later. 

U r b a n 10 ) found that sulfur had a very slight effect on sugar beets, 
there being no difference in color, sugar content or quality of the beet juice. 

*) Progr. Agr. Vit. 57. p. 321; Chem. Abst. 0. p. 1649. 

2 ) Compt. Rend. T. 154. p. 524; Chem. Abst. 6. p. 2129. 

3 ) Compt. Rend. T. 155. p. 327; Chem. Abst. 6. p. 3152. 

4 ) Russ. Joura. Expt. Landw. 13. 1912. p. 817; Expt. Stat. Rec. 28. p. 726. 

6 ) Deutsch. Landw. Presse. 39. p. 275; Chem. Abst. 7. p. 530. 

®) Chem. Abst. 7. p. 1071. 

7 ) BoL quind. Soc. Agr. Ital. 17. p. 425; Chem. Abst. 7. p. 1254. 

®) Deutsch. Obstbau-Ztg. p. 75; Chem. Abst. 7. p. 2823. 

•) Compt. Rend. T. 156. p. 725; Chem. Abst. 7. p. 2822. 

10 ) Ztschr. f. Zuckerind. Bohmen. 37. p. 441; Chem. Abst. 7. p. 3685. 


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558 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


C h a n c r i n and D e s r i o t x ) obtained slightly increased yields of 
potatoes and beets with applications of 200—400 kg per hectare of sulfur and 
also with smaller amounts 2 ). 

T h a 1 a u 3 ) studied the action of sulfites, thiosulfates, and sulfur on the 
growth of plants in soil and he found that ammonium sulfite had relatively 
the same action in loam soil as ammonium sulfate, in sandy soil some what 
less, and in peat soils much lower yields were secured. In water solutions 
however, it was toxic even in minute amounts. In the soil ammonium sulfite 
was found to be oxidized very quickly to the sulfate. The action of calcium 
sulfite was very much the same. Sodium thiosulfate had no toxic action on plant 
growth. Sulfur in the form of a sulf-albumin did not show any effect on 
plant growth. 

H e i n z e 4 ) reports preliminary investigations which indicate that the 
action of sulfur is similar to that of carbon disulfide but he believes that it 
is not entirely biological and that there is a chemical effect which is not 
dearly understood yet. 

Vermorel and Dantony 5 ) experimented with sulfur and iron 
pyrites as fertilizers and they found that when the soil was freed of organic 
matter and nitrogen was applied as nitrate, neither sulfur nor iron pyrites incre¬ 
ased the yield of wheat or kidney beans but when the nitrogen was added as 
dried blood both sulfur and iron pyrites gave 30—60 per cent increases. This 
experiment is suggestive in showing that the sulfofying bacteria need organic 
nitrogenous material for food. 

Experiments by L i e c h t i 6 ) show that to increase the amounts of sulfur 
in the soil or in the fertilizer applied tends to increase the crops secured. 

Kossowicz 7 ) has emphasized recently the fact that sulfur passes 
through a cycle in nature from organic to inorganic form, undergoing oxida¬ 
tion and reduction principally through the activities of microorganisms. 

B r i o u x and Guerbet 8 ) after considerable study decided that 
the mechanism of sulfur fertilization was very complex and that much work 
would be necessary to determine its practical value. They found however 
that in soils rich in humus and which also contained calcium carbonate, 
sulfur appeared to be capable of acting as a fertilizer. In a later work they 
studied the influence of the character of the soil and of carbohydrates on the 
oxidation of sulfur. Sugar and starch appreciably retarded oxidation while 
peptone and other nitrogenous substances favored it so that 82 per cent was 
oxidized in thirty days. They concluded that the oxidation was due to compli¬ 
cated bacterial processes probably involving a number of different kinds 
of bacteria. They found also that the addition of calcium carbonate accele¬ 
rated the oxidation but sterilization entirely prevented it. This would indi¬ 
cate the oxidation of free sulfur occurs entirely by bacterial means and not 
by chemical. The results reported in this work check these results, as will 
be pointed out later. 

J ) Journ. Agr. Prat. X. ser. T. 23. p. 305; (Item. Abst. 7. p. 4038. 

2 ) Journ. Agr. Prat. X. ser. T. 25. p. 304; Chem. Abst. 7. p. 4038. 

3 ) Landw. Versuchs-St&t. &2. p* 101; Chem. Abst. 7. p. 4038. 

4 ) Xaturvviss. 1. p. ill; Expt. St at. Rec. 28. p. 726. 

°) Engrais. 28. p. 1304; Chem. Abst. 8. p. 545. 

e ) Mitt. Lebeiisen Hyg. 4. p. 207; ('hem. Abst. 8. Xo. 4. p. 774. 

") Russ. Journ. Expt. Landw. 14. p. 181; Chem. Abst. 8. p. 978. 

8 ) Ann. Sei. Agr. T. 30. p. 389; ( hem. Abst. 8. p. 1481; Compt. Rend. T. 156. 
p. 1470; Expt. St at. Rec. 30. p. 232. 


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Sulfofication in Soils. 


559 


It is apparent from these reported results that many crops may be bene¬ 
fited by the application of sulfur to the soil, in other words that soils may be 
deficient in sulfur at least in a form available for plant nourishment. From 
the very few experiments which have considered at all the bacterial phases 
of the problem of sulfur fertilization the conclusion has been drawn that the 
process of sulfofication is brought about entirely by bacterial agency. The 
data presented in support of this contention is regarded as rather insufficient 
however to prove the point and certain results obtained in this work which 
will be discussed later, tend to show that there may be a chemical oxidation 
of sulfur compounds in the soil, that a minor part of the process of sulfofi¬ 
cation may be brought about by chemical means. 

Finally it may be pointed out that no previous work has dealt in any 
way with the sulfofying power of soils and while it was known that bacteria 
were active in the process of sulfur oxidation no attempt has been made 
previously to determine the ability of different soils to produce sulfates and it 
is believed therefore that this work may be the forerunner of much important 
information both from the scientific and practical standpoints as the trans¬ 
formation of sulfur compounds in the soil and the sulfur fertilization of crops 
are undoubtedly of great importance in soil fertility and permanent agricul¬ 
ture. 

The methods for the determination of sulfates in soils. 

In undertaking the study of the production of sulfates in the soil the 
first problem which arose was the selection of a suitable, accurate method 
which could be employed for the determination of the sulfates. The improved 
method for the determination of total sulfur in the soil has been described by 
Hart and Peterson and by S h e d d in the reports already referred 
to, but no work has been done on the sulfate determination. Wiley gives the 
directions for the determination without comment as to any difficulties to 
be met with. As he describes it the method merely calls for treatment of the 
soil with cold dilute hydrochloric acid, filtration and precipitation with barium 
chloride and weighing the sulfate formed. In the work of various investigators 
reported above the method of extraction of the sulfates is usually not men¬ 
tioned and when the point is considered worthy of notice, the vague indefinite 
statement is made that the soil is treated with dilute hydrochloric acid. Is 
it important that a certain strength of acid should be employed? In other 
words does it make any difference in the amount of sulfates obtained from 
a soil whether a 0.01 per cent or a 10 per cent acid for instance is used for the 
extraction? What should be the length of time of contact with the acid? These 
are questions which immediately arise and the first few series of experiments 
reported here therefore deal with the method of extraction of sulfates as such 
from the soil. 

S e r i e s I. 

In this series one hundred gram quantities of soil were shaken for two 
hours with 200 c. c. of 0.5 per cent, 1.0 per cent, 2.0 per cent, and 5.0 per cent 
hydrochloric acid and the sulfates precipitated and weighed as usual. The 
results are given in Table 1. The amounts of sulfates secured were very small 
in every case, the 2.0 per cent HC1 showing the smallest extraction and the 
0.5 per cent HC1 the greatest. The total sulfur content of the soil was deter¬ 
mined and found to be 21.55 mgs sulfur per 100 grams of soil so that the 
largest amount of sulfur as sulfate extracted from this soil was less than 1 j 20 


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660 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


of the total sulfur content. This proportion of sulfates to total sulfur seemed 
much too small for an ordinary soil and indicated there might be some disturbing 
factor involved. Van Bemmelen 1 ) observed that when the extraction 
was made with hydrochloric acid much humus substance and iron oxide was 
dissolved and these interfered with the determination causing the results to 


Table 1. 


Lab. 

No. 

i 

Material used 

Weight of 
Sulfur 

! as sulfates 
! mgs. 

Av. 

mgs. 

S. 

1 

200 cc. 0.5 % HC1 

1.18 


2 

200 cc. 0.5 % HC1 

0.77 

0.97 

3 

200 cc. 1.0 % HC1 

0.79 


4 

200 cc. 1.0 % HC1 

0.52 

0.65 

5 

200 cc. 2.0 % HC1 

0.16 


6 

200 cc. 2.0 % HC1 

0.35 

0.25 

7 

200 cc. 5.0 % HC1 

0.54 


8 

200 cc. 5.0 % HC1 

0.90 

0.72 

21 

22 

Total Sulfur in Soil. 
(Peroxide Fusion Method.) 

20.87 mgs. S. 

22.24 mgs. S. 21.55 mgs. S. 



be low. Furthermore he observed that it was impossible to remove these 
materials without obtaining high results because of the oxidation to sulfate 
of the sulfur in the dissolved organic matter and hence he concluded that the 
amount of sulfates in soils as such was not determinable by the method. The 
results here indicated that the iron oxide and organic matter dissolved did 
reduce the amount of sulfates secured with increasing strengths of hydrochloric 
acid up to 2.0 per cent but with 5.0 per cent acid the results were too high 
indicating that there was some solution of silica by acid of that strength and 
this silica would of course appear in the precipitation of the sulfates. 

Series II. 

One hundred gram quantities of the same soil used in Series I each re¬ 
ceived additions of 2 c. c. of a 5 per cent magnesium sulfate solution and 
were then shaken for two hours with the same strengths of acid used in the 
first series. The amounts of sulfates extracted appear in Table 2, which 
shows also how much of the magnesium sulfate added was unextracted. 
These figures were obtained by subtracting from the total sulfates extracted 
the amounts found in the soil itself which were given in the previous series. 
Again the greatest extraction occurred with the 0.5 per cent acid, the 1.0 per 
cent and 2.0 per cent acids removing smaller practically identical amounts. 
When the 5.0 per cent acid was employed the results were too high evidently 
some silica was taken out by that strength acid and the amount of precipitate 
increased by just that amount. Magnesium sulfate is readily soluble and should 
have been completely extracted by dilute hydrochloric acid but the iron 
oxide and organic matter evidently interfere in the way which has been 
suggested. 

*) Landw. Vers.-Stat. 37. p. 284. 


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Sulfofication in Soils. 


561 


Table 2. 


Lab. 

No. 

Material used 

Wt. s. 

as 

sulfates 

mgs. 

Av. 

mgs. 

Av. 
mgs. S. 
in 
soils 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

mgs. S. 
added 
as 

sulfate 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulfate 

added 

9 

10 

200 cc. 0.5 % HC1 
200 cc. 0.5 % HC1 

24.19 

26.04 

25.11 

0.97 

i 

24.14 

26.63 

2.49 

11 

12 

200 cc. 1.0 % HC1 
200 cc. 1.0 % HC1 

21.61 

21.24 

21.42 

0.65 

20.77 

26.63 

5.86 

13 

14 

200 cc. 2.0 % HC1 
200 cc. 2.0 % HC1 

20.76 

21.74 

21.25 

0.25 

21.00 

26.63 

5.63 

15 

16 

200 cc. 5.0 % HC1 
200 cc. 5.0 % HC1 

29.82 

29.99 

29.90 

0.72 

29.18 

26.63 

(excess) 


Series III. 

Further tests were carried out in this series using 1.0 per cent, 5.0 per 
cent and 10.0 per cent HC1 and also using water; one hundred gram quantities 
of soil being shaken for two hours with these materials as previously. Table 3 
shows the results secured. Much larger amounts of sulfates were secured here 
than in Series I but the water removed about three times as much as the 
hydrochloric acid, and the duplicate determinations with the acid did not 
agree very well. 

Again it would seem that there was some action brought about by the 
HC1 which prevented complete extraction. 


Table 3. 


Lab. 

No. 

Material used 

Wt. s. 

as 

sulfates 
mgs. | 

Average 
mgs. S. 

1 

200 cc. water 

4.00 


2 

200 cc. water 

4.12 

4.06 

3 

200 cc. 1.0 % HC1 

1.10 


4 

200 cc. 1.0 % HC1 

1.76 

1.43 

5 

200 cc. 6.0 % HC1 

2.04 


6 

200 cc. 5.0 % HC1 

1.44 

1.74 

7 

200 cc. 10.0 % HC1 

1.10 


8 

200 cc. 10.0 % HC1 

1.40 

1.25 


Series IV. 

The same soil and the same treatment was used here as in Series III except 
that 2 c. c. of a 5 per cent solution of magnesium sulfate was added to each 
100 mgs of soil prior to shaking. The total sulfates extracted and the amount 
of magnesium sulfate unextracted by the treatments are given in Table 4. 
The entire amount of MgS0 4 was dissolved out by shaking with water for 
two hours while the 1.0 per cent HC1 did not remove all the sulfates added. 
With the 5.0 per cent and 10.0 per cent acid the results again were much too 
high, those with the 10.0 percent being even higher than those with the 
5.0 percent. Evidently the silica dissolved out by the HOI increased the 
sulfate precipitate considerably in the case of the stronger acid. The inter- 

Zweite Abt. Bd. 43. 36 

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562 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


fcrence of the iron oxide and the organic matter when the 1.0 per cent HC1 was 
used is again clearly shown. 

Table 4. 


Lab. 

No. 

Material used 

Wt. s. 

as 

sulfates 

mgs. 

Av. 

mgs. 

Av. 

mgs. S. 
in 

soils 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

mgs. S. 
added 
as 

sulfate 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulfate 

added 

9 

200 cc. Water 

30.70 






10 

200 cc. Water 

30.34 

30.52 

4.06 

26.46 

26.63 

— 

11 

200 cc. 1.0 % HCl 

23.94 






12 

200 cc. 1.0 % HCl 

26.38 

25.16 

1.43 

23.73 

26.63 

2.90 

13 

200 cc. 5.0 % HCl 

30.92 






14 

200 cc. 5.0 % HCl 

31.46 

31.19 

1.74 

29.45 

26.63 

(excess) 

15 

200 cc. 10.0 % HCl 

36.52 






10 

200 cc. 10.0 % HCl 

45.38 

40.95 

1.25 

39.70 

26.63 

(excess) 


Series V and Series VI. 

In order to check the two preceding series, they were repeated according 
to the same plan except that 2.0 per cent HC1 was employed instead of the 
1.0 per cent. The results are given in Tables 5 and 6. Comparing Table 5 with 
Table 3 it is found that the amounts of sulfates extracted by water were prac¬ 
tically identical. Again there was only about 1 / 3 as much extracted by the 
2.0 per cent and 5.0 per cent HC1 as by the water. The results with the 10.0 
per cent HCl however were much higher in this case but the duplicates were 


Table 5. 







Wt. S. 


Lab. 

No. 

Material used 

as 

sulfates 

Average 
mgs. S. 


! _ 




mgs. 


1 

200 

CC. 

Water 


4.22 


2 

1 200 

CC. 

Water 


3.95 

4.08 

3 

2(H) 

cc. 

2.0 % 

HCl 

1.74 


4 

2<M) 

cc. 

2.0 % 

HCl 

0.91 

1.32 

5 

200 

cc. 

5.0 % 

HCl 

1.31 


t> 

2<H) 

cc. 

5.0 % 

HCl 

0.79 

1.05 

7 

200 

cc. 

1«>.0% 

HCl 

4.39 


8 

2(H) 

cc. 

10.0 % 

HCl 

8.04 l ) 

4.39 


not satisfactory and it would appear that a larger amount of silica was extrac¬ 
ted here making the determinations much too high. In Table 6 it will be seen 
that just as was the case in series IV there was complete extraction by the 
water of the MgS0 4 added while the 2.0 per cent HCl gave incomplete extrac¬ 
tion, the amount obtained being less than that taken out by the 1.0 per cent 
HCl in Series IV. Again with the 5.0 per cent and 10.0 per cent HCl the amounts 
secured were far too large and showed conclusively the interference of silica. 
The 5.0 per cent HCl here however gave higher results than the 10.0 per cent 
but the duplicate determinations did not agree very closely and conclusions 
should hardly be drawn from them. 

1 ) Not included in the average. 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 






Sulfofication in Soils. 


563 


Table 6. 


Lab. 

No. 

Material used 

Wt. s. 

as 

sulfates 

mgs. 

Av. 

mgs. S. 

r 

Av. 

mgs. S. 

• in 
soils 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

mgs. S. 
added 
as 

sulfate 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulfate 

added 

9 

200 cc. Water 

29.14 






10 

200 cc. Water 

31.44 

30.29 

4.08 

26.21 

26.63 

_ 

11 

200 cc. 2.0 % HC1 

Lost. 






12 

200 cc. 2.0 % HC1 

24.47 

24.47 

1.32 

23.15 

26.63 

3.48 

13 

200 cc. 5.0 % HC1 

25.84 






14 

200 cc. 5.0 % HC1 

57.82 

41.83 

1.05 

40.78 

26.63 

(excess) 

15 

200 cc. 10.0 % HC1 

31.08 






16 

200 cc. 10.0 % HC1 

34.32 

32.70 

4.39 

28.31 

26.63 

(excess) 


The same soil used in this series was treated with 2.0 per cent acetic acid 
in the same manner, shaking 100 grams of soil for two hours with 200 c. c. 
of the acid, and the results obtained were low being about the same as those 
secured with the 0.5 per cent and 1.0 per cent HC1. 

It seemed from these first series therefore that dilute hydrochloric acid 
was unsatisfactory for the extraction of sulfates from the soil, the ferric 
oxide and organic matter dissolved by the acid probably interfering as has 
been suggested by Van Bemmelen, in preventing the complete ex¬ 
traction. Furthermore when the concentration of the HC1 is increased there 
is a precipitation of silica which makes the results too high. Water seemed 
to extract all the MgS0 4 added to the soil and it also removed much more 
from the soil itself than the hydrochloric acid and further tests were therefore 
planned to determine the efficiency of the extraction of sulfates by shaking 
with water. 

Series VII. 

In the previous series all the shaking was carried on for two hours and it 
was deemed advisable to ascertain whether longer periods of shaking with 
water would lead to the extraction of larger amounts of sulfates. One hundred 
gram quantities of soil were therefore shaken with 200 c. c. of water for varying 
lengths of time as noted in Table 7. The results show that just as much sul¬ 
fate is secured in two hours shaking as in four or six hours. The low results 
with eight hours shaking is not regarded as significant as no duplicate was 

Table 7. 


Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 


3.46 

3.58 

3.34 

2.85 

36* 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 


Lab. 

No. 

Hours shaken 

1 

2 hours 

2 

2 „ 

3 

4 • „ 

4 

4 ,, 

5 

6 „ 

6 

6 ,, 

7 

8 „ 

8 

8 „ 


mgs. b. 
as 

sulfate 

in 

soil 


3.42 

3.51 

3.54 

3.62 

3.04 

3.64 

2.85 

lost. 


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564 


P. E. Brown and E. EL Kellogg, 


secured and the result may have been accidental. It would seem from these 
results therefore that two hours shaking will extract as much sulfate from 
the soil as six hours and the conclusion might therefore be considered justi¬ 
fiable that entire extraction of sulfates may be accomplished by this method. 
For the work in hand however it was necessary to determine whether complete 
extraction of larger amounts of sulfates would be accomplished by water in 
two hours time. The fact that many soils might contain more than three or four 
milligrams of sulfur as sulfate per hundred grams of soil was clearly recog¬ 
nized and for determinations of sulfofying power it was felt that accumulations 
of sulfates would probably have to be encouraged in order to secure definite 
data, that is to eliminate the personal equation and to place the results beyond 
the limit of error by allowing the sulfates to accumulate to a much greater 
extent than is usually the case in soils, and thus accentuate the differences 
between different soils. Furthermore MgS0 4 which was used in the previous 
series was readily soluble, much more so than sulfates more apt to be present 
in the soil such as calcium sulfate for instance. Consequently tests were 
carried out using CaS0 4 to determine the extractive ability of water when 
shaken with it for varying lengths of time. 


Series VIII. 

In this series one hundred gram quantities of soil received additions of 
varying amounts of calcium sulfate (gypsum, dehydrated) and were then 
shaken for two hours with 200 c. c. of water. The results appear in Table 8. 
The same soil that was used in Series VII was employed here and hence the 


Table 8. 


Lab. 

No. 

Addition 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

from 

soil 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

Av. 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

mgs. S. 
added 
in 

sulfate 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulfate 

added 

9 

0.25 gm. CaS0 4 

54.14 

3.46 

60.68 


1 


10 

0.25 gm. CaS0 4 

53.96 

3.46 

50.50 

50.59 

58.82 

8.23 

11 

0.20 gm. CaS0 4 

46.06 

3.46 

41.60 




12 

0.20 gm. CaS0 4 

45.94 

3.46 

42.48 

42.04 

47.04 

5.00 

13 

0.15 gm. CaS0 4 

35.96 

3.46 

32.50 




14 

0.15 gm. CaS0 4 

36.54 

3.46 

33.08 

32.79 

35.29 

. 2.50 

15 

0.10 gm. CaS0 4 

26.22 

3.46 

22.76 




16 

0.10 gm. CaS0 4 

25.86 

3.46 

22.40 

22.58 

23.53 

0.95 

17 

0.05 gm. CaS0 4 

Lost. 

— 

— 




18 

0.05 gm. CaS0 4 

14.52 

3.46 

11.06 

11.06 

11.76 

0.70 

19 

0.025 gm. CaS0 4 

8.62 

3.46 

5.16 




20 

0.025 gm. CaS0 4 

8.88 

3.46 

5.42 

5.29 

5.88 

0.59 


200 cc. water shaken two hours with the following: 


21 ! 0.25 gm. CaS0 4 | 54.20 I 

22 I 0.25 gui. CaS0 4 . 53.92 j — 54.06 


58.82 


4.76 


amounts of sulfates obtained from the soil itself in two hours shaking with 
water was subtracted in every case from the total sulfate content of the soils 
and the difference gave the amount of sulfate extracted from the CaS0 4 
added. 


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Sulfofication in Soils. 


565 


As the amounts of CaS0 4 added to the soil were decreased the proportion 
extracted by the water increased. Indeed with the two smallest amounts prac¬ 
tically complete extraction occurred. With the larger amounts of CaS0 4 
therefore it is evident that two hours shaking with water is insufficient to 
bring about complete extraction. In order to settle this point and to eliminate 
the interference of the soil 0.25 gm. of CaS0 4 was shaken for two hours with 
200 c. c. of water and only about 91 per cent of the sulfate was dissolved. 
Evidently longer shaking must be practiced if complete extraction of the 
sulfate is to be secured. 

Series IX. 

Carrying out this idea, one hundred gram quantities of soil received addi¬ 
tions of CaS0 4 and were then shaken for varying lengths of time with 200 c. c. 
quantities of water. The results are given in Table 9. The amount of sulfate 
in the soil itself was determined and that was subtracted from the total amount 
obtained to give the quantity of CaS0 4 dissolved. There was incomplete 
solution of the larger quantities of CaS0 4 even when eight hours shaking was 
practiced but the amount extracted increased with the longer periods of shaking. 
With the smaller amounts of sulfate the extraction was not complete but the 
amounts undissolved were very small and the differences were practically 
within the limit of error for the weights dealt with in the determination were 
very small and slight variations were unavoidable. 

In order to determine the solubility of the calcium sulfate when shaken 
alone, in the absence of soil, with water for longer periods of time the following 
series was planned. 

Table 9. 


Lab. 

No. 

Addition 

Hours shaken 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

from 

soil 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

Av. 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

mgs. S. 
added 
in 

sulfate 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulfate 

added 

! 

1 

0.25 gm. CaS0 4 

2 

54.24 

3.37 

50.87 




2 

0.25 gm. CaS0 4 

2 

53.82 

3.37 

50.45 

50.66 

58.82 

8.16 

3 

0.25 gm. CaS0 4 

4 

56.32 

3.37 

52.95 




4 

0.25 gm. CaS0 4 

4 

57.48 

3.37 

54.11 

53.53 

58.82 

5.29 

5 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

59.14 

3.37 

55.77 




6 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

59.06 

3.37 

55.69 

55.73 

58.82 

3.09 

7 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

61.04 

3.37 

57.67 




8 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

59.54 

3.37 

56.17 

56.92 

58.82 

1.90 

9 

0.05 gm. CaS0 4 

2 

Lost. 

— 

— 




10 

0.05 gm. CaS0 4 

2 

14.24 

3.37 

10.87 

10.87 

11.76 

0.89 

11 

0.05 gm. CaS0 4 

4 

14.54 

3.37 

11.17 




12 

0.05 gm. CaS0 4 

4 

14.28 

3.37 

10.91 

11.04 

11.76 

0.72 

13 

0.05 gm. CaS0 4 

6 

14.66 

3.37 

11.29 




14 

0.05 gm. CaS0 4 

6 

14.52 

3.37 

11.15 

11.22 

11.76 

0.54 

15 

0.05 gm. CaS0 4 

8 

14.02 

3.37 

10.65 




16 

0.05 gm. .CaS0 4 

8 1 

14.24 

3.37 

10.87 

10.76 

1 

11.76 

1.00 


Series X. 

A very small and a rather large amount of calcium sulfate were employed 
here shaking them with 200 c. c. of water for two, four, six, and eight hours. 
Examining the results in Table 10, it appears that with the larger amount 


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Gck igle 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 




566 


P. E. Bro w n and E. H. Kellogg 


Table 10. 


Lab. 

No. 

Addition 

Hours shaken 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
added 
as 

sulfate 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulfate 

added 

1 

0.25 gra. CaS0 4 

2 

54.20 




2 

0.25 gm. CaS0 4 

2 

52.92 

53.56 

58.82 

5.26 

3 

0.25 gm. CaS0 4 

4 

54.40 




4 

0.25 gm. CaS0 4 

4 

56.34 

55.37 

58.82 

3.45 

5 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

55.14 




6 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

56.30 

55.72 

58.82 

3.10 

7 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

57.18 




8 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

57.52 

57.35 

58.82 

1.47 

9 

0.05 gm. CaS0 4 

2 

11.78 




10 

0.05 gm. CaS(> 4 

2 

11.44 

11.61 

11.76 

0.15 

11 

0.05 gm. CaS0 4 

4 

11.72 




12 

0.05 gm. CaS0 4 

4 

11.38 

11.55 

11.76 

0.21 

13 

0.05 gm. CaS0 4 

6 

11.38 




14 

0.05 gm. CaS0 4 

6 

11.26 

11.32 

11.76 

0.44 

15 

0.05 gm. CaS0 4 

8 

11.74 




16 

0.05 gm. CaS0 4 

8 

11.28 

11.51 

11.76 

0.25 


of calcium sulfate solution was incomplete even in eight hours shaking. 'Where 
the smaller quantity was employed practically the entire amount was dissol¬ 
ved in two hours. Comparing these results with those in the previous series 
it is apparent that the solution of the calcium sulfate is retarded by mixing 
it with soil the retardation being more pronounced with the larger quantity 
of sulfate added and with the shorter periods of shaking. 


Table 11. 


Lab. 

No. 

Addition 

Hours shaken 

mgs. S. 

as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
added 
as 

sulfate 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulfate 

added 

1 

0.25 gm. CaS0 4 

2 

46.24 




2 

0.25 gm. Ca»S0 4 

2 

46.88 

46.56 

46.50 

(extraction 

3 

0.25 gm. CaS0 4 

4 

47.06 



complete) 

4 

0.25 gm. CaS0 4 

4 

47.10 

47.08 

46.50 

do. 

5 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

46.76 




6 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

46.68 

46.72 

46.50 

do. 

7 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

46.76 




8 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

46.66 

46.71 

46.50 

do. 

9 

0.25 gm. CaS0 4 

10 

46.26 




10 

0.25 gm. CaS0 4 

10 

47.04 

46.65 

46.50 • 

do. 

11 

0.25 gm. CaS0 4 

12 

47.00 




12 

0.25 gm. CaS0 4 

12 

46.74 

46.87 

46.50 

do. 

13 

0.05 gm. CaS0 4 

2 

9.38 




14 

0.05 gm. CaS0 4 

2 

9.30 

9.34 

9.30 

do. 

15 

0.05 gm. C’aS0 4 

8 

9.10 




16 

0.05 gm. CaS0 4 

8 

9.16 

9.13 

9.30 

do. 


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Go gle 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





























Sulfofication in Soils. 


567 


In the last three series the CaS0 4 employed was 99.5 per cent pure dehy¬ 
drated gypsum and this has been found to be very much more difficultly so¬ 
luble than the hydrated CaS0 4 . The tests were therefore continued using 
chemically pure calcium sulfate containing two molecules of water. Moreover 
this compound is not only more readily soluble but it is believed to be more 
nearly like the compounds in the soil than the dehydrated sulfate. 

Series XI. 

In this series varying quantities of the hydrated calcium sulfate were 
shaken with water for varying lengths of time to determine the rate of solution. 
The results appear in Table 11. Complete solution of this sulfate was accom¬ 
plished in two hours even with the large amount so that the previous con¬ 
clusion regarding the solubility of the dehydrated calcium sulfate is borne 
out by these results. It is evident therefore that this calcium sulfate alone 
may be dissolved by shaking with water for two hours but the retardation of 
solution in the presence of soil makes a few further tests necessary. 

Series XII. 

To ascertain whether the fineness of division of the soil would allow of 
greater solution of sulfates in a shorter period of time, 100 gram samples of 
ground and unground soil, to some of which varying amounts of calcium 
sulfate were added, were shaken for two hours with 200 c. c. of water. Exa¬ 
mining the results in Table 12 it is seen there is slightly greater extraction of 


Table 12. 


Lab. 

No. 

Condition 

of 

Soil 

Addition 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

mgs. S. 
added 
as 

sulfate 

i 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulftae 

added 

1 

Unground 

Nothing 

3.35 





2 

99 

Nothing 

3.28 

3.31 

— 

— 

— 

3 

99 

0.25 gm. CaS0 4 

45.00 





4 

99 

0.25 gm. CaS0 4 

49.58 

47.28 

43.98 

46.50 

2.52 

5 

99 

0.05 gm. CaS0 4 

12.12 





6 

99 

0.05 gm. CaS0 4 

12.04 

12.08 

8.77 

9.30 

0.53 

7 

Ground 

Nothing 

3.70 





8 

99 

99 

3.68 

3.69 

— 

— 

— 

9 

99 

0.25 gm. CaS0 4 

48.72 





10 

99 

0.25 gm. CaS0 4 

48.32 

48.52 

44.83 

46.50 

1.67 

11 

99 

0.05 gm. CaS0 4 

11.90 





12 

99 

0.05 gm. CaS0 4 

12.82 

12.36 

8.67 

9.30 

0.63 


sulfates existing as such from the ground than from the unground soil. Like¬ 
wise in the case of the larger amount of calcium sulfate added the extraction 
was greater in the ground soil but was not complete there. With the smaller 
addition of the sulfate almost all of it was dissolved out in the extraction. 

Evidently the grinding of the soil favors somewhat the solution of the 
sulfates present and of those added. The texture of the soil therefore would 
have an important influence on the amount of sulfates extracted from the 
soil by shaking with water. It is clearly shown in this series however that two 


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568 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


hours shaking with water is insufficient to bring all the sulfates added into 
solution even although the soil is ground. Shaking for longer periods must 
therefore be tested both with ground and unground soil. 

Series XIII and Series XIV. 

In these two series one hundred gram quantities of unground (XIII), 
and ground (XIV) soils which received addition of calcium sulfate were shaken 
for varying lengths of time with 200 c. c. of water and the amounts of sulfates 
extracted were determined in the usual way. Considering the results in 
Table 13 and Table 14 it is found again that a somewhat larger amount of 


Table 13. 


Lab. 

No. 

, 

Addition 

Hours shaken 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

from 

soil 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

mgs. S. 
added 
as 

sulfate 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulfate 

added 

1 

0.25 gm. CaS0 4 

! 4 

60.86 



i 



2 

0.25 gm. CaS0 4 

4 

60.58 

50.72 

3.31 

47.41 

46.50 

— 

3 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

60.58 






4 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

51.32 

50.95 

3.31 

47.64 

46.50 

— 

5 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

51.48 






0 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

51.40 

51.44 

3.31 

48.33 

46.50 

— 

7 

0.05 gm. CaS0 4 

6 

12.28 






8 

0.05 gm. CaS0 4 

6 

12.20 

12.24 

3.31 

8.93 

9.30 

0.37 


Table 14. 


Lab. 

No. 

Addition 

Hoare shaken 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
i as 

sulfate 

mgs. S. 
extracted 
from 
sulfate 
added 

mgs. S. 
added 
as 

sulfate 

mgs. S. 
not 

extracted 

from 

sulfate 

added 

1 

1 0.25 gm. CaS0 4 

I 4 

50.00 



1 

! 


2 

0.25 gm. CaS0 4 

4 

50.00 

50.00 

46.00 

46.50 

0.50 

3 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

50.72 





4 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

50.46 

50.59 

46.59 

46.50 

— 

5 

0.25 gm. Ca80 4 

8 

50.38 





6 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

50.12 

50.25 

46.25 

46.50 

0.25 

7 ; 

0.05 gm. CaS0 4 

6 

13.36 


i 



8 

0.05 gm. CaS0 4 

6 

13.12 

13.24 

9.24 

9.30 

0.06 

9 

Nothing 

8 

4.00 





10 

Nothing 

8 

| 4.00 

4.00 

i - 

— 

— 


sulfate is extracted from the ground soil than from the unground sample. 
Unfortunately the omission of lime in Series XIII prevented the obtaining 
of a perfectly clear solution and the results are slightly high as a result. It 
is apparent however that with both the larger and smaller amounts of calcium 
sulfate and with the soil ground or unground the solution of the calcium sul¬ 
fate is complete after six to eight hours shaking with water. 

The results of these preliminary tests reveal the facts therefore that the 
sulfates in soils may be extracted by shaking for 6—8 hours with water; that 


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Sulfofication in Soils. 


569 


hydrochloric acid cannot be used as a means of extracting sulfates from soils 
because of the interference of iron oxide and organic substances with the more 
dilute acids and of the silica in concentrations of 5 per cent and over; and 
that grinding the soil is unnecessary in order to extract the sulfates in 6—8 
hours although the finer the soil texture the more readily are the sulfates dis¬ 
solved. 

Calcium sulfate is the most difficultly soluble of any sulfates w'hich might 
occur in the soil and hence the solution of this material may be regarded as 
indicating that sulfates in the soil will be dissolved quite as readily if not 
more so upon shaking with water for the time specified. 

Series XV. 

Before turning attention to the determination of the sulfofying power 
of soils there is one further point in connection with the methods which should 
be mentioned. Up to this point all the sulfates were determined by the gra¬ 
vimetric method which is very tedious and it was felt that a more expeditious 
method must be employed if a large number of determinations were to be 
made such as would be involved in studies of the sulfofying power of any 
number of soils. The photometric method was tried and the results are given 
in Table 15. One hundred gram quantities of soil with additions of calcium 


Table 15. 



! 

! 


mgs. S. 

mgs. S. 

Lab. 

No. 

Addition 

Hours 

shaken 

as 

sulfate 

Gravimetric 

as 

sulfate 

Photometric 




method 

method 

i 

0.25 gm. CaS0 4 

I 

6 

1 

50.96 

50.86 

2 1 

0.25 gin. CaS0 4 

6 

50.86 

50.58 

3 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

50.58 

50.58 

4 

0.25 gm. CaS0 4 

6 

50.02 

50.58 

5 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

50.64 1 

52.28 

6 

0.25 gm. CaS0 4 

8 

52.26 

52.84 


sulfate were shaken as usual with 200 c. c. of water for varying lengths of 
time and the sulfates extracted were determined by both the gravimetric 
and photometric methods. The agreement was very satisfactory and the 
sulfate determinations subsequent to these have all been made by the use of 
the photometer w r ith a great saving of time and labor and remarkably satis¬ 
factory and accurate results. The photometer is well adapted to the deter¬ 
mination of sulfates in soils and its use for that purpose which has never been 
suggested before should be strongly advised. 

Methods for determining the sulfofying power of Soils. 

Having now ascertained that sulfates might be extracted from soils by 
shaking with water for seven hours and determined by the use of the sulfur 
photometer without any difficulty, attention was turned toward the develop¬ 
ment of methods for the determination of the sulfofying power of soils. 

Profiting by the experiences undergone in developing methods for ammoni- 
fication, nitrification, and nitrogen fixation, it was decided to work with fresh 
soil and to attempt by its use to imitate field conditions as closely as possible 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



570 


P. E. Bro w n and E. H. Kellogg, 


and to insure thereby the applicability of the results secured to field soils. 
The solution method of testing bacterial activities has proved so uniformly 
unsatisfactory in the processes where nitrogen transformations were involved 
that it was not considered worth while to experiment with it in this case and 
all the results have been secured with soil or sand. The next problem was the 
introduction of some substance to permit of sufficient accumulations of 
sulfates to be determinable. As is well known, sulfates do not accumulate in 
soils any more than nitrates and this is due to losses by leaching and to their 
assimilation by plants. Hence the amount present at any one time means 
nothing from the standpoint of supply to the crop. It is necessary here there¬ 
fore just as it is in ammonification and nitrification to add some substance 
which will be acted upon by the bacteria whose activities are being studied 
and the final product determined to show the extent of the action. The results 
obtained in this way show the power inherent in the soil to produce certain 
changes and do not show the amount of any substance produced in the soil 
at any one time. Thus methods are to be devised here which will show the 
power of the soils to produce sulfates, or their sulfofying power, but these 
methods will not show how much sulfate is being produced in the soil at the 
time of sampling. In other words they alone will not show the proper or improper 
sulfur feeding of crops, but merely indicate whether in the presence 
of abundance of sulfur, other conditions being sa¬ 
tisfactory, this element may be transformed into 
sulfates fast enough to keep the plant supplied 
with the necessary amount. 

The total amount of sulfur present in soils must be ascertained just as the 
total nitrogen and phosphorus must be determined in order to obtain any idea 
of the supply present which may be made available to plants. 
The present methods therefore do not pretend to go into the question of the 
presence of sufficient sulfur in the soil for crop production but they do give 
ameans of measuring the activities of the sulfofying bacteria or in other words 
of ascertaining the power inherent in the soil to prepare sulfates for plants 
mainly through the mechanism of the sulfofying bacteria. It will be noted 
later that there is evidence that the change of sulfides in the soil into sulfates 
is not brought about entirely by bacterial action but that there is a certain 
chemical action involved which varies with different soils. It will be shown 
however that the major part of the action is the direct result of the growth 
and activities of a certain group of bacteria which may be classed together 
as the sulfofying bacteria. 

Series XVI. 

It was decided that in order to accentuate the production of sulfates in 
the soil it would be necessary to add some sulfur compound to the soil and 
those chosen for the first tests were potassium, sodium, calcium, and barium 
sulfides. Before using these materials it was deemed advisable to test their 
effect on ordinary soil organisms so one hundred gram quantities of soil (fresh) 
in duplicate received additions of 100 mgs of the various sulfides, the moisture 
content of the soils was adjusted to the optimum and the tumblers were then 
covered and kept for five days at room temperature. The soils were then 
shaken with sterile water for three minutes, dilutions made and plates pre¬ 
pared using L i p m a n and Brow n's modified synthetic agar. 

Examining the results secured which are given in Table 16, it is found 


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Gck igle 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



Sulfofication in Soils, 


571 


i 


Table 16. 


Sample 

No. 

Addition 

i 

Bacteria 
per gram 
of 

air-dry ; 

soil ! 

_1 

Average 

Bacteria 
per gram 

. of , 

air-dry 

soil 

1 

Nothing 

1,900,000 


2 

» 

2,020,000 

1,960,000 | 

3 

100 mgs. K 0 S 

1,580,000 


4 

100 mgs. K 3 S 

1,620,000 

1,600,000 ; 

5 

100 mgs. Na 2 S 

2,360,000 

i 

6 

100 mgs. Na 2 S 

2,360,000 

2,360,000 ; 

7 

100 mgs. CaS 

3,160,000 

1 

8 

100 mgs. CaS 

3,120,000 

3,140,000 

9 

100 mgs. BaS 

3,620,000 


10 

100 mgs. BaS 

3,360,000 

3,490,000 


that the potassium sulfide depressed slightly the number of organisms deve¬ 
loping on the synthetic agar while the other sulfides all increased to some ex¬ 
tent the number of bacteria present, the barium sulfide showing the greatest 
increase. 

It is evident from these results that the application of sulfides to the 
soil does not depress, at least after five days incubation, the normal number 
of bacteria to any extent, but except in the case of the potassium sulfide 
brings about an increase, indicating that there is some stimulation of bacterial 
growth in the soil perhaps because of a change of the sulfides to sulfates in 
the soil. It is possible that if the determination of numbers had been made 
sooner following the addition of the sulfides, a depression would have been 
observed. In fact this would be the action naturally expected inasmuch as 
the results of experiments with carbon disulfide have consistently shown at 
first a depression in numbers of bacteria which is followed by an increase. 
This action of carbon disulfide has been explained on the basis of a killing off 
of some species of organisms and when the effects of the carbon disulfide are 
dissipated, an increase to a large extent of the more resistant varieties because 
of the removal of many competing bacteria. 

"With the addition of these sulfides, the action may be very similar a 
depression in numbers occurring at first and as the sulfides are oxidized to 
sulfates, the species which have not been injured multiply to a greater extent 
than they previously could. There is also the possibility that the greater 
amount of sulfates may have encouraged the growth of certain species of 
bacteria which develope on the synthetic agar. 

The results with the potassium sulfide are somewhat different from 
those with the other sulfides and several explanations may be suggested to 
to account for the variation. In the first place it may be suggested that the 
potassium sulfide is less rapidly changed to sulfates than the other sulfides 
but subsequent experiments do not always prove this although in some 
instances it has been true. Again the potassium sulfide was applied in solutions 
and it is known that when dissolved potassium sulfide decomposes into po¬ 
tassium hydrosulfide (KSH), and this compound may be more toxic than the 
sulfide itself and hence the depression in numbers of organisms would continue 
for a longer period of time. With a longer period of incubation, the numbers 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



572 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


of organisms present in this ease might have increased up to or beyond the 
numbers present in the other samples. No further work was done along 
this line as it was somewhat aside from the present problem, the main point 
which was under investigation being the question of the effect of sulfides 
on the normal soil flora. The results showed quite clearly that there was 
an increase in numbers of organisms produced by the addition of sulfides 
and this increase undoubtedly was due to the depression of some species at 
first and as the sulfides were changed to sulfates the increase in numbers of 
organisms occurred. Later experiments confirm this idea at least in part for 
they show that the oxidation of the sulfides occurs very readily in soils both 
by bacterial and by chemical means. 

Series XVII. 

The same sulfides used in the preceding series were employed in this 
case, 0.1 mg of each being added in duplicate to 100 gram quantities of fresh 
soil in tumblers, the moisture content adjusted to 25 per cent except in Nos 7, 
8, 9, and 10 which contained only 13 per cent, and the tumblers covered and 
incubated for five days at room temperature. At the end of this time the 
soils were shaken for seven hours with 200 c.c. of water and the sulfates extrac¬ 
ted were determined by the use of the sulfur photometer. The results secured 
are given in Table 17. It will be noted that after subtracting from the total 

Table 17. 


Lab. 

No. 

Addition 

; 

i 

mgs. S. 
as 

sulfate 

i 

Av. 

mgs. S. ! 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as sulfate 
produced 
from 
sulfide 
added 

mgs. S. 
added 
as 

sulfide 

' 

^ o 

o 

sulfur 

added 

oxidized 

1 

Nothing 

3.40 



1 

1 1 


2 

»» 

I 3.43 

3.41 

, — 

— 

— 

3 

0.1 gm. K 2 S 

15.61 





4 

0.1 gm. K 2 S 

15.61 

15.61 

I 12.20 

29.09 

41.90 

5 

0.1 gm. Na 2 S 

9.73 





6 

0.1 gm. Na 2 S 

10.12 

9.92 

6.51 

13.33 

48.83 

7 

0.1 gm. CaS 1 

15.39 





8 

0.1 gm. CaS 

12.88 

14.13 

10.72 

44.44 

24.12 

9 

0.1 gm. BaS 

3.18 





10 

0.1 gm. BaS 

3.13 

3.15 

— 

— 

— 


sulfate content, the amount present in the soil itself, the figures showed large 
sulfate production from the sulfides added except in the case of the barium 
sulfide and it was not expected to get any satisfactory results with this ma¬ 
terial as barium sulfate is practically insoluble in water and hence while the 
change in the soil may have been considerable, it was impossible to extract 
the sulfate formed. The sodium sulfide showed the greatest percentage oxida¬ 
tion while the potassium sulfide was only slightly less. The calcium sulfide 
was changed to a very much smaller extent but this may have been due in part 
at least to the smaller moisture content of the samples which as was noted 
was only 13 per cent against 25 per cent with the other sulfides. 

It is evident from these results that the sulfides of potassium, sodium, 
and calcium are rapidly transformed into sulfates in the soil at least in the 
particular soil used in this experiment. 


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Sulfofication in Soils. 


573 


Series XVIII. 

This series was the exact duplicate of Series XVII except that soil from 
a different plot was employed and the moisture content of all the samples 
was adjusted to 25 per cent. Fresh soil was employed, the period of incubation 
was five days, and the method of extraction was the same as that employed 
previously. Considering the results given in Table 18 it is found that there is 


Table 18. 


Lab. 

No. 

Addition 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as sulfate 
produced 
from 
sulfide 
added 

mgs. S. 
added 
as 

sulfide 

0/ 

/o 

sulfur 

added 

oxidized 

1 

Nothing 

4.19 





2 ! 

99 

4.23 

l 4.21 

— 

— 

— 

3 1 

0.1 gm. K a S 

11.37 





4 

0.1 gm. KjS 

11.74 

11.55 

7.34 

29.09 

25.23 

5 

0.1 gm. NajS 

14.86 

i 

1 


i 


6 

0.1 gm. Na 2 S 

17.28 

j 16.07 

11.86 

13.33 

88.97 

7 

0.1 gm. CaS 

20.70 



! 

1 


8 1 

0.1 gm. CaS 

20.99 

20.84 

16.63 | 

44.44 

37.42 

9 

0.1 gm. BaS 

7.15 

i 




10 

0.1 gm. BaS 

6.66 

; 6.90 

| 2.69 

18.93 

14.15 


not exact agreement with those in the previous series. The percentage oxida¬ 
tion was again the greatest in the case of the sodium sulfide but the potassium 
sulfide was oxidized to a much smaller extent, smaller even than the calcium 
sulfide. 

It must be remembered however that in the previous series where the 
oxidation of the calcium sulfide was slow the moisture content was not at the 
optimum as it was in the case of the sodium sulfide and the potassium sulfide. 
It may be therefore that when the moisture content is the same the calcium 
sulfide may be more readily transformed in some soils than the potassium 
sulfide. In this series there was a small oxidation of the barium sulfide eviden¬ 
ced and the only explanation which can be made for the extraction of the sul¬ 
fate formed in this soil is that an interaction occurred between the barium 
sulfate produced by the oxidation of the sulfide or perhaps between the 
sulfide itself and some calcium compounds or compounds of other bases. It 
is evident however that in the same quantities the sodium sulfide was more 
readily or quickly oxidized than the other sulfides although there was actually 
a greater production of sulfates from the calcium sulfide. It might be that if 
the sulfides had been employed in equivalent amounts of sulfur one of the 
other sulfides might have shown the greatest percentage change. It was in¬ 
tended to carry out tests along this line but as will be noted later other consi¬ 
derations arose which fixed the sodium sulfide as the most suitable sulfide 
so that it was unnecessary to go into the problem further from this standpoint. 
It was evident also that barium sulfide was entirely unsatisfactory as a material 
to be used here and it was regarded as unnecessary to devise any method to 
take out barium sulfate from the soil as there is never an occurrence of this 
compound in a normal soil to the extent of making its determination necessary. 


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574 


P. E. Bro w n and E. H. Kellogg, 


Series XIX. 

It was decided to ascertain next whether the production of sulfates from 
a sulfide varied with different soils. To this end one hundred gram quantities 
of fresh soils from plots under various treatments were weighed out in tumb¬ 
lers, 0.1 gm of sodium sullide added to each, the moisture content adjusted 
to 25 per cent and the samples incubated for five days at room temperature. 
The sulfates were leached and determined as usual. The results given in 
Table 19 show quite distinctly that there may be considerable variation in 

Table 19. 


Lab. 

No. 

Plot. 

No. 

Treatment 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

from 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 

produced 

from 

sulfide 

mgs. S. 
added 
as 

sulfide 

O' 

o 

sulfur 

added 

oxidized 

1 

102 

2.8 T. Peat 

9.21 






2 

102 

2.8 T. „ 

9.00 






3 

102 

2.8 T. „ 

9.78 






4 

102 

2.8 T. „ 

9.48 

9.53 

1.16 

8.37 

29.09 

28.77 

5 

103 

8 T. Manure, once in 









4 years 

; 12.44 






6 

1 103 

8 T. Manure, once in 









4 years 

I 12.82 

12.63 

2.06 

10.57 

29.09 

30.33 

7 

104 

8 T. Clover, once in 

1 

I 


i 

! 





4 years 

13.32 






8 

1 04 

8 T. Clover, once in 









| 4 years 

| 13.32 

13.32 

1.06 

11.66 

29.09 

40.08 

9 

10(5 

| 2 T. Timothy 

19.02 






10 

100 

2 T. 

21.83 

1 20.42 

, 2.26 

18.16 

29.09 

62.42 

11 

107 

Cheek 

20.02 


i 




12 

107 

>> 

20.59 

20.30 

2.06 

17.64 

j 29.09 

00.03 

the 

sulfate producing or sulfofying power of : 

soils. Thus it will be seen that 


from 28 per cent to 62 per cent of the sodium sulfide was oxidized by the 
different soils. There was only a small variation in the amounts of sulfates 
present as such in the soils and hence the final differences were due practically 
entirely to variations in the sulfofying powers of the soils. It will be noted that 
the check or untreated plot was high in sulfate production while the plots 
receiving peat, manure, and clover were much lower, the plot to which peat 
was applied showing the smallest sulfofying power. The plot to which timothy 
was added was slightly higher than the check. The explanation for the high 
power in the check soil may be sought in the topography that plot being on 
higher ground, or it may be due to the fact that the treatments actually de¬ 
pressed the sulfofying power of the soil. Further tests of this points are of 
course necessitated and it was not intended to draw conclusions on this point 
from these results. The fact which these results do show conclusively and 
which must be emphasized is that soils vary in sulfofying power or in their 
ability to produce sulfates from sulfides. 

The oxidation of the sulfides was so very rapid in these last series discussed 
that it occurred to us that perhaps the action was not entirely bacterial in 
nature, that there might be some chemical action involved. Hence it was deci¬ 
ded to ascertain whether by shaking a sulfide with soil for seven hours there 
was any production of sulfates. 


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Sulfofication in .Soils. 


575 


Series XX. 

In order to test the point just mentioned the present series was planned. 
One hundred gram quantities of fresh soil were treated with 0.1 gm amounts 
of various sulfides and the moisture content brought to 25 per cent but instead 
of incubating the samples, the sulfates were determined in the usual way 
immediately after the sulfides were added. The results in Table 20 show that 


Table 20. 


Lab. 

No. 

Addition 

j 

mgs. S. 
as 

sulfate 

1 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 
produced 
from 
| sulfide 

mgs. S. 
added 
as 

sulfide 

O- 

o 

sulfur 

added 

oxidized 

1 

Nothing 

| 3.58 


1 

1 


2 

>» 

3.58 

3.58 

, — 


— 

3 

i 0.1 gm. K 2 S 

1 8.87 

1 

1 



4 

| 0.1 gm. K 2 S 

i 9.25 

i 9.00 

! 5.48 

| 29.09 

18.83 

5 

1 O.l gm. Na. 2 S 

5.28 





0 

j 0.1 gm. Na.>S 

5.31 

5.29 

1.71 

13.33 

12.82 

7 

} 0.1 gm. CaS 

1 11.53 


1 l 



8 

1 0.1 gm. CaS 

| 11.89 

j 11.71 

8 13 

44.44 

18.29 


our suspicions were correct and that there was a chemical oxidation of the 
sulfides in the soil upon shaking with water for seven hours. The sodium sul¬ 
fide was affected less than the potassium sulfide and the calcium sulfide which 
both showed an 18 per cent oxidation. It is evident therefore that the percen¬ 
tage oxidation reported in the preceding series was much too high to be attri¬ 
buted entirely to the power of the soil to produce sulfates and the actual 
chemical oxidation of the sulfides occurring when shaken with water should 
be deducted before considering the differences in sulfofying power of the 
soils. An interesting point is thus brought out in this series and one which 
does not agree with the conclusions from some experiments mentioned in 
the historical summary. The authors in those cases concluded that the oxi¬ 
dation of sulfur occurred in the soil by bacterial agency only but these results 
indicate that such is not the case. The production of hydrogen sulfide is recog¬ 
nized as a step in the sulfur cycle in nature but this substance when produced 
immediately unites with some base to form a sulfide and hence sulfides such 
as these used in this series undoubtedly occur in the soil. If there is a purely 
chemical oxidation of these compounds when shaken with water for seven 
hours there is every reason to think that there may be such a change in the 
soil itself. In other words it seems quite possible from these results that the 
production of sulfates in the soil is not entirely a bacterial process at least in 
certain stages. Further tests will throw additional light on this point. 

Series XXI. 

Having found that there was a certain chemical oxidation of sulfides 
in soil when shaken with 200 c. c. of water for seven hours, the next question 
which arose was whether the extent of oxidation by this means would vary 
with different soils. In other words it was worth while to consider from the 
standpoint of the development of a method for sulfofication whether a certain 
sulfide could be considered as undergoing a certain constant oxidation when 


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576 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


shaken with water regardless of the soil with which it was associated or whether 
the extent of oxidation was different with different soils. This series was 
therefore planned to test this point. One hundred gram quantities of 
various fresh soils differently treated were weighed out and 0.1 gm of sodium 
sulfide added to each. The sulfates were immediately extracted by shaking 
for seven hours as usual. The sodium sulfide was chosen as it gave the 
lowest oxidation upon shaking in the previous series. 

Table 21. 


Lab.[ Plot.! 
No. J No. I 


Treatment 


1 I 

101 

Timothy Meadow 

1 

2 1 

101 

a >> 


3 

102 

2.8 T. Peat 


4 

102 

2.8 T. „ 


5 

103 

8 T. Manure, once 
4 years 

in 

i 

6 

i 

103 

8 T. Manure, once 
4 years 

in 

i 

7 

104 | 

8 T. Clover, once 
4 years 

in 

8 

104 , 

8 T. Clover, once 
4 years 

in 

9 

106 

2 T. Timothy 


10 

106 

; 2 T. 



mgs. S. 
as 

sulfate 


Av. 

mgs. S. 
as 

sulftae 


Trace 

Trace 

Trace 

! 

i ~~ 

Trace 

— 

3.56 


3.76 

3.66 

3.99 


4.06 

4.02 

5.01 


5.78 

5.39 


mgs. S. 
as 

sulfate 

from 

soils 


mgs. S. 

mgs. S. 

as 

sulfate 

added 

produced 

as 

from 

sulfide 

sulfide 



o 

o 

sulfur 

added 

oxidized 



2.81 


2.11 


3.94 


0.85 1 13.33 

1.91 j 13.33 

1.45 | 13.33 


6.37 


14.32 


10.87 


The results appearing in Table 21 show that the effect of the soil with 
which the sulfide is associated on its oxidation to sulfate in the leaching pro¬ 
cess is very pronounced. Thus in one soil which had been in timothy meadow 
for five years there was no oxidation and neither was there any in the soil to 
which peat had been applied at the rate of 2.8 tons per acre. In the soil re¬ 
ceiving 8 tons of manure per acre every four years there was a small change 
brought about and in the other two soils receiving 8 tons of clover every 
fourth year and 2 tons of timothy, there was a larger change amounting 
to 14 per cent and 10 per cent of the sulfide added respectively. It is quite 
evident from these results that when soils containing sulfides are shaken for 
a period of seven hours with water there is an oxidation of the sulfides and in 
soils which have been differentiated by treatment there is considerable varia¬ 
tion in the extent of oxidation. In order to use sulfides as a measure of the 
sulfofying power of soils it is shown clearly that the amount of sulfates pro¬ 
duced by the oxidation in the shaking process used in the extraction must be 
subtracted from the total sulfate content of the incubated samples in order 
to obtain any idea of the power of the soil itself to form sulfates. Of course 
it is realized that this is a somewhat questionable procedure inasmuch as after 
incubation in the soil much of the sulfides are undoubtedly changed to sul¬ 
fates and hence when extraction occurs a much smaller oxidation in the 
shaking process must of necessity occur, the amount of oxidizable sulfides 
present being so much smaller. In fact where the oxidation in the shaking 
of the entire 0.1 gm of sulfide added to the soil is as small as is the case with 
the sodium sulfide it is quite probable that the change induced by the shaking 


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Sulfofication in Soils. 


577 


after incubation would be practically inappreciable. Furthermore it is certain 
that even subtracting the amount of sulfates produced in the shaking from 
the total amount at the end of the incubation there is evidence of a large 
sulfofying power in the soils. While the figures secured in this way would 
undoubtedly be smaller than they should be the relation between various 
soils would be the same that is the relative sulfofying powers of different soils, 
would remain unchanged and should appear quite definitely. 

Series XXII. 

In order to investigate further the question of the chemical oxidation 
of sulfides this series was planned using sterilized soil and sand. One hundred 
gram quantities of these materials, the soil being in an air-dry condition 
before being sterilized, were weighed out in tumblers, additions of sulfides 
made as noted in Table 22, the moisture content adjusted to 25 per cent for 
the soil and to 12 per cent for the sand with sterile water, and the samples 
incubated for five days at room temperature. At the end of that time the sul¬ 
fates were determined as usual and the amounts secured are recorded in the 
Table. 

Table 22. 


Lab. 

No. 

Medium 

Addition 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

from 

sulfide 

mgs. S. 
added 
as 

sulfide 

o/ 

/o 

sulfur 

added 

oxidized 

13 

Soil 

Nothing 

4.52 





14 

99 

99 

4.52 

4.52 

— 

— 

— 

1 


0.1 gm. Na^S 

3.98 





2 

99 

0.1 gm. NajS 

4.54 

4.26 

— 

13.33 

— 

3 

99 

0.1 gm. K 2 S 

11.34 





4 

99 

0.1 gm. K 2 S 

11.38 

11.36 

6.84 

29.09 

23.51 

5 

99 

0.1 gm. CaS 

15.25 





6 

99 

0.1 gm. CaS 

15.38 

15.31 

10.79 

44.44 

24.27 

7 

Sand 

0.1 gm. Na 2 S 






8 

99 

0.1 gm. Na^S 


— 

— 

13.33 

— 

9 

99 

0.1 gm. K 2 S 

6.57 





10 

99 

0.1 gm. K 2 S 

7.87 

7.22 

7.22 

29.09 

24.81 

11 

99 

0.1 gm. CaS 

10.46 





12 

99 

0.1 gm. CaS 

10.23 

10.34 

10.34 

44.44 

23.26 


It will be noted that there was practically no oxidation of the sodium 
sulfide either in the soil or in the sand, the amounts of sulfates secured were 
so small that they were not recorded. In the case of the potassium sulfide and 
the calcium sulfide however, there was a considerable oxidation about 25 per 
cent of the sulfides being oxidized both in the soil and in the sand. This is 
a somewhat greater oxidation than occurred in Series XX where 18 per cent 
was oxidized but in that case there was also an oxidation of the sodium sul¬ 
fide. It is apparent therefore that not only does chemical oxidation of some 
sulfides occur when shaken with soils but it also takes place when sand is 
used instead of soil. Furthermore the point previously mentioned is definitely 
shown here, that the oxidation of sulfides when shaken with soil varies with 
different soils and also with different sulfides. 

Again it is found that sodium sulfide is the most satisfactory for use as 

Zweite Abt. Bd. 43. 37 

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578 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


a measure of sulfofication because the oxidation upon shaking with water 
is so small. 

Series XXIII. 

In order to test further the oxidation of sodium sulfide in soil when 
shaken with water this series was carried out. One hundred gram quantities 
of fresh soil were weighed out and sterilized, 0.1 gm. of sodium sulfide added, 
the moisture content made up to 25 per cent, and the samples incubated as 
usual. The results given in Table 23 show that there does occur a small oxi- 


Table 23. 


Lab. 

No. 

Addition 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

from 

sulfide 

mgs. S. 
added 
as 

sulfide 

o/ 

/o 

sulfur 

added 

oxidized 

Av. 

% 

sulfur 

added 

oxidized 

1 

0.1 gm. Na*S 

4.09 

0.75 

13.33 

5.62 


2 

0.1 gm. N&gS 

4.02 

0.68 

13.33 

5.10 


3 

0.1 gm. N&gS 

4.02 

0.68 

13.33 

5.10 


4 

0.1 gm. N&sS 

3.82 

0.48 

13.33 

3.60 

4.85 

5 

Nothing 

3.34 

— 

— 

— 

— 


dation of sodium sulfide upon shaking with water, the amounts of sulfates 
produced being less than one milligram per one hundred grams of soil, the 
average percentage oxidation of the sodium sulfide added being 4.85 per cent. 

This series merely serves to emphasize the point that the oxidation of 
the sulfide upon shaking must be determined for each soil examined and sub¬ 
tracted from the total sulfates produced in order to arrive at a determination 
of the sulfofying power of the soils. 

Series XXIV. 

The use of iron sulfide as a measure of sulfofication suggested itself and 
a series was therefore planned using this substance. Four one hundred gram 
quantities of fresh soil were weighed out, 0.1 gm. of iron sulfide was added 
to each, and four other samples remained untreated. The moisture content 
in all was made up to 25 per cent and two of the untreated samples and two 
of those receiving the iron sulfide were incubated for five days at room tem¬ 
perature. The other four samples were leached immediately for sulfates to 

Table 24. 


Lab. 

No. 

Addition 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as sulfate 
from 
sulfide 

mgs. S. 
added 
as 

sulfide 

o/ 

/o 

sulfur 

added 

oxidized 

1 

0.1 gm. FeS 

5.41 





2 

0.1 gm. FeS 

5.07 

5.24 

1.58 

36.36 

4.34 

3 

Nothing 

3.48 





4 

99 

3.85 

3.66 

— 

— 

— 

Same as above but not incubated-sulfate leached out immediately. 


5 

0.1 gm. FeS 

3.23 





6 

0.1 gm. FeS 

3.23 

3.23 

— 

36.36 

_ 

7 

Nothing 

3.36 





8 

99 

3.34 

3.35 

— 

— 

— 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



Sulfofication in Soils. 


579 


ascertain the oxidation brought about by the shaking process. The results 
in Table 24 show that there was practically no oxidation of the sulfide in this 
way while when incubated in the soil there was an oxidation of about 4 per 
cent. Iron sulfide might prove satisfactory therefore for the purpose of mea¬ 
suring sulfofication but it was feared that the use of an iron salt would com¬ 
plicate matters somewhat because of the well-known stimulating effect on 
crops and bacteria and hence further tests with the materia lwere not carried 
out. 

Series XXV. 

As the results thus far seemed to indicate that sodium sulfide was the 
best substance to use as a measure of sulfofication it was decided to test 
several soils from various sources for sulfofying power using this material. 
Accordingly six soils of as widely varying character as possible were sam¬ 
pled, one hundred gram quantities of the fresh samples were weighed out 
in tumblers, 0.1 gm. of sodium sulfide added to each, the moisture content 
made up to 25 per cent for those soils taken in the Wisconsin drift area and to 
the optimum for the other soils, and the samples incubated for five days. 
The amounts of sulfates present as such in the soil were ascertained and the 
amounts of the sulfide added oxidized in the different soils in the shaking 
process were also determined. These two amounts were subtracted from the 
total quantity of sulfates produced and the differences gave the sulfofying 
powers of the soils. The results are given in Table 25. 


Table 25. 


Soil 

Xo. 

i 

Soil Source 

0/ 

/o 

Water 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 

i 

Av. 

mgs. S.l 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 

oxidized 

by 

shaking 

mgs. S. 
as 

sulfate 

oxidized 

in 

soils 

% 

sulfur 

added 

oxidized 

in 

soils 

1 

1 

Sandy Loam Graveyard 

16 

9.21 






1 

do. 

16 

10.95 

10.08 

trace 

2.61 

7.47 

56.03 

2 

Sandy Loam low, poorly 

21 

16.91 







drained area 







* 

2 

do. 

21 

17.29 

17.10 

5.56 

3.61 

7.93 

59.48 

3 

Heavy, black woodland 








l 

soil 

26 

18.17 






3 

do. 

26 

18.98 

18.57 

— 

13.13 1 ) 

5.44 

40.81 

4 

Typical Sand River 









Bank 

11 

4.41 






4 

do. 

11 

4.02 

4.21 

trace 

trace 

4.21 

31.58 

5 

Wisconsin drift soil un¬ 









treated 

18 

15.55 






5 

do. 

18 

15.37 

15.46 

3.19 

2.33 

9.94 

74.56 

6 

Wisconsin drift soil ma¬ 









nured at rate of 25 T. 









per acre 

15 

12.15 






6 I 

do. 

15 

13.92 

13.03 

1.52 

1.18 

10.33 

77.49 


It is seen from this table that there is considerable variation in the sul¬ 
fofying power of different soils. Thus the soil from the river bank gave an 
■oxidation of only 31 per cent while the Wisconsin drift soil manured at the 
rate of 25 tons per acre showed a 77 per cent oxidation. This latter soil gave 

*) Includes sulfate from soil and that due to oxidation by shaking. 

37* 

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580 


P. £. Brown and E. H. Kellogg, 


a higher sulfofying power than the soil of the the same type which had not 
received any application of manure and in which the moisture content was 
more nearly at the optimum. It would seem therefore that increasing the or¬ 
ganic matter in the soil increases its sulfofying power but there are undoubtedly 
other factors involved in the process for the heavy black woodland soil con¬ 
tained an abundance of organic matter and possessed a sulfofying power 
next to the smallest. The governing factor here might have been reaction, 
moisture or aeration for the soil was acid and the moisture content was very 
much higher than that in the ordinary cultivated soils and consequently the 
aeration was lower. The two sandy loam soils showed about the same sul¬ 
fofying power, the sample containing the larger amount of moisture giving 
a slightly larger production of sulfates. 

These results show therefore that soils do have a variable sulfofying power 
and that this power is dependent on the bacterial conditions mainly, although 
the chemical character of the soil also undoubtedly exerts some influence. 
The physical conditions of the soil have an indirect influence because of their 
effect on the bacteria. Much further work will be necessary to reach any 
conclusions regarding the influence of physical agencies on the sulfofying 
power of soils, the present work presenting merely a birdseye view as it were 
of the problem. The facts that soils do have a sulfofying power mainly bac¬ 
terial in nature and that this power is dependent upon various physical factors 
and the chemical composition of the soil opens up a vast field of inquiry and 
much work must be done before any very definite conclusions can be reached 
or any principles governing the process can be established. 

Series XXVI. 

In connection with the previous series a duplicate was run, the soils being 
the same, the conditions of the experiment the same and the only difference 
being that 0.1 gm of free sulfur was added to the soils instead of the sodium 
sulfide. The results of this series are given in Table 26. The oxidation of the 
free sulfur by shaking with water was very small and in some cases practi¬ 
cally nothing. The percentage of sulfur added that was oxidized in five days 
was very much less than the percentage of the sulfur in the sodium sulfide 
oxidized in the same length of time. Evidently the free sulfur is oxidized 
much less rapidly than the sulfide. This fact lends support to the idea that 
there is some chemical oxidation of the sulfide in the soil. 

Comparing the results in this series with those using the sodium sulfide 
in the preceding series, it is found that practically the same relations between 
the sulfofying powers of the soils appear. Thus the Wisconsin drift soil which 
received the manure again gave the highest percentage sulfofication, the soil 
of the same type unmanured showed a smaller oxidation, the sandy loams gave 
still smaller changes, the results in the one containing the most water being 
slightly larger than in the other soil. The only variation between the relations, 
among the different soils given here and those shown in the previous series, 
occurs with the river bank sand and the woodland soil. In this series the sand 
from the river bank showed a greater oxidation than the woodland soil which 
was the opposite of the results secured when the sulfide was used. 

In both cases however the percentages of oxidation were smaller than 
with the other soils. It appears therefore that in most cases the sulfofying 
power of soils may be tested by the use of either sodium sulfide or of free sulfur, 
the latter material being much less readily oxidized than the former, but th& 


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Sulfofication in Soils. 


581 


relative sulfofying powers of different soils show up quite distinctly and longer 
incubation might make the differences more pronounced. 


Table 26. 


Soil 

No. 

Soil Source 

0 / 

/o 

Water 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 
mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 

oxidized 

by 

shaking 

mgs. S. 
as 

sulfate 

oxidized 

in 

soils 

O/ 

sulfur 

added 

oxidized 

in 

soils 

1 

Sandy Loam Graveyard 

16 ' 

6.15 






1 

do. 

16 

6.01 

6.08 

trace 

1.48 

4.60 

4.60 

2 

Sandy Loam low, poorly 









drained area 

21 

12.43 






2 

do. 

21 

11.98 

12.20 

5.56 

1.76 

4.88 

4.88 

3 

Heavy, black woodland 






1 



soil 

26 

11.57 






3 

do. 

26 

lost 

11.57 

— 

9.87 1 ) 

1.70 

1.70 

4 

Typical Sand River 









Bank 

11 

3.61 






4 

do. 

11 

3.51 

3.56 

trace 

trace 

3.56 

3.56 

5 

Wisconsin drift soil un¬ 









treated 

18 

10.05 






5 

do. 

18 

10.34 

10.19 

3.19 

1.37 

6.63 

6.63 

6 

Wisconsin drift soil ma¬ 









nured at rate of 25 T. 









per acre 

15 

12.48 




1 


6 

do. 

15 

13.11 

12.79 

1.52 

0.48 

. 10.79 

10.79 


At this point the greenhouse experiments reported later were carried 
on and the remainder of the series discussed here were conducted following 
the completion of the greenhouse experiment. They may be inserted here 
however as they bear directly on the problem of the development of a method 
for sulfofication. The sulfofication tests of the greenhouse soils were carried 
out using sodium sulfide in almost all cases and these immediately following 
series show the greater value of the free sulfur as a measure of sulfur oxidizing 
power. It will be of interest in the greenhouse work to note the comparison 
of the results with the two materials. 

Serie XXVII. ■ 

As was noted in the previous series there was an indication there that 
with a longer period of incubation the oxidation of free sulfur might occur 
much more completely and the differences between different soils stand out 
more prominently. This series was therefore planned to test the rate of oxida¬ 
tion in soil of free sulfur using varying amounts of that material. The soil 
which was freshly sampled for the purpose was weighed out in one hundred 
gram quantities and varying amounts of sulfur were added, the moisture 
content adjusted to the optimum, and the samples incubated for varying 
lengths of time at room temperature. 

Examining the results in Table 27 it may be seen that with increasing 
periods of incubation there were increasing percentage oxidations in the case 
of all three amounts of sulfur, the gains being slightly larger in the case of the 
larger amount of sulfur. It is apparent from these results that the incubation 

*) Includes sulfate from soil and that due to oxidation by shaking. 


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Sulfofication in Soils. 


583 


shown. Longer incubation would undoubtedly bring out larger differences 
and a later series has been carried out to test that point. 


Table 28. 


Lab. 

No. 

o/ 

/o 

Water 

added 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 
in soil 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

% sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

1 

10.00 

6.17 





2 

10.00 

5.24 

5.70 

4.58 

1.12 

1.12 

3 

20.00 

7.44 





4 

20.00 

6.65 

7.04 

4.58 

2.46 

2.46 

5 

25.00 

8.74 





6 

25.00 

8.81 

8.77 

4.58 

4.19 

4.19 

7 

40.00 

7.56 





8 

40.00 

7.56 

7.56 

4.58 

2.98 

2.98 

9 

50.00 

5.10 





10 

50.00 

5.62 

5.36 

4.58 

0.78 

0.78 

11 

60.00 

6.06 





12 

60.00 

5.57 

5.81 

4.58 

1.23 

1.23 

13 

80.00 

6.05 





14 

80.00 

6.88 

5.96 

4.58 

1.38 

1.38 

15 

100.00 

6.41 





16 

100.00 

6.55 

6.48 

4.58 

1.90 

1.90 


Series XXIX. 

This series was planned to throw some light on the effect of aeration 
on the sulfofication of sulfur. One hundred gram quantities of mixtures of 
air-dry soil and pure white sand in varying proportions were made, 0.1 gm. 
of free sulfur and 10 c. c. of an infusion of fresh soil added to each, the moisture 
content adjusted to the optimum, assuming 25 per cent for the soil and 12 per 
cent for the sand, and the samples incubated for seven days at room tern* 
perature. 

Table 29. 


Lab. 

No. 


HH 

1 



mgs. S. 
as sulfate 
from 
soils 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

% sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

1 

100 


7.65 





2 

100 

— 

7.88 

7.76 

4.58 

3.18 

3.18 

3 

90 

10 

7.79 





4 

90 

10 

8.15 

7.97 

4.12 

3.85 

3.85 

5 

80 

20 

8.64 





6 

80 

20 

7.97 

8.30 

3.66 

4.64 

4.64 

7 

60 

40 

9.05 





8 

60 

40 

8.82 

8.93 

2.75 

6.18 

6.18 

9 

50 

50 

9.00 





10 

50 

50 

8.33 

8.66 

2.29 

6.37 

6.37 

11 

30 

70 

7.43 





12 

30 

70 

6.89 

7.16 

1.37 

5.79 

5.79 

13 

20 

80 

6.75 





14 

20 

80 

6.34 

6.54 

0.92 

5.62 

5.62 

15 

10 

90 

3.55 





16 

10 

90 

3.60 

3.57 

0.46 

3.11 

3.11 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 















584 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


The results obtained by the determination of the sulfates in the usual 
way are given in Table 29. The oxidation of free sulfur is shown quite clearly 
by these results to be influenced by the amount of air present up to a certain 
point beyond which some other factor evidently depresses the production of 
sulfates. Thus there is a gradually increasing production of sulfates in the soil 
mixed with sand up to 50 per cent of each but increasing the amount of sand 
and decreasing therefore the quantity of soil beyond this point decreases the 
sulfofication, the decrease being gradual down to 10 per cent soil and 90 per 
cent sand. Twice as much sulfates are produced in the mixture of 50 per cent 
soil and sand as in the soil alone or as in the mixture of 10 per cent soil and 
90 per cent sand. It is apparent therefore that increasing the amount of air 
present in the soil up to a certain point brings about an increase in the sul¬ 
fofication but beyond that point some other factor perhaps lack of organic 
matter or of mineral matter prevents further increase and there occurs a 
depression in the sulfofying power. The amounts of sulfates produced were 
small and a further test has been carried out using a longer period of incu¬ 
bation and the differences appear much more definitely. 

Series XXX. 

This series was planned to check the results secured in Series XXVIII, 
using a longer period of incubation. Thus one hudred gram quantities of 
air-dry soil were weighed out, 0.1 gm. of sulfur added to each, five c. c. of an 
infusion of fresh soil introduced, and varying amounts of moisture applied. 
The samples were then incubated for ten days at room temperature. The 
results given in Table 30 check very satisfactorily those obtained in the previous 


Table 30. 


Lab. 

No. 

o/ 

/o 

Water 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 
in soil 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

% sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

1 

5.00 

5.79 





2 

5.00 

5.59 

5.69 

4.58 

l.n 

1.11 

3 

10.00 

6.89 





4 

10.00 

7.01 

6.95 

4.58 

2.37 

2.37 

5 

15.00 

7.95 





6 

15.00 

7.63 

7.79 

4.58 

3.21 

3.21 

7 

25.00 

12.54 





8 

25.00 

12.77 

12.65 

4.58 

8.07 

8.07 

9 

30.00 

11.42 





10 

30.00 

11.08 

11.25 

4.58 

6.67 

6.67 

11 

35.00 

10.80 





12 

35.00 

10.70 

10.75 

4.58 

6.17 

6.17 

13 

40.00 

7.54 





14 

40.00 

9.40 

8.47 

4.58 

3.89 

3.89 

15 

45.00 

6.12 





16 

45.00 

6.15 

6.13 

4.58 

1.55 

1.55 


series. There was a gradual increase in sulfates produced with increasing 
amounts of water up to 25 per cent and beyond that point a gradual decline, 
the amount of sulfates formed with 45 per cent water, approximately the 
saturation point being just about the same as that formed with 5 per cent 
water. In the longer period of incubation the differences were brought out 


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Sulfofication in Soils. 


585 


much more definitely than was the case with the seven days incubation. 
In this series almost eight times as much sulfates were produced with 25 per 
cent water as with 5 per cent and more than twice as much as with 15 per cent. 
It is apparent from these two series that the optimum water content for sulfo¬ 
fication is 50 per cent of the saturation. This shows that when moisture con¬ 
ditions are at the optimum for the growth of crops sulfofication may occur 
to the optimum extent other conditions being satisfactory. In other words 
when the saturation point of a soil is 50 per cent, the optimum water content 
for the process of sulfofication of sulfur is 25 per cent. Furthermore it is 
evident that the saturation point of soils should be ascertained and the moisture 
content brought to the optimum for every soil tested in order to obtain an 
accurate determination of its sulfofying power. Two soils should not be com¬ 
pared as to sulfofying power without insuring the maintenance of optimum 
moisture conditions and the actual percentages of water which this means 
may be quite widely separated. 

It would seem from these results that the process of sulfofication may 
be closely related to crop production and experiments are under way to throw 
some light upon this point and will be reported at some future time. 

Series XXXI. 

In order to test further the effect of aeration on the production of sulfates 
a series duplicating almost exactly Series XXIX was planned. One hundred 
gram quantities of air-dry soil and sand in varying proportions were weighed 
out in tumblers, 0.1 gm of sulfur added to each 10 c. c. of an infusion of a 
fresh soil introduced and the moisture content adjusted at the optimum, 
25 per cent for the soil and 12 per cent for the sand. The samples were then 
incubated for ten days at room temperature and the results secured upon their 
examination are recorded in Table 81. 


Table 31. 


Lab. 

No. 

Soil 

Used 

Sand 

Used 

mgs. S. 
as 

sulfate 

. __ , 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as sulfate 
in 
soils 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

% sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

1 

100 


19.06 





2 

100 

— 

13.68 

16.37 

4.11 

12.26 

12.26 

3 

90 

10 

20.34 





4 

90 

10 

21.32 

20.83 

3.70 

17.13 

17.13 

5 

80 

20 

23.80 





6 

80 

20 

22.35 

23.07 

3.29 

19.78 

19.78 

7 

60 

40 

26.86 





8 

60 

40 

26.36 

26.61 

2.47 

24.14 

24.14 

9 

50 

50 

28.66 





10 

50 

50 

27.52 

28.09 

2.06 

26.03 

26.03 

11 

30 

70 

23.14 





12 

30 

70 

22.13 

22.63 

1.23 

21.40 

21.40 

13 

20 

80 

19.10 





14 

20 

80 

16.85 

17.97 

0.82 

17.15 

17.15 

15 

10 

90 

12.48 





16 

10 

90 

Lost. 

12.48 

0.41 

12.07 

12.07 


The longer period of incubation used here brings out clearly the differences, 
much more clearly than was the case in the previous series but the identical 


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Sulfofication in Soils. 


587 


Table 33. 


Lab. 

No. 

Addition 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 
in soil 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

% sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

3 

1 gm. saccharose 

9.29 





4 

1 gm. „ 

9.12 

9.20 

5.01 

4.19 

4.19 

5 

3 gm. „ 

— 





6 

3 gm. „ 

— 

— 

— 

— 

— 

7 

5 gm. „ 

— 





8 

5 gm. 

— 

— 

— 

— 

— 

9 

1 gm. starch 

12.76 





10 

1 gm. 

12.59 

12.67 

5.01 

7.66 

7.66 

11 

3 gm. „ 

Lost 





12 

3 gm. „ 

10.77 

10.77 

5.01 

5.76 

5.76 

13 

5 gm. 

8.72 





14 

5 gm. 

10.09 

9.40 

5.01 

4.39 

4.39 

15 

1 gm. filter paper 

34.96 





16 

1 gm. „ „ 

30.04 

32.60 

6.01 

27.49 

27.49 

17 

3 gm. „ 

13.50 





18 

3 gm. „ „ 

18.45 

15.97 

5.01 

10.96 

10.96 

19 

5 gm. „ 

14.02 





20 

5 gm. 

17.28 

15.65 

5.01 

10.64 

10.64 

21 

Nothing 

41.49 





22 

99 

41.49 

41.49 

5.01 

36.48 

36.48 


Table 34. 


Lab. 

No. 

Addition 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 
in soil 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

% sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

3 

1 gm. saccharose 

11.06 





4 

1 gm. 

10.43 

10.74 

4.74 

6.00 

6.00 

5 

3 gm. 

— 





6 

3 gm. „ 

— 

— 

— 

— 

— 

7 

5 gm. „ 






8 

5 gm. „ 

— 

— 

— 

— 

— 

9 

1 gm. starch 

12.95 





10 

1 gm. 

12.68 

12.81 

4.74 

8.07 

8.07 

11 

3 gm. „ 

10.09 





12 

3 gm. „ 

10.43 

10.26 

4.74 

5.52 

5.52 

13 

5 gm. „ 

8.76 





14 

5 gm. „ 

9.94 

9.35 

4.74 

4.61 

4.61 

15 

1 gm. fiter paper 

30.59 





16 

1 gm. „ 

30.59 

30.59 

4.74 

25.85 

25.85 

17 

3 gm. 

13.07 





18 

3 gm. „ 

14.10 

13.58 

4.74 

8.84 

8.84 

19 

5 gm. „ „ 

14.21 





20 

5 gm. „ 

13.25 

13.73 

4.74 

8.99 

8.99 

21 

Nothing 

38.30 





22 

99 

38.30 

38.30 

4.74 

33.56 

33.56 


One hundred gram quantities of fresh soils were weighed off as usual in 
tumblers, 0.1 gm of free sulfur and varying quantities of saccharose, starch, 
and filter paper added. The moisture content of the samples w'as adjusted 
to the optimum using an additional amount where the larger quantities of 
organic matter were added. The sulfur present as sulfate in the soils was 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



































588 P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


Table 35. 


Soil 

No. 

Addition 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 
in soil 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

% sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

3 

1 gm. 

saccharose 

14.88 





4 

1 gm. 

>* 

14.65 

14.76 

6.63 

8.13 

8.13 

5 

3 gm. 

99 

— 





6 

3 gm. 

99 

— 

— 

— 

— 

— 

7 

5 gm. 

99 

— 





8 

5 gm. 

99 

— 

— 

— 

— 

— 

9 

1 gm. 

starch 

16.14 





10 

1 gm. 

99 

16.87 

16.50 

6.63 

9.87 

9.87 

11 

3 gm. 

99 

14.23 





12 

3 gm. 

99 

13.94 

14.08 

6.63 

7.45 

7.45 

13 

5 gm. 

99 

12.06 





14 

5 gm. 

99 

14.59 

13.32 

6.63 

6.69 

6.69 

15 

1 gm. 

filter paper 

30.59 





16 

1 gm. 

99 J» 

30.88 

30.73 

6.63 

24.10 

24.10 

17 

3 gm. 

99 99 

18.61 





18 

3 gm. 

99 99 

18.42 

18.51 

6.63 

11.88 

11.88 

19 

5 gm. 

99 99 

18.12 





20 

5 gm. 

99 99 

16.92 

17.52 

6.63 

10.89 

10.89 

21 

Nothing 

39.22 





22 

>» 


41.74 

40.48 

6.63 

33.85 

33.85 


determined and the total sulfates produced at the end of days incubation was 
ascertained. The plan of the tests and the results of the analyses are given in 
Tables 32, 33, 34, and 35 for soils 107, 108, 111, and 114 respectively. 

Examining the sulfofication in the soils alone it will be noted that there 
was not a wide variation. 

107 33.88 % S. oxidized 111 33.56 % S. oxidized 

108 36.48 % S. „ 114 33.85 % S. 

The effects of the soil treatments did not show up distinctly and this 
was probably due to the topography of the plots at least in part for plot 108 
which was next to 107, the check, showed a larger sulfofication due evidently 
to its treatment. The effects of the various carbohydrates on the sulfofying 
power of the different soils would therefore be expected to be somewhat 
similar. This will be seen to be the case by a study of the tables. It will be 
noted that no results are given where the three and five gram quantities of 
saccharose were added. This is due to the fact that the sulfates produced sti¬ 
mulated the transformation of the sugar into organic acids. The extract 
secured upon shaking the soil with water for seven hours was consequently 
very dark in color and when the barium chloride was added there was a large 
precipitation of barium salts of the organic acids. The one gram quantity 
of the sugar was not transformed sufficiently to interfere with the precipitation 
and the results obtained showed a depression in sulfofication in every case. 
The addition of starch likewise depressed sulfofication in every instance, the 
larger the quantity the greater the depression. Thus the five gram quantity 
depressed the oxidation more than the three gram amount and this latter more 
than the one gram quantity. Similarly with the additions of filter paper, the 
one gram, three grams, and five grams all depressed the sulfofication, the 
largest amount giving the greatest depression in every case. It is interesting 
to note that the smallest amount of filter paper depressed the sulfofication 


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Suifofication in Soils. 


589 


only to a small extent and that in nearly every case the largest amount de¬ 
pressed it less than the smallest amount of saccharose or starch. In every 
case too the saccharose depressed the oxidation of the sulfur more than did 
the starch. 

The results of these tests showed quite distinctly therefore that carbohy¬ 
drates depressed the oxidation of sulfur, the larger the quantity the greater 
the depression. Furthermore the soluble carbohydrates depressed the oxi¬ 
dation more than the insoluble. Thus saccharose brought about the greatest 
retardation, the more insoluble starch caused a smaller retardation and filter 
paper depressed to a still smaller degree. 

Conclusions. 

It is apparent from the results which have been discussed in the previous 
pages that the sulfofying power of soils may be determined in the laboratory. 
The method devised is the addition of a sulfide, preferably NajS, or of free 
sulfur to fresh soil, adjusting the moisture content to the optimum and in¬ 
cubating for 5—10 days at room temperature. At the end of that time the 
sulfates are leached out by shaking with water for seven hours, precipitated 
with barium chloride and determined by the use of the sulfur photometer. 

The oxidation of sulfides and free sulfur in the soil has been found to be 
mainly brought about by bacterial agency. There has been found to be however, 
a small chemical oxidation of the sulfides, NagS, K,S, and CaS in soil upon 
shaking for seven hours with water. The extent of this oxidation varied with 
different soils and the sodium sulfide showed the smallest change in this way. 
There was practically no change in free sulfur upon shaking with water hence 
this latter material is undoubtedly the best to use for suifofication although the 
incubation period must be continued for a longer time. This slight chemical 
oxidation of sulfides upon shaking with water leads to the conclusion that 
there may be some chemical oxidation of sulfides in the soil. Thus while the 
process of suifofication is undoubtedly mainly bacterial in nature, there may 
be some purely chemical action also. 

The sulfofying power of soils has been found to vary with different treat¬ 
ments. Thus the use of manure or green manure on soils increased their sul¬ 
fofying power and in general it appeared that soils poor in organic matter 
were low in suifofication. 

The water content of the soils also influenced the rate of oxidation of 
sulfur. Thus suifofication was found to increase with increasing moisture 
until the optimum, or fifty percent of the amount necessary for complete 
saturation was reached. Beyond that point additions of water depressed sui¬ 
fofication. This indicates that suifofication may occur to the optimum extent 
where moisture conditions are at the optimum for plant growth. 

Increasing the air content of the soil up to a certain point increased sui¬ 
fofication. Thus mixing sand with soil up to fifty percent of each increased 
suifofication. Beyond that point a depression occurred probably due to a 
lack of organic matter or mineral matter. 

Finally additions of carbohydrates were found to depress suifofication, 
the larger the amounts the greater the depression; the depression varying also 
in the inverse ratio to the solubility of the carbohydrate material. 

The data thus far presented throws some light therefore on the process 
of suifofication in soils but much further work is necessary for the establish¬ 
ment of definite principles governing the process. 


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590 


F. E. Brown and E. H. Kellogg, 


The greenhouse experiments. 

In order to test the use of the laboratory method for sulfofication as devised 
and also to yield some data regarding the effects of different soil treatments 
on sulfofication, a greenhouse experiment was planned and begun in the fall 
and frequent tests made of the soils during the winter. 

For this experiment a typical Wisconsin drift soil was secured from an 
untreated plot which has been under cultivation in a regular four-year rotation. 
The particular soil is classed as Carrington loam by the Bureau of Soils. 


Table 36. 

Greenhouse Experiment. 


Pot No. 

Treatment 

1 and 2 

Nothing 

3 and 4 

25 tons horse manure per acre. 

5 „ 6 

25 tons cow manure per acre. 

7 „ 8 

4 tons clover hay per acre. 

9 „ 10 

y 2 ton CaS per acre. 

11 „ 12 

y 2 ton CaS0 4 per acre. 

13 „ 14 

Nothing. 

16 „ 16 

25 tons horse manure per acre. 

17 „ 18 

25 tons cow manure per acre. 

19 „ 20 

4 tons clover hay per ace. 

21 „ 22 

y 2 ton CaS per acre. 

23 „ 24 

y 2 ton CaS0 4 per acre. 


Pots 1 to 12 were kept bare for bacteriological tests. 

Pots 13 to 24 were seeded to timothy and the crop yield obtained. 

The soil was sieved while moist and thirty pound portions weighed out 
in stoneware pots, the materials added and the moisture content adjusted 
to the optimum, twenty-five percent. The arrangement of the experiment 
is given in Table 36. 

The manures and clover were dried and finely ground before being added 
to the soil. The first twelve pots were kept bare for bacteriological tests 
and the duplicate twelve were seeded to timothy. It will be noted that the 
applications of manure were very heavy as was also the addition of clover 
hay. The amounts of the sulfide and the sulfate were large but not abnormal 

The experiment was begun on October 31st 1913 and the analyses of the 
soil and the materials added showed the following content of sulfur: 

Soil.0.0264 % Sulfur 

Cow Manure .... 0.307 % „ 

Horse Manure . . . 0.217 % „ 

Clover Hay .... 0.249 % „ 

CaS. 44.44 % 

CaS0 4 . 18.604 % 

At irregular intervals samples were drawn from the uncropped pots with 
all precautions to prevent contamination and tested in the laboratory for 
sulfofying power. The method newly devised was employed, namely the 
addition of 0.1 gm of sodium sulfide or of free sulfur to 100 gms of fresh soil, 
the moisture content adjusted to the optimum and after incubation for five 
days at room temperature the sulfates leached out by shaking with water 
for seven hours in the shaking machine and determined as BaS0 4 by the use 
of the sulfur photometer. 


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Sulfofication in Soils. 


591 


At the end of the experiment the crop yield was ascertained and the 
nitrogen content of the crop determined and these results are given later 
for the purpose of considering whether there exists any relation between sulfo¬ 
fication and crop production. 

The results of the sulfofication tests of these soils appear in Tables 37, 
38, 39, 40, 41, 42, sodium sulfide being used in all except one case where free 
sulfur was employed (Table 40). 

The first sampling was made on November 26, about four weeks after the 
experiment was started and the results obtained at this date are given in 
Table 37. The amount of oxidation of the sodium sulfide upon shaking with 
water for seven hours with the various soils without incubation was deter¬ 
mined and it will be noted in the table that there was some variation in the 
extent of oxidation although all the amounts were very small as compared 
with the total amount of sulfates produced in the soils after incubation. 

There was also of course a variable amount of sulfates in the different 
soils. All the treated soils except those to which the clover was applied showed 
a higher content in sulfates than the untreated soils. Thus the application 
of horse and cow manure led to an increase in the amounts of sulfates present 
in the soils, which while not large was nevertheless quite appreciable. 

Where the calcium sulfide and calcium sulfate were applied there was of 
course a large amount of sulfates present in the soils. In the case of the cal¬ 
cium sulfide it was found that there was practically complete transformation 
of the sulfide to sulfate as evidenced by the amount present in the soil. The 
relative effects of the treatments in pots 9, 10, and 11, 12 therefore were due 


Table 37. 


Pot 

No. 

Lab. 

No. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by shaking 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by soils 

Av. 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

0/ 

/o 

sulffur 
added 
oxidized 
by soils 

1 

1 

9.83 







1 

2 

9.79 

9.81 

3.32 

0.82 

6.67 



2 

3 

10.69 







2 

4 

12.33 

11.61 

3.19 

1.68 

6.74 

6.20 

46.51 

3 

5 

8.67 







3 

6 

7.87 

8.22 

4.18 

1.73 

2.31 



4 

7 

9.00 







4 

8 

7.06 

8.03 

4.33 

1.10 

2.60 

2.45 

18.37 

5 

9 

6.88 







5 

10 

6.98 

6.93 

4.91 

0.33 

1.69 



6 

11 

9.09 







6 

12 

Lost. 

9.09 

4.23 

1.94 

2.92 

2.30 

17.25 

7 

13 

6.48 







7 

14 

6.43 

6.46 

3.18 

1.63 

1.64 



8 

15 

7.37 







8 

16 

Lost. 

7.37 

3.37 

0.93 

3.07 

2.35 

17.62 

9 

17 

22.49 







9 

18 

23.40 

22.94 

13.10 

— 

9.84 



10 

19 

22.80 







10 

20 

21.44 

22.12 

13.63 

— 

8.69 

9.21 

69.09 

11 

21 

18.36 







11 

22 

17.78 

18.06 

8.62 

0.62 

8.92 



12 

23 

16.31 







12 

24 

16.41 

16.86 

7.71 

0.31 

7.84 

8.38 

62.86 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





592 P. E- Brown and E. H. Kellogg, 

to the different amounts of calcium sulfate present and not to any effect of 
the sulfide applied. 

It is quite evident that there is a very rapid change of calcium sulfide 
into the sulfate when applied to the soil and also that when horse manure and 
cow manure were added to the soil the sulfur present in them in organic form 
was changed into sulfates and this transformation also occurred quite rapidly 
under the optimum water and temperature conditions which where observed 
in this experiment. 

Examining now the percentage oxidation of the sodium sulfide in this 
first test, it will be seen that the untreated soil showed 46.51 per cent oxidized. 
The horse manure, cow manure, and clover all depressed the oxidation, 18.37 
per cent, 17.25 per cent, and 17.62 per cent being the percentages obtained 
respectively where these materials were used. This depression was the greatest 
with the cow manure although the differences were slight. The cause for this 
effect of the manures used may be that the excessive organic matter intro¬ 
duced restricted bacterial action perhaps by changing the reaction of the soil 
or by encouraging other species of organisms which interfered with the activi¬ 
ties of the sulfofiers. It was interesting to note in this connection that the 
depression in sulfofication corresponded almost exactly to the depression in 
the growth of timothy which occurred about the same time in the pots where 
the manure was applied. It will be noted later that in some cases there were 
indications that this depressing effect of manures on sulfofication disappeared 


Table 38. 


Pot 

No. 

Lab. 

No. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by shaking 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by soils 

Av. 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

o/ 

sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

1 

1 








1 

2 



3.69 





2 

3 

5.62 







2 

4 

5.72 

5.67 

3.55 

1.58 



5.33 

3 

5 

7.65 







3 

6 

7.34 

7.49 

4.65 

1.73 

1.11 



4 

7 

7.11 







4 

8 



4.81 


1.15 

1.13 

8.47 

5 

9 








6 

10 

8.41 

7.71 

5.46 


1.92 



6 

11 

7.83 







6 

12 

7.61 

7.72 

4.72 

1.94 


1.49 

11.17 

7 

13 








7 

14 


6.56 

3.54 

1.63 

1.39 



8 

15 

6.14 







8 

16 

6.30 

6.22 

3.75 


1.54 

1.46 

10.95 

9 

17 

25.09 







9 

18 

25.09 


14.55 

— 




10 

19 

23.54 







10 

20 

23.07 



— 

8.26 



11 

21 

12.42 







11 

22 

12.24 

12.33 

9.47 


2.24 



12 

23 

11.98 







12 

24 

12.42 


8.57 


3.32 

2.78 



*) Omitted from the average. 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 













Sulfofi cation in Soils. 


593 


just as the restriction caused in the growth of timothy was finally removed 
as the manure was decomposed and the crop yield secured was actually en¬ 
hanced. 

Where the calcium sulfate was present in the soil either introduced as 
such or formed from the calcium sulfide, the sulfofying power was much 
greater than in the untreated soil. In the presence of the larger amount of 
sulfate produced from the sulfide, the sulfofying power was slightly larger, 
69 per cent transformation against 62 per cent being found, but the increase 
over the untreated soil which showed only 46 per cent oxidation was very 
pronounced. 

The results indicate therefore that the presence of sulfates in the soil 
encourages the activities of the sulfofying bacteria to a considerable extent, 
the larger the amount present the greater the sulfofying power of the soil 
up to a certain limit. No attempt was made to ascertain the point beyond 
which further addition of sulfates would not give a further increase in sul¬ 
fofying power. 

Turning now to Table 38, the results obtained at the second sampling which 
occurred on December 17 th will be seen to be quite different in some respects 
from those secured at the previous date. In the first place the percentage 
oxidation in the check soil was very much smaller, only 5.33 per cent of the 
sulfide being oxidized while at the previous sampling 46.51 per cent was 
changed. Evidently the sulfur oxidizing power of the soil had reached a 
maximum and declined between the two samplings. The fact brought out 
here, that the sulfofying power of a soil in the greenhouse rises and falls, 
is in accord with many results which have shown a similar rise and fall in 
ammonifying and nitrifying powers in soils under similar conditions. It has 
been believed that in the latter cases there is a multiplication of bacteria 
to a large extent upon filling the pots and that this multiplication continues 
until there is such an accumulation of products of growth that a depression 
in numbers occurs. This depression in numbers of organisms has been fre¬ 
quently found to be followed by an increase. The cause of the increase has 
been explained on the basis of a disappearance of the injurious products of 
growth which brought about the depression and the multiplication of bacteria 
again occurs without restriction until the products of growth accummulate 
a second time. Another explanation of the fluctuations in numbers of bacteria 
and of the variations in bacterial activities has been offered. It has been 
suggested that protozoans were present in soils and lived on bacteria and 
consequently would bring about a depression in numbers until the bacteria 
were so few that the protozoans died for lack of food when the bacteria would 
increase again. This theory of protozoal influence on bacteria in the soil has 
been very generally questioned and certain experimental data has been 
advanced to disprove it. But whatever the reason a fluctuation in numbers 
of bacteria and in certain bacterial activities does occur in soils in the green¬ 
house and there is therefore good reason to assume that there may occur a 
fluctuation in sulfofying power of the soil as this depends so largely on bacterial 
agency. 

A smaller percentage oxidation occurred in the soils to which the manures 
and clover were added than at the previous sampling but the differences were 
not nearly so great as in the check soil. In fact the amounts secured were 
larger than those obtained in the untreated sample. The depression did not 
occur in the soil receiving the CaS practically the same percentage oxidation 

Zweite Abt, Bd. 43. 38 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



594 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


being secured as previously, the amount being far above^the figures for the 
check soil. There was a much smaller oxidation in the soil to which the CaS0 4 
was applied than occurred at the first sampling but the amount was still 
much higher than that found in the soils receiving the manures, the clover 
or in the check soil. The results at the second sampling indicate therefore 
that the addition of cow manure and horse manure, clover, and CaS0 4 in¬ 
crease the sulfofying power of the soil, the latter material to the greatest 
extent. It will be recalled that the CaS added was found to be entirely trans¬ 
formed into the sulfate prior to the first sampling so that the effects in that 
case must be considered as due merely to a larger amount of. CaS0 4 and not 
to the effects of the sulfide, as such. It is evident therefore that the presence 
of calcium sufate in the soil stimulates to a large extent the activities of the 
sulfofying bacteria and prevents the depression in numbers which occurs 
because of accumulations of products of growth in untreated soils. The de¬ 
pressing effect of the horse manure, cow manure, and green clover which was 
observed at the first sampling was evidently followed by an increase over the 
check soil, the cow manure showing the greatest increase of the three mate¬ 
rials. It is quite reasonable to assume that at first the sulfofying bacteria were 
depressed in numbers and activities by the manure and as the manure became 
decomposed the depression disappeared and an increase was brought about. 
The fact noted in the previous sampling that the sulfur in the horse manure, 
the cow manure and the clover was transformed into sulfates quite rapidly 
is also emphasized in these results. 

In Table 39 appear the results secured at the third sampling on December 


Table 39. 


Pot 

No. 

Lab. 

No. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by shaking 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by soils 

Av. 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

suito 
added 
oxidized 
by soils 

1 

1 

7.87 







1 

2 

7.01 

7.44 

2.91 

0.82 

3.71 



2 

3 

4.79 







2 

4 

5.82 

5.30 

2.61 

1.58 

1.11 

2.41 

18.07 

3 

5 

8.02 







3 

6 

8.10 

8.06 

2.96 

1.73 

3.37 



4 

7 

7.61 







4 

8 

7.34 

7.47 

3.19 

1.10 

3.18 

3.28 

24.60 

5 

9 

9.54 







5 

10 

8.78 

9.16 

3.27 

0.33 

5.56 



6 

11 

7.43 







6 

12 

7.95 

7.69 

3.17 

1.94 

2.58 

4.07 

30.53 

7 

13 

5.47 







7 

14 

6.67 

6.07 

3.01 

1.63 

1.43 



8 

15 

6.75 







8 

16 

7.87 

7.41 

2.84 

0.93 

3.64 

2.53 

18.98 

9 

17 

20.85 







9 

18 

19.51 

20.18 

9.48 

— 

10.70 



10 

19 

19.96 







10 

20 

20.56 

20.26 

8.60 

— 

11.66 

11.18 

83.12 

11 

21 

16.47 







11 

22 

15.66 

16.06 

6.35 

0.62 

9.09 



12 

23 

16.83 







12 

1 24 

16.47 

i 16.65 

6.53 

0.31 

9.81 

9.45 

70.87 


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Sulfofication in Soils. 


595 


31 st. The figures given show that the sulfofying power of all the soils increa¬ 
sed considerably during the time between the second and the third sampling. 
The untreated soil gave a much larger percentage oxidation than at the 
previous date, 18.07 per cent against 5.33 per cent. 

The soils to which horse manure, cow manure, and clover were applied 
all showed increased sulfofication, the cow manure again showing the largest 
amount. While in the previous instance however the sulfofying power of the 
soil receiving the clover was greater than that of the soil to which the horse 
manure was applied, in this case the clover treated soil was practically the same 
“as the check soil in sulfate production, and the horse manure increased 
appreciably the sulfofying power of the soil. Again the calcium sulfate in¬ 
creased the sulfofying power of the soil, the larger amount (where the CaS 
was applied) giving the largest increase. The percentage oxidation of the 
sulfur added as sulfide in these soils receiving applications of CaS0 4 was 83.12 
and 70.87 per cent respectively against an oxidation of 18 per cent by the 
check soil. 

These results are in accord with the previous in showing that the depression 
in sulfofication occurring at first by the use of cow manure horse manure 
and clover is followed by a decided increase. The stimulating effect of CaS0 4 
on sulfofication is also clearly shown, the larger the amount the greater the 
action. 

The next sampling was made on January 28th and the soils were tested 


Table 40. 


Pot. 

No. 

Lab. 

No. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by soils 

Av. 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

0/ 

/o 

sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

i 

1 

5.88 






i 

2 

5.81 

5.84 

2.84 

3.00 



2 

3 

5.62 






2 

4 

5.62 

5.62 

3.05 

2.57 

2.78 

2.78 

3 

5 

5.55 






3 

6 

5.43 

5.49 

3.46 

2.03 



4 

7 

6.04 






4 

8 

6.51 

6.27 

3.52 

2.75 

2.39 

2.39 

5 

9 

6.45 






5 

10 

6.72 

6.58 

3.30 

3.28 



6 

11 

4.29 






6 

12 

4.20 

4.24 

3.09 

1.15 

2.21 

2.21 

7 

13 

3.72 






7 

14 

3.25 

3.48 

2.87 

0.61 



8 

15 

5.03 






8 

16 

4.84 

4.93 

2.82 

2.11 

1.36 

1.36 

9 

17 

15.08 






9 

18 

14.63 

14.85 

9.05 

5.80 



10 

19 

14.18 






10 

20 

15.30 

14.74 

8.16 

6.58 

6.19 

6.19 

11 

21 

10.28 






11 

22 

Lost. 

10.28 

6.80 

3.48 



12 

23 

8.60 






12 

24 

9.79 

9.19 

6.17 

3.02 

3.25 

3.25 


The average oxidation of the free sulfur by shaking in the different soils was 
only 0.015 mgs S. per 100 gins, of soil — too small to be considered. 

38* 


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596 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


for sulfofying power by means of free sulfur. The results are given in Table 40. 
The average oxidation of the free sulfur in the soil upon shaking with water 
was so small that it was negligible. The percentage oxidation of the sulfur 
in the varions soils was rather low on account of the short period of incubation. 
Later results which have been discussed showed that with a ten to fourteen 
days incubation when free sulfur is used the differences in sulfofying power 
of soils are more pronounced. Thus the results here are not conclusive because 
the differences are too small. The soils receiving cow manure and horse 
manure gave a slightly smaller percentage oxidation than the check soils and 
the clover treated soil was still less in sulfofying power but no definite con¬ 
clusions should be drawn. The soils receiving calcium sulfate as such or a 
larger amount produced from the application of CaS however, showed a 
much higher sulfofying power than the check soil, the larger the amount of 
sulfate present the greater the sulfofication. 

On February 6 th another sampling was made and the sulfofying power 
of the soils tested using the sodium sulfide and incubating for five days at 
room temperature. The results secured here are given in Table 41. They 


Table 41. 


Pot 

No. 

Lab. 

No. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by shaking 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by soils 

Av. 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

o/ 

/o 

sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

i 

1 

6.00 







1 

2 

6.90 

6.45 

3.02 

0.82 

2.61 



2 

3 

7.33 







2 

4 

7.01 

7.17 

2.88 

1.58 

2.71 

2.66 

19.94 

3 

5 

6.86 







3 

6 

6.86. 

6.86 

3.23 

1.73 

1.90 



4 

7 

7.61 







4 

8 

7.50 

7.55 

3.18 

1.10 

3.27 

2.58 

19.34 

5 

9 

7.20 







5 

10 

7.54 

7.37 

3.32 

0.33 

3.72 



6 

11 

7.28 







6 

12 

6.19 >) 

7.28 

3.30 

1.94 

2.04 

2.88 

21.60 

7 

13 

4.99 







7 

14 

5.05 

5.02 

3.02 

1.63 

0.37 



8 

15 

5.70 







8 

16 

6.00 

5.85 

3.00 

0.93 

1.92 

1.14 

8.55 

9 

17 

19.36 







9 

18 

21.60 

20.48 

8.60 

— 

11.88 



10 

19 

18.34 







10 

20 

20.02 

19.18 

8.89 

— 

10.29 

11.08 

83.12 

11 

21 

14.34 







11 

22 

15.66 

15.00 

6.66 

0.62 

7.72 



12 

23 

13.36 







12 

24 

13.32 

13.34 

7.02 

0.31 

6.01 

6.86 

51.46 


do not check in every respect those obtained at the previous samplings. Thus 
considering the percentage oxidation of the sulfide in the different soils it 
appears that the soil receiving horse manure gave a slightly smaller sulfofying 
power than the check but it will be noted that the results from the duplicate 
soils do not check well, one showed 1.90 mgs S. as sulfate produced while 

M Omitted from the average. 


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Sulfofication in Soils. 


597 


the other gave 3.27 mgs S. as sulfate. It appears that some factor interfered, 
that the conditions in pot No. 3 for some reason were not the same as those in 
pot No. 4. If the larger result is employed, an increase in sulfofying power such 
as was observed previously would be shown. This is a difficulty often met 
with in greenhouse work some influence unknown and therefore uncontrollable 
may interfere and prevent the agreement of results in duplicate pots. 
The cow manure treated soils gave an increase in sulfofying power over 
the check soils. Here again however, the results from the duplicate pots 
did not agree very well, one soil showing a much smaller sulfofying power 
than other and if the higher results were used the differences would have been 
much greater. With the clover treated soils quite a depression in sulfofication 
was found corresponding to that observed in the previous series where free 
sulfur was used as a measure of sulfofication. The calcium sulfate in the 
larger and smaller amounts increased to a large extent the sulfofication. These 
results check those previously secured showing the power of sulfates in the soil 
to increase the sulfofying power of the soil. 


Table 42. 


Pot 

No. 

Lab. 

No. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

Av. 

mgs. S. 
as 

sulfate 

mgs. S. 
as 

sulfate 

in 

soils 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by shaking 

mgs. S. 
as 

sulfate 
oxidized 
by soils 

Av. 

mgs. S. 
as sulfate 
oxidized 
by soils 

0/ 

/o 

sulfur 
added 
oxidized 
by soils 

1 

1 

4.95 







1 

2 

6.17 

5.56 

3.02 

0.82 

1.72 



2 

3 

5.09 







2 

4 

5.29 

5.19 

3.00 

1.58 

0.61 

1.16 

8.70 

3 

5 

5.36 







3 

6 

5.74 

5.55 

3.46 

1.73 

0.36 



4 

7 

4.81 







4 

8 

5.54 

5.17 

3.25 

1.10 

0.82 

0.59 

4.42 

5 

9 

6.30 







5 

10 

6.51 

6.40 

3.09 

0.33 

2.98 



6 

11 

6.47 







6 

12 

6.96 

6.21 

3.34 

1.94 

0.93 

1.95 

14.62 

7 

13 

4.74 







7 

14 

6.19 

4.96 

2.86 

1.63 

0.47 



8 

15 

6.92 







8 

16 

5.88 

6.40 

2.86 

0.93 

2.61 

1.54 

11.55 

9 

17 

18.34 







9 

18 

19.02 

18.68 

7.52 

— 

11.16 



10 

19 

19.68 







10 

20 

20.02 

19.85 

7.11 

— 

12.74 

11.95 

89.64 

11 

21 

16.02 







11 

22 

15.94 

15.98 

5.80 

0.62 

9.56 



12 

23 

13.05 







12 

24 

13.41 

13.23 

6.01 

0.31 

6.91 

8.23 

61.74 


In Table 42 appear the results obtained at the last sampling on February 
11th. Again there were some variations in the results from those previously 
secured. The horse manure seemed to depress again the sulfofying power of 
the soil just as was noted in the preceding series, in spite of the fact that at 
the second and third samplings an increase was observed. The cow manure 
again gave an increase in sulfofication. This effect of cow manure in increasing 
the sulfofying power of the soils was quite consistently shown, at every date 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





598 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


of sampling except the first. Again an unexplainable variation occurred in 
the sulfofying power of the clover treated soil. Here an increase in sulfofi- 
cation was found just as was observed at the second and third samplings 
although at the other dates a depression was found. Here again however the 
duplicate pots did not give satisfactory results and hence too much dependence 
should not be placed upon results. Again the CaS0 4 applied as such or as 
CaS which was immediately oxidized to the sulfate and brought about the 
presence of a larger amount of sulfate in the soil caused large increases in sul¬ 
fofying power the larger amount of sulfate giving the larger increase. 

Considering the results of the sulfofication tests as a whole some facts 
appear quite distinctly. In the first place it was found that the application 
of calcium sulfide, cow manure, horse manure, and clover hay to the soil 
increased to a considerable extent the sulfate content of the soil. This increase 
was the greatest in the case of the material containing the largest amount of 
sulfur. It is apparent therefore that when such substances were applied to 
the soil, the sulfur which was present in an insoluble, unavailable form, for 
example in the manures as complex organic compounds, was changed quite 
readily into sulfates. The sulfide was oxidized completely very soon after 
introduction into the soil and the other substances were transformed only 
slightly less readily in the particular soil used in the experiment. It is possible 
of course that such ready oxidation would not occur in other soils, in fact the 
results secured earlier in this work would prove that point for it was found 
that soils varied widely in their ability to oxidize sulfur compounds to sul¬ 
fates. Under optimum moisture and temperature conditions however, in a 
fairly fertile soil sulfofication undoubtedly occurs very readily. 

The presence of sulfates in the soil was found to increase to a large extent 
the sulfofying power of the soil. The greater the amount of sulfates, the greater 
was the sulfofication up to a certain limit. This limit however was not deter¬ 
mined. These facts were shown quite distinctly by the results secured in the 
tests of the soils receiving calcium sulfate and calcium sulfide. The latter 
material as was pointed out was very quickly changed completely into the 
sulfate and hence as it was applied in the same amount as the sulfate, after 
its oxidation more sulfate was present than in the soils to which the sulfate 
itself was applied. In these soils to which the sulfide was applied the sulfo¬ 
fication was greater at every date of sampling than in the soils receiving the 
sulfate and in both it was very much greater than in the untreated soil or in 
the soils to which the manures were applied. 

The application of horse manure, cow manure and clover to the soils 
depressed at first the sulfofying power of the soil, the cow manure showing 
the largest depression. This depression in sulfofication corresponded exactly 
in point of time with an observed retardation in the growth of timothy on the 
corresponding cropped pots. The applications of these materials were very 
heavy, much heavier than they would have been in practice except perhaps 
in market gardening or greenhouse work and an injurious effect on the crop 
at first might be expected. It is interesting to note that the injurious action 
on the crop was coincident with the depression in sulfofying power. The 
depressing action of the manure on the sulfofying power of the soil disappeared 
before the second sampling and at that time and at all subsequent dates with 
a few exceptions in the case of individual soils increases in sulfofication were 
found. Of the three materials the cow manure gave the greatest increase, the 
horse manure was next, and the clover showed the smallest effect. In the 


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Sulfofication in Soils. 


599 


case of the soils receiving horse manure and clover in a few instances the re¬ 
sults were not in accord with the general trend of the majority of the deter¬ 
minations and these variations were probably due to some unknown factor 
accidentally appearing in individual pots and nullifying the effects of the 
factors under examination. Such accidental interference of uncontrollable 
factors is prone to occur in greenhouse experiments and constitute one of 
the greatest difficultaties in the prosecution of such work. The results given 
later show that the injurious action of the manures on the crop gradually 
disappeared and the yield of timothy was actually increased. Of the manures 
the cow manure gave the greatest increase in crop yield, the horse manure 
showed slightly smaller effect and the clover caused a still smaller increase. 
The close agreement here between the effects of the manures on sulfofication 
and on crop yields was clearly shown; at first a depression in sulfofication 
and injury to the timothy, followed by an enhanced sulfofying power in the 
soils and increased crop yields. 


The Crop Yields. 

The results of the crop experiment are given in Table 43. These soils 
were the exact duplicate of those tested for sulfofying power, except that they 
were seeded to timothy. The crop was harvested just prior to maturity, dried, 
ground, and analyzed and a study of the results shows some of the interesting 
relations to the bacteriological results which have just been noted. It will 
be seen that the horse manure, cow manure and clover all gave increased 
yields of timothy over that on the untreated soils, the cow manure showing 
the largest increase and the clover the smallest. The calcium sulfate applied 
as such increased the crop yield to the same extent as the clover but the 
larger amount applied as CaS which was found to be oxidized to the sulfate 
very quickly did not increase the yield at all. It would seem therefore that a 
small application of calcium sulfate to the soil increased the yield but a larger 


Table 43. 


Pot 

No. 

Treatment 

Green 

Wt. 

crop 

gms. 

0/ 

/0 
H 2 0 

Dry 

Wt. 

crop 

gms. 

% N. 

1 - 

N. in 
crop 

mgs. 

Av. 

Wt. N. 
in crop 

mgs. 

Av. Wt. 
crop 

gms. 

13 

Check 

107 

76.63 

25 

2.256 

564.00 



14 

tf 

115 

77.39 

26 

2.099 

545.74 

554.87 

25.5 

15 

25 T. Horse Manure 









per acre 

158% 

76.97 

36% 

2.540 

923.09 



16 

25 T. Horse Manure 









per acre 

147 

78.92 

31 

2.589 

802.59 

862.84 

33.75 

17 

25 T. Cow Manure 









per acre 

150 

78.00 

33 

2.465 

813.45 



18 

25 T. Cow Manure 









per acre 

125 

72.00 

35 

2.238 

783.30 

798.38 

34.0 

19 

4 T. Clover Hay 









per acre 

136 

77.57 

30% 

2.718 

828.99 



20 

4 T. Clover Hay 









per acre 

129 

75.97 

31 

2.494 

773.14 

801.07 

30.75 

21 

Y 2 T. CaS per acre 

106 

76.42 

25 

2.212 

553.00 



22 

y 2 T. CaS per acre 

99 

73.64 

26 

2.044 

531.64 

542.32 

25.50 

23 

y 2 T. CaS0 4 per acre 

117 % 

75.74 

28% 

2.162 

616.17 



24 

y 2 T. CaS0 4 per acre 

120 

73.33 

32 

2.060 

659.20 

637.69 

30.25 


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600 


P. E. Brown and E. H. Kellogg, 


amount brought about no increase over the untreated soil. Whether a still 
larger application would depress the crop yield remains to be tested but these 
results would indicate that such would be the case. 

Examining the nitrogen content in the crop it is seen that there was a consi¬ 
derable variation in the amount present in the timothy from the different 
soils. This fact taken together with the variation in actual dry weight of crop 
brought about some striking differences in the total amounts of nitrogen 
removed by the crop from the variously treated soils. The crop from the soil 
receiving horse manure removed the largest amount of nitrogen, that from 
the clover treated soil was second, that from the cow manure treated soil was 
next that from the soil to which calcium sulfate was applied took out a much 
smaller amount of nitrogen. In all these cases however more nitrogen was 
removed by the crops than from the untreated soils. Where the larger amount 
of sulfate was present there was a slightly smaller amount of nitrogen removed 
from the soil by the crop than by the crop on the untreated soil. It is apparent 
therefore that the effects of soil treatment on the crop yield and on the actual 
nitrogen removed from the soil are quite variable and not necessarily in the 
same direction. 

The interesting facts which must be emphasized here however, are that 
the manures exerted the same effect on crop yield and on sulfofication and 
calcium sulfate in small applications did the same. 

When present in larger amounts the sulfate may cause no increase in crop 
yield although there is a large increase in sulfofying power. In other words 
the effects of Calcium sulfate on crops and on sulfofication are the same up 
to a certain amount of the sulfate beyond which the crop is not affected but 
sulfofication is. If the amount were still further increased the sulfofying power 
and crop yield might both be depressed. Further experiments should yield 
interesting data along this line. 


Summary. 

These studies of sulfofication or sulfur-oxidation in 
soils lead to the following conclusions: 

1. Sulfates cannot be extracted from soils by treatment 
with dilute hydrochloric acid because of the interference 
of organic substances and iron compounds. 

2. Shaking with water in the shaking machine for seven 
hours extracts sulfates completely from soils. 

3. The use of the sulfur photometer is a rapid and accu¬ 
rate means of determining sulfates. 

4. Soils have a definite sulfofying power which is deter¬ 
minable in the laboratory. 

5. The method devised for determining sulfofication 
consists in the addition of 0,1 gm. of Na 2 S or of free sulfur 
to 100 gm. quantities of fresh soil and incubating for 5—10 
days. The latter material is the best as there is no chemical 
oxidation of it upon shaking with water for seven hours. 
Sulfides such as NajS, K 2 S, and CaS are oxidized to a small 
extent when shaken with water for seven hours the sodium 
sulfide being changed to the least extent. 

6. The process of sulfofication is mainly brought about 


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Sulfofioation in Soils. 


601 


by bacterial action but there is probably also a small pro¬ 
duction of sulfates in soils due to chemical action. 

7. Free sulfur is oxidized much less readily in the soil 
than the sulfides (Na 2 S, K 2 S, and CaS). 

8. Soils differentiated by various treatments vary 
widely in sulfofying power. 

9. The presence of organic matter in the soil influences 
sulfofication. Additions of manure and green manure up to 
a certain point increase the sulfofying power of the soil. 

10. The optimum moisture content of the soil for sulfo- 
fication to occur is 50 per cent of the amount necessary for 
complete saturation. This indicates that optimum sulfo- 
fication may occur in soils which contain the optimum 
moisture content for crop growth. 

11. The amount of air in the soil has an important effect 
on sulf ofication. Mixing soil with sand up to 50 per cent 
of each increases sulfofication. Beyond that point however 
a depression occurs probably due to lack of organic or 
mineral matter. 

12. The addition of carbohydrates to the soil depresses 
sulfofication, the greater the amount added the greater 
the depression. The depression also varies in the inverse 
ratio to the solubility of the carbohydrates. 

13. Greenhouse tests showed that applications of 25 tons 
of horse manure or cow manure and 4 tons of clover hay 
exert similar effects on .sulf of ication and on the yield of 
timothy. At first there was a depression in sulfofication 
and an injury to the crop but this was followed by an in¬ 
crease both in sulfofying power and in crop yield. Calcium 
sulfate applied to the soil at the rate of % ton per acre in¬ 
creased slightly the crop yield but the % ton of CaS which 
was found to be completely oxidized in a short time to the 
sulfate, corresponding therefore to the addition of a larger 
application of the sulfate, gave no increase in crop. The 
sulfofying power of the soil was increased to a very large 
extent in both cases, the larger amount of calcium sulfate 
giving the greatest effect. The transformation of CaS into 
sulfate in this particular soil was shown to be very rapid 
and the oxidation of the sulfur in the manures was only 
slightly less rapid. 


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602 


P. E. Keuchenius, 


Naehdruek verboten. 

tlber einen neuen Kokospalmen-Sch&dling auf Java. 

Von P. £. Keuchenius, 

Zoolog-Phytopatholog der Landw. Vers.-Station in Djember (Java). 

Mit 1 TafeL 
1. Einleitung. 

Anlang dieses Jahres fing ich mit der Untersuchung einer Kokospalmen- 
krankheit an, welche auf 2 Plantagen in dem Ressort der landwirtschaftliehen 
Versuchsstation in Djember (Ost-Java) erheblichen Schaden angerichtet hatte. 
Die Krankheit betraf die Infloreszenzen und jungen Niisse. Beim Offnen einer 
Anzahl Kokosscheiden kamen verschiedene Insekten zum Vorschein. Bald 
zeigte es sich aber, daft nur eines dieser Insekten, namlich eine Raupe, die 
Ursache des unter den jungen Niissen angerichteten Schadens war. Von 
diesem Raupenschadling, welcher jedenfalls fur Niederl&ndisch-Ostindien noch 
unbekannt ist, wird in nachstehendem die Rede sein. 

Der Schadling war auf 2 benachbarten Plantagen aufgetreten, welche un- 
gefahr 200 m iiber dem Meere in der Residenz Besoeki sich befinden und je 
eine Oberflache von 126 und 96 Bourd 1 ) einnehmen. 

2 . Systematische Beschreibung des Schadlings. 

Vorerst mochte ich Herrn C. R i t s e m a, Konservator am ,,’s Rijks- 
museum voor Natuurlijke Historie 11 in Leiden und Herm J. C. Konings- 
b e r g e r, Direktor von ,,’s Lands Plantentuin“ in Buitenzorg, meinen Dank 
aussprechen fttr die Bestimmung der Insekten, die ich bei der Untersuchung 
der angegriffenen Kokospalmen gefunden habe. 

Der Sch&dling ist bestimmt worden als Melissoblaptes rufo- 
v e n a 1 i s Snellen, Fam. der P y r a 1 i d a e, Subfam. der Galleriinae. 

a) Der Imago. 

$ Kopf, Thorax und Vorderflugel des Weibchens zeigen eine silberglan- 
zende, graugelbe Farbe, die von hell bis dunkel nuanziert. Die Nerven der 
Vorderflugel sind rot, bisweilen rosa, w&hrend der Flugelspitze entlang ein 
schwarzer Streifen lauft. Die Hinterflugel sind hell-gelbbraun. Beide Flugel- 
paare haben einen Rand von langen Schuppen. Im Ruhezustand legen sie 
die Fliigel iiber das Abdomen hin; der eine Vorderflugel bedeckt zum Teil den 
andern, wie das im allgemeinen fur die P y r a 1 i d a e charakteristisch ist. 
Die Weibchen besitzen eine spitze, ziemlich lange, ausstiilpbare Legerohre. 
Die Farben der Weibchen variieren; so kann man zum Beispiel Weibchen an- 
treffen, deren Vorderflugel keine roten Nerven haben; dennoch sind letztere 
aber gut zu erkennen, da sie wie Leisten etwas iiber die Fliigeloberfl&che her- 
vorstehen. Wir haben hier wieder ein interessantes Beispiel eines Tropen- 
schmetterlings vor uns, wo die weiblichen Individuen, im Gegensatz zu den 
mannliehen, sich durch groBe Farbenvariationen auszeichnen. 

Lange = 12 mm; Fliigelweite = 31 mm. 

§ Die Mannchen stimmen im allgemeinen in der Farbe mit den Weibchen 
iiberein, nur sind die Vorderflugel gelbgrau und gesprenkelt, mit zahlreichen 
schwarzen Schuppen; auch sind sie, besonders gegen die Spitze, ein wenig rosa 

*) 1 Bourd = 0,75 ha. 


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t)ber einen neuen. Kokoepalmen-Sohadling auf Java. 


603 


nuanziert. Der schwarze Streifen der Fliigelspitze entlang ist auch breiter 
als beim Weibchen. 

Wahrend des Praparierens einiger Schmetterlinge bemerkte ich einen 
feinen, aber ziemlich intensiven Vanillegeruch, und als ich Mannchen und 
Weibchen einzeln auf ihren Geruch hin untersuchte ergab sich, daft der Vanille¬ 
geruch nur den Mannchen eigen ist. Fur einen rait mehr oder weniger nor- 
malem Geruchsorgan ausgestatteten Beobachter ist der Vanillegeruch ein 
gutes Mittel zur Unterscheidung der Mannchen und Weibchen. 

b) Die P u p p e. 

Die Raupe verpuppt sich in einen sehr charakteristischen Kokon und ist 
darum gleich zu identifizieren; er besteht aus einem braunen Gespinnst. 
Von diesem jedoch ist meistens nur wenig zu sehen, weil es immer von den 
Exkrementen der Raupe und auch mit Bliitenbiattem von den mannlichen 
Kokosbliiten oder selbst mit ganzen mannlichen Bliiten bedeckt ist. Auf diese 
Weise ist diePuppe aufierordentlich gut gegen ihre natiirlichenFeinde geschiitzt, 
da sie durch diese Bedeckung schwierig von der Umgebung zu unterscheiden 
ist. Die Puppe hat eine dunkelbraune Farbe. 

Lange = 15 mm. 

c) D i e Raupe. 

Die Farbe der Raupe ist schmutzig braun. Ein hell gef&rbter Streifen 
lauft median iiber die Riickenseite. Der Kopf ist dunkelbraun und mit einem 
Paar sehr kraftiger Kiefer ausgestattet. Die Behaarung ist nur sehr sparsam 
und erst bei genauer Beobachtung zu konstatieren, so daB die Raupen, fliichtig 
betrachtet, den Eindruck machen, unbehaart zu sein. Es sind sehr bewegliche 
Tiere, die, wenn sie beunruhigt werden, lebhaft zu springen anfangen und sich 
durch BeiBen zu wehren suchen, wenn man sie anfassen will. 

Die Lange der erwachsenen Raupen betragt 25 mm. 

d) D a 8 E i. 

Die Eier sind winzig klein und weiB. Mit Hilfe des Mikroskopes kann man 
auf der Eischale eine feine, netzformige Zeichnung wahrnehmen. Diese Zeich- 
nung ist jedoch nur auf schon leeren Eischalen gut zu erkennen. Die Form des 
Eies ist oval, oder auch wohl polygonal, letzteres namlich dann, wenn sie 
gegeneinander angedriickt worden sind. Das Weibchen legt die Eier eines 
neben das andere in Gruppen von ungefShr 100. 

GroBe des Eies = 0,5—0,7 mm. 

3. Biologic. 

Es mag an dieser Stelle nicht unangebracht sein, eine kurze Beschreibung 
des Bltttenstandes der Kokospalme zu geben. 

Die Kokosinfloreszenz ist eine zusammengesetzte Ahre, d. h. sie besteht 
aus mehreren Ahrchen, die an einer gemeinschaftlichen Spindel festsitzen. 
Der ganze Bliitenstand ist im jungen Zustande von einer zugespitzten, kahn- 
formigen Scheide umschlossen. Werden die Bliiten reif, so springt die Scheide 
auf und die Infloreszenz tritt heraus. Die Bliiten sind immer eingeschlechtig. 

An den Ahrchen sitzen unten einige wenige kugelformige weibliche und 
oben die mannlichen Bliiten, welche in 3 Reihen gruppiert sind. Sobald ein 
Bliitenstand geoffnet ist, kann man in demselben schon die jungen Raupchen 
finden. Sie bohren sich in mannliche und weibliche jungere und altere Bliiten 
hinein und fressen die Staub- und Fruchtblatter weg. Die schuppenformigen 


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604 


P. E. Keuchenius, 


Bltitenblatter jedoch lassen sie stehen. Oft trifft man in einer jungen Frucht 
mehrere Raupen, welche sich von verschiedenen Seiten in diese hineingebohrt 
haben. Bisweilen bedienen sie sich auch wohl eines schon gemachten Bohr- 
loches, da man mehrere Raupen in einer Frucht mit nur einem Bohrloch an- 
treffen kann. Weil ausschlieBlich junge Bltitenst&nde angegriffen werden, 
bei denen die Frtichtchen die GroBe eines Hiihnereies noch nicht erreicht 
haben, so versteht es sich von selbst, daB ein ganzer BlUtenstand bald zerstort 
ist. — 

Aus meinen Zuchtproben ging hervor, daB die Raupen sich am liebsten 
in die jungen FrUchtchen einbohren. Sind alle Fruchtanlagen eines Bltiten- 
standes zerstort, dann machen die Raupen zwischen den Bltitentisten aus 
ihrem Gespinnst Gauge und nahren sich fUrderhin mit dem Inhalt der mSnn- 
lichen Bltiten und anderen weichen Teilen. In das Gewebe der Gangwande 
spinnen die Raupen ihre Exkremente und auch wohl die Bliitenschuppen der 
mannlichen Bltiten ein, und verfertigen sich auf diese Weise eine von der Um- 
gebung schwer zu unterscheidende Wohnung. 

Die angegriffenen mannlichen und weiblichen Bltiten fallen nattirlich ab, 
geraten aber gewohnlich nicht alle auBerhalb der Scheide, sondem fallen 
zwischen die Bltitentiste und an den Grand der kahnformigen Scheide. Auch 
das Spinngewebe der Raupen zwischen den Bltitentisten verarsacht mitunter 
ein Bleiben der abgefallenen Bltiten und Exkremente innerhalb der Scheide 
und so hauft sich in dieser allerlei Abfall und es bildet sich schlieBlich eine 
dunkle Masse von faulenden Bltiten und Raupenexkrementen, die, besonders 
in der Regensaison, nicht seiten zu einer schmutzigen, unangenehm riechenden 
Pappe wird. In diesem Falle bildet der Bltitenstand selbstversttindlich ein 
Eldorado ftir manche Insekten und anderes Ungeziefer und ist eine wahre 
Fundgrabe ftir den Entomologen. 

Wird ein derartig zerrtitteter Bltitenstand geoffnet, so kann man in 
demselben oft eine groBe Anzahl Raupen von verschiedener GroBe und auch 
viele Puppen antreffen. Wie schon bei der systematischen Beschreibung 
gesagt worden ist, sind die Raupen sehr lichtscheue Tiere, sie ftihlen sich durch 
das Tageslicht beunruhigt und suchen darum nach allerlei Schlupfwinkeln. 
Aus dem Umstande, daB man in einem einzigen Bltitenstande Raupen von 
jedem Alter und auch Puppen antreffen kann, kann wohl geschlossen werden, 
daB die Eier von verschiedenen Weibchen sukzessive gelegt worden sind. 

Aus einem einzigen Bltitenstand lieBen sich durchschnittlich ungefahr 
50—60 Raupen von diversen GroBen isolieren. Diese Zahlen konnen niedrig 
genannt werden und kommen jedenfalls der wirklichen Anzahl Raupen, 
welche bei ganz genauem Zahlen gefunden werden konnten, nicht nahe, da die 
kleinsten Raupchen leicht zu tibersehen sind, Nehmen wir aber an, es kommen 
in einem Bltitenstand nur 50 Raupen vor, dann kann man sich vorstellen, was 
die Folgen ihrer FreBsucht sind. Ich kann kaum glauben, daB ein Bltitenstand 
gentigend ist ftir die ganze Entwicklung so vieler Raupen, und halte es fur 
wahrscheinlich, daB bisweilen einige Tiere aus Nahrangsmangel andere Bltiten¬ 
stande aufsuchen mtissen. 

Ich untersuchte einige Bltitenstande, wo es allerdings den Anschein hatte, 
der Schaden sei gering; laBt man sie aber gentigend lange im Insektarium, 
dann entwickeln sich die Eier und kleinen Raupchen — die nattirlich von 
Anfang an dagewesen sind, und das Los des Bltitenstandes ist besiegelt. Doeh 
habe ich ofters die Spuren der Bohrraupe tragende Bltitenstande angetroffen, 
woran sich dennoch einige Kokosntisse entwickelt hatten. Es kann auch vor- 


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t)ber einen neuen Kokospalmen-Schadling auf Java. 


605 


kommen, daB Ntisse, selbst wenn sie nicht angegriffen sind, dennoch abfallen, 
wenn sie FaustgroBe erreicht haben. Die Ursache davon ist die Beschadigung 
der Bliitenachsen durch die Bohrraupe. 

Die Achsen iung angegriffener Bltitenstande strecken sich dennoch und 
verursachen ein Offnen der Scheide, und so sieht man dann aus dieser die 
Spindel mit den nackten Nebenasten herausragen. 

Merkwiirdig bleibt die Tatsache, dab ausschlieBlich junge FrUchte, welche 
die Grofie eines Hiihnereies noch nicht erreicht haben, angefallen werden, nie 
aber grofiere Ntisse. 

Im Laboratorium dauerte das Raupenstadium 3—4 Wochen. Sind die 
Raupen erwachsen, dann spinnen sie sich ein. Immer war zu konstatieren, 
dafi die Raupen sich zwischen den Bliitenachsen oder auf dem Grand der 
Scheide verpuppten, nur in ganz vereinzelten Fallen in den von ihnen aus- 
genagten Ntissen. Letzteres mufi auch im Freien nicht die Norm sein, denn die 
ausgeschltipften Schmetterlinge sind nicht imstande, sich durch den Bohrgang 
nach aufien zu begeben und finden in der NuB ihren Tod. 

Die Dauer des Puppenstadiums betragt 7—11 Tage. Der Schmetterling 
selbst lebt auch noch einige Tage. Mannchen und Weibchen sind, soweit ich 
wenigstens bei meinen Ztichtungen beobachten konnte, ungefahr in gleicher 
Anzahl vorhanden. 

Ob bei diesem Schmetterling entwicklungsfahige Eier ohne Befrachtung 
abgelegt werden konnen, ob also Parthenogenesis vorkommt, ist mir unbekannt. 
Die Kopulation habe ich leider nicht beobachtet. Die Eierproduktion eines 
Weibchens ist ziemlich groB; so zahlte ich mehr als 100. Im Insektarium 
gelang es mir, die Weibchen zum Ablegen von Eiern nur dann zu zwingen, 
wenn ich auf den Boden Sttickchen Papier oder dergleichen brachte. Die 
Eier wurden dann mittels Legerohre unten an das Papier abgelegt. Auch im 
Freien werden die Eier wohl mit Vorliebe an versteckte Stellen abgesetzt 
werden. 

Die ganze Entwicklung vom Ei bis zum Schmetterling dauert ungefahr 
40 Tage. 

Diese Kokosraupenplage herrschte, wie man mir erzahlt hat, schon seit 
Anfang des vorigen trockenen Monsums auf einer der beiden Plantagen, und 
wir konnen annehmen, daB eine Generation der Kokosbohrraupe von einer 
anderen ohne Ruhezustand abgelost wird. Auf meine Nachfrage, wo der 
Schaden am groBten sei, bekam ich eine Antwort, die mir den Eindrack 
machte, daB anfangs diejenigen Abteilungen der Plantagen am meisten unter 
der Raupenplage zu leiden hatten, welche am Urwalde liegen. Nun ist aber 
die Raupe gleichmaBig tiber die ganze Kokospflanzung zerstreut. Es scheint 
mir daher wahrscheinlich, daB der Schmetterling von Waldpalmen auf die 
Kokospalme tibergegangen ist, sicher ist dies jedoch nicht. 

Es dtirfte von Interesse sein, eine Angabe tiber den im vorigen Jahre auf 
einer der Plantagen angerichteten Schaden zu machen. Man hatte die Ernte 
des Jahres 1913 auf ungefahr 1000 Picul 1 ) Kopra geschatzt, aber es konnten 
nur 16 Picul geemtet werden, und dieser Fehlschlag kann zum groBten Teile 
der Bohrraupe zur Last gelegt werden. 

Aus dem bisher Gesagten geht hervor, daB wir es hier mit einem ganz 
gefahrlichen, die javanische Kokospalmenkultur bedrohenden Parasiten zu 
tun haben, dessen Bekampfung mit alien zu Gebote stehenden Mitteln vor- 
genommen werden muB. 

!) Ein Picul = 61,761 Kilo. 


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606 


P. £. Keuchenius, 


4. Kommensalen der Melissoblaptes-Raupen. 

Wie bereits gesagt, kann sich in den von der Kokosbohrraupe angegriffenen 
Bliitenstanden eine schmutzige, faulende Masse bilden, welche einen Schlupf- 
winkel fur alles mogliche Ungeziefer bildet. Es war mir leider nicht moglich, 
die Biologie aller dieser Tiere genau zu erforschen. Von denen jedoch, die 
mir schadlich oder ntitzlich schienen, habe ich versucht, einige Tatsachen 
zu sammeln. Auf Einzelheiten brauche ich hier nicht einzugehen. 

1. Dermatoptera: Exypnus pulchripennis Borm. 

In sehr vielen angefallenen Kokosbliitenstanden wurden Ohrwiirmer an- 
getroffen. In einzelnen war ihre Anzahl groB, in anderen aber kleiner. Auf 
diese niitzlichen Insekten werde ich bei den „natiirlichen Feinden“ zuriick- 
kommen. 

2. Coleoptera. 

Weiter konnte ich vier verschiedene Kaferarten auffinden. 2 davon waren 
sehr klein und konnen auBer acht gelassen werden, da ich, nachdem ich sie 
einige Zeit geziichtet hatte, beobachten konnte, daB sie nur vom Abfalle 
lebten. Die anderen Kaferarten waren beide Curculioniden, und ich fand sie 
in den jungen, bereits faulenden und von der Bohrraupe ausgehohlten Kokos- 
nUBchen. Sowohl erwachsene Kafer, wie auch einige Larven wurden darin 
angetroffen. Der groBere der beiden Riisselkafer war Rhabdocnemis 
interruptocostata SchaufuB, die kleinere Art Discalandra 
stigmaticollis Gyllenhal. Eine Anzahl der beiden Riisselk&fer wurde 
in einem Insektarium eingeschlossen und mit frischem Bliitenmaterial ge- 
fiittert. Nach einigen Tagen, als das Material die Frische fast verloren hatte, 
zeigte es sich, daB die groBen Riisselkafer einige m&nnliche und auch die 
Schnittflache einiger weiblichen Bliiten angefressen hatten. Es gelang mir 
aber nicht, sie zum Fressen junger Ntisse zu zwingen. Einige Larven dieser 
beiden Kaferarten fand ich, wie gesagt, in schon faulenden, von der Bohrraupe 
angefressenen und verlassenen Niifichen, und ich glaube, daB sie sich haupt- 
sachlich mit den Abfallen ernahren. Ihre Anzahl war aber zu klein, um Ziich- 
tungsversuche damit auszufiihren. Auch der kleine Russelkafer konnte nur 
mit schon abgestorbenem Bliitenmaterial gefiittert werden. 

Nach diesen Befunden wage ich, die Meinung auszusprechen, daB Dis¬ 
calandra stigmaticollis ganz unschadlich ist, Rhabdoc¬ 
nemis interruptocostata aber vielleicht ein wenig Schaden an- 
richten kann wegen des Fressens der mannlichen Bliiten, aber nicht in dem 
MaBe, daB man ihre Anwesenheit fiirchten miiBte. 

3. D i p t e r a. 

Aus 2 Larven, welche ich in der faulenden Masse eines stark zerriitteten 
Bliitenstandes antraf, entwickelten sich 2 Dipteren, die ohne Zweifel unschad¬ 
lich sind. 

4. W ii r m e r. 

In der feuchten, faulenden Masse eines zerstorten Bliitenstandes kamen 
'Wiirmer zum Vorschein. Soviel ich sehen konnte, waren es kleine Regenwiirmer. 
Wie diese Tiere bis zum Gipfel der Kokospalmen gelangen, ist nicht mit 
Sieherheit zu sagen, wahrscheinlich jedoch scheint mir der Transport ihrer 
Eier durch Nashornkafer. Bekanntlich durchlaufen die Nashornkafer ihr 
Larcen- und Puppenstadium auch in organischen Resten auf dem Boden, und 
sind darum oft mit Sclunutz bedeckt. 


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Uber einen neuen Kokospalmen-Schadling auf Java. 


607 


5. Natiirliche Feinde. 

Die Tatsache, daB die Anzahl der Ohrwurmer in einem einzigen Blttten- 
stand bisweilen auBerordentlich groB sein kann, fiel mir auf; ich entschloB 
mich daher, die Lebensweise dieser Tiere zu erforschen, da man zur Zeit fiber 
ihren Nutzen oder Schaden noch im Unklaren ist. In einigen Arbeiten werden 
sie als schadlich angegeben. Im „Handbuch der Pflanzenkrankheiten“ von 
S o r a u e r, T. 3, p. 146 liest man: 

„In der Nahrung ist der Ohrwurm auBerst polyphag: lebende und tote 
pflanzliche und tierische Stoffe, daher das Urteil je nach dem Beobachter 
so sehr verschieden ist. Zweifellos schadlich ist er an Blumen, namentlich 
Nelken, Dahlien, Chrysanthemen, Levkojen, Hopfen, Blumenkohl, an denen 
er samtliche Bliitenteile abfriBt.“ 

Wie steht es nun in dieser Hinsicht mit unseren javanischen Ohrwtir- 
mern? Um ihre eventuelle Schadlichkeit zu untersuchen, gab ich einer Anzahl 
Ohrwurmer frisches Kokosbliitenmaterial als Nahrung. Wahrend 6 Tagen, 
solange das Material mehr oder weniger frisch blieb, wurde nichts von ihnen 
verzehrt, und erst nachdem die Bliiten vollstandig abgestorben und gebraunt 
waren, fingen sie an, dieselben zu fressen. 

Eine andere Gruppe dieser Insekten wurde mit schon abgestorbenem 
Blutenmaterial, halb faulenden von den Bohrraupen ausgefressenen Kokos- 
niiBchen und den Raupenexkrementen in einem Insektarium eingeschlossen. 
Man konnte beobachten, daB die Tiere sofort anfingen zu fressen, und sogar 
die Raupenexkremente wurden nicht verschmaht. 

Aus diesen beiden Ziichtungsversuchen geht deutlich hervor, daB die 
OhrwUrmer jedenfalls fur die Kokosbluten unschadlich sind. Nun ist aber 
zu untersuchen, ob sie vielleicht nutzlich sind. Diese Frage mufite ich mir 
sofort stellen, als ich beim Offnen eines Bliitenstandes sah, wie ein Ohrwurm 
mit einer toten Melissoblaptes - Raupe zwischen seinen Forceps 
dieselbe umherschleppte. Ich brachte nun einige erwachsene Raupen in die 
bei den obigen Versuchen gebrauchten Insektarien. 

Sobald die Ohrwurmer die Raupen sahen, liefen sie schnell auf diese zu, 
packten sie mit ihren Forceps und schleppten sie nach einem Schlupfwinkel. 
Innerhalb kurzer Zeit waren einige Raupen getotet und halb aufgefressen. 
Es sei noch bemerkt, daB die Raupen ungefahr ebenso groB waren als die 
Ohrwurmer. Letztere sind also kiihne Rauber und fiirchten sich nicht, groBe, 
sich wehrende Raupen anzugreifen. 

Eine Anzahl Ohrwurmer habe ich auf ihren Mageninhalt untersucht und 
dabei festgestellt, daB er auBer verschiedenen, nicht zu identifizierenden 
Resten aus Bruchstiicken von Raupen (Beine und Kieferteile) und Kokos- 
pollen bestand. Da ein KokosblUtenstand sehr zahlreiche mannliche Bltiten 
produziert, kann ich nicht annehmen, daB die Ohrwurmer wegen des Ver- 
schlingens einiger Staubblatter schadlich sind. Diese Ziichtungsversuche 
stimmen uberein mit den Wahmfehmungen von G. L ii s t n e r 1 ), wonach 
der Ohrwurm im allgemeinen omnivor ist, aber eine besondere Vorliebe fUr 
die Antheren hat. Diese Vorliebe jedoch habe ich nicht konstatieren konnen. 

Aus obigem geht hervor, daB in diesem Falle Exypnus pulchri- 
p e n n i s ein niitzliches Insekt ist, den wir im Streite gegen die Kokosbohr- 
raupe als Bundesgenossen betrachten konnen. 

Die Lange des Mannchens betragt 28 mm, die Antennen nicht mitgerech- 

f ) CentralbL 1 Bakt. Abfc. IL Bd. 40. p. 514. 


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608 P- E« Eeuohenius, l)ber einen nenen Kokospalmen-Schadling aaf Java. 


net. Das Weibchen ist ein wenig kleiner und unterscheidet sich, wie dies 
auch bei der europaischen Forficula auricularia der Fall ist, 
durch ihre ungezahnten Forceps. Beim Mannchen ist die Innenseite der Zangen 
mit Zahnen versehen. Die Eier sind rund und werden in Schlupfwinkel ab- 
gelegt und vom Muttertier bewacht. Wie ich wahmehmen konnte, legt letzteres 
sich auf die Eier Oder bleibt in der N&he derselben. Ein Weibchen produziert 
viele Eier. So fand ich zum Beispiel eines mit 60. 

Ein anderer natiirlicher Feind der Bohrraupe ist eine Schlupfwespe. Aus 
ungef&hr 120 Raupen entwickelten sich nur 3 Wespen von je 1 cm Lange. 
Die Anzahl von Schlupfwespen infizierter Raupen ist also klein, was aber 
nicht verwunderlich ist, da die Raupen immer im Innern des Bliitenstandes 
leben und auch die Puppe in einen festen, von der Umgebung fast nicht zu 
unterscheidenden Kokon eingeschlossen ist. Die Gelegenheit fur Schlupf¬ 
wespen, Raupen und Puppen zu infizieren, ist dadurch gering und ihre Hilfe 
beim Kampfe gegen die Kokosbohrraupe ist darum minimal. 

Andere Parasiten der Raupe sind nicht gefunden worden. Die auf Java 
wegen ihrerBisse von den Eingeborenen so gefUrchtete, im ttbrigen aber ganz 
niitzliche Raubameise Plagiolepis longipes (Semoet kaleng im 
maduresischen) scheint gegen die Bohrraupenplage nicht zu helfen, denn ich 
habe Kokospalmen gefunden, die von der Bohrraupe stark angegriffen waren, 
obgleich sie von den Plagiolepis bewohnt waren. AuBerdem kommt 
Plagiolepis gerade in einer der beiden genannten Plantagen sehr haufig 
vor. — 

6. Bekampfung. 

Zum Schlusse miissen wir noch iiber die Bekampfung der Kokosbohr¬ 
raupe reden. Wir haben es hier ohne Zweifel mit einem schwierigen Falle 
zu tun. Der Gebrauch von Insektiziden ist wegen der betrachtlichen Hohe der 
Kokospalmen mit Schwierigkeiten verbunden. Das Bespritzen des Gipfels 
diirfte schwerlich ausfiihrbar sein, und auBerdem mttBte man das Insekten- 
gift auf kaum geoffnete Blutenstande bringen, die dadurch Gefahr liefen, be- 
schadigt zu werden. Es bleibt uns daher wohl nichts anderes Ubrig, als von 
einer derartigen Bekampfung der Bohrraupe abzusehen. 

Bis jetzt wurde der Schadling auf den genannten Plantagen durch ein- 
f aches Abschneiden und Verbrennen der angegriffenen Bliitenstande bekampft. 
NatUrlich werden auf diese Weise einzelne Tiere entschliipfen, aber es haben 
sich doch giinstige Resultate gezeigt. Zwar hat auch diese Bekampfungs- 
methode ihre Nachteile, denn wahrend des Untersuchens der Palmengipfel 
stehen die fiir diese Arbeit angestellten Kulis auf dem Blattstiele; ein zu friOies 
Herunterhangen und Verdiirren der Blatter laBt auf eine Beschadigung bei 
dieser Arbeit schlieBen. 

Der starke Vanillegeruch der mannlichen Schmetterlinge brachte mich 
auf den Gedanken, die Weibchen mit vanillehaltigen, sogenannten „javani- 
schem Sirup“ (aus der Palme Arenga saccharifera bereitet) an- 
zulocken. Leider ist der auf diese Weise angestellte Versuch miBlungen. 
Mbglicherweise lag das MiBlingen des Experimentes in der Versuchsanstel- 
lung, die zu meinem Leidwesen nicht unter meiner Leitung vorgenommen 
worden war, da ich dazu keine Gelegenheit hatte. Erstens war die Dauer des 
Versuches wahrend nur einiger Nachte zu kurz und zweitens war der Sirup 
so angebracht worden, daB der tagliche Taufall ihn wegwaschen konnte. 

Eine andere Bekampfungsmethode besteht darin, die Schmetterlinge 
mit Lie-lit anzulocken. Dieser Versuch ist noch nicht gemacht worden und wird 


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Centmlblatt fiir Baktenologit Abt . IT. BcL. ¥3. 


hcuchenurs. Cocospalmtn -Schadlouj 




5 



6 



Verlac) von (instav Fischer in.Jena 


Lith.Anst. P Weise Jana. 


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E. T. Bartholomew, A Pathological and Physiological Study etc. 609 

vielleicht auch nicht besonders giinstige Resultate liefern, da, wie bekannt, 
bei den Nachtschmetterlingen nur die Mannchen sich durch Licht anlocken 
lassen. 

Zum Schlusse sei noch erwahnt, dab auch in Neu-Guinea eine Schmetter- 
lingsraupe entdeckt worden ist, welche die ganz jungen Kokosniisse angreift, 
ihr Abfallen verursacht und dadurch imstande ist, erheblichen Schaden an- 
zurichten. Nach PreuB 1 ) deutet das Aussehen der Raupe auf eine P y- 
r a 1 y d e. Die Literatur iiber diese Raupe war mir aber nicht zuganglich, 
darum konnte ich keinen Vergleich anstellen mit dem von mir konstatierten 
Schadling. 

Tafelerkl&rung. 

Fig. 1. Melissoblaptes rufovenalis. $. 

Fig. 2. Melissoblaptes rufovenalis.<$. 

Fig. 3. Melissoblaptes rufovenalis. Der Kokon, b mannliche 
Kokoebluten. 

Fig. 4. Melissoblaptes rufovenalis. Die Raupe. 

Fig. 6. Melissoblaptes rufovenalis. Die Eier. 

Fig. 0. Exypnus pulchripennis. a b Forceps dee Weibchens, 


Nachdruck verbotet «. 

A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of 

Potato Tubers. 

By E. T. Bartholomew. 

University of Wisconsin. Madison, Wis. U. S. A. 

With 3 plates. 

General Introduction. 

Produce shippers from various parts of the United States have reported 
considerable loss within the past few years from their shipments of the potato- 
(Solanum tuberosum), due to an internal blackening of the tissues. 
Such reports have been received by Prof. L. R. J o n e s , of the Wisconsin 
Agricultural Experiment Station, and it was at his suggestion that the patho¬ 
logical investigation of this problem was undertaken. Similar reports have 
been received by Prof. W. A. Orton, of the Bureau of Plant Industry, 
and by Prof. W. J. M o r s e , of the Maine Agricultural Experiment Station. 

I wish to take this opportunity to express my thanks to Prof. J. B. 0 v e r - 
ton for helpful suggestions and criticisms during the course of this work 
which has been carried on in the Laboratory of Plant Physiology in the 
University of Wisconsin. I am indebted also to Miss M. Lucille 
Keene for the color work in Plate III. 

So far as reported, the malady always occurred where the shipments 
were made in carload lots. An investigation of the conditions to which the 
potatoes were subjected during transit was made and it was found that they 
were usually shipped in sacks in refrigerator cars with a stove near the center 
of each car. Rather long intervals of time had elapsed between each “firing” 
in a given car so that a wide range of temperature had prevailed within the 
car, as was indicated by the fact that the potatoes near the stove had been 
baked till they were soft while those in the corners of the car had been frozen. 

x ) Die Kokosp&lme und ihre Kultur. 

Zweito Abt. Bd. 43. 39 


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610 


E. T. Bartholomew, 


It was the potatoes situated between these two extremes which, when cut open, 
showed the blackening of the central tissues. The potatoes were supposed 
to be in a normal condition when placed in the cars but, upon being cut open 
after arriving at their destination, it was found that the central tissues of a 
large percentage of them had turned black. It was also found that, if a week 
or ten days had elapsed before cutting the potatoes open, the blackened tissues 
had contracted, leaving a large hollow in the center with a black lining. Careful 
microscopic examination and culture experiments showed conclusively that 
neither bacteria nor fungi were responsible for the discoloration of the tissues, 
hence the conclusion that it was probably due to abnormal physiological 
changes occurring in the potatoes while they were subjected to such con¬ 
ditions as prevailed during shipment. 

For a complete account of the occurrence of this malady and of the imme¬ 
diate conditions which were the incentive for this investigation, the reader is 
referred to the preliminary article published on this subject (7). In the prelim¬ 
inary discussion the term “black heart” was suggested as a suitable descrip¬ 
tion for this abnormality and the same term will be used in this paper. 

The following experiments were performed, first, to simulate if possible 
the conditions obtaining in the shipping cars and thus produce black heart 
artificially under laboratory conditions, and secondly, to determine what 
physiological changes within the potato are instrumental in producing the 
blackening of its tissues. 

I. Artificial Production of Black Heart under Laboratory Conditions. 

Methods of Experimentation. 

1. Duplication of Car Conditions. 

In order to duplicate in the laboratory the conditions to which the po¬ 
tatoes had been subjected in the shipping cars, common single walled, gas 
heated, drying ovens were used. At the beginning of the experimentation the 
potatoes to be tested were placed in either covered or uncovered solid vessels 
and then set into the ovens. This was found to inhibit transpiration to such 
an extent that the method was discarded. Baskets of wire netting were then 
substituted for the solid vessels and were found to be very well suited for the 
work as they retarded neither respiration nor transpiration and at the same 
time permitted the access of, as nearly as possible, an equal amount of heat to 
all sides of the potatoes at once. 

Owing to the nature of the experiment it was not deemed necessary to 
regulate the oven temperatures by means of thermostats so that during the 
course of an experiment the temperature sometimes varied from a given constant 
by from 1° to 2° C. In making the tests to determine the effect of different 
temperatures upon the potatoes and to see which of any would cause the 
blackening of the tissues, temperatures ranging from 32° to 75° C were applied. 
The length of time to which the potatoes were subjected to these tempera¬ 
tures depended somewhat upon the age, previous surroundings, and the 
variety. 

As noted above, some of the potatoes in the cars were frozen. In order 
to see whether or not chilling might be a factor in the production of the ab¬ 
normal conditions, some potatoes were kept in a refrigerator for a week at a 
temperature of about 12° C. Others were kept at a temperature of 0—2° C 
for six days then both lots were divided and placed in two ovens, one re- 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 611 

gistering 32—33° C and the other 41—42° C. The potatoes were kept in the 
former lor nine days and in the latter for twenty-seven hours. 

2. Varieties of Potatoes Used. 

In all, about fourteen bushels of potatoes were used in making the various 
tests, most of them being purchased from a local seed company. The remainder 
were purchased in the general market. The former were preferred as they 
were seed potatoes and thus in as near a perfect condition and as free from 
disease as it was possible to obtain. 

When the potatoes were purchased in the market it was not always pos¬ 
sible to determine the variety,but the following sixteen varieties were purchased 
from the seed company and all were given thorough tests. 

1. Carman. 9. Green Mountain Junior. 

2. Early Acme. 10. Rural New Yorker. 

3. Early Rose. 11. Scotch Rural. 

4. Early Ohio. 12. Sir Walter Raleigh. 

5. Golden Russet. 13. Snow Flake. 

6. Irish Gobbler. 14. Six Weeks. 

7. Old’s Prolific. 16. Triumph. 

8. Pat’s Choice. 16. White Ohio. 

3. Ages of Potatoes Used. 

In order to determine the behavior of potatoes of various ages, they were 
tested at different times of the year. Potatoes ranging in age from a few weeks 
to over a year old were tested. Some were also planted and allowed to grow 
until the sprouts were two to four inches above ground. The tubers were then 
taken up and subjected to the oven temperatures. In one instance the potatoes 
were allowed to grow in the greenhouse until new tubers had formed and had 
grown to be about an inch and a half in diameter. They were then dug up and 
both old and new tubers placed in the oven. 

4. Treatment with Gases 1 ). 

In this series of tests a large glass jar was fitted up by closing the jar and 
inserting intake and outlet tubes so that the potatoes which it contained 
could be bathed in a constant stream of gas. After the insertion of a ther¬ 
mometer the closed container was placed in an oven which was heated to the 
desired temperature. That the interior temperature of the closed vessel 
might be isothermic with that of the oven, the gas was first made to pass 
through coiled tubing sufficiently heated to raise the temperature of the gas 
to the desired degree, which varied with the different tests from 41—45° C, 
as is shown in tables 2 and 3. 

Under these conditions three series of experiments were performed. 
First, different lots of potatoes were subjected to an excess of carbon dioxid 
by connecting the intake tube with a cylinder containing compressed carbon 

x ) The purity of the oxygen and carbon dioxid used is shown by the following: 

Oxygen Carbon dioxid 

O,. 94.37% CO, .... 93.8% 

CO,.063 % 0,.1.82% 

N. 6.667% N.4.38% 

Negligible traces of hydrogen were found in both. I am indebted to Prof. A. S. L o e • 
venhart of the Department of Pharmacology and Toxicology for making these 
determinations. 

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E. T. Bartholomew, 


dioxid; second, by connecting the intake tube to a cylinder containing com¬ 
pressed oxygen; and third, to an excess of air by means of a strong suction 
pump. In the latter series of experiments a very rapid stream of air was 
drawn over the potatoes in the closed vessel, so rapid that special care was 
necessary to sufficiently heat the air in order to keep it from cooling the 
interior of the vessel. The length of time exposure to the different gases 
varied from eighteen to thirty-two hours. In all cases, except one, the potatoes 
were exposed longer to oxygen than to other gases. In each series of tests 
the relative amount of gas passing through the closed vessel was determined 
by allowing it to bubble through water as it escaped from the outlet tube. 

A control was run with each of the above tests, consisting of a wire basket¬ 
ful of potatoes which was set in the oven beside the closed vessel containing 
the potatoes which were to be subjected to the different gases. Potatoes of 
like size, age and variety were placed in both the test and control vessels. 

5. Determination of Effects of Oxygen on Rate of 

Discoloration. 

After having been subjected to oven temperatures for the regular period 
of time as above described, the potatoes were cut open. Half of each potato 
was allowed to remain exposed to the laboratory air while the remaining 
halves were placed in an atmosphere of pure oxygen. 

Other tests were made by allowing half of the freshly heated and cut 
potato to remain in ordinary air while the other half was placed at once under 
a bell jar, from which the air was then exhausted by means of a vacuum pump. 

A third test was made by coating the potatoes with wax. Upon taking 
from the oven, half of the potatoes were cut open and the fresh surfaces ex¬ 
posed to the room atmosphere. The other half were at once dipped in melted 
wax several times so that each would be inclosed within a thick coating prac¬ 
tically impervious to air. They were then set aside for eight hours, at the end 
of which time they were cut open and the cut surfaces exposed to the air. 

6. Microscopical Examination. 

In order to detect any histological changes which might possibly be 
factors in producing the abnormal conditions in the interior of the potato 
or which might have resulted from the unusual conditions, thin sections were 
made and examined under the microscope. Small cubes of the tissues were 
fixed, embedded and sectioned.' These were selected from the central tissues 
of normal potatoes, from those which had just been removed from the oven, 
and from those in which the tissues had become completely blackened. Exa¬ 
minations were made both before and after staining. 

Results of Experiments. 

1. Effect of Heating. 

a) Temperature of 32—33° C. At this temperature samples of 
Scotch Rural and Rural New Yorker potatoes were allowed to remain in the oven 
over night and in the laboratory at room temperature during the day. This 
procedure was repeated until each lot of potatoes had been in the oven for 
sixteen successive nights. Each morning after removing from the oven, 
samples were cut open, and in all cases the potatoes were found to be in a 
normal condition so far as any discoloration of tissues was concerned. 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 613 

b) Temperature of 38—39° C. After samples of Scotch Rural, 
Rural New Yorker, Six Weeks, Irish Cobbler, Triumph and White Ohio had 
been subjected to this temperature for two successive nights, it was found, 
upon cutting some of the potatoes open, that they were apparently normal 
but that, on being exposed to the air for a short time, some of the cut 
surfaces began to show a slight discoloration in the central areas. At first 
this was a very light pink but as the cut potatoes remained exposed to the air 
for a longer time this color gradually changed to a reddish tinge, and finally, 
after about four to six hours, the affected tissues had become a very dark 
brown or black. At this temperature all of the potatoes in a given basket 
would not show the discoloration after having been in the oven for only two 
nights. Further tests showed that, by lengthening the time of exposure to 
heat to three or four nights, practically all the potatoes in the container 
would pass through the series of abnormal discolorations upon being cut open 
and thus exposed to the air. 

c) Temperature of 43—45° C. All of the sixteen different varieties 
were tested at this temperature. Here it was found that it was not necessary 
to leave the potatoes in the oven for more than one night in order to produce 
the abnormality. The requisite length of time varied from fifteen to twenty- 
three hours as is shown in table-1. The table also shows that the variation in 
time depends somewhat upon the varieties of potatoes being tested. 

d) Temperature of 54—58° C. As the Scotch Rural and Rural 
New Yorker at this time seemed to give the best experimental results, these 
varieties were chosen for this series of tests. Samples were exposed to the 
oven temperatures from fourteen to sixteen hours. Upon being removed from 
the oven and cut open, they appeared to be in very much the same 
condition as those in the preceding experiment, but, upon remaining exposed 
to the air for the usual length of time, they did not go through the series of 
color changes. On the other hand, they assumed rather a light dirty brown 
tinge which remained constant without passing over into the final black color 
as did those exposed to 38—45° C. Another difference was observable in the 
fact that the light brown discoloration was not confined merely to the 
tissues near the center of the potato but was evident over the entire cut surface. 
In some potatoes the discoloration was a deeper shade of brown near the 
center, but others from the same basket would show the central areas almost 
normal with brown tinges out near the epidermis. After standing for some 
time the potatoes that had not been cut open showed a light wrinkling and, 
in some cases, a browning of the “skin”. 

e) Temperatures of 63—65° C and 74—75° C. Early Rose, 
Early Ohio, Scotch Rural, Rural New Yorker, Carman and Triumph varieties 
were subjected to these temperatures and all gave the same results. Samples 
were cut open after they had been in the oven four, eight, twelve and sixteen 
hours but the tissues always remained free from discolorations, with the 
exception of a very few cases in which there was a slight browning just beneath 
the epidermis. When those that had remained in the oven from twelve to 
sixteen hours were cut open, the tissues, especially near the center, were even 
whiter than the normal tissues, and they remained in this condition, showing 
no signs of becoming discolored upon being exposed to the air. Those that 
had not been cut open soon began to show a shriveling and darkening of the 
“skins”. 

Table 1 will show the optimum temperatures for the production of 


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E. T. Bartholomew, 


the abnormal blackening of the internal tissues and, in a way, the general 
susceptibility of the various varieties. Too much stress should not be 
put on this side of the question for there seems to be at least a slight varia¬ 
tion in a given variety, depending upon the time of the year at which the 
test is made. 

Table 1. 

Length of Exposure and Effects of Various Tempeistures 
on the InternalTissues of DifferentVarieties of Potatoes, 





Effects on potatoes 



Tempe- 

Length 

per cent 

per cent 


Variety 

rature 

of 

Remarks 

0 c. 

exposure 

remaining 

white 

turning 

black 


Rural New Yorker . 

32—33 

16 days 

100 

0 

| In oven at night 
land in room temp. 
J during the day 

Scotch Rural .... 

32—33 

16 „ 

100 

0 

( arman. 

32—33 

16 „ 

100 

0 

Six Weeks. 

38—39 

3 „ 

21 

79 

Irish Cobblers . . . 

38—39 

3 „ 

0 

100 


Triumph. 

38—39 

3 „ 

20 

80 


White Ohio. 

38—39 

3 „ 

0 

100 


( arman. 

38—39 

2 „ 

0 

100 


Sir Walter Raleigh . 

43—45 

18 lire. 

8 

92 


Snow Flake Jr. . . . 

43—45 

18 „ 

40 

60 


(rreen Mountain Jr. . 

43—45 

17.5 „ 

0 

100 


Scotch Rural .... 

43—45 

19 „ 

4 

96 


Triumph. 

43-45 

24 „ 

3 

97 


White Ohio. 

43—45 

22 „ 

17 

83 


Rural New Yorker . 

43—45 

18 „ 

0 

100 


(arman. 

43—45 

16,5,, 

3 

97 


Pat’s Choice .... 

43—45 

28 „ 

13 

87 


Early Acme .... 

43-45 

19 „ 

2 

98 


Old’s Prolific .... 

43—45 

26 „ 

15 

85 


Early Rose .... 

43—45 

14 „ 

0 

100 


Golden Russet . . . 

43—45 

17 „ 

6 

94 


Early Ohio. 

43—45 

17 „ 

0 

100 


Scotch Rural .... 
Rural New Yorker . 

54—58 

54—58 

16 „ 

14 „ 

0 

0 

0 

0 

Light dirty brown 
instead of white or 
black 

Scotch Rural .... 

63—65 

15 „ 

100 

0 

Rural New Yorker . 

63—65 

15.5 „ 

100 

0 

In a very few 

Triumph. 

63—65 

14 „ 

100 

0 

cases there was a 

Early Rose .... 

74—75 

15 „ 

100 

0 

slight browning of 

Early Ohio. 

74—75 

16 „ 

100 

0 

the tissues just be¬ 

Scotch Rural .... 

74—75 

15 „ 

100 

0 

neath the “skin”. 

Rural New Yorker . 

74—75 

15 „ 

100 

0 



The lengths of exposures and the percentages in the above table are averages 
computed from the total number of tests made at the given temperatures. 


New potatoes. The earliest new potatoes that could be obtained 
on the market were subjected to a temperature of 43—45° C for different 
lengths of time and it was found that, with this degree of heat, the optimum 
length of exposure was about four hours less than for those potatoes which 
had been stored for some time. 

Sprouted potatoes. The Scotch Rural potatoes that had been 
planted in the greenhouse and had grown until the sprouts were from two to 
four inches long, responded to the test when placed in the oven at 43—45° C. 
The length of time required was about forty-eight hours instead of seventeen 


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A Pathological and Phyaiologioal Study of the Black Heart of Potato Tubers. @15 

to eighteen hours which was the general average for the different unsprouted 
varieties at this temperature. In the test similar to this, when the potatoes 
were allowed to grow for a longer time, both the old and the new tubers were 
placed together in the same oven. The blackening appeared in the new ones 
very readily. The abnormality developed much more slowly in the old tubers; 
however, after seventy-three hours, exposure to a temperature of 42—44° C, 
84 per cent of the tubers showed the usual blackening of the central tissues. 

Potatoes from the refrigerator. The Scotch Rural pota¬ 
toes which had been kept in the refrigerator for a week and then divided into 
two lots, one placed in an oven at 32—33° C and the other in an oven register¬ 
ing 41—42° C, responded in a manner very similar to those that had been 
previously kept at room temperature. After a prolonged subjection to the 
first temperature, the tissues remained normal, while, at the latter temperature, 
they became blackened after having been exposed twenty-two and a half 
hours. The Rural New Yorkers, kept at 0—2° C, by keeping in a container 
packed in ice, were also divided into two lots and then exposed to the above 
oVen temperatures. As had been the case in all previous tests, 32—33° C fai¬ 
led to produce the abnormality. The higher temperature (41—42° C), however, 
caused the internal blackening of the tubers after having been exposed to it for 
sixteen hours. 

2. Effects of Gases. 

a) Carbon dioxid. The results obtained by subjecting the po¬ 
tatoes to an atmosphere of carbon dioxid cannot be easily recorded in tab¬ 
ular form. The difference between the tests and the controls was one of 
degree of discoloration rather than in the number of potatoes affected. Those 
subjected to carbon dioxid always showed much more discoloration than did 
the controls. In many instances, the potatoes in the closed vessel would be¬ 
come blackened even to the “skin”, while the controls would show only a 
small discolored area in the central tissues. All of the potatoes, in both the 
tests and the controls, showed a white surface when cut open and appeared 
to be in a normal condition. The usual series of color changes appeared upon 
exposing the cut surfaces to the air. Many of the potatoes which had been 
exposed to carbon dioxid, while being heated, gave off an excess of water soon 
as they were cut open. In some cases this excess was so great that it caused 
water to drip from the cut surface. 

b) Air. Four tests were made in which the potatoes were bathed in a 
constant stream of air while being subject to the oven temperatures. The 
results are given in the following table. 


Table 2. 

Effect of Heating Potatoes while Being Bathed in a Con¬ 
stant Stream of Air. 


Variety 

Tempe¬ 

rature 

0 C. 

Length 

of 

exposure 

Effects oi 
in close 

per cent 
remaining 
white 

a potatoes 
d vessel 

per cent 
turning 
black 

Effect on 
in contri 

per cent 
remaining 
white 

potatoes 
d 1 basket 

per cent 
turning 
black 

Scotch Rural . . . 

42—44 

21 hours 

0 

100 

0 

100 

Scotch Rural . . . 

42—44 

18 „ 

14 

86 

3 

97 

Rural New Yorker . 

42—44 

22 „ 

7 

93 

0 

100 

Rural New Yorker . 

42—44 

19 „ 

11 

89 

0 

100 


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616 


E. T. Bartholomew, 


The extent of blackening in the tissues of the potatoes under control 
conditions was slightly in excess of that in the tissues of the potatoes in the 
closed vessel. 

c) Oxygen. Table 3 shows the effect produced upon the potatoes 
by heating them while being bathed in a constant stream of oxygen. The 
amount of oxygen drawn over the potatoes in this experiment was not so great 
as that of the air used in the preceding tests but was sufficient to keep the 
interior of the vessel entirely free from the water of transpiration given off by 
the potatoes. 

Table S. 

Effect of Heating Potatoes whileBeing Bathed in a Con¬ 
stant Stream ofOxygen. 


Variety 

Tempe¬ 

rature 

0 C. 

Length 

of 

exposure 

Effect or 
bathed i 

per cent 
remaining 
white 

i potatoes 
n oxygen 

per cent 
turning i 
black 

Effect or 
in contr 

per cent 
remaining 
white 

t potatoes 
ol basket 

per cent 
turning 
black 

Scotch Rural 1 ) . . . 

43—45 

29 hours 

100 

o 1 

0 

. 

100 

Unknown. 

41—42 

32 „ 

1 100 

0 1 

0 

100 

Rural New Yorker . 

42—44 

26 „ 

100 

0 I 

0 

100 

Early Rose . . . . 

42—44 

17.5 „ | 

1 100 

o 1 

0 , 

100 


3. Effect of Oxygen on Rate of Discoloration. 

It was found in the experiments described that the presence of oxygen 
had an accelerating effect while its absence showed equally plainly a retarding 
effect upon the color changes in the affected tissues. The halves of freshly 
heated potatoes which had their cut surfaces exposed to the air became discol¬ 
ored in the regular manner, requiring about four to six hours to complete 
the entire series of changes, while those that had been placed in an atmosphere 
of pure oxygen completed the process in from one to two hours. 

In the second test, in which the freshly heated and cut surfaces were placed 
in a vacuum, there was only a very slight tinge of pink, just enough so that 
the outline of the affected areas could be detected. After remaining in the va¬ 
cuum for from five to six hours, the potatoes were removed and placed where 
they had free access to the air. As a result the potatoes became discolored 
in the usual length of time. The controls all reacted as in previous tests. 

In the third test, when the potatoes were heated and then thickly coated 
with wax, the results were very similar to those described in the previous 
paragraph. The characteristic color changes appeared in the controls. The 
wax coated potatoes, when cut open at the end of the eight hour test, appear¬ 
ed to be in a perfectly normal condition, but in less than five minutes after 
cutting open, the usual discolorations began to appear, and in about four hours 
the central tissues had become as black as those of the controls. 

It was also found that the rate of discoloration in the abnormal tissues 
could be accelerated by the application of small quantities of a dilute solution 
of hydrogen peroxide to the freshly cut surface of the heated potato. The 
changes producing the abnormal discolorations were always inhibited as 
soon as the samples were placed in the preserving fluid, which usually con¬ 
sisted of 4 per cent formalin or 50 per cent alcohol. 

*) In this test two of the potatoes showed a very slight browning of the tissue 
just beneath the skin. 

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A Pathological and Physiological Study of the Black Peart of Potato Tubers. 617 

4. Microscopical examinations. 

No difference whatever could be detected between the protoplasmic 
structures of the cells of the normal tissues and of those just taken from the 
oven. The cytoplasm, nuclei and starch grains were alike in both. In the 
blackened tissue the cells were normal so far as nuclei and starch grains were 
concerned, and the general structure of the cytoplasm was not changed but it 
had assumed a brownish tinge which seemed to be due to the presence of very 
small brown flocculent particles which were scattered between its meshes 
throughout the cell. 

The blackened tissues, after they had become so shriveled as to form only 
a thin lining of the cavity, were also examined. The only apparent difference 
between these and the freshly blackened tissues was that they had lost prac¬ 
tically all of their water content. The cells had become flattened and distorted 
but still retained their starch granules and other inclusions. 

In describing the results thus far, it has usually been stated that the inter¬ 
nal tissues become discolored after they have been directly exposed to the 
atmosphere for a time. However, this direct exposure is not necessary. If, 
after having been removed from the oven, the potatoes are allowed to remain 
whole for a day or two and then cut open, they will show the same charac¬ 
teristic discolorations as those which are cut open at once and are thus ex¬ 
posed directly to the effects of the room atmosphere. 

It is practically impossible to distinguish between normal and abnormal 
potatoes before cutting them open. This is especially true if the potatoes 
undergoing the test are sound and if the conditions of the experiment have 
remained within the bounds of optimum temperature and length of exposure. 
Potatoes treated in this manner may have half or more of their central tissues 
included in the black heart and still, on the exterior, appear to be in a normal 
condition. The potato remains turgid, the “skin” is not discolored, and the 
“eyes” (buds) are not injured for if planted they will grow and produce new 
plants. If the proper time and temperature limits have been exceeded, as 
was the case in the last nine tests cited in table 1, the potatoes become less 
turgid and the “skins” become wrinkled and discolored. If the potato is in 
a diseased condition the affected areas turn black very readily. In such cases 
the blackening extends to the outer tissues. This may be detected by a dark¬ 
ening of the “skin” and the appearance of depressions due to the contraction 
of the tissues beneath. 

In the potatoes that are allowed to remain whole, after being taken from 
the oven, the blackening of the tissues begins on the outside of the affected 
areas and gradually works its way inward. This can be detected very easily 
by cutting the potatoes open at stated intervals after they have been subjected 
to the oven temperatures for the proper length of time. Plate II, figs. 8 and 11 
illustrate the progress of the discoloration at various stages. Also distinct 
zones of color changes may be produced by successive exposures of the po¬ 
tatoes to heat and to room temperature. Plate II, fig. 12 shows such azonation. 

As a usual thing, there is a sharp line of demarcation between the black¬ 
ened and the normal tissues. If the degree of heat and the length of exposure 
happen to be slightly in excess of the optimum for a given potato, there is 
usually a merging of the two areas, the discoloration becoming gradually 
lighter as the more nearly normal tissues are approached. 

If, after having been removed from the oven, the potatoes were allowed 
to remain whole until the central areas had become black, it was found, upon 


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618 


E, T. Bartholomew, 


cutting open, that the discolored areas gave off water very much more rapidly 
than did the surrounding tissues. By observing the cut surface for the first 
few minutes after it had been exposed to the air, a very noticeable difference 
in the rates of drying of the normal and abnormal tissues could be detected. 
Upon examination five to ten minutes after exposure to the air a marked de¬ 
pression could be detected, the contour of which conformed to the area of the 
affected tissues. In all cases when the potatoes were allowed to remain 
whole for a week to ten days before cutting open, it was found that they 
had become hollow within the region of the affected area. 

The blackened tissue had become so dried and shrunken that it was of a 
tough, leathery texture. In this condition it always formed a thin black 
lining for the cavity produced by the shrinking of the abnormal tissues. 

Discussion. 

That the production of black heart in potatoes is due to changes in the 
tissues caused by overheating in an atmosphere devoid of sufficient oxygen 
to meet the demands of the rapidly respiring potatoes cannot be questioned. 
The abnormality may be produced in diseased and normal potatoes alike, 
but its appearance in sterile tissues would preclude the possibility that its 
production depends upon the presence of some organism. Upon a casual 
observation this abnormality might possibly be confused with some of the 
other numerous maladies of the potato. For example, there often appears in 
the potato, while it is still in the ground, a browning of the tissues in various 
parts of the tuber. These brown spots in extreme cases may even become 
almost black. There seems to be no good explanation for the appearance of 
these spots, but their presence is often attributed to malnutrition or moisture 
conditions. The trouble is widespread and various terms are applied to it in 
different countries. In America it is known as “internal brown spot”, in 
England and Scotland as “Sprain”, and in Germany as “Buntwerden” or ‘ ‘Eisen- 
fleckigkeit”. Plate II, fig. 10 shows an example of the abnormality to which 
these terms are applied. “Hollow Heart” (pi. II, fig. 7), due to an excessive 
rate of growth, might possibly be confused with the later stages of black 
heart. But here again this abnormality appears in the potato while it is still 
in the soil. In some cases the hollow is lined by a thin layer of brown tissue 
which differs from the lining of the hollow developed in the later stages of 
black heart. In the latter the lining is composed of a relatively thick layer of 
very black tough leathery tissue of desiccated cells, while in the former the 
cells appear to be in a fairly normal condition, except for their brown color. 
Confusion might also arise when the tissues are blackened because of the 
presence of disease caused by some organism. In practically all such cases as this 
the abnormality may be detected from surface symptoms, which is not the 
case with black heart as produced in sound tubers. 

The relative success of the laboratory experiments in the production of 
black heart may be judged by comparing PI. I, figs. 2, 3 and 5, with figs. 1, 
4 and 6. The former were produced in the laboratory w’hile the latter were 
taken from one of the shipping cars in Chicago. While the production of black 
heart artificially is not a difficult task, still it is interesting to note that the 
temperature limits within which it may be produced are not very great. By 
referring to table 1, it will be seen that the optimum temperature for all the 
varieties is from 41—44° C, while the limits of minimum and maximum tem¬ 
perature do not permit of a range of more than ten degrees. At a temperature 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. Q1Q 

of 38—39° C the exposure must be noticeably lengthened while, if the tem¬ 
perature is allowed to rise above 47—48° C, the discolorations are not deep 
black but tend more toward light brown. 

At a given temperature and length of exposure some variation in the 
degree of response in the different varieties of potatoes is evident. This how¬ 
ever is not so marked as would show from a study of table 1. for at least to 
some extent the ages and conditions of the potatoes are the determining 
factors. If the potatoes have been allowed to remain in a comparatively 
warm room (18—20° C) until they have become noticeably shriveled and have 
begun to sprout, they seem to be slightly more susceptible than those which 
have just come from the storage cellar. That the question of previous surround¬ 
ings of the potatoes is not however an important one, is shown by the fact 
that the abnormality may be produced in very young potatoes, in those that 
have been stored for a year or more and even in those which have been planted 
for three weeks, with almost equal ease. It is not surprising that the potatoes 
which had grown until new tubers had formed should not respond so readily, 
for a large percentage of their reserve food material had been exhausted. 
That the young potatoes responded a little more readily than those which 
had been stored for a time may be due to the fact that they had not yet passed 
through the period of after-ripening. A more complete discussion of this phase 
of the subject will be taken up in the second part of this article. 

Laboratory experiments in which the potatoes were kept at a low tem¬ 
perature indicate that the chilling, to which they were subjected while in 
transit, neither retarded nor accelerated the rate at which the tissues became 
discolored. Butler (12) and others have shown that if potatoes are stored at 
low temperatures (0—6° C), sugar will accumulate for it will not be used in 
respiration as rapidly as it is hydrolyzed from the starch. The same investi¬ 
gators have also found that if the potatoes are stored at a temperature of 
about 10° C, there will be no accumulation of sugar. In this series of experi¬ 
ments, when the potatoes were stored at 0—2° C and at 12—13° C, micro¬ 
chemical tests showed that the above results hold true. It was thought that 
possibly these conditions, with reference to the relative amounts of sugar 
and starch in the tissues, might have some influence upon the temperature 
or length of exposure necessary to produce the abnormality in the interior 
of the potato, but, so far as could be detected, the samples of potatoes stored 
at the two low temperatures behaved exactly alike when exposed to the heat 
of the oven for the usual period. This would indicate that the form in which 
the carbohydrates are present in the potato is not a determining factor in the 
production of black heart. If similar changes are taking place in the proteins 
of the potato, either these changes are not involved in the production of the 
abnormality or else the changes in the protein content, when stored at such 
a low temperature for the given length of time, are so slight that they are not 
easily detected. Experiments to be described later will show that probably 
the latter is true. 

The structural anatomy of the potato seems to have very little influence 
upon the location and the general contour of the blackened areas. According 
to Reed (26) the potato tuber consists chiefly of medullar and phloem paren¬ 
chyma. The fibrovascular bundles are bicollateral and the size of the tuber 
is largely due to the development of the inner phloem parenchyma, the outer 
phloem and xylem elements contributing very little. The enlarging of the 
inner phloem parenchyma causes a general scattering of the inner phloem 


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620 


£. T. Bartholomew, 


vessels and it is probably these which supply the food to the medullar paren¬ 
chyma. Then, from the general structure of the potato, it would seem that the 
tissues should become blackened along the lines marking the course of the inner 
phloem vessels. This appears to be true in some cases but it is the exception 
rather than the rule. Plate IT, fig. 9 is a type of such a formation. In other 
cases the blackened regions seem to be confined to the areas occupied by the 
medullar tissues as is illustrated by pi. I, figs. 5 and 6. In the majority of 
cases the affected portion consists of a rather large irregular mass of tissues 
situated near the center of the tuber. Sometimes these areas will extend to, 
or almost to, the surface but they are usually confined within the line of xylem 
elements. Plate I, figs. 1 and 2, and plate III are good illustrations of the 
shapes which the affected areas usually assume. 

It is interesting to note the sharp delimiting lines which separate the 
normal from the abnormal tissues. These distinct boundary lines do not al¬ 
ways exist but such conditions are found to hold true in the majority of cases. 
This may be explained by considering that it is the tissues nearest the center 
of the potato that are first affected. As they are exposed for a longer time 
the surrounding individual cells become successively affected in all directions, 
and hence the sharp division line between the affected and unaffected tissues. 

In the Early Rose variety there is often, but not always, a tendency for 
the discoloration to appear first near the stem end of the tuber and then to 
spread slowly toward the opposite end. Some of the other varieties show the 
same inclination but not to such a marked degree. Just why this difference 
in response in the different varieties and in different tubers of the same variety 
should exist is not plain. While the tissues toward the growing end of the 
tuber finally become as black as those near the stem end, yet the proportion¬ 
ate area of blackened tissues is greatest in the region of the stem end. This 
would suggest that although the substances responsible for the discolorations 
may not be any more abundant in one region of the tuber than in another, 
yet the cells near the stem end of the tuber are in a condition to be more 
receptive to the abnormal conditions than those in the growing end and, there¬ 
fore, are the first to respond. 

Ziegenbein (32) found that the maximum amount of respiration 
took place in potatoes at from 45—50° C. His conclusions were based upon the 
fact that it was at these temperatures that the respiring potatoes released 
the greatest amount of carbon dioxid. The experiments just described, how¬ 
ever, show that the potatoes cannot remain at these temperatures for any 
great length of time and still remain normal. With all of the sixteen varieties 
tested in these experiments, the maximum temperature, to which they can be 
subjected for more than twenty-four hours and still remain in a normal con¬ 
dition, is below 38° C. In this connection it should be mentioned that Ziegen¬ 
bein also found that by heating the potatoes to 50° C they finally turned 
brown. But, contrary to what was found in this series of tests, he found that 
if he heated the potatoes to 60° C they became black. The difference may 
be due to the fact that he used a variety (Biscuitkartoffeln) different from 
any described in the preceding paragraphs, or because he heated the potatoes 
for “several” days. He does not attach any importance to the color changes 
or suggest any reasons for their appearance but merely mentions the fact that 
they occurred under such conditions. 

The food of the potato is stored in the presence of a large amount of 
water, hence an increase in temperature, up to a certain degree, is accompanied 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 621 

by an acceleration in respiratory activities. At 20° C, or less, respiratory 
changes go on rapidly enough to supply the demands of vigorously growing 
shoots following the time of germination. Since there is an abundance of 
water in the tissues of the potato, the only other requisite besides heat necessary 
for the normal respiration is a sufficient supply of oxygen. The size of the 
potato tuber and the relative impermeability of its corky covering make the 
penetration of oxygen to the central tissues a rather slow process. Now if 
the temperature for normal respiration be doubled (to 42° or 43° C), it is not 
Burprising that abnormal conditions should prevail in tissues subjected to such 
environment. Especially is this true if we give credence to v a n’t Hof f’s 
law that for each rise of ten degrees in temperature, within certain limits, 
there is a doubling of the rate of enzymic action. Whether or not the rate of 
respiratory activity be doubled for each rise of ten degrees, it is evident that 
the rate would at least be greatly accelerated and from the results of the ex¬ 
periments performed it is shown that the acceleration is so great that the oxygen 
accessible under ordinary conditions is not sufficient to supply the demand. 
This is shown by the fact that, when the potatoes are subjected to the oven 
temperatures, abnormal conditions arise on the interior of the potato, while 
if the potatoes are bathed in free oxygen, even while heated to these unusual 
temperatures, the central tissues remain in a normal condition, at least so 
far as visible changes are concerned. So far as could be determined macro- 
scopically, no change whatever had taken place in the potatoes which had been 
treated with oxygen during the period of heating. That the potatoes were 
respiring very rapidly was evidenced by the fact that, upon being left in the 
oven for a short time after stopping the flow of oxygen, the interior walls of the 
container became moist from the water given off by the rapidly transpiring 
potatoes. That the demand for oxygen is great and that the cork tissue checks 
its penetration into the interior tissues is evident because, even in those po¬ 
tatoes which were bathed in a constant stream of air while being heated, the 
central tissues did not have access to sufficient oxygen to permit of normal 
respiratory activities. 

The series of color changes which occur in the affected areas is shown 
in plate III. These show what always occurs in the potatoes after exposing 
them to given temperatures for the optimum length of time. These figures 
represent the changes which may be observed by cutting the potatoes open 
at once upon removing them from the oven. The same discoloration may 
by observed by cutting the potatoes open at stated intervals after heating 
them, but in this case the entire affected areas do not become discolored at 
once. When the potatoes are allowed to remain whole, the color changes first 
appear at the outer margins of the affected tissues and gradually spread toward 
the center. The progress inward of the discolorations is relatively slow, usu¬ 
ally requiring from twenty-four to forty-eight hours to reach the center, the 
length of time depending somewhat upon the size of the potato and upon the 
degree of infection. This again is another proof of the relative slowness with 
which oxygen is able to penetrate to the center of the potato tuber and shows 
how a great increase in respiratory activity in the interior tissues might call 
for a much greater amount of oxygen than could be supplied through the 
“skin” and the tissues lying outside of the affected areas. 

The behavior of the potatoes after being removed from the oven would 
indicate either that the heating has caused the release of a substance within 
the cells of the affected tissues, which readily becomes black through oxida- 


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622 


E. T. Bartholomew, 


tion, or that this substance is already present and becomes oxidized, due to 
the presence of an excess of oxygen which is permitted to enter these cells 
because they have been killed by excessive respiratory activities in the ab¬ 
sence of sufficient oxygen. Experiments show that probably both are impor¬ 
tant factors. The first possibility will be discussed in a later paragraph. As 
to the latter, microscopical examination does not show much evidence that 
the cells have been killed. The nuclei appear to be in their natural condition, 
the starch grains are not changed and the cytoplasm appears normal in every 
way except that very small dark brown flakes are found scattered through 
it, especially in the central portion of the cell. However, the behavior of the 
affected tissues, when the potatoes are allowed to remain whole for two or 
three days before cutting open, indicates that changes, other than merely 
the formation of a black substance within the cells, have taken place, for they 
give off water at an excessive rate. This rate is so far in excess of that from 
the normal tissues that within a few minutes after cutting open a noticeable 
depression becomes evident in the region of the abnormal tissues. That the 
cells are not longer able to perform their regular functions and that they are 
really killed is shown in a still more striking way if the potatoes are permitted 
to remain whole for about a week or ten days. Upon cutting them open at 
the end of this time it will be found that the cells in the blackened areas have 
been unable to retain their normal amount of water. Due to the increased 
respiration and to the high temperatures which have caused excessive trans¬ 
piration, the normal tissues, when the potatoes are taken from the oven, begin 
to make up for this loss by taking water from the cells nearer the center which 
are no longer able to retain their water. This causes a shrinking of the affected 
tissues which first becomes evident by the formation of a crack, usually lon¬ 
gitudinally, across the affected areas. This crack gradually becomes larger 
and by the end of the above mentioned time the blackened tissues will have 
assumed the shape of a black leathery lining for the cavity in or near the 
center of the potato. 

If the potatoes are in a healthy condition previous to heating, and if the 
affected areas have not extended to the “skin”, they will remain in this con¬ 
dition for months without showing on the exterior that they are hollow within. 
From this we may conclude that the tissues in the outer portion of the potatoes 
can obtain sufficient oxygen to be able to carry on normal respiration even at 
the high temperatures of 43—45° C. However, the demand for oxygen in these 
tissues is so great that the supply is exhausted before it reaches the central 
areas, hence the tissues in this region are killed by asphyxiation. 

Though most of the potatoes were in a healthy condition, now and then 
one was found which was diseased. If the diseased condition caused a rup¬ 
turing of the “skin”, it was noticed that in such cases the blackened tissues 
were not confined within the zone of xylem tissue but that they usually ex¬ 
tended out to the surface tissues in the region of the affected areas. These 
results would indicate that the cells in these regions are less able to respire 
normally under high temperature than the surrounding cells. There is also a 
possibility that the contents of these cells are in a different quantitative 
relation than in the adjoining normal cells and that, therefore, there may 
be present a greater amount of substance or substances giving rise to the 
discoloration. A new and interesting disease (Phytophthora) has just 
recently been described by P e t h y b r i d g e (25). Because of the characteristic 
discolorations which it causes in the tuber, he has called the disease P. e r y - 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 623 

throseptica, or “pink rot”. This disease is of special interest here 
because the color changes which it causes in the tissues are like those which 
are produced in black heart. Upon cutting the diseased potato open, the 
disease-infected area first becomes pink and finally black. The following are 
a few of the symptoms of pink rot as described by the author: “The skin 
over the attacked portions of the tuber, besides being darker than usual, is 
also rather loosely attached to the underlying dead tissues, and in many cases 
can be peeled off somewhat easily ... An attacked tuber is comparatively 
firm, but has a softish feel, and is to a certain extent resilient like rubber . . 
On examining the cut surface of a partially rotted tuber there is usually some 
contrast between the healthy and diseased tissues, the latter being more wet¬ 
looking and of a dirty whitish color.” These few characteristics of pink rot 
readily distinguish it from black heart for, in the latter, the tubers appear 
perfectly normal, both on the surface and on the interior, until the color changes 
become evident. 

The economic phase of this problem is an important one. It is not at all an 
uncommon thing to find potatoes on the market which have been injured by 
overheating during shipping. This is so common that in certain central and 
southern localities of the United States consumers are inclined to refuse to 
purchase potatoes shipped from northern points. The cause for this abnor¬ 
mality in the potatoes is usually attributed to the nature of the soil in which 
they have been grown, to climatic conditions or to some parasitic disease. 
Thus, the producers in northern localities find a poor southern market for 
their potatoes and it is they who suffer loss rather than the shipper who is 
really to blame. The usually healthy external appearance of these potatoes 
permits them to be passed from the shipper through the commission men 
to the general consumer without their abnormality being detected. 

The reports concerning this abnormality in potatoes usually come in the 
late winter and early spring. This does not necessarily mean that potatoes 
after having been stored for this length of time are more susceptible than at 
other times of the year, for the experiments have shown that in general the 
younger the potatoes are the more readily they will respond to abnormal 
conditions of this nature. But it is at this season that the large spring ship¬ 
ments begin and often at this time of the year very low temperatures are en¬ 
countered, making it necessary to use great care to keep the potatoes from 
freezing while in transit. To guard against chilling or freezing temperatures 
within the cars, a fire is built in the stove which is usually located in the center 
of the car. As soon as the fire has been built the car is closed and left to 
remain in this condition until it is thought that another firing is necessary. 
The closed car and the high temperature that often prevails soon after the 
fire is started furnish favorable conditions for the production of black heart 
in potatoes. 

No doubt this malady may occur in potatoes at other times than during 
shipment. Experiments have shown that the only conditions necessary are 
excessive temperatures and a lack of sufficient oxygen. It is entirely possible 
and even probable that such conditions may exist where the potatoes have 
been stored in close warm cellars or in pits covered with manure. 

From these observation then it would seem a comparatively simple 
matter to prevent the appearance of this abnormality in potatoes. The pre¬ 
ventive measures consist in proper ventilation and in keeping the temper- 
rature, to which the potatoes are subjected, below 38° C. In shipping, this 


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624 


E. T. Bartholomew, 


would probably necessitate heating by means of steam pipes instead of by 
means of a stove in the center of the car. 

2. Some Physiological Changes Causing the Blackening and Shriveling of the 

Interior Tissues. 

Experiments described in the first part of this article have shown that 
black heart in potatoes is produced by the interaction of certain substances 
in the presence of oxygen which causes a discoloration of the tissues. It has 
been known for some time that there are present in many of the fleshy fungi, 
the root tubers of the dahlia, beet roots, potato tubers and in the root tips 
and shoots of some other plants, substances which when oxidized in the 
presence of free oxygen show various changes in color. The action of tyrosinase, 
an oxydizing enzyme, upon tyrosin, an aromatic animo acid, is a character¬ 
istic example of such a reaction. The color changes resulting from this reaction 
pass through a series ranging from light pink to a dark coal black. The imme¬ 
diate product of this reaction is homogentisic acid. Bertel (8) and C z a - 
p e k (17) claim to have isolated this acid from Lupinus albus, V i - 
c i a F a b a and other seedlings, but S c h u 11 z e and C a s t o r o (28) 
deny its occurrence in plant tissues. If the substance is further oxidized a 
black precipitate will form, which by different investigators has been called 
“melanin” or “humin”. In order to determine whether or not these changes 
and these substances are the important factors in the production of black 
heart in the potato tuber, the following tests were made. 

Experimental Tests. 

1. Tests for the Presence of Tyrosin in Normal, in 
Freshly Heated, and in Blackened Tissues. 

a) Test reagent and method of use. In making tests for 
the presence of tyrosin in extracts from potato tissues, the phosphotungstic- 
phosphomolybdic phenol reagent recommended by F o 1 i n and Dennis 
(19) was used. The test is based upon color reactions resulting from the com¬ 
bination of the reagents applied and the substances in the extract. According 
to these authors the active compound is probably reduced by the phenol deri¬ 
vatives in acid solution and the reduced compound gives blue salts on adding 
the alkali, which in this case was sodium carbonate. This method was used in 
all cases where it was desired to determine the presence of tyrosin. The con¬ 
trol solution was made of such a concentration that 5 cc contained 1 mg of 
tyrosin. In making the tests, 2 cc of the phenol reagent were placed in each 
of two test tubes and then to one was added an equal volume of the extract 
and to the other a like amount of the control tyrosin solution. To each tube 
was then added 5 cc of a concentrated solution of sodium carbonate. The 
tubes were allowed to stand ten to fifteen minutes before making the color 
readings, as this time seemed to be necessary for the color reactions to become 
complete. The relative amounts of tyrosin present in the extract and in the 
control, as shown by the color reactions, were determined by the use of a 
Duboscq colorimeter. The indicator for the control scale was set at 10 mm and 
the other indicator so adjusted that the two solutions appeared to have the 
same density of color. The reading on the test scale was then taken and the 
amount of tyrosin in the extract computed. 

b) Extraction and evaporation. This series of experiments 
was performed to determine the relative amounts of tyrosin present in the 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 625 

normal and abnormal tissues. It was found that, when applying the reagent 
to the aqueous potato extracts, there was formed a white flocculent preci¬ 
pitate which impaired the colorimetric readings. To obviate this, extracts 
were made in the following manner. The tissues, after being cut into very 
small cubes, were finely macerated in the presence of alcohol in the proportion 
of 100 cc of 95 per cent alcohol to 200 grams of tissue. The alcohol was used 
to prevent any oxidative changes during maceration and filtration. The 
pulpy mass was then filtered and to the filtrate was added twice its volume 
of absolute alcohol. The coagulable proteins were filtered off and the filtrate 
evaporated on a water bath. The substance remaining after complete evap¬ 
oration was dissolved in distilled water and tested for the presence of tyrosin. 
The relative amounts of tyrosin present in normal tissues, in tissue taken from 
potatoes just after removing from the oven, and in tissues which had become 
black were determined in this manner. To avoid any error which might be 
due to individual variation, the central tissues of several potatoes were mac¬ 
erated together. 

c) Extraction and dialysis. It has been suggested that the 
Folin-Dennis reagent may act upon the tyrosin not only in the free state but 
also while it is in a combined form. For this reason it was thought that more 
accurate results might be obtained by separating, by means of dialysis, the 
free tyrosin from that which might possibly still be combined in a larger 
molecule. It was thought that in this way it might be more accurately deter¬ 
mined whether or not there was present less free tyrosin in the abnormal than 
in the normal tissues. In this series of experiments tests were made on tissues 
which had been heated in the usual manner and on tissues that had become 
blackened. To prepare for dialysis, in each test, 90 grams of tissue, taken 
from the centers of six potatoes were macerated in 50 cc of 95 per cent 
alcohol and filtered. 65 cc of the filtrate were placed in a parchment paper 
dialyzer. The dialyzer was then set into a vessel containing 100 cc of 95 per 
cent alcohol. The dialyzer was in the form of a tube and was submerged in 
the 95 per cent alcohol deeply enough so that the level of the alcohol on the 
outside was above that of the liquid in the dialyzer and in this way permitted 
of the greatest possible amount of dialysis. The liquids were stirred every 
thirty minutes for six and one-half hours. At the end of this time it was found 
that there were usually about 110—113 cc in the vessel outside of the dia¬ 
lyzer. 100 cc of this solution were evaporated on the water bath and the 
residue, left after complete evaporation, was dissolved in 15 cc of distilled 
water. This solution was then tested for tyrosin as described in the preceding 
paragraph. 

2. Test for Tryptophane. 

Abderhalden and Fuchs (1) have shown that Fo 1 in and Dennis’ 
reagent is not only a test for tyrosin but also for two or three other substances, 
the principal one of which is tryptophane. To ascertain whether or not trypto¬ 
phane were present in sufficient quantities to cause an appreciable error, tests 
were made for its presence in the different tissues. Normal tissues and tissues 
in all different stages of abnormality were tested many times. Water, alco¬ 
holic, evaporated and dialyzed extracts were all experimented with. Tests 
were also made by boiling extracts from four to six hours in sodium hydroxide. 
Concentrations varying from 0.2—2.0 per cent by weight, were used. Upon 
cooling, the solution was neutralized with hydrochloric acid and decolorized 
with dialyzed iron. 

Zweite AM. Bd. 43. 40 

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626 


E. T. Bartholomew, 


3. Test for Homogentisic Acid. 

Extractions were made according to the method used by C z a p e k (16) 
in testing for homogentisic acid in root-tips. Tissues selected from the central 
portions of abnormal potatoes were treated with 95 per cent alcohol, finely 
ground in a mortar, and then filtered. The filtrate was evaporated over a water 
bath and the residue dissolved in distilled water. The solution thus obtained 
was tested with the following reagents: alkalis, ammoniacal solution of silver 
nitrate, F e h 1 i n g’s solution, lead acetate, ferric chloride, ferrous sulphate, 
M i 11 o n’s reagent and hydrogen peroxide. As a check on these tests a 
fairly pure solution of alkaptonuric homogentisic acid 1 ) was used as a control. 

4. Test for Presence of Tyrosinase. 

Extracts were made by macerating the tissues and filtering. To the fil¬ 
trate was added either alcohol or ammonium sulphate as a precipitating agent. 
The precipitates were dried in a desiccator at room temperature. Aqueous 
solutions of the dried precipitate were then applied to tyrosin extracted from 
animal tissues or to potato juice expressed from tubers that had been heated 
for several hours at a temperature of from 65—75° C. Tyrosinase extracted 
from Agaricus campestris and Hypholoma subalteri- 
t i u m was used as a control in these experiments. 

5. Test for Presence of Amino Acids. 

These experiments were performed to determine the relative amounts 
of free amino acids in the fresh and in the heated tissues. For each test to 
60 grams of the tissue were added 25 cc of 95 per cent alcohol and 25 cc 
of distilled water. After thorough maceration in a mortar the substance was 
filtered and the filtrate tested for the presence of free amino acids. The addition 
of this amount of 95 per cent alcohol was found advisable in order to prevent 
oxidation during the course of the experiment. In making the tests Soren- 
s e n’s (30) formaldehyde titration method was used. This method is based 
upon the determination of the number of free carboxyl groups. To make 
this determination the amino groups are first combined into methylene com¬ 
pounds by the addition of an excess of formaldehyde. N/5 sodium hydrate. 
K/5 hydrochloric acid and phenolphtalein were used in the titration. 

6. Tests to Determine the Nature of the Black Sub¬ 
stance in the Discolored Tissues. 

a) Extraction by the use of a 0.2 per cent solution of sodium hydrate. 
The blackened tissues were macerated very thoroughly and strained through 
two thicknesses of cheese cloth on to a paper filter. The cloth kept back 
the tissues and part of the free starch grains while much of the black substance 
passed through and was caught on the filter paper beneath. As the test was 
not a quantitative one, the amount discarded with the tissues was of no 
consequence in the test. The material caught by the filter paper was placed 
in 500 cc of distilled water and vigorously stirred, then allowed to stand 
for a few minutes. The starch grains, being heavier than the black flocculent 
precipitate, settled to the bottom first and the liquid above containing the 
desired substance was poured off into another vessel. This process was repeat- 

*) This material was kindly furnished by Dr. H. D. Dakin, of the Herter 
Laboratory, N. Y. 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 627 


ed until practically all of the starch was removed. The liquid was now fil¬ 
tered and the residue put into a two liter flask and boiled five and one-half 
hours in 500 cc of a 0.2 per cent (by weight) solution of sodium hydrate, 
using a reflux condenser. Upon cooling, the liquid was diluted with 500 cc 
of distilled water. To this was then added 75 ccm of concentrated hydro¬ 
chloric acid which caused a precipitation. The supernatant liquid was siphoned 
and the precipitate washed twice with 2000 cc of a 1 per cent solution of 
hydrochloric acid. After the last washing the liquid was filtered and the 
precipitate put into 100 cc of 50 per cent acetic acid. None dissolving, the 
precipitate was washed repeatedly on a filter until free from acids. The pre¬ 
cipitate was now allowed to dry at room temperature, after which it was 
pulverized and tested with the following: N/10, N/20and concentrated hy¬ 
drochloric acid, 50 per cent sodium hydrate, concentrated nitric acid, 95 per 
cent alcohol, ether and chloroform. 

b) Extraction by the use of a lper cent solution 
of sodium hydrate. The method of procedure here was similar to 
that followed in the preceding test. The extraction from 208 grams of black¬ 
ened tissue was boiled four hours in one and a half liters of a 1 per cent sodium 
hydrate, using a reflux condenser as before. Upon cooling the substance was 
precipitated by the addition of 150 cc of concentrated hydrochloric acid in two 
and a half liters of distilled water. The supernatant liquid was decanted and 
the precipitate washed twice, by siphoning, with 2 liters of 1 per cent hydro¬ 
chloric acid. To the precipitate was then added 1 liter of a N /20 solution of 
hydrochloric acid, and heated just to boiling. As none of the substance went 
into solution it was allowed to cool and settle, after which it was washed on a 
filter until free from acid. Half of the fitrate was then dried in a desiccator 
at room temperature and the other half in an electric oven at a temperature 
of 102° C. After the precipitate was thoroughly dried and pulverized the 
same tests as those mentioned in the preceding paragraph were applied. The 
methods used in these two experiments are similar to those used by G o r t - 
n e r (22) in extracting the black pigment from wool. 


Results. 

1. Tyrosin Extracted by Maceration and Evaporation. 

The tissues as tested showed very plainly the presence of tyrosin. This 
method of extraction proved very satisfactory, for the application of the 
reagent caused no precipitation and the colorimetric readings could be accu- 

Table 4. 

Amounts ofTyrosinPresent in the CentralTissues ofNormal 

Potatoes. 


Variety 

Colorimetric readings 

Control | Extract 

mm. | mm. 

Milligrams 
present pe 
Solti 

Control 

of tyrosin 
>r 2 cc. of 
tion 

Extract 

1. Rural New Yorker .... 

10 

4.4 

0.4 

0.90 

2. Rural New Yorker .... 

10 

4.9 

0.4 

0.82 

3. Rural New Yorker .... 

10 

4.4 

0.4 

0.90 

4. Scotch Rural. 

10 

3.4 

0.4 

1.17 

5. Scotch Rural. 

10 

3.6 

0.4 

1.11 

6. Scotch Rural *. 

10 

3.6 

0.4 

1.14 

7. Scotch Rural. 

10 

| 3.8 

0.4 

1.05 


40* 


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Variety 

Milligrams 
of tyrosin 
! per 2 cc. 

! of extract 
from normal 
tissues 

Milligrams 
of tyrosin 
per 2 cc. 
of extract 
from heated 
tissues 

Per cent 
of 

increase 

Milligrams 
of tyrosin 
per 2 cc. 
of extract 
from blacken¬ 
ed tissues 

Per cent 
of 

decrease 

1. Rural New Yorker 

0.90 

0.97 

i 

7.3 

0.77 

20.7 

2. Rural New Yorker 

j 0.82 

0.93 

13.4 

0.70 

32.8 

3. Rural New Yorker 

; 0.90 

0.97 

7.3 

0.70 

20.7 

4. Scotch Rural . . . 

i 1.17 

1.22 

4.2 

0.97 

25.8 

5. Scotch Rural . . . 

! 1.11 

1.29 

15.3 

0.83 

55.4 

0. Scotch Rural . . . 

1.14 

i 1.33 

16.7 

0.98 

35.7 

7. Scotch Rural . . . 

* 1.05 

1.17 

11.4 

0.94 

24.5 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 629 

2. Tyrosin Extracted by Maceration and Dialysis. 

In table 8 are shown the relative amounts of tyrosin present in freshly 
heated and in blackened tissues. The tests were made with the colorimeter 
as in tables 4, 5 and 6, but in this table are given only the relative amounts 
of tyrosin per 2 cc of solution without indicating the colorimetric readings. 

Table 8. 

Relative Amounts of Tyrosin Present in Freshly Heated 
and in B1 ackened Tissues, as Obtained by Maceration and 

Dialysis. 


Variety 

Milligrams of tyrosin 
per 2 cc. 
of extract from 
heated tissues 

Milligrams of tyrosin 
per 2 cc. 
of extract from 
blackened tissues 

Per cent 
of 

decrease 

Scotch Rural. 

0.74 

0.46 

64.4 

Scotch Rural. 

0.82 

0.56 

46.4 

Early Rose.i 

0.67 ; 

0.55 

21.8 

Rural New Yorker . . . . 

0.63 

0.41 

53.6 

Rural New Yorker . . . . 

0.68 

0.44 | 

54.5 


In the above table the small amount of decrease in tyrosin in the blackened 
tissues of the Early Rose variety is due to the fact that the test was made 
in four and a half days after being taken from the oven. The other tests were 
not made till the central tissues had started to form the hollow in the center 
of the potato, seven and eight days after removing from the oven. The test 
for tyrosin as indicated in these tables was not performed upon a quantitative 
basis so do not show the actual amount of tyrosin present in solution in the 
cell sap of the tissues. They do show, however, the relative amounts present 
under the different conditions. Watery extracts were made from heated po¬ 
tatoes and allowed to stand exposed to the air in broad vessels until the solu¬ 
tions had become black and a marked precipitate had formed. The super¬ 
natant liquid was then decanted and the test for amount of tyrosin was made 
in the usual manner. Samples of the extracts were tested just after extraction 
from the tissues. The second test showed an average decrease of 23,6 per cent 
in tyrosin content. 

3. Tryptophane. 

The tests for tryptophane show that it is present in the potato tuber 
only in very small quantities. No more than a trace could be detected in any 
of the various extracts. The test made by hydrolysis of the protein with 
acids and then decolorizing with dialysed iron showed very little if any more 
tryptophane than the other extractions. 

4. Homogentisic Acid. 

In testing for homogentisic acid according to the method described in a 
preceding paragraph, a brown precipitate was obtained, the appearance of 
which agreed very favorably with the description of that extracted by C z a - 
p e k (16) from the root-tips. The residue was non-crystalline and of a light 
brown color. It continued to remain this color upon standing, and even after 
it had been dissolved in water there was little or no change in the color. With 
the following usual tests for homogentisic acid the extracts gave the following 
reactions: 


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630 


E. T. Bartholomew, 


1. A mmoniacal silver nitrate, 

a) Control — black precipitate. 

b) Extract — „ „ but not so marked. 

2. M i 11 o n’s reagent, 

a) Control — light yellow color, turned pink on standing. 

b) Extract ,, ,, ,, ,, ,, „ ,, 

3. Lead acetate, 

a) Control — white precipitate. 

b) Extract — yellowish white precipitate. 

4. Fehling’s solution, 

a) Control — slight reduction. 

b) Extract — „ ,, 

5. Hydrogen peroxide, 

a) Control — gave a reddish color reaction. 

b) Extract — no visible change. 

6. Sodium carbonate, or other alkalis, 

a) Control — gave a reddish brown color reaction. 

b) Extract — no visible change of color. 

7. Ferric chloride, 

a) Control — produced a blue-green color reaction. 

b) Extract — no visible change of color. 

8. Ferrous sulphate, 

a) Control — produced a purple color. 

b) Extract — no visible change of color. 

5. Tyrosinase. 

Precipitated extracts from the potato tissues showed positive results 
when applied to a solution of tyrosin. The surfaces of the solutions began to 
show the characteristic pink discoloration within a few minutes after being ex¬ 
posed to the oxygen of the air. The color reactions continued until the whole 
solution had become black and finally a black precipitate began to form. The 
reactions caused by the potato extracts were like those caused by the mushroom 
extracts except that the latter acted more rapidly than the former. Mushroom 
tyrosinase was applied to the extracts from potatoes that had been heated to 
65—75° C and the color reactions were the same as before. The control in this 
test, which consisted of the potato extracts alone, showed no change in color. 
Watery extracts from normal and heated potatoes were also made and allowed 
to stand exposed to the air. The same series of color changes took place as 
in the other extracts and in the tissues of the heated potatoes from which no 
extractions had been made. 

6. Amino Acids. 

The results of the tests for amino acids by the Sorensen (30) method 
are tabulated in the following table. As in the tests for tyrosin, these amounts 
should not be considered as quantitative but only relative. Quantitative 
results might be figured, however, upon the basis of the amount of dilution 
as stated in the paragraph describing the method of making these tests. 
The results here shown are only a few of the sixty-seven tests made, but they 
all show such a constancy that it is not considered necessary to record more 
of them. 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 631 


Table 9. 

Relative Increase in Amino Acids Caused by Heating the 

Potatoes. 


Variety 

No. cc. NaOH 
necessary to 
neutralize 
amino groups 
in normal 
tissues 

No. cc. NaOH 
necessary to 
neutralize 
amino groups 
in heated 
tissues 

I Per cent 
increase 
of amino 
groups 

1. Early Rose. 

4.523 

1 5.153 

13.9 

2. Early Rose. 

4.886 

5.353 1 

9.6 

3. Early Rose. 

| 4.753 

5.266 

10.7 

4. Early Rose. 

4.840 

5.286 

9.2 

5. Early Rose. 

4.696 

5.200 

10.9 

6. Early Rose. 

4.666 

5.200 

11.5 

7. Early Rose. 

4.710 

5.285 

12.2 

8. Early Rose. 

4.565 

5.344 

12.4 

9. Early Rose. 

4.815 

5.322 

10.5 

10. Early Rose. 

4.713 

5.234 

11.5 


7. Nature of the Substance Extracted from 
the Blackened Potato Tissues. 

When dried the precipitates extracted by 0.2 per cent and 1 per cent 
sodium hydrate both pulverized to a fine dark brown powder, the former being 
slightly darker than the latter. The 0.2 per cent sodium hydrate extract, 
dried at room temperature, was found to be insoluble in alcohol, chloroform, 
ether, disodium phosphate and in N/10 and N/20 hydrochloric acid; slowly 
but completely soluble in 50 per cent sodium hydrate and very quickly soluble 
in concentrated nitric acid. The 1 per cent sodium hydrate extract, dried at 
103° C, was insoluble in alcohol, chloroform, ether, disodium phosphate, and 
in N/10 and N/20 hydrochloric acid; only slightly soluble in concentrated hy¬ 
drochloric acid and weak alkalis of less than 50 per cent concentration; com¬ 
pletely dissolved in concentrated nitric acid and in alkalis exceeding 50 per 
cent concentration. The 1 per cent sodium hydrate extract, dried in a desiccator 
at room temperature, was insoluble in alcohol, chloroform, and ether; slightly 
soluble in disodium phoshate and in N/10 hydrochloric acid; slowly soluble 
in N /20 hydrochloric acid and quickly soluble in 50 per cent sodium hydrate 
and concentrated nitric acid. Before drying, the precipitates were much more 
readily soluble in the acids and alkalis but were insoluble in alcohol, chloro¬ 
form and ether. 

Discussion. 

The results of these experiments offer not only another proof of the pre¬ 
sence of tyrosin and tyrosinase in potato tubers, but they show plainly that 
the interaction of these two substances in the presence of oxygen is the prin¬ 
cipal factor in the production of black heart. The series of color changes that 
take place within the heated tissues of the potato are identical with those 
which occur when fungous tyrosinase is applied to tyrosin in solution in the 
presence of the free oxygen of the air. When the fungous extract is applied 
to tyrosin of animal extraction, the final product is a precipitate which, when 
treated with the various test reagents, behaves exactly like the black preci¬ 
pitate procured from the abnormal potato tissues. A like precipitate may 


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632 


E. T. Bartholomew, 


also be obtained by applying fungous tyrosinase to tyrosin isolated from the 
potato or by applying the potato extract to tyrosin of animal origin. 

The manner of action of this particular enzyme within the potato tissues 
would indicate that it is an oxidizing enzyme. Gonnermann (21) con¬ 
cluded from his experiments that tyrosinase hydrolyzes rather than oxidizes 
the chromogen upon which it acts. But that it acts in this manner has been 
denied by B ach (5) and by Ch o d a t and S t au b (14). Bach based 
his conclusions on the fact that black pigments are not formed by tyrosinase 
when applied to solutions containing such substances as might be produced 
by the hydrolysis of tyrosin, such as phenol + d + 1-serin, hydroquinone + 
alanin, p-cresol + oxyamino-acetic acid, and p-oxy-benzyl alcohol + gly- 
cocoll. C h o d a t and S t a u b refuted the theory because the results of 
their experiments with the action of tyrosinase in the presence of an atmo¬ 
sphere of carbon dioxid indicate clearly that the presence of free oxygen is 
necessary and that the action is not due to the hydrolysis of tyrosin, resulting 
in the production of a readily oxidizable substance upon which the enzyme 
may act. When the freshly heated potatoes were cut open and exposed to 
an atmosphere of carbon dioxid the affected tissues became only very slightly 
discolored. This was probably due to the presence of a small amount of oxygen 
in the tissues, for when extracts were made and infiltrated with carbon dioxid 
and sealed in a closed vessel no discoloration occurred. 

The question might be raised as to the possibility of the black discolor¬ 
ation in the tissues being due to the oxidation of some substance or substances 
other than tyrosin. Bertrand and Rosenblatt (11), C h o d a t (13) 
and others have shown that tyrosinase will act upon other substances besides 
1-tyrosin, such as dl-tyrosin, tyrosin anhydrid, all the cresols, resorcinol, 
m-toluidine, o-, m- and p-xylenols, thymol, carvacrol and naphthol. But, 
while tyrosinase will act upon these substances, the color reactions can be 
distinguished from those occurring as the result of its action on tyrosin. The 
colors resulting from its action on these substances are usually yellow, orange, 
red, brown, etc., but never the coal black which is the end color produced by 
its action on tyrosin. Abderhalden and Guggenheim (2) worked 
with a number of other substances in addition to the ones mentioned above 
and found that in addition to tyrosin, the tyrosinase will act on homogen- 
tisic acid, tryptophane, and adrenalin. That the discolorations in the potato 
tissues could have been due to the action of tyrosinase on any of these sub¬ 
stances is disproved by the fact that adrenalin is not present in the potato 
and that the Folin-Dennis phenol reagent is not a test for any of 
these except tryptophane, and all tests for the presence of this substance in 
the tissues showed it to be present only in negligible amounts so far as color 
reactions were concerned. On the other hand, the Folin-Dennis 
reagent showed tyrosin to be present in comparatively large amounts. 

Another proof that tyrosin is one of the principal substances concerned 
in the production of black heart in potatoes is shown in tables 7 and 8. Table 7 
shows that there was an average of over 10 per cent more of this oxidizable 
chromogen present in the heated than in the normal tissues. By comparing 
the heated with the blackened tissues it is seen that there was an average 
loss of almost 31 per cent in tyrosin content in the latter. Table 8 shows 
a loss of 48.1 per cent or almost half of the free tyrosin in the blackened tissues. 
The tests with the watery extracts show that the oxidation of only a compara¬ 
tively small per cent of the tyrosin present is necessary to cause the solution 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 633 

to turn black, so that the disappearance of 31 to 48 per cent of this substance 
from the tissues, due to oxidation, is sufficient to cause their discoloration. 
The blackened and shriveled tissues still contained much unoxidized tyrosin 
because of its relative abundance in comparison to the amount of the oxidiz¬ 
ing enzyme present or because of the conditions under which they operated. 
The only difference in the appearance between tissues in which there had been 
much or little oxidation was in the intensity of the black discoloration. 

The fact that table 7 shows an average decrease of 30.8 per cent and 
table 8 an average of 48.1 per cent in tyrosin content in the black tissues, is 
explained by the manner in which the tests were made. Bertrand (10) 
and Abderhalden and Guggenheim (2) have shown that in 
order to get the characteristic coloration the chromogen acted upon must 
be in the free state. They found, however, that tyrosinase will act upon 
tyrosin even though it be combined with other amino acids in a polypeptid 
form. The color in this case is modified by the nature of the amino acid 
or acids with which the tyrosin is combined. This would show that in making 
the tests in these experiments by first dialysing, it was determined what per 
cent of the free tyrosin had been oxidized, while by the evaporation method 
was ascertained the percentage of oxidation of the tyrosin both in the free 
and in the combined form, for, as has already been mentioned, the F o 1 i n - 
Dennis reagent probably reacts on tyrosin not only in the free but also 
in the combined form. 

The optimum temperatures for the action of tyrosinase as determined 
by other workers agree very favorably with the results obtained in these 
experiments. A temperature of 45—50° C is usually given as the optimum 
for the action of tyrosinase on tyrosin in solution. This is slightly higher 
than was found to be its optimum for action within the potato tissues, the 
most favorable temperature in this case ranging from 42° to 45° C. But the 
subjection of the potatoes to such a temperature probably means a slight rise 
of temperature on the interior of the potato. Authors disagree slightly as to 
the maximum temperature at which tyrosinase will react. This is probably 
due to the conditions under which the tests were made or to some small indi¬ 
vidual variation in the nature of the enzymes extracted from different sub¬ 
stances. G e s s a r d (20) found that action ceased when tyrosinase was sub¬ 
jected to a temperature of over 68° C while C h o d a t and S t a u b (15) 
found that action ceased at 65° C. But these and other workers all agree that 
the rate of action decreases when the temperature exceeds 50° C. This is 
borne out by the behavior of the potatoes when subjected to this temperature. 
As may be seen, by reference to table 1, the potatoes exposed to 54—58° C 
did not show the usual discoloration but turned rather a light brown. Presu¬ 
mably this was because the action of the tyrosinase had not completely stopped 
but had progressed so slowly that only a small amount of the precipitate had 
formed, which in small quantities appears brown rather than black. 

By raising the temperatures to which the potatoes were exposed to 
63—65°, as above, the discolorations did not occur, showing that the enzyme 
had been destroyed. The lack of color change could not have been due to the 
absence of the chromogen tyrosin for upon applying tyrosinase, obtained from 
normal potatoes or from mushrooms, to extracts from these super-heated 
potatoes, the usual series of color changes followed. 

Osborne and Campbell (23), Ritthausen(27) and others 
have shown that the protein content of the potato is to be found in the cell 


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634 


E. T. Bartholomew, 


sap. This may explain the fact that sections of the blackened potato tissues 
show the black floculent precipitate in greatest abundance near the centers of 
the cells. Osborne and Campbell also found that the proteins were 
coagulated at a temperature of about 56° C. This was for extracted proteins 
which probably means that they would be coagulated at a still lower tempe¬ 
rature when they were in the cells. This, no doubt, has its bearing upon the 
fact that the potatoes heated to a temperature of 50° C or over did not become 
hollow after a given time as did those heated at the optimum temperature. 
The excessive temperatures killed, by coagulation, not only those cells near 
the center of the potato but also those near the margin, allowing the potato 
to contract in all tissues with comparatively equal rapidity. 

According to A p p 1 e m a n’s (4) experiments, no proteolytic changes 
occur in the potato tuber during the period of after-ripening. This would tend 
to show that although black heart forms in new potatoes more readily than 
in those which have been stored for a few weeks, this fact cannot be explained 
by the assumption that there is more free tyrosin present at this time. The 
tests made with the Folin-Dennis reagent verified A p p 1 e m a n’s 
results to the extent that they showed approximately equal amounts of 
tyrosin present in both new and old potatoes. His experiments show, however, 
that peroxidase is very active during this period and, since the action of tyro¬ 
sinase is very closely associated with that of peroxidase, this may be the 
reason for the more rapid formation of the abnormality in the new potatoes. 

The killing of the cells in the blackened tissues, thus permitting excessive 
transpiration and an ultimate collapsing of the cells, must be explained on 
some other basis than that of excessive heat which produced coagulation. 
The most plausible explanation appears to be that, due to an increased respira¬ 
tion in the absence of sufficient oxygen, the cells become asphyxiated. The 
tests show that within a period of twelve to eighteen hours there has been an 
average increase of 11.24 per cent in amino acid content in these tissues. Such 
an abnormal increase would also indicate that under these conditions some 
substances might be released or some combinations formed, which would have 
a toxic effect upon the protoplasm of the cells. It is not probable that the 
substances formed by the action of tyrosinase upon tyrosin exert the toxic 
effect, for the cells in the affected areas must already be in an abnormal con¬ 
dition upon removing from the oven or the substances in them would not 
become more readily oxidized than those in the adjoining cells when the 
potatoes are exposed to the oxygen of the air. It is interesting to note here 
that, although both tyrosin and tyrosinase are present in the normal tissues 
of both old and young potatoes, still no discoloration takes place until in some 
manner there is admitted an excess of free oxygen or their relation to the 
other substances of the cell has been disturbed. It is not likely that the ab¬ 
normal conditions necessarily arise by the presence of an increase of either 
one or both of the substances concerned. The more reasonable explanation 
would seem to be that the amount of oxygen supplied to these cells is so small 
that the interaction between the oxidizing agent and the oxidizable substance 
cannot be detected; or, it may be that the amount of oxygen admitted nor¬ 
mally is sufficient to produce these color changes, could it all be utilized, 
but that this is prevented by the presence of other substances which are more 
readily oxidized. Therefore, the heating and ultimate killing of the cells 
make conditions such that the oxygen carrier is supplied with sufficient 
oxygen to oxidize the cliromogen, which in this case is the tyrosin. That the 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 635 

latter interpretation explains these conditions best is shown by the fact that, 
under the ordinary conditions of experiment, it is only the inner tissues which 
become killed and finally discolored. The outer tissues use enough of the avail¬ 
able oxygen to prevent the abnormal oxidation of tyrosin while, in the in¬ 
terior, death has caused the cessation of normal activities thus leaving all 
of the available oxygen to be used in the oxidation of tyrosin. The increase 
in the amount of the chromogen present in a free form, the access of an unusual 
amount of oxygen, due to the killing of the cells; and the accelerated action 
of the oxidizing enzyme, all working together, make possible the rapid discol¬ 
oration of the tissues. 

Tests have shown that tyrosinase is more abundant in the “skin” and 
adjacent tissues than in the central portion of the potato, but this does not 
necessarily mean that color changes due to oxidation should be more marked 
near the “skin” than in the center, for the presence of an abundance of the 
oxygen-carrier does not always indicate the presence of a like amount of 
the chromogen. As suggested above, there may be present in the tissues in 
or near the surface other substances more readily oxidized than tyrosin, 
such as tannin. Or again, the oxygen may be in such a combination in the 
cells that it cannot be utilized for oxidative processes sufficiently rapid to 
produce the color changes. 

When subjected to oven temperatures the diseased potatoes behave differ¬ 
ently from those in a normal condition. In some cases, there appear not 
only the black areas near the center of the tuber, but one or more black streaks 
of abnormal tissue may be seen extending out to the surface. These radiations 
always terminate at a point where there has been a rupture of the “skin”, 
caused by the disease. This is common where potatoes are infected by a 
fungus whose hyphae penetrate to the interior tissues and finally make their 
way to the surface. Where the disease is of external origin, as in scab (Acti¬ 
nomyces scabies (Thax.) Giis., there will often appear an area of 
blackened tissue just beneath the diseased spot on the surface, but this black¬ 
ened area seldom extends inward far enough to become connected with the 
discolored tissues on the interior. The black discolorations appearing in the 
infected tissues more easily and more quickly than in those immediately 
adjoining would seem to indicate that, due to the presence of the parasite, 
there had been such a weakening of the cells that they were less able to respire 
normally than the surrounding cells or that the organism had caused an 
increase in the relative amounts of the oxidizing enzyme and of the oxidizable 
chromogen. That the latter may be an important factor is suggested by the 
results obtained by D o b y (18) in working with potatoes infected with the 
leaf roll disease. Out of fourteen tests with sound and diseased tubers he found 
that in all cases but two the amount of tyrosinase present in the diseased 
tubers exceeded that present in the sound ones. He found that the tyrosinase 
was also more active in the former than in the latter. While the nature of the 
leaf roll disease is different from that of the two mentioned above, it does not 
seem impossible that, to a certain extent at least, the same conditions may 
obtain in both cases. 

According to B e r t e 1 (8) tyrosinase acting upon tyrosin converts it 
into homogentisic acid in plant tissues in much the same manner as in alcap- 
tonuric patients. C z a p e k (17) reached similar conclusions from the results 
of his work with root tips. Schulze and C a s t o r o (28), however, refute 
these claims, maintaining that homogentisic acid is not formed in plant tissues. 

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636 


E. T. Bartholomew, 


The results of these experiments do not furnish conclusive evidence as to its 
presence in the abnormally heated tissues of the potato. In fact, as com¬ 
pared with the reactions of the control, the results show the presence of very 
little if any of the acid. The positive reactions given with lead acetate, M i 1 - 
1 o n’s reagent and ammoniacal silver nitrate may have been due to the pres¬ 
ence of amino acids and not necessarily to homogentisic acid, while the 
slight reduction of F e h 1 i n g’s solution may have been due to the presence 
oi a small amount of reducing sugar which may have been extracted from the 
tissues. Practically the same results were obtained when extracts, made from 
normal tissues, were tested, which would again tend to show that where posi¬ 
tive tests were obtained they were due to the presence of some substance or 
substances other than homogentisic acid. 

The end product, formed by the oxidation of tyrosin, is usually called 
melanin, although G o r t n e r (22) would prefer to apply this term “only 
to those dark pigments which occur normally or pathologically in the animal 
body, skin, hair, or feathers”. According to this author, there is no good 
reason, at least at the present time, for considering the existence of any direct 
relationship between the true animal pigments and the black humic sub¬ 
stances obtained by hydrolyzing proteins with strong mineral acids, or between 
the true animal pigments and the dark products formed by the action of 
oxidizing enzymes upon aromatic or heterocyclic phenols. To such substances 
as these he prefers to apply the term “humin”, as suggested by Osborne 
and Jones (24). The precipitate extracted from the blackened tissues of 
the potato is of the same nature as that substance to which the term melanin 
is usually applied. In mass, it is almost jet black but it easily pulverizes into 
a fine amorphous dark brown powder. Its behavior toward ether, chloroform, 
acids and alkalis was identical with that of the “melanin” extracts obtained 
by B e r t r a n d (9), von F ii r t h and Jerusalem (31), Osborne 
and Jones (24), A g u 1 h o n (3) and others. However, its behavior toward 
different reagents shows that it is not of exactly the same composition as that 
which G o r t n e r (22) obtained from wool, the wool precipitates being more 
sensitive to the action of weak acids and alkalis. It is not unlikely that part 
of this difference was caused by the presence of carbohydrates and proteins 
in the solutions from which the black substance of the potato was precipitated. 
As a result the extract consisted not only of the substance resulting from the 
oxidation of tyrosin but also of the compound which is formed by the boiling 
of carbohydrates and proteins in the presence of acids and alkalis. The latter 
is less readily soluble in acids and alkalis, which helps to explain why the po¬ 
tato extract was less sensitive to these reagents than was the wool extract. 
Whether or not a relationship exists between the substances formed by the 
oxidation of tyrosin in plant tissues and that formed in animal tissues is a 
matter for future determination. A fuller discussion concerning the nature 
and elemental composition of the precipitate obtained from blackened potato 
tissues will appear in a future article. 


General Summary and Conclusions. 

1. Black heart of potatoes is produced by abnormal 
physiological changes and not by a parasitic organism. 

2. The abnormality may be produced artificially by sub- 


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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 037 


jecting the potatoes to a temperature of from 38—48° C, 42 
—44° C being the optimum. The optimum length of time ex¬ 
posure is 15 to 20 hours. 

3. Since all sixteen varieties experimented with readily 
responded to the experimental test, it is assumed that all 
varieties of the potato will behave in a similar manner. 

4. By supplying sufficient oxygen during the period of 
heating the abnormality may be prevented. The demand for 
oxygen during this period is greater than can be supplied 
by bathing the potatoes in a constant stream of air. 

5. If, after removing from the oven, the potatoes are 
kept in an atmosphere devoid of oxygen, the tissues will not 
blacken. 

6. Usually the abnormality cannot be detected before 
cutting open the potato tuber. If the affected tubers are 
allowed to remain aweek or ten days before cutting open, a 
hollow is formed on the interior due to the shrinking of the 
abnormal tissues. 

7. An oxidizing enzyme (tyrosinase) and a chromogen 
(tyrosin) which readily interact in the presence of free 
oxygen, are present in both normal and abnormal tissues 
of the potato tuber. As a result of the interaction of these 
two substances, the affected tissues undergo a series of 
color changes which ranges from light pink to coal black. 

8. The increase in amount of the chromogen present in a 
free form; the access of an unusual amount of oxygen, due 
to the killing of the cells; and the accelerated action of the 
oxidizing enzyme, all working together, make possible the 
rapid discoloration of the tissues. 

9. Tests for homogentisic acid in the abnormal tissues 
gave negative results. 

10. The amino acid content in the potato tissues is 
greatly increased during the heating period. 

11. The substance causing the discoloration of the ab¬ 
normal tissues is a compound known as “melanin” or 
“hum in”. 

12. The formation of black heart in potatoes is of great 
economic importance. It may be prevented in shipping, or 
otherwise, by proper ventilation and by keeping the pota¬ 
toes in a temperature which does not exceed 35° C. 

Literature Cited. 

1. Abderhalden und Fuchs, Ober den Gehalt der Proteine an l-Tyrosin 
und die Genauigkeit der Bestimmung dieser Aminosaure. (Zeitschr. f. physiol. 
Chem. Bd. 83. 1913. p. 468—473.) 

2. — und Guggenheim, Versuche fiber die Wirkung der Tyrosinase aus Rus¬ 
sula dilica auf Tyrosin, tyrosinhaltige Polypeptide und einige andere Verbin- 
dungen unter verschiedenen Bedingungen. (Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 64. 
1907. p. 331—363; Bd. 67. 1908. p. 329—351.) 

3. Agulhon, Influence de la reaction du milieu sur la formation des m61a nines 
par oxydation. (Compt. rend. Acad. Scienc. T. 150. 1910. p. 1066—1068.) 

4. Appleman, Physiological Behavior of Enzymes and Carbohydrate Transfor- 


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638 E. T. Bartholomew, A Pathological and Physiologioal Study etc. 


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1909. p. 594—601.) 

6. —, Peroxydasen als spezifisch wirkende Enzyme. (Ber. d. deutsch. chem. Gesellsch. 
Bd. 39. 1906. p. 2126—2129.) 

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v6g6tale. (Compt. Rend. Acad. Scienc. T. 122. 1896. p. 1215—1217.) 

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Compt. Rend. Acad. Scienc. T. 145. 1908. p. 1352—1355.) 

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12. Butler, A Note on the Significance of Sugar in the Tubers of Solanum 
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15.-, La specificity de la tyrosinase et son action sur les produits de la degene¬ 

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16. C z a p e k , Anti-ferment Reaction in tropistio Movements of Plants. (Ann. of 
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17. —, Stoffwechselprozesse in der geotropisch gereizten Wurzelspitze und in photo- 
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19. F o 1 i n and Dennis, On phosphotungstic-phosphomolybdic Compounds and 
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20. G e s 8 a r d, iStude sur la tyrosinase. (Compt. Rend. Soc. BioL T. 54. 1902. 

p. 551—553; T. 57. 1904. p. 285—286; T. 61. 1906. p. 425—427.) 

21. Gonnermann, Homogentisinsaure, die farbebedingende Substanz dunkler 
Riibensafte. (Pfl tiger’s Arch. Bd. 82. 1900. p. 289—302.) 

22. Gortner, Studies on Melanin. (Joum. BioL Chem. VoL 8. 1910. p. 341—363.) 

23. Osborne and Campbell, The Proteids of the Potato. (Joum. Amer. Chem. 
Soc. VoL 18. 1896. p. 575—582.) 

24. — and Jones, A Consideration of the Sources of Loss in Analyzing the Products 
of Protein Hydrolysis. (Amer. Journ. of PhysioL VoL 26. 1910. p. 305—328.) 

25. Pethybridge, On the Rotting of Potato Tubers by a new Species of Phyto- 
p h t h o r a having a Method of Sexual Reproduction hitherto undescribed. 
(Proc. Roy. Dublin Soc. VoL 13. 1913. p. 529—565.) 

26. Reed, On the Anatomy of some Tubers. (Ann. of Bot. VoL 24. 1910. p. 537 
—548.) 

27. Ritthausen, Uber die EiweiBkorper verschiedener Olsamen. (P f 1 ti g e r’s 
Arch. f. PhysioL Bd. 21. 1880. p. 99—100.) 

28. Schultze u. Castoro, t)ber den Tyrosingehalt der Keimpflanzen von L u - 
pinus albus. (Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 48. 1906. p. 387—395, 396—411.) 

29. Sjollema u. Rinkes, Die Hydrolyse des KartoffeleiweiBes. (Zeitschr. f. 

physiol. Chem. Bd. 21. 1911. p. 369—384.) 

30. Sorensen, Enzymstudien. (Biochem. Zeitschr. Bd. 7. 1908. p. 45—101.) 

31. von Ftirth u. Jerusalem, Zur Kenntnis der melanotischen Pigmente 
und der fermentativen Melaninbildung. (Beitr. z. chem. PhysioL u. PathoL Bd. 10. 
1907. p. 131—187.) 

32. Ziegenbein, Untersuchungen iiber den Stoffwechsel und die Atmung kei- 
mender Kartoffelknollen, sowie anderer Pflanzen. (Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 25. 
1893. p. 563—606.) 


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Cmtralbiatt fitr Baktrriologie Abt IT. Bd f t3. 


E.T.Bartholomew. Potato Tubsrs TafUL 



Verlug von GustAv Fischer in Jena 


Lith Ansi. F Weiae Jena. 


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Centralb/att fiir Bakteriologie Abt. II. Bd. 43. 

K. T. Bartholomew , Potato Tubers Plate II. 



Verio# von (iiistav Fincher in Jena, 


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Centralblatl fiir Bakteriologie Abt. 11. Bd. 43. 

E. T. Bartholomew, Potato Tubers Plate 1. 



Yerlag von («iistav Fincher in Jena 


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Neue Literatur. 


639 


Explanation of Plates. 

Black Heart of Potatoes. 

Plate I. 

Figs. 1 and 2. Typical examples of black heart of potato tubers. (See also plate III.) 

Figs. 3 and 4. Tubers becoming hollow. Secondary changes following the death 
of the tissues. 

Figs. 5 and 6. Tubers only slightly affected, the discolorations following the lines 
of medullar tissue. 

Figs. 1, 4 and 6. Affected tubers taken from car shipments. 

Figs. 2, 3 and 5. Black heart as produced under laboratory conditions. 

Plate XL 

Fig. 7. A typical example of “hollow heart 1 ’. The hollow is lined with a thin 
layer of light brown tissue. 

Figs. 8 and 11. The discoloration working its way toward the center of the tuber. 

Fig. 9. Radiating lines of discoloration. Rarely occurs. 

Fig. 10. A typical example of “internal brown spot”. 

Fig. 12. Rings of discoloration formed (1) by heating the tuber, (2) by exposing 
it to the air for a short time, and (3) by reheating and again exposing it to the air for 
<& short time before cutting open. 

Plate III. 

Illustrating the progressive color changes in the tissues of a potato tuber artifi¬ 
cially exposed to abnormal temperatures. After heating (3) the cut surfaces were ex¬ 
posed to the free oxygen of the air. 


Neue Literatur, 

snsammengesteUt you 

Prof. Dr. Otto Hamann, 

Oberblbliothekar der Kgl. Blbllothek in Berlin. 


Beziehungen der Bakterien und Parasiten zu Pflanzen. 

Krankheitserregende Bakterien und Parasiten. 

Rhumbler, L., Die Buchenrindenwollaus (Cryptococcus fagi) und ihre Bekampfung. 
32 p. 16. Neudamm (Neumann) 1914. M —,20. (Neudammer forstliche Beleh- 
rungshefte.) 

Sander, Aug., Deutschlands Kampf mit dem Kartoffelkafer. 46 p. kl. 8°. Mit Abbild. 
u. Titelbild. M.-Gladbach (Volksvereinsverlag) 1914. M —,60. 

Schander, R. t tJber Hagelbeschadigungen an Roggen, Weizen, Gerste und Hafer. (Fiih- 
lings landw. Zeitg. 1914. H. 21 /22. p. 657—704.) 

Schlumberger, Otto, Kohlhemie und KohlgallriiBler. (Deutsch. landw. Presse. 1914. 
No. 83. p. 910—911. Mit Kunstbeil. u. Textabbild.) 

Sehdnfeld, F., Komkafer auf dem Gerstenboden. (Wochenschr. f. Brauerei. Jg. 31. 
1914. No. 47. p. 453—454.) 

v. Tubeui, C., Neuere Versuche und Beobachtungen iiber den Blasenrost der Weymouths- 
kiefer. (Naturwiss. Zeitschr. f. Forst- u. Landw. 1914. H. 9/10. p. 484—491.) 

Tunkel, Die graue Ackerschnecke (Ackeregelschnecke). (Landw. Zeitschr. f. d. Rhein- 
prov. 1914. No. 38. p. 657—659. Mit Abbild.) 

Voges, Ernst, Erkrankungen der jungen Hafersaat. (Deutsch. landw. Presse. 1914. No. 64. 
p. 773; No. 65. p. 782. Mit Abbild.) 

Welche Mittel wenden Sie gegen den Rosenrost an und welche haben den meisten Er- 
folg? (Erfurter Fiihrer. 1914. p. 116.) 

Wislicenus, H., Experimentelle Rauchschaden. Versuche iiber die auBeren und inneren 
Vorgange der Einwirkung von RuB, sauren Nebeln und stark verdiinnten sauren Gasen 
auf die Pflanze, gem. mit 0. Schwarz, H. Sertz, F. Schroder, F. Muller 
und F. Bender. 168 p. u. 1 Blatt m. 19 Abbild. u. farb. Taf. 8°. Berlin (P. Parey) 
1914. M 6,—. (Sammlung v. Abhandl. iib. Abgase u. Rauchschaden. H. 10.) 

Zikes, Heinrich, t)ber die Schadlinge der Gerstenwurzel. (Allg. Zeitschr. f. Bierbr. u. 
Malzfabr. Jg. 42. 1914. No. 47. p. 469—471.) 


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640 


Inhalt. 


Entwicklnngshemmnng and Yernichtung der Bakterien and P&rasiten. 

Pflanzenschntz. 

Grohmann, Die Generation des groBen braunen Riisselkafers (Hylobius abietis) und 
seine Bekampfung. (Tharandter Forstl. Jahrb. Bd. 64; Amtsbl. d. Land w.-Kammer 
f. Wiesbaden. Beil. 1914. No. 6. p. 17—19.) 

Hiltner, L., t)ber die Beizung des Saatguts von Wintergetreide mit sublimath&ltigen. 
Mitteln. (Prakt. Blatter f. Pflanzenbau u. -schutz. Jg. 1914. No. 8/9. p. 86—89.) 

— u. Gentner, G., Die Bedeutung des Dalmatinischen Insektenpulvers fur den Pflanzen- 
schutz. (Prakt. Blatter f. Pflanzenbau u. -schutz. Jg. 1914. No. 6. p. 64—66.) 

— u. Korff, Zur Frage der Frost spannerbekampfung. (Prakt. Blatter f. Pflanzenbau - 
u. -schutz. Jg. 1914. H. 8/9. p. 96—99.) 

-, t)ber die Wirkung verschiedener Mittel zum Schutz der Saaten gegen Vogel fra B. 

(Prakt. Blatter f. Pflanzenbau u. -schutz. Jg. 1914. H. 12. p. 133—136.) 

Hollrung, M., Die Mittel zur Bekampfung der Pflanzenkrankheiten. 2. Aufl. des „Hand- 
buches der chem. Mittel gegen Pflanzenkrankheiten 1 '. VIII, 340 p. m. 30 AbbikL 
gr. 8°. Berlin (Parey) 1914. Geb. M 10,—. 

Krause, Fritz, Einige Ergebnisse iiber die vorjahrigen Mausebekampfungsverauche* 
(Sachs. landw. Zeitschr. Jg. 1914. No. 44. p. 604—606.) 

Kriiger, W. u. Wimmer, G., Uber die Anwendung von Saatschutzmitteln bei Riibensa&t 
zur Bekampfung des Wurzelbrandes. (Zeitschr. d. Ver. d. Deutsch. Zuckerind. 1914. 
Lfrg. 706 [OktoberJ. p. 846—847.) 

M&hrlen, Ein Ersatzmittel dee Kupfervitriols fur die Peronosporabekampfung. (Der 
Weinbau. Jg. 13. 1914. No. 12. p. 164.) 

Hath, Franz, Zur Bekampfung des Heuwurms mit nikotinhaltigen Spritzbriihen. (Wein¬ 
bau u. Weinhandel. 1914. No. 36. p. 333—336.) 

Neuheiten auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes (10. u. 11. Mitt.). (Zeitschr. f. d. landw. 
Versuchswesen in Osterr. 1914. p. 852—856.) 

Pozzi, V. Ritter Die intemationale Pflanzenschutzkonferenz in Rom und das neue 
Pflanzenschutzabkommen. (Mitt. d. Fachberichterstatt., Beil. z. „Wiener landw. 
Zeitg. 11 1914. No. 16. p. 126—128.) 

Re my, Th. u. Vaster*, J., Beobachtungen fiber Chlorphenol-Quecksilber als Pflanzen- 
schutzmittel. (Illustr. landw. Zeitg. 1914. No. 91. p. 769—771; No. 92. p. 776—778.) 

Schaefer, Albert, Einiges fiber die Untersuchung der Pflanzenschutzmittel Lohsol, Creo- 
linum vienense und Lysokresol. (Zeitschr. f. d. landw. Versuchswesen in Osterr. 
1914. H. 8/9. p. 702—708.) 

Sehltffier, Jak., Der Schutz unserer Obstemten gegen tierische und pflanzliche Schad- 
linge. (Deutsch. Obstbau-Zeitg. 1914. H. 16. p. 349—365.) 

Titze u. Gminder, Bericht iiber die von dem ICaiserlichen Gesundheitsamte und der 
Kaiserlichen biologischen Anstalt ffir Land- und Forstwirtschaft ausgeffihrten ver- 
gleichenden Versuche zur Bekampfung der Feldmause. (Mitt. d. Deutsch. Landw.- 
Ges. 1914. No. 30. p. 427—431; No. 32. p. 449-^52; No. 33. p. 462-^65.) 

Winkelmann, H., Analoge Wirkungen von Giftstoffen auf Tiere und Pflanzen. (Illustr. 
landw. Zeitg. 1914. No. 97. p. 807—808. Mit Abbild.) 

Wolf, Bekampfung der tierischen Pflanzenfeinde dimjh Vogelschutz. (Mitt. d. Okonom. 
Ges. i. Kgr. Sachsen. 1913/14. p. 59—68.) 


Inhalt. 


Original-Abhandlungen. 

Bartholomew, E. T., A Pathological and 
Physiological Study of the Black Heart 
of Potato Tubers, p. 609. 

Brown, P. E. and Kellogg, E. H., Sulfo- 
fication in Soils, p. 552. 

Keuchenius, P. E., Uber einen neuen 
Kokospalmen-Schadling auf Java, p. 602. 


Zikes, Heinrich, Vergleichende Untor- 
suohungen fiber Sphaerotilus natans 
(Kfitzing) und Cladothrix dichotoma 
(Cohn) auf Grund von Reinkulturen^ 
p. 529. 

Neue Literatur, p. 639. 


Abgeschlossen am 1. April 1915. 


Hofbuchdruckerei Kudolstadt 


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Centralblatt (nr BakL etc. K. Alt Bd. 43. No. 25. 

Ausgegeben am 12. Juni 1915. 


Nachdruck verboten. 

(Jber die Ektoprotease der Weintraube. 

[Hygienisches Institut der Konigl. Universitat Sassari.] 

Von Dr. Francesco Maria Marras, 

Privatdozent und Oberarzt. 

Fermi und Buscaglioni haben in einer wichtigen Arbeit die 
Ektoprotease mittels der Gelatinemethode studiert, ohne aber eine Spur des 
genannten Enzyms in der Weintraube (V i t i s v i n i f e r a) zu finden. 
Pantanelli schreibt in einer, verschiedene Jahre spater veroffentlichten 
Arbeit liber die Endoprotease in bezug auf die Arbeit von Fermi und 
Buscaglioni auf p. 546, wie folgt: „Nach Fermi und Buscag¬ 
lioni (dieses Centralbl. Jahrg. I. 1899. p. 127) sollen dagegen Frtichte von 
Vitis vinifera keinproteolytischesEnzymenthalten. DadieseForscher 
halbierte (?) Beeren auf Karbolgelatine ruhen lieBen, darf man aus dem Fehlen 
einer gelatinolytischen Wirkung unter diesen Umstfinden auf den Mangel 
eines endoproteasischen Enzyms keineswegs schlieBen. Altere Angaben ver- 
schiedener Oenochemiker tiber das Verhalten der EiweiBkorper bei der Most- 
garung sind fiir unsere Frage ebenfalls unbrauchbar, weil der EiweiBstickstoff 
niemals bestimmt wurde.“ 

Ohne die Untersuchungen Ferrais und Buscaglionis zu kon- 
trollieren, was seine Pflicht gewesen ware, und ohne die von den erwahnten 
Forschern angewandte Methode zu wiederholen, um auf diese Art und Weise 
festzustellen, ob eine gelatinolytische Ektoprotease besteht oder nicht, unter- 
sucht er ohne weiteres mittels der Stickstoffbestimmungsmethode, ob in der 
Weintraube eine Endoprotease besteht, und spricht sich fiir das Vorhandensein 
dieses Enzyms aus, welches ausschlieBlich beziiglich der Albuminoide des 
Mostes aktiv sei. Er schreibt auf p. 558 seiner Arbeit: 

„Most iiberreifer, weiBer und roter Weinbeeren enthalt ein kraftiges, pro¬ 
teolytisches Enzym, welches das MosteiweiB zu loslichen, mit Kupferhydroxyd 
nicht fallbaren Produkten abbaut. 

Pantanelli erhebt in seiner Arbeit Zweifel beziiglich der Empfind- 
lichkeit der Gelatinemethode bei Anwesenheit der Ektoproteasen, d. h. einer 
Methode, die ich in einem ausfiihrlichen, kritischexperimentellen Studium 
als die beste in bezug auf die Empfindlichkeit und Sicherheit gegeniiber 
alien anderen fiir die Erforschung und das Studium der Ektoproteasen be- 
stimmten Methoden festgestellt und die ich in zahlreichen Versuchen tiber 
die bakterischen Ektoproteasen als die empfindlichste angewandt habe. 

Pantanelli laBt in seiner Kritik auch vermuten, daB Fermi und 
Buscaglioni das Vorhandensein von Endoproteasen ausgeschlossen haben, 
obwohl sie sich niemals damit beschtiftigt haben, da sie vollstandig auBerhalb 
des Rahmens ihrer Arbeit lagen. Auch ist es Pantanelli nicht gelungen, 
uns zu sagen, ob neben seiner Endoprotease die Ektoprotease von Fermi 
und Buscaglioni besteht, was beimLeser Zweifel an dem Vorkommen 
einer Ektoprotease der Traube aufkommen laBt, wie man dies bei 0 p p e n - 
heimer sehen kann, der auf p. 606 der 4. Auflage seines Werkes: „Die 
Fermente“ sagt: 

Zwelto Abt. Bd. 43 

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642 


Francesco Maria Marras, 


„Im Traubenmost fand P a n t a n e 11 i eine Protease, wahrscheinlich ein 
Gemisch mehrerer Ferraente. Sie wirkt am besten bei saurer Reaktion" 1 ). 

AUes dies veranlaBte mich, die Frage eingehend zu studieren imd alle 
diese Zweilel zu zerstoren, indem ich die verschiedenen Versuche anstellte, 
die Pantanelli hatte machen sollen, bevor er die von Fermi und 
Buscaglioni festgestellte Tatsache bezweifelte und einen Verdacht 
gegen die Gelatinemethode entstehen lieB. 

Die vorliegenden Untersuchungen haben also den doppelten Zweck, 
festzustellen, ob eine Ektoprotease im Sinne von Fermi und Buscag¬ 
lioni besteht oder nicht, und ob die Empfindlichkeit und Genauigkeit der 
Gelatinemethode in Zweifel gezogen werdcn kann. 

Zu diesem Zwecke stellte ich die nachstchenden Untersuchungen mit 
Traubensaft, oder -Most an, wie Pantanelli dies getan hatte. 

Ubersicht der Versuche: 

1. Ich machte die Versuche mit Saft und Most reifcr und unreifer Trauben, 
denn es ware moglich, dafi, je nach dem Reifezustande der Traube, eine mehr 
oder weniger groBe Produktion von Ektoprotease besteht. 

2. Ich arbeitcte mit Saft von verschiedenen Konzentrationen, namlich 
1 : 10, 1 : 20, 1 : 40. 

In meinen Versuchen bediente ich mich der beiden Gelatinemethoden 
F e r m i s , und zwar: 

a) der Methodc der fcsten Gelatine in Rohrchen, die darin besteht, daB 
man % ccm Traubensaft in Rohrchen von 5 mm Kaliber mit 2 ccm 5-proz. 
Gelatine und 1-proz. Karbollosung gieBt und die Rohrchen in eine Temperatur 
von 22° bringt, um zu sehen, ob sich die feste Gelatine verflussigt oder nicht. 

b) Der fliissigen Gelatinemethode, die darin besteht, daB man 1 oder 2 ccm 
Saft in die oben erwahnten Rohrchen gieBt, dieselben in eine Temperatur von 
22°, 25° und 30° bringt und nach 3—10—15 Tagen untersuclit, ob die Gelatine 
das Erstarrungsvermogen verloren hat oder nicht, indem man die Rohrchen 
in kaltcs Wasser bringt. Ich untersuchte bei drei verschiedenen Temperaturen, 
da cs der Fall sein konnte, daB das Enzym bei der einen aktiv ist, bei der andern 
aber nicht. 

3. Zur Kontrolle untersuchte ich neben dem frischen Safte auch gekochten. 

4. Da man aber den Einwand erhcben konnte, daB die Protease zwar 
vorhanden sein, aber durcli die Wirkung der im Safte vorhandcnen Stoffe 
(Tanninsaure), die die Verflussigungsfahigkeit der Gelatine durch die Proteasen 
herabsetzen oder vollstandig aufhcben, nicht nachwcisbar sein konnte, so 
stellte ich noch folgende Kontrollversuche an: 

9. Ich fiigtc der Gelatine Saft + 1 ccm stark vcrdiinnter Protease, nam¬ 
lich Trypsin von 1 : 100, 1 : 1000, 1 : 10 000 hinzu. 

b) Ich brachtc mit der Gelatine nur das Trypsin in den erwahnten 3 Ver- 
diinnungen in Beriihrung. 

c) Ich bcreitete Rohrchen, die 2 ccm Gelatine, wie oben, + 1 ccm physiolo-i. 
Kochsalzlosung enthielten, um iinmcr mehr naehzuweisen, daB, wenn die Ge¬ 
latine ihre Verflussigungsfahigkeit unter den oben erwahnten Bedingungen 

*) Hbchstwahrscheinlich diirfte Pantanelli mit seiner Stickstoffbestim- 
mungsmethode ahnlichc Kndoproteasen auch in fast alien anderen Friichten und Teilen 
der Ptlanzen finden; folglich ware es nicht unangebracht gewesen, wenn er, bevor er 
den Kndoproteasen des Trail be nmostes eine besondere Bedeutung beimali, einige ver- 
gleichende rntersuchungen angestellt hatte, wie dies Fermi und Buscaglioni 
getan haben durch Ertorsehung der Ektoprotease in den verschiedenen Teilen des 
Pflanzenreichos. 


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Uber die Ektoprotease der Weintraube. 


643 


einbiifit, dies der Tatigkeit eines Enzyms und nicht der Verdiinnung der Ge¬ 
latine und der Warme zuzuschreiben sei. 

Nachstehende Tabellen zeigen die Resultate der Versuche: 

Versuche. 

L Kontrollversuch. 

1. Frischer Traubensaft + gleiches Volumen 5 Proz. Gelatine + 1 Proz. 
Karbolsaure + Natriumkarbonat 0,5 Proz. 

2. Auf 100° erwarmter Traubensaft + Gelatine, wie oben. 

3. Verteilung zu je 2 ccm auf das Rohrchen -f- 1 ccra Trypsin zu 1 :100, 
1 : 1000, 1 : 10 000. 

4. Man bringt es in eine Temperatur von 30°. 

5. Nach 10 Tagen Abkiihlung der Rohrchen und Bestimmung der Gerin- 
nungsfahigkeit der Gelatine. 

IL Kontrollversuch. 

1. Man bereitet auf gleiche Weise andere Rohrchen, nur dafi man in 
diesen das Gemisch von Gelatine + Traubensaft sich verflussigen lafit und dann 
in die Rohrchen 1 ccm der oben erwahnten Trypsinlosung gieBt. 

2. Die Rohrchen wurden bei 18° gehalten, und nach 10 Tagen wird die 
Schicht der gelosten Gelatine gemessen. 

IIL Kontrollversuch. 

1. Gelatinerohrchen werden in der oben erwahnten Weise zubereitet, 
doch nur mit Gelatine ohne Traubensaft, der man 1 ccm der oben erwahnten 
Trypsinlosungen hinzufUgt. 

IV. Kontrollversuch. 

1. Man bereitet Rohrchen mit fester Gelatine, wie oben, fiigt aber nur 1 ccm 
Kochsalzlosung hinzu. 

Tabelle I. 


Rohrchen von 

Trypsinlosung 

1 : 100 j 1 : 1000 

1 : 10 000 

Traubensaft 

erwarmt j friseh jerwarmt | frisch j erwarmt 1 frisch 

I. fliissige Gelat ine bei 30° C 
+ Traubensaft 
+ Trypsin 

gelbst 

! i 

gelost j fliissig fliissig 

! i 

24-25-21 23-19-14 19-12-18 

: i 

i i 

fliissig 

fliissig 

II. feste Gelatine bei 18° C 
■+- Traubensaft 
+ Trypsin 

17-27-26 



III. fliissige Gelatine 

+ Trypsin bei 30° C 

fliissig 

i 

fliissig fliissig fliissig 

fliissig 

_ 

fliissig 

IV. feste Gelatine 

+ Trypsin bei 18° C 

_ 

35 i — 1 13-12-12 

! 814-6-5 

V 7 . feste Gelatine 

+ physiolog. Losung 

000 

o 

o 

o 

0 

0 


I. Versuch. 

1. Reifer, herber, frischer Traubensaft, erwarmt bis 100° C. 

2. Man mischt 0,5,1,2 ccm Traubensaft -f 5 ccm 5 Proz. Gelatine, 1 Proz. 
Karbolsaure + 0,5 Proz. Natriumkarbonat. 

3. Aufbewahrung bei 30°, 10 Tage lang. 

41* 

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644 Francesco Maria Marras, t)ber die Ektoprotease der Weintraube. 


4. 

latine. 

1 . 

2 . 


Abkiihlung und nach 10 Tagen Bestimraung der Verfliissigung der Go- 

II. Versuch. 

Zubereitung der 2 cm fester Gelatine enthaltenden Rohrchen, wie obem 
Zusatzvonlccmherben, reifen, frischen und erw&rmten Traubensaftes. 


Tabelle II. 



Reifer Saft 

0,5 ccm | 1 ccm | 2 ccm 

] 

0,5 ccm 

lerber Saft 

1 ccm | 2 ccm 

fliissige Gelatine + 

lerwarmt 

fest 

fest 

fest 

feet 

fest 

fest 

Traubensaft bei 

; i 







30° C 

[frisch | 








Verfliissigung in mm nach 10 Tagen . 



feste Gelatine + I 

ferwarmt 

0 

0 

0 

0 

0 

0 

Traubensaft bei \ 

1 



' 




18° C 1 

[frisch 

0 

0 

0 

0 

0 

0 


Resultate: Aus diesen Versuchen geht hervor: 

1. DaB der Traubensaft keine Ektoprotease in einer, mittels der empfind- 
lichsten Methoden, die wir besitzen, n&mlich der Gelatinemethode, nachweis- 
baren Menge enthalt. 

2. Jeder Zweifel an der Gelatinemethode wird als vollst&ndig hinfallig 
erwiesen. 

3. Es ist nicht einmal anzunehmen, daB der Traubensaft eine Protease 
enthalt, daB sie aber durch die Anwesenheit von Substanzen wie Tannin und 
andere, verdeckt wird. 

Literatur. 

1. Fermi e Busoaglioni, Contributo alio studio degli enzimi proteolitici e 
peptonizzanti dei vegetali. (Estr. d. Annuar. d. R. Istit. Botan. di Roma. Vol. 7.) 

2. Fermi, Metodi vecchi e modi nella ricerca e nello studio degli enzimi proteolitici. 
Milano (Tip. P. Agnelli) 1905. 

3. Pantanelli, Ein proteolytisches Enzym im Most iiberreifer Trauben. (CentralbL 
f. Bakt. Abt. II. Bd. 31. 1911. No. 22—25.) 

4. Marras, Methoden zum Nachweis und zur Untersuchung der Ektoproteasen. 
(CentralbL f. Bakt, Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. p. 505.) 

5. —, Sugli antifermenti. Roma (Tip. Gallippi) 1913. (Ann. di Ig. sperim. 1914.) 

Nachtrag. 

Die Frage wird endgultig durch folgende Erklarungen Pantanellis selbst 
gelost: 

I. Sehr geehrter Herr Prof. F e r m i .... in der Tat habe ich nie Verfliissigung 
der Gelatine beobachten konnen. Wenn Sie ubrigens lesen, was ich in meiner ersten 
Arbeit schrieb, werden Sie sehen, daB ich Ihre Beobachtung nicht anzweifelte, sondern 
nur sagte, daB dieselbe nicht ausreichte, die Gegenwart einer autolytischen Ektopro¬ 
tease auszuschlieBen 1 ). 

Rom, den 13. Dezember 1912. 

II. Sehr geehrter Herr Prof. Fermi. — Ich sandte dem CentralbL f. Bakt. 
meine zweite endgiiltige Arbeit iiber den Gegenstand, wo die Frage von vielen Ge- 
sichtspunkten aus behandelt wird, und unter anderen dieselben Schliisse wie 
die Ihrigen gezogen werden. 

Bologna, 11. August 1914. 

III. Hier nun der SchluB, zu dem Pantanelli in der erwahnten Arbeit 
(CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 42. 1914) gelangt: „Auf robes EiweiB, Fibrin und 
Celatine ist meine autolytische Protease unwirksam 44 . Die Frage ist also endgultig 
im Sinne F e r m i a und Buscaglionis gelost. 

*) Fermi u. Buscaglioni haben nie die eventuelle Gegenwart von auto- 
iytischen Protea en erwahnt. 


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Fanja Grebelsky, Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc. 645 


Nachdruck verboten. 

Die Stellung der Sporenlager der Uredineen und deren Wert 
als systematisches Merkmal. 

[Aus dem botanischen Institut der Universitat Bern.] 

Von Fanja Grebelsky. 

Mit 12 Textfiguren. 

Die Stellung der Sporenlager der Uredineen au! den Blattern ihrer 
Wirtspflanzen ist bekanntlich ziemlich mannigfaltig, immerhin sind bestimmte 
Regeln unverkennbar. So treten Pykniden gewohnlich auf der Oberseite, 
die Aecidien dagegen der Regel nach auf der Unterseite der Blatter auf. 
Doch gibt es auch hier Ausnahmen. Eine der auffallendsten ist P u c - 
cinia Scirpi, welche ihre Pykniden und Aecidien auf der Oberseite der 
Schwimmblatter von Limnanthemum nymphaeoides bildet. 
Weniger konstant ist die Stellung der Lager bei den Uredo- und Teleuto- 
sporen. Diese findet man entweder auf der Blattober- oder auf der Blatt- 
unterseite der Nahrpflanze, oder aber beidseitig. Die Uredineenforscher 
haben von jeher auch diese Verhaltnisse bei der Beschreibung der einzelnen 
Gattungen und Arten mit beriicksichtigt, dabei wurde stillschweigend ange- 
nommen, daB es sich um eine fur bestimmte Arten charakteristische Eigen- 
tiimlichkeit handle. B u b 4 k *) hat sogar die Puccinia De Baryana 
Thiim. in 4 biologische Formen getrennt, wobei er als Hauptcharakteristikum 
der einzelnen Form das Vorkommen der Sporenlager auf der einen oder der 
andern Blattseite des Wirtes bezeichnet. Aber es ist bis jetzt eigentlich nie 
genau gepriift worden, ob es sich hier wirklich um ein konstantes Merkmal 
des Pilzes handelt, oder ob nicht vielleicht die Verhaltnisse direkt durch den 
Wirt bedingt werden. 

Vorliegende Arbeit stellt sich zur Aufgabe, die Frage nachzupriifen, in- 
wiefern man berechtigt ist, den Ort der Sporenlager als Speziesmerkmal auf- 
zufassen; ob nicht vielmehr Beziehungen zwischen Verteilung der Lager und 
Blattbau, speziell Verteilung der Spaltoffnungen nachzuweisen sind. 

An einer groBeren Anzahl Gattungen und Arten aus den verschiedensten 
Uredineenfamilien wurde versucht, zuerst rein statistisch festzustellen, ob 
die Verteilung der Sporenlager in einem d i r e k t e n Verhaltnis steht zur 
Verteilung der Spaltoffnungen auf den Blattern der Wirtspflanzen. Die dazu 
erforderlichen Beobachtungen machte ich teilweise an Herbarmaterial (Herbar 
des Berner botanischen Instituts), teilweise aber auch an frischem Material, 
insofern mir letzteres zur Verfiigung stand. 

Da sich nun dabei in der Tat fur eine Reihe von Fallen eine solche 
Beziehung ergab, lag es nahe, festzustellen, ob nicht die Anlage der 
Sporenlager direkt unter einer Spaltoffnung erfolge. In der Literatur finden 
sich bereits einzelne beziigliche Angaben vor. So z. B. sagt Ed. Fischer 
in den „Uredineen der Schweiz" 2 ) bei der Beschreibung von Uredinop- 
sis filicina Magnus fiirdie Uredo (p. 475): „Junges Lager stets 
unter einer Spaltoffnung angelegt". Und auf p. 486 ist ein ganz junges Te- 
leutosporenlager von MelampsoraLarici-epitea unter einer Spalt- 

J ) Bub4k, t)ber die Puccinien vom Typus der Puccinia Anemones 
virginianae Schweinitz. (Sitzungsber. d. konigl. bobm. Gesellsch. d. Wissensch. 1901.) 

a ) Fischer Ed., Uredineen der Schweiz, Beitrage zur Kryptogamenflora d. 
Schweiz. Bd. II. H. 2. 


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646 


Fanja Grebelsky, 


Pilz 


Wirt 


Uromyces Veratri (IX 1 ) Wint. 


Caryopliyllinus (Schrank) Winter 
Caryophyllinus (Schrank) Winter 
Aconiti-Lycoctoni (DC) Winter 
Kabatianus Bubak. 


Hedysari-obscuri (DC) Winter 


Pisi (Pers.) de Bary . . . 
Anthyllidis (Grev.) Schroter 


„ excavatus (DC) Magnus . . . 

„ scutellatus (Schrank) Winter 

Puccinia fusca Relhan. 

„ Ribis DC. 

„ Cirsii-lanceolati Schroter . . . 

„ Cirsii eriophori E. Jack}’ . . . 

„ Cirsii Lasch. 

„ Cirsii Lasch. 


Cirsii Lasch 


Cirsii Lasch. 

Cirsii Lasch. 

Cirsii Lasch. 

suaveolens (Pers.) Rostr. 


Polygon! amphibii Pers. 


Rumicis scutati (DC 1 ) Winter 

Pulsatillae Kalchbr. 

Pulsatillae Kalchbr. 


Veratrum album 

Tunica prolifera 
Saponaria ocymoides 
Aconitum Lycoctonum 
Geranium pyrenaicum 

Hedysarum obscurum 

Pisum sativum 
Anthyllis Vulneraria 

Euphorbia verrucosa 
Euphorbia cyparissias 
Anemone montana 
Ribes rubrum 
Cirsium lanceolatum 
Cirsium eriophorum 
Cirsium Erisithales 
Cirsium spinosissimum 

Cirsium oleraceum 

Aeroptilus Picris 
Cirsium heterophyllum 
Cirsium serratuloides 
Cirsium arvense 

Polygonum amphibium 

Ruinex scutatus 
Anemone montana 
Anemone vernalis 


Pulsatillae Kalchbr. Anemone pratensis 

Pulsatillae Kalchbr. Anemone alpina 

gigantea Karst. Epilobium augustifolium 

de Bary ana Thiim. Anemone silvestris 


Arenariae (Schum.) W T inter 
Echinopis DC 1 . 


Moehringia trinervia 
Echinops sphaerocephalus 

Atragene alpina 
Triticum vulgare 
Ribes petraeum 
Arctostaphylos alpina 
Salix retusa 
Salix herbacea 
Salix reticulata 

„ spec. Salix Hegetschweileri 

Melampsoridium betulinum (Pers.) Klebahn. Betula nana 

„ betulinum (Pers.) Klebahn. Betula alba 

Melampsorella Caryophyllacearum (DC) Schroter . . . Stellaria media 

*) Material aus der Clozzaschlucht im Unterengadin: stellenweise unten weniger 
unten mehr als oben. 


„ atragenicola Sydow. 

„ glumarum (Schmidt) Erikss. et Henn. 

Cronartium ribicolum Dietr. 

Pucciniastrum sparsum (Winter). 

Melampsora Larici-retusae Ed. Fischer .... 
„ Larici-retusae Ed. Fischer .... 
„ Larici-retusae Ed. Fischer .... 


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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc. 


647 


Spaltof f nungen 

Art der Lager 

Stellung der Lager 

nur unterseits 

Uredo 

unterseits (sehr vereinzelt 
auch oberseits) 

beidseitig 

Uredo 

beidseitig 

beidseitig 

Uredo 

beidseitig 

nur unterseits 

Teleutosporen 

beidseitig (vorwiegend oberseits) 

beidseitig 

Uredo 

unterseits (ganz vereinzelt 
auch oberseits) 

oben und unten im Verhaltnis 

Teleutosporen 

oben mehr als unten 

von 5 : 1 


beidseitig 

Uredo 

beidseitig 

oben und unten im Verhaltnis 

Uredo 

oben etwas mehr als unten 

von 5 : 4 



nur unterseits 

Teleutosporen 

nur unterseits 

beidseitig 

Teleutosporen 

nur unterseits 

beidseitig 

Teleutosporen 

nur unterseits 

nur unterseits 

Teleutosporen 

nur oberseits 

beidseitig 

beidseitig 

beidseitig 

Uredo u. Teleutosporen 

beidseitig 

unterseits 

Uredo 

unterseits 

oben und unten im Verhaltnis 


beidseitig 

von 3 : 1 



unten und oben im Verhaltnis 


beidseitig 

von 4 : 1 



beidseitig 


beidseitig 

unten mehr als oben 

Uredo u. Teleutosporen 

unten mehr als oben 

unten mehr als oben 

Teleutosporen 

unten mehr als oben 

unten und oben im Verhaltnis 

Uredo 

beidseitig (oberseits vereinzelt) 

von 3 : 1 



unten und oben im Verhaltnis 


unten mehr als oben 

von 8 : 1 



beidseitig 

Uredo 

beidseitig 

beidseitig 

Teleutosporen 

beidseitig 

unten und oben im Verhaltnis 

Teleutosporen 

beidseitig 

von 2 : 1 



beidseitig 

Teleutosporen 

beidseitig 

beidseitig 

Teleutosporen 

nur unterseits 

nur unterseits 

Teleutosporen 

unterseits (sehr selten und ganz 
vereinzelt auch oberseits) 

nur unterseits 

Teleutosporen 

oberseits (sehr vereinzelt 
auch unterseits) 

beidseitig 

Teleutosporen 

beidseitig 

unten und oben im Verhaltnis 

Uredosporen 

unten weniger wie oben 

von 2,5 : 1 



nur unterseits 

Teleutosporen 

beidseitig 1 ) 

beidseitig 

Uredosporen 

oben mehr als unten 

nur unterseits 


nur unterseits 

nur unterseits 

Uredo 

nur unterseits 

beidseitig 

Uredo 

beidseitig 

beidseitig 


beidseitig 

nur unterseits 

Uredo 

unterseits 

nur unterseits 

Uredo 

unterseits (vereinzelt auch 
oberseits) 

nur unterseits 

Uredo 

unterseits 

nur unterseits 

Uredo 

unterseits 

beidseitig 

Uredo 

beidseitig 


als oben. Material aus der Schlucht des Schlatteinbaches bei Samaden, Oberengadin: 


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048 


Fanja Grebelskv, 


offnung abgebildet. Um diese Frage n&her zu untersuchen, wurde die Ent- 
wicklung des Pilzes bei melireren Uredineenspezies verfolgt. Zur Verfiigung 
stand mir Material aus eigenen Infektionsversuchen, wie auch aus solchen 
von Prof. Ed. Fischer, die er fiir eigene Zwecke ausgeftihrt hatte. 

Endlich wurde im experimentellen Teil untersucht, ob es nicht moglieh 
sei, durch Verstopfung der Stomata und Umkehren der Blatter mit deren 
Oberseite nach unten, einen EinfluB auf die Stellung der Sporenlager aus- 
zuiiben. 

Herrn Prof. Ed. Fischer, unter dessen Leitung die Arbeit im bo- 
tanischen Institut der Universitat Bern ausgefiihrt wurde, mochte ich fiir 
die zahlreichen Anregungen und Ratschlage meinen innigsten Dank aus- 
sprechen. 

Auch bin ich Herrn Obergartner Schenk und dessen Gehilfen, die 
mir bei der Pflege der Versuchspflanzen stets behilflich warcn, zu Dank ver- 
pflichtet. 

Die Hauptresultate der Arbeit wurden im September 1918 von Herrn 
Prof. Fischer 1 ) in der Jahresversammlung der schweiz. Naturforschen- 
den Gesellschaft in Frauenfeld mitgeteilt. 

1. Statistische Untersuchung. 

Es sind von mir im ganzen 42, von verschiedenen Uredineen befallene 
Nahrpflanzen auf das Verhaltnis zwisehen Verteilung von Spaltoffnungen und 
Sporenlager untersucht worden. In den meisten Fallen wurde das Verhalt¬ 
nis der Stomata durch Abzahlen dcrselben auf einem Stiick Gesichtsfeld von 
gleieher GroBe festgestellt. Dies war fiir die Lager so gut wie unmoglich, 
da dieselben auf der einen oder anderen Blattseite so zahlreich sind, daB man 
nieht einmal eine approximative Zahlung zustande bringen kann. Ich suchte 
deshalb nur festzustellen, ob auf der mit Spaltoffnungen versehenen Blatt¬ 
seite auch Sporenlager vorhanden sind und ob die Infektion auf derjenigen 
Blattseite auch starker sei, wo die Zahl der Stomata groBer ist. 

Die Resultate sind in obenstehender Tabelle zusammengestellt. 

Als Ergebnis dieser Tabelle laBt sieh folgendes feststellen: Bei den Uredo 
geht die Verteilung der Sporenlager fast bei alien untersuchten Arten mit 
der der Spaltoffnungen ungefahr parallel. So treton in einer ganzen Reihe 
von Fallen, wo die Blatter der Nahrpflanzen beidseitig mit Stomata versehen 
sind, die Lager auch beidseitig auf. Als Beispiele wiiren zu nennen: Puc¬ 
ci n i a R u m i c i s s c u t a t i (DC.) AVint. auf Rum ex scutatus, 

Uromyces P i s i (Pers.) de Bary auf Pisum sativum, Mela in p - 

sorella Cary ophyllacearu m (DC.) Schrot. auf S t e 11 a r i a 
media u. a. mehr. Wo aber die Stomata nur auf die Unterseite der Blatter 
beschrankt sind, befinden sich auch die Sporenlager auf derselben. So Me¬ 
la m p s o r i d i u in b e t u 1 i n u m (Pers.) Klebahn auf Betula nana, 

C ronartiu m r i b i c o 1 u m Dietr. auf Ribes petraeum. Ein 

besonders schbnes Beispiel stellt Pucci niastrum sparsum (AYinter) 
auf Arcto staph ylos a 1 p i n a dar. Auch bei letzterer befinden sich 
die Spaltoffnungen nur auf der Blattuntcrseite, sind aber auf derselben nicht 
gleichmaBig verteilt. Die Epidermis ist vielinehr entsprechend dem Verlauf 
der GefaBbiindel in einzelne Felder geteilt. Jedes derselben besteht aus einer 
Zentralpartie, wo sich die Stomata befinden und aus einigen,.dieselben um- 

') Yerhandl. <i. Schweiz. Xaturforschend. (iesollsch. 9(>. Jaliresvcrsamml. 1913 in 
Frauen fold. Teil II. p. 212—213. 

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Die Stel lung der Sporeniager der Uredineen etc. 


649 


gebenden, stomatalosen Zellreihen. Die Sporeniager treten nun hier auch nur 
au! der Blattunterseite auf und ausschlieBlich in der Region der Spaltoff- 
nungen (Fig. 1). 

Das auffallendste Beispiel aber stellt Melampsora Larici-re- 
t u s a e dar. Dieser Pilz lebt auf zwei Wirten, von denen dem einen die 
Stomata auf der Oberseite der Blatter fehlen. Dem entsprechend ist auch die 
Stellung der Lager verschieden. In Versuchen von Ed. Fischer 1 ) bil- 
dete namlich Me¬ 
lampsora La- 
rici-ret u sae 
auf S a 1 i x reti¬ 
culata, deren 
Blatter die Spaltoff- 
nungen nurunterseits 
fiihren, fast keine 
Lager auf der Blatt- 
oberseite ihresWirtes. 

Dagegen traten beim 
selben Pilz auf S a - 
1 i x r e t u s a mit 
beidseitigcn Stomata 
die Lager auch beid- 
seitig auf. — Jedoch 
muB hier erwahnt 
werden, daB man in 
solchen Fallen doch 
auch sehr vereinzelt 
Lager auf der spalt- 
offnungslosen Blatt- 
oberseite findet, die 
aber in Versuchen 
viel spater auftreten, 
wie diejenigen der 
Unterseite, und zwar 
nur dann, wenn die 
Infektion eine iiber- 
aus starke ist. Als 
Beispiel konnte fer- 
ner Uromyces Fig. 1. Flachenschnitt von Arctostaphy los a 1 p in a 
Ve r at r i auf Vera- mit zwe i Uredolagem von Pucciniastrum spars u'm , 
trum album an- von der Flache gesehen. Lager in der Region der Spaltoffnun- 

gefuhrt werden. Die- 

ser Wirt besitzt die Stomata nur auf der Unterseite der Blatter. Bei 
wiederholten Infektionen, die ich selbst ausfiihrte, traten die Uredolager 
zuerst nur auf der letztgenannten Blattseite auf. Und erst spater, als der Pilz 
bedeutend alter wurde und mit seinen Sporenlagern die Unterseite der Blatter 
von Veratrum ganz Uberdeckte, traten sehr vereinzelt Lager auch auf deren 
Oberseite auf. Eine weitere unbedeutende Ausnahme von der Regel stellt 

x ) Fischer, Ed., Fortsetzung der entwicklungsgeschichtl. Untersuchungen fiber 
Rostpilze. 12. Zur Kenntnis der alpinen Weidenmelampsoren. (Ber. d. Schweiz, botan. 
Gesellsch. H. XIV. 1904. p. 5ff.) 



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650 


Fanja Grebelsky, 


Puccinia Echinopis auf Echinops sphaerocephalus 
dar. Die Zahl der Spaltoffnungen auf der Blattunterseite verhalt sich hier 
zu der der Oberseite, wie 2,5 : 1, wahrend die Sporenlager oberseits zahl- 
reicher sind als diejenigen auf der Unterseite des Blattes. Indessen ist zu 
bemerken, daB wegen der Behaarung leicht Lager auf der Unterseite der 
Beobachtung entgehen konnen. Eine viel auffallendere Ausnahme bildet 
Uromyces Kabatianus Bub&k., der im Freien auf der Blattober- 
seite von Geranium pyrenaicumso gut wie keine Lager macht, 
obwohl diese Blattseite Spaltoffnungen in groBer Zahl besitzt; und bei T r i - 
ticum vulgare, dessen Blatter beidseitig gleichviel Spaltoffnungen 
besitzen, treten die Uredolager von Puccinia glumarum hauptsach- 
lich auf der Blattoberseite auf. Von diesem Verhaltcn im Freien zeigten beide 
Pilze in den Versuchen eine Abweichung, woriiber im experimentellen Teil 
ausfiihrlich berichtet werden soil. Abgesehen aber von den angefiihrten 
paar Ausnahmen, ergab sich aus der statistischen Untersuchung fUr die 
Uredo ein enger Parallelismus zwischen Verteilung der Spaltoffnungen und 
Stellung der Sporenlager. 

Ein solches direktes Verhaltnis konnte man in den meisten Fallen auch 
fiir die Teleutosporen feststellen. So bilden z. B. unter anderen Puccinia 
Cirsii auf Cirsium heterophyllum, Puccinia Pulsa¬ 
tilla e Kalchbr. auf Anemone montana und Puccinia Are¬ 
na r i a e (Schum.) Winter auf Moehringia trinervia die Sporen¬ 
lager auf den Blattern ihrer Wirte beidseitig. In gleichem MaBe sind lctztere 
auch beidseitig mit Spaltoffnungen versehen. Uromyces excavatus 
(DC.) Magnus macht seine Lager nur auf der Blattunterseite von Euphor¬ 
bia verrucosa, und die Stomata sind hier auch nur auf die Unterseite 
beschr&nkt. Bei den Teleutosporen gibt es aber sehr auffallende Ausnahmen. 
Solche sind: Puccinia Ribis auf Ribes rubrum, Uromyces 
Lycoctoni auf Aconitum Lycoctonum. Die genannten Pilze 
bilden ihre Teleutosporenlager entweder ausschlieBlich oder hauptsachlich 
auf der Oberseite der Blatter ihrer Nahrpflanzen, trotzdem letztere die Sto¬ 
mata nur auf der Unterseite dersclben fuhren. Auch Pucciniagigan- 
t e a zeigt unter gewissen Umstanden Teleutosporenlager auf der spalt- 
offnungsfreien Oberseite (s. unten). 

2. Entwicklungsgeschichtlicher Teil. 

Nachdem die Ergebnisse der statistischen Untersuchung im allgemeinen 
auf einen Zusammenhang zwischen Stellung der Sporenlager und Verteilung 
der Spaltoffnungen schlieBen lieBen, lag die Vermutung nahe, daB der Pilz 
fiir die Anlage seiner Lager die Stomata aufsuchen muB. Um dies festzustellen, 
war es notwendig, sich iiber die Entwicklungsgeschichte der Lager von dem 
friihsten Zustand an zu orientieren. Fiir die Uredo konnte ich die Bildung 
der Sporenlager bei folgenden Gattungen und Arten verfolgen: 

Uromyces Caryophyllinus (Schrank) Winter auf Tunica pro- 
lifera und auf Saponaria ocymoides, Uromyces Veratri (DC.) 
Wint. auf Veratrum album, Uromyces Kabatianus Bub4k auf 
Geranium pyrenaicuni, Uromyces P i s i (Pers.) de Bary auf 
P i s u m sativum, Puccinia glumarum auf Triticum vul¬ 
gare, Melampsorella Caryophvllacearum (DC.) Schroet. 
auf S t e 11 a r i a ntedi a. Die ersten fiinf Uredineen kultivierte ich selbst. 
Die lelzte siammte aus Infektionsversuchen von Prof. Ed. Fischer. 


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Die Stellung der Sporcnlager der Uredineen etc. 


651 


Fiir die Teleutosporen stand mir nur die Gattung P u c c i n i a in folgen- 
den Arten zur Verfiigung: 

Puccini a gigantea Karst, auf Epilobium angustifo- 
lium, Puccini a Pulsatillae Kalchbr. auf Anemone ver¬ 
nal i s und auf A. pratensis, Puccinia Arenariae Winter 
auf Moehringia trinervia. 

Puccinia gigantea stammte aus eigenen Infektionsversuchen. 
Die beiden P. Pulsatillae standen mir zur Verfiigung aus Versuchen 
von Prof. Ed. Fischer. Die Beobachtungen anPucciniaArenariae 
machte ich an frischem Material, das von D r. R y t z am 26. Mai 1913 bei 
Worb (Kt. Bern) gesammelt wurde. 



Fig. 2. MelampsorellaCaryophyllacearum auf Stellaria 
media. Junges Uredolager unter einer Spaltoffnung angelegt. 
(Querwande der Hyphen weggelassen.) 


So weit als moglich, wurde die Entwicklung der Sporenlager von den 
friihesten Stadien an verfolgt, sobald auf den Blattern die ersten Infektions- 
flecken auftraten. Davon wurde Tag um Tag eine Probe entnommen. 

In den jiingsten untersuchten Stadien war entwickeltes Mycel da. Ich 
konnte schon die ersten Hyphenanschwcllungen und Verknauelungen des 
Myeels beobachten, die zur Bildung der jungen Sporenlager den ersten Anfang 
geben. Bei den Uredo war durchweg die Tatsache zu konstatieren, daB der 
Pilz.seine jungen Lager ausschlieBlich unter einer Spaltoffnung anlegt. Be- 
sonders schiin war dies bei Melampsorella Caryophyllace- 
a r u m (DC.) Schroet. zu beobachten (Fig. 2). 

Die Stomata befinden sich bei Stellaria media, auf der ich den 
genannten Pilz untersuchte, in einem verhaltnismaBig betrachtlichen Abstand 
voneinander. Da konnte man besonders deutlich sehen, wie das Mycel mit 
seinen Hyphen auch die spaltoffnungsfreien Blattpartien durchzieht. 
Aber nur an den Stellen, wo es auf eine Spaltoffnung stoBt, schickt es 


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652 


F a n j a Grebelsky, 


sich an, ein Sporenlager zu bilden. Auch bei der Beobachtung der Teleuto- 
sporenbildung fand ich bei alien untersuchten Pucciniaarten junge Lager 
unter den Spaltoffnungen. Ein solehes stellt Fig. 3 dar fiir P u c c i n i a Are¬ 
na r i a e auf M o e h - 
ringia trinervia. 
Das My cel durchzieht 
quer das Blatt, und das 
Teleutosporenlager bil- 
det sich direkt unter den 
Schliebzellen aus. 

Das Gleiche ist fer- 
ner der Fall bei Puc¬ 
ci n i a Pulsatillae 
auf Anemone ver¬ 
nal i s. In Fig. 4 und 
5 sind zwei versehiedene 
Stadien dargestellt. 

Eine abweichende 
Stellung ninunt Puc - 
Fig. 3. Puccinia Arenariae auf Moehringia cillia gigantea 
trinervia. Gut entwickeltes Mycel mit ganz jungem ein. Dieser Pilz legt 
Teleutosporenlager unter einer Spaltoffnung angelegt. zwar meist Seine La« r er 
(Querwiinde der Hyphen weggeU»en.) a „, der BlMtunterseite 

unter den Spaltoffnungen an. Es zeigten sich aber auch welche auf der stomata- 
freien Oberseite, immerhin nur dann, wenn die Blatter des Wirtes bei der Infek- 
tion noch ganz jung waren (s. experim. Teil). Dann haben wir bereits oben 



Fig. 4. Puccinia Pulsatillae auf Anemone v e r n a 1 i s. 
Ganz junges Teleutosporenlager unter einer Spaltoffnung angelegt. (Quer- 
wande der Hyphen weggelassen.) 


P u c c. R i b i s und Pucc. Lycoctoni erwahnt, bei denen die Lager in 
der Regel auf der spaltoffnungsfreien Oberseite entstehen. Zu diesen Beispielen 
sind aber noch eine gauze Reihe von Fallen hinzuzufugen, von denen es ja 
liingst bekannt ist, dab die Teleutosporenlager durchaus nicht in Beziehung 



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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc. 


653 


zu den Stomata angelegt werden. Wir erwahnen beispielsweise: Melamp- 
sora Allii-fragilis Klebahn und andere Weidenmelampsoren, wo 
die Teleutosporenlager subkutikular entstehen; beiMelampsorella 
Caryophyllacearum und den GattungenPucciniastrum, Hy a- 
lospora, Milesina entstehen dieselben in den Epidermiszellen und bei 
Uredinopsis filicina Magnus sogar im Mesophyll der Nahrpflanze. 
In diesen Fallen ist die Stellung der Lager wohl zu einem Speziesmerkmal bzw. 
Gat tu ngsmerkmal 
des Pilzes gewor- 
den. Sieht man 
jedoch von den 
aufgezahlten Fal¬ 
len ab, so la6t die 
stete Anlage der 
j ungenLager unter 
den Spaltoffnun- 
gen, soweit meine 
Untersuchungen 
gereicht haben, 
auf eine engere Be- 
ziehung zwischen 
beiden schlieBen. 

Durch das Expe¬ 
riment sollte nun 

versucht werden Fig. 5. PucoiniaPulsatillae auf Anemone ver- 
eine weitere Be- n a 1 i s. Teleutosporenlager unter einer Spaltoffnung angelegt. 
Stati^unff dafur ZU etwas aiteres Stadium als in Fig. 4. (Querwande der Hyphen 
finden. & weggelassen.) 

3. Experimenteller Teil. 

Der Beschreibung meiner Versuche mochte ich zuerst eine Bemerkung 
allgemeiner Natur vorausschicken. Man konnte sich namlich die Frage vor- 
legen, ob nicht vielleicht die Stellung der Sporenlager bei den Uredineen in 
erster Linie vom Orte des Eindringens der Keimschlauche abhangig sei, in 
dem Sinne, daB die Lager d a n n auf der Oberseite der Blatter entstehen, 
wenn die Keimschlauche oberseits eingedrungen sind und umgekehrt. 
DaB dies nicht der Fall ist, ist ohne weiteres fur jeden klar, der mit der Ent- 
wicklung der Uredineen vertraut ist. Es sei hier nur auf eine Tatsache hinge- 
wiesen. die dies besonders deutlich ins Licht stellt, namlich das Verhalten der- 
jenigen Uredineen, deren Mycel perenniert und ganze Sprosse durchzieht, 
wo also der Ort des Eindringens auf die Stellung der Sporenlager keinen Ein- 
fluB ausiiben kann. Hier ist namlich die Stellung der Lager dennoch eine 
charakteristische: 

Die Uredolager von Puccinia suaveolensz. B. treten auf den 
Blattern ihres Wirtes beidseitig wenn auch vorwiegend unterseits 
auf, die Teleutosporen von Pucc. fusca und Uromyces scutel- 
1 a t u s nur unterseits, obwohl die Mycelien bei alien drei genannten Pilzen 
in den Nahrpflanzen uberwintern und dieselben ganz durchziehen. Als einen 
weitern Beweis mochte ich den Umstand anfUhren, daB in meinen Versuchen, 
in welchen es sich darum handelte, Epilobium angustifolium 
mit den Teleutosporen von Pucc. giganteazu infizieren, das Infektions- 

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654 


Fanja Grebelsky, 


material absichtlich nur auf der Blattoberseite befestigt wurde, und dennoch 
die Lager auf den alteren Blattern stets nur auf deren Unterseite auftraten. 
Daruber spater ausfUhrlicher. 

Um die Bestatigung dafiir zu finden, dab die Verteilung der Spaltoffnungen 
fiir die Anlage der Sporenlager mafigebend ist, war es notwendig nachzupriifen, 
ob man durch irgendwelche Beeinflussungen der ersteren auf die Entwick- 
lung des Pilzes, bzw. auf die Bildung der Lager eine Wirkung ausuben kann. 

Zu diesen Versuchen dienten folgende Arten: Puccinia gigantea, 
Uromyces Veratri und Uromyces Kabatianus. 

1. Puccinia gigantea. 

Versuch I. 

Eingeleitet am 16. Mai 1913. 

Versuchspflanze: Epilobium angustifolium. 

Die Stomata liegen hier ausschlieblich unterseits an den Blattem. In- 
fektionsmaterial: Teleutosporen von Pucc. gigantea, gesammelt bei 
Zermatt im August 1912 von Prof. E d. F i s c h e r. Die Teleutosporen 
haben in Sackchen im Freien uberwintert. 

Es wurden, wie schon erwahnt, von Teleutosporen befallene Blattstticke, 
nachdem sie in Wasser aufgeweicht worden waren, auf die Oberseite der 
Blatter von zwei Epilobium pflanzen aufgelegt und durch loses Anbinden 
befestigt. Nachdem die Basidiosporen ausgefallen waren, wurde das Teleuto- 
sporenmaterial entfernt. Bis 21. Mai blieben die Versuchspflanzen unter 
feuchten Glocken und von da ab behielten sie ihren Platz im Versuchshauschen. 
Am 26. Mai traten auf den Blattern gelbe Flecken auf, die beidseitig sichtbar 
waren. Auf Querschnitten war das Mycel erst sparlich und daher schwer auf- 
zufinden. Einen Tag spater sah dieses schon gut entwickelt aus. Die Hyphen 
durchzogen quer das ganze Blatt. 

Am 28. Mai versuchte ich nun an einigen Blattem stellenweise die Spalt¬ 
offnungen zu verstopfen. Zu diescm Zweck stellte ich nach einem Rezept 
von Stahl 1 ) ein Gemisch von Kakaobutter und gebleichtem Bienenwaehs 
her. Mit diesem wurde an einigen Blattern je eine Blattpartie, wo die Infek- 
tionsflecken besonders deutlich waren, bestrichen. Um das Schmelzen der 
aufgetragenen Schicht zu verhindem, wurden die Versuchspflanzen von jetzt 
an vor einem nach Norden gelegenen Fenster des botanisehen Institutes auf- 
bewahrt. Es ergab sich nun folgendes: 

5. Juni: Auf samtlichen Blattern junge Lager, Letztere haben sich schon 
gebraunt, die Epidermis aber noch nicht durchbrochen. Auf den Partien mit 
verstopften Stomata sind keine Lager vorhanden. Die gelben Infektions- 
flecken sehen unverandert aus. 

10. Juni: Auf alien infizierten Blattem offene Teleutosporenlager, mit 
Ausnahme der bestrichenen Stellen, wo keine auftreten, Fig. 6—8. 

Das Bestreichen mufite otters wiederholt werden. Wurde dies unter- 
lassen, so bildcten sich mit der Zeit in der aufgestrichenen Masse Risse, was 
sparliches Auftreten von Lagern bedingte. Fig. 9 stellt im Schema dasselbe 
Blatt dar, wie Fig. 6, nur 4 Tage spater. Wahrend dieser Zeit w T urde die Schicht 
nicht erneuert, es entstanden Risse, so daB der Uberzug kein einheitlicher 
melir war. Da traten auch hier einige winzigkleine Lager auf, die nur mit der 

*) Stahl, Einige Versuclie iibcr Transpiration unci Assimilation. (Botan. Zeitg. 
1894 .) 


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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc. 


655 


Lupe gut sichtbar waren. Wiederholte man aber das Bestreichen langere 
Zeit regelmaBig, so traten auch spater auf den bestrichenen Blattpartien keine 
Lager auf. Die Blatter erlitten durch das Bestreichen sichtlich keinen Schaden. 
Nicht einmal die bestrichenen Blattpartien sahen leidend aus. Und zwanzig 



Fig. 6. Fig47. Fig. 8. Fig. 9. 


Fig. 6. Blatt von Epilobium angustifolium mit Teleutosporenlagern 
von Puccinia g i g a n t e a , Blattunterseite, schematisch. In der obern Blattpartie, 
links, wurden die Stomata verstopft; man bemerkt hier statt Lagern nur eine Gruppe 
gelber Flecken, die das Vorhandensein von Pilzmycelium andeuten. (In der Figur durch 
Kreise angedeutet.) Auf der gegeniiberliegenden Blattpartie rechts, wie auch weiter 
oben, auf der Blattspitze, und auf der untem Blatthalfte sieht man reife Teleutosporen- 
lager. 

Fig. 7. Epilobium angustifolium mit Teleutosporenlagern von Puc¬ 
cinia gigantea (gezeichnet von Herm Dr. W. R y t z). Auf der linken Seite der 
untern Blattpartie wurden die Stomata an bestimmter Stelle verstopft, hier traten keine 
Lager auf, dagegen auch hier zwei gelbe Flecken (F). Auf der obern Blatthalfte reife 
Teleutosporenlager. 

Fig. 8. Epilobium angustifolium, schematisch dargestellt. Auf der 
durch die zwei Linien begrenzten Blattpartie wurden die Spaltoffnungen verstopft. Die 
Kreise sollen die gelben Flecken darstellen. Uber und unter der bestrichenen Blattpartie 
offene Teleutosporenlager. 

Fig. 9. Epilobium angustifolium. Schemat. Darstellung desselben 
Blattes wie Fig. 6 nach 4 Tagen. Durch die Klammer ist die verstrichene Partie markiert. 
Auf den meisten gelben Flecken, die auch hier durch unausgefiillte Kreise angedeutet 
sind, erkennt man winzigkleine Lager. Auf den iibrigen infizierten Stellen sind die Sporen¬ 
lager schon etwas alter und machtiger entwickelt als in Fig. 6. 


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656 


F&nja Grebelsky, 


Tage nach der ersten Bestreichung konnte man auf Blattquerschnitten noch 
guterhaltenes Mycel finden. Demnach scheint festzustehen, daB das Ausbleiben 
der Sporenbildung beim Verstopfen der Spaltoffnungen nicht etwa auf eine 
indirekte Storung des Pilzes (etwaige Unterernahrung des von ihm besiedel- 
ten Gewebes) zuriickzufiihren ist. 

Versuch II. 

Am 27. Mai werden wieder zwei Exemplare von Epilobium a n - 
gustifolium in gleicher Weise wie in Versuch I infiziert. Sobald Infek- 
tionsflecken auftraten, wurden an mehreren Blattern die Versuche mit Ver¬ 
stopfen der Spaltoffnungen wiederholt. Der Erfolg war der gleiche wie in Ver¬ 
such I. Das Verstopfen der Stomata hat also wiederholt eine Unterdriickung 
der Teleutosporenlager bewirkt. 

Was die stomatafreie Blatt oberseite von Epilobium betrifft, 
so war fitr das Auftreten der Lager das Alter der Blatter ausschlaggebend. 
Man konnte namlich in beiden Versuchen an jedem Zweig folgende interessante 
Erscheinung beobachten: Diejenigen Blatter, welche dem oberen Teil des 
Zweiges angehorten und bei der Infektion noch ganz jung waren, wiesen spater, 
als die Sporenlager hervorgebrochen waren, stets auch auf ihrer Oberseite 
mehr oder weniger Lager auf. Diese waren meistens kleiner und weniger zahl- 
reich als diejenigen der Blattunterseite. Je weiter man den Zweig nach unten 
verfolgte, desto seltener wurden auf der Oberseite der Blatter die Lager, und 
bei den untersten waren keine mehr vorhanden. Die untersten Blatter am 
Zweig des Stockes sind aber auch die alteren. Es ergab sich z. B. fiir einen 
Zweig folgendes Verhaltnis: Die obern 8 Blatter wiesen auf ihren Oberseiten 
Lager auf, die von oben nach unten an Zahl abnahmen. Die nach unten fol- 
genden 6 Blatter besaBen Sporenlager nur noch unterseits, oberseits waren 
keine. Die untersten zwei Blatter blieben gesund. Letztere waren zur Zeit 
der Infektion zu alt, die Keimschlauche konnten in sie uberhaupt nicht mehr 
eindringen. Wenn sich nun in diesem Fall das Auftreten der Lager auf der 
Oberseite der Blatter als vollstandig unabhangig von den Spaltoffnungen des 
Wirtes erwiesen hat, so zeigt ihre Abhangigkeit vom Alter der Blatter immerhin 
eine engere Beziehung des Pilzes in bezug auf Stcllung seiner Sporenlager zum 
jeweiligen Zustand seines AVirtes. 

Es sei hier noch nebenbei bemerkt, daB die beschriebenen Infektions- 
versuche mit Puccinia gigantea zugleich den bisher noch nicht gefilhrten 
Kachweis geliefert haben, daB dieser Pilz zu den Mikroformen gehort, da 
man bei Infektionsversuchen mit Basidiosporen immer nur Teleutosporen¬ 
lager erhiclt. 

FUr die Uredo dienten als Versuchsobjekte hauptsachlich Vcratrum 
a 1 b u m , das mit U r o m y c- e s V o r a t r i, und Geranium pyre- 
n a i c u m , welches mit Uromyces Rabatian us infiziert wurde: 

2. U r o m yccs V e r a t r i. 

Es handelt sich hier um eine heteroezische Art, von der T r a n z s c h e 1') 
gezeigt hat, daB sie ihre Aecidien auf A deno styles bildet. Vera- 
t ru m album besitzt Spaltoffnungen nur unterseits. 

*) T r a n z « c h e 1, W., Beit rage zur Biologie dor Uredineeu L (Trav. du Museo 
botan. do l'Acad. imper. de St. lVtersbourg. Livr. II. 1905.) 


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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc. 


657 


Versuch I. 

Eingeleitet am 9. Juli 1913. 

Infektionsmaterial: Aecidiosporen von Uromyces Veratri, die 
auf Adenostyles bei MUrren (Berner Oberland) gesammelt worden 
waren. 

Die Aecidiosporen wurden in Wasser verteilt und mittels Zerstauber auf 
die Blatter einer Veratrum pflanze aufgetragen. 5 Tage nach der 
Infektion verstopfte ich an zwei Blattem 
stellenweise die Spaltoffnungen durch Be- 
streichen eines Teiles der Unterseite. Das 
Bestreichen muBte bei Veratrum viel 
friiher vorgenommen werden als bei Epilo- 
b i u m , weil die Inkubationszeit bei Uro¬ 
myces Veratri eine bedeutend kiirzere 
ist als bei P u c c i n i a g i g a n t e a. Die 
Blatter von Veratrum ermoglichten es 
infolge ihrer GroBe das Verstopfen der Stomata 
in Form von bestimmten Figuren auszufiihren. 

Auf dem einen Blatt stellte die bestrichene 
Partie eine Kreuzfigur, auf dem andern ein 
Dreieck dar. Auch diesmal wurde das Ge- 
misch von Kakaobutter und gebleichtem 
Bienenwachs verwendet. Gleichzeitig und 
am selben Veratrum stock kehrte ich ein 
Blatt mit der Oberseite nach unten und be- 
festigte es in dieser Stellung mittels feinen, 
biegsamen Drahtes. Durch die umgekehrte 
Blattstellung sollte versucht werden, ob man 
auf der nach unten gekehrten morphologischen 
Blattoberseite Uredolager hervorrufen kann. 

Die Versuchspflanze wurde vor einem Fenster 
an einem schattigen Ort aufgestellt. 

Am 19. Juli waren auf samtlichen 
Blattern die Lager schon geoffnet. Nur auf 
der bestrichenen Kreuz- und Dreieckfigur war 
jeweilen nichts von Lagern zu sehen. Fig. 10 
stellt eine schematische Zeichnung eines dieser 
Blatter dar. 

Das Bestreichen muBte auch bei Vera¬ 
trum ofter wiederholt werden. Erneuerte Fig. 10. Veratrum album 
man aber die aufgetragene Schicht eine Zeit- mit Uredolagern von Uromyces 
lang nicht mehr, so traten auch an bestriche- Veratri. Die klemen Kreise 

nen Stellen ganz vereinzelt Lager auf. Das ^uzfSge von eine^Se um* 
My cel wird also durch das Verstopfen der grenzte Partie ist diejenige mit 
Spaltoffnungen nicht beschadigt, wohl aber veretopften Spaltoffnungen, die 
die Bildung der Uredolager unterdriickt. Was keine Lager aufweist - 
das gekehrte Blatt betrifft, so traten die Lager wie sonst auf der nach oben 
gekehrten morphologischen Unterseite auf. In Versuchen mit Geranium 
pyrenaicum, dessen Blatter beidseitig mit Spaltoffnungen versehen sind, 
fiihrte das Umkehren der Blatter, wie wir unten zeigen werden, zu andern 
Resultaten (s. unten Uromyces Kabatianus). 

Zweite Abt. Bd. 43. 42 

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658 


Fanja Grebelsky, 


Versuch II. 

Eingeleitet am 15. Juli. 

Eine Veratrum pflanze wird mit Aecidiosporen von U r o m y e e s 
V e r a t r i in gleicher Weise infiziert wie in Versuch I. 

Am 19. Juli werden an zwei Blattern durch Verstreichen die Spaltoff- 
nungen verstopft. Auf Blatt 1 wird das oben erw&hnte Gemisch in Form eines 
Ringes, auf Blatt 2 in der eines X aufgetragen. Ein drittes Blatt wird abermals 
mit der Oberseite naeh unten gekehrt. Die iibrigen Blatter am Stock sollten 
zur Kontrolle dienen. Am selben Tag wird die Versuchspflanze in einem 
der Versuchshauschen untergebracht. 

Am 25. Juli sind die Uredolager geoffnet. Auf Blatt 1 befinden sich Lager 
auBerhalb und innerhalb der bestrichenen ringformigen Partie. Diese selbst 
ist von Lagern frei. Auch auf Blatt 2 sind zahlreiche Lager vorhanden, nur 
die in X-Form bestrichene Stelle weist keine auf. Das mit der Oberseite nach 
unten gekehrte Blatt ist in bezug auf Verteilung der Sporenlager von den in 
normaler Stellung befindlichen auch diesmal nicht zu unterscheiden. 

Hier sollten die bestrichenen Blatter noch langere Zeit beobachtet werden, 
um festzustellen, ob nicht spater, bei wiederholtem Bestreichen derselben 
Blattpartien, Lager doch auftreten konnen. 

Am 26. Juli treten auf dem X, wie auch auf dem Ring vereinzelte Infek- 
tionsflecken auf. Am 15. August, also 16 Tage nachdem auf den unbestrichenen 
Blattern bzw. Blattpartien offene Lager registriert wurden, befanden sich 
auf der X-Figur eine groBere Anzahl geschlossener, pustelartig aussehender 
Lager. Mikroskopisch konnte man auf Blattquerschnitten Uredosporen fest- 
stellen. Der Kontrast zwischen dem X und den iibrigen Blatteilen blieb 
jedoch immer noch sehr groB. Immerhin wurde durch das langere Bestreichen 
keine vollstandige Unterdriickung der Sporenlager erreicht. Die Ursache 
konnte darin gelegen haben, daB mehrere Tage hintereinander die Tempe- 
ratur im Versuchshauschen sehr hoch war. Der Uberzug von Kakaobutter 
und Wachs befand sich infolgedessen in fliissigem Zustand. Die Stomata 
konnten unter diesen Umstanden nicht mehr vollstandig verstopft geblieben 
sein. Die fettige Fliissigkeit konnte teilweise herabflieBen und spater allmah- 
lich auch in das Blattinnere eindringen. Es lieBe sich auf diese Weise vielleicht 
auch der Umstand erklaren, daB auf der Blattoberseite der X-Figur entspre- 
chend spater keine Teleutosporenlager aufgetreten sind. Letztere treten nani- 
lich auch normalerweise auf der Oberseite der Veratrumblatter, aber immerhin 
stets in geringerein MaBe wie auf deren Unterseite, auf. Hier darf nicht un- 
erwahnt bleiben, daB auch auf der stomatafreien Oberseite in den Versuchen I 
und II Uredolager ganz vereinzelt (3—5 auf der ganzen Blattflache) sich ge- 
bildet haben, — jedoch viol spiitcr wie auf der mit Spaltoffnungen versehenen 
Unterseite und Uberhaupt nur dann, wenn die Infektion eine iiberaus Starke 
war. 

3. U r o in y c e s K a b a t i a n u s. 

Es ist dies nach Untersuchungen von B u b a k ’) eine autoezische Art. 

Versuch I. 

Eingeleitet am 10. Juli 1913. 

Versuchspflanze: (1 e rani u m p y r e n a i c u in. 

M B u 1) a k , F r., Kinige none oder kritisHie l T r o m y c e s - Al ton. (Sitzung>bi*r. 
d. kdnigl. ImHiih. (a'sollsih. d. Wissonsoli. Frag 1902.) 


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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc. 


659 


Mehrere Stocke, die im Freien ausgegraben und in Topfe verpflanzt 
worden waren. 

Infektionsmaterial: Uredosporen von Uromyces Kabatianus 
Bub 4k. 

Gesammelt in Erlach (Kt. Bern) von Frl. J a c o b am 2. Juli 1913. 

Am 15. Juli werden an mehreren Blattern einzelne Blattzipfel auf der 
Unterseite mit dem schon bekannten Gemisch bestrichen. Die nicht be- 
strichenen Blattzipfel dienten zur Kontrolle. Zu gleicher Zeit werden an 
einigen infizierten Geraniumpflanzen mehrere Blatter mit ihren Oberseiten 
nach unten gekehrt, mit diinnem Draht in horizontaler Lage befestigt und 
hierauf die Pflanze in ein Versuchshauschen gebracht. 


a 



Fig. 11. Geranium pyrenaicum (Blattunterseite) mit Uredolagern von 
Uromyces Kabatianus. Die Zipfel mit den verstopften Spaltoffnungen sind 
mit a, b, c bezeichnet. Durch die heller gehaltenen Flecken sind die aufgetretenen MiB- 
bildungen ausgedriickt. Die dunkleren Flecken auf den unbestrichenen Blattzipfeln 
stellen normale, offene Uredolager dar (gezeichnet von Dr. W. R y t z). 

Fig. 12. Querechnitt durch eine bestrichene Blattstelle von Geranium pyre¬ 
naicum mit gebrauntem, abnormal ausgebildetem Mycel von Uromyces Kaba¬ 
tianus. Epidermis nur schematisch angedeutet. 

Wie schon im statistischen Teil dieser Arbeit festgestellt wurde, besitzt 
Geranium pyrenaicum auf beiden Blattseiten Spaltoffnungen. 
Aber dennoch treten die Uredolager in der Natur fast ausschliefilich auf der 
Unterseite der Blatter auf. Letztere nehmen bekanntlich eine ausgesprochene 
Sonnenstellung an, indem ihre Flachen sich stets in horizontaler Lage befinden. 
In den Versuchen bemiihten sich die gekehrten Blatter durch Wachstums- 
kriimmungen ihre urspriingliche Lage wieder einzunehmen. Die meisten 
Blatter richteten sich ein paar Mai wieder auf und muBten aufs Neue in ge- 
wiinschter Stellung befestigt werden. Nur ein Blatt blieb ununterbrochen 
mit seiner Oberseite nach unten gekehrt. 

Versuchsergebnisse: 23. Juli. Die im Versuchshauschen untergebrachten 
Pflanzen zeigten auf ihren Blattern, die in normaler Lage und unbestrichen 
geblieben waren, offene Uredolager, und zwar vorwiegend unten, aber auch 
oben. Die Oberseite ergab fur eine Anzahl Blatter als Mittelwert die Zahl 
26—27. Viel kleiner ist die Zahl der Lager auf der entsprechenden Seite im 

42* 


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660 


Fanja Grebelskjr, 


Freien. Bei vielen Blattern fand ich deren im Durchschnitt nur 1—3. Diese 
Erscheinung ist wohl auf die veranderten auBern Bedingungen zuriickzufiihren. 
Im Gewachshaus herrscht groBere und gleichmaBigere Warme und groBere 
Feuchtigkeit. Diese Faktoren werden aber sicherlich die Stomata verschieden 
beeinflussen. 

Auf den Blattzipfeln mit den unterseits verst opften Spaltoffnungen 
zeigten sich eigentumliche, dunkelgriine Flecken. Am 25. Juli sahen letztere 
schwarz-braun aus. Mikroskopisch stellten diese Flecken gebrauntes Mycel 
mitstellenweisekeulenformigangcschwollenenHyphendar. BeiUromyces 
Kabatianus hat demnach das Verstopfen der Spaltoffnungen eine Art 
MiBbildung hervorgerufen (Fig. 11—12). 

Der Pilz laBt sich auch durch das Verstreichen der Unterseite nicht dazu 
zwingen, die Lager auf der entsprechenden Oberseite in groBerer Zahlzu bilden, 
als dies bei unbestrichenen Blattern der Fall ist. Bei den (im Gewachshaus 
stehenden) mit der Oberseite nach unten gekehrten Geranium blattern 
waren die Lager folgendermaBen verteilt: 


Blattunterseite 


Blattoberseite 


Blatt 1 
„ 2 
„ 3 

„ 4 

„ 5 

„ 6 
„ 7 


175—180 


Die ganze Fla die voll Lager 


130—140 

110—112 

40—45 

90—95 

100—110 

190—200 

175 


Die Blatter No. 2—7 riehteten sich einigemal mit der morphologischen 
Oberseite wieder nach oben. 

Blatt 1 verblieb dagegen ununterbrochen in der gekehrten Stellung und 
die Oberseite kam hier in bezug auf Zahl der Lager der Unterseite am nachsten. 
Die Sporenlager waren auf diesem Blatt beidseitig etwas kleiner wie sonst. 

Dieses Resultat ist gewiB so zu erklaren, daB durch das Umkehren der 
Blatter die physikalischcn Bedingungen der morphologischen Oberseite ver- 
andert wurden und dies hat auch einen EinfluB auf die Stomata haben konnen. 
Vielleicht ware ein ahnlicher Erfolg auch bei den gekehrten Blattern von 
Veratrum album erzielt worden, falls die Oberseite der Blatter dieser 
Pflanze ebenfalls mit Stomata versehen ware. 


Versuch II. 

Am 1. August werden zwei Geraniumstocke mit Uredosporen aus 
Versuch I infiziert. 

Am 5. August kehrte ich einige Blatter bei beiden Versuchspflanzen mit 
ihrer Oberseite nach unten. Um die Wiederaufrichtung zu vermeiden, wurde 
jeweilen die Spreite des betreffenden Blattes zwischen zwei weitmaschigen 
Drahtgittern befestigt. Am selben Tag kam eine der Versuchspflanzen in ein 
Gewachshaus, die zweite wurde im Freien an einem sonnigen Platz unter- 
gebraeht. Eine Stoning erlitt dieser Versuch, der hauptsachlich ein „Sonnen- 
versuch“ sein sollte, dadurch, daB wahrend dieser Zeit haufig Regen einsetzte. 

Kontrollergebnisse: 

9. August: Auf don gekehrten Blattern beider infizierten Pflanzen gelbe Flecken. 

14. August: Offene Lager. Mehrere Blatter mit gekehrten Spreitcn sind bei beiden 
G c r a n i u in stueken zugrunde gogangen. 

Verteiluiig der Lager auf den gekehrten Blattern von G e r a n i u m aus d e m 
V e r s u c li s h a u s c h e n: 


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Dio Stellung der Sporenlager der Uredineen etc. 


661 


Blatt Is Auf der Unterseite sehr viel Lager, oberseits 140—150. 

Blatt 2: Lager beidseitig sehr zahlreich (ungefahr gleichviel), auf der Oberseite 
sind diesel ben etwas kleiner als normal. 

Versuchspflanze aus dem Freien (gekehrte Blatter): 

Blatt Is unterseits sehr viel Lager, — oberseits 86. 

Blatt 2: beidseitig gleich stark infiziert. 

Bei Blatt 2 sind die Lager oben und unten etwas kleiner als normal, und 
so zahlreich, daB eine Zahlung unmoglich ist. 

Die nicht gekehrten Blatter wiesen im Freien auf ihren Oberseiten ent- 
weder keine Lager auf, oder jeweilen nur 3—4. Nur auf einem dieser Blatter 
zahlte ich oberseits 55 Lager. Die Regel, daB im Freien Uromyces Ra¬ 
bat i a n u s fast keine Sporenlager auf der Blattoberseite seines Wirtes 
bildet, kann trotz dieser Ausnahme aufrecht erhalten bleiben. 

* * 

* 

Aus den beschriebenen Versuchen geht hervor, daB durch das Ein- 
greifen des Experiments die Stellung der Sporenlager beeinfluBt werden kann. 
Einerseits war es moglich, durch Verstopfen der Spaltoffnungen die Uredo- 
wie auch die Teleutosporen mehr oder weniger vollstandig zu unterdrucken. 
Andererseits gelang es durch Umkehren der Blatter, das Auftreten der Uredo- 
lager auf derjenigen Seite hervorzurufen, wo sie gewohnlich so gut wie nicht 
vorkommen. Und bei Geranium geniigt es schon, den Pilz nur in einem 
Versuchshauschen zu kultivieren, um auch ohne Umkehrung der Blatter 
mehr Lager auf der Oberseite der Blatter zu erzeugen, als es in der Natur die 
Regel ist. 

* * 

* 

Eine Unterdriickung der Sporenlager durch Verstopfen der Stomata 
versuchte ich noch beiSaponaria ocymoides, Tunica proli¬ 
fe r a , auf denen Uromyces caryophyllinus lebt und bei T r i - 
ticum vulgare, das von Puccinia glumarum befallen wird. 
Ich stieB aber dabei auf verschiedene Schwierigkeiten. Schon eine ausge- 
pragtere Berippung oder feine Behaarung geniigten, um das notwendige 
Anschmiegen der aufgetragenen Schicht zu verhindern. Es gelang dabei 
oft nicht durch Bestrcichen die Lagerbildung zu unterdriicken. Ein beson- 
deres Verhalten zeigte sich bei Puccinia glumarum, das fiir meine 
Frage einiges Interesse bietet. Die Beobachtungen machte ich an T r i t i - 
cum vulgare, das in zwei Varietaten (Bordeaux und Christens i) 
im Berner bot. Garten kultiviert wird und alljahrlich von Puccinia glu¬ 
marum befallen wird. Puccinia glumarum bildet gewohnlich ihre 
Uredolager im Freien vorwiegend auf der Blattoberseite ihres Wirtes, 
obwohl die Spaltoffnungen beidseitig gleichmaBig verteilt sind. Wie schon im 
entwicklungsgeschichtlichen Teil erwahnt wurde, werden die Lager auch bei 
diesem Pilz unter den Spaltoffnungen der Blatter angelegt. Auf diese Weise 
kommt die perlschnurartige Anordnung der Sporenlager zustande, weil auch 
die Stomata auf den T r i t i c u m blattern in regelrechten Langsreihen an- 
geordnet sind. Es fiel mir nun auf, daB die Unterseite besonders bei den 
jiingeren Blattern, welche von Lagern anfanglich ganz frei blieb, mit einem 
dicken Wachsiiberzug versehen war. Letzterer war oberseits viel weniger 
ausgepragt. Wo die Lager auch unterseits zutage traten, waren die Blatter 
schon alter, sahen etwas braunlich aus und der Wachsiiberzug war so gut wie 


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662 Fanja Grebelaky, Die Steilung der Sporenlager der Uredineen etc. 


verschwunden. Die Vermutung lag daher nah, den Wachsiiberzug als Hinder- 
nis fUr die Bildung der Lager zu betrachten. 

Ich fiihrte nun mit Triticum folgenden Versuch aus: Es wurden 
Samen von den oben erwahnten Varietaten in Topfe ausgesSt und dieselben 
in einem der GewachshSuser aufgestellt. Den auf diese Weise kultivierten 
Triticumpflanzen fehlte der Wachsiiberzug ganzlich. Als die Versuchspflan- 
zen die gewiinschte GroBe erreicht hatten, infizierte ich sie mit Uredosporen 
von Puccinia glumarum aus dem bot. Garten. 14 Tage spater traten 
Uredolager in gleichem MaBe beidseitig auf. Somit ist der vermutliche 
Zusammenhang zwischen dem Ausbleiben der Lager im Freien auf der Unter- 
seite dcr Blatter und dem Wachsiiberzug derselben wohl aufrecht zu erhalten. 
Die Annahme, daB die Wachsschicht auf die Stomata eine mehr oder weniger 
ahnliche Wirkung ausiibt wie das Bcstreichen mit Kakaobutter und Bienen- 
wachs, liegt daher sehr nahe. 


Resiini6. 

Fur die Uredosporen ist fast durchweg, soweit meine 
Untersuchungen reichten, die Steilung der Sporenlager 
mit der Lage der Spaltoffnungen in engere Beziehung zu 
bringen. Bei den Teleutosporen trifft dies ebenfalls in 
vielen Fallen zu. Hier kann also die Steilung der Lager 
nicht direkt als systematisches Merkmal verwendet wer- 
den. Hochstensindirekt,insoferndieWahlderWirteSpezies- 
charakter ist und gewisse Uredineenarten Wirte wahlen, 
die die Stomata oben oder unten haben. — Fiir andere Ure¬ 
dineenarten, speziell fiir die Teleutosporenlager, ist es da- 
gegencharakteristisch.daB die Lager unabhangigvonden 
Stomata entstehen. 

Wenn man also in einer Uredineenbeschreibung die 
Steilung derSporenlager als Speziesmerkmalbenutzen will, 
so muB dies in der Weise geschehen, daBmanangibtobund 
in wie weit dieselben von der VerteilungderSpaltbffnungen 
abhangig sind. 

Fiir die Falle, wo die Sporenlager unter den Stomata 
entstehen, miiBte nun noch untersucht werden, welches die 
Faktoren sind, die den Pilz veranlassen die Stomata a u f - 
zusuchen. Es ware das aber die Aufgabe einer besonderen 
Untersuchung. Wenn man in dieserRichtung Vermutungen 
aussprechen will, so wiirde man am ehesten an negativen 
Hydrotropism us denken, oder daran, daB die Sporenlager 
nur an den Stellen entstehen, wo ihnen eine reichlichere 
Sauerstoffzufuhr zu Gebote steht. 


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Bakteriologisohe and g&rangsphysiologische Institute etc. 


663 


Originalreferate aus bakteriologischen und gMrungsphysiologi- 
schen etc. Inetituten, Laboratorien etc. 

Muller-Thurgau, H. u. Osterwalder, A., E i n f 1 u B der schwefligen 
S&ure auf die durch Hefen und Bakterien verur- 
sachten Gfcrungsvorgange im Wein und Obstwein. 
(Landwirtsch. Jahrb. d. Schweiz. 1914. p. 480—550.) 

' Das Einbrennen von Weinen und Obstweinen mit Sehwefel, um sie gegen 
Krankheiten zu schlitzen, wird schon seit langer Zeit angewendet und gilt 
auch heute noch vielfach als unumganglich notwendig. In der Praxis der 
Weinbehandlung wird dabei auf empirischer Grundlage verfahren, wobei 
man sich keine Rechenschaft gibt, wieviel schweflige Saure in den Wein 
gelangt, und es mag ein Teil der MiBerfolge schon darauf beruhen, daB von 
der beim Verbrennen des Schwefels im Fasse entstandenen schwefligen Saure 
beim Einfiillen des Weines ein groBer Teil entweicht und nur eine geringere, 
nicht immer gleiche Menge absorbiert wird. Allein auch abgesehen hiervon 
und selbst, wenn bei Verwendung von Kaliummetasulfit ganz bestimmte 
Mengen von schwefliger Saure zur Anwendung gelangen, ergeben sich doch 
sehr ungleiche Erfolge, so daB man zurzeit nicht mit Bestimmtheit angeben 
kann, welche Mengen schwefliger Saure erforderlich sind, um die Gesund- 
erhaltung von Weinen und Obstweinen zu sichern. 

Die Verff. untemahmen es, durch eine eingehende Untersuchung die 
Ursachen dieser Erscheinung, das Verhalten der schwefligen Saure in den 
Weinen und Obstweinen, sowie die Einwirkung auf einige Weinkrankheiten 
genau festzustellen. Beztiglich der Einzelergebnisse und naheren AusfUhrungen 
sei auf die Originalarbeit verwiesen. Die Hauptresultate konnen folgender- 
maBen zusammengefaBt werden: 

1. Um die Einwirkung der durch das Einbrennen oder den Zusatz von 
Kaliummetasulfit in Obst- und Traubensafte oder in Weine gebrachten 
schwefligen Saure richtig beurteilen und die zur Zuriickhaltung oder Regu- 
lierung der Garung einerseits und zur Verhinderung von Krankheiten an- 
dererseits erforderlichen Mengen richtig bemessen zu konnen, muB man die 
Wirkungsweise der freien und gebundenen schwefligen Saure kennen und 
unterscheiden und ebenso die Fahigkeit der verschiedenen Safte oder Weine, 
schweflige Saure zu binden. 

Um den Bindungszustand der schwefligen Saure festzustellen, wurden 
Obst- und Traubensafte im unvergorenen oder im teilweise und ganz ver- 
gorenen Zustande mit Kaliummetasulfit versehen und nach einer Stunde, 
event, auch noch nach langerer Zeit ihr Gehalt an gebundener und freier 
schwefliger Saure bestimmt. Die Bestimmung wurde vorgenommen nach 
der Ripper schen Methode durch Titration mit 1 /50 Normal-Jodlosung. 
Bei Beurteilung der Bestimmungsergebnisse ist zu beriicksichtigen, daB 
Trauben- und Obstsafte schon Stoffe enthalten, die ahnlich wie schweflige 
Saure auf Jod einwirken, ferner, daB bei dcr Garung noch in dieser Art wir- 
kende Verbindungen entstehen konnen. Wir neigen der Ansicht zu, daB liier- 
bei auch schweflige Saure gebildet wird. In den Fallen, wo sich viel Aldehyd 
in den Saften und Weinen vorfindet, ergibt die erwahnte Bestimmungs- 
methode nach unseren Erhebungen zu geringe Betrage und zwar in um so 
hoherem MaBe, je mehr Aldehyd vorhanden ist. In den meisten Fallen war 
jedoch der Aldehydgehalt nur ein geringer und es brauchte diese Erscheinung 
nicht immer in Rechnung gezogen zu werden. 


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664 


Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc. 


2. Traubensafte zeigten in der Bindung der schwefligen Saure unter 
sich groBe Ubereinstimmung, indem der groBere Teil der schwefligen Saure 
im freien Zustand verblieb. Die Apfelsafte nShcrn sich in dieser Beziehung 
den Traubensaften, doch war die Menge der freien schwefligen Saure in 
einigen Fallen schon geringer als die der gebundenen (Usterapfelsaft, Rhein- 
taler Apfelsaft). Eine noch groBere Mannigfaltigkeit zeigten die Birnsafte, 
indem bei einigen (Schellerbirn-, Reinholzbirn- und Marxenbirnsaft) die 
Menge der freien schwefligen Saure gegeniiber der gebundenen stark ttber- 
wog, wahrend bei anderen (verschiedene Theilersbirn- und Reinholzbirn- 
safte) fast keine schweflige Saure frei, sondern beinahe alle in gebundener 
Form vorhanden war. 

3. Diese Fahigkeit der Safte, schweflige Saure zu binden, hiingt wesent- 
lich ab vom Reife- und Gesundheitszustand der Friichte. Safte von botrytis- 
faulen Traubenbeeren vermogen bedeutend mehr zu binden als solche aus 
gleichartigen, aber gesunden Beeren. Die Bindungsfahigkeit der Birnsafte 
nimmt mit fortschreitender Reife der Friichte zu; besonders auffallig ist diese 
Zunahmc beim Teigwerden, so daB Safte aus teigen Birnen selbst bedeu- 
tende Zusatze von schwefliger Saure (300 und mehr Milligramm pro Liter) 
sofort vollstandig zu binden vermogen. 

4. Die vermehrte Bindungsfahigkeit der Safte aus faulen Traubenbeeren 
hangt nicht (wie Martinand angibt) direkt mit dem groBeren Gehalt 
an Oxydase zusammen, sondern voraussichtlich mit einem Gehalte an Acet- 
aldehyd. Fiir die Safte aus teigen Birnen wurde von uns auf chemischem 
Wege nachgewiesen, daB sie ziemlich viel Aldehyd enthalten und daB hierauf 
ihre weitgehende Bindungsfahigkeit fiir schweflige Saure zuriickzufuhren ist. 
Auch in uberreifen (morschen) Apfeln haben wir Aldehyd nachgewiesen. 

5. Wahrend in Saften aus teigen Birnen und uberreifen Apfeln und wahr- 
scheinlich auch aus faulen Traubenbeeren eine energische Bindung der 
schwefligen Saure in Form der bestandigen acetaldehydschwefligen Saure 
eintritt, wird sie in anderen Saften ohne Aldehyd (aus gesunden Trauben¬ 
beeren, aus nicht uberreifen unverletzten Apfeln verschiedener Sorten und 
gerbstoffreichen Birnen), und zwar nur zu einem kleineren Teil, als glukosc- 
schweflige Saure gebunden, einer wenig haltbaren, stark dissoziierten Ver- 
bindung. 

6. In Saften mit Aldehyd geht die Bindung der schwefligen Saure s e h r 
r a s c h vor sich, so daB eine Stunde nach Einbringen des Kaliummetasulfits 
meist alle freie schweflige Saure, die iiberhaupt gebunden zu werden vermag, 
als acetaldehydschweflige Saure sich vorfindet. In Saften ohne Aldehyd 
findet die erwahnte Bindung als glukoseschweflige Saure langsamer 
statt, so daB nach einer Stunde der Vorgang noch nicht ganz abgeschlossen 
ist, sondern auch in den darauffolgenden Tagen weiterschreitet. In den 
ersteren Saften findet sich die schweflige Saure als aldchydschwcflige 
Saure (oft ausschlieBlich), bei Gegenwart von wenig Aldehyd auch noch 
als glukoseschweflige und als freie schweflige Saure, in Saften letzterer 
Art, wo Aldehyd fehlt, nur in Form von glukoseschwefliger und freier schwef¬ 
liger Saure. 

7. In Ubereinstimmung mit dem Verhalten in reinen Losungen verhalt 
sich die schweflige Saure nach unseren Versuchen auch in unvergorenen 
< >bst- und Traubensaften bei deren weiterem Lagern je nach dem Bindungs- 
zustande verschieden.. Die freie schweflige Saure wird bei 
Luftzutritt, wie er bei der Aufbewahrung in Fassern leicht moglich ist und 


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Bakteriologisc he und garungsphysiologische Institute etc. 


665 


auch bei unseren Versuchen nicht ausgeschlossen war, durch Oxydation 
mehr oder weniger rasch in Schwefelsaure umgewandelt. Die aldehyd- 
schweflige Saure erweist sich auch bei dem in Betracht kom- 
menden beschr&nkten Luftzutritt (in mit Garverschliissen versehenen Fla- 
schen) als sehr bestandig. Zwar konnten wir dies nicht fur den von Anfang 
an vorhandenen Fruchtaldehyd nachweisen, weil bei starkem Aldehydgehalt 
die Safte trotz der zugesetzten schwefligen Saure rasch in Garung iiber- 
gingen, sondern fur den nachtraglich bei der Garung entstehenden Acet¬ 
aldehyd. Wo sich neben freier schwefliger Saure glukoseschwe- 
f 1 i g e Saure, aber keine aldehydschweflige Saure findet, wird zuerst die 
freie schweflige Saure zu Schwefelsaure oxydiert. Dieser Vorgang hat dann, 
wie bekannt, eine Storung des chemischen Gleichgewichtszustandes und da- 
mit eine weitere Dissoziation der glukoseschwefligen Saure zur Folge, und 
in demselben MaBe, als der dissoziierte Teil der glukoseschwefligen SSure 
in Schwefelsaure iibergefuhrt wird, findet allmahlich ein vollstandiges Ver- 
schwinden der schwefligen Saure statt. 

8. Anders als in sUfi bleibenden Obst- und Traubensaften verhalt sich 
die anfaKglich eingebrachte schweflige Saure, wenn die Safte in Garung 
ubergehen. Die beim Einbringen von Kaliummetasulfit sofort an Aldehyd 
(Fruchtaldehyd) gebundene schweflige Saure bleibt wahrend der Garung 
unverandert. Diese aldehydschweflige Saure erweist sich auch 
den Garungsorganismen gegeniiber als bestandig. Ein hiervon abweichendes 
Verhalten zeigt die glukoseschweflige Saure, die in dem MaBe, 
wie die Glukose vergoren wird, zerfallt, worauf der Glukoseanteil ebenfalls 
der Garung anheimfallt, wahrend die hierbei frei werdende schweflige Saure 
sich weiterhin wie freie schweflige Saure verhalt. Die freie schwef¬ 
lige Saure wird vom Eintritt der Garung an infolge der Kohlensaure- 
entwieklung nicht mehr zu Schwefelsaure oxydiert. Dagegen findet eine 
ziemlich rasche Bindung derselben statt, so daB sie einer spateren Oxydation 
zu Schwefelsaure entzogen wird. 

9. Die vom Eintritt der Garung an in gebundenen Zustand iibergehende 
schweflige Saure erweist sich als ebenso bestandig wie aldehydschweflige Saure, 
und cs haben uns die nach dieser Richtung gemachten Beobachtungen auch 
zu der SchluBfolgerung gefuhrt, daB man es hier mit Acetaldehyd zu tun hat, 
dor bei der alkoholischen Garung als Zwischenglied zwischen Zucker und 
Alkohol auftritt. In der Regel wird er wohl sofort durch weitere Reduktion 
in Alkohol iibergefuhrt, bei Gegenwart von freier schwefliger Saure dagegen 
durch Bindung an solche als aldehydschweflige Saure diesem Prozesse ent¬ 
zogen. Auf diesem Wege ist es also moglich, den Acetaldehyd als Zwischen- 
produkt der alkoholischen Garung direkt nachzuweisen. Auf die 
einsehlagigen Arbeiten von C. Neuberg, S. Kostytschew,A. v. 
L e b e d e w und anderen werden wir in einer weiteren Veroffentlichung 
eingehen. 

10. Wird die schweflige Saure erst wahrend der Garung statt vorher 
den Saften zugefiigt, so ist ihr Verhalten ein abweichendes, namentlich in 
den Saften, die anfanglich viel Fruchtaldehyd enthielten. Bei der Garung 
nimmt dieser Aldehyd ab, da er allmahlich in den Vorgang der alkoholischen 
Garung einbezogen, zu Alkohol reduziert wird. Infolgedessen wird jetzt 
ein kleinerer Anteil der schwefligen Saure sofort gebunden, wahrend ein 
groBerer Teil zunachst frei bleibt. Bei der weiterschreitenden Garung und 
dabei stattfindenden Aldehydbildung wird dann aber diese freie schweflige 


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Bakteriologisohe und garungsphysiologische Institute etc. 


Saure allmahlich doch noch gebunden. Ihre Oxydation zu Schwefelsaure 
ist wegen mangelndem Luftzutritt ausgeschlossen. 

11. Beim Einbringen der schwefligen Saure gegen das Ende der G&rung 
bleibt ein grower Teil der schwefligen Saure zunachst in freiem Zustande. 
Erfolgt noch eine schwache Garung, so kann nachtraglich noch ein Teil der 
letzteren durch Aldehyd in die gebundene Form iibergefuhrt werden. Die 
frei bleibende schweflige Saure bleibt noch eine geraume Zeit erhalten, wird 
aber spater, wenn wieder Sauerstoffzutritt ermoglicht ist, allmahlich zu 
Schwefelsaure oxydiert. Daneben kann jetzt auch Acetaldehyd durch Oxy¬ 
dation aus Alkohol gebildet und durch diesen dann ebenfalls eine Bindung 
freier schwefliger Saure herbeigefiihrt werden. 

12. Auch bei unseren Versuchen trat deutlich die verschiedene Wir- 
kungsweise der gebundenen und freien schwefligen Saure zutage. Die gleich 
anfangs an Fruchtaldehyd gebundene schweflige Saure iibte keinen nach- 
weisbaren EinfluB auf den Eintritt und Verlauf der Garung aus. Die hem- 
mende und eventuell garunsgverhindernde Wirkung kam lediglich der freien 
schwefligen Saure zu. Inwieweit die glukoseschweflige Saure einen garungs- 
hemmenden EinfluB ausUbt, geht aus unseren Versuchen nicht hervor; doch 
diirfte sie, entsprechend ihrem leichten Zerfall in Glukose und freie schweflige 
Saure, nicht ohne hemmende Wirkung bleiben. 

13. Entgegen einigen bisherigen Angaben (M a r t i n a n d) konnten wir 
feststellen, dafi Hefewachstum und Garung nicht erst beginnen, wenn die 
eingebrachte schweflige Saure vollstandig verschwunden (oxydiert oder ge¬ 
bunden) ist, sondern daB die Hcfen eine gewisse Menge freier schwefliger 
Saure zu ertragen vermogen und infolgedessen langsam zu wachsen und zu 
garen beginnen. Durch den bei der Garung allmahlich entstehenden Aldehyd 
wird dann die freie schweflige Saure nach und nach gebunden und so die 
Moglichkeit zu rascherem Wachstum der Hefen und lebhafterer Garung 
geschaffen. 

14. Fruhere Angaben iiber die zur Verhinderung der alkoholischen Ga¬ 
rung notwendigen Mengen von schwefliger Saure (J. N e B1 c r, L.Wei- 
g e r t, J. S c h u c h) konnen keinen Anspruch auf allgemeine GUltigkeit 
erheben, weil nicht zu ersehen ist, welcher Anted der zugefugten schwefligen 
Saure wirksam war. Nach dem Angefiihrten kommt es auf die Menge der 
frei bleibenden schwefligen Saure an, und da nach unseren Erhebungcn 
von den verschieden beschaffenen Saften ein sehr ungleicher Anteil der 
schwefligen Saure gebunden wird, so kann selbstverstandlich die Wirkung 
einer bestimniten Menge schwefliger Saure in verschiedenen Saften sich sehr 
abwcichend gestalten. So wmrde z. B. in einem 1911 er Rauschling-Saft durch 
Zusatz von 225 mg Kaliummetasulfit (= 120 mg schweflige Saure pro Liter) 
die Garung vollstandig verhindert. Von den 120 mg schwefliger Saure blieben 
hier nach der ersten Stunde 92 mg frei und nur 28 mg wurden gebunden 
und zwar in Form der nicht unwirksamen glukoseschwefligen Saure. In einon 
Traubensalt der gleichen Sorte und des gleichen Jahrgangs, aber aus faulen 
Beeren, den man im iibrigen gleich behandelte, wurden Eintritt und SchluB 
der spontanen Ganing urn 10 Tage verzdgert. Hier blieben von der schwefligen 
Siiure nach der ersten Stunde nur 61 mg frei, wahrend 58 mg gebunden wurden 
und zwar zum Teil in Form der unwirksamen aldehydschvvefligen Saure. 
Noch auffallendere Resultate lieferten die Versuche mit Birnsaften. So 
wurde der Eintritt der Ganing in einem Safte aus teigen Theilersbirnen durch 
einen Zusatz von 1000 mg Kaliummetasulfit pro Liter nur um 3 Tage und 


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der SchluG der Garung gar nicht verzogert. Von der damit eingebrachten 
schwefligen Saure, ca. 5C0 mg, waren nach einer Stunde eben nur noch 
77 mg frei. 

15. Beim EinfluG der schwefligen SSure auf den Garungsvorgang kommt 
auch die Beschaffenheit der anfanglichen Hefeflora zur Geltung. So ver- 
halten sich Traubensafte mit anfanglich gleicher Menge freier schwefliger 
Saure hinsichtlich der Garungsverzogerung verschieden, was nach unseren 
Beobachtungen dem Vorkommen mehr oder weniger widerstandsfahiger Hefe- 
arten bzw. Rassen zugeschrieben werden kann. Nicht ausgeschlossen er- 
scheint sodann, daG der Gehalt an Oxydase hierbei ebenfalls einen EinfluG 
ausiibt, indem in Saften, die reich an Oxydase sind, die freie schweflige 
Saure unter Umstanden rascher verschwindet. 

16. Die Einwirkung der freien schwefligen Saure auf die vorhandenen 

Hefen kann insofern eine verschiedene sein, als in manchen Fallen nur ein 
Teil der Zellen, und zwar natiirlich in erster Linie die empfindlicheren, in 
anderen Fallen alle getotet werden. Der erste Fall wird dann leicht eintreten, 
wenn recht widerstandsfahige Arten und Rassen sich vorfinden und die 
Menge der freien schwefligen Saure eine gewisse Grenze naturlich nicht iiber- 
schreitet. Auch die nicht getoteten Zellen werden unter solchen Umstanden 
beeinfluGt und in der Regel flir langere Zeit am Wachstum gehindert, ge- 
lahmt; sie nehmen ihre Tatigkeit erst wieder auf, wenn der schadigende 
EinfluG herabgestimmt, die freie schweflige Saure bis zu einem gewissen Grade 
verschwunden ist. Eine Garung wird dagegen nicht eintreten, wenn die freie 
schweflige Saure rasch alle Zellen totete oder wenn infolge langsamen Ver- 
schwindens der freien schwefligen Saure der lahmende EinfluG auf lebend 
gebliebene Zellen zu lange einwirkt und sie so oft erst nach Monaten 
totet. s 

17. Der Zeitpunkt, an welchem die schweflige Saure dem Safte zugeftigt 
wird, ist ebenfalls nicht ohne EinfluG auf den Erfolg. Bei frisch gekelterten 
Traubensaften z. B ist die Wirkung einer gewissen Menge schwefliger Saure 
eine groGere als beim Zusatz nach eingetretener Garung. Im letzteren Falle 
wird durch den entstehenden Garungsaldehvd bald ein Teil der freien schwef¬ 
ligen Saure gebunden und dadurch die Einwirkung abgeschwacht. Anders 
gestaltet sich das Verhaltnis z. B. in Saften aus teigen Birnen, wo der anfang¬ 
lich vorhandene Fruchtaldehyd die eingebrachte schweflige Saure sofort in 
weitgehendem MaGe bindet, wahrend bei etwas vorgeschrittener Garung 
dieser Fruchtaldehyd zum groGen Teil verschwunden ist und mehr schweflige 
Saure flir einige Zeit frei bleibt. 

18. Der biologische Abbau der Apfelsaure, der in den Versuchsweinen 
meist durch Bacterium gracile verursacht wurde, kann schon 
durch geringere Mengen freier schwefliger Saure verhindert werden, als zu 
einer wesentlichen Verzogerung oder zur Unterdriickung der alkoholischen 
Garung erforderlich sind. Das Bacterium gracile ist also gegen- 
iiber freier schwefliger Saure weitaus empfindlicher als die Alkoholhefen, 
wenigstens die widerstandsfahigeren darunter. Im Gutedelwein 1912 und 
Sylvanerwein 1912 z. B. haben 125 mg bzw. 134 mg anfanglich vorhandene 
freie schweflige Saure den Saureabbau vollstandig verhindert, wahrend der 
Eintritt der alkoholischen Garung dadurch nur um ca. 14 Tage verzogert 
wurde. Voraussichtlich hatten zur Unterdriickung des Saureabbaues gerin¬ 
gere Mengen freier schwefliger Saure geniigt, denn beim Rlieintaler Apfel- 
saft und dem Saft aus gemischten Apfeln reichten dazu schon 64 bzw. 67 mg 


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freier schwefliger S&ure pro Liter aus, beini Wasserbirnsaft 1912 sogar nur 
54 und beim Schellerbirnsaft 1913 nur 42 mg. 

19. Bei saurereichen Weinen, wo der Saureabbau nur gunstig wirken 
kann, wird man ihn nicht durch schweflige Saure zu verhindern suchen, 
wohl aber bei saurearmen Weinen, wo Wert darauf gelegt wird, die Saure 
zu erhalten, und besonders auch bei saurearmen Obstweinen, die durch den 
Saureverlust nicht allein an Geschmack, sondern namentlich auch an Halt- 
barkeit einbuBen. Selbst bei saurereichen Obstweinen wird man meist den 
Saureabbau zu verhindern suchen, da sie dann geeigneter zur Verbesserung 
der saurearmen Obstweine bleiben. Zur Verhinderung des Saureabbaues 
wird die schweflige Saure am zweckmaBigsten schon vor der Garung zuge- 
setzt, da der Saureabbau haufig schon wahrend oder kurz nach der Beendi- 
gung der Alkoholgarung beginnt, meist vor der fur den ersten Abzug ge- 
wohnlich festgesctzten Zeit. 

20. Der Milchsaurestich, bei welchem durch Bakterien Zucker unter 
Bildung von Kohlensaure, Essigsaure, Milchsaure und event. Mannit zerlegt 
wird, tritt besonders haufig bei urspriinglich saurearmen Obstweinen auf. 
Gerade die Safte aus iiberreifen, teigen und kernteigen Birnen sind infolge 
ihres geringen Gehaltes an Saure und Gerbstoff fiir die Entwicklung dieser 
Krankheit besonders geeignet und bedlirfen daher in erster Linie eines 
Schutzes. Nun enthalten aber diese Safte sehr viel Fruchtaldehyd, der die 
schweflige Saure sofort in groBer Menge bindet und unwirksam macht, so 
daB es hier zum Schutze gcgen Milchsaurestich unverhaltnismaBig groBer 
Mengen schwefliger Saure bedarf. Da bei der Garung schon bald ein Teil 
des Fruchtaldehyds verschwindet und der Saft dann weniger schweflige 
Saure zu binden vermag, wird in den ersten Stadien der Garung eine ge- 
ringere Menge schwefliger Saure als Schutz gegen Milchsaurestich ausreichen. 

Beim Usterapfelsaft geniigten zur Verhinderung des Milchsaurestichs 
z. B. 300 mg Kaliummetasulfit mit 79 mg freier schwefliger Saure pro Liter, 
vor der Garung zugesetzt; beim Wasserbirnsaft 1913 war ein Zusatz von 
125 mg Kaliummetasulfit, von welchem nur 15 mg schweflige Saure frei 
blieben, hierzu nicht ausreichend, wohl aber ein Zusatz von 250 mg mit 58 mg 
freier schwefliger Saure nach der ersten Stunde. Bei einem 1912er Saft aus 
teigen Theilersbirnen geniigten selbst 600 mg anfanglich zugesetztes Kalium¬ 
metasulfit nicht, dem Auftreten des Milchsaurestiches vollstandig vorzubeu- 
gen, w r as durch die sofortige Bindung der schwefligen Saure an Aldehyd 
crklarlich erscheint. Bei 800 mg Kaliummetasulfit*, wobei 41 mg schweflige 
Saure kurze Zeit frei blieben, trat der Milchsaurestich dann nicht auf. Es 
zeigt dies, daB schon geringe Mengen freier schwefliger Saure ausreichend 
sind, die betreffenden Milclisaurebakterien zu toten. Das Verhalten bei 600 mg 
Kaliummetasulfit, wobei die schweflige Saure vollstandig gebunden und der 
Milchsaurestich zwar nicht verhindert, aber doch bedeutend zuriickgehalten 
wurde, deutet darauf bin, daB auch die aldehydsehweflige Saure, wenn sie 
in so groBer Menge sich findet, auf die empfindlichen Bakterien etwas 
nachteilig einzuwirken vermag. Autoreferat. 


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Bakteriologische und garungsphysiologische etc. Institute, 

Laboratorien etc. 

Aus der Kaiserl. Biologischen Anstalt fiir Land- und Forstwirtschaft in 
Dahlem. Bericht liber die Tatigkeit im Jahre 1913. (Mitteilungen der K. 

Biolog. Anstalt. Heft 15. 1914.) 

Appel, 0. u. Riehm, E., Versuch ttber die Bek&mpfungdcs 
Flugbrandes von Weizen und Gerste. (p. 5.) 

Nach S t 6 r m e r wird durch die iibliche Flugbrandbekampfung das 
Mycel von Ustilago tritici und U. n u d a nicht abgetotet, sondern 
nur in seinem Wachstum gehemmt; durch eine Behandlung mit Sublimat 
wird die Wirkung der Heifiwasserbeize wieder aufgehoben. Verff. kamen 
aueh in diesem Jahre wieder zu anderen Ergebnissen als Stormer; die 
Sublimatbehandlung iibte auf den Flugbrandbefall von Gerste und Weizen 
keinerlei EinfluU aus. 

Appel, 0. u. Riehm, E., Zur Frage der Uberwinterung des 
Steinbrandes im Boden. (p. 6.) 

Steinbrandsporen, die in verschiedenen Bodenarten uberwintert hatten, 
erwiesen sich als nicht mehr keimfahig; gebeizter Weizen, der im Friihjahr in 
diese Boden gesat wurde, zeigte keinen Steinbrandbefall. 

Riehm, E., PrUfung einiger neuerer Beizmittel. (p. 7.) 

Die im Vorjahre gewonnenen Ergebnisse der Laboratoriumsversuche 1 ) 
wurden durch Feldversuche im wesentlichen bestatigt. Durch Behandlung des 
Saatgutes mit Antiavit wurde der Steinbrandbefall bedeutend vermindert; 
ahnlich wirkten auch Viktoriablau, Methylgrun und Saurcviolctt. Chinosol 
scheint zur Steinbrandbekampfung auch geeignet zu sein; noch besserer 
Erfolg wurde mit Chlorphenolquecksilber erzielt. Durch Saatgutbehandlung 
mit Chlorphenolquecksilber konnte auch Helminthosporium g r a - 
mineum vollstandig beseitigt werden. 

Appel, 0. u. Schlumberger, 0., Zur Kenntnis der Blattroll- 
krankheit der Kartoffel. (p. 8.) 

Die Verff. haben ihre Versuche liber das Verhalten des Nachbaues blatt- 
rollkranker Stamme unter verschiedenen Bodenverhaltnissen fortgesetzt. Die 
Besserung eines Stammes durch zweijahrigen Anbau auf sehr gutem Boden 
war in den Stockertragen deutlich zu erkennen, von einer Gesundung der 
blattrollkranken Nachkommenschaft, auch nur in einzelnen Linien, war 
nichts zu bemerken. Die von einer Mutterknolle abstammenden, zwei Jahre 
lang auf gutem bzw. schleehtem Boden angebauten Kartoffelstamme wurden 
auf dem Dahlemer Versuchsfeld nebeneinander ausgelegt; die von dem guten 
Boden herstammenden Knollen ergaben bedeutend hbhere Ertrage, doch 
zeigten die Pflanzen deutlich die Merkmale der Blattrollkrankheit. 

Schlumberger, 0., Untersuch ungen iiber den EinfluB des 
Krautverlustes auf den Ertrag der Kartoffel- 
p f 1 a n z e. (p. 11.) 

Durch Abschneiden des Kartoffclkrautes Ende Juni wurde der Knollen- 
ertrag starker geschadigt als durch das Entfernen des Krautes Ende Juli; 

’) Vgl. BA 40 d. Zeitschr. p. 424. 


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B&kteriologisohe und garungsphysiologische Institute etc. 


die Zahl der Knollen wurde durch das spate Entfernen des Krautes nicht beein- 
fluBt, wohl aber ihre GroBe. 

Appel, 0. u. Schlumberger, 0., Versuche zur Bekampfung der 
Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae Woron). (p. 13.) 
Mit dem S t einerschen Mittel, das im Vorjahre kaum auf die Kohlhernie . 
gewirkt hattc, wurden in diesem Jahre recht gute Ergebnisse erzielt; die Witte- 
rungsverhaltnisse schcinen eincn groBen EinfluB auf die Wirksamkeit dieses 
Mittels zu haben. Von gutem Erfolg war auch eine Behandlung des Bodens 
mit 2-proz. Formalinlosung im Herbst oder Friihjahr oder mit 3-proz. For- 
malinlosung im Herbst; eine Sehadigung der 2 Wochen nach der Formalin- 
behandlung gesetzten Pflanzen war nicht zu bemerken. Der im Jahre 1912 
in den Boden gebrachte Atzkalk zeigte im Jahre 1913 eine sehr gute Wirkung 
auf die Kohlhernie, wahrend eine Wiederholung dieser Behandlung, also eine 
Kalkdiingung, in 2 aufeinanderfolgenden Jahren weniger wirksam war. 

Kruger, Fr., Beitrage zur Kenntnis einiger Gloeospo- 
r i e n. (p. 15.) 

Das Auftreten bzw. Fehlen der Borsten von Gloeosporium und 
Colletotrichum hangt z. T. von den Kulturbedingungen ab; eine 
scharfe Trennung dieser beiden Pilzgattungen ist nicht moglich, man kann 
Colletotrichum als Subgenus von Gloeosporium auffassen. So 
nennt Verf. den bekannten Bohnenpilz Gloeosporium (subgenus 
Colletotrichum) lindemuthianum Sacc. et Magn. 

Kruger, Fr., Corynespora melonis (Cooke) Linda u. (p. 16.) 

Sporen von Corynespora melonis (Cooke) Lindau konnen 
auf reifenden Gurken keimen und das Gewebe der reifen FrUchte durch- 
wachsen; es ist moglich, daB bei der Samengewinnung Pilzsporen an die 
Gurkensamen gelangen und die Krankheit auf diese Weise verschleppt wird. 

Laubert, R., Tumoren an Chrysanthemum fructescens. 
(p. 17.) 

Verf. beobachtete Tumoren an Chrysanthemum fructescens 
var. chrysaster. Durch Rohimpfungen konnte die Krankheit auf indische 
Chrysanthemen iibertragen werden. Als Erreger der besonders am Wurzel- 
hals auftretenden Tumoren kommt wahrscheinlich Bacterium tume- 
f a c i e n s in Betracht. 

Rorig u. Knoche, Versuche mit M a u s e n. (p. 18.) 

Verff. setzten ihre Beobaehtungen an Feldmausen fort. Die Zahl der 
Jungen in den einzelnen Wiirfen schien von der Abstammung der Mutter und 
deren Gewicht abzuhangen. Das Gewicht der einzelnen Individuen schwankte 
einige Zeit um ein gewisses Maximum; dann nalimen die Tiere plotzlich ohne 
sichtbaren Grund wieder zu. — Bei den Weibchen zeigte sich eine gewisse 
Degeneration des Knochen-, Sehnen- und Muskelbaues. Bisweilen wurden 
mehrere Monate nach einer Geburt nocli Reste von Jungen im Uterus gefun¬ 
den, die Weibchen gingen dann zu Grunde. Wiederholt wurde auch Gebar- 
muttervorfall beobachtet. 

Schwartz, M., Die Kartoffelmotte (P h t h o r i m a e a oper- 
c u 1 c 11 a Z e 11). (p. 20.) 


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671 


Verf. beschreibt die Kartoffelmotte, deren Raupen in Afrika, China, 
Java, Hawai, Australien, Neu-Seeland, den siidlichen Vereinigten Staaten, 
Spanien und Siidfrankreich an Blattern von Solanaceen, aber auch an den 
Knollen von Kartoffeln Schaden anrichten. Auf einer farbigen Tafel sind 
Raupen, Puppen und Falter, sowie das FraBbild an Kartoffelknollen abgebildet. 

Borner, Blattlausstudien. (p. 21.) 

Die griine Pflaumenblattlaus (Aphis pruni Koch) bleibt in 2—3 
Generationen an den jungen Triebspitzen und Blattern von Prunus d o - 
niestica, P. insititia und P. s p i n o s a. Die gefliigelten Nach- 
kommen wandern aus, und zwar auf Hippuris, Myosotis p a lu¬ 
st r i s, Solidago virga-aurea und einige S e n e c i o - Arten. Auf diesen 
Wirtspflanzen leben mehrere ungefliigelte Generationen, bis ira Herbst wieder 
gefliigelte Lause auftreten, die wieder zu Prunus zuriickkehren, urn dort 
die Wintereier abzulegen. — Aphis p i r i Boyer de Fonscolombe (nicht 
Koch!) lebt bis zum Juli auf dem Apfelbaum; dann wandern die ge- 
fliigelten Lause zu Ampferarten und besiedeln deren Wurzeln. Die im Herbst 
wieder auftretenden, gefliigelten Lause kehren zum Apfelbaum zuriick, doch 
iiberwintern auch ungefliigelte Wurzellause am Ampfer. — Die bekannte 
Getreidelaus (Macrosiphum cereale Kalt.) lebt in der ersten und 
zweiten Generation auf Rosen und Brombeeren und wandert im Mai auf 
Graser ab. Die Wintereier werden nach erfolgter Riickwanderung an Rosen 
und Brombeeren abgelegt. — Mordwilkos Vermutung, daB S c h i z'o - 
neura piri zu S. lanuginosa gehort, wurde durch Ubertragung der 
Ulmenlaus auf Birnbaumwurzeln bestatigt. 

Borner u. Rasmuson, Untersuchungen iiber die Anfallig- 
keit der Reben gegen Reblaus. (p. 25.) 

Auf die Anfalligkeit der Reben gegeniiber der Lothringer Reblaus war 
weder die Jahreszeit, noch die Temperatur, noch die Ernahrung von wesent- 
lichem EinfluB. Dagegen erwiesen sich die Reben gegeniiber Reblausen ver- 
schiedener Herkunft verschieden empfanglich, so daB sie als immun, aber auch 
als anfallig bezeichnet werden konnten. Man darf also nicht ohne weiteres 
von Reblausresistenz sprechen, sondern muB Widerstandsfahigkeit 
gegen Lothringer Reblaus (Pervastatrix) und Widerstandsfahigkeit 
gegen franzosische Reblaus (Vastatrix) unterscheiden. Ob es noch 
andere Reblausrassen gibt, ist unbekannt. 

Rasmuson, Uber Vererbung bei Vitis. (p. 29.) 

In der Nachkommenschaft mehrerer Bastarde zwischen V i n i f e r a und 
R i p a r i a traten buntblattrige Pflanzen auf. Die Zahlen der griinen und 
buntblattrigen Pflanzen zeigten fast genau das Verhaltnis 1 : 3. Vermut- 
lich liegt eine einfache Mendel sche Spaltung vor. — Die Herbstver- 
farbung ist bei den blaubcerigen V i n i f e r a - Sorten rot, bei den weiB- 
beerigen gelb; Rip aria und Rupestris, die alle blaue Beeren 
tragen, verfarben stets ins gelbe. Die rote Verfarbung dominiert iiber die 
gelbe; die rote Herbst verfarbung ist durch das Vorhandensein eines Faktors 
bedingt, der den gelb verfarbenden Sorten fehlt. Die Gamayrebe ist in der 
Herbstverf&rbung, vielleicht auch in der Beerenfarbe, heterozygotisch. — 
Durch Kreuzung einer blauen Burgunderrebe mit tiefer, fast geschlossener 
Blattstielbucht und R i p a r i a Millardet mit offener Stielbucht wurde 


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672 


Inhalt. 


ein intermedi&rer Bastard erhalten, der aber bei Selbstbestaubung so- 
wohl Pflanzen mit geschlossener wie mit offener Blattstielbucht ergab. — Von 
besonderem Interesse ist, daB die Immunitat gegen Blattgallen bildende 
Pervastatrix iiber die Anfalligkeit dominiert. 

Maassen, Die iibertragbaren Brutkrankheiten der Bienen. (p. 34.) 
Maassen, Die iibertragbaren Krankheiten der erwach- 
s e n e n Bienen. (p. 36.) 

Diese Mitteilungen gehoren ihren Gegenstand nach in die 1. Abtcilung 
dieser Zeitschrift und konnen deshalb hier nicht besprochen werden. 

Scherpe, Untersuchung von Bodenproben aus Neu-Meck- 
lenburg auf ihren Gehalt an Pflanzenn&hrst-of- 
f e n. (p. 38.) 

Verf. untersucht Boden (Ackerkrume und Untergrund) aus Neu-Mecklen- 
burg; der Boden war sehr nahrstoffarm. Riehm (Berlin-Dahlem). 


Inhalt 


Original-Abhandlungen. 

Grebelsky, Fanja, Die Stellung der Sporen- 
lager der Uredineen und deren Wert als 
systematisches Merkmal, p. 645. 

Marr&s, Francesco Maria, Gber die Ekto- 
protease der Weintraube, p. 641. 

Originalreferate aus bakteriologischen und 
garungsphysiologischen etc. Institutes 
Laboratorien etc. 

Miiller-Thurg&u, H. u. Osterwalder, A., Ein- 
fluB der schwefligen Saure auf die durch 
Hefen und Bakterien veruraachten Ga- 
rungsvorgange im Wein und Obstwein, 
p. 663. 

Reterate aus bakteriologischen und 
g&rungsphysiologischen etc. Instituten, 
Laboratorien eto. 

Aus der Kaiserl. Biologischen Anstalt fiir 
Land- und Forstwirtschaft in Dahlem. 

Appel, O. u. Riehm, F„ Versuch iiber die 
Bekampfung des Flugbrandes vonWeizen 
und Gerste, p. 669. 

—, —, Zur Frage der Uberwinterung des 
Steinbrandes im Boden, p. 669. 

— u. Schlumberger, 0., Versuche zur Be- 
kiimpfiing der Kohlhernie (Plasmodio- 
phora brassicae Woron.), p. 670. 


Appel, 0. u. Riehm, E., Zur Kenntnis der 
Blattrollkrankheit der Kartoffel, p. 669. 

Bdmer, Blattlausstudien, p. 671. 

— u. Rasmuson, Untereuchungen iiber die 
Anfalligkeit der Reben gegen Reblaus, 
p. 671. 

Kriiger, Fr„ Beitrage zur Kenntnis einiger 
Gloeosporien, p. 670. 

—, Corynespora melonis (Cooke) Lindau, 
p. 670. 

Laubert, R., Tumoren an Chrysanthemum 
fructescens, p. 670. 

Maassen, Die iibertragbaren Brutkrank- 
heiten der Bienen, p. 672. 

—, Die iibertragbaren Krankheiten der 
erwachsenen Bienen, p. 672. 

Rasmuson, Uber Vererbung bei Vitis, p.671. 

Riehm, E., Priifung einiger neuerer Beiz- 
mittel, p. 669. 

Rdrig u. Knoche, Versuche mit Mausen, 
p. 670. 

Scherpe, Untersuchung von Bodenproben 
aus Neu-Mecklenburg auf ihren Gehalt 
an Pflanzennahrstoffen, p. 672. 

Schlumberger, 0., Untersuchungen iiber 
den EinfluB des Krautverlustes auf den 
Ertrag der Kartoffelpflanze, p. 669. 

Schwartz M., Die Kartoffelmotte (Phtho- 
rimaea operculella Zell), p. 670. 


Abgesc*hlossen am 14. Mai 1915. 


Hofbuchdruckerei Kudolstadt 


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Gentralblatt for Bakt. etc. D. AM. Bfl. 43. No. 26 

Ausgegeben am 28. Juli 1915. 


Inhaltsverzeichnis. 

I. Yerzeiehnis der in Band 42 enthaltenen Arbeiten. 


Abromeit, t)ber die Verbreitung der Mist el 
in OstpreuBen 519 

Anonym, Apparat zum kontinuierlichen 
Sterilisieren von Milchkannen und ahn- 
lichen TransportgefaBen 274 

—, DasdeutscheMolkereiwesen inveterinar- 
medizinischer Betrachtung 280 

—, Die Milcherhitzung in den Molkereien 
und der Nachweis genfigender Erhitzung 
durch Guajaktinktur. 266 

—, Ergebnisse bakteriologischer Unter- 
suchung der Marktmilch in Niirnberg. 

251 

—, Nahrboden in konservierter Form und 
ihre Bedeutung fur die praktische Milch- 
wirtschaft. 251 

—, Office horticole. Service phytopatho- 
logique. 493 

Appel u. Riehm, E., Versuche liber die Be- 
kampfung des Flugbrandes von Weizen 
und Gerste 669 

—, —, Zur Frage der Uberwinterung des 
Steinbrandes im Boden. 669 

— u. Schlumberger, 0., Versuche zur Be- 
kiimpfung der Kohlhernie (Plasmodio- 
pliora brassicae Woron.). 670 

—, —, Zur Kenntnis der Blattrollkrank- 
heit der Kartoffel. 669 

Aubel, E. et Colin, H., Influence des sucres 
sur la transformation bact^rienne des 
substances organiques azot^es en sels 
ammoniacaux. 221 

Ayers, 8., Henry and Johnson, W. T. jr.. 
Ability of Streptococci to survive pa¬ 
steurization. 253 

Backhaus, Zwanzig Jahre Erfalirung in der 
Kindermilchbehandlung. 255 

Bainier s. Sartory. 

Bargagli-Petrucci, G., Studi sulla flora mi- 
croscopica della regione boracifera tos- 
cana. Ser. II. Sarcina thermoj)liila n. sp. 

294 

Bartholomew, E. T., A pathological and 
physiological study of the black heart 
of potato tubers. (Orig.) 609 

Bandrexel, A., Die Gasentwicklung bei 
frisch hergestelltem Kartoffelgereibsel. 

300 

Beattie, I, M., Report of the city bacterio¬ 
logist on the electrical treatment of 
milk. City of Liverpool. 265 

Zweite Abt. Bd. 43 

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Beck, W., Eine Reichsanstalt fiir Milch- 
wirtschaft. 256 

Benson, Miles and Evan, R. H., The manu¬ 
facture of cheese from „heated“ milk. 

288 

Berthanlt, Fr., Sur la sterilisation ou d6s- 
infection du sol. 476 

Bizzell, I. A. s. Lyon, T. L. 

Bischoff, Adolf, Uber die Wirkung einer 
Strohdiingung unter verschiedenen au- 
Beren Verbaltnissen. 486 

Blanck s. Pfeiffer. 

Blomqvist, Sved, Ein Beitrag zur Kennt¬ 
nis der Nahrpflanzen von Cuscuta euro- 
paea. (Ett Bidrag till kannedomen om 
Cuscuta europaeas vardvaxter.) 521 
Bdrner, Blattlausstudien. 671 

— u. Rasmnson, Untersuchungen iiber die 
Anfalligkeit der Reben gegen Reblaus. 

671 

Bokorny, Th., Bindung von Metallsalzen 
durch die Hefe; Nachweis derselben 
durch chemische Reaktion. 234 

—, Der Kampf des Chemikers gegen die 
Bakterien 525 

—, Versuche fiber die chemische Bindung 
von Stoffen beim Abtoten von Hefen- 
organismen durch verscliiedene chemi¬ 
sche Mittel. Verschwinden des Stoffes 
aus der Losung. 235 

Breed, Robert, 8., Cells in milk derived 
from the udder. 251 

Bresadola, M., Contribute alia lotta contro 
le Cuscute. 521 

Brew, James D., A comparison of the 
microscopical method and the plate me¬ 
thod of counting bacteria in milk. 250 
Brick, C., Berieht fiber die Tiitigkeit der 
Abteilung fiir Pflanzenschutz fiir die 
Zeit von 1. Juli 1912 bis 30. Juni 1913. 

498 

Broquin-Lacombe, A., Sur un caractere 
difterentiel entre Bacillus mesentericus 
niger et Bacillus lactis niger. 220 
Brown, P. E. and Kellogg* E. H., Sulfo- 
fication in soils. (Orig.) 552 

Browne, William W., The significance of 
the time at which gas is produced in 
lactose peptone bile. 293 

Brace, Williams s. Reed, Howard S. 

Brans, t)ber Grfindfingung in Spargelkul- 
turen. 485 

43 

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674 


Register. 


Brans, Hayo, Kolkwitz, R. a. Schreiber, K. t 

Talsperrenwasser als Trinkwasser. Nach 
Beobachtungen an der Talsperre bei Her- 
binghausen. 468 

Buchner, Eduard. L&ngheld, Karl u. Skranp, 
Siegfried, Bildung von Acetaldehyd bei 
der alkoholischen Garung des Zuckers 
durch Luftsauerstoff. 236 

Biirger, Otto, Milchsaurebildung bei der 
Garung. 245 

Burgess, P. s. Lipman, C. B. 

BurrilL T. J., Bacillus amylovorus vs. 
amylivorus. 220 

Christensen, Harald R., Studien iiber den 
Einflufi der Bodenbeschaffenheit auf das 
Bakterienleben und den Stoffumsatz im 
Boden. (Orig.) 1 

Clausen, Schadliche Wirkung der Schwefel- 
bliite auf die Fruchtbarkeit des Acker- 
bodens. 491 

Colin, H. s. Aubel, E. 

Crabill, C. H. s. Reed, H. S. 

Cramer, Harald s. Euler, Hans. 

Currie, James N., Flavor of Roquefort 
cheese. 291 

Czapski, L. s. Neuberg, C. 

Dahlberg, Arnold O. s. Rogers, L. A. 

Dale, Eliz., On the fungi of the soil. II. 
Fungi from chalky soil, uncultivated 
mountain peat, and the „black earth“ 
of the reclaimed fenland. 475 

Daum6zon, G., Sur un germe microbien 
isold d’une Ascidie alimentaire. 293 
Delbriick, M., Einsauern der Kartoffeln 
mittels Milchsaurepilz-Reinkulturen. 301 
Dernby, K. G., s. Euler H. 

Derib6r$, P. s. Martini, M. 

Dewitz, J., Bericlit iiber die Tiitigkeit der 
Station fur Schadlingsforschungen in 
Metz fiir die Jahre 1910 und 1911. 500 
Dibdin, W. J., Das Schieferrieselbeetver- 
fahren. 469 

Dieffenbach, H., Fine kurze Xotiz iiber das 
Zentrifugenplankton ciniger zusammen- 
hiingender Teichgewiisser. 294 

Eggen s. Franzen. 

Ehrenberg, Paul, Zur Stickstoffsammlung 
bei dauerndern Roggenbau. 480 

Eichloff, Auf welchem Wege kann die Be- 
sehaffenheit der deutsehen Butter in 
steigendem Malle verbessert werden? 

282 

—, Merkblatt zur Herstellung guter Butter. 

282 

Eriksson, Jakob, Arbeiten der pflanzen- 
pathologisehcn Abteilung des Zentralin- 
stit utes l’iir laudw irtschalt lirhesYersuehs- 
wesen in Stoekliolm im Jahre 1912. 509 
Ernst, A., Kmbryobildung Dei Balano- 
phora. 520 


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Euler, Hans u. Cramer, Harald, Unter- 
suchungen iiber die chemische Zusam- 
mensetzung und Bildung der Enzyme. 
9. Mitteilung: Zur Kenntnis der Inver* 
tasebildung. 231 

— u. Dernby, K. G., Untersuchungen iiber 
die chemische Zusaramensetzung und 
Bildung der Enzyme. 11. Mitteilung. 

233 

— u. Hille, Einar, Uber die primare Um* 

wandlung der Hexosen bei der alkoholi- 
schen Garung. 246 

— u. Sahldn, Jakob, Zur Kenntnis der 

Aktivierung der Hefe. 243 

Evans, Alice C. s. a. Hart, E. B. 

—, Hastings, E. G. and Hart, E. B., Bac* 
teria concerned in the production of the 
characteristic flavor in cheese of the 
Cheddar type. 289 

Evans, R. H. s. Benson, Miles. 

Feitler, Siegmund, Garungstechnik. Abt. I: 

Die Bierbrauerei. 249 

Fernand, Mme s. Moreau, M. 

Flint, E. M. s. Hart, E. B. 

Foth, G., Die Sauerfutterbereitung mit rein- 
geziichteten Milchsaurepilzen. 302 

Franceschelli, Donato, Untersuchungen 
iiber die Enzyme in den Mycelien des 
auf stickstoffreien Starkekuchen ge- 
ziichteten Penicillium glaucum. (Orig.) 

305 

Franzen, Hartwig, Beitriige zur Biochemie 
der Mikroorganismen. IX. Mitteilung 
von Franzen, Hartwig und Eggen, F: 
Uber den Xiihrwcrt verschiedener Zucker- 
arten und Aminosauren fiir Bacillus pro- 
digiosus. 220 

Frennd, E„ Der heutigo Stand der Milch- 
trocknungsteehnik. 264 

Frennd, W., Ein neues Reinigungsmittel 
fiir Milchflaschen und Molkereigeriite. 

275 

Friedenthal, H., Cber Sauglingsernahrung 
nach phvsiniogisehen (rrundsatzen mit 
Friedenthalseher Kindermilch und C^e- 
musepulvern. 277 

Fulmek, L., Zur Arsenfrage im Pflanzen- 
sehutzdienst, besonders betreffend das 
Bleiarseniat. 515 

Gerlach, Uber den EinfluB der Sorte, Vor- 
frucht, Diingung und Drillweite auf die 
Roggenertriige. 487 

Glaubitz s. Lindner, P. 

Gorini, C., l^e ba.si seientiehe e pratiche 
della fabricazione del forrnaggio con fer¬ 
ment i selezionati. 281 

Grebelsky, Fanja, Die Stellung der Sporen- 
lager der Ureilineen und deren Wert als 
systematisches Merkmal. (Orig.) 645 
Griffiths, B. M. s. West, G. S. 

Gromoff, N. s. Palladin, W. 


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Register. 


675 


Gunther, Carl, Die wissenschaftiiche Tatig- 
keit der Landesanstalt fur Wasserhygiene 
in den ersten 12 Jahren ihres Bestehens. 

293 

Gunther, H. K., Molkereiprodukte und 
Nahrungsmittelkontrolle. 280 

Haempel 0., ttber die Selbstreinigung der 
Gewasser und eine neue Methode der 
Reinigung organischer Abwasser. 468 
Hammer, B. W., A bacteriological study 
of blue milk. 279 

Hart, E. B. s. a. Evans, A. C. 

—, Hastings, E. G., Flint, E. M. and 
Evans, Alice C., Relation of the action 
of certain bacteria to the ripening of 
cheese of the cheddar type. 290 

Hartley, C. and Mervill, T. C., Preliminary 
tests of disinfectants in controlling dam¬ 
ping-off in various nursery soils. 477 
Hart wig s. Franzen. 

Hastings, E. G. s. Evans, A. C. u. Hart, 
E. B. 

Haumann-Merck, Luden, Les parasites 
v6g£taux des plantes cultiv^es en Ar¬ 
gentine. (Orig.) 420 

Hayo s. Bruns. 

Heinricher, E., Bei der Kultur von Misteln 
beobachtete Korrelationserscheinungen 
und die das Wachstum der Mistel beglei- 
tenden Kriimmungsbewegungen. 518 
—Einige Bemerkungen zur Rhinantheen- 
Gattung Striga. 522 

Heinze, B., Aulfallende Verfarbungen der 
Butter. 287 

Henneberg, Paula, Die hochsten Sauerungs- 
temperaturen des Bacillus delbriicki. 301 
Herter, W., Die Mikroorganisinen in der 
Miillerei und Backerei. 292 

—, Zur Kritik neuerer Speziesbeschrei- 
bungen in der Mykologie. Gber drei an- 
geblich neue Aspergillaceen. 224 

Hille, Einar s. Euler, Hans. 

Hiltner, Uber eine neue Methode der so- 
genannten Wasserkultur. 2. Mitt. 489 
—, Untersuchungen iiber die Ernahrungs- 
verhaltnls.se unserer Kulturpflanzen. 512 
Hittcher, Die Beh and lung der zur Versor- 
gung der Grolistadte bestimmten Milch. 

255 

—, Vorschlage fiir die Priifung und Be- 
urteilung von Kindermilch. 278 

Holliger, W., Die Bedeutung der Bakterien- 
welt fiir die Milchwirtschaft. 250 

Hunziker, 0. F., Pasteurisation of cream. 

280 

Johnson, W. T. jr. s. Ayers, S. Henry. 
d’Ippolito, G., La Cuscuta arvensis Beyr. 

e i suoi ospitii. 522 

Iwanoff, L., Zur Frage nach der Beteili- 
gung der Zwischenprodukte der alko- 
holischen Giirung an der Sauerstoff- 
a timing. 246 

Iwanoff, N. s. Neuberg, C. 


Kamerling, Z., t)ber das Vorkommen von 
Wurzelknollchen bei Casuarina equlseti- 
folia. [Ov r er het voorkomen van wortel- 
knolletjes bij Casuarina equisetifolia. ] 

483 

Kayser, E., Microbiologie agricole. 218 
Kellerman, K. F. and Wright, B. C., Re¬ 
lation of bacterial transformations of 
soil nitrogen to nutrition of citrous 
plants. 482 

Kellogg, E. H. s. Brown, P. E. 

Kerb, Joh. s. Neuberg, C. 

Keuchenius, P. E., Uber einen neuen Kokos- 
palmenschadling auf Java. (Orig.) 602 
Klein, Die Korkeiche und ihre Produkte 
in ihrer okonomischen Bedeutung fiir 
Portugal. 491 

Klticker, Alb., Chronologische Zusammen- 
stellung der Arbeiten fiber Saccharo- 
myces apiculatus von 1870 bis 1912. 

(Orig.) 369 

KloB, J., t)ber den EinfluB von Chloroform 
und Senfol auf die alkoholische Garung 
von Traubenmost. 248 

Knoche s. Rorig. 

Kofler, Ludwig, Die Myxobakterien der 
Umgebung von Wien. 222 

Kolkwitz, R. s. a. Bruns. 

—, Uber W T asserbliiten. 294 

Kfilpin Ravn, F. s. Lind, J. 

Kooper, W. D., Die Titration der Milch 
mit Alkohol verschiedener Konzentra- 
tion. 277 

—•, Priifet die Milch mit Alizarol. 277 
Kornauth, Karl, Bericht fiber die Tatigkeit 
der k. k. landwirtschaftlich-bakterio- 
logischen und Pflanzenschutzstation im 
Jahre 1913. 501 

Kossowicz, Alexand., Das Vorkommen von 
Hefen und hefeahnlichen Pilzen im 
Vogelei. 243 

Krankheiten und Beschadigungen der Kul¬ 
turpflanzen im Jahre 1911. 493 

Kriiger, Fr., Beitnige zur Kenntnis einiger 
Gloeosporien. 670 

—, Corynespora melonis (Cooke) Lindau. 

670 

Kuckuk, Friedrich, Die Wasserversorgung 
der Stadt Heidelberg in ihrer geschicht- 
lichen Entwicklung, jetzigen Bedeutung 
und zukunftigen Gestaltung. 296 

Kiihl, H., Die Bedeutung des Kleinfilters 
fiir Molkereibetriebe. 280 

—, LiiBt sich Kiise fiir den Export sterili- 
sieren? 289 

—, Cber Pergamentpapier. 292 

Kiinzel, E. s. Schfinfeld, F. 

Kylin, H„ t)ber Enzymbildung und En- 
zymregulation bei einigen 8chimmel- 
pilzen. • 232 

Laengen, Der BiorLsator in der Praxis. 264 
Lamson, R. W., A comparison between 
the bacterial content of milk drawn in 

43* 

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676 


Register. 


the closed stable and in the milking room 
of the open stable. 252 

Langheld, Karl s. Buchner, Eduard. 
Larjonow, D., Die hauptsachlichsten rus- 
sischen Cuscuta-Arten und ihre Bekamp- 
fung. (Glawniie vid russkux powilik 
(Cuscuta L.) i mer borby s nimi.) 521 
Lasseur, Ph., Sur l’extraction des pigments 
bact^riens. 222 

Lanbert, R„ Tumoren an Chrysanthemum 
fructescens. 670 

Laaterwald, P., Die Gewinnung und Be- 
handlung der Milch. 266 

Le Renard, Alt., Influence du milieu sur 
la resistance du Penicille crustac6 aux 
substances toxiques. 230 

Lederle, Ernst J., Problems in sanitary 
milk classification with special reference 
to the experience in New York city. 275 
Lendner, A., Notes mycologiques. I. Une 
Mucorin6e nouveile: C'ircinella Sydowi 
Lendner. 223 

Ldpine, A. s. R6non, L. 

Liechti u. Ritter, Zur Frage der Ammoniak- 
verdunstung aus Boden. 483 

Lind, J. en Rostrup, 8., Monatliche t)ber- 
sichten iiber die Krankheiten der land- 
wirtschaftlichen Kulturpflanzen. [Maa- 
nedlige Oversigter over Sygdomme hos 
Landbrugets Kulturplanter. J 507 

—, — en Ravn, F. Kdlpin, Ubersicht iiber 
die Krankheiten der landwirtschaftlichen 
Kulturpflanzen 1912. [Oversigt over 
Landbrugs-planternes Sydgomme i 1912.) 

506 

-, Cbersicht iiber die Krankheiten 

der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen 
im Jahre 1913. (Oversigt over Land- 
brugsplanternes Sygdomme i 1913.] 508 
Lindao, O. s. Sorauer, P. 

Lindner, P., Kin einfaches photographisehes 
Verfahren im Dienste der biologisehen 
Analyse. 300 

— u. Olaubitz, Verlust der Zygosporen- 
bildung bei anhaltender Kultur des — - 
und des —Stammes von Phycomyees 
nitens. 231 

Linsbauer, L., Ar bei ten des botanischen 
Yersuchslaboratoriums und Laborato- 
riuins fiir Pflanzenkrankheiten an der 
k. k. hoheren Lehranstalt fiir Wein- und 
Obstbau in Klosterneuburg. 502 

—, Die Forderung des gartnerischen Pflan- 
zenschutzes. 492 

*—, Xeuerungen im Pflanzenschutz. 496 
—, Pflanzenleben und Pflanzenkrankhei¬ 
ten in ihren Wechselbeziehungen. 492 
Lipman, C. B. and Burgess, P. S., Studies 
on ammonification in soils by pure cul¬ 
tures. * 482 

—- —, The effect of copper, zinc, iron and 
lead salts on ammonification and nitrifi¬ 
cation in the soils. 482 


LShnis, F., Bodenbakterien und Boden- 
fruchtbarkeii. 473 

—, Uber das Biorisatorverfahren und die 
Leipziger Enzyma-Milch. 260 

—, Untersuchungen iiber das vorzeitige 
Gerinnen der Milch an Gewittertagen. 

279 

— u. Smith, J., Hunter Die Veranderungen 
des Stal Id lingers wall rend der Lagerung 
und seine Wirkung im Boden. 484 
Loesche, t)ber die Verwendung von Prof. 
Dr. Doerrs Trockennahrboden fiir milch - 
bakteriologische Untersuchungen. 251 
Loew, Oskar, 1st die Lehre vora Kalkfaktor 
eine Hvpothese oder eine bewiesene 
Theorie? 488 

—, t)ber mineralsaure Boden. 477 

Ludwig, F., Phytopathologischer Bericht 
der Biologisehen Zentralstelle fiir die 
Fiirstentiimer ReuO a. L. und ReuO j. L. 
iiber das Jahr 1913. 494 

Lyon, T. L. and Bizzell J. A. Some rela¬ 
tions of certain higher plants to the for¬ 
mation of nitrates in soils. 480 

MaaBen, Die iibertragbaren Brutkrank- 
heiten der Bienen. 672 

—, Die iibertragbaren Krankheiten der 
erwachsenen Bienen. 672 

Malsew, A., Cber Orobanche cumana auf 
Helianthus. 522 

Marchal, E., Rapport sur les observation* 
effectu6es pendant les armies 1911 et 
1912. 505 

Karras, Francesco Maria tlber die Ekto- 
protease der Weintraube. (Orig.) 641 
Martini, M. et D6rib6r6, P., Sur quelques 
propri£t£s chromogenes d'un Penicilliunu 

230 

Massee, Joy, The sterilisation of seed. 514 
Matzner, J., l?ber Chemismus verschiedener 
Giirungen. 245 

Maublanc, M Andr6, Bericht iiber die in 
dem phytopathologischen Laboratorium 
des National-Museums in Rio de Janeiro 
beobachteten Pflanzenkrankheiten. 511 
Mayer, Paul, Bildung von Saligenin aus 
Salicylaldehyd durelt Hefe. 235 

Maz6, P., From ages a pate molle. Acci¬ 
dents de fabrication. 291 

—, Resume de la Conference sur les mi¬ 
crobes dans les industries du lait et 
particulierement dans Tindustrie de 
beurre. 275 

McCleave, Thomas C., Certified milk. 255 
Meifiner, Richard, Zur Morphologic und 
Physiologic der Kahmhefen und der 
kahmhautbildenden Saccharomyceten. 

243 

Merino, P. B., Adiciones a la flora de 
Galicia. 517 

Merrill, T. C. s. Hartley, C. 

Meurer, R., Uber das Biorisatorverfahren 
und die Leipziger Enzyma-Milch. 26<* 


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Register. 


677 


Meyer s. Schneidewind. 

Meyer, D., Die Anwendung von Konser- 
vierungsmittein bei der Verwendung 
stickstoffreicher Jauche. 483 

Meyer, R., Eine neueArt von Penicillium. 226 
—, Zur Farbstoffbildung und Konidien- 
keimung bei Penicillium variabile Wehm. 

226 

Migula, W., Uber die Tatigkeit der Bak- 
terien im Waldboden. 475 

Montemartwi, L., Alcune malattie nuove 
o rare osservati dal Laboratorie di Pato- 
logia vegetale di Milano. 510 

Monteverde, N. N. s. Palladin, W. 
Moreau, M. et Mme. Fernand, Sur Taction 
des difterentes radiations lumineuses sur 
la formation des conidies du Botrytis 
cinerea Pers. 224 

Morres, W., Alkoholprobe und Alizarol- 
probe. 276 

Morstatt, H., Ubersicht fiber die Krank- 
heiten und Schadlinge der Kulturpflan- 
zen. 510 

Muller-Thurgau, H. u. Osterwalder, A., 
EinfluB der schwefligen Saure auf die 
durch Hefen und Bakterien verursachten 
Garungsvorgange im Wein und Obst- 
wein. 663 

Nadson, 0. A., Uber Schwefelmikroorga- 
nismen des Hapsaler Meerbusens. Vor- 
laufige Mitteilung. 469 

Namyslowski, Boleslaw, Uber unbekannte 
halophile Mikroorganismen aus dem In- 
nern des Salzbergwerkes Wieliczka. 472 
Neuberg, C., Das Verhalten der a-Keto- 
sauren zu Mikroorganismen. I. Mit¬ 
teilung. Die Faulnis von Brenztrauben¬ 
saure und Oxalessigsaure, und II. Mit¬ 
teilung: Die Faulnis von a-Ketobutter- 
saure. 239 

— u. Czapski, L., Uber den EinfluB einiger 

biologisch wichtiger Sauren (Brenztrau¬ 
bensaure, Milchsaure, Apfelsaure, Wein- 
saure) auf die Vergarung des Trauben- 
zuckers. 242 

-, Uber Karboxylase in Saft aus ober- 

gariger Hefe. 241 

— u. Iwanoff, N., Uber das ungleiche Ver¬ 

halten von Karboxylase und Zymase zu 
antiseptischen Mitteln. 242 

— u. Kerb, Joh., Uber zuckerfreie Hefe- 

giirungen. XVI. Zur Frage der Bildung 
von Milchsaure bei der Vergarung von 
Brenztraubensaure durch lebende Hefe 
nebst Beinerkungen iiber die Garungs- 
vorgange. 245 

— —, Zuckerfreie Hefegarungen. XV. 

Uber die Bildung von n-Propylalkohol 
bei der Vergarung von a-Ketobutter- 
saure. 248 

— u. Nord, F. F., Uber die Oarwirkung 

frischer Hefe bei Gegenwart von Anti- 
septicis. 241 


Neuberg, C. u. No:d, F. F., Phytochemische 
Reduktionen. VI. Bildung von n-Hexyl- 
alkohol durch Hefe. 237 

-, Phytochemische Reduktionen. VII. 

Die enzymatische Umwandlung des 
Thioacetaldehyds in Athylmerkaptan. 

238 

— u. Peterson, W. H., Die Valeraldehyd- 

und Amylalkoholgarung der Methyl- 
athyl brenztraubensaure. 236 

— u. Rosenthal, P., Uber zuckerfreie Hefe¬ 
garungen. XIV. Fortgesetzte Unter- 
suchungen iiber die Karboxylase. 247 

— u. Rubin, Olga, Uber die Bildung von 

Thioschwefelsaure aus Atherschwefel- 
saure und Sulfonsaure. 241 

— u. Welde, E., Phytochemische Reduk¬ 

tionen. V. Zwischenstufen bei der Um¬ 
wandlung der Nitrogruppe in die Amino- 
gruppe. 237 

-, Phytochemische Reduktionen. 

VIII. Die Uberfiihrung des Formalde- 
hyds in Methylalkohol. 238 

-, Phytochemische Reduktionen. IX. 

Die Umwandlung von Thiosulfat in 
Schwefelwasserstoff und Sulfit durch 
Hefen. 238 

Neumann, R., Zur Frage der stickstoff- 
sammelnden Wirkung des Phonoliths. 

481 

Nord, F. .F s. Neuberg, C. 

0 —r, Gervais. 291 

Ostling, G. J., Uber die Inversion von 
Rohrzucker durch Aspergillus niger. 225 
Olsen, J. C., Luft- und Wasserreinigung 
durch Ozon. 466 

Orton, W. A., International phytopatho¬ 
logy and quarantine legislation. 492 
Osterwalder, A. s. Muller-Thurgau, H. 

Palladin, W., Gromotf, N. u. Monteverde, 

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Scherpe, Untersuchung von Bodenproben 
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Schlamberger, s. a. Appel. 

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den Jahren 1911/13 in den Versuchswirt- 
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die Tatigkeit der K. K. landw. Lehr- und 
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tasebestimmung von Kuhmilch in der 
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andererseits. 276 

Stewart, V. B., Specific name of the fire 
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Strdse, A., Eine Priifung des Auerbachschen 
Milchschnellkochers. 267 

Strzeszewski, Boleslaw, Beitrag zur Kennt- 
nis der Schwefelflora in der Umgebung 
von Krakau. 470 

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Siipfle, K., Die Desinfektionswirkung von 
Alkohol-Seifenpasta. 525 

Sziics, J., Experimentelle Beitrage zu einer 
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Tamura, Sakae, Zur Chemie der Bakterien. 
V. Mitt. Uber die chemische Zusammen- 
setzung eines Wasserbacillus. 295 

Teichert, K., Uber Desinfektion in Molke- 
rei- und Kasereibetrieben. 280 

—, Versuche iiber die Anwendung gereifter 
Milch bei der Weichkaseherstellung. 289 
Temple, J. C., Nitrification in acid or non- 
basic soils. 481 

Thalau, Walter, Die Eimvirkung von im 
Boden befindlichen Sulfiten, von Tliio- 
sulfat und Schwefel auf das Wachstum 
der Pflanzen. 490 

Tubeuf, C. von, Vorkommen der Mistel in 
GroBbritannien und Irland. 520 


Usami, K„ Mykologische Notizen iiber 
Awamori-Koji-Pilze (Aspergillus) und 
Rhizopus Delemar. 250 

Varga, Oskar, Uber Brandsporen in den 
Kleien und deren quantitative Bestim- 
mung. fAz iiszokspdratartalmu korpd- 
kr6l 6s az iiszokspdr&k memyis6g6nek 
meg h at aroz as arol. ] 292 

Vdltz, W„ Wie hat die Impfung der ein- 
zusauernden Hackfriichte und der Rauh- 
futterstoffe mit Reinkulturen von Milch- 
saurebakterien zu erfolgen? 301 

Vogel von Falckenstein, Uber Nitratbildung 
im Wald boden. 479 

Voglino, Piero, Uber die Tatigkeit der Be- 
obachtungsstation fiir Pflanzenkrank¬ 
heiten in Turin. 510 

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Melkmaschinen. 260 

Walker, Leva B., The black moulds. 

(Mucoraceae.) 224 

Waterman, H. J., Die Bedeutung von 
Kalium, Schwefel und Magnesium bei 
dem Stoffwechsel von Aspergillus niger. 
[De beteekenis von Kalium, Zwavel en 
Magnesium bij de stofwisseling van 
Aspergillus niger. ] 225 

—, Kreislauf von Phosphor bei Aspergillus 
niger. [ Kringsloop van de fosfor bij 
Aspergillus niger. ] 225 

—, Uber die Wirkung von Wasserstoff- 
ionen, Borsaure, Kupfer, Mangan, Zink, 
und Rubidium auf den Stoffwechsel des 
Aspergillus niger. [De working van 
waterstofionen, boorzuur, koper, man- 
gaan, zink en rubidium op de stofwisse¬ 
ling van As]>ergillu8 niger.] 225 

Wehmer, Versuche iiber die hemmende 
Wirkung von Gif ten auf Mikroorganis- 
men. 524 

Weigmann, H., Versuche. mit dem „Biori- 
sator u . 261 

—, Versuche uber Dauerpasteurisierung 
der Milch in Flaschen. 267 

—, Versuche mit dem „Degermator“. 256 
— u. Worn, Neue Beobachtungen iiber die 
Entstehung des Steckriibengeschmackes 
der Butter. 282 

Weld, Ivan C., Observatioas regarding tlie 
relative nutritive value of pasteurized 
and raw milk. 254 

Welde, E. s. Neuberg, C. 

West, G. S. 8. u, Griffiths, B. M., The limo- 
sulphur bakteria of the genus Hill- 
liousia. 469 

Wieler, A., Uber den sauren Charakter der 
pflanzlichen Zellluiute und seine Bezie- 
hung zur Humusbildung. 477 

Wilhelmi, Julius, Instriunentarium zur 
Entnahme biologischer WasserprolK-n. 
I. Die Planktonpumpe. 294 


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680 


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biologische Untereuchung von Brau- 
wasser. 296 

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Wing, Lois W., Milking machines: Their 
sterilization and their efficiency in pro¬ 
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Wolff, Max, Ein neuer Objekthalter zum 
Gebrauch mit anastigmatischen Doppel- 
lupen. (Orig.) 454 

Wright, R. 0. s. Kellerman, K. F. 

Wolff, Oeorg, Das Mundungsbecken der 


Xewa als Vorfluter fiir die stadtischen 
Abwasser St. Petersburgs. 469 

Zellner, Julios, Zur Chemie heterotropher 
Phanerogamen. 517 

Zettnow, E., Uber die abgeschwachte 
ZygosjKjrenbildung der Lindnerschen 
Phycomyces-Stamme. 231 

Zikes, Heinrich, Das Chinosol, ein Desinfi- 
ziens bei garungsphysiologischen Ar 
beiten. 249 

—, Vergleichende Untersuchungen liber 
Sphaerotilus natans (Kiitzing) und Clado- 
thrix dichotoma (Cohn) auf Grund von 
Reinkulturen. (Orig.) 529 


II. Namen- und Sachverzeichnis. 


Abwasser, Reinigung durch Fischteiche 468 
-—, Schieferrieselbeetverfahren 469 

Absidia glauca, Vorkommen im Kalkboden 

475 

Acacia cultriformis, Schiidigung durch 
Aspidiotus hederae 499 

Acer, Schiidigung durch Aleurochiton aceris 

496 

— glabrum, Scliadigung durch Hystero- 

graphium acerinum. 511 

— platanoides, Scliadigung durch Misteln. 

519 

Acetaldehyd, Bildung bei alkoholisclier 
Garung 236 

—, Wirkung auf Hefe. 243 

Achillea millefolium, Bekampfung mit 
Cuproazotin. 182 

Achromatium gigas n. sp., Vorkommen von 
Oxaliten. 469 

Acidia heraclei, Schadling vom Sellerie 510 
Ackersenf, Bekiimpfung mit Cuproazotin 

182 

Aeonitum lycoctonom, Scliadigung durch 
Cromyces aconiti-lycoctoni, Verteilung 
der Sporenlager. 646 

Acremonium, Beziehung zu Opliiobolus 
herpotrichus. 24 K> 

Acrolepia asscetclla, Schiidling vom Laucli. 

510 

Actinomyces odorifera, Wirkung auf zcllu- 
losezersetzende Baktcrien. 95 

Actinonema rosae, Schadling von Rosen. 

441 

Adalia flavomaculata, natiirlielier Feind 
von Toxoptera graminum. 207 

Aeridium, Abtdtung der Sporen durch 
Wasserstof fsuperoxyd. 515 

Aelia acuminata, Schiidling von Getreide. 

24 >7 

Acroj>tiIiis, picris, Schiidigung durch Pue- 
cinia cirsi. Verteilung der Sporenlager. 046 


Apfel, Baldwinflecke, Ursache. 511 

—, Scliadigung durch Roestelia pirata. 499 
Apfelsiiure, Wirkung auf Hefe. 242 

Athylmerkaptan, Bildung aus Thioazet- 
aldehyd durch Hefe. 238 

Athylschwefelsaure, Bildung von Thio- 
schwefelsaure. 241 

Atzkalk, Bekiimpfungsmittel gegen Kolil- 
hernie. 497. 499 

—, Bekiimpfungsmittel gegen Thielavia 
basicola. 497 

—•, Desinfektion von Komposthaufen. 497 
Agrilus, Schadling des Korks. 491 

Agromyza parvicornis, Schadling von Ti- 
motheegras. 204 

-,-Getreide 204 

Agrostemma githago, Bekampfung mit 
Cuproazotin. 182 

Agrotis lineatus, Auftreten in Danemark. 

508. 509 

— segetum, Ambly teles va da tori us, natiir- 

lielier Feind. • 204 

— —, Bekiimpfung 204 

— —, Trichogramma semblidls Eiparasit. 

204 

-, Maerocentrus col laris, nat urlieher 

Feind. 204 

Ailanthus glandulosus, Schiidigung durch 
( ercospora glandulosa. 445 

Akarinose des Weinstocks. 502 

Albumin, ehinesisches, \orkommen von 
Corynetes rufipes. 499 

Alizarolprobe der Milch, Wert 276 

Alkalikarbonate, Gehalt des Bodens, biolo¬ 
gische Bestimmung. 441 

Alkoliol, Bildung durch Saceharomyces 
apiculatus. 389 

Alkoholgarung s. Garung. Alkoliol. 
Alkoholprobe der Milch, Wert. 276 

Alkohol-Seifenpasta, 1 >esinfrktionswirkung. 


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Register. 


681 


Allantoin, Wirkung auf die Stickstoffbin- 
dtrng durch Azotobacter. 171 

Allium cepa, Schadigung durch Chloro- 
spora vastatrix. 427 

-,-Sclerotium cepivorum. 447 

-, Vorkommen von Macrosporium 

coepicola. 427 

-,-Peronospora schleideni. 427 

Alloxan, Wirkung auf die Stickstoffbindung 
durch Azotobacter. 170 

Alnus, Schadigung durch Misteln. 519 
Alternaria brassicae, Schadling vom Kohl. 

512 

—- solani, Schadling von Solanum lyco- 
persicum. 445 

— tenuis, Vorkommen im Kalkboden. 475 

— violae, Schadling von Viola. 445 
Aleurochiton aceris, Schadling von Acer.496 
Aleurodes vaporariorum, Schadling von 

Azaleen. 496 

Aleyrodes jelinecki, Schadling von Vibur¬ 
num. 504 

Althaea rosea, Schadigung durch Puccinia 
malvacearum. 438 

Amarantus, Schadigung durch Cystopus 
bliti. 427 

Amblyteles vadatorius, natiirlicher Feind 
von Agrotis segetum. 204 

Ameisensaure, Vergarung durch Bacillus 
prodigiosus. 220 

Amerika, Milchkontrolle. 255 

—, Pflanzenschutzgesetz. 493 

Ammoniak, Bildung im Boden durch Rein- 
kulturen. 482 

— -, Wirkung von MetalLsalzen. 

482 

—, Verdunstung aus begiilltem Boden. 483 
Ammoniumsulfat, Bedeutung fiir die Zellu- 
losezersetzung in Hoch- und Niederungs- 
moorboden. 123 

—, Wirkung auf Zellulosezersetzung. 112 
Ammoniumsulfit, Wirkung auf das Pflan- 
zenwachstum. 490 

Ammonsuperphosphat, Wirkung auf die 
Keimung des Hafers. 178 

Ampfer, Schadigung durch Aphis piri. 671 

Amphimonas angulatus n. sp., Beschrei- 
bung. 473 

— ankyromonadides n. sp., Vorkommen in 

Salzbergwerken. 473 

— ascomorphus n. sp., Beschreibung. 473 

— cuneatus n. sp., Beschreibung. 473. 

— rnetabolicus n. sp., Beschreibung. 473 

— polymorphus n. sp., Beschreibung. 473 

— rostratus n. sp., Beschreibung. 473 

— salinus n. sp., Beschreibung. 473 
Amylaikohol, Bildung bei der Vergarung. 

von Methylathylbrenztraubensaure. 236 
Amylase, Xachweis in Penicillium glaucum. 

318 

Anabaena flos aquae, Auftreten. 295 
Anaphalis margaretacea, Schadigung durch 
Septoria margaritaceae. 511. 


Anemone alpina, Schadigung durch Pucci¬ 
nia pulsatillae, Verteilung der Sporen- 
lager. 646 

— major, Schadigung durch Urocystis 

anemones. 433 

— montana, Schadigung durch Puccinia 
fusca, Verteilung der Sporenlager. 646 

-,-Puccinia pulsatillae, Ver¬ 
teilung der Sporenlager . 646 

— pratensis, Schadigung durch Puccinia 
pulsatillae, Verteilung der Sporenlager. 

646 

— silvestris, Schadigung durch Puccinia 
de baryana, Verteilung der Sporenlager. 

646 

— vernalis, Schadigung durch Puccinia 
pulsatillae, Verteilung der Sporenlager. 

646 

Anguillula aceti var. dryophiia, Vorkom¬ 
men im PilzfluB der Eiche. 495 

— ludwigii, Vorkommen im PilzfluB der 

Eiche. 495 

— silusiae n. sp., Vorkommen in Bier- 

filzen. 495 

Anilinfarben Bekampfungsversuclie gegen 
Reblaus. 500 

—,-Weizensteinbrand. 669 

Anona cherimolla, Schadigung durch Colle- 
totrichum anonicola. 444 

Anthomyia brassicae, Schadling vom Kohl. 

508 

— conformis, Schadling von Ruben. 495 
Anthonomus piri, Schadling von Obst- 

baumen. 503 

— pomorum, Schadling von Obstbaumen. 

503 

Anthothrips aculeata, Schadling vom 
Roggen. 508 

Anthyllis vulneraria, Schadigung durch 
Uromyces anthyllidis, Verteilung der 
Sporenlager. 646 

Antiavit, Bekampfungsversuclie gegen Wei¬ 
zensteinbrand. 189. 669 

—, Saaten8chutz gegen Kriihen. 209 
Antinonnin, Wandanstrich fur Molkereien. 

280 

Antiseptica, Wirkung auf Karboxylase. 


242 

—,-Zymase. 242 

Aonidia lauri, Schadling vom Lorbeer- 
bauin, Bekampfungsversuche. 502 

Apfelbaum s. a. Pirns mains. 

—, Schadigung durch Anthonomus po¬ 
morum. 503 

—,-Aphis piri. 671 

*—,-Cercospora porrigo. 446 

—,-Cylindrosporium pomi. 511 


—,-Podosphaera leucotricha. 495. 

501 

—, Vorkommen von Schwarzepilzen. 430 
Aphelenchus ormerodis, Schadling von 
Chrysanthemum. 502. 503 

Aphelinus mytilaspidis, natiirlicher Feind 
von Mytilaspis pomorum. 510 


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682 


Register. 


Aphidius, natiirUeher Feind von Toxoptera 
graminum. 207 

Aphis avenae, Schadling vom Hafer. 508 

— bravssicae, Sclmdling vom Kohl. 508 

— papaveris, Empusa fresenii, natiirlicher 

Feind. 508 

—- piri, Biologie. 671 

— pruni, Wirtswechsel. 671 

— rosae, Sclmdling von Rosen. 503 
Apium graveolens, Schadigung durch Sep- 

toria petroselini. 441 

Apparat zur Heretellung keimfreier Roh- 
milch. 267 

— zum Pasteurisieren der Milch. 256 

— zur Sterilisierung von Milch. 267 

-Milch kannen. 274 

— — Wasserprobenentnahme. 294 

Arabia hirsuta, Schadigung durch Cu- 

scuta europaea. 522 

Arachia hvpogaea, Schadigung durch Cer- 
cospora personata. 446 

-,-Puccinia arachidis. 438 

Arctostaphylos alpina, Schadigung durch 
Pucciniastrum sparsum, Verteiiung der 
Sporenlager. 646 

Argentinien, Pflanzenkrankheiten. 420 
Arginin, Vorkommen in Bakterien. 295 
Arjona tuberosa, Sclmdling von Stipa 
humilis. 448 

Arsen, Bekampfungsmittel gegen Weizen- 
stei n brand. 188 

Arsenbriihe, Bekampfungsmittel gegen 
Phaedon armoraciae. 499 

Arsenfrage im Pflanzenschutz. 515 

Arsenpraparate, Bekampfungsmittel gegen 
Chlorida obsoleta. 203 

— 9 -Getreidelmhnchen. 206 

—,-Heuschrecken. 202 

—,-Laphygma frugiperda. 204 

—,-Prodenia littoralis. 203 

—,-Spodoptera mauritia. 203 

—,-Zonocerus elegans. 203 

Arvicola agrestis, Auftreten in Danemark. 

508. 509 

Ascochyta, Zugehorigkeit von Phoma be- 
goniae. 510 

— fabae, Schadling von Faba vulgaris. 

441 

— pisi, Sclmdling von Pisum. 441 

Asparagin, Wirkung auf die Stickstoff- 

bindung durch Azotobacter. 170 

Asparagus officinalis, Schadigung durch 
t'ercospora asparagi. 445 

— —, — — ( ercosjxmna asparagicola. 

446 

Aspergillus, Schadling von Champignons. 

499 

— conicus,Vorkommen im Kalkbodcn. 475 

— globosus, Vorkommen in Gartenerde. 

475 

— —— im (Jehirgsboden. 475 

— - - — Kalkbodcn. 475 

— luclmcnsis, Vorkommen im Awamori- 

Koji. 250 


Aspergillus niger, Entwicklung, Bedeutung 
von Kalium. 225 

-, —,-Magnesium. 225 

-, —-Schwefel. 225 

-, Enzymbildung, Bedingungen. 232 

— —, Sporenbildung, Bedeutung von 

Phosphor. 225 

— —, Stoffwechsel, Bedeutung verschie- 

dener Salze. 225 

-, Zuckerspaltung. 225 

— repens, Vorkommen im Gebirgsboden. 

473 

— sartoryi, Identitat mit A. flavus. 224 

— sydowii, Identitat mit A. nidulans. 224 
Aspidiotiphagus citrinus, natiirlicher Feind 

von Chionaspis evonymi. 504 

Aspidiotus britannicu8, Sclmdling vom Lor- 
beerbaum. 504 

— hederae, Sclmdling von Acacia cultri- 

formis. 499 

— lataniae, Schadling von Evonymus. 504 

— nerii, Vorkommen von Saccharomyces 

apiculatus var. parasiticus. 388 

Aspidistra, Schadigung durch Heliothrips 
haemorrhoidalis. 499 

—,-Pyrenochaeta bergevini. 506 

Aster, Schadigung durch Pythium de 
baryanum. 499 

— paniculatus, Schadigung durch Astero- 

mella asteris. 511 

— sinensis, Schadigung durch Uredo pyre* 

thri. 439 

Asterina mate, Schadling von Ilex para- 
guariensis. 430 

Asterionella formosa, Vorkommen in fil- 
triertem Talsperrenwasser. 468 

Asteroma, Schadling von Rosen. 496 

— punitiforme, Schadling von Rosen. 503 
Asteromella asteris, Schadling von Aster 

paniculatus. 511 

Astragalinus tristis, natiirlicher Feind von 
Toxoptera graminum. 207 

Atragene alpina, Schadigung durch Puc¬ 
cinia stragenicola, Verteiiung der Sporen¬ 
lager. 646 

Atriplex, Bekampfung mit Kalkstickstoff. 

184 

— hortense, Bekampfung mit Cuproazotin. 

182 

Aulacaspis rosae, Schadling von Rosen. 

503 

Austern, Untersuchung. 293 

Auswinterung des Getreides. 493 

Autan, Desinfektionsmittel fiir Molkereien. 

280 

Avena, Dbrrfleckenkrankheit. 506 

—, Schadigung durch Ervsiphe graminis. 

429 

-— brevis, Widerstandsfahigkeit gegen Puc¬ 
cinia coronifera. 194 

-— diffusa var. brunnea, Widerstandsfahig¬ 
keit g( gen Puccinia graminis. 194 

— — — montana, Widerstandsfahigkeit. 

gegen Puccinia graminis. 194 


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Register. 


683 


Avena fatua, Keimung, .Wirkung von 
Feuchtigkeitsschwankungen. 186 

— nuda var. biaristata, Widerstandsfahig- 
keit gegen Puccinia coronifera. 194 

— strivosa, Widerstandsfahigkeit gegen 

Puccinia coronifera. 194 

Awamori-Koji, Vorkommen von Asper¬ 
gillus luchnensis. 250 

Azalee, Schadigung durch Aleurodes va- 
porariorum. 496 

—,-Exobasidium japonicum. 496 

Azetataniiid, Wirkung auf Hefe. 243 
Azotobacter, Stickstoffbindung in Roh- 
und Reinkulturen. 478 

—, —, Wirkung organischer Bodenbestand- 
teile. 166 

—, Vorkommen in mineralsaurem Boden. 

478 

— chroococcum, Erhaltung im Boden, Be- 

dingungen. 17 

— —, Farbstoffbildung, Bedeutung der 

Kalkverbindungen. 20 

-, —, — von Magnesiumverbindungen. 

20 

-, Verbreitung im Boden. 4 

-, Vorkommen, Bedeutung der Boden- 

reaktion. 8 

— —, —, Beziehung zum Kalkbedurfnis 

des Bodens. 11 

-, Wirkung von Kieselsaure. 20 

-,-Xatriumchlorid. 17 

-,-Xatriumkarbonat. 17 

Azoxybenzol, W T irkung auf Hefe. 237 


Bacillus acidi lactici, Garung. 245 

— amylovorus besser als B. amylivorus. 

220 

— boracicola, Vorkommen in borhaltigem 

W^asser. 294 

— butyricus, Vorkommen in mineral¬ 
saurem Boden. 478 

— cyanogenes, Blaufarbung von Milch. 279 

— delbriicki, Sauerungstemperatur. 301 

— lactis acidi, Garung. 245 

— — niger, Unterschied von B. mesen- 

tericus niger. 220 

— mesentericus niger, Unterschied von B. 

lactis niger. 220 

—- mycoide8, Reinkulturen, Ammoniak- 
bildung im Boden. 483 

— prodigiosus, Garung. 245 

-, Vergarung von Ameisensaure. 220 

-, Verhalten gegeniiber verschiedenen 

Zuckerarten. 221 

— pyocvaneus, Garung. 245 

— ramosus, Garung. 245 

— tabificans, Schadling von Beta vulgaris. 

423 

— tumescens, Reinkulturen, Ammoniak- 

bildung im Boden. 483 

Bacterium butyri rubri, Rotfarbung von 
Butter. 2 88 

— casei, Vorkommen in Cheddarkase. 290 


Bacterium coli, Bedeutung fiir die Wasser- 
beurteilung. 465 

-, Garung. 245 

— —, Wirkung von Alkoholseifenpaste. 

526 

-,-Ozon. 466 

-aerogenes, Vorkommen in Milch. 261 

— fluorescens, Erreger des Steckriibenge- 

schmackes der Butter. 282 

— —, Kultur auf verschiedenen Xahr- 

boden, Bedeutung fiir den Steckriiben- 
geschmack der Butter. 285 

-, Vorkommen in Milch. 261 

— gracile, Wirkung schwefliger Saure. 667 

— halophilum n. sp., Vorkommen in Salz- 

bergwerken. 473 

— lactis acidi, Vorkommen in Cheddar¬ 
kase. 289 

-acidoproteolyticum n. sp., Schleim- 

bildung im Rahm. 326 

— nubilum, Vorkommen in Milch. 261 

— proteus, Garung. 245 

— putidum, Erreger des Mohrriibenge- 

schmackes der Butter. 282 

— salinum n. sp., Vorkommen in Salz- 

bergwerken. 473 

— vesiculosum n. sp., Kugelkolonien. 473 

— vulgare, Vorkommen in Milch. 262 
Backerei, Bedeutung der Mikroorganismen. 

292 

Bakterien, Bedeutung fiir die Milchwirt- 
schaft. 250 

— — —* Zersetzung von Pflanzen- 

resten im Boden. 219 

Boden-, Bedeutung fiir die Fruchtbar- 
keit. 473 

—, Wirkung von Schwefel. 491 

chemische Zusammensetzung. 295 
denitrifizierende, Vorkommen in mine¬ 
ralsaurem Boden. 478 

Faulnis-, Spaltung von Schwefelver- 
bindungen. 241 

Farbstoffe, Gerinnung, Methodik. 222 
Gehalt des Bodens, Wirkung von Sul- 
fiden. 571 

— der Luft, Wirkung von Ozon. 466 

halophile. 472 

, Knollchen-, Impfung von Leguminosen. 

483 

Milchsaure-, Wirkung von Kolloiden. 

525 

Xitratbildung im Boden, Wirkung von 
Koli lehydra ten. 221 

Pur pur-, Vorkommen in Schwefel- 
quellen Galiziens. 470 

Reinkultur, Ammoniakbildung im Bo¬ 
den. 483 

Schadlinge von Dactylis glomerata. 507 

-Juglans regia. 424 

-Zuckerrohr. 424 

Schwefel-, Vorkommen im Hapsaler 
Meerbusen. 469 

Spaltung von Brenztraubensaure. 239 
-Uxalessigsaure. 239 


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684 


Register. 


Bakterien, Tatigkeit im Waldboden. 475 
—, thermophile, Fehlen im Waldboden. 

476 

—, Vorkommen in Milch. 261 

—, — im Rahm. 323 

—, Wirkung von Giften, Bedeutung der 
Giftquantitat. 525 

—, Zersetzung von Milch. 250 

—, zellulosezersetzende, Wirkung von Acti¬ 
nomyces odorifera. 95 

—, Zugehorigkeit von Myxobakterien. 223 
Bakteriengehalt der Milch, Bestimmungs- 
methode. 250 

-im Gebirge und im Tal. 250 

-von Kiihen in offenen und ge- 

schlossenen Stallen. 252 

— roher und biorisierter Milch. 261 

— des Stalldiingers. 484 

Bakterienkrankheit der Engerlinge. 507 
Balanophora, Embryobildung. 520 

—patuana n. sp., Beschreibung. 520 
Baldwinflecke der Apfel, Ursache. 511 
Baumwollstaude, Schadigung durch Cer- 

cospora gossypina. 512 

—,-Uredo gossypii. 512 

Bayern, Getreidefusarien, Bekampfung mit 
Sublimat. 196 

Beerenstraucher, Schadigung durch Le- 
canium corni. 495 

—,-Nematus ventricosus. 495 

Begonie, Schadigung durch Septoria. 496 
Belgien, Auftreten von Sphaerotheca mors 
uvae. 506 

—, erstes Auftreten von Lophodermium 
brachysporum. 506 

—, Pflanzenkrankheiten 1911 und 1912.505 
—, Pflanzenschutzdienst. 493 

Benzoesaure, Nachweis im Boden. 487 
Benzylbrenztraubensaure, Vergarung durch 
Hefe. 242 

Berberis vulgaris, Bedeutung fiir das Auf¬ 
treten von Puccinia graminis. 506 
Berberitze, Bedeutung fur das Auftreten 
von Puccinia graminis. 195 

Beschattung, Wirkung auf die Entwicklung 
des Mais. 180 

Beta, Dorrfleckenkrankheit. 506 

— vulgaris, Schadigung durch Bacillus 

tabificans. 423 

— —,-Cercospora beticola. 445 

-,-Peronospora schachtii. 427 

--. Uromvces betae. 434 

-,-Urophlyctis leproidea. 425 

— —, — — Urophlvctis pulposa. 425 
Beta'in, Wirkung auf die Stickstoffbindung 

durch Azotobacter. 170 

Betula alba. Schadigung durch Melatnp- 
.soridium betulinum, Vertcilung der Spo- 
ren lager. 646 

— imna. Schiidigung durch Melampsori- 

diuni betulinum, Verteilung der Sporen- 
lagrr. 040 

— puhcscens, Schiidigung durch Misteln. 

519 


Beulenbrand des Mais, Auftreten. 503 
Bibio marci, Schadling von Gemiisepflanzen 

495 

Bienen, Krankheiten. 672 

—, Vorkommen von Saccharomyces api- 
culatus. 373 

Bier, englisches, Bedeutung des Brett- 
anomyces. 300 

—, Fehler durch Saccharomyces apiculatus. 

395 


—•, Saurebildung durch Saccharomyces api¬ 
culatus. 375 

—, Verderben durch Bakterien, Schutz- 
mittel. 249 

—, Vorkommen von Saccharomyces api¬ 
culatus. 395. 400. 404 

Bierbrauerei, Handbuch. 249 

Bierfilze, Fauna. 495 

Birnbaum s. a. Pirns communis. 


—, Rost. 505 

—, Schadigung durch Anthonomus porno- 
rum. 503 

—,-Cercospora porrigo. 446 

—,-Phyllosticta pirina. 499 

—,-Podosphaera leucotricha. 495 

—,-Septoria piricola. 505 

Bisamratte s. Fiber zibethicus. 
Blattfleckenkrankheit des Getreides durch 
Tylenchus graminis. 202 

Blattlause, Bekampfung mit Tabakextrakt. 

509 

—,-Tabakseifenbriihe. 501 

—, Schadlinge von Gurken. 503 

—, — — Hopfen. 501 

-Kohl. 503 

—,-Kiirbis. 503 

—,-Melonen. 503 

—, — — Ruben. 501 

—, Gbertragung der Mosaikkrankheit der 
Runkelriibe. 507 

Blattranddiirre des Johannisbeerstrauches, 
Bekiimpfungsversuche mit Schwefelkalk- 
briihe. 502 


Blattrollkrankheit der Kartoffel, Auftreten. 

495. 503. 507 


-, Bedeutung des Bodens. 669 

Blausaure, Bekamptungsmittel gegen Trio- 
za alacris. 502 

Bleiarsenat, Wirkung auf Insekten. 515 
Bleisulfat, Wirkung auf Ammoniakbildung 
im Boden. 482 

—,-Nitratbildung im Boden. 482 

Blutlause, Bekiimpfungsversuche. 502 
Boden, Ammoniakbildung, Wirkung von 
Metallsalzen. 482 

—, —, durch Reinkulturen. 482 

—, Ammoniakverdunstung. 483 

—, Ausbreitung von Tylenchus scandens. 

202 


—, Bakterienflora, Wirkung von Schwefel. 

491 

—, Bakteriengehalt, Wirkung von Sulfi- 
dcn. 571 


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Register. 


685 


Boden, Bedeutung fur die Blattrollkrank- 
heit der Kartoffel. 669 

— des Eisens. 489 

— fur die FuBkrankheiten des Ge- 

treides. 200 

—- des Kalkes. 489 

Belmndlung mit Schwefelsaure gegen 
Keimlingskrankheiten der Koniferen. 477 
Desinfektionsversuche. 477 

Erhaltung des Azotobacter chroococ- 
cum, Bedingungen. 17 

Gebirgs-, mykologische Untersuchung. 

475 

Gehalt an Alkalikarbonaten, biologische 
Bestimmung. 46 

-loslicher Phophorsaure, biologi¬ 
sche Bestimmung. 48 

Hochmoor-, mikrobiologischer Unter- 
schied von Niederungsmoorboden. 78 
—, Zellulosezersetzung, Bedeutung von 
Ammoniumsulf at. 123 

—, —, Wirkung von kohlensaurem 
Kalk. 114 

Kalk-, mykologische Untersuchung. 

475 

Kalkbediirfnis, Bedeutung der biologi- 
schen Basizitatsbestimmung. 34 

—, Beziehung zum Vorkommen von 
Azotobacter chroococcum. 11 

—, Nachweis, Bedeutung der Mannit- 
vergarung. 55 

Lebensfahigkeit von Steinbrandsporen. 

669 

mineralsauerer, bakteriologische Unter¬ 
suchung. 478 

—, Vorkommen von Protozoen. 477 
Miidigkeit, Bekampfung. 474 

Nachweis von Benzolderivaten. 487 
Xiederungsmoor-, Zellulosezersetzung. 

105 

—, —, Bedeutung von Ammonium- 
sulfat. 123 

—, —, — der Phosphorsaure. 110 
Nitratbildung durch Bakterien, Wir- 
kung von Kohlehydraten. 221 

—, Bedeutung hoherer Pflanzen. 480 
—, Wirkung von Metallsalzen. 482 
Nitritbildung, Untersuchung. 135 
Oxydation von Schwefel, Bedeutung 
der Durch liiftung. 585 

-,-Fouchtigkeit. 582 

Peptonzersetzung, Beziehung zur Bo- 
denbeschaffenheit. 64 

Pilzflora, Untersuchung. 475 

Reaktion, Bedeutung fiir das Vorkom¬ 
men von Azotobacter chroococcum. 8 
saurer, Nitratbildung. 481 

selektive Absorption von Salzlosungen. 

488 

Stickstoffbindung, Bedeutung der Le- 
guminosen. 474 

Stickstoffhaushalt, Bedeutung der 
Brache. 478 


Boden, Stickstoffumsetzungen, Bedeutung 
fiir die Emahrung von Citruspflanzen. 

482 

Sulfatbestimmung. 559 

Sulfatbildung in verschiedenen Boden- 
arten. 574 

■—, Untersuchung. 552 

—, Wirkung von Kohlehydraten. 586 
Verbreitung von Azotobacter chroo¬ 
coccum. 4 

Vorkommen von Saccharomyces api- 
culatus. 379 

Wald-, Bakterientatigkeit. 475 

—, Fehlen thermophiler Bakterien. 

476 

—, Nitratbildung, Untersuchung. 479 
Zellulosezersetzung, Beziehung zur Bo- 
denbeschaffenheit. 92 

—, Wirkung von Actinomyces odori- 
fera. 95 

Zersetzung von Pflanzenresten, Bedeu¬ 
tung von Bakterien. 219 

- — —,-Pilzen. 219 

Bodengare. 475 

Boh men, erstes Auftreten der Reblaus. 

505 

—, starkes Auftreten von Hamstern und 
Wiihlmausen. 505 

Bohne, Garung durch Saccharomyces api- 
culatus. 408 

—, Schadigung durch Cladosporium pisi. 

510 

Bombyx lanestris, Kokon, Untersuchung. 

500 

Bordeauxbriihe, Bekampfungsmittel gegen 
Colletotrichum lindemuthianum 511 

—,-Peronospora. 504 

—,-Phytophthora infestans. 509 

Bosmina, Vorkommen in filtriertem Tal- 
sperrenwasser. 468 

Botrytis, Schiidling von Paeonien. 496 
—,-Tulpen. 496 

— cinerea, Konidienbildung, Wirkung von 
Lichtstrahlen verschiedener Lange. 224 

-, Vorkommen im Kalkboden. 475 

— vulgaris, Schiidling von Camellia. 510 
Brache, Bedeutung fiir den Stickstoffhaus- 

halt des Bodens. 478 

Brachycolu8 noxius, Diaretus obsoletus, 
natiirlicher Feind. 207 

Brandpilze des Getreides, Parasitismus. 193 
Bandsporen, (ielialt von Kleie, Nachweis. 

292 

Brassica campestris, Schadigung durcli 
Erysiphe polygoni. 429 

— napus, Schadigung durch Erysiphe poly¬ 
goni. 429 

— nigra, Bekampfung mit Cuproazotin. 

182 

— oleracea s. a. Kohl. 

-, Schadigung durch Cystopus can- 

d idus. 425 

-,-Erysiphe polygoni. 429 

-,-Peronospora parasitica. 426 


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686 


Register. 


Brauwasser s. Wasser, Brau-. 

Brernia lactucae, Schadling von Lactuca sa- 
tiva. 426 

Brennessel, Schadigung durch Cuscuta 
europaea. 510 

Brenztraubensaure, Spaltung durch Bak- 
terien. 239 

—, Vergarung durch Hefe, Milchsaure- 
bildung . 245 

—, Wirkung auf Hefe. 242 

—,-Zymase. 247 

Brettanomyces, Vorkommen in englischen 
Bieren. 300 

Brombeerstrauch, Schadigung durch Ma- 
crosiphum cereale. 671 

—, Vorkommen von Fumago vagans. 510 
Bromus macrantha, Schadigung durch 
ErysipTie gram inis. 429 

— mollis, Schadigung durch Ustilago bro- 

mivora. 432 

— schraderi, Schadigung durch Puccinia 

bromina. 438 

— unioloides, Schadigung durch Erysiphe 

gram inis. 429 

-,-Phyllachora bromi. 431 

-,-Ustilago bromivora. 432 

Brownsche Bewegung, Untersucluing. 223 
Bruchus chinensis, Biologie. 494 

Buche, Schadigung durch Orchestes fagi. 

499 

Buchsbaum, Schadigung durcli Puccinia 
buxi. 496 

Bupalus piniarius 8. a. Kiefernspanner. 

-, Biologie. 494 

Butomus umbellatus. Rhizome, Kultur von 
Chromatium graeile. 471 

Butter, Blaufiirbung durch Schimmelpilze. 

288 

-—, Fleckenbildung durcli Saccharomyces 
flava lacti. 288 

—, Herstellung, Merkblatt. 282 

—, Mohrriibengesehmack, Ursache. 282 

— -, Rotfarbung durch Bacterium butyri 

rubri. 288 

—,-Hefe. 287 

—, Steckrubengeschmaok, Ursache. 282 

Cactus opuntia, Fruehtsaft, Vergarung 
durch Saccharomyces apiculatus. 396 
Caeoma abietis j>ectinatae, Schadling der 
Tanne. 505 

Calceolaria, Schadigung durch Erysiphe 
galeopsidis. 429 

Calciumkarbid, Bekampfungsversuche ge- 
gen Drahtwiirmer. 206 

Calciumsulfit, W irkung auf Pflanzenwachs- 
tum. 490 

Calendula officinalis, Schadigung durch 
Kntyloma calendulac. 433 

Calycanthus floridus, Schadigung durch 
Siroeoceus ealyeanthi. 440 

Camellia, Schadigung durch Botrytis vul¬ 
garis. 510 

—, Vorkommen von Schwurzopilzen. 430 


Canna, Schadigung durch Uredo cannae. 

439 

Capsella burea-pastoris, Schadigung durch 
Cystopus candidus. 425 

Capsicum annuum, Schadigung durch Phy- 
tophthora cactorum. 510 

Carex glauca, Schadigung durch Cuscuta 
europaea. 522 

Carex muricata, Schadigung durch Cus¬ 
cuta europaea. 522 

Carex pseudo-cvperus, Schadigung durch 
Ustilagopsis olivacea. 433 

Carpocapsa pomonella, Biologie. 502 

Carpozyma apiculatum. 370 

Casuarina equisetifolia, Wurzelknollchen. 

483 

Cattleya, Schadigung durch Isosoma or- 
chidearum. 501 

Cecidomvia aurantiaca, Schadling von 
Weizen. 508 

Cecidomvia brassicae, Schadling vom Kohl. 

508 

— destructor, Schadling von Gerste. 508 

— piricola, Schadling von Obstbaumen. 

503 

— pisi, Schadling von Erbsen. 508 

— tritici, Schadling von Weizen. 508 

Centaurea cvanus, Bekampfungsversuche 

mit Cuproazotin. 182 

Cephaleuros virescens, Schadling von Mag¬ 
nolia grandiflora. 447 

Cephalosporium, Zugehorigkeit von Tricho- 
derma varians. 223 

— acremonium, Vorkommen in Garten- 

erde. 475 

Ccrastium arvense, Bekiimpfung mit Kai- 
nit. 183 

-, Schadigung durch Peronospora alsi- 

nearum. 427 

— vulgatum, Schadigung durch Perono¬ 
spora alsinearum. 427 

Ceratium hirondinella, Vorkommen in fil- 
triertem Talsperrenwasser. 468 

Cercospora apii, Schadling von Sellerie. 

503 

— asparagi, Schadling von Asparagus 

officinalis. 445 

— beticola, Schadling von Beta vulgaris. 

445 

— cireumscissa, Schadling von Persica 

vulgaris. 445 

— cordylines, Schadling von Cordyline 

dracaenoides. 445 

— glandulosa, Schadling von Ailanthus 

glandulosus. 445 

— gossypina, Schadling der Baunnvoll- 

staude. 512 

Cercospora kopkei, Schiidling von^Zucker- 
rohr. 445 

— mate, Schadling von Ilex paraguarien- 

sis. 512 

— mcliicola, Schadling von Melia azeda- 

raeh. 445 

— melonis, Schiidling von Gurko. 509 


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Register. 


687 


Cercospora melonis, Schadling von Melone. 

509 

— personata, Schadling von Arachis hypo- 

gaea. 446 

— phaseolina, Schadling von Phaseolus 

ovatus. 446 

— porrigo, Schadling vom Apfelbaum. 446 

-,-Birnbaum. 446 

— roesleri, Schadling von Vitis vinifera. 446 

— rosicola, Schadling von Rosa centifolia. 

446 

— viticola, Schadling des Weinstocks. 512 

— vitis. 446 

— pseudoidium, Schadling von Manihot 

utilissima. 444 

Cercosporina asparagicola, Schadling von 
Asparagus officinalis. 446 

— hydrangeicola, Schadling von Hy¬ 
drangea hortensis. 446 

— mate, Schadling von Ilex paraguariensis. 

446 

— tetragoniae, Schadling von Tetragonia 

expansa. 446 

Ceutorrhynchus assimilis, Schadling voin 
Kohl. 508 

— quadridens, Schadling vom Kohl. 508 

— sulcicollis, Schadling vom Kohl. 503 
Chaetoceras coscinodiscus, Vorkommen im 

Newamiindungsbecken. 469 

Champignon, Schadigung durch Asper¬ 
gillus. 499 

Cheimatobia brumata, Auftreten. 501 

-, Schadling von Obstbaumen. 503 

Chenopodium hircinum, Schadigung durch 
Peronospora effusa. 426 

— murale, Schadigung durch Peronospora 

effusa. 426 

— pappulosum, Schadigung durch Pero¬ 
nospora effusa. 426 

Chernies corticalis, Schadling der Wev- 
mouthskiefer. 505 

— piciae, Schadling von Nordmannstannen. 

499 

— strobilobius, Schadling der Larche. 499 
Cliiniasulfat, Wirkung auf Hefe. 243 
Chinosol, Bekampfungsversuche gegen Ge- 

treidefusarien. 196 

—,-Weizensteinbrand. 189. 669 

—, Desinfektionsmittel bei garungsphy- 
siologischen Arbeiten. 249 

Chionaspis evonymi, Aspidiotiphagus citri- 
nus, natiirlicher Feind. 504 

-, Schadling von Fvonymus. 504 

-, — vom Spindelbaum. 510 

Chlamvdozoon prowazeki, natiirlicher 
Feind von Panolis piniperda, 494 
Chlorida obsoleta, Bekampfung mit Arsen- 
priiparaten. 203 

-, Scliadling von Mais. 203 

Chloroform, Wirkung auf alkoholische 
(hi rung. 248 

—•,-Hefe. 241 

Chlorops taeniopus, Schadling von Gerste. 

508 


Chlorose der Obstbaume. 501 

— des Weinstocks. 501 

Chlorospora vastatrix, Schadling von Alli¬ 
um cepa. 427 

Chlorphenolquecksilber, Bekampfungs- 
mittel gegen Helminthosporium grami- 
neum. 669 

—,-Weizensteinbrand. 669 

—, Bekampfungsversuche gegen Weizen¬ 
steinbrand. 189 

Chondroitin, Spaltung durch Faulnis- 
bakterien. 241 

Chondromyces apiculatus, Unterschied von 
C. gracilis. 222 

— crocatus, Kultur. 223 

— erectus, Vorkommen. 222 

— languinosus n. sp. 223 

Chromatium gracile n. sp., Unterschied von 

C. minutissimum und C. vinosum. 471 

-, Vorkommen in Schwefel- 

quellen Galiziens. 471 

-, Kultur auf Rhizomen von 

Butemus umbellatus. 471 

— weissii, Phototaxis. 471 

-, Vorkommen in Schwefelquellen Ga¬ 
liziens. 471 

Chrysanthemum, Schadigung durch Aphe- 
lenchus ormerodes. 502. 503 

—,-Puccinia chrysanthemi. 438 

—, Vorkommen von Schwarzepilzen. 430 
—, fructescens var. chrysaster, Gallenbil- 
dung. 670 

—, indicum, Schadigung durch Lygus pa- 
bulinus. 499 

Chrysopa, natiirlicher Feind von Toxop- 
tera graminum. 207 

Chrysophlyctis endobiotica, Auftreten in 
Schwedcn. 509 

Cichorium intybus, Schadigung durcli Puc¬ 
cinia hieracii. 438 

Circinella svdowi n. sp., Beschreibung. 224 
Cirsium arvense, Bekampfung. 184 

-, Schadigung durch Puccinia sua- 

veolens, Verteilung der Sporenlager. 646 

— eriophorum, Schadigung durch Puccinia 

cirsii eriophori, Verteilung der Sporen¬ 
lager. 646 

— erisithales, Schadigung durch Puccinia 
cirsi, Verteilung der Sporenlager. 646 

— heterophyllum, Schadigung durch Puc¬ 
cinia cirsi, Verteilung der Sporenlager. 

646 

— lanceolatum, Schadigung durch Pucci¬ 

nia cirsii-lanceolati, Verteilung der 
Sporenlager. 646 

— oleraceum, Sehiidigung durch Puccinia 
cirsi, Verteilung der Sporenlager. 646 

— serratuloides, Schadigung durch Pucci¬ 
nia cirsi, Verteilung der Sporenlager. 

646 

•— spinosissimum, Schadigung durch Pucci¬ 
nia cirsi, Verteilung der Sporenlager. 646 
Citronenbaum, Schadigung durch Roselli- 
nia necatrix. 431 


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688 


Register. 


Citronenbaum, Vorkommen von Schwarze- 
pilzen. 430 

Citrullus, Schadigung durch Gloeosporium 
lagenarium. 443 

— vulgaris, Schadigung durch Monilia sp. 

443 

Citrus, Ernahrung, Bedeutung der Stick- 
stoffumsetzungen im Boden. 482 

— aurantium, Schadigung durch Gloeo¬ 
sporium hesperidearum. 443 

-,-Sclerotium succineum. 447 

Cladosporium cucumerinum, Schadling von 
Gurke. 509 

-, — der Gurke in Italien. 510 

-, — von Melone. 509 

— fulvum, Bekampfung mit Schwefel- 

kalkbriihe. 499 

-, Schadling von Tomaten. 499 

— pisi, Schadling von Bohnen. 510 

Cladothrix, Vorkommen im NewafluB- 

becken. 469 

— dichotoma, GeiBeln. 537 

-, Haftkissenbildung. 536 

-, Physiologie. 539 

-, Reinkultur. 532 

-, Scheide, Untersuchung. 535 

-, Untersuchung. 529 

(laudestinin, Vorkommen in Lathraea 

squamaria. 517 

(laviceps purpurea, Schadling von Gerste. 

506 

-,-Getreide. 495. 508 

Clematis, Schadigung durch Heterodera 
radicicola. 499 

C lostridium, Garung. 245 

Coccobacillus acridiorum, Bekampfungs- 
versuche gegen Dociostaurus marocca- 
nus. 504 

-,-Heuschrecken. 203. 501 

Coffein, Wirkung auf die Stickstoffbindung 
(lurch Azotobacter. 170 

Colaspidema atra, Schadling von Luzerne, 
Bekampfung. 522 

Coleophora laricella, Schadling der Larche. 

510 

Colletotrichum, Borstenbildung, Bedingun- 
gcn. 670 

— anonicola, Schadling von Anona cheri- 

molla. 444 

— falcatum, Schadling vom Zuckerrohr. 

512 

— lagenarium. Schadling von Gurko. 510 

— - —, — — Melone. 510 

— lindemutianum, Bekampfung mit Bor¬ 
deaux briihe. 511 

—- vincae, Schadling von Vinca major. 444 
- verbae, Scliiidling von Ilex paragua- 
ycnsis. 444. 512 

Cometura picrogramma, Schadling der Ko- 
kospalme. 499 

Conioplmra cend>ella, Vorkommen an Kie- 
fcrnholz. 495 

Coniotliyrium palmarum, Schadling von 
Palmcn. 496 


Conium maculatum, Schadigung durch Cus- 
cuta Arvensis. 522 

Contarinia onobrychidis, Schadling von 
Esparsette. 505 

— tritici, Biologic und Bekampfung. 205 
Convolvulus arvensis, Schadigung durch 

Thecaphora hyalina. 433 

Copidosoma cidariae, natiirlicher Feind des 
Kiefernspanners. 494 

Corbin, Bekampfungsversuche gegen Wei- 
zenstein brand. 189 

—, Saatenschutz gegen Krahen. 208 

Cordyline dracaenoides, Schadigung durch 
Cercospora cordylines. 445 

Coremienbildung bei Penicillium, Unter¬ 
suchung. 227 

Coroe bus bifasciatus, Schadling des Korks. 

491 

— undatus, Schadling des Korks. 491 
Coronopus didymus, Schadigung durch 

Peronospora parasitica. 426 

Corv r us frugilegus, Auftreten in Danemark. 

508. 509 

Corynespora melonis, Infektion reifer Gur- 
ken. 670 

Coryneum beijerinckii, Schadling von Pru- 
nus armeniaca. 444 

-,-Prunus dome8tica. 444 

-,-Prunus persica. 444 

— effusum, Schadling von Populus occi- 

dentalis. 511 

Corynetes rufipes, Vorkommen an chinesi- 
schem Albumin. 499 

Crataegus, Schadigung durch Misteln. 519 
Creatin, Wirkung auf die Stickstoffbindung 
durch Azotobacter. 170 

Creatinin, Wirkung auf die Stickstoffbin¬ 
dung durch Azotobacter. 170 

C’rem as togas ter, Schadling des Korkes. 491 
Crepis setosa, Ausbreitung im ElsaO. 186 
Croesus septentrionalis, Schadling von 
Populus canadensis. 510 

Cronartium asclepiadeum, Schadling der 
Kiefer. 505 

— ribicolum, Schadling von Ribes pe- 
traeum, Verteilung der Sporenlager. 646 

— —, — der Weymouthkiefer. 505 

Cryptorhynchus lapathi, Schadling von 

Erlen. 496 

Cucasa, Wert als Pflanzenschutzmittel. 497 
Cucurbita pepo, Schadigung durch Erysiphe 
jx)lvgoni. 429 

Cuproazotin, Bokampfungsmittel gegc^n 
I’nkraut. 182 

Cuprocorbin, Bekampfungsversuche gegen 
Drahtwurmer. 205 

—.-Weizensteinbrand. 189 

Cuscuta arvensis, Eindringcn der Haustori- 
en in die Wirtspflanze. 522 

- , Einpfindlichkeit der Samen gegen 

hohc Temperatur. 521 

--, Schadling von Conium maculatum. 

522 

— —,-Delphinium staphysagria.522 


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Register. 


689 


Cuscuta chilensis, Vorkommen in RuBland. 

521 

— epilinum, Vorkommen in RuBland. 521 

— epithymum, Schadling von Galium ver- 

ticillatum. 510 

-,-Medicago sativa. 449 

-,-Plantago media. 510 

-, Vorkommen in RuBland. 521 

— europaea, Schadling von Brennesseln. 

510 

-, Vorkommen von Quercetin. 517 

-, — in RuBland. 521 

-, Wirtspflanzen. 522 

— gronowii, Vorkommen in RuBland. 521 

— lupulifonnis, Vorkommen in RuBland. 

521 

— monogyna, Vorkommen in RuBland. 

521 

— obtusifolia var. breviflora, Vorkom¬ 
men in RuBland. 521 

— odorata var. botrychoides, Schadling 

von Ricinus communis. 449 

— plani flora, Vorkommen in RuBland. 521 

— racemosa, Schadling von Trifolium pra- 

tense. 449 

-,-Trifolium repens. 449 

-,-Xanthium spinosum. 449 

-, Vorkommen in RuBland. 521 

— trifolii, Empfindlichkeit der Samen 

gegen hohe Temperatur. 521 

Cyanophyceen, Vorkommen in Schwefel- 
quellen Galiziens. 470 

Cycloconium oleaginum, Schadling von 
Olea europaea. 444 

Cydonia vulgaris, Schadigung durch Phrygi- 
lanthus cuneifolius. 448 

Cylindrosporium pomi, Schadling des Apfel- 
baums. 511 

Cynara scolymus, Schadigung durch Phyl- 
losticta cynarae. 440 

-,-Ramularia cynarae. 444 

Cyperus flavicornis, Schadigung durch 
Sphaenophorus callosus. 206 

Cystopus bliti, Schadling von Amarantus. 

427 

— candidus, Schadling von Capsella bur¬ 
sa-pastoris. 425 

-,-Raphanus sativus. 425 

— ipomoeae-panduranae, Schadling von 

Ipomoea batatas. 425 

-,-Ipomoea bona-nox. 425 

— portulacae, Schadling von Portulaca 

oleraceae. 425 

— tragopogonis, Schadling von Helian- 
thus annuus und H. tuberosus. 425 

-,-Scorzonera hispanica. 425 

-,-Tragopogon porrifolium. 425 

Dactylis glomerata, Schadigung durch Bak- 
terien. 507 

Danemark, Pflanzenkrankheiten im Jahre 
1912. 506 

Dahlien, Schadigung durch Forficula auri- 
cularia. 496 

Zweite Abt. Bd. 43. 


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Dahlien, Schadigung durch Sclerotinia. 428 
Dalmatien, Auftreten von Dociostaurus 
maroccanus. 504 

Darluca filum, Vorkommen auf Uromyces 
striatus. 435 

Degermator, Pasteurisierungsapparat. 256 
Delphinium staphysagria, Schadigung 
durch Cuscuta arvensis. 522 

Dendroctonus micans, Schadling von Fich- 
ten. 496 

Dendrolimus pini, Schadling der Kiefer. 

501 

Deutschland, Pflanzenkrankheiten im 
Jahre 1911. 493 

Dextrin, Bestimmung in Bier, biologische 
Methode. 380 

Dextrose, Bestimmung in Bier, biologische 
Methode. 380 

—, Vergarung durch Saccharomyces api- 
culatus. 379 

Diabrotica longicornis, Schadling von Mais. 

206 

— duodecimpunctata, Schadling von Mais. 

206 

Dianthus barbatus, Schadigung durch Sep- 
toria dianthi. 441 

— caryophyllus, Schadigung durch Sep- 

toria dianthi. 441 

Diaretus obsoletus, natiirlicher Feind von 
Brachycolus noxius. 207 

-,-Toxoptera graminum. 

207 

Diaspicida collus, Bekampfungsmittel ge¬ 
gen Diaspis pentagona. 503 

Diaspis pentagona, Bekampfung mit Dias¬ 
picida collus. 503 

-,-Prospalteila berlesii. 503 

Diastase, Bildung durch Schimmelpilze, Be- 
dingungen. 232 

Diatrype tumidella, Schadling von Prunus 
pennsylvanica. 511 

Dicyandiamid, Wirkung auf Getreide. 178 
Diestrammena marmorata, Biologie. 494 
Digitalis sanguinalis, Schadigung durch 
Ustilagopsis rabenhorstiana. 433 

Diplogasteroides spengelii, Vorkommen im 
PilzfluB der RoBkastanie. 495 

Discalandra stigmaticollis, Vorkommen auf 
Kokospalme. 606 

Dociostaurus maroccanus, Auftreten in 
Dalmatien. 504 

-, starkes Auftreten in Osterreich. 

501 

-, Bekampfungsversuche mit Cocco- 

bacillus acridiorum. 504 

Dorrfleckenkrankeit an Avena. 506 

-Beta. 506 

— des Hafers, Bekampfung mit Mangan- 

sulfat. 177. 509 

-, Entwicklung in Knopscher 

Nahrlosung. 513 

-, Ureache. Ill 

— an Hordeum. 506 

-Triticum. 506 

44 

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690 


Register. 


Dothiorella zeae n. sp., Schadling des Mais. 

202 

Drahtwiirmer, Bekampfung mit Schwefel- 
kohlenstoff. 206 

—, Bekampfungsversuch mit Calciumkar- 
bid. 206 

—, Bekampfungsversuche mit Cuprocor- 
bin. 205 

—,-Patschuliol. 205 

—, Schadlinge von Erbsen. 507 

—,-Getreide. 495. 507 

—,-Kartoffeln. 507 

—,-Klee. 507 

—,-Ruben. 507 

Droah des Weinstocks, Untersuchung. 502 

Diinger, Bedeutung fur das Auftreten des 
Getreidemeltaus. , 201 

-der Getreideroste. 195 

-den Hagelschaden des Getreides. 

180 

Grun- in Spargelkulturen. 485 

,—, Vereuche. 485 

radioaktiver, Wirkung auf Getreide. 

178 

Stall-, Bakteriengehait. 484 

—, Bedeutung fur das Auswintern des 
Getreides. 179 

—, Stickstoffverluste. 484 

—, Veranderungen wahrend der Lage- 
rung. 484 

—, Stroh-, Wirkung auf verschiedenen 
Boden. 486 

Eberesche, Schadigung durcli Komma- 
schildlaus. 496 

Echinops sphaerocephalus, Schadigung 

durch Puccinia echinops, Verteilung der 
Sporenlager. 646 

Echium violaceum, Schadigung durch Syn- 
chytrium echii. 427 

Efeu, Schadigung durch Tetranychus, Be¬ 
kampfungsversuche. 502 

Eiche, Besclmdigung durch Wasserratten. 

496 

—, PilzfluB, Vorkommen von Anguillula 
aceti var. dryophila. 495 

—, PilzfluB, Vorkommen von Anguillula 
ludwigii. 495 

—, —,-Endomyces magnusii. 495 

—, —,-Laelaps cossi. 495 

—, —,-Leuconostoc lagerheimii. 495 

—, —,-Saccharomy codes ludwigii. 

495 

—, Schiidigung durch Microsphaera alphi- 
toides. 495 

—,-Oidium quercinum. 504 

—, Vorkommen von Fumago vagans 510 
Eichhornchen, Schadlinge von Waldbiiu- 
mon. 496 

Eier, E indr ingen von Hefe. 243 

—,-Pilzen. 243 

Einsauern dcr Kartoffeln mit Reinkulturen. 

301. 302 

Eisen, Bedeutung ini Boden. 489 


Eisen, Bedeutung fiir Mannitvergarung. 60 
Eisenfleckigkeit der Kartoffel, Auftreten. 

506 

Eisensulfat, Wirkung auf Ammoniakbil- 
dung im Boden. 482 

—,-Nitratbildung im Boden. 482 

Eisenvitriollosung, Bekampfungsmittel ge- 
gen Galinsoga parviflora. 184 

—,-Hederich. 181 

—,-Polygonum persicaria. 184 

Ektoprotease in Weintrauben, Unter- 
suchung. 641 

Elachista, Auftreten. 499 

Elektrizitat, Bekampfungsversuche gegen 
Weizensteinbrand. 189 

Emisarcoptes, natiirlicher Feind von My- 
tilaspis pomorum. 510 

Empusa fresenii, natiirlicher Feind von 
Aphis papaveris. 508 

Encyrtus, natiirlicher Feind von Mytilas- 
pis pomorum. 510 

Endomyces lindneri n. sp., Vergarung ver- 
schiedener Zuckerarten. 234 

— magnusii, Vorkommen im PilzfluB der 
Eiche. 495 

Engerlinge, Bakterienkrankheit. 507 

—, Schadlinge vom Weinstock, Bekamp¬ 
fungsversuche. 502 

England, Verbreitung der Mistel. 519 
Entyloma calendulae, Schadling von Ca¬ 
lendula officinalis. 433 

Enzyme, Bildung durch Schimmelpilze. 

232 

—, proteolytische der Hefe nach Vorbe- 
handlung mit zuckerhaltigen Nahrlosun- 
gen. 233 

Epichloe typhina, Schadling von Futter- 
grasern. 509 

Epilobium august if olium, Schadigung 
durch Puccinia gigantea, Verteilung der 
Sporenlager. 646 

Erbse, Knollchenbildung, Bedeutung der 
Ernahrung. 512 

—, Schadigung durch Cecidomyia pisi. 508 

—,-Drahtwiirmer. 507 

—,-Grapholitha. 508 

—,-Pentaleus major. 510 

—,-Sitona lineata. 508 

Erdbeere, Schadigung durch Mycosphaerella 
fragariae. 503 

Erdflohe, Bekampfungsversuche. 502 
ErdnuB, Krauselkrankheit. 510 

Eremeu8, natiirlicher Feind von Mytilaspis 
pomorum. 510 

Eriocampa adumbrata, Schadling von 
Obstbaumen. 503 

Eriocampoides limacina, Schadling vom 
Kirschbaum. 499 

Erioplives piri, Bekampfungsversuche. 502 

-, Schadling von Obstbaumen. 503 

Eriothyrimn ? rosicola, Scliiidling von 
Rosa lucida. 442 

Erie, Schadigung durch Cryptorhynchus 
lapathi. 496 


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Register. 


691 


Erie, SchleimfluB, Vorkommen von Saccha- 
romyces apiculatus. 378 

Eryobotrya japonica, Schadigung durch 
Gloeosporium eriobotryae. 443 

-,-Phyllosticta erybothryae. 440 

Erysiphe, Abtotung der Sporen durch 
Wasserstoffsuperoxyd. 515 

— communis, Schadling von Gurken. 503 

-,-Kiirbis. 503 

-,-Melonen. 503 

Erysiphe galeopsidis, Schadling von Cal¬ 
ceolaria. 429 

— graminis, Schadling von Avena. 429 

-,-Bromus macrantha. 429 

-, — — Bromus unioloides. 429 

-,-Getreide. 495. 508 

-,-Hordeum. 429 

-,-Poa annua. 429 

—.—,-Triticum. 429 

-, Uberwinterung an Hordeum sati¬ 
vum f. hibernum. 506 

-, Widerstandsfahigkeit von Triti¬ 
cum durum. 201 

-,-Triticum monococcum. 201 

-,-Triticum polonicum. 201 

-,-- Triticum turgidum. 201 

— polygoni, Schadling von Brassica cam- 

pestris. 429 

-,-Brassica napus. 429 

-,-Brassica oleracea. 429 

-,-Cucurbita pepo. 429 

-,-Ipomoea batatas. 429 

-,-Papaver somniferum. 429 

--,-Petroselinum sativum. 429 

-,-Phaseolus vulgaris. 429 

-,-Pisum sativum. 429 

-,-Sinapis nigra. 429 

-,-Viola odorata. 429 

Erythraea pulchella, Schiidigung durcli 
Cuscuta europaea. 522 

Erythrina crista-galli, Schadigung durch 
Ravenelia plate ns is. 439 

Esparsette, Schadigung durch Contarinia 
onobrychidis. 505 

Euchlaena mexicana, Schadigung durch 
Ustilago maydis. 431 

Euglena sanguinea, Auftreten in Alpen- 
seen. 295 

Euphorbia cyparissias, Schadigung durch 
Uromyces scutellatus, Verteilung der 
Sporen lager. 646 

— verrucosa, Schadigung durch Uromyces 
exc-avatus, Verteilung der Sporenlager. 

646 

Euphrasia stricta, osmotischer Druck. 516 
Eurvgaster integriceps, Scliadling von (Je- 
treide. 207 

-, Telenomus naturlicher Feind. 207 

Evonymus, Schiidigung durch Aspidiotus 
lataniae. 504 

—,-Chionaspis evonvmi. 504 

— japonica s. a. Spindelbaum. 

-, Schiidigung durch Oidium evonymi- 

japonica. 429. 496 


Exoascus deformans,Bekampfungsversuche 
init Lysol. 502 

--, Schadling von Obstbaumen. 501 

-,-Persica vulgaris. 427 

— pruni, Schadling von Prunus sativus. 

428 

Exobasidium azaleae, Auftreten in Belgien. 

505 

— japonicum, Schadling von Azaleen. 496 
Exochomus nigromaculatus, natiirlicher 

Feind von Toxoptera graminum. 207 
Exypnus pulchripennis, Vorkommen auf 
Kokospalme. 606 

Faba, Schadigung durch Gloeosporium 
lindemuthianum. 443 

— vulgaris, Schadigung durch Ascochyta 

fabae. 441 

Faulnisbakterien s. Bakterien, Faulnis-. 
Farbstoffe der Bakterien, Gewinnung, Me- 
thodik. 222 

Farbstoff, Bildung durch Azotobacter 
chroococcum, Bedeutung der Kalkver- 
bindungen. 20 

—, — — — —, — — Magnesiumver- 
bindungen. 20 

—, — — Penicillium glaucum, Unter- 
suchung. 230 

—, — — Penicillium variabile, Bedin- 
gungen. 226 

Fermentation des Tabaks. 219 

Fermente, proteolytische des Penicillium 
glaucum. 311 

Fett, Spaltung durch Penicillium roque- 
forti, Bildung fliichtiger Sauren. 291 
Fiber zibethicus, Ausbreitung in Oster- 
reicli. 501 

Fichte, Samlinge, Schadigung durch Fu- 
sarium blasticola. 495 

—, Schadigung durch Dendroctonus mi- 
cans. 496 

—,-Grapholitha comitana. 496 

—,-Grapholitha pactolana. 496 

—,-Septoria parasitica. 505 

Ficus carica, Schadigung durch Uredo fici. 

439 

Fischlaich, Abtotung durch Oscillatoria 
rubescens. 295 

Fischteiche, Abwasserreinigung. 468 

Flachsroste. 219 

Flieder, Schadigung durch Maulbeerbaum- 
schildlaus. 503 

Flugbrand der Gerste, Infektion der ver- 
schiedenen Bliiten einer Ahre. 193 
-, Lebensdauer des Mycels im Korn. 

192 

— von Gerste und Weizen, Bekiimpfung 
mit HeiBwasser, Wirkung von Sublimate 

669 

— des Getreides, Verwendbarkeit von Ge- 
treidetrockenapparaten zur Bekampfung. 

192 

— des Weizens, Bekampfung mit HeiB- 

wasser. 191 

44* 


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692 


Register. 


Flugbrand von Weizen und Gerste, Be¬ 
kampfung in Danemark. 509 

Forelle, Zucht in Abwasserteichen. 469 
Forficula auricularia, Schadling von Dah- 
lien. 496 

Formaldehyd, Bekampfungsmittel gegen 
Phoma apiicola. 497 

—,-Pseudoperonospora cubensis. 497 

—,-Urocy8tis occulta. 190 

—, — — Urocystis tritici. 190 

—,-Weizensteinbrand. 187. 509 

—, Reduktion durch Hefe zu Methylal- 
kohol. 238 

—, Wirkung auf Karboxylase. 242 

—,-Zymase. 242 

Formaldehyddampfe, Bekampfungsmittel 
gegen Thielaviopsis paradoxa. 497 
Formalin, Bekampfungsmittel gegen Plas- 
modiophora brassicae. 670 

—,-Schneeschimmel des Getreides. 

197 

—, Versuche zur Desinfektion des Bodens. 

477 

Formamid, Wirkung auf die Stickstoff- 
bindung durch Azotobacter. 171 

Fragaria chiloensis, Schadigung durch Ra- 
mularia tulasnei. 444 

Fraxinus, Schadigung durch Misteln. 519 
Fritfliege, Anfalligkeit verschiedener Hafer- 
sorten. 205 

—, Auftreten, Bedeutung der Vorfrucht. 

205 

—, Biologie. 494 

—, — und Bekampfung. 204 

—, Rhoptorneris wildhami natiirlicher 
Feind. 205 

—, Trichomanus cristatus natiirlicher 
Feind. 205 

Frost, Schadigung von Weizenblattern. 179 
—, Widerstandsfahigkeit der Kornblume. 

185 

—, Wirkung auf die Keimfahigkeit des 
Weizens. 178 

Fumago saccliari, Vorkommen auf Zucker- 
rohr. 430 

— vagans, Vorkommen auf Brombeer- 

strauch. 510 

-,-Eichen. 510 

-,-R lister. 510 

Fungusine, Bekampfungsmittel gegen Wei¬ 
zensteinbrand. 188 

Fusarien des Getreides, Bekampfung mit 
Formalin. 197 

-,-Sublimat in Bayern. 196 

Fusarium, Beziehung zu Nectria gramini- 
cola. 199 

—, Schadling von Hafer. 508 

— blasticola, Schadling von Fichtensaru- 

lingen. 495 

— -—, — an Kiefcrsamlingen. 495 

-— metaehroum, Schadigung der Keim- 

fiihigkeit des Roggens. 196 

-— nivale, Schadling von Hordeum sati¬ 
vum f. hibernum. 506 


Fusarium nivale, Schadling von Lolium 
perenne. 506 

-,-Secale. 506 

- f -Triticum. 506 

— rubiginosum, Beziehung zu Ophiobolus 

herpotrichus. 200 

-, Schadigung der Keimfahigkeit des 

Roggens. 195 

— solani, Schadling von Kartoffeln. 446 
Fusicladium dendriticum, Schadling von 

Obstbaumen. 499. 501 

-,-Pirus communis. 444 

— pirinum, Schadling von Obstbaumen. 

501 

Fusoma intermedia, Kultur. 223 

— vastator, Schadling von Ulmus cam- 

pestris. 444 

FuBkrankheit der Gerste. 506 

FuBkrankheiten des Getreides, Bedeutung 
der Aussaatzeit. 199 

-, — des Bodens. 200 

Futtergraser, Schadigung durch Epichloe 
typhina. 509 

—,-Pediculoides gramineum. 509 

—. 9 -Phyllopertha horticola. 509 

—,-Tarsonemus spirifex. 509 

—,-Ustilago perennans. 509 

Garung, Alkohol-, Bildung von Acet- 

aldehyd. 236 

—, —, Milchsaurebildung. 245 

—, —, primare Umwandlung der Hexo- 
sen. 246 

—, —■, Wirkung von Chloroform. 248 

—, —,-Senfol. 248 

—, —, Zwischenprodukte, Bedeutung fur 
die Atmung. 246 

—, Hefe-, zuckerfreie. 247 

—, Wirkung von schwefliger Saure. 666 
Galeopsis tetrahyt, Bekampfung mit Ku- 
proazotin. 182 

Galerucella luteola, Schadling von Ulmen. 

504 

Galinsoga parviflora, Bekampfung mit 
Eisenvitriollosung. 184 

Galium aparine, Keimung, Wirkung von 
Feuchtigkeitsschwankungen. 186 

— verticillatum, Schadigung durch Cus- 

cuta epithymum. 510 

Gallon an Chrysanthemum fructescens var. 
chrysaster. 670 

-Xerium oleander. 423 

Gartenerde, mykologische Untersuchung. 

475 

Gastro pacha neustria, Kokon, Unter¬ 
suchung. 500 

Gemiisepfianzen, Schadigung durch Bibio 
marci. 495 

Genista florida, Schadigung durch Oro- 
banche rapum genistae var. bicolor n. 
var. 517 

Geranium pyrenaicum, Schadigung durch 
Uromyces kabatianus, Verteilung der 
Sporenlager. 646 


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Register. 


693 


Gerste, Ahrenkriimmung durch abnormes 
Wachstum. 181 

Flugbrand, Bekampfung in Dane- 
mark. 509 

—, — mit HeiBwasser, Wirkung von 
Sublimat. 669 

—Infektion der verschiedenen Bliiten 
einer Ahre. 193 

—, Lebensdauer des Mycels im Korn. 

192 

FuBkrankheit. 506 

Infektion der Korner durch Helmin- 
tho8porium sativum. 201 

Keimung, Wirkung von Thomasmehl. 

178 

Schadigung durch Agromyza parvi- 
cornis. 204 

-Cecidomyia destructor. 508 

-Chlorops taeniopus. 508 

-Claviceps purpurea. 506 

-Drahtwiirmer. 507 

-Erisyphe graminis. 508 

-Eurygaster integriceps. 207 

-Pleospora graminea. 508 

-Puccinia graminis f. sp. secalis. 

437 

-Siphonophora cerealis. 508 

-Sphaenophorus discolor. 206 

-Tapinostole musculosa. 203 

-Toxoptera graminum. 207 

-Ustilago hordei. 431 

-Ustilago nuda. 431 

Streifenkrankheit, Bekampfung mit 
HeiBluft. 201 

—,-HeiBwasser. 201 

Vorkommen von Saccharomyces api- 
culatus an den Kornem. 400 

—,-Sporenlagem von Puccinia glu- 

marum an Kornem. 194 

Getreide, Ahrenbildung, Wirkung von 

Blattverletzung. 180 

—, antagonistische Wirkung von- Salzen. 

178 

—•, Auswintem. 493 

•—, —, Bedeutung des Stalldiingers. 179 
—, Bedeutung der Rostsporenlager an den 
Kornern. 194 

—, Blattfleckenkrankheit durch Tylen- 
chus graminis. 202 

—, Brandpilze,* Parasitismus. 193 

—, Flugbrand, Verwendbarkeit von Ge- 
treidetrockenapparaten zur Bekampfung. 

192 

—, Fusarienbekampfung mit Formalin. 

197 

—,-Sublimat in Bayern. 196 

—, Fusarienbekampfungsversuche mit 
Chinosol. 196 

—, FuBkrankheiten, Bedeutung der Aus- 
saatzeit. 199 

—, —, — des Bodens. , 200 

—, Hagelschaden, Bedeutung des Dun- 
gers. 180 

—, —, Beurteilung. 493 


Getreide. Halmfestigkeit, Untersuchung. 

180 

Keimfahigkeit, Priifung in verschie¬ 
denen Keimmedien. 197 

Keimung, Wirkung von Karbonaten. 

178 

—, --Licht. 180 

—,-Phosphaten. 178 

—,-Sulfaten. 178 

Lagern, Bedeutung der Standweite. 

180 

Meltau, Auftreten, Bedeutung des 
Dungers. 201 

Rostpilze, Bedeutung der Diingung fiir 
das Auftreten. 195 

Saatenschutz durch Antiavit gegen 
Krahen. 209 

-Korbin gegen Krahen. 208 

—•— Teer gegen Krahen. 208 

Schadigung durch Aelia acuminata. 

207 

-Agromyza parvicomis. 204 

-Claviceps purpurea. 495. 508 

—- — Drahtwiirmer. 495. 507 

-Erysiphe graminis. 495. 508 

-Eurygaster integriceps. 207 

-Hadena basilinea. 501 

-Hamster. 495 

-Helminthosporium gramineum. 

507 

-Hydroecia micacea. 508 

-Hylemyia coarctata. 501 

-Hypera polygoni. 495 

-Kaninchen. 495 

-Leptosphaeria herpotrichoides. 

508 

-Ophiobolus herpotrichus. 200. 

495. 508 

-Pachytylus danicus. 202 

-Pachytylus migratorius. 202 

-Pleospora graminea. 508 

-Puccinia dispersa. 508 

-Puccinia glumarum. 495. 505. 

508 

-Puccinia graminis. 508 

-Schnecken. 495 

-Sphaenophorus discolor. 206 

-Stauronotus maroccanus. 202 

-Tapinostole musculosa. 203 

-Tlirips. 203 

-Tilletia # caries. 506 

-Toxoptera graminum. 207 

-Tylenchus pratensis. 494 

-Urocystis occulta. 506. 507 

-Ustilago avenae. 506. 507. 508 

-Ustilago hordei. 505. 506. 508 

-Ustilago jensenii. 50 5 

-Ustilago nuda. 506. 507. 508 

-Ustilago tritici. 506 

-Zwergmiiuse. 209 

Schneeschimmel, Auftreten in Oster- 
reich. 501 

—, Bekampfung mit Formalin. 197 
Sehossen, Wirkung der Ternperatur. 179 


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694 


Register. 


Getreide, Triebkraft, Bestimmung. 493 
—, WeiBahrigkeit durch mechanische Ver- 
letzung. 180. 493 

—,-Sphaenophorus discolor. 207 

—, Wirkung von Dicyandiamid. 178 
—, — — radioaktivem Diinger. 178 
Getreidehahnchen, Bekampfung mit Arsen- 
praparaten. 206 

—,-Tabakextraktlosung. 206 

Getreidetrockenapparate, Verwendbarkeit 
fiir die Flugbrandbekampfung. 192 
Gebirgsboden, mykologische Unterauchung. 

475 

Gifte, Wirkung auf Bakterien, Bedeutung 
der Giftquantitiit. 525 

Giftweizen, Bekampfungsversuche gegen 
Mause. 209 

Gliocladium penicillioides, Vorkommen in 
Gartenerde. 475 

Gloeosporium, Borstenbildung, Bedingun- 
gen. 670 

— ampelophagum, Schadling vom Wein- 

stock. 443 

— armeniacum, Schadling von Prunus 

armeniacu8. 443 

— eriobotryae, Schadling von Eriobotrya 

japonica. 443 

— hesperidearum, Schadling von Citrus 

aurantium. 443 

— lagenarium, Schadling von Citrullus. 

443 

— lindemuthianum, Schadling von Faba. 

443 

-,-Phaseolus. 443 

-,-Pisum. 443 

— medicaginis, Schadling von Medicago 

sativa. 443 

— meliicola, Schadling von Melia azeda- 

rach. 443 

— ribis, Schadling des Johannisbeer- 

strauchs. 501 

— 8armenticola, Schadling von Vitis ri- 

paria. 443 

Glomerella rufomaculans, enzymatische 
Untersuchung. 233 

-, Wirkung von Tannin. 233 

Glyciphagus domesticus, starkes Auftreten. 

499 

Glykogenbestimmung in Hefe. 298 

Glyzerin, Wirkung auf Karboxylase. 247 
Gnomonia leptostyla, Schadling vom Wal- 
nuBbaum. 431 

(iranulobacter pectinivorum, Garung. 245 
Grapholitha, Schadling von Erbsen. 508 

— comitana, Schadling von Fichten. 496 

— pactolana, Schadling von Fichten. 496 
Graphiola phonicis, Schadling von Paliuen. 

496 

— pomonella, Schadling von Obstbaumen. 

503 

Guajakol, Wirkung auf Hcfc. 243 

Guajakprobe der Milch. 266 

Guanidin, Wirkung auf die Stickstoffbin- 
dung durch Azotobacter. 171 


GummifluB der Obstbaume. 503 

Gurke, Infektion reifer Friichte durch 
Corynespora melonis. 670 

—, Saatgutbeize mit Wasserstoffsuper- 
oxyd. 515 

—, Schadigung durch Blattlause. 503 

— 9 -Cercospora melonis. 509 

—,-Cladosporium cucumerinum. 

509 

—,-Cladosporium cucumerinum in 

It alien. 510 

—,-Colletotrichum lagenarium. 510 

—,-Erysiphe communis. 503 

Gymnodinium palustre, Vorkommen in 
filtriertem Talsperrenwasser. 468 

Gymnosporangium sabinae, Schadling von 
Obstbaumen. 501 


Habrolepis zetterstedti, natiirlicher Feind 
von Mytilaspis pomorum. 510 

Hadena basilinea, Schadling von Getreide. 

501 

— secalis, Schadling von Roggen. 508 
Hafer, Anfalligkeit verschiedener Sorten 

gegen Fritfliegen. 205 

—, Bedeutung fiir die Nitratbildung im 
Boden. 480 

—, Beizversuche mit SUblimoform. 190 
—, Dorrfleckenkrankheit, Bekampfung mit 
Mangansulfat. 177. 509 

—, —, Entwicklung in Knopscher Nalir- 
losung. 513 

—, —, Ursache. Ill 

—, Entwicklung, Wirkung von Schwefel. 

490 

—, Keimung, Wirkung von Ammonsuper- 
phosphat. 178 

—, Schadigung durch Aphis avenae. 508 

—,-Drahtwiirmer. 507 

—,-Fusarium. 508 

—,-Heterodera schachtii var. ave¬ 
nae. 507. 508 

—,-Ophiobolus herpotrichus. 200 

—— — Oscinis frit. 508 

—,-Puccinia graminis f. sp. avenae. 

437 

—,-Sphaenophorus discolor. 206 

—,-Tarsonemus spirifex. 202. 508 

—,-Tipula paludosa. 508 

—,-Ustilago avenae. 431 

—, Wirkung von Dicyandiamid. 178 

—,-Rohphosphat. 489 

Hagelschaden des Getreides, Bedeutung 
des Diingers. 180 

Hagelscliaden an tretreide, Beurteilung. 

493 

Hainesia lycopersici, Schadling von To- 
maten. 442 

— oleicola, Schadling von Olea europaea. 

442 

— versicolor, Schadling vom Pfirsich. 442 

Halmfestigkeit des Getreides, Unter¬ 
suchung. 180 


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Register. 


695 


Hamster, starkes Auftreten in Bohmen. 

505 

—, Bekampfung. 209 

—, Schadling von Getreide. 495 

Hanf, Schadigung durck Phyllosticta can¬ 
nabis. 510 

Hanfroste. 219 

Harnstoff, Wirkung auf die Stickstoffbin- 
dung durch Azotobacter. 171 

Hausschwamm, Wirkung von Montanin- 
fluat. 524 

Hecht, Zucht in Abwasserteichen. 469 
Heckenkirsche, Schadigung durch Sipho- 
coryne lonicerae. 499 

Hederich, Bekampfung mit Kuproazotin. 

182 

—, — — Eisenvitriollosung. 181 

—, — durch wirtschaftliche MaBnahmen. 

183 

—, Bekampfungsversuche mit Kainit. 183 

—,-Kalkstickstoff. 182 

Hederichpulver, Bekampfungsversuche ge- 
gen Hederich. 183 

Hedysarum obscurum, Schadigung durch 
Uromyces hedysari-obscuri, Verteilung 
der Sporenlager. 646 

Hefe, Ahtivierung. 243 

—, Bildung von n-Hexylalkohol. 237 
—,-Saligenin aus Salizylaldehyd. 

235 

—, Bindung von Farbstoffen. 235 

—,-Giften. 236 

—,-Metal lsalzen. 234 

—, Brauerei-, Vorkommen von Saccharo- 
myces apiculatus. 375 

—, Eindringen in Eier. 243 

—, Garung, zuckerfreie. 247 

—, Glykogenbestimmung. 298 

—, Invertasebildung, Bedeutung der Stick- 
s toff nah rung. 231 

—, Kahm-, Morphologie und Physiologic. 

243 

—, —, Saureverminderung des Mostes. 

243 

—, obergarige, Gewinnung von Karbo- 
xylase. 241 

—, proteolytische Enzyme, Bildung nach 
Vorbehandlung mit zuckerhaltigen Nahr- 
losungen. 233 

—, Reduktion von Formaldehyd zu Me- 
thylalkohol. 238 

—,-Zimtaldehyd. 242 

—, Rotfarbung von Butter. 287 

—Sellwefelwasserstoffbildung aus Thio- 
sulfat. 238 

—, Spaltung von a-Ketobuttersaure. 248 
—, Vergiirung von Benzylbrenztrauben- 
saure. 242 

—,-Brenztraubensaure, Milchsaure- 

bildung. 245 

—,-Methylathylbrenztraubensaure. 

236 

—, Verwandlung von Thioazetaldehyd in 
Athylmerkaptan. 238 


Hefe, Wirkung von Apfelsaure. 242 

—,-Azoxy benzol. 237 

—,-Brenztraubensaure. 242 

—,-Chloroform. 241 

—,-Milchsaure. 242 

—,-Toluol. 241 

—, — schwefliger Saure. 666 

—, — von Weinsaure. 242 

Heidelberg, Wasserversorgung, geschicht- 
liche Entwicklung. 296 

HeiBluft, Bekampfungsmittel gegen Strei- 
fenkrankheit der Gerste. 201 

HeiBwaaser, Bekampfungsmittel gegen 
Streifenkrankheit der Gerste. 201 

—,-Ustilago hordei. 190 

—,-Ustilago nuda. 191 

—,-Weizenflugbrand. 191 

Helianthemum chamaecistus, Schadigung 
durch Cuscuta europaea. 522 

Hehanthus,* Schadigung durch Orobanche 
cumana. 522 

— annuus, Schadigung durch Cystopus 

tragopogonis. 425 

— tuberosus, Schadigupg durch Cystopus 

tragopogonis. 425 

Heliothrips haemorrhoidalis, Schadling von 
Aspidiastra. 499 

-,-Kentia, Bekampfungsver¬ 
suche. 502 

Helleboru8 foetidus, Schadigung durch Pe- 
ronospora pulveracea. 496 

Helminthosporium gramineum, Bekamp¬ 
fung mit Chlorphenolquecksilber. 669 

-, Schadling von Getreide. 507 

-,-Hordeum. 444 

-, Unterschied von H. sativum und 

H. teres. 201 

— sativum, Infektion von Gerstenkornern. 

201 

Hessenfliege, natiirliche Feinde. 205 

Heterodera radicicola, Schadling von Cle¬ 
matis. 499 

— schachtii, Schadling von Ruben. 494 
-var. avenae, Schadling vom Hafer. 

507. 508 

Heterosporium, Abtotung der Sporen durch 
W asseretof f superoxyd. 515 

— gracile, Schadling von Iris florentina. 

445 

-,-- Iris germanica. 445 

Heuschrecken, Bekampfung mit Arsenprii- 
paraten. 202 

—, Bekampfungsversuche mit Coccobacil- 
lus acridiorum. 203. 501 

—,-Metarrhisium anisopliae. 203 

Hexamethylentetramin, Wirkung auf Hefe. 

243 

Hexosen, primare Umwandlung bei alko- 
holischer Garung. >iJv1j 246 

Hexylalkohol n-, Bildung durch Hefe. 237 
Hillhousia mirabilis, Untersuchung. 469 

— palustris, Untersuchung. 469 

Himbeerstrauch, Schadigung durch Otior- 

rhynchus picipes. 499 


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696 


Register. 


Hippuris, Schadigung durch Aphis prunL 

671 

Hippursaure, Wirkung auf die Stickstoff- 
bindung durch Azotobacter. 170 

Hirse, Bedeutung fiir die Nitratbildung im 
Boden. 480 

Histidin, Vorkommen in Bakterien. 295 
Hochmoorboden, mikrobiologischer Unter- 
schied von Niederungsmoorboden. 78 
—, Zellulosezersetzung, Bedeutung von 
Ammoniumsulfat. 123 

—, —, Wirkung von kohlensaurem Kalk. 

114 

Hopfen, Schadigung durch Blattlause. 501 

—,-Phyllosticta humuli. 505 

Hordeum, Dorrfleckenkrankheit. 506 
—, Schadigung durch Erysiphe graminis. 

429 

—,-Heiminthosporium gramineum. 

, 444 

— sativum f. hibemum, Schadigung durch 
Fusarium nivale. 506 

--, Uberwinterung von Erysiphe 

graminis. 506 

Humus, Bildung, Bedeutung der sauren 
Reaktion der Zellwande. 477 

Humusdiingung, zur Bekampfung gegen 
Kleeteufel. 514 

Humusstoffe, Bedeutung fur die Pepton- 
zereetzung. 68 

Hydrangea hortensis, Schadigung durch 
Cercosporina hydrangeicola. 446 

Hydrochinon, Wirkung auf Hefe. 243 
Hydroecia micacea, Schadiing von Ge- 
treide. 508 

Hylemyia coarctata, Auftreten in Dane- 
mark. 508 

-—, Bedeutung der Saatzeit. 205 

-, Schadiing von Getreide. 501 

-, — vom Weizen. 508 

Hylesinus cunicularius, Schadiing von 
Wald ban men. 496 

Hylobius abietis, Schadiing von Wald* 
baumen. 496 

Hylotoma rosae, Schadiing von Rosen. 503 
Hymenopteren, Auftreten einer neuen als 
Weidenschadling. 505 

Hypera polygoni, Schadiing von Getreide. 

495 

Hypochnus solani, Beziehung zu Rhizoc- 
tonia solani. 507. 509 

-, Schadiing von Kartoffeln. 509 

Hv}x>xanthin, Wirkung auf die Stickstoff- 
bindung durch Azotobacter. 170 

Hvsterium pinastri, Schadiing von Kiefern. 

495 

Hysterographium acerinum, Schadiing von 
Acer gla bruin. 511 

Jauchc, Stiekstoff, Konservierung mit 
Sch wefelsii ure. 483 

Ilex paraguavensis, Schadigung durch 
Asterina mate. 430 

-,-- Cereospora mate. 440. 512 


Ilex paraguayensis, Schadigung durch 
Colletotrichum yerbae. 444. 512 

-,-Meliola yerbae. 430 

-,-Paracapnodium pulchellum. 

430 

-,-Peckia mate. 440 

— —, — — Pestalozzia paraguariensis. 

512 

-,-Phyllosticta mate. 512 

Insekten, Verbreitung von Saccharomyces 
apiculatus. 393 

—•, Wirkung von Bleiarsenat. 515 

—,-Zinkarsenit. 515 

Invertase, Bildung durch Hefe, Bedeutung 
der Stickstoffnahrung. 231 

—,-Schimmelpilze, Bedingungen. 232 

—, Wirkung von Chloroform. 241 

—,-Toluol. 241 

Johannisbeerstrauch, Blattranddiirre, Be- 
kampfungsversuche mit Schwefelkalk- 
briihe. 502 

—, Schadigung durch Gloeosporium ribis. 

501 

—,-Pseudopeziza ribis. 495 

Ipomoea batatas, Schadigung durch Ery¬ 
siphe polygoni. 429 

-,-Mucor stolonifer. 427 

— bona-nox, Schadigung durch Cystopus 

ipomoeae-panduranae. 425 

Iris florentina, Schadigung durch Hetero- 
sporium gracile. 445 

— germanica, Schadigung durch Hetero- 

sporium gracile. 445 

Isaria, Zugehorigkeit von Penicillium clavi- 
forme. 227 

Isariopsis griseola, Schadiing von Phaseo- 
lus multiflorus. 446 

Isosoma orchidearum, Schadiing von Catt- 
leya. 501 

Italien, Pflanzenkrankheiten 1911/12. 510 
—, Vorkommen von Cladosporium cucu- 
merinum auf Gurken. 510 

—, Schadigung durch Septoria iridis. 510 
Juglans regia, Schadigung durch Bakterien. 

424 

-,-Microstoma juglandis. 439 

-,-Mis tel. 519 

Juncus compressus, Schadigung durch Cus- 
cuta europaea. 522 

Juniperus virginiana, Schadigung durch 
Macrophoma juniperina. 511 

Kase, Cheddar-, Bakteriologie. 289 

—, —, Herstellung aus erhitzter Milch. 

288 

—, —, Reifung, Bedeutung einzelner Bak¬ 
terien. 290 

—, Fabrikation, Verwendung von Rein- 
kulturcn. 281 

—, —, — sterilen Wassers. 280 

—, Gervais-, Herstellung. 291 

—, Roquefort-, fliichtige Sauren, Unter- 
suchung. 291 

—, Sterilisierung. 289 


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Register. 


697 


Kase, Weich-, Herstelliing. 291 

—, —, —, Verwendung gereifter Milch. 289 
Kaffee, Fermentation, Bedeutung von Sac- 
charomyces apiculatus. 411 

Kaffeebaum, Schadigung durch Phyllo- 
sticta coffeicola. 512 

—,-Stilbum flavidum. 512 

Kahmhefe, Morphologic und Physiologie. 

243 

—, Saureverminderung des Mostes. 243 
Kainit, Bekampfungsversuche gegen He- 
derich. 183 

Kakao, Fermentation, Bedeutung von Sac- 
charomyces apiculatus. 411. 418 

Kalium, aethylschwefelsaures, Spaltung 
durch Faulnisbakterien. 241 

—, Bedeutung fUr die Entwicklung von 
Aspergillus niger. 225 

Kaliumphosphat, Wirkung auf Zellulose- 
zersetzung. 112 

Kalk, Bedeutung im Boden. 489 

—, — fur die Farbstoffbildung durch 
Azotobacter cliroococcum. 20 

—, kohlensaurer, Bedeutung fiir die Pep- 
tonzersetzung. 75 

—, —, Wirkung auf die Zellulosezersetzung 
in Hochmoorboden. 114 

Kalkboden, mykologische Untersuchung. 

475 

Kalkfaktor, Bedeutung fiir das Pflanzen- 
wachstum. 488 

Kalkstickstoff, Bekampfungsmittel gegen 
Atriplex. 184 

—,-Polygonum persicaria. 184 

—, Bekampfungsversuch gegen Hederich. 

182 

Kaninchen, Schadling von Getreide. 495 
Karbolineum, Bekampfungsmittel gegen 
Kohlhernie. 497 

Karbolsaure, Bekampfungsversuche gegen 
Weizensteinbrand. 187 

Karbonate, Wirkung auf die Keimung des 
Getreides. 178 

Karboxylase, Autolyse. 247 

Darstellung. 248 

Gewinnung aus obergariger Hefe. 241 
Vergiirung von Oxalessigsiiure. 248 
Wirkung von Antisepticis. 242 

-Chloroform. 241 

— — Glyzerin. 247 

-Takadiastase. 247 

-Toluol. 241 

Karpfen, Zucht in Abwasserteichen. 469 
Kartoffel, Bedeutung fiir die Nitratbildung 
im Boden. 480 

—, Blattrollkrankheit, Auftreten. 495. 

503. 507 

—, —, Bedeutung des Bodens. 669 
—, blattrollkranke, Vorkommen von Pilzen. 

494 

—, Einsauern mit Reink ulturen. 301. 302 
—, Eisenfleckigkeit, Auftreten. 506 

— geriebene, Gasbildung infolge Atmung 
der Zellen. ^ 300 


Kartoffel, Knolle, „black heart". 609 
—, Nachweis von Tyrosinase. 624 
—, Wirkung hoher Temperaturen. 612 
Krautverlust, Wirkung auf den Ertrag. 

669 

Krebs, Auftreten bei Hamburg. 499 
Mosaikkrankheit, Auftreten. 507 
Schadigung durch Drahtwurmer. 507 

-Fusarium solani. 446 

-Hypochnus solani. 509 

-Macrosporium solani. 506 

— — Phthorimaea operculella, Be- 

schreibung. 670 

-Phytophthora. 506 

-infestans. 501 

-Rhizoctonia solani. 507 

Schorf, Auftreten. 505 

Schwarzbeinigkeit. 503. 507 

—, Auftreten. 501 

Schwarzfarbung des Knollenfleisches, 
Untersuchung. 609 

Wirkung von Schwefeldiingung. 491 

— hoher Temperaturen auf die Knolle. 

612 

Katalasegehalt der Milch, Beziehung zum 
Siiuregrad. 276 

-,-spezifischem Gewicht und 

Fettgehalt. 276 

Kautschuk, Vorkommen von Penicillium 
petchii. 226 

Keimlingskrankheiten der Koniferen, Be- 
kampfung durch Bodenbehandlung mit 
Schwefelsaure. 477 

Kentia, Schadigung durch Heliothrips 
haemorrhoidalis, Bekampfungsversuche. 

502 

—,-Schildlause. 501 

Ketobuttersaure, a-, Fiiulnis. 239 

—■, —Spaltung durcli Hefe. 248 

—> —, Vergiirung, Bildung von Propyl- 
alkohol. 248 

Kiefer, Samlinge, Schadigung durch Fu- 
sariura blasticola. 495 

—, Schadigung durch Cronartium asclepia- 
deum. 505 

—,-Dendrolimus pini. 501 

—,-Hysterium pinastri. 495 

—,-Lophodermium pinastri. 505 

—,-Pineus pini. 496 

—,-Tortrix resinella. 496 

—, Schiitte, Auftreten. 505 

Kiefernholz, Vorkommen von Coniophora 
cerebella. 495 

—,-Lentinus squamosus. 495 

—,-Lenzites. 495 

—-Paxillus acheruntius. 495 

Kiefernspanner s. a. Bupalus piniarius. 

—, Copidosoma cidariae natiirlicher Feind. 

494 

Kieselsiiure, Wirkung auf Azotobacter 
cliroococcum. 20 

Kirschbaum, Schadigung durch Cheima- 
tobia brumata. 503 

—,-Eriocampa adumbrata. 503 


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698 


Register. 


Kirschbaum, Schadigung durcli Eriocam- 
poides limacina. 499 

Kirschbier, Herstellung, Bedeutung von 
Saccharomyces apiculatus. 394 

Klee, Schadigung durch Drahtwiirmer. 507 

—,-Peronospora trifoliorum. 509 

—,-Sitona lineata. 509 

—,-Tylenchus devastatrix. 509 

Kleeteufel, Bekiimpfung durch Humus* 
diingung. 514 

—,-Sclerotinia trifoliorum. 495. 509 

—, schadliches Auftreten von Plantago 
lanceolata var. alopecurodes. 495 

—,-Senecio vernalis. 495 

-—,-Silene dichotoma. 495 

Kleie, Brandsporengehalt, Bestimmungs- 
methode. 190 

—, —, Nachweis. 292 

Knollchenbildung der Erbse, Bedeutung 
der Ernahrung. 512 

Kochsalz s. a. Natriumchlorid. 

—, Wirkung auf die Entwicklung des Mais. 

178 

—,-der Tomate. 178 

Kohl 8. a. Brassica oleracea. 

—, Scliiidigung durch Alternaria brassicae. 

512 

—,-Anthomyia brassicae. 508 

—,-Aphis brassicae. 508 

— f -Blattliiuse. 503 

—, — — Cecidomyia brassicae. 508 

—,-Ceutorrhynchus assimilis. 508 

-Ceutorrhynchus quadrideus. 508 

—,-Ceutorrhynchus sulcicollis. 503 

—,-Mamestra brassicae. 503 

— 9 — — Meligethes aeneus. 499 

—,-Phyllotreta. 495 

—,-Phyllotreta nemorum. 508 

— -Pieris brassicae. 503 

—,-Plasmodiophora brassicae. 501 

—,-Psylliodes chrysocephalus. 508 

Kohlehydrat, salepartiges, Vorkommen in 

Neottia nidus avis. 517 

Kohlehydrate, Wirkung auf die Nitrat- 
bildung im Boden. 221 

—, — — — Sulfatbildung im Boden. 

580 

Kolilensiiure, Wirkung auf Saccharomyces 
apiculatus und S. ellipsoideus. 385 
Kohlhernie, Bekiimpfung mit Atzkalk. 

497. 499 

—, — — Karbolineum. 497 

Kokospalme, Schadigung durch Cometura 
picrogramma. 499 

—,-Discalandra stigmaticollis. 000 

—, Vorkommen von Exypnus pulchri- 
pennis. 000 

—, Schadigung durch Melissoblaptes rufo- 
venalis. 002 

-— - - Promeeotheea lindhergeri. 499 

- . Vorkommen von Uhalxlocnemis intcr- 

ruptoeostata. 000 

Kolloide, Wirkung auf die Milchfcrmen- 
t at ion. 244 


Kolloide, Wirkung auf Milchsaurebakterien. 

525 

Kommaschildlau8, Schiidling der Eber- 
esehe. 490 

—,-Rotbuche. 490 

Komposthaufen, Desinfektion mit Atzkalk. 

497 

Koniferen, Keimlingskrankheiten, Bekiimp- 
fung durch Bodenbehandlung mit Schwe- 
felsaure. 477 

Korbwcide, Scliiidling durch eine neue 
Hymenoptere. 505 

Kork, Schadigung durch Agrilus. 491 

—,-Coroebus bifasciatus. 491 

—, — — Coroebus undatus. 491 

—,-Cremastogaster. 491 

Korkeiche, Schadigung durch Tortrix viri- 
dana. 491 

Kornblume, starkes Auftreten, Wirkung 
auf die Entwicklung von Roggen. 185 
—, Widerstandsfiihigkeit gegen Frost. 185 
Kriihen, Saatenschutz durch Antiavit. 209 

—,-Corbin. 208 

—, --Teer. 208 

Kriiuselkrankheit der ErdnuO. 510 

— des Weinstocks, Auftreten in Oster- 

reich. 501 

KiirbLs, Saatgutbeize mit Wasserstoff- 
superoxyd. 515 

—, Schadigung durch Blattliiuse. 503 
—, — — Erysiphe communis. 503 

—,-Pentaleus major. 510 

Kupfer, Wirkung auf den Stoffwechsel von 
Asjiergillus niger. 225 

Kupferchloridkalkbriihe, Bekiimpfungsmit- 
tel gegen Peronosj>ora. 504 

Kupfersulfat, Versuche zur Desinfektion 
des Bodens. 477 

—, Wirkung auf Ammoniakbildung im 
Boden. 482 

—,-Nitratbildung im Jioden. 482 

Kupfervitriol, Bekampfungsmittel gegen 
Urocystis tritici. 190 

—, Empfindlichkeit ausgewaclisenen Wei- 
zens. 188 

—, Wachstum von Schimmelpilzcn in Lo- 
sungen. ♦ 188 

Lactuca sativa, Scliiidigung durch Bremia 
lactucae. 420 

— —, — — Septoria lactucae. 441 

-,-Sclerotium cepivorum. 447 

Laelaps cossi, V'orkommen im PilzfluB der 

Eiche. 495 

Liirche, Scliiidigung durcli (liermes strobi- 
lobius. 499 

—, — — Coleophora laricella. 510 

Lagern des Cetreides, Bedeutung der 
Standweite. 180 

Lambic, V’orkommen von Saccharomyces 
apiculatus. 381 

Laphvgma frugiperda, Bekiimpfung mit 
Arsenpraparaten. 2<4 

-, Schiidling von Mais, Biologie. 203 


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Register. 


699 


Lathraea squamaria, Vorkommen von Clau- 
destinin. 517 

-,-Rhinanthokyan. 517 

Lauch, Schadigung durch Acrolepia assec- 
tella. 510 

Lecanium corni, Schadling von Beeren- 
strauchern. 495 

— hesperidum, Schadling vom Lorbeer- 

baum. 504 

Legumin, Wirkung auf die Stickstoffbin- 
dung durch Azotobacfcer. 170 

Leguminosen, Bedeutung fiir die Stick- 
stoffbindung im Boden. 474 

—, Impfung mit Knollchenbakterien. 483 
Leimringe, Bekampfungsmittel gegen Non- 
nen, Wert. 494 

Lentinus squamosus, Vorkommen an Kie- 
fernholz. 495 

Lenzites, Vorkommen an Kiefernholz. 495 
Leontodon taraxacum, Bekampfung mit 
Cuproazotin. 182 

Leptosphaeria, Abtotung der Sporen durch 
Wasserstoffsuperoxyd. 515 

— herpotrichoides, Schadling von Getreide. 

508 

Leucoma salicis, Kokon, Untersuchung. 

500 

Leuconostoc lagerheimii, Vorkommen im 
PilzfluB der Eiche. 495 

Licht, ultraviolettes, zur Sterilisation von 
Wasser. 466 

—, Wirkung auf die Keimung des Getreides. 

180 


Li moth rips denticornis, Schadling von 
Roggen. 508 

Linde, SchleimfluB, Vorkommen von Sac- 
charomyces apiculatus. 378 

Linum, Schadigung durch Melampsora lini. 

434 

—,-Phlyctaena? lini cola. 442 

Liparis salicis, Schadling der Pappel. 499 
Lithocolletis platani, Schadling der Pla- 
tane. 510 

Lolium perenne, Schadigung durch Fu- 
sarium nivale. 506 

Lonicera, Schiidigung durch Phoma minu- 
tula. 440 

Lophiostoma sieversiae, Schadling von 
Sieversia turbinata. 511 

Lophodermium brachysporum, erstes Auf- 
t re ten in Belgien. 506 

-, Schadling der Weymouthskiefer. 506 

— pinastri, Schadling der Kiefer. 505 
Lorl3eerbaum, Schadigung durch Aonidia 
lauri, Bekiimpfungsversuche. 502 

—,-Aspidiotus britannicus. 504 

—,-Lecanium hesperidum. 504 

—, — — Trioza alacris. 502. 504 

Luff, Gehalt an Bakterien, Wirkung von 
Ozon. 466 

—, — — Schimmelpilzen, Wirkung von 
Ozon. 466 

—, Reinigung durch Ozon. 466 

Luzerne s. a. Medicago sativa. 


Luzerne, Schadigung durch Colaspidema 
atra, Bekampfung. 522 

—,-Peronospora trifoliorum. 509 

—, — — Sitona lineata. 509 

—,-Tylenchus devastatrix. 509 

Lychnis, Schadigung durch Ustilagopsis 
violacea. 433 

Lygus pabulinus, Schadling von Chrysan¬ 
themum indicum. 499 

Lymantria dispar, Schadling von Obst- 
biiumen. 503 

Lysirnachia vulgaris, Schadigung durch 
Cuscuta europaea. 522 

Lysin, Vorkommen in Bakterien. 295 
Lysol, Bekampf ungs versuche gegen Exoas- 
cus deformans. 502 


Maclura aurantiaca, Schadigung durch 
Uredo maclurae. 439 

Macrocentrus collaris, natiirlicher Feind 
von Agrotis segetum. 204 

Macrophoma juniperina, Schadling von 
luniperus virginiana. 511 

Macrosiphum cereale, Biologie. 671 

Macrosporium, Abtotung der Sporen durch 
Wasserstoffsuperoxyd. 515 

— cladosporioides, Vorkommen im Ge- 

birgs boden. 475 

— coepicola, Vorkommen auf Allium cepa. 

427 

— crookei, Schadling von Solanum tubero¬ 
sum. 445 

— solani, Schadling der Kartoffel. 506 
Mause, Bekampfung mit Schwefelkohlen- 

st-off. 209 

—, Bekampf ungs versuche mit Giftweizen. 

209 

—,-Typhusbazillen. 209 

—, Feld-, Fortpflanzung, Beobachtungen. 

670 

—, Zwerg-, Schadlinge von Getreide. 209 
Magnesium, Bedeutung fiir die Entwick- 
lung von Aspergillus niger. 225 

— -Farbstoffbildung durch Azoto- 

bacter chroococcum. 20 

Magnolia grandiflora, Schadigung durch 
Cephaleuros virescens. 447 

Mais s. a. Zea mays. 

—, androgyne Blutenstiinde infolge Nali- 
rungs mangels. 181 

Bedeutung fur die Nitratbildung im 
Boden. 480 

Beulenbrand, Auftreten. 503 

Entwicklung, Wirkung von Beschat- 
tung. 180 

—, —* — Kochsalz. 178 

Schadigung durch Chlorida obsoleta. 

203 

— — Diabrotica duodecimpunctata. 

206 

-Diabrotica longieornis. 206 

-Dothiorella zeae. 202 

-Laphygma frugiperda. 203 

-Prodenia littoralis. 203 


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700 


Register. 


Mais, Schadigung duroh Puccinia maydis. 

437. 512 

—,-Pyrausta nubilalis. 203 

—■,-Sclerospora maydis. 202 

—,-Sphaenophonis callosus. 206 

—,-Spodoptera mauritia. 203 

—,-Ustilago abortifera. 432 

—,-Ustilago maydis. 431. 503 

Maltase, Bildung durch Schimmelpilze, Be- 
dingungen. 232 

—, Wirkung von Chloroform. 241 

—,-Toluol. 241 

Maltose, Bestimmung in Bier, biologische 
Methode. 380 

Malva parviflora, Schadigung durch Puc¬ 
cinia malvacearum. 438 

Malve, Schadigung durch Puccinia mal¬ 
vacearum. 496 

Mamestra brassicae, Schadling vom Kohl. 

503 

Mandarinenbaum, Vorkommen von Schwar- 
zepilzen. 430 

Mangan, Wirkung auf die Entwicklung von 
Aspergillus niger. 225 

Mangansulfat, Bekampfungsmittel gegen 
Dorrfleckenkrankheit des Hafers. 177. 

509 

—•, Wirkung auf Zellulosezersetzung. 112 
Manihot earthagenensis, Schadigung durch 
Uromyces carthagenensis. 435 

— utilissima, Schadigung durch Cercospo- 

rella pseudoidium. 444 

Mannit, Vergarung, Bedeutung fiir den 
Nachweis des Kalkbedurfnis des Bodens. 

55 

—, —, Bedingungen. 58 

Matricaria chamomilla, Bekampfung mit 
Kainit. 183 

Maulbeerbaum, Schadigung durch Myco- 
spliaerella mori. 431 

Maulbeerbaumschildlaus, Schadling von 
Flieder. 503 

Mcdicago denticulata, Schadigung durch 
Urophlyctis alfalfae. 425 

— sativa s. a. Luzerne. 

-, Schadigung durch Cuscuta epithy- 

mum. 449 

— —, — — Gloeos[)orium medicaginis. 

443 

-,-Peronospora trifoliorum. 427 

— —, — — Pseudo{)eziza medicaginis. 

428 

■-— — Phyllosticta? medicaginis. 440 

-,-Uredo medicaginicola. 439 

-■, — — Uromyces striatus. 435 

Melampsora aecidioides, Schiidling von Po- 
pulus alba. 434 

— larici-retusae, Schadling von Salix her- 
bacea, Verteilung der Sporenlager. 646 

-—,-Salix reticulata, Vertei- 

lung der Sporenlager. 646 

- —,-Salix retusa, Verteilung 

der Sj>orenlftger. 646 

— lini, Schadling von Linuin. 434 


Melampsora populina, Schadling von Po- 
pulus monilifera. 434 

-,-Populus pyramidalis. 434 

— spec., Schadling von Salix hegetschwei- 
leri, Verteilung der Sporenlager. 646 
Melampsorella caryophyllacearum, Schad¬ 
ling von Stellaria media, Verteilung der 
Sporenlager. 646 

-, Uredolager, Entwicklungsgeschichte. 

651 

Melampsoridium betulinum, Schadling von 
Betula alba, Verteilung der Sporenlager. 

646 

-,-Betula nana, Verteilung der 

Sporenlager. 646 

Melanconium sacchari, Schadling vom 
Zuckerrohr. 443 

Melia azedarach, Schadigung durch Cerco- 
spora meliicola. 445 

-,-Gloeosporium meliicola. 443 

-,-Phoradendrum rubrum. 448 

-,-Selenosporium sarcochroum. 

447 

Meligethes aeneus, Auftreten in Danemark. 

508 

-, Schadling des Kohls. 499 

Meliola yerbae, Schadling von Ilex para- 
guariensis. 430 

Melissoblaptes rufovenalis, Ohrwiirmer na- 
turliche Feinde. 607 

-, Schadling der Kokospalme. 602 

Melkmaschine, hygienische Bedeutung. 260 
—, Sterilisierung. 275 

Melone, Schadigung durch Blattlause. 503 

—,-Cercospora melonis. 509 

—•,-Cladosporium cucumerinum. 509 

—,-Colletotrichum lagenarium. 510 

—,-Erysiphe communis. 503 

Meltau des Getreides, Bedeutung des 
Diingers fur das Auftreten. 201 

—, Schadling von Robinia pseudacacia bei 
falscher Ernahrung. 513 

Mercurichlorid, Wirkung auf Karboxylase. 

242 

—,-Zymase. 242 

Metallsalze, Wirkung auf Ammoniakbil- 
dung im Boden. 482 

—,-Nitratbildung im Boden. 482 

—, Bindung durch Hefe. 234 

Metaoxytoluolsaure,Nachweis imBoden.487 
Metarrliiziuin anisopliae, Bekampfungsver- 
suche gegen Heuschrecken. 203 

Methylathvlbrenztraubensiiure, Vergarung 
durch Hefe. 236 

Methylalkohol, Bildung aus Formaldehyd 
durch Hefe. 238 

Methylgriin, Bekampfungsversuche gegen 
Weizensteinbrand. 669 

Microcosmus violaceus, Vorkommen eines 
Spirillum. 293 

Microsphaera alphitoides, Schadling von 
Eichen. 495 

Microstoma album, Schiidling von Quercus 
sessili flora. 439 


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Register. 


701 


Microstoma juglandis, Schadling von Jug- 
lans regia. 439 

Mikrobiologie, landwirtschaftliche. 218 
Mikroorganismen, Bedeutung fiir Backerei 
und Miillerei. 292 

Milch, Alizarolprobe, Wert. 276 

Alkoholprobe, Wert. 276 

Backhaus-. 255 

Bakteriengehalt,Be8timmungsmethode. 

250 

— im Oebirge und im Tal. 250 
—, bei Kiihen in offenen und ge- 

schlossenen Stallen. 252 

— roher und biorisierter 261 

Bakteriologie, Handbuch. 267 

bakteriologische Untersucliung, Trok- 

kennahrboden. 251 

Biorisatorverfahren. 260 

—, Priifung. 261 

biorisierte, Gerinnung. 262 

Blaufarbung durch Bacillus cyano- 
genes. 279 

Dauerpasteurisierung. 267 

Enzyma-. 260 

erhitzte, zur Herstellung von Cheddar- 
kase. 288 

Fehler. 279. 323 

Fermentation. 275 

—, Wirkung von Kolloiden. 244 
Fettgehalt, Beziehung zum Katalase- 
und Reduktasegehalt. 276 

gereifte, zur Herstellung von Weich- 
kase. 289 

Gerinnen an Gewittertagen. 279 

Gewinnung und Behandlung. 266 
Haltbarkeit roher und biorisierter. 262 
Katalasegehalt, Beziehung zum Saure- 
grad. 276 

—,-spezifischen Gewicht und 

Fettgehalt. 276 

Kinder-, Beurteilung. 278 

—, Zusatz von Gemiisepulvern. 277 
Kontrolle in Amerika. 255 

-New York. 275 

-Niirnberg. 251 

Nahrwert pasteurisierter und roher. 

254. 255 

Pasteurisierung mit Degermator. 256 

— in Liverpool. 265 

Priifung, Bedeutung der Guajaktink- 

tur. 266 

Reduktasegehalt, Beziehung zum Saure- 
grad. 276 

-,-spezifischen Gewicht und 

Fettgehalt. 276 

robe keimfreie. 267 

Schnellkocher von Auerbach, Priifung. 

267 

spezifisches Gewicht, Beziehung zum 
Katalase- und Reduktasegehalt. 276 
Streptokokken euterkranker Kiihe, 
Nachweis. 253 

—, Untersuchung. 252 


Milch, Streptokokken, Widerstandsfahig- 
keit gegen Erhitzung. 253 

—■, Trocknungstechnik. 264 

—, Vorkommen von Bakterien. 261 

—,-Euterzellen. 251 

—, Zersetzung durch Bakterien. 250 
MUchflasche, Reinigungsmittel. 275 

Milchkannen, Sterilisierung, Apparat. 274 
Milchpulver, Herstellung. 265 

Milchsaure, Bildung bei Alkoholgarung. 

245 

—,-der Vergarung von Brenztrau- 

bensaure durch Hefe. 245 

—, Wirkung auf Hefe. 242 

—, Zerstorung durch Saccharomyces api- 
culatus. 407 

Milchwirtschaft, Bedeutung der Bakterien. 

250 

—, Reichsanstalt, Notwendigkeit. . 256 
Mistel, Geotropismus. 519 

Regeneration intramatrikaler Teile. 

519 

Schadling von Acer platanoides. 519 


— Alnus. 

519 

— Betula pubescens. 

519 

— Crataegus. 

519 

— Fraxinus. 

519 

— Juglans nigra. 

519 

— Pirus communis. 

519 

— Pirus malus. 

519 

— Populus canadensis. 

519 

— Populus monilifera. 

519 

— Quercus palustris. 

519 

— Quercus pedunculata. 

519 

— Robinia. 

519 

— Salix alba. 

519 

— Salix fragilis. 

519 

— Sorbus aucuparia. 

519 

— Tilia cordata. 

519 

— Tilia europaea. 

519 

rbreitung in England. 

519 

— OstpreuOen. 

519 


Wachstum auf laublosem Baumstumpf. 

518 

Moehringia trinervia, Schadigung durch 
Puccinia arenariae, Verteilung der Spo¬ 
re n lager. 646 

Mohrrubengeschmack der Butter, Ureache. 

282 

Molkereien, Desinfektion mit Autan. 280 

—, Sammel-, Verbesserungsvorschlage. 

280 

—, Wandanstrich mit Antinonnin. 280 

Monilia, Schadling von Obstbaumen. 509 

*— sp., Schadling von Citrullus vulgaris. 

443 

— Candida, Eindringen in Eier. 243 

— linhartiana, Schadling des Quitten- 

baumes. 499 

— sidalceae, Schadling von Sidalcea ner- 

vata. 511 

Monotropa hypopitys, Vorkommen von 
Rhinanthokyan. 517 

Montanin, Desinfektionswert. 415 


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702 


Register. 


Montaninfluat, Wirkung auf Pilze. 524 
Morus rubra, Schadigung durch Ustilago? 

haesendockii. 432 

Mosaikkrankheit der Kartoffel, Auftreten. 

507 

-Runkelriibe, Ubertragung dureli 

Blattlause. 507 

-Tabakpflanze. 510 

Most, Siiureverminderung durch Kali in - 
hefe. 243 

Mucor circinelloides, Vorkommen in Gar- 
tenerde. 475 

— glomerula, Vorkommen im Kalkboden. 

475 

— lausannensis, Vorkommen in Garten- 

erde. 475 

-, — im Gebirgsboden. 475 

-,-Kalkboden. 475 

— raceinosus, Vorkommen in Gartenerde. 

475 

-, — im Kalkboden. 475 

— rufescens, Vorkommen in Gartenerde. 

475 

-, — im Kalkboden. 475 

— sphaero8poru8, Vorkommen im Kalk¬ 
boden. 475 

— stolonifer, Schiidling von Ipomeoa ba¬ 
tatas. 427 

Mucoraeeae, Bestimmungsschlussel. 224 
Miillerei, Bedeutung der Mikroorganismen. 

202 

Mvcoderma vini, Eindringen in Eier. 243 
Mvcosph acre 11a fragariae, Schiidling von 


Erdbeeren. 503 

— mori, Schadling vom Maulbeerbaum. 

431 

Myosotis palustris, Schadigung durch Aphis 
pruni. 671 

Mvtilaspis pomorum, naturliche Feinde. 

510 

-, Schadling von Obstbaumen. 405 

-,-Populus canadensis. 510 

Myxobakterien, Gewinnung. 222 

—, Zugehorigkeit zu Bakterien. 223 

Myxococcus cerebriformis n. sp. 223 

— clavatus, Vorkommen. 222 

— coralloides, Vorkommen. 222 

— digitatus, Vorkommen. 222 

— exiguus n. sp. 223 

— polycvst us n. sp. 222 

— rubescens, Vorkommen. 222 

— virescems, Vorkommen. 222 


Natrium. selnvefelsaures, Spaltung durch 
Fuulnisbakterien. 241 

Xatriumchlorid s. a. Kochsalz. 

—, Wirkung auf Azotobacter chroococ- 
cum. 17 

Natriumfluorid, Wirkung auf Karboxvlase. 

242 

—,-Zymase. 242 

Natriumkarbonat, Wirkung auf Azoto¬ 
bacter chrooeoccum. 17 

Xatriumsalizylat, Wirkung auf Hefe. 243 


Nauplien, Vorkommen in filtriertem Tal- 
sj>errenwasser. 468 

Nectria graminicola, Beziehung zu Fusa- 
rium. 100 

Nematoden, Vorkommen in filtrierten 
Talsperrenwasser. 468 

Nematus ventricosus, Schiidling von Bee- 
renstrauchern. 405 

Neottia nidus avis, Vorkommen eines 
salepartigen Kohlehydrates. 517 

Nerium oleander, Gallenbildung. 423 
Neu-Mecklenburg, Bodenuntersuchung. 

672 

Neu-Siid-Wale8, Schadigung von Weizen 
dureli Urocystis tritici. 100 

Newa, Verwendung des Mundungsbeckens 
als Vorfluter fiir Abwtisser. 460 

New York, Milchkontrolle. 275 

-, Pflanzenkrankheiten 1912. 511 

Nicotiana, Schadigung durch Peronospora 
nicotianae. 426 

Niederungsmoorboden, mikrobiologischer 
Unterschied von Hoc] i moorboden. 78 
—, Zellulosezersetzung. 105 

—, —, Bedeutung von Aminoniumsulfat. 

123 

—, —, — der Phosphorsiiure. 110 

Nikotin, Wirkung auf die Stickstoffbin- 
dung durch Azotobacter. 171 

Nit rat, Bi ldung im Boden, Bedeutung 
hoherer Pflanzen. 480 

—,-, Wirkung von Kohlehydra- 

ten. 221 

—,-,-Metal lsalzen. 482 

—, — in saurem Boden. 481 

—, — im Waldboden, Untersuehung. 470 
Nitritbildung im Boden, Gntersuchung. 

135 

Nitromonas, Garung. 245 

Nitrosomonas, (hirung. 245 

Nitzschia palea, Vorkommen in Schwefel- 
quellen Galiziens. 470 

Nonne, Bekiimpfung, Wert der Lcimringe. 

404 

Xordmannstanne, Schadigung durch Gher- 
mes piciae. 400 


Obstbfiume, Chlorose. 501 

—, GummifluB. 503 

—, Schiidigung durch Anthonomus piri. 

503 

—,-Anthonomus ]x>morum. 503 

—,-Cceidomyia piricola. 503 

— — (’heimatobia brumata. 503 

—,-Eriocampa ad um brat a. 503 

—,-Eriophyes piri. 503 

—,-Exoascus deformans. 501 

—,-Fusicladium dendriticum. 400 

—,-Fusicladium dendriticum und F. 

pirinum. 501 

—, — — Grapholitha pomonella. 503 

—,-Gymnosporangiiim sabinae. 501 

— f — — Lvmantria dispar. 503 

—,-Monilia. 500 


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Register. 


703 


Obstbaume, Schadigung durch Mytilaspis 


pomorum. 495 

—,-Phylloaticta pirina. 499 

—,-Podosphaera leucotricha. 495. 

501 

—,-Polystigma rubrum. 501 

—, — — Rhynchites bacchus. 503 

—,-Roestelia cancellata. 503 

—,-Schizoneura lanigera. 495. 503. 

505 

—,-Sclerotinia fructigena. 495. 

501. 503 

—,-Septoria piricola. 503. 505 

—,-Taphrina deformans. 503 

—,-Taphrina pruni. 503 

—,-Yponomeuta raalinella. 503 

—,-Zeuzera pirina. 503 

Ohrwurm, naturlicher Feind von Melisso- 
blaptes rufovenalis. 607 


Olbaum, Vorkommen von Schwarzepilzen. 

430 


Osterreich, starkes Auftreten von Docio- 
staurus maroccanus. 501 

—, Auftreten von Getreideschneeschimmel. 

501 

—, — der Krauselkrankheit des Wein- 
stoeks. 501 

—, Ausbreitung von Fiber zibethicus. 501 
—, Pflanzenkrankheiten imJahre 1913.501 
Oidium alphitoides, Auftreten in Rio de 
Janeiro. 512 

— evonymi-japonicae, Schadling von Evo- 

nymus jaix)nica. 429. 496 

— farinosum, Schadling von Pirus malus. 

429 

— lactis, Eindringen in Eier. 243 

— quercinum, Schadling von Eichen. 504 

— —, — — Quercus palustris. 429 

— tuckeri, Schadling des Weinstocks. 499 
Olea europaea, Schadigung durch Cyclo- 

coniurn oleaginum. 444 

-,-Hainesia oleicola. 442 

Oospora salina n. sp., Vorkommen in Salz- 
bcrgwerken. 473 

— variabilis, Vorkommen in ’ Gartenerde. 

475 

Ophiobolus graminis, Vorkommen in Ar- 
gentinien (?). 431 

-— herpotrichus, Beziehung zu Acrcmo- 
nium. 200 

—- —,-Fusarium rubiginosum. 200 

-, Schadling von Getreide. 495. 508 

-,-Hafer. 200 

Opuntia, Schadigung durch Sclerotiura 
opuntiarum. 447 

Orangenbaum, Schadigung durch Rosel- 
linia necatrix. 431 

Orchestes fagi, Schadling der Ruche. 499 
Orobanche, osmotischer Druck. 516 

— cumana, Bekiimpfung mit Phytomyza 

orobanchia. 522 

-, Schadling von Relianthus. 522 

— rapum gcnistae var. bicolor n. var., 
Schadling von Genista florida. 517 


Oscillatoria eonstricta, Vorkommen in 
Schwefelquellen Galiziens. 471 

— geminata var. sulphurea n. var. f Vor¬ 
kommen in Schwefelquellen Galiziens. 

471 

— rubescens, Abtotung von Fischlaich. 

295 

Oscinm frit, Schadling von Hafer. 508 
OstpreuBen, Verbreitung der Mistol. 519 
Otiorrhynchus picipes, Schadling vom Him- 
beerstrauch. 499 

Oxalessigsaure, Spaltung durch Bakterien. 

239 

—, Vergarung durch Karboxylase. 248 
Oxalite, Vorkommen in Achromatium gigas. 

469 

—,-Thiophysa macrophysa. 469 

Ozon, Reinigung von Luft. 466 

—,-Wasser. 466 

—, Wirkung auf Bacterium coli. 466 


Pachytylus danicus, Schadling von Ge¬ 
treide. 202 

— migratorius, Schadling von Getreide. 

202 

Paeonie, Schadigung durch Botrytis. 496 
Palme, Schadigung durch Coniothyrium 
paimarum. 496 

—,-Graphiola phonicis. 496 

Panolis griseovariegata, Auftreten. 501 

— piniperda, Chlamydozoon prowazeki 

naturlicher Feind. 494 

Papaver rhoeas, Keimung, Wirkung von 
Feuchtigkeitsschwankungen. 186 

— somniferum, Bekiimpfung mit Cuproa- 

zotin. 182 

— —, Schadigung durch Erysiphe poly- 

goni. 429 

Pappel, Schadigung durch LiparLs salicis. 

499 

Paracapnodium pulchellum, Schadling von 
Ilex paraguariensis. 430 

Paspalum dilatatum, Schadigung durch 
Ustilagopsis deliquescens. 432 

Passer domesticus, Auftreten in Dtine- 
mark. 508 

Patschuliol, Bekampfungsversuclie gegen 
Drahtwiirmer. 205 

Paxillus acheruntiu8, Vorkommen an Kie- 
fernholz. 495 

Peckia mate, Schadling von Ilex para¬ 
guariensis. 440 

Pedicularis ailvatica, osmotischer Druck. 

516 

Penicillium biforme, Enzymbildung, Be- 
dingungen. 232 

— claviforme, Zugchorigkeit zu Isaria. 227 

— costantini, Vorkommen in Gartenerde. 

475 

— crustaceum, Wideretandsfiihigkeit gegen 

Gifte. 230 

— cyclopium, Vorkommen in Gartenerde. 

475 


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704 


Register. 


Penioillium expansum, Vorkommen im 
Kalkboden. 475 

— glaucum. Assimilation verschiedener 

Kohlenstoffverbindungen. 228 

— —•, Coremienbildung, Untersuchung. 

227 

-, enzymatische Untersuchung. 305 

-, Enzymbildung, Bedingungen. 232 

— —, Farbstoffbildung, Untersucliung. 

230 

-, Nachweis von Amylase. 318 

-, proteolytische Fermente. 311 

-, Unterschied von P. africanum. 230 

-,-P. purpurogenum. 230 

-,-P. rubrum. 230 

— gratioti, Identitat mit P. crustaceum. 

224 

— lividum, Vorkommen in Gartenerde. 

475 

-•, — im Gebirgsboden. 475 

— lilacinum, Vorkommen im Kalkboden. 

475 

— luteum, Coremienbildung, Untersu¬ 
chung. 227 

— petchii n. sp., Vorkommen auf Kaut- 

schuk. 226 

— roqueforti, Fettspaltung, Bildung fliich- 

tiger Sauren. 291 

— stoloniferum, Vorkommen im Gebirgs- 

boden. 475 

— variabile n. sp., Farbstoffbildung, Be¬ 
dingungen. 226 

— viridiatrum, Vorkommen in Gartenerde. 

475 

Pentaleus major, Schiidling von Erbsen. 510 

-> — vom Kiirbis. 510 

-, — von Runkelriiben. 510 

Pediculoides gramineum, Schiidling von 
Futtergriisern. 509 

Pepton, Zersetzung, Bedeutung der Hu- 
musstoffe. 68 

—, —, — von kohlensaureni Kalk. 75 
—> —, — der Phophorsiiure. 68 

—, — im Boden, Beziehung zur Boden- 
beschaffenheit. 64 

Pergamentpapier, Gehalt an Salzen, Be¬ 
deutung fiir Pilzentwicklung. 292 

Peridinium tabulatum, Vorkommen in fil- 
triertem Talspcrrenwasser. 468 

PeronosjHjra, Bekiimpfung mit Bordeaux- 
briihe. 504 

—,-Kupferchloridkalkbnihe. 504 

—,-Perozid. 504 

— alsinearum, Schiidling von Oera.stium 

arvcnse. 427 

-,-Cerastium vulgatum. 427 

— dianthi, Sciiiidling von Silene cispla- 

tensis. 427 

-,-Silene gallica. 427 

— effusa, Schiidling von Chenopodium 

hircinum. 426 

-,-Chenopodium muralc. 426 

— —, — — Chenopodium pappulosum. 

426 


Peronospora effusa, Schadling von Spina- 
cia oleracea. 426 

— nicotianae, Schadling von Nicotiana. 

426 

— parasitica, Schadling von Brassica ole¬ 
racea. 426 

-,-Coronopus didymus. 426 

-,-Raphanus sativus. 426 

— pulveracea, Schadling von Helleborus 

foetidus. 496 

— schachtii, Schadling von Beta vulgaris. 

427 

--,-Ruben. 508 

— schlcideni, Vorkommen auf Allium cepa. 

427 

— sparsa, Schiidling von Rosen. 501 

— trifoliorum, Schadling vom Klee. 509 

-, — von Luzerne. 509 

-,-Medicago sativa. 427 

Perozid, Bekiimpfungsmittel gegen Pero- 

nospora. 504 

— viticola, Bekampfungsversuche. 502 
Persea gratissima, Schadigung durch Poly- 

cephalum subaurantiacum. 511 

Persica vulgaris s. a. Pfirsichbaum. 

— —, Schadigung durch Cercospora cir- 

cumscissa. 445 

-,-Exoascus deformans. 427 

Pestalozzia paraguariensis n. sp., Schad¬ 
ling von Ilex paraguariensis. 512 

Petersilie, Schadigung durch Rhizoctonia 
violacea. 510 

Petroselinum sativum, Schadigung durch 
Erysiphe polygoni. 429 

-,-Scptoria petrosclini. 441 

Pfirsich, Schiidigung durch Hainesia ver¬ 
sicolor. 442 

Pfirsichbaum s. a. Persica vulgaris und 
Prunus persica. 

—, GummifluB. 503 

—, Schadigung durch Taphrina deformans. 

503 

—, Vorkommen von Schwiirzepilzen. 430 
Pflanzen, Assimilation verschiedener Koh¬ 


lenstoffverbindungen. 229 

—, heterophe, chemische Untersuchung. 

517 

—, Leben und Krankheiten. 492 

■—, Wach8tum, Bedeutung des Kalkfaktors. 

488 

—, —, Wirkung von Sulfiten. 490 

—, Wasserkultur, Versuche. 512 

—, Zelle, chemische Organisation. 523 

—, Zellhaute, saure Reaktion. 477 

Pfianzenkrankheiten, Bedeutung der Wit- 
terung. 498 

—, Bekiimpfung. 496 

— in Argentinien. 420 

-Belgien 1911 und 1912. 505 

-Diinemark im Jalire 1912. 506 

— — Deutschland 1911. 493 

—, Handbuch. 491 

— in Italien 1911/12. 510 

-New York 1912. 511 


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Register. 


705 


Pflanzenkrankheiten in Osterreich 1913. 

501 

-Rio de Janeiro. 511 

-Virginia 1911/12. 511 

Pflanzenschutz, Arsenfrage. 515 

—, gartnerischer. 492 

Pflanzenschutzdienst in Belgien. 493 
Pflanzenschutzgesetz, amerikanisches. 493 
Pflanzenschutzmittel, Verfalsch ungen, Ge- 
setze zur Verhiitung. 515 

Phaedon armoraciae, Bekampfung mit Ar- 
senbriihe. 499 

-,-Phy tonal. 500 

-,-Urania. 500 

Phalacrus corruscus, Bedeutung fiir die 
Verbreitung des Weizensteinbrandes. 190 
Phaseolus, Schadigung durch Gloeospori- 
um lindemuthianum. 443 

— multiflorus, Schiidigung durch Isariop- 

sis griseola. 446 

— vulgatus, Schadigung durch Cercospora 

phaseoiina. 446 

-,-Erysiphe polygoni. 429 

-,-Sclerotinia. 428 

-,-Uromyces phaseoli. 435 

Phenol, Wirkung auf Karboxylase. 242 

—,-Zymase. 242 

Phialea anomala, Auftreten. 511 

Phlyctaena? linicola, Schadling von Linum. 

442 

Phoma acinicola, Schadling des Wein- 
stocke8. 440 

— apiicola, Bekampfung mit Formaldehyd. 

497 

— begoniae, Zugehorigkcit zu Ascochyta. 

510 

— betae, Physiologie. 494 

— conidiagena n. sp., Pyknidenentwick- 

lung. 326 

— minutula, Schadling von Lonicera. 440 

— ? persiciphila, Schadling von Prunus per- 

sica. 440 

Phonolith, bedeutungslos fiir Stickstoff- 
sammlung. 481 

Phoradendrum rubrum, Schadling von Po- 
pulus monilifera. 448 

-,-Punica granatum. 448 

-var. latifolia, Schadling von Melia 

azcdarach. 448 

Phosphate, Wirkung auf die Keimung des 
Get re ides. 178 

Phosphor, Bedeutung fiir die Sporenbildung 
von Aspergillus niger. 225 

Phosphorsaure, Bedeutung fiir Mannitver- 
garung. 61 

—,-die Peptonzersetzung. 68 

—, — — Zellulosezersetzung in Niede- 
rungsmoorboden. 110 

—, losliche, Gehalt des Bodens, biologische 
Bestimmung. 48 

Phragmidium subcorticium, Schadling von 
Rosen. 438. 501 

Phragmites communis, Schadigung durch 
Puccinia phragmites. 438 

Zwelte Abt. Bd. 43. 


Phrygilanthus cuneifolius, Schadling von 
Cydonia vulgaris. 448 

Phryilanthus cuneifolius, Schadling von 
Populus monilifera. 448 

-,-Prunus persica. 448 

Phthorimaea operculella, Schadling der 
Kartoffel, Beschreibung. 670 

Phycomyces nitens, Zygosporenbildung, 
Verlust. 231 

Phyllachora bromi, Schadling von Bromus 
uniolioides. 431 

Phyllopertha horticolor, Auftreten in Dane- 
mark. 508 

-, Schadling von Futtergrasern. 509 

-, — vom Roggen. 508 

Phyllosticta cannabis, Schadling von Hanf. 

510 

— coffeicola, Schadling vom Kaffeebaum. 

512 

— cynarae, Schadling von Cynara scoly- 

mus. 440 

— eryobothryae, Schadling von Eryobo- 

thrya japonica. 440 

— humuU, Schadling von Hopfen. 505 

— mate, Schadling von Ilex paragua- 

riensis. 512 

— ? medicaginis, Schadling von Medicago 

sativa. 440 

— pirina, Schadling von Obstbaumen. 499 

— sorghina, Schadling von Sorghum vul- 

gare. 440 

— violae, Schadling von Viola tricolor. 440 

Phyllotreta, Auftreten in Danemark. 508 
—, Schadling vom Kohl. 495 

— nemorum, Schadling vom Kohl. 508 

— undulata, Bekampfung. 500 

— vittula, Bekampfung mit Schweinfurter- 

griin. 206 

Phytomyza orobanchia, Verwendung zur 
Bekampfung von Orobanche cumana. 522 
Phytonal, Bekiimpfungsmittel gegen Phae¬ 
don armoraciae. 600 

Phytopthora, Schadling der Kartoffel. 506 

— cactorum, Schadling von Capsicum 

annuum. 510 

— infestans, Bekampfung mit Bordeaux- 

brvilie. 509 

-, Schadling der Kartoffel. 426. 501 

-,-Tomaten. 511 

-, Vorkommen in Tomatensamen. 511 

Pichia membranaefaciens, Eindringen in 
Eier. 243 

Pieris brassicae, Schadling vom Kohl. 503 
Pilze, Abtotung der Sporen durch Wasser- 
stoffsuperoxyd. 515 

—, Bedeutung fiir die Zersetzung von 
Pflanzenresten im Boden. 219 

—, Eindringen in Eier. 243 

—, Entwicklung an Pergamentpapier, Be¬ 
deutung des Salzgehaltes. 292 

—, Schimmel-, Enzymbildung, Bedin- 
gungen. 232 

—, —, Gehalt der Luft, Wirkung von Ozon. 

466 

45 

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706 


Register. 


Pilze, Schitnmel, Vorkommen im Boden. 

475 

—, —, Wachstum in Kupfervitriollosungen. 

188 

—, Vorkomraen in blattrollkranken Kar- 
toffeln. 404 

—, Wirkung von Montaninfluat. 524 
Pilzflora des Bodens, Untersuchung. 475 
PilzfluB der Eiche, Vorkommcn von An- 
guillula aceti var. dryophila. 495 

-,-Anguillula ludwigii. 495 

-,-Endomyces magnusii. 495 

-,-Laclaps cossi. 495 

-,-Leuconostoc lagerheimii. 

495 

-,-Saccharomyces ludwigii. 

495 

-RoBkastanie, Vorkommen von Dip- 

logasteroides spengelii. 495 

Pineus pini, Schadling der Kiefer. 496 
Piperidin, Wirkung auf die Stickstoff- 
bindung durch Azotobacter. 171 

Piricularia oryzae, Schadling vom Reis. 

512 

Pirus communis s. a. Birnbaum. 

-, Schiidigung durch Fusieladium den- 

driticum. 444 

-,-Mistel. 519 

— nmlus s. a. Apfelbaum. 

— —, Schiidigung durch Misteln. 519 

-,-Oidium farinosum. 429 

Pissodes harcyniae, Schadling von Wald- 

bail men. 496 

— notatus, Schadling von Waldbaumen. 

496 

Pisum, Schiidigung durch Ascochyta pisi. 

441 

—, — — Gloeosporiuin lindemuthianum. 

443 

— sativum, Schiidigung durch Erysiphe 

polygoni. 429 

— —, — — Uromyces pisi. 435 

-.-, Vcrteilung der Sporen- 

lagcr. 646 

Plankton von Talsperrenwasser, Unter¬ 
suchung. 468 

Planktonpumpe, Beschreibung. 294 

Plant ago lanceolata, Keimung, Wirkung 
von Fcuchtigkeitsschwankungcn. 186 

-var. alopecurodes, schadliches Auf- 

treten in Klee. 495 

— media, Schiidigung durch Cuscuta epi- 

thvmum. 510 

Plasmodiophora brass ieae, Bekampfung mit 
Formalin. 670 

— —, — — Steinerschem Mit tel. t>70 

— —, Schadling vom Kohl. 501 

Plasmopara viticola, Scliiidling von A"it is 

labrusea. 426 

— —— — - Yitis vinifera. 426 

Platane, Schiidigung durch Lithocollctis 

platani. 510 

Pleospora graminis, Scliiidling von Gctreide. 

508 


Pleuromastix vermiformis n. gen. et n. 
sp., Vorkommen in Salzbergwerken. 473 

— caudatum n. gen. et n. sp., Vorkommen 

in Salzbergwerken. 473 

— gracile n. gen. et n. sp., Beschreibung. 

473 

— parvulum n. gen. et n. sp., Beschrei¬ 
bung. 473 

— Balinum n. gen. et n. sp., Beschreibung. 

473 

Poa annua, Schadigung durch Erysiphe 
graminis. 429 

-,-Puccinia poarum. 438 

— pratensis, Schadigung durch Puccinia 

poarum. 438 

Podosphaera leucotricha, Schadling von 
Obstbaumen. 495. 501 

Polya dysodea, Schadling vom Salat. 510 
Polyangium fuscum, Vorkommen. 222 

— primigenium, Vorkommen. 222 

— stellatum flavum n. sp. 223 

Polyartha, Vorkommen in filtriertem Tal- 

sperrenwasser. 468 

Polycephalum subaurantiacum, Schadling 
von Persea gratissima. 511 

Polycistis, Au ft reten. 295 

Polygonum, Schadigung durch Ustilagop- 
sis hydropiperis. 433 

— amphibium, Schadigung durch Puccinia 

polygoni amphibii,Verteilung dcrSporen- 
lager. 646 

— persicaria, Bekampfung mit Eisen- 

vitriollosung. 184 

-,-Kalkstickstoff. 184 

Polystigma rubrurn, Schadling von Obst¬ 
baumen. 501 

Populus alba, Schiidigung durch Melamp- 
sora aecidioides. 434 

— canadensis, Schadigung durch Croesus 

sep ten trio nails. 510 

-, — — Misteln. 519 

-,-Mytilaspis pomorum. 510 

— monilifera, Schiidigung durch Melamp- 

sora populina. 4‘41 

-, —- — Misteln. 519 

-,-Phoradendrum rubrurn. 448 

-,-Phrvgilanthus cuneifolius. 448 

— nigra, Schadigung durch Taphrina aurea. 

428 

— Occidentalis, Schadigung durch Cory- 

neum effusum. 511 

— pyramidal Is, SchleimfluB. 423 

Portulaca oleraceae, Schiidigung dur< i h 

(’ystopus portulacae. 425 

Primula officinalis, Schiidigung durch Cus¬ 
cuta europaea. 522 

Prodenia littoralis, Bekampfung mit Arsen- 
priiparaten. 203 

-, Scliiidling von Mais. 203 

Proceotes gram incus, natiirlicher Feind von 
Toxoptera graminum. 207 

Pmlin, 1-, Vorkommen in Bakterien. 295 
Promeeotheca lindbergeri n. sp., Schadling 
der Kokospalme. 499 


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Register. 


707 


Propylalkohol, Bildung bei Vergarung 
von a-Ketobuttersiiure. 248 

Prospaltella berlesii zur Bekampfung von 
Diaspis pentagona. 503 

Protetheca zopfii, Vorkommen in Bierfilzen. 

495 

Protozoen Vorkommen ini mineralsaurem 
Boden. 478 

Prunus armeniaca, Sclmdigung durch Co¬ 
ryneum beijerinckii. 444 

-,-Gloeosporium armeniacum. 

443 

-,-Puccinia pruni. 438 

— domestica, Sclmdigung durch Aphis 

pruni. 671 

-,-Coryneum beijerinckii. 444 

-,-Puccinia pruni. 438 

— insititia, Sclmdigung durch Aphis pruni. 

671 

— pennsylvanica, Sclmdigung durch Dia- 

trype tumidella. 511 

— persica s. a. Pfirsichbaum. 

-, Sclmdigung durch Coryneum beije- 

rinckii. 444 

-,-Phoma? persiciphila. 440 

-,-Rhabdospora persiciphila. 

442 

-,-Phrygilanthus cuneifolius. 

448 

- ? -Puccinia pruni. 438 

— sativus, Sclmdigung durch Exoascus 

pruni. 428 

-— spinosa, Schiidigung durch Aphis pruni. 

671 

Pseudoperonospora cubensis, Bekampfung 
mit Formaldehvd. 497 

Pseudopeziza medicaginis, Schadling von 
Medicago sativa. 428 

— ribis, Schadling vom Johannisbeer- 

strauch. 495, 

— t-racheiphila, Sclmdling des Weinstocks, 

Untersuchung. 502 

Psylliodes chrysocephalus, Scluidling vom 
Kohl. 508 

Puccinia arachidis. Sclmdling von Arachis 
hypogaea. 438 

— arenariae, Sclmdling von Moehringia tri- 
ncrvia, V r erteilung der Sporenlager. 646 

-, Teleutolager, Entwieklungsge- 

schichte. 652 

—• bromina, Scluidling von Bromus schra- 
dcri. 438 

Puccinia buxi, Scluidling vom Buchsbaum. 

496 

— chrysanthemi, Scluidling von Chrysan¬ 
themum. 438 

— cirsi, Scluidling von Aeroptilus picris, 

Verteilung der Sporenlager. 646 

-,-Cirsium erisithales, Vertei¬ 
lung der Sporenlager. 646 

— -—,-Cirsium heterophyllum, Ver¬ 
teilung der Sporenlager. 646 

-,-Cirsium oleraceum, Vertei¬ 
lung der Sporenlager. 646 


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Puccinia cirsi, Schadling von Cirsium serra- 
tuloides, Verteilung der Sporenlager. 646 
-,-Cirsium spinosissimum, Ver¬ 
teilung der Sporenlager. 646 

-, eriophori, Schadling von Cirsium 

eriophorum, Verteilung der Sporenlager. 

646 

--lanceolati, Schadling von Cirsium 

lanceolatum, Verteilung der Sporen¬ 
lager. 646 

— coronata, Uberwinterung mit Uredo- 

sporen. 194 

— coronifera, Widerstandsfahigkeit von 

A vena nuda var. biaristata. 194 

-,-Avena brevis. 194 

-,-Avena strivosa. 194 

— de Baryana, Schadling von Anemone sil- 
vestris, Verteilung der Sporenlager. 646 

— dispersa, Schadling von Getreide. 508 

-,-Roggen. 437 

-, Uberwinterung mit Uredosporen. 

194 

— echinopis, Schadling von Echinops 

sphaerocephalus, Verteilung der Sporen¬ 
lager. 646 

— endiviae, Auftreten in Belgien. 506 

— fusca, Schadling von Anemone mon- 
tana, Verteilung der Sporenlager. 646 

— gigantea, Schadling von Epilobium an- 
gustifolium, Verteilung der Sporenlager. 

646 

-, Sporenlager, Verteilung, experi- 

mentelle Beeinflussung. 654 

-, Schadling von Getreide. 

— glumarum, Schadling von Getreide 495. 

508 

-,-Triticum vulgare, Bedeutung 

des Wachsuberzuges der Blatter fur die 
Verteilung der Sporenlager. 661 

-,-Triticum vulgare, Vertei¬ 
lung der Sporenlager. 646 

-,-Weizen. 505 

-, Uberwinterung mitUredosporen.194 

-, Vorkommen von Sporenlagern an 

Gerstenkornern. 194 

— graminis, Auftreten, Bedeutung von 

Berberis vulgaris. 195. 506 

-, Schadling von Getreide. 508 

-, — vom Roggen. 437 

-,-Weizen. 512 

-, Vorkommen von Sporenlagern an 

Weizenkornern. 194 

-, Widerstandsfahigkeit von Avena 

diffusa var. brunnea. 194 

-,-Avena diffusa var. montana. 

194 

-f. sp. avcnae, Schadling von Hafer. 

437 

— --secalis, Schadling von Gerste. 

437 

--tritici, Sclmdling von Weizen. 

435 

— hieracii, Scluidling von Cichorium inty- 

bus. 438 

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708 


Register. 


Puccinia malvacearum, Schadling von 
Althaea rosea. 438 

-,-Malva parviflora. 438 

-,-Malven. 496 

-,-Tuberculinapereicina. 438 

— maydis, Schadling von Mais. 437. 612 

— oaricis, Schadling des Stachelbeer- 

strauchs. 505 

— phragmites, Schadling von Phragraites 

communis. 438 

— poarum, Schadling von Poa annua. 438 

-, —• — Poa pratensis. 438 

— polygoni amphibii, Schadling von Poly¬ 

gonum amphibium, Verteilung der Spo- 
renlager. 646 

— pruni, Schadling von Prunus armeniaca. 

438 

-,-Prunus domestica. 438 

--Prunus persica. 438 

— pulsatillae, Schadling von Anemone alpi- 
na, Verteilung der Sporenlager. 646 

-,-Anemone montana, Vertei¬ 
lung der Sporenlager. 646 

-,-Anemone pratensis, Vertei¬ 
lung der Sporenlager. 646 

-. f -Anemone vernalis, Vertei¬ 
lung der Sporenlager. 646 

-, Teleutolager, Entwicklungsge- 

schi elite. 652 

— ribis, Scliadling von Ribes rubrum, Ver¬ 
teilung der Sjiorenlager. 646 

— rumicis scutati, Schadling von Rumex 
scut at us, Verteilung der Sporenlager. 646 

— simplex, Uberwinterung mit Uredo- 

sporen. . 194 

-— stragenicola, Schadling von Atragene 
alpina, Verteilung der Sporenlager. 646 

— suaveolens, Schadling von Cirsium ar- 
vense, Verteilung der Sporenlager. 646 

— triticina, Schadling vom Weizen. 435 
-, Widerstandsfahigkeit von Triticum 

durum. 194 

-,-Triticum polonicum. 195 

-,-Triticum turgiduin. 195 

Pueciniastrum sparsum, Schadling von 
Arctostaphylos alpina, Verteilung • der 
Sporenlager. 646 

Puffbohne, Schadigung durch Pythium de 
baryanum. 510 

Punica granatum, Schadigung durch Pho- 
radendrum rubrum. 448 

Purpurbaktorien, Vorkommen in Schwefel- 
quellen (raliziens. 470 

Pyknidcn, Entwicklungsgeschichte. 326 
Pyrausta nubilalis, Bekiimpfung. 203 

•-, Schadling vom Mais. 203 

Pvrenochaeta bergevini, Schadling von 
Aspidistra. 506 

Pvtliium de baryanum, Erreger des Wur- 
zclbrandes der Riiben. 508 

— -, Schiidling von Astern. 499 

— -— -—, — — Puffbohnen. 510 

-—, — — Stiefmiitterchcn. 499 


Quecke, chemische Untersuchung. 186 
—•, Verbreitung, Bedeutung der Samen. 

186 

Quercetin, Vorkommen in Cuscuta euro- 
paea. 517 

Quercus paluetris, Schadigung durch 
Misteln. 519 

-,-Oidium quercinum. 429 

— pedunculata, Schadigung durch Misteln. 

519 

— sessiliflora, Schadigung durch Micro¬ 
stoma album. 439 

Quittenbaum, Schadigung durch Monilia 
linhartiana. 499 

Ralim, Schleimbildung, Untersuchung. 323 
—, Vorkommen von Bakterien. 323 

Ramularia betae, Schadling von Riiben. 505 

— cynarae, Schadling von Cynara scoly- 

mus. 444 

— tulasnei, Schadling von Fragaria chil- 

oensis. 444 

Raphanus sativus, Schadigung durch Cy- 
8 top us candidus. 425 

-,-Peronospora parasitica. 426 

Ravenelia platensis, Schadling von Ery- 
thrina cristagalli. 439 

Reblaus, erstes Auftreten in Bohmen. 505 
—, Bekampfung mit Schwefelkohlenstoff. 

497 

— Bekampfungsversuche mit Anilinfarben. 

500 

—, Infektionsvereuche auf Schieferbergen. 

500 

—, Vorkommen verschiedener Rassen. 671 
Reduktasegehalt der Milch, Beziehung zum 
Fettgehalt. 276 

-, — — spezifischem Gewicht und 

Sauregrad. 276 

Reis, Schadigung durch Piricularia oryzae. 

512 

Resorzin, Wirkung auf Hefe. 243 

Rhabdocnemis interruptocostata, Vorkom¬ 
men auf Kokospalme. 606 

Rhabdospora persiciphila, Schadling von 
Prunus |>ersica. 442 

Rhinanthokyan, Vorkommen in Lathraea 
Rquamaria. 517 

—,-Monotropa hypopitys. 517 

Rhinanthus minor var. pubescens n. var., 
Beschreibung. 517 

Rhizoctonia solani, Beziehung zu Hypo- 
chnus solani. 507. 509 

-, Schadling von Kartoffeln. 507 

— violacea. Bekampfung mit Schwcfel- 

kohlenstoff. 497 

-, Schadling von Petersilic. 510 

-,-Riiben. 508 

Rhizopus delemar, Kultur. 250 

Rhoptorneris wildhami, natiirlicher Feind 
der Fritfliege. 205 

Rhynchites bacchus, Schadling von Obst- 
baurnen. 503 

— pauxillus, Auftreten. 501 


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Register. 


709 


Ribes petraeum, Schadigung durch Cro- 
nartium ribicolum, Verteilung der Spo- 
ren lager. 646 

— rubrum, Schadigung durch Puccinia ri- 
bis, Verteilung der Sporenlager. 646 

Ricinu8 communis, Schadigung durch Cus- 
cuta odorata var. botrychoides. 449 
Rio de Janeiro, Auftreten von Oidium al- 
phitoides. 512 

Robinia,, Schadigung durch Mistel. 519 

— pseudacacia, Schadigung durch Meltau 

bei falscher Ernahrung. 513 

Roestelia cancellata, Schadling von Obst- 
baumen. 503 

— pirata, Schadling von Apfeln. 499 
Rohphosphat, Wirkung auf Hafer. 489 

—,-Serradella. 489 

Roggen, Ahrenbildung, Wirkung von 

Blattverletzungen. 180 

—, Schadigung durch starkes Auftreten 
von Kornblumen. 185 

chemische Unterscheidung von Winter- 
und Sommerfrucht. 179 

dauernder Anbau, Stickstoffsammlung. 

480 

Ertrag, Wirkung von Vorfrucht und 
Diingung. 487 

Keimfahigkeit, Schadigung durch Fu- 
sarium metachroum. 196 

-Fusarium rubiginosum. 195 

Keimung, Wirkung von Thomasmehl. 

178 

Schadigung durch Agromyza parvi- 
cornis. 204 

-Anthothrips aculeata. 508 

-Claviceps purpurea. 508 

-Hadena secalis. 508 

-Limothrips denticornis. 508 

-Phyllopertha horticolor. 508 

-Puccinia dispersa. 437 

-Puccinia graminis. 437 

-Toxoptera graminum. 207 

-Urocystis occulta. 505 

-Urocystis occulta in Schweden. 

190 

-Zwergmause. 209 

Schossen, Bedeutung der Temperatur. 

179 

Stockkrankheit, VorbeugungsmaB- 
regeln. 202 

wiederholter Anbau, Wirkung auf die 
Entwicklung von Unkraut. 185 

Wirkung von Dicyandiamid. 178 

Zuckergehalt der Keimblatter von 
Winter- und Sommerfrucht. 179 

Roquefortkase s. Kase, Roquefort-. 

Rosa centifolia, Schadigung durch Cerco- 
spora rosicola. 446 

— lucida, Schadigung durch Eriothyrium ? 

rosicola. 442 

Rose, Schadigung durch Actinonema rosae. 

441 

—,-Aphis rosae. 503 

■—,-Asteroma. 496 


Rose, Schadigung durch Asteroma punc- 
tiforme. 503 

—. f -Aulacaspis rosae. 503 

—, — — Hylotoma rosae. 503 

—,-Macrosiphum cereale. 671 

—, — — Peronospora sparsa. 501 

—,-Phragmidium subcorticium. 438. 

501 

—,-Sphaerotheca pannosa. 428. 

496. 501. 503 

—,-Uredo rosae. 503 

Rosellinia necatrix, Schadling vom Ci- 


tronenbaum. 

—, —,-Orangenbaum. 

-,-WallnuBbaum. 

-,-Weinstock. 


431 

431 

431 

431 


RoBkastanie, PilzfluB, Vorkommen von 
Diplogasteroides spengelii. 495 

—, SchleimfluB, Vorkommen von Saccharo- 
myces apiculatus. 378 

Rost des Birnbaums. 505 

Rostpilze, Bedeutung der Sporenlager an 
Getreidekornern. 194 

—, Sporenlager, Verteilung, experimen- 
telle Beeinflussung. 653 

—■, Widerstandsfahigkeit von Triticum 
monococcum. 195 

— des Getreides, Auftreten, Bedeutung 

des Diingers. 195 

Rotbuche, Schadigung durch Komma- 
schildlaus. 496 

-Anthomyia conformis. 495 

-Blattlause. 501 

-Drahtwiirmer. 507 

-Heterodera schachtii. 494. 508 

-Peronospora schachtii. 508 

Wurzelbrand durch Pythium de bary- 
anum. 508 

-Ramularia betae. 505 

-Rhizoctonia violacea. 508 

-Uromyces betae. 508 

Riibennematode, Spezialisierung. 507 
Riister, Vorkommen von Fumago vagans. 

510 

Rumex acetosella, Bekampfung mit Cu- 
proazotin. 182 

— crispus, Bekampfung mit Cuproazotin. 

182 

-,-Kainit. 183 

— scutatus, Schadigung durch Puccinia 

rumicis scutati, Verteilung der Sporen¬ 
lager. 646 

RunJtelriibe, Mosaikkrankheit, Ubertragung 
durch Blattlause. 507 

—, Schadigung durch Pentaleus major. 510 
RuBland, Cuscutaarten. 521 


Saccharomyces apiculatus, Abtotung durch 
Mikrosol. 398 

-,-schweflige Saure. 396 

-, Alkoholbildung. 389. 407 

-■, Bedeutung fur die Fermentation 

von Kaffee und Kakao. 411. 418 


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710 


Register, 


Saccharomyces apiculatus, Bedeutung fur 


die Herstellung von Kirschbier. 394 

-, Beschreibung versehiedener For- 

men. 417 

-, Bilduiig fliichtiger Siiure. 383 

-, Bohnengarung. 408 

— —, Diagnose. 309 

— —, Empfindliehkeit gegen Kupfer. 414 

— — v Erreger eines schleebten Geschmak- 

kes von Bier. 390 

-, Garfiihigkeit. 374. 380. 387. 390. 

391. 398. 411 


-, —, Wirkung iiuBcrer Bedingungen. 

412. 413 

-, Lebensdauer. 394 

— —, Siiurebildung in Bier. 375 

-, Saureabnahme von Wein. 378. 

412. 415 

-, Seliwefelwasserstoffbildung. 408. 

418 

-, Sporenbildung. 403 

-, Verbreitung durch Insekten. 393 

-, Vergarung von Dextrose. 379 

-, — des Fruchtsaftes von Cactus 

opuntia. 390 

-, V r orkommen auf Bienen. 373 

— — — in Bier. 395. 400. 404 

-, — im Boden. 379 

-, — in Brauereihefe. 375 

-, — auf Friichten. 373. 387. 388. 

418 

-, — an Gerstenkornern. 400 

— —, — in garendera Wein. 370 

- , 9 __ — Kraft futtermitteln. 402 

-,-Lambic. 381 

-, — im SchleimfluB von Baumen. 

378. 416 

-, — auf Wes pen. 375 

*— —, Widerstandsfiihigkeit gegen Aus- 

trocknen. 374. 391. 400 

-, Wirkung von Kohlensaure. 385 

-, — auf Menscii und Tier. 380 

-— holier Temperaturen. 382 

-, Zell kern. 397 

-, Zerstorung von Milchsiiure. 407 

— — var. parasiticus, Vorkommen in As¬ 
pic] iot us nerii. 388 

— -sacchari, Schadling vom Zucker- 

rolir. 395 

— cerevisiae, Eindringen in Eier. 243 

— ellipsoideus, Eindringen in Eier. 243 

-, Saureabnahme von Wein. 378 

— —, Wirkung von Kohlensiiure. 385 

— flava laetis, Fleckenbildung an Butter. 

288 

— ludwigii, Vorkommen im PilzfluB der 

Eielie. 4D5 

— pastorianus, Eindringen in Eier. 243 
Saeeharum offieinarum, Sehiidigung durch 

Sphaerella saeeharoides. 511 

Siiure, Hi Idling durch Saccharomyces api- 
culatus in Bier. 375 

—, fliichtige, Bildung bei der Fettspaltung 
durch IVnieillium roqueforti. 291 


Siiure, fliichtige, Bildung durch Saccharo¬ 
myces apiculatus. 383 

—, —, in Roquefortkase. 291 

—, schweflige, Bindung durch Wein. 064 
—, —, Wirkung auf Bacterium gracile. 

607 

—, —,-Hefe. 606 

Siiureviolett, Bekampf tings versuchc gegen 
Weizensteinbrand. 009 

Saline, Pasteurisierung. 280 

Salat, Sehiidigung durch Polya dysodca. 

510 

Saligenin, Bildung durch Hefe aus Salizyl- 
aldehyd. 235 

Salix alba, Sehiidigung durch MLsteln. 519 

— babylonica, Sehiidigung durch Stereum 

atro-zonatum. 439 

— fragilis, Sehiidigung durch MLsteln. 519 

— hegetschweileri, Sehiidigung durcli Me- 
lampsora, Verteilung der Sporenlager. 

640 

— herbacea, Schadigung durch Melam- 

psora larici-retusae, Verteilung der Spo¬ 
renlager. 646 

— reticulata, Schadigung durch Melam- 

psora larici-retusae, Verteilung der Sjk)- 
ren lager. 646 

— retusa, Schadigung durch Melampsora 

larici-retusae, Verteilung der Sporen¬ 
lager. 646 

Salzbergwerke, Mikroorganismen. 472 
Saponaria ocymoides, Schadigung durch 
Uromyces caryophyllinus, Verteilung der 
Sporenlager. 646 

Sarcina lutea, Reinkultur, Ammoniakbil- 
dung im Boden. 483 

— termophila n. sp., Vorkommen in bor- 

lialtigein Wasser. 294 

Saturnia pavonia, Kokon, Untersuchung. 

500 

— piri, Kokon, Untersucliung. 500 

Saxifraga granulata, Sehiidigung durch 

Cuscuta europaea. 522 

Scalecide, Bekiimpfungsmittel gegen Wci- 
zensteinbrand. 188 

Sehattenbilder, Herstellung. 300 

Schildliiuse, Schiidlinge von Kentia. 501 
Schimmelpilze, Blaufiirbung von Butter. 

288 

Schizoneura lanigera, Selmdling von Obst- 
baumen. 495. 503. 505 

— piri, Zugehorigkeit zu S. lanuginosa. 

671 

Sehlcie, Zucht in Abwasscrteichen. 409 
Sehleimbildung im Rahm, Untersuchung. 

323 

SehleimfluB von Baumen, Vorkommen von 
Saccharomyces apiculatus. 378. 416 

— an Populus pyramidalLs. 423 

Selmeeken, Schiidlinge von Getreide. 495 
Sehneeschimmel ties Get-re ides, Auftreten 

in Osterreieh. 501 

-, IVkiimpfung mit Formalin. 197 

Schorf der Kartoffel, Auftreten. 505 


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Register. 


711 


Schossen ties Getreides, Wirkung der Tem- 


|>eratur. 179 

Schiitte der Kiefer, Auftreten. 505 

Schwarzepilze, Vorkommen am Apfclbaum. 

430 

—, — an Camellia. 430 

—, — am Chrysanthemum. 430 

—,-Zitronenbaum. 430 

—,-Mandarinenbaum. 430 

—,-Olbaum. 430 

—,-Pfirsichbaum. 430 

Schwarzbeinigkeit der Kartoffel. 503. 507 

-, Auftreten. 501 

Schweden, Auftreten von Chrysophlyctis 
endobiotica. 509 

Schwefel, Bedeutung fiir die Entwicklung 
von Aspergillus niger. 225 

—, Einbremien von Wein. 663 

-—, Oxydation im Boden, Bedeutung der 
Durehluftung. 585 

—,-,-Feuehtigkeit. 582 

—, Wirkung auf Bodenbakterien. 491 

—,-die Entwicklung von Senf. 490 

— ? -Kartoffeln. 491 

—,-das Wachstum von Hafer. 490 

Schwefelkalkbriihe, Bekiimpfungsmittel ge- 
gen Cladosporium fulvum. 499 


—, Bekiimpfungsversuche gegen Blatt- 
randdiirre ties Johannisbeerstrauches. 

502 

Sell wef elkoh lenstof f, Bekampf ungsmittel 


gegen Drahtwiirmer. 206 

—. 9 -Mau.se. 209 

—,-Reblaus. 497 

—,-Rhizoctonia violacea. 497 

—,-Speicherschadlinge. 207 

Sehwefelcjueilen G-aliziens, Flora. 470 


Schwefelsaure, Bekiimpfungsmittel gegen 
Keiinlingskrankheiten der Koniferen. 477 
—, Konservierung des Jauchestickstoffs. 

483 

Schwefelverbindungen, Spaltung durcli 
Faulnisbakterien. 241 

Sch wefelwasserstoff, Bildung durcli Hefe 
aus Thiosulfat. 238 

—,-Saccharomyce8 apiculatus. 408 

Schweinfurtergriin, Bekiimpfungsmittel ge¬ 
gen Phyllotreta vittula. 206 

Seirpus lacustris, Vorkommen an Sphaeno- 
phorus discolor. 207 

Sclerospora graminicola, Schadling von Zea 
mays. 426 

— maydis n. sp., Schiidling des Mais. 202 
Selerotinia, Abtotung der Sporen durcli 

Wassersto f f s u pero xy d. 515 

—, Schadling von Dahlia. 428 

—,-Phaseolus vulgaris. 428 

— fructigena, Schiidling von Obstbaumen. 

495. 501. 503 

— trifoliorum, Schiidling von Klee. 495 

Sclerotium cepivorum, Schiidling von Al¬ 
lium cepa. 447 

— cepivorum, Schiidling von Lactuca sa- 

tiva. 447 


Sclerotium opuntiarum, Schiidling von 
Opuntia. 447 

— succineum, Schadling von Citrus au- 

rantium. 447 

Scopulariopsis communis, Vorkommen im 
Kalkboden. 475 

— repens, Vorkommen im Kalkboden. 475 

— rufulus, Vorkommen im Gebirgsboden. 

475 

-,-Kalkboden. 475 

Scorzonera hispanica, Schadigung durcli 
Cystopus tragopogonis. 425 

Secale, Schadigung durch Fusarium nivale. 

506 

Selenosporium sarcochroum, Schadling von 
Melia azedarach. 447 

Sellerie, Schadigung durch Acidia heracleL 

510 

—,-Cercospora apii. 503 

—,-Septoria petroselini var. apii. 

503 

Senecio vernalis, scliiidliches Auftreten in 
Klee. 495 

Senf, Entwicklung, Wirkung von Schwefel. 

490 

Senfol, Wirkung auf alkoholische Giirung. 

248 

Septoria, Scliiidling von Begonien. 496 

— dianthi, Schadling von Dianthus bar- 

batus. 441 

-,-Dianthus caryophyllus. 441 

— iridis, Schadling von Iris. 510 

— lactucae, Schadling von Lactuca sa- 

tiva. 441 

— lycopersici, Schadling von Solanum 

lyeopersicum. 441 

— margaritaceae, Schadling von Ana- 

phalis margaritacea. 511 

— parasitica, Schadling von Fichten. 505 

— petroselini, Schiidling von Apium gra- 

veolens. 441 

-,-Petroselinum sativum. 441 

— — var. apii, Schadling von Sellerie. 503 

— pirieola, Schadling von Obstbaumen. 

503. 505 

-— tritici, Schadling von Weizen. 442 
Serradella, Wirkung von Rohphosphat. 

489 

Setaria setosa, Schadigung durch Ustilago- 
psis neglecta. 433 

Sidalcea nervata, Schiidigung durch Mo¬ 
nilia sidaleeae. 511 

Sieversia turbinata, Schadigung durcli 
Lophistoma sieversiae. 511 

Silene cisplatensis, Schadigung durch Pe- 
ronospora dianthi. 427 

— dichotoma, schadliches Auftreten in 

Klee. 495 

— gallica, Schadigung durch Peronospora 

dianthi. 427 

Sinapis nigra, Schadigung durch Erysiphe 
polygoni. 429 

Siphocoryne lonicerae, Scliiidling der 
Heckenkirsche. 499 


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712 


Register. 


Siphonophora cerealis, Schadling von 
Gerste. 508 

Sirococcus calycanthi, Schadling von Caly- 
canthus floridus. 440 

Sisalagave, Blattkrankheit. 511 

Sitona lineata, Schadling von Erbse. 508 

-,-Klee. 509 

-,-Luzerne. 509 

Skatol, Wirkung auf die Stickstoffbindung 
durch Azotobacter. 171 

Sojabohne, Bedeutung fur die Nitratbil- 
dung im Boden. 480 

Solanum lycopersicum, Schadigung durch 
Alternaria solani. 445 

-,-Septoria lycopersicum. 441 

— tuberosum, Schadigung durch Macro- 

sporium crookei. 445 

-,-Phytophthora infestans. 426 

Solidago virga-aurea, Schadigung durch 
Aphis pruni. 671 

Sorbus aucuparia, Schadigung durch 
Misteln. 519 

Sorghum vulgare, Schadigung durch Phyllo- 
sticta sorghina. 440 

-,-Ustilago panici-miliacei. 432 

-,-Ustilago sorghi. 432 

Spargel, Griindungungsversuch. 485 

Speicherschadlinge, Bekampfung mit 
Schwefelkohlenstoff. 207 

Sphaenophorus callosus, Schadling von 
Cyperus flavicornis. 206 

-,-Mais. 206 

— discolor, Schadling von Getreide. 206 
-•, Vorkommen an Scirpus lacustris. 

207 

— parvulus, Biologie. 206 

Sphaerella saccharoides, Schadling von 

Saccharum officinarum. 511 

Sphaerotheca mors uvae, Auftreten in 
Belgien. 506 

-, Schadling des Stachelbeer- 

strauchs. 501 

— pannosa, Schadling von Rosen. 428. 

496. 501. 503 

Sphaerotilus natans, GeiBeln. 537 

-•, Haftkissenbildung. 536 

-, Physiologie. 539 

-, Reinkultur. 532 

-, Seheide, Untersucliung. 535 

-, Untersuchung. 529 

— —, Vorkommen im Newamiindungs- 

becken. 469 

Spinacia oleracea, Schadigung durch Pe- 
ronospora effusa. 426 

Spindelbaum s. a. Evonvmus japonica. 

—, Schadigung durch Chionaspis evo- 
n vmi. 510 

Spirillum, Vorkommen in Microcosmus 
violaeeus. 293 

Spirosoma halophilum n. sp., Vorkommen 
in Salzbcrgwerken. 473 

Spodoptcra mauritia, Bekampfung mit 
Arsen priiparaten. 203 

— —, Schadling von Mais. 203 


Sporotrichum atropurpureum, Schadling 
von Zea mays. 511 

— roseuin, Vorkommen im Gebirgsboden. 

475 

Stachelbeermeltau, amerikanischer, Aus- 
breitung bei Hamburg. 499 

Stachelbeerstrauch, Schadigung durch Puc- 
cinia caricis. 505 

—,-Sphaerotheca mors uvae. 501 

Stauronotus maroccanus, Schadling von 
Getreide. 202 

Steckriibengeschmack der Butter, Ursache. 

282 

Steinbrand des Weizeas, Bedeutung von 
Phalacrus corruscus fur die Verbreitung. 

190 

-, Bekampfung mit Arsen. 188 

-Chlorphenolquecksilber. 

669 

-Formaldehyd. 187. 509 

-Fungusine. 188 

— — Scalecide. 188 

Bekampfungsversuche mit Ani- 
linfarben. 669 

-Antiavit. 189. 669 

-Chinosol. 189. 669 

-Chlorphenolquecksilber. 

189 

-Korbin. 189 

-Kuprokorbin. 189 

-Elektrizitat. 189 

-Karbolsaure. 187 

Lebensfiihigkeit der Sporen im 
Boden. 669 

-, Widerstandsfahigkeit verschie- 

dener Weizensorten. 186 

Steinersches Mittel, Bekampfungsmittel 
gegen Plasmodiophora brassicae. 670 
Stellaria media, Schadigung durch Melam- 
psorella caryophyllacearum, Verteilung 
der Sporenlager. 646 

-,-Synchytrium aureum. 427 

-,-Synchytrium stellariae. 427 

Stereum atro-zonatum, Schadling von 
Saiix babylonica. 439 

Stickstoff, Bindung durch Azotobacter in 
Roh- und Reinkulturen. 478 

—,-, Wirkung organischer Boden- 

bestandteile. 166 

—, — im Boden, Bedeutung der Legumi- 
nosen. 474 

—, Konservderung in Jauclie mit Schwefel- 
saure. 483 

—, Kreislauf. 219 

—, Sammlung bei dauerndem Roggenbau. 

480 

—, —, Phonolith bedeutungslos. 481 
—, Umsetzungen im Boden, Bedeutung 
fiir die Ernahrung der Citruspflanzen. 482 
Stickstoffhaushalt des Bodens, Bedeutung 
der Brache. 478 

Stickstoffverluste des Stalldiingers. 484 
Stiefmiitterchen, Schiidigung durch Py- 
thium de baryanum. 499 


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Register. 


713 


Stigeoclonium, Vorkommen in Schwefel- 
quellen Galiziens. 470 

Stilbum flavidum, Schadling vom Kaffee- 
baum. 512 

Stipa humilis, Schadigung durch Arjona 
tuberosa. 448 

— papposa, Schadigung durch Ustilagopsis 

hypodytes. 433 

Stockkrankheit des Roggens, Vorbeugungs- 
maBregeln. 202 

Streifenkrankheit der Gerste, Bekampfung 
mit HeiBluft. 201 

-,-HeiBwasser. 201 

Streptococcus lacticus, Vorkommen in 
Milch. 262 

Streptokokken euterkranker Kiihe, Nach- 
weis in Milch. 253 

— der Milch, Untersuchung. 252 

-, Widerstandsfahigkeit gegen Er- 

hitzung. 253 

Striga, Parasitismus. 523 

Strohdiinger, Wirkung auf verschiedenen 
Boden. 486 

Sublimat, Wirkung auf den Flugbrand- 
befall von gebeizter Gerste und Weizen. 

669 

Sublimoform, Beizversuche mit Hafer. 190 
Sulfat, Bestimmung im Boden. 559 

—, Bildung im Boden, Untersuchung. 552 

— f - . 9 Wirkung von Kohlehydra- 

ten. 586 

—, — in verschiedenen Bodenarten. 574 
Sulfate, Wirkung auf die Keimung des Ge- 
treides. 178 

Sulfite, Wirkung auf den Bakteriengehalt 
des Bodens. 571 

—,-das Pflanzenwachstum. 490 

Sulfonsaure, Bildung von Thioschwefel- 
saure. 241 

Synchytrium aureum, Schadling von Stel- 
laria media. 427 

— echii, Schadling von Echium violaceum. 

427 

— stellariae, Schadling von Stellaria media. 

427 

Svnsporium biguttatum, Vorkommen im 
Kalk boden. 475 

Tabak, Fermentation. 219 

Tabakextrakt, Bekampfungsmittel gegen 
Blattlause. 509 

Tabakextraktlosung, Bekampfungsmittel 
gegen Getreidehahnchen. 206 

Tabakpflanze, Mosaikkrankheit. 510 
Tabakseifenbriihe, Bekampfungsmittel ge¬ 
gen Blattlause. 501 

Takadiastase, Wirkung auf Karboxylase. 

247 

Tanne, Schadigung durch Caeoma abietis 
pectinatae. 505 

Tannin, Spaltung durch Faulnisbakterien. 

241 

—, Wirkung auf Glomerella rufomaculans. 

233 


Taphrina aurea, Schadling von Populus 
nigra. 428 

— deformans, Schadling von Obstbaumen. 

503 

— pruni, Schadling von Obstbaumen. 503 
Tapinostole musculosa, Schadling von Ge- 

treide. 203 

Tarsonemus spirifex, Schadling von Futter- 
grasern. 509 

-, — des Hafers. 202. 508 

Teer, Saatenschutz gegen Krahen. 208 
Teiche, Zentrifugenplankton. 294 

Telenomus, natiirlicher Feind von Eury- 
gaster integriceps. 207 

Tenax, Wert als Pflanzenschutzmittel. 497 
Tetragonia expansa, Schadigung durch 
Cercosporina tetragoniae. 446 

Tetranychus, Schadling von Efeu, Bekamp- 
fungsversuche. 502 

Thalpa europaea, Auftreten in Danemark. 

508 

Thamidium elegans, Vorkommen im Ge- 
birgsboden. 475 

Thecaphora hyalina, Schadling von Con¬ 
volvulus arvensis. 433 

Thesium alpinum, osmotischer Druck. 516 
Thielavia basicola, Bekampfung mit Atz- 
kalk. 497 

Thielaviopsis, Schadling vom Zuckerrohr. 

512 

— paradoxa, Bekampfung mit Form- 

aldehyddampfen. 497 

Thioazetaldehyd, Verwandlung in Athyl- 
merkaptan durch Hefe. 238 

Thiophysa macrophysa n. sp., Vorkommen 
von Oxaiiten. 469 

Thioschwefelsaure, Bildung aus Athyl- 
schwefelsaure. 241 

—,-Sulfonsaure. 241 

Thiosphaerella amylifera n. gen. et n. sp., 
Vorkommen einer starkeahnlichen Sub- 
stanz. 470 

Thiospirillum agile var. polonica n. var., 
Vorkommen in Schwefelquellen Gali- 
ziens. 471 

Thiosulfat, Verwandlung in Schwefelwasser- 
stoff durch Hefe. 238 

Thomasmehl, Wirkung auf die Keimung 
der Gerste. 178 

—,-des Roggens. 178 

—,-Weizens. 178 

Thrips, Schadling von Getreide. 203 
Thymol, Wirkung auf Karboxylase. 242 

—,-Zymase. 242 

Timotheegras, Schadigung durch Agro- 
myza parvicornis. 204 

Tipula paludosa, Schadling von Hafer. 508 
Tilia cordata, Schadigung durch Misteln. 

519 

— europaea, Schadigung durch Misteln. 519 
Tilletia caries, Schadling von Getreide. 506 

— laevis, Schadling von Weizen. 432 

— tritici, Keimfahigkeit verschieden alter 

Spore n. 186 


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714 


Register. 


Tilletia tritici, Schadling von Weizen. 432 
Timotheegras, Bedeutung fur die Nitrat- 
bildung im Boden. 480 

Toluol, Wirkung auf Hefe. 241 

Tomato, Entwicklung, Wirkung von Koch- 


salz. 


178 

ful- 

499 

442 

511 

in- 

511 


—, Sehadigung durch Cladosporium 
vum. 

—,-Hainesia lycopersici. 

—,-Phytophthora infestans. 

—, Vorkommen von Phytophthora 
festans in den Samen. 

Tortrix resinella, Schadling von Kiefern. 

496 

—- viridana, Schadling der Korkeiche. 491 
Torula, Eindringen in Eier. 243 

Toxoptera graminum, Adalia flavomacu- 
lata natiirlicher Feind. 207 

— —, Aphidius natiirlicher Feind. 207 
-, Astragalinus tristis natiirlicher 

Feind. 207 

-, Biologie. 207 

-, Chrysopa natiirlicher Feind. 207 

-, Diaretus obsoletus natiirlicher 

Feind. 207 

-, Exochomus nigromaculatus natiir- 

licher Feind. 207 

— —, Proecetes gramineus natiirlicher 

Feind. 207 

-, Schadling von Getreide. 207 

-, Xanthogramma scutellare natiir¬ 
licher Feind. 207 

Tragopogon porrifolium, Sehadigung durch 
Cystopus tragopogonis. 425 

Traubenwickler, Bekampfung. 500 

Triarthra, Vorkommen in filtriertem Tal- 
sperrenwasser. 468 

Trichoderma, Vorkommen im Kalkboden. 

475 

— lignorum, Vorkommen im Gebirgsboden. 

475 

— varians, Zugehorigkeit zu Cephalospo- 

rium. 223 

Trichogramma semblidis, Eiparasit von 
Agrotis segetum. 204 

Trichomanus cristatus, natiirlicher Feind 
der Frit fliege. 205 

Triflagellum opisthostomoides n. gen. et 
n. sp., Vorkommen in Salzbergwerken. 

473 

— salinum n. gen. et n. sp., Beschreibung. 

473 

Trifolium pratense, Sehadigung durch Cus- 
cuta racemosa. 449 

— re pens, Sehadigung durch Cuscuta raee¬ 
mosa. 449 

— —,-Uromyees trifolii. 435 

Trimethvlamin, Wirkung auf die Stiek- 

stof Bundling durch Azotobaeter. 170 
Trioza alacris, Bekampfung mit Blausaure. 

502 

- —, Schadling vom Lorbeerbaum. 502. 

504 

Tritieum, Diirrfleekenkrankheit. 506 


Triticum, Sehadigung durch Erysiphe 
graminis. 429 

—,-Fusarium nivale. 506 

— durum, Widerstandsfahigkeit gegen 

Erysiphe graminis. 201 

-,-Puccinia triticina. 194 

— monococcum, Widerstandsfahigkeit ge¬ 
gen Erysiphe graminis. 201 

-,-Rostpilze. 195 

— polonicum, Widerstandsfahigkeit gegen 

Erysiphe graminis. 201 

-,-Puccinia triticina. 195 

— turgidum, Widerstandsfahigkeit gegen 

Erysiphe graminis. 201 

-,-Puccinia triticina. 195 

— vulgare, Sehadigung durch Puccinia 

glumarum, Bedeutung des Wachsiiber- 
zuges der Blatter fur die Verteilung der 
Sporenlager. 661 

-,-Puccinia glumarum, Vertei¬ 
lung der Sporenlager. 646 

Trockennahrboden fiir bakteriologische 
Untersuchung der Milch. 251 

Troctes divinatorius, starkes Auftreten. 

499 

Tryptophan, Vorkommen in Bakterien. 295 
Tuberculina persicina, Vorkommen auf 
Puccinia malvacearum. 438 

Tulpe, Sehadigung durch Botrytis. 496 
Tunica prolifera, Sehadigung durch Uro- 
myces caryophyllinus, Verteilung der 
Sporenlager. 646 

Tylenchus devastatrix, Auftreten in Dane- 
mark. 508 

-■, Schadling von Klee. 509 

-—,-Luzerne. 509 

— graminis, Erreger der Blattflecken- 

krankheit des Getreides. 202 

— pratensis, Schadling von Getreide. 494 

— scandens, Ausbreitung im Boden. 202 

Typhusbazillen, Bekampfungsversuche ge¬ 
gen Mause. 209 

Tyrosin, Vorkommen in Bakterien. 295 
Tyrosinase, Nachweis in Kartoffelknollen. 

624 


Ulme, Sehadigung durch Galerucella lu- 
teola. 504 

Ulmus campestris, Schiidigung durch Fu- 
Boma (?) vastator. 444 

Uncinula necator, Schadling vom Wein- 
stock. 429. 501 

Unkraut, Bekampfung mit Kuproazotin. 

182 

—, Bekampfungsversuche mit Vitomul. 

183 

—, Entwicklung bei wiederholtem Roggen- 
anbau. 185 

—, Samen, Keimfahigkeit nach Passieren 
des Darmkanals. 185 

—, —, Keimung, Bedeutung von Tempe- 
raturseli wank ungen. 185 

Urania, Bekampfungsmittel gegen Phaedon 
armoraeiae. 500 


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Register. 


715 


Uredineen, Sporenlager, Verteilung, Be- 
ziehung zu den Spaltoffnungen derWirts- 
pflanze. 648 

—, —, —, systematischer Wert. 645 
Uredo cannae, Schadling von Canna. 439 

— fici, Schadling von Ficus carica. 439 

— gossypii, Schadling der Baum wollstaude. 

512 

— maclurae, Schadling von Maclura au- 

rantiaca. 439 

— medicaginicola, Schadling von Medi- 

cago sativa. 439 

— pyrethri, Schadling von Aster sinensis. 

439 

— rosae, Schadling von Rosen. 503 

Urocystis anemones, Schadling von Ane¬ 
mone major. 433 

— cepulae, Bekampfung. 497 

— occulta, Bekampfung mit Formaldehyd. 

190 

— —, Schadling von Getreide. 506. 507 

-, — vom Roggen. 505 

-, — von Roggen in Schweden. 190 

— tritici, Bekampfung mit Formaldehyd. 

190 

-,-Kupfervitriol. 190 

-, Schadling vom Weizen in Neu-Siid- 

Wales. 190 

— violae, Bekampfung. 497 

Uromyces, Abtotung der Sporen durch 

Wasserstoffsuperoxyd. 515 

— aconiti-lycoctoni, Schadling von Aconi- 

tum lycoctonum, Verteilung der Sporen¬ 
lager. 646 

— anthyllidis, Schadling von Anthyllis 
vulneraria, Verteilung der Sporenlager. 

646 

— betae, Schadling von Beta vulgaris. 434 

-,-Ruben. 508 

— caryophyllinus, Schadling von Sapo- 

naria ocymoides, Verteilung der Sporen¬ 
lager. 646 

-,-Tunica prolifera, Verteilung 

der Sporenlager. 646 

— carthagenensis, Schadling von Manihot 

carthagenensis. 435 

— excavatus, Schadling von Euphorbia 
verrucosa, Verteilung der Sporenlager. 646 

— fabae. 435 

— hedysari-obscuri, Schadling von Hedy- 

sarum obscurum, Verteilung der Sporen¬ 
lager. 646 

— kabatianus, Schadling von Geranium 
pyrenaicum, Verteilung der Sporenlager. 

646 

-, Sporenlager, Verteilung, experi- 

mentelle Beeinflussung. 658 

— phaseoli, Schadling von Phaseolus vul¬ 
garis. 435 

♦— pisi, Schadling von Pisum sativum. 435 

-,-Pisum sativum, Verteilung 

der Sporenlager. 646 

— scutellatus, Sciiadling von Euphorbia 
c vparissias, Verteilung der Sporenlager. 646 


Uromyces striatus, Vorkommen von Dar- 
luca filum. 435 

-, Schadling von Medicago sativa. 435 

— trifolii, Schadling von Trifolium repens. 

435 

— veratri, Schadling von Veratrum al¬ 
bum, Verteilung der Sporenlager. 646 

-, Sporenlager, Verteilung, experimen- 

telle Beeinflussung. 656 

Urophlyctis alfalfae, Schadling von Me¬ 
dicago denticulata. 425 

— leproidea, Schadling von Beta vulgaris. 

425 

— pulposa, Schadling von Beta vulgaris. 

425 

Ustilago, Abtotung der Sporen durch Was¬ 


serstoffsuperoxyd. 515 

— abortifera, Schadling vom Mais. 432 

— avenae, Parasitismus. 193 

-, Schadling vom Hafer. 431 


— —, — von Getreide. 506. 507. 508 

— —, Sporenbildung auf den Blattern. 

193 

— bromivora, Schadling von Bromus 

mollis. 432 

-,-Bromus uniolioides. 432 

— ? haesendockii, Schadling von Morus 

rubra. 432 

— hordei, Bekampfung mit HeiBwasser. 

190 

-, Schadling von Gerste. 431 

-,-Getreide. 505. 

506. 508 

— jensenii, Schadling von Getreide. 505 

— maydis, Schadling von Euchlaena mexi- 

cana. 431 

-, — vom Mais. 431. 503 

— nuda, Bekampfung mit HeiBwasser. 191 

-, Nachweis des Mycels im Korn. 192 

-, Schadling von Gerste. 431 

-,-Getreide. 506. 507. 508 

— —, Sporenbildung auf den Blattern. 

193 

— perennans, Schadling von Futtergrasern. 

509 

— panici-miliacei, Schadling von Sorghum 

vulgare. 432 

— sorghi, Schadling von Sorghum vulgare. 

432 

— tritici, Sciiadling von Getreide. 506 

-, — vom Weizen. 431. 512 

Ustilagopsis deliquescens, Schadling von 

Paspalum dilatatum. 432 

— hydro]>iperis, Schadling von Polygonum. 

433 

— hj'podytes, Schadling von Stipa papposa. 

433 

— neglecta, Schadling von Setaria setosa. 

433 

— olivacea, Schadling von Carex pseudo- 

cvperus. 433 

— rabenhorstiana, Schadling von Digitalis 

sanguinalis. 433 

— violacea, Schadling von Lychnis. 433 


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716 


Register. 


Valeraldehyd, Bildung bei der Vergarung 
von Methylathylbrenztraubensaure. 236 
Vanillin, Nachweis im Boden. 487 

Veratrum album, Schadigung durch Uro- 
myces veratri, Verteilung der Sporen- 
lager. 646 

Veronica hederifolia, Bekampfung mit Cu- 
proazotin. 182 

Verticillium, Abtotung der Sporen durch 
Wasserstoffsuperoxyd. 515 

Viburnum, Schadigung durch Aleyrodes 
jelinecki. 504 

Vicia, Bekampfung mit Cuproazotin. 182 
Viktoriablau, Bekampfungsversuche gegen 
Weizensteinbrand. 669 

Vinca major, Schadigung durch Colleto- 
trichum vincae. 444 

Viola, Schadigung durch Altemaria violae. 

445 

— canina, Schadigung durch Cuscuta euro- 

paea. 522 

— odorata, Schadigung durch Erysiphe 

polygoni. 429 

— tricoloris, Schadigung durch Phyllo- 

sticta violae. 440 

Virginia, Pflanzenkrankheiten 1911/12. 

511 

Viscum album, osmotischer Druck. 516 

-, Parasitismus. 518 

Vitis, Kreuzungsversuche. 671 

— riparia, Schadigung durch Gloeospori- 

um sarmenticola. 443 

— labrusca, Schadigung durch Plasmopara 

viticola. 426 

— vinifera, Schadigung durch Cercospora 

roesleri. 446 

-,-Plasmopara viticola. 426 

Vitomul, Bekampfungsversuche gegen Un¬ 
kraut. 183 


Waldbaume, Schadigung durch Eichhom- 


chen. 496 

—,-Hylesinus cunicularius. 496 

—, — — Hylobius abietis. 496 

—,-Pissodes harcyniae. 496 

—,-Pissodes notatus. 496 

VValdboden s. Boden, Wald-. 
WallnuBbaum, Schadigung durch Gnomo- 
nia leptostyla. 431 

—,-Rosellinia necatrix. 431 

Wasser, Beurteilung, Bedeutung des Bac¬ 
terium coli. 465 

—, Bliite. 294 

—, borhaltiges, Vorkommen von Bacillus 
boracicola. 294 

—, —,-Sarcina terniophila. 294 

—, Brau-, biologische Untersuchung. 296 
—, Probeentnahme, Apparat. 294 

—, Keinigung durch Fischteiche. 468 
—,-Uzon. 466 


—, Sterilisation durch ultraviolettes Licht. 

446 

—. Talsperren-, Plankton, Untersuchung. 

408 


Wasserhygiene, Landesanstalt, Tatigkeits- 
bericht. 293 

Wasserkultur der Pflanzen, Versuche. 512 
Wa88erratte,Beschadigungen an Eichen.496 
Wasserstoffsuperoxyd, Abtotung von Pilz- 
sporen. 515 

— zur Saatgutbeize bei Gurken. 515 

-Kiirbis. 515 

Wasserversorgung Heidelbergs, geschicht- 
liche Entwicklung. 296 

Weichkase s. Kase, Weich-. 

Weide, Korb-, Schadigung durch eine neue 
Hymenoptere. 505 

Wein, Bindung schwefliger Saure. 664 
—> Einbrennen mit Schwefel. 663 

—-, garender, Vorkommen von Saccharo- 
myces apiculatus. 370 

—, Saureabnahme durch Saccharomyces 
apiculatus. 378. 412. 415 

—,-und S. ellipsoideus. 378 

Weinsaure, Wirkung auf Hefe. 242 

Weinstock, abnorme Korkbildung an Trau- 
ben. 501 

Akarinose. 502 

Chlorose. 501 

Droah, Untersuchung. 502 

, Ektoprotease in Trauben, Untersuchung. 

641 

Krauselkrankheit, starkes Auftreten in 
Osterreich. 501 

Kreuzungsversuche. 671 

Schadigung durch Cercospora viticola. 

512 

— — Engerlinge, Bekampfungsver¬ 
suche. 502 

— — Gloeosporium ampelophagum. 

443. 512 

-Oidium tuckeri. 499 

-Phoma acinicola. 440 

-Pseudopeziza tracheiphila, Unter¬ 
suchung. 502 

-Rosellinia necatrix. 431 

— — Uncinula necator. 429. 501 
Widerstandsfahigkeit gegen verechie- 

dene Reblausrassen. 671 

WeiBiihrigkeit des Getreides durch mecha- 
nische Verletzung. 180. 493 

-Sphaenophorus discolor. 207 

WeiBbierwiirze, chemische Untersuchung. 

299 

Weizen, ausgewachsener, empfindlich gegen 
Kupfervitriol. 188 

—, Flugbrand, Bekampfung mit HeiB- 
wasser. 191 

—, —,-, Wirkung von Sublimat. 

669 

—, —, — in Danemark. 509 

—, Keimfahigkeit, Wirkung von Frost. 178 
—, Keimung, Wirkung von Thomasmehl. 

178 

—> Kreuzungsversuche rostanfalliger und 
-resistenter Sorten. 195 

—, Schadigung durch Agromyza parvi- 
cornis. 204 


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Register. 


717 


Weizen,, Schadigung der Blatter durch 
Frost. 179 

— durch Cecidomyia aurantiaca. 508 

—- — Cecidomyia tritici. 508 

-Eurygaster integriceps. 207 

-Hylemyia coarctata. 508 

-Leptosphaeria herpotrichoides. 

508 

•-Ophiobolus herpotrichus. 508 

-Fuccinia glum arum. 505 

-Puccinia graminis. 512 

-f. sp. tritici. 435 

-Puccinia triticina. 435 

-Septoria tritici. 442 

-Sphaenophorus discolor. 206 

-Tapinostole musculosa. 203 

-Tilletia laevis. 432 

-Tilletia tritici. 432 

— — Urocystis tritici in Neu-Siid- 

wales. 190 

— — Ustilago tritici. 431. 512 
Schossen, Bedeutung d.Temperatur.179 
Steinbrand, Bedeutung von Phalacrus 

corruscus fiir die Verbreitung. 190 
—, Bekampfung mit Arsen. 188 

—,-Chlorphenolquecksilber. 669 

—,-Formaldehyd. 187. 509 

—,-Fungusine. 188 

—,-Scalecide. 188 

—, Bekampfungsversuche mit Anilin- 
farben. 669 

—— — Antiavit. 189. 669 

—,-Chinosol. 189. 669 

—,-Chlorphenolquecksilber. 189 

—,-Corbin. 189 

—,-Cuprocorbin. 189 

—,-Elektrizitat. 189 

—, *— — Karbolsaure. 187 

—, Lebensfahigkeit der Sporen im 
Boden. 669 

—, Vorkommen in Kleie, quantitativer 
Nachweis. 189 

—, Widerstandsfahigkeit verschiedener 
Weizensorten. 186 

steinbrandhaltiger, schadlich fiir Ge- 
fliigel. 189 

Vorkommen von Sporenlagern von Puc¬ 
cinia graminis an Kornern. 193 

Wirkung von Dicyandiamid. 178 
Wespe, Vorkommen von Saccharomyces 
apiculatus. 375 

Weymouthskiefer, Schadigung durch Cher- 
mes corticalis. 505 

—,-Cronartium ribicolum. 505 

— y — — Lophodermium brachysporum. 

506 

Wiihlmau8, starkesAuftreten inBohmen.505 
Wohnungsmilben, Vorkommen in Bier- 
filzen. 495 

Wiirze, Weifibier-, chemische Untersuchung 

299 

Wurzelbrand der Riibe durch Pythium de 
baryanum. 508 


Xanthin, Wirkung auf die Stickstoffbin- 
dung durch Azotobacter. 170 

Xanthium spinosum, Schadigung durch 
Cuscuta racemosa. 449 

Xanthogramma scutellare, natiirlicher 
Feind von Toxoptera graminum. 207 

Yponomeuta malinella, Schadling von Obst. 

503 

Zea mays s. a. Mais. 

-, Schadigung durch Sclerospora gra- 

minicola. 426 

-,-Sporotrichum atropurpureum. 

511 

Zentrifugenplankton von Teichen. 294 
Zellulose, Zersetzung im Boden, Wirkung 
von Actinomyces odorifera. 95 

—, — in Hoch- und Niederungsmoorboden, 
Bedeutung von Ammoniumsulfat. 123 
—, — im Niederungsmoorboden. 105 
—,-, Bedeutung derPhosphorsaure. 

110 

—, —, Wirkung von Ammoniumsulfat. 

112 

—, —,-Kaliumpho8phat. 112 

—, —,-Mangansultat. 112 

Zeuzera pirina, Schadling von Obstbaumen. 

503 

Zimtaldehyd, Reduktion durch Hefe. 242 
Zimtsaure, Wirkung auf die Stickstoff- 
bindung durch Azotobacter. 171 

Zinkarsenit, Wirkung auf Insekten. 515 
Zinkchlorid, Versuche zur Desinfektion des 
Bodens. 477 

Zinksulfat, Wirkung auf Ammoniakbildung 
im Boden. 482 

—,-Nitratbildung im Boden. 482 

Zonocerus elegans, Bekampfungsversuche 
mit Arsenpraparaten. 203 

Zucker, Gehalt der Keimblatter vonWinter- 
und Sommerroggen. 179 

—, Spaltung durch Aspergillus niger. 225 
—, Vergarung verschiedener Arten durch 
Endomvces lindneri. 234 

—, Verhalten von Bacillus prodigiosus 
gegeniiber verschiedenen Arten. 221 
Zuckerrohr, Schadigung durch Bakterien. 

424 

—, —- — Cercospora kopkei. 445 

—,-Colletotrichum. 512 

—,-Melanconium sacchari. 443 

—, — — Saccharomyces apiculatus var. 

sacchari. 395 

—,-Thielaviopsis. 512 

—, Vorkommen von Fumago sacchari. 430 
Zwergmause, Schadlinge von Getreide. 209 
Zwergwels, Zucht in Abwasserteichen. 469 
Zwetschenbaum, Schadigung durch Taph- 


rina pruni. 503 

Zymase, Wirkung von Antisepticis. 242 

*—, --Brenztraubensaure. 247 

—,-Chloroform. 241 

—,-Toluol. 241 


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718 


Register. 


HI. Teneichnis der Abbildungen. 


Azotobacter, Auftreten, Beziehung zur Be- 
schaffenheit des Bodens (Kurven). 13-15 
—, Wachstum auf kalkfreier Mannitlosung, 
Wirkung basenhaltigen Bodens (Taf. I). 

165 

Boden, Hochmoor-, Nitritbildung (Kurve). 

137 

—, —, Zellulosezersetzung, Wirkung von 
Salzen (Taf. II). 166 

—, Phosphorsauregehalt, biologische Be- 
stimmung (Kurven). 52 

—, Torf-, Zellulosezersetzung (Kurven). 

125. 128 

Exypnus pulchripennis (Taf. I, Fig. 6). 608 
Kartoffel, Schwarzfarbung des Knollen- 
fleisches (Taf. I—III). 638 

Melampsorella caryophyllacearum, Uredo- 
lager. 651 

Melissoblaptes rufovenalis (Taf. I, Fig. 
1—5). 608 


Objekthalter. 456 

Pepton, Zereetzung, Wirkung von Humus- 
praparaten (Kurven). 72 

Phoma conidiogena n. sp., Dauerzellen. 

347—351 

-, Kolonie. 341 

-, Konidien. 328 

-> Pyknidenentwicklung. 330. 

332. 334. 337 

-, Pyknidenformen. 344 

-, Schlingenbildung. 359. 360 

Puccinia arenariae, Teleutolager (Fig. 3). 

652 

— gigantea, Verteilung derTeleutolager.655 

— pulsatillae, Teleutolager (Fig. 4 u. 5). 

652. 653 

Pucciniastrum sparsum, Uredolager. 649 
Uromyces kabatianus, Verteilung der Ure¬ 
dolager. 659 

— veratri, Verteilung der Uredolager. 657 


IV. Neue Literatnr. 

364. 458. 639 


Ilofbuchdruokerei Rudolstadt. 


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