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CENTRALBLATT
fur
Bakteriologie, Parasitenkunde und
Infektionskrankheiten
Zweite Abteilung. 43. Band
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Centralblatt
fur
Bakteriologie, Parasitenkunde
und Infektionskrankheiten
Zweite Abteilung:
Allgemeine, landwirtscfaaftlidi - tedhnologisdie Bakteriologie,
GSrungsphysiologie,
Pflanzenpathologie und Pflanzensdiutz
In Verbindung mit
Prof. Dr. Adametz in Wien, Geh. Reg.-Rat Dr.O. Appel, Biologische An-
stalt zu Berlin-Dahiem, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. J. Behrens, Direktor der
biologischen Anstalt zu Berlin-Dahiem, Prof. Dr. M. W. Beijerinck in
Delft, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Delbruck in Berlin, Alb. Klocker, extr.
Vorsteher, Carlsberg-Laboratorium in Kopenhagen, Prof. Dr. Lindau in
Berlin, Prof. Dr. Lindner in Berlin, Prof. Dr.Muller-Thurgau in Wadens-
wil, Prof. Dr.M.C. Potter, Durham College of Science, New-Castle-upon-
Tyne, Prof. Dr. Samuel C. Prescott in Boston, Dr. Rommel in Berlin,
Dr. Erwin F. Smith in Washington, D. C., U. S. A., Prof. Dr.Stutzer in
Konigsberg i. Pr., Prof, van Laer in Gand, Prof. Dr. C. Wehmer in
Hannover, Prof. Dr. Weigmann in Kiel und Prof. Dr. Winogradsky
in Petersburg
herausgegeben von
Geh. Reg.-Rat _ . ... .
Prof. Dr. Oscar Uhlworm und ^ ro Pj*; J* p°J? n,s
in Washington D. C.
in Berlin
43. Band
Mit 52 Abbildungen im Text und 6 Tafeln
Jena
Verlag von Gustav Fischer
1915
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COLLEGE Ot AGRICULTURE
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CentralMatt for Bakt. etc. D. Alt Bd. 43. No. 1|7.
Ausgegeben am 15. Februar 1915.
Nachdruck verboten .
Studien tiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit auf das
Bakterienleben und den Stoffumsatz im Erdboden.
[Mitteilung aus: „Statens Planteavls Laboratorium u , Kopenhagen. ]
Von Harald R. Christensen.
Mit 2 Tafeln und 21 Textkurven.
Inhalts-Verzeichnis. Solte
Einleitung. 2
I. Untersuchungen iiber das Verhalten von Azotobacter der Beschaffen-
heit des Bodens gegeniiber. 4
A. Bedingungen fiir das Vorkommen und die Verbreitung Azotobac¬
ter 8 im Erdboden. 4
B. Das Verhaltnis von Azotobacter verschiedenen Substanzen gegen-
iiber.15
C. Die Bedeutung der biologischen Basizitatsbestimmung (der Azoto¬
bacter probe) bei Untersuchungen iiber die „Kalkbediirftigkeit“ des
Bodens.34
D. Biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens an „Alkalikarbonaten“ 46
E. Biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens an leicht loslicher Phos-
phorsaure.48
II. Untersuchungen iiber die mannitvergarende Fahigkeit des Bodens in ihrem
Verhaltnisse zu der Bodenbeschaffenheit.54
A. Die Bedingungen der Mannitvergarung in Mannitnahrfliissigkeiten mit
Erdezusatz.54
B. Die Bedingungen der Mannitvergarung in Mannitnahrfliissigkeiten ohne
Erdezusatz.57
C. Das Vorkommen der mannitvergarenden Mikroben.61
III. Untersuchungen iiber die peptonzersetzende Fahigkeit des Bodens in ihrem
Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit.64
A. EinfluB verscliiedener Substanzen auf die Peptonzersetzung in Pepton-
losung ohne Erdezusatz.66
B. EinfluB verachiedener Substanzen auf die Peptonzersetzung in Pepton-
losung mit Erdezusatz.74
1. Die peptonzersetzende Fahigkeit der Humusboden.75
2. Die peptonzersetzende Fahigkeit der Mineralboden.80
IV. Untersuchungen iiber die zellulosezersetzende Fahigkeit des Bodens in ihrem
Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit.92
A- Die zellulosezersetzende Fahigkeit verschiedener Boden.95
B. Bedingungen der Zellulosezersetzung.105
1. Bedingungen der Zellulosezersetzung in Humusboden.106
2. Die Bedingungen der Zellulosezersetzung in Mineralboden ..... 128
V. Untersuchungen iiber die nitrifizierende Fahigkeit des Bodens.134
VI. t)bersicht iiber die Hauptresultate der Untersuchungen. SchluBbemerkungen 137
Litersturverzeichni 8.160
Zwefte Abt. Bd. 43. 1
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2
Har&ld R. Christensen,
Einleitung.
Zu Anfang des neuen Jahrhunderts erschien eine Abhandlung von T h.
Remy (1902), in welcher ein neues Prinzip der mikrobiologischen Boden-
forschung angegeben wurde. Anstatt Keimzahlungen und Artbestimmungen,
welche seiner Ansicht nach fiir die landwirtschaftliche Bodenuntersuchung
belanglos sind, schlagt Remy vor, Untersuchungen anzustellen, welche
auf die Bestimmung der lntensitat der verschiedenen Umsetzungen
im Boden direkt abgezielt sind.
Nach diesem Prinzip impft man verschiedene, den einzelnen Umsetzungen
besonders angemessene Nahrfliissigkeiten mit einer groBeren Menge Erde
(10 Proz. des Gewichts der Fliissigkeit) und nimmt eine quantita¬
tive Bestimmung des Umsetzungsgrades vor. Obwohl von vornherein
zu erwarten war, dab die Umsetzungen in ziemlich zufalliger Weise ver-
laufen und die Resultate ziemlich schwankend sein wiirden, haben die Unter¬
suchungen von Remy und mehreren anderen Forschem doch eine ziem¬
lich befriedigende Ubereinstimmung der Resultate gezeigt, wenn eine so
groBe Menge Impferde, wie sie von Remy vorgeschlagen ist, und bei
vergleichenden Untersuchungen stets gleich groBe Erdmengen verwendet
werden. Bei Anwendung kleinerer Mengen von Impferde (1—2 Proz.) hat
es sich bei von L o h n i s (1904) vorgenommenen Untersuchungen heraus-
gestellt, dafi die Bestimmungen weniger zuverlaBlich werden.
Es scheint demnach, als ob von einem gewissen Zustand
der Fliissigkeiten, der durch den Zusatz der Erde hervorgerufen ist, ge-
sprochen werden kann, welcher Zustand bei Anwendung einer groBeren
Erdmenge in ausgesprochenerem MaBe als bei Anwendung einer kleineren
Menge zutage tritt, wobei auch die charakteristischen physiologischen Eigen-
schaften des Bodens im ersteren Fade scharfer als in dem letzteren mar-
kiert werden. Die Eigenschaften des Bodens, auf deren Bestimmung bisher
besonderes Gewicht gelegt wurde, sind die Nitrifikationsfahigkeit, die De-
nitrifikationsfahigkeit, die Verfaulungsfahigkeit (die Fahigkeit, organische
stickstoffhaltige Stoffe zu zersetzen) und die stickstoffbindende FAhigkeit.
Die lntensitat der Umsetzungen wird durch Angabe des Umsetzungs¬
grades imVerhaltnis zur Zeit ausgedrtickt.
Die Remy schen Methoden sind seit ihrem Erscheinen in mehr oder
weniger modifizierter Form von verschiedenen Forschem in Anwendung ge-
bracht worden; von diesen sollen hier besonders Barthel, Buhlert,
und Fickendey, Lipman, Lohnis und Wohltmann ge-
nannt werden, welche iibereinstimmend dargelegt haben, dafi man durch
diese Methoden in manchen Fallen treffende Ausdriicke fiir die charakte¬
ristischen Unterschiede des Bodenzustandes erhalten kann.
Nach Ansicht des Verf. hat es jedoch bisher in zu hohem Grade an
Bestrebungen gefehlt, die darauf hinzielen, einige Aufklarung iiber die Frage
zu finden, bis zu welchem Grade die bei diesen oder anderen mikrobiologi¬
schen Bodenuntersuchungen konstatierten Verschiedenheiten entweder auf
rein physikalische oder chemische oder aber auf biologische Verhaltnisse
der betreffenden Boden zuriickzufuhren sind.
Allgemein genommen wird man den mikrobiologischen Zustand
des Bodens, womit hier die qualitative und quantitative
Z u s a m m e n s e t z u n g seiner Mikr of lora und Mikrof auna
gemeint wird, als einen Gesamtausdruek seiner augenblicklichen physika-
lischen und chemischen Beschaffenheit auffassen konnen. Mittels der auf
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Studien fiber den EinfluB der Bodenbesohaffenheit etc.
3
dem R e m y schen Prinzip fuBenden Methoden ist man aber nicht imstande,
die Wirkung der einzelnen mitwirkenden Faktoren auf die Stoffumsetzung
analysieren zu konnen und kann aus diesem Grunde die gewonnenen Re-
sultate nicht im erwiinschten Grade generalisieren.
Sucht man durch Stoffumsetzungsversuche fiir den mikrobiologischen
Zustand des Bodens reine AusdrUcke zu erbringen, was ohne Zweifel der
HaupUweck aller nach dem R e m y schen Prinzip ausgefiihrten Unter-
suchungen gewesen ist, so muB man von vornherein verlangen, daB in
dem Substrate, wo die Stoffumsetzung vor sich gehen soli, alle fiir eine maxi¬
male Umsetzung des betreffenden Stoffes notwendigen Faktoren vorhanden
seien, so daB Verschiedenheiten des physikalischen oder chemischen Zu-
standes der untersuchten Boden bei der Stoffumsetzung keine Wirkung
ausiiben konnen. Dieses Verlangen wird man indessen in manchen Fallen
schwerlich erfullen konnen, und es ist jedenfalls nicht bei alien von R e m y
fiir Stoffumsetzungsversuche vorgeschlagenen Substraten erfiillt worden.
Die chemische Zusaramensetzung 1 ) der in die Losung ubertragenen
Erde wird daher neben ihrer mikrobiologischen Beschaffenheit den Verlauf
und Grad der Stoffumsetzung beeinflussen konnen.
Durch das vom Verf. (1906) vorgeschlagene Impfungsprinzip,
wonach man zum Vergleich mit den gewohnlichen, mit Erde geimpften, elek-
tiven Nahrsubstraten andere Nahrsubstrate beiseite stellt, die auBer mit
Erde auch mit einer sehr reichlichen Menge derjenigen Mikroben, welche
die Stoffumsetzung in dem betreffenden Substrate veranlassen, geimpft
werden, hat man, indem man in den letzterwahnten Kulturen eine Ausglei-
chung eventueller Unterschiede des mikrobiologischen Zustandes der ein¬
zelnen Boden vomimmt, ein Mittel zur Aufklarung daruber, inwiefem die
Ursachen des verschiedenen Verhaltens der Boden in erster Linie auf eine
verschiedene Zusammensetzung der Mikroflora oder vielmehr auf eine ver-
schiedene chemische Zusammensetzung zuruckzufuhren sind. Durch Va-
riieren der Verh<nisse in den „geimpften“ Kulturen 2 ) ist ferner fiir die Be-
stimmung der Art der chemischen Faktoren, welche unter den gegebenen
Bedingungen fiir die Zusammensetzung der Mikroflora und fiir den Grad
der Stoffumsetzung maBgebend geweseD sind, eine Moglichkeit geboten.
Von diesem Prinzip ausgehend, hat der Verf. eine Reihe Untersuchungen
betreffend das Bakterienleben und die Stoffumsetzung im Erdboden vor-
genommen, und die Resultate dieser Untersuchungen, welche iibrigens zum
groBcn Teil bloB als rein orientierend zu betrachten sind, finden sich in der
vorliegenden Abhandlung dargelegt.
*) Wean die Umsetzungsversuche in Fliissigkeiten vorgenommen werden, ver-
wischt man die Verschiedenheiten des physikalischen Zustandes der einzelnen Boden
und erhiilt keinen Ausdruck fiir denselben; einen solchen wird man nur dann verschaffen
konnen, wenn man die Umsetzungen im Boden selbst, wie er vorliegt, vor sich gehen
liiUt ; dieses ist denn auch von verschiedenen Verff. vorgeschlagen worden. Neben der-
artigen Untersuchungen werden doch (was iibrigens haufig bestritten wird) auch die
mit flussigen Kulturen angestellten Untersuchungen stets eine wesentliche Bedeutung
ha ben, indem man, wie erwahnt, durch dieselben gerade die Wirkung der verschiedenen
physikalischen Beschaffenheit eliminieren kann und damit einen reinen Ausdruck fiir
den chemischen Zustand des Bodens erhalt.
*) Die, auBer mit Erde, mit bestimmten Mikroorganismen infizierten Kulturen
werden in dem Folgenden als „geimpfte“ Kulturen, wahrend die bloB mit Erde infi¬
zierten Kulturen als „nicht geimpfte“ bezeichnet werden.
1 *
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4
H a r a 1 d R. Christensen,
I. Untersuchungen iiber das Yerhaltcn Azotobacters der Beschaffenheit dcs
Bodens gegeniiber.
A. Bedingungen fur das Vorkommen und die V e r -
breitung Azotobacters im Erdboden.
In friiher veroffentlichten Arbeiten habe ich (1906) die Resultate einer
Reihe Untersucbungen iiber das Vorkommen und die Verbreitung des A z o t o -
bacter chroococcum in danischen Ackerboden mitgeteilt. Es wurde
durch diese Untersuchungen dargetan, dab Azotobacter lange nicht
in alien Kulturboden vorkommt, und dab zwischen seinem Vorkommen und
andercrseits der Reaktion und Basizitat des Bodens ein gewisser Zusam-
menhang besteht, ein Nachweis, welcher dazu geftihrt hat, dab ich vorge-
schlagen habe, diese Bakterie als Reagens bei der Bestimmung des „Kalk-
bediirfnisses” 1 ) des Bodens zu benutzen.
Die Mitteilung, dab es eine grobe Anzahl von gebauten Boden gibt, in
welchen Azotobacter nicht vorkommt, war der gewohnlichen Auf-
fassung von dem Vorkommen und der Verbreitung dieser Bakterie wider-
sprechend, indem beinahe von alien Seiten behauptet wurde, dab Azoto¬
bacter in alien gebauten Boden vorkomme 2 ).
Schon vor ca. 10 Jahrcn wurde jedoch von B u r r i (1904) mitgeteilt,
dab er in einem Drittel der von ihm untersuchten schweizerischen Boden
das Vorkommen von Azotobacter nicht konstatieren konne, und
das naehste Jahr von Hugo Fischer (1905), dab diese Bakterie in den
nicht gekalkten Parzellen des Versuchsfeldes in Bonn-Poppelsdorf nicht
vorkomme, dagegen aber regelmabig in den gekalkten Parzellen. In jiingster
Zeit sind indessen verschiedene Angaben erschienen, nach welchen Azoto¬
bacter nicht die allgemeine Verbreitung, wie bisher allgemein ange-
nommen, besitzt.
So bchaupten Voorhees, Lipman und Brown (1907), auf
eine Reihe Untersuchungen iiber das Auftreten des Azotobacter ge-
stiitzt, dab diese Bakterie keineswegs in alien Boden vorhanden sei, und
auch diese Verff. geben an, dab sie am haufigsten in solchen Boden vor¬
komme, welche eine Zufuhr von Kalk erhalten haben. In einer Abhandlung
von T h. R e m y (1907) wird ebenfalls darauf aufmerksam gemacht, dab
es viele Boden gibt, in welchen Azotobacter nicht vorhanden ist,
und zu einem ahnlichen Resultat kommt auch A. Koch (1909), wahrend
H e i n z e noch 1910 behauptet, dab es iiberhaupt keinen azotobacter-
freien Boden gebe. Das Nichtvorkommen von Azotobacter ist nach
R e m y (1906) ein Ausdruck dafiir, dab der Boden sich in einem, in landwirt-
*) Wenn wir hier und spa ter von Bediirfnis des Bodens an einem bestimmten Stoffe
reden, so ist ein Zustand des Bodens gemeint, welcher dadurch gekennzeichnet ist,
daB der betreffende Stoff in zu geringer Menge fur eine maximale Entwicklung der
Pflanzen unter den gegebenen Verhaltnissen vorhanden ist. Es muB aber hervorgehoben
werden, daB es eigentlich nicht korrekt ist, wenn man von einem Bediirfnis des
Bodens an irgendeinem Stoffe spricht; man kann mit Recht nur von dem Be*
diirfnis der Pflanzen an verschiedenen Stoffen sprechen. Da die Bezeichnung
„Bediirfnis“ in der erwahnten Bedeutung indessen nicht allein in der danischen, son-
dern auch in der ausliindischen landwirtschaftlich-wLssenschaftlichen Literatur allgemein
verwendet wird, und das es mir nicht gelungen ist, ein anderes einzelnes Wort zu finden*
das den erwahnten Bodenzustand ausdriicken konnte, so war es notwendig, das Wort
auch bei dieser Gelegenheit zu benutzen. Eine eingehende Besprechung des Begriffes
„Kalkbediirfnis“ 1st in dem Kapitel C, p. 34, gegeben.
2 ) Ausfiihrliche Literaturangaben, diese Frage betreffend, findet man in L 6 h -
n i s, Handbuch der landwirtschaftlichen Bakteriologie. Berlin 1910. p. 683.
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Studien iiber den Einfluli der Bodenbeschaffenheit etc.
5
schaftlicher Beziehung ungunstigen Zustande befindet, und er driickt diese
Ansicht folgendenveise aus (p. 36):
„Durch zahlreiche erganzende Untersuchungen wurde festgestellt, daO Azoto-
b a c t e r fur die bakterielle Diagnose der Ackerboden allgemein eine weittragende Be-
deutung besitzt. Bodengare geht mit reichiicher Azotobacter - Entwickiung
Hand in Hand, wahrend Fehlen von Azotobacter einen der Fruchtbarkeit nach-
teiligen Bodenzustand anzeigt.“
Und spater (p. 38):
„Das Verhalten der Ackerboden gegenuber Beijerinckscher Mannitlosung
ist zweifellos ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel der bakteriellen Bodenunter-
suchung. “
Wie von mir schon hervorgehoben wurde (1906), meint also auch R e m y,
dab man mittels Untersuchungen iiber das Verhalten der Boden der Beije¬
rinck schen Mannitlosung gegenuber sich einen Ausdruck fur deren Zustand
verschaffen kann, und seine Untersuchungen deuten ebenfalls darauf hin,
dab es besonders die Reaktion und der Gehalt des Bodens an basischen Sub-
stanzen sind, die dessen Verhalten der Mannitlosung gegenuber, sowie auch
dessen allgemein mikrobiologischen Zustand bedingen.
In Verbindung mit den sehr umfassenden Untersuchungen iiber Me-
thoden zur Bestimmung des „Kalkbediirfnisses“ des Bodens, welche in den
Jahren 1907—1909 von den zusammenwirkenden danischen landwirtschaft-
lichen Vereinen (Harald R. Christensen und 0. H. Larsen
[1910 u. 1911]) bewerkstelligt wurden, habe ich, um die Frage nach dem
Verhaltnis zwischen dem Auftreten von Azotobacter und anderer-
seits der Reaktion und Basizitat des Bodens noch weiter zu beleuchten,
eine Reihe von Untersuchungen iiber das Vorkommen des Azotobacter
vorgenommen. Das hierbei befolgte Verfahren ist von der biologischen Ba-
sizitatsbestimmung 1 ) (der Azotobacter probe, siehe des n&heren p. 34)
nur dadurch verschieden, dab die beiden angewandten Nahrfliissigkeiten,
die kalkhaltige und die kalkfreie Mannitlosung, nicht mit Azotobacter
geimpft, sondern blob mit den Boden im natiirlichen Zustande beiseite ge-
stellt wurden. In der kalkhaltigen Fliissigkeit sind
alle Bedingungen fiir eine kr&ftige Azotobacter-
Entwicklung vorhanden, und man wird daher annehmen kon-
nen, dab ein Fehlen der Azotobacter -Entwickiung in denjenigen
Kolben, welche diese Fliissigkeit enthalten, in der Regel auf das Nichtzu-
gegensein des Azotobacter in den untersuchten Boden zuriickzu-
fiihren ist. In den Kolben ohne Kalk kann ein Fehlen der Azotobac¬
ter - Entwickiung, auber auf das Nichtvorhandensein der Bakterie, auch
auf einen Mangel an basischen Stoffen im Boden zuriickzufuhren sein.
Die Untersuchung umfabt im ganzen 145 Bodenproben, welche samt-
lich den nicht gekalkten Parzellen in den Feldversuchen zur Bestimmung
des „Kalkbediirfnisses“ des Bodens entstammen.
Die Bodenproben wurden gleich nach der Probenahme an das Laboratorium ein-
gesandt und schleunigst in Arbeit genommen (in der Begel am Tage der Ankunft oder
am folgenden Tag). Die Kulturkolben wurden nicht sterilisiert 2 ), sondern unmittelbar
*) Uber das Verfahren bei dieser wie auch bei den in dem Folgenden erwahnten
Bestimmungen sind in fruheren Abhandlungen ausfiihrliche Mitteilungen gegeben (Ha¬
rald R. Christensen, 1906. p. 110—119, sowie Harald R. Christensen
und O. H. Larsen, 1911. p. 357—360.)
*) Es ist bei bakteriologischen Untersuchungen der oberen Schichten des Bodens
nicht moglich, eine zufallige Infektion vollkommen zu vermeiden, und eine solche
scheint denn auch — nach den vorliegenden wie auch nach anderen Untersuchungen
zu urteilen — niemals, hochstens nur ganz ausnahmsweise, in den Resultaten der Stoff-
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6
Haraid R. Christensen,
vor dem AufgieBen der Nahrfliissigkeiten mit verdiinnter Salzsaure, dann sorgfaltig
mit flieBendem Leitungswasser und darauf mit destilliertem Wasser ausgespult. Nach
dem AufgieBen der Nahrfliissigkeiten wurden die Kolbenhalse mit reinen Baumwoll-
stopseln versehen. Die Erde wurde auf reinen Papierstiicken abgewogen, \md es wurde
natiirlich ein neues Stiick Papier fur jede Probe genommen. Die beim Abwagen der
Boden benutzten Glasspateln wurden vorher flambiert.
Die Resultate dieser Untersuchung gehen aus Tabelle 41, p. 148, wo
sie mit den Resultaten anderer Untersuchungen zusammengestellt sind,
sowie auch aus den Ubersichtstabellen 1—7 hervor. Die letzteren umfassen
jedoch nur Boden, bei welchen samtliche Observationen durchgefiihrt wurden.
Tabelle 1.
Verhaltnis zwischen Azotobacter-Entwicklung in „g e -
impf ten“ und „ungeimpf ten“ Kulturen.
,Geimpfte Kulturen 1 '
Kalkfreie Mannit-
losung 1 )
Keine
Azoto-
bacter-
veget.
An-
zahl
o/
/o
Schw.
Azoto-
bacter-
veget.
An-
zahl
%
Kraftige
Azoto-
bacter-
veget.
An-j 0/
zahl! /0
,Ungeimpfte Kulturen 1 *
Kalkfreie Mannit¬
losung
Keine
Azoto-
bacter-
veget.
An-
zahl
o/
/o
Schw.
Azoto-
bacter-
veget.
An-
zahli
! %
Kraftige
Azoto-
bacter-
vegct.
^ n " j o/
zalil /0
Kalkhaltige Mannit-
losung
Keine
Azoto-
bacter-
veget.
An- 0/ | An-
zahl /0 * zahl
Schw.
Azoto-
bacter-
veget.
o/
/o
Kraftige
Azoto-
bacter-
veget.
An-
zahl
o/
/o
64
37
23
16
68
47
93
64
49
34
77
63
62 43
Ohne
Azoto-
bacter-
veget.
An-
zahl
Mit
Azotobacter-
vegetation
o/
/o
Anzahl
o/
/o
Ohne
Azoto-
bacter-
veget.
An-
Mit
Azotobacter-
vegetation
Ohne
Azoto-
bacter-
veget.
Mit
Azotobacter-
vegetation
zalil
0 /
/o
Anzahl
o/
o
An¬
zahl
o/
/o
Anzahl
o
/O
54
37
91
63
93
64
52
77
53
68
47
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, kommt Azotobacter noch weniger
haufig vor, als man nach den Resultaten der Untersuchungen mit den „ge-
impften“ Kulturen erwarten konnte. Wahrend namlich in den letzteren
bloB bei 37 Proz. der untersuchten Boden eine Azotobacter - Ent-
wicklung nicht stattgefunden hat, fehlt eine solche in den „nicht geimpften“
bei Verwendung der kalkfreien Mannitlosung in 64 Proz. und bei Verwen-
dung der kalkhaltigen Mannitlosung, wo, wie gesagt, alle Bedingungen fiir
eine kraftige Entwicklung der Bakterie vorhanden sind, in 53 Proz. der
untersuchten Falle. — Azotobacter-Entwicklung findet
also bei weitem nicht in alien Fallen statt, wo die
Bedingungen fiir eine solche vorhanden gewesen
sind, und fehlende Azotobacter -Entwicklung in den „nicht ge-
umsetzungsversuche zur Geltung zu kommen. Die sehr umstandliche und zeitraubende
Arbeit mit absoluter Sterilisation samtlicher benutzten Fliissigkeiten, Behalter, In¬
strumente usw. ist daher recht nutzlos, wenn im iibrigen so reinlich wie moglich ge-
arbeitet wird.
x ) In „geimpfter“ kalkhaltiger Mannitlosung wird in alien Fallen eine kraftige
Azotobacter - Entwicklung hervorgebracht (siehe Tabelle 41).
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Studien fiber den Einflofi der Bodenbeschaffenheit etc.
7
impften“ Kulturen braucht daher kein Ausdruck fiir einen bestimmten
chemischen Bodenzustand zu sein, sondem ist sehr haufig ein Ausdruck
fiir einen rein biologischen Bodenzustand (Nichtzugegensein des Azoto-
b a c t e r). — Ob in erster Linie der cheraische oder der biologische Zustand
des Bodens die Ursache der fehlenden Azotobacter -Entwicklung ge-
wesen ist, laBt sich bei jedem einzelnen Boden durch einen Vergleich zwischen
den Untersuchungsresultaten mit den „geimpften“ und den „nicht-geimpften“
Kulturen bestimmen (siehe Tab. 41).
Schon eine fliichtige Betrachtung der Tabelle 41 laBt deutlich erkennen,
daB Azotobacter um so h&ufiger vorkommt, je basischer der Boden
ist, eine Tatsache, die in den Gbersichtstabellen 2—6 noch scharfer her-
vortritt 1 ).
Tabelle 2.
Verhaltnis zwischen der Azotobacter-Entwicklung in „ge>
impf ter“ kalkfreier Mannitlosung und andererseits dem
Vorkommen des Azotobacter.
Azotobacterentwicklung )
in „geimpfter“ kalkfreier
Mannitlosung
Anzahl
Boden
i
Mit Azotobacterentwicklung
(„ungeimpfte“ Kulturen**)
Kalkfreie Mannit- Kalkhaltige Mannit-
losung losung
Anzahl | % Anzahl | %
Keine.
52
0
0
2
4
Sehr schwache.
7
0
0
1
14
Schwache.
16
1
6
6
87
Ziemlich kraftige ....
6
. 1
17
3
60
Kraftige.
61
50
86
57
93
In den Fallen, wo bei „Impfung“ in der kalkfreien Mannitlosung keine
Azotobacter - Entwicklung hervorgerufen wurde, wird eine solche na-
tiirlieh auch niemals in der entsprechenden „nicht-geimpften“ Fliissigkeit
auftreten, und — wie aus der Tabelle 2 ersichtlich — b 1 o B rein a u s -
nahmsweise in der n i c h t - g e i m p f t e n kalkhaltigen
Nahrfliissigkeit; auBerdem geht es aber mit groBer Deutlichkeit
aus den Untersuchungen (Tabelle 2) hervor, daB diejenigen Boden, die in der
kalkfreien „gcimpften“ Mannitlosung nur eine verhaltnismaBig schwache
Azotobacter -Entwicklung (3 oder weniger) veranlassen konnten, und
die sich dadurch als verhaltnismaBig basenarme Boden bekunden, sehr selten
in der „nicht-geimpften“ kalkfreien Losung Azotobacter - Entwick¬
lung veranlassen. In der kalkhaltigen Mannitlosung veranlassen die Boden
dieser Gruppe dagegen sehr haufig das Auftreten einer Azotobacter-
Vegetation, und um so haufiger, je basischer sie bei der biologischen Basizi-
tatsbestimmung ausgefallen sind, ein Kesultat, das vermeintlich so gedeutet
werden muB, daB Azotobacter ziemlich haufig in Boden von diesem
*) Bei der in diesen Tabellen (sowie in den Fig. 1—6) vorgenommenen Zusam-
menstellung sind die Humusboden (Torf- und Moorbbden) nicht mitgenommen. Das
Material umfaBt daher bloB gewohnliche gebaute Ackerboden (Mineralboden).
a ) In dieser Tabelle umfaBt
„Keine Azotobacter - Entwicklung die Noten . . 0 und 0—1
„Sehr schwache „ „ „ . . 1 „ 1—2
,,Schwache „ „ „ . . 2 „ 2—3
, t Ziemlich kraftige „ „ „ . . 3
„Kraftige „ „ . . 4
Uber die Bedeutung der Noten siehe im iibrigen Tabelle 41, p. 148.
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Harald R. Christensen
Charakter vorkommt, sich aber bei dem geringen Gehalt an basischen Sub-
stanzen nicht zu entwickeln vermag (siehe spater p. 9). Diejenigen Boden,
welche bei der biologischen Basizitatsbestimmung einen hinlanglichen Gehalt
an basischen Substanzen fiir eine maximale Azotobacter-Entwick-
lung zeigten, haben in den allermeisten Fallen sowohl in der kalkfreien als
in der kalkhaltigen Mannitlosung eine Azotobacter -Entwicklung
veranlaBt; dieselbe ist jedoch etwas haufiger in der letzteren Losung als in
der ersteren.
Zu entsprechenden Rcsultaten kommt man, wenn man das Auftreten
Tabelle 3.
Verhaltnis zwischen Keaktion des Bodens und Vorkommen
des Azotobacter.
Keaktion
(Lakmuslosung)
Anzahl
Boden
Mi
Kalkfreie
los
Anzahl
fc Azotobact
* Mannit-
ung
%
erentwicklu
Kalkhaltij
los
Anzahl
Ag
£e Mannit •
ung
L %
Sauer.
11
0
0
0
0
Schwach sauer.
11 1
0
0
1
9
Neutral — schw. sauer. .
7
0
0
0
0
Neutral.
39
0
0
7
18
Neutral — schw. alkalisch
4
0
0
0
0
Schwach alkalisch ....
25
10
40
17
88
Alkalisch.
23
20
87
22
96
Stark alkalisch.
22
22
100
22
100
Sauer .
22
0
0
1
5
Neutral.
50
0
0
7
14
Schwach alkalisch ....
25
10
40
17
68
Alkalisch.
45
42
98
44
98
Tabelle 4.
Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an chlor¬
amine n i u m 1 6 s 1 i c h e m Kalk und andererseits dem Vorkom¬
men des Azotobacter.
% Chlorammonium
loslich CaO
Anzahl
Boden
Mi
Kalkfreie
los
Anzahl
b Azotobact
Mannit-
ung
Of
A0
erentwicklu
Kalkhaltij
los
Anzahl
ng
ge Mannit-
ung
0/
/o
0,00—0,05
13
0
0
1
8
0,06—0,10
14
0
0
0
0
0,11—0,15
21
1
5
2
10
0,16—0,20
19
2
11
7
87
0,21—0,25
25
11
44
17
68
0,26—0,30
9
5
56
6
67
0,31—0,35
10
7
70
9
90
0,36—0,40
11
10
91
10
91
Uber 0,40
19
16
84
17
89
0,00—0,10
27
0
0
1
5
0,11—0,20
40
3
7
9
22
0,21—0,30
34
16
47
23
68
0,31—0,40
21
17
81
19
90
tlber 0,40
19
16
84
17
89
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Studien iiber den EinlluB der Bodenbeaohaffenheit etc.
9
des Azotobacter zur Reaktion des Bodens in Relation stellt (Tab. 3),
femer zum Gehalt an chlorammoniumloslichem Kalk (Tabelle 4), welch er
— wie frtiher vom Verf. und 0. H. L a r s e n (1911, p. 366) hervorgehoben —
in den meisten Fallen als ein ziemlich direkter Ausdruck fiir die Basizitat
des Bodens angesehen werden kann; endlich auch zum Gehalt an Karbo-
naten (Tabellen 5 und 6).
Was nun das Verh<nis zwischen Reaktion des Bodens und Vorkom-
men des Azotobacter betrifft (Tabelle 3), so wird man die inter-
cssante Tatsache wahrnehmen, da6 in der kalkfreien „n i c h t -
geimpften“Mannitlosung niemals Azotobacter-Ent-
wicklung aufgetreten ist, wenn die in die Fliissig-
keit eingefuhrte Erde nicht alkalisch war. Ist der
Boden blob schwach alkalisch, so wird die Azotobacter -Entwick-
lung sogar verhSltnismabig selten, indem nur ein wenig mehr als a / 3 der so
reagierenden Boden eine solche veranlabt haben. Da nun ungef&hr die Halfte
der neutralen Boden und so gut wie alle schwach alkalischen Boden eine
mehr oder weniger kraftige Azotobacter -Vegetation in der „ge-
impften“ kalkfreien Mannitlosung gegeben haben (siehe Tabelle 41 und
Harald R. Christensen, Poul Harder und F. K61 pin-
R a v n 1909, p. 445), so labt diese Erscheinung sich ja allgemein genom-
men nicht dadurch erklaren, dab die betreffenden Boden eine fiir eine Azoto¬
bacter- Entwicklung zu geringe Menge basischer Substanzen enthalten
hatten, auch nicht dadurch, dab Azotobacter absolut alkalische Re¬
aktion zu seiner Entwicklung verlangt, sondem sie kann, wie schon oben
angedeutet, nur dadurch begriindet werden, dab diese Bakterie
die Konkurrenz mit der sonstigen Mikroflora des
Bodens nicht bestehen kann, wenn nicht ein ge-
wisser Uberschub an basischen Substanzen im Bo¬
den vorhanden ist. Bei ausgesprochen alkalischer Reaktion ist ja
auch in den allermeisten, und bei stark alkalischer Reaktion
in alien F&llen Azotobacter -Entwicklung nachgewiesen wor-
den. — In der kalkhaltigen Mannitlosung, welche das iiberhauptige Vor-
kommen von Azotobacter in den untersuchten Boden nachweisen
soil, wurde bei den sauren Boden blob in e i n e m Falle Azotobacter-
Tabelle 6.
V erhaltnis zwischen dem rausen des Bodens mit Saure"
und dem Vorkommen des Azotobacter.
Brausen mit Saure
Anzahl
Boden
Mit Azotobacterentwicklung
Kalkfreie Mannit- || Kalkhaltige Mannit¬
losung , losung
1 Anzahl | % ' Anzahl | %
Kein.
! 88
7
8
19
i
22
Sehr schwaches.
10
7
70
8
80
Schwaehes.
14
9
64
11
79
Ziemlich starkes.
13
13
100
13
100
Starkes.
13
13
100
13
100
Sehr starkes.!
4
4
100
4
100
Kein.|
88 1
7
8
19
22
Schwaches.
! 24
16
1 67 j
19
79
Starkes.|
I 30 |
30
100
30
100
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10
Harald R. Chrieteusen,
Entwicklung notiert, bei neutraler Reaktion kommt eine solche nur selten,
bei schwach alkalischer Reaktion haufig, bei ausgesprochen alkalischer Re¬
aktion so gut wie immer und bei stark alkalischer Reaktion immer vor.
Die in Tabelle 4 gegebene Zusaramenstellung des Auftretens von Azoto-
b a c t e r und des Gehaltes des Bodens an chlorammoniumloslichem Kalk
gibt ahnliche — obwohl, wie zu erwarten war, kaum so klare und scharfe —
Bilder von dem Verhaltnis des Azotobacter zur Basizitat des Bodens.
Die Tabellen 5 und 6 zeigen endlich das Verhaltnis zwischen dem Vor-
kommen von Azotobacter und dem Gehalte des Bodens an Karbo-
naten durch den Grad des Aufbrausens beim tlbergiefien mit S&ure bzw.
durch die Menge gebundener Kohlensaure ausgedriickt.
Wie man nach den Resultaten der oben erwahnten Untersuchungen
erwarten konnte, ist Azotobacter in denjenigen Boden, die so viel
kohlensauren Kalk enthalten, dab sie bei Saurezusatz aufbrausen, beson-
ders haufig vorhanden, und bei alien denjenigen Boden, die beim tlber-
gieben mit Saure verhaltnismafiig kraftig aufbrausen, ist in alien Fal¬
len, sowohl in der kalkfreien als in der kalkhaltigen Mannitlosung, Azoto¬
bacter- Entwicklung konstatiert worden. Bei den nicht brausenden
Boden wurde in der kalkfreien Losung blob in 8 Proz., in der kalkhaltigen
Mannitlosung in 22 Proz. der Falle Azotobacter -Entwicklung wahr-
genommen. bei den schwach brausenden Boden ist eine solche in 67 bzw.
79 Proz. der Falle notiert.
Tabelle 6.
Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an „kohlen-
saurem K a 1 k“ und dem Vorkommen des Azotobacter.
Mit Azotobacterentwicklung
% ^kohlensaurer Kalk“
Anzahl
Boden
Kalkfreie Mannit-
Kalkhaltige Mannit-
losung
losung
Anzahl
0/
/o
Anzahl
%
0,00—0,05
47
7
15
15
32
0,06—0,10
55
11
20
19
35
0,11—0,16
7
5
71
5
71
0,16—0,20
4
2
50
2
50
0,21—0,25
3
3
100
3
100
0,26—0,30
7
7
100
7
100
Uber 0,30
13
13
100
13
100
0,00—0,10
102
18
18
34
38
0,11—0,20
11
7
64
7
64
0,21—0,30
10
10
100
10
100
Uber 0,30
13
13
100
13
100
Die Resultate der Zusammenstellung zwischen dem Auftreten von
Azotobacter und dem Gehalte des Bodens an gebundener Kohlensaure
(als kohlensaurer Kalk ausgedriickt) zielen in die gleiche Richtung; sie mar-
kieren aber doch lange nicht so gut wie die Resultate der iibrigen Bestim-
mungen die Grenzgebiete des Auftretens und der Entwicklung des Azoto¬
bacter, eine Tatsache, die mit Riicksicht auf die in den Tabellen 2—5
vorgenommenen Zusammenstellungen und ganz besonders auf den in der
Tabelle 3 gegebenen sicheren Nachweis des engen Verhaltnisses zwischen
der Reaktion des Bodens und dem Vorkommen dieser Bakterie als ein Aus-
druck dafiir angesehen werden kann, dab die Kohlensaurebestimmung den
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
11
Gehalt des Bodens an basischen Substanzen nicht so sicher und fein wie
die anderen ausgefuhrten Bestimmungen auszudriicken vermag. DaB sie
auch (und zwar zweifellos eben aus diesem Grunde) den anderen nachsteht,
wenn es sich um Aufklarung des „Kalkbedurfnisses“ des Bodens bandelt,
ist friiher nachgewiesen worden (Harald B. Christensen und
0. H. L a r s e n , 1. c.).
Nach diesem Nachweis des engen Zusammenhanges der Reaktion und
Basizitat des Bodens und des Auftretens von Azotobacter in den
,,nicht-geimpften“ Mannitlosungen war es angebracht, auch das Verh<nis
der in diesen Losungen stattgefundenen Azotobacter -Entwicklung
zu den Resultaten der durch die Feldversuche (siehe oben) vorgenommenen
Bestimmungen des „Kalkbedurfnisses“ des Bodens zu untersuchen. Falls
es sich n&mlich herausstellen sollte, daB man bei der vom Verf. friiher vor-
geschlagenen biologischen Bestimmung des „Kalkbedtirfnisses u des Bodens
(der Azotobacter probe) durch das Impfen mit Azotobacter-
Rohkultur keinen besseren Erfolg h&tte, so wiirde sich dieses Verfahren ja
als ein noch einfacheres gestaltcn, als es ohnehin ist.
Zur Beleuchtung dieser Frage finden sich in der Tabelle 7 die Resul-
tate der Untersuchung betreffend das Auftreten von Azotobacter in
den „nicht-geimpften“ Kulturen und die bei den Feldversuchen vorgenom¬
menen Bestimmungen des „Kalkbediirfnisses“ des Bodens zusammenge-
stellt, und zum Vergleich sind in der Tabelle 8 die entsprechenden Resul-
tate bei Verwendung der „geimpften“ Kulturen aufgefiihrt 1 ).
Wie man sehen wird, UeB sich bei Verwendung der „nicht-geimpften“
kalkfreien Mannitlosung keine auch nur annahemd so scharfe Teilung nach
dem „Kalkbediirfnis“ vornehmen, wie es bei der entsprechenden „geimpften“
Lbsung moglich war. Wahrend z. B. nicht weniger als 89 Proz. der nicht
„kalkbedUrftigen“ Boden in der „geimpften“ Lbsung Azotobacter-
Entwicklung veranlassen konnten, lieB sich eine solche bei derselben Boden-
gruppe in der „nicht-geimpften“ Lbsung nur in 54 Proz. der Falle wahr-
nehmen. Letztere Probe ist demnach fur die Bestimmung des „Kalkbediirf-
Tabelle 7.
Yerhaltnis zwischen dem 9> K alkbediirfnis** des Bodens und
dem Vorkommen des Azotobacter.
Mit Azotobacterentwicklung
Note fiir
„Kalkbediirf nis“ J )
Anzahl
Boden
Kalkfreie Mannit¬
losung
Kalkhaltige Mannit¬
losung
| Anzahl
o/
o
Anzahl
0/
/o
4
1)
■■
0
1
10
3
ii
0
9
2
15
- wM
0
0
0
1
7
29
2
29
0 (u. ?)
57
U
64
41
72
3 u. 4
21
0
0
2
10
1 u. 2
22
2
9
2
9
0 (u. T)
57
31
64
41
72
*) Hier nach der Tabelle 6 in der Abhandlung: „Untersuchungen iiber Methoden
zur Beistimmung des Kalkbediirfnisses des Bodens &i (Har. R. Christensen und
O. fi. Larsen 1911. p. 367) mitgeteilt.
*) Siehe naheres iiber die Bedeutung der Noten in Tabelle 41.
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12
Harald R. Christensen,
TabeUe 8.
Verhaltnis zwischen dem K a 1 k b e d ii r f n i s des Bodena und
dcr Azotobacter-Entwicklung in „geimpfter“ kalkfreier
Mannitlosung.
(Die Azotobacter - Probe.)
1
Note fiir „Kalkbediirfnis“
Anzahl Boden
1 ....
Kalkfreie Mannitlosung
Mit Azotobacterentwicklung
Anzahl | %
4
19 1
i
1 0
0
3
16 1
1
6
2
16 1
1
6
1
8
3
37
0 u. ?
70 1
62
89
3 u. 4
35 !
1
1 9
1 u. 2
24 1
4
17
0 (u. ?)
70 |
62 j
89
nisses“ des Bodens zu streng, was wahrscheinlich auf dem oben erwahnten
Verh<nisse beruht, daB Azotobacter gewohnlich nur in solchen
Boden vorkommt, die eine bedeutend groBere Menge basischer Substanzen
als fur dessen Entwicklung notwendig enthalten, und wie man hiernach
erwarten konnte, ist das Erscheinen einer Azotobacter - Vegetation
in der „nicht-geimpften“, kalkfreien Mannitlosung ein noch sichereres Zei-
chen von der „Nicht-Kalkbediirftigkeit“ des Bodens als das Auftreten
einer Vegetation in der entsprechenden „geimpften“ Losung. Es ist ferner
bemerkenswert, daB ausgesprochen ,,kalkbedUrftige“ Boden (Charaktere
2—4) niemals Azotoba cter -Entwicklung in der „nicht-geimpften“
kalkfreien Mannitlosung und nur ganz ausnahmsweise in der kalkhaltigen
hervorgerufen haben. Die vorgenommene Zusammenstellung der Azoto¬
bacter- Entwicklung in der kalkhaltigen „nicht-geimpften“ Losung
mit dem „Kalkbediirfnisse“ des Bodens zeigt tibrigens, daB diejenigen Boden,
in welchen Azotobacter uberhaupt vorkommt, verhaltnismaBig selten
„kalkbedtirftig“ sind. In 2 Fallen kam jedoch bei Impfung mit stark „kalk-
bedurftigen“ Boden in dieser Fliissigkeit eine Azotobacter -Ent¬
wicklung zum Vorschein; wahrscheinlich handelt es sich hier um eine zu-
fallige Infektion.
Die Untersuchung betreffend das Vorkommen des Azotobacter (Anwendung
der „nicht geimpften“ Kulturen) ist jedoch, wenn sie auch fiir die Bestimmung des „Kalk-
bediirfnisses“ des Bodens nicht geniigend ist, wahrscheinlich in vielen Fallen bei der
Bodenuntersuchiing von nicht geringem Interesse, indem sie einen Einblick in die mikro-
biologischen Verhaltnisse des Bodens gewahrt. — Bei einigen Bodenuntersuchungen,
welche ich auf Veranlassung von F. Kolpin Ravn (1911, p. 365) angestellt habe,
in Verbindung mit einem Feldversuch betreffend den Einflufi verschiedener Kalkmengen
auf das Auftreten des Kohlhernienpilzes (Plasmodiophora brassicae),
stellte es sich heraus, daft besonders diejenigen Parzellen, wo Azotobacter sich
angesiedelt hatte, am schwachsten von dem genannten Pilze angegriffen wurden, und es
ist demnach nicht unwahrscheinlich, daB die Erscheinung einer Azobacter- Vege¬
tation in der „nicht-geimpften“, kalkfreien Mannitlosung als Ausdruck eines Bodenzu-
standes anzusehen ist, wo fur die Entwicklung dieses Schmarotzers keine Bedingungen
vorhanden sind. Nahere Untersuchungen betreffs dieser Frage wurden von besonderem
Interesse sein.
Die Anzahl der Azotobacter - Bakterien im Boden seheint innerhalb gewisser
Grenzen auf die Entwicklungsgeschwindigkeit der Azotobacter - Vegetation einen
weeentlichen EinfluB auszuiiben. In den mit Azotobacter - Rohkultur geimpften
Mannitlosungen, wo also eine sehr groBe Anzahl Azotobacter - Zellen eingefiihrt
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenbeit etc.
13
wurden, hat die Vegetation, sofern hbrigens die Bedingungen fiir eine kraftige Entwick-
lung vorhanden eind, gewohnlich schon nach zweitagiger Aufbewahrung bei 25° C ihre
Maximalentwicklung erreicht, wogegen in den nicht geimpften“ Losungen eine A z o -
tobacter - Entwicklung selten friiher ala nach 3 Tagen und haufig erst nach 4—5
Tagen wahrgenommen wird (Tabelle 41).
Beztiglich der weniger basenreichen Boden geht die Azotobacter - Entwick¬
lung gewohnlich in der kalkhaltigen Mannitlosung am schnellsten von statten.
Einen schnellen
ttberblick iiber das Ver¬
haltnis zwischen den bei
den verschiedenen ange-
wandtenUntersuchungs-
methoden erzielten Re-
sultaten und dera Vor-
kommen des Azoto¬
bacter erhalt man
bei Betrachtung der in
den Figuren 1—6 wie-
dergegebenen graphi-
schen Darstellungen 1 ).
Die voll aufgezogene
und die punktierte Kur-
ve markieren die Hftufig-
keit der Azotobac¬
ter - Entwicklung in
der kalkfreien bzw. der
kalkhaltigen „nicht-ge-
impften“ N&hrlbsung,
und die FlachengroBe
innerhalb dieser Kurven
darf demnach als ein
Ausdruck fiir diejenigen
Falle, wo Azotobac¬
ter wohl zugegen ist,
wegen des geringen Ba-
seninhaltes des Bodens
sich aber in der kalk¬
freien Losung nicht gel-
tend machen kann, ge-
nommen werden, mit
anderenWorten: fiir die
Fklle, wo haupt-
sachlich nur von
einem zu f a 1 ligen
Vorkommen des
Azotobacter im
lioden die Rede
i s t.
Fig. 1. Verhaltnis zwischen der Azotobacter-
entwicklung in „geimpfter“ kalkfreier Mannitlosung und
dem Auftreten des Azotobacter.
Saure
Stark
alk.
Fig.
schw. Ntr.- Neutral Ntr.- Schw. Alk.
saure schw. schw. alk.
Reaktion sauer alk.
2. Verhaltnis zwischen der Reaktion des Bodens
und dera Auftreten des Azotobacter.
i) Bei der Konstruktion der Reaktionskurve und der Kurve fiir „kohlensauren
Kaik“ sind die beziiglichen Gruppen „neutral bis schwach alkalisch“ und „0,16—0,20 Proz.
kohJensauren Kalkes“, zufolge der sehr geringen Anzahl (4) Boden, die diese Gruppen
umfassen, nicht beriicksichtigt.
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14
Harald R. Christensen,
Die Tatsache, daB in einer so groBen Anzahl der Falle in der kalk-
haltigen „nicht-geimpften u Mannitlosung keine Azotobacter -Ent-
wicklung stattgefunden hat, ist an und fur sich uberraschend; denn selbst
wenn die betreffenden Boden an sich nicht genug basischer Substanzen fur
die Azotobacter-Ent-
wicklung enthalten, mtiBte
man doch — angesichts der
allgemeinen Verbreitung
dieses Organismus — sein
zufalliges Vorkommen in
den allermeisten Boden, sei
es durch den Luftstaub
oder andererweise zufallig
herbeigeftihrt, annehmen
und daher von vornherein
erwarten, daB er unter den
moglichst giinstigen Be-
dingungen, die ihm in der
mit kohlensaurem Kalk
versehenen Mannitlosung
geboten werden, zur Ent-
wicklung kommen wtirde.
Wenn dies indessen so
wenig der Fall gewesen ist,
daB Azotobacter bloB
in knapp der Halfte der
untersuchten Boden nach-
gewiesen wurde, so ist die
Annahme naheliegend, daB
die basenarmen Boden die-
ser Bakterie nicht allein
schlechte Entwicklungsbe-
dingungen darbieten, son-
dern sogar direkt zerstorend
auf dieselbe einwirken, eine
Vermutung, die offenbar in
dem im vorhergehenden
nachgewiesenen Verhalt-
nisse, daB Azotobacter
um so seltener vorkommt,
je basenarmer der Boden
ist, eineStutzefindenkann.
Zur weiteren Beleuch-
tung dieser in biologischer
Hinsicht wichtigen und
interessantenFrage wurden
in dem folgenden Kapitel
v Qw-4of Qot-Q* Ota-QiS 0^*0 u Q 26 *Q*o Gt»-Q35 Qm-Qm) ow«rCt«o
Proz. chlorammoniuml68liche8 CaO.
Fig. 3. Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an
clilorammoninmloslichem Kalk und dem Auftreten des
Azotobacterfl.
Keine Sehr Schwache Ziemlich Starke Sehr st.
schwache starke
Brausen mit Saure.
Fig. 4. Verhaltnis zwischen dem Brausen des Bodens
mit Saure und dem Auftreten des Azotobacter a.
verschiedene Untersuchungen
mitgeteilt werden.
angestellt, welche
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Studien liber den EinfiuB der Bodenbeschaffenheit etc.
15
QoO'Qti Ooft-Ow
Qlv-0 u
QjKLm
0 ,p*Qi* (O.irCUo)
Proz. kohlensaurer „Kalk“.
Fig. 6. Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an
„kohlensaurem“ Kalk und dem Auftreten des Azoto-
b a c t e r 8.
B. Das Verhaltnis von Azotobacter verschiedenen
Substanzen gegeniiber.
Versuch 1.
In 6 Kolben (mit ebenso vielen verschiedenen Boden), in welchen bei
Anwendung der kalkfreien, „geimpften“ Mannitlosung weder Azoto-
b a c t e r- Entwicklung noch
Vergarung des Mannits
stattgefunden hatte (aus
welchem letzteren Grunde
dem Azotobacter
schadliche Umsetzungen in
der Fliissigkeit nicht ange-
nommen werden konnten;
siehe des naheren Abschnitt
II, p. 54), wurde nach Ab-
lauf der Versuchszeit (5
Tage) ein wenig kohlen-
sauren Kalkes (ca. y 4 g)
eingefiihrt. Die Kolben
wurden dann wieder in den
Thermostaten gcstellt und
taglicheBeobachtungen der
Azotobacter - Entwick¬
lung wurden vorgenommen.
AuBer mit der Mannit¬
losung wurden die nam-
lichen Boden auch mit de-
stilliertem Wasser (50 ccm)
mit, bzw. ohne Zusatz von
kohlensaurcm Kalk beiseite
gestellt. Nach 5-tagigerAuf-
bewahrung im Thermosta¬
ten erhielten die Kolben
mit der letztgenannten
Fliissigkeit einen Zusatz
von Mannit und sekunda-
rem Kaliumphosphat,sowie
kohlensaurem Kalk (von
letzterem jedoch nur die-
jenigen Kolben, welche
nicht im voraus diese Sub-
stanz empfangen hatten),
wodurch a 11 e B e d i n -
gungen derAzoto-
b a cter-Entwicklung
geschaffen waren. Die nahere Anordnung des Versuches, sowie die Resul-
tate gehen aus der Tabelle 9 hervor.
Wo die Impfung mit Azotobacter und der Zusatz des kohlen-
sauren Kalkes zu derselben Zeit stattgefunden haben, erscheint in der Mannit¬
losung, wie man aus dieser Tabelle ersehen wird, stets eine Azotobac¬
ter - Vegetation. Wenn der Kalkzusatz dagegen erst am 5. Tage nach der
' * 3 Z 1 0
„Kalkbediirfni8“.
Fig. 6. Verhaltnis zwischen dem „ Kalk bed iirfnis“ des
Bodens und dem Auftreten des Azotobacter s.
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16
Harald R. Christensen,
Tabelle 9.
Untersuchung iiber den EinfluB des kohlensauren Kalks
a u f die Erhaltung des Azotobacter in Erdbode n 1 ).
Zugabe bei
Einleitung des
Versuches
!
! Fliissigkeit 1
(Mannit
+ K,HP0 4 )
1
i
Fliissigkeit 1
nach Ablauf der
Vereuchsperiode
zugesetzt
j Ca CO3 2 )
Fliissigkeit 2
(destifliertes
Wasser) nach
5 Tagen
, zugesetzt
{ Mannit
! K s HP0 4 und
Ca CO3 2 )
Reaktion
des
Bodens
Azotobactervegetation nach: (Anzahl Tagen)
12 3|4|5||1|2|3|4|5||1|2 3|4|5
i
1
Keine
Ca C0 3
Keine
Ca C0 3
Keine
Ca CO,
Keine
Ca C0 3
Keine
Ca C0 3
Keine
Ca C0 3
Keine
Ca CO 3
! 0
0
010
0
010
0
0
01
01010
0 1 0
1 0
4
1
4
!
l!
0 ! 4 I
1 4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0 01
0
' °
1 °
0 ii
0
2
3
3
3
l I 1
0 1
1
13
13
3 II
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0 || 0
0
0 j 0
0
0
3
3 !
3
3
1
!i 0
2
41
4
Bodenprobe No. 163
0 0 I 0 0 0 <
4 1
Bodenprobe No. 193.
0 0 I 0 0 0 (
3 I
Bodenprobe No. 303.
0 0 0 0 0 (
3
Bodenprobe No. 228.
0 0 0 0 0 (
4
Bodenprobe No. 564.
0 i 0 | 0 0 0 (
I I
Bodenprobe No. 418.
! I I
I i I
Bodenprobe No. 3311.
0
010
0
0
0
0
0
0
0
1 0
0
0
° 1 ° 1
1
4
4
! 0
3
4
4 !
Schwach
sauer
Neutral
Schwach
sauer
Schwach
sauer
0
0 | 0
0
0
0 i 0
0
0
0 ;i 0
0
0 I 0 I 0 II
Schwach
1 1
1
1
it 0
1 4 |
1 4 II
sauer
0 I 0
0 4
0 I 0
0 I,
4 il
0
0
0
0
0
0
0 1 0
0
0
10
1 0
0 j 0101
0-1
2-3
3
3
3
1
1
1
U
1 4
I 1 41
Neutral
Neutral
Azotobacterimpfung erfolgte, so bleibt die Azotobacter-
Entwicklung in alien Fallen aus. Ganz entsprechende Resultate
gab ebenfalls der Versuch mit Anwendung von destilliertem Wasser anstatt
der Mannitlosung, indem auch hier nur in denjenigen Kolben Azoto¬
bacter- Entwicklung erschienen ist, welche bei der Einleitung des Ver-
suches CaC0 3 enthielten 3 ).
*) t)ber die Bedeutung der in dieser wie auch in den nachfolgenden Tabellen ange-
wandten Zeichen siehe Tabelle 41.
2 ) Ca C0 3 ist jedoch nur bei denjenigen Kolben verwendet, welche diesen Stoff
nicht im voraus enthielten.
3 ) In den Fallen, wo eine dem unbewaffneten Auge sichtbare Entwicklung von
Azotobacter in der Kulturfliissigkeit nicht vorkommt, liiBt diese Bakterie sich auch
durch mikroskopische Untersuchung der Fliissigkeiten gewohnlich nicht nachweisen;
dagegen enthalten die letzteren gewohnlich eine groBe Anzahl sehr kleiner Stabchen-
bakterien oder Kokken.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbesch&ffenheit etc.
17
Tabelle 10.
Versuch 2. Untersuchung iiber die Bedingungen fiir die
Erhaltung des Azotobacter im Erdboden.
Zusatz zu 50 ccm
destilliertem Wasser 1 )
Keiner ....
CaCO, ....
CaSiO, (Kahlb.) 3 )
CaSiO, + CaCO,
CaS0 4 .
MgSO, ....
MgS0 4 + CaC0 3
MgC’O,.
MgCO. + C'aCOj
XaCl.
XaCl + CaC0 3 .
Na,C0 3 3 ). . . .
Na,CO s ) + C'aCOj.
k,so 4 .
KjSG 4 + CaCO,
Fe t (S0 4 ) 3 . . .
Fe,(S0 4 ) 3 + CaC0 3
MnS0 4 .
MnSO t + CaCO,
SiO t .
Boden
2240
1[ 2 [31415I
Xach 5-tagiger Aufbewahrung in der
Fliissigkeit sind die Bedingungen fiir
die Azotobacter - Entwicklung
(Mannit, K 2 HP0 4 und Ca CO 0 ) zuwege gebracht.
Azotobacter - Vegetation nach:
(Anzald Tagen)
0 0
0 0
0 4
0 4
£>0-1
0 1
0 0
0 0
0, 1
0 1
0 0
|Y
0 ; 0
0 1 0
0 0
0
Boden
418
1 2
0
op
JS
1 0
22
o|o
oo
00
0 0
00
00
22
0
ob
3 45
2 2 2:o
00
r
0
0
201-2
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0 I
00
00
0 0 0 0
0000
4 - 4 , !o !
4-40 0
0 0 00 0
0 0 00 0
1-2
0
0
2
1
0
0
Boden
1493
2
Boden
149(5
00
00
-4!
-4
1 1
22
° I
0
0 I
0 |0
0 ;0
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0
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0 ,0 0 0^0 0 0 0 0
0 2
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0
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1
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0
0
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4
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0
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3 4 fjj 1 2 3 4 5
0000 0 0
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4-4,0
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0
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0,0 00 0 0,0
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0 0 0
0 00
0 00
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1 344
0 0
Boden
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0
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2 222
0 0 0
000
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0 0 0000
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0000 0 000
II Mil
1-2
4
3
3
0
0
0 0
0 0
0 0
0 0
Die Annahme, daB Azotobacter in sehr kalkarmen Boden zu-
^runde geht, ist also durch diese Untersuchung noch wahrscheinlicher ge-
1 ) Wo nichts anderes angegeben, betriigt die verwendete Stoffmenge 0,25 g.
2 ) Bei einer — leider erst spater vorgenomraenen — Untersuchung des angewandten
( alciumsilikats ergab es sich, daB dasselbe nicht kohlensaurefrei war, und die Resultate,
der in dieser und der folgenden Tabelle mitgeteilten Untersuchung mit diesem Priiparat
konnen daher nicht als zuverlassige Ausdriicke fiir das Verhalten der reinen Calcium-
silikate angesehen werden.
3 ) Beim Boden No. 1496 woirde nur 0,12 g Xa 2 C0 3 verwenaei.
Zweite Abt. Bd. 43. 2
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18
Harald R. Christensen,
macht worden. Von den 7 untersuchten Boden haben 4 schwach saure Re-
aktion, 3 neutrale Reaktion gezeigt. Bei den letzteren kann die Zerstorung
des Azotobacter also nicht durch die Annahme einer direkt totenden
Wirkung der etwa anwesenden Bodensauren erklart werden.
Ob die Fahigkeit des kohlensauren Kalkes, Azotobacter zu er-
halten, auf die basischen Eigenschaften dieses Salzes, auf semen Gehalt
am Nahrstoff Calcium oder etwa auf seine Fahigkeit, dem Boden eine ge-
wisse, der Bakterie notwendige „Salzspannung“ zu verleihen, zuriickzufiihren
ist, ist indessen bei dieser Untersuchung nicht festgestellt.
Zur Beleuchtung dieser Frage wurde
Versuch 2
angestellt.
Bei diesem Versuch wurden 5 verschiedene Boden verwendet, von denen
3 (418, 1493 und 1496) neutral, die iibrigen 2 (2240 und 300) schwach sauer
waren. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in der Tabelle 10 mitgeteilt.
Die einzelnen, in der Tabelle genannten Substanzen wurden nur in Ver-
bindung mit destilliertem Wasser gepriift; Ubrigens war das Verfahren wie
bei Versuch 1.
Wie aus der Tabelle 10 hervorgeht, ist eine Azotobacter - Ent-
wicklung nur in denjenigen Kolben erschienen, welche zu Anfang des Ver-
suches basische Kalk- oder Magnesiumverbindungen enthielten (CaC0 3
CaSi0 3 und MgC0 3 ). Natriumkarbonat hat keine dementsprechende Wir¬
kung ausgeubt und hat in der angewandten Konzentration auf Azoto¬
bacter sogar direkt zerstorend eingewirkt, indem man beobachten kann,
dafi in denjenigen Kolben, die aufier diesem Stoffe auch CaC0 3 enthielten,
auch keine Entwicklung stattgefunden hat. In den Kolben mit MgC0 3 ent-
wickelt sich die Azotobacter -Vegetation in der Regel verh<nis-
maBig schwach (bildet auf der Oberflache der Fliissigkeit eine sehr diinne,
aber doch fest zusammenh&ngende Haut), wahrend bei gleichzeitiger An-
wesenheit von MgCO a und CaC0 3 eine ziemlich kraftige Azotobacter-
Vegetation erschienen ist, wenngleich dieselbe sich langsamer entwickelt hat,
als in den nur mit CaC0 3 versehenen Kolben. Kohlensaure Magnesia scheint
demnach nicht die Absehwachung der in die Fliissigkeit eingeftthrten Azoto¬
bacter zellen verhindern zu konnen und hat infolgedessen kaum dieselbe
Bedeutung fur die Bewahrung und Entwicklung der letzteren wie der kohlen¬
saure Kalk. In den Kolben, welche neben CaC0 3 NaCl enthalten, kommt eben-
falls eine ziemlich schwache Azotobacter - Entwicklung zum Vor-
schein, was indessen darauf beruht, daB NaCl die Entwicklung
des Azotobacters direkt hemmt, indem dieses Salz, wie wieder-
holt beobachtet, auch bei direkter Einfiihrung in die gewohnliche „geimpfte“,
kalkhaltige Mannitlosung eine ganz ahnliche geringe Azotobacter-
Entwicklung verursacht. Ein ahnliches Verhalten zeigt auch CaSi0 3 , dessen
Zugegensein — trotz der Fahigkeit dieses Korpers, der Zerstorung des
Azotobacter entgegenzuwirken — eine maximale Entwicklung der
Azotobacter -Vegetation in den Kolben mit CaC0 3 gehindert hat.
Manganosulfat hat in der angewendeten Menge totend auf Azotobacter
eingewirkt.
Wenn man, wie bei diesem Versuch, die erwahnten Substanzen neben
den Boden verwendet, treten die Wirkungen der ersteren nicht rein her-
vor, indem durch Umsctzungen mit den Bodenbestandteilen Verbindungen
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Stadien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
19
Tabelle 11.
Versuch 3. Untersuchung fiber die Bedingungen fur die
ErhaltungdesAzotob&cter im Erdbodea
Nach 5-tagiger Aufbewahrung
in den Fliissigkeiten
sind die Bedingungen fur Azotobacter-
Zufi&tz zu 50 com
Entwicklung (Mannit, K 2 HP0 4 und CaCO a )
deetilliertem Wasser 1 )
1
zuwege gebracht.
Azotobacter - Vegetation nach:
(Anzahl Tagen)
1
1 2
1 3
1 ^
5
Keiner.
0
0
0
0
0
CaC0 3 .
0-1
1—2
1—2
1—2
1—2
BaCO,.
0
0
0
0
0
MnCO,.
0
0
0—1
o—l
0—1
MgCO,.
0
1
1
1
1
K,CO,.
Na,CO,.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Li*CO,.
0
0
0
0
0
SrCO s .
0
0
0
0
0
FeCO, .
0
0—1
1
1
1
0,1 g NaOH.
0
0
0
0
0
0,1 g KOH.
Al(OH) 3 .
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
CaS0 4 .
0
0
0
0
0
BaS0 4 .
0
0
0
0
0
MnS0 4 .
0
0
0
0
0
SrS0 4 '.
0
0
6
0
0
LigS0 4 .
0
0
0
0
0
ai*(S0 4 ) 3 .
0
0
0
0
0
MgS0 4 .
0
0
0
0
0
Fe s (S0 4 ),.
0
0
i
0
0
0
CaH^PO.),.
CaHP0 4 .
0
0
! o
0—1
0
1
0
1
0
1
Ca,(P0 4 ) 2 .
0
0
0
0
0
i^hpo 4 .
0
0
0
0
0
Fe^PO*),.
0
0
0
0
0
A1P0 4 .
0
0
0
0
0
NaCl.
0
o
0
0
0
Al,O v 2 SiO*.
CaSiO,.
0
0
0
0
0
0—1
o—l
0—1
0-1
0—1
H 4 Si0 4 (frisch gefallt,
feucht).
0
0
0
1
1
SiO,.
0
0
0
0
0
Humussaure, frisch gefallt
feucht.
0
0
0
0
0
Humussaure (trocken) . .
0
0
0
0
0
Mannit.
0
0
0
0
0
Milchzucker.
0
0
0
0
0
Traubenzucker ......
0
o
0
0
0
sich bilden konnen, deren Art nicht kontrollierbar ist. Um wirklich sichere
and reine Ausdriicke fiir die Einflusse der einzelnen Substanzen auf die Er-
haltung des Azotobacter zu erhalten, wurde Versuch 3 angestellt.
J) Siehe Tabelle 10.
2 *
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20
Harald R. Christensen,
Versuch 3.
Die Resultate dieses Versuches sind in der Tabelle 11 mitgeteilt.
Bei Kultivierung des Azotobacter in Mannitlosung ohne Erde-
zusatz gelingt es niemals, eine auch nur annahemd so kraftige Entwicklung
der Bakterie wie in Mannitlosung rait Erde hervorzurufen, was nach S.
Krzemieniewskis Untersuchungen (1908) ohne Zweifel auf den stark
begiinstigenden EinfluB der Humusstoffe des Bodens auf die Entwicklung
von Azotobacter zuruckzufUhren ist. Aus der Tabelle geht jedoch
mit hinlanglicher Deutlichkeit hervor — in guter tlbereinstimmung mit
den Resultaten der oben erwahnten Versuche —, daB besonders die basischen
Kalk- und Magnesiumverbindungen fur die Bewahrung des Azoto¬
bacter Bedeutung haben, und da nun gerade das Vorhanden- oder Nicht-
vorhandensein dieser Stoffe hauptsachlich die Reaktion unserer Ackerboden
bestimmt, so wird der in Kapitel A nachgewiesene enge Zusammenhang
der Reaktion mit dem Vorkommen von Azotobacter leicht erklar-
lich. Manganokarbonat und Ferrokarbonat haben in gleicher Richtung
wie die erwahnten Kalk- und Magnesiumverbindungen gewirkt. Von den
gepriiften Kalksalzen hat auBer dem kohlensauren Kalke auch der zwei-
basische phosphorsaure Kalk die Zerstorung von Azotobacter ver-
hindert. Merkwtirdigerweise hat in einem Versuche auch die Kieselsaure
dieser Zerstorung entgegengewirkt; ob es sich hier um mehr als eine Zu-
f&lligkeit handelt, muB bis auf weiteres dahingestellt bleiben.
Aus den hier angefiihrten Resultaten wird man mit Recht schlieBen
konnen, daB die Zerstorung von Azotobacter unter den bei den Ver-
suchen 1 und 2 gegebenen Bedingungen jedenfalls nicht notwendigerweise
eine Folge von baktericiden Eigenschaften der betreffenden Boden, sondern
vielmehr auf das Nichtzugegensein gewisser ftir die
Lebenstatigkeit der Bakterie unentbehrlichen S u fa¬
st anzen zuriickzufuhren ist. Von vomherein konnte man wohl an-
nehmen, daB die Wirkung dieser Substanzen hauptsachlich eine indirekte
sei, indem sie eine gewisse, dem Azotobacter notwendige „Salzspan-
nung“ des umgebenden Substrates veranlassen und aufrecht erhielten. DaB
diese Vermutung aber nicht zutreffend ist, daB es sich hier vielmehr um
eine direkte Einwirkung auf die Azotobacterzelle handelt, wird da-
durch wahrscheinlich gemacht, daB es nur ganz bestimmte Substanzen mit
gewissen gemeinschaftlichen (basischen) Eigenschaften sind, die fur die Er-
haltung des Azotobacter Bedeutung haben.
In den Kolben mit CaCO s oder MgC0 3 konnte man sowohl bei diesem
wie auch bei den librigen Versuchen wahrnehmen, daB das eingefuhrte Stuck
Azotobacterhaut (das Impfmaterial) 1—2 Tage nach der Xmpfung
die fUr die alteren Kulturen von Azotobacter chroococcura
charakteristische dunkelbraune bis schwarze Farbung annahm. In den
Kolben mit anderen Zusatzen konnte ein derartiger Farbenwechsel nicht
wahrgenommen werden. Die Bildung des dunklen Pigments in den Azoto¬
bacter zellen scheint demnach ebenso wie die Azotobacter -Ent¬
wicklung durch das Vorhandensein basischer Kalk- oder Magnesiumverbin¬
dungen bedingt zu sein 1 ) und kann wahrscheinlich als ein Zeichen davon an-
x ) Bei einer speziellen Untersucliung iiber die Pigmentbildung in Kulturen von
Azotobacter chroococcum haben auch W. L. Omeliansky und O. P.
Ssewerowa (1911) gezeigt, daB der kohlensaure Kalk diese Pigmentbildung weit
starker begiinstigt, als es bei den iibrigen Kalksalzen der Fall ist.
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gtudien iiber den EinfluQ der Bodenbeechaffenheit etc.
21
geseheu. wfoUi daB die Bakterie ihr Wachstum eingestellt hat und in einen
RuhezustaaA iibergegangen ist, welcher eine durch lSngere Zeit dauernde
Unabhangvgkeit der N ahrungszufuhr von auBen her ermoglicht.
Die Veisuche 1—3 haben also dargetan, daB Azotobacter in
einer Nahrflussigkeit, welche die fttr seine Lebensfahigkeit notwendigen
basischen Substanzen nicht enthalt, im Laufe von 5 Tagen zugrunde ge-
gangen ist. Von Interesse ware es jetzt, die Schnelligkeit dieser Zerstorung
zu ermitteln und feraer auf der anderen Seite zu untersuchen, wie lange
die Zufuhr von kohlensaurem Kalk diesen Organismus am Leben erhalten
kann.
Die Versuche 4 und 5 sind auf die Beleuchtung dieser Fragen gerichtet.
Es wurden bei diesen Versuchen verschiedene mehr oder weniger basen-
arme Boden verwendet. Die Reaktion und Basizitat derselben (die letztere
durch die Azotobacter -Entwicklung in „geimpften“ Kulturen aus-
gedriickt) wurden im voraus bestimmt.
Versuch 4.
Wie bei Versuch No. 1 wurden die Boden in destilliertes Wasser mit
bzw. ohne Zusatz von kohlensaurem Kalk ubergefiihrt. Die Fliissigkeiten
wurden in der gewohnlichen Weise mit einer reichlichen Menge einer kraftigen
Azotobacter - Rohkultur geimpft. In bestimmten Zeitintervallen (in
dem ersten Teil der Versuchsperiode gewohnlich von Tag zu Tag) erhielten
die einzelnen Kolben eine Zugabe von Mannit und K 2 HP0 4 (in den gewohn¬
lichen Mengen), sowie CaC0 3 , wo letzterer nicht im voraus vorhanden war,
und der Grad der Azotobacter -Entwicklung wurde darauf durch
tagliche Observationen festgestellt. Um einen mehr absoluten Ausdruck
fiir den EinfluB der einzelnen Boden auf die Erhaltung des Azotobacter
zu erhalten, wurde femer das Verhalten dieser Bakterie in reinem destillierten
Wasser ohne Erdezusatz studiert. Ein Vergleich der Resultate dieser Unter-
suchung mit denen der Untersuchungen der einzelnen Boden wird zeigen
konnen, ob diese unter den gegebenen Verhaltnissen eine positive oder nega¬
tive Wirkung riicksichtlich der Erhaltung des Azotobacter ausgeiibt
haben.
Versuch 5.
Bei diesem Versuch wurde die Erde nicht in eine Fliissigkeit gebracht,
sondem so wie sie war, verwendet. Das Verfahren bei der Untersuchung
war das folgende: Es wurden die namlichen Boden wie bei Versuch 4 benutzt.
Von den einzelnen Bodenproben wurden 2 gleich groBe Portionen von je
ca. 200 g abgewogen. Die eine Portion wurde mit 4 g kohlensauren Kalkes
(2 Proz.) vermischt. Jede der beiden Portionen erhielt so viel destilliertes
Wasser (gleich viel in jeder), daB der Boden ungefahr wassergesattigt wurde,
und mittels einer Pipette wurde der Boden mit einer Aufschlammung einer
reichlichen Menge Azotobacter - Rohkultur 1 ) in einer 0,1-proz. K 2 S0 4 -
Losung geimpft. Die Impffliissigkeit — gewohnlich in einer Menge von
1 ccm und stets die gleiche Menge in beiden Portionen — wurde sehr sorg-
faltig mit der Erde gemischt. Letztere wurde darauf in lockerer Lagerung
in kleine mit Deckel versehene Blechdoscn gebracht. Die Erde wurde derart
i n der Dose a ngeordnet, daB nur ca. % des Bodens bedeckt war. Die dadurch
x ) Durch Reiben der Azotobacter - Haut gegen die Kolbenwand mittels
eines Glasspatels oder dergleichen, kann man die Bakterien in der Fliissigkeit sehr fein
verteilen.
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22
Harald R. Christensen
Tabelle 12.
V e r 8 u c h 4. Untersucliung iiber die azotobactererhaltende Fahigkeit
verse hiedener Boden und den EinfluC, welchen Zufuhr von CaC0 3
darauf ausiibt.
A. Uberfiihrung der Erde in destilliertes Wasser.
Beschaffenheit des Bodens
^ ' £ fl
Azotobacter vegetation nach
Be-
zeich-
nung
der
Boden-
probe
Azotobacter-
fBffJ
(Anzahl Tagen)
Allge-
meiner
Zu-
stand
Brau-
sen
mit
Saure
Re-
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~ •N S M
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18 §| §
^ N N J* C5
In der
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kalkfreien
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In der
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kalkhaltigen
Fliissigkeit
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*) Mannit, K 2 HP0 4 und CaC0 3 . Die Kolben ohne Erde wurden ferner zweeks Forderung der
Azotobacter entwicklung mit 0,25 g Ferriphosphat versetzt.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
23
Tabelle 12 (Fortsetzung).
Be-
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Boden-
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
24
Harald R. Christensen,
geschaffene Vertiefung drainiert die sehr feuchte Erde und verhindert ein
zu starkes Zusammensinken derselben. Am Kande war die Dose an einer
Stelle nach einwarts gebogen, damit auch nach dem Auflegen des Deckels
der umgebenden Luft leichter Zutritt gewahrt wurde. Von Zeit zu Zeit wurde
das verdunstete Wasser in der Weise ersetzt, daB mittels einer Pipette destil-
liertes Wasser auf den nicht bedeckten Teil des Dosenbodens gebracht wurde,
wo es von der Erde kapillar ohne die Struktur zu zerstoren, aufgesaugt wurde.
Im iibrigen ging die Wasserverdunstung unter diesen Umstanden sehr lang-
sam vor sich. Die Dosen wurden wahrend der ganzen Versuchsperiode in
einem Laboratoriumslokal bei gewohnlicher Zimmertemperatur aufgehoben.
In gewissen Zwischenraumen wurde Erde von den verschiedentlich behan-
delten Portionen in eine Mannit, K 2 HP0 4 und CaC0 3 enthaltende Nahrfliissig-
keit, welche also alle Bedingungen einer kr&ftigen
Azotobacter-Entwicklung darbot, iibergeimpft. Das
Untersuchungsverfahren entspricht im iibrigen ganz dem bei den oben be-
schriebenen Untersuchungen iiber das Vorkommen des Azotobacter
angewendeten.
Die Resultate dieser beiden Versuche sind in den Tabellen 12 und 13
mitgeteilt.
Betreffs der Resultate in der Tabelle 12 bemerkt man erstens, daB in
reinem destillierten Wasser ohne Erde eine sehr schleunige Zerstorung des
Azotobacter eingetreten ist, indem derselbe schon nach 24-stiindiger
Aufbewahrung in dieser Flussigkeit vollstandig zugrunde gegangen ist. In
dem destillierten Wasser mit zugesetztem CaCO s haben sich die Bakterien
dagegen wahrend der ganzen Versuchsperiode am Leben erhalten. Von den
untersuchten 6 Boden haben 4 eine azotobactererhaltende Fahigkeit
gezeigt, indem sie durch ihre Gegenwart die Zerstorung von Azotobac¬
ter verzogert haben, und nur bei 2 Boden hat diese Zerstorung mit der
gleichen Geschwindigkeit wie in dem reinen destillierten Wasser stattgc-
funden. Die groBte azotobacter erhaltende Fahigkeit finden wir bei
den Boden 1898 und F 3 , welche auch eine geringe Basizitat
aufweisen; bei den Boden 2006 und 3590 ist diese Fahigkeit jedoch
auch unverkennbar. In alien Kolben, welche zu Anfang
desVersuches einen Zusatz von kohlensaurem Kalk
erhalten hatten, ist, selbst bei der l&ngsten Auf¬
bewahrung, eine krSftige Azotobacter-Entwick¬
lung eingetreten, und bei Gegenwart dieser Substanz kann Azoto¬
bacter sich also, selbst wenn keine Entwicklungsmoglichkeit vorhanden
ist, wahrend eines auBerordentlich langen Zeitraumes am Leben erhalten.
Die Untersuchung betreffend das Verhalten von Azotobacter
bei direkter Einmischung in den Boden (Tabelle 13) hat den obigen ganz
entsprechende Resultate gegeben, indem es sich auch hier gezeigt hat, daB
diese Bakterie ziemlich schnell und zuweilen sogar sehr schnell (Boden T x
und Kt. 2006) in basenfreien Boden zugrunde geht, dafiir aber in den nam-
lichen Boden eine sozusagen unbegrenzte Zeit hindurch sich lebenskraftig
erhalt, wenn dieselben mit kohlensaurem Kalk versetzt sind. I <
Samtliche durch diese Versuche vorgenommene Untersuchungen be¬
treffend das Verhalten von Azotobacter verschiedenen Substanzen
gegeniiber lassen dariiber keinen Zweifel bestehen, daB die Gegen¬
wart basischer Substanzen eine Lebensbedingung
dieser Bakterie ist; wir haben dadurch eine befriedigende Erkla-
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
25
Tabelle 13.
Versuch 5. Untersuchung iiber die azotobactererlialtende Fahigkeit
verschiedener Boden und den EinfluB, welchen die Zufuhr von CaC0 3
auf dieselbe ausiibt.
B. Anwendung des Bodens in dessen urspriinglichem Zustand.
Be-
zeich-
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der
Boden-
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I
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26
Harald B. Christensen,
Tabelle 13 (Fortsetzung).
B. Anwendung des Bodens in dessen urspriinglichem Zustand.
Bevschaffenheit das Bodens
.2
Azotobactervegetation nach:
Be-
zeich-
Azotobacter-
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a»|2i
(Anzahl .
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1 1
0
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4
—
4
rung des im vorhcrgchcnden nachgewiesenen Zusammenhanges zwischen
dem Vorkommen von Azotobacter und der Reaktion und Basizitat
des Bodens erhalten und sind darait aueh zum Verstandnis der Bedeutung
dieser Bakterie als Reagens bei der Bestimmung der „Kalkbediirftigkeit“
des Bodens gelangt (siehe des njiheren Kapitel C, p. 34).
Das Verhalten des eingefUhrten I m p f materials
(derAzotobacterhaut) derBeschaffenheit des Bodens
gegeniiber. Bei Untersuchungen iiber das Verhalten verschiedener
Boden der kalkfreien „geimpften“ Mannitlosung gegeniiber (Azoto¬
bacter probe) wird man bald darauf aufmerksam werden, dab das ein-
geimpfte Stuck Azotobacterhaut (des naheren siehe p. 34) sieli
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Studien. fiber den EinfluB der Bodenbesohaffenheit etc.
27
bei denjenigen Boden, welche keine Azotobacter-Entwicklung ver-
anlassen konnen, sehr verschieden verh<. In einigen Fallen bleibt das
Stuck wahrend der ganzen Vegetationsperiode anscheinend unveran-
d e r t auf der Oberflache der Fliissigkeit liegen, in anderen Fallen dagegen
scheint es sehr schnell—bisweilen nach wenigen Stun-
den — vollst&ndig zu verschwinden und sich gleichsam in
der Fliissigkeit aufzulosen, in anderen Fallen wieder verschwindet es nach
1—2—3 Tagen. In denjenigen Kolben, wo diese schnelle Auflosung der
Azotobacterhaut geschieht, kommt niemals eine Azotobacter-
Entwicklung zustande, und schon nach 1—2 Tagen kann man also bei den
betreffenden Boden das Resultat der Azotobacter probe voraussagen.
Es ist sicher genug, dab die Erscheinung nicht von zufalligen Ursachen her-
riihrt, sondem mit gewissen Eigenschaften der Boden im Zusammenhange
steht; denn man erhalt bei Wiederholung des Versuches stets wieder das-
selbe Resultat.
In einigen spater (Kapitel D, p. 46: Biologische Bestimmung von
Alkalikarbonaten im Boden) erwahnten Kulturen, bei welchen die ange-
wandten basenfreien oder sehr basenarmen Boden auf ihr Verhalten einer
Mannitlosung gegeniiber untersucht wurden, welcher anstatt kohlensauren
Kalkes schwefelsaurer Kalk zugesetzt worden war, blieb das eingeimpfte
Stiick Azotobacter haut iiberall, wo keine Azotobacter - Ent¬
wicklung zustande kam, ganzlich unverandert auf der Oberflache der Fliis-
sigkeit liegen. Man konnte hiernach annehmen, dab die erwahnten Verschie-
denheiten in dem Verhalten des Impfungsmaterials auf eine verschiedene
„Salzspannung“ der Nahrfliissigkeit, deren Ursache wieder in einer ver-
schiedenartigen Zusammensetzung der in die letztere eingefiihrten Boden
zu suchen sein wiirde, zuriickgefiihrt werden konnten. Zur Beleuchtung
dieser Frage wurde eine Reihe Untersuchungen iiber den Einflub verschie-
dener Substanzen auf die Erhaltung der Azotobacter haut angcstellt.
Bei diesen Untersuchungen kam teils die gewohnliche kalkfreie Mannit-
losung (2 Proz. Mannit + 0,02 Proz. K 2 HP0 4 ), teils reines destilliertes
Wasser zur Anwendung, und zwar in beiden Fallen in einer Menge von 50 ccm,
welche in 300 ccm fassende Erlenmeyerkolben eingegossen wurde.
In den Fallen, wo das Verhalten der Mannitlosung gegeniiber untersucht
wurde, wurden nur solche Boden benutzt, die nicht oder jedenfalls nur in
geringem Grade den Mannit in Garung bringen konnten, indem eine Schaum-
bildung in der Fliissigkeit die Observationen bedeutend erschwert. Das Ver-
haltnis zwischen Fliissigkeit und Erde war das gleiche wie bei der biolo-
gischen Basizitatsbestimmung. Einzelheiten betreffs der Ausfiihrung der
Untersuchungen, wie auch die Resultate der letzteren, gehen aus der Ta-
belle 14 hervor.
Wie man aus dieser Tabelle ersieht, ist es nicht unter alien Verhalt-
nissen die Bodenbeschaffenheit allein, die fiir die Erhaltung der Azoto¬
bacter haut in der Mannitlosung ausschlaggebend ist. Ware dies der
Fall, so miibte man gewartig sein, dab die Azotobacter haut sich in
dieser Fliissigkeit genau wie in destilliertem Wasser verhalten wiirde; wie
man sehen wird, ist aber die Sachlage die, dab die Auflosung der Haut im
destillierten Wasser blob bei 4 der untersuchten 8 Boden, und zwar sogar
— abgesehen von einer einzelnen Ausnahme — bedeutend langsamer als in
der Mannitlosung stattgefunden hat. CaC0 3 wurde bei samtlichen Boden ge-
priift und hat iiberall die Auflosung der Haut im destillierten Wasser ver-
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28
Harald R. Christensen,
Tabelle 14.
Untersuchung iiber den EinfluB verschiedener Substanzen
auf die Erhaltung der Azotobacter-Haut (d. h. des „I m p f -
material s“).
(Anwendung von Losungen mit Zusatz von Erde.)
Verhalten der Azotobacter- Haut 2 )
Zusatz zur Fliissigkeit 1 )
Mannit + K 2 HP0 4
destilliertes Wasser
Boden No. 163.
Keiner
CaCO a
Keiner
CaC0 8
Keiner
CaC0 8
Keiner
CaC0 8
CaS0 4
Keiner
CaC0 8
CaS0 4
II ®
i ® 1
I++
+
©
II
1 1
i++
Boden No. 48.
II +
© ©
i++
++
++
++
II
i++
Boden No. 189.
p +
© © |
++
+
+
©
ll
1
++
Boden No. 303.
©
+
++
+ +
+ +
++
Boden No. 228.
©
1 ®
++
+
©
++
++
I+ +
++
Boden No. 564.
1 +
© 1 ®
+
!
++
I++
+ +
++
Boden No. 3311.
®
® {1
®
®
++
++
++
++
+
©
++
+ +
++
++
+ +
++
++
++
+ +
++
++
+
++
++
++
+
++
+ +
++
+
++
++
—
©
©
©
++
++
++
++
++
++
1 ®
®
©
®
®
©
Keiner.I + ® I ® + +
CaC0 3 . ++ + +
CaS0 4 .|++ ++ ++ + +
Boden No. 3311.
Keiner . ® ® {I f © ]
CaC0 3 . ++ + +
CaS0 4 .++ ++ ++ + +
MgCOj. + © @
MgS0 4 .+ + + + ++++++++ +
MgS0 4 +CaC0 3 . ... + + + +
NaCl.++ + ++++++ +
NaCl + CaCO s . ++++++++
K 2 S0 4 .++ + + ++ + +
K2S0 4 +CaCOa . ... ++++—©©
SiO a . ® ®® ®
Fe 2 (S0 4 ) 3 .++ ++++ + +
Fe 2 (S0 4 ) 3 + CaCOa . . ++ ++++ + +
NaaC0 3 . ••>(§) ®@ ®
NaaCOg + CaC0 3 . . . 1 © © © ©
x ) Wo nicht anderes angegeben, wurde von den einzelnen Substanzen 0,25 g ver-
wendet.
2 ) © bedeutet, daB die eingefiihrte Azotobacter - Haut aufgelost oder in
auBerordentlich feinflockigem Zustande vorhanden ist; + bedeutet, daB die eingefiihrte
Azotobacter - Haut als ziemlich grobe Flocken in der Fliissigkeit auftritt; + + be¬
deutet, daB die eingefiihrte Azotobacter - Haut bleibt in ikrem urspriinglichen
Zustand auf der Oberflache der Fliissigkeit liegen.
3 ) Haut zerteilt in sehr feine Flocken. Diese Zerteilung war schon nach 1 Stunde
eingetreten.
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Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
29
Tabelle 14 (Fortsetzung).
Zusatz
Verhalten der Azotobacter* Haut
zur Fliissigkeit
Mannit + K a HPC
*4 r 11
destilliertes Wasser
2
2
4
5 |j
Tagej
1
2 ' 3 4 rr 5
Tage
Boden No. 1496.
Keiner.' +
CaCO,.)!
CaS0 4 .S + +
MgCO,.
MgS0 4 . 1
MgSG 4 + CaCOj ... |
NaCl.|i
NaCl + CaCO s .I
K,S0 4 .|
K s ‘S 0 4 + CaCOj . . . . I
Si0 2 .|
NajCO, .
0,12 g Na*C0 3 + CaCO,
MnS0 4 . 1
MnS0 4 + CaCOj . . . |!
©
© {
+ +
]+ +
I+ +
+ +
!++
I++
I + +
++
+ +
++
++
+ +
++
++
++ +
++ + +
+
++
+ +
+ +
++
+ +
®(?)
++
+ +
++
+ +
+ +
+
+ +
©
©
++
++
©
©
+ +
++
hindert 1 ). Auch CaS0 4 hat, mit den soeben erwahnten Beobachtungen tiber-
emstimmend, sowohl im destillierten Wasser als in der Mannitlosung stets
die Auflosung der Azotobacterhaut verhindert. Die iibrigen Sub-
stanzen wurden hochstens nur bei 2 Boden, namlich No. 3311 und No. 1496,
gepriift. Bei dem ersteren dieser beiden Boden bemerkt man, daB die Azoto¬
bacter haut schon nach 24 Stunden sowohl in der Mannitlosung als in dem
reinen destillierten Wasser aufgelost worden ist, und man wird daher bei
diesem Boden nur eine „positive“ Wirkung (c: Verhindern der Hautauf-
losung) der Substanzen ausgedruckt erhalten konnen. Bei dem Boden
No. 1496 wurde die Haut — ohne Zusatz fremder Stoffe — nur in der Mannit¬
losung aufgelost; in dem reinen destillierten Wasser blieb das Impfmaterial
dagegen wahrend der ganzen Versuchsperiode ganzlich unverandert liegen.
In der letzteren FlUssigkeit wird man also bloB eine eventuelle „negative“
(hautauflosende) Wirkung der gepriiften Substanzen ausgedruckt sehen
konnen.
Nur beim Boden No. 3311 ist die Untersuchung mit Anwendung beider
Fliissigkeiten durchgefiihrt worden. AuBer CaC0 3 und CaS0 4 haben von
reinen Salzen auch MgS0 4 , NaCl, K 2 S0 4 und Fe 2 (S0 4 ) 3 die Hautauflosung
verhindert, wogegen die Haut bei Zusatz von Si0 2 und Na 2 C0 3 ebenso
selmell wie in den Fliissigkeiten ohne Zusatze aufgelost wurde. Wahrend
sowohl K a S0 4 als CaC0 3 , einzeln verwendet, die Auflosung der Haut ver¬
hindert haben, konnten sie, zusammen verwendet, nur dieselbe verzogern,
was wahrscheinlich, wie wir spater sehen werden, auf eine durch Wechsel-
wirkung dieser beiden Salze gebildete kleine Menge K 2 C0 3 zuriickzufiihren
ist. l)ber das Verhalten dieses, sowie anderer Alkalikarbonate der Azoto-
hacterha ut gegeniiber wird spater berichtet werden (Tabelle 15).
l ) Selbstredend kann CaC0 3 oder andere Stoffe, die in der „geimpften“ kalkfreien
Mannitlosung Azotobacter - Entwicklung veranlassen, in dieser Fliissigkeit
nicht auf ihr Verhalten betreffs der Hautlosung gepriift werden.
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30
Harald R. Christensen
Tabelle 15.
EinfluB verse hiedener Substanzen auf die Erhaltung der
A z o t o b a c t e r - Haut (d e s Impf materials) 1 ).
(Anwendung von Losungen ohne Erdezusatz.)
Verhalten der A z o t o
bacter
- Haut
a) Mannit
Zusatz zur
+ k 2 hpo 4
b)
destiUiertes
Fliissigkeit
+ destiUiertes
Anmer-
Wasser
Anmer-
Wasser
kungen zu a
kungen zu b)
1
2
3
4
5
Tg.
1
2
3
4
5
Tg.
Wird oft
innerhalb
Keiner.
©
©
ein paar
Stunden
aufgelost
+ +
+ +
Keiner( Fliissigkeit
ausgekocht und
wahrend der
ganzen Obser-
vationsperiode
kohlensaurefrei
gehalten)
+ +
+ +
CaS0 4 .
++
+ +
+ +
+ +
BaS0 4 .
©
©
+ +
+ +
MnS0 4 .
++
+ +
+ +
+ +
SrS0 4 .
++
+ +
+ +
+ +
LLjS0 4 .
++
+ +
+ +
+ +
MgSO t .
++
+ +
+ +
+ +
A1j(S0 4 ) 3 . . . .
+ +
+ +
Fe,(S0 4 ) 3 . . . .
++
+ +
++
+ +
CaC0 3 .
n
n
+ +
+ +
MgCOj.
□
n
+
+
+
+
+
BaCOj.
+
+ +
+ +
MnCOj.
++
+
+
+ +
+ +
SrC0 3 .
©
©
+ +
+ +
FeCO s .
©
©
fin weni-
+ +
++
+
+
+
( In weni-
LijCOj.
©
©
Igen Minu-
|ten auf-
©
©
| gen Minu-
1 ten auf-
l gelost
l gelost.
k 2 co 3 .
©
©
Ebenso
©
©
Ebenso
NajCOj . . . .
©
©
Ebenso
©
©
NaHCOj . . . .
©
©
©
©
CaCl 2 .
++
+ +
+ +
+ +
KC1.
++
++
+ +
+ +
NaCl.
++
+ +
+ +
+ +
FeC'l 3 .
++
++
+ +
+ +
CaH 4 (P0 4 ) 3 . . .
++
++
+ +
+ +
Resultat
CaHP0 4 . . . .
++
++
n
n
+ +
+ +
zweifel-
Caj( PO) 4 ) 3 . . . .
++
++
n
□
+ +
+ +
haft. Haut
verschw.
kh 2 po 4 . . . .
l
in einigen
Fallen, in
anderen
nicht.
*) + + bezeichnet, daB das eingefuhrte Stuck Azotobacte rhaut unveran-
dert liegt. + bezeichnet, daB das eingefuhrte Stuck Azotobacterh aut sich
als groBere oder kleinere Flocken in der Fliissigkeit vorfindet. ® bezeichnet, daB
das eingefuhrte Stuck Azotobacterhaut aufgelost ist. n bezeichnet, daB eine
Azotobacterentwicklung stattgefunden hat.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
31
Tabelle 15 (Fortsetzung).
Verhalten der Azotobacter - Haut
a) Mannit
Zusatz zur
Fliissigkeit
+ k,hpo 4
+ destilliertes
Anmer-
b) destilliertes
Wasser
Anmer-
Wasser
kungen zu a
kungen zu b)
1
2
3
4
5
Tg.
1
2
3
4
5
Tg-
KjHP0 4 . . . .
©
©
| Aufgelost
Ebenso, (0,01 g) .
| Aufgelost
©
©
| ineinpaar
| Stunden
| Aufgelost
l in wenigen
k 3 po 4 .
@
©
l in wenigen
©
©
[ Minuten.
l Minuten.
Fej(P0 4 ) f ....
®
©
++
+ +
aiop 4 .
+ +
+
©
©
+
©
©
Aluminiumsilikat
Eisensilikat (Fer-
©
©
©
©
| Aufgelost
+
©
©
©
©
| Aufgelost
rum Silicium.
Kahlb.) . . .
< in wenigen
| Stunden
| Aufgelost
l in wenigen
| in wenigen
[ Stunden.
j Aufgelost
l in wenigen
XajSiOj.
©
©
©
©
[ Minuten.
| Minuten.
KaSi0 3 .
©
©
Ebenso
©
©
Ebenso
0,1 g NaOH . .
©
©
Ebenso
©
©
Ebenso
0,1 g KOH . . .
©
©
Ebenso
©
©
Ebenso
0,1 g (NH 4 )OH .
©
©
Ebenso
©
©
Ebenso
A1(0H) 3 . . . .
©
©
©
©
Fe(OH) 3 . . . .
©
©
++
+ +
Manuit (0,25 g) .
++
++i
Ebenso (1 g) . .
++
+ +
Traubenzucker. .
++
+ +
Milch zucker . . .
++
++i
Weizenstarke . .
©
©
++
+ +
Losliche Starke .
©
©
++
++I
Calciumoxalat . .
Humussaure aus
©
©
++
+ +
Tori 1 ) (frisch ge-
fallt 0,25 g
Trockensub-
stanz.
©
©
©
Ebenso (trocken 1 )
Ebenso gekocht
©
©
4-
i
©
©
mit
Salzsaure und aus-
gewaschen 1 )
©
©
+
©
©
SiO,.
•f
i ©
©
©
1
1
©
In dem destillierten Wasser mit Boden No. 1496, wo — wie oben erwahnt
— die Azotobacter haut ohne Zusatz von irgendwclchen Substanzen
unverandert lagert, zeigt es sich, daB dieselben Substanzen (Si0 2 jedoch
ausgenommen), die in den Kolben mit Boden No. 3311 der Auflosung der
Haut nieht entgegenwirkcn konnten, hier dieselbe direkt veran-
1 a s s e n , wogegen die Haut ganzlich unverandert bleibt, wenn man die-
jenigen Substanzen verwendet, die bei dem genannten Boden die Haut-
auflosung verhindert hatten.
*) Naheres iiber diese Hurauspriiparate und deren Darstellungsweise siehe p. 69.
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32
Harald R. Christensen,
Um zuverlassigere und reinere Ausdriicke filr das Verhalten der ein-
zelnen Substanzen der Azotobacter haut gegeniiber zu erhalten, wurde
sodann die in Tabelle 15 referierte Untersuchung, wo keine Erde in die
FItissigkeiten gegeben wurde, angestellt. Auch diese Untersuchung wurde
sowohl mit der Mannitlosung als auch mit dem destillierten Wasser durch-
gefiihrt.
Am reinsten und anschaulichsten treten die Wirkungen der einzelnen
Substanzen beim destillierten Wasser hervor, und werden wir daher zuerst
die bei Verwendung dieses Substrates erzielten Resultate betrachten.
Ebenso wie es bei dem obenerwahnten Versuch mit Verwendung von
Erde der Fall war, zeigt es sich auch bei diesem Versuch, dab die einzelnen
Substanzen sich in bezug auf ihr Verhalten der A z o t o b a c t e r haut
gegeniiber auBerordentlich verschieden benehmen.
In reinem destillierten Wasser bleibt das eingefiihrte Stuck Azoto¬
bacter haut wahrend der ganzen Versuchsperiode ziemlich unverandert.
Die verschiedenen angewandten Substanzen konnen nach ihrem Verhalten
in dieser Fliissigkeit der Haut gegeniiber in 2 Gruppen eingeteilt werden:
Gruppe I: Solche, die keine Auflosung der Haut veranlassen; und
Gruppe II: Solche, die eine Auflosung veranlassen.
Zu der Gruppe I gehoren:
Samtliche untersuchte Sulfate,
Samtliche untersuchte Chloride,
Samtliche untersuchte Karbonate rait Ausnahme der Alkalikarbonate,
Samtliche untersuchte Kalkphosphate, sowie Ferriphosphat und Ferrihydroxyd.
Ferner Calciumoxalat, Mannit, Traubenzucker, Milchzucker und Starke.
Gruppe II umfaCt:
Samtliche untersuchte Alkalikarbonate,
Samtliche untersuchte Hydroxyde, ausgenommen das Ferrihydroxyd,
Samtliche untersuchte Sillkate;
Ferner Aluminiumphosphat, zwei- und dreibasisches Kaliumphosphat, Humussaure
und Kieselsaureanhydrid.
Wenn wir nun die Resultate der mit der Mannitlosung ange-
stellten Untersuchung betrachten, bemerken wir vor allem die in dieser
Beziehung besonders wichtige Erscheinung, daB diese Fliissigkeit f ii r sich
a 11 e i n die Auflosung der Azotobacter haut veranlassen kann. Aus
der Tabelle geht indessen hervor, daB es nicht der Gehalt der Fliissigkeit
an Mannit, sondem an KjHPC^ ist, der die Hautauflosung verursacht hat,
indem dieses Salz, in der gleichen geringen Menge (0,02 Proz.) in destilliertem
Wasser auch die Auflosung veranlaBt.
Nach dem Verhalten gegeniiber der Azotobacter haut in der
Mannitlosung kann man ebenfalls eine Einteilung der angewandten Sub¬
stanzen in 2 Gruppen vomehmen, namlich:
Gruppe A: Solche, die die hautlosende Fahigkeit der Mannitlosung aufheben,
Gruppe B: Solche, die dieser Fahigkeit nicht entgegenwirken.
Die Substanzen innerhalb der Gruppe A sind im wesentlichen dieselben
wie in der obenerwahnten Gruppe I, also solche, die im reinen destillierten
Wasser die Auflosung der Azotobacter haut nicht bewirken konnen.
Folgende Substanzen bilden Ausnahmen von dieser Regel:
Bariumsulfat,
Strontiumkarbonat,
Ferrihydroxyd,
Ferrokarbonat,
Ferriphosphat,
Calciumoxalat,
Starke.
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Studien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
33
Diese Substanzen sind alle im Wasser unloslich oder jedenfalls auBer-
ordentlich schwer loslich, und daB sie von der erwahnten Regel abweichen,
liegt wahrscheinlich daran, daB sie, ebenso wie z. B. das reine Wasser, sich
der Bakterienhaut gegeniiber indifferent verhalten, d. h., daB sie die Auf-
losung derselben weder verhindem noch veranlassen konnen, und jedenfalls
sind die eventuellen Einwirkungen der betreffenden Substanzen in der einen
oder der anderen Richtung so schwach, daB sie die Kohasion der Haut bzw.
die Wirkungen des ganz geringen Inhaltes der Mannitlosung an K 2 HP0 4
nieht aufheben konnen.
In der Gruppe B finden sich — wie es zu erwarten war — samtliche
unter der Gruppe II verzeichnete Substanzen.
Unterdessen ist die hautlosende Fahigkeit nicht ausschlieBlich an die
wasserloslichen Substanzen gekniipft, indem auch mehrere unlosliche oder
jedenfalls sehr schwer losliche Substanzen eine vollstandige Auflosung der
Azotobacterhaut im destillierten Wasser bewirkt haben.
Von derartigen Substanzen konnen folgende angefiihrt werden:
Aluminiumhydroxyd,
Alum i ilium phosphat,
Aluminiu msilikat,
Ferrum-S ilicium,
Kieselsaureanhydrid,
Humussaure,
und die hautlosende F&higkeit dieser Substanzen laBt sich also wahrschein¬
lich durch Oberflachenwirkungen erklaren.
Von bedeutendem Interesse ist es, daB ausgesprochen kolloide Sub¬
stanzen wie Humussaure und Kieselsaureanhydrid ein so hervortretendes
Auflosungsvermogen besitzen; andererseits verhalt sich die Weizenstarke,
die ja ebenfalls ein ausgesprochenes Kolloid ist, der Azotobacter haut
gegeniiber indifferent.
Augenblicklich laBt sich eine vollig befriedigende Erkl&rung der ge-
nannten Erscheinungen wohl kaum finden; es unterliegt aber keinem Zweifel,
daB diesclbe hauptsachlich in einer verschiedenartigen elektrischen Ladung,
von den einzelnen untersuchten Substanzen hervorgerufen, zu suchen ist,
und zunachst als Grundlage einer weiteren Diskussion dieser Frage diirfte
vielleicht nachstehender Erklarungsversuch des Verf. dienen konnen:
Die in die Fliissigkeiten eingefiihrte Azotobacter haut kann als
ein Gel angesehen werden und ist mit negativer Elektrizitat geladen;
Substanzen mit der gleichen elektrischen Ladung werden ein Ubergehen der
Haut in den Sol-Zustand anstreben, wodurch die einzelnen Zellen aus ihrem
Zusammenhang 1 ) gelost und gleichmaBig in der Fliissigkeit verteilt werden.
Substanzen mit entgegengesetzter elektrischer Ladung werden diesem Auf-
losungsprozesse dadurch entgegenwirken, daB sie die Bakterienhaut in mehr
oder weniger koaguliertem (ausgefalltem) Zustande erhalten.
Betrachten wir nun die Resultate der mit Anwendung von destilliertem
Wasser durchgefuhrten Untersuchung, so bemerken wir dem Gesagten ge-
maB, daB Kolloide mit negativer elektrischer Ladung wie z. B. Kieselsaure¬
anhydrid und Humussaure, oder Elektrolyte mit vorherrschendem negativcn
Ion die Hautauflosung bewirkt haben, wahrend Elektrolyte mit vorherr-
1 ) Die Oberflachenspannung hat ihren hochsten Wert, wenn die Oberflache nicht
geladen ist (vgL das Kapillarelektrometer). Wird die Oberflache mit Elektrizitat geladen,
dann wird — zufolge des gegenseitigen AbstoBens gleichartig geladener Flachenstiicke —
die Oberflachenspannung abnehmen, wodurch die Hautauflosung erleichtert wird.
Zwelte Abt. Bd. 43,
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34
Harald R. Christensen,
schendem positiven Ion keine solche Auflosung veranlassen konnten und in
der Mannitlosung dieselbe sogar vollstandig verhindert haben.
Die Erhaltung der Azotobacterhaut („das Impfmaterial“) in
der bei der biologischen Bestimmung der Basizitat des Bodens angewandten
Losung von Mannit und K 2 HPO 4 wird also hiemach wahrscheinlich als ein
Ausdruck davon angesehen werden konnen, dafi die Bodenteilchen mit posi-
tiver Elektrizitat geladen sind und also einen gewissen UberschuB an solchen
Elektrolyten enthalten, welche die negativ elektrischen Bodenkolloide in aus-
gefalltem Zustande erhalten konnen. Verschwindet dagegen die Azoto¬
bacter haut in der Losung, dann ist der Boden jedenfalls an Elektro¬
lyten der genannten Art sehr arm; das vollstandige Fehlen derselben kann
durch Verwendung der mit KjHPC^ versetzten Mannitlosung nicht festge-
stellt werden. Wenn die Azotobacter haut auch in dem System:
Erde + destilliertem Wasser verschwindet, sind die Bodenpartikelchen ne¬
gativ elektrisch, und die vorhandenen Kolloide werden in dem betreffenden
Boden zur Aufquellung neigen, wodurch die namentlich fur lehmige Boden
so giinstige kriimelige Struktur unmoglich gemacht wird.
Jedenfalls ist es den vorgenommenen Untersuchungen nach verstand-
lich, daB — wie oben angefiihrt — gerade die kalkarmsten 1 ) und „kalk-
bedUrftigsten“ Boden die Auflosung der Haut veranlassen, und die Beob-
achtung dieser Erscheinung ist demnach ftir die Beurteilung des ganzen
physikalischen, chemischen und mikrobiologischen Zustandes des Bodens von
bedeutendem Interesse.
Da der Unterschied zwischen dem hautlosenden Vermogen der Mannit¬
losung und dem des reinen Wassers ausschlieBlich durch den Gehalt der
ersteren an K 2 HP0 4 bedingt ist, kann man bei vergleichenden Untersuchungen
tiber das Verhalten verschiedener Boden der Azotobacter haut gegen-
ttber anstatt der erstgenannten FlUssigkeit destilliertes Wasser, welches die
gleiche Menge KjHP0 4 enthalt, verwenden, und weil hier keine storenden
Garungen auftreten konnen, ist das letztere Substrat fur solche Unter¬
suchungen sogar noch besser geeignet.
C. Die Bedeutung der biologischen Basizit&ts-
bestimmung (der Azotobacterprobe) bei Untersuch¬
ungen liber die Kalkbedtirftigkeit des Bodens.
In meiner vorlaufigen Mitteilung (1906) betreffend Untersuchungen
tiber das Vorkommen und die Verbreitung von Azotobacter in ver-
schiedenen Boden heiBt es (p. 119):
„Es scheint demnach, als ob dies© Resultate es moglich machen wiirden, eine
biologische Methode zur qualitativen Bestimmung der Basizitat des Bodens, speziell
dessen Gehalt an kohlensaurem Kalk, auszuarbeiten. Die Methode wiirde ganz einfach
darin bestehen, eine bestimmte Menge Erde (5 g auf 50 ccm Fliissigkeit) nebst einer
kleinen Portion Azot obacter - Kohkultur in eine Mannit und Kaliphosphat ent-
haltende Fliissigkeit, welche dem Kontakt der Luft eine verhaltnismaBig groBe Ober-
flache bietet, iiberzuimpfen, die Kolben in einem Thermostaten, dessen Temperatur auf
25° gehalten wird, stehen zu lassen und die Entwicklung der Azotobacter - Vege¬
tation zu beobachten. Ganz genaue ziffernmaBige Ausdriicke fur die Basizitat des Bodens
x ) Naher prazisiert: die an fallenden Elektrolyten armsten Boden. Bei danischen
Ackerboden werden es aber ohne Zweifel weitaus iiberwiegend Kalksalze sein, die den
Vorrat an fallenden Elektrolyten bilden. — Eine Auflosung der Azotobacter*
haut wird wahrscheinlich in der Regel ein Ausdruck fur ein starkes Auswaschen von
Salzen und einen daraus resultierenden geringen Gehalt an loslichen mineralischen Pflan-
zennahrstoffen im Boden sein.
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Studien iiber den Einflufi der-Bodenbeschaffenheit etc.
35
sind ireilieh durch diese Methode nicht erhaltlich; es diirfte jedoch einigermafien wahr-
scheinlich sein, daB sie einen guten Ausdruck fur das Kaikbedurfnia des Bodens geben
konnen wird, eine Frage, welche sich jedoch erst nach Anwendung der Methode auf lokale
Kalkungsversuche entscheiden la lit. “
Wahrend der drei folgenden Jahre wurde das Verfahren neben ver-
schiedenen chemischen Methoden bei einer groBen Anzahl Kalkungsver-
suchen in den verschiedenen Gegenden Danemarks zur Anwendung gebracht,
wodurch es sich herausgestellt hat, daB es in den allermeisten Fallen mit
fast Uberraschender Sicherheit die richtige Antwort betreffs der „Kalk-
bediirftigkeit“ des Bodens lieferte (Harald R. Christensen und
0. H. Larsen 1910 u. 1911).
Seit der Erscheinung der oben angefiihrten vorlaufigen Mitteilung haben
verschiedene Verff. sich iiber diese biologische Basizitatsbestimmung in solcher
Weise ausgesprochen, daB man sieht, daB sie haufig den Zweck und das
Prinzip der Methode ganz miBverstanden haben.
Obschon man wohl sagen darf, daB die Frage beziiglich des Wertes
und der Bedeutung der Methode fur die Praxis auf die einzig mogliche Weise
beleuchtet worden ist,' namlich dadurch, daB man — wie dies geschehen
ist — die Resultate der Methode in Relation zu den Resultaten der Kalk-
versuche im Felde stellt, und obwohl eine weitere Diskussion dieser Frage
daher augenblicklich vielleicht nicht notwendig sein wurde, so scheint es
jedoch dem Verf. wtinschenswert, mit Riicksicht auf eine allgemeine Beleuch-
tung des Prinzips der Methode, die diesbeziiglichen Mitteilungen naher zu
besprechen.
F. L o h n i s und F. K. P i 11 a i (1908) bemerken, daB sie meine Re¬
sultate nicht bestatigen konnen; nach einem Referat derselben schreiben
sie namlich (p. 787);
... Auch hier iiegen also die Dinge keineswegs so klar und einfach, wie dies nach
Christensens Mitteilungen hatte erwartet werden konnen. Als Anhaltspunkte
zur Beurteilung der KalkbedUrftigkeit des Bodens sind diese Ergehnisse offenbar nicht
brauchbar.“
Hierzu ist zu bemerken, daB die Untersuchungen von L o h n i s und
P i 11 a i durchaus nicht als eine Nachprttfung des von mir angegebenen
Verfahrens angesehen werden konnen, und daB es daher ganz unberechtigt
erscheint, wenn die beiden Forscher auf solcher Grundlage ein Urteil iiber
den Wert der Methode sprechen wollen. Als Nahrlosimg haben sie anstatt
destillierten Wassers ein Erdeextrakt benutzt, bei dessen Darstellung man
nach friiheren Mitteilungen von L 6 h n i s (1904, p. 461) annehmen muB,
daB Leitungswasser verwendet wurde. Ferner ist, von einer isolierten Neben-
untersuchung abgesehen, deren Resultate in diesem Zusammenhange iibri-
gens nichts beweisen, mit Azotobacter - Rohkultur keine Impfung
vorgenommen worden, und schlieBlich haben die Verff. die Beobachtung
der Azotobacter -Entwicklung durch eine quantitative Bestimmung
des Stickstoffzuwachses ersetzt.
In drei wesentlichen Punkten weicht also das angewendete Verfahren
von dem Prinzip des kritisierten Verfahrens ab, namlich crstens, und zwar
ganz besonders, dadurch, daB keine absolut kalkireie Nahrlosung, sondern
ein aus Erde und Leitungswasser hergestellter Extrakt verwendet wurde
(und zwar handelt es sich hier um eine Erde, iiber deren Reaktion und Basi-
zitat nichts vorliegt, und ein Wasser, das ziemlich kalkhaltig gewesen sein
kann); zweitens dadurch, daB die Impfung mit A z o t o b a c t e r - Roh¬
kultur nicht durchgefuhrt worden ist, und endlich drittens dadurch, daB die
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36
Harald R. Christensen,
Beobachtung der Azotobacter -Entwicklung (die Azotobacter-
Produktion) durch eine Bestimmung des Stickstoffzuwachses in der Nahr-
losung ersetzt wurde. Was den letzteren Punkt — die Stickstoffbestim-
raung — betrifft, ist diese nicht, wie L 6 h n i s und P i 11 a i so sicher
annehmen, eine Verbesserung der Methode. Nur dann allein, wenn die Stick-
stoffvermehrung der Bakterienproduktion proportionell verlauft, wird man
durch die erstere Bestimmung einen ebenso gUltigen Ausdruck fiir die Basi-
zitUt wie durch die letztere erreichen konnen. Ein solches konstantes Ver-
haltnis zwischen der Stickstoffbindung und der Bakterienproduktion ist
aber unter den hier gegebenen Umstanden kaum vorhanden. Nach den vor-
liegenden Untersuchungen ttber das Verhalten von Azotobacter gegen-
uber Stickstoff in gebundener Form muft man im Gegenteil annehmen, daft
bei Verwendung stickstoffarmer Boden eine umfassendere Stickstoff¬
bindung zustande kommen wird als bei Verwendung von Boden, welche
an leicht zuganglichen Stickstoffverbindungen reich sind 1 ), wahrend da-
gegen die erzeugte Bakterienmenge von dem Stickstoif-
gehalt des Bodens ziemlich unabhangig wird, indem. die vorhandenen, den
Bakterien leicht zuganglichen Stickstoffverbindungen verbraucht werden,
bevor eine Bindung von Stickstoff aus der Luft in bedeutendem Umfange
eintreten kann 2 ).
Einen absolut quantitativen Ausdruck fiir die Basizitat muftte man
demnach eher durch eine Bestimmung der gebildeten Bakterieneiweifimenge
zu erhalten suchen, was indessen sehr schwierig und umstandlich und —
wie aus den jetzt vorliegenden Untersuchungsresultaten hervorgeht — auch
nicht notwendig sein wird, wenn man nur Ausdrticke fiir die „Kalkbedurftig-
keit“ des Bodens erzielen will.
In seinem neuen Handbuch der landwirtschaftlichen Bakteriologie
zeigt L 6 h n i s (1910) wieder, daft er meine Untersuchungen tiber das Ver¬
halten der Azotobacter -Vegetation der Bodenbeschaffenheit gegen-
tiber miftverstanden hat; er schreibt (p. 742):
„H. Christensen gelangte auf Grund entsprechender Beobachtungen zu der
Ansicht, daB speziell die Wachstumsintensitat von Azotobacter - Rohkulturen
in mit Erde versetzter Mannitlosung als Kriterium fiir deren Kalk- und Phosphorsaure-
! ) Umfassende Untersuchungen iiber den EinfluB des Gehaltes des Nahrsubstrates
an loslichen Stickstoffverbindungen auf die Stickstoffbindung in demselben sind in der
jiingsten Zeit von Leonhard Felsinger (1911) angestellt worden.
2 ) Es ist in diesem Zusammenhange von Interesse, darauf aufmerksam zu machen,
daB die stickstoffbindenden Mikroben, und unter diesen sowohl die Knollchenbakterien
(Beijerinck 1890) als auch Azotobacter (Beijerinck 1901), ein Sal-
petorassimilationsvermogen besitzen. Von Lohnis (1905 p. 598) wurde ferner nach-
gewiesen, daB mehrere der in der Azotobacter - Rohkultur vorhandenen kleinen
Bakterienformen in ausgesprochenem MaBe dieses Vermogen besitzen.
Nach meinen Untersuchungen (1909, p. 318) erhalt man, wenn man der mit Erde
und kohlensaurem Kalk versehenen und mit Azotobacter - Rohkultur geimpften
Mannitlosung eine geringe Menge Nitrat zusetzt, eine Vegetation, die makroskopisch der
Azotobacter - Vegetation iihnlich sieht, in welcher aber Azotobacter gar
nicht oder wenigstens sehr spiirlich vertreten ist. Dagegen besteht die Vegetation aus
salpeterassimilierenden Mikroben, die unter diesen Wachstumsbedingungen den Azoto¬
bacter verdrangt haben. Bei Impfung der Mannitlosung mit sehr stickstoffreichen
Boden, z. B. stark gediingten Gartenboden, kann man eine ganz ahnliche Erscheinung
wie beim Salpeterzusatz hervorrufen. Nach den Erfahrungen des Verfassers scheint
die Entwicklung dieser aus salpeterassimilierenden Mikroben gebildeten Vegetation unter
den bei der „A zotobacter - Probe“ gegebenen Bedingungen ebenso wie die Ent¬
wicklung der Azotobacter - Vegetation durch die Basizitat des Bodens bedingt
zu sein.
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Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
37
gehalt, unter Umstanden auch fur den Gehalt an Alkalikarbonaten brauchbar sei. In
der Tat war die Vermutung durchaus nicht von der Hand zu weisen, daB manche Mikro-
organismen auf den Vorrat an aufnehmbaren Mineralbestandteilen des Bodens in ahn-
licher Weise reagieren, wie die Kulturgewachse, und durch Verwertung dieser Eigen-
schaften einfache biologische Reaktionen auf die Dungerbediirftigkeit der betreffenden
Felder moglich seien. Indessen haben die Untersuchungen, die P i 11 a i und Moll
auf meine Veranlassung hin in dieser Richtung ausfiihrten, keine sonderlich befriedigenden
Resultate geliefert. Speziell ergaben sich zwischen Azotobacter - Entwicklung
und Ernteertragen auf verschieden gediingten Teilstiicken nur z. T. ubereinstimmende
Vergleichswerte. “
Ich habe nattirlich niemals und am allerwenigsten unter den von P i 11 a i
(1908) und Moll 1 ) (1909) gewahlten Versuchsbedingungen (die wieder
von den Versuchsbedingungen der kritisierten Untersuchungen ganz ab-
weichend sind) gedacht, daB zwischen der GroBe der Pflanzenproduktion
und der Azotobacter -Entwicklung ein bestimmtes Verhaltnis be-
stehe, so daB die letztere einen Universalausdruck fiir die Fruchtbarkeit
des Bodens darstellen wurde; ich habe nur, wie es auch aus meiner Abhand-
lung hervorgeht, durch Variieren der Zusammensetzung der Nahrfliissigkeit
und Ausgleichen eventueller Unterschiede des mikrobiologischen Zustandes
(durch Impfen mit einer reichlichen Menge Azotobacter - Rohkultur)
einfache Ausdriicke fiir den Gehalt des Bodens an bestimmten Substanzen
oder Gruppen von Substanzen suchen wollen.
Ubrigens moge angefiihrt werden, daB in der Abhandlung P i 11 a i s
kein Beweis dafiir vorliegt, daB der Boden in dem erwahnten „festliegenden“
Versuche mit Verwendung verschiedenartiger, einseitiger und allseitiger
Diingemittel, aus welchem Versuche er sein Material herbeigeschafft hat,
wirklich der beiden Mineralsubstanzen Kalk und Phosphorsaure, welche
die Entwicklung von Azotobacter in besonderem Grade bedingen,
ausgesprochen „bediirftig“ war, rind namentlich muB die Wirkung des Kalkes
als zweifelhaft bezeichnet werden (vgl. die Tabelle p. 60 in der Arbeit Pil¬
ia i s); man darf daher wohl bezweifeln, ob die betreffenden Boden tiber-
haupt fiir den in Rede stehenden Untersuchungszweck geeignet gewesen sind.
Der Umstand, daB die Bodenproben aus Parzellen entstammen, die wahrend
einer kurzen Reihe von Jahren (3 Jahre) mit verschiedenartigen kiinstlichen
DUngemitteln gediingt worden waren, beweist natiirlich nicht das Geringste
betreffs deren „Bediirftigkeit“ an den einzelnen Mineralsubstanzen.
Das von P i 11 a i in demselben Untersuchungsbericht erwahnte Ver¬
haltnis, daB ein Zusatz von kohlensaurem Kalk zu einer Nahrfliissigkeit,
welche Erdeextrakt, Mannit (oder Rohrzucker) und K 2 HP0 4 enthielt, oder
von KjHPO, zu einer Nahrlosung, die auBer Erdeextrakt nur Mannit 2 ) ent¬
hielt, den gUnstigsten EinfluB auf die Bindung des Stickstoffes ausiibte,
wenn mit Erde aus bzw. kalkgediingten und phosphorsauregediingten Par¬
zellen geimpft wurde, laBt sich wahrscheinlich in der Weise erklaren, daB
*) Die Abhandlung Molls ist mir erst, nachdem der vorliegende Bericht aus-
gearbeitet war, direkt zuganglich geworden, und werde ich mich daher auf die Bemerkung
beschranken, daB die MiBverstandnisse, die sich Moll in seiner Kritik meiner Unter-
suchungen zu Schulden kommen laBt, von ungefahr der gleichen Art wie die obenerwahn-
ten sind, obwohl sie wegen der iiberlegenen Form der Kritik noch scharfer als die obigen
hervortreten. Da meine Untersuchungen in recht wesentlichem Grade den Ausgangs-
punkt der Arbeit Molls gebildet zu haben scheinen, ware es wohl wiinschenswert ge¬
wesen, und zwar nicht zum wenigsten fiir Moll selbst, daB er versucht hatte, das diesen
Untersuchungen zugrunde liegende Prinzip einigermaBen kennen zu lernen und zu ver*
stehen.
*) Zur Bestimmung des speziellen Einflusses des Kaliphosphats auf die Bindung
des Stickstoffes hatte ubrigens eine kalkhaltige Nahrlosung angewendet werden sollen.
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38
Harald R. Christensen,
die diesen Parzellen entstammenden Bodenproben eine Mikroflora enthalten
haben, welche flir die Ausniitzung der in den genannten Fliissigkeiten dar-
gebotenen Bedingungen ganz besonders geeignet gewesen ist, wahrend sie
andererseits nicht so viel der betreffenden N&hrsubstanzen enthalten haben,
daft eine vermehrte Zugabe derselben zu den Kulturfliissigkeiten ohne Wir-
kung geblieben ist, und dieses Verhaltnis braucht also gar nicht, wie P i 11 a i
annimmt, den Resultaten, welche ich bei meinen friiheren Untersuchungen
mit Anwendung von mit Azotobacter- Rohkulturen geimpften Mannit-
losungen erhalten hat, zu widersprechen. Welche bedeutende Rolle der Ge-
halt des Bodens an kohlensaurem Kalk fiir die Erhaltung des Azoto¬
bacter im Boden spielt, ist ira vorhergehenden Kapitel dargetan worden,
und daft auch der Phosphors&uregehalt von Bedeutung ist — jedenfalls
fiir die Azotobacter-Entwicklung im Boden — laftt durchaus
keinen Zweifel zu. Wenn nun die Nahrlosung mit Boden geimpft wird, in
welchen der Azotobacter wegen Abwesenheit oder eines zu niedrigen
Gehaltes an basischen Substanzen bzw. an Phosphorsaure entweder nicht
vorkommt oder jedenfalls nur so sp&rlich (oder in einem so geschwachten
Zustande), daft er die Konkurrenz mit der sonstigen (durch die Impferde
eingeftihrten) Mikroflora nicht leicht aufnehmen kann, so ist es nur natiir-
lich, daft die Bindung des Stickstoffes (die in ganz besonderem Grade von
der Azotobacter - Entwicklung abhangig ist) selbst nach Herstellung
der bestmoglichen Bedingungen fiir die Azotobacter -Entwicklung
nur einen verhaltnismaftig geringen Umfang erreichen kann. Auch bei den
im vorhergehenden Kapitel erwahnten Untersuchungen iiber das Vorkom-
men von Azotobacter wurde ja durch Impfung mit relativ basen-
reichen Boden weit ofter als mit basenfreien oder sehr basenarmen Boden
Azotobacter -Entwicklung in der kalkhaltigen „nicht-geimpften“
Mannitlosung hervorgerufen, ein Resultat, welches also mit dem von P i 11 a i
angegebenen gut ubereinstimmt und wofiir eine befriedigende Erkl&rang
(siehe des naheren p. 9) gegeben werden konnte.
Es ist aber bei Untersuchungen dieser Art ganz notwendig, daft man
die rein chemischen und die rein biologischen Momente von einander getrennt
betrachtet (und hierzu gibt uns die Impfung mit Rohkulturen ein Mittel
an die Hand), und die Resultate der Untersuchungen von P i 11 a i oder
von Moll konnen also nicht im geringsten Grade die Tatsache verschleiem,
daft die Azotobacter -Entwicklung in den von mir benutzten, mit
Azotobacter-Rohkultur geimpften N&hrflussigkeiten durch
den Gehalt des Bodens an den mineralischen Substanzen, welche unter den
gegebenen Verhaltnissen das Wachstum der Bakterie bedingen, bestimmt
wird, und daft dies der Fall sein muft, ist ja ubrigens unmittelbar einleuchtend.
In einer im Jahre 1909 erschienenen Abhandlung sagt T h. R e m y
(1909, p. 618), daft es unberechtigt sei, von dem groften Verlangen des
Azotobacter nach Kalk zu reden, da auch ein Zusatz von kohlensaurer
Magnesia zu sehr basenarmen Boden die Azotobacter - Entwicklung
und Bindung des Stickstoffes stark begiinstigt. Auf diese Erscheinung habe
aber auch ich in meiner ersten Abhandlung aufmerksam gemacht (1906),
indem hier gezeigt wurde, daft ein Zusatz von kohlensaurer Magnesia einen
ahnlichen Einfluft wie der kohlensaure Kalk auf die Azotobacter-
Entwicklung ausiibt, und gerade auf Grand dieses Resultates wurde es be-
tont, daft die Azotobacter -Entwicklung in der „geimpften“, kalk-
freicn Mannitlosung wahrscheinlich als ein Ausdruck fiir die
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Stad *® 11 db©r den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc.
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Bas‘\z\taA d© 8 ® ° dens (und nicht speziell fur dessen Kalkgehalt)
bezeichnet wetdett konnte. In Fortsetzung des oben Angefiihrten sagt Remy
(p. 618): .
„E,8 tana data© 1 m cht weiter iiberraschen, daB der Gehalt des Bodens an in 10-proz.
Saimiakloaung lotdichem. K_a.lk („physiologisch wirksamem Kalk“), der in einer Anzahl
von Verouchen bestimmt ist 1 2 ), keine von der Alkalitat des Bodens unabhangigen Be-
ziehungen zor Stickstoffsa.iiimlung erkennen laOt. Deshalb durften auch die Bemiihun-
gen (Christensen b) aus dem Verhalten des rohen Bodens in Beijerinck scher
Mannitiosung aui seinen. Gehalt an physiologiseh wirksamem Kalk zu schlieBen, von
vorne herein ziemiich aussichtslos sein. r<
Remy bat bier ilbersehen, daB die Bestrebungen bei der in Vorschlag
gebrachten Azotob acterprobe durchaus nicht auf die Herbeischaf-
fung eines Ausdruckes ftir den Gehalt des Bodens an „ physiol ogisch wirk¬
samem Kalk“ gericbtet waren, sondem auf die Untersuchung, inwiefern der
Boden basische Substanzen (die unter den gegebenen Umstanden ftir die
Azotobacter -Entwicklung unbestreitbar notwendig sind) enthalt oder
nicht; ich bin ja eben besonders von der Voraussetzung ausgegangen, daB
die „Kalkbedurftigkeit“ des Bodens unter den meisten Verhaltnissen mit
„BasenbedUrftigkeit“ und nicht mit Bedarf an dem Pflanzennahrstoff Kalk
gleichbedeutend sei und habe gemeint, daB man bei Untersuchungen tiber
„Kalkbediirftigkeit“ des Bodens vor allem ein Verfahren erfinden miiBte,
das einen Gesamtausdruck fiir die Basizitat des Bodens geben konnte*). In
einer unlangst erschienenen Abhandlung (1911) ist Remy denn auch
zu einer anderen Auffassung von dem Werte der genannten biologischen
Basizitat sbestimmung bei Untersuchungen der „Kalkbediirftigkeit“ des
Bodens gekommen, indcm er hervorhebt, daB diese Methode die sichersten
diesbeziiglichen Aufkl&rungen liefert.
In den meisten Fallen wird aber auch der Gehalt der Ackerboden (Mi-
neralboden) an chlorammoniumloslichem Kalk (von Remy als „physio-
logisch wirksamem" Kalk bezeichnet), jedenfalls bei danischen Boden, als
ein ziemiich direkter Ausdruck fiir die Basizitat derselben angesehen werden
konnen, und — wie aus Tabelle 41, Obersichtstabelle 4 und Fig. 3 er-
sichtlich — findet man im groBen und ganzen zwischen dem Gehalt des
Bodens an chlorammoniumloslichem Kalk und der Azotobacter -Ent¬
wicklung in sowohl den „geimpften“ als den „nicht-geimpften“ Kulturen
eine ziemiich genaue Relation. Am deutlichsten tritt diese Erscheinung in
Tabelle 41 hervor, wo die Boden nach ihrem Gehalt an chlorammonium-
loslichem Kalk angeordnet sind.
Aus .den hier vorgenommenen Zusammenstellungen geht hervor, daB
in der „geimpften“, kalkfreien Mannitlosung nur in einem einzigen Falle
die Azotobacter - Entwicklung, bei einem Gehalt von weniger als
0,12 Proz. CaO, eingetreten ist; in der „nicht-geimpften“, kalkfreien, bzw.
1 ) Tabelle 25, p. 618, in der Abhandlung R e m y s.
2 ) Wahrend man mittels der von E. A.Mitsoherlich und seinen Mitarbeitem
(1907, 1909, 1910 und 1912) auBerordentlich schon ausgeformten Methodik zur Bestim-
mung des Gehaltes des Bodens an leicht loslichen Pflanzennahrstoffen wahrscheinlich
wertvolle Resultate durch Bestimmung des „Bedarfs“ an solchen Mineralsubstanzen, die
wie Phosphorsaure und Kali hauptsachlich als direkte Pflanzennahrung wirksam sind,
erwarten kann, so wird diese Methodik bei Bestimmung der t ,Kalkbediirftigkeit 4 ‘ des
Bodens — sofern letztere tatsachlich mit „Bedarf“ an basLschen Substanzen gleichbe¬
deutend ist, und also die indirekt stoffumsetzenden Wirkungen des Kalkes den Vorrang
hal>en — in manchen Fallen ohne Zweifel versagen. Eine geniigend feinmerkende Metliode
zur chemischen Bestimmung der Basizitat des Bodens (was in mancher Hinsicht vorzu-
ziehen ware), gibt es im Augenblicke nicht.
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40
Harald R. Christen sen,
kalkhaltigen Mannitlosung findet man die Entwicklung nur in 2 bzw. 6 Fallen,
bei einem Gehalt von weniger als 0,20 Proz. CaO. Wenn der Kalkgehalt
diese Grenzen uberschreitet, nimmt die Azotobacter - Entwicklung
stark an Haufigkeit zu, und bei einem Gehalt von ttber 0,25 Proz. chlor-
ammoniumloslichen Kalkes ist in den allermeisten Fallen eine iippige Azoto¬
bacter- Entwicklung in samtlichen Flussigkeiten wahrnehmbar.
Bei naherer Betrachtung der Ausnahmen von den hier angefuhrten
Rcgeln und bei Vergleichung derselben mit den Resultaten der Reaktions-
bestimmungen und der Feldversuche wird man noch mehr in der Vermutung
bestarkt, daB die Azotobacter -Entwicklung in erster Linie eine all-
gemeine Reaktion auf einen Gehalt an basischen Substanzen im Boden ist.
Boden No. 20 ist ein — iibrigens vereinzeltes — Beispiel, daB ein Boden
trotz eines auBerst niedrigen Kalkgehaltes (0,04 Proz.) eine kraftige Azoto¬
bacter- Entwicklung in der „geimpften“, kalkfreien Mannitlosung veran-
lassen kann (in den „nicht-geimpften“ Losungen ruft dieser Boden keine
Azotobacter -Entwicklung hervor).
Die Reaktion des Bodens war neutral (samtliche vorhergehende und
nachstfolgende Boden (siehe Tabelle 41) hatten eine mehr oder weniger saure
Reaktion), und bei dem Feldversuch hat der Boden sich
als „nicht-kalkbedUrftig“ erwiesen. Boden No. 25 konnte
trotz seinem sehr hohen Gehalt an chlorammoniumloslichem Kalk (0,52 Proz.)
in keiner der Flussigkeiten Azotobacter -Entwicklung veranlassen.
Seine Reaktion war schwach sauer, und beim Feldversuch hat
sich der Boden als stark „kalkbedurftig“ erwiesen.
Die Boden No. 53 und No. 131 sind beide ausgesprochene Humusboden
• und enthalten 0,68 bzw. 0,79 Proz. chlorammoniumloslichen Kalkes; sie
verhalten sich in analoger Weise, indem der erstere stark sauer, der zweite
neutral ist, wahrend die ubrigen Boden mit einem ahnlich hohen Kalk¬
gehalt samtlicli ausgesprochen alkalisch reagieren. tlber die Kalkbediirftig-
keit ist in diesen beiden Fallen keine Aufklarung vorhanden.
Man diirfte von vorne herein annehmen konnen, daB Untersuchungen iiber die
Wa^serstoff ionenkonzentration, die ja auf vielen anderen Gebieten und nicht zum wenigsten
auf dem biologischen so wertvolle Aufschliisse geiiefert haben, auch bei der Bodenunter-
suchung ein bedeutendes Interesse haben konnten, speziell, wenn — wie hier — von Be-
stimmungen der „Kaik-(Basen-)bedurftigkeit“ des Bodens die Rede ist. Wenn ich in dieser
Richtung noch keine Untersuchungen vorgenommen habe, so sind die Ursachen folgende:
Bei Untersuchungen, welche von Baumann und Gully (1910) iiber das
elektrische Leitungsvermogen des Sphagnum - Tories angestefit wurden, erwies
sich dasselbe als ein ganz auBerordentlich geringes, woraus man schlieBen kann, daB auch
die Wasserstoffionenkonzentration in diesem Material eine besonders niedrige sein muB 1 ),
und da dieser Tori von so ausgesprochen „saurem“ Charakter ist und unbedingt zu den
kalkarmsten und basenbediiritigsten aller existierenden Bodenarten gehort, so war es
*) Nach den Anschauungen von Baumann und Gully sind im Sphagnum-
torfe iiberhaupt keine freien Wasserstoffionen vorhanden. Hier moge jedoch angefiihrt
werden, daB es bei einer Reihe unlangst ausgefiihrter und noch nicht zum AbschluB ge-
brachter direkten elektrometrischen Messungen der Wasserstoffionenkonzentration in
rohem Sphagnumtorf aus dem Moor „Knudemose“ bei Herning sich heraus-
gestellt hat, daB in diesem Material zweifellos freie Wasserstoffionen vorhanden sind,
wenn auch dio Konzentration eine selir niedrige ist. In einer Aufschlammung von 10 g
feuchtem Sphagnumtorf (Trockensubstanz ca. 1,4 g) in 250 ccm kohlensaurefreiem
destillierten Wasser wurde der Wasserstoffionenexponent (P H ) z. B. zu 4,74 gemessen,
was einer Wasserstoffionenkonzentration entspricht, die ca. 5000-mal kleiner ist als die
in n/ l0 Salzsaure vorliandene. Nahere Mitteilungen diese Untersuchungen betreffend,
welche mit giitiger Beihilfe der Herren Assistenten, cand. polyt. J. Witt und cand.
polyt. N. F e i 1 b e r g ausgefiihrt wurden, werden spater erscheinen.
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Studien fiber den EinfluB der Bodenbeach&ffenheit etc.
41
nicht anzimehmen, daB die Wasserstoffionenkonzentration in Ackerboden, welche nor ver-
haltnismaCig selten gegeniiber Lackmus sauer reagieren, mit genugender Sicherheit ge-
messen werden konnte. AuBerdem war zu der Zeit, wo die erwahnten Untersuchungen
uber die ,,Kalkbediirftigkeit des Bodens“ ausgefiihrt wurden, die elektrometrische Messung
der Wasserstoffionenkonzentration in einem Material wie Erde mit besonderen Schwierig-
keiten verbunden, indem kohlensaure- und karbonathaltige Fliissigkeiten sich gewohn-
lich nicht genau elektrometrisch messen lieBen (vgL S. P. L. Sorensen 1909, p. 51),
welche Schwierigkeit aber nunmehr, dank der von Hasselbalch (1911) einge-
fuhrten Modifikation der MeBmethode, beseitigt worden ist.
Die von mir und O. H. Larsen ausgefiihrten Untersuchungen konnen auch
keinen Zweifel daruber bestehen lassen, daB nicht an und fiir sich die Frage, ob der Boden
sauer ist oder nicht, in erster Linie fiir die „Bediirftigkeit“ einer Kalkzufuhr maCgebend
ist, sondern daB die Notwendigkeit der letzteren ganz uberwiegend dadurch bedingt ist,
ob der Boden iiberhaupt basische Substanzen enthalt, oder ob dies nicht der Fall ist;
es gibt namlich nicht wenigeBeispiele davon, daB Lackmus gegeniiber neutral reagierenden
Boden „kalkbediirftiger“ als ausgesprochen sauer reagierende Boden sind.
Da 8Verh al tnis zwischen der Beschaffenheit des
Impfmaterials und der Azotobacter-Entwicklung.
Im Benchte vom Verf. und 0. H. L a r s e n Uber die offers erwahnten Unter¬
suchungen betreffs der „Kalkbediirftigkeit“ des Bodens wurde in der zur
Ausfiihrung der mikrobiologischen Basizitatsbestimmung gegebenen An-
leitung stark hervorgehoben, daB die zur Impfung benutzte Rohkultur eine
gute Entwicklung besitzen, d. h. eine starke, schleimige, zusammenhangende
Decke auf der Oberfl&che der Fliissigkeit bilden muB, und daB man sich
durch eine mikroskopische Untersuchung der Bakterienhaut davon iiber-
zeugen muB, daB dieselbe ganz Uberwiegend aus Azotobacterzellen
bestehe.
Die Verschaffung eines guten Impfmaterials ist aber nicht immer eine
leichte Sache. Um sich stets eine gute Impfkultur zu sichem, empfiehlt
es sich, mehrere verschiedene Boden, welche gewohnlich eine kraftige und
schone Azotobacter - Entwicklung veranlassen, zur Verfugtmg zu
haben. Bei den von mir vorgenommenen und im vorhergehenden beschrie-
benen Untersuchungen wurden die Impfkulturen in der Regel auf die Weise
zuwege gebracht, daB einige Kolben mit der gewohnliehen Mannitnahrflussig-
keit (kalkhaltig oder kalkfrei) taglich mit Erde (ca. 5 g auf 50 ccm Flussig-
keit) aus einer Parzellc in dem Demonstrationsfeld der landwirtschaftlichen
Hochschule zu Kopenhagen geimpft wurden, welches seit Jahren ausschlieB-
lich mit PhosphorsUure, Kalk und Kali gedungt wird. Nach 3—5-tagigem
Stehenlassen im Thermostaten bei 25° C kam dann meistens eine kraftige
Azotobacter -Vegetation zum Vorschein, welche zur Anwendung als
Impfmaterial besonders gut geeignet war. Bisweilen war die Vegetation
indessen nicht dazu geeignet, indem sie sowohl in der kalkfreien als in der
kalkhaltigen Mannitlosung nur eine ziemlich schlechte Azotobacter-
Entwicklung veranlaBte. In den meisten dieser Falle lieB es sich durch
mikroskopische Untersuchung der Kulturen feststellen, daB dieselben mit
den kleinen, Azotobacter stets begleitenden Bakterienformen stark
vermischt waren, und wahrscheinlich haben eben diese letzteren durch teil-
weises Verdrangen des Azotobacter und durch eine zu kraftige Ver-
garung des Mannits verursacht, daB die Azotobacter -Entwicklung
ziemlich schwach und die Reaktion iiberhaupt weniger scharf ausfiel. In
anderen Fallen konnte aber die Erklarung nicht hier gesucht werden, indem
die Azotobacter - Entwicklung trotz des sowohl makroskopisch als
mikroskopisch gut aussehenden Impfmaterials eine schlechte war. Das
Bild war in diesen Fallen in der Regel folgendes: Um das eingefiihrte Stuck
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42
Harald R. Christensen,
Azotobacterhaut herura bildet sich nach ein paar Tagen eine sehr
diinne, gewohnlich durchbrochene (netzahnliche) Haut, welche dieses Aus-
sehen wahrend der ganzen Vegetationsperiode beibehalt. Eine Vergarung
des Mannits scheint nur in geringem Grade einzutreten, indem der eigentiim-
liche sauerliche Geruch, welcher dadurch entwickelt wird, nur wenig hervor-
tretend ist. Die Azotobacter -Entwicklung ist oft schlechter in den
Kolben mit Zusatz von alkalischen Boden bzw. von kohlensaurem Kalk
(den Kontrollkolben mit der kalkhaltigen Mannitlosung) als in den Kolben
mit neutralen Boden; in den letzteren kann die Azotobacter - Ent¬
wicklung sogar ziemlich normal verlaufen. Da man, wenn die Untersuchung
als gelungen angesehen werden soli, in alien Fallen verlangen muB, dab
in den Kontrollkolben mit der kalkhaltigen Mannitlosung eine kraftige
Azotobacter -Entwicklung entsteht (des naheren siehe Harald R.
Christensen und 0. H. L a r s e n, 1. c. p. 359), so muB man die-
jenigen Basizitatsbestimmungen, welche in dieser Weise ausfallen, verwerfen
und mit Anwendung neuen Impfmaterials weitere vomehmen 1 ). Wodurch
die genannte eigentiimliche Art des Wachstums bedingt wird, kann augen-
blicklich nicht aufgeklart werden; moglicherweise steht dieselbe mit der
auBerst geringen Umsetzung des Mannits im Zusammenhange, die — wie
gesagt — hier auftritt; am oftesten scheint die Erscheinung jedoch auf eine
abnormale Zusammensetzung der als Impfmaterial benutzten Azoto¬
bacter- Rohkultur zuruckzufiihren zu sein. Insofern man es beurteilen
kann, besteht zwischen der Beschaffenheit des Impfmaterials und den kli-
matischen Verhaltnissen kein Zusammenhang, indem die erwahnten Schwierig-
keiten zu alien Jahreszeiten und bei Anwendung sowohl verhaltnismaBig
trockener als sehr feuchter Erde fiir die Impfkultur auftreten konnen.
Dieses Schwanken des Vermogens eines bestimmten Bodens, eine zum
Impfen brauchbare Azotobacter - Rohkultur zu entwickeln, kann,
wenn viele Bestimmungen der „Kalkbediirftigkeit“ auszufiihren sind, eine
bedeutende Storung der Arbeit veranlassen, und ich habe deshalb im
Verein mit Fraulein cand. pharm. M. Madsen eine Anzahl Versuche an-
gestellt, um diese Schwierigkeit zu beseitigen 2 ). Den bisher vorliegenden
Resultaten zufolge scheint die Anhaufung einer groBen Menge Azoto¬
bacter- Organismen in einem Boden, der gewohnlich eine gute und kraf¬
tige Azotobacter - Vegetation hervorruft, das beste Mittel zu sein.
*) Sogar sehr basenarme Boden — in vereinzelten Fallen selbst solche, die die
Lackmuslosung schwach rot fiirben — konnen unter diesen abnormalen Verhaltnissen
eine schwache Azotobacter - Entwicklung in der kalkfreien Mannitlosung hervor-
rufen.
*) Von vorne herein lie lie es sich vermuten, daB es das rationellste ware, Rein-
kulturen von Azotobacter zur Impfung zu verwenden. Friihere Versuche nach
dieser Richtung hin haben aber gezeigt, daB die Azotobacter - Entwicklung in
diesem Falle nicht in erheblichem MaBe auf der Oberflache der FlUssigkeit, sondern iiber-
wiegend in der Flussigkeit selbst oder auf dem Kolbenboden stattfindet, w r as selbst-
verstiindlich eine einigermaBen sichere Beurteilung der Azotobacter - Produktion
unmoglich macht. — Bei Stoffumsetzungsversuchen diirfte eine Impfung mit Rein-
kulturen von Bodenbakterien — ganz abgesehen von der Neigung derselben zum schnellen
Degenerieren, wenn sie auf kiinstlichem Substrate geziichtet werden — auch in prinzi-
pieller Hinsicht keinen Vorteil gewahren, sofern die Untersuchungen nicht mit sterilen
Boden durchgefuhrt werden, indem die Umsetzungen widrigenfalls doch in Wirklichkeit
durch Rohkulturen vor sich gehen. Da durch Sterilisation der Boden die chemische und
physikalische Beschaffenheit derselben wesentliche Veranderungen erleiden kann, so
muB von einer solchen Behandlung bei Untersuchungen mit dem in der vorliegenden
Arbeit stets ins Auge gefaBten Zweck selbstverstandlich abgesehen werden.
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Studien fiber den Einflufi der Bodenbeechaffenheit etc.
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Diese Anhaufung wird in der Weise bewerkstelligt, daft eine bedeutende
Menge einer guten Azotobacter - Rohkultur in Wasser aufgeschlammt
wird, welches ein wenig CaC0 3 als Zusatz erhalten hat; die Bakterienauf-
schlammung wird darauf ttber den Boden gegossen und mit demselben sorg-
faltig vermischt. Ein so behandelter Boden kann gewohnlich eine sehr lange
Zeit hindurch Rohkulturen liefem, welche als Impfmaterial vorziiglich ge-
eignet sind. Das Verfahren bietet femer den Vorteil, dab das Impfmaterial
schneller als bei Anwendung gewohnlicher Boden zuwege gebracht werden
kann, indem bei Zusatz des azotobactergemischten Bodens zur
Mannitlosung gewohnlich schon am 2. Tage nach der Impfung eine kraftige
Azotobacter - Vegetation zur Entwicklung gekommen ist. Der Boden,
in welchen Azotobacter eingemischt wird, darf nicht zu viel kohlen-
sauren Kalk enthalten (soli am liebsten nur schwach alkalisch sein), da er-
fahrungsgemab die aus sehr kalkreichen Boden geziichtete Azotobac¬
ter - Vegetation oft weniger gut entwickelt wird als die durch Impfung
mit weniger basenreichen Boden hervorgerufene.
Wenn der azotobactergemischte Boden so regelmabig und so
lange Zeit hindurch die Entwicklung guter Rohkulturen veranlassen kann,
so ist wahrscheinlich die Ursache darin zu suchen, dab unter diesen Ver-
haltnissen Azotobacter der entschieden vorherrschende Organismus
in der Mikroflora des Bodens geworden ist und daher nur langsam durch
andere Mikroorganismen zuriickgedrangt wird; diese Vermutung wird auch
durch die Tatsache bestatigt, dab der Boden sogar mehrere Monate nach
dem Einmischen des Azotobacter im Laufe eines verhaltnismabig
sehr kurzen Zeitraumes (2—3 Tage) eine kraftige Azotobacter -Ent¬
wicklung in der „nicht-geimpften“ Mannitlosung hervorrufen kann 1 ) (vgl.
Tab. 13, p. 25).
Selbst bei Anwendung der bestmoglichen Rohkultur als Impfmaterial
erhalt man aber nicht bei alien Boden eine gleich schone und gleich kraftige
Vegetation, wenn auch alle &uberen Bedingungen fiir eine kraftige Azoto¬
bacter- Entwicklung zuwege gebracht werden. In vcreinzelten Fallen
— bei gewohnlichen Ackerboden jedoch auberst selten — gelingt es tiber-
haupt nicht, in der kalkhaltigen Mannitlosung eine Azotobacter-
Entwicklung hervorzurufen, was wahrscheinlich in der Regel auf das Vor-
J ) Die Brauchbarkeit der Azotobacter - Vegetation als Impfmaterial scheinb
femer einigermaBen dadurch beeinfluBt zu werden, was fiir eine Azotobac¬
ter - Art in dereelben vorherrschend ist. — In einem Gartenboden aus Glostrup, der
eine Zeitlang zur Ziichtung von Impfkulturen benutzt wurde, kam fort wall rend eine sehr
kraftige Azotobacter - Vegetation zur Entwicklung, deren makroskopisckes Aus-
hen mit der von Jacob G. Lip man (1904) von Azotobacter Beije-
r i n c k i i gegebenen Beschreibung genau iibereinstimmt, indein dieselbe nicht die
fiir Azotobacter chroococcum charkkteristische dunkelbraune bis schwarze
Farbung annahm. Bei Impfung mit diesen Kulturen ging die Azotobacter - Ent¬
wicklung gewohnlich schneller von statten als bei Impfung mit Rohkulturen, die haupt-
Nachlich Azotobacter chroococcum enthielten; die Reaktion wurde aber
gewohnlich weniger charakteristisch und scharf, weil die Entwicklung wesentlich in der
FliisMgkeit selbst vor sich ging, welche oft in eine breiartige Masse oder in einen diinnen
Schleira umgewandelt wurde. 2—3 Tage nach der Impfung war haufig gar keine Ober-
flachenvegetation mehr vorhanden, und die Flussigkeiten hatten zum Teil ein Aussehen an-
genominen, als ware gar keine Azotobacter - Entwicklung zustande gekommen.
1 >ie Rohkulturen der beiden genannnten Bakterienformen scheinen iibrigens basischen
Substanzen gegeniiber sich ganz gleich zu verhalten; mit Riicksicht auf die Deutliclikeit
der Reaktion empfiehlt es sich jedoch Impfkulturen zu verschaffen, die iiberwiegend
Azotobacter chroococcum enthalten.
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44
Harald R. Christensen,
handensein dem Azotobacter giftiger Verbindungen im Boden zuriick-
zufuhren ist. Bei gleichzeitiger Untersuchung einer Reihe verschiedener
Boden wird man leicht ermitteln konnen, ob vielleicht das Impfmaterial
an der schleehten (bzw. fehlenden) Azotobacter -Entwicklung schuld
ist. Erweist sich die Azotobacter - Entwicklung in der kalkhaltigen
Mannitlosung als durchweg gut, dann ist die in einzelnen Fallen statt-
findende schwache Entwicklung auf Eigenschaften des Bodens selbst zu-
riickzufuhren. In denjenigen Fallen, wo die A z o t o b a c t e r - Ent¬
wicklung in der kalkfreien Mannitlosung ziemlich kraftig war und in der kalk¬
haltigen Kontrollosung keine Vermehrung erfahren hat, wird man — bei
Bestimmung der „Kalkbedurftigkeit“ des Bodens — die Vegetation in der
ersteren NahrflUssigkeit am richtigsten mit der Maximalnote 4 bezeichncn,
indem also nicht der Gehalt an basischen Substanzen der Azotobacter-
Entwicklung eine Grenze gesetzt hat. tlbrigens sind kleine Unterschiede
derselben, wie friiher vom Verf. und 0. H. Larsen (1. c.) gezeigt wurde,
von keiner Bedeutung fur die praktische Verwertung der Resultate bei Be¬
stimmung der „Kalkbedurftigkeit“ des Bodens.
Die sicherste und fur die Beurteilung der „KalkbedUrftigkeit“ des
Bodens am besten aufklarende Reaktion ist einerseits: die Erscheinung
einer sehr kraftigen A z o t o b a c t e r haut 1 ), und andererseits: keine
Vegetation mit keiner oder nur einer schwachen Mannitvergarung verbunden
(siehe des naheren Abschnitt II, p. 54) und Auflosung des Impfmaterials.
In den Fallen, wo in der kalkfreien Mannitlosung nur eine ganz schwache
Azotobacter -Entwicklung eingetreten ist, liegt die Moglichkeit vor,
dab eine solche bei Wiederholung der Untersuchung ausbleibt. Da „schwache
Azotobacter -Vegetation 14 , wie es aus den friiher referierten Unter-
suchungen hervorgeht (siehe Tabelle 41), verhaltnismaBig selten vorkommt
und jedenfalls als ein Ausdruck dafiir angesehen werden kann, dab die be-
treffenden Boden nur eine sehr geringe Menge von basischen Substanzen
enthalten und daher an der Grenze der Kalkbediirftigkeit stehen, so hat
dieses Verhaltnis fiir den Wert der Methode bei der Bestimmung der „Kalk-
bediirftigkeit“ des Bodens keine sehr groBe Bedeutung. Es muB ferner daran
erinnert werden, daB die Azotobacter probe vor allem bei denjenigen
Boden Anwendung findet, deren „Kalkbedurftigkeit“ man nicht durch die
Reaktionsbestimmung (die Lackmusprobe) und in der Regel auch nicht
durch andere chemische Methoden nachweisen kann, n&mlich den neutral
bis schwach alkalisch reagierenden Boden, also solchen, die selten groBere
Uberschiisse an basischen Substanzen enthalten. Diese Boden zerfallcn
durch Anwendung der Azotobacter probe in 3 Gruppen:
Gruppe 1: Solche, die zweifellos nicht „kalkbediirftig“ sind (maximale
Azotobacter - Entwicklung).
Gruppe 2: Solche, die in den allermeisten Fallen „kalkbediirftig“ sind
(keine Azotobacter -Vegetation), und
*) Es ist sehr wichtig, tiiglich vom 2. bis zum 5. Tage nach der Impfung den Grad,
der Azotobacter - Entwicklung zu beobachten. Haufig ist die Vegetation am
2. oder 3. Tage nach der Impfung am schonsten und am charakteristischsten; falls sie sehr
kraftig ist, gibt man den Maximalcharakter 4, und die Kolben konnen bei Seite gesteilt
werden. — In Kolben, wo am 2. oder 3. Tage eine kraftig entwickelte Azotobacter-
Haut auf der Oberflache der Fliissigkeit gewesen ist, kann die Vegetation oft am 4. oder
5. Tag niedergeschlagen, oder es kann eine starke Mannitvergarung eingetreten sein, und
in beiden Fallen wird das Urteil iiber den Grad der stattgefundenen Azotobacter-
Entwicklung erschwert.
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Studien fiber den EinfluB der Bodenbesch affenheit etc.
45
Gruppe 3: Solche, die einen tlbergang zwischen Gruppe 1 und Gruppe 2
bilden (schwache Azotobacter- Vegetation) und entweder „kalk-
bediirftig“ sind oder bald werden konnen.
Es wird nicht zu vermeiden sein, dab einzelne der eigentlich zu der
Gruppe 3 gehorenden Boden in der Gruppe 2 oder einzelne der zu der Gruppe 1
gehorenden in der Gruppe 3 untergebracht werden. Eine mathematische
Genauigkeit der Resultate ist selbstvcrstandlich ebenso wenig bei diescr
wie bei anderen biologischen Untersuchungsmethoden (und dazu mub man
ja auch die Feldversuche rechnen) zu erwarten, weil man hier die einflub-
iibenden Faktoren ofters nicht einmal kennt und wenigstens nicht ganz
beherrschen kann. Die zweifelhaften Falle sind aber, wie es aus den vor-
genommenen Untersuchungen, sowie aus den Feldversuchen hervorgeht,
verhaltnismSbig selten und werden sich durch Wiederholung derjenigen Be-
stimmungen, deren Resultate weniger deutlich hervortreten, noch weiter
beschr&nken lassen.
Die auberordentlich schone t)bereinstimmung, die sozusagen
unter alien Verh<nissen zwischen den Resultaten der im
Felde ausgefiihrten Kalkversuche und den Resultaten der Azotobacter*
probe (Harald R. Christensen und 0. H. Larsen 1. c.) bemerk-
bar ist, konnte von vome herein ziemlich uberraschend erscheinen. Es ist
ja eine Tatsache, dab die verschiedenen gebauten Kulturpflanzen auf Kalk-
mangel des Bodens verschieden reagieren, und schon aus diesem Grunde
konnte man erwarten, dab die Art der Emten auf den gebauten Boden in
wesentlichem Mabe den Zeitpunkt bestimmen wiirde, wo eine Kalkzufuhr
durch die Pflanzenproduktion sich erkennen liebe. Femer diirfte man der
Vermutung zuneigen konnen, dab die Grobe der Pflanzenproduktion bei
vielen verhaltnismabig kalkarmen Boden daflir mabgebend sein wiirde, ob
eine Kalkzufuhr geboten oder nicht geboten erschiene.
Wenn die Resultate der vorgenommenen Versuche ftir die in Rede
stehenden Verhaltnisse keine deutlichen Ausdrucke liefern, ist dieses wahr-
scheinlich vor allem auf den schon oben erwahnten Umstand zuriickzu-
fiihren, dab die „Kalkbediirftigkeit“ des Bodens nicht (wie es
gewohnlich der Fall sein wird, wenn „Stickstoff-, Phosphorsfture- oder Kali-
bediirfnis“ in Frage kommt) in erster Linie durch den absoluten Gehalt
des Bodens an einem bestimmten Pflanzennahrstoffe in einer
den Pflanzen zugSnglichen Form bedingt wird, sondem vielmehr a 1 s e i n
Ausdruck eines ganz besonderen Bodenzustandes,
namlich desVorhanden- oderNichtvorhandenseins b a -
sischer Substanzen anzusehen ist, eines Zustandes, welcher be-
kanntlich durch die Stoffumsetzungen im Boden — und zwar nicht zum
wenigsten in der Stickstoffumsetzung — kraftig zum Ausdruck kommt und
also unter alien Verhaltnissen auf die Pflanzenpro¬
duktion eine Riickwirkung ausuben kann.
Wie wiederholt hervorgehoben, gibt eben die Azotobacter -Ent-
wicklung in der „geimpften“, kalkfreien Mannitlosung dafiir einen Ausdruck,
ob im Boden basische Substanzen vorhanden oder nicht vorhanden sind.
Sowohl die theoretische als die praktische Grund-
lage der vomVerf. inVorschlag gebrachten mikro-
biologischen Bestimmung der „K a 1 k b e d u r f t i gk ei t u
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46
Harald R. Christensen,
des Bodens (der Azotobacterprobe) darf also nach
den vorliegenden Untersuchungsresultaten als eine
befriedigende bezeichnet werden.
D. Biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens
an „Alkalikarbonaten“.
In einer vorlaufigen Mitteilung habe ich (1907) gezeigt, dab diejenigen
Boden, welche in der „geimpften“, kalkfreien Mannitlosung keine Azoto-
b a c t e r - Entwicklung veranlassen konnten, sich beim Zusatz von schwefel-
saurem Kalk zu der Losung ganz verschieden verhalten, indem in einigen
Fallen eine kraftige, in anderen Fallen keine oder nur eine schwache Azoto-
b a c t e r - Vegetation erschien. Es wurde in der Mitteilung darauf auf-
merksam gemacht, dab der Umstand, dab der Gips nur in einigen Fallen
ausgenutzt wurde, vielleicht in der Weise aufzufassen sei, dab diese Kalk-
verbindung in Wirklichkeit der Azotobacter -Vegetation unzugang-
lich ist, und dab die positive Wirkung derselben sich wahrscheinlich dadurch
erklaren liebe, dab die betreffenden Boden Substanzen enthielten, welche
eine grobere oder kleinere Menge des in dem Gips enthaltenen Kalkes in eine
der Azotobacter -Vegetation zugangliche Verbindung umzuwandeln
vermochten. Es lag die Annahme auf der Hand, dab diese aktivieren-
den Substanzen kohlensaure Alkalien seien, die in Wechselwirkung
mit dem Gips einen Teil des Kalkes desselben in Karbonat umwandcln.
Bei Zugabe ganz kleiner Mengen von Kalium- oder Natriumkarbonat zu der
mit Gips versetzten Mannitlosung erschien tatsachlich in samtlichen Fallen
eine kraftige Azotobacter - Vegetation, und dab das verschiedene Ver¬
halten der einzelnen Boden gegenttber schwefelsaurem Kalk mit dem Vor-
kommen der obengenannten oder ahnlichen Substanzen in Zusammenhang
steht, wurde dadurch noch wahrscheinlicher gemacht, dab diejenigen Boden,
die den im Gips enthaltenen Kalk in eine der Azotobacter -Vege¬
tation zugangliche Form nicht umwandeln konnten, in der Regel eine saure
Reaktion Lackmus gegeniiber aufwiesen, wahrend diejenigen, welche diese
Fahigkeit besaben, gewohnlich neutral oder schwach alkalisch reagierten.
Da die Alkalikaxbonate alkalisch reagieren und wegen ihrer leichten
Loslichkeit sich schnell und leicht mit vorhandenen Sauren umsetzen, so ist
deren Vorkommen ein Zeichen, dab der Boden — trotz des Mangels an ba-
sischem Kalk (bzw. Magnesia) — keine freie Saure enthalt, deren ungiinstiger
Einflub auf die Stoffumsetzung ja wohlbekannt ist, und die Methode wiirde
deshalb ein nicht geringes Interesse bieten, um so mehr, weil eine chemische
Bestimmung dieser Substanzen — infolge der gewohnlich sehr kleinen Mengen-
verhaltnisse, in welchen dieselben in unseren Ackerbbden vorkommen — als
eine sehr unsichere erscheint, sofern sie uberhaupt durchfiihrbar ist.
Dem oben Gesagten zufolge lieb es sich erwarten, dab man in dem be-
schriebenen Verfahren ein Mittel gefunden habe, die grobe und in der Regel
„kalkbediirftige“ Bodengruppe, die bei der gewohnlichen biologischen Basi-
zitatsbestimmung keine Azotobacter - Vegetation entwickelt hatte, in
mehr oder weniger basenarme und demzufolge in mehr oder weniger „kalk-
bediirftigc“ Boden zu trennen.
Um einen Beitrag zu der Beleuchtung dieser Frage zu liefern, sind die
in den vorhergehenden Kapiteln beschriebenen Untersuchungen liber die
„Kalkbedurftigkeit“ des Bodens (mit Feldversuchen verbunden) mit der
biologischen Bestimmung von „Alkalikarbonaten“ erganzt worden.
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Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaftenheit etc.
47
Tabelle 16.
Verhaltnis zwischen dem Gehalt des Bodens an „ A 1 k a 1 i k a r -
bonaten“ (Azotobacter-Entwicklung in Fliissigkeit ent-
haltend Mannit, K^HPC^ und CaS0 4 ) und anderseits seiner
R e a k t i o n.
Azotobacter-
Vegetation
0
1—2
Uber 2
Reaktion
Neutral 2 )
Lnzahl %
schwach
alkalisch 3 )
Anzahl^%
Sauer
Anzahlj %
Neutral
und
schwach
alkalisch
Anzahl | %
8 26
0
o
23
74
8
26
12 86
1
7
1
7
13
93
10 | 71
4
29 |
0
0
14
100
Tabelle 17.
Verhaltnis zwischen Gehalt des Bodens an „Alkalikarbo-
naten“ und seinem „K alkbediirfni s“, gemessen durch Feld-
versuche.
Azotobacter-
vegetation
1
1
Anzahl
der
Feld-
versuche
Kein
oder
zweifel-
haftes
JOu.?)
Kail
Ge-
ringes
(1)
k b e d ii r
Deut-
liches
(2)
f n i 8
Ziem-
lich
starkes
(3)
Starkes
(4)
Quo¬
tient 4 )
f iir Kalk-
bediirf-
nis
o 1
26
0
1
6
10
9
3,0
i—2 :
11
4
1
4
0
2
1.5
Uber 2 j
11
1 3
2
4
1
1
1.5
Ohne
26
0
i
6
10 i
9
3,0
Mit !
22
7 !
3
8
i |
3
1,5
Die Resultate dieser Untersuchung gehen aus der Tabelle 42 und den
Obersichtstabellen 16 und 17 hervor.
Im Einklang mit den Resultaten der vorlaufigen Untersuchungen sieht
man auch hier (Tabelle 16), daB die allermeisten derjenigen Boden, welche
in der gipshaltigen Mannitlosung keine Azotobacter -Entwick-
lung veranlaBt haben, von ausgesprochen saurer Reaktion sind; bei keinem
einzigen kann man auch nur eine Andeutung von alkalischer Reaktion
spiiren, und wie aus der Tabelle 42 ersichtlich, sind nur 2 dieser Boden
ais „neutral“ bezeichnet worden, die ubrigen innerhalb der Gruppe „neu-
trale Boden“ in der Ubersichtstabelle 16 haben bei der Reaktionsbestim-
mung die Bezeichnung: neutral-schwach sauer erhalten. Unter den 28 Boden,
die eine Azotobacter - Entwicklung veranlaBt haben, ist nur e i n e r
von saurer Reaktion (Bezeichnung: schwach sauer); die Azotobacter-
Entwicklung war aber in diesem Falle nur sehr schwach; 3 der Boden inner¬
halb dieser Gruppe haben die Bezeichnung: „neutral-schwach sauer“ be-
kommen. Es ist anzunehmen, daB die Lackmusreaktion in diesen Fallen
l ) Umfassend die Gruppen: Stark sauer, sauer und schwach sauer.
*) „ „ „ Neutral-schwach sauer und neutral.
3 ) „ „ „ Neutral-schwach alkalLsch und schwach alkalisch.
4 ) Kommt dadurch heraus, daB die fur daB „Kalkbediirfnis“ in den einzelnen Ver-
suchen gefundenen Zahlenwerte addiert werden und die Summe durch die Anzahl der
Versuche dividiert wird.
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48
Harald R. Christensen,
nicht ganz richtig beurteilt wurde; wie frtiher erwahnt (Harald R. Chri¬
st e n s e n und 0. H. L a r s e n 1. c.), hat dieses in einigen Fallen seine
Schwierigkeiten, namentlich lassen sich — wie dies leicht verstandlich ist —
die feineren Niiancen in der Lackmusf&rbung, wie z. B. der Unterschied
zwischen neutral und neutral-schwach sauer, nicht mit Sicherheit bestimmen.
Wie nach diesem Verhaltnis die Reaktion betreffend zu erwarten war,
sind diejenigen Boden, die in der erwahnten Nahrfliissigkeit keine Azoto-
b a c t e r - Entwicklung veranlassen konntcn, durchweg bedeutend
„k a 1 k b e d u r f t i g e r“ als jene, welche eine solche erscheinen lieBen.
Es hat sich ergeben, daB das Verhaltnis zwischen der „Kalkbedurftigkeit“
dieser beiden Bodengruppen wie 2 : 1 war. Die Boden der ersteren
Gruppe sind alle „k a 1 k b e d tt r f t i g“ (siehe Tabelle 42) und
— von einer einzigen Ausnahme abgesehen — sogar ausgesprochen „kalk-
bedUrftig“ (Note 2 und dariiber); in der zweiten Gruppe findet man dagegen
nicht weniger als 7 Boden ohne „Kalkbedurfnis“ (Note 0 oder ?) und 3 mit
geringem „Kalkbediirfnis“ (Note 1); wie man sehen wird, gibt es jedoch in
dieser Gruppe auch nicht wenige stark „kalkbedurftige“ Boden.
In Tabelle 42 ist femer eine Zusammenstellung des Verhaltnisses zwi¬
schen Azotobacter - Entwicklung in der gipshaltigen Mannitlosung
und andererseits Gehalt des Bodens an chlorammoniumloslichem Kalk vor-
genommen. Es laBt sich hier kein bestimmtes Verhaltnis erkennen, wenn-
gleich es deutlich bemerkbar ist, daB die Ackerboden (Mineralboden) „ohne
Azotobacter -Entwicklung 11 durchweg einen bedeutend niedrigeren
Kalkgehalt als die Ackerboden „mit Azotobacter - Entwicklung" aufweisen.
Die biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens an Alkalikarbo-
naten dtirfte eventuell auch fur die Entscheidung der Frage von Interesse
sein, inwiefern aul einem bestimmten Boden eine Wirkung von Gips erwartet
werden kann oder nicht. Die Erfahrungen beziiglich Anwendung von Gips
auf gewohnlichen Ackerboden gehen sehr weit auseinander, indera diese Sub-
stanz in einigen Fallen angeblich einen ahnlichen gunstigen EinfluB auf
„kalkbedUrftigen“ Boden wie der kohlensaure Kalk geauBert hat, wahrend
sie in anderen Fallen auf solchen Boden entweder unwirksam gewesen ist
oder sogar eine ziemlich erheblich hemmende Einwirkung auf das Pflanzen-
wachstum geiibt hat. Es darf als wahrscheinlich angesehen werden, daB
hauptsaehlich die Fahigkeit des Bodens, den Kalk des Gipses in basische
Verbindungen uberzufuhren, dafiir maBgebend ist, ob derselbe einen fordern-
den EinfluB auf die mikrobiologischen Stoffumsetzungen ausuben wird, und
daB dieser Diingestoff daher besonders auf vollstandig basenfreien Boden
entweder unwirksam oder geradezu schadlich wird 1 ). Erfahrungen aus der
Praxis haben ja auch unstreitig ergeben, daB der Gips fiir Anwendung auf
sauren Moorboden nicht geeignet ist.
E. Biologische Bestimmung des Gehaltes des Bodens
an leicht loslicher Phosphorsaure.
In der Abhandlung: Uber das Vorkommen und die Verbreitung des
Azotobacter chroococcum usw. habe ich (1906, p. 165) iiber
*) Die offers beobachtete schadliche Wirkung des Gipses ist wahrscheinlich in
der Regel auf die Fahigkeit des Bodens, aus diesem Salze Schwefelsaure abzuspalten,
zuriickzufuhren. In basenfreien Boden ist fiir die Neutralisierung dieser Saure, welche
auf die Pflanzendecke einen direkt hemmenden EinfluB hat und natiirlich auch die
Stoffumsetzung des Bodens bedeutend erschwert, keine Moglichkeit geboten.
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Studien uber den Einflufi der Bodenbeaohaffenheit etc.
49
einige vorliufige Versuche berichtet, welche darauf ausgingen, mittels
Azotobacter - Kulturen einen Ausdruck fur den Gehalt des Bodens
an leicht loslicher Phosphorsaure zu verschaffen; die Gegenwart der letz-
teren in der Nahrfliissigkeit ist ja ebensowohl wie das Vorhandensein der
obenerwahnten basischen Substanzen eine Bedingung dafiir, dab in der-
selben eine Azotobacter - Entwicklung stattfinden kann 1 ). Das Prinzip
des benutzten Verfahrens ist ganz dasselbe wie das der biologischen Basizi-
tatsbestimmung unterliegende. Wfthrend man bei der letzteren eine basen-
f r e i e Mannitlosung mit Zusatz von KaHP0 4 verwendet, wird bei der
Phosphorsaurebestimmung eine phosphorsaurefreie Mannitlosung
mit Zusatz von CaCO, und KC1 (0,3 g pr. Liter) benutzt, und der Grad der
Azotobacter - Entwicklung wird also unter diesen Versuchsbedingungen
durch den Gehalt des angewandten Bodens an Phosphorsaure in einer der
Azotobacter -Vegetation zugSnglichen Form bestimmt. Das Ver-
haltnis zwischen Fliissigkeit und Erde war das gleiche wie bei der Basizitats-
bestimmung (5 g Erde auf 50 ccm Fliissigkeit). Bei den Untersuchungen
wurde eine Reihe verschiedener Boden benutzt, teils einem Diingungsver-
such auf der Askov-Versuchsstation (sowohl auf lehmigem als auf sandigem
Boden) entstammend, wo die einzelnen Parzellen durch mehrjahrige ver-
schiedenartige Dungung in verschiedenartige FruchtbarkeitszustSnde ge-
bracht worden waren (siehe spftter p. 50), und teils aus LSndereien, wo
die „Diingungskraft“ des Bodens einigermaben bekannt war. Aus dieser
Untersuchung ging hervor, dab die sehr „diingungskraftigen“ Boden so viel
Phosphorsaure enthielten, als fur die Entwicklung einer Azotobacter-
Vegetation in der phosphorsaurefreien Mannitlosung notwendig war, und
dab man auch bei Anwendung von Bodenproben aus dem erwahnten Diin-
gungsversuch in Askov beziigUch des Gehaltes an leicht loslicher Phosphor¬
saure Unterschiede nachweisen konnt,e, obwohl diese Unterschiede, beson-
ders was den Versuch auf dem lehmigen Boden betrifft, bei weitem nicht
so hervortretend waren, wie man von vorne herein erwarten konnte. tlber-
haupt deuteten die Untersuchungen darauf hin, dab nur die sehr „diin-
gungskraftigen" und daher besonders phosphorsaurereichen Boden unter den
angegebenen Bedingungen eine Azotobacter -Entwicklung veran-
lassen konnen, was auch bei einer Untersuchung von 92 im Jahre 1908 ein-
gesandten Bodenproben durch deren Verhalten der phosphorsaurefreien „ge-
impften“ Mannitlosung gegeniiber bestatigt wurde. Bei dieser Untersuchung
hat es sich namlich herausgestellt, dab nur 3 Boden in der genannten FlUssig-
keit Azotobacter -Entwicklung veranlassen konnten, und die Vege¬
tation war sogar in alien Fallen eine ziemlich schwache.
Dab diejenigen Boden, die in der phosphorsaurefreien Mannitlosung
Azotobacter -Entwicklung veranlassen konnen, nicht „phosphorsaure-
bediirftig 41 sind, kann wohl als wahrscheinlich angesehen werden; dagegen
wird die umgekehrte Schlubfolgerung sicher nicht gezogen werden konnen,
weil es kaum anzunehmen ist, dab 89 der erwahnten 92 Boden, deren viele
angeblich bei guter Kultur und „Dungungskraft“ waren, phosphorsaure-
bediirftig waren. Die Priifung ist also fUr die Bestimmung der „Phosphor-
saurebedurftigkeit 44 des Bodens wahrscheinlich zu streng und kann
jedenfalls nicht die Grade der letzteren gentigend markieren.
Um den zweifelsohne sehr bedeutenden Unterschied im Gehalt an leicht
! ) Eingehende Untersuchungen uber das Bediirfnis des Azotobacter an
verschiedenen Mineralstoffen wurden von Gerlach und Vogel (1903) angestellt.
Zwalta Abt. Bd. 43.
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50
Harald R. Christensen,
loslicher Phosphorsaure innerhalb der groBen Gruppe von Boden, welche
unter den besagten Versuchsbedingungen die Entwicklung einer Azoto-
b a c t e r - Vegetation nicht veranlassen konnen, auszudriicken, habe ich
folgendes Verfahren versucht:
Die Nahrfliissigkeit (Mannit + KC1 + CaC0 3 ) wird in der gewohnlichen Weise in
300 ccm fassende Jena-E rlenmeyer - Kolben mit je 50 ccm verteilt. Piir jede zu
untersuchende Bodenprobe werden gewohnlich 10—11 Kolben angewandt, welche mit
wechseinden Mengen Phosphorsaure (in der Form von K^HPC^) nach folgendem Plan
versehen werden:
Kolben 1.0 g K 2 HP0 4 Kolben 7 . 0,003 gK s HP0 4
„ 2 .0,0005 g „ „ 8. 0,0035 g „
„ 3.0,001 g „ „ 9. 0,004 g „
„ 4.0,0015 g „ „ 10.o,0045 g „
» 5. 0,002 g „ „ 11.0,005 g „
» 6 .0,0025 g „
In jeden Kolben wird dann so viel des frischen feuchten Bodens iibergefiihrt, dafi es
5 g lufttrockener Erde entspricht, und nach der Impfung mit Azotobacter - Roh-
kultur werden die Kolben in den Thermostaten bei der gewohnlichen Temperatur gestellt.
Die Azotobacter - Entwicklung wird taglich beobachtet.
Die Mehrzahl der bei dieser Untereuchung angewandten Bodenproben entstammen
dem obenerwahnten Versuch aul der Askov-Versuchsstation mit Stallmist und Kunst-
diinger. Dieser Versuch ist mit dem Hauptzwecke als Augenmerk angelegt worden, den
Wert des auf der Station produzierten Stallmistes teils im Verhaltnis zu ,,Nichtgediingt“
und teils im Verhaltnis zu allseitiger Kunstdiingung zu bestimmen. AuBerdem sucht man
die Wirkung der einseitigen Diingemittel, Chilisalpeter, Superphosphat und Kainit,
teils mit Stallmist zusammen, teils allein verwendet, zu bestimmen (des naheren siehe
untenstehenden Versuchsplan). Der Versuch wird sowohl auf leichtem Sandboden als auf
gutem, mildem Lehmboden ausgefiihrt und wurde gleich im Anfange, im Jahre 1893,
als festes Glied des Betriebes eingelegt, so dafl die einem jeden Versuchsglied angehorigen
Parzelien stets an demselben Platz liegen und in der gleichen Weise behandelt werden.
Der Plan 1 ) des Versuches ist in seiner Gesamtheit folgender:
a) Nicht gediingt;
b) 325 kg Kainit (12 Proz. I^O);
c) 190 „ Superphosphat (18 Proz. P 2 0 5 );
d) 306 ,, Chilisalpeter (15 Proz. N);
e) 190 „ Superphosphat + 325 kg Kainit + 306 kg Chilisalpeter 2 );
f) 250 „ Fischguano (14 Proz. P 2 0 B + 9 Proz. N), 325 kg Kainit + 306 kg
Chilisalpeter.
g) 190 kg Superphosphat + 306 kg Chilisalpeter;
h) 190 „ Superphosphat + 325 kg Kainit.
i) 10 000 kg Stallmist;
j) 10 000 „ „ + 162,5 kg Kainit;
k) 10 000 „ „ -f 95 kg Superphosphat;
l) 10 000 „ „ + 153 kg Chilisalpeter;
m) 10 000 „ „ -f 95 kg Superphosphat + 162,5 kg Kainit.
Die Probenentnahme geschah im Jahre 1906, 13 Jahre nach dem Anlegen des Ver¬
suches.
Aus dem Lehmfelde sind Bodenproben untersucht, welche den Versuchsgliedern
a, b, d, i und k entstammen, und auBer diesen wurde noch eine Probe aus Parzelien eines
in der Nahe angelegten Versuches mitgenommen, wo wahrend derselben Zeit jahrlich
15 000 kg Stallmist pro ha verwendet wurden. Die dem Sandieide entstammenden
Bodenproben reprasentieren die Versuchsglieder a, b, c, d und k.
Die Boden dieser verschieden behandelten Parzelien waren zu der Zeit, wo die Proben
entnommen w'urden, zur Pflanzenproduktion in hochst verschiedenem Grade befahigt.
Die nicht gediingten und die einseitig gediingten Parzelien sind stark ausgemergelt und
gaben s ehr kleine Ernten (dieses gilt besonders von dem Lehmfeld).
J ) Eine nahere Erklarung des Versuchsplans findet sich in den jahrlichen Arbeits-
planen fur die staatlichen Pflanzenzuchtversuche. SiLmtliehe Gewichtzahlen bezeichnen
die Menge der Diingemittel pro ha und pro Jahr.
2 ) Gleicher Gehalt an Stickstoff, Phosphorsaure und Kali wie in 10 000 kg Stallmist.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
51
AuBer diesen Boden sind bei der Untersuchung einige Ackerboden mitgenommen
worden, iiber deren „Dungungskraft“ moistens ziemlich gute Aufschliisse vorlagen.
Es sind dies folgende Boden:
1. Leichter mullreicher|Lehmboden axis Frammerslevgaard, Jutland. Starke Diinge-
kraft.
2. Leichter mnllreicher Lehmboden aus Frammerslevgaard, Jutland. Starke
Diingekraft.
3. Milder mullreicher Lehmboden aus der Aarslev Versuchsstation. Schlechte
Diingekraft.
4. Milder mullreicher Lehmboden aus der Aarslev Versuchsstation. Schlechte
Diingekraft.
5. Schwerer, kalk- und mullreicher Lehmboden aus der Insel Moen.
6. Sehr leichter, dunkler Sandmullboden aus Rodebak bei Varde. Die Probe ent-
stammt den nicht gediingten Parzellen in einem Versuch mit verschiedenen Phosphor-
saurediingemitteln. Der Versuch gab einen sehr starken Ausschlag auf Phosphorsaure¬
zufuhr. Wahrend die Ausbeute an Roggen (1906) auf den mit Chilisalpeter und Kainit
grandgediingten Parzellen nur 138 kg Kern und 675 kg Stroh pro ha betrug, erntete man
bei Zusatz von ca. 90 kg Phosphorsaure pro ha 1175—1400 kg Kern und von 3225—3400 kg
Stroh (Foreningen af jydske Landboforeningen Planteavlsudvalg, 1907, p. 7).
7. Sehr mullreicher (etwas torfahnlicher) Sandboden aus Ramskov in Vinding bei
Holstebro. Diese Probe entstammt ebenfalls den nicht gediingten Parzellen in einem Ver¬
such mit verschiedenen Phosphorsaurediingemitteln, wo man im Jahre 1906 auch auf
Phosphorsaurezufuhr einen starken Ausschlag erhalten hatte.
Die Versuchsernte war Roggen. Bei Verwendung von Chilisalpeter und Kainit bezifferte
sich die Ausbeute auf 1586 kg Kern und 3293 kg Stroh pro ha. Bei Zufuhr von ca.
50 kg P a 0 5 als Superphosphat oder Thomasschlacke erhohte sich die Ausbeute auf ca.
2400 kg Kem und ca. 5000 kg Stroh (Foren. af jydske Landboforen. Planteavsludvalg.
1907, p. 80).
Die Resultate der mit diesen Boden vorgenommenen Untersuchungen
sind aus den graphischen Darstellungen in den Fig. 7—9 ersichtlich, welche
einen schnellen Uberblick iiber die Unterschiede im Verhalten der einzelnen
Boden gewahren.
Betrachten wir zuerst die den Versuch auf dem Askov-Lehmfelde be-
treffenden Kurven (Fig. 7), so werden wir einen hervortretenden Unterschied
zwischen einerseits den nicht gediingten bzw. den mit Chilisalpeter oder
Kainit einseitig gediingten Parzellen und andererseits den phosphorsaure-
gediingten oder stallmistgediingten Parzellen wahrnehmen. Die Phosphor-
saurekurven der letzteren steigen viel schneller empor, weil die Azoto-
b a c t e r - Entwicklung bei einer kleineren Phosphorsaurezugabe anfangt
und ihr Maximum erreicht, als wie es von den Boden der ersteren Gruppe
verlangt wird. Innerhalb jeder dieser beiden Bodengruppen findet man
keinen hervortretenden Unterschied in dem Verlauf der Kurven.
Weniger ausgesprochen sind die Unterschiede bei dem Versuch auf dem
Sandfelde. Man sieht hier (Fig. 8), daB die Kurven einen durchaus schrof-
feren Verlauf als bei dem Lehmfeldversuch haben, und sogar einige der nicht
phosphorsauregediingten Boden haben eine schwache Azotobacter-
Entwicklimg veranlassen kbnnen, was darauf hindeutet, daB das Askov-
Sandfeld im Gegensatz zu den allermeisten leichten Sandboden besonders
reich an leicht loslicher Phosphorsaure ist; in guter Ubereinstimmung mit
diesem Resultat ist auch bei dem Feldversuch auf diesem Boden kein deut-
licher Ausschlag auf Phosphorsaurezufuhr hervorgebracht worden, wogegen
letztere auf dem Lehmfelde eine kraftige Wirkung ausgeiibt hat. Mit Klick-
sicht auf diesen bedeutenden Gehalt an leicht loslicher Phosphorsaure in
dem Sandboden wird es femer auch verstandlich, daB der Unterschied zwi¬
schen den einzelnen Behandlungsweisen nur verhaltnismaBig wenig bei der
biologischen Phosphorsaurebestimmung hervortritt. Der nur mit Super-
4*
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52
Harald E. Christensen,
Biolog is c h e B es t i m m u ng desBodens an leicht
loslicher Phosphorsaure.
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B
a
a
a
a
a
a
■
B
a
a
a
a
a
a
a
a
Fig. 7.
0,0005 0.0O1 0,0015 0,002. 0,0025 0,003 0,0035 0,004- 0,0045 0,005
g K^PC^ in der Mannitlosung.
Boden aus dem Dtingungsversuch auf Askov Lehrafeld.
a*
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a
i
5
S
S
/
-
i _
j
/ /
/ /
V
L_
Qooos
phosphat gediing-
te Boden hat je-
doch eine deutlich
jaher aufsteigende
Phosphorsaure-
kurve als die ttbri-
gen Boden, und
die Phosphor-
saureanh&ufung
ist wohl auch hier
etwas groBer als
in den voll ge-
diingten Boden,
weil auf diesem
einseitig gediing-
ten und also mit
Riicksicht auf
andere Pflanzen-
n&hrstoffe abge-
mergelten Boden
nur eine ziemlich
kleine Emte her-
vorgebracht und
dem Boden ent-
nommen wird.
Die Phosphor-
saurekurven der
ubrigen unter-
suchten Boden (s.
Fig. 9) verlaufen
ebenfalls wesent-
lich verschieden.
Beim Boden No.
5 steigt die Kurve
ganz senkrecht
empor, und, wie
man sehen wird,
sind bei den ur-
kundlich bei guter
„Dungungskraft“
gewesenen Boden
die Phosphor-
saurekurven ver-
haltnismaBig
schroff.
Es ist also
durch dieses Ver-
fahren, welches
einigermaBen als
eine biologische Phosphorsauretitrierung angesehen werden kann, ermoglicht
worden, fUr den verschiedenen Gehalt des Bodens an leicht loslicher Phosphor-
Fig. 8.
0,001 0,0013 0,002, 0,00X5 0,005 0,0035 Qoov Q 00*15 0.OO5
g K t HP0 4 in der Mannitlosung.
Boden aus dem Diingungsversuch auf Askov Sandfeld.
. 10 000 kg Stallmist.
-o — o — o—15 000 kg Stallmist.
.Chilisalpeter. — --Stallmist -f* Super-
— x — i — x— Superphosphat. phosphat.
Ungediingt.
Kainit.
3
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1
0.0005
— X — X-X- 2.
-3.
Qooi O.001S O.ooa. O.0025 O.003 O.0035 Qooh
g KjHPOf in der Mannitlosung.
Fig. 9. Verschiedene Boden.
Lehmboden aus Frammerslevgaard (a).
99 99 99 (b).
Lehmboden aus Aarslev Versuchsstation
O, 00**5 O.005
1.
— 4.
- - 5.
6.
7.
„ „ Maen.
Sandboden aus Rodebak.
Mullreicher Sandboden aus Ramskov.
(a)
(b)
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Studien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
63
saure deutliche Ausdriicke zu erbringen. Abgesehen von solchen extremenFallen,
wie die, die wir bei dieser Untersuchung besonders im Auge gehabt, wird
aber das Verfahren in der ange wand ten Form in der Regel kaum eine ge-
nugende Aufklarung beziiglich der „Phosphorsaurebedurftigkeit“ der ein-
zelnen Boden geben konnen, nicht zum wenigsten wegen der in der Mannit-
losung haufig eintretenden storenden Garungen, durch welche die Reaktionen
in erheblichem Mafie verschleiert werden konnen. Wo es sich darum han-
delt, so kleine Stoffmengen wie die hier in Rede stehenden zu messen, kann
die mit dem Auge vorgenommene Bewertung der Azotobacter -Ent-
wicklung auch nicht als geniigend sicher bezeichnet werden. Die Form der
Phosphorsaurekurven der verschiedenen Boden scheint auBerdem durch die
Grundbeschaffenheit des Bodens in bedeutendem MaBe beeinfluBt zu sein.
Z. B. werden die leichteren Boden durchweg schroffere Phosphorsaurekurven
als die schwereren aufweisen, was wahrscheinlich auf den Umstand zuriick-
zufiihren ist, daB die letzteren die zugefiihrte Phosphorsaure starker als die
ersteren absorbieren. Betrachten wir z. B. die Kurve des leichten Sandmull-
bodens aus Rodebak, welcher so „phosphorsaurebediirftig“ als irgendwie
moglich ist, bemerken wir, daB dieselbe verhaltnismaBig schroff verlauft,
schroffer als z. B. die Kurve des sehr raullhaltigen Bodens aus Ramksov,
dessen ,,Phosphorsaurebedurfnis“ den Feldversuchen zufolge doch bedeutend
weniger ausgesprochen ist 1 ); femer ebenso schroff wie die Kurven der mit
15000 kg Stallmist bzw. 10000 kg Stallmist + 95 kg Superphosphat gedungten
Parzellen auf dem Askov-Lehmfelde, welche wohl kaum als besonders „phos-
phorsaurebediirftig“ angesehen werden konnen. Obwohl man aus der Form
der gefundenen Phosphorsaurekurve also keine allgemeinen Schliisse bezug-
lich der „Phosphorsaurebedurftigkeit“ des betreffenden Bodens ziehen darf,
so wird doch das Verfahren sicherlich in einigen Fallen niitzlich sein, z. B.
— wie es hier bei den festliegenden Diingungsversuchen der Askov-Versuchs-
station getan wurde — bei der Kontrollierung des Einflusses der Bodenbe-
handlung auf den Gehalt eines und desselben Bodens an leicht loslicher
Phosphorsaure. Es ist iibrigens von nicht geringem Interesse, daB so kleine
Variationen in der Phosphorsaurezufuhr so deutliche Ausschlage in der
Bakterienentwicklung, wie es hier der Fall war, geben konnten. % mg
K 2 HP0 4 auf 5 g Erde wird ungefahr 100 kg P 2 0 5 auf der Pfliigeschicht (zu
20 cm gerechnet) innerhalb 1 ha 2 ) entsprechen, eine Phosphorsaurevermeh-
rung, welche durch die chemische Analyse kaum mit gentigender Sicherheit
nachgewiesen werden kann. Aus den Kurven des Lehmfeldversuches (Fig. 7)
sieht man z. B., daB die Azotobacter -Entwicklung bei einem Boden,
welcher ausschlieBlich mit Chilisalpeter gediingt wurde, erst bei einem Zu-
schuB von 0,002 g K 2 HP0 4 einsctzt, wahrend der jahrlich mit 15 000 kg
Stallmist gediingte Boden bloB eine Zufuhr von 0,001 g K 2 HP0 4 verlangt.
Das Maximum der Azotobacter -Entwicklung wurde bei dem erst-
genannten Boden bei Zugabe von 0,004 und im letzteren Falle bei Zugabe
von 0,0025 g K 2 HP0 4 erreicht. Der Unterschied in dem Gehalt an leicht
loslicher Phosphorsaure der beiden Boden diirfte also einer Menge von 1 bis
1’4 mg (im Durchschnitt 1%) K 2 HP0 4 pro 5 g Erde entsprechen, was dem
>) Die groBere Schroffheit der Kurve des Rodebak-Bodens in Vergleich mit der
des Ramskov-Bodens darf wahrscheinlich als ein Ausdruck dafiir angesehen werden,
daB der letztere Boden, kraft eines groBeren Vermogens, die Phosphorsaure zu binden, eine
verhaltnismaBig groBere Zufuhr dieser Substanz verlangt, um der „Phosphorsaurebediirf-
tigkeit abzuhelfen.
*) Das Raumgewicht des Bodens ist zu 1,2 gerechnet.
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54
Harald R. Christensen,
Obigen gemaB wieder einem Unterschied von 250 kg P 2 0 5 pro ha in der
Pflfigeschicht entspricht. Der groBte Unterschied innerhalb der unter-
suchten Boden wird beim Vergleich des Bodens a („Nicht gedfingt“, Askov-
Lehmfeld) und des Bodens 5 (aus Moen) hervortreten. Bei Anwendung des
ersteren ist Maximum der Azotobacter -Entwicklung erst bei einem
Zusatze von 4,5 mg K 2 HP0 4 erreicht worden; bei Anwendung des letzteren
istauch ohne Phosphorsaurezusatz einesehrkraftige Azoto¬
bacter- Vegetation zustande gekommen. Um dieselbe Azotobacter-
Produktion wie die Bodenprobe aus Moen hervorzurufen, verlangt also der
genannte Askov-Boden einen ZuschuB an Phosphorsaure, welche 4,5 mg
K 2 HP0 4 oder 900 kg P 2 0 6 pro ha entspricht. Moglicherweise ist der Unter¬
schied noch groBer, als diese Zahlen ihn angeben, indem vielleicht auch we-
niger als 5 g des erstgenannten Bodens geniigend Phosphorsaure fur eine
maximale Entwicklung der Azotobacter - Vegetation enthalten hat.
II. Untersuchungen fiber die mannitvergarende Fahigkeit des Bodens in ihrem
Verhaltnisse zu der Bodenbeschaffenheit.
A. Die Bedingungen der Mannitvergarung in Mannit-
nahrflfissigkeiten mit Erdezusatz.
Bei frliheren Untersuchungen habe ich gelegentlich die Beobachtung
gemacht, daB einige Boden so kalk(bascn?)arm sind, daB sie in der bei der
biologischen Bestimmung des Kalkbedurfnisses angewandten „geimpften“
kalkfreien Mannitlosung (Mannit + K 2 HP0 4 ) keine (durch Schaumbildung
oder durch den Geruch bemerkbare) Mannitvergarung veranlassen konnen,
und durch eine spezielle Untersuchung (1906, p. 164) wurde es ferner nach-
gewiesen, daB gewisse ausgemergelte Boden dermaBen phosphor-
saurearm waren, daB sie in der „geimpften“ phosphorsaurefreien Mannit¬
losung (Mannit + KC1 + CaC0 3 ) keine Garung veranlassen konnten. Der
Nachweis, daB tatsachlich Mangel an Kalk (basischen Substanzen?) bzw.
Phosphorsaure unter den genannten Umstanden an dem Ausbleiben der
Mannitvergarung schuld war, lieB sich leicht erbringen, indem bei Zugabe
einer kleinen Menge CaC0 3 bzw. CaHP0 4 zu den Fliissigkeiten in samtlichen
Fallen das Eintreten einer kraftigen Garung wahrgenommen wurde.
Nachdem also der Zusammenliang der Mannitvergarung mit dem Kalk-
gehalt des Bodens nachgewiesen worden war, lag die Annahme nicht fern,
daB man durch Feststellung der Intensitat dieser Garung ein Mittel zur
weiteren Gradation des Kalk(Basen?)gehaltes — und damit des „Kalkbedtirf-
nisses“ — derjenigen Boden erhalten wiirde, die sich bei der biologischen
Basizitatsbestimmung (die Azotobacter probe) so basenarm erwiesen
hatten, daB sie keine Azotobacter -Entwicklung veranlassen konnten.
Zur naheren Untersuchung dieser Frage wurden, in Verbindung mit den
oft erwahnten Untersuchungen fiber das „Kalkbedfirfnis“ des Bodens, bei
den einzelnen Boden Aufzeichnungen betreffs der Mannitvergarung in der
Weise gemacht, daB dieselbe nacli dem Grade der Schaumbildung und zum
Teil nacli dem Geruch mit den Zahlen der Skala 0—4 charakterisiert wurde.
0 bezeichnet, daB keine Garung wahrend der Versuchsperiode (5 Tage) ein-
getreten ist; die Flfissigkeit hat fortwahrend ihr „steriles“ Aussehen be-
wahrt. 1 bezeichnet eine sehr schwache Garung, durch vereinzelte Schaum-
blasen und einen schwach aromatisehen Geruch gekennzeichnet, 4 eine sehr
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeachaffenheit etc.
55
kraftige Mannitvergarung (starke Schaumbildung und starker Geruch), 2
und 3 die dazwischenliegenden Grade.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in der Tabelle 41 und in der
Dbersichtstabelle 18 mitgeteilt, indem jedoch die letztere nur diejenigen
Boden umfaBt, deren „Kalkbedttrfnis“ durch Feldversuche bestimmt wurde.
Der Grad der Mannitvergarung ist hier mit den Quotienten fur Kalkbedurf-
nis, Reaktion, Gehalt an chlorammoniumloslichem Kalk und an „kohlen-
saurem Kalk“ in Vergleich gestellt. Diese Quotienten erhalt man durch
Addition der die einzelnen Bodeneigenschaften ausdriickenden Zahlen und
Division der Summe mit der Anzahl der Boden. Die Reaktion ist deswegen
in dieser Tabelle durch Zahlen ausgedrUckt, und zwar so, daft 6 schwach
alkalische, 5 neutral-schwach alkalische, 4 neutrale, 3 neutral-schwach saure,
2 schwach saure und 1 saure Reaktion bedeutet.
Tabelle 18.
Verhalten der Mannitvergarung gegeniiber Kalkbediirf-
nis und Reaktion des Bodens sowie gegeniiber dessenGehalt
an chlorammoniumlosliohem Kalk und „kohlensaurem
K a 1 k“.
Grad der
Mannitgarung in
der „geimpften“
kalkfreien
Mannitlosung
Anzahl
Boden
Kalk-
bediirf-
nLs
(
1 Reak¬
tion
Quotient fur
1 Gehalt an
chlorammonium¬
loslichem CaO
Gehalt an
,,kohlensaurem
Kalk“
0 und 0—1
1
11
3,2
1,7
0,032
0,034
1 und 1—2
15
2,5
2,2
0,083
0,052
2-4
21
2,0
3,9
0,140
0,063
Wie man aus Tabelle 18 sehen wird, sind es nur verhaltnismaBig wenige
der untersuchten Boden, die gar keine Garung in der „geimpften“, kalk-
freien Mannitlosung veranlassen konnten. Die betreffenden Boden sind so gut
wie samtlich sehr „kalkbedurftig“ (siehe Tabelle 41) und haben durchgehends
einen bedeutend groBeren Ausschlag bei Kalkzufuhr gegeben als diejenigen
Boden, welche eine verhaltnismaBig kraftige Mannitvergarung veranlaBt haben;
man sieht, daB sie hiermit ubereinstimmend, durchgangig bedeutend niedrigere
Zalilen fiir Reaktion und Gehalt an chlorammoniumloslichem Kalk als die
letzteren aufweisen. Die Relation zwischen dem Gehalt des Bodens an „kohlen-
saurem Kalk“ und der Mannitvergarung ist weniger hervortretend. Eine abso¬
lute Relation zwischen der Reaktion des Bodens und der mannitvergarenden
Fahigkeit existiert jedoch nicht. Aus einer Betrachtung der Tabelle 41
wird namlich hervorgehen, daB mehrere ausgesprochen saure Boden eine
kraftige Mannitvergarung veranlassen, und sowohl bei diesen als bei friiheren
Untersuchungen war es ganz auffallend, daB Niederungsmoortorf oder Gytje-
boden, selbst bei ausgesprochen saurer Reaktion, so gut wie stets eine iiber-
aus kraftige und schnelle Vergarung des Mannits veranlaBt. Wahrend die
Mannitvergarung bei Anwendung von Ackerboden (Mineralboden) gewohn-
lich erst an dem 2. oder 3. Tag, nachdem die Kulturen in den Thermostaten
gestellt wurden, anfangt, ist sie bei Anwendung von Niederungsmoortorf
liaufig schon naeh e i n e m Tag sehr stark vorgeschritten. Die starke
Entwicklung von mannitvergarenden Mikroben, welche in dieser sehr starken
Garung zum Ausdruck kommt, kann die Wirkung haben, daB die Azoto-
b a c t e r - Entwicklung, selbst in den Kontrollkolben mit der kalkhaltigen
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56
Harald R. Christensen,
Mannitlosung, ganz zuruckgedringt wird, und die biologische Basizit&ts-
bestimmung demzufolge nicht durchgefuhrt werden kann. In diesen Fallen
entsteht in der kalkhaltigen Mannitlosung eine sehr starke und
dichte, weifie Schaumdecke — ahnlich wie zaher Seifenschaum
— auf der Oberflache der Fliissigkeit. Die betreffenden Moorboden ent-
halten demnach zweifelsohne gewisse Substanzen, welche die Mannitver¬
garung ganz besonders begiinstigen, und da die letztere fast mit gleicher
Geschwindigkeit in den „geimpften“ und den „nicht-geimpften“ Kulturen
verlauft, miissen diese Boden ganz besonders reich an mannitvergarenden
Mikroben sein. Wie es in einer friiheren Arbeit naehgewiesen wurde (Ha¬
rald R. Christensen, A. Mentz und N. Overgaard 1913,
p. 426), ist die mannitvergarende Fahigkeit des Hochmoortorfes — im
Gegensatz zu der des Niederungsmoortorfes — nur eine ganz geringfiigige.
Die Mannitvergarung ist also nicht wie die Azotobacter -Ent-
wicklung durch die Anwesenheit basischer Substanzen im Boden bedingt.
Dagegen scheint sie von dem Gehalt des Bodens an Calcium abhangig zu
sein, indem es aus Tabelle 41 ersichtlich ist, daB diejenigen Boden, welche
in der „geimpften“ kalkfreien Mannitlosung keine Mannitvergarung ver-
anlassen konnten, so gut wie samtlich unter den an chlorammoniumlos-
lichem Kalk allerarmsten zu suchen sind. Bei 9 der 11 vorliegenden F&lle
liegt der Kalkgehalt zwischen 0,00 und 0,05 Proz., und nur in einem ein-
zelnen Falle erreicht derselbe eine so hohe Stufe wie 0,11 Proz. Dagegen
gibt Tabelle 41 nicht den Eindruck, daB zwischen dem Grad der Mannitver¬
garung und dem Gehalt des Bodens an gebundener Kohlensaure (als CaC0 3
ausgedriickt) eine Relation bestande. Es darf daher als wahrscheinlich an-
gesehen werden, daB die Mannitvergarung unter den gegebenen Verhalt-
nissen uberwiegend eine Reaktion auf das Zugegensein des Bakterien-
nahrstoffes Kalk ist, und wenn die Mannitvergarung, wie aus der
Tabelle 18 ersichtlich, durchgehends schwacher bei den sauren als bei den
neutralen und schwach alkalischen Boden ist, so ist zweifelsohne die Ursache
darin zu suchen, daB die ersteren, in ihrer Gesamtheit genommen, an Calcium
in einer der Bakterien zuganglichen Form verhaltnismaBig arm sind (des
naheren siehe Kapitel B).
Tabelle 19.
Mannitrergarende Fahigkeit verschiedener
Bodenschich ten.
Bodenschicht
Anzahl
Mannitvergarung
(Abstand von
Boden-
Keine
Schwache
| Starke 1 )
der Oberflache)
proben
j Anzahl
0/
o
Anzahl
o/
/o
Anzahl
O/
/O
1
PfHigeschicht |
116 i
0
0
4
3
112
97
26—42 cm
113 |
j 25
22
13
12
75
66
42—68 cm |
91 |
1 30
33
11
12
50
55
In Verbindung mit einer von „De samvirkende danske Landbofore-
ningers plantepathologiske Forsogsvirksomhed“ bewerkstelligten Unter-
suchung iiber das Verhaltnis zwischen der Basizitat des Bodens und dem
Auftreten der sogenannten „D5rrfleckenkrankheit“ (danisch: Lyspletsyge),
wo Proben den verschieden tiefen Bodenschichten entnommen wurden, habe
ich die Fahig keit dieser einzelnen Bodenproben zur Veranlassung der Mannit-
: ) Die Boden, welche die Azotobacter - Entwicklung veranlafit haben, Bind
hier mitgerechnet.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbesohaffenheit etc.
57
vergarung in der kalkfreien „geimpften“ Mannitlosung gepriift. Aus dieser
Untersuchung, deren Hauptergebnisse in Tabelle 19 mitgeteilt werden, geht
hervor, dab den Proben aus dem Untergrund weit haufiger als denen der
gebauten Schicht (der Pflugeschicht) die obengenannte Fahigkeit fehlt. Bei
Anwendung der letztgenannten Proben ist die G&rung niemals ganz aus-
geblieben 1 ), und in fast alien Fallen ist sie sogar sehr kraftig gewesen; da-
gegen haben bei Anwendung der Tiefschichtproben und zwar besonders der
Proben aus den tiefsten Bodenschichten, die Bedingungen fiir das Eintreten
einer Mannitvergarung sehr haufig gefehlt.
Bei Untersuchungen von mir und 0. H. Larsen (1911, p. 351) haben
Untergrundproben sich durchgangig als armer an basischen Substanzen als
Oberschichtproben erwiesen. Falls die Mannitvergarung unter den gegebenen
Verhaltnissen hauptsachlich als eine Kalkreaktion anzusehen ist (siehe oben),
scheint demnach auch der leicht losliche (und den mannitvergarenden Mi-
kroben zugangliche) Kalk in grofierer Menge in den oberen als in den tieferen
Schichten vorzukommen.
B. Die Bedingungen fiir Mannitvergarung in Mannit-
nahrfltissigkeiten ohne Erdezusatz.
Wahrend man in der mit Erde versetzten und mit Azoto-
b a c t e r - Rohkultur geimpften, kalkhaltigen Mannitlosung (Mannit KjHPO,,,
CaC0 3 ) stets eine besonders kraftige Mannitvergarung erhalten wird, so findet
eine solche niemals in der entsprechenden „geimpften“ Nahrfliissigkeit
ohne Erdezusatz statt. Die Mannitvergarung ist demnach nicht
allein durch die Anwesenheit der in der genannten Nahrfliissigkeit enthal-
tenen mineralischen Substanzen, sondern auch durch das Vorhandensein
eines oder mehrerer der mit der Erde eingefiihrten Stoffe bedingt.
Um die Art der diesen ProzeB bedingenden Faktoren zu eruieren, wurde
der in Tabelle 20 referierte, orientierende Versuch angestellt 2 ). In samt-
lichen Fliissigkeiten war mittels eines gebogenen Platindrahtes ein wenig
einer mit azotobacterfreier Erde geimpften, stark vergorenen, kalk¬
haltigen Mannitlosung iibergcfiihrt worden.
Wie aus dieser Untersuchung deutlich hervorgeht, ist die Ursache,
warum in der obenerwahnten erdefreien Mannitlosung keine Mannitver¬
garung stattgefunden, in dem Mangel an Eisenverbindungen
zu suchen. Eine Zufuhr solcher Verbindungen ist eine absolute Bedingung
dafiir, daB dieser ProzeB in synthetischen Nahrsubstraten iiberhaupt einge-
leitet werden kann. Die verschiedenen Eisenverbindimgen verhalten sich
indessen wesentlich verschieden der Mannitvergarung gegeniiber. Ein Zusatz
von Ferriphosphat zu der kalkhaltigen Mannitlosung gibt z. B. eine beson¬
ders kraftige Garung, Ferrokarbonat hat eine deutlich schwachere Wir-
kung, und Eisensilikat ist unter den gegebenen Verhaltnissen vollstandig
wirkungslos.
*) Wo die Dorrfleckenkrankheit auftritt, sind die Boden durchgehend an basischem
K;ilk besonders reich (siehe des naheren Hauptabschnitt IV), wodurch wahrscheinlich eine
Krkliirung des Verhaltnisses gefunden worden ist, daB bei dieser Untersuchung — im
(rf-gensatz zu der oben referierten Untersuchung der bei den Kalkversuchen entnommenen
Bodenprobcn, die zum groBen Teil uberaus arm an Kalk waren — in samtlichen Fallen
eine Vergarung des Mannits eingetreten ist.
2 ) Wegen des haufig unregelmaBigen Verlaufes der Mannitvergarung in synthetischen
Nahrsubstraten ist bisher keine Veranlassung zur Vornahme quantitativer Umsetzungs-
versuche mit Mannit gewesen.
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58
Harald R. Christensen
Tabelle 20.
Bedingungen der Mannitvergarung in Mannit-Nahr<
fliiseigkeiten ohne Zusatz von Erde.
5 §
*
T3
g 3
1
e
©
Zusatz 1 ) zur Mannitlosung (destilliertes
Wasser + 2% Mannit)
Note fiir Mannit¬
vergarung
(Schaumbildung)
nach: (Anzahl Tagen)
1
|i
2
3
4
5
LL
Serie 1
1
K*HP0 4 + CaC0 3 + MgS0 4
+ Na 2 S0 4 .
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
2
do.
+
do. +
do.
+
do. + Fe t (P0 4 ) 2 . . .
0
0
1
2
4
4
0
0
2
4
—
4
3
do.
+
do. +
do.
+
do. -f FeCO a ....
0
0
0
0
3
4
0
0
0
1
3
4
4
do.
+
+
o
do.
+
do. + Ferrum Silicium
0
0
0
0
0
0
(Merck)
0
0
0
0
0
0
5
do.
+
do. +
do.
+
do. + Humussaure a
0
0
0
1
2
4
0
0
0
1
2
3
6
do.
+
do. +
do.
+
do. + Humussaure b
0
0
0
0
0
0
(mit Salzsaure gekocht)
0
0
0
0
0
0
7
do.
+
do. -f
do.
+
do. + Kaliumhumat
0
0
0
0
0
0
(aus Zuckerhumus dargestellt)
8
CaHP0 4
+
do. +
do.
+
do. -f- FeC0 3 ....
0
0
1
1
3
4
0
0
0
1
2
4
9
0
+
do. +
do.
+
do. -f do. ....
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
10
0
+
do. +
do.
+
do. + Fe 1 (P0 4 ), . . .
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
11
k,hpo 4 +
o +
do.
+
do. + Fe 2 (P0 4 ) s . . .
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
12
do.
-p CaS(J 4 -f-
do.
+
do. -f do. ....
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
13
do.
+ CaHP0 4 +
do.
+
do. + do.
0
0
2
3
3
3
0
0
2
2
2
2
14
do.
+ Ca,(P0 4 ) t + do.
+
do. -f do.
0
0
1
3
3
3
0
0
1
3
3
3
15
do.
CaClj -j-
do.
+
do. + do.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
16
K s HP 0 4 + CaCO, +
0
+
0 + Fe 2 (P0 4 ) a . . .
0
0
3
4
—
4
0
0
3
4
—
4
17
do.
+ MgCO a + MgS0 4
+ Na 2 S0 4 + do.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
18
do.
+ CaCO, +
do.
+
do. + 0,08 g do. . . .
0
0
0
0
0
0-1
0
0
0
0
0
0
Serie 2.
1
K !l HP0 4 + CaC0 3 + MgS0 4
+ Na,S0 4 + Fe s (PO.) 2 . . .
0
0
1
4
—
4
0
0
1
3
4
4
2
do.
+
do. +
do.
+
do. + FeCO s ....
0
0
0
2
4
4
0
0
0
2
4
4
x ) Es wurden fiir jeden Kolben (50 ccm Fliissigkeit) folgende Stoffmengen ver-
wendet:
Na^SO*. 0,025 g
CaCL, .0,10 g
Mannit.1 g
K^HPC^ und KH a P0 4 .... 0,01 g
MgS0 4 . 0,025 g
Von den iibrigen Substanzen wurde, wo nicht ausdriicklich anders vermerkt, je
0,25 g verwendet. Betreffend Darstellung der Humuspraparate siehe p. 69.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeechaffenheit etc.
59
Tabelle 20 (Fortaetzung).
1
t
Note fur Mannit-
•8
vergarung
m!
Zusatz 1 ) zur Mannitlosung (destiUiertes
(Schaumbildung)
oQ '
jG 1
Waaser + 2% Mannit)
nach:
o
2
£ 1
(Anzahl Tagen)
N
©
> '
1 1 2 | 3 | 4 | 5 | 6
Serie 2 (Fortsetzung).
3
do.
+ 0 +
do.
+
do.
+ Fe a (P0 4 ) 2 . . .
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
4
do.
-f CaS0 4 +
do.
+
do.
+
do.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
5
do.
CaClj +
do.
+
do.
+
do.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
6
do.
+ CaH 4 (P0 4 ) a + do.
+
do.
+
do.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
7
do.
+ 0,05 g do. +
do.
+
do.
+
do.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
8
do.
+ Kalkhumat a 1 )
+
do.
+
do.
0
1
1
1
1
1
0-1
1
1
1
1
1
9
do.
+ MgCOj +
do.
+
do.
+
do.
0
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
0
10
0
+ CaCO, +
do.
+
do.
+
do.
0
0
0
0
0
0-1
! 0
0
0
0
0
0-1
11
aipo 4
+ do. +
do.
+
do.
+ FeCO, . . . .
0
0
1
4
—
4
0
0-1
2
4
—
4
12
K,HP0 4 + CaCO, + MgSO.
+ NajS0 4 + 0,08 g ....
0
0
0
0
1
1
Fe 2 (P0 4 ) 2
0
0
0
0
0
1
13
do.
+ do. +
do
+
do.
+ 0,08 g FeCO, .
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
1
Serie 3.
1
K.HPO. + CaCO, + MgS0 4
+ Na,SO|
+
Fe 2 (P0 4 ) f . . .
0
0
1
2
3
4
0
0
0
2
3
4
2
do.
+ do. +
do.
+
do.
+
Ferrum Silicium
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
3
do.
+ do. +
do.
+
do.
+
FeCO, ....
0
0
0
0
0
1
0
0
0
1
1
1
4
do.
+ do. +
do.
+
do.
+
Humussaure . .
0
0
0
1
—
3
5
do.
+ 0 +
do.
+
do.
+
Fe 2 (P0 4 ), . . .
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
6
do.
+ CaHP0 4 +
do.
+
do.
+
do.
0
0
1
1
2
3
0
0
1
1
2
4
7
do.
+ 0,05 g +
do.
+
do.
+
do.
0
0
0
0
0
0
CaH 4 (P0 4 ),
0
0
0
0
0
0
8
do.
+ 0,005 g+
do.
+
do.
+
do.
0
0
0
0
0
0
do.
0
0
0
0
0
0
9
do.
+ Kalk- +
do.
+
do.
+
do.
1
2
4
—
—
4
hnmat b (frisch
1
2
4
—
—
4
gefallt, naB)
10
do.
+ Kalk- +
do.
+
do.
+
do.
0
1
3
4
—
4
hnmat b (frisch gefallt, trocken)
0
0
1
2
4
4
11
pupo 4
+ CaCOj +
do.
+
do.
+
FeCO, ....
0
0
0
I
1
3
p
0
o
1
1
2
3
l ) Die Kalkhumate wurden durch Fallung von Kaliumhumaten mit CaCl a dargestellt.
— a entetammt Humussaure (aus Niederungsmoortorf), welche mit Salzsaure gekocht
war (Humuspraparat III, siehe p. 70). — b entstammt Humussaure (aus Hochmoortorf)
auf die iibliche Weise hergestellt (vgl. Darstellung des Humuspraparat II, p. 70).
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60
Har&ld R. Christensen,
Tabelle 20 (Fortsetzung).
4
! 1
!
1
Note fiir Mannit-
[8
Zusatz 1 ) zur Mannitlosung (destilliertes
vergarung
(Schaumbildung)
GO
pC
Wasser + 2% Mannit)
nach:
o
d ;
GO
(Anzahl Tagen)
fe
1 | 2 | 3 | 4 | 5 ! 6
Serie 3 (Fortsetzung).
12
Fe 2 (P0 4
'2+
do.
+
do.
+
do.
+
do.
....
0
i
2
2
3
0
i
1
3
4
13
KjHP0 4
+
do.
+
do.
+
do.
+
do.
....
0
0
0
0
1
0
0
0
1
2
14
do.
+
do.
+
do.
+
do.
+
0,08 g
Fe 2 (P0 4 ) 2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
15
do.
+
do.
+
do.
+
do.
+
0,04 g
do . . .
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
16
do.
+
do.
+
do.
+
do.
+
0,08 g
n
o
ft
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
17
do.
+
do.
+
do.
+
do.
+
0,04 g
do. . . .
0
0
0
0
0
0 1
0
0
0
0
4
4
1
4
0
0
0
0
0
0
0
0
Humuspraparate, welche in der gewohnlichen Weise aus natiirlichen
Humusstoffen hergestellt wurden (siehe des naheren p. 69), haben eine
ganz ahnliche Wirkung wie Ferriphosphat, wahrend Humuspraparate, aus
Humus, mit Salzsaure gekocht, oder aus Zuckerhumus hergestellt, von den
mannitverg&renden Mikroben nicht ausgenutzt werden konnen; dieses Ver-
haltnis darf, wenn man sich der nachgewiesenen Unentbehrlichkeit der Eisen-
verbindungen fur die Einleitung der Mannitvergarung erinnert, als ein Aus-
druck dafiir angesehen werden, daft in den natiirlichen Humusstoffen das
Eisen der unter diesen Verhaltnissen bei diesem Prozesse besonders wirk-
same Bestandteil ist.
Das Verhalten der Eisenverbindungen der Mannitvergarung gegenuber
ist aber zweifelsohne ziemlich kompliziert, weil hier offenbar nicht allein
eine reine Nahrwirkung, sondern auch Wirkungen ganz anderer Art zutage
treten. Wahrend z. B. bei Zugabe von 0,25 g Ferriphosphat oder Ferro-
karbonat, wie oben angefUhrt, eine sehr krSftige Mannitvergarung gewohn-
lich erfolgt, sind diese Substanzen, in einer Menge von 0,04 oder 0,08 g an-
gewandt (welche Menge zur Deckung des Eisenbedarfs der mannit ver-
garenden Mikroben wie auch zur Sattigung der Nahrflussigkeit mit diesen
sehr schwer loslichen Verbindungen doch als sehr reichlich angesehen werden
muft), innerhalb des Zeitraumes, iiber welchen der Versuch sich erstreckt,
entweder ganz oder beinahe ganz wirkungslos gewesen, was wahrscheinlich
sich daraus erklart, daft die betreffenden Eisenverbindungen nicht allein
als Nahrstoff der mannitvergarenden Mikroben wichtig sind, sondern auch
gewisse der Mannitvergarung notwendige katalytische (?) Wirkungen aus-
iiben 1 ). Auf die Bedeutung solcher besonderen Wirkungen (Reizwirkungen)
eisenhaltiger Substanzen bei biologischen Stoffumsetzungen haben auch
*) Nachdem diese Untersuchungen schon langst zum AbschluB gebracht~und der
Bericht ausgearbeitet war, hat N. L. Sohngen unter dem Titel: EinfluB von Kolloiden
auf mikrobiologische Prozesse (Centralbl. f. Bakt. Note 2. Bd. 38. p. 621), eine Arbeit
veroffentlicht, durch welche obige Annahme bestatigt erscheint. Die groBe Bedeutung
der Kolloide fiir die mikrobiologischen Vorgange scheint iibrigens in der angefuhrten
interessanten Abhandlung eine zufriedenstellende Erklarung gefunden zu haben.
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Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
61
Remy und Rosing (1911 b.) in einer Abhandlung fiber das Verhalten
des Azotobacter chroococcum Humusstolfen und gewissen
Eisenverbindungen gegenfiber hingewiesen.
Mit Rficksicht auf K a 1 k ansprfiche verhalten sich die mannitvergfi-
renden Mikroben anders als Azotobacter. Wahrend nSmlich das
Vorhandensein von Kalk in dem Nahrsubstrate nicht eine absolute Lebens-
bedingung dieser Bakterie ist, indem — wie frfiher berfihrt — auch kohlen-
saure Magnesia eine sehr kraftige Azotobacter - Entwicklung in der
kalkfreien Mannitlosung veranlassen kann, findet in einem kalkfreien Sub¬
strate keine Mannitvergarung und daher wahrscheinlich auch keine Entwick¬
lung mannitvergarender Mikroben statt, eine Tatsache, welche die frfiher
ausgesprochene Vermutung unterstfitzt, dafi die Mannitvergarung in der
mit Erde versetzten kalkfreien Mannitlosung als eine Reaktion auf
die Gegenwart des B a k t e r i e n n a h r s t o f f e s Kalk an-
zusehen ist. Seitens der mannitvergarenden Mikroben werden aber
ganz bestimmte Anforderungen bezfiglich der Art der Kalkverbindung ge-
stellt, indem von den untersuchten Kalkverbindungen nur das Calcium-
karbonat, die basischen Calciumphosphate und die Calciumhumate
diesen Mikroben als Kalknfihrstoff dienen konnen, wahrend so verhfiltnis-
mafiig leichtlosliche Kalkverbindungen wie das primare Calciumphosphat,
das Calciumchlorid und das Calciumsulfat von denselben nicht ausgenutzt
werden konnen. Eine ganz besonders krfiftige Wirkung wurde von dem
in der 3. Serie des Versuches angewandten Kalkhumat ausgefibt, und es
ist interessant zu beobachten, daB die Wirkung des feuchten Prfiparates
eine bedeutend schnellere als die des trockenen Prfiparates gewesen ist;
es scheint dieses darauf zu deuten, daB diese Humuspraparate nicht allein
als Kalknahrung der mannitvergarenden Mikroben Bedeutung haben, son-
dern auch den GarungsprozeB in anderer Weise befordem (vgl. das auf p. 56
fiber das Verhalten des an Kalkhumat reichen Niederungsmoortorfes gegen-
tiber der Mannitvergarung Angeffihrte).
Ferner ist auch die Anwesenheit der Phosphorsaure eine notwendige
Bedingung der Mannitvergarung. Die Verbindungsart dieser Substanz scheint
unter den bei diesen Versuchen gegebenen VerhEltnissen von geringerer Be¬
deutung gewesen zu sein.
Kalium, Magnesium, Natrium oder Schwefelsaure scheinen bei der
Mannitgarung keine Rolle zu spielen. Eine Zufuhr von Stickstoff in ge-
bundener Form ist unter den gegebenen Verhaltnissen auch nicht ffir das
Zustandekommen dieses Prozesses notwendig, und die angewandten Roh-
kulturen von mannitvergarenden Mikroben dfirften demnach ihren Bedarf
an Stickstoff durch Assimilation des elementaren Stickstoffes decken konnen.
C. DasVorkommen der mannitvergarenden
Mikroben.
In Verbindung mit den im Hauptabschnitte I fiber das Vorkommen
des Azotobacter in verschiedenen Ackerboden referierten Unter-
suchungen wurden auch Beobachtungen betreffs der Mannitvergarung in der
„nicht geimpften“, kalkfreien, bzw. kalklialtigen Mannitlosung gemacht.
Das Verhalten der letzteren Flfissigkeit bezfiglich der Mannitvergarung gibt
fiber die Haufigkeit, womit die mannitvergarenden Mikroben in unseren
Ackerboden auftreten, einige Aufklarung, da diese Losung dem genannten
Prozesse die bestmoglichen Bedingungen darbietet.
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62
Harald R. Christensen,
Die Resultate dieser Beobachtungen sind in Tabelle 41 und in tlber-
sichtstabelle 21 mitgeteilt. In der letzteren wurden jedoch nur diejenigen
Boden mitgenommen, wo alle in dieser Beziehung notwendigen Beobachtungen
durchgefiihrt worden sind.
Tabelle 21.
Vorkommen der m a n n i t v e r g a r e n d e n Mikroben.
Grad der Mannitvergarung
nach Ablaut der
Versuchsperiode (6 Tage)
„Geimpfte“
Kulturen
kalkfreie
Mannitlosung
Anzahl Boden
„Ungeimpft
kalkfreie
Mannitlosung
Anzahl Boden
e“ Kulturen
kalkhaltige
Mannitlosung
Anzahl Boden
0 und 0-1 (keine).
12
22
3
1 und 1-2 (sehr schwache) . .
14
20
9
2 und 2-3 (schwache) ....
3
16
16
(kraftige).
94
65
95
Es scheint nach diesen Resultaten, daB die mannitvergarenden Mikroben
in so gut wie alien gebauten Boden vorhanden sind; nur in 3 von 123 Fallen
konnte in der „nicht-geimpften“, kalkhaltigen Mannitlosung keine deutliche
Garung wahrgenommen werden. In nicht wenigen Fallen verlauft jedoch
die Garung in dieser Fliissigkeit ziemlich langsam, was auf ein verhaltnis-
maBig sparsames Vorkommen der mannitvergarenden Mikroben in den be-
treffenden Boden hindeutet. Wenn diese Mikroben in groBer Menge in die
Kulturflussigkeit gebracht werden, wie es bei der Impfung mit Azoto-
b a c t e r - Rohkultur der Fall ist, so tritt in samtlichen Fallen sehr schnell
eine kraftige Mannitvergarung (mit Azotobacter -Entwicklung ver-
bunden) in der kalkhaltigen Nahrlosung ein. Es wird durch eine nahere
Betrachtung der Tabelle 41 noch wahrscheinlicher, daB eine langsam ver-
laufende Garung in der „nicht-geimpften“ kalkhaltigen Losung wirklich auf
das Zugegensein einer verhaltnismaBig geringen Anzahl mannitvergarender
Mikroben zuriickzufuhren ist. Es geht namlich aus dieser Tabelle hervor,
daB diejenigen Boden, die in dieser Fliissigkeit nur eine schwache Garung
hervorgerufen haben, in der Regel nicht oder nur in geringem MaBe eine
Garung in der mit Azotobacter - Rohkultur geimpften, kalk-
freien Mannitlosung veranlassen konnten, was darauf deutet, daB diese
Boden nicht eine zur Entwicklung der mannitvergarenden Mikroben
geniigende Kalkmenge enthalten haben, und daB es sich also nur um ein
zufatliges Vorkommen derselben handeln kann.
Wie aus der Tabelle 21 ersichtlich, ist in 22 Fallen in der „nicht-geimpften“
kalkfreien Mannitlosung, in der entsprechenden „geimpften“ Losung da-
gegen nur in 12 Fallen keine Mannitvergarung eingetreten. In 10 Fallen
kam also, obschon die bedingenden chemischen Faktoren vorhanden waren,
keine Mannitvergarung zum Vorschein; dieses Ergebnis laBt sich nur da-
durch erklaren, daB die mannitvergarenden Mikroben in den betreffenden
Boden dermaBen zuriickgedrangt gewesen sind, daB sie unter diesen Ver-
haltnissen nicht zur Geltung kommen konnten.
Es scheint hiernach, daB ein gewisser Kalkgehalt des Bodens bis zu
einem gewissen Grade das Vorkommen und die Verbreitung der mannit¬
vergarenden Mikroben bedingt, und daB die letzteren wirklich in einer kalk¬
freien Losung, mit sehr kalkarmen Boden versetzt, vernichtet werden konnen,
geht aus einigen Beobachtungen hervor, welche in Verbindung mit der auf
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Studien iiber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc.
63
Ta belle 22.
Untersuchung iiber das Verhalten der mannitvergarenden
Mikroben gegeniiber dem Kalkgehalt des Bodens.
Zusatz beim
Anfang des
Versuches
Fliissigkeit No. 2 1 ) (destilliertes Wasser)
Nach 5 Tagen wurden der Fliissigkeit
zugefiihrt: Mannit, K,HP0 4 und CaC0 3 2 )
Note fiir Mannitvergarung*) nach:
(Anzahl Tagen)
1 | 2 | 3 | 4 | 6
Reaktion
des Bodens
Bodenprobe No. 163
Keiner.
0
0
0
0
0
Schwach
CaCO,.
0
4
—
—
4
sauer
-
Bodenprobe No. 193.
Keiner.
0
0
0
0
0
Neutral
CaCO,.
0
1
3
3
3
Bodenprobe No. 303
Keiner.!! 0
0
0
0
0
Schwach
CaCO, . ..
1 0
2
4
—
4
sauer
Bodenprobe No. 228
Keiner.
1
1
4
—
4
Schwach
CaCO,.
0
3
4
—
4
sauer
Bodenprobe No. 564
Keiner.
0
0
1
4
4
Schwach
CaCO,.
0
4
—
—
4
sauer
Bodenprobe No. 418
Keiner.
0
0-1
—
2
2
j Neutral
CaCO,.
0
4
—
—
4
Bodenprobe No. 3311
Keiner.
0
3
4
—
4
Neutral
CaCO,.
1
4
—
—
4
p. 16 (Tabelle 9) referierten Untersuchung iiber den EinfluB des kohlensauren
Kalkes auf die Bewahrung des Azotobacters gemacht warden; es
kamen bei der erwahnten Untersuchung nur solche Boden zur Anwendung,
welche in der kalkfreien „geimpften“ Mannitlosung keine Garung hervor-
zurufen imstande waren.
Die Resultate dieser Beobachtungen sind in Tabelle 22 mitgeteilt, und
wie man sehen wird, kam bei nicht weniger als 3 der untersuchten 7 Boden
keine Mannitvergarung zum Vorschein, obwohl alle Bedingungen einer sol-
chen vorhanden waren; dieses Resultat darf als ein sicherer Beweis dafiir
angesehen werden, daB die groBe Anzahl mannitvergarender Mikroben,
welche durch die Impfung mittels Azotobacter - Rohkulturen in die
betreffenden Kolben eingefiihrt wurden, zugrunde gegangen sind.
») Vgi. Tabelle 9, p. 16.
2 ) CaC0 3 wurde jedoch nur denjenigen Kolben zugefiihrt, welche diesen Stoff
nicht im voraus enthielten.
*) Die fur diejenigen Kolben, welche beim Anfang des Versuches CaC0 3 enthielten,
gefundenen Zahlenwerte der Mannitvergarung bezeichnen eigentlich den Grad der Azo-
t o b a c t e r - Entwicklung (siehe Tabelle 9); da jedoch in einer mit Erde geimpften
Mannitlosung die Azotobacter - Entwicklung stets von einer kraftigen Mannit-
vergamng begleitet ist, so konnen dieselben sehr wohl auch als Ausdriicke fur den Grad
dieser Vergarung selbst betrachtet werden.
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64
Harald R. Christensen,
Diese Vernichtung der Bakterien ist nicht durch freie Sauren in den Boden
hervorgerufen; denn einer der 3 Boden reagiert neutral, und beziiglich dieser
Mikroben gilt also wahrscheinlich das Gleiche, was auf p. 20 beziiglich
Azotobacter gesagt wurde, namlich daB die Zerstorung derselben im
Boden weniger auf die Anwesenheit bakterizider Substanzen in demselben
als auf die Abwesenheit gewisser fur ihre Lebensfahigkeit notwen-
digen Substanzen zurttckzuffihren ist.
III. Untersuchungen fiber die peptonzersetzende Fahigkeit des Bodens in
ihrem Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit.
tlbersicht fiber die bis jetzt a u s g ef fi h r t e n
Untersuchungen.
Wahrend Th. Remy (1902) in der verschiedenen Fahigkeit der ein-
zelnen Boden zur Zersetzung stickstoffhaltiger organischer Substanzen nach
der von ihm angewiesenen Methode bestimmt, hauptsachlich einen ver-
schiedenartigen mikrobiologischen Zustand ausgedrttckt sieht (siehe die Ein-
leitung p. 3), haben andere Forscher, und zwar in besonderem Grade
Hugo Fischer (1909), behauptet, dafi zum groBten Teil der chemische
Zustand des Bodens in den durch dieses Verfahren gewonnenen Resultaten
einen Ausdruck findet.
Bei H. Fischers Untersuchungen, diese Frage betreffend, wurde
Blutmehl in Anwendung gebracht. Es wurden zwei verschiedene Boden
benutzt, namlich ein leichter, nahrstoffarmer, nicht in Kultur befindlicher
Sandboden und ein guter, stark mit Stallmist gedfingter, lehmiger Boden.
Nach dem Vorschlag von L 6 h n i s (1904, p. 461) hat man bei den Umsetzungs-
versuchen anstatt Wasser Extrakte der betreffenden Boden angewandt 1 ).
Diese Extrakte wurden, je 150 ccm, in Kolben verteilt. In jeden Kolben
wurde ferner 2 g Blutmehl gegeben, worauf die Flfissigkeiten im Autoklav
sterilisiert wurden. Jeder Kolben wurde mit 10 g Erde beschickt. Der
Versuchsplan war folgender:
Reihe I: Sandbodenextrakt + Blutmehl, mit Sanderde geimpft,
„ II: Lehmbodenextrakt + *» ,, „ „
„ III: Sandbodenextrakt + „ ,, Lehmerde „
„ IV: Lehmbodenextrakt + „ ,, „ „
Als Resultat dieser Untersuchung stellte sich heraus, daB die Be-
schaffenheit des Extraktes ffir den Grad der Stoffumsetzung
maBgebend war. Der leichte und unfruchtbare Sandmull verursachte, in
den Lehmbodenextrakt eingeffihrt, eine ebenso kraftige Zersetzung des Blut-
mehls als die Lehmerde in dem Lehmbodenextrakt, wahrend umgekehrt
die Lehmerde in dem Sandbodenextrakt nur eine ebenso geringffigige Stoff¬
umsetzung als der Sandboden in dem Sandbodenextrakt veranlassen konnte.
Da die Extrakte, wie erwahnt, vor der Einffihrung der Boden sterilisiert
wurden, laBt sich der gefundene Unterschied nur auf eine verschiedenartige
chemische Beschaffenheit derselben zurfickffihren. H. Fischer versucht
dann, die Faktoren zu ermitteln, welche die Unterschiede in der Fahigkeit
der einzelnen Boden zur Umsetzung des Blutmehls bedingen, und er findet,
daB namentlieh der Gehalt des Bodens an leicht zersetzbaren Humusstoffen
von Bedeutung ist, wahrend andererseits die Reaktion des Bodens bzw.
*) Die Bodenextrakte wurden folgendermaBen dargestellt: Ein Gemisch von
gleiehen Teilen Erde und Wasser wird y 2 Stunde im Autoklav bei 1 Vi Atm. Uberdruck
erhitzt. Nach Zusatz von Talk wird das Gemisch filtriert.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeechaffenheit etc.
65
dessen Gehalt an loslichen mineralischen Salzen mehr in den Hintergrund
zu treten scheint.
Von Lipman (1906), der sehr eingehende Untersuchungen tiber die
Peptonzersetzung angestellt hat, wurde dargetan, daft ein Zusatz von mine¬
ralischen Nahrsalzen (KjHP 0 4 + MgS0 4 + CaCl a + FeCl 8 + NaOH) zu einer
mit verschiedenen Boden geimpften Peptonlosung die Peptonzersetzung in
erheblichem Grade begunstigt und Unterschiede in der peptonzersetzenden
Fahigkeit der einzelnen Boden, welche bei Verwendung der gewohnlichen
Peptonlosung entstehen, bisweilen ganz ausgleichen kann. In anderen Fallen
waren aber auch mit dem erw&hnten Salzzusatz hervortretende Unterschiede
in der peptonzersetzenden Fahigkeit der Boden zu verzeichnen, und der
Grad dieser Fahigkeit scheint demnach nicht allein von dem chemischen,
sondern auch von dem biologischen Zustand des Bodens abhSngig sein zu
konnen.
In jUngster Zeit haben auch Remy und Rosing (1911 a) sich
eingehend mit Untersuchungen iiber die bei der Peptonzersetzung einfluft-
ubenden Faktoren beschaftigt, und, mit Lipman (1906) und R a h n
(1908) iibereinstimmend, linden auch diese Forscher, daft ein Zusatz von
mineralischen Salzen (K 2 HP0 4 + MgS0 4 + CaC0 3 ) zu der Peptonlosung die
Peptonzersetzung stark begiinstigt, und daft ferner auch die Humusstoffe
bei dieser Umsetzung von wesentlicher Bedeutung sind. Andererseits ist
der chemische Zustand des Bodens jedoch fUr den Verlauf der Peptonzer¬
setzung nicht in dem Grade mafigebend gewesen, daft der biologische Zustand
ohne Bedeutung ware. Der Einfluft des chemischen Zustandes des Bodens
kann nach Remy und Rosing ganz aufgehoben werden, wenn man
die genannten Salze der Peptonlosung zusetzt. Bei Anwendung einer solchen
Nahrlbsung treten die Unterschiede in der peptonzersetzenden Fahigkeit
der einzelnen Boden weniger deutlich hervor, als wenn man die reine Pepton¬
losung verwendet; sie brauchen aber doch nicht ganz verwischt zu werden.
Nach dem die in dem folgenden referierten Untersuchungen im wesent-
lichen ihren Abschluft erreicht hatten, ist mir eine Arbeit von Dzier-
b i c k i (1910) betreffend die Peptonzersetzung bekannt geworden. t> z i e r -
bicki hat in ahnlicher Weise wie die obengenannten Verff. die Zugabe
verschiedener Substanzen zu einer Peptonlosung, mit Erde geimpft, gepriift,
und er findet, daft besonders der Gehalt des Bodens an Phosphorsaure in
einer den Mikroben zuganglichen Form fur den Grad der peptonzersetzenden
Fahigkeit des Bodens mafigebend ist.
Von weiteren Arbeiten betreffend den Abbau von Pepton und anderen
stickstoffhaltigen organischen Korpem seien ferner angefiihrt: Miintz
und C o u d o n (1893), M a r c h a 1 (1893), L o h n i s (1904 und 1905 a),
L o h n i s und Parr (1907), L 6 h n i s und P i 11 a i (1908), W o h 11 -
mann, Fischer und Schneider (1904), Lipman (1905), Lip¬
man und Brown (1908 a, 1908 b, 1909 a und 1909 b), Lipman,
Brown und Owen (1910), Buh 1 ert und Fickendey (1906),
P i 11 a y (1908), Stevens und Withers (1909), S t o k 1 a s a (1911)*
B a r t h e 1 (1909), Russell und Hutchinson (1909), H a g e m
(1910), Boullanger und D u g a r d i n (1912), Ri 11 e r (1912) und
Brown (1912).
Eigene Untersuchungen.
In den gewohnlichen Peptonpraparaten sind alle fur den Abbau der-
selben notigen Bakteriennahrsubstanzen enthalten. Hiermit ist es aber
Zwaits AM. Bd. 43.
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66
Harald R. Christensen,
nicht gegeben, daB dieselben in 8olcher Menge vorhanden sind, daB eine
weitere Zufuhr solcher Substanzen wirkungslos sein wiirde, und nach An-
sicht des Verf. sollte gerade eine Klarlegung dieser Frage die Grundlage
fortgesetzter exakter Untersuchungen beziiglich der die peptonzer-
setzende Fahigkeit des Bodens bedingenden Fak-
toren bilden.
A. EinfluB verschiedener Substanzen auf die Pep-
tonzersetzung in Peptonlosung ohne Erdezusatz.
Eine 1-proz. Losung von Pepton 1 ) (Witte) wurde in Jena-Reagenz-
glaser von ca. 25 ccm Inhalt verteilt. In jedes Glas wurde genau 15 ccm
der Losung gegeben. Nach Zugabe derjenigen Substanz, deren Wirkung
untersucht werden sollte, wurde die Fltissigkeit mit ein wenig einer stark
verfaulten Peptonlosung geimplt (letztere wurde in der Weise hergestellt,
daB 15 ccm Peptonlosung, mit ca. 3 g eines guten, fruchtbaren, lehmigen Mull-
bodens versetzt, 4 Tage bei ca. 24° C gehalten wurde). Die Impfung wurde
mittels eines umgebogenen Platindrahtes, welche ein paarmal aus der faulen
in die frische Losung gefiihrt wurde, vorgenommen. Bei der ersten Serie
von Untersuchungen (Tabelle 23) wurden samtliche Fliissigkeiten vor der
Impfung durch Erhitzen auf 100° C 3 Tage nacheinander sterilisiert. Dieses
Erhitzen hat aber die Wirkung gehabt, daB das aus Zuckerhumus dargestellte
Humat (des naheren siehe p. VO) in der Losung (zwar ohne Niederschlag)
koagulierte, und zur Vermeidung derartiger Anderungen der Nahrsubstrate
wurden die in den folgenden Versuchsreihen angewendeten Fliissigkeiten
nicht nach der Zugabe der Substanzen sterilisiert, und die Impfung mit
Faulnisbakterien wurde unmittelbar nach diesem Zusatz vorgenommen.
Nach 4-tagiger Aufbewahrung bei 25° C wurden die Glaser in einen kuhlen
Raum gestellt und die Bestimmung des Ammoniakgehaltes der Flussig-
keiten so schnell als moglich vorgenommen. Der ganze Inhalt der
einzelnen Glaser wurde in den Destillierkolben hineingesptilt und die Glaser
wiederholt mit destilliertem Wasser nachgcspiilt. Das Destillat wurde in
n/10 Schwefelsaure aufgefangen und erst gekocht, dann wieder abgekiihlt,
ehe die Titrierung vorgenommen wurde. Als Indikator wurde Lackmus-
losung verwendet.
Einzelheiten beziiglich der Ausfiihrung der Untersuchungen sowie die
Resultate derselben sind aus der Tabelle 23 ersichtlich.
Die Untersuchung kann in 3 Abteilungen gegliedert werden:
1. Untersuchung iiber den EinfluB verschiedener mineralischer Substan¬
zen auf die Peptonzersetzung.
2. Untersuchung iiber den EinfluB verschiedener Kohlenstoffverbin-
dungen auf die Peptonzersetzung.
3. Untersuchung iiber den EinfluB verschiedener Humusstoffe auf die
Peptonzersetzung.
Die Ubercinstimmung der Resultate der einzelnen Parallelbestimmungen
sind durchgehend befriedigend und besser, als es beim Zusatz von Erde Oder
Erdeaufschlammung gewohnlich der Fall ist.
*) Zur Losung des Peptons wurde sowohl hier wie spa ter stets destilliertes Wasser
verwendet. Vor der Uberflihrung in die Kulturgliiser wurde die Losung im Dampftopf
auf 100° C ca 10 Minuten lang erhitzt und dann durch ein Faltenfilter filtriert. In dieser
Weise erhalt man gewohnlich eine vollstandig klare Fliissigkeit. Die Losung wird in den
Reagenzgliisern 3 Tage nacheinander durch Erhitzen in stromenden Wasserdampfen
sterilisiert.
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Studien fiber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc.
67
Tabelle 23.
Einflufi ver8chiedener Stoffe auf die . Peptonzersetzung
in Peptonlosung ohne Zusatz von Erde.
Zusatz zur Peptonlosung
Ammoniak8tick8tof£
1 1 Peptonlosung
| ccm Vio Saure
Serie l 1 )
Keiner.j 4,4
!• g CaC0 3 . jj 4,4
do. + 0,01 g K 2 HP0 4 .7,1
do. + 0,03 g CaHPO,.I 6,9
0,03 g CaHP0 4 .I 7,6
0,01 g K,HP0 4 .
do.
+
do.
+ 0,03 g Humat VII .
(gekocht mit Salzsaure)
do.
+
do.
+ 0,03 g Humat VIII
(Zucker-Humus)
do.
~r
do.
+ 1 g feuchter Hoch-
moortorf
do.
+
do.
+ 0,25 g SiO t ....
do.
+
do.
+ 0,25 g Traubenzucker
do.
-f
do.
+ 0,25 g Milchzucker .
Serie 2 2 )
Keiner.
i, g CaC0 3 . i 3,6 ! 3,6
do. + 0,01 g K 2 HP0 4 .
do. + 0,03 g CaHP0 4 .
0,03 g CaHP0 4 .
0,01 g K 2 HP0 4 .
t; g CaS0 4 + 0,01 g k 2 hpo 4 .
0,03 g Humat VI.
l 2 g CaC0 3 + 0,01 g K 2 HP0 4 + 0,03 g Humat VI
do. 4- do. + 0,25 g Traubenzucl
Keiner .
0,1 gTaCO, + 0,01 g K 2 HP0 4
Serie 3 2 )
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
do.
4-
+
-u
+
do. + 0,05 g Traubenzucker
do. +0,10g
do. + 0,20 g „
do. + 0,40 g
do. + 0,05 g Mannit. . . .
do. + 0,10 g ..
do. + 0,20 g .
do. + 0,017 g Humat IV. .
do. + 0,034 g
do. + 0,05 g ,. . .
Serie 4 2 )
+
do.
do.
do.
do.
do.
do.
+ 0,005 g ,,
+ 0,1 g Calciumlaktat.
+ 0,01 g
+ 0,005 g ,,
+ 0,25 g Si0 2 . . .
l! a
b
c
d
Mit-
tel
mg
N
4,4
4,5
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—
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—
7,1
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—
7,2
10,1
6,7
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7,1
—
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9,6
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8,0
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—
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1
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5,0
5,8
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6,2
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1,1
1,6
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2,3 |
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II °> 9 :
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1.1
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5,1 |
5,3 ,
5,1
7,2
M Die Fliissigkeiten wurden nach Zugabe der Substanzen sterilisiert.
*) Die Impfung erfolgte gleich nach der Zugabe der Stoffe.
5*
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68
Harald R. Christensen,
Bei Betrachtung der Resultate der Untersuchungen iiber den Einflufi
der Mineralsubstanzen aufdie Peptonzersetzung sehen wir erstens
daft dieser Einfluft ein besonders hervortretender ist. In der reinen Pepton-
losung ist der Faulnisprozeft verhaltnismaftig wenig vorgeschritten, die
Menge des abdestillierten Ammoniakstickstoffes schwankt zwischen 3,8 und
6,3 mg. Der Zusatz von kohlensaurem Kalk allein hat den Abbau des Peptons
nicht im geringsten begiinstigt; durch ferneren Zusatz von K 2 HP0 4 ist die
Zersetzung aber bedeutend weiter gefuhrt worden. CaC0 3 + CaHP0 4 haben
dieselbe Wirkung wie CaC0 3 + KjHP 0 4 , wodurch erwiesen ist, daft das
Kali bei dieser Umsetzung keine Rolle spielt. Da femer K 2 HP0 4 , allein
verwendet, eine ebenso starke Umsetzung veranlaftt, als wenn es mit CaC0 3
zusammen verwendet wird, ist der Schluft gerechtfertigt, daft von den
untersuchten mineralischen Substanzen nur der
Phosphorsaure eine Bedeutung bei der Peptonzer¬
setzung zukommen kann.
Von Kohlenstoffverbindungen wurden in der ersten Serie Trauben-
zucker und Milchzueker gepriift. Diese beiden Zuckerarten haben der Pep¬
tonzersetzung entgegengewirkt, und in der zweiten Serie hat der Trauben-
zucker diesen Prozeft fast ganz zum Stillstand gebracht. Man darf aber
das Ergebnis dieser Versuche nicht als Beweis dafiir betrachten, daft die
betreffenden oder ahnliche Kohlenstoffverbindungen auch nicht unter an-
deren Umstanden eine positive Wirkung auf die Peptonzersetzung ausiiben
konnten. Die grofte Zuckermenge, die hier angewandt wurde (das Ver-
haltnis zwischen Zucker und Pepton ist wie 5 : 3), hat wahrscheinlich be-
wirkt, daft die zuckervergarenden Mikroben sich anfangs weit kraftiger als
die peptonabbauenden entwickelt haben, und moglicherweise werden die
letzteren auch durch die starke Anhaufung von Garungsprodukten aus der
KohlenhydratgSrung direkt in ihrer Wirkung gehemmt. Zur naheren Be-
leuchtung der Frage, welche Bedeutung der Zufuhr von Kohlenstoffnahrung
beigelegt werden muft, wurde eine besondere Untersuchung vorgenommen
(Serie 3 und 4, Tab. 23), wo wechselnde Mengen von Traubenzucker, Mannit
oder Calciumlaktat angewandt wurden. Wie es aus den Resultaten dieser
Untersuchungen hervorgeht, wurde der Peptonabbau in keinem Falle durch
Anwendung von Traubenzucker oder Mannit begiinstigt; selbst verhaltnis-
maftig kleine Mengen derselben haben vielmehr eine stark hemmende Wir¬
kung ausgeiibt. Das Calciumlaktat hat sich dagegen ziemlich indifferent
gegeniiber dem Peptonabbau verhalten. Es diirfte also nach dieser Unter¬
suchung die Annahme wahrscheinlich sein, daft das Peptonmolekiil an sich
eine zulangliche Kohlenstoffnahrung enthalt, um den Kohlenstoffbedarf der
peptonzersetzenden Bakterien in alien Stadien des Abbauprozesses zu be-
friedigen. Der absolute Beweis, daft dies der Fall ist, laftt sich jedoch aus
den oben angefiihrten Griinden durch Umsetzungsversuche mittels Roh-
kulturen nicht erbringen.
Die Humusstoffe konnen dagegen, wie es auch R e m y und
Rosing (1911a) angeben, die Peptonzersetzung wesentlich befordern; es
ist aber, wie man sehen wird, ein bedeutender Unterschied zwischen den Ein-
fliissen der angewandten Humuspraparate 1 ) in dieser Beziehung. Die Hu-
mate No. VI (Serie 1 und 2) und IV (Serie 3) haben den Peptonabbau ziem¬
lich stark begiinstigt, wahrend das Humat VII, welches aus Humussaure
dargestellt w urde, die vor dor Umwandlung in Kaliumhumat mit kochender
*) Betreffs der Darstellung der Humuspraparate wird auf p. 69 verwiesen.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeechaffenheit etc.
69
Salzsaure behandelt worden war, und das Humat VIII, welches aus Zucker-
humus dargestellt wurde, die Zersetzung dagegen gehemmt haben, letzteres
sogar in betrachtlichem MaBe. Ein Zusatz von Kohhumus in der Form von
Hochmoortorf hat in der ersten Serie des Versuches eine noch kraftigere
Wirkung als das Kaliumhumat VI ausgeiibt. Aus der 3. Abteilung der
Tabelle (Serie 3) wird man ersehen, dab nur eine sehr kleine Humusmenge
zu einer kraftigen Beforderung der Peptonzersetzung erforderlich ist, indem
eine maximale Wirkung schon bei der kleinsten in Anwendung gebrachten
Menge (0,017 g) erreicht wurde.
Zur Orientierung betreffs der Frage, ob der EinfluB der Humusstoffe
auf die Peptonzersetzung etwa durch deren kolloidale Beschaffenheit be-
dingt ist, wurden Versuche mit Zusatz von Kieselsaureanhydrid vorge-
nommen. Die Wirkung dieser Substanz war in der Serie 1 (wo die Fliissig-
keiten, wie erwahnt, nach dem Stoffzusatz sterilisiert wurden) eine negative,
in der Serie 4 hat dieselbe dagegen in geringem Grade die Zersetzung be-
giinstigt.
Der EinfluB der verschiedenen Substanzen auf die Peptonzersetzung
hat sich nicht allein in dem verschiedenen Ammoniakgehalt, sondem auch
in dem Aussehen und Geruch der Flussigkeiten erkennen lassen. In samt-
lichen mit Phosphorsaure versetzten Flussigkeiten war der iible Geruch
starker hervortretend, als wenn keine Phosphorsaure zugesetzt worden war.
In den Glasem mit der reinen Peptonlosung bzw. mit Peptonlosung und
CaC0 3 allein waren die Flussigkeiten verhaltnismaBig klar, und es war auf
der Oberflache der Fliissigkeit entweder keine oder nur eine schwach ent-
wickelte Bakterienhaut vorhanden. In ahnlieher Weise verhielten sich die
Flussigkeiten, welche Kaliumhumat, aus Rohhumus dargestellt, enthielten.
In den samtlichen ubrigen Flussigkeiten wurde dagegen eine mehr oder
weniger kraftige, nicht selten sogar eine sehr starke Bakterienhaut auf der
Oberflache der Flussigkeit wahrgenommen 1 ). Das Erscheinen einer solchen
kraftigen Bakterienhaut ist also ebenso wie die weitgehende Peptonzersetzung
durch das Vorhandensein der Phosphorsaure be-
d i n g t. Von Interesse ist es, daB das (aus Rohhumus dargestellte) Kalium¬
humat diesem Aufbau von BakterieneiweiB aus dem Pepton widerstrebt
und somit unter den gegebenen Verhaltnissen die Peptonzersetzung auf
Kosten der EiweiBbildung zu begunstigen scheint.
Der durch diese Untersuchungen nachgewiesene bedeutende Unter-
schied zwischen den Einflussen der einzelnen Humussubstanzen auf die Pep¬
tonzersetzung lieB es als wunschenswert erscheinen, noch mehrere Humus-
praparate auf ihr Verhalten diesem Prozesse gegenuber zu untersuchen,
und es wurde zu diesem Zwecke die in Tabelle 24 referierte Untersuchung
vorgenommen. Die bei dieser Untersuchung angewendeten Humuspraparate
wurden in folgender Weise dargestellt:
Humuspraparat I: Aus Niederungsmoortorf aus der Tylstrup Versuchs-
station dargestellt. Der Torf wurde eine Zeitlang in stark verdiinnter, kalter Salzsaure
stehen gelassen. Nach Auswaschen der Salzsaure wurde der Torf dann mit einer ver-
diinnten Sodalosung iibergossen und unter wiederholter Umriihrung 10 Tage lang bei
Seite gestellt. Der geldste Humus wurde abfiltriert und mit verdiinnter Salzsaure gefallt.
Das Fallungsprodukt (die Humussaure) wurde mit destilliertem Wasser ausgewaschen,
bis der letzte Rest der Salzsaure entfernt war, und wurde dann in Kaliumhumat umge-
*) Eine ahnliche Hautbildung, durch Zusatz mineralischer Substanzen (K^HP0 4
r M g«°. + CaC0 3 ), zu einer mit Erde geimpften Peptonlosung hervorgerufen, haben
friiher Re my und Rosing wahrgenommen (1911, p. 51).
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70
Harald R. Christensen,
wandelt, was am bequemsten auf die Weise geschieht, daB ein UberechuB von Humus-
saure in eine stark verdiinnte Kalilauge gebracht und damit einige Tage stehen gelassen
wircL Der nicht geloste Teil der Humussaure wird abfiltriert, und in dem Filtrat hat man
dann eine neutrale Kaliumhumatlosung.
Humuspraparat II: Aus Hochmoortorf aus Tylstrup Versuchs-
station (Store Vildmose) in der gleichen Weise wie I dargestellt.
Humuspraparat III: Aus demselben Fallungsprodukte wie I dargestellt.
Die Humussaure wurde mit stark verdiinnter Salzsaure gekocht und, nach vollstandigem
Auswaschen der letzteren, in der oben beschriebenen Weise in Kaliumhumat umgewandelt.
Humuspraparat IV: Aus einem Gemisch von Niederungsmoortorf aus
Tylstrup und Gelleruplund (bei Heming) dargestellt. Der Torf wurde ohne vorhergehendes
Stehenlassen in verdiinnter Salzsaure in 3-proz. NaOH gekocht. Filtrierung, Fallung
mittels Salzsaure und Umwandlung in Kaliumhumat.
Humuspraparat V: Aus demselben Fallungsprodukt wie IV dargestellt. Dasselbe
wurde mit verdiinnter Salzsaure gekocht und dann in der gleichen Weise wie III behandelt.
Humuspraparat VI: Aus Buchenrohhumus in der gleichen Weise wie I
dargestellt.
Humuspraparat VII: Aus demselben Fallungsprodukt wie VI dargestellt.
Die Humussaure wurde mit verdiinnter Salzsaure gekocht und dann in der gleichen Weise
wie III und V behandelt.
Humuspraparat VIII: Kaliumhumat, aus Rohrzucker-Humus dargestellt.
Das detaillierte Verfahren bei der Darstellung dieses Praparates ist friiher beschrieben
worden (Harald. R. Christensen. 1910 p. 347).
i Die Untersuchung wurde in 2 Serien durchgefiihrt. In der Serie I
wurde eine Peptonlosung mit Zusatz von K 2 HP0 4 und CaC0„ in der Serie 2
dagegen eine reine Peptonlosung verwendet.
Da Untersuchungen von Kaserer (1910 und 1911) sowie von Re my
und Rosing (1911 b) es wahrscheinlich gemacht hatten, daB die physio-
logischen Wirkungen der Humusstoffe wesentlich durch deren Gehalt an
Eisenverbindungen bedingt ist, wurde zum Vergleich mit den oben beschrie¬
benen Humuspraparaten ferner Ferriphosphat in Anwendung gebracht.
Die Resultate der Untersuchungen in der Serie 1 (Tabelle 24) weichen
von den in Tabelle 23 mitgeteilten etwas ab. Erstens bemerkt man, daB
der Peptonabbau in der humusfreien Losung bedeutend weniger umfassend
gewesen ist, als es bei dem vorhergehenden Versuch der Fall war. Dieses ist
wahrscheinlich darauf zuriickzufuhren, daB die Versuchsperiode das letzte
Mai 8 Stunden kiirzer als beim ersten Versuch gewesen ist, und daB die Glaser
wahrend der letzten 16 Stunden bei gewdhnlicher Zimmertemperatur anstatt
bei 25° C aufbewahrt wurden. Die schwachere Umsetzung in dieser Flttssig-
keit hat aber die Wirkung gehabt, daB der EinfluB der Humusstoffe um so
deutlicher hervortritt, und wie aus der Tabelle ersichtlich ist, haben bei
diesem Versuch samtliche Humuspraparate, auch die aus
mit Salzsaure gekochtem Humus, bzw. aus Rohrzuckerhumus dargestellten,
den Peptonabbau begiinstigt. Die hemmende Wirkung der letztgenannten
• Humuspraparate bei dem vorhergehenden Versuch sind dann wahrschein¬
lich auf schadliche Umsetzungen in den Fliissigkeiten zuriickzufuhren, welche
durch die nach dem Zusatz der Substanzen erfolgte Sterilisation hervor-
gerufen wurden. Wie schon friiher erwahnt, hat diese Sterilisation (Erhitzen
in strbmenden Wasserdampfen) das Koagulieren des aus Zuckerhumus dar¬
gestellten Kaliumhumats herbeigefiihrt. Das aus Zuckerhumus dargestellte
Humat und die aus mit Salzsaure gekochtem Humus dargestellten Humate
haben bei diesem Versuch eine gleich gute Wirkung ausgeiibt; dieselbe ist
jedoch bedeutend geringer als die Wirkung der Ubrigen Humuspraparate.
Von den in gewohnlicher Weise aus Rohhumus dargestellten Praparaten
zeichnet sich No. I (aus Niederungsmoortorf entstammend) durch eine be-
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Studien iiber den EiniluB der Bodenbeschaffenheit etc.
71
Tabelle 24.
EinfluB verschiedener Humusprapar&te auf die Pepton
zersetzung.
Zusatz zur Peptonlosung
Ammoniakstickstoff
in der Peptonlosung
ccm 1 / 10 n-Saure
a
b
c
d
Mit-
tel
mg
N
Serie 1.
(Aufbewahrung 72 Stunden bei 25° C und 16 Stunden bei Zimmertemperatur
[ca. 15° C])
Keiner
. .
. . . .
.
.1
3,1
2,8
3,2
3,0
4.2
K g CaCO,
+ 0,01 g k,hpo 4 .
3,7
3,4
4,2
4,2
3,9
5,5
do.
+
do.
+ 0,03 g Humat I . .
9,1
9,6
9,3
9,3
13,1
do.
+
do.
+ g f 9 I . .
9,9
10,0
10,0
14,0
do.
+
do.
+ 0,03 g „ II . .
8,4
7,3
9,3
8,3
11,7
do.
+
do.
+ 0,03 g „ III
(mit Salzsaure gekocht)
5,2
5,1
5,8
5,4
7,6
do.
+
do.
+ 0,03 g Humat IV . .
8,5
8,9
8,7
8,7
12,2
do.
+
do.
+ 0,03 g „ V . .
(mit Salzsaure gekocht)
5,2
5,7
5,3
5,4
7,6
do.
+
do.
+ 0,03 g Humat VI . .
7,3
6,6
6,9
6,9
9,7
do.
+
do.
+ 0,03 g „ VII
(mit Salzsaure gekocht)
5,2
5,2
7,3
do.
+
do.
+ 0,03 g Humat VIII '
(aus Zucker-Humus dargestellt)
5,6
5,4
5,4
5,5
7,7
do.
+
do.
+ 0,03 g Ferriphosphat
6,7
1 7,0
7,4
7,1
10,0
Serie 2 (92 Stunden bei 24%°C).
Keiner
• • • •
4,3
3,6
3,7
2,2
3,5
4,9
0,03 g Humat 1 . .
5,3
5,4
5,0
4,9
5,2
7,3
0,03 g
99
u .
4,9
4,6
4,6
4,5
4,7
6,6
0,03 g
99
Ill .
4,2
4,2
—
4,3
4,2
5,9
0,03 g
99
IV .
4,2
4,1
4,1
3,9
4,1
5,8
0,03 g
99
VI .
3,2
—
3,2
4,5
0,03 g
99
vhi
• •
2,1
2.2
2,5
2,4
2,3
3,2
sonders kraftige Wirkung aus; die schwachste Wirkung ist bei No. VI (aus
Buchenrohhumus entstammend) zu verzeichnen. Dieses Humuspraparat
verhalt sieh beinahe wie das Ferriphosphat. Beim Humuspraparat No. II
(aus Hochmoortorf entstammend) laBt sich das Resultat des Umsetzungs-
versuches nur etwas unsicher erkennen, indem die Abweichungen zwischen
den Parallelbestimmungen ziemlich groB gewesen sind.
Auch in der zweiten Serie des Versuches, wo die Humusstoffe
in einer reinen Peptonlosung gepriift wurden, treten
die Unterschiede der Wirkungen der einzelnen Praparate deutlich hervor.
AuBer der spezifischen Humuswirkung, die in der mit Kaliumphosphat
und kohlensaurem Kalk versehencn Peptonlosung zum Ausdruck koinmt,
ist bei dieser Versuchsanordnung auch eine Moglichkeit dafUr geboten, daB
der verschiedene Phosphorsauregehalt einen EinfluB ausiiben konnte. Das
Humat No. I hat bei dieser Untersuchung wieder den am meisten begiin-
stigenden EinfluB auf die Peptonzersetzung geiibt. Das Humat No. VI 1 )
welches Buchenrohhumus entstammt, scheint diesen ProzeB weder gehemmt
noch begiinstigt zu haben, wogegen das Humat No. VIII, aus Zuckerhumus
') Von diesem Humat war nur eine fiir e i n Glas hinlangliche Menge vorhanden.
Ets ist aber friiher unter ahnlichen Verhaltnissen mit demselbcn Resultat gepriift word#»n
(siehe Tabelle 23, 2. Serie).
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72
Uarald B. Christensen,
dargestellt, eine deutlich hemmende Wirkung getibt hat. Dieses Humat
scheint demnach je nach den Umstanden den Peptonabbau in zwei ent-
gegengesetzten Richtungen beeinflussen zu konnen (vgl. die Resultate der
Serie 1), was auch durch den spater auf p. 73 (Tabelle 25) zu erwahnenden
Versuch in interessanter Weise bestatigt wird.
Auffallig ist bei dieser Untersuchung die merkwiirdig gute U b e r -
einstimmung der Resultate der Parallelbestim-
m u n g e n in samtlichen Fallen, wo Humus der Peptonlosung zugesetzt
wurde. Wahrend der Unterschied zwischen der groBten und der kleinsten
O ve 72. 96 120
Umsetzungsdauer in Stunden.
Fig. 10. Einflufi verschiedener Humuspraparate, sowie des Ferriphosphats
auf den Verlauf der Peptonzereetzung.
-CaC0 8 + K 2 HP0 4 .
do.
+
do.
+ Humat I.
do.
+
do.
-f Humat II.
do.
+
do.
+ Humat III.
do.
+
do.
+ Humat VIII (Zucker-Humus).
do.
+
do.
+ Ferriphosphat.
der gefundenen Ammoniakmengen bei der reinen Peptonlosung 2,1 ccm
1/10 n-S&ure 1 ) entspricht, iibersteigt derselbe bei Verwendung von Humus-
stoffen niemals 0,5 ccm 1 /10 n-SSure. Die Humusstoffe schei-
ncn demnach einen regulierenden EinfluB auf die
Peptonzersetzung auszuiiben. Eine Erklarung dieser eigentiimlichen, jedoch
ganz unzweifelhaften Wirkungsweise laBt sich augenblicklich nicht geben.
Wenn man, wie es bei diesem und dem vorhergehenden Versuch gemacht
wurde, den Grad des Peptonabbaues erst bestimmt, nachdem die Umset-
zungcn eine langere Zeit hindurch (ca. 4 Tage) stattgefunden haben, liegt
*) Entsprechend groBe Nioht-Ubereinstimmungen wurden bei dieser Flussigkeit
eelir hiiufig konfltatiert(des naheren siehe die einzelnenTabellen und besondera Tabelle 29a).
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KiufluB von vorschicdeuon Humuspraparaten und von Ferriphosphat a u f den Verlauf
der Peptonzersetzung 1 ).
Studien iiber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit eto.
73
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0,25 mg Ammoniakstickstoff.
74
Harald R. Christensen,
die Moglichkeit vor, daB die Unterschiede in den Wirkungen der einzelnen
Humusstoffe teilweise ausgeglichen worden sind, und um einen sichereren
und genaueren Ausdruck fiir den EinfluB der einzelnen Humusstoffe zu
^rhalten, wurde dann ein Versuch angestellt, wo der Grad der Umsetzung
von Tag zu Tag bis 5 Tage nach dem Anfang des Versuches bestimmt wurde.
Durch ein solches Verfahren wurde es ermoglicht, die Umsetzungskurven
der einzelnen Praparate zu konstruieren.
Aus diesen Kurven und aus der Tabelle 25 wird man sehen, daB be-
deutende Unterschiede in der Wirkung der einzelnen Praparate auftreten,
■daB aber diese Unterschiede entweder ganz oder doch groBtenteils ver-
schwinden, je nachdem die Umsetzung fortschreitet. Die kraftigste Wirkung
war wieder bei Praparat No. I zu verzeichnen. Im Gegensatz zu den tibrigen
angewandten Praparaten hat dasselbe schon am ersten Tag die Peptonzer-
setzung deutlich begiinstigt, und die maximale Umsetzung wurde durch
Zusatz dieses Praparates schon nach 3 Tagen erreicht, bei den ubrigen Zu-
satzen dagegen friihestens nach 4 Tagen, und zwar nur in e i n e m Falle,
namlich bei dem Humuspraparat III; dieses Humat, welches aus mit Salz-
saure gekochter Humussaure dargestellt wurde, hat hier eine bedeutend
kraftigere Wirkung als bei dem obenerwahnten Versuch (Tabelle 24) aus-
geiibt. In den Losungen, welche Kaliumhumat II oder Ferriphosphat ent-
halten, und zwar besonders in der letzteren, findet man eine verhaltnismafiig
gleichmaBige Zunahme im Grade der Peptonzersetzung von Tag zu Tag
wahrend der ganzen Periode. Was das aus Zuckerhumus dargestellte Humat
betrifft, kann man die interessante Beobachtung machen, daB dasselbe
zuerst deutlich hemmend auf die Peptonzersetzung einwirkt
(vgl. p. 71), indem die Losung mit diesem Zusatz nach 2 Tagen nur die
Halfte des Ammoniaks der humusfreien Losung enthalt. Dann wird aber
die Zersetzung kraf tiger; schon am dritten Tage ist sie etwas weiter vor-
geschritten als in der humusfreien Losung, und am vierten und fUnften Tag
hat sie beinahe dieselbe Stufe wie in den Losungen mit den natiirlichem
Humus entstammenden Humuspraparaten erreicht. In der humusfreien
Losung verlauft die Zersetzung ziemlich trage und erreicht erst am vierten
Tag einen betrachtlichen Umfang; am fiinften Tag ist die Zersetzung jedoch
lange nicht so weit vorgeschritten, wie es in der mit Humus bzw. Ferriphos¬
phat versehenen Peptonlosung der Fall ist.
Aus dem Verhaltnisse, daB auch die aus Zuckerhumus dargestellte
Humussaure die Peptonzersetzung stark begiinstigt, geht mit Sicherheit
hervor, daB der begiinstigende EinfluB der natiirlichen
Humusstoffe auf diesen ProzeB nicht ausschlieB-
lich auf deren Eisengehalt z u r ii c k z u f ii h r e n ist,
wenn auch diese Substanz nach demVerhalten des
F e r r i p h o s p h a t s bei dieser Untersuchung zu schlie-
Ben, zweifelsohne von wesentlicher Bedeutung ist.
B. EinfluB verschiedener Substanzen auf die Pep¬
tonzersetzung in Peptonlosung mit Erdezusatz.
Durch die obenerwahnten Untersuchungen iiber die Bedingungcn der
Peptonzersetzung in Losungen ohne Erdezusatz vrurde die notige Grundlage
fiir weitere Untersuchungen betreffend diejenigen Eigensehaften des Bodens
gcschaffcn, welche die peptonzersetzende Fahigkeit desselben bedingen.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
75
Von vomherein war es anzunehmen, daB diese Eigenschaften sowohl
chemischer als auch mikrobiologischer Natur sein konnten. Zur sicheren
Beurteilung, bis zu welchem Grade rein cheraische Verhaltnisse die Unter-
schiede beziiglich der peptonzersetzenden F&higkeit der einzelnen Boden be-
dingen, mufite vorerst eventnelle Unterschiede beziiglich des Gehaltes an
peptonzersetzenden Mikroben ausgeglichen werden. Bei den im folgenden re-
ferierten Untersuchungen wurde es versucht, dieses dadurch zu erreichen,
daB die Fliissigkeiten (in der auf Seite 66 angegebenen Weise) mit einer sehr
groBen Anzahl der betreffenden Mikroben geimpft wurden (Impfung mit
stark verfaulter Peptonlosung). Neben diesen „geimpften“ Fliissigkeiten wurden
auch „nicht-geimpfte“ bei Seite gestellt (welche also nur die mit der Erde ein-
gefiihrten Mikroben enthielten). Die Unterschiede in dem Verhalten dieser,
sonst gleich behandelten, Kulturen werden wahrscheinlich fiir den EinfluB
Ausdruck geben konnen, welchen der augenblickliche mikrobiologische Zu-
stand des Bodens auf die Peptonzersetzung ausiibt.
Bei den Untersuchungen der Verhaltnisse, welche fiir die peptonzersetzende
Fahigkeit des Bodens maBgebend sind, wurden teils Humusboden, teils ge-
wohnliche gebaute Ackerboden (Mineralboden) in Anwendung gebracht.
1. Die peptonzersetzende Fahigkeit der Humusboden.
Friiher ausgefiihrte Bestimmungen der peptonzersetzenden Fahigkeit
des rohen Torfes aus Hoch- und Niederungsraooren (Harald R. Chri¬
stensen, A. Mentz und N. Overgaard, 1912, p. 635 und 1913,
p. 416) hatten gezeigt, daB dieselbe, und zwar besonders die des Hochmoor-
torfes, auBerst geringfiigig war. Bei Anwendung von Boden dieses Charakters
war es also von vornherein zu erwarten, daB der EinfluB des chemischen, bzw.
mikrobiologischen Zustandes des Bodens auf den Verlauf der Peptonzersetzung
besonders deutlich zum Ausdruck kommen wiirde.
Bei den Untersuchungen iiber die Bedingungen der peptonzersetzenden
Fahigkeit der Humusboden wurde roher (nicht angebauter) Torf aus Hoch-
und Niederungsmooren aus der staatlichen Versuchsstation bei Tylstrup 1 )
verwendet. Samtliche zur Verwendung kommende Torfproben waren gegen-
iiber Lackmus von ausgesprochen saurer Reaktion.
TabeUe 26.
EinfluB des kohlenaauren Kalks auf die peptonzersetzende
Fahigkeit des Hoch* bzw. Niederungsmoortorfs („U nge-
i m p f t e“ Kulturen).
Ammoniakstickstoff der Peptonlosung
Die Ver-
Zusatz zur Peptonlosung
ccm 1 /m n-Saure
suchs-
!
a 1
_ _]
_ c _1
Mittel 1
mg N
1 periode
1
Hochmoortorf I.
2,4
2,6
2,6
2,5
3,5
3 /10
7 /io
do. + y 2 g CaC0 3
2,9
3,4
3,9
3,4
4,8
Niederungsmoortorf 6. . . .
3,2
3,4
3,3
4,6
1910
do. + y 2 g CaCOj
6,7
6,7
6,7
9,4 |
Wie bei den im Kapitel A referierten Untersuchungen wurde auch hier
cine 1-proz. Peptonlosung (Pepton Witte, in destilliertem Wasser
aufgelost) benutzt, welche in Reagenzglaser mit je genau 15 ccm verteilt
*) Die Beschaffenheit dieser Moorboden ist friiher von mir in Verbindung mit
A Mentz und N. Overgaard eingehend beschrieben worden (1912).
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76
Harald R. Christensen,
Tabelle 27.
EinfluB verschiedener Stoffe auf die p e p t o n z e r s e t z e n d e
Fahigkeit des Hoch- bzw. Niederungsmoortorf.
Zusatz zur Peptonlosung
Versuchsserie
An-
fangs-
ter-
min-
des
Ver-
suches
Amn
aus
ccm 3
h;
Einzel-
be-
stim-
mun-
gen
rngeimp
loniakg
igedriicl
1 / to n ‘
S0 4
Mit-
tel
ft“
ehalt
it in
mg N
Mit-
tel
>1
Ami
aus
ccm
h 2 ;
Einzel-
be-
stim-
mun-
gen
,Geimpf
noniakj
gedriicl
7io n -
S0 4
Mit-
tel
V 4
^ehalt
it in
mg N
Mit-
tel
Keiner.
1
10 /
/io
0,00
0,03
0,04
3,6
3,5
4,9
1910
0,05
3,4
Hochmoortorf Nr. 5 (aus Ty Is trap)
2,4
2,4
3,4
2,0
2,0
2,8
2,3
2,0
do. + 0,5 g CaC0 3
4,6
4,4
6,2
7,0
5,9
8,3
4,2
4,8
do. + 0,5 g CaCO a
6,4
6,6
9,3
7,5
7,6
10,7
+ 0,01 g k„hpo 4 .
6,7
7,6
Hochmoortorf No. 3.
2,1
2,2
3,1
2.7
2,4
3,4
2,3
2,1
do. + 0,5 g CaC0 3
3,9
4,5
6,3
7,0
7,1
10,0
5,0
7,2
do. + 0,5 g CaC0 3
5,4
6,0
8,4
8,2
7,9
11,1
+ 0,01 g k 2 hpo 4 .
6,6
7,6
Keiner.
11 /
/io
4,1
1910
3,8
4,0
5,6
4,6
Niederungsmoortorf No. 7 (aus
4,3
4,6
6,5
5,2
5,1
7,2
Tylstrap).
4,8
4,9
5,5
do. + 0,5 g CaCOj
6,5
6,5
9,1
6,1
6,3
8,8
6,4
do. + 0,5 CaCO,
9,0
9,0
12,6
9,6
9,6
13,5
+ 0,01 g k,hpo 4 .
9,0
9,5
Keiner.
2
27 /
/IO
—
3,4
4,8
1910
—
3,4
Hochmoortorf No. 5.
2,3
2,3
3,2
2,4
2,3
2,2
2,3
3,2
2,3
do. + 0,5 g CaC0 8
4,9
6,1
4,3
4,6
6,5
5,6
6,1
8,6
6,7
do. + 0,5 g CaC0 3
6,3
7,4
+ 0,01 g K 2 HP0 4 .
6,3
6,3
8,8
7,4
7,4
10,4
7,5
do. + 0,5 g CaCO,
6,3
5,8
8,1
7,5
+ 0,03 g CaHP0 4 .
5,3
7,1
7,4
10,4
7,5
do. + 0,03 g
2,8
CaHPO, .
2.9
3,0
4,2
3,2
3,0
4,2
3,1
2,9
2,9
do. + 0,01 g
3,4
3,2
4,5
2,7
2,9
4,1
K 2 HP0 4 .
3,0
3,1
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Studien iiber den EinfluO der Bodenbeschaffenheit etc.
77
Tabelle 27 (Fortsetzung).
Zusatz zur Peptonlosung
"o
i
An-
fangs-
ter-
min
des
Ver-
suches
Amt
aus
ccm
H s
Einzel-
be-
stim-
mun-
gen
Jngeimj
noniakg
gedriick
Vxo n-
,S0 4
Mit-
tel
>ft“
;ehalt
:t in
mg N
Mit-
tel
>»
Amu
ausj
ccm 1
h 2
Einzel-
be-
stim-
mun-
gen
Geimpf
noniakg
gedriick
L /io n "
S0 4
Mit-
tel
t“
;ehalt
;t in
mg N
Mit-
tel
3,6
Keiner.
2
29 /
/io
3,5
3,6
5,1
1910
3,6
2,2
Hochmoortorf No. 4 (aus Tyl-
1,9
2,0
2,8
1,8
1,9
2,7
strup).
2,0
1,8
4,0
6,4
do. + 0,5 g CaC0 3
3,8
3,9
5,5
6,0
6,2
8,7
6,2
do. + 0,5 g CaCO,
4,4
8,0
+ 0,01 g k,hpo 4 .....
3,5
3,9
5,5
8,3
8,3
11.7
8,5
do. + 0,5 g CaC0 3
—
+ 0,03 g CaHP0 4 .
4,3
4,3
6,0
7,5
7,9
11,1
4,2
8,2
2,1
do. 0,03 g
2,8
2,7
3,8
2,8
2,5
3,5
C'aHP0 4 .
2,6
2,7
2,3
do. ~f* 0,01 g
2,7
2,5
3,5
2,5
2,5
3,5
k,hpo 4 .
2,3
2,7
3,4
Keiner.
4 /i i
3,4
3,5
4,9
1910
3,6
4,8
Niederungsmoortorf No. 6 (aus
3,7
3,8
5,3
3,7
4,3
6,0
Tvlstrup).
3,9
4,5
7,5
do. -f- 0,5 CaC0 3
6,7
7,0
9,8
7,6
7,5
10,5
7,2
7,4
9,2
do. + 0,5 g CaC0 3
9,1
9,2
12,9
9,0
9,1
12,8
-f 0,01 g K 1 HP0 4 .
9,2
9,1
do. + 0,5 g
9,0
8,9
12,5
9,4
9,3
13,1
CaCOj + 0,03 g CaHP0 4 . . .
8,7
9,1
9,3
6,7
do. + 0,03 g
6,8
6,0
8,4
5,4
6,1
8,6
CaHP0 4 .
5,2
6,3
do. + 0,01 g
6,7
6,9
9,7
6,5
6,2
8.7
k,hpo 4 .
7,1
5,8
wurden. Unmittelbar nacli dem Zusatz der einzelnen Substanzen zu der
Peptonlosung wurden 4 g des frischen Torfes in jedes Glas gebracht. Wcgen
der filzigen Beschaffenheit der Torfboden wird man von vornherein nicht er-
warten konnen, daB die 4 g eine ganz sichere Durchschnittsprobe des be-
treffenden Bodens darstellen. In der R«gel wurden 3 Parallelbestimmungen
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78
Harald R. Christensen,
ausgefuhrt. Die Glaser wurden im Therraostaten bei 25° C 4 Tage aufbewahrt.
Nahere Erklarungen iiber die Ausfuhrung der Untersuchungen sind in den
Tabellen 26—27 gegeben.
Es lag die Annahme auf der Hand, daB die verh<nismaBig schwaehe
peptonzersetzende Fahigkeit des rohen Torfbodens besonders auf dessen
stark saure Reaktion zuriickzufiihren sei. Zur naheren Beleuchtung dieser
Frage wurde vorerst untersucht, welchen EinfluB eine reichliche Menge von
kohlensaurem Kalk neben dem Torf auf die Peptonzersetzung ausiiben wiirde.
Das Resultat dieser Untersuchungen (Tabelle 26) war, daB der kohlensaure
Kalk nur in ziemlich schwachem Grade die Peptonzersetzung in der Losung
mit Hochmoortorf begiinstigte, dagegen aber in Verbindung mit Niederungs¬
moortorf eine sehr hervortretende Wirkung ausiibte. An dem Aussehen der
Fliissigkeiten beim AbschluB der Versuchsperiode war kein Unterschied er-
kennbar; es wurde in keiner der Fliissigkeiten die bei Impfung mit guter
Ackererde sehr gewohnlich auftretenden schwarzen Stoffe beobachtet (siehe
weiter unten), welche, wenn sie in reichlicher Menge vorhanden sind, der
FlUssigkeit eine dunkelgraue Far bung verleihen. Auch an dem iiberall nur
wenig hervortretenden Geruch war kein sehr ausgesprochener Unterschied
zu bemerken; doch war bei den Fliissigkeiten mit Niederungsmoortorf der
Geruch als etwas „fauler“ als bei denen mit Hochmoortorf zu bezeiehnen.
In der Tabelle 27 sind die Resultate einer Reihe von Untersuchungen
betreffend den EinfluB mehrerer anderen Substanzen auf die Peptonzersetzung
mitgeteilt. Die Substanzen sind hier sowohl in „geimpften“ als in „nicht-ge-
impften“ Kulturen gepriift worden. Einzelheiten betreffs der Ausfiihrung
der Untersuchungen gehen aus der Tabelle hervor.
In der 1. Serie des Versuches wurde auBer CaCO, nur K 2 HP0 4 gepriift;
letzteres Salz wurde in Verbindung mit dem Kalk verwendet. K 2 HP0 4 hat
sowohl bei dem Hochmoortorf als bei dem Niederungsmoortorf, und sowohl in
den „geimpften“ als in den „nicht-geimpften“ Kulturen die Peptonzersetzung
in ziemlich starkem Grade begiinstigt. — Von grofiem Interesse ist die Be-
obachtung, daB die Impfung einen sehr verschieden-
artigen EinfluB auf die Peptonzersetzung des Hoch-
moortorfes und andererseits des Niederungsmoor-
torfes ausgeiibt. hat. Wahrend eine Extrazufuhr von Faulnis-
bakterien bei dem Niederungsmoortorf die Peptonzersetzung entweder gar
nicht oder nur in sehr geringem Grade beeinfluBt hatte, verhielt sich die Sache
bei dem Hochmoortorf ganz anders. In der Peptonlosung, wo nur Hochmoor¬
torf zugesetzt wurde, war die Impfung nutzlos, weil die Bedingungen einer
kraftigen Peptonzersetzung nicht vorhanden waren; wenn aber diese Bedin¬
gungen zuwege gebracht wurden, wie in der Losung mit CaC0 3 und KjHPO^
sind die Resultate der Bakterienzufuhr sehr hervortretend.
Es geht also aus diesem Versuch hervor, daB zwischen den mi-
krobio 1 o gi s chen Zustanden der angewandten Nie¬
derungsmoor- und Ho c h moorb6den ein charakte-
ristischer Unterschied besteht. In den ersteren
ist eine Mikroflora vorhanden, welche die geschaf-
fenen besseren Bedingungen fiir die Umsetzung
st i ckstoffhaltiger organischer Substanzen aus-
niitzen kann, wahrend in d e n 1 e t z t e r e n e i n e solche
Flora sich erst nach und nach entwickelt.
In den „geimpften“ Kulturen hat auch das CaC0 3 , allcin verwendet,
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Studien iiber den EinfluC der Bodenbeschaffenheit etc.
79
die Peptonzersetzung in bedeutendem Matte begiinstigt. Wenn diese autterst
phosphorsaurearmen Moorboden unter diesen Bedingungen eine so kraftige
Peptonzersetzung veranlassen konnten, wie es hier der Fall gewesen ist, so
lattt sich hieraus der Schlutt ziehen, datt die fiir eine maximale
Peptonzersetzung notwendige Phosphorsauremenge
nur autterst geringfiigig sein kann.
Der Hochmoortorf an sich enthalt Substanzen,
die auf die Peptonzersetzung hemmend einwirken
k o n n e n, was daraus hervorgeht, datt die Zersetzung in der reinen „geimpf-
ten“ Peptonlosung mit dieser Humusart eine weniger starke war als in der
geimpften Losung ohne Torf. Diese Hemmungssubstanzen sind wahrscheinlich
von saurem Charakter, da sie durch Zusatz von kohlensaurem Kalk, wie es
in der Tabelle gezeigt wird, unschadlich gemacht werden. — Aus den im Kapitel
A beschriebenen Untersuchungen liber die Bedingungen fiir Peptonzersetzung
in peptonhaltiger Nahrfliissigkeit ohne Erdezusatz ging hervor, datt ein Zusatz
von kohlensaurem Kalk gar keinen EinfluC auf die Zersetzung austtben konnte,
und der begUnstigende EinfluC dieser Substanz auf die Peptonzersetzung
der rohen sauren Moorboden kann also ausschliettlich in den basischen Eigen-
schaften derselben seine ErklSrung finden.
Der Hauptzweck der in dem 2. Abschnitte (Serie 2) der Tabelle referierten
Untersuchungen war: eine Aufklarung der spezifischen Bedeutung des Kalis,
der Phosphorsaure und des Kalkes fiir die Peptonzersetzung der Moorboden
zu versehaffen.
Ebenso wie es bei den Untersuchungen fiber die Peptonzersetzung in
Peptonlosung ohne Erdezusatz der Fall war, zeigt auch diese Untersuchung,
datt von den in dem Kaliphosphat enthaltenen beiden Nahrstoffen nur der
Phosphorsaure eine Bedeutung fur die Peptonzersetzung zukommt;
eine Kalizugabe hat diesen Prozett in keinem ein-
zigen Falle deutlich begiinstigen konnen.
Gegeniiber K 2 HP0 4 verhielten sich der Hochmoor- und der Niederungs-
moortorf wesen.tlich verschieden, wenn das Salz allein verwendet wurde.
Bei dem Hochmoortorf war dieses Salz beinahe wirkungslos, wahrend es da-
gegen auf die Peptonzersetzung des Niederungsmoortorfes einen sehr be-
giinstigenden EinfluC hatte. Eine sehr kraftige Umsetzung wurde jedoch auch
hier erst durch gleichzeitige Zugabe von Phosphorsaure und kohlensaurem
Kalk erreicht. Allein verwendet verhalt sich CaHP0 4 ganz wie KjHPCV
Im iibrigen werden durch die Untersuchungen dieser Serie die Resultate
der Serie 1 betreffs der Unterschiede in den mikrobiologi-
schen Zustanden des Hochmoor- und Niedermoor-
t o r f e s vollauf bestatigt.
Es geht aus den Resultaten beider Serien hervor, datt es bei Verwen-
dung von Hochmoortorf selbst beim Zusatz von
sowohl kohlensaurem Kalk als Phosphorsaure in
reichlichen Mengen nicht gelingen wollte, eine so
kraftige Peptonzersetzung wie bei Verwendung
von Niederungsmoortorf zu erreichen.
Die Ursache dieser Erscheinung mutt — im Hinblick auf die Resultate
der auf Seite 68—74 referierten Untersuchungen — wahrscheinlich in einer
verschiedenartigen Beschaffenheit des Humus in den beiden Humusformen
gesucht werden.
Was das Aussehen der Fliissigkeiten beim AbsehluB der Versuchsperiode
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80
Harald R. Christensen,
betrifft, konnten bei diesem Versuche hervortretende- Unterschiede verzeich-
net werden. tlberall, woPhosphorsfture und Kalk zusaramen verwendet wurden
(auch bei ausschliefilicher Verwendung von CaHP0 4 ), war sowohl in den ge-
impften als in den nicht-geimpften Kulturen eine sehr kraftige Bakterien-
entwicklung eingetreten, welche sich durch stark getrubte Flussigkeiten und
eine kraftige Bakterienhaut auf der Oberflache der Fliissigkeit erkennen lieB.
Bei Verwendung von K 2 HP0 4 allein war die Bakterienhaut nur sehr schwach
entwickelt. Die anderen Flussigkeiten verhielten sich in der frtiher angege-
benen Weise.
2. Die peptonzersetzende Fahigkeit der Mineralboden.
Die Untersuchungen betreffs der Peptonzersetzung in einer Peptonlosung
ohne Erdezusatz haben, wie es oben mitgeteilt wurde, gezeigt, daB der Verlauf
derselben in erster Linie durch den Phosphorsauregehalt des Substrates be-
stimmt wird, und daB ferner auch die Anwesenheit von Humusstoffen und
Eisenverbindungen auf die Peptonzersetzung einen wesentlich begiinstigenden
EinfluB ausiibt. Weiter wurde es durch die eben erwahnten Untersuchungen
iiber die Faktoren, welche die peptonzersetzende Fahigkeit der Humusboden
bedingen, gezeigt, daB auch die Reaktion des Substrates und die Beschaffen-
heit der mit der Erde in die Losung eingefuhrten Mikroflora die groBte Be-
deutung fur den Verlauf des Prozesses besitzen. — Es ist also durch diese
Untersuchungen erwiesen, daB besonders folgende 4 Faktoren: 1. der Phos¬
phorsauregehalt, 2. die Beschaffenheit der Humus-
stoffe, 3. die Reaktion und 4. die Zusammensetzung
der Mikroflora den Grad der Fahigkeit eines Bodens zur Pepton¬
zersetzung bedingen.
Es war nun wichtig, Aufklarung dariiber zu erhalten, ob die pepton¬
zersetzende Fahigkeit der gewohnlichen gebauten Ackerboden wesentlichen
Variationen ausgesetzt ist, und bejahendenfalls, welche Faktoren dann beson¬
ders hier zur Geltung kommen.
Zur Bestimmung der peptonzersetzenden Fahigkeit dieser Boden wurde —
in etwas modifizierter Form — die von Buh 1 ert und Fickendey
(1906) vorgeschlagene, spater von B a r t h e 1 (1909) durchgepriifte Methode
in Anwendung gebracht.
Das Verfahren war folgendes: Ca 50 g der frischen, feuchten Erde wurde
durch kraftiges Schiitteln in sterilem, destilliertem Wasser 1 ), und zwar in genau
der gleichen Menge Wasser wie Trockenerde aufgeschlammt. Nach moglichst
gleichmaBiger Verteilung der Erde in dem Wasser wurde (mittels einer Pipette
mit abgeschnittener Spitze) unter standigem Schiitteln des Kolbens 5 ccm
der Aufschlammung abpipettiert und in ein Reagenzglas mit 10 ccm l^-proz.
Peptonlosung gebracht.
Zum Vergleich mit dieser Aufschlamm-Methode wurde bei 10 Boden ein
direktes Abwagen der Erde fur die einzelnen Glaser vorgenommen. In jedes
Glas wurde eine 2,5 g Trockenerde entsprechende Menge der Erde gebracht,
darauf zur Erlangung einer annahernd gleichen Peptonkonzentration wie
durch die Schlamm-Methode — 4 ccm steriles destilliertes Wasser. Es wurden
4 Parallelglaser verwendet. Die Glaser standen ca. 92 Stunden im Thermo-
staten bei 24 1 / 2 ° C. Sofort nach dem Herausnehmen aus dem Thermostaten
*) B u h 1 e r t und Fickendey verwenden jedoch anstatt destilliertes Wasser
Leitungswasser.
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Studien iiber den EiniluB der Bodenbeschaffenheit etc. <
81
wurden die Gl&ser in Eiswasser abgekiihlt und blieben da so lange stehen,
bis die Destination vorgenommen werden konnte.
Bei der Untersuchung der Variationen in der peptonzersetzenden F&hig-
keit der Ackerboden kamen 34 verschiedene und willkiirlich ausgew&hlte
Bodenproben 1 ) zur Anwendung.
Aus den Resultaten der erw&hnten Untersuchung (Tab. 28) geht hervor,
daB die Variation in bezug auf diese Fahigkeit eine sehr groBe ist. Der am
st&rksten zersetzende Boden hat z. B. eine ca. 4-mal so groBe Ammoniak-
abspaltung wie der schwachste hervorgerufen.
Die Ubereinstimmung der Parallelbestimmungen kann durchgehend als
eine ziemlich gute bezeichnet werden; in mehreren Fallen ist dieselbe jedoch
sowohl absolut als relativ betrachtet weniger befriedigend.
Es wird von Interesse sein, diese Abweichungen etwas n&her im
VerhSltnis zur Bodenbeschaffenheit zu betrachten.
Wie aus der Tabelle ersichtlich, wo die Boden nach dem Grade der Pepton-
zersetzung aufgeftihrt sind, scheinen die storks ten Abweichungen der Parallel¬
bestimmungen besonders unter den verhaltnismaBig schwach „zersetzenden“
Boden vorzukommen, wShrend die beste Ubereinstimmung unter denjenigen
Boden zu finden ist, welche die allerstarkste peptonzersetzende Fahigkeit
aufweisen. Dieses Verh<nis ist, besonders unter der Voraussetzung, daB
haupts&chlich der chemische Zustand des Bodens den Verlauf der Pepton-
zersetzung bestimmt, leicht erklftrlich, indem Verschiedenheiten beziiglich
der Menge der in die einzelnen GlSser eingefuhrten wirksamen Bestandteile
bei Anwendung von n&hrstoffarmen Boden verhaltnismaBig starker zur
Geltung kommen werden, als wenn man Boden verwendet, die eine zureichende
oder sogar iiberschiissige Menge der bei der Peptonzersetzung wirksamen
Stoffe enthalten. Bei den in den vorhergehenden Kapiteln referierten Unter-
suchungen iiber die Peptonzersetzung hat es sich ja auch gezeigt, daB die Uber¬
einstimmung der Parallelbestimmungen durchgehend am besten wurde, wenn
die bestmoglichen Bedingungen fur die Zersetzung geschaffen waren. Die die
Abweichungen der Resultate der Parallelbestimmungen ausdriickenden
Zahlen haben also durch diese Betrachtungsweise auch fur das Kennenlemen
des Bodenzustandes ihre Bedeutung, und bedeutende Abweichungen konnen
jedenfalls als ein Ausdruck dafiir angesehen werden, daB die Bedingungen fur
Peptonzersetzung nicht die bestmoglichen sind.
Ein Vergleich zwischen den bei der Schl&mm-Methode und den bei der
Abwagungsmethode gewonnenen Resultaten zeigt, daB beide Methoden un-
gefahr dieselbe Sicherheit gew&hren, wenn ein Unterschied vorhanden ist,
ist derselbe zunSchst zugunsten der ersteren Methode. Dagegen kann der
Zersetzungsgrad recht verschieden sein, indem man sehen wird, daB die
Sehl&mm-Methode in mehreren Fallen eine kraftigere Peptonzersetzung als
die Abwagungsmethode ergeben hat; dieses kann zweifelsohne als ein Aus¬
druck dafiir angesehen werden, daB bei der ersteren Methode einer groBeren
Menge der wirksamen Bodenbestandteile als bei der letzteren in die Losung ge-
bracht werden (also mehr als was 2 l / 2 g der Erde entspricht). — Die Rich-
tigkeit dieser ErklSrung wird durch folgendes noch wahrscheinlicher gemacht:
Bei Impfung mit den beiden sehr stark zersetzenden Boden Nr. 644 und Nr. 616,
welche also den vorausgehenden Untersuchungen gemaB eine besonders groBe
(vielleicht iiberschiissige) Menge der bei der Peptonzersetzung wirksamen
*) Dieselben waren zur Bestimmung des Kalkbediirfnisses eingesandt.
Zvrtti Abt. Bd. 43.
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Tabelle 28.
Untersuchungon fiber die peptonzersetzende Fahigkeit verse hiedener Ackerboden.
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Harald R. Christensen
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbesehaffenheit etc.
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84
Harald R. Christensen,
Substanzen enthalten mttssen, haben beide Methoden das gleiche Resultat
ergeben. 4m groBten ist der Unterschied bei Anwendung der mittelstark zer-
setzenden Boden, und nur ganz gering ist er wieder bei den beiden schwach
zersetzenden Boden Nr. 622 und Nr. 617. Diese letztere Erscheinung, die nach
den obigen Betrachtungen recht auffallig war, muB wahrscheinlich von dem
Gesichtspunkte aus betrachtet werden, daB der Abbau in der mit diesen Boden
geirapften Peptonlosung nicht viel weitergehend gewesen ist, als der eigene
Gehalt des Peptons an den bei der Zersetzung wirksamen Substanzen es er-
moglicht hat. Die Wirkung der Boden ist demnach tiberwiegend von deren
Bakterieninhalt bedingt gewesen, wahrend der Gehalt an den ftir die Umsetzung
notwendigen Bakteriennahrstoffen, wie es anzunehmen ist, ein so geringer
gewesen ist, daB eine etwas kleinere oder groBere Erdezugabe keine wesentliche
Bedeutung haben kann. — Von dieser Betrachtung ausgehend und angesichts
des auf p. 72 erwahnten regulierenden Einflusses der Humusstoffe auf die
Peptonzersetzung, wird man sich auch die Erscheinung erklaren konnen, daB
die verhaltnismaBig schwach zersetzenden Boden (mit einem Verbrauch von
ca. 5—6 ccm Yio n-Saure (ungefahr dem Verbrauch der reinen „geimpften“
Peptonlosung entsprechend) durchgehend eine etwas bessere Ubereinstim-
mung der Resultate der Parallelbestimmungen als die mittelstark zersetzenden
Boden aufweisen.
Die vorgenommene Untersuchung iiber das gegenseitige Verhaltnis der
Schlammungs- und der Abwagungsmethode zeigt jedoch deutlich, daB man
bei vergleichenden Untersuchungen iiber die peptonzersetzende Fahigkeit
verschiedener Boden mit einem und demselben Verfahren arbeiten muB.
Das Aussehen der Peptonlosung beim AbschluB der Versuchsperiode gibt
gewohnlich einen guten qualitativen Ausdruck ftir den Grad der Umsetzung,
indem die Zersetzung um so weiter vorgeschritten ist, je dunkler die Flussig-
keit gefSrbt ist. Das Fehlen dunkler Farbstoffe in den Flussigkeiten ist stets
ein Zeichen einer verhaltnismaBig wenig vorgeschrittenen Zersetzung. — Eine
kraftige Hautbildung auf der Oberflache der Fltissigkeit wurde bei diesen
Untersuchungen niemals wahrgenommen.
In der Tabelle findet man Angaben iiber den allgemeinen Z u -
stand der einzelnen untersuchten Boden sowie iiber deren Reaktion
und Basizitat. — Ein Zusammenhang zwischen dem Grad der Pepton¬
zersetzung und dem physikalischen Zustande des Bodens scheint nicht vor-
handen zu sein, wohl aber zwischen der Reaktion und Basizitat des Bodens
und dem Verlauf der Zersetzung, indem die sauren Boden durchgehend eine
bedeutend schwachere Zersetzung als die neutralen oder alkalischen Boden
veranlafit haben. Die Reaktion und Basizitat sind jedoch fur den Umfang
dieser Zersetzung nicht allein maBgebend, indem man davon Beispiele finden
kann, daB saure Boden eine kraftigere Zersetzung als neutrale Boden bewirken,
oder daB basenfreie Boden eine starker zersetzende Wirkung als basenhaltige
ausgeiibt haben, was darauf hindeuten muB, daB im Ackerboden auch andere
Faktoren als die hier genannten den Verlauf der Peptonzersetzung bestimmen
konnen.
Zur naheren Untersuchung der Art dieser Faktoren wurden die unten
beschriebenen Boden angewandt.
a) Leichter, dunkler, ziemlich mullreicher Sandboden aus Studsgaard Vereuchs-
station. Neu angebauter Heideboden, der eine Zufuhr von 80 hkg CaC0 3 pro ha in Form
von Mergel erhalten hatte. Es ist niemals Stallmist gegeben worden. Die Bodenprobe
entstammt den nichtgediingten Parzellen eines Phosphorsaureversuches, durch welchen
erwiesen wurde, daB der Boden sehr ,,phosphorsaurebedurftig“ ist.
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Studien uber den EinfluB der Bodenbesch affenheit etc.
85
Kein Bransen mit Saure. Neutral-schwach 8 a u r e Be*
akt ion. Keine Azotobacter-Vegetation.
b) Schwerer, humusreicher, mullreicher Lehmboden aus dem Demonstrationsfeld
der Landwirtschaft lichen Hochschule in Kopenhagen. Die Probe entstammt der soge-
nannten Diingungskultur nnd wurde aus der Abteilung 4 der b-Parzellen entnommen,
welche seit 1896 ausschlieBlich mit Kali- und Stickstoffdiinger gediingt wurden, um sie
in Beziehung auf Phosphorsaure auszumergeln. (Nahere Erklarung dieses Versuchee
siehe T. Westermann 1898). Der Versuch gibt aber immer noch nur einen ge-
ringen Ausschlag bei Phosphorsaurezufuhr. Zu Anfang deeVersuches erhielt der Boden
eine ca. 80 hkg pro ha entsprechende Menge CaCO s . Der Fruchtwechsel ist: 1. Winter-
saat, 2. Ruben, 3. Friihlingsgetreide und 4. Leguminosen.
Kein Brausen mit Saure. Schwach alkalische Beak-
tion. Kraftige Azotobacter-Vegetation.
c) Die Probe entstammt demselben Verauche, wurde aber den d-Parzellen ent-
nommen, welche wahrend obiger Zeit ausschlieBlich mit Phosphorsaure- und Stickstoff-
dunger gediingt wurden. Es kann jetzt besonders bei den Runkelriiben ein groBer Aus¬
schlag auf die hervorgebrachte Ausmergelung in bezug auf Kali verzeichnet werden.
Kein Brausen mit Saure. Schwach alkalische Reaktion
Kraftige Azotobacter-Vegetation.
d) Guter, ziemlich humusreicher Lehmboden aus dem Demonstrationsfeld der
Landwirtschaftlichen Hochschule. Die Probe entstammt der Demonstration: „Fort-
wahrende Kultur von Leguminosen und Gras“ (T. Westermann 1898, p. 13) und
wurde den c- und h-Parzellen entnommen, welche seit 1896 ausschlieBlich Kali- und
Stickstoffdiinger erhalten haben.
Schwaches Brausen mit Saure. Alkalische Reaktion.
Kraftige Azotobacter-Vegetation.
e) Milder, mullreicher Lehmboden aus der Askov-Versuchsstation. Die Probe ent¬
stammt einem Versuch mit Kunstdiinger und Stallmist auf dem Feld B, 1 ) und wurde
einer Parzelle entnommen, die seit 1893 keinen Diinger erhalten hatte. Der Fruchtwechsel
ist 1. Roggen, 2. Riiben (Runkelriiben und Kartoffeln), 3. Hafer, 4. Gras.
Kein Brausen mit Saure. SchwachalkalischeReaktion.
Kraftige Azotobacter-Vegetation.
f) Erde aus demselben Versuch, aber einer Parzelle entnommen, die wahrend der
obigen Zeit ausschlieBlich mit Kainit in einer ca. 325 hkg pro ha und Jahr entsprechenden
Menge gediingt worden war.
Kein Brausen mit Saure. Schwach alkalisohe Reaktion.
Kraftige Azotobacter-Vegetation.
Bei dem Versuch wurde ein groBer Ausschlag durch Zufuhr von Phosphorsaure-
diinger feetgestellt.
g) Leichter, dunkler, mullreicher Sandboden aus Vorbasse bei Kolding. Der Boden
ist seit wenigstens 20 Jahiren unter Kultur. Die Probe wurde den nichtgediingten Par-
zellen eines Diingungsversuches entnommen, woraus hervorgeht, daB der Boden s e h r
phosphorsaurebediirftig ist.
Kein Brausen mit Saure. Schwach saure Reaktion.
Keine Azotobacter-Vegetation.
h) Ziemlich schwerer, heller, mullreicher Lehmboden aus Borkop bei Vejle.
Kein Brausen mit Saure. Neutrale Reaktion. Kraftige
Azotobacter-Vegetation.
i) Guter, mullreicher Sandboden aus Aalum bei Randers.
Kein Brausen mit Saure. Schwach saure Reaktion.
Keine Azotobacter-Vegetation.
j) Leichter, heller Sandboden aus Tylstrup Versuchsstation. Die Probe entstammt
einem Versuch mit verschiedenen Kalkdiingemitteln und wurde einer Parzelle ohne
Kalkzufuhr entnommen. Der Boden ist sehr „kalkbediirftig.“
Kein Brausen mit Saure. Schwach saure Reaktion. Keine
Azotobacter-Vegetation.
Bei der Verteilung der Boden in die Reagenzglaser mit der Peptonlosung
wurde die Schlammungs-Methode (s. p. 80) benutzt, die bedeutend schneller
und bequemer als die Abw&gungsmethode ist, wenn man — wie hier — den-
selben Boden in eine groBe Anzahl Glaser verteilen will. Die letztere Methode
x ) Detaillierte Angaben betreffend die Ausfuhrung des Verauches sind in den jahr-
lichen Arbeitsplanen der danischen staatlichen Versuche mit Pflanzenkultur gegeben.
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86
Harald R. Christensen,
wurde jedoch neben der Schlammungsmethode beim Boden g angewandt,
weil dieser wegen der groBen Menge von Wurzelfasern sich nicht gleichmaBig
mittels der Pipette verteilen lieB (des naheren siehe die Anmerkung bei Ta-
belle 29b).
Der Untersuchungsplan ist im iibrigen wesentlich derselbe wie bei der
Untersuchung iiber die Peptonzersetzung der Humusboden. Es wurden
von den einzelnen Substanzen folgende Mengen verwendet:
CaCO s 0,1 g
K,HP0 4 0,01 g
CaHP0 4 0,03 g
Kaliumhumat I 0,03 g (% ocm einer 6-pros. Losung).
Die Impfung mit peptonzersetzenden Mikroben wurde in der au! p. 66
angegebenen Weise vorgenommen. Die Kulturen standen ca. 4 Tage bei ca.
24i/ 2 ° C.
Da das Pepton selbst, wie erwahnt, samtliche zur Bewerkstellung seiner
Zersetzung notwendige Substanzen enthalt, wurde bei etlichen der Umsetzungs-
versuche eine Bestimmung des Umfanges der Peptonzersetzung in reiner
Peptonlosung ohne Erdezusatz vorgenommen, welche mit einer reichlichen
Menge peptonzersetzender Bakterien geimpft worden war (s. p. 66), damit
man den EinfluB des chemischen Zustandes des Bodens auf die Peptonzer¬
setzung mit groBerer Sicherheit beurteilen konnte. Die Resultate dieser
Untersuchung gehen aus Tab. 29a hervor.
Tabelle 29a.
Peptonzersetzung in „geimpfter“ reiner Peptonlosung (ohne
Zusatz von Erde). (Zum Vergleich mit den in Tabelle 29b
verzeichneten Resultate n).
V ersuchsperiode
a
Ammoni
ccm
b
akstickstoff der Peptonlosur
1 / 10 n-Saure
c | d | Mit tel
mg N
Zum
Ver¬
gleich
mit
13 / s - 17 / s 1912
4,30
4,20
4,40
4,05
4,25
6,0
Boden: e
“A— 18 /, 1912
3,75
5,00
4,65
5,10
4,60
6,6
„ f
28 /s— V. 1912
3,20
3,70
—
—
3,45
4,8
11 /,- u /. 1912
2,10
1,70
2,05
1,50
1,85
2,6
» g 1
Vt— 6 h 1912
4,15
3,60
3,75
3,50
3,75
6,3
„ h
'l, 1912
4,20
3,65
3,90
3,80
3,90
6,5
„ i
Einzelheiten betreffs der Ausfiihrung der mit Erde vorgenommenen
Umsetzungsversuche sowie deren Resultate gehen aus Tabelle 29b hervor.
Zuerst werden wir die Resultate der Untersuchungen mit den „geimpften“
Kulturen betrachten 1 ). Diese Resultate geben, wie friiher erwahnt, ein Bild
des Einflusses des chemischen Zustandes des Bodens auf
die Peptonzersetzung.
In der „geimpften“ Peptonlosung ohne Erde (Tab. 29a) wurde wie ge-
wohnlich ca. 5—6 mg Ammoniakstickstoff pro Glas gefunden; bei einem
Versuch war doch der Ammoniakgehalt bedeutend niedriger (nur 2,6 mg N).
Die Resultate der Parallelbestimmungen sind, wie friiher gesagt, bei diesen
Untersuchungen oft ziemlich abweichend, was vielleicht teilweise auf eine
*) Zur Verschaffung des Impfmateriales wurde bei samtlichen Umsetzungsver-
suchcn mit Ackerboden ein und derselbe Boden benutzt.
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Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
87
ungleich starke Bakterienzufuhr der einzelnen Glaser zuruckzufuhren ist.
Es kann namlich die Annahme nicht abgelehnt werden, daB groBere Unter-
schiede beziiglich der Anzahl der beim Anfang des Prozesses vorhandenen
peptonzersetzenden Mikroben in einem Substrate, welches — wie die reine
Peptonlosung — denselben schlechte Lebensbedingungen gewahrt und also
nur eine ziemlich langsame Vermehrung derselben gestattet, einen wesent-
lichen Einflufi auf die Schnelligkeit der Peptonzersetzung austiben wiirden 1 ).
Wie bei den Moorboden ist auch bei den Mineralboden hauptsachlich die
Basizitat und der Phosphors&uregehalt des Bodens, und zwar ganz besonders
der letztere, fur den Umfang der Peptonzersetzung maBgebend gewesen.
Ein Zusatz von CaC0 3 hat nur in einem Fall, namlich beim Boden j,
einen starker hervortretenden EinfluB auf den Verlauf der Peptonzersetzung
ausgeiibt; selbst bei diesem ausgesprochen sauren und sehr stark kalkbediirf-
tigen Boden ist aber vor allem der Phosphorsauregehalt, wie bei
den samtlichen anderen Boden, fiir den Umfang der Pepton¬
zersetzung bestimmend gewesen. — Betreffs der Wirkung
des Kaliums lassen sich aus diesen Untersuchungen keine sicheren Schliisse
ziehen. Wenn auch in den Losungen mit K 2 HP0 4 gewohnlich eine etwas
kraftigere Peptonzersetzung als in den Losungen mit CaHP0 4 stattgefunden
hat, so braucht dieses nur zu bedeuten, daB die Phosphorsaure des ersteren
Salzes unter den gegebenen Verhaltnissen den betreffenden Mikroben etwas
leichter zuganglich als die des letzteren Salzes gewesen ist, was auch durch
das Verhaltnis bestatigt wird, daB die gegenseitige Ubereinstimmung der Re-
sultate der Parallelbestimmungen bei Anwendung von K 2 HP0 4 durch-
gehend besser ist als bei Anwendung von CaHP0 4 (vgl. die Bemerkungen
p. 81). Man wird sich daher kaum irren, wenn man die Wirkung des Kalium-
phosphates als eine reine Phosphorsaurewirkung betrachtet.
Ein Zusatz von Humussaure (in der Form von Kaliumhumat), welcher
bei den Untersuchungen Uber die Peptonzersetzung in Losungen ohne Erde-
zusatz die Zersetzung so stark begunstigte, war bei dieser Untersuchung in
keinem einzigen Falle von positiver Wirkung, scheint vielmehr in samtlichen
Fallen diesen ProzeB ein wenig gehemmt zu haben. — Es wird hiemach
wahrscheinlich, daB 8 a m 11 i c h e gebaute Boden eine zurei-
*) Zur naheren Beleuchtung des Einflusses, welchen eine reichliche Menge pepton-
zersetzender Mikroben auf die Zersetzung einer Peptonlosung sogar unter verhaltnis-
maBig giinstigen Verhaltnissen ausiibt, habe ich den folgenden Versuch angestellt:
Die Wattestopsel einer groBeren Anzahl Glaser mit steriler Peptonlosung (15 ccm)
wurden entfernt, und nach Zusatz von CaC0 3 und K 2 HP0 4 wurden die Glaser, einer
zufalligen Infektion ausgesetzt, in den Thermostaten bei der gewohnlichen Temperatur
gestellt. Der Versuch wurde zu gleicher Zeit wie der in Tab. 25 referierte angestellt.
Die Resultate waren folgende:
Sterile Peptonlosung enthielt.0,42 mg Ammoniakstickstoff
Peptonlosung mit CaCO a und K 2 HP0 4 versetzt und der
zufalligen Infektion ausgesetzt, enthielt
nach 24 Stunden.0,42 mg „
9 $ 48 „ 0,49 mg
99 72 „ 1,26 mg
„ 96 „ 1,26 mg „
„ 120 „ 2,95 mg „
Man sieht, daB die Peptonzersetzung nach 48 Stunden noch nicht eingeleitet worden
ist, und selbst nach 5 Tagen ist der Umfang derselben nur gering. In der mit Faulnis-
bakterien geimpften Losung ist die Zersetzung unter den gleichen Verhaltnissen 3-mal
starker (Tabelle 25).
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88
Harald R. Christensen
Tabelle 29 b. Bedingungen fur die pepton-
Zusatz zur
„Ge-
<D
a
o
Die
Keiner
CaCO,
CaCOj -f
CaHPO,
CaC0 3 +
K s HPO<
i
<D
Versuchs-
Ammoniak-
Ammoniak-
Ammoniak-
Ammoniak-
d
gehalt
gehalt
gehalt
gehalt
CD
TJ
periode
ccm
1/10
ccm
1/10
ccm
1/10
ccm
1/10
£
n-Saure
mg
n-Saure
mg
n-Saure
mg
n-Saure
^T g
Einzel-
Mittel
N
Einzel-
Mittel
N
Einzel-
Mittel
N
Einzel-
Mittel
N
best.
best.
best.
best.
6,55
7,30
9,45
a
20. 3.-24. 3.
6,55
6,60
9,3
7,00
7,30
10,2
9,60
9,60
13,5
1912
6,50
7,25
9,75
6,80
7,75
—
7,70
7,85
8,60
b
28. 3.—1. 4.
7,65
7,60
10,7
7,75
7,80
11,0
8,80
8,70
12,2
1912
7,55
7,85
8,55
7,50
7,70
8,70
7,25
7,20
8,45
c
29. 3.-2. 4.
7,30
7,60
10,7
7,50
7,30
10,2
8,05
8,15
11,5
1912
7,95
7,25
8,25
7,95
7,35
7,85
7,75
8,15
9,75
d
12. 4.—16. 4.
7,60
7,70
10,8
7,95
8,05
11,3
9,55
9,65
13,5
1912
7,75
8,00
9,75
7,70
8,15
9,55
7,00
6,80
9,05
10,05
e
13. 6.—17. 5.
6,75
1 6,70
9,4
7,05
6,85
9,6
9,70
9,30
13,1
10,20
10,15
14,3
1912
6,65
6,65
9,40
10,15
6,40
6,90
8,95
10,20
f
6,70
7,00
10,25
10,40
14. 5.—18. 6.
6,90
6,80
9,5
7,00
7,00
9,8
10,35
10,10
14,2
10,35
10,35
14,5
1912
6,70
7,05
10,05
10,30
6,85
6,90
9,85
10,30
7,05
6,65
9,80
g
28. 5.—1. 6.
6,35
6,60
9,3
6,15
6,35
8,9
9,10
9,60
13,5
*)
1912
6,50
6,30
9,95
6,55
6,30
—
5,60
5,80
8,60
9,25
g 1
11. 6.—15. 6.
5,60
5,65
7,9
5,8o
5,90
8,3
8,90
8,70
12,1
9,30
9,10
12,8
1912
5,55
5,90
8,20
9,00
5,75
6,00
8,90
8,80
_
7,75
9,55
9,55
h
1. 7.-5. 7.
6,75
7,05
9,9
7,55
7,75
10,9
—
9,50
13,3
9,55
9,55
13,4
1912
7,50
7,90
9,55
9,60
6,95
7,90
9,45
9,55
*) MiBlungen. Uberhaupt sind in dieser ganzen Serie die Resultate etwas unsicher, da der Zu-
groBe Erdemengen in die Glaser zu iibertragen. Der Versuch wurde deshalb mit Anwendung der
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Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
89
zersetz ende Fahigkeit der Mineralboden.
Peptonlosung
impft“
„Ungeimpft“
CaCO, +
kjepo 4 +
K&kumhumat
CaHPO
4
k,hpo 4
Keiner
CaCO, +
k,hpo 4
Ammoniak-
1 Ammoniak-
Ammoniak-
Ammoniak-
Ammoniak-
gehalt
gehalt
gehalt
gehalt
gehalt
ccm
1/10
1 ccm
1/10
ccm
1/10
ccm
1/10
ccm
1/10
n-Saure
mg
n-Saure
mg
n-Saure
mg
n-Saure
mg
n-Saure
mg
N
s
N
IBa
N
Einzel-
best.
Mittel
N
Einzel-
best.
N
9,65
8,90
|M
5,20
9,40
9,50
18,4
8,00
8,40
11,8
8,65
8,90
12,5
4,5
6,80
IKALLI
mm
9,45
8,80
8,50
4,45
9,40
8,40
9,45
2,80
4,50
8,40
8,65
7,55
8,70
8,55
8,25
8,30
11.7
8,50
8,60
12,1
7,35
EQEl
8,50
8,55
12,0
8,45
8,30
8,60
7,35
8,40
8,25
8,65
7,35
8,70
7,75
7,80
7,85
7,05
7,95
UK2M
11.1
7,65
7,65
EEU
11,2
6,95
11,2
11.1
7,95
7,56
8,25
6,95
7,95
7,85
7,65
7,85
7,75
9,55
9,50
9,50
13,8
9,30
13,6
9,85
13,8
7,55
EHXJl
13,3
i
9,30
9,85
9,45
—
—
9,65
7,65
9,45
9,50
9,80
10,45
■ jvnji
9,65
9,65
13,5
9,70
13,6
14,5
9,5
m mm
14,2
9,60
9,60
10,25
9,80
9,60
10,35
i nrn
9,95
9,65
ffiflBi
7,00
14,1
9,90
13,9
14,7
7,05
6,95
9,8
10,60
14,9
9,95
10,30
6,95
10,25
9,75
6,75
7,45
8,85
9,30
9,55
8,65
12,1
KS21
12,6
4,75
3,6
10,05
9,85
13,8
8,45
8,85
9,90
9,10
9,35
4,35
10,20
7,60
9,10
4,20
9,65
7,50
8,05
11,8
9,25
12,8
5,8
9,40
18,2
8,80
8,60
Eul
9,95
!
8,30
9,45
9,30
9,15
8,65
6,25
9,60
9,50
9,45
13,3
9,00
9,10
12,8
8,95
8,80
12,4
6,45
6,35
8,9
9,70
9,60
13,5
9,50
9,35
8,90
6,45
9,60
9,55
8,95
8,70
6,25
9,60
stand des Bodens ein solcher war, daB es sich nicht tun lieB, rait Hilfe der Pipette einigermaBen gleich
Wagemethode (dehe g 1 ) wiederholt.
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90
Harald R. Christensen,
Tabelle 29 b (Fortsetzung).
CD
c
—
*5?
'L
P
a>
rs
o
CO
Die
Verguchs-
periode
Zusatz
Ge-
Keiner
CaCOj
CaCOj +
CaHPO*
CaCO a +
k 2 hpo 4
Ammoniak-
Ammoniakr
Ammoniak-
Ammoniak-
gehalt
gehalt
gehalt
gehalt
ccm
1/10
ccm
1/10
ccm 1/10
ccm
1/10
n-S^ure
rag
n-Saure
mg
n-S&ure
mg
n-Saure
mg
Einzel-
best.
Mittel
N
Einzel-
best.
Mittel
N
Einzel-
best.
Mittel
N
Einzel-
best.
1 Mittel
N
6,90
7,35
9,20
10,75
7,05
7,10
10,0
7,30
7,40
10,4
8,60
8,75
12,3
10,75
10,80
15,2
7,30
7,55
8,60
10,80
7,10
7,40
8,60
10,85
6,65
8,10
10,25
10,35
5,95
6,30
8,8
7,35
7,70
10,8
10,10
9,90
13,9
10,65
10,5
14,7
6,65
7,45
9,45
10,50
5,90
7,95
—
—
2. 7.-6. 7.
1912
30. 8.-3. 9.
1912
chende Humusstoffmenge fUr die maxi male Pepton-
zersetzung entbalten.
Wenn wir mm die Resultate der Untersuehungen mit „geimpften“ und
„nicht geimpften“ Kulturen vergleichen, um dadurch den EinfluB des momen-
tanen mikrobiologisehen Zustandes des Bodens auf die Umsetzung des Peptons
zu ermitteln, werden wir bald sehen, daB in dieser Beziehung bemerkensw r erte
Untersehiede zwischen den einzelnen untersuchten Boden bestehen.
Nach ilirem Verhalten der Impfung gegeniiber kbnnen wir die untersuchten
Boden in 2 Gruppen teilen:
1. diejenigen, bei welchen die ,,Impfung“ keinen oder nur einen ganz
geringen EinfluB auf den Verlauf der Peptonzersetzung ausgeiibt hat, und
2. diejenigen, bei welchen die „Impfung“ diese Zersetzung stark begiinstigt
hat. —
Zu der Gruppe 1 gehoren die Boden b, c, d, e und f.
Zu der Gruppe 2 gehoren die Boden a, g, h, i und j.
Die Gruppe 1 umfaBt nur basische Boden (schwach
alkalische und mit kraftiger Azotobacter-Vegetation), Gruppe 2 da-
gegen samtliche basenfreie Boden und nur einen basisehen
Boden (welcher iibrigens einen tlbergang zwischen den beiden Gruppen bildet
[Boden h J); es ist daher kaum zu bezweifcln, daB in erster Linie die
Reaktion und Basizitat des Bodens die n a c h g e w i e -
senenUnterschiede bezuglich des mikrobiologisehen
Zustandes des Bodens hervorgerufen haben.
Auch zwischen den Boden der Gruppe 2 findet man einen
charakteristischen Unterschied, was das Verhalten gegeniiber der Impfung
betrifft. Wahrend namlich beim Boden a ein starker Ausschlag auf „Impfung“
sowohl in der Losung ohne Zusatz als in der Losung mit Zusatz von CaCo 3
+ K 2 HP0 4 konstatiert wird, findet man bei den ubrigen 4 Boden nur einen
Ausschlag auf Impfung in der erstgenannten Fliissigkeit.
Diese Boden haben also int Gegensatz zu dem
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
91
Tabelle 29 b (Fortsetzung),
Peptonlosung
impft 4
nUngeimptt*
lialb der dem Versuch zugemessenen Zeit sich zur
vollen AusnUtzung der herbeigefuhrten Bedingun-
gen anpassen konnte (vgl.dasVerhalten des Niederungsmoortorfes).
— Wie oben mitgeteilt (p. 84), entstammt die Probe a einem neu angebauten,
niemais mit Stallmist gediingten Boden, wahrend die anderen Proben samtlich
solchen Boden entstammen, die jahrelang gebaut wurden, oder mit anderen
Worten: Boden in „alter Kultur“, und man darf es wohl als wahrseheinlich
bezeichnen, dab gerade dieser Unterschied beziiglieh des Kulturzustandes
in den genannten Resultaten zutage getreten ist.
Die vorgenommenen Untersuchungen haben also deutlich gezeigt, dab
der augenblickliehe mikrobiologische Zustand einen wesentlichen EinfluB
auf den Verlauf der Peptonzersetzung ausiiben kann, und die Erklarung dieses
Verhaltnisses darf wohl in der Weise formuliert werden, dab die die Pepton¬
zersetzung veranlassenden Mikroben unter den erwahnten, fur die Faulnis-
prozesse weniger giinstigen Bedingungen durch andere Organismengruppen
zuruckgedrangt werden, welche dem betreffenden chemisehen Zustande
des Bodens gegeniiber weniger empfindlich sind.
Es mub aber hervorgehoben werden, dab diese Unterschiede
beziiglieh des mikrobiologischen Zustandes in der
Regel bei verhaltnismabig schlechten Bedingungen
(Peptonlosung ohne Zusatz) ) w e i t deutlicher hervortreten,
als wenn die bestmoglichen Bedingungen der Pep¬
tonzersetzung geboten sind, und die in der Einleitung ge-
stellte Anforderung (welche von vornherein als selbstverstandlich erscheinen
mubte), dab man, um reine Ausdriicke fiir den mikrobiologischen Zustand
zu erhalten, der Umsetzung die bestmoglichen Bedingungen bieten mub, er-
scheint also nicht unter alien Verhaltnissen berechtigt, wenn auch diese An¬
forderung zweifelsohne bei Anwendung der von R e m y und anderen befolgten
CaCo 3 +
k,hpo 4 +
Kaliumhumat
CaHP0 4
k 2 hpo 4
Keiner
CaC0 3 -f-
k 2 hpo 4
l
Ammoniak-
Ammoniak-
Ammoniak-
Ammoniak
Ammoniak
gehalt
gehalt
gehalt
gehalt
gehalt
ccm
1/10
ccm
1/10
ccm
1/10
ccm
1/10
ccm
1/10
n-S&ure
mg
n-S&ure
7
n-S&ure
mg
n-S&ure
mg
n-S&ure
mg
Einzel-
best.
Mittel
N
Einzel-
best.
Mittel
Einzel-
Mittel
N
Einzel-
best.
Mittel
N
Einzel-
best.
Mittel
N
10,15
9,65
10,30
6,30
10,95
10,35
10,25
14,4
9,30
9,55
13,4
10,60
10,20
14,3
b,3o
6,25
8,8
10,20
10,60
14,9
10,10
9,50
9,90
6,80
10,50
10,40
9,70
10,05
5,50
10,70
10,10
9,35
9,60
4,05
10,05
10,20
10,20
14,3
9,30
9,15
12,8
9,65
9,70
13,6
4,20
4,15
5,8
9,90
10,05
14,1
10,15
8,60
9,75
4,25
9,95
10,30
9,30
| 9,90
4,15
10,25
Boden a
eine Mikroflora enthal
ten,
w e 1
che inner-
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92
Harald R. Christensen,
Methoden gelten darf, wo der EinfluB des chemischen (oder physikalischen)
Zustandes des Bodens auf die Stoffumsetzung nicht kontrolliert wird.
Die Untersuchungen deuten in ihrer Gesamtheit darauf hin, daB e i n e
geringepeptonzersetzende Fahigkeit ftir einenden
Pflanzenbau besonders ungunstigen Bodenzustand
Ausdruck ist.
Was das Aussehen der Fliissigkeiten beim AbschluB der Versuchsperiode be*
trifft, wurde die Beobachtung gemacht, daB eine kraftige Hautbildung nur in den Gla-
sem mit K,HP0 4 erschien, wogegen das CaHP0 4 nicht, wie es bei der Untersuchung
uber die Peptonzersetzung in Peptonlosung ohne Erdezusatz oder bei den Unter¬
suchungen iiber die Bedingungen fur die peptonzersetzende Fahigkeit der Moorboden
der Fall war, die Hautbildung im wesentlichen Grade zu begiinstigen schien.
Es wurden bei samtlichen im vorhergehenden referierten Untersuchungen
Uber die Peptonzersetzung 10 ccm einer DA-proz. Peptonlosung, bzw. 15 ccm
einer 1-proz. Peptonlosung angewandt. Uberall war also in den einzelnen
GlUsern 0,15 g Pepton. Die groBte bei diesen Untersuchungen konstatierte
Ammoniakabspaltung entspricht 15,2 mg Stickstoff (siehe Tabelle 29 b). Wo
die bestmoglichen Bedingungen der Peptonzersetzung geschaffen waren,
liegen die gefundenen Werte fUr die Ammoniakabspaltung gewohnlich in der
Nahe dieser Zahl, und bei den in Tabelle 25 referierten Untersuchungen uber
den EinfluB verschiedener Humusstoffe auf die Peptonzersetzung, bei welchen
der Grad der Zersetzung Tag fUr Tag bestimmt wurde, stellte es sich heraus,
daB dieselbe in der Nahe des durch die genannte Zahl angegebenen Punktes
zum Stillstand kam. Die Untersuchungen deuten also darauf hin, daB unter
den gegebenen Bedingungen nur ein ganz bestimmter Teil des Peptonstick-
stoffes abgebaut werden kann. Die absolute Menge von Stickstoff in den
10 ccm Peptonlosung beziffert sich auf ca. 21 mg, und derjenige Anted, welcher
zur Ammoniakbildung herangezogen werden kann, betragt also etwas uber
% der gesamten Stickstoffmenge.
Wahrscheinlich werden Umsetzungsversuche wie die hier angefiihrten
nicht unwesentlichen Beitrage zur Beleuchtung der Konstitution des Peptons
und verschiedener anderer nicht vollstandig bekannten organischen Stick-
stoffverbindungen liefern konnen, und l&Bt es sich vermuten, daB sie auch
bei Untersuchungen uber den Wert der als Dungemittel verwendeten organi¬
schen Stickstoffverbindungen von Bedeutung sein werden.
IV. Untersuchungen liber die zellulosezersetzende Fahigkeit des Bodens in
ihrem Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit.
In einem vorlaufigen Bericht habe ich (1910 b) ein Verfahren zur Be-
stimmung der zellulosazersetzenden Fahigkeit des Bodens
angegeben.
Das Verfahren ist seit dem Erscheinen dieser Mitteilung nicht in wesent-
lichem MaBe geandert worden. In dem folgenden wird eine detaillierte Be-
schreibung der augenblicklichen praktischen AusfUhrung desselben gegeben:
In einem 300 ccm fassenden Jena - Erlenmeyer kolben gibt man eine 50 g
lufttrockener Erde entsprechende Menge des vorliegenden Bodens (von Humusboden
wird jedoch, deren voluminoser Beschaffenheit wegen, nur eine 20 g bei 100° C ge-
trockneter Erde entsprechende Menge genommen). Mittels eines Glasspatels wird die
Erde in der Weise auf dem Boden des Kolbens angebracht, daB auf ca. % (bei Mineral-
boden) bis ca. 4 / 6 (bei Humusboden) des Kolbenbodens eine gleichmaBig starke, lockere
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
93
(doch iiberall zusammenhangende) Schicht vorhanden ist. Mittels einer eingeteilten Pipette
wird darauf langsam und vorsichtig destilliertes Wasser auf den nicht bedeckten
Teil des Kolbenbodens ausgegossen, welches dann kapillar, ohne die Struktur
der Erde zu storen, von derselben aufgesogen wird. Es wird so viel Wasser zu-
gefuhrt, daB die Erde annahernd mit Wasser gesattigtwird.
Eine Ubersattigung darf nicht stattfinden, und das Wasser muB in kleinen Portionen
zugesetzt werden. — Es ist wichtig, daB das Wasser in der angegebenen Weise zugefiihrt
wird; wenn man es namlich direkt auf die Erde ausgieBt, so wird dieselbe, besonders
wenn sie lehmig ist, leicht zusammengeschlammt und verliert ihre lockere Struktur,
was ihre Fahigkeit zur Zersetzung der Zellulose gewissermaBen verringern kann.
Auf die so befeuchtete Erde werden in entsprechender gegenseitiger Entfemung
zwei schmale, bei alien vergleichenden Untersuchungen gleich groBe Stiicke von aschen-
freiem Filtrierpapier (Lange 30 mm, Breite 5 mm) angebracht. Jeder Papierstreifen
wird darauf mittels der Pipette mit ein paar Tropfen destilliertem Wasser angefeuchtet,
worauf sie mittels einer Glasstange leicht gegen die Erde gedriickt werden, und zwar
in solcher Weise, daB sie — was von Wichtigkeit ist — iiberall mit den Erd-
teilen in Beriihrung sind. Ebenfalls ist es wichtig, darauf zu achten, daB
die Papierstiickchen nicht zu viel durch die Erde beschmutzt werden, da die Beob-
achtung des Forts chreite ns der Zellulose zersetzung dadurch erschwert wird. Sofern das
Papier beschmutzt wurde, was besonders bei den lehmigen Boden schwierig zu ver-
meiden ist, so wird man es doch gewohnlich leicht reinigen konnen, indem man den
Kolben schrage halt und mit ein paar Tropfen Wasser aus der Pipette die Papierflache
abspiilt.
Die Kolben werden mit Wattestopseln versehen und in den Thermostaten bei
25° C gestellt. Das verdunstete Wasser wird wahrend der Verauchsperiode dann und
w&nn ersetzt; man muB darauf sehen, daB der Boden stets so feucht gehalten wird,
daB die Papierstreifen iiberall durchnaBt sind, d. h. eine feuchte glanzende Oberflache
haben. Im iibrigen ist die Wasserverdunstung unter den erwahnten Umstanden ziem-
lich gering 1 ).
Nach kiirzerer oder langerer Zeit — von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen
variierend — wird man sehen, daB die Papierstreifen angegriffen werden. Am haufig-
sten bilden sich anfangs kleine, runde, schleimige und, wie es scheint, fast durch-
sichtige Fleckchen hie und da auf dem Papier (siehe Tafel II, Fig. 2). Oft sieht man
auch, daB die Zersetzung von den Enden oder Seiten der Papierstiicke anfangt, und
zuweilen — besonders bei schweren Lehmboden — wird die Zersetzung nicht durch
Fleckenbildung eingeleitet, sondem die ganze Papierflache wird auf einmal angegriffen,
um dann schnell zu verschleimen. In solchen Fallen laBt sich der Zeitpunkt der Einlei-
tung der Zersetzung oder der Grad der Zersetzung in den verschiedenen Stadien nicht
mit so groBer Sicherheit wie in den obigen Fallen bestimmen; der Zeitpunkt, wo die
Zersetzung abgeschlossen wird (die vollstandige oder fast vollstandige Verschleimung
l ) Bei dem beschriebenen Verfahren zur Bestimmung der zellulosezersetzenden
Fahigkeit des Bodens geht dieser ProzeB also unter vollem Luftzutritt vor sich. Es
wurde bisher allgemein angenommen — besonders auf die von Omeliansky (1902)
ausgefiihrten, auBerordentlich schonen Untersuchungen betreffend zellulosezersetzende
Mikroben gestiitzt —, daB dieser ProzeB am leichtesten anaerob stattfindet. Weniger
allgemein zitiert sind die 2 Jahre spater von van Iterson (1904) publizierten
Untersuchungen iiber die Zellulosezersetzung, welche dargetan haben, daB diese Zer¬
setzung auch durch aerobe (und zwar sowohl den Bakterien als den Schimmelpilzen
angehorige) Mikroben veranlaBt werden kann, ein Ergebnis, welches durch die in jiing-
ster Zeit ausgefiihrten Untersuchungen bestatigt worden ist (K. F. Kellermann
und I. G. M c B e t h 1912, K. F. Kellermann, J. G. McBeth, F. M. Sca¬
les, und N. R. Smith 1913, Alois Kroulik 1913, H. Pringsheim
1913, C. M ii 11 e r 1 e i n 1913). Von vornherein ware es in der Tat auch zu erwarten,
daB in einem Substrat wie Ackererde, wo der Luft gewohnlich reichlicher Zutritt ge-
wahrt wird, bessere Bedingungen fiir eine aerobe als fur eine anaerobe Zellulosezer¬
setzung vorhanden waren. *
Zur Anstellung weitergehender Untersuchungen iiber die Bedeutung des Luftzu-
trittes fiir die Zersetzung der Zellulose ist mir bisher keine Gelegenheit geboten; schon
aus orient ierenden Untersuchungen diese Frage betreffend, welche in der Weise vorgenom-
men ^Tirden, daB in demselben Kolben sowohl unter der Erde (auf dem Kolbenboden)
als auf der Oberflache derselben Papierstiickchen angebracht wurden, ist es aber mit
hinlanglicher Deutlichkeit hervorgegangen, daB die Zellulosezersetzung im Erdboden
viel schneller bei vollem als bei eingescliranktem Luftzutritt zustande kommt.
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94
Harald R. Christensen,
der Papierstiickchen), laBt sich gewohnlich in alien Fallen mit gleicher Sicherheit fest-
stellen.
Bei der Zersetzung wird das Papier in der Regel nach und nach in einen zahen
graulichen Schleim (Tafel II, Fig. 3 und 5) umgewandelt, welcher die zellulosezer-
setzenden Mikroben enthalt. In einzelnen Fallen — und zwar, wie es scheint, besonders,
wenn Schimmelpilze die Zersetzung der Zellulose besorgen — farbt sich das Papier
schwarz, und die Zersetzung kann in solchen Fallen ohne oder fast ohne Schleimbildung
vollendet werden, — es hat den Anschein, als ob das Filtrierpapier sozusagen „ver-
torft 44 wird.
Jeden 2. oder 3. Tag werden die Fortschritte der Papierzersetzung aufgezeichnet,
und es werden fur dieselben Noten von 0—4 gegeben. Die Zahl 0 bezeichnet, daB das
Papier unverandert geblieben ist; 0—1: daB die Zersetzung eingeleitet, 1: daB ca. *4
des Papiers zersetzt, 4: daB das Papier ganz oder fast ganz 1 ) zersetzt (verschleimt) ist,
2 und 3 die dazwischenliegenden Grade. Die beiden in den einzelnen Kolben ange-
brachten Papierstiickchen werden in den meisten Fallen mit ungefahr gleicher Ge-
schwindigkeit zersetzt; bisweilen kann die Zersetzung des einen Stiickchens der des
zweiten um einige Zeit vorausgehen. In solchen Fallen gibt man die Note 4 zu der
Zeit, wo die Verschleimung des ersteren Stiickchens vollendet ist.
Bei sorgfSltigem Vorgehen kann durch dieses Verfahren in der Regel
eine gute tlbereinstimmung zwischen den Resultaten der gemeinschaftlichen
Bestimmungen erreicht werden. In einzelnen Fallen konnen aber sehr groBe
und unerklarliche Abweichungen zwischen denselben auftreten (siehe spater),
und es mtissen daher stets wenigstens 2 Parallelkolben beiseite gestellt werden.
Beim Eintritt einer solchen Abweichung muB die Untersuchung wiederholt
werden.
Das Verfahren zur Bestimmung der zellulosezersetzenden Fahigkeit
des Bodens ist von den in dem vorhergehenden erwahnten Methoden zur
Untersuchung des mikrobiologischen Zustandes des Bodens prinzipiell ver-
schieden, namlich teils dadurch, daB der Boden nicht in eine Nahrflussigkeit
eingemischt, sondern im natiirlichen Zustande verwendet wird, und teils
dadurch, daB den mitwirkenden Mikroben mit der Substanz, deren Umsetzung
untersucht werden soli, nur Kohlenstoffnahrung zugefuhrt wird, dagegen
keine Stickstoffverbindungen oder die fUr die Entwicklung derselben notwen-
digen Aschenbestandteile. Zufolge des letzteren Verhaltnisses wird die Schnel-
ligkeit des Zelluloseabbaus im hochsten Grade von der Menge dieser Stoffe
im Erdboden abhangig sein, wogegen dem genannten Verhaltnisse fiir die
Methoden nach dem R e m y schen Prinzip weniger Bedeutung beigelegt
werden kann, weil die hier angewandten Substrate samtliche fUr die Umsetzung
notwendige Substanzen enthalten, wenn auch dieselben nicht immer in so
groBer Menge vorhanden sind, daB eine weitere Zufuhr wirkungslos bliebe,
was oben, beim Pepton, nachgewiesen wurde. Von vorne herein diirfte man also
erwarten konnen, daB eine Bestimmung der zellulosezersetzenden Fahigkeit
besser als eine Bestimmung der Fahigkeit des Bodens zur Umsetzung der bei
den R e m y schen Methoden angewandten Substrate fiir diejenigen Be-
dingungen Ausdruck geben werde, welche vom Boden selbst der
Tatigkeit der stoffumsetzenden Mikroben geboten werden, ohne daB es doch
selbstverstandlich hiermit gemeint ist, daB durch das hier vorgeschlagene
Verfahren die R e m y schen Methoden uberfliissig gemacht werden.
Zufolge einer vor wenigen Jahren erschienenen Mitteilung von H. P r i n g s-
h e i m (1909) kann die Zellulose als Energiequelle bei Stickstoffbindung in
Kulturen von freilebenden stickstoffbindenden Bakterien (Azotobacter
*) In einigen Fallen erfordert der allerletzte Rest des Papiers eine unverhaltnis-
miLBig lange Zeit zur Zersetzung. Falls eine solche Stockung des Prozesses eintritt, gibt
man die Note 4, wenn die Verschleimung beinahe vollendet ist.
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Studien iiber den EinflaB der Bodenbesehaffenheit etc.
95
oder Clostridium americanum) benutzt werden, wenn in diese
Kulturen zellulosezersetzende Bakterien eingefiihrt werden, und spater hat
auch Alfred Koch (1910) gezeigt, daB die Zellulose fiir die freilebenden,
stickstoffbindenden Mikroben eine ausgezeichnete Energiequelle ist. Falls
eine derartige Stickstoffassimilation in solchem MaBe und so schnell statt-
findet, daB der Stickstoffbedarf der zellulosezersetzenden Mikroben dadurch
stetig befriedigt werden kann, wird der Verlauf der Zellulosezersetzung be-
sonders fiir den Gehalt des Bodens an leicht loslicher mineralischer Bakterien-
nahrung Ausdruck werden.
A. Die zellulosezersetzende Fahigkeit
verschiedener Boden.
Durch eine Reihe von orientierenden Untersuchungen wurde es (1910 b)
von dem Verfasser gezeigt, daB die zellulosezersetzende Fahigkeit der ver-
schiedenen Boden eine hochst verschiedene ist.
Vor dem Anfang der naheren Untersuchung betreffs der Bedingungen
der Zellulosezersetzung wurde eine Bestimmung der zellulosezersetzenden
Fahigkeit einer groBen Anzahl verschiedener Ackerboden vorgenommen.
Bei dieser Untersuchung wurden Boden von sehr abweichendem Charakter
angewandt, und der Zweck der Untersuchung war nicht allein die Kenntnis
der Variationen der zellulosezersetzenden Fahigkeit des Erdbodens zu er-
weitem, sondern auch in der Frage betreffs der Beschaffenheit der diese
Variationen bedingenden Faktoren eine Orientierung zu erbringen. Ein
groBer Teil der angewandten Boden entstammt den in dem ersten Haupt-
abschnitte erwShnten Kalkungsversuchen. Bezliglich des Kalkgehaltes und
des Gehaltes an chlorammoniumloslichemKalk dieser Boden sind Aufklarungen
vorhanden, und ferner liegen fiir samtliche Boden Berichte vor iiber die
Reaktion und Basizitat des Bodens (durch die Lackmus-, dieAzotobacter-
und die Saureprobe bestimmt).
Die Resultate dieser Untersuchung sind in der Tabelle 30 mitgeteilt.
Doppelbestimmungen wurden nur in der 2. Serie des Versuches durchgefiihrt.
Wie man sehen wird, ist die gegenseitige Ubereinstimmung zwischen den
Resultaten dieser Bestimmungen in den meisten Fallen eine befriedigende.
Andererseits ist dieselbe bei einzelnen Boden auffallig schlecht; es kann
z. B. vorkommen, daB die Zellulosezersetzung in dem einen der Parallelkolben
mehrere Male so viel Zeit verlangt wie in dem anderen Kolben, was darauf
deuten kdnnte, daB hier hemmende Faktoren in Tatigkeit getreten
seien. Augenblicklich laBt sich die Natur dieser Faktoren nicht eruieren.
Nicht selten beobachtet man, daB die Papierstiicke bei sehr langsamer Zer-
setzung stellenweise mit Schimmelpilzen oder mit Kolonien der Actino¬
myces odorifera uberwachsen werden; im letzteren Fall geben die
Kolben einen intensiven Erdgeruch von sich. Es erscheint nicht ausgeschlossen,
daB diese oder andere Mikroben unter gewissen Umstanden die Tatigkeit der
zellidosezersetzenden Mikroben hemmen oder derselben direkt entgegenwirken
konnen. Nicht nur die Abweichungen der Resultate der Parallelbestimmun-
gen, sondern auch ein anderer Umstand deutet darauf, daB gewisse Hem-
mungsfaktoren einen wesentlichen EinfluB auf den Verlauf der Zellulosezer¬
setzung ausiiben konnen. Aus der Tabelle gelit narnlich hervor, daB die
Zellulosezersetzung, nachdem sie eine gewisse Hohe erreicht hat, in nicht weni-
gen Fallen entweder ganz aufhort oder jedenfalls auBerst langsam verlauft.
Bei sehr nahrungsarmen Boden lieBe sich diese Erscheinung sehr leicht da-
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96
Harald R. Christensen
Tabelle 30. Untersuchung iiber die
Beschaffenheit des Bodens
T3
£
co
o
s§
Allgemeiner Zustand
Note
fur
Schwere
Brausen
mit
Saure
Reaktion
Azotobacter-
vegetation
% chlor-
ammoniumlos-
liches CaO
Kalkbedurfnis
a) Serie 1.
Bodenprobe
aus
102
Humusreicher Sandboden
2
Kein
Stark sauer
0
0,00
4
58
Sehr leichter grauer Sand-
boden
1
—
Sauer
0
0,07
3
122
Leichter Sandboden
1
—
Schw. sauer
0
0,10
1
141
Leichter Sandboden
1
—
—
0
0,01
4
129
Lehmiger Sandboden
1—2
—
—
0
0,05
147
Dunkler, humusreicher
Sandboden
5
—
—
0
0,18
4
149
Lehmiger Sandboden
2
—
—
0
0,05
4
94
Outer Lehmboden
3
—
Neutral —
0
0,16
2
schw. sauer
116
Sandboden
1—2
—
—
0
0,08
61
Leichter Sandboden
1
—
—
0
0,01
3
95
Guter Sandboden
2
—
Neutral
0
0,24
1
114
Leichter, sehr mullarmer i
Sandboden
1
—
—
0
0,02
4
118
Sandboden
1—2
—
—
0
0,10
1
124
Milder Lehmboden
2—3
—
—
0
0,18
?
131
Giitje
5
—
—
0
0,79
133
Sandboden
1—2
—
—
0
0,16
145
Guter, zieml. mullhaltiger
•
Sandboden
2
—
—
0
0,05
2
153
Leichter, feiner Sandbod.
1
—
—
0
0,09
2
140
Ziemlich schwerer, aber
sprdder Lehmboden
4
—
; -
1
0,13
0
98
Guter Sandboden
1—2
—
—
2
0,22
0
137
Sandboden
1—2
—
—
2
0,17
0
135
Lehmiger Sandboden
2
—
—
3
0,22
154
Sehr humusreicher Sand¬
Neutral —
boden
3—4
—
schw. alkal.
0
0,33
153a 4 )
Leichter, feiner Sandbod.
1—2
Sehr
—
0—1
schwach
154a)
Sehr humusreicher Sand¬
:
boden
3—4
Kein
—
1
150
Mullarmer feiner Sandb.
2—3
—
Schw. alkal.
2
0,21
3
103
Schwerer Lehmboden
4
—
—
3
0,34
0
117
Lehmiger Sandboden
1—2
—
—
3
0,18
113
Schwerer Lehmboden
5
Sehr
—
4
0,21
schwach
151
Milder Lehmboden
2—3
—
—
4
0,21
97
Zieml. schw. Lehmboden
4
—
—
4
0,27
0
121
Zieml. schw. Lehmboden
3—4
—
—
4
0,64
0
134
Lehmiger Sandboden
1—2
—
—
4
0,22
155
Guter Lehmboden
3
Kein
Alkalisch
4
0,21
?
152
Schwerer, sproder Lehmb. |
4
—
—
4
0,26
4 ) Ans demselben Versuchsfeld wie 153, aber aus den gekalkten Parzellen (ca.
4000 kg Kalk pro ha).
*) Aus demselben Versuchsfelde wie 154, aber aus den gekalkten Parzellen (ca.
4000 kg pro ha). Die Zellulosezersetzung war erst nach ca. 78 Tagen vollfiihrt.
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Studien iiber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc,
97
z e 11 u lo s e z e r s e t z e n d e Fahigkeit verschiedener Boden.
Zeliulosezersetzung nach:
(Anzahl Tagen)
3
! 6
Ljl
12
15
I 18
21
24
27
[30
33
[36
39
[42
45
48 ! 51
54
57
verschiedenen Kalkungsversuchen im
Felde.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0-1
1
1
| 1
1-2
2 1 )
0
0
0-1
2
2-3
3
4
0
0
0
0
0
0
0
1
2
3
3
4
0
0
0
0
0
0
0-1
0-10-1
1
1
2
2
2-3 2-3
3
3-4
4
0
0
0
0
0
0-1
0-1
1-2
2
3
4
0
0
0
o
0
0-1
1
_
1-2
2
2-3
2-3
3
3-4
4
0
0
0
0-1
—
1
1-2
—
2
3
3
3-4
4
0
0
0
0
0
0-1
-
3
3-4
4
0
0
0
0-1
1
1
1
1
2
2
2
3
3
3
3
3-4
3-4
4
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
0-10-1
!
0-1
1
-
1-2
-
2
2
0
0
0
0
-
2
-
-
3-4
4
0
0
0
0-1
1
2
2
3-4
4
0
0
0
0-1
1
1
2
2
2-3
2-3
2-3
3
4
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
1
2
2
2-3
3
3
3-4
3-4
4
0
0
0
0
1
1
1-2
1-2 1-2
2
2
3
3
3-4 3-4
4
0
0
0-1
0-1
1
2
2
2
2-3
2-3
3
3-4
4
0
0
0
0-1
0-1
1
_
1-2
2
2
2
2-3
3
3-4
3-4
4
0
0
0
0
0
0-1
1
1-2
2
2-3
3
4
0
0
0
0
0-1
1
2
_
2-3
3
3
3
3-4
3-4
4
!
0
0 1
—
—
—
0-1
1-2
2
3
—
4
i
0
0
0
0
0
1-2 |
2
2-3
3-4
4
!
0 1
0
0-1
2
3
3-4
4
i
i
j
1
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
1
1-2
i
2 !
2-3
2-3
1
3
3
3
1
3
0
0
0
0
0
0-1
1
2
3
4
!
j
0
0 \
0
0
0
0-1 0-1
_
1
1
1
1
1
2 1
2
2-3 2-3 2-3
2-3
2-3
0
0
0
0
0-1
1
1-2
2
2-3 2-3
3
3-4
4 1
—
— 1
3
4
j
0
0
0
0
0
0-1 0-1
0-1
1
1
1
1
1
2
3
3-4
4
i
-
- ,
2
4
1
j
0
0
0-1
3
3-4
4
4 ^
!
i
0
0
—
-
i
2-3
3
3
-
3-4
i
—
—
2
3
3-4 j
4
1
i
1
u
0
0-1
3
3-4 1
4
|
i
1
0
0
1-2
2-3
3-4
4
i
1
0
0-1
2-3 |
3-4 j
4
i
i
1
i
60
2 2 )
3 3 )
*) Keine Verschleimung, wohl aber eine anscheinende „Vcrtorfung“ des Papier*.
2 ) Die Zeliulosezersetzung war erst nach Verlauf von 93 Tagen vollendet.
3 ) Die Zeliulosezersetzung war erst nach Verlauf von ca. 78 Tagen vollendet.
Zweite Abt. Bd. 43.
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
98
Harald R. Christensen
TabeUe 30
a) Serie 1. Bodenproben aus
110
Milder Lehmboden
2—3
Ziemlich
stark
—
4
0,44
126
Milder Lehmboden
2—3
—
Stark alkal.
4
0,40
96
Zieml. schw. Lehmboden
4
Starkes
—
4 I
0,60
b) Serie 2. Andere
485
Feiner, dunkler Sandbod.
2
Kein
Stark sauer
0
10
Sehr leichter, dunkler
Sandboden (neu gebau-
1
Sauer
0
T
ter Heideboden
Leichter Sandboden
1—2
—
—
0
1983
Leichter, heller, mull-
armer Sandboden
1—2
0
1308
Sehr leichter grauer Sand¬
boden
1
0
488
Guter, dunkler Sandbod*
1—2
—
—
0
b
Sehr leichter, grauer Sand¬
boden
1
Schw. sauer
0
2556
Guter, ziemlich mullrei-
2
—
Neutral —
0
817
cher Sandboden
Dunkler, mullreicher Sand¬
boden
2
schw. sauer
0
1521
ZiemL mullreicher, dunk¬
ler Sandboden
1—2
0
1984
Dunkler mullreicher Sand¬
boden
4
0
1548
Milder Lehmboden
2—3
—
—
0
2367
Leichter, grobkorniger
1
Kein
Neutral —
0
1556
Sandboden
Leichter, ziemlich mull¬
reicher Sandboden
1—2
schw. sauer
1
1
! 0
5914
Guter Sandboden
2
—
—
0
1547
Milder Lehmboden
2—3
—
—
0
390
Sandboden
2
—
—
0
1515
Zieml. schwerer Lehmb.
3
—
—
0
a
Leichter, dunkler Sand¬
boden (neu gebauter
1
Neutral
0
1536
i
Heideboden)
Milder Lehmboden
2—3
—
—
0
1 ) Die Zellulosezersetzung war erst nach ca. 150 Tagen vollfiihrt.
Digitized by Gougle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Kalkbediirfnis
Studien iiber den EinfluO der Bodenbescbaffenheit etc,
99
(Forteetznng).
Zeilulosezersetzung nach:
(Anzahl Tagen)
3 | 6 | 9 12 15 18 21 24 27 30 [ 33 36 39 4 2 | 45 | 48 | M ] 54 1 57 60
versehiedenen Kalkungsversuchen im Felde (Fortsetzung).
0 ! 0-1 1-2
I
0 jO-1 I 2
Bodenproben.
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
2- 3
3- 4
3-4
4
4
3-4
0
0
0
0
0-1
1-2
2
2
2
2
2-3
3-4
4
0
0
0
0
0-1
1
2
2
2
2
2
3
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
—
1
—
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
—
0
0-1
1-2
2-3
3
4
0
0-1
1-2
2-3
3
4
0
0-1
1
1
2
3
4
0
0-1
1
1
2
3
4
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
—
1
1
1
1-2
1-2
2
3
3-4
3-4
0
0
0
0
0
o
0
0
—
0-1
—
1
1-2
1-2
2-3
3
3-4
4
0
0-1
1
—
3
4
0
0-1
1
1
1-2
3
4
0
0
0
0
0
0-1
1
1
1-2
2
3
3
3
4
0
0
0
0
0
0-1
1
1
1-2
2
3
3-4
4
0
0-1
1
2
2-3
3
3-4
3-4
0
0-1
1
2
3
3-4
3-4
3-4
1-2
4
1-2
4
0
0
0-1
1
1-2
2-3
3
3-4
0
0
0
1
2
3-4
4
0
0
0
0
o
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
—
1-2
2
2-3
2-3
2-3
2-3
0
1 0
0
0
o
0
0-1
0-1
1
—
2
—
2-3
3-4
4
‘ 1
0
1 0
0
0-1
0-1
1
1-2 2-3
3
4
I
0
1 0
0
0-1
1
1
2
2-3
3
3-4
4
0
0
0
0-1
1
1
1
1-2
1-2
1-2 1-2
1-2
2
2
2-3
—
—
3
1 0
0
0
0-1
1
1
1
1-2
1-2
1-2 1-2
1-2
2
2
2-3
—
—
3
! o
0
0
0
0-1
0-1
0-1
1
1
1-2 1-2
2
! 0
0
0
0
0-1
0-1
1
2
2-3
3-4
4
0
i 0
0
0
0
0-1
1
1
1-2
1-2 1-2
2
3-4
4
1 0
0
0-1
_
1
1
1
1-2
2
2-3
3
3
3-4
4
1 0
0
0
1
1-2
1-2 2-3
3
3-4
4
1 0
0
0
0-1
1
1
2
3
3
4
0
0
0
0
0-1
1
1
—
2
2
2
2
2
2
2-3
3
3
0
0
0
0-1
1
1
1-2 2-3
—
3
3
3
3-4
4
! 0
0
0
0-1
0-1
0-1
1-2
3-4
4
1 0
0
0
0
0
0-1
1
2
3
3
3-4
; o
0
0
0
0
0
0-1
1
—
3
4
0
i
o
0
0
0
0
0
0-1
—
2
2-3
—
3
4
0
o
0
0-1
1
1-2
2
2
3
3
4
0
o
o
| 0-1
1
1-2
2
2-3
, 3
3
4
1 - 2 1 )
1
3
3
Digitized by
Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
100
Harald B. Christensen
Tabelle 30
s
Beschaffenheit des Bodens
p
<D
Note
Brausen
Azoto-
bacter-
vege-
tation
00
o
TJ
#1
Allgemeiner Zustand
i
fur
Schwere
mit
Saure
Reaktion
b) Serie 2. Andere
16
Sehr leichter, heller, mull-
armer Sandboden
i
0
18
Leichter, heller, mull-
armer Sandboden
i
0
3073
Dunkler mullreicher Sand¬
boden
2—3
0
2552
Leichter Sandboden
1-2
—
—
0
2277
Sehr leichter Sandboden
1
_
_
0
3100
Guter Sandboden
1—2
i
—
0
494
Guter Sandboden
1
i 2
i
1 2—3
—
—
0
414
Feiner, guter Sandboden
—
0
17
Leichter, heller, mull-
i
i 1
Ziemlich
_
0
3
armer Sandboden
Leichter Sandboden
1-2
starkes
Kein
0—1
h
Lehmiger Sandboden
2
—
1
1537
Milder Lehmboden
2—3
j
Kein
Neutral
1
2171
Guter, ziemlich mullhal-
2
_
Neutral —
1
13
tiger Sandboden
Dunkler, mullreich. Sand¬
boden
!
2—3
schw. alk&L
Neutral
2
496
Milder Lehmboden
2—3
—
—
2
491
Guter Sandboden
2
—
—
3
493
Milder Lehmboden
2—3
—
3
515
Guter Sandboden
2
—
—
3
1552
Mullreicher Sandboden
2
— !
—
3
1518
Milder, mullarmer Lehm-
boden
I 2—3
3
1514
Milder Lehmboden
2—3
—
—
3
2037
Leichter, ziemL mullhal-
tiger Sandboden
1—2
_
4
490
Milder Lehmboden
2—3
—
Neutral —
4
14
j Outer, zieml. mullhaltiger
I lehmiger Sandboden
1 1
1
, 1—2
schw. alkal.
4
495
Leichter Lehmboden
i
1 2
—
4
Digitized by Gougle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
101
Fortsetzong).
Zellulosezersetzung nach:
(Anzahl Tagen)
3
6 I
9 I
12
15
18 '
21
24
27
30
33 | 36 !
39 |
42 1
45
48 | 51 | 54
57 |
Bodenproben (Fortsetzung).
0
0
2
2-3
3-4
4
1
0
0
2
3
4
!
0
0
0
0
0-1
1
1-2
—
2
2
2
2-3
2-3
2-3
-
-
3
3
—
0
0
0
0
0-1
0-1
1
—
1-2
1-2
1-2
1-2
2
2
2
2
2
2
—
0
0
0
0-1
1-2
2-3
4
0
0
0
0-1
1-2
3
4
0
0
0
0-1
0-1
1
1
1-2
2
2
2
—
2-3
3
4
0
0
0
0-1
0-1
1
1
1-2
2
2
2
—
2-3
2-3
4
0
0
0
0
—
0-1
1
—
1-2
2
2-3
3
3
3-4
0
0
0
0
0
0
1
—
1
1-2
2
2-3
3-4
4
0
0
0
0
0-1
1
1
1
—
—
2
2
2
—
—
—
2-3
0
0
0
0
0-1
0-1
1
1
—
—
2
2
2
—
—
—
2-3
0
0
0
0
—
0-1
1
1
1-2
2
2
3
4
0
0
0
0
0
0
0-1
1
1-2
1-2
1-2
2-3
3
0
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
1
1
1
1
1-2
1-2
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
1
1
1
1-2
1-2
1-2
1-2
0
0
0
0
0-1
1-2
3
—
4
0
0
0
0
0
0-1
2
—
4
0
0
0
0
0-1
0-1
1
1-2
2-3
3-4
4
0
0
0
0
0-1
1
1-2
2-3
3-4
4
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
1
1
1
1
1
1
1
1-2
1-2
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
1
1
1
1
1
1
1-2
1-2
1-2
0
0
1-2
3
4
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
2
2
3
4
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
1
1
1
1
—
1-2
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
1
1
1
1
—
1-2
0
0-1
4
0
1
4
0
0
0
0
0
0-1
1
1-2
1-2
2-3
3
3-4
4
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
1
1-2
1-2
2-3
3
3-4
4
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
1
1-2
1-2
2
2
2-3
2-3
0
0
0
0
0-1
0-1
1
1
1-2
1-2
2
2
2-3
3
0
0
0
0
—
0-1
0-1
1
1
1
2
2-3
3
—
4
0
0
0
0
0
0
0-1
1
1
1-2
2
2
2-3
—
4
0
0
0
0
—
1
2
2
3
3-4
4
0
0
0
0-1
0-1
0-1
1-2
2
2
2-3
3
4
0
0
2
3-4
4
0
0
2
4
|
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-10-1
1
1-2
3-4
4
0
0
0-1
4
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
1
1-2
2
2-3
3
0
0
0
0
0-1
0-1
1
1-2
2
2-3
3
3
0
0
0
0-1
1
2
3
4
0
0
! 0
0-1
1
2
3
4
0
0
0
0
—
1
2-3
2-3
2-3
2-3
2-3
2-3
2-3|2-3
2-3
0
0
0
0
—
1-2
4
0
0
0
0
0
0-1
0-1
1
1-2
2
3
4
0
0
0
0
0
0-1
0-1
1
1
1-2 2-3
3-4
4
i
0
1 0
1
3
4
0
! 0
0
0
0
0
0
0
|0 1 0-1 0-1
1
1
1
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
102
Harald B. Christensen
Tabelle 30
Beschaffenheit des Bode ns
ll
rS
Note
Brausen
Azoto-
Allgemeiner Zustand
fur
mit
Reaktion
bacter-
Schwere
Saure
vege¬
tation
b) Serie 2. Andere
512
Leichter Lehmboden
2
—
—
4
514
Leichter Lehmboden
2
—
—
4
517
Guter Sandboden
2
—
—
4
518
Guter Sandboden
2
—
—
4
519
Guter Sandboden
2
—
—
4
632
Guter Lehmboden
3
—
—
4
644
Leichter Lehmboden
2
Sehr
Neutral —
4
1
Ziemlich schwerer und
schwach
Schwaches
schw. alkaL
4
649
steifer Lehmboden
Milder Lehmboden
4
2—3
Kein
Schw. alkal.
4
C
Schwerer mullreicher
Lehmboden
4
4
2141
Leichter, mullarmer Sand¬
boden
1—2
4
1022
Guter Sandboden
2
Sehr
—
4
1016
Guter Sandboden
2
schwaches
—
4
9
Milder Lehmboden
2—3
—
—
4
11
Leichter Sandboden
1
—
—
4
20
Guter Sandboden
2
Schwaches
—
4
994
Milder Lehmboden
2—3
—
—
4
2078
Sehr leichter, mullarmer
1
Ziemlich
_
4
7
Sandboden
Sehr schwerer, mullreicher
Lehmboden. Ziemlich
5
stark
Kein
Alkalisch
4
8
sprode
Ziemlich schwerer, aber
3
Sehr
4
7a
sproder Lehmboden
Ziemlich schwerer, aber
3—4
schwach
4
1009
sproder Lehmboden
Leichter Lehmboden
2
Schwaches *
—
4
1987
Guter, zieml. mullreicher
Sandboden
2
4
L
Schwerer mullreicher
Lehmboden
4
Starkes
4
d
Guter, mullreicher Lehm¬
boden
4
Stark alkal.
4
14a
Guter, mullreicher Lehm¬
boden
4
4
616
Guter Sandboden
2
—
—
4
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Gck igle
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
103
(Fortsetzung).
Zeilulosezersetzung nach:
(Anzahl Tagen)
3
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15
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Bodenproben (Fortsetzung).
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104
Harald R. Christensen,
durch erklaren, daB die vorhandene Menge von Bakteriennahrstoffen nur
fiir die Zersetzung eines gewissen Anteils des Papiers zureichend ware. In der
Tat wird auch die sehr langsame Zellulosezersetzung zweifelsohne besonders
durch die an Pflanzenn&hrstoffen allerarmsten Boden veranlaBt (siehe spater);
eine solche kann aber auch bei sogar sehr nahrstoffreichen Boden vorkommen.
Das deutlichste Beispiel hiervon ist der Boden No. 14 a, welcher einem stark
gediingten Blumenbeet im Garten der Landwirtschaftlichen Hochschule
zu Kopenhagen entstammt, und bei diesem Boden kann nicht Mangel an
Nahrstoffen, sondem nur eine etwaige hemmende Tatigkeit als Ursache
des Aufhbrens der Zellulosezersetzung angenommen werden.
Hier ankniipfend ist die Beobachtung ferner von bedeutendem Interesse,
daB samtliche Boden, bei welchen die Nichtiibereinstimmung der Resultate
der Parallelbestimmungen besonders hervortritt, und wo die Vermutung —
deni o bigen nach — daher naheliegend ist, daB hemmende Krafte hier auf-
treten, basisch sind (c : Azotobacter-Entwicklung in der „geimpften“
kalkfreien Mannitlosung gegeben haben) und mit ein paar Ausnahmen sogar
mehr oder weniger alkalisch reagieren. Die Erscheinung bekommt dadurch
eine gewisse Ahnlichkeit mit einer anderen Hemmungswirksamkeit im Erd-
boden, deren Resultate unter der Bezeichnung „Dorrfleckenkrankheit“ be-
kannt sind, indem auch das Auftreten dieser Krankheit — den bisher vor-
liegenden Untersuchungen nach — durch die Anwesenheit von basischen
Substanzen im Boden bedingt ist.
Dieses eigentiimliche Verhalten gegeniiber der Reaktion und Basizitat
des Bodens wird vielleicht zur Erkenntnis der Natur dieser und anderer ahn-
licher Hemmungsfaktoren ftihren konnen. Jedenfalls ist der Nachweis,
daB solche Hemmungsfaktoren existieren, in wissenschaftlicher Beziehung
von bedeutendem Interesse und wird vielleicht einige der vielen Probleme,
denen man in der mikrobiologischen Bodenforschung begegnet, erklaren
konnen 1 ).
Solange die genannten Hemmungsfaktoren nicht bekannt sind und nicht
beherrscht werden konnen, wird die Moglichkeit ihres Auftretens natiirlich
gewissermaBen den Wert des vorgeschlagenen Verfahrens zur Bestimmung
der zellulosezersetzenden Fahigkeit des Bodens beschranken, weil dasselbe
dann nicht immer reine Ausdriicke fiir bestimmte Bodeneigenschaften liefern
kann. Indem man einige Zeit mit diesen Bestimmungen arbeitet, wird man
indesscn bald zu beurteilen lernen, inwiefem und in welchem Grade diese
Faktoren storend eingegriffen haben; ein ziemlich gleichmaBiges und ununter-
brochenes Fortschreiten der Papierzersetzung deutet darauf, daB dieselben
entweder ohne Bedeutung gewesen sind oder daB die Bedeutung nur ver-
haltnismaBig gering war, und eine schnelle Zersetzung des Papiers, welche
aber auch sehr haufig vorkommt, kann natiirlich stets als ein sicherer Aus-
druck fiir eine krattige zellulosezersetzende Fahigkeit angesehen werden. —
Um den Grad dieser Fahigkeit einigermaBen mit Sicherheit zu bestimmen,
sind aber mit Riicksicht auf die gewonnenen Erfahrungen am besten mehrere
(4 k 5) Parallelbestimmungen auszufiiliren.
Die fiir eine vollstandige Zersetzung des Papiers erforderliche Zeit schwankt
zwisehen 6 und 150 Tagen, und die bis zur Wahrnehmung einer angehenden
Zersetzung verlaufende Zeit variiert zwisehen 6 und 36 Tagen (Tabelle 30).
Diese auBerordentlich groBe Variation laBt die Hoffnung berechtigt erscheinen,
Bei Umsetzungsversuchen mit Pepton meinen ebenfalls Russell und Hut¬
chinson (1909) das Eingreifen von Hemmungsfaktoren nachgewiesen zu haben,
und ahnliches wird auch von Remy und Rosing mitgeteilt (1911a).
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Studien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
105
daB man durch das beschriebene Verfahren fUr verhaltnism&Big geringe Ver-
schiedenheiten in dem Zustande desErdbodens Ausdriicke wird erhalten konnen.
Die in der Tabelle 30 mitgeteilten Resultate geben keine sicheren An-
haltspunkte zur Entsclieidung, was fur Eigenschaften des Bodens fiir die
Zellulosezersetzung besonders mafigebend sind. Es laBt sich kein EinfluB des
allgemein physikalischen Zustandes des Bodens nachweisen, indem man sowohl
unter lehmigen als unter Sandboden Beispiele von sowohl schnell als langsam
verlaufender Zellulosezersetzung antreffen kann. Auch nicht die Reaktion
und Basizitat des Bodens sind fiir die zellulosezersetzende Fahigkeit desselben
von cntscheidender Bedeutung, obwohl man dies (mit Riicksicht auf die
durch die Zersetzung der Zellulose gebildete Saure) von vornherein erwarten
diirfte. Wenn auch die sauren Boden durchgehend eine weit geringere zellulose¬
zersetzende Fahigkeit als die alkalischen Boden besitzen, so findet man doch
unter den ersteren Boden solche, die das Papier sehr schnell umsetzen konnen.
Es ist z. B. bemerkenswert, daB die ausgesprochen sauren Sandboden No. 58,
1983, T und 488 eine verh<nismaBig kraftige zellulosezersetzende Fahigkeit
besitzen. Bei 2 der Kalkungsversuche (Proben 153 und 153 a, sowie Proben
154 und 154 a) wurden Bodenproben sowohl aus den nicht gekalkten als aus
den gekalkten Parzellen untersucht. Nach der Azotobacter -Probe
zu scldieBen, waren die Boden der nicht gekalkten Parzellen „kalkbedUrftig“.
Die Zellulosezersetzung ist aber bei s&mtlichen Boden sehr langsam verlaufen.
Bei dem durch die Proben 154 und 154 a vertretenen Versuch hat die Kalk-
zufuhr nicht im geringsten die zellulosezersetzende Fahigkeit vergroBert, bei
dem zw’eiten Versuch scheint der Kalk einen geringen EinfluB in dieser Rich-
tung ausgeiibt zu haben.
Nach den vorgenommenen Untersuchungen ist es also unzweifelhaft,
daB den zellulosczersetzenden Mikroben unter den gegebenen Verhaltnissen
das Vorhandensein basischer Substanzen nicht eine absolute Notwendigkeit
fiir das Vollfiihren der Zersetzung innerhalb eines verhaltnismaBig kurzen
Zeitraumes ist, und wenn die basischen Boden, wie oben
e r w a h n t, durchgehends eine weit kraftigere zellu¬
losezersetzende Fahigkeit als die basenfreien be¬
sitzen, ist dieses wahrscheinlich zum wesentlichen
Teil darauf z u r ii c k z u f ii h r e n , daB die ersteren Bo-
den haufigera 1s die letzteren solche andere Eigen-
s c h a f t e n b e s i t z e n , d i e fiir die Zellulosezersetzung
Bedeutung haben.
B. Bedingungen der Zellulosezersetzung.
Bei einer von mir (1913) vorgenommenen biologisehen Untersuchung
der neuen Moorversuchsareale (Hoch- und Niederungsmooren) unter den
staatlichen Versuchsstationen in Studsgaard und Tylstrup wurde es naeh-
gewiesen, daB diese rohen Humusboden nur eine auBerst geringe zellulose¬
zersetzende Fahigkeit besaBen, indem die Zersetzung bei dem Niederungsmoor-
torf gewohnlich erst nach 1—1 y 2 Monat anfing und nach 3—5 Monaten abge-
schlossen war, wahrend sie beim Hochmoortorf sogar noeli viel langsanier
verlief (die Zersetzung war hier nach 3—4 Monaten gewohnlich noeh nicht
eingeleitet). Diese Bodenformen erscheinen daher fiir ein naheres Studium
der Art der die Zellulosezersetzung bestimmenden Faktoren besonders geeignet.
In den beiden folgenden Kapitcln wird iiber die Untersuchungen betreffs
der Bedingungen der Zellulosezersetzung in Hoch- und Niederungsmoortorf.
bzw. Mineralboden (Ackerboden) Mittcilung gemacht.
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106
Harald R. Christensen,
1. Bedingungen der Zellulosezersetzung in Humusboden.
Bei diesen Untersuchungen kamen hauptsachlich Torfboden aus den
Moorversuchsarealen unter den Versuchsstationen in Studsgaard, Tylstrup
und Askov zur Anwendnng.
Zur vorlaufigen Orientierung in der Frage, ob die sehr langsame Zellulose¬
zersetzung in dem rohen Torfboden vomehmlich durch dessen cheraischen oder
mikrobiologischen Zustand bedingt ist, wurde der in Tabelle 31 referierte Ver-
such angestellt. Der chemische Zustand des Torfes wurde durch Zugabe von
CaC0 3 und K 2 HP0 4 und der biologische Zustand durch Impfung mit ein wenig
Erdeinfus geandert. Es wird sp&ter (p. 107) eine nahere Mitteilung betreffend
die Ausfuhrung der Untersuchungen gegeben werden.
Die Resultate dieses orientierenden Versuches deuten darauf, dab die
Ursache der geringen zellulosezersetzenden Fahigkeit der beiden Torfboden
haupts&chlich auf den chcmischen Zustand derselben — Mangel an
den notigen mineralischen Bakteriennahrstoffen — zuruckzufuhren ist, indem
die Zersetzung bei Zugabe von Phosphorsaure, Kali und Kalk in samtlichen
Fallen innerhalb eines verhaltnismabig beschrankten Zeitraumes vollbracht
war, wogegen die Bakterienimpfung in den Torf in dessen ursprunglichem
Zustande ganz wirkungslos blieb.
Tabelle 31.
Bedingungen der Zellulosezersetzung im Hoch- und Niede-
rungsmoortorf (Serie 1).
Zusatz
zum
Torf
Zellulosezersetzung nach: (Anzahl Tagen)
„Geimpft“
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Zusatz
zum
Torf
Keiner . .
CaCOj -f*
k,hpo 4
Keiner . .
CaC0 3 +
KjHP0 4
Zellulosezersetzung nach: (Anzahl Tagen)
„Ungeimpft“
3'6 '■ 9 1 12 1 15 | 18 1 21 | 24 ] 27 | 30 I 33 [ 36 ! 39 1 42 I 45 1 48 i5 l| 54 |57[60
Hochmoortorf aus Tylstrup Versuchsstation. Gez. 1
•
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1-2
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2-3 3
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Niederungsmoortorf aus Tylstrup Versuchsstation. (
3ez.
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2-3
3
3
3-4
4
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1 :
Immerhin scheint doch auch der momentane biologische Zustand des
Bodens den Verlauf der Zellulosezersetzung beeinflussen zu konnen, indem
man bcmerken wird, dab die letztere bei dem mit kohlensauren Kalk und
Kaliumphosphat behandelten Hochmoortorf bedeutend schneller bei dem
„geimpften“ als beim „nicht geimpften“ Torf stattfindet. Bei dem Niederungs¬
moortorf war unter entsprechenden Verhaltnissen dagegen keine deutliche
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
107
Wirkung der Impfung wahrzunehmen. Wir werden aber spSter auf diese Ver-
haltnisse zurUckkommen.
Die Aufgabe war nun die, den EinfluB der bei diesem orientierenden Ver-
such untersuchten Faktoren — wie auch anderer Faktoren — aufzukl&ren,
und zwar sowohl wenn diese Faktoren allein, als wenn sie kombiniert auftrete.
Die erste Untersuchung betreffend diese Fragen wurde mit zwei Torfproben aus
dem Niederungsmoor bzw. dem Hochmoor bei Tylstrup Versuchsstation angestellt;
die Proben waren in einer Tiefe von 30 cm entnommen 1 ).
Das Verfahren bei der Untersuchung war folgendes: Die Torferde wurde in einer
vorher wahrend ca. l / 2 Stunde durch stromende Wasserdampfe erhitzte Fleischhack-
maschine zerteilt. Durch diese Zerteilung (die sehr leicht und bequem bewerkstelligt
wird) und nachfolgendes Durchriihren kann man die Torferde in einen vollstandig gleich-
ma Bigen und ieicht zu hantierenden Zustand bringen. Um die zufailige Infektion,
welche bei Arbeiten dieser Art nicht ganz zu vermeiden ist, so klein als moglich zu
machen, wurden die angewandten GefiiBe und Gerate einer griindlichen Reinigung unter-
zogen, indem sie zuerst mit verdiinnter Salzsaure, dann wiederholt mit Leitungswasser
und destiiliertem Wasser abgespiilt wurden. In jeden einzeinen Kolben wurde eine
ca. 15 g Trockensubstanz entsprechende Menge des feuchten Torfes abgewogen. Es
wurden in der Regel zwei Parallelbestimmungen ausgefiihrt. Der Torf wurde in einer
geraumigen Porzellanschale oder auf einem Stuck reinem glatten Papier abgewogen.
Darauf wurden die auf ihre Wirkung zu priifenden Substanzen abgewogen, bzw. abge-
messen, und mittels einer starken, vor Anwendung flambierten Glasstange wurden
die Substanzen moglichst gut mit der Torferde gemischt, welche sodann in den Kolben
iibertragen wurde.
Die Untersuchung umfafit zwei Abteilungen, die eine mit „geimpften‘\
die andere mit „nicht geimpften“ Kulturen. Der Zweck der ersteren Abteilung
besteht ausschliefilich darin, den EinfluB der chemischen Faktoren auf die
Zellulosezersetzung zu beleuchten, wahrend die letztere den EinfluB des
momentanen mikrobiologischen Zustandes des Torfes auf diese Zersetzung
bestimmen soli. — Wie bei den frtiher referierten Untersuchungen tiber die
Peptonzersetzung wurden auch die Bedingungen in den „nicht geimpften“
Kulturen in der Weise variiert, daB das Verhalten des Torfes sowohl in
seinem urspriinglichen Zustand untersucht wurde als auch in einem Zu-
stande, wo er mutmaBlich dem Stoffumsatze die moglichst giinstigen Bedingun-
gon darbieten wiirde.
Als Impfmaterial wurde eine Aufschlammung von 1 g gutem Ackerboden in
150 ccm destiiliertem Wasser verwendet, welcher Aufschlammung ferner ein wenig
abgeschabtes verschleimtes Filtrierpapier aus Kolben, wo die Zellulosezersetzung ziem-
lieh weit vorgeschritten war, zugesetzt wurde. Dieser Schleim wurde durch Ausreiben
gegen die Wand des die Impffliissigkeit enthaltenden Kolbens moglichst gut feingeteilt
und dann durch kraftiges Umschiitteln in der Fliissigkeit verteilt. Nach ein paar Mi-
nuten, wo der Kolben der Ruhe iiberlassen war, wurde %—1 ccm der Impffliissigkeit
in jeden Kolben iibergefiihrt (bei den einzeinen Versuchsserien wurde genau die gleiche
Menge der Impffliissigkeit in jeden Kolben gegeben). Die Fliissigkeit wurde direkt
auf die Papierstiicke herausgelassen. Einzelheiten betreffs der Ausfiihrung des Ver-
suches gehen aus den einzeinen Tabellen hervor.
Bei Betrachtung des Verhaltens des Niederungsmoortorfes
gegeniiber den verschiedenen gepriiften Faktoren (Tabelle 32) wird man schen,
daB — in guter Ubereinstimmung mit dem oben erwahnten orientierenden
Versuch (Tab. 31) — ausschliefilich der chemische Zustand dieses
Torfes seine zellulosezersetzende Fahigkeit bedingt, indem die Impfung mit
zellulosezersetzenden Mikroben vollstandig wirkungslos war, und zwar sowohl,
wenn der Torf in seinem urspriinglichen Zustande verwendet wurde, als auch
wenn er alle Bedingungen einer kraftigen Zellulosezersetzung darbot.
Die Untersuchung mit den „geimpften“ Kulturen werden naher erklaren,
l ) Die Probe aus dem Hochmoor wurde doch nicht aus dem Areal der Versuchs-
station seibst, sondem aus einem unmittelbar daneben liegenden Areal entnommen,
welches niemals einer Abbrennung unterworfen worden ist.
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) Ungefahr gleiche Menge CaO wie in 1 g CaC0 3 .
108
Harald R. Christensen,
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Tabelle 32.
Bedingungen derZellulosezersetzung im Hoch- und Niederungsmoortorf.
Serie 2.
Tabelle 32. (Fortsetzung.)
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Studien iiber den EinfluO der Bodenbesehaffenheit etc.
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
no
Har&ld R. Christensen,
welche chemischen Faktoren fur den Verlauf der Zellulosezersetzung maB-
gebend sind. "VVie aus der Tabelle ersichtlich, hat der kohlensaure Kalk, allein
verwendet, nicht im geringsten Grade Zellulosezersetzung befordert; dieselbe
wird erst dann beschleunigt, wenn auBerdem auch Phosphorsaure
zugefiihrt wird. Die Zufuhr von Kalium, Natrium, Magnesium oder Ammonium
(samtlich als Sulphate) hat die Zellulosezersetzung nicht begunstigt; die letzt-
genannte Substanz scheint sogar eine etwas hemmende Wirkung ausgeiibt
zu haben. Der Kalk als Kalk betrachtet hat unter den gegebenen Umstanden
ebenfalls keinen EinfluB auf die Zersetzung geauBert, indem diese bei Zufuhr
von K 2 HP0 4 + MgS0 4 + Na 2 S0 4 mit derselben Geschwindigkeit verlaufen
ist wie bei Zufuhr von CaC0 8 in Verbindung mit CaHP0 4 , KC1, MgS0 4 und
Na 2 S0 4 . — Wegen der bedeutenden Menge, die von I^HP0 4 angewandt
wurde (0,25 g), ist wohl die Moglichkeit nicht ausgeschlossen, daB die Wirkung
dieses Salzes teilweise eine indirekte gewesen ist, indem dasselbe infolge seiner
alkalischen Reaktion, den Sauregehalt des Bodens abstumpfen kann, sei es,
daB derselbe durch das Zugegensein freier organischer Sauren (Humussauren)
hervorgerufen wird, oder dadurch bedingt ist, daB anorganische Sauren durch
Einwirkung der Humusstoffe auf die zugefuhrten mineralischen Salze in freien
Zustand versetzt werden. Das Kaliumphosphat wird dann die sauresatti-
gende Funktion des kohlensauren Kalkes ganz oder teilweise iibemehmen
konnen, und spater ausgefUhrte Untersuchungen (siehe p. 122) deuten denn
auch darauf hin, daB der stark begiinstigende EinfluB dieses Phosphates auf
die Zellulosezersetzung in gewissen Fallen wirklich zum groBen Ted so zu er-
klaren ist. — Schwefelsaurer Kalk, anstatt des kohlensauren Kalkes ange¬
wandt, hat die Zersetzung der Zellulose stark gehemmt, was wahrscheinlich
durch die Fahigkeit des Torfes, freie Schwefelsaure von diesem Salze abzu-
spalten, seine Erklarung finden kann.
Im ganzen genommen deutet die Untersuchung mit groBer Sicherheit
darauf hin, daB die Ursache der geringen zellulosezersetzenden Fahigkeit des
untersuchten Niederungsmoortorfes hauptsachlich, wenn nicht ausschlieBlich,
in seinem Mangel an Phosphorsaure in einer den mitwirkenden Mikroben zu-
ganglichen Form gesucht werden muB, daB mit anderen Worten der Ver¬
lauf der Zellulosezersetzung unter den gegebenen
Umst&nden hauptsachlich als eine Reaktion auf
Phosphorsaure anzusehen ist.
Was nun den Hochmoortorf betrifft, wird man sogleich das
eigentumliche und interessante Verhaltnis bemerken, daB eine Zellulosezer¬
setzung Uberhaupt nur in den mit Ammoniumsulphat versetzten Kolben,
eingeleitet worden ist. Dieses Resultat stimmt mit dem der obenerwahnten
orientierenden Untersuchung (Tab. 31) nicht uberein, wo die Zellulosezersetzung
in einer demselben Hochmoor (Tylstrup) entnommenen Probe (welcher nur
kohlensaurer Kalk und Kaliumphosphat zugefiihrt waren) nach 9 Tagen ein¬
geleitet und nach ca. 40 Tagen abgeschlossen wurde.
Zunachst lag ja die Vermutung auf der Hand, daB die in Tabelle 32
nachgewiesene Wirkung des schwefelsauren Ammoniaks als eine Stickstoff-
wirkung anzusehen war, und daB der Unterschied zwischen dem Verhalten
der beiden Hochmoorproben dem schwefelsauren Ammoniak gegeniiber
somit als ein Ausdruek eines verschiedenen Stickstoffgehaltes in einer den
zellulosezersetzenden Mikroben zuganglichen Form zu betrachten war, und
das Resultat war in diesem Falle von iiberaus groBem Interesse. — Wenn man
es mit so empfindlichen Reagentien, wie die Bakterien es sind, zu tun hat, so
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*
I
Studien iiber den £influO der Bodenbeechaffenheit etc.
Ill
raufi man jedoch — und hieran wird man ofters erinnert — beim Generalisiercn
der Residtate ganz besonders vorsichtig sein.
Im vorliegenden Fall waren die beiden Versuche beziiglich der Versuchsbe-
dingungen insofern verschieden, dafi die Phosphorsaure und das Kali in dem
ersteren (dem orientierenden) Versuch als K 2 HP0 4 , in dem letzterenin der Form
von CaHP0 4 bzw. KC1 gegeben wurden, wozu ferner eine Zugabe von MgS0 4
und NaaSC^ erfolgte. Es liefi sich nun die Moglichkeit nicht abweisen, daB die
zellulosezersetzenden Mikroben diesen verschiedenen Nahrsalzen gegeniiber
in versehiedener Weise reagiert haben. — Ferner lieBe es sich wohl auch denken,
daB die Wirkung des schwefelsauren Ammoniaks entweder ganz oder teilweise
eine indirekte sei. — Aus dem Pflanzenbau ist es bekannt, daB eine starke
Einmischung von basischem Kalk in gewisse — und besonders in humusreiche
Boden — abnormale Verhaltnisse bei verschiedenen Kulturgewachsen hervor-
rufen kann, und vieles spricht dafttr, daB die Ursache dieser Erscheinung darin
zu suchen ist, daB fur die Bildung gewisser hemmender Substanzen im Boden
unter solchen Umstanden gute Bedingungen geschaffen werden. Die oben
erwahnte „Dorrfleckenkrankheit“ ist, wie friiher beriihrt, wahrscheinlich
als ein Ausdruck einer solchen Hemmungst&tigkeit im Boden zu betrachten.
Mehrere Versuche haben gezeigt, daB diese Krankheit durch Zufuhr von
schwefelsaurem Ammoniak oder Manganosulphat geheilt werden kann, wahrend
sie durch Zufuhr von Chilisalpeter noch verschlimmert wird (wahrscheinlich
wegen der physiologisch-alkalischen Reaktion dieses Diingesalzes), und die
Wirkung des Ammoniumsulphats der genannten Krankheit gegeniiber muB
also vorwiegend eine indirekte sein, was durch den Umstand noch mehr be-
statigt wird, daB das Manganosulphat — welches unter normalen Verhalt-
nissen von keinerlei Bedeutung fiir die Entwicklung der Pflanzen ist — ge-
wohnlich in dieser Richtung eine noch starkere Wirkung als das schwefelsaure
Ammoniak ausiibt. Zufolge der Erfahrungen aus den hollandischen Veen-
kolonien (S j o 11 e m a und H u d i g , 1909), wo die obenerwahnte Krank-
keit oft iiberaus bosartig auftritt, laBt sich namlich eine „fleckenkranke“
Emte durch Anwendung von ca. 50 kg Manganosulphat pro Hektar erretten.
Es ist bis jetzt ganz unbekannt, worauf diese Fahigkeit der genannten
Substanzen, der in der Dorrfleckenkrankheit zum Ausdruck kommenden
Hemmungswirksamkeit des Bodens entgegenzuwirken, zuriickzufiihren ist;
cs spricht aber vieles dafiir, daB die Wirkung von katalytischem Charakter ist 1 ).
"Wenn nun wirklich eine Hemmung der obenerwahnten Art in dem Ver¬
such mit dem Hochmoortorf A aufgetreten ist, so erschien es nicht ausgc-
sehlossen, daB das verschiedene Verhalten der beiden Hochmoorproben da-
durch zu erklaren ware, daB die verschiedenen bei diesen Proben verwendeten
Salze von versehiedener Wirkung den Hemmungsfaktoren gegeniiber gewesen
seien, und daB also das K 2 HP0 4 , welches beim ersteren Versuch zur Verwen-
dung kam, eine ahnliche Fahigkeit zur Aufhebung der Hemmungswirkung
wie die obenerwahnten Substanzen besitze.
Zur Beleuchtung der in diesen Erwagungen bchandelten Fragcn wurde
ein besonderer Versuch angestellt, dessen Resultate in Tab. 33 mitgeteilt sind.
Dieser Versuch kann sozusagen als eine Fortsetzung des vorhergehenden
betrachtet werden, indem ganz dasselbe Material (in denselben Kolben) zur
Verwendung kam. Der eine der beiden, je eine der obigen Fragen betreffenden
1 ) In einer unlangst erschienenen Abhandlung von E. Boullanger (1912)
wurde iiber eine Reihe interessanter Untersuchungen betreffs der Bedeutung soldier
Hemraungswirkungen fiir die Pflanzenzucht berichtet, sowie iiber Versuche, denselben
mit Hilfe von Substanzen mit katalytischen Eigenschaften entgegenzuwirken.
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112
Harald R. Christensen,
Parallelkolben blieb ungeriihrt, in den anderen wurden 2 ccm einer 2%-proz.
Manganosulphatlosung eingegossen. — Ein Zusatz von CaCO, + CaHP0 4
+ KC1 + Na 2 S0 4 + MgS0 4 war, wie aus Tabelle 32 ersichtlich, in 4 Kolben
gepriift worden (2 „geimpften“, 2 „nicht geimpften“), und 2 dieser Kolben
konnten daher bei Versuehen mit Zusatz von KjHP 0 4 und Ammoniumsulphat
angewendet werden. Die letztere Substanz wurde ferner auch in Verbin-
dung mit CaCO s + CaHP0 4 gepriift, da zwecks Beantwortung der Frage
nach der Wirkung dieser Kombination ursprtinglich 3 Parallelkolben auf-
bewahrt worden waren. Die Losungen wurden (mittels einer Pipette) moglichst
gleichmaBig auf der Oberfl&che des Tories verteilt. — Von den ursprtinglich
mit K2HP0 4 + Na 2 S0 4 + MgS0 4 versehenen 2 Kolben erhielt der eine 1 g
CaC0 3 , gleichmaBig iiber die Oberflache des Tories verteilt. Samtliche Kolben
wurden nochmals in der gleichen Weise wie bei dem vorhergehenden Ver-
such geimpft. Nahere Erklarungen betreffs Einzelheiten des Versuchs-
planes sind in Tabelle 33 gegeben.
Tabelle 33.
EinfluG des M&ng&no- und Ammoniumsulphats, so wie des
Kaliumphosphats auf die Zellulosezersetzung.
Serie I. Hochmoortorf A.
Ursprimglicher
Zusatz
Zusatz
nach
27 Tagen
3
6
Zellulosezersetzung nach
(Anzahl Tagen)
9 i 12 | 15 1 18 [ 21 | 24
27
Kciner
Keiner ....
0
0
0
TTT"-
0
0,05 g MnS0 4
0
0
0
0 — —
—
—
0
CaCO,
Keiner ....
0
0
0
0 — —
—
—
0
0,05 g MnS0 4 ,
0
0
0
0 — —
—
—
0
CaCO, + KC1 + Na 2 S0 4 +
Keiner . . . .
0
0
0
0 — —
—
—
0
MgvSO,
0,05 g MnS0 4 .
0
0
0
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0
Keiner ....
0
0
0
0 — I —
—
—
0
CaCO, + CaHP0 4
0,05 g MnS0 4 . |
0
0
0
0 — 1 —
—
—
0
0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4 !
0
01
1
—
—
3
CaCO, + CaHP0 4 + KC1
Keiner ....
0
0
0
0 — 1 —
—
—
0
0,05 g MnS0 4 .
0
1 0
0
0 — —
—
—
0
CaCO, + CaHPO, + KC1 +
Keiner ....
0
0
0
0 — —
—
—
0
Xa 2 S0 4 + MgS0 4
0,05 g MnS0 4 .
0
0
0
0 — —
—
—
0
0,10g (NH 4 ) 2 S0 4
0
0-1
0-1
1 — —
—
—
2
0,25 g K a HP0 4
0
0
0
0 — —
—
—
0
CaS0 4 + C'aHP0 4 + MgS0 4
Keiner ....
0
0
0
1 0 — —
—
—
0
4" Xa,S0 4
0,05 g MnS0 4 .
0
0
0
1 0 — —
—
—
0
K,HP0 4 + Na,S0 4 +
Keiner ....
0
0
0
■ 0 0 —
—
—
0
MgS0 4 .
1 g CaC0 3 . .
0
0
0
0 0 —
—
—
0
Es ist wieder in diesem Versuche eine Zellulosezersetzung nur in den mit
schwefelsaurem Ammoniak versetzten Kolben eingetreten, und die Zufuhr
von MnS0 4 oder K 2 HP0 4 ist in samtlichen Fallen ganz ohne Wirkung geblieben.
Bei friiheren Versuehen (p. 20) hatte es sich herausgestellt, daB das
Manganosulphat, in groBerer Menge (Vij-proz. Losung) angewandt, eine deut-
lich hemmende Wirkung auf die Bakterienentwicklung ausiibte, indem es die
Azotobacter -Entwicklung verhinderte und auf die Wirksamkeit der
mannitvergarenden Mikroben in starkem MaBe hemmend einwirkte. Es lieB
sich daher denken, daB bei dem eben erwahnten Versuch eine zu groBe Menge
dieses Stoffes angewandt worden war, und daB man also auf dieser Grundlage
noch keine sicheren SchluBfolgerungen betreffs der Bedeutung des Mangano-
sulphats fiir die Zellulosezersetzung ziehen diirfte. — Um diese Frage zu
beantworten, wurde noch ein Versuch angestellt (Tab. 34). Da von der Tori-
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
113
Tabelle 34.
EinfluB desMangano-und Ammoniumsulphats, sowie d e s
Kaliumphosphats auf die Zellulosezersetzung.
Serie II. Hochmoortorf A.
Urepriinglicher
Zusatz
Zellulosezersetzung nach
Extra-Zusatz
(Anzahl Tagen)
1 3
6
j 9
1 12
! 15
1 18
21
24
27
i 30
Keiner
0
o
0
0
0
0
0
!
0
o
0
Der Torf war mit
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Kalk, Phosphor-
0,05 g MnS0 4
0
o
0
0
0
0
0
0
0
0
saure, Kali, Mag¬
0,10 g (NH 4 ) a S0 4
0
1
3
3-4
3-4
3-4
3-4
3-4
3-4
4
nesium und Na¬
tron (siehe oben)
0,05 g MnS0 4 + 0,2 l ) g
0
1
1
2
2
2-3
2-3
3
3
3
3
gemischt
(NH 4 ) 4 S0 4
0
1
3
4
0,0125 g MnS0 4 ....
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0,0125 g MnS0 4 + 0,10 g
! o
11-2
2-3
4
i
(NH 4 ) t S0 4
0
1
3
4
0,25 g K*HP0 4
o 1
1 o
o
0
0
0
0
0
0
0
probe A in ihrera urspriinglichen Zustande nichts mehr iibrig war, wurde die
Torferde aus den Kolben der vorhergehenden Versuche wieder angewandt,
selbstverstandlich aber doch nur der Teil derselben, welcher keine Zufuhr
von Mangano- oder Ammoniumsulphat erhalten hatte. Der Inhalt der einzelnen
Kolben wurde auf ein groUes Stiick reines starkes Papier ausgeschiittelt und
das ganze zu einer Probe zusammengemischt. Fiir jeden Kolben ohne CaCO s
erhielt diese Probe 1 g dieses Stoffes, und fiir jeden Kolben ohne Phosphor-
saure, bzw. Kali, wurden ferner y 2 g CaHP0 4 und iy 2 ccm 5-proz. Chlor-
kaliumlosung zugesetzt. — Das ganze wurde sorgfaltig gemischt und dann
durch Abwagen in Portionen der gewohnlichen GroBe geteilt. Diese Portionen
wurden sodann nach dem in Tabelle 34 angegebenen Plan bchandelt. — Die
einzelnen zu priifenden Substanzen wurden bei diesem Versuche moglichst
sorgfaltig mit dem Torf gemischt. Samtliche Kolben wurden mit zellulose-
zersetzenden Mikroben in der frtther angegebenen Weise geimpft.
In alle diejenigen Kolben, welche bei dem in Tabelle 33 referierten Ver¬
suche eine Zufuhr von MnS0 4 erhalten hatten, wurde ferner nach dem Ablaut
Tabelle 35.
EinfluB d e 8 A m m o n i u m s u 1 p h a t s auf d ie Ze11u1osezersetzung
in Hochmoortorf versetzt mit Manganosulphat und v e r -
schiedenen mineralischen Nahrsalzen.
Hochmoortorf A.
i
Urepriinglicher
Zusatz
Extra-Zusatz
3 1
Zellulosezersetzung nach
(Anzahl Tage)
6 9 ! 12 15 18 21 24
27 !
30
MnS0 4 .
0,05 g (NH 4 ),S0 4
0 1
0
0
1 0
o
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0
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0
MnS0 4 + CaCOj.
do.
I o
0
0
, 0 1
0
0
0
0
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HnS0 4 + CaC0 3 + KC1 +
1
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MgS0 4 -1- Na,S0 4
do.
0
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0
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Mn-S0 4 + CaCOj + CaHP0 4
do.
0
1 1
2
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2-3 2-3
3
3
3
4
MnS0 4 -f C'aCO, + CaHP0 4
1
1
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4- KCl
do.
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1,
2
2-3!
3
3
1 4
1
MnS0 4 + CaS0 4 + CaHP0 4
1
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+ MgS0 4 + NajSO*
do.
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l ) Statt 0,1 g wurde aus Versclien 0,2 g zugefiihrt.
ZweiU Abt. Bd. 43.
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114
Harald R. Christensen,
derVersuchsperiode auf die Oberfl&che des Torfs 1 ccm einer 5-proz. (NH 4 ) 2 S0 4 -
Losung hineingetropfelt, damit auch in dieser Weise festgestellt werden konnte,
ob eine Zellulosezersetzung in Gegenwart einer so groBen Menge Mangano-
sulphat sich hervorrufen lieBe. Auch bei diesem Versuch, dessen Resultate
in Tabelle 35 mitgeteilt sind, wurden samtliche Kolben mit einer reichlichen
Menge zellulosezersetzender Mikroben geimpft.
Diese Untersuchungen geben auf die gestellten Fragen deutliche und
sichere Antworten. Die Zellulosezersetzung ist bei dem betreffenden Torfboden
wieder nur in Gcgenwart von schwefelsaurem Ammoniak zustande gekommen.
Das Manganosulphat hat in der bei der obigen Untersuchung angewandten
Konzentration (Tabelle 33) die Zellulosezersetzung nicht gehemmt, indem diese
bei gleichzeitigem Zugegensein von Ammoniumsulphat sogar bedeutend
schneller als bei Anwendung von Ammoniumsulphat allein verlaufen ist, so wie
auch bei Anwendung von 0,05 g Manganosulphat ganz dasselbe Resultat wie
bei Anwendung von y 4 dieser Menge erreicht wurde. Wenn Ammonium¬
sulphat nicht zugegen war, hat das Manganosulphat — in Ubereinstimmung
mit den Resultaten des oben referierten Versuches — keine Wirkung geauBert.
Der in Tabelle 35 refcrierte Versuch zeigt ferner, daB eine Zufuhr von
basischen Substanzen sowie von Phosphorsaure unter alien Umstanden eine
notwendige Bedingung des Zustandekommens einer Zellulosezersetzung in
dem untersuchten Hochmoortorf ist, indem das Ammoniumsulphat in den-
jenigen Kolben, wo anstatt CaC0 3 CaS0 4 verwendet wurde, bzw. wo Phosphor¬
saure (CaHP0 4 ) nicht zugefuhrt war, einen solchen ProzeB nicht veranlassen
konnte.
Ein Vergleich der in den Tabellen 34 und 35 mitgeteilten Resultate zeigt,
daB die Zellulosezersetzung bei gleichzeitiger Gegenwart von Ammoniumsulphat
und Manganosulphat bedeutend schneller stattgefunden hat, wenn diese
Salze mit der ganzen Torfsubstanz gemischt, als wenn sie auf der Oberflache
des Torfes verteilt wurden. Die weniger gute Verteilung in dem letzteren Falle
hat wahrscheinlich auch die sehr langsame Zellulosezersetzung in den Kolben
mit schwefelsaurem Ammoniak bei dem in Tabelle 33 referierten Versuche ver-
ursacht.
Es kann nach diesen Versuchen kein Zweifel mehr bestehen daruber,
daB der EinfluB des schwefelsauren Ammoniaks auf
die Zellulosezersetzung in dem Hochmoortorf A
jedenfalls hauptsach 1 ich eine Stickstoffwirkung
gewesen ist, und wir haben also in diesem Torf
eine Humusform kennen gelernt, deren Stickstoff
in ganz inaktiver Form vorhanden ist, indem es
scheint, als ob er durch die bei der Hochmoor-
kultur gewohnlich angewandten Behandlung: Zu¬
fuhr von basischem Kalk, Phosphorsaure und Kali
nicht im geringsten MaBe in Zirkulation gebracht
werden kann. — Dieser Torf unterscheidet sich in dieser Beziehung von
dem zuerst untersuchten Hochmoortorf aus dem Store Vildmose und ganz
besonders deutlich von dem gleichzeitig untersuchten Niederungsmoortorf B.
Um den EinfluB des chemischen und mikrobiologischen Zustandes der
verschiedenen Humusformen auf ihre zellulosezersetzende Fahigkcit auf einer
breiteren und sichereren Grundlage beurteilen zu konnen, wurde noch eine Reihe
von Versuchen angestellt, wo neue Proben aus den Mooren bei den Tylstrup-.
Studsgaard- und Askov-Versuchsstationen und eine vereinzelte Probe aus
einem Niederungsmoor in Vendsyssel (Eskar) zur Anwendung kamen. Mit
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Studien iiber den EinfluO der Bodenbesohaffenheit etc.
115
Ausnahme der letztgenannten Probe, entstammen samtliche Torfproben rohen,
nnangebauten Mooren. Aus dem Hochmoor bei der Tylstrup-Versuchsstation
sind 2 Torfproben untersucht worden. Die erstere dieser Proben (bezeichnet E)
wnrde in der Nahe der Stelle, welcher die eben erwahnte Probe A entstammte,
entnonunen, damit es festgestellt werden konnte, ob verschiedene Proben aus
diesem Teil des Moores sich in bezug auf die Zuganglichkeit des Stickstoffes
gleich verhielten; die andere Probe entstammt einer Partie in der Nahe der
sogenannten „Gaaseluner“, zwei kleiner Moorteiche nordlich von dem Ver-
suchsareai. — Aus dem Studsgaard-Hochmoor sind 2 Proben, D und F, unter¬
sucht worden, welche einem ganzlich unberiihrten bzw. einem abgesengten
Moor entstammen, und aus dem Studsgaard-Niederungsmoor (Gelleruplund)
ist eine einzelne Probe untersucht worden. Diese Proben sind samtlich der
oberen, 30 cm starken Torfschicht entnommen. — Aus dem Vejen-Hochmoor
(unter der Askov Versuchstation) sind ferner 4 Proben untersucht worden.
Die Probe 1 entstammt der oberen, 15 cm starken Schicht und Probe la
der darunterliegenden 20 cm starken Schicht. Probe 2 , an einer anderen Stelle
des Moores entnommen, entstammt wie die obengenannten Proben aus Studs-
gaard und Tylstrup der oberen 30 cm starken Torfschicht. Probe 3 entstammt
einer ziemlich tiefliegenden Torfschicht und besteht aus fast reinem und
ganzlich unzersetztem Sphagnum.
Die Resultate dieser Untersuchung sowie samtliche Einzelheiten betreffs
der Ausfiihrung gehen aus der Tabelle 36 hervor.
Wir werden zuerst den EinfluO des chemischen Zustandes des
Tories auf die Zellulosezersetzung betrachten und daher vorlaufig unsere
Aufmerksamkeit nur den bei Verwendung von „geimpften“ Kulturen erzielten
Resultaten zuwenden.
Im groOen und ganzen finden wir die bei den oben beschriebenen Untcr-
suchungen gewonnenen Resultate bestatigt, aus welchen hervorgegangen
ist, daO zwischen dem Verhalten des Hochmoor- bzw. des Niederungsmoor-
torfes den einzelnen mineralischen Substanzen gegeniiber sehr wesentliche
und charakteristische Unterschiede bestehen, was auch gegeniiber den Verbin-
dungen, in welchen diese Substanzen zur Verwendung kamen, der Fall ist.
AuOerst charakteristisch erscheint das Verhalten der beiden Torfformen
dem Kalk gegeniiber. In Einklang mit friiher mitgeteilten Resultaten ist die
Zufuhr des Nahrstoffes Calcium ohne EinfluO auf die zellulosezersetzende
Fahigkeit des Niederungsmoortorfes, indem dieser ProzeC bei Zufuhr von
KjHPC^ ebenso schnell wie bei Zufuhr von dieser Substanz in Verbindung
mit CaC0 3 verlauft. In dem Hochmoortorf ist die Zufuhr von K 2 HPO 4 da-
gegen wirkungslos, wenn CaC0 3 nicht zu gleicher Zeit vorhanden ist, und die
Zufuhr dieser letzteren Substanz ist ebenfalls eine notwendige Bedingung
dafiir, daO in dieser Humusform eine Zellulosezersetzung iiberhaupt einge-
leitet werden kann. Kalk in der Form von CaS0 4 kann das CaC0 3 gar nicht
ersetzen, und der EinfluO des letzteren Salzes auf die Zellulosezersetzung
im Hochmoortorf scheint demnach sowohl ein direkter (als Bakteriennahrstoi'i)
als ein indirekter (sauresiittigender) zu sein. — Im Gegensatz zu dem beim
Niederungsmoortorf B aus Tylstrup (Tabelle 32, p. 108) konstatierten hat die
Zufuhr von CaS0 4 das Fortschreiten der Zellulosezersetzung entweder nicht
(beim Esk&r-Torf) oder nur verhaltnismaGig wenig (Studsgaard-Torf) ver-
hindert, was wahrscheinlich sowohl im Lichte der verschiedenen Bedingungen,
unter welchen die Untersuchungen angestellt wurden, als auch unter Beriick-
sichtigung der verschiedenen Reaktion der Torfboden betrachtet werden
muO (der Tylstrup-Torf ist stark sauer, die Proben aus den beiden anderen
8 *
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116
Harald R. Christensen,
Zusatz zum Torf
Keiner.
1 g CaC0 3 .
1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4
Tabelle 36. Bedingungen der Zellulosezersetzung
Zellulosezersetzung
„geimpft“
_ | 3 ! 6 I 9 I 12 j 15 ' 18 1 21 ] 24 1 27} 301 33 | 36 | 39 j 42} 45 | 48
Hochmoortorf aus Tylstrup. Gezeichnet C.
... j | 0|0 010 0 0 0 0 010 0 0 0
...10 0 0 | 0 0 0 0 0 0 | 0 0 0 0
lOO 112 2 2-32-3 3 3 I3-4 1 4
0 0 1 2 2 [2-3 2-3
0 0 1 1-2 2 >2-3 3
0 0 ,0-1 1-2 1-2 2-3 3
1 g CaCO, + 0,5 g CaHPO. -f ' 0 0 0-1 1-2 1-2 2-:
0,075 g KC1 i0 0 0-1 1-2 1-2 2 2-3 2-3 3 3-4 4
1 g CaCO, + 0,5 g CaHP0 4 + 0 0-1 1 2 12-3 3-4 3-4 4
0,10 g K 2 HP0 4 0 0-1 1-2 2-3 2-3 3 3 3-4 4
1 g CaC'0 3 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,10 g |
KjHP 0 4 + 0,05 g Na„S0 4 + 0,05g , 0 0-1 1-2 2-3 3-4 4
MgS0 4 |
1 g CaC0 3 + 0,25 g K*HP0 4 0 1 2 | 3 4
3 3-4 l 3-4 4
4 I
3 4
3 4
1 g CaCO, + 0,25 gK.HP0 4 + 0,10 g 0 1 '2 3 3-4 4
(NH 4 )jS0 4 I 0 1 2 3 3-4 4
1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,075 g 0 0 1 2 2-3 3
KC1 4 - 0.10 a (NHASO. 0 0 0-1 2 2-3 3
KC1 + 0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4
0,25 g K,HP0 4 .
1,5 g CaS0 4 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,1 g
K 3 HP0 4
Keiner
1 g CaC0 3 + 0,25 g KjHP0 4
0|00000000 0 - 10 - 10 - 10-1
ojoooooooooo — 0-1
Hochmoortorf aus Tylstrup. Gezeichnet E.
0000000000000000
0000000000000000
0000000000000000
0000000000000000
1 gCaC0 3 + 0,25 g K s HP 0 4 + 0,10 g 0 1 2-3 3 3-4 4
(NH 4 ) 2 S0 4 j| 0 1 2-3 3 3-4[ 4
Keiner. 0 0 0 0 0
1 g CaC0 3 . 0 0 0 0 0
1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 0 0 0 0 0-1
0 0 0 0 0-1
1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,075 g
KC1 0 0 0 0 0-1
1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4 + 0,09 g
K 3 S0 4 0 0 0 0 0-1
1 g CaCO s + 0,25 g K*HP0 4 0 0 0 0 0
0 0 0 0 - 10-1
1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,05 g
Na 2 S0 4 + 0,05 g MgS0 4 0 0 0 0 0-11 1
1 g CaC0 3 + 0,25 g K,HP0 4 + 0,10g 0 0-11-22-3 3
(NH 4 ) 2 S0 4 ‘ 0 0-1 1-2 3 4
1 g CaCO s + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0 0 0 0 0-1
0,025 g MnS0 4 0 0 0 0 0
1 g CaC0 3 + 0,25 g K t HP0 4 + 0 0-1 1 2-3 4
0,025 g MnS0 4 + 0,10 g(NH 4 ) 2 S0 4 0 0-1 1 2 4
0 | 1 |2-3| 3 [3-41 4 | | | | | | | | J |
Hochmoortorf aus Studsgaard. Gezeichnet D.
0000000000000000
000000000000000 0-1
0 0 0 0 0-1 1 1-2 2-3 3 4
0 0 0 0 0-10-1 1 1-2 2 3 3-4 3-4 4
0 0 0 0 0-10-1 1 2 2-3 4
0 0 0 0 0-1 1 1-2 2 4
0 0 0 0 0 0-1 1 2 2-3 4
0 0 0 0-10-1 1 2-3 4
0 0-1 1-234
0 0 0 0 0-1 1 2-3! 4
0 0 0 0 0 1-2 3 4
0 0-1 1 2-3 4
00-11 2 4
0,025 g MnS0 4 + 0,10 g(NH 4 ) 2 S0 4 | 0 0-1 1 2 | 4 |
0,5 g CaHPO,. jO 0 0 0 | 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
0,25 g k 2 hpo 4 . 1 o o o o;o 0 00 0 0 0 0 0 0 0
1,5 g C'aS0 4 + 0,25 g K 2 HP0 4 +
0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4
Keiner
o|o|o|o|o|ojo|o|o|o|o|o|o|o|o|o
Hochmoortorf aus Studsgaard. Von abgesengtem Moor.
0|0|0i0|0i0l0|0|0|0|0|0l0|0|0|0
I, 0 0 I 0 1 0 I 0 0 0 1 0 j 0 0 I 0 0 I 0 I 0 0
1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 l| 0 j 0 ] 0 j0-lj0-l 1 2 2-312-3 3-4! 4 1 j
|j 0 I 0 I 0 jO-1,0-1 1 2 2-3| 3 3-4] 4 | i |
*) Die Zersetzung war nocli nach 3 Monaten nur wenig vorgeschritten.
Digitized b',
Go^'gle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
117
im Hoch- und Niederungsmoortorf. 3. Serie.
nach: (Anzahl Tage)
51 54 57 60
„Ungeimpft“
3 6 9 | 12 15 | 18 | 21 | 24 1 27 ! 30 33 | 36J 39 42 | 45 j 48 | 51 | 54 1 57 | 60
HingesteLlt 30. 9. 1911. Stark saure Reaktion.
Hingestellt 9. 1. 1912. Stark saure Reaktion.
0 10 0
0 0 0
0 0 0
0 0 0
0
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0 0-1
0 0
2-3 3-4
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0-1 0-1 1 1 — 2 3 3 —
Hingestellt 21. 12. 1912. Stark saure Reaktion.
00000000 000000 000 00
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0-1 0—1 0—1
0 I 0
0 o
Gezeichnet F. Hingestellt 10. 1. 1912. Stark saure Reaktion.
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0 0
0 | 0
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0-1 0-1 0-1 0-1
0-1 0-1 0-1 0-1
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2 3 3-4 4
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
118
Harald R. Christensen,
Tabelle 36
Zellulosezersetzung
Zusatz zum Torf
„Geimpft“
3 6 9 12 | 15 18 21 | 24 27 | 301 33] 361 39 1 42 | 45 j 48
Hochmoortorf aus Studsgaard. Von abgesengtem Moor.
1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,10 g
(NH 4 ) 2 so 4
Keiner
1 g CaC0 3
1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4
1 g CaC0 8 + 0,5 g CaHP0 4 -f
0,075 g KC1
1 g CaC0 3 + 0,25 g KjHPO,
1 g CaC0 3 + 0,25 g K.HPO, +
0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4
1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,05 g
Na 2 S0 4 + 0,05 g MgS0 4 + 0,1 g
(NH 4 ) 2 S0 4
0,5 g CaHP0 4
0,25 g KjHPC^
0 0-1 1-2 2 | 2
0 0-1 2 2-3! 3
I
2-3 3-4 4
3 13-4 4
Hochmoortorf aus Vejen-Moor.
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Gezeichnet I.
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3-4
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3-4
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3
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1
1
2
3
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1-2
3
3
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0-1
1
1 2
2-3
3-4
4
0
0
0-1
1 1
2
2-3
4
0
0
0-1
1-2
2-3
3-4
4
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0
1
1 2
2-3
2-3
3
3-4
4
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0
1
3
4
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1-2
2-3
4
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0
0
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Keiner
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3
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Hochmoortorf
aus
Vejen-Moor (Probe aus der unteren Schicht),
Keiner
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0
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0
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0
0
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1
—
1
4
0
0
0
0-1
1-2
—
3
4
1 g CaCO s + 0,25 g K^HPO, + 0,1 g
0
0
1
2
3
—
3
4
(NH 4 ) a S0 4
0
0
0
0-1
1
—
2
3
4
Keiner
1 g CaC0 3 + 0,075 g KC1
1 g CaC0 3 + 0,5 g CaHP0 4
1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4
1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,10 g
(NH 4 ) 2 S0 4
1,5 g CaS0 4 + 0,25 g K>HP0 4
Hochmoortorf aus Vejen-Moor. Gezeichnet II.
Keiner. || 0
1 g CaC0 3 .!, 0
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— 0-1
Dieselbe Torfprobe
0
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1 g CaC0 3 + 0,25 g K 2 HP0 4
Hochmoortorf aus Vejen-Moor.
0 i 12 3 4
0 0-1 1 2 3 4
Gez. Ill. (Probe aus einem tief-
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
119
(Fortsetzung).
nach: (Anzahl Tage)
„Ungeimpft‘
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57
57
60|
3
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eo
«
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39
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45
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51
54
57
Gezeichnet F.
Hingestellt 10.
1. 1912
. Stark saure
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5. 1912.
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Hingestellt 22.
5. 1912.
Stork
saure Reaktion.
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l ) Siehc Amnerkung p. 116.
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
120
Harald R. Christensen,
Zusatz zum Torf
Zeliulosezersetzung
„Geimpft“
_ | 3 1 6 ! 9 1 12 1 15 I 18 I 21 I 24 1 27 I 30 I 33 I 36 1 39 I 42 145 148
Hochmoortorf aus Vejen-Moor. Gez. III. Probe aus einem tief-
1 g CaCO, + 0,25 g K,HP0 4 + 0,10 g II 0 I 1
(NH 4 ) 2 S0 4
Keiner
I g CaCO,
1 g CaCO, + 0,5 g CaHP0 4
K 2 S0 4
1 g CaCO, + 0,25 g KjHP0 4
1 g CaCO, + 0,25 g K,HP0 4 + 0,05 g
Na,S0 4 -f 0,05 g MgS0 4
I g CaC0 3 + 0,25 g K,HP0 4 +
0,10 g (NH 4 ) 2 S0 4
1 g CaCO, + 0,25 g KjHP 0 4 +
0,025 g MnS0 4
1 g CaCO s + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,10 g
(NH 4 ),S0 4 + 0,025 g MnS0 4
0,5 g CaHP0 4
0,25 g K 2 HP0 4
Niederungsmoortorf G (aus Studsgaard). Hingestellt 19. 12. 1911.
||0i0j0|0|0|0|0|0|0|0|0|0|0|0 io-iio-i
1,5 g CaS0 4 + 0,25 g KjHP0 4
0
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0 0 0 - 10-1 0 - 10-1 0 - 10-1
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1 11-2 1-2 1-2 3
— 4
— 4
2 2-3 2-312-3 3 3-4 4
Keiner 0 0 0
0 0 0
1 g CaCOj 0 0 0
0 0 0
1 g CaCO, + 0,5 g CaHP0 4 0 0 0-
0 0-1 1
1 g CaCO, -f 0,5 g CaHP0 4 + 0,10 g 0 0 1
K HPO
1 g CaCO, + 0,25 g K 2 HP0 4 I 0 0 1
Gebauter Niederungsmoortorf H (aus Eskaer). Hingestellt 1. 2. 1912.
001000000
00000000
00000000
|| 0 0 0 0-1 3 4
0 0 0-1 1-2 2-3 3-4 3-4 3-4
3 3-4 4
3 4
1 g CaCO, + 0,25 g K 2 HP0 4 +
0,10 g (NH 4 ).S0 4
1 g CaCO- + 0,25 g K 2 HP0 4 +
0,025 g MnS0 4
1 g CaCO, + 0,25 g K 2 HP0 4 + 0,10 g
(NH 4 ) 2 S0 4 + 0,025 g MnS0 4
0,5 g CaHP0 4
0,25 g K,HP0 4
1,5 g CaS0 4 + 0,25 g K 2 HP0 4
1 g CaCO,
0,5 g CaHP0 4
1 g CaO- + 0,25 g K 2 HP0 4 ....
0 0 1 1-2 3 4
0 0 1-212-3 4 1
0 0 1 2 2-3 3 3-4 4
0 0 0-1 1-2 2 3 3 3 4
0 0 0-1 1-2 3 4
0 0 0-1 1-2 3 4
0 13 4 I
0 0 0-1 1 1-2 2-3 2-3 3 4
0 0 0-1 1 2 3-4 4
0 0 1 2 2-3 4
0 0 0-1 2 3 4
0 0 0-1 2 3 4
0 0 0-1 2 3 4
Dieselbe Torfprobe (Wiederholung des Versuches)
0 0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 0
0 0-
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Studien liber den EinfluB der Bodenbeachaffenheit ete.
121
(Fortsetzung).
nach: (Anzahl Tage)
51 54 | 57 60
„Ungeimpft“
3 j 6 9 I 12 ! 15 : 18 1 21 I 24 I 27 30 I 33 36 39 42 ! 45 I 48 51 54 i 57 I 60
liegende Torfschicht. Hingestellt 23. 5. 1912. Stark saure Reaktion.
I
Xeutral-Reaktion. 0 Azotobac ter vegetation.
0-1 0-1 0-1 ; 0-1
0-1 0-1 0-1 1 0-1
0-1
0-1
1 1
1 1
0 ! 0
0 i 0
0-1
0-1
3-4
4
Neutrale Reaktion. Kraftige Azotobactervegetation.
0 0
0 I 0
| 0 ' 0
0 0
Hingestellt 28. 2. 1912,
l I
0-1
0
0-1 0-1
0 i 0
0-1 0-1 0-1
0-1 0-1
0-1
0-1 0-1
0-1
0-1
0-1
0-1
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122
Harald R. Christensen,
Niedenmgsmooren dagegen neutral). Bei dem Tylstrup-Torf wurde der
Gips nicht, wie bei den beiden anderen Torfboden, in Verbindung mit dem
basischen K 2 HP0 4 , sondem mit Salzen, die keine oder wenigstens nur ganz
schwach hervortretende basische Eigenschaften besaben (CaHP0 4 ), ver-
wendet. Dieses Verhaltnis im Verein mit dem vollstandigen Mangel dieses
Torfbodens an basischen Substanzen hat daher zweifelsohne die Wirkung
gehabt, dab die durch Einwirkung des Torfes auf den Gips abgespaltene freie
Schwefelsaure sich in dem Substrat angehauft und die Entwicklung der zellu-
losezersetzenden Mikroben gehemmt hat.
In dem neutralen, aber basenlreien (0 Azotobacter - Vegetation)
Niederungsmoortorf G hat die Zellulosezersetzung bei Zufuhr von CaC0 3 und
CaHP0 4 bedeutend schneller als bei CaHP0 4 allein stattgefunden. Die Wirkung
des zugefiihrten CaC0 3 ist also in diesem Falle ausschlieblich auf das Saure-
sattigungs-Vermogen dieses Salzes zuriickzufUhren 1 ), was aus dem Verhalten
desselben Torfes gegenUber dem ebenfalls sauresattigenden Salze KjHP 0 4
gefolgert werden kann, indem diese Substanz, allein verwendet, eine ebenso
kraftige Zellulosezersetzung wie das CaC0 3 im Verein mit CaHP0 4 veranlassen
konnte. Dab in der Tat das Zugegensein basischer Substanzen in dem Torfe
eine schnelle Ausniitzung der Phosphorsaure des CaHP0 4 bedingt, wird dadurch
noch wahrscheinlicher gemacht, dab CaC0 3 + CaHP0 4 in dem basischen
Niederungsmoortorf H keine schnellere Zellulosezersetzung als CaHP0 4
(allein verwendet) veranlassen konnte.
Kohlensaurer Kalk, allein verwendet, hat — mit einer einzelnen Ausnahme
— die Zellulosezersetzung nicht oder nur wenig beschleunigen konnen, und
eine Zufuhr dieses Salzes wird erst dann fur diesen Prozeb Bedeutung haben,
wenn Phosphorsaure gleichzeitig angewandt wird. Der Hochmoortorf I (aus
dem Vejen-Moor) folgt aber hinsichtlich des Verhaltens gegenUber dem kohlen-
sauren Kalk dieser Regel entschieden nicht, indem diese Substanz bei dieser
Torfprobe fUr sich allein eine sehr kraftige Zellulosezersetzung ver¬
anlassen konnte. Dieses abweichende Verhaltnis l&bt sich auf Grund der
Untersuchungsresultate samtlicher sonstigen Torfboden nur in der Weise er-
klaren, dab der betreffende Torf selbst eine genugende Phosphorsauremenge
enthalten hat, um eine kraftigeEntwicklung der zellulosezersetzenden Mikroben
hervorzurufen. r *‘
Es mag ziemlich iiberraschend erscheinen, daB ein Hochmoortorf sich in dieser
Weise verhalt, indem man aus einer groBen Anzahl Analysen erfahren hat, daB gerade
diese Humusform als ganz besonders arm an Phosphorsaure wie an mineralischen
PfUnzennahrstoffen iiberhaupt anzusehen ist. |jMS h
Um nun zu erfahren, ob diese Torfprobe I sich durch einen besonders hohen Phos-
phorsauregehalt auszeichnete, wurde die Phosphorsaure nach den beiden in Tabelle 37
angefiihrten Metlioden bestimmt. Vergleichshalber wurde auch eine Bestimmung des
Phosphorsauregehaltes der Hochmoorprobe II aus demselben Moor vorgenommen.
Aus diesen Zahlen geht hervor, daB der Phosphorsauregehalt der beiden Torf-
proben in der Tat auBerordentiich verschieden ist. Am deutlichsten tritt dieser Unter-
schied bei der Extraktion mittels kalter, verdiinnter Salzsaure hervor. Die Probe No. I
enthalt eine bei einem Hochmoortorf ungewohnlich groBe Phosphorsauremenge, und die
*) Wie aus friiher ausgefiihrten Untersuchungen (Harald R. Christensen,
A. M e n t z und N. Overgaard 1912, p. 631) hervorgeht, besitzt der Torf aus dem
Gelleruplund-Niederungsmoor ein sehr kraftiges Saureabspaltungsvermogen und ist
daher wahrscheinlich imstande gewesen, von dem zugesetzten CaHP0 4 eine nicht un-
bedeutende Menge freier Phosphorsaure abzuspalten. Da, wie gesagt, in diesem Torf
keine basischen Substanzen enthalten sind, und da das CaHP0 4 nur ganz schwach
basisch ist, so hat die freie Saure sich anhaufen und auf die Entwicklung der zellulose¬
zersetzenden Mikroben in hemmender Weise einwirken konnen.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
123
Tabelle 37.
Phosphorsauregehalt der Hochmoorproben I und II
auB dem Vejener Moor.
% P 2 O* in Trockensubstanz
Bezeichnung der Probe
Absoluter Gehalt 1 )
Loslich in 12 %
kalter Sabssaure 2 )
% Asche
r
. 0,140
0,009 i| 7,1
0,033 I' 5,8
ii
0,089
Fahigkeit dieser Probe, schon allein durch das Zugegensein des kohlensauren Kalkes
eine schnelle Zellulosezersetzung hervorzurufen, wird dadurch erklarlich 3 ).
Wahrend das Zugegensein des basischen Kalkes bei dem Hochmoortorf
die erste Bedingung — die Grundbedingung — einer einigermaBen
schnellen Zellulosezersetzung bildet, ist es beim Niederungsmoortorf dagegen
ganz Uberwiegend der Phosphorsauregehalt, welcher fiir den Grad der zellulose-
zersetzenden Fahigkeit maBgebend ist, und wenn basischer Niederungsmoor¬
torf in Frage kommt, scheint es, als ob der Verlauf dieser Zersetzung fiir den
Gehalt an Phosphorsaure in leicht loslicher Form einen ziemlich reinen Aus-
druck gibt. — Die Art der Verbindung der Phosphorsaure scheint eine gewisse
Bedeutung fiir die Zellulosezersetzung haben zu konnen, indem die letztere
bei Verwendung von KgHP0 4 etwas schneller als bei Verwendung von CaHP0 4
in Verbindung mit KC1 oder K,S0 4 verlauft.
Eine Zufuhr von Kali zu diesen fast kalifreien
Humusboden hat keinen nachweisbaren EinfluB auf
die Zellulosezersetzung gehabt, und der Kalibedarf der
zellulosezersetzenden Mikroben ist jedenfalls so gering, daB man niemals er-
warten kann, in dem Wachstum und den Wirkungen derselben Ausdriicke
fiir den Gehalt des Bodens an leicht loslichem Kali zu erhalten. — Eine Zufuhr
von Magnesium, Natrium, oder Schwefelsaure scheint unter diesen Verhalt-
nissen auf die Zellulosezersetzung auch keinen EinfluB ausgeiibt zu haben.
Was nun den EinfluB betrifft, welcher durch Zufuhr von Stickstoff in der
Form von Ammoniumsulphat auf die Zellulosezersetzung ausgeiibt wird,
finden wir hier ganz fthnliche charakteristische Unterschiede wie bei den oben
referierten Untersuchungen.
Samtliche untersuchte Niederungsmoorproben
enthielten genUgend Stickstoff fiir eine maximale
Entwicklung der zellulosezersetzenden Mikroben.
— Die Hochmoorproben verhalten sich gegeniiber der Zufuhr von Ammonium¬
sulphat wieder verschieden. Die Hochmoorprobe E 4 ), w e 1 c h e
aus demselben Teil des Tylstrup-Hochmoores wie
die Probe A entstammt, zeigt gegeniiber Ammonium¬
sulphat ganz dasselbe Verhalten wie diese Probe, in-
’) Der Torf wurde verascht und die Asche dann mit konzentrierter Salzsaure
behandelt.
*) 15 g der lufttrockenen Torferde wurden mit 150 ccm Salzsaure iibergossen.
Die Mischung wurde 2 x 24 Stunden bei gewohnlicher Zimmertemperatur unter hau-
figem Umschutteln aufbewahrt.
*) Die beiden Torfproben waren dem Aussehen nach nicht wesentlich verschieden
sie bestanden beide aus lockerem, schwammigem „Hundefleisch“. Eine so groBe Va¬
riation des Phoaphorsauregehaltes des Hochmoortorfes aus einem und demselben Orte
mag iibrigens sehr iiberraschend erscheinen.
*) Diese Probe bestand hauptsachlich aus zahen Faden von Eriophorum
und lieli sich ziemlich schwer in der Fleischhackmaschine zerteilen. Die Proben D und F
aus dem Studsgaard-Hochmoor bestanden dagegen uberwiegend aus Sphagnum und
lie Ben sich in der Maschine auBerst leicht zerteilen.
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124
Harald R. Christensen,
deni eine Zufuhr dieses Salzes eine sehr schnell verlaufende Zersetzung hervor-
rief, wahrend ohne Zufuhr dieser Substanz eine Zersetzung uberhaupt nicht
eingeleitet werden konnte. Die Hochmoorprobe C, welche
ebenfalls dem Tylstrup-Moor entstammt 1 ), sowie
samtliche Probenaus d e m V e j e n - H o c h m o o r 8 t e 11 e n
dagegen Hurausformen dar, deren z e 11 u 1 o s e z e r s e t-
zendeF&higkeit durchZufuhr vonAmmoniumsulphat
gar nicht erhoht wird, und schlieBlich haben wir
in den Hochmoorproben D und F aus dem „Knude“-
Moor bei Herning Humusformen, welche die Zellu-
1 o s ez er s e t zun g ohn e Am m o ni u m s u 1 pha t durchfiihren
konnen, deren zellulosezersetzendeF&higkeit aber
durch Zufuhr dieser S t i ckstoffverb i n dung wesent-
lich erhoht wird.
Durch diese Untersuchung ist es somit dargetan, daB verschiedene
Formen von Hochmoortorf sich in bezug auf Zuganglichkeit des Humusstick-
stoffes den Mikroben gegenuber wesentlich verschieden verhalten konnen,
und eine Untersuchung dieses Verhaltnisses mittels der durch diese Unter-
suchungen angewiesenen biologischen Methode wird wahrscheinlich ein nicht
geringes Interesse bei der Mooruntersuchung und fiir die Moorkultivierung
so lange darbieten, bis es etwa gelingt, andere Methoden von chemischer oder
biologischer Natur zu erfinden, welche es moglich machen werden, genauere
und in hoherem Grade quantitative Ausdriicke fiir den Zustand des Humus-
stickstoffes zu geben. So darf es z. B. wohl als wahrscheinlich angesehen
werden, daB eine Kultivierung derjenigen Partie des Tylstrup-Hochmoores,
deren Stickstoff durch Zufuhr von Kalk, Phosphorsaure und Kali nicht in
eine den zellulosezersetzenden Mikroben zugangliche Form gebracht werden
konnte, und welche daher als ein vollstandig „totes Kapital“ angesehen werden
muB, nicht ohne reichliche Anwendung von Stickstoffdungemitteln moglich
sein wird.
Ein gutes Bild der verschiedenen Bindungsweise des Stickstoffes in den
untersuchten Torfproben erhalt man durch die auf p. 125 gezeichneten
Kurven. Die GroBe des zwischen der punktierten und der voll aufgezogenen
Kurve befindlichen Raumes kann — so fern die Zufuhr von schwefelsaurem
Ammoniak eine positive Wirkung ausgeubt hat — innerhalb gewisser Grenzen
als ein Ausdruck fiir die Zuganglichkeit des Torfstickstoffes angesehen werden.
— Bei den Niederungsmoorproben bemerkt man (Fig. 14—16), daB die punk-
tierte Kurve in samtlichen Fallen unter der vollaufgezogenen verlauft, wodurch
ausgedriickt wird, daB das schwefelsaure Ammoniak auf die Zellulosezersetzung
einen hemmenden EinfluB ausgeubt hat. Diese Hemmung ist bei dem sauren
Tylstrup-Niederungsmoortorf jedoch eine ganz geringe (kaum nachweisbar),
wahrend sie bei den neutral reagierenden Torfproben aus Studsgaard und
Eskar sehr hervortretend ist, was die Annahme zulaBt, daB die Hemmung
durch eine Anhaufung in dem Substrate von kohlensaurem Alkali (Ammonium-
karbonat, durch Wechselwirkung zwischen dem kohlensaurem Kalk und dem
Ammoniumsulphat gebildet) bedingt ist. In den stark sauren Hochmoorproben
war in keinem Fall ein hemmender EinfluB der Zufuhr des schwefelsaurem
Ammoniaks bemerkbar (siehe Tabelle 36 und Fig. 11—13).
Die Probe wurde in der NiLhe von „Gaaselunerne“ entnommen. Zufolge der
Angabe von A. M e ntz (siehe Harald R. Christensen, A. Mentz und
N. Overgaard 1912) deutet die Vegetation in diesem Teil des Moores darauf hin,
daB der Boden hier von einer etwas anderen Beschaffenheit als in dem ubrigen Teil
des Hochmoores ist.
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Studien liber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc.
125
Verlauf der Zellulosezersetzung in Torfboden mit und ohne Zusatz
von (NHjgSO^
Ohne Zusatz von (NH 4 ) 1 S0 4 f Die iibrigen fiir die Zellulosezersetzung notwendigen
Mit „ „ „ \ chemischen Faktoren sind zuwege gebracht.
Fig. 11. Hochmoortorf I aus Vejen Moor. Fig. 14. Niederungsmoortorf B aus Tylstrup.
Anzahl Tage.
Fig. 12. Hochmoortorf E aus Tylstrup.
& 0 3 6 9 15 10 Z1 ZH 2.1 30
Anzahl Tage.
Fig. 15. Niederungsmoortorf G aus Studsgaard.
■
■
■
B
B
B
fl
1
e
■
■
■
B
B
fl
B
fl
■
■
B
■
B
fl
fl
fl
1
■
8
a
B
B
B
B
■
■
■
0 3 6 9 12 15 16 21 2 * 27 30
Anzahl Tage.
Fig. 13. Hochmoortorf F aus Studsgaard.
Anzahl Tage.
Fig. 16. Niederungsmoortorf H aus Eskter.
Ein Zusatz von Manganosulphat wurde bei dieser Untersuchung bei dem
Hochmoortorf D sowie bei den Niederungsmoortorfproben G und H versucht,
und zwar teils in Verbindung mit CaC0 3 + K 2 HP0 4 , toils mit CaC0 3 + K 2 HP0 4
-+- (XH 4 ) 2 S0 4 . Im ersteren Falle war dieses Salz iiberall olme 'Wirkung,
wahrend es im letzteren Falle bei den beiden Niederungsmoorproben die
Zellulosezersetzung deutlich begiinstigt hat, und zwar bei dem Niederungs¬
moortorf G sogar in sehr hohem Matte. Bei dem Hochmoortorf konnte ein
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126
Harald R. Christensen,
Einflufi des Manganosulphates auf die Zellulosezersetzung nicht mit Sicher-
heit nachgewiesen werden.
Es konnte schwierig eracheinen, zwischen der Wirkung des Manganosulfates in
den erwahnten Fallen und andererseits der gegeniiber der Dorrfleckenkrankheit fest-
gestellten Wirkung (vgL die Bemerkungen p. Ill) eine Analogic zu finden, indem
es angesichts der vorliegenden Erfahrungen beziiglich der Behandlung dieser Krank-
heit zu erwarten war, dafi die in die Torfproben eingemischte • bedeutende Menge von
Ammoniumsulphat, fiir eine ,,Neutralisierung“ der Hemmungs- oder Giftsubstanzen,
welche wahrscheinlich den genannten abnormalen Zustand der Pflanzen veranlassen,
mehr als hinlanglich ware.
Es ist aber bej alien Betrachtungen iiber diese Angelegenheit zu bemerken, daD
die Verhaltnisse in den Kolben und andererseits die auf dem Felde ganz verschieden
sind. Es wird allgemein angenommen, dab das Verhalten des Ammoniumsulphates der
genannten Krankheit gegeniiber hauptsachlich durch die physiologisch saure Reaktion
dieses Salzes bedingt ist. Diese Reaktion kann aber natiirlich nur dann zur Geltung
kommen, wenn die Base mittels der Pflanzenproduktion entfernt werden kann. In den
Kolben fehlen die Bedingungen hierfiir fast ganz, indem hier nur eine verschwindend
kleine Menge des zugefiihrten Ammoniaks bei der Bakterienproduktion verbraucht
werden kann; der restierende Teil des Ammoniaksulphates bleibt im Torfe, wo es sich
mit dem vorhandenen kohlensauren Kalke, unter Bildung von Calciumsulphat und Am-
moniumkarbonat umsetzt; die stark alkalische Reaktion des letzteren wird — den
vorliegenden Daten nach — der Bildung der ofterwahnten Hemmungssubstanzen wahr¬
scheinlich verbesserte Bedingungen bieten und moghcherweise auch die Entwicklung
der zellulosezersetzenden Mikroben direkt hemmen, und die Fahigkeit des Mangano-
sulphats, diesen Substanzen entgegenzuwirken, wird unter diesen Umstanden ganz
besondere niitzlich werden.
Es scheint demnach, daB man unter den gegebenen Verhaltnissen mit einer
doppelten Wirkung des schwefelsauren Ammoniaks: einer hemmenden und
einer begiinstigenden rechnen miissen, und es wird vor allem die Zuganglich-
keit des Humusstickstoffes riicksichtlich der zellulosezersetzenden Mikroben
dafiir maBgebend sein, ob die eine oder die andere dieser Wirkungen starker
hervortreten wird. Um bei dem obenerwahnten Verfahren zur biologischen
Uritersuchung der Bindungsform des Humusstickstoffes diese so rein und sicher
als moglich zum Ausdruck zu bringen, ware es vielleicht richtig — und zwar
besonders wenn es sich um neutrale oder basische Torfformen handelt — den
Torf mit Manganosulphat zu behandeln. Um diese Frage naher zu beantworten
sind aber eingehendere Untersuchungen erforderlich.
Wenn wir nun, indem wir das Verhalten der „geimpften“ mit dem der
„nicht geimpften“ Kulturen vergleichen, den EinfluB des mikrobiolo-
gischen Zustandes des Torfes auf die Zellulosezersetzung
etwas naher betrachten wollen, so iiberrascht uns noch mehr als bei den
orientierenden Versuchen (Tabellen 31 und 32) der auBerordentlich groBe und
charakteristische Unterschied zwischen dem Hochmoor- und dem Niederungs-
moortorf. Die beiden Niederungsmoorproben G und H verhalten sich gegen-
iiber der Bakterienzufuhr wie die friiher untersuchten Proben von Niede-
rungsmoortorf (siehe die Tabellen 31 und 32), woraus also hervorgeht, daB
„die Impfung“ ganz ohne Wirkung gewesen ist.
In samtlichen untersuchten Proben von Niederungsmoortorf findet man
also — trotz der fiir die Zellulosezersetzung sehr schlechten Bedingungen in
diesen Humusboden in ihrem urspriinglichen Zustande — eine Flora von
zellulosezersetzenden Mikroben, die sich auf die voile Ausnlitzung der guten
Bedingungen fiir den betreffenden ProzeB, welche durch Zufuhr der den
Bakterien notwendigen anorganischen Substanzen geschaffen werden, sehr
schnell einstellen kbnnen. — Der Verlauf der Zellulosezer¬
setzung in rohem Niederungsmoortorf scheint dem¬
nach ausschlieBlich durch den chemischen Zustand
des Torfes bestimmt zu sein.
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Studien fiber den EinfluO der Bodenbeachaffenheit etc.
127
In ganz anderer Weise verhalt sich der Hochmoortorf, indem hier — ab-
gesehen von einer einzelnen Ausnahme (Probe II aus Vejen-Moor) 1 ) — ein
auBerordentlich groBer Ausschlag auf Bakterienzufuhr in denjenigen Kolben
konstatiert wird, wo der Torf mit den den zellulosezersetzenden Mikroben
notwendigen Substanzen gemischt wurde, wogegen eine „Impfung“ des Tories
in seinem urspriinglichen Zustande in alien Fallen wirkungslos gewesen ist.
Im Gegensatz zu dem bei dem Niederungsmoortorf eben erwahnten Ver-
haltnisse ist die schwachezellulosezersetzendeFShig-
keit des H o c h m o o r t o r f e s in der Begel nicht allein
eine Folge der Abwesenheit der fur die Zellulose¬
zersetzung notwendigen chemischen Faktoren, son-
dernauchin hohem G r a d e d u r c h d i e B e s ch af f e n h e i t
seiner Mikroflora bedingt. — Die Mikroflora des rohen Hoch-
moortories stellt sich zur Ausntitzung del Energie der Zellulose sehr langsam
ein 2 ), was mit Rucksicht auf die Resultate der Impfungsuntersuchungen
zweifelsohne als ein Ausdruck dafiir angesehen werden kann, daB die zellulose-
zersetzenden Mikroben in dieser Humusform gewohnlich nur zufallig vor-
kommen.
In den Fig. 17—20 findet man eine graphische Darstellung des Einflusses
der „Impfung“ auf die Zellulosezersetzung in verschiedenen Torfproben. Die
Kurven geben fiir den groBen Unterschied zwischen dem Gehalt der einzelnen
Toriformen an zellulosezersetzenden Mikroben sehr deutliche Ausdrttcke.
Bei den Untersuchungen betreffend das Verhalten des Azotobacter zur
Bodenbeschaffenheit wurde (p. 16—26) gezeigt, daB die Ursache der Abwesenheit dieser
Tabelle 38.
Verhalten der zellulosezersetzenden Mikroben gegeniiber
rohem Hochmoortorf.
Behandlung
Behandlung
o c
5p"o
der Torferde
bei Einleitung
der Torferde
nach
I
des Versuches
30 Tagen
1
£ •
Zufuhr
Zufuhr
I
©
mine*
Bakte¬
mine¬
Bakte¬
'© £
a -g
ralischer
rien¬
ralise her
rien¬
© o
Sub¬
zufuhr
| Sub¬
zufuhr
1
r+4 I
stanzen
stanzen
3
1 i
Keiner
»,Un-
CRCO 3 +
1
„Un-
0
geimpft“
k*hpo 4
geimpft"
0
3
do.
do.
do.
„Ge-
0
4
impft“
0-1
5
do.
do.
„Un-
0
6
impft“
geimpft"
0
7 '!
do.
do.
do.
„Ge-
10-1
8
i
1
impft“
| 0-1
Zellulosezersetzung nach:
(Anzahl Tage)
6
1 »_
! 12
ii®J
! 18
1 21
24
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
2
3
4
1-2
3
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
2
3
4
1-2
2-33-4!
4
[27
| 30
0
0-1
0
t
0
0
0
0
t
0
.
*) Auch bei der zweiten Probe aus der obersten Torfschicht im Vejen-Hochmoore
(Probe I) war die Wirkung der Bakterienzufuhr eine verhaltnisraiiBig geringe, und die
Untersuchungen deuten also stark darauf hin, daB zwischen dem mikrobiologischen
Zustande dieses Hochmoores und dem der beiden anderen zur Untersuchung gelangten
ein wesentlicher Unterschied bestehe. Wie friiher erwiihnt, verhalten sich die Proben
aus dem V T ejen-Hochmoor riicksichtlich der Bindungsweise des Stickstoffes ebenfalLs
anders als die meisten anderen untersuchten Hochmoorproben.
*) Unter naturlichen Verhaltnissen wird die Mikroflora sich wahrscheinlich noch
langsamer verandern, als es unter diesen Verhaltnissen der Fall war, indem es wegen
der vielen Manipulationen mit dem Torf im Laboratorium kaum zu vermeiden ist, daB
eine verhaltnismaBig starke zufallige Infektion Zutritt findet.
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128
Harald R. Christensen,
„Geimpft“
„Ungeimpft‘
o>
S3
gDf
a
0 3 6 9 U 15 10 21 2H 27 50 33 36 J9 *1 *5 *♦© 51 59 57 60
Anzahl Tage.
Fig. 17. Hochmoortorf D aus Studsgaard.
©
1
:3
6
S3
>
'
—
\
BrSri
...
t--
L.
f "
0 3 6 9 12 IS
Fig. 18.
10 21 ZH 27 30 33 36 39 92 96 +6 51 3 *. 57 60
Anzahl Tage.
Hochmoortorf F aus Studsgaard.
EinfluB der „ I m p f u n g“ auf die Zellulose- Bakterie in den meisten
zersetzung in Hoch ■ und Niederungs- basenfreien Boden beson-
moortorf. ders darin zu suchen ist,
(Die fiir die ZeUulosezersetzung <JaB sie hier sclineU zugrun-
notwendigen chemischenFak- Es war daher an-
toren sind zuwege gebracht. g ezel gt> eme t ntersuchung
dariiber anzustellen, ob
nicht die Abwesenheit der
zellulosezersetzenden Mi-
kroben in rohem Hoch¬
moortorf auf ahnliche Ver-
haltnisse zuriickzufiihren
sei.
Zur naheren Beleuch-
tung dieser Frage wurde
folgender Versuch ange-
stellt:
Es wurden in der ge-
wohniichen Weise 8 Kolben
mit rohem Hochmoortorf
(aus dem Knudemoor), 4
„geimpfte“ und 4 „nicht
geimpfte“ beLseite gestellt.
Nach 30 Tagen wurden die
Papierstiickchen entfemt,
und hatten diesel ben ganz
dasselbe Aussehen wie be ini
Anfang des V 7 ersuches. Zu
jedem einzelnen Kolben
wurden dann CaC0 3 und
K 2 HP0 4 in den friiher an-
gef iih rtenMengen zugeset zt.
Nach sorgfiiltiger Mischung
dieser Substanzen mit der
Torferde mitt els eines star-
ken Glasspatels (die Misch¬
ung wurde in dem Kolben
selbst vorgenommen) wurde
die Erde nochmals auf dem
Kolbenboden angeordnet
und neue Papierstiickchen
eingelegt. Die Einzelheiten
sowie die liesultate der
Untersuchung gehen aus
Tabelle 38 hervor.
Wie aus der Unter¬
suchung deutlich ersiclitlich
ist, war von der zu Anfang
das Versuches vorgenomme-
nen Impfung mit zellulose-
zersetzenden Bakterien
keine Wirkung melir be-
merkbar, wogegen eine
wiederholte Impfung von
guter Wirkung war; dieses
Resultat deutet darauf bin, daB die betreffenden Mikroben wirklich in dem angewandten
rolien Hochmoortorf abgestorben sind.
2. Die Bedingungen der ZeUulosezersetzung in Mineralboden.
Wahrend die ZeUulosezersetzung bei alien im vorhergehenden erwahnten
Torfboden auBerordentlieh langsam verlaufen ist, verhalten sicli die ge-
bauten Ackerboden, wie in Tabelle 30 gezeigt, in dieser Beziehung auBerst
verschieden, indem die zur vollstandigen Zersetzung der Papierstiickchen vcr-
brauchte Zeit zwischen wenigen Tagen und niehreren Monaten variieren kann.
Fig. 19. Niederungsmoortorf F aus Studsgaard.
to 9
y
« 3
"3
d
\ O
3
=3 0
©
N
0 3 6 9 12 15
Fig. 20.
10 21 2* 27 30 33 36 39 HI 96 90 5» 5** 57 60
Anzahl Tage.
Niederungsmoortorf B aus Tylstrup.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien fiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
129
Um nun Aufklarung darilber zu erhalten, was fur Eigenschaften diese
SuBerst groBe Variation der zellulosezersetzenden Fahigkeit der Ackerboden
besonders bedingen, wurde die in Tabelle 39 referierte Untersuchung vor-
genommen; dieselbe wurde nach einem ahnlichen Plan wie die friiher beschrie-
benen Untersuchungen iiber die Bedingungen der Zellulosezersetzung in
Torfboden ausgefuhrt 1 ). Um besonders deutliche Ausschlage fur die ver-
schiedenen Behandlungsweisen zu erhalten, wuiden nur solche Boden an-
gewandt, die bei vorausgehender Untersuchung eine verh<nismaBig geringe
zellulosezersetzende Fahigkeit gezeigt hatten.
In der beigefttgten Ubersicht sind Aufschltisse iiber die Art und den Zu-
stand der einzelnen untersuchten Boden gegeben.
Be-
zeich-
nung
der
Boden-
probe
Beschaffenheit
Allgemeiner Zustand
des Bod<
Brausen
mit
Saure
3ns
Reaktion
Azoto-
bacter-
vege-
tation
Bemerkungen
10
Dunkler, leichter Sandboden
aus Rodebak. (Neugebau-
ter Heideboden.)
Kein
Sauer
0
Sehr starkes Phos-
phorsaurebedurf-
nis a )
3
Leichter, feiner Sandboden
aus Bronderslev
Neutral
0—1
Ziemlich starkes
Phosphorsaure-
bediirfnis*)
18
Leichter, mullarmer Sand¬
boden aus Givskov
Neutral
0
3100
Leichter Sandboden aus
Vejen
99
Neutral
0
Der Boden ist in
sehr schlechtem
Kulturzustand
a
i
Leichter, dunkler Sandboden
aus Studsgaard (neugebau-
ter Heideboden)
99
Neutral
0
Starkes „Phosphor-
saurebediirf nis“ 2 )
b
Leichter, dunkler Sandboden
aus Vorbasse
99
Schwach
sauer
0 1
Starkes Phosphor-
saurebedurf nis u 2 )
Eine Betrachtung der (siehe die beigefugte Ubersicht) Resultate in
TabeUe 39 zeigt, daB bei samtlichen 6 Boden der chemische Zustand des Bodens
ganz iiberwiegend fur den Verlauf der Zellulosezersetzung bestimmend war,
indem die „nicht geimpften" Kulturen sich durchgangig in ganz ahnlichcr
Weise wie die „geimpften“ verhalten. — Von den gepruiten chemischen
Faktoren sind es wieder der kohlensaure Kalk und die Phosphorsaure, welche
den uberwiegenden EinfluB auf den Verlauf der Zellulosezersetzung ausgeiibt
haben.
Wahrend das Calciumkarbonat, allein verwendet, bei den Torfboden nur
ausnahmsweise die Zellulosezersetzung begunstigte, hat es, in der gleichen
Weise angewandt, in mehreren Fallen auf die Zersetzung in den Ackerboden
einen stark bcschleunigenden EinfluB gehabt, und die vorgenommene
Untersuchung tragt zur Aufklarung der Wirkungen
l ) Die Impffliissigkeit wurde jedocli in einer etwas anderen Weise dargestellt, in¬
dem man einen Erdezusatz vermied, dafiir aber verschleimtes Papier in einer 0,2-proz.
MgS0 4 -L6sung aufschlammte. In jeden Kolben wurde 1 ccm der Impffliissigkeit tropfen-
weise auf die Papierstiickchen eingefuhrt.
*) Durch Feldvereuche bestimmt.
Zweite Ab^ Bd. 43.
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9
Qrifinal frum
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
130
Harald R. Christensen
Tabelle 39. Beding ungen der Zellulose-
Be-
zeich-
nung
der
Boden-
probe
Zusatz zum Boden
3 l
6 I
9
12 I
Zellulosezerset zung
„Greimpft“
15 | 18 1 21 | 24 | 27
10
Keiner
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Serie 1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0,5 g CaC0 3
0
0
0
0
0
0-1
1
1-2
1-2
0
0
0
0-1
0-1
1
1-2
2
2
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4
0
0-1
2
4
0
0-1
2
4
0,5 g CaC0 3 + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g
0
0
0-1
2
3
3-4
4
(NH 4 ) 2 S0 4
0
0 !
0-1
1
2
2-3
4
0,4 g CaHP0 4
0
0
0
0
0
0-1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0,2 g K 2 HP0 4
0
0
0-1
2
3
4
0
0
1
2-3
3-4
4
10
0,5 g CaC0 3 .
0
0
0
0
0
0
0-1
—
1
Serie 2
0,5 g CaCOj + 0,4 g CaHP0 4
0
0 l
0-1
1
2
4
0
0
0-1
1
1-2
3
4
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4
0
0-1
1 1
2
3
4
0
0-1
1-2
1-2
3-4
4
0,4 g CaHP0 4 .
0
0
0
0
0
0
0-1
—
1
3
Keiner.
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
Serie 1
0,5 g CaCOj.
0
1
3-4
4
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 ....
0
0-1
1-2
3
4
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g
(NH 4 ) 2 S0 4 .
0
0-1
1 2
3
4
0,4 g CaHP0 4 .
0
0
1 1
3
4
0,2 g K 2 HP0 4 .
0
0-1
1-2
3
4
3
0,5 g CaC0 3 .
0
3
4
Serie 2
0,4 g C’aHP0 4 .
0
0-1
1
2-3
3-4
4
18
Keiner
0
0
0
0
0-1
0-1
1
1-2
—
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
1
—
0,5 g CaCOj.
0
0-1
3
4
0
0
0-1
1-2
3
4
0,5 g CaCOj + 0,4 g CaHP0 4 . .
0
1
3
1 4
0
0-1
2-3
4
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4
0
1
2
3-4
4
0
1
2
3-4
4
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g
0
0
0-1
i 1
2
4
(XH 4 ) 2 S0 4
0
0
0-1
1-2
3
4
0,4 g CaHP0 4
0
0
0-1
! i
3-4
4
0
0
0-1
, i
2-3
4
0,2 g K 2 HP0 4
0
0-1
2
3
4
0
0-1
1
2-3
4
3100
Keiner
0
0
0
1 0
0-1
1
1
1
—
0
0
0
1 0
0-1
0-1
1
1
—
0,5 g CaCOj
0
0
0-1
1
2-3
4
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0-1
1
1
0,5 g CaCOj + 0,4 g CaHP0 4
0
0
1
1 2
2-3
4
0
0
1
1 3
3-4
4
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4
0
0-1
2
4
0
0-1
2
4
0,4 g CaHP0 4
0
1 0
0-1
1-2
2
3
3
4
0
0-1
1-2
3
4
0,2 g K 2 HP0 4
0
0-1
1-2
3
4
0
0-1
1
1 2
3-4
4
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 S0 4
II 0
1 0
0
1
2
2
2-3
3
3
1 ! o
0
0
1
2
2
1 2
2-3 2-3
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
131
zersetzung in Ackerboden (Mineralboden).
nach: (Anzahl Tage)
Ungeimpft“
9*
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
132
H&rald R. Christensen,
Tabelle 39
Be-
—
zeich-
Zellulosezersetzung
nung
der
Zusatz zum Boden
„Geimpft“
Boden-
probe
3
6
9
12
15
18
21 i
24
27
3100
0,5 g CaC0 3 + 0,2 g K 2 S0 4 + 0,4 g
0
-
2
4
C'aHP0 4
0
—
2
4
0,5 g CaCOj + 0,2 g K,HP0 4 + 0,4 g
0
0-1
2
3
4
CaHP0 4 + 0,05 g (NH 4 ) 2 S0 4
0
0-1
2
3
4
a
Keiner
0
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0
0
0
0
0-1
1
2-3
3
3-4
0,5 g CaCOj
0
0
0
0
0
0
0-1
1
1-2
0
0
0-1
1-2
1-2
1-2
2
2
2
0,5 g CaC0 3 + 0,4 g C'aHP0 4
0
0-1
2-3
2-3
3
3
3
3
3
0
0-1
2-3
3
3-4
3-4
3-4
3-4
3-4
0,5 g CaC0 3 + 0,2 g K,HP0 4
0
0
0
0
0-1
0-1
—
1
3
0
0
0
0
0
0
0
1
2
0,5 g CaCO, + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g
0
0
0
0-1
0-1
0-1
1
2
4
(NH 4 )jS0 4
0
0
0
0-1
0-1
0-1
2
4
0,4 g CaHP0 4
0
0
0
0-1
1
1
2
3
3
0
0
0
0
0-1
1
2
3
3
0,2 g K 2 HP0 4
0
0
0
0-1
1
1-2
2
3
4
0
0
0
0-1
0-1
1
1
3
4
b
Keiner
0
0
0
0
0
0
0-1
1
1-2
0
0
0
0
0
0
0-1
1
1
0,5 g CaCOj
0
0
0
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0
0
0
0
0
0
0-1
1
1
0,5 g CaCOj + 0,4 g CaHP0 4
0
—
—
2
4
0
—
—
2
4
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4
0
—
—
1
4
0
—
—
1
4
0,5 g CaCOj + 0,02 g K 2 HP0 4
0
0
0
0
0
0-1
1
1
1
0
0
0
0
0-1
1
1
1
1-2
0,5 g CaCOj + 0,2 g K 2 HP0 4 + 0,05 g
0
0
—
3
4
(NH 4 )jS0 4
0
0
—
3
3-4
4
0,4 g CaHP0 4
0
0
0
0
1
3
4
0
0
0
0-1
1-2
3-4
4
0,4 g C'aHP0 4 + 0,05 g KC1
0
0
0
0
1
2
3
3-4
4
0
0
0
0-1
1
2-3
3
3-4
4
ties kohlensauren Kalkes in den einzelnen Boden
in interessanter Weise bei.
Eine Begiinstigung dor Zellulosezersetzung durch die Wirkung des
kohlensauren Kalkes ist namentlich in drei verschiedenen Weiscn denkbar:
1. indent tier Kalk direkt als Kalknahrung der zellulosezersetzenden
Mikroben dient,
2. indent er in dent Boden sauresattigend einwirkt, und
3. indent er die schwerldslichen Bakteriennahrstoffe des Bodens in eine
den Bakterien zugangliche Form umwandelt.
Falls der EinfluB des kohlensauren Kalkes hauptsachlich eine Folge der
unter 1 genannten Wirkung ist, wird eine Substanz, die keinen Kalk enthalt,
ihn nicht ersetzen kdnnen. — "Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, wttrde bei
Anwendung von K 2 HP0 4 allein in samtlichen Fallen
eine ebenso kraltige Wirkung wie bei Anwendung
von K 2 HP0 4 in Verbindung ntit CaC0 3 e r z i e 11, woraus her-
vorgeht, daB die letztere Substanz keine Bedeutung als direkter Nahrstoff
der zellulosezersetzenden Mikroben gehabt hat, nicht aber, daB sie in den be-
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenlieit etc.
133
(Fortsetzung).
nach: (Anzahl Tage)
30
| 33
| 36
39
1 42
1 45
3
6
Ll
12
15
„Ungeimpft
| 18121;24
1 27
| 30
33
L 3 <l
1 39
42
1-2
2
|-
2
0
0
0
0
0
0
0
0-1
1
3
4
—
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0-1
—
2
2-3
_
3
1-2
1-2
1-2
1-2
1-2
2
2
2
2
2
—
3-4
—
4
—
4
0
0
0
0
0-1
0-1
1
2
4
—
4
0
0
0
0
0-1
0-1
2
3
4
4
—
4
2
0
0
0
0
0
0
0-1
1
1
1-2
1-2
0
0
0
0
0
0
0-1
1
1
1-2
0-1
1
0
0-1
1
4
0
0-1
0-1
0-1
4
treffenden Boden ohne Bedeutung als sauresattigende Substanz gewesen ist,
indem die angewandte bedeutende Menge von K 2 HPO, ja auch ziemlich
saurebindend einwirken wird. — Falls der kohlensaure Kalk kraft seiner basi-
schen Eigenschaften von Bedeutung gewesen ist, wird die Zellulosezersetzung
in denjenigen Kolben, wo CaC0 3 + CaHP0 4 dem Boden zugefiihrt wurden,
schneller als dort, wo nur CaHP0 4 zugefiihrt wurde, verlaufen sein, indem die
verwendete Menge des letzteren Salzes fUr eine maximale Entwicklung der
Bakterien sowohl geniigend Kalk als Phosphorsaure enthalt. Wie man sehen
wird, ist eine solche Basenwirkung beim Boden No. 10 stark hervortretend.
Beim Zusatz von CaC0 3 + CaHP0 4 war die Zellulosezersetzung hier nach
21 Tagen zum AbschluB gelangt, wahrcnd sie bei alleiniger Anwendung von
CaHP0 4 nach 45 Tagen noch nicht mehr als halb vollendet war. — Bei den
tibrigen Boden ist der Unterschied der Wirkung von CaC0 3 + CaHP0 4 und
der von CaHP0 4 allein nur gering, und die sauresattigende Fahigkeit des
kohlensauren Kalkes kann bei diesen Boden also keine grbBere Bedeutung
gehabt haben. Nichtsdestoweniger hat CaC0 3 bei 2 der 5 Boden (No. 3 und
No. 18) einen sehr begiinstigenden EinfluB auf die Zellulosezersetzung gehabt,
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134
Harald R. Christensen,
wenn er allein verwendet wurde, und da ungefahr dieselbe Wirkung bei An-
wendung von sowohl K 2 HP0 4 allein als von CaHP0 4 allein erreicht wurde,
so ist die Schlubfolgerunggerechtfertigt, dab die Wirkung des Cal-
c i u ra k ar b o n a t e s in diesenBoden h a u p t s a c h 1 i c h da-
rauf z u r fi c k z u f U h r e n ist, dab dieses Salz einen Teil
der s c h w e r 1 o s 1 i c h e n Phosphorsaureverbindungen
des Bodens in eine den Bakterien zugangliche Form
umwandeln konnte. Bei den beiden stark phosphorsaurebedfirftigen
Bo den a und b hat der kohlensaure Kalk in dieser Beziehung keine Wirkung
ausiiben konnen.
Die Zufuhr von Kali hat in keinemder vorlie-
genden Ffille einen sicher n a c h w e i s b a r e n begfin-
stigenden Einflub auf die Zellulosezersetzung ge-
habt, indem man sehen wird, dab CaC0 3 + KjHP 0 4 durchgangig die gleiche
Wirkung wie CaC0 3 + CaHP0 4 ausgeiibt hat. Bei einem einzelnen Boden
(a) ist der letztere Zusatz sogar von bedeutend besserer Wirkung als der erstere,
was wahrscheinlich so zu erklarcn ist, dab das alkalisch reagierende K 2 HP0 4
in diesem Boden die Bildung giftiger Verbindungen veranlabt hat, welche
auf die Entwicklung und Wirksamkeit der zellulosezersetzenden Mikroben
einen hemmenden Einflub ausgeiibt haben. Wie es schien, fand eine teilweise
Auflosung der Humusstoffe dieses Bodens statt, indem die Papierstreifen eine
dunkelbraune Farbe annahmen und die Struktur des Bodens fest und zahe
wurde (infolge der Fahigkeit der gelosten Humusstoffe, die Sandkornchen zu-
sammenzukleben). In den Kolben ohne K 2 HP0 4 war der Boden locker und
sprode. Dieser Boden scheint iiberhaupt zur Bildung schadlicher Verbindungen
stark zu disponieren, indem man auch bei Anwendung von CaC0 3 + CaHP0 4
deutliche Hemmungswirkungen wahmehmen konnte. Nur bei diesem Boden
hat die Zufuhr von Ammoniumsulfat einen deutlich begiinstigenden Einflub
auf die Zellulosezersetzung ausgeiibt, wahrend bei den samtlichen iibrigen
Boden dieses Salz entweder wirkungslos oder von deutlich hemmender Wirkung
war. —
Die Ubereinstimmung der Resultate der Parallelbestimmungen bei dieser
Untersuchung kann durchgangig als eine gute bezeichnet werden; wo dieselbe
weniger befriedigend war, ist die Ursache zweifelsohne besonders in dem Ein-
greifen der obenerwahnten hemmenden Faktoren zu suchen. Die storenden
Wirkungen derselben sind jedoch verhaJtnismabig so wenig bedeutend gewesen,
dab es mit Recht behauptet werden kann, dab die Bedingungen
der Zellulosezersetzung sowohl bei denHumusboden
als bei den Mineralboden jetzt im groben und gan-
zen klargelegt sein dUrften.
V. Untersuchungen fiber die nitrifizierende Fahigkeit des Bodens.
Bei den bisher unter Verwendung von Nahrfliissigkeiten angestellten
Untersuchungen fiber die Nitrifikationskraft des Bodens wurden gewohnlich
die von Winogradsky und 0 m e 1 i a n s k i zur Kultivierung der
Nitrit- und Nitratbakterien in Vorschlag gebrachten Nahrfliissigkeiten angc-
wandt, bei deren Zusammensetzung man die bestmoglichen Bedingungen fiir
die Entwicklung dieser Bakterien verschaffen wollte 1 ) (des naheren siehe
') Die mit dem Boden eingefiihrten Humussubstanzen iiben jedoch zufolge der
von Miintz und L a i n 6 (190(3 a und 1906 b), sowie von Nikleweki 1910 vor-
genommenen Untersuchungen auf die Nitrifikation in diesen Loeungen einen stark be-
giinstigenden EinfluB. Da aber iiberall in den Boden eine geniigende Menge von Humus-
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Studien liber den Einflufi der Bodenbeschaffenheit etc.
135
Winogradsky, 1904, p. 176), und man darf unter diesen Umstanden
gewohnlich erwarten konnen, daB ausschlieBlich der mikrobiologische Zustand
des eingeimpften Bodens den Verlauf des Nitrifikationsprozesses bestimmen
wird.
Unter Anwendung dieses Prinzipes hat der Verfasser eine groBe Anzahl
Untersuchungen iiber die nitritbildende Fahigkeit verschiedener Boden vor-
genommen. Betreffs dieser Untersuchungen wird hier nur eine vorlaufige
Mitteilung gegeben 1 ); dieselben umfassen sowohl gewohnliche gebaute Acker¬
boden als auch rohe Torfboden.
Bei den ersteren wurde eine Nahrfliissigkeit folgender Zusammensetzung an-
gewandt:
1 Liter Leitungswasser,
3 g (NH^O*
2 g K,HP0 4 .
Die Fliissigkeit wurde in groBe flache Kolben (sogenannte Tuberkulinkolben —
mit einem Rauminhalt von je ca. y 2 Liter) mit je 40 ccm verteilt. Fiir jeden Kolben
wurde 1 g kohlensaurer Kalk abgewogen, worauf sie 20 Minuten auf 100° erhitzt wurden.
Bei Uberfiihrung der Erde in die Kolben wurde die auf p. 80 beschriebene Schlamm-
methode angewandt, und nachdem jeder Kolben mit 10 ccm Erdeaufschlammung ge-
impft worden war, wurden die Kolben in den Thermostaten bei 25° C hineingestellt.
Die bei Untersuchung der nitritbildenden Fahigkeit der Torfboden angewandte
Nahrfliissigkeit enthielt nur ein wenig iiber die Halfte des (NHJ^SC^ der obenerwahnten
Fliissigkeit, war aber sonst von der gleichen Zusammensetzung. Auf jeden Kolben kamen
50 ccm Fliissigkeit und 9 g des friscken feuchten Torfes zur Verwendung.
An jedem zweiten Tag wurde qualitative Untersuchung des Nitrit- und Ammo-
niakvorkommens, mittels Diphenylamin-Schwefelsaure 2 ) bzw. des NeBlerschen
Reagenzes, vorgenommen (des naheren siehe Harald R. Christensen 1913,
p. 418).
Die nitritbildendeFahigkeit der gebautenAcker-
boden. Die bei dieser Untersuchung angewandten Ackerboden waren von
auBerordentlich verschiedenartiger Beschaffenheit, indem sowohl leichte als
schwere, stark „ausgemergelte“ wie auch sehr „diingungskraftige“, saure wie
neutrale oder alkalische Boden auf ihr Verhalten der genannten Fliissig-
keit gegenuber unteisucht worden sind. Als Hauptresultat dieser Untersuchung
geht hervor, daB die Fahigkeit der Ackerboden, unter diesen Umstanden die
Oxydierung des Ammoniaks in Nitrit zu veranlassen, eine auBerst wenig diffe-
rierende ist. In samtlichen Fallen wurde schon nach wenigen (2—4) Tagen
eine kraftige Nitritbildung eingeleitet, und die Oxydierung des Ammoniaks
war gewohnlich binnen einem Monate voriiber. Samtliche gebaute
Ackerboden scheinen demnach die fUr eine maxi¬
male N i t r i f i k a t i o n notwendige Menge von Nitrifi-
kationsmikroben zu enthalten, und es wird also bei diesen
Boden nicht gelingen konnen, durch dieses Verfahren Ausdriicke fiir die
Verschiedenheiten des Bodenzustandes zu erbringen.
Bei den Torfboden findet man, wie friiher gezeigt (Harald R.
Christensen 1913), sehr hervortretende und charakteristische Unter-
schiede beziiglich der Fahigkeit. Nitritbildung in der angewandten Nahr-
stoffen wahrscheinlich vorhanden ist, um eine maximale Entwicklung der Nitrifikations-
bakterien zu gestatten, kann hier wahrscheinlich von diesem Umstand abgesehen
werden.
1 ) Eine nahere Darstellung dieser speziellen Untersuchungen wird spater er-
scheinen.
2 ) Unter den bei diesen Versuchen gegebenen Verhiiltnissen ist die Blaufarbung
durch Diphenylamin-Schwefelsaure hauptsachlich als eine Reaktion auf Nitriten anzu-
sehen, indem die Nitratbildimg in fliissigen Kulturen erst dann eingeleitet wird, wenn
das Amraoniak ganz oder fast ganz verschwunden ist, also eben zu dem Zeitpunkte,
wo die V'ersuche zum AbschluB kommen.
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136
Harald R. Christensen,
losung zu veranlassen, indem es sich herausstellte, dafi roher Niederungs-
moortorf eine ziemlich kraftige, roher Hochmoortorf dagegen gewohnlich
keine nitritbildende Fahigkeit besitzt.
Eingangs dieses Abschnittes wurde angedeutet, dafi eventuelle Unter-
schiede in der Fahigkeit der einzelnen Boden, in der erwahnten Nahrlosung
Nitritbildung zu veranlassen, mutmafilich auf einen verschiedenartigen
mikrobiologischen Zustand zuruckzufiihren seien. — Wenn es sich aber urn
ein Material wie der rohe Hochmoortorf handelt, diirfte die Moglichkeit nicht
ausgeschlossen sein, dafi ein Fehlen der nitritbildenden Fahigkeit auch auf das
Zugegensein von Hemmungs- oder Giftstoffen zuruckzufiihren sei, welche
die Entwicklung der Nitrifikationsbakterien hindern.
Diese Frage lafit sich indessen in leichter und bequemer Weise beleuchten,
indem man — wie es frtther bei den angestellten Umsetzungsversuchen getan
wurde — das Verhalten der „geimpften“ mit dem der „nicht geimpften"
Kulturen vergleicht, und in Tabelle 40 wird man Mitteilungen betreffend das
Verhalten einer Reihe verschiedener Hochmoorboden gegenuber Impfung
mit Nitrifikationsbakterien finden 1 ). Mit grofier Sicherheit und Klarheit geht
es aus dieser einfachen Untersuchung hervor, dafi das Fehlen der nitritbilden¬
den Fahigkeit beim Hochmoortorf unter den gegebenen Umstanden aus-
^Tabelle 40.
Nitritbildung in „ungeimpften“ und „g e i m p f t e n“ Kulturen*).
(Hochmoortorf.)
„Ungeimpft“
Der verwendete Torfboden
Reaktion mit
Diphenylamin-Schwefelsaure
Reaktion mit
NeBlers Reagens
nach: (Anzahl Tage)
nach: (Anzahl Tage)
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mose“ .
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Der verwendete Torfboden
Reaktion mit
Diphenylamin-Schwefelsaure
Reaktion mit
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-
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*) Als Impfmaterial wurde eine stark nitrifizierte Ammoniaknahrfliissigkeit ver-
wendet. Die Impfung wurde mittels eines gebogenen Platindrahtes vorgenommen,
welche einige Male aus der Impffliissigkeit in die mit Nitrifikationsbakterien zu ver-
sehenden Kolben ubergefiihrt wurde.
2 ) Die Starke der Reaktion ist durch folgende Zeichen angegeben:
0 = keine Reaktion
1 = schwaelie „
2 = starke „
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
137
schlieblich auf die Abwesenheit der nitritbildenden Bakterien zurttckzuffihren
ist *). Sobald die letzteren eingefiihrt werden, verlauft die Oxydierung des
Ammoniaks *sehr Abgeschlo6sene
schnell, und es smd Nitritbildung.
keine Andeutungen
bemerkbar, dab der
Torf Hemmungswir-
kungen irgend-
welcher Art ausge-
iibt hatte.
Bei Anwendung
des Impfprinzipes ge-
lang es also auch in
diesem Falle die Ur-
sache eines eigentfim-
lichen Verlaufes des
Angehende
Nitritbildung.
Keine
Nitritbildung. 0 Z •* 6 0 10 12 14 16 10 20 22 24 26 20 20
Anzahl Tage.
Fig. 21 . Verlauf der Nitritbildung in Hochmoortorf (aus
St. Vildmose) mit und ohne Zufuhr von Nitritbakterien.
„Ungeimpft“.
-„Geimpft“.
Stoffumsatzes im Erdboden aufzuklaren.
VI. tlbersicht fiber die Hauptresultate der Untersuchungen.
Schlufibemerkungen.
Bei den vielen bisher angestellten Untersuchungen fiber die s t o f f -
umsetzende Ffihigkeit des Bodens nach dem zuerst von
T h. R e m y angewiesenen Prinzip hat man sich meistens auf die Bestim-
mung des Umfanges dieser F&higkeit beschrankt, wahrend niemals systema-
tische Versuche ausgeffihrt wurden, um eine Aufklarung des Zusammenhanges
zwischen bestimmten Bodeneigenschaften von chemischer, physikalischer
oder biologischer Natur und andererseits den in den einzelnen Fallen konsta-
tierten Verschiedenheiten des Stoffumsatzes zu erhalten.
Den mikrobiologischen Zustand des Bodens, wo-
runter hier die qualitative und quantitative Zusammensetzung seiner Mikro-
flora und Mikrofauna zu verstehen ist, wird man in der Regel als einen G e -
samtausdruck seines augenblicklichen chemischen
und physikalischen Zustandes auffassen konnen. — In den
auf dem R e m y schen Prinzip fubenden Methoden hat man kein Mittel zur
genauen Bestimmung des Einflusses, welchen jeder einzelne Faktor auf den
Stoffumsatz ausfibt, und aus diesem Grunde werden die gewonnenen Resultate
sich nicht in wfinschenswertem Grade generalisieren lassen.
Wenn man durch Stoffumsetzungsversuche reine Ausdrficke ffir den
mikrobiologischen Zustand des Bodens zu erzielen sucht — was zweifelsohne
den Hauptzweck samtlicher nach diesem Prinzip ausgclfihrten Untersuchungen
gebildet hat, so ware es von vome herein als notwendig anzusehen, dab in dem
Substrat, wo diese Umsetzung vor sich gehen soil, samtliche ffir eine maximale
Umsetzung notige Faktoren vorhanden sind, damit Unterschiede bezfiglich
des chemischen oder physikalischen Zustandes der untersuc-hten Boden bei
der Umsetzung nicht mit eingreifen konnen. Diese Anforderung wird bei
') Von bedeutendem Interesse in dieser Beziehung sind die von P. E. Muller
und F r. Weis (1906) vorgenommenen Untersuchungen iiber die Nitrifikation in
Buchenrohhumus, welche gezeigt haben, daU eine Zufuhr von Nitrifikations-
bakterien (Impferde) die Salpeterbildung in diesem Material stark begiinstigte, sobald
die chemischen Bedingungen (im vorliegenden Falle CaCO ? ) dieses Prozesses geschaffen
waren. Die betreffende Humusform hat sich also gegeniiber Bakterienzufuhr in ahn-
bcher Weise wie die bei dieser Untersuchung angewandten Proben von Hochmoortorf
verbalten.
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138
Harald R. Christensen,
unseren jetzigen Kenntnissen von den Lebensanspriichen der bei den ein-
zelnen Stoffumsetzungen mitwirkenden Mikroben oft schwer zu erfiillen sein,
und wird in der Regel n i c h t durch die von R e m y u. a. vorgeschlagenen
Substrate erfiillt.
Durch das vom Verf. (bei einer im Jahre 1905 vorgenommenen Unter-
suchung iiber das Vorkommen des Azotobacter chroococcum)
eingefiihrte Impfungsprinzip, nach welchem zum Vergleich mit den gewohn-
lichen mit Erde geimpften elektiven Nahrlosungen andere Losungen benutzt
werden, welche auBcr mit Erde auch mit einer sehr reichlichen Menge der-
jenigen Mikroben, die in dem betreffenden Substrate die Stoffumsetzung
hervorrufen, geimpft werden, besitzt man, indemin denletzteren
Kulturen eventuelle Unterschiede beziiglich des
mikrobio1ogischen Zustandes der einzelnen Boden
augeglichen werden, ein Mittel zur Aufklarung dariiber, ob die
Ursachen des verschiedenen Verhaltens der Boden auf eine verschiedene
Zusammensetzung der Mikroflora oder auf eine ver¬
schiedene chemische Zusammensetzung zuriickzufiihren
sind. Durch Variieren der Verhaltnisse in den „geimpften“ Kulturen ist ferner
die Moglichkeit geboten, die Art der chemischen Faktoren zu be-
stimmen, welche unter den gegebenen Verhaltnissen fur den Grad der Stoff¬
umsetzung maBgebend gewesen sind. — Unter diesem Gesichtswinkel geschen
wird der Wert der Resultate der mikrobiologischen Bodenuntersuchung stark
erhoht. — Als Impfmaterial wurde in samtlichen Fallen Rohkulturen benutzt.
Die Verwendung von Reinkulturen, welche rationeller erscheinen konnte,
wiirde nur dann zweckentsprcchend sein, wenn die Untersuchungen mit sterilen
Boden durchgefiihrt wiirden (des naheren siehe p. 42); da aber durch Sterili¬
sation des Bodens sowohl die chemische als die physikalische Beschaffenheit
desselben wesentliche Veranderungen erleiden konnen, so muB von einer
solchen Behandlung bei Untersuchungen mit dem hier angcstrebten Zweck
selbstverstandlich abgesehen werden.
Aus den obigen Untersuchungen iiber das Vorkommen Azotobacters
ist es mit groBer Deutlichkeit und Sicherheit hervorgegangen, dafi eine Azo¬
tobacter- Entwicklung in der B e i j e r i n c k schen Mannit-Nahrfliissig-
keit (destilliertem Wasser + Mannit + K 2 HP0 4 ) durch das Zugegensein
basischer Substanzen in dem angewandten Boden bedingt war. Bei Anwendung
basenfreier Boden wurde niemals eine Azotobacter - Vegetation,
weder in den „nicht geimpften“ noch in den mit Azotobacter - Roh-
kultur geimpften Fltissigkeiten, wahrgenommen, wogegen beim Zusatz von
kohlensaurem Kalk oder kohlensaurer Magnesia in samtlichen Fallen eine
kraftigc Azotobacter - Entwicklung in den geimpften Kulturen hervor-
gerufen wurde. Durch diese und andere Untersuchungen wurde gezeigt, daB
dieErscheinung einerAzotobacter-Vegetation in der
„geimpften“ kalkfreien Mannitlosung als eine Re-
aktion auf das Vorhandensein basischer Substanzen
in dem betreffenden Boden anzusehen war.
Da es sich von vorne herein vermuten lieB, daB das Kalkbediirfnis
des Bodens (was die Definition des Begriffes Bediirfnis anbelangt, sei
auf p. 4 verwiesen) als ein „Bediirfnis an basischen Substanzen aufgefaBt
werden konnte, erschien die Hoffnung gerechtfertigt, daB das durch diese
Untersuchungen geschaffene Verfahren zur biologischen Bestim-
m ung der B a s i z i t a t des Bodens gute Aufklarung iiber das „Bediirf-
nis“ des Bodens an Kalk liefern konnen wiirde, und wie es aus den vom Verf.
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeachaffenheit etc.
139
0. H. Larsen gemeinschaftlich vorgenommenen Untersuchungen Uber das
KalkbedUrfnis des Bodens hervorgeht, wurde auch in fast samtlichen Fallen
eine sehr genaue Ubereinstimmung der bei den Feldversuchen und der bei
der „Azotobacter-Probe gewonnen Resultate erzielt. Diese Probe
wird jetzt in groBem Umfange bei Bestimmung des „KaIkbediirfnisses“
danischer Boden angewandt.
Die Bedeutung, welche somit diese erste mikrobiologische
Bestimmung einer bestimmten B o d e n e i g e n s c h a f t
jetzt erhalten hat, war eine Aufforderung zur Vornahme eines von den ange-
fiihrten Prinzipien ausgehenden tiefergreifenden Studiums derjenigen Fak-
toren, welche das Bakterienleben und die Stoffumsetzung im Erdboden be-
stirnmen, und die Resultate dieses Studiums sind in der vorliegenden Abhand-
lung dargelegt.
Untersuchungen Uber das Vorkommen und die Verbreitung Azotobacters
im Erdboden.
FUr diese Untersuchungen, welche die Fortsetzung der vom Verf. friiher
angestellten orientierenden Untersuchungen uber das Vorkommen Azoto¬
bacters bilden, war in den vielen — verschiedenen Feldversuchen entstam-
menden Bodenproben, welche zur oben erwahnten Untersuchung auf „Kalk-
bedurfnis“ eingesandt wurden, ein vorzugliches Material vorhanden.
Die Boden wurden auf ihr Verhalten sowohl einer kalkfreien (Mannit
+ KjHPOJ als einer kalkhaltigen Mannitlosung (Mannit + K 2 HP0 4 -f-
CaC0 3 ) gegenuber geprUft. Das Resultat diescr Untersuchung war, daB
Azotobacter bei weitem nicht so allgemein vor-
k o m m t, wie dies von der Mehrzahl der Forscher angegeben wird, welche
sich mit Untersuchungen diese Bakterie betreffend befaBt haben, und es hat
sich herausgestellt, daB dieselbe noch sparlicher auftritt, als nach den Unter¬
suchungen mit der „geimpften“ kalkfreien Mannitlosung (der Azoto-
bacterprobe)zu erwarten war. Wahrend namlich in dieser Losung nur
bei 37 Proz. der untersuchten Boden keine Azotobacter -Entwicklung
wahrgenommen wurde, ist eine solche in der „nicht geimpften“ kalkfreien,
bzw. kalkhaltigen Losung (welche letztere samtliche fur eine kraftige Ent¬
wicklung der Bakterie notwendige Substanzen enthalt) in 64 bzw. 53 Proz der
Falle ausgeblieben (Tab. 1 p. 6). Azotobacter kommt also bei
weitem nicht in alien solchen Boden vor, welche
eine fur seine Entwicklung hinlangliche Menge
basischer Substanzen enthalten, und eine sichere
Entscheidung Uber die Basizitat des Bodens und da-
durch uber sein „KalkbedUrfnis“ (s. Tabellen7 und 8) kann daher, bei An wen-
dung der kalkfreien Mannitlosung, nur durch Impfung derselben
mit Azotobacter stattfinden. Nicht nur der chemische Zustand
(im vorliegenden Falle die Basizitat) des Bodens, sondern auch sein mikro-
biologischer Zustand (Zugegensein oder Nichtzugegensein des Azoto¬
bacters) ist also dafur maBgebend, ob in den „ni< ht geimpften“ Mannit-
losungen eine Azotobacter -Vegetation erscheinen wird. Bei Zusammen-
stellung der Resultate der Untersuckungen mittels „geiinpfter“ und „nieht
geimpfter“ Kulturen (Tabelle 41) wird es in jedein einzelnen Falle festgestellt
werden kdnnen, ob die Ursache des Nichtzugegenseins des
Azotobacters in erster Linie in dem chemischen oder
in demmikrobiologischen Zustand des Bodens ge-
sucht werden mu B.
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140
Harald R. Christensen,
Mit groBer Sicherheit geht es aus den Untersuchungen hervor, daB das
Vorkommen und die Verbreitung Azotobacters im
Erdboden durch die Reaktion und Basizitat des
Bodens bedingt sind. Eine Zusammenstellung der Azoto-
b a c t e r - Entwicklung und der Bodenreaktion ist in Tabellc 3, p. 8,
vorgenommen. Man bemerkt hier das interessante Verhaltnis, daB in der
kalkfreien, „nicht geimpften“ Mannitlosung nie-
raals eine Azotobacter - Ent w i ck1ung st attgefunden
hat, wenn die in die Fliissigkeit eingeftihrte Erde
nicht alkalisch war. Da nun viele nicht alkalische Boden eine
kraftige Azotobacter - Entwicklung in der mit Azotobacter-
Rohkultur geimpften, kalkfreien Mannitlosung veranlassen, kann das an-
geflihrte Resultat als ein Ausdruck dafiir betrachtet werden, daB ein g e -
wisser UberschuB an basischen Substanzen vorhan-
den sein muB, wenn Azotobacter in der Konkurrenz
mit der sonstigen Mikroflora des Bodens zur Gel-
tungkommen soil. DemgemaB zeigen auch die Resultate der Unter¬
suchungen mit der kalkhaltigen Mannitlosung (welche samtliche fur die
Azotobacter - Entwicklung notwendige Substanzen enthalt), daB d i e s e
Bakterie so gut wie ni&in sauren Boden, selten in
neutralen, dagegen so gut wie immer in alka-
lischen Boden vorkommt. In den Boden, welche eine Azoto¬
bacter- Entwicklung nur in der kalkhaltigen, nicht aber in der kalkfreien
Mannitlosung veranlassen, kommt Azotobacter wahrscheinlich nur
z u f a 11 i g vor (s. p. 13).
Eine Reihe experimenteller Untersuchungen haben femer dargetan
(die Tabellen 9—13), daB Azotobacter in basenfreien oder
sehr basenarmen Boden tatsachlich zugrunde geht,
wogegen er in Boden, welche kohlensauren Kalk in reichlicher Menge enthalten,
seine Lebenskraft in ziemlich unbegrenzter Zeit bewahren zu konnen scheint.
Die Zerstorung Azotobacters im Erdboden wird nur ausnahms-
weise auf die Gegenwart bakterizider Substanzen
zuriickzufUhren sein, ist aber in der Regel aus-
schlieBlich infolge desNichtzugegenseins ge wisser,
seiner Lebe n s tatigkeit notwendigen Substanzen
eingetreten. Aus den Tabellen 10 und 11 geht hervor, daB b e s o n -
ders die basischen Kalk- und Magnesiaverbindun-
gen fur die Bewahrung Azotobacters von Bedeu-
tung sind, und da nun gerade das Vorhanden- oder Nichtvorhandensein
dieser Verbindungen ganz iiberwiegend fur die Reaktion der danischen Acker-
boden maBgebend ist, haben wir eine befriedigende Erklarung des obenerwahn-
ten Zusammenhanges zwischen dem Vorkommen von Azotobacter
und der Reaktion des Bodens erhalten, so wie auch die groBc Bedeutung
dieser Bakterie als Reagens bei der Bestimmung der Basizitat des Bodens und
somit dessen „Kalkbediirfnisses“ dadurch verstandlich wird.
In einem besonderen Abschnitte (Kapitel C, p. 34) wurde die Wichtigkeit
der biologischen Basizitatsbestimmung (der Azotobacter -Probe) bei
Untersuchungen iiber das „Kalkbedurfnis“ des Bodens naher erortert. Wenn
diese Bestimmung unter sozusagen alien Verhfilt-
n i s s e n (bei verschicdenen Bodenarten, verschiedenen Kulturpflanzen usw.)
verhaltnis maBig sichere und zuverlassige AufklS-
rungen betreffs des „K a 1 k b e d ii r f n i s s e s“ des Bo-
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Studien liber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
141
dens gegeben hat, so ist dieses nach Anschauung des Verfassers
darauf zuriickzufiihren, dab dieses „Bediirfnis“ nicht in erster Linie durch den
absoluten Gehalt des Bodens an einem bestimmten Pflanzennahrstoff in einer
den Pflanzen zuganglichen Form bedingt ist — was gewohnlich der Fall sein
wird, wenn z. B. „Stickstoff-Phosphorsaure oder Kalibediirfnis“ in Frage
kommen —, sondern alsein Ausdruck fiir einen ganz beson-
deren B o d e n z u s t a n d , namlich das Vorhanden- oder
Nichtvorhandenseins basischer Substanzen, anzu-
sehen ist, welcher Zustand bekanntlich besonders kraftig in der Stoffumsetzung
und nicht zum wenigsten in der Stickstoffumsetznng zum Ausdruck kommt,
und also unter alien Verhaltnissen auf die Ptlanzen-
produktion zuriickwirken kann. — Sowohl die theoretische als
die praktische Grundlage der friiher vom Verfasser in Vorschlag gebrachten
mikrobiologischen Bestimmung des Kalkbediirfnisses des Bodens konnen also
den vorliegenden Untersuchungsresultaten zufolge als befriedigend bezeichnet
werden.
Betreffs der Untersuchungen iiber das Verhalten der Azotobacter-
H a u t der elektrischen Ladung des umgebenden Substrates gegeniiber sei
auf p. 26 der Abhandlung hingewiesen.
Biologische Bestimmung der „Alkalikarbonate“ im Erdboden.
Es war in einer friiheren Abhandlung dargetan worden, dab diejenigen
Boden, welche bei der biologischen Basizitatsbestimmung keine Azoto-
b a c t e r - Entwicklung veranlassen, sich gegeniiber dem Zusatz von schwe-
felsaurem Kalkzu der Mannitlosung sehr verschieden verhalten, in-
dem in einigen Fallen eine krSftige, in anderen Fallen keine oder nur eine
schwache Azotobacter- Entwicklung hervorgerufen wird. Bei der-
selben Gelegenheit wurde die Vermutung ausgesprochen, dab eine positive
Wirkung dieses Kalksalzes auf die Azotobacter - Entwicklung durch
die Gegenwart von Alkalikarbonaten im Erdboden bedingt ist. Falls diese
Vermutung zutreffend ist, war es zu erwarten, dab man, indem man in der
erwahnten Weise das Verhalten des Bodens Gips gegeniiber einer Priifung
unterzog, ein Mittcl gefunden hatte zur Trennung der groben (und in der
Regel „kalkbediirftigen“) Bodengruppe, welche bei der gewohnlichen biolo¬
gischen Basizitatsbestimmung keine Azotobacter - Entwicklung ver-
anlabt, in mehr oder weniger basenarme und „b a s e n -
bediirftige“ Boden, und die vorgenommene Zusammenstellung
(Tab. 16 und 17, p. 47) der Resultate dieser Untersuchung mit den Resultaten
der Reaktionsbestimmungen und der durch Feldversuche ausgefiihrten Be-
stimmungen des „ Kalkbediirfnisses" des Bodens hat denn auch gezeigt, dab
diese Erwartung in hohem Grade berechtigt war. — Die biologische Bestim¬
mung des Gehaltes des Bodens an Alkalikarbonaten hat daher bei der Boden-
untersuchung ein nicht geringes Interesse und wird wahrseheinlich u. a. auf-
klaren konnen, auf welche Boden man eine gute Wirkung von Gipszufuhr
erwarten darf.
Biologische Bestimmung des Bodens an leichtloslicher Phosphorsaure.
Ebenso wie man durch Priifung des Verhaltens des Bodens gegeniiber
der kalkfreien Mannitlosung dessen Basizitsit zum Ausdruck bringen
kann, so kann man — durch Priifung seines Verhaltens gegeniiber einer
phosphorsaurefreien Mannitlosung — fiir seinen Gehalt an
leichtloslicher Phosphorsaure Ausdriieke erhalten. — Es
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142
Harald R. Christensen,
sind aber nur sehr wenige Boden, die in einer ganz phosphorsaurefreienLosung
Azotobacter -Entwicklung veranlassen konnen, und die Prttfung ist
daher in diescr Form fur die Bestimmung des „Phosphorsaurebedurfnisses“
des Bodens wahrscheinlich zu streng und kann jedenfalls die Grade desselben
nicht geniigend zum Ausdruck bringen. — Um aueh fiir kleinere Unterschiede
in dem Phosphorsauregehalt des Bodens Ausdriicke zu erhalten, wurden ferner
Bodenproben in eine Reihe von Kolben (gewohnlich 10 bis 11) mit Mannit-
losungen, welehe eine verschiedene Menge K 2 HP0 4 (von 0,0005 bis 0,005 mg)
enthielten, eingefiihrt, und es wurde beobachet, bei welch em Phosphorsaure¬
gehalt die Azotobacter - Entwicklung eingeleitet wird, und bei welchem
dieselbe ihr Maximum erreicht. — Bei Untersuehungen nach diesein Verfahren
hat es sich herausgestellt, daB dieeinzclnen Boden in bezug auf
den fiir die Entwicklung einer kraftigen Azoto-
b a c t e r - V e g e t a t i o n e r f o r d e r 1 i c h e n Phosphorsaure-
zuschuB sich sehr verschieden verhalten. Aus ver-
schiedenen Ursachen, welehe auf p. 52 naher erortert sind, kann die biolo-
gische Phosphorsaurebestimmung wahrscheinlich auch nicht in dicser Form
das Phosphorsaurebediirfnis der einzelnen Boden geniigend aufklaren. — Das
Auftreten einer kraftigen Azotobacter-Vegetation in
der ganz phosphorsaurefreien Mannitlosung darf jedoch wahrscheinlich unter
alien Verhaltnissen als ein sicherer Ausdruck dafiir angesehen werden, dab der
Boden nicht „phosphorsaurebediirftig“ ist.
Untersuehungen fiber die mannitvergarende Fahigkeit des Bodens in ihrem
Verhiiltnis zur Bodenbeschaffenhcit.
Bei friiheren Untersuehungen ist es nachgewiesen worden, daB gewisse
Boden so wenig Kalk enthalten, daB sie in der bei der biologischen Bestim¬
mung des „Kalkbediirfnisses“ angewandten kalkfreien und mit Azoto¬
bacter- Kohkultur geimpften Mannitlosung eine Mannitvergarung nicht
hervorrufen konnten, und es war daher zu erwarten, daB man durch Beobach-
tung der Starke der Mannitvergarung eine weitere Gradation des Kalkgehaltes
und somit auch des Kalkbediirfnisses derjenigen Boden vornehmen kijnnte,
welehe in der genannten Fliissigkeit keine Azotobacter -Entwicklung
zu veranlassen vermochten. — Zur Beleuehtung dieser Frage wurden in Ver-
bindung mit den wiederholt erwahnten „Kalkbediirfnis“-Untersuchungen
auch Beobachtungen iiber die Mannitvergarung angestellt, und die Resultate
dieser Beobachtungen zeigen mit Sicherlieit, daB die nicht mannit¬
vergarenden Boden besonders „kalkbediirftig“ sind,
und daB sie liiermit ubereinstimmend durchgangig auch bedeutend kalk-
armer als die mannitvergarenden sind (Tab. 18, p. 55). Das Vorhanden-
sein basischer Substanzen ist jedoch keine Bedingung der Mannitvergarung,
da diese selbst bei Anwendung ausgesprochen saurer Boden sehr kraftig sein
kann; die vorgenommenen Untersuehungen deuten aber darauf hin, daB der
Grad der Mannitvergarung unter den bei der biologischen Be¬
stimmung des Kalkbediirfnisses gegebenen Verhaltnissen iiberwiegend als
eine Reaktion auf den G eh alt des Bodens an dem Bak-
teriennahrstoffe Kalk anzusehen ist, welches Resultat auch
durch eine Reihe experimenteller Untersuehungen (Tab. 20, p. 58) bestiitigt
wurden ist.
Die mannitvergarenden Mikroben sind in so gut
w i c alien g c b a u t e n Acker boden zu H a use, obwohl in
sehr verschied(*ner Menge. Hire Zalil scheint hauptsachlich durch den Gehalt
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
143
des Bodens an Calcium in einer den Mikroben zuganglichen Form bestimmt
zu sein.
Untersuchungen iiber die peptonzersetzende Fahigkeit des Bodens in ihrem
Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit.
Eine Peptonlosung, welche der zufalligen Infektion ausgesetzt ist, wird
nach einiger Zeit in Faulnis iibergehen. Da man also im Pepton eine Substanz
besitzt, die selbst alle fiir ihre Zersetzung notigen Bakteriennahrstoffe enthalt,
war es notwendig, bevor man den EinfluB der Bodenbeschaf-
f e n h e i t auf die Peptonzersetzung studierte, vorerst zu untersuchen, bis
zu welchem Grade die Zersetzung ohneStoffzufuhr von a u B e n
her gefuhrt werden kann, und welchen EinfluB verschiedene Substanzen auf
dieselbe ausliben. — Die zu diesem Zwecke ausgefiihrten Untersuchungen zer-
fallen in 3 Abteilungen: Untersuchungen iiber 1. den EinfluB der
Mineralsubstanzen, 2. den EinfluB verschiedener K o h 1 e n -
stoffverbindungen und 3. den EinfluB verschiedener Humus-
s t o f f e auf die Zersetzung. Samtliche Fliissigkeiten wurden mit einer
stark verfaulten Peptonlosung geimpft, um das Vorhandensein einer reichlichen
Menge von peptonzersetzenden Mikroben zu sichern.
Die Resultate dieser Untersuchung waren in aller Kiirze folgende: In der
reinen Peptonlosung war die Zersetzung nur verhaltnismaBig wenig vorge-
schritten. Der Zusatz von Phosphorsaure hat die Peptonzer¬
setzung stark beschleunigt, wogegen alle andrenMine-
ra 1substanzen in dieser Beziehung entweder ohne
oder von verhaltnismaBig geringer Bedeutung
gewesen sind. Auch nicht Kohlenstoffverbindungen, wie
z. B. Traubenzucker, Mannit, Calciuinlaktat u. a., haben die Zersetzung einer
Peptonlosung mit zugesetzten K 2 HP0 4 und CaC0 3 besehleunigen konnen.
Dagegen war dieses beim Zusatz von Humusstoffen in starkem Grade und
bci Zusatz von Eisen in Form von Ferriphosphat in etwas geringerem Grade
der Fall. — Die "VVirkung der Humusstoffe kann jedoch nicht ausschlieBlich
als eine Eisenwirkung angesehen werden, indem das aus Zucker-Humus dar-
gestellte Kaliumhumat die Peptonzersetzung bedeutend begunstigt hat. Die
Untersuchungen geben also wieder einen Beweis der groBen Bedeutung,
welche der Gehalt des Bodens an Humaten fiir das Bakterienleben und den
Stoffumsatz im Erdboden besitzt (vgl. auch die Untersuchungen iiber die Be¬
deutung der Humusstoffe bei der Mannitvergarung, p. 60).
Es ist femer eine Reihe von Untersuchungen iiber die peptonzer¬
setzende Fahigkeit verschiedener Boden vorgenom-
men werden. Diese Untersuchungen wurden unter Anwendung sowolil „geimpf-
ter“ als „nicht geimpfter“ Kulturen durchgefiihrt (wie dies auch bei den
Untersuchungen iiber das Vorkommen von Azotobacter der Fall war),
damit man erfahren konnte, bis zu welchem Grade die Verschicdenheiten be-
treffs dieser Fahigkeit auf den chemischen oder den inikrobiologisehen Zustand
des Bodens zuriickzufiihren waren. Die Untersuchung zerfallt in zwei Ab-
schnitte, welche rohe Humus boden (Moorbijden) bzw. g e b a u t e
Ackerboden umfassen.
Sowohl bei dieser als bei einer friiher vom Verfasser angestellten Unter¬
suchung hat es sich herausgestellt, daB Niederungsmoortorf eine
bedeutend kraftigere peptonzersetzende Fahig¬
keit als Hochmoortorf besitzt. Dieser Um stand
1 a B t sich t e i 1 s a u f c li e m i s c h e, t c i 1 s a u f b i o 1 o g i s c h e
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144 Harald R. Christensen,
E i g e n s c h a f t e n dieser Humusformen z u r ii c k f il h r e n ,
deren ganzer Zustand iibrigens durch diese Unter-
suchungen eingehend beleuchtet worden ist. — Der
Hochmoortorf enthalt Substanzen, welche auf die Peptonzersetzung stark
hemmend einwirken. Diese Substanzen sind wahrscheinlich von saurem
Charakter, indem sie durch CaC0 3 unschadlich gemacht werden. Ein Zusatz
von Phosphorsaure (in Form von K 2 HP0 4 oder CaHP0 4 ) i s t
bei dieser Humusform, w e n n CaC0 3 nicht gleichzeitig
zugegen ist, wirkungslos. Auch bei saurem Niederungsmoortorf begiinstigt
der kohlensaure Kalk, mit Phosphorsaure zusammen verwendet, in bedeuten-
dem Grade die Peptonzersetzung; die Phosphorsaureverbindun-
genhaben aberhier, allein verwendet, diesen Pro-
z e B auch stark begUnstigt. — W&hrend eine weitere
Zufuhr von F&ulnisbakterien (Impfung mit verfaulter Pepton-
losung) bei Anwendung von Niederungsmoortorf in
samtlichen F a 11 e n w i r k u n g s 1 o s ist, hat eine solche
in den Kulturen mit Hochmoortorf, sobald die Be-
dingungen einer kraftigen Entwicklung der pep-
tonzersetzenden Mikroben (Zufuhr von CaC0 3 und K 2 HP0 4 )
geschaffen waren, einen stark bcgiinstigenden Ein-
f 1 u B auf die Zersetzung des Peptons ausgeUbt. Die
Untersuchungen haben also einen charakteristischen Unter-
schied hinsichtlich des mikrobiologischen Zu-
standes des Hoch- und Niederungsmoortorfes ent-
hiillt. In dem letzteren ist eine Mikroflora vorhanden, welche eingetretene
bessere Bedingungen sogleich ausniitzen kann; in dem ersteren hingegen
stellt sich eine solche Flora erst nach und naeh ein.
Der Untersuchung der die peptonzersetzende Fahigkeit der Mineral-
bdden (Ackerboden) bedingenden Verhaltnisse ging eine Untersuchung
iiber die Variation dieser Fahigkeit voraus. Es wurden auBerordentlich groBe
Verschiedenheiten in bezug auf die peptonabbauende Fahigkeit der einzelnen
Boden festgestellt, indem die dieselbe ausdriickenden Zahlen zwischen 3,9
und 14,5 schwanken. Die Ursachen dieser Unterschiede
konnen auch bei den Ackerboden sowohl von che-
mischer als von biologischer Natur sein (Tab. 29 b).
Von den chemischen Faktoren ist besonders der Phosphor-
sSuregehalt fur den Grad der Zersetzung bestimmend. Ein Zusatz
von kohlesaurem Kalk hat nur bei ein paar basenfreien Boden (und zwar nur
in verhaltnismaBig geringem Grad) die Peptonzersetzung begiinstigt. Zusatz
von Humusstoffen hat dagegen n i e m a 1 s eine begiinstigende
Wirkung gehabt, und a 11 e gebauten Boden scheinen also
eine f ii r eine maximale Peptonzersetzung genii-
gende Humusmenge zu enthalten.
Die Mineralboden konnen nach ihrem Verhalten gegen -
iiber Impfung mitFaulnisbakterien in zwei Gruppen ge-
tt'ilt werden: a) solche, bei welchen die Impfung nicht oder nur
in geringem Grade die Peptonzersetzung begiin-
s t i g t hat, und b) solche, bei welchen die Impfung einen in be-
deutendem MaBe begiinstigenden EinfluB auf die
Zersetzung ausgeiibt hat. Die Gnippe a unifaBt ausschlieB-
1 i c h b a s i s c h e Boden, Gruppc b unifaBt samtliche basen-
freie Boden und nur einen einzigcn basenhaltigen (welcher iibrigens
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Studien uber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
145
einen tlbergang zwischen den beiden Gruppen bildet). — Auch innerhalb
der Gruppe b trifft man einen charakteristischen Unter-
s c h i d in bezug auf das Verhalten gegeniiber der Impfung. Nur bei e i n e m
der vier Boden dieser Gruppe gibt die Impfung in derjenigen Fliissigkeit,
welche alle chemischen Bedingungen fiir eine kraftige Peptonzersetzung dar-
bietet, ein positives Resultat, und dieser Boden, ein neu angebauter, niemals
mit Stallmist gediingter Heideboden, hat also — im Gegensatz zu den ubrigen
Boden, welche samtlich in „alter Kultur“ waren, eine Mikroflora enthalten,
die sich in der zur Verfugung gewesenen Zeit nicht auf voile Ausniitzung der
eingetretenen giinstigen Bedingungen einstellen konnte. — Die Untersuchung
hat also deutlich gezeigt, daB der momentane mikrobiologische Zustand der
Ackerboden neben ihrem chemischen Zustande eine wesentliche Bedeutung
fiir den Verlauf der Peptonzersetzung besitzen kann. — In ihrer Gesamtheit
deutendievorliegenden Resultatebestimmtdarauf hin, daB eine geringe
p e p t o n z e r s e t z e n d e F&higkeit unter alien Verhalt-
nissen fiir einen dem Pflanzenbau besonders un-
gunstigen Zustand Ausdruck ist.
Untersuchungen iiber die zellulosezersetzende Fahigkeit des Bodens in ihrem
Verhaltnis zur Bodenbeschaffenheit.
Im Gegensatz zum Pepton ist die Zellulose eine Substanz, die in sich selbst
keine der fiir ihren Abbau durch Mikroorganismen notwendigen Aschen-
bestandteile oder Stickstoffverbindungen enthalt, und die Geschwindigkeit,
womit die Zellulose von einem Boden zersetzt wird, wird daher durch den Ge-
halt des Bodens an diesen Verbindungen in einer den mitwirkenden Mikroben
zuganglichen Form bedingt sein.
Die zellulosezersetzende Fahigkeit eines Bodens wird
nach dem vom Verfasser (siehe p. 92) angegebenen Verfahren durch die An-
zahl von Tagen ausgedriickt, die zur Zersetzung einer gewissen Menge von
aschenfreiem Filtrierpapier notig ist. Die Variation in bezug auf
diese Fahigkeit ist sehr groB (die zur vollstandigen Zerset¬
zung des Papiers notwendige Zeit schwankt zwischen wenigen Tagen und
mehreren Monaten). — Die Untersuchungen betreffs der Bedingungen der
Zellulosezersctzung wurden nach einem ahnlichen Plan wie die Untersuchung
iiber die Bedingungen der Peptonzersetzung im Boden durchgefiihrt.
Bei rohen Humusboden ist die zellulosezersetzende
Fahigkeit fast immer eine sehr geringe, und diese Boden
sind daher fiir das Studium der diese Fahigkeit bedingenden Verhaltnisse be¬
sonders geeignet. Auch bei dieser Untersuchung (Tabellen 31—36) findet
man sehr charakteristische Unterschiede hinsicht-
lich des Verhaltens des Hoch-, bzw. Niederungs-
moortorfes, und diese Unterschiede gestalten sich in ganz a h n -
licher Weise wie bei der Untersuchung iiber die Peptonzersetzung,
indem bei dem Xiederungsmoortorf ausschlieBlich der chemische
Zustand, beim Hoehmoortorf dagegen s o w o h 1 der chemische a l s auch
der mikrobiologische Zustand den Verlauf der Zellulosezersetzung bestimmen.
In betreff des Einflusses der verschiedenen chemischen Faktoren auf die Zer¬
setzung der Zellulose sind die Unterschiede zwischen Hoch- und Mederungs-
moortorf noch scharfer hervortretend, als es bei der Untersuchung Uber die
Peptonzersetzung der Fall war. — Ein Zusatz von basischem
Kalk ist bei dem Hoehmoortorf eine absolute B e -
dingung dafur, daB wahrend der Dauer des Versuches eine Z e 1 -
D
*gle
10iviral from
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146
Harald R. Christensen,
lulosezersetzung uberhaupt eingeleitet wird, wo-
gegen diese Substanz fur die Z e 11 u1osezer8etzung
in dem Niederungsmoortorf nur eine verhaltnis-
m a B i g kleine Rolle spielt, und es scheint die Ge-
s c h windigkeit dieser Zersetzung im Niederungs-
moortorf als ein ziemlich reiner Ausdruck des
Phosphorsauregeh al tes dieser Humusform in einer
den z e 11 u 1 o s e z e r s e t z e n d e n Mikroben zuganglichen
Form betrachtet werden zu konnen. Neben dem Gehalt.
an basischem Kalk und Phosphorsaure ist auch die Bindungsart
des Humusstickstoffes im Torfe von groBterBedeutung
fiir denVerlauf der Zellulosezersetzung. Im Niederungs
moortorf hatte eine Zufuhr von Stickstoff in Form von schwefelsaurem Ammo-
niak in keinem der untersuchten Falle einen begunstigenden EinfluB auf
die Zellulosezersetzung, wogegen die einzelnen Hochmoorboden sich diesem
Salze gegeniiber sehr verschieden verhalten. Bei einigen Hochmoorboden
hat die Zufuhr von Ammoniumsulphat namlich k e i n e n EinfluB auf die
Zellulosezersetzung gehabt, bei anderen ist die letztere dadurch b e d e u -
tend beschleunigtworden,undwiederum bei andren kann die
Zersetzung ohne Zufuhr von Stickstoff von auBen her uberhaupt
nicht eingeleitet werden. Der Humusstickstoff der
letzteren Boden ist also in einer Form vorhanden,
in welcher er nicht durch die bei der Hochmoor-
kultur gewohnlich an gew an dteBodenbehandlung: Zu¬
fuhr von basischem Kalk, Phosphorsaure und Kali
in Zirkulation gebracht werden kann. Mittels des durch
diese Untersuchungen angewiesenen biologischen Vcrfahrens erscheint es also
als moglich, fiir die Zuganglichkeit des Stickstoffes der
v e r s c h i e d e n e n Humusformen Ausdrucke zu erbrin-
g e n , und so lange, bis es gelingt, andere Methoden zu finden, die in prag-
nanterer und vollkommner quantitativer Weise den Zustand des Humus¬
stickstoffes auszudriicken vermogcn, diirfte dieses einfache Verfahren wohl
bei der Mooruntersuchung von Bedeutung sein konnen.
Die vorgenommenen Untersuchungen liber die Bedingungen der Zellulose¬
zersetzung in gebauten Ackerboden (Mineralbciden) zeigen, daB
in s a m 11 i c h e n F a 11 e n a u s s c h 1 i e B1 i c h d e r chemische
Zustand dieser Boden in dem Verlauf dieser Zer¬
setzung zum Ausdruck kommt, indem die „geimpften“ Kul-
turen sich ganz vie die „nicht geimpften“ verhalten. Von den der Priifung
untcrzogenen chemischen Faktoren spielen wieder hauptsachlich der b a s i -
sche Kalk und die Phosphorsaure eine Hauptrolle bei der
Zersetzung. — Wahrend der kohlensaure Kalk, allein verwendet, bei
den Torfboden gewohnlich keinen EinfluB auf die Zellulosezersetzung
ausiibt, hat derselbe — in gleicher Weise bei den Ackerboden verwendet
— diesen ProzeB mehrmals stark beschleunigt, und die vorgenommcne
Untersuchung hat zur Analyse der Wirkung des kohlen-
sauren Kalkes in den einzelnenBoden wichtige Bei-
trage geliefert (Tabelle 39). In einigen Boden ist die Wirkung des
Calciumkarbonats hauptsachlich auf dessen sauresattigende Eigen-
s c h a f t e n zuriickzufUhren; bei anderen Boden ist iiberwiegend oder aus-
F a h i g k c i t
h o r s a u r e
e
dieses Salzes die schwerlos-
des Bo dens zu aktivieren fiir
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
147
seinen begilnstigenden EinfluB auf die Zellulosezersetzung maBgebend gewesen.
Eine Zufuhr von Kali oder Stickstoff hat in keinera der Falle einen sicher
nachweisbaren fordernden EinfluB auf die Zellulosezersetzung in Acker¬
boden aussgeiibt.
Die Bestimmung der zellulosezersetzenden Fahigkeit der Ackerboden
wird nicht selten durch das Auftreten gewisser hemmender Faktoren
gestort, welche augenblicklich das Vermogen dieser Bestimmung, reine Aus-
driicke fUr die Bodenbeschaffenheit zu liefern, ziemlich stark beeintrachtigen.
Diese hemmenden Faktoren scheinen nur in basischen Boden aufzutreten,
ein Umstand, der moglicherweise zur Erkenntnis ihrer Natur leiten konnen
wird.
Untersuchung der nitrifizierenden Fahigkeit des Bodens.
Bei den bisher unter Verwendung von NahrilUssigkeiten angestellten
Untersuchungen uber die salpeterbildende Fahigkeit der Boden wurden ge-
wohnlich Fliissigkeiten von solcher Zusammensetzung benutzt, daB sie samt-
liche fiir eine kraftige Nitrifikation notwendige chemische Faktoren enthielten,
und ist es unter solchen Umstanden zu erwarten, daB besonders der mikro-
biologische Zustand des eingeimpften Bodens (im vorliegenden Falle die Art
und Menge der Nitrifikationsbakterien) den Verlauf der Nitrifikation be-
stimmen wird.
Unter Anwendung dieses Prinzips wurde eine groBe Anzahl von Unter¬
suchungen Uber die nitritbildende Fahigkeit der gebauten Mineralboden vor-
genommen. Obschon die angewandten Boden von weit verschiedener Be-
schaffenheit und Bonitat waren, verlief die Nitritbildung in samtlichen Fallen
mit fast gleicher Geschwindigkeit, und samtliche gebaute Ackerboden scheinen
demnach die fur eine maximale Nitrifikation unter den gegebcnen Verhalt-
nissen notwendige Menge von nitrifizierenden Bakterien zu enthalten.
Bei fruheren vom Verfasser ausgefiihrten Untersuchungen war es fest-
gestellt worden, daB roher Hochmoortorf im Gegensatz zum rohen Niederungs-
moortorf eine Nitritbildung in der angewandten Nahrlosung nicht, oder
jedenfalls erst nach sehr langer Zeit, veranlassen konnte. Durch einen ver-
gleichenden Versuch mit „geimpften“ und „nicht geimpften" Kulturen lieB
es sich mit Sicherheit nachweisen, daB das Fehlen der Fahigkeit beim Hoch¬
moortorf unter den gegebenen Verhaltnissen eine Nitritbildung zu veran¬
lassen nicht auf das Zugegensein hemmender Substanzen, sondem ausschlieB-
lich auf die Abwesenheit der nitritbildenden Bakterien zuruckzufuhren war.
Wie ein roter Faden geht durch samtliche vor-
genommene Untersuchungen der eingreifende Ein¬
fluB, welcher von der Reaktion und Basizitat des
Bodens sowie von seinem Gehalt an leiehtloslicher
Phosphorsaure auf das Bakterienleben und den
Stoffumsatz im Erdboden ausgeubt wird.
Wie in der Einleitung zu dieser Arbeit betont wurde, beanspruchen die
referierten Untersuchungen durchaus nicht, als eine erschopfende Beant-
wortung der gestellten Fragen aufgefaBt zu werden, sondem sind vielmelir
nur als ein Versuch anzusehcn, in ein bis jetzt so gut wie uncrforschtes Gebiet
hineinzudringen; daB nur ein Streiflicht auf dasselbe geworfen worden ist,
wird sehr gerne anerkannt. — Als ein Hauptrcsultat der Untersuchungen mud
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148
Harald R. Christensen,
Tabelle 41. Chemische und biologische
Allgemeine
Beschaffenheit 1 )
• «♦* c
IS c a -8
I® gl? „ ffl Brausen
ll^M > c
ISO O s)
3 a g o c mit
!J s g Saure 2 )
! o o no+j ;
t*
^*8 -2 I
Reaktion
Azo to bactervegetation 1 )
In „geimpften <c Kulturen
Mannit +
K*HP0 4
Mannit +
k 2 hpo 4 +
CaCO.,
16 Leichter Lehmb. (2) 0,00 0,04 Kein
19 Guter Sandboden (1-2) 0,00 0,04 „
22 Leichter Sandboden (1) 0,00 0,04 „
59 Leichter Sandboden (1) 0,00 0,04 „
Leichter, dunkler Sand-
69 boden. (Neu gebauter 0,00 0,01 „
Heideboden.) (1-2)
102 Mullreicher Sandboden 0,00 0,02 ! „ i
( 2 )
61 Leichter Sandboden (1) 0,01 0,03 „
141 Leichter Sandboden (1) 0,01 0,01 „
114 Leichter, sehr mull arm. 0,02 0,00 „
Sandboden (1)
18 Leichter Lehmboden (2) 0,04 0,06 „
20 Guter lehmiger Sand- 0,04 0,06 „
boden (2)
1 Leichter Lehmbod. (2) 0,05 0,06 „
129 Lehmiger Saridbod. (2) 0,05 0,07 j
143 Sehr leichter, mullarm. 0,05 0,03 Sehr
Sandboden (1) | schwach
145 Guter, ziemlich mull- ( Sehr
halt. Sandboden (2) 0,05 0,04 l schw.
[ Kein
146 Guter Sandboden (1-2) 0,05 10,03 Kein
Schwach
sauer
Sauer
Sauer
Sauer
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0 0 0 0
0 0 0 0 1 3
0 0 0 0
0 0 0 0 3 4
0 0 0 0
0 0 0 0 1-2* 4
oooo !
Stark sauer 4 j 0 0 0 0
1 0 0 0 0
Stark sauer 4 j 0 0 0 0 0-1 2
! 0 0 0 0 1
Sauer
Schwach
sauer
Neutral
Schwach
sauer
Neutral
3 ;! 0 0 0 0 1-2 3 4 14
0 0 0 0 |
4 I 0 0 0 0 1-2 3 3 4
I 0 0 0 0 |
4 ! 0 0 0 0 0 0-1 1-2 2
i! 0 0 0 0 I
4 ij 0 0 0 0 2 2-3 — 3
0 0 0 0
0 1 1-2 2-3 3 3 3 4 4
Schw.
Sehr
schw.
Kein
Neutral — ?
sch. sauer
Schwach
sauer
Neutral 3
{ Neutral
Neutral — 2
sch. sauer
Neutral — 3
sch. sauer
Schwach
Sauer
1 1-22-3 3
0 0 0 0
0 0 0 0
0 0 0 0
4 1—4
143 Sehr leichter, mullarm. 0,05 0,03 Sehr Neutral 3 0 0 0 0 1-2 3-4 4 4
Sandboden (1) | schwach 0 0 0 0
145 Guter, ziemlich mull- | [ Sehr f Neutral 2 4 — 4
halt. Sandboden (2) i 0,05 0,04 { schw. {Neutral— 2 0 0 0 0, !
I \ Kein |sch. sauer 0 0 0 0 I
146 Guter Sandboden (1-2) 1 0,05 0,03 Kein Neutral— 3 0 0 0 0 |l-2 3 3 4
| sch. sauer 0 0 0 0 j
II | Schw. Schwach 0 00024 — 4
149 Lehmiger Sandbod. (2) 0,05 0,06 <! Sehr sauer 4 0 0 0 0 |
i ! | schw. I
17 I Leichter Lehmbod. (2) |i 0,06 0,04 Kein Sauer 40000 — 24 4
_§ _ I oooo;,
1 ) Die eingeklammerten Zahlen stellen die Noten fur „Schwere“ dar. 1 bezeichnet sehr leichte,
mullarme Sandboden, 2 bezeichnet leichte, aber wegen eines Gehaltes an Lehm oder Mull mehr bin-
dende Boden. Die Note 2—3 bezeichnet gewohnliche milde, lehmige Mullboden, und die Noten 3—4—5
bezeichnen ziemlich schwere — schwere — sehr sch were Boden. (Siehe Harald R. Christen¬
sen u. O. H. Larsen 1910, p. 429 u. 1911, p. 357).
2 ) Die Bestimmung wurde gemeiniglich an zwei Bodenprohen (Parallelproben) aus jedem
Versuch vorgenornmen. Die Resultate der Einzelbestimmungen sind nur in Fallen der Nichtiiber-
einstimmung aufgefiihrt.
3 ) Das ,,KaIkbedurfnis“ ist durch eine einzelne Zahl innerhalb der Skala 0—4 ausgedriickt
0 (bzw. ?) bezeichnet, daii der Versuch keinen positiven Ausschlag fiir Kalkzufuhr gegeben hat, oder
doch einen so geringen, dab derselbe innerhalb der Grenzt'n der Versuchsfelder liegt. 1 bezeichnet
eine geringe, 2 eine sichere und ziemlich gute Wirkung, 3 und 4 eine starke bzw. sehr Starke Wirkung
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
149
Untersuchungen in Verbindung mit Kalkversuchen.
nach:
(Anzahl Tage)
Mannitvergarung 5 ) nach: (Anzahl Tage)
In
In „ungeimpften <
* Kulturen
„geimpften“
In „ttngeimpften“ Kulturen
Kulturen
Mannit -f
k,hpo 4
Mannit +
K t HP0 4 +
CaCO s
Mannit +
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Mannit +
k 2 hpo 4
Mannit -f-
K t HP0 4 +
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des Kalkes auf die Ertrage. (Harald R. Christensen u. 0. H. Larsen 1910. p. 433 u*
1911. p. 360.)
4 ) Der Grad der Azotobacter - Entwicklung ist durch die Zahlen der Skala 0—4 aus-
gedriickt. 0 bezeichnet, daB keine Azotobacter - Entwicklung eingetreten ist, 4 eine maximale
Entwicklung der Azotobacter vegetation (die ganze Oberfliiche der Fliissigkeit ist mit einer
kraftigen, schleimigen, manchmal faltigen Haut iiberzogen; siehe Tafel I). Die Zahlen 2—3 bezeichnen
dazwi^chen liegende Grade. (Naheres siehe Harald R. Christensen u. O. H. Larsen
1910. p. 432 u. 1911. p. 359.)
4 ) Der Grad der Mannitvergarung ist durch die Zahlen der Skala 0—4 ausgedriickt. 0 = keine
Oanmg (keine Schaumbildung und keinen Geruch), 4 = kraftige Garung (starke Schaumbildung),
1—3 bezeichnen dazwischenliegende Grade.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
150
Harald R. Christensen
Tabelle 41
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
151
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Sandboden (1—2) 0,16
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Milder Lehmbod. (2-3) 0,18
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Mullreicher Sandb. (2) 0,18
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeachaffenheit etc.
153
•)
2 n‘
Mannitvergarung nach: (Anzahl Tage)
In
Kulturen
i
„geimpften“
In
„ungeimpften“
Kulturen
Kulturen
Mannit +
KjHPO* +
CaC0 3
Mannit +
k 2 hpo 4
Mannit +
K a HP0 4
Mannit +
K 2 HP0 4 +
CaCOj
3
4
5
6
2 I
3
4 |
5
2
3
4
5
6
2
3
4
5
6
0
0
0
0
0
0
1
2
3
0
0
0
0
0
0
0
1-2
0
0
0
1
1-2
_
_
_
_
4
0
0
0
1
2
3
3
4
0
0
0
0
0
1
3
3
0
0-1
0-1
3
3
0
2
2
3
3
0
2
3
4
0
0
0
0
0
2
3
4
0
0
0
0
0-1
1 0
0
0
2
2
0
0
0
0
0
0
1
1
1
0
1
2
3
4
0
0
0
0
0
1
—
3
3
0
2
—
4
4
0
0
0
0
0
3
4
4
0
1
2
3
3
0
1
3
3
3
0
2
3
3
0
0
0
0
1
2
2
—
2
1
1
4
—
4
0
0
0
0
0
0
0
—
1
—
—
—
—
1
0
0
0
0
0
2
3
3
_
3
3
3
3
0
3
3
3
3
0
2
3
3
0
3
3
3
0
0-1
2
2
2
0
0
0
0
0
0
0
1
—
0
0
0
0
_
3
3
_
0
0
0-1
0-1
0-1
_
_
_.
_
2
—
3
3
—
0
4
—
4
0
0
0
0
0
0-1
1
1
0
0
0
0
0-1
—
—
—
—
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0-1
1
2
0
0
0
0
0
0
3
3
0
0
0-1
0-1
0-1
o
0
1
1
1-2
0
0
0
0
0
2
2
3
0
0
1
3
3
0
0-1
2
3
4
0
1
2
3
0
0
1-2
3-4
0
0
1
2
2
0
0
0
0
0
0
—
4
4
0
0
4
4
0
0
3
3
—
0
0
0
0
—
—
4
1
3
3
0-1
0 1
_
0-1
0-1
0
0
0
0
0
o
3
3
0
1
2
2
2
l 0
1
2
2
2
0
1
2
3
0
0
0
0
0
2
2
3
11
1
—
1-2
2
—
1 —
1
3
3
)ogle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
154
Har&ld R. Christensen
Tabelle 41
No. des Versuches |
Allgemeine
Beschaffenheit
% chlorammonium-
losliches CaO im luft-
trockenen Boden
1 s
2 g
n ©
O C2
* ®
Brausen
mit
Saure
Reaktion
I
it
]
jA
Azotobactei
n „geimpft€
[annit +
k*hpo 4
3 1 4 l 5
■vegetation
>n“ Kulturen
Mannit +
| K 2 HP0 4 +
CaC0 3
2 | 3 1 4 5
147
Dunkler, sehr mullrei-
0,18
0,07
Kein
Schw. sauer
4
0
0
0
0
0-1
1-2
1-2
1-2
cher Sandboden (5)
0
0
0
0
117
Lehmiger Sandboden
0,18
0,05
»
Schw. alkal.
1
2-3
3
3
2
3
4
4
d—2)
0-1
1-2
2
2-3
34
Milder Lehmbod. (2-3)
0,19
0,05
99
Schw. alkal.
1
1
2
3
3
4
—
4
1-2
1-2
2-3
2-3
11
Milder Lehmbod. (2-3)
0,20
0,09
99
Neutral
2
0
0
0
0
1
3
4
4
0
0
0
0
15
Leichter Lehmboden (2)
0,20
0,06
99
Schw. alkal.
0
—
3
4
4
1-2
3
4
4
—
3
4
4
6
Milder Lehmbod. (2-3)
0,21
0,07
99
Schw. alkal.
0
0-1
0-1
2
2
0-1
3
4
4
0-1
0-1
3
3
91
Schwerer Lehmb. (4-5)
0,21
0,08
Sehr
Alkal.
2-3
4
—
4
schwach
3
4
—
4
92
Guter Lehmboden (3)
0,21
0,07
Kein
Schw. alkal.
0
1
3
4
4
1
3
3-4
4
113
Schwerer Lehmb. (5)
0,21
0,04
Kein —
1-2
4
i
4
Sehr
Schw. alkal.
1-2
3
3-4
3-4
schwach
1-2
3
3
3-4
123
Guter Lehmboden (3-4)
0,21
0,04
Kein
Schw. alkal
0
1-2
2
2
2
2
4
—
4
1
2
3
3
150
Mullarmer, sehr fein-
0,21
0,03
99
Schw. alkal.
3
0
0
0-1
1
korn. Sandboden (2-3)
0
0
1
2
i
151
Milder Lehmbod. (2-3)
0,21
0,05
Sehr
Alkal
1
4
—
4
2
2-3
3
3-4
schwach
2-3
4
—
4
155
Guter Lehmboden (3)
0,21
0,07
Kein
Alkal.
?
3
4
—
4
3
4
—
4
3
4
—
4
156
Milder Lehmbod. (2-3)
0,21
0,04
99
Alkal
0
1
3
3-4
4
2
2-3
3 4
4
99
Neutral —
3
4
—
4
2
Lehmiger Sandb. (1-2)
0,22
0,09
Sehr
schw. alkal
1
1
1-2
2
2
schwach
1
1-2
3
3
29
Lehmiger Sandbod. 1 -2)
0,22
0,14
Zieml.
Alkal
2
4
—
4
2
4
—
4
stark
1-2
4
—
4
62
Schwerer Lehmb. (4)
0,22
0,10
Kein
Schw. alkal
2
0
0
0
0
3
4
—
4
0
0
0
0
65
Zieml. schwerer Lehm¬
0,22
0,06
99
Neutral
0
1
1
1
1
2-3
4
—
4
boden (3 — 4)
1
1
1
1
73
Guter Lehmboden (3)
0,22
0,06
Sehr
Schw. alkal.
0
1-2
3-4
4
4
schwach
1
3-4
4
4
98
Guter Sandboden (1-2)
0,22
0,04
Kein
Neutral
0
0
2
2
2
3
3-4
4
4
0
2
2
2
134
Lehmiger Sandb. (1-2)
0,22
0,06
Schwach
Schw. alkal.
3
4
—
4
3
3-4
4
4
3
3
3
4
135
Lehmiger Sandbod. (2)
0,22
0,06
Kein
Neutral
1-2
3
3
3
—
3
4
4
1
2-3
—
3
| Zieml.
Schw. alkal
0-1
2
4
4
1-2
3-4
4
4
8
Milder Lehmbod. (2-3)
0,23
0,05
Jstarkes
Neutral —
[ Kein
Schw. alkal.
0
1
4
4
105
Mullarmer , leichter
0,23
0,05
Sehr
Schw. alkal.
1
1
1
2
Lehmboden (1 — 2)
schwach
1
1
1
2
3-4
3-4
3-4
4
130
! Leichter Lehmbod. (2)
0,23
0,05
Kein
Schw. alkal.
1
2
2
2
1 3
U
3-4
3-4
Digitized by
Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
155
(Fortsetzung).
nach: (Anzahl Tage)
Mannitverg
In
iirung nach:
1
: (Anzahl Tage)
In
„ungeimpften“
Kulturen
„geimpften'
Kulturen
u
In
„ungeimpften“
Kulturen
Mannit -f-
k 2 hpo 4
Mannit +
k 2 hpo 4 +
CaCOj
Mannit t
k 2 hpo 4
Mannit +
k 2 hpo 4
Mannit +
k 2 hpo 4 +
CaC0 3
2 1
3
4
5
1 6
2
3 |
4
5
6
2
3 j
4
5
2 !
3 I
4
5
6
3
4
5 i
6
0
0
0-1
1-2
0
0
0
0-1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
0
1
1
1
2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
2-3
2-3
—
—
—
—
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0-1
2
3
0
0
_
3
4
0
0-1
1-2
2
0
0
3-4
4
4
—
—
4
—
4
0
0
0
0
°
0
—
—
4
4
0
0
1-2
3-4
4
0
0
—
—
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
01
1-2
2-3
2-3
0
0-1
2-3
4
4
0
0
0
0
0
0
0
2-3
3
3
0
1
2
3
3
0
0
0
0
0
0
0
—
1-2
1-2
0
0
—
0-1
0-1
0
0
1
3
3
0
0
1
3
3
0
0
0
0
0
0
0
2
—
2
0
0
2
—
2
0
0
0
3
4
0
0
2
3
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
2
—
4
4
0
0
4
—
4
0
0
4
—
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
3
4
0
0
0
0-1
2-3
_
_
_
_
2-3
0
0
3
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
2-3
3
0
0
1
3
4
0
1
3
4
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
i 0
0
3
3
3
1
1
3
3
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1 1
1
3
3
3
2
2
3
4
4
0
0
0
0
0
0
0
2
4
4
—
3
4
—
4
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
i
2
2
2
0
1-2
2
2
2
0
0
—
4
4
0
0
—
4
4
01
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
2
2
0
0
1
2
3
Digitized by
Got igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
156
Harald R. Christensen
Tabelle 41
8
rC
JSj
d
©
Azotobactervegetation
o
d
Brausen
£
Allgemeine
o”S
i
In 99
geimpften“
Kulturen
>
gS g
3 8
©
5 ?!
mit
Reaktion
1
6
Beechaffenheit
2° I
■g 8.3
o-g g
o5| ^
Saure
Mannit +
k 2 hpo 4
Mannit +
k 4 hpo 4 +
CaCO.
&
2
■
B
B
B
HI
2
3
4 !
5
Schwach
1-2
3-4
4
4
55
Milder Lehmbod. (2-3)
0,24
0,06
Sehr
schwach
AlkaL
1-2
3
4
4
Sehr
1
2-3
3-4
3-4
66
Leichter Lehmbod. (2)
0,24
0,07
schwach
Schwach
Alkal.
0
1
2
2-3
4
81
Milder Lehmbod. (2-3)
0,24
0,06
Kein
Neutral
1-2
2
3-4
3-4
2
3-4
4
4
2
2-3
3-4
4
95
Guter Sandboden (2)
0,24
0,12
w
Neutral
1
0
0
0
0
1
1
3
4
108
Milder Lehmbod. (2-3)
0,24
0,04
Sehr
Schw. alkal.
0
1-2
3-4
3-4
3-4
2
4
_
4
schwach
0-1
2-3
3
4
120
Schwerer Lehmb. (4-5)
0,24
0,05
Kein
Schw. alkal.
0
0-1
2
2
4
0-1
4
—
4
0-1
2
2
2
44
Milder Lehmbod. (2-3)
0,25
0,05
99
Neutral
0
0-1
1
1
2
2-3
4
—
4
1
1
1
2-3
31
Schwerer Lehmb. (4-5)
0,26
0,04
99
Schw. alkal.
?
0
0
0
0
2-3
3-4
4
4
0
0
0
0
82
Leiohter Lehmbod. (2)
0,26
0,13
ZiemL
AlkaL
0
1
1-2
2-3
4
1-2
2-3
3-4
4
stark
1
2
3
4
152
Schwerer, aber ziemlich
sprod. Lehmboden (4)
0,26
0,06
Sehr
schwach
Alkal
0
3
4
—
4
2-3
3-4
4
4
Kein
3
4
—
4
86
Guter Sandboden (1-2)
0,27
0,08
Kein
Schw. alkal.
2
3
3
3
2
3-4
4
4
2
3
3
3
97
Zieml schwerer Lehm¬
0,27
0,06
Schwach
Schw. alkal.
0
3
3
3
3
4
—
—
4
boden (4)
0-1
2-3
4
4
109
Milder Lehmbod. (2-3)
0,27
0,05
Schwach
Schw. alkal
0
1-2
2
2-3
4
1-2
2-3
3
3-4
0-1
2-3
3
4
3
Schwerer Lehmbod. (4)
0,28
0,05
Kein
Schw. alkal.
0-1
1-2
4
4
2
2-3
4
4
0-1
1-2
4
4
49
Leichter Lehmboden (2)
0,29
0,06
99
Neutral
0
1
1
2
2
2
3
4
4
1
1
2
2
5
Milder Lehmbod. (2-3)
0,30
0,20
Zieml.
Alkal
0
1
1-2
4
4
2
4
—
4
stark
Zieml. st.
1
1-2
4
4
1
12
Milder Lehmbod. (2-3)
0,31
—
Kein —
Alkal
0
2
4
4
1
3
4
4
sehr sch.
0
0
2
2
80
Milder Lehmbod. (2-3)
0,31
0,10
Schwach
Alkal.
0
1
2-3
3-4
4
1-2
4
—
4
0-1
4
—
4
157
Milder, ziemlich mull-
0,31
0,08
Sehr
Alkal
3-4
3-4
4
4
2-3
3-4
4
4
reicher Lehmbod. (3)
schwach
51
Milder Lehmbod. (2—3)
0,32
0,19
Starkes
Alkal
0
1
3
4
4
1
3
3-4
4
72
Milder Lehmbod. (2-3)
0,32
0,11
Schwach
Alkal.
1
—
4
—
4
ZiemL st.
—
4
—
4
42
Zieml. schwerer Lehm¬
0,33
0,39
Sehr
Stark alkal
0
2-3
4
—
4
boden (3—4)
starkes
2-3
4
—
4
68
Schwerer Lehmbod. (4)
0,33
0,09
Schwach
Alkal.
0
1
2-3
3
4
1
2-3
3
4
154
Sehr mullreicher Sand¬
0,33
0,09
Kein
Neutral —
0
0
0
0
1 4
4
1 4
4
boden (3—4)
schw. alkal
1 !
i
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Studien iiber den EinfluD der Bodenbeschaffenheit etc.
157
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
158
Harald R. Christensen
Tabelle 41
00
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ii g !
.2 ®
a
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fs
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z
Azotobactervegetation
S
2
©
Allgemeine
2 g'g
Brausen
X
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In „
geimpften Kulturen
(4
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g
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mit
Reaktion
1
8
Beschaffenheit
2 o g.
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3
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2
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k,hpo 4
k,hpo 4 +
CaCO.
525
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2
3
4
5
2
3
4
6
103
Schwerer Lehmbod. (4)
0,34
0,04
Kein
Schw. alkal.
0
0
2
2-3
2-3
0
2-3
2-3
3
0
2
2
2-3
90
Zieml. schwerer Lehm-
0,35
0,09
ft
AlkaL
3
4
—
4
2
4
—
4
boden (3—4)
2
4
—
4
88
Guter Sandboden (1-2)
0,36
0,42
Starkes
Stark alkaL
0
3
4
—
4
3
4
—
4
3
4
—
4
48
Milder Lehmbod. (2-3)
0,37
0,10
Schwach
Stark alkal
1
3
4
4
2-3
4
—
4
Starkes
1
3
4
4
63
Milder Lehmbod. (2-3)
0,37
0,22
Starkes
Stark alkal
2
4
—
4
2
4
—
4
2
4
—
4
75
Guter Lehmboden (3)
0,37
0,23
Zieml.
Stark alkal
1-2
4
—
4
2-3
4
—
4
starkes
1-2
4
—
4
85
Milder Lehmbod. (2-3)
0,37
0,14
Schwach
Alkal
—
—
3-4
4
!
—
—
3-4
4
64
Zieml. schwerer Lehm-
0,38
0,26
Starkes
Stark alkal.
0
0
4
4
2
4
—
4
boden (3 — 4)
2
4
4
77
Milder Lehmbod. (2-3)
0,38
0,12
ZiemL
AlkaL
0
1
2-3
3
4
starkes
0-1
3
4
4
Schwach
3
4
—
4
3
4
4
89
Zieml. schwerer Lehm-
0,38
0,11
Sehr
Alkal.
0
boden (3—4)
schwach
3
4
—
4
7
Leichter Lehmbod. (2)
0,39
0,11
Schwach
Alkal.
2
4
—
4
12-3
4
—
4
2
4
—
4
30
Milder Lehmbod. (2-3)
0,40
—
Starkes
Stark alkal.
1 2
4
—
4
2
4
—
4
i 2
4
—
4
126
Milder Lehmbod. (2-3)
0,40
0,27
Zieml.
Stark alkal
4
—
—
4
4
—
—
4
starkes
4
—
—
4
Zieml. st.
2-3
4
—
4
36
Guter Lehmboden (3)
0,42
0,09
Sehr
schwach
Alkal
2-3
4
4
79
Lehmiger Sandb. (1-2)
0,43
0,33
Starkes
Stark alkal
1
0-1
1-2
2-3
4
1-2
2
3
4
O- 1
2
3
4
110
Milder Lehmbod. (2-3)
0,44
0,28
Zieml.
Alkal
0 |
1
2-3
3
4
1
2
2-3
3
starkes
1
3
3-4
4
127
Milder Lehmbod. (2-3)
0,47
0,44
Zieml.
Stark alkal
1 3
4
—
4
2
4
—
4
starkes
i
,2-3
3-4
3-4
3-4
107
Milder Lehmbod. (2-3)
0,48
0,69
Starkes
Stark alkal.
0
I
—
—
4
A
—
—
—
4
45
Schwerer, zieml. mull-
0,49
Starkes
Stark alkal.
0 !
3
4
_
4
4
3
4
_
4
reicher Lehmb. (4-5)
1
3
4
—
4
119
Giitje (ungebaut. Wie-
0,50
0,08
Kein
Schw. alkal
f
1
! 4
I —
—
4
4
—
—
4
senboden) (5)
I 4
—
—
4
25
Mullreicher Sandboden
0,52
0,20
>>
Schw. sauer
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0
0
0
2
4
i
4
(2-3)
?!
1 0
! 2
0
0
0
40
Zieml. schwerer Lelim-
0,52
0,54
Starkes
Stark alkal.
4
—
4
boden (3—4)
i
2
4
—
4
26
Milder Lehmbod. (2-3)
0,53
—
Sehr
Stark alkal.
0
, —
4
—
4
stark
1
i_
, 1
! 3
—
4
46
Guter Lehmboden (3)
0,54
0,28
Zieml.
Stark alkal.
°l
ji-2:
1-2
4
—
4
2
4
—
4
starkes
4
—
4
96
Guter, zieml. schwerer
0,60
0,47
Starkes
Stark alkal.
0
1 3
i 4
_*!
1 4
3
4
—
4
Lehmboden (4)
1
! 3 1
1 3
3-4
3-4
,
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
159
(Fortsetzung).
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160
Harald R. Christensen,
Tabelle 41
No. des Versuches
Allgemeine
Beschaffenheit
% chlorammonium-
losliches CaO im luft-
trockenen Boden
% „CaCO,“ im
lufttrockenen Boden
Brausen
mit
Saure
Reaktion
!
1
i
]
5
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4
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2 | 3 |
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iren
Lit -+
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’0,
4
5
9
Mullreicher Sandboden
!
1
Schwach-
1
3
3
4
2-3
4
4
(2-3)
0,63
0,18
Sehr
Neutral
0
schwach
1 2
2
3
4
78
Lehmiger Sandb. (1-2)
0,64
0,28
Starkes
Stark alkal.
2-3
4
—
4
2-3
4
—
4
2-3
4
—
4
1
106
ZiemL schwerer, aber
0,64
0,72
Starkes
Stark alk&L
0
1-2
—
—
4
2-3
_
_
4
sproder Lehmb. (3-4)
1-2
—
—
4
f
121
ZiemL schwererLehm-
0,64
0,68
Schwach
Schw. alkal.
0
0-1
2-3
3-4
4
0-1
2-3
3-4
4
boden (3—4)
Starkes
0-1
2-3
3-4
4
24
Schwerer, mullreicher
0,66
—
Sehr
Stark alkal.
0
1
4
4
Lehmboden (4)
starkes
1-2
4
—
4
41
Milder Lehmbod. (2-3)
0,68
—
Sehr
Stark alkal
3-4
4
—
4
starkes
3-4
4
—
4
63
Torf (5)
0,68
0,23
Kein
Stark sauer
0
0
0
0
0-1
0-1
3
4
0
0
0
0
76
ZiemL schwererLehm-
0,72
0,30
ZiemL
Stark alkal.
0
—
4
—
4
—
4
—
4
boden (3—4)
starkes
—
4
—
4
101
Giitje (Wiesenboden)
0,76
0,29
Kein
Schw. alkal.
4
—
—
4
1
( 5 )
4
—
—
4
4
—
—
4
131
Giitje (Wiesenboden)
0,79
0,69
9>
Neutral
II
0
0
0
0
1-2
3
4
4
(6)
60
Leichter Lehmbod. (2)
0,81
3,69
Sehr
Stark alkaL
0
1
4
—
4
—
3
4
4
starkes
1
3
3
4
jedoch schliefilich hervorgehoben werden, dab das wiederholt erwahnte
Impfprinzip die Probe vollkommen bestanden hat und unbedingt bei
kiinftigen exakten Untersuchungen zu ahnlichen Zwecken angewandt werden
muB.
Die in der Abhandlung erwahnten, auf diesem Prinzip fuBenden Metho-
den sind jedoch, wenigstens was einige derselben betrifft, als unvollkommen
zu bezeichnen, und es wird eine wichtige und dankbare Aufgabe der kiinftigen
bodenbiologischen Forschung sein, diese Methodik zu verbessem, indem man
dadurch Aussicht darauf erhalt, nicht allein den EinfluB der einzelnen Fak-
toren auf das Bakterienleben und den Stoffumsatz im Erdboden besser be-
leuchten zu konnen, sondern auch sichere quantitative Ausdriicke
fiir den Gehalt des Bodens an bestimmten Substanzen oder Gruppen erbringen
konnen wird, wodurch die fiir den Ackerbau so auBerordentlich wichtige
Frage betreffs der Bestirnmung des Gehaltes des Bodens an leichtloslichen
Pflanzennahrstoffen ihrer Losung einen groBen Schritt naher gebracht
werden wird.
Ltteraturverzeiohnis.
Barthel, Chr., Jordbakteriologiska undersokningar. (Meddel. fr. Centralanst. for
forsoksvasendet pa jordbruks-omradet. No. 11. 1909.)
Baumann, A., u. Gully, E., Untersuchungen liber die Humussauren: II* (Mit-
teil. d. K. Bayr. Moorkulturanst. H. 4. 1910. p. 31.)
Beijerinck, W. W., Kiinstliche Infektion von Vicia Faba mit B a c i 11us
radicicola. Ernahrungsbedingungen dieser Bakterie. (Bot. Zeitg. Bd. 48. 1890.
p 838 )
—, Uber oligonitrophile Mikroben. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 7. 1901. p* 561.)
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
161
(Fortsetzung).
nach: (Anzahl Tage)
Mannitvergarung nach
: (Anzahl Tage)
In
In „ungeimpften“ Kulturen
„geimpften
(«
i
In
„ungeimpften“
Kulturen
Kulturen
.Mairnit -f
k,hpo 4
Mairnit -f-
k*hpo 4 +
CaC0 3
i
Mannit -f-
k 2 hpo 4
Mannit -f-
k 2 hpo 4
Mannit -f-
K 2 HP0 4 -f
CaCOj
2_
3 4
La
6
1 2
LA
1 4
1 5
1 6
2
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4
1 5
2
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1 5
6
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3
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0
0
1°
0
0
0
0
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0
0
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1°
^ 0
3
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4
0
I 1
2
3
3
0
0
1
1-2
3
0
' 0
i 1
3
3
0
1-2
3
4
0
1
4
4
0
0
0
0
0
0
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0 1
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
—
—
—
4
o ;
0 1
3
4
4
0
0
3-4
4
4
1
0
0
0
0
o 1
0
0
0 1
0
0
2
4
—
4
2 !
4
—
—
4
0
0
0 ;
0 i
0 1
0
0
0
0
0
3
4
—
4
1
3
4
4
0
—
—
4
4
0 j
0 |
ro
CO
3
4
0
0
2-3
1
3
4
Boullanger, E., iStudes exp&rimentales sur les engrais catalytiques. (Ann. de la
scienc. agron. 29. 1910. p. 101.)
— u. Dugardin, M6canisme de l’action fertilisante du soufre. (Compt. rend. d.
s£anc. de l’Acad. d. scienc. Paris. 1912. p. 369.)
Brown, P. E., Bacteriological studies of field soils. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 35. 1912. p. 234.)
Buhlert u. Fickendey, Zur Methodik der bakteriologischen Bodenuntersuchung.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 16. 1906. p. 399.)
Burri, R., Die Nutzbarmachung des Luftstickstoffes durcli Bodenbakterien. (Schweiz.
Zeitschr. f. Foretw. 55. 1904. p. 89.)
Christensen, Harald R., Nyere Principper i Jordbundsforskningen (Abschnitt:
Undersogelser over Azotobacter chroococcu m’s Forekomst og Udbredelse
i forskellige Jorder). (Tidsskr. f. Landbr. Planteavl. Bd. 13. 1906. p. 172.)
—, Uber das Vorkommen und die Verbreitung des Azotobacter chroococcum
in verschiedenen Boden. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 109.)
—, Eine biologische Methode fur die Bestimmung von Alkalikarbonaten im Erdboden.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 19. 1907. p. 735; Tidsskr. f. Landbr. Planteavl. Bd. 14.
1907. p. 292.)
—, Om Binding af Luftens frie Kvaelstof ved frit levende Mikroorganismer. (Tidsskr.
f. Landbr. Planteavl. Bd. 16. 1909. p. 303.)
—, Uber den EinfluB der Humusstoffe auf die Ureumspaltung. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 27. 1910; Tidsskr. f. Landbr. Planteavl. Bd. 17. 1910. p. 79.)
—, Ein Verfahren zur Bestimmung der zellulosezersetzenden Fahigkeit des Erdbodens.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 27. 1910. p. 449; Tidsskr. f. Landbr. Planteavl.
Bd. 17. 1910. p. 356.)
—, Mikrobiologische Untereuchungen von Hoch- und Niederungsmoortorf. (CentralbL
f. Bakt. Abt. II. Bd. 37. 1913. p. 414. 1913.)
—, H a r d e r , P oul u. Kolpin Ravn, F., Undersogelser over Forholdet
mellem Jordbundens Beskaffenhed og Kaalbroksvampens Optraden i Egnen mellem
Aarhus og Silkeborg. (Tidsskr. f. Landbr. Planteavl. Bd. 16. 1909. p. 430.)
Zweito
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e
Original Item
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
162
Harald R. Christensen
Tabelle 42.
Verhaltnis zwischen dem G eh alt des Bodens an „A 1 k a 1 i -
k a r b o n a t e n“ (der Azotobacterentwicklung in „g e i m p f t e r“
Nahrfliissigkeit, enthaltend Man nit, K 2 HP0 4 u n d CaS0 4 ) u n d
seiner Reaktion.
©
| 2
6 ©
^ o
PQ
Beschaffenheit des Bodens
i.tiO
ri's
J.s a
O fi tfi
o c
<$ jO
Reaktion
% chlorammonium-
losliches CaO
,,Kalk-
bediirf-
nis“
16
Leichter Lehmboden.
• (2)
0
Schw. sauer
0,00
4
19
Outer Sandboden.
(1-2)
0
Sauer
0,00
4
22
Leichter Sandboden.
• (1)
0
Sauer
0,00
2
59
Leichter Sandboden.
• (1)
0
Sauer
0,00
2
69
Leichter, dunkler Sandboden (neugebau-
ter Heideboden).(1—2)
0
Stark sauer
0,00
4
102
Mullreicher Sandboden.
• (2)
0
Stark sauer
0,00
4
61
Leichter Sandboden.
• (1)
0
Sauer
0,01
3
141
Leichter Sandboden.
• (1)
0
Schw. sauer
0,01
4
18
Leichter Lehmboden.
• (2)
0
Schw. sauer
0,04
4
129
Lehmiger Sandboden.
• (2)
0
Schw. sauer
0,05
145
Outer, ziemlich mullreicher Sandboden
0
Neutral —
0,05
2
146
Outer Sandboden.
(2)
d-2)
0
schw. sauer
Neutral —
0,05
3
17
Leichter Lehmboden.
• (2)
0
schw. sauer
Sauer
0,06
4
23
Leichter Sandboden.
• (1)
0
Sauer
0,06
3
32
Schwerer Lehmboden.
• (4)
0
Schw. sauer
0,06
3
58
Leichter, dunkler Sandboden . .
• (1)
0
Sauer
0,07
3
116
Sandboden .
d-2)
0
Neutral —
0,08
115
Sandboden .
(1-2)
0
schw. sauer
Schw. sauer
0,08
35
Leichter Lehmboden.
• (2)
0
Neutral
0,09
3
60
Leichter, mullreicher Sandboden
d-2)
0
Sauer
0,09
2
122
Leichter Sandboden.
• (1)
0
Schw. sauer
0,10
1
148
Ziemlich mullreicher Sandboden
d-2)
0
Neutral —
0,10
3
10
Milder Lehmboden.
(2-3)
0
schw. sauer
Neutral —
0,11
2
14
Milder Lehmboden.
(2-3)
0
schw. sauer
Neutral
0,11
3
38
Leichter Lehmboden.
• (2)
0
Schw. sauer
0,11 1
47
Outer Lehmboden.
• (3)
0
Schw. sauer
0,11
3
138
Milder Lehmboden.
(2-3)
0
Neutral —
0,11
2
52
Mullreicher Sandboden.
• (2)
0
schw. sauer
Stark sauer
0,13
4
147
Sehr mullreicher, dunkler Sandboden (5)
0
Schw. sauer
0,18 |
4
25
Mullreicher Sandboden.
(2-3)
0
Schw. sauer
0,52
3
53
Torf.
0
Stark sauer
0,68 ,
114
Leichter, mullarmer Sandboden .
• (1)
1
Neutral
0,02
4
87
Leichter Sandboden.
• (1)
1
Neutral —
0,07
144
Outer Sandboden .
(1-2)
1
schw. sauer
Neutral
0,09 I
4
153
Leichter Sandboden.
• (1)
1
Neutral
0,09
2
71
Lehmiger Sandboden.
(1-2)
1
Schw. sauer
0,11
1
57
Outer Lehmboden.
• (3)
1
Neutral
0,16
0
37
Milder Lehmboden.
(2-3)
1—2
Neutral
0,12
11
Milder Lehmboden.
(2-3)
1—2
Neutral
0,20
1
2
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Studien iiber den EinfluB der Bodenbeschaffenheit etc.
163
Tabelle 42 (Fortsetzung).
No. der
Bodenprobe
Beschaffenheit des Bodens
iio*
|.a a
-O
9 c w
g.2 g
|| J
Reaktion
% chlorammonium-
losliches CaO
Kalk-
bediirf-
nis
1
Leichter Lehmboden..
• • (2)
2
Neutral —
schw. sauer
0,05
?
70
Leichter Sandboden.
. . (1)
2
Neutral
0,10
?
54
Lehmiger Sandboden.
• (2)
2
Neutral
0,11
2
133
Sandboden .
• (1-2)
2
Neutral
0,16
142
Mullreicher Sandboden.
. (2)
2
Neutral
0,18
2
154
Sehr mullreicher Sandboden . .
(3-4)
2
Neutral —
schw. alkal.
0,33
118
Sandboden .
(1-2)
2—3
Neutral
0,10
1
125
Guter Lehmboden.
• (3)
2—3
Neutral
0,14
0
100
Guter Sandboden.
(1-2)
2—3
Neutral
0,15
2
62
Schwerer Lehmboden.
• (4)
2—3
Schw alkal.
0,22
2
99
Leichter Sandboden.
• (1)
3
Neutral
0,10
2
104
Sandboden .
d-2)
3
Neutral —
schw. sauer
0,13
94
Guter Lehmboden.
• (3)
3
Neutral —
schw. sauer
0,16
2
128
Lehmiger Sandboden.
d-2)
3
Neutral —
schw. alkal.
0,16
3
31
Schwerer Lehmboden.
(4-5)
3
Schw. alkal.
0,26
111
Leichter Sandboden.
• (1)
4
Neutral
0,13
4
33
Milder Lehmboden.
(2-3)
4
Schw. alkal.
0,16
124
Milder Lehmboden.
(2-3)
4
Neutral
0,18
*
95
Guter Sandboden.
• (2)
4
Neutral
0,24
1
131
Giitje.
• (5)
4 l
Neutral
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Centralblatt fiir Bakteriologie Abt. II. Bd. 43. ChrIntensely Bodcnbeschaffenheit Taf. I.
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Erklarnng der Tafeln.
Tafel I.
Fig. 1. Kalkfreie Mannitlosung, mit 5 g eines basenfreien Bodens versetzt. (^e-
impft mit^V z o t o
n e
§ 30 '
o b a c t
b i f 0 e i
e r - Rohkultur.
rvegetation.
Aussehen nacli 5-tiigiger Aufbewahrung
Original from
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166
Howards. Reed and Bruce Williams,
Fig. 2. Dieselbe Nahrfliissigkeit mit 5 g ernes basenhaltigen Bodens versetzt. Mifc
Azotobacter - Rohkultur geimpft. Nach 3-tagiger Aufbewahrung. K r a f t i g e
Azotobacter vegetation.
Tafel n.
Fig. 1. Hochmoortorf aus Knudemosen bei Herning. Ohne Zusatz von
Nahrstoffen, aber geimpft mit zellulosezersetzenden Mikroben. Nach 30-tagiger
Aufbewahrung. Keine Zellulosezersetzung.
Fig. 2. Derselbe Torf, mit CaC0 3 u n d K^PC^ versetzt, Mit zellulose¬
zersetzenden Mikroben geimpft- Nach 10-tagiger Aufbewahrung. Angehende
Zellulosezersetzung.
Fig. 3. Der namliche Torf und die namliche Behandlung, wie bei Fig. 2 angegeben.
Nach 20-tagiger Aufbewahrung. Vollzogene Zellulosezersetzung.
Fig. 4. Der namliche Torf mit Zusatz von CaC0 3 und K2HP0 4 . „U ngeimpf t.“
Nach 30-tagiger Aufbewahrung. Keine Zellulosezersetzung.
Fig. 5. Der gleiche Torf und der gleiche Zusatz, aber geimpft mit.zellu¬
losezersetzenden Mikroben. Nach 20-tagiger Aufbewahrung. Beinahe
abgeschlossene Zellulosezersetzung.
Samtliche Kulturen wurden bei einer Temperatur von 25° C im Thermostaten
aufbewahrt.
Nachdruck verboten.
The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen
Fixation by Azotobacter. 1 )
By Howard S. Reed and Bruce Williams.
The influence which the organic constituents of the soil may exert on
its productivity has been studied heretofore with reference mainly to the
growth of higher plants. That deleterious substances of an organic nature
exist in many soils and that they may exert a toxic action on plants growing
in such soils, has been shown by previous work along this line. Investigations
which have had as their controlling idea an inquiry into the nature of these
compounds, derived as they are either from soil humus or from the excreta
of growing plants, have presented some rather strong evidence in support
of the toxic theory of soil infertility 2 ). The nature of the results of these
investigations would certainly warrant an extension of the research into other
physiological fields.
The phase of study which would present the closest relationship to that
already pursued and at the same time contribute something to the question
of soil fertility, would concern itself with the bacterial flora of the soil. There
is no more vital factor in the fertility of agricultural lands than those pro¬
cesses which are the result of microscopic plant life. The close relationship
which has been shown to exist between these microscopic forms and the
higher plants whose growth they so intimately affect, their response to the
same agents of stimulation or depression, their close analogy in most physio¬
logical functions — these facts justify the conclusion that any abnormal
condition affecting the one would have a corresponding effect on the other.
If there are organic poisons in the soil which are toxic to growing plants,
would not such fundamental processes 'as nitrification and nitrogen fixation
reflect likewise the depression?
M Paper 30 from the Laboratories of Plant Pathology and Bacteriology. (Virginia
Agricult. Experim. Stat. Blacksburg, Va.)
”) In this connection the reader is referred to Schreiner and Reed, U.
S. Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. 40 and 47; Schreiner and Shorey, U. S.
Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. 53.
The Duke of Bedford and Pickering, Bcpts. Woburn Expt. Fruit
Farm. 1900, 1903, 1904. (Journ. Agric. Scienc. Vol. 0. (2). 1914. p. 130.)
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Centralblatt fur Bakteriologie Abt. II. Bd. 43. Chvisteusen, Bodenbeschaffenhcd Taf. II.
Fi S . 1.
Fi". 2.
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Fig. 3.
Fig. 4.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
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The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. 107
The theory which would account for the unproductiveness of soils by
the presence in them of toxic substances assumes two possible sources of the
inhibiting compounds — the vegetable or animal matter present in or applied
to soils, and the excretions of growing plants. While, as previously noted,
the effect of these organic poisons on the micro-organisms which influence
soil fertility has been scarcely noted, yet, bacteria as a division of plant life
have received extensive study on account of the nature of their own ex¬
cretions. In fact, it is in this connection that some of our most important
principles of immunity have been evolved and with them complete triumph
over a vast number of diseases. So well established is this fact, the know¬
ledge that bacterial life produces substances poisonous to living forms of
the same or related species, that it seems scarcely necessary to review the
literature in this connection. It must not be assumed, however, that this
fact proves that the excreta of soil bacteria are a factor in soil fertility, but
it does lend credence to the theory that higher plants, during their process
of growth, excrete substances which accumulate in the soil to the detriment
of succeeding crops.
The work reported in this paper was carried on in connection with
some studies on free nitrogen fixation which are being pursued in these
laboratories, studies on fixation by soils of various kinds when supplied
with proper carbohydrates, and on the free nitrogen fixing organism, Azoto-
b a c t e r , its activity in pure cultures, and general physiological functions.
There are few biological processes in the soil which are of more scientific
interest than those which help maintain the nitrogen supply through the
means of non-symbiotic atmospheric fixation. Especially is this true of that
aerobic group of organisms which were reported first by Beijerinck
in 1901 and which are designated by the general term Azotobacter.
Since their discovery, this phase of soil bacteriology has received careful
attention at the hands of many investigators. Nor have the researches failed
to furnish results commensurate to the efforts expended on them. The wide¬
spread occurrence of the organisms, the index which their presence and ac¬
tivity give to the fertility of a soil, are matters of no little scientific and
practical interest. Only recently the authors noted an increase of 15 milli¬
grams of nitrogen per 10 grams of soil incubated in A s h b y’s solution,
and a pure culture of the organism from another source, cited subsequently
in this paper, gave a similar fixation in the same medium. Should an ap¬
proach to these results be made possible under field conditions, it would
certainly exert a profound influence on the maintenance of soil nitrogen.
The activity, in some sections, of Azotobacter in accumulating atmo¬
spheric nitrogen has resulted, it is alleged, in such concentration of nitrates
as to render the soil toxic to plant growth 1 ).
Indeed it is not unlikely, in the face of what is at present known of
this organism the activity of that much of the organic nitrogen of soils must
be referred to this and to related sources.
In regard to the possible effect of the organic constituents of the soil
on the growth of Azotobacter, this group of organisms has shared
the general inattention accorded most other bacteria. Their susceptibility
to any kind of poisons has received only limited study. Experiments with
carbon bisulfid 2 ), doubtless induced by the recent theory of its antiseptic
action on soils, found that substance fatal to Azotobacter in con¬
centration of 1.7 to 1000. More closely related to the present study is the
’) Wm. P. Headden, Col. Agric. Exper. Stat. Bull. 155, 160, 178.
2 ) M_a a e 6 e n and B e h n , Mitt. K. Biol. Anst. Land- u. Forstw. 1907. p
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38 — 42.
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
168
Howard S. Reed and Bruce Williams,
work of Krzemeniewski on various humus bodies as affecting the
development of Azotobacter 1 ). The food requirements of the orga¬
nism, its most economic utilization of various carbohydrates, has been more
thoroughly investigated. A s h b y in 1907 gave the formula for the medium
which bears his name and which is peculiarly adapted to the development
of the organism. The superiority of mannite as a source of energy has been
further demonstrated 2 ) as have many other factors which promote maxi¬
mum efficiency in fixation. Among them are to be mentioned the require¬
ments of the organisms as regards aeration; its response to certain inorganic
compounds which appear to be controlling factors in its development —
for example, phosphates and alkaline carbonates 3 ). These are but examples
of numerous studies along various phases to which Azotobacter have
been subjected.
The growth of Azotobacter can be directly measured by the
increase of nitrogen in the medium in which it grows. This property of the
organism makes it ideally suited to study the effect of various compounds
on its development. Any stimulation or depression which might result,
would be reflected in a total nitrogen analysis of the culture, especially if
the result be compared with that from another culture grown in the same
medium under identical conditions of incubation but without the addition
of the compound in question.
It was in pursuance of this principle that the studies herein reported
were made. In the choice of organic compounds, the writers selected
chiefly those which have already been studied with reference to their
effect on the development of higher plants, many of which have been isolated
from the soil, and are known to be likewise constituents of various plants 4 ).
The compounds used were pure chemical reagents. An effort was made
also, that they represent the various groups of organic substances likely
to be present in the soil or plant 8 ).
Plan of the Experiment.
One-litre Erlenmeyer flasks, to which were added 15 grams of
pure sea sand, previously washed and burned, afforded an excellent surface
upon which Azotobacter developed. To each of these flasks was added
100 cc. of Ashby’s medium of the following composition:
Mannite. 12 grams
Mono-potassium phosphate ... .2 „
Magnesium sulfate. .2 „
Sodium chlorid. .2 „
Calcium sulfate. .1 „
Calcium carbonate. 5.0 „
Distilled Water. 1000.0 cc.
12. 1909. p. 558, 559;
J ) Krzemeniewski, S., Investigations on Azotobacter chroo-
c o c c u m. (Bull. Intern. Acad. Sci. Cracovie, Cl. Sci. Math, et Nat. 1908. p. 929—1051,
av. 1 pi.. Figs. 2; abs. in Zeitschr. f. landw. Versuchsw. Osterr.
E. S. R. Vol. 22. 1910. p. 221.)
2 ) Hoffmann and Hammer, Some Factors concerned in the Fixation
of Nitrogen by Azotobacter. (CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 28. 1910. p. 1—127.
3 ) Ashby, Journ. Agric. Scienc. Vol. 2. 1907. p. 35—48; Gerlach u.
Vogel, Centralbl. f. Bakt. Abt, II. Bd. 9. 1902. p. 891; Bd. 10. 1903. p. 638; Chri¬
stensen, H. R., Eine biologische Methode fiir die Bestimmung von Alkalikarbonaten
im Erdboden. (Centralbl. f. Bakt, Abt. II. Bd. 19. 1907. p. 735—736.)
4 ) Shorey, E. C., The Presence of some Benzene Derivatives in Soils. (Journ.
Agric. Research. Vol. 1. 1914. p. 357.)
5 ) The sample of dihydroxy-stearic acid was kindly furnished by Dr. Oswald
Sch
r e-t,n e
Digitized by vjjQ*
r > °f
s*
the
e
Bureau of Soils, Washington.
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. 169
The flasks were sterilized under 15 pounds of steam pressure for 15 mi¬
nutes. The organic compounds to be tested were liable to suffer decompo¬
sition at the temperature employed in sterilization, hence were not added
until after the flasks had been sterilized and cooled. After this sterilization,
the compounds were introduced into the flasks in desired concentrations
and all flasks received equal inoculation of pure cultures of Azotobacter
previously grown on A s h b y’s Agar and suspended in sterile water. Two
flasks were set up for each compound in every concentration that duplication
might be afforded and in many cases four and six flasks were finally run.
Two control flasks receiving only inoculation were used to test the fixation
power of the culture used. The experiment was run usually in sets of twenty
flasks and all, including the control, were incubated for 21 days, at the end
of which time nitrogen determinations of the content of each flask were
made by the K j e 1 d a h 1 method.
The effect of certain
centrations on the Growth
Azotobacter. (p
Table I.
organic Compounds
in various con-
and Fixation of Nitrogen by
p. M. = parts per million.)
Di
Compound
Concen¬
tration
p. p. M.
Milligrams N
of Me
With organic
compounds
. per 100 cc.
jdium
Control
Relative
fixation
in presence
of organic
compounds
Esculin.
500
10.3
10.2
100
Esculin.
1000
11.3
8.4
135
Esculin.
2000
15.1
9.3
162
Esculin.
2000
10.2
• 5.4
188
Vanillin.
600
7.4
10.2
72
Vanillin.
1000
3.6
8.4
43
Daphnetin.
500
13.44
15.
89
Daphnetin.
1000
9.2
10.1
92
Cumarin.
250
5.6
8.4
68
Cumarin.
500
9.2
10.2
90
Pyrocatechin.
250
4.5
8.4
53
Pyrocatechin.
500
6.1
10.2
59
Heliotropin.
500
10.6
10.2
100
Helio tropin.
1000
4.7
8.4
57
Arbutin.
500
6.8
5.4
126
Arbutin.
1000
8.9
9.3
95
Resorcin.
500
8.12
8.7
93
Pyrogallol.
500
8.4
9.3
90
Phloroglucin.
250 |
5.5
8.4
65
Phloroglucin.
500
7.8
10.2
77
Hydroquinone.
500
0.0
5.4
00
Salicylic Aldehyde.
250 j
0.0
15.
00
Oxalic Acid.; . . .
1 500
11.2
15.
75
Oxalic Acid.
1000
11.1
15.
74
Oxalic Acid.
1000
8.8
10.1
87
Oxalic Acid.
2000
7.1
5.4
131
Quinic Acid.
500
10.
| 15.
66
Quinic Acid.
1000
13.4
! 9.3
144
Quinic Acid.
1000
10.7
I 5.4
198
Quinic Acid.
2000
10.4
1 10.2
119
Di-hyroxystearic Acid ....
250
7.7
i 8 * 7
86
Di-hyroxystearic Acid ....
500
7.8
! 9.3
84
Rhamnose.
500
8.2
10.2
84
Rhamnose.
1000
7.8
8.4
93
Bomeol.
500
9.8
15.
65
Boraeol.
1 1000
11.3
9.3
121
SsSGq ; gle :;::
1 1000
1000
7.3
10.9
5.4 :135
UNIVERSITY OF^ftLIFC
170
Howard S. Reed and Bruce Williams,
The objection will be raised that contaminations might occur since
the compounds were added to the flasks after the latter had been sterilized.
"While this was true in some cases, the contamination was not of such nature
as to vitiate the results in this particular work. It is extremely unlikely
that any organisms introduced in this manner would affect nitrogen fixation.
To test this point a series of flasks were set up with the compounds added
after sterilization but receiving no inoculation. There were, indeed, some
which exhibited evidence of contamination yet none showed any perceptible
gain or loss in nitrogen. The same strain of Azotoba.cter was not
used in every set of experiments since it is probable that this organism
loses some of its virulence when kept for some time under laboratory con¬
ditions. But all comparisons "were made with the same culture, that is, the
control represents the growth of the culture without the compound as com¬
pared to the corresponding strain with it. i ^
Table I gives the effect of adding certain non-nitrogenous compounds
in various concentrations to the culture nutrient. The results are the averages
from analysis of two or more flasks, all of which narrowly approached each
other.
In studying compounds which contain nitrogen it was obviously neces¬
sary to take into account the amount of nitrogen added before the fixation
could be measured. Accordingly, four flasks instead of two were set up
with each compound in these experiments, two of the flasks receiving inocu-
Table II.
The Effect of certain Nitrogenous organic Compounds in
various Concentrations on the Growth and Fixation of
Nitrogen by Azotobacter.
Compound
Concen¬
tration
p. p. M.
Milligrams
per 100 cc.
With organic
compounds
i N. fixed
of Medium
Control
Relative
FLxation
in Presence
of organic
compounds
Caffeine.
500
11.8
10.2
115
Caffeine.
1000
9.1
8.4
108
Caffeine.
2000
6.3
5.4
116
Betaine Hydrochloride ....
500
6.8
15.
45
Trimethylamine.
500
4.2
8.7
48
Legumin.
500
8.9
9.3
95
Alloxan.
500
13.6
10.2
133
Alloxan.
1000
6.4
8.2
78
Alloxan.
2000
5.02
10.1
49
Cinnamic Acid.
500
4.5
10.2
44
Cinnamic Acid.
1000
7.2
8.4
85
Cinnamic Acid.
2000
4.5
5.4
83
Asparaginic Acid.
500
7.2
15.
48
Asparagine .
500
5.4
8.4
65
Asparagine .
1000
5.3
8.4
63
Asparagine .
2000
0.0
15.
00
Hippuric Acid.
500
8.
8.4
95
Hippuric Acid.
1000
8.3
8.4
98
Hippuric Acid.
2000
4.02
5.4
74
Creatine.
500
8.
8.7
88
Creatinine.
500
8.8
8.7
111
Creatine.
1000
5.3
15.1
35
Creatinine.
1000
7.
15.1
46
Xanthine.
500
5.6
8.7
64
Xanthine.
1000
5.2
15.1
34
Hypo xanthine.
500
4.1
8.7
47
Hypoxanthine.
1000
2.1
15.1
132
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. 171
lation with Azotobacter and the remaining two received only the
organic nitrogen compound but was not inoculated. These latter flasks were
kept in the incubator room during the period of incubation that they might
be subjected to the same conditions as those growing the culture. It was
thought that the temperature of the incubator room might have some effect
on the more unstable compounds used, causing a possible loss of nitrogen
but such loss was not found to occur. Table II summarizes the effect of
some of these compounds on Azotobacter growth. The figures re¬
present the gain in nitrogen above that added in the compound.
So strikingly did some of the nitrogenous bodies depress fixation, either
through toxic properties or by affording a form of nitrogen readily utilized
by Azotobacter that it appears convenient to list them in a separate
table. They are arranged in Table III, which follows.
Table III.
Nitrogenous Compounds which strikingly depress Fixation
by Azotobacter.
Compound
Concen¬
tration
p. p. M.
Milligrams N
of Me
With organic
compounds
per 100 cc.
jdium
Control
Relative
Fixation
in Presence
of organic
compounds
Urea.
250
6.2
8.4
73
Urea.
500
0.0
8.4
00
Urea.
500
0.0
15.1
00
Urea.
500
0.0
10.1
00
Fonnamide.
500
1.1
15.1
7
Formamide. ..
500
2.2
8.7
25
Formamide.
500
0.0
10.1
00
Glycocoll.
500
I 3.1
10.2
30
Glycocoll.
600
! 3.7
10.1
36
GlvoocoU.
1000
0.0
10.2
(X)
Allantoin.
500
0.0
8.7
00
Allantoin.
500
2.9
15.1
19
Allantoin.
500
2.4
10.1
23
Guanidine Carbonate.
500
0.0
1 15.
00
Nicotine.
250
2.7
! 15.
18
Nicotine.
500
0.0
I 15.
00
Picoline.
500
3.8
8.7
43
Skatol.
| 500
3.5
8.7
40
Piperidine Hydrochloride . . .
1 500
4.5
8.7
51
Parts per million, it will be noted, are milligrams per liter and con¬
centrations of 250, 500, 1000, and 2000 p. p. M. represent quantities of .025,
.05, .1, and .2 grams respectively per 100 cc. In 100 cc. they may be regarded
also as per cent. The concentration of 500 parts per million was the first
used with most of the compounds as it was assumed that many of them would
be decidedly toxic or fatal in this strength, and a gradation would be made
downward.
A consideration of Table I, however, is impressive with the indifference
with which most of the compounds affect fixation. There is, to be sure,
almost a uniform depression, with the notable exception of Esculin, Quinic
Acid and Bomeol, but it is not to the extent which might be expected from
the nature of the compounds. With the exception of Pyrogallol, Hydro qui-
none. Salicylic aldehyde, and Oxalic Acid, all 1 ) of the compounds in Table I
l ) The properties and reports on the toxicity of all of the compounds studied in
this paper are tabulated at the end of the article.
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
172
Howards. Reed and Bruce Williams,
have been studied with reference to their effect on the growth of wheat
plants 1 ) and all reported fatal in concentration as high as 500 p. p. M. and
many at strengths decidedly below that figure. They are apparently not as
toxic for Azotobacter. The stimulation which Esculin and Quinic
Acid afford is significant. Both compounds are reported fatal to wheat seed¬
lings at 500 parts per million, yet above this figure they offer a striking
stimulation to Azotobacter’s growth. Hydroquinone and Salicylic
aldehyde present the most marked toxic effects. Yet aside from these com¬
pounds it does not appear that any of those reported in Table I are espe¬
cially active in influencing fixation. It is entirely possible that toxic bodies
have been changed to non-toxic through oxidations wrought by the bacteria.
Somewhat similar to the effect noted in Table I is that evidenced by the
nitrogenous bodies as tabulated in Table II — there are few instances of
decided toxicity. Trimethylamine and Alloxan are most noticeable in this
respect. Caffeine consistently affords stimulation. There are few of the com¬
pounds, however, from which an inhibiting effect might be expected. Indeed,
previous studies 2 ) of Asparagine, Creatine, Creatinine, Xanthine, and Hypo-
xanthine report them beneficial to higher plants. It is suggested that the
compounds are absorbed by the plants with a beneficial effect comparable
even to that afforded by nitrates. The compounds in question appear too
complex to be utilized by Azotobacter as a source of nitrogen —
which fact would be evidenced by no gain in nitrogen over that originally
added — and neither do they exhibit any marked deleterious effect save
in the higher concentrations.
In contrast to the results reported in the preceding tables are those
shown in Table III. The action of the compounds here is decisive — there
is little fixation in the presence of any of them and with some the process
is inhibited altogether. It is clearly a condition of toxicity with the com¬
pounds Nicotine, Picoline, Skatol, Guanidine, and Piperidine. These sub¬
stances are notorious for their inimical effect on plant growth and their action
in this case could scarcely be ascribed to any cause other than their natural
toxic properties. But with such compounds as Urea, Glycocoll, Formamide,
and Allantoin, a possibility presents itself which may be considered as an
influencing factor with many of the nitrogenous compounds — the utili¬
zation by Azotobacter of the nitrogen supplied by the compounds
in preference to that of the atmosphere.
A number of the compounds in question have been shown to be readily
assimilated by the higher plants. Urea, Glycocoll, Formamide, can be uti¬
lized by peas 3 ) as a source of nitrogen. It is significant that these com¬
pounds so strikingly depress fixation. They present, perhaps, the simplest
forms of nitrogen of any of the organic compounds and are therefore most
readily utilized. As a result, Azotobacter does not exercise its ability
to fix atmospheric nitrogen and there is no gain noted in the final analysis.
A similar explanation may be offered to account for the apparent toxicity
of such compounds as Creatine, Creatinine, Xanthine, Hypoxanthine, As¬
paragine, and Allantoin. A previous reference has noted the beneficial effect
Digitized by
1 ) Schreiner, Reed and Skinner, Certain organic Constituents of
Soils in their Relation to Soil Fertility. (U. S. Departm. of Agricult. Bur. of Soils. Bull.
No. 47.) — Di-hvdroxystearic Acid reported in Bureau of Soils. (Bull. 53.)
2 ) Schreiner and Skinner, Nitrogenous Soil Constituents and their
Bearing on Soil Fertility. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. No. 87.)
3 ) Hutchinson and Miller, The direct Assimilation of inorganic and
organic Forms of Nitrogen hv Higher Plants. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 30. 1911.
p.
Original from
■v Chough
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. 273
exerted by these compounds on the growth of higher plants, ascribing it to
the ability of the plants to utilize the compounds as a source of nitrogen.
Most of these compounds are, however, somewhat complex and it is doubtful
if they are assimilated to an appreciable degree by Azotobacter.
The interesting point of the whole condition is that the simplest nitroge¬
nous compounds studied which are readily assimilated by higher plants
and which have no general toxic properties most uniformly depress fixation.
It is suggestive of the fact that they may afford a convenient form of nitrogen
for Azotobacter and other forihs of bacteria.
There was also another condition of the experiment which must not
be overlooked in the interpretation of results noted herein. Calcium Carbo¬
nate was consistently used in A s h b y’s solution throughout the work in
the proportion of 5 grams per litre. It is not unlikely that this substance
exerted a decisive effect on some of the organic compounds used in the ex¬
periment. It has been shown to have the property of ameliorating the toxic
condition of the extract of infertile soils and likewise of overcoming the ini¬
mical effect of adding certain substances to nutrient solutions for higher
plants 1 ). In many cases, especially where acids were added, the CaCO*
doubtless interacted with the compound, forming a calcium salt and these
salts of the compounds are seemingly less toxic than the compounds them¬
selves 2 ). Just how qualifying the presence of the CaC0 3 was it difficult to
say, yet its consistent use with all the compounds insured uniformity and
the relative toxicity of each was not materially disturbed.
Summary.
The foregoing paper reports a study on the effect of
various organic compounds on the growth of Azotobacter.
The study was induced by the theory that the soil con¬
tains organic substances which are deleterious to plant
growth and which are important factors in influencing
soil fertility. It is, therefore, interesting to determine if
thistoxicityextendstothelower plants. Azotobacter was
chosen as a representative of the soil flora since it is of
recognized importance in the maintenance of soil fertility
and its growth may be accurately measured by analytical
means. The compounds used were those likely to be consti¬
tuents of the soil.
The results of the study indicate that fixation of ni¬
trogen by Azotobacter is only slightly influenced by most
of the compounds investigated. A depression is noted in
many cases but it isusually the result of a relatively high
concentration of the compound used.
Hydroquinone and Salicylic aldehyde revealed the most
toxic properties of any compounds studied.
Esculin, Quinic Acid, and Borneol afforded marked sti¬
mulation to the growth of the organism.
The effects of the compounds on Azotobacter are not,
as a rule, in accord with what has been reported of their
action on the higher plants. In concentrations which are
') Livingston, Britton, Reid, U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils.
BulL No. 29; Schreiner, Reed and Skinner, U. S. Dept. Agric. Bur. of
Soils. BulL No. 47. p. 44—52.
*) Schreiner and S h o r e y , U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils Bull. No. 50.
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Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
174
Howard S. Reed and Bruce Williams
fatal to certain higher plants, many of the compounds only
slightly depressed fixation.
A number of nitrogenous bodies were investigated.
Such compounds as Nicotine, Picoline, Guanidine, and
Skatol exhibited toxic properties commensurate to those
usually ascribed to these substances. Caffeine appeared to
stimulate the growth of the organism.
Many of the nitrogenous compounds used which have
been reported as beneficial to higher plants exercised a
marked depression on fixation. Itappears that thesimpler
compounds were more pronounced in thisrespect than were
the more complex ones. It is suggested that this condition
is not one of toxicity but that the nitrogen of the com¬
pounds was utilized by Azotobacter in preference to that
of the atmosphere. Urea, Glycocoll.Formamide, and All an -
toin were especially active in depressing fixation.
Table of the organic Compounds studied, showing their
Occurrence and possible Source in the Soil, together with
Reports on their Action towards higher Plants.
Esculin 1 ) C 1 s H 16 0, has been found in the bark of chestnut and other plants. It
has been reported injurious to wheat plants in concentration of 1 p. p. M. and fatal
above 500 p. p. M.
,CHO
Vanillin 1 ) C # H s -^-0 . CH 3 occurs in the vanilla bean and has been reported in
' i
‘OH
It is toxic to wheat plants in practically all
M.
occurs in species of Daphne and is related
oats, white lupine, raw beet sugar, etc.
eoncentrations and fatal above 500 p. p
CH : CH
Daphnetin 1 ) (OH) 2 C 6 H 4 / |
-CO.
to Cumarin. It is reported insoluble above 50 p. p. M. but is toxic to wheat in that
concentration.
^CH : CH
Cumarin 1 ) C 6 H 4
\
is said to occur in certain grasses, clover, beets,
O-CO
and other plants. It exhibits toxicity to wheat in concentration of 1 p. p. M. and is
fatal at 1(X) p. p. M.
{ OH
qjj occurs in the sap of certain trees and in leaves of
various plants. Concentrations of 1 p. p. M. offered a slight stimulation to wheat;
25 p. p. M. caused slight injury, and 500 p. p. M. was fatal.
CHO
Heliotropin 1 ) C 6 H 3 ~-0^ is found in certain flowers. It is toxic to wheat
\ CH «
in small concentrations but not fatal to growth in quantities as high as 1000 p. p. M.
Arbutin 1 ) C 1;t H 16 0 7 is a glucoside of hydroquinone and is widely distributed in
plants. It is reported toxic to wheat at 25 p. p. M. and fatal at 500 p. p. M.
{ OH
OH derived fr° m resin which is found in a number of plants.
| OH
;OH in solutions above 25 p. p. M. is reported toxic to wheat
OH
Pyrogallol 1
plants.
Phloroglucine 1
c 6 h 3
c.h 3
Digitized by
Gck igle
I OH
{OH
OH
is not found in plants but is derived from several
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Effect of some organic Soil Constituents upon Nitrogen Fixation etc. J75
plant constituents. It causes injury to wheat in concentrations of 25 p. p. M. and is
fatal at 500 p. p. M.
{ OH
qjj is closely related to Quinone 1 ) which is sometimes found
in, the soil. It is toxic to wheat plants in all concentrations.
OH
Salicylic Aldehyde 2 ) C 6 H 4 <£jjq occurs in the blossoms of certain plants. It
has also been isolated from the soil.
COOH
Oxalic Acid I has been found in soils probably as Calcium Oxalate. It
COOH
is a common product of decomposing organic plant constituents.
Quinic Acid 1 ) C 6 H 7 (OH) 4 COOH is found in cinchona bark always accompanying
Quinine. It is reported to stimulate wheat below concentrations of 500 p. p. M. but
is extremely toxic above 500 p. p. M.
Di-hydroxystearic Acid 3 ) cOOH(CH^) 7 CHOH k* 8 ^ )een k^ted from a number
of soils. It is reported toxic to wheat plants in very minute concentrations.
Rhamnose 2 ) C 6 H ia 0 6 has been derived from a glucoside isolated from the soil.
It may also be obtained from a number of glucosides which occur widespread in plants.
Bomeol 1 ) C 10 H 17 (OH) is a representative of the camphor group and occurs in
needles of pine and fir trees. It is difficultly soluble. Itr is reported toxic to wheat at
1 p. p. M. and fatal at 100 p. p. M.
Caffeine C«H 10 O 2 N 4 is found in leaves and beans of the coffee tree, in tea, cocoa,
etc. It is closely related to Xanthine.
CJT CO
Betaine 1 ) (CH 3 ) 3 N<Cq 2 * occurs in the juice of sugar beets and in many
seeds and plants. It is reported beneficial to wheat in concentrations from 5 to 1000
p. p. M.
CH 3
Trimethylamine 2 ) CH 3 j>N haw been isolated from soils. It occurs in plant and
CH 3 ^
animal tissues.
Legumin occurs in the seeds of a number of plants especially the lupines.
Alloxan 1 ) CO< >CO. is closely related to compounds which occur in
plants. It is readily assimilated by peas 4 ). It is reported toxic to wheat above 100 p.
p. M.
Cinnamic Acid 1 ) C 6 H 5 CH : CH . COOH is found in resin balsam, storax, and
arises in the decomposition of certain alkaloids. It is reported toxic to wheat at 25 p.
p. M. and fatal above 100 p. p. M.
Aspartic Acid 1 ) COOH . CH 2 CH(NH) 2 COOH is found in young sugar cane and
beets and in the seed of various plants. It is fatal to wheat plants in concentrations
of 500 p. p. M.
CH* . CONH a
Asparagine 4 ) | occurs in young shoots of asparagus plants and
CHtNH*) . COOH
in many other plants. It is reported favorable to wheat grown in solutions without
nitrate. Its beneficial action decreases with increased nitrates.
Hippuric Acid 4 ) CH 2 <j^jj^ ' ^ 6 ** 5
mals. It is reported only slightly assimilated by peas.
.NH* COOH
5 occurs in the urine of herbivorous ani-
Creatine NH : C
and Creatinine ) NH : C<
NH—CO
N(CH3)CH 2
are
s N(CH 3 )CH 2
closely related chemically. The latter occurs in soils, is widely distributed in seeds and
is a constituent of manures and animal flesh. Both are oxidation products of Guanidine.
They have been shown to exert a beneficial effect on wheat plants 6 ). The stimulation
is not so marked in the presence of nitrates.
HN—CO HN—CO
I I
Xanthine OC C-
I II
HN C-
NH^ and Hvpoxanthine 6 ) CH C-NH\
.CH ^ II II , CH
N^ N-C-N-' :r "
are closely related chemically and occur widely in soils. They are related to Uric Acid.
They have been reported favorable to the growth of wheat.
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
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* V A vpvA wv*
Google
176
Inhalt.
Urea 4 ) C0<
NH 2
NIL,
occurs in the excreta of animals and therefore in manures.
It is reported as readily assimilated by peas.
Formamide 4 ) is reported assimilated by peas.
NH«
Glycocoll 1 ) CH^qqqjj is a product of the decomposition of proteins. It is
directly assimilated by peas 4 ). It is reported beneficial to wheat in concentrations of
1000 p. p. M.
N0CO
Allantoin 6 ) CONH “ an oxl dation product of Uric Acid which
is reported as assimilated by oats. It is reported as without any perceptible effect on
wheat.
Guanidine 1 ) NH<^^ 2 is found in many plants and is derived by oxidation from
Arginine which is found in plants and in soils. It is reported fatal to wheat plants in
concentrations of 100 p. p. M.
Nicotine C 10 H 14 N 2 occurs extensively in the tobacco plant.
Picoline 1 ) C 6 H 4 NCH 3 is a decomposition product of several of the alkaloids. It
is toxic to wheat above 500 p. p. M. and fatal at 1000 p. p. M.
Skatol 1 ) C 6 H 4 <^’jj^ 3 ^CH is a common product of protein decomposition
and is formed through the action of bacteria. It is reported injurious to wheat at 50
p. p. M. and fatal at 200 p. p. M.
CHa
Piperidine 1 )
is a constituent of pepper and present in many
HaC^CH*
NH
alkaloids. It is fatal to wheat seedlings at 250 p. p. M.
References from the foregoing Table.
! ) Schreiner, Reed and Skinner, Certain organic Constituents of
Soils in Relation to Soil Fertility. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. 47.)
2 ) Shorey, Edmund C., Some Organic Soil Constituents. (U. S. Dept.
Agric. Bur. of Soils. Bull. No. 88.)
3 ) Schreiner and L a t h r o p , Examination of Soils for organic Consti¬
tuents, especially Di-hydroxystearic Acid. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. BulL
No. 80.)
4 ) Hutchinson and Miller, The direct Assimilation of inorganic and
organic Forms of Nitrogen by higher Plants. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 30. p. 513.)
6 ) Schreiner, Shorey, Sullivan and Skinner, A beneficial organic
Constituent of Soils: Creatinine. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. Bull. No. 83.)
e ) Schreiner and Skinner, Nitrogenous Soil Constituents and their
Bearing on Soil Fertility. (U. S. Dept. Agric. Bur. of Soils. BulL No. 87.)
Inbalt
Original- Abhandlungen.
Christensen, Harald R., Studien iiber den
EinfluB der Bodenbeschaffenheit auf das
Bakterienleben und den Stoffumsatz im
Erdboden, p. 1.
AbgeschloBsen am
Reed, Howard S. and Williams, Brace,
The Effect of some organic Soil Con*
stituents upon Nitrogen Fixation by
Azotobacter, p. 166.
23. Dezember 1914.
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Hofbuchdruckerei Rudolst&dt.
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CentraUlatt for Bakt. etc. D. AM. Bd. 43. No. 8|9.
Ausgcgeben am 8. M&rz 1915.
Zusammenfa88ende Ubersichten.
Nachdruck verboten.
Getreidekrankheiten raid Getreideschadlinge.
Eine Zusammenstellung der wichtigeren im Jahre 1913 verfiffentlichlen
Arbeiten.
Von Dr. E. Riehm.
I. Nichtparasitare Krankheiten and Schadigungen.
Die „Dorrfleckenkrankheit“ des Hafers ist auch in diesem
Jahre Gegenstand von Untersuchungen gewesen. S j o 11 e m a fiihrt diese
Krankheit, wie Clausen (33*) angibt, auf ungiinstige Zersetzungen der
Humusstoffe zuriick. Clausen hat nun Versuche mit verschiedenen Mitteln
ausgefiihrt, die eine „schnelle Humuszersetzung im Boden durch ihre desin-
fizierende Kraft zuriickhalten sollten.“ Von diesen Mitteln wirkten Schwefel-
kohlenstoff, Kresolin und Schwefelbliite nicht; dagegen trat auf der Parzelle,
die mit doppelschwefligsaurem Kalk (200 g pro qm) behandelt war, die Krank¬
heit nur in geringem MaBe auf. Das Mittel ist aber nach Clausens Angabe
zu teuer, als daB es empfohlen werden konnte; auch Kainit (250 g pro qm)
ist zu kostspielig. Mit Mangansulfat machte Clausen wieder Versuche,
und zwar mit 50, 100 bzw. 200 kg pro ha; bereits mit 100 kg wurde ein recht
guter Erfolg erzielt, bei einer Gabe von 200 kg waren alle Pflanzen gesund.
Die Ansicht von Kruger und Wiramer (114), nach welcher die Wirkung
des Mangansulfat nur auf der AufschlieBung von Nahrstoffen beruht, diirfte
wohl nicht richtig sein. Auch daB es „weiteren Untersuchungen vorbehalten
bleiben“ miisse, die Krankheit „im freien Felde“ zu bekampfen, ist nur bis
zu einem gewissen Grade richtig; mit Mangansulfat sind auch im freien Felde
wiederholt gute Erfolge gegen die Dorrfleckenkrankheit erzielt. Clausen
(35) beobachtete iibrigens, daB sich auch im folgenden Jahre eine Nachwirkung
der Mangandiingung bemerkbar machte. — Die von S o b o 11 a (201) be-
schriebene Erkrankung von Hafer und Gerste auf besandetem Niederungsmoor
scheint mit der Dorrfleckenkrankheit nicht identisch zu sein. Die Krankheit,
die sich in gclblicher Farbung der Blatter und spiraliger Drehung des jiingsten
Blattes auBerte, ist nach Sobotta teils auf Frost, teils auf ungiinstige
Bodenverhaltnisse zuriickzufiihren. Besonders an den Stellen, wo friihere
Graben mit unzersetztem Moor angefiillt waren, zeigten die Pflanzen das von
Sobotta beschriebene Krankheitsbild. Auch die von K u h n e r t (115)
beschriebene Haferkrankheit diirfte nicht mit der Dorrfleckenkrankheit
identisch sein. Nach Kuhnerts Beschreibung zeigten die Haferpflanzen
bald nach dem Auflaufen ein kiimmerliches Aussehen; die mit Chilisalpeter
gediingte Parzelle zeigte sich der Ammoniakparzelle iiberlegen. Worauf diese
Erscheinung zuriickzufiihren ist, laBt sich aus Kuhnerts Beschreibung
nicht erkennen.
Mit „radioaktiven“ Diingemitteln wurden von Berthauld (15),
x ) Die Zahlen beziehen sich auf das Ldteraturverzeichnis am SchluB der Arbeit.
Zwelte Abt. Bd. 43. 12
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178
Zusammenfassende Ubersichten.
M a 1 p e a u x (131) und Soderbaum (202) Versuche angestellt; die Er-
gebnisse sind ziemlich widerspreehend. Soderbaum fand, daB die radio-
aktiven DUngemittel weder giinstig noch ungiinstig auf das Getreide einwirkten,
M a 1 p c a u x beobachtete eine Ertragsteigerung bei Hafer, und Ber¬
th a u 1 d konnte bald eine giinstigere, bald eine weniger giinstige Wirkung
konstatieren. — Bei GefaBversuchen Soderbaums (202), bei denen
Kalkstickstoff 8 Tage vor der Aussaat gegeben wurde (0,75 g Stickstoff auf
jedes der 26 kg Erde fassenden GefaBe), gingen Weizen und Roggen zugrunde,
wahrend Hafer keine Sehadigung aufwies. Eine Diingung mit Dicyandiamid
rief bei Hafer Vergiftungserscheinungen hervor. — McCool (134) brachte
'Weizenkeimlinge in Losungen von Kaliumchlorid und Magnesiachlorid;
beide Losungen wirkten giftig. In Losungen dagegen, die beide Salze enthielten,
zeigten die Keimlinge keine Schadigungen. Ein ahnlicher Antagonismus bestand
zwischen Natrium- und Magnesiachlorid, Calcium- und Ammoniumchlorid,
Kalium- und Strontiumchlorid und endlich zwischen Natrium- und Strontium-
chlorid. Die giinstige Wirkung einer Kalkdiingung ist nach McCool haufig
darauf zuriickzufiihren, daB die Giftwirkung anderer Stoffe durch den Kalk
paralysiert wird.
Rusche (182) untersuchte die Wirkung verschiedener Diingesalze auf
die Keimung von Getreide; die Versuche wurden in KulturgefaBen mit Erde
ausgefiihrt. Phosphate, Sulfate und Karbonate beeinfluBten die Keimung
giinstig; von denPhosphaten wirkte Thomasmehl besonders giinstig aufRoggcn,
Weizen und Gerste, Ammonsuperphosphat besonders giinstig auf Hafer.
Durch Chlorverbindungen wurde die Keimung verzogert; die Wurzeln waren
am kiirzesten bei Nitratdiingung, am langsten unter Einwirkung von Phos-
phaten und Sulphaten. — In einzelnen Gegenden der adriatischen Kiiste
beabsichtigt man Bewasserungsversuche mit Brackwasser vorzunehmen;
Bordighera (21) hat einige Vorversuche in Topfen ausgefiihrt. Die
Topfe wurden mit Mais und Tomaten bepflanzt, gegen Regen geschiitzt auf-
gestellt und nach Bedarf mit Wasser gegossen, das entweder ganz, zu 3 / 4 ,
V 2 oder % aus Brackwasser (Salzgehalt 7,349 pro Mille) bestand. Die Ent-
wicklung der Maispflanzen blieb stark zuriick; das Durchschnittsgewicht der
mit SiiBwasser gegossenen Kontrollpflanzen betrug 46,5 g, das der mit %
Brackwasser gegossenen 32,8 g, das der mit reinem Brackwasser gegossene
nur 28,7 g. Die Tomaten wurden bedeutend weniger geschadigt als der Mais. —
Haselhoff (71) bestatigte die Angaben H o 11 e r s, daB durch gcringe
Mengen von Bor Pflanzen (Mais und Hafer) in ihrer Entwicklung beeintrach-
tigt werden; die Schadigungen auBerten sich zuerst in Fleckenbildungen auf
den Blattern.
Uber Schadigungen von Weizen durch Frost hat G ii s s o w (67) in
Kanada interessante Beobachtungen gemacht. Weizen, der schon in Garben
stand, wurde durch den Frost mehr beschadigt als noch nicht geschnittener
Weizen. Die durch Frost beschadigten Korner waren z. T. dunkelgefarbt und
geschrumpft, wahrend ein anderer Teil nur geringe Frostbeschadigungen
erkennen lieB. Die starker geschadigten Korner wiesen ein Tausendkorn-
gewicht von 21,05 g auf, die anderen ein solches von 30,99 g; die ersten keimten
mit 78,5 Proz., die anderen mit 95 Proz. Auch die weitere Entwicklung der
Pflanzen war eine andere, je nachdem ob sie aus stark oder schwach geschadig¬
ten Kornern erwachsen waren. Die Entwicklung und Ausreifung war bei
den Pflanzen, aus stark beschadigten Kornern etwa um 8 Tage verzogert,
auch verlief sie ungleichmaBig. — Zimmermann (248) macht auf
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Zusammenfassende Ubereichten.
179
eigentumliche Frostbeschadigungen des jungen Wintergetreides aufmerksam;
die Blattspitzen gefrieren, und die beschadigten Gewebeteile sterben durch
Vertrocknen vollig ab. Nachdem die toten Gewebe abgefallen sind, ahnelt
das Bild sehr dem durch WildverbiB hervorgerufenen.
Schaffnit (187) konnte Unterschiede in der Winterfestigkeit verschie-
dener Sorten weder chemisch (EiweiB-, Asche- und Kohlehydratgehalt) noch
morphologisch nachweisen. G a s s n e r und G r i m m e (51, 52) haben zwar in
dieser Richtung noch keine Versuche ausgefiihrt, doch glauben sie, wenigstens
Winter- und Sommergetreide chemisch voneinander unterscheiden zu konnen.
Die chemische Zusammensetzung der Korner ist allerdings bei Winter- und
Sommerfrucht annahernd dieselbe, aber die Keimblatter weisen einen ver-
schiedenen Zuckergehalt auf. Petkuser Winter- und Sommerroggen wurde
im Dunkeln zum Keimen ausgelegt und der Zuckergehalt des Trockenge-
wichtes der Keimblatter festgestellt; derselbe betrug beim Winterroggen 40,97
Proz., bei Sommerroggen 35,88 Proz. Etwas groBer war der Unterschied bei
Eckendorfer Wintergerste und Heines vierzeiliger Sommergerste; der Zucker¬
gehalt betrug 23,76 Proz. bzw. 17,13 Proz. Dabei ist allerdings zu bemerken,
daB es sich um ganz verschiedene Gersten, nicht wie bei dem Roggen um
nahverwandte Formen handelte. Wie weit diese Ergebnisse praktische Be-
deutung haben, bleibt abzuwarten; wenn die Versuchsergebnisse bestatigt
werden, konnte man die sonst nicht unterscheidbaren Korner von Petkuser
Sommer- und Winterroggen in kurzer Zeit unterscheiden und so im Zweifelsfallc
schnell eine Entscheidung herbeifuhren. Es erscheint aber nicht ausgeschlossen,
daB der Zuckergehalt der Keimblatter von den Bedingungen abhangig ist,
unter denen die Korner gereift sind; besonders die Diingung konnte von groBem
Einflufi sein, vielleicht auch der Grad der Ausreifung u. a. m. Es ware voreilig,
wenn man glauben wollte, daB nun schon ein sicheres Mittel zu schneller Unter-
scheidung von Winter- und Sommergetreide gefunden sei, oder wenn man gar
der Ansicht ware, daB man durch einfache chemische Untersuchung die winter-
festen Sorten von weniger winterharten unterscheiden konnte; jedenfalls
geben aber die Untersuchungen von G a s s n e r und G r i m m e wertvolle
Fingerzeige, und man darf gespannt sein, wieweit die Ansicht der genannten
Autoren berechtigt ist, daB die „feineren Unterschiede der Frostharte sich
ebenfalls in Verschiedenheit des Zuckergehaltes zum Ausdruck bringen“. —
Bis zu einem gewissen Grade hangt die Winterfestigkeit einer Sorte natiirlich
davon ab, unter welchen klimatischen Verhaltnissen sie geziichtet ist. Bei
Merkels (135) Anbauversuchen war Strubes und Mettes Squarehead (aus
Mitteldeutschland) weniger winterfest als Kuwerts Squarehead (aus Ost-
preuBen). — Zahlreiche Angaben iiber die Winterfestigkeit verschiedener
Sorten finden sich bei Zimmermann (247).
Das Auswintem des Getreides ist haufig auf WurzelzerreiBungen infolge
Gefrierens des Bodens oder auf Ausfaulen durch Schneeschimmel zuriick-
zufiihren; beides kann nach Burmester (27) durch Stalldiinger im
Herbst begUnstigt werden. Auf gut gediingten Feldern sind die Wurzeln
weniger, die oberirdischen Teile dagegen uppiger entwickelt; Getreide mit
sparlicher Wurzelausbildung wird aber durch WurzelzerreiBungen besonders
geschadigt und andererseits begUnstigt eine uppige Entwicklung der ober¬
irdischen Teile das Auftreten des Schneeschimmels. Burmester rat daher
von Stallmistdungung zu Wintersaaten ab.
Nach M u r i n o w (149) konnen Winterroggen und -weizen ohne Ruhe-
periode schossen, auch wenn die Pflanzen keinem Frost ausgesetzt werden;
12 *
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180
Zusammenfassende Gberaichten.
fiir das Schossen ist nur eine gewisse, fur verschiedene Pflanzen verschiedene
Temperatur notwendig. — Bekanntlich keimt unreifes Getreide bei niedrigen
Temperaturen (10—12° C) besser als bei 20° C; ebenso verhielt sich nach
P i e p e r (156) das im Jahre 1912 geerntete Sommergetreide. Das feucht ein-
geerntete Getreide hatte nach P i e p e r nicht Gelegenheit gehabt, die Nach-
reife zu erlangen.
Burgerstein (26) fand, daB die Keimfahigkeit von Getreidekornern
durch Licht nicht beeinfluBt wird, daB aber die Keimung eine Verzogerung
erleidet. — tlber den EinfluB kiinstlicher Beschattung auf die Entwicklung
von Mais und einigen anderen Pflanzen hat S h a n t z (197) Versuche an-
gestellt. Er baute seine Versuchspflanzen auf Beeten an, von denen eins
vollen LichtgenuB (n) hatte, wahrend die Lichtintensitat auf den anderen
durch tlberspannen mit verschiedenen Stoffen auf n/2, n/5, n/7, n/15 und n/93
herabgesetzt war. Wahrend alle anderen Versuchspflanzen auf dem Beet
mit geringer Beschattung (n/2) gegeniiber dem unbehandelten Beet einen
Mehrertrag aufwiesen, wurde die Entwicklung des Maises schon durch die ge-
ringste Beschattung zuriickgehalten. Die Maispflanzen auf der am starksten
beschatteten Parzelle (n/93) gingen nach 30 Tagen ein, die auf dem folgenden
Beet (n/15) lebten noch nach 50 Tagen.
Nach Herschlein (78) lagern die nickenden Gersten auf schweren
Boden sehr leicht; hier empfiehlt es sich Imperialgersten anzubauen. Von den
Weizen lagerten bei Herschleins (79) Versuchen Criewener 104 und
Strubes Squarehead nur wenig. Lang (118) beobachtete, daB Petkuser
Roggen auch in diesem Jahre wieder die Landsorten durch Lagerfestigkeit
weit iibertraf. — Die Halmfestigkeit ist bekanntlich von auBeren Bedingungen
sehr abhangig; bei Grundmanns (65) Versuchen war sie proportional
der Standweite, d. h. es wurde die bekannte Erfahrung bestatigt, daB dicht-
gesates Getreide zum Lagern neigt. Bis zu einem gewissen Grade beruht die
Halmfestigkeit auch auf inneren Bedingungen; Howards (95) versuchten
durch Kreuzung schwachstrohigen, gutwurzelnden Getreides mit starkstrohi-
gem schwachwurzelndem ein Getreide zu erhalten, das Halmfestigkeit mit
gutem Bewurzelungsvermogen vereinigte, also besonders lagerl'est war.
Samtliche aus der Kreuzung hervorgegangene Individuen waren intermediar.
Gelegentlich von Diingungsversuchen machte Gaul (54) Beobachtungen
tiber den EinfluB der Diingung auf den Hagelschaden. Durch einen am
1. Juni niedergegangenen Hagel wurden auf der ungediingten und der mit
Stallmist gediingten Parzelle vielmehr Halme geknickt als auf der mit schwefel-
saurem Ammoniak und Kainit gediingten Parzelle. Auch der mit Kainit und
Chilisalpeter gediingte Roggen stand nach dem Hagel besser als der ungediingte;
die Ammoniakparzelle war aber der Chiliparzelle noch iiberlegen. Krause
(112) beobachtete nach kiinstlichen Verletzungen der Halme und Ahren vor
dem Schossen, daB die Ahrchen verkUmmerten und ein Aussehen wie bei Thrips-
beschadigungcn aufwiesen. Wenn die behandelten Pflanzen, was man wohl als
selbstverstandlich voraussetzen darf, gegen Thripsbefall geschiitzt waren, so ist
dieses Ergebnis von praktischer Bedeutung; man wird dann beim Taxieren von
Hagelschaden etwa beobachtete „Thripsschaden“ nur auf Thrips zuriickfiihren
diirfen, wenn wirklich BlasenfiiBe oder Saugstellen derselben an den Ahren nach-
gewiesen werden. Durch Quetschung der Halme konnte Krause kunstlich
eine WeiBahrigkeit hervorrufen. — Interessante Untersuchungen liber den
EinfluB von Blattverlust und Blattverletzungen auf die Ausbildung von Ahren
und Kornern beim Roggen hat Schlumberger (192. 193) ausgefiihrt.
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Zusammenfassende tlbersiohten.
181
Die Blatter der Versuchspflanzen wurden zu verschiedenen Zeiten entfemt
oder zerschlitzt und auf diese Weise Beschadigungen hervorgerufen, wie sie
auch bei Hagelschaden vorkommen konnen. Beschadigungen der Blatter
vor dem Schossen waren fast ohne EinfluB; dagegen wurde durch Zerschlitzen
oder Entfernen besonders der beiden jiingsten Blatter zur Zeit der Bliite
KorngroBe und Tausendkomgewicht beeinfluBt. Auch die Quantitat der
Korner wurde bedeutend herabgesetzt; so wurde z. B. die Kornermenge von
100 Ahren durch Entfernung der Blattspreiten bei Beginn der Bltite um
31,25 Proz. vermindert. Ahnliche Schadigungen sind wohl auch zu erwarten,
wenn die obersten Blatter zur Zeit der Bliite durch starken Pilzbefall (z. B.
Rost) funktionslos geworden sind.
Molz (137) beschreibt Krummungserscheinungen an Gerstenahren;
die Grannen blieben in der Blattscheide sitzen, und die Ahre kriimmte sich
ahnlich wie nach Verletzungen durch Hagel oder nach Infektion durch Helmin-
thosporium graraineum. In dem vorliegenden Fall konnte Molz keine
Parasiten feststellen, die etwa die KrUmmung hatten veranlassen konnen,
auch lag kein Hagelschaden vor. Nach Molz ist die Erscheinung „durch
die an ihrem oberen Teile in der Gegend der Ligula in zu geringem MaBe nach-
giebige Blattscheide veranlaBt. Dazu kara der Umstand, daB das Wachstum
der ahrentragenden Halme in der Beobachtungszeit infolge verausgegangener
Regengiisse abnorm stark war, wahrend die Ausbildung des Schofibalkens
unter sehr trockenen Witterungsverhaltnissen erfolgt war.“ — M i e g e (136)
flihrt das Auftreten weiblicher Bliiten an mannlichen Bliitenstanden bei Mais
auf Nahrungsmangel zurtick; das Feld, auf welchem der Mais stand, war 12
Jahre nicht gedtingt worden. W e r t h (244) fand bei seinen Versuchen, daB
die Ausbildung androgyner Blutenstande bei Mais weder durch „schlechten
Boden“ noch durch Maisbrand begiinstigt wurde.
II. Pflanzliche Schadlinge.
A. Unkrauter.
Zur Bek&mpfung des Hederichs und des Ackersenfs wird von
den meisten Versuchsstationen das Bespritzen der Felder mit Eisenvitriol-
losung empfohlen. Auch in diesem Jahre haben die Versuche von H e n s 1 e r
(76), Mall (130), K r e u t z (113), Schultz und Spieckermann
(196), Stormer, Ruhland und Spieckermann (216), v. W a h 1
(236) und Westerdijk (245) gezeigt, daB eine 20—25-proz. Eisenvitriol-
losung ein vorzUgliches Hederichsbekampfungsmittel ist, vorausgesetzt, daB
es rechtzeitig angewendet wird. Viele der genannten Versuchsansteller haben
neben der Eisenvitriollosung andere Spritzmittel oder Streupulver zum Ver-
gleich herangezogen, aber iiberall war das Eisenvitriol den anderen Mitteln
in seiner Wirkung auf den Hederich und auch hinsichtlich der Rentabilit&t
iiberlegen. DaB gelegentlich auch mit Eisenvitriol MiBerfolge eintreten konnen,
beweist ein von Schmid (194) ausgefiihrter Versuch, bei dem durch einen
Platzregen das Eisenvitriol unwirksam gemacht wurde; in diesem Falle hatten
aber auch wohl andere Mittel versagt. Wenn sich die Hederichbekampfung
mit Eisenvitriol noch nicht allgemeiner eingefiihrt hat, so liegt das wohl be¬
sonders daran, daB die Landwirte vor dem Ankauf einer Hederichspritze
zuriickschrecken. Es ist deshalb zu begriiBen, daB in Bayern (4) der Ankauf
von Spritzen durch Rabattgewahrung erleichtert wird und daB auch bereits
Spritzen von Pflanzenschutzstellen leihweise den Praktikern zur Verfiigung
gestellt werden.
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182
Zusammenfassende Ubersichten.
In neuester Zeit wird als Ersatz fiir Eisenvitriol ein Praparat Cupro-
azotin von der Firma Meier in Mainz angeboten, das ebenfalls in Losung auf
die Pflanzen gespritzt werden soil. H e n s 1 e r (76), Schultz und Spiek-
k e r m a n n (196) und von Wahl (236) haben dieses Mittel gepriift und
ubereinstimmend gefunden, daB es sehr gut, aber zu teuer ist. H e n s 1 e r
erzielte mit 6001 einer 2-proz. Losung pro ha schon recht gute Erfolge; Schulz
und Spieckermann verwendeten 17001 einer ebenso starken Losung
pro ha und erzielten etwa den gleichen Erfolg wie mit Eisenvitriol, doch waren
die Kosten dreimal so hoch. Als Vorzug des Cuproazotin heben Schultz
und Spieckermann hervor, daB die Spritzen mit diesem Mittel nicht
verstopft werden, wie das mit Eisenvitriol zuweilen vorkommt. Zu erwahnen
ist, daB bei den Versuchen von Wahls auBer dem Hederich auch zahl-
reiche andere Unkrauter (Rumex crispus,R. acetosella, Leon*
todon taraxacum, Achillea millefolium, Veronica
hederifolia und Galeopsis tetrahyt) durch das Spritzen mit
Cuproazotin (20 1 auf 1 ha) vernichtet wurden. Auch R e i n e 11
(166) fand bei Topfversuchen, daB Cuproazotin auf Ackersenf, Hederich,
Riibsen, Brassica nigra, Centaurea cyanus, Agro-
stemma githago, Papaver somniferum, Atriplex
hortense und V i c i a totlich wirkte, wahrend Gobrecht (59)
bei Bekampfungsversuchen gegen Kornblumen mit Cuproazotin keinen
Erfolg verzeichnen konnte.
Die zahlreichen Veroffentlichungen liber die vorziigliche Wirkung des
Kalksticksstoffs als Hederichvertilgungsmittel sind z. T. recht vorsichtig auf-
zunehmen. Hoffmann (91) versichert, daB zum Spritzen mit Eisenvitriol
die Tage besonders gew&hlt werden muBten, weil im FrUhjahr viel Regen fiel,
daB dagegen der Kalkstickstoff „viel weniger Umstande machte“; er berechnet
1 kg Eisenvitriol mit 20 Pfg., wahrend andere Autoren (196. 236) 4— 4% Pfg.
ansetzen! Ritter (175) behauptet, daB Kalkstickstoff nicht nur im Tau
gestreut werden braucht, sondern daB er immer vorzUglich wirkt! Auf eine
Reihe anderer Veroffentlichungen (61. 72.124.129.174. 206. 250), die von Ver-
nichtung des Hederich durch Kalkstickstoff berichten, soil nicht weiter einge-
gangen werden. Von besonderem Wert sind natiirlich die Versuche, bei denen
neben Kalkstickstoff zum Vergleich auch die bewahrte Eisenvitriollosung be-
nutzt wurde. Schultz und Spieckermann (196) gaben 100 kg Kalkstick¬
stoff pro ha, ohne auch nur annahernd den Hederich beseitigen zu konnen;
die Kosten beliefen sich auf 20 M gegenUber 8,60 M fiir Eisenvitriol! von
Wahl (236) bemerkt, daB sich Kalkstickstoff schwer gleichmaBig verteilen
laBt, ein Ubelstand, auf welchen auch R e i n e 11 (166) aufmerksam macht.
Die Wirkung des Kalkstickstoffs war bei den Versuchen von Wahls
nicht besonders gilnstig; das Unkraut erholte sich wieder, viellcicht
infolge der feuchten Witterung. Auch bei den Versuchen von K r e u t z
(113), Mall (130) und Stormer, Ruhland und Spiecker¬
mann (216) bewahrte sich Kalkstickstoff nicht, stand vielmehr in seiner
Wirkung weit hinter Eisenvitriollosung zuriick; bei dem einen Versuch (216)
neigte der Hafer auf der mit Kalkstickstoff behandelten Parzelle stark zum
Lagern. Die Wirkung des Kalkstickstoffs war bei Clausens (34) Ver¬
suchen auf einer Parzelle gut, auf einer anderen sehr ungleichmaBig. DaB
unter gewissen Umstanden Hederich auch mit Kalkstickstoff beseitigt w r erden
kann, geht aus Versuchen von H e n s 1 e r (76) und anderen (9. 194) hervor;
in Bayern (4) wird deshalb in holier gelegenen Gegenden mit starkem Hafer-
bau (lie Hederichvertilgung mit Kalkstickstoff empfohlen.
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Zusammenfassende Ubersichten.
183
Neben dem Kalkstickstoff wird auch Kainit als Unkrautvertilgungsmittel
angepriesen. Bei den mehrfach erwahnten, in Pommern und Westfalen aus-
gefiihrten Versuchen (196. 216) bewahrte sich Kainit keineswegs; das Wachs-
tum von Ackersenf wurde dureh das Streuen von Kainit sogar stellemveise
gefordert! Hiibner (96), Lupus (128), Rudiger (181) und S t r 6 b e 1 e
(217) erzielten mit Kainit gegen Hederich gute Ergebnisse, doth wendeten sie
sehr groBe Mengen (10—12 dz pro ha) an; die Kosten des Kainits beliefen sich
bei diesen Versuchen auf etwa 24—29 M pro ha! von Wahl (236) emp-
fiehlt deshalb, Kainit zur Bekampfung nur auf solchen Feldern anzuwenden,
deren Boden starken Kalimangel aufweist; verwendet man in solchen Fallen
800—1200 kg feingemahlenen Kainit pro ha, so fallen die recht erheblichen
Kosten nach von Wahls Bereehnung 29—43 .U, nicht nur der Hederich-
vertilgung zur Last. Bei Verwendung so groBer Mengen beobachtcte von
Wahl starke Verbrennungen nicht nur an Hederich, sondern auch an
Cerastium arvense, Matricaria chamomilla und R u -
mex crispus. Gegen die Verwendung von zu viel Kainit wird aber ein-
gewendet (46), daB der Boden leicht verkruste.
Von den Ubrigen im Jahre 1913 gepriiften Unkrautvertilgungsmitteln
hatten sich „Hederichverniehtungspulver“ (113) und „Unkrauttod“ (130)
nicht bewahrt; die Bezugsquellen dieser Mittel sind nicht genannt. „Unkraut-
tod“ von B e i s e 1 e n - Soflingen bei Ulm war wirkungslos (9), „Unkrauttod“
von Wagner und Co.-Bernburg und „Vitomul“ aus Hildesheim dagegcn
wirkten ganz gut (196), lieBen sich aber schlecht gleichmaBig verteilen. Von
alien pulverformigen Mitteln bewahrte sich bei den Versuchen von Schultz
und Spieckermann (196) am besten H o f e r s „Hederichpulver“
(Magdeburg); Mall (130) hatte mit ,,Vitomul“ recht gute Erfolge.
Die Versuche des Jahres 1913, den Hederich mit chemischen Mitteln zu
bekampfen, haben wesentlich Neues nicht gebracht. Eisenvitriollosung hat
sich wieder als billigstes und bestes Mittel bewahrt, das in seinerWirkung ebenso
gute „Cuproazotin“ ist teurer, weist dafUr allerdings auch den Vorteil auf, daB
sich die Spritzen nicht verstopfen. Von pulverformigen Mitteln kann H 6 -
f e r s „Hederichpulver“ und vielleicht auch „Vitomul“ empfohlen werden.
Alle pulverformigen Mittel wirken aber nur, wenn sie morgens im Tau gestreut
werden und sind aus diesem Grunde nur fiir kleinere Wirtschaften geeignot;
die Kosten fiir die Pulver sind hoher als die fiir Eisenvitriollosung (185. 207).
Vor der Anwendung von Kalkstickstoff und Kainit in groBerem MaBstabe
kann nur gewarnt werden; dagegen ware versuchsweise Anwendung auf
kleinen Parzellen erwiinscht, damit Klarheit iiber die Frage geschafft wiirde,
unter welchen Bedingungen diese Mittel vielleicht Erfolg versprechen konnen.
Bei der Beurteilung der Versuchsergebnisse muB man sich davor hiiten, die
in einem Jahr unter ganz besonderen Verhaltnissen gewonnenen Ergebnisse
zu verallgemeinern; auch ist es nicht angiingig, ein gegen Hederich wirklich
erprobtes Mittel immer anzuwenden, weil nicht alle Kulturpflanzen in gleicher
Weise widerstandsfahig gegen Chemikalien sind. So fand z. B. H e n s 1 e r (76),
daB durch Cuproazotin (2 Proz.) Wicken und Lupinen stark beschadigt
wurden, wahrend Bohnen und besonders Erbsen keine dauernden Schadigun-
gen aufwiesen. Durch Eisenvitriollosung wurden nach Spieckermann
(209) junge Ruben, nach Simon (197a) Serradella gesebadigt.
AuBer der Bekampfung des Hederichs auf chemischem Wege sind natUr-
lich auch kulturelle MaBnahmen von groBer Bedeutung; hierauf weisen
V o g e 1 e v (225) und V o g g (229) hin. Mall (130) versuchte mit dem
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Zusammeafassende Oberaichtea.
Handhederichjater die Bliiten des Hederich abzustreifen und konnte dadurch
den Samenansatz verhindern; auf diese Weise lieBe sich wohl in einigen
Jahren der Hederich beseitigen. Versuche iiber Unkrautbekampfung durch
Bodenbearbeitung haben Stormer, Ruhland und Spiecker-
mann (216) ausgefuhrt; leider wird aber nicht angegeben, wie sich das
Unkraut nach den verschiedenen Behandlungsweisen verhielt. Durch zwei-
raaliges Hacken (mit der Hand) wurde der Kornertrag von Hafer und Gerste,
bei Hafer auch der Strohertrag gesteigert; die Steigerung war noch groBer,
wenn der Boden nach dem Hacken leicht angewalzt wurde.
ZurBekampfung des Franzosenkrautes (Galinsoga parviflora)
stellte Muller (145) einc Reihe von Versuchen an und beobachtet gleich-
zeitig, wie die angewendeten Mittel auf andere Unkrauter wirkten. Streuen
von Viehsalz, Kainit oder 40-proz. Kalisalz hatte keine besondere Wirkung,
obwohl die Pflanzen vorher mit Wasser besprengt worden waren; auch Spritzen
mit 15-proz. Viehsalzlosung hatte keinen Erfolg. Durch eine 15-proz. Kali-
salzlosung wurde Galinsoga scheinbar abgetotet, doch erholten sich die Pflanzen
nach kurzer Zeit wieder. Dauernder Erfolg wurde dagegen mit 15-proz. Eisen-
vitriollosung erzielt; gleichzeitig wurde durch diese Losung auch Poly¬
gonum persicaria abgetotet, wahrend Atriplexarten kaum nennens-
wert litten. Am besten wirkte Kalkstickstoff (wieviel angewendet wurde,
ist nicht angegeben); nicht nur Galinsoga und Polygonum per¬
sicaria, sondern auch die A t r i p 1 e x - Arten wurden durch das Streuen
von Kalkstickstoff beseitigt. Wenn sich dieses giinstige Ergebnis bestatigt
und die Kosten nicht zu hoch sind, wiirde Kalkstickstoff gegen die genannten
Unkrauter angewendet werden konnen; vorlaufig wird es aber ratsam sein,
Kalkstickstoff auf Versuchsparzellen weiter zu erproben. Gegen Galin¬
soga kann man aber auch durch vemiinftigen Fruchtwechsel einiges er-
reichen; das Franzosenkraut wuchert besonders gem auf Kartoffelackern,
dagegen fast gar nicht im Getreide und Mais. Durch haufigen Anbau von
Getreide kann man daher das Franzosenkraut zuriickhalten. Beim Anbau
von Hackfriichten muB sehr haufig gehackt werden, weil beim Hacken immer
wieder Samen aus tieferen Schichten an die Bodenoberflache gebracht und
zuin Keimen angeregt werden.
tJber Bekampfungsversuche gegen die Ackerdistel (Cirsium a r -
vense) in den Vereinigten Staaten benchtet Cox (37); es gelang, durch
intensive Arbeit in einem einzigen Jahre die Disteln von stark verunkrauteten
Feldern zu beseitigen. Das wichtigste Moment bei der Distelbekampfung
besteht darin, zu verhindern, daB vom Wurzelstock aus neue Triebe an die
Oberflache kommen; dies gelang durch Pfliigen im Herbst und Friihjahr,
durch Benutzung eines Kultivators, dessen schaufelartige scharfe Eisen die
Disteln dicht unter der Oberflache abschnitten, und durch haufiges Hacken.
In zahlreichen Staaten Nordamerikas gibt es iibrigens gcsetzlicheBestimmungen,
nach denen die Disteln zwar nicht auszurotten, aber vor der Samenreife zu
vernichten sind. Wiederholtes tiefes Pfliigen gegen Cirsium empfiehlt
Schewelew (191), der beobachtete, daB noch in einer Tiefe von 15—18 cm
Wurzelstiicke von Cirsium horizontale Wurzeln mit SproBvegetations-
punkten bilden. — Zum Herausheben von Rumex obtusifolius
und R. a 1 p i n u s wird von V o p e 1 i u s (230) ein Unkrautentferner emp-
i'ohlen.
Wahrend G ii m b e 1 in seiner im vorjahrigen Referat erwahnten Arbeit
mitteilte, daB Unkrautsamen von Hiihnem und Tauben vollig verdaut
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Zusammenfassende Cberaiohten.
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werden, weist Korsmo (111a) darauf hin, daB verschiedene danische
Autoren zu anderen Ergebnissen gekommen sind. Korsmo selbst stellte
Versuche mit Kuh, Pferd und Schwein an und fand, daB zahlreiche Unkraut-
samen den Darmkanal zu einem gewissen Prozentsatz unbeschadet ihrer
Keimfahigkeit passieren konnen.
Die Kornblume (Centaurea cyanus) hat im Auftrage der D. L. G.
F r u w i r t h (48) bearbeitet; seine Darstellung zeichnet sich von der einiger
anderer Bearbeiter von Unkrautheften durch Kiirze aus. Interessant sind die
Mitteilungen iiber die Winterfestigkeit der Kornblume; durch einen Kahlfrost
bei dem das Thermometer bis auf 25° C unter Null herabsank, wurde auf dem
von F r u w i r t h beobachteten Felde nicht eine Kornblumenpflanze ver-
nichtet. Die Kornblume findet sich bekanntlich besonders im Wintergetreide;
ihre Verbreitung findet in erster Linie durch Selbstaussaat auf dem Felde statt.
Durch Eggen im Herbst und FrUhjahr laBt sie sich verh<nism&Big leicht be-
kampfen; Versuche, die Kornblume mit Kainit, Kalkstiffstoff oder anderen
Salzen zu bekampfen, waren nicht von Erfolg. Zu einer groBen Gefahr wird
die Kornblume nach Fruwirth nie. Chrebtow (31) versuchte fest-
zustellen, welche Wirkung ein starkes Auftreten von Kornblumen auf die
Ernte von Roggen und Gerste hat. Er besate Beete mit Winterroggen und
Kornblumen im Vcrhaltnis 100 : 0, 100 : 50, 100 : 68 und 100 : 100. Eine
deutliche Schadigung zeigte sich auf der Parzelle, auf der ebensoviel Korn¬
blumen wie Roggensamen ausgesat worden war; hier war die Bestockung des
Roggens mangelhaft, die Ernte nur %—Vz so groB als auf den iibrigen Beeten
und auch das Tausendkorngewicht um % herabgedriickt. Wahrend auf dieser
Parzelle also Quantitat und Qualitat des Erntegutes vermindert waren,
zeigten sich auf den iibrigen Parzellen keine nennenswerten Schadigungen des
Roggens durch die Kornblume; ahnlich verhielt sich auch die Gerste. —
K i r c h n e r (108) machte Versuche mit ununterbrochenem Roggenbau
auf bindigem Lehmboden; hier machte sich eine starke Verunkrautung
(Centaurea cyanus und Chamomilla matricaria) be-
merkbar, weil der nasse Boden das Hacken nicht gestattete, solange der Roggen
noth nicht geschoBt war.
Uber die Einwirkung einer dichten Pflanzendecke auf die Entwicklung
von Unkrautem hat Z a d e (246) interessante Versuche gemacht. Er sate im
Herbst Ackersenf und Flughafer etwa %—1 cm tief aus und gleichzeitig damit
Winterroggen oder -weizen in verschiedener Starke. Wahrend in dem dtinn
gesaten Winterroggen und besonders im Weizen die Unkrauter zahlreich aus-
iielen, keimten auf den dichtbestandenen Beeten nur sehr wenig Unkraut-
samen. Die vielfach verbreitete Annahme, daB Unkrauter zwischen den
schnellwiichsigen Winterfrtichten zwar zur Keimung gelangen, aber durch das
Getreide iiberwuchert und zum Absterben gebracht werden, ist also sicher nicht
fUr alle Unkrauter richtig; die Samen von Ackersenf und Flughafer keimen
iiberhaupt nicht, wenn das Feld einen dichten Bestand aufweist. Ebenso
wie Winterroggen, ja sogar noch starker wirkte ein Kleegrasgemenge. Eine
Erklarung fur dies eigenartige Verhalten konnte Z a d e geben, nachdem er
gesehen hatte, daB auch eine Bedeckung des Ackers mit Stroh wahrend des
Friihjahres die Samenkeimung der genannten Unkrauter unmoglich machte.
Die dichte Pflanzendecke verhindert groBere Feuchtigkeits- und Temperatur-
schwankungen, und solche Schwankungen brauchen die Samen der genannten
Unkrauter zur Keimung. Die Differenzen der Bodentemperatur im April
1912 betrugen bei dichter Strohbedeckung nur 2,8° C, bei dichtem Roggen-
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Zasammenfaasende Ubersichten.
bestand 4,7° C, dagegen bei Brache 9,5° C. Die Temperaturschwankungen im
Friihjahr sind nach Z a d e ausschlaggebend fur die starke Keimung der ge-
nannten Unkrauter auf der brach liegenden Versuchsparzelle. Eine Bedeckung
des Bodens nur im Herbst war ohne irgendwelchen EinfluB auf die Keimung
der Unkrautsamen. Nach Versuchen von Munerati und Zap par o 1 i
(147, 148) scheint weniger der Temperaturwechsel, als die damit verbundene
Feuchtigkeitsschwankung, auf die librigens auch schon Z a d e hinwies, aus¬
schlaggebend fur die Keimung von Avena fatuazu sein. Wechsel von
Feuchtigkeit und Trockenheit reizt die Samen von Avena fatua,
Galium aparine, Papaver rhoeas und Plantago lan¬
ce o 1 a t a zur Keimung, Daucus carota, Vicia hirta und
Cirsium arvense dagegen nicht. Die Samen von R u m e x konnen
nach den genannten Autoren 2 Jahre in feuchtem Sand liegen ohne zu keimen
oder zu faulen; bei Wechsel von Feuchtigkeit und Trockenheit keimen sie.
Die Ansicht von Munerati und Z a p p a r o 1 i (148), daB eine Boden-
bearbeitung zur Bekampfung der Samenkrauter zwecklos sei, diirfte wohl nicht
ohne Widerspruch bleiben. Gegen diese Ansicht spricht einmal die Tatsache,
daB gewisse Unkrautsamen durch wiederholtes Umlagem zur Keimung an-
geregt werden; auBerdem werden durch haufigeres Wenden des Bodens
Feuchtigkeitsschwankungen herbeigefuhrt, die, wie Munerati und Zap¬
pa r o 1 i selbst gefunden haben, viele Unkrautsamen zur Keimung anregen.
Sind aber die Samen zur Keimung gelangt, so lassen sich die jungen Keim-
pflanzen verh<nism&Big leicht vernichten. — Die Bedeutung der Quecken-
samen fiir die Verbreitung dieses Unkrautes sind vielfach unterschatzt.
Die Ansicht, daB die Quecke auBerst selten reife Samen entwickelt ist nach
K o r s m o (111 b) unrichtig. Nicht selten werden die Samen bereits im
ersten Jahr entwickelt, immer aber im zweiten Jahr; die Samen keimen
mit fast 100 Prozent. DaB die Quecke dem Ackerboden viel Nahrstoffe
entzieht, zeigen einige Analysen Korsmos; der Fett- und Protelngehalt
der Quecke kommt dem des Timotheegrases fast gleich, der Gehalt an stick-
stoffreien Extraktstoffen und „Pflanzenfaser“ macht aber die Quecke we¬
niger schmackhaft. — Endlich sind noch zwei kurze Notizen von Killer (103.
104) zu erwahnen, nach denen sich Crepis setosa im OberelsaB sehr
stark ausbreitet.
B. Pilze.
1. Brandpilze.
Die Versuche von Kirchners (109) mit verschiedenen Weizen-
sorten bestatigten auch in diesem Jahre seine im Einklang mit H e c k e s
Standpunkt stehende Ansicht, daB die Widerstandsfahigkeit gegen Steinbrand
(Tilletia tritica) eine konstante Sorteneigentiimlichkeit ist, die aber
bei den einzelnen Sorten im verschiedenen Grade durch SuBere Umstande
beeinfluBt werden kann. Bei von Kirchners Versuchen keimten
2 Jahre lang aufbewahrte Tilletia - Spreen langsamer als 1 Jahr lang auf-
bewahrte Sporen; 3 Jahre alte Sporen zeigten eine noch starkere Verzogerung
der Keimung und auch eine geringe Abnahme der Keirafahigkeit. Bei Infek-
tionsversuchen zeigte sich aber, daB die Sporen auch nach dreijahriger Auf-
bewahrung noch virulent sind; im Steinbrandbefall der drei Versuchsparzellen,
deren Saatgut mit 1,2 bzw. 3 Jahr alten Tilletia- Sporen infiziert worden
war, zeigte sich kein Unterschied. — Zimmermann (247) stellte fest,
daB Tilletia-Sporen in den Butten 3 Jahre lang keimf&hig bleiben
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Zusammenfassende ttbersiohten.
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konnen; die Butten waren in GlasgefaBen im Laboratorium oder im Freien
aufbewahrt. — Wenn der Boden stark mit Steinbrand infiziert wird, kann
nach Zimmermann unter Umstanden nach 27 Tagen gesater Weizen
noch infiziert werden.
Zur Bek&mpfung des Weizensteinbrandes sind wieder zahlreiche Versuche
ausgefuhrt, bei denen teils neue Mittel versucht, teils bekannte Mittel nochmals
gepriift wurden. Die umfangreichsten Versuche sind wohl die von Muller
und Morgenthaler (144), bei denen aufier Kupfer und Formaldehyd in
verschiedenen Kombinationen mit oder ohne HeiBwasser auch Jod, Karbol¬
saure und Kalilauge verwendet wurden. Wenn man die groBe Tabelle, in
welcher die Versuchsergebnisse zusammengestellt sind, aufmerksam ansieht,
wird zunachst auffallen, daB viele von den behandelten Weizenproben einen
bedeutend hoheren Brandbefall ergaben, als die unbehandelte. Der un-
behandelte Weizen wies 662 Steinbrandahren auf, der mit 1-proz. Kupfer-
vitriol „inkrustierte“ 1951; die mit Karbolsaure behandelte Probe ergab
1777—2599 und die mit alkoholischer Jodlosung behandelte sogar 3389
Steinbrandahren! Eine Erkl&rung fiir den st&rkeren Steinbrandbefall der be¬
handelten Proben konnte man vielleicht darin suchen, daB durch die ange-
wendeten Bekampfungsmethoden die Keimung des Weizens moglicherweise
verzogert wurde. Muller und Morgenthaler aber sind der Ansieht,
daB bei ihren Versuchen vielleicht „der Pilz durch die genannten Methoden
und Mittel direkt zu kraftiger Entwicklung angeregt“ wurde. Ein zweiter
Punkt, der beim Lesen der Ergebnisse von M ii 11 e r und Morgenthaler
sofort auffallt ist der, daB sehr oft die starkere Konzentration weniger wirksam
war als die schwachere. Ich fiihre einige Zahlen als Beispiele an:
1-stiindige Behandlung mit 3-proz. Karbolsaure .1917 Steinbrandahren,
1-stiindige Behandlung mit 5-proz. Karbolsaure. 2599 „
Inkrustierung mit 2 Proz. Bordeauxbriihe +0,1 Proz. Form¬
aldehyd . 16 „
Inkrustierung mit 2 Proz. Bordeauxbriihe + 0,2 Proz. Form¬
aldehyd . 348 „
Nach halbstiindiger Behandlung mit 0,2% Formaldehyd wurden nur 15 Ahren
vom Steinbrand befallen; das Saatgut aber, das nach genau der gleichen For-
maldehydbehandlung noch 10 Minuten mit Wasser von 52° C behandelt.
wurde, ergab 324 Steinbrandahren! Dieses zeigt zur Gentige, daB die Ver¬
suche Mullers und Morgenthalers recht eigenartige Ergebnisse
gehabt haben. Auf 2 Versuche muB aber noch hingewiesen werden; man liest
in der Tabelle: „erster Keimling zerstort“ 1526 Steinbrandahren, „ersterund
zweiter Keimling zerstort“ 1359 Steinbrandahren. Im Text findet sich die Er-
klarung, daB das Getreide einige Stunden in Wasser gelegt, dann feucht ge-
lassen und endlich getrocknet wurde, „wodurch der gebildete Keim zugrunde
ging“; dies Verfahren wurde dann noch einmal wiederholt. Nach Muller
und Morgenthaler bildet also das Getreide, nachdem der erste Keimling
„zugrunde ging“, noch einen zweiten Keimling! — Es eriibrigt sich, weiter auf
die Versuchsergebnisse einzugehen; trotz der groBen Zahl der Behandlungsarten
bieten die Ergebnisse nichts Neues. Kurz sei erwahnt, daB durch Abwaschen
der Weizenkomer der Steinbrandbefall bedeutend verringert wurde und daB
durch die gegen Weizenflugbrand wirksame Methode (4 Stunden Wasser
von 30° C, 10 Minuten Wasser von 52° C) der Steinbrand nicht beseitigt wurde.
— In der Einleitung zu ihrer Arbeit betonen Muller und Morgen¬
thaler mit besonderem Nachdruck, daB sie Saatgut von einem steinbrand-
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Zuaammenfassende Uberaichten.
haltigen Felde, nicht etwa kiinstlich infizierten Weizen verwendet haben.
„Bei der ausgepragten Anpassung der Brandpilze an ihre Nahrpflanze” ist es
nach Muller und Morgenthaler wahrscheinlich, daB „eine Spe-
zialisierung der einzelnen Brandarten und Formen stattgefunden hat, d. h.
eine bestimmte Brandart gedeiht besser oder vielleicht ausschlieBlich nur auf
einer bestimmten Getreidesorte, auf welcher sie durch zahlreiche Generationen
heimisch geworden ist. Ein Shnliches Verhalten zeigen viele andere parasitische
Pilze, so z. B. die Rostpilze“. Hier liegt eine Verwechslung vor; daB parasitische
Pilze an bestimmte Getreidesorten angepaBt waren, ist noch nie beobachtet.
Es ist deshalb ungerechtfertigt, wenn M U11 e r und Morgenthaler
sagen: „Ob eine derartige Spezialisierung bei dem uns hier interessierenden
Brandpilze vorhanden ist, bleibt noch eine offene Frage fur die Forschung;
bevor wir aber klaren AufschluB hieriiber erhalten, miiBte gefordert werden,
daB bei alien Versuchen zur Brandbekampfung grundsatzlich nur Samen
genommen wird, welcher auf natlirlichem Wege infiziert worden ist.“ Auch
der andere Einwand, den Muller und Morgenthaler gegen kiinst-
liche Infektion erheben, daB die Sporen „vielleicht“ bei kiinstlicher Infektion
nur „ganz oberfl&chlich” an den Samen haften, ist unberechtigt. Jeder, der
schon einmal Weizen mit Steinbrandsporen infiziert hat, weiB, daB sich
durch kiinstliche Bestaubung eine ebenso starke Infektion des Weizens er-
reichen l&Bt wie durch natiirliche. Worauf sollte denn auch der Unterschied
beruhen? Die Bestaubung des Weizens mit Steinbrandsporen beim Dreschen
findet doch auch nur dadurch statt, daB die Weizenkdrner in einer sporen-
haltigen Luft hin und her bewegt werden; dieses lafit sich im Glaskolben
vollstandig nachahmen, wenn man nur reichliches Sporenmaterial verwendet.
Bei den Versuchen von R e m y und L ii s t n e r (167) mit Kupfervitriol
und Formaldehyd, trat nach Benetzen des Weizens mit der Beizflussigkeit
keine vollige Brandfreiheit ein; dagegen wurde der Brand beseitigt, wenn die
Weizenproben 15 Stunden in 0,5 proz. CuS0 4 oder 30 Minuten in 0,2 proz.
Formaldehyd eingetaucht wurden. Einzelne Weizensorten wurden durch
die Formaldehydbehandlung starker geschadigt, andere durch das Kupfer-
vitriol. Nach MU11 er, Mo 1 z und Morgenthaler (143) ist aus-
gewachsenes Getreide empfindlicher gegen Kupfervitriol als gegen Formaldehyd.
— Auffallenderweise waren bei den in Neusiidwales von Reynolds (170)
ausgefiihrten Versuchen mit Formaldehyd wieder starke Keimsch&digungen
(bis zu 45 Proz.) zu verzeichnen. DaB bei diesen Versuchen irgendein Fehler
untergelaufen ist, kann man kaum annehmen, da auch schon in friiheren Jahren
von anderen Autoren in Neusiidwales ausgefuhrte Versuche ein ahnliches
Ergebnis hatten; eher konnte man daran denken, daB die in Neusiidwales
gebauten Weizensorten besonders empfindlich gegentiber Formaldehyd sind.
Am besten wirkte bei Reynolds Versuchen Kupfervitriol, das in 2-proz.
Losung 5 Minuten oder in 0,5 bzw. 0,25-proz. Losung 10 Minuten lang zur An-
wendung kam; die so behandelten Proben wiesen nur geringe Keimschadigun-
gen auf, wenn unmittelbar nach der Kupferbeize eine Behandlung mit Kalk-
milch folgte. Ganz gute Ergebnisse wurden auch durch eine 5 Minuten wahrende
Beize mit 1,5 Proz Lysol, sowie mit den Geheimpraparaten „Fungusine“,
„Clarkes wheat protector” und „Scalecide” erzielt. Vor einer Neuinfektion
schiitzte am besten die Behandlung mit Kupfervitriol und Kalkwasser. Nach
S o u 11 e r (204) wird der Weizen vor einer Neuinfektion sehr gut durch eine
Behandlung mit Arsen geschiitzt. — L e s a g e (122) beobachtete in 10-proz.
Kupfervitriollosung Schimmelbildung und spricht die Vermutung aus, daB
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Zus&mmenfassende CbersichteD.
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die Behandlung des Saatgutes mit 1—2-proz. Losungen nur dadurch wirksam
sein kann, dafi beim Antrocknen des Kupfervitriols eine starke Konzentrierung
stattfinde. — F r a s s i (47) hatte bei seinen Versuchen das nicht gerade iiber-
rasehende Ergebnis, daB gequellter Weizen empfindlicher gegeniiber Formal-
dehyd ist als trockner Weizen. Bei den von R i e h ra (171) ausgefuhrten
Laboratoriumsversuchen wurde die Keimfahigkeit der Tilletia - Sporen
dnrchkurzesEintauchen(l Minute) in 0,1-proz. Chinosollosung zerstort, ebenso
auch durch einsttindige Beize mit 0,05 proz. Losung von Chlorphenolqueck-
silber.
Die von Hostermann (90) versuchte Steinbrandbekampfung durch
Bestrahlung mit Elektrizitat diirfte sich wohl kaum fur die Praxis eignen,
weil die Einrichtung ;n fiir elektrische Bestrahlung nur an den wenigsten Orten
vorhanden sind. Abgesehen davon halte ich Hostermanns Ansicht,
daB durch seine Versuche ein neuer Weg der Brandbekampfung gezeigt sei,
fiir sehr optimistisch, wenigstens was die Versuche mit Steinbrand anlangt.
Auf der unbehandelten Parzelle wurden 67 Steinbrandahren gefunden; der
6 Stunden in Wasser von 30° C gequellte und dann2,10 oder 30 Minuten be-
strahlte Weizen ergab 27, 20 bzw. 25 Steinbrandahren. Diese geringe Ver-
minderung des Steinbrandbefalls diirfte wohl nur darauf zuriickzufiihren sein,
daB beim Quellen im Wasser sehr viele Brandsporen abgesehwemmt wurden;
darauf, daB nicht die elektrische Bestrahlung ausschlaggebend fiir die Ver-
minderung des Steinbrandes war, deutet schon die Tatsache, daB eine 30 Mi¬
nuten wahrende Bestrahlung nicht besser wirkte, als eine Bestrahlung von
2 Minuten Dauer.
Von verschiedenen Seiten sind Mittel gepriift worden, die nach den An-
preisungen der Fabrikanten den Saatweizen gleichzeitig gegen VogelfraB
und gegen Steinbrand schiitzen sollen. Corbin verzogert nach Kornauth
(111) und G r o B e r (63) die Keimung des Weizens; Grosser bemerkte
auch, daB zu verschiedenen Zeiten gekaufte Proben sich deutlich in Farbe
und spezifischem Gewicht unterschieden, daB also Corbin nicht immer die
gleiche Zusammensetzung aufweist. Auf diese ungleichm&fiige Zusammen-
setzung ist es wohl auch zuriickzufiihren, daB Grosser bei seinen Stein-
brandbek&mpfungsversuchen mit Corbin keine giinstigen Ergebnisse zu ver-
zeichnen hatte, wahrend Lang (120) einen vollig steinbrandfreien Bestand
durch Corbinbeize erzielte (auf der unbehandelten Parzelle waren 25 Stein-
brand&hren pro qm). — Auch Cuprocorbin verzogert nachK o r n a u t h (111),
Brandt (24), Burmester (27) und von Triitzschler (219)
die Keimung des Weizens und ist in seiner Wirkung weder bei den Versuchen
der genannten Autoren, noch bei den Versuchen S t e g 1 i c h s (213) befriedi-
gend gewesen. — Mit A n t i a v i t stellte R i e h m (171) Laboratoriums-
versuche an, bei denen die Tilletia - Sporen von dem behandelten Weizen
mit Wasser abgesehwemmt, durch Zentrifugieren gesammelt und dann in
einer anorganischen Nahrlosung ausgesat wurden; die Sporen keimten nicht
mehr. Lang (120) fand bei einem Feldversuch, daB der Steinbrandbefall
eines Weizens durch Antiavitbehandlung nur von 1700 auf 1200 herabgedriickt
werden konnte. Moglichcrweise benutzte Lang zu seinen Versuchen einen
Weizen mit unverletzten Steinbrandkornern, in diese dringt nach R i e h m s
(171) Versuchen Antiavit nicht geniigend ein. Ebenso wie Antiavit verhielten
sich auch Viktoriablau und Saureviolett in 1-proz. Losung.
Aus Neusiidwales wird gemeldet (2), daB Geflugel durch den GenuB
brandigen Weizens getotet wurde, doch darf man dieser Meldung wohl skep-
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Zusammenfaasende Ubersichten.
tisch gegeniiberstehen, da u. a. die bekannten Versuche von Tubeufs
gezeigt haben, dab Gefliigel ohne Schaden Brandsporen fressen kann; auch
spatere Versuche haben bekanntlich die Unschadlichkeit steinbrandhaltigen
Futters fur Hiihner und Tauben dargetan 1 ).
Eine Methode zur Bestimmung des Brandsporengehaltes von Kleie hat
G r o h (62) ausgearbeitet; er tibergiebt 10 g der zu untersuchenden Kleie in
einem 100 cm fassenden Kolbchen mit etwa 70 ccm kalten Wasser und fttllt
nath grundlichem Durchschutteln bis zur Marke auf. Dann wird nach noch-
maligem Durchschutteln die Lbsung in ein Becherglas geschuttet und gut
mit einem Loffel durchgeriihrt; endlich wird mit einem 5 mm dicken Glas-
stab, der y 2 cm tief eingetaucht wird, ein Tropfen entnommen und mit Hilfe
einer Zahlkammer die Zahl der Steinbrandsporen festgestellt. Da 1 g Brand¬
sporen nach G r o h s Feststellung 467 Millionen Sporen enthalten, kann man
dann den Gehalt der Kleie an Brandsporen in Gewichtsprozenten angeben.
Bekanntlich hatte Friedrichs die Ansicht ausgesprochen, dab dem
an brandigen Ahren haufig auftretendem Kafer Phalacrus corruscus
eine Bedeutung als Brandvertilger zukomme; Muller, Molz und
Morgenthaler (143) glauben aber den Kafer als Schadling ansprechen
zu mtissen, weil sie beobachteten, dab er Brandbutten anfribt und weil dadurch
das Getreide in viel hoherem Mabe infiziert wird. Sehr bedeutend wird diese
Schadigung kaum sein; man konnte vielleicht sogar aus der Beobachtung der
genannten Autoren schlieben, dab der Phalacrus ein recht nutzlicher
Kafer ist. Jeder vemiinftige Landwirt, der Steinbrand in seinem Weizen findet,
wird diesen Weizen vor der Aussaat beizen; nun dringen aber die Beizfltissig-
keiten in unverletzte Brandbutten sehr schlecht ein. Der Kafer sorgt also
dafiir, dab nur wenig Brandbutten unverletzt bleiben und bewirkt so, dab
die Beizung einen besseren Erfolg hat! Ich mochte aber nicht etwa in dieser
Weise fiir die Niitzlichkeit des Phalacrus pladieren, glaube vielmehr,
dab die Bedeutung des Phalacrus corruscus und anderer Insekten,
die man gelegentlich an den Steinbrandahren findet, fiir die Verbreitung
ebenso wie fiir die Vertilgung der Brandsporen praktisch belanglos ist.
Auffallend ist die Bemerkung von Lang (119), dab es keinesfalls ratsam
sei, den Hafer in Zukunft statt mit Sublimoform mit einfachem Formalin zu
behandeln. Hafer hat unter Fusarium nur selten zu leiden, und gegen
Haferbrand ist Formalinbeize immer, auch in Bayern (Fichtelgebirge) von sehr
gutem Erfolg gewesen. — In Neusiidwales tritt Urocystis tritici
nach Pridham (162) auf gutem Boden starker als auf schlechtem auf;
die einzelnen Weizensorten sind in sehr verschiedenem Grade anfallig. Aus
Peacocks (154) Versuchen geht hervor, dab dieser Brandpilz mit dem
Diinger nicht iibertragen wird und dab er durch Saatgutbeize mit Formaldehyd
oder Kupfervitriol leicht bekampft werden kann. — In Schweden tritt der
Stengelbrand des Roggens (Urocystis occulta) nach L j u n g (125)
haufig so stark auf, dab 10—20 Proz. der Pflanzen befallen sind. Bei einem
Roggen, der 16,1 Proz. Stengelbrand aufwies, wurde durch Heibwasserbeize
(5 Min. 54° C) der Brandbefall auf 2,1 Proz. herabgesetzt, durch Formaldehyd-
beize sogar auf 0,9 Proz; der Roggen wurde bei diesem Versuch in 0,1-proz.
Formaldehydlosung getaucht und dann 6—12 Stunden feucht stehen gelassen.
Gegen Hartbrand der Gerste (Ustilago hordei [Pers.] Kell, et
Sw.) bewahrte sich bei Spieckermanns (208) Versuchen achtstiindiges
l ) Vergl. das Sammelreferat Bd. 30. d. Zeitschr. p. 473.
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Znsammenfaasende Ubersichten.
191
Eintauchen in Wasser von 40° 0; allerdings war der Ertrag infolge dieser Be-
handlung stark verringert. Durch zweistiindiges Eintauchen in Wasser von
45° wurde dagegen der Hartbrand ebenfalls vollig beseitigt, ohne daB der Er¬
trag wesentlich geringer als auf der Parzelle mit unbehandeltem Saatgut ge-
wesen ware. Durch dieses Verfahren wurde auBer dem Hartbrand auch der
Flugbrand der Gerste vollig beseitigt; das gegen Gerstenflugbrand gewohnlich
empfohlene Verfahren (4 Stunden Wasser von 30° C, 10 Minuten Wasser von
50° C) hat sich bei Spieckermanns Versuchen ebenfalls gegen Hart¬
brand bew&hrt, war allerdings von einer Ertragsschadigung begleitet. Beson-
ders fur kleinere Wirtschaften ist also zum Beizen der Wintergerste, die haufig
von Ustilago hordei und U. nuda gleichzeitig befallen ist, das
zweistiindige Quellen in Wasser von 45° C zu empfehlen; auch Appel und
R i e h m (6) und 0 e t k e n (151) hatten mit diesem Verfahren Erfolg.
Zum Beizen groBerer Mengen eignet sich das zweistiindige Quellen in Wasser
von 45° C nicht, weil das Saatgut zuviel Wasser aufnimmt und die Trocknung
groBerer Mengen Schwierigkeiten bereitet. Um ein Verfahren zu finden, bei dem
ohne zu groBe Wasseraufnahme und ohne Verwendung zu hoher Temperaturen
der Weizenund Gerstenflugbrand bekampft werden kann, haben Appel und
Riehm (6) Proben verschiedener Sommerweizen und -gersten eine halbe bzw.
eine Stunde in Wasser von 40° C getaucht und dann 12 Stunden feucht zu-
gedeckt in Luft von 40° C liegen lassen. Die Versuche mit einhalbstiindigem
Quellen hatten kein befriedigendes Ergebnis, wohl aber die mit einstiindigem
Quellen. — Quanjer (164) behandelte einen 14 Stunden in kaltem Wasser
vorgequellten Weizen mit heiBem Wasser verschiedener Temperatur; Erfolg
erzielte er mit 10 Minuten wahrender Behandlung mit Wasser von 53° C. Ein
starker brandiger Weizen wurde erst durch eine Temperatur von 54—55° C
(8 Min.) vom Brande vollig befreit. Trotz dieser hohen Temperatur wurde die
Keimf&higkeit nur um 5 Proz. geschadigt; man darf aber nicht vergessen, daB
der Weizen bei diesen Versuchen in kaltem Wasser gequellt wurde. — Die
Ansicht Stormers, daB das Flugbrandmycel durch die Heifiwasser- bzw.
HeiBluftbehandlung nicht abgetotet, sondern nur zuriickgehalten wird, und
daB es durch Sublimatbehandlung die Wirkung der HeiBwasserbeize wieder
bis zu einem gewissen Grade aufgehoben wird, wurde durch die Versuche von
Appel und Ri eh m (6) nicht best&tigt, w&hrend Muller, Molz und
Morgenthaler (143) zu ahnlichen Ergcbnissen wic S t 6 r m e r gelang-
ten. — 0 e t k e n (151) hat auch durch 48 stiindiges Quellen in Wasser von
25° C den Flugbrandbefall beseitigt. DaB durch dieses Verfahren das Brand-
mycel abgetotet wird, ist ausgeschlossen; vielleicht handelt es sich nur um
einen Zufall, denn der Brandbefall des unbehandelten Saatgutes betrug nur
0,5 Proz. — Es kann nicht geleugnet werden, daB die Flugbrandbekampfung
fur den Landwirt etwas lastig ist, zumal, solange er noch nicht mit ihr ver-
traut ist; man darf aber nicht vergessen, daB einmaliges Beizen fUr mehrere
Jahre geniigt. Auf einem Gut wurde nach Appel und Riehm (6) ein
Sommerweizen z. T. mit heiBem Wasser gegen Flugbrand behandelt; im fol-
genden Jahre wurde die Ernte dieses Feldes und die Ernte von der unbehandelten
Parzelle nachgebaut. Der Nachbau des unbehandelten Weizens zeigte 3 Proz.,
der des behandelten nur 0,1 Proz. Flugbrand. Das Beizen des Saatgutes hatte
also fur 2 Jahre vorgehalten und wiirde auch noch fiir das nachste Jahr geniigt
haben; man darf deshalb die Miihe nicht scheuen und vor allem auch den im
ersten Jahre durch das Beizen erlittenen Verlust nicht so hoch anschlagen.
Kleine Verluste wird es bei der Flugbrandbekampfung oft geben; B i e 1 e r
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192
Zusammenfasseode tlbersiohten.
(16) fand bei seinen Versuchen mit Gerste pro Morgen einen Minderertrag
von 1 Zentner infolge der Heiflwasserbehandlung, beim Weizen dagegen
absolut keine Schadigung. Die einzelnen Getreidesorten, ja sogar verschiedene
Herkiinfte derselben Sorte verhalten sich, wie auch Schanders (190)
Versuche wieder zeigten, gegeniiber der HeiBwasserbeize verschieden emp-
findlich. — DaB in dem offiziellen landwirtschaftlichen Organ Agyptens
von B o 11 a n d (17) gegen Gersten- und Weizenflugbrand Kupfervitriol
oder Formalin empfohlen wird, sei als Kuriosum erwahnt. Man kann diesem
Forscher nur beipflichten, wenn er meint, daB es sicherer ware, Saatgut
von brandfreien Feldern zu verwenden.
Eine transportable Korndarre, die sich nach einigen Abanderungen viel-
leicht auch zur Flugbrandbekampfung verwenden lieBe, beschreibt H 611 z e r -
mann (89); das Getreide durchlauft den Apparat kontinuierlich und wird
durch ein Ruhrwerk in standiger Bewegung erhalten. Die Erhitzung erfolgt
durch die Heizgase eines Ofens, die mittels eines Ventilators hindurchgesaugt
werden. Die im Prinzip einander sehr ahnlichen Apparate von Biittner
und Forster sind nach R i e h m (172) zur Flugbrandbekampfung nicht
geeignet; dagegen ist es moglich, daB der Jalousieapparat von Jaeger
durch geeignete Lagerung der Heizrohren fur die Flugbrandbekampfung
brauchbar gemacht werden kann.
Die Veroffentlichung von Muller (141) iiber die von Weizensamen
ertragenen hochsten Temperaturen wird mit einem Hinweis auf die sich jetzt
immer mehr einfiihrende Flugbrandbekampfung eingeleitet; bei der Versuchs-
anstellung wurde aber sorgfaltig vermieden, die Weizenkorner Bedingungen
auszusetzen, die der Flugbrandbekampfung entsprechen. Der Weizen wurde
1, 5 oder 10 Stunden in Wasser von 17—20° C gequellt und dann auf feuchter
Watte in GefaBc gelegt, die in ein Wasserbad von 49,5° C bis 66,5° C getaucht
wurden. Das angewendete Verfahren entspricht weder der HeiBwasser- noch
der HeiBluftbehandlung. Welche Temperatur das Getreide bei den Versuchen
annahm, wurde nicht festgestellt; oder glaubt die Verf. etwa, daB die Tem¬
peratur des Wasserbades bereits in 5 Minuten von den feuchten Weizenkornern
angenommen wird? Ob die GefaBe mit der feuchten Watte bereits temperiert
waren, als die Weizenkorner hineingelegt wurden, ist nicht angegeben. Das
einzige Ergebnis dieser Versuche ist die langst bekannte Tatsache, daB Weizen
um so empfindlicher wird, je langer er vorgequellt ist. Auch die Versuche Uber
die Einwirkung trockener heiBer Luft auf nicht gequellte Weizenkorner
bringen nichts Neues. Die Verf. kennt anscheinend die schone Arbeit von
K i e B1 i n g nicht, sonst hatte sie wohl von einer Veroffentlichung dieser
diirftigen Versuchsergebnisse abgesehen.
Zimmermann (247. 249) setzte seine Versuche iiber die Lebensdauer
des Gerstenflugbrandes fort und fand, daB das Mycel im Korn mindestens
5 Jahre lang lebensfahig ist. Der Brandbefall desselben Saatgutes tritt in den
einzelnen Jahren verschieden stark hervor, ist also bis zu einem gewissen
Grade von den Witterungsbedingungen abhangig. — B r o i 1 i und Schi-
k o r r a (25) fanden das Mycel von Ustilaga nuda besonders im Scu-
tellum, aber auch im Embryo in nachster Nahe der Vegetationsspitze, ja
sogar auch in der Wurzelanlage. Von Interesse ist die Beobachtung, daB
besonders die Komer mit lockeren Spelzen infiziert sind; von 21 ausgesuchten
lockerspelzigen Kornern erwiesen sich 13 als infiziert. Sollte sich dieses fur
allc Sorten bestatigen und die Lockerspelzigkeit nicht unter verschiedenen
Witterungsbedingungen wahrend der Rcife stark variieren, so konnte
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Zusammenfassende Ubersicbteo.
193
man ein Saatgut auf lockerspelzige Komer untersuchen, um zu wissen, ob
man es gegen Flugbrand beizen muB oder nicht. — Fur die Brandanfal-
ligkeit einzelner Gerstensorten, z. B. der Hannchengerste, ist u. a. auch
der Grad der Spelzenspreizung von Bedeutung; Henning (75) konnte
durch kiinstlich bewirktes Offenbliihen (Abschneiden der oberen Spelzenteile)
einen hdheren Flugbrandbefall erzielen. Interessant sind auch die Mitteilungen
von Henning (73) uber die Infektion der einzelnen Bliiten einer GerstenaJhre
durch Flugbrand. Er legte die Komer von 42 Ahren in ihrer natiirlichen Reihen-
folge einzeln aus. 24 Ahren erwiesen sich als brandfrei, die iibrigen 18 Ahren
ergaben 44 Brandpflanzen. Bezeichnet man die Korner der drei obersten
Ahrchen als „Gipfelk6rner“, so ergaben 20 Gipfelkorner brandige Pflanzen,
18 Gipfelkorner iiberhaupt keine Pflanzen. Wahrend bei einer Ahre nur ein
einziges Korn infiziert war, fanden sich an einer anderen 8 infizierte Korner.
Henning (73) ist der Ansicht, dab man durch scharfes Aussieben die kleinen
Gipfel- und Basalkorner und mit ihnen die meisten von Brand infizierten
Komer aus dem Saatgut entfernen konne; zu der gleichen Ansicht ist ubrigens
schon friiher F r u w i r t h gekommen. DaB man aber durch das Aussieben
nicht ein annaherad brandfreies Saatgut erhalt, geht aus Hennings eigenen
Versuchen hervor. Er hatte 422, yon 18 Ahren geemtete Komer ausgelegt;
nimmt man an, daB die 24 brandfreien Ahren seines Versuches entsprechend viel
Komer enthielten, so wurden von ihnen 563, im ganzen also 985 Korner aus¬
gelegt. Von den 422 Kornern ergaben 64 iiberhaupt keine Pflanzen, demen t-
sprechend wurden die 985 Komer 837 Pflanzen ergeben; von diesen waren
44 oder 5,2 Proz. brandig. Wenn man mm alle Gipfel- und Basalkorner, d. h.
die Korner der drei obersten und drei untersten Ahrchen, durch Aussieben ent-
femt hatte, so wurden von den 422 ausgelegten Kornern 140, von den 985
Kornern also 326 Korner ausgesiebt werden; das ware ungefahr der dritte Teil
samtlicher Korner! Man wiirde also 659 Pflanzen erhalten, von denen immer
noch 20, d. h. also 3,0 Proz. brandig waren. Durch Aussieben der kleinen Korner
hatte man also in dem von Henning angefiihrten Beispiel den Brandbefall
von 5,2 Proz. auf 3,0 Proz. herabgesetzt. Hennings Vermutung, daB man
durch Aussieben die lastige Flugbrandbekampfung ersparen konne, ist
leider nicht begriindet; vorlaufig muB man immer noch an der HeiBwasser-
bzw. HeiBluftbehandlung festhalten, wenn man nicht Saatgut von brandfreien
Feldem verwenden kann.
In einem Vortrag hat Lang (121) kurze Mitteilungen Uber den Parasitis-
mus der Brandpilze gemacht; auBer Ustilago tritici, dieer bereits
friiher untersuchte, hat er noch Ustilago avenaein seine Untersuchun-
gen einbezogen. Die genannten Brandpilze sind nach Lang reine Raum-
parasiten; sie dringen nie, auch nicht mit Haustorien, in lebende Zellen ein.
Die Infektion erfolgt bei U. tritici erst wenn die Narbe abgestorben ist;
auch U. a v e n a e dringt in den primaren Knoten erst ein, wenn die Zellen
den Anfang des Verfalls zeigen. Sobald das Mycel auf frisehes Gewebe
stoBt, w&chst es intercellular weiter. Auch bei der Brandsporenbildung
dringen die Hyphen nach Langs Untersuchungen nicht ein, sondem drangen
nur die Zellen der Wirtspflanze auseinander; in diesen auseinander gedrUngten
Zellen finden aber noch Kernteilungen statt. Bei Hafer- und Gerstenflugbrand
beobachtete Lang auch Brandsporenbildung auf den Blattern;
dieses lieB sich beim Hafer kunstlich hervorrufen, indem das Wachstum zur
Zeit, wo das Blatt angelegt wurde, stark zuruckgehalten wurde. — Eine gute
Zusammenstellung des Wichtigsten uber die Brandpilze des Getreides hat
Zwelte Abt. Bd. 43. 13
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194
‘Zusammenfasaende Gberachten.
G U 8 s o w (68) veroffentlicht; die Ausfuhrungen von Plahn-Appiani
(158) iiber Brandpilze dagegen enthalten z. T. falsche, z. T. unbewiesene An-
gaben. Beispielsweise wird von „Bodenstandigkeit“ der Brandpilze gesprochen;
bisher ist noch nie durch Versuche gezeigt worden, dab es eine „Bodenstandig-
keit“ bei Brandpilzen iiberhaupt gibt.
2. Rostpilze.
Bekanntlich hatte Pritchard im Keimling von Weizenkdmern
Rostmycel nachgewiesen und die Vermutung ausgesprochen, dab dieses Mycel
von besonderer Bedeutung ftir die tlberwinterung der Rostpilze sein konne,
zumal solche rostinfizierten Weizenkomer sehr haufig seien. Gegen Prit¬
chards Ansicht hatte Eriksson verschiedene Einwande erhoben 1 ),
die aber nicht stichhaltig waren. In diesem Jahr hat nun Beauverie
(13. 14) Untersuchungen veroffentlicht, die ftir Pritchards Ansicht
sprechen. Nach Beauverie findet sich in Weizen- und Gerstenkornem
haufig Rostmycel mit Uredo- oder Teleutolagem; an Weizen wurde Pucci¬
nis graminis,an Gerste P. glumarum gefunden. Die Sporenlager
entstehen bei der Gerste an der Innenseite der Spelzen, da diese aber mit dem
Perikarp verwachsen, befinden sich die Sporenlagen im Innern der Caryopse
und sind nach innen gewendet. Im Embryo oder Endosperm wurde kein
Mycel gefunden, auch glaubt Beauverie nicht, dab das Mycel direkt
in den Keimling hineinwachst, nimmt vielmehr an, dab beim Zerfall des
Perikarps die Sporen frei werden und dann im Friihjahr Infektionen hervor-
rufen. Die vom Rost infizierten Getreidekomer sind auch nach Beauveries
Ansicht von grobter Bedeutung fiir die Uberwinterung der Rostpilze. — Dab
Uredo- Sporen tiberwintern konnen, ist wiederholt beobachtet; einen
Beitrag zu dieser Frage hat jetzt Baudys (11) geliefert. Er fand nach
starkem Frost (mittags —7,5° C) auf H o r d e u m murinum keimfahige
Uredosporen von Puccinia simplex. Auch von P. dispersa und
P. glumarum wurden wahrend des ganzen Winters auf Roggenpflanzen
keimfahige Uredesporen gefunden. Reed und Holmes (165) fanden an
Winterhafer wahrend des ganzen Winters keimfahige Uredosporen von
Puccinia coronata Cda.; die Temperatur sank allerdings wahrend
des Winters im Minimum nur auf —10° C. Bei der Untersuchung im Januar
waren die Sporen nicht mehr keimfahig, doch wurden am 1. Februar bereits
wieder keimfahige Uredosporen gefunden; offenbar kann also P. coro¬
nata auch als Mycel im Winterhafer uberwintem.
Beobachtungen iiber die Widerstandsfahigkeit verschiedener Getreide-
sorten gegen Rostpilze hat Wawil o w (239) angestellt; er legt mit Recht
besonderen Wert darauf, dab derartige Beobachtungen an reinen Linien
botanisch einwandfrei bestimmter Sorten gemacht werden. Von 350 Hafer-
sorten waren nur 2 widerstandsfahig gegen Puccinia graminis:
Avena diffusa var. brunnea Kcke. und A. diffusa var.
montana Al. Puccinia coronifera f. avenae befallt nicht
so zahlreiche Hafersorten wie P. g r a m i n i s ; die immunen Formen gehoren
zu Varietaten mit braunen oder grauen Scheinfriichten (var. brunnea,
g r i s e a oder c i n e r e a. Auch Avena strigosa, A. brevis
und A. nuda var. biaristata sind widerstandsfahig gegen Kronen-
rost. — Gegentiber Puccinia triticina erwiesen sich bei Wawi-
lows Ver suchen von 577 gepriiften Triticum vulgare - Arten
J ) VergL das vorjahrige Sammelreferat Bd. 39. d. Zeitschr. p. 93.
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• Zufl&mmenfaesende Ubersiohten.
196
532 als stark anfallig, wahrend Triticum durum, T. poloni-
cum und T. turgidum widerstandsfahig waren. — Die Widerstands-
fahigkeit gegen einen Rostpilz schliefit bekanntlich nicht die Anfalligkeit gegen-
uber einem anderen Rostpilz aus; so waren z. B. zahlreiche gegen Braun-
rost widerstandsf ah ige Triticum durum - Varietaten empfanglich fiir
Schwarzrost. Von.Triticum dicoccum verhielten sich gegeniiber
Puccinia triticina einige Varietaten sehr resistent, andere anfallig;
Tritricum monococcum war fast ganz immun.
Der Anbau verschiedener. reiner Linien von 8 Sommerweizen in verschiede-
nen Gouvernements ergab keine Verschiedenheit der Resistenz trotz der ver-
schiedenen klimatischen Verhaltnisse. Auch durch Diingung und verschiedene
Aussaattermine konnten keine Unterschiede im Rostbefall erzielt werden;
Wawilow (239) schatzt auf Grund seiner Versuche die Bedeutung der
auBeren Bedingungen fiir den Rostbefall sicher zu gering ein.
Durch Kreuzung des resistenten Triticum monococcum var.
flavescens ((5) mit dem anfalligen T. vulgare var. erythro-
s p e r m u m ($) erhielt Wawilow (240) einen Bastard, der sich ebenso
wie die Mutterpflanze sehr anfallig gegeniiber Puccinia triticina und
P. graminis verhielt. — Bonnet und D o r n o n (19) erhielten durch
Kreuzung des Rietiweizens mit Japhetweizen einen gegen Puccinia
graminis widerstandsfahigen Weizen. Nach K u 1 i s c h (116) soil
Fichtelgebirgshafer sehr rostanfallig sein.
Es ist bekannt, daB die Rostanfalligkeit durch Stickstoffdiingung erhoht
werden kann. Nach Comes (36) soil dieses darauf beruhen, daB durch Stall-
dttnger eine Vermehrung des chlorophyllhaltigen Gewebes und damit auch eine
Vermehrung der Starke und des Zuckers eintritt. Die Zellen enthalten weniger
organische Saure, und dieses ist nach Comes die Ursache der geringen
Widerstandsfahigkeit gegen Rost. In dem resistenten Rietiweizen fand
Comes einen hoheren Sauregehalt als in anderen Weizensorten; der Saure-
gehalt der Zellen ist nach Comes erblich, aber bis zu einem gewissen Grade
durch Diingung beeinfluBbar. Wenn diese Vermutung Comes’ rich tig
ware, muBten die einzelnen Rostpilze sich gegeniiber dem Sauregehalt der
Zellen verschieden verhalten, da bekanntlich Getreidesorten, die gegen einen
Rost fast immun sind, von einem anderen stark befallen werden konnen.
Spinks (212) versuchte, den EinfluB der Diingung auf die Rostanfallig¬
keit zu prtifen; er kultivierte Weizen in Nahrlosungen verschiedener Zusam-
mensetzung und infizierte die Pflanzen mit Puccinia glumarum.
Viel Stickstoff (Ammoniumsulfat und Natriumnitrat) begiinstigten das Auf-
treten des Gelbrostes, wahrend Kalisalze schiitzend wirkten. Blei- und Zink-
nitrat machten die Pflanzen anfallig gegen den genannten Rostpilz, wahrend
Lithium die Resistenz erhohte. Immune Varietaten eines Weizens blieben
iibrigens trotz reicher Stickstoffzufuhr immun. — Nach Lind, Rostrup
und Kelpin Ravn (123)wird Puccinia graminis jetztinDane-
mark viel seltener beobachtet, seitdem die Berberitze dort ausgerottet wird;
eine ahnliche Mitteilung macht G ti s s o w (69).
3. Fusarien.
Appel und Fuchs (5) suchten zu ermitteln, ob und unter welchen
Bedingungen reifes Getreide durch F u s a r i u m infiziert werden kann.
Reife Roggenkomer wurden mit Sporenaufschwemmungen von F u s a r i u m
subulatum bzw. F. rubiginosum befeuchtet, und zwar wurde den
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196
Zusammenfassende tlbereichten.
Kornern 10, 15, 20 oder 25 Proz. Feuchtigkeit zugesetzt. Die Komer blieben
dann bei Temperaturen von 10 oder 20° C in feuchter Luft liegen. Eine Schadi-
gung der Keinfahigkeit wurde bei einem Wasserzusatz von 20 oder 25 Proz.,
besonders durch F. rubiginosum hervorgerufen, wenn das Getreide
4 oder 5 Tage feucht liegen geblieben war; bei 20° C hatten die Fusarien die
Keimfahigkeit starker beeintrachtigt als bei 10° C. — Remy und L ii s t -
ner (167) fanden, dab auch Fusarium metachroum Roggen-
korner infizieren und in der Keimfahigkeit schadigen kann. Dieselben Autoren
bench ten iiber Infektionsversuche mit jungen Roggenpflanzen; sie spreuten
Konidienaufschwemmungen von Fusarium metachroum auf die
Pflanzen und bedeckten sie mit Glasglocken. Nach einer Zeit zeigte sich ein
Mycelanflug und eine Gelbfarbung der Blattspitzen. Die Versuche gelangen
nur mit ganz jungen Keimpflanzen; gewohnlich drangen die Pilzfaden an den
Blattspitzen in der Nahe der „Wasserspalten“ ein oder da, wo das untere Blatt
aus der Keimscheide austrat und wo Wassertropfchen eine schnelle Auskei-
mung der Sporen ermoglichten.
Zur Bekampfung der Getreidefusarien empfiehlt H i 11 n e r (82—85)
wieder Sublimatbeize, mit der in Bayern auch in diesem Jahre sehr gute Erfolge
erzielt worden sind. Graf (60) berichtet ebenfalls liber gute Erfolge mit
Sublimatbeize und hebt die Verdienste hervor, die sich H i 11 n e r durch die
Einfiihrung dieses Mittels in die landwirtschaftlichen Kreise Bayerns erworben
hat. Nach H i 11 n e r und G e n t n e r (86. 87) sind im letzten Jahre
Sublimatpastillen und Sublimoform zum Beizen von 59 290 Zentner Saatgut
von der Agrikulturbotanischen Anstalt in Miinchen abgegeben worden; auch
Lang (119) und S t 6 r m e r und K1 e i n e (215) empfehlen die Sublimat¬
beize gegen Fusarien. Die Bedenken, die man gegen die Abgabe von
Sublimat erhoben hat, sucht G e n t n e r (55) durch den Hinweis zu zerstreuen,
daB in technischen Betrieben viele Gifte in den Handen von Arbeitem sind.
Demgegeniiber ist aber zu bemerken, daft die Gifte in vielen technischen Be¬
trieben nicht durch harmlosere Mittel zu ersetzen sind, wahrend nach Ansicht
verschiedener Autoren die Fusarium - Bekampfung auch mit weniger
giftigen Mitteln moglich ist. — Bekanntlich hat Schaffnit versucht,
eine weniger giftige Substanz zur Fusarium - Bekampfung zu verwenden
und hatte Chinosol (schwefelsaures Dioxychinolin) mit Erfolg verwendet,
Gentner (55) konnte die Ergebnisse Schaffnits nicht bestatigen; er
fand bei seinen Versuchen, daB Chinosol sogar den Fusariumbefall
begiinstige, weil durch die Behandlung mit schwach desinfizierenden Mitteln
nicht nur ein Teil der am Saatgut haftenden Organismen zerstort wird, sondern
die in der Schale des Samenkoms befindlichen Schutzstoffe, welche das Korn
vor Infektion schiitzen, mit zerstort werden.“ Mit diesen Schutzstoffen, die
„sehr wahrscheinlich eiweiBartiger Natur sind“, verbindet sich das Sublimat
„zu einem Korper, der anscheinend ebenfalls wieder einen Schutzstoff, und
zwar von noch hoherer Wirksamkeit als die sonst in der Schale verhandenen
Schutzstoffe darstellt.“ Ob diese hypothetischen Schutzstoffe existieren,
ob sie sich mit Sublimat verbinden, durch Chinosol aber zerstort werden, sei
dahingestellt; eins steht jedenfalls fest, bei Gentners Versuchen hat
Chinosol gegen die Fusarien versagt. Ebenso steht aber fest, daB bei S c h a f f -
nits Versuchen Chinosol den Fusarium - Befall der Getreidepflanzen
verhindert hat. Wenn Gentner (55) meint, Schaffnit habe nur die
Wirkung des Chinosols auf die Triebkraft, nicht aber die Wirkung auf den
Fusarium - Befall gepriift, so befindet er sich im Irrtum; in einer groBeren
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Zosammenf&ssende Ubersichten.
197
Tabelle hat Schaffnit die Wirkung verschiedener Mittel auf Triebkraft
und auf Pilzbefall zusammengestellt. Aus dieser Tabelle geht hervor, daB die
Triebkraft eines von Fusarium infizierten Getreides durch keines der ver-
wendeten Beizmittel (Sublimat, Chinosol, Kupfervitriol, Formalin) verbessert
wurde, daB aber durch s&mtliche Mittel bei geeigneter Anwendung ein Pilz¬
befall verhindert wurde. Gentners (55) MiBerfolge mit Chinosol und For¬
malin sprechen also nicht ohne weiteres gegen die Brauchbarkeit dieser Mittel;
auch mit Sublimat sind MiBerfolge erzielt worden. Remy und L ii s t n e r
(167) konnten bei ihren Versuchen keine besondere Forderung des Getreides
durch Sublimatbeize konstatieren; in dem gebeizten Getreide zeigten sich
ebensoviel verpilzte Pflanzen wie im ungebeizten. Trotz dieses MiBerfolges
wird man kaum an der Brauchbarkeit des in Bayern fast iiberall eingefiihrten
Sublimats zweifeln; andererseits ware es aber auch nicht richtig, das Sublimat
als das einzige Bekampfungsmittel gegen Fusarium hinzustellen, zumal
verschiedene Autoren iiber gute Erfolge mit anderen Mitteln berichten. Lind,
R o s t r u p und Knlpin Ravn (123) beobachteten, daB Schneeschimmel
auf ungebeiztem Weizen stark auftrat, wahrend daneben stehender, mit For¬
malin gebeizter Weizen gesund blieb. — Trussowa (220) stellte einige
Versuche mit Fusarium-Weizen an; er behandelte den Weizen mit
0,5 Proz. Formalin bzw. mit 0,1 Proz. Sublimat 5 Minuten lang. Der Stroh-
ertrag war am niedrigsten auf der unbehandelten Parzelle, am hoehsten auf
der Sublimatparzelle; der Kornerertrag wurde zwar auch festgestellt, doch
war durch VogelfraB so viel vernichtet, daB die Ergebnisse kein Bild von der
Beizwirkung geben.
Das Verdienst, die Untersuchung von Getreide auf Fusarien in Ziegelmehl
eingefiihrt zuhaben, gebiihrt Hiltner und Ihssen; Schaffnits reger
Propaganda fiir diese Keimmethode ist es zu danken, daB die Frage nach einem
fiir Keimpriifungen geeigneten Medium akut geworden ist. Aus Schaffnits
Veroffentlichungen konnte man allerdings den Eindruck gewinnen, als ob
er zuerst die Bedeutung der Fusarium - Frage erkannt habe. Hiergegen
wendet sich Hiltner (81) sehr entschieden; er sagt: Schaffnit erkennt
an, daB wir zwar eine gewisse niitzliche Funktion ausgeUbt haben, schon weil
er sich ja auf unsere Schultern stellen konnte, daB aber erst er den richtigen Ein-
blick in die ganze Sache gewonnen habe.“ Hiltner weist ubrigens auch
darauf hin, daB er bereits vor Schaffnit den auch schon von anderer Seite
gebrauchten Ausdruck „Triebkraft“ fiir die Fusarium- Keimung in
Ziegelmehl gebraucht habe.
Die Untersuchung des Getreides auf Fusarien hat den AnstoB da-
zu gegeben, die Frage nach dem geeignetsten Keimmedium zu ventilieren. Die
bisher ublichen Keimpriifungen in FlieBpapier oder Sand ergeben bekanntlich
sehr oft Zahlen, die mit dem Auflauf des Saatgutes auf dem Feld keineswegs
iibereinstimmen. So kann es vorkommen, daB von zwei Proben, deren Keim-
fahigkeit mit 95 Proz. festgestellt ist, die eine sehr gut auflauft, die andere aber
auf demselben Boden nur recht mangelhaft. 0 e t k e n (150) betont mit
Recht, daB eine Bestimmungsmethode, die solch verschicdenes Verhalten des
Saatgutes nicht erkennen laBt, unbrauchbar ist. Der Praktiker erwartet, daB
die in einer Kontrollstation ermittelte Keimfahigkeit in einem bestimmten
Verhaltnis zum Feldauflauf steht. Bei der bisher ublichen Keimpriifung wird
das Getreide zu giinstigen Bedingungen ausgesetzt, so daB auch schwachliche
Keimlinge auflaufen; 0 e t k e n (150) sehlagt vor, die Keimung bei niedrigerer
Temperatur (nicht bei 20° C) vorzunehmen, was auch den natiirlichen Verhalt-
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198
Zusammenfaasende Ubersichten.
nissen besser entsprechen wiirde. AuBerdem will 0 e t k e n die Korner
2—3 cm hoch bedecken, wie das auch H i 11 n e r empfohlen hatte, aber die
Keimprufung nicht in Ziegelmehl, sondern in Erde vomehmen, weil in Ziegel-
mehl die Keimung zu sehr erschwert wird. E d 1 e r (41) halt die bisher iiblichen
Methoden derKeimpriifung ftir gut; bei der Keimprtifung solle nur festgestellt
werden, welcher Teil des Saatgutes entwicklungsfahig sei. Die Trennung
schwacher Samen von kraftigen, im Ziegelgrieskeimbett sei gut, miisse aber genau
durchgearbeitet werden, damit man nach einer genau fixierten Vorschrift arbei-
ten konne; auch miisse man darauf gefaBt sein, daB man bei der Bestimmung
der Triebkraft Zahlen erhalte, die ungiinstiger sind als der Aufgang des Saat¬
gutes auf dem Felde. Erde ist nach E d 1 e r zur Keimpriifung ungeeignet,
weil auf dem Feld ganz andere Bedingungen sind und weil auBerdem die Kei¬
mung in verschiedenen Boden ganz verschieden verlaufen wiirde. Wenn
man wirklich Erde verwenden wolle, so miisse man sie von dem Feld nehmen,
auf dem das Getreide ausgesat werden soil. H i 11 n e r (81) halt diese Priifung
in Erde von dem betreffenden Feld fiir das Ideal, praktiseh aber ftir un-
durchfiihrbar. P i e p e r (157) pladiert fiir die bisher iibliche Keimprufung,
weil bei der Priifung in Ziegelmehl die Keimung der Beobachtung entzogen
ist und weil die Ergebnisse unter Umstanden zu ungiinstig sind; die Verwen-
dung von Erde sei ausgeschlossen, weil es keinen einheitlichen Normalboden
gabe. Nur in besonderen Fallen will P i e p e r Versuche in Erde oder Ziegel¬
mehl zulassen.
Meines Erachtens ist die Forderung der Praktiker berechtigt, daB das
Ergebnis der Keimpriifung in einem gewissen Verhaltnis zu dem Aufgang auf
dem Felde steht; die bisherige Form der Keimpriifung ist ungeniigend, weil die
Samen unter viel zu giinstigen Bedingungen beobachtet werden. Der Ge-
danke H i 11 n e r s , die Samen unter die Keimung erschwerenden Verhalt-
nissen zu priifen, ist sehr gliicklich. H i 11 n e r hat in der richtigen Erkenntnis,
daB Keimpriifungen in Erde undurchf iihrbar sind, nach einem Medium gef ahndet,
das in einheitlicher Zusammensetzung iiberall zu haben ist, und hat das Ziegel¬
mehl vorgeschlagen. Wenn man das Ziegelmehl oder den von Schaffnit
(183. 186) vorgeschlagenen Ziegelgries als Keimmedium verwenden will, so
muB man jedenfalls eine bestimmte KorngroBe des Gries als Norm festsetzen;
in feinstem Ziegelmehl verlauft die Keimung viel schwieriger als im groben
Gries. Vielleicht sieht man aber von dem Ziegelmehl ab, verwendet den bisher
iiblichen Sand und legt die Samen zur Erschwerung der Keimung 3—4 cm
tief aus (natUrlich miiBte eine bestimmte Tiefe vereinbart werden). Vielleicht
wiirden sich die Versuchsstationen zu dieser Art Keimprufung leichter bereit
erklaren, weil nicht ein neues, durch den roten Staub unangenehmes Keim¬
medium eingefiihrt werden brauchte. Die Arbeit wiirde allerdings fiir die
Versuchsstationen verdoppelt, denn es versteht sich von selbst, daB man
neben der „Triebkraft“ auch die Keimfahigkeit in der iiblichen Weise be-
stimmen miiBte. Die Keimpriifung wiirde dann ergeben, wie viel von den
Samen iiberhaupt unter giinstigen Bedingungen keimfahig sind und wieviel
unter erschwerenden Verhaltnissen kraftige Keime entwickeln konnen. Aus
diesen Zahlen gewinnt der Praktiker dann ein annahemdes Bild, wie sich
das Saatgut unter normalen Verhaltnissen im Boden entwickeln wird. Eine
Priifung in Erde ist unmoglich, denn 0 e t k e n (150) befindet sich sicher
im Irrtum, wenn er meint, daB die Natur des Bodens fiir die Keimung
keine Rolle spiele. Ganz abgesehen davon, daB die Keimung im leichten
Sandboden anders verlaufen wird als in einem schweren Boden, wird auch
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Zusammenfassende Ubersiohten.
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der Gehalt von Mikroorganismen von groBter Bedeutung sein. Mit der bisher
iiblichen Keimmethode allein kommt man nicht mehr aus, denn E d 1 e r s
(41) Ansicht, daB man eine geschwachte Keimkraft auch bei der ublichen
Keimpriifung erkennen konne, trifft doch nur fur gewisse Falle zu. Auch
darin kann man Ed 1 er nicht beipflichten, daB die Fusarien das Aus-
wintem nicht verursachen, sondern nur sekundar auftreten. G i s e v i u s ,
Schmidt und Sack (58) meinen, daB Fusarien die Keimung nicht
verhindem, weil bei ihren Versuchen mit einzelnen, in Sammelglasem feucht
ausgelegten Komem viele Korner keimten, obwohl sich auf dem Keimling
nach 14 Tagen Fusarien entwickelten. Allerdings wird die Keimung von
Getreidekomem durch Fusarien haufig nicht beeintrachtigt, wenn man das
Getreide unter recht gunstigen Bedingungen keimen lafit; aber im Boden
sind andere Verhaltnisse als im Sammelglaschen, und gerade deshalb hat
ja Hiltner das Ziegelmehl zur PrUfung auf Fusarium -Befall vor-
geschlagen.
Endlich muB noch kurz auf einige Arbeiten hingewiesen werden, die sich
mit der systematischen Zugehorigkeit des Schneeschimmels beschaftigen.
Schaffnit hat im vergangenen Jahr in einer groBeren Arbeit unter an-
derem den Nachweis zu ftihren versucht, daB das hauptsachlich als Schneeschim-
mel auftretende Fusarium zu Nectria graminicola gehore;
in einer weiteren Veroffentlichung (188) berichtigt er dieses. Sein Pilz sei mit
dem von I h s s e n untersuchten und als Nectria graminicola be-
stimmten identisch, und er sei hierdurch veranlaBt worden, die Perithecien
ebenso wie Ihssen zu Nectria graminicola zu rechnen. Es
habe sich nun aber herausgestellt, daB der Pilz iiberhaupt keine Nectria
sei. Bereits in dem vorjahrigen Sammelreferat 1 ) habe ich darauf hingewiesen,
daB der Pilz mit den „vollig schwarzen“ Perithecien keine Nectria sein konne;
aus der neueren Mitteilung von Schaffnit geht nun aber hervor, daB die
von ihm beschriebenen schwarzen Gebilde, die er bei der Bestimmung des
Pilzes als Perithecien ansah, gar keine Perithecien, sondern Sklerotien sind.
Die Perithecien des Pilzes sind gar nicht schwarz, sondern nach den neueren
Angaben Schaffnits „lachs-ziegelrot in feuchter Atmosphare gealtert,
braunrot“. Schaffnit erklart den Pilz jetzt fur eine Calonectria.
Weese (243) hat die Arbeit I h s s e n s einer Kritik unterzogen und das
im Berliner Botanischen Museum befindliche Originalexsikkat von 1 h s s e n s
Nectria graminicola" eingehend untersucht. Es stellte sich heraus,
daB die Perithecien des Ihssen schen Pilzes nicht wie die der Nectria ober-
flachlich, sondern eingesenkt waren. Weese vermutet, daB Ihssen eine
unreife Leptosphaeria oder Metasphaeria vor sich gehabt
hat und bezweifelt, daB diese mit einem Fusarium zusammenhangt.
Die Sache ist nun noch keineswegs geklart. Schaffnit (188) sagt in seiner
diesjahrigen Veroffentlichung, daB die von ihm „in der Kultur gewonnene
Form nach dem Sporentyp eine zweifellose Ubereinstimmung mit der von
Ihssen an Pflanzen gefundenen aufwies" und erklart den Pilz fiir eine
Calonectria; Weese (243) untersucht I h s s e n s Material und findet,
daB dieser Pilz zu Leptosphaeria oder Metasphaeria gehore!
4. FuBkrankheiten.
Die Vegetationsperiode 1912/13 gab in Frankreich haufig Gelegenheit,
Beobachtungen iiber FuBkrankheiten anzustellen. H i t i e r und Dumont
1 ) Bd. 39. d. Zeitschr. p. 95.
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Zusammenfassende Dberaichteo.
(88) teilen mit, daB der im Dezember und Januar gesate Weizen gesund
blieb, wahrend der friiher gesate von FuBkrankheiten heimgesucht wurde;
leider kann so spate Aussaat nicht allgemein empfohlen werden, weil die
Witterung nicht immer so giinstig fiir die spaten Saatenist. Die FuBkrankheiten
zeigten sich nach H i t i e r und Dumont besonders auf armen Boden,
auf denen die Pflanzen sich nur mangelhaft bewurzeln; Guerrapaint
und D e m o 1 o n (66) dagegen fanden FuBkrankheiten gleichmaBig auf
alien Bodenarten. Robert (176) machte die Beobachtung, daB FuBkrank-
heiten besonders auf gut gelockerten Boden auftreten, die durch Regengiisse
verschlemmt waren; etwas nachlassiger bearbeitete Felder, auf denen der
Boden in groben Schollen lag, zeigte nur geringeren Befall. Im Gegensatz
zu anderen Autoren sind die eben genannten franzosischen Phytopathologen
der Ansieht, daB nicht starke Froste das Auftreten der FuBkrankheiten be-
gunstigen, sondern daB sich besonders nach feuchten, milden Wintem FuB¬
krankheiten zeigen; auf die Erreger der FuBkrankheiten ist in den eben
besprochenen Veroffentlichungen nicht eingegangen worden.. Prunet
(162 a) stellte Untersuchungen iiber den Erreger der FuBkrankheiten an
und fand an kranken Warzen immer Ophiobolus herpotrichus; auch
Hafer hatte in Frankreich sehr unter diesem Pilz zu leiden.
Gaul (53) schlieBt aus verschiedenen Beobachtungen, daB FuBkrank¬
heiten besonders auf wenig durchlassigen Boden auftreten und glaubt dem
richtigen Fruchtwechsel eine groBe Bedeutung beimessen zu sollen. So blieb
auf einem Feld, das 4 Jahre zuvor Esparsette getragen hatte, der Weizen
gesund, weil die tiefwurzelnde Esparsette den Boden durchlassig gemacht
hatte; daneben erkrankte der Weizen sehr stark auf einem Feld, auf dem
flachwurzelndes Getreide gebaut worden war. — V o g e s (228) glaubt,
reife Perithecien von Ophiobolus bereits im Juni gefunden zu haben;
im allgemeinen fruktifiziert der Weizenhalmtoter bekanntlich erst an den
Stoppeln, doch ist es ja moglich, daB an abgestorbenen Pflanzen bisweilen
auch schon im Sommer Perithecien auftreten. In Reinkulturen erhielt V o g e s
aus Askosporen des Ophiobolus ein Mycel, das bald sichelformige
Konidien abschnurte und alsFusarium rubiginosum identifiziert
wurde; dieses ist nach V o g e s (228) „hochstwahrscheinlich die Nebenfrucht-
form des Ophiobolus. In einer spateren Arbeit (227) hat er allerdings
dies Ergebnis widerrufen; er erhielt jetzt ebenfalls in Reinkulturen aus Asko¬
sporen ein Acremonium und erklart dieses fiir die zu 0 p h i o b o 1 u s ge-
horende Nebenfruchtform. Erst durch eine Nachpriifung wird die Frage
geklart werden, ob V o g e s sich das erste oder das zweite Mai geirrt hat,
oder ob vielleicht beide Befunde richtig sind; es ware ja denkbar, daB das von
Vo g e s gefundene „Acremonium“ Mikrokonidien des Fusariums waren.
Fiir den Zusammenhang des Ophiobolus mit einem F u s a r i u m
fiihrte V o g e s (226), bevor er das „Acremonium“ entdeckte, noch eine
andere Beobachtung an; er fand im Herbst Schneeschimmel auf jungen,
aus Streukom aufgelaufenen Pflanzen an Stellen, an denen sich im Sommer
viel FuBkrankheit gezeigt hatte. Die Untersuchung ergab, daB der Schnee¬
schimmel von zwei Fusarien gebildet wurde, von denen das eine schlanke,
das andere gedrungene Sporen aufwies; das letztere gehort nach V o g c s
zu Ophiobolus. Tatsachlich beweist diese Beobachtung sehr wenig; ebensogut
wie das schlanksporige F u s a r i u m , kann natiirlich auch das Fusarium
mit gedrungenen Sporen ganz zufallig an den Stellen aufgetreten sein, wo vorher
fuBkranke Pflanzen standen. Ubrigens wird V o g e s jetzt dieser Beobachtung
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Zusammenfasaende Ubersiohten.
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wohl weniger Wert beilegen, nachdem er den Zusamraenhang von Ophiobolus
mit Acremonium bewiesen zu haben glaubt. — Einige allgemeine Vorbeugungs-
maBregeln gegen FuBkrankheiten hat Reuther (169) angegeben; da cs sich
um Ratschlage handelt (nicht zu viel Stickstoff, Verwendung gesunden Saat-
gutes usw.) die gegen die meisten Krankheiten erapfohlen werden konnen,
soli nicht weiter darauf eingegangen werden.
5. Helminthosporien, Mehltau und andere Pilzkrankheiten.
Zur Bekampfung der Streifenkrankheit der Gerste (He 1 -
minthosporium gramineum) haben Appel und R i c h m (7)
Versuche angestellt, bei denen die Wirkung heiBen Wassers und heiBer Luft
gepriift wurden. Durch achtstiindiges Quellen in Wasser von 40° C wurde der
Helminthosporiura - Befall beseitigt; ebensogut wirkte vierstundiges
Quellen in Wasser von 45° C. Auch durch die gegen Flugbrand empfohlene
Heifiwasserbehandlung (4 Stunden 25—30° C, 10 Min. 50—52° C) wurde die
Streifenkrankheit fast vollstandig beseitigt. Spieckermann (208) ist
gleichzeitig zu ganz ahnlichen Ergebnissen gekommen; bei seinen Versuchen
wurde die Streifenkrankheit bereits durch zweistundiges Quellen des Saat-
gutes in Wasser von 45° C fast unterdriickt. Sollte sich dieses Ergebnis bei
weiteren Versuchen best&tigen, so ware das zweistiindige Quellen in Wasser
von 45° C besonders fur kleinere Wirtschaften sehr zu empfehlen, zumal
mit dieser Behandlung auch der Gerstenflugbrand und -hartbrand beseitigt wird
und der Ertrag, wie Spieckermanns Versuche zeigen, keine nennens-
werte Verminderung durch die HeiBwasserbeize erleidet.
EinekurzeMitteilungiiberdieSystematikder Helminthosporien
maeht Johnson (99); er unterscheidet von dem Erreger der Streifenkrank¬
heit, Helminthosporium gramineum das in Europa bekannte
Helminthosporium teres, dessen zylindrische Sporen am Ende
etwas abgerttndet sind und ein in Amerika auftretendes, ebenfalls Blattflecken
hervorrufendes Helminthosporium, H. sativum P. K. B. mit
spindelformigen, etwas gekriimmten Sporen. Wahrend H. gramineum
die ganzc Pflanze infiziert, parasitieren die beiden anderen Pilze nur auf eng
umgrenzten Gewebepartien. — Nach G ii s s o w (67) werden die Gerstenahren
durch Helminthosporium'sativum mehr beschadigt als durch
H. gramineum. Der Pilz dringt in die Korner ein; zur Bekampfung wird
HeiBwasserbeize empfohlen, Formaldehydbeize ist wirkungslos.
Spinks (212) fand bei seinen oben bereits erwahnten Versuchen, daB
durch reichliche Stickstoffdiingung nicht nur der Rost (Puccinia glu-
m a r u m), sondem auch der Mehltaubefall begiinstigt wird; gegen Mehltau
immune Gersten konnten allerdings trotz reichlicher Stickstoffdiingung nicht
infiziert werden. Der von W a w i 1 o w (240) durch Kreuzung von T r i t i -
cum vulgare var. erythrospermum $ und T. mono-
coccum var. flavescens $ erhaltenc Weizen war ebenso wie die
Mutterpflanze gegenuber Mehltau sehr anfiillig. Triticum vulgare,
T. compactum, T. spelta und eine Reilie von T. dicoecum-
Arten, wurden mit Erysiphe graminis leicht infiziert; T. d u r u m ,
T. polonicum, T. turgidum und T. mono coccum dagegen
sind nach W a w i 1 o w (239) ziemlich resistent. Die Widerstandsfahigkeit
gegenuber Mehltau wurde bei W a w i 1 o w s Versuchen durch auBere
Faktoren (Klima, Aussaatzeit, Stickstoffdiingung) ebensowenig verandert
wie die Rostresistenz. Die durch Kreuzung von Roggen (J) mit Weizen) ($)
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Zusammenfaasende Ubersichten.
erhaltenen Samen lieferten bei W a w i 1 o w s Versuchen ebenso wie bei den
schon friiher von Eriksson angestellten gegen Erysiphe graminis
f. t r i t i c i immune Pflanzen.
Die in Java 1897 zuerst entdeckte und seit 1912 in Indien unter dem
Namen „downy mildew" bekannte Erkrankung des Maises, auBert sich in
einer Chlorose der oberen Blatter, mangelhaftem Wachstum der Internodien und
im Ausbleiben der Kornerbildung. Der Erreger dieser Krarikheit ist nach
Butler (29) eine Sclerospora, nicht wie Raciborski friiher meinte,
eine Peronospora. Der Pilz ist nach Butler weder mit Sclerospora
macrospora noch mit S. graminicola identisch; Butler nennt
ihn S. m a y d i s.
Nach P a n t a n e 11 i (153) wird der Boden durch Stoffwechselprodukte
parasitischer Pilze verseucht; bei den Versuchen, die zur Klarung dieser Frage
angestellt wurden, verwendete P a n t a n e 11 i auch Septoria gra¬
minis. Von diesem Pilz befallene Weizenblatter wurden zur Herstellung
eines Aufgusses verwendet und mit diesem Filtrierpapier getrankt, auf welchem
Weizenkorner zum Keimen ausgelegt wurden.
Dothiorella zeaen. sp. befallt nach Foex und Berthault
(44) die Bliitenstande des Mais und zerstort diese, so daB die Achse der Bltiten-
stande zerbrockelt. An vielen Kornern wird das Perikarp durch den Pilz ge-
schwarzt und auch der Embryo zerstort.
C. Ticrische Schadlinge.
1. Nematoden und Milben.
Die Stockkrankheit des Roggens (Tylenchus devastatrix)
ist bekanntlich sehr schwer zu bekampfen, wenn der Boden bereits stark ver¬
seucht ist. Vielfach werden aber die einfachsten VorbeugungsmaBregeln noch
libersehen; Spieckermann (211) macht darauf aufmerksam, daB man
auf einem verseuchten Felde nie zweimal hintereinander Winterroggen bauen
darf. Die Aussaat wird am besten nicht zu friih vorgenommen, fur Westfalen
ist Mitte Oktober die geeignetste Zeit. Durch geeigneten Fruchtwechsel
(Hackfrucht, Wintergerste) kann man einem Uberhandnehmen der Nematoden
vorbeugen; es empfiehlt sich auch Sommerroggen zu bauen, da dieser weniger
gefahrdet ist als der Winterroggen. — A p p 1 (8) bestatigt die Ergebnisse
Marcinowskis, nach denen sich Tylenchus scandens im
Boden nur langsam ausbreitet; eine Ansteckung erfolgt nur 10 cm weit.
Sicherlich ist die Bewegungsfahigkeit des Tylenchus auch von der
Bodenstruktur abhangig. — Blattflecken an Getreide fiihrt Boss (22) auf
Tylenchus graminis zuriick.
Ein Bekampfungsmittel gegen die Hafermilbe Tarsonemus spiri-
f e x ist nicht bekannt. Wenn Hafer zwei Jahre hintereinander auf demselbcn
Feld gebaut wird, tritt der Schadling im zweiten Jahr viel starker auf; S c h n e i -
der (195) empfiehlt deshalb Fruchtwechsel.
2. Insekten.
Durch Stauronotus in a r o c c a n u s und Pachytylus
inigratorius, sowie P. d a n i c u s werden in RuBland die Getreide-
felder heimgesucht. U w a r o w (221—223) berichtet von den unternomme-
nen Bekampfungsversuchen; die wichtigsten Brutherde der Schrecken wurden
enriittelt und die Pflanzen mit einer Mischung von SchwcinfurtergrUn und
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Zusammenf&ssende Ubersichten.
203
Atzkalk (2—2,5 kg Schweinfurtergriin und 4—5 kg Atzkalk in 400 1 Wasser)
bespritzt. Das Bespritzen muB sehr friih morgens vorgenommen werden,
zu einer Zeit, in der sieh die Larvengruppen in Bewegung setzen. Der Erfolg
von Uwarows Versuchen war recht gut; auch das Auslegen vergifteter
Kleiekdder bewahrte sich. Gegen die fliigellose Larve der marokkanischen
Heuschrecke wurden die Getreidefelder durch tragbare Schilder von Eisen-
blech geschiitzt. Auch Jaczenkowski (98) berichtet von guten Erfolgen
mit Spritzmitteln; die Schrecken wurden hierdurch besser bekampft als
durch Abbrennen. In Ohio haben nach Houser (93) die bekannten
„Hopperdozers“ sehr gute Dienste geleistet; auch Spritzen mit einer Losung
von Salz und Parisergriin hatte Erfolg.
Moore (138) stellte mit Zonocerus elegans Vergiftungsver-
suche im Laboratorium an. Bleiarsenat war wirkungslos, ebenso Zyankali,
das sich beim Mischen mit Kleie zersetzt; Kupfersulfat, Bordeauxbriihe,
Phosphorpaste und Sublimat wirkte nur langsam, dagegen waren Natrium-
arsenat und auch Parisergriin sehr gut. Am geeignetsten ist nach Moore
eine Losung von Parisergriin und Kalk. Lounsbury (126) versuchte
Zonocerus elegans dadurch zu bekampfen, daB er Aufschwem-
mungen von Cocobacillus acridiorum auf das Land spritzte;
der Erfolg blieb aus, wie Lounsbury vermutet, weil die Schrecken be-
reits zu groB waren und wenig Nahrung aufnahmen und weil auBerdem die
Aufspritzungen durch Regengiisse von den Pflanzen abgewaschen wurden.
Gegen Schistocerca pallens verwendete Gallardo (49)
Coccobacillus acridiorum mit Erfolg; nach R o r e r (180)
sind Sporenaufschwemmungen von Metarrhizium anisopliae
wirksam gegen Schrecken, wenn man entweder die Pilanzen bespritzt, oder
einzelne Tiere mit den Pilzkulturen in Beriihrung bringt und dann wieder frei
lafit.
Wagner (234) fand in einzelnen Gebieten Hessens mehr T h r i p s -
schaden an Getreide als in anderen Gebieten, die mehr unter Frost gelitten
hatten. Wagner vermutet, daB die Beschadigungen des Getreidcs, die man
im allgemeinen den BlasenfiiBen zuschreibt, durch Frost verursacht werden
und daB sich die BlasenfuBe erst nachtraglich einstellen. Diese Vermutung
ist schon oft ausgesprochen; eine Losung dieser Frage kann nur auf expe-
rimentellem Wege gefunden werden.
Pyrausta nubilalis, dercn Raupen die Maiskorner annagen,
wird nach V u i 11 e t (231) am besten mit Fanglampen bekampft ; die Motten
fliegen im Juni. AuBerdem ist es zu empfehlen, die Maisstoppeln, in denen die
Raupen iiberwintern, zu verbrennen; dieses Mittel empfiehlt auch P a k z o s ki
(152). — Das einzige Mittel gegen Tapinostole musculosa,
dercn Larven an Gerstc und Weizen in Ungarn haufig Sehadigungen hervor-
ruft, besteht nach Jablonowski (97) im tiefen Unterpfliigen der
Stoppeln. — An Mais rufen die drei Eulenarten Prodenia littoralis,
Spodoptera mauritia und Chlorida obsoleta groBen
Schaden hervor. Jones (101) empfiehlt, die Pflanzen mit einem trockenen
Gemisch von Parisergriin oder Bleiarsenat und Kalk zu bestauben oder ver-
giftete Koder anszulegen.
Laphygma frugiperda iiberwintert in Alabama nach Dew
(39) meist (80 Proz.) als Puppe, aber zum Teil auch als Larve oder Imago;
es treten drei Generationen im Jahre auf. Der Schadling kommt auch an Mais
vor (1); die Larven bohren sich zwisehen die noch nicht entfalteten Blatter.
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204
Zusammenfa88ende Cbereichten.
Nach Jones (100) werden die Larven bei Uberschwemmungen sehr haufig
mit einzelnen Pflanzenteilen verbreitet. Dew (39) empfiehlt die Puppen
durch Pfliigen oder Eggen im ersten Friihjahr zu vernichten, die Pflanzen mit
Bleiarsenat zu bespritzen und vergiftete Kleiekoder an die Maispflanzen zu
legen. Auch Jones (100) empfiehlt Giftkoder aus Kleie, Melasse und
Parisergriin; auBer Eidechsen und Amseln gibt es verschiedene Kafer und
Wespen, denen als natiirlichen Feinden der Laphygma frugiperda
eine gewisse Bedeutung zukommt.
Zur Bek&mpfung der Wintersaateule (Agrotis segetum) emp¬
fiehlt Sopotsko (203) Graben mit Wasser und etwas Melasse um die
Felder zu ziehen; es gelang ihm auf diese Weise bald 30 000 Eulen zu fangen.
Auch das Auslegen von Kartoffelkodem soli nach Sopotsko (203) Erfolg
versprechen; die Stoppeln miissen sofort nach der Ernte untergepfliigt werden.
Nach Hartley (70) soil das Auslegen vergifteter Koder (Mehl, Melasse
und Parisergriin) auf Maisfeldern die jungen Pflanzen vor der Zerstorung
schiitzen. — Pospielow (159) fand in Wintersaateulen 11 Parasiten;
die Ichneumonide Amblyteles vadatorius brauchte im
Laboratorium zu ihrer Entwicklung vom Ei bis zum Imago 43—45 Tage
und lebte 85 Tage. Macrocentrus collaris legt ihre Eier in die
Raupen der Wintersaateule, wenn sich diese eben gehautet haben; T r i c h o -
gramma semblidis istein Eiparasit von Agrotis segetum.
Mit diesen drei natiirlichen Feinden konnte Pospielow im Laboratorium
die Wintersaateule infizieren. Um die fiir die Infektionsversuche notwendigen
Eier immer zu haben, hielt Pospielow die Imagines den ganzen Winter
hindurch und fiitterte sie mit Zucker. Portchinsky (160) verwendete
zur Zucht von Pentarthron (Oophthora) semblidis Eier
der Phalera bucephala, die in RuBland in groBen Mengen leicht
zu beschaffen sind.
In Ohio miniert, wie Houser (94) mitteilt, Agromyza parvi-
cornis in Bl&ttern von Weizen, Roggen, Gerste und Timotheegras; die
Raupchen lassen sich dann herab, bohren sich in den Boden ein und verpuppen
sich dort.
Eines der wichtigsten Mittel, das gegen Fritfliegen empfohlen wird,
ist spate Herbst- bzw. friihe Friihjahrssaat. Dieses Mittel hilft tatsachlich
in vielen Jahren; seine Wirksamkeit konnte auch in diesem Jahre wieder
durch Q u a n j e r (163) bestatigt werden. Natiirlich hangt das Auftreten
der ersten Fritfliege im Friihjahr und das Verschwinden der letzten Generation
im Herbst sehr von der Witterung ab; Bos (23) beobachtete noch Larven in
einem Roggen, der am 29. September ausgesat worden war. Herrmann
(77) will beobachtet haben, daB im Friihjahr gepfliigte Felder starker befallen
werden als im Herbst gepfliigte und daB Handsaaten mehr zu leiden haben
als Drillsaaten; im Herbst gepfliigte und im Friihjahr gewalzte Felder seien
verschont geblieben, vermutlich weil die Fritfliege zur Eiablage in den Boden
krieche und dann die Larve aus dem gewalzten Boden nicht herauskonne 1
Bis zu einem gewissen Grade konnen sich von Fritfliegen befallene Saaten
wieder erholen, wenn eine Chilikopfdiingung gegeben wird (106). Nach Glaser
(56) wird Sommerweizen starker befallen als Hafer oder Gerste; er schlagt
deshalb vor, Fangstreifen mit Sommerweizen zu bestellen und diese dann um-
zuackern. Dobrowljansky (40) sate Gerste als Fangpflanzen fiir
Fritfliegen sehr spat (21. Mai) aus; am 5. Juni zeigten sich die ersten Larven,
am 15. Juni die Puppen, und Anfang Juli begannen die Fliegen auszuschliipfen.
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Zusammenfassende Uberaichten.
205
Nachdem diese Pflanzen untergepfliigt waren, wurde am 11. Juli Hafer ge-
sM, in dem am 23. die ersten Larven gefunden wurden; Mitte September
zeigten sich die ersten Fliegen. Der Hafer wurde sofort umgepfliigt und der
Boden festgewalzt, um das Heraussehliipfen der Fliegen aus dem Boden zu
vermeiden. Nach Wagner (232) hat die Vorfrucht eine gewisse Bedeu-
tung fur das Auftreten der Fritfliegen; naeh Roggen hat der Hafer starker
zu leiden als naeh Weizen. Bei dem frtih geernteten Roggen hatte die
Fritfliege nach Wagner Gelegenheit, die aus dem Streukorn erwach-
senen Pflanzen mit Eiern zu belegen; die Larven konnen sich noch so
weit entwickeln, dab sie ohne Schaden untergepfliigt werden. Das Ausfall-
korn des Weizens lauft spater auf, und die noch jungen Larven der Frit¬
fliege gehen beim Unterpfliigen zugrunde. — Uber die Anfalligkeit verschie-
dener Hafersorten liegen einige Beobachtungen von Grundmann (65)
und Herschlein (80) vor; nach dem erstgenannten wurde in zwei ver-
schiedenen Jahren L o c h o w s Gelbhafer weniger durch Fritfliegen be-
schadigt als Wohltmanns kanadischer und S t r u b e s Schlanstedter
Hafer. Eine gewisse Bedeutung fur die groCere Widerstandsfahigkeit gegen
Fritfliegen besitzt vermutlich das Bestockungsvermogen; tatsachlich beobach-
tete Grundmann, dab L och o ws Gelbhafer unter den vonihm ange-
bauten Hafersorten die.beste Bestockung aufwies. Herschlein baute
Hohenheimer Hafer, Fichtelgebirgshafer, Leutwitzer und L o c h o w s Pet-
kuser Gelbhafer an; die zuerst genannte Sorte wurde am meisten von Frit¬
fliegen heimgesucht, der Petkuser Gelbhafer am wenigsten. — Baranow
(10) f and in Rubland zwei Parasiten der Fritfliege Rhoptorneris wild-
ha m i und Trichomanus cristatus.
Grams (64) versuchte, durch spate Herbstsaat die Schadigungen durch
Hylemyia coarctata zu vermeiden, ohne besonderen Erfolg zu er-
zielen. Die Blumenfliege soli nach Grams ihre Eier nicht auf die Pflanz-
chen, sondern an den Boden legen.
In Schweden werden nach Henning (74) oft Schaden durch Conta-
rinia tritici angerichtet. Henning untersuchte je 20 Ahren ver-
schiedener Weizensorten, um die Anzahl der zerstorten Komer zu ermitteln.
Bei dem friihen Sammetweizen wurden 19,3 Proz. der Komer vemichtet,
bei dem spaten Boreweizen nur 3,1 Proz. Beim Sammetweizen waren beson-
ders die mittleren Korner der einen Ahrenseite befallen; dies ist nach Hen¬
ning dadurch zu erklaren, dab die Weizengallmiicke ihre Eier ablegt,
noch ehe die Ahren ganz heraus sind, also zu einer Zeit, in der beim Sammet¬
weizen nur die mittleren Ahrenteile aus dem umhiillenden Blatt hervor-
treten. Beim Squarehead werden zuerst die obersten Teile der Ahre sichtbar;
daher werden bei diesen Weizenarten die Gipfelkorner am meisten von
Contarinia tritici heimgesucht. Als Vorbeugungsmabregel gegen
die Weizengallmiicke empfiehlt Henning (74) Fangstreifen mit moglichst
frith schossendem Sommerweizen um die im Vorjahre befallenen Felder
anzulegen; Ende Juni, spatestens Anfang Juli sind diese Fangstreifen und
alle Graser an den Graben abzuemten und von den Feldern zu entfernen.
Endlich empfiehlt Henning, den Boden mit 15-proz. Chilisalpeterlosung
zu bespritzen und zwar im Friihjahr, wenn die aus der Erde sehliipfenden
Miicken sich begatten. — tJber verschiedene nattirliche Feinde der Hessen-
fliege finden sich Notizen bei Baranow (10) und Clarke (32).
Versuche zur Drahtwurmbekampfung wurden von Karel (102) aus-
gefiihrt. Durch Samenbeize mit Cuprocorbin oder Patschuliol wurde nichts
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206
Zusammenfaaaende Obersichten.
erreicht, auch eine Bodenhehandlung mit Calciumkarbid envies sich als nutz-
1 os, weil die Drahtwiirmer, wie einige Versuche zeigten, sehr widerstands-
faliig gegen Acetylen sind. Eine Behandlung mit Sc-hwefelkohlenstoff hilft,
wenn man 150 ccm auf 1 qm verwendet; dies ist aber viel zu teuer. Um-
pfliigen der Felder hat nach Karel nur Zweck, wenn Krahen oder Gefliigel
dem Pfluge folgen und die an die Obertlache gebrachten Drahtwiirmer ver-
zehren; durch Besonnung werdcn Drahtwiirmer erst nach 15 Minuten ge-
tbtet, die Tiere konncn also nach dem Umpfliigen sehr gut wieder in den Boden
kriechen, ehe sie unter den Sonnenstrahlen leiden. Das Umpfliigen soli ubrigens
nieht, wie Karel meint, nur den Zweck haben, dieLarven an die Oberflache zu
bringen, sondern auch den, die in den Erdkammern befindlichen altcren Larven,
Puppen und Kafer zu vernichten. Durch Ausstreuen von Chilisalpeter, Kalksal-
peterund Kainit erzielte Karel gewisse Erfolge; die Drahtwiirmer zogen sich
in grofiere Tiefen zuriick. Sehr gut wirkte das Eingraben halber Kartoffel-
knollen (2 halbe Knollen pro qm); auf einem Feld von 2 ha wurden auf diese
Weise 10 000 Drahtwiirmer gefangen. Marcus (132) hatte durch Auslegen
von 5—6 Kartoffelstiicken auf 1 qm und jeden zweiten Tag wiederholtes Ab-
lesen 25—30 000 Drahtwiirmer gefangen. Mit vergifteten Kartoffelkodern
hatte Karel (102) keinen Erfolg, wahrend Baranow (10) dieses Mittel
auf Grund seiner Versuche empfiehlt. Das Anwalzen der Saat war bei
Karels Versuchen von guter Wirkung; diese beruht nach Marcus (132)
„wahrscheinlich auf der Sicherstellung der Wasserversorgung der Pflanzen‘\
P a k z o s k i (152) hat bei Mais, der unter Drahtwiirmern haufig zu leiden
hatte, gute Erfahrungen gemacht, wenn er die Samen mijglichst spat aussate
und vorher im Wasser quellte; die Keimung verlief dann sehr schnell, und
spater wurden die Pflanzen durch die Drahtwiirmer nieht mehr geschadigt.
Die Larven des Getreidehahnchens lassen sich nach Was-
s i 1 i e w (237) durch Spritzen mit 5-proz. Baryumchloridlosung bekiimpfen,
der 5 Proz. Melasse zugesetzt werden miissen; auch ein Gemisch von 0,2 Proz.
Schweinfurtergriin und 0,6 Proz. Kalk oder eine 1—2-proz. Tabakextrakt-
losung soil gegen das Getreidehahnchen wirksam sein. Es ist wohl kaum an-
zunehmen, daB sich diese Bekampfung von Lem a rentiert; bei starkem
Auftreten kann man vielleicht klcine Elitebestande durch die angefiihrten
Mittel schiitzen. Die Angabe von W a s s i 1 i e w , daB Lcma das Winter-
getreide verschont, trifft jedenfalls fiir Deutschland nieht zu; ich habe in
verschiedenen Jahren stark von Lema befallenen Winterweizen gesehen. —
Phyllotreta vittula laBt sich nach Baranow (10) von den
Sommersaaten durch Bespritzen derselben mit Schweinfurtergriin fernhalten.
Kurze Angaben iiber die Biologie der in den Vereinigten Staaten beson-
ders an Mais schadigend auftretenden Diabrotica duodecim-
punctata und D. longicornis macht Webster (241 /42). —
Sphaenophorus callosus legt nach Smith (200) seine Eier
Ende Mai an Mais oder Cyperus flavicornus. Nach 6 Tagen
schliipfen die Larven aus und dringen in die Stengel oder die Wurzeln ein,
in denen sie sich nach 33 Tagen verpuppen; bisweilen erfolgt die Verpuppung
auch in der Erde, nach wenigen Tagen schon kriechen die Kafer aus. Ganz
ahnlich verhalt sich nach Smith (199) auch Sphaenophorus par-
v u 1 u s, doch legen die im Herbst ausgeschliipften Kafer noch in dem-
selben Jahre Eier, so daB unter giinstigen Witterungsverhaltnissen miiglicher-
weise eine zweite Generation auftritt. Sphaenophorus discolor,
der nach Smith (198) in Kalifornien Gerste, Weizen und Haler befallt
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Zusammenfassende Dbersichten.
207
und eine WeiBahrigkeit verursacht, findet sich haufig an Wurzeln von S c i r -
pus lacustris; es empfiehlt sich, diese Pflanze nach Moglichkeit
auszurotten. — Dobrowljansky (40) fand in RuBland vier Generationen
der Hessenfliege.
Aelia acuminata tritt in Algier (3. 224) an Getreide stark auf,
wenn die sonst viel befallene Macrochloa tenacissima verdorrt
ist; das einzige Mittel, das einigen Erfolg hatte und nicht zu viel Kosten
machte (etwa 1 Mk. pro ha), bestand in dem Absammeln der Schadlinge.
Insektizide sind nach Garcia (50) gegen diesen Schadling wirkungslos;
bei starkem Auftreten soil man die Herde isolieren und die Pflanzen abbren-
nen. Ob dieses Mittel wirklich praktisch durchfuhrbar ist, erscheint zweifel-
haft. — Eurygaster integriceps, ebenfalls eine Schildwanze,
parasitiert in RuBland nach W a s s i 1 i e w (238) besondcrs auf Winter-
weizen. Die Eier werden Mitte April an Weizen- oder Gerstenblatter abge-
legt; die Imagines saugen an den Wirtspflanzen. In den entwickelten Insekten
kommen 2 Tachiniden vor; praktische Bedeutung haben aber nur 5 Spezies
von T e 1 e n o m u s, die in den Eiern parasitieren. W a s s i 1 i e w sam-
melte in Zentralasien 84 000 Eurigastereier, von denen er 12 000 mit Para-
siten besetzt wohlbehalten nach Charkow brachte. Der Erfolg soli sehr gut
gewesen sein; die importierten T e 1 e n o m u s arten verhielten sich sogar
aggressiver als die einheimischen.
Toxoptera graminum ist seit 1903 auch in Siidafrika bekannt,
ist aber, wie Moore (140) vermutet, schon friiher dort aufgetreten. Man
kennt in Siidafrika bisher die Eier legenden Weibchen und die Mannchen
noch nicht; nur die Wanderlause und die fliigellosen Weibchen sind gefunden.
Wenn das Getreide im Oktobcr bis November reift, treten geflugelte Lause
auf, die an Graser wandern, auf denen sie den Sommer zubringen. Sobald
im Marz Roggen und Gerste (als Griinfutter) gebaut wird, wandern die Lause
wieder an das Getreide. Als natlirliche Feinde wurden in Siidafrika ein A p h i -
d i u s , femer Marienkafer (Adalia flavomaculata und E x o -
chomus nigromaculatus), Xanthogramma scutel-
I a r e und eine Chrysopaart gefunden. In Kansas spielen nach M c -
A t e e (133) die Vogel eine gewisse Bedeutung als Vertilger der Toxo¬
ptera graminum; bei Magenuntersuchungen wurden in einem Magen
von Astragalinus tristis 325 Lause gefunden. Besonders wichtig
ist Proecetes gramineus, der sehr haufig auf den Feldern vor-
kommt; durch diese verschiedenen Vogel werden nach M c A t e e s Schatzung
taglich 932 000 Lause vernichtet. — Seit 1909/10 tritt Toxoptera gra¬
minum auch in Britisch-Ostafrika (168) stark auf. In KuBland fand
Kurdjumov(116a) einen neuen Parasiten der Getreidel&use Toxoptera
graminium und Brachycolus noxius, den er Diaretus (Aphi-
dius) obsoletus nennt.
G i r a u 11 (57) hat die fur Illinois in Betracht kommenden Speieher-
schadlinge zusammengestellt und einige VorbeugungsmaBregeln angegeben.
Das Korn muB so geemtet werden, sobald es reif ist; durch 4—5-stiindiges
Erhitzen auf 51—52° C sollen alle Insekten getotet werden. Im Speicher sollen
die Insekten durch starke Temperaturschwankungen (von 15° C schnell auf
37° C) ebenlalls getotet werden. C a r c a n o (30) empfiehlt, die Wandc
mit Kalkmilch abzuwaschen, Schwefel (30 g pro cbm) zu verbrennen und
die Speicher 2—3 Tage verschlossen zu halten, ehe das Getreide hineinkommt
auch Schwefelkohlenstoff wird von C a r c a n o empfohlen. Die Anwen-
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208
Zusammenfaasende Ubereichten.
dung des Schwefelkohlenstoffes muB ebenfalls erfolgen, ehe das Getreide
in den Speicher gebracht wird, da eine lange Anwendung zu starker Schwe-
felkohlenstoffmengen nach den Versuchen Riehms (173)die Keimfahigkeit
des Getreides stark schadigt. Nach B o 11 e soil eine zweitagige Einwirkung
von 200 ccm Schwefelkohlenstoff auf 1 cbm genUgen, um nicht nur die In-
sekten, sondern auch ihre Eier abzutoten.
3. Vogel.
Zahlreich sind die Veroffentlichungen iiber Saatenschutzmittel, d. li.
liber Praparate, welche die Saaten gegen Krahen und andere Vogel schiitzen
sollen. Von diesen Mitteln darf man nur verlangen, daB sie die Samen von
der Aussaat an bis zum Hervorbrechen des Keimes aus dem Boden schiitzen;
daB die Krahen junge Keimpflanzen aus dem Boden herausziehen, wird man
weder durch farbige, noch durch bitter schmeckende Stoffe und wohl auch
kaum durch Riechstoffe verhindem. Das alteste Mittel, das auch jetzt wieder
vielfach versuchsweise angewendet worden ist, ist Steinkohlenteer. DaB sich
dieses Mittel nicht allgemein eingefiihrt hat, liegt nach D a r i m o n t (38)
an der Schwierigkeit, das Saatgut mit dem Teergut durchzumischen. Um
das Trocknen des geteerten Saatgutes zu erleichtern, wird vorgeschlagen
(43), gesiebte Brikettasche iiber das Saatgut zu streuen, sobald der Teer
etwas abgetrocknet ist; das Saatgut lauft dann gut durch die Maschine.
Nach K u r t h (117) verwendet man %—1 Pfd. Teer (10—12 Pfg.) auf 1 Ztr.
Weizen; der Teer wird mit kochendem Wasser aufgelost und noch heiB mit
der Saat vermischt. Auch Kurth empfiehlt, den Weizen dann mit Bri¬
kettasche zu vermischen; die Schutzwirkung des Teers gegen Krahen soli
gut sein. P o s t e 11 (161) gibt an, daB Holzteer die Keimfahigkeit
zu sehr schadige und daB man deswegen Gasteer verwenden miisse. S p a h n
(205) behandelte Mais mit Steinkohlenteer, dem stinkendes Tierol ( l / 2 kg
auf 100 kg Teer) zugesetzt war und konnte dadurch Fasane femhalten.
Spieckermann (209) halt Steinkohlenteer fiir eins der besten Saaten¬
schutzmittel ; er verwendet 750 g auf 100 kg Saatgut; auch mit Korbin hat
Spieckermann gute Erfahrungen gemacht. Auch von Wahl (236a)
bemerkt, daB Korbin die Saaten gegen Vogel schiitzt, wahrend Kornauth
(111) nur von einer bedingten Schutzwirkung spricht. Man darf auch nicht
vergessen, daB Korbin nach Kornauth und Mii 11 er die Keimfahig¬
keit herabsetzt und daB Grosser (63) feststellte, daB das Praparat nicht
immer in der gleichen Zusammensetzung geliefert wird 1 ). Grosser teilt
auch Beobachtungen aus der Praxis mit, nach denen durch Korbin zwar
Fasanen und Krahen, aber nicht Sperlinge und Tauben abgehalten wurden.
Kuprokorbin bietet gegen Krahen nach Brandt (24) keinen geniigenden
Schutz, verzogert aber die Keimung und fordert dadurch den DrahtwurmfraB.
Zimmermann (247) bemerkt, daB mit Kuprokorbin oder Korbin wenig-
stens bei einigen Versuchen das Saatgut geniigend gegen Fasanen und Krahen
geschiitzt wurde; allerdings wurde die Keimung stark verzogert. Bei Bor-
cherts (20) Versuchen wurden die Saaten durch Kuprokorbin und Anti-
avit nicht geniigend geschiitzt. — R 6 r i g (177) hatte mit der von ihm
empfohlenen Mischung von Aloepulver und PreuBischblau in wasseriger Losung
keinen Erfolg; er fiihrt den MiBerfolg darauf zuriick, daB zu wenig Aloe ver¬
wendet wurde. Endlich miissen die vergleichenden Versuche Spiecker¬
mann s (210) genannt werden. Spieckermann behandelte das Saat-
l ) Vergl. p. 189.
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Zueammenfassende Obersiohten.
209
gut mit Methylenblau, Methylgriin, Fuchsin, Gentianaviolett, Antiavitblau,
Antiavitgriin, Korbin, Kuprokorbin, Steinkohlenteer, Kongorot und Floria-
saatenschutz; die beiden letztgenannten Mittel schalten aus, weil das Saat-
gut diese Farben nur sehwer annahm. Die behandelten Korner wurden
ausgebreitet und mit Erde Uberdeckt; nach 8 Tagen wurde die Anzahl der
verzehrten Korner festgestellt. Die unbehandelten Korner waren samtlich
aufgefressen; fast ganzlich verzehrt waren die mit Kongorot (88 Proz.),
Floriasaatenschutz (76,3 Proz.) und Methylgriin (63,0 Proz.) behandelten
Korner, und von dem mit Korbin oder Kuprokorbin gefarbten Getreide war
fast die Halfte (48,3 Proz. bzw. 44 Proz.) verschwunden. Besser wirkte Anti¬
avitblau (29,7 Proz. gefressen), Fuchsin (17,3 Proz.), Gentianaviolett (16,7
Proz.), Antiavitgriin (15,3 Proz.), Methylenblau (13,7 Proz.) und am besten
Steinkohlenteer (11,3 Proz.). Die neuen Saatenschutzmittel bilden also nach den
bisher vorliegenden Versuchen keinen Fortschritt gegeniiber der alten Stein-
kohlenteerbehandlung; ganz leidlich schneidet nur Antiavit ab, das auch von
P o s t e 11 (161) empfohlen wird.
Zur Vertilgung der Sperlinge empfiehlt Wagner (233) kiinstliche
Sperlingsnester, wie sie auch im vorigen Sammelreferat 1 ) erwahnt wurden.
4. Ratten, Mause und Hamster.
Die gcgen Ratten und Mause empfohlenen Bakterienkulturen „Virus
D a n y s z“ wirken nach Kornauth (111) nicht gcgen Ratten, sondern
nur gcgen Mause. Killer (105), S t e i b (214) und T i e m a n n (218)
empfehlen gegen Mause Typhusbazillen; zum Auslegen eignet sich geschalter
Hafer besser als Brot. Nach K 61 m e 1 (110) wirkte das Auslegen von Mause-
typhusbazillen bisweilen allerdings rccht gut, in anderen Fallen aber gar
nicht. Wahl (235) macht darauf aufmerksam, daB das Brot, welches mit
den Typhusbazillen getrankt wird, gut trocken sein muB; am besten wendct
man das Mittel im zeitigen Friihjahr an.
Giftweizen wird nach R o r i g (179) von den Mausen immcr geschalt,
gleichgiiltig, ob er bereits geschalt war oder nicht. Viele MiBerfolge mit Gift¬
weizen sind vielleicht darauf zuriickzufiihren, daB das Gift nicht geniigend
eingedrungen ist; nach Erlenmeyer und Marx (42), die kauflichen
Giftweizen aus verschiedenen Qucllcn untersuchten, sitzt % des Strychnins
in der Schale. Die Untersuchungen zcigen, daB es notwendig ist, nur geschaltes
Getreide mit Strychnin zu durchtranken, damit die Korner gut durchzogen
sind. B o 11 e (18) empfiehlt Pillen aus Maismehl, denen 1 Proz. Zinkphos-
phiir zugesetzt ist.
Calciumkarbid ist nach R 6 r i g (179) zur Mausebckampfung ungccignct,
weil die Mause sehr widerstandsfahig gegen Acetylengas sind. Dagegen ist
(178) Schwefelkohlenstoff ein sicher wirkendes Mittel, wenn man 5 ccm in
jedes Loch mit Hilfe der Schwefelkohlcnstoftkanne einbringt. — In der Nahe
von Hecken und Gebiischen fand S c h a 1 k (189) nesterweise in Roggen-
feldern Halme ohne Aliren; die Schadigung wurde durch Zwergniause her-
vorgerufen.
Zur Hamstervertilgung empfiehlt Liiders (127) Hamsterpillen von
K i s s e in Erxleben, B a u m e i e r (12) Ratinkulturen, die auf Erbscn
oder Getreide in die Baue gelegt werden.
*) Vergl. Bd. 39 d. Zeitschr. p. 102.
Zweito Abt. Bd. 43.
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210
Zusammenfasseiide Ubersichten.
Literatnr.
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1913 p. 152.)
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d. Gouv. Moskau. [Russisch.] (Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913.
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11. B a u d y § , Ein Beitrag zur t)berwinterung der Rostpilze durch Uredo. (Ann.
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12. Baumeier, H., Vorschlage zur Hamsterbekampfung. (Landw. Wochenbl. f.
d. Prov. Sachsen. Bd. 15. 1913. p. 354.)
13. Beauverie, J., Frequence des germes de rouille dans I’intirieur des semences
de Gramin^es. (Compt. rend. hebd. de l’Acad. de Sc. T. 157. 1913. p. 787.)
14. —, Sur la question de la propagation des rouilles chez les Graminies. (Ebenda.
T. 156. 1913. p. 1391.)
15. Berthauld, F., Britigniire, L. et Berthauld, P., Diingungs-
versuche mit radioaktiven Stoffen. (Ann. de l’ficole Nation, d* Agric. de Grignon.
T. 3. 1912. p. 1; Ref. in Intern. Agrartechn. Rundsch. Bd. 4. 1913. p. 10&.)
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CentralbL f. d. Prov. Posen. Bd. 41. 1913. p. 501.)
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1913, p. 28.)
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25. Broili, J. u. Schikorra, W., Beitrage zur Biologie des Gerstenflugbrandes
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26. Burgerstein,A., Keimversuche mit Getreidefriichten im Licht und bei Licht-
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Zusammenfassende Ubersiohten.
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14*
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212
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70. H a r 11 e y , C. P., How to grow an acre of corn. (U. S. Dep. of Agric. Farm. Bull.
537. 1913.)
71. Haselhoff, Uber die Einwirkung von Borverbindungen auf das Pflanzen¬
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72. Hattendorf, E., Hederichvertilgung durch Kalkstickstoff. (Deutsche landw.
Presse. Bd. 40. 1913. p. 15.)
73. H e n n i n g , E., Landbruksbotaniska enterkningar fran Utsades foreningens
forsoksfalt vid Ultuna 1912. (Sveriges Utsadesfor. Tidskr. Bd. 23. 1913. p. 129.)
74. —, Nagra ord om hvetemyggan (Contarinia tritici) med sarskild hansyn
till hennes harjningar i mellersta Sverige sommaren 1912. (Ebenda. p. 65.)
75. —, Vaxtpatologiska iakttagelser a Utsades foreningens forsoksfalt vid Ultuna
sommeren 1911. (Ebenda. Vol. 22. 1912. p. 44.)
76. H e n 8 1 e r , Bericht iiber einen Hederichbekampfungsversuch. (Prakt. Bl. f.
Pflanzenb. u. Pflanzensch. Bd. 11. 1913. p. 82.)
77. Herrmann, Lokales von der Fritfliege. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913.
p. 1192.)
78. Herschlein, R., Anbauversuche mit Sommergerste in den Jahren 1910—1912.
(Wiirttemberg. Wochenbl. f. Landw. 1913. p. 460.)
79. —, Die vergleichenden Anbauversuche mit Weizen und Dinkel in den Jahren 1910
bis 1912. (Ebenda. p. 409.)
80. —, Vergleichende Anbauversuche mit Hafer in Wiirttemberg in den Jahren 1910
bis 1912. (Ebenda. p. 240.)
81. Hiltner, L., Soli man die Keimfahigkeit der Samereien in kiinstlichen Medien
oder in Erde priifen? (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. Pflanzensch. Bd. 11. 1913. p. 85
u. 104.)
82. —, Uber die diesjahrigen Auswinterungsschaden bei Klee und Roggen. (Ebenda.
P- «.)
83. —, Uber die diesjahrigen Auswinterungsschaden bei Klee und Roggen. (Wochenbl.
d. Landw. Ver. in Bayern. Bd. 103. 1913. p. 160.)
84. —, Uber die Wirkung der Sublimatbeizung des Winterroggens und des Winter-
weizens im Jahre 1912/13. (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. Pflanzensch. Bd. 11. 1913.
p. 101.)
85. —, Uber die Wirkung der Sublimatbeizung des Winterroggens und des Winter-
weizens im Jahre 1912/13. (Wochenbl. d. Landw. Ver. in Bayern. Bd. 103. 1913.
p. 348.)
86. — u. Gentner, G., Uber die Beschaffenheit des im Jahre 1913 geernteten Ge-
treidesaatgutes. (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. Pflanzensch. Bd. 11. 1913. p. 145.)
87. -, Uber die Ergebnisse der Untersuchung des in Bayern im Jahre 1912 ge¬
ernteten Hafers. (Ebenda. p. 61.)
88. H i t i e r , H. et D u m o n t, R., L’attaque actuellc du pi£tin sur les bl£s. (Journ.
d’Agric. Prat. T. 77. 1913. p. 43.)
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Zusammonfassende Obersichten,
213
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landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 554.)
90. Hostermann, Brandbekampfungsversuche. (Landw. Jahrb. Bd. 45. Ergan-
zungsb. 1. 1913. p. 107.)
91. Hoffmann, Die Unkrautgefahr fiir unsere Acker, insbesondere die des Hederichs
und seine Beseitigung. (Illustr. landw. Ztg. Bd. 33. 1913. p. 894.)
92. —, Kalkstickstoff zur Hederichbekampfung. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40.
1913. p. 542.)
93. Houser, J. S., Grasshoppers. (Ohio Agric. Exp. St. bioc. 137. 1913; Ref. in
Rev. of AppL Entom. Vol. I. Ser. A. 1913. p. 452.)
94. —, The wheat leaf miner (Agromyza parvicornis). (Ohio Stat. Bull.
251. p. 79; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. I. Ser. A. p. 257.)
95. Howard, A. and Howard G. L. C., On the inheritance of some ch&rakters
in wheat. (Mem. of the Dep. of Agric. in India. Bot. Ser. Vol. 5. 1912. p. 1.)
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der Landw. Kammer f. d. Prov. Schlesien. Bd. 17. 1913. p. 1267.)
97. Jablonowski (Fablonowsk i?), J., Tapinostola musculosa, ein Getreide-
schadling in Ungarn. (Kotzelek. Bd. 23. 1913. p. 3335; Ref. in Intern. Agrartechn.
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98. Jaczenkowski, E. V., Einige Angaben iiber die Zerstorung von S t a u r o -
notus maroccanus im Gouvern. Stavropol. (Rev. Russ. d’Entom. St.
Petersb. 1913. p. 342. Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 551.)
99. Johnson, A. G., Helminthosporium diseases of barley in Wisconsin. (Phyto¬
path. Vol. 3. 1913. p. 75.)
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102. Karel, M., Zur Drahtwurm bekampfung. (Fiihl. landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 313.)
103. K i 11 e r , J., Eingeschleppte Unkrauter. (D. Landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 1166.)
104. —, Grundfest, Pippau, Crepis, ein neues Unkraut. (Ebenda. p. 62.)
105. —, Zur Bekampfung der Mauseplage. (Landw. Zeitschr. f. ElsaB-Lothringen.
Bd. 41. 1913. p. 230.)
106. Kinder, Zu den diesjahrigen Fritfliegenschaden. (Illustr. landw. Zeitg. Bd. 33.
1913. p. 925.)
107. K i n z e 1, W. Frost und Licht als beeinflussende Krafte bei der Samenkeimung.
Stuttgart 1913.
108. Kirchner, Ununterbrochener Roggenbau auf bindigem Lehmboden. (Deutsche
landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 845.)
109. Kirchner, O. von, Bericht iiber die Tatigkeit der Konigl. Anstalt fur Pflanzen-
schutz in Hohenheim im Jahre 1912. (Wiirttemb. Wochenbi. f. Landw. 1913, p. 439.)
110. Kolmel, Die Mauseplage und ihre Bekampfung im Kreise Miihlhausen wahrend
des Jahres 1912. (Landw. Zeitschr. f. Els. Lothr. Bd. 41. 1913. p. 110.)
111. Kornauth, K., Bericht iiber die Tatigkeit der Kais. Konigl. landwirtschaft-
lichen bakteriologischen und Pflanzenschutzstation in Wien im Jalire 1912. (Zeitschr.
f. d. landw. Versuchsw. in Osterr. Bd. 16. 1913. p. 254.)
llla. Korsmo, E., Uber die Fahigkeit der Samen, den Verdauungskanal der
Haustiere zu passieren, ohne ihre Keimkraft zu verlieren. (Nyt. Mag. for Na-
turvidensk. Vol. 50, 1912, p. 251.)
lllb. —, Uber die Keimfahigkeit des Queckensamens und iiber die Quecke (Triticum
repens.) (Ebenda p. 238.)
112. Krause, Untersuchungen iiber Hagelschaden an Getreide. (Mitt, des Kaiser
Wilh.-Institute f. Landw. in Bromberg. Bd. 6. 1913. p. 48.)
113. Kreutz, Bericht iiber die MaBnahmen des Landwirtskamm.-Ausschusses fiir
Oberhessen in der Hederichbekampfung 1911. (Hessische landw. Zeitschr. Bd. 82.
1912. p. 346.)
114. K r ii g e r , W- und Wimmer, G., Zur Kenntnis der Dorrfleckenkrankheit des
Hafers. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 213.)
115. Kuhnert, Ein Beitrag zur Dorrfleckenkrankheit. (Ebenda, p. 84.)
116. Kulisch, P., Bericht iiber die Tatigkeit der landwirtsch aft lichen Versuchs-
station Colmar im ElsaB, fiir das Jahr 1912. (Verhandl. d. Landwirtschaftsrates
von ElsaB-Lothringen. Session 1913. 29. Tagung. 1913. p. 329.)
116a. Kurdjumow, N., Ein Schmarotzer der Getreideblattlause in RuBland.
(Revue Russe d’Entom. Vol. 13. 1913. p. 25; Ref. in Intern. Agrartechn. Rund¬
schau. Bd. 5. 1914. p. 443.)
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214
Zusammenfassende t)bersichten.
117. Kurth, Steinkohlenteer zum Schutz der Saaten gegen KrahenfraB. (Deutsche
landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 241.)
118. Lang, Fr., Beobachtungen bei Dienstreisen im Sommer 1913. (Prakt. BL f.
Pflanzenbau- u. Pflanzenschutz. Bd. 11. 1913. p. 112.)
119. Lang, W., Das Beizen der Saatfrucht. (Wiirttemberg. Woohenblatt f. Landw.
Bd. 36. 1913. p. 113. p. 494.)
120. —, Versuche mit neuen Pflanzenschutzmitteln. (Ebenda. Bd. 35. 1912. p. 842.)
121. —, Zum Parasitismus der Brandpilze. (Jahresber. der Ver. f. angew. Bot. 1913.
p. 172.)
122. L e s a g e , P., tJber das Verhalten des Weizens gegenxiber der Einwirkung von
Kupfersulfatlosungen verschiedener Konzentration. (Bull, de la Soe. Scient. et Me¬
dic, de l’Ouest. Vol. 21. 1912. p. 129. Ref. Intern. Agrartechn. Rundsch. Bd. 4.
1913. p. 907.)
123. Lind, J., Rostrup, S. og Kolpin Ravn, F., Oversigt over Land-
brugsplantemes sygdomme i 1912. (Tidskr. for Landbr. Plant. VoL 20. 1913. p. 249.)
124i Lipschiitz, Eignet sich Kalkstickstoff zur Hederichbekampfung? (Deutsche
landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 48.)
125. L j ung, E. W., Strabrand hos rag. (Sveriges Utsadesf. Tidsk. 1913. p. 230.)
126. Lounsbury, C. P., Locust bacterial disease. (Agric. Joum. of. S. Africa 1913.
p. 607.)
127. L ii d e r s , Hamstervertilgung. (Landw. Wochenschr. fiir d. Prov. Sachsen. Bd. 15.
1913. p. 154.)
128. Lupus, A., Hederichbekampfung durch Kainit. (Zeitschr. der Landwirtschafts-
kammer f. d. Prov. Schlesien. Bd. 17. 1913. p. 873.)
129. M a a c k , C., Die Vertilgung des Hederichs und des Ackersenfs. (Landw. Wochenbl.
Schlesw.-Holstein. Bd. 63. 1913. p. 316.)
130. Mall, Das Ergebnis eines Hederichvertilgungsversuches aus dem Jahre 1910 u.
1911. (Wiirttemb. Wochenbl. f. Landw. 1913. p. 316.)
131. Malpeaux, L., Radioaktive Diingemittel. (La V. Agric. et Rural Vol. 2. 191.
p. 242; Ref. in Intern. Agrartechn. Rundsch. Bd. 4. 1913. p. 414.)
132. Marcus, A., Uber Drahtwurmbekampfung. (Fiihlings landw. Ztg. Bd. 62. 1913.
p. 692.)
133. McAtee, W. L., Relation of birds to grain aphides (Yearbook of the U. S. Dep.
of Agric. 1912. Washington 1913.)
134. McCool, M., The action of certain nutrient and nonnutrient bases on plant
growth. (Com. Univ. Agric. Exp. Stat. Mem. Nr. 2. 1913.)
135. Merkel, Sortenanbauversuche des Erntejahres 1912. (Jahrbuch der D. L. G.
Bd. 28. 1913. p. 3.)
136. M i & g e , Spontanes Auftreten anormaler Bliiten beim Mais in Frankreich. (Bull,
d. s6ano. de la Soc. Nat. d’Agric. de France. Vol. 73. 1913. p. 292; Ref. in Intern.
Agrartechn. Rundsch. Bd. 4. 1913. p. 1306.)
137. M o 1 z, E., Anormale Gerstenahren. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 406.)
138. Moore, W., The effect of poisons upon the elegant grasshopper (Zonocerus ele-
gans). (The Agric. Joum. of the Un. of S. Africa. Vol. 6. 1913. p. 60).
139. —, The maize stalk borer and its control (Sesamia fusca). (Ebenda VoL 5. 1913.
p. 419).
140. —, The wheat louse (Toxoptera graminum). (Ebenda. VoL 6. 1913. p. 482.)
141. Muller, G., Untersuchungen liber die von Weizensamen und WeizenkeimUngen
ertragenen hochsten Temperaturen. (Zeitschr. fiir Pflanzenkrankh. Bd. 23. 1913.
p. 193.)
142. Muller, H. C. und M o 1 z , E., Beizempfindlichkeit des Getreides der Ernte 1912
und Vorschlage zu dessen Beizung. (Landw. Wochenschr. f. d. Prov. Sachsen.
Bd. 15. 1913. p. 65.)
143. —, — und Morgenthaler, O., tTber Brandbekampfung und den EinfluB der
Bestellzeit beim Sommerweizen auf dessen Ertrag und Gesundheit. (Die landw.
Versuchs-Stat. Bd. 83. 1913. p. 211.)
144. — und Morgenthaler, 0., Versuche iiber die Bekampfung des Steinbrandes
beim Winterweizen. (Fiihl. Landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 481.)
145. Muller, K., Zur Bekampfung des Franzosenkrautes. (Bericht der Hauptst. f.
Pfianzensch. in Baden f. d. Jahr 1912. 1913. p. 66.)
146. M u n e r a t i, O., Sul comportamento dei semi delle piante spontanee nel terreno
e sulla scarsa efficaria dei lavori del suolo per provocare la distruzione delle erbe
infestanti. (Rend. Acc. dei Line. Vol. 22. 1913. p. 120.)
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Zus&mmenfassende tlbersichten.
215
147. Munerati, 0. und Zapparoli, T. V., L’acidit& dei concimi chimici in
rapporto alia germinazione dei semi delle leguminose infeste quiescenti nel terreno.
(Le Staz. sperim. Agr. Ital. Vol. 46. 1913. p. 6.)
148. -, Sulla presunta conservazione della vitalita dei semi delle pianti infestanti
in profondo dello strato cultivabile delle terre sottopeste a lavorazioni periodiche.
(Ebenda p. 347.)
149. M u r i n o w , A., Das Ahrentreiben des Winterroggens und Winterweizens bei
Friihjahrsaussaat. (Journ. f. exp. Landw. Bd. 14. 1913. p. 238.) [Russisch mit
deutscher Zusammenf assung. ]
160. Oetken, W., Die Ermittelung der Keimfahigkeit und der Keimkraft des Saat-
gutes. Deutsche Landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 287. 305. 329. 337.)
151. —, Versuche iiber den Staubbrand des Sommerweizens. (Ebenda. p. 36 u. 49.)
152. Pakzoski, J. K., Schiidliche Insekten an Mais. (Herausgegeb. von dem Semstwo
Cherson 1913; Ref. in Rev. of Appl. EnbomoL Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 630.)
153. Pantanelli, E., Su l’inquinamento del terreno con sostanze nocive prodotti
dai funghi parassiti delle piante. (Rend, della R. Acc. dei Lincei. Vol. 22. p. 116.)
154. Peacock, R. W., Field experiments with flag smut. (Agr. Gaz. of N. S. Wales.
Vol. 24. 1913. p. 381.)
155. Petit, G. et Angelin, R., De l’influence de la radioactivity but la germina¬
tion. (Compte Rend. d. FAc. d. Sciences. Vol. 156. 1913. p. 903.)
156. Pie per, H., Einige Versuche und Beobachtungen axis der Samenkontrolle.
(FiihL Landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 361.)
157. —, Zur Methode der Keimpriifung. (Ebenda. p. 625.)
158. Plahn Appiani, H., Brandpilze. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913.
p. 823.)
159. Pospielo w, V., Versuche iiber die kiinstliche Infektion der Wintersaateule
mit ihren Parasiten im Gouv. Kiew. (Bote der Zuckerindustrie. 1913; Ref. in Rev.
of Appl. Entom. Vol. I. Ser. A. 1913. p. 539.)
160. Portchinsky, J. A., Phalera bucephala und ihre Bedeutung fiir die Zucht von
Pentarthron (Oophthora) semhlides im Winter. (Arb. des Entom. Bureaus der Wiss.
Kamm. des Landwirtschaftsmin. X. Nr. 4. 1913; Ref.Rev. of Appl. Entom. VoL
I. Ser. A. 1913. p. 317.)
161. P o s t e 11, R., Zur Abwehr von Krahenschaden. Deutsche Landw. Presse. Bd.
40. 1913. p. 44.
162. Pridh am, J. T., Flag smut of wheat. (Agric. Gaz. of N. S. Wales. Vol. 24.
1913, p. 25.)
162a. Prune t, A., Sur les champignons, qui causent en France le pi£tin des c4-
reales. (Compt. Rend. S£anc. de l’Acad. d. Sciences. Vol. 157. 1913. p. 1076.)
163. Quanjer, H. M., De invloed van den zaaitijd op den Gezondhedstoestand van
de granen. (Sonderabdr. aus Dr. Starings Almanak 1913.)
164. —, flieuwe proeven ter ontsmetting van zaagranen met het Water. (Zeeunsch.
Landbouzblad. Vol. 6, 1913. Nr. 173.)
165. R e e d , H. S. and Ho 1 m e s , F. S., A study of the winter resistance of the Ure-
dospores of Puccinia coronata Cda. (Ann. Rep. of the Virg. Polytech. Inst. Agric*
Exp. Stat. 1911/12. 1913. p. 78.)
166. R e i n e 11, J., Vergleichende Versuche iiber die Bekampfung von Hederich,
Ackersenf und anderen Unkrautern mit Cuproazotin, Eisenvitriol und Kalkstick-
stoff. (FiihL Landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 553.)
167. R e m y und L ii 8 t n e r , Bericht iiber das Auftreten von Feinden und Krank-
heiten der Kulturpflanzen in der Rheinprovinz im Jahre 1912. (Veroffentl. d. Landw.
Kammer f. d. Rheinprovinz. 1913. Nr. 1.)
168. Report of the Departement of Agriculture Nairobi, British E. Africa, 1911—12.
(Ref. in The Rev. of Appl. Entomol. Vol. I. Ser. A. 1913. p. 39.)
169. R e u t h e r , Die Fufikrankheit des Weizens. (Deutsche Landw. Presse. Bd. 40.
1913. p. 780.)
170. Reynolds, M. H., Prevention of bunt in wheat. (Agric. Gaz. of N. S. Wales.
VoL 24. 1913. p. 461.)
171. R i e h m , E., Priifung einiger Mittel zur Bekampfung des Steinbrandes. (Mitteil.
aus d. KaiserL Biol. Anst. Heft 14. 1913. p. 8.)
172. —, Uber Apparate zxir Brand bekampfung. (Deutsche Landw. Presse. Bd. 40. 1913.
p. 107.)
173. —, Uber die Wirkung von Tetrachlorkohlenstoff- und Schwefelkohlenstoffdampfen
auf die Keimfahigkeit einiger Samen. (Mitteil. aus der Kaiserl. Biol. Anst. Heft 14.
1913. p. 25.)
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216
Zusammenfassende Ubersiohten.
174. R i e s , Landwirt© streut Kalkstickstoff gegen Senf und Hederich. (Bad. Landw.
Wochenbl. 1912. p. 538.)
175. Ritter, Zu der Hederich vertilgung durch Kalkstickstoff. (Landw. Ann.
des Mecklenburger patriot. Vereins. 1913. p. 139.)
176. Robert, E., Encore quelques mots sur la pi6tin du bl6. (Journ. d.Agric. prat.
Vol. 77. 1913. p. 715.X
177. Rorig, G., Die Behandlung des Saatgutes zum Schutze gegen KrahenfraB.
(Mitteil. aus der Kaiserl. Biol. Ansi. Heft 14. 1913. p. 43.)
178. —, Schwefelkohlenstoff gegen Mause. (Mitteil. der D. L. G. 1913. p. 641.)
179. —, Untersuchungen zur Frage der Bekampfung der Feldmause. (Mitteil. aus der
Kaiserl. Biol. Anst.. Heft 14. 1913. p. 26.)
180. Rorer, J. B., The green Muscardine Fungus and its use in cane fields. (Bd.
Agric. Trinidad and Tobago 31. March 1913; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. I.
Ser. A. 1913. p. 268.)
181. Rudiger, Zur Frage der Unkrautbekampfung. (Wiirttembergisches Wochen-
blatt f. Landw. 1913. p. 338.)
182. R u 8 c h e , A., Beeinflussung der Keimfahigkeit verschiedener Kulturpflanzen
durch Salzdiingung. (Journ. f. Landw. Bd. 60. 1912. p. 305.)
183. Schaffnit, E., Biologische Gesichtspunkte fur die Samenpriifung. (Ebenda.
Bd. 61. 1913. p. 57.)
184. —, Der Schneeschimmel und die iibrigen durch Fusarium nivale bes hervorgerufenen
Krankheitserscheinungen des Getreides. (Illustr. Landw. Ztg. Bd. 33. 1913.
p. 63.)
185. —, Die Bekampfung des Hederichs. (Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen. Bd. 41.
1913. p. 305.)
186. —, Keimphysiologische Untersuchungen. (Mitt. d. K. Wilh.-Inst. f. Landw. Brom¬
berg. Bd. 6. 1913. p. 45.)
187. —, Ober die Auswinterung des Getreides. (Ebenda. p. 42.)
188. —, Zur Systematik von Fusarium nivale bzw. seiner hoheren Fruchtform.
(Mykol. Centralbl. Bd. 2. 1913. p. 253.)
189. S c h a 1 k , G., Die Zwergmaus als Getreideschadling. (Landw. Zeitschr. f. West¬
falen u. Ldppe. 1913. p. 34.)
190. Sc hander, R., Zur Behandlung der Sommerung gegen Flugbrand. (Landw.
Centralbl. f. Posen. Bd. 41. 1913. p. 210.)
191. S c h e w e 1 e w , J., Zur Flora der Segetalunkrauter des Gouv. Jekaterinoslaw.
(Bull. f. angew. Botan. Bd. 6. 1913. p. 213.) [Russisch mit deutscher Zusammen-
fassung. ]
192. Schlumberger, O., Untersuchungen iiber den EinfluB von Blattverlust und
Blattverletzungen auf die Ausbildung der Ahren und Korner beim Roggen. (Arb.
a. d. K. Biol. Anst. Bd. 8. 1913. p. 515.)
193. —, Untersuchungen iiber die Bedeutung von Blattverlust und Verletzung von
Blattern und Halmen auf die Ausbildung der Roggenkorner. (Mitt. a. d. K. Biol.
Anst. H. 14. 1913. p. 11.)
194. Schmid, Leiden und Freuden der Hederich vertilgung. (Wiirttemberg. Wochenbl.
f. Landw*. 1913. p. 277.)
195. Schneider, G., Fine seltene Milbenkrankheit des Hafers. (Deutsche landw.
Presse. Bd. 40. 1913. p. 1193.)
196. Schultz u. Spieckermann, Versuche mit verschiedenen chemischen Mit-
teln zur Bekampfung des Hederichs. (Deutsche landw\ Presse. Bd. 40. 1913. p. 1207.)
197. S h a n t z, H. L., The effects of artificial shading on plant growth in Louisiana.
(U. S. Dep. of Agric. Bur. of Plant. Ind. Bull. 279. 1913. p. 1.)
197a. Simon, Die Bekampfung des Hederichs in Serradeila. (Ill. Landw. Ztg. Bd.
32. 1912. p. 183,)
198. Smith, H. S., A bill-bug injurious to small grain (Sphenophorus dis¬
color Mann.). (Bull. Stat. Conn, of Hortic. Sacramento 1913. p. 619; Ref. in
Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 383.)
199. Smith, R. J., Biological Record of little gras bill-bug (Sphenophorus
parvulus). (35. Ann. Rep. of the North Carolina Agric. Exp. Stat. 1911 12.
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200. —, Report of Work on Corn Bill-bug (Sphenophorus c a 11 o s u s). (Ebenda.
p. 105; Ref. Ebenda. p. 262.)
201. So hot t a, Studien iiber Erkrankungen von Hafer und Gerstc auf besandetem
Xiederungsmoor. (Illustr. landw. Ztg. Bd. 33. 1913. p. 625.)
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Zusammenfasaande Obersichten.
217
202. Soderbaum, H. G., Cbersicht der bei der Agrikulturchemischen Abteilung
der landwirtschaftlichen Zentralanstalt Stockholm in den letzten Jahren erzielten
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203. Sopotsko, A., Die Wintersaateule und ihre Bekampfung. (Entom. Stat. d.
Semstwo im Gouv. Tula 1913; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913.
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204. Soutter,R. E., Smut experiments at the state farm, Bungeworgorai. (QueensL
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205. Spahn, Wie schiitzt man die Saat am billigsten gegen TierfraB? (Hessische
landw. Ztg. Bd. 83. 1913. p. 446.)
206. Spahr, Nochmals Kalkstickstoff zur Hederichbekampfung. (Deutsche landw.
Prease. Bd. 40. 1913. p. 581.)
207. Spieckermann, A., Die Bekampfung des Hederichs mit Streupulvern.
(Landw. Ztg. f. Westfalen u. Lippe. 1912. p. 251.)
208. —, Die Bekampfung der Brandkrankheiten des Getreides. (Landw. Zeitschr. f.
Westfalen u. Lippe. Bd. 70. 1913. p. 133 u. 149.)
209. —, Die Krankheiten der Kulturpflanzen in Westfalen und ihre Bekampfung.
(Veroffentl. d. Landw.-Rammer f. d. Prov. Westfalen. H. 17. 1913.)
210. —, Die neuen Saatschutzmittel gegen Vogelfrafl (Landw. Ztg. f. Westfalen u.
Lippe. Bd. 70. 1913. p. 418.)
211. —, Die Stockkrankheit des Roggens. (Ebenda. p. 183 u. 193.)
212. S p i n k s , G. T., Factors affecting susceptibility to disease in plants. (The Journ.
of Agric. Sc. Vol. 5. 1913. p. 231.)
213. S t e g 1 i c h , Bericht liber die Tatigkeit der Landwirtschaftlichen Abteilung der
Kgl. Pflanzenphysiologischen Versuchsstation zu Dresden im Jahre 1912. 1913.
214. Steib, C h., Vertilgung der Feldmause in der Gemarkung Weier a. L. in den
Jahren 1911 und 1912. (Landw. Zeitschr. f. ElsaB-Lothringen. 1913. No. 15. p. 323.)
215. S t 6 r m e r, K. u. K1 e i n e , R.» Parasitare Schaden am Wintergetreide. (Landw.
Wochenbl. f. d. Prov. Pommem. 1913. p. 139 u. Deutsche landw. Presse. Bd. 40.
1913. p. 377.)
216. —, Ruhland u. Spieckermann, Bodenbearbeitungs- und Unkrautbe-
kampfungsversuche in Warsow 1912. (Landw. Wochenbl. f. d. Prov. Pommern.
1913. p. 167 u. Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 445.)
217. Strobele, Hederich bekampfung und Drill- und Hackkultur. (Wiirttemberg.
Wochenbl. f. Landw. 1913. p. 317.)
218. Tiemann, Zur Mausebekampfung. (Landw. Centralbl. f. d. Prov. Posen.
Bd. 41. 1913. p. 795.)
219. Triitzschler, M. v., Cuprocorbin. (Zeitschr. d. Landw.-Kammer f. d. Prov.
Schlesien. Bd. 17. 1913. p. 1270.)
220. T r u 8 8 o w a , N. P., Einige Versuche mit Fusariuin infiziertem Weizen.
(Journ. f. Pflanzenkrankh. Bd. 6. 1912. p. 119.) [Russisch.]
221. U w a r o w , B. P., Der Kampf gegen die Heuschrecken im Gouv. Stavropol. (Stavrp.
Entom. Bur. St. Petersburg. 1913; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A.
1913. p. 542.)
222. —, Bericht des Entomologischen Bureaus zu Stavropol im Kaukasus fur das Jahr
1912. St. Petersburg 1913. [Russisch mit deutscher Zusammenfassung. ]
223. —, Die Bekampfung der Heuschrecken im Gouv. Stavropol wahrend der Jahre
1907—1912. (Entom. Bur. Petersburg. 1913.) [Russisch mit deutscher Zusammen¬
fassung. ]
224. Vermeil, P., Aelia acuminata, ein Getreideschadling in Algier. (Rev.
Agric. et Vitic. de l’Afrique du Nord. VoL 2. 1913. p. 644; Ref. in Intern. Agrartechn.
Rundsch. 1913. Bd. 4. 1913. p. 1478.)
225. Vogeley, Wodurch konnen wir der Verunkrautung durch Hederich entgegen-
arbeiten? (Hessische landw. Zeitschr. Bd. 83. 1913. p. 306.)
226. V o g e 8 , E., Der Schneeschimmel. (Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 229.)
227. —, Die Witterung und die FuBkrankheit des Getreides. (Ebenda. p. 993.)
228. —, t)ber Ophiobolus herpotrichus Fries und die FuBkrankheit des
Getreides. (Zeitschr. f. GarungsphysioL Bd. 3. 1913. p. 43.)
229. V o g g , Hederich bekampfung. (Wochenbl. d. Landw. Ver. in Bayern. Bd. 103.
1913. p. 135.)
230. Vopelius, E., Unkrautentferner. D. R. G. M. 45 604. (Ebenda. p. 351.)
231. V u i 11 e t, A., La pvrale du Mais. (Pyrausta n u b i 1 a 1 i s Hb.) (La Rev.
du Phytopat hoi. Appl. 1913. p. 105.)
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218
Allgemeines.
232. Wagner, Max, Haben wir in diesem Jahr wieder Fritfliegenbefall zu be-
fiirchten und was ist gegen solche Schadigungen zu tun? (Hessiache landw. Zeitschr.
Bd. 83. 1913. p. 2.)
233. —, Vertilgt die Spatzen. (Ebenda. p. 462.)
234. —, Schaden durch den BlasenfuB (T h r i p 8) an Roggen und Hafer im Jahre 1912.
(Deutsche landw. Presse. Bd. 40. 1913. p. 75.)
235. Wahl, B r., Winke fur die Organisation und Durchfiihrung der Feldmausebe-
kampfung mit Hilfe des Mausetyphusbacillus. (Landesamtsbl. d. Erzherzogt.
Osterreichs u. d. Enns. 1912. p. 2, 1913. p. 4; Ref. im CentralbL f. Bakt. Abt. II.
Bd. 40. p. 420.)
236. Wahl, C. v., Bekampfungsversuche gegen Hederich. (Bad. landw. WochenbL
1913. p. 773.)
236a. —, —, Saatensohutzmittel (Ber. d. Hauptst. f. Pflanzensch. in Baden fur 1913.
p. 12.)
237. Wassiliew, E. M., Die wichtigsten Mittel gegen die Larven und Kafer des
Getreidehahnchens, eines Schadlings des Sommergetreides. (Arb. d. Entom. Ver-
suchsstat. f. d. Jahr 1912. Kiew 1913. Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A.
1913. p. 479.)
238. —, Eurygaster integriceps und neue Bekampfungsmethoden mit
Hilfe von Parasiten. (Bur. f. Entom. St. Petersburg 1913. Ref. in Rev. of Appl.
Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 446.)
239. W a w i 1 o w , N., Beitrage zur Frage uber die verschiedene Widerstandsfahigkeit
des Getreides gegen parasitische Pilze. (Arb. d. Versuchsstat. f. Pflanzenziichtung
am Moskauer landw. Inst. 1. 1913.) [Russisch mit deutscher Zusammenfassung. ]
240. —, Uber den Weizenbastard Triticum vulgare Vill. ? X Triticum
monococcum L. £. (Bull. f. angew. Bot. Bd. 6. 1913. p. 1.) [Russisch mit
deutscher Zusammenfassung. ]
241. Webster, F. M., The southern corn root worm, or bud worm. (U. S. Dep. of
Agric. Bull. 5. 1913; Ref. in Rev. of Appl. Entom. Vol. 1. Ser. A. 1913. p. 430.)
242. —, The western corn rootworm. (Ebenda. Bull. 8; Ref. Ebenda. p. 429.)
243. W e e 8 e , J., Uber den Zusammenhang von Fusarium nivale, den Erreger
der Schneeschimmelkrankheit der Getreidearten und Wiesengraser mit N e c t r i a
graminicola Berk, et Br. (Zeitschr. f. Garungsphysiol. Bd. 2. 1913. p. 290.)
244. Werth, E., Versuche iiber den EinfluB des Maisbrandes auf die Bliiten- und
Fruchtbildung des Maises. (Mitt. a. d. K. Biol. Anst. 1913. H. 14. p. 12.)
245. Westerdijk, Jo h., Jaarverslag 1912. Phytopath. Labor. W. C. S c h o 11 e n.
1913.
246. Z a d e , Die Pflanzendecke als keimungshemmender Faktor fiir gewisse Unkraut-
samen. (Fiihlings landw. Ztg. Bd. 62. 1913. p. 777.)
247. Zimmermann, H., Bericht der Hauptsammelstelle fiir Pflanzenschutz in
Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz fiir das Jahr 1912. 1913.
248. —, Partiale Frostbeschadigung des Wintergetreides als Ursache der Verwechs-
lung mit WildverbiB. (Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. Bd. 23. 1913. p. 332.)
249. —, Uber die Lebensdauer des Gerstenflugbrandes (Ustilago horde i) in
infiziertem Saatgut. (Ebenda. p. 257.)
250. Z i n g 1 e r , A., Uber wirksame Unkrautbekampfung mittels Kalkstickstoff. (Landw.
Centralbl. f. d. Prov. Posen. Bd. 41. 1913. p. 697.)
Referate.
Kayscr, E., Microbiologie a g r i c o 1 e. 3. ed. 572 pp. 95 fig. Paris
(Bailliere et fils) 1914. Geh. 5 Frcs.
Die 3. Auflage dieses Buches folgt der 2. in einem Abstandc von nur
4 Jahren. Daraus geht hervor, daB jedenfalls in Frankreich E. Kaysers
Werk eine sehr gute Aufnahme gefunden hat. Sie ist ihm aber auch ander-
weit nur zu wiinsehen. Seit Pasteurs Zeiten hat die franzosische Mikro-
biologie vielfach ihre eigenen Wege eingeschlagen. Und gcrade wegen des
spezifisch franzosischen Charakters diirfte die angczeigte Schrift auch fiir
deutsche und englische Leser von Interesse und von Wert sein.
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Allgemeines.
219
Die landwirtschaftliche Mikrobiologie wird hier in denkbar weitestem
Sinne gefaBt und besprochen. In dem ersten der 3 Hauptabschnitte ge-
langen (au! p. 15—95) die generellen morphologischen und physiologischen
Gesichtspunkte zur Erorterung. Besonders eingehend sind die Enzyme be-
handelt. Der zweite Hauptabschnitt umschlieBt (auf p. 96—305) diejenigen
Darlegungen, die bestimmt sind, die Beziehungen zwischen Bodenmikroben
und Bodenfruchtbarkeit klarzustellen. Es werden nacheinander besprochen:
die Verteilung der Organismen im Boden, der Kreislauf des Stickstoffs, die
Zersetzung der organischen Reste (Stalldiinger, Griindiinger und Humus),
die Abwasserreinigung sowie der Kreislauf von Schwefel und Eisen. Der
dritte Abschnitt ist den Umwandlungen gewidmet, welche die pflanzlichen
und die tierischen Produkte unter dem Einflusse der Pilze und der Bakterien
erleiden. Nacheinander werden erortert die Alkoholgarung, die Bereitung
von Bier, Wein und Essig, die Einsauerung von Nahrungs- und Futtermitteln,
das Rosten von Flachs und Hanf, die Fermentation des Tabaks, die zuweilen
auftretenden unerwiinschten Umsetzungen in Starke, Zucker und Brot, so¬
wie das Vorkommen und die Leistungen der Mikroben in Milch, Butter und
KSse. Ein Kapitel ttber die Gerberei schlieBt sich an. Jedem Kapitel ist
ein bibliographischer Anhang beigegeben.
Natiirlich wiirde es nicht allzu schwierig sejn, auf den nahezu 600 Seiten,
die so verschiedenartigen Problemen gewidmet sind, den einen oder den
anderen Irrtum nachzuweisen. Dafi indessen die meisten von ihnen nicht
von erheblicher Bedeutung sind, ist schon dadurch gewahrleistet, dafi der
Verf. wahrend eines Zeitraumes von mehr als 2 Jahrzehnten Gelegenheit
gehabt hat, auf fast alien der in Frage kommenden Gebiete eigene Erfah-
rungen zu sammeln.
Z. B. wird (auf p. 451) immer noch die veraltete Ansicht wiedergegeben, derzufolge
eine Temperatur von 50—70° C fiir die Erzielung einer guten Silage am geeignetsten
sei. — Die Annahme (p. 494), daB nur dann ein hoher Zellgehalt in Milch vorkommt,
wenn diese einem entzundeten Euter entstammt, ist von zahlreichen Autoren als nicht
zutreffend erwiesen worden. — Das Gleiche gilt in bezug auf die Angabe, daB Azoto-
b a c t e r in Bouillon und auf anderen Fleischniihrbdden nicht wachse. — Die friiher
auf G. T. Moores Veranlassung im U. S. Department of Agriculture hergestellten
Trockenkulturen der Knollchenbakterien sind bereits seit einer Reihe von Jahren durch
fliissige Kulturen ersetzt worden; mit den Veroffentlichungen Bottomleys hat
dieser Weohsel nichts zu tun.
In einer Richtung diirfte indessen eine griindliche Revision des Textes
fiir die n&chste Auflage angezeigt sein. Ich meine in historischer Hinsicht.
Z. B. war weder Meusel der erste, der iiber nitratreduzierende Organis¬
men geschrieben hat, noch veroffentlichte H. P r i n g s h e i m die ersten
Angaben iiber Stickstoffbindung durch Azotobacter in Zellulose-
losungen. Zweifellos ist das Zitieren unrichtiger historischer Daten heutigen-
tages leider nur allzu haufig; aber es war speziell einer der leitenden Gesichts¬
punkte bei der Ausarbeitung meines ,,Handbuches der landwirtschaftlichen
Bakteriologie“, diesem Ubelstand nach Moglichkeit Abhilfe zu schaffen.
Wie gesagt, sind diese, der Verbesserung bcdiirftigen Punkte nicht
derart, daB der Wert des Buches dadurch merkliche Minderung erfiihre.
Es bringt die zahlreichen, wichtigen Probleme der landwirtschaftlichen
Mikrobiologie in so vorziiglicher Weise zur Darstellung, daB man ihm ent-
schieden einen moglichst weiten Leserkreis wiinschen muB. Gerade die Lek-
tUre eines franzosisch geschriebenen Werkes hat ja zudem ihren eigenen
Reiz. L 6 h n i s (Washington).
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220
Bakterieo.
Burrill, T. J., Bacillus amylovorus vs. amylivorus. (Phyto¬
path. Vol. 4. 1914. p. 31.)
Verf. weist darauf hin, dab Bacillus amylovorus in der ersten
Publikation infolge ernes Druckfehlers als B. a m y 1 i v o r u s bezeichnet
worden ist, erklart es aber selbstverstandlich fiir wiinschenswert, dab dieser
Druckfehler nicht beriicksichtigt wird, dab also der Bacillus B. amylo¬
vorus genannt wird. R i e h m (Berlin-Dahlem).
Stewart,V.B., Specific name of the fire blight organisms.
(Phytopathology. Vol. 4. 1914. p. 32.)
Auch Stewart befabt sich mit der Frage, ob man Bacillus
amylovorus oder B. amylivorus schreiben soil. Er stellt fest,
dab Burrill in dem 11. Jahresbericht der Universitat Illinois im Jahre
1882 den Bacillus zuerst Micrococcus amylovorus genannt hat
und dab der Organismus deshalb Bacillus amylovorus (Burrill)
Trev. zu nennen sei. Riehm (Berlin-Dahlem).
Broquin-Lacombe, A., Sur un caractere differentiel entre
Bacillus mesentericus niger et Bacillus lactis
n i g e r. (Compt. rend. Soe. Biol. T. 75. 1913. p. 598.)
B. constate par scs experiences que Bacillus mesentericus
niger de Biel (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 1896) n’est pas identique au
Bacillus lactis niger de Gorini (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 1896),
contrairement k l’opinion de divers savants. B. a pu les diff£reneier au
moyen du liquide nutritif synth6tique de Lasseur. Le B. mesente¬
ricus niger donne un voile plisse blanc puis ardois6 tandis que le liquide
est bleu par reflexion et violet par transparence puis noir; le B. lactis
niger donne un voile blanc et le liquide reste incolore. Le voile est lisse.
L’auteur se propose de revenir sur la differentiation de ces deux bacilles, il
donne la bibliographic de cette question assez speciale.
Kufferath (Bruxelles).
Franzen, Hartwig, B e i t r & g e zur Biochemie der Mikro-
organismen. IX. Mitteilung von Franzen, Hartwig
und Eggen, F.: t) b e r den N&hrwert verschiedener
Zuckerarten und Aminosauren fiir Bacillus pro¬
dig i o s u 6. (Hoppe-Seylers Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 90.
p. 311/354.)
Zur Priifung des Nahrwertes verschiedener Substanzen gehen die Verff.
von der Gberlegung aus, dab sich bestimmte Funktionen eines Organismus
in ganz bestimmtem Sinne andem, wenn die Zusammensetzung des Substrates
sich andert. In der vorliegenden Arbeit untersuchen sie die Bedingungen
der Bildung und Vergarung der Ameisensaurc durch Bac. prodigio-
s u s unter verschiedenen Bedingungen. Zum Studium der Eigenschaften
der Bakterien haben die Verff. diesen Weg gewahlt, weil sie gefunden hatten,
dab die bei Schimmelpilzen und auch Hefen angewandten Methoden, be-
ruhend auf der durch Abfiltrieren und "Wagen der geziichteten Organismen,
beziiglich durch Ermittlung dcs N-Gehaltes der Losungen fiir Bakterien
nicht anwendbar seien. Um die durch Anderung des physiologischen Zu-
standes der Bakterienkulturen hervorgerufenen Schwankungen zu kontrol-
lieren, wurde jedesmal ein Versuch mit konstanter Zusammensetzung an-
gestellt. Die Versuche erstrecken sich auf eine Zeitdauer von 5 Tagen. Die
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Bakterien.
221
N&hrlosung enthielt Kaliumphosphat, Natriumkarbonat, Magnesiumsulfat,
Calciumchlorid und Ferrosulfat. Als Kohlenstoff- bezliglich Stickstoffquelle
dienten Glukose, Fruktose, Rohrzucker, Galaktose, Laktose, Maltose resp.
Alanin, Asparagin und Glykokoll. AuBerdem enthielt jede Nahrlosung noch
ameisensaures Natrium. Der Gehalt an gebildeter bzw. vergorener Ameisen¬
saure wurde, nachdem die Kulturen bestimmte Zeit bei 17° gestanden hatten,
in der friiher beschriebenen Weise bestimmt.
Der Vergleich der Glukose mit Fruktose ergibt, daft die Fruktose
einen etwas schlechteren NShrwert besitzt als die Glukose. Fur Rohrzucker
wurde dasselbe Resultat ermittelt, immerhin sind die Resultate mit den
beiden letztgenannten Zuckem (Fruktose und Rohrzucker) nur wenig ab-
weichend von den Glukosewerten. Ftir die Galaktose und Laktose wurden
dagegen sehr erhebliche Abweichungen festgestellt. Wahrend bei der Glu¬
kose am ersten Tage eine betrachtliche Ameisensaurebildung stattfindet und
dann sp&ter eine starke Garung auftritt, wird bei Galaktose und Laktose
sofort Ameisensaure reichlich vergoren. Der Nahrwert der beiden Zucker
ist erheblich kleiner als der der Glukose. Ein Vergleich der Nahrlosung mit
Glukose und einer solchen ohne Zucker zeigt, daft in letzterer der Garverlauf
fast der gleiche ist wie in den Galaktose- und Laktoselosungen. Verff. schlieften
daraus, daft Galaktose und Laktose fiir B a c. prodigiosus uberhaupt
nicht als Kohlenstoff quelle verwandt werden kdnnen.
Die Versuche mit Maltose ergaben, daft Bac. prodigiosus Mal¬
tose auszunutzen vermag, allerdings geht die Spaltung in Glukose langsani
vor sich und die Vergarungstatigkeit erreicht nicht die Betrage wie bei der
Glukose. Fiir diese Versuchsreihen wurde Asparagin als N-Quelle benutzt.
Bezuglich des Nahrwertes ordnen sich die Zucker wie folgt: Glukose, Fruk¬
tose, Rohrzucker, Maltose, Galaktose, Laktose. In der Stickstoffversuchs-
«reihe wurde Asparagin mit Glykokoll und Alanin verglichen. Bei Anwesen-
heit von Asparagin wurde zun&chst reichlich Ameisensaure gebildet und erst
sp&ter trat eine starke Vergarung ein. Bei Glykokoll tritt zunachst gering-
ftigige Ameisensaurebildung ein, die sich in den folgenden Tagen erheblich
verstarkt, dann tritt AmeisensaurevergSrung ein, die jedoch die Betrage
der Asparaginreihe nicht erreicht. Beim Alanin tritt im Gegensatz zum As¬
paragin gar keine Ameisensaurebildung ein, dagegen sofort erhebliche Ver¬
garung. BezUglich des Nahrwertes gruppieren sich die Aminosauren in der
Reihe Asparagin, Alanin, Glykokoll. Zu betonen ist, daft die mitgeteilten
Resultate sich nur auf eine bestimmte Nahrsalzkonzentration und die an-
gegebene Zeitdauer von 5 Tagen beziehen. Bischkopff (Berlin).
Anbel, E. et Colin, H., Influence des sucres sur la trans¬
formation bact6rienne des substances organiques
a z o t 6 e s en sels ammoniacaux. (Compt. rend. Soc. Biol.
T. 76. 1914. p. 835—837.)
A. et C. avaient montr6 que B. pyocyaneus en l’absence d’hydrate
de carbone se comporte comme un ferment ammoniacal. Les sucres con-
trarient la fermentation ammoniacale chez de nombreux microbes. D’apr&s
A. et C. il en est ainsi pour Micrococcus prodigiosus, Bac.
Kiliense, Bac. Violaceus, B. typhosus, Proteus vul¬
garis cultives sur milieu G i 11 a y additionne soit d’asparagine, soit de
peptone. Ainsi le Proteus vulgaris en milieu Gi 11ay peptonis6 pro-
duit 25milligr.d’azote ammoniacal pour 100ccm, sur le meme milieu additionne
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222
Bakterien.
de 1 pour 100 de glucose, il ne se produit pas d’ammoniaque. Le Micro¬
coccus prodigiosus sur milieu G i 11 a y 4 l’asparagine produit 44,5
milligr. d’azote ammoniacal et n’en produit que 23,1 milligr. si ce milieu est
addition^ de 1 p. 100 de glucose. A. et C. pensent que ces faits expliquent
partiellement que les hydrates de carbone diminuent dans le sol l’intensite
des phenom4nes de nitrification en s’opposant 4 la transformation prealable
des matieres organiques azot&s en sels ammoniacaux. Evidemment il faut
aussi tenir compte de Taction dSfavorable des sucres sur les ferments nitreux
et nitriques. H. Kufferath (Bruxelles).
Lasseur, Ph., Sur l’extraction des pigments bact6riens.
(Compt. rend. Soc. Biol. T. 76. 1914. p. 819—820.)
La technique decrite par L. pour extraire des pigments des bact6ries
est la Buivante. Des cultures jeunes filtrees rapidement sur papier sont con¬
centres, par le vide 4 40° C, au tiers ou au quart de leur volume. On sature
le liquide par le sulfate d’ammoniaque, puis on lui ajoute son volume d’ace-
tone. On chauffe 4 40°. On agite avec precaution, puis on laisse le melange
au repos 4 40°, les liquides separent, on d£cante Pac6tone, puis on repute
les operations pour 6puiser le liquide en se servant de quantites moindres
d’ac6tone. Les liquides d’epuisement sont 6vapores 4 basse temperature
et l’on purifie les pigments obtenus par les procedes habituels appropries.
Pour les bacilles du groupe subtilis-mesentericus, L. a obtenu
une substance donnant une coloration intense avec les sels de fer. Au lieu
d’acetone, on peut employer d’autres solvants, par exemple, pour les mi¬
crobes fluorescents (B. pyocyaneus, B. cyaneofluorescens,
B. chlororaphis, B. Le Monnieri)un melange de 2 parties d’ace¬
tone et 1 partie d’alcool. On devra suivant les cas eiever ou abaisser la tem¬
perature de saturation et d’epuisement, ne pas concentrer le liquide de cul¬
ture pour certains pigments la xanthoraphine par exemple. Cette methode
d’apres L. est d’application susceptible d’une certaine generalisation.
Kufferath (Bruxelles).
Kofler, Ludwig, Die Myxobakterien der Umgebung von
Wien. (Anzeig. d. Akad. d. Wiss. Wien. 1913. No. 17. p. 293—294.)
1. Wie verschafft man sich leicht Myxobakterien? Alter Mist
von Rehen, Hasen usw. wird in mit Filtrierpapier ausgekleideten Petri-
schalen ausgebreitet, mit soviel Wasser begossen, als Mist und Filtrier¬
papier aufsaugen, bei etwa 30° in den Thermostaten gestellt und nach je
1—2 Tagen begossen. Nach 8—14 Tagen entwickeln sich viele Myxobak¬
terien, zumindest Myxokokken.
2. Diese Bakteriengruppe ist weitverbreitet; Verf. fand Vertreter auch
auf Mistproben, die bezogen wurden aus dem Erzgebirge, Vorarlberg, Lesina,
Malta.
3. Von bekannten Arten fand Verf. in Wien:
Cliondromyces apiculatus Th., erectile (Schroet.), gracilis
Th., Polyangium fuscum Schroet., primigenium Quehl; Mxyo-
coccus rubescens Th., virescens Th., coralloides Th., c 1 a -
vatu s Quehl; dig it at us Quehl.
Nur folgende Unterschiede fand Verf. beziiglich der angegebenen Diagnose: Die
erste Art hat einen gedrungenen Cystophor, die Farbe der Cysten ist dunkler; Chon-
dr o m y c e a gracilis war etwas groBer, Myxococcus clavatus viel
kleiner als ihn Quehl beschreibt.
Als neu werden folgende Arten beschrieben:
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Bakterien. — Hyphomyoe ten-
223
Myxococcus polycystus, cerebriformis, exiguus;Poly-
angium etellatum flavum; Chondromyces languinosus.
Slatouschek (Wien).
Pinoy, E., Sur la n6cessit6 d’u ne association b a c 16 -
rienne pour le d6veloppement d’u ne Myxobact^rie,
Ghondromy ces crocatus. (Compt. Rend. Hebd. Scienc. Acad.
Paris. T. 157. 1913. p. 77—78.)
Der genannte Chondromyces wurde sowohl allein als auch in
Assoziation mit einem Micrococcus studiert. Verf. kommt zu dem
Schlusse, daB die Myxobakterien nichts mit den Myxomyceten zu tun haben,
sondern echte Bakterien sind und daher „Synbakterien“ genannt werden
sollen. In diese neue Gruppe reiht Verf. auch die Bakterien der Leguminosen-
knollchen ein. Matouschek (Wien).
Przibram, Karl, Uber die Brownsche Bewegung nicht
kugelformiger Teilchen. II. Der Reibungswider-
stand rotierender Stabe in Fllissigkeiten. (Anzeig.
d. kais. Akad. d. Wiss. Wien, math.-naturw. Kl. 1913. No. 26. p. 441.)
Die im I. Teile (Sitz.-Ber. der genannten Akad. 121. 1912. p. 2339) uber
die Brown sche Bewegung abgetoteter Bakterienketten
ausgesprochenen Ergebnisse werden durch genaue Messungen bestatigt. Die
Proportionality mit der Quadratwurzel aus dem Beobachtungsintervall ist
fiir die mittleren Verschiebungen wie fiir die mittleren Drehungen erfullt.
Die Langsverschiebungen sind etwas kleiner als die Querverschiebungen.
Durch die Formel kba 2 (iw bezeichnet Verf. den experimentell gefundenen
Reibungswiderstand, den bifilar aufgehangte Stabe in rotierenden Flussig-
keiten erfahren. Hierbei ist b und a die halbe Dicke und halbe Lange des
Stabes, y. der Reibungskoeffizient der Flussigkeit, w die Winkelgesehwindig-
keit und k eine durch die Versuche gegebene Funktion von a/b. Die Einftih-
rung dieses Ausdrucks in die Einstein sche Formel fiir die Brown¬
sche Rotation der Bakterienketten liefert fiir die Loschmidt-
sche Zahl N den noch mit einer Unsicherheit von etwa 20 Proz. behafteten
Wert 5,6 x 10 23 . Matouschek (Wien).
Sartory et Bainier, Muc6din6es nouvelles. Trichoderma
varians, Fusoma intermedia. (Bull. Soc. bot. Franc. T. 59.
1912. p. 346—350, 413—419. pi. VI—VIII.)
Die erstgenannte Art ist ein C e p h a 1 o s p o r i u m , mit Konidien
7,5—8 x 3,5 p, und muB mit Ceph. roseum Oudem. verglichen
werden. Die zweite Art ahnelt nach Verff. melir als sonst einer andem Spezies
der Gattung Menispora, hat spindelformige Sporen (30—60x5—6 ^),
welche auf aufrechten, verzweigten und mit Scheidewanden versehenen
Hyphen stehen und zwar einzeln oder zu einem Paketc durch Schleim ver-
einigt. Auch Chlamydosporen sind bekannt. Auf bestimmten Nahrmedien
nehmen die sonst weiBen Kulturen eine goldgelbe, rosenfarbige oder creme-
farbige Farbung an. Beide Pilze wurden von den Verff. in der Kultur ge-
naucr studiert. Matouschek (Wien).
Lendner, A., Notes mycologiques. I. Une MucorinGe noil-
velle: Circinella Sydowi Lendner. (Bull. Soc. botan.
de Geneve. S6r. II. T. 5. 1913. p. 29—34. 2 Fig.)
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224
Hyphomyoeten.
In solutione (40 Proz.) sacchari in auri fodina, Johannesburg (Africa)
reperitur nova species, Circinella Sydowi. Diagnosis: Hypha pri-
maria ercita, sursum flexa, ad angulum ramum verticaliter crescentem quasi
hyphae primariae continuationem emittente, ramo quoque apice flexo et ra-
mulum apice flexum emittente, apicibus hyphae et ramorum acutis, saepe
septatis e latere pedunculum (raro duo), sporangiferum circinatum gerentibus,
ramis extremis circinatis sporangiferis; sporangiis globosis 100—110 n diam.
Columella cylindrica aut cylindro-conica, aut conica, quandoque medio
parum constricta, panduriformis; sporis sphaeroideis, griseis, 6—7 p. diam.
Die vom Verf. angestellten Kulturen zeigten folgendes: Optimum der Art
bei 25° C; bei 20° wachst er schon langsamer. Bei 45° C gedeiht er uberhaupt
nicht. Die Abwesenheit des Lichtes hat auf den Pilz einen guten EinfluB.
Matouschek (Wien).
Moreau, M. et Mme. Fernand, Sur Taction des differentes
radiations lumineuses sur la formation des coni-
dies du Botrytis cinereaPers. (Bull. Soc. Bot. de France.
T. 60. 1913. p. 80—83.)
Wahrend Costantin feststellte, daft die verschiedenen Lichtarten
ohne EiniluB auf die Sporenbildung von Botrytis cinerea seien, Klein
dagegen behauptete, daB die violetten und blauen Lichtstrahlen eine schad-
liche Wirkung auf die Konidienproduktion ausiibten und daB Konidienbildung
unter dem Einflusse der roten Lichtstrahlen stattfande, wies R e i d e m e i -
s t e r neuerdings nach, daB gerade die letzteren die Sporenbildung hemmten,
wahrend die blauen und violetten Strahlen sie begiinstigten.
Diese widersprechenden Angaben veranlaBten die Verff., eigene Ex-
perimente hieriiber anzustellen.
Sie stellten eine Nernstlampe in 1,40 mEntfemung vom Spalt desSpecktro-
graphen auf und lieBen das Spektrum dieser Lichtquelle einige Tage lang
auf eine Mohrriibenkultur des Pilzes einwirken. Das Resultat war das folgende:
Konidien bildeten sicli nur unter Einwirkung der
violetten und blauen Lichtstrahlen, die grunen,
gelben, orangefarbenen und roten Strahlen ver-
hinderten die Konidienbildung.
W. H e r t e r , (Berlin-Steglitz).
Walker, Leva B., The Black Moulds. (Mucoraceae.) (Transact,
of the Amer. Microscop. Soc. Bd. 22. 2. p. 113—126, 2 pi.)
Genau ausgearbeitete Bestimmungsschlussel der Genera und Arten des
Tribus Mucoreae. Die Tafeln bringen Habitusbilder und Details von
14 Genera. Matouschek (Wien).
Herter, W., Zur Kritik neuerer Speziesbeschreibungen
in der Mycologie. tlber drei angeblich neue Asper¬
gill a c e e n (Mycol. Centralbl. Bd. 3. 1913. p. 286—290.)
Der Verf. unterzieht die von B a i n i e r und S a r t o r y neu auf-
gestellten Arten: Aspergillus Sydowii, A. Sartoryi und
Penicillium Gratioti einer Kritik in bezug auf ihre Speziesberech-
tigung. Er meint, daB A. Sydowii mit A. nidulans, A. Sarto-
r y i mit A. f 1 a v u s und Penicillium Gratioti mit P.
crustaceum (Sammelspezies) zusammenfallt. Er riigt, daB die Autoren
sich um die nachst verwandten Arten zu wenig gekummert haben. Die physio-
logischen Resultate halt er fiir einwandfrei. L i n d a u (Berlin).
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Hy phomyceten.
225
Waterman, H. J., De beteekenis van Kalium, Zwavel en
Magnesium bij de s t o f w i s s e 1 i n g van Aspergillus
n i g e r. (Versl. kon. Acad. Wet. Amsterdam. 1913. p. 1347—1353.)
1. Kalium zeigt eine zweifache physiologische Funktion: Niedrige K-Kon-
zentration hat den gleichen Effekt als Ersatz des K durch Rubidium, es findet
eben trotz der Gegenwart von Mn keine Sporenbildung statt. Anderseits tritt
das gleiche auf, wenn viel K, aber kein Mn, vorhanden ist.
2. S verhalt sich wie P und N: im Organismus eine Anhaufung, aber jedes,
dieser Elemente kehrt in die Nahrlosung zuruck.
3. Anders verhalt sich Mg: Nur bei hoher Konzentration der Nahrstoff-
lbsung, nicht bei minimaler, tritt Wachstum auf. Es scheint, als ob bei geringen
Mengen (oder gar bei volliger Abwesenheit) des Mg irgendein bisher unbe-
kannter Faktor der Nahrstofflosung schadlich wirke. Klcinste Mengen von
Zn aktivieren das Magnesium. Matouschek (Wien).
Watermann, H. J., Kringloop van de fosfor bij Aspergillus
n i g e r. (Versl. kon. Akad. Wet. Amsterdam. 1913. p. 1004—1009.)
Nicht nur C und N, sondern auch P wird in dem genannten Pilze angehauft
und spSter teilweise abgeschieden. Ein UbermaB auch des Phosphors hemmt
die Sporenbildung. Nur in jungen Pilzkulturen ist der Phosphor nicht ge-
bunden, kann daher durch siedendes Wasser extrahiert werden. Bei diesem
Elemente bemerkt er, daB im Vergleiche zu der bei der Entwicklung des Pilzes
notigen und tatigen Menge in alten Kulturen 10 mal kleinere Quantitaten
zu finden sind. Die Ursaehe hiervon liegt darin, daB dieselbe gleiche Quantitat
des Elementes eben mehrmals aktiv im Stoffwechsel der diversen Zellen tStig
sein kann. Matouschek (Wien).
Waterman, H. J., D c werking van waterstofionen, boor-
zuur, koper, mangaan, zink en rubidium op de'
stofwisseling van Aspergillus niger. [Uber die Wir-
kung von W a s s e r s t o f f i o n e n , Bors Jure, Kupfer,
Mangan, Zink u n d R u b i d i u m a uf d e n S t o f f w e c h s e 1
des Aspergillus niger.] (Versl. kon. Akadem. Wet Amsterdam.
26. Oct. 1912.)
1. Das plastische Aquivalent wird wenig beeinfluBt durch 0,5 Proz.
Borsaure und durch Wasserstoffionen (2,35 cc. norm. H 2 S0 4 pro 100 cc.
Kulturfliissigkeit. Fiir die genannte Saure kann die aufgetretene Mutation
die Ursaehe sein.
2. Aquivalent des Kohlenstoffs wird bedeutend erhoht durch CuS0 4 ,
ZnCl 2 , ZnS0 4 . Mit der Zunahme des Myzeliumgewichtes geht eine Hem-
mung oder ein Aufhoren der Sporenbildung parallel. Sehr verdUnnte Zink-
losungen aber weisen keine Hemmung, iiberhaupt "keinen EinfluB auf. Kupfer-
salze in alien Konzentrationen hemmen die Sporenbildung.
3. Minimale Mengen von Mangan iiben nur EinlluB auf die Schnelligkeit
des Stoffwechsels aus, nicht aber auf die oben zitierte Aquivalenz des Kohlen¬
stoffs. Ersetzt man Kalium durch Rubidium, so nimmt das Myceliumgewicht
zu, die Sporenbildung wird gehemmt, wobei aber der Kreislauf des Kohlen¬
stoffs unverandert bleibt. Matouschek (Wien).
Ostling, G. J., t) b e r die Inversion von Rohrzucker durch
Aspergillus niger. (Mvcol. ('entralbl. Bd. 4. 1914. p. 233—236.)
Zwelto Abt. Bd. 43. 15
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226
Hyphomyoeten.
Verf. verfolgte die Zuckerspaltung durch Aspergillus niger.
Zuerst wurden die einen Kolben, in denen Nahrlosung sich befand, mit 5 g
reiner Saccharose und die andern mit der entsprechenden Menge von Dextrose-
Lavulosemischung beschickt. Dann ergab sich, daB nach 3 Tagen die gebildete
Pilzsubstanz ungefahr gleich war, daB aber nach 4 Tagen die Saccharosekolben
die doppelte Masse von Pilzsubstanz gebildet hatten. Auf der Dextrose-Lavu-
losemischung waren reichlich Sporen entwickelt, auf der Saccharose gar keine.
Ferner wurde untersucht, wieviel Invertzucker aus dem Rohrzucker ent-
steht (nach der Methode von Kjeldahl). Wenn 5 g Rohrzucker beigegeben
wurden, so waren nach 2 Tagen 2 g Invertzucker und 2,5 g Rohrzucker vor-
handen, nach 5 Tagen 1,1 resp. 0,4 g und nach 8 Tagen waren beide Zucker-
arten verschwunden. Viele Punkte, worauf Verf. ausfUhrlich hinweist, bleiben
vorlaufig bei diesem Verhalten des Pilzes noch vollig unklar.
L i n d a u (Dahlem).
Meyer, R., Eine neue Art von Penicillium. (Apothek.-Zeitg.
Jg. 38. 1913. p. 763.)
Penicillium v a r i a b i 1 e ist ein aerober Pilz, der in auch nur
schwaeh ammoniakalischer Luft nicht gedeiht. Der Farbstoff entwickelt sich
auf fe6tem und fliissigem Substrat recht verschieden, so daB der Speziesname
ein passender ist. Auf festem Substrate tritt das Pigment nicht auf. Der Pilz
wird, auch lateinisch, genau beschrieben. Matouschek (Wien).
Meyer, R., Zur Farbstoffbildung undKonidienkeimung
bei Penicillium variabile Wehm. (Mykol. Centralbl. Bd. 4.
1914. p. 72—76.)
Bei Penicillium variabile kommt ein gelbroter Farbstoff
vor, der in der Rcgel an der Unterseite der Pilzdecken, seltener auch in einer
mittleren Zone erscheint. Bisweilen erscheint er auch an jungen, noch nicht
sporentragenden Myzelien. Das Pigment f&rbt die Zelle gleichmaBig gelb,
wird also nicht kristallinisch abgcschieden. Auf seine Bildung hat die physika-
lische Beschaffenheit des Kulturbodens EinfluB, denn von festen Nahrboden
ergab nur gekochter Reis die Fir bung, wahrend auf gelatinosen Nahrboden
haufiger, auf flussigen gewohnlich die Decken gefarbt erscheinen. Die chemische
Reaktion ist auf die Bildung des Farbstoffes von EinfluB, ebenso die Stickstoff-
quelle. In einer Tabelle veranschaulicht Verf. diese Verhaltnisse. Durch
Alkohol und Benzin laBt sich der Farbstoff extrahieren, in Wasser lost er sich
nur wenig. Die chemische Natur ist bisher noch vollig ungeklart.
Bei der Keimung streckt sich ein Keimschlauch hervor, ohnc daB ein
Exospor wahrnehmbar ist. Schon an jungen Faden tritt winzige, aber normale
Konidienbildung ein. Die Schlauchfruchte wurden bisher nicht gefunden.
G. L i n d a u (Dahlem).
Sartory, A. et Rainier, G., Etudes morphologiques et biolo-
giques d’un Penicillium nouveau, P. Petchii n. sp.
(Annal. mycol. XI. 1913. p. 272—277.)
Der neue Pilz wurde von P e t c h auf frischem Kautschuk aus Sudamerika
gefunden. Die Kultur gelang auf zahlreichen Nahrboden bei 28°. Das
Myzel produziert einen gelben Farbstoff. Neben der Konidienproduktion
findet wirkliehe Ausbildung von Perithecien statt. Milch wird koaguliert,
Gelatine verfliissigt, auf Harnsaure, Starke, Inulin, Dextrin, EiereiweiB wird
keine Wirkung ausgeiibt. Der Pilz ist nicht pathogen fur Kaninchen und Meer-
schweinchen. G. L i n d a u (Dahlem).
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Hyphomyceten.
227
Schilberszky, Karl, Beitrage z u r Morphologie und Physio-
logie von Penicillium. (Mathem. u. naturw. Ber. a. Ungarn.
1913. p. 118—130.)
Die Coremiumform von Penicillium glaucum wird (nach
Verf.) durch sehr iippige verzweigte, dicht und ziemlich parallel verlaufende
Luftmycelienbiindel gebildet. Am oberen Endteil dieser Biindel bilden sich
die konidienartigen Fruchttrager. So kommt ein Columella-artiges, bis 3 mm
hohes, verflochtenes Mycelbiindel zustande, das Verf. „Aeroplectenchym“
nennt. Die Coremien treten inselformig isoliert auf, an ihnen pflegen sich
oft durch Bildung von Seitenasten ebenfalls Konidientrager auszubilden.
Letztere sind rudimentar und bilden nur wenig (bis 5) Basidien. BloB jene
apikalen Abzweigungen des Columella-artigen Luftmyzeliums sind richtig
als Fruchttrager zu bezeichnen, an deren Enden die konidienabschniirenden
Basidien auftreten. Die Mycelfaden der Columella, zwischen denen sich auch
durchwegs sterile vorfinden, besitzen terminale (selten laterale) Fruktifikatio-
nen. Besonders oft traten Coremien auf harteren, noch nicht ganz ausgereiften
Bimen auf. Ein bestimmter prozentiger Sauregehalt des zuckerhaltigen
Substrates spielt da eine Rolle, da Verf. Coremien leicht auf der Schale von
Citrus Limonium erhielt (nach Infektion), wahrend bei saftigen
Bimen selten solche zu sehen waren. Auf, unter einer Glasglocke gehaltenen
Zitronenstiicken erscheint zuerst normale Konidienfruktifikation; erst wenn
jauchige Tropfen erscheinen, entstehen weifie keulenformige Coremien mit
Konidien. Ob jedoch auch aus Sporen der Asci Coremien entstehen konnen,
muB noch untersucht werden. Die diversen Formen der Coremien werden
im Detail abgebildet. Interessant ist diefolgende tlbersicht iiber die Coremien:
Art
P. luteum
P. granulatum
P. claviform©
! |
Substrat
Coremium-
GroBe
{ 1
| Zuckergelatine
_
\ Wiirzegelatine
—
gelegentlich
bis 10 mm
stets
—
1 Reife Birnen
)
{ „ Apfel
\ 1,5—3 mm
1 Zitronen d. Handels
f zuckerloser Kaffee-
J
1 2 mm
dekokt
}
Beobachter
C. Weidemann
Engl.-Prantl. N. PfL
Bainier
K. Schilberszky
L. Hemzo.
P. glaucum (Link.) Bref.
P. glaucum (Link.) Bref.
Penicillium claviforme stellt Verf. infolge der Angaben
von Bainier (1905) wegen der eigenartigen Coremienbildung zu I s a r i a.
Matouschek (Wien).
Ravin, P., Nutrition carbonGe des plantes&l’aide des
acides organiques libres et combines. (These, Paris.)
(Ann. d. Sc. natur. Botan. S6r. 9. T. 18. 1914. 163 p.)
Cette these est divisee en trois parties, ou R. envisage successivement la
nutrition carbon^e des Phan6rogames, des algues et des champignons. Pour
chaque plante 6tudiee, l’auteur etudie l’action des acides organiques libres
(acides malique, tartrique, succinique, citrique et oxalique), Paction des sels
acides et des sels neutres correspondants 4 ces sels. Un chapitre special est
consacre dans chaque partie k l’6tude de la technique suivie, oil Ton trouvera
de nombreux renseignements circonstanciSs et la discussion des m6thodes de
travail. L’historique des questions 6tudi6es accompagne chaque partie.
15*
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228
Hyphomyoeten.
Pour l’etude de la nutrition carbon6e des champignons R. a eu recours au
Penicillium glaucum Link., le milieu de culture est le liquide
de R a u 1 i n dans lequel le sucre et Tackle tartrique sont supprimes et les
carbonates de potassium et de magnesium remplaces par les sulfates correspon-
dants. Un peu de calcium est ajoute selon la recommandation de D u c 1 a u x.
Le liquide prepare par R. a la composition suivante: nitrate d’ammonium
0 gr 266; phosphate acide d’ammonium 0,04 gr; sulfate de magnesium 0,026;
sulfate de potassium 0,04; sulfate d’ammonium 0,017; sulfate de zinc 0,0046;
sulfate de fer 0,0046; silicate de potassium 0,0046; nitrate de calcium 0,01;
eau distillee 100 cc. A ce milieu Tauteur ajoute les acides et sels (de sodium)
& doses equimoleculaires. Les cultures ont 6te faites en boites de R o u x. R.
d6crit la m^thode pour ensemencer des spores dePenicillicum obtenues
par culture sur R a u 1 i n glucosS 4 1 pour 100. R. determine le poids sec du
mycelium recolte, il calcule le rendement pour 100 grammes d’aliment con¬
somme, il dose les acidites totale fixe, et volatile des milieux constitu6s avec
les acides libres, il dose Tammoniaque existant dans les milieux de culture
durant le d6veloppement de Penicillium et enfin il dose les acides
organiques libres et combines dans les milieux renfermant les sels acides orga-
niques. Les resultats obtenus sont traduits sous forme de tableaux et de dia-
grammes qui permettent de bien saisir les faits mis en evidence par R.
Si Ton considere le poids sec du mycelium on constate que pour les acides
on obtient une combe dont le maximum se produit peu de jours apres l’ensemen-
cement du champignon; il en est de m§mc pour le rendement pour 100 d’ali¬
ment consomme. En general, les rendements des cultures de Penicillium
diminuent quand les concentrations augmentent. En se basant sur les rende¬
ments, les acides etudes se clossent, d’apres leur action favorable decroissante
dans l’ordre suivant: acide succinique, malique, citrique, tartrique. L’acide
oxalique est mortel k la dose de Vioo du poids moieculaire. R. met en evidence
que le maximum du poids sec et du rendement ne coincide pas avec le moment
ou la quantite d’acide est elle-meme maxima. Les doses croissantes d’acides
organiques fixees par les 1 / 100 , 1 / 50 , 1 / 26 de leurs poids moieculaires pour
100 diminuent de plus en plus le rendement pour 100 du Penicillium
glaucum contrairement au glucose. R. conclut que les acides organiques
sont d’autant plus favorables k la nutrition du Penicillium, qu’ils
contiennent moins de radicaux alcooliques et plus de radicaux carbures. Pour
les sels acides organiques, les courbes obtenues pour le poids sec du mycelium
et le rendement presentent une allure analogue k celle des acides correspon-
dants, bien que la courbe soit moins marquee R. conclut que le rendement
et le poids sec en presence des sels acides prennent leur maximum un peu
avant celui de la quantity d’acide consomml. Penicillium en presence
des sels acides ne consomme que l’acide libre; aussi, celui-ci ayant et6 utilise,
on remarque qu’il n’y a plus utilisation du sel: le P e n i c i 11 i u m ne peut
done tirer parti de l’acide combing avec le sodium. Ce qui est parfaitement
d&nontre par les cultures en presence de sels neutres, ces cultures ne se d6ve-
loppent pas. Ces experiences de R. d£montrent done que seuls les acides libres
sont utilises par Penicillium glaucum. Les courbes qui traduisent
la consommation des acides libres par le champignon s’elevent brusquement
pendant les premiers jours, puis augmentent petit 4 petit, jusqu’au moment
de la consommation totale.
L’acidite des milieux de culture fournit des r&ultats int^ressants — R.
evalue TaciditS totale en neutralisant une certaine quantity de liquide par la
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Hyphomyoeten.
229
soude. Pour tous les acides organiques, l’acidite totale diminue graduellement
depuis le d6but jusqu’4 utilisation complete des acides. R. a 6galement d6ter-
min6 ce qu’il appelle Pacidit6 fixe et l’acidite volatile. Voici, en principe,
corame il opere. Du concentre une portion connue du milieu, le liquide concen¬
tre est mis 4 l’etuve 4 35—40° C, dans ces conditions l’acide nitrique se volati¬
lise, tandis que les acides organiques restent dans le liquide (acides fixes).
On dose les acides fixes par titrimetrie (= acidite fixe), l’acidit6 volatile
attribute 4 l’acide nitrique est 6valuee par difference entre l’acidite totale et
l’acidite fixe. Dans ces conditions exp6rimentales l’acide succinique est aussi
volatile. R. a trouve que pour les acides organiques, Pacidit6 fixe des milieux
diminue rapidement apres quelques jours. Les courbes ont une allure sem-
blable 4 celles qui traduisent l’acidite totale. Au contraire Pacidit6 volatile
(acide nitrique) subit des variations tout autres, elle augmente jusqu’4 un
certain point puis diminue graduellement. Avant d’expliquer ce fait, il faut
examiner les variations de l’ammoniaque dans les milieux de culture. R. a
montr6 que pour les acides libres la quantity d’ammoniaque du milieu diminue
au debut en meme temps que Pacidit6 fixe, elle sert au developpement du
champignon. Le toux d’ammoniaque devient tres faible, puis il augmente 4
nouveau dans le milieu d’une fa<;on notable, de sorte que Ton obtient une
courbe en V. Au contraire l’acidite volatile (acide nitrique) prSsente une
courbe en V renvers6, dont le sommet correspond exactement 4 celui de la
courbe de l’ammoniaque. Durant le developpement du champignon, il y a
diminution de l’ammoniaque du milieu et augmentation de la quantite d’acide
nitrique. Une fois le developpement du champignon atteint le contraire se
produit: diminution de l’acide nitrique et augmentation de l’amraoniaque.
R. explique ces resultats comme suit: durant le developpement le champig¬
non utilise pour son developpement l’ammoniaque du nitrate d’ammonium,
ce qui explique la mise en liberty d’acidc nitrique. Le developpement acheve,
ou bien l’acide nitrique est assimiie, ou bien, ce que R. admet de preference, le
champignon produit de Pammoniaque (par autophagie) pour neutraliser
l’acide libre. Les milieux de cultures deviennent alcalins. Pour les sels acides,
il se produit au debut diminution de la quantite d’acide libre et d’ammoniaque.
Bien que l’acide soit detruit, on remarque que la quantite d’ammoniaque aug¬
mente puis diminue. Ce phSnomene n’est pas explique et demande de nouvelles
recherches.
Voici les conclusions generales de R.: „Les acides succinique, malique,
citrique, tartrique et probablement oxalique, libres ou combines sont parfaite-
ment absorb6s et assimiies par les vegetaux. L’ordre cite indique Paction
nutritive decroissante de ces acides. La nocivite des acides libres, due aux
fonctions acides, est d’autant plus attenuee que le noyau, s’il existe, de ces
composes renferme plus de radicaux carbures et moins de radicaux alcoo-
liques. Deux acidites organiques, volumetriquement egales, offertes 4 la
plante, Pune 4 l’etat d’acide organique libre et l’autre sous la forme du sel
acide correspondant, la premiere est plus toxique mais moins nutritive
que la seconde. Des differences specifiques existent entre les divers groupes
vegetaux au point de vue de l’utilisation des acides organiques, des sels acides
et des sels correspondants. Les Phanerogames utilisent indistinctement les
acides libres et leurs combinaisons potassiques; les Algues, tres sensibles 4
l’acidite du milieu, n’assimilent que les sels neutres de potassium. Quant aux
champignons, ils tirent parti des acides organiques libres, de l’acide libre seul
des sel6 acides de sodium et pas du tout l’acide des sels neutres ou de l’acide
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230
Hyphomyceten.
combin6 des sels acides. Les acides organiques, libres et combines, si fre-
quemment rencontres ches les PhanSrogames y jouent, en demiere analyse,
un role nutritif manifeste; il resterait & pr£ciser le processus interne de trans¬
formation de ces composes." H. Kufferath (Bruxelles).
Le Renard, AIL, Influence du milieu sur la resistance
du P 6 n i c i 11 e crustac6 aux substances toxiques.
(Ann. Sc. Nat. 9. Ser. T. 16. No. 4 k 6. p. 277—336.)
Die Widerstandsfahigkeit des Penicillium crustaceum gegen
Gifte ist in der Mehrzahl der Falle von der Konzentration des Nahrsubstrates
abhangig, nur selten bleibt diese ohne EinfluB auf jene. Gewohnlich wachst
sie mit der Abnahme der Konzentration. AuBer von der Konzentration
ist die Widerstandsfahigkeit von der chemischen Zusammensetzung des Nahr-
bodens, also dem Gehalt an Sauren und Basen, abhangig. Sie ist Sauren gegen-
iiber am groBten bei Salpetersaure, am kleinsten bei Essigsaure; Basen gegen-
tiber am groBten bei Magnesium, am geringsten bei Ammonium. Infolge-
dessen ist der Pilz bei Kultur auf magnesiumnitrathaltigen Nahrboden am
widerstandsfahigsten gegen Gifte.
Um die Widerstandsfahigkeit zu messen, dividiert Verf. nach Feststel-
lung der Resistenzgrenze die Anzahl der Liter, worm das MolekUl des Nahr-
salzes gelost ist, durch die Anzahl der Liter, in denen das Molekul des Giftes
gelost ist. Diese GroBe nennt er den normalen Widerstandskoeffi-
z i e n t e n oder normalen antitoxischen Koeffizienten.
Mit Hilfe dieses Koeffizienten kann man die Menge des Giftes finden,
welche Penicillium crustaceum bei verschiedenen Konzentra-
tionen vertragt. W. H e r t e r (Berlin-Steglitz).
Martini, M. et D6rib6r6, P., Sur quelques propri6t6s chromo¬
genes d’un Penicillium. (Compt. rend. Soc. Biol. T. 75. 1914.
p. 709.)
Les auteurs etudient une variete de Penicillium glaucum k
mycelium jaune, laissant diffuser un pigment jaune dans le milieu de cul¬
ture. Cette espece se distingue deP. rubrum etP. purpurogenum
de Stoll par les spores et de P. a f r i c a n u m Doebelt par les caracteres
chimiques du pigment. L’espece etudi^e par M. et D. pousse sur tous les mi¬
lieux, la gelatine convient bien pour la production du pigment. Pour ex-
traire le pigment on 6puise par Tether le mycelium obtenu sur liquide de
Baulin. La solution 6th6ree est agit6e avec de l’eau ammoniacale qui
est concentre, puis acidifiee et reprise par Tether. Le residu apres evapo¬
ration de Tether est une poudre rouge brique, soluble en jaune dans l’alcool,
Tether, Tether antique, le chloroforme, le sulfure de carbone, insoluble dans
l’eau. Les alcalis donnent une solution rouge-cerise. La solution ammonia¬
cale permet d’obtenir le pigment cristallise par evaporation de Tammoniaque.
Les cristaux ont la forme de lamelles rectangulaires jaunes ou d’aiguilles
rappelant la forme cristalline de la tyrosine. Au spectroscope la solution
ether6e donne une bande d’absorption dans le tout le violet. Le pigment
resiste a Teau oxyg6nee, aux acides, meme Tacide sulfureux; il est decolor^
par le chlore et les hypochlorites. Il est pr6cipit6 par Taeetate de plomb
et le sulfate de cuivre. L’ald6hyde formique fait virer au jaune la combi-
naison ammoniacale. Kufferath (Bruxelles).
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Hyphomyceten. — Enzyme, Garung, Hefen etc.
231
Lindner, P. und Glaubitz, Verlust der Zygosporenbildung
bei anhaltender Kultur des +- und des —Stain-
mes von Phycomyces nitens. (Ber. d. Deutsch. botan.
Gesellsch. 1913. p. 316—318.)
Diese beiden seit Jahren zu Demonstrationszwecken kultivierten
Stamme verloren plotzlich die Fahigkeit zur Zygosporenbildung. Die darauf-
hin unternommenen Versuche deuteten auf eine Schwachung der Kulturen.
In anderen Zuckerarten als Maltose wurde iiberhaupt kein Luftmycel ge-
bildet. Das "VVachstum der-Kultur war in alien Fallen starker als das
der + -Kultur. Wahrend z. B. erstere auf Wiirzegelatine am 4. Tag reich-
lich Sporangientrager gebildet hatte, hatte erstere nur einen kurzen Mycel-
rasen ohne Sporangien gebildet. „Ob die Aufbewahrung der Stammkulturen
im Kiihlschrank bis ca. 8° die allmahliche Schwachung verschuldet, bleibt
noch zu untersuchen.“ R i p p e 1 (Augustenberg).
Zettnow, E., Uber die abgeschwachte Zygosporenbil¬
dung der Lindnerschen Phycomyces-Stamme. (Ber.
d. Deutsch. botan. Gesellsch. 1913. p. 362—364.)
Der von Lindner beschriebene Verlust der Zygosporenbildung der
Lindner schen Phycomyces - Stamme ist nur als Abschwachung
der Zygosporenbildung zu bezeichnen, da es Verf. an demselben Material
auf anderem Agar gelang, geringe Zygosporenbildung zu erzielen. Der
Lindner sche —Stamm bUdet mit dem Claussen schen —Stamm gute
Reihen von Zygosporen, „ist also wohl eigentlich ein +-Stamm“. Es werden
noch Verzweigungen von Sporangientragern von Phycomyces bc-
schrieben und abgebildet. R i p p e 1 (Augustenberg).
Euler, Hans u. Cramer, Harald, Untersuchungen Uber die che-
mische Z u s a m m e n s e t z u n g und Bildung der En¬
zyme. 9. Mitteilung: Zur Kenntnis der Invertase-
bildung. (Zeitschr. f. physiolog. Chem. Bd. 88. p. 430—444.)
Die Verff. setzten mit dieser Arbeit eine Serie von Untersuchungen
fort, welche sich mit den enzymatischen Vorgangen in der Hefezelle be-
fassen. Im Gegensatz zu friiheren Versuchen, bei welchen die Hefe getrocknet
und dann zur Gewinnung der Invertase mit Wasser extrahiert wurde, wurde
bei dieser Arbeit die Hefe einer besonderen Vorbehandlung unterworfen
und dann die Invertasebildung und -wirkung in der Hefe selbst durch Po¬
larisation der Losungen gemessen. Die ersten Versuche befafiten sich mit
dem EinfluB von Rohrzucker, Glukose und Fruktose und soli ten dartun,
ob in lebenden Hefezellen eine Hemmung der Invertase durch die Spal-
tungsprodukte des Substrates eintritt, wie dies bei den isolierten Enzymen
beobachtet worden war. Aus den vergleichenden Versuchen geht hervor,
dab die durch Vorbehandlung der Hefe mit Rohrzucker erhaltene Erhohung
des Invertasegehaltes keine spezifische Erscheinung ist, denn bei Vorbehand¬
lung mit Glukose wurde ebenfalls eine sehr Starke Enzymbildung festgestellt.
Verff. stehen mit diesen Ergebnissen in Einklang mit Meisenheimer
und seinen Mitarbeitern. Durch genaue Versuche wurde zahlenmaBig er-
mittelt, daB bei Gegenwart von vergarbarem Zucker ein deutliches Hefen-
wachstum eintritt. Da nach dem Aussehen der Zellen und der Waehstums-
zunahme die Invertasebildung keineswegs mit Autolyse in Zusammenhang
gebracht werden konnte, wurde die Frage erortert, inwieweit die Verjiingung
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232
Enzyme, Garung, Hefen etc.
der Zellen von EinfluB auf Invertasebildung war. Es ergab sich, daB bei
Behandlung der Hefe in der von Euler angewandten Art mit dem Steigen
der Inversionskraft ein Abfallen der G&rkraft verbunden war. Eine weitere
Versuchsreihe gait der Frage, ob und wie die Invertasebildung mit der Stick -
stoffnahrung der Hefe zusammenhangt. Ein abschlieBendes Urteil tiber diese
Frage gibt E. in dieser Abhandlung noch nicht, aus seinen Versuchen geht
nur hervor, daB verschiedcne Stickstoffverbindungen wie Asparagin, Glyko-
koll und Ammoniumsulfat in ihrer gttnstigen Wirkung auf die Invertase¬
bildung keine erheblichen Unterschiede zeigen. AuBerdem wurden noch
Natriumlaktat und Natriumformiat beziiglich ihrer Einwirkung auf Vorbe-
handlung mit Zucker gepriift und es wurde als vorlaufiges Resultat erhalten,
daB Natriumlaktat einen begunstigenden, Natriumformiat dagegen keinen
begunstigenden EinfluB auf die Invertasebildung ausliben. Die Invertase¬
bildung scheint danach an dieselben Bedingungen geknupft zu sein, unter
denen eine Neubildung des Plasmas eintritt. Das Substrat noch die Re-
aktionsprodukte uben einen spezifischen EinfluB aus.
Bischkopff (Berlin).
Kylin, H., tlber Enzymbildung und Enzymregulation
bei einigen Schimmelpilzen. (Jahrb. f. wissensch. Bot.
Bd. 53. 1914. p. 465—501.)
Bei der vorliegenden Untersuchung handelte es sich darum, die Pro-
duktion gewisser Enzyme durch Schimmelpilze nachzuweisen und zwar,
daB die Produktion stets erfolgt, aber nach der Masse der zu zersetzenden
Kohlenstoffquelle in der Menge wechselt.
Experimentiert wurde mit Aspergillus niger, Penicil-
lium glaucum und b i f o r m e. Die Kulturen wurden stets in gleich
groBen Kolbchen von der gleichen Glassorte angestellt, die mineralische Kul-
turfliissigkeit war stets dieselbe, allerdings wurde die Stickstoffquelle in be-
stimmter Weise variiert. Untersucht wurde die Bildung der Diastase, In-
vertase und Maltase. Den Gang der Untersuchung, der sehr einfach war,
zu schildern, ist hier nicht angangig, zumal die Resultate vielfach in Form
von Tabellen niedergclegt sind. Es mogen deshalb nur die wichtigsten Re¬
sultate aufgefiihrt werden.
In Kulturflussigkeiten, in denen Starke vorhanden ist, scheidet As¬
pergillus niger geniigend Diastase aus, um die St&rke nach einer
bestimmten Zahl von Tagen zu verzuckern. Indessen verlauft dieser Losungs-
prozeB schneller oder langsamer, je nachdem die Kulturfltissigkeit noch
andere Stoffe, z. B. Zuckerarten oder bestimmte Stickstoffquellen enthalt.
Auch die Reaktion der Fliissigkeit ist nicht ohne EinfluB auf die Diastase-
bildung. Wenn nun die Starke ganz weggelassen wird, so wird doch noch
Diastase gebildet, allerdings in viel geringerer Menge, als wenn die weitere
Bildung durch Starkezusatz angeregt wird. Die gleiche Diastasemenge wird
auch bei Anwesenheit von Dextrin gebildet.
Bei Penicillium glaucum findet Diastasebildung unter alien
Umstanden statt, bei Zusatz von 0,25 Proz. Starke wird die Diastasemenge
vergroBert, dagegen nicht mehr, wenn groBere Mengen (5 Proz.) zugesetzt
werden. Werden kleine Mengen (0,2 Proz.) Traubenzucker zugegeben, so
wird bei Anwesenheit von 5 Proz. Starke die Menge der Diastase bedeutend
vergroBert, aber bei Zusatz von 5 Proz. Traubenzucker tritt wieder Vermin-
derung ein. Auch Dextrin vergroBert die Menge der Diastase. Fiir P. bi-
forme lieBcn sich ahnliche Resultate erzielen.
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Enzyme, Garung, Hefen etc.
233
Aspergillus niger zeigt betreffs der lnvertase folgende Verhalt-
nisse. Dieses Enzym trat stets auf, allerdings in viel hoherem Grade bei An-
wesenheit von Rohrzucker. Die Enzymmenge wird auch nicht verringert,
wenn neben 5 Proz. Rohrzucker noch 10 Proz. Traubenzucker vorhanden
sind. Wenn nur Traubenzucker anwesend ist, laBt sich die lnvertase erst
am 3. Tag nachweisen. FUr die P e n i c i 11 i u m - Arten laBt sich die
Bildung von lnvertase stets nachweisen, tritt aber natiirlich bei Anwesenheit
von Rohrzucker besonders stark auf.
Die Maltase schlieBt sich in ihrem Verhalten der lnvertase an, sie ent-
steht bei Aspergillus stets, aber bei Maltosezusatz wird natiirlich
ihre Menge groBer. Durch Zusatz von Traubenzucker wird die Menge des
gebildeten Enzyms nicht verringert. Ahnlich verhalt sich P e n i c i 1 -
Hum.
Das wichtigste Resultat der Arbeit besteht in dem Nachweise, daB
die 3 untersuchten Enzyme stets gebildet werden, allerdings in groBerer
Menge, wenn der zu losende Stoff (also Starke, Rohrzucker und Maltose)
vorhanden ist. Dagegen wird die Menge des gebildeten Enzyms beeinfluBt
von der Anwesenheit gewisser Stoffe, die als Kohlenstoff- oder Stickstoff-
quelle dienen. L i n d a u (Berlin-Dahlem).
Reed, H. S., The enzyme activities involved in certain
fruit diseases. (Ann. Rep. of the Virgin. Polytechn. Inst. Agric.
Exper. Stat. 1911. 1912. Lynchburg 1913. p. 51.)
Verf. untersuchte die Enzyme von Glomerella rufomaculans
und verwendete dazu teils infizierte Friichte, teils Reinkulturen. Die Unter-
suchung der Reinkulturen verlief in der Weise, daB das mit Wasser ge -
waschene Pilzmycel durch eine Reibmaschine getrieben und mit Aceton iiber-
gossen wurde; dann wurde abfiltriert und der Pilzbrei nochmals drei Minuten
mit Aceton und dann mit Ather behandelt und endlich getrocknet. Das so
gewonnene Pulver wurde nun auf Enzyme untersueht. Auch die Nahrlosungen,
auf denen der Pilz gewachsen war, wurden auf Enzyme untersueht, um die
extrazellularen Enzyme festzustellen. Nachgewiesen wurden Amylase, In-
vertase, Cytase, Inulase, Emulsin (nur intrazellular), lipolytische Enzyme,
Protease, Erepsin, Amidase und ein Hippursaure spaltendes Enzym. Die
Gegenwart von Invertzucker in der Nahrlosung hemmt die Wirkung der
Amylase. Erepsin ist ebenso wie Emulsin nur intrazellular. — lnvertase
wurde bei 70—75° C, Emulsin bei 55—65° C und Erepsin bei 70—75° C zer-
stbrt. — Tannin hemmt das Wachstum der Glomerella; daher kommt es auch,
daB der Pilz auf Prefisaft infizierter Friichte nicht so gut wachst wie auf dem
gesunder Friichte, denn letztere enthalten bedeutend weniger Tannin.
R i e h m (Berlin-Dahlem).
Euler, H. u. Dernby, K. G., Untersuchungen iiber die che¬
mise h e Zusammensetzung und Bildung der En¬
zyme. 11. M i 11 e i 1 u n g. (Zeitschr. f. phvsiolog. Ghent. Bd. 89.
p ; 408—424.)
Wie Euler in friiheren Arbeiten gezeigt hat, wird durch Vorbehand-
lung der Hefe mit zuckerhaltigen Nahrlosungen die Inversionsfahigkeit der
Hefe erheblich gesteigert, was nach Euler auf eine Erhohung des
Invertascgehaltes zuriickzufiihren ist, und zwar ist diese Enzymbildung
unabhangig von der Natur des Zuckers. Zweck dor vorliegenden Arbeit
war es, festzustellen, ob bei gleicher Vorbehandlung der Hefe auch die anderen
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Enzyme, Garung, Hefen etc.
Enzymreaktionen eine Verstarkung erfahren und zwar beschaftigen sich
die Verif. zunachst mit dem Verhalten der proteolytischen Enzyme unter
nonnalen Verhaltnissen. Zunachst wurde die Abspaltung von Aminostick-
stoff und des gesamten Gelatinstickstoffs in plasmolysierter Hefe durch die
proteolytischen Enzyme gepriift. Aus den Versuchen ist ersichtlich, dab
die Endotryptasewirkung durch die Vorbehandlung der Hefe erhoht wird,
wobei, wie besonders festgestellt wurde, die Temperatur ohne Einflub bleibt.
Ferner ist das Ansteigen der tryptischen Wirkung von einem starken Abfall
der Garkraft begleitet. Im Gegensatz zu Iwanoff konnten die Verff.
keinen Einflub der Phosphate auf den Verlauf der tryptischen Verdauung
konstatieren. Da E f f r o n t gezeigt hat, dab lebende Hefe sich an relativ
grobe Mengen Fluomatrium gewohnt und dadurch zu gesteigerter Garwirkung
veranlabt wird, und andererseits Fluornatrium fiir manche Enzyme stark
giftig ist, pruften die Verff. auch die proteolytischen Enzyme in der plasmo-
lysierten Hefe auf ihr Verhalten gegen Fluornatrium, konnten aber nur
einen sehr geringen Effekt feststellen. In einer letzten Versuchsreihe prUften
die Verff. den Aminostoffwechsel der Hefe wahrend der Vorbehandlung bei
Gegenwart von Fluornatrium und fanden, dab in Gegenwart von Fluor¬
natrium aus garender chlorammonhaltiger Nahrlosung von der Hefe weniger
N aufgenommen wird, als in fluornatriumfreier Losung. Gleichzeitig mit der
Garung wird also auch die N-Assimilation verzogert.
Bischkopff (Berlin).
Saito, K., Ein neuer Endomyces [Endomyces Lindneri].
(Zeitschr. f. Garungsphysiol. 2. p. 151—153.)
Unter diesem Namen veroffentlicht S. eine Studie liber einen neuen
Pilz, den er aus einer chinesischen Hefe isolierte. Nach seinem ganzen mor-
phologischen Verhalten spricht S. den Pilz als eine neue Art an, die mit
Endomyces fibuliger beziiglich der Askenbildung und mit S a c -
charomycopsis capsularis beziiglich der Eigenschaften der
Sporen mancherlei Ahnlichkeit hat. Der Pilz vergart im Gegensatz zu fibu¬
liger Maltose und Dextrin. Garung trat ein mit Glukose, Fruktose, Mal¬
tose, Saccharose, Mannose und Dextrin, Raffinose, Xylose, a-Methylglykosid,
wahrend Galaktose, Inulin, Laktose, Rhamnose, Sorbose und Arabinose
nicht in Garung kamen. Eine ungehopfte 12-proz. Bierwiirze vergor in
15 Tagen auf 4,5 Proz. Balling. In der Fliissigkeit wurde Oxalsaure
nachgewiesen. Bischkopff (Berlin).
Bokorny, Th., Bindung von Metal lsalzen durch die Hefe;
Nachweis derselben durch chemise he Reaktion
(Allg. Brauer- u. Hopfenzeitg. Bd. 54. 1914. p. 1155—1157, 1173—1175.)
Verf. hat schon friiher nachgewiesen, dab durch Einbringen bestimmter
Mengen von Hefe in Losungen von Sauren, Basen und Farbstoffen eine be-
stimmte Menge dieser Stoffe aus den Losungen herausgenommen wird. In
den vorliegenden Untersuchungen ftthrt er den Beweis, dab Metallsalze,
namentlich Schwermetallsalze durch das Hefenprotein gebunden werden.
Der Nachweis wird durch direkte Einwirkung von Reagentien, welche mit
den Metallsalzen charakteristische Reaktionen geben, gefiihrt. Es wird
das Metallsalz innerhalb der Zelle selbst nachgewiesen. Meistens sind es
Fallungsreaktionen, die farbige Niederschlage ergeben. Manchmal kommen
auch Geruchsreaktionen (Ammoniak, schweflige Saure, Formaldehyd) in
Betracht. Chemisch gebunden wird Kupfer, Eisen, Kobalt, Nickel, Blei,
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Enzyme, Garung, Hefen etc.
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Quecksilber, Chrom, nicht Mangan. Nicht alle Reagentien vermogen das
Metall aus seiner Protelnverbindung loszureiBen. Das saure schwefligsaure
Natron verbindet sich mit den Aldehydgruppen des aktivenProteins; ebenso
ist anzunehmen, dab Formaldehyd gebunden wird. Will (Miinchen).
Mayer, Paid, Bildung von Saligenin aus Salicylaldehyd
durch Hefe. (Biochem. Zeitschr. Bd. 62. p. 459—461.)
In Analogie der Untersuchung des Verhaltens des Salicylaldehyds gegen-
tiber tierischen Oxydasen prtifte Verf. das Verhalten dieses Aldehyds gegen
Hefe und fand, dab Unterhefe gegen den Aldehyd recht empfindlich ist.
Verwendet wurde die Hefe K vom lnstitut fUr Garungsgewerbe. Die ober-
garige Hefe M (derselben Herkunft) zeigte sich weniger empfindlich. Durch
diese Hefe erleidet der Salicylaldehyd eine teilweise Umwandlung in Sali¬
genin. Das Verfahren war folgendes: Eine garende Rohrzuckerlosung wurde
portionsweise mit dem Aldehyd versetzt. Nach Aufhoren der Garung wurde
wieder Garung hervorgerufen durch Zufiigung frischer Hefen, beziiglich
frischen Zuckers. Nach mehrmaliger Wiederholung wurde schlieBlich nach
Entfernung des unverbrauchten Aldehyds eine kristallisierte Masse extra-
hiert, die nach der Analyse Saligenin darstellt. Bischkopff (Berlin).
Bokorny, Th., Versuche iiber die chemische Bindung
von Stoffen beim Abtoten von Hefenorganismen
durch verschiedene chemische Mittel. Verschwin-
den des Stoffes aus der Losung. (Allgem. Brauer- u.
Hopfenzeitg. Bd. 54. 1914. p. 541.)
Verf. schildert eingehend eine groBe Reihe von Versuchen Uber die Ein-
wirkung von Basen, Sauren und Farbstoffen auf Hefe. Die Ergebnisse werden
schlieBlich in Tabellen einigermaBen iibersichtlich zusammengestellt. Aus
den SchluBbetrachtungen sei folgendes angefiihrt: Es ist in mehreren Fallen
nachgewiesen, daB bei der Abtotung von Zellen durch Gifte diese von den
Zellen gebunden werden. Die Bindung fuhrt zum Tode der Zellen. Durch
die chemische Anlagerung ganz fremder Substanzen wird der ganze Lebens-
betrieb gestort und unmoglich gemacht. Die Teilungs- und Wachstums-
vorgange werden von einem durch Gift beschwerten Protoplasma nicht
mehr ausgcfuhrt. Zur Abtotung des Protoplasmas ist notig, daB sich das
ganze Protein mit dem Gift verbunden hat. Lange bevor die Bindung des
Giftes aufhort, das Protoplasma damit gesattigt ist, tritt der Tod der Zelle
ein, wie aus dem Vergleich der letalen Dosis und der schlieBlich gebundenen
Giftmenge hervorgeht. So wurde z. B. bei Schwefelsaure gefunden, daB
20 g PreBhefe aus 0,1 Proz. Schwefelsaure binnen 24 Stunden 0,49 g Schwefel¬
saure absorbieren. Die letale Dosis betragt aber 0,05—0,1 g auf 20 g PreB¬
hefe. Also fiihrt eine ganz geringe Anlagerung des Giftes zum Plasmatod.
Wie groB die letale Dosis ist, wurde vom Verf. an Hefe in mehreren Fallen
festgestellt. Durch Verbindung von Farbstoffen mit dem Plasma wird die
Hefe abgetotet. Die Menge Farbstoff, die aus Losungen durch Hefe aufge-
nomraen wird, ist nach der Art des Farbstoffes und nach der Konzentration
verschieden, ganz so wie bei anderen Stoffen, die gebunden werden. Da
die angewandten Farbstoffe in die Reihe der Basen und Salze gehoren und
dem Ammoniak und seinen Salzen meist ziemlich nahe stehen, so ist die
Bindung in Shnlicher Weise wie bei diesen zu denken. Bei Farbstoffen ist
ubrigens auch eine Absorption ohne chemische Bindung moglich. Die mit-
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Enzyme, Garung, Hefen etc.
unter recht reichliche Farbstoffabsorption kann nicht ganz auf Kosten des
Plasmas gcsetzt werden, aber noch weniger ganz auf Kosten der Zellulose,
da diese an Menge weit zuriicktritt. Ahnlich wie die Bindung der Farbstoffe
muB auch die der schadlichen Stoffe gedacht werden. Zunachst dringen
kleine Quantitaten von Stoff in die Hefenzellen ein und werden von dem
Plasma gebunden. Die Zellen sterben dadurch noch nicht ab. Darum kann
man konstatieren, daB die Hefe nach 8 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten
langem Verweilen in der Giftlosung noch nicht getotet wird, wohl aber bei
24-stiindigem. Allmahlich verbinden sich dann so groBe Mengen von Gift
mit den Hefezellen, daB sie absterben. Die letale Dosis ist erreicht. Die Bin-
dung geht aber meist noch weiter, so bei den Sauren und Basen. Die saure-
bindenden wie auch die basenbindenden Atomgruppcn des Plasmaproteins
sind offenbar nach dem Absterben, wenigstens teilweise, auch noch vor-
handen. Dann geht die Bindung weiter bis zur Sattigung. Der Sattigungs-
punkt liegt meist weit hoher als die letale Dosis. Will (Miinchen).
Buchner, Eduard, Langbeld, Karl u. Skraup, Siegfried, Bildung von
Acetaldehyd bei der alkoholisehen Garung des
Zuckers durch Luftsauerstoff. (Ber. d. deutsch. chem.
Gesellsch. Jg. 47. p. 2550—2555.)
Verff. weisen nach, daB bei der Vergarung von Zuckerlosung durch
Hefesaft in Gegenwart von primarem und sekundarem Natriumphosphat
bei gleichzeitigem Durchstromen von Ather Acetaldehyd gebildet wird.
Spatere Versuche wurden im Vacuum bei gleichzeitigem Luftdurchleiten
vorgenommen, wobei ebenfalls Acetaldehydbildung nachgewiesen wurde.
Es stellte sich bei weiteren Versuchen heraus, daB tatsachlich der Luftsauer¬
stoff die Bildung von Aldehyd verursachte, wahrend entsprechende Versuche
mit Durehleiten von Wasserstoff und Stickstoff ein negatives Resultat er-
gaben. Sauerstoffdurchleiten rief wieder Aldedydbildung hervor. Es ent-
steht danach stets Aldehyd, wenn die wirksamen Hefeenzyme mit garenden
Zuckerlosungen, d. h. also mit Athylalkohol bei gleichzeitigem Luftzutritt
zusammentreffen. Danach ist die Aldehydbildung also offenbar als sekundares
Produkt aus vorhandenem Athylalkohol durch Oxydation mit Luft und
vermutlich unter Einwirkung katalytisch wirkender Substanzen oder Oxy-
dasen aufzufassen. Wird der Aldehyd nicht sofort von dem Gargut entfernt,
so wird er wieder zu Alkohol reduziert. Aus ihren Versuchen leiten Verff.
im Gegensatz zu Neubcrg und Kerb den SchluB ab, daB die Haupt-
menge des Acetaldehyd nicht aus den EiweiBkorpern stammt.
Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Peterson, W. H., Die Valeraldehyd- und A m y 1 -
alkoholgarung der Methylathylbrenztraubensaure.
(Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 32—^45.)
Neuberg zeigte in verschiedenen frliheren Arbciten in Gemeinschaft
mit seinen Mitarbeitem, daB a-Ketosauren der zuckerfreien Garung durch
die Karboxylase der lebenden Hefe fahig sind, und daB dabei Kohlensaure
und der entspreebende Aldehyd gebildet werden. Aus den Aldehyden ^nt-
steht dann sekundar der entsprechende Alkohol. Am eingehendsten wurden
diese Verhaltnisse bei der Brenztraubensaure studiert. Ganz allgemein fand
N., daB alle bishcr untersuchten a-Ketosauren, die sich von Naturprodukten
ableiten, der zuckerfreien Garung faliig sind. Dasselbe Verhalten zeigt auch
ein Abkommling der Brenztraubensaure, die Methylathylbrenztraubensaure,
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Enzyme, Garung, Hefen etc.
237
die mit ober- sowie untergariger Hefe, sowie mit Mazerationssaften aus Hefe
leicht in Garung gerat. Als Spaltungsprodukte entstehen zunachst Kohlen-
saure und Methylathylacetaldehyd, welcher teils direkt gefaBt werden kann,
zum groBeren Teil aber in den entsprechenden Alkohol, Methylathylkarbinoi
iibergefuhrt (reduziert) wird. Als Nebenprodukte fand N. unter anderem
auch einfache Aldole und 1-Valeriansaure. Die Methylathylbrenztrauben-
saure liefert als razemische Verbindung linksdrehenden Amylalkohol, wie
er auch bei der Vergarung der natiirlichen Maischen und Melassen auftritt.
X. gibt fUr die Entstehung des optisch aktiven Amylalkohols folgende Er-
klarung: in der ersten Phase der Reaktion wird die d. 1. Methylathylbrenz-
traubensaure durch die Karboxylase in Kohlensaure und Valerianaldehyd
zerlegt, wobei die Form der Saure, welche d-Methylathylacetaldehyd liefert,
in groBerem Umfang oder schneller gespalten wird. In der zweiten Phase
werden das entstandene d-Valerianaldehyd und eine l*Form in Amylalkohol
iibergefuhrt mit einem tlberschuB von 30 Proz. der d-Komponente. Als
dritte Phase ist nebenherlaufend die Bildung von 1-Valeriansaure anzusehen.
N. bringt seine Beobachtungen auch mit den Arbeiten Ehrlichs ttber
das Problem der Fuselolbildung in Verbindung, wonach der d-Amylalkohol
aus d-Isoleuzin entsteht und meint, daB bei der Erzeugung der Alkohole
aus Ameisensauren durch die Hefen intermediare a-Ketosauren gebildet
wurden. Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Welde, E., Phytochemische Reduktionen.
V. Zwischenstufen bei der Umwandlung der Nitro-
gruppe in die Aminogruppe. (Biochem. Zeitsehr. Bd. 67.
p. 18—23.)
Wie Verff. schon in einer friiheren Untersuchung (Biochem. Zeitsehr.
Bd. 60. 1914. p. 472) zeigten, haben ihre phytochemischen Untersuchungen
das Ziel, den Vorgang der Nitratassimilation in der Pflanze aufzuhellen
und haben zu diesem Zweck verschiedene Heferassen zu ihren Versuchen heran-
gezogen. In der heutigen V. Mitteilung untersuchen sie verschiedene Zwischen-
produkte zwischen Nitrobenzol und Anil in gegen ihr Verhalten auf Hefen
und zwar Azoxybenzol und Azobenzol, femer Nitrosobenzol und /J-Phenyl-
hydroxylamin. Die Versuche werden mit Heferassen XII in lebendem und
abgetotetem Zustand ausgefuhrt. Es ergab sich dabei, daB durch die Ein-
wirkung lebender und toter Hefe aus Nitrosobenzol wie /?-Phenylhydroxylamin
Anilin gebildet wurde, wahrend aus den Azobenzolen kein Anilin erhalten
werden konnte. Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Nord, F. F., Phytochemische Reduktionen.
VI. Bildung von n-Hexylalkohol durch Hefe. (Bio¬
chem. Zeitsehr. Bd. 67. p. 24—27.)
In dieser VI. Mitteilung iiber phytochemische Reduktionen zeigen Verff.,
daB die Reduzierbarkeit der aliphatischen Aldehyde durch Hefe zu den
entsprechenden Alkoholen unabhangig davon ist, ob die Kohlenstoffkette
gerade oder verzweigt ist. Bisher hatte sich ergeben, daB bis zu einem gewissen
Grade mit steigender Kohlenstoffatomzahl die Reduzierbarkeit zum zuge-
horigen Alkohol erschwert wird. Verff. glaubtn jedoch, daB dieses Moment
nicht von ausschlaggebender Bedeutung sei, daB vielmehr der Verwandt-
schaftsgrad der Stoffe zu den Stoffweehselprodukten der Hefe eine groBe
Rolle bei der Reduktion spielt. Wahrend der n-Valeraldehyd noch glatt
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Enzyme, Garong, Hefen etc.
in n-Amylalkohol iibergefUhrt wird, setzte der n-Heptylaldehyd (Onanthol)
der Reduktion sehr starken Widerstand entgegen. In der vorliegenden Unter-
suchung priiftcn sie das Zwischenglied n-Kapronaldehyd und fanden, daft
derseibe durch garende Hefe langsam und in mittlerer Ausbeute in n-Hexyl-
alkohol Ubergefiihrt wird. Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Nord, F. F., Phytochemische Reduktionen.
VII. Die enzymatische Umwandlung des Thioacet-
aldehyds in Athylmerkaptan. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67.
p. 46—50.)
In Fortsctzung seiner phytochemischen Untersuchungen zeigte N., dad
es gelingt, den Thioacetaldehyd durch lebende Hefe in Athylmerkaptan
umzuwandeln, wahrend mit abgetoteter Hefe die Reaktion versagt. Des-
gleichen konnte N. auch mit Mazerationssaften aus untergariger Hefe, also
mit zellfreier Enzymlosung, als rein enzymatiseher Prozed, die tlberfiihrung
des Aldehyds in Athylmerkaptan erzielen. Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Welde, Ernst x Phytochemische Reduktionen.
VIII. Die tlberfiihrung des Formaldehyds in Me-
thylalkohol. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 104—110.)
In Erganzung der bisherigen Untersuchungen auf diesem Gebiete zeigte
N., dad auch der Formaldehyd durch den Einflud der Hefe zu Methylalkohol
reduziert werden kann. Zur Durchfuhrung der Versuche wurde zunSchst
der k&ufliche Aldehyd von dem beigemengten Methylalkohol und der Ameisen-
s&ure durch Behandeln mit Schwefelsaure und Calciumkarbonat befreit.
Die Versuche wurden sowohl mit lebender Hefe (Rasse XII), als auch mit
abgetoteter Hefe ausgefUhrt. Da bei dem Versuch mit lebender Hefe der
zugesetzte Formaldehyd naturlich garungshemmend wirkte, wurde nach
Aufhoren der Garung wiederholt frische Hefe und Wasser zugesetzt, um die
Vergarung moglichst weit zu treiben. Nach 10-tagiger Gardauer war zwa*
noch Zucker und Formaldehyd vorhanden, doch wurde das Reaktionsgemisch
nun der Destillation unterworfen. Die noch vorhandenen Reste von Form¬
aldehyd wurden durch Fallung mit ammoniakalischer Silberlosung restlos
entfernt. Der gebildete Alkohol, ein Gemisch von Athyl- und Methylalkohol
wurde abdestilliert und durch Oxydation zu den entsprechenden Aldehyden
oxydiert. Das Vorhandensein von Methylalkohol konnte also auf diese Weise
zweifelsfrei nachgewiesen werden. Versuche mit totcr Hefe fielen in jeder
Hinsicht negativ aus. Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Welde, E., Phytochemische Reduktionen.
IX. Die Umwandlung von Thiosulfat in Schwefel-
wasserstoff und Sulfit durch Hefen. (Biochem. Zeitschr.
Bd. 67. p. 110—118.)
N. greift auf die Arbeit von Kossowicz und W. L o e w zuriick,
die festgestellt hattcn, dad in Garflussigkeiten zugesetztes Thiosulfat im Ver-
lauf von einigen Wochm zersetzt wird bei gleichzeitiger Entwicklung ge-
ringer Mengen Schwefelwasserstoff. Desgleichen hatte Hahn gefunden,
dad Hefepredsaft aus Thiosulfat Schwefelwasserstoff freimacht. N. nimmt
nun an, dad die beschriebenen Versuche nicht mit garender Hefe resp. nicht
mit arbeitendem Predsaft gemacht sind, da er bei diesbezuglichen Versuchen
mit frischer garkraftiger Hefe reichliche Mengen Schwefelwasserstoff (ca.
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Inhalt
239
15 Proz. der theoretisch moglichen Menge) erhielt. DaB es sich nicht um
eine einfache Abspaltung von H 2 S unter Bildung von Sulfat handelt. sondern
um eine H 2 S-Bildung unter Abspaltung von Natriumsulfit, geht daraus
hervor, daB N. im Gargut Natriumsulfit einwandfrei nachweisen konnte.
Wenn auch bei Versuchen mit Hefe, aber ohne Zucker, aus Thiosulfat H 2 S
abgespalten wird, so waren die gebildeten Mengen stets ganz gering, so daB
die Resultate zweifelsfrei auf die Tatigkeit der gSrenden Hefe zuruckzufuhren
sind. Bischkoptf (Berlin).
Neuberg, C., Das Verhalten der a-KetosAuren zu Mikro-
organismen. I. Mitteilung. Die Faulnis von Brenz-
traubensaure und Oxalessigsaure. und II. Mittei¬
lung: Die Faulnis von a-Ketobutters&ure. (Biochem.
Zeitschr. Bd. 67. p. 96—101 u. 122—126.)
Durch Versuche stellte N. fest, daB Faulnisbakterien Brenztraubensaure
und Oxalessigsaure in Kohlensaure und Essigsaure zerspalten. Neben dem
Hauptprodukt Essigsaure entstehen reichlich Wasserstoff und etwa 22 Proz.
Ameisensaure. Wahrscheinlich ist die Entstehung der Ameisensaure als se-
kundarer ProzeB (Einwirkung des Wasserstoffs auf die abgespaltene C0 2 )
aufzufassen. Die Faulnisprozesse verlaufen sehr rasch. Die Umwandlung
der a-Ketosauren durch Faulnis in die Fettsauren der nachst niederen Rcihe
entspricht dem tlbergang der Aminosauren in Fettsauren der nachst niederen
Reihe.
In der II. Mitteilung berichtet N. iiber die Faulnis der a-Ketobutter-
saure, welche in analoger Weise durch Faulnisbakterien in Kohlensaure
und Propionsaure neben Wasserstoff und Ameisensaure zerlegt wird. Die
Faulnis von Methylathylbrenztraubensaure ergibt in derselben Weise d-Va-
leriansaure. Bischkopff (Berlin).
InhalL
Riehm, E., Getreidekrankheiten und Ge-
treideechadlinge, p. 177.
Beferate.
Aubely E. et Colin, H., Influence des sucres
sur la transformation bact£rienne des
substances organiques azot^es en sels
ammoniacaux, p. 221.
Bokomy, Th., Bindung von Metallsalzen
durch die Hefe; Nachweis derselben
durch chemische Reaktion, p. 234.
—, Versuche iiber die chemische Bindung
von Stoffen beim Abtoten von Hefen-
organismen durch verschiedene chemi¬
sche Mit tel. Verschwinden des Stoffes
aus der Losung, p. 235.
Broquin-Lacombe, A., Sur un caractere
diff6rentiel entre Bacillus mesentericus
niger et Bacillus lactis niger, p. 220.
Buchner, Eduard, Langheld, Karl u. Skraup,
Siegfried, Bildung von Acetaldehyd bei
der alkoholischen Garung des Zuckers
durch Luftsauerstoff, p. 236.
Burrill, T. J., Bacillus amylovorus vs.
amylivoru8, p. 220.
Euler, Hans u. Cramer, Harald, Untersuch-
ungen iiber die chemische Zusammen-
setzung und Bildung der Enzyme. 9. Mit¬
teilung: Zur Kenntnis der Invertase-
bildung, p. 231.
— u. Dernby, K. 0., Untereuchungen iiber
die chemische Znsammensetzung und
Bildung der Enzyme, p. 233.
Fransen, Hartwig, Beitrage zur Biochemie
der Mikroorganismen. IX. Mitteilung
von Franzen, Hartwig und Eggen, F.:
tTber den Nahrwert verschiedenerZucker-
arten und Aminosauren fur Bacillus pro-
digiosus, p. 220.
Herter, W., Zur Kritik neuerer Spezies-
beschreibungen in der Mykologie. t)ber
drei angeblich neue Aspergillaceen, p.224.
Kayser, E„ Microbiologie agricole, p. 218.
Kofler, Ludwig, Die Myxobakterien der
Umgebung von Wien, p. 222.
Kylin, H., Uber Enzymbildung und En-
zymregulation bei einigen Schimmel-
pilzen, p. 232.
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240
Inhait.
Lasseor, Ph., Sur Fextraction des pigments |
bact6riens, p. 222.
Lendner, A., Notes mycologiques. 1. Une
Mucorin6e nouveile: Circinella Sydowi
Lendner, p. 223.
Le Renard, All., Influence du milieu sur la
resistance du P6nicille crustac£ aux sub¬
stances toxiques, p. 230.
Lindner, P. u. Olanbitz, Verlust der Zygo-
sporenbildung bei anhaltender Kultur
des + - und des-Stammes von Phy-
comyces nitens, p. 231.
Martini, M. et D6rib6r6, P., Sur quelques
propri6t£s chromogenes d’un Penicillium,
p. 230.
Mayer, Paul, Bildung von Saligenin aus
Salicylaldehyd durch Hefe, p. 235.
Meyer, R., Eine neue Art von Penicillium,
p. 226.
—, Zur Farbstoffbildung und Konidien-
keimung bei Penicillium variabile Wehm.
p. 226.
Moreau, M. et Mme. Fernand, Sur Taction
des diff£rentes radiations lumineuses sur
la formation des conidies du Botrytis
cinerea Pers., p. 224.
Neuberg, C., Das Verhalten der a-Keto-
siiuren zu Mikroorganismen. I. Mittei-
lung. Die Ftiulnis von Brenztrauben-
saure und Oxalessigsaure, und II. Mit-
teilung: Die Faulnis von a-Ketobutter-
saure, p. 239.
— u. Nord, F. F., Phytochemische Reduk-
tionen. VI. Bildung von n-Hexylalkohol
durch Hefe, p. 237.
-, Phytochemische Reduktionen. VII.
Die enzymatische Umwandlung des
Thioacetaldehyds in Athylmerkaptan,
p. 238.
— u. Peterson, W. H., Die Valeraldehyd-
und Amylalkoholgarung der Methyl-
athylbrenztraubensaure, p 236.
— u. Welde, E., Phytochemische Reduk¬
tionen. V. Zwischenstufen bei der Um¬
wandlung der Nitrogruppe in die Amino-
gruppe, p. 237.
-, Phytochemische Reduktionen.
VIII. Die Uberfiihrung des Formalde-
hyds in Methylalkohol, p. 238.
Neuberg, C. u. Welde, E., Phytochemische
Reduktionen. IX. Die Umwandlung von
Thiosulfat in Schwefelwasserstoff und
Sulfit durch Hefen, p. 238.
Ostling, 0. J., Uber die Inversion von Rohr-
zucker durch Aspergillus niger, p. 225.
Pinoy, E., Sur la n6cessit£ d’une association
bact^rienne pour Je d6veloppement d’une
Myxobact^rie, Chondromyces crocatus,
p. 223.
Przibram, Karl, Uber die Brownsche Be-
wegung nicht kugelformiger Teilchen.
II. Der Reibungswiderstand rotierender
Stabe in Fliissigkeiten, p. 223.
Ravin, P., Nutrition carbon^e des plantes
k Taide des acides organiques libres et
combines, p. 227.
Reed, H. S., The enzyme activities involved
in certain fruit diseases, p. 233.
Saito, K., Ein neuer Endomyces (Endo-
myces Lindneri), p. 234.
Sartory, A. et Bainier, 0., Etudes morpho-
logiques et biologiques d’un Penicillium
nouveau, P. Petchii n. sp., p. 226.
-, Muc6din6es nouvelles. Trichoderma
varians, Fusoma intermedia, p. 223.
Schilberszky, Karl, Beitrage zur Morplio-
logie und Physiologie von Penicillium,
p. 227.
Stewart, V. B., Specific name of the fire
blight organisms, p. 220.
Walker, Leva B., The Black Moulds (Mu-
coraceae), p. 224.
Waterman, H. J., De beteekenis van Ka-
lium, Zwavel en Magnesium bij de stof-
wisseling van Aspergillus niger, p. 225.
—, Kringloop van de fosfor bij Asper¬
gillus niger, p. 225.
—, Uber die Wirkung von Wasserstoff-
ionen, Borsaure, Kupfer, Mangan, Zink
und Rubidium auf den Stoffwechsel des
Aspergillus niger [Holl. ], p. 225.
Zettnow, E„ Uber die abgeschwachte Zygo-
sporenbildung der Lindnersc*>en Phyco-
myces-Stamme, p. 231.
Die Herren Mitarbeiter werden hoflichst gcbeten, bereits fertiggestellte
Klischees — (alls solche mit den Manuskripten abgeliefert werden — nicht
der Redaktion, sondern direkt der Yerlagsbuchhandlung Gustav Fischer
in Jena einzusenden.
Abgeichlossen am 4. Januar 1915.
Hofbuchdruckerei Rudolstadt.
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Centralblatt for Bakt. etc. D. Ait. Bd. 43. No. 10|1L
Ausgegeben am 10. April 1915.
Referate.
Neuberg, C. u. Rubin, Olga, t) b e r die Bildung von Thioschwe-
felsaure aus AtherschwefelsSure und Sulfons&ure.
(Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 82—89.)
Die Untersuchung wurde vorgenommen, um festzustellen, ob analog
den Phosphatasen, die die Spaltung der organischen Phosphorsauren be-
wirken, die Zerlegung der Schwefelverbindungen durch Schwefelsaure ab-
spaltende Fermente (Sulfatasen) vor sich geht. Als Untersuchungsobjekte
dienten Chondroitin, schwefelsaures Natrium, Tannin und Sthylschwefelsaures
Kalium. Als Bakterienmaterial diente ein Gemiseh naturlicher Faulnis-
erreger.
Die Salze wurden in Wasser gelost, mit Soda schwach alkalisch gemacht
und fur die Bakterien mit Nahrsalzen versetzt. Zu jedem Versuch kamen
10 ccm Faulmischung. Als Resultat der Untersuchungen ergab sich in alien
Fallen die Bildung von Schwefelsaure resp. Thioschwefelsaure. Ob diese
Saureabspaltung auf Vorhandensein eines besonderen Enzyms zuriickzu-
fUhren ist, ist noch nicht klargestellt. Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Czapski, L., Uber Karboxylase in Saft aus
obergariger Hefe. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 9—11.)
Ankniipfend an die Mitteilung in der Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 1—8
berichten Verff. iiber spezielle Versuche, Karboxylase aus obergariger Hefe
zu gewinnen. Nach Buchner und auch L e b e d e w ist es nur selten
moglich, aus deutschen und franzosischen obergarigen Hefen garkraftige
PreBsafte zu gewinnen. Die vorliegenden Versuche der Verff. haben dar-
getan, daB aus Thorylin, einem Hefetrockenpr¶t aus obergariger Brauerei-
hefe, ein PreBsaft zu gewinnen ist, der mit Zucker bei Toluolzusatz nicht
in Garung kommt, wohl aber Brenztraubensaure (sowohl mit als auch ohne
Toluol) zerlegt. Desgleichen konnte Oxalessigsaure durch den Saft zerlegt
werden. Der Saft aus obergariger Hefe enthalt danach Karboxylase, wenn
auch weniger als der aus Unterhefe. Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Nord, F. F., tl b e r die Garwirkung frischer Hefe
bei Gegenwart von Antisepticis. (Biochem. Zeitschr.
Bd. 67. p. 12—17.)
Im weiteren Verlauf ihrer Studien iiber die Vorgange bei der Garung
priiften Verff. auch das Verhalten von Chloroform und Toluol gegen frische
Hefe. Wie bekannt, heben Chloroform und Toluol nur die Wirkung der
Zymase in frischer Hefe auf, wahrend Invertase, Maltase und Karboxylase
in ihrer Wirkung erhalten bleiben. Es hat sich nun herausgestellt, daB
Chloroform und Toluol vreschiedenartig wirken und daB hierbei der Ernah-
rungszustand und Rasseneigentiimlichkeit der Hefe wie das Mengenverhaltnis
von Hefe, Antiseptikum und Wasser von EinfluB sind.
Durch Bestimmung des Zuckers auf polarimetrischem und titrimetri-
schem Wege mit und ohne Toluol resp. Chloroform, sowie einem Gemiseh
Z write Abt. Bd. 43.
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242
Enzyme, Garung, Hefen etc.
beider Mittcl wurde in einer groBen Serie von Versuchen die Verschieden-
heit der beiden Mittel gepriift und zwar wurden 3 Hefen (M, K und XII)
dor Priifung unterworfen. Als Residtat ergibt sich, daB Chloroform sieherer
und starker von den Hefen gebunden wird, daB also die garungsaufhebende
Kraft des Toluols erheblich grbBer ist, als die des Chloroforms.
Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Czapski, L., tJber den EinfluB einiger biolo-
gisch wichtiger Sauren(Brenztraubensaure,Milch-
saure, Apfelsaure, Weinsaure) auf die Vergarung
des Traubenzuckers. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 51—55.)
Zur Ausfiihrung der vergleichenden Messungen wurden die Hefen K
(untergarig) und M und XII (obergarig) benutzt. Die Versuche wurden
mit verschiedenen Konzentrationen der einzelnen Sauren durchgefiihrt und
ergaben als Resultate, daB Brenztraubensaure in einer Konzentration von
n/5 die Garung unterdriickte. Fiir Hefe XII erwies sich Brenztraubensaure
als halb so giftig wie Essigsaure. Milchsaure unterbindet die Garung bei
n/2 Konzentration, ihre Giftigkeit ist also, wie ja auch schon lange bekannt,
sehr gering. Apfelsaure schadigt Hefe K stark, dagegen die Rassen XII
und M nur sehr wenig. Dire Giftwirkung ist jedoch immer noch erheblich
schwacher als die der Essigsaure. Die d-Weinsaure hemmt die Garung der
drei Heferassen ebenso stark wie die Essigsaure.
Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Iwanoff, N., Uber das ungleiche Verhalten
von Karboxylase und Zymase zu antiseptischen
M i 11 e 1 n. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 1—8.)
Im weiteren Verlauf der zahlrcichen und systematischen Untersuchungen
der Karboxylase und Zymase priifte N. auch das Verhalten der genannten
beiden Enzyme gegen verschiedene antiseptische Stoffe, wie Natriumfluorid,
Mercurichlorid, Formaldehyd, Phenol und Thymol. Die ausfUhrlich ge-
schilderten Versuche ergaben das Resultat, daB samtliche genannte Stoffe
in mehr oder weniger starker Konzentration die Wirkung der Zymase auf-
heben, wahrend die Wirkung der Karboxylase unverandert blieb. Die Reihe
der bisher bekannten Unterschiede zwischen den beiden Enzymen wird
dadurch bedeutend verlangert. Bisher war bekannt, daB Erwarmen auf
50—51°, ferner Dialysieren, sowie Zusatz von Chloroform und Toluol hem-
mend und zerstorend auf die Zymase (bei frischer Hefe) wirken, wahrend
die Wirkung der Karboxylase erhalten bleibt. Bei trockener Hefe und Hefe-
mazerationssaft wird die Zymasewirkung viel friiher aufgehoben als die der
Karboxylase. Aus getrockneter Oberhefe gewannen die Verff. einen Saft,
der nur Karboxylase wirkung aufweist. Bischkopff (Berlin).
R6na, Elisabeth, I. tlber die Reduktion des Zimtaldchyds
durch Hefe. II. Vergarung von Benzylbrenztrauben-
s a u r e. (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. p. 137—142.)
Die vorliegenden beiden Arbeiten sind als Erganzungen der N e u -
bergsehen Arbeiten aufzufassen, in dem Sinne, daB sie auch einen Ver-
treter der ungesattigten Aldehyde, sowie das Verhalten der diesen nahe-
stehenden Benzylbrenztraubensaure in den Kreis der erwahnten Untcr-
suchungen ziehen. Aus den experimentellen Untersuchungen geht hervor,
daB auch dieser uugesattigte Aldehvd durch Hefe zu dem zugehorigen Zimt-
alkohol mluzi(>rt wird.
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Enzyme, Garung, Hefen etc.
243
Die Benzylbrenztraubensaure zeigt mit Hefen XII und K dieselben Er-
seheinungen, wenn auch viel langsamer und unvollkommener als die Brenz-
traubensaure selbst. Als Umwandlungsprodukt wurde Phenylpropylaldehyd
festgestellt. Der Aldehyd wurde in Form des p-Nitrophenylhydrazons des
Phenylpropylaldehyds ermittelt. Bischkopff (Berlin).
Euler, Hans u. Sahl6n, Jakob, Zur Kenntnis der Aktivierung
der H e f e. (Zeitschr. f. Garungsphys. Bd. 3. H. 3.)
Nach einer langeren Darstellung der von verschiedenen Forschern zu
dieser Frage veroffentlichten Arbeiten fiihren die Verff. Versuche mit Gua-
jakol, Resorzin, Hydrochinon, Natriumsalicylat, Na-Acetylsalicylat, Hexa-
methylentetramin, Azetatanilid, Acetaldehyd und Chininsulfat an. Die wah-
rend der Versuche gebildete Kohlensaure wird ^-stiindlich mit kleinen
Gasbliretten gemessen und die Resultate werden durch „Reizkurven“ er-
lautert. Es ergibt sich fiir die meisten der untersuchten Stoffe zunachst
eine Aktivierung, dann eine Hemmung der Hefe. Die Optimalkonzentration
liegt fur Na-Salicylat und Acetaldehyd bei 0,05 Proz., fiir Guajakol bei 0,035
Proz., fiir Hexamethylentetramin bei 0,25 Proz. Acetanilid und Chinin¬
sulfat zeigten sehr ausgesprochene Giftwirkung. Die Optimalkonzentration
ist, wie aus diesen wie friiheren Beobachtungen anderer Forscher hervor-
gelit, weitgehend abhangig von der absoluten Hefenmcnge.
Bischkopff (Berlin).
Kossowicz, Alexand., DasVorkommen von Hefen und h e fe¬
ll h n 1 i c h e n Pilzen im Vogelei. (Livre Jubilaire Van Laer.
1913. p. 22—26.)
1. Hefczellen drangen leicht ins beschadigte Ei ein, wenn die Eier auf
Wiirzegelatinekulturen von Saccharomyces ellipsoideus L H.,
S. cerevisiae L H., Weinhefe Johannisberg II aufgelegt oder in garende
Wiirze gebracht wurden. Fielen nur einzelne Hefezellen auf die Eischale
nach und nach, so geschah das oben genannte nicht, wohl aber bei M o n i 1 i a
Candida und Oidium lactis.
2. Die Versuche mit Saccharomyces Pastorianus III,
Pichia membranaefaciens, Mycoderma vini und T o -
r u 1 a ergaben ahnliches.
3. Infektion der Eier ist zumeist auf Infektion bei der Eibildung zuriick-
zufiihren. Werden die Eischalen durch im Eiinnern stattfindende Verpil-
zung oder Faulnis gelockert, so wird dem Eindringen von Hefezellen Vor-
sehub geleistet. Matouschek (Wien).
MeiBner, Richard, Zur Morphologie und Physiologie der
Kahmhefen und der kahmhautbildenden Saccharo-
myceten. (Zeitschr. f. Garungsphys. Bd. 3. H. 2/3.)
In den landwirtschaftlichen Jahrbiichern 30. p. 491—582 veroffcntlichte
M. den ersten Teil der oben zitiertcn Abhandlung. Mit dem nunmehr vor-
liegenden II. Teil wird seine umfangreiche Studie liber die Kahmpilze ab-
geschlossen. Die im I. Teil niedergelegten Resultate sind kurz zusammen-
gefafit die, daB unter bestimmten Vegetationsbedingungen samtliche unter-
suchte 35 Kahmheferassen innerhalb weniger Tage eine rapide Saurevermin-
derung des Mostes bew'irken. Im II. Teil zieht M. von den 35 Rassen 12
heran zur Beantwortung folgender 5 Fragen: 1. Wachst iiberhaupt eine Kahm-
heferasse in Reinkultur auf kunstlichen Nahrboden, welche je verschiedene
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244
Enzyme, Garung, Hefen etc.
organische Sauren als alleinige Quelle organischer Substanz enthielten und
in bejahenden Fallen, w&chst sie auf diesen verschieden schnell? 2. Kann
diese Kahmheferasse in den betreffenden Nahrlosungen verschiedene orga¬
nische Sauren und diese in verschiedenem Grade verarbeiten? 3. Findet
ein Verhaltnis zwischen Kahmhefewachstum und Saureverbrauch statt?
4. Macht sich ein Unterschied durch verschieden schnelles Wachstum ver-
schiedener Kahmheferassen auf Nahrlosungen mit derselben organischen
Saure und unter denselben Vegetationsbedingungen bemerkbar? 5. Existiert
ein Unterschied zwischen verschiedenen Kahmheferassen in der Fahigkeit
dieselbe organische Saure unter denselben Vegetationsbedingungen zu ver-
brauchen? Als Nahrlosung benutzte M e i B n e r 2 Losungen, von denen
die eine a) 0,5 Proz. Ammoniumphosphat + 0,5 Proz. tertiares Kalium-
phosphat + 0,3 g Magnesiumsulfat + 0,1 g Chlorcalcium, die andere b) an
Stelle des Ammonphosphates Ammonnitrat und an Stelle des Chlorcalciums
primaren phosphor sauren Kalk enthielt. Nahrlosung a wurde dann noch
mit den verschiedenen organischen Sauren wie Milchsaure, Weinsaure, Zitro-
nensaure, Bernsteinsaure, Essigsaure und Apfelsaure beschickt. AuBer-
dem wurden noch Versuche mit Zufiigung von Traubenzucker, Rohrzucker,
Glyzerin, Asparagin und Alkohol, teils in Nahrlosung a, teils in Nahrlosung b
in derselben Weise durchgefiihrt. Kleine Mengen dieser Losung wurden in
Kolbchen sterilisiert und mit den verschiedenen Kahmheferassen geimpft
und bei Zimmertemperatur beobachtet. Der Saureverbrauch durch die
sich entwickelnden Kahmhcfen wurde titrimetrisch festgestellt, ebenso
wurden die morphologischen Erscheinungen protokolliert.
Auf Grund dieser ganz auBerordentlich umfangreichen Versuchsanstel-
lung kommt M. zu folgenden SchlUssen, durch welche die bisherigen An-
sichten liber den LebensprozeB der Kahmhefen teils erheblich vertieft, teils
richtiggestellt werden.
1. Alle untersuchten Kahmheferassen wachsen auf Nahrlosungen mit
organischen Sauren (1 oder mehrere gleichzeitig) mehr oder weniger stark,
Dabei sind — verschieden fiir die verschiedenen Rassen — die organischen
Sauren in ihrem Nahrwert ungleich. Auf reinen Weinsaurelosungen (ver-
schiedener Konzentration) wachsen die meisten Rassen schlecht, etwas besser
auf Zitronensaurelosung, ebenso auf Bernstein-, Apfelsaure- und Essigsaure-
losungen. Am besten eignet sich Milchsaure. Wein- und Zitronensaure ttbten
auf manche Kahme in Gegenwart anderer fiir das Wachstum giinstigerer
Sauren einenhemmenden EinfluB aus, die „bessere“ Nahrstoffquelle (org. Saure)
wird aufgezehrt, die ungiinstigere bleibt librig.
2. Trauben-Rohrzucker, Alkohol, Glyzerin sind ebenfalls — fiir ver¬
schiedene Rassen in verschiedenem MaBe, abhangig von den Verhaltnissen
— als Nahrstoffe zu bezeichnen.
3. Von den Stickstoffquellen, Ammonnitrat, Ammonphosphat, Ammon-
chlorid, welche alle 3 gute Nahrstoffe darstellen, ist Ammonnitrat das wenigst
vorteilhafte Salz. Weinsaures Ammon und Asparagin haben sich als schlechte
Stickstoffquellen erwiesen. Asparagin wurde nur von W i 11 i a a n o -
mala gut verarbeitet. Bischkopff (Berlin).
R4non, L., Richet, Ch. et L6pine, A., Role antiseptiquc des
ferments m4talliques sur la fermentation lac-
t i q u e. [2. note. ] (Compt. rend. Soc. Biol. T. 76. 1914. p. 396—398.)
Ant6rieurement les auteurs ont montr4 Paction antiseptique du car-
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Enzyme, Garung, Hefen etc.
245
bone colloidal. Toute une s6rie de ferments metalliques presente, & des
degr6s, la m§me propri6te. A 10 cc. de lait on ajoute 0,5 4 1 cc. des solutions
colloidales de Soufre, Cuivre, Carbone, Cerium, Palladium, Silicium, Rho¬
dium, Nickel, Zirconium, Argent, Lithium, Selenium. L’evaluation des r6-
sultats se fait par la mensuration des grains et la numeration des grains
collofdaux. En conclusion R., R. et L. trouvent qu’un grand nombre de
ferments metalliques agissent sur la fermentation lactique. Plus les grains
metalliques sont petits et plus Paction bactericide est evidente. Pour des
grains de dimensions comparables Paction bactericide est d’autent plus evi¬
dente que le nombre de families de grains est plus petit. La nature chimique des
ions intervient egalement, ainsi des corps qui ont des grains de m§me dimen¬
sion et le m6me nombre de families ont des actions antiseptiques differentes,
par exemple: le Rhodium et le S ou le C. D’apres les auteurs les conditions
du role antiseptique des ferments metalliques sur la fermentation lactique
sont la petitesse des grains, le petit nombre des families de grains, c’est k
dire Phomogeneite de la solution colloldale, et la nature des ions.
Kufferath (Bruxelles).
BUrger, Otto, Milchsaurebildung bei der Garung. (Lotos,
Prag. Jg. 61. 1913. p. 265—267.)
E. Moufang wies (Zeitschr. f. ges. Brauw. 1913. No. 24) nach, dafi
bei der Zuckergarung auch ohne Zutun von Bakterien Saure entstehen kann.
Bei der Vergarung von zuckerhaltigen FlUssigkeiten mit Hefereinkultur
wird namentlich Milchsaure gebildet, wie die folgende Gleichung zeigt:
2 C,H 12 0 6 = 2 C 2 H 6 (OH) + 2 CH 3 . CH . OH . COOH + 2 C0 2 . Verdunnte
Losungen verschiedener Zuckerarten (Maltose, Lavulose, Dextrose) wurden
in absoluter Reinheit mit Spuren von Reinhefe bei verschiedenen Tempera-
turen zur Garung gebracht und nach gewissen Zeiten die gebildete Saure
durch Filtration mit n/20 Baryt bestimmt. MoBlingers Methode zeigt,
daft das Ba-Salz der in Frage stehenden Saure die Loslichkeit im hochpro-
zentigen Alkohol mit dem Baryumlaktat teilt. Chlorbaryum wird bei An-
wesenheit von Kohle zum Teil in Baryumoxyd ubergefuhrt (also alkalisch);
dieser Betrag an Alkalinitat muB mit in Rechnung gezogen werden, was
eine noch genauere Saurebestimmung zur Folge hat. Es wurden 100 ccm
Bier verascht; bei 71 Proz. der Untersuchungen muBte man mit einer Kor-
rektur von 0,6—0,8 cm n/20 der verwendeten Barytlauge rechnen. Bei
5 Proz. der Untersuchungen lag diese Korrektur Uber 1 ccm Ba(OH) 2 .
Matouschek (Wien).
Matzner, J., Uber Chemismus verschiedener Garungen.
(PHroda. Prag. 11. 1913. p. 411.)
Es werden diejenigen Bakterienarten besprochen, die eine Garung her-
vorbringen konnen. Es sind dies:
Bacillus acidi lactici, B. lactis acidi, Clostridium,
Gr a nu lo b ac t e r pectinirornm; Bacterium proteus, coli.
Bacillus pyocyaneus, prodigiosus.Nitrosomonas und Nitro-
m o n a s (Winogradski), B. ramosus. Matouschek (Wien).
Neuberg, C. u. Kerb, Joh., Uber zuckerfreie Hefegarungen.
XVI. Zur Frage der Bildung von Milchsaure bei
der Vergarung von Brenztrauben.saure durch 1 e-
bende Hefe nebst Bemerkungen Uber die Garungs-
vorgUnge. (Biochem. Zeitschr. Bd. 62. p. 489—497.)
In der heutigen Mitteilung prUfen Verff. die Frage, ob bei der Spaltung
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246
Enzyme, Garung, Hefen etc.
der Brenztraubensaure durch Hefe auch gelegentlich Milchsaurebildung ein-
treten konne. Beim Vergaren des Zuckers durch lebende reine Hefe wird
keine Milchsaure gebildet. Ebenso wird bei Verarbeitung von Brenztrauben¬
saure durch reine Hefe, sowie bei der Vergarung von Buchner schera
Hefeprebsaft Milchsaurebildung nicht beobachtet. Wird dagegen Mazera-
tionssaft aus MUnchener Trockenhefe hergestellt, so kann man die Bildung
von Milchsaure beobachten. Das riihrt nach Ansicht von N e u b e r g und
Buchner daher, dab fur die Milchsaurebakterien die gewohnliche Sterili-
sierung des Mazerationssaftes mittels Toluol nicht ausreichend ist. Im Hefe-
mazerationssaft spielt noch der Glyzerinaldehyd eine Rolle als Milchsaure-
bildner. Desgleichen kann Methylglyoxal auf biologischem Wege in Milch¬
saure verwandelt werden. Bischkopff (Berlin).
Euler, Hans u. Hille, Einar, t) b e r die prim&re Umwandlung
der Hexosen bei der alkoholischen Garung. (Zeitschr.
f. Garungsphys. Bd. 3. H. 3.)
In 2 friiheren Mitteilungen hat E. sich mit seinen Mitarbeitern schon
eingehend mit den chemischen Vorgangen bei der Garung befabt und ver¬
sucht die Garungsgleichung weiter aufzustellen und zu zerlegen. Aus deni
Umstande, dab die aus der vergorenen Zuckermenge auf optischem Wege
ermittelte prozentische Abnahme nicht iibereinstimmt mit der aus der gleich-
zeitig entwickelten Kohlensaure berechneten, glaubt Euler folgern zu
sollen, dab bei der Garung zwischen der Glukose und den Endprodukten
Kohlensaure und Alkohol noch ein Umwandlungsprodukt erzeugt wird.
E. versuchte nun in dieser 2. Arbeit das Umwandlungsprodukt zu fassen,
indem er versucht die Reaktion II (Umwandlungsprodukt = C0 2 + C 2 H 5 OH)
zu unterdriicken und zwar durch Zusatz von Protoplasmagiften. Wahrend
bei dem gewohnlichen Garvorgang das Umwandlungsprodukt schneller ge¬
bildet als verbraucht wird, wird durch einen Zusatz von antiseptischen Mitteln
das Zwischenprodukt ebenso schnell verbraucht als gebildet. Ferner wurde
durch Schwachung der Hefe durch Warme versucht die Reaktion II zum
Stillstand zu bringen. Auch eine Aktivierung der Hefe durch Ammonium-
salze wurde herangezogen. Auf alle 3 Arten gelang es nicht, den Garverlauf
derart zu beeinflussen, dab die Reaktion bei dem Zwischenprodukt stehen
blieb. Bischkopff (Berlin).
Iwanoff, L., Zur Frage nach der Beteiligung der Zwi¬
schen p r o d u k t e der alkoholischen Garung an der
Sauerstoffatmung. (Ber. d. Deutsch. botan. Gesellsch. 1914.
p. 191—196.)
Verf. wendet sich gegen Kostytschew, dessen Arbeitsmethoden
im einzelnen kritisch besprochen werden: Ob die bei der alkoholischen Garung
gebildeten Zwischenprodukte die Atmung stimulieren, kann nach K.s Unter-
suchungen nicht entschieden werden, da die Versuche nicht eindeutig genug
sind. Hauptsachlich ist auch zu betonen, dab das von K. verwendete Mate¬
rial grobtenteils nicht keimfahig, also nicht lebend und daher zur Beurtei-
lung der normalen Atmung ganzlich unbrauchbar war.
R i p p e 1 (Augustenberg).
Palladia, W., Gromoff, N. u. Montcverde, N. N., Zur Kenntnis der
Karboxylase. (Biochem. Zeitschr. Bd. 62. p. 137—156.)
liber die Karboxylase hat N e u b e r g mit seinen Mitarbeitern schon
eine Reilie von Arbeiten veroffentlicht. In der vorliegenden Arbeit uliter-
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Enzyme, Garung, Hefen etc.
247
suehen die Autoren die Karboxylase auf die Vergarungsfahigkeit der Brenz¬
traubensaure durch Karboxylase, den EinfluB von Phosphaten und Saccha¬
rose auf die Garung der Brenztraubensaure. Ferner priiien sie das Verhalten
der Karboxylase gegen Brenztraubensaure bei Gegenwart von gekochten
Hefensaften, Fermentsaften und Lipoiden. In weiteren Versuchsreihen
wurde die Wirkung der Autolyse, sowie der EinfluB des Glyzerins und des
'Wasserstoffsuperoxyds auf die Brenztraubensaure wahrend der Garung
untersucht.
Aus 30 in der Veroffentlichung mitgeteilten Versuchen ziehen Verff.
folgende Schliisse:
1. Die freie Brenztraubensaure wirkt auf Zymase als ein die Selbstgarung
aufhaltendes Gift, im selben Sinne, wenn auch etwas schwacher. wirkt das
Kalisalz der Brenztraubensaure. Durch letzteres findet im Vergleich zur
Selbstgarung eine starke Steigerung der C0 2 -Menge statt, was ganz beson-
ders bei glykogenarmem Zymin eintritt. Mit Hefetrockenpraparaten (Zymin
und Hefanol) laBt sich freie Brenztraubensaure nur in geringem MaBe ver-
g&ren.
2. Phosphate scheinen die Bildung von C0 2 zu begUnstigen.
3. Der Zusatz von Rohrzucker zu den Versuchen ergab recht verschieden-
artige Resultate. Es scheint danaeh, daB die Karboxylase nicht zum Prozefi
der alkoholischen Garung herangezogen wird, immerhin scheint die TStig-
keit beider Enzyme in gewisser Abhangigkeit voneinander zu stehen. Altes
Zymin oder Hefanol, welche Praparate zur Vergarung von Saccharose fast
untauglich sind, scheinen eine stimulierende Wirkung auf die Karboxylase
auszuiiben.
4. Nach mehreren Versuchen wird die Karboxylase durch aufgekochte
Takadiastaselosung oder gekochten Hefanolsaft fast gar nicht stimuliert.
Zymin- und Hefanolpraparate konnen nach den vorliegenden Versuchen nicht
mit aufgekochter Takadiastase stimuliert werden, wohl aber ist dies durch
aufgekochten Hefesaft moglich.
5. Durch Autolyse werden Karboxylase und Zymin in ungefahr gleicher
Geschwindigkeit zerstort.
6. Glyzerin halt je nach der Starke die Tatigkeit der Karboxylase mehr
oder weniger auf.
7. Wasserstoffperoxyd zerlegt Brenztraubensaure mit derselben Ge¬
schwindigkeit wie dies durch Karboxylase geschieht, Peroxydase tibt. auf
den ZerlegungsprozeB keine hemmende Wirkung. Bischkopff (Berlin).
Neuberg, C. u. Rosenthal, P., tlber zuckerfreie Hefegarungen.
XIV. Fortgesetzte Untersuchungen uber die Karbo¬
xylase. (Biochem. Zeitschr. Bd. 61. p. 171—183.)
Neuberg und seine Mitarbeiter haben in einer umfangreichen Serie
von Arbeiten Untersuchungen iiber die Karboxylase ausgeftihrt und berichten
in dieser 14. Mitteilung iiber weitere Eigenschaften der Karboxylase.
Um die Stellung der Karboxylase im Komplex der zuckerzerlegenden
Fermente zu ermitteln, haben sie ausfuhrliche Versuche angestellt, welche
sich mit dem Verhalten der Karboxylase und der Zymase zu Frucht-
zucker bei Gegenwart von Chloroform beschaftigen. Die Verff. gehen
dabei von der Theorie aus, daB Traubenzueker vor Abbau durch physiolo-
gische Agentien zunachst in Fruchtzucker libergefiihrt werde. Es war fest-
gestellt worden, daB Brenztraubensaure unter Bedingungen vergoren wird,
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248 ' Enzyme, Garung, Hefen, Wein, Bier etc.
unter welchen Glukose nicht gespalten wird. Dasselbe wurde ftir Frucht-
zucker festgestellt.
Alls weiteren Versuchen geht hervor, daB Karboxylase im Gegensatz
zur Zymase als recht bestandiges Ferment mit einer unter giinstigen Um-
standen 14-tagigen Wirkungsdauer betrachtet wurde. In den folgenden Ka-
piteln der Arbeit beschreiben die Verff. die Darstellungsweise der Karbo¬
xylase, femer deren Wirkung auf Oxalessigsaure und fanden, daB Karbo¬
xylase die Oxalessigsaure analog der Brenztraubensaure unter Bedingungen
vergart, bei welchen Zucker der Spaltung widersteht, ebenso verhalten sich
Oxybrenztraubensaure und ihre Salze. Als Hauptresultat der Untersuchungen
geben Verff. an, daB in der Karboxylase das erste Ferment gefunden sei,
dessen Rolle darin besteht, aus Karbonsaure C0 2 abzuspalten.
Bischkopff (Berlin).
Ncuberg, C. u. Kerb, Job., Zuckerfreie Hefegarungen. XV.
Uber die Bildung von n - P r o p y 1 a 1 k o h o 1 bei der
Verg&rung von a-Ketobuttersaure. (Biochem. Zeitschr.
Bd. 61. p. 184—186.)
In Erg&nzung frliherer Arbeiten (diese Zeitschrift Bd. 47 u. 53) hatten
Verff. ermittelt, daB a-Ketobuttersaure durch Hefe oder Hefeenzyme unter
CO a -Entwicklung gespalten wird. Danach wurde festgestellt, daB da bei
der Spaltung erwartete Propionaldehyd nur in geringen Mengen zu fassen
war. 'Zweck dieser Arbeit war es, das Schicksal des zweifellos intermediar
entstehenden Propionaldehyds zu verfolgen. Die Verff. vermuteten, daB
da Aldehyd gleich weiter zu Alkohol reduziert werden wiirde und stellten
dementsprechende Garversuche an, aus denen sich ergab, daB tatsachlich
als alkoholisches Spaltungsprodukt dieser zuckerfreien Garung Propylalkohol
erhalten wird. Bischkopff (Berlin).
Kloss, J., t) b e r den EinfluB von Chloroform und Senfol
auf die alkoholische Gftrung von Traubenmost.
(Zeitschr. f. Garungsphysiol. Bd. 4. p. 187—193.)
In der Garungstechnik kommt man oft in die Lage Moste und Wiirzen
ohne Anwendung von Hitze derart haltbar zu machen, daB die chemische Zu-
sammensetzung sich nicht Sndert. Man muB in diesen Fallen zu antiseptischen
Stoffen seine Zuflucht nehmen, welche zwar biologisch wirksam, chemisch aber
indifferent sind. Haufig wird zu diesem Zwecke Toluol oder Benzol angewandt,
desgleichen finden Chloroform und Senfol oft Verwendung. Verf. priift nun
das Verhalten der letzgenannten Stoffe und ermittelt erstens die Menge,
welche notig ist um die Garung zu verhindern und zweitens den EinfluB der
beiden Antiseptika auf die Hefe.
Nach Duchacek sollen 0,5 Proz. Chloroform die Garung anregen
und 0,8 Proz. die Garung nur unbedeutend schw&chen. Erst 1,7 Proz.
soil eine starke Abnahme der Enzymtatigkeit zur Folge haben. Nach Bachard
soil Hefe das Chloroform unter Bildung von CO zersetzen. Nach Kosso-
w i c z wirkt Senfol vermehrungshindemd auf verschiedene Bakterien. K’s.
Versuchsplan war fur beide Antiseptika der gleiche und gliederte sich in fol-
gende Reilicn: I. in der Hitze sterilisierter, II. nicht sterilisierter Traubenmost
wurde mit steigenden Gaben Chloroform beziiglich Senfol versetzt. Reihe I
wurde dann mit Reinhefe in Garung gebracht, wahrend in Reihe II dieselbe
spontan auftrat. Als Resultate der zahlreichen Versuche der I. Reihe gibt K.
an, daB bestimmtc Chloroform- beziiglich Senfolmengen wohl die Gartatig-
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Wein, Bier etc.
249
keit aufheben (1 ccm), ohne jedoch die Vermehrung vollstandig zu hemmen,
hierbei spielt auch (wie nicht ande^s zu erwarten war) das Alter der Reinhefe
eine Rolle, dergestalt, dab au! alte Reinhefe das Antisepticum starker wirkt
als auf frisehe. Senfol wirkt, wie aus den Versuchen hervorgeht bedeutend
starker. Bezuglich der II. Reihe (spontane Garung) ergaben sich dieselben
Resultate. Verf. bestatigt bei seinen Versuchen auch die altere Angabe, dab
Schimmelpilze verschiedener Art gcgen Senfol sehr wenig empfindlich sind.
Bisckopff (Berlin).
Zikes, Heinrich, Das Chinosol — ein Desinfiziens bei g & -
rungsphysiologischen Arbeiten. (Allg. Zeitschr. f. Bierbr.
u. Malzfabr. Bd. 11. No. 45.)
Verf. empfiehlt das Chinosol fiir die verschiedensten Zwecke im Labora-
torium, so in wabrigen Losungen von 1 : 1000, ja selbst 1 : 5000 zur Sterili¬
sation der Tischplatten und der Hande, zur Vorreinigung verschiedener
Glasgerate, Glasflaschen, Pasteurkolben, Kautschukschlauchen.
Der eigentliche bakterizide Bestandteil des Chinosols ist o-Oxychinolin,
welches im Chinosolmolekiil nur sehr locker gebunden ist und daher leicht
abgespalten werden kann. Seine keimtotende Kraft ist, wie aus zahlreichen
Arbeiten hervorgeht, enorm. Dazu kommt seine wertvolle Fahigkeit in wab¬
rigen Losungen jeder Verdiinnung unbegrenzt haltbar zu sein.
Autoreferat.
Feitler, Siegmund, Garun gstechnik. Abt. 1: Die Bierbraue-
r e i. Wien (Holder) 1914. Preis 6 Kr.
Das Werk gehort in jene neue Richtung der fachtechnischen Literatur,
die, ohne popular zu sein, doch wenig Sonderkenntnisse voraussetzt. Es ist
geschrieben fiir Juristen, fiir hiihere Akademien diverser Art, fiir landwirt-
schaftliche Schulen, fiir Organe der technischen Finanzkontrolle. Die Dar-
stellung ist eine sorgfaltige und recht iibersichtliche, in vielen Fallen sogar
eine erschopfende, da z. B. die Einrichtungen zum Sterilisieren und Kiihlen
der Wiirze, das Nathan sche Brauverfahren usw. erwahnt werden.
Matouschek (Wien).
Petit, P., La vaccination des bieres contre le durcisse-
m e n t. (Le petit Joum. de Brasseur. Ann6e 21. 1913. p. 1509.)
P. d6veloppe l’idee de vacciner la biere, de la rendre refractaire 4 Taction
des microbes. Si Ton ne peut eviter les microbes en brasserie, on peut essayer
d’agir sur le mobt. Pour 6viter le durcissement chez les bieres hautes P. con-
seille de soigner le materiel et d’utiliser la pratique du goudronnage, du paraf-
finage, du traitement au fluorure de sodium. P. rappelle que pour rendre
la biere peu favorable aux bactSries nuisibles meme au froid, on peut suivre
les indications de Dr. Wahl. Le principe est d’augmenter au brassage
Tacidit6 du mobt de maniere 4 ce qu’elle persiste jusqu’4 la livraison. L’aci-
dit6 empeche la propagation des bact6ries. Le proc£d6 permet de diminuer
les substances glutineuses azotees par Taction de diastases. P. a essay6 ce
proc6d6 contre le durcissement et la tourne due aux ferments lactiques.
La biere est rendue refractaire ou du moins tres resistante aux ferments
lactiques, si Ton fait developper ces ferments dans le mout ou plus exacte-
ment au brassage. P. a r6alis6 ces conditions exp6rimentalement et conclut
4 Temploi du proced6 dans la pratique. P. indique les points k observer
pour Tutilisation du proced6 de Wahl dans la fabrication habituelle.
H. Kufferath (Bruxelles).
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250
Koji* — Milch.
Usami, K., Mykologische Notizen iiber Awamori-Koji-
Pilze (Aspergillus) und Ehizopus Delemar. (Mykol.
Centralbl. Bd. 4. 1914. p. 193—196.)
Im Awamori-Koji koirunt auBer Aspergillus luchuensis
noch eine zweite Art von Aspergillus vor, die in die Verwandtschaft
von A. n i g e r zu gehoren scheint. Er bildet ein gelbes, sich an der Luft
zersetzendes Ferment. Uber die systematische Zugehorigkeit laBt sich vor-
l&ufig nichts naheres sagen.
Uber Rhizopus Delemar werden einige Bemerkungen tiber die
Sporen und Sporangientrager gegeben. lnteressant ist, daB der Pilz bei
Kulturen in Kulturflaschen nach Umkehrung der Flasche nach unten wachst,
so daB die Sporangientrager weit hinabhangen. L i n d a u (Berlin-Dahlem).
Holliger, W., Die Bedeutung der Bakterienwelt fiir die
Milchwirtschaft. (Mitteil. d. Aargauisch. Naturforsch. Gesellsch.
H. 13. 1913. p. 24—26.)
Aus der kurzen Wiedergabe des Vortrages erfahren wir folgende Daten:
1. Pro ccm enthalt die frische Milch der Alp bei reinlicher Gewinnung
nur wenige Tausend Bakterien, die frische Stallmilch des Tales aber 10 bis
100 000 Bakterien.
2. Leider haben die meisten Melker recht unreine HSnde.
3. Da der Milch eine geringe keimtotende Wirkung zukommt, so ver-
mehren sich die Bakterien in der Milch erst spSter. Zuerst tritt eine Pep-
tonisierung ein, dann eine Milchsauregarung aus Milchzucker durch Milch-
saurebakterien. Die S&uerung bedingt eine Gerinnung der Milch. Das be-
gonnene Zerstorungswerk wird durch Buttersaurebazillen weitergefuhrt und
durch Faulniserreger beendet. Matouschek (Wien).
Brew, James D., A Comparison of the microscopical Me¬
thod and the Plate Method of Counting Bacteria
in Milk. (N. Y. Agr. Exp. Stat. Bull. 373. 1914. p. 1—38.)
The technique of the microscopic count consisted in measuring 0.01 cc.
with a capillary pipette, spreading over one square centimeter on a clean,
dry slide and drying with gentle heat.
Fat was removed with xylol and after drying, the preparation was fixed
by 95 per cent alcohol. It was then stained for two to three minutes in
L o e f f 1 e r’s methylene blue and decolorized to a light blue in 95 per cent
alcohol. The counting was done with a microscope so adjusted that the field
was a known fraction of a square centimeter.
Counts of bacteria in milk by this method were compared with those
made on beef extract lactose agar of an acidity of 1.3—1.5 per cent normal
acid and incubated at 21° for 5 days. A total of 297 samples were examined.
When the plate count was less than 10,000 per cc., the microscopic count
was approximately 44 times as great..
The relative difference between the counts becomes less as the number
of bacteria increases. When the plate count is about 1,000,000 per cc., the
microscopic count is only about 5 times as great. If clumps of bacteria in
the microscopic field are counted as one, the difference is much less, and
when the number is high, the plate count may be higher than the microscopic
count. Rogers (Washington).
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Milch.
251
N&hrboden in konservierter Form und ihre Bedeu-
tungfur die praktische Milchwirtschaft. (Milchw.
Centralbl. Jg. 43. 1914. p. 357.)
Es sind die nach einem (patentierten) Verfahren von D o e r r (Wien)
durch die chem. Fabrik Bram, Leipzig, hergestellten Trockennahrboden fur
bakteriologische Untersuchungen, bzw. die milchbakteriologische Kontrolle
empfohlen. Sie gestatten, in wenigen Minuten jedes geringe Quantum z. B.
ein einzelnes Rohrchen ohne viel Miihe zu bereiten; es gelingt dies bereits durch
Uberziehen mit Wasser und Losen in kochendem Warmbad. Wolff (Kiel).
Loesche, tlber die Verwendung von Prof. Dr. D o e r r s
Trockennahrboden fiir milchbakteriologische Un¬
tersuchungen. (Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. 1914. p. 527.)
Verf. empfiehlt die von der chem. Fabrik Bram (Fritz Bra-
mi g k, Leipzig) hergestellten Trockennahrboden (Agar und Gelatine) fiir
Keimzahlbestimmungen, speziell bei der Kontrolle der Vorzugsmilch. Die
Praparate werden in Pulver- oder Tablettenform geliefert; man braucht sie
nur in einem bestimmten Quantum Wasser (fiir Agar 3,2 in 100 ccm) zu losen,
im Dampftopf bzw. Autoklav, oder wo auch dieser fehlt, im gewohnlichen
Wasserbad zu erhitzen und der Nahrboden ist gebrauchsfertig.
Wolff (Kiel).
Breed, Robert S., Cells in Milk derived from the Udder.
(N. Y. Agr. Exp. Stat. Bull. 380. 1914. p. 139—200.)
The technique used in this study was that suggested by Prescott
and Breed.
The cells which are discharged throughout the lactation period are leuco¬
cytes (white blood corpuscles) and a small number of epithelial cells. The
average number of cells is higher in colostral milk and while high counts
are frequent at the end of the lactation period it is not evident that the average
count is higher than at any other part of the period. No cause was discovered
for the marked daily variation in cell content. There is no constant relation
in the number of cells discharged in the foremilk and later in the milking.
There is a constant increase in the number of cells in the strippings.
Cells are discharged by the four quarters independently. The average
cell count for 122 cows was 868,000 per cc.
Of these cows 59 gave cell counts under 500,000, 36 between 500,000
and 1,000,000 and 27 over 1,000,000 per cc.
No relation was found between the cell count and the number of bac¬
teria in the udder. It was found that the vacuum milker was without effect
on the cell content, nor did changes in the amount of vacuum maintained
on the machine have any effect. Rogers (Washington).
Ergebnisse bakteriologischer Untersuchung der Markt-
milch in Numberg. (Molkerei-Zeitg., Berlin. Jg. 24. 1914. p. 253.)
Nach einem Magistratsbeschlusse vom November v. J. wird in Nttrn-
berg in diesem Jahre die Milch nicht nur chemisch, wie bisher, sondern auch
bakteriologisch untersucht, um die Bevolkerung mit unverfalschter und ge-
sunder Milch zu versorgen.
Die bakteriologische Milchuberwachung hat im Monat April zu folgenden
Ergebnissen geftihrt: Es wurden im tierarztlichen Laboratorium 412 Milch-
proben untersucht. 93 Proben waren stark bis auBerordentlich stark ver-
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252
Mach.
schmutzt, 94 stark bakteriell zersetzt, bei 34 Milchproben mufite auf Grand
bakterieller Priifung ein Keimgehalt von 20—800 Millionen, bei 24 ein sol-
cher von 4—20 Millionen pro ccm angenommen werden, 12 Proben stammten
von euterkranken Kiihen, 7 wurden wegen unangenehmen Gerachs und Ge-
schmacks beanstandet. 22 Milchkruge wurden wegen starker Verrostung
oder Schadhaftigkeit beanstandet. 335 1 saure Milch wurden bei der Vor-
kontrolle am Bahnhof beanstandet, und an den Herkunftsort zuriickver-
wiesen. Wolff (Kiel).
Lamson, R. W., A Comparison between the bacterial
Content of Milk drawn in the closed Stable and
in the milking Room of the open Stable. (Maryland
Agr. Exp. Stat. Bull. 177. 1913. p. 251—262.)
A comparison of the bacterial content of milk from cows kept in the
usual way in closed stables and from cows stabled in an open shed but milked
in a special room. The bacterial content of the milk from the cows in the
open shed was higher than that from the cows in the closed stable, but it
is shown that the udder contamination was greater in the cows in the open
shed while the contamination during milking was less. The number of colo¬
nies on plates exposed to the air indicated that there was a somewhat greater
number of bacteria in the air of the closed stable than in that in the milking
room of the open shed. Rogers (Washington).
Rogers, L. A. and Dahlberg, Arnold 0., The Origin of some of
the Streptococci found in Milk. (Journ. Agr. Research.
VoL I. 1914. p. 491—511.)
The authors summarize their paper as follows:
A collection of cultures of streptococci was made consisting of 42 cultures
from milk which formed chains in lactose bile at 37° C., 51 cultures from
infected udders, 114 cultures from bovine feces, and 39 cultures from the
mouths of animals.
The morphology varied under different conditions and could not be cor¬
related with the source of the culture, except that the udder cultures had a
more marked tendency to chain formation than those from other sources.
The ability of these cultures to liquefy gelatin and to form acid from
dextrose, lactose, saccharose, raffinose, starch, inulin, mannite, glycerin,
dulcite, and adonite was determined. Only one or two cultures utilized adonite
or dulcite.
When glycerin was attacked, the fermentation proceeded slowly, failing
to reach its maximum in 14 days, in contrast to the fermentation of the sugars,
in which the maximum was reached in two or three days.
A high percentage of the udder cultures failed to give the characteristic
reduction in litmus milk.
Twelve cultures liquefied gelatin; one of these came from milk and 11 from
infected udders.
The cultures from feces were characterized by their activity in fer¬
menting the sugars, including raffinose, and their inability to utilize the al¬
cohols.
The mouth cultures fermented dextrose, saccharose, lactose, mannite, and
frequently raffinose, but were almost without effect on starch and glycerin.
The udder cultures were characterized by the general lack of fermentative
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Milch.
253
ability, which was limited almost entirely to dextrose, saccharose, and lactose,
with a comparatively small number utilizing mannite, glycerin, and gelatin.
When the udder cultures were divided on the basis of gelatin liquefaction,
two groups were obtained. The fermentative activities of one of these, which
are similar to those of Streptococcus pyogenes, were limited
to dextrose, saccharose, and lactose, with an occasional culture fermenting
mannite, starch or inulin. The second group fermented the three simple
sugars, mannite, and usually glycerin and liquefied gelatin.
When the milk cultures were considered individually, it was found that
with the exception of two which came clearly from feces they could be included
in one or the other of the two groups into which the udder cultures were
divided.
Of the 41 nonliquefying udder cultures 24 gave identical reactions. The
remaining cultures differed from the type in one or two characters only.
Author abstract.
Rautmann, Die durch Streptokokken (Eitererreger)
bedingte Euterentzundung der Kiihe; die Bedeu-
tung dieser Bakterien und ihr Nachweis in Milch.
(Deutsch. Milchw. Zeitg. Jg. 19. 1914 p. 890.)
Nach Erlauterung der notwendigen Grundbegriffe der Bakterienkunde
spricht Verf. speziell liber die Euterstreptokokken. Das Vorhandensein
solcher Keime in einem Nahrungsmittel, wie z. B. Milch, ja selbst da" Ein-
dringen in den Korper geniigt an sich noch nicht, um die Krankheit ent-
stehen zu lassen. Verf. setzt weiter auseinander, wie und warum nicht immer
Euterstreptokokken pathogen wirken. Es ist der Vorgang der Mastitis und
deren Behandlung besprochen. Die Frage ob der Streptokokken enthal-
tenden Marktmilch gcsundheitsschadigende Wirkung zuzuschreiben ist oder
nicht, ist mit groBter Vorsicht zu behandeln, z. B. beweist ein Befund noch
nicht, ob die Streptokokken aus einem kranken Euter stammen. Gefahr-
lich sind die in langen Ketten auftretenden Streptokokken. Schliefilich ist
es viel leichter, eine krankhafte Milch im Stalle und zwar gleich nach dem
Ausmelken durch aufmerksame Beachtung des Euters und der Beschaffen-
heit der Milch zu erkennen, als den Nachweis nach der Vermischung in der
Marktmilch bakteriologisch zu erbringen. Wolff (Kiel).
Ayers, S. Henry and Johnson, W. T. jr., Ability of Streptococci
to Survive Pasteurization. (Joum. Agric. Res. Vol. 2. 1914
p. 321—330.)
The thermal death points of 139 cultures of streptococci isolated from
cow feces, from the udder and the mouth of the cow, and from milk and
cream showed a wide variation when the heating was performed in milk for 30
minutes under conditions similar to Pasteurization.
In the experiments the following method of determining the thermal
death point was used. The streptococci were grown first in plain neutral
extract broth for 18 hours and then inoculated by means of a small-bore
pipette into litmus-milk tubes. Four drops constituted an inoculation in
each milk tube. In making the inoculation care was taken not to have any
of the culture touch, or any of the inoculated milk wash up on, the sides
of the tube, either during the handling or during the subsequent heating.
The inoculated milk tubes were heated in a large water bath and the
temperature of the milk was recorded in a control milk tube by a thermo-
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254
Milch.
meter placed in the milk. The temperature in the tubes was not allowed to
vary over half a degree in either direction. In all the experiments the hea¬
ting period was 30 minutes at a given temperature. After heating, the tubes
of milk were quickly cooled to about 10° C. (50° F.), incubated at 37° C.
(98°.6 F.), and the reactions recorded. Growth in the tube indicated that
the organism was not destroyed at the particular temperature to which the
milk had been subjected.
At 60° C. (140° F.), the lowest pasteurizing temperature, 89 cultures,
or 64.03 per cent, survived; at 62.8° C. (145° F.), the usual temperature for
pasteurizing, 46, or 33.07 per cent survived; and at 71.0° C. (160° F.) 2.58
per cent of the cultures survived; all were destroyed at 73.9° C. (165° F.).
The streptococci from the udder were, on the whole, less resistant and
those from milk and cream more resistant to heat than those from the mouth
of the cow and from cow feces. When heated to 60° C. (140° F.) all of the
18 cultures from milk and cream survived; at 62.9° C. (145° F.) 17, or 94.44
per cent, survived; at 68.3° C. (155° F.) 9 cultures, or 50 per cent, withstood
the heating process. All the streptococci from milk and cream were destroyed
by heating to 73.9° C. (165° F.) for 30 minutes.
Among the 139 cultures of streptococci there were 22 that formed long
chains, which, for the purpose of this paper, were considered as typical strepto¬
cocci. The others were considered atypical. The typical streptococci were
much less resistant to heat than were the atypical.
Of the 22 typical streptococci 12, or 54.54 per cent, survived heating
for 30 minutes at 57.2° C. (135° F.); at 60° C. (140° F.) 9, or 40.91 per cent,
survived; at 62.8° C. (145° F.) only 1 culture, or 4.54 per cent withstood
the heating. All of the typical streptococci were destroyed by heating for
30 minutes at 65.6° C. (150° F.).
The 117 atypical streptococci were more resistant; at 60° C. (140° F.)
68.37 per cent survived; at 62.8° C. (145° F.) 38.46 per cent survived; and
at 71.1° C. (160° F.) 2.56 per cent survived; all were destroyed at 73.9° C.
(165° F.).
Two classes of streptococci seem to survive Pasteurization: a) Strepto¬
cocci which have a low majority thermal death point but among which a few
cells are able to survive the pasteurizing temperature. This ability of a few
bacteria to withstand the pasteurizing temperature may be due to certain
resistant characteristics peculiar to a few cells or may be due to some pro¬
tective influence in the milk, b) Streptococci which have a high majority
thermal death point. When such is the case, the bacteria survive because
the majority thermal death point is above the temperature used in Pasteuri¬
zation. This ability to resist destruction by heating is a permanent characte¬
ristic of certain strains of streptococci. Author abstract.
Weld, Ivan C., Observations regarding the relative nu¬
tritive Value of pasteurized and raw Milk. Washing¬
ton (author) 1914. p. 1—4.
In eight baby milk stations maintained by a private philanthropy, the
average daily gain in weight was determined for 1128 babies. Both the pasteu¬
rized and raw milk was of good quality and was fed in the home as prescribed
by the attending physicians. The babies represented all degrees of health,
from those critically ill to those in normal health.
The average gain per day of 351 babies receiving raw milk exclusively
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Milch.
256
was 0,403 oz. against an average gain per day of 0,4077 oz. for 557 babies
receiving pasteurized milk exclusively. Of 110 babies receiving at different
times both raw and pasteurized milk the average daily gain on raw milk was
0,4312 oz. against 0,4607 oz. when fed on pasteurized milk.
L. A. Rogers (Washington).
McCleave, Thomas C., C e r t i f i e d Milk. (Journ. of the American Med.
Assoc. Vol. 61. 1913. No. 25.)
Verf. beschreibt Ursprung und Fortschritt der Milchbewegung in Amerika.
Er schildert ausfiihrlich die Methode, die man angenommen hat, um ein
richtiges MaB von Milch erzielen zu konnen.
R. Stenhouse Williams.
Backhaus, Zwanzig Jahre Erfahrung in der Kinder-
milchbehandlung. (Berliner klin. Wchschr. 1913. No. 29.)
Im Eingang der Veroffentlichung bespricht der Verf. seine grundlegenden
Untersuchungen vom Jahre 1892 ab iiber die Zusammensetzung und Eigen-
schaften der Fraucnmilch, um auf Grand von Erfahrangen ein der Frauen-
milch khnliches Praparat aus Kuhmilch zu gewinnen, welches dann auch
von 1894 an in offcntlichen Gebrauch kam. Bereits 1895 wies dann Back¬
haus darauf hin, daB mit der chemischen Veranderang der Kuhmilch
zur Erzielung rationeller Sauglingsernahrang eine sorgfaltige Gewinnung der
Kuhmilch Hand in Hand gehen miisse und empfahl dann das Prinzip der
Sterilisation, welches sich mit den neueren Apparaten ohne eine zu tiefgehende
ungiinstige Veranderang der Milch herbeifiihren lasse. Dann wurde auch
der sachgemaBen Verabreichung des technisch einwandfrei hergestellten
Nahrpraparates erneute Aufmerksamkeit zugewendet und eine entsprechende
Organisation zur Verbreitung der grundlegenden Ideen eingeleitet, welches
BemUhen mit der Zeit von groBem Erfolg gekront war, so daB die sogenannte
Backhaus milch weite Verbreitung fand. — Auch nach dem heutigen
Standpunkt, welcher naturgcmaB der Ernahrang durch die Mutterbrust
den Vorzug gibt, ist zur rationellen Sauglingsernahrang ein Praparat erfor-
derlich, welches sich als Ersatz der Mutterbrust, als Beimischung oder zum
Abgewohnen tunlichst in seiner Zusammensetzung der Fraucnmilch nahert.
— Verf. berichtet sodann liber seine im Jahre 1905 festgestellten Zusammen-
setzungseinzelheiten; hier wird erwahnt, daB bei uns, gegeniiber Amerika,
nur sehr selten Versuche zur aseptischen Milchgewinnung angestellt werden.
FabrikmaBige Herstellung ist gegeniiber der hauslichen Bereitung dieses
Praparates zu empfehlen. Zum SchluB spricht Verf. sich trotz aller Erfolge
dahin aus, daB in der Frage der Kindermilchbereitung immer noch groBe
wissensehaftliche Probleme der Verbesserung harren.
R u 11 m a n n (Miinchen).
Hittcher, Die Behandlung der zur Versorgung der Gro fi¬
st & d t e bestimmten Milch. (Molkerei-Ztg., Hildesheim. Jg. 27.
1913. p. 1181.)
Verf. machtin seinenkurzgehaltenenAusfiihrangen denVorschlag, dieMilch
1 Stunde auf 60—63° C oder
45 Minuten auf 64—65° C oder
30 Minuten auf 66—70° C
unter best&ndigem Riihren zu erhitzen. Versuche in Kleinhof-Tapiau mit
einer groBen Anzahl von Kalbern angestellt, zeigten, daB die mit gekochter
Milch ern&hrten Tiere sogar besser gediehen als die Kontrollkalber.
Wolff (Kiel).
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256
Milch.
Beck, W., Eine Reichsanstalt fur Milchwirtschaft.
(Milch w. Centralbl. Jg. 43. 1914. p. 248.)
Verf. betont an Hand von Beispielen aus der milchwirtschaftlichen
Praxis die Notwendigkeit der Errichtung einer Reichsanstalt fur Milch¬
wirtschaft in Deutschland. Wolff (Kiel).
Weigmann, H., Versuche mit dem „Degermato r“. (Mitt. d.
Deutsch. Milchw. Ver. Jg. 31. 1914. p. 115.)
Als Degermator (Entkeimer) hat der Maschinenfabrikant M. Schulz
(Oldenburg) einen von ihm konstruierten Pasteurisierapparat bezeichnet,
der trotz des Erhitzens der Milch ihre naturlichen Eigenschaften belassen
soil. Dies ist dadurch erzielt, daB die Milch vermittels sehr feiner Verteilung
in dttnner Schicht an einer nicht Uberhitzten Flache seine War me aufnimmt
und nach kurzem Verweilen auf dem W&rmegrad an einen darunter gebauten
Kiihler wieder abgibt. Im Gegensatz zu dem bekannten Biorisatorverfahren,
bei welchem die Zerstaubung der Milch, insbesondere der Druckwechsel
hierbei und der schnelle Temperaturwechsel als Hauptursachen der giin-
stigen Wirkung der Methode angegeben werden, geht der Konstrukteur des
„Degermators“ von dem Grundsatz aus, dab lediglich die Einwirkung der
Temperatur auf die Milch und zwar die kurze Einwirkung der Hochsttem-
peratur auf die feinverteilte Milch die gute keimabtotende Wirkung und
zugleich die Erhaltung der Rohmilcheigenschaften mit sich bringt. Bei
dem Degermatorverfahren wird auch auf den pldtzlichen Temperatursprung
verzichtet, es wird vielmehr die Milch, moglichst auf 60° C vorgewarmt,
dem Degermator zugefUhrt, um eine moglichst groBe Leistung zu erzielen
und die Wirkung des Verfahrens noch sicherer zu gestalten. Die Milch wird
durch eine langsam gedrehte Scheibe, welche Shnlich wie ein Kiihlerdeckel
konstruiert ist, also mit gelochten Verteilungskranzen ausgestattet ist, gleich-
maBig nach alien Seiten bis an den Rand dieses Tellers ausgebreitet und
von hier durch die Schwungkraft abgespritzt und dadurch als feiner, gleich-
maBig verteilter Schleier auf die den Verteilungsteller dicht umschlieBende
geheizte Flache aufgetragen. Hierdurch bzw. hierin wie in der ebenso gleich-
maBigen Verteilung der Dampfwarme auf die AuBenseite der Heizflache
ist die Wirkung des Apparates zu suchen. Der Dampf ist ungespannt. Jede
Oberhitzung einzelner Milchteilchen wird somit vermieden.
Es ist die Bauart des Degermators auseinandergesetzt und durch Ab-
bildung illustriert. Der Umfang der Heizflache ist ein bedeutender, fiir eine
stlindliche Leistung von 1000 Litem ist ungef&hr ein Durchmesser von 1 m
notwendig.
Alsdann sind die Untersuchungsresultate, erhalten an Ort und Stellc
bzw. im bakteriologischen Laboratorium der Versuchsstation fiir Molkerei-
wesen in Kiel, mitgeteilt.
Versuch vom 26. Marz d. J. in Geestemttnde. Die Milch der Genossen-
schaftsmeierei war als sehr keimreich zu bezeichnen. Die Wirkung des De¬
germators wurde im Vergleiche zur gewohnlichen Erhitzungsweise (A h 1 -
born scher Pasteurisierapparat) und Dauerpasteurisation (A h 1 b o r n s
Dauererhitzungswanne) gepriift.
# Keimzahl (Gelatine- und Agarplatten bis zum 10. Tage beobachtet):
Rohmilch 1 (am Anfang genommen).ca. 13 Millionen
Rohmilch 2 (am SchluB genommen).ca. 18 „
Im Pasteur auf 75° C erhitzt.11 200
Im Degermator auf 75° C erhitzt. 10 500
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Miloh.
257
Im Degermator auf 80° C erhitzt.. . 4 200
(Proben heiB entnommen und sofort angesetzt)
Im Pasteur auf 63° C erwarmt und durch den Dauer-
erhitzer durch geleitet, ungefahr nach ^-stundigem
Ablauf der Milch aus der Dauererhitzungswanne ent¬
nommen . 44 000
Die Proben sind samtlich bei der Hochsttemperatur in sterile Flaschen
entnommen, in diesen, mit Wasser und Eis gut gekiihlt, ftir die Priifung
auf Haltbarkeit im Koffer nach Kiel transportiert. Die Aussaat der Milch
fand im Laboratorium der Meierei statt, ebenso die Aufstellung zur Priifung
der Aufnahmef&higkeit.
Die gefundenen Keimzahlen erscheinen im Vergleich zu den Zahlen,
die derzeit Dr. Freund bei seiner Veroffentlichung ttber den Biorisator
an gleicher Stelle angegeben hat, sehr hoch; es ist aber darauf hinzuweisen,
dab eine bereits am 4. Tage vorgenommene Keimzahlung namentlich bei
erhitzter Milch zu niedrig und demgemafi zu giinstige Zahlen ergibt. Die
weniger rasch wachsenden Bakterien erscheinen gewohnlich erst am 6.—7.
Tage als noch sehr kleine, eben erst sicht- und zahlbare Kolonien.
Haltbarkeitsprobe:
Nach
Nach
Nach
Nach
Nach
20 Std.
44 Std.
64 Std.
68 Std.
72 Std.
Nach
Alkohol-
Probe
Koch-
Probe
Alkohol-
Probe
Koch-
Probe
Alkohol-
Probe
Koch-
Probe
Alkohol-
Probe
Koch-
Probe
Alkohol-
Probe
Koch-
Probe
92 Std.
Rohmilch .
+
i
+
freiwillig
geronnen
j
Pasteurisierte Milch
—
—
—
—
—
—
+
+
+
+
freiwillig
75° C
geronnen
Dcgennator-Milch, 75° C
—
—
—
—
—
—
+
—
+
+
9t
Degermator-Milch, 80° C
—
—
—
—
—
—
+
—
+
+
*>
Dauerpasteuris. Milch
—
—
—
i
—
—
i
+
nicht
geronnen
Aufbewahrungs-Temperatur 17—19° C.
Es war also (nach der Kochprobe) die rohe Milch kaum 1 Tag, die pasteu-
risierte (75° C) und die durch den Degermator gegangene fast 3 Tage, die der
Dauerpasteurisierung unterworfene mehr als 3 Tage, letztere jedoch nur
auberlich, haltbar. Die Gerinnung der durch die Dauererhitzungswanne
geflossenen Milch, Probe 5, blieb aus, auch nach 3—4 weiteren Tagen, weil
sie recht viele eiweiblosende und alkalibildende Bakterien wie auch Hefen
enthielt. Die im gewohnlichen Pasteurisierapparat erhitzte Milch erwies
sich im ubrigen als etwas weniger gut haltbar als die Degermatormilch.
Die Aufnahmefahigkeit erwies sich bei der pasteurisierten
Milch als stark beeintrachtigt, wahrend die Degermatormilch von 75° (’
fast die gleiche Aufrahmung als die Rohmilch zeigte und die Degermator¬
milch von 80° C derjenigen der Rohmilch wenig nachstand. Wie bei friiheren
Versuchen schon wurde auch hier wieder die Wahrnehmung gemacht, dab
die rasch und gleichmabig — also durch den Degermator oder Biorisator
— auf 75° C erhitzte Milch innerhalb kurzer Zeit, hier schon nach 1% Stunden,
die ganze erzielbare Rahmschicht abwirft, wahrend die Rohmilch das erst
nach einigen Stunden tut. Die auf 80° C im Degermator erhitzte Milch zeigte
Zwelte Abt. Bd. 43. 17
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258
Milch.
die voile Aufrahmung erst nach 9 Stunden. Die der Dauererhitzung unter-
worfene Milch gab merkwiirdigerweise ungef&hr nur den vierten Teil der
normalen Rahmschicht; die Aufklarung dafiir liegt aber darin, daB die Tem-
peratur im Vorwarmer zeitweise anf 65° C gestiegen war und daB die Leistung
des Vorwarmer8 nicht eingehalten werden konnte.
Versuche in der Eilbecker Meierei in Hamburg.
Verf. macht emeut und ausdriicklich auf die Nachinfektion einer von
Keimen moglichst befreiten Milch durch Rohrleitungen, Behalter und Kiihler
im Betriebe aufmerksam und empfiehlt beispielsweise ein Trockenreiben
der Geratschaften mit Tuchern.
Es wurde mit einer Stundenleistung von 1600 Litern gearbeitet. Eine
besondere Reinigung der Apparate vor Beginn der Arbeit mittels vorheriger
Pasteurisierung von Wasser wurde nicht vorgenommen. Die im Degermator
zu erhitzende Milch wurde vorher im Vorwarmer auf 62° C gebracht; auch
von dieser Milch wurde eine Probe entnommen. Im Degermator wurde
auf 75° und auf 68° C erhitzt, die Proben sind im Apparat gekuhlt.
Keimgehalt:
Rohmilch. 650 000 Keime pro ccm
Vorgewarmte Milch (62° C) . . . . 37 800 „ „ ,,
Degermator-Milch (75° C). 3 500 „ „ „
desgl. (68® C). 25 000 „ „ „
Die Haltbarkeit der erhitzten Proben war nach der Tabelle eine
wenig verschiedene (— moglicherweise wurde die auf 75° C erhitzte Milch
nicht gleich gut gekuhlt —), gegeniiber der Rohmilch aber um 26 Stunden
vermehrt.
Zeit
Rohe Milch
Aufrahmung
Vorgewarmt
Degerm. 68°
Degerm. 75°
9 Uhr
—
—
—
—
9 Vi *9
0
0
0
0
10 „
0
0
0
0
10 y 2 „
0
undeutlich
undeutlich
undeutlich
10*° „
ca. 12 mm
28 mm
41 mm
18 mm
11 Vi
21 „
28 „
41
18 „
12 „
22 „
25 „
39 „
19 „
1 „
22 „
24 „
38 „
19 „
3 „
22 „
22 „
33 „
18 „
6 „
21 „
21 „
31 „
17 „
Durch den Transport nach Kiel hatten die Proben offenbar gelitten,
es zeigte sich aber deutlich gcnug, daB die erhitzte Milch rascher aufrahmte
als die Rohmilch.
Versuch am 26. April 1914.
Probe 1 = Rohmilch.
Probe 2 = Milch, welche im Vorwarmer auf 63° C gebracht und dann im „Deger¬
mator “ auf 74° C erhitzt ist, heiB entnommen und mit Wasser gekuhlt.
Probe 3 = Milch 2, aber nicht am FuBe des Degermators, sondern nach Kiihlung durch
den Verdampfer aus dem im Kiihlraum stehenden Kiihlbassin entnommen.
Sie hatte bei der Entnahme eine Temperatur von 2,5° C.
Probe 4 = ist nach der Behandlung wie Probe 2, mittels Pumpe in einen hochstehenden
Behalter gebracht, wo sie rund 5 Minuten der Temperatur von 60—58° C
ausgesetzt blieb.
K e i m z a h 1:
Probe 1: Agar. 420 000
Gelatine. 340 000
Probe 2: Agar. 9 000
Gelatine. 8 000
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Milch.
259
Probe 3: Agar. 22 050
Gelatine.21 190
Probe 4: Agar.16 100
Gelatine. 16 380
Arten, die Reihenfolge gibt das ungefahre Mengenverhaltnis an:
Probe 1: Milchsaurebakterien, Kokken (weiBe und farbstoffbildende), Coli-
Aerogenes- Bakterien, alkalibildende und indifferente Kurzstabchen, vereinzelt
Z o p f i i und M o n i 1 i a.
Probe 2: Milchsaurebakterien, zitronengelbe Kokken, resistente Kurzstabchen
und Sporenbildner.
Probe 3: Milchsaurebakterien, Kokken, Bact. vulgare, Bact. fluo¬
resce n s, resistente Kurzstabchen und Sporenbildner.
Probe 4: Milchsaurebakterien, zitronengelbe Kokken, resistente Kurzstabchen,
Sporenbildner und Actinomyces.
Haltbarkeit (Aufbewahrungstemperatur 17—19° C): Die rohe
Milch hatte eine Haltbarkeit von 2 Tagen. Die Probe 2 eine solche von 4 Tagen,
die Probe 3 eine solche von etwa 3 Tagen und die Probe 4 eine solche von
etwa 4 Tagen.
Versuch vom 11. Mai 1914.
Zun&chst wurde mit Wasser gearbeitet und dies auf 75° C gebracht,
urn den Apparat mbglichst keimfrei zu machen, dann wurde er mit Wasser
gekiihlt. Die Milch wurde vorgew&rmt.
Probe 1 = Rohmilch ( y 3 + Vi + % an verscbiedener Stelle entnommen).
Probe 2 = vorgewarmt auf 62—63° C, erbitzt auf 78° C.
a = Degermatorkiihler nicht passiert.
b = „ passiert, 20° C.
Probe 3 = erhitzt auf 75° C.
Probe 4 = erhitzt auf 75° C ohne Vorwarmer.
Probe 5 = erhitzt auf 75° C und y 2 Stunde nachgewarmt auf 60—55° C.
Gelatine- und Agarplatten ergaben:
1 = 220 000 bzw. 350 000 Keime pro ccm
2a = 3 570 „ 4100 „ „ „
2b == 3 200 „ 2100 „ „ „
3 = 3 430 „ 3 330
4 = 6 000 „ 5 600 „ „
5 = 1750 „ 2 020 „ „ „
Die Aufrahmung der auf 75° C erhitzten Milch erfolgte rascher
als bei der an sich schnell aufrahmenden Rohmilch; die auf 78° C erhitzte
Milch zeigte nach 2 Stunden keine, nach 5 Stunden nur 2°, nach 20 Stunden
nur 8° Aufrahmung.
Die Haltbarkeit der Rohmilch betrug gewohnlich 2 Tage, Proben
mit Vorwarmer 3 y 2 Tage, Probe ohne Vorwarmer eben 3 Tage, 78° etwas
langer als 75° C, Probe 5 etwas weniger, trotz stark verminderter Keim-
zahl, weil die Probe etwas warmer war.
Versuch vom 12. Mai 1914.
Es wurden unter Benutzung einer standigen Vorwarmung auf 62—63° C
im Degermator nacheinander die Temperaturen von 74,5—75° C, 75—76° C,
77—78° C, 79—80° C angewendet, speziell um die Frage zu erklaren, bei
welchem Erhitzungsgrad die Aufrahmung eine erhebliche Beeintrachtigung
erfahrt.
Die erhitzte Milch rahmte erheblich rascher auf als die Rohmilch, indem
z. B. die auf 75—76° C erhitzte Milch schon nach 53 Minuten eine Rahm-
schicht von 25 mm zeigte, wahrend die Rohmilch erst nach 1 Stunde und
7 Minuten begann, eine undeutlich abgegrenzte Rahmschicht von 11,5 mm
17*
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260
Milnh,
aufzuwerfen; auch die auf 77—78° C erhitzte Milch hatte nach 1 Stunde
sehon eine Rahmschicht von 22% mm und selbst die auf 79—80° C erhitzte
Milch fing an, sehon nach 55 Minuten aufzurahmen. Femer sagt dieser
Vergleichsversuch, dab bei 77° C die ungiinstige Beeinflussung der Aufrahm-
barkeit der im Degermator erhitzten Milch beginnen diirfte.
Rohmilch
77° C
76,5/76° C
76° C
76/77° C
Keimzahlen:
Gelatineplatten
500 000
9 450
5 670
3 500
11 410
Agarplatten
990 000 Keime pro ccm
14 420
12 600
7 560
17 640
99 99
99 99
Die Haltbarkeit der erhitzten Milch gegenuber der Rohmilch
war wieder eine sehr gute.
Eine Erhitzung durch den Degermator auf 75° C nach einer Vorwarmung
im sogen. Vorwarmer auf 62—63° C bei einer Stundenleistung von durch-
schnittlich 1500 1 als Normalleistung angesehen, kann gesagt werden, dab
durch dieses Verfahren einmal eine bedcutende Verringerung der Keimzahl
erzielt, die Haltbarkeit schlechterer Milch um 2, besserer Milch um etwa
1 % Tage verlangert wird. Die Aufrahmfahigkeit wird kaum beeintrachtigt,
ja sie ist bei Einhaltung einer Temperatur von 75—76° C sogar eine noch voll-
kommenere und raschere als bei Rohmilch. Der Rohmilchcharakter
wird trotz der verhaltnismabig hohen Erhitzung nicht oder doch kaum ver-
mindert. Wie sich die so behandelte Milch zur Kasebereitung eignet, daruber
miiCten besondere, umfangreichere Versuche entscheiden. Auch der maschi-
nelle Wert des Apparates ist hier nicht in Beurteilung gezogen.
Wolff (Kiel).
W. S. 0., Die hygienische Bedeutung der Melkmaschi-
n e n. (Deutsch. Milchw. Zeitg. Jg. 19. 1914. p. 881.)
Es ist der Melkmaschine eine hohe hygienische Bedeutung zugesprochen.
weil bei dieser Art Melkens keine Verunreinigungen und Keime in die Milch
gelangen konnen, vorausgesetzt, dab die Melkmaschine peinl'ch sauber ge-
halten wird. Wolff (Kiel).
Meurer, R., t) b e r das Biorisatorverfahren und die
Leipziger Enzyma-Milch. (Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28.
1914. p. 565; Molkerei-Zeitg., Berlin. Jg. 24. 1914. p. 183; Deutsch. Milchw.
Zeitg. Jg. 19. 1914. p. 480.)
Verf. entgegnet wiederum der Erwiderung L 6 h n i s auf obengenanntes
Thema und behauptet in der Hauptsache, dab das Biorisatorverfahren, ab-
gesehen von der die Gewebsteile zerkleinernden Wirkung, die die Duse rein
mechanisch mit sich bringe, durch die plotzliche Erhitzung bzw. den schroffen
Temperaturwechsel, unterstiitzt durch die unvermittelte Druckentspannung
besser wirkt als die Dauerpasteurisation. Wolff (Kiel).
Ldhnis, F., t) b e r das Biorisatorverfahren und die Leip¬
ziger Enzyma-Milch. (Molkerei-Zeitg. Berlin. Jg. 24. p. 165 u.
Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. p. 521.)
Auf die Ausfuhrungen von Dr. Meurer zugunsten des in Rede stehen-
den Verfahrens erwidert der Verf., dab die praktische Anwendung des Biori-
satorverfahrens in den vom Verf. untersuchten Fallen nicht nur in bezug
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Milch.
261
auf die Beschaffenheit der AuffanggefaBe zu wunschen iibrig lieB, sondern
auch der Regulierung der Temperatur offenbar nicht die notige Sorgfalt
zugewandt wurde. Andere Behauptungen Meurers werden zuriick-
gewiesen.
Die unvermeidlichen nachtraglichen Infektionen sind zweifellos als ein
erheblicher Ubelstand zu betrachten; in dieser Hinsicht wird das Biorisator-
verfahren stets gegeniiber der Dauerpasteurisation der Flaschenmilch bei
63° C zuriickstehen, die im Ubrigen chemisch wie biologisch gleichwertig zu
erachten ist, und soweit die Behandlung der Molkereiruckstande in Frage
kommt, werden sich die Behorden nicht so leicht mit einem Verfahren be-
freunden kbnnen, bei dem es schwer halt, nachtraglich festzustellen, ob
der Apparat in jedem Falle richtig gearbeitet und ob insbesondere eine aus-
reicbende Erhitzung stattgehabt hat; bezUglich der Tuberkelbazillen bleiben
weitere Untersuchungen abzuwarten.
Zum Schlusse weist Verf. bei dieser Gelegenheit auf die Notwendig-
keit der Errichtung einer Reich sanstalt bzw. eines Zentralinstituts fur Milch-
wirtschaft in Deutschland hin; der Nutzen fur die deutsche Milchwirtschaft
wurde s e h r groB sein. Wolff (Kiel).
Weigmann, H., Versuche mit dem „Biorisator“. (Molkerei-
Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. 1914. p. 885. u. 899.)
In der Meierei der Versuchsstation Kiel wurde ein Biorisator mit 250 1
Stundenleistung gepriift; zu den Versuchen wurde eine mit Hilfe der Astra-
Reinigungszentrifuge vorher gereinigte und daher relativ keimarme Milch
verwendet.. Der Apparat wurde zuvor mit Wasser sterilisiert.
V e r 8 u c h I, Temperatur 73,6° C.
Keimzahl: Rohe Milch, Agar: 245 000 Keime pro ccm
Gelatine: 300 000 „ „ „
Biorisierte Milch, Agar: 13 000 „ „ „
Gelatine: 5 170 „ „ „
Auf den Platten der rohen Milch fanden sich Kolonien von Milchsaure-
bakterien, von farbstoffbildenden und nicht farbstoffbildenden Kokken,
Bact. fluorescens, Bact. nubilum, Kurzstabchen, darunter
auch Coli-Aerogenes. Auf den Platten der biorisierten Milch und
namentlich auf den Agarplatten herrschten die Milchsaurebakterien weit-
aus vor. ferner waren v orhanden Kokken, und zwar fast ausschlieBlich zitronen-
gelbe, in sehr geringer Zahl auch Bact. fluorescens.
Reaktionen auf Oxydase und Superoxydase traten hier wie bei den
folgenden Versuchen sowohl bei der rohen wie bei der erhitzten Milch in
gleicher Intensitat und in gleicher Zeit, d. h. sofort, auf.
Die Reduktaseprobe (Methylenblau) trat in beiden Fallen spat auf,
bei der rohen Milch etwa nach 7 Stunden, bei der erhitzten Milch erst nach
24 Stunden.
Katalaseprobe nach 2 Std. nach 4 Std. nach 6 Std.
roh 2,5 3,8 4,3 ccm
erhitzt 0,2 0,3 0,4 ccm.
Verhalten zu Lab: 100 ccm Milch gerannen mit derselben Lablosung bei 35° C:
Bei der rohen Milch in 3 Minuten 30 Sekunden,
bei der biorisierten Milch in 3 „ 35 „
Am folgenden Tage erschienen die durch Einlabung erhaltenen, bei
Zimmertemperatur aufbewahrten Kaschen vollstandig gleichmaBig fest und
auch von sonst gleichmaBigem Aussehen. Am zweiten Tage nach der Ein-
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262
Milch.
labung erkannte man jedoch, dab die Kaschen aus der biorisierten Milch
einen weicheren Bruch besaben und nicht so viel Molke ausschieden als die
Kaschen aus roher Milch.
Die Aufnahmefahigkeit war bei der biorisierten Milch sogar eine etwas
schnellere. In beiden Proben wurde der gleiche Albumingehalt, und zwar
von 0,71 Proz. festgestellt. Wenn man die Dauer der Haltbarkeit bis zu dem
Zeitpunkte, wo die Gerinnung mit Alkohol eintritt, rechnet, dann zeigte
die rohe Milch eine Haltbarkeit von nicht ganz zwei Tagen, die biorisierte
Milch von etwa 4 y 2 Tagen, d. h. in sterilisierten Kolben, die mit Watte ver-
schlossen im Laboratorium aufbewahrt wurden.
Die Gerinnung auch der biorisierten Milch war eine Sauregerinnung,
die Sauerung war aber eine unreine, was schon am Geruch wie auch am Ge-
schmack bemerkbar war. Die bakteriologische Analyse der geronnenen
biorisierten Milch ergab das Vorhandensein von Milchsaurebakterien der
Art Streptococcus lacticus sowie das von Milchsaurelangstab-
chen (Bact. caucasicum), erstere in reichlicherer Menge als letztere,
daneben in nicht geringer Anzahl Bact. fluorescens und Bact.
v u 1 g a r e , ferner Kokken, Kurzstabchen (nicht aber Coli-Aero-
genes), keine Sporenbildner. Die unreine Sauregerinnung war also wohl
auf eine nachtragliche Infektion mit Wasserbakterien zuriickzufiihren, ob-
wohl der unter dem Erhitzer befindliche Kiihler in reichlichem Mabe mit
heibem Wasser abgespult worden war.
VersuchH, Temperatur 74—76° C.
Keimgehalt
der Rohmitch der biorisierten Milch
Agar 300 000 Keime pro ccm Agar 4000 Keime pro ccm
Gelatine 285 000 „ „ „ Gelatine 2440 „ „ „
Die Flora der rohen Milch bestand aus Milchsaurebakterien, ver-
fliissigenden und nichtverfliissigenden, farbstoffbildenden und nichtfarbstoff-
bildenden Kokken und Sarcinen, Bact. fluorescens, Bact. v u 1 -
gare, Bact. coli-aerogenes und anderen Kurzstabchen. In
der biorisierten Milch fanden sich in iiberwiegender Menge Milch¬
saurebakterien beider Arten, Kokken, insbesondere wieder der zitronengelbe
Coccus, resistente Kurzstabchen, wenige Sporenbildner.
Die Aufnahmefahigkeit der biorisierten Milch war wiederum eine schnel¬
lere, aber eine nicht ganz so ausgiebige wie die der rohen Milch.
Was die Haltbarkeit anbetrifft, so hielt sich die Rohmilch bei Ver-
such II kaum 1 Tag lang sUb, die biorisierte dagegen etwa 2% Tage. Die
Sauregerinnung der biorisierten Milch war dieses Mai reiner.
Die rohe Milch brauchte 6 Minuten 2 y 2 Sekunden, die biorisierte 6 Minuten 42 y 2
Sekunden zur Labgerinnung (100 ccm bei 35° C).
V e r s u c h III, Temperatur 75° C.
Keimgehalt: Rohe Milch, Agar: 800 000 Keime pro ccm
Gelatine: 700 000 „ „ „
biorisierte Milch, Agar: 2 100 99 99 99
Gelatine: 2 000 „ „ „
Die Flora der rohen Milch setzte sich zusammen aus: Milchsaurebak-
tericn (in grobter Menge), Kokken, Sarcinen, Bact. fluorescens,
Bact. vulgare, Bact. nubilum, nichtverlliissigenden weiben
und farbstoffbildenden Kurzstabchen, Coli-Aerogenes. Die Flora
der biorisierten Milch bestand aus Milchsaurebakterien in iiberwiegender
Zahl, dem zitronengelben Coccus, weiben und gelben resistenten KurzstSb-
chen. Sporenbildner waren nicht zu finden.
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Milch.
263
Die Aufnahmefahigkeit zeigte folgendes:
Nach
V 2 Stunde
Rohmilch
2
Biorisierte Milch
5
99
1
7
9
99
iy 2 „
ca. 8
ca. 10
99
2 Stunden
8
10
99
5
11
11
99
9
11
11 ccm.
Die Haltbarkeit der rohen Milch betrug gut 1 Tag oder kaum 1 y 2 Tage,
die der biorisierten Milch 2 ! / 2 Tage; die Gerinnung der biorisierten Milch war
wiederum eine saure.
Die unreine Sauerung der biorisierten Milch scheint laut Versuch da-
durch herbeigefiihrt zu werden, dab die Milchsaurebakterien durch das Er-
hitzen geschwacht wurden.
Versuch IV, Tempera tor 75° C.
Keimgehalt: Die rohe Milch enthielt auf Agar 1 890000 Keime pro ccm
auf Gelatine 1700 000 „ „ „
Die biorisierte Milch enthielt auf Agar 2 800 ,, „ „
auf Gelatine 2 700 „ „ „
Die hohe Keimzahl erklarte sich durch reichliche Anwesenheit der ge-
wohnlichen Milchsaurebakterie.
Die Haltbarkeit der rohen Milch betrug 1 Tag, die der erhitzten etwa
2y 2 Tage.
Ein Shnliches Resultat ergab der Versuch V.
SchluBbetrachtungen:
Geruch und Geschmack der Milch werden bei einer Erhitzung auf 75° C
mit dem Biorisator nicht beeintrachtigt, insbesondere tritt ein Kochge-
schmack nicht auf.
Die Enzyme, Oxydase und Superoxydase der Milch, bleiben unverandert
oder werden nur ganz unwesentlich geschwacht. Auch die Schardinger-
Reaktion bleibt nach einer allerdings nur einmaligen Untersuchung unge-
schwScht, dagegen werden die Bakterienenzyme, die Reduktase (Methylen-
blau), sowie die Katalase in erheblichem Grade geschwacht.
Die Labf&higkeit der Milch wird durch die Erhitzung im Biorisator
auf 75° C in geringem Grade vermindert. Die dabei entstehenden Kaschen
sind etwas weicher und wasserreicher als die gleichzeitig und mit genau der
gleichen Labmenge bereiteten Kaschen aus der Rohmilch. Ob das einen
nachteiligen Einflufi auf die Geeignetheit der biorisierten Milch fur die Be-
reitung von Kase bedeutet, mUBte erst durch eingehende Versuche festge-
stellt werden. Vermutlich hangt die Weichheit der Kaschen aus der biori¬
sierten Milch mit dem geringeren Sauregrad dieser zusammen.
Die Aufrahmbarkeit der Milch hat durch die Erhitzung auf 75° C kaum
gelitten sie ist im Gegenteil in den ersten Stunden nach der Aufstellung
eine beschleunigtere als bei roher Milch, wie namentlich die Untersuchung
nach iy 2 Stunden beim Versuch III ersehen lafit. Nach 24 Stunden ist die
Rahmschicht der biorisierten Milch etwas schmaler und dichter.
Eine Ausscheidung von Albumin findet nicht statt.
Nach diesen Ermittlungen darf man den SchluB ziehen, daB der Roh-
milchcharakter in der biorisierten Milch soweit erhalten bleibt, daB sie als
Verkaufsmilch in ihrem Werte nicht beeintrachtigt ist.
Das neue Verfahren der Milchpasteurisierung wird aber wesentlich an
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264
Milch.
Wert gewinnen, wenn die Einrichtungen so getroffen werden, daB eine Neu-
infektion der erhitzten Milch so viel wie moglich ausgeschlossen wird, jeden-
falls miissen Pumpen und Rohrleitungen so viel wie nur irgend moglich ver-
mieden werden und ferner muB die ganze Einrichtung durch vorhergehendes
Arbeiten mit Wasser — und zwar mit reichlichen, die Stundenleistung iiber-
ragenden Mengen Wasser, damit die Berieselung eine vollstandige ist —
moglichst keimfrei gemacht werden.
Verf. empfiehlt, alle Apparate und Geratschaften nach der Reinigung
offen stehen zu lassen, damit sie nicht bloB ausliiften, sondern vor allem
austrocknen, um zu verhuten, daB die Feuchtigkeitsreste den bei der Rei¬
nigung zuruckbleibenden Bakterien Gelegenheit zur Vermehrung und zur
Zersetzung der anhaftenden EiweiBstolfe geben, ja es empfiehlt sich sogar
das Trockenwischen mit reinen Tuchern.
Ein weiteres Erfordernis fiir die richtige Durchfiihrung der Milchpasteuri-
sierung ist es dann auch, daB mit Temperaturautomaten gearbeitet wird.
Das Hin- und Herschwanken der Temperatur selbst um wenige Grade hat
auf den Eflekt der Pasteurisierung einen groBeren EinfluB, als man in Prak-
tikerkreisen zu glauben geneigt ist: es ist ein wesentlicher Unterschied, ol>
die Milch oder auch nur ein Teil derselben auf 73° C oder auf 78° C statt auf
75° C erhitzt wird. Die bei den Versuchen gewonnenen Resultate sind aus
der genauen Einhaltung der beabsichtigten Temperatur erzielt, sie wiirden
sowohl mit Bezug auf Haltbarkeit wie auch mit Bezug auf die Erhaltung
des Rohmilchcharakters anders ausgefallen sein, wenn die Temperatur wah-
rend der Arbeit zwischen 72 und 78° C hin- und hergeschwankt hatte. Wohl
haben uns unsere Molkereimaschinentechniker schon recht brauchbare Tem¬
peraturautomaten an die Hand gegeben, sie erfiillen jedoch immer noch nicht
ganz den Zweck, sind nicht sicher genug und bediirfen wohl selbst noch der
Aufpassung, anstatt daB sie diese ersparen helfen.
Was den Vergleich dieses neuen Verfahrens der Pasteurisierung mit
der Dauer- und insbesondere Flaschenpasteurisierung anlangt, so diirfte
diese letztere im Prinzip der ersteren gewiB uberlegen sein. Es ist aber
nicht zu leugnen, daB auch die Dauerpasteurisierung wie selbst die Flaschen¬
pasteurisierung noch an Ubelstanden, und zwar an den gleichen Ubelstanden
wie die Momentpasteurisierung, leiden. Auch hier spielen die Neuinfektion
und die schwierigc Einstellung der Temperatur, bei der Flaschenerhitzung
auch die Verbringung auf die gewunschte Temperatur eine ausschlaggebende
Rolle und machen Schwierigkeiten. Wolff (Kiel).
Laengen, Der Biorisator in der Praxis. (Deutsch. Milchw.
Ztg. Bunzlau. Jg. 18. 1913. p. 946.)
Verf. empfiehlt nach seiner Erfahrung das Verfahren der Milchbehand-
lung mittels „Biorisator“ in der Praxis. Wolff (Kiel).
Freund, E., Der heutige Stand der Milchtrocknungs-
t e c h n i k. (Die Milch-Ind. Jg. 1914. p. 29 u. 44.)
In Deutschland werden ca. 8 Milliarden kg Magermilch produziert;
gelange es, das kg mit einem Pfennig hoher zu verwerten, so ware das eine
Mehreinnahme von etwa 80 Millionen Mark fiir die deutsche Milchwirtschaft.
Verf. bespricht zunachst die Beschaffenheit des Milchpulvers. Es soil
z. B. etwa 4—6 Proz. Wasser enthalten, ein Milchpulver mit weniger Feuchtig-
keit wiirde sich durch den Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphere sofort wieder
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Milch.
265
anreichern. Aus Kuhhaltungen mit vorwiegender Schlempe-, Schnitzel-,
Treber-, Wrucken-Fiitterung soil sich beispielsweise ein reinschmeckendes
haltbares Milchpulver nicht herstellen lassen. Man hilft sich zwar, wo keine
frische Milch zur Verfttgung steht, bei mehr als 6 S&uregraden durch geringe"
Zus&tze von Alkali, es ist aber hierbei zu beachten, daB, je besser das Roh-
produkt ist, um so besser auch das Milchpulver wird.
Die Herstellung des Milchpulvers. Es sind die verschiedenen bekannt
gewordenen Milchtrocknungsverfahren besprochen, so das Verfahren der
Rheinischen Nahrmittelindustrie A.-G. Berlin, der chemischen Fabrik „Rhe-
nania“ Aachen, das von Dr. Koch- Stuttgart und von K u p f e r und
WerthmUller, das allerdings unter Zuckerzusatz arbeitet; einen
Zuckerzusatz verwenden auch die Verfahren von John Carnrick,
New York und Robert Ellin, Vonkers (U. S. A.); auch Maggis
Patent ist erwahnt, ferner wird auf weitere Verfahren, die sich speziell mit
der „Gewinnung des EiweiBes in loslichem Zustande“ beschaftigen, hinge-
deutet. Eingehender sind die Verfahren behandelt nach: Merrel Soule
(Amerika), Emil PaBburg (Berlin), bzw. Paul Neubacher
(Danzig), ferner Streckeisen (Schweiz), Ole Bull Wimmer
(Seeland). In Deutschland sind wohl gegenw&rtig nur die Verfahren von
Nicolai-Gabler-Saliter-Trockenmilchverwertungs-
Gesellschaft (System Kretzig) Hafmaker u. PaBburg im
Gebrauch. GroBes Interesse wurde bei seinem Erscheinen vor einigen Jahren
dem Verfahren nach Patent Dr. Eckenberg („Exsikkator“ der Firma
Burmeister u. W a i n) entgegengebracht, das genauer geschildert wird.
Desgleichen ist angefiihrt das Just-Hatmaker - Verfahren, das aber
eine Temperatur von 110—120° C anwendet. Dies Verfahren war das erste
in Deutschland, mit welchem brauchbare Trockenmilch erzielt wurde. Dieses
Produkt beherrschte infolgedessen lange den Markt, hat aber inzwischen
durch die vorhin genannten Systeme eine groBe Konkurrenz erhalten, weil
diese die Milch unter dem Siedepunkte trocknen, also die Bestandteile mehr
schonen und weil sie auBerdem groBtenteils ohne Lizenz billiger arbeiten.
Ferner ist das Verfahren der Trockenmilchzentrale Oscar Nicolai,
Viersen (Rheinland) besprochen. Ahnlich diesem ist das Verfahren nach
Gabler-Saliter, nachdem man hier, von dem urspriinglichen System,
die Milch mit einem gewissen Quantum siiBer Molken einzudampfen, abge-
kommen ist. Das System Gabler-Saliter ist in Verbindung mit
einem unter ahnlichen Bedingungen arbeitenden Patent Kretzig heu-
tigentags in Deutschland wohl am meisten verbreitet. Das Trufood-
Verfahren (B e v e n o t und d e N e v e n) scheint sich nicht zu bewahren.
Zum SchluB spricht Verf. iiber Einrichtung von Milchtrocknungs-
anlagen und Rentabilitatsberechnung, gleichzeitig iiber die Verwendbar-
keit der Trockenmilch. Wolff (Kiel).
Beattie, i. M., Report of the City Bacteriologist on the
electrical Treatment of Milk. City of Liverpool.
Liverpool (C. Tinling & Co.) 1914.
Verf. beschreibt die Methoden, nach welchen die Munizipalbehorde von
Liverpool die Pasteurisation von Milch fiir Kinder durchfiihrt. Seit mehr als
10 Jahren hat der stadtische Gesundheitsrat Depots besessen, worin 100—125
Gallonen Milch, die ohne jede besondere Vorsicht gewonnen worden war,
taglieh mittels Dampf pasteurisiert und in iiber 3000 Flaschen ausgeteilt
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266
Milch.
werden. Im letzten Jahre ist nun die Sterilisation durch Darapf durch die
folgende Methode ersetzt worden: Die Milch wird zuerst entsprechend ver-
diinnt, und dann in einen groBen Empfanger getan, wovon sic durch ein Rohr
in einem regelmafiigen Strom ohne Wirbel fliefit. Drei Elektroden aus Kupfer
werden in das Rohr in angemessener Entfernung gestellt, und zwischen diesen
fliefit ein schnell abwechselnder Strom unter hoher Spannung (zwischen
3650—4200 Volt abwechselnd). Bei dem friiheren Typus von Apparaten
ging die Milch dann unmittelbar in den Empfanger liber, aber da Funken
zuweilen zwischen den Elektroden auftraten, verursachten sie einen Brand-
geschmack in der Milch, weshalb ein kleiner Empfanger zwischen dem Ende
des Milchrohres und dem Fasse eingeftihrt wurde, so dafi man die Milch zu¬
weilen ohne Verschwendung kosten kann. Die Temperatur der Milch, nachdem
sie die letzte Elektrode passiert hat, ist nie hoher als 63,5° C.
Die bakteriologische, langere Zeit fortgesetzte Untersuchung der Milch
zeigte eine Verminderung von 99 Proz. in der Zahl der Mikroorganismen und
die vollstandige Vernichtung aller derjenigen, die auf neutral rotem Agar bei
37° C wachsen. In zwei Fallen zeigte die rohe Milch die Gegenwart tuberku-
loser Bazillen, die in der pasteurisierten Milch aber fehlten. In einem mit
Papier gedeckten Glase bei Laboratoriumstemperatur blieb die Milch wahrend
3—4 Tagen siifi, bei Anwendung grofierer Vorsicht sogar 7—8 Tage. Ein
Unterschied zwischen roher und pasteurisierter Milch ist durch chemische
Untersuchung nicht festgestellt worden. Die Methode scheint daher eine
vortreffliche zu sein, wenn ein kraftiger elektrischer Strom zur VerfUgung
steht. R. Stenhouse Williams.
DieMilcherhitzung in denMolkereien und der Nacli-
weisgeniigender Erhitzung durch Guajaktinktur.
(Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. p. 519.)
Die Frist fur die Aufstellung der Einrichtungen zur gesetzlich vorge-
schriebenen Erhitzung der Milch und MilchrUckstande aus Sammelmolkereien,
um in erster Linie die Tuberkulose unter den Rindvieh- und Schweinebestanden
zu bekampfen, ist bis zum 1. Mai 1915 verlangert worden. Natiirlieh ver-
suchen die Molkereien einen weitgehenden Zwang moglichst abzuwehren.
Aus dem Gutachten, das vor langerer Zeit das Landesveterinaramt in Berlin
auf Veranlassung des preufiischcn Landwirtschaftsministers abgegeben hat,
ist das Wichtigste liber Anwendung und Wirkung der Guajaktinktur ange-
geben und der SchluB gezogen, dafi andere Verfahren neueren Ursprungs
die Guajaktinkturprobe in ihrer Einfachheit und Zuverlassigkeit nicht iiher-
treffen. Durch Zusatz von Wasser oder Organismen verschiedener Art wird,
wie W e i g m a n n zeigte, bei der Guajakprobe keine Blaufarbung verur-
sacht, wohl aber durch Zusatz grofierer Mengen Futterstaub. Kach Yer-
suchen von K u h n ist auch Zusatz der verschiedenen Konservierungs-
mittel zu ausreichend erhitzter Milch mit Ausnahme von Kaliumbichroinat
nicht imstande, die Guajakreaktion hervorzurufen. Wolff (Kiel).
Lauterwald, F., D i e G e w i n n u n g und Behandlung der Milch.
(Molkerei-Ztg., Berlin. Jg. 23. 1913. p. 386.)
Grofite Sauberkeit der Milchtiere, des Melkpersonals, des Stalles und der
Melkgeratschaften, reichliche, gesunde Einstreu, Darreichung nur gesunder,
unverdorbener Futtermittel, moglichste Beseitigung oder besser noch mog-
lichstes Fernhalten des Milchschmutzes in Verbindung mit kraftiger Durch-
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Milch.
267
ltiftung und tiefer Abkiihlung, das sind kurz gesagt die Momente, auf welche
bei der Gewinnung und Behandlung der Milch das groBte Gewicht gelegt
werden muB. Wolff (Kiel).
Strose, A., Eine Priifung des Auerbachschen Milch-
schnellkochers. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Bd. 23. 1913.
p. 385.)
S t r 6 s e nahm eine Priifung des Auerbach schen Milchschnell-
kochers in der Weise vor, daB er mit Tuberkelbazillen beschickte Magermilch
durch denselben hindurchschickte und vor und nach erfolgter Erhitzung
auf Meerschweinchen verimpfte. Die Priifung ergab, daB samtliche der Milch
beigefiigten Tuberkelbazillen durch die Passage durch den Apparat un-
schadlich gemacht worden waren. W. Grimmer (Dresden).
Savage, W. G., Milk and the Public Health. XVIII and 459 pp.
London (Macmillan & Co.) 1912. Price 10/. net.
This book gives an excellent summary of the bacteriology of milk, its
cennexion with disease, and of the condition of the milk supply and legis¬
lative exactments respecting this in the British Isles. While mainly a sum¬
mary of researches rather than an expression of opinion on debatable points,
the Author gives his own conclusions on those branches of the subject at
which he has worked or on which he has personal experience.
The subject-matter is divided into three parts, Part I dealing with the
bacteriology of milk, including a summary of the chemistry of milk, the bac¬
teria found in milk, and tuberculosis of the cow in relation to human disease.
Part II deals with the bacteriological examination of milk, including the
enumeration of the cellular elements, and Part III deals with the Public
Health control of the milk supply. In this the Author discusses the existing
conditions of the milk supply in Great Britain and suggests reforms that
might be introduced, the legal powers that exist for dealing with dirty and
unwholesome milk, the question of preservatives, and the prevention of
human tuberculosis of bovine origin. R. T. Hewlett (London).
SchloBmann, Art., tlber keimfreie Rohmilch. (Arch. f. Kinder-
heilk. Bd. 60/61. Festschr. f. A. B a g i n s k y. p. 676—688.)
Priifung eines von Dr. L o b e c k (Leipzig) konstruierten Apparates.
In demselben wird die Milch fein zerstaubt, kurz erhitzt und rasch abgekiihlt.
Bei den Versuchen wurde eine so gut wie vollige Abtotung der Keime, auch
Vernichtung von Tuberkelbazillen erzielt. Die Milch behielt dabei den Cha-
rakter der Rohmilch (Schardinger-, Storch-, Guajakol-, R o -
thenfuBer-, Benzidinprobe), wenn das Durchlaufen rasch erfolgte und
die Temperatur nicht zu hoch stieg. Als passendste Erwarmungstemperatur
betrachtet Verf. 73°. Nach den Versuchsergebnissen hat SchloBmann
kein Bedenken, die Milch aus dem L o b e c k apparat als keimfrei gemachte
Rohmilch mit alien Eigenschaften der Rohmilch zu bezeichnen und im Handel
zuzulassen. Trommsdorff (Miinchen).
Weigmann, H., Versuche iiber Dauerpasteurisierung der
Milch in Flaschen. (Mitt. d. Deutsch- Milchw.-Ver. Jg. 31. 1914.
p. 149.)
Es sind Versuche an einer, in einem stadtischen Molkereibetrieb be-
nutzten Dauerpasteurisierungsanlage fiir Flaschenmilcherhitzung und in einer
Milchkiiche fiir Sauglingsernahrung angestellt.
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268
Milch.
Beide Anlagen, die als modern und mustergultig angesehen sind, ent-
sprechen nicht den zu stellenden Anforderungen und zeugen davon, daft die
Einrichtungen fiir Flaschenpasteurisierung noch recht unvollkommen sind;
Verbesserungen in der Art der Anwarmung des Wasserbades und dadurch
der Anwarmung der Milch, muftten ein wesentlich besseres Ergebnis herbei-
fiihren.
In dem stadtischen Molkereibetriebe besteht der Apparat aus einem
groften eisernen vierkantigen Wasserbad mit zwei abnehmbaren Deckeln, die
Ubereinander greifen. Am Boden des 250 Liter- Oder 340 Halbliterflaschen
fassenden Behalters befindet sich eine Dampfschlange und dariiber ein Latten-
gestell, auf welches die Flaschen mit der Milch aufgestellt werden. Diese
stehen fast bis an den Rand im Wasser. Die Hohe des Wasserstandes wird
durch ein tlberlaufrohr, welches in der Mitte des Behalters angebracht ist,
eingestellt und durch sie wird auch das ttberflussige Wasser zum Abfluft ge-
bracht. Die Erwarmung des Wassers und mit diesem der in den Flaschen be-
findlichen Milch erfolgt durch vorsichtiges Einleiten von Dampf so zwar, daft
in einer % Stunde die gewiinschte Temperatur des Wassers erreicht wird.
Aus der Erfahrung weift der den Apparat bedienende Gehilfe, wie hoch das
Wasser erwSrmt werden muft, um eine bestimmte Warme der Milch zu er-
reichen. In Folgendem ist die Zu- und Abnahme der Warme im Wasser und,
bei gleichzeitiger Messung, in der Milch registriert. Die Messung der Warme
des Wassers wurde beim 1. Versuch in der Nahe des Uberlaufes, und zwar
nicht oben oder unten, sondern bei standigem UmrUhren ungefahr in der Mitte
der Hohe des Wasserstandes vorgenommen. Fiir die Warmemessung in der
Milch wurde eine Flasche, ebenfalls in der Nahe des Uberlaufes, verwendet und
die Messung ebenfalls unter standigem UmrUhren vorgenommen. Beim 2. Ver¬
such ist versucht worden, so viel wie moglich die Temperaturunterschiede
zwischen oben und unten sowohl im Wasserbade wie in der Milchflasche fest-
zustellen. Genauere Untersuchungen mit Hilfe selbstregistrierender Ther¬
mometer waren sehr erwUnscht und wurden uber die Warmezunahme bessefen
Aufschluft geben, doch dUrften auch schon die folgenden ungenaueren Messun-
gen gute Fingerzeige fUr die Handhabung der Anwarmung und fur die Ver-
meidung mancher damit zusammenhangender Nachteile der Pasteurisierung
in Flaschen geben.
Versuch I (11. Mai 1914).
Es war beabsichtigt, die Milch wahrend der Dauer von einer halben Stunde auf
65° C zu erhitzen.
Warmemessungen:
nach Minuten
Wasser 0 C
Milch 0
7
35
—
12
53
33
17
65
45
19
70
—
2°
74
Dampf abgestellt:
74
57
25
64
32
67
66
42
66
66
Beginn
55
des Kaltwasser-Zuflusses:
53
64
67
26
44
82
17
24
Die Milch war also wahrend der Dauer einer halben Stunde der Temperatur
von 64—66° C ausgesetzt. Die Flaschen standen nach der in der Tabelle an-
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Milch.
269
gegebenen Zeit noch 1 y 2 Stunden lang im standig mit Wasser von 11,5° C
gespeisten Wasserbade.
Die Aufrahmung der Milch innerhalb zweier Stunden im Rahmmesser
war folgende:
Bohmilch nach iy 2 Stunden 6,5 Grade (nicht deutlich)
>» 2 ,, 7,5 ,,
pasteurisierte Milch nach 2 Stunden noch keine Aufrahmung
„ 20 „ 2 Grade
Zahl der Keime (bei Zahlung nach 8 Tagen):
Bohmilch: Gelatine. 640 000 Keime
Agar. 440 000 „
Erhitzte Milch: Gelatine ... 4 300 „
Agar .... 4 480 „
Bei der Zugrundelegung der hochsten Zahlen sind von 1000 Keimen der
Rohmilch 7 in der pasteurisierten Milch zuriickgeblieben.
In der Bohmilch: Milchsaurebakterien, weifie und gelbe Kokken, ein rotgelbes
verfliissigendes Stabchen, ein zitronengelbes Kurzstabchen, Bacterium coli-
aerogenes, alkalibildende und indifferente Kurzstabchen, vereinzelt Bac t.
fluorescens und Bact. vulgare.
In der pasteurisierten Milch sind von dieser Flora nur noch die Milch¬
saurebakterien und die gelben Kokken tibrig geblieben.
Versuch II (vom 12. Mai 1914).
Die Milch sollte dieses Mai auf 62—63° C erhitzt werden.
Warmemessungen:
nach Minuten
Wasser 0 C
Milch 0
C
3
30
—
5
38
16
7%
48
24
10
54
30
12%
62
36
15
68
44
16
73
51
Dampf abgestellt:
nach Minuten
Wasser 0 C
Milch 0 C
18
unten 71 oben
74
55
22%
99
68
71
60
25
99
65
69
62,3
27 *4
99
65
68
63
30
99
65
67
64
35
99
63 in der Mitte 65,3
64
40
99
63 ,, ,, >
64,8
64
43
99
63 M 99 »
64
63,8
EinlaB kalten Wassers:
nach Minuten
Wasser 0 C
Milch 0
48
unten
62
in der Mitte 63
oben 63,5
63,5
50
)>
35
99 99 99 b5
99
61
62,5
52%
»
26
„ 99 99 37
99
67,5
59
65
f»
22
,, ,, ,, 28
99
55
51
57%
99
19
„ „ „ 23
99
45
45
65
99
14
„ 17
99
26
30
87
»
—
99
—
16,5
Die Flaschen blieben noch eine Stunde lang im flieBenden kalten Wasser
stehen. Die Milch war also eine y 2 Stunde auf 60—40° C und 25 Minuten auf
62 1 / 2 —64° C erhitzt worden. Die Aufrahmung dieser auf nur hochstens 64°
erhitzten Milch war wie die folgenden Aufzeichnungen erweisen eine bessere.
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270
Milch.
Proben .
Rohmilch.
i a)
Pasteurisierte Milch | ^
Versuchsflasche . . .
unberiihrte Flasche .
n. 3 Std. n. 20 Std. n. 24 Std.
Rah mmesser-Grade
7 9 9
4,8 7 7
5,5 7,5 7,5
Der Vergleich dieser Aufrahmungszahlen gegeniiber den beira ersten Ver-
such erzielten laBt deutlich erkennen, wie sehr die Aufrahmung selbst bei der
ruhig im Wasserbade stehenden Milch leidet, wenn liber die Temperatur von
60—63° hinausgegangen wird. Ob 63° C tatsachlich die Grenze ftir die Beein-
trachtigung derAufrahmung sind, bedarf, obwohl die bisherigenVersuche darauf
hinweisen, daB die Grenze wenigstens nahe dabei liegt, immerhin noch einer
ganz genauen Feststellung.
Die ebenfalls an Ort und Stelle, d. h. im Laboratorium der Meierei zum
Ansatz gebrachten Keimzahl ungen ergaben folgende Zahlen:
Rohmilch:
nach 3 Tagen
nach 8 Tagen
Gelatine.
. . . 37 500
58 000
Agar.
. . . 98 000
Erhitzte Milch:
364 000
a) Versuchsflasche:
Gelatine.
... 0
9 600
Agar.
. . . 4 760
8 470
b) unberiihrte Flasche:
Gelatine.
. . . 0
14 000
Agar.
. . . 4 900
12 600
Es sind also von je 1000 Keimen nahezu 40 iibrig geblieben. Die Ver-
minderung der Keimzahl war somit bei 64° keine so gute wie bei 66°. (Es
konnen natiirlich nur die in der unberiihrten Flasche gefundenen Zahlen gelten,
da nur diese die in der Meierei Iibliche Behandlung erfahren hatte.) Nebenbei
zeigen die Zahlen, welche in der Milch der Versuchsflasche gefunden wurden,
daB eine Bewegung und eine dadurch herbeigefUhrte Mischung der Milch in
der Flasche flir die Verminderung der Keime vorteilhaft ware. Die Bestim-
mung der Arten zeigte die Anwesenheit ahnlicher Keime wie friiher, namlich:
In der Rohmilch: Milchsaurebakterien, Kokken, Sarzinen, Bakt. fluorescens,
Bakt. vulgare, ein zitronengelbes Kurzstabchen, das rotgelbe Stabchen.
Bakt. nubilum, vereinzelt Bakt. aerogenes, alkalibildende und indifferente
Kurzstabchen. In der erhitzten Milch: Milchsaurebakterien, resistente Kurz¬
stabchen, zitronengelbe Kokken, vereinzelt Bacillus mesentericus.
Der Apparatin der Milchkuche ist ebenfalls ein Wasser-
bad-Apparat mit einer Anwarmung des "YVassers mittels Dampf. Das Wasser-
bad ist in eine groBere Anzahl von Fachern oder Abteile geteilt, welche teils
durch Dampfschlangen (altere Ausfiihrung), teils durch ein besonders kon-
struiertes biigeleisenformiges Yerteilungsventil (neure Ausfiihrung) einzeln
von unten her erwarmt werden.
Von den Abteilen stehen je 2 dadurch miteinander in Verbindung, daB
die Scheidewand unten durchbrochen ist, und diese Paare wieder stehen mit
den nebenbefindlichen in Verbindung, indem die Scheidewand nach oben etwas
verkiirzt ist. Wahrend des Betriebes wird auf diesem Wege das in einem Ab-
teilpaar verwendete heiBe Wasser durch das von unten her zugeleitete Ktihl-
wasser in das nachstfolgende Abteil oder Abteilpaar hinubergedrangt, so daB
es doch nur einer verhaltnismaBig geringen Dampfzufiihrung bedarf, um den
Yerlust an Warme zu regulieren. Die Flaschen halten 200 bzw. 100 ccm.
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Milch.
271
Versuch I (2. Juli 1914).
Der Versuch wurde in einem geeignet gewahlten Abteil ausgefiihrt:
Minuten
nach dem
Wasser 0
C
Milch
0 c
Einstellen
vorn
mitten
5
57
42
—
—
—
unten
oben
unten
oben
8
65 (vorn)
—
—
—
—
9
68 (mitten)
40
49
57
63
11
75 (vorn)
55
65-
—
—
12
83 (vorn)
59
68
—
75
Dampfzufuhr unterbrochen:
14
80 (vorn)
—
—
—
78
Es wird etwas nachgewarmt:
Wasser 0
C
Milch
0 C
unten
oben
16
80
82
71
76
—
—
18
—
—
—
—
76
79
19
—
—
74
79
—
—
20
78
75
78
—.
—
21
77
—
—
75
79
22
79
75
77
—
—
23
—
—
—
75
80
25
—
—
—
79
81
26
80
77
79
—
—
27
—
78
79
—
—
28
79
—
—
78,5
80
31
78
78
78
—
—
32
78
—
—
78
78
33
—
—
—
78
78
34
77
77
77,5
—
—
35
Zufiihrung des Klihlwassers:
unten
oben
38
66
72
76
76
—
—
39
57
61
—
—
74
75
39 y 2
53
58
66
70
—
—
Unterbrechung des Wasserzuflusses:
40
58
62
—
—
65
69
43
58
63
63
65,5
—
—
44
58
63
—
—
62
65,5
45
58
63
61
64
—
—
47
Erneuter ZufluB von
kaltem Wasser:
48
28
32
54
59
—
—
49
—
—
—
—
46
51
49i/o
—
—
42
47
—
—
50
22
27
—
—
36
39
52
22
25
31
35
—
—
54
21,5
23,5
31
32
—
—
55
—
—
—
—
28
31
57
24
26
28
—
—
58
Der Kasten mit den Flaschen wird
aus dem Wasserbad
in das K
bad gebracht und verweilt V4 Stunde lang darin.
Die Warmemessungen in den Milchflaschen zeigen, daB auch hier, obwohl
die Flaschchen sehr viel kleiner und schmaler sind als im oben erwahnten
Meiereibetrieb, wo Literflaschen im Wasserbad erwarmt wurden, die ErwSr-
mung eine ungleichmaBige ist und die oberen Schichten der Milch wesentlich
warmer sind als die unteren. Offenbar geht die Warmeiibertragung am rasche-
sten am Flaschenumfang vor sich und die warme Milch sammelt sich oben.
Deshalb ist der Warmeunterschied auch am Anfang der Erwarmung am
groBten, spater geht der Ausgleich vor sich und eine neue Warmeaufnahme
findet nicht statt, weil das Wasserbad nicht weiter nachgewarmt wird.
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272
Milch.
Die beabsiehtigte Temperatur von 75° C ist im oberen Teil der Flasclu*
schon etwa 14, im unteren Teil derselben erst nach 20 Minuten erreicht und die
Hochstwarme kommt im oberen Teil der Flasche der Wasserwarme fast gleich.
Da die Temperaturmessung von den die Erhitzung iibenvaehenden Personen
wie Uberall so auch hier in den oberen Schichten erfolgt, so wurde die Er-
reichung der beabsichtigten Warme von der 14. Minute nach Beginn der
Erhitzung ab gerechnet und die Erhitzung wurde bei 20 Minuten langer Er-
hitzungsdauer mit Erreichung der 34. Minute als beendet betrachtet.
Die Aufzeichnungen legen aber auch dafiir Zeugnis ab, dab die Erwar-
mung der Milch an verschiedenen Stellen im Wasserbade eine ungleichmabige
ist und dab in dem vorliegenden Versuche richtiger in der benutzten Abteilung
des Wasserbades, einer Abteilung mit dem neuen Dampfverteilungsventil,
die in der Mitte und vermutlich auch (vielleicht in erhohtem Mabe) die weiter
hinten stehenden Flaschen rascher und hoher erwarmt wurden als die vor-
deren, wahrscheinlich tiberhaupt die auben stehenden Flaschen.
Diese Ungleichheit der Erwarmung liegt an der Unvollkommenheit des
Systems; ein Wasserbad labt sich eben durch eine Warmezufuhr von unten her
kaum gleiehmabig erwarmen, die Warmezufuhr oder vielmehr die Erwarmung
des Wassers mub in anderer Weise als bisher erfolgen.
Die Aufrahmungsfahigkeit (Messung der Rahmschichten in 34 cm hohen
Zylindern) ergab folgende Resultate:
Nach Stunden
Rohmilch
Fastenris. Milch
1 / 2
2
20 mm
nichts
25 „
niohts
4
25 „
nichts
5
25 „
etwa 1 mm
7
25 „
ebenso
24
25 „
etwa 2 mm
Dagegen war die Haltbarkeit der pasteurisierten Milch eine recht
gute.
Die pasteurisierte Milch zeigte trotz der hohen Lufttemperatur eine Halt-
barkeit von etwa iy 2 Tagen, die Veranderung, welche sie dann aber einging,
war nicht eine normale, sondern diejenige, welche „sterilisierte“ Milch im ail-
gemeinen erfahrt.
Die Keimzahlungen ergaben fur Rohmilch rund 300 000 und fiir die
pasteurisierte Milch etwa 1300 Keime im Kubikzentimeter, es sind also von
je 1000 Keimen rund 4 iibrig geblieben. Die erstere enthielt die ublichen Bak-
terienarten, in der letzteren herrschten die Sporenbildner vor, und daneben
fanden sich noch Kokken, dagegen fehlten die Milchsaurebakterien.
Versuch II (3. Juli 1914).
Fiir den zweiten Versuch wurde ein Abteil mit der alten Dampfvertei-
lungsvorrichtung (Dampfschlange) gewahlt. Das aus dem vorhergehenden
Abteil heriibergedruckte Wasser hatte anfangs eine Warme von 54—55° C,
nach etwa 5 Minuten langem Stehen hatte es infolge Nachwarmung unten 56,
oben 58° C und nach weiteren 10 Minuten unten 67 und oben 72° C. Die
Warmeiibertragung spielte sich in gleicher Weise wie bei den bisherigen Ver-
suchen ab: das schon recht heibe Wasser kiihlte sich nach der Einstellung des
gefiillten Flaschenkastens auf 60 resp. 70° C ab und nahm 2 Minuten danach
die Grade 62 resp. 71 an. Von da an war der Verlauf folgender:
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% Milch.
273
Minuten nach
Wasser
0 c
Milch 0
C
dem
vom
mitten
DampfeinlaB
unten
oben
unten
oben
unten
oben
2—3
_
_
38
58
39
60
4—5
69
75
50
69
50
68
6—7
74
80
60
75
61
72
8
81
87
—
—
—
—
9—10
—
—
73
83
72
80
Dampf abgestellt
11
81
84,5
—
—
—
—
12
79
84
—
—
75
80
13
Wieder etwas nachgewarmt
14—15
78
79,5
78
80,5
76
79
16
79
79
79
80
77,5
79
17—18
81
81,5
80
81
78
79
19—20
79
79
79
80
78
79
20
80
81
es wurde wieder etwas nachgewarmt
21
—
—
79
82
79
80
22—23
82
85
81,5
82,5
79
81
24
78
82,5
—
—
—
—
25
—
—
79
80,5
—
—
26
—
—
—
—
79
80
27—28
82
86
79,5
82,5
79,5
80,5
30
Zufiihrung des Kiihlwassers im
Nebenabteil,
es tritt zunachsl
nur schwach abgekiihltes Wasser
aos dem Nebenabteil iiber, und
erst spater macht sich
der Eintritt kalten Wassers
bemerkbar.
31
60
75
—
—
—
—
31 Vz
65
70
—
—
—
—
32—33
47
62
68
72,5
67
71
34—35
—
—
57
67
58
66,5
351/2—37
40
50
51
63
50
58
38—39
30
—
41
46
45
48
40
—
37
34
37
39
40
41—43
26
27
31
32
33
36,5
44—45
—
26
27
31
31
33
46—47
23,5
25
26
28
28
31
48—49
—
—
26
26,5
27
29
60
22,5
23,5
24,5
26
26
28
52
—
—
—
—
24
26
54
Die Flaschen werden aus dem Wasserbad genommen
und in das
Kiihlbad gestellt, wo sie wieder % Stunde lang verweilen.
Die Aufzeichnungen lassen wieder erkennen, daB die Erwarmung der Milch
in den Flaschen eine ungleichmaBige ist und dad sie nach Erreichung der
hoheren Temperatur in den oberen Schichten das erwiinschte MaB uberschreitet
zudem ist bei diesem Versuch die Temperatur im allgemeinen etwas hoher
geworden.
Aufrahmungsversuche konnten nicht gemacht werden.
Bei der Priifung auf Haltbarkeit gaben die am Morgen aus dem Ktihler
entnommenen und dann der Lufttemperatur iiberlassenen Proben folgendes
Bild. Die Rohmilch zeigte schon um 4 y 2 Uhr nachmittags mit Alkohol Ge-
rinnung und war am folgenden Morgen dick; die pasteurisierte Milch war
am Nachmittag des 3. Juli noch siiB, am nSchsten Morgen gerann sie mit Alkohol
und beim Kochen noch nicht, sondern erst am Mittag gegen 1 Uhr, am tiber-
n&chsten Morgen war sie geronnen.
Die Keimzahl betrug 560 000 in der Rohmilch und 2500 in der pasteuri-
sierten Milch, so daB also auf je 1000 Keime der Rohmilch 4—5 Keime in der
pasteurisierten Milch kommen.
Zweite Abt. Bd 43. 18
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274
Milch.
Aus diesen wenigen, immerhin genugenden Versuchen geht, wie schon
bei den einzelnen Fallen erwahnt ist, deutlich hervor, daB die Pasteurisierung
der Milch in Flaschen technisch noch recht unvollkommen ist, insofern, als
die Erwarmung der Milch eine ungleichmaBige ist und die oberen Schichten
wesentlich hoher erwSrmt werden als die unteren, daB vor allem bei der
Verbringung au! eine bestimmte Pasteurisierungstemperatur diese in den
oberen Schichten der Milch st&ndig tiberschritten ist, wahrend die unteren
Schichten sie noch nicht erreicht haben. Dies bedingt unter alien Umstanden
eine Unsicherheit in der Ausfuhrung der Pasteurisierung und hat mit Bezug
auf die pasteurisierte Milch die Folge, daB deren Aufrahmbarkeit stark beein-
trachtigt wird, so daB schon die Pasteurisierung auf 65° C (so wie sie praktisch
durchgefuhrt wird) eine nur noch wenig aufrahmungsfahige Milch liefert.
Die gleiche Unsicherheit wird femer noch bewirkt einmal dadurch, daB das
Wasserbad an den verschiedenen Stellen ungleich erwarmt ist und daB der
Leiter des Betriebes wahrend der ganzen Erhitzungsdauer, namentlich aber
im Anfang, sein Augenmerk auf diesen Vorgang richten muB, will er nicht Ge-
fahr laufen, daB die Temperatur im Wasserbad und damit in der Milch tiber-
schritten wird.
Die in Flaschen pasteurisierte Handelsmilch hat denn auch wohl durchweg
den Mangel, daB sie schlecht aufrahmt, und sie fiihrt sich infolgedessen bei den
Hausfrauen nicht so leicht ein. Es ware bedauerlich, wenn dies so bleiben
8ollte, denn, man mag gegen diese Art der Milchversorgung anfuhren, daB sie
fur groBere stadtisehe Betriebe zu umstandlich sei und daB sich groBe Mengen
Milch in dieser Weise fur die Milchversorgung nicht zurichten lassen, m. a. W.
daB sie fiir die Massenversorgung ungeeignet sei, sie hat doch den Vorzug,
daB sie die hygienisch einwandfreieste Art der Milchversorgung ist.
Da es Aufgabe der auf die Milchwirtschaft angewandten Wissenschaft
und Technik ist, dem Milchverbraucher eine moglichst tadelfreie, wohl-
schmeckende Milch zu liefern und im eigenen wohlverstandenen Interesse —
und in jetziger Zeit zur moglichsten Entlastung der Butter- und Kasefabrika-
tion in besonderem MaBe — fiir einen moglichst groBen Milchverbrauch zu
sorgen, so ist es auch an der Zeit, die erkannten kleineren Schaden bei der
Flaschenmilchpasteurisierung zu beseitigen, um so mehr, da doch wohl zu er-
warten ist, daB die mit dem Flaschenbetrieb verbundenen Miihen und Kosten
durch einen besseren Verkaufspreis sich wieder einbringen lassen.
Wolff (Kiel).
Apparatzum kontinuierlichen Sterilisieren v o n M i 1 c li¬
lt a n n e n und & h n 1 i c h e n TransportgefaBen. (Deutsch.
Milchw. Ztg. Jg. 18. 1913. p. 1258.)
Der Apparat besteht aus einer schrag gelagerten, zylindrischen Kammer,
welche an beiden Enden mit zwei schleusenartigen Raumen versehen ist.
Im Innern enthalt diese Kammer Gleitschienen, auf welchen die Milchkannen
gleichfalls schrag gelagert und mit der Offnung nach unten durch ihr eigenes
Gewicht entlang rollen. In der Langsrichtung der Sterilisierkammer ist
an der unteren Seite ein Dampfzufiihrungsrohr angebracht, welches in ge-
wissen Abstanden Dampfausstromungsdiisen enthalt. Diese Diisen sind so
angcordnet, daB ihre Zahl den nach unten gerichteten Offnung der zu sterili-
sierenden Milchkannen oder GefaBe entspricht. Die beiden schleusenartigen
Raume an den beiden Enden der Kammer sind, als Einfiihrungs- und Ent-
leerungsschleusen, erforderlich, um eine Unterbrechung des Sterilisations-
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Milch.
276
vorganges im Innern der Kammer zu verhuten. Es kann eine groBe Zahl
von MilchgefaBen kontinuierlich nachgereinigt und keimfrei gemacht werden.
Wolff (Kiel).
Wing, Lois W., Milking Machines: Their Sterilization
and theirEfficiency in producing clean Milk. (Cor¬
nell Univ. Agr. Exp. Sta. Circular No. 18. 1913. p. 74.)
Experiments in the sterilization of milking machines led to the conclu¬
sion that brine solution was not efficient for sterilizing the long rubber tube,
but that the parts may be kept in a partially sterile condition by the use of
a salt solution containing chlorid of lime, it being necessary to add chlorid
of lime frequently to the solution in order to maintain the bactericidal strength.
When the tubes were not washed in water before immersion in the disin¬
fectant, the bacterial content while comparatively low, was found to be
appreciably higher than that of milk drawn by hand.
Rogers (Washington).
Freund, W., Ein neues Reinigungsmittel fur Milch-
flaschen und Molkereiger&te. (Molkerei-Ztg., Hildesheim.
Jg. 28. 1914. p. 253.)
Nach Besprechung der verbreitetsten Reinigungsmittel, wie Soda, Atz-
natron, empfiehlt Verf. zur Reinigung von Milchflaschen und Molkereiger&t-
schaften das M i n 1 o s sche Waschpulver, dies besteht aus 60,1 Proz. Asche,
3,0 Proz. Kieselsaure, 1,76 Proz. Fetts&uren bei 35,1 Proz. Feuchtigkeits-
verlust. Es hat sich dieses Waschpulver nach mehrmonatlichem Versuch
im Laboratorium sowohl wie im praktischen Molkereibetrieb ohne irgendwie
nachteilige Folgen gut bewahrt; bei Anwendung auf die gebr&uchlichen
Metallblecharten ist es der Soda iiberlegen. Wolff (Kiel).
Maz6, R 6 s u m 6 de la Conference sur les microbes dans
les industries du lait et p a r t i c u 1 i e r e m e n t dans
l’industrie de beurre. (L’Agronome. T. 56. 1914. p. 199—201.)
M. rappelle l’importance des ferments lactiques dans la fabrication du
beurre, des fromages. II indique la maniere de conduire la fermentation
lactique dans le lait. Cette note est surtout d’interet pratique.
Kufferath (Bruxelles).
Lederle, Ernst J., Problems in Sanitary Milk Classifi¬
cation with special Reference to the Experience
in New York City. [Science. Vol. 38. 1913. p. 375 1 ).]
New York City undertakes practically the entive supervision of its milk
supply from the cow to the consumer, notwithstanding that nearly all the
45000 farms on which this milk supply is produced are located outside the city,
and more than 6000 of them outside the state. The means employed to make
the public milk supply safe are: 1. prevention of adulteration; 2. production
of clean milk with low bacterial count; 3. production of milk free from patho¬
genic organisms. The official classification of milk in New York City is as
follows: Grade A: 1. certified. Guaranteed. 2. Inspected (raw). 3. Selected
(pasteurized). Grade B: 1. Selected (raw). 2. Pasteurized. Grade C: For
cooking. The following changes are under consideration: 1. The elimination
of grade B(raw) entirely and requiring it to be pasteurized. 2. The elimination
entirely of grade C from the retail trade. 3. An increase in the requirements
ior milk inte nded for pasteurization. Heinemann (Chicago).
*) VergL auch diese Zeitaohr. Abt. II. Bd. 40. p, 162.
18*
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276
Milch.
Stetter, Ad., tJber Ratal a se- und Reduktasebestim-
mung von Kuhmilch.in der Praxis und iiber Be-
ziehungen zwischenKatalase undReduktase einer-
seits und spezifischem Gewicht, Fett und Aziditat
andererseits. (Milchw. Centralbl. Jg. 43. 1914. p. 369.)
Verf. stellt wahrend der Dauer des Jahres 1913 von Morgen- und Abend-
milch zweier Lieferanten der Molkerei Hameln spezifisches Gewicht, Fett-
gehalt, Katalase, Reduktase und Azidit&t fest. Die Katalasebestimmung
erlolgte mit Hilfe der von Dr. N. G e r b e r s Co. hergestellten Katalase-
apparatur (Gerber-Lobeck-Ottiker) unter Anwendung der von
derselben Firma hergestellten Katalasetabletten. Zur Reduktasebestimmung
wurden Tabletten nach Jensen-Barthel, hergestellt von der Firma
Blauenfeldt & Tvede, verwendet.
Verf. schlieBt aus dem in zwei umfangreichen Tabellen niedergelegten
Material, daB ein Zusammenhang des Katalase- und Reduktasegehalts mit
dem spezifischen Gewicht sich nicht ableiten laBt und daB ebensowenig
eine Abhangigkeit von der Menge des vorhandenen Fettes der Milch naeh-
zuweisen ist, obwohl gerade der Fettgehalt bei krankhaften Storungen auf-
fallende Verfinderangen zeigt. Dagegen entspricht ein hoher Sauregrad
meistens einem hohen Reduktasegehalt. Dafiir, daB der Katalasegehalt
mit der Aziditat der Milch in keinem Zusammenhang steht, spricht der Um-
stand, daB Milchproben mit einem extrem hohen Sauregehalt, und die den
Farbstoff sofort entfarben, emen als normal zu bezeichnenden Katalasegehalt
zeigten. Der fortschreitenden Sauerung der Milch entsprechend andert sich
auch annahernd der Reduktasegehalt, ohne irgendeinen EinfluB auf den
Katalasegehalt. Der Gehalt an Katalase und Reduktase der Abendmilch
ist meistens hoher als der der Morgenmilch. Es kommt vor, daB Katalase-
und Reduktasezahl der Morgen- und Abendmilch gleich sind, niemals aber
werden fur die Morgenmilch hohere Zahlen an Katalase und Reduktase
als fiir die Abendmilch festgestellt. Die Ratal asezahl zeigt ofters von einem
Tag zum andera ganz bedeutende Schwankungen und ebenso verlauft auch
die Entfdrbung mitunter sehr unregelmaBig. ; :• <
In zwei weiteren Tabellen sind die niedrigsten, hochsten und durch-
schnittlichen Katalasezahlen der einzelnen Monate zusammengestellt. Der
Jahresdurchschnitt ist fiir Morgenmilch 44, fiir Abendmilch 51, im andeen
Falle 46 bzw. 55.
„Obwohl ein hoher Gehalt an Katalase und Reduktase auf patholo-
gische Milch schlieBen laBt, so muB man doch vorsichtig sein, auf Grund
dieser Beobachtungen allein irgendwelche pathologische Vorgange in den
Milchdriisen erkennen zu wollen. Ist die Aziditat der Milch als normal zu
bezeichnen und Katalase- und Reduktasebefund geben zu Beanstandungen
Veranlassung, dann kann auf Grand anderweitiger Beobachtungen sehr
wohl altmelke, blutige, unsaubere, pathologische oder Kolostrummilch vor-
liegen.“ Wolff (Kiel).
Morres, W., Alkoholprobe und Alizarolprobe. (Milchw.
Centralbl. Jg. 43. 1914. p. 208.)
M. verteidigt den Wert der Alizarolprobe und legt dar, waram die Ali¬
zarolprobe wertvoller sei als die Alkoholprobe. Die Alizarolprobe ist nach
Verf. nicht nur als qualitatives Verfahren viel leistungsfahiger, indem sie die
Art der Zersetzung anzeigt, sondern sie stellt auch ein den Grad der Zer-
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Milch.
277
setzung anzeigendes, daher quantitatives Verfahren dar, welches mit
einer fur die Praxis des Molkereiwesens vollkommen ausreichenden Genauig-
keit arbeitet und fiir die Bedurfnisse der Praxis gleich zwei Untersuchungs-
methoden, nSmlich das Titrierverfahren und die Alkoholprobe zugleich zu
ersetzen vermag. Wolff (Kiel).
Kooper, W. D., Prtifet die Milch mit Alizarol. (Molkerei- u.
K&serei-Zeitg.,Liegnitz. Jg. 8. 1914. p. 305; Deutsch. Milchw. Zeitg. Jg. 19.
1914. p. 601 u. Molkerei-Zeitg., Berlin. Jg. 24. 1914. p. 213.)
Es ist die Alizarolprobe fiir die Molkereipraxis empfohlen. Damit auch
wirklich zuverlassige und genaue Ergebnisse erzielt werden konnen, muB
verlangt werden, daB die Alizarolprobe (wie Alkoholprobe) in trockenen
Reagensgl&schen und nicht in solchen, die eben erst mit Wasser (manchmal
zwetfelhafter Glite) ausgespult wurden, angestellt wird. Sie ist nicht sche-
matisch aufzufassen. Wolff (Kiel).
Kooper, W. D., Die Titration der Milch mit Alkohol ver-
schiedener Konzentration. (Molkerei-Zeitg., Hildesheim.
Jg. 28. 1914. p. 715.)
In Weiterverfolg der Alkoholtitration der Milch (L 6 h n i s) findet
Verf., daB es sehr schwer ist, selbst in flachen, schwarz glasierten Porzellan-
schalchen, mit Sicherheit den Endpunkt der Titration auf Grand des auf-
tretenden Gerinnsels genau zu fixieren. Das Resultat fiel ferner verschieden
aus, je nachdem das SchUtteln der Milch in dem Sch&lchen mehr oder weniger
intensiv vorgenommen wurde.
Verf. arbeitete auf andere Weise: In jedes Reagensglas einer Serie wurden
zun&chst 2 ccm einer Milch hineinpipettiert und dann aus einer Burette
zu der Milch in Glaschen No. 1 0,25 ccm Alkohol (80-proz.), zu No. 2 0,50 ccm
usw. zugesetzt. Die Glaschen enthielten also von 0,25 ccm an in Stufen von
0,25 ccm aufwarts bis 6 ccm Alkohol. Jede Serie bestand demnach aus
24 Reagensglaschen. Der Reihe nach wurden die Glaser dann mit dem Daumen
verschlossen und durch 2—3-maliges UmschUtteln deren Inhalt gut durch-
mischt. Nach dem Mischen blieben die Proben zun&chst 1—2 Minuten ruhig
stehen und wurden dann abermals gcneigt, um feststellen zu konnen, in wel-
chem der Glaschen Koagulation stattgefunden hatte. Die Alkoholmenge
in dem Glaschen, in welchem sich gerade noch eine sehr feme Gerinnung
deutlich bemerkbar machte, wurde schlieBlich als „Alkoholzahl“ der betr.
Milch angenommen.
Verf. kommt zu dem Schlusse, daB der Wert der Alkoholtitration ein
nicht so groBer sein kann, wie L 6 h n i s annehmen zu miissen glaubt. Es
zeigte sich keine ermunternde Ubereinstimmung in Saure-, Katalase-, Reduk-
tase- und speziell Keimgehalt, auch wiirde die Methode in Wurdigung des
Gesagten zu umstandlich. Wolff (Kiel).
Friedenthal, H., tlber SSuglingsernahrung nach physio-
logischen Grundsatzen mit Friedenthalscher K i n -
dermilch und Gemusepulvern. (Berlin, klin. Wochenschr.
1914. p. 727—729.)
Ausgehend von dem Standpunkte, inwieweit sich eine Uberlegenheit
der natiirlichen Sauglingsernahrang iiber die kiinstliche nachweisen laBt,
bespricht zunachst Verf. die Vorziige ersterer und betont, daB es Haupt-
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278
Milch.
pflicht der Mutter sei, die Stilldauer tunlichst auszudehnen. Bei der Un-
moglichkeit des Stillens aber muB nach bestem Ersatz der Muttermilch ge-
sucht werden und dies sei noch lange nicht genugend erreicht. U. a. wird
auf den relativ hohen Eisengehalt der Frauenmilch gegenuber der Kuhmilch
hingewiesen und daB man sich bei Verwendung von Kuhmilch und kiinst-
lichen Ernahrungsmitteln gar keine Muhe gegeben habe, das Minus an Eisen-
verbindungen auszugleichen. Dann wird erwahnt, daB in Gemusezufuhr
sowohl Ersatz fur Eisen als auch fur Salze Uberhaupt zu finden sei, da die
Beigabe von GemUsepulver in feinst verteilter Form das Gewinnungsmaterial
fur die sog. Kernstoffe bilde, welche Ergftnzung fUr die ersten drei Lebens-
jahre zu empfehlen und anzustreben sei. Rullmann (Munchen).
Hittcher, Vorschl&ge fUr die Prufung und Beurteilung
von Kindermilch. (Mitteil. d. Dputsch. Milchw. Ver. Jg. 31. 1914.
p. 55.)
Bei Erstattung eines Gutachtens tiber Kindermilch ist ausdrucklich
darauf hinzuweisen, daB die Ergebnisse der Untersuchungen im Laboratorium
nur bedingten Wert haben und daB eine Milch nur einzig und allein dann
die Bezeichnung Kindermilch fUhren kann, wenn die bekannten Forderungen
hinsichtlich der tier&rztlichen Kontrolle der Kuhe, der Stalleinrichtung, der
Haltung und Futterung des Viehes, der Gewinnung und Behandlung der
Milch auch wirklich gewissenhaft erfullt werden. Die Probe muB einwand-
frei entnommen sein. Das Alter der Milch bei der Ankunft im Laboratorium
muB bekannt sein.
Bei der Prufung kommt zunachst in Betracht: Aussehen, Farbe, Vis-
kositat, etwaiger Bodensatz, Reaktion, Geruch und Geschmack. Die Pru¬
fung des Geschmacks wiederholt man nach 12 Stunden, sowie nach 2 Tagen.
Kochprobe, Alkoholprobe, Saurebestimmung, (nicht weniger als 6 und
nicht mehr als 8 Soxhlet-Henkel-Grade), vorausgegangene Erhitzung. Spezi-
fisches Gewicht, Fettgehalt, Konservierungsmittel. Filtration durch ein
Wattescheibchen.
Die Reduktionszeit (Garreduktaseprobe nach 0. Jensen) muB min-
destens 14 Stunden betragen.
Garprobe, Labgarprobe, Katalaseprobe bei Einzelmilch; 15 ccm Milch
sollen aus 5 ccm 1-proz. H 2 0 4 -Losung bei 22° C in 2 Stunden nicht mehr
als 4 ccm Gas abspalten.
Die Trommsdorff sche Leukocytenprobe liefert nur
dann brauchbare Resultate, wenn man es mit der Milch einzelner
Kuhe zu tun hat. Der gelbliche, vornehmlich aus Leukocyten bestehende
Bodensatz sollte bei guter Milch nicht mehr als 0,2 bis hochstens 1 °/ 00 be¬
tragen. Findet man mehr als 1 °/ 00 , so sind die Kuhe als mastitiskrank ver-
d a c h t i g anzusehen, bei mehr als 2 %o sind die Tiere sicher masti¬
tiskrank. An die Ermittlung der Menge des Sediments muB sich unter
alien Umstanden die mikroskopische Priifung seiner Beschaffenheit an-
schlieBen.
Fur Nachweis von Krankheitskeimen wie Tuberkelbakterien sind hierfiir
eingerichtete Institute kompetent.
Bei Sendungen ist in der warmen Jahreszeit fUr geniigende Kiihlhaltung
der Milch Sorge zu tragen.
Wolff (Kiel).
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Milch.
279
Hammer, B. W., A bacteriological Study of blue Milk.
(Agr. Exp. Stat. Iowa State College, Research Bull. 15. 1914. p. 467—481.)
An organism causing blue spots in milk was identified asBac. cyano¬
gen e s. A description of the bacterium is given. Color was formed at room
temperature and at 30° but not at 37°. Pigment formation was more marked
when the milk was rendered acid by the growth of lactic-acid bacteria or by
the activity of the bacterium itself when dextrose was supplied. Attempts
to produce a colorless race by growing cultures at 37° were successful.
L. A. Rogers (Washington.)
Lohnis, F., Untersuchungen tiber das vorzeitige G e -
rinnen der Milch an Gewittertagen. (Molkerei-Zeitg.,
Hildesheim. Jg. 28. 1914. p. 785.)
Das vorzeitige Gerinnen der Milch an Gewittertagen, auch bei gut ge-
ktthlt aufbewahrter Milch, wird nach Verf. neben der hohen Temperatur
1. durch eine abnorme Vermehrung der im Euter selbst vorhandenen
Keime,
2. durch eine auf verschiedene Umstande zuriickzufuhrende verst&rkte
Infektion der Milch bei der Gewinnung und der weiteren Behandlung,
3. durch einen direkten EinfluB der Gewitterluft, insbesondere des darin
vorhandenen Ozons verursacht.
Verf. erwahnt nicht die Beobachtung von A. T r i 11 a t (Compt. rend.
145. 1912. p. 372—374). Danach vermehrt sich die gewohnliche Milchsaure-
bakterie, wenn sie dem EinfluB einer Luft ausgesetzt ist, welche mit den Pro-
dukten fauliger Garung angefiillt ist (ubelriechenden Gasen), sehr viel rascher
als unter dem EinfluB normaler Luft, was T r i 11 a t experimentell bestatigt
hat. Er beobachtete (Pharm. Centralbl. 1913. p. 651), daB Spuren von Faul-
nisgasen die Sauerung der Milch beschleunigten, wenn der atmospharische
Druck vermindert wird; der plotzliche RUckgang des atmospharischen
Druckes gibt Veranlassung zur Entwicklung von Gasen und beschleunige
danach mehr als elektrische Einfliisse das Sauerwerden der Milch. Die glei-
chen Einfliisse konnen nach T. auch giinstig auf das Wachstum der Faulnis-
bakterien wirken und damit das schnelle Verderben veranlassen. Es wiirde
keinen Widerspruch bedeuten, wenn Lohnis behauptet, daB es in erster
Linie die Euterkokken sind, die zur Zeit der hohen Temperatur im Euter
der Tiere eine starke Vermehrung erfahren und die in erster Linie durch
Saurelabproduktion das Gerinnen veranlassen, eine besondere Vermehrung
der Milchsaurebakterien konnte hierfiir ein weiterer Faktor sein. Zu ver-
werfen ist durchaus ein Aufenthalt der Milchtiere in schwulen, schlecht ven-
tilierten Stallen, auch weil die Tiere erschlaffen und so der Keimvermehrung
im Euter keine geniigende Resistenz bieten.
Bei Versuchen in dem (allerdings hygienisch gehaltenen) Rassestall des
Leipziger Landwirtschaftlichen Instituts zeigte sich in der Tat sowohl eine
Vermehrung der Keime im Euter wie eine Steigerung der Kontaktinfektion,
wenigstens in gewissen Fallen, sehr deutlich, zugleich stieg der Keimgehalt
bei sinkendem Barometerstand und sank ebenso auffallig bei zunehmendem
Luftdruck, es wurden manche Klihe derart in ihrer Resistenz herabgesetzt,
daB die Keime im Euter sich vermehren konnen, auch spricht die weniger
achtsame Milchgewinnung an solchen Tagen bei der Keimvermehrung mit.
Dber die in Leipzig angestellten Versuche wurden Wernicke und
Zieschang noch ausfuhrlicher berichten.
Wolff (Kiel).
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280
Molkerei (Butter, Kase etc.).
Das deutsche Molkerei wesen in veterin&rmedizini-
gcher Betrachtung. (Deutsch. niilchw. Zeitg. Jg. 19.1914. p. 690.)
Es sind schlechte Erfahrungen bezuglich Sauberkeit in Sammelmolke-
reien veroffentlicht und Verbesserungsvorschlage gemacht.
An die mitgeteilten Ausfiihrungen knttpft der betreffende Kreistierarzt
eine Beihe von Forderungen, die allerdings wohl zu weit gehen.
Wolff (Kiel).
Teichert, K., t) b e r Desinfektion in Molkerei- und K & s e -
reibetrieben. (Molkerei-Ztg., Hildesheim. Jg. 27. 1913. p. 1437.)
Verf. empfiehlt fiir Wandanstrich in Molkereien das geruchlose Anti-
nonnin, das zur Gruppe der Kresole gehort; die Wirkung des Kalkes wird
bedeutend erhoht, wenn man vor der Tunchung zwei Anstriche mit Anti-
nonnin macht. Fur Raumdesinfektion empfiehlt Verf. das Autanverfahren.
Das Autan entwickelt bei Zusatz von Wasser Formalin und Wasserdampf,
es wirkt nicht nur absolut keimtotend, sondern auch desodorisierend.
Wolff (Kiel).
GQnther, H. K., Molkereiprodukte und Nahrungsmittel-
kontrolle. (Molkerei- u. Kaserei-Zeitg., Liegnitz. Jg. 8. 1914. p. 370.)
Verf. spricht zunachst tiber die groBe Zahl der Beanstandungen von
Molkereiprodukten in Deutschland und deren Ursache, die keineswegs immer
den Molkereien zudiktiert werden kann. Es sind nachfolgend die bei Probe-
entnahmen erforderlichen MaBnahmen und die Kompetenz von Gutachten
bei Nahrungsmittelprozessen ausfiihrlich erortert. Auf alien Gebieten der
Nahrungsmittelindustrie herrscht zurzeit eine groBe Rechtsunsicherheit. Be-
vor man auf eine Reform des Nahrungsmittelgesetzes rechnen darf, ist der
Selbstschutz der Molkereien ratsam, d. h. scharfere Kontrolle der eigenen
Produkte und bei Anklagen wegen vermeintlicher Verfehlungen Heran-
ziehung von Sachverstandigen der Milchwirtschaft. Wolff (Kiel).
Hunziker, 0. F., Pasteurization of Cream. (Chicago Dairy
Produce. Year 20. 1913. p. 18—21.)
The efficiency of various methods of pasteurizing cream for butter
making was determined by the percentage reduction of bacteria. By the
flash process at 145 to 150°F. the reduction was 85.8per cent; at 155 to 165° F
94.8 per cent; at 170 to 180° F., 98.2 per cent; by the holding process at 145
to 150° F., 92.8 per cent.
The nature of the bacteria in the cream changed with the season of the
year and the efficiency varied accordingly.
The efficiency for all methods varied according to season as follows:
June 97.1, September 97.1, December 92.9, March 84.6 per cent.
Rogers (Washington).
Ktthl, H., Die Bedeutung des Kleinfilters fur M o 1 -
kereibetriebe. (Molkerei- u. Kaserei-Zeitg., Liegnitz. Jg. 8. 1914.
p. 257.)
Verf. spricht Uber das Wasserfilter. „Bei der Butter- und Kasefabri-
kation sollte nur steriles, oder doch annahemd steriles Wasser benutzt
werden.“ Ein Versuch mit einem kleinen transportablen Berkefeld-
filter ergab ein gutes Resultat und zwar wurde im giinstigsten Falle Keim-
freihcit erzielt, im ungiinstigsten Falle wurden 98 Proz. der im Rohwasser
enthaltenen Keiine zuriickgehalten. Fiir die Keimzahlung wurde Mileh-
serumpeptonagar, einmal Heydenagar benutzt. Es handelte sich um
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Molkerei (Butter, Kase etc.).
281
9 Wasserproben und zwar Oberflachenwasser und Grundwasser verschie-
dener Provenienz. Wolff (Kiel).
Gorini, C., Le basi scientifiche e pratiche della f a b -
bricazione del formaggio con fermenti selezio-
n a t i 1 ).
Die Kasefabrikation erinnert an die Herstellung einer bakteriologischen
Kultur; dies tritt ganz klar hervor, wenn man naeh Verf.s Vorschlag
Schnittfarbungen von Kase untersucht, wodurch die Mikroben wie in
Plattenkulturen kolonienweise sichtbar werden.
Auf Grand dieser Pramisse hat Verf. eine Methode zur Fabrikation des
Kases ausgearbeitet. Diese griindet sich, wie bekannt, auf die anerkannte
Notwendigkeit der Mitwirkung dreier Faktoren, guter Milch, guter Bak-
terien und guter Verarbeitung.
Zur Fabrikation eines guten Kases sind demnaeh erforderlich:
1. Die hygienische Behandlung der Milch, d. h.: die Milch muB produ-
ziert, gesammelt und behandelt werden nach den strengsten Normen, die
sich in der Praxis durchfiihren lassen, damit man die Milch moglichst frei
von Keimen, besonders aber von schadlichen und dem Kase nachteiligen.
erhalt.
2. Die kiinstliche Zufiigung von dem Kase nutzlichen Reinkulturen
zur Milch in ihrer vollen Wirksamkeit.
3. Die richtige Verarbeitung, d. h. eine solche, die den Lebens- und
Wirkungsbedingungen der nutzlichen Mikroben angemessen ist, und von der
alle empirischen Muttersauren jeder Art und alle jene Hilfsmittel oder Kunst-
griffe ausgeschlossen sind, welche, wahrend sie dazu dienen sollen, die schad¬
lichen Mikroben zu bekampfen, auch das Leben der nutzlichen schadigen.
Die den Hartkasen niitzlichen Kasemikroben gehoren zu den Milchsaure-
bakterien, welche sich untereinander mehr durch ihre biochemischen Wir-
kungen als durch ihre morphologischen Eigenschaften unterscheiden. Die-
selben lassen sich in 2 Grappen teilen; in einfache und komplexe Milchsaure-
bakterien.
In der Erwartung griindlicherer Studien iiber ihre biochemischen Ver-
haitnisse wurde Gorini durch seine wissenschaftlichen und praktischen
Untersuchungen veranlaBt, zunachst in der Praxis als Reinkulturen die nicht
gasbildenden, proteolytischen und gegen Warme widerstandsfahigen Milch-
saurebakterien anzuwenden, die aus den guten Kasen zu erhalten sind. Die
Anwendung solcher Reinkulturen, welche zunachst nach einer streng ex-
perimentellen Methode von Gorini im Verein mit der Genossenschaft
„Pro Grana“ zu Mailand studiert und praktisch gehandhabt wurde, ist seit
1903 in die Praxis eingefiihrt worden mit durchaus giinstigem Erfolge hin-
sichtlich des Gelingens, der Aufbewahrang und der guten Eigenschaften
der Hartkase (Parmesankase u. a.).
Dieses rationale Verfahren zur Kasebereitung gewinnt immer mehr an
Boden auf landwirtschaftlichem und industriellem Gebiet bei den landwirt-
schaftlichen Institutionen, den Kasereischulen usw.
Um jedoch die Verbreitung desselben zu sichern, ist dringend erfor¬
derlich :
a) Die Unterweisung der Milchproduzenten in der Hygiene zu fordem,
*) Congr. Soc. ItaL per il progr. d. scienze. Genova 1912; und Rendic. R. 1st. Lom¬
bardo di Scienze. Ser. II. Vol. 45. p. 863.
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Molkerei (Batter, Kase etc.).
wobei zu zeigen ist, wie sehr es in ihrem direkten pekuniaren Interesse liegt,
die hygienische Produktion und die hygienische Behandlung der Milch durch-
zufiihren;
b) die Belehrung der Bearbeiter der Milch ttber die heutigen Prinzipien
und Normen der rationellen JCasebereitung und besonders ttber die hygie¬
nische Behandlung der Milch und ttber die Bereitung und die Anwendung
rationeller Muttersauren, die mit Reinkulturen herzustellen sind, zu fordern.
Autoreferat.
Eichloff, Merkblatt zur Herstellung guter Butter. (Mit-
teilungen des Deutsch. Milchw. Vereins. Jg. 31. 1914. p. 67.)
Verf. gibt in drei Abschnitten mit je 5, 6, bzw. 7 Punkten ganz kurz
alle MaBnahmen zur Erzielung einer guten Butterqualitat an. Wolf! (Kiel).
Eichloff, Auf welchemWege kann die Beschaffenheit
der deutschen Butter in steigendem MaBe ver-
bessert werden? (Mitteilungen des Deutsch. Milchw. Vereins.
Jg. 31. 1914. p. 66 u. 85.)
Vergl. zu diesem Vortrag Verf.s „Merkblatt zur Herstellung guter
Butter“. Auch die Hilfsstoffe wie Wasser, Salz, Farbe, Pergamentpapier
mttssen einer Prttfung unterzogen werden. Wolff (Kiel).
Weigmann u. Wolff, Neue Beobachtungen ttber die Ent-
stehung des Steckrttbengeschmackes der Butter.
(Landw. Jahrb. Bd. 46. 1914. p. 343—366.)
In einer ausftthrlicheren, in gleicher Zeitschrift Bd. 37, p. 261—309 ver-
offentlichten Arbeit, ausgeftthrt ebenfalls im bakteriolog. Laboratorium der
Molkereiversuchsstation in Kiel, wurde dargelegt, daB der Steckrttbenge-
schmack der Butter zum verschwindend geringen Teil einem etwas scharferen,
gegenttber gewohnlicher Milch veranderten tierischen Geruch und Geschmack
(primares Aroma) der Milch, aus welcher sie hergestellt ist, zum ttberwiegenden
Teil aber der Wirkung von Bakterien und hoher stehenden Pilzen zuzu-
schreiben ist; es handelt sich nicht um spezifische Organismen. (Vgl. auch
Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 22. p. 657/671.)
Bisher schien es, als ob nur die Colibakterien allein oder besser in Gemein-
schaft mit anderen genannten Bakterien und Pilzen imstande waren, die
Eigenschaft der hier in Frage kommenden Geruchserzeugung anzunehmen,
im Laufe der letzten Jahre wurde aber die Wahrnehmung gemacht, daB noch
haufiger als das Bact. co 1 i das Bact. fluorescens mit dieser
Eigenschaft ausgestattet ist und daB sie bei ihm auch noch ausgepragter,
d. h. daB der auftretende Geruch meist noch kraftiger ist.
Es sind die beobachteten Falle eingehend beschrieben, wobei interessanter-
weise die Ftttterungsweise der Ktthe mit in Betrachtung gezogen ist.
AnschlieBend an die Beobachtung, daB das Bacterium puti-
d u m , also die nicht verfliissigende Fluoreszenzbakterie, und ein anderes,
grttnlich-gelbe Kolonicn bildendes Stabchen einen an Mohrriiben erinnernden
Geruch und Geschmack hervormfen konnen, ist zunachst mitgeteilt, daB
dies auch beim verflussigenden Fluoreszenz, also beim Bact. fluores¬
cens liquefaciens der Fall sein kann. Die Beobachtung war ge-
legentlich der Untersuchung einer als „bitter“ und „frtthzeitig gerinnend“
bezeichneten Milch gemacht worden, in welcher das Bact. fluoies-
c e n s vorherrschend neben Coli-Aerogenes - Bakterien, alkalisie-
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Molkerei (Butter, Kase ete.).
283
renden Kurzstabchen und Kokken enthalten war. Schon die von der Milch
angelegten Platten rochen deutlich und kraftig nach Mohrriiben und die nach
der Isolierung mit der Bakterie beimpfte Milch nahm nach 24 Stunden einen
gleichen, kraftig hervortretenden Geruch und Geschmack an.
H&ufiger aber noch ist Bacterium fluorescens der Trager
eines angenehmen, feinen ananas- oder erdbeerartigen Aromas oder auch eines
scharfen, kraftigen Steckrlibengeruches. Falle der ersteren Art sind im La-
boratorium der Versuchsstation Kiel bei zahlreichen Gelegenheiten beobachtet
worden.
Es gibt aber auch Falle, in denen das Bact. fluorescens einen
deutlichen Riibengeschmack nicht allein, sondem erst unter Zutritt anderer
Bakterien, vorzugsweise von Milchsaurebakterien besonderer Spielart ver-
ursacht, d. h. Rassen der gewohnlichen Milchsaurebakterie. Auch hierfiir
sind Beispiele an Proben aus der Praxis gcgeben. In anderen beschriebenen
Fallen trat die gewohnliche Milchsaurebakterie allein schon als die Tragerin
des Geschmacksfehlers mehr in den Vordergrund, man darf damach annehmen,
dab auch Milchsaurebakterien durch die Eigenschaft, einen scharf- oder
beibendsauren Geschmack in der Milch zu erzeugcn, fur sich allein imstande
sein werden, der Butter einen steckriibenartigen Geschmack zu geben. Dieser
ist vielleicht zunachst mehr als „futterig“ zu bezeichnen, er wird aber sicher
kraftiger und deutlicher steckrlibenartig sobald, wie das in der Natur wohl
meist der Fall ist, andere Bakterien oder Pilze, welche mit ahnlicher Wirkung
begabt sind oder doch eine solche Wirkung auszulosen vermogen, hinzu-
kommen.
Angesichts der Tatsache, dab in alien den erwahnten Fallen immer solche
Bakterien bzw. Pilze die Erreger des eigentiimlichen Geschmackes und Ge-
ruches waren, welche als allgemein vorkommende Organismen in vielen, ja
den meisten Fallen solche Geschmacks- und Geruchsprodukte nicht erzeugen
und ferner in Beriicksichtigung des Umstandes, dab diese Bakterien — diese
speziell — in zahlreich wiederholten Fallen als Erreger verschiedener Ge¬
schmacks- und Geruchsprodukte ermittelt worden sind, mub man zu der
Schlubfolgerung kommen, dab von den gewohnlichen Umsetzungsprodukten
abweichende Geruchs- und Geschmacksstoffe ihre Entstehung einer nach-
traglich erworbenen, angezlichteten EigentUmlichkeit verdanken. Das Studium
der Variabilitat der Bakterien (und Pilze) nach dieser Richtung ist bisher
stark vernachlassigt worden. Es diirfte aus dem Mitgeteilten hervorgehen,
dab es dazu bestimmt sein wird, in der Wissenschaft der Garungsgewerbe und
in diesen selbst eine grobe Rolle zu spielen.
Schon lange wissen wir, dab die Milchsaurebakterien nicht blob nach ihrer
Art, sondem auch — und in noch viel hoherem Mabe — nach der Rasse, ja
selbst nach dem Stamm einen verschiedenen Charakter der von ihnen erzeugten
S&ure bedingen, einen Charakter, der vielleicht kaum von der chemischen
Konstitution der Milchsfcurestudien nach dieser Richtung anzustellen, mangelte
es an Zeit und an Arbeitskraften —, sondem vor allem von Nebenerzeugnissen
der chemischen Leistung der Bakterien abhangig ist. Wer mit der Reinzueht
von solchen Bakterien fur den Zweck der Bereitung von Saureweekern in den
Buttereien und namentlich wer mit dem Vertrieb solcher Reinzuchten zu tun
hat, der weib, dab nicht jeder Stamm fur diesen Zweck verwendbar ist, dab
vielmehr eine sorgsame Auswahl notig ist, und er hat es zu seinem Arger nicht
selten erfahren, dab, wie in einem der oben geschilderten Falle, zufallig oder
im Betrieb bei nicht geniigend sorgfaltiger Bereitung hinzugeratene andere
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284
Molkerei (Butter, Boise etc.).
Organismen Fehlschlage im Wohlgeschmack des Saureweckers bewirken, nicht
nur infolge der Eigenschaften des neu hinzutretenden Organismus, sondern
auch vermoge der Ablenkung der Geschmackserzeugung, welche durch den
neuen Organismus herbeigeflihrt wird.
Man stellt sich aber unwillkiirlich die Frage, woher kommt es, daB manche
Bakterienarten, ja, wahrscheinlich viele, vielleicht auch alle Bakterien-
arten, eine so groBe Geneigtheit zur Abwechslung in der Hervor-
bringung von Geschmacks- bzw. Geruchsschattierungen besitzen, und zwar
schon dann besitzen, wenn sie der Natur entnommen werden und ferner dann
sich aneignen, wenn sie mit anderen Organismen zusammenzuarbeiten ge-
zwungen sind, und man kommt dann von selbst auf den Gedanken, daB die
Herkunft der Bakterien, ihr Nahrmedium, ihr Wirt, bestimmend fur die Ab-
weichung von den normalen Eigenschaften und fur den Charakter bzw. fur
die Begleitstoffe der von ihnen erzeugten Geschmacks- und Geruchsprodukte
sein mttsse.
Um diesen EinfluB festzustellen, gibt es zwei Wege, einmal den, daB man
die in der Landwirtschaft zur Futterung beniitzten Futtermittel daraufhin
untersucht, ob und welche Bakterien und Pilze in der Hervorbringung von
Geschmacks- und Geruchsprodukten von diesen direkt oder indirekt, d. h.
nach dem Durchgang durch den Verdauungsstraktus beeinfluBt werden und
zweitens den, daB man Bakterien und Pilze, bei welchen erfahrungsgemafi
eine Variability nach dieser Richtung besteht, als Versuchsobjekt beniitzt
und sie in Pflanzensaften, von denen man eine Beeinflussung erwarten zu
diirfen glaubt, ziichtet und ermittelt, ob eine solche tatsachlich stattgefunden
hat und nach welcher Richtung diese geht, ob die Geruchs- und Geschmacks-
stoffe der Pflanze selbst auf die Organismen iibergegangen sind oder ob sie
geeignet sind, andere, aber ganz bestimmte solche Produkte bei diesen aus-
zulosen.
Der erstere Weg ist von uns in einer Form zur Anwendung gebracht,
die nach unserer Meinung am ersten zu einem Erfolg fUhren muB, in der nam-
lich, daB wir Vorkommnisse der milchwirtschaftlichen Praxis in Untersuchung
genommen haben, daB wir also Geschmacks- und Geruchsabweichungen an
Milch daraufhin zu untersuchen bestrebt waren, ob sie mit den an oder in den
dargereichten Futtermitteln gefundenen Mikroorganismen im Zusammen-
hang stehen. Soweit sie sich auf den RUben- und Steckriibengeschmack der
Milch beziehen, sind solche Falle im vorstehenden mitgeteilt. Neuerdings
haben wir auch den zweiten Weg beschritten; die Ergebnisse der bisher an-
gestellten Versuche sind im nachstehenden enthalten.
In der eingangs schon erwahnten ausfuhrlichen friiheren Veroffentlichung
haben wir erwahnt, daB es uns gelungen ist, den Kolibakterien durch Zttchtung
auf geeigneten Nahrboden, die Eigenschaft, einen steckrUbenartigen Geruch
und Geschmack in Milch hervorzurufen, anzuziichten. Da wir an Bacterium
fluorescens schon ofter die Erfahrung gemacht hatten, daB es gerade
mit Bezug auf die Erzeugung von Geruchs- und vermutlich auch Geschmacks-
produkten sehr variabel ist, so beschlossen wir, auch mit dieser Art Versuche
zu machen, inwieweit sie von den Nahrsubstraten Geruchs- und Geschmacks-
stoffe aufzunehmen und beizubehalten vermag.
Es wurde dabei in folgender Weise verfahren: Sechs St&mme von Bac¬
terium fluorescens unserer Sammlung, an welchen — mit Aus-
nahme von No. 776, welches ein Ananasaroma bewirkte — eine besondere
Eigenart in bezug auf Geruchs- und Geschmackserzeugung bisher noch nicht
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Molkerei (Butter, Kase etc.).
285
beobachtet worden war, wurden in verschiedenen Abkochungen von Blattern
bzw. Pflanzenteilen mehrere Tage hindurch in folgender Weise behandelt.
Die gut wachsenden Organismen machten zun&chst 3 Passagen von der Dauer
von insgesamt 20 Tagen in den Abkochungen und darauf eine Passage in Milch
durch, sodann wieder eine Passage von etwa 1 Monat in den Abkochungen und
eine Passage in Milch, darauf nochmals eine Passage in den Abkochungen, wo-
raul dann ihre Wirkung auf den Geruch und Geschmack der Milch gepriift wurde.
Es wurden die Stamme 429, 676, 763, 776, 794 und 796 geziichtet in Ab¬
kochungen von: Karottenbl&ttem, Heu, Weiftkohl, Gras, Erdbeerbl&ttern,
getrockneten Kamillen, Runkelriibenblattern, Stroh, Sauerkirschenblattern,
Kohlrabibl&ttern, Steckriibenblattern und Schnittlauch. Die Stamme wuchsen
begreiflicherweise nicht in alien Abkochungen gleich gut; am besten wuchsen
sie in Kohlrabi- und Steckriiben- oder Runkelriibenblatterabkochungen,
doch verhielten sich auch hier nicht alle Bakterien gleich und insbesondere
verhielten sie sich gegeniiber den anderen Abkochungen ungleich. Die kr&ftig-
sten Zuchten in den Abkochungen wurden dann auch bei der Uberimpfung in
Milch die kraftigsten Zuchten in dieser.
Bei der Priifung der geimpften Milchproben war zu berucksichtigen, daft
das Bacterium fluorescensan sich in der Milch einen etwas fauligen,
kohlartigen Geruch und einen bitteren Geschmack verursacht. Es mag auch
gleich bemerkt werden, daft sich der Einfluft der Nahrfliissigkeit auf die Auf-
nahme von Geruchs- und Geschmackserzeugung nicht in dem erwarteten
Mafte bemerkbar gemacht hat, wenigstens nicht in der Weise, daft die Bak-
terie nach dem Wachstum in einer Abkochung die Geschmacks- und Geruchs-
eigentUmlichkeit dieser Pflanze direkt sich angeeignet und auf Milch iiber-
tragen hat. Immerhin wird man aus den nachstehenden Aufzeichnungen mehr-
fache Verschiedenheiten in der Wirkung der gleichen Bakterie auf Milch wahr-
nehmen, je nachdem sie dieser oder jener Pflanzenabkochung entnommen ist.
Bei der Feststellung des Geruches und Geschmackes wurde wiederholt
ungeimpfte sterilisierte Magermilch zum Vergleich herangezogen und iiber-
haupt vorsichtig vorgegangen; jedenfalls haben wir uns nicht von einer Vor-
eingenommenheit, die hier sehr leicht unterlauft, leiten lassen.
Es folgen protokollarisch wiedergegeben die Ergebnisse der wiederholten
Geruchs- und Geschmackspriifungen vorgenommen an Milchkulturen der
6 Fluoreszenzstamme nach verschieden langer Ziichtung in Abkochungen von
12 verschiedenen Pflanzenarten und Angaben iiber die Wachstumsweise der
Organismen in den verschiedenen Substraten.
Die Zusammenstellung der Resultate nach den verschiedenen Abkochun¬
gen ergab folgendes: Die Blatter von Runkelriiben, Weiftkohl und Steckrttben
verursachten, wie nicht anders zu erwarten, wieder einen kraftigen Kohlgeruch
und -geschmack, namentlich Runkelriiben- und Steckriibenblatter, bei denen
der Geschmack auch zumeist ziemlich scharf oder schon faulig war. Auch bei
Weiftkohl war einmal ein eigenartig scharfer, ein paarmal ein mehr fauliger
Geschmack bemerkbar. Eigentumlich ist wieder, daft eine starke Auflosung
und Zersetzung nicht immer von einem bitteren Geschmack begleitet war.
So verursachten: Weiftkohlblatter in No. 776 und 676 einen sehr starken und
bei No. 763 noch einen stark bitteren Geschmack, dagegen nicht bei No. 429
und 794; Steckriibenblatter einen sehr stark bitteren Geschmack in No. 794,
dagegen keinen solchen in No. 676, 776 und 794; Runkelriibenblatter einen
bitteren Geschmack in No. 763, 776 und 794, dagegen keinen solchen in No. 429
und nur wenig in No. 676.
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286
Molkerei (Butter, Kase etc.).
Die Karottenblatter tiben auch dieses Mai wieder eine nur schwache,
wenn auch schon starkere Wirkung aus, als beim ersten Versuch; es sind eigent-
lich die No. 776 und 729, welche etwas und auch nur schwach kohlartig schmek-
ken, wahrend No. 794 einen auffallend siiben Geschmack angenommen hat.
No. 763 gar nicht und No. 796 in einer anderen Weise verandert ist. Bitterer
Geschmack tritt hier, trotz gleich starker Auflosung nicht oder nur schwach auf.
Kohlrabiblatter haben sich wieder als ein wenig geeigneter Nahrboden er-
wiesen, die Bakterien waren teils zugrunde gegangen, teils nur mafiig ge-
wachsen bis auf die No. 794 und 796, welche teils kraftigen Kohlgeschmack,
teils eine stinkige, faulige, fast kotartige Zersetzung in der Milch bewirkten.
Gras, Heu und Stroh bilden gute N&hrsubstrate fur Bacterium
fluorescens; Gras rief uberall einen deutlichen und kraftigen, bei No. 796
sogar sehr kraftigen Rubengeschmack bzw. auch nur Kohlgeschmack hervor.
Bei Heu waren einige Kulturen vermutlich verdorben, die anderen brachten
einen mohrriiben- bis kohlartigen Geschmack zustande. Bei Stroh war eine
Geschmacksbeeinflussung ausgeblieben oder vielmehr, es war der Kohlge¬
schmack, der durch Bacterium fluorescens in der Milch leicht
erregt wird, unterdriickt worden, bei No. 794 war ein dumpfer Beigeschmack
konstatiert worden; bitter schmeckte die Milch bei alien Kulturen mit Aus-
nahme von No. 794.
In Kamillenabkochung wuchsen dieses Mai 4 Stamme 763, 776, 794 und
796 gut, gaben der Milch einen kohlartigen, No. 794 einen strengen und No. 796
einen stark fauligen Kohlgeschmack, bis auf No. 794 war der Geschmack zu-
gleich auch bitter.
Schnittlauch rief bei der Halfte der Stamme die Eigenschaft hervor, der
Milch einen Kohlgeschmack zu geben, bei der anderen Halfte (No. 429, 676
und 763) blieb der Geschmack der Milch unverandert, nur dab er bitter wurde.
In Erdbeer- und Sauerkirschblattern waren die Bakterien mit einigen Aus-
nahmen (z. B. No. 794) zugrunde gegangen, eine Beeinflussung in der Ge-
schmackserregung war auch dann nicht zu bemerken.
Der Umstand, dab, wie die obigen Ausfuhrungen zeigen, auch die Milch-
saurebakterien einen scharfen, herbsauren, an Steckriiben erinnemden
Geschmack in der Milch verursachen konnen, wie die Erfahrung, dab der durch
diese Bakterienart in der Milch hervorgerufene Geschmack und auch der Ge-
ruch ganz auberordentlich verschieden ist, hat uns veranlabt, einmal auch mit
diesen Bakterien Versuche durch Ziichtung in verschiedenem Nahrmaterial
vorzunehmen. Wir wahlten zu diesem Zweck einen Stamm Strepto¬
coccus lacticus aus, der einen kraftigen, aber vollig uncharakteristi-
schen, leeren sauren Geschmack in Milch erzeugte, Stamm No. 51 unserer
Sammlung. Als NahrflUssigkeiten wendeten wir zunachst die oben erwahnten,
fur Bacterium fluorescens bentitzten Abkochungen an, nahmen
dann spater aber noch andere hinzu, von denen wir annehmen durften, dab
sie auf die Geschmacksbildung der auf oder in ihnen gewachsenen Bakterien
von Einflub sein mochten.
Von den frith er beniitzten Abkochungen erwiesen sich als gute Nahrmedien
fiir die angewandte Milchsaurebakterie: Steckriibenblatter und Runkelriiben-
blatter, auch Karottenkraut und Hafer (neu hinzugenommen sterilisierte Ab-
kochung ganzer Haferkorner); etwas weniger gut breiige Abkochungen der
Steck- und Runkelruben selbst und die anderen Medien, wie Kohlrabi, Weibkohl
Heu, Stroh, Gerste (siehe Hafer), Schnittlauch, Kamillen- und Erdbeerblatter,
am sehlechtesten Sauerkirschenblatter. Bei der mikroskopischen Priifung
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Molkerei (Butter, Kase etc.).
287
lieBen sich in den stark getrtibten, also gut angewachsenen Kulturen groBe
kraftige, mehr oder weniger lange Streptokokken nachweisen, in den schlecht
angewachsenen dagegen nur kleine, in nicht wenigen Kulturen selbst nur win-
zige Diplokokken auffinden. Die Anlegung der Kultur erfolgte am 4. De-
zember 1912, von dieser wurde am 16. Dezember in eine zweite und von dieser
am 24. Dezember in eine dritte Abkochung iibergeimpft.
Neben diesen wurden am 5. Dezember Kulturen angelegt; in Brot- und
Kartoffelbrei, in breiartigen Abkochungen von Hafer, Gersten- und Weizen-
schrot, in Pflaumenmus und in Abkochungen von Apfelschalen. Die sauren
Abkochungen wurden mit sterilisierter stark verdiinnter Natronlauge neutra-
lisiert. Die zweiten und dritten Impfungen wurden am 17. und am 24. Dezem¬
ber ausgefiihrt.
Die aus den Abkochungen beimpften, geronnenen Milchkulturen wurden
einer Geruchs- und Geschmackspriifung unterzogen, nachdem sie mikroskopisch
kontrolliert waren.
Von den verschiedenen Nahrboden tiben einen giinstigen EinfluB auf den
Geschmack und das Aroma der durch die Bakterie erzeugten Saure in der
Milchkultur aus; in erster Linie Gras, Apfelschalen und dann Sauerkirsch-
blatter (letztere, obwohl die Bakterien schlecht in der Abkochung wachsen).
Schnittlauch hat einen siiBlichen angenehm sauren Geschmack hervorgerufen,
einen zu vermutenden lauchartigen Geruch aber nicht abgegeben. Heu ver-
ursacht etwas scharf aromatischen Geruch, schwacht aber die Sauerung. Die
Ruben- und noch mehr die Kohlblatter haben, wie bei dem Bacterium
fluorescens, wo sie leicht moglich und sogar fast selbstverstandlich er-
scheint, auch bei den Milchsaurebakterien die Aufnahme und tlbertragung von
Kohlgeruch und -geschmack veranlaBt. Steckriibenbrei und Steckriiben-
blatter sind schlechte Nahrboden fur Milchsaurebakterien, wiirden aber viel-
leicht doch ihren besonderen EinfluB geltend machen, wenn die Bakterien
darin wachsen wurden. Getreidekorner und Getreideschrot, ebenso Stroh
selbst, geben den Milchsaurebakterien etwas Strohiges, wenig Feines im Ge¬
schmack der allerdings kraftigen Saure.
Ein „Malzgeschmack“, der an Milchsaurebakterien so haufig angetroffen
wird, konnte den beiden Stammen 51 und 56 mittels Abkochungen von Gerste
und Malz nicht angezUchtet werden, vielmehr gaben diese Nahrboden den
Bakterien die Eigenschaft mit, einen dumpfigen oder auch brotartigen bzw,
einen stiBen, maischeartigen Sauregeschmack zu bewirken.
Mit diesen Beobachtungen aus der Praxis wie aus Versuchen glauben wir
weitere Belege dafiir gegeben zu haben, daB die Geschmacksveranderungen,
welche die Bakterien in Milch verursachen, von dem Nahrmedium, auf oder in
welchem sie sich aufhalten, beeinfluBt werden; teils werden Geschmacks- und
Geruchsstoffe des Nahrmediums direkt Ubertragen, teils werden besonders
solche Stoffe erzeugt, welche im Nahrmedium selbst nicht vorhanden sind, zu
deren Bildung jedoch die Bestandteile des Mediums Veranlassung geben. DaB
jede Bakteriengruppe und Bakterienart ihre spezifische Geschmackswirkung
hat, ist wohl als sicher anzunehmen, ob das gleiche Nahrmedium bei ver¬
schiedenen Bakterienarten die gleiche Geschmacksrichtung bewirkt, ware der
Gegenstand weiterer Untersuchungen nach dieser Riehtung.
Wolff (Kiel).
Heinze, B., Auffallende Verfarbungen der Butter. (Land-
wirtsch. Mitteil. f. d. Prov. Sachsen. 1914. p. 3—4.)
Rote Flecken in Butter sind auf eine Rosahefe stets zuriickzu-
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288 Molkerei (Butter, Kase etc.)*
fiihren. Sind die Flecken erdbeerfarben, so spielt Bacterium butyri
r u b r i eine Rolle.
Blauschwarze Flecken wurden bisher in Amerika beobachtet.
Ursache eine Schimmelpilzart.
Gelbe Flecken oder tJberztige fiihrt die Saccharo-
myces flava lactis herbei.
Braune Flecken riihren von einem aus dem Holz der Butter-
kasten isolierten Pilz her, der aber zu keinen Betriebsstorungen fUhrt.
WeiBe Flecken sind oft auf Kochsalz zuriickzufiihren.
Matouschek (Wien).
Benson, Miles and Evans, R. H., The Manufacture of Cheese
from “heated” Milk. (Journ. of the Board of Agricult. Vol. 20.
1913. p. 281—301.)
The authors have investigated the manufacture of Cheddar cheese from
milk heated to temperatures up to 93.3 0 C. and compared the results with
cheeses made from un-heated milk. In the earlier experiments made in
1905 the* milk was heated in bulk in steamjacketed cheese vats and after¬
wards cooled, but in the experiments now reported a special apparatus was
employed. This consisted of a well covered pasteurizing machine and a
“retainer” provided with a tightly fitting lid which can be screwed down
on to an asbestos band, through the jacket of this “retainer” steam, hot
water or cold water can be passed, so that the milk can be kept at any tem¬
perature desired for any length of time. This apparatus is also fitted with a
centrifugal stirring vane. In the experiments for “instantaneous pasteuri¬
zation” the retained was not used. The heated milk was passed through
a copper pipe, over a Lawrence-Dand cooler, provided with top and side
plates and fitted with cone joints which keep the milk from contact with
the air while it is being cooled. The earlier experiments showed that the
formation of a “scum” on the surface of the milk at temperatures above
60° C. is avoided by heating the milk out of contact with the air.
The chief object of the experiment was to find out which temperature
between 71.1 and 93.3° C. gives the best results in the manufacture of Ched¬
dar cheese, also the highest temperature to which the milk can be “instan¬
taneously pasteurized”. The aid of carbonic acid gas in the process was also
tried with a view to ascertaining if its regular use was of advantage. Certain
difficulties were experienced in the practical making of the cheese notably
in procuring a sufficiently firm coagulation of the curd, the separation of
whey from the curd, in getting a satisfactory cohesion of curd and in eli¬
minating the surplus whey, and also in the manufactured product a bitter¬
ness was frequently found to develop, though this bitterness disappeared
at a later stage of ripening.
Very complete tables are given of the methods employed during the
whole process, and the value of the final product was estimated by marks
given by expert judges. The details of the practical manufacture are stated
very fully, and weighings were made of the product at intervals.
The conclusions arrived at show clearly that it is possible to make Cheddar
cheese of high quality from milk heated to temperatures varying from 87.7
to 93.3° C., a slight difficiency in flavour being only noticed in some of these
cheeses. Carbonic acid gas added during pasteurization improved the co¬
agulating properties of the milk when the lower pasteurizing temperatures
were employed, but not at temperatures above 82.2° C. The best cheese
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Molkerei (Butter, Kase etc.).
289
in these experiments was made from pasteurized milk heated to 76.6° C.
which was not treated with gas at all. The gas was used at the rate at about
y 2 lb. for each cheese and cost 6 pence per lb. It was found to serve a useful
purpose in preventing bitterness, but cheese made from milk treated in this
way was found to fail in colour (internally).
As compared with cheese manufactured from raw milk that made from
pasteurized milk was softer and more plastic in texture. The apparent rich¬
ness is said to be a great advantage gained by pasteurising. Pasteurized milk
cheeses take a longer time to ripen, but possess better keeping properties
than those made from raw milk. An increase in weight of 5 to 9 per cent was
also noted in the case of cheese from pasteurized as compared with that
from unpasteurized milk. The temperatures of 85 to 93° C. are stated to be
sufficient to destroy the tubercle bacilli as the milk was retained at this tem¬
perature for a short time while passing through the pasteurizer and the pipe
leading to the cooler, which was in this case 10 feet long. Lower temperatures
might be used where the milk is held in the retainer for a long time and
further investigations are being conducted on this subject. ,
Golding (Reading).
Teichert, K., Versuche iiber die Anwendung gereifter
Milch bei derWeichkase-Herstellung. (Molkerei-Zeitg.,
Berlin. Jg. 24. 1914. p. 262.)
Durch Versuche wurde best&tigt, dafi das Ausreifen der Milch, d. h.
das Anwachsenlassen der Milchsaurebakterien wahrend 12—24 Stunden,
bei der Weichkasebereitung die erste Rolle spielt. Man wird deshalb die
Kesselmilch immer in einem Verhaltnis zu mischen haben, so dafi die ge-
mischten Milchen den Anforderungen an „Reife“ und Sauregrad entsprechen.
Wolff (Kiel).
Kttltl, H., Lafit sich Kase fiir den Export sterilisieren?
(Molkerei-Zeitg., Hildesheim. Jg. 28. 1914. p. 587.)
Verf. halt das Paraffinieren des Kases fiir den Export, sowie das Ein-
schlagen in Pergamentpapier, welches mit Paraffin, Ceresin, Stearin, Wachs
oder olhaltigen Stoffen behandelt wurde, fiir unbrauchbar, da der bezweckte
Luftabschlufi ein Verderben des Kases begtinstige. Erwahnt ist das Patent
von P r i n z (1903) fiir Sterilisierung von (franzosischen) Weichkasen in
Biichsen durch 10 Minuten langes Erhitzen in iiberhitztem Dampf. Verf.
fUhrt aus, warum ein Sterilisieren der Kase fiir den Export durch Erhitzen
nieht anwendungsmijglich ist; die Konservierung mit chemischen Stoffen
ist ebenfalls ausgeschlossen, wenn der Geschmack keine Einbufie erleiden soli.
Kase (wie Nahrungsmittel iiberhaupt) miifiten gesondert und in Kiihl-
wagen verfrachtet werden. Bei t)bersee-Export muB der Verpackung ganz
besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Wolff (Kiel).
Evans 1 ), A. C., Hastings, E. G. and Hart, E. B., Bacteria concerned
in the Production of the characteristic Flavor in
Cheese of the Cheddar Type. (Journ. Agr. Research. Vol. 2.
1914. p. 167—192.)
The authors summarize their paper as follows:
The organisms constantly found in Cheddar cheese in such numbers
as to indicate they must function in the ripening process may be divided
into four groups: First, the Bacterium lac t is acidi; second.
*) S. a. dieses CentralbL Abt. II. Bd. 42. p. 74.
Zweite Abt. Bd. 43. 19
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290
Molkerei (Butter, Kase etc.).
the Bacterium casei; third, Streptococcus; fourth, Micro¬
coccus. Each of the four groups may be divided into a number of varie¬
ties on the basis of the fermentation powers.
The flora of raw milk cheese consists of all the varieties into which the
four groups were divided, but the flora of pasteurized milk cheese, with the
exception of the Bacterium casei group, is dependent upon the
flora of the starter.
The Bacterium casei group is apparently responsible for the
pungent taste that develops late in the ripening period of both raw milk
and pasteurized milk cheeses. But when added as a starter to pasteurized
milk, the organisms of this group produce an abnormal sour taste in the
cheese during the early part of the ripening period.
The action of two or more of the cheese organisms growing together
is not the sum of their individual actions when growing alone. When gro¬
wing together, they may attack substances that neither can attack alone,
or they may produce a larger quantity of acid than the sum of the quan¬
tities that either can produce alone.
No Cheddar flavor is obtained in pasteurized-milk cheese when the
organisms of the Bacterium lactis acidi group alone are used
as starters. The varieties that are able to ferment the more complex sub¬
stances are likely to produce a bitter taste.
Starters composed of a combination of certain varieties of Bacte¬
rium lactis acidi and Streptococcus when added to pasteu¬
rized milk improve the quality of the cheese. The authors are hopeful that
these studies may lead to the intelligent choice of cultures for starters which
may give the characteristic Cheddar flavor to cheese prepared from pasteu¬
rized milk. Author abstract.
Hart, E. B., Hastings E. 0., Flint, E. M. and Evans, Alice, C., Relation
of the Action of certain Bacteria to the Ripening
of Cheese of the Cheddar Type. (Journ. Agr. Research.
Vol. 2. 1914. p. 193—216.)
The authors summarize their papers as follows:
Analyses were made of pure cultures grown in milk of organisms represen¬
ting the groups normally present in Cheddar cheese.
Lactic acid was generally not formed by the coccus group, but large
quantities of the volatile acids, particularly acetic acid, were formed. One of
the strains of streptococcus was found to produce comparatively large quanti¬
ties of alcohol and esters, bodies which contribute in a large degree to the
flavor of cheese.
Whey and fresh curds contained active lactic acid. Cheese one day old
contained a mixture of active and racemic lactic acids. Some representatives
of the Bacterium casei group produced levo-lactic acid and others
dextro-lactic acid from milk. A mixture of these two varieties produced
racemic-lactic acid. A mixture of B. lactis acidi and a levo-producing
member of the B. casei group gave racemic and active lactic acid. The
active acid was probably the result of the longercontinued activity of B. c a se i.
The racemic-lactic acid found in curing cheese is probably produced by the
combined action of B. 1 a c t i s a c i d i and the organisms of the B. casei group.
Representatives of both the coccus and Bacterium casei groups
were able to produce ammonia from milk. Author abstract.
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Molkerei (Butter, Kase etc.).
291
Currie, James N., Flavor of Roquefort Cheese. (Joum. Agr.
Res. Vol. 2. 1914. p. 1—14.)
The purpose of this investigation was to identify and to explain the
occurrence in this variety of cheese of any substances which contribute to
the characteristic peppery taste. The volatile acids of cheeses of various
stages of ripeners were estimated by the D u c 1 a u x method of fractional
distillation. Results are summarized in the following table:
Volatile Acids in 100 gms. of Cheese. (Acidity in decinormal cc.)
Condition of Cheese
Total
Volatile
Acids
Insoluble
Acids
Soluble
Acids
Caproic
Acid
Butyric
Acid
Acetic
Acid
Slightly ripened . . .
15.07
2.90
12.17
6.85
4.14
1.18
Well ripened ....
45.09
8.10
36.99
13.34
19.05
4.60
Over ripened ....
102.23
29.30
72.93
30.38
[ 36.30
6.25
These acids result chiefly from the hydrolysis of the fat by the mold,
Pen. roqueforti (Thom.). It is pointed out that the numbers of the
homologous series of saturated fatty acids containing 5 to 10 carbon atoms
have a peppery taste. This group includes caproic, caprylic and capric acids
which normally occur in butter fat. The peppery taste of the cheese is ascri¬
bed to these three acids and their readily hydrosoluble ammonium salts
which accumulate during the ripening process. Author abstract.
Maz6, P., Fromages 4 p 41 e molle. Accidents de fabri¬
cation. (Journ. d’Agric. prat. An. 78. 1914. p. 528—532.)
D’apres M. les accidents de fabrication les plus frequents dans l’industrie
des fromages 4 p4te molle relevent de trois causes principales: 1. l’ignorance
des principes de l’industrie fromagere et l’insuffisance de P6ducation scienti-
fique du personnel, 2. le mauvais etat de conservation du lait, 3. Taction
de ferments de maladies. M. examine successivement ces divers facteurs.
H insiste surtout sur Pappr&siation de l’aciditS, car il est difficile de rfcgler
Pacidification. Le Bacillus aerogenes est surtout redoutable, on
peut 6viter ce Bacille, ainsi que tous les microbes nuisibles par les soins de
propretA II convient de pousser Pacidit6 du levain jusqu’4 50 gr. par litre.
Dans la fabrication fromagere on controlera la puret6 du lait, les levains
(fermentations aerogenes) et la marche de Pacidification. M. indique l’im-
portance de la quantity de lait travaill6; pour le fromage de Brie, une masse
de caill6 de 20 litres donnera de meilleurs resultats toutes choses 6tant 6gales
qu’une masse de caill6 de 10 litres. La fermentation lactique favorise l’egout-
tage (Camembert); si le fromage se refroidit vite, la p4te prend le type du
Camembert. M. signale une pratique courante qui consiste 4 remplir les
moules 4 fromage 4 moiti6 le matin et les remplir le soir. II justifie cette
pratique de la petite industrie fromagere, qui a pour but de favoriser la fer¬
mentation lactique et Pegouttage. Kufferath (Bruxelles).
0—r, G e r v a i s. (Bayr. Molkerei-Zeitg. Jg. 35. 1914. p. 231.)
Es ist die Herstellung des „kleinen Schweizerkases“ in Frankreieh, in
Deutschland „Gervais“ genannt, mitgeteilt und zwar die neueste Fabri-
kationsweise beschrieben. Wolff (Kiel).
19*
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Molkerei (Butter, Kaee etc.)* — Mebl etc.
Ktthl, H., liber Pergamentpapier. (Hildesheimer Molkerei-Zeitg.
Jg. 28. 1914. p. 495.)
Verf. stiitzt sich in der Hauptsache auf die Arbeit von Burr, Wolff
und Berberich (Zeitschr. f. Unters. d. Nahrungs- u. GenuBmittel 1912).
Auch Magnesiumsalze sollten im Pergamentpapier nicht vorhanden sein,
schon deshalb nicht, weil sie das Pilzwachstum begunstigen. Alle bisherigen
Beobachtungen gehen darin zusammen, dab Magnesiumsalze einen, wenn
auch nicht unumganglich notwendigen, Nahrstoff fiir Bakterien bilden.
Viel weniger bedeutungsvoll ist, jedenfalls in biologischer Hinsicht, der Ge-
halt des Papiers an Kalk und solange keine absichtliche Beschwerung vor-
liegt, kann man den Gehalt an Kalksalzen vollkommen ignorieren. Der
Gehalt an Eisenoxyd ist biologisch nicht sehr bedeutungsvoll, wohl aber
in geschmacklicher Hinsicht, wenn durch die in der Butter vorhandene
Milchsaure groBere Mengen herausgelost werden. Die Borsaure besitzt kaum
nennenswerte konservierende Eigenschaften, sie iibt sogar nach Verf. ein
Reizwirkung auf das Wachstum der Schimmelpilze aus.
Verf. fiihrte einen Versuch aus 60 , daB er auf die durch Wasser und
die durch Buttermilchserum benetzten Pergamentpapierscheiben, die nach-
gewiesenermaBen keine Schimmelsporen enthielten, Sporen des Pinselschim-
mels brachte. Auf dem nur mit Wasser befeuchteten Papier entwickelten
sich nach etwa* zwei Tagen kiimmerlich Kolonien des Pilzes, dagegen trat
auf dem mit Buttermilchserum durchfeuchteten Papier schon nach 1 Tage
Wachstum auf, die Kolonien entwickelten sich rasch und tippig. Verf.
folgert:
1. Das Buttermilchserum bietet eine zur gUnstigen Entwicklung vollig
hinreichende Stickstoffquelle.
2. Die Milchsaure bringt geringe Mengen solcher Mineralstoffe (Eisen)
in Losung, welche in geringer Menge eine giinstige Wirkung auf das Wachs¬
tum ausiiben. Wolff (Kiel).
Herter, W., Die Mikroorganismen in der MUllerei und
Backerei. (Zeitschr. f. d. ges. Getreidew. Jg. 6. 1914. p. 143—144.)
Aufzahlung der wichtigsten Kleinlebewesen, die bei der Getreideverar-
beitung eine Rolle spielen. Es sind dies zunachst die Schwarzepilze (C1 a d o -
sporium herbarum und A11 e r n a r i a tenuis), die bei der
mikroskopischen Untersuchung von Mehlen und Kleien gewisse Anhalts-
punkte zur Begutachtung dieser Produkte bieten, ferner viele Schimmel¬
pilze, schlieBiich SproB- und Spaltpilze.
Diese Organismen waren in Lindner schen Rollzylindern auf Wiirze-
gelatine zu Riesenkulturen herangezuchtet Oder in Petri schalen oder
Erlenmeyerkolbchen auf den natiirlichen Substraten, wie Weizen,
Roggen, Reis, Kartoffcl, Brot oder auf Wiirzeagar oder Wiirzegelatine kulti-
viert auf der Backereiausstellung in Leipzig ausgestellt worden.
Selbstreferat.
Varga, Oskar, Az Uszoksp6ratartalmti korp&krdl 6s az
liszoksp6r6k memyis6g6nek meghat4rozasdrol.
[liber Brandsporen in den Kleien und deren quan¬
titative Bestimmung.] (Botan. kbzlemenyek. XII. 1913.
p. 144—145.)
Die Brandsporen sind zwar nicht giftig, aber der Kleie verleihen sie einen
unangenchmen Geruch, sind unverdaulich und beeinflussen daher die QualitSt
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AuBtern, Ascidien, VVasser.
293
der Kleie. Das Grohsche Verfahren halt Verf. bei der quantitativen
Bestimmung der Brandsporen fur das beste, da es leicht ausftihrbar ist und
wenig Zeit erheischt. Matouschek (Wien).
Browne,WilliamW., The Significance of the Time at whicli
Gas is produced in lactose peptone Bile. (Science.
Vol. 38. 1913. p. 371.)
These examinations were made with the hope of determining the extent
of the pollution of the oyster beds of Rhode Island. The following results
were obtained. 1. Lactose peptone bile tubes inoculated with the shell liquor
of oysters taken from 119 different beds produce the greater part of their
gas by the end of 48 hours. 2. Lactose peptone bile tubes inoculated with the
shell liquor of oysters taken from polluted areas produce almost all their
gas by the end of 48 hours. 3. Lactose peptone bile inoculated with the shell
liquor of oysters taken from districts comparatively free from pollution
produce the greater part of their gas by the end of 72 hours. 4. Consideration
of this temporal factor in the production of gas in lactose peptone bile might
aid in the determination of whether the pollution was recent or remote.
P. G. Heinemann (Chicago).
Daum6zon, G., Sur un germe microbien isol6 d’une A s -
cidie alimentaire. (Compt. rend. Soc. Biol. T. 75. 1913. p. 665
—667.)
D. a constat^ que la cavitG d’une ascidie alimentaire (Microcosmus
violaceus et Sabatieri) conserve l’eau de mer oh cet animal vit.
Dans le milieu ferm6 les conditions de vie sont ana6robies. II y a de nom-
breuses bact&ies et des peridiniens. D. en a isol6 un spirille sur agar, les
colonies sont nocrees et atteignent 2 millimetres de diametre. Le protoplasme
du spirille k tours l&ches contient souvent un gros corpuscule semblable
k une spore et formant un renflement median ou terminal. La division est
transversale. Les vieilles formes d’mvolution ont la forme d’un L. D. a
trouv6 entre cette forme spirillaire et la forme bacillaire produite par cet
organisme tous les stades de transition, il est tres polymorphe. D. le rap-
proche de la forme Proteus, il est pourvu de nombreux cils et liquifie
la gelatine en 30 jours environ. En bouillon on observe un voile, il se forme
un d6pot brun, le bouillon s’Sclaircit. Le lait est coagulA Sur pomme de
terre on a de larges plaques deprimGes et luisantes. Non pathogene. Ce Pro¬
teus est abandant dans les Ascidies fraiches, sa presence constante est in-
tSressante a signaler. Kufferath (Bruxelles).
Gunther, Carl, Die wissenschaftliche Tatigkeit der L a n -
desanstalt fur Wasserhygiene in den ersten 12
Jahren ihres Bestehens. (Mitteil. a. d. Kgl. Landesamt f.
Wasserhyg. H. 17. 1913. p.17—45.)
Eine Obersicht iiber alle von der genannten Anstalt durchgefuhrten
Untersuchungen, die sich beziehen auf Wasserversorgung und Abwasserbe-
seitigung in bakteriologisch-hygienischer, chemisch-physikalischer, hydro-
biologischer und wassertechnischer Hinsicht. Dazu kommen die Untersuchun¬
gen iiber die Gewasserverunreinigung, die Wasserversorgung durch Quell-,
Brunnen-, FluB- und Seewasser nebst Talsperren, und iiber die kiinstlichen
biologischen Methoden der Abwasserreinigung. Matouschek (Wien).
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294
Wasser.
Wilhelmi, Julius, Instrumentarium zur Entnahme biolo-
gischer Wasserproben. I. Die Planktonpumpe. (Mitt,
a. d. kgl. Landesanst. f. Wasserhyg. H. 17. 1913. p. 128—141.)
Em sehr praktisches Instrument zur quantitativen Bestimmung des
Planktons aus verschiedener Wassertiefe, das Verf. selbst konstruieren liefi,
wird beschrieben:
Die Pumpe besteht aus einem % 1 Wasser fassenden Rohre und besitzt
keine Ventile. Der Pumpe sitzt eine bewegliche Htille auf; das Auf- und Ab-
ziehen des Kolbens bewegt einen Zweiwegehahn (Prinzip Jmhoff-Spitta)
derart, dafi sich die Ein- und Ausmtindungsoffnungen der Pumpe wechselweise
schlieBen und offnen. Das ausflieBende Wasser wird durch ein angehangtes
Planktonnetz filtriert. Setzt man Schlauche an, so kann man das Wasser aus
Tiefen von mehreren Metern entnehmen. Das Plankton und die absiebbaren
unbelebten Sehwebestoffe kommen aus dem Netze in ein graduiertes (V10 ccm)
konisehes Glaschen und werden zentrifugiert. Matouschek (Wien).
Dieffenbach, H., Eine kurze Notiz tiber das Zentrifugen-
plankton einiger z u s am m e nh a n g e n d e r Teichge-
w a s s e r. (Wasser u. Abwasser. 6. 1913. p. 1—6.)
Ein Bericht iiber das Zentrif ugenplankton einiger durch Abwasser belasteter
Teiche. Die Quantitat der Rotiferen hangt von der dieses Planktons ab. Doch
war eine genaue Einteilung der Gewasser, eine biologische Beurteilung, mit
RUcksicht auf die Saprophilie der Organismen unmoglich, da die Quantitat
des zuflieBenden Kiichen- und Stallwassers sehr stark wechselte.
Matouschek (Wien).
Bargagli-Petrucci, G., Studi sulla flora microscopica
della regione boracifera toscana. Ser. II. Sarcina
thermophila n. sp. (Nuov. Giom. Bot. Ital. XX. 1913.)
Die genannte neue S a r c i n a hat Verf. aus den borhaltigen Gewassem
von Toskana, wo auch der Bacillus boracicola vorkommt, iso-
liert. Sie entwickelt sich gut auf gewohnlichem Agar, vertragt eine Tem-
peratur bis 75° C und wird nicht getotet durch eine Losung von Borsaure
von 4 Proz., auch nicht durch eine Losung von Schwefelsaure von 1 Prom.
Schwefelsaure von 1 Proz. und eine Losung von atzendem Quecksilbersublimat
toten die S a r c i n a. Jedenfalls ist die Art ausgezeichnet angepaBt an ihr
Milieu. Matouschek (Wien).
Kolkwitz, R., t) b e r Wasserbliiten. (Botan. Jahrb. f. System. Bd. 50.
1914. Supplementbd. p. 349—356.)
Wasserbliiten sind ein Zeichen besonderer Entwicklungskraft eines Ge-
wassers unter gegebenen Bedingungen, gesteigerte Planktonmengen zu produ-
zieren tiberhaupt, der Ausdruck fUr eine gewisse selbstreinigende Kraft des siiBen
und salzigen Wassers. Bei Euglenen, Thiobakterien, Chlamydomonaden usw.
sind fur die Entwicklung chemische Stoffe mafigebend (Diingung). Das gleiche
gilt fiir Schizophyceen(Oscillatoria rubescens), doch spieltbeideren
Entwicklung der physikalische Faktor der Warme auch eine Rolle, wenigstens
in den Fallen, wo es sich um normale Ausbildung der Faden handelt. Schizo¬
phyceen- WasserblUten treten zur heiBen Jahreszeit auf, doch sind diese
Algen ein schlechtes Futter fiir Tiere. Geschilderte quantitative Feststellungen
konnen unter Benutzung der 1 ccm-Planktonkammer leicht vorgenommen
werden. Sie gestatten ein entwicklungsgeschichtliches Studium der Wasser-
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Wasser.
295
bliiten, durch welches die Beziehungen zur Chemie und Physik des Mediums
deutlicher hervortreten als bei Verwendung nur qualitativer Methoden. Man
sollte da generell vorgehen. Die Minima vieler Wasserbliiten konnen dabei
nicht tibersehen werden. An Trichodesmium - Arten (marin) wird
deren Verbreitung und Auftreten im Meere (nach W i 11 e) festgestellt. K a -
tagnymene spiralis Lemm. und K. p e 1 a g i c a Lemm. bilden
auch Wasserbliiten in warmeren Meeren. Auch liier geben Netzfange kein
sicheres Urteil. — Die im Wasser gelosten Humusstoffe bilden keine gute
Nahrung. Dort wo sie ausgelaugt werden, gelangen auch andere Stolfe von
hoherem Nahrwert ins Wasser, mehr als bei reinen Quellen aus nahrarmem
Gestein und bei Schnee- und Eisschmelzwassern. Den Ausdruck fiir den Gehalt
des Wassers an organischen Substanzen bildet der Verbrauch an Kaliumper-
manganat, bemessen nach mg pro 1. Die Eigenlarbe des Wassers, bestimmt
durch das Versenken einer weiBen Scheibe, kann meist als MaBstab fur die
im vorliegendenSinne gemeinte Nahrkraft eines Gewassers betrachtet werden;
blaue Seen sind im Vergleiche zu gelben nahrungsarm. Letztere Seen gehoren
der Ebene an und liegen in fruchtbaren Boden, die anderen aber werden von
Schneewasser gespeist und stammen oft aus der Eiszeit. Die Seen der Ebene
sind daher auch plankton- und wasserblutenreicher. Das Gesagte gilt auch
fiir die Meere. Wasserbliiten von Schizophyceen treten jahrlich auf zur war-
men Zeit im Stettiner- und Frischen Haff, in den Havelseen, Miiggelsee usw.,
welche eine gelbe Eigenfarbe besitzen. Warme trockene Sommer befordern
die Entstehung der Wasserbliiten. — Im Genfer- und Ziirichsee wurden bisher
nur je zweimal Wasserbliiten gesehen (Anabaena flos aquae bzw.
Polycistis. Oscillatoria rubescens Uberwuchert den Laich
der Fische und tijtet ihn ab (Ziirichsee), wenn auch ein Teil ihrer Entwicklung
als Wasserbliite erfolgt. — Das Entstehen blutroter pelziger Schwimmschich-
ten von Euglena sanguinea auf der Oberflaehe der Alpenseen ist
auf Dungstoffeinschwemmung von den Viehweiden zuriickzufiihren. — Teiche,
mit Drainwasser gefiillt (/S-mesosaproben Charakter zeigend) erzeugen statt
WasserblUten oft riesige Fladen von Algen (Cladophora, Hydro-
dictyon, Vaucheria, Spirogyra), die Verstopfungen der Ab-
fliisse erzeugen. Die Schizophyceen-Wasserbliiten brauchen N&hrstoffe, die
an der Grenze der Mineralisation stehen. — Doch sind zur genauen Kenntnis
der Wasserbliiten auch physiologische und qualitativ-quantitativ okologische
Beobachtungen auszufiihren. Ein groBes Arbeitsfeld eroffnet sich da.
Matouschek (Wien).
Tamura, Sakae, Zur Chemie der Bakterien. V. Mitt, t) b e r
die chemische Zusammensetzung eines Wasser-
bacillus. (Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 90. p. 286—290.)
Das Bacterium wurde aus Neckarwasser isoliert und auf schwach alka-
lischer Rindfleischbouillon geziichtet. Aus 5 1 Bouillon wurden ca. 3 g Bak-
terienmasse (trocken) gewonnen. Das getrocknete Material enthielt 10—12
Proz. Stickstoff. Die getrocknete Bakterienmasse ergab zunachst mit Ather
extrahiert, Phosphatide, zeigte aber keine Cholesterinreaktion. Darauf mit
Alkohol extrahiert, enthielt die Losung die Hauptmenge der Phosphatide
= 4,155 Proz. Die auf die im vorgehenden beschriebene Weise entfettete
Bakterienmasse wurde auf Protelnstoffe gepriift und es wurden dabei folgende
Eiweifikorper identifiziert: Arginin, Histidin, Lysin, Tyrosin, 1-Prolin und
Tryptophan. Das Phosphatid diirfte wahrscheinlich Lezithin sein. Lipoide
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296 Wasser. — Bakteriologisohe und g&mngsphyaiologisohe Institute etc.
Stoffe mit Cholesterinreaktion wurden nicht gefunden. Dagegen wurde reduzie-
rende Substanz, welche die Orcinsalzsaurereaktion gab, festgestellt.
Bischkopff (Berlin).
Kuckuk, Friedrieh, Die Wasserversorgung der Stadt Hei¬
delberg in ihrer g e s c h i ch 11 i c h e n Entwicklung,
jetzigen Bedeutung und zukunftigen Gestaltung.
(Verhandl. d. naturh.-med. Ver. zu Heidelberg. N. F. Bd. 12. 1913.
p. 355—371.)
Die erste groBere Quellwasserleitung Heidelbergs wurde von v. E h -
m a n n 1873 ausgefiihrt; sie heiBt die Wolfsbrunnenleitung. Sie wurde durch
2 Pumpstationen in Schlierbach erweitert. Die erganzenden Wasserleitungen
sind recht kompliziert angelegt. Alle Quellen sind sog. Schichtquellen; ini
unteren Buntsandstein gibt es einen Hauptquellhorziont, dem diese Quellen
entstammen. Das aus diesem Gebiete stammende Wasser hat einen sehr gerin-
gen Gehalt an Kalksalzen, ja manche Quellen lief era sogar fast destilliertes
Wasser. Leider sind im Buntsandsteingebiete des Neckartales groBere Wasser-
mengen nicht mehr zu gewinnen, das Grundwasser des Neckarschuttkegels
ist aber aus verschiedenen Grunden zur Wasserversorgung der Stadt Heidel¬
berg nicht geeignet. Daher wendete man sich den jungdiluvalien Aufschuttun-
gen in der Rheinebene („Unterer LuBhardt“) zu. Das hier liegende Material
besteht zumeist aus quarzitischem Materiale und sehr wenig Kalksteingerolle.
In diesen Alluvionen gibt es groBe Grundwassermengen, ein verhaltnismaBig
weiches Wasser. Heidelberg kann daher auf fiir recht weite Zeiten hinaus
mit recht gutem Wasser hinreichend versehen werden.
Matouschek (Wien).
Originalreferate aus bakteriologischen und gSrungsphysiologi-
schen etc. Instituten, Laboratorien etc.
Mitteilungen der Wissenschaftlichen Station fiir Brauerei in Munchen.
Will, H. (Ref.) u. Schimon, 0., Vergleichende biologische
Untersuchung von Brauwasser. (Zeitschr. f. d. ges. Brau-
wesen. 1914. 37. p. 249—252, 261—286.)
Im Jahre 1911 veroffentlichte J. Schlesinger (Allg. Zeitschr. f.
Bierbrauer. u. Malzfabr. 39. 1911. p. 358) ein neues biologisches Unter-
suchungsverfahren fiir Brauwasser, welches eine Briicke zwischen dem Ver-
fahren von Hansen und von Wichmann bilden sollte. Es schlieBt
sich im Prinzip dem Wichmann schen Verfahren an, sucht aber den
Fehler der starkeren Wasserverdiinnung zu vermeiden. Er teilt tabellarisch
die Analysenergebnisse von 49 Wasserproben mit, welche er einer verglei-
chenden und kritischen Untersuchung nach dem Verfahren von Wich¬
mann, Hansen und nach seinem eigenen Verfahren unterzogen hat.
Bei der Diskussion der Ergebnisse von Schlesinger kommt Ref. zu
dem SchluB: es ist keine Handhabe zu der Annahme gegeben, daB gerade
das Verfahren von Schlesinger zur richtigen Beurteilung einer Wasser-
probe fiihrt. Um eine Anschauung liber die diskutierte Frage aus eigenen
Untersuchungen zu gewinnen, hat Ref. Herra 0. Schimon veranlaBt,
von den Wasserproben, welche zwecks biologischer Untersuchung von Braue-
reien an die Wissenschaftliche Station eingesandt worden waren, 27 und
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zwar willkiirlich ausgewahlte vergleichend nach den verschiedenen in Frage
stehenden Verfahren zu untersuchen.
Zur Anwendung kam das Verfahren von Hansen und zwar mit
unverdunntem und mit im Verhiltnis 1 : 1 verdiinntem Wasser, das Ver¬
fahren von Wichmann zur Feststellung des Zerstorungsvermogens mit
unverdunntem Wasser und das Verfahren von Schlesinger mit dem
im Verhaltnis 1 : 1 verdunnten Wasser.
Die Untersuchungsergebnisse sind tabellarisch zusammengestellt.
Bei einem Vergleich der Ergebnisse nach dem Verfahren von Hansen
bei Einimpfung des ursprunglichen und des im Verhaltnis 1 : 1 verdunnten
Wassers tritt wieder die schon frtther von dem Ref. festgestellte Tatsache
scharf hervor, daB sehr stark und sehr gering verunreinigte Wasserproben
gut iibereinstimmende Ergebnisse liefem; anscheinend kommt auch bei
einzelnen der starker verunreinigten Proben bei Verdiinnung des Wassers
eine gewisse Abstufung des Infektionsgrades zum Ausdruck. Im ubrigen
verhalt sich eine groBere Reihe von Wasserproben vollig anormal. Jeden-
falls besteht also auch hier wie in anderer Beziehung eine groBe Unsicherheit,
welche auf die Beurteilung einer Wasserprobe, wenn diese sich nur auf ein
einziges und zwar auf ein noch nicht geniigend beziiglich der Grenzen seiner
Leistungsfahigkeit ausprobiertes Verfahren aufbaut, von einschneidendem
EinfluB ist.
Den Hauptgrund jener Anomalien sucht Ref. in der Verdiinnung des
ursprunglichen Wassers. Der Gedanke die Empfindlichkeit der Analyse zu
steigern, geht, wie Ref. scheinen will, von der irrigen Voraussetzung aus,
daB gleichzeitig mit der Verdiinnung auch eine gleichmaBige Verteilung
der Keime in der Volumeinheit moglich ist und tatsachlich erfolgt. Diese
Voraussetzung diirfte aber wohl nur in sehr wenigen Fallen erfiillt werden.
In der ungleichmaBigen Verteilung der Organismen im Wasser liegt eine Fehler-
quelle, welche allerdings bei starker infiziertem Wasser iiberhaupt nicht
oder nur in geringerem Grade hervortritt, um so mehr aber bei schwacher
oder sehr gering infiziertem.
Die Verdiinnung der zu untersuchenden Wasserprobe gibt aus den
dargelegten Griinden nicht nur keine Gewahr fiir eine groBere Empfindlich¬
keit des Untersuchungsverfahrens, sondem sie schleppt schwerwiegendc
Fehler in die Analyse ein. Sie versagt gerade dann, wenn Wasserproben
vorliegen, die an der Grenze der Verwendbarkeit stehen, wenn die Ent-
wieklungskraft als MaBstab der Beurteilung herangezogen wird. Durch noch
starkere Verdiinnung der ursprunglichen Wasserprobe wird das Unter-
suchungsverfahren von Hansen und dasjenige von Schlesinger
nicht empfindlicher, sondern noch unsicherer.
Vergleicht man die Zahlen fiir das Zerstorungsvermogen nach Schle¬
singer mit denjenigen der Entwicklungskraft mit unverdiinntem und
mit verdiinntem Wasser, so findet man auch hier wieder, daB im allgemeinen
einem hohen Zerstorungsvermogen auch ein hoher Prozentsatz fiir die Ent¬
wicklungskraft entspricht, einem geringen eine geringe Entwicklungskraft.
Allerdings bestehen hier keine ganz klaren Beziehungen; eine bestimmte
Proportionalitat zwischen dem Zerstorungsvermogen und der Entwicklungs¬
kraft ist nicht ersichtlich. Bei den mittleren, zwischen den beiden gut iiber-
einstimmenden Enden der Reihe liegenden Zahlen finden sich dagegen
starke, regellose Schwankungen und daher vollige Unsicherheit.
Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse berechtigen also zu dem
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298
Bakteriologisohe and garungsphysiologisohe Institute etc.
ausgesprochenen Zweifel, daB das Zerstorungsvermogen nach dera Verfahren
von Schlesinger durch die Entwicklungskraft des verdiinnten Wassers
unter Umstanden eine gewisse Kontrolle erfahrt. Die Ergebnisse eines un-
sicheren Verfahrens konnen nicht durch die Ergebnisse eines zweiten ebenso
unsicheren gestUtzt werden. Einen e x a k t e n MaBstab filr die Beurteilung
des Wertes der abgekiirzten Verfahren der Wasseruntersuchung von Schle¬
singer und Wichmann gibt auch das Verfahren von Hansen
mit unverdUnntem Wasser nicht ab.
Die Anschauung von Schlesinger, daB sein Verfahren fur alle
Arten von schlechten und guten Wassern und zwar auch ftir solche Wasser,
die sich der oberen und unteren Grenze der Reinheit bzw. der Verunreinigung
nahern, ziemlich empfindlich sei, erhielt also durch unsere Untersuchungen
eine Korrektur.
Die Zusammenfassung in Tabelle IV, in welcher das Zerstorungsver-
mogen nach dem Verfahren von Schlesinger und von Wichmann
einander gegeniibergestellt ist, zeigt, daB beide Verfahren sich nicht mit-
einander vergleichen lassen.
Kurz zusammengefafit kommt Ref. auf Grund der vorliegenden Unter-
suchungsergebnisse zu dem SchluB, daB das Verfahren von Schlesinger
zur Feststellung des Zerstorungsvermogens so wenig wie das Verfahren von
Wichmann eine brauchbare Grundlage fur die biologische Beurteilung
von Brauwasser bietet, daB es gerade da, wo es gegenUber anderen Verfahren
Sicherheit durch groBere Empfindlichkeit bieten soil, versagt.
Autoreferat.
Aus dem Institut ftir Garungsgewerbe in Berlin.
SchUnfeld, F. u. Kiinzel, E., Die Glykogenbestimmung in der
H e f e (Wochenschr. f. Brauer. Jg. 31. p. 9—12.)
Schonfeld, Krampf und Hirt hatten die von verschiedenen
Autoren Uber den Glykogengehalt der Hefezellen gemachten Beobachtungen
durch eine Veroffentlichung 1 ) Uber eine Reihe von quantitativen Glykogen-
bestimmungen in Brauereihefen erganzt, die von ihnen nach einer von
P f 1 U g e r angegebenen Methode 2 ) ausgefUhrt worden waren.
Verff. haben die genannte Methode verbessert und eine Beschleunigung
der AusfUhrung der Glykogenbestimmung im Vergleich zu der frUheren Methode
crmoglicht. Die nach kurzem Wassern in der Hefewanne dem Betrieb zu
entnehmende Hefe wird s o f o r t gepreBt und zerkleinert. Alsdann werden
zwischen 10 und 15 g der Hefe genau abgewogen und diese Menge mit 25 ccm
60-proz. Kalilauge im Wasserbade 3 Stunden lang zum Sieden erhitzt. Die
Hefe darf vor Anstellung des Versuchs nicht getrocknet werden, weil w&h-
rend des Trocknens der Glykogengehalt sich erheblich zu verandern ver-
mag. Es ist nach den Beobachtungen der Verff. fttr das Ergebnis der Gly¬
kogenbestimmung belanglos, ob die Hefezellen in ganzem Zustande oder
durch eine KugelmUhle zerkleinert verwendet werden.
Nach dreistUndigem Erhitzen laBt man abkiihlen, spUlt mit 50 ccm Wasser
in ein groBeres GefaB uber und fallt das Glykogen mit 200 ccm 96-proz. Al-
kohol aus. Nach 24 Stunden wird die Uber dem Niederschlag stehende FlUssig-
kcit mit Wasserstrahlpumpe und Saugflasche durch ein quantitatives Filter
ahgesaugt. D er Niederschlag wird so lange mit 66-proz. Alkohol ausgewaschen,
1 ) Wochenschr. f. Brauer. Jg. 28. p. 157; Jg. 29. p. 174.
2 ) P f 1 u g e r s Arch. Bd. 129. 1909. p. 362.
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bis das Filtrat farblos ist. Vor dem zweiten Filtrieren setzt man zweckmaBig
einige Tropfen konzentrierter Kochsalzlosung zu. Der Niederschlag wird
alsdann noch zweimal mit absolutem Alkohol imd zweimal mit Ather ge-
waschen und zuletzt in heiBem destillierten Wasser gelost. Nach erfolgter
Losung und Abkiihlung wird in einen 200 ccm-Kolben filtriert, mit HC1
vom spez. Gew. 1,19 neutralisiert und auf 200 ccm aufgeftillt. Diese 200 ccm
werden mit 10 ccm derselben Salzsaure durch dreistiindiges Erhitzen im
Wasserbade invertiert. Nach dem Abktihlen neutralisiert man mit 60-proz.
Kalilauge, fiillt auf 200 ccm auf und bestimmt nach A11 i h n in 25 ccm
der Fliissigkeit das Glykogen als Dextrose. Glykogen = Dextrose X 0,927.
Die an fttnf verschiedenen Heferassen gemachten Beobachtungen er-
gaben Schwankungen im Glykogengehalt zwischen 8,7 und 21 Proz. in der
Trockensubstanz. Es konnte in Ubereinstimmung mit frtther gemachten
Beobachtungen ein Zusammenhang zwischen der Hohe des Glykogengehaltes
einer Hefe und ihrem EiweiBgehalt, sowie ihren Rasseeigenschaften, be-
sonders ihrer Fahigkeit, im GSrbottich Bruch zu bilden, festgestellt werden.
EiweiBreiche Hefen besitzen wenig, eiweiBarme viel Glykogen. Bruchschwache
niedrig vergarende Rassen neigen mehr zur Bildung von Glykogen als hoch-
vergarende „Bruchhefen“.
Schonfeld,F., Der assimilierbare Stickstoff in derWiirze
und seine Beziehung zur Hefe und G&rung. (Wochen-
schrift f. Brauer. Jg. 31. p. 197—199.)
Verf. benchtet Uber von ihm in Gemeinschaft mit Heinz vorgenom-
mene chemische Untersuchungen an Wiirzen, wie sie zur Herstellung von Ber¬
liner Weifibier Verwendung finden. Diese Wiirzen werden aus einem Ge-
misch von 2 bis 3 Teilen Weizen- und 1 Teil Gerstenmalz hergestellt.
Die Versuchswiirzen wurden auf ihren Gehalt an Gesamtstickstoff,
Asche, Kieselsaure, Gesamtphosphorsaure, organisch und anorganisch ge-
bundene Phosphorsaure, an Alkali und an Erdalkali gebundene Phosphor-
saure, CaO, MgO sowie auf ihren Gehalt an assimilierbarem Stickstoff ana-
lysiert.
Diese WeiBbierwurzen hatten einen im Vergleich zu ausschlieBlich aus
Gerstenmalz hergestellten Wiirzen sehr niedrigen Gehalt an mineralischen
Bestandteilen, besonders auffallend ist jedoch die Tatsache, daB die Wiirzen
nur bis zu 45 Proz. assimilierbaren Stickstoff enthielten. Gerstenmalzwiirzen
enthalten im Mittel 55—60 Proz. assimilierbaren Stickstoff. Als Grund
fiir diese Erscheinung erblickt Verf. den niedrigen EiweiBgehalt (10 Proz.)
und das „kurze Gewachs“ des Weizenmalzes. Nun werden trotz des ge-
ringen Gehalts an assimilierbarem Stickstoff die WeiBbierwiirzen von den
Hefen bis zur Erreichung des Endvergarungsgrades vergoren, die Tatigkeit
der Hefe ist also hier eine besonders rege. Verf. ist der Ansicht, daB dieser
scheinbare Widerspruch sich dadurch aufklart, daB gerade die WeiBbier¬
wiirzen im Gegensatz zu stickstoffreichen Wiirzen, in denen die Hefe sehr
bald Bruchform annimmt, ihre Vermehrungsfahigkeit teilweise einbiiBt und
zu Boden sinkt, eine besonders starke fast restlose Assimilation des vorhan-
denen Stickstoffs ermoglichen. In den WeiBbierwurzen vermag die Hefe
verhaltnismaBig viel Stickstoff zu assimilieren, da sich erst spat Bruch
bildet, und weil die Hefe langer schwebend bleibt, sie sich starker vermehrt
und sie alien vorhandenen Zucker vergart.
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Bakteriologisohe and g&ruDgsphysiologisohe Institute etc.
Rommel, W., Die Verwendung von Nachg&rungshefen
bei der Herstellung von Porter und ihre Erfolge
in der Praxis. (Wochenschr. f. Brauer. Jg. 30. p. 88—89.)
C1 a u s s e n hatte zuerst darauf hingewiesen, daB der typische Ge-
schmack und Geruch gewisser typischer englischer Biere durch die Anwesen-
heit von T o r u 1 a - Arten bedingt sei, die von ihm als Brettanomyces
beschrieben wurden. Verf. gibt eine tlbersicht uber die vor Claussen
bekannt gewordenen Arbeiten auf diesem Gebiet, an denen sich besonders
Jorgensen und van Laer beteiligten und berichtet tiber die Er-
fahrungen, welche mit der Verwendung von Reinkulturen der Brettano¬
myces - Arten in auBerenglischen Brauereibetrieben gemacht worden sind.
Diese Reinkulturen werden aus englischen Bieren hergestellt, in pasteuri-
sierten Porter eingeimpft und dort der Entwicklung und dem Wachstum
uberlassen. Die mit diesen Kulturen gemachten Erfahrungen sind durch-
aus zufriedenstellend, sie bilden eine Bestatigung der Ansicht, daB diese
Organismen, die als „sekundare Hefen“ bezeichnet werden konnen und
eine sehr hohe Verg&rung hervorbringen, zur Erzeugung bestimmter eng¬
lischer Biersorten unerlaBlich sind. Die Brettanomyces -Arten
mUssen bei bestimmten Bieren die Tatigkeit der Kulturhefe erganzen, die
Notwendigkeit ihrer Anwesenheit erklart die Berechtigung der Abneigung
der englischen Brauereibetriebe gegen die Einfuhrung des Hefereinzucht-
systems.
Lindner, P., Ein einfaches photographisches Verfahren
im Dienste der biologischen Analyse. (Wochenschr. f.
Brauer. Jg. 31. p. 87—88, mit 9 Abbild.)
Verf. gelangte dadurch, daB er im dunklen Raum ein Biindel paralleler
Strahlen von der Bogenlampe 1 / 90 Sekunde lang mit Hilfe eines Spiegels
auf ein in einem Glaskolben oder in einer Glaskiivette mit dahinter befestig-
tem Gaslichtpapier befindliches Objekt entsandte, zu Aufnahmen, die neben
vollkommener Scharfe in den Umrissen den Vorteil einer genauen Wieder-
gabe der natiirlichen GroBenverhaltnisse bieten. Es handelt sich hierbei
demnach um ein Photographieren ohne photographischen Apparat; die er-
zeugten Bilder stellen Negative dar, die als solche mitunter eine groBere
Gbereinstimmung mit den natiirlichen Verhaltnissen als es bei Positiven der
Fall ist, erkennen lassen. So heben sich z. B. die Hefen- und Bakterien-
kolonien in den Petri schalen als helle Punkte von der dunkel erschei-
nenden Gelatine ab.
Baudrexel, A., Die Gasentwicklung bei frisch herge-
s t e 111 e m Kartoffelgereibsel. (Zeitschr. f. Spiritusind. Jg. 37.
p. 109.)
Verf. stellte Versuche an Uber die Zusammensetzung der Gase, welche,
wie auch Henneberg beobachtete, auf frisch zerriebenen und mit Milch-
saurebakterien geimpften Kartoffeln mitunter die Erscheinung einer Schaum-
bildung hervorrufen, ohne daB diese Gasbildung als eine fUr die eingeimpften
Bakterien charakteristische Eigenschaft zwanglos hatte erklart werden
konnen.
Verf. kann als Ergebnis seiner Versuche in Ubereinstimmung mit
Henneberg die Tatsache bestatigen, daB ebenso wie bei der Milchsaure-
garung durch gewisse Milchsaurebakterien kein Verlust an organischer Sub-
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Bakteriologuohe und garungsphysiologiBche Institute eto.
301
stanz stattfindet, dies auch bei der Kartoffelsauerung der Fall ist. Die wah-
rend der Sauerung von ungekochten Kartoffeln beobachtete Entwicklung
von C0 2 riihrt demnach her von der Atmung der Zellen der Kartoffel, die
durch die Anwesenheit der Milchsaurebakterien wenigstens zu Beginn der
Sauerung nicht aufgehoben wird. Die Atmung ist besonders auch deshalb
in solchen Fallen sehr lebhaft, weil die durch das Zerreiben voneinander-
getrennten Zellmassen unmittelbar mit dem Sauerstoff der Luft in Be-
nihrung kommen, vielleicht auch deshalb, weil die Zellen durch die im aus-
fliefienden Zellsaft enthaltenen Stoffe angeregt werden.
Henneberg, Paula, Die hochsten SSuerungstemperaturen
des Bacillus DelbrUcki. (Zeitschr. f. Spiritusind. Jg. 37.
p. 65—66.)
Verf. machte teils im Laboratorium, teils in der Fabrik im grofien
vergleichende Versuche zwecks Feststellung, ob gewisse „thermophile“
Bakterien den Bacillus DelbrUcki in bezug auf Sauerungsver-
mogen und Widerstandsfahigkeit gegen hohe Temperaturen erreichen oder
ihn etwa noch tibertreffen.
Als Nahrsubstrat fand bei den Versuchen eine aus gleichen Teilen
Darrmalz und Roggenschrot mit Wasser hergestellte Maische von 18,7 Proz.
Bllg. Verwendung. Verf. gelangte zu dem Ergebnis, dafi die „thermophilen“
Arten nichts anderes oder jedenfalls nicht besser sind als B a c. Del¬
brUcki.
DelbrUck, M., Einsauern der Kartoffeln mittels Milch-
s&urepilz-Reinkulturen. (Jahrb. d. Ver. d. Spiritus-Fabrikant.
in Deutschl. Bd. 14. p. 32.)
Verf. hat in Gemeinschaft mit Henneberg, Voltz und G o s -
1 i c h umfangreiche erfolgreiche Versuche Uber die Moglichkeit dor Kon-
servierung der Kartoffeln mit Milchsaurepilz-Reinkultureu angestelit. Es
gelang, die „wilde“ Sauerung, d. h. die Wirksamkeit der spontan auftretenden
Bakterien, die Substanzverlusto bis zu 50 Proz. herbeifUhrt, durch ,,Rein-
sauerung“, eingeleitet durch Impfung der Kartoffeln mit Reinkulturen, zu
ersetzen. Man hat sich zu diesem Zwecke der den jeweiligen Temperatur-
verhaltnissen angepaBten Reinkulturen zu bedienen, die als „Kalt“- bzw.
„Warmmilchsaurepilze“ zu bezeichnen sind. Bei Verwendung dieser Rassen
ist es moglich, die Kartoffelmasse innerhalb eines oder weniger Tage zu
sauern.
Voltz, W., Wie hat die Impfung der einzusauernden
HackfrUchte und der Rauhfutter'stoffe mit Rein¬
kulturen von Milchsaurebakterien zu erfolgen?
(Zeitschr. f. Spiritusind. Jg. 36. p. 599.)
FUr die Konservierung von Kartoffeln und andcren Futterstoffen, be¬
sonders in den Jahren mit grofien Ernten, hat das Einsauerungsverfahren,
d. h. die Impfung des durch Dampfen und Zerkleinern in entsprechender
Weise vorbereiteten Materials mit Reinkulturen gewisser Milchsaurebak¬
terien in gemauerten Gruben eine hohe Bedeutung gewonnen. Verf. gibt
als praktisch verwertbares Ergebnis der von ihm angestellten Versuche
Anweisung uber die Einsauerung von gekochtcn Kartoffeln, von unge¬
kochten HackfrUchten, von rohen Hackfrlichten bei gewohnlicher Tempe-
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302
Inh<.
ratur (elwa 15°) und tiber die Einsauerung von Rauhfutter (Grunmais,
Riibenbl&tter, Kartoffelkraut usw.).
Foth, G., Die Sauerfutterbereitung mit reingeztich-
teten Milchsaurepilzen. (Zeitschr. f. Spiritusind. Jg. 37.
p. 108.)
V o 11 z und Henneberg wiesen nach, daB durch Anwendung
von Reinkulturen von Milchsaurebakterien Kartoffeln ohne wesentliche
Nahrstoffverluste konserviert werden konnen und daB dieses Verfahren
sich auch praktisch mit Erfolg durchfuhren laBt. Man kann die Kartoffeln
hierbei entweder vorher dkmpfen oder sie in Form von wasserigem Kartoffel-
reibsel verwenden. Verf. schlagt vor, die Vorzuge beider Methoden zu ver-
einigen und macht eingehende Vorschlage fiir die praktische Anwendung
dieses Verfahrens der Vorbereitung der Kartoffeln sowohl fiir die „Warm-
8 auerung“ (bei etwa 50°) als auch fiir die „Kaltsauerung“.
Rommel (Berlin).
Inhalt.
Botente.
Apparat zum kontinuierlichen Sterilisieren
von Milchkannen und ahnlichen Trans-
portgefaBen, p. 274.
Ayers, 8. Henry and Johnson, W. T. jr.,
Ability of Streptococci to survive Pasteu¬
rization, p. 253.
Backhaus, Zwanzig Jahre Erfahrung in der
Kindermilchbehandlung, p. 255.
Bargagli-Petrucci, 0. 9 Studi sulia flora
microscopica della regione boracifera tos-
cana. Ser. II. Sarcina thermophila n. sp.,
p. 294.
Beattie, J. M., Report of the City Bacterio¬
logist on the electrical Treatment of
Milk. City of Liverpool, p. 265.
Beck, W., Eine Reich sans talt fiir Milch-
wirtschaft, p. 256.
Benson, Miles and Evans, R. H., The Manu¬
facture of Cheese from “heated” Milk,
p. 288.
Bleed, Robert 8., Cells in Milk derived from
the Udder, p. 251.
Brew, James D., A Comparison of the
microscopical Method and the Plate Me¬
thod of Counting Bacteria in Milk, p. 250.
Browne, William W., The Significance of
the Time at which Gas is produced in
lactose peptone Bile, p. 293.
Burger, Otto, Milchsaurebildung bei der
Garung, p. 245.
Currie, James N., Flavor of Roquefort
Cheese, p. 291.
Daum6zon, O., Sur un germe microbieri
iso 16 d’une Ascidie alimentaire, p. 293.
Dieffenbach, H., Eine kurze Notiz iiber das
Zentrifugenplankton einiger zusammen-
hangender Teichgewasser, p. 294.
Eichloff, Auf weicliem Wege kann die Be-
schaffenheit der deutschen Butter in
steigendem MaBe verbessert werden?
p. 282.
Eichloff, Merkblatt zur Herstellung guter
Butter, p. 282.
Ergebnisse bakteriologischer Untersuchung
der Marktmilch in Nurnberg, p. 251.
Euler, Hans u. Hille, Einar, tfber die pri-
mare Umwandlung der Hexosen bei der
alkoholischen Garung, p. 246.
— u. Sahl6n, Jakob, Zur Kenntnis der Ak-
tivierung der Hefe, p. 243.
Evans, A. C„ Hastings, E. O. and Hart, E.
B., Bacteria concerned in the Production
of the characteristic Flavor in Cheese of
the Cheddar Type, p. 289.
Feitler, Siegmund, Garungstechnik. Abt. 1:
Die Bierbrauerei, p. 249.
Freund, E., Der heutige Stand der Milch-
trocknungstechnik, p. 264.
Freund,W., Ein neues Reinigungsmittel fur
Milchflaschen und Molkereigerate, p. 275.
Friedenthal, H., t)ber Sauglingsemahrung
nach physiologischen Grundsiitzen mit
Friedenthaischer Kindermilch und Ge-
musepulvern, p. 277.
Oorini, C., Le basi scientifiche e pratiche
della fabricazione del formaggio con fer-
menti selezionati, p. 281.
Gunther, Carl, Die wissenschaftliche Tatig-
keit der Landesanstalt fiir Wasserhygiene
in den ersten 12 Jahren ihres Bestehens,
p. 293.
Gunther, H. K., Molkereiprodukte und Nah-
rungsmittelkontrolle, p. 280.
Hammer, B. W., A bacteriological Study
of blue Milk, p. 279.
Hart, E. B., Hastings, E. G., Flint, E. M.
and Evans, Alice C., Relation of the Ac¬
tion of certain Bacteria to the Ripening
of Cheese of the Cheddar Type, p. 290.
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Inhalt
303
Heiuse, B., Auffallende Verfarbungen der
Butter, p. 287.
Herter, W., Die Mikroorganismen in der
Mulierei und Backerei, p. 292.
Hittcher, Die Behandlung der zur Versor-
gung der GroBstadte bestimmten Milch,
p. 255.
—, Vorschlage fiir die Priifung und Be-
urteilung von Kindermilch, p. 278.
Holliger, W. t Die Bedeutung der B&kterien-
welt fiir die Milchwirtschaft, p. 250.
Hunziker, 0. F., Pasteurization of Cream,
p. 280.
Iwanoff, L., Zur Frage nach der Beteili-
gung der Zwischenprodukte der alko-
holischen Garung an der Sauerstoff-
atmung, p. 246.
Kloss, J., Uber den EinfluB von Chloroform
und Senfol auf die alkoholische Garung
von Traubenmost, p. 248.
Kolkwitz, R., Uber Wasserbliiten, p. 294.
Kooper, W. D., Die Titration der Milch mit
Alkohol verschiedener Konzentration,
p. 277.
—, Priifet die Milch mit Alizarol, p. 277.
Kossowicz, Alexand., Das Vorkommen von
Hefen und hefeahnlichen Pilzen im
Vogelei, p. 243.
Kuckuk, Friedrich, Die Wasserversorgung
der Stadt Heidelberg in ihrer geschicht-
lichen Entwicklung, jetzigen Bedeutung
und zukiinftigen Gestaltung, p. 296.
Kiihl, H., Die Bedeutung des Kleinfilters
fiir Molkereibetriebe, p. 280.
—, LaBt sich Kase fiir den Export sterili-
sieren? p. 289.
—Uber Pergamentpapier, p. 292.
Laengen, Der Biorisator in der Praxis,
p. 264.
Lamson, B. W., A Comparison between the
bacterial Content of Milk drawn in the
closed Stable and in the milking Room
of the open Stable, p. 252.
Lauterwald, F., Die Gewinnung und Be¬
handlung der Milch, p. 266.
Lederle, Ernst J., Problems in Sanitary Milk
Classification with special Reference to
the Experience in New York City, p. 275.
Ltthnia, F., Uber das Biorisatorverfahren
und die Leipziger Enzyma-Milch, p. 260.
—■, Untersuchungen uber das vorzeitige
Gerinnen der Milch an Gewittertagen,
p. 279.
Loesche, Uber die Verwendung von Prof.
Dr. Doerrs Trockennahrboden fiir milch-
bakteriologische Untersuchungen, p. 251.
Matsner, J., Uber Chemismus verschiedener
Garungen, p. 245.
Mazd, P., Fro mages a p&te molle. Accidents
de fabrication, p. 291.
— Rdsumd de la Conference sur les
microbes dans les industries du lait et
particuli&rement dans l’industrie de
beurre, p. 275.
McCleave, Thomas C., Certified Milk, p. 255.
MeiBner, Richard r Zur Morphologic und
Physiologic der Kahmhefen und der kahm -
hautbildenden Saccharomyceten, p. 243.
Meurer, R., Uber das Biorisatorverfahren
und die Leipziger Enzyma-Milch, p. 260.
Die Milcherhitzung in den Molkereien und
der Nachweis geniigender Erhitzung
durch Guajaktinktur, p. 266.
Das deutsche Molkereiwesen in veterinar-
medizinischer Betrachtung, p. 280.
Morres, W., Alkoholprobe und Alizarol-
probe, p. 276.
N&hrboden in konservierter Form und ihre
Bedeutung fiir die praktische Milchwirt¬
schaft, p. 251.
Neuberg, C. u. Czapski, L., Uber den EinfluB
einiger biologisch wichtiger Sauren
(Brenztraubensaure, Milchsaure, Apfel-
saure, Weinsaure) auf die Vergarung des
Traubenzuckers, p. 242.
-, Uber Karboxylase in Saft aus ober-
gariger Hefe, p. 241.
— u. Iwanoff, N., Uber das ungleiche Ver-
halten von Karboxylase und Zymase zu
antiseptischen Mitteln, p. 242.
— u. Kerb, Joh., Uber zuckerfreie Hefe-
garungen. XVI. Zur Frage der Bildung
von Milchsaure bei der Vergarung von
Brenztraubensaure durch lebende Hefe
nebst Bemerkungen uber die Garungs-
vorgange, p. 245.
-, Zuckerfreie Hefegarungen. XV.
Uber die Bildung von n-Propylalkohol
bei der Vergarung von a-Ketobutter-
saure, p. 248.
— u. Nord, F. F., Uber die Garwirkung
frischer Hefe bei Gegenwart von Anti-
septicis, p. 241.
— u. Rosenthal, P., Uber zuckerfreie Hefe¬
garungen. XIV. Fortgesetzte Unter¬
suchungen iiber die Karboxylase, p. 247.
— u. Rubin, Olga, Uber die Bildung von
Thioschwefelsaure aus Atherschwefel-
saure und Sulfonsaure, p. 241.
0—r, Gervais, p. 291.
Palladin, W., Gromoff, N. u. Monteverde,
N. N., Zur Kenntnis der Karboxylase,
p. 246.
Petit, P., La vaccination des bi^res contre
le durcissement, p. 249.
Rautmann^Die durch Streptokokken (Eiter-
erreger) bedingte Euterentziindung der
Kiilie; die Bedeutung dieser Bakterien
und ihr Nachweis in Milch, p. 253.
)t6non, L., Richet, Ch. et Ldpine, A., Role
antiseptique des ferments m^talliques
sur la fermentation lactique, p. 244.
Rogers, L. A. and Dahlberg, Arnold O., The
origin of some of the Streptococci found
in Milk, p. 252.
Rdna, Elisabeth, I. Uber die Reduktion des
Zimtaldehyds durch Hefe. II. Vergarung
von Benzylbrenztraubensaure, p. 242.
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304
Inhalh
Savage, W. 0., Milk and the Public Health,
p. 267.
Schlofimann, Art., Uber keimfreie Roh-
milch, p. 267.
Stetter, Ad., Uber Katalase- und Reduk-
tasebestimmung von Kuh milch in der
Praxis und fiber Beziehungen zwischen
Katalase und Reduktase einerseits und
spezifischem Gewicht, Fett und Aziditat
andererseits, p. 276.
Strttse, A., Eine Priifung des Auerbach-
schen Milchschnellkochers, p. 267.
Tamura, Sakae, Zur Chemie der Bakterien.
V. Mitt. Uber die chemische Zusammen-
setzung eines Wasserbacillus, p. 295.
Teichert, K., Uber Desinfektion in Molkerei-
und Kasereibetrieben, p. 280.
—, Versuche uber die Anwendung ge-
reifter Milch bei der Weichkase-Herstel-
lung, p. 289.
Usami, K., Mykologische Notizen uber
Awamori-Koji-Pilze (Aspergillus) und
Rhizopus Delemar, p. 250.
Varga, Oskar, Uber Brandsporen in den
Kleien und deren quantitative Bestim-
mung [Tschechisch ], p. 292.
W. S. Q., Die hygienische Bedeutung der
Melkmaschinen, p. 260.
Weigmann, H., Versuche mit dem „Biori-
sator“, p. 261.
—, Versuche mit dem ,,Degermator“,
p. 256.
—, Versuche iiber Dauerpasteurisierung
der Milch in Flaschen, p. 267.
— u. Wolff, Neue Beobachtungen iiber die
Entstehung des Steckriibengeschmackes
der Butter, p. 282.
Weld, Ivan C., Observations regarding the
relative nutritive Value of pasteurized
and raw Milk, p. 254.
Wilhelmi, Julius, Instrumentarium zur Ent-
nahme biologischer Wasserproben. I.
Die Planktonpumpe, p. 294.
Wing, Lois W., Milking Machines: Their
Sterilization and their Efficiency in pro*
ducing clean Milk, p. 275.
Zikes, Heinrich, Das Chinoeol — ein Des-
inficiens bei garungsphysiologischen Ar-
beiten, p. 249.
Originalreferate aus bakteriologischen und
garungsphysiologischen etc. Instituten,
Laboratorien etc.
Mitteilungen derWissenschaftlichen Station
fiir Brauerei in Miinoh en.
Will, H. (Ref.) u. Schimon, 0., Verglei-
chende biologische Untersuchung von
Brauwasser, p. 296.
Aus dem Institut fiir G&rungsgewerbe in
Berlin.
Baudrexel, A., Die Gasentwicklung bei
frisch hergestelltem Kartoffelgereibsel,
p. 300.
Delbriiok, M., Einsauern der Eartoffeln
mittels Milchsaurepilz - Reinkulturen,
p. 301.
Foth,0., Die Sauerfutterbereitung mit rein-
geziichteten Milchsaurepilzen, p. 302.
Henneberg, Paula, Die hdchsten Sauerungs-
temperaturen des Bacillus Delbriicki,
p. 301.
Lindner, P., Ein e inf aches photographi-
sches Verfahren im Dienste der biolo-
gischen Analyse, p. 300.
Rommel, W., Die Verwendung von Nach-
garung8hefen bei der Herstellung von
Porter und ihre Erfolge in der Praxis,
p. 300.
Schttnfeld, F. u. Kiinxel, E., Die Glykogen-
bestimmung in der Hefe, p. 298.
—, Der assimilierbare Stickstoff in der
Wiirze und seine Beziehungen zur Hefe
und Garung, p. 299.
V«ta, W., Wie hat die Impfung der einzu-
sauernden Hackfriichte und der Rauh-
futteretoffe mit Reinkulturen von Milcli-
saurebakterien zu erfolgen? p. 301.
Die Herren Mitarbeiter werden hbfliehst gebeten, bereits fertiggestellte
Klischees — falls solche mit den Mannskripten abgeliefert werden — nicht
der Redaktion, sondern direkt der Terlagsbuchhandlnng Gustay Fischer
in Jena einzusenden.
Abgeschlossen am 12. Marz 1915.
Hofbuchdruckerei Rudolstadt,
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Centralblatt for Bakt etc. D. AM. Bd. 43. No. 12|13.
Ausgegeben am 21. April 1915.
Naehdruck verboten.
Untersuchungen tiber die Enzyme in den Mycelien des auf
stickstoffreien Starkekuchen geztichteten Fenicillium
glaucum.
[Aus dem hygienischen Institut der Koniglichen Universitat Neapel (Direktor:
Prof. V. de Giaxa.]
Von Dr. Donait? Franccschelli. 1 )
Die Rolle der Enzyme bei biologischen Prozessen ist jetzt allgemein an-
erkannt, obgleich man noch recht wenig iiber ihre Natur weiB. Es scheint, daB
die Tatigkeit der Mikroorganismen und der Zellen in verschiedener Richtung
verlauft, je nach den Arten der Enzyme, die sie hervorzubringen fahig sind,
und daB dieselbe Zelle oder Zellengruppe vornehmlich einige Fermente ab-
sondert, infolge der von dem Substrate, in welchem sie tatig sind, ausgehenden
Reize. Diese Fahigkeit erklart die Verschiedenheit der Ansichten der Autoren,
die sich mit den Enzymen derselben Zellenart beschaftigt liaben, insofern die
Verschiedenheiten in der Enzymbildung dureh die Verschiedenheit der Zu-
sammensetzung des Nahrbodens oder besser durch die Verschiedenheit der in
dem Substrat selber zu zersetzenden Bestandteile verursacht sind.
Es ist zur Genlige bekannt, welchen Anted man heute den Eumyceten bei
den biologischen Prozessen zuschreibt, und wie die Forscher sich bemtiht haben,
den Veranderungen, welche deren Tatigkeit begleiten, Schritt vor Schritt zu
folgen. Man weiB ferner, daB man durch denselben Schimmelpilz, wenn er
auf verschiedenen Medien geziichtet ist, verschiedene Enzyme erhalt, je nach-
dem die Substrate die Bildung bestimmter Stoffe gefordert hatten. Es scheint
auBer Zweifel, daB die Mikroorganismen im allgemeinen und die Hypho-
myceten im besonderen aus auBeren Griinden neue Wirkungen annehmen,
welche sich im Prinzip durch verschiedene Enzymbildungen auBern.
Diese vielfaltige Tatigkeit der Mikroorganismen wird auch fiir diePatho-
logie, besonders beziiglich der Erklarung verschiedener lntoxikationen, noch
von Wichtigkeit werden. Ich erinnere hier an die Mitteilung von Camurri(l)
auf dem italienischen pellagrologischen KongreB im Jahre 1910. Er, nebst
anderen Autoren, nimmt an, daB einige Hyphomyceten, wie Aspergillus
und P e n i c i 11 i u m , da sie im Mais ein ausgezeichnetes Kulturinedium
finden, in ihren Mycelzellen Enzyme bilden, die fahig sind, den Mais zu ver-
andern und seine Aahrkraft bedeutend zu beeintrachtigen. In dem so veriin-
derten Maise fande sich w r ahrscheinlich das Gift der Pellagra.
Der Wechsel der Giftigkeit der gleichen P e n i c i 11 i u m art, auf wel-
chen C e n i (2) aufmerksam gemacht hat, ist meiner Meinung nach nicht so
sehr von dem TemperatureinfluB als von der Fahigkeit des Schimmels ab-
hangig, Zersetzungen hervorzubringen, die er unter anderen Verhaltnissen
nicht hervorbringen wiirde. Geht man von derartigen Betrachtungen aus,
1 ) Obersetzt von Dr. Carlo Math, Palermo.
Zwelte Abt, Bd. 43*
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306
Donato Franceschclli,
so muB untersucht werden, ob die gleiche Mikroorganismen- resp. Hypho-
mycetenart dureh Hire Entwicklung auf bestimmten Kulturboden derart ver-
andert werden kann, daB sie von den urspriinglichen verschiedene biologisehe
AVirkungen erlangt, d. h. wie weit der Aahrboden die Zellen- resp. die Pilz-
tatigkeit und besonders die Enzymbildung beeinfluBt.
Anfang des Jahres 1909 empfahl mir Herr Professor d e G i a x a ,
Untersuchungen iiber die Eumyceten vorzunehmen. Ich wahlte zunachst zu
diesem Zwecke das schon oft studierte Penicillium glaucum, dem
ja viele Autoren in der Aetiologie der Pellagra eine Rolle zuschreiben.
Aus den Resultaten der verschiedenen Forscher geht hervor, daB im
Penicillium glaucum die verschiedensten Enzyme vorkommen,
und zwar Esterase, Carbohydrase, Protease, Koagulose, Oxydase und Zymase.
Esterase. Von echten Esterasen, die fahig sind, die Ester zu' 5 spalten,^hat
L a s c a (4) das Vorkommen eines Enzyms nachgewiesen, welches nicht allein das Mono-
butyrin spaltet, sondern auch auf die Butter wirkt.
Lipase. Duclaux (5) behauptet, daB das Penicillium glaucum
eine Spaltung der Fette in derselben Weise hervorbringen kann wie die Luft, d. h. es
bewirkt eine Oxydation, die sich in erster Linie auf die Glyzeride der fliichtigen Fett-
sauren geltend macht; er fiigt noch hinzu, daB ein Teil dieser letzteren sich verfliichtigt
und ein anderer von dem Schimmelpilz verarbeitet und auch durch das aus dem Kasein
der Butter, an welch er er experimentierte, entstandene Ammoniak verseift wird.
Camus (6) extrahierte aus dem Schimmelpilz sehr kleine Mengen eines En¬
zyms, das fahig war, die Fette zu verseifen. Gerard (7) bestatigte die Beobachtung
von Camus, indem auch er die Lipase extrahierte.
L a s c a ziichtete das Penicillium auf folgendem Nahrboden: Dest. Wasser
100 ccm, Chlornatrium 0,5 g, Chlorcalcium 0,01 g, Chlormagnesium 0,02 g, phosphor-
saures Kalium 0,25 g, Milchsaure 0,3 g, Merck sches Kasein mit einem Fettgehalt
von 0,05 Proz. 3 g. Nach 2 Monaten war das Kasein vollstandig aufgelost, wahrend
der Schimmelpilz ein kegelformiges Hautchen gebildet hatte, das entfernbar und ohne
Verlust wiegbar war. Das in der Kultur enthaltene Fett stellt, auf die Kultur seiber
berechnet, 1,92 Proz. dar, und auf das Kasein berechnet, 0,1 Proz. Daher nahm L a s c a
an, daB das Fett sich auf synthetischem Wege, auf Kosten des Kaseins, resp. der Pro-
teinstoffe bildet, und daB sich ein Teil in den Zellen des Schimmelpilzes als Reserve-
fett anliauft.
Verf. erklart die Fettbildung entweder durch die biologisehe Wirkung des Schimmel¬
pilzes durch ein lipolytisches Enzym, wobei er mit Gerards (loc. cit.) Ansichten
iibereinstimmt, oder durch einen biochemischen ProzeB, bei dem ohne Enzymwirkung
das Glyzerin durch den Schimmelpilz zu Fettsaure oxydiert wird. Die Annahme der
Lipase wurde von Mostynski (8) bestatigt, welcher fand, daB das Senfol zum Teil
durch den Schimmel gespalten wurde.
Karbo hydras e. Der erste, der das Vorhandensein von saccharifizierenden
Enzymen in den Kulturen von Penicillium glaucum verzeichnete, war
B6champs (9), welcher beobachtete, daB ihre Filtrate den Rohrzucker invertieren.
Die Schuler Pasteurs einerseits und andererseits deutsche Forscher entdeckten
nach und nach die verschiedenen Ferments, die das Penicillium zu bilden fahig
ist. Duclaux (10) beobachtete die Sekretion einer Invertase; Bourquelet (11)
fand ein Enzym, das Inulin spaltete, so wie Bildung von Maltase und Trehalase (12),
und Laborde (13) beobachtete, daB Penicillium die Starke in Dextrin
und Starkekleister in Zucker verwandelte. Behrens (14) machte darauf autmerk-
sam, daB der Schimmelpilz unfiihig ist, Zellulose aufzulosen, aber eine Pektinase besitzt.
Endlich beobachtete Duclaux (15), daB auch der Milchzucker vom Penicillium
gespalten wird; mit ihm stimmt Schaffer (16) iiberein, der sowohl bei Asper¬
gillus n i g e r wie auch bei Penicillium glaucum eine geringe Wirkung
auf den Milchzucker konstatierte. Andererseits fand letzterer Verf., daB Rohrzucker-
losungen von den Enzymen der beiden Hypbomyceten umgekebrt werden, wie auch
Maltose von ihnen gespalten wird.
Doan (17) fand kiirzlich bei Wiederaufnahme von Bourquelets Studien
iiber das Vorkommen von Amylase im Penicillium, daB dieses Ferment nicht
spontan aus den Hyphen erhalten wird, und daher zu den Endoenzj r men gerechnet
werden muB. vSowold Siiuren wie Alkalien wirken darauf schadigend ein; 55° C bilden
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Untersuchungen iiber die Enzyme in den Mycelien etc.
307
das Optimum fiir seine Wirkung. Ubrigens nimmt auch Schaffer (loc. cit.) die An-
wesenheit von Inulasen im Penicillium an.
Z e p p e l (18) und W e 11 e (19) fanden, daB beim Schimmeln des Brotes die
Kohlenhydrate eine bedeutende Umwandlung mit ausgiebiger Kohlensaureproduktion
durchmachen; es ergibt sich daraus ein erheblicher Verlust an Trockensubstanz und
Nahrwert des Brotes.
Penicillium soli auch auf Glykoside seine garende Tatigkeit ausuben.
Brennstein (20), der sich mit verschiedenartigen Schimmelpilzen beschaftigte,
fand, daB Penicillium im lebendigen Zustande die Glykoside, wie Helicin, Salicin,
Arbutin, Amygdalin, Koniferin und Saponin spaltet. Aus dem Helicin bildet sich nach
B r. Salicylaldehyd, aus dem Arbutin Hydrochinon, Amygdalin wird in Zucker und
Cyanhydrin gespalten und letzteres bildet durch sekundare Oxydation Mandelsaure
unter Abscheidung von Ammoniak.
Protease. Duclaux hat das Verdienst, zuerst die Ausscheidung einer
Kasease mit trypsinischer Wirkung durch Penicillium glaucum beobachtet
zu haben (21). Z e p p e 1 (loc. cit.) und W e 11 e (loc. cit.) kamen beim Studium der
Veranderungen, die im Brote durch den Schimmel hervorgerufen werden, zu dem
Schlusse, daB Penicillium glaucum und Aspergillus nodulans
die EiweiBmolekiile des Brotes angreifen, daB sie aber keine giftige Wirkung im Ver-
dauungstraktus verursachen, weder durch ihre Stoffwechselprodukte, noch durch die
Sporen; das verschimmelte Brot ist allerdings weniger appetitlich und von schlechtem
Geschmack.
Epstein (22, 23 u. 24) ist der Ansicht, daB beim Reifen des Brieer Kases das
Penicillium glaucum eine sehr wichtige Rolle spielt. Er fand, daB in 10
Tag bei 22° C aufbewahrter Milcb der Schimmel das Kasein ganz peptonisiert hatte,
so daB auf Saurezusatz kein Niederschlag mehr erfolgte. Nach Verlauf eines Monats
trat ganz deutlicher Ammoniakgeruch auf. Die Peptonisierung erfolgt bei leicht alka-
lischer oder neutraler Reaktion. Wenn die Fliissigkeit Milchsaure enthalt, so beginnt
die Peptonisierung erst dann, wenn der Schimmel diese verbrannt hat. Epstein
ist der Meinung, daB das Penicillium ein tryptisches Enzym absondert, welches
keine Wirkung hat, falls Milchsaure vorhanden ist.
Teichei't (25) erklart ebenfalls, daB das Penicillium glaucum eine
ausgesprochene Aufspaltung des Kaseins hervorruft, und weist weiterhin nach, daB
durch das Vorhandensein eines proteolytischen Enzyms im Schimmel die Menge des
loslichen Milchstickstoffs von 5,45 auf 77,58 Proz. steigt; von diesen loslich gewordenen
Substanzen fallen 69,7 Proz. auf Amide.
Budkewitsch (26) kam nach griindlichem Studium der biologischen Wir-
kungen des Penicillium glaucum zu dem Schlusse, daB dieses hauptsachlich
Aminosauren, wie Leucin, Tyrosin, spaltet; er sprach daher von der Moglichkeit, daB
der Schimmel Trypsine absondert, was spater von S a i t o (27) bestatigt wurde, welcher
sie durch die Tryptophanreaktion nachwies.
Koagulase. Duclaux bemerkt in der schon erwahnten Arbeit (21) die
Sekretion eines Labferments durch das Penicillium glaucum, und Schaf¬
fer (16) bewies, daB es nach 3 Tagen Milch gerinnen machte.
Z y m a 8 e. Durch die klassische Arbeit iiber das Bier, durch die Pasteur (28)
das Studium der Garungen wissenschaftlich so stark forderte, bewies er, daB in den
Kulturfliissigkeiten von Penicillium glaucum kleine Alkoholmengen ge-
bildet werden. Auch E 11 r i n g (29) wies in Schimmelkulturen eine Alkoholproduktion
nach, welche in der Kulturfliissigkeit sogar bis zu 4 Proz. betrug. Nach Verf. ist
diese Substanz weit haufiger in den Schimmelkulturen, als man gewohnlich annimmt;
daB man nicht immer ihr Vorhandensein nachweisen kann, riihrt wahrscheinlich davon
her, daB der Alkohol sich der Nachtorschung entzieht, wegen der Fahigkeit der My¬
celien von vielen Hyphomyceten, Athylalkohol zu spalten. DaB dies der Fall ist, be-
weist das Vorhandensein von Oxydasen, das von vielen Autoren nachgewiesen wor-
den ist.
Oxydasen. Die Fahigkeit der Eumyceten, Alkohol zu oxydieren, die von
E 1 f r i n g (loc. cit.) behauptet worden, wurde von W e h m e r (30) und von C o u p i n
(31) sicher festgestellt. Dieselben fanden, daB Aspergillus niger und P e n i •
cillium glaucum in 3 proz. Alkohol boi Gegenwart von Mineralsubstanzen
^inen sehr giinstigen Boden fiir ihre Entwicklung finden. Sie sagen aber nicht, ob die
beiden Schimmel eine vollige 2fersetzung des Alkohols hervorbringen konnen.
Das Vorkommen anderer Oxydasen, besonders der Siiureoxydasen, das von den
Forschern nachgewiesen worden ist, scheint mir von groBter Wichtigkeit fiir die Bio-
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308
Donato Franceschelli,
logie des Penicillium glaucum zu sein. Hansen verzeichnete die Bil-
dung (32) von Kristallen von Calciumoxalat durch Schimmel, der auf Gelatineplatten
kultiviert war, und diese Bildung erfolgt nach B r e f e 1 d (33) in den Sklerotien des
Schimmels selbst. Linde (34) hatte, wahrend er die Entwicklung des Sckimmels auf
Calciumkarbonatplatten studierte, bemerkt, daB derselbe die Flatten durch Saure-
entwicklung angreift, und daB sich nur ausnahmsweise Calciumoxalat bildet, wie schon
H a n 8 e n und B r e f e 1 d beobachtet hatten. Das Vorhandensein des Phanomens
laBt annehmen, daB der Hyphomycet die Eigenschaft hat, Zucker zu Oxalsaure zu oxy-
dieren; diese Oxydation kann sich auch aul die bei den proteolytischen Proze?sen ent-
standenen Aminosauren geltend machen, wie von Emmerling (35) tiir Asper-
g i 11 e n bewiesen wurde. Die Moglichkeit, daB sich bei den Oxydationsprozessen durch
eine andere Art von Saureoxydase andere Sauren bilden, ist nicht ausgeschlossen, ob-
gleich Graf (36) bewiesen hatte, daB die Vermehrung der Aziditat in der Kulturfliissig-
keit des Penicillium glaucum eine sehr beschrankte ist.
EinfluB des Substrats auf die Enzymproduktion. Wah¬
rend die verschiedenen Autoren die Enzyme des Penicillium glaucum nach-
wiesen, hatten sich einige die Frage gesteilt, ob die Zusammensetzung und die Reaktion
des Mediums EinfluB auf die Enzymproduktion habe. Epstein (loc. cit.) bemerkte,
daB der Schimmel in 3-proz. Alkohol bei Anwesenheit von Mineralsubstanzen einen
sehr giinstigen Entwicklungsboden findet, und Schaffer bewies, daB volliger Zucker-
mangel keinen EinfluB auf die Produktion des proteolytischen Enzyms von Peni¬
cillium hat (36). Spater fand Stoll (37), indem er den Verlaut der Peptoni-
sierung der Gelatine beziiglich seiner Beeinflussung durch die Reaktion studierte, daB
unter denselben Temperaturbedingungen eine Zunahme der Aziditat oder Alkaleszenz
einen giinstigen EinfluB auf die Peptonisierung hat, wahrend die Vermehrung des
Zuckers im Nahrboden die Erscheinung hemmt. Keiner aber der Autoren geht der Frage
ganz auf den Grund und sucht das Problem iiber die Beziehung zwischen Enzympro¬
duktion und Mediumszusammensetzung aufzuklaren.
Sehr wichtig ist die Frage, ob die proteolytischen Enzyme sich in proteinstoff-
freien Medien bilden, eine Frage, welche sclion von Fermi (38) gesteilt wurde, der
das Fehlen solcher Enzyme in Bakterien nachwies, welche in Medien ohne Protein
kultiviert worden waren, im Gegensatz zu denen, die auf solchen mit Proteinen ge-
ziichtet wurden.
Tiraboschi (39) bewies, indem er mit Gelatine arbeitete, daB es sich bei den
Schimmeln nicht so verhalt, wie Fermi behauptet hat, da diese und unter ihnen
Penicillium glaucum, proteolytische Enzyme erzeugen, welche sich auch
bei Gegenwart von Rohrzucker bilden sollen, was bei den Bakterien nicht der Fall ist.
Andererseits laBt die wahrscheinliche Endoenzymnatur annehmen, daB die Fermente im
voraus in den Zellen existieren und sekundar in den Nahrboden iibergehen, wo sie durch
verschiedene geeignete Reaktionen nachgewiesen werden konnen. Wenn die verschie¬
denen Autoren in ihrem Nachweis nicht immer einig sind, so ist das nicht so sehr der
fehlenden Produktion gewisser Enzyme als besonderen Verhaltnissen des Nahrbodens
zuzuschreiben, welche deren Wirkung vernichten oder verandern.
Wenn man also die Resultate der Autoren uberbliekt und versucht, sie
zusammenzufassen, so laBt sich vor allein schlieBen, daB das Penicillium
"laucum ein Eumvcet ist, der sich mit der grbBten Leiehtigkeit an viele
A'ahrboden gewiihnt; diese Eigenschaft hat er seiner Fahigkeit zu verdanken,
die verschiedensten Enzyme zu erzeugen, welche die Nahrboden umwandeln und
dieselben fiir seine Entwicklung geeignet machen. Diese Enzyme zeigt die
Tabelle, in der ich mich anOppenheimers Klassifikation ge-
halten habe.
Man ersieht aus der Tabelle, wie die Schimmel auf die verschiedenen Nahr-
substanzen und besonders auf die Fette, Kohlehydrate und die Protei'nstoffe
wirken konnen. — Die Wirkung auf die Fette ist nicht nur eine abbauende im
Sinnc der Spaltung der Triglvzeride in Fettsauren und Glyzerin, sondern
wahrend letztere durch ein Emulsin weiter verarbeitet werden kann, kann
andererseits der Schimmel auf svnthetisehem Wege Fett aus EiweiBkorpern
bilden.
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Untersuohungen iiber die Enzyme in den Mycelien etc. 309
Tabelle I.
Klasse
Unterklasse
Enzym
Autoren
Esterase
echte Esterase
Monobutyrinase
L a s c a
Lipase . . .
Camus-Gerard-Mostynsky
Karbohydrase
Disaccharase .
Maltase . . .
Invertase . . .
Laktase . . .
Trebalase . . .
Bourquelet
Bechamp-Duclaux-
Schaffer
Schaffer
Bourquelet
Amylase . . .
L a b o r d e
Glykosidase .
Emulsin . . .
Gerard-Brennstein
Polysaccharase
Inulinase . . .
Pektinase . . .
Bourquelet
Behrens-Graf
Protease . . .
Tryptase . .
Trypsin . . .
Duclaux-Zeppel-Witte-
Epstein-Teichert
Koagulase . .
Chymase . .
Labferment . .
Duclaux-Schaffer
Oxydase. . .
Alkoholoxydase
Tyrosinase . .
Elf wing -Wehmer-Cou-
pin-Linde-Hansen
Brefeld-Epstein
Budkewitsch
Zymase . . .
Alkoholzvmase
Laktozyraase .
Pasteur-Elfwing
Ducleaux
Die Kohlehydrate ihrerseits sind den st&rksten Umwandlungen unter-
worfen; an der Hand der Studien der verschiedenen Autoren konnen wir Schritt
fiir Schritt diese Umwandlungen verfolgen, und zwar von der in Dextrin und
Traubenzucker umgewandelten Starke, vom invertierten Rohrzucker, von
der Maltose- und Milchzuckerfermentation bis zur Vergarung des Trauben-
zuckers unter Alkoholbildung und bis zur Oxydation des letzteren mit schlieB-
licher Kohlensaurebildung. Wahrend der Umwandlung der verschiedenen
Zuckerarten bei der alkoholischen Garung erkennt man die Oxydation der-
selben unter Bildung anderer organischer Sauren und die Vergarung der
Glykoside und des Glyzerins.
Unter der Wirkung des trypsinischen Enzyms durchlaufen endlich die
Proteinstoffe langsam die verschiedenen Stadien, bis zur Tryptophanreaktion
einerseits und zur Zersetzung der Aminosauren andererseits. Die Reaktion
wahrt, obgleich langsam, bis sich im Substrate Ammoniak gebildet hat. Dabei
aber bewirkt der Schimmelpilz auch Synthesen aus den EiweiBkorpem, aus
denen er die fiir seinen Haushalt notwendigen Fette bildet.
Aus den besprochenen Untersuchungen ergibt sich jedoch, daB die ver¬
schiedenen fermentativen Wirkungen nicht alle auf demselben Boden gefunden
worden sind, da die Autoren die verschiedenartigsten Nahrboden an wand ten;
ja nicht einmal fiir das gleiche Ferment war der Befund der Forscher stets ein
iibereinstimmender. Uberdies haben nicht alle klargestellt, ob es sich immer um
Endoenzyme handelt oder um Enzyme, die nur wahrend des Lebens der
Mikroorganismen abgesondert werden. Bei den Untersuchungen, iiber die ich
hier berichten mochte, wurde ich eben durch die LUcken in den Befunden der
Autoren geleitet, und zwar bezweckte ich dabei hauptsaehlich die Untersuchung
des Einflusses, den der Nahrboden auf die Enzymbildung bei Penici 11 i u m
g 1 a u c u m ausiibt, und ob in einem giinstigen Nahrboden samtliche von den
verschiedenen Autoren aufgefundene Enzyme angetroffen werden konnten.
Dabei war vor allem die Natur der Enzyme aufzuklaren und insbesondere
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310
Donato Franceschelli,
zu untersuchen, ob man es in dem einzelnen Fall mit Enzymen zu tun hatte,
die im Inneren des Schimmels enthalten und in ihm vorgebildet waren, oder
mit solchen, die jemals, je nach den Anforderungen des Substrates, sezerniert
wurden, oder ob es sich am Ende nicht um aus dem Schimmel extrahierbare
Enzyme handelte, die nur wahrend des Lebens des letzteren zu wirken be-
fahigt sind.
Herstellung des Xahrbodens und der
Enzymlosungen.
Bei Vorbereitung meines Untersuchungsmaterials ging ich vor allem auf
cinen Xahrboden ohne organischen Stickstoff aus, auf dem der Schimmelpilz
ohne die Wirkung proteolytischer Fermente wachsen konnte. Zunaehst
prtifte ich das Verhalten des Schimmels auf einem vollkommen stickstoffreien
Boden, wozu ich hauptsaehlich durch die Untersuchungen von F r 6 h 1 i ch (40)
veranlaBt wurde, nach dem Penicillium glaucum auf stickstoff-
freien Boden gut wuchert, weil es die Fahigkeit besitzt, Stickstoff direkt aus
der Luft zu assimilieren. Ich kultivierte so den Schimmelpilz auf reiner Starke,
indem ich 200 g Starke in 1 1 Wasser suspendierte, die Suspension in breite
Petri schalen von 20 cm Durchmesser goB, so daB die Fliissigkeitsschicht
mindestens 5 mm Dicke hatte und sterilisierte das Ganze 5 Tage lang bei
80—85° C, jemals zwei Stunden; in den Zwischenzeiten wurde der Boden im
Brutschrank bei 37° C gehalten. Die chemisch reine Starke war von der Firma
Kahlbaum bezogen und erwies sich bei den chemisehen Proben ganz frei von
Fett, Stickstoff und Asche. Bei der Sterilisation wurde niemals die Tem-
peratur von 85° C uberschritten, um die eventuelle Umwandlung der Starke
in Dextrin zu verhindern. Auf dem nach der Sterilisation erhaltenen Kuchen
wurde mittels einer sterilen Pipette eine Sporenaufschwemmung von Peni¬
cillium glaucum (aus der Sammlung des Institutes) in sterilisiertem
Wasser verteilt. Sowohl in den bei 20° C wie in den bei 37° C gehaltenen Schalen
erhielt ich bis auf einige kleine isolierte Kolonien, die sofort sporifizierten.
keinerlei Entwicklung. Ich mufite somit schlieBcn, daB es unmoglich war, auf
reiner Starke die Menge Material zu erlangen, die fiir die beabsic-htigten Unter-
suchungen notig war. Daher verwendete ich als Zusatz zur Starke statt des
destillierten Wassers, eine stickstoffreie Salzlosung von folgender Zusammen-
setzung:
Reinste Weinsaure 5 g, Chlornatrium 0,5 g, Magnesiumsulfat 0,25, Xa-
triumphosphat 0,01 g, chemisch reinen Traubenzucker 10 g, destilliertes
Wasser 1000 g.
Auch auf diesem Boden war die Entwicklung des Schimmelpilzes sehr
gering und auBerst langsara und die Sporenbildung erfolgte sehr rasch. Da-
gegen bekam man bei Zusatz von 2,5 g Anunoniumnitrat zu 11 Salzlosung
sowohl im Brutschrank wie bei 20° C eine sehr iippige Entwicklung. Ja, im
Gegensatz zu den Angaben der Autoren, zeigte sich die Entwicklung im Brut¬
schrank bei 37° C iippiger und rascher, da ich schon am zweiten Tage der
Impfung auf dem Starkekuchen ein sehr schones wciBliches Hautchen isolieren
konnte, das leicht abzulosen war und wesentlich aus Mycelien bestand. Diese
sporenfreie Masse verwendete ich zur Extraktion und zum Nachweis der
Enzyme. Zu diesem Zwecke brachte ich das Hautchen aseptisch auf steriler
Gaze in einen sterilen Trichter, wusch griindlich mit destilliertem sterilein
Wasser aus, bis das Spulwasser ganz klar abfloB und nicht mehr die Chlor-
reaktion und die Ammoniakreaktion mit dem X e s s 1 e r schen Reagens gab.
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Untersuchungen iiber die Enzyme in den Mycelien etc.
511
ISach Auspressen des Imbibitionswassers brachte ich die Masse in eine sterile
Petri schale, wog sie, ftigte dasselbe Gewicht an sterilem weiBem Quarz-
sand hinzu, goB in eine sterile Reibschale, in der ich die Masse in den besten
Bedingungen der Asepsis recht griindlich zerrieb. 'SchlieBlich fiigte ich die
Halfte ihres Gewichts an Fossilmehl bei, das ebenfalls sterilisiert war und
mischte sorgfaltig. Die Masse wurde dann aseptisch in ein sterilisiertes PreB-
tuch gebracht und in der Buchner schen Presse bei 350 Atm. Druck aus-
gepreBt. Es wurde eine klare, leicht gelbliche Fliissigkeit erhalten, die mit
Lackmus neutral reagierte und keine Ammoniakreaktion gab. Sie wurde in
sterilisierte GefaBe gefiillt und zur Untersuchung ihrer fermentativen Wirkung
auf die verschiedenen Substanzen im Dunkeln aufbewahrt. Zur Verhinderung
der Vermehrung wahrend der verschiedenen Manipulationen etwa in die FlUs-
sigkeit gekommener Keime, setzte ich eine Sehicht Toluol zu und schutteltc
von Zeit zu Zeit die Misehung kraftig. Mit der erhaltenen und in der ange-
gebenen Weise aufbewahrten Fliissigkeit, wurden die verschiedenen Proben
vorgenommen, wobei jedesmal jene VorsichtsmaBregcln beobachtet wurden,
die eine rigorose Technik erheischt und je bei den einzelnen Untersuchungen
besprochen werden sollen.
Proteolytische Fermente des Penicillium
g 1 a u c u m.
Bei dem methodischen Studium der proteolytisc-hen Fermente des
Penicillium glaucum beabsichtigte ich vor aliem die Untersuchung
des Verhaltens der echten Proteinstoffe, weiter der Gelatine, des Peptons und
schlieBlich der verschiedenen durch die Fermente erhaltenen Spaltungspro-
dukte. Als echte Proteinstoffe verwendete ich das Fibrin.
W i r k u n g auf das Fibrin. Ich bereitete Rinderfibrin, das
aseptisch gewonnen, in sterilem Wasser gewaschen, und in Thymolwasser auf¬
bewahrt wurde.
In einer ersten Reihe von Untersuchungen sollte bestimmt werden, ob
das Enzymextrakt Fibrinolyse gab. Hierzu richtete ich 12 sterile Reagensglaser
her: in die erste Serie von 4 Reagensglasern goB ich 2 ccm der fermentativen
Fliissigkeit, ein Fibrinflockchen und eine Toluolschicht; bei der zweiten Serie
von ebenfalls 4 Reagensglasern, 2 ccm des wahrend 3 Tagen in Thymolwasser
durch Tiermembrane (Fisehblasenkondome) dialysierten Enzyms; auBerdem
gab ich in jedes Rohr ein Fibrinflockchen und eine Toluolschicht, bei der
dritten Serie endlich verwendete ich statt des dialysierten oder gemcinen
Enzyms, das gekochte Enzym, um zu sehen, ob eine eventuelle Verflussigung
des Fibrins spontan erfolgte. Die drei Reagensglaserreihen wurden 8 Tage
lang im Brutschrank bei 37° C gehalten, worauf zu ihrer Beobachtung geschrit-
ten wurde. In der ersten Reihe war die Verdauung eine vollstandige und das
Fibrin ganz verschwunden; in den Rohren mit Enzym, das der Dialyse unter-
worfen worden war, war die Verdauung des Fibrins eine partielle und erst
am 15. Tage des Aufenthaltes im Brutschrank vollstandig. In der dritten
Reihe blieb das Fibrin auch noch nach 1 Monat vollstandig intakt. Die das
verflussigte Fibrin enthaltende Fliissigkeit wurde am 8. Tag bei den Rohren
mit gemeinem Enzym und am 15. bei denen mit dialysicrtem Enzym filtriert,
und im Filtrat die Biuretreaktion mit Kupfersulfat und Kalilauge, die Ammo¬
niakreaktion mit N e s s 1 e r schem Reagens, und die Tryptophanreaktion mit
Bromwasser und mit Milton schem Reagens vorgenommen. Samtliche Proben
waren positiv, dagegen blieben sie negativ in dem Filtrate aus den Rohren mit
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312
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dem gekochten Enzym, auch wenn sie nach einem Monat des Aufenthalts im
Brutschrank bei 37° C vorgenommen wurden. Die gleichzeitige Anwesenheit
der Biuret- und Tryptophanreaktion sowie der Ammoniakreaktion lieB logischer-
weisc annehmen, daB a'ngesichts der Substanz, auf die eingewirkt wurde,
namlich das Fibrin, der Anabolismus seinen Gang noch nicht vollstandig durch-
laufen habe, und daB neben Produkten des vollstandigen Abbaues des ProteJn-
molekiils, wie Amraoniak und Tryptophan, die fttr die Trypsinverdauung
charakteristisch sind, noch andere vorhanden waren, wie die Peptone, die
noch nicht bis ans Ende abgebaut waren. Ich war daher genotigt, die vorstehend
angefuhrten Versuche zu wiederholen, nahm aber die schon besprochenen
Reaktionen nach einem Monat des Aufenthalts im Brutschrank vor: wahrend
nun die Ammoniak- und Tryptophanreaktion positiv ausfiel, blieb die
Biuretreaktion vollkommen aus; d. h. in der Zeitspanne seit der vollstandigen
VerflUssigung des Fibrins bis zu dem Augenblick, wo die Reaktionen vor¬
genommen wurden, hatten die Peptone die weitere Einwirkung des proteo-
lytischen Ferments erfahren und sich in einfachere Produkte verwandelt. Zur
groBeren Sicherheit hatte ich durch eine geeignete Reihe von Versuchen die
Ammoniakmenge quantitativ bestimmen konnen, die sich nach und nach
vom Beginn bis zum Ende der Verdauung bildete. Da mich dies aber teil-
weise von dem eigentlichen Ziel meiner Untersuchungen abgelenkt hatte,
meinte ich, von dieser quantitativen Bestimmung absehen zu konnen.
Was mich dagegen vorlaufig bei der Fibrin verdauung sehr interessierte,
war, ob bei Zimmertemperatur die Erscheinung beschleunigt oder verzogert
wtirde. Daher goB ich in 8 Reagensglaser wie gewohnlich je 2 com Enzym-
extrakt, ein Fibrinflockchen und eine Toluolschicht und hielt vier der Rohren
bei 20° C, die tibrigen vier im Brutschrank bei 37° C. Die Ver¬
dauung war vollstandig zwischen dem 6. und 7. Tag (sicher in Zusammen-
hang mit der zur Verdauung zugesetzten Fibrinmenge) bei den Rohren im
Brutschrank; dagegen war sie in den Rohren, die bei Zimmertemperatur ge-
halten worden waren, langsamer und erfolgte erst vom 10. bis 12. Tage. Ich
konnte nicht mit Sicherheit sagen, welcher Zusammenhang zwischen dieser
festgestellten Tatsache und der Uppigeren Entwicklung der Masse bei niederer
Temperatur in den gewohnlichen Kulturbodcn besteht, da die beiden Er-
seheinungen scheinbar in Widerspruch stehen. Vielleicht entstehen durch die
starkere Tatigkeit der Enzyme bei hoherer Temperatur im Nahrboden fur
das Leben des Schimmelpilzes ungUnstige Verhaltnisse. Diese ungUnstigen •
Verbaltnisse sind wahrscheinlich auf die Abbauprodukte der Proteinmolekule
zuriickzufuhren und bedingen durch Behinderung eines iippigen Wachstums
des Schimmelpilzes dessen rasche Sporenbildung. Immerhin zeigen die
Resultate, welches auch der Zeitraum gewesen sein mag, in dem das Enzym
sein Umwandlungswerk erschbpfte, daB durch Auspressen aus den Mycelien
trypsinische Enzyme unabhangig von der Anwesenheit von Proteinstoffen
im Kulturboden erhalten werden konnen.
Da sich in den besprochenen Experimenten die Wirkung des Fermentes
in neutralem Boden abspielte, so hielt ich es fiir niitzlich festzustellen, ob sie
sic h gleich gut in saurem oder alkalischem Boden abspielte, und bejahenden
Falles, welches die mit der Tatigkeit des Enzyms vertragbaren Grenzen der
Alkaleszenz oder Aziditat seien. Die Trypsinnatur eines Fermentes kann nicht
a priori auf die Notwendigkeit eines alkalischen Mediums schlieBen lassen,
clean bekanntlieh entfaltet sich die Wirkung ebensogut, wenn nicht mit der-
selbcn Schnelligkeit, auch in einem leicht sauren Boden, wie wenigstens
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Untersuchungen iiber die Enzyme in den Myoelien etc.
313
einige Autoren fiir das Pankreastrypsin nachgewiesen haben, das einen Gehalt
an Salzsaure bis zu 0,3 Proz. soli vertragen konnen. Andererseits lieBe das Yer-
halten der Hyphorayceten, insofern diese ein saures Substrat fiir ihre Ent-
wicklung bevorzugen, annehmen, daB sich die Verdauungsprozesse besser als
in alkalischen Boden vollziehen, und daB folglich auch die proteolytische Ver-
dauung giinstig dadurch beeinfluBt wird. Zur endgiiltigen Losung dieser Frage
richtete ich eine Reihe von Rohren mit je 2 ccm gemeiner fermentativer
Fliissigkeit her, versetzte einen Teil von ihnen mit wachsenden Mengen einer
1 / 10 normalen Weinsaurelosung, und einen anderen Teil mit ebenso wachsen-
den Mengen einer N/l Natriumkarbonatlosung, der Art, daB beim Auffullen
samtlicher Rohren auf 4 ccm, saure oder alkalische Losungen von bekannter
Normalitat erhalten wurden. Die beiden Losungen waren zuvor im Autoklaven
sterilisiert worden. Nachdem ich zu jeder Rohre ein Fibrinflockchen und eine
Toluolschicht zugesetzt hatte, hielt ich sie 15 Tage im Brutschrank bei 37° C,
in der Annahme, daB nach dieser Zeit die Auflosung des Fibrins in den Rohren,
in denen die Biuretprobe negativ ausfiel, nicht mehr moglich sei.
In nachstehender Tabelle bringe ich die Resultate, die nach Verlauf von
15 Tagen mit zwei zu verschiedenen Zeiten erhaltenen Extrakten erzielt
wurden. Die Zeichen (+) und (—) geben positive oder negative Biuretreaktion
an.
Tabelle II.
<
Weinsaure,
Normalitat
Saure Losung
Resultate mit
Extrakt A 1 Extrakt B
Aik
Natrium¬
karbonat
Normalitat
;alische Losun
Result!
Extrakt A
g
ette mit
Extrakt B
n/20
— 1
—
n/2
—
_
n/30
—
—
n/3
_
—
n/40
! n/4
—
n/50
n/5
+
+
n/60
4 -
+
n/6
+
+
n/70
+ I
+
n/7
+ i
+
n/80 1
+ I
+
n/8
+ 1
1 +
Bei Auffuhrung der Resultate habe ich die Zeitdauer nicht berucksichtigt,
die zur vollstandigen Verfliissigung notig war, da die Schwankungen nicht so
sehr auf die Reaktion des Mediums als auf die Menge des anwesenden Fibrins
hatten zuriickgefiihrt werden miissen. Jedenfalls zeigt die Tabelle deutlich,
daB die Verdauung auch in einem Medium mit leicht saurer Reaktion erfolgt,
und zwar darf die Konzentration nicht hoher sein als ein Gehalt gleich n/60
Weinsaurelosung; ebenso beobachtet man, daB die Reaktion in alkalischem
Medium bei einer Normalitat gleich N/4 aufhort, wenn als alkalische Substanz
Natriumkarbonat verwendet wird. Welches aber auch die Reaktion des
Mediums sein mag, in dem sich die Wirkung abspielt, so steht die Trypsin-
natur des Ferments und sein Endoenzymcharakter auBer Zweifel, da es unab-
hangig von der Lebenstatigkeit des Schimmelpilzes in Erscheinung tritt.
Wirkung auf Gelatine. Da viele Autoren einen Unterschied
zwischen verflussigender und peptonisierender Wirkung auf Gelatine machen,
so hielt ich es fiir niitzlich, das Verhalten der auf die weiter oben angefuhrte
Weise erhaltenen Enzyme gegen diese Substanz zu studieren.
Ich benutzte im Verhaltnis von 10 Proz. mit Thymol versetzte
Gelatine, die nach der von Fuhrmann (42) angegebenen Methode herge-
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stellt wurde. Eine Reihe von Rohrchen rait je 1 ccm klarinettschnabclformig
erstarrter Thymolgelatine versetzte ich mit je 2 ccm frischer Fermentlosung
und einer Toluolschicht und lieB im Brutschrankezimmer bei 20° stehen.
Alle 24 Stunden bcobachtete ich jedes Rohrchen. Die Untersuchung geschah
sowohl mit dem gemeinen Enzym, wie mit der dialysierten und gekochten
Enzymlosung. Die Verfliissigung war schon am zweiten Tage ausgesprochen
und schritt allmahlich bis zum achten Tage fort, wo in den Rohren, in die
das gemeine Ferment gebracht worden war, die Gelatine vollstandig verschwun-
den war; am 9. Tage war dasselbe in den Rohren mit der Dialysierung unter-
worfenem Ferment der Fall. Hieraus muBte ich schlieBen, daB die VerflUssi-
gung fast auf dieselbe Weise mit dem natiirlichen und dem dialysierten Enzym
erfolgte, d. h. daB die Dialyse das verfliissigende Enzym nur ganz wenig ab-
schwacht. Nach erfolgter Verfliissigung filtrierte ich die Flussigkeit eines jeden
Rohrchens durch Filtrierpapier und untersuchte auf Biuret und Tryptophan:
wahrend sich die Probe auf Peptone deutlich positiv zeigte, blieb die Trypto-
phanreaktion vollstandig aus. 8 Tage nach erfolgter Verfliissigung wiederholte
ich die Probe, und zwar stets mit denselben Resultaten. Es war somit klar,
daB dcr Gang der Peptonisierung und die weitere Verdauung der Gelatine
anders verlief, wie die Peptonisierung und Verdauung des Fibrins, denn
wahrend letzteres unter den Endprodukten der Trypsinverdauung das Trypto¬
phan lieferte, blieb die Gelatine bei dem Pepton stehen, das nicht weiter zer-
legbar war.
Da ich fiirchtete, daB die Erscheinung von einem Stillstand im Garungs-
prozeB, infolge der neutralen Reaktion der von mir zubereiteten Gelatine
abhangig gewesen sein mochte, stellte ich eine weitere Serie von Reagens-
glasern genau so wie die der Tabelle 2 her, wobei ich aber statt des Fibrins
1 ccm Thymolgelatine zusetzte.
Die Garwirkung wurde durch eine Weinsaurekonzentration iiber n/50
und eine Natriumkarbonatkonzentration liber n/3 zum Stillstand gebracht.
Aber auch einen Monat nach der vollstandigen Verfliissigung der Gelatine
gaben samtliche Rohren die Biuretreaktion, nie die Tryptophanreaktion.
Man hatte noch einwenden konncn, daB das Stehenbleiben in der Auf-
spaltung der Peptone auf Aufbrauch des Enzyms beruhe. Deshalb goB ich in
einer weiteren Reihe von Versuchen in die Reagensglaser mit gemeinem
Enzym, Thymolgelatine und Toluol, sofort nach erfolgter Verfliissigung
weitere 2 ccm Fermentlosung, bcobachtete nach 8 Tagen, wobei ich kolori-
metrisch die Reaktion der Peptone in Kontrollrohren maB, in die ich keine
neue Garfliissigkeit, sondern bloB Thymolwasser gegossen hatte. In den
Filtraten ergaben sich bei Vornahme der Biuretprobe keinerlei kolorimetrische
Unterschiede. Es stand somit auBer Zweifel, daB die Gelatine zu einem durch
das proteolytische Enzym des Penicillium glaucum nicht weiter
aufspaltbaren Glutinpepton fiihrte.
Diese Beobachtung bestatigt immer mehr die Trypsinnatur des proteo-
lytischen Enzyms des Penicillium glaucum. Bekannt ist in der Tat,
daB die Gelatine bei der Trypsinverdauung zu dem Glutinpepton fiihrt, das
durch die Wirkung des Fermentes nicht weiter zerlegt werden kann und somit
enzyinatisch nicht in Aminosaure aufspaltbar ist.
Die einen Monat nach der vollstandigen Verfliissigung vorgenominene
Ammoniakreaktion war, mit der der Kontrollrohren verglichen, kaum sicht-
bar, und konnte vielleicht von der Zersetzung anderer Proteinstoffe abhangen,
die in Spuren die fUr die Versuche benutzte Gelatine verunreinigten.
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Untersuchungen iiber die Enzyme in den Myceiien etc.
315
Wirkung auf Pepton. Ich wahlte das Pepton W i 11 e, da es eine
Mischung von Albumosen und Pepton darstellt und so erlaubte, gleichzeitig
die Wirkung des Fermentes auf die beiden Substanzen zu verfolgen. Index
fiir die vollstandige Zerlegung der Substanz war die Abwesenheit der Biuret-
reaktion; auBerdem konnte ich kolorimetrisch den Fortschritt der Garwirkung
verfolgen, indem ich die Losungen, auf die das Enzym einwirkte, mit einer
Peptonlosung in Thymolwasser verglich, die ich wahrend der ganzen Dauer
des Versuches benutzen konnte.
In eine Reihe von sterilen Reagensglasern goB ich 1 ccm einer 1-proz.
Losung von W i 11 e - Pepton, 1 ccm Fermentlosung und eine Toluolschicht,
und stellte einen Teil der Reagensglaser in den Brutschrank bei 37° C, den
anderen Teil hielt ich bei 20° C.
Alle 24 Stunden entnahm ich jeder Serie ein Paar Reagensglaser und
nahm die Biuretreaktion vor, wobei ich die Intensitat derselben und somit die
Menge des verbliebenen Peptons in der Weise beurteilte, dafi ich die Rohren
mit einer Skala von 10 Kontrollrohren verglich, die in wachsender Reihenfolge
1 / 10 —1 ccm der oben erwahnten 1-proz. Peptonlosung enthielten, und alle
mit Thymolwasser auf 2 ccm aufgefiillt waren.
Nachstehende Tabelle veranschaulicht die Resultate der mit 2 Losungen
zu verschiedenen Zeiten extrahierter Enzyme angestellten Untersuchungen,
verglichen mit den Kontrollpeptonlosungen.
TabeUe III.
Prozentgehalt
an Pepton
in Gram men
1 o
1 o
1 °
1 o
Dauer
der Ferment-
wirkung
in Stunden
1
1 °r
I °
1 n
24
48
72
98
122
14li
.Nicht gespaltenes Pepton naeh der Einwirkung von
Extrakt I
Extrakt II
bei 37° C
bei 20° C
1 bei 37° C
bei 20° C
8
8
g
g
0.0 %
0.7 %
0.6 %
1 0,8 %
0,3 %
0.4 %
| 0,3 %
0,5 %
0.1 %
0,2 %
1 0,1 %
1 0,2 %
—
0,1 °o
i ”
0,1 %
—
—
I ~
—
Die Tabelle beweist klar das Vorhandensein des proteolytischen En-
zyms in den Myceiien des Penicillium glaucum, unabhangig von
der Anwesenheit von Proteinstoffen im Kulturboden. Die Wirkung desselben
entfaltet sich rasch in neutralem Boden, sowohl bei 37° 0, wie bei 20° C, wenn-
gleich bei letzterer ein wenig langsamer; die genannte Wirkung wird nicht
im geringsten durch die Anwesenheit von Toluol oder Thymol gehemmt.
Nach den in der Tabelle aufgefiihrten quantitativen Proben mbclite es scheinen,
als ob mit dem Weiterschreiten der Zersetzung die Schnelligkeit der Garwir-
kung abnahme, was Ubrigens nicht wundert, da die moisten Verfasser der
Ansicht sind, daB sich eine Verlangsamung des Verdauungsprozesses sehr gut
aus der Anhaufung der schadlichen Abbauprodukte im Substrat erklaren
lieBe, in dem die fermentative Losung ihre Tatigkeit entfaltet. Vergleicht man
jedoch die Schnelligkeit der Fermentwirkung auf die Peptone mit der relativen
Langsamkeit, mit der die Verdauung der Substanzen mit komplexerem Mole-
kiil erfolgt, wie die des Fibrins und der Gelatine, so wird es klar, daB der Uber-
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316
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gang der letzteren in den Peptonzustand viel mehr Zeit in Anspruch nimmt,
als die weitere Verarbeitung der Peptone selbst erfordert.
Samtliche nieht fur die Biuretprobe benutzten Reagensglaser ergaben
nach 20 Tagen ein positives Resultat bei der Ammoniakreaktion mit dera
N e s 81 e r schen Reagens.
Wirkung der dialysierten Fermentlosung auf
PeptonWitte. Mit der Fermentfliissigkeit, die 3 Tage lang der Dialyse
durch die Tiermembrane in Thymolwasser unterworfen war, wurde die 1-proz.
Peptonlosung versetzt, und zwar genau so wie in Tabelle 3. Die erhaltenen
Resultate fiihre ich in nachstehender Tabelle 4 auf.
Tabelle IV.
Prozentgehalt
Zeitdauer
Verbliebenes Pepton nach der Einwirkung von
an
der Ferment-
! Extrakt I !
Extrakt II
Pepton Witte
in Gramm
wirkung
in Stunden
bei 37° C
1
bei 20" C !
bei 37° C |
bei 20° C
g
g
g
g
1 /o
24
0,8 %
0,9 %
0,9 %
0,9 %
1 07
1 0
48
0,0 %
0,7 % 1
0,7 %
0,8 %
1 °/
1 0
72
0,4 %
0,5 %
0,5 %
0,6 %
1 0/
1 o
98
0,2 %
0,3 %
! 0,3 %
0,4 %
1 °
1 /o
| 122
0,1 %
0,2 %
i 0,2 %
0,3 %
1 °
1 o
146
—
0,1 %
0,1 %
0,2 %
1 o
192
; -
—
1 -
0,1 %
Aus der Tabelle ergibt sich, dab dureh die Dialyse eine starke Verlang-
samung der Garwirkung stattfindet und diese Wirkung ungefahr auf die
Halfte zuriickgeht. Immerhin zeigten auch bei der der Dialyse unterzogenen
Fliissigkeit die nach 20 Tagen untersuchten Rohren deutlich die Ammoniak¬
reaktion.
EinfluB der Reaktion auf den Verlauf der Fer¬
ment wirkung. Wie bei der Gelatine und dem Fibrin, wiederholte ich bei
dem Pepton Witte dieselbe Reihe von Versuchen, die bei den zwei genannten
Substanzen ausgefiihrt worden waren. Ich ging dabei genau in derselben
Weise vor, nur daB an Stelle des Fibrins 1 ccm einer 1-proz. Losung von Pepton
Witt e in Thymolwasser trat. Aus diesen Untersuchungen ergibt sich, daB die
mit der AVirkung der proteolytischen Enzyme auf das Pepton vertragbaren
Grenzen der Alkaleszenz und Aziditat etwas weiter sind, als die fur die AVirkung
derselben Enzyme auf Gelatine und Fibrin. Die Wirkung erfolgte in der Tat
auch bei n/4 Natriumkarbonat-Konzentration und bei n/50 Weinsaurekonzen-
tration.
AVahrscheinlich steht die grofiere Tolerabilit&t in Zusammenhang mit
der groBeren Leichtigkeit, mit der die Enzyme das wcniger komplexe Mole-
kiil der Peptone angreifen, wodurch es dem Ferment ermoglicht wird, seine
Wirkung auszuniitzen, noch bevor der schadliche EinfluB der Saure und des
Alkali die Zeit hat, sich geltend zu machen und sie zu beeintrachtigen.
Gang der T r v p s i n w i r k u n g und T r v p sin¬
ge h a 11 der M y c e 1 i e n.
Da die Kenntnis des Gehaltes einer gegebenen Mycelienmenge an proteo-
lytischem Ferment von hohem Interesse war, und es andererseits schwierig
war, an einer dem Zweek entsprechenden Substanz zu arbeiten, weil sowohl
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Untersuohungen iiber die Enzyme in den Mycelien etc.
317
das Fibrin wie die Gelatine in einer relativ langen Zeit verfliissigt und ver-
arbeitet werden, bediente ich mich einer 1-proz. Testlosung von Pepton Witte,
der ich wachsende Mengen Enzymlosung zusetzte, wobei ich aus der Zeit, in
der die Zerlegung erfolgte, den Gehalt an aktivem Enzym beurteilte. Ich ging
von einer nach sorgfaltiger Auspressung des Waschwassers genau abgewogenen
Menge von Mycelien aus. Die abgewogenen Mycelien wurden der Extraktion
des Enzyms nach dem gewohnten Verfahren unterzogen, d. h. Auspressen in
der Buchner schen Presse bei 350 Atmospharen Druck. Die gewonnene
Fliissigkeit wurde in zunehmender Menge von 1 ccm an, zu 1 ccm 1-proz.
Peptonlosung in Thymolwasser, mit einer Schicht Toluol, hinzugesetzt. Da
ich bei einem Vorversuche gesehen hatte, daft 1 ccm der Enzymlosung die voll-
kommene Zersetzung von 1 ccm der 1-proz. Peptonlosung in einem Zeitraume
von 80 Stunden bewirkte, begann ich, von einem vierstiindigen Aufenthalt
bei 37° im Brutschrank an, in den die groBte Menge Enzym enthaltenden
Losungen die Peptonreaktion vorzunehmen, und sobald diese in der betreffen-
den Bohre verschwunden war, ging ich zu der unmittelbar weniger konzen-
trierten tiber, und so weiter, bis zur Rohre mit 1 ccm Enzymlosung. In
Tabelle V stelle ich die erhaltenen Resultate zusammen.
Tabelle V.
Aus 40 Gramm feuchter Mycelien wurden 26 ccm
Enzymlosung erhalten.
Gebrauchte
Enzymlosung
com
1-proz. Pepton¬
losung pro Rohr
ccm
Die
Biuretre&ktion
fiel negativ aus
nach Stunden
1
i !
80
2
i
60
4
i
35
8
i
25
10
i
20
Wahrend die Tabelle einen starken Gehalt an proteolytischem Enzym
mit energischer fermentativer Tatigkeit dartut, zeigt sie andererseits, daB die
starken Konzentrationen des Enzyms die Schnelligkeit der Zerlegungcn hem-
men, und daB infolgedessen die Proteolyse um so rascher ist, je verdiinnter
die Enzymlosungen sind. Aus der Tabelle laBt sich also kein bestimmtes Gesetz
ableiten, das den Gang der Reaktion des proteolytischen Enzyms des P e n i -
cillium glaucum beherrscht.
Ein noch eingehenderes Studium des Ferments hatte die Untersuchung der
einzelnen Spaltungsprodukte erfordert, von den Aminosauren an bis zu den
letzten anabolischen Substanzen. Aber in Anbetracht der Schwierigkcit der
Methoden und vor allem der geringen Menge Substanz, iiber die ich fUr eine
jede Untersuchung verfUgen konnte, war ich genotigt, meine Beobachtungen
auf die Zeit zu beschranken, wo die Tryptophanreaktion auftrat und auf die
Zeit, in welcher das Ammoniak die hochste Konzentration erreichte.
Bei der Probe mit den Peptonen war die Tryptophanreaktion bei Anwen-
dung von 1 ccm Enzymlosung und 1 ccm 1-proz. Peptonlosung im allgemeinen
in der 48. Stunde deutlich. Dagegen begann das Ammoniak am 12. Tag auf-
zutreten, erreichte die groBte Menge am 21. Tag und blieb dann konstant.
Die Vergleiche geschahen mit einer titrierten Losung von Ammonium-
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318
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chlorid, von der ich einem Reagensglas mit destilliertem Wasser eine solche
Menge zusetzte, dab die gleiche Farbe wie bei der Enzymlosung erhalten
wurde, sobald ich beide mit dem N e s s 1 e r schen Reagens versetzte.
Untersuchung der Enzyme, die auf
Kohlehydrate einwirken konnen.
Neben den proteolytischen Enzymen wollte ich auch das Verhalten der
Kohlehydrate gegen die in der weiter oben angegebcnen Weise erhaltenen
Myceliumsafte des Penicillium glaucum untersuchen.
Die erste Substanz, auf die ich meine Aufmerksamkeit lenkte, war die
Starke. Die Tatsache des absoluten Fehlens einer Entwicklung auf Starke
ohne stickstoffhaltige Substanzen konnte eine derartigc Untersuchung niclit
als zwecklos erscheinen lassen, da es sehr wohl moglich sein konnte, dab der
Hyphomycet eine gewisse Stickstoffmenge zu seiner Entwicklung notig hat,
dab er aber unmittelbar nach erfolgter Entwicklung imstande ist die diasta-
tischen Enzyme auszuarbeiten. Ich priifte deshalb die Wirkung der natiirlichen
und dialysierten Enzymlosung auf robe, in Thymohvasser suspendierte Starke,
nachdem die Starke zur Sterilisierung mit einer reichlichen Menge Chloroform
geschtittelt und letztere Substanz ascptisch im Brutschrank bei 37° C verdampft
worden war. Die Untersuchung auf Zucker zeigte nach 72 Stunden die vbllige
Abwesenheit einer diastatischen Wirkung, die auch negativ war, als der Mi-
schung so viel Salzsaurelosung zugesetzt wurde, dab sie eine Normalitat von
n/50 bekam.
Zur Untersuchung der Wirkung auf gekoclite Starke, stclltc ich einen
0,5-proz. Starkekleister in Thymolwasser her, und lieb auf diesen sowohl
die nattirliche wie die dialysierte Enzymlosung einwirken.
Wirkung der nicht dialysierten Enzymlosung auf
Starkekleister. In eine Reihe von sterilen Rohren gob ich je 1 ccm mit
Thymol versetzten Starkekleisters und ebensoviel Enzymlosung mit einer Tolu-
olschicht und hielt das Ganze bei 20° C Temperatur. Alle 24 Stunden untersuchte
ich dann 2 Rohren auf die Anwesenheit von Starke und Traubenzucker. Dabei
beobachtete ich, dab nach 24 Stunden die Reaktion der Starke auf Zusatz L u-
g o 1 scher Losung vollstandig verschwunden war, wahrend die F e h 1 i n g sche
Losung durch die Fliissigkeit derart reduziert wurde, dab kein Zweifel an der
vollstandigen Umwandlung der gekochten Starke in Traubenzucker moglich
war.
Wirkung der d i a 1 y s i e r t e n Enzymlosung auf Starke¬
kleister. Die Untersuchung geschah wie oben. Nach 24 Stunden war die
Reaktion der Starke grobenteils, und nach72 Stunden vollstandig verschwunden.
Nach dem vollstandigen Verschwinden der Jodstarkereaktion begann
ich die Zuckerreaktion mit der F e h 1 i n g schen Losung anzustellen. Diese
zeigte sich wahrend der ganzen Zeit (8 Tage), in der ich die Reaktion ausfiihrte,
immer negativ, d. h. die dialysierte Enzymlosung bildete zwar ein Zwischen-
produkt, verarbeitete es aber nicht weiter bis zur Traubenzuckerbildung.
Bei leichtem Ansauern der Fliissigkeit mit Salzsaurelosung derart, dab
ungefahr eine n/60 Konzentration erhalten wurde, und Zusatz des F e h 1 i n g -
schen Reagens nach 24 Stunden war die Reduktion durch den Traubenzucker
deutlich und erreichte am 4. Tage ihr Maximum.
Die Erscheinung einer Verlangsamung der Ferment wirkung auf gekochte
Starke hatte sehr wohl durch eine partielle Dialyse des Enzyms durch die
Tiermembran erklart werden konnen; aber das Stehenbleiben der fermen-
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Untersuchungen fiber die Enzyme in den Mycelien etc.
319
tativen Reaktion des dialysierten Enzyms bei den Zwischenprodukten und
das Wiederauftreten seiner vollen Wirkung beim Zusatz einer relativ kleinen
Sauremenge war nur auf die wahrend der Dialyse erfolgte EinbuBe von etwas
zurfickzuffihren, das dureh die Sauren selbst wiederhergestellt werden konnte.
Da die Reaktion der nicht dialysierten Fliissigkeit neutral war, so konnte
die Substanz, die fahig gewesen, die vollstandige Wirkung des Enzyms
zu begiinstigen, nur aus neutralen Salzen bestehen und der Zusatz von Salz-
saure glich dureh Hineinbringen von Cl-Ionen den Salzverlust aus, insofern
dasCl-Ion in Verbindung mit alkalischen Stoffen trat, die sieh wahrend des
Aufenthalts im Brutschrank gebildet hatten. Obrigens hatte schon Wohl¬
gemuth (43) die giinstige Wirkung der Cl-Ionen auf die Wirkung der
diastatischen Fermente gezeigt. In meinem Fall beruhtc daher die Reaktivie-
rung des Ferments wahrseheinlich auf Chloridbildung, wahrend die relative
Langsamkeit gegenfiber dem natiirlichen Enzym, mit der die Garwirkung
vor sich ging, offensiehtlieh auf cine partielle Dialyse des Enzyms selbst zuriick-
geffihrt werden konnte. Was die bei dem GarungsprozeB der Starke entstan-
dene Zwischensubstanz betrifft, so muB sie ihren Eigenschaften nach, nainlich
dem Fehlen der Jodstarkereaktion und der Reduktion der F e h 1 i n g schon
Losung, aus Achroodextrin bestehen, denn dies ist das einzige Produkt in
reinem Zustand, das nach Moreaux (44) den von mir bcobachteten Eigen¬
schaften entspricht. Vielleicht wird ein eingehenderes Studiuin der Amylase
des Penicillium glaucum und dessen mbgliche lsolierung auf biolo-
gischem Wege, zur Losung der viel umstrittenen Frage fiihren konnen, ob das
Reduktionsvermogen des Dextrins auf Verunreinigung beruht oder einen
besonderen Character desselben bildet. Welches aueh das Resultat klinftiger
Untersuchungen in dieser Hinsicht sein moge, so gestatten mir meine Unter¬
suchungen fiber die Amylase des Penicillium folgende Schlfisse:
1. In den Mycelien des Penicillium glaucum kommt eine
Amylase vor, die jedoch rohe Starke nicht angreift.
2. Gekochte Starke wird dureh das Ferment rasch in Zucker verwandelt.
3. Die Dialyse halt die Wirkung des Enzyms bei den Zwischenprodukten
an, und zwar bei einer Substanz, die wahrseheinlich ein Achroodextrin in reinem
Zustand ist.
4. Das dialysierte Enzym kann die vollstandige Wirkung wiedergewinnen
und die Zwischensubstanz weiter zerlegen, wenn man soviel Salzsaure hinzu-
ffigt, daB die Garungsflfissigkeit eine Normalit&t von ungefahr n/60 bekommt.
Die Reaktivierung der Flfissigkeit beruht wahrseheinlich auf dem Hinzukom-
men von Cl-Ionen.
6. Das amylolytische Enzym geht langsam dureh die dialysierende Mem-
bran hindurch.
Wirkung des amylolytischen Enzyms auf Dextrin.
Zur weiteren Sicherung meiner Ansichten ffihrte ich die Untersuchungen
mit gemeinem und dialysiertem Enzym direkt an Dextrin aus. Da die Dextrine
infolge der Anwesenheit des sogenannten Achroodextrins und Erythrodextrins
reduzierende Wirkung auf die F e h 1 i n g sche Flfissigkeit ausiiben, so muBte
das Reduktionsvermogen der 0,5-proz. Dextrinlosung in Thymolwasser,
deren ich mich ffir die Untersuchungen bediente, bestimmt werden. Unter
Berficksichtigung dieses Vermogens und der dureh die Starke und das Erythro-
dextrin gegebenen Jodstarkereaktion versetzte ich in zwei Kolbchen je 10 eem
Dextrinlosung mit 5ccm natiirlichen bzw. dialysierten Enzyms. Nach 6 Tagcn,
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320
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d. h. als ich die Enzymwirkung beendet glaubte, schritt ich zur Bestimmung
des Zuckers. Wahrend die Fliissigkeit mit dem natiirlichen Enzym eine voll¬
standige Reduktion aufwies, hatte die mit dem dialysierten Enzym keinerlei
Veranderung erfahren. In einem dritten Kolbchen, in dem ich zu dem dialy¬
sierten Enzym soviel Salzsaure zugesetzt hatte, daB ich n/60 Konzentration
bekam, zeigte sich die Enzymwirkung nach 6 Tagen als eine vollstandige,
denn die Reduktion der F e h 1 i n g schen Losung war derjenigen mit natUrlichem
Ferment ganz gleich. Offenbar hielt die Dialyse die Wirkung bei den Zwischen-
produkten an, die dann spater weiter verarbeitet wurden.
Wirkung auf Rohrzucker.
Da der Boden, auf dem ich den Schimmelpilz kultiviert hatte, keinen
Rohrzucker enthielt, wollte ich die Wirkung der fermentativen Fliissigkeit
auf Rohrzucker untersuchen. Deshalb stellte ich 1-proz. Rohrzuckerlosungen
in Thymolwasser her und versetzte sie mit gleichem Teil Enzymlosung. Nach
4 Tagen war die Reduktion des Rohrzuckers eine vollstandige. Auch das
dialysierte Enzym iibte dieselbe Wirkung aus, wenngleich erst nach einer
langeren Zeit; hiernach ist anzunehmen, daB auch die Invertase des P e n i -
cillium glaucum durch die Dialyse geschwacht wird.
Eine Untersuchung der Wirkung auf andere Zuckerarten hielt ich fUr
unnotig. Nur bei Traubenzucker wollte ich beobachten, ob eventuell eine
alkoholisehe Garung auftrat. Aber auch nach 20 Tagen ergab die Mischung
des Enzyms mit 1-proz. Traubenzuckerlosung bei den Alkoholreaktionen ein
negatives Resultat. Es muB daher gcschlossen werden, dafi die alkoholisehe
Garung aller Wahrscheinlichkeit nach auf einem LebensprozeB des P e n i -
cillium glaucum und nicht auf einem extrahierbaren und in der um-
gebenden Fliissigkeit loslichen Endoenzym beruht.
Lipase.
Von groBem Interesse ware auch die Anwesenheit von Lipasen gewesen,
um so mehr, als mein Kulturboden ganz frei von Fetten war, und folglieh
keine Substanzen enthielt, die die Bildung lipolytischer Fermente hatten
anregen konnen.
Das fettspaltende Vermogen wurde an genau mit Natriumkarbonatlosung
neutralisiertem Olivenol untersucht. Je 5 ccm Ol versetzte ich mit 10 ccm
frischer Enzymlosung und verwendete als Kontrolle, statt der natiirlichen En¬
zymlosung, dieselbe Menge gekochten Fermentes. Auch nach einem viertagigen
Aufenthalt bei 20° C war kein Unterschied zwischen den Versuchsrohren und
Kontrollrohren zu beobachten.
Das erhaltene Resultat, das zu den Befunden anderer Forscher in Wider-
spruch steht, kann entweder davon abhangen, daB das Ferment iiberaus
labil ist, so daB es bei den Extraktionsprozessen der Enzyme aus dem Mycelium
vollkommen zerstort wird, oder davon, daB es sich nur in Boden bildet, die
Fett wenigstens in Spuren enthalten; oder endlich konnte die lipolytische
Tatigkeit nicht in den Mycelien sitzen, sondern auf der Tatigkeit der lebenden
Zelle beruhen.
Wirkung auf die Milch.
Im Gegensatz zu den Angaben von D u c 1 a u x und Schaffer
(loc. cit.) war es mir unmoglich, mit der durch Auspressen dcr Mycelien er-
haltcncn Fliissigkeit die Milch zum Gcrinncn zu bringen. Bei meinen Untcr-
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Untersuchungen uber die Enzyme in den Mycelien etc.
suchungen gab ieh in 5 Rohren, die je 1 ccm frischer gekoehter Milch enthielten,
0,5 ccm Enzymlosung, weitere 3 Rohren wurden dann auch niit 1 Tropfen einer
20-proz. Calciumchloridlosung versetzt, da vielleicht die koagulierende Wir-
kung durch die Manipulationen zur Herstellung des Enzyms hatte zerstort
sein konnen. In keiner der bei 37° C gehaltenen Rohren erhielt ich Koagu-
lation; daher darf man annehmen, dafi das Lab in dem Schimmelpilz nicht als
Endoenzym der Mycelien vorkommt.
S c h 1 ii s s e.
Samtliche in der vorliegenden Arbeit mitgeteilten Untersuchungen wurden
wahrend 3 Jahren wiederholt und kontrolliert, wobei ich mich zu verschiede-
nen Zeiten hergestellter Extrakte der Mycelien des Penicillium g 1 a u -
c u m bediente.
Die Konstanz der Resultate bei jedem untersuchten Ferment ermachtigen
mich zu folgenden Schliissen.
1. In fett- und protelnstoffreien Starkeboden konnen aus den Mycelien
des nicht sporifizierten Penicillium glaucum proteolytische Enzyme
erhalten werden.
2. In Ubereinstimmung mit den Angaben der meisten Autoren hat das
Enzym Trypsinnatur, kann aber seine Wirkung nicht nur in alkalischen,
sondern auch in neutralen oder leicht sauren Boden entfalten.
3. Bei der Verdauung der Proteinstoffc gelangt man durch die Produkte
der Pepsinverdauung hindurch bis zu den letzten Produkten der Trypsin-
verdauung, wie dem Ammoniak und dem Tryptophan.
4. Bei der Verdauung der Gelatine bildet sich, wie bei der Verdauung dieser
Substanz durch das Pankreastrypsin, Glutinpepton, wodurch die Vermutung
der Forscher iiber die abweichende Natur des Gelatinepeptons und der aus der
Verdauung der anderen Proteinstoffe herruhrenden Peptone immer wahr-
scheinlicher wird.
5. Das direkte Studium der Verdauung des Peptons Witte klart die Trypsin¬
natur des proteolytischen Fermentes und den Unterschied zwischen diesem
und dem Gelatinepepton noch besser auf.
6. Das proteolytische Enzym dialysiert sehr langsam durch Tiermem-
branen.
7. Rohe Starke wird durch die Endoenzyme des Penicillium g 1 a u -
c u m nicht angegriffen.
8. Gekochte Starke wird durch eine Amylase angegriffen und der Rohr-
zucker invertiert.
9. Das diastatische Enzym verliert durch Dialyse das zuckerbildende
Vermogen, da seine Wirkung bei Zwischenprodukten stehen bleibt; durch
Zusatz von ganz wenig Salzsaure erlangt es aber dieses Vermogen wieder.
10. Das diastatische Enzym dialysiert langsam durch Tiermembranen.
11. Traubenzucker wird durch die Endoenzyme des Mycelium des Peni¬
cillium glaucum nicht in Alkohol iibergefuhrt; somit muB man an¬
nehmen, daB die alkoholische Garung von seiten des Schimmels ein ProzeB ist,
der zur Tatigkeit der lebenden Zelle gehort und folglich nicht auf einem los-
lichen Enzym beruht.
12. Es ist nicht moglich, in den aus den Mycelien des Penicillium
glaucum extrahierten Saften eine Lipase nachzuweisen; somit ist auch die
lipolytische Wirkung wahrscheinlich der Tatigkeit der lebenden Zellen zuzu-
schreiben.
Zweito Abt. Bd. 43. 21
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322 Donato Franceschelli, Untersuchungen iiber die Enzyme etc.
13. Dasselbe gilt fur das Vorhandensein eines Labfermentes. In den aus
den Mycelien des Hyphomyeeten erhaltenen Saften konnte ein solches bei
meinen Untersuchungen nieht nachgewiesen werden.
Literaturverseichnis.
1. Camurri, Congr. Pellagrologico Italiano. Udine 1910.
2. C e n i, Rivista Sperimentale di Freniatria 1903. Vol. 29. Fasc. 4; Rivista pellagro-
logica italiana. VoL 28. 1902. u. Vol. 29. 1903.
3. Oppenheimer, Die Fermente und ihre Wirkungen. 1910.
4. Lasca, Archiv f. Hygiene. Bd. 41. 1902. p. 119.
5. Duclaux, Le lait. Paris 1887.
6. Camus, Compt. rend. Soc. Biol. Vol. 49. 1897. p. 192.
7. Gerard, Compt. rend. Soc. de BioL Vol. 124. 1897. p. 370.
8. Mostynsky, Journ. f. exper. Landwirtschatt. 1904. p. 132.
9. Bechamp, Compt. rend. Soc. de Biol. Vol. 59. J864. p. 496.
10. Duclaux, Cliemie biologique. 1883. p. 143.
11. Bourquelet, Compt. rend. Soc. de Biol. Vol. 45. 1893. p. 650 u. 804.
12. —, Compt. rend. Soc. de Biol. Vol. 48. 1896. p. 205.
13. Labor de, Annales de l’lnstitut Pasteur. Bd. 11. 1889. p. 1.
14. Behrens, CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 4. 1898. p. 514.
15. Duclaux, Ann. de l’lnstitut Pasteur. Bd. 3. 1889. p. 67.
16. Schaffer, Divert. Erlangen. 1901. p. 15 ff.
17. Dean, Botan. Gazette. Bd. 35. 1903.
18. Zeppel, Zeitsch.\ f. Veterinarkunde. Bd. 6. 1894. p. 57.
19. Welte, Archiv f. Hygiene. Bd. 24. 1895. p. 84.
20. Brennstein, Beihefte z. bot. Centralbl. Bd. 10. 1901. p. 1.
21. D u c 1 a u x , Le lait. Paris 1884.
22. Epstein, Archiv f. Hyg. Bd. 37. 1900. p. 329.
23. —, Archiv f. Hyg. Bd. 43. 1902. p. 1.
24. —, Archiv f. Hyg. Bd. 45. 1902. p. 352.
25. Teichert, MUchzeitung. Bd. 32. 1903. p. 785.
26. Budkewitsch, Ber. der Deutsch. Bot. Gesellschaft. Bd. 18. 1900. p. 185.
27. Saito, Bot. Magasin. Tokio. Bd. 19. 1905. No. 222. p. 75.
28. Pasteur, Etudes sur la bi&re. 1876. p. 100.
29. E 1 f w i n g , Studien iiber die Einwirkung des Lichtes auf Pilze. Helsingfors 1890.
30. W e h m e r, Botanische Zeitung. Bd. 49. 1891. p. 233; Liebigs Annalen. Bd. 269.
1892. p. 383.
31. Co up in, Compt. rend, de TAcad6mie. Bd. 138. 1904. p. 389.
32. Hansen, Flora. Bd. 72. 1883. p. 88.
33. B ref eld (zitiert bei La far, Handbuch der Mykologie. Bd. 4. p. 243.)
34. Lind, Jahrbuch wissenschaftl Botanik. Bd. 32. 1898. p. 603.
35. Emmerling, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 10. 1903.
36. Graf, Jahresbericht der Brauer-Akademie Miinchen 1899—1900.
37. Stoll, Dissert. Wurzburg.
38. Fermi, Centralbl f. Bakt. Abt. II. Bd. 12. p. 713. u. Archiv f. Hyg. 10 u. 14.
39. Tiraboschi, Giornale della Soc. d’lgiene. 1908. p. 45.
40. Frohlich, Jahrbuch f. wissenschaftl. Botanik. Bd. 45. 1907. p. 256—301.
41. Ewald, Zeitschr. f. klin. Medizin. 1. 615.
42. Fuhrman, Vorlesungen iiber Bakterienenzyme usw. Jena 1907.
43. Wohlgemuth, Biochemische Zeitschr. Bd. 9. 1908. p. 10.
44. Moreauz, Wochenschr. f. Brauerei. Jg. 22. No. 3—5.
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Kr. Stdren, Uber einen eigentumlichen Fall von Schleimbildung im Rahm. 323
Nachdruek verbotm.
fiber einen eigenttimlichen Fall von Schleimbildung im Rahm.
Von Prof. Kr. Stdren, Aas (Norwegen).
Ira vorigen Herbst, wahrend die Ktihe auf der Weide waren, bemerkte man
in der Molkerei der Landwirtschaftlichen Hochschule in Aas, dab der Rahm,
der fur den Verkauf bestimrat war und in Wasserabkiihlung bei etwa 10° C
stand, nach 1—2 Tagen so schleimig wurde, dab derselbe sich als ein zaher,
dicker Belag an die Milch mebgerate ansetzte. Audi bei der Milch, die von dem
einen Morgen bis zum andern in Wasserabkiihlung gestanden hatte, machte
sich die Schleimigkeit im Rahm bemerkbar, aber nicht in der Milch selbst.
Von den K&ufem liefen ebenfalls Klagen ein, dab der Rahm beim Aufbewahren
ganz zahe wurde und einen ekelhaften Geschmack bekame.
In der Voraussetzung, dab ein Fehler bakteriologischer Art vorliegen
kdnnte, wurden die Raume der Molkerei und alle Gefabe fiir die Aufbewahrung
der Milch griindlich gereinigt, und als gleichzeitig die Kiihe wieder in den Stall
gebracht wurden, verschwand der Fehler einigermaben. Spater ist er nur ab
und zu wieder zu spliren gewesen.
Dem stark schleimigen Rahm wurde zwecks bakteriologischer Analyse
eine Probe entnommen. In Gubkulturen auf Milchzucker-Peptongelatine war
es nicht schwer, eine Bakterie zu isolieren, die sich auch bald als die gesuchte
erwies.
Diese Bakterie zeigte folgende Eigenschaften:
Morphologisch: Die Form der Bakterie schwankt nicht wesent-
lich in den verschiedenenKulturen. Sie ist stabformig, mit abgerundetenEnden.
Haufig kann man Diploformen beobachten, niemals aber Kettenform. Im
Tuschpr¶t von Fleischpepton-Gclatine war sie 0,8—1,0 ^ lang und 0,4 (j.
breit, im Viktoriablau-Praparat von Fleischpeptonagar aber 0,8 yi und 0,5
In 1 bis 2 Tage alten Bouillonkulturen ist die Bakterie lebhaft beweglich. An-
deutung von Kapselbildung. Die Bakterie wird mit den gewohnlichen Anilin-
farben gefarbt, auch nach Gram. Keine Sporenbildung.
Kulturell: Plattenkulturen in Fleischpeptongelatine bei 18° C nach
4 Tagen: Die Oberfl&chenkolonien rund, fast glattrandig, erhoht, schmutzig-
grau, glanzend und fadenziehend. Durchmesser etwa 1,0 mm. Die Tiefenkolo-
nien linsenformig, Durchmesser 0,6—1,0 mm. Am 5. Tage beginnt die Gelatine
sich zu verfliissigen.
Stichkulturen bei 18° C inFleischpeptongelatine:
Nach 3 Tagen kraftiges Wachstum auf der Oberflache, schw&cher im Stich,
die Gelatine beginnt sich gleichm&big abwarts (zylindrisch) zu verflussigen,
nach 8 Tagen 8 mm tief, mit Hautbildung, grauweibem Bodensatz und Trti-
bung.
Fleischpepton-Agar: Nach 3 Tagen ein kr&ftiger, weiber,
glinzender Belag. Das Kondenswasser schwach trtibe.
Traubenzucker-Peptonagar und Milchzucker-
Peptonagargelatine: Nach 3 Tagen kraftiges Wachstum, besonders
auf der Oberflache, wo der Belag nach ein paar weiteren Tagen bis an die Wand
des Glases reicht. Keine Gasbildung.
21 *
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324
Kr. Storen,
Milchzucker-Traubenzucker-Peptongelatine:
Wachstum nicht ganz so schnell; Verfltissigung tritt erst nach Verlauf von
8—10 Tagen ein.
Kartoffeln: Nach 3 Tagen ein ttberaus kr&ftiger, weiB glSnzender
Belag, der sich schnell iiber das ganze Eartoffelsttick ausbreitet.
fr Fliissige Kulturen bei 18° C in Bouillon: Nach
3 Tagen kraftige Hautbildung und etwas Triibung. Die Haut fallt allmahlich
zu Boden, worauf sich eine neue Haut bildet. Die Fliissigkeit wird etwas zah-
fliissig. Widerlicher Geruch. Indolreaktion.
Milch: Nach 2 Tagen wird die Rahmschicht fest, nach weiteren 4—6
Tagen Koagulation. Das Gerinnsel zieht sich nach und nach zu einem Kuchen
zusararaen. Molken unklar. Das Gerinnsel lost sich langsam auf, gleichzeitig
wird die Kultur mehr und mehr braunlich gefarbt. Ekelhafter Geruch. Eeine
Indolreaktion.
Verhaltnis gegenttber Luft: In Traubenzucker-Peptonagar
bei LuftausschluB auBerst kttmmerliches Wachstum. Als nach 18 Tagen Luft
hinzugelassen wurde, war das Wachstum schon am nachsten Tage sehr kraftig.
Widerstandsfahigkeit gegenWarme: Die Bakterie stirbt
bei Erhitzung bis auf 63—64° in 15“, bei 66—68° in 5“ ab. 10 Tage alte Bouillon-
kultur wurde in Tropfen auf steriler Baumwolle eingetrocknet. Erst nach Ver¬
lauf von 414 Monaten war die Bakterie zugrunde gegangen. Selbst in 1 Jahr
alten Stichkulturen war die Bakterie noch am Leben.
Nahere U n t e r s u c h u n g e n ttber das Verhalten der
Pakterie zur Milch. Wie oben erwahnt, macht sich in der Praxis
das Vorhandensein der Bakterie nur im Rahm geltend. Da die Bakterie stark
luftliebend ist, laBt sich dies auch leicht erklaren: die zahe Eonsistenz des Rahm
riihrt kaum von chemischen Veranderungen her, sondem von der Vegetation
selbst. Die Bakterien haufen sich in der obersten Schicht auf und machen den
an und fur sich viskosen Rahm noch zahfliissiger. Bei langerem Wachstum
in Milch werden wesentlich Milchzucker und EiweiB angegriffen; bei Um-
pflanzung in Milchfett stieg die Saurezahl namlich nicht.
Um ttber die Natur der durch die Bakterie hervorgebrachten Eoagulation
klar zu werden, wurde eine Anzahl Eolben mit 50ccm abgerahmter Milch
sterilisiert. Diese Eolben wurden aus einer 3 Tage alten Bouillonkultur geimpft
und bei 15° C stehen gelassen. Taglich wurden nun ein paar Eolben titriert und
der Sauregrad nach Soxhlet-Henkel (berechnet auf 100 ccm Milch)
bestimmt. Der Sauregrad in den Eontrollkolben betrug 6,7, in den geimpften
Eolben:
Nach Tagen:
1
2 3 4 5
6
7 8 9 10 11
12
Sauregrad:
6.0
6,0 5,8 6,5 7,1
7,7
8,0 8,3 8,3 8,4 8,3
8,9
Nach Tagen:
13
14 15 16
17
18 19 20 21
Sauregrad:
8,9
8,9 9,6 10,5
11,2
11,0 11,4 11,8 12,5
Hieraus geht hervor, daB die Bakterie saureproduziercnd ist, wenn aber
der Sauregrad bis auf 8—9 gestiegen war, koagulierte die Milch. Die Eoagu¬
lation rttlirt also nicht allein von der Saurebildung her; es muB zugleich ein
Labenzym wirksam sein.
Bei langerem Stehen lost sich das Gerinnsel allmahlich auf. Um die Natur
dieser Proteolyse naher zu untersuchen, wurden Eolben mit sterilisierter Milch
von Bouillonkultur geiinpft und bei etwa 15° C stehen gelassen. Nach Ver-
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t)ber einen eigentiimlichen Fall von Sohleimbildung im Rohm.
325
lauf von 2 und 6 Monaten wurden Stickstoffbestimmungen in denselben vor-
genommen:
KontroUe
2 Mon.
6 Mon.
0 /
0 /
o/
i /o
/0
/o
Total N.
Losl. N.
MgO dest. N.
Phosphorwolfr., XdsL in aufgel. TeiL N. .
0,53
0,08
0,01
0,53
0,30
0,02
0,27
0,53
0,42
0,17
0,18
Bezeichnet man mit L. N. den loslichen Stickstoff, mit S. N. den Stickstoff
der Spaltungsprodukte und mit A. N. den Ammoniakstickstoff, so bekommt
man in Prozent des Totalstickstoffes
Gef unden
1 GebUdet
Kontrolle
2 Mon.
| 6 Mon.
2 Mon.
6 Mon.
L. N. % . . .
15,1
56,6
79,2
+ 41,5
+ 64,1
S. N. % . . .
—
1 5,7
45,3
A. N. % . . .
1,9 I
3,8
32,1
+ 1,9
+ 30,2
Das Kasein ist also stark in Auflbsung iibergegangen, und zwar obwohl die
Reaktion sowohl in der 2 Monate, wie auch in der 6 Monate alten Kultur aus-
gepragt sauer war. (In einer iy 4 Jahr alten Kultur betrug der Sauregrad 4,8.)
Um zu sehen, wie die Auflosung bei fast neutraler Reaktion vor sich geht,
wurde einigen Milchkolben Kreide zugesetzt, die Losung sterilisiert, geimpft,
bei 25° C stehen gelassen und nach 2 Monaten analysiert:
KontroUe
2 Mon.
o/
/o
o/
/o
Total N.
0,52
0,52
Loslich. N.
0,09
0,15
MgO destl. N.
0,02
0,03
Phosphorwolfr. Ndsl. in aufgel. Teil. N. .
0,09
0,16
Umgerechnet:
KontroUe
Nach 2 Mon.
Gebildet
L. N. %. . .
! 17,3 i
28,8 !
+ 11,5
S. N. % . .
0,0 i
0,0
0,0
A. N. % . .
! 3,8 |
5,8
+ 2,0
Die Auflosung ist hier also bedeutend geringer und auch die Spaltung
nicht sonderlich grofi. (Die Ammoniakdifferenz kann an einem unvermeid-
lichen Analysenfehler liegen.)
Aus diesen Untersuchungen geht hervor, daB die hier beschriebene Bak-
terie zu der sogenannten saure- und labbildenden Bakteriengruppe gerechnet
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320
HansSchnegg,
werden muB. In der mir zuganglichen Literatur 1 ) ist eine Bakterie mit den-
selben Eigenschaften, soviel ich sehe, nicht beschrieben. Sollte die Bakterie
wirklich eine neue Form sein, so diirfte ihr in Gbereinstimmung mit den Be-
zeichnungen, die G o r i n i 2 ) fur die saure- und labbildenden Bakterien vor-
geschlagen hat, der Name Bacterium lactis acidoproteoly-
t i c u m gegeben werden konnen.
Die Molkereiabteilung der Norwegischen Landwirtschaftlichen Hochschule;
Mai 1914.
tfachdruck verboten.
Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden, sowie
der Schlingemnycelien und Hyphenknauel.
Studien an einem haufigen Brauerei-Saprophyten.
[Mitteilung aus dem Garungsphysiologisclien Laboratorium der K. Akademie
Weihenstephan. ]
Von Professor Dr. Hans Schnegg.
Mit 15 Abbildungen im Text.
1 . Einleitung.
Wer regelmaBig Betriebskontrollen in Brauereibetrieben vornimmt, hat
h&ufig Gelegenheit, einen Pilz zu beobachten, der sich weder bei den Schim-
melpilzen finden Oder unterbringen laBt, noch auch zu den SproBpilzen paBt,
wenn auch manches in seiner Lebensgeschichte mehr an Ictztere Organismen-
gruppe erinnert. Durchblattert man die Lehrbiicher iiber Garungsorganismen
nach diesem Pilz, so findet man auch da nirgends Anhaltspunkte, die eine
Einreihung des Pilzes in bekannte Gruppen der Garungsorganismen im wei-
testen Sinne ermoglichen. Nur an einer Stelle bei L i n d n e r (1) ist im An-
hang zur Schimmelpilzkunde des Pilzes Erwahnung getan und eine kurze Er-
lauterung zu seinem Vorkommen und Auftreten gegeben, wie dort auch an der
Hand von einigen schematischen Zeichnungen eine kurze Beschreibung des
Pilzes gegeben ist.
Lindner(l) hat den Pilz haufig in Brauereiwassern gefunden. Sein
Vorkommen beschrankt sich jedoch keineswegs auf diesen Fundort. Wenn
als Brauereiwasser lediglich Gebrauchswasser der Brauereien gemeint ist, so
kommt nach unseren Beobachtungen der Pilz sogar nur relativ selten darin
vor. Er gehort vielmehr zu denjenigen Organisinen, die in alien Teilen des
Brauereibetriebes heimisch sind. Wir erhalten ihn daher schon bei der Vor-
nahme von Luftanalysen in Brauereirauinlichkeiten, wo er namentlich auf dem
Kiihlschiff, sowie im Gar- und Lagerkeller kein seltener Begleiter der haufi-
geren Hvphomyceten und SproBpilze ist. Geradezu regelmaBig kann man
ihm aber bei der Vomahme von Leitungskontrollen begegnen. Er bevorzugt
namentlich die Wiirzeleitungen, wahrend er in Bierleitungen weniger haufig
aufzutreten pflegt. Weiter ist bemerkenswert, daB er nach unseren Beobach-
x ) M i g u 1 a , System der Bakterien. Jena 1900. L 6 h n i s , Handb. d. landw.
Bakteriologie. Berlin 1910. W e i g m a n n , Mykologie d. Milch. Leipzig 1911; CentralbL
f. Bakt.; Zeitschr. f. Garungsphys.
*) Centralbl. f. Bakt, Abt. II. Bd. 37. 1913.
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologic der Pycniden etc.
327
tungen in landlichen Betrieben durchwegs viel haufiger zu finden ist, als in
GroBstadtbetrieben. Zum Teil mag die Erklarung fUr diese Erscheinung in der
bei GroBbetrieben durchwegs besser organisierten und durchgefuhrtenReinigung
und Desinfektion zu suchen sein, in der Hauptsache aber wohl in der Um-
gebung der Betriebe scinen Grand haben, denn auch in landlichen Betrieben,
zu denen wir auch unsere fern von der Stadt auf bewaldeter Hohe gelegene
Staats- und Versuchsbrauerei rechnen miissen, die unter standiger Kontrolle
stehen und in denen beziiglich Reinigung und Desinfektion nichts versaumt
wird, tritt der Pilz mit geradezu verbliiffender RegelmaBigkeit auf. Er ist
geradezu als Hausfreund zu bezeichnen.
Was die Zeit seines Auftretens betrifft, so kommt er am haufigsten im
Friilijahr und Herbst vor, im Sommer trifft man ihn etwas seltener, noch
weniger haufig ist er bei Betriebskontrollen im Winter zu finden. Ganz bleibt
er in Betrieben, in denen er einmal heimisch geworden ist, niemals aus und ist
meist in der einen oder anderen Probe, wenn auch nur in einzelnen Exem-
plaren, immer vorhanden. DaB er nicht ganz zu beseitigen ist, liegt an seiner
relativ geringen Empfindlichkeit gegen Desinfektionsmittel, wenigstens in
den Konzentrationen, die im Brauereibetrieb in der Regel angewendet werden.
Der Pilz ist aber absolut harmloser Natur, wird durch die Gartatigkeit der
Hefe ohne weiteres unterdriickt und vermag sich auch in Bier nicht weiter zu
entwickeln. Auch geschmacklich wirkt er nicht darauf ein. Er ist also in bezug
auf sein Verhalten im Brauereibetrieb und auf dessen Produkte als ein Sa-
prophyt im wahrsten Sinne des Wortes zu bezeichnen.
Wie schon L i n d n e r (1) erkannt hat, handelt es sich um die Pycniden-
fruktifikation eines Ascomyceten, der sich im Brauereibetrieb als einem
offenbar sekundaren Standort eingebiirgert und seine Lebensverhaltnisse den
dort gebotenen giinstigen Emahrungsbedingungen angepaBt hat.
Der Pilz bietet fur den Botaniker sowohl, wie fUr den Biologen soviel des
Interessanten, daB es sich wohl lohnt, sich etwas naher mit ihm zu befassen.
Da er auBerdem fast zu jeder Jahreszeit leicht zu bekommen ist und unter alien
Umstanden zur Pycnidenbildung schreitet und diese so schon, wie nicht leicht
bei einem anderen Pilz sich in ihrer Entwicklung verfolgen lafit, so mochte ich
den Pilz geradezu als Schulbeispiel ansprechen und sein Studium im ent-
wicklungsgeschichtlichen Unterricht dem angehenden Botaniker und Myko-
logen aufs angelegentlichste empfehlen.
Bevor wir aber die Einzelheiten bei der Entwicklungsgeschichte unserer
Pvcnide naher verfolgen, sei eine kurze Ubersicht der wichtigsten Arbeiten
iiber Pycnidenentwicklung gegeben, die allerdings ziemlich weit zuriick-
greifen muB, da in den letzten 20 Jahren die Entwicklungsgeschichte der
Pycniden nicht mehr Gegenstand von speziellen Untersuchungen war.
Die Pycnidenentwicklung ist, seit T u 1 a s n e (2) die Zugehorigkeit
dieser Fruchtform zu den Ascomyceten erkannt hat, wiederholt Gegenstand
eingehender Untersuchungen gewesen und den grundlegenden Arbeiten von
G i b e 11 i und G r i f f i n i (3), B a u k e (4), E i d a m (5) und Z o p f (6)
verdanken wir zum groBten Teil unsere heutigen Kenntnisse nicht nur iiber die
Entwicklung der Pycniden, sondem auch iiber die Zugehorigkeit zu be-
stimmten Ascomyceten. Weiter haben uns die Arbeiten von B r e f e 1 d
(7, 8), v. T a v e 1 (9) und Fisher (10) u. a. mit einer Reihe von Pyc-
nidenformen bekannt gemacht, deren verschiedenartige Entwicklung Z o p f
(10) zu einer Einteilung der Pycniden in 3 Gruppen Veranlassung gegeben
hat, und zwar:
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328
Hans Scbnegg,
1. Die Hyphenfrucht, die Zopf(6) selbst anFumago s a 1 i -
c i n a am eingehendsten studiert hat und dessen Beobachtungen von S c h o s -
takowitsch (12) eine teilweise weitere Bestatigung fanden. Ihre Ent-
wicklung nimmt diese Art der Pycniden von einer Mycelzelle, die sich zu-
nachst durch eine Quenvand und dann durch eine darauf senkrecht stehende
Langswand in 4 Quadranten teilt. Auch 2—3 nebeneinanderliegende Zellen
des gleichen oder zweier benachbarter Faden konnen solche Teilungen er-
fahren. Der dadurch entstehende Zellkomplex ist als die Anlage der Pycnide
zu erachten. Die weitere Entwicklung ist je nach der Art des entstehenden
Fruchtkdrpers verschieden.
2 . Die Gewebefrucht, die haufiger als die Hyphenfrucht auftritt,
ist durch die oben genannten Arbeiten bei einer groBeren Anzahl von Asco-
myceten bekannt. Bei ihrer Bildung teilen sich benachbarte Zellen eines
Mvcelfadens oder auch zweier oder mehrerer vorher zusammengelagerter
Faden durch Querwande in kurze Glieder. Sp&ter treten in diesen Zellen Wande
senkrecht zu den ersteren auf und schlieBlich auch solche nach anderen Rich-
tungen, wodurch ein j unger Gewebekorper entsteht, dessen Zellen sich mehr
und mehr vergroBern und weiter teilen, bis er seine definitive GroBe und Ge¬
stalt erhalt. In der Regel beteiligen sich an dem Aufbau auch benachbarte
kurze Hyphen, indem sie sich an den gebildeten Gewebekorper anlegen und
mit ihm verwachsen.
3. Die Knauelfrucht geht aus einem oder mehreren Sprossen her-
vor, die sich meist spiralig umschlingen und vielfach verzweigen. Durch
gegenseitige Verwachsung entsteht zunachst ein lockerer Knauel, zwischen
dessen, durch die Umschlingung gebildete Liicken immcr wieder neue Faden
hineinwachsen, wodurch er allmahlich immer dichter wird.
v. T a v e 1 (9) unterscheidet zweierlei Arten von Pycnidenbildungen.
Symph yogen nennt er die Bildung derjenigen Pycniden, die durch Ver-
flechtung von Hyphenzweigen entstehen. Meristogen ist die Bildung
dann, wenn die Pycniden durch Wachstum und Teilung eines Hyphenstttcks
gebildet werden, wobei auch die Zweige der Hyphe sich mitbeteiligen konnen.
0
2. Entwicklungsgeschichte der Pycnide.
Die Entwicklung unserer Pycnide erfolgt nach dem Typus der Gewebe¬
frucht und stellt gewissermaBen ein Mittelding dar zwischen
meristogener und svmphy ogener Entwicklung. Sie er-
innert daher einerseits an die Pycnidenentwicklung, wie sie B a u k e (4) fur
Cucurbitaria elongata beschrieben hat, an-
dererseits an jene, die von v. Ta ve 1 (9) an Cucur¬
bitaria Platani beobachtet wurde. Trotz gewisser
Ahnlichkeit mit den Pycniden von Cucurbitaria
elongata hat jedoch die weitere Untersuchung er-
geben, daB es sich um eine davon wesentlich verschie-
dene Art handelt.
Das Studium der Entwicklung der Pycnide erfolgte
von einzelnen Konidien ausgehend, die durch die Me-
thode der Tropfchenkultur isoliert worden waren. Die
Benutzung verschiedener Nahrboden hat dabei auf Verschiedenheiten in der
Pycnidenbildung gefiihrt, die von allgemeinem Interesse fur die Kenntnisse
iiber den Vorgang der Pycnidenentwicklung sich erwiesen haben.
Die Konidien (Pycnokonidien) (Fig. 1), sind von hefe&hnlicher Ge-
O
CP
Fig,
0
«=> 0
O o
1. Konidien des
Pilzes.
0
0
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc.
329
sta.lt, elliptisch bis eiformig. Kura vor der Keimung sind sie zuweilen in der
Mitte etwas eingeschnurt. lhr Inhalt ist anfangs homogen, sehr bald aber
kann man an beiden Enden das Vorhandensein eines kleinen, stark licht-
brechenden Fettropfchens (Polkorperchen) wahrnehmen. Bei einer durch -
schnittlichen Lange von 7 pi ist ihre mittlere Breite 3,5 jx. Die in verschie-
denen Nahrlosungen erzielten Pycnokonidien sind trotz der oft bedeutenden
GroBenunterschiede der entstehendcn Pycniden annahemd gleich groB. So-
weit Verschiedenheiten vorhanden sind, wird eigens darauf hingewiesen.
a) Ku 11 ur inWurze. Der giinstigste Nahrboden fiir den Pilz ist
entschieden die Wttrze, der er sich durch langjahrigen Aufenthalt im Brauerei-
betrieb im weitgehendsten MaBe angepaBt hat. Eine in WUrze gebrachte
Konidie des Pilzes erfahrt zunachst, wie das bei anderen Pilzen in der Regel
auch einzutretcn pflegt, eine bedeutende VolumvergroBerung, die die vier-
fache GroBe der ursprilnglichen Zelle erreichen kann, wobei gleichzeitig die
Fettropfchen allmahlich verschwinden. Bei Thermostatentemperatur (25° C)
bei welcher diese, sowie die Kulturen auch in den anderen Nahrboden durch-
gefuhrt wurden, erfolgt die Keimung in der Regel schon innerhalb 5—8
Stunden, wobei zunachst ein endstandiger Keimschlauch gebildet wird.
2 —3 Stunden danach kommt dann in der Regel am anderen entgegengesetzten
Ende ein zweiter Keimschlauch zur Entwicklung. Der erste Keimschlauch
hat unterdessen meist schon durch Querwandbildung eine Zweiteilung erfahren
(Fig. 2a). Die urspriingliche Konidie ist zu dieser Zeit durch ihre GroBe, den
stark lichtbrechenden, die Zelle prall ausfullenden Inhalt und durch eine
etwas dickere Wand noch deutlich von den neugebildeten Zellelementen zu
unterscheiden, was fiir die Beobachtung und Beurteilung der spateren Vor-
gange von groBer Bedeutung ist. Mitunter tritt vor der Bildung der Keim-
schlauche, namentlich in bestimmten Nahrboden, eine Teilung der Konidie
ein (Fig. 3a).
Ist mit der Keimung der Konidie die Entwicklung des Pilzes einmal in
die Wege geleitet, so spielt sich diese weiter relativ sehr rasch ab. Zuerst
wird wohl durch die Bildung von reichlichen Verzweigungen erster und zweiter
Ordnung nur vegetatives Mycel gebildet, bald aber gibt sich die E n t -
stehung der Pycnide durch Ver&nderungen in der
ursprttnglichen Konidie zu erkennen. In dieser Er-
scheinung muB ein fiir die Entwickelung unserer
Pycnide bedeutsames Moment erblickt werden, das
ein gewisses Analogon nur in der Pycnidenentwicklung von Cucurbitaria
P1 a t a n i besitzt. Gegeniiber dieser besteht aber ein nicht unwesentlicher
Unterschied darin, daB dort die Pycnide unmittelbar aus derAscospore
hervorgeht, weshalb sie v. Tave 1 (9) als Sporopycnide bezeichnct,
wahrend hier eine Pycnidenkonidie selbst als die Mut-
terzelle einer neuen Pycnide auftritt. Wir kbnnen sie
daher in der Anlehnung an die Bezeichnungweise v. T a v e 1 s als„Koni-
diopycnide“ bezeichnen. Soweit die andere Pycnidenliteratur ersehen laBt,
ist der Fall, daB die Konidie als Pycnideninutterzelle fungiert, noch nie beob-
achtet worden; es handelt sich vielmehr uberall um die Entwicklung der
Pycnide aus irgendeiner beliebigen vegetativen Mvcelzelle, wie wir das spater
bei den sekundaren Pycniden unseres Pilzes ehenfalls kennen lernen werden.
Nur bei B a u k e (4) finden wir an einer Stelle bei der Beschreibung der
Entwicklung von Cucurbitaria elongata in Mistdekokt die Be-
merkung: „es scheint sogar, als ob hier die Stvlospore selbst zur Pycnide
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330
Hans Scbnegg,
werden konnc“. Eine weitere Bestatigung dieser Vermutung i'indet sich jedoch
nirgends mehr. Da nun in unserem Falle in alien nattirlichen wie
kiinstlichen Nahrlosungen die Entwicklung dor
ersten Pycnide (Priniarpycnide) stets aus der Ko-
nidie als ihrer Mutterzelle hervorgeht, so scheint das
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eine fiir die Art von Haus aus charakteristische und konstante Eigen-
s c h a f t zu sein, die e i n e n neuenTyp derPycnidenentwicklung
darstellt. Dali es sich dabei lediglich um eine durch die gtinstigen Ernahrungs-
verhaltnisse und Lebensbedingungen im Brauereibetrieb veranlalite An-
passung handelt, kann unter Beriicksichtigung dessen, daB die Bildung
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycnideu etc.
331
der Pycnide unter alien Umstanden so erfolgt, wohl kaum an-
genommen werden.
Ungefahr 8—10 Stunden nach der Keimung der Konidie beginnen sicli in
ibr die ersten Teilungsvorgange abzuspielen, die zunachst in der sukzessiven
Bildung von Querwanden bestehen, wahrend gleichzeitig vegetative Seiten-
hyphen an den gebildeten neuen Zellen entstehen (Fig. 2 e). Die entstehenden
Pycniden-Primordialzellen sind von gedrungener Gestalt und zeigen, vie
die gekeimte Konidie, durch Oiren stark lichtbrechenden, homogcnen Inhalt
die Bedeutung an, die ihnen fur die Entwicklung der Pycnide zukommt. Jetzt
geht die Weiterentwicklung auBerordentlich rascli vor sich, so daB es erst
nach vielen Fehlversuchen und -Beobachtungen gelingt, die weiteren Ent-
wicklungsstadien genau zu verfolgen. Schon nach weiteren 2 Stunden treten
unter VergroBerung der Primordialzellen weitere Querwande auf, zu denen
sich Langswande bildcn, so daB zunachst eine Art Tetradenbildung zu beobach-
ten ist (Fig. 2 f). Genau senkrecht zu den Querwanden treten die Langswande
nur selten auf. Die weiteren Teilungen nach alien Richtungen des Raumes
erfolgen nun so rascli, daB nach weiteren 2 Stunden bereits ein ziemlich ansehn-
licher ovaler oder langgestrec-kter, pseudoparenehymatischer Gewebekbrper
zustande gekommen ist (Fig. 2 g). Uni nun die liickenlose Entwicklungsreilie
bei dem raschen Wachstum des Pilzes zu bekommen, war es notwendig, von
einem bestiramten Zeitpunkte ab die weitere Entwicklung des Pilzes durch
Abkiihlung der Kultur zu verlangsamen. So erklart es sicli auch, daB die in
Fig. 2 mit h und i bezeichneten Stadien nach 14 bzw. 12 Stunden erst cnt-
standen waren, trotzdem ihr Zustand eigentlich schon wesentlich frtther hatte
erreicht sein miissen. Auf diese Weise wurde also die fertige Pycnide, die un-
mittelbar darauf bereits die Konidien auswirft, erst 54% Stunden nach der
Keimung der Konidien, 68% Stunden nach der Aussaat der Konidien erhalten.
Erscheint auch diese Zeit noch relativ gering, so sind doch, wenn man die
Pycnidenentwicklung ungestort vor sich gehen liiBt, unter sonst gleichen Be-
dingungen bereits nach 30—32 Stunden die Pycniden fertig ausgebildet. Aber
nicht allein das, sondem die unmittelbar nach Erreichung
ihrer endgiiltigen G r 6 B e aus der Pycnide austreten-
den Konidien keimen, in eine Nahrlosung ttberge-
fuhrt, sofort wieder aus. Eine Keimung der Konidien in der
Nahrlosung, in der der Pilz bereits seine ganze Entwicklung durchgemacht
hatte, konnte niemals beobachtet werden. Offenbar ist bei der im einzelnen
Tropfchen an und filr sich schon geringen Nahrstoffmenge alles Verwertbare
aufgebraucht und der Konidie felilen die zu ihrer Keimung notigen Anre-
gungsstoffe, eine Erseheinung, die man librigens auch in Tropfchenkulturen
von Hyphomyce'ten regelmaBig beobachten kann.
Etwas abweichend von diesem Entwicklungsmodus der Pycnide aus der
ausgesaten Konidie in Wiirze gestaltet sich Uire Entstehung in weniger gun-
stigen Nahrlosungen (Fig. 3). In diesem Falle tritt, wie oben bereits kurz
bemerkt, vor der Keimschlauchbildung eine Teilung der Konidie in 2 Zellen
ein, deren Bildung sich vorher schon durch eine leiehte seitliche Einschniirung
der Konidie anzeigt. Erst nach dieser Zweiteilung treten
fast gleichzeitig an beidenZellen dieKeimschlauche
h e r v o r. Aber auch im weiteren Verlauf der Entwicklung laBt sich in diesem
Falle eine Verschiedenheit konstatieren, indem die schon fur die Konidie
charaktcristische Querteilung sich langere Zeit bei alien aus ihr hervorge-
gangenen neuen Zellen wiederholt und erst relativ spat auch hier die Tetra-
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332
Hans Schnegg,
denteilung beginnt. Durcli die gedrungene Gestalt der
einzelnen Teilzellen, kommt eine auffallend toru-
1 o s e Zellkettezustande (Fig. 3 d und e), um die herum, wie im
ersten Falle, reichlichc Bildung vegetativen Mycels stattfindet. Die weitere
Entwicklung der Pycnide laBt gegeniiber dem ersten Typus nennenswerte
Unterschiede nicht beobachten, nur bleiben die so gebildeten Pycniden
kleiner als jene.
Wahrend nun in der zur Pycnidenmutterzelle vorbestimmten Konidie die
genannten Teilungsvorgange sich abspielen, treten im vegetativen Mycel, das
allmahlich eine bedeutende VergroBerung erfahren hat, ebenfalls Vorgange
ein, die mit der Pycnidenentwicklung im engsten Zusammenhange stehen und
die auch bei anderen Pycniden bereits beobachtet wurden. Schon nach
den ersten Q u e r t e i 1 u n g e n der P r i m o r d i a 1 z e 11 e n
sehen wir an diesen sowohl, wie an anderen, bei der
Pycnidenbildung zunachst nicht direkt beteiligten
Fig. 3. Die ersten Stadien der Entwicklung einer primaren
Pycnide in Bohnenstrohdekokt (Typus II).
e Dieselbe nach 34 Stunden
f „ „ 47 Vs „
& » » so y 2 „
a Keimende Konidie 21 Stunden nach der Aussaat.
b Dieselbe nach 24 Stunden
c „ „ 26 y 2 „
d „ „ 29
c
d
Zellen seitliche Hyphen entstehen,die eine a u s -
gesprochene Tendenz zeigen, sich bogenformig
gegen die Pycniden mutterzellen hinzukrttmmen
(Fig. 2e). Spater (Fig. 2 f—h) beobachtet man, daB sie sich dicht an die Pyc-
nidenanlage anschmiegen, zum Teil sogar um diese mehr oder weniger heruni-
schlingen. Man kann diese „Hiillhyphen“ noch relativ lange verfolgen und
meist an der fertigenPycnide einzelne noch erkennen. Der groBte Teil von ihnen
aber verwachst mit den Pycnidenzellen und tragt zur Bildung des pseudo-
parenchymatischen Gewebekorpers nicht unwesentlich bei (Fig. 2 h, i). Bei der
Pycnidenbildung nach dem zweiten Typus (Fig. 3) treten trotz schon friih-
zeitiger reichlicher Mycelentwicklung diese „Hiillhyphen u erst relativ spat
auf und erreichen niemals diese kraftige Entwicklung. Auch in dieser Be-
ziehung stellt daher diese Pycnidenentwicklung einen zweiten Typus dar.
1st sie im ersten Falle eine fast zu gleichen Teilen meristogen-symphyogene,
so tragt sie im zweiten Falle einen zum groBten Teile meristogenen Charakter.
Es findet damit teilweise auch die geringere GroBe der im zweiten Falle ge-
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Zur Entwicklungsgeechichte und Biologie der Pycniden etc.
333
bildeten Pycniden eine Erklarung, soweit nicht auch Ernahrungsverhaltnisse
dabei eine Rolle spielen.
Zuweilen beobachtet man an der fertigen Pycnide die Bildung von kreis-
formig angeordneten, meist auffallend groBen, runden Zellen an der Stelle,
an der spater die Konidien austreten (Fig. 2 i). Sie stellen also die Anlage eines
primitiven Ostiums dar. RegelmaBig kommt die Bildung dieser rudimentaren
Halszellen nicht zustande, denn die Pycnide entleert ihre Konidien, wenn
auch an einer mehr oder weniger begrenzten, so doch in ihrer Anlage in der
Regel nicht besonders gekennzeichneten Stelle ihrer Umhullung.
Die Bildung der Konidienmutterzellen (Basidien) erfolgt im Pycniden-
korper schon sehr fruhzeitig und beginnt schon zu einer Zeit, in der die Hiille
noch im Entstehen begriffen ist, d. h. solange noch durch Zuziehung vegetati-
ver „Hullhyphen“ eine VergroBerung des Pycnidenfruchtkorpers stattfindet.
So erklart es sich auch, daB, ehe man noch die Entwicklung der
Pycnide als vollendet betrachten kann,bereits reife Koni¬
dien spontan aus der Pycnide austreten. Aber auch dann erfolgt
noch langere Zeit eine Neubildung von Basidien und Konidien im Inneren des
Fruchtkorpers, der sich, wenn schon das ganze Tropfchen mit Konidien tiber-
sat ist, noch vollkommen mit Konidien erfUllt erweist. Wenn die Konidien
alle entleert sind, bleibt nur noch eine aus 1 oder 2 Zellagen bestehende,
pseudoparenchymatische Wand zuriick, wie sie auch bei andereren Pycniden
beobachtet wurde.
Meist findet in der Tropfchenkultur die Entwicklung des Pilzes mit der
Bildung einer, der primaren oder „Konidiopycnide“ ihr Ende; kaum tritt
sogar eine nennenswerte VergroBerung des vegetativen Mycels mehr ein.
Spater aber spielen sich im vegetativen Mycel Vorgange ab, die einerseits zu
der Bildung von Dauerzustanden, anderseits als eigentumliche Schlingenbil-
dungen in die Erscheinung treten, liber die spater in einem eigenen Abschnitt
berichtet werden soli.
Sekundare Pycniden oder „Mycelpycniden“, wie ich
sie im Gegensatz zu den aus der Konidie direkt hervorgegangenen Frucht-
korpern bezeichnen mochte, kommen in groBeren Tropfchen hier und da zur
Anlage, selten aber zu vollkommener Entwicklung und Reife. Gibt man aber
neue Nahrlosung zu, so entwickeln sich auch die sekundaren Pycniden bis zur
Bildung reifer Konidien.
Die Entwicklung der sekundaren Pycniden ist, speziell in den Anfangs-
stadien, schwieriger zu beobachten, weil die Zellen, die zur sekundaren Pyc¬
nide werden, erst relativ spat als Pycnidenmutterzellen zu erkennen sind. Nur
etwas regere Teilungen gewisser Mycelpartien, die aber stets nahe ihrem auBer-
sten Ende zu liegen, lassen die Entstehung einer sekundaren Pycnide ver-
muten. Stets nimmt diese ihren Ursprung aus einer, gegenuber den benach-
barten Zellen zunachst nicht weiter differenzierten Zelle (Fig. 4 a), die durch
Bildung einer Querwand zwei kurze, gedrungene Zellen abschnurt, die
als die eigentlichen Primordialzellen fungieren (Fig. 4 b). In der Regel
beteiligen sich bald auch eine oder die andere der beiden benachbarten Zellen
an der Pycnidenbildung (Fig. 4 c), worauf erst dann weitere Langs- und Quer-
teilungen den Beginn der Gewebekorperbildung einleiten (Fig. 4d). Mittler-
weile haben sich sowohl an den Primordialzellen als auch den der Pycniden-
anlage benachbarten Hyphen Seitenzweige gebildet, die, wie bei der Bildung
der primaren Pycnide, die Tendenz zeigen, gegen die Pycnidenanlage hinzu-
wachsen (Fig. 4 *d), um sich spater mit ihr zu vereinigen und zur HUllenbildung
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Hans Schnegg,
beizutragon (Fig 4e u. fj. Eine Entstehung von „Mycelpyc-
niden“ aus z w e i oder mehreren parallel gelagerten
Mycelfaden, die mehr oder w e n i g c r miteinander
verschmelzen, wie die moisten Autoren bei der Pycnidenbildung aus
vegetativen Hyphen sie beschreiben, konnte in keinem Falle
beobachtet werden.
Bemerkenswert ist, daB die sokundaren Pyeniden immer erst angelegt
werden, wenn die primaren Pyeniden ihren Reifezustand erreicht und ihre
Konidien ausgeworfen haben. Sie erreichen offenbar infolge Nahrungsmangel
Fig. 4. Entwicklung einer ,,Sekundar-Pycnid e“. Kultur in
Wurze.
a Mycelfaden, an dem die Pycnide aus der Zelle x entsteht.
b Erstes Teilungsstadium nach 2 St unden.
c—f Pycnidenentwicklung nacli je weiteren 2 Stunden.
auch selten die GroBe, wie die primaren Pyeniden, wenigstens nicht in den
Tropfchenkulturen.
Naheres iiber die Morphologic der Pyeniden im nachsten Abschnitt.
Auf Verschiedenheiten in der Entwicklung und Ausbildung der Pyeniden bei
Vcrwendung anderer Nahrboden sei dagegen hier noch ku z eingegangen.
b) Kultur in 5-proz. Rohrzuckerlosung. Die Entwicklung
des vegetativen Mycels ist in dieser Nahrlosung im gleiehen Zeitraum eher
weiter vorgesehritten, als in Wiirze. Die Hyphen sind aber wesentlieh diinner
wie dort und die einzelnen Glieder langgestreckt. Dcr Pilz maeht im
groBen ganzen einen etwas hungernden Eindruck, wie ja auch die
iibermaBig reiche Mvcelentwieklung die Tendenz erkennen laBt, den often-
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Zur Entwicklungsgesclilclite und Biologic der Pycniden etc.
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siehtlich nicht ganz zusagenden Nahrboden auf diese Weise besser ausniitzen
zu konnen. Erst naeh 36 Stundcn sind ganz voreinzelte Querteilungen an der
znr Pycnide werdenden Konidie zu beobachten. Nach 48 Stunden ist die
Anlage der Pycnide an dem Auftreten der charakteristischen Liingstcilungen
deutlich zu erkennen. Hiillhyphen werden nur sehr sparlich oder gar nicht ge-
bildet, so daB hier der Fruchtkorper zum weitaus groBten Teil nur meristo-
genen Ursprungs ist. Nach Ablauf von 72 Stunden bemerkt man kein weiteres
'Wachstum der Pycnide mehr, gleichzeitig aber beginnt die Entleerung der
Konidien. Die gebildete Pycnide ist meist sehr klein, kugelig oder nur ganz
wenig in die Lange gestreckt.
c) Kultur in Hefewasser: Dieser Nahrboden scheint dem Pilz,
wenn wir zunachst seine Wachstumsverhaltnissc in der ersten Zeit seiner Ent-
wicklung im Auge behalten, gut zu behagen. Schon die ersten Keimungs-
stadien und das aus ihnen hervorgehende Mycel macht geradezu einen kraft-
strotzenden Eindruck, indem seine Zellen bei gleicher Lange wie in den Wiirze-
kulturen wesentiich breiter sind und daher ein mehr gedrungenes Aussehen
zeigen. Die schon vor ihrer Keimung in 2 Zellen sich teilende Konidie beginnt
innerhalb 8—10 Stunden mit der Keimschlauchbildung; nach wciteren 10—12
Stunden beobachtet man schon eine sehr lebhafte Querwandbildung, der sich,
wenn die charakteristische Kette von kraftigen Pycniden-Primordialzellen
gebildet ist, 2 Stunden spater schon die Langsteilungen anschlieBen. Auffal-
Jend ist hier, daB auch im vegetativen Mycel zahlreiche Querteilungen auf¬
treten, so daB die einzelnen Hyphen kurze, gliedersproBartige, torulose Zell-
verbande darstellen. Nach 27 Stunden sind schon allenthalben fertige Ge-
webekbrper gebildet. Eine Beteiligung von Hiillhyphen bei der Pycnidenbil-
dung unterbleibt meist, weshalb die entstehenden Pycniden auch in der Regel
klein, kugelig bis oval sind. Die Ausschleuderung der Sporen kann man von
36 Stunden an beobachten. Mit der anscheinend gut zusagenden Ernahrung
im Zusammcnhang steht auch die Bildung von sekundaren Pycniden, die an
dem weitausgedehnten Mycel nach der Reife der primaren Pycniden allent¬
halben entstehen.
d) Kultur in Mo Ike: Diese Kulturfliissigkeit wurde deshalb ver-
wendet, weil bei gelegentlicher Entnahme von Reinlichkeitsproben von milch-
wirtschaftlichen Geraten in der hiesigen Molkercischule der Pilz ebcnfalls
nicht selten auf den venvendeten Molkegelatineplatten auftrat. Die Anlage
von Tropfchenkulturen in Molke hat denn auch gezeigt, daB der Pilz darin
auffallend giinstige Bedingungen fiir die Pycnidenbildung vorfindet, besser
fast, wie in Wtirze. Die Mycel entwicklung bleibt anfangs hinter der in Wiirze
zuriick und bildet in der ersten Zeit ahnliche kurze und gedrungene Zellen,
wie in Hefewasser. Spater tritt aber hier eine ebenso auffallende Streckung der
einzelnen Mycelglieder auf, die mit einem rapiden Langenwachstum der vege¬
tativen Hyphen Hand in Hand geht. Gleichzeitig tritt auch in den ersten
24 Stunden schon eine auBerordentlich reiche Verzweigung der Hyphen ein.
Nach ungefahr 27 Stunden zeigt sich in der gckeimten Konidie die erste
Querwandbildung, die ersten Langsteilungen erscheinen schon 3 Stunden
spater. Die einmal eingeleitete Pycnidenentwicklung vollzieht sich nun
ebenfalls sehr rasch, so daB 40 Stunden nach der Aussaat der Konidien die
PrimSrpycnide bereits ihre Konidien hat austreten lassen. Wie in keiner
anderen Kulturfliissigkeit findet hier reichliche
Bildung von Sekundarpycniden statt. Auch diese weicht
insofern von der Bildung sekundarer Pycniden in anderen Nahrflussigkciten
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ab, als oft schon ganz in d e r N a h e der prim&renPycnideundbe-
vor diese noch ihre vollstSndige Ausbildung erfahren hat,
sekundiirc Pycniden angelegt werden. Die Bildung der primaren wie sekun-
daren Pycniden, die nicht nur auffallend groB, sondem auch einander in der
GroBe ziemlich gleich sind, erfolgt unter reichlicher Beteiligung des vegetati-
ven Mycels durch Abgabe von Htillhyphen. Auch nach dem AbschluB der
Pycnidenentwicklung findet noch eine weitere starke Vermehrung des vege-
tativen Mycels statt, so daB schlieBlich das ganze Tropfchen und weit dartiber
hinaus von einem unentwirrbaren Netz von sterilen Hyphen erfiillt erscheint,
bei dem haufige Anastomosenbildungen eintreten.
e) Kultur in Knopscher Nahrlosung: Die Keimung er¬
folgt unter durchwegs normalen Bedingungen, sowohl was die Zeit des Ein-
tritts als die Art der Keimung betrifft. Nach 24 Stunden jedoch ist die Mycel-
entwicklung hinter der in anderen Nahrlosungen zuriick, ja bleibt manchmal
geradezu rudimentar, wobei die einzelnen Mycelglieder ein gedrungenes,
toruloses Ausschen zeigen. Trotzdem entstehen in dieser Zeit an der Pyc-
nidenmutterzelle schon allenthalben einzelne Querteilungen, denen nach
weiteren 6 Stunden bereits die ersten Langsteilungen folgen. Nach 36 Stunden
sind in der Regel schon anschnliche Gewebekorper entstanden, die nach
weiteren 12 Stunden sich zur reifen Pycnide entwickelt haben. Unterdessen
hat auch das Mycel, das sich anfangs anscheinend erst dem Nahrboden an-
passen muBte, eine kraftige Weiterentwicklung erfahren. Die vegetativen
Hyphen beteiligen sich in ziemlich regem MaBe an der Fruchtkorperbildung,
wodurch auffallend groBe Pycniden zustandekommen. Etwas spater als in
Wiirze, namlich erst 12 Stunden nach der fertigen Ausbildung der primaren
Pycniden, sind auch die Anlagen von sekundaren Fruchtkorpem zu beobach-
ten. Ohne Zugabe neuer Nahrlosung kommen sie aber nicht zur vollkommenen
Ausbildung und Reife.
f) Kultur in Peptonlosung: Die ersten Keimungsstadien
lassen sich bereits 5 Stunden nach der Aussaat der Konidien beobachten.
Das in den ersten 24 Stunden gebildete Mycel zeigt sehr kraftige Entwicklung
und ausgesprochene Neigung zur Querwandbildung. AuBerdem tritt schon
in den nachsten 6 Stunden eine auBerordentlich reiche Verzweigung ein, die
fast der in Molke gleichkommt. In dieser Zeit hat auch in der Pycnidenmutter-
zelle bereits reichliehe Querwandbildung und die Bildung einzelner Langs-
wande stattgefunden. Nach Verlauf von 38—40 Stunden sind die Pycniden
vollkommen ausgebildet, unter ziemlich reichlicher Beteiligung des vegetati¬
ven Mycels an dcr Htillenbildung.
g) Kultur in Bohnenstrohdekokt: Um dem Pilz mehr
seinem vermutlichen primaren und natUrlichen Vorkommen entsprechendc
Bedingungen zu verschaffen, unter denen man event, auch die Bildung anderer
Fruchtkorper erwarten konnte, wurden als weitere Nahrlosungen Pflanzen-
abkocliungen verwendet.
Die in erster Linie verwendete Abkochung des Strohs von V i c i a f a b a
erwies sich den kiinstlichen Nahrboden gegeniiber nicht nachstehend. Wie in
Peptonlosung, konnte die Keimung oft schon nach 5 Stunden beobachtet
werden. Nach 24 Stunden hatte die Entwicklung bereits solche Fortschritte
gemacht, daB allenthalben Teilungen in der Pycnidenmutterzelle nicht bloB
nach der Quer-, sondem auch nach der Langsrichtung stattgefunden hatten.
Nach weiteren 6 Stunden ist schon ein regelrechter pseudoparenchvmatischer
Gewebekomplex zu beobachten. Die Pycnidenentwicklung hat in der Regel
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Zur Entwicklungsge8chichte und Biologie der Pycniden etc.
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nach 48 Stunden ihren Hohepunkt erreicht; in Tropfchen von groBerer Aus-
dehnung war in dieser Zcit oft schon die Entleerung der Konidien cingetreten.
Bei ziemlich kurzgliedriger Beschaffenheit der Hyphen ist die Verzweigung
eine relativ reiche. An der Pycnidenbildung nimmt das vegetative Mycel nur
rclativ geringcn Anted. Sekundare Pycniden kamen selbst in der Anlage in
keinem Fade zustande.
h)Kultur in Heudekokt: Bei ziemlich langsamer Entwicklung
desvegetativen Mycels, dessenFaden verhaltnismaBig kurz bleihen und an das
gedrungene Aussehen in Hefewasser erinnern, tritt ungefahr 24 Stunden nach
der Aussaat die merkwiirdige Erscheinung zutage, daB fast gleich-
zeitig in alien Mycelzellen Querwandbildungen
auftreten. Als weitere Begleiterscheinung dieser regen Mycelteilung
kommt eine iiberaus reichliche Verzweigung des Mycels nach alien Richtungen
hin zustande. Erst nachdem das Mycel sich dem anscheinend nicht ganz zu-
sagenden Nahrboden angepafit hat, sieht man etwa 30 Stunden nach der Aus¬
saat der Konidie in ihr die ersten, auf eine Pycnidenbildung hinweisenden Tei-
lungen auftreten. Von da ab geht die Entwicklung der Pycnide aber ziemlich
Fig. 5. Entwicklung einer zusammengesetzten
Pycnide (in Heudekokt).
a Anlage der Einzelpycniden 31 Stunden nach der Aussaat der Konidie.
b Nahezu ausgebildete Pycnide weitere 4 Stunden spater.
rasch vor sich, so’daBnach 40 Stunden auch hier bereits die Konidien austreten.
In dieser Nahrlosung beobachtet man zum ersten-
mal das Auftreten und Z u s t a n d e k o m m e n zusam-
mengsetzter Pycniden mit mehreren Offnungen
(Fig. 5). In dem hier wiedergegebenen Falle traten 31 Stunden nach der nor-
malen Entwicklung der Konidie als Pycnidenmutterzelle in einigen rings um
sie in geringer Entfemung gelegenen Zellen des gewohnlichen vegetativen
Mycels auffallend zahlreiche Teilungen nach alien Richtungen des Raumes auf,
wie sie fur die Entwicklung von sekundaren Pycniden charakteristiseh sind.
Die dadurch gebildeten Gewebekorper werden immer groBer, und da auch die
Anlage der primaren Pycnide unterdessen weiterwachst, so verschmelzen
bald die Anlagen der umliegenden sekundaren Pycniden mit der Primarpyc-
nidenanlage, wodurch ein unregelmaBig geformter Gewebekomplex zustande-
kommt (Fig. 5 a). Im Verlauf der weiteren Entwicklung, bei der auch eine
rege Beteiligung der vegetativen Hyphen als Hullbestandteile stattfindet,
treten in alien Teilen des gebildeten Gewebekorpers weitere Teilungen ein,
die zu der charakteristischen Pycnidenform fiihren, die wir spater als z u s a m -
mengesetzte Pycniden kennen lemen werden (Fig. 5b). AuBer-
Zwelte Abt. Bd. 43. 22
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Hans Schnegg,
lich laBt die unregelmaBige, haufig dreilappige Form noch einigermaBen
das Zustandekommen aus mehreren Anlagen erkennen, wenn auch diese Form
allein durchaus noch nicht das sichere Kriterium fur eine zusammengesetzte
Pycnide ist. Weiter charakteristisch fur diese aber
ist das Auftreten von 2 oder mehr Offnungen, je nach-
dem sich die einzelnen Anlagen vor ihrer Verschmelzung mehr oder weniger
lang selbstandig entwickelt haben. Naheres dariiber im morphologischen Teil.
i) K u 11 u r in Mistdekokt: Saprophyten entwickeln sich in der
Regcl in Pferdemistdekokt gut, weshalb auch dieser Nahrboden hier Ver-
wendung finden sollte. Der Zeitpunkt des Eintritts der ersten Keimungs-
stadien ist nicht wesentlich spater, als bei den genannten vegetabilischen
Nahrlosungen. Die auffallende Lange der Mycelglieder auch in der Nahe der
Pycnidenmutterzelle laBt, wie in Zuckerlosung, darauf schlieBen, daB der Pilz
durch moglichste OberflachenvergroBerung seines vegetativen Mycels den fur
seine Bediirfnisse anscheinend wenig inhaltsreichen Nahrboden moglichst
auszunutzen sucht. Die Zellen nehmen ferner schon lange, ehe Querteilungen
eintreten, bisquitartige Formen an. Die seitlich auftretenden Hyphen
bleiben dagegen auffallend kurz. Im Gegensatz zu anderen, stark gefarbten
Nahrlosungen (Bohnendekokt, Heuabsud), bei denen bis zur Ausbildung der
Pycniden nirgends eine Aufnahmc von Farbstoff aus der Nahrlosung eintritt,
wird hier schon eine D u n k e 1 f a r b u n g des Mycels
beobachtet, lange bevor irgendwelche Veranderun-
gen in der Pycnidenmutterzelle sich abspielen.
Namentlich die alteren Teile, darunter auch die Pycnidenmutterzelle, werden
von Stunde zu Stunde dunkler, so daB mitunter die Verfolgung der Zellteilun-
gen sogar mehr oder weniger erschwert wird. Trotzdem im allgemeinen die
Mycelentwicklung stark hinter der in anderen Nahrlosungen zuriickbleibt und
nur selten bis an den Rand der Tropfchen geht, kommt die Pycnide fast in
der gleichen Zeit zustande, wie in den anderen, dem Pilz besser zusagenden
Nahrlosungen. Die Pycniden, die nur unter sehr sparlicher Be-
teiligung von Hiillhyphen zustandekommen, sind sehr klein;
nicht selten kommcn sekundare Pycnidenanlagen in unmittelbarer Nahe der
primaren Anlagen vor, die entwedcr mit der Primarpycnide sich vereinigen und
dann zur Bildung zusammengesetzter Pycniden fiihren oder, durch wenige
Zellen von ihr getrennt, an sie in der Langsrichtung angereiht erscheinen.
Trotz der relativ raschen Entwicklung der Pycniden erfolgt die Bildung und
Reifung der Konidien relativ spat. Die f e r t i g e P y c n i d e , die in alien
anderen Nahrlosungen farblos ist, besitzt hier dunkelbraune
F a r b e und ist kaum durchscheinend.
k)Kultur inAkazienrindcnabsud. In der Annahme, daB
die Pycniden mit den in der Natur auf Akazien (Robinia pseudacaeia)
vorkommenden Pycniden von Cucurbit aria elongata identisch
seien, und w T eil dann moglicherweise auch mit dem Auftreten der hoheren
Askusfruehtform gerechnet werden konnte, wurden die entwicklungsgeschicht-
lichen Studien auch in dieser Nahrlosung angestellt. Schon in der Mycelent¬
wicklung zeigten sich Anklange an die Entwicklung in Mistdekokt. Die
Zellen werden verhaltnismaBig lang, gliedern sich aber friihzeitig in kurze,
torulose Glieder ab. Die Teilung der Pycnidenmutterzelle beginnt ungefahr
30 St unden nach der Aussaat und geht im allgemeinen in normaler Weise vor
sich. Die Pycniden bleiben klein, um so mehr, als nur eine sehr sparliehe Be-
teiligung des vegetativen Mycels an der Fruehtkorperbildung zu beobachten ist.
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Zur Entwioklungsgesobichte und Biologie der Pycniden etc.
339
l) Kultur in Starkelosung. Wenn die Verwendung dieses
Nahrbodens auch in erster Linie andere Zwecke verfolgte, so hat doch auch
das Zustandekommen von Pycniden Zeugnis abgelegt von der auBerordent-
lichen Genugsamkeit des Pilzes, die zum Teil auch schon in den bisher be-
nutzten Nahrboden deutlich zum Ausdruck kara. Die Bildung der Keim-
schlauche, die in der Hauptsache wohl auf Kosten der in den Konidien ent-
haltenen Reservestoffe erfolgt, zeigte weder in der Zeit des Auftretens,- noch
auch der Art der Entstehung irgendwelche nennenswerten Unterschiede
gegeniiber anderen, besseren Nahrlosungen. Die Mycelentwicklung bleibt
jedoch ziemlich bedeutend hinter der in anderen Nahrlosungen zurtick. Die
Hyphen werden dabei auffallend kurzgliederig und bilden nur sehr sparlich
seitliche Verzweigungen. Die Pycnidenentwicklung geht trotz der rudimentaren
Entwicklung des vegetativen Mycels ziemlich rasch vor sich, wobei allerdings
zu beriicksichtigen ist, dab die Pycniden nur sehr klein, kugelformig werden,
haufig ohne Oder nur unter ganz vereinzelter Beteiligung von vegetativen
Hyphen. Entsprechend der mangelhaften Emahrung und rudimentaren
Bildung der Pycnide, ist die Zahl der gebildeten Konidien nur eine sehr kleine,
■wallrend sie in guten Nahrlosungen mehrere Tausende betragt.
m) Kultur in Brunnenwasser. Da in der alteren Literatur
Pilzkulturen mit groficrem oder geringerem Erfolge auch in gewohnlichem
"Wasser vorgenommen werden und die noch relativ gute Entwicklung unseres
Pilzes in sehr nahrstoffarmen Losungen eine groBe Anspruchslosigkeit des
Pilzes zeigte, wurde der Vollstandigkeit halber auch die Kultur in gewohnlichem
Leitungswasser mit in den Kreis der Untersuchungen einbezogen, wenn auch,
wie bei Starkelosung, der Grund fur die Anwendung von Wasser als Kultur-
medium fur den Pilz ursprunglich ein anderer war. Die Keimung erfolgte
anstandslos und auch innerhalb der fur andere Nahrlosungen durchschnittlich
beobachteten Zeit. Haufig treten jedoch drei Keimschlauche, die sonst nir-
gends beobachtet worden waren, auf. Die Zellwandc des sich bald reichlicher
bildenden Mycels sind sehr diinnwandig, namentlich aber ist auffallend, daB
die gekeimte Konidie, die in alien Nahrlosungen noch langere Zeit, gewohn-
lioh bis zum Eintritt der ersten Teilungsstadien, sich durch eine kraftigere
Wand auszeichnet und auch inhaltlich meist etwas differenziert erscheint, hier,
wenn man die Entwicklung nicht von Anfang an v erfolgt, sehr bald als solche
nicht mehr zu erkennen ist. Desgleichen gibt sich der Nahrungsmangel auch
in dem jungen Mycel schon innerhalb der ersten 24 Stunden durch eine ziemlich
starke Granulierung des Zellinhalts zu erkennen. Die Mycclentwicklung ist
dabei so kraftig, daB sie bald iiber das Tropfchen hinausgeht, doch sind die
Glieder, wie in anderen nahrstoffarmen Medien bereits beobachtet, auffallend
langgestreckt, die Seitenzweigentwicklung ist sehr maBig. Charakteristisch
ist ferner die haufige Anastomosenbildung zwischen benachbarten Mycel-
zweigen. Die ersten Teilungserscheinungen in der Pycnidenmutterzelle sind
in ungefahr 30 Stunden zu beobachten. In 48—52 Stunden sind gewohnlich
die Pycniden fertig ausgebildet, die sehr klein, meist rund sind und wie in
Starkelosung ohne oder nur unter vereinzelter Beteiligung von Hullhyphen
entstehen. Die Zahl der gebildeten Konidien ist ebenfalls nur eine sehr geringe.
Die in den genannter Nahrlosungen erzielte, mehr oder weniger gute
Entwicklung von Pycniden hat jedoch nur dann allgemeine Giiltigkeit, wenn
als Ausgangsmaterial Konidien verwendet werden, die aus Wurzokulturen
stammen, also einen gewissen Vorrat an Reservestoffcn mitbringen. Der Pilz
verhalt sich jedoch ganz anders, wenn er wiederholt in die gleiche Nahrlosung
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340
Hans Sch negg,
ubergefiihrt wird, d.h. also die bei derKultur in einer bestimmten Nahrlosung
erhaltenen Konidien in der gleichartigen Nahrlosung weiter geziichtet werden.
Es treten in diesem Falle durchwegs Degenerationserseheinun-
g e n auf, die um so tiefgreifender sind, je ungiinstiger die Nahrlosung fUr den
Pilz von vomherein ist. In den meisten Fallen kann man eine solche Dege¬
neration des Pilzes schon in der ersten Generation beobachten; bei Hefewasser
und Molke, deren Zusammensetzung dem Pilz gleich nach der Wiirze am
besten behagt, maehen sich die Degenerationserscheinungen spater, meist
erst nach 4—6 Generationen, bemerkbar.
Als Hauptmerkmale dieser Degeneration sind zu nennen: Bedeutend
langsamere Keimung, mehr und mehr zuriickbleibende Mycelentwicklung,
oder, wenn diese, wie bei Bohnenstrohdekokt, noch ziemlich kraftig ist, all-
mahiicher Verlust der Fahigkeit, Pycniden zu bilden. Diese werden in der
Regel in der ersten Generation noch ktimmerlich gebildet, um so kiimmerlieher,
je primitiver eie von Haus aus in der betreffenden Nahrlosung schon zustande-
kamen. In der zweiten Generation kommt es, von den obengenannten Aus-
nahmen abgesehen, manchmal noch zur Anlage von Pycniden in Form von
groBeren oder kleineren Anschwellungen, die durch ihr pseudoparenchyma-
tisches Aussehen als Pycnidenanlagen zu erkennen sind; in den schlcchteren
Nahrmedien bleibt oft schon in der zweiten Generation die mit der Pycniden-
anlage zusammenhangende, rege Zellteilung aus, so daB es hier lediglich zur
Bildung eines bald mehr, bald weniger rudimentaren Myccls kommt. Bet
Kulturen in groBeren Fliissigkeitsmengen geht die Degeneration etwas lang-
samer vor sich, weil hier eher ein Ersatz der verbrauchten Nahrstoffe moglich
ist. Einzigund allein die Wtirze bietet auch auf
die Dauer dem Pilz die ihm zur Bildung der Pyc¬
niden und zu einer kraftigen vegetativen Vermeh-
rung notigen Nahrstoffe in genugender Menge dar.
3. Allgemeine Morphologic.
Die Erscheinungsform, die der Pilz in der Einzellkultur auf der Nahr-
gelatine zeigt, ist so charakteristisch, daB sie den Pilz schon makroskopisch
leicht zu erkennen gestattet. Sat man eine sehr verdiinnte Konidienauf-
schlammung auf Wtirzegelatine, auf der sich der Pilz am besten entwickelt,
aus, so gcwahrt man nach Verlauf von ungefahr 30—36 Stunden das Auftreten
von kleinen, schleimigen, farblosen Punkten, die bei Beginn ihrer Entwicklung
an Bakterienkolonien erinnem. Sie vergroBern sich aber sehr rasch, und nach
Verlauf von 2 Tagen kann man im durchfallenden Licht in der Regel schon mit
bloBem Auge das Ausgehen vereinzelter, kurzer, strahlenformig angeordneter
Mycelfaden erkennen, die sich bald verzweigen. Nach 50—60 Stunden hat sich
das Aussehen der Kolonie, das noch immer ein glanzend schleimiges ist, so.
geandert, daB sie in diesem Zustande anDematium erinnert. Schon nach
3 Tagen ist mit der Kolonie abermals eine Veranderung vor sich gegangen,.
so daB man jetzt bereits erkennen kann, daB auch eine Dematium - Kultur
nicht vorliegt. Die von der Mitte ausstrahlenden Mycel¬
faden besitzen reiche Verzweigung und zeigen die Tendenz,
nicht mehr rein radial, sondern wirbelartig oder turbinen-
artig gekriimmt zu wachsen. Gleichzeitig gewahrt man auf ihnen,
namentlich im durchfallenden Licht, ziemlich regelmaBig angeordnet, von der
Mitte gegen den Rand zu kleiner werdende, knotchenformige An-
s c h w e 11 u n g e n , die bei ihrem glanzend schleimigen Aussehen an ausge-
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc.
341
schiedene TVassertropfchen erinnern (Fig. 6). Es sind das diczuerst
an den Hauptmyzelzweigen entstehenden Pycniden.
Schon nach 4—5 Tagen hat sich die Kolonie so vergroBert, daB sie 1 y 2 —2 cm
Durchmesser besitzt, wobei sie immer noch die wirbelartige Anordnung der
Hauptmycelien erkennen laBt. Die regelmaBige Anordnung der Pycniden geht
von diesem Zeitpunkt ab mehr und mehr verloren, da sich mittlerweile auch
auf den Seitenzweigen Pycniden gebildet haben. Die schleimige Beschaffenheit
der Kolonie hat unterdessen eher zugenommen, wird aber deutlich starker,
wenn die Pycniden einmal anfangen, ihre Konidien austreten zu lassen, deren
Massen sich dann zwischen den Mycelien anhaufen. Hat man schon vorher
eine ganz schwache rosa- oder fleischrote Farbung der Kolonie, vor allem der
Pycniden erkennen konnen, so wird diese mit dem Austreten der Konidien
immer starker, und da in dem gleichen MaBe auch das Mycel mehr und mehr
zuriicktritt, so bekommt die ganze Kolonie, die unterdessen auch das wirbelige
Ausselien verloren hat, eine gleichmaBige rosa- bis fleisch¬
rote Farbung. Nur im durchfallenden Licht kann man noch die regellos
angeordneten Pycniden als dichtere Ansamm-
lungen erkennen. Da nach ungefahr 14 Tagen noch
durch eine verflussigende Wirkung des Pilzes auf
die Gelatine der Pilz etwas in die Gelatine ein-
sinkt, nimmt der schleimige Charakter immer mehr
zu; die Rosafarbung wird ebenfalls intensiver.
So gestalten sich die Wuchsverhaltnisse des
Pilzes, wenn man ihn im feuchten Luftraum
kultiviert. In trockener Luft weicht das Aus-
sehen nicht unwesentlich von jenem ab. Zu
dem in feuchter Luft nur horizontal und in der
Gelatineschicht verlaufenden Mycel kommt hier
Fig. 6. Kolonie des Pilzes auf
Wiirzegelatine nach 4 Tagen.
noch eine mehr oder weniger reiche Entwicklung von Luft mycel, das
dem Pilz einanFusarium erinnerndes Aussehen verleiht, das noch erhoht
wird durch die rotliche Farbung, die auch das Luftmycel aufweist. Die auf
dem horizontalen Mycel vor sich gehende Pycnidenentwicklung, die hier genau
so erfolgt wie dort, laBt sich nur im durchfallenden Licht beobachten. Ivann
man auf der Gelatineplatte in feuchter Luft nicht selten nach 5—6 Tagen eine
Anordnung der Pycniden in konzentrischen Kreisen beobachten, so tritt diese
Zonenbildung ziemlich regelmaBig und besonders schon im trockenen
Luftraum auf, in dem die Petri schale bald mehr oder weniger mit Luft¬
mycel erfullt ist. Die Pycnidenentwicklung erfolgt, wie im ersten Falle, zu-
nachst ausschlieBlich an dem direkt auf oder in der Gelatine verlaufenden
Mycel; erst vom 5—6 Tage an kann man an den kleinen, im Luftmycel ent¬
stehenden Knotchen erkennen, daB auch an ihncn Pycnidenbildung statt-
gefunden hat. Mit der fortschreitenden Entwicklung des Pilzes fallt das Luft¬
mycel allmahlich zusammen und das Aussehen der Kultur almelt dann mehr
oder weniger dem in feuchter Luft.
Ahnliche Beobachtungen iiber die Entwicklung des 'Pilzes, namentlich,
was die reichliche Luftmycelbildung betrifft, mac-ht man auch auf konzen-
trierterer Gelatine, ferner auf solcher, deren Oberflache schon etwas ver-
trocknet ist, und auf festen, pflanzlichen Substraten, woriiber an anderer
Stelle noch zu berichten sein wird.
Die Kultur des Pilzes auf anderen Gelatinenahrboden, welche die oben bei
den Trbpfchenkulturen verwendeten Nahrlosungen als Grundlage batten.
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342
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hat nennenswerte Unterschiede im Wachstum und Aussehen nicht beobachten
lassen. Ganz allgemein sei nur erwahnt, daB, je nach der Art des Nahrbodens,
das Wachstum einmal rascher, einmal weniger rasch erfolgte, in dem cinen
die Mycelentwicklung reicher, in dem anderen weniger reich war, wobei in
der Regel vollstandige Analogic mit dem Wachstum in der Tropfchenkultur
beobachtet wurde. Hier trat raschere und kraftigere Pvcnidenbildung ein,
dort dauerte es langer, die Pycniden waren kleiner und sparlicher, wie in
Fliissigkeit. Auch die Luftmycelentwicklung war verschieden kraftig. Die
charakteristische hell-fleisch- oder rosarote Farbung, sowie das schleimige
Aussehen, hat sich uberall gczeigt, nur war die Farbung, je nach der Farbe des
Nahrbodens, bald heller, bald dunkler. Zusammenfassend, konnen wir dalier
sagen, daB der Pilz durch sein Wachstum und Aus¬
sehen auf Ge1 at in enahrb6den der verschiedensten
Art so gut charakterisiert ist, daB er daran ohne
weiteres sofort erkannt werden kann.
Hier sei gleich eingefiigt, daB auBer dem hier behandelten „Pycnidenpilz“
auch noch eine zweite Art oder vielleicht auch nur Varietat auftritt, die ein
wesentlich langsameres Wachstum besitzt und gewohnlich auf den Platten
erst viel spater, oft erst nach 5—6 Tagen, in die Erscheinung tritt, wenn
sich unser Pilz schon stark entwickelt hat. In morphologischer Hinsicht unter-
schcidet er sich durch etwas groBere Pycniden von einer, schon in jungen
Stadien rotbraunen Farbe, die allmahlich fast in schwarzbraun und schwarz
ubergeht. Das Mycel hat, wie jenes, eine schwach rotliche F&rbung. RegelmaBig
und besonders schon tritt bei ihm Zonenbildung auf. Um den Umfang vorlie-
gender Arbeit nicht noch zu vergroBem, wurde vorlaufig von einer Bearbeitung
dieses Pilzes abgesehen. Uber die bereits in Angriff genommenen Untersuch un¬
gen wird spater berichtet werden.
Von den Kulturen des Pilzes in Fliissigkeiten wurden hauptsachlich jene
in Wttrze, die wir schon bei den entwicklungsgeschichtlichen Studien als
den besten Nahrboden erkannt haben, eingehender studiert. Zu den Beobach-
tungen wurden verwendet Kulturen in Freudenreich - Kolbchen, die
mit einer Platinose voll der aus einer kraftigen Wurzekultur stammenden
Konidien geimpft wurden. Die Entwicklung wurde verfolgt bei der der Ent-
wicklung des Pilzes gunstigsten Temperatur von 25° C.
Schon 24 Stunden nach dem Einimpfen lassen sich am Boden des Kolb-
chens schwache Mycelflecken beobachten, deren Entwicklung in weiteren
24—30 Stunden soweit fortgeschritten ist, daB der ganze Boden des Kolbchens
mit lockercm Mycel bedeckt ist. Eine Bildung von Pycniden
tritt aber an dem untergetauchten, bald die ganze
Fliissigkeit erfullenden Mycel nicht ein. Einzelne, an die Oberflaehe
der Fliissigkeit gestiegene Mycelfloeken zeigen aber dort bald Pycnidenent-
wicklung. Besonders schon ist diese zu beobachten an dem an der Glaswand
des Kolbchens wachsenden Mycel, das schon am 3. Tage ein der Entwicklung
auf Gelatine ahnliches, radial-wirbelartiges Aussehen annimmt und dicht mit
den glanzenden, perlschnurartig angeordneten Pycniden besetzt ist. All¬
mahlich steigt das ganze, untergetaucht gewachsene Mycel an die Fliissig-
keitsoberflache, an der sich dann durch reichliche Bildung von Pycniden, die
dicht an- und iibereinander entstehen, bald eine schmierige, rotlich
gefarbte, dicke Haut bildet. Auf dieser kommt spater sogar Luftmycel
zustande, das sich im iibrigen genau so verhalt wie auf der Gelatineplatte und
hier und da auch Pycniden erzeugt. Im Gegensatz zur Entwicklung des Pilzes
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Zur Entwicklongsgeachicbte und Biologie der Pycniden etc.
343
in Tropfchenkulturen findet hier infolge der reichlieh vorhandenen Nahrlosung
ein Auskeimen der ausgetretenen Konidien statt, das durch Umschtttteln
der Kultur begiinstigt wird. So wird die gebildete Haut immer wieder unter-
getaucht, und durch die ausgekeimten Konidien bald wieder durch eine neue
ersetzt. Dies kann solange fortgesetzt werden, als noch verfiigbare Nahrstoffe
vorhanden sind, so daB der Inhalt des Kolbchens gewohnlich nach y 2 Jahr schon
in eine formlose, schwach rotlich gefarbte bzw. schmutzigrbtliche, schleimige
Masse verwandelt ist. Erst wenn auch die Flttssigkeit vollst&ndig verdunstet
ist, wird die Farbung allm&hlich dunkler und geht nach 3—4 Jahren in braun-
schwarz tiber.
Auffallend groB ist die L e b e n s f a h i g k e i t des
P i 1 z e s. Wahrend sonst Hyphomyceten sowie SproB- und Spaltpilze beim
Aufbewahren in der von ihnen verbrauchten Nahrlosung oft schon nach
Wochen zugrundegehen, selten aber jahrelang lebensfahig bleiben, macht der
Pilz eine riihmliche Ausnahme. 6 und 8 Jahre alte Wtirzekul-
t u r e n , die unter den verschiedensten Bedingungen gehalten worden waren,
so daB sie teils nach dieser Zeit noch in feuchtem Zustande, teils vollstandig
vertrocknet waren, teils noch das schmutziggelbe, teils das braunschwarze
Aussehen des Dauerzustandes hatten, kanien, in frische Wiirze
gebracht, wieder zum Leben und lieBen den Pilz sofort wieder
in seiner charakteristischen Form entstehen.
In anderen Nahrlosungen im groBeren MaBstab gezuchtet, bewies der
Pilz das schon in den Tropfchenkulturen beobachtete, groBe Anpassungsver-
mogen. Da die Verhaltnisse schon bei der Besprechung des Verhaltens in den
Tropfchenkulturen geniigend gewiirdigt wurden, kann hier im einzelnen
darauf verzichtet werden. Stets war das Verhalten analog dem der Tropfehen-
kultur beziiglich der Starke und Gttte der Entwicklung, teils mit Bezug auf
die morphologischen Erscheinungen denen der Wiirze ahnlich. Auf die all-
mahliche Degeneration bei wiederholter Kultur in einer anderen Nahrlosung
als Wiirze wurde ebenfalls oben schon hingewiesen.
Die GroBe der Pycniden ist auBerordentlich verschieden
und h&ngt von verschiedenen Umst&nden ab, teils von der Beschaffenheit
des N&hrbodens, teils davon, ob die Pycniden auf festen oder fliissigen Nahr-
boden, oder auf Pflanzenteilen erhalten wurden, femer auch davon, ob die
Pycniden einfach oder zusammengesetzt sind. Die durchschnittlichen GroBen-
verhaltnisse schwanken daher zwischen 0,05 mm und 0,25 mm in der Lange,
bei einer Breite von 0,02—0,15 mm, doch kbnnen diese Zahlen nur als sehr
approximativ gelten.
Wie die GroBe, so weist auch die Form der Pycniden groBe
Mannigfaltigkeit auf (Fig. 7). Meistens sind sie rund bis oval, ei- oder bohnen-
fbrmig, langgestreckt und dabei oft unregelmaBig verbogen und ausgebaucht,
zuweilen dreilappig. Im einfachsten Fall ist ein einziger Porus vorhanden,
der an beliebiger Stelle des Fruchtkorpers angelegt sein kann (Fig. 7a). Nicht
selten findet man Pycniden mit 2 oder 3 Offnungen, die gewohnlich schon an
ihrer Form die Entstehung aus 2 oder mehreren Pycnidenanlagen erkennen
lassen, wie bereits im entwieklungsgeschichtlichen Teil erortert wurde (Fig. 7
d—e). Ich mochte sie daher alszusammengesetzte Pycniden
bezeichnen. DaB auch Pycniden mit nur einer Offnung entwicklungsgeschicht-
lich oft als zusammengesetzte Pycniden aufzufassen sind, ist oben bereits
ausgeftthrt worden. In diesem Falle ist aber dann stets die Form unregelmaBig
und laBt an ihrem Umfange den verschiedenen Anlagen entsprechende Ein-
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344
Ha a s Scknegg,
schnitte erkennen (Fig. 7 c). Ein Ubergangsstadium von der einfachen zur zu-
sammengesetzten Pycnide stellt Fig. 7 b dar. Die an einem Mycelfaden ent-
standenen Pycnidenanlagen konnten, entsprechend der Entfernung der ein-
zelnen Anlagen, sich unabhangig voneinander entwickeln, kamen sich aber
dabei so nahe, dab ihre Reife noch eintrat, bcvor es zu einer Verschmelzung
kam. Auf diese Weise kommt die r e i h e
Fig. 7. Verse hiedene typisclie
Pycnidenformen (von einer 9 Tage
alten Kultur auf Bohnenstroh).
a Einfaclie Pycniden mit einer Auswurfoffnung.
b Reihenformig aneinanderhangende Pycniden.
e Pycnide aus der Verwachsung von mehreren
Anlagen hervorgegangen, aber nur mit einer
Offnung. d und e Pycniden aus der Ver¬
wachsung von mehreren Anlagen hervorge-
gangen, aber mit zwei und mehr Offnungen.
wenn sie dort sehr alt werden, geht ihre
schwarze Fiber.
nweisc Anordnung der Pycniden
zustande.
Die Farbe der Pycni¬
de n ist auf alien Nahrboden und
in alien Nahrlosungen eine hellrosa-
oder fleischrote, die aber, wie leicht
gezeigt werden kann, nur durch
den Inhalt an Konidien, die in
ihrer Massenansammlung diese
Farbe zeigen, bedingt ist. Sind die
Konidien vollkomraenentleert, oder
zerdriickt man eine Pycnide in
einem Tropfen Wasser und wascht
die Konidien aus, so erscheint sie
farblos. Erst verhaltnismaBig spat,
wenn sie ihre Konidien langst aus-
geworfen hat, nimmt hier und da
die Wand der Pycnide eine hell-
gelbe Farbung an. Eine Ausnahme
davon macht nur die Kultur in
stark gefarbten Nahrlosungen (siehe
oben), aus denen der Pilz unter
Umstanden Farbstoffe in seine
Zellmembranen und daher auch
die die Pycnidenwand bildenden
Zellen aufzunehmen vermag. Auch
bei der Kultur auf Pflanzen nehmen
die Pycniden eine leichte, gelb-
bis olivgriine Farbung an. Nur
Farbe mehr ins braune oder braun-
4. Daucrzellenbildung.
Eine sehr charakteristische Erscheinung im Entwieklungsgange unseres
Pilzes ist die Bildung von Dauerzellen der verschiedensten
Art. Seit de Bary (13) diese Bildungen bei Dematium beschrieben
hat, ist deren Entstehung allenthalben beobachtet und verfolgt worden, und
findet sich in den verschiedensten mykologischen Arbeitcn beschrieben. Da fiir
das Zustandekommen der Dauerformen ebcnfalls die Wiirze die gUnstigsten
Bedingungen bietet, sei deren Entwicklung in der Hauptsache in dieser be¬
schrieben und, soweit Abweichungen in anderen Nahrlosungen auftreten,
auf diese nur kurz hingewiesen.
Die Dauerzellen in den verschiedensten Formen dcs Dauermycels,
der eigentlichen Dauerzellen (Gemmen, Chlamydosporen, Gonidien)
und der Dauerkonidien treten sowohl in den Kulturen in groBeren
Fliissigkeitsmengen in Kolbchen, wie auch in Tropfchenkulturen auf, nur ist
I
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc.
345
. die Zeit ihrer Entstehung in beiden Fallen verschieden. In groBeren FlUssig-
keitsmengen im Kolbchen dauert es unter Umstanden Jahre, bis es zur Bil-
dung von Dauerformen kommt, so daB diese Art der Kultur fur das Studium
der Entwicklung dieser Bildungen nicht in Frage kommen kann. Die hier
mitgeteilten Ergebnisse beziehen sich also lediglich auf die Feststellungen in
Tropfchenkulturen, soweit nichts anderes gesagt ist.
Als Hauptbedingungen ftir das Zustandekommen
von Dauerformen dieses Pilzes kommen in Betracht
gute Ernahrung des vegetativen Mycels vor bzw.
bei der Entstehung der P y c n i d e n f r u k t i f i k a t i o n ,
ein gewisser E r s c h 6 p f u n g s z u s t a n d der N&hrlosung
und moglichst reichlicher Luftzutritt. Esist sehr wichtig,
sich gleich von vomherein tiber diese Bedingungen klar zu werden, weil, wie
unten noch weiter ausgefiihrt werden wird, im Falle des Fehlens einer dieser
Bedingungen die Dauerzellenbildung unterbleibt. Die typischen Formen
kommen daher Uberhaupt nur in Wiirze und Molke zustande.
Zum Studium der Entwicklung der Dauerzellen mUssen wir zurttckgreifeii
auf die Tropfchenkulturen, aber erst, nachdem wir bereits die Entwicklung
der Pycniden verfolgt haben, weil uns diese alten Kulturen in der Folge auch
die verschiedensten Dauerformen liefem.
Schon wenige Tage nach der Pycnidenbildung, in einigen Fallen (Starke-
losung, Wasser) schon, bevor die Pycniden vollkommen ausgebildet sind,
macht sich, je nach Art des Nahrbodens, im Aussehen des Mycels ein mehr
oder weniger deutlicher Erschopfungszustand bemerkbar. Die bisher homo¬
gene Beschaffenheit des Zellinhalts nimmt ein immer mehr granuliertes Aus¬
sehen an. Die gebildeten Granula werden gewohnlich im Verlauf von 2 Tagen
immer dichter und vereinigen sich allmahlich zu kleineren und groBeren Tropf-
chen mit starker Lichtbrechung, die mitunter das Innere der Zelle bis auf ge-
ringe ZwischenrUume ganz erfiillen. In manchen Nahrlosungen wie Hefe-
wasser und Molke, geht der Granulabildung eine auffallend starke Vakuolen-
bildung voraus, die so stark ist, daB oft die Zelle nur von einer einzigen Vakuole
erfiillt ist, die das Protoplasma nur noch als einen schmalen Wandbelag er-
kennen l&Bt. Die Granulabildung mit ihren Folgeerscheinungen erfolgt dann
gewohnlich erst eine Woche spater. In anderen Nahrlosungen treten in den
Mycelien nennenswerte Veranderungen Uberhaupt nicht ein, wie Uberhaupt
die Dauerzellenbildung unter den oben genannten Gesichtspunkten nicht in
alien Nahrlosungen stattfindet. Es darf aber auch nicht unerwahnt gelassen
werden, daB, selbst unter sonst gleichen Bedingungen, in der gleichenTropfchen-
kultur in den einen Tropfchen Dauerzellen gebildet werden, in den anderen,
die vielleicht unmittelbar daneben sich befinden, die Dauerzellenbildung
dagegen erst viel spUter eintritt, oder unter Umstanden ganz unterbleibt.
Die Ursache fUr diese Verschiedenheit ist die verschiedene GroBe bzw. Tiefe
der Tropfchen. Je diinner die FlUssigkeitsschicht, je flacher also das Tropf¬
chen ist, bzw. je mehr der Pilz bei seiner Mycelentwicklung das Tropfchen
nach alien Seiten hin ausgebreitet hat, je groBer also die BerUhrungsflache
mit der Luft ist, um so sicherer geht das Mycel in den Dauerzustand Uber,
wahrend man in relativ tiefen Tropfchen entweder erst nach Wochen, selbst
Monaten Dauerbildungen beobachten kann, oder diese Uberhaupt nicht zu¬
standekommen.
In dieser Tatsache ist auch die Erklarung dafUr zu suchen, daB in groBeren
Fliissigkeitsmengen in Kolbchen, auch in solchen Nahrmedien, in denen in der
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346
Hans Schnegg,
Tropfchenkultur die Bildung der Dauerzellen in reichlichstem Made erfolgt,
oft nach Jahren noch keine Dauerformenbildung eingetreten ist. So erklart
sich auch die Erscheinung, daB in Nahrlosungen, in denen wegen ihrer
ungiinstigen Zusammensetzung eine Dauerzellenbiidung gewohnlich nicht
auftritt, diese manchmal zustandekommt, wenn die Nahrlosung bis auf
geringe Reste oder vollkommen verdunstet ist, soweit nicht die starke
Konzentration gewisser Nahrstoffbestandteile der weiteren Entwicklung
des Pilzes hinderlich ist.
Am schonsten sind die Verhaltnisse in groBeren Flussigkeitsmengen
auch wieder an Wiirzekulturen zu beobachten. LaBt man die schon in den
ersten 3—4 Tagen auf einer Wiirzekultur sich bildende Decke sich selbstandig
weiter entwickeln, ohne das Kolbchen zu schiitteln, so schlieBt diese die
im Kolbchen unterhalb befindliche Wiirze schon nach kurzer Zeit vollst&ndig
ab, und es kann keine oder nur eine sehr langsame Verdunstung der Nahr-
lbsung erfolgen. Das nach unten zu sich weiter bildende vegetative Mycel
wachst eine zeitlang noch ungehindert weiter, und fiihrt dadurch den oberen
Schichten bestandig neue Nahrung zu. In diesem Falle kommt es selbst
nach 2—3 und mehr Jahren nicht zur allgemeinen Dauerzellenbiidung. Der
Pilz nimmt wohl in seinen, der Luft ausgesetzten Teilen eine etwas dunklere
Farbung mit einem Ton ins braunliche an, hervorgerufen durch eingetretene
Zellwandverdickungen, wahrend das untergctauchte Mycel immer noch
rotlich-gelb erscheint; die fur die Dauerformen dunkelolivbraune oder -grtine
Farbung zeigt sich aber nicht. ZerreiBt man aber die gebildete Decke einige
Zeit nach ihrer Bildung durch Umschutteln des Kolbchens, so daB sie durch-
fallt und auBerdem die Konidien aus den Pycniden austreten und in die
Flussigkeit hineingelangen konnen, so bildet sich, wie oben bereits ausgefiihrt,
sehr bald eine zweite solche Decke. Wiederholt man dieseProzedur, so oft wieder
eine neue Decke gebildet ist, so wird durch die standige Neubildung von
Mycel, Pycniden und Konidien nicht nur eine relativ friihzeitige Er-
schopfung der Nahrlosung bedingt, sondern bis zur Bildung der neuen Decke
kann auch standig Flussigkeit verdunsten. In diesem Falle sieht man, wie
unter Umstanden schon nach einigen Monaten, spater aber sicher der Inhalt
des Kolbchens dunkler, schlieBlich braunschwarz, bis dunkelolivbraun bis -griin
wird, also in den Dauerzustand iibergegangen ist. Infolgedessen kann man
bei gleichalterigen und auch sonst gleich behandelten Kulturen oft ganz
widersprechendc Beobachtungen machen. Ganz analog sind die Verhaltnisse
auch in anderen Nahrlosungen. Da aber, wo der Pilz an der Glaswand in
die Hohe gewachsen ist, finden wir auch in den ersteren Kulturen, sofem die
Nahrlosung uberhaupt der Bildung von Dauerzellen giinstig ist, die Dauer¬
formen dort ebenso auftreten, wie in den Tropfchenkulturen. In ungiin-
stigen Nahrlosungen (Pepton, K n o p sche Losung, Mist, Rindendekokt u. a.)
findet auch dort Dauerzellbildung, selbst nach Jahren, nicht statt.
Kehren wir nun wieder zu unseren Tropfchenkulturen zuruck, so gewahren
wir, daB allmalilieh, gewohnlich nach 3—4 Wochen, die Mycelzellen
auch in ihren Gesta 11ungsverh a 11nissen Veran-
der ungen erleiden. Diese beginnen damit, daB die Zellen durch
reiohliche Querwandbildungen sich in kurze Glieder ab-
grenzen, die sich nicht selten abrunden oder blasenformig anschwellen, wah¬
rend andere ihren Inhalt mehr oder weniger verlieren und uberhaupt mehr
und mehr verkiimmern (Fig. 8 a). Nicht selten treten friiher oder spater in
den kurzen Gliederzellen, die in erster Linie fiir die Umwandlung in Dauer-
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Zur Entwicklungsgeachichte und Biologic der Pycniden etc.
347
zellen bestimmt sind, Langsteilungen Oder solche nach beliebigen Richtungen
auf, die zu eigentumlichen vielzelligen Bildungen fiihren konnen
(Fig. 9 b—f). Unter gttnstigen Bedingungen erfolgt dann schon 1—2 Wochen
nach diesen Veranderungen eine allm&hliche Verdickung der Zell-
membran (Fig. 8b), die gleichzeitig auch eine Farbenver&nde-
rung erfahrt. Sie wird zuerst gelblich, dann mehr olivgrun und mit fort-
schreitender Verdickung schlieBlich dunkeloliv bis braungriin; in Massen-
ansammlungen erscheinen sie schwarz. Sind fortlaufende Zellen eines Mycel-
fadens in Dauer-
zellen tibergegan-
gen, so kommen
toruloseBil-
dungen zustan-
de, die nur allent-
halben durch ein-
zelne weniger oder
nicht verdickte
Zellen unter-
brochen sein
konnen (Fig. 8 b
u. 9 a) (Dauergo-
nidien), die aber
oft nachtr&glich
sich auch noch
verdicken und
dann zur Bildung
des Dauermycels
iiberleiten. Es
kann aber auch
das Mycel o h n e
Abgliederung
8 olcher Kurz-
z e lien eine Ver¬
dickung unter
sonst gleichen Er-
scheinungen er-
fahren, und geht
dann in das eigent-
liche Dauermycel ttber, dessen einzelne Zellen sich sp&ter genau so
verhalten, wie die Dauergonidien.
Ganz besonderes Interesse besitzen jene Gebilde, die sich an fast
alien Hyphenenden bilden, die Bauke (4) auch bei Cucur-
bitaria elongata beschrieben und als Dauermycelgonidien
bezeichnet hat. Wenn auch dadurch eine gewisse Identitat mit jenem Pilz
gegeben zu sein scheint, so wurde doch oben bereits darauf hingewiesen und
soli auch spelter noch gezeigt werden, daB eine solche trotzdem nicht vorhanden
ist, denn bei den mit anderen Pycniden bildenden Pilzen vorgenommenen
Vergleichsversuchen wurden analoge Bildungen ebenfalls haufiger angetroffen.
Merkwurdig ist jedenfalls, daB die Bildung dieser eigentum-
lichen Zellen bzw. Zellkomplexe immer auf die Hy¬
phenenden beschrankt bleibt. Es scheint, als ob in den
Fig. 8. Dauerzellen (Gemmen) in verschiedenen
Stadien ihrer Entwicklung a u 8 einer 4 Wochen
alten Kultur.
a Aus Zuckerlosung. b Aus Wiirze. Die Zellen haben sich durch
Querwande geteilt und sind durch ihren reichen Inhalt an Fett-
tropfchen ausgezeichnet. Bei b beginnt bereits die Verdickung.
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Mycelspitzen die ganze Erhaltungsenergie des Pilzes aufgeboten werde, um
hier diese merkwiirdigen, keulenformigen, mehrfach nach alien
Kichtungen septierten Zellkorper zu bilden, die den Konidien von Septo-
sporium oder Macrosporium tauschend ahnlich sind (Fig. 9 c—f).
Seltener treten mehrzellige solcher Dauerzellkorper von mehr runder Form
im Inneren des Mycels auf (Fig. 9 b).
Diese verschiedenartigen Dauerformen, meist in ein und derselben Kultur
nebeneinander, wurden regelmaBig erhalten in Wlirze und Molke, weniger
h&ufig in Heudekokt und Zuckerlosung und nach vollstandiger Vertrocknung
der Nahrlosung auch manchmal in Starkelosung und in Wasser. Auch in
Fig. 9. Verschiedene typische Formen von Dauerzellkom-
plexen. 6 Wochen alt.
a gewohnliche torulose Form. b Maulbeerform. c—f verBchiedene endstandige
Keulenformen.
Hefewasser kommen Dauerzellen zur Ausbildung, die sich aber wesentlich
von den beschriebenen unterscheiden. Es ist schon oben darauf hingewiesen
worden, daB sich der Erschopfungszustand des Mycels in Hefewasser durch
die Bildung auffallend groBer Vakuolen auBert, wahrend die sonst vorhandene
Granulabildung nur selten auftritt oder vollstandig unterbleibt. Dafiir zeigen
einzelne Zellen Erscheinungen, wie sie bei der Bildung der eigentlichen Chla-
mydosporen gewohnlich aufzutrcten pflegen. Das Mycel erscheint dabei
zum Toil inhaltslos, die Zellen auffallend schmal und schwach lichtbrechend r
wahrend andere Zellen, teils einzeln, teils zu zweien oder zu Ketten vereinigt,
stark anschwellen (Fig. 10). Auffallend aber ist, daB der Inhalt dieser Zellen
von Anfang an homogen, ohne irgendwelche Differenzierung, dabei aber
auBerordentlieh stark lichtbrechend ist. Oltropfchen oder Granula konnten
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc.
349
darin niemals beobachtet werden. Von den in den genannten
anderen N&hrmedien auftretenden Dauerzust&n-
den unterscheiden sich diese auch dadurch, dafi
siesich z w a r a 11 m & h 1 i c h m e h r und mehr verdicken,
niemals aber selbst nach Woclien oder Monaten,
irgendeine Farbung annehmen, wie die anderen Dauer-
formen. Sie sind daher als echte Gemmen (Chlamydosporen) zu bezeichnen.
Ahnliche farblose Chlamydosporenbildungen erfolgen auch in anderen
Nahrlosungen, in denen die oben beschriebenen, dunkelgefarbten Dauerformen
nicht auftreten.
AuBerderEntstehimgwurdeauchdasweitere Verhaltender
Dauerformen beim Verbringen in neue Nahrlosung studiert, schon
auch deshalb, weil dadurch moglicherweise andere, fur die systematische
Stellung des Pilzes wichtige Fruchtformen erhalten werden konnten.
Fig. 10. Chlamydosporen (Gemmen) aus Hefewasser.
Die Isolierung der Dauerzellen war mit Schwierigkeiten verbunden,
einesteils wegen ihrer Kleinheit, dann aber vor allem deshalb, weil sie sich
nicht ohne weiteres von dem Mycel, aus dem sie hervorgegangen waren, trennen
lieBen, nicht zuletzt auch wegen der bei der Isolierung schwer zu vermeidenden
Infektionsgefahr. Nach verschiedenen MiBerfolgen gelang es, unter dem
Prapariermikroskop einige Dauerformen mit den ihnen anhaftenden Mycel-
sfiicken zu isolieren und in frische Nahrlosungen zu ttbertragen. Der giinstigen
Beobachtung wegen wurde die Weiterentwicklung ebenfalls im h&ngenden
Tropfchen in der feuchten Rammer verfolgt. Dabei zeigte sich, daB diese
Dauerzellen, die durchwegs aus mindestens 3 Monate alten Kulturen iso-
liert worden waren, noch eine hohe Entwicklungsenergie be-
saBen, da schon nach 18 Stunden allenthalben Keimungserscheinungen
beobachtet werden konnten. Die Keimungsbilder uberraschten insofern, als
nicht nur an den eigentlichen, durch ihre besonders starke
Wandverdickung charakterisierten Dauerzellen Keimung
eintrat,sondernauchalleubrigenwenigerverdickten Zellen
des Dauermycels ebenfalls gleichzeitig zum Auskeimen ge-
langten. Daraus ergibt sich eine biologische Gleich wertig-
keit der verschiedensten Dauerformen. Hat irgendeine Zelle
eines Dauerzellkomplexes einmal einen gewissen Vorsprung vor den anderen,
so kommt diese in der Regel allein zur Weiterentwicklung (Fig. 11 b).
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Aus den durch Keimung der Dauerformen irg^end]-
welcher Art hervorgegangenen Mycelien entwickeln
sich nach kurzer Zeit wieder Pycniden, die in
ihrer Entstehung den bei der Entwicklung aus der
Konidie gebildeten sekundaren Pycniden ent-
sprechen.
Unter den gleichen Bedingungen, unter denen die Bildung der verschiedenen
Dauerformen im vegetativen Mycel zustande kommt, geht auch mit den
von den Pycniden in die Tropfchen ausgetretenen
a Keulenformiger Dauerzellenkomplex. b Derselbe in Keimung 18 Std.
nach der Aussaat. Eine der Scheitelzellen sowie einige Zellen des „Stieles“
ha ben Keimschlauche getrieben. c Dreizelliger Dauerzellenkomplex.
d Derselbe in Keimung 17 V 2 Stunden nach der Aussaat. Alle drei Zellen
und eine Stielzelle haben Keimschlauche gebildet.
Konidien eine analoge Ver&nderung vor sich, die
Bildung von Dauerkonidien. Hire Entstehung erfordert allerdings
wesentlich langere Zeit als die Umwandlung des Mycels in den Dauerzustand
und kann nur in sehr sorgfaltig geschlossenen, gegen vollstandige Verdunstung
gut geschUtzten Kulturen beobachtet werden. Auch kommen sie regelmafiig
fast nur in den besten Nahrboden, Wiirze und Molke, zustande. Im Verlauf
von 3—5 Monaten spielen sich in den Konidien in der Regel nacheinander
die gleichen Vorgange ab wie im Mycel. Der Inhalt wird granuliert, verdichtet
sich zu groBeren oder kleineren Oltropfchen, wahrend die Wand sich gleich-
zeitig verdickt und die gleiche Farbe annimmt, wie die Myceldauerzustande
(Fig. 12 a). Nicht selten treten vorher Teilungswande in den Konidien auf,
in deren Gefolge sogar mitunter nocli ein weiteres Wachstum der dabei gebil-
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Zur Entwioklungageschichte und Biologie der Pycniden etc.
351
deten Tochterzellen stattfindef, wodurch 2- oder mehrzellige, die eigentliche
Konidie oft um das mehrfache ihrer GroBe iibersteigende Gebilde zustande-
kommen (Fig. 12 b u. c), die spater ihre Entstehung aus der einfachen Konidie
nicht mehr erkennen lassen wttrden.
Die Keimung der Dauerkonidien verlauft in eigen-
artiger Weise. Wahrend sonst bei der Keimung von Pilzkonidien oder selbst
Chlamydosporen, die Membran der Konidie zur Bildung der Membran des aus
ihr hervorgehenden Keimschlauchs verwendet wird, erfolgt die Keimung hier,
wie bei manchen Zygosporen (Mucor). Die Dauerkonidie platzt an einer
bestimmten Stelle und schiebt aus
der gebildeten Offnung zunachst
einen kurzen Keimschlauch heraus
(Fig. 13 a), der innerhalb 6 Stunden
sich stark verlangert, wobei die Ol-
tropfchen der urspriinglichen Dauer¬
konidie zum Teil in lhn ubergehen
(Fig. 13 b und c). Nach weiteren
2 Stunden schniirt dieser erste Keim¬
schlauch unmittelbar an der Dauer¬
konidie, deren Membran dem gebil¬
deten Faden nur mehr lose aufsitzt,
eine kugelige Zelle ab, die ihrerseits
Fig. 12. Dauerkonidien
aus einer 3 Monate
alten Kultur in Wiirze.
a Einzellige Formen. b Zwei-
zellige Formen. c Drei- und
mehrzellige Formen.
Fig. 13. Keimung der Dauerkoni¬
dien.
a Keimende Dauerkonidie 23 Stunden
nach der Auasaat in Wiirze.
b Dieselbe Konidie nach 26% Stunden
® >> » »> 20 n
d 99 99 99 31
6 f* 99 99 32 9f
Die leere Dauerkonidie ist bei e bereits ab-
gestoBen.
wieder einen seitlichen Mycelfaden entwickelt (Fig. 13 d). Von da an geht das
Wachstum aufierordentlich rasch vorwarts. Wahrend der aus dem ersten
Keimschlauch gebildete Mycelfaden bereits durch zahlreiche Querwande sich
septiert und auch bereits verzweigt hat, erfolgt an der kugeligen Primar-
zelle bereits die Anlage eines dritten Sprosses, der in der dem ersten ent-
gegengesetzten Richtung verlauft. Gleichzeitig damit wird auch die leere
Dauerkonidienhaut abgestoBen (Fig. 13 e). Jetzt sieht das Keimungsbild
genau aus, wie das einer gewohnlichen Konidie, mit dem auch insofern Uber-
einstimmung besteht, als die weitere Entwicklung sich wie dort abspielt.
Die kugelige Primarzelle wird auch hier zur Mut-
terzelle der ersten Pycnide. Andere Fruchtformen
konnten auch aus den Dauerkonidien nicht erhalten
w e r d e n.
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352
Hans Sohnegg,
5. Kultur auf natiirlichen Nahrboden.
Nachdem auch bei der Weiterkultur der verschiedenen Dauerformen
and ere Fruktifikationen als Pycniden nicht erhalten werden konnten, wurde
versucht, auf anderem Wege Fruchtformen zu erzielen, die vielleicht die Zu-
gehorigkeit der Pycnide zu irgendeinem Ascomyceten zu ermitteln gestatteten.
Bei der Umgebung unserer Weihenstephaner Brauereibetriebe durch
ausgedehnte Parkanlagen war der Gedanke wohl naheliegend, daB der Pilz
dort seine primare Entwicklungsstatte habe, um so mehr, als in den mehr von
der freien Natur umgebenen landlichen Betrieben durchwegs der Pilz h&ufiger
aufzutreten pflegt, als in den in groBeren Stadten eingeschlossenen Betrieben.
Es wurde daher zunachst versucht, den Pilz drauBen in der Natur an seinen
primaren Standorten ebenfalls zu bekommen. Auffallenderweise hatte das
Aussetzen von G e 1 a t i n e p 1 a 11 e n nur wenig Erfolg,
wenn wir nicht geradezu von einem MiBerfolg reden wollen. Wie beim Aus¬
setzen von Petri schalen zum Zwecke der Luftanalyse im Brauereibetrieb
der Pilz ebenfalls nur relativ selten erhalten wurde, so auch in der Natur. Ab
und zu konnte wohl auf einer Platte das charakteristische Bild unseres Pilzes
beobachtet werden, jedoch so vereinzelt nur, daB dadurch schon die An-
nahme, der Pilz komme von dorther, recht zweifelhaft erschien. Immerhin
war damit zu rechnen, daB der MiBerfolg nur im Nahrboden zu suchen sei, der
dem direkt aus der Natur kommenden Pilz eben nicht die von ihm beanspruch-
ten giinstigen Entwicklungsbedingungen bieten konnte, wie dem den sekun-
daren Existcnzbedigungen bereits angepaBten Pilze des Betriebes.
Um das gesteckte Ziel auf einem anderen Wege zu erreichen, wurden
die P y c n i d e n , die an den haufiger in der Umgebung vorhandenen Bau-
men vorkommen unter den bei unserem Pilze zur Anwendung gekommenen
Bedingungen in Kultur genommen. Es wurden dazu Pycniden von Akazien,
Eichen, Ahorn, Ulmen und Eschen, die an abgestorbenen oder abgefallenen
Zweigen gesammelt worden waren, verwendet. Um sie von anhaftenden
Fremdorganismen, vor allem Bakterien, zu befreien, wurden die Pilze zu¬
nachst durch Anlage von Verdiinnungsplatten mit den verschiedensten Sub-
straten gereinigt. Dabei zeigte schon keine der unter-
suchten Pycniden auf der Gelatine die Wuchsform,
wie sie fur unseren Pilz charakteristisch ist. Trotz-
dem wurden mit den so erhaltenen Reinkulturen weitere Kulturen in Kolb-
chen und Tropfchenkulturen angelegt, weil immerhin noch damit gerechnet
werden konnte, daB die Organismen durch langere Kultur in den ihnen anfangs
fremdartigen Nahrlosungen sich an diese gewohnten und dann doch in der ge-
wiinschten Weise sich entwickeln konnten. Auch diese Versuche schlugen
fehl. Wenn schon die Form der Konidien in vielen Fallen eine and ere war,
so waren auch in den anderen Fallen die Keimungsbilder schon
wesentlich anders als bei unserem Pilz und Pycniden wurden ent-
weder gar nicht, oder doch in ganz anderer Weise, niemals aber di¬
rekt aus der keimenden Konidie als Primar-Pyc-
niden erhalten. Damit war auch die Annahme, daB unsere Pycnide
mit der von Cucurbitaria elongata von Akazien identisch sein
konnte, endgiiltig hinfallig geworden, da gerade diese Pycnide auffallenderweise
in ilirem Entwicklungsgang mit der unseren die geringste Ahnlichkeit zeigte.
Weitere Versuche wurden mit Ascosporen der auf
den genannten Baumen saprophytisch oder parasitisch lebenden Pilze vor-
genonimen. Abgesehen davon, daB die meisten Ascosporen in den angewandten
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc.
353
Nahrlosungen iiberhaupt nicht zur Keimung gelangten, wurden auch von
jenen, die zur Keimung zu bringen waren, selbst wenn sie Pycniden erzeugten,
ganz andere Verhaltnisse beobachtet. Es muBten also weitere Versuche,
auf ahnliche Weise den primaren Standort unserer Pycniden an oder die
Art des zugehorigen Ascomyceten zu finden, damit endgiiltig als aussichtslos
aufgegeben werden.
Es wurde daher weiter der umgekehrte Weg beschritten und versucht,
den Pilz auf naturlichen Objekten, wie Pflanzenstengeln und
Zweigen, zur Entwicklung zu bringen. AuBer den obengenannten Baumen,
von denen einjahrige 7weige benutzt wurden, kam auch das Stroh von V i c i a
f a b a, sowie Umbelliferenstengel zur Anwendung. Die Objekte wurden alle
in ca. 10 cm lange Stticke geschnitten, in Wasser eingeweicht und dann in Rea-
gensglasem, in die 5 ccm Wasser gegeben worden waren, um ein spateres Ver-
trocknen moglichst lange zu verhindern, 3 Tage nacheinander fraktioniert
sterilisiert. Zur Vermeidung von immerhin noch moglichen Fremdinfektionen
wurden dann die so pr&parierten Pflanzenteile zunachst 14 Tage beobachtet
und, wenn sie nach dieser Zeit sich als steril erwiesen, mit frischem Konidien-
material aus einer Wiirzekultur unseres Pilzes geimpft. Bei einem Teil der
Versuche wurde der Pilz ohne weiteres auf die Oberflache
der genannten Pflanzenteile aufgetragen, bei den anderen
Versuchen wurde die Rinde durch kleine Einstiche oder
Einschnitte verletzt und wahrend der Verletzung mit dem dabei
verwendeten Skalpell gleichzeitig der Pilz in die Wunde
ubertragen.
Bei der ersten Versuchsreihe zeigte sich nur ein relativ schwaches Wachs-
tum, das aber schlieBlich auch zur Pycnidenbildung ftthrte. Mit wenigen Aus-
nahmen war zu erkennen, daB den Pilz diese Art der Emahrung wenig be-
friedigte. Ganz anders war das Verhalten des Pilzes in der zweiten Versuchs¬
reihe, bei der durchwegs kraftiges Wachstum zu beobachten war. In der Regel
war an den bei Zimmertemperatur aufgestellten Kulturen nach 3 Tagen be-
reits an der Verletzungsstelle deutliche Mycelentwicklung eingetreten, an dem
nach einigen Tagen ebenso wie an dem auf dem unverletzten Holz gewachsenen
sehon mit bloBem Auge Pycnidenentwicklung zu konstatieren war. Sehr be-
merkenswert war jedoch an diesen Proben, daB nach 8—14 Tagen auch
am Ende des Zweigstuckchens sich reichliche Mycelent¬
wicklung zeigte, ohne daB auBerlich eine Verbindung des an der Infektions-
stelle gebildeten Mycels mit jenem zu sehen war. Der Pilz war also
von der I n f e k t i o n s s t e 11 e aus in d e m R i n d e n g e w e b e
weiter eingedrungen, hatte dieses allmahlich durchwachsen, und
war auf diesem Wege dann oben an der Schnittflache wieder ausgetreten.
Spater waren hier auch zahlreiche, zum Teil dem Holzkorper unmittelbar
aufsitzende, teils am Luftmycel gebildete Pycniden gebildet worden. LieB
sehon diese Feststellung giinstige Resultate dieser Versuche erwarten, so
noch mehr die Tatsache, daB nach 3—4 Wochen allmahlich auch unter
der Rinde allenthalben Pycniden in der fttr das
natiirliche Vorkommen c h a r a k t e r i s t i s c h e n Weise
hervorbrachen und schlieBlich in groBer Anzahl die ganze Rinde mit
kleinen, punktformigen Pusteln iiberzogen. Trotzdem die Ver¬
suche jahrelang fortgesetzt und beobachtet wurden, konnte auch
nichtin einem Falle eine andere a 1 s d i e P y c n i d e n -
fruktifikation erhalten werden.
Zweite Abt. Bd. 43 . 23
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354
Hans Schnegg,
Aber noch wurde nichts unversucht gelassen, um vielleicht doch noch
Klarheit in die systematische Stellung des Pilzes zu bekommen. Von der Tat-
sache ausgehend, dab viele Ascomyceten, von denen man im Herbst nur die
Pyenidenfruktifikation findet, erst im Friihjahr die Ascus-Fruktifikation ent-
wickeln, wurden Kulturen der oben beschriebenen Art moglichst unter natUr-
lichen Verhaltnissen gehalten und im Winter im Freienange-
schutzter Stelle zur Aufstellung gebracht. 1st Winterkalte erforderlich, um
die Pilze in der Natur zur Bildung der hoheren Fruchtform anzuregen, so
konnte auch bei dieser Versuchsanordnung ein ahnlicher Erfolg erwartet
werden. Mehrere hundert, 3 Jahre lang wiederholte, in dieser Weise angestellte
Versuche mit Parallelkulturen im Laboratorium, fiihrten aber ebensowenig
zu einem Ziele, als alle bisherigen; es wurden auch hier ledig-
lich Pycniden gebildet.
Die auf den naturlichen Substraten erhaltenen Pycniden verhielten sich
im allgemeinen genau so, wie die auf kiinstlichen Nahrboden oder in Nahr-
losungen gezuchtcten, nur nahmen sie schon verhaltnismaBig friihzeitig eine
dunklere Farbung an. Auch die Mycelien zeigten, mit Ausnahme des sterilen
weiBbleibenden Luftmycels, eine olivgriine Farbung. Ferner waren an dera
oberflachlich entwickelten Mycel haufig Anastomosen benachbarter
Hyphen zu beobachten, ebenso wie auch Mycelstrange aus zwei
und mehr, parallel zueinander gelagerten Hyphen
nicht selten zu sehen waren, wahrend ahnliche Bildungen weder
a u f k u n s 11 i c h e n Nahrboden, noch in F1 ii s s i g k e i t e n
angetroffen wurden. Da solche Bildungen bei naturlich vorkommen-
den Pilzen haufig beobachtet werden, ist deren Vorhandensein, wie ja auch
das sonstige Verhalten des Pilzes gezeigt hat, als Bewertungsmoment fur den
Pilz ohne besondere Bedeutung.
Da alle Versuche, eine andere, als die Pyenidenfruktifikation zu erzielen,
ohne Erfolg waren, muB der Pilz nach wie vor zu den Fungi imper¬
fect i gerechnet werden. Nach der Systematik der Fungi imperfect!
von Allescher (14) und Lindau (15) geliort der Pilz zur Ordnung der
Sphaeropsideen und zwar zur Abteilung Hyalosporae der Familie
der Sphaerioideen. Nach seiner Konidienform und seiner Eigenschaft
auf Zweigen sich gut zu entwickeln, sowie der Ausbildung der Pycniden
nach, ist er zur Gattung Phoma zu rechnen. Er sei daher, um seine
charakteristische Entstehung aus der Konidie zum Ausdruck zu bringen, als
Phoma conidiogena bezeichnet.
6. Die Mycelschlingen und Hyphenknauel.
Die Charakterisierung unseres Pilzes kann nicht abgeschlossen werden
ohne den Hinweis auf eine Erscheinung, die, wie eine Priifung der diesbezug-
lichen Literatur ergibt, in solcher Allgemeinheit und RegelmaBigkeit wold
selten bei einem Pilz beobachtet wurde :Die Neigung des Pilzes,
Mycelschlingen und Hyphenknauel zu bilden.
Bevor auf Einzelheiten eingegangen wird, sei auf die iiber diese Bildungen
vorhandene, sparliche Literatur hingewiesen.
Wohl am bekanntesten sind die Mycelschlingen und Osenbildungen, wie
sie de Bary und Woronin (16) bei Artrobotrys oligospora
beobaehteten und deren Entwieklungsgeschichte von ihnen eingehend studiert
wurde. Bei genauerer Betraehtung, unter Berucksichtigung ihrer Entwick-
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Zur Entwioklungsgeschichte und Biologic der Pycniden etc.
355
lung, zeigt sich jedoch, daB diese einem ganz anderen Typus von Mycelschlin-
gen angehoren, als die bei unserem Pilze auftretenden Bildungen.
Morphologisch groBere Ahnlichkeit zeigen sehon die von d e B a r v und
Woronin (16) fiirSordaria coprophila beschriebenen Schlin-
genbildungen, die aber, da sie fertilen Charakter besitzen, ebenlalls mit den
unsrigen nicht als tibereinstimmend bezeichnet werden konnen.
Das gleiche gilt fur die von Appel und Wollenweber (17) bei
Fusarium solani und Fusarium Willkommi gemachten
Beobachtungen, auf die unten noch naher einzugehen sein wird.
Die Gebilde, die Bref e 1 d (8) von Chaetomium Fresenianum
abbildet, ohne aber im Text naher auf die schlingenden Mycelien einzugehen,
stehen ebenfalls sowohl morphologisch wie entwicklungsgeschichtlich den
vorgenannten Bildungen nahe.
Z u k a 1 s (18) Abbildung eines Hyphcnknauels von Melanospora
coprophila entspricht ebenfalls morphologisch den analogen Gebilden
unseres Pilzes, entwicklungsgeschichtlich betrachtet, ist aber auch dieser
Hyphenknauel etwas anderes.
Zu direkten Vergleichen konnen nur einige in der neueren Literatur auf-
findbare Falle von Mycelschlingen und Hyphenknaueln herangezogen werden.
Am ausfiihrlichsten, wenn auch trotzdem noch sehr kurz, ist die Ent-
wicklung der Mycelschlingen bei P o t e b n i a (19) behandelt, der diese Bil¬
dungen beiSphaeropsis, Phyllosticta, Camarosporium
und Camptoum beobachtete.
Schkorbatow (20) gibt lediglich eine Abbildung dieser eigen-
tumlichen Bildung und V o g e s (21), der ebenfalls eine ganz charakteristische
Abbildung der Anfangsstadien der Bildung von Mycelschlingen gibt, geht
mit einigen wenigen Worten dariiber hinweg, ohne auf ihre Weiterentwicklung
naher einzugehen.
Fassen w r ir die aus der Literatur sich ergebenden Schliisse tiber die Bil¬
dung von Mycelschlingen und Hyphenknaueln zusammen, so konnen wir
3 Typen feststellen:
1. Die Hyphenknauel sind in der Entwicklung stehen gebliebene Peri-
thezienanlagen (Zukal [18]). Diese kommen offenbar am wenigsten
haufig vor.
2. Die Schlingen- und Knauelbildungen sind eigentumliche Umwand-
lungen von fertilen Mycelfaden (Konidientragern), die dabei ihre Eigenschaft,
Konidien abzuschnuren, in irgendeiner Form beibehalten haben [B r e f e 1 d
(8), d e Bary und Woronin (16), Appel und Wollenweber
(17)]. Diese scheinen haufiger aufzutreten.
3. Die Mycelschlingen und Hyphenknauel sind lediglich Bildungen des
vegetativen Mycels [Schkorbatow (20), V o g e s (21)] oder von Luft-
hyphen [P o t e b n i a (19)]. Diese scheinen ebenfalls haufiger gebildet zu
werden.
Ob ein genetischer Zusammenhang zwischen den einzelnen Typen besteht,
laBt sich aus den vorhandenen Angaben nicht entnehmen. Auf alle Falle
aber handelt es sich um rudimentare Organe, deren Charakter sich
auch aus den Bedingungen ihrer Bildung ergibt.
t)ber diese geben uns direkt nur Appel und Wollenweber (17)
AufschluB. Bei Fusarium solani wurden diese Bildungen stets
beobachtet bei Nahrungs mangel. Auch die bei Fusarium
Willkommi in Kulturen in destilliertem Wasser erhaltenen geschlun-
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356
Hans Sc h neg g ,
genen Konidientrager konnen nur als Hungerformen aufgefaBt
werden. V o g e s (21) spricht sich zwar tiber die Bedingungen der Schlmgen-
bildung nicht direkt aus, doch ist dem Zusammenhange zu entnehmen, dab
sie in alten Kulturen vornehmlich auftreten, also auch bei Nahrungsmangel
entstehen. Nach P o t e b n i a (19) scheint Erwarmung die Schlingenbildung
zu fordern.
Bei der groBen RegelmaBigkeit, mit der Mycelschlingen und die aus
ihnen hervorgehenden Hyphenknauel bei unserem Pilz in beinahe alien Nahr¬
losungen auftreten, schien gerade dieses Objekt besonders geeignet, nahere
Aufschliisse tiber die Bedingungen ihrer Bildung, ihre Entwicklungsgeschichte
und ihr weiteres Schicksal zu erhalten.
Was zunachst die Bedingungen ihrer Entstehung betrifft, so geben die
zura Studium der Pycnidenentwicklung verwendeten Nahrlosungen reichliches
Material zu Beobachtungen der verschiedensten Art. Am besten erfolgt die
Feststellung der einzelnen Erscheinungen wohl an der Hand der einzelnen
Nahrlosungen selbst in der gleichen Reihenfolge, wie bei der Entwicklungs¬
geschichte der Pycniden.
a) W ti r z e. Die Schlingen- und Hyphenknauelbildung tritt regelmaBig
ein, jedoch immer erst, wenn der Pilz seinen v o 11 -
standigen Entwicklungsgang abgeschlossen hat und
ein gewisser Nahrstoffmangel eingetreten ist. Es muB jedoch konstatiert
werden, daB, so gtinstigdie Wtirze ftir die allgemeine
Entwicklung des Pilzes und die der Pycniden sich
erweist, so w e n i g g ti n s t i g s i e ftir die Bildungdie-
ser Schlingenmycelien ist, wietiberhaupt die Schlingen¬
bildung um so vollkommener ist, je weniger der
betreffende Nahrboden der s o n s t i g e n E n t w i c k 1 u n g
des Pilzes zusagt.
Die ersten Anzeichen treten selten vor dem 5. Tage, oft erst nach Ablauf
einer Woche, ein. Dabei zeigt sich, daB ein allzu weit gehender
Verbrauch derNahrlosung durch den Pilz vorher eine offen-
sichtlich hemmende Wirkung auf die Schlingen¬
bildung auszutiben vermag,diein diesem Falle zwar zur Anlage
kommen, aber, wie unten noch ausgeftihrt werden wird, tiber ein gewisses
Stadium nicht mehr hinausgelangen.
Nahrstoffmangel, der durch Verbrauch der
Nahrlosung durch den Pilz selbst bedingt ist,
hemmt also die Schlingenbildung, andererseits
wird durch nattirliche Nahrstoffarmut ihr Z u -
standekommen wesentlich gefordert.
Dies ist unbedingt zu berticksichtigen, wenn man die oft scheinbar wider-
sprechenden Erscheinungen richtig verstehen will. Verdtinnt man namlich
Wtirze in verschieden hohem Grade, so beobachtet man, daB in demselben
MaBe, als die Bedingungen ftir die Entwicklung des Pilzes tiberhaupt und die
Pycnidenbildung ungtinstiger werden, die Schlingenbildung frtiher eintritt
und selbst dann noch zustandekommt, wenn die Lo-
sung so stark verdtinnt wird, daB der Pilz kaum
mehr zu einigen Teilungen der Pycnidenmutter-
zelle fahig ist. In diesem Falle zeichnen sich vielmehr die gebildeten
Schlingenmycelien und Hyphenknauel durch besondere Kompliziertheit und
Vollkommenheit ihrer Bildung aus.
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Zur Entwicklungsgeechichte und Biologic der Pycniden etc.
357
b) Rohrzuckerlosung. In der Stammkonzentration trat Schlin-
genbildung nur auBerst selten, meist gar nicht ein, besser bei Verdilnnung.
c) Hefewasser. Die Schlingenbildung beginnt in kleinen Tropfchen
haufig schon am 2. Tage nach der Keimung der Konidie. In groBeren Tropfen
wird ihr Erscheinen in demselben Verhaltnis, als die allgemeine Entwicklung
begunstigt wird, verzogert und tritt meist erst am Ende der ersten Woche
ein. Sonst ist das Verhalten des Pilzes ahnlich wie in Wiirze.
d) M o 1 k e. Bei der auBerordentlich starken Ausnutzung des Substrats
durch reichliche Bildung vegetativen Mycels wie auch zahlreicher Sekundar-
pycniden unterbleibt hier unter denselben Gesichtspunkten wie bei Wtirze
die Schlingenbildung meist ganz. Tritt sie auf, so sind es in der Regel nur die
auBersten Mycelzweige, die zur Bildung von Schlingenmycelien schreiten.
e) K n o p sche L 6 s u n g. Schlingenbildung auBerst selten und dann
meist tiber die Anfangsstadien nicht hinausgehend.
f) Pepton-Losung. Wie bei K n o p scher Losung. Die reiche
Stickstoffnahrung scheint hier wie dort der Mycelschlingenbildung hinderlich
zu sein.
g) Bohnendekokt hat sich als ganz besonders geeignet fur die
Erzielung dieser Mycelformen erwiesen, die darin zu groBer Vollkommenheit
und Kompliziertheit gelangten. Im Gegensatz zu den Ausfuhrungen von
Potebnia (19), wurdediehochste Vollendung in Kulturen in der Kalte
beobachtet.
h) Heudekokt. Schlingenbildung tritt regelm&Big gewohnlich vom
4. Tage an ein, hauptsachlich in den auBeren Mycelpartien, seltener weiter
innen im Tropfchen. Die Schlingen und Hyphenknauel sind aber selten von
Bestand, sondern zeigen sehr bald die spater naher zu besprechenden Ver&n-
derungen.
i) Mistdekokt scheint der Schlingenbildung sehr forderlich zu sein,
indem bereits 2 Tage nach der Keimung der Konidie, wenn oft die Pycniden-
entwicklung noch weit zuriick ist, die Anlagen dazu auftreten.
k) Akazienrindenabsud. Dieser Nahrboden ist entschieden
einer der gunstigsten zur Erzielung von Mycelschlingen und
Hyphenknaueln. Namentlich stark treten sie auf in Kulturen, die durch ein
oder mehrmalige t)berfiihrung aus der gleichen Kulturflussigkeit erhalten
worden waren. In diesen treten die charakteristischen Bildungen oft schon in
der nachsten Nahe der geteilten Pycnidenmutterzelle ein, ebenfalls schon vor
der Bildung der Pycniden.
l) Starkelosung erweist sich zur Erzielung von komplizierten
Hyphenknaueln als auBerst giinstiger Nahrboden, namentlich wenn
die Kulturen k a 11 gehalten wurden. In der Warme blieb sogar deren Bil¬
dung zuweilen ganz aus.
m) Brunnenwasser kann oline Zweifel als bestes Medium
zur Erzielung der kompliziertesten und zahlreichstcn Bildungen von Schlin¬
genmycelien und Hyphenknaueln bezeichnet werden.
Es darf aber nicht verkannt werden, daB ebenso wie die Pycnidenbildung
in derselben Nahrlosung nicht immer gleich gut vor sich ging, auch die Schlin¬
genbildung in der gleichen Kulturflussigkeit einmal haufiger und besser, ein
andermal wieder seltener oder gar nicht zustandekommt.
So haufig man nun Gelegenheit hat, Mycelschlingen und Hyphenknauel
in den verschiedensten Nahrlosungen zu beobachten, so schwierig ist es, ihre
Entwicklung zu verfolgen, da die Bildung selbst der kompliziertesten Hyphen-
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358
Hans Schnegg,
knauel in beispiellos kurzer Zeit erfolgt. Dazu kommt noth, daB die in dem
ersten Stadium ihrer Entwicklung stehenden Hyphen nicht selten in diesen
Anfangsstadien stehen bleiben, namentlich wenn man, um fortlaufende
Beobachtungen an einem Faden zu machen, das betreffende Objekt ins Ge-
sichtsfeld des Mikroskops riickt. GegenLichtnamlich sind die
zu Schlingen sich umwandelnden Hyphen aufier-
ordentlich empfindlich,so daB die Beleuchtung des Mikroskops
mittels des Spiegels allein in der Regel schon gcniigt, um eine solche Wachs-
tumsstoekung in den Hyphen zu verursachen, daB die weitere Ausbildung
einer vorgebildeten Mycelschlinge unterbleibt. Selbst Praparate, die im zer-
streuten Tageslicht aufgestellt waren, bildeten haufig auch in solchen Losun-
gen, die sonst der Schlingenbildung besonders giinstig sind, gar keine Schlingen
oder blieben in ihren Anlagen stecken, wahrend unter sonst gleichen Bedin-
gungen, aber im Dunkeln, in kurzer Zeit sogar recht komplizierte
Hyphcnkn&uel entstanden. Ebenso wird, wie oben fur einige Nahrlosungen
bereits konstatiert wurde, inderKalte,wo das Wachstum des Pilzes und
die Entwicklung der Pycniden verhaltnismaBig langsam erfolgt, im allgemeinen
leichter Schlingenbildung zustandekommen, als bei Thermostatentemperatur.
Schon P o t e b n i a (19) hat bei seinen Studien iiber die Bewegung
von Lufthyphen beobachtet, daB die Einrollung der Hyphen ruckweise
erfolgt und daB zur Bildung einer 2—3-fachen Einrollung einer Hyphe oder
eines Hyphenknauels nur einige Sekunden erforderlich sind.
Dies kann auch fur die analogen Bildungen unseres Pilzes bestatigt werden,
die allerdings nicht an Lufthyphen erfolgten, sondern an dem untergetauch-
ten Mycel, bzw. an jenen Mycelzweigen, die tiber den Rand der Tropfchen
am Deckglas angeschmiegt hinauswachsen, stets aber von Fliissigkeit um-
geben sind.
Die Entwicklung der Mycelschlingen, die nichts
anderes als die Anfangsstadien der Hyphenknauelbildung sind, erfolgt stets
an anscheinend eigcns zu diesem Zwecic angelegten Seitenzweigen der Haupt-
mycelien. Dire Funktion als „Schlingenmutterhyphen“ geben sie dadurch zu
erkennen, daB in ihnen eine, im Gegensatz zu den anderen Hyphen, auf-
fallende Anhaufung von homogenem Protoplasma
eintritt, die eine starke Lichtbrechung, namentlich der Spitze
der betreffenden Hyphe bedingt. Dadurch werden diese Hyphen zu einem
starken Langenwachstum angeregt, das um so auffallender
ist, als das Wachstum des iibrigen Mycels augenscheinlich bereits zum Still-
stand gekommen ist. Der Faden fiihrt dabei deutliche,
Oszillatoriaahnliche Schwingungen aus. Hat er eine
bestimmte Lange erreicht, so kann man in gunstigen Momenten eine plotz-
liche Einbiegung der wachsenden Spitze um 180° beobachten, so daB
dieWachstumsrichtungder Hyphe ihrer bisherigen
Richtung entgegenlauft. Dabei sucht sich der absteigende Faden
dem aufsteigenden Stiick zu njihern, lauft entweder eine Zeitlang parallel zu
ihm in einiger Entfernung, oder legt sich an ihn an, um, ihm fest angeschmiegt,
in der neuen Richtung weiterzuwachsen (Fig. 14 a und b). Dadurch kommt
zunaehst eine einfache Schlinge zustande. Seltener rollt sich das
Hyphenende spiralig ein, wie das auch bei den Beobachtungen
von Potebnia (19) der Fall war, wodurch einfaehere Schlingen oder
Hyphenknauel zustande kommen (Fig. 14 e u. f, Fig. 15 d). Zu einer Fusion
des absteigenden mit dem aufsteigenden Fadenstiicke, wie sie V o g e s (21)
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc.
359
beobachtet hat, kommt es jedoch nicht, hochstens tritt manchmal in der
Mitte cine Anastomosenbildung ein (Fig. 14c), durch die abcr in
der weitercn Ausgestaltung der Mycelschlinge eine Anderung nicht bedingt
wird.
Im weiteren Verlauf des Wachstums, wahrenddessen der absteigende
Faden das Hauptmycel, von dem die Schlingenhyphe ihre Entstehung ge-
nommen hat, rechtwinklig gekreuzt hat, fUhrt der absteigende
Fadenteil haufig um den aufsteigenden eine Dre-
h u n g a u s , deren Wirkung durch Beteiligung des letzteren noch erhoht
Fig. 14. Schlingenbildungen in verschiedenen
• Stadien ihrer Entwicklung.
a—d haufigste Art der Entwicklung.
e u. f andere Entwicklungsmoglichkeiten.
wird (Fig. 14 d). Oft sclion wahrend dieser entsteht am Scheitel der Schlinge
in der Richtung ihres Krummungsradius ein Hyphenast, der mitunter eine
recht ansehnliche Lange erreichen kann (Fig. 14 c u. d). Zuweilen entstehen
auch an anderen Stellen der schlingenden Hyphen Seitenzweige (Fig. 14 f).
Plotzlich stellt die Schlingenhyphe ihr Wachstum ein und unter deni
Einflusse einer offenbar starken Membranspannung erfolgt eine
momentane, schneckenformige oder spiralige Ein-
rollung des ganzen bislier entstandenen Gebildes.
Der dadurch entstehende Hyphenknauel fallt um so komplizierter aus,
je ofter diese Einrollung erfolgt und je mehr Seitenaste der schlingenden
Hyphe, die auch gewbhnlich noch ihre Wachstumsrichtung andern, sich dabei
beteiligen (Fig. 15a—c). Diese Einrollung geht so rasch
vor sich, d a B tatsachlich nur Sekunden vom Aus-
losen der Membranspannung bis zum fertigen Hy¬
phenknauel vergehen. Eine Fixierung der einzelnen Zwischen-
stufen ist daher nicht moglich, ist ja schlieBlich auch fiir das Verstandnis des
Zustandekommens der Hyphenknauel ohne Bedeutung.
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360
Hans Schnegg,
Wie rasch unter Umstanden der ganze Vorgang der Hyphenknauelbildung
sich abspielt, moge daraus ersehen werden, daB, wahrend man noch eine be-
stimmte Stelle des Praparats beobachtet, oder irgendeine Bildung zeichnerisch
festhalt, an einer anderen Stelle des gleichen Tropfchens, an der man vorher
keinerlei Anzeichen einer Veranderung beobachten konnte, bereits fertige
Hyphenknauel gebildet sind.
Was nun die Erklarung dieser Bildungen betrifft, so mochte ich r u d i -
mentare Fruchtkorperanlagen in ihnen nicht er-
b 1 i c k e n, um so weniger, als sie nur unter besonderen, gewohnlich un-
gunstigen Emahrungsverhaltnissen zustandekommen. Eine gewisse Ahnlich-
keit mit den Spiralhyphen, wie sie der Bildung von Perithezien in der Regel
vorauszugehen pflegen, ist ja zuweilen zweifellos vorhanden, wie ja auch die
Fig. 15. TypischeSchlingenbildungen und Hyphenknauel
aus verschiedenen Kulturfliissigkeiten.
a aus Wiirze, b aus Wasser, c aus Heudekokt, d aus Bohnenstrohdekokt.
Ahnlichkeit der hier gebildeten Mvcelknauel mit dem von Z u k a 1 (18) ab-
gebildeten Falle, der tatsachlich eine in der Entwicklung befindliche oder
in der Weiterentwicklung gehemmte Perithezienanlage darstellt, eine sehr
auffallende ist. Trotzdem mochte ich die von unserem Pilz gebildeten KnSuel
nicht damit identifizieren. Wie weit ein Vergleich mit den Konidien abschnii-
rcnden Spiralbildungen bei F u s a r i u m berechtigt ist, laBt sich schwer
entscheiden, da nahere Angaben dariiber, ob die Konidientrager schon angelegt
sind vor der Einrollung, oder erst nach der Einrollung gebildet werden, nicht
vorliegen. Wenn man aber die iibrigen Verhaltnisse bei diesem Pilz beriick-
sichtigt, so ist wohl anzunehmen, daB die Bildung bei F u s a r i u m iden-
tisch ist mit der bei unserem Pilz und daB die kleinen konidientragenden
Aste erst nachtraglich gebildet werden. Da bei den genannten beiden Fu-
s a r i u m - Arten sehr einfache, kurze Seitenzweige des Mycels, die oft nur
aus einer einzigen Zelle bestehen, auch unter normalen Verhaltnissen als
Konidientrager fungieren konnen, so ist es keineswegs verwunderlich, wenn
kurze Seitenzweige, wie sie manchmal auch bei den Hyphenknaueln unseres
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc.
361
Pilzes gebildet werden (Fig. 14 f, Fig. 15 b), noch zur Kouidienbildung schrei-
ten. Bei unserem Pilz war jedoch Konidienbildung
in keinem Falle zu beobachten.
Die hier wie dort bei mangelhaften Emahrungsverhaltnissen auftretenden
Schlingenmycelien und Hyphenknauel sind daher lediglich als ein letzter Ver-
sueh des Organismus zu betrachten, moglichst rasch eine relativ groBe Ober-
flachenvergroBerung des Mycels zu erzielen, die dem Pilz eine bessere Aus-
niitzung der sparlichen Nahrung ermoglichen soil.
Auffallend ist, daB bis zur vollstandigen Ausbildung des Hyphenknaucls
Teilungswande in der dabei beteiligten Hyphe nicht auftreten. Die H y p h e
bleibt bis zum SchluB einzellig. Erst einige Zeit
nach der Entstehung der Hyphenknauel kommt
es zu Q u e r w a n d b il d u n g e n, die anzeigen, daB die
Hyphe ihrLangenwachstum eingestellt hat. Charakte-
ristisch ist, daB, wenn einmal in den Schlingenanlagen oder in ihren ersten
Entwicklungsstadien Querwande auftreten, diese Hyphen sicher ihr weiteres
AVachstum einstellen und nicht mehr zu Schlingen oder HyphenknSueln
werden.
Bemerkenswert und ftir ihre Erklarung als rein vegetative Or¬
gan e von Bedeutung ist das weitere Schicksal der Hyphenknauel. Nach
einigen Wochen, manchmal schon nach 8—14 Tagen, in Hefewasser unter
Umstanden noch friiher, erleiden diese Gebilde das Schicksal des vegetativen
Mycels; sie gehen zugrunde. Sie behalten oftmals ihre Form
noch bei, die Zellen werden aber zusehends inhaltsarmer und, indem ihr In¬
halt offenbar den im iibrigen Mycel entstehenden Chlamvdosporen oder Dauer-
zellen und ahnlichen Organen zugute kommt, werden sie immer durchsichtiger
und heller, bis ihre Wand schlieBlich so diinn wird, daB sie fast ganz ver-
schwindet. Andere w'ieder schrumpfen, trotzdem sie von
Flttssigkeit bedeckt sind, zu unform lichen Knau-
eln zusammen, die anfangs eine ziemlich starke Lichtbrechung zeigen,
spater aber ebenfalls durchsichtig werden und verschwinden. AV i e d e r
andere gehen zugrunde, bis auf die dem Haupt-
mycel aufsitzende Stielzelle, die zur Chlamydo-
spore wird. Ab und zu warden auch andereZellen desKnauels
zu Chlamydosporen ausgebildet, selten aber w'urden mehr als 2
solche beobachtet.
Dieser Verfall der Hyphenknauel laBt sich
auch nicht verhindern, wenn man frische Nahr-
losung zugibt. Je nach ihrem Alter verhalten sie sich aber verschieden.
Alte, bereits vollstandig verschrumpfte oder zugrunde gegangene Hyphen¬
knauel werden nicht mehr zum Leben erweekt. Solche, von denen sich ein-
zelne Zellen zu Chlamydosporen umgebildet haben, verhalten sich mit diesen
Zellen genau wie Chlamydosporen, sie keimen zu gew r ohnlichen Mycelien aus.
Gibt man die frische Nahrlosung zu, solange samtliche Zellen des Knauels
noch in normalem Zustande sich befinden, bald nach ihrer Anlage, so bilden
sie allenthalben Seitensprosse, die w T eiter in gewohnlidles vegetatives Mycel
iibergehen.
Damit ist also wohl ein weiterer Beweis fi'ir den rein vegetativen Charakter
dieser Bildungen gegeben, die vermutlich, wenn es unter dem EinfluB mangel-
hafter Ernahrung gebildete rudimentare Fruchtkorperanlagen wiiren, bei
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362
H ansS c h negg,
weiter dargehotener kr&ftigerer Emahrung sich zu den entsprechenden Fruclit-
korpem weiterbilden wiirden.
Die RegelmaBigkeit und Haufigkeit, mit der die Hvphenknauel bei unserem
Pilz auftreten und die Verschiedenheit der Pilze, bei denen die Literatur
Schlingenbildungen erwahnt, lieB vermuten, daB diese Bildungen Uberhaupt
haufiger sind. Es wurden daher anhangsweise bei einer groBen Anzahl von
anderen Pilzen, vor allem auch Hyphomyceten, Kulturen unter ahnlichen
Bedingungen und mit den gleichen Nahrlosungen angelegt. Der Erfolg war
iiberraschend, indem bei einer groBen Anzahl von Pilzen aller Gruppen die
gleichen Hvphenknauel auftraten, wenn die entsprechenden Bedingungen ge-
geben waren. Dies sowohl, wie die Tatsache, daB mit wenigen Ausnahmen die
Mycelschlingen und Hyphenknauel erst relativ spat auftreten, oft erst
nach einer Zeit, in der man die zu anderen Zwecken angelegten Kulturen wohl
meist schon abgelegt hat, ist vielleicht die Erkl&rung dafiir, daB deren Bil-
dung in vielen Fallen nicht beobachtet wurde, weshalb nur sehr zerstreut
kurze Bemerkungen dariiber vorhanden sind, genauere Mitteilungen aber
tiber die Entwicklung dieser morphologisch merkwiirdigen Bildungen bisher
nicht vorliegen.
Zusammenfassung der Ergebnisse.
1. In Brauereien kommt saprophytisch ein Pilz haufig
vor, der sich durch regelmaBige Bildung von Pycniden auf
festen und in flussigen Nahrboden auszeichnet. Erbevor-
zugt namentlich Wurzeleitung'en.
2. Die Pycnide entsteht nach dem Typus der Gewebe-
frucht. Ihre Entwicklungsgeschichte laBt aber einen neuen
Typus der Pycnidenbildung erkennen, der darin besteht,
daB als Pycnidenmutterzelle in alien Nahrlosungen die
Konidie auftritt. Nach der Bildung dieser primaren
Pycnide (Konidiopycnide) erfolgt in geeigneten Nalir-
medien auch die Bildung von sekundaren Pycniden (Myccl-
pycniden), die ingewohnlicherWeise aus beliebigenZellen
des vegetativen My cels entstehen konnen. In guten Nahr¬
losungen beteiligt sich das vegetative My cel durch reieh-
liche Bildung von „Hiillhyphen“ an der Fruehtkorperbil¬
dung, bei schlechter Emahrung unterbleibt die Hi'illhy-
phcnbeteiligung ganz oder teilweise. Die Pycnide entsteht
also entweder meristogen-symphyogen, oder rein meristo-
gen. Im ersteren Fallc sind die gebildeten Fruehtkorper
groB, im letzteren bleiben sie klein. Die Pycniden besitzon
normalcrweise eine einzige Offnung, durch die die Koni-
dien austreten. Durch Verwachsung benachbarter Pye-
nidenanlagen konnen zusammengesetzte Pycniden zustan-
dekommen, die eine oder mehrere Offnungen ha ben.
3. Auf Gelatine zeigt der Pilz ein sehr charakteristi-
sches Aussehen, indem er wirbel art ige Kolonienvon msa
1) is fleisehrbtlicher Fa rbe bi 1 d et, dicdichtmitdenpunkt-
fbrmigen Pycniden beset zt sind. Zuweilen tritt reichliche
Luft my cel bildung ein. Die Kolonien zeigen ein gl&nzcnd-
s o h 1 e i m i g e s Aussehen. InFliissigkeiten, n a in e n 11 i c h W ii r z e,
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Zur Entwicklungsgeschichte und Biologie der Pycniden etc.
363
bildet der Pilz eine dicke, sehleimige Haut von fleischrot-
licher Farbe, auf der auch reichlich Pycniden entstehen. In
alteren Kulturen geht dieFarbe allm&hlich in braunschwarz
ttber. Grofie undForm der Pycniden sind SuBerst mannig-
f altig.
4. Unter geeigneten Bedingungen geht der Pilz in einen
Dauerzustand iiber. Er bildet dann Dauermycel, Dauer-
zellen (Gonidien), Chlamydosporen und Dauerkonidien. Aus
alien Dauerformen geht bei der Keimung gewohnliches My-
cel hervor, das wieder Pycniden erzeugt. Andere Frucht-
formen konnten bei der Keimung der Dauerformen nicht er-
halten werden.
5. InderNatur konnte derPilz nur selten gefundenwer-
den. Mit den in der Umgebung gefundenen Pilzen lieB er
sich durch Kultur auf naturlichen Substraten nicht identi-
fizieren. Andererseits wurde bei Kulturversuchen mit
naturlichen Pycnidenkonidien oder Ascosporen, haufigerer
Ascomyceten, der Pilz nicht erhalten. Durch keine Kul-
turmethode konnte eine andere, als die Pycnidenfruktifi-
kation erhalten werden. Der Pilz gehort daher zu den Fungi
imperfectiund zwar zurGattungPhoma. Auf Grund seiner
Entwicklungsgcschichte soil er als Phoma conidiogena bezeich-
net werden.
6. Unter bestimmten Voraussetzungen bildet der Pilz
sehr charakteristische Mycelschlingen und Hyphenknauel.
Nahrungsmangel und Kalte begunstigen ihre Bildung. Licht
ubt einen hemmenden EinfluB auf ihre Entstehung aus. Ru-
diment&re Fruchtkorperanlagen konnen in ihnen nicht er-
blickt werden. Die genannten Schlingenbildungen konnten
auch bei anderen Pilzen erhalten werden.
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Verzeiehnis der Abbildungen.
Fig. 1. Konidien des Pilzes.
Fig. 2. Entwicklung einer primaren Pycnide (Typus 1).
Fig. 3. Die ersten Stadien der Entwicklung einer primaren Pycnide (Typus 2).
Fig. 4. Entwicklung einer Sekundar-Pycnide.
Fig. 5. Entwicklung einer zusammengevsetzten Pycnide.
Fig. 6. Kolonie des Pilzes auf Wiirzegelatine. Leitz Objektiv 1.
Fig. 7. Verschiedene typlsche Pycnidenformen. Leitz Objektiv 6.
Fig. 8. Dauerzellen in verschiedenen Stadien ilirer Entwicklung.
Fig. 9. Verschiedene typlsche Formen von Dauerzellkomplexen.
Fig. 10. Chlamydosporen aus Hefewasser.
Fig. 11. Keimung der Dauerzellen.
Fig. 12. Dauerkonidien.
Fig. 13. Keimung der Dauerkonidien.
Fig. 14. Schlingenbildungen in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung.
Fig. 15. Typische Schlingenbildungen und HyphenknaueL
Die Abbildungen sind, w r o nichts anderes angegeben, gezeichnet mit Leitz Ob¬
jektiv 9 und Zeichenokular von Leitz.
Berichtigung.
In No. 8/9 dieses Bandes muB auf Seite 190 im vorletzten Abschnitt
hinter dem Namen Lang die Nummer 118 stehen; nicht W. Lang sondern
Fr. Lang hat zum Beizen des Hafers Sublimoform empfohlen.
Neue Literatur,
zueammengestellt tod
Prof. Dr. Otto Hamann,
Oberblbliothekar der Kgl. Bibliothek in Berlin.
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Inhalt.
Original-Abhandlongen.
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Stttren, Kr., Uber einen eigentiimlicben
Fall von Schleimbildung im Ralun,
p. 323.
Nene Literatur, p. 364.
%
Die Herren Mitarbeiter werden hotlichst gebeten, bereits fertiggestellte
Klischees — falls solche mit den Hannskripten abgeliefert werden — nicht
der Bedaktion, sondem direkt der Yerlagsbnchhandlnng Gustav Fischer
in Jena einzusenden.
Abgeschlossen am 15. Marz 1915.
Hofbuchdruckerel Rudolstadt.
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Centralblatt fur Bakl etc. n. AM. Bd. 43. No. 14|16.
Ausgegeben am 1. Mai 1915.
Nachdruek verboten.
Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten
tiber Saccharomyces apiculatus von 1870 bis 1912.
Mit kurzen Referaten ihres Inhalts und einigen kritischen Bemerkungen.
Von Alb. Kldcker,
Carlsberg Laboratorium Kopenhagen.
In der untenstehenden Zusammenstellung der Arbeiten tiber Saccha¬
romyces apiculatus habe ich die ganze mir zugtingliche Literatur
berticksichtigt. Von einigen Zeitschriften waren mir leider nur einzelne Jahr-
gange oder Sonderabdrticke zuganglich. Es ist deshalb moglich, dab das Ver-
zeichnis kein ganz vollstandiges ist. Doch sind ganz sicher alle Arbeiten von
-Bedeutung angeftihrt worden. Lehr- und Handbticher habe ich nur zitiert,
wenn sie etwas Neues oder besonders Fehlerhaftes enthalten.
Am Schlusse der Zusammenstellung habe ich eine Ubersicht des Inhaltes
der zitierten Arbeiten gegeben.
Die Hinweisungen sowie meine kritischen Bemerkungen sind in [] an¬
geftihrt.
1870.
1. Reess, M., Botantsche Untersuchungen tiber die
Alkoholgahrungspilze. Leipzig 1870.
Die Art wird hieraufgestellt. P. 84 findet sich die folgende Diagnose:
„Sprossungszellcn zitronformig, an beidenPolen mit kurzen Spitzchen versehen,
2—3 n durchschnittlich breit, 6—8 p. lang; unter Umstanden sich kurz-faden-
artig streckend. Neue Sprossungen bilden sich nur an den Spitzchen der
Mutterzellen, und losen sich meist sogleich ab; selten bleiben sie zu kaum ver-
zweigten, wenigzelligen SproBverb&nden vereinigt. Askosporenbildung nicht
sichergestellt, darum auch die Zugehtirigkeit zu Saccharomyces noch
fraglich. — Haufiger, aber nicht immer vorhandener Alkoholfermentpilz
der Weinhauptgarung, bei der Nachgarung stets zurticktretend. Auch sonst
in Selbstgftrungen.“
Reess teilt ferner (p. 26) mit, daB eigenttimlich und charakteristisch ftir
S. a p i c. die fast stetige Anwesenheit einer groBen kugelrunden oder ellipti-
schen Vakuole inmitten der Zelle ist, um welche ein verhtiltnismaBig sparliches,
meist homogenes Plasma in dtinner Schicht sich lcgt. Die Tochterzellen ent-
stehen als erst knopfformige, dann kugelig anschwellende Aussttilpungen nur
an den beiden Polen. Sie wachsen erst fast vollstandig zur GroBe der Mutter-
zelle heran, und werden dann rechtwinklig umgesttilpt, so daB ilire Langsachse
auf die der Mutterzelle senkrecht zu stehen kommt. Die elliptiscnen, noch
spitzchenlosen Tochterzellen haben Ahnlichkeit mit den Zellen des Saccha¬
romyces ellipsoideus. Sie werden aber bald zitronenformig. Zu-
weilen, besonders am Ende der Garung, werden die Zellen langlich, spindel-
formig und kurzfadenformig. Auf Substraten, wodieSaccharomyces-
Arten Sporen bilden, entstehen keine solche Kbrperchen bei S. a p i c.; unter
Zwelt* Abt. Bd. 43. 24
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370
Alb. Klocker,
diesen Umstanden nehmen die Zellen aber bisweilen eine eigentiimliche Ge¬
stalt an. Zuweilen verdichtet sich das Protoplasma in einer Zelle zu einer
zentralen Kugel von Sporenform und Aussehen, nie hat er aber an dieser einige
Membran oder Keimungserscheinungen gesehen. Eine Mycelienbildung hat
er auch nie beobachtet. In garungsfahigen Losungen ruft S. a p i c. Unter-
garimgserscheinungen hervor.
Am Schlusse der Beschreibung (p. 28) nennt Reess irrtUmlich den Pilz
Sacch. citronatus.
Abbildungen finden sich auf Tafel III, Fig. 9—12.
1872.
2. Cienkowski, L., Die Pilze der Kahmhaut. (Bull, de
l’Acad. imper. de St. Petersburg. T. 17. 1872. p. 566.)
Auf p. 586 wird ausgesprochen, daB die von Reess als Arten beschriebe-
nen Pilze, namlich Saccharomyces apiculatus, S. pasto-
r i a n u s usw. zweifelsohne zuMycoderma vini gehoren.
3. Engel, L., Etude morphologique des diverses es-
p c e s de levures alcooliques. (Compt. rend, de l’Acad. de
Paris. T. 74. 1872 p. 468.)
E. schlkgt den Namen Carpozyma apiculatum fur S. a p i c. vor
indem er der Meinung ist, eine neue Fruktifikationsform bei ihm gefunden zu
haben, und er stellt deshalb die neue Gattung Carpozyma auf, die in
folgender Weise charakterisiert wird: Die vegetativen Zellen zitronenformig,
an den beiden Polen mit kurzen Spitzchen; neue Sprosse entstehen an den
Spitzchen der Mutterzellen. Die Tochterzellen gind zuerst rund, spater oval,
und ihre Langsachse steht rechtwinklig auf der Langsachse der Mutterzelle.
Die Tochterzellen 15sen sich dann ab. Fruktifikation: Es bildet sich zuerst
eine kleine Protoplasmainsel in der Nahe eines Spitzchens; die Protoplasma-
menge wird groBer, abgerundet und legt sich in die Mitte der Zelle; sie wird
dann mit einer Membran umgeben. Nach und nach, wenn diese Tochterzelle
wachst, verdickt sich die Membran der Mutterzelle, sie verliert ihre Spitzchen
und wird rund. Die auBere lost sich an mehreren Stellen ab, und in der inneren
Zelle bildet sich eine Menge kleiner Sporen. Diese Entwicklung geht sehr
langsam vor sich (im Laufe von 3—4 Monaten).
[Alles dies hat sich als irrtiimlich erwiesen.]
4. Engel, L., Les ferments alcooliques. Etudes mor¬
phologique s. Paris 1872.
Hier werden die in der vorhergehenden Abhandlung genannten Behaup-
tungen wiederholt. E. sagt, daB die Fruktifikation bei S. a p i c. derjenigen
bei Protomyces ahnelt. In der Gattungsdiagnose fur Carpozyma
wird angefiihrt: „Kugelformige Asci, die von einemPerithecium
umgeben sind; sie uberwintern. Zablreiche Sporen?“ Abbildungen in
Fig. 18 und 19 auf der die Abhandlung begleitenden Tafel.
5. Reess, M., Uber die Alkoholgahrungspilze derWein-
h e f e. (Ann. d. Oenol. Bd. 2. 1872. p. 145.
Im wesentlichen ein Auszug seiner Arbeit von 1870. [Die Abhandlung
ist ubrigens vom November 1870 datiert. ] S. a p i c. wird beschrieben und
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Chronologi8che Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apioulatus. 371
auf Tafel IJ, Fig. 6 abgebildet; sein Auftreten in der Weingarung wird be-
sonders hervorgehoben.
1873.
6. Fitz, Alb., Uber alkoholische Gahrung durchMucor
Mucedo. (Ann. d. Oenol. Bd. 3. 1873. p. 423.)
S. a p i c. kommt selten im Traubenmoste der Pfalz vor, wahrend er sehr
haufig wahrend der Weingarung in Baden und ElsaB ist. F. hebt hervor, dab
Blankenhorns Saccharomyces Reessii absolut verschieden
von S. a p i c. ist.
7. Reess, M., Vortrag auf der 2 8. Versammlungdeut-
scher Land- und Forstwirthe in Miinchen. (Ann. d. Oenol.
Bd. 3. 1873. p. 376. )
Die Naturgeschichte des S. a p i c. wird kurz besprochen. R. kann nicht
beurteilen, inwieweit Engel Recht hat bezttglich der von ihm entdeckten
Fruktifikation bei dieser Art, da R. keine Untersuchungen nach dieser Rich-
tung hin angestellt hat,
1874.
8. David,Georg,UberRot weingahrungspilze. (Ann. d. Oenol.
Bd. 4. 1874 p. 223.)
In ABmannshausermost wurde S. a p i c. gefunden. Auf der die Abhand-
lung begleitenden Tafel III [die Tafel wird irrtiimlich als II bezeichnet] finden
sich einige Zellen von S. a p i c. unter den iibrigen im Moste gefundenen Hefen-
pilzen abgebildet.
9. Mach E., Zusammenstellung der fur den Oenolo-
gen wichtigsten Pilzformen. (Ann. d. Oenol. Bd. 4. 1874.
p. 309.)
Auf p. 350 wird S. a p i c. beschrieben und die Art wird als Fig. 20 und 21
auf der die Abhandlung begleitenden Tafel abgebildet. [Im Texte wird die
Tafel als 1 bezeichnet, die Tafel selbst tragt die Zahl III, sollte aber IV sein. ]
Es wird mitgeteilt, dab Blankenhorn S. apic. besonders in Gutedel-
most, aber nicht in Rieslingmost fand. Die Mitteilung Engels wird auch
erwahnt; seine Beschreibung von Carpozyma wird auf p. 352 wieder-
gegeben.
1875.
10. Bennett, A. W., Some accounts of modern resear¬
ches into the nature of yeast. (The Quarterl. Joum. of
Microscop. Scienc. N. Ser. Vol. 15. 1875. p. 141.)
Auf p. 152 wird die Ansicht Cienkowskis [siehe 1872. No. 2]
wiedergegeben. .
1876.
11. Guillaud, A., Les ferments figures. Paris 1876.
Im wesentlichen dasselbe, was Engel iiber S. a p i c. schreibt. Es wird
ausgesprochen, dab E. bestimmt nachgewiesen hat, dab Carpozyma
apiculatum sich in derselben Weise wie Protomyces macro-
s p o r u s verhalt und also mit Protomyces gleichgestellt werden kann.
In betreff der Sprossung wird angefiihrt, dab der eine Sprob sich gewohnlich
nach rechts, der andere nach links dreht.
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Alb. Klocker,
12. Pasteur, L., Etudes sur la biere. Paris 1876.
Auf p. 148 wird mitgeteilt, daft P. schon i. J. 1862 in „Bull. de la Soc.
chim. de Paris“ den kleinen Hefenpilz abgebildet hat, der sich spontan in
Traubenmost entwickelte und welch er sehr verschieden von der gewohnlichen
Weinhefe war. Er leitete die Garung des Mostes ein und in filtriertem Moste
sieht man nur diesen Hefenpilz, da er so klein ist, daB er durch das Filter gehen
kann. In Fig. 27 wird die oben genannte Abbildung wiedergegeben und es
wird angeftihrt, daB der Pilz von Reess Saccharomyces apicu-
1 a t u s genannt worden ist.
1879 .
13. Bcrseh, Josef, D ie Hefe und die G&rungs-Erschei-
nungen (Teil I der „G&rungs-Chemie fur Praktiker“). Berlin 1879.
S. a p i c. wird nach Reess beschrieben, und die Mitteilung Engels
wiedergegeben.
Die Art wird in Fig. 48—51 abgebildet und die VergroBerung hier als
300-malige angegeben. [In Fig. 48—50 ist die VergroBerung indessen wenig-
stens eine 1000-malige. ] Fig. 51 stellt einige abnorme Formen dar.
14. Chamberland, Ch., Recherches sur l’origine et le
d6veloppement des organismes microscopiques. Pa¬
ris 1879.
An mehreren Stellen wird S. ap i c. erwahnt; der Pilz wurde in Kolben mit
Nahrfliissigkeiten aus der Luft eingefangen. Eine Abbildung (Fig. 20) der Art
wird gegeben.
15. Hansen,EmilChr., Organismer i 01 og Olurt. Botaniske
Undersogelser. [Organismen in Bier und Bierwiirze. Botanische
Untersuchungen.] Kjobenhavn 1879.
Auf p. 19 wird Sacch. apiculatus Reess genannt. Die Mitteilungen
Engels werden erwahnt. Auf p. 20 wird angeftihrt, daB die von Reess
in seinem Buche [1870 No. 1] auf Tafel HI, Fig. 12, abgebildete Form von
R. zu S. a p i c. hingefuhrt wird und daB sie von Blankenhorn,Moritz
und David als eine besondere Art unter dem Namen Saccharomyces
R e e s s i i beschrieben worden ist. [Dies ist ein Irrtum. G. D a v i d (1874. No. 8)
zitiert in seiner Beschreibung von Sacch. Reessii Blankenhorn die Fig. 13
von Reess (nicht die Fig. 12, wie von Hansen angegeben), und diese
Fig. 13 wird von Reess nicht zu S. apic. gerechnet, sondem von ihm
„Rotweingarungspilz“ genannt, ohne irgendeine andere Bcnennung. David
gibt eine Abbildung von dieser Art auf Tafel III (die irrtiimlich mit II be-
zeichnet ist) in Fig. 1—10 r und Fig. 11. Sacch. Reessii ist hier mit
Sporen abgebildet, die aber nicht bei S. apic. gefunden worden waren.}
Bei Untersuchungen iiber die Organismen der Luft fand Hansen den
S. apic. in der Luft unter Stachelbeerstrauchem, Weinreben, Plaumen-
baumen (?), sowie auf einem Altan und in einer Wohnung. Es war dies in der
Zeit vom August bis November, noch nac-hdem der Frost angefangen hatte.
16. Hansen, Emil Chr., Bidrag til Kundskab om hvilke
Organismer der kunne forekomme og leve i 0 1 og
Olurt. (Medd. fra Carlsb. Labor. Bd. 1. 1879. p. 185.) Avec Resum6 en fran-
cais: Contributions a la connaissance des organismes qui peuvent se trouver
dans la biere et le mout de biere et y vivre (p. 49).
lm wesentlichen desselben Inhalts wie in der vorhergehenden Abhandlung.
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Cbronologieche Zusammenstellung der Arbeiten uber Saccharomyces apioulatus. 373
1880.
17. Hansen, Emil Chr., t) b e r Saccharomyces apiculatus.
(Hedwigia. 1880. p. 75.)
Zum ersten Male wird hier der Kreislauf des S. a p i c. in der freien Natur
[der sp&ter eingchend besprochen wird] mitgeteilt, ferner daB er keinlnvertin
entwickeln kann und deshalb eine Saccharoselosung nicht vergaren kann, und
daB er in Bierwiirze nicht einmal 1 Vol. proz. Alkohol bildet.
1881.
18. Bontronx, L., Sur Thabitat et la conservation des
levhres spontan6es. (Bull, de la Soc. Linn, de Normandie. Ser. 3
T. 6.1881.)
B. findet den S. apic. nicht allein auf Fruchten, sondem auch auf
Bienen. Er ist der Meinung, daB die Insekten den Pilz von der einen Blume
zur anderen und von der einen Frucht zur anderen bringen, und daB der Wind
nicht die Kolle spielt, die Hansen annimmt. [Siehe die folgende Abhand-
lung.] Auf 1 Tafel finden sich Abbildungen von S. apic. in Fig. 6 und 12.
19. Hansen, Emil Chr., 0. m Saccharomyces apiculatus
og dens Kredslob i den frie Natur. (Medd. fra Carlsb. Lab.
Bd. 1. 1881. p. 293.) Avec R£sum6 en franpais: Sur le Saccharomyces api¬
culatus et sa circulation dans la nature (p. 159). >
P. 296 gibt H. eine Abbildung, Fig. 1, von S. apic. neben Zellen von
Sacch. cerevisiae. Der Pilz wird als eine kleine, zitronenformige Zelle
beschrieben, die an beiden Enden zugespitzt ist, 4,5—9, haufig ca. 7 y. lang,
oft mit einer groBen Vakuole. H. fand von S. apic. einige Male tote Zellen
in dem Gelager aus den Lagerfassem in Carlsberg. Auf p. 307 wird er in Fig. 2
und p. 309 in Fig. 3 in Sprossung begriffen abgebildet. Die von Engel
erwShnte Protomycesartige Fruktifikation fand H. nicht.
Die Hauptergebnisse der Untersuch ungen sind die folgenden:
1. S. a p i c ist ein Alkoholhefenpilz, der sich durch seine charakteristische
Gestalt auszeichnet. Deshalb war es moglich, ihn durch alle Jahreszeiten in
der freien Natur zu verfolgen.
2. Reife, siiBe, saftige Fruchte (z. B. Stachelbeeren, Kirschen, Pflaumen
usw. sind seine eigentlichen Aufenthalts- und Brutstellen. Hier vermehrt er
sich, und von hier verbreitet er sich mit dem Winde. Nur ausnahmsweise tritt
er an anderen Orten uber der Erde oder auf den genannten Fruchten in ihrem
unreifen Zustande auf. Die am frtthesten reifen Fruchte der erwahnten Art
erzeugen die ersten Generationen, die spater reifen Fruchte die letzten.
3. Mit dem Regen und den herabfallenden Friichten wird er in die Erde
gebracht, wo er iiberwintert, um im nachsten Sommer wieder denselben Kreis¬
lauf anzufangen.
4. Dieser Hefenpilz schniirt regelmaBig 2 Arten von Sprossen ab, und zwar
die typischen zitronenformigen und die mehr oder minder ovalen; jene werden
namentlich am Anfange der Sprossung gebildet und bekommen dann das
Ubergewicht, diese dagegen spater, wonach sie die haufigsten sind. In dem
Entwicklungsgang der ovalen Zellen macht sich das Gesetz geltend, daB sie,
um die der Art typische Gestalt zu erreichen, eine oder mehrere Sprossungen
durchmachen miissen; oft kommt sogar die Tochterzelle ilirer Mutterzelle
damit zuvor.
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374
Alb. Klocker,
5. S. apic. ist eine Unterhefenform mit ziemlich schwacher Garungs-
fahigkeit. Unter Umstanden, wo Sacch. cerevisiae bis 6 Vol.-proz.
Alkohol gibt, kommt er nicht tiber 1 Vol.-Proz. aus. Das von ihm erzeugte Bier
hat einen eigentUmlichen Geruch und Geschmack.
6. Er entwickelt kein Invertin und kann deshalb weder Saccharose in-
vertieren, noch AlkoholgSrung in einer Losung derselben hervorrufen.
7. S. a p i c. ist in hohem Grade z&hlebig und vertragt nicht nur das Aus-
trocknen mehrere Monate lang, wenn er in der Erde liegt, sondem ist dann
auch sehr wenig empfindlich gegen Anderungen in den Temperatur- und
Feuchtigkeitsverhaltnissen.
8. In der Konkurrenz mit Sacch. cerevisiae wird er wohl als der
schw&chere zurttckgedrangt, kann aber seinerseits einen hemmenden EinfluB.
auf die Vermehrung seines starkeren Rivalen ausiiben. Bei den in derselben
Weise mit Bierwurze als Nahrfliissigkeit bei 8—31° C angestellten Versuchen,
bei denen jede der beiden Hefenarten sich in ihren Kolben fand, vermehrte
S. apic. sich starker als Sacch. cerevisiae.
[Diese Arbeit ist fur unsere Kenntnisse von S. apic. grundlegend. ]
1883.
20. Hansen, Emil Chr., Undersogelser over de Organis-
mer, som til forskellige Tider af Aaret findes i
Luften i o g o m k r i n g C a r 1 s b e r g , o g som kunne udvik-
1 e s i g i 0 1 u r t. (Anden Meddelelse). (Medd. fra Carlsb. Lab. Bd. 1.
1882. p. 381). Avec R6sum6 en fran^ais: Recherches sur les organismes
qui, 4 diffGrentes 6poques de l’ann6e, se trouvent dans l’air, 4 Carlsberg et
aux alentours, et qui peuvent se d6velopper dans le mout de biere. (Deuxieme
communication.) (p. 197.)
S. apic. wurde in der Luft in dem Garten, aber nicht in den Brauerei-
lokalitaten gefunden.
21. Hansen, Emil Chr., D e n nyere Tids Undersogelser over
Luftens mikroskopiske Organismer. [Die Untcrsuchun-
gen der neueren Zeit iiber die mikroskopischen Organismen der Luft. ] (Tidsskr.
f. populcere Fremst. af Naturv. 1882. p. 401.)
Der Kreislauf des S. a p i c. wird auf p. 412 mitgeteilt.
22. van Tieghem, Ph., Rapport sur les travaux de M.
Gayon relatifs 4 laphysiologie des champignons.
(Ann. d. Sc. nat. S6r. 6. Bot. T. 14. 1882. p. 46.)
S. apic. kann den Rohrzucker nicht vergaren.
[Zitiert nach Justs Jahresberichte. ]
1883.
23. Boutroux, L., Deuxieme note sur les ferments a 1 -
c o o 1 i q u e s. (Bull, de la Soc. Linn, de Normanaie. Ser. 3. T. 7. 1883.)
B. erwahnt den Fund von S. apic auf reifen, verletzten FrUchten, in
Fruchtsaft in spontaner Garung, sowie einmal auf einer Biene. S. a p i c. bildet
keine Haut, sondem nur einen Hefenring, der von dem Schaum abgesetzt wird.
Die Fliissigkeit ist wahrend der Garung triibe. Die Bodensatzhefe st&ubt. In
Hefenwasser mit Dextrose und ein wenig Weinsaure erzeugte der Pilz 3,5
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Clironologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 375
Vol.-Proz. Alkohol. 1st sehr widerstandsf&hig Sauren gegeniiber. Er wird bei
52° getotet.
24. Hansen, Emil Chr., OmAskospore dannelsen hos Slaeg-
ten Saccharomyces. (Medd. fra Carlsb. Lab. Bd. 2. 1883. p. 29.)
Avec Resum6 en fran^ais: Les ascospores chez le genre Saccharomyces (p. 13).
P. 33 wird die Angabe Engels tiber die Fruktifikation bei S. a p i c.
erwShnt und dab H. schon im J. 1881 gezeigt hat, daB dieselbe unrichtig ist.
H. ist zu dem bestimmten Ergebnis gelangt, daB S. a p i c. nicht die genannten
Vermehrungskorper bildet. Obwohl er bisher nicht zur Sporenbildung ge-
1)racht werden konnte, schl> H. vor, dem Pilze den Namen Saccharo¬
myces zu belassen.
25. Hansen, Emil Chr., Bemerkungen iiber Hefenpilze.
(Allg. Zeitschr. f. Bierbr. u. Malzfabr. 1883. p. 871.)
Es wird mitgeteilt, was R e e s s von S. a p i c. sagt in betreff von dessen
Angehorigkeit zur Gattung Saccharomyces, und daB H. gezeigt hat,
daB S. a p i c. keine Sporen bilden kann.
26. Hansen, Emil Chr., Bidrag til Alkoholgjaersvampenes
F y s i o 1 o g i. [Beitrage zur Physiologie der Alkoholgarungspilze. ] (Forh.
vid de skand. Naturf. tolfte mote i Stockholm fran d. 7 till d. 14. Juli 1880.
1883. p. 418.)
Der Kreislauf des S. apic. wird erwahnt, sowie die iibrigen in [1881.
No. 19] veroffentlichten Untersuchungen. Der Pilz erzeugte in Bier dieselbe
Sauremenge wie Sacch. cerevisiae.
1884.
27. Boutroux, L., Sur la conservation des ferments
alcooliques dans la nature. (Ann. d. Sc. Nat. S6r. 6. Bot. T.
17. 1884. p. 144.)
Im wesentlicnen derselbe Inhalt wie in B.s Abhandlung [1883. No. 23].
B. hat jetzt auch S. a p i c. auf einer Wespe gefunden, sowie in Wein und
Cider [Blumen werden jetzt nicht angefuhrtj. In Bierwiirze mit 17 Proz. Dex¬
trose bildet S. a p i c. 5,4 Vol.-Proz. Alkohol. Auf Tafel 16, Fig. 38 und 39 ist
S. a p i c. abgebildet; Fig. 39 stellt alte Zellen von der Oberflaehe der Fliissig-
keit dar.
28. Matthews, Chas. Geo. aud Evershed, Wallis, On the differen¬
tiation of brewer s’ yeast. (The Brewers’ Guardian. Vol. 14. 1884.
p. 181.
S. a p i c. wurde in Brauereihefe gefunden.
[In derselben Nummer der genannten Zeitsclirift findet sich ein Referat
von einem Vortrage von H. C. A. V i n e iiber Organismen in Hefe. Es wird
hier mitgeteilt, daB S. apic als Einmischung in Hefe vorkommt.]
1885.
29. Hansen, Emil Chr., Vorlaufige Mittheilungen Uber
G&hrungspilze. (Botan. Centralbl. Bd. 21. 1885. p. 181.)
Der Kreislauf des S. apic. wird ganz kurz besprochen. Als Antwort
einer von d e B a r v in seinem Lehrbuch gestellten Frage, warum S. a p i c.
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376
Alb. Klooker,
bo selten auf den unreifen Friichten oder anderswo oberhalb der Erde gefunden
wird, sagt H., daB der Pilz sehr schnell abstirbt, wenn er starkem Austrocknen
ausgesetzt ist. Er teilt neue Versuche mit, die er in dieser Richtung hin an-
gestellt hat.
30. JSrgensen, Alfr., T) b e r das Verh<nisder Alkohol-
Fermente gegeniiber der Saccharose. (Allg. Brauer- u.
Hopfen-Ztg. 1885. No. 20.)
S. a p i c. kann nicht Saccharose invertieren oder verg&ren.
31. Teixeira Mendes, S. F., t) b c r eine neue Alkoholhefe,
welche den Rohrzucker nicht invertiert. (Zeitschr. f.
d. ges. Brauwes. Bd. 8. 1885. p. 37.)
S. a p i c. soil ganz ausgezeichnet in einem Absud von Kohl wachsen,
der 5 Proz. Zucker enthalt und welcher in der Kalte mit saurem weinsauren
Kalium gesattigt ist.
[Die Originalabhandlung soli sich in „Bull. de PAssoc, des Chim.“ 1884.
finden. ]
32. Zalewski, A., 0 tworzeniu si? zarodnikoww K o m 6 r-
kach dr o 2d z y. [fiber Sporenbildung in Hefenzellen.] (Rosprawy i
sprawozd. Akad. Umi?jetn. Krakau. Bd. 18. 1885. p. 124.)
S. a p i c. enthalt einen Zellkem. [Zitiert nach einem Referat in „Bot.
Centralbl. Bd. 25. 1886. p. 1.)
1886.
33. Adametz, L, Untcrsuehungen iiber die niederen
Pilze der Ackerkrume. Leipzig 1886.
A. untersuchte die Erde in zwei Feldem auf Bakterien, Hefen- und
Schimmelpilze. S. a p i c. wurde nicht gefunden.
[Zitiert nach Justs Jahresbericht. ]
34. Gayon, U. et Dubourg, E., Sur la sdcrdtion anormale
desmatieresazot6esdes levureset desmoisissures.
(Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 102. 1886 p. 978.)
Durch Behandlung des S. a p i c. mit Salzlosungen werden nicht mehr
stiekstoffhaltige Verbindungen als durch Behandlung mit Wasser allein ab-
gegeben. Das Entgegengesetzte ist der Fall mit denjenigen Arten, die Saccha¬
rose invertieren.
35. Gayon, U. et Dubourg, E., Sur la fermentation alcoo-
lique de la dextrine et de l’amidon. (Compt. rend, de
l’Acad. de Paris. T. 103. 1886. p. 885.)
S. a p i c. kann wcder Dextrin noch Starke vergaren.
36. Hansen, Emil Chr., Om Analyser af Luftens Mikroor-
g a n i s m e r. [fiber Analysen von den Mikroorganismen der Luft. ] Foredrag i
Selskabet for Sundhedsplejen 4 Marts 1886. [Vortrag in der Gesellsch. f. Gc-
sundheitspflege. 4. Marz 1886.] (Hygiejn. Meddelelser. Ser. 3. B. 3. 1886.)
Der Kreislauf des S. a p i c. wird ganz kurz mitgeteilt.
1887.
37. Wasserzug, E., Sur la production de Tinvertine
c h o z q u e 1 q u c s champignons. (Ann. de l’lnst. Past. T. 1. 1887.
p. 525.)
S. a p i e. invertiert nicht Saccharose.
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Chronologiache Zuaammenstellung der Arbeiten uber Saccharomyoes apiculatus. 377
1888.
38. Amthor, Carl, Uber den Saccharomyces apicula-
t u s. (Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 12. 1888. p. 558.)
Da A. der Meinung war, daB sich mehrere Rassen von S. a p i c. fanden,
untersuchte er zwei Vegetationen, die von Most von verschiedenen Gegenden
herrlihrten, und zwar die eine von rheinhessischem, weiBen Most, die andere
von wurttembergischem, roten Most (Heilbronn). Beide wurden in demselben
Moste geziichtet. Nach der Garung hatte die FlUssigkeit in den 2 Kulturen
eine verschiedene Farbe. Die erstere erzeugte 3,25, die letztere 4,56 Vol.-Proz.
Alkohol. Im ganzen zeigten sich Verschiedenheiten betreffs des Gehalts von
Zucker, Glyzerin, Stickstoff usw. In Wiirze erzeugte S. a p i c. Heilbronn 0,93
Vol.-Proz. Alkohol (nach 20 Tagen). A. hebt die groBe Menge fliichtiger Sauren
hervor, die von S. a p i c. gebildet wird, ferner daB er nicht Maltose vergaren
kann und daB er deshalb zum Nachweis kleiner Dextrosemengen neben Maltose,
z. B. in Bierwiirze, benutzt werden kbnne.
39. Hansen, Emil Chr., 0m Alkohol gjaersvarapenes For-
hold til Sukkerarterne. (Medd. fra Carlsb. Lab. Bd. 2. 1888.
p. 220.) Avec Resum 6 en fran<jais: Action des ferments alcooliques sur les
diverses especes de sucre, (p. 143.)
S. a p i c. kann nicht Maltose und Laktose vergaren und bildet nur ca.
1 Vol.-Proz. Alkohol in Bierwiirze. Er kann nicht Saccharose invertieren. In
Losungen von 15 und 10 Proz. Dextrose in Hefenwasser ruft er eine kraftige
Garung hervor. Nach 15 Tagen bei 25° waren 2,8 bzw. 2,6, nach iy 2 Monat
ein wenig mehr als 3 Vol.-Proz. Alkohol gebildet; nach 3 Monaten ebenso.
Es war noch etwas Zucker ubrig. In einem anderen Versuche mit 10 Proz.
Dextrose in Hefenwasser waren nach 15 Tagen bei 25° 3,7 und nach 25 Tagen
4,3 Vol.-Proz. Alkohol gebildet.
40. Martinand, Etude sur l’analyse des levures de
brasserie. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 107. 1888. p. 145.)
Fur die von M. angestellten Versuche wurden auch 5 S. a p i c.-Formen
von verschiedenen Friichten benutzt. Sie zeigten so gut wie keinen Unter-
schied in betreff der Vergarung.
41. Matthews, C. G., Some of the causes of the detero-
riation of brewers yeast. (Trans, of the Laborat. Club. Vol. 1.
1888. p. 30.)
S. a p i c. wachst leicht in Traubenmost, aber nur schwierig in Bierwiirze.
42. Salamon, A. Gordon, Cantor lectures on yeast; its
morphology and culture. (Joum. of the Soc. for the Encour. of Arts,
Manuf. and Comm. 1888.)
Von S. a p i c., der in Fig. 6 abgebildet wird, wird gesagt, daB er kein
Saccharomyces ist, sondem einen anderen Namen haben miisse. An einer
Stelle wird mitgeteilt, daB er eine Haut bilden kann, an einer anderen, daB cr
keine Haut bildet. Er kann Maltose nicht vergaren und nicht Saccharose
invertieren.
1889.
43. Grotenfelt, tiosta, Studien fiber die Zersetzungen
der Milch. (Fortschr. d. Med. 1889. No. 2 u. 4.)
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378
Alb. Klooker,
Beim Aussaen des S. a pic. in Milch, die mit Lackmus gefarbt war,
wurde das Aussehen der Milch nicht geandert (was dagegen der Fall war,
wenn Sacch. acidi lactici ausgesat wurde, indem die Milch dann rot
wurde).
44. Hansen, Emil Chr., Uber die in dem Sch1e i mflussc le-
bender B & u m e beobachteten Mikroorganismen. (Cen-
tralbl. f. Bakt. Bd. 5. 1889. p. 632.)
Im Schleimflusse von Erlen, Linden und Rofikastanien fand H. S. a p i c.
haufig. Er erwahnt seine systematische Stellung, die Mitteilungen Engels
und seine eigenen Untersuchungen uber seinen Kreislauf. Femer wird hervor-
gehoben, dab er verschieden von Sacch. Ludwigii ist, dessen Zellen
auch zitronenformig sind.
45. Kulisch,P.,Uber die Abnahme der Saure in Obst-
und Traubenweinen wahrend derGahrung undLage-
r u n g. (Weinbau u. Weinhandel. Bd. 7. 1889.)
Die Saureabnahme ist eine Folge der GUrung und wird sowohl von
Sacch. ellipsoideus als auch von S. apic. verursacht.
[Zitiert nach Muller-Thurgau.]
46. van Laer, H., R 6 s u m 6 des principales connais-
sances acquises sur 1 a m o r p h o 1 o g i e et laphysiolo-
gie des levures. (Associat. g6n6r. d. Brass. Beiges. Congres ann.
tenu a Anvers 10—13 Aout 1889. p. 52.)
S. apic. wird zu „les pseudosaccharomyces“ gerechnet.
47. Martinand, Etude sur la fermentation alcoolique
d u 1 a i t. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 108. 1889. p. 1067.)
Wenn S. a p i c. in einer wasserigen Losung von 10 Proz. Dextrose oder
Maltose ausgesat wird, zu welcher 10—80 Proz. Milch gegeben ist, koaguliert
die Milch, wenn die Mischung gekocht wird. Wird Saccharose zugesetzt, so
geschieht dies nicht, was ein Beweis dafiir ist, daB S. a p i c. kein Invertin ent-
halt.
48. Miiller-Thurgau, H., Uber den Ursprung der Wein-
hefe und hieran sich knupfende praktische Fol-
gerungen. (Weinbau u. Weinhandel. Bd. 7. 1889. No. 40 u. 41.)
Die Untersuchungen Hansens Uber den Kreislauf des S. a p i c. werden
zitiert. M.-T. ist der Meinung, daB Insekten und nicht der Wind den S. a p i c.
auf den reifen Friichten ablagem, weil man ihn nicht auf den unreifen findet.
Er nennt S. a p i c. einen schadlichen Pilz in der Weingarung; er ruft einen
schlechten Geschmack und Geruch hervor.
[Zitiert nach Wochenschr. f. Brauer. 1890. p. 1080.]
49. Miiller-Thurgau, H., Uber die Vergahrung des Trau-
benmostes durch zugesetzteHefe. (Weinbau u. Weinhandel.
Bd. 7. 1889. No. 45.)
S. a p i c. vermochte nicht [wenn Reinhefe zugesetzt wurde ], den Grund-
charakter eines Weines zu Sndem [der nach der Meinung M.-T.s von den Trau-
ben herriihrt]. Das Produkt enthielt doch etwas Fremdes (einen Beigeschmack
nach Obst).
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 379
1890.
50. Bau, A., U b e r die scheinbare Zunahme des D e x -
tringehaltes in Bierwiirzen wShrend der Gihrung,
sowie iiber die Bestiramung der Dextrose und des
Dextrins in denselben. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 7. 1890.
p. 1169.)
B. macht den Vorschlag, S. a p i c. bei den Analysen von Bierwiirze an-
zuwenden. Wenn Hansen fand, daB S. a p i c. in 15—10 Proz. haltigen
Dextroselosungen nach 3 Monaten noch nicht die ganze Zuckermenge ver-
goren hatte, so kann der gebildete Alkohol schuld daran sein. S. a p i c. verg&rt
die Dextrose in Bierwiirzen vollst&ndig. Will man ihn in der Analyse benutzen,
so wird er am besten im voraus auf Hefenwassergelatine mit einem Zusatze
von Invertzucker geziichtet. B. teilt ferner die Ergebnisse der Vergarung
verschiedener Bierwiirzen mit S. apic. mit.
51. Bungener, H., La levure de biere. (Moniteur scient. du
Dr. Quesneville. 1890.)
Die Untersuchungen Hansens iiber S. apic. werden referiert.
52. Hansen, Emil Chr., Nouvelles recherches sur la cir¬
culation du Saccharomyces apiculatus dans la na¬
ture. (Ann. d. Sc. Bot. S6r. 7. T. 11. 1890. p. 185. Ann. de Microgr. T. 3.
1890. p. 76.)
H. wendet sich gegen Rommier [1890. No. 56], der angegeben hat,
daft S. apic. im FrUhling sich in Blumen mit Nektarien zeigt und daft die
Bienen ihn von hier nach den Friichten und in die Waben der Bienen, wo er
iiberwmtert, bringen. Er teilt seine friiher veroffentlichten Untersuchungen
iiber den Kreislauf mit, erwahnt auch die Mitteilung Boutrouxs [1883.
No. 23]. Ferner werden neue Versuche mitgeteilt, welche zeigen, dab die An-
schauung H.s die richtige ist.
53. Kayser, E., Etudes sur la fermentation du cidre.
(Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 4. 1890. p. 321.)
Ein S. apic. wurde aus Cider isoliert. Die Art vertrSgt Eintrocknen bei
25° nicht; sie stirbt ab. Die Temperaturgrenze der feuchten Hefe ist 45°.
S. apic. vergart nur wenig Zucker im Moste. Ein Cider, mittels einer
Saccharomyces - Art zusammen mit S. a p i c. hergestellt, war der beste.
54. Mfiller-Thurgau, H., Neue Forschungsresultate auf
dem Gebiete der Weing&hrung und deren Bedeu-
tung fiir die Praxis. (Vortragaufd.XI.Deutsch.Weinbau-KongreB
in Trier 1889. — Mainz 1890.)
Die Untersuchungen H a n s e n s iiber den Kreislauf des S. apic. wer¬
den mitgeteilt. — Zu verschiedenen Jahreszeiten wurden Glaser mit sterili-
siertem Most in verschiedenen Lokalen w&hrend l / 2 Stunde hingestellt. Nur
in 1 Glas von 50 wurde Hefe, und zwar S. apic. gefunden. In der Erde des
Weinberges bei Geisenheim wurde S. apic. gefunden aber nicht in alien
Proben. Er scheint nach Versuchen wahrend der Weingarung schadlich zu
sein, weshalb es gilt, ihn fern zu halten.
55. Neumayer, Johann, Untersuchungen iiber die Wir-
kung der verschiedenen Hefearten, welche bei
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380
Alb. Klockcr,
der Bereitung weingeistiger Getranke vorkommen,
auf den tierischen und menschlichen Organisraus.
Miinchen 1890. (Auch in Arch. f. Hyg. Bd. 12. 1891. p. 1.)
Der von Weintrauben herriihrende S. a p i c. konnte in einer taglichen
Dosis von 2 g, ohne Storungen hervorzurulen, gegeben werden. Er konnte
in den Exkrementen nachgewiesen werden und war teilweise in dem Ver-
dauungskanal am Leben geblieben. Auch wenn die namliche Hefenmenge
mit 1 Liter Bier gemischt wurde, konnten keine Storungen gespurt werden.
56. Rommier, A., Sur la diminution de la puissance
fermentescible de la levure ellipsoidale de vin, en
presence des selsdecuivre. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris.
T. 110. 1890. p. 536.)
R. fand S. a p i c. auf Trauben und gibt eine ganz kurze Beschreibung
desselben. Femer sagt er: „Sein Kreislauf ist gut bekannt; er zeigt sich im
Friihling in den Blumen mit Nektarien, die von den Bienen besucht werden,
und diese Insekten bringen ihn auf die Friichte und in ihre Waben hinein,
wo er den Winter zubringt. Er ist es, der zugleich mit „la levure Pasteur 44 ,
die Kirschen zur Garung bringt und „Kirsch“ hervorbringt. Er konkurriert
mit der ellipsoiden Hefe wahrend der Weingarung. 44
1891.
57. Amthor, C., T) b e r den Saccharomyces apiculatus.
(Chemiker-Ztg. Bd. 15. 1891. p. 670.)
S. a p i c. kann groBere Dextrose- und Invertzuckermengen, wie sie sich
in Wiirze finden, vergaren. A. hat 2 Jahre friiher als Bau die Anwendung
des S. a p i c. zur Dextrosebestimmung in Wiirze empfohlen. In einigen neuen
Versuchen zeigte es sich, daB er beinahe 2 Jahre brauchte, um das Maximum
von Alkohol in Wiirze zu bilden, so daB seine Anwendung in der Praxis un-
moglich ist. Der Versuch begann am 20. Marz 1889; am 7. April 1889 betrug
die Alkoholmenge 0,66, am 3. Mai 1889 0,79, am 12. Juni 1889 0,79, am 4. Marz
1890 1,19 und am 13. Dezember 1890 1,49 Vol.-Proz. Ein Shnliches Resultat
bekam A. in einer Nahrfliissigkeit die aus einer Losung von Ammoniaksalzen,
Dextrose und Invertzucker bestand. Der Versuch begann am 4. Marz 1889;
am 15. Marz 1889 enthielt die Fliissigkeit 2,86, am 20. Mai 1889 3,14 und am
26. Februar 1890 4,12 Vol.-Proz. Alkohol.
58. Bau, A., Uber die Zusammensetzung der Bier-
wiirzen in bezug auf Kohlehydrate. (Wochenschr. f. Brauer.
Bd. 8. 1891. p. 1.)
B. hat S. a p i c. zur- Bestimmung der dextrose&hnlichen Zuckerarten
(Invertzucker, Dextrose und Lavulose) benutzt. Inwieweit der Pilz \oll-
standig diese Zucker vergart, kann nicht ohne weiteres festgestellt werden.
In Hefenwasser und 5 Proz. Invertzucker bei 20° R war nach 2 y 2 Wochen
kein Zucker mehr vorhanden. Durch die Anwendimg von S. a p i c. wurden
verschiedene Kohlehydrate in Bierwiirze bestimmt.
59. Bau, A.,Die Bestimmung von Maltose, Dextrose
und Dextrin in Bierwiirze und Bier mittels Rein-
kulturen von G a h r u n g s o r ganismen. (Centralbl. f. Bakt. Bd. 9^
1891. p. 825; Wochenschr. f. Brauer. Bd. 8. 1891. p. 592.)
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Chronologisohe Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyoes apioulatus. 381
B. wendet sich gegen Elion [1891, Nr. 61]; er hat Versuche ausgefiihrt,
aus welchen hervorgeht, daB S. a p i c. nicht Maltose vergaren kann, selbst in
einer passenden N&hrfliissigkeit.
60. Bungener, H.u. Weibel,L., Einiges liber die Zusammen-
setzung des Wiirze-Extraktes. (Allg. Brauer- u. Hopfen-Ztg.
Bd. 31. 1891. p. 65.)
Nach Hansen bildet S. a p i c. in Bierwiirze ca. 1 Proz. Alkohol; man
muB deshalb annehmen, daB 2 Proz. anderer Zuckerarten als Maltose und
Saccharose zugegen sind. Nach den ausgefiihrten Versuchen deutet alles
darauf hin, daB Wiirze eine bedeutende Menge einer oder mehrerer Zuckerarten
enthalten muB, die von S. a p i c. vergoren werden und deren Reduktions-
f&higkeit eine groBere als die der Maltose ist, w&hrend das Drehungsvermogen
ein kleineres ist. Wahrscheinlich ist es Glukose oder Invertzucker oder eine
Mischung beider.
61. Elion, H.,Die Bestimmung von Maltose, Dextrose
und Dextrin in Bierwurze und Bier mittels Rein-
kulturen von G&hrungs-Organismen. (Centralbl. f. Bakt.
Bd. 9. 1891. p. 525.)
E. wendet sich gegen B a u [1891. Nr. 58], der S. a p i c. zu Zuckerbestim-
mungen in Wiirze anwenden will. Er sagt, daB diese Art sehr unregelm&Big
vergart und deshalb nicht benutzt werden kann; er denkt dabei an Hansens
Versuche, wo S. a p i c. in 10 Proz. Dextrosehefenwasser das eine Mai 3, das
andere Mai 4,3 Vol.-Proz. Alkohol erzeugte. Er ist femer nicht ganz sicher,
daB Hansens Mitteilung, S. a p i c vergare nicht Maltose, richtig ist; weil
er dies nicht in einer wasserigen Losung machen kann, konnte dies vielleicht
in Bierwurze geschehen.
62. Elion, H., Die Bestimmung von Maltose, Dextrose
und Dextrin in Wiirze und Bier. (Allg. Brauer- u. Hopfen-Ztg.
Bd. 31. 1891. p. 709.)
Derselbe Inhalt wie in der vorhergehenden Abhandlung.
63. van den Hulle et van Laer, H., Nouvelles recherches sur
les bieres bruxelloises i fermentation dite spon-
t a n 6 e. (M6m. cour. et autres mem. publ. par l’Acad. royale de Belgique.
T. 15. 1891.)
In „L a m b i c“ wurde S. a p i c. gefunden, der wahrscheinlich von groBer
Bedeutung fiir die Lambicgarung ist, da er dem alten „Lambic“ den charak-
teristischen Geruch und Geschmack geben soil. Verff. verglichen ihn mit
S. a p i c., die von Friichten herriihrten und meinen, daB sie beide zu derselben
Art gchoren. Wird mit S. a p i c. vergorene Wiirze einem jungen „Lambic“
zugesetzt, so erhalt letzteres den Geschmack des alten „Lambics“. Es wird
daher den Brauern empfohlen, sofort S. a p i c. in sterilisierte Wiirze auszu-
saen und ihn eine gewisse Zeit sich darin entwickeln zu lassen. Spater werden
dann die iibrigen Hefen zugegeben.
64. Kayser, E., Contribution a 1’61 u d e physiologique
des levures alcooliques du lactose. (Ann. de 1'Inst. Pasteur.
T. 5. 1891. p. 395.)
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382
Alb. Klocker,
Zucker wurde in Molken gelost, die Losung sterilisiert und rait einer
Mischung von einer milchzuckervergarenden Torula und S. apic. ver-
goren, wodurch ein wohlschmeckendes Getrank erhalten wurde.
65. Martinand, Y., Influence des rayons solaires sur
les levures que Ton rencontre & la surface des rai¬
sin s. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 113. 1891. p. 782.)
Im Freien findet sich S. apic. in groBter Menge auf denjenigen Wein-
beeren, die dem Boden am nachsten sitzen, weil die Einwirkung der Sonnen-
strahlen hier die geringste ist, da die Blatter Schatten geben. Die von M. aus-
gefiihrten Versuche wurden in der Weise angestellt, daB die Trauben in Wasser
getaucht wurden, in welchem S. apic. aufgeschlemmt war, und dann eine
gewisse Zeit bei verschiedener Temperatur dem Sonnenlicht ausgesetzt wurden,
worauf sie in sterilen Most gebracht wurden. Es zeigte sich dabei, daB S. a p i c.
eine solche Behandlung wahrend 1 y 2 Stunden bei 33°, aber nicht bei 44° ver-
trug; nach 6 Stunden bei 36° war er gestorben. ’ In einem anderen Versuche
wurde statt der Trauben sterilisiertes Glas und Papier verwendet und die Hefe
entweder in Wasser oder in 10-proz. Gelatine aufgeschlemmt. S. apic. war
dann nach 2]A Stunden bei 41° und nach 4 Stunden bei 37° noch am Leben, aber
nach 4 Stunden bei 41° und nach 3 Tagen bei 36° abgestorben. Im Dunkeln
lebte er 10 Tage bei einer Temperatur zwischen 36° und 40°, wurde aber im
Laufe von 4 Stunden bei 40—44° abgetotet.
66. Martinand, V., et Rictsch, M., Des microorganismes que
Ton rencontre sur les raisins murs et de leurde-
veloppement pendant la fermentation. (Compt. rend,
de 1’Acad. de Paris. T. 112. 1891. p. 736.)
S. apic. ist allgemcin verbreitet auf Trauben. Auf den Schalen fanden
sich, auf 1 g Trauben berechnet, in einem Falle 432 000 Kolonien von S.
apic., in einem anderen 192 000. Am Anfange der Weingarung dominiert
S. apic., kann aber noch bis zum Ende gefunden werden. In den ersten
48 Stunden gart S. apic. allein.
67. Miiller-Thurgau, H., Ergebnisse neuer Untersuchun-
gen auf dem Gebiete der Weinbereitung. (Ber. des
XII. Deutsch. Weinbau-Kongr. Mainz 1891.)
S. a p i c. verleiht dem Weine ein obstartiges Bukett. M.-T. ist nicht mit
K u 1 i s c h [1889. No. 45] darin einverstanden, daB S. apic. (und andere
Hefenarten) die Ursache der Saureabnahme im Weine seien.
68. Nathan, L., Die Bedeutung der Hefenreinzuchtfiir
die Obstweinbereitung. (Der Obstbau. Bd. 2. 1891. p. 25.)
Die Sporen [soli heiBen: die Zellen] des S. a p i c. finden sich allgemein in
der Luft. Die Art hat eine ungemein geringe Garkraft, gewohnlich bildet sie
nur 3—4 Vol.-Proz. Alkohol.
69. Nathan, L., Die Bedeutung der Hefereinzucht
fur die Obstweinbereitung. (Gartenflora. 1891. p. 267.)
S. a p i e. ist die Ursache, daB in durch Selbstgarung hergestelltem Obst-
wein die Alkoholmenge eine geringere ist, als bei der vorhandenen Zucker-
menge zu erwarten ist.
[Ziliert nach Kochs Jahresbericht.]
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 383
1892.
70. Amthor, Carl, Studien iiber Wiirze und Bier. (Zeit-
schr. f. d. ges. Brauw. Bd. 15. 1892. p. 57.)
A. benutzt den S. a p i c. bei der Bestimmung der Menge von Nicht-Mal-
tose in Wiirze. In friiheren Versuchen bildete die Art ziemlich schnell 0,63
gew. Proz. Alkohol; danach brauchte sie V/ 2 Jahre, um die Alkoholmenge
bis 1,19 Proz. zu vergroBem. Daraus ist ersichtlich, daB eine langsame Nach-
garung stattgefunden hat. Letztere kann nicht, wie Brown und Morris
wollen, durch eine Spaltung des Maltosedextrins im Dextrin und der Maltose
erkl&rt werden, da S. a p i c. nicht letztere zu vergaren imstande ist. Aus dem-
selben Grunde kann auch nicht die Isomaltose in Maltose umgebildet werden.
71. Cremer,Max,Ueber das Verhalten einiger Zucker-
arten im thierischen Organismus. (Zeitschr. f. Biol. Bd. 29.
1892. p. 484.)
In einer passenden NShrfliissigkeit vergart S. a p i c. d-Mannose.
72. Forti, Cesare, Relazione sopra un corso di stud!
di p e r f e z i o n am e n t o sulle f e r m e n t az i o n i fatto per
incario del Minister o. (Bollet. di Notizie agrar. T. 14. 1892.
p. 537.)
Die Untersuchungen Hansens iiber S. a p i c. werden referiert.
73. Hartig, R., Niedere Organismen im Raupenblute.
(Forstl.-naturw. Zeitschr. 1892. H. 3.)
H. fand in Nonnenraupen in grofier Menge einen Pilz, der ganz wie S.
a p i c. aussah (abgebildet in Fig. 3), aber bedeutend groBer war, n&mlich
6—8 n lang. [Diese GroBe gibt R e e s s in seiner Beschreibung von S. a p i c.
an. ] Eine kiinstliche Ziichtung gelang weder Hansen noch Will.
74. Kayser, E., Contribution it 1’61 u d e s des levures de
v i n. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 6. 1892. p. 569.)
S. a p i c. (aus Cider) hatte in Traubenmost mit 20,5 Proz. Zucker nach
8 Tagen 6,38 Proz. Zucker verbraucht. Der Pilz bildet viele flUchtige Sauren
und Parfiime.
[Nach Will findet sich eine Abhandlung von demselben Verfasser und
von ahnlichem Inhalt in Le Cidre. 1890. p. 385.]
75. Kosutany,T.,EinfluB der verschiedenenWeinhefen
auf den Charakter des Weines. (Die landw. Versuchsstat.
Bd. 40. 1892. p. 217.)
Sacch. ellipsoideus und S. apic. bilden gemeinschaftlich den
Traubenmost in Wein um. Letzterer vergart nur Traubenzucker, er findet
sich im Wein- und Obstmoste besonders im Anfange. Amthor hat gezoigt,
daB sich verschicdene Varietaten von S. a p i c. finden, er experimentierte mit
2, von denen die eine weiB, die andere braunlich war.
76. Mach, E. u. Portele, K., t) b e r die Garung von Trauben
und Apfelmost mit verschiedenen reingezUchteten
Hefearten. (Die landw. Versuchsstat. Bd. 41. 1892. p. 233.)
Fur die Versuche wurde ein S. a p i c. von Kopenhagen verwendet. Die
Zellen waren 1,6—2,2 dick, ofters doppelt so lang, einzelne langgestreckte
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384
Alb. Klockor,
auch 5—8-mal so lang als dick, dann war aber das dunnere Ende oft kaum 1 ^
dick. Er soil sich sehr leicht in Nahrflttssigkeiten entwickeln konnen, die arm
an Stickstoff sind. Der von S. a pic. [und bisweilen fremden Organismen]
erzeugte Wein hatte einen schlechten Geruch und Geschmack. Er wird daher
ein Unkraut unter den Hefen genannt, dessen Entwicklung und Vermehrung
so weit als moglich verhindert werden muB. Schlechte Vergarung, essig-
saurereicher, und schwierig klarender Wein sind eine Folge der Entwicklung
dieser Hefenart.
77. Voit, Fritz, tlber das Verhalten der Galaktose
beim Diabetiker. (Zeitschr. f. Biol. Bd. 29. 1892. p. 147.)
S. a p i c. wurde zum Nachweis von Traubenzucker im Urin nach dem
GenuB von Galaktose benutzt. Nach Verlauf von 6 Tagen hatte er noch keine
Galaktose vergoren.
78. Ward, H. Marshall, The gingerbeer plant, and the
organisms imposing it: a contribution tothe study
of fermentation-yeasts and bacteria. (Philosoph.Transact,
of the Roy. Soc. of London. Vol. 183. 1892. p. 125.)
W. fand in Ingwerbier eine Hefenart, die er fur S. a p i c. ansieht; sie trat
nur selten auf.
79. Will, H., Notiz betreffendden Nachweis von w i 1 -
den Hefearten in Brauereihefen und Jung-Bieren,
sowie das Vorkommen von Saccharomyees apicu-
latus in denselben. (Ber. d. wissensch. Stat. f. Brauer. in Miinchen
pro 1891 /92. 1892. p. 68. Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 16. 1893. p. 29.)
Mit Hilfe von Hansens „Weinsauremethode“ zum Nachweis von
wilder Hefe in Brauereihefe kann S. apic. auBerordentlich leicht nachge-
wiesen werden, selbst wenn er nur in auBerst geringer Spur zugegen ist. Der
Zitronengestalt wegen wird er leicht erkannt, kann aber unter gUnstigen
Bedingungen alle moglichen Gestalten annehmen. Er tritt sehr allgemein
als Verunreinigung in den Brauereien auf. In 57 Proz. der untersuchten Hefen-
und Bierproben fand W. S. apic. mit Hilfe der genannten „Weinsaureme-
thode“. Wenn er niclit fruher gefunden wurde, so ist die benutzte Methode
sehuld daran. Hansens Konkurrenzversuche werden referiert. W. ist der
Meinung, daB S. a p i c. sich in der Konkurrenz mit den verschiedenen Hefen-
arten verschieden verhalt.
80. Will, H., Untersuch ungen iiber die Verunreini-
gungen gebrauchter Trubsacke. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw.
Bd. 15. 1892. p. 77.)
W. fand haufig S. a p i c. in gebrauchten Trubsacken.
81. Will, H., Das Kuhlschiff als Infektionsquelle
in der Brauerei. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 15. 1892. p. 465.)
S. a p i c. wurde nur in 1 WUrzeprobe vom Kiihlschiffe gefunden, wahrend
er sonst in demsclben Jahre haufig im Bier auftrat.
82. Wortmann, Julius, Untersuch ungen iiber reine Hefen.
T. I. (Landw. Jahrb. Bel. 21. 1892. p. 901.)
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Chronologisohe Zusainmenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 385
Amthors Versuche [1888. No.38] zeigen, daB sich verschiedeneFormen
von S. a p i c. finden, die dieselbe Flttssigkeit in verschiedener Weise vergaren.
1893.
83. Aderhold, R., Uber den EinfluB der Kohlensaure
auf Wachstum und Leben der Garungsorganismen.
(Ber. d. konigl. Lehranst. f. Obst- u. Weinb. z. Geisenheim a. Rh. fUr das
Etatsj. 1892/93. 1893. p. 63.)
Derselbe Inhalt, aber ausfiihrlicher, findet sich in „tlber den EinfluB der
Kohlensaure auf die normale Garung storende Organismen, mit Bemerkungen
iiber die Konservierung des Weines“. (Mitt. Ub. Weinb. u. Kellerwirtsch.
Bd. 4. 1892. p. 132.) [Diese Arbeit war mir nicht zuganglich. ]
S. a pic. wird bedeutend gehemmt, wenn er in einer Kohlensaureat-
mosphSre wachst, und zwar mehr als S a c c h. e 11 i p s o i d e u s. Wahrend
jener 3,6 mal mehr Zellen in geliiftetem Moste bildete als in einem solchen,
welcher mit Kohlensaure gesattigt war, bildete dieser nur 2,4 mal mehr Zellen.
84. Delbriick, M., t) b e r die Bedeutungderphysiologi-
schen Methode zur W u r z e - und Bieruntersuchung.
(Proc. of the intern. Brew. Congres in the City of Chicago, Ill. 8. Juni 1893.)
S. a p i c. kann zur Bestimmung des Gehaltes von dextroseahnlichen
Zuckerarten in Wiirze verwendet werden.
85. Krieger, Zur Systematik der SproBpilze. (Der amerik.
Bierbrauer. Bd. 26. 1893. No. 4.)
K. teilt die Saccharomyeeten in Gruppen ein, von denen die erste in fol-
gender Weise charakterisiert wird: Nicht invertierende T o r u 1 a - Arten.
Pilze, die sich durch Sprossung vermehren und nur Hexosen (Dextrose, La-
vulose, Invertose) vergaren. Hierzu wird S. a p i c. gercchnet.
[Zitiert nach Kochs Jahresbericht. ]
86. van Laer, H., L a question des rapports de P o x y -
geneavec lalevure. (Bull, dc l’Assoc. beige des Chim. 1893. No. 3.)
S. a p i c. wird als ein „P s e u d o s a c c h a r o m y c e s“ betrachtet.
87. Lasch6 A., Influence of certain temperatures
upon different yeast forms contained in acid and
alkaline nutrient media. (Amer. Brewers’ Rev. Vol. 6. 1893.
p. 237.)
Junge Zellen von S. a p i c. wurden 20 Minuten in Reagensglasern mit
Wiirze erwarmt; bei 40° waren sie noeh am Leben, bei 45, 48 und 50° C aber
abgestorben.
[Ich habe nur einen Teil von dieser Abhandlung gesehen: es findet sich
aber kaum mehr iiber S. apic. darin, als hier mitgeteilt.]
88. Lasch§, A., D e t e r m i n i n g sugars by fermentation.
(Amer. Brewers’ Rev. Vol. 6. 1893. p. 286.)
S. a p i c. (in Verbindung mit anderen Hefenarten) wurde zur Bestimmung
der Zuckermenge in Wiirze benutzt.
89. Nathan, L., F o r t s ch r i 11 e auf dem Ge b i e t e der
Fruchtweinbereitung. Vortrag. Stuttgart 1893.
Zweite Abt. B<J. 43. 25
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386
Alb. Klooker,
S. a p i c. ist imstande, allein Fruchtsafte vollstftndig zu verg&ren. Seine
Garungsprodukte wirken sch&dlich (antiseptisch) auf andere Hefenarten ein.
N. hat mit gutem Resultat ihn unterdriicken konnen, wenn 2 Proz. Alkohol
oder 10—15 Proz. Wein dem Moste zugesetzt wurden.
90. Seifert, W., t)ber schweflige Saure, zusammenge-
setzte Ather (Ester) und Glyzerin im Weine. (Zeitschr.
f. Nahrungsmittel-Unters., Hyg. u. Waarenkunde. Bd. 7. 1893. p. 148.)
Unter 6 reingezttchteten Hefenarten bildete S. a p i c. in demselben Trau-
benmoste die grofite Menge fluchtiger Ester. Der Esteringehalt, in ccm x /,„
n-Kali pro 100 ccm Wein ausgedrUckt, betrug 10,8, wahrend bei den iibrigen
Hefenarten der Esterinhalt zwischen 1,32 und 4,4 schwankte.
1894.
91. Aderhold, R., Untersuchungen iiber reine Hefen.
T. III. DieMorphologie der deutschen Saccharomyces
ellipsoideus-Rassen. (Landw. Jahrb. Bd. 23. 1894. p. 587.)
Im Bodensatze verschiedener deutscher Weine fand A. haufig, aber nicht
immer, S. a p i c.
92. Bay, J. Christian, On the study of yeasts, with
descriptions of the Hansen culture box and of a
new i n f e c t i o n n e e d 1 e for the study of lower orga¬
nisms. (The Americ. Monthly Microscop. Journ. Vol. 15. 1894. p. 1.)
S. a p i c. ist mit anderen Hefenarten in Fig. 5 auf einer Tafel abgebildet.
93. Beijerinck,M.W.,Schizosaccharomyces octosporus,
eine achtsporigc Alkoholhefe. (Centralbl. f. Bakt. Bd. 16.
1894. p. 49.)
In einer Anmerkung unter dem Texte auf p. 52 teilt B. mit, daB man,
wenn man S. a p i c. aus der Luft oder aus trockenem Staube auf den Fruchten
isoliert, man, obwohl selten, Kulturen begegnen wird, in denen einzelne
Zellen in Ascis mit 4—6 Askosporen umgebUdet. sind.
[B. sandte an das Carlsberg Laboratorium eine Kultur von diesem S.
a p i c.; sie bildete niemals mehr als 2 Sporen in einer Zelle. Die Photographie
von sporentragenden Zellen, welche B. ebenfalls sandte, zeigte auch nur Asei
mit 2 Sporen.]
94. Fischer, Emil, EinfluB der Konfiguration auf die
Wirkung der Enzyme. (Ber. d. deutsch. chem Ges. Bd. 27. 1894.
p. 2985.)
F. meint, daB S. a p i c., der nicht Maltose vergart, nicht ein glukosid-
spaltendes Enzym entwickeln kann.
95. Fischer, Emil u. Thierfelder, Hans, Vcrhalten der vor-
schiedenen Zucker gegen reine Hefen. (Ber. d. deutsch.
chem. Ges. Bd. 27. 1894. p. 2031.)
S. a p i c. ist friiher untersucht worden. Er kann Traubenzucker, d-Man-
nose und d-Fruktose (Crcmer) vergaren, aber nicht Galaktose (F. V o i t)
und ebensowenig Rohrzucker, Milchzucker und Maltose (Hansen, Am-
t h o r).
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyees apiculatus. 387
96. Miiller-Thurgau, H., W e i t e r e Untersuchungen tiber
die Physiologie der Hefe und die Bedeutung aus-
gewahlter und r e i n g e z ii c h t e t e r Heferassen fiir die
Weing&rung. (III. Jahresber. d. deutsch-schweiz. Versuchsst. u. Schule
f. Obst-, Wein- u. Gartenb. in Wadensweil 1892/93. 1894. p. 73.)
S. a p i c. verleiht dem Weine ein obstartiges Bukett.
97. Sanfeliee, Francesco, Contribution h la morphologie
et la biologie des B1 a s t o m y c e t e s qui se d6velop-
pent dans les sues de divers fruits. (Ann. de Micrograph.
T. 6. 1894. p. 505.)
S. apic. gehort zu den Blastomyceten, welche nach Hansen keine endo-
genen Sporen bilden und deshalb den Namen Saccharomyees mit
Unrecht tragen. Hansen hat gezeigt, dafi reife FrUchte den besten Nahr-
boden fiir S. a p i c. bilden. Er vergart Dextrose, aber nicht Maltose und Sac¬
charose. Es werden femer einige Formen erwahnt, von welchen S. sagt,
dafi sie dem S. apic. ahnlich sind, aber keine Garung in Dextroselosungen
hervorrufen.
98. Wortmann, J., Die seitherigen Erfahrungen der Pra¬
xis mit reinen Hefen und d i c K o n s e qu e n z e n , w e 1 ch e
sich hieraus fur die Ztichtung sowie die Anwendung
der Reinhefen ergeben. Vortrag gehalten auf dem 13. deutsch.
Weinbaukongr. in Mainz 1894.
Auf Apfeln findet sich vorzugsweise S. apic.
[Zitiert nach Kochs Jahresbericht. ]
1895.
99. Beijerinek, M. W., Uber Nach weis und Verbreitung
der Glukase, das Enzym der Maltose. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 1. 1895. p. 221.)
S. apic. assimiliert Glukose und Lavulose, aber nicht Saccharose, Lak-
tose, Maltose und Dextrin. Er kann zur quantitativen Bestimmung der Glukose
in Wiirze und zu B.s auxanographischer Methode verwendet werden.
100. Cremer, M., Uber die Umlagerung der Zuckerarten
unter dem Einflusse von Ferment und Zelle,ein
Beitrag zurLehre von derGlykogenie undGahrung.
(Zeitschr. f. Biol. Bd. 31. 1895. p. 183.)
S. apic. vergart d-Mannose, aber nicht d-Galaktose, selbst wenn aufier
N&hrflussigkeit auch d-Glukose zugesetzt wird.
101. Eisenschitz, Siddy, Beitrage zur Morphologie der
Sprofipilze. Wien 1895.
In S. a p i c. (aus Wein isoliert) wurde kein Zellkem im eigentlichen Sinne
des Wortes gefunden, sondern es treten hier bestimmt charakterisierte Kern-
substanzen in dem Protoplasma auf.
102. Fischer, Emil u. Lindner, Paul, Uber die Enzyme eini-
ger Hefen. (Ber. d. deutsch. chem. Ges. Bd. 28. 1895. p. 3034.)
S. apic. vergart bekanntlich nicht Rohrzueker. F. und L. fanden, dafi
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388
Alb. Klocker;
er weder in frischem, noch in getrocknetem Zustande bei Anwesenheit von
Toluol das Disaccharid zu spalten vermochte.
103. Hansen, Emil Chr., Experimental studies on the
variation of yeast-cells. (Ann. of Botan. Vol. 9. 1895. p. 549.)
Die Variation in der Zellgestalt von S. ap i c. wird geschildert, ebenso seine
tlberwinterung in der Erde.
104. Klocker, Alb., Undersogelser over Saccharomyces
Marxianus,Saccharomyces apiculatus og Saccharo¬
myces anomalus. (Medd. fra Carlsberg Laborat. Bd. 4. 1895. p. 63.)
Avec Resume en framjais: Recherches sur les S a c c h. M a r x i a n u s ,
Sacch. apiculatus et Sacch. anomalus (p. 20).
VeranlaBt durch die Mitteilung Beijerincks [1894. No. 93], daft er
Sporen bei S. a p i c. gefunden habe, wurden zahlreiche Untersuchungen so-
wohl in der freien Natur als auch in frischen Kulturen angestellt; es gelang
aber niemals, bei dem in Danemark vorkommenden S. a p i c. etwas zu finden,
das als Sporen aufgefaBt werden konnte. Haufig wurden einige runde, sporen-
ahnliche Korperchen angetroffen, die aber fettartiger Natur und jedenfalls
keine Sporen waren.
105. Lindner, P., t) b e r eine in Aspidiotus Nerii parasi¬
tise h lebende Apiculatushefe. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 1. 1895. p. 782.)
L. fand in der genannten Schildlaus einen SproBpilz, welchen er in eine
Gruppe zusammen mit S. a p i c. stellt. Auf p. 785 findet sich eine Abbildung,
die sehr zugespitzte Zellen zeigt [welche eigentlich nicht viel an S. a p i c. er-
innern.] Diese Zellen wach sen nicht in kiinstlichem Nahrsubstrat. L. schlagt
den Namen Sacch. apiculatus var. parasiticus fur diese Form vor.
106. Miiller-Thurgau, H., Gewinnung und Vermehrung
von Weinheferassen. (IV. Jahresber. d. deutsch-schweiz. Versuchsst.
u. Schule f. Obst-, Wein- und Gartenb. in Wadensweil. 1893/94. 1895. p. 64.)
In dem Safte von Johannisbeeren findet sich oft beinahe ausschlieBlich
S. a p i c.
107. Nastukoff, A., Essais sur le pouvoir reducteur des
levures'pures. Moyens de le mesurer. (Ann. de l’lnst.
Pasteur. T. 9. 18 5. p. 766.)
S. a p i c. kann Magnesiumsulfat zu Schwefel reduzieren. Ferner wird
mitgeteilt, daB er nach 15 Tagen in einer Losung von 15 Proz. Saccharose
(mit Salzen) 3,90 Vol.-Proz. Alkohol erzeugte.
[Es liegt hochstwahrscheinlich ein Irrtum (Druckfelder?) vor, falls nicht
die Saccharose sehr unrein gewesen ist. Sonst muBte N. eine neue Form von
S. a p i c. vor sich geliabt haben, was nicht wahrscheinlich ist, da keine der
von mir spater gefundenen invertierenden Formen in Europa gefunden worden
sind, sondern alle aus den Tropen stammen. Merkwiirdigerweise hat niemand
friilier auf die genannte Angabe aufmerksam gemacht.J
108. Naumann, O., U b e r den Gcrbstoff der P i 1 z e. Er-
lamren 1895.
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Chro nologische Zusammenstellung der Arbeiten uber Saccharomycea apiculatus. 389
S. a p i c. enthalt keine Gerbs&ure. [Zitiert nach H. W i 11 in Zeitschr.
f. d. ges. Brauw. 1900.]
109. Rietsch et Herselin, Sur la fermentation a p i c u 1 6 e et
sur l’influence dc l’aOration dans les fermentations
a temperature 61 e v 6 e. (Progres agric. et vitic. 1895.)
S. a p i c. wurde in mit Zucker versetzten Rosinensaft ausgesat. Nach der
Garung war das Verhaltnis zwischen der verschwundenen Zuckermenge und
der gebildeten Alkoholmenge groBer als dies mit mehreren Weinhefen der Fall
war. Es wird daraus gefolgert, daB S. a p i c. eine groBere Zuckermenge
braucht als die Weinhefen, um eine gewisse Alkoholmenge zu bilden. Durch
die Vermehrung wird das Verhalten mehr und mehr ausgewischt. [Siehe
No. 110. ] S. a p i c. erzeugt bis zu 4,7 Vol.-Proz. Alkohol.
110. Rietsch et Herselin, Sur la fermentation a p i c u 16 e
et sur l’influence de Pa Oration dans la fermentation
elliptique & haute temperature. (Compt. rend, de l’Acad.
de Paris. T. 121. 1895. p. 378.)
Durch Versuchemit Reinkulturen vonS. a pic. undSacch. ellipsoi-
d e u s in Rosinensaft wurde gefunden, daB S. a p i c. weniger Alkohol als
S. e 11 i p s. aus derselben Zuckermenge bildete. DaB der Zucker assimiliert
war, war aus spateren Versuchen ersichtlich, indem im Most mit einer gerin-
geren Zuckermenge ebensoviel Alkohol von derselben Zuckermenge gebildet
wurde. [Vergleiche No. 109.]
111. Wortmann, Julius, Anwendung und Wirkung reiner
Hefen in der Weinbereitung. Berlin 1895.
Von S. a p i c. findet sich eine ganze Reihe verschiedener Arten mit ver-
schiedener Wirksamkeit, die auf Fruchten leben. S. a p i c. wird in Fig. 9, p. 35
abgebildet.
Die Untersuchungen Hansens und Muller-Thurgaus wer-
den zitiert.
112. Zecchini, M. e Ravizza, F., Esperienze difermentazi-
oni con lievitiselezionati. (Staz. sperim. agr. ital. Vol. 28.
1895. p. 189.)
Unter den vom Auslande nach Italien versandten „reinen Weinhefen-
rassen“ finden sich mehrere Rassen und oft auch S. a p i c.
[Zitiert nach Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 1. 1895. p. 861. ]
113. Zweifler, F., Weitere Versuche mit Anwendung von
Reinhefen bei Obst- und Beerenweinen. (Ber. d. konigl.
Lehranst. Geisenheim. 1895. [?], p. 29.)
In den Versuchen wurde S. a p i c. von der zugesetzten Reinhefe sehr ge-
hemmt.
[Zitiert nach Kochs Jahresbericht 1895, wo keine Jahreszahl ange-
geben ist. ]
1896.
114. Bau, A., t)ber die Vergahrbarkeit der Galak-
t o s e. (Zeitschr. f. Spiritusind. 1896. p. 303.)
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390
Alb. Klooker,
S. a p i c. kann d-Galaktose nicht vergaren. Um eine vollstandig reine,
dextrosefreie Galaktose zu bekommen, kann man sie daher mittels S. a p i c.
reinigen.
115. Behrens, J., Dielnfektionskrankheiten des W eine s.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 2. 1896. p. 213.)
Die Mitteilungenvon Miiller-Thurgau iiber das Auftreten von
S. a p i c. im Weine werden zitiert. B. spricht von den Hefenformen, die man
mit dem Sammelnamen S. a p i c. bezeichnet.
116. Behrens, J., Studieniiber die Konservierungund
Zusammensetzung des Hopfens. (Wochenschr. !. Brauer.
Bd. 13. 1896. p. 802.)
Eine a p i c u 1 a t u s - Form wurde von Hopfen isoliert; sie starb in-
dessen ab, ehe sie untersucht wurde.
117. Berlese, Amedeo, Rapporti fra la vite ed i sacca-
romiceti. Sulla distribuzione dei fermenti alcoo-
1 i c i n e 11 a n a t u r a. I et II. (Rivista di patol. veget. Vol. 5. 1896.
Firenze 1896.)
Im Boden in den Weinbergen und Garten in der NShe von Portici findet
S. a p i c. sich vom April bis Juni. Er zieht das Terrain unter Weinstocken,
FruchtbSumen und alten Baumen mit dicker und rauher Rinde vor. Es scheint,
daB er bis zum Juni sowohl an sonnigen wie auch an schattigen Stellen gleich-
maBig verteilt ist und nur dort in geringerer Menge vorkommt, wo das Sonnen-
lichtdirekt einwirkt; erzeigt jedoch groBe Widerstandskraft gegen die Sonne,
indem seine Lebensfahigkeit sieh bis zu 57° erhalt. [Diese Angabe paBt nicht
zu dem, was friiher gefunden wurde.] Er halt sich auch mit Vorliebe in der
dicken und rauhen Rinde der Eichen und Olivenbaume auf. Die Zahl der
Zellen ist ganz unabhangig von der Art der Baume, von der Nachbarschaft
von Weinstocken oder Fruchtbaumen. Im allgemeinen findet man ihn mehr
an sonnigen Stellen. Auf den Bliiten nektarhaltiger Pflanzen kommt er zu-
weilen vor, ebenfalls auf Insekten. In der Luft kann er auch bisweilen Ende
Juni und Juli gefunden werden.
(Zitiert nach N. N. B e r 1 e s e im „Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 3.1897.
p. 592.)
118. K 15 cker, Alb. og Schionning, H., Hvad vide vi om Sac-
charomyceternes Stamformer? (Medd. fra Carlsberg Labor.
Bd. 4. 1896. p. 85.) Avec Resume en fran^ais: Que savons-nous sur Porigine
des Saccharomyces? (p. 36.)
S. a p i c. wurde an der Oberflache von Traubenbeeren beobachtet.
119. Lindner, P., F r u c h t a t h e r b i 1 d u n g durch Hefen in
Griinmalzund in Wiirzen. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 13.1896.
p. 552.)
S. a p i c. erzeugt bei reichlicher Liiftung und wenn hinl&nglich groBe
Dextrosemengen in Wiirze zugegen sind, eine intensive Fruchtatherbildung,
was nicht der Fall ist, wenn die Art in Wiirze ohne Liiftung gart. Es ist deshalb
verstandlich, wenn Hansen fand, daB S. a p i c. zusammen mit Carlsberg-
Unterhefe No. 1 die letztere abschwachte. Da S. a p i c. in den Bauereien, die
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Chronologisehe Zusammenfltellung der Arbeiten iiber Saccharomyoes apiculatus. 391
noch mit Kiihlschiffen arbeiten, ziemlich zahlreich ist, haben diese Beobach-
tungen auch eine praktische Bedeutung. Vielleicht verliert der Wein etwas
von seinem Bukett, wenn sofort groBe Mengen von Weinhefe zugegeben werden,
so dafi S. a p i c. nicht zur Entwicklung gelangt. Man hat vorgeschlagen,
S. a p i c. zur Bestimmung von Dextrosemengen in Wiirze zu verwenden. L.
ist der Meinung, daB dies nicht gut ist, da vielleicht die gebildete Essigsaure,
ehe sie sich mit dem Alkohol verbindet, irgendwo eine Zuckerart invertieren
kann.
120. Muller-Thurgau, H., tlber neuere Erfahrungen bei
der Anwendung von Reinhefen in der Weinberei-
tung. (Weinb. u. Weinhandel. 1896. No. 40—42.)
Ein Zusatz von Hefe, die S. a p i c. enthalt, kann schadlich fiir die Wein-
garung sein.
121. Muller-Thurgau, H., Das Zusammenwirken verschie-
dener Heferassen bei der Weingarung. — Unsere
bisherigen Erfahrungen tiber die Anwendung der
Reinhefen bei der WeingSrung. (V. Jahresber. d. deutsch-
schweiz. Versuchsstat. u. Schule f. Obst-, Wein- u. Gartenb. in Wadensweil
1894/95. 1896. p. 76 u. p. 83.)
Der schadliche EinfluB des S. a p i c. auf die Wein- und Obstweing^rung
wird erwahnt. Im Jahre 1895 fand M.-T. auf einer Sorte Schweizer Trauben
nur S. a p i c. auf einer anderen Sorte bestanden 93 Proz. der Hefenzellen aus
S. a p i c. Er ist widerstandskraftiger gegen Eintrocknen wie die Weinhefe.
Erhemmt die Weinhefe in ihrer Wirksamkeit, was mit seiner eigenen Garungs-
wirksamkeit zusammenhangt; wenn letztere aufhort, ist sein EinfluB voriiber
oder ein sehr geringer. Wein, mit S. a p i c. allein oder in Verbindung mit
Weinhefe vergoren, enthalt mehr fliichtige Sauren als der mit Weinhefe allein
vergorene. Die Widerstandskraft verschiedener Weinhefenarten dem S. a p i c.
gegeniiber wurde gepriift.
Einige Rassen von S. a p i c. rufen unangenehme Geruchstoffe hervor.
122. Miiller-Thurgau, H., Die Herstellung unvergorener
und alkoholfreier Obst- und Traubenweine. 3. Aufl.
Frauenfeld 1896.
Eine S. a p i c.-Rasse wurde nach einem Auf enthalt von 10 Minuten bei
50° in Traubenmost getotet, wahrend die anderen Rassen 10 Minuten bei 55°
vertrugen.
[Zitiert nach M.-T. in L a f a r s Handb. d. techn. Mycol. Bd. 4. p. 322. ]
123. Schukow, I., Gahr- und Konkurrenzversuche mit
verschiedenenHefen. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 13.1896. p. 302.)
Ein Garungsversuch mit S. a p i c. in siiBer Wiirze (11,3° Ball.) hatte als
Resultat, daB nach 10 Tagen bei 20—22° R das Saccharometer 9,8 und einen
scheinbaren Vergarungsgrad = 13,2 zeigte. S. schlieBt hieraus, daB S. a p i c.
wahrscheinlich nur die Dextrose in der Wiirze vergaren kann.
124.Schukow,Iwan,U b e r den Saureverbrauch der Hefe
(Centralbl f. Bakt. Abt. II. Bd. 2. 1896. p. 601.)
In einer Nahrfliissigkeit, die aus 400 ccm Traubenmost, 600 ccm Wasser,
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392
Alb. Klocker,
3 g Weinsaurc und 3 g Apfelsaure bestand, verbrauchte S. a p i c. im Laufe
von 75 Tagen 21,9 Proz. der gesamten Sauremenge, d. h. am meisten unter
29 gepriiften Arten und Rassen.
125. Tolomei, G., S o p r a un fermento solubile che si
trova nel vino. (Rendic. Accad. d. Lincei. Ser 5. Vol. 5. 1896. p. 52.)
S. a p i c. wurde auf den Gehalt an einem der Lakkase Bertrands
ahnlichen Enzym gepriift.
[Zitiert naeh einem Referat ohne Jahreszahl in Justs Jahresber. Ob
der Pilz das betreffende Enzym enthielt, wird nicht mitgeteilt.]
126. Will, H., Einige Beobachtungen iiber die Lebens-
dauer getrockneter Hefe. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 19.
1896. p. 453.)
Die Untersuchungen Hansens und K a y s e r s iiber die Widerstands-
kraft des S. a p i c. gegenliber Eintrockung werden referiert.
In einer Mischung von Brauereihefe mit Holzstoff fanden sich nach
8 jahriger Aufbewahrung lebende Zellen von S. a p i c. W. hat dagetan, daB
diese Art zu den regelmaBig in der Brauereihefe vorkommenden Verunreini-
gungen gehort und in vielen Jahren epidemisch auftritt. Nach W. finden sich
mehrere Arten von S. a p i c.; er hat 2 Formen isoliert, von welchen die eine
ein Bukett gibt, das an Amylather erinnert, die andere einen muffigen Geruch.
Die erstere bildete in Hefenwasser mit Zucker Essigather.
In Holzkohlekonserven zeigten zu der Gruppe S. a p i c. gehorige Arten
eine groBere Widerstandskraft, als sie unter friiheren Verhaltnissen gezeigt
batten; sie lebten hierin 8 Jahre.
127. Will, H. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 19. 1896. p. 675.)
In einem Nachtrage zu einem Referat einer Abhandlung von Lindner
[1896. No. 119] sagt W., daB er eine Menge Reinkulturen von S. ap ic., so-
wohl von Trauben usw. als auch von Bier, dargestellt hat. Sie konnen in 2
Gruppen eingeteilt werden, je nachdem sie in Wiirze ein stark hervortretendes
Bukett, das an Amylather erinnert, Oder einen eigentiimlichen muffigen Ge¬
ruch erzeugen. Dieses Bukett entsteht auch bei ruhigem Stehenlassen ohne
Liiftung der Kulturen. Von der erstgenannten Gruppe wurde in zuckerhal-
tigem Hefenwasser Essigather gebildet.
1897.
128. Behrens, J., Die Reinhefe in der "Weinbereitung.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 3. 1897. p. 354.)
Die Mitteilungen von Miiller-Thurgau iiber die Schadlichkeit des
S. a p i c. in der Weingarung werden zitiert.
129. Beijerinck, 31. W., Weitere Beobachtungen iiber die
Octosporushefe. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 3. 1897. p. 449.
In einer FuBnote auf p. 452 steht: „Die kraftigen Garungserscheinungen,
welch e Glukosehefen, wie S. apiculatus, .in Malzwiirzen hervor-
rufen, dauern nur so lange, als die entsprechende Zuckerart vorkommt; die
Maltose bleibt bei der Garung unberiihrt und kann ganzlich unverandert blei-
ben, oder vielleicht naehtraglich fiir Wachstum in Betracht kommen, so lange
bestimmte Stickstoffcpiellen nicht fehlen.“
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten liber Saccharomyces apiculatus. 393
130. Berlese, Amedeo, Rapporti fra la vite ed i sacca-
romicetL Ricerche sui mezzi di trasporto dei fer-
menti alcoolici. III. (Riv. d. patol. veget. Vol. 5.1896—97. Firenze
1897.)
S. a p i c. wird nicht durch die Luft, sondern mit Hilfe der Insekten,
namentlich der Ameisen und Fliegen, verbreitet und vermehrt sich in ihrem
Darmkanal. Mit den Exkrementen komrat er wieder heraus. Der Darmkanal
der Fliegen kann auch, wenigstens in den von B. untersuchten Gegenden, eine
Art Winteraufenthaltsort fur S. a p i c. sein. Abbildungen in den Fig. 8,
9, 10, 11 und 12.
[Zitiert nach dem Referat von A. N. Berlese in Centralbl f. Bakt.
Abt. II. Bd. 3. 1897. p. 593.)
131. Berlese, Amedeo, Rapporti fra la vite ed isaccaro-
miceti. Sopra gli habitat invernali dei fermenti
alcoolici. IV. Sulla circolazione dei fermenti alcoo¬
lici nella natura. V. (Riv. di patol. veget. Vol. 6. 1897. Firenze
1897.)
B. untemahm seine Untersuchungen in den kaltesten Gegenden Italiens,
und zwar in der Nahe von Padua. S. a p i c. wird mit Hilfe von Fliegen ver¬
breitet. W Ahrend des Winters (d. h. von Mitte Dezember bis Ende Februar)
fand B. den Pilz in dem Darme der Fliege Calliphora erythroce-
p h a 1 a. S. a p i c. kann nicht in dem Verdauungskanal der Fliegen wAhrend
der Entwicklung von der Larve bis Imago leben; deshalb findet man ihn nie-
mals in einer Fliege, die eben aus der Puppe gesehliipft ist. Er wird von
Fliegen auf faules Fleisch gebracht, kann hier nur 8—25 Tage leben. Werden
Fliegenlarven von faulem Fleisch in Traubenmost gebracht, so entsteht
eine Garung im Innem der Larven, die von S. a p i c. herriihrt. Er kann
in der Puppe von Lucilia coesar uberwintem, aber nicht in der von
Calliph. erythroc. [Dies ist ganz das Entgegengesetzte von dem, was
oben mitgeteilt wurde, namlich daB er iiberhaupt nicht in Fliegenpuppen
iiberwintert. ]
Als Hauptergebnis seiner [an vielen Stellen sehr unklaren] Abhandlung
fUhrt B. selbst an:
„S. a p i c. kann sich den ganzen Winter hindurch in dem Verdauungs¬
kanal der Fliegen am Leben erhalten. Ich glaube deshalb, daB die Eingeweide
dieser Fliegen als das wichtigste Aufbewahrungsmilieu fiir die Hefenpilze be-
trachtet werden konnen, und die Fliegen selbst als das wichtigste Ubertragungs-
mittel. Hieraus ist ersichtlich, wie leicht es geschehen mag, daB S. a p i c. in
verschiedene Medien gebracht wird von einer Fliege, die frei und mit groBer
Schnelligkeit sich auf diesen, und zwar auf zuckerhaltigen Medien niederlaBt —
viel leichter als eine Zelle dieses Hefenpilzes von der Erde aufgenommen
werden kann, was entweder durch die Luft oder mit Hilfe eines Insekts ge-
schieht, in der Mitte der ungeheuren Menge kleiner Teilchen, die sie umgibt.
Ich will bei dieser Veranlassung daran erinnern, daB gewisse Insekten, wie
Pimelia tenebricosa,die sich auf der Erde aufhalten und mit Erde
bedeckt sind, nur auBerst selten S. a p i c. mit sich fiihren (im August und Sep¬
tember habe ich ihn sogar niemals auf dem namlichen Insekt gefunden),
wahrend derselbe Hefenpilz tiberaus haufig auf gewissen zweifliigeligen In¬
sekten vorkommt, die sich viel seltener auf der Erde niederlassen.“
In der Abhandlung V findet sich im wesentlichen dasselbe, wie in den
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Alb. Klooker,
friiheren Abhandlungen des Verf. Der Wind ist ohne Bedcutung fur den Kreis-
lauf des S. a p i c.
132. Brand, Kirschenbier (Krickenbier). (Zeitschr. f. d.
ges. Brauw. Bd. 20. 1897. p. 543.) Referat eines Artikels in La Gazette du
Brass. 1897. Nr. 610.
S. a p i c. ist der Hauptgarungspilz bei der Herstellung von Kirschbier.
133. Wortmann, Julius, Uber S&ureabnahme im Wein.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 3. 1897. p. 96.)
Es findet sich hier ein Zitat von Muller-Thurgau betreffend die
Beobachtung von K u 1 i s c h , daB S. a p i c. die S&uremenge im Weine ver-
mindert.
1898 .
134. Beijerinek, M. W., t)ber Regeneration der Sporeu-
bildung bei Alkoholhefen, wo diese Funktion im
Verschwinden begriffen ist. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 4.
1898. p. 657.)
In einer FuBnote wird mitgeteilt, daB S. a p i c. eine kr&ftige Glukosehefe,
aber ganz glykogenfrei ist.
135. Boutroux, L6on, Sur la dissemination naturelle
des levuresde vin. (Compt. rend, de l’Acad. le Paris. T. 127. 1898.
p. 1033.)
Auf den Trauben finden sich besonders S. a p i c. und andere nicht inver-
tierende Hefenarten. Es sind besonders die Insekten, welche sie verbreiten.
136. Delbriick, M., t)ber die Fortschritte der GSrungs-
chemiein den letzten Dezennien. Vortrag. (Ber. d. deutsch.
chem. Ges. Bd. 31. 1898. p. 1913.)
S. a p i c. entfernt die Dextrose aus gekochter Bierwiirze.
137. Fischer, Emil, Bedeutung der Stereochemie fur die
Physiologie. (Zeitschr. f. physiolog. Chemie. Bd. 26. 1898/99. p. 60.)
S. a p i c. vermag d-Galaktose nicht zu vergaren.
138. Hansen, Emil Chr., Om Alkoholgjaers vampenesLivs-
gracndse og Variation i Naerigssubstrater og i ind-
torret Tilstand. (Medd. fra Carlsberg Lab. Bd. 4. 1898. p. 198.) Avec
R6sum6 en framjais: Sur la vitalite des ferments alcooliques et leur variation
dans les milieux nutritifs et & l’6tat sec. (p. 93.)
S. apic. war nach einem 10-jahrigen Aufenthalt in einer wasscrigen
10-proz. Saccharoselosung und nach einem 12-jahrigcn Aufenthalte in Wiirze
noch am Leben. In Wasser mit einer geringen Aussaat war er nach 3, mit
groBerer Aussaat nach 4—5 Monaten abgestorben. In einer Losung von
10 Proz. Dextrose in Wasser war er in einem Falle mehr als 12 Jahre am Leben.
in einem anderen dagegen nach 6 Monaten abgestorben; in Wiirze mit einem
Zusatz von Dextrose lebte er mehr als 10 Jahre: in Dextrose-Hefewasser
(10 Proz.) war er in einem Falle nach 10 Jahren am Leben, in einem anderen
nach 7 Monaten abgestorben. Nach Eintrocknen auf Filtrierpapier war er
nach 8 Monaten am Leben.
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Chronologische ZusammensteUung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 395
139. Kayser, Edmond, Die Hefe. Morphologie und Physi¬
ologic. Praktische Bedeutung der Hefereinzucht.
Autorisierte deutsch. Ausg. von E. P. M e i n e c k e. Miinchen u. Leipzig 1898.
Auf p. 50 findet sich eine Abbildung von S. a p i c. aus Apfelwein. In einer
FuBnote wird mitgeteilt, daB sich verschiedene Varietaten von S. a p i c.
finden und daB es wahrscheinlich ist, daB die von Apfelmost herriihrenden
sich nicht immer wie die in Traubenmost vorkommenden verhalten. Femer
wird mitgeteilt, daB die Sprossen an alien Seiten der Mutterzelle gebildet
werden konnen [im Gegensatz zu dem, was sonst hervorgehoben wird, namlich
daB die Sprossen sich nur an den Spitzen der Mutterzelle bilden].
140. Raciborski, M., Over het afsterven van jonge riet-
planten veroorzaakt door eene gistsoort. (Mededeel.
v. het Proef. Stat. suikerriet in West-Java te Kagok- Tegal. No. 33; Arch,
v. de Java-Suikerind. 1898. Afl. 11.)
Es handelt sich hier um einen Hefenpilz, der in morphologischer Beziehung
dem S. a p i c. ahnlich ist, nur ist er etwas kleiner (4 ^ lang, 2 n dick); er totet
die jungen Zuckerrohrpflanzen. Der Pilz wurde in Reinkultur geziichtet und
rief die Krankheit, wenn er eingeimpft wurde, hervor, was der europaische
S. a p i c. nicht vermochte. R. nennt diese Art Sacch. apiculatus var.
sacchari.
141. Schack-Sommer, G., Some foes and friends of the
practical brewer. (Journ. of the Fed. Inst, of Brewing. Vol. 4.1898.
p. 283.)
S. a p i c. kann bisweilen in den Sommermonaten in Brauereien an Stellen,
wo Obstzucht in groBerem MaBstabe stattfindet, tiberhand nehmen, und dem
Biere einen scharfen, atherahnlichen Geschmack verleihen.
142. Will, H., Studien iiber die Proteolyse durch
H e f e n. I. Mitt. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 21.1898. p. 127. Centralbl.
f. Bakt. Abt. II. Bd. 4. 1898. p. 753.)
In Stichkulturen verfliissigt S. a p i c. Wiirzegelatine (10 Proz.) gleich
unter der Oberfl&che der Kolonie. Bei 20° C beginnt die Verfliissigung nach
30 Tagen, bei 13° C nach 45 Tagen. 10 ccm Wiirzegelatine (10 Proz.) wurden
vollstandig verfliissigt bei 20° C nach 168 Tagen und bei 13° C nach 271 Tagen.
DaB es so lange dauert, riihrt wahrscheinlich davon her, daB nur am Anfange
eine lebhafte Neubildung der Zellen vor sich geht. Wurden die Zellen regel-
maBig in Wiirzegelatine (10 Proz.) verteilt, so fangt die Verfliissigung bei 20° C
nach 14 Tagen an.
143. Will, H., M a 11 o 1, ein schwaches Hefcgift. (Zeitschr.
f. d. ges. Brauw. Bd. 21. 1898. p. 307.)
Wurden 0,5—2 Proz. Maltol der WUrze zugesetzt, so wurde S. a p i c.
in seiner Entwicklung vollstandig gehemmt. Ein Zusatz von 0,25 Proz. ver-
ursachte eine schwache Hemmung, 0,05 Proz. eine noch schwachere.
1899.
144. Bau, A., t)ber Gahrversuche mit Trehalose. (Wo-
chenschr. f. Brauer. Bd. 16. 1899. p. 305.)
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Alb. Klooker,
S. a p i c. vermag kaum Oder wahrscheinlich nicht eine Anderung der
Trehalose hervorzurufen.
145. Bie, Valdemar, OmLysetsEvne til at draebe Gaer-
og Skimmelsvampe. [Uber die F&higkeit des Lichtes, Hefen und
Schimmelpilze zu toten.] (Medd. fra Finscns med. Lysinst. Bd. 1.1899. p. 75.)
Durch Beleuchtung (elektrische Lampe = 10 000 Normalkerzen) wurde
S. a p i c. in der Regel nicht innerhalb 4 Minuten, sondem erst durch eine
solche wahrend 5 Minuten abgetotet. Die Kultur befand sich auf Wurzeagar.
146. Hoyer, P. D., Die Generationsdauer verschiede-
ner Hefearten. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 5. 1899. p. 703.)
H. fand, daft S. a p i c. bei 13° auf Wurzegelatine in einer feuchten Kammer
im Laufe von 19 Stunden und 20 Minuten aus 1 Zelle 18, bzw. 16,14, 20,17
und 16 Zellen entwickelte, also durchschnittlich 16,8 Zellen. Seine Generations¬
dauer bei 13° wurde daraus zu 4 Stunden 45 Minuten berechnet.
147. Miiller-Thurgau, H., Einfluft der schwefligen S&ure
auf die Garung. (VII. Jahresber. d. deutsch-schweiz. Versuchst. u.
Schule f. Obst-, Wein- u. Gartenb. in W&densweil 1896/97.1899. p. 56. Weinbau
u. Weinhand. Bd. 17. 1899. p. 244.)
S. a p i c. 3 [so wurde eine Rasse von M.-T. genannt] wird von geringen
Mengen schwefliger S&ure getotet und ist empfindlicher als Weinhefe.
148. Miiller-Thurgau, H., Einfluft der zugespitzten Hefe
(Saccharomyces apiculatus) auf die G&hrung der
Obst- und Traubenweine. (Ebenda. p. 50; ebenda. p. 389.)
Der schadliche Einfluft des S. a p i c. wahrend der Garung wird hervorge-
hoben. Er bringt groftere Mengen organischer Sauren zum Verschwinden wie die
Weinhefen, und bildet groftere Mengen flttchtiger Sauren. Eine Form (Rasse 8)
bildete z. B. in Traubenwein 93 mg Saure pro 100 ccm, in Birnenwein 123 mg
(als Essigsaure berechnet). S. a p i c. konnte nicht ganz 3 Proz. Alkohol bil-
den. In Birnenwein wurden 34,4 und 36,0 g Alkohol pro Liter, in Trauben¬
wein 28,3 g pro Liter gefunden. Es wurden Versuche mit 7 verschiedenenRassen
von S. a p i c. angestellt. Die Alkoholbildung in sterilisiertem Traubenmost
schwankte von 2,5—3,8 Gewichtsprozent.
149. Rocques, X., Le Cidre. Paris o. J. [1899?].
S. a p i c. gibt nach K a y s e r einen guten Cider, und D i e n e r t emp-
fiehlt, fur Cider eine Hefe zu benutzen, die aus gleichen Teilen Saccharo¬
myces m a 1 i und S. a p i c. besteht. Eine Abbildung wird auf p. 76, Fig.16
gegeben.
150. Rolants, E., Fermentation des figues de Bar¬
ba r i e. (Annal de l’lnst. Pasteur. T. 13. 1899. p. 452.)
Der Saft der Friichte von Cactus opuntia wurde mit verschiedenen
Hefenarten, darunter auch einem S. a p i c. (aus Champagner isoliert) ver-
goren. Er erzeugte darin 3,8 Vol. Proz. Alkohol.
151. Will, H., Einiges aus der Praxis des physiolo-
g i s c h e n L a b o r a t o r i u m s. Vortrag. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw.
Bd. 22. 1899. p. 611.)
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Chronologiache Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saochaiomyces apiculatus. 397
S. apic. kann sofort unter dem Mikroskop als Einmischung in der
Brauereihefe entdeckt werden. Er widersteht ebenso wie wilde Hefe der Be-
handlung mit Weinsaure und hemmt andere anwesende Hefenarten in ihrer
Entwicklung. Wenn S. a p i c. zugegen ist, bekommt die Bodensatzhefe eine
besondere Beschaffenheit.
1900.
152. Chodat, R., Etudes sur les ferments. (Arch, des scienc.
physiq. et nat. de Geneve. S6r. 4. T. 9. 1900.)
S. apic. hemmt bei gewissen spontanen Garungen die Garung. Er kann
dem Weine einen fremden Geschmack verleihen.
153. Dienert, Fr6d6ric, Sur la fermentation du galactose
et sur l’accoutumance des levures 4 ce sucre. (Annal.
de l’lnst. Pasteur. T. 14. 1900. p. 139.)
S. a p i c. kann Galaktose nicht vergaren, sondem er assimiliert sie. Nach
12 Stunden hatte er in einer 6-proz. Losung von Galaktose 0,8 Proz. verbraucht;
Kohlensaureentwicklung fand nicht statt.
[Spater sagt D., daB alle Hefenarten, die Glukose vergaren konnen, durch
Akklimatation zur Vergarung von Galaktose gebracht werden konnen. S.
apic. wird hier nicht speziell genannt. Die ganze Abhandlung ist tibrigens sehr
unklar.]
154. Hoffmeister, Camill, Zum Nachweise des Zellkernes
bei Saccharomyces. (Sitzungsber. d. deutsch. naturw.-med. Ver. f.
Bohmen „Lotos“. 1900. No. 5.)
Es findet sich ein Zellkern bei S. a p i c. Abbildung auf Taf. Ill, Fig. 21.
155. Klocker, Alb., Ist die Enzymbildung bei d e n A1 -
koholgahrungspilzen ein verwertbaresArtmerkmal.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 6. 1900. p. 241.)
K. wendet sich gegen D u b ourg, der behauptet, daB solche Hefenpilze,
welche „anscheinend keine Inversionsfahigkeit besitzen und deshalb sich nicht
in Saccharoselosungen entwickeln [sie konnen sich selbstverstandlich hierin
sehr gut entwickeln, selbst wenn sie kein Invertin enthalten] und darin Garung
hervorrufen konnen,“ durch eine bestimmte Behandlung (Zuchtung in Hefe-
wasser sowohl mit Dextrose als Saccharose) zur Entwicklung von Invertin
gebracht werden konnen. K. stellte Versuche mit S. apic. an nach dem von
Dub ourg angegebenen Verfahren; Invertin konnte aber nicht nachge-
wiesen werden.
156. KIScker, Alb., La formation d’enzymes dans les
ferments alcooliques p e u t - e 11 e s e r v i r 4 c a ra ctSriser
l’e s p e c e? (Compt. rend. trav. du Laborat. de Carlsberg. T. 5. 1900. p. 58.)
[Desselben Inhalts wie No. 155.]
157. Kozai, Y., Chemische und biologisehe Untersu-
chungen iiber Sake-Bereitung. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 6. 1900. p. 385.)
S. apic. wurde in Kolben mit verschiedenen Kohlenhydraten in Losung
und Kojikomem ausgesat, um zu sehen, ob Garung hervorgerufen wurde,
indem dann Dextrose zugegen sein muBte. Es zeigte sich, daB das Kojienzym
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Alb. Klocker,
aus den Kohlenhydraten Dextrose bildete, indem S. a p i e. eine Garung her-
vorrief.
158. Lendner, A., Sur quelques levures du vignoble
genevois. (Arch. d. scienc. physiq. et nat. de Genev. S6r. 4. T. 9. 1900.)
S. a p i c. von „Vin rouge de Jassy u wird beschrieben. Die Zellen ruhrten
von Kulturen auf Mostgelatine (10 Proz.) her. Sie waren 4 — 6 lang, 2—3 \l
breit. Die Kolonie war feucht, glanzend grau und wuchs langsam. Schwache
Garung im Most. Nach 1 Monat hatte sich 1,34 Vol.-Proz. Alkohol gebildet.
Keine Hautbildung. Der von dieser Form erzeugte Wein war nur wenig aro-
matisch und hatte einen unangenehmen Geschmack. Die Sauremenge (als
Weinskure bestimmt) war vor der Garung 0,75 Proz., nach dieser 0,495 Proz.
Die Zellen eines S. a p i c. von „Vin blanc du Carre“ waren 6—8 n lang, 3—4 p.
breit. Die Kolonien auf Mostgelatine ungefahr wie oben. Keine Hautbildung.
Die Garung war eine starkere; nach 2y 2 Monaten hatten sich 5 Vol.-Proz.
Alkohol gebildet. Der von ihm hervorgebrachte Wein war unangenehm,
aromatisch.
159. Lindner, P., Gahrversuche mit verschiedenen He¬
len- und Zuckerarten. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 17. 1900.
p. 713.)
Mit Hilfe von L.s Kleingarmethode bekam L. die folgenden Ergebnisse mit
4 S. apic.-Formen: S. apic. Lindner vergart Glukose, d-Mannose, d-
Galaktose und Fruktose, letztere am starksten. S. a p i c., von Leipziger Meth
herruhrend, und 2 Formen von Himbeeren, alle von Rommel isoliert, ver-
garen nur Glukose und Fruktose.
160. Lindner, P. u. Schellhorn, B., Versuche tiber die W i r -
kung von Mikrosol aufGahrungsorganismen. (Wochen¬
schr. f. Brauer. Bd. 17. 1900. p. 505.)
S. a p i c. (No. 99 der Sammlung in Berlin) wurde (zusammen mit anderen
Hefenformen) auf Filtrierpapier gebracht und verschieden lange in einer
2-proz. Mikrosollosung aufbewahrt. Der Pilz vertrug einen Aufenthalt von 2
Stunden darin, war aber, so weit ersichtlich, nach 24 Stunden abgestorben.
161. Ortloff, Hugo, Der Einfluft der Kohlens&ure auf
die Garung. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 6. 1900. p. 676.)
Friihere Beobachtungen iiber den hemmenden EinfluB der Kohlensaure
auf das Wachstum des S. apic. werden zitiert. [1893. No. 83. ]
162. Prior, E. u. Wiegmann, D., Darstellung und Eigen-
schaften des Diastase-Achroodextrins III. (Zeitschr.
f. angew. Chem. Jahrg. 1900. p. 464.)
S. apic. vergart nicht Achroodextrin III.
163. Rosenstiehl, A., De la multiplication des levures
sans fermentation en presence d’une quantity limite
d ’ a i r. (Compt. rend, de l’Acad. de Paris. T. 130. 1900. p. 195.)
R. zeigt, daU Hefezellen sich ohne entsprechende Garung vermehren
konnen, wenn Kulturen von S. a p i c. in der Weise angelcgt werden, daft die
Impfnadel durch eine Schicht Gelose (2 Proz.), die auf Apfelmost in einem
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Chronologiflche Zusammenstellung der Arbeiten uber Saccharomyces apiculatus. 399
Reagensglase ruht [in dem Referate in Kochs Jahresber. stelit irrtiimlich
Kartoffelsaft!], gestochen wird. An der Stelle, wo die Nadel in Beriihrung
mit dem Apfelmoste kommt, entwickelt sich eine Kolonie, die sich nach unten
und nach den Seiten verbreitet, Luftblasen sind aber nicht sichtbar.
1901.
164. Almquist, E. och Troili-Petersson, Gerda, Mikroorganis-
merna i praktiska lifvet. Stockholm 1901.
S. a p i c. wird unter dem Namen T 0 r u 1 a Saccharomyces api¬
culatus Reess beschrieben. Die Untersuchungen Hansens werden
wiedergegeben, ebenso seine Abbildungen.
165. Holtz, Wilhelm, Beitrag zur Kenntnis der Baum-
fltisse und einiger ihrer Bewohner. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 7. 1900. p. 113.)
Es wird mitgeteilt, dab Hansen S. a p i c. im Schleimflusse der Baume
gefunden hat.
166. Meifiner, R., Anleitung zur mikroskopischen U n -
tersuchung und Reinzttchtung der h&ufigsten im
Most und Wein vorkommenden Pilze. Stuttgart 1901.
Bei S. a p i c. ist die ovale Zellgestalt die normale, die zugespitzte ist die
Sprossungsform der ovalen Zelle, indem die Spitzen der Anfang der Sprossen
sind. Abbildungen in den Fig. 25, 26 u. 27.
167. Miiller-Thurgau, H., Die Vergarung an schwefliger
S&ure reicher Obst- und Traubens&fte. (IX. Jahresber.
d. deutsch-schweiz. Versuchsst. u. Schule f. Obst-, Wein- u. Gartenb. in Wadens-
weil 1898/99. 1901. p. 73.)
S. a p i c. vertragt die schweflige SSure sehr schlecht. 33 mg pro Liter
hemmen din ganz bedeutend und 65 mg verhindem das Wachstum vollstandig.
168. Miiller-Thurgau,H.,DiePilzflora in denObsts&ften.
(Schweiz. Zeitschr. f. Obst- u. Weinb. 1901. p. 70.)
An fruhreifem Obst, z. B. T h e i 1 e r 8 birnen finden sich nur wenige
garungsfahige, elliptische Hefenarten, wahrend S. a p i c. in groBer Menge
vorhanden ist.
169. Seilert, W., Die Organismen der alkoholischen
G a h r u n g in derWeinbereitung. (Die Weinlaube. Bd. 33. 1901.
p. 2.)
S. a p i c. kann in Traubenmost nur 4—5 Vol.-Proz. Alkohol bilden. Er
enthalt kein Invertin.
170. Will, H., Studien uber die Proteolyse durch H e -
f e n. (II. Mitt.) (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 24. 1901. p. 113. Centralbl.
f. Bakt. Abt, II. Bd. 7. 1901. p. 794.)
Als Anhang zu der 1. Mitteilung [1898. No. 142] wird mitgeteilt, daB
S. a pic., wenn die Zellen regelmaBig in Wttrzegelatine (10 Proz.) verteilt
waren, letztere bei 20° C nach 492 Tagen vollstandig verfliissigte. In nicht ge-
hopfter Wiirzegelatine (10 Proz.) bei 20° C mit S. a p i c. in Stichkulturen fing
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Alb. Klocker,
die Verflussigung der Gelatine nach 53 Tagen an; wenn die Zellen unter,
im ubrigen denselben Verhaltnissen gleichmaBig verteilt waren, fing die Ver¬
flussigung der Gelatine nach 16 Tagen an; nach 350 Tagen war sie noch nicht
ganz verflussigt und das Eintrocknen hatte angefangen. In Stichkulturen
fing bei 13° C die Verfussigung nach 111 Tagen an, nach 599 Tagen war sie
noch nicht vollstandig; die Zellen waren abgestorben und das Eintrocknen
hatte begonnen.
1902.
171. Alliot, H., Emploi de levures de Cannes k sucre
pour la fermentation des cidres. (Compt. rend, de l’Acad.
de Paris. T. 134. 1902. p. 1377. Bull. Soc. Chim. Paris. Ser. 3. T. 27. 1902.
p. 1236.)
Es gelang nicht, einen S. a p i c. zu finden, der einen Apfelwein mit
gutem Bukett, sufiem Geschmack usw. hervorbringen konnte.
172. Braun, R. u. Lang, A., Untersuchungen iiber ein
12^2 Jab re altes ausgefrorenes Bier. B. Notiz iiber die
in dem Bier enthaltenenOrganismen, speziell iiber
das Vorkomracn von Saccharomyces apiculatus in
demselben. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 25. 1902. p. 410.)
S. a p i c. wurde in geringer Anzahl gefunden. Ob er ursprunglich im
Biere zugegen war, konnte nicht entschieden werden, da das Bier 5 Jahre vor
der Untersuchung in Flaschen, die nicht sterilisiert, nur in gewohnlicher
Weise gereinigt waren, umgegossen wurde. Der Alkoholgehalt betrug 7,6 Proz.
Jedenfalls hat der Pilz 5 Jahre darin gelebt. Das Bier war im Jahre 1889 durch
Ausfrieren konzentriert worden.
173. Chrzaszez, T., Physarum leucophaeum ferox, eine
hefefressende Amobe. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 8. 1902.
p. 431.)
Ch. fand eine Amobe an faulem Obst, die Hefezellen frafi, u. a. S. a p i c.,
welchen sie bis zur letzten Zelle unterdriicken konnte. Auf 1 Tafel, Fig. 4, ist
eine Amobe mit S. a p i c. in ihrem Innem abgebildet.
174. Chrzaszez, T., Die Mikroorganismen der Gersten-
und Malzkorner. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 19. 1902. p. 590.)
S. a p i c. wurde unter den Spelzen von Gerstenkomem in 4 Gerstenproben
von 10 gefunden.
175. Guilliermond, A., Recherches cytologiquessur les
levures et quelques moisissures k formes levures.
Lyon 1902.
Auf p. 202 wird S. a p i c. besprochen. Die Struktur des Pilzes ist sehr
schwierig zu studieren. In den jungen Zellen findet sich ein homogenes Proto¬
plasma worin eine Vakuole sichtbar ist, die eine gewisse Anzahl metachro-
matischer Korperchen und einen sehr kleinen Kern enthalt. Die Teilung des
letzteren ist schwierig zu beobachten; es scheint aber, daB sie in gewohnlicher
Weise vor sich geht; der Kern wird langer und in der Mitte eingeengt. In den
langen Zellen kann sich an den beiden Enden eine Vakuole bilden.
Abbildungen finden sich auf Tafel 7.
[Im Texte wird auf die Figuren 55—62 hingewiesen, in der Tafelerklarung
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Chronologische Zusammenatellung der Arbeiten uber Saccharomyces apiculatufl. 401
steht aber, dafi Fig. 53—55 und 56—61 S. a p i c. darstellen und gleichzeitig,
daB Fig. 55 Sacch. mycoderma vini darstellt.]
176. Hansen, Emil Chr., NyeUndersogelser over Gaerar-
ternes Kredslob i Naturen. [Neue Untersuchungen uber den
Kreislauf der Hefenarten in der Natur.] (Overs, over det kgl. Danske
Vidensk. Selsk. Forh. 1902. p. 205.)
Der von H. beobachtete Kreislauf des S. a p i c. wird geschildert.
177. Henneberg, W., Notiz zum Vorkommen von Glyko-
genbeiHefen. Saccharomyces apiculatus. (Wochenschr.
f. Brauer. Bd. 19. 1902. p. 781.)
Bei S. a p i c., der in ungehopfter Wiirze mit 10 Proz. Dextrose gezuchtet
worden war, konnte nach 8 Tagen nur in ganz vereinzelten Zellen Glykogen
nachgewiesen werden. Ebenfalls in Wiirze mit 10 Proz. Lavulose. Es schien aber
als enthielt hier eine groBere Anzahl von Zellen sehr wenig Glykogen. In einigen
Versuchen wurde als Nahrfliissigkeit Hefenwasser mit verschiedenen Kohlen-
hydraten angewendet. Garung trat nur in Galaktose [letztere ist gewiB nicht
rein gewesen, da S. a p i c. nicht Galaktose vcrgaren kann] und Dextrose auf.
In einer sehr geringen Anzahl von Zellen (3 Zellen unter vielen tausenden]
wurde Glykogen gefunden. Auf Wiirzeagar (ohne Zuckerzusatz) war nach
8 Tagen nur in sehr wenigen Zellen Glykogen. S. a p i c. bildet nur in der
freien Natur Sporen [nicht richtig!], andert sich also auffaJlig wahrend der
Ziichtung. Ob auch eine Anderung im Glykogeninhalte eintritt, mttssen neue
Untersuchungen entscheiden.
178. Marpmann, t) b e r Hefen und liber den Zellkern
bei Sacch aromyceten und Bakterien. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 9. 1902. p. 357.)
S. a p i c. gehort zu den „weifien Hefenpilzen“.
179. Rommel, W., Uber einige Fruchthefen von W e r -
d e r. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 19. 1902. p. 176.)
Von Himbeeren wurden 2 S. a p i c.-Formen (No. 697 u. No. 698) isoliert.
Die Zellen waren etwas verschieden in Gestalt und Grofie. Auch auf Stachel-
beeren wurde S. a p i c. gefunden. No. 697 wird in Fig. 3 auf Tafel II abge-
bildet. Das Verhalten zu den Zuckerarten und das Aussehen der Riesenkolo-
nien war dasselbe bei den beiden Formen. Die Lange der Zellen war durch-
schnittlich 8 p.. Die Zellwand schien von Schleim umgeben zu sein. Aufier den
zitronenformigen Zellen fanden sich runde Zellen und einige, die an dem
einen Ende sehr spitz ausliefen. In Wiirze wurde nur eine schwache Garung
hervorgerufen, die Garung war nach 5 Tagen voriiber. Keine Hautbildung.
Die Stammwiirze zeigte 16,8 Proz. Balling, nach der Vergarung 15 Proz. Nur
Fruktose und Glukose wurde vergoren.
180. Spieckermann, A. u. Bremer, W., Untersuchungen uber
die Ver&nderungen von Futter- und Nahrungsmit-
teln durch Mikroorganismen. I. Untersuchungen
uber die Veranderungen fettreicher Futtermittel
beim Schimmeln. (Landwirtsch. Jahrb. Bd. 31. 1902. p. 81.)
Zwaltfl Abt. Bd. 43. 26
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402
Alb. Klocker,
In Rraftfutterungsmitteln wurde auBer anderen Hefenpilzen aucli S.
a p i c. gefunden.
[Zitiert nach Spieckermann.]
181. Wesenberg, 6., Vergleichende Untersuchungen
uber einige D e s i n f e k t i o n s m i 11 e 1, welche in den
G a r u n g s b e t r i e b e n und zur Bekampfung des Haus-
8chwammes Verwendung finden. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 8. 1902. p. 627.)
Das Verhalten des S. a p i c. gegenuber 2-proz. Losungen von Antigermin,
Mikrosol, Afral und Mycelecid wurde gepruft. Die zwei ersteren Stoffe und
der letzte toteten ihn nach einer Einwirkung von 2(4 Stunden, Afral erst nach
4 Tagen.
182. Will H., Furfurol und Hefe. (Zeitschr. f. d. ges. Brauw.
Bd. 25. 1902. p. 33. Auszug in Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 59.)
Beim Aussaen von 2 Platinosen S. a p i c. in 20 ccm Wttrze mit einem
Zusatz von 0,5 Vol.-Proz. Furfurol wurde der Pilz getotet; bei 0,25 Vol.-Proz.
fand keine Vermehrung statt und bei 0,015 Vol.-Proz. zwar Vermehrung, aber
keine Garung. Beim Aussaen von 1 ccm dunnfliissiger Hefe unter denselben Be-
dingungen, aber mit einem Zusatz von 1 Vol.-Proz. Furfurol wurde S. a p i c.
getotet; bei 0,5 Vol.-Proz. fand eine Vermehrung, aber keine Garung statt.
Furfurol ist also ein sehr schwaches Gift filr S. a p i c., ebenso wie Maltol.
Wenn S. a p i c. in Wiirze mit Furfurol ausgesat wird, verschwindet bisweilen
die Menge dieses Stoffes bedeutlich.
183. Wortmann, Julius, tlber die Bedeutung der alkoho-
lischen Garung. (Weinbau u. Weinhandel. 1902.)
Die S. apiculatus - Formen beansprechen ebenso wie die anderen Or-
ganismen im Weine Sauerstoff. Sie sind die Nebenbuhler der Weinhefe; ver-
mehren sich schneller, konnen aber nur 3—4 Vol.-Proz. Alkohol erzeugen. Die
S. apiculatus -Axten fehlen niemals in der Weingarung; hier dominieren
sie im Anfange ihrer groBen Vermehrungsschnelligkeit wegen. In vielen Obst-
und Beerenmosten finden sich ausschlieBlich S. a p i c.-Arten. Die Giftwirkung
des von ihnen erzeugten Alkohols macht sich bald geltend, besonders den
Schimmelpilzen gegenuber. Die echte Weinhefe wird nur wenig gehemrat;
wenn sie so viel Alkohol gebildet hat, daB im Moste sich im ganzen 4 Vol.-Proz.
Alkohol finden, so unterliegt der S. a p i c.
1903.
184. Delbriick, M., Die Bedeutung der Enzyme im He¬
fe n 1 e b e n. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 20. 1903. p, 65.)
S. a p i c. enthalt keine Diastasen und vermag deshalb nur in Trauben-
zuckerlosungen, aber nicht in Rohrzucker- oder Maltoselijsungen Garung her-
vorzurufen.
185. Guilliermond, A., Hecherches cytologiques sur les
1 e v u r e s. (Rev. gen6r. de Botan. T. 15.1903.)
In S. a p i c. sieht man einen Zellkern ohne Struktur (wahrscheinlich seiner
geringen GroBe wegen) und Vakuolen, die Granula enthalten. Abbildung
auf Taf. VII, Fig. 53—61.
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 403
186. Hansen, Emil Chr., Neue Untersuchungen liber den
Kreislauf der Hefenarten in der Natur. (Centralbl. f.
Bakt. Abt. II. Bd. 10. 1903. p. 1.)
Die frtiheren Untersuchungen H.s iiber den Kreislauf des S. a p i c. werden
mitgeteilt. Er iiberwintert auch in der Erde in Landern mit einem warmeren
Klima, z. B. in Italien. Er vermehrt sich schwieriger als die echten Saccharo-
myceten in den Fliissigkeiten der Bodenoberflache.
187. Hansen, Emil Chr., Einige meiner neuen Hefen-
s t u d i e n. Vortrag. (Jahrb. d. Versuchs- u. Lehranst. f. Brauer. in Berlin.
Bd. 5. 1903. p. 160.)
Der Kreislauf des S. a p i c. wird erwahnt. Auf S. 168 wird mitgeteilt, daB
K1 6 c k e r dargetan hat, daB die Saccharomyceten [darunter auch S. a p i c. ]
nicht in dem Darmkanal der Insekten iiberwintern [d. h. wenigstens nicht in
Danemark ].
188. Lindner, P., Sporenbildung bei Saccharomyces
apiculatus. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 20. 1903. p. 505.)
In L.s „Mikroskopischer Betriebskontrolle in den Garungsgewerben“,
3. Ausg., 1901, findet sich eine Abbildung einer S. a p i c.-Form mit sporen-
ahnlichen Korperchen, die er in einer Adhasionskultur, die von schleimig ge-
wordenen Pflaumen herriihrte, im Jahre 1899 beobachtet hatte. Die Keimung
dieser Bildungen konnte er nicht beobachten.
Abgefallene Bliiten von Robinia pseudacacia wurden in
Wiirze gebracht, wo sich dann ein S. a p i c. entwickelte, der in einer Feder-
strichkultur in so gut wie alien Zellen Sporen bildete. Letztere wurden in Fig. 1
und 2 abgebildet. L. ist der Meinung, es seien Sporen, da er eine Membran ge-
sehen habe. Sie entwickelten sich in der Kultur selbst und wurden nicht in
den Bliiten gefunden. Keine keimten. L. meint, daB sie vielleicht den Darm¬
kanal eines Tieres durchlaufen miissen, um keimfahig zu werden. Die Sporen
bilden sich nicht immer und die Fahigkeit dazu gcht schnell verloren. Nur
1 Spore in einer Zelle ist bis jetzt beobachtet worden. [Was L. hier gesehen hat,
ist ein Korperchen von fettartiger Natur, das haufig in den Zellen von S. a p i c.
auftritt. Vergl. 1895. No. 104.]
189. Lindner, P., Atlas der mikroskopischen Grund-
lagen der Garungskunde mit besondererBerucksich-
tigung der biologischen Betriebskontrolle. Berlin
1903. 2. Aufl. 1910.
Die Abbildungen von S. a p i c. sind mit den Namen Gideon, Gilsa und
Gimosa bezeichnet.
190. Mttller-Thurgau, H., Die Vergarung an schwefliger
Saure reicher Trauben- und Obstmoste. (Weinbau u.
Weinhandel. 1903. p. 426.)
S. a p i c. ist gegen schweflige Saure sehr empfindlich. 65 mg in 1 Liter
verhinderten sein Wachstum.
191. Osterwalder, A., Beitrage zur Morphologie einiger
Saccharomyceten-Arten, insbesondere zur Kennt-
nis unserer Obstweinhefen. (Landw. Jahrb. d. Schweiz. Bd. 17.
1903. p. 419.)
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404
Alb. Klocker,
Nach Beijerinck bildet S. ap i c. in der Natur Sporen; man hat sie
aber niemals in Gipsblockkulturen beobachtet. [Dies ist ein Irrtum; die
Sporen waren schon damals in dem Carlsberg-Laboratorium in Gipsblock-
kulturen beobachtet worden.]
192. Rosenstiehl, A., EinfluB der Farb-und Gerbstoffe
auf die Tfttigkeit der Hefen. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 20.
1903. p. 291.)
t)ber S. a p i c. dasselbe wie 1900 No. 163.
193. Zikes, Heinrich, Zur Einfuhrung eines neuen N ft h r -
bodens fur g&rungsphysiologische Arbeiten. (Mitt,
d. osterr. Versuchsst. f. Brauer. u. Malz. in Wien. H. 11. 1903. p. 13.)
S. a p i c. wuchs gut in Kartoffelwassergelatine und in Kartoffelwasser,
beide mit und ohne Zusatz von 1 Proz. Weinsaure oder 1 proz. Milchsaure.
[Die von mir untersuchten Formen wuchsen alle sehr schlecht in Kar¬
toffelwasser. ]
1904.
194. Brault, A. et Loeper, M., Le glycogene dans le d e -
veloppement de quelques organismes inf6rieurs
(sporozoaires, coccidies, champignons, levures). (Jour¬
nal de Physiol, et de Pathol. g6n6r. T. 6. 1904. p. 720.)
S. a p i c. enthalt Glykogen.
[Zitiert nach Kochs Jahresber. InLindauu. Sydows „Thesau-
ries litt. mycol.“ wird der Name des einen Verfassers B r o u e t geschrieben. ]
195. Chapman, Alfred C., Wild yeast infection. (Joum. of
the Inst, of Brew. Vol. 10. 1904. p. 382.)
Es wird ein Eindringen von S. a p i c. in eine englische Brauerei im No¬
vember, Dezember und Januar geschildert. In diesen Monaten war er in iiber-
waltigender Menge in der Wtirze zugegen, verschwand aber dann, um im
August wieder zusammen mit anderer wilder Hefe aufzutreten, obwohl nicht
in besonders groBer Menge. Das Bier wurde nicht in schadlicher Weise beein-
fluBt. Auf Taf. II ist S. a p i c. (Schweiz) und auf Taf. Ill S. a p i c. abgebildet.
[Ersterer ist doppelt so groB als letzterer.]
196. Kleinke, Ingwerbier in England und der EinfluB,
den die Abstinenzbe wegung auf seine Gestaltung
ausgeiibt hat. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 21. 1904. p. 11.)
Die Selbstgarung des Ingwerbieres in England wird durch S. a p i c. einge-
leitet, der indessen bald von einer Sacch. ellipsoideus - Form verdr&ngt
wird.
197. Lindner, P., Neue Erfahrungen aus dem letzten
Jahre in bezug auf Hefe und Garung. (Jahrb. d. Versuchs-
u. Lehranst. f. Brauer. in Berlin. Bd. 7. 1904. p. 441.)
Hansen hat den S. a p i c. nicht in seine Systematik der Saccharomy-
ceten (wegen des Fehlens des Sporenbildungsvermogens) aufgenommen. In
L.s und Beijerincks Laboratorium ist nun wirklich S. a p i c. mit Sporen-
bildungsvermogen gefunden worden. [Was L. fur Sporen halt, sind ganz
sicher nicht solche, vergl. 1903. Nr. 188 und 1895. No. 104; die von Beije¬
rinck gefundene Form bildet tatsachlich Sporen. ] L. stellt deshalb eine neue
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Chronologiaohe Zusammens tell ting der Arbeiten fiber Sacoh&romyoes apiculatus. 405
Gattung fiir S. ap ic. auf und schl> fur sie den Namen Hansenia vor.
[Dieser Name kann nicht benutzt werden, da er schon im Jahre 1883 ftir eine
andere Pilzgattung von Z o p f vergeben wurde. (Zur Kenntnis der anatomi-
schen Anpassung der PUzfruchte an die Fruktifikation der Sporenentleerung.
— Zeitschr. f. Naturw. Bd. 66. 1883.)]
198. Meifiner, Richard, Die Obstweinbereitung. Stuttgart
1904.
Von S. a p i c. findet sich eine grofie Anzahl verschiedener Arten. Sie
konnen Rohrzucker nicht verg&ren. Alle sind der Obstweing&rung schacUich,
indem sie dem Moste einen unangenehmen Geschmacks- und Geruchsstoff
verleihen und die G&rung verzogem. S. a p i c. ist widerstandskraftiger und
bescheidener in seinen Anspriichen als die Weinhefen. Er vermehrt sich schnel-
ler wie diese. Abbildung in Fig. 27.
199. RShling, Alfred, Zur Systematik und Physiologie
einiger Saccharomyces apiculatus-Arten. (Ber. d. kgl.
Wtirtt. Weinbau-Versuchsanst. Weinsberg uber die Jahre 1901—1903. 1904.
p. 63.)
Es wurde mit 6 verschiedenen S. a p i c.-Rassen von Obstgarten in
Geisenheim und Weinsberg experimentiert. [Siehe ubrigens 1905. No. 213.]
200. Schander, R., Untersuchungen uber Saccharomy-
ces apiculatus Rees[s]. (Ber. d. kgl. Lehranst. f. Wein-, Obst- u.
Gartenb. zu Geisenheim a. Rh. f. d. Jahr 1903. 1904. p. 123.)
S. hat 24 S. apic.-Rassen in Reinkulturen verglichen. Bei einigen
waren die ZeUen kurz imd dick und typisch zitronenformig (Fig. 25), bei an-
deren dtinn und langgestreckt und die Zitronengestalt weniger deutlich her-
vortretend (Fig. 26). Auch in der Grofie der ZeUen war ein Unterschied. In
den alteren Kulturen fand sich in der Regel keine Hautbildung, bei einigen
jedoch eine schwache Haut. In dem Aussehen der Strichkulturen und Riesen-
kolonien war kein merkbarer Unterschied. Die in Traubenmost gebUdete
Alkoholmenge schwankte von 1,44 g bis 4,35 g in 100 ccm. Auch der Saure-
verbrauch war ein verschiedener. Der Traubenmost wurde mehr oder weniger
von alien 24 Rassen entfarbt.
201. Stoward, Frederick, Australian wine making with
some notes on the use of pure wine yeast. (Joum. of
the Inst, of Brewing. Vol. 10. 1904. p. 421.)
S. a p i c. hat viele Varietaten, die aUe zitronenformige Zellen besitzen.
S. fand den Pilz immer in bedeutender Anzahl bei der Selbstgarung der Trau-
ben; wenn aber Reinhefe zugesetzt wurde, verschwand er oder wurde in hohem
Grade zuriickgedrangt.
202. Warschawsky, J., Die Atmung und Garung der ver¬
schiedenen Arten abgetoteter Hefe. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 12. 1904. p. 400.)
Es wurde fiir die Versuche Acetonhefe (S. a p i c. mit Aceton behandelt)
verwendet, teils in Saccharoselosung und teils in Glukoselosung. Obwohl
S. a p i c. Glukose vergaren kann, aber keine Invertase enthalt, war kein
wesentlicher Unterschied in der wahrend des Aufenthalts in den zwei genann-
ten Nahrfliissigkeiten entwickelten Menge von Gasarten.
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406
Alb. Kloeker,
203. Will, H., Einige Beobachtungen ttber die Lebens-
dauer getrockneter Hefe. VIII. Nachtrag. (Zeitschr. f. d. ges.
Brauw. Bd. 27. 1904. p. 269.)
S. a p i c., der friiher in einer Holzstoffkonserve nach 8 Jahren noch am
Leben war, war nach 10% Jahren abgestorben.
1905.
204. Armstrong, Edw. Frankland, Studies on enzyme action.
VIII. The mechanism of fermentation. (Proc. of the Roy.
Soc. of London. Bd. 76. 1905. p. 600.)
S. a p i c. und S. apic. Schweiz verg&ren Glukose, Fruktose und
Mannose, aber nicht Galaktose, Maltose, Sukrose und Laktose.
[S. apic. S c h w e i z ist eine S. a p i c.-Form, die von einer Erdeprobe
aus der Schweiz herriihrt und die A. in dem Carlsberg-Laboratorium bekom-
men hatte.]
205. Hansen, E. Chr., tlber die Brutstatten der Alkohol-
garungspilze oberhalb der Erde. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 14. 1905. p. 545.)
S. a p i c. ist sehr empfindlich der Eintrocknung gegeniiber. Sein Kreis-
lauf und die friiheren Untersuchungen Hansens werden besprochen.
206. Heinze, Berthold, Einige Berichtigungen und wei-
tere Mitteilungen zu derAbhandlung:„l)ber die Bi 1 -
dung und Wiederverarbeitung von Glykogen durch
niedere pflanzlicheOrganismen“. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 14. 1905. p. 9.)
Die Untersuch ungen Hansens tiber den Kreislauf von S. apic.
werden mitgeteilt. Offene Glaser mit Traubenmost wurden hingestellt und,
obwohl es in einer Weingegend (Rheingau) war, trat nur in einem Glase von
50 eine Entwicklung von S. apic. auf. In der Erde in den Weinbergen
wurde dagegen in vielen Proben S. apic. gefunden.
207. van Laer, H., Sur quelques levures non inversives.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 550.)
S. apic. enthalt absolut keine Invertase.
208. Lindner, P., DieAssimilierbarkeit der Selbstver-
dauungsprodukte derBierhefe durch verschiedene
Heferassen und Pilze. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 22.1905. p. 528.)
Hansenia apiculata[=S. apic.] kann nicht Adenin, Guanidin
(salzsaures) und Cholin assimilieren; in betreff der iibrigen (13) gepriiften
Stoffe ist die Assimilierbarkeit fraglich.
209. Lindner, P., in „Kryptogamenflora der Mark Brandenburg'*. Bd. 7.
Heft 1. 1905.
L. beschreibt auf p. 24 die Gattung Hansenia Lindner, in Mikrosk.
Betriebskontrolle. 1905. p. 434, in folgender Weise:
Zellcn zitronenformig, Sprossen von denPolen. Sporenbildung sehr selten.
Die Keimung der Sporen noch nicht beobachtet. Die Gattung umfaBt mehrere
Arten, die noch nicht hinlanglich abgegrenzt sind und bisher Saccharo-
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 407
myces apiculatus genannt wurden. Die Sporenbildung zuerst von
Beijerinck, dann von Lindner beobachtet.
Abbildungen finden sich in Fig. 6 und Fig. 20; in letzterer sieht man
sporen&hnliche Bildungen. Auf p. 31: Es findet sich eine groBere Anzahl
Arten oder Rassen.
[Vergl. 1904. No. 197 u. 1903. No. 188.]
210. Lindner, P., Die neuen Forschungen auf dem G e -
biete der Hefe und Garung. (Jahrb. d. Versuchs- u. Lehranst.
f. Brauer. in Berlin. Bd. 8. 1905. p. 463.)
Bei S. a p i c. bekommt man so selten eine Sporenbildung, und wenn diese
Bildungen gefunden wurden, konnten sie nicht zur Keimung gebracht werden,
so daB sie, so zu sagen, noch nicht richtige Sporennatur besitzen. [Die Ursache
ist, daB L. keine Sporen gesehen hat; die wirklichen Sporen habe ich sehr
leicht zur Keimung bringen konnen.] L. ist der Meinung, daB viele Sporen
vielleicht den Darmkanal eines Tieres passieren mUssen um keimfahig zu wer¬
den. Jetzt hat Rohling [1905. No. 213] gezeigt, daB die Sporen des S.
a p i c. in einem Absud von Pferdemist keimen konnen [siehe meine Bemerkun-
gen zu 1905. No. 213].
211. MeiBner, R., t) b e r die Zerstorung und Bildung von
Milchsaure durch Organismen. (Ber. d. kgl. Wiirtt. Weinbau-
anst. Weinsberg iiber d. J. 1904. 1905. p. 69.)
Versuche wurden mit 3 S. a p i c.-Rassen angestellt, und zwar einer von
Himbeeren, einer von Kirschen und einer von Johannisbeeren. Nur in einer
Kultur der erstgenannten zeigte sich eine Verringerung der Milchsauremenge,
indem 0,18 °/ 00 Milchsaure im Laufe von ca. y 2 Jahr verschwunden war.
Nur geringes Wachstum hatte stattgefunden. Die 2 anderen Rassen zeigten
kein Wachstum und keine Verringerung der Milchsauremenge. In einem andern
Versuche zeigte es sich, daB die 2 erstgenannten Rassen imstande waren,
Milchsaure aus Apfelsaure, Bemsteinsaure und Zitronensaure zu bilden. Die
Rasse von den Himbeeren konnte auch die Milchsauremenge in WeiB- und
Rotwein verringem.
212. Miiller-Thurgau, H., Nachweis von Saccharomyces
ellipsoideus im Weinbergsboden. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 14. 1905. p. 296.)
Der Kreislauf des S. a p i c. wird beilaufig erwahnt.
213. Rohling,Alfred,Morphologische und physiologische
U n t e r s u c h u n g e n iiber einige Rassen des Saccharo¬
myces apiculatus. Erlangen 1905.
Zuerst wird eine Ubersicht der Ergebnisse friiherer Forscher gegeben.
Man hat verschiedene Rassen von S. a p i c. nachweisen konnen. Unter ge-
wohnlichen Verhaltnissen bildet er 3,5 Gew.-Proz. Alkohol. Eine groBe Vakuole
findet sich immer [nein!] in den Zellen. In alteren Kulturen werden die Zellen
haufig wurstformig. Das Material ruhrte von Erde unter Fruehtstrauchern
und von spontan garendem Erdbeersaft her. Im ganzen wurden 6 Formen
untersucht. lhre Riesenkolonien zeigten nur einen geringen Unterschied.
Die Verfliissigung der Gelatine in Stichkulturen war ungefahr dieselbe. Sie
bildeten alle nach 10 Tagen eine grofie Menge sporenahnlicher Bildungen auf
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408
Alb. Klockcr,
Gipsblocken [was nichts anderes als die von mir (1895. No. 104) erwahnten
Fettkorperchen waren]. Die Keimung einer einzigen Spore wurde beobachtet,
und zwar in einem Auszuge von Pferdemist mit Traubenzucker versetzt. [Da
weder von der „Spore“, noch von ihrer Keimung Abbildungen gegeben werden,
liegt kein Beweis vor. Die „Keimung“ beruht ganz sicher auf einem Irrtume.
Kein einziger Forscher (wie z. B. Miiller-Thurgau, Zikes u. a.),
die spater die Frage aufgenommen haben, haben die erwahnten „Sporen“
finden konnen. Die wirkfich sporenbildende Form hat R. gar nicht vor sich
gehabt. Die Keimung der wirkliehen Sporen, die halbkugelformig und mit
Leiste versehen sind (hutformig), ist bis jetzt nur von mir beobachtet worden
(vgl. 1912. No. 264), und zwar nicht nur einmal, sondern sehr oft. Die Mit-
teilung R.s liber diese ganze Frage ist ein groBer Irrtum.] Die Garungsfahig-
keit des S. a p i c. wird durch Zufuhr von Sauerstoff vergroBert. Ohne Sauerstoff-
zufuhr war die Alkoholmenge zwischen 2,27 und 3,03 Gew.-Proz., mit Sauer-
stoffzufuhr 5,01—5,76 Proz. Essigsaure wirkt auf die Garungsfahigkeit
hemmend. Schweflige Saure ist ein sehr starkes Gift. Gerbsaure in einer Menge
von 0,5 Proz. wirkt auch hemmend. Ein Zusatz von Alkohol setzt die Garungs¬
fahigkeit herab, und zwar schon in einer Menge von 2,86 Vol.-Proz.; werden
4,62 Proz. zugesetzt, so horte die Garung beinahe vollstandig auf. Auch die
Vermehrung wird in hohem Grade gehemmt. War die Anzahl der Zellen in
einer Volumeinheit Traubenmost 1, so zeigte eine der Rassen nach Beendi-
gung der Garung eine Zellenzahl — 514; wurden aber dem Moste sofort 2,86
Vol.-Proz. Alkohol zugegeben, so betrug die Zellanzahl nur 192, und wurden
4,62 Proz. Alkohol zugesetzt, so fanden sich nur 88 Zellen.
214. Schander, R., tlber Schwefelwasserstoffbildung
durchHefe. (Jahresber. d. Ver. d. Vertr. d. angew. Botan. 1903/04. Bd. 2.
1905. p. 85.)
S. a p i c. vermag in garenden Fliissigkeiten ohne Anwesenheit von Schwe-
fel [d. h. von f r e i e m Schwefel] Schwefelwasserstoff zu bilden. Die Fahig-
keit ist verschieden bei den verschiedenen Arten. Aus Pepton kann er Schwe¬
felwasserstoff nicht bilden. Einige S. a p i c.-Arten bilden Schwefelwasserstoff
aus schwefelsauren Salzen, alle aus Schwefelpulver.
215. Schander, R., tlber den Bocksergeschmack ini
W e i n e. (Jahresb. d. Deutsch. Weinbau-Ver. f. 1904. 1905. p. 68.)
Die S. a p i c.-Arten bilden Schwefelwasserstoff in vollstandig schwefel-
freien Fliissigkeiten [d. h. in solehen, die keinen f r e i e n Schwefel enthalten,
vgl. 1905. No. 214.]
216. Schulz, R., Untersuchungeniiberdie Garung der
B o h n e n. (Ber. d. Konigl. Lehranst. f. Wcin-, Obst- u. Gartenb. zu Geiscn-
lieim a. Rh. f. d. Etatsj. 1904. 1905. p. 162.)
Im Safte der rohgesalzenen Bohnen fand S. in dem Schaumbildungssta-
dium den S. a p i c. [d. h., er fand Zellen, die wie S. a p i c. aussahen und
deslialb wohl auch hierher gehdrten. ]
1906.
217. Blake, W. H., Cause and effect: factors that make
for sound and stable beers. (Journ. of the Inst, of Brew. Vol. 12.
1906. p. 253.)
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten liber Sacoharomyces apiculatus. 409
Pflaumenbaume werden haufig zusammen rait Hopfen gepflanzt und da,
den Untersuchungen Hansens zufolge S. a p i c., diese sehr „virulente
wilde Hefe“ sich in Menge in der Nahe der Obstbaume findet, kann der Pilz
mit dem Hopfen in die Brauereien gelangen. B. kennt jedoch keine emste
Infektion durch ihn in englischen Brauereien, wahrend auf dem Festlande dies
haufig der Fall ist.
218. Chapmann, Alfred C., and Baker, F. 6. S., An atlas of the
s a c ch ar o m y c e t e s being a collection of photomicro¬
graphs representing the commoner and many of the
rarer yeast species. London 1906.
S. a p i c. (Reess) ist in Fig. XLIX (Bodensatzhefe), in Fig. L (auf Wiirze-
agar) und in Fig. LI (Hefenring bei 18° C) abgebildet; S. a p i c. (Schweiz) ist
in Fig. LII (Bodensatzhefe) und in Fig. LIII (Haut bei 18° C) abgebildet.
Ferner sind beide als Strichkulturen in Fig. LIV abgebildet. S. a p i c.
(Schweiz) ist viel groBer als der andere. Es wird gesagt, daB wenigstens 2 be-
stimmte Arten sich finden, die eine von Reess entdeckt, die andere als
Schweiz bekannt. [Vgl. 1905. No. 204.]
219. Fuhrmann, Franz, Der feinere Bau der Saccharo-
mycetenzelle. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 16. 1906. p. 629.)
F. teilt die Angabe Z a 1 e w s k i s [1885. No. 32] mit, daB der Zellkern
bei S. a p i c. %—% des Diameters der ganzen Zelle ausmache, was er fur sehr
unwahrscheinlich ansieht.
220. Meiflner, Richard, Untersuchungen iiber eine auf
schwedischen Heidelbeeren gefundene Saccharo-
myces-Art. (Jahresber. d. Ver. d. Vertreter d. angew. Botan. 1904/05.
Bd. 3. 1906. p. 44.)
Die bei S. a p i c. auftretende Erscheinung, daB die neugebildeten Zellen,
wenn sie sich von der Mutterzelle trennen, sich derartig drehen, daB ihre Achse
zu der Mutterzelle senkrecht steht, wird dadurch erklart, daB eine, obwohl
nur schmale Zwischenwand sich vor der Umknickung bildet.
Ferner wurden einige Garungsversuche mit einer Mischung von einer
Weinhefe und S. a p i c. besprochen.
221. Miiller-Thurgau, H., Saccharomyces apiculatus. (F.
Lafar, Handb. d. techn. Mykol. Bd. 4. 1905—07. p. 315.)
M.-T. gibt hier eine Zusammenstellung von dem, was man bis 1906 von
S. a p i c. wuBte.
M.-T. ist der Meinung, daB die von Lindner [1903. No. 188] als
Sporen gedeuteten Korperchen in S. a p i c. keine solchen sind. „Die solche
Zellen darstellende Abbildung ist allerdings nicht sehr beweisend, zumal wenn
man beriicksichtigt, daB in den Apiculatus - Hefen unter gewissen
Lebensverhaltnissen sich oft vereinzelte groBe Fettkorper bilden die leicht
Sporen vortauschen konnen.“ [Diese Anschauung M.-T.s ist ganz sicher die
richtige.] An die Mitteilung R 6 h 1 i n g s [1905. No. 213] iiber „Sporen“ und
deren Keimung bei S. a p i c. glaubt M.-T. auch nicht, er hat genau nach den
Angaben R.s Versuche mit 4 verschiedenen S. a p i c.-Rassen angestellt, bekam
aber keine Sporenbildung. Er ist auch nicht mit M e i B n e r [1901. No. 166]
darin einig, daB die ovale Zellgestalt die normale ist und die Spitzen der zuge-
spitzten Form anfangende Sprossen sind [worin M.-T. ganz sicher auch
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410
Alb. Klocker,
Recht hat]. Wenn man Plattenkulturen von einer Mischung von S. a p i c.
und S. ellipsoideus in Mostgelatine herstellt, so erscheint S. apic.
erst, wenn die Kolonien der anderen Art ziemlich groB sind. Abbild. in Fig. 93,
94 und 95.
222. Will, H. u. Wanderscheck, H., Beitr&ge zur Frage der
Schwefelwasserstoffbildung durch Hefe. 1. Mitt. (Zeit-
schr. f. d. ges. Brauw. Bd. 29. 1906. p. 73.)
S. a p i c. erzeugt keinen Schwefelwasserstoff in Wtirze selbst wenn MgS0 4 ,
CaS0 4 oder Pepton zugesetzt werden. Auch nicht in Hayducks Nahr-
fliissigkeit mit einem Zusatz von MgS0 4 . Werden dagegen Schwefel und Pepton
oder Schwefel allein zugesetzt, so bekommt man eine Entwicklung von H 2 S.
[vgl. 1905. No. 214. u. 215].
1907.
223. Arauner, Paul, tlber Reinzuchthefen. (Pharm. Ztg. Bd. 52. •
1907. p. 660.)
S. a p i c. besteht aus einer Reihe von Arten und Rassen. Abbildung.
224. Henneberg, W. u. Ellrodt, Vergleich der Revisionsbe-
funde und der bakterio 1 ogischen Untersuchungen
in 11 Kartoffelbrennereien. (Zeitschr. f. Spiritusind. 1907.
No. 25—28.)
S. a p i c. wurde als Infektionsorganismus gefunden.
[Zitiert nach Justs Jahresber. ]
225. van Hest, J. J., Pseudovakuolen in Hefezellen und
Zuchtung von Pseudozellkernen auBerhalb derHefe-
z e 11 e n. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 18. 1907. p. 767.)
Es wird mitgeteilt, daB Z a 1 e w s k i [1885. No. 32] gefunden hat, daB
der Zellkem des S. a p i c. x / 3 — y 4 des ganzen Zelldiameters ausmacht.
226. Kldcker, Alb., Lidt om Gaersvampene og deres Kreds-
lob i Nature n. [Uber die Hefenpilze und ihren Kreislauf in der Natur. ]
(Frem. 1907. No. 26.)
Die Untersuchungen Hansens tiber den Kreislauf des S. a p i c. werden
wiedergegeben. Abbildung.
227. Kiihl, Hugo, Saccharomvces apiculatus. (Pharm. Ztg.
Bd. 52. 1907. p. 879.)
S. apic. wurde in Stachelbeerensaft gefunden; nach 3 Tagen fing die
„starke Garung“ [durch andere Hefen] an, und S. apic. verschwand dann.
228. Lindner, Paul, Das Vorkommen der parasitischen
A p i c u 1 a t u s - H e f e in auf Efeu s c h m a r o t z e n den Schild-
lausen und dessen mutmaBliche Bedeutung fur die
Vertilgung der Nonnenraupe. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 24.
1907. p. 21.)
Den von L. [1895. No. 105] in Schildlausen auf Efeu gefundenen S. apic.
parasiticus halt er fur identisch mit der von H a r t i g [1892. No. 73]
in Nonnenraupen gefundenen Art. Will ist aber der Anschauung, daB er
nichts mit S. a p i c. zu tun hat. 3 Abbildungen von S. apic. parasiticus
und 1 von S. apic.
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomycea apicuiatus. 411
229. Lindner, P., tlbersicht iiber die Erfahrungen und
Arbeiten des letzten Jahres. (Jahrb. d. Versuehs- u. Lehranst.
f. Brauer. in Berlin. Bd. 9. 1907. p. 555.)
L. hat auf garenden Pflaumen von Slavonien einen sporenbildenden S.
a p i c. gefunden.
230. Loew, Oscar, The fermentation of cacao and of
coffee. (Ann. Report of the Portorico Agricult. Exp. Stat. for 1907.)
Bei der Kakao- und Kaffeegarung sind S. ellipsoideus und S.
a pic. wirksam; durch ihre Garungstatigkeit wird die Temperatur in den
Haufen erhoht und eine Destruktion der Schleimzellen eingeleitet.
231. Miiller-Thurgau, H.;t)ber den Einflufi der schwef-
ligen Saure auf Entwicklung und Haltbarkeit der
0 b s tw e i n e. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1907. p. 11.)
Durch Einbrennen des frisch gepreBten Obstsaftes wird das schadliche
Auftreten und Vermehrung des S. a p i c. verhindert.
1908.
232. Beijerinck, Die Erscheinungder Flockenbildung
oder Agglutination bei Alkoholhefen. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 20. 1908. p. 641.)
Von einer Bakterie, Lactococcus agglutinans, wird u. a.
S. a p i c. agglutiniert.
233. Uenneberg, W., t)ber den EinfluB von Mehl und an-
deren stickstoffhaltigen Stoffen, Salzen und Sauren
auf die Lebensdauer und Garkraft der Hefen in
destilliertem Wasser mit Rohrzucker und in Wiir-
z e n. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 25 1908. p. 77.)
Eine frische, in Wiirze erzeugte Vegetation von S. a p i c. (No. 766) wurde
wahrend 24 Stunden mit destilliertem Wasser bei 0—1° C behandelt. 95 Proz.
der Zellen waren dann abgestorben. Diese Bodensatzhefe [also mit 95 Proz.
toten Zellen] wurde in eine 10-proz. Zuckerlosung in destilliertes Wasser ge-
gebracht. Nach 2 Stunden war die Anzahl der toten Zellen dieselbe. Dagegen
waren nach Verlauf derselben Zeit alle die Zellen abgestorben, wenn der
Zuckerlosung 2,5 Proz. Weizenmehl zugesetzt waren.
234. Holm, Hans C., Astudy of yeasts from California
grapes. (Univers. of California Public. College of Agricult. Exp. Stat.
Berkeley, Californ. Bull. No. 197. 1908. p. 169.)
S. a p i c. wurde auf kalifomischen Trauben gefunden. H. nennt ihn „all-
gegenwartig“.
235. Kohl, G., Die Hefepilze, ihre Organisation, Phy¬
siologic, Biologie und Systematik, sowie ihre B e -
deutung als Garungsorganismen. Leipzig 1908.
P. 76 u. 121: S. a p i c. vergart Galaktose nicht. P. 77: Er vergart nicht
Saccharose, dagegen aber Maltose. P. 98: Er vergart nicht Maltose. P. 122:
Er vergart Dextrose, aber nicht Saccharose, Maltose und Laktose. P. 241:
Er enthalt weder Maltase noch Invertase. Auf p. 273 wird der Pilz als H a n -
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412
Alb. Klocker,
senia apiculata Lindner erwahnt und in Fig. 36 abgebildet. Fig. 37
stellt S. apic. parasiticus dar.
236. de Kruyff, E., Untersuchungen iiber auf Java ein-
heimische Hefearten. (Centralbl. f. Bakt., Abt. II. Bd. 21. 1908.
p. 616.)
K. konnte den S. a p i c. in Erde von Java nicht finden. [Dies zeigt, daft
seine Untersuchungsmethode eine schlechte gewesen ist, denn in sehr vielen
Erdproben aus Java wurden in dem Carlsberg-Laboratorium S. a p i c.-Formen
gefundcn. Ich habe 6 neue Formen aus Java beschrieben [1912. No. 264].
237. Martinand, V., Sur les causes naturelles excitant
et ralentissant la fermentation du mout dc raisin.
(Rev. de viticult. T. 29 1908. p. 397.)
S. apic. leitet die Garung des nicht sterilisierten Mostes eir.
[Zitiert nach Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 24. 1909. p. 245.]
238. Muller-Thurgau, H. u. Osterwalder, A., Ziichtungund Pru-
fung neuer Obstweinhefen. (Landw. Jahrb. d. Schweiz. 1908. p.
797 u. 1910 p. 203.)
S. apic. wird als ein schadlicher Organismus wahrend der Obstwein-
garung bezeichnet.
239. Pearce, Elsie B. and Barker, B. T. P., Th e yeast flora of
bottled ciders. (The Journ. of Agricult. Scienc. Vol. 3. 1908. p. 55.)
P. 74: Ohne Zweifel finden sich Varietaten von S. a p i c. ganz regelmaBig
in Cider, der nur 2—3 Monate alt ist, in keinem Falle aber wurde eine Hefe
von dem apiculatus - Typus in den untersuchten Cidern [die namlich
alter waren] gefunden, weshalb anzunehmen ist, dab solche Formen nach und
nach aussterben Oder in einen Dauerzustand iibergehen.
240. Seifert, W., Ergebnisse neuerer Studien iiber die
Bildung und den Ausbaudes Weines. t)ber die Ent-
stchung der hoheren einwertigen Alkohole und iiber
dieSaureabnahme imWeine. (VUIe Congres intern. d’Agricult.
Vienne 1907. Rapp. Sect. VIII.—XI. Sect. X. 1908.)
Einige Apiculatus - Rassen sind imstande, Apfelsaure zu spalten
und gleichzeitig Essigather in groBer Menge zu bilden, wenn sie in Most Oder in
kUnstlichen Nahrfliissigkeiten garen. Ein Most, der 9 °/ 00 ges. Sauremenge,
keine fliichtigen Sauren und 0,7 g Milchsaure enthielt, hatte nach der Ver-
garung mit S. a p i c. 6,8 °/ 00 ges. Sauremenge, 0,4 g fliichtiger Sauren und 0,56 g
Milchsaure.
241. Seiss, Clara, EinfluB der im Most geliisten Luft,
des Wasserstoffs und der Kohlensaure auf Wachs-
tum und Gartatigkeit von Saccharomyces ellipsoi-
deus und Saccharomyces apiculatus. (Ber. d. kgl. Lehranst.
f. Wein-, Obst- u. Gartenb. zu Geisenheim a. Rh. f. 1907. 1908. p. 381.)
Die Versuche wurden mit 2 S. a p i c.-Rassen (12 u. 15) un Most angestellt.
Mangel an frciem Sauerstoff wirkt auf die Zellvermehrung stark hemniend.
No. 12 forderte melir Sauerstoff als No. 15. In Most, in welchem Wasserstoff
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 413
gelost war, wuchs No. 12 schlechter als No. 15. Trotzdem das Wachstum hier
ein geringeres war, wie in ausgekochtem und ausgelttftetem Most, war die Ga-
rung doch intensiver. S. a p i c. hatte eine weit groBere Empfindlichkeit der
Kohlensaure gegenuber als S. e 11 i p s o i d e u s beziiglich des Wachstums.
Die 2 S. a p i c.-Rassen bildeten folgende Mengen (g) Alkohol in 100 ccm aus-
geliiftetem Most: No. 12,1,99 und No. 15 2,32; in mit Luft gesattigtem Most:
2,82 und 3,00; in mit Wasserstoff gesattigtem Most: 2,55 und 2,82 und in mit
Kohlensaure gesattigtem Most: 2,10 und 2,43. Die Bestimmung wurde nach
21 Tagen untemommen.
242. Seiss, Clara, Vergleichende VerBuche tiber den
EinfluB der Temperatur aufWachstum und G&rungs-
vermogen von Saccharomyces ellipsoideus undSac-
charomyces apiculatus. (Ber. d. kgl. Lehranst. f. Wein-, Obst-
u. Gartenb. z. Geisenheim a. Rh. f. 1907. 1908. p. 392.)
Die Ziichtung wurde in Most, teils mit 12 Proz., teils mit 24 Proz. Zucker
vorgenommen. Der EinfluB niedriger Temperaturen (12 u. 18° C) auf den S.
a p i c. zeigt sich dadurch, daB die Generationsdauer der Zellen und ihre Emp¬
findlichkeit dem Alkohol gegenuber herabgesetzt wird, so daB die absolute
Alkoholproduktionsfahigkeit bei den einzelnen Rassen erhoht wird. Anderer-
seits macht die wegen der niedrigeren Temperatur im Most geloste groBere
Menge Kohlensaure sich bei der Vermehrung bei einigen in dieser Beziehung
empfindlichen Rassen geltend, wodurch eine Reduktion der Garungsfahigkeit
bewirkt wird. Bei hoheren Temperaturen (27 u. 34—36° C) findet ebenfalls
eine Verkiirzung der Generationsdauer statt. Bei 34—36° findet eine reichliche
Vermehrung, eine aber kaum merkbare Garung statt.
Nach 24 Tagen hatten die 2 S. a p i c.-Rassen (No. 12 und No. 15) die
folgenden Alkoholmengen (g in 100 ccm) gebildet:
Bei 12° C .
„ 18° C .
„ 27° C .
„ 34—36°
243. Seiss, Clara, EinfluB verschiedener Konzentra-
tionen aufWachstum undGartatigkeit vonSaccharo-
myces ellipsoideus und Saccharomyces apiculatus.
(Ber. d. kgl. Lehranst. f. Wein-, Obst- u. Gartenb. z. Geisenheim a. Rh. f.
1907. 1908. p. 398.)
S. a p i c. bildet kleinere Mengen fliichtiger Sauren in Most mit 24 Proz.
Zucker als in solchem mit 12 Proz; die Sauremenge ist also von der Konzen-
tration abhiingig.
244. Slator, Arthur, Sudies in fermentation. Part. II. The
mechanism of alcoholic fermentation. (Trans, of the
Chem. Soc. London. Vol. 93. 1908. p. 217.)
Die komparative Schnelligkeit, womit Dextrose und Lavulose von S.
a p i c. vergoren wird, ist wie 100 : 105.
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414
Alb. Klooker,
1909 .
245. Henneberg,Wilhelm,GSrungsbakteriologischesPrak-
tikum, Betriebsuntersuchungen und Pilzkunde. Ber¬
lin 1909.
Auf p. 438—440 wird S. a p i c. besprochen und in Fig. 133 abgebildet.
Nicht selten wird er in den Brennereien beobachtet, und zwar in Maischleitun-
gen und an Bottichw&nden. Sporenbildung findet in der Regel im Laboratorium
nicht statt. Die Zellen enthalten in den meisten Fallen kein Glykogen. Der
Pilz uberwintert wohl am haufigsten in Form von Sporen in der Erde von
Weinbergen. [Vgl. 1912. No. 264.] Er kann hier mehrere Jahre leben. Braue-
reien in der Nahe von Obstgarten und Weinbergen, welche Kiihlsehiffe be-
nutzen, werden otters mit dieser wilden Hefe inliziert, welche die G&rung im
Anfange hemmt. In Brennereien und Hefefabriken hat er bisher keinen Schaden
bewirkt. In den Wein-, Obstwein- und Saftfabriken ist S. a p i c. dagegen
sch&dlich, indem er giftige Stoffe (Ameisensaure u. dgl.) ausscheidet und da-
durch die G&rung der echten Weinhefen verspatet. Eine Alkoholmenge von
4 —5 Vol.-Proz. unterdruekt ihn vollstandig. Er bildet viel Saure (Milchsfture,
Bemsteinsaure, Essigsaure und Ameisensaure). Die verschiedenen VarietSten
erzeugen verschiedene Mengen von Bukettstoffen, und die Alkoholmenge
variiert bei den verschiedenen Rassen von 2,5—6 Proz. Er kann nur Dextrose,
Lavulose und d-Mannose vergaren. Im Traubenmost wird er bei 50° C im Laufe
von 10 Minuten getotet; einige Rassen vertragen jedoch eine Temperatur von
55° ebenso lange.
246. Lindner, P., Mikroskopische Betriebskontrolle
in denG&rungsgewerben. 5. Aufl. Berlin 1909.
Betreffs des S. a p i c. soli hier nur das folgende gesagt werden: Er vergart
Glukose, d-Mannose, d-Galaktose [was nicht richtig ist] und Fruktose, aber
nicht Maltose und Rohrzucker. Er assimiliert Leucin und bildet nur wenig
Glykogen. Eine Abbildung von „sporenahnlichen Korpern“ findet sich auf
p. 485.
247. Seiss, Clara, Vergleichende Untersuchungen ttber
den EinfluB des Mangans auf die alkoholische Ga¬
run g von Saccharomyces ellipsoideus und Saccharo-
myces apiculatus. (Ber. d. kgl. Lehranst f. Wein-, Obst- u. Gartenb.
zu Geisenheim a. Rh. f. 1908. 1909. p. 167.)
S. a p i c. No. 12 u. No. 15 wurden zu den Versuchen benutzt. In Most
mit 1 %„ Mangannitrat wurde die Garwirksamkeit erhoht, und dies war auch
der Fall bei 1,8 °/ 00 . Hier ist die Grenze, denn bei 2,5 %o zeigte sich eine
schwache Hemmung. Auch die Alkoholproduktionsfahigkeit wurde erhoht;
dies gait auch fur S. a p i c. No. 21 u. No. 28.
248. Seiss, Clara, Vergleichende Untersuchungen ver-
schiedener Rassen von Saccharomyces ellipsoideus
und Saccharomyces apiculatus auf ilire Empfind-
lichkeit gegen Kupfer. (Ber. d. kgl. Lehranst. f. Wein-, Obst- u.
Gartenb. z. Geisenheim a. Rh. f. 1908. 1909. p. 170.)
S. a.p i c. No. 12 u. No. 15 wurden zu den Versuchen benutzt. Beim Zu-
satz von 25 mg Kupfervitriol pro Liter zeigte sich im Anfange groBe Wachs-
tumsschnelligkeit. Wurde 0,05 °/ 00 Kupfer dem Moste zugesetzt, so zeigte sich
cine starke Hemmung in der Vermehrung und Garfahigkeit.. Kurven veran-
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Chronologische Zuaammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 415
schaulichen dieses Verhalten bei einem Zusatz von 25, 50, 100 und 200 mg
Kupfer in 1 Liter und ohne Kupferzusatz.
249. Will H., Anleitung zur biologischen Untersu-
chung und Begutachtung von Bierwurze, Bierhefe,
Bier und Brauwasser, zur Betriebskontrolle sowie
zur Hefenreinzucht. Munchen u. Berlin. 1909.
Die Gattung Hansenia umfaBt diejenigen Apiculatus -For-
men, bei welchen eine Sporenbildung bekannt ist; die, welche keine Sporen-
bildung besitzen gehoren zu den Torulaceen [vgl. 1912. No. 264]. Die S.
a p i c .-Formen konnen EinfluB auf die Vermehrung der Bierunterhefe haben
und dem Biere einen schlechten Geschmack verleihen. In Tropfchenkulturen
enthalten die Zellen groBe Vakuolen und in der Regel 1, bisweilen auch 2
lichtbrechende Korper. Einzelne Riesenzellen sowie Zellen von abnormer
Gestalt treten dann und wann auf. Die S. a p i c.-Formen konnen im Biere
Hefetriibung hervorrufen; sie widerstehen besonders gut der Behandlung mit
Weinsaure, weshalb sie Schwierigkeiten bei Analysen, wo dieWeinsauremethode
angewendet wird, bereiten konnen. Sie unterdriicken die Entwicklung von
Mycoderma. S. apic. wurde einmal in reichlicher Menge in Wasser ge-
funden. Auf p. 204 findet sich eine Abbildung von S. apic.
1910 .
250. Bierberg, W., Der S&ureruckgang im Wein. (Jahresber.
d. Vereinig. f. angew. Bot. Bd. 7. 1910. p. 43.)
K u 1 i s c h hat gezeigt, daB das Abnehmen der Sauremenge im Wein
von der Hefe und dem S. a p i c. herruhrt. Mtillcr-Thurgau hat auch
gefunden, daB S. apic. die Saure angreift.
251. Hartmann u. Kroemer, Uber den Desinfektionswert
des Montanins. (Ber. d. konigl. Lehranst. f. Wein-, Obst- u. Gartenb.
z. Geisenheim a. Rh. f. 1909. 1910. p. 102.)
Eine Montaninlbsung von 0,3 % tdtete S. a p i c. I in 24 Stunden
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252. Klocker, Alb., Invertin und Sporenbildung bei
Saccharomyces apiculatus -For men. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 26. 1910. p. 513.)
In dieser vorlaufigen Mitteilung wird die Entdeckung eines Invertin-
inhalts bei > erschiedenen S. a p i c. Formen mitgeteilt, sowie auch die Beobach-
tung der Keimung der Sporen bei einer anderen sporenbildenden Form.
253. Lindner,P.,Die botanische und chemischeCharak-
terisierung der Garungsmikroben und die Notwen-
digkeit der Errichtung einer biologischen Zentrale.
(Jaliresber. d. Vereinig. f. angew. Bot. Bd. 4. 1910. p. 73.)
Auf Taf. II, Fig. 3 findet sich eine Wiedergabe einer Photographie einer
S. apic.-Form zusammen mit anderen Organismen aus dem Sclileimflusse
einer Eiche.
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416
Alb. Klocker,
254. Lindner, P., Ein neuer Einblick in die B e d e u -
tung der Hefenorganismen im Rahmen des Natur-
g a n z e n. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 27. 1910. p. 313.)
Sacch. apic. parasiticus wird erwahnt und es wird mitgeteilt,
daB l’A b b e im Jahre 1899 ihn zu den Sporozoa incerta gerechnet hat, ob-
wohl L. schon 1895 ihm den obengenannten Namen gegeben hatte.
255. Lindner, Paul u. Saito, Assimilierbarkeit verschie-
dener Kohlehydrate durch verschiedene Helen. (Wo¬
chenschr. f. Brauer. Bd. 27. 1910. p. 509.)
S. apic. assimiliert nur etwas Fruktose und Maltose, aber nicht Glu-
kose, Rohrzucker, Laktose, Dextrin, Raffinose und Arabinose.
256. Rose, Ludwig, Beitrage zur Kenntnis der Organis-
men im EichenschleimfluB. (Wochenschr, f. Brauer. Bd. 27.
1910. p. 525.)
Apiculatus - Hefe trat mit ziemlicher RegelmaBigkeit auf. Aus
2 Proben von SchleimfluB aus dem Grunewald und einer aus OstpreuBen
wurde S. a p i c. isoliert. Sie verhielten sich alle 3 in derselben Weise. Es war
schwierig, sie in Wiirzc zu ziichten. Die zitronenformigen Zellen waren 3%—
4)4 (a breit und 7—9 p. lang. Eine Garung in der Wiirze konnte nicht beobach-
tet werden. Die Bodensatzhefe war auffallig festliegend. Durch die Klein-
garmethode wurde gefunden, daB sie nur Dextrose und Fruktose vergaren
konnen. Sporen wurden weder auf Gipsblocken bei 20—30°, noch in Tropfen-
kulturen in Wasser im Laufe von 3 Wochen gebildet.
1911 .
257. Barker, B. T. P., The principles and practice of
cider making. (Joum. of the Inst, of Brew. Vol. 17. 1911. p. 425.)
Wahrend der Cidergarung sind Hefen vom S. apiculatus -Tvpus
am zahlreichsten im Anfange der Garung.
258. Klocker, Alb., M 61 h 0 d e pour reconnoitre la pre¬
sence de petites quantity d’alcool dans des liqui-
des en fermentation et quelques r6sultats quelle
a permis d’obtenir. (Compt. rend, des trav. du Laborat. de Carls-
berg. T. 10. 1911. p. 99.)
Einige S. a p i c.-Formen konnen sehr kleine Maltosemengen vergaren.
259. Kracmer, Henry, A text-book of botany and phar¬
macognosy. Philadelphia and London. (Ohne Jahr.) [4. Ausg. erschien
1911. ]
Dieses Buch wird hier nur als Kuriosum zitiert. Sowohl in dieser Aus-
gabe als in der 3. [die zwei ersteren sind mir unbekannt] wird S. a p i c. „S a c -
eharomyces P i c u 1 a t u s“ genannt. Er wird auf p. 23 abgebildet;
in einer der Zellen findet sich ein kugelformiges Korperchen, das als „Asko-
sporen nach R e e s s“ bezeichnet wird!
260. Will, H., Beobachtungen iiber die Lebensdauer
von Hefen in Gelatinekulturen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 31. 1911. p. 436.)
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Cbronologische Zuflammenstellung der Arbeiten iiber Saccharomyces apiculatus. 417
S. a p i c. Will au! 10-proz. Wiirzegelatine fing nach 9 Monaten an Gela¬
tine zu verfliissigen; sie war nach 53 Monaten ganz verflussigt. Die Zellen
waren bei der Aussaat regelmaBig in der Gelatine verteilt. Nach 3 Jahren und
4 Monaten fanden sich keine lebenden Zellen mehr. Die Art lebte 1 Jahr und
5 Monate bei 20° C und in Stichkultur 1 Jahr und 2 y 2 Monate bei 5—8° C.
261. Zikes, H., ZurNomenklaturfrage derApiculatus-
h e f e. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 30. 1911. p. 145.)
Nachdem Z. die Geschichte der Frage erwahnt und seinen Zweifel tiber die
Richtigkeit der Beobachtungen R 6 h 1 i n g s [1905. No. 213] ausgesprochen
hat, werden alle Versuche angegeben, die Z. vergebens angestellt hat, um Spo-
renbildung bei S. a p i c. zu bekommen. Z. gelangt zu dem Resultate, daB
die Art keine Sporen bilden kann und deshalb nicht zu den Saccharomyceten
gerechnet werden kann. Er macht den Vorschlag, die S. a p i c. - Formen in
2 Gruppen zu teilen, die sporenbildenden, fiir welche er den Namen H a n -
seniaspora vorschlagt, und die nicht sporenbildenden, die H a n s e n i a
genannt werden sollen. Die von Lindner gefundene Form sollte dann
Hanseniaspora Lindneri heiBen und der gewohnliche S. a p i c.
Hansenia vini und H. cerevisiae. [Lindner schlug seinerzeit
vor, die sporenbildenden Formen Hansenia zu nennen, also ganz umge-
kehrt. Dieser Name kann indessen nicht benutzt werden; vgl. 1904, No. 197. ]
1912.
262. Guilliermond, Alexandre, Les levures. Paris 1912.
Auf p. 394 wird die Gattung Hansenia Lindner besprochen. [Vgl.
1904. No. 197.] Sie wird in folgender Weise charakterisiert: Die Zellen gewohn-
lich an dem einen oder an den beiden Enden mit einem kleinen Vorsprung,
der der Spitze einer Zitrone gleicht. Ascus nur mit 1 Spore. Als Arten werden
angefiihrt: H. apiculata Lind. u. S. a p i c. Reess-Hans. Bei der Zitierung
vor Zikes [1911. No. 261] macht G. einen Irrtum, indem er sagt, daB Z.
den Namen Hansenia niucroniata fiir Hansens S. apic. und
den Namen Hanseniaspora mucroniata fiir die Lindner sche
Art vorschlagt. [Z. sagt am Schlusse seiner Abhandlung nur, daB „mucro-
natus“ (nicht „mucroniatus“) aus rein sprachlichen Griinden statt „apicu-
latus“ benutzt werden sollte; vgl. 1911. No. 261.]
263. Johnson,H.,Some impressions of India with notes
on brewing and d e s t i 11 i n g. (The Brewing Trade Rev. Vol. 26.
1912. p. 12.)
Die Bliiten des Mokwra-Baumes werden in Indien zur Herstellung von
Branntwein verwendet. Die Garung riihrt von den an den Bliiten vorkommen-
den Hefenpilzen her, die vom Apiculatus - Typus sind; sie kiinnen Mal¬
tose nicht vergaren.
264. Klocker, Alb., B e s e h r e i b u n g e n von 17 Saecharo-
ni v c e s apiculatus -For men. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 35.
19l2. p. 375.)
K. gibt zuerst eine Ubersicht derjenigen Arbeiten, die Bedeutung fiir
einige der von ihin angewandten systematischen Oharaktere haben. Letztere
sind: Gestalt und GroBe der Zellen, Sporenbildung, Widerstandsfahigkeit der
Zellen verschiedenen Temperaturen gegeniiber und das Verhalten zu den
Zuckerarten. Ferner werden die friiheren systematischen Arbeiten besprochen.
Zwelte Abt. Bd. 43. 27
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418
Alb. Klooker,
Die S. a p i c.-Formen gehoren zu 2 Familien, den Torulaceen (die nicht-
sporenbildenden Arten) und den Saccharomyceten (die sporenbildende Art).
Die ersteren, fiir welche K. die Gattung Pseudosaccharomyces
aufstellt, zerfallen in 2 Gruppen, diejenigen Arten, die kein Invertin, und die-
jenigen, die Invertin enthaJten. Zu der ersten Gruppe gehoren die Arten:
1. Pseudosaccharomyces apiculatus (Reess-Hans.) = Sacch.
apiculatus Rees-Hans., 2. Ps. austriacus Klbck., 3. Ps. africa n u s
Klbck., 4. Ps. corticis Kiock., 5. P s. M u 11 e r i Klbck., 6. P s. L i n'd -
neri Klock., 7. Ps. germanicus Klock. Zu der zweiten Gruppe:
8. Ps. Jenseni Klock., 9. P s. j a v a n i c u s Klock., 10. P s. m a 1 a i a -
n u s Klock., 11. P s. L a f a r i Klock., 12. P s. Willi Klock., 13. P s.
a n t i 11 a r u m Klbck., 14. Ps. occidentals Klock., 15. P s. s a n -
tacruzensis Klock., 16. P s. i n d i c u s Klbck.
Zu den Saccharomyceten gehort die Gattung Hanseniaspora Zikes
mit der Art: H. valbyensis Klock., die zurzeit die einzig bekannte
sporenbildende Art ist. K. hat die Keimung zahlreicher Sporen beobachtet.
Alle 3 genannten Arten werden genau beschrieben.
Zuletzt gibt K. ein Literaturverzeichnis. [In den Compt. rend, du Laborat.
de Carlsberg. T. 10.1913. p. 285. wurde die ausftihrliche von 8 Tafeln begleitete
Abhandlung veroffentlicht. ]
265. Kossowicz, Alexander u. Loew, Walter, Vorlaufige Mit-
teilung iiber das Verhalten von Hefen und Schim-
melpilzen zu Natriumbisulfat. (Zeitschr. f. Garungsphys.
Bd. 2. 1912. p. 78.)
S. a p i c. vermag Thiosulfat als Sclnvefelquelle unter Bildung von Schwe-
fehvasserstoff zu benutzen.
266. Kossowicz, Alexander u. Loew, Walter, t)ber das Verhalten
von Hefen und Schimmelpilzen zu N a t r i u m t h i o s u 1 -
fat. (Zeitschr. f. Garungsphys. Bd. 2. 1912. p. 87.)
Desselben Inhalts, aber ausfiihrlicher wie in No. 265.
267. Kiibl, H., t) b e r Bezicli ungen der Hefen und hefe-
ahnlichen Pilze zu unserenNahrungsmitteln. (Zeitschr.
f. bffentl. Chemie. Bd. 18. 1912. p. 241.)
S. a p i c. wurde auf Pflaumen gefunden.
268. Lindner, P. u. Cziser, Stefan, Der Alkohol, ein mehr
oder weniger ausgczeichneter Nahrstoff fiir ver¬
se hiedene Pilze. (Wochenschr. f. Brauer. Bd. 29. 1912. p. 1.)
S. a p i c. wurde in eine kiinstliche Mahrfliissigkeit (0,025 Proz. MgS0 4 ,
0,5 Proz. KH 2 P0 4 , 0,5 Proz. (H,N) 2 S0 4 in Leitungswasser) +4 Proz. Alkohol
ausgesiit. Mach 11 Tagen war nur noch zweifelhaftes Wachstum.
269. Lipman, Charles B., X i t r o g e n fixation by yeasts and
o t h e r fungi. (The Journ. of Biolog. Chemistry. Vol. 10. 1912. p. 169.)
S. a p i e. vermag geringe Stiekstoffmengen aus drr atmospharischen
Luft zu absorbieren.
270. Itainbridge, J. Scot! and Davies, 8.11., The essential oil of
c o c o a. (Trans, of the ( hem. Soc., London Bd. 101. 1912. p. 2210.)
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Chronologische Zusammenstellung der Arbeiten fiber Saccbaromyoes apiculatue. 419
Wahrend der Kakaogarung findet eine starke Entwicklung von S.
a p i c. statt.
[Nach Zeitschr. f. Garungsphys. Bd. 2. 1913. p. 348.)
271. Zikes, Heinr., Die Fixierung und F&rbung der He-
fen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 31. 1912. p. 507.)
Hansenia vini und H. cer e v isia e [= S. ap ic.] farben sicli
nach Gram.
Dbersicht fiber den Inhalt der obenstehenden Arbeiten.
Die Zahlen beziehen sich auf die Nummern in dem Verzeichnis.
Systematik: 1, 2, 3, 4, 10, 15, 25, 42, 44, 46, 85, 86, 97, 164, 197, 199, 200, 209, 213,
221 235 249 261 261, 264.
Gestalt und Gr’oBe der Zellen:’ 1, 19, 76, 103, 140, 158, 166, 179, 200, 201, 221, 249,
256, 262, 264.
Sprossung: 1, 11, 19, 139, 166, 220, 221, 232.
(-vATinrnf mnanonoi" 1 4k 04 O
Sporenbildung: 3, 4, 7, 11, 24, 93, 104, 177, 188, 191, 197, 209, 210, 213, 221, 229,
OiS CMQ OKO OM OKQ ORA
Zellinhalt (Vakuole, Kerne): i, 32,* 101, 154, 175, 185, 219, 221, 225.
Zellinhalt (Gerbsaure, Glykogen): 108, 125, 134, 177, 194, 221, 245, 246.
Verhalten zu den Zuckerarten (Enzyminhalt, Garung): 1, 17, 19, 22, 23, 27, 30, 35,
37, 38, 39, 40, 42, 47, 50, 53, 57, 58, 59, 60, 61, 64, 68, 70, 71, 74, 77, 84,
94, 95, 97, 99, 100, 102, 107, 109, 110, 114, 123, 129, 134, 136, 137, 144, 148,
160, 153, 155, 156, 157, 158, 159. 162, 169, 179, 184, 198, 200, 202, 204, 207,
213, 220, 221, 235, 241, 242, 244, 245, 246, 247, 252, 256 264.
Saure- und Atherbildung: 26, 38, 90, 96, 119, 121, 126, 127, 148, 158, 211, 221, 243, 245.
Assimilation: 208, 255, 269.
Proteolyse: 142, 170, 221, 260.
Einwirkung von und auf Chemikalien (z. B. Saure): 23, 34, 45, 83, 89, 107, 124, 143,
147, 151, 160, 161, 163, 167, 172, 181, 182, 190, 192, 200, 211, 213, 214, 215,
221, 222, 231, 233, 240, 241, 247, 248, 249, 250, 251, 265, 266, 271.
Einwirkung von Temperatur und Licht: 23, 53, 65, 87, 117, 122, 145, 221, 242, 245, 264.
Eintrocknen: 19, 29, 53, 121, 126, 138, 203, 205, 221.
Pathologisches Verhalten: 55.
Verhalten in verschiedenen Nahrsubstraten: 31, 41, 43, 47, 138, 163, 172, 192, 193,.
221 268.
Aufbewahrung: 138, 203, 260.
Varietaten oder Rassen: 38, 40, 73, 75, 82, 97, 105, 111, 115, 121, 126, 127, 139, 140,
147, 148, 158, 159, 179, 195, 198, 199, 200, 201, 204, 209, 211, 213, 214, 215,
218, 221, 223, 228, 240, 241, 242, 245, 247, 248, 249, 254.
Auftreten in der YVeingarung: 1, 5, 6, 8, 9, 12, 38, 48, 49, 54, 56, 66, 67, 76, 76. 91,
96, 115, 120, 121, 128, 148, 152, 158, 183, 190, 201, 220, 221, 234, 237, 245.
Auftreten anderswo: 1, 14, 15, 18, 19, 20, 23, 27, 28, 29, 33, 40, 44, 52, 63, 54, 56, 63,
65, 66, 68, 69, 78, 79, 80, 81, 98, 106, 111, 112, 113, 116, 117, 118, 130, 131,
132, 135, 139, 140, 141, 151, 165, 168, 172, 174, 179, 180, 187, 188, 195, 196,
216, 217, 221, 224, 227, 229, 230, 231, 236, 238, 239, 245, 249, 256, 257, 267, 270.
Kreislauf: 17, 18, 19, 21, 26, 29, 36, 48, 52, 54, 56, 103, 117, 130, 131, 135, 176, 186,
187, 205, 206, 212, 221, 226, 236, 245.
Anwendung: 53, 63, 64, 88, 99, 119, 132, 136, 149, 171.
Abbildungen: 1, 6, 8, 9, 12, 13, 14, 19, 27, 41, 92, 105, 111, 130, 139, 149, 154, 164,
166, 173, 175, 179, 185, 188, 189, 195, 198, 200, 209, 218, 221, 223, 226, 228,
235, 245, 246, 249, 253.
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420
Lucien Hau man -Merck,
Naehdruck verboUn.
Les parasites vegetaux des plantes cultivees en Argentine.
Par Lucien Hauman-Merck,
Professeur k la Faculty d’Agronomic de Buenos-Aires,
La grande et la petite culture sous leurs diverses formes ont pris, depuis
vingt ans, une telle importance en Argentine qu’il devient fort interessant,
fut-ce au simple point de vue agricole, de savoir quelles sont les maladies des
plantes qu’on y cultive. D’autre part, il semble qu’une etude d’ensemble sur
les parasites de plantes cultivees d’une region de colonisation relativement
r6cente aussi vaste que ce pays, peut presenter un interdt purement biologique
considerable: en effet, le climat temper^ de 1’Argentine a permis d’y introduire,
soit dans la pratique agricole ou horticole, soit dans les champs d’essais des
Ecoles d’Agriculture, la plupart des plantes cultivees en Europe, plantes dont
les semences sont en grande quantite introduites chaque annee de l’etranger;
d’autre part, la colonisation s’y 6tend chaque jour, peut-on dire, k des terres
jusqu’alors incultes; des cultures — souvent, il est vrai, sur une petite echelle
(ne serait-ce, par exemple, qu’autour des habitations de colons se livrant k
l’elevage) — sont introduites brusquement au centre de regions inhabitees
et separees, comme il arrive souvent en Patagonie, par d’immenses territoires
deserts, des zones agricoles les plus proches.
Dans de semblables conditions, il sera forcement fort interessant de
constater la presence ou l’absence de tel ou tel parasite, sa fat?on de se corn-
porter vis & vis d’un meme hote sous des climats ou dans des conditions cul-
turales differents, et surtout de suivre la propagation des maladies d’un
continent 4 l’autre d’abord, et ensuite dans un meme continent.
Il semble meme qu’on n’ait peut-etre pas, jusqu’it present, tir6 tout le
parti possible d’etudes de ce genre qui rendraient, sans doute, it la pathologie
vegetale des services analogues k ceux qu’ont rendu a la Botanique proprc-
^nent dite, les etudes de phytogeographie. Car si l’on connaissait avec quelque
exactitude, l’ere de dispersion dans toutes les regions du monde ou elles ont
6t6 introduites, des differents parasites des plantes cultivees en Europe spe-
cialement, il est infiniment probable qu’on pourrait, s’aidant au surplus de
connaissances climatologiques, agricoles et meme historiques aussi completes
que possible, enrichir et preciser dans bien des cas, nos connaissances sur les
conditions necessaires au developpement des maladies, sur la separation plus
ou moins tranchee des formes spedfiques ou des especes physiologiques, sur
les relations plus ou moins etroites des formes metagenetiques attribuees
k une meme espece et les facteurs qui determinent leur apparition, et surtout
sur le mode et la puissance de propagation des parasites 1 ).
Comme d’autre part il n’existe aueun travail d’ensemble sur les maladies
des plantes cultivees en Argentine — pays qui malgre son importance agricole
considerable n’est jamais cite dans les grands traites modernes de pathologie
vegetale — et que la bibliographie de reelle valeur sur ce sujet est non seule-
ment pen abondante mais disseminee le plus souvent dans des revues locales,
j'ai cm utile, bien que n’etant pas mycologue, de publier en Europe, tout
incomplete qu’elle soit forcement encore, la liste qu’on trouvera ci-apres et
l ) C'est meme en raison de 1* importance que ili a paru meriter ce dernier point
quo j'ai ajoute a ce travail quelques renseignements sur le« champignons qui ont suivi
ici les man raises herbes d’origine europcenne, ou qui ont attaqu6 des especes indigenes.
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Lee parasites v^getaui dee plantes cultivees en Argentine.
421
qui renferme, rMuites k leurs points essentiels 1 ), les observations que j’ai
reunies sur ce sujet depuis bientot dix ans, ainsi que ce que j’ai pu rencontrer
dans les travaux d’autres auteurs, speeialement dans l’oeuvre myeologique
immense de Mr. Spegazzini 2 ).
Void maintenant quelques faits qui m’ont paru assez interessants pour
etre mis id en Evidence:
I. Statistique gddale.
Les 175 organismes parasites observes jusqu’id sur 104 plantes cultures
se repartissent comme suit:
Bacteriac6e8 ... 6 Ur6dinees .33
Phycomycetes . . 19 Autobasidiomycetes . 3
Aecomyebtea ... 19 Fungi imperfecti . . 72
Ustilagin^es ... 15 Algues.1
Phan6rogames ... 7.
II. Parasites qui semblent spdiaux k 1’Amdique australe.
A ne considder que les 85 plantes couramment cultivees dans l’Europe
occidentale et centrale, il restent 151 parasites dont 31 semblent jusqu’4 present
spdiaux it 1’Amdique australe.
Parmi ceux-ci nous avons:
Phycomycetes . . 2 Autobasidiomycetes . 1
Ustilaginees ... 1 Fungi imperfecti . . 17
Uredinees .... 4 (?) Phanerogames.... 6
Considdant d’abord les champignons, on remarquera d’une part que plus
de la moiti6 des maladies nouvelles sont dues & des Fungi imperfecti,
et d’autre part, qu’il ne s’agit, sauf en de rares exceptions, que defections
extremement rares (observees une settle fois: Nos. 19, 24, 103, 135,152—153),
ou bien n’attaquant que des organes (feuilles et tiges) d6j& fldris (Nos. 123,124,
130, 157, 158), ou bien encore d’especes assez douteuses (Nos. 73, 74, 75 91,
100, 119); Comme maladie grave indiscutable et assez fr6quente due it un
champignon inconnu en Europe on ne peut guere citer qu’une affection du lin
due it Phlyctaena linicola Speg. (Nos. 115) et peut-etre aussi
Septoria Lycopersici Speg. No. 108) que je n’ai jamais pu ren¬
contrer (voir aussi Phoma acinicola Speg. No. 100). Dans un cas
seulement, si Ton neglige Puccinia malvacearum, depuis long-
temps connu, un parasite d’especes indigenes (Peronospora nico¬
tian a e Speg.) a pass6 sur une espece cultivd du meme genre, encore
s’agit-il du tabac, espece d’origine amdicaine.
Pour ce qui est des Phandogames, un seul parasite europeen a ete intro-
duit: Cuscuta epithymum (jamais on n’a signale d’O robranche)
et la flore amdicaine, outre des Loranthacees peu importantes, fournit au
contraire deux parasites dangereux, Cuscuta racemosa bien connue
et Arjona tuberosa, Santalacee parasite du froment (No. 169).
*) J’ai reserve pour un m^moire a publier dans le pays les details d’un interet
moins general ou purement local.
2 ) Les nombreux renseignements que j’ai trouvds enfouis dans les catalogues pure¬
ment mycologiques de Mr. Spegazzini (voir Bibliographic No. 1 4 21) catalogues
qui comportent plus de 5.000 numeros, embrassent toute l’Am6riquo australe extra-
tropicale et dont les premiers datent de plus de 30 ans, constituent evidemment, en rai¬
son de l’autorite du sp^cialiste qui les a publics, un apport considerable 4 ce travail
au point de vue surtout des deductions generales qu'on en pourrait tirer.
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422
Luoien Hauman-Merck,
III. Maladies plus graves en Argentine qu’en Europe.
D’autre part certains parasites semblent se developper ici, d’aprfcs mes
propres souvenirs et les renseignements que j’ai pu prendre, avec une inten¬
sity bien sup4rieure k celle qu’on leur connait dans les pays de l’Europe cen-
trale. Je citerai Helminthosporium de l’orge (No. 141), Exoas-
cus d e f o r m a n s (No. 26), Sept or ia p e t r o s e 1 i n i var. apii
(No. 112), Cercospora beticola (No. 146), et peut-etre aussi
Melampsora populina sur Populus monilifera, ori¬
ginate il est vrai, de l’Amerique du nord.
VI. Maladies moins graves en Argentine.
A cote des parasites plus ou moins frequents en Europe et qui n’ont
jamais et4 signales en Argentine (Nectria ditissima, Urocystis
occulta, Puccinia porri, Roestelia du poirier, etc.), d’au-
tres, tres nuisibles dans l’ancien monde, n’ont ici aucune importance, en
raison sans doute des conditions de climat plus favorables k leur hote; je
citerai 1 ’ 0 i d i u m des Cucurbitacees, celui du pecher (frequent au con-
traire sur rosier), Bremia Lactucae, Exoascus Pruni.
V. Observations sur Ia propagation des maladies.
Comme je l’ai d6j& dit, c’est 4 ce point de vue surtout que des Etudes
comparatives de l’existence ou de l’absence des maladies des differentes
plantes cultivees aux diverses pays d’outre-mer ou elles ont et4 introduces,
surtout quand l’introduction en est recente, me parait devoir donner des
r£sultats int^ressants. H est evidemment tout naturel de voir se propager
avec une extreme regularity, grace surtout au mycelium hivernants, des
parasites des plantes qui se transportent d’habitude par plants entiers ou se
multiplient par boutures, comme beaucoup d’arbres fruitiers ou d’ornement:
nous avons ainsi lescasde Exoascus deformans, des Melam-
s p o r a des peupliers (Nos. 62 et 63), les Mycosphaerella des
muriers et du fraisier (Nos. 43 et 137), Coryneum Beijerincki (No. 134)
etc. — Les maladies des plantes propagees uniquement par graines sont plus
intyressantes, sauf dans les cas classiques ou la graine est precisement la voie
reg uliere de l’infection. Je ferai remarquer a ce propos que la propagation dee
Ustilaginyes est en gynyral plus sure que celle des Urydinyes: ainsi dans les cul¬
tures de cereales les plus eloignyes des zones agricoles (vyritable cas de sygryga-
tion, au centre de la Patagonie, par exemple ou d’autre part I’H elmintho-
s p o r i u m abonde sur l’orge) les charbons ne manquent jamais et les rouilles sont
absentee; je citerai aussi ce fait curieux, que dans des parcelles d’essais de quel-
ques metres carres, le sorgho prysente tres rygulierement deux de ses charbons
(Nos. 52 et 53) et jamais sa Puccinia. Au surplus parmi les parasites
cosmopolites des plantes spontanees, les Ustilaginees sont beaucoup plus nom-
breuses que les rouilles (voir k la suite du paragraphe 56 et en tete du chapitre
des Urydinees).
Pour ce qui est de l’apparition brusque d’un parasite sur une plante culti-
vee, on peut l’expliquer parfois par sa presence sur des especes spontanyes
(Peronospora effusa, sporadiques sur ypinard. No. 18), mais
dans d’autres cas l’cxplication est singulierement plus difficile: ainsi Sep-
toria Lactucae (No. 109), Bremia Lactucae (No. 17), Puc¬
cinia Hieracii (No. 84), Sclerotium cepivorum (No. 164) qui
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Les parasites vegetaux des plaates cultivees ea Argentine.
423
n’avaient jamais et6 signales, apparaissent brusquement dans les cultures
pour disparaitre ensuite. II serait aussi tres suggestif de connaitre les maladies
qu’on ne retrouve pas en g6n6ral aux pays d’outre-mer (voir plus haut para-
graphe IV).
Je citerai enfin, comme cas concret de transmission 4 travers d’im-
menses espaces de certains champignons parasites, le cas d’un pecher n6 de
semences et attaque apres quelques annees parExoascus, au pied des
Cordilleres, prfcs du lac Nahuel-Huapi, et ceux assez diff6rents, il est vrai, de
Urocystis Anemones etdeThecaphora hyalinaabondants
aux sommets des Andes de Mendoza, sur des plantes spontan6es et inconnues
dans la plaine, dans toute la largeur du continent.
Dans remuneration ci-apres, j’ai suivi pour plus de commodity l’ordre
systematique selon lequel sont exposes les champignons dans les „Naturliche
Pflanzenfamilien“. Les paragraphes traitant d’especes cities d’apres d’autres
auteurs, et que je n’ai pas observe moi-meme, sont imprimes en un caractere
plus petit; les chiffres romains entre parentheses renvoient k la liste biblio-
graphique qui termine ce travail, les chiffres arabes qui les suivent indiquent
les numeros des catalogues respectifs. Je tiens enfin k remercier ici ceux de
mes collegues et anciens eleves qui m’ont aide dans ce travail.
Maladies bacteriennes.
1. Tumeur de l’olivier (Bacillus Oleae (Arc.) Trev. sur Olea europea.
Bien que rolivier soit peu cultive en Argentine, la maladie y est connue depuis
au moins douze ans et semble frequente depuis 1906, dans les environs de Buenos-
Aires, la province d’Entre Rios et meme dans la region tres seche de Mendoza,
au pied de la Cordillere.
2. Tumeur de l’oieandre.
Ces tumeurs attributes par Passerini k une bacterie semblable au
B. o 1 e a e ne sont pas rares sur Nerium oleander dans les environs de
Montevideo et de Buenos-Aires.
3. Jaunisse de la betterave (B. tabificans Delacr. sur Beta vulgaris).
Cette maladie apparut d’une fa 5 on bien caracteristique a l’automne 1913,
pres de Buenos-Aires, dans des essais faits sur diverses varietes de betteraves
sucrieres dont la semence avait ete importee d’Europe; les plantes, dont les feuilles
attaquees resterent bien turgescentes, ne parurent pas souffrir mais la richesse
saccharine des racines fut tres mediocre. La maladie reapparut au printemps
suivant sur les pieds conserves comme porte-graines et se propagea meme dans
des champs de betteraves fourrageres, indemnes l’automne precedent. Des coupes
dans les feuilles attaquees montraient dans les cellules, des bacteries mobiles en
petites quantites.
4. Ecoulement muqueux des peupliers d’ltalie.
Des boursoufflures de l’ecorce suivies d’un ecoulement rougeatre apparurent
en octobre 1912 sur Populus pyramidalis plante dans le Delta du
Parana, causant de serieux prejudices. Des isolements sur gelose au mout de mai's
germe, fait avec le liquide des vesicules receuillis aseptiquement, donnerent des
cultures pures d’un bacille rendant les milieux visqueux mais qui, inocule dans
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Lucie n Hauman -Merck,
l’ecorce de P. monilifera (aucun peuplier d’ltalie n’existant pres du labo-
ratoire) ne reproduisirent pas Pinfection.
5. Maladie bact^rienne du noyer.
Spegazzini (20) cite comme tres commune au Chili une maladie bacte-
rienne de Juglans regia („maladie de Californie“).
6. Pourriture du bourgeon terminal des tiges de eanne k sucre.
Dans la region sucriere de Tucuman les cultures de Canne souffrent souveut
d’une maladie qu’on appelle dans le pays ,,Polvillo negro“, qui consiste en la
pourriture du point vegetatif, et dont la cause et le developpement sont encore
mal connus.
Elle se manifeste par le fletrissement des feuilles les plus centrales du bourgeon
terminal, au milieu des autres qui restent parfaitement vertes. Les feuilles seclies
se d6tachent alors sans aucun effort de la tige et leur base est completement des-
organisee. Si Ton ouvre longitudinalement une tige attaquee, on voit, au milieu
de gaines exterieure saines, le bourgeon terminal et le point vegetatif complete¬
ment pourris transformes en une pulpe brunatre, nauseabonde, a odeur tres
caracteristique, en meme temps buthyrique et acetique et qui rapelle tres exac-
tement celle du tan.
Contrairement a ce qui a ete decrit dans des maladies analogues (,,Pourriture
de la pointe“: Delacroix et Maublanc, Maladies des PI. cult, dans les
pays chauds p. 541) la pourriture semble ne jamais depasser le second entre-noeud;
les parties sous-jacentes, presque adultes deja, restent tout a fait saines. Si la
pourriture se produit de bonne heure comme il arrive, semble-t-il, par les printemps
humides, les degats sont graves, puisque les Cannes ainsi etetees ne croitront plus,
et que les rejets lateraux qui se produiront, seront sans valeur.
On ne connait pas encore l’agent de la maladie: des recherches bacteriolo-
giques ont 6te faites par M. Chavanne, a Tucuman (31) et par moi a Buenos-
Aires, cet automne, sans resultats definitifs. J’ai essay e d’infecter des Cannes avec
la pulpe pourrie d’echantillons malades provenant de Tucuman, en Pintroduisant
dans le bourgeon terminal, soit en versant une Emulsion de cette pulpe entre les
gaines des dernieres feuilles, soit plus directement en Pintroduisant par des ouver-
tures transversales faites a l’emporte-piece, ayant eu soin meme, dans quelques
cas, pour empecher une cicatrisation trop rapide, de meurtrir avec un corps dur
les tissus de la partie centrale. Bien que le temps ait ete tres pluvieux, la pourriture
ne s’est pa, declaree. J’ai fait d’autre part de nombreux essais de laboratoire sur des
tron 9 ons de Cannes correspondant a la partie attaquee dans Pinfection naturelle,
suivant exactement la methode que j’avais employee dans mes recherches sur les
alterations microbiennes des organes charnus des plantes (30, p. 506). J’ai obtenu
l’alteration des parties centrales les plus tendres des tron 5 ons infectes soit avec
de la pulpe, soit avec deux des bacteries isolees de celle-ci 1 ), mais dans aucun
cas, pas meme dans le vide, les tissus desorganises ne degageaient l’odeur caracte¬
ristique constante dans l’affection naturelle. II faut rappeler, d’autre part, que
les Cannes atteintes sont souvent perforees par des larves de divers insectes, Dip-
teres et Lepidopteres, mais il est bien certain qu’on peut trouver, surtout au debut
de la saison, des Cannes pourries ne montrant aucune perforation larvaire et que,
fort heureusement, toutes les Cannes perforees ne pourrissent pas., Cependant
1 ) J'en ai iso 16 5 bacteries, deux levures et un champignon du groupe des Oo-
e p o r a.
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Les parasites v6g6taux des plantes cultivees en Argentine.
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M. Chavanne n’aurait obtenu la pourritnre qu’en introduisant, dans des Cannes
saines, les larves d’un Diptere receuillies dans une canne pourrie: chose facile a
comprendre mais qui ne peut etre le mode general d’infection, puisque les larves
parasites nees au sein de la plante hospitaliere n’en sortent qu’A Petat d’adultes. —
La question reste done a Petude.
Maladies causes par des champignons.
Phycomycfctes.
7. Urophlyctis pulposa (Wallr.) surBeta vulgaris.
Je n’ai observe ce champignon que sur Beta vulgaris spontane, en
terrains legerement sales, pres de La Plata en octobre 1912. Les feuilles et les
petioles etaient abondamment couverts de gales dont quelques unes avaient plus
de 5 mm de diametre. II attaque aussi Chenopodium murale (17, 328).
8. Urophlyctis leproidea (Trab.) P. Mgn.
Spegazzini (17, p. 327) le dit abondant sur ,,les feuilles et les tiges“
de B. vulgaris pres La Plata en decembre 1905. Ne s’agirait-il pas plutot
de Pespece anterieure?
9. Urophlyctis alfalfae (Lagerb.) Magn.
A ete signalee par le meme auteur sur les tiges et feuilles (?) de M e d i c a g o
denticulata spontane pres La Plata (17, 325); on ne Pa pas observe sur
M. s a t i v a.
10. Cystopus Candidas (Pers.) Lev.
Ici comme en Europe cette espece est extremement commune de Pautomne
au printemps sur Capsella bursa-pastoriset diverses autres cruci-
feres sauvages, du detroit de Magellan au Paraguay. Dans les cultures elle est
incomparablement moins abondante: assez frequente sur Raphanus s a t i -
v u s elle est beaucoup plus rare sur Brassica oleracea done j’ai vu un
exemplaire attaque jusque dans les organes floraux.
11. Cystopus ipomeae-panduranae (Schwein) sur Batate.
N’apparait que rarement et en mars—avril k la face inferieure des feuilles de
Ipomea batatas sans causer aucun dommage. L’attaque est beaucoup plus
intense sur les feuilles et jeunes tiges souvent entierement deformees de Ipo¬
mea bona-nox L. spontan6 sur les bords du Rio de la Plata et souvent
eultive dans les jardins. On l’a signale depuis Buenos-Aires jusqu’au Paraguay.
12. Cystopus Tragopogonis (Pers.)
Atta<pie pour ainsi dire d’une fa 9 on constante, e’est a dire tous les ans, partout
ou on les seme, et souvent tres violemment, Tragopogon porrifolium
et Scorzonera hispanica, a Buenos-Aires et a Montevideo. Spe¬
gazzini l’a signale en outre sur Helianthus annuus et H. tube-
l* o s u s.
13. Cystopus Portulacae (DC).
Portulaca oleracea, dont la forme s a t i v a n’est pas cultivee
en Argentine, y est, tres abondant comme mauvaise herbe, de memo qu’au Para¬
guay et au Chili, et tres souvent attaque par ce champignon.
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Lucien Hauman-Merck,
14. Phytophthora infestans (Mont.) de By.
Bien qu’il ait ete plusieurs fois signale sur Solanum tuberosum
(26; 17, p. 313) ce champignon me parait rare dans le pays. II arrive souvent, il
est vrai, que les champs de pommes de terre aient tout a fait l’apparence d’avoir
ete attaques par lui, sans qu’il soit possible de decouvrir des conidiophores; mais
il arrive qu’on puisse alors trouver le mycelium dans les tubercules. Spegaz-
z i n i cite la maladie sur tomate, pour les environs de Sao Paulo au Bresil.
15. Sclerospora graminicola (Sacc.) Schrot.
Spegazzini (17, 132) Fa trouve sur les epis males de Z e a mays
pres de la ville de La Plata en decembre 1905. Ne s’agirait-il pas deS.macro-
s p o r a Sacc. ?
16. Plasmopara viticola (Berk, et Curt.).
Le mildiew existe d’une fa$on constante en Argentine, mais produit en general
peu de dommages. Depuis huit ans je l’ai vu reapparaitre regulierement chaque
automne sur Vitis vinifera dans les environs de Buenos-Aires, sur les
feuilles pretes 5 tomber. Il est rare qu’il apparaisse au printemps ou en ete, k
cause sans doute de l’habituelle seclieresse du climat, mais apres un printemps
humide ou quelques jours de pluie d’ete, il arrive qu’il se developpe brusquement
avec une tres grande intensite et mette la recolte serieusement en danger. Il a
ete signale dans l’Entre Rios (25) et je l’ai observe aussi a Tucumdn et a Misiones
(climat presque tropical), sur les feuilles tres tomenteuses de la „vigne americaine“
(Vitis 1 a b r u 8 c a), ordinairement respectee a Buenos Aires.
Dans la region viticole proprement dite du pays, au pied des Cordilleres de
Mendoza et San Juan (climat tres sec, zone irriguee), Plasmopara est au
contraire pour ainsi dire inconnu — aussi n’y a-t-on point recours au traitement
cuprique, indispensable au contraire dans les plantations, jusqu’a ce jour tres
peu importantes il est vrai, de la partie orientale et septentrionale du pays.
Plasmopara nivea (Ungr.) observee par Spegazzini (10, p. 20)
sur diverses Ombelliferes sud-americaines n’a jamais ete signalee sur aucune
autre plante cultivee.
17. Bremia Lactucae Regel.
Je ne Fai observe qu’une seule fois a Buenos-Aires sur Lactuca sativa
en pepiniere. Spegazzini Fa signale pour le territoire de Misiones.
18. Peronospora effusa (Grev.).
Apparait de temps a autres en hiver sur Spinacia oleracea sans
causer de grands dommages. Spegazzini Fa signalee sur Chenopodium
m u r a 1 e , C h. hircinumetCh. pappulosum.
19. Peronospora Nicotianae Speg. (description originale 10, p. 32).
Spegazzini qui avait observe cette espece sur divers N i c o t i a n a
indigenes Fa signalee (16) sur le tabac, dans la partie N. E. du pays (Misiones).
Le fait semble tres rare car la maladie est inconnue des cultivateurs de la region.
20. Peronospora parasitica (Pers.).
Est frequent sur Brassica oleracea, sans lui causer de grands
dommages et rare sur R a p h a n u s s a t i v u s. Il est abondant en hiver et
au printemps sur quelques mauvaises herbes, sur Coronopus didy-
m u s (L.), en particulier.
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Les parasites v6g6taux des plantes cultures en Argentine.
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21. Pcronospora Schachtii Fuckel.
Spegazzini Pa signalee sur Beta vulgaris cultivee dans les
environs de La Plata. Est certainement tres rare.
22. Peronospora Schleideni Ung.
Signale par le meme auteur sur les feuilles de Allium cepa cultive
pres de La Plata. Macrosporium coepicola Speg. 17, 1129) y etait
associe; existe aussi a Montevideo.
23. Peronospora Trifoliorum De By. (?)
On l’observe tous les ans au printemps sur Medicago sativa dans les
environs de Buenos-Aires, existe de meme sur Luzerne dans la Cordillere de Men¬
doza et au Chili pres de Santiago. Les feuilles attaquees sont remplies d’innom-
brables zygotes arrondis mais nettement anguleux, differents done du type europeen.
24. Chlorospora vastatrix Speg. (10, No. 17—1891).
Cette espece d’un genre nouveau, dont la diagnose ne figure pas dans les
Phycomycetes des Pflanzenfamilien et dont les zygotes sont restes inconnus, a
ete trouvee par son auteur dans les bulbes d’Allium cepa pres de La Plata,
au printemps 1890, et n’a plus ete signalee dans aucun des tres nombreux cata¬
logues mycologiques qu’il a publies depuis lors. Le champignon caracterise par
des conidies verdatres provoque la putrefaction du bulbe et serait trespernicieux 1 ).
25. Mucor stolonifer Er.
Comme je Pai demontre precedemment (30) e’est ce Mucor qui cause en
Argentine, comme dans PAmerique du Nord, la pourriture des racines d’l p o m e a
batatas au cours de leur conservation. Cette alteration difficile a eviter est
tres grave et entraine chaque annee des pertes considerables.
Parmi les Phycomycetes ayant suivi en Argentine des hotes cosmopolites,
je citerai les suivants, assez frequents:
Synchytrium Stellariae Fuck, et S. a u r e u m Schrot., commun
sur Stellaria media.
Cystopus Bliti (Biv.) sur divers Amarantus.
Peronospora Alsinearum Casp. sur Cerastium arvense
et C. vulgatum (Detroit de Magellan et Montevideo).
P. d i a n t h i de By sur Silene gallicaet sur S. cisplatensis
Camb., espece sud-americaine.
Je citerai aussi Synchytrium Echii Speg. (17, p.332) signale sur
Echium violaceum, Borraginacee europeenne qui abonde d’une fa^on
extraordinaire dans les prairies de la province de Buenos-Aires.
Ascomycetes.
26. Exoascus deformans (Bkr.) Fck.
Est extremement frequent dans tout le pays de meme qu’a Montevideo sur le
pecher (Persica vulgaris) qui est, de loin, l’arbre fruitier le plus cultive
x ) Schroeter, dans le supplement aux Phycomycetes des Pflanzenfamilien
(I, 1, p. 530), dit ne pas avoir pu se procurer la diagnose de ce genre publtee en 1891,
dans une revue pour ainsi dire introuvable; je crois utile done de la transcrire ici:
Chlorospora Speg. (n. gen.): Mycelium hyphoideum dense
ramoso-intricatum hyalinum endogenum haustoris prae-
ditum; hyphae conidiophorae superf iciales pinnatim al-
terni-ramo8ae; ramuli spinaefor mes monocarpici; conidia
acrogena simpliciacolorata plasmopara. Oosporae ignotae.
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428
Lucien Hauman-Merck,
ici; il attaque aussi les jeunes brugnons. En certaines annees (1905—1907, annees
tres seches) j’ai vu souvent des arbres dont au printemps toutes les feuilles etaient
attaquees et dont certaines atteignaient une largeur de sept cm! Les pulverisations
hivernales k la bouillie cupro-calcique ont donne d’excellents resultats et la maladie
a decline dans ces dernieres annees (moins seches et plus favorables a la vege¬
tation). J’ai observe avec frequence les feuilles sortir deformees du bourgeon au
premier printemps. La feuillaison d’ete est toujours absolument indemne. J’ai
eu, d’autre part, l’occasion d’observer un cas evident d’infection par spore k tres
grande distance: un jeune pecher, ne de semis dans une ile du lac Nahuel-Huapi
(au pied des Andes, par 41° de latitude sud), et conserve par curiosity plutot, dans
une region ou, en raison du climat rigoureux, le pecher n’est pas cultivable, region
au surplus presque deserte et separee par d’immenses territoires incultes des con-
trees ou sa culture est courante, fut brusquement attaque par Exoascus apres
etre reste plusieurs annees parfaitement sain.
27. Exoascus Pruni Fuck.
Spegazzini l’observa en 1908 sur Prunus sativus, mais il est
certainement tres rare et le prunier du reste tres peu cultive en Argentine.
28. Taphrina aurea (Pers.) Fr.
N’a jamais ete signale qu’une seule fois et par le meine auteur, sur Popu-
1 u s nigra (rives du Rio Negro).
29—30. Maladies & Sclerotinia.
1. J’ai observe un mycelium et des sclerotes sur Phaseolus vulgaris,
cultive en couche, pendant l’hiver: il s’agissait probablement deS. Fuckeliana
De By. qui a 6te signale sur la vigne pres de Mendoza. Spegazzini a decrit
unBothrytis platensis Speg. (17, p. 1055) commun sur les tiges et
feuilles des plantes cultivees en serre, et un B. ampelophila Speg. (17,
p. 1054) abondant sur les sarments languissants de Vitis riparia, a
La Plata.
2. J’ai observe souvent sur les racines de Dahlia, et cet hiver sur carotte
fourragere, des alterations couvertes du mycelium et renfermant des sclerotes
entierement semblables a ceux de S. Libertiana Fuck.
31. Pseudopeziza Medicaginis (Lib.) Sacc.
Est extremement commun sur Medicago sativa et se developpe
souvent avec intensite, de la vallee du Rio Negro au Nord de Santa Fe: j’ai compte
parfois plus de soixante-dix taches sur un seul foliole. Il est rare au contraire sur
les Medicago spontanes. Les Trifolium (T. pratense, dans les
champs d’experience et T. repens partout frequent dans le gazon) semblent
ne jamais etre atteints et cela tout pres de plantes de luzerne attaquees, fait
qui plaide en faveur de la separation de cette espece de P s. trifolii (Biv.).
32. Sphaerotheca pannosa (Wallr.) Lev.
Tres commun dans tout le pays sur les rosiers k feuilles lisses; mais k Buenos-
Aires, oil les rosiers trouvent des conditions de climat ideales, ce ne sont guere que
les plantes ou les rameaux croissant a Tombre qui en aient a souffrir. Il a et£
signale aussi a Montevideo et Sao Paulo.
Sur pecher, roidium est ties rare, 1’arbre ne se cultivant qu'en plein vent.
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Les parasites v4g6taux des plantes cultivees en Argentine.
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33. Erysiphe graminis DC.
Oidium monilioides Linck est frequent en hiver et au printemps sur
Tritioum, Avena et surtout les Hordeum cultivds, de meme que
surplusieursGramineesspontan6es(Bromus unioloides, Poa annua).
Je n’en ai trouve les perith^ces que dans les hautes Andes de Mendoza (2.800
a 3.000m) sur Bromus macrantha.
34. Erysiphe polygoni DC.
Oidium erysiphoidesFr. n’est pas rare k Buenos-Aires, et surtout
a Tucuman oh la culture maraichere pour la production de primeurs prend un
developpement considerable, sur Phaseolus vulgaris et plus encore
sur Pisum sativum. J’ajouterai que le melon et les Cucurbitacees en general,
qui souffrent tant de l’Oidium dans l’Europe centrale, n’en sont, peut-on dire,
jamais attaquees dans les environs de Buenos-Aires (etes chauds et relativement
secs). Spegazzini (16, p. 723) signale ce champignon sur 98 especes (apparte-
nant k 29 families) parmi lesquelles: P a p a v e r somniferum, Brassica
oleracea, B. n a p u s , B. campestris, Sinapis nigra, Viola
odorata, Cucurbita pepo, Petroselinum sativum et
Ipomea batatas.
E. Galeopsidis DC. a ete observe sur Calceolaria dans les hautes
Andes de Mendoza, (17, 474).
35. Uncinula necator (Schw.) Burr.
L’Oidium ae la vigne est repandu dans tout le pays, ainsi que dans l’Uruguav,
depuis la vallee du Rio Negro inf£rieur jusqu’a Misiones; dans la grande region
viticole de Mendoza, San Juan et La Rioja, le traitement au souffre est generale-
ment applique, mais, en raison sans doute de la secheresse du climat, les dommages
causes sont tres peu considerables. On n’a pas signale de perithece. Cicinno-
bulus Cesati D. By. l’accompagne parfois (16, 786).
36. Oidium evonymi-japonici (Arc.) Sacc.
Est frequent sur Evonymus japonicus plantes au endroits ombrages;
la maladie n’apparait jamais sur les plantes croissant en plein soleil.
37.|OidiumJ’quercinum' Thiimen?
Depuis quelques annees un Oidium qui n’appartient certainement pas k
Phyllactinia corylea (Pers.) Karst. 1 ), apparait en automne, en diffe-
rents points de la province Buenos-Aires, dans les pepinieres de chene (dans un
cas, m’assure-t-on, sur Quercus palustris). Cet Oidium avec ses taches
de feutrage dense, d’un blanc £clatant, ressemble beaucoup au precedent: tous
deux appartiendraient-ils au genre Microsphaeria?
38. Oidium farinosum Cooke.
Spegazzini (17, p. 1043) le signale comme abondant sur les feuilles et
rameaux dePyrus malus pres de Cordoba, en septembre 1905.
39. Les Fumagines.
Je ne suis pas en mesure de repondre le probleme ardu de la syscematique des
Fumagines, duquel malheuresement, bien qu’elles soient frequentes sur les plantes
*) Je l’ai observe, avec peritheces sur divers A d e s m i a dans la haute Cor-
diliere de Mendoza.
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430
Luoien Hauman - Merck,
cultivees dans les environs de Buenos-Aires et de La Plata, M. Spegazzini
ne s’est jamais occupe (il cite uniquement, en 1880, Fumago vagans Pers.
sur feuilles de V i t i s v i n i f e r a) et il n’a etudie les champignons de ce groupe
que pour Ilex paraguariensis, la Yerba-mate. Je me bornerai done
a citer ici les plantes cultivees que j’ai vues recouvertes de ,,noirs“. Je ferai remar-
quer au surplus que, bien que le climat de Buenos-Aires soit nettement tempere
et souvent tres sec, des champignons epiphylles peuvent se developper sur les
plantes pendant les periodes humides, en dehors de la presence d’Aphides ou de
Cochenilles, cela sur certaines especes surtout dont les secretions glandulaires
liormales, remplacent sans doute le miellat des insectes: e’est le cas de certaines
plantes xerophiles vernissees Larea nitida (Zygophyllacee) par exemple,
lorsqu’on la cultive k Buenos-Aires.
Fumagine des pechers: Assez frequente en ete sur les rameaux
attaques par les Aphides.
Fumagine des Chrysanthemes: Au cours des automnes humides,
sans qu’on y trouve de puyerons.
Fumagine des mandariniers: Se developpe violemment pendant
les automnes et les hivers humides (1913) sans qu’on puisse, me semble-t-il, consi-
derer comme la cause du mal les cochenilles qui en plus ou moins grande abondance
existent presque toujours sur les mandariniers.
Fumagine des citronniers: On observe souvent a la face in-
ferieure des feuilles, de gros coussinets herisses formes d’un mycelium portant
des spores noires, recouvrant completement les carapaces des cochenilles.
Fumagine des Camelias: Elle est assez frequente; Spegazzini
(17, 44) a signale un Pleospora herbarum (Prs.) Halim., forma c a -
m e 11 i a e Speg.
Fumagine des pommes: Une variete de pommes, produite en
abondance dans les lies du Delta du Parana, est toujours recouverte d’un voile
adherent de mycelium sterile, mycelium auquel cette variete doit son nom vul-
gaire de ,,cara sucia“ (figure sale).
Fumagine des Gardenias: Tres frequente et due a la presence de
cochenilles.
Fumagine d e l’o 1 i v i e r: Est rare dans les environs de Buenos-Aires;
a ete signale pour Mendoza.
Fumagine de la canne a sucre: Fumago? Sacchari
Speg. (12, p. 66), forme tres souvent d’epaisses croutes noires sur les tiges de canne,
aux parties abritees par les gaines des feuilles; il est sans aucune importance.
Fumagine de la yerba-mate: Les feuilles persistantes de Ilex
paraguariensis spontane dans les forets de la region de Misiones, au Para¬
guay et au Bresil, et aujourdhui plus en plus cultive, sont frequemment recouvertes
de champignons epiphylles. S p e g a z z i n i (18, p. 113) dit que, quoique tres com-
muns, ils sont peu nuisibles, en raison sans doute des tailles constantes que com-
porte l’exploitation de PI lex; il a decrit les especes suivantes: Paracapno-
dium pulchellum Speg. (17, p. 478), Asterina mate Speg. (id.
736 et 18, 41) et M e 1 i o 1 a Yerbae Speg. (Id. 9).
40. Claviceps purpurea (Fries.) Tul.
Semble tres rare dans les cultures (sur Hordeum sativum, d6cembre
1911 pres de Buenos-Aires). Des sclerotes apparaissent souvent au contraire sur
des Graminees sauvages, depuis PUruguay jusque dans la Patagonie australe:
j’en ai observe sur diverses especes des genres Spartina, Hordeum,
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Les parasites vegctaux des plant es cultivees en Argentine.
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Poa; Spegazzini mentionne S c 1 e r o t i u in c 1 a v u s sur des L o 1 i u m,
Festuca, Glyceria, Holous, Andropogon.
41. Phyllachora Bromi Fuck.
N’est pas rare sur les feuilles vertes de Broraus u n i o 1 i o i d e s.
42. Rosellinia necatrix (Hart.) Berl.
La forme conidienne (Dematophora necatrix Hart.) a ete signalee
au Chili, par Lavergne sur le noyer, la vigne, les orangers, les citronniers, etc.
43. Mycosphaerella Mori Fuck. (Cylindrosporium Mori Cav.).
Frequent sur les muriers dans les environs de Buenos-Aires. J’ai pu, en ce
printemps tres humide (mai 1914), observer en meme temps les conidies du C y -
lindrosporium etles peritheces du Mycosphaerell a.
Black.-Rot de la Vigne.
Voir Phoma acinicola Speg., p. 440.
44. Ophiobolus graminis Sacc.
A ete signale en 1900 pour differents points de la province d’Entre Rios et
aussi pres de Santa Fe, mais il ne semble pas que le champignon ait ete observe
et la maladie n’a plus jamais ete mentionnee; son existence dans le pays reste
douteuse.
45. Gnomonia leptostyla (Fr.) Ces. et Not.
D’apres C. Lavergne (32) la forme conidienne de ce champignon (Mar-,
sonia Juglandis (Lib.) Sacc. est frequente et cause d’assez serieux dom-
mages aux noyers, au Chili ou elle est connue sous le nom de Peste noire. L’auteur
conseille le traitement au sulfate de fer acide.
Ustilagin6es.
46. Ustilago Tritici (Pers.) Jensen.
Existe sans etre jamais tres abondant dans toute les cultures de froment de
1’Argentine — jusqu’au sud de la Patagonie — de meme que dans l’Uruuuav et
le Chili.
47. Ustilago Avenae (Pers.) Jensen.
Comme le precedent jusque dans la Patagonie australe (Santa Cruz).
48. Ustilago Hordei (Pers.) Kell, et Sw.
Est frequent sur Forge distique (Faculte d’Agronomie de Buenos-Aires),
mais je l’ai observe aussi en assez grande abondance sur l’escourgeon (H. sati¬
vum, hexastichum, vulgar e) dans l’ouest de la province de Buenos-
Aires. L’aspect des epis charbonnes et celui des spores demontrent qu’il s’agit
bien de cette espece et non de la suivante.
49. Ustilago nuda (Jens.) Keller.
Frequent sur les orges a quatre et a six rangs, mais je l’ai aussi observe sur
une orge distique.
50. Ustilago Maydis (DC.) Corda.
Extremement frequent tous les a ns dans toutes les cultures et cause de serieux
dommages. Je l’ai observe aussi sur le teosinte (Euchlaena mexicana)
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Lucien Hauman -Merck,
cultive a cote du male, dans les champs d’experiences de la Faculty d’Agronomic
de Buenos-Aires. Les tiges seules etaient attaquees, mais les tumeurs de meme
que les spores etaient identiques a ceux du charbon du mais: etant donnee la spe¬
cif i te bien connue des Ustilaginees le fait est interessant si Ton se souvient des
theories emises sur la tres proche parente du teosinte et du mais; par contre
Euchlaena ne presentait pas la moindre tache de rouille, alors que le mais
etait couvert de sa P u c c i n i a.
51. Ustilago abortifera Speg. (16, 379).
Sur les fleurs feminines de mais cultive pres de Salta: a premiere vue les epis
attaints se distinguent 5 peine des epis sains; iL sont legerement gonfles mais les
spathes restent intactes. Les spores lisses sont brunatres, de 10 a 13 ja de diametre
et degagent une odeur fetide; ils seraient veneneux et employes par les indigenes
comme abortif. L’espece n’a ete signalee, que je sache, par aucun autre auteur.
52. Ustilago Sorghi (Link.) Pass.
Etait frequent sur Sorghum vulgare, tree peu cultive, dans de
petites parcelles d’essai (Faculte d’agronomie de Buenos-Aires). Spegazzini
le signale pour la Plata (sub Sphacelotheca 17, 353 et comme u. sor-
g h i c o 1 a Speg. ibid. 94).
53. Ustilago Panici-miliacei (Pers.) Wint.
Comme le precedent, mais plus rare.
54. Ustilago bromivora Fisch. de W.
Attaque tres frequemment Bromus unioloides, Graminee indigene
que Ton commence a cultiver comme fourrage, et constituerait un serieux incon¬
venient pour l’obtention des semences. Attaque aussi Bromus mollis et
d’autres especes sud-americaines, de la Terre de Feu jusqu’a Jujuy.
55. Ustilago Tragopogonis (Pers.) Schroet.
D’apres M. R i m b a c h frequent a Montevideo. Est inconnu dans le pays.
56. Ustilago? Haescndockii West.
Spegazzini le signale comme frequent sur Morus rubra (Jujuv)
etMorus nigra (Mendoza, La Plata).
57. Tilletia Tritici (Bjerk.) Wint.
Extremement repandu en Argentine et dans PUruguay.
58. Tilletia laevis Kiihn.
Plus rare que le precedent. Existe aussi dans PUruguay et au Chili.
59. Ustilagopsis deliquescens Speg. (2, p. 27).
Attaque avec une extreme frequence les fleurs dePaspalum dilata-
tuin, excellent fourrage indigene que l’on commence a cultiver: il produit
entre les glumes une secretion sucree et le fruit avorte. Comme l’indique son
auteur (17, p. 370) cette espece est assurement tres voisine des Saccharo-
m y c e s. Des cultures pures out ete obtenues dans mon laboratoire, mais l’etude
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Les parasites veg^taux des plantes cultiv^es en Argentine.
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n’a pas ete achevee. J’ai observe, il y a quelques annees un organisme analogue
sur le mals: l’albumen tout entier etait remplace par des cellules de levure, mais
je n’ai pas eu l’occasion d’en poursuivre l’etude.
Comme ayant suivi des hotes cosmopolites ou attaquant aussi des especes
sud-americaines, je citerai les Ustilaginees suivantes:
U. Hydropiperis (Schum.) Schrot. tres frequent sur divers Poly¬
gonum indigenes, depuis Buenos-Aires jusqu’aux provinces septentrionales.
U. neglecta Niessl. sur Setaria setosa, pres de Salta.
U. Rabenliorstiana Klihn. sur Digitalis sanguinalis.
U. olivacea (DC.) Thiim. sur Carex pe-eudo-cyperus, abon-
dant pres de Buenos-Aires.
U. hypodytes (Schl.) Fr. sur Stipa papposa.
U. v i o 1 a c e a (Pers.) Fuck, sur Lychnis au bord du Rio Negro.
Thecaphora hyalina Fingh. dans les capsules de Convolvulus
a r v e n s i s dans les Andes de Mendoza, a 2700 m (17, p. 362).
Urocystis Anemones (Pers.) Schrot. Sur les bractees de l’involucre
de Anemone major (section Barneoudia) qui est une des plantes
atteignant les altitudes les plus elevees (4.000 m) dans cette meme partie de la
Cordillere, (U. Anemones var. andina Speg. 17, p. 90)v II est curieux
de remarquer que les anemones sont tres peu nombreuses dans cette partie de
l’Amerique australe et que cette Ustilaginee n’a pas ete signalee pour A. d e c a -
p e t a 1 a commune en de nombreux points du pays.
60. Entyloma Calendulae (Oud.) Schrot.
Sur les feuilles de Calendula officinalis pres de Buenos-
Aires, en 1880; il n’a plus ete observe depuis lors.
Ur6din6es.
C’est particulierement pour ce qui est des Uredinees, que les comparaisons
geographiques auxquelles je faisais allusion dans l’introduction a ce travail,
seraient interessantes et Ton a souvent repete du reste, que le fait de l’abondance
dePuccinia graminis en Australie fut un des points de depart des travaux
d’E r i k ss o n. Il est evident en effet, que si la conservation des rouillesd’une annee
a l’autre se fait en regie generate par la graine, qu’il s’agisse d’un mycoplasme,
d’un mycelium ou de spores adlierentes, leur propagation immediate ne sera pas
moins reguliere et certaine partout ou seront semees des graines d’espeees tres
regulierement attaquees par ces parasites, comme les cereales par exeinple, or ce
n’est pas toujours le cas.
Dans les observations qu’on trouvera ci dessous et qui portent sur une tren-
taine d’especes, certains faits comme l’apparition brusque d’une Uredinee sur des
plantes annuelles qu’on n’avait jamais vu attaquees jusqu’alors (Puccinia
H i e r a c i i No. 84), ou comme la Constance de quelques Puccinia sur les
cereales, plaideraient en faveur des idees modernes sur la propagation des rouilles;
d’autres, plus nombreux et plus probants peut-etre, leur sont contraires. J’ai
fait remarquer deja que certains champignons comme les Ustilaginees, l’H e 1 -
minthosporium de l’orge suivent leurs hotes avec beaucoup plus de regu-
larite que lea rouilles. L’absence constante de certaines Uredinees est aussi inter-
essante, surtout dans le cas de certaines Puccinia des cereales, jamais obser-
vees, alors que d’autres sont toujours presentes sur le meme liote (P. g 1 u m a -
rum, P. graminis, f. sp. A v e n a e).
Zweite Abt. Bd. 43. 28
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Lucien H&um&n-Merck,
Les seules conclusions qu’il me semble pouvoir tirer de mes tres nombreuses
observations sur ces parasites, sont que d’une part, la propagation par la graine,
si elle existe, n’est certes pas generate, meme pour les cereales, que d’autre part,
le role des uredospores arrivant k saturer pour ainsi dire une region, est sans doute
tres souvent considerable et qu’au surplus, il faut s’attendre a trouver, d’une
espece a l’autre dans les Uredinees, des differences aussi considerables dans les
procedes de propagation que celles qu’on a reconnues chez les Ustilaginees.
61. Melampsora Lini (DC.) Tul.
La rouille du lin existe tous les ans dans toute la province de Santa Fe et est
tres commune dans 1’Entre Rios (28, p. 162). Pres de Buenos-Aires, elle fit son
apparition en 1911 d’une facjon extraordinairement intense dans quelques parcelles
ensemencees avec des graines provenant de l’interieur du pays, les parcelles voi-
sines restant indemnes ou presque. La recolte fut entierement detruite 1 ) et quelques
graines que j’avais pu recolter ont donne l’annee suivante des plantes malingres
mais sans rouille; elle existe aussi k Montevideo.
62. Melampsora populina Jacq.
Ce champignon semble bien etre subitement apparu vers 1905 sur Populus
monilifera, tres frequemment plante en Argentine, et s’est repandu k tel
point que depuis plusieurs annees, il est difficile en fevrier—mars de trouver une
feuille qui n’en soit pas couverte. Les uredospores commencent k apparaitre en
janvier; plus tot il est impossible d’en trouver la moindre trace. En avril les
feuilles sont pleines de t&eutospores mais les arbres ne paraissent nullement en
souffrir.
P. pyramidalis presente parfois quelques spores que je crois appartenir
a la meme espece. La regularity parfaite de la reapparition annuelle de cette Ure-
dinee dans tout le pays (du sud de la province de Buenos-Aires, a Tucuman et k
Mendoza), sur un arbre a feuilles caduques et appartenant k un genre exotique,
rend fort interessante la question de la propagation du parasite d’une annee k
l’autre: on sait que M. populina produit ses A e c i d i u m sur des especes
du genre Allium, mais aucune des especes du genre Nothoscordum,
longtemps considere comme une section de Allium, tres communes (mauvaises
herbes des jardins) dans presque tout le pays, ne porte d’A e c i d i u m (il existe
pourtant Uromyces vernalis Speg. qui produirait ses teleutospores et
ecidies sur N. striatellum, mais il est rare sans doute car je ne l’ai jamais
observe): il semble done qu’il faille admettre l’hivernage des mycelium dans les
rameaux.
63. Melampsora aecidioides DC.?
J’ai observe pour la premiere fois et en abondance en mars 1913 a la face
inferieure des feuilles de Populus alba, les spores grands et epais des ure¬
dospores d’une Uredinee qui semble appartenir a cette espece. Il a reapparu a
l’automne 1914. J’ajouterai que ni Mercurialis p e r e n n i s ni C h e li¬
do n i u m m a j u s n’existent dans le pays.
64. Uromyces Betae.
Je n’ai observe cette espece en Argentine que sur Beta vulgaris spoil-
lane en terrains legerement sales; a Montevideo (zone littorale), les varietes cul-
tivees en presentent constamment sur toutes leurs feuilles. Mais a Buenos-Aires,
x ) Voir No. 115.
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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv6es en Argentine.
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je n’ai jamais pu depuis 1905, en trouver le moindre vestige dans les oultures: on
pourrait done croire que le chlorure de sodium favorise le developpement du para¬
site.
66. Uromyces Fabae (Pers.).
N’est pas frequent dans la province de Buenos-Aires; existe a Mendoza et
a Montevideo.
66. Uromyces Phaseoli Wint.
Est tres commun sur Phaseolus vulgaris, surtout en automne
dans les provinces centrales du pays. Je n’ai jamais pu trouver d’A e c i d i u m.
67. Uromyces Pisi (Pers.) D.By.
Spegazzini la signale sur Pisum sativum pres de La Plata. 11 est
certainement tres rare.
68. Uromyces striatus Schrot.
Extremement frequent depuis le Rio Negro jusqu’& Oran, de meme qu’en
Uruguay, sur Medicago sativa. Les feuilles, qui restent alors petites,
sont couvertes d’innombrables pustules. Les exemplaires argentins different
du type, difference qui me parait constante (Spegazzini 16, p. 411).
Je signalerai en passant qu’on trouve tres souvent Darluca filum
Cast, associe a la rouille de la luzerne 1 ).
69. Uromyces Trifolii (Hew.) Lev.
Tres rare sur Trifolium repens (La Plata), 17, p. 96).
70. Uromyces earthagenensis Speg.
Sur Manihot carthagenensis dans les environs de Buenos-Aires
(XVI, p. 415).
Rouille des C6r6ales.
71 —76. Rouille du froment (Triticum sativu m).
Dans toutes les provinces centrales du pays, qui sont les seules oil la culture
du froment se fait sur une grande echelle, les Uredinees attaquent le ble avec une
extreme violence et je crois qu’elles sont, k cote des precedes parfois par trop sim-
plistes de la culture extensive, une des raisons du rendement extremement faible
de cette cereale (800 kg par hectare, en moyenne). Sur de nombreux echantillons
de provenance tres diverses, je n’ai trouve que deux especes: Puccinia tri-
tic i n a Eriks, et P. graminis Pers. f. sp. T r i t i c i.
P. triticiname parait de beaucoup la plus commune, dans la province
de Buenos-Aires, tout au moins. Dans les environs de la ville de ce nom elle ne
manque jamais, et il n’est guere possible de trouver une seule plante, une feuille
meme qui ne soit pas atteinte. Les uredospores apparaissent en general des le mois
-de septembre, epoque k laquelle les plantes ont 40 a 50 cm de hauteur, mais j’en
ai observe en juillet et meme en avril sur les individus spontanes dej& en fleurs.
Generalement les plantes jeunes n’en presentent pas, sauf dans le cas de semailles
excessivement tardives. Les teleutospores apparaissent ensuite et leurs innom-
*) Un exemple bien plus remarquable d’une telle superposition de parasites eBt
signal^ par Spegazzini (17, 367), qui obeerva Didymella darluoiphila
Speg. sur Darluca australis Speg. associ£e a Puccinia andropogo-
nico 1 a Speg. sur Andropogon condensatus dans le territoire de Mi-
siones.
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436
Lucien Hauman-Merck,
brables spores occupent souvent pres de la moitie de la surface foliaire. Les graines
et les tiges sont moins attaquees.
P. g r a m i n i s ne se manifeste que plus tard, en octobre-novembre; au cours
des annees seches elle pmt manquer tout a fait. Si le printemps au contraire est
humide elle se developpe avec intensity couvrant les graines de larges croutes
noires; elle envahit sou vent amsi les glumes, les barbes et meme la face inferieure
des glumelles. Bien que je l’aie beaucoup cherchee, je n’ai jamais pu trouver
P. glumarum (Sehum.), pas meme sur un grand nombre de varietes dont les
graines avaient ete introduites directement de France. Spegazzini a d’autre
part decrit trois rouille,:. indigenes parasites du froment, ce sont:
P. tritricorum Speg. (17, p. 110, 378), du type Rubigo-vera
(spores couverts), caracterise par l’inegalite des cellules de la teleutospore, la supe-
rieure plus petite et tres sensiblement carree (San Juan et Cordoba).
P. brachypus Speg. (17, p. 98, 380) du meme type, mais a pedicelle
large et court.
P. megalopotamica Speg. (16, p. 449) se rapprochant du type g ra¬
in i n i s (spores nus mais presentant des paraphyses (environs de La Plata).
II m’a ete impossible de rencontrer aucun echantillon correspondant exacte-
ment a ces especes, mais pour ce qui est des deux premieres, il est general de
trouver en plus ou moins grand nombre dans les spores deP. triticina, parini
des teleutospores de formes differentes, des spores repondant tres exactement
a ces deux formes; les formes a pedicelles courts et larges sont meme majo.ite
dans les nombreux echantillons de P. triticina que j’ai observes.
Si la rouille abonde dans le centre de la Republique, du Rio Negro au nord
de Santa Fe, j’ai par contre observe sa constante absence dans les regions eloignees
des zones a froment proprement dites: a Mendoza (region seche, vinicole et fruti-
cole ou la culture n’est possible que grace a l’irrigation et ou les cereales ne sont
pas cultivees), dans de petites cultures, de meme que sur des plantes isolees sub-
spontanees, je n’ai pas pu trouver, au printemps dernier, la moindre tache d’Ure-
dinees, ni sur le froment, ni sur l’avoine ou l’orge; de meme, autor du lac Nahuel-
Huapi, des cultures d’un ble dur originaire du Chili, separees de tout autre centre
agricole par d’immenses etendues incultes, ne presentaient pas un spore de rouille
(fevrier—mars 1910) et il m’a de meme ete impossible d’en trouver cet ete, dans
de petites cultures isolees dans 1’immense desert de la Patagonie australe (Terri-
toire de Santa Cruz). UstilagoTriticietU. Avenae, au contraire,
s’y trouve trequemment.
Quant a la resistance opposee par les diverses varietes, je n’ai pu arriver en¬
core a des resultats bien concluants; il semble pourtant que sous le climat de
Buenos-Aires les froments Rieti ^oient les moins attaquees, parmi les bles tendres,
surtout par P. g r a m i n i s , et que les amidonniers (T. d u r u m) le soient moins
que les ble: ordinaires (T. s a t i v u m). Quant a l’epeautre (T. spelt a) non
cultive en Argentine et seme a differentes reprises dans mon champ d’essai8,
parmi des parcelles de ble tres attaquees, il est toujours reste pour ainsi dire in-
demne, presentant a peine quelques raies spores de P. triticina, au point
qu’on pourrait se demander s'il n’a pas lui aussi sa forme specifique 1 ).
76. Rouille de l’orge.
Pendant de nombreuses annees, (annees seches 1906 — 1910) il m’a ete impossib}
de trouver un spore d’uredinees dans les champs d’orge des environs de Buenos^
x ) Voir robservation sur un cas analogue, au paragraplie suivant.
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Les parasites v6g6taux des plantes cultivees en Argentine.]
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Aires; en 191], pour la premiere fois, j’ai vu quelques spores de P. gr a minis
f. sp. S e c a 1 i s, k la mi-decembre, sur les tiges en retard et presque exclusivement
sur les dernieres feuilles enveloppant I’epis. Comme cette annee-la justement
P. g r a m i n i s s’etait montre tres abondant, des le debut de novembre, sur les
pareelles de ble voisines, on pourrait se demander si ces rares cas d’infection ne
sont pas attribuablej a quelques spores de la forme t r i t i c i, exceptionnellement
capables parmi les milliers qui seront tombes sur les plantes d’orge, d’infecter
celles-ci? — Pres de la Sierra de la Ventana, j’ai vu de grands champs d’orge qui
semblaient brules par l’H elminthosporium et qui ne presentaient pas
une seule tache de rouille; j’ai fait la meme observation cet ete dans la Patagonie
australe. Pres de Rivera, au contraire, dans Test de la province de Buenos-Aires,
en decembre 1911, les champs d’orge etaient assez fortement attaquees par P.
g r a m i n i s.
Je n’ai jamais pu trouver en Argentine P. simplex.
77. Rouille de l’avoine.
L’avoine sous le climat de Buenos-Aires est tellement attaquee par P. L o 1 i i
Niessl. que par les printemps humides la recolte en peut etre compromise. Des
la fin de l’hiver, les champs en sont rougis; si l’on penetre dans un champs d’avoine
on en sort avec les vetements taches par les uredospores, et par un temps sec, la
terre au pied des plantes, on est souvent coloree. J’ai remarque que les plantes
subspontanees, tres precoces, — en general elles germent des la fin de l’ete — sont
plus attaquees encore que les cultures. Avena fatua estde meme tres ener-
giquement attaquee. Des plants de Rhamnus cathartica cultives k
moins de cent metres des champs d’avoine rouillee n’ont jamais montre d’aecidium.
Je n’ai jamais observe qu’une seule fois et en tree; petite quantite (Rivera,
decembre 1911) P. graminis f. sp. Avenae; elle manquait absolument
l’an dernier, sur toute une serie de varietes introduites directement d’Europe et
qui furent attaquees avec une extraordinaire intensite par la rouille couronnee 1 ).
Les tres petites cultures isolees dans les regions desertes que j’ai eu l’occasion d’ob-
server en Patagonie (Santa Cruz) et dans le Sud du Chili (autor du lac Todos les
Santos, 41° lat.), ou les charbons n’etaient pas rares, n’etaient pas attaquees par
la rouille. Lolium italicum tres frequent dans les champs se couvre
d’uredospores identiques k ceux de 1’avoine, raais je n’ai jamais pu trouver leurs
teleutospores.
78. Rouille du seigle.
Tres peu cultive en Argentine, le seigle dans les champs d’experiences de la
Faculte d’Agronomie est presque toujours absolument indemne de toute Uredinee,
meme lorsque dans des pareelles voisines l’orge montrait quelques spores de P.
graminis. Chose plus curieuse, dans la colonie de Rivera de grands champs
de seigle etaient absolument sain alors que dans le meme domaine l’orge presen-
tait en abondance des spores de P. g r a m i n i s , qui d’apres Eriksson serait
la f. sp. s e c a 1 i s. Seuls quelques plants subspontanes tres en retard, au bord des
routes, etaient attaques. En septembre et octobre 1913, de rares spores d’Uredo
de P. dispersa (spores presque rondes) ont apparu sur des varietes de seigle
introduites de France.
79. Puccinia Maydis Berang.
Est general dans les champs de mais et se developpe souvent avec violence.
Les spores se produisent parfois sur le rachis de l’inflorescence male. Je noterai
l ) On y trouvait associ6 en 6norme abondance les picnides de Darluca que
je n’avais jusqu’alors jamais observe sur aucune c6r6ale.
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Luoien Hauman - Merck,
en passant qu’aucune des especes d’O x a 1 i s , tres abondante*dans les environs
de Buenos-Aires (0. corniculata entre autres, cite comme hote ecidien,
mauvaise herbe dans les champs), ne presente jamais d’A e c i d i u m. — La rouille
du sorgho — peu cultive il est vrai — n’a jamais ete signalee.
80. Puccinia Poarum Niels.
Poa pratensis, cultive dans les gazons, etPoa annua spontane
sont parfois si couverts d’uredospores de P. Poarum qu’on en voit de loin les
taches orangees, mais je n’ai jamais pu trouver de teleutospores. Le genre T u s s i -
I a g o , hote ecidien, n’existe dans le pays ni indigene, ni introduit.
81. Puccinia bromina Erikss.
Sur les feuilles deBromus Schraderi( = Br. u n i o 1 o i d e s), pres
de Cordoba (S p e g a z z i n i 17, p. 383).
Je citerai enfin Puccinia Phragmitis (Schum.), tres frequent sur
Phragmites communis, spontanes sur les bords du Rio Negro et dans
les environs de Mendoza, sans que l’aecidium ait ete signal! sur les nombreux Rumex
europeens communs dans tout le pays.
82. Puccinia Arachidis Speg. (5, p. 107).
Sur Arachis hypogaea, au Paraguay.
83. Puccinia Chrysanthemi Roze.
Je l’ai observe deux fois, avec assez d’intensite en automne, sur les feuilles
des chrvsanthemes cultives.
84. Puccinia Hieracii (Schum.) Mart.
Je ne l’ai observee qu’une fois (1909), mais avec une extraordinaire intensite,
sur les feuilles deCichorium intybus culthe pres de Buenos-Aires.
85. Puccinia Malvaceanun Mont.
Attaque souvent les feuilles de Althaea rosea qu’elle couvre de grosses
pustules rondes, de mime que cedes de Malva parvifloraet d’autres
Malvacees indigenes. Les spores sont souvent envahis par Tuberculinaper-
s i c i n a (Dtm.) Sacc.
86. Puccinia Pruni Pers.
Apparait tous les ete,., en abondance, sur les plcher„ (P r u n u s p e r s i c a),
mais presque exclusivement a l’etat uredosporique (je n’ai observe qu’une fois
les teleutospores); d’une fa£on moins constante sur l’abricotie/ (P r u n u s arme-
n i a c a) oil, sauf en 1908, je n’en ai vu de mime que les uredospores. Sur P r u -
nus domestica au contraire, il produit toujours d’abondantes teleutospores.
II existe en Argentine depuis le Rio Negro jusqu’aux provinces septentrionales
ainsi que dans l’Uruguay, le Paraguay et le Sud du Bresil.
Ayant observe a differentes reprises ces deux sortes de spores sans jamais
rencontrer de difference appreciable avec les descriptions classiques, je crois
qu’il n’y a pas lieu de conserver Uredo persicae Speg. (19, p. 14) dont la
description coincide du reste de tres pres avec celle des uredospores P. pruni.
87. Phragmidium subcoiticium (Schrk.) Wint.
Abonde tous les ans, des l’eclosion des bourgeons (parfois mime sur les leai lies
de ceux-ci) jusq’en hiver, sur les rosiers 4 feuilles rugueuses, depuis le Rio Negro
jusqu’a Tucuman et Misiones, ainsi qu’a Montevideo.
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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv^es en Argentine.
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88. Ravenelia platensis Speg. (16, p. 465).
J’ai observe parfois ce champignon sur des pieds d’E rythrina crista-
gal 1 i cultives dans les> jardins des environs de Buenos-Aires. II abonde de meme
sur l’arbre spontane aux branches duquel il produit des tumeurs, grosses souvent
comme un oeuf de poule, sur les rives du Parana et du Rio de la Plata.
89. Uredo Cannae Wint.
Sur C a n n a cultivee dans les jardins de Sao Paulo. Je ne l’ai jamais observ e
en Argentine ni sur les especes spontanees, ni sur les variety cultivees.
90. Uredo Fici Cast.
Frequent surtout en automne sur les feuilles de F i c u s c a r i c a; il ne pro¬
duit aucun dommage. Il existe dans tout le pays de meme qu’au Paraguay et a
Sao Paulo.
91. Uredo medicaginicola Speg.
A ete signal^ sur les tiges deMedicago sativa dans la province (le
Salta. D’apres son auteur il ne differerait que peu des uredospores de Uromyces
striatus Schrot. (16, p. 490). Il existe aussi un Uredo Lupulinae
Speg. sur Medicago lupulina (La Plata) qui n’est peut etre aussi qu’une
forme d’U romyces striatus (17, 1313).
92. Uredo Maclurae Speg.
Serait commun en automne sur Madura aurantiaca - tres souvent
plante pour former des haies) dans les provinces de Buenos-Aires et de Salta
(17, p. 452).
93. Uredo Pyrethri Rabh.
A ete signale sur les feuilles et les tiges de Aster sinensis, a La Plata.
94. Microstoma album (Dsm.) Sacc.
Sur Quercus sessiliflora a Villa Casilda (Prov. de Cordoba) et
a Mendoza. (Spegazzini 17, p. 1036.)
95. Microstoma Juglandis (Ber.) Sacc.
Signale par le meme auteur sur les feuilles de Juglans regia pres de
Buenos-Aires et k Mendoza.
96. Stereum atro-zonatum Speg. (17, 291).
J’ai observe assez frequemment dans les jardins des environs de Buenos-Aires
cette espece de forme extremement variable, mais facilement reconnaissable a
son hymenium „p u 1 c h r e intenseque livido lilacin o“, sur des
Salix babylonicaen tres mauvais 6tat de sante. Il me parait au con-
traire tres rare sur les millions d’exemplairec du meme arbrc qui existent dans les
terrains inondables des rives du Rio de la Plata et du Delta du Parana, oii il se
developpe k merveille et ok on ne lui connait aucun ennemi grave. Il semble, bien
que Spegazzini le dise tres nuisible, que Stereum atro-zonatum
ne soit qu’un parasite occasionnel capable seulement d’attaquer des individus
affaiblis par des conditions de vie defavorables. Spegazzini cite en outre Stereum
argentinum Speg., Polyporus bonariensis Speg. et P. c h i 1 e n -
s i s Lev. sur les troncs des vieux saules (vivants?) pres de Buenos-Aires, mais sans
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440
Lucien Hauman Merck,
indication nette de parasitisme. Je n’ai moi-meme observe que tres rarement des
champignons sur les troncs vivants des saules et peupliers dans les immenses plan¬
tations qui en existent en Argentine, et l’on peut affirmer que, jusqu’ici, aucun
dommage appreciable n’est cause par les Basidiomycetes superieurs.
Polystictus sanguineus Sacc. extremement abondant sur les
troncs morts dans les bois humides de Buenos-Aires et dans les provinces du
Nord a ete signale sur les rhizomes vieux vivants de Saccharum offici-
narum, a Jujuy.
Fungi imperfecti.
97. Phyllosticta (ynarae West. (17, p. 1493).
Sur les feuilles deCynara scolymus.
98. Phyllosticta ? Medicaginis (Fck.) Sacc. (17, p.835).
Sur les feuilles deMedicago sativa, a Buenos-Aires.
99. Phyllosticta Yiolae Dsm., var. Violae tricoloris Sacc. (17, p. 851).
Sur Viola tricolor, k Buenos-Aires. On pourrait citer encore Ph.
Eryobothryae Thuem. et Ph. sorghina Sacc. observes par Spegaz-
zini„ad folia languid a“ de Eryobothrya japonica (a
Sao Paulo) et de Sorghum v u 1 g a r e (a La Plata).
100. Phoma acinicola Speg. (17, p. 582).
Je ramene, provisoirement tout au moins, a cette espece un champignon qui
cause sur les raisins une alteration tout a fait comparable au Black-rot: desseche-
ment et noircissement des raisins deja tout k fait developp^s, qui se couvrent d’in-
nombrables petits points noirs; niais les picnides sont plus grandes (jusque 120 p.)
et renferment des spores minces et allongees, parfois naviculaires de 20a 25 p, de
long sur 4 4 5 p, de large. — J’ai observe en outre d’autres fructifications renfer-
mant des spores arrondies ou ovales de 3 k 5 p de long, sur 3 k 4 p. de large. —
Spegazzini ne signale pas le caractere parasitaire du champignon; je crois
qu’il s’agit d’un parasite qui pourrait causer de serieux dommages, mais son
etude reste a faire.
101. Phoma minutula Sacc.
Spegazzini (4, p. 276): sur les jeunes tiges d’un Lonicera cultive,
a Bueno s-Aires.
102. Phoma ? persiciphila Speg. (17, p.863).
Commun dans la province de Buenos -Aires (ete 1909) sur le., rameaux d?
Prunus p e r s i c a ou il produit des taches deprimees se dessechant.
103. Sirococcus Calycanthi Speg. (17, p. 897).
Tres curieux champignon produisant sur les rameaux de Calycan thus
f 1 o r i d u s des tumeurs rondes ou pyriformes de 5 a 20 mm de long et de large
a la base desquelles apparaissent les picnides.
104. Peckia mate Speg. (17, p. 160 et 896; 18, p. 113 et No. 50 bis).
Produit tres frequemment dans le territoire de Misiones, sur Ilex para-
guariensis (la verba mate ou the du Paraguay), une maladie au cours de
laquelle apparait a la face inferieure des feuilles, une enorme quantite de petits
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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv^es en Argentine.
441
points presque invisibles, feuilles qui ensuite s’enroulent en se dessechant. 11
causerait de serieux dommages.
106. Ascochyta Fabae Speg. (16, p. 752).
Produit sur Faba vulgaris des taches de 2 a 10 mm de diametre,
limitees par une mince ligne brune (La Plata).
106. Ascochyta Pisi Lib.
A ete signale sur les feuilles, tiges et gousses de Haricot, dans l’Entre Rios.
107. Actinonema Rosae (Lib.) Fr.
Sur les feuilles de rosiers cultives, au Paraguay.
108. Septoria Dianthi Desm.
Se trouve frequemment en hiver sur les tiges et feuilles des oeillets (D i a n -
tli us caryophyllus) forces, et au printemps (1913) sur les feuilles de
Hianthus barbatus.
109. Septoria Lactucae Pass.
Je ne l’ai observee qu’une seule fois au printemps 1913, pres de Buenos-Aires,
tres abondante sur Lactuca sativa.
110. Septoria Lycopersici Speg. (16, p. 739).
Attaque les feuilles deSolanum lycoperacum sur lesquelles il
produit des taches rondes, limitees par un bord proeminent ou les picnides ap-
paraissent. L’auteur qui observa cette espece a La Plata, la dit tres nuisible, et
la maladie a ete signalee comme assez grave, en 1904, dans l’Entre Rios. Elle
semble avoir fait son apparition en Europe (Sorauer, Handbuch der Pflanzen-
krankheiten, II, p. 410 et 535, edition de 1908).
111. Septoria Petroselini Dsm.
N’est pas frequent, sur Petroselinum sativum, a Buenos-Aires.
112. Septoria Petroselini Dsm. var Apii Br. et Caw.
Est extraordinairement frequent, sur chaque plante d’A pium graveo-
1 e n s peut-on dire, dans les provinces centrales, du Sud de la Province deBuenos-
Aires a Mendoza, au point d’etre une serieuse entrave aux cultures.
D’apres Spegazzini il s’agirait ici de S. a p i i c o 1 a Speg. (7, p. 415)
decouverte sur Apium australe (= A. graveolens pour la plupart des
auteurs) spontane. D’apres moi pourtant, les champignons attaquant les deux
plantes cultivees a Buenos-Aires sont d’une part identiques entre eux (le develop-
pement est seulement plus intense sur celeri), et d’autre part se rapprochent
beaucoup plus des descriptions de l’espece europeenne, l’espece de Spegazzini
ayant ses picnides plus petits et ses spores plus minces. Quant a la question de la
var. apii, le fait constant que le celeri est incomparablement plus attaque que
le persil, et qu’on peut meme voir des cultures de Petroselinum indemnes
a cote d’A p i u m” tres envahi pourrait etre un argument en faveur de la separation
des deux formes; pourtant si Ton considere les deux hotes comme des terrains,
Tun tres favorable, l’autre defavorable au parasite, il est evident que sans avoir
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Luoien Hauman - Merck,
besoin d’invoquer des formes speeifiques completement fixees, des circonstances
peu propices ne permettront la penetration que dans l’hote le plus receptif, alors
qu’en des conditions plus favorables tous deux eussent ete attaques, quoique
a des degres differents, par le meme parasite.
Ce raisonnement peut naturellement s’appliquer a d’autres cas que celui de
Septoria Petroselini, et, bien souvent, cette interpretation m’a semble
la seule capable d’expliquer la presence ou l’absence, suivant les annees, sur diffe¬
rents hotes cultives cote k cote, de certaines varietes ou formes speeifiques.
J’ajouterai enfin que Cecospora Apii que Lindau (Sorauer,
loc. cit. p. 410) dit sembler en relation genetique avec le Septoria, n’a jamais
ete observe en Argentine.
113. Septoria Tritici Dsm.
N’est pas rare, associe parfois a l’O i d i u m , sur les feuilles de froment
auquels il ne cause pas grand dommage.
114. Rhadospora persiciphila Speg. (17, pag. 390).
Sur les rameaux de Prunus persica a La Plata; produit des taches
suborbiculaires de 5 a 20 mm de diametre, brunatres, deprimees et limiteet par
un callus 6troit.
115. Phlyctaena ? linicola Speg. (17, p. 965).
Ce champignon determine une maladie fort grave du lin cultive se manifestant
sur les feuilles par des taches de 4 a 6 mm de diametre qui brunissent et entrainent
rapidement le dessechement et la chute de ces organes. Les tiges, d’apres Spe-
g a z z i n i, pourraient aussi etre attaquees. Les picnides sous epidermiques
brunatres difficiles k voir sont tres petites (100 en moyenne), les spores irre-
gulierement fusiformes souvent contournees de 15 a 25 jji de long sur 2 ou 3 de large.
L’attribution generique est certainement douteuse. Sur les memes echantillons
se trouvaient en petites quantites les conceptacles de Septogloeum li¬
nicola Speg. (17, p. 1023) que son auteur suppose etre en etat metagenetique
du Phlyctaena. —La maladie qu’on appelle Pasmo (d’apres M. Spegazzi-
n i) apparait de bonne heure et peut causer, comme je l’ai vu dans les environs de
Buenos-Aires, associee il est vrai, a Melampsora Lini en abondance, la
destruction complete des cultures attaquees.
116. Eriothyrinm ? rosicola Speg. (17, p 395)
Sur les feuilles de Rosa lucida a La Plata Ne produit pas de taches,
les feuilles attaquees palissent et les picnides apparaissent sur les deux faces.
117. Hainesia Lycopersici Speg. (16, p. 774).
A La Plata, sur les tomates presque mures et serait tres nuisible.
118. Hainesia oleieola Speg. (17, p. 998).
Sur les fruits d’01 e a europaea, pres de Buenos-Aires; est peut
etre identique a l’espece suivante.
119. Hainesia versicolor (B. et C.) (17, p. 999).
Dans Tepicarpe des peches mures, La Plata, mars 1900.
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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv^es en Argentine.
443
120. Monilia sp. (probablement M. fructigena Pers.)
A Tucuman sur Pasteque (Citrullus vulgaris) non mure, en de-
oembre 1913.
Le fruit presentait des depressions profondes, de 3 a 4 mm et de 1 k iy 2 cm
de diametre, assez semblables a celles produites par Scolecotrichum
melophthorum Prill, et Delac. A la cbambre humide ont apparu les cercles
concentriques d’un M o n i 1 i a a conidies ovales, de 15 a 17 p. de long sur 5 k 7
de large. Je n’ai pu trouver ni mycelium ni conidies attribuables au Scoleco¬
trichum.
121. Melanconium Sacchari Massel (12, p 33)
Sur les feuilles de la Canne a sucre, 4 Tucuman sans lui causer aucun dom-
mage.
122. Oloeosporium ampelophagum (de Bary) Sacc.
Ne se rencontre que dans la partie relativement humide du pays, du Rio
Negro inferieur a Jujuy; 4 Buenos-Aires, il est co mm on tous les ana d£s la fin
du printemps. II existe au Paraguay et k Montevideo, mais, de meme que le
mildew, il est inconnu dans les grandes regions vinicoles du pays (Mendoza, San
Juan etc.).
123. Gloeosporiom armeniacum Speg. (17, p. 1000).
Produit sur les fruits de Prunus armeniacus des taches cendrees,
puis blanches de 2 a 7 mm (Tucuman).
124. Gloeosporium Eriobotryae Speg. (17, p. 1004).
Produit sur les feuilles de Eriobotrya japonica des taches entourees
d’une areole pourpre (Buenos-Aires).
12&. Gloeosporium hesperidearum Catt. (17, p. 1006).
Sur les feuilles de Citrus aurantium a Jujuy.
126. Gloeosporium lagenarium (Pass.) Sacc. (16, p. 775).
Commun dans l’epicarpe de Citrullus etCucumis melo, pres
de Buenos-Aires, Cordoba et Corrientes.
127. Gloeosporium Lindemuthianum Sacc. et Magn. (16, p. 776).
Commun sur les gousses de Phaseolus, Pisum et Faba cultives
(Buenos-Aires et Corrientes).
128. Gloeosporium Medicaginis E. et K. (17, p. 1008).
Sur les feuilles de Medicago sativa, a La Plata.
129. Gloeosporium meliicola Speg. (17, p. 1009).
Produit sur les feuilles deMelia Azedarach des taches blanches sans
areoles, de 1 k 5 mm de diametre (Oran, Salta).
130. Gloeosporium sarmenticola Speg. (17, p. 1010).
Cette espece qui serait nettement differente de tous les Gloeosporium
de la vigne, produit des taches peu distinctes sur les sarments vieux de V T i t i s
r i p a r i a (La Plata).
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444
Lucien Hauman - Merck,
131. CoUetotrichum anonicola Speg. (17, p. 1004).
Produit sur les leuilles de Anona cherimolla cultive, pres de Tucu-
man, de grandes taches confluentes occupant parfois toute la feuille, cendrees au
milieu et plus ou moin brunatres sur les bords.
132. CoUetotrichum Vincae Speg. (17, p. 1016).
Sur les feuilles de Vinca major, a Buenos-Aires (1905).
133. CoUetotrichum yerbac Speg. (18, No. 62 et p. 113).
Produit sur les feuilles de Ilex paraguayensis des taches plus ou
moins arrondies, limitees par une ligne obscure (Misiones).
Septogloeum linicolum Speg. Voir Phlyctaena No. 115.
134. Coiyneum Beijerinckii Oud.
Je l’ai observe pour la premiere fois a Buenos-Aires, sur Prunus persica,
P. domestica et P. armeniaca, en 1909; avant cela, si elle existait
dans le pays, la maladie devait y 6tre fort rare, mais elle prit les annees suivante >
un developpement considerable. Elle fut moins abondante en 1913 et 1914. Des
observations analogues ont ete faites pour Montevideo (17, p. 1025; 23).
135. Fusoma ? vastator Speg. (16, p. 808).
Parasite tres nuisible, mais semble-t-il fort rare, sur les feuilles de U1 m u s
campestris tre. peu plante en Argentine (Buenos-Aires et La Plata).
136. Ramularia Cyuarae Sacc. (16, p. 805).
Sur les feuilles languissantes de Cynara scolymus (La Plata).
137. Ramularia Tulasnei Sacc.
Abondant sur fraisier, k Buenos-Aires, (conidies au debut du printemps) et
4 Mendoza. Je n’ai jamais observe de peritheces. En Patagonie, les feuilles de
Fragaria chiloensis Duch. qui est, comme on le sait, un des ancet.es
des varietes horticoles, portent aussi (mars 1911) des taches rouges semblablea
a celles de la plante cultivee, mais je n’ai pu trouver de fructifications.
138. Cercosporella pseudoidium Speg. (5, p. 390).
Sur les feuilles de Manihot utilissima au Paraguay.
139. Cycloconium oleaginum Cast.
Assez rare et peu developpe sur Olea europaea (Buenos-Aires); il
existe aussi au Chili.
140. Fusicladium dcndriticum (Walbr.) Fuck.
II rendait presque impossible la culture de certaines varietes de P y r u s
communis, sur les bords du lac Llanquihue, au Chili (lat. 41° S.), region,
comme on le sait, extremement humide (environ 2000 mm de pluie annuelle).
II n’a pas ete signale en Argentine.
141. Helminthosporium gramineum Rab. (?)
Est extremement abondant sur les H o r d e u m cultives, des la fin de 1’hiver.
La maladie sevit ici avec une violence, inconnue je crois dans l’Europe centrale:
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Lea parasites v6g6taux des plantes cultiv6es en Argentine.
445
c’est ainsi qu’on voit de loin les champs d’orge tout jaunes, et que les feuilles su-
perieures comme les inferieures sont souvent entierement couvertes de grandea
taches. Elle existe tous les ans, avec la meme intensity, 4 Buenos-Aires; je l’ai
vue tres developpee dans le sud et l’ouest de la province du meme nom et moin#
grave 4 Mendoza. Je l’ai constatee 4 Montevideo, de meme que les toutes petitea
cultures isolees de la Patagonie australe. — L’avoine porte rarement quelques
taches; le froment et le seigle sont respectes.
II serait interessant d’etudier le mode de propagation du champignons et les
moyens d’enrayer la maladie.
142. Heterosporium gracile (Wler.) Sacc.
Comniun en hiver et au printemps sur les feuilles d’l ris florentina
et I. g e r m a n i c a. (Province de Buenos-Aires).
143. Macrosporium Crookei (CK.) Sacc. (17, p. 1350).
Sur les feuilles deSolanum tuberosum, dans la province de Buenos-
Aires.
144. Altemaria Solani Sorauer.
A ete signale (16, p. 219) sur les tiges, les feuilles et les tubercules de la pomme
de terre, dans la province de Santa F6, et sur Solanum lycopersicum,
4 Tucuman.
145. Alternaria Yiolae Gall, et Dors.
Commun sur les feuilles de Viola cultivee, 4 La Plata (17, p. 183).
146. Cercospora beticola Sacc.
Existe en permanence sur Beta vulgaris (varietes fourrageres et
liorticoles), 4 Buenos-Aires et 4 Montevideo.
146 bis. Cercospora Kopkei Kruger?
Ce champignon, qui serait un des agents determinant l’apparition de taches
rouges sur les feuilles de Cannes 4 sucre aux Indes hollandaises, a ete signal^ 4
Tucuman par Chavanne(31, p.749) mais pour diverses raisonscette determi¬
nation me parait devoir etre confirmee.
147. Cercospora Asparagi Sacc.
Sur Asparagus officinalis, 4 Sao Paulo^19, p. 143).
148. Cercospora circumscissa Sacc.
Associe 4 Coryneum Beijerinckii sur Persica vulgaris,
pres de Sao Paulo (19, p. 146).
149. Cercospora Cordylines Speg. (17, p. 1117).
Sur les feuilles de Cordyline dracaenoides plante pres de Buenos-
Aires.
150. Cercospora glandulosa Ell. et Kell.
Sur les feuilles de Ailanthus glandulosus, 4La Plata (16, p. 829).
151. Cercospora meliicola Speg. (17, 1117).
Sur les feuilles deMelia Azedarach (Oran).
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Lucien H a u man -Merck,
162. Cercospora personata (B. et C.) Ell. et Evrch.
Sur les feuilles de Arachis hypogaea, au Paraguay (6, p. 411).
162 bis. Cercospora (?) porrigo Speg. (11; 16, p.826).
Ce champignon provoque l’apparition sur les jeunes poires et les jeunes pommes
(ces dernieres mentionnees, par erreur sans doute, en 16, No. 826: comparez ce
texte avec celui de 11) de taches qui en grandissant determinent le dessechement
et la chute des fruits. L’unique fois qu’on l’observa (La Plata, novembre 1894),
la perte de la recolte fut complete.
163. Cercospora phaseolina Speg. (4, p. 339).
Sur les feuilles de Phaseolus ovatus, a Buenos-Aires, en 1881.
N’a plus ete observe depuis lors.
164. Cercospora rosicola Pass.
Sur les feuilles de Rosa centifolia, dans le Bresil meridional (4, p. 344).
156. Cercospora Roesleri (Cath.) Sacc.
Sur les feuilles languissantes de Vitis vinifera, a Tucuman, Mendoza,
Cordoba, San Juan, Catamarca et Salta (16, 837).
156. Cercospora Vitis (Lev.) Sacc.
Signale pour Buenos-Aires en 1880 (1, p. 146); elle existe aussi au Paraguay,
et pres de Sao Paulo.
157. Cercosporina asparagicola Speg. (17, p. 1072).
Sur les tiges languissantes de Asparagus officinalis (La Plata).
Le genre Cercosporina differe du genre Cercospora par ses spores
hyalines et cette espece se distingue de C. a s p a r a g i (Sacc.) et de C. c a u 1 i -
cola (Wint.) par les dimensions plus grandes de toutes ses parties.
168. Cercosporina hydrangeicola Speg. (17, p. 1077).
Sur les feuilles languissantes de Hydrangea hortensis (La Plata).
159. Cercosporina mate Speg. (17, p. 1078).
Produit sur les feuilles d’l 1 e x para guarien sis, des taches limitees
le plus souvent par un large bord pourpre (Misiones).
160. Cercosporina Tetragoniae Speg. (17, p. 1083).
Sur les feuilles de Tetragonia ex pan sa (La Plata).
161. Isariopsis griseola Sacc.
Sur les feuilles de Phaseolus multiflorusaLa Plata (17, p. 1145).
162. Fusarium Solani (Mart.) Sacc.
Se trouve assez souvent sur les pommes de terre introduces d’Europe et pro¬
duit parfoia de grands ravages: en octobre 1912, des centaines de caisses de tuber-
cules introduits comme semence ont du etre detruits a cause de la presence de ce
champignon. Son caractere parasitaire a ete souvent discute, les essais d’infection
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Les parasites vigitaux dea plantes cultivies en Argentine.
447
directe donnant des resultats negatifs (Delacroix et Maublanc, Maladies
parasitaires des plantes cultivees, p. 375). Comme je Pai rapporte autre part (30, p.
509), j’ai pu obtenir la penetration du champignon dans les tissus sains en l’ensem-
an$ant sur des plaies dont les cellules superficielles avaient ete prealablement plas-
molysees. II s’agit done ici d’un parasite occasionnel qui ne peut envahir les tissus
sains que grace a des circonstances favorables empechant la reaction de l’organisme
attaque. L’envahissement d’enormes quantites de tubercules au cours de la tra-
versee de France en Argentine laisse supposer que les conditions qu’ont a supporter
les pommes de terre pendant le voyage, — chaleur elevee et aeration certainement
tres insuffisante dans les calles des navires — debilitent les tissus vivants et favo- '
risent le parasite.
163. Selenosporium (Fusarium) sarcochroum (Dsm.) Sacc.
Dans Pecorce des rameaux vivants de Melia Azedarach&La Plata
(17, p. 1168).
164. Sclerotium cepivonun Berck.
Je ne Pai observe qu’une seule fois dans les environs de Buenos-Aires, sur
Allium cepa, mais avec une tres grande intensity k la-fin d’un automne
tres pluvieux. Des laitues (Lactuca sativa), semees sur le meme terrain,
n’en ont que tres legerement souffert au printemps suivant.
165. Sclerotium succineum Speg. (3, p. 166).
Ces petites sclerotes ont ete observees a la partie interieure du pericarpe de
Citrus aurantium, a Buenos-Aires, en 1880.
166. Sclerotium Opuntiarum Speg. (16, p. 882).
Frequent sous Pepiderme persistant apres la destruction des tissus sous-
jacents, des raquettes de divers 0 p u n t i a , dans les jardins de Buenos-Aires.
Algues.
168. Cephaleuros virescens Kuntze.
Frequent sur les feuilles de Magnolia grandiflora a Buenos-Aires
et dans le Delta du Parana; je Pai trouvi aussi sur celles de Persea gratis-
s i m a k Tucuman. J’ai pu observer les principaux caracteres decrits et figures
par Delacroix (Mai. des pi.cult, dans les pays chauds p. 359—373 Paris 1911)
ycomprisleskystesduthalle sous-cuticulaire. Sur les exemplaires conserves dans la
formaline-cuivre 1 ), le pigment jaune de Palgue s’etant dissout, on voit tres claire-
ment les chloroleucites de celle-ci r et la partie attaquee et decoloree du paren-
chyme foliaire apparait tres nettement entre les zones vertes du tissu sain sous-
jacent et du thalle du parasite.
x ) J’emploie depuis bientot dix ans pour la conservation des collections botaniques,
une solution de 6 k 7 % de formaline du commerce (a 40 % d’aldehyde), k laquelle
j’ajoute quelques gouttes d’une solution concentric d’acitate de cuivre dans Peau forte-
ment acidulie k Pacide acitique, jusqu’4 obtenir une coloration bleue tris ligire: la
chlorophyll© se combinant avec le cuivre ne se dissout ni ne p41it, meme apr&s des annies
et en pleine lumiire. Les risultats surtout pour la conservation d’organes malades,
sont le plus souvent splendides, Popposition restant parfaite, entre les tissus sains verts
et les taches d’origine pathologique.
J’ai meme employi avec succes cette propriiti des sels de cuivre dans les manipu¬
lations hystologiques, pour fixer la chlorophylle, avant les passages dans les alcools
et le xylol, dans des coupes de lichen par exemple; il convient alors d’employer, pour
le bain fixateur, la solution concentric d’acitate de cuivre.
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Lucien Hauman-Merck,
Dans les echantillons de Buenos-Aires l’algue n’etait pas lickenisee; les taehes
d’un diametre variant de 2 a 7 mm se comptaient par centaines par fois sur une
seule feuille. — Je n’ai observe le parasite ni sur Michelia fuscatani sur
Camellia frequemment cultives dans les jardins de Buenos-Aires et sur lesquels
il a ete signale dans d’autres regions.
Phan6rogames.
169. Arjona tuberosa Cav. (nom. vulgaire: Macachin).
Cette petite Santalacee qui recherche les sols legers est commune dans toute
la Patagonie argentine, dans le sud de la province de Buenos-Aires et dans le
territoire de la Pampa Centrale. Elle est normalement parasite sur des Graminees
(j’ai constate les adherences de ses racines sur S t i p a h u m i 1 i s) et quand la
culture des cereales envahit des regions ou elle est abondante, elle se transforme
en un parasite dangeureux du froment. L’adhesion se fait par des su^irs k peine
plus gros qu’une tete d’epingle et dont la constitution anatomique est en tout
point semblable k celle des su<joirs, beaucoup plus gros, il est vrai, de T h e s i u m.
Ce qui rend la plante reellement tres nuisible, fait exceptionnel parmi les hemi-
parasites de racines, c’est l’abondance avec laquelle elle peut se multiplier grace
k des tubercules qui assurent sa conservation et son abondante multiplication. Il
en resulte que le macachin se propage par taehes de grandes dimensions parfois,
taehes ou il arrive a couvrir entierement le sol, detruisant -alors la cereale avant
son complet developpement. Cet envahissement est favorise par les pratiques
agricoles toute extensives des regions a monoculture oil s’est developpe le parasite 1 ).
170—171. Phoradendrum rubrum (Linn.) Gris.
Cette Loranthacee indigene envahit les pechers dans le nord du pays (a Posa¬
das, et Resistencia, villes situees toutes deux a la frontiere du Paraguay). Je l’ai
vu k Tucuman sur Populus monilifera eton me dit Pavoir constate
surPunica granatum, P. rubrum (L.) Gris., var. latifolia attaque
Melia Azedarach a Concepcion (prov. de Tucuman). C’est sans
doute aussi au genre Phoradendron qu’appartient la Loranthacee qui,
m’assure-t-on, abonde sur les cafetiers en Bolivie, au point de nuire serieusement
aux cultures.
172. Phrygilanthus cuneifolius R. et P.
Cette Loranthacee qui abonde sur de nombreux arbres et arbustes de provin¬
ces centrales seches de PArgentine, existe dans les environs de Mendoza sur C y -
donia vulgaris et aussi, m’assure-t-on, sur Prunus persica et Po¬
pulus monilifera 2 ).
*) Le macachin, a l’6poque ou je Pai observe (k Rivera, en d^cembre 1911) mon-
trait certainement pour le froment une predilection marquee. Des observations exactes
sur la manidre dont il se comporte vis a vis des autres cereales cultivates dans la region,
orge, avoine, seigle, que je n’ai pas vu attaqu^es par la Santalacee, 6erait d’autant plus
im|>ortante que la lutte contre ce parasite n’est guere possible que grace k une succes¬
sion raisonnee de cultures sur un meme champ. En effet, un travad plus soigne, de la
terre, des binnages de printemps surtout qui detruiraient le parasite au moment de la
germination des tubercules, ne peuvent etre conseilies qu’avec prudence en raison de
la nature trds sablonneuees des terres, de la secheresse du climat et des vents violents
qui regnent dans ces parages.
a ) R e i c h e ((.rrundziige der Pflanzenverbreitung in Chile, p. 116) cit. Phrygi¬
lanthus t e tr a n d r u s (R. et P.) comme tres commune sur les peupliers. Il semble,
da pres la photographie qui accompagne le texte, qu’il sagisse de Populus nigra
var. p y r a m i d a 1 i s.
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Les parasites vegeta ax des plantes cultivees en Argentine. 449
173—175. Les Cuscutes.
La luzerne est la seule plante cultivee en Argentine qui ait a souffrir de la
cuscute. Cuscuta epithymum y aurait existe en abondance avant que
des reglements n’aient ete mis en vigueur ponr empecher l’introduction de semences
cuscutees, d’origine europeene, grace auxquels elle est devenue assez rare.
Medicago sativa estau contraire frequemment envahie par une
espece indigene, C. racemosa Mart. 1 ) (Buenos-Aires, province de Santiago
del Estero, de Mendoza et bords du Rio Negro). J’ai observe la meme espece sur
Xanthium spinosum, mauvaise herbe tres abondante, sur T r i f o 1 i t
um repens spontane et, dans mes parcelles d’essais sur Trifolium
pratense, tres peu cultive jusqu’ici dans le pays.
Au Chili elle a ete signalee par Lavergne sur la betterave sucriere,
outre le trefle et la luzerne 2 ).
C. o d o r a t a R. et P. var. botrychoides Eng. attaque violemment
Ricinus communis, aujourd’hui spontane, mais sans doute ancienne-
ment cultive dans les environs de Tucuman. Mr. C. M. Hicken, enfin, me
rapporte avoir vu dans un jardin public de la ville d’Asuncion, au Paraguay, des
orangers fortement envahis par une cuscute.
Appendice I.
Dans cet index on trouvera a la suite du nom de chaque plante cultivee, les
noms de leurs parasites suivis d’un numero renvovant aux paragraphes du texte.
C6r6ales.
Avoine (Avena sativa): Erysiphe graminis 33, Ustilago
A v e n a e 47, P u c c i n i a L o 1 i i 77, P. g r a m i n i s 77.
Froments (Triticum sativum, div. sub.-sp.): Erysiphe gra¬
minis 33, Ophiobolus graminis 44, Ustilago Tritici 46,
TilletiaTritici57, T. Iaevis58, Puccinia graminis 72,
P. triticina 71, P. triticorum 73, P. brachypus 74, P. mega-
lopotamica 75, Septoria Tritici 113, Arjona tuberosa 169.
Mais (Zea mays): Sclerospora graminicola 15, Ustilago
Maydis 50, U. abortifera 51, Puccinia Maydis 79.
Orge (Hordeum sativum, div. sub-sp.) :Claviceps purpurea
40, Ustilago Hordei 48, U. nuda 49, Puccinia graminis 76,
Helminthosporium gramineum 141.
Seigle (Secale cereal e):Puccinia graminis 78, P. d i s p e r s a 78.
Sorgho (Sorghum vulgar e): Ustilago Sorghi 52, U. Pani-
ci-miliacei 53, Phvllosticta sorghina 99.
Plantes potagdres.
Artichaut (Cynara s c o 1 y m u s): Phvllosticta C y n a r a e 97,
Ramularia Cynarae 136.
Asperge (Asparagus officinalis): Cercospora Asparagi
147, Cercosporina asparagicola 157.
*) C’est du moins provisoirement a cette espece que je ramenerai les cuscutes
des luzernieres argentines. Elle const it ue au moins une variate nouvelle de ce type poly-
morphe, variety caract^risee par ses s^pales aigus. Je m'oceuperai autre part' de cette
question de systematique.
2 ) (Cf. R e i c h e , Flora du Chile V, p. 169.) II existe aussi un travail de La¬
vergne dont le titre signale la cuscute sur la vigne dans le meme pays. Je ne sais de
quelle espece il s’agit.
Zwelte Abt. Bd. 43. 29
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450
Lucien Hauman -Merck,
Batate (Ipomoea batatas): Cystopus Ipo moeae-pan du¬
ra nae 11, Mu cor stolonifer 25, Erysiphe Polygoni 34.
Carotte (Daucus Carota): Sclerotinia Libertiana 30.
Cel6ri (Apium graveolens): Septoria Petroselini 112.
Chicor6e (Cichorium Inty bus): Puccinia Hieracii84.
Choux (Brassica oleracea): Cystopus candidus 10, Pero*
nospora parasitica 21, Erysiphe Polygoni 34.
Epinard (Spinacia oleracea): Peronospora effusa 18.
Feve (Faba vulgaris): Ascochy ta Fabae 105, Colletotri-
chum Lindemuthianum 127.
Fraisiers (Fragaria vesca): Ramularia Tulasnei 137.
Haricots (Phaseolus vulgaris): Sclerotinia Fuckeliana
29, Botrytis platen sis 29, Uromyces P h a s e o 1 i 66, Ery¬
siphe Polygoni 34, Ascochy ta P i s i 106, Colletotrichum
Lindemuthianum 127.
Laitue (Lactuca sativa): Bremia Lactucae 17, Septoria
Lactucae 110, Sclerotiuin cepivorum 164.
Moutarde (S inapis nigra): Erysiphe Polygoni 34.
Navet (Brassica napus): Cystopus candidus 10, Erysiphe
Polygoni 34.
Oignon (Allium Cepa): Peronospora Schleideni 22, Chlo-
rospora vastatrix 24, Sclerotiuin cepivorum 164.
Pasteque (C i t r u 11 u s vulgaris): M o n i 1 i a sp. 120, Gloeospo-
rium lagenarium 126.
Persil (Petroselinum sativu in): Erysiphe Polygoni 34,
Septoria Petroselini 111.
Pois (Pisum sativum): Erysiphe Polygoni 34, Uromyces
Pisi67, Colletotrichum Lindemuthianum 127.
Pomme de terre (Solanum tuberosum): Phytophthora in-
festans 14, Macrosporium Crookei 143, Alternaria Sola-
n i 144, Fusarium Solani 162.
Potiron (Cucurbita Pepo): Erysiphe Polygoni 34.
Radis (Raphanus sativu s): Cystopus candidus 10, Pero¬
nospora parasitica 20.
Salsifis (Tragopogon porrifolium): Cystopus Tragopo-
gonis 12, Ustilago Tragopogonis pratensis 55.
Scorsonere (Scorzonera hispanica): Cystopus Tragopo¬
gon i s 12.
Tetragonia expansa : Cercosporina Tetragoniae 160.
Tomate (Solanum lycopersicum): Sept oria Lycopersici
110, Alternaria Solani 144, Hainesia Lycopersici 117.
Plantes lourragftres,
Betterave (Beta vulgaris): Jaunisse 3, Urop hi yetis p u I -
posa 7, U. leproidea 8, Peronospora Schachtii 21, Cerco-
spora beticola 146, Cuscuta racemosa 173.
Bromus unioloides: PhyllachoraBromi 41, Ustilago
bromivora 54, Puccinia bromina 81.
Carotte (Daucus C a r o t a): Voir plantes potageres.
Luzerne (M e d i c a g o sativa): Peronospora t r i f o 1 i o r u m 23,
P s e u d o p e z i z a M e d i c a g i n i s 31, Uromyces s t r i a t u s 68, U r e d o
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Les parasites v6g6taux des plantea cultivees en Argentine.
451
medieaginicola91, Phyllosticta Medicaginis98, Gloeo-
sporium Medicaginis 128, Rhizoctonia violacea 167, C u s -
cut a epithymum 173, C. racemosa 174.
Paspalum dilatat um: Ustilagopsis deliquesce ns 59.
Poa pratensis: Puccinia Poarum 80.
T6osinte (Euchlaena mexicana): UstilagoMaydis 50.
Topinambour (H e 1 i a n t h u s tuberosus): C v s t o p u s Trago-
p o g o n i s 12.
T r i £ o 1 i u in repens: Uromyces T r i f o 1 i i 69.
Plantes ornementalcs.
Althaea rosea: Puccinia Malvaccarum 85.
Calendula officinalis: Entyloma Calendulae 60.
Calycanthus floridus: Sirococcus Cal v cant hi 103.
Camellia: Pleospora herbarum, form. C a m e 11 i a e 39.
Canna sp.: Uredo Cannae 89.
Chevre-Feuille (L o n i c e r a sp.): Plioma m i n u t u 1 a 101.
Chrysanthernes: Fumagines 39, Puccinia Chrysantheini 83.
Cord y line dracaenoides: Cercospora Cord v lines 149.
Cydonia japonica: Puccinia Pruni 86.
Dahlia (Dahlia,variabilis): Sclerotinia Libertiana 30.
Erythrina crista-galli:Ravenelia platensis88.
Evonymus japonicus: Oidium Evonvmi-japonici 36.
Gardenia: Fumagine 39.
Hortensia (Hydrangea h or ten sis): Cercosporina h y -
drangeicola 158.
Ipomoea bona-nox: Cystopus Ipomeoae-pandura-
n a ell.
Iris (Iris florentina): Heterosporium gracile 142.
Iris (Iris germanica): Heterosporium gracile 142.
Oeillets (Dianthus caryophyllus): SeptoriaDianthi 108.
Oeillets (Dianthus barbatus): Septoria dianthi 108.
Oleandre (Nerium oleander): Tumeur bacterienne 2.
Opuntia: Sclerotium Opuntlarum 166.
Pavot (Papaver somniferum): Erysiphe P o 1 y g o n i 34.
Phaseolus multiflorus: Isariopsis griseola 161.
Phaseolus ovatus: Cercospora phaseolina 153.
Pensee (Viola tricolor): Phyllosticta Violae99.
Pervenche (Vinca major): Colletotrichum Vincae 132.
Reine-Marguerite (Aster sinensis): Uredo Pyrethri93.
Rosiers (Rosa div. sp.): Sphaerotheca pannosa 32, Phrag-
midium subcorticium 87, Actinonema Rosae 107, E r i o -
thyrium rosicola 116, Cercospora rosicola 154.
Tournesol (Helianthus annuus): Cystopus Tragopogonis 12.
Violette (Viola odorata): Erysiphe Polygoni 34, Alter-
naria Violae 145.
Plantes industrielles.
Arachide (Arachis hypogaea): Puccinia Arachidis 82, Cer¬
cospora persona t a 152.
Betterave (Beta vulgaris): Voir Plantes fourrageres.
29*
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452
Lucie n Haum an -Merck,
Caffier (C o f f e a sp.): Phoradendron sp. 171.
Canne a Sucre (Saccharum officinarum): Pourriture du bougeon
terminal 6, Fumagine 39, MelanconiumSacchari 121, Cercospora
K o p k e i 146 bis.
Lin(Linum usitatissimum): MelampsoraLini61, Plilyc-
taena linicola 115.
Manioc (Manihot carthagenensis): Uromyces Cartha¬
ge n e n s i s 70.
Manioc (Manihot utililissima): Cercosporella pseu¬
do i d i u m 138.
Tabac (Nicotiana tabacum): Peronospora Nicotianae 19.
Yerba-Mate (Ilex paraguariensis): Fumagines (Paracapno-
dium pulchellum, Asterina mate, Meliola yerbae) 39,
Peckia mate 104, Colletotrichum yerbae 133.
Arbres fruitiers.
Abricotier (Prunus armeniaca): Puccinia Pruni 86, Gloe-
osporium armeniacum 123, Coryneum Beijerinckii 134.
Avocatier (Persea gratissima): Cephaleuros virescens 168.
Chirimoya (Anonacherimolla): Colletotrichum anoni-
c o 1 a 131.
Citronnier (Citrus medic a): Rosellinia necatrix 42.
Eriobotrya japonica: Phyllosticta Eriobotryae 99,
Gloeosporium Eribotryae 124.
Figuier (Ficus carica): Uredo Fici90.
Grenadier (Punica granatum): Phoradendron ru brum 170.
Mandarinier (Citrus nobilis): Fumagine 39.
Noyer (Juglans regia): Maladie bacterienne 5, Gnomonia lepto-
styla45, Rosellinia necatrix 42, Microstoma Juglandis94.
Olivier (Olea europea): Tumeur bacterienne 1, Fumagine 39, H a i n e -
sia oleicola 118, Cycloconium oleaginum 139.
Oranger (Citrus aurantium): Rosellinia necatrix 42,
Cuscuta sp. 175, Gloeosporium hesperidearum 125, Scle-
rotium succineum 165.
Pecker (P r u n u s persic a): Exoascus deformans 26, Sphae-
rotheca pannosa 31, Fumagine 39, Puccinia Pruni 86, Pho-
ma? persiciphila 102, Rhabdospora persiciphila 114,
Hainesia versicolor 119, Coryneum Beijerincki 134, Cer¬
cospora circumscissa 148, Phoradendron rubrum 170.
Poirier (Pirus communis): Fusicladium dendriticum
140, P h r y g i 1 a n t h u s cuneifolius 172, Cercospora porrigo
152 bis.
Pommier (Pirus malus): Oidium f a r i n o s u m 38, Fumagine 39.
Prunier (Prunus domestic a): Exoascus Pruni 27, Pucci¬
nia Pruni 86, Coryneum Beijerinckii 134.
Vigne (Vitis vinifera, V. Labrusoa, V. riparia): P1 a s -
mopara viticola 16, Botrytisampelophila29, Uncinula
necator 35, Fumago vagans 39, Rosellinia necatrix 42,
Phoma acinicola 100, Gloeosporium ampelophagum 122,
G. sarmenticola 130, Cercospora Roesleri 155.
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Les parasites v6g6taux des plantes cultiv^es en Argentine.
453
Arbres.
Ailanthus glandulosus: Cercospora glandulosa 150.
Chenes (Quercus palustris): Oidium quercinum 37.
Chenes (Quercus sessiflora): Microstoma album 94.
Maclura aurantiaca: Uredo M a c 1 u r a e 92.
Magnolia grandiflora: Cephaleuros virescens 168.
Melia Azedarach: Gloeosporium meliicola 129, Cerco¬
spora meliicola 151, Selenosporium (Fusarium) sacco-
chroum 163, Phoradendron rubrum 170.
Muriers (Morus alba, M. nigra, M. rubra): Mycosphaereila
Mori 43, Ustilago Haesendockii56.
Orme (Ulmus campestris): Fusoma vastator 135.
Peupliers (Populus alba): Melampsora aecidioides63.
(Populus monilifera): Melamspora populina 62, Phora-
dendrum rubrum 170, (Populus nigra): Taphrina aurea 28,
(Populus pyramidalis): Ecoulement muqueux 4, Melampsora
populina 62, Phrygilanthus tetrandus 172 (en note).
Saule pleureur (Salix baby Ionic a): Stereum atro-zona-
tum 96.
Bibliographic.
1. Spegazzini,C., Fungi argentini. I. (Anal. Soe. Cient. Arg. T. 9. 1880. p. 158.)
2. —, Fungi argentini. II. (Ibid. p. 278 et T. 10. 1880. p. 5 et 59.)
3. —, Fungi argentini. III. (Ibid. p. 123.)
4. —, Fungi argentini additis nonnull., brasil. montevideensibusque. (Ibid. T. 12.
1881. p. 13.)
5. —, Fungi guaranitici. I. (Ibid. T. 16, 17, 18, 19 et 22. 1883—86.)
0. —, Fungi guaranitici. II. (Ibid. T. 26. 1888. p. 5.)
7. —, Fungi fuegiani. (Bol. Ac. Nac. de Cordoba. T. 9. 1887. p. 135.)
8. —, Fungi patagonici. (Ibid. p. 5.)
9. —, Fungi Puiggariani. (Ibid. p. 381.)
10. —, Phycomyceteae argentinae. (Rev. arg. de hist. nat. de F. Ameghino. T. 1.
1891. p. 28.)
11. —, Una nueva enfermedad de las peras. (Rev. Fac. Agr. et Vet. La Plata. T. 1.
1895. No. 1.)
12. —, Hongos de la Cana da Azucar. (Ibid. T. 2. 1896. p. 227.)
13. —, El Polvillo de la Cana de Azucar. (SupL a la Rev. Azucar. No. 16. Buenos-
Aires 1895 ou 1896?.)
14. —, Sobre una nueva enfermedad del tabaco (Peronospora nicotianae
Speg.) y el Polvillo de la alfalfa (Uromyces striatus). (Oficina quim. agric.
de la Prov. de Buenos-Aires. La Plata. Bol. 4. 1898.)
15. —, Instrucciones sobre las enfermedades mas frecuentes y daninas de los duraznos,
membrillos, perales y parras. (Ibid. Bol. 8. 1898.)
10. —, Fungi argentini novi vel critici. (An. Mus. Nac. de B. A. T. 4. 1899. p. 81.)
17. —, Mycetes argentinenses:
Ire partie (Nos. 1 —50). (An. Soc. Cient. Arg. T. 47. 1889. p. 262 et r&mpression:
An. Mus. Nac. de Buenos-Aires. T. 24. 1913. p. 167.)
2me partie (Nos. 51—190). (An. Mus. Nac. de B. A. T. 8 [S6r. 3. T. 1 ] 1902);
3me partie (Nos. 191—201). (Ibid. T. 16 [S£r. 3. T. 8]. 1906);
4me partie (Nos. 202—814). (Ibid. T. 19 [Ser. 3. T. 12J. 1909);
5me partie (Nos. 815—1187). (Ibid. T. 20 [S6r. 3. T. 13]. 1911);
6me partie (Nos. 1212—1546). (Ibid. T. 23. 1912.)
18. —, Hongos de la Yerba-mate. (Ibid. T. 17. 1908. p. 111.)
19. —, Fungi aliquot paulistani. (Rev. Mus. La Plata. T. 15. 1908. p. 7.)
20. —, Informes sobre los nogales de Mendoza. (Bol. Minist. Agric. B. A. 1909. p. 55.)
21. —, Fungi chilenses. Buenos-Aires 1910.
22. —, Una nueva plaga. (Rev. Zoot6cn. B. A. 3. 1910. p. 296.)
23. —, La viruela holandesa. (Gaceta rural. Montevideo. Febrero 1911.)
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454
Max Wolff,
24. Huergo (hijo), J. M., El lino de 1902 en Santa F6 y C6rdoba. (BoL Agric. y
Ganaderia. 3. 1903. p. 854 et 1015.)
25. —, Enfermedades de aigunas plantas cultivadas en el Paran&. (BoL Minist. Agric.
Buenos-Aires. T. 2. p. 236.)
26. G i r o 1 a , G., Investigacidn agricola. (An. Minist. Agric.-Agron. Buenos-Aires.
T. 1. 1904. No. 1.)
27. Rafia, S., Informe parcial sobre la cuscuta y perjuicio que causa en la Pampa
CentraL (Bol. Minist. Agric. B. A. 1906. p. 3.)
28. —, Invest igacion agricola en Entre Rios. (An. Minist. Agric.-Agron. Buenos-Aires.
T. 1. 1904. No. 4.)
29. Hauman-Merck, L., y Devoto, J. A., Enfermedades de las plantas
cultivadas observadas en los alrededores de Buenos-Aires. (BoL Minist. Agric.
T. 10. 1908. p. 98.)
30. —, Alterations microbiennes des organes charnus des plantes [pourriture de la
batate]. (Ann. de l’lnst. Pasteur. T. 14. 1912. p. 738.)
31. Chavanne, J., Consideraciones sobre las enfermedades de la Cana. (BoL Mi¬
nist. Agric. T. 14. 1913. p. 738.)
32. Lavergne, C., Las enfermedades del Nogal. (Publ. de la estacidn de patoL
veget. de Chile. No. 13. Santiago. 1901.)
Pour la bibliographic des maladies des plantes cultiv^es au Chili, voir Reiohe,
Grundziige der Pflanzenverbreitung in Chile, de la collection de „Die Vegetation der
Erde“. Leipzig 1907. p. 27 et suiv. sp^cialement parmi les travaux de Lavergne
et de N e g e r.
Nachdruck verbcten .
Ein neuer Objekthalter zum Gebrauch mit anastigmatischen
Doppellupen.
[Aus dem zoologischen Laboratorium der Kgl. Forstakademie in Eberswalde. ]
Von Prof. Dr. Max Wolff.
Mit 4 Textfiguren.
Bei Demonstrationen kleiner und kleinster entomologischer Objekte
gelegentlich pflanzenpathologischer Kurse und Exkursionen empfand ich das
Fehlen einer Vorrichtung zum festen Einstellen des Untersuchungsobjektes
fiir die Betrachtung mit den als vorzttglich bekannten Z e i B schen anastig¬
matischen Doppeleinschlaglupen als einen Mangel, dem im Interesse eines
ausgiebigeren und vielseitigeren Gebrauchs dieser Lupen abzuhelfen mir der
Miihe wert erschien.
Bei derartigen Cbungen kommen ja als Horer ohnehin meist AnfSnger,
in der Technik biologischer Untersuchungen Mindergeiibte, in Betracht. Und,
wie die Z e i B schen Lupen wegen ihrer von keiner anderen Konstruktion er-
reichten Leistung langst zum unumganglich notwendigen Arbeitsgerat des
angewandten Entomologen gehoren, so mdchte ich sie als wichtigstes Unter-
suchungsinstrument auch in erster Linie in Handen der Sammler und ver-
wandter Organe des Pflanzenschutzdienstes wissen, die im Gebrauch dieser
Lupen meines Erachtens weit inehr der griindlichen Unterweisung bediirfen,
als es in Hinsicht auf den Gebrauch des zusammcngesetzten Mikroskops der
Fall ist.
Wenn man nun aber haufig bemerken kann, daB auch andere, als bloB
Neulinge, mit schwacheren und starkeren Lupen in wenig sachgemaBer Weise
umgehen, so wird auch dieser Umstand nur lebhafter den Wunsch rege machen,
tatsachlich vorhandene Schwierigkeiten, die sich dem ausgiebigeren Gebrauch
der starkeren Lupen — besonders —, entgegenstellen zu beheben.
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Ein neuer Objekthalter zum Gebrauch mit anastigmatischen Doppellupen. 455
Im wesentlichen sind es zwei Punkte, die in Betracht kommen. Mangel-
liafte Sicherheit 1 ) und Geschicklichkeit der Hand erschweren das richtige und
ruhige „Seharfeingcstellt-halten“ des Objektes. Ferner bedingt der Um-
stand, daB der so wichtige von den Anastigmatlupen gebotene Vorteil des un-
gewohnlich groBen Gesichtsfeldes nur ausgentitzt wird, wenn die Lupe auch
richtig gehalten, d. h. das Auge moglichst dicht an die Lupe herangebracht
wird, einige Schwierigkeiten beim langeren Beobachten.
Es bedarf keiner weiteren Darlegung, um einzusehen, daB beide Bedingun-
gen sich sehr leicht erfiillen lassen, wenn es gelingt, ahnlich, wie beim zusam-
mengesetzten Mikroskop, Lupe und Objekt zu einem mechanisch festen
System zu verwandeln, wie dies durch den in Fig. 1 an einer Z e i B schen
Doppellupe befestigt dargestellten Objekthalter geschehen ist.
Bevor ich dazu iibergehe, dieses kleine Hilfsinstrument kurz zu beschrei-
ben, mochtc ich sogleich noch auf einige, sich ohne weiteres ergebende prin-
zipielle Vorteile hinweisen, die durch Fixierung des Objektes am Lupen-
gestell gewonnen werden.
Haufig hat man im Freien etwas Miihe, beim Arbeiten mit kurzbrenn-
weitigen, also stark vergroBernden Lupen die giinstigste Beleuchtung zu
finden, weil Hutkrempe oder in der Nahe stehende Personen storen. Erst
recht pflegt das bei der Mehrzahl der Exkursionsteilnehmer der Fall zu sein.
Haben sie gliicklich das Objekt (bei freihandigem Arbeiten mit der Lupe)
scharf im Gesichtsfelde, so darf man sicher sein, daB irgend etwas das Unter-
suchungsobjekt derart beschattet, daB feinere Einzelheiten nicht oder nur
ungenugend zu erkennen sind. Und ist nach einigem Probieren die richtige
Beleuchtung erzielt, ist wieder die Einstellung verloren gegangen. Die Folge
ist: ungeniigende Benutzung des wichtigen Hilfsmittels im Freien und daher
eine gewisse Oberflachlichkeit im Beobachten, und diese nicht nur dort,
sondem auch im Arbeitszimmer wo geeignete binokulare Pr&pariermikroskope
den meisten Untersuchern nicht zur Verfiigung stehen und das gewohnliche
zusammengesetzte Mikroskop ganz natUrlicherweise als unzulanglich emp-
funden wird.
Bei dem Arbeiten mit dem neuen Objekthalter hat man nur die Scharf-
einstellung auszufuhren und kann dann das ganze, aus Doppellupe und Objekt¬
halter kombinierte Instrument unbehindert dem giinstiirsten Lichteinfall
entspreehend orientieren, ohne jede Gefahr fiir die Einstellung des Objektes,
genau, als ob man mit einem sog. Handmikroskop arbeitete.
Vermoge der Drehbarkeit der die Steckkorke tragenden Hulsen und der
Schwenkbarkeit der einen Saule ist aber auch die Moglichkeit gegeben, mehrere
Objekte, an denen man eine eingehendere Vergleichung feinerer Details vor-
zunehmen wiinscht, nebeneinander (je nachdem: auf dem vierkantigen Steck-
kork oder auf einem der runden und dann wohl, falls es sich um genadelte
Objekte handelt, am zweckmaBigsten so, daB man die Nadcln radienformig
einsteckt) zu befestigen.
Bei Determinationsarbeiten ist das bequeme Vergleichen mchrerer
Objekte bei LupenvergroBerung auBerordentlich sehatzbar, in besonderem
MaBe natiirlich, wenn man gczwungen ist, die betreffenden Untersuchungen
fern von dem mit binokularen Praparierinstrumenten wohlausgeriisteten La-
boratorium auszufuhren.
x ) Ubrigena kann sich auf anstrengenden Exkuraionen eine Art von Intentions-
tremor auch bei Personen einsteilen, die sonst eine vollkommen ruhige Hand haben.
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456
Max Wolff,
I)er neue Objekthalter gestattet also, ohne irgendwelche Ermiidung her-
beizufiihren, direkt nach dem Lupenbilde ein einzelnes Objekt, oder auc-h
mehrere vergleichend zu beschreiben. Man hat dabei sogar, was sonst nur bei
Benutzung eines Prapariermikroskops dor Fall zu sein pflegt, die eine Hand
fur zeichnerische oder schriftliche Notizen frei.
x\uf Exkursionen, die zu Unterrichtszwecken dienen, ist es fur den Dozen-
ten sehr beruhigend, daB er das Untersuchungsobjekt unter seinen Horern
zirkulieren lassen kann und dabei die GewiBheit hat, daB jeder auch wirklich
das sieht, was er sehen soil. Der Objekthalter gestattet eben, die Lupe ganz
nach Art eines Handmikroskops zu gebrauehen.
A
Fig. 1. Objekthalter nach
M. Wolff ( J /2 nat. GroBe).
a in Verbindung mit der Doppellupe
Fig. 2. Objekthalter allein.
ZEISS
Fig. 3.
Korke zum Auswechseln.
Fig. 4.
Stellung von Lupe und Steck-
korken bei der Betrachtung der
Unteraeite genadelter Objekte.
Die Schalen der Einschlaglupe
und das Objekthaltergestell sincl
nicht mit abgebildet.
Ich gehe nun dazu iiber, den neuen Hilfsapparat an der Hand der bei-
gefiigten Textfiguren ganz kurz zu beschreiben.
Die Abbildung 1 zeigt den Objekthalter an der unteren Schale einer Ze i B-
schen Doppeleinschlaglupe mittcls der, mit geranderten Schraubchen aus-
geriisteten und als Doppelklemme ausgebildeten Grundplatte befestigt.
Die Stellung der Schiebhitlsen ist die, welche man meist bei der Unter-
suchung genadelter Insekten wahlen wird. Sind derartige Objekte so genadelt,
daB auch ihre Unterseite der Betrachtung frei zuganglich ist, so kann man
nach der, aus der skizzenhaften Abbildung, die ich in Fig. 4 gebe, wohl ohne
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Ein neuer Objekthalter zum Oebrauch mit anastigmatischen Doppellupen. 457
weiteres verstandlichen Anordnung auch die Unterseite eines in gewohnlicher
Weise genadelten Objektes an dem Halter einstellen.
Fig. 2 zeigt den Objekthalter ohne die Lupe, an deren Sehalen er ebenso-
schnell befestigt wird, wie er von ihnen, einfach durch Liisen einer der beiden
Klemmschraubchen (1 1) sich wieder entfernen laBt.
Auf der doppelklemmenartigen Grundplatte erhebt sich eine Saule (2),
und auf dieser gleitet mit ausreichender Reibung die Hiilse 3, die zur einen
Halfte (ungefahr) Tragerin eines mittels besonderer, gerandelter Mutter fixier-
baren Steckkorkes ist 1 ), zur anderen Halfte aber einen, mit sanfter Reibung
um sie drehbaren, kraftigen Ring fiihrt, dessen Bremsung eventuell durch
eine besondere Mutter 2 ) reguliert werden kann. Dieser drehbare Ring tragt
eine zweite Saule (4), auf der ebenfalls eine Hiilse verschiebbar angebracht
ist. Auch auf dieser Hiilse konnen nach Losen der zugehorigen, gerandelten
Mutter zwei verschiedene Stcckkorke (gegen den in Fig. 2 abgebildeten der
Vierkantkork, den Fig. 3 unten zeigt) gegeneinander ausgewechselt werden.
Je nach der Brennweite der Lupe und der Befestigungsart des Unter-
suchungsobjektes (in gewohnlicher Weise genadelt, oder direkt auf einen der
Korke gelegt oder aufgesteckt wird man die Hiilse 3 in der abgebildeten Weise,
oder aber gerade anders herum (Ringteil nach oben) auf die Saule 2 aufstecken,
und das Untersuchungsobjekt an der Hiilse 3 oder an der auf der Saule 4 glei-
tenden Hiilse befestigen, dem Lupenarm die in Fig. 2 gezeigte oder eine
winklig zur Schalenachse gerichtete Stellung geben.
Alle in Betracht kommenden Erfordemisse lassen sich jedenfalls
mit dem handlichen Instrumente leicht erfiillen, gleichviel ob die 10 fache
aplanatische (bekanntlich von der Jenenser Firma auch mit einer der anastig-
matischeu Lupen zu einer Doppellupe vereinigt) oder die 27facbe anastigma-
tisehe (oder die 16 und 20 fache anastigmatische) zur Anwendung gelangt.
Flache Gebilde, wie Blattstiicke oder sehr kleine Pflanzenorgane empfehle ieh
mittels ganz kurzer (sogenannter Etiketten-)Nadeln auf dem Vierkant-
korken zu befestigen, falls es nicht geniigt, sie einfach lose aufzulegen.
Zum Schlussc ist es mir eine angenehme Pflicht, dpr Firma Carl Z e i B ,
Jena, die die regulare Herstellung des Apparates iibernommen hat, fiir das
verstandnisvolle Eingehen auf meine primitiven Vorsehlage und Anregungen
auf rich tig zu danken.
') Der in Fig. 2 abgebildete Kork kann nach Losen der gerandelten Mutter
gegen den groficn, anf Fig 3 abgebildeten Kork ausgewechselt werden.
*) In Fig. 2 unterhalb der Zahl 3 sichtbar.
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NeueLiteratur
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zusammenge8tellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Oberbibliothekar der Kgl. Bibliothek in Berlin.
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Barthel, Chr„ Eine Abanderung des Eichloff schen Kolbchens fiir Bestimmung
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Neue Literatur.
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Meifiner, Winke zur Behandlung der 1914er Weine nach der Hauptgarung bis zum ersten
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Fleisch.
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Matschke, Grundsatze zur einheitlichen Durchfiihrung der bakteriologischen Fleisch-
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Heinse, B., Uber die Einsauerung von Futterstoffen unter Beriicksichtigung von
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Botanik. 1914. [Jg. 11. 1913.] Ted II. p. 142—167.)
Herter, W., Die Mikroorganismen in der Miillerei und Backerei. (Zeitschr. f. d. ges.
Getreidewesen. 1914. No. 7. p. 143—144.)
Wohnungen, Abfallstoflfe, Desinfektion nsw.
Das Desinfektionswesen in Deutschland. Zusammengestellt von der Schriftleitung unter
Mitarbeit von Zahnarzt Lauer. Dresden (Volkswohlfahrt) 1914. 16 p. 8°. (Aus:
Der prakt. Desinfektor.) M —,30.
Dornic, D. u. Vignerot, Reinigung und Verwertung der Abwasser von Molkereien. (Ref.
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Lacoor, Hugo, Die Reinigung stadtischer Abwasser in Deutschland nach den natiirlichen
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1914.
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4G4
Inhalt.
Neumann, Erwin, Bodenfiltration und biologische Reinigung in Worcester, Massachusetts
[SchluB]. (Gesundh.-Ingenieur. Jg. 37. 1914. No. 46. p 789—791. 3 Fig.)
Beziehongen der Bakterien and Parasiten zn Pflanzen.
Krankheitserregende Bakterien und Parasiten.
Burmester, Herm., Einiges iiber die Nahrstoffaufnahme und die Vegetation der gemeinen
Quecke (Agriopyrum repens). (F ii h lings landw. Zeitg. 1914. H. 16. p. 547—556.
Mit 1 Abbild.)
Chittenden, Shrank Hurlbut, The Abutilon Moth. Washington: Gov. Pr. Off. 1913. 10 p. 8°.
(U. S. Dep. of Agric. Bur. of entomol. Bull. No. 126.)
Eckhardt, F., Der Malzkafer (Triboiium ferrugineum) und seine Bekampfung. (Zeitschr.
f. d. ges Brauwesen. Jg. 37. 1914. No. 39; No. 40. p. 461—463; No. 41. p. 470—474.)
Fruwirth, C., Die Ackerwinde (Convolvulus arvensis). VII, 36 p. M. 19 Abbild. i. Text
u. auf 8 Taf. u. 1 farb. Taf. gr. 8°. Berlin (Parey) 1914. M 2,50. (Arb. d. Deutsch.
Landw. Ges. H. 268.)
Gentner, G., t)ber die Verunkrautung von Homschotenklee durch Labkraut. (Prakt.
Blatter f. Pflanzenbau- u. -schutz. 1914. H. 12. p. 136—137.)
Grimm, Der Giirtelschorf der Runkelriiben. (Prakt. Blatter f. Pflanzenbau u. -schutz.
1914. H. 8/9. p. 100—102.)
del Guerdo, Giacomo, Intorno ad un nuovo nemico del carubo in Italia. (Redia. Vol. 9.
1913. Fasc. 2. p. 227—232. 4 Fig.)
—, II parassita del rinchite dell’ olivo. (Redia. Vol. 9 1913. Fasc. 2. p. 233—234.)
—, Intorno a due nuovi Vacunidi del castagna. (Redia. Vol. 9. 1913. Fasc. 2. p. 285
—291. 1 Taf.)
Himmelbaur, Wolfgang, Fine Rhizoctonia-Erkrankung der Drogenpflanzen. Beitrage
zur Pathologie der Drogenpflanzen. III. (Zeitschr. f. d. landw. Versuchswesen in
Osterr. 1914. H. 8/9. p. 671—683.)
Kling, M., t)ber die chemische Zusammensetzung einiger Unkrauter, sowie deren Wert
als Futter- und Diingemittel. (Die landw. Versuchsstat. 1914. Bd. 85. H. 6. p. 433—470.)
Kotthoff, Peter, Die Bakterienringfaule der Kartoffel. Diss. Munster. 70 p. 1 Taf. Lex. 8°.
Merseburg (Druck: Stollberg) 1914.
Kruger, W. u. Wimmer, G., Uber Ursache und Abwendung der Dorrfleckenkrankheit
des Hafers. (Zeitschr. d. Ver. d. Deutsch. Zuckerind. 1914, September. Lfrg. 704.
p. 707—745. Mit Abbild.)
Laubert, R., Uber eine Phomakrankheit des Griinkohls. (Deutsch. landw. Presse. 1914.
No. 100. p. 1030—1031. Mit Abbild.)
Lechmere, Eckley, Tuberculina maxima, Rost. Ein Parasit auf dem Blasenrost der
Weymouthskiefer. (Naturwiss. Zeitschr. f. Forst- u. Landw. 1914. H. 9/10. p. 491
—497. Mit 2 Taf.)
Mahrlen, Der RuBtau der Reben. (Der Weinbau. Jg. 13. 1914. No. 12. p. 163—164.)
Melhus, L E., Powdery Scab (Spongospora subterranea) of potatoes. (Bull, of the U. S.
Departm. of Agricult. No. 82.) Washington: Gov. Pr. Off. 1914. 16 p. 8°. (Kopft.)
Muller, H. C. u. Molz, E., Versuche zur Bekampfung der Rubennematoden Heterodera
Schachtii. (Zeitschr. d. Ver. d. Deutsch. Zuckerind. 1914. Lfrg. 707. p. 959—1050.
Mit Abbild.)
Munk, Max, Theoretische Betrachtungen iiber die Ursachen der Periodizitat, daran
anschlieBend: Weitere Untersuchungen iiber die Hexenringbildung bei Schimmel-
pilzen. (Biolog. Centralbl. 1914. No. 10. p. 621—641.)
Inhalt.
Original-Abhandlungen.
Hauman-Merck, Lucien, Les parasites
v6g6taux des plantes cultiv^es en Argen¬
tine, p. 420.
Klocker, Alb., Chronologisclie Zusammen-
stellung der Arbeiten iiber Saccharo- i
myces apiculatus von 1870 bis 1912,
p. 369.
Wolff, Max, Ein neuer Objekthalter zum
Gebrauch mit anastigmatischen Doppel-
lupen, p. 454.
Neue Literatur, p. 458.
Abgeschlossen am 18. Miirz 1915.
Hofbuchdrackerei Rudoletadt.
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Centralblatt fur Bakt etc. D. AIL Bd. 43. No. 17|18.
Ausgegeben am 15. Mai 1915.
Referate.
Qantz, E., t) b e r die Bedeutung des Bacterium coli fur
die Wasserbeurteilung. (Zeitschr. f. Hyg. Bd. 78. p. 193—227.)
Die noch immer offene Frage liber die Bedeutung des Coligehaltes zur
Trinkwasserbeurteilung wird vom Verf. in dieser Arbeit neu besprochen. Er
glaubt der Losung am nachsten durch eine moglichst starke Betonung des
quantitativen Coligehaltes und engen Begrenzung des Colibegriffes zu kommen.
Nach Angabe der neueren Literatur liber dieses Thema stellt Verf. sich die
Aufgabe, festzustellen, welche Art und welche Zahl von Colikeimen sich im
Wasser findet, die nach anderen Beurteilungsmethoden, insbesondere nach
der Ortsbesichtigung als einwandfrei oder nicht einwandfrei erkannt wurden.
Nur durch solche in moglichst groBer Zahl auszuflihrenden Untersuchungen
halt Verf. eine richtige Losung der Frage fiir moglich. Hiernach verfahrend,
teilt er zunachst die Untersuchungsmethode mit und bringt dann die Defini¬
tion des Colibegriffes (p. 201). Gelegentlich der eigenen Untersuchungen
von Wasserproben hat Verf. sich stets durch Ortsbesichtigung ein Urteil liber
die hygienische Wertigkeit der Wasserbezugsstelle zu bilden versucht und
dann auBer der Coliprobe auch noch die gewohnliche Keimzahlung vorge-
nommen, femer in chemischer Hinsicht den Chlorgehalt quantitativ, Salpeter-
und salpetrige Saure, Ammoniak und Phosphorsaure qualitativ ermittelt. —
Die Einzeluntersuchungen haben viele wichtige Feststellungen ergeben, welche
der Verf. in den nachfolgenden Endresultaten zutammenstellt. Danach ist Bact.
coli ein wasserfremder Organismus, der in normalem Grundwasser nicht
vorkommt; findet er sich, dann deutet solches auf Verunreinigung durch
oberfiachliche Zufliisse oder ungeniigende Filtration hin. Der Grund fiir die
groBe Uberlegenheit der Coliprobe bei Brunnen liegt darin, daB eine Vermeh-
rungsfahigkeit im Wasser besehrankt und seine Lebensdauer deshalb nur kurz
ist. Hierdurch wird die Probe in viel hoherem MaBe als die Keimzahlung
unabhangig von der lntensitat der Benutzung des Brunnens, da in wenig be-
nutzten Brunnen die Keimzahl, auch bei AusschluB verunreinigender Zufliisse,
eine auBerordentliche Hohe erreichen kann, die durch Abpumpen sich wohl
verringern, aber nicht auf die Norm zuriickfiihren lSBt. Eine hohe Keimzahl
braucht deswegen noch keine Verunreinigung von oben zu beweisen, jedoch
spricht der Befund von Coli immer fiir eine solche, mit Ausnahme derjenigen
Falle vielleicht, wo durch Fehler bei der Entnahme Keime hineingelangt sein
konnen. Andererseits hat aber der Verf. (p. 213) bewiesen, daB das F r e i -
sein eines Brunnens von Bact. coli noch keinen Beweis fiir eine ein-
wandsfreie Besehaffcnheit bietet. — Enth< ein Brunnen nach mehrmaligen
Untersuchungen und besonders nach starken Regengiissen kein Bact.
coli, dann bietet er gewiB keine unmittelbare Gefahr; jedenfalls steht die
Bedeutung des Nachweises durch oberfiachliche Verunreinigung auBer allem
Zweifel. Die Frage aber, ob das Vorhandensein von Bact. coli ohne
weiteres eine Verunreinigung mit Fakalien beweist, istzu verneinen,
da auch die typischen Colibakterien sehr weit und ganz besonders in den obor-
fl&chlichen Bodenschichten verbreitet sind und von ihrern Ursrpungsort
Zwelte Abt. Bd. 43. 30
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Wasser.
weithin verschleppt werden kSnnen. Verf. folgert, daB nicht in alien Fallen
diejenigen Zufliisse, welche Coli in den Brunnen bringen, auch Typhusbazillen
in das betreffende Wasser einfiihren. Je zahlreicher aber die Kolikeime sich
im Wasser finden und je typischer sie sich in quantitativer Saurebildung
verhalten, desto n & h e r wird ihr Ursprung dem Brunnen sein und desto
g e f a h r 1 i c h e r ist die Verunreinigung. — Ganz besonders betont Verf.
die Wichtigkeit der Ortsbesichtigung; die Coliprobe ist
eine wertvolle Erganzung, vermag aber die Besichtigung nicht zu ersetzen.
Auch bei Beurteilung von Quellen liegen die Verhaltnisse so, wenn man das
Quellwasser ohne Beimengung oberflachlicher ZuflUsse entnehmen kann.
Stets ist aber auch hier das Niederschlagsgebiet sehr genau zu untersuchen.
R u 11 m a n n (Munchen).
Olsen, J. C., Luft- und Wassereinigung durch Ozon. (Ge-
sundheitsingenieur. 1914. No. 13.)
Bei den in New Yorker Schulr&umen vorgenommenen Ozonisierungs-
versuchen wurden verschiedenartig gelegene Lokale ausgewahlt, die auch
bezUglich Grofie und Hohe wechselnde Zahlen zeigten. Alle Versuche wurden
gleichm&Big ausgefiihrt, indem man 3 KubikfuB Luft durch eine mit sterili-
siertem Sande gefiillte sterilisierte Rohre preBte. Dann wurde dieser Sand
in ca. 10 ccm sterilem Wasser ausgewaschen, hiervon ein bestimmter Teil
auf Gelatine- resp. Agarplatten ausgesat und nach entsprechender Zeit gezahlt,
ebenso wurden auch die Schimmelpilze kontrolliert und zur Ermittelung von
B. coli Versuche mittels Rindergalle ausgefiihrt.
Wahrend des Unterrichts von einer bestimmten Schulerzahl und in Gegen-
wart von Erwachsenen, die mit der Untersuchung beschaftigt waren, wurde
bei geoffneten Fenstern ohne Ozonisierung eine Luftprobe entnommen,
die pro KubikfuB 167 Keime, 23 Schimmelpilze und 0 B. coli enthielt. Eine
y 4 Stunde spater entnommene Luftprobe nach dem Hinausgehen der Schiiler
ergab pro KubikfuB 533 Keime, 30 Schimmelpilze und gleichfalls Fehlen
von B. coli. — Eine weitere Luftentmahme fand bei Gegenwart von mit den
Versuchen beschaftigten 6 Personen statt. Der Ventilator des Ozonerzeugers
war im Gange, jedoch wurde vorlaufig kein Ozon erzeugt und die Fenster ge-
schlossen gehalten. Summe der Keime 137, Schimmelpilze 67, 0 B. coli. Dann
wurde 15 Minuten lang der Ozonerzeuger eingeschaltet, so daB es stark nach
Ozon roch. Luftentnahme eine Stunde spater. Summe der Keime 7, Schim¬
melpilze 10, 0 B. coli. — Die Keimverminderung war demnach sehr groB und
wahrscheinlich alle pathogenen Keime vernichtet und wenn die Erfahrung
mit den Wasserbakterien als maBgebend angesehen wird, dann war die Luft
als einwandfrei zu betrachten. — Eine Anzahl weiterer unter gleichen Verhalt-
nissen unternommener Versuche ergab ahnliche Resultate; bei ihnen war aber
die Keimminderung nicht so stark, weil durch die offenstehenden Fenster-
fliigel fortwahrend bakterienhaltige Luft einstromte. Nach Entfernung der
Schuler wurde der Ozongenerator 15 Minuten in Betrieb gesetzt und die ge-
gossenen Platten ergaben 7 Keime, 7 Schimmelpilze und 0 B. coli, also jeden-
falls ein ausgezeichnetes Resultat. Zweifellos sterilisiert das Ozon die Kleider,
den FuBbodenstaub und die Subsellien, so daB trotz des durch die Schliler-
bewegungcn entstehenden Staubes die Keimmenge vermindert wird.
R u 11 m a n n (MUnchen).
Silbermann,A.,t)ber die Sterilisation des Wassers durch
ultraviolette Strahlen. (Zeitschr. f. Hyg. 1913. p. 189—217.)
Nach kurzem Hinweis auf die auf mechanischer Basis beruhenden Reini-
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Waaser.
467
gung8verfahren ftihrt Verf. die in neuerer Zeit studierten chemisch-biologischen
Methoden an, urn bakterienhaltige Oberfl&chenwasser, im Gegen-
satze zu dem meist keimfreien Grundwasser, fiir Trinkzwecke verwend-
bar zu machen. So wird das Sterilisieren des Wassers durch Kochen, die Be-
handlung mit desinfizierenden Mitteln und die Sterilisation durch ultraviolettc
Strahlen erortert. Nach den hygienischen Anforderungen sind nicht allein
die leicht abtotbaren Darminfektionserreger, wie Choleravibrionen, im Ober-
flaehenrasen zu vernichten, sondern es soli solches, wie das Grundwasser,
Uberhaupt ganz keimfrei gemacht werden. Da das Abkochen groBerer Wasser-
mengen, z. B. fiir Wasserleitungszwecke untunlich ist, so kommen gegenwSrtig
zur Wassersterilisation nur Behandlung mit Chlorkalk, Ozon und ultravio-
letten Strahlen in Betracht. Kurz fiihrt Verf. die ermittelten Vorziige und
Nachteile der beiden ersteren Verfahren an, um dann eingehend mit der Ein-
wirkung der ultravioletten Strahlen sich zu beschaftigen, nachdem er die
geschichtliche Entwicklung dieser Methode geschildert hat. Bei seinen Ver-
suchen legte er besonderen Wert auf die Feststellung der DurchfluB-
geschwindigkeit, ferner des Triibungsgrades, welcher
an Hand der S n e 11 e r schen Probe durch Messung der Wassersaulenhohe,
durch welche hindurch die Probe oben noch deutlich zu sehen war und auf die
F a r b u n g, die durch Vergleich mit einer alkoholischen Vesuvinlo-
s u n g bestimmt wurde. Die Versuchseinteilung zerfallt in die Nachpriifung
der Arbeiten iiber Trinkwassersterilisation (klares, triibes und gefarbtes
Wasser) zu Trinkzwecken, ferner Sterilisation von mit Jauche versetztem
Wasser (wie solches bei militarischen Vorkommnissen erforderlich werden
kann) und schlieBlich von Wasser, welches resistente Staphylokokken, Tetanus
usw. enthalt. Auf p. 194 ist die Abbildung der Apparatur ersichtlich und dann
folgen Versuchstabellen. Besonderer Wert wurde auf die Triibungsgrade
gelegt; bei klarem Wasser konnten auBerordentlich hohe Keimmengen
(20 Millionen in 1 ccm) vemichtet werden. Es folgen dann Versuche,
welche die Verunreinigung von Oberfl&chenwasser durch Kanalabwasser usw.
betreffen (X—XI). Bei den Versuchen mit Jauchenzusatzen wurde auch Vor-
klSrung mit Eisenchlorid (0,1 pro 1 1) ausgefiihrt und hierbei absolute Steri-
litat erzielt, wobei auch der tible Geruch durch VorklErung und Bestrahlung
zum Verschwinden gebracht wurde. Bei d i r e k t e n Versuchen mit Jauche
(XIV) konnte weder vollkommene Sterilitat noch Zerstorung des Geruches
erzielt werden. Die Versuche XV—XXV gelangten mit resistenten Keimen zur
Ausfiihrung, wobei auch des Einflusses der in der Bouillonaufschwemmung
enthaltenen kolloidalen Stoffe gedacht wurde; die Bouillon wurde daher ab-
zentrifugiert und es hinterblieb ein fast nur aus Sporen bestehender RUckstand.
Die Ergebnisse waren hierbei sehr gttnstig. Ein Kontrollversuch mit unzentri-
fugierter Bouillon zeigte dagegen den hemmenden EinfluB der kolloidalen Sub-
stanz. Besondere Versuche wurden noch mit einem sehr resistenten sporen-
bildenden Peptonatusstamm ausgefiihrt, welcher langere Zeit die Kochhitze
und stromenden Wasserdampf aushalt; hier blieben einzelne ungeschadigt,
es ist aber an die Moglichkeit zu denken, daB bei Verarbeitung des spore n-
haltigen Materials einige Keime in die Laboratoriumsluft gelangten und als
Luftverunreinigungen die Platten bedeckten. — Zur Priifung der Tauglich-
keit des Verfahrens fiir chirurgische Zwecke wurden Versuche mit Staphylo¬
kokken ausgefiihrt (XXII—XXV).
Verf. kommt zu dem Ergebnis, daB auf Grund seiner Versuche das Ver¬
fahren der Gewinnung sterilen Trinkwassers mit Hilfe der durch die Quarz-
30*
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468
Waaser. — Abwaaaer.
quecksilberlampe erzeugten ultravioletten Strahlen bei richtiger Anordnung «
und Kontrolle als durchfiihrbar zu bezeichnen sei. Voraussetzungen fttr die
richtige Wirkung des Apparates sind, daB Stromstarke und Spannung genau
eingestellt und kontrolliert werden. — Die DurchfluBgeschwindigkeit darf
eine bestimmte Hohe, die nach der Qualit&t des Wassers festzustellen ist,
nicht iiberschreiten. Der Triibungs- und Farbungsgrad des Wassers darf
tiber eine bestinunte Grenze nicht hinausgehen, ebenso darf der Gehalt an ge-
loster organischer Substanz (Kolloidstoffe) nicht zu groB sein. Geringe Grade
der Trtibung und Farbung, wie sie fur die Praxis im allgemeinen in Frage
kommen, beeintrachtigen das Sterilisationsvermogen der ultravioletten Strah¬
len nicht. Bei k 1 a r e m Wasser spielt die Keimzahl bis zu mehreren
Millionen in 1 ccm keine Rolle. Die Quarzquecksilberlampe, Type Nogier-
Triquet M5, mit welcher die Versuche angestellt worden sind, kann fin*
Hospitaler, chirurgische Kliniken und zu Militarzwecken Verwendung finden
und liefert, bei Erfttllung obiger Bedingungen, ein keimfreies Wasser.
Bullmann (Miinchen).
Bruns, Hayo, Kolkwitz, R. u. Schreiber, K., Talsperrenwasser als
Trinkwasser. Nach Beobachtungen an der T a 1 -
sperre bei Herbinghausen. (Mitt. a. d. kgl. Landesanst. f.
Wasserhyg. H. 17. p. 151—268.)
Eine wichtige Arbeit, die viele Momente anschneidet. Vor allem war es
Verff. darum zu tun, genauere Daten iiber das Plankton zu erhalten. Exakte
Werte erhielt man durch Beobachtung der direkt geschopften Wasserproben
(1 ccm Schopfmethode) beziiglich der Zahl und Verteilung der im Wasser
vorkommenden Bakterienfresser und Durchlufter und der Bestandteile des
Detritus. Die „biologische Einarbeitung“ der Talsperren beginnt schon mit
der FUllung, der Planktongehalt ist in der Tiefe geringer als nahe der Ober-
fl&che. Der Friihling zeigt ein Maximum an Diatomaceen. Die Rohvolumen-
methode (Gewinnung des Planktons aus 1 ccm Wasser mittels Seidennetz
No. 20 oder Kupfersieb) ergab, daB das Mischplankton der Talsperre recht
wechselnd beziiglich seiner Quantit&t ist: Das Maximal quantum (20 ccm in
1 cbm Wasser) fand man im Juni (1912), das Minimum (0,2 ccm pro 1 cbm
Wasser) im Marz. Im Jahresdurchschnitt ergab sich 4 ccm nicht zentrifu-
gierten Planktons pro 1 cbm Wasser. Der Schnellfilter ergab beziiglich dieses
Talsperrenwassers im gereinigten Wasser 95 ccm pro 1 cbm Wasser an nach-
weisbaren Planktonten und Schwebestoffen. Nur bei sehr feinem Kleinplank-
ton im Rohwasser stiegen diese auf 1 ccm. Im filtrierten Wasser fand man
stetsnochGymnodinium palustre, Ceratium hirundinella,
Peridinium tabulatum, Asterionella formosa, Bos-
mina, Polyartha, Triarthra, Nauplien und Nematoden.
Matouschek (Wien).
Haempel, 0., Uber die Selbstreinigung der Gew&sser
und eine neue Methode der Reinigung organischer
Abwasser. (Wasser u. Abwasser. Bd. 7. 1913. p. 237—238.)
Eine Erlauterung des H o f e r schen Reinigungsverfahrens durch Fiseh-
teiche. 1 ha Teichflache ist fur die Reinigung der Abwasser von 2000—3000
Menschen notig, aber das Abwasser muB von der Halfte der ungelosten organi¬
st-hen Stoffe vorher befreit und dann mit 2—3 Teilen FluBwasser gemischt
werden. Es ist aueh ndtig, die Zufuhr des verdiinnten Abwassers an den Ufern
des Teiches verteilt vorzunehmen. Folgende Fische sind fiir solche Teiche
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Abwasser. — Schwefel.
469
besonders zu cmpfehlen: Karpfen (namentlich), Schleie, Hecht, Regenbach-
forelle, Zwergwels. Matouschek (Wien).
Wulff, Georg, DasMiindungsbecken derNewa als Vorflu-
ter fiir die stadtischen Abwasser St. Petersburgs.
(Wasser u. Abwasser. Bd. 6. 1913. Abt. 1. p. 133—139.)
Man plant, in das 320 qkm groBe N e w a - Miindungsbecken meehanisch
vorgereinigte Abwasser einzuleiten. Nur der einzige typische, marine Organis-
mus Chaetoceras coscinodiscus fand sich vor; in der Fahr-
rinne des Beckens fand man mehrere, fiir stark verunreinigtes Wasser charak-
teristische Formen, vor allem Sphaerotilus natans. Wo dies fehlte,
zeigte sich C1 a d o t h r i x, die ja fiir schwach verunreinigtes Wasser charak-
teristisch ist. Matouschek (Wien).
Dibdin, W. J., Das Schieferrieselbeetverfahren. (Chemiker-
Zeitg. 37. 1913. p. 282.)
Die festen Stoffe aus Abwassern laBt man auf Beeten aus Schieferschotter
sich absetzen. Der Niederschlag wird zum Nahrboden vieler Bakterienarten,
da die Beete abwechselnd gefUllt sind und leergelassen werden. LaBt man
neue Abwassermengen wieder ein, so wird dabei die humusartige Substanz
aufgeriihrt, das Unzersetzbare scheidet sich ab und der Humus wird auf
geeigneten Vorrichtungcn getrocknet. Die zuriickbleibende Substanz betrug
nur 3,4 engl. tons aus 1 Million Gall. Abwassers und enthielt 90 Proz. Feuch-
tigkeit (Versuchsdauer 18 Monate, zu High Wycombe). Da der so gewonnene
Humus schwere Boden auflockern kann, da er sie zugleich diingt, so kommt
man bei diesem Verfahren auf seine Kosten, die allerdings nicht gering sind.
Matouschek (Wien).
West, G. S., und Griffiths, B. M., The Lime-Sulphur Bakteria
of the gcnusHillhousia. (Ann. of Bot. 1913. p. 83—91. plat.)
H i 11 h o u s i a m i r a b i 1 i s ist ein sehr groBes, CaCO a enthaltendes
Schwcfelbakterium, mit kurzen Wimpern versehen; es weist rollende Be-
wegung auf. H. p a 1 u s t r i s ist eine kleinere Form; beide kommen in SiiB-
wasserteichen vor. Entfernt man durch Formalin das CaC0 3 , so erscheint das
Plasma als ein einformiges grobes Netz ohne Spur eines Kernes, wohl aber
durchsetzt von kleinsten Schwefelkornchen. Beim Erhitzen erfolgt eine
Plasmaverdichtung in der Zellmitte. Unter normalen Bedingungen erfordem
diese Bakterien Kalksalze, Schwefelwasscrstoff und Sauerstoff. Neun Monate
hielten sich diese Bakterien gut, so daB die langsame Vermehrung durch
Spaltung, welche innerhalb 24—28 Stunden nur einmal stattfindet, beobachtet
werden konnte. Matouschek (Wien).
Nadson, G. A., t) b e r Schwefelmikroorganismen des Hap-
saler Meerbusens. Vorlaufige Mitteilung. (Bull,
d. jardin imp. botan. de St. Petersburg. T. 13. 1913. p. 106—112.)
Vertreter der riesigen einzelligen Bakterien aus den Gattungen Ach To¬
rn a t i u m (inch H i 11 h o u s i a) und Thiophysa fand Verf. im Brack-
wasser des genannten Meerbusens (Estland). Als neu werden beschrieben:
Thiophysa macrophysa (Diameter bis 40 ^.) und A c h r o -
matium gigas (L5nge bis 102 n). Diese Bakteriengattungen besitzen
in ihren Zellen auBer Schwefel noch besondere Inhaltskorper, die nach ihrem
Zerfalle Oxalsaure licfern, sog. Oxalite. Vermindert sich das O-Quantum in der
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Schwefel.
Umgebung der auf der oberflSchlichen Schlammschichte lebenden Bakterien,
so hauft sich in ihren Zellen mehr Schwefel an und die Dimensionen und Zahl
der Oxalite vermindert sich. Bei VergroBerung der Aeration des Wassers und
des Schlammes tritt das Umgekehrte ein.
AuBerdem fand Verf. noch eine neue, in ihren Zellen eine st&rke&hnliche
Substanz fuhrende Gattung von Schwefelbakterien, namlich Thiosphac-
rella(amylifera). Matouschek (Wien).
Strzeszewski,Boleslaw,Beitrag zur Kenntnisder Schwefel-
flora in der Umgebung von Krakau. (Bull, de l’Acad.
d. scienc. de Cracovie. Ser. B. Scienc. natur. 1913. p. 309—334. 1 Taf.)
Der erstc Bericht iiber die Flora schwefelhaltiger Wasser Westgaliziens.
Die drei Quellen entspringen aus gipshaltigem Letten des unterkarpatischen
Miozans; Temperatur 10° C. Die Quelle zu Podgorze entleert ihr Wasser
in ein verschaltes Bassin, dessen Wande wunderschon mit einheitlichem Teppich
von farblosen Schwefelbakterien (namentlich Thiothrix nivea) be-
kleidet sind. Unter dieser Schichte liegt eine von blaulich-griin-brauner
Farbe; sie besteht aus vielen Diatomeen (namentlich Synedra radians,
Achnanthes microcephala), aus Cyanophyceen (Lyngb y a
aerugineo-caerulea) und Chlorophyceen (Stigeoclonium
t e n u e var. 1 y n g b y a e c o 1 u m). Der mit Sand bedeckte Boden
des Bassins ist fast ganz vegetationsfrei (sehr wenige Kieselalgen, weiBe
Faden von Schwefelbakterien). Purpurbakterien fehlen. Die „Hauptquelle“
von Swoszowice bildet ein verschaltes Bassin, sie ist uberwolbt, dariiber ein
Holzgebaude, daher ein sparlicher Lichtzutritt. Es fehlen Kieselalgen, Cyano¬
phyceen, Purpurbakterien. Aber Beggiatoa kriecht in Menge auf der
Wasseroberflache, die mit einer dicken Hulle von Bakterienzoogloen und
Schwefelkristallen bedeckt ist. Diese entnehmen den Sauerstoff aus der
O-reichen obersten Wasserschichte; die am Boden des Abflusses lebenden
Bakterien sind auf den im Wasser gelosten Sauerstoff besehrankt. In der sog.
Napoleonsquelle, in einer Schlucht gelegen, gibt es nur Purpurbakterien und
Oscillarien.
Der Vergleich der Floren aller bisher erforschten Schwefelquellen Galiziens
ergibt folgende Gruppierung, die im allgemeinen fur alle derartigen Quellen
gilt:
Erste Zone: Sehr viel H 2 S; sehr viele thiophile Cyanophyceen von
gelbgriiner Farbe, Purpurbakterien (am haufigsten bewegliche Formen). Es
fehlen vollstandig Beggiatoaceen, Kieselalgen, Chlorophyceen.
Zweite Zone: Geringerer Gehalt an H 2 S (nur 0,4 g auf 10 kg Wasser):
Die genannten Cyanophyceen verschwinden, es fehlen Chlorophyceen iiber-
haupt. Hie und da Kieselalgen (am widerstandsfahigsten ist N i t z s c h i a
P a 1 e a); Beggiatoaceen konnen sich nur auf der Wasseroberflache entwickeln;
massenhaft thiophile Cyanophyceen (namentlich Oscillarien).
Dritte Zone: Sehr wenig H 2 S. Massenhaft Kieselalgen, Beggia¬
toaceen, Chlorophyceen (namentlich Stigeocloniu m), nichtthiophilc
Cyanophyceen. Thiophile Arten und die Purpurbakterien verschwinden all-
mahlich.
Der Schwefelkohlenstoff ubt einen selektiven und exklusiven EinfluB
aus. Die Verteilung der Flora hangt von verschiedenen Faktoren ab: Die
uppigerc Entwicklung oder das Verschwinden der Flora in den verschiedenen
Jahreszeiten hangt von der Lichtintensitat ab; Purpurbakterien z. B. er-
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SchwefeL
471
scheinen in Menge vom Oktober an und auch auf die anderen niederen Pflanzen
iibt sehr intensive Belichtung einen schadlichen EinfluB aus. Die Pflanzen
schUtzen sich vor dem grellen Licht verschiedenartig: Oscillatoria con¬
st r i c t a sammelt sich am Boden an, dariiber in diinner Schichte die 0.
g e m i n a t a var. sulphurea. EinfluB iibt auch die StriJmung des
Wassers aus: Thiothrix kann sich anheften, Beggiatoa meidet
starker flieBendes Wasser, Purpurbakterien fand Verf. nur in ruhigem Wasser.
Im heiBem Sommer 1911 verschwand die Vegetation in den Quellen, so
daB infolge des zuruckgebliebenen Schwefels und des schwarzen Schwefel-
eisen-Niederschlages die Quellen ein recht triibes Aussehen hatten. GroBe
Veranderungen der Flora im Laufe eines Jahres zeigen sich nicht, da das
Wasser aus der Tiefc stammt und selbst bei — 22° C zeigte sich iippige Vege¬
tation. Am Ende eines AbfluBrohres fand Verf. bis 2 cm lange weiBe oder
graue Fransen auf Holz; sie bestehen aus einem Gemenge von 1—2 ^ langen,
0,3—0,4 n dicken stabchenformigen Bakterien, die in eine schleimige reichlich
mit schon ausgebildeten rhombischen Schwefclkristallen inkrustierte Gallerte
eingebettet sind; daneben kommen viel kleinere ahnlich aussehende Bakterien
vor. Die schleimartige Gallerte ist ganz durchsichtig, zeigt aber nicht alle flir
Schleim charakteristischen Farbenreaktionen, sie verhalt sich anders als die
von Manabu Miyoshi an den „Schwefclrasen“ der Yumotothermen
bemerkte Gallerte. Sic ist kein Pektinschleim; aus dem Verhalten gegen Ko-
rallin und ClZnJ-Losung kann man auf eine Verwandtschaft mit Zellulose-
schleimcn schlieBen. Die „Fransen“ enthalten einen Stoff, der bei Gegenwart
von VVasserstoffsuperoxyd sehr rasch und intensiv die Oxydation aromati-
scher Verbindungen bewirkt. Solche Eigenschaften haben die Peroxydasen;
die oxydierenden Eigenschaften der „Fransen“ verschwanden aber nicht nach
halbstUndigem Kochen, ja sie verminderten sich nicht einmal. Verf. vermutet
daher, daB man es mit gewissen anorganischen chemischen Verbindungen mit
oxydierenden Eigenschaften zu tun hat. Wenig Fe fand er im Rasen.
DasVerzeichnisderbeobachtetenPflanzen(Thiobacteria, Schi-
zophyceae, Bac i 11 arieae , Chorophyceae, Phanero¬
gam a e) in und an den Quellen enthalt 51 Arten im ganzen. Zwischen
Chromatium minus Win. und C h r. W e i s s i i Perty fand Verf.
beziiglich der GroBe alle Gbergange, so daB erstere Art nur als eine Varietat
der letzteren anzusehen ist. — Neu sind: Chromatium gracile (von
Ch. vinosum und minutissimum durch die l&ngliche Gestalt
und von der ersten auch durch die Dicke verschieden); die Kultur auf Rhi-
zomen von Butomus umbellatus gelang gut; ferner T h i o s p i r i 1 -
1 u m agile Kolkw. var. n. p o 1 o n i c a (langsamere Bewegung zeigend,
wahrscheinlich farblos), endlich Oscillatoria geminata Men. n. var.
sulphurea. — Zum Schlusse eine tabellarische Zusammenstellung der Arten
nach ihrer Verbreitung in den 3 Quellen. Die Bilder bringen photographische
Reproduktionen der neuen Formen und anderer.
Matouschek (Wien).
Strzeszewski, Boleslaw, Zur Phototaxis des Chromatium
W e i s s i i. (Bull, de l’Acad. d. scienc. de Cracovie. Ser. B. Scienc. natur.
1913. p. 416—431. 1 Tafel.)
Die Purpurbakterie Chromatium Weissii Perty fand Verf. in
Menge in den Schwefelquellen von Swoszowice (Galizien). An Ort und Stelle
fiihrte er die phototaxischen Experimente, zumeist makroskopisch, aus. Doch
experimcntierte er auch unterm Mikroskop. Es zeigten diese Versuche folgendes:
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472
Salz etc.
1. Die genannte Bakterie reagiert bei plotzlichen positiven Schwankun- •
gen der Lichtintensitat in ahnlicher Weise wie bei den negativen Schwan-
kungen phobisch. Negative Phototaxis trat bei schwacher und anderseits
bei sehr starker Belichtung ein. Bei mittlerer Lichtintensitat reagiert sie
stets positiv. Danach gibt es vielleicht zwei Optima der Lichtintensitat, von
denen das eine sehr niedrig (wohl gar in absoluter Dunkelheit), das andcre
sehr hoch.
2. Die Bakterie ist aber auch gegen die Lichtrichtung aufierordentlich
empfindlich. Da die in der Literatur bisher notierten negativen Resultate in
dieser Richtung ihren Grund in einer fehlerhaften Anordnung der Experi-
mente haben, experimentierte Verf. in Kiivetten mit parallelen Wanden
(4 x 4 x 10 cm); als Lichtquellen diente unmittelbares oder zerstreutes
Sonnenlicht oder diverse Lampen. 1st das Licht geniigend stark, so reagiert
Chromatium bei einseitiger Belichtung stets positiv; bei schwachem
Lichte zeigte es auch mitunter eine negative Reaktion.
3. Bei prosphototaktischen Erscheinungen hangt die Reaktionsgeschwin-
digkeit von der angewendeten Lichtstarke ab.
Die Bilder zeigen ein durch die Bakterie unterm EinfluB der positiven
Phototaxis gebildetes Kreuz, ein nach lSngerer Belichtung durch negative
Phototaxis gespaltenes Kreuz. Unterm EinfluB des Sonnenlichtes wandern
die Bakterien in den Vorderteil der Kuvette infolge positiver Phototaxis iiber.
Die unterm EinfluB intensiver Belichtung angesammelten Bakterien bilden
eine Figur, die der Gestalt der Spalte genau entspricht, wobei man die strahlen-
formige Anlagerung der Bakterien unterm EinfluB des durch die Spalte ein-
fallenden Lichtes bemerkt. Matouschek (Wien).
Namyslowski, Boleslaw, tlbcr unbckannte halophile Mikro-
organismen aus dem Innern des Sa 1zbergwerkes
W i e 1 i c z k a. (Bull, intern, de l’Acad. d. scienc. de Cracovie. S6r. B.
• No. 3/4 B. 1913. p. 88—104.)
Der auf der Wasseroberfl&ehe der Teiche und Kammern in den Salzwasser-
kammern schwimmende Belag besteht namentlich aus Bakterien, vereinzelten
Exemplaren von Flagellaten, Amoeben und nur einer Pilzart. Diese „Salinen-
welt“ zeichnct sich durch groBe Widerstandsfahigkeit gegen hohen osmoti-
schen Druck (gegen 213 Atmospharen) aus, entwickelt sich sehr gut auch in
mit NaCl gesattigtem Leitungswasser. Die Zugabe von Bouillon, Glykose,
Pepton, Kohlehydraten und EiweiBkorpern in geringer Menge (1 Proz.)
zum Salzwasser fordert nur die Entwicklung einiger Bakterien. Die allgemein
bemerkte Vcrzogerung des Wachstums im Salzwasser wird wohl durch die
Armut an Nahrsubstanz bedingt. Rasche Zufuhr von gewbhnlichem Wasser
in groBerer Menge zu den Kulturen vernichtet (zerreiBt) vdllig manche Flagel¬
laten infolge der gewaltigen Verminderung des osmotischen D’ruckes. Letztere
findet allmahlich statt, wenn SiiBwasser langsam zugesetzt wird. Es gelang
Verf. bei Flagellatenkulturen manche Art auch an Wasser, das nur 9 Proz.
NaCl enthielt, allmahlich zu gewohnen. Andere Arten ertrugen aber auch eine
plotzliche Verminderung des genannten Druckes um 50 Proz. — Die Flagel¬
laten gehoren alle in die Reihe der Protomastigineae, bei alien
felilen die Membran, pulsierende Vakuolen und Chromatophoren (ob der
konstanten Dunkelheit und starken Konzentration der Soole). Eine Verminde¬
rung der Konzentration ertragen manche Arten gut. Im allgcmeinen ist die
Vermehrung eine geringe. Es werden von dem Genus Amphimonas folgende
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
473
n e u e Arten genau beschrieben und abgebildet: A. ankyroraonadides,
salinus, polymorphus, angulatus, rostratus, meta-
bo 1 i c u s , ascomorphus, cuneatus. Die neue Gattung
P1 e u r o s t o m u m n. g. ist durch den seitlich gestellten Mundapparat
und die zwei gleich funktionierenden GeiBeln von gleicher oder ungleicher
Lange von den anderen Gattungen der Amphimonadaceae verschieden. Die
Arten sind PI. caudatum, salinum, parvulum, gracile.
Triflagellum n. g. mit den Arten T. s a 1 i n u m und opisthosto-
m o i d e s , zu den Trimastigaceen gehorend, hat 3 von einer Stelle
entspringende GeiBeln, von denen die eine so lang als die Zelle, die anderen
aber langer als der Korper sind. Pleuromastix vermiformis
n. g. n. sp.: Zellen ohne Membran, an einem Ende zugespitzt, am anderen ab-
gerundet, 12 p, x 12 (a, auf der einen Zellseite in der Mitte etwas vertieft,
am abgerundeten Ende mit einer kurzen GeiBel; zwei andere gleich lange
GeiBeln entspringen auf der seitlichen Erhabenheit. Kern unsichtbar. — Die
auf der Wasseroberflache der Salzkammern zahlreich auftretende und in ge-
sattigter Kochsalzlosung leicht kultivierbare Amoebe ist wohl mit Amoeba
s a 1 i n a Hamb. (1905) identisch.
Bakterien: Von den Ubrigen bisher bekannten Bakterien unterschei-
den sich die gefundenen dadurch, dafi sie in konzentrierten Kochsalzlosungen
wachsen; Kulturen auf festem N&hrsubstrat aber miBlingen. Als neu werden
beschrieben: Bacterium vesiculosum (bildet wie die Schwefel-
bakterie B. B o v i s t a Molisch hohle Kugelkolonien, deren Wande eine
Bakterienzoogloea ist; intensiv mit waBriger Gentianaviolettlosung farbbar,
die Gallerte bleibt ungefarbt), B. halophilum (1— iy 2 p. X x / 2 p, an
beiden Enden abgerundet, oval), Spirosoma halophilum (1 }/ 2 p
—3 {a x y 2 pL, gekriimmt, oft S-formig), Bacterium salinum (3 — 9 p
X 9 /, 0 y., in alten Kulturen von 1 proz. mit NaCl gesattigter Bouillon einen
rosaroten Niederschlag am Boden oder auf der Oberflache der Fliissigkeit
bildend, ohne Hautchenbildung und Trubung der Bouillon, (Struktur der
Zelle selbst bei schwacher VergroBerung sichtbar). Ferner wurde 0 o s p o r a
s a 1 i n a n. sp. (Konidienketten nach der Reife aus kugeligen 3—6 p breiten
hyalinen Sporen zusammengesetzt, Epispor dick, hyalin, kleinwarzig, die
terminale Spore ist die alteste der Sporenkette) bemerkt.
liber die Herkunft dieser Organismen: I.Oberirdische Mikroorganismen
konnten durch Wasseradern ins Innere der Erdrinde gelangen und pafiten
sich dem starken Salzgehalte im Bergwerke an. Auch oberirdische Salzwasser-
organismen konnten in die Tiefe gelangen und sich an die starkere Konzen-
tration und Dunkelheit gewohnen (z. B. A m o e b a s a 1 i n a). II. Oder die
Arten sind im Laufe der 8 Jahrhunderte durch Mensch, Tier und durchs Holz
cingefuhrt worden und paBten sich allmShlich an den starken Salzgehalt an.
Matouschek (Wien).
Lohnis, F., Bodenbakterien und Bodenfruchtbarkeit.
Berlin (Gebr. Borntraeger) 1914.
Verf. bemerkt einleitend, daB eine richtige Beurteilung des Bodens nur
erfolgen kann, wenn auch auf die Art und Leistungsfahigkeit seines Organis-
menbestandes die erforderliche Riicksicht genommen wird. „Die Frucht-
barkeit ist stets das Resultat zahlreicher chemischer, physikalischer und
biologischer Faktoren, die alle gleichmaBig beriicksichtigt werden mlissen.“
In stSrkstem MaBe wird das Leben im Boden zunachst beeinfluBt durch
die Humusstoffe. Diese sind als Nahrungs- und Kraftquelle fUr die
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474
Boden, Nitrifikation, Dungung etc.
Mehrzahl der Erdorganismen von groBer Bedeutung. Richtig verstanden,
konnen die S&tze Thaers noch heute als zutreffend gelten: „Der Humus
ist diejenige Substanz, welche den Pflanzen die Nahrung gibt. Die Kraft
oder der Reichtum des Bodens h&ngt von ihm ab. u Ein Einblick in die
ehemische Natur der Humusstoffe ist durch neuere Arbeiten bereits ge-
wonnen worden, es ware sehr zu wiinschen, daB auch Untersuchungen iiber
die Bildung und Zersetzung des Humus in groBerem Umfange in Angriff
genommen werden.
Unterbleibt dauernd oder fiir langere Perioden die Zufuhr humusbil-
dender organischer Stoffe zum Boden, dann tritt eine starke Beeinflussung
der Bodenorganismen, und im Zusammenhange damit auch der hbheren
Pflanzenwelt ein. In ausgezeichneter Weise unterfichten uns iiber die hier
in Betracht kommenden Vorgange die statischen Versuche in Rothamsted,
auf welche Verf. des n&heren eingeht. Dort macht sich der Humusabbau
in einem allm&hlichen Sinken der Ertrage bemerkbar, nur wo durch Stall-
mistgaben ein ausreichender Ersatz stattfand, oder wo ein zweckmaBiger
Fruchtwechsel durchgefiihrt wurde, hielten sich die Ertrage auf der ur-
spriinglichen Hohe. Gleichzeitig folgt aus den dort erzielten Ernten, daB
neben der Ausnutzung des im Boden bereits vorhanden gewesenen Stickstoffs
auch die Bindung des Luftstickstoffs durch Mikroorganismen mit in Rech-
nung gezogen werden muB.
Die Ursachen der bei Dungungsversuchen hervortretenden ungleichen
Wirkung aller einer bakteriellen Umwandlung im Boden unterliegenden
Diingemittel werden erst dann voll erkannt werden, wenn der Verlauf dieser
Umwandlungsprozesse in genauester Weise verfolgt und aufgeklart wird.
Hierzu sind eingehende, den bakteriologischen Gesichtspunkten Rechnung
tragende Studien erforderlich. Vor allem sind die Wandlungen des Stickstoffs
im Boden hier von ausschlaggebender Bedeutung und Verf. schildert daher
diese Vorgange in ihrer Aufeinanderfolge und ihrer Riickwirkung auf die
Pflanzenemahrung. An dieser Stelle seien nur die Tatsachen wiederge-
geben, welche L. als Beweis fiir die Tatigkeit stickstoflsammelnder Bak-
terien anfiihrt.
1. Die bei Feldversuchen auf gutem Boden sehr regelmaBig und durch
lange Zeitraume hindurch sich einstellenden ca. 30 kg pro Hektar ent-
sprechenden Mehrernten an Stickstoff.
2. Die Tatsache, daB aus physiologischen Griinden je nach dem Humus-
gehalt der betreffenden Erde zwischen 10 und 40 kg pro Hektar liegende
Stickstoffgewinne zu erwarten sind.
3. Das regelmaBige Vorkommen groBer Mengen von Stickstoffassimi-
lanten in fruchtbarer Erde.
4. Die Tatsache, daB bei ausbleibender StickstoffdUngung die Menge
der stickstoffbindenden Bakterien im Boden steigt.
5. Die Cbereinstimmung zwischen der verstarkten Wirksamkeit der
stickstoffixierenden Erdorganismen und den erhohten Stickstoffernten in-
folge rationeller Bodenbearbeitung.
6. Die Tatsache, daB die bei der Fortzuchtung stickstoffbindender Boden-
baktorien ziemlich leicht in Verlust geratende Befahigung zur Fixierung des
elemcntaren Stickstoffs dadurch sofort wieder hergestellt werden kann, daB
man diese Kulturen in Erde einimpft.
Weiterhin wird auf die Erscheinungen der Bodcnmiidigkeit und ilire
Bekampfung, auf die Stickstoffsammlung durch Leguminosen, die bisherigen
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
475
Erfolge und weiteren Aussichten der Bodenimpfung u. a. m. eingegangen
und schlieBlich der Bodengare eine eingehende Besprechung gewidmet.
Die Publikation schlieBt mit polemischen Bemerkungen gegen Pfeif¬
fer, deren auBerordentliche Scharfe zwar nach den vorausgcgangenen
Auseinandersetzungen erklarlich erscheinen mag, die aber doch von Allen
bedauert werden wird, welche die Forschertatigkeit der beiden Gegner an-
erkennen und hochschatzen. Vogel (Bromberg).
Dale, Eliz., On the Fungi of the Soil. II. Fungi from chalky
soil, uncultivated mountain peat, and the „black
earth 11 of the reclaimed fenland. (Annal. mycol. Vol. 12.
1914. p. 33—62.)
In dem ersten Teil ihrer Untersuchungen hatte die Verf. die Fadenpilze
aus Sandboden isoliert und in der Kultur naher untersucht. Sie setzt ihre
Arbeit fort, indem sie die Arten aus Kalkboden, unkultiviertem Gebirgsboden
und schwarzen Gartenerden untersucht.
Vom Kalkboden wurden nachstehende Arten isoliert, die naher be-
schrieben werden:
Mucor rufescens (oder rubena), M. glomerula, M. r a c e m o -
bus, M. lausannensie, M. sphaerosporus, Absidia glauca,
Trichoderma spec., Aspergillus globosus, A. conicus, Peni-
cillium (expansu m), P. lilacinum, sowie 4 unbestimmte Arten, S o o -
pulariopsis ruiulus, S. repens, S. communis, B o t r y t i s ci¬
ne r e a, Synsporium biguttatum, Alternaria tenuis, sowie
einige Arten aus anderen Gattungen, die nicht naher zu bestimmen waren.
Von dem Gebirgsboden wurden isoliert:
Mucor lausannensie, Thamnidium elegans, Tricho¬
derma lignorum, Aspergillus repens, A. globosus, Peni-
cillium stoloniferum, P. lividum, sowie 3 andere unbestimmbare Arten,
Scopulariopsis rufulus, Sporotrichum roseum, Macrospo-
rium cladosporioides, ferner noch einige Arten von anderen Gattungen.
Die Gartenerde ergab folgende Ausbeute:
Mucor rufescens (oder rubens), M. racemosus, M. lausa-n•
nensis, M. circinelloides, Oospora variabilis, Cephalo-
sporium acremonium, Aspergillus globosus, Penicillium
viridiatrum,P. lividum, P. cyclopium, P. Costantini, Glio-
cladium penicillioides, sowie einige unbestimmbare Arten anderer Gat¬
tungen.
Am SchluB der verdienstlichen Arbeit werden dann noch einige Be¬
merkungen iiber die Art der Kultur und der Kulturfliissigkeiten gegeben.
G. L i n d a u (Dahlem).
Migula, W., t) b e r die Tatigkeit der Bakterien im Wald-
bode n. (Forstwissensch. Zentralbl. Jg. 35. 1913. p. 161—169).
Die Verhaltnisse im Waldboden liegen ganz anders und wesentlich
ungiinstiger fur die Tatigkeit der Bakterien als im Ackerboden. Eine Unter-
mischung der mineralischen Bestandteile mit der Hauptmenge der ver-
wesenden organischen Stoffe, wie sie durch Laub- und Nadelstreu dargestellt
wird, findet nur in sehr geringem Umfange (etwa durch Regenwiirmer) statt;
die Folge davon ist, daB bei der Zersetzung der Streudecke eine Menge Humus-
sauren und andere Sauren entstehen, welche der Entwicklung der Bakterien
entgegenwirken. Wenn die von den Bakterien selbst produzierten Sauren
nicht durch Bodensalze abgestumpft werden, konnen die durch sie ein-
geleiteten Zersetzungsprozesse sehr bald zum Stillstand kommen. Kocht
man einen Auszug aus Laub- oder Nadelstreu ab und untersucht dann die
Reaktion mit Phenolphthalein, so wird man immer nur eine geringe Aziditat
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476
Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
feststellen. Setzt man zu 100 ccm der Auskochung von Laub y 2 Proz. Pepton
und ebensoviel Zucker, so entwickeln sich (auch nach Impfung mit Acker-
oder Gartenerde) wohl Schimmelpilze, aber keine oder nur wenige Bakterien.
Stumpft man die Satire ab und macht die Fliissigkeit schwach alkalisch, so
ist die Bakterienentwicklung eine enorme. In der obersten Schicht des Wald-
bodens, in der Streudecke und oberen Humusschicht ist die Tatigkeit der
Bakterien also eine unbedeutende; dagegen treten Pilze, die sehr viel groBere
Sauremengen vertragen, in Menge auf. Es ist aber unmoglich, zahlenmaBig
das Verhaltnis zwischen Pilzen und Bakterien hinsichtlich ihrer Rolle bei
der Zersetzung der Streudecke anzugeben. Es existiert bisher keine anwend-
bare Methode zum Nachweise der Keimzahl in einer bestimmten Menge
Boden. Das weitverzweigte Pilzmyzel, das sich aus dem zur Kultur ver-
wendeten Erdpartikelchen auf der Gelatineplatte entwickelt, liefert hier nur
eine einzige Kultur; es hat aber im Boden eine ahnliche Arbeit geleistet wie
vielleicht einige Tausend Bakterienzellen, die auf der Platte als ebenso viele
Kolonien auftreten. Die Pilzkolonien stellen in sich schon ganz ungleich-
wertige Bildungen dar, lassen sich aber noth weniger mit Bakterienkolonien
vergleichen, wenn es darauf ankommt, ihre Zersetzungstatigkeit im Boden
zu beurteilen. Es wachsen wohl viele der Pilzarten, die bei der Zersetzung
von Laub und Humusstoffen die Hauptrolle spielen, gar nicht auf der iiblichen
Nahrgelatine. Diejenigen Bakterienarten, welche Zellulose zersetzen, werden
in dem an Humussauren reichen Boden nicht zu voller Entwicklung kommen.
Das Fehlen von obligat thermophilen Arten bei diver-
sen Proben aus Waldboden ist auffallend und ist nur so zu erklaren, daB
eben auch in den obersten Schichten des Waldbodens selbst in der heiBesten
Jahreszeit keine so groBe Erwarmung eintritt, um diesen Bakterien ihre
Lebensbedingungen zu gewahren. Vorlaufige Untersuchungen ergaben auch
das Fehlen von obligat anaeroben Bakterien, doch
miissen dicsbeziiglich noch genauere Untersuchungen angcstellt werden.
Bei einer Probe fand Verf. eine Bakterienart, die sich bei gewohnlicher Zimmer-
temperatur nicht, wohl aber bei 37° C im Brutschrank entwickelte. Es han-
delt sich hier um eine in der Mitte zwischen den gewohnlichen Faulnisbak-
terien und den thermophilen Bakterien stehende Art, die in dem warnten
Kalkboden im Sommer sich entwickeln konnte.
Matouscheck (Wien).
Berthault, Fr., Sur la sterilisation ou disinfection du
sol. (Journ. d’agric. prat. An. 78. 1914. p. 523—524.)
Se basant sur des experiences de M i e g e, B. indique les risultats obtenus
dans la sterilisation du sol pour divers desinfectants. La baryte, le naphtol,
le creosote ont iti nuisibles pour la Moutarde blanche; les meilleurs
resultats ont ete obtenus pour le toluene et le sulfure de carbone; l’aldihyde
formique et le goudron sont moins bons, bien qu’ils permettent une crois-
sance plus forte que dans les cultures timoin. Les resultats sont tres semblables
pour l’orge (H o r d e u m) pour lequel l’acidephinique k tres petites doses
a ete avantageux, 4 la dose de 1 gr. ce corps est veneneux. Pour 10 metres
oarres en plein champ le toluene, le sulfure de carbone, le formol ont iti
avantageux k la dose de 100 centimetres cubes. A la dose de 10 centimetres
cubes le goudron a ete tres favorable; quant au soufre son action a iti pro-
portionelle aux doses employees. Le permanganate s’est rivele tris actif,
memo & la dose elevie de 50 grammes. Kufferath (Bruxelles).
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
477
Hartley, C. and Mervill, T. C., Preliminary tests of disinfec¬
tants in controlling damping-off in various nur¬
sery soils. (Phytopathology. Vol. 4. 1914. p. 89.)
Formalin bewahrte sich bei den Bodendesinfektionsversuchen der Verff.
nicht immer, auch die Wirkung von Kupfersulfat oder Zinkchlorid war nicht
gleichmaBig. Am sichersten konnten die Keimlingskrankheiten der Koni-
feren durch eine Bodenbehandlung mit Sehwefelsaure verhindert werden.
R i e h m (Berlin-Dahlem).
Wieler, A., t) b e r den sauren Charakter der pflanzlichen
Zellhaute und seine Beziehung zur Humusbildung.
(Chemikerzeitung. Jg. 35. p. 1105.)
Nach Baumann und Gully ist die pflanzliche Substanz, aus
der sich der Torf bildet, infolge Vorhandenseins kolloidaler Stoffe, die Salz-
losungen zerlegen und die Basen absorbieren konnen, sauer. Beim Torfmoos
sind die Zellhaute selbst diese kolloidale Substanz. Nach Verf. mufi der gleiche
Charakter alien pflanzlichen Hauten anhaften; der Charakter aller Humus-
boden muB durch die Reaktion der Streu, aus der sie hervorgehen, bedingt
sein. Er priifte dies fiir hohere Pflanzen. Mit Hilfe der Gullyschen
Jodprobe reagierten die untersuchten pflanzlichen Substanzen sauer (Nadeln
der Fichte, Blatter von Laubbaumen, frische und am Boden liegende ver-
gilbte Weinstockblatter, Stengel und Blatter der gelben Lupine und des
Hafers in getrocknetem Zustande, Flachs, Zellulose aus Nadelholz, Verband-
watte). Das meiste erwies sich als recht sauer. Behufs quantitativer Be-
stimmung wurde die von Baumann und Gully empfohlene Methode
benutzt. Letztere liefi sich gut dort anwenden, wo sich die Losungen nicht
farbten. Wurde mit Wasser stark ausgekocht, so war der Riickstand noch
recht sauer. Es geht die Reaktion von den Zellhauten aus, denn fiir die Zellu¬
lose, Werg und Verbandswatte ist nur diese Annahme iibrig. Die mit Wasser
extrahierten Stoffe, unter denen sich sauer reagierende befanden, sind kolloi¬
daler Natur. Daher ist die Streu (von Waldbaumen oder Ackergewachsen)
immer sauer. Wenn dieser urspriingliche Charakter des Bodens verschwindet,
so hangt dies von der iibrigen Natur des Bodens ab und die endgiiltige Re¬
aktion des Bodens steht in enger Beziehung zu seinem Kalkgehalte. Die Streu
ist daher fiir die AufschlieBung des Bodens von der groBten Bedeutung:
Wird sie durch Tiere zerkleinert und mit dem Boden vermischt, so absor-
biert sie aus der Bodenlosung die Basen und macht die Saure frei; diese
konnen dann wieder neue Bodenteile Ibsen. Indem die organische Masse
die Basen absorbiert und sich damit gleichsam durchsetzt, werden fiir die
Bakterien und die Zersetzung der organischen Masse sehr gute Bedingungen
geschaffen. Wo das oben Gesagte nicht eintritt, wo die Streu als Trocken-
torf liegen bleibt, da biiBt der Boden die guten Eigenschaften der absor-
bierenden Streu ein. Unter der Torfdecke findet mitunter eine Auslaugung
des Bodens statt (z. B. der Bleichsand unter der Heidedecke der norddeut-
schen Tiefebene). Matouschek (Wien).
Loew, Oscar, Uber mincralsaure Boden. (Landw. Jahrb. Bd. 46.
1914. p. 161.)
Verf. widmet den in manchen Landern vorkommenden mineralischen
Boden von saurem Charakter eine kurze Betrachtung. Es handelt sich da-
bei um humusfreie Boden, deren saure Reaktion auf Tonbestandteile zu-
riickzufuhren ist.
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478
Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
Protozoen wurden in diesen Boden bis zu geringer Tiefe angetroffen.
Denitrifizierende Bakterien waren in maBigen Mengen, zuweilen auch gar
nicht nachweisbar. Azotobacter fand sich nur sehr sparlich vor, in
manchen sehr sauren Boden fehlte er ganz. Nach erfolgter Kalkung stellte
cr sich jedoch in groBeren Mengen ein. Ein steter Bewohner dieser sauren
Boden ist der B a c. b u t y r i c u s. Vogel (Bromberg).
Schneidewind, Uber die Assimilation des Luftstickstoffs
durch im Boden freilebcnde niedere Organismen.
(Kuhn- Archiv. Bd. 5. 1914. p. 57.)
Die Ergebnisse der einschlagigen Arbeiten des Verf. und seiner Mit-
arbeiter werden in gedrangter Form mitgeteilt. An den bakteriologischen
Untersuchungen, welche im einzelnen bereits friiher veroffentlicht und groBen-
teils in dieser Zeitschrift besprochen sind, war besonders B. H e i n z e be-
teiligt. Sie betreffen die Stickstoffsammlung durch Roh- und Reinkulturen
von Azotobacter in Nahrlosungen, sowie den Nahrstoffbedarf und
die Verbreitung dieser Organismen.
Die in Halle ausgefiihrten Vegetationsversuche haben in tlbereinstim-
mung mit ahnlichen Versuchen anderer Autoren ergeben, daB nach langerer
Lagerzeit die organischen Kohlenstoffverbindungen im Boden gUnstig auf
die Stickstoffversorgung der Kulturpflanzen wirken.
Aus den Resultaten der Feldversuche schlieBt Verf.: Ein nicht bestellter
gebrachter Boden nimmt an Stickstoff ab durch Auswaschung des gcbil-
deten Salpeters. Im Durchschnitt der vcrschiedenen Versuche betrugen
die jahrlichcn Stickstoffverluste 96 kg pro Hektar. Auf bestelltem Boden
war, einschlieBlich des von den Pflanzen aufgenommenen Stickstoffs, ein
Gewinn an Stickstoff zu verzeichnen.
Bei fortgesetztem Pflanzenbau ohne jede Stickstoffdiingung sind auf
dein Lauchstadter Boden recht gute Ertrage erzielt worden. Die dem Boden
durchschnittlich entnommenen Stickstoffquantitaten betrugen 67,17 kg pro
Hektar, waren also sehr bedeutend. Verf. ist nach wie vor der Mcinung,
daB durch diese Stickstoffentnahmen Raubbau am Bodenstickstoff getrieben
wird. (Bisher hat sich aber selbst dieser sehr betrachtliche Stickstoffentzug,
der doch vornehmlich den leicht nitrifizierbaren Anteil des Bodenstick-
stoffs betreffen mliBte, noch nicht in einem Abfall der Ertrage bemerkbar
gemacht.
Die Brachefeldversuche haben das nicht gerade uberraschende Ergebnis
gebracht, daB die Gesamtstickstoffertrage nach einer — oder vielmehr mit
EinschluB einer — gut geratenen ErbsengriindUngung holier waren als nach
Brache. Das Stickstoffplus nach Erbsenbau war aber nur gering und ent-
fiel vollstandig auf die ErbsengriindUngung selbst. In den nachge-
b a u t e n (auf Brache bzw. Erbsen folgenden) Friichten waren enthalten:
Bei Brachefruchtfolge I. 448,63 kg N
„ Erbsenfruchtfolge I. 438,78 kg N
„ Brachefruchtfolge II. 440,71 kg N
„ Erbeenfruchtfolge II. 426,33 kg N
Wcnn Verf. daher erkliirt, daB die Brache unter normalen Verhaltnissen
nicht imstandc sei, den Pflanzen die gleichcn Stickstoffmengen zu Jiefern
als die Leguininosen, so steht dies im Gegcnsatz zu seinen eigenen Ergeb-
nissen. Die Brache hat den nachgcbauten Friichten in beiden Versuchs-
reihen mehr Stickstoff geliefert als die ErbsengriindUngung. Ref.)
Vogel (Bromberg).
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc. 479
Yogel von Falckenstein, tlber Nitratbildung imWaldboden.
(Internal Mitt. f. Bodenk. Bd. 3. 1913. p. 494—528.)
Da die Frage nach der Salpeterbildung im Waldboden und damit zu-
sammenhangend nach der Stickstoffernahrung der forstlichen Gcwachse
noch keineswegs als geklart gelten kann, hat Verf. neue Beitrage hierzu
erbraeht. Er lagerte eine Anzahl naturlicher Waldboden von verschiedenem
Charakter in geeigneten Versuchsgefaben und mit giinstigem Feuchtigkeits-
gehalt ein Jahr lang und verfolgte durch die Analyse die Anderungen im
Nitratgehalt.
Es kamen zur Bearbeitung:
1. Leichte, kalkarme, trockene Waldboden (Diluvialsande),
2. Leichte, kalkarme, nasse Waldboden (dicht gelagerte Buntsand-
steinboden),
3. Schwere, kalkreiche Waldboden (tonige Muschelkalkboden).
Weiter wurde der Einflub, den die Bodenbearbeitung (Grubber- und
Hackmethode), sowie die Bodenbearbeitung unter gleichzeitiger Kalkung
auf Diluvialsandboden ausiibt, an der Hand von Sandhumusmischungs-
und Diingungsversuchen einer eingehenden Kritik unterzogen.
Fur die leichten, durchlassigen Sandboden (untersucht wurden Probcn
aus dem Melchower Diinensandgebiet bei Eberswalde) wurde zur Zeit der
Probeentnahme ein auBerordentlich geringer Nitratgehalt festgestellt. Nach
einjahriger Lagerung war die Salpeterbildung in den Streudecken sehr bedeu-
tend, wahrend der eigentliche Boden nur sehr geringe Zunahme des Nitrat-
gehaltes erkennen lieb. In voller tlbereinstimmung mit der Ertragsfahigkeit
war jedoch die Nitratbildung bei dem besseren Boden eine starkere als bei
dem minderwertigen.
Zum Vergleich mit den Melchower Sanden, die ein Beispiel fur das
Verhalten mineralstoffarmer, zur Trockenheit neigender, leichter Boden
liefern, wurden Boden herangezogen, die im Gegensatz hierzu vielfach Ver-
nassung oder direkte Vermoorung zeigen. Es sind die sog. Molkenboden
der Buntsandsteinhochflaehen des Bramwaldes bei Hannov.-Miinden. Diese
Boden gelten forstlich als sehr minderwertig. Sie enthielten, namentlich
in den humusreichen Streudecken, bemerkenswerte Mengen von Nitrat
(3,4 mg in 100 g trockenen Bodens), die aber trotz der bedeutenden Mengen
von Gesamtstickstoff wahrend der Versuchsdauer, vielleicht wegen gleich-
zeitig vor sich gehender Denitrifikation, keine beachtenswerten Zunahmen
erfuhren.
Weiterhin sind schwere, kalkreiche Waldboden aus dem Gebiete des
Muschelkalkes bei Gottingen untersucht worden. In diesen Boden erfolgte
eine viel starkere Nitratbildung als in den leichten, kalkarmen Diluvialsand-
und Buntsandsteinboden. Die Ausnutzung des in sehr bedeutender Menge
vorhandenen Gesamtstickstoffs war sehr gut, ahnlieh wie bei schweren, in
guter Kultur befindlichen Ackerboden. In den dicht gelagerten natiirlichen
Waldboden diirfte eine so betrachtliche Nitrifikation allerdings nicht er-
reicht werden, durch mechanische Bodenbearbeitung wird sie aber erheblich
gesteigert werden konnen.
Aus den Untersuchungen geht demnach hervor, dab die leichten, kalk¬
armen Boden auch beim Vorhandensein groBerer Gesamtstickstoffmengen
keine sehr bedeutenden Nitratmengen produzieren. Schwere kalkreiche
Boden dagegen konnen, besonders nach vorhergehender mechanischer Be¬
arbeitung, ganz gewaltige Mengen dieses Pflanzennahrstoffes liefern..
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480
Boden, Nitrifikation, Dungung etc.
Bei Vermischung der Streuschicht mit dem darunter liegenden Boden
durch Grubberung oder Einhacken wird die Nitrifikation je nach der Qua-
litat der eingebrachten Humusdecken verschiedenartig beeinfluBt. Die gutc
Buchenkiefernstrcu erzeugte in Mischung mit dem Mineralboden eine sehr
kraftige Nitratbildung, wahrend die groBen Mengen Beerkrauttrockentorf
liberhaupt keine nitratbildende Wirkung erkennen lieBen. Die Eingrubbe-
rung von Trockentorf, jedenfalls der in der Praxis am haufigsten vorkommendc
Fall, scheint also zun&chst hiernach fur die Stickstoffernahrung der jungen
Forstgewachse zwecklos zu sein. Gelangen aber in gunstiger Zersetzung
befindliche Streudecken in den Boden, so wird die Nitrifikation gerade in
den obersten, fur die Emahrung der jungen Pflanzen wichtigsten Schicht
ganz bedeutend gefordert.
Durch Zusatz von Atzkalk oder Mergel wird die Nitratbildung jedoch
auch in einem gegrubberten Trockentorfboden bedeutend erhoht. Daher
kann bei Unterbringung starker Trockentorfschichten in leichten, kalkarmen
Sandboden ein gleichzeitiger Kalkzusatz in der forstlichen Praxis aufs
w&rmste empfohlen werden.
Verf. gelangt zusammenfassend zu der — fur den Ackerboden zuerst
vom Ref. vertretenen und begriindeten — Anschauung, „daB allein aus
dem Nitratzustand eines Bodens weitgehende Schliisse auf seinen augenblick-
lichen Fruchtbarkeitszustand und die sich daraus ergebenden Waldertrage
gezogen werden konnen.“ Vogel (Bromberg).
Ehrcnberg, Paul, Zur Stickstoffsammlung bei dauern-
dem Roggenbau. (Fuhlings landw. Zeitg. 1914. p. 178.)
Verf. crwidert kurz auf die Bemerkungen, welche L o h n i s (siclie
diese Zeitsehrift Bd. 41. p. 633) zu seinen (Ehrenbergs) friiheren Aus-
fiihrungen (diese Zeitschr. Bd. 41. p. 279) Uber die genannte Frage machte.
Es wird betont, daB ein Zusammenhang zwischen dem Gehalt des Regen-
wassers in Leeds an Rauchprodukten (Rufi, Teer, freie Saure) und Stick-
stoff nach den Angaben der cnglischen Autoren nicht zu bestehen scheint.
Ferner sind auch fur das 9V 2 km von Leeds entfernte Versuchsgut hohe
Stickstoffwerte im Regen festgestellt worden, namlich etwas liber 11 kg
pro Jahr und Hektar. Vogel (Bromberg).
Lyon, T. L. and Bizzell, J. A., Some Relations of certain
higher Plants to the Formation of Nitrates in
Soils. (Cornell Univers. Agricult. Exper. Stat. Memoir. No. 1. 1913.)
The nitrate content of soil under timothy, maize, potatoes, oats, millet
and soy beans was different for each crop when on the same soil. Nitrates
were frequently higher under maize than in a cultivated soil bearing no crop.
A mixture of millet and maize gave higher nitrates than millet alone although
the crop yields were about the same on both plats.
Under both maize and oats the nitrate content was higher when the
crop was making its greatest draft on the soil nitrogen than in the later
stages of growth although the nitrates in the uncropped soil were increasing
and those in the cropped soil were disappearing. Nitrates failed to increase
late in the season under maize, oats and millet, but uncropped soil showed
a very large increase. The source of the great differences in the nitrates
under these crops may be attributed to the different stimulating or inhibi¬
ting influences of the various plants on the production of nitrates as well
as to their relative rates, amounts, and forms of nitrogen absorption.
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
481
Changes in moisture content or in the temperature of the soil after early
summer had no important effect on the nitrate content of the soil under
these plants.
A soil from a plat planted to alfalfa showed a higher nitrifying power
than a soil from a plat planted to timothy even when the soil had been
kept bare two seasons.
Plats planted to certain crops showed a distinct and characteristic re¬
lation of the several plants to the nitrate content of the soil in the year follo¬
wing that in which the plants were grown.
Freezing and thawing produced a condition of soil favorable to nitrate
formation.
Timothy maintained a lower nitrate content in the soil than did any
other crop. Mixed grasses had the same depressing influence.
Scales (Washington).
Temple, J. C., Nitrification in acid or non-basic Soils.
(Georgia Exper. Stat. Bull. 103. 1914.)
Cecil clay and sandy soils of moderate fertility were tested. Five of
them were taken from plats that had received annual applications of the
same fertilizer for the past five years. The fertilizers used were stable ma¬
nure; acid phosphate, sulphate of potash, nitrate of soda and a commercial
fertilizer containing nitrogen, potassium and phosphoric acid. In most cases
the soils were acid to litmus and by the V e i t c h lime water method one
soil required as much as 3000 pounds of liirie per acre.
Tankage, Cottonseed-meal, cowpea vines, gelatin, asparagin, peptone,
urea, ammonium sulphate and half a dozen other organic and inorganic
ammonium salts were used. An amount of one of these substances equivalent
to 120 milligrams of nitrogen was added to 200 grams of soil which was half
saturated with water and then incubated for four weeks at 25° C. Nitrifi¬
cation was estimated by determining the amount of nitrite and nitrate by
colorimetric methods. The organic nitrogen was nitrified much faster than
ammonium sulphate except when calcium carbonate was added. To deter¬
mine whether these substances must undergo mineralization before being
nitrified, pure cultures of Winogradsky’s organisms were added to
soils that had been heated to 80° C. Here again nitrification was much better
with organic nitrogen than with ammonium sulphate except when calcium
carbonate was added. Ammonium sulphate seemed to be only very slightly
toxic to the nitrifying organisms. Calcium salts of organic acids gave nitrifi¬
cation results equally as good as those obtained with calcium carbonate.
Nitrification took place in soil samples containing tartaric acid (1 gram)
or citric acid .93 gram. A compost soil treated with these acids produced
as much nitrate as the same without acid. Two other soils treated in the
same way did not form as much nitrate when the acid was added.
Scales (Washington).
Neumann, R., Zur Frage der stickstoffsammelndenWir-
kung dcs Phonoliths. (Deutsche landw. Presse. 1913. No. 70.)
Verf. konnte bei Vegetationsversuchen unter Verwendung von Senf als
Versuchspflanze von einer Begunstigung der Stickstoffsainmlung durch
Phonolithdiingung nichts beobachten. Die Phonolithgabe bewirkte fur sich
allcin nur eine sehr unerhebliche Ertragssteigerung, gemeinschaftlich mit
Phosphorsaure erbrachte sie einen Mehrertrag, der aber aussehlieblich der
Phosphorsaure zuzuschreiben war. Vogel (Bromberg).
Zweito Abt. Bd. 43. 31
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482
Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
Lipman, C. B. and Burgess, P. S., The Effect of Copper, Zinc,
Iron and lead Salts on A m m o n i f i c a t i o n and Nitri¬
fication in the Soils. (Univers. of Califom. Public, in Agr. Scienc.
Vol. 1. 1914. p. 127—139.)
The effect of the sulphates of copper, zinc, iron and lead on the ammoni¬
fying bacteria was tested by adding one gram of tankage to fifty grams of
a dry sandy soil, moistening to the optimum with sterile water, adding the
salt in concentrations from .005 to .250 per cent and incubating one week
at 27°—30° C. None of the salts showed a stimulating action. The toxicity
was small and more marked below .1 per cent. The toxic order of the salts
was copper, zinc, lead and iron.
One hundred gram quantities of this soil containing two grams of dried
blood were moistened and the salts added in quantities from .0125 to .15
per cent and incubated four weeks to determine the effect on nitrification.
The higher concentrations gave a marked stimulation frequently more than
doubling the normal nitrate formed. In small concentrations these salts
may be toxic. All except lead sulphate gave marked stimulation at the highest
concentration .15 per cent. Scales (Washington).
Kellcrman, K. F. and Wright, R. C., Relation of bacterial
Transformations of soil Nitrogen to Nutrition of
citrous Plants. (Journ. of Agr. Res. Vol. 2. 1914. p. 101—113.)
Analyses of the soluble salt content of soils obtained from citrous groves
throughout southern California show that from the vicinity of deteriorating
trees soils are richer in nitrate nitrogen. The quantities of bicarbonates,
chlorids and sulphates have no constant relationship with the good and
poor areas.
Grapefruit and sour-orange seedlings in pots gave a normal growth
with as much as 10 per cent of CaC0 3 but were killed by 0,04 per cent of
nitrogen as KN0 3 . However, when these salts were added together the
plants grew normally. The toxic limits of nitrogen as nitrate ranges from
0,05 to 0,10 per cent in the pot experiments while for the field they are 0,005
to 0,015 per cent.
CaC0 3 (10 per cent) also exerted a protective action in the presence
of 0,05 per cent of chlorine as KC1 which alone is toxic in this quantity.
Two per cent of green vetch and green barley gave an increase in ni¬
trates while barley straw decreased them. The total nitrogen was increased
by these substances. The soil containing green vetch had the greatest nitri¬
fying power; the nitrifying order of the others was green barley, check soil
and barley straw.
The addition of wheat straw 1 per cent or filter paper 1 per cent caused
a yellowing of orange and grapefruit seedlings. When 0,02 per cent of ni¬
trogen as KN0 3 was added with the straw or cellulose the growth was
normal. Scales (Washington).
Lipman, C. B. and Burgess, P. S., Studies on Ammonification
in Soils by pure Cultures. (Univers. of Califom. Public, in
Agr. Scienc. Vol. 1. 1914. p. 141—172.)
The ammonifying power of pure cultures of fifteen organisms was tested
in a sandy soil, a clay loam and a black clay soil by mixing a 1 cc. suspension
of the organism with fifty grams of the sterile soil containing the organic
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
483
material to be tested; sufficient sterile water for optimum moisture condi¬
tions was added and the soils incubated at 27° to 30° for 12 days. Dried
blood, tankage, cottonseed meal and fish guano were used in all soils and
peptone, bat guano, sheep and goat manure only in the sandy soil. B.
tumcscens appeared to be the most efficient organism tested. B. my-
c o i d e s showed the highest efficiency in a single culture on a fertilizer
by transforming 36.06 per cent of nitrogen in bat guano into ammonia. S a r -
c i n a 1 u t e a transformed 41.98 per cent of nitrogen in peptone into am¬
monia. The results indicate that tankage, fish guano and cottonseed meal
are superior to dried blood in availability for the ammonifiers.
Scales (Washington).
Liechti u. Ritter, Zur Frage der Ammoniakverdunstung
aus Boden. (Fiihlings landw. Ztg. 1913. p. 774.)
Verff. kommen nochmals auf ihre Kontroverse mit Ehrenberg
zuriick und bemerken, daB die von diesem bemangelte Unterlassung einer
vorherigen Reinigung der zur Ventilation verwendeten Luft fur den von ihnen
beabsichtigtcn Zweck ganzlich belanglos war. Dcr Nachweis einer erheblichen
Ammoniakverdunstung aus begiilltem Boden ist einwandfrei erbracht
worden. Vogel (Bromberg).
Kamerling,Z., Over hct voorkomenvanwortelknollctjcs
bij Casuarina equisetifolia. (Natk. Tijdschr. Ned.-Indie.
71. p. 73—75.)
Die Wurzelknollchen bei der genannten Art stimmen im allgemeinen
mit denen der Leguminosen uberein. Daher ist wohl auch eine Stickstoff-
sammlung moglich. Matouschek (Wien).
Simon, Uber das Impfen der Hiilsenfrttchte. (Dcutsch.
landw. Presse. 1914. No. 25.)
Verf. weist kurz auf die wichtigsten Momente hin, welche bei der Hiilsen-
fruchtimpfung mit Rcinkulturcn von Knollchenbakterien in der Praxis zu
beaehten sind. Es handelt sich um die bckannten, schon haufiger erorterten
Einzelheiten, welche darauf abzielen, sowohl der Wirtspflanze wie auch den
Knollchenbakterien zusagende Existenzbedingungen im Boden zu schaffen.
Vogel (Bromberg).
Meyer, D., Die Anwendung von Konservicrungsmit-
teln bei der Verwendung stickstoffreicher Jauche.
(Illustr. landw. Ztg. 1913. Nr. 91.)
Verf. bemerkt, daft bei der im Interesse der Stickstoffkonservierung vor-
genommenen getrennten Aufbewahrung der festen und fliissigen Ausschcidun-
gen der landwirtschaftlichen Nutztiere eine Jauche entsteht, welche nach
einiger Zeit den gosamten Stickstoff in Form von Ammoniumkarbonat ent-
halt. Die nutzbringende Anwendung einer solehen Fliissigkeit zur Diingung
setzt ihre rasche Einbringung in den Boden voraus, da sonst erhebliche Ammo-
niakverluste durch Verdunstung entstehen. Da aber ein solches Vermischen
mit dem Boden nicht immer durchfiihrbar ist, so hat Verf. Versuche Uber die
Moglichkeit einer Konservierung des Jauchestickstoffs durch chemischc
Mittel angestellt. Als brauchbar erwies sich die Scliwefelsaure. Wenn sie in
einer dem Gesamtstickstoff der Jauche entsprechenden Menge zugesetzt
wird, so verhindert sie die Stiekstoffverluste fast vollstandig und ihre An¬
wendung ist, wie ausgefuhrte Vegetationsversuche und Berechnungen zeigen,
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Boden, Nitrifikation, Dungung etc.
rentabel. Superphosphat, freie Phosphorsaure und Gips wirkten ebenfalls
bis zu cinem gewissen Grade erhaltend auf den Jauchestickstoff, sie konnen
aber fur die Anwendung in der Praxis nicht in Frage kommen.
Vogel (Bromberg).
L5hnis, Felix u. Smith, 3. Hunter, Die Veranderungen des Stall-
dtingers wShrend der Lagerung und seine Wirkung
im Boden. (Fuhlings landw. Zeitg. 1914. p. 153—167.)
Einleitend legt L 6 h n i s in treffender Weise dar, wie sehr viel not-
wendigcr es ist, die Ursachen der allgemein bekannten versehiedenen
Wirkung des Stalldungers aufzuklaren, als stets wieder durch umfangreiche
Versuche eben diese alte Wahrheit zu bestatigen.
Die Untersuchungen der Verff., iiber welche ein ausflihrlicher Bericht
noch erscheinen wird, beschaftigten sich zunachst mit der Ermittlung des
Keimgehaltes des Stalldungers. Dieser wurde viel hoher gefunden, als nach
den vorliegenden Angaben angenommen werden konnte. Nach 6 Wochen
langer Lagerung von Kot-Stroh- und Kot-Stroh-Harnmischungen konnten
aus je 1 g zur Entwicklung gebracht werden:
Aus Kot + Stroh Kot + Ham + Strok Ham
4800—5700 11 100—11 600 3 Millionen
Millionen Keime Millionen Keime Keime
Unter Benutzung des Verdiinnungsverfahrens konnte festgestellt werden,
daB wahrend der Dungerrotte eine starke Vermehrung der EiweiBzersetzer
vor sich geht, und daB auch die Harnstoff-, Zellulose- und Pektinzersetzer
anscheinend an Zahl zunehmen.
Eingehender wurde die Frage einer eventuellen Denitrifikation im Stall-
diinger erwogen und gcpriift. Es konnte festgestellt werden, daB im Kot,
Stroh und Ham nitrifizierende Organismen fttr gewohnlich fehlen oder doch
nicht zur Wirkung kommen, daB solche jedocli in altem, eingetrocknetem
Stallschmutz vorhanden sind. Die genannten Materialien verursachen Sal-
peter- und Ammoniakassimilation, event, auch Denitrifikation, und es kommt
ganz auf die Aufbewahrungsbedingungen an, in welchem Umfange die ein-
zelnen Vorgange sich vollziehen.
In Ubereinstimmung mit anderen Untersuchungen neueren Datums
fanden auch die Verff., daB der aus lagerndem Diinger entweichende Stick-
stoff nur zu einem sehr geringen Teil aus Ammoniak besteht. Die Haupt-
menge dieses Stickstoffs diirfte in freier Form entweichen. Vorgange der
Denitrifikation kommen jedoch fur seine Entstehung nicht in Betracht.
Die mit den versehiedenen frischen und gerotteten Dungern, sowie mit
Harn ausgefhhrten Vegetationsversuche ergaben, daB die Stickstoffwirkung
dieser Materialien und ihre Einwirkung auf die Salpeterbildung im Boden
in weiten Grenzen schwanken. Von wesentlicher Bedeutung fur die Stick¬
stoffwirkung des Stalldungers sind die Dauer der Rotte und die Bedin-
gungen, unter denen diese erfolgte. Bei wissenschaftlichen Versuchen solltc
daher rnehr wie bisher darauf geachtet werden, in welcher Weise und in
welchem Umfange der betreffende Diinger gerottet ist.
Die Verff. halten die getrennte Aufbewahnmg und Anwendung der
festen und fliissigen Auswurfstoffe unserer Haustiere fur durchaus rationell.
.,Kot und Stroh auf der einen, Harn auf der anderen Seite, sind in jeder
Hinsieht so wesentlich voneinander verschieden, daB ihre getrennte Ver-
wondung durchaus am Platze ist. das um so rnehr, nachdem erwiesen ist,
daB sie getrennt weniger an Wert verlieren und besser wirken. Der Haupt-
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
485
wert des Kot-Strohgemisches beruht in seinem hohen Keimgehalt und in
seinem Reichtum an humusliefernden organischen Stoffen. Die diingende
Wirkung ist stets gering, die Stickstoffwirkung kann in den ersten Jahren
aueh im giinstigsten Falle nur bis auf etwa 20 Proz. ansteigen.Im
geraden Gegensatz hierzu ist der Harn relativ arm an Keimen und an humus-
bildender Substanz, dagegen reich an raseh zur Wirkung kommenden Pflan-
zennahrstoffen.“ Vogel (Bromberg).
Ruths, Meine bisherige Erfahrung auf dem Gebiete
des Griindiingungswesens. (Mitt. d. Deutsch. Landw. Ge-
sellsch. 1914. p. 312.)
Verf. empfiehlt auf Grund seiner Erfahrungen die GrUndUngung sowohl
fur leichtere als auch bessere Boden in trockenen Gebieten. Die Sieherheit
des Gedeihens der GrUndUngungspflanzen, besonders der Seradella und der
Kleearten, hangt nicht allein von den klimatisehen Verh<nissen, sondern
in gleichem MaBe von deren Stellung in der Fruchtfolge ab. Die Vorfrucht
und deren Diingung beeinflussen die Entwicklung der einzelnen Legumi-
nosen sehr erheblich. Verf. erwahnt Beispiele aus der Praxis, welche zeigen,
daB das Wachstum von Seradella aufierordentlich gefordert wird, wenn sie
auf eine mit Stallmist gedUngte Frucht folgt. Der animalische Diinger scheint
auf die Entwicklung und Vermehning der Knollchenbakterien sehr giinstig
einzuwirken. Es sollte daher Grundsatz jeder Griindiingungswirtschaft
werden, die Grundiingungspflanzen in erster Linie nach der Stallmistdiingung
zu richten, weil man nur dadurch in der Lage ist, auch in weniger gUnstigen
Jahren, eine entsprechende Griindungung zu erzielen.
FUr schweren Boden hat sich in der Praxis des Verf. neben Gemengen
von Pferdebohnen, Wicken und Peluschken Bastardklee als GriindUngungs-
pflanze gut bewahrt.
Verf. gibt noch eine Reihe praktisch wertvoller Hinwcise auf Auswahl,
Diingung und Unterbringung der Grundiingungspflanzen.
Vogel (Bromberg).
Bruns, fiber Griindungung in Spargelkulturen. (Illustr.
landw. Zeitg. 1914. No. 38.)
Verf. empfiehlt die Anwendung von Griindungung bei Spargelkulturen
zum Ersatz des in groBen Mengen erforderlichen, aber nicht immer leicht
zu beschaffenden StalldUngers. Zur GrUndUngungseinsaat sind die zwischen
den Bceten liegenden Wege zu benutzen. Es wird kurz dargelegt, wie in
solehen Fallen bei Bestellung und Unterbringung der Griindungung am
zweckmaBigsten zu verfahren ist. Vogel (Bromberg).
Schneidewind u. Meyer, fiber die Ergebnisse der in den
Jahren 1911/13 in den Versuchswirtschaften Lauch-
stadt und GroB-LUbars ausgefUhrten GriindUn-
gungsversuche. (Mitt. d. Deutsch. Landw. Gesellsch. 1914. St. 28.)
Es werden die in den Jahren 1912 und 1913 auf dem LoBlehmboden
der Versuchswirtschaft Lauchstadt und auf dem Sandboden von GroB-LUbars
durch verschiedene GrUndUngungspflanzen unter verschiedenen Bedingungen
produzierten Trockensubstanz- und Stickstoffmengen, sowie die durch die
GrUndUngung erzielten Mehrertrage an naehgebauten Hackfriichten und
auf diese folgenden HalmfrUchten mitgeteilt. Je nach den mehr oder weniger
giinstigen Entwicklungsbedingungen fiir die einzelnen GrUndUngungspflanzen
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
war auch deren Ertrag und Wirkung verschieden. Auf Einzelheiten soil hier
nicht eingegangen werden.
Die Nachwirkung der Grundiingung war auf dem Sandboden geringer
als auf Lehmboden, wohl wegen der Stickstoffverluste, welche auf leichtem
Boden durch die Wintcrniederschlage bewirkt werden.
Vogel (Bromberg).
Bigchoff, Adolf, Uber die Wirkung einer Strohdungung
unter verschiedenen auBeren Verh<nissen. [In-
aug.-Dissert. ] Gottingen 1913. (Journ. f. Landwirtsch. Bd. 62. p. 1.)
Verf. bemerkt einleitend, daB die Meinungen iiber die praktische Be-
deutung der Denitrifikation auch heute noch weit auseinandergehen. Er
gibt einen guten tlberblick iiber den Stand der ganzen Frage und geht als-
dann auf seine eigenen Untersuchungen ein, mit welchen entschieden werden
sollte, ob und inwieweit ein verschiedener Grad der Zersetzung einer dem
Boden zugesetzten Hackselgabe einen verschiedenen EinfluB auf das Pflan-
zenwachstum und die Stickstoffernten gewinnt, und ob eine verschiedene
Gestaltung der Diingung dabei von wesentlichem EinfluB sein kann.
Es handelt sich um GefaBversuche, die unter Benutzung von Sand- und
Lehmboden mit Senf und darauffolgendem Buchweizen als Versuchspflanzen
ausgefiihrt wurden. Die Grunddiingung hatte teils alkalischen, teils sauren
Charakter, das Strohhacksel wurde sowohl tief wie flach untergebracht. Es
entstand somit eine grofiere Anzahl von Versuchsreihen, welche samtlich
einzeln in ihrem Verlauf und ihrem Ergebnis besprochen werden. Daneben
wurden Pentosanbestimmungen in Roggenstoppeln ausgefiihrt, welche sich
verschieden lange in den benutzten Boden befunden hatten. Diese Ver-
suche sprachen fUr eine allm&hliche Abnahme des Pentosangehaltes im
Boden, sie waren aber mit erheblichen Fehlern behaftet, so daB weitergehende
Schlussc nicht aus ihnen gezogen werden kdnnen.
Von den aus der Gesamtheit der zahlreichen Einzelbeobachtungen und
-ergebnisse abgeleiteten wiehtigsten SchluBfolgerungen seien hier die fol-
genden wiedergegeben:
Die schon mehrfach festgestellte Tatsache, daB eine Strohbeigabe bei
Vegetationsversuchen in GefaBen im allgemeinen eine schadigende Wirkung
auf die Trockensubstanz- und Stickstoffernten ausiibt, und daB ferner diese
Schadigung je nach der zur Verwendung gelangten Bodenart ein verschie-
denes Aussehen annimmt, erhalt durch die vorliegenden Versuchsergebnisse
eine neue Bestatigung.
Auf Sandboden hat eine Hackselgabe fast stets eine Verringerung
der Trockensubstanz- und Stickstoffernten im Gefolge gehabt. Bei einer
gleichzeitigen Salpetergabe sind die durch Hacksel bewirkten Schadigungen
weniger groB als beim Fehlen der Salpeterdungung. Der Zeitpunkt und die
Tiefe der Strohunterbringung waren von merkbarem EinfluB. Bei flacher
Unterbringung hat das unmittelbar vor der Saat untergebrachte Hacksel
stets melir geschadet als solches, das 5 bzw. 10 Wochen vor der Saat gegeben
war. Bei tiefer Unterbringung hat umgekehrt das 10 Wochen vor der Saat
gegebene Stroh am meisten, das bei der Saat gegebene am wenigsten ge¬
schadet.
Auf Lehmbode n hat eine Hackselgabe im Gegensatz zum Sand
nicht regelniaBig eine Verringerung der Ernten zur Folge gehabt. Wenn
iiberhaupt Schadigung eintrat, war sie bei tiefer Unterbringung groBer als
bei flacher. Das 10 Wochen vor der Saat untergebrachte Hacksel bewirkte
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
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bei gleichzeitiger SalpeterdUngung stUrkere Erntedepressionen als das kurz
vor der Saat dem Boden zugegebene. In den Reihen ohne Salpeter hat da-
gegen stets das unmittelbar vor der Saat gegebene Hacksel am meisten,
das friih untergebrachte am wenigsten geschadet.
Die Frage, ob die beobachteten Erscheinungen auf Denitrifikation,
Stickstoffestlegung oder auf eine Giftwirkung durch groBere Mengen orga-
nischer Substanz zuriickzufiihren sind, kann auf Grund der erhaltenen Re-
sultate keine endgiUtige Beantwortung erfahren. Vogel (Bromberg).
Gerlach, Uber den EinfluB der Sorte, Vorfrucht, Diin-
gung und Drillweite auf die Roggenertrage. (Mitt,
d. Kais.-Wilh.-Inst. f. Landwirtsch. in Bromberg. Bd. 5. Heft 5. p. 360—402.)
Nach einigen Bemerkungen Uber die klimatischen und Niederschlags-
verhaltnisse der VersuchsgUter Pentkowo und Mocheln bespricht Verf. die
Ergebnisse der dort ausgefUhrten Sortenanbauversuche, auf welehe jedoch
an dieser Stelle, ebenso wie auf die AusfUhrungen uber Saatmenge und Drill¬
weite, nieht naher eingegangen sei.
Von bedeutendem EinfluB waren DUngung und Vorfrucht auf die Ent-
wicklung des Roggens. Auf dem Sandboden erbrachten die stickstoffhaltigen
DUngemittel, besonders der Chilisalpeter, beim dauernden Roggenbau betracht-
liche Mehrertrage gegenUber den TeilstUcken, die ohne Stickstoffzufuhr
bewirtschaftet wurden. Im Mittel von 6 Jahren wurden geerntet:
dz pro ha und Jahr
Korner Stroh
Ohne Stickstoff (im Friihjahr). 13,0 27,6
Durch eine schwache Stickstoff diingung in
Form von Chilesalpeter. 19,3 37,6
Durch eine schwache Stickstoff diingung in
Form von Kalkstickstoff. 18,2 34,8
Durch eine starke Stickstoff diingung in Form
von Chilesalpeter. 22,7 44,2
Durch eine starke Stickstoffdungung in Form
von Kalkstickstoff. 19,7 36,3
(Einen bemerkenswerten Riickgang haben die Ertragc auf den nicht mit
Stickstoff gedUngten Parzellen bisher nicht erfahren. Die Durchselmittsertrage
sind noch etwa die gleichen wie die Ertragc des ersten Versuchsjahres [1907:
13,6 Dz. Korner, 34,1 Dz. Stroh]. Mit Rucksicht auf die Frage nach der Be-
deutung der Stickstoffsammlung im Sandboden durften die Resultate der
folgenden Jahre von Interesse sein. Ref.)
Die Schwarzbrache erwies sich weder auf dem humosen lehmigen Sand¬
boden in Pentkowo, noch auf dem hellen Sande Mochelns als wirtschaftlich
rentabel. Alljahrlicher Anbau von Pflanzen unter reichlicher Stickstoff¬
dungung erbrachte bedeutend hohere Gewinne. Vogel (Bromberg).
Shorey, E. C., The presence of some Benzene derivates
in soils. (Journ. of Agricult. Res. Vol. 1. 1914. p. 357—363.)
Aus einem sandigen Boden Floridas wurden 3 Benzolderivate isoliert:
Benzoesaure, Metaoxytoluolsaure, Vanillin. Alle 3 sind vermutlich in freiem
Zustand vorhanden. Benzoesaure fand sich nur in einer Probe, obwohl alle
untersuchten Proben in den Haupteigenschaften Ubereinstimmten. Ihr
Vorhandensein erkl&rt sich aus dem natUrlichen Vorkommen (als Ester in
Gummi und Harzen usw.) und aus der Oxydation hoherer Verbindungen
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Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
durch Mikroorganismentatigkeit. Metaoxytoluolsaure ist in ihrem Vorkom-
men nicht ohne weiteres erklarlich. Vanillin erklart sich durch das natiir-
liche Vorkommen; Entstehen durch Mikroorganismentatigkeit ist nicht
wahrscheinlich. R i p p e 1 (Augustenberg).
Parker, E. G., Selectiv adsorption by soils. (Journ. of Agri¬
cult. Research. Vol. 1. 1914. p. 179—188.)
Aus Salzlosungen wird durch Boden das eine oder andere Ion starker
absorbiert; so aus KCl-Losungen die K-Ionen. Diese selektive Absorption
wachst mit der Konzentration der Losung bis zu einem gewissen Punkte
und bleibt dann konstant. Die prozentuale Absorption des K ist um so
holier, je geringer die Konzentration der Losung ist, bei ganz schwachen
Losungen vollkommen.
Je feiner die Bodenpartikclchen sind, um so mehr K wird absorbiert.
Gegenwart von NaN0 3 vermindert die Absorption des K, NH 4 (P0 3 ) 2
bleibt ohne Einflufi. R i p p e 1 (Augustenberg).
Loew, Oscar, Ist die Lehrc vom Kalkfaktor eine Hypo-
these oder eine bewiesene Theorie? (Landw. Jahrb.
46. 1914. p. 733.)
Zur StUtze seiner Lehre vom Kalkfaktor legt Verf. zusammenfassend
das bisher beigebrachte Tatsachenmaterial dar und gibt eine Zusammen-
stellung bestatigender Versuche, wobei die scheinbaren und tatsach lichen
Ausnahmen hervorgchoben werden.
Als crwiesene Tatsache kann gelten:
1. DaB Kalk eine sehr wichtige Rolle spielt im Zellkern der Pflanzen-
zellen von den hoheren Algenarten aufwarts.
2. DaB Magnesiasalze fiir sich, selbst in verdiinnter Losung angewendet,
giftig wirken auf alle Pflanzen von den hoheren Algen an aufwarts.
3. DaB nur durch die Anwesenheit von gewissen Mengen von Kalksalzen
die Giftwirkung der Magnesiasalze verhindert wird. Der Kalk kann hier
durch nichts anderes ersetzt werden.
Aus diesen Tatsachen und einigen auf die Funktion der Magnesia sich
beziehenden Hypothesen folgerte Verf., daB es ein gewisses bestes Mengen-
verhaltnis von Kalk und Magnesia fiir das Pflanzenwachstum geben miisse.
Ein griifierer UberschuB von Kalk iiber Magnesia verzogcrt die Assimilation
der Phosphorsaure (Nukleoprotei'nbildung) und andererseits ein gewisser
UberschuB von Magnesia iiber Kalk verzogert die Assimilation des Kalkes
fiir den Zellkern.
Diese Lehre vom Kalkfaktor ist bei zahlreichen Vegetationsversuchen
verschiedener Forscher bestatigt gefunden worden. Es kann keinem Zweifel
mehr unterliegen, daB das den Pflanzen dargebotene Kalk-Magnesia-Ver-
haltnis von groBtem EinfluB auf die Entwicklung der geprUften Pflanzen
ist. Um eine Hypothese, wie einige glauben, handelt es sich hier nicht mehr.
Es gibt jedoch, wie naher dargelegt wird, scheinbare und tatsachliche
Ausnahmen. Haufig sind bei der Nachpriifung der Beziehungen zwischen
Kalk und Magnesia die Diingungen ohne Riicksichtnahme auf das Gesetz
vom Minimum ausgefiihrt worden, und auch die Resorptionsgrade der ge-
botenen Nahrstoffe fanden keine BerUcksichtigung.
Verf. gelangt zu folgender Zusammenfassung:
1. Die Lehre vom Kalkfaktor ist auf feststehenden Tatsachen aufgebaut.
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Bo den, Nitrifikation, Dungung etc.
489
Nur einige der dazu gelieferten Erklarungen konnen als Hypothescn an-
gesehen werden. Versuche verschiedener Autoren mit Wasser-, Sand- und
Bodenkulturen haben die Lehre vom Kalkfaktor bestatigt.
2. Abweicbende Resultate anderer Autoren konnen entwcder auf sto-
rende Vcranderungen im Boden durch die Kalkung oder auf unriehtig aus-
gefiihrten Topfversuchen oder auf Nichtbeachtung des Gesetzes vom Mini¬
mum bei der Dungung beruhen.
3. Die Lehre vom Kalkfaktor und das Gcsetz vom Minimum verlangen,
daB bei Bodenanalysen die Magnesiabestimmung nicht vemachlassigt wird,
wie das bisher oft der Fall war. Eine nach den Resultaten der Bodenana-
lyse rationell eingerichtete Dungung ist auch im Interesse der Tierziichtung,
welche kalkreichcs Heu verlangt. Vogel (Bromberg).
Pgnkava, J., Neue Ansichten iiber die Bedeutung des
Eisens und Kalkes imBoden. (Zembdblsky Archiv. 1913.
No. 1 u. 2.)
Die bakterielle T&tigkeit ist nicht als die einzige Ursache der katalyti-
schen Fahigkeit anzusehen. Die katalytische Fahigkeit laBt keinen SchluB
bctreffs der Bakterienzahl im Boden zu, da dieselbe auch von Eisenverbin-
dungen im Boden abhangig ist. Durch CaC0 3 laBt sie sich giinstig beein-
flussen. Matouschek (Wien).
Hiltncr, Uber cine neue Methode der sogenannten
Wasserkultur. 2. Mitt. (Prakt. Bl. f. Pflanzenb. u. Pflanzenschutz.
1914. H. 5.)
Bei den Versuchen wurde der EinfluB von Florida-Rohphosphat auf die
Entwicklung von Seradella und Hafer in Wasserkulturen gepriift. Wo samt-
liche Nahrstoffe geboten werden sollten kam die neue Miinchener Nahrlosung
zur Verwendung, welche in 11 frisch destillierten Wassers enthielt: je 0,25 g
KC1, MgS0 4 + 2 H 2 0, Ca 3 (P0 4 ) 2 , FeP0 4 , CaS0 4 und NH 4 N0 3 .
Die beigegebenen Abbildungen zeigen deutlich, daB sich der Hafer in
den Reihen ohne Rohphosphat nur dann gut entwickelte, wenn samtliehe
Nahrstoffe in der Losung enthalten waren. Wahrcnd aber die Volldungung
in den Reihen ohne Rohphosphat zur Entstehung der Dorrfleckenkrankheit
fiihrte, war von dieser Erscheinung in den Reihen mit Phosphat keine Spur
wahrzunehmen. Jn der Zahl der gebildeten Ahrchen und vor allem der erzeug-
ten Trockensubstanz hat der Zusatz von Rohphosphat sowohl da, wo die
Nahrlosung selbst Phosphorsaure enthielt, als da. wo sie davon frei war, we-
sentlieh giinstigere Ergebnisse erbracht als die Volldiingung ohne Robphosphat.
Auch bei Seradella bewahrte sich der Ersatz der in der Nahrlosung
selbst enthaltenen Phosphorsaure durch Rohphosphat selir gut.
Bei manchen Versuchen wurden den Lbsungen an Stelle von Rohphosphat
verschiedene Bodenarten zugesetzt. Dabei zeigte sich, daB es moglich ist,
auf diese Weise bei manchen Bodenarten, namentlich bei sandigen und stark
humushaltigen Boden, genau festzustellen, welche Nahrstoffe sie an die Pflan-
zen abgeben, oder mit anderen Worten, das Verfahren erwies sich als geeignet,
das Diingebediirfnis dieser Boden zu ermitteln. Fiir
schwere Boden konnten solehe Beziehungen wegen der eintretenden Absorp¬
tions- und Austauschreaktionen dagegen nicht festgestellt werden.
Vogel (Bromberg).
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490
Boden, Nitrifikation, Diingung etc.
Thalau, Walter, Die Einwirkung von im Boden befind-
lichen Sulfiten, von Thiosulfat und Schwefel auf
dasWachstum der Pflanzen. (Die landw. Versuchsstat. Bd. 82.
1913. p. 161—209.)
Kulturversuche in Vegetationsgef aBen ergaben, dafi die Wirkung schwef-
ligsaurer Salze (verwendet wurden Ammoniumsulfit, Burkheiser Salz, das
ein Gemisch von Ammoniumsulfit und Ammoniumsulfat darstellt, neutrales
Calciumsulfit und Natriumthiosulfat) sehr erheblich von der Bcschaffenheit des
Bodens abhangt. Im Lehmboden rief keines der genannten Salze irgendeine
Sch&digung hervor, Ammoniumsulfit war in seiner Wirkung dem Ammonium¬
sulfat vollstandig gleich. Im Torfboden (Sphagnumtorf) wirkten die
Sulfite schadlich, Ammoniumsulfit und Burkheiser Salz blieben daher in
ihrer Wirkung hinter dem schwefelsauren Ammoniak zuriick. Die organischen
Bestandteile des Hochmoortorfes hinderten die Oxydation der schwefligen
Saure, die nun langere Zeit in freier Form auf die Pflanzen einwirken konnte.
Im Sandboden war die Wirkung des Ammoniumsulfits etwas geringer als die
des Sulfats. Calciumsulfit und Thiosulfat schadigten die Ertrage nicht.
Bci Wasserkulturen und Keimversuchen zeigtc Ammoniumsulfit schon
in sehr starken Verdunnungcn betrachtliche Giftwirkungen. Der Grund fiir
dieses verschiedene Verhalten in waBriger Losung und im tatigen Boden
dtirfte darin zu suchen sein, daB sich Ammoniumsulfit, wenn es mit Boden
vermengt wird, sehr schnell zu Ammoniumsulfat zu oxydieren vermag. Labo-
ratoriumsversuche bestatigten diese Annahme.
Schwefel in Form von Schwcfelblumen brachte bei Senf- und Haferkul-
turen in Lehmboden in den sonst ungediingten Reihen eine deutliche, wenn
auch nur gcringc Ertragssteigening hervor. Zu weitergehenden Schlussen
reicht das sparliche Versuchsmaterial noch nicht aus. Vogel (Bromberg).
PIciHer u. Blanck, Beitrag zur Wirkung des Schwefcls
auf die Pf lanzenproduktion, sowic zur Anpassung
der Ergebnisse von Feldv ersuchen an das Gaufi-
sche Fehlerwahrscheinlichkeitsgesetz. (Die landw.
Versuchsstat. Bd. 83. 1914. p. 359—383.)
Verff. schlieBen aus den bisher ausgefiihrten Untersuchungen, dafi viel-
fache Andeutungen fiir eine gunstige Wirkung des Schwefels auf die Pflanzen-
produktion vorliegen, dafi aber bislang in keinem einzigen Falle versucht
worden ist, die Hohe der erzielten Ertragssteigening durch Benutzung von
ParallelgefaBen oder Parallelparzellen, bzw. da, wo solche vorhanden sind,
durch Berechnungen der wahrscheinlichen Schwankungen genugend sicher-
zustellen. Sie haben daher unter Beachtung aller erforderlichen Kautelen
einen Freilandversuch auf nahrstoffreichem Lehmboden ausgefuhrt, welchen
sie naher beschreiben. Schwefel wurde in Mengen von 300 und 600 kg pro
Hektar verwendet. Das Ergebnis war durchaus negativ. Die Schwefeldiin-
gung hat die Trockensubstanzproduktion um 2,7 bzw. 2,6 Proz. herabgedriickt.
Diese geringe Wirkung liegt aber noch im Bereiche der einfachen wsdirschein-
lichen Schwankung. Auch eine vermelirte Ausnutzung des Stickstoffkapitals
des Bodens unter dem Einflusse des Schwefels fand nicht statt.
Verff. benutzen ihr Versuchsmaterial des weiteren zu Ausfiihrungen
iiber die Notwendigkeit der Verwendung von Parallelparzellen und der Be-
rechnung der wahrscheinlichen Schwankung von Einzelergebnissen bei Vege-
tationsversuchen. Die besprochenen Versuche lassen erneut erkennen, dafi
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Boden. — Kork. — Pflanzenkrankheiten.
491
die Ergebni8sc von Feldversuchen sich dem G a u B schen Fehlerwahr-
scheinlichkeitsgesetze in befriedigender Weise anpassen.
Vogel (Bromberg).
Clausen, Sch&dliche Wirkung der Schwefelblute auf
die Fruchtbarkeit des Ackerbodcns. (Illustr. landw.
Zeitg. 1914. No. 7.)
Die Verwendung von 4 kg Schwefelbliite pro Ar zu Kartoffeln hat nicht
nur deren Ertrag herabgedriickt, sondern auch noch auf die nachgebauten
Pferdebohnen schadigend gewirkt. Ahnliches wurde bei der Fruchtfolge
RUben-Hafer beobachtet. Verf. meint, daB die Bakterienflora der Acker-
krume durch den Schwefel ungtinstig beeinfluBt worden ist. (Da in anderen
Fallen Schwefeldungungen ertragssteigernd gewirkt haben, so durften die
Ergebnisse weiterer Untersuchungen abzuwarten sein. Ref.)
Vogel (Bromberg).
Klein, Die Korkeiche und ihre Produkte in ihrer oko-
nomischcn Bedeutung fur Portugal. (Naturwiss. Zeitschr.
f. Forst- u. Landw. Jahrg. 10. p. 549—559.)
Uns interessieren nur die Fehler des Korkes: Bcim Schneiden bemerkt
man mitunter wolkige schwarzliche Farbungen („marmorierter Kork = jas-
peada“); er ist dann ungeeignet fur gashaltige Flussigkeiten. Der blSulich
marmorierte Kork ist auch schlecht; der grunfleckige (die Flecken treten
nach dem Dampfen auf) ist von Schimmelpilzen angegriffen und verleiht
der Flussigkeit einen unangenehmen Geruch und Geschmack. — Unter „cole-
bra“ vcrsteht man die Sch&den, welche die Buprestiden: Coroebus
undatus, C. bifasciatus und A g r i 1 u s verursachen; ihre
Galerien sind in der Kambialschicht angelegt. Die Anwesenheit der Larven
erkennt man erst beim Schalen an der Bruchigkeit der Platten. Cremasto-
g a s t e r (Ameise) wurde sicher viel mehr schadigen, wenn man die Stamme
nicht bis zum Boden schalen wUrde. Da nimmt man den Ameisen die Sehlupf-
winkel. Unter „burgo“ versteht man Tortrix viridiana, welche
den Blattern und Fruchtcn arg zusetzt. Matouschek (Wien).
Sorauer, P., Lindau, G., Reh, L., Handbuch der Pflanzen¬
krankheiten. 3.,\ ollst. neubearb. Aufl. 3 Bande. Berlin (P. Parey)
1913. 89 Mk.
Nunmehr liegen die drei Bande der dritten Auflage vollst&ndig vor.
Es sind 2235 Seiten mit 576 Textabbildungen geworden. Das Werk erscheint
gegenUber seinen fruheren Auflagen als eine Neuschopfung. Wie ein roter
Faden zieht sich durch alle drei Bande die Sorauer sche Auffassung
der Pflanzenkrankheiten. Nicht die Anwesenheit des Parasiten, sondern das
Vorhandensein eines gUnstigen Mutterbodens ist ausschlaggebcnd. Wahrend
Lindau sich groBte Beschr&nkung auferlegen muBte, um aus der un-
endlichen Fulle der an Nutzpllanzen vorkommenden Pilze nur die Schad-
linge auszuwahlen, hat Reh die einheimischen und tropischen Schadlinge
in einer Ausfiihrlichkeit zusammengefaBt, wie sic bisher in alien almlichcn
Werken vermiBt wurde. Er hat zu diesem Zweck filr die Bearbeitung beson-
ders schwieriger Gruppen bcwahrte Spezialisten herangezogcn, so fur die
Blattlausc Borner, fiir die Schildlause L i n d i n g e r, fur die Be-
kampfungsmaBnahmen Martin Schwartz.
Das Werk solltc in keiner naturwissenschaftlichen Bibliothek fehlen. .
Herter (Berlin-Steglitz).
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Pflanzenkrankheiten.
Linsbauer, Ludwig, Pflanzenleben und Pflanzenkrank-
heiten in ihren Wechselbeziehungen. (Der Obstziichter.
1912. 4 pp.)
Beispiele fiir die Veranderungen in physiologischen Prozessen (Transpi¬
rations- und Atmungssteigerung bei pilzbcfallenen Blattern z. B.). Zur Be-
kampfung einer Pilzkrankhcit mufi man nicht nur die Lebensgeschichte
und Entwicklung des Parasiten kennen, sondern auch die Art seiner Ein-
wirkung aufs Substrat, auf die lebende Pflanze. Konnte man dieses Sub-
strat, die Zelle und das Gewebe, so beeinflussen, dab der Pilz darauf sein
Fortkommen nicht mehr finden kann, so hat ten wir mit einem Schlage die
betreffende Krankheit aus dem Wege geschafft. Es ist also wichtig die Kennt-
nis, von welchen Faktoren der Befall abhangt. Solche Erfahrungen liegen
vor und klingen in den Worten aus: Die bloBe Gegenwart des Krankheits-
kcimes geniigt nicht, um eine Pflanze krank zu machen; diese muB auch in
einem Zustande sein, in dem sie nicht ihre voile Lebenstatigkeit entfalten
kann. In diesem Sinne wird die Gesundheit der Pflanze ,,geschwacht“ durch
ungiinstige Witterung, unpassendes Klima, verfehlte Kultur. Erst in diese
geschwachte Pflanze dringen die Parasiten als „Gelegcnheitsparasiten“ ein.
Die Pflanze befindet sich in einem bewcglichen und veranderlichen Gleich-
gewichtszustande, der durch auBere Einfliissc mehr oder weniger leicht
ver&ndert und in sein Gegenteil uberfiihrt werden kann. Von den physio¬
logischen Krankheiten ist nur ein Schritt bis zu denjenigen Zustanden einer
Pflanze, welche man noch nicht als Krankheit zu bezeichnen vermag, die
aber sicher ungesund sind. Fast immer gibt es in der Menge der gesunden
Kulturpflanzen solche Exemplare, die nur kiimmerlich vegetieren; wenn
derartiges aber in Menge auftritt, dann wird der Verlust fiir den Ziichter
oft bcdeutend groBer als bei den haufigen Infektionserkrankungen, d. h.
die Krankheitserreger sind vielfach in ihrer Bedeutung iiberschatzt worden,
oftmals sind sie harmloser als der Mensch sclbst. Sollen solche Erscheinungen
vermieden werden, muB man die Lcbensverhaltnissc der Kulturpflanzen
studieren und zwar auch die der gesunden. Die Resultate solchen Studiums
sind vielleicht v o r 1 a u f i g fiir die Praxis unbrauehbar, doch werden sie
spater viel Nutzen stiffen. Matouschek (Wien).
Linsbauer, L., Die F 6 rderung des gartnerischen Pflan-
zenschutzes. (Osterr. Gartenzeitg. Jg. 9. 1914. p. 152—155.)
Verf. betontvor allem die Aufklarungstatigkeit, die Auskunfterteilung und
die Versuchstatigkeit. Die Biologic des Schadlings genau kennen zu lernen
ist das wiehtigste. Die Bekampfungsmittel miissen gepriift werden. Beziiglich
der Geheimmittel bringe man die von der osterreich. Obstbau- und Pomologen-
gesellschaft festgelegten Normen in Anwendung. Pflanzenschutzliche Gerate
sind auch auszuprobicren. Biologische Bekampfungen sind auch in Europa
moglieh. Wichtig ist die Sterilisierung des Bodens, des Koinpostes, der An-
zucht, Mistkasten, Gewachshauser, aber auch der Samereien. Hierzu noch
Samen-, Baumsdml- und Einfuhrkontrolle. Die Sortenwahl gibt ein wert-
volles Mitt-el zur Heranziehung gesunder, widcrstandsfahiger Pflanzen. Durch
Kulturfehler entstandene Krankheiten sind besonders zu bcachten.
Matouschek (Wien).
Orton, W. A., International phytopathology and qua¬
rantine legislation. (Phytopathology. Vol. 3. 1913. p. 143.)
Verf. gibt cinen kurzen t'berblick iibcr die Bestimmungcn des neucn
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Pflanzenkrankheiten.
493
amerikanischen Pflanzenschutzgesetzes. Die praktische DurchfUhrung eines
solchen Gesetzes ist natiirlich sehr schwierig; sie wird erleichtert, wenn die
verschiedenen Behorden Hand in Hand arbeiten. Es ist erwiinscht, daB ein
Austausch amerikanischer und europaischer Phytopathologen stattfindet
und daB ein Internationales phytopath ologisches Komitee gebildet wird, um
engere Beziehungen zwischen den Phytopathologen der einzelnen Lander
herbeizufiihren. R i c h m (Berlin-Dahlem).
Anonyme, Office horticole. Service phytopatholo-
g i q u c. (Bull. Soc. centr. forest, de Belgique. Ann6e 20. p. 744—792.)
Textes de l’arretS royal du 8 novembre 1912 creant un service phyto-
pathologique et d’un arret6 ministerial du 9 novembre 1912 reglant cc service.
Un court commentaire indique au point de vue forestes les inconvSnients
et imperfections des dispositions prises par le Gouvernement beige.
Kufferath (Bruxelles).
Krankheiten und Beschadigungen der Kulturpflanzen
i m J a h r e 1911. Zusammengestellt in der Kaiserl. Biol. Anstalt fUr
Land- und Forstwirtschaft. (Ber. Ub. Landw. hrsg. im Reichsamt d. Innern.
H. 30. 1914.)
Der Bericht fur das Jahr 1911 zeigt dieselbe Gliederung wie der des
vorhergehenden Jahres. Als Anhang ist dem Bericht ein Ruckblick auf die
6 letzten Jahre beigegeben, in welchem auf die Bedeutung der Pflanzen-
schutzorganisation und auf die Beziehungen zwischen Witterung und dem
Auftreten von Schadlingen und Krankheiten hingewiesen wird.
R i e h m (Berlin-Dahlem).
Schander,R.,Jahresbericht der Abteilung fur Pflanzen¬
krankheiten des Kaiser Wilhelms-Institut fiir
Landwirtschaft in Bromberg, 1912. (Mitteil. d. Kaiser
Wilhelms-Institut f. Landwirtsch. Bd. 6. 1913. p. 42—71.)
1. Uber die Auswinterung des Getreides. Es werden
die Ergebnisse E. Schaffnits liber den Schneeschimmel (publiziert in den
Landw. Jahrbiichern Bd. 43. 1912) diskutiert.
2. Keimungsphysiologische Untersuchungen (von
S c h a f f n i t). Beziiglich der Samenprlifung: Die Maschinenaussaat bringt
das Saatgut in eine bestimmte Bodentiefe; die Keimpflanze muB, um an die
Oberfl&che zu gelangen, eine bestimmte Kraft („Triebkraft“) aufwenden.
Letztere stimmt nicht immer mit der Keimfahigkeit iiberein, sondern bleibt
hinter ihr bis um 20, oft noch mehr, Prozente zuriick. Daher ist es notig, bei
den Aussaatversuchen die Korner in einer bestimmten Tiefe (3 cm) auszulegen.
3. Untersuchungen Uber Hagelschaden an Getrei-
d e (Krause). Durch experimentelle Verletzung des Halmes und der Ahre
vor und nach dem Schossen erzielte man Verkiimmerungen an der Ahre und
den Blttten, die von den C e p h u s - bzw. T h r i p s - Beschadigungen kaum
zu unterscheiden sind. Die sog. WeiBahrigkeit trat auch auf, wenn der Halm
vor dem Schossen durch Quetschung verletzt wird. Drei Gesichtspunkte sind
fiir die praktische Seite der Beschadigung der Pflanze durch Hagel maBgebend:
die bessere Ausbildung der Hageltaxatoren, um Hagelschaden von anderen
Pflanzenkrankheiten sicherer zu unterscheiden, eine engere Verbindung
zwischen den Hauptsammelstellen und der Taxation, Einsendung von fraglich
beschadigten Materiales an die Hauptsammelstelle behufs Untersuchung.
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Pflanzenkrankheiten.
4. Blattfleckenkrankheit am G e t r e i d e (B o B): Es gibt
Pflanzen, die typisch erkrankt sind, ohne dad Organismen vorliegen. Ander-
seits solche, deren Wurzeln stark mit Tylenchus pratensisde Man
besetzt waren. Endlieh gibt es Exemplare von Roggen, die mit Aphelenchen
und Cephaloben besetzt waren.
5. Fritfliegenuntersuchungen (BoB): Eine 4. Generation
wurde nicht gefunden.
6. ZurPhysiologisvonPhomabetae Frank (Fischer):
Es wurden Kulturen in folgender Nahrlosung angelegt, die sich am besten
bewahrte: 100 ccm Wasser, 17 g Traubenzucker (die beste C-Quelle), 1 g
Kaliumnitrat, 0,2 g Monokaliumphosphat, 0,2 g Magnesiumsulfat. Jede
N-Gabe wirkt wachstumhemmend. Im allgemeinen liegt das Optimum fiir
die Fruktifikation bei 29°, das Maximum liber 33°, das Minimum bei 7—10°.
7. Untersuchungen liber Heterodera Schachti in
bezug auf die Zuckerriibe(BoB). Bei starker Verseuchung des
Bodens mit diesem Nematoden war weder durch Ansteigen der K-Diingung
noch dureh verstarkte Volldiingung eine Ertragssteigerung zu erzielen. Bei
geringer Verseuchung bewirkte das Ansteigen der K-Gabe, noch mehr Erhohung
der Gesamtdiingung eine Erhohung der Riibenernte im Hochstfalle um
32 Zentner pro Morgen. Fiir Wintermonate enthalt die Erde in der Tiefe von
20—40 cm die groBte Zahl der Nematoden. Unter 40 cm Tiefe nahm der Ge-
halt an diesen Tierchen schnell ab, doch fand man sie noch in der Tiefe von
1 m. Erst bei standiger Abkiihlung des Bodens auf — 25° erzielte man totale
Vernichtung der Heterodera.
8. t)ber das Auftreten von Pilzen in Kartoffeln
(Krause): Das Ergebnis der Untersuchungen klingt dahinaus, daB die in
blattrollkranken Pflanzen etwa auftretenden Pilzarten nur Schwachcparasiten
sein konnen.
9. U n t e r s u c h u n g e n iiber verschiedene Schadlinge:
In einem Raupenneste von Panolis piniperda L. (Forleule) fand in
den Raupen Wolff Chlamydozoen (Chlamydozoon prowazeki)
als Krankheitserreger auf den Raupen. — Wolff ist vollig von der Unwirk-
samkeit j e g 1 i c h e r Leimung gegeniiber der Nonnenraupe uberzeugt. —
Viele interessante biologische Details iiber Bupalus piniarius (Kie-
fernspanner), wobei auf Farbungen der Raupe und einzelner ihrer Organe als
Erkennungsmittel eingegangen wird (Wolff). — BoB berichtet iiber
Bruchus chinensis, importiert durch indische Kichererbsen; das
Insekt machte die Entwicklung in Linsen und Saubohnen normal durch.
Biologische Details: Bei — 7° C lebten noch die Kafer. Die Gefahr einer Ein-
schleppung nach Europa liegt nahe. Er berichtet auch iiber Diestram-
mena marmorata de Haan (nur junges Gewebe iiberfallend) und iiber
KohlweiBlinge (bei Wind suchen die Tiere unbedingt den Boden auf). —
Zuletzt ein Bericht von Wolff iiber Copidosoma cidariae Mayr.
(Eucyrtine) als einen wichtigen Schmarotzer der Kiefernspanner-Raupe.
Matouschek (Wien).
Ludwig, F., IX. Phytopathologischer Bericht der Bio-
logischen Zentralstelle fiir die FiirstentiimerReuB
a. L. und ReuB j. L. iiber dasJahr 1913. 4°. 10 pp. Greiz 1913.
Wahrend die abnormen Witterungsverlialtnisse, namentlich die Spat-
frciste im Mai und Mitte Juni, Gewitterstiirme und Regengiisse vor der
Ernte und zur Erntezeit, Friihfroste im September, Auftreten der phftno-
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Pflanzenkrankheiten.
495
logischen Frlihjahrsphasen im Herbst und Vorwinter betrachtlich schadeten,
traten Pflanzenkrankheiten und Schadlinge aus dem Tier- und Pflanzen-
reich im allgemeinen weniger sch&digend auf als in anderen Jahren. Von
ungewohnlicher Verbreitung oder neu waren namentlich die folgenden
Schadlinge:
Im Getreide: Puccinia glum arum, Erysiphe gram in is,
Claviceps purpurea, Ophiobolus herpotrichus, Hypera
polygoni, Drahtwurmer, Nacktschnecken, Hamster, Wildkaninchen;
an H a c k f r ii c h t e n: Blattrollkrankheit der Kartoffeln, Anthomyia
coniormis;
an Klee: Selerotinia trifoliorum und Siiene dichotoma,
Senecio vernalis, Plantago lanceolata var. alopecurodes;
an Gemiisepfianzen: Kohlerdflohe (P h y 11 o t r e t a arten,) Bibio
Marci;
an Obstgeholzen: Podosphaera leucotricha, Apfel- und Bir-
nenschorf, Selerotinia fructigena, Schizoneura lanigera und
Mytilaspis pomorum, Blattdiirre der Johannisbeeren (Pseudopeziza
r i b i s), Blattwespen (Nematus ventricosus) und Schildlause (L e c a n i u m
C o r n i) der Beerenstraucher.
An Forst- und Ziergeholzen: Microsphaera alphitoides)
vom 19. Mai an; weiBer PilzfluB der Eichen (Endomyces Magnusii, Sac-
charomycodes L u d w i g i i, Leuconostoc Lagerheimii mit A n -
guillula Ludwigii, A. aceti var. dryophila, Laelaps Cossi
usw.) vom 30. Mai an beobachtet.
Die hauptsachlich durch die Weidenbohrerraupe bis hoch in den Gipfel
verschleppten Pilzfliisse wandeln nicht selten die Baume in Blitzbaume
um. In Kurland liefern die Eichenpilze (nach Lindner) aus TeeaufguB
ein aromatisch schmeckendes alkoholisches Getrank, das als Heilmittel gilt
(„Medusatee“) und in Ost- und WestpreuBen dann Essig fiir den Haushalt
liefert. Die namentlich in den Bierwirtschaften Bayerns als Untersetzer
der Bierglaser noch vielfach gebrauchten „Bierfilze“, deren Fauna Verf.
zuerst untersuchte, beherbergen nach den im Laboratorium Lindners
ausgeftihrten Untersuchungen neben den Organismen der Pilzfliisse der
Baume (wie Prototheca zopfii, Wohnungsmilben usw.) solche,
die anscheinend von diesen abzuleiten sind, wie Anguillula silu-
siae de Man n. sp., der A. Ludwigii am n^chsten stehend, und —
vom Ref. entdeckt — eine dem Laelaps Cossi nahestehende neue
Laelaps art, deren Beschreibung B e r 1 e s e ubernommen hat. Wie
Beijerinck beobachtete und Verf. durch die Wirkung eingetrockneter
Hefezellen auf Wespen und Kafer bestatigte, zeigt auch Saccharo-
mycodes Ludwigii Selbstgarung.
Die an RoBkastanien bei Greiz im TorulafluB entdeckten Alchen D i p 1 o -
gasteroides spengelii de Man fand Verf. weit verbreitet (Laboc,
Cassel, Rudolstadt, bayr. Oberpfalz).
Absterben der Kiefem- und Fichtensamlinge durch F u s a r i u m
B1 a s t i c o 1 a verursacht (auch in der ReuBischen Herrschaft Radeburg
bei Dresden) Kiefemschiitte (Hysterium pinastri). An alten Stocken
wurden auBer Hallimaschrhizomorphen vielfach die Hausschwammarten
L e n z i t e s sp., Coniophora cerebella usw., P a x i 11 u s
acheruntius, Lentinus squamosus usw. festgestellt, die
teils selbst „Hausfaulen“ verursachen, teils als Vorbedingung fiir die Entwick-
lung des echten Hausschwammes (Merulius domesticus) erkannt
worden sind. Von Lenzites und Lentinus wurden auch die cla-
variaceen&hnlichen Monstrositaten in Hausern gefunden.
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496
Pflanzenkrankheiten.
Zeitiges Ausroden der Stocke und Desinfektion der gefallten Stfcmmc
im Wald (vgl. Hausschwammforschungen von M 611 e r, Heft 6 u. 7) wird
als unerlaBliche Forderung bezeichnet.
Von tierischen Schadlingen der Forsten waren haufiger Kiefemharz-
gallenwickler (Tortrix resinella), Fichtenrindenwickler (G r a p h o -
litha pactolana und G. c o m i t a n a), die Rttsselk&fer H y 1 o b i u s
a b i e t i s (sehr haufig — in einzelnen Revieren wurden bis 200 000 Stuck
gesammelt und vernichtet), Pissodes notatus, P. harcyniae,
Bastkafer (Hylesinus cunicularius), groBer Fichtenbastkafer
(Dendroctonus micans), ErlenriiBler (Cryptorhynchus la-
pa t h i); Mottenschildlaus des Ahorns (Aleu rochiton aceris)in
weiterer Ausbreitung, Kommaschildlaus an Rotbuche und Eberesche, Kiefern-
lause (Pineus pini); Eichhornchen, Wasscrratten richteten junge Eichen-
kulturen zugrunde.
An Gartengewachsen, Gewachshaus- und Zim-
merpflanzen: An Palmen Graphiola Phoenicis, Conio-
thyrium Palmarum; am japan. Spindelbaum Oidium Evo-
nymi japonici; an Azaleen Exobasidium japonicum,
Aleurodes vaporariorum. Buchsbaumrost (Puccinia buxi)
wurde 1913 in die Gartnereicn durch frischen Buchsbaum aus Basel einge-
schleppt, Umfallen der Tulpenbliitenstengel nach Zerweichen des Stengel-
gewebes (Botrytis?); Botrytisfaule der Paonien; falscher Meltau der
NieBwurz (Peronospora pulveracea) — ein vorzeitiges Bliihen
von Helleborus foetidus im August verursachend —, Rosenmel-
tau (Sphaerotheca pannosa), und Rosenasteroma allge-
mein verbreitet; Septoriakrankheit der Begonien; Krauselung der Pelargonien-
blatter; Malvenrost (Puccinia malvacearum); SchSdigung der
Dahlien durch Ohrwiirmer (Forficula auricularia).
Ludwig (Greiz).
Linsbauer, L., Neuerungen im Pflanzenschutz. Vortrag.
Gr. 8°. 19 pp. Wien (K. K. Gartenbaugesellsch.) 1913.
Es wird auf die Wegc hingewiesen, welche bei der Bekampfung von
Pflanzenkrankheiten beschritten wurden und werden.
1. Die alteste Methode besteht darin, die kranken Pflanzen oder Pflanzen-
teile zu entfernen (z. B. bei der von Mycosphaerella Fraga-
r i a c hervorgerufenen Blattfleckenkrankheit wird das Laub abgemaht).
2. Seitdem man vielfach Pilze als Ursache der Krankheit kennen ge-
lernt hat, ist das Augenmerk darauf gerichtet worden, ihre Verbreitung
hintanzuhalten.
a) Die pilzbesetzten Zweige sind friiher (im Winter wahrend der Vege-
tationsruhe des Pilzes) abzuschneiden, bevor die Pilzgehause ihre Sporen
entleeren (z. B. bei Sphaerotheca mors uvae, beim Hexen*
besen der Kirsche, bei Baumschwammen).
b) Eintauchen der abzuschneidenden Zweige in denaturierten Spiritus
oder starke Sodalosung.
c) Entfernung der anderen Nahrpflanze des Parasiten, in anderen Fallen
des Acker- und Gartenunkrautes (Plasmodiophora brassicae
lebt ja auoh auf dem Ackerhederich und Ackersenf).
d) Fruchtwcchsel oder eine Brache von verschiedcner Dauer, um im Bodcn
den Pilz mdglichst auszuhungorn (bei Rhizoctonia violacea).
e) Vernichten der Abfalle befallener Pflanzen. Gefahrlichkeit eines Kom*
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Pflanzenkrankheiten.
497
posthaufens, der oft geradezu eine Massenkultur von Schadlingen aller Art
vorstellt. Desinfektion desselben durch Atzkalk, Karbolineum. Auch ein
BegieBen der Abfalle auf dem Boden mit einer 2-proz. Kupfervitriolkalk-
briihe wird empfohlen. Das Beste ist das Verbrennen, wenn auch iiber den
Verlust an organischem Diingermaterial geklagt wird. Nie darf man Abfalls-
material von kranken Pflanzen zum Eindecken von Pflanzen derselben Art
verwenden. Da es nun oft schwer ist, jegliches pilzbesetzte abgefallene Laub
oder jede mit M o n i 1 i a behaftete Frucht einzusammeln, so schritt man
zur Bodendesinfektion. Da wird die Sterilisierung mit heiBcn Wasserdampfen,
die Stone sche Methode und die Methoden mit Giftanwendung besprochen.
Atzkalk bewahrte sich gut bei Kohlhernie und bei Thielavia basi-
c o 1 a (die Zyklamen- und Begoniawurzeln angreift), Schwefelkohlenstoff
gegen die Reblaus und Khizoctonia violacea, Karbolineum
gegen Kohlhernie, Wiirmer, Unkraut, die Sklerotienkrankheit der Lilia-
ceen, F ormaldehyd gegen Phoma apiicola und Pseudo-
peronospora cubensis.
f) Man ging noch weiter, zur Unterdriickung der in den
Kulturraumen (Glashausern) befindlichen Sporen oder
M y c e 1 i e n. HeiBes Wasser und Anstrich des Holzes unter Zusatz von
Fungiziden wurde empfohlen. Es bewahrte sich ein Abwaschen der Wande
und Einrichtungsgegenstande mit Formaldehyd (2 kg auf 100 1 Wasser)
oder Autorgan in bezug auf Holz.
g) Ein Schritt weiter zur allgemeinen Desinfektion des
Kulturraumes. Verbrennung von Schwefel in Lagerraumen, Ozon-
verfahren in Brauereien; Gewachshausdesinfektion nach dem Autan- oder
Ozonverfahren wurden bisher noch nicht ausprobiert, dijrften sich aber nach
Vorversuchen des Verf. empfehlen.
li) Sehr wichtig ist die Erzielung keimfreien Saatgutcs.
Beizung des Getreides, Beizung gegen den Zwiebelbrand (Urocystis
cepulae), Stengelbrand des Veilchens (U. Violae), der Gladiolen, den
Sellerieschorf (Phoma apiicola). Eintauchen der Stecklinge in Fungi-
zide, wobei man die Schnittfl&chen zu verschlieBen hat.
i) Niitzen alle diese Vorbeugungsmittel nicht, muB man zur d i r e k t e n
Bek&mpfung des Erregers schreiten. Schwefelmittel niitzen
gut gegen echten Mehltau, der ja oberflachlich den Pflanzen aufsitzt. Wichtig-
keit der KupferkalkbrUhe, der Kupfersodabriihe. Azurinc bewahrten sich
nicht, wohl aber T e n a x und C u c a s a. Kupfcroxychloriir ist ein billigos
Mittel, aber noch nicht allgemein ausprobiert. Nikotin- und Blausaurerauche-
rungen gegen tierische Schadlinge, Formaldehyddampfe gegen Pilze (z. B.
Thielaviopsis paradoxa - Faule bei Ananas). Achtung beim An-
kaufe neuer Bekampfungsmittel. Einige in letzter Zeit untersuchte Krank-
heiten werden genauer besprochen.
k) Das beste Mittel im Kampfe ist die Ziichtung gesunder Pflanzen. Leider ist
esTatsache, daB wir durch unsere einseitigen, oft maBlos ubertriebenenAnspriiche
an die Leistungen unserer Kulturgewachse diese in Schwachezustande versetzen,
in denen sie den Angriffen der vielen Feinde nicht mehr gewachsen sind.
Matouschek (Wien).
Schander, R., Die Berucksichtigung der Witterungs-
verhaltnisse in den Berichten iiber Pflanzenschutz
derHauptsammelstellen fiir Pflanzenkrankheite n.
(Jahresber. d. Vereinig. f. angew. Bot. 1912. p. 1—22).
Zwette Abt. Bd. 43.
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Pflanzenkrankheiten.
Man darf das Gebict des praktischen Pflanzenschutzes nicht zu eng fassen:
es sind auch die Entwicklungsbedingungen der normal gewachsenen Kultur-
pflanzen zu beriicksichtigen. Es ist zu bcgruBen, daB bereits Gesamtbericlite
iiber solche anormale Wachstumserscheinungen von den Landwirten vor-
liegen, die, weil unbekannt, fiir gewbhnlich nicht als Krankhciten angesprochen
werden, deren weiteres Studium fiir die Praxis sehr wichtig ist. Die vom Reichs-
amte des Innern herausgegebenen Gesamtdarstellungen der im Deutschen
Reiche beobachteten Pflanzenkrankheiten ist wohl wichtig und notig, die von
den einzelnen Hauptsammelstellen ausgegebenen Einzelberichte beriick¬
sichtigen mehr die ortlichen Vcrhaltnisse ihres kleinen Bezirkes und schaffen
ein Bindeglied zwischen der Hauptsammelstelle und den Vertrauensmannern
(Sammlern). Auf jedcn Fall spielen die Witterungsverhaltnisse eine groBc
Rolle. Die Erntestatistik umfaBt immer groBcre Landesteile, der EinfluB
von Epidemien tritt hier wenig hervor und doch stehen beide vielfach in
einem gewissen Verhaltnis. Entweder wirken sie auf das Ernteergebnis
gleichartig oder gegensatzlich. Einige Beispiele fiir den ersten
Fall: Die ungemein starke Entwicklung der Blattlausc und der Aphis
e v o n y m i im speziellen im Sommer 1911 ist nicht denkbar ohne die an-
haltend trockene Witterung im Mai und Juni. Da Trockenheit und Lausebefall
gleichartig wirken und der Trockenheit sicher der groBere EinfluB zuzuschrei-
ben ist, so kommt in der Erntestatistik der durch die Lause verursachte
Schaden nicht zum Ausdruck. Die entgegengesetzte Wirkung von Witterung
und Parasitenbefall tritt ein, wenn die Witterungsfaktoren sowohl die Ent¬
wicklung der Pflanzen als auch die Entwicklung der Parasiten be-
giinstigen, z. B. der durch Phytophthora an den empfindlichen Sorten
verursachte Schaden wird durch die bessere Entwicklung der widerstands-
fahigen Sorten ausgeglichen; der Pilzschaden kommt dann im Ernte¬
ergebnis nicht zum Ausdruck. Das Analoge gilt fiir Schaden, die durch
extreme Witterungsverhaltnisse hervorgebracht wurden. Desgleichen
wird eine geniigendc Erkenntnis der biologisehen Vcrhaltnisse, unter
denen sich die einzelnen Parasiten entwickeln, kaum mbglich sein ohne ein
genaues Studium des Einflusses der einzelnen Witterungsfaktoren, z. B.
das starke Auftretetn des Gelbrostes (Puccinia glumarum) in
Posen wurde durch eine Periode von geringcn Nicderschlagen, geringer rela-
tiver Feuchtigkeit und hiiheren Temperaturen hervorgerufen (16.—28.
Juni); hierauf eine Periode von entgegengesetzten Eigenschaften, was plotz-
liches Auftreten von Puccinia triticina zur Folge hatte. Die ge-
naue Kenntnis dcr Witterungsverhaltnisse spielt also eine wichtigo Rolle.
Welche Unterlagen stehen zur Beurteilung derselben zur Verfiigung? Die
Feststellungen der meteorologischen Stationen und die Berichte der ein¬
zelnen Sanimler und Landwirte. Es sind aber die genannten Stationen un-
gleich im Gebiete verteilt; anderseits miissen die Mitteilungen den Haupt-
stellen moglichst schnell zuganglieh gemacht werden. Posen und West-
preuBen wird nun von Bromberg in bestimnite Vegetationsbezirke cinge-
teilt. Viel schwieriger erscheint es, den EinfluB der Bodenverhaltnisse, der
Saatgutqualitat, der Saatzeit, Bodenbearbeitung festzustellen. Da ist man
auf die Daten aus der Praxis und derBerichterstatter der betreffenden Schutz-
station angewiesen. Matouschek (Wien).
Brick, C., Bericht Uber die Tatigkeit der Abteilung fiir
Pflanzenschutz fiir die Zeit vom 1. Juli 1912 bis
30. J u n i 1913. (Stat. f. Pflanzenschutz z. Hamburg. 15.1912/13. p. 1 —27.)
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Pflanzenkrankheiten.
499
Roestelia pi rat a Thaxt. zeigte sich besonders haufig au! Apfelnaus
Virginia importiert. Sudamerikanisches Obst zeigte oft die San-Jose-Schildlaus.
Fusicladium dendriticum war oft auf dem von diversen Landern
eingefiihrten Obste zu sehen. L. Lindingcr stellte tabellarisch alle
Schadlinge, die auf eingefiihrten Pflanzen beobachtet wurden, test.
Aus den Kapiteln: Pflanzenkrankheiten aus dem hamburgischen Staats-
gebiete und den Nachbargebieten erwahnen wir nur folgende: Gegen C1 a d o -
sporium fulvum Cke. auf Tomatenpflanzen in einem Treibhause wurde
mit Erfolg mit 1-proz. Schwefelkalkbruhe angekampft. — Fusicladium
dendriticum und Phyllosticta pirina Sacc. befielen Apfel-
baume schon Ende Juli. — Eriocampoides limacina Retz. (Larve)
skelettierte September die Blatter von Kirschbaumen (auch vom Referenten
bei Mahr.-WeiBkirchen 1913 bemerkt). — Der amerikanische Stachelbecr-
mehltau nimmt stark Uberhand. — Blattstiele von Himbeerstrauchern wurden
durch den pechfiiBigen DickmaulrttBler Otioorhynchus picipes Fabr.
angenagt. — Oidium Tuckeri Berk, vernichte in einigen Weinhausern
die ganze Ernte; dort wurde keine Bestaubung mit Schwefel angewandt. —
Monilia Linhartiana Sacc. vemichtete Ende Mai die Bliiten der
Quitte. — Meligethes aeneusF. (Kafer) vernichtete die Bliiten der
Kohlsaat. — Die Kartoffelsorten Magnum bonum, Rosenkartoffel, Kaiser-
krone litten sehr stark durch den Kartoffelkrebs. — Aspidiastra-
Pflanzen zeigten an den Blattern viele kleine strichformige oder sich zu Flecken
vereinigende weiBliche Stellen, erzeugt durch Heliothrips haemor¬
rhoid a 1 i s Bch6.; Acacia cultriformis war stark besetzt von
Aspidiotus hederae Sign. — Pythium de Baryanum
Hesse vernichtete junge Astern und verkriippelte junge Stiefmiitterchen. —
Lygus pabulinusF. (griine Blattwanze) schadigt durchs Saugen
stark Chrysanthemum indicum. Heterodera radici-
c o 1 a Gr. befiel die Wurzeln von Clematis in einer Gartnerei. — S i p h o -
coryne lonicerae (Sieb.) bogen die Blattr&nder der Heckenkirschen
um. — Die Raupen von Liparis salicisL. zerfraBen oft Pappel blatter.
— Chermes strobilobius Kalt. (Larchennadellaus) knickte die
jungcn Nadeln der Larchen; Ch. piceae Ratz. schadigte die Triebe der
Nordmannstannen. — Orchestes fagiL. (BuchenspringriiBlor) befiel
stark Rotbuchen im Sachsenwalde. — Eine Aspergillus - Art vernich¬
tete Brutmyzelien und junge Fruchtkdrper in Champignonkulturei;.
Kokosblatter aus Samoa waren befressen von Promecotheca
Lindbergcri Aul. n. sp. (Diagnose!) und von Raupen der Motle
Cometura picrogramma Meyr.
Glycyphagus domesticus (Geer) fand sich in Menge in einer
Seegrasmatratze; Troctes divinatorius Mull. (Staublaus) in
einem Bettgestell, E1 a c h i s t a sp. in einer Matratze von Seegras. — 1 )er
blaue Kafer (Corynetes rufipesF.) fand sich als eingeschleppt in
Menge an chinesischem Albumin in einem Speicher.
Versuche zur Bekampfung von Krankheiten:
Umgrabung des Versuchsfeldes und eine gleichmaBig verteilte Diingung
von 4,5 kg Lierkes Gemusediinger I. (8 Proz. N, 6 Proz. Phosphorsaure,
10 Proz. Kalk) bewirkte, daB keine Kohl-Hernieknollen auftraten.
Als Bekampfungsmittel sind da anzuraten: gebrannter Kalk, schlackonhaltiger
MUlldiinger, mit denen das Feld vorher eben behandelt wurde. — Bekampfung
des Meerrettichkafers Phaedon arinoraciae L.: AuBer Arsenkalk-
32*
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500
Pflanzenkrankheiten.
briihe (120 g weiBer Arsenik, 200 g gebrannter Kalk auf 1001 Wasser) wurde
das „Phytonal“ (von der chem. Fabrik zu Schweinfurt) und das Schweinfurter-
grlin „Urania“ (mit oder ohne Zusatz von Kalk) angewandt, mit bestem Erfolg.
Diese Mittel ntitzen auch gegen den Erdfloh Phyllotreta undulata
Kutsch, nicht aber gegen Albugo Candida O. Ktze.
Matouschck (Wien).
Dewitz, J., Bericht liber die Tatigkeit der Station fiir
Schadlingsforschungen in Metz fiir die Jahre 1910
und 1911. 78 pp. Berlin (P. Parey) 1912.
Die Arbeit zerfallt in einige Abschnitte. Der erste befaBt sich mit der
Literatur iiber den Traubenwickler, die in gesichteter Form mit vieler Miihe
zusammengestellt uns vorgefiihrt wird. Der Verf. betont, daB selbst sol-
chen Personen, welche sich speziell mit den Traubemvicklern beschaftigen,
die von ihren Vorgangern oder in anderen Landern ausgefiihrten Versuche
oft unbekannt geblieben waren. Dadurch entsteht ein Arbeiten ohne Zu-
sammenhang, das den Verlust eines groBen Aufwandes von Zeit und Arbeit
zur Folge hat. Dieser Teil besteht aus den Kapiteln „Biologische Verhalt-
nisse“ und „Vemichtung der Schmetterlinge“.— Der zweite Abschnitt ist
betitelt: „t)ber die Entstehung der Farbe des Kokons von gewissen auf
unseren Obst- und Schattenbaumen lebenden Raupen“. Die Kokons lassen
sich in zwei Gruppen teilen. In der ersten, wozu Bombyx lanestris,
Gastropacha neustria und Leucoma salicis gehoren,
wird ein farbloses Gespinst erzeugt; eine aus dem After stammende Masse
dient zur Verstarkung des Kokons, der hierdurch fester wird. Zur zweiten
Gruppe gehoren die Kokons gewisser Satumidenarten und die anderer
Bombyciden. Vor der Verpuppung wird Kot und eine Fliissigkeit ausgestoBen.
Nach 24 Stunden durchtrankt die Raupc mit einer farblosen Fliissigkeit
den Kokon, so daB er ganz feucht ist und braun wird. Beziiglich des Ko¬
kons von Saturnia pavonia bemerkt der Verf.: Wasser und stark
verdiinnte Essigsaure losen etwas, Losungen von Alkalien starker das ini
Gewebc des weiBen Kokons enthaltene Chromogen und dieses bemachtigt
sich des Sauerstoffs der Luft oder oxydierender Korper und verfarbt sich.
Das aus den Sekreten der Spinndriisen entstandene Gewebe des Kokons
hat bereits alle Elemente in sich, um sich braun zu farben. Viellcicht ist
ein Enzym dabei im Spiele. Sicher sind im Kokongewebe Enzyme vorhanden.
Bei Saturnia pyri und Bombyx lanestris verhalt es sich
ahnlich. Der dritte Abschnitt befaBt sich mit Untersuchungen
an Reblausen. 1. Versuche beziiglich der Moglichkeit, die Moselberge
mit der Reblaus zu infizieren. Dieses Gebiet ist reblausfrei. Die Versuche,
in Lothringen ausgefiihrt, ergaben die Infektionsmoglichkeit der auf den
Schieferbergen der Mosel wachsenden Reben. In steinigen und lockeren
Boden breitet sich die Reblaus leichter aus als in schwerem, fiir Wasser
wenig durchlassigem Boden. 2. Andererseits zeigt der Verf., daB Anilinfarben
nicht vernichtend auf die Lause wirken, mdgen die Farben in wasserigen
Losungen direkt eingewirkt haben oder die Kultur der Reben in mit diesen
Farben gemischter Erde vorgenommen werden. Der letzte Abschnitt han-
delt iiber die Einwirkung von verstaubtem Gips und
Zement auf die Heuwlirmer und andere Insekten-
1 a r v e n. Eine totliche Einwirkung zeigte sich auf Grund der Versuche
des Verf. nicht.
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Matouschek (Wien).
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Pflanzenkrankheiten.
501
Kornauth, Karl, Bericht tiber die TStigkeit der k. k. land-
wirtschaftlich-bakteriologischen und Pflanzen-
schutzstation im Jahre 1913. (Zeitschr. !. d. Landw. Ver-
suchsw. in Osterr. Jg. 17. 1914. p. 395.)
Die chemische Kontrolle der Pflanzenschutzmittel wurde weiter fort-
gesetzt. Die Verbreitung des Einlaufes erstreekte sich auf 620 tierische und
720 pflanzliche Objekte, auf 231 zoologische, 134 botanische und 94 all-
gemeine Anfragen. Von nicht parasitaren Krankheiten der Kulturpflanzen
sind Chlorose an Wein- und Obstbaumen, sowie abnorme KorkbUdungen
an Weintrauben und verschiedenen Obstfriichten hervorzuheben. Beob-
achtungen betrafen auch Frostsch&den und das Auftreten von brandflecken-
ahnlichen Erscheinungen an den Blattem von Obst- und Waldbaumen (hochst-
wahrscheinlich durch Sonnenbrand verursacht). Von pilzlichen Krankheiten
der Kulturpflanzen sind hervorzuheben: Rostpilze auf einzelnen Getreidc-
arten, sowie Schneeschimmel (Fusarium niveum Sm.); Krautfaule
(Phytophtora infestans D. By. und Schwarzbeinigkeit auf
Kartoffeln; Kohlhernie (Plasmodiophora Brassicae Wor.) auf
Kohlgewachsen; im Obstbau: Schorf (Fusicladium dendriticum
Fckl. und p i r i n u m Fckl.), Krauselkrankheit (Exoascus defor¬
mans Fckl.), Lohkrankheit (Polystigma rubrum Tul.), Gitter-
rost (Gymnosporangium Sabinae Wint.), Moniliafaule (S c 1 e r o -
tinia fructigena Pers.), Apfelmehltau (Podosphaera leuco-
trich a Salm.); echtcr Mehltau (Uncinula necator Burr. =
Oidium Tuckeri Berk.) an Wein, nordamerikanischer Stachelbeer-
mehltau (Sphaerotheca mors uvae Curt, et Berk.) und die Blatt-
randdUrre (Gloeosporium Ribis Mont, ct Desm.) an Johannis-
bcercn; echter und falscher Mehltau (Sphaerotheca pannosa Lev.
und Peronospora sparsa Berk.), sowie Rosenrost (Phragmi-
d i u m subcorticium Wint.) an Rosen. Von tierischen Schadlingen
sind zu erwahnen: Blattlause an Ruben und Hopfen (Spritzungen mit Tabak-
extrakt-Schmierseifenlosungen an Hopfen finden in Bohmen immer mehr
Anhanger; auch die Verwendung anderer und billigerer Spritzmittel ware
nicht au6er acht zu lassen); Getreideblumenfliege (Hylcmyia coarc-
t a t a Fall) und Queckeneule (Hadcna basilinea Fb.) auf Getreide;
Engerlinge, Drahtwiirmer, Schnecken und Spinnmilben (haufig); marokka-
nische Wanderheuschrecke (Dociostaurus maroccanus Thbg.)
in Dalmatien (in groBer Zahl); Krauselkrankheit des Weinstocks (Akarinose)
(weiteste Verbreitung in Niederosterreich, auch in Steiermark und Mahren);
Blattrippenstecher (Rhynchitcs pauxillus Germ.) und Frost-
spannerraupen (Cheimatobia brumata L.), Kiefernspinner (D e n -
drolimus pini L.), Floreule (Panolis griseovariegata
Goezc); Orchideenwespe (Isosoma orchidearum Westw.) auf
Cat tie y a und Schildlaus auf Kentia; Feld- und Wiihlmause und
dann die Bisamratte (Fiber zibet hie us Cuv.) (1905 aus Nordamerika
nach Bohmen verschleppt und hier beunruhigend Verbreitung genommen;
wirksame Bek&mpfung schwierig oder, wegen Lebenswcise des Schadlings,
unmoglich).
Einen ausgedehnten Rauin nehmen die Mitteilungen iiber die durch-
gefuhrtcn wissenschaftlichen Arbeiten ein, worauf verwiesen werden muli.
Bemerkt sei nur folgendes: Bekampfungsversuche mit Coccobacillus
acridiorum d’Herelle gegen Heuschrecken (gewisse Erfolge erzielt),
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502
Pflanzenkrankheiten.
Versuche iibcr Gurkensauerung, Untersuchungen iiber die Krauselkrank-
hcit oder Akarinose des Weinstockes, Studien iiber die durch A p h c -
lenchus ormerodis Ritz. Bos. verursachte Alchenkrankheit der Chry-
santhemen; Spritzversuehc gegen Heliothrips haemorrhoida-
1 i s Bch6 auf Gewachshauspalmen (K e n t i a sp.) und Spinnmilben (T e -
tranychus sp.) auf Efeu; Raucherversuche mit Blausaure (Lorbeerblatt-
flohe [Trioza alacris Flor] wurden ausnahmslos vernichtet, die Lor-
beerschildlaus [Aonidia lauri Bch6] nur zum Teil). Eingehende Spritz-
versuchc wurden mit einer Reihe von Insektiziden angestellt, die sich zum
Teil bew&hrt haben, zum Teil nicht oder noch weiter ausprobiert werden
sollen. Gegen Engerlinge auf Weinreben haben nur die Drahtnetze einen
wirksamen Schutz ausgeubt, w&hrend die B a 1 b i a n i sche Mischung
(Atzkalk, Steinkohlenteerol, Petroleum und Wasser) nur ungeniigend schiitzte
und die Schmierseife vollst&ndig versagte. Weiter wurde die Lebensweise
der Obstmade (Carpocapsa pomonella L.) n&her studiert, dann
wurden Bekampfungsversuche gegen Drahtwiirmer, Birnblattpockenmilbe
(Eriophyes pini Pagst.), Blutlause, Erdflohe und Blattrippenstecher
durchgefiihrt. Erwahnt seien weiter die Demonstrationsversuche iiber die
beste Art der Bekampfung des nordamerikanischen Stachelbeermehltaues,
die fortgesetzt werden, die Diingungen mit verschiedenen „katalytischen“
Dungemitteln (ohne Erfolg), Bekampfungsversuche gegen Peronospora
v i t i c o 1 a D. By mit verschiedenen Bespritzungsmitteln (die sehr bc-
achtenswerte Resultate brachten und die bcsten Aussichten fur die Zu-
kunft eroffncten), Diingungsversuche gegen Chlorose an Rebstocken
(werden noch fortgesetzt), Versuche zur Bekampfung der Krauselkrankheit
der Pfirsichc (Exoascus deformans Fckl.) mit 5—10-proz. Lysol-
lbsung im Winter (zu empfehlen), Bekampfung dcr Blattranddiirre an Jo-
hannisbccrstrauchern mit Kupfer- und Schwefelkalkbriihe (ohne Erfolg) und
schlieBlich die Erprobung des Papierbindegarns der Papierfabrik Julius
Glatz in Neidenfels (Rheinpfalz) in Rebanlagen (hat sich gut bewahrt).
S t i f t (Wien).
Linsbaucr, L., A r b e i t e n des botanischen Vcrsuchs-
laboratoriums und Laboratoriums fiir Pflanzen¬
krankheiten an der k. k. hoheren Lchranstalt fiir
Wcin- und Obstbau in Klo sterne u burg. (Intern,
agrarteehn. Rundsch. IV. p. 980—982.)
1. Pseudopeziza tracheiphila („roter Brenner“) fand
Verf. auBer an Europaer-Reben auch auf Amerikanern und deren Kreuzungen
in typischer Ausbildung stets untcr Konstatierung der Gegenwart des Pilz-
mycels, z. B. auf Riparia portalis, Berlandieri, Goethe 9. Stecklinge brenner-
kranker Reben wurden unter Glas so trocken als moglich kultiviert, urn zu
schen, ob vielleicht die Krankheit durch Stecklinge ubertragen werden kann.
Trotz jnehrjahriger derartiger Kultur trat nic ein Brenneri'leck auf. Die
Krankheit ist also wolil auf eine jedesmaligc Neuinfektion zuriickzufiihren.
2. Der „Droah“, eine niederosterreichische Rebenkrankheit, charak-
terisiert (lurch starke Wachstumshemmung der Intcrnodien und Blatter und
Abfallen der Bliiten ist eine winterliche Austrocknungserscheinung. Es treten
auBer zwittrigen noch <$ und intermediare (im Sinne Rdthey’s) Bliiten
auf. Das Studium dieser Krankheit fiihrte zu deni Resultat, daB* die Reben
n u r bei cinem bestimmten mittleren Wassergehalt (31—39 Proz.) austreiben.
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Pflanzenkrankheiten.
503
Ob (lurch kiinstliche Austrocknung „droah“-ahnliche Erscheinungen hervor-
zurufen sind, bleibt noch abzuwarten. Matouschek (Wien).
Ripper, Maximilian, Bericht iiber die Tatigkeit der K. K.
landw. - chemischen Versuchsstation in G 6 r z im
J a h r e 1913. (Zeitschr. f. d. Landw. Versuchsw. in Osterr. Jg. 17. 1914.
p. 423.)
Die seit einigen Jahren eingeleitete Aktion zur Bekampfung der Schild-
laus des Maulbeerbaumes (Aulacaspis oder Diaspis pentagon a)
auf biologischem Wege durch Aussaat ihrer eigenen Parasiten und zwar der
Schlupfwespe Prospaltella Berlesei wurde weiter fortgesetzt,
mit dem Resultate, in diesem natiirlichen Feinde ein Mittel gefunden zu
haben, um die Sehildlaus vollstandig unschadlich zu machen. Ferner wurde
ein neues Bekampfungsmittel der Sehildlaus, „Diaspicida collus“ genannt
(ein mit Kupfersulfat versetztes Teerprodukt), versucht, daB sich gut bewahrt
hat und gegen andere Pflanzenschildl&use Verwendung finden konnte. Die
Station beschaftigte sich auch weiter mit dem Auftreten und der Ausbreitung
der vcrschiedenen Seidenraupenkrankheiten. Was die Tatigkeit auf dem Ge-
bietc des Pflanzenschutzes anbetrifft, so ist folgendes zu bemerken: Sehr stark
verbreitet waren auf Apfel- und Bimbaumen der ApfelblUtenstecher (An-
thonomus pomoru m), der Bimknospenstecher (A. p i r i), die Apfel-
baumgespinstmotte (Yponomeuta malinellus), der Schwamm-
spinner (Lymantria dispar), der Apfelstecher (Rhynchites
Bacchus), der Apfelwickler (G r a p h o I i t h a p o m o n e 11 a), die
Birngallmucke (C e c i d o m y i a p i r i c o 1 a), die Blutlaus (S c h i zo¬
ne u r a 1 a n i g e r a), der Blausieb (Z e u z e r a P y r i n a), die Blattmilbe
(E r i o p h y e s p i r i), Gitterrost (Roestellia cancellata), WeiB-
fleckigkeit der Birnblatter (Septoria piricola) und die Moniliafaule
(Sclerotinia fructigena). An Kirsehbaumen schadigten die
Kirschblattwespe (Eriocampa adumbrata) und der kleine Frost-
spanner (Cheimatobia brumata). Pfirsichbaume litten durch die
Krauselkrankheit (Taphrina deformans), Zwetschenbaume durch
die „Narrentaschen“ (T. pruni), Pfirsich- und Kirschenbaume durch den
,,GuinmifluB“, vcrschiedene Obstsorten durch mehrere Blattlausarten (massen-
haftes Auftreten), Mais durch den Beulenbrand (U s t i 1 a g o m a y d i s),
Kartoffeln durch die Schwarzbeinigkeit, Krauselkrankheit und Blattroll-
krankheit, Kohlpflanzen durch Blattlause, Raupen von Pieris bras-
sicac, Mamestra brassicae, Larven von Ceuthorrhynchus
sulcicollis, Melonen, Klirbisse und Gurken durch Blattlause und
echtem Mehltau (Erysiphe communis), Sellerickulturen durch
Cercospora Apii und Septoria Petroselini var. Apii, und
Erdbeerkulturen durch Microsphaerella Fragarie. Rosen litten
sehr durch die Blattlaus Aphis rosae, Sehildlaus Aulacaspis ro-
s a e , Raupen der Sagewespe (Hylotoma rosae, Rosenrost (U r e d o
rosae), „Sterntau“ (Asteroma punctiformc) und Rosen-
schimmel (Sphaerotheca pannosa) und der Flieder durch die
Sehildlaus des Maulbeerbaumes. Chrysanthemen konnen verheerend befallen
werden durch das Alchen Aphelcnchus ormerodes, durch das viele
Tausende von Pflanzen zugrunde gingen. Die Alchen scheinen nicht, wie all-
gemein angegeben wird, auf den Mutterpflanzen oder auf den befallenen
Pflanzenresten, sondern vielmehr tief im Boden zu ttberwintem. Dement-
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504
Pflanzenkrankheiten.
sprechende Studien zur Erhaltung dieser fiir Gorz so wichtigen Kultur wurden
eingeleitet. Evonymuspflanzen wurden durch die Schildlause A s p i d i o -
tus lataniae und Chionaspis evonymi befallen, deren natiir-
licherFeind die vor Jahren eingefiihrtc Schlupfwespe Aspidiotiphagus
citrinusist. Lorbeerbaumehattenauch durch die Schildlause Aspidiotus
britannicus und Lecanium hesperidum und an dem Lorbcer-
floh (T r i o z a a 1 a c r i s) zu leiden. SehlieBlich wurde das Auftreten der
Mottenschildlaus (Aleurodes Jelinecki) auf Viburnumbl&tter, dor
Mehltau der niederen Eichenpflanzen (Oidium quercinum) und die
Larven der Ulmenblattkafer (Galerucella luteola) auf Ulmen
konstatiert. S t i f t (Wien).
Slaus-Kantschieder, Johann, Bericht iiber die Tatigkeit der
K. K. landw. Lehr- und Versuchsanstalt in Spalat o
im Jahre 1913. (Zeitschr. f. d. Landw. Versuchsw. in Osterr. Jg. 17.
1914. p. 454.)
Bei der Bckampfung der Peronospora konnte zwischen der Wir-
kung der Bordeauxbriihe, des Perozids und der KupferchloridkalkbrUhe
kein Unterschied beobachtet werden. Ausgedehnte Operationen maclite
wieder das Auftreten der Heuschrecken (Dociostaurus marocca-
n u s) in einigen Bezirken Dalmatiens notwendig. Die bis jetzt vorgenommene
Bckampfung der Heuschrecken kann als wirksam bezeichnet werden. Ini
Herbste werden die Eierpakete gesammelt und zerstort und in der zweiten
Halfte bis Mitte Juni setzt dann die zweite Periode der Bekampfung ein, die
aber ziemlich kostspielig und auch gefahrlich ist. In der Friihe und vor Sonnen-
untergang werden die nicht fliiggen Heuschrecken mit Abschreckungsmittel
gegen eine Mauer, einen Steinhaufen u. dgl. getrieben, wo Manner mit
Petroleum gefulltcn Peronosporaspritzen stehen. Diese Manner spritzen das
Petroleum, das mit einer Spritzlanze entziindet wird, gegen die gesammelton
Heuschrecken. Bei der Methode braucht man viel Personen, sie beschadigt
auch einen groBen Teil der Feldfriiehte und ist gefahrlich. Da sie sich aber als
die bewahrteste herausgestellt hat, so mufi man trachten, die Gefahren mog-
lichst zu beseitigen, wofiir der Verf. auch einige Vorschlage gibt. Die zur
Bekampfung der Heuschrecken mittels des H e r e 11 e schen Coccobacil-
lus acridiorum durchgefiihrten Infektionsversuche ergaben anfangs
zweifelhafte, bei weiterer Durchfuhrung aber dann giinstige Kesultate. Der
Darm der Heuschrecken wurde vollstandig zerstort und in den eingegangenen
Heuschrecken konnte der Co c cobacillus nachgewiesen werden. Es
muB jetzt nur noch festgestellt werden, ob das mit den Coecobazillen infi-
zierte Flitter fiir das Vieli schadlich ist oder nicht. Jm letzteren Falle konnte
dann diese Methode, rationed durehgcfiilirt, die Verbreitung der Heuschrecken
hemmen. Eine energische Bekampfung ist darum notwendig, weil die Gefahr
der Verschleppung der befruchteten Heuschrecken durch heftige Schirokko
oder Borawinde eine selir groBc ist. S t i f t (Wien).
Strahak, Fr., Krankhcitcn und S c h it cl i g u n g e n der Kultur-
p f 1 a n z e n in Biilimcn im Jahre 1913. (Osterr. Agrar. Zeitg.
Jg. 5. 1914. p. 221 u. 233.)
Da ein groBer Teil der beobachteten Ivrankheiten und Schadiger all-
gemein bekannte und beinahe jedes Jalir auftretende Erscheinungen sind,
so eriibrigt sich eine besondere Hervorhebung. Hervorgehoben sollen nur die-
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Pflanzenkrankheiten.
505
jenigen Sch&diger werden, die seltener auftreten oder als neu anzusprechen
sind. Bemerkenswert ist, daB auf der Rilbe alle bekannten Blattkrankheiten
aufgetreten sind, von denen manche, wie z. B. Ramularia betae, oft
jahrelang nicht zu beobachten sind und daher zu den seltenen Erscheinungen
zahlen. Die Schaden der WuhlmSuse und Hamster werden auch von Jahr zu
Jahr unangenehmer. Die Esparsette litt stark durch die Larven der Gallmucken
Contarina Onobrychidis Kieff., der Hopfen hier und da an
Blattflecken, hervorgerufen durch Phyllosticta Humuli Sacc.
An Obstb&umen greift leider die Blutlaus (Schiromeura lanigera
Hausm.) immer mehr um sich. Das Auftreten der Reblaus muB als ein wichtiges
Ereignis bezeichnet werden. Dieser Schadling. von dem Boh men so langc
verschont geblieben ist, wurde am 17. Juni in dem Schulwcinberge der konigl.
Landesanstalt fiir Pomologie in Troja bei Prag konstatiert. An der Korb-
weide wurde ein neuer Schadling gefunden, der durch Aushohlen von Gangcn
in den Weidenruten einen groBen Schaden verursacht. Der Schadling erscheint
Ende Friihjahr oder im Sommer als weiBe, fast farblose, schlanke Larvc, die
einen ganz wcichen, etwa 1,5—3 mm langen und 0,2—1 mm dicken Korper
mit einem dunklen Kopfchen hat. Die Larve beginnt knapp bei der Wurzel
ihre Tatigkeit und hohlt sich im Mark der Rute gleich unter der Rinde Gange
aus, so daB beim Entfernen der Rinde dieselben sofort sichtbar werden. Manch-
mal bohrt sich die Larve auch tiefer in das Mark ein. Mitunter werden mehrere
Gange angclegt, so daB Verzweigungen entstehen. Die Lange eines fertigen
Ganges miBt gewohnlich 25—35 cm, manchmal auch mehr. Der von den
Larven bereits verlassene Gang endigt oben mit einer kleinen Offnung in der
Rinde. Die etwaige Form, in welcher die Larve ihren Wohnort verlaBt, ist
bisher noch nicht erforscht worden. Nach den Untersuchungen des Verfassers
gehort die Larve zu der Ordnung der H y m e n o p t e r e n. An der Kiefer
wurde der Pilz Cronartium asclepiadeum Fries und an der
Weimutskiefer C. r i b i c o 1 u m Dietrich beobachtet; letzterer Baum wurde
auch stark von der Wollaus Chermes corticalis Kalt befallen. Die
Nadelschutte der Kiefer wurde durch den Pilz Lophodermium Pi¬
tt a s t r i Chcv. und das Abfallen der Nadeln junger Fichtenzweigc durch
Septoria parasitica R. Hartig verursacht. An Tannennadcln kam
der Rostpilz Caeoma Abietis pectinatae Ress. vor.
S t i f t (Wien).
Marchal, E., Rapport sur les observations effectu^es
pendant les a n n 6 e s 1911 et 1912. (Annuaire de la Stat. agron.
de l’Etat k Gembloux. Vol. 2. p. 367—383.)
En 1911, M. constate que les maladies cryptogamiques ont diminuee
d’intensite 4 cause de la secheresse. II signale sur le seigle Urocystis
occulta et sur le froment le Puccinia glumosum qui ont et6
assez abondants. Les pommes de terre ont et6 peu atteintes par la maladie,
la gale a 6te fr^quente. L’E xobasidium Azaleae a pris une ex¬
tension inqui£tante pres de Gand. M. signale la non existence de Sphaero-
theca Mors Uvae (Oldium americain du Groseillier) en Belgique.
La rouille 6cidienne du Groseillier due k Puccinia Caricis a 6t6
abondante, la rouille du poirier a 6te fr^quente, elle est propag6e par les
GenSvriers sabine. La septoriose du poirier due a Septoria piri-
c o 1 a est rare, il en a 6t6 de meme de la maladie rhenane du cerisier.
En 1912, il y eut extension de maladies cryptogamiques en Belgique.
A signaler chez les c6r6ales l’U s t i 1 a g o H o r d e i et U. J e n s e n i.
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506
Pflanzenkrankheiten.
Le Phytophthora dela pomme de terre ne s’est guere r^pondu
ainsi qu’on l’appr6hendait. M. signale Macrosporium Solani
pour la premiere fois en Belgique, cette maladie a caus6 peu de dommages
on la combat par la bouillie bordelaise. M. fait une 6tude du C h r y s o -
phlyctis endobiotica qui n’a pourtant pas encore 6t6 constate
en Belgique, bien qu’elle existe dans les pays voisins. Des photographies
de chancres et de plantes attaquees completent les descriptions bibliogra-
phiques et les remedes contre cette maladie qui est signage k l’attention
des cultivateurs. M. estime qu’une lutte m6thodique peut-etre engag£e
avec de r6elles chances de succcs contre ce parasite. Le Puccinia En-
d i v i a e Pass, a caus6 quelques degots localises. M. signale la r6apparition
de Sphaerotheca Mors Uvae en diverses communes, il n’a pu
determiner l’origine de l’infection contre laquelle on a pris des mesures 6ner-
giques. Le Lophodermium brachysporum a ete constate
sur les aiguilles de pin Weymouth. Ce parasite est nouveau en Belgique.
M. a trouve chez Aspidistre une maladie contagieuse, qui prend une
extension f&cheuse, elle parait due k Pyrenochaeta Bergevini
Roll. La lutte contre ce champignon ainsi que contre la cloque des Azalees
fera l’objet de communications ult6rieures. Kufferath (Bruxelles).
Lind, J., Rostrup, S. en Ravn, F. Kolpin, Oversigt overLandbrugs-
planternes Sygdomme i 1912. [Ubersicht liber die
Krankheiten der 1 a n d w i r t s c h af 11 i ch e n Kultur-
pflanzen 1912.] (Tidsskr. for Landbrug. Planteavl. Bd. 20. p.249
—280.)
Auf einen ziemlich eingehenden Witterungsbericht folgt eine Aufzahlung
der beobachteten Schadlinge mit kurzen Bemerkungen iiber die veranlaUte
Schadigung und die BekampfungsmaBnahmen.
An Getreidepflanzen sind Tilletia caries, Ustilago tri-
tici, nuda, hordei, avenae und Urocystis occulta
bemerkt worden. Puccinia graminis wird Jahr fur Jahr seltener,
da die Berberitzen allmahlich vernichtet werden. An den einzelnen Stellen,
wo man starke Angriffc von Puccinia graminis gefunden hat,
sind auch immer 1 oder mehrere Exemplare von Berberis vulgaris
zu finden. Erysiphe graminis tiberwintert besonders an den Blat-
tern von Hordeum sativum f. hibernum und geht von dort
im Friihling auf die Blatter der Sommergerste liber. Eine FuBkrankheit an
der Gerste ist besonders auf kalkarmen oder ungeniigend entwasserten Feldern
gefunden worden. An der fufikranken Gerste findet sich oft C1 a v i c e p s
purpurea in reichlicher Menge. Fusarium nivale verursachte
zeitig im Friihling einigen Schaden an Secale, Triticum, Lolium
p e r e n n e und Hordeum sat. f. hibernum. Diirrfleckenkrank-
heit ist im allgemeinen an den Blattern von Avena, Triticum,
Hordeum, Beta usw. verbreitet und besonders auf Boden, dem man
viel Kalk oder Mergel zugefiihrt hat. Eine etwas ahnliche Krankheit ist die
Gelbspitzkrankheit des Hafers, die das Gelbwerden der Blatter bewirkt
und speziell auf kultiviertcm Moorboden in Jutland zu finden ist. Die Runkel-
riiben sind auf gemergelten Feldern oft sehr schorfig. Die Eisenfleckigkeit
der Kartoffeln, die in dem trockenen Jalire 1911 sehr allgemein verbreitet
war, wurde im Jahre 1912 nicht gefunden, selbst die Nachkommen von sehr
eisenfleckigen Knollen waren ganz gesund. Die Bakteriose von D a c t y 1 i s
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Pflanzenkrankheiten.
507
glomerata ist dies Jahr zum erstenmal in Danemark gefunden worden
und zwar an vielen verschiedenen Stellen. Sie hat groBen Schaden an Fel-
dern zu Samenbau gemacht. Es ist wahrscheinlich, daB sie iiber die Felder
mit der Aussaat zerstreut wird, denn die Felder, die man mit derselben
Samenpartie besat hatte, waren alle krank.
Die Sch&digungen durch Drahtwiirmer bei Hafer, Gerste, Erbsen, Riiben,
Kartoffeln und Klee waren wie gewijhnlich recht unliebsam. Auch sind
die Raupen von Agrotis segetum alsdie der Landwirtschaft schad-
lichsten Tiere zu nennen. Allen beiden wird von Staren und Moven nachge-
stellt. Dagegen sind die Engerlinge in den letzten Jahren ganz selten ge-
worden und verursachen bei weitem nicht so groBen Schaden als vor 20 Jahren.
Die meisten Engerlinge, die untersucht wurden, waren an Bakteriose er-
krankt. Heterodera Schachtii var. avenae hat den Hafer
sehr geschadigt. Die frtiher oft hervorgehobene Beobachtung, daB die Hafer-
nematode eine von der Riibennematode biologisch ganz verschiedene Form
darstellt, wird durch eine Beobachtung auf Alsen bestatigt, wo ein Hafer-
feld in der einen Halfte, in der man mehrere Jahre hindurch Hafer gebaut
hatte, von Nematoden ganz zerstort war, wogegen die andere Halfte, in der
man Riiben gebaut hatte, unzerstort lag. Heterodera Schachtii
var. b e t a e ist in Danemark sehr selten, wahrend die var. a v e n a e an
Hafer auBerordentlich allgemein verbreitet und aufierdem an Weizen ge¬
funden ist. Lind (Lyngby).
Lind, J. en Rostrup, S., Maanedlige Oversigter over S y g -
domme hos Landbrugets Kulturplanter. 50—56.
April-Oktober 1913. 4°. 28 pp. Lyngby 1913.
Diese monatlichen Ubersichten bringen Mitteilungen iiber auftretende
Pflanzenkrankheiten schon kurz nach dem Ende jedes Monats. AuBer den
vielen Einzelheiten, die hier nicht besprochen werden konnen, enthalten sie
auch einigc Mitteilungen von allgemeinem Interesse.
Die ganze Vegetationsperiode ist durchgehends trocken und warm ge-
wesen und die Gesundheit der Pflanzen vorziiglich. Doch haben U s t i 1 a g o
n u d a und avenae, Urocystis occulta und Helmintho-
sporium gramineum groBen Schaden verursacht. Die Bakteriose
an D a c t y 1 i s ist wieder auf Samenbaufeldem zerstorend aufgetreten.
An den Kartoffeln sind Schwarzbeinigkeit, Blattrollkrankheit, Mosaikkrank-
heit und Rhizoctoniafaule sehr verderblich gewesen; die erste ist
besonders auf sandigem Boden aufgetreten. Die Blattrollkrankheit reduziert
die Ernte auf ein Drittel, die Mosaikkrankheit auf die Halfte. Der bereits
friiher bekannte Zusammenhang zwischen Rhizoctonia solani und
Hypochnus solani erfuhr durch Untersuchungen im Felde insofern
eine Stiitze, als sich an 4 / 6 der Knollen der Pflanzen, die mit Hypochnus
solani bewachsen waren, bei dem Ausheben Rhizoctoniageflecht
zeigte, wahrend die Knollen der ubrigen Pflanzen auf dcmselbcn Feld keinen
Rhizoctonia grind zeigten. Synchytrium endobioticum
ist in Danemark noch nicht gefunden, dagegen ist die Schorfkrankheit sehr
allgemein an kalkhaltigem Boden und siedelt sich auch auf Runkelriiben
und Turnips an. Infolge Beobachtungen im Felde ist es hochstwahrschein¬
lich, daB die Mosaikkrankheit von kranken Runkelriiben auf die Herzblatter
der gesunden durch Blattlause iibergefiihrt wird. Unter den tierischen Fein-
den, die 1913 die groBte okonomische Rolle gespielt haben, sind A r v i -
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508
Pflanzenkrankheiten.
cola agrestis, Talpa europaea, Passer domesticus,
Corvus frugilegus, Hylemyia coarctata, Agrotis
lineatus, Phylloperta horticola, Phyllotreta sp.,
Meligethes aeneus und Tylenchus devastatrix zuer-
wahnen. Aphis papaveris wurde im August von A p h i d i i n a e
und von Empusa Fresenii in groBem Umfang getotet.
Lind (Lyngby).
Lind,J.,Rostra p, S.og Ravn,F.Kolpin, Oversigt over Landbrugs-
planterjies Sygdomme i 1913. [Ubersicht iiber die
Krankheiten der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen
im Jahre 1913.] (Tidsskr. for Planteavl. 1914. Bd. 21. p. 188.)
Das erste Kapitel enthalt eine ausfiihrliche Darstellung der Witterungs-
verhaltnisse des Berichtsjahres. Nach einem sehr milden Winter folgten
starke Friihjahrsfroste; der Juli war auBerordentlich trocken, wahrend der
August zahlreiche Niederschlage aufwies.
Von Getreidekrankheiten wurden Weizensteinbrand und Roggenstengel-
brand haufig beobachtet, auch iiber Ustilago nuda, U. hordei
und U. ave nae wurde viel geklagt. Puccinia graminis und
P. glumarum zeigten sich nur selten, wahrend P. dispersa nach dem
ersten Nachtfrost im September stark auftrat. An Hafer zeigte sich haufig
eine Fusarium - Krankheit, bei der die Kornerausbildung mangelhaft
ist; die Pflanzen bilden zahlreiche Bestockungstriebe, die aber nicht schossen,
so daB dasselbe Bild wie bei Fritfliegenbefall entsteht. Von sonstigen Getreide-
sehadlingen wurden folgende beobachtet: Leptosphaeria herpo-
trichoides und Ophiobolus herpotrichus auf Weizen.
Pleospora graminea und Erysiphe graminis an Gerste,
Clavicep’s' purpurea an Roggen; Heterodera schachtii
var. avenae, Tipula paludosa, Oscinis frit, Aphis
a v e n a e und Tarsonemus spirifex an Hafer, Phyllopertha
horticolor, Anthothrips oculeata, Limothrips den-
tic o r n i s und Hadena secalis an Roggen, Hylemyia coarc¬
tata, Cecidomyia tritici und C. aurantiaca an Weizen,
Chlorops taeniopus, Cecidomyia destructor und S i -
phonophora cerealis an Gerste. Nach einer Mitteilung ist Hydro-
ecia micacea an Getreide sch&digend aufgetreten. — An Erbsen wurde
Sitona lineata, Cecidomyia pisi und Grapholitha
gefunden; die Bohnenlaus Aphis papaveris wurde im August stark
von Empusa fresenii befallen. — Von den Erregern des Wurzel-
brandes der Riiben wurde Pythium debaryanum festgestellt;
die iibrigen Pilzkrankheiten der Rube (Uromyces betae, Perono-
spora schachtii, Rhizoctonia viola ce a) waren von unter-
geordneter Bedeutung. Gegen die nur an einzelnen Orten starker auftretendc
Heterodera schachtii gelit man energisch vor; die Riiben wurden
sofort entfernt, das Land wird fiir Wintergetreidc umgepfliigt und nicht mehr
zum Anbau von Riiben benutzt. In einzelnen Gegenden hat sich die Mosaik-
krankheit der Runkelriiben ausgebreitet. — An Kohlgewachsen traten beson-
ders eine Anzahl tierischer Schiidlinge (Anthomyia brassicae,
Phyllotreta nemorum, P. a t r a , Ceutorhynchus sul-
cicollis, C. quadridens, C. assimilis, Cecidomyia bras¬
sicae, Psylliodes chrysocephalus und Aphis brassi¬
cae) auf, iiber deren Biologic verschiedene Mitteilungen gemacht werden.
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Pflanzenkrankheiten.
509
Rhizoctonia solani wurde an Kartoffcln haufig beobachtet;
der Zusammenhang dieses Pilzes mit Hypochnus solani, der auch
vom Ref. in Reinkultur sehr wahrscheinlieh gemacht wurde, konnte in Dane-
mark durch cine interessante Beobachtung gestiitzt werden; von den mit
Hypochnus besetzten Kartoffelpflanzen trugen 85 Proz. Knollen, die
mit Rhizoctonia besetzt waren. An Klee und Luzerne wurden S i -
tona lineata, Peronospora trifoliorum und T y 1 e n -
chus devastatrix beobachtet; an Klee auBerdem noch Sclero-
tinia trifoliorum. — An Futtergrasern traten Ustila-go peren-
nans, Epichloe typhina, Phyllopertha horticola,
Tarsonemus spirifexund Pediculoidesgramincum auf.
Ferner wird uber Schadigungen durch Agriotes lineatus, Melo-
lontha vulgaris, Corvus frugilegus, Arvicola agros-
t i s berichtet. Das SehluBkapitel enthalt Mitteilungen Uber Bekampfungs-
versuche. Zur Steinbrandbekampfung eignet sich am meisten Formaldehyd-
losung, in die der Weizen eingeschuttet wird. Fur die HeiBwasserbeize gegen
Flugbrand von Weizen und Gerste wurde eine neue Meierei eingerichtet,
an der das Korn auch in eincm Trockenapparat saatfertig gemacht wird.
Phytophthora infestans wurde mit BordcauxbrUhc bekampft.
Zur Bekampfung der „Lichtfleckcnkrankheit“ (Durrfleckcnkrankhcit) des
Hafers und der Ruben wurde mit gutem Erfolg Mangansulfat angewendet.
Zur Blattlausbekampfung eignete sich Tabakextrakt.
R i e h m (Bcrlin-Dahlem).
Eriksson, Jakob, Arbeiten der pflanzenpathologischen
Abteilung des Z c n t r a 1 i n s t i t u t e s fUr landwirt-
schaftliches Versuchswesen in Stockholm imJahre
1912. (Intern, agrartechn. Rundsch. 4. 1913. p. 877—880.)
1. Kartoffelkrankheiten: August 1912 trat Hypoch¬
nus Solani Prill, et Del., vorher kaum als Schadling bekannt, beson-
ders in Sm&land (TranSts) verheerend auf. Vom unteren Teile des Stengels
breitete sich das Pilzgeflecht bis zum ersten Blattansatze und andererseits
auf dem Erdboden aus. Unter der Erdoberflache verfarbte sich der weiB-
liche Flaum in dunkelbraun. An den Stolonen und Wurzeln erschienen die
schwarzen Sklerotien, die unter dem Namen Rhizoctonia Solani
Kuhn sehon lange bekannt sind. — Die durch Chrysophlyctis
endobiotica erzeugte Krankheit bemerkte man in Schweden zuerst
auf Ljustero bei Stockholm, spater auch anderswo. Der Hauptherd liegt
bei Jama und wurde dorthin durch leere Saeke eingeschleppt. Die verseuchten
Landereien betragen 5700 qm. Die Kartoffcln wurden mit Petroleum in Gru-
ben iibergossen und zugedeckt, der Boden mit 1-proz. Formalinlosung (10 1
pro 1 qm) desinfiziert.
2. Runkelriibenkrankheiten: Rhizoctonia viola-
e e a wird zu Hypochnus gezogen (sielie Rev. gencrale de Bot. 25. 14).
3. Vertrocknen der Bliiten bei Obstbaumen: Vor
dem Erscheinen der Blatter zeigen sich kleine graueWarzen auf don Zweigen
und Bliitenteilen, welche die erstc Sporengeneration des neuen Jalires ent-
halten. Daher muB man die abgestorbencn Baumteile vcrnichten, was durch
Bcspritzen des ganzen Baumes vor der Bliite mit 2-proz. Bordeauxbriihe
erreicht wird. Die Erreger sind M o n i 1 i a - Arten.
4. Gemusekrankheiten: Die Schadlinge der Gurken und Me-
lonen Cladosporium cucumerinum Ell. et Arth., C e r c o -
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510
Pflanzenkrankheiten.
spora Melonis Cke. und Colletotrichum lagenarium
(Pass.) Ell. et Halst. werden wohl durch Samen verbreitet.
Matouschek (Wien).
Montemartini, L., Alcune malattie nuove o rare osser-
vati dal Laboratorie di Patologia vegetale di
Milano. (Riv. di Patol. veg. 6. 1913. p. 204—210.)
Eine fur Italien neue Krankheit der Gurke wird bei Mailand von C1 a d o -
sporium cucumerinu’m Ellis und Arthur = C. cucumeris
Frank, weiBliche, braun berandete Flecken auf Iris in Rom von S e p -
toria Iribis Mass, verursacht; die letzte Krankheit war bisher nur
bei Verona von Massalongo (1889) beobachtet worden. B o t r y t i s
vulgaris trat als Parasit von Kamellienbl&ttern, Cladosporium
P i s i Cug. e March, auf Bohnenschalen in Pavia auf. Fumago vagans
ging in einem Falle von Eichenblattem auf nebenliegende Brombeer-, Riister-
und Domstrauchblatter, Cuscuta Epithymum von Leguminosen
auf allerlei Pflanzen, sogar auf Galium verticileatum und Bliiten-
stande von Plantago media, Cuscuta europaea von Grasern
auf Brennessel liber. Es handelt sich bei diesen Fallen um gelegentliche
Wirtspflanzen, welche von auf dem normalen Wirt bckraftigtcn Parasiten
mitbefallen werden. P a n t a n e 11 i (Neapel).
Voglino, Piero, t) b c r die Tatigkeit der Beobachtungs-
station fur Pflanzenkrankheiten in Turin. (Intern,
agrartechn. Rundsch. IV. 1913. p. 871—876.)
Uns interessieren hier nur die Beobachtungen in den Jahren 1911/12.
1. Capsicum annuum litt sehr stark durch Phytophtora
Cactorum, Pythium de Baryanum istein Wurzelparasit der
Puffbohne, Rhizoctonia violacea verheerte bietola da coste und
Petersilie. — Phyllosticta Cannabis Speg. auf Hanf = Asco-
chyta Cannabis (Speg.) Vogl.; Phoma Bcgoniae FI. Tassi
gehdrt auch zu Ascochyta.
2. In alien Talern waren die Blatter der Larche von Coleophora
1 a r i c e 11 a, die Platanenalleen der Ebene von Lithocollctis
p 1 a t a n i befallen. Polya dysodea verheerte den Gartensalat, Aero-
lepia assectella den Lauch. Croesus septentrionalis ist auf
der Kanadapappel weit verbreitet. Chionaspis euonymi hat fast
alle Spindelbaume befallen. Mytilaspis pomorum breitet sich auf
den Zweigen und Stammen der kanadischen Pappel sehr stark aus, trotz-
dem die Eier gefressen werden von den parasitisehen M'lben der Gattungen
Eremeus, Encyrtus, Emisarcoptes und von den Hymenop-
teren Habrolepis zetterstedti und Aphelinus myti-
laspidis. — Pentaleus major befiel oft Erbsen, Runkelruben
und Kiirbisse, Acidia heraclei (Hymenopter) die Sellerie.
Matouschek (Wien).
Morstatt, H., Ubersieht liber die Krankheiten und
Schadlinge der Kulturpflanzen. (Der Pflanzer. 1913.
p. 184—194.)
Eine kurze Wiedergabe der Vortragskurse des Verf., zu Amani 1913
gehalten.
Es werden erlautert die nicht parasitaren Krankheiten (Harz- und
Gummiflusse, Krauselkrankheiten an ErdnuB und Mhogo, Mosaikkrankheit
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Pflanzenkrankheiten.
511
des Tabaks), das Blattabsterben der Sisalagaven. Die Entwicklungsgeschichte
der pflanzlichen Krankheitserreger (Asco-, Basidio-, Oomyceten, die bak-
terielle Herzfaule der Kokospalmen). Loranthus. Hiezu Bekampfungs-
maBregeln. In den Kolonien von Deutsch-Ostafrika sind schon 200 In-
sektenarten als Schadlinge bekannt. Sie werden nach der Systematik und naeh
der biologischen Seite hin (beiBende, saugende, nagende, bohrende) eingeteilt.
Matouschek (Wien).
Peck, Ch. H., Report of the State Botanist 1912. (New York
State Mus. Bull. No. 167. 1913. 137 pp., w. pi.)
Es werden viele neue Arten aus alien Pilzfamilien beschrieben, die aus
Nordamerika stammen. Wir geben nur die wichtigsten bekannt:
Sporotrichum atropurpureum (auf Zea Mays), Sphae-
rella saccharoides (auf Saccharum officinarum), Sep-
toria margaritaceae (auf Anaphalis margaritacea),
Polycephalum subaurantiacum (auf Persea gratis-
sima), Phialea anomala (auf krautigen Stengeln), Moni 1 ia
S i d a 1 c e a e (auf Sidalcea nervata), Macrophoma juni¬
per i n a (auf Juniperus Virginian a), Hysterographium
a c e r i n u m (auf Acer glabrum), Lophiostoma Siever-
s i a e (auf Sieversia turbinata), Diatrype tumidella
(auf Prunus pennsylvanica), Asteromella Asteris (auf
Aster paniculatus), Corvneum effusum (auf P. o p u 1 u s
occidentalis). Matouschek (Wien).
Reed, H. S., and Crabill, C. H,. Plant diseases in Virginia in
1911 and 1912. (Ann. Rep. of the Virg. Polytechn. Inst. Agric. Exper.
Stat. 1911. 1912. Lynchburg 1913. p. 35.)
Die Arbeit enthSlt eine Aufzahlung der wichtigeren in Virginia beob-
achteten Pflanzenkrankheiten mit einer Reihe zum Teil recht guter Ab-
bildungen. Von den mitgeteilten Beobachtungen kann hier nur einiges her-
vorgehoben werden. Von Interesse ist, daB die Verff. die „B a 1 d w i n -
Flecken“ der Apfel auf Cylindrosporium pomi zurUckfiihren; be-
kanntlich halten andere Autoren die Krankheit nicht fiir parasitar. — Gegen
dieBohnenfleckenkrankheit(Colletotrichum lindemuthianum)
bewahrten sich Spritzungen mit Bordeauxbriihe, die nach Entfaltung des
zweiten Blattpaares ausgefuhrt und nach 2 Wochen noch einmal wiederholt
wurden. — Die Tomaten-Phytophthora ist, wie Infektionsversuche
zeigten, mit der Kartoffel-Phytophthora (P. infestans) identisch.
In den Samen der infizierten Friichte ist leicht Mycel nachzuweisen, ob aber
dieses Mycel den Winter iiber lebend bleibt, ist noch nicht sicher. Im all-
gemeinen werden die Tomaten von benachbarten Kartoffelfeldem her in-
fiziert. Wenn aber auch die Phytophthora mit den Samen wahr-
scheinlich nicht iibertragen wird, so empfiehlt es sich, doch solche infizierten
Samen nicht zu verwenden, da sie stets sehwachliche, etwas chlorotische
Pflanzen ergeben. R i e h m (Berlin-Dahlem).
Maublanc, M. Andr6. Bericht iiber die in dem phytopatho-
logischen Laboratorium des N a t i o n al - Mu s e u m s
in Rio de Janeiro beobachteten Pflanzenkrank¬
heiten. (Internat. agrartechn. Rundschau. Jg. 4. 1913. p. 717—720.)
Das Laboratorium, 1910 gegriindet, hat sich zuerst die Aufgabe gestellt,
die Krankheiten in den SUdstaaten festzustellen. Am Kaffeebaume treten
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512
Pflanzenkrankheiten.
bisher keine gefiihrlichen Pilze auf; nur in Minas Geraos wurde ein Brand
bemcrkt, der von einein bisher noch nicht studierten Pilze herriihrt. Auf
feuchte Kiistenstriche sind beschrankt Stilbum flavidum Cke.
und Phyllosticta coffeicola Speg. Auch das Zuckerrohr leidet
wenig; bekannt wurden Colletotrichum falcatum Wt. („roter
Rotz“) und Thielaviopsis (v. Segn.). Auf Hex paraguari-
e n s i s (Mat6) fand Verf. nur Phyllosticta Mate Speg., Cerco-
spora Mate Speg. Colletotrichum Yerbae Speg. und Pesta-
lozzia paraguaricnsis Maubl. n. sp. Baumwolle leidet nur durch
Uredo Gossypii Lag. und Cercospora gossypina Cke.
Einc verheerende Krankheit ist das „Faulcn“ der Kapseln, das noch nicht
genauer untersucht ist; ohne Zweifel ist es auf eine Baktcrie zuriickzufiihrcn,
die durch den Stich eines Insekts in die Kapsel gelangt. Die diversen Blatt-
flecken des Tabaks mtissen noch genauer gepriift werden. Auf der Weinrebe
wiiten Cercospora viticola Sacc. und Gloeosporium
ampclophagum Sacc. Dcr Eichenmehltau (Oidium alphi-
t o i d e s Griff, et Maubl.) trat seit .1912 auf (Garten zu Sao Paulo und Cam¬
pinas). 1m Staatc Rio de Janeiro schadigt Alternaria Brassicae
Sacc. stark den Blumenkohl. Der Mais ist nur von Puccinia Maydis
Ber., der Reis nur von Piricularia Oryzae Cav., der Weizen des
Siidcns nur von Ustilago Tritici Jens, und manchmal von
Puccinia graminis Pecs, befallen. Die Schadlinge (Pilze) der Obst-
baumarten, Gemiise- und Zierpflanzen iibergehen wir hier.
Matouschek (Wien).
Hiltner, Untersuchungen iibcr die Ernahrungsverhalt-
nisse unserer Kulturpflanzen. (Landw. Jalirb. f. Bayern.
1913. Nr. 10. 99 S.)
Die vorliegende Arbeit bildet den Anfang einer Reihe von Publikationen,
in welchen Hiltner die Ergebnisse seiner in den letzten Jahren ausge-
fiihrten Studien iiber die Ernahrungsverlialtnisse der Pflanzen niederlegen
wird. Einleitend wird, gemeinschaftlich mit G e n t n e r und M a i s c h ,
iiber das Wachstum von Pflanzen in Nahrlosungen berichtet.
Es zeigte sich bald, daB bei Benutzung des stark kalkhaltigen Miinchener
Leitungswassers keine geeigneten Nahrlosungen hergestellt werden konnten.
Besonders wenn Zusatze von Monokaliumphosphat gemacht waren, bildete
sich auf den Wurzeln und auch auf der Oberflache der Losungen eine glasige,
aus amorphen Teilchen bestehende Haut, die zu Schadigungen Veranlassung
gab. Diese stark alkalisch reagierende Ausscheidung stellte chemisch wahr-
scheinlich ein Kaliuinkalkphosphat dar. Bei Versuehen mit Erbsen, die mit
Reinkulturen von Knollchenbakterien geimpft waren, zeigte es sich, dafi die
Beschaffenheit des Wassers ganz ungewohnlieh groBen EinfluB auf die Wurzeln
der Erbsenpflanzen, die Entwicklung von Wurzelhaaren und von Knollchen
ausiibte. In Miinchener Leitungswasser, dem man keinerlei Niihrstoffe zusetzte,
blieben die Erbsenpflanzen zwar gesund und gediehen gut, soweit die aus den
Samen verftigbarcn Reservestoffe ausreichten, Knollchenbildung trat aber
trotz Impfung nicht ein. Auch in destilliertem Wasser unterblieb die Knollchen-
bildung, dagegen kam es zu einer solchen in reinem Regen wasser bei selir
reichlieher Impfung. ,,l)ie Knollchenbildung der Erbse steht demnach in
Abhangigkeit von der Gegenwart gcwisser Niihrstoffe, die auf die Empfang-
liehkeit der Wurzeln und moglicherweise auch auf die Bakterien einwirken.“
In rich tig bemcsscner Mengc zugefiigte Schwefelsaure verhinderte die Bildung
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Pflanzenkrankheiten.
513
der alkalisch reagierenden Haut und wirkte gunstig auf die Entwicklung der
Pflanzen.
Zu bemerkenswerten Resultaten fiihrten Wasserkulturversuche mit
Robinia pseudacacia. Wurde der SHurezusatz zu den Nahrlosungen
so reguliert, daB stets neutrale Reaktion vorhanden war, so entwickelten sich
die Pflanzen kraftig und blieben gesund. Kam es aber zu alkalischen Ausschei-
dungen, so blieben die Pflanzen in der Entwicklung zurtick, und gerade diese
geschadigten Pflanzen wurden ausnahmslos von Mehltau befallen; die gesun-
den blieben davon frei. Der Mehltaubefall war hier also cine sekundare Er-
scheinung; er offenbarte sich lediglich als das Symptom einer Emahrungs-
storung.
Es sind dann weiterhin alle bekannteren Nahrlosungen benutzt worden,
die bei Verwendung des kalkhaltigen Leitungswassers aber grbBtenteils keinc
befriedigenden Rcsultate ergaben. Erst nachdem das Munchener Leitungs-
wasser vor Zugabe der Nahrsalze durch Schwefelsaure neutralisiert worden
war, eignete es sich zur Gewinnung brauchbarer Nahrlosungen. Solche gut
gecigneten „MUnchener Nahrlosungen" sind hergestellt und zu den Versuchen
verwendet worden.
Mit Erbsen, Hafer und Robinia ausgeflihrte Versuche lieBen erkennen,
daB es eine Nahrlosung, die fur alle Pflanzenarten gleich gunstig ist, kaum gibt.
Aus den Ergebnisscn wurde u. a. geschlossen, daB auch die Dorrfleckenkrank-
heit des Hafers die Folge einer Ernahrungsstorung ist. Sie trat nur in einer
ganz bestimmten Losung auf, namlieh in der K n op schen Nahrlosung unter
Verwendung von neutralisiertem Wasser.
Das Ziel, jede beliebige Pflanzenart in Nahrlosungen zu ziehen, ist erst
dann erreicht worden, als den Substraten auBer den verschicdenen Salzen
noth Humus und Gcsteinsmehle zugesetzt wurden. Uber den EinfluB diescr
Stoffe auf die Pflanzcnemahrung wird in einem zweiten Teile, gemeinschaft-
lich mit G e n t n e r, beriehtet. Interessante Beobachtungen sind zunachst
bei der Kultivierung von Pflanzen in Nahrlosungen gemacht worden, welche
Zugaben der sog. Humuskieselsaure, bzw. des lbslichen Anteils dieses DUngers,
erhalten hatten. Bcsonders Senf verhielt sich in solchen Nahrlosungen sehr
auffallend. Seine Ernahrung envies sich in hohem Grade von der Mitwirkung
von Organismen abhangig, und er entwickelte sich nur dann freudig, wenn
den Nahrlosungen Humus zugesetzt worden war. Auch die Art der Stickstoff-
quelle beeinfluBte sein Wachstum erheblich. Fur Seradella ergaben sich ganz
ahnliche Verhaltnisse; sie gedieh in den verwendeten Nahrlosungen nur dann,
wenn Humusextrakt zugesetzt worden war.
In reinem Quarzsand entwickelte sich Senf in normaler Weise, wenn auBer
einer Stickstoffdiingung noch Humus zugegeben worden war. Die Stickstoff-
diinger allein wurden nicht ausgenutzt, auch Humus brachte fiir sich allein
keine Ertragssteigerungen. Der benutzte Laubhumus wirkte daher auf die
Aufnahme- und Verwertungsfahigkeit des Senfes fiir Stickstoff, der in ver-
schiedenen Formen dargeboten war, in gleich giinstiger Weise wie bei der
Wasserkultur. Es lag also eine sichere Humuswirkung vor, und es zeigte sich
weiterhin, daB schon sehr geringc Humusmengen eine solche Waehstumsbc-
giinstigung hervorbrachten.
Bemerkenswerte Resultate ergab ein Vcrsuch mit Rohrglanzgras (P h a -
laris arundinacea). Es gedieh unter den ihm besonders zusagenden
Bedingungen, d. h. in einem Medium mit uberstehendem Wasserstand, in alien
Fallen normal und zwar merkwiirdigerweise auch da, wo dem Sand gar kein
Zweite Abt. Bd. 43. 33
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514
Pflanzenkrankheiten.
Stickstoff zugesetzt worden war. Es blieb demnach keine andere Annahme,
als daB eine lebhafte N-Sammlung vor sich gegangen war, und zwar unter
Bedingungen, die mindestens fiir den luftbediirftigen Azotobakter gar nicht
in Betracht kommen. In Sand mit normalem Wassergehalt verhielten sich
die Pflanzen durchaus verschieden. Hier war nichts von einer N-Sammlung
zu bemerken.
Bei der Ernahrung des Senfes in Sandkulturen spielen, wie des weiteren
beobachtet wurde, neben dem Humus gewisse Wurzelorganismen eine groBe
Rolle. Die Ausnutzung von Stickstoff- und Humusgaben erfolgte nur dann in
befriedigender Weise, wenn kurz nach der Aussaat eine Impfung mit Boden-
aufschwemmung vorgenommen worden war.
Interessant war das Wachstum von Seradella in Sandkulturen, welchen
Erde von Seradella- und Kartoffelfeldern zugesetzt war und die z. T. eine
SalpeterdUngung erhalten hatten. In dem mit Kartoffelerde vermischten
Sande stand sowohl die Keimung, wie auch die Entwicklung der Pflanzen
unter dem EinfluB einer Hemmung, die sich in den mit Seradellaerde geimpften
GefaBen nicht bemerkbar machte. Es schienen sich hier nicht nur bestimmte
Organismenwirkungen, sondern auch spezifische Eigenschaften des Humus
geltend zu machen. Die Gartenbohne machte nur bei Gegenwart von Humus
von ihrer Fahigkeit, Luftstickstoff zu sammeln, Gebrauch.
Des weiteren wird iiber Topfversuche in Ackerboden und iiber Freiland-
versuche mit Humuskicselsaure berichtet. Es ergab sich, daB dieses Diinge-
mittel die Wirkung der iibrigen Nahrstoffe erheblich steigern kann, fiir sich
allein aber keine nennenswerte Wirkung ausiibt. Die Wirkung einer Impfung
zu Seradella konnte durch gleichzeitige Diingung mit Humuskieselsaure ganz
bedeutend gesteigert werden, dabei war die Wirkung je nach den verwendeten
Impfpraparaten eine ganz verschiedene. Sie war am starksten bei den Impf-
bakterien, die fiir sich allein die geringsten Erfolge zeitigten (Agarkulturen
und fliissige Kulturen), weniger bedeutend bei den an sich schon sehr wirk-
samen Erdkulturen. „ Nicht die verschiedenen Kulturen von Knollchen-
bakterien selbst haben in diesen Fallen die so auBerordentliche Verschiedenheit
dcr Wirkung auf das Pflanzenwachstum bedingt, sondern der Mangel oder das
Vorhandensein von Stoffen, die diese Wirkung begunstigen. DaB zu diesen
Stoffen aber in erster Linie Humus gehort, ist bei dem vorliegenden Versuch
in scharfster Weise hervorgetreten.“
Bei der Bekampfung des Kleeteufels taten Humusdiingungen durch starke
Kraftigung der Kleepflanzen gute Dienste.
Mehrere Humusboden wurden auf ihre naturliche Ertragsfahigkeit und
auf das Verhalten verschiedener N-Formen in ihnen gepriift. Es zeigte sich
eine starke Abhangigkeit der Wirkung der N-Diingungcn von der Bodenart.
Bestimmte Wirkungswerte der einzelnen N-Diinger lieBen sich aus den er-
haltenen Ertragen nicht ableiten. Aus den gesamten Versuchen geht hervor,
daB der Humuszusatz zu Nahrlbsungen oder zum Boden einen bemerkens-
werten EinfluB auf das Pflanzenwachstum ausiibt. Diese Wirkung scheint
wenigstens zum Toil in einer Forderung der Ionisation der Nahrsalzlosungen
zu bestehen.
Eine Anzahl guter Abbildungen fiihrt das charakteristische Aussehen dcr
Kulturen zu bestimmtcn Entwicklungszciten vor Augen.
Vogel (Bromberg).
Massee, Ivy, The sterilisation of seed. (Bull. Misc. Inform. Kew.
1913. p. 183—187. 2 pi.)
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Pflanzenkrankheiten.
515
Verf. operierte mit einer groBen Anzahl verschiedener Samen und ver-
schiedener Pilzsporen, um den EinfluB des kauflichen Wasserstoffsuperoxyds
auf die Keimung der Samen und Sporen festzustellen.
Samen, welche 4 Stunden dem Wasserstoffsuperoxyd ausgesetzt waren,
keimten 1—2 Tage spater als unbehandelte. Samen, die 24 Stunden in Wasser¬
stoffsuperoxyd gelegen hatten, keimten 2—8 Tage spater als unbehandelte.
Die Verzogerung der Keimung macht sich besonders bei leicht keimenden
Samen bemerkbar. Die zuriickgcbliebenen Pflanzchen holen indessen die
anderen bald wieder ein. Am Ende von 3 Wochen stehen die aus behandelten
Samen hervorgegangcnen Pflanzchen vielfach besser als die unbehandelten.
Sporen (Ustilago, Uromyces, Aecidium, Sclero-
tinia, L e p t o s p h a e r i a , Erysiphe, Macrosporium,
Heterosporium, Verticillium) werden in der Regel durch
halbsttindige Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd getotet. Nie iiberlebten
sie eine zweistiindige Einwirkung desselben.
Fiir die Praxis ergibt sich demnach die Regel, Saatgut 3 Stunden mit
Wasserstoffsuperoxyd zu behandeln.
Die Abbildungen stcllen Gurken- und Kurbispfl&nzchen dar, an denen der
oben geschildertc EinfluB des Wasserstoffsuperoxyds zu erkennen ist.
W. H e r t e r (Berlin-Steglitz).
Rousscaux, E., L e controle des anticryptogamiques et
des insecticides. (Journ. d’agric. prat. An. 78. 1914. p. 431—433.)
R. indique l’existence de falsifications des fongicides et insecticides. II
a trouve dans du soufre une quantity de 10 p. 100 de sel marin, des sulfates
dc cuivre renfermant moins de 95 p. 100 de puretk La legislation fran^aise est
examinee, loi du 4. flout 1903, qui stipule que le vendeur doit indiquer la
teneur en cuivre pur dans 100 kg de marchandise livr£e. Sauf le cas ou la
vente se fait sur analyse. 11 n’y a pas de loi pour le controle du soufre, sulfate
de fer, carbonate de sonde, cristaux de sonde. Pour ces corps on applique
la loi du ler flout 1905 qui vise la tromperie sur la nature, les qualites et la
composition de toutes marchandises. R. donne les precautions a suivre pour
le pr61evement des 6chantillons et l’echantillonage.
H. Kufferath (Bruxelles).
Schoene, J. W., Notes on comparative tests with zink
Arsenite and Arsenate. (Journ. of Econom. Entom. 1913.
p. 157—159.)
Zinkarsenit wirkt, da ein Magengift, auf Insekten wegen des hoheren
Arsengehaltes heftiger als das Bleiarsenat. Doch ist ersterer Stoff laubschad-
licher, daher nur mit Kalk oder Bordeauxbriihe zu verwenden. Das kauf-
liche Zinkarsenit „Ortho“ ist mit Eisensulfid in gleichen Mengen vermengt.
Matousehek (Wien).
Fulmeb, L., Zur Arsenfrage im P f 1 a n z e n s c h u t zVi c n s t,
besonders betreffend das Blefarseniat. (Arch. f.’Chem.
u. Mikrosk. Jg. 6. 1913. p. 347.)
Da die Frage nach der Verwendung von Arsenpraparaten fiir Pflanzen-
schutzzwecke dringend einer Auseinandersetzung bedarf, so hat sich der
Verf. derselben in eingehender Weise unterzogen, mit Erorterung auch der
Verhaltnisse in anderen Staaten. Auf Grund seiner Ausfiihrungen kommt
er auf folgende Stellungnahmc zur Arsenfrage: Die Arsenmittel, darunter
vorzugsweise Schweinfurtergriin und Bleiarseniat, sind gegenwartig in der
Pflanzenschutzliteratur allbekannt und bereits vielerorts in Anwendung.
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516
Phanerogame Parasiten.
Die bei richtiger Anwendung erzielten Erfolge konnten bisher durch kein
andcres Pflanzenschutzmittel vollig gleichwertig erreicht werden. Es fragt
sich nun vor allem, ob den Pflanzenschutzbestrebungen in Osterreich in praxi
schon heute die Bedeutung beigemessen werden kann, daB die Anwendung
von Arsenpraparaten (selbst bei volliger Einschatzung ihrer Nachteile) im
Notfalle gerechtfcrtigt erscheint. Bei der grofien Giftgefahr miiBte die gegen-
wartig mancherorts nur geduldete Anwendung der Arsenmittel durch de-
taillierte Vorschriften iiber Verkehr und Anwendungsart genau geregelt werden.
Nach weiteren Erwagungen stellt der Verf. unbedingt die Forderungen:
1. Fiir Pflanzenschutzzwecke kamen im allgemeinen nur (fiir die cinfache
Aufschwemmung mit Wasser gebrauchsfertig) im Handel erhaltliche Arsen-
praparate in einer dem Giftinhalt entsprechenden Verpackung in Bctracht.
2. Vorzuziehen ist die Pastenform der Ware und uberhaupt auszuschlieBen
das trockene Verstauben in Pul verf orm. 3. Das Giftpraparat ist durch einen
auffalligcn, sich nicht zersetzenden Farbstoff zu denaturieren und evcntuell
auBerdem noch mit einem auffalligen Geruchsstoff zu versetzen. 4. Phantasie-
namcn, die die Giftnatur der Praparate verdecken, sind ausgeschlossen.
5. Die Anwendung der Arsenmittel darf nur in der erstcn Halfte der Vege¬
tation, bis spatestens Anfang Juni, erfolgen und darf nur dort stattfinden,
wo vom Zeitpunkt der letzten Anwendung des Giftmittels bis zum Zeitpunkt
des Konsums der behandelten Pflanzenteile bzw. bis zum Zeitpunkt der
Herstellung von Nahrungs- und GenuBmitteln aus solchen Pflanzenteilen
ein Zeitraum von mindestens 6 bis 8 Wochen verstreicht. (Nur bei Zierpflanzen
waren entsprechende Ausnahmen zu gestatten.) 6. In diescm Sinne ist die
Anwendung der Arsenmittel im Gemiiscbau auf ein Minimum einzuschranken.
7. Die Arscnbcspritzung darf nur nach erfolgter ausreichender Belehrung
der Arbeiter iiber die erforderlichen VorsichtsmaBnahmen ausgefiihrt werden.
8. Auf die durch Arsenbehandlung vergifteten Objektc muB wahrend der oben
genannten Frist entsprechend aufmerksam gcmacht werden, sofern die
Abhaltung Unwissender nicht anderswie gegeben ist.
Von groBem Wert ist die am SchluB der Erortcrungen folgende Literatur-
zusammenstellung iiber die Verwendung der Arsenmittel im allgemeinen
und im besonderen, wclche die auBerordentliclie Vertrautheit des Verf. auf
vorliegendem Gcbiete erkennen laBt. Es sind 232 Autoren genannt, deren
Ausfiihrungen, vollinhaltlich zusammengestellt, wohl einen stattlichen Band
fiillen wiirden, ein Beweis von der Wichtigkcit der Arsenfrage im Pflanzen-
schutzdienst. S t i f t (Wien).
Senn, G., Der osmotische Druek einiger Epiphyten und
Parasiten. (Verhandl. d. Naturforsch. Ges. in Basel. Bd. 24. 1913.
p. 179-183.)
Der osmotische Druck naehstehender Parasiten und ihrer Wirtspflanzen
wurde bestimmt: Viscum album, Thesium alpinum (bei
4 Exemplaren), Euphrasia stricta, Orobanche spec, und
P e d i c u 1 a r i s s i 1 v a t i c a. Es ergab sich, daB der Parasit durcliwegs
einen hdhcren Turgor entwickclt als dcr Wirt, und so eine Saugwirkung auf
diesen auszuiiben vcrmag. Diese erreicht bei Viscum die betrachtliche
lldhe von mehr als 21 Atmospharen, sinkt bei Thesium auf ca. 5 und
bei P e d i c u 1 a r i s und Orobanche auf 3,5 Atm. Verf. auBert sich
in bezug auf letztere beide folgendermaBen. „Wahrend man im Hinblick
auf P e d i c u 1 a r i s annehinen konnte, daB ihre geringe Saugkraft mit der
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Phanerogame Parasiten.
517
schwachen Ausbildung des Parasitismus dieses Halbschmarotzers in Verbin-
dung stehe, laBt Orobanche eine solche Deutung nicht zu. Viel eher
scheinen sich diese beiden relativ dickstengeligen Pflanzen in ihrer Wasser-
aufnahme dem schon erwahnten Verhalten der Sukkulenten zu nahern.“
Ref. gestattet sich mit einigen Worten seine eigene Auffassung mitzuteilen.
Wir diirften im allgemeinen bei den Halbschmarotzern, die in erster Linie
Wasser- und Nahrsalzparasiten sind, hohere Turgorwerte zu finden erwarten
als bei den Ganzschmarotzern, die infolge ihrer Organisation einer geringen
Transpiration bediirfen. Was die Halbschmarotzer betrifft, diirften aber
bei manchen bedeutendcre Unterschiede in den Turgorwerten in verschie-
denen Lebensperioden sich einstellen. In den Jugendstadien ist bei manchen
der Parasitismus viel starker ausgcpragt, als im vorgcschrittenen alteren
Stadium. Gerade fiir eine Pedicularis - Art ist dem Ref. aus den noch
nicht veroffentlichten Untersuchungen mit den Arten dieser Gattung eine be-
kannt, die erwachsen, ohne Parasitismus ein Jahr
lang zu leben und ein zweitesmal zur Bliite zu
schreiten vermochte.
Der Verf. kommt zu dem Schlusse, dafi nur diejenigen Pflanzen imstande
sind auf anderen Gewachsen als Parasiten zu gedeihen, welche hohe Zellsaft-
konzentrationen resp. hohe osmotische Drucke zu entwickeln vermogen. So
weit es dem Ref. erinnerlich ist, hat dieser Auffassung schon vorher Mac
D o u g a 1 Ausdruck gegeben. Heinricher (Innsbruck).
Zellner,Julius,Zur Chemie heterotropher Phanerogamen.
(Anzeig. d. Akad. d. Wiss. Wien., math. nat. Kl. 1913. No. 26. p. 443.)
In Neottia nidus avis, Monotropa hypopitys,
Cuscuta europaca, Orobanche gracilis und Lathraea
squamaria fand Verf. auBer den Stoffen allgemeinen Vorkommens
(Fetten, Phytosterinen, wachsartigen Korpern, Harzcn, Phlobaphenen,
Gerbstoffen, Traubenzuckcr, Starke, Pentosanen, Zellulose, Lignin, EiweiB-
korpern, Basen) noch folgcnde seltenere Stoffe:
in Neottia ... ein salepartiges Kohlehydrat;
in Monotropa....Rhinanthokyan, ein Pektin;
in Cuscuta.... Quercetin;
in Lathraeca.... Claudestinin, Mannit, Rhinanthokyan;
in Lathraea, Monotropa und Cuscuta .... Amylodextrin;
in alien den 5 Pflanzen_Oxydase.
Analogien in der Zusammensetzung solcher Pflanzen mit derjenigen der
Pilze existieren nicht.
Die genannten 5 Pflanzen sind so wie die griinen krautartigen Pflanzen
zusammengesetzt. Die chemischen Eigentumlichkciten der betreffendon
systematischen Familien finden sich auch in den Heterotrophen wieder.
Matouschek (Wien).
Merino, P. B., Adiciones a la flora de Galicia. (Broteria. Ser.
hot. 12. 1914. p. 32—52.)
Folgende neue Formen aus dem Gebiete lateinisch beschrieben:
I. Parasiten: Orobanche RapumGenistae Th. n. snbv. b i c o 1 o r
(auf Genista florida L.).
II. Halbschmarotzer: Rhinanthus minor Ehrh. subv. n. pu¬
bes c e n s.
Matouschek (Wien).
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Phanerogams Parasiten.
Poeteren, N. van, Het parasitisrae van den m i s t e 1 , V i s -
cum album L. [liber den Parasitismus der Mistel.]
(Tydschr. ov. Plantenz. 18. p. 101—113.)
Ringelung iiber oder unter der Verwachsungsstelle mit dem Wirte schadet
der Mistel nicht, daher werden von ihr nur anorganischc Stoffe und Wasser
entnommen. Ja es kann der Parasitismus der Mistel in Nutrizismus iibergehen,
denn: Tersteeg pflanzte neuerdings 2 Sorbus - Reiser mit 2-jahrigen
Mistelkeimen auf eine Sorbus- Unterlage. Die Mistel wuchs sehr gut heran.
Adventivknospen hat Sorbus zwar nicht erzeugt, das Dickcnwachstum
der Sorbus- Unterlage war ein ungehindertes. Wahrscheinlich hat die
Mistel ihrer „Nahrpflanze“ organische Nahrstoffe iiberlassen. Nach 3 Jahren
ging die Unterlage und damit die Mistel wohl zugrunde, aber Schuld daran
ist die geringe Vcrwandtschaft zwischen Sorbus und V i s c u m , so daB
eine dauerhafte Verbindung dieser unharmonischen Pflanzen dureh die „ein-
seitige“ Ernahrung seitens der Mistel unmoglich war.
Matouschek (Wien).
Heinricher, E., Bei der Kultur von Misteln beobachtete
K o r r e 1 a t i o n s e r s c h e i n u n g e n und die das Wachs-
tum der Mistel begleitenden Kriimmungsbewegun-
g e n. (Sitzungsber. d. Kaiserl. Akad. d. Wissensch. in Wien. Mathem.-
naturw. Kl. Bd. 72. Abt. I. 1913. 22 pp. 3 Taf.)
Verf. gibt folgendes Resume: Ein Lindcnbaumchen, auf dessen Stamm
Misteln saCen, wurde im Marz, vor dem Laubaustrieb, seiner Krone beraubt.
Die Misteln gediehen auf dem laublosen Baumstumpf groBartig; seitens der
Linde wurde aber wahrend der ganzen Vegetationsperiode kein Versuch ge-
macht, eigene Laubtriebe zu entwickeln: sie adoptierte die Misteln als ihre
Krone. Das Ausbleiben der Regeneration, des Ersatzes der fehlenden Organe
(Laubtriebe) wird als in Korrelation stehend mit dem Vorhandensein transpiric-
render und assimilierender Organe, der Misteln, gedeutet. Bemerkenswert ist
auch, daB Wurzeln und Stamm der Linde dureh die ganze Vegetationsperiode
in ihren Funktionen erhalten blieben, obwohl sie nur im Dienste eines fremd-
artigen Organismus arbeiteten. Auch wurde an diesen Misteln die bisher nicht
bekannte Erscheinung eines zweiten Jahrestriebes beobachtet. Die nahelie-
gende Deutung, auch hierin eine Korrelationserscheinung zu erblicken, wird
aber dureh den Nachweis, daB ein solcher zweiter Jahresantricb auch an einer
Mistel vorkam, die einem Lindenbaum mit intakter Krone aufsaB, hinfallig.
Die Misteln auf der dekapitierten Linde hatten alle ihre Hauptachse dureh
mehrere Internodien fortgesetzt. Schon friiher wurde vom Verfasser fest-
gestellt, daB die Angaben, jede Achse der Mistel bilde nur ein Internodium
mit einem Laubblattpaar, irrig sei. Wahrend aber bisher Falle von Fortbildung
der Hauptachse nur bis zu drei Internodien beobachtet waren, wurden an
der Versuchslinde 3 Mistelpflanzen mit dureh 6 Internodien fortgesetzter
Hauptachse befunden. Bei guter Ernahrung ist die Fort¬
bildung der Hauptachse dureh mehrere Internodien
geradezu Regel. Auch Seitcnachscn erster Ordnung, jedoch nur die aus
den untersten Knoten der Hauptachse entspringenden, konnen dureh mehrere
Internodien fortgefiihrt werden.
Fiir die Tatsache, daB unter Umstanden die Mistel in ihrer Ernahrung
ganz auf den Wirt angewiesen ist, wird als Beleg die Beobachtung mitgeteilt,
daB an einem Oleander, an einer Stelle, wo einst eine Mistel saB, von der aber
oberflachlich seit 10 Jahren keine Spur mehr vorhanden war, nun wieder
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Phanerogame Paraeiten.
519
Mistelsprosse hervorbrechen. Intramatrikale Teile waren also am Leben ge-
blieben und erstarkten in langer Zeit endlich so weit, daB sie zur Regeneration
von Sprossen schreiten konnten. Eigene Assimilationstatigkeit kommt fiir
solche, tief unterm Periderm liegende Gewebereste wohl kaum in Betracht.
Eine bemerkenswerte Korrelationserscheinung wurde an einer mit
Tannenmisteln besiedelten Abies Nordmanniana beobachtet. Ihr
Gipfel starb ab, wurde aber nicht, wie es bei den Koniferen sonst Regel, durch
einen Ast des obersten Zweigwirtels ersetzt; wie es scheint, damit in Korrela-
tion, daB sich am Grunde eines der Aste eine Mistel entwickelt hat, die ge-
wissermafien den Tannenwipfel vertritt. Die des Hohenwuchses beraubte
Tanne erscheint sehr sonderbar.
Die Sprosse der Mistel galten bisher als geotropisch nicht empfindlich.
Es wird n a c h g e w i e s e n, daB die jungen Triebe stets
eine Periode g e o t r o p i s c h e r E m p f i n d 1 i c h k e i t be-
s i t z e n und durch scharfe Aufwartskriimmung negativgeotropisch reagieren.
Doch ist diese Reaktion keine dauernde, die geotropische Empfindlichkeit
erlischt bald und die Aufwartskrummung wird von Nutationsbewegungcn, die
ebenfalls bisher der Beobachtung entgangen waren, abgelost. Ihre Dauer
kann sich bis in den Herbst erstrecken. SchlieBlich werden die Kriimmungen
durch Autotropismus zumeist ausgeglichen. Heinricher (Innsbruck).
Abromeit, t)ber die Verbreitung der Mistel in Ost-
p r e u B e n. (Schrift. d. physik.-okon. Gesellsch. Konigsberg i. Pr. 53.
1913. p. 322—323.)
1. OstpreuBen, nordlich von Insterburg, ist fast ganz mistelfrei. Leider
ist nichts iiber die Mistelverbreitung auf Strauchern des Gebietes bekannt.
2. Im Gebiete kommt die Mistel am haufigsten auf Populus cana¬
densis, Tilia cordata, Sorbus Aucuparia, Fraxinus,
Pirus Malus (absteigende Reihe) vor.
3. Sehr selten ist sie auf S a 1 i x alba und S. fragilis, Alnus,
Betula pubescens, Acer platanoides, Crataegus,
Robinia, Pirus communis usw. Am breitblattrigsten ist die
Mistel auf Populus canadensis und Betula pubescens.
4. In WestpreuBen wurde der Schmarotzer auf Quercus pedun-
c u 1 a t a nur einmal, ebenso in OstpreuBen auf Q u. p a 1 u s t r i s gesichtet.
Matouschek (Wien).
Sommerville, W., Die Mistel in England. (Naturw. Zeitschr. f.
Forst- u. Landw. 1914. p. 207—211.)
Es werden die Ergebnisse einer Umfrage berichtet. Am haufigsten ist
die Mistel in England auf Ahorn- und WeiBdornarten, der Schwarzpappel
(Populus monilifera), kultivierten Apfelbiiumen, der Linde (Tilia
e u r o p a e a). Dreimal fand sie sich in sehr kraftigen Exemplaren auf der
gemeinen Esche (Fraxinus excelsior), wozu von Tubeuf in einer
Anmerkung meint, es ware zu priifen, ob es sich nicht um F. pensylvanica
syn. c i n e r c a, handelt, die sehr mistelempfanglich ist. Dreimal auch,
und zwar zweimal sehr kraftig auf der schwarzen WalnuB (J u g 1 a n s nigra).
Sie fehlt anscheinend ganz auf Buche, gemeiner WalnuB, Pyramiden-
pappel, Silberpappel, Pflaume, Kirsche, Birne, Ulme. Auch von der Hain-
buche ist sie-nicht erwahnt. Ebenso ist sie von Koniferen nicht bekannt ge-
worden.
Merkwiirdig ist, daB sie auf Baumen, die auf Millstone Grit (Kulm Schiefer)
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520
Phanerogame Paraeiten.
standen, nicht gefunden wurde, wahrend sie auf dem dicht daneben liegenden
Kalkstein und alten Buntsandstein haufig war.
Beim Fressen der Beeren wurden Tauben, Fasanen, Krammetsvogel,
Misteldrosseln, niemals Amsoln und Singdrosseln beobachtet.
R i p p e 1 (Augustenberg).
Tubcuf, C., von, Vorkommen der Mistel in GroBbritan-
nien und Irian d. (Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landw. 1914. p. 211
—214.)
Im AnschluB an vorstehend referierte Arbeit gibt Verf. einige Erg&nzungen:
In Irland, Schottland und nordlichsten England fehlt die Mistel. Es folgen
Bemerkungen geschichtlichen und volkskundlichen Interesses iiber die Eichen-
mistel sowie eine Zusammenstellung der in England bekannten Misteleichen.
Das Fehlen der Nadelholzmisteln wird bestatigt.
R i p p e 1 (Augustenberg).
Ernst, A., Embryobildung bei Balanophora. (Flora. Bd. 106.
1913. p. 129—158. 2 Taf.)
Nach T r e u b und L o t s y sollte sich bei Balanophora elon-
g a t a und B. g 1 o b o s a der Embryo unter Degeneration des Eiapparates
aus einer Endospermzelle apogam differenzieren. Der Verf. weist nach, daB
die Eizelle erhalten bleibt und aus ihr der Embryo hervorgeht. Da aber bei
Entwicklung des Embryosackes die Kerne die somatische Chromosomenzahl
aufweisen, ist bei den genannten Balanophora - Arten somatische
Parthenogenesis vorhanden. Daraus ergibt sich: „dafi die Angaben
von Van Tieghem iiber das Vorkommen eines normalen Eiapparates und
der Embryobildung aus einer befruchteten Eizelle bei Balanophora
i n d i c a und ebenso die Angaben Hofmeisters iiber BestSubung
und Embryobildung bei Balanophora polyandra, fungosa
und d i o i c a mit Unrecht angezweifelt worden sind. Aus alien bisherigen
Befunden an Balanophora -Arten sowie denjenigen Hofmeisters
an Langsdorffia hypogaea, Sarcophyte sanguinea,
Phyllocoryne jamaicensis usw. geht vielmehr hervor, daB der
Embryo der Balanophoraceen seinen Ursprung meist aus der Eizelle,
nur ausnahmsweise vielleicht auch aus einer anderen Zelle des Eiapparates
nimmt, bei den meisten Vertretern der Familie nach vorausgegangener Be-
fruchtung, bei Balanophora elongata und g 1 o b o s a, bei
Rhopalocnemis phalloides und Helosis guyanensis
dagegen parthenogenetisch.“ Heinricher (Innsbruck).
Schlechter, R., Eine neue Balanophoracee Papuasiens.
(Botan. Jahrb. f. System. Bd. 50. 1913. p. 68—69, Fig.)
Balanophora papuana Schltr. n. sp. wohnt als Parasit auf
diinnen Baumwurzeln in der Nebelwaldregion des Finisterre-Gebirges (1300 m)
und des Bismarck-Gebirges (1400 m) und bliiht im September-November.
Der bis 11 cm braungelbe fleischige Parasit hat mit Warzen bedeckte Rhi¬
zome, dessen dicke Kbpfe wie bei einigen phalloiden Pilzen becherformig
aufspringen. Der aus dem Becher sich erhebende kurze Schaft tragt nur
vier Hochblatter. Die Cf Bliitentraube ist vielblutig, 4 cm lang, 2,2 cm breit.
Die Segmente des C? Perigons sind 3,5 mm lang. Der Kolben der 9 Pflanze
hat die gleiehen Dimensionen wie die Traube des Cf. Die dicht gedrangten
Bliiten sind sehr klein. Die Unterschiede gegeniiber der javanischen Ba¬
lanophora e 1 o n g at a Bl. werdcn angegeben. Matouschek (Wien).
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Phanerogams Parasiten.
521
Bresadola, M., Contributo alia lotta contro le Cuscute
(Stazion. speriment. agrar. XLVI. 1913. p. 89—136. M. 3 Taf.)
Samen von Cuscuta arvensis und C. T r i f o 1 i i sind weit
hitzempfindlicher als Samen von Klee, Luzerne und Hornklee (Lotus cornicu-
latus). Trockene Erhitzung setzt die Keimfahigkeit von Cuscuta Tri-
f o 1 i i und C. arvensis bedeutend herab. Bei der Erhitzung behalten
die h a r t e n Seidesamen ihre Keimfahigkeit; der Prozentsatz solcher Samen
ist bei C. T r i f o 1 i i hoch, bei C. arvensis unbedeutend. Geeignctc
Temperaturen waren 65° wahrend 2 Stunden, 70° und 75° wahrend 30 Minuten
und 1 Stunde. Fiir Samen der Kleeseide war l&ngere Erhitzung harmvoller
als hohe Temperatur.
Von einer Erhitzung innerhalb dieser Grenzen leiden Leguminoscnsamen
gar nicht; ihre Keimungsenergie, insbesondere bei harten Samen, nimmt
sogar zu.
Die Beschadigungen durch C. arvensis sind bedeutend geringer als
durch C. T r i f o 1 i i, nur in Ausnahmefallen fiihren sic zur Vernichtung
des Wiesenbestandes, moistens geht nur der erste Schnitt verloren; dagegen
nimmt der Schaden durch C. T r i f o 1 i i nach und nach zu und bewirkt schliefi-
lich vollstandige Zerstorung des Ertrages. Nach Erhitzung liefern mit C.
arvensis stark verunreinigte Saatgiiter vollkommen seidenfreie Kulturen.
Auf Hornkleewiesen richtet C. T r i f o 1 i i einen viel geringeren Schaden als
auf Klee- und Luzernewiesen an; sie keimt auch auf Hornklee, verschwindet
aber bald wieder. C. arvensis ist auch gegen Kaltc viel empfindlicher
als C. T r i f o 1 i i. P a n t a n e 11 i (Neapel).
Larjonow, D., GlawncjSi vid russkich powilik (Cuscuta
L.) i mSr borby snimi. [Die hauptsachlichsten rus-
sischen Cuscuta-Arten und ihre Bekampfung. ]
(Annal. d. Samenpriifungsanst. am ksl. bot. Garten St. Petersburg. Bd. 1.
1912. p. 4.)
In RuBland wurden bislier nachgewiesen: Cuscuta obtusifolia
H. B. K. var. breviflora Eng., E p i t h y m u m Murr., racemosa
Mart., p 1 a n i f 1 o r a Ten., e u r o p a e a L., E p i 1 i n u m Weihc,
Iupuliformis Krock, monogyna Vahl, G r o n o w i i Willd.,
c h i 1 e n s i s K. Die letzten zwei Arten fand man nur in Klee und Luzerne
amerikanischer Herkunft. Die Samen der einzelnen Arten, die Nahrpflanzen
und die Verbreitung derselben werden genau erlautert. — Bei der Bekamp¬
fung trennt Verf. zwischen den Arten, welche Garten- und Gemiisepflanzen
befallen und solchen, welche den Feldpfanzen Schaden bringen. An die
Spitze stellt er den Satz: Verbot dcr Einfuhr auslandisehen Klees und Luzerne
nach RuBland. Die gefahrlichste Art ist C. racemosa, deren Samen
beziiglich derGroBc denen des Klees und der Luzerne gleichen, daher schwer
oder gar nicht durch Siebe entfernt werden konnen, was wegen der Klein-
heit der Samen von C. Epithymum und t r i f o 1 i i aber der Fall ist.
Matouschek (Wien).
Blomqvist, Sven, Ett Bidrag till kannedomen om Cuscuta
Europaeas vardvaxter. (Ein Beitrag zur Kenntnis
der Nahrpflanzen von Cuscuta europaca.) (Svensk.
bot. Tidskr. 1913. 7. p. 363—366.)
Es wird ein Verzeichnis aller Nahrpflanzen der genannten Cuscuta-
Art entworfen. Verf. fand den Schmarotzer auf folgenden Pflanzcn:
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522
Phanerogame Paras iten.
Carer glauoa und murioata, Juncus compressus, S a x i -
fraga granulata, Arabia hireuta, Helianthemum charaae-
oistus, Viola canina, Lysimacbia vulgaris. Primula offi¬
cinalis, Erythraea pulchella.
Matouschek (Wien).
d’Ippolito, G., LaCuscuta arvensis Beyr. e i suoi ospiti.
(Staz. sperm, agrar. XLVI. 1913. p. 540—549.)
Die Haustorienschlauchzellen von Cuscuta arvensis bohren die
Zellwand direkt durch und dringen in das Lumen der Wirtszellen ein, wobei
sic allerlei Inhaltsstoffe zerstoren; der Vorgang ist so rasch, daB binnen einigen
Stunden das Haustorium von der Oberflache bis in die Leitbundel von C o -
nium maculatum und Delphinium Staphysagria ge-
langt ist. Dabei bleiben auch die alkaloidfiihrenden Rindenzellen kaum ver-
schont; Alkaloide scheinen daher vor pflanzlichen Parasiten keinen Schutz
zu gewahren., P a n t a n e 11 i (Neapel).
Solanct, L. E., Destruction simultan4e du Negril et de
la Cuscute des Luzcrncs. 30 pp. Montpellier (Imprim. de la
Charity 1913.
Im groBcn wurden vier Jahre hindurch Versuche zur Bekampfung von
Colaspidema atra (ein die Luzerne schadigender Kafer, negril ge-
nannt) und der Klecscide auf Luzernefeldern durchgefiihrt. Das beste gleich-
zeitige Mittel gegen beide Schadlingc ist das Bestreuen der Felder mit fol-
gender Mischung: 100 kg Kalkstickstoff, 200 kg Dunggips und 100 kg Holz-
asche. Der Erfolg war ein sehr guter; die Luzerne leidet nicht. Am besten
bewahrt sich nach Versuchen des Verf. allerdings 100 kg sehr feingepulverter
Kalkstickstoff per 1 ha, wenn das Feld ganz gleichmaBig bestreut wird. Dies
ist aber in der Praxis undurchfiihrbar. Matouschek (Wien).
Malzew, A., t) b e r Orobanche cum ana auf Helianthus.
(Bull. f. angew. Botan. 6. Jahrg. 1913. p. Ill—120.) [Russ. u. deutsch.]
Es konnen die Samen der genannten Orobanche - Art direkt mit
den Helianthus - Samen in den Boden kommen; die hauptsachlichste
Infektion durch dieselben findet sich aber im Boden selbst. Aus Kursk von
infizierten Sonnenblumenfeldern nach Petersburg mitgebrachte Boden-
proben wurden daselbst ausgestreut und die Sonnenblume hierauf ausgesat.
Zwei Jahre darauf erscheint die Orobanche in Menge, obgleich diese
Art in Petersburg keine reifen Samen mehr bildet. Die direktc Infektion
von Helianthus durch Orobanche - Samen gelang dem Verf.
nicht. Der Kampf gegen die Orobanche wird jetzt bewerkstelligt mit
Hilfe des Pilzes Phytomyza orobanchia Kalt. und auch durch
Verbrcitung widerstandsfahiger Helianthus -Formen.
Matouschek (Wien).
Heinrichcr, E., Einigc Bemerkungen zur Rhinanthccn-
G a 11 u n g S t r i g a. (Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 31. 1913. p. 238
—242.)
Angeregt durch 2 Mitteilungen von Edith d e L. Stephens 1 ) iiber
den genannten Halbschmarotzcr, lieB sich Verf. das schone Material, das im
K. K. Naturhistorischen Hofmuseum in Wien von S t r i g a - Arten vorhan-
J ) „The structure and development of tlie liaustorium of St rig a lutea“.
Annals of Botany. Vol. 20. Oct. 1912 und „Note on the anatomy of Striga lutea
Lour.“, ebendort.
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Wirkung von Chemikalien etc.
523
den ist, kommen und unterzog es einer Untersuchung. Er weist darauf hin,
daB in S t r i g a , in Hinsicht auf den Parasitismus, eine der interessantesten
Rhinantheen vorliegt. „Was bei unseren einheimischen Rhinan-
t h e e n in der ganzen Gruppe zu verfolgen ist — ein Ubergang von para-
sitisch anspruchsloseren Vertretern zu solchen mit sich steigernder Auspra-
gung des Parasitismus und zu einem Endgliede, das absoluter Parasit ist —
laBt sich bei S t r i g a, wie es scheint, innerhalb der Arten einer Gattung
tun.“
Verf. spricht auf Grund seiner Kenntnisse vom Parasitismus der Rhinan¬
theen und der Organisation der S t r i g a - Arten die Vermutung aus, daB die
Keimung von S t r i g a unterirdisch und unter Reizwirkung einer Nahrpflanze
erfolge und da, wie bei T o z z i a, eine erste reinparasitische Periode und
eine zweite halbparasitische offenbar vorkommen, halt er es fiir fraglich, ob
die von Stephens gegebene Charakteristik „is a semiparasitic annual 11
zutrifft. Er weist auch auf die starke Verkieselung hin, die sowohl die Laub-
biatter als die unterirdischen Schuppenblatter aufweisen, die Stephens
cntgangen ist. Hcinricher (Innsbruck).
Ruhland, W., \V cite re Untersuchungcn zur chemischen
Organisation der Zelle. (Ber. d. Deutsch. bot. Gesellsch. 1913.
p. 553—556.)
Verf. teilt in gedrangter KUrze die Rcsultate noch nicht abgeschlossener
Untersuchungen mit.
Die Tatsache, daB ionisierte Stoffe trotz der Permeabilitat dcr Proto-
plasmagrenzhaut fiir Ionen in der Zelle verbleiben, birgt einen Widerspruch
in sich. Es muB daher irgendeine Fahigkcit der Zelle, solche Stolfe festzu-
halten, angenommen werden; mit welchen Mitteln dies geschieht, dariiber
„konnen vorlaufig nur vage Hypothesen bestehen“. Einige in Betracht
kommende Punkte werden angcdeutet.
Die Ionenkonzentration innerhalb der Zelle betriigt ungefiihr ch = 8 •
n*10~ 6 ; die Alkalinitatsgrade liegen bei 18° C etwa am Neutralpunkt
C H = 0,85 • 10
Einige zelleigene Kolloide wie Inulin, Glykogen, Dextrin u. a. fiigen
sich der Ultrafilterregel, andere wie Saponin u. a. mit gcringerer Molekular-
groBe vermogen zu permeieren. Freic Basen vie Curarin u. a. sind wenig
permeabel. Von ihren Salzen werden die hydrolytisch abgespaltenen Basen-
antcile in die Zelle aufgenommen. Die Berechnung des Hydrolysengrades
verschieden starker Sauren aus den Affinitatskonstanten ergab groBe Uber-
einstimmung.
Ammoniumbasen wie Curarin, Lycoctonin und Spartein permeieren
sehr rasch, was im Widerspnich zu Overtons Anschauung von der
Bedeutung der Starke einer Base fiir die Aufnehmbarkeit steht, die wie der
Kolloidgrad von der Starke der Base unabhiingig ist.
Sulfosaure Salze werden rasch gespeichert. Rip pel (Augustenberg).
Sziics, J., Experimentellc B e i t r 8 g e zu einer Theoric
der antagonistischen I o n e n wi r k u n g. 1. Mitteil. (Jalirb.
f. wiss. Bot. 52. 1912. p. 85—142.)
Als Ursache der genannten Ionenwirkungen betrachtet man die gegen-
seitige Hemmung bei der Aufnalime zweier im glcichen Sinne geladenen
Ionen. Oswald vertritt die Ansicht, daB diese Hemmung die Folge einer
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524
Wirkung von Chemikalien etc.
Absorption ist, indem er die Absorptionsgleichung a = kc m und £ = kt m
(Giftwirkungsgleichung) gleichsetzt. Daraus ist a = -|, also ist die absorbierte
Menge umgekehrt proportional der Lebensdauer. Der Verf. priift nun diesc
Ansicht. Die Wirkung eines Ions in Gegenwart eines zweiten setzt sich aus
seiner entgiftenden und giftigen Funktion zusammen. Dalier muB als zweites
Ion ein solches gewahlt werden, dessen giftige Wirkung in der angewandten
Konzentration sehr klein ist gegen seine entgiftende. Dieser Forderung
geniigt das System Cu-Al. Zunachst handelt es sich um die Gift wirkung
bcider Ionen allein in diversen Konzentrationen. Als Indikator diente das
Ausbleiben der geotropischen Reaktion bei Hypokotyl und Keimwurzel an
Cucurbita Pepo. Die Kurve der 0 s t w a 1 d schen Giftwirkungs¬
gleichung y = kc m erhalt man bei A1CI 3 , fiir CuS0 4 aber entspricht jene nur
in einem kleinen Gebiete. Fine 0,5 nAlCl 3 -Losung ist weniger giftig als
0,01125 nCuS0 4 . Bei den Versuchen liber die Entgiftung von CuS0 4 durch
A1C1 3 zeigte sich: CnS0 4 wirkt allein nach 40 Minuten giftig; maximale
Entgiftung tritt bei A1C1 3 0,15 n erst nach vier Stunden ein. Steigen die
Konzentrationen, so verstarkt die Giftwirkung von A1C1 3 die von CuS0 4 .
— Feststellung des Eindringens des Giftes durch cine Reaktion, die bei der
Entgiftung ausbleibt. Als Versuchsobjekt diente Spirogyra, Alkaloide
als Gifte. Die Gifte bringen in kleinen molaren Konzentrationen Erstarrung
des Plasmas hervor, was man daran erkcnnt, daB die Chloroplasten beim
Zentrifugieren nicht mehr aus ihrer urspriinglichen Lage herausgeschleudert
werden, was sonst moglich ist. Als Alkaloid fungierte Chininhydrochlorid,
da es leicht in die Zelle eindringt und dort durch intravitale Gerbstoffnieder-
schlage wahrnehmbar wird. Ist die Konzentration 0,0000578 Proz., so sind
die Spirogyra- Faden nach 3—4 Minuten zumeist erstarrt. Als Elektro-
lytc funktionierten KN0 3 , Ca(N0 3 ) 2 und A1(N0 3 ) 3 . Maximalc Entgiftung
, , . , r - , i • 0,0000578 Proz. Chininhydrochloryd
ormcht man m 12 Minuten be.- 0,0026 n KNO, - '
in
0 Stunden
0,0000578 Proz. Ch.
Bei A1(N0 3 ) 3 war die Entgiftungszeit
0,03409 n Ca(N0 3 ) 2 ‘
zu groB, so daB Storungen auftraten. Die entgiftende Wirkung steigt also
mit der Wertigkeit des Kations. Alinliche Resultate erhielt Verf., wenn er
statt des genannten Chlorids Methylviolett nahm. — Verbindungen aber,
die in ihrere Aufnahme durch andere Ionen nicht gehemmt werden, weisen
auch keine Entgiftung auf, z. B. Piperidin. Bei Zugabe von KC1, KN0 3 ,
KSGN, KC10 3 , K 2 S0 4 nimmt die Geschwindigkeit, mit der Erstarrung eintritt,
mit der Konzentration zu. Wurde NaCl, CsCl, N.H 4 C1, €rCl 2 HCl usw. zu-
gesetzt, zeigten nur HC1 und NH 4 0 einen maximalen Entgiftungspunkt
hei 20—30 Minuten und eine Konzentration von 0,005 n.
Matouschck (Wien).
Wehmer, V e r s u c h e ii b e r die hcmmcndc Wirkung von
G i f t e n auf Mikroorganismcn. (Oiemiker-Zeitg. 1914. No. 11
u. 12.)
Gepruft wurde ein unter der Bezeichnung Montaninfluat von
der chemischen Fabrik Montana in Strehla (Sachsen) in den Handel ge-
braehtes, im wesentlichen Kieselfluorwasserstoffsaure und Fluoride enthal-
tendes Praparat in seiner Wirkung auf Hausschwamm, Schimmelbildung,
Garung und Faulnis. Die Resultate waren bcfriedigend.
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Wirkung von Chemikalien etc.
525
„FluBsaure und KieselfluBsaure nebst ihren Salzen sind billige, farb-
und geruchlose, in der angewandten Verdiinnung auch harmlose Mittel zur
Verhinderung fauliger oder schleimiger Zersetzung, Ansiedlung von Mikro-
organismen verschiedener Art an feuchten Oberflachen (Wanden, Geraten),
Verschimmelung von Tapeten oder sonstigen Gegenstanden, insbesondere
aber auch zur Verhinderung von Erkranken und Zerstorung von Bauholz
durch die verschiedenen Holzschwamme, welche in Wohnhausern gem zur
Entwicklung kommen.“ Vogel (Bromberg).
Bokorny, Th., Der Kampf des Chemikers gegen die B a k -
terien. (Naturw. Wchschr. XII. 1913. p. 250—253.)
Es fehlt nicht an Giften, gegen welche die Bakterien eine recht groBe
Empfindlichkeit aufweisen, z. B. aromatische Stoffe (Einbalsamierung der
Leichen, Rauchern des Fleisches, Kreosot, Phenol). Bei der Abtotung der
Bakterien kommt es aber nicht bloB auf den Konzentrationsgrad des Giftes,
sondern auch auf die Einwirkungszeit an. Es braucht aber eine bestimmte
Gewichtsmenge Bakterien oder sonstiger Pilze zu ihrer Abtotung auch eine
bestimmte Gewichtsmenge Gift (quantitative Giftwirkung). Bei Bakterien-
totung muB Zelle fiir Zelle durch Einwirkung des Giftes getotet werden. Dazu
gehort eine relativ groBe Menge von Gift, z. B. gehort zur Abtotung von
10 g PreBhefc 0,025—0,05 g H 2 S0 4 oder 0,015—1),03 g Cl, 0,025—0,05 g
Formaldehyd. Leider fehlt es noch fast ganz an Angaben iiber die Quantitat
des Giftes, welche zur Tdtung einer bestimmten Bakterienmenge notig ist.
Matouschek (Wien).
R$non, L., Richet, Ch. et Lupine, A., Role antiseptique de cer-
taines substances insolubles. (Compt. rend. Soc. Biol.
T. 76. 1914. p. 64.)
Les auteurs ont essaye Paction du carbone colloidal sur des bacilles
lactiques. Le carbone colloidal est antiseptique, c-ette action est d’autant
plus forte que la quantite de carbone colloidal est plus grande. Les auteurs
n’ont pas constate d’exaltation des bacilles lactiques par les doses minimes
(1 p. e.). Lc carbone colloidal bien qu’etant insoluble exercc unc action
antiseptique puissantc. Une abondante bibliographie accompagne cette
note. Kufferath (Bruxelles).
Stipfle, K., Die Desinfcktionswirkung von Alkohol-
Seifenpasta. (Arch. f. Hyg. Bd. 81. 1913. H. 1.)
Bei den nachgewiesenen ausgezeichneten desinfizierenden Eigenschaften
des verdiinnten Athylalkohols ist es doch sehr haufig erwiinscht, denselben
nicht als FlUssigkeit, sondern in fester, gewissermaBen gebundener Form be-
niitzen zu konnen. Nach Vorgang friiherer Darsteller, die bereits eine Alkohol-
seifenpasta empfahlen, und fuBend auf der Verwendung des offizinellen Seifen-
spiritus, wird jetzt durch Dr. L. C. Marquart - Beuel a. Rh. ein Praparat
in den Handel gebracht, welches in fester Form 86 Teile absoluten AJkohols
in 14 Teilen Kernseife enthalt und in einer Menge von 20 g in die Haut der
Hande verrieben innerhalb 5 Minuten ebensoviel Desinfektionskraft ent-
faltet als 150 ccm absoluten Alkohols.
Nach mehrfacher Priifung von seiten anderer Forscher unterzog auch
Stipfle nochmals diese letztgenannte Chiralkoholpasta einer solchen.
Nach Angaben tiber Art und GroBe der Seifenstticke, ihrer mehr oder minder
praktischen Verpackung ftihrte Verf. seine Versuche in der Art aus, wie sie
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Inh<.
den Verhaltnissen in praxi nahe kommen. Wir ersehen auf S. 52, daB drei
SeifenstUcke der kleinen Packung in 5 ccm Wasser gelost B a c t. c o 1 i nach
y 2 Minute, Staphylokokken aber erst nach 4 Minuten abtbten,
wahrend drei Stuck der groBeren Packung Stahpylokokken, B a c t. c o 1 i,
Streptokokken und Diphtheriebazillen nach % Minute abtoteten. Auch
noch mit Wasser weiter verdunnt, wirkte die Alkoholseifenpasta besonders
bei B a c t. c o 1 i sehr kraftig, wahrend bei Staphylokokken jede weitere
Verdiinnung Verzogerung herbeifUhrte. Nahm man statt Alkohol Kolnisches
Wasser zur Herstellung, so wurden keine besseren Resultate erzielt. Die auf
8 Tabellen zusammengestellten Ergebnisse zeigen, daB die Alkoholseifenpasta
als ein zur H&ndedesinfektion sehr geeigneter Ersatz des Alkohols bezeichnet
werden muB. Selbstverstandlich kommt es sehr viol auf die verwendete
Menge und den Alkoholgehalt der Pasta an, deren oben angegebene Zusammen-
setzung beizubehalten ist. Die fiir die Desinfektion in der Praxis sehr wich-
tige Arbeit schlieBt mit Vorschlagen zur Konservierung der Pasta, um jeg-
liches Verdunsten von Alkohol zu vermeiden. Ru 11 m an n (Miinchen).
Inhalt.
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Zellner, Julius, Zur Chemie heterotroplier
Plianerogamen, p. 517.
Die Herron Mitarbeiter werden hofliehst gebeten, bereits fertiggestellte
Klischees — falls solehe mit den Mannskripten abgeliefert werden — nichi
der Redaktion, sondern direkt der Yerlagsbuchhandlnng Gnstav Fischer
in Jena einznsenden.
Abgcsdilossen am 26. Marz 1915.
Hofbucbdruckerei Kudolfitadt.
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CentralMatt fOr Bakt. etc. D. Alt. Bd. 43. No. 19|24.
Ausgcgeben am 4. Juni 1915.
Nachdruck verboten.
Y ergleichende Untersuchungen liber Sphaerotilusnatans
(Kiitzing) und Cladothrix dichotoma (Cohn) auf Grand
von Reinkulturen.
[Aus dem pflanzenphysiologischen Institute der K. K. Universitat in Wien,
No. 71 der neuen Folge.]
Von Prof. Dr. Heinrich Zikes.
Wenn man die Literatur von Sphaerotilus natans und Cla¬
dothrix dichotoma einer kritischen Beurteilung unterzieht, so drangt
sich einem unwillkurlich der Gedanke auf, daB die verwandtschaftlichen Be-
ziehungen dieser beiden Pilze noch sehr ungeklarte sind und daB es noch
weiterer Studien bedarf, dieselben aufzuhellen.
Aber auch liber ihre Beziehungen zu anderen Bakterienarten — ich er-
wahne nur die Stellung von Sphaerotilus zuZoogloearamigera —,
ihr Vorkommen in der Natur, ihre morphologische Beschaffenheit, ihre physio-
logischen Eigentlimlichkeiten sind noch keineswegs iibereinstimmende An-
sichten vorhanden. So wird Cladothrix von manchen Forschern als
typischer Eisenspeicherer, von anderen schlechthin als Abwasserbakterie ange-
sprochen, von Sphaerotilus wird die Behauptung aufgestellt, dab er
nur in bewegtem Wasser, also in raschflieBenden Bach- und FluBwassem zu
leben vermag, daB er ahnlich wie Cladothrix Pscudoramifikationen
bilden kann und sich durch eine lophothriche BegeiBelung auszeichnet.
Alle diese Fragen und noch viele andere konnen nur durch ein genaues
Studium der reingezuchteten Organismen beantwortet werden und nur ein-
wandfreie Reinzuchten vermogen hieriiber AufschluB zu geben.
Bei Cladothrix dichotoma ist man dank der ausgezeichneten
Arbeiten von B ii s g e n (1) und H 5 f 1 i c h (2) schon seit langerer Zeit in der
Lage, Reinzuchten dieser Bakterienart herzustellen. liber Sphaerotilus
natans liegt aber meines Wissens bisher noch keine Arbeit vor, welche er-
weisen wiirde, daB die gefundenen Tatsachen an einer Reinzucht studiert
worden waren. W. S c h i k o r r a (3) hat zwar eine Sphaerotilus - Art
reingeziichtet, jedoch beziehen sich seine Untersuchungen nicht auf Sphae¬
rotilus natans, sondern auf den seltener vorkommenden, fiir schwScher
verunreinigtes Wasser abgestimmten und gegen Sauerstoff empfindlicheren
Sphaerotilus fluitans, dessen Reinzucht Schikorra, ahn¬
lich wie spater L i n d e (4) bei CI a d o t h r i x, ausftihrte, auf welche Methode
im folgenden noch naher eingegangen werden soil.
Ich stellte mir die Aufgabe, auch Sphaerotilus natans rein-
zuzuchten und durch Vergleich dieser Reinzucht mit der von Cladothrix
dichotoma einen weiteren Beitrag zur Aufhellung der wesentlichsten
vorhin erwahnten Fragen zu liefern.
Ich nahm mir aber auch noch vor, durch andere vergleichende Unter¬
suchungen in morphologischer und in ernahrungs- sowie reizphysiologischer
Zwelte Abt. Bd. 43. 34
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530
Heinrich Zikee,
Richtung weitere Details festzustellen und eventuelle Verschiedenheiten auf-
zudecken.
Bevor ich auf die genauere Ausfiihrung der Reinzucht eingehe, tiber welche
ich bereits in einem Vortrage, welcher wahrend der 85. Versammlung deutscher
Naturforscher und Arzte in Wien gehalten wurde, berichtet habe, will ich
zunachst einiges tiber die Gewinnung des Ausgangsmateriales der beiden Pilze
mitteilen.
1. Gewinnung des Ausgangsmateriales.
a) Cladothrix dichotoma.
Es wurden hierzu Cladothrix - Vegetationen benutzt, welche sich auf
den Blattem von Elodea canadensis gebildet hatten. Ich brachte
Zweige der Wasserpest in verschieden verdiinnte Fleischextraktlosungen
(0,5, 0,25, 0.125, 0,063, 0,031 Fleischextrakt pro 1000 ccra Wasser), mit
welchen gewohnliche Einsiedeglaser halbvoll angefiillt worden waren, und
bedeckte letztere lose mit entsprechenden Glasplatten. Nach einigen Tagen
hatten sich aus Schwarmem Faden gebildet, welche sich mittels eines Haft-
kissens an die GefaBwandungen, zumeist knapp unter dem Fliissigkeits-
spiegel, festgesetzt hatten. Diese Fadenbildungen zeigten genau das Vege-
tationsbild, wie es von C. H 6 f 1 i c h beschrieben wurde. Dieselben waren
ca. y 2 cm lang und erschienen, makroskopisch betrachtet, als einfache senk-
recht gestellte Faden. Es wurde dann der Inhalt der einzelnen Glaser
ausgegossen und die GefaBe griindlich mit Wasser ausgespiilt; hierbei wurden
die Cladothrix -Faden von dem groBten Teil der aufsitzenden Kon-
kurrenten befreit; dann fiillte ich frisch bereitete Fleischextraktlosungen von
gleicher Zusammensetzung neuerdings ein, worauf wahrend der folgenden
Tage neue Vegetationen an anderen Stellen der GefaBe auftraten. Nach
weiteren 48 Stunden wurde die Reinigung der GefaBe und Cladothrix-
vegetationen wiederholt und letztere, nach neuerlicher grundlichster Ab-
splilung, als Ausgangsmaterial zur Reinzucht bestimmt. Hierzu sei erwahnt,
daB sich fiir diesen Zweck, wie die Erfahrung lehrte, die Vegetationen in den
starker verdiinnten Fleischextraktlosungen besser eigneten als die der kon-
zentrierten, da in denselben die Konkurrenzorganismen in weitaus geringerer
Menge zur Entwicklung kamen.
b)Sphaerotilus natans.
Als Ausgangsmaterial dienten Rohvegetationen, welche sich in dem Ab-
wasser einer Starkefabrik gebildet hatten. Diese Vegetationen stellten in dem
Vorfluter, also in dem betreffenden Baehe, in welchen das Abwasser der
Starkefabrik entlassen wurde, flottierende Rasen mit anhangenden
Zopfen dar. Interessant und bemerkenswert erschien es, daB sich aus diesem
Bachwasser, welches als Kiililwasser in einer Brauerei Verwendung fand,
auch auf dem sog. Berieslungskiihler letzteren Etablissements Sphaero-
t i 1 u s - vegetationen angcsetzt hatten und hier ganz iippig gediehen, was
bei den okologischen Verhaltnissen, welche auf einem solchen der Wiirze-
kiihlung dienenden Apparate herrschen, eigentlich ganz plausibel erscheint.
Das Wasser des Vorfluters entliielt auBer Sphaerotilus noch zalil-
reiche andere Organismen, toils Bakterien: Stiibehenbakterien, zumeist in der
Form der Zoogloea ramigera, Spirillen, Kokken, toils Protozoen:
Bodo-, Phyllomitus - Arten usw. Die Proben wiesen nach kurzer
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Vergleiohende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Ktitzing) etc. 531
Zeit den fttr die Vegetationen dieses Pilzes charakteristischen, widerlich-
siiBlichen Geruch auf.
FUr Sphaerotilus natans lag noch kein Paradigma der Rein¬
zucht wie fur Cladothrix vor — aus der Arbeit Schikorras (3),
welche sich sehr versteckt in der Literatur vorfindet und mir nicht zuganglich
war, konnte ich erst viel spater bestimmtere Details erfahren — und muBte
erst eine Methode ausfindig gemacht werden, die sich aber, wie aus dem
folgenden hervorgeht, schlieBlich sehr einfach gestaltete. Leider muBten
derselben zahlreiche Versuche mit negativen Resultaten vorausgehen, die haupt-
sachlich dadurch bedingt waren, daB die Literatur sehr ungenaue Angaben iiber
die Lebensbedingungen dieses Pilzes enthalt. Speziell die Mitteilung, daB
Sphaerotilus natans nur in einera starkbewegten, mit Sauerstoff
gut gesattigten und an organischen Stoffen reichen Wasser vorkommt, machten
zahlreiche Versuchsanstellungen notig, welche sich dicsen Bedingungen an-
passen muBten* aber nicht zum Ziele fiihrten. SchlieBlich wurde die Reinzucht
folgendermaBen ausgefiihrt: Es wurden mehrere Einsiedegl&ser mit verschieden
verdunnten Fleischextraktlosungen (0,5, 0,25, 0,125, 0,063, 0,031 in 1000
Wasser) beschickt und Flockchen der Sphaerotilus - Vegetation aus
dem Bachwasser hineingebracht. Da dieser Pilz ahnlich wie Cladothrix
Haftkissen auszubilden vermag, war zu erwarten, daB er auch in diesen Kultur-
gefaBen sich mit den Haftorganen an den GefaBwanden anheften wiirde. Dies
trat bei der von mir untersuchten Rasse anfanglich nicht ein und gelang es
dieselbe erst dann zur Besiedelung zu bringen, als ich sterile Holzstabe oder
spater rauhe Glasstabe in die Kulturfliissigkeit einfiihrte. Erst auf der rauhen
Oberflache dieser Stabe konnten die Vegetationen sozusagen FuB fassen und
zu langeren Faden heranwachsen. Im Laufe der weiteren Kultivierung hatte
sich aber der Pilz den gegebenen Verhaltnissen allmahlich insoweit angepaBt,
daB er spater auch auf der glatten Glasoberfl&che fester sitzende Haftkissen
ausbildete. Dieselben hafteten aber nie so fest wie die von Cladothrix
dichotoma, da sich bei einer fur die Entfernung von Fremdkeimen not-
wendigen Abspiilung der GefaBe sehr haufig fast alle ansitzenden Faden von
der glatten Glaswand ablosten. Ich war daher nach der Reinigung hauptsach-
lich auf jene Vegetationen angewiesen, welche sich auf den eingefiihrten
Glas- bzw. Holzstabchen gebildet hatten.
Die makroskopische Besichtigung der ausgewaschenen Faden-
bildungen ergab, daB Sphaerotilus nicht, wie Cladothrix, schein-
bar in einzelnen senkrecht gestellten Faden wachst, sondern daB seine Vege¬
tationen einen mehr federartig verzweigten Formtypus aufweisen. Von diesem
auffallenden Unterschiede habe ich mich einige Male Uberzeugt.
Die weiteren vorbereitenden Arbeiten fiir die Reinzucht waren die gleichen
wie bei Cladothrix. Nach einer erstmaligen griindlichen Reinigung,
welche hier infolge von reichlicher Zoogloeenbildung anderer Bakterienarten
(Zoogloea ramigera) eine ganz besonders schwierige war, wurden die
GefaBe mit den gleichen Verdiinnungen der Fleischextraktlosung beschickt
und die griindlichst abgewaschenen Stabe, auf welchen die Hauptmenge der
Kultur aufsaB, wieder hineingebracht. Nach 48 stundiger Kultivierung wur¬
den GefaBe und Stabe neuerdings gereinigt und fiir die Reinzucht vorbereitet.
Bevor ich zur Schilderung der letzteren selbst iibergehe, will ich noch mit-
teilen, daB Sphaerotilus in der Verdiinnung 0,063, ja selbst 0,031 0 / M
noch ganz gut gedieh, wahrend dies bei Cladothrix in sehr geringem
MaBe der Fall war.
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Heinrich Zikes,
2 . Die Reinzucht.
a) Cladothrix dichotoma.
Es wurden von den gereinigten Faden geringe Mengen in Eprouvettcn
mit steriler 0,5 °/oo Fleischextraktlosung gebracht und in derselben so gut als
moglich verteilt. Von dieser Suspension wurden in einer schwach alkalischen
4 , / 2 -proz. Fleischextraktgelatine, wie sie von H 6 f 1 i c h zuerst benutzt
wurde, Verdtinnungen nach Koch angelegt und eine groBe Anzahl von
Platten gegossen. Ein Toil der Platten wurde speziell auch in der Form von
Oberflachenkulturen angelegt, wobei die Suspensionen verschiedener Verdiin-
nung iiber Gelatineplatten obiger Zusammensetzung mittels eines zuvor steril
gemachten Zerstaubungsapparates verspruht wurden. Die typischen Cla¬
dothrix- Kolonien wurden zur Weiterztichtung verwendet. Ich brachte
sie in eine sterile Fleischextraktlosung und goB, als das Schwarmerstadium
eingetreten war, von dieser Kultur neuerdings Fleischextrakt-Gelatineplatten.
Auf diesen hatten sich nur einheitliche Cladothrix - Kolonien entwickelt,
von welchen einige als Ausgangsmaterial fur die weiteren Untersuchungen
dienten.
b)Sphaerotilus natans.
Die Ausfiihrung der Reinzucht erfolgte bei diesem Organismus genau in der
gleichen Weise wie bei Cladothrix, nur war die Reinzucht hier ungleieh
schwieriger durchfiihrbar, da das Rohmaterial, wie bereits erw&hnt, bedeutend
mehr Fremdorganismen, zumeist zoogloeenartiger Natur, enthielt als das der
Cladothrix - Kultur. Es trat namentlich jene Bakterienart auf, welch e
unter dem Namen Zoogloea ramigera bekannt und dadurch charak-
terisiert ist, daB sie in dichten Massen hirschgeweihartige Coenobien bildet.
Dieselbe ist noch nicht genauer besehrieben bzw. untersucht worden und wird
bekanntlich (Z o p f) in nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu Sphaero-
tilus natans gebracht. Ich kann auf Grand meiner Untersuchungs-
ergebnisse sagen, daB beide Organismen absolut nicht verwandt sind, geschw'eige
denn als Entwicklungsstufen eines und desselben Organismus erscheinen.
Bei meinen Isolierungsversuehen des Sphaerotilus auf Gelatine-
platten kam diese Zoogloee sehr haufig zur Entwicklung. Sie bildet, makrosko-
pisch betrachtet, sehr oft Kolonien aus, welche eine langgestreckte Fadenform
aufweisen, wie sie in dieser charakteristischen Gestalt auch Sphaerotilus
hervorbringt, namentlich dann, wenn mehrere iSngere nebeneinander liegende
Sphaerotilus- Faden in die Gelatine eingebettet wurden; aber schon die
Verwendung etwas starkerer Systeme laBt einen ganz verschiedenen Aufbau
der Kolonien erkennen. Wahrend die Sphaerotilus - Kolonie die ein-
zelnen Faden, deutlieh sichtbar, erkennen laBt, zeigen sich hier langgestreckte
zoogloeenartige Anhaufungen, welche in Fleischextraktwasser ubertragen, das
Substrat in auBerst kurzer Zeit (nach wenigen Stunden) triiben, nie Faden¬
form annehmen, sondern sich nach und nach zu schleimigen Massen haufen.
Werden aus diesen Kulturen wieder Platten gegossen, so tritt neuerdings die
beschriebene charakteristischc Kolonienbildung auf, welche, in Fleischextrakt-
lcisungen ubertragen, sich genau wie das erste Mai verhalt.
An dieser Stelle sei noch mitgeteilt, daB ich auch die von Linde (4)
fiir Cladothrix empfohlene und gleich spjiter zu beschreibende Methode,
bei welcher statt Gelatine Agar als Isoliermedium benutzt wurde, ausgefiiiirt
babe, aber zu keinem giinstigen Resultat gekommen bin. Linde auBerte
sich iil»er die Verwendung der H o f 1 i c h schen Gelatine fiir seine C1 a d o -
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Vergleiohende Unterauchungen fiber Sphaerotilus natans (Kfitzing) etc. 533
thrixkultur sehr abfallig und sagt, dab alle seine Versuche und Be-
muhungen bei Benutzung dieses Nahrbodens fehlschlugen, selbst bei Verwen-
dung hoher prozentiger Gelatinen (50—70 : 1000), da die Fremdorganismen,
welche als Begleiter seiner Cladothrix auftraten, diese Nahrsubstrate
uberaus rasch verfliissigten, so dab eine Isolierung der Fadenbakterie unmog-
lich war. Diese ungiinstigen Resultate waren jedenfalls durch die eigentiim-
liche Zusammensetzung der Flora, welche sich neben der Cladothrix
entwickelt hatte, bedingt, indem dieselbe wahrschcinlich aus groBeren Mengen
raschwiichsiger und mit proteolytischen Enzymen von hohem Wirkungswert
ausgestatteten Bakterienarten bestand. Solche Organismen fanden sich in
meinen Cladothrix - Rohkulturen in bedeutend geringerer Zahl vor und
war infolgedessen die Reinkultur dieses Pilzes nicht besonders schwierig,
jedenfalls weitaus leichter als die des Sphaerotilus durchfuhrbar.
Linde empfiehlt statt Gelatine eine 1-proz. Agarlosung, welche y 2 a / m
Fleischextrakt enthalt und bereits von Schikorra verwendet wurde;
er fand, dab auch auf diesem Nahrboden anfanglich, wahrend der Entwick-
lung der Cladothrix -Faden, Fremdorganismen auftraten, dab das
Wachstum derselben aber bald aufhorte. Er konnte beobachten, dab sich
spater nur mehr ein Wachstum von Cladothrix bemerkbar machte
und diese gewissermaben aus dem Hof der Verunreinigungen herauswuchs,
und zwar derart weit, dab sie ohne Gefahr: die Verunreinigungen zu beruhren,
abgeimpft werden konnte. Da anfanglich bei meinen Versuchen die Reinzucht
von Sphaerotilus so viele Schwierigkeiten bot, so versuchte ich auch
dieses Verfahren von Linde, kam aber, wie bereits gesagt, zu keinem giin-
stigen Resultate. Die Sphaerotilus -Faden entwickelten sich zwar
ganz entsprechend, doch weitaus besser wuchsen die Fremdorganismen,
welche schon weite wolkige Triibungen an Stellen des Nahrbodens hervor-
gerufen hatten, an welchen die Sphaerotilus - Vegetation noch gar nicht
angekommen war. Auch bei dieser Methode diirfte es sehr von der Art der
Fremdorganismen abhangen, ob sie giinstigere oder ungttnstigere Resultate
liefert, bzw. leichter oder schwerer ausfiihrbar ist.
1. Morphologic der Reinkulturen.
In einer Peptonglukosefleischextraktlosung, welche sich ganz besonders
gut zur Aufzucht beider Pilze eignete und die folgende Zusammensetzung hatte:
2,5g Pepton, 2,5g Glukose, 0,5g Fleischextrakt auf 1000 ccm destilliertesWasser,
ergaben sich fur die Breite der CladothrixfSden 1%—2 y 2 [l (die
meisten Faden hatten eine Breite von 2 jx), fUr die der Sphaerotilus-
Faden 2—3 p. Die Sphaerotilus - Faden erwiesen sich in der Regel
kraftiger. Die Breite der Scheide bei einem entsprechend gefarbten Praparate
(s. nachfolgend) betrug 0,3—0,5 p,, die Scheidenbreite bei Sphaerotilus
0,3—0,5 [i. Die Teilzellen waren bei Cladothrix durchschnittlich 3 p.
lang, 2 p, breit, bei Sphaerotilus 4—5 ix lang, 2 (x breit. Die Enden der
Teilzellen zeigten sowohl bei Cladothrix wie bei Sphaerotilus
eine Abrundung. Die Lange der Schwarmer betrug bei Cladothrix
2—4 (x, bei Sphaerotilus 3—6 (x. Die Dimensionen sind demnach bei
Sphaerotilus durchschnittlich bedeutender. Nach Linde sind die
einzelnen Cladothrix - Zellen etwa 2— 2V 2 p, breit und 3—5 mal so lang.
Ich konnte bei meiner Kultur keinen so grofien Unterschied zwischen Breite
und Lange wahrnehmen, jedoch stimme ich Linde vollkommen bei, daB
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534
Heinrich Zikes,
die GroBe der Zellen sehr von den Ernahrungsbedingungen und dem Ent-
wicklungsstadium der einzelnen Organismen abh&ngig ist.
H bf 1 ich fand die Stabchen 1—2,5 {j. breit, 3—8p. lang und beschreibt sie
als am Pole abgerundete Zellen. Ich konnte in tlbereinstimmung mit H 6 f 1 i c h
konstatieren, daB oft im Verbande der einzelnen Zellen Abplattungen der Enden
auftreten und daB dieselben hie und da auch nicht dicht gedrangt aneinander
liegen, sondern in der Scheide durch bald groBere bald kleinere ZwischenrSume
voneinander getrennt sind. Die gleiche Beobachtung konnte ich iibrigens
auch bei den Zellverbanden von Sphaerotilus machen. Involutions-
stadien, wie sie in ein Monat und dariiber alten Kulturqn von B ti 8 g e n und
Linde beobachtet wurden, und die sich in Form keuliger Anschwellungen
kundgaben, sah ich ebenfalls sowohl beiCladothrix wie beiSphaero-
t i 1 u s. Ganz jugendliche Faden beider Pilze sind noch ziemlich hyalin und
nicht granuliert. Sehr bald treten aber Granulationen auf, welche Bildungen
bekanntlich Z o p f zu der Ansicht verleiteten, daB Cladothrix auch
Mikrokokken ausbilden konne und hieraus auf einen weitgehenden Pleomor-
phismus dieses Pilzes schloB, weshalb er unter Berucksichtigung weiterer
Beobachtungen 5 Bildungsformen desselben: die Mikrokokken und StSbehen-
form, die L e p t o t h r i x - Form, die eigentliche C1 a d o t h r i x - Form
und die Vibrio- und Spirillenform unterschied. Diese Aufstellung wurde
aber bereits von Winogradsky(6) angegriffen und von Hof 1 ich (2)
dahin berichtigt, daB dieser Pilz nur in Faden- und Stabchenform auf¬
treten, dagegen die Spirillen-, Vibrio- und Mikrokokkenform nicht
ausbilden kann.
Die kugeligen Granulationen in den Cladothrix - Faden wurden von
B ii s g e n und C i c n k o w s k i (7) als Reservestoffsubstanzen angesprochen.
E11 i s (8) hat sie dann teils als Fett, teils als Glykogen zu identifizieren ver-
sucht. Linde konnte durch entsprechende Farbungen Fett nachweisen,
aber nicht Glykogen. Dagegen ist er der Ansicht, daB Volutin in den Clado¬
thrix -Zellen vorhanden sei.
Der Fettnachweis gelang auch mir sowohl bei Sphaerotilus wie
bei Cladothrix leicht, einerseits mit Sudan III, andererseits mit frisch
bereiteter Alkannalosung.
Was die Glykogenbildung anlangt, so kam ich zu folgenden Resultaten:
Behandelt man die Faden mit starker Jodjodkaliumlbsung, so treten in
beiden Pilzen entweder kugelformige, braungefarbte Komchen auf Oder die
Zellen erscheinen im Ganzen braun tingiert, wobei auch die Scheiden sehr
deutlich zu sehen sind. Die Braunfarbung kann auf einen Fettgehalt oder
einen Glykogengehalt zuriickgefUhrt werden. Da die Zellen, bzw. Faden
Fettgranula enthalten, war es notwendig, dieselben zu entfemen. Die Faden
wurden daher 2—3 mal mit Atlier behandelt, dann mit Wasser ausgewaschen,
schlieBlich in die Jodlosung eingelegt. Es trat bei Cladothrix nur eine
Gelbfarbung der Faden auf, bei Sphaerotilus erwiesen sich aber ein-
zelne Teile der in den Faden liegenden Zellen braun gefarbt, ja selbst einzelne
freiliegende Zellen (Schwarmer) zeigten die gleiche Erscheinung. Aus diesen
Versuchen kann, glaube ich, geschlossen werden, daB Sphaerotilus unter
gewissen Bedingungen (Kohlehydratnabrung) geringe Mengen von Glykogen
zu speichern vermag, wahrend dies Cladothrix nicht moglich zu sein
scheint. Auch Linde fand bei Cladothrix kein Glykogen.
Beziiglich der Volutinbildung scheint bei den beiden Pilzen das umge-
kehrte Verhiiltnis zu bestehen. Cladothrix diirfte Volutin enthalten.
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Vergleichende Untersuchungen fiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 535
wie auch Linde nachzuweisen imstande war, w&hrend Sphaerotilus
keine Volutinreaktion erkennen l&Bt. Behandelt man nach A. M e y e r ein
Sphaerotilus - Praparat durch ca. 5 Minuten mit einer 1-proz. Methylen-
blaulosung und unterzieht es einer kurzen Nachbehandlung mit 1-proz.
Schwefelsaure, so laBt sich das Praparat vollst&ndig entfarben, fiihrt man die
gleichen Operationen mit Cladothrix aus, so treten intensiv blauge-
farbte Kfimchcn auf, welche dann noch weiter nach L i n d e s Ausfiihrungen
(s. dessen Arbeit) identifiziert werden konnen. Linde halt das Volutin
bei Cladothrix fur einen iiberaus typischen Bestandteil der Zelle und
sieht es als Reservestoff an. Er fand es in alien Entwicklungsstadien des
Pilzes, selbst in jugendlichen Schw&rmemfehlte es nicht. Auch die Grimm-
sche Doppelfarbung mit Sudan III und Mcthylenblau und Nachbehandlung
mit 1-proz. Schwefels&ure gelang mir nur bei Cladothrix, nicht aber bei
Sphaerotilus. Bei ersterer traten groBere, rotgef&rbte (Fettkorper)
und vereinzelt kleine, blaugefarbte Korperchen (Volutin) auf, bei letzterem
konnten nur rotgefarbte Granula (Fettkorper) wahrgenommen werden.
Die Scheide.
Wie bereits erwahnt, erscheint der Durchmesser der Scheide bei beiden
Pilzen so ziemlich gleich dimensioniert. Sie ist an Slteren Faden etwas breiter
als an jiingeren und nimmt daher bei fortschreitendem Alter an Machtigkeit
allmahlich zu. Man sieht dies sehr gut an Farbpraparaten, welche vorgebeizt,
z. B. mit der L 6 f f 1 e r schen Eisentannatbeize vorbehandelt wurden. Die
Endzellen eines Fadens, also die jiingsten Zellen, nehmen hier, ebenso wie
freigcwordene Schwarmer denFarbstoff (Gentianaviolett) sehr gut auf, wahrend
die tiefer sitzenden alteren Zellen trotz Benutzung sehr kraftig tingierender
Farbstoffe oft ganz ungefarbt bleiben. Wahrend die gefarbten Zellen einen
intensiv violettblauen P'arbenton annehmen, erscheint die Zellhaut r o s a ge-
farbt.
Man kann bei beiden Pilzen eine weitere differente Farbung von Zellen
und Scheide ausfiihren, wenn man die Praparate zuerst mit einer normalen
Methvlenblaulosung behandelt und dann mit einer 0,1 proz. Eosinlosung
nachfarbt. Die Zellen bzw. Granulationen derselben farben sich schwach blau,
die Scheiden rosa. Kapselfarbungen nach Friedlander oder J o h n e
lieferten negative Resultate, hingegen hatten eine Vorbehandlung mit 1-proz.
Essigsaure und darauffolgende Farbung in kochender Saffraninlosung einen
nicht ganz unbefriedigenden Erfolg. Die Hiille beider Pilze laBt sich nach dem
Gesagten nur schwer farben und fielen alle weiteren Versuche, die ich aus-
fiihrte, negativ aus.
Fiir Cladothrix gibt Linde an, daB keine Farbungen der Hiille ein-
traten bei Behandlung mit Jodwasser, Jodjodkaliunilosung, Chlorzinkjodlosung.
Ebensowenig gelang ilim eine intcnsivere Farbung mit Mcthylenblau, Methvl-
violett und Gentianaviolett. Besser fielen jene Farbungen aus, bei welchen er
den Farbstoff nach scharfem Antrocknen der Praparate am Deckglas oder nacli
vorherigem Beizen mit Tanninlosung zur Einwirkung brachte. Auch H o f -
1 i c h erhielt bei letzterer Methode — er verwendete ein Bad aus 30 ccm
konz. w r asseriger Tanninlosung (20 : 80) und 10 ccm Eiscnchlorid (1 : 20) —
entsprechende Resultate. Er bekarn die Stabchen deutlich blau, die Hiilh?
entsprechend rot bis rosa gefarbt.
Ich habe weitere, und zwar einfache, direkte Farbungen nur an der
Sphaerotilus - Kultur versucht, da liber das Verhalten dieser Bak-
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536
Heinrich Zikes,
terienart zu Farbstoffen so gut wie gar nichts bekannt war. Man kann
sagen, daB dieser Pilz im allgemeinen auch direkt schwer farbhar ist.
Die folgenden Angaben beziehen sich auf Normallosungen des betreffen-
den Farbstoffes bei einer Einwirkungsdauer von 2 Minuten, gegeniiber den
fixierten Praparaten, welche den Fleischextraktkulturen entnommen wurden.
Saffranin, Neutralrot, Jodgrttn, Malachitgriin, Vesuvin farben auBerst schwach,
Brillantgriin, wassrige Fuchsinlosung, Thionin, Methylenblau etwas kraftiger,
dagegen lieferten E h r 1 i c h’sches Gentianaviolettanilinwasser und Z i e h 1 -
sche Losung sehr gute Bilder, erzielten daher griindliche Durchfarbung der
Faden bis in das Innere der Zellen.
Weiter sei noch mitgeteilt, daB sich die beiden Organismenarten nach
Gram vollstandig entf&rben lassen, demnach also gramnegativ sind.
Linde hat in seiner Arbeit auch versucht, der Chemie der Scheide etwas
n&her zu treten und hat demzufolge eine groBere Anzahl von Versuchen ange-
stellt. Er fand sie loslich in konz. Schwefels&ure, langsamer loslich als die
Membrane der St&bchen in 50 Proz. Schwefelsaure. Unloslich erwies sich die
Scheide in 5-proz. Schwefelsaure, in Kalilauge bis zu 60 Proz. und in Kupfer-
oxydammoniak. Wurden die Scheiden etwa 15 Minuten in 60 Proz. Kalilauge
auf 170° erhitzt, so war nach Behandlung mit Jodjodkalium und darauffol-
gendem Auswaschen mit 1-proz. Schwefelsaure eine deutliche Blaufarbung
der Scheiden zu beobachten. Linde schloB hieraus, daB in der Scheide
der Cladothrix Hemizellulosen vorhanden sind. Ich fiihrte letzteren
Versuch, und zwar bei beiden Pilzen, gleichfalls aus, nur lieB ich die Kalilauge
(60 Proz.) in der Kalte durch 24 Stunden einwirken. Ich konnte bei beiden
Organismenarten eine schwache Blaufarbung der Httllen wahrnehmen und
glaube daher, bei beiden eine gewisse Menge von Hemizellulosen in der Httlle
annehmen zu dttrfen.
Haftkissen.
Die Faden beider Pilze setzen sich mittels Haftkissen fest.
Ich konnte diese Bildungen am besten in Tuschpraparaten beobachten.
Die hierzu notigen Objekte erhielt ich in der von B ii s g e n und Linde
beschriebenen Weise, daB ich Kulturen der beiden Pilze in breiteren Eprou-
vetten anstellte und auf der Oberflache der Flussigkeit Deckglaschen, welche
am Rande eingefettet waren, schwimmen lieB. Schwarmer siedelten sich bald
an denselben an. Die Giaschen wurden hierauf herausgehoben und mittels
Tusche mikroskopiert. Die Haftkissen stellten bei beiden Pilzen halbkugelige
Anschwellungen dar, welche das Ende des Fadens umgeben, aber an der Peri¬
pherie noch weiter in eine ganz hyaline undifferenzierte Schleimmasse einge-
bettet sind. Sie erscheinen nicht an alien Faden gleich dimensioniert, sondem
sind bald groBer, bald kleiner. Bei Dunkelfeldbeleuchtung stellen sie sich als
deutlich erkennbare, glockenformige Gebilde dar, zeigen also hier eine ganz
andere Gestalt als bei gewohnlicher mikroskopischer Betrachtung. Welchen
Zweck diese eigentiimliche Glockenform haben soli, maBe ich mir nicht an,
zu entscheiden. Vielleicht dient sie dazu, daB ein so geformtes Haftkissen durch
Luft- bzw. Wasserdruck besser an die Unterlage angepreBt werden kann und
der entstehende Faden dadurch fester haftet. Auch die Plattenkulturen auf
Agar wiesen, inerkwiirdigerweise, solche Haftkissenbildungen auf. Ich erklare
mir hier dieses Phanomen in der Weise, daB sich cinzelne Schwarmer im
Kondenswasser an der Oberflache des Nahrbodens verbreiten, dann an irgend-
ciner Stclle am festen Nahrboden FuB fassen und hier ein Haftkissen aus-
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Vergleichende Untersuchungen fiber Sphaerotilus natans (Kfitzing) etc. 537
bilden. Man sieht diese eigenttimlichen, der Befestigung dienenden Organe
bei direkter Betrachtung der Platte mit etwas starkeren Systemen sehr haufig.
Die Verzweigung, Pseudodichotomie, Pseudoramifikation.
Die pseudodichotome Verzweigung der Cladothrix, welche bereits
von C o h n (9) beschrieben wurde, ist fttr diesen Organismus eine hochst
typische Eigentttmlichkeit. Wie Linde, so fand auch ich dieselbe in zwei
Modifikationen an meinem C1 a d o t h r i x- Stamm; entweder scheint der
Seitenfaden an dem Hauptfaden nur angewachsen. In diesem h&ufigeren
Falle, glaube ich, wurde ein StUbchen ganz aus dem Coenobium herausgedriickt,
seine SchleimhUlle fusionierte dann mit der Scheide des Hauptfadens und es
entstand bei fortschreitender Teilung desselben der Seitenfaden. Dieser wachst
entweder nur nach einer Richtung oder, was haufiger geschieht, er dehnt sich
nach beiden Richtungen aus, gewohnlich jedoch so, daB sein Wachstum nach
der einen Seite bald sistiert wird. Es kommt dann zu den bekannten x-formi-
gen Bildungen. Seltener treten aber auch direkte Gabelungen auf. In diesem
Falle wurde ein Stabchen aus dem Verbande nur abgebogen und nicht voll-
standig herausgedrtickt.
Ellis deutet den ersten Fall dahin, daB Schwarmer sich an den Mutter-
faden ansetzen, Schleimhiillen bilden, welche mit der Scheide des Mutterfadens
zusammenwachsen und dadurch bei weitererVermehrung Seitenfaden entstehen.
Der gleichen Ansicht ist auch Linde. Cienkowski sucht die erste Art
der Angliederung von Seitenfaden als unechte (Pseudoramifikation), die
Gabelung als echte Verzweigung (Ramifikation) zu erklaren. Bei meiner
Cladothrixkultur fand ich Pseudoramifikation auBerordentlich
haufig, bei meinem Sphaerotilus - Stamm konnte ich sie nicht beobach-
ten, dagegen sah ich hier, aber wohl auBerst selten, die zweite Art, die Gabe¬
lung, zur Ausbildung kommen. M e z (10) teilt mit, daB er eine „UbergroBe“
Zahl von Sphaerotilus -Proben untersucht habe, aber sich noch nicht
mit Sicherheit dariiber auBern konne, ob dieser Pilz Verastelungen bilde.
Andere glauben auch bei diesem Pilze eine Art Pseudodichotomie gesehen zu
haben, sprechen sich jedoch hierUber nicht naher aus. M i g u 1 a (11) ist
der Ansicht, daB Sphaerotilus keine dichotome Verzweigung ausbilde,
aber innerhalb der Scheide mehrere nebeneinander liegende Zellreihen hervor-
oringe. Er schreibt: „Bei einer der C1 a d o t h r i x verwandten Art, Sphae¬
rotilus natans, liegen die Verhaltnisse etwas anders. Hier bleibt die
Scheide viel elastischer und die Zone, in welcher eine Loslosung der Zellen vor
sich geht, ist viel weniger resistent, so daB es zu keinem ZerreiBen der Scheide
kommt. Dieselbe erweitert sich vielmehr bei einer infolge des Wachstums
der Zellen eintretenden Spannung oft so bedeutend, daB die Zellfadcn zwar
innerhalb der Scheide brechen und nebeneinander heranwachsen, aber eine
Astbildung nicht stattfindet.“ —
Nach meinen Untersuchungen an der Sphaerotilus - Reinkultur
muB ich nun sagen, daB ich derartige Bildungen niemals, selbst bei ganz alten
Kulturen, wo die Kulturflussigkeit fast vollstandig mit Pilzrasen erfiillt war,
gesehen habe. Es lagen wohl oft zahlreiche Faden dicht nebeneinander, stets
lieB sich aber nach einer der frtther angegebenen Scheidenfarbungen erkennen,
daB jeder einzelne Faden seine besondere SchleimhUlle bzw. Scheide besafi.
Begeifielung.
Z o p f war es zuerst, welcher bei Cladothrix dichotoma eine
Fortpflanzung durch bewegliche Teilzellen beobachtete, die an dem oberen
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538
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Ende des Fadens, wo die Schleimhiille stets sehr dtinn ist, durch den Druck
der sich im Verband desselben einschiebenden neuen Zellen herausgepreBt
werden. Aucb nach Biisgen erfolgt die Bildung derselben stets an den
Fadenenden, welche fast scheidenlos sind, „da sich die Scheide an dieser Stelle
durch Verquellung aufgelost hat.“ — Biisgen spricht sich weiter uber die
Abtrennung der Schwarmer folgendermaBen aus: „Eine Kette mehrerer end-
standiger Stabchen Oder ein einzelnes terminales StSbchen ger&t in schwingende
Bewegung, welche zeitweise so rasch werden kann, dab man an Stelle derselben
nur noch Wirbel wahrnimmt, worauf sich die einzelnen Schw&rmer voneinander
trennen und ein Sonderdasein fuhren.“
In diesen Schwarmem glaubte H o f 1 i c h Sporenbildung gesehen zu
haben und bezeichnet sie als Zoosporen. E i d a m (12) wollte sogar eine Aus-
keimung derselben beobachtet haben. Er schreibt: „Das sonst durchaus
homogene Proto plasma sondert sich in uberaus zahlreiche kleine und kugel-
runde Partien, welche in scharfer Begrenzung und stark lichtbrechend in jeder
einzelnen Zelle zu sehen sind. Jede einzelne Zelle hat sich in ein Sporangium
verwandelt und eine Anzahl von kleinen, runden Sporen ausgebildet. Diese
letzteren nehmen mit fortschreitender Keife rote, zuletzt braunliche Farbe
an, wobei gleichzeitig die Membrane des Sporangiums mehr und mehr in
Schleim sich verwandelt. Die Sporen keimen sehr bald, und zwar in Gestalt
eines dlinnen zarten Fadens aus.“ Dagegen konnten Migula, Ellis
und Linde niemals sporenartige Gebilde, geschweige denn eine Auskeimung
derselben, wahrnehmen. Auchichkonnteweder beiCladothrix, noch bei
Sphaerotilus derartige Bildungen sehen.
Die Sporenfarbung nach M 611 e r und anderen liefi zwar gewisse
Inhaltskorper nach erfolgter Farbung bzw. Entfarbung stark tingiert er-
scheinen, jedoch waren dies nur Granula fettartiger Natur. Auskeimung
dieser Gebilde nach Art anderer Bakteriensporen lieB sich weder bei C 1 a -
dothrix noch bei Sphaerotilus beobachten. Was nun die Fort-
pflanzung der Cladothrix anlangt, kann ich mich ganz den Ausfuhrungen
Linde s anschlieBen. Ich fand eine Vermehrung dieses Pilzes nur durch
Schwarmer, einzelnen beweglichen Zellen, oder durch Fragmentation kurzer,
bewegungsloser Fadenstticke, welche aus mehreren Teilorganismen bestanden.
Die GeiBelfarbungsmethode vonL 6 f f 1 e r ergabbeimeinemCladothrix-
Stainme eine subpolare lophothriche BegeiBelung, und zwar fand ich durch-
schnittlich 3—6 GeiBeln. Der erste Entdecker der Bewegungsorgane bei C 1 a -
dothrix, Fischer (13), gibt in seiner Arbeit als Durchschnittszahl
8—12 GeiBeln an, wall rend H 6 f 1 i c h bis zu 8 GeiBeln beobachtete. Linde
teilt mit, daB er etwadie gleiche Anzahl von GeiBeln gefunden habe; seinen
Zeichnungen nach zu schlicfien, hat er oft auch weniger GeiBeln gesehen.
Fiir die Art Cladothrix dichotoma scheint demnach eine
lophothriche BegeiBelung die Regel zu sein.
Uber die BegeiBelung bei Sphaerotilus habe ich der Literatur
(Migula, F u h r m an n u. a.) nur ganz allgemeine Mitteilungen entnehmen
konnen; alien ist aber gemeinsam, daB auch Sphaerotilus ein subpolar
inseriertes GeiBelbuschel ausbilden soli.
Ich kann, auf meinenUntersuchungen fuBend, sagen, daB dieFortpflanzung
durch Schwarmer, welche die Enden der Faden verlassen, oder durch direkte
Abscliniirung der Enden, welche unbeweglich sind, auch bei diesem Pilze die
gleiche ivie bei Cladothrix ist. Die subpolare Insertion der BegeiBelung
ist auch dieselbe, jedoch ergibt sich ein durchgrcifender und wesentlicher
Unterschied in der Z a h 1 der GeiBeln.
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Vergleichende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 539
Bei Sphaerotilus habe ich in den weitaus meisten Fallen — es
wurden zahlreiche GeiBelpraparate angefertigt — fast ausnahmslos nur
eine GeiBel beobachtet, welche zumeist knapp oberhalb eines Poles
entsprang. Die Form derselben war in der Regel nicht kurzwellig, sondern
zumeist unregelm&fiig gebogen. Die Sphaerotilus - GeiBel hat demnach
die gleiche Gestalt, wie sie F i s c h e r auch fur die einzelne Cladothrix-
GeiBel angibt. Ahnlich wie imCladothrix - Praparat, findet man auch hier
die Schwarmer zumeist den Faden anliegend, seltener einzeln und frei im
Praparate verteilt. Die kunstlichen Kulturen sowohl von Sphaerotilus
wie Cladothrix bringen, soweit ich sie beobachten konnte, verhaltnis-
maBig wenige bewegliche Schwarmer zur Entwicklung, namentlich
zu Anfang der Kultivierung. Am h&ufigsten sah ich sie noch in den Gelatine-
kulturen. Auch Linde fand sie bei C1 a d o t h x i x hier h&ufiger als in
anderen N&hrsubstraten.
Kernbildung.
Mit der Kemfrage bei Cladothrix hat sich zuerst Fischer beschaf-
tigt, jedoch ist derselbe der Meinung, daB diese Bakterienart keine echten
Kerne enthalte. Swellengrebel (14) sah bei Sphaerotilus diffuse
Chromatinverteilung in Form von Chromatinnetzen und zentralen Chromatin-
ansammlungen und glaubt, aus ahnlichen Anlagen bei Cladothrix auf
nahere verwandtschaftliche Beziehungen der beiden Pilze schlieBen zu konnen.
Wie aber Linde sehr richtig bemerkt, diirften bei den Farbungsversuchen
dieses Forschers andere Inhalt skorper, namlich Fett- und Volutingranula, die
Anwesenheit von Chromatinkomchen vorgetauscht haben. Er suchte daher,
bevor er an den Identifizierungnachweis der Kerne ging, diese Inhaltskorper
aus den Zellen herauszulosen. Zu diesem Zwecke entfernte er die Fettgranula
mittels Chloroform, die Volutinkomchen mittels eines Gemisches von Alkohol,
Glyzerin und Wasser (zu gleichen Teilen). Als Farbemittel benutzte er Eisen-
Hamatoxylin nach S i e b e n s Vorschrift und konnte nach entsprechender
Entfarbung eine groBere Anzahl distinkter Chromatinkorner (5—8) in den ein-
zelnen Zellen unterscheiden. Die meisten dieser Korperchen lagen nebenein-
ander an den Seitenwanden der Zellen und waren sehr haufig durch protoplas-
matische Faden verbunden, eine Erscheinung, welche auch G u i 11 i e r -
mond bei Bacillus mycoides beobachtete. Ich selbst habe mich
mit der Kemfrage weder bei Sphaerotilus, noch bei Cladothrix
beschaftigt und kann daher nur auf das Vorstehende verweisen. Jedenfalls
geht aus dem Gesagten hervor, daB es bisher nicht moglich war, weder bei
Sphaerotilus noch bei Cladothrix einen echten Kern nachzu-
weisen.
2. Ernahrungsphysiologisches.
a) Cladothrix dichotoma.
H 6 f 1 i c h war der erste, welcher bei diesem Pilze genauere ernahrungs-
physiologische Untersuchungen anstellte. Er fand, daB Cladothrix in
verdiinnter Fleischextraktlosung ( l / 2 g Fleisc-hextrakt auf 1 Liter Wasser) und
einer daraus dargestellten 4 1 / 2'P roz - neutralisierten Gi'latine gut gedeiht.
H o f 1 i c h betont, daB auf die Neutralisation der Gelatine ein besonderes Ge-
wicht zu legen sei, da in saurer Gelatine das Wachstum ein sehr retardiertes ist.
H o f 1 i c h hat diesem Pilze weiter eine groBere Anzahl gewohnlicher Bak-
teriennahrboden als Nahrung dargeboten, aber auf keinem Wachstum beobach¬
ten konnen. Er verwendete Nahrbouillon, XahrgeJatine (beide neutral, schwach
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540
Heinrich Zikes,
sauer und alkalisch), Nahragar, Glyzerinagar, fliissiges und erstarrtes
Blutserum vom Pferd, Rind und Schwein, Milch, Kartoffel, Kartoffelwasser,
Heuinfus, Strohinfus. In sterilem Leitungswasser dagegen fand er geringes
Wachstum. Anders lauten die Resultate L i n d e s. Er lUhrte seine Versuche
nicht in Eprouvetten, sondem mit groBeren Substanzmengen (100 ccm in
Erlenmeyer - Kolben) und bei der Optimaltemperatur, also einer Ther-
mostatentemperatur von 25° C durch. Als Ausgangsmaterial seiner ZUchtungen
dienten Kulturen in Fleischertraktlosungen, welche nie alter als 48 Stunden
waren.
Er benatzte einerseits Losungen von nicht genauer bestimmbarer Zu-
sammensetzung und fand gutesWachstum in einfacher, neutraler oder schwach
alkalischer Bouillon, ebenso in Heuinfus. Andererseits verwendete er Losun-
gen von bestimmter Zusammensetzung, und zwar als Grundlosung: 1 g KH*
P0 4 , 0,1 g CaCl 2 , 0,3 g MgS0 4 , 0,1 g NaCl, 0,01 Fe 2 Cl,, gelost in 1 Liter Wasser.
Bei nicht entsprechender Abstumpfung der Aziditat, welche durch das ver¬
wendete % saure Phosphat bedingt war, fand er bei Gegenwart von Aspara-
gin kein Wachstum, wohl aber bei entsprechender Neutralisation mittels Soda-
losung. Wurde das % saure Phosphat durch V 3 saures ersetzt, welches alkalisch
reagiert, erwies sich das Wachstum als ganz entsprechend. Besonders kraftig
fiel dasselbe aus, wenn dem Nahrboden noch eine bestimmte Kohlenstoff-
quelle, wie Glukose, Saccharose oder Glyzerin zugesetzt wurde. In einer weiteren
Versuchsreihe fand er auch KN0 3 , und Ammoniumsalze wie NH 4 C1, (NH 4 ) 3 P0 4 ,
(NH 4 ) 2 S0 4 als ganz entsprechende N-Quellen bei Gegenwart geringer Mengen
von Saccharose, Glyzerin, Mannit, Glukose und Galaktose. Dagegen erwiesen
sich hbher zusammengesetzte Kohlehydrate, wie Dextrin, Starke, Inulin,
Arabin und Zellulose als nicht assimilierbar. Unter den festen Nahrboden
benutzte er einen 1-proz. Fleischextraktagar und die H b f 1 i c h sche Gelatine
und fand auf beiden Nahrboden gutes Wachstum, jedoch gelang es ihm auf
einemvonSchikorra fiirSphaerotilus fluitanseigenskonstru-
ierten Nahrboden (15 g Agar, 10 g Pepton, 10 g Fleischextrakt, auf 1 Liter
Wasser) nur ein auBerst langsames Wachstum zu beobachten.
b)Sphaerotilus natans.
Bei diesem Pilze wurden bisher iiberhaupt noch keine ernahrungsphysio-
logischen Fragen studiert.
Was meine eigenen Versuche anlangt, so will ich mit der Schilderung des
Verhaltens beider Bakterienarten auf den gewbhnlichen Nahrboden beginnen:
Tabelle I.
Name des Niihrbodens I Temperatur 1 Cladothr. dich. ! Sphaer. natans
Nii hr gelatine . . .
Nahragar . . . .
Traubenzuckeragar
Nahrbouillon . . .
Peptonwasser . .
Milch.
Kartoffel.
Oelbe Riibe . . .
Heudekokt . . .
Hefewasser . . .
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18 *
25 °
25 °
25 °
2 ‘»°
25 °
kein Wachstum
gutes Wachstum
kein Wachstum
kein Wachstum
fast kein Wachstum
kein Wachstum
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Vergleichende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) eta 541
Wie aus vorliegender Tabelle hervorgeht, ergibt sich nur ein Unterschied
im Wachstum beider Pilze im Peptonwasser; Cladothrix w&chst daselbst
gut, Sphaerotilus kaum. In alien ubrigen Nfihrsubstraten war bei
beiden Pilzen weder in Eprouvetten noch in Erlenmeyer - Kolben mit
groBeren Nahrstoffmengen (Temp. 25° C) ein Wachstum zu beobachten.
Spezielle NahrbSden.
Fleischextraktwasser (0,5 : 1000).
Das Wachstum beider Pilze ist in dieser Losung ein ganz entsprechendes.
Die Pilze entwickeln kleine Flockchen, welche allmahlich zusammenwachsen
und spater eine dichte Decke an der Oberfl&che der Fliissigkcit bilden. Eine
Gelbfarbung der Kulturfliissigkeit tritt selbst in 2 Monate alten Kulturen
nicht ein.
0,5 °/ 00 Fleischextraktlosung unter Zusatz von 0,25 %
Pepton und 0,25 % d-G 1 u k o s e.
Diese Nahrldsung erwies sich fUr beide Pilze als ein ganz ausgezeichnetes
Nahrsubstrat. Das Wachstum war ein sehr iippiges; schon nach 24 Stunden
entwickelten sich zahlreiche Faden, zumeist an der Oberflache, die sich zu einer
dicken Decke vereinigten. Das Nahrsubstrat selbst klart sich nach einigen
Tagen und bleibt weiterhin vollstandig klar; nur ein geringer Teil der Faden
senkt sich zu Boden. Hierzu sei bemerkt, daB die Reinkulturen von Sphae¬
rotilus auch in starker verdiinnten Losungen, welche mit der fiinffachen
Wassermenge verdiinnt wurden, noch wuchs, w&hrend Cladothrix in
denselben nicht mehr oder nur schwach zu wachsen vermochte. Die gleichen
Beobachtungen habe ich, wie bereits erwahnt, auch schon an den Rohkulturen
machen konnen. Sph aerotilus scheint daher im allgemeinen anspruchs-
loser als Cladothrix bei der Aufnahme von Nahrstoffen zu sein.
An dieser Stelle sei erwahnt, daB ich meine Cladothrix - Kultur auch
zur Priifung der Winogradsky schen Hypothese, daB Eisenbakterien
des Eisens bedingungslos bediirfen, verwendete, obwohl M o 1 i s c h (15)
in seinem bekannten Werke „Die Eisenbakterien” sagt, „daB Cladothrix
gerade nicht der geeignetste Organismus ist, diese Frage zu beantworten,
da er in jugendlichen Vegetationen verhaltnismaBig wenig Eisen speichert.”
M o 1 i s c h hat bekanntlich bei einzelnen Eisenbakterien, so bei C h 1 a -
mydothrix ochracea,die Ansicht Winogradsky s widerlegt,
daB dcm Plasma dieser Bakterien ein spezifisches Oxydationsvermogen fur
Eisenoxydulverbindungen zukomme und die Bakterien durch die Oxydation
derselben die zum Betriebc des Lebens notwendige Energie gewinnen, indem
er nachweisen konnte, daB man gewisse Spaltpilze dieser Gruppe, so C h 1 a -
mydothrix ochracea auch ganz gut in vollig eisenfreien Nahrlosun-
gen ziiehten konne, oder, daB diese Organismen bei Mangandarbietung viel
besser gedeihen als bei Eisenernahrung.
Weder Biisgen, noch H o f 1 i c h oder Linde haben ihre Cla¬
dothrix- Reinkulturen zur Priifung dieser Hypothese herangezogen, und
erschien es mir wichtig, dieser Frage naher zu treten.
Es wurden hierzu einerseits vollig chemisch reines Manganpepton, und
zwar die gleiche Marke, welche M o 1 i s c h fiir seine Versuche verwendete,
andererseits Pepton, welches von der Firma K a h 1 b a u m eigens als eisen-
frei hergestellt und von mir als nahezu eisenfrei erkannt wurde, benutzt.
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542
Heinrioh Zikes,
Als Losungsmittel diente destilliertes Wasser, welches dreimal aus einer
Platinretorte destilliert und in einem Glaskolben aus reinstem Jenenser Glas,
welches, wie garantiert, nur Spuren von Mg, Zn und Borsaure enthalten hatte,
aufgefangen worden war.
Als weitere Zusatze wurden vollstandig eisenfreies MgS0 4 und K 2 HP0 4
von der Firma Kahlbaum in Benutzung genommen, welche, um alien
Kautelen zu entsprechen, noch dreimal in Platinschalen umkristallisiert
wurden. Folgende Tabelle mag die erhaltenen Resultate wiedergeben:
Tabelle II.
Nahrsubstrat
Wachstum
100 g HgO, 0,125 g Pepton, nahezu Aschen- und Eisen-frei,
0,025 KjHP 0 4 . 0,1 MgS0 4 .
gutes Wachstum
100 g H s O, 0,125 g Manganpeptotu 0,025 K„HP0 4 , 0,1
MgS0 4 .‘.
sehr gutes Wachstum
100 g H,0, 0,125 g gewohnliches Pepton, 0,025 K 2 HP0 4 .
0,1 MgS0 4 .
sehr gutes Wachstum
Die Tabelle erweist, daB Cladothrix sich ganz gut der Beihe jener
Eisenorganismen angliedern laBt, welche einerseits in nahezu eisenfreien N&hr-
losungen zu wachsen vermogen, andererseits auch in manganhaltigen Nahr-
substraten in ganz Uppiger Weise gedeihen konnen.
Nach Mez (16) ist dieser Pilz iiberhaupt kein Eisensammler; auch
Ruttner (17) ist der Meinung, daB er nicht ganz mit Recht zu den Eisen-
bakterien gestellt wird. Lehmann und Neumann (18) erwfihnen,
daB er nur in geringen Mengen Eisen speichert. Nach M o 1 i s c h gehort er zu
den verbreitetsten Eisenbakterien, welche Eisen zumeist nur in sehr geringen
Mengen einlagert, dessen Faden aber nichtsdestoweniger im Alter infolge
sukzessiver starkerer Eiseneinlagerung zuweilen sogar eine braunliche Farbe
•annehmen konnen.
MaBgebend erscheint das Urteil des letzten Forschers, welcher sich wohl
unter alien Botanikem am intensivsten mit dem Studium der Eisenbakterien
beschaftigt und die Kenntnisse derselben und namentlich deren Physiologie
am weitesten gefordert hat.
Yerschiedene Stickstotfquellen.
Es wurden in Fleischextraktglukoselosungen, welche 0,5°Fleischextrakt,
0,25 Proz. d-Glukose enthielten, Pepton, bzw. Asparagin, KN0 3 und (NH 4 ) 2
S0 4 in Mengen von 0,25 Proz. zugesetzt. Die Versuche wurden bei 25° C sowohl
in Erlenmeyer - Kolben mit 100 ccm Flussigkeit als auch in Eprouvetten
durchgefuhrt.
Aus naehstehender Tabelle laBt sich ersehen, daB diePepton- undAsparagin-
nahrung beiden Pilzen zusagt, dagegen eignen sich Nitrate und Ammonium-
verbindungen (in der verwendeten Form) als N-Quellen nur fiir Clado¬
thrix. Sphaerotilus verinag dieselben nicht zu verwenden, sie schei-
nen im Gegenteil schadigend zu wirken.
Erwahnenswert ware noeh, daB sich die Sphaerotilus - Vegctatio-
nen boim Umsehiitteln leiehter in den Nalirsulistraten verteilen lieBen, als
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Vergleichende Untersuohungen fiber Sphaerotilus natans (Kfitzing) etc. 543
Tabelle IIL
Zusammen¬
Cladothrix dichotoma
Sphaerotilus natans
setzung des
Nahrbodens
Wachstumsbild
Mikroskopischer
Befund
Wachstumsbild
1 i
Mikroskopischer
Befund
A.
In Eprouvetten.
1. Pepton +
Grondlosung
| gutes Wachstum,
| besonders an der
Oberflache
i
pseudodichotome
Verzweigung
haufig, Faden
1— 2y 2 [l breit,
Schwarmer selten,
Enden der Faden
deutlich septiert
gutes Wachstum,
der Pilz wachst
auch an tieferen
Stellen der Kul-
turflussigkeit
ohne Verzweigung,
Schwarmer hau¬
fig, jedoch ohne
Bewegung,
durchschnittlich
breiter ala
Cladothrix
2. Asparagin
+
Grundlosung
wie bei Pepton
I
wie bei Pepton,
we nig
Schwarmer
wie bei Pepton,
gutes Wachstum
•
wie bei Pepton,
auBerst zahLreiche
Einzelzellen, aber
ohne Bewegung
3. KN0 3 +
Grundlosung
sehr gutes
Wachstum
sehr viele
Einzelzellen
kein Wachstum
. —
4. (NH 4 )*S0 4
+
Grundlosung
sehr gutes
Wachstum
Granulationen
tehr deutlich
sehr viele
Schwarmer
kein Wachstum
B. In
Erlenmeyerkolben.
1. Pepton +
Grundlosung
kraftiges Wachs¬
tum, besonders
an der Oberflache
wie in Eprou¬
vetten,
Schwarmer
seiten
kraftiges Wachs¬
tum, auch an tie¬
feren Stellen
wie in Eprou¬
vetten
2. Asparagin 1
Grundlosung
+
sehr gutes
Wachstum
i
wie in Eprou¬
vetten, wenig
Schwarmer j
gutes Wachstum
i
wie in Eprou¬
vetten
3. KN0 3 +
Grundlosung
sehr gutes
1 Wachstum
wie in Eprou¬
vetten, viele
Schwarmer,
zumeist ohne
| Bewegung
kein Wachstum
4. (NH 4 ) 2 SoJ sehr gutes
-j- Wachstum,
Grundlosung Granulationen
1 sehr deutlich
i
wie in Eprou¬
vetten, viele
Schwarmer,
1 zumeist ohne
Bewegung
j kein Wachstum
i
i
i
i
die Cladothrixkulturen, was gleichfalls fiir das Fehlen einer Ver-
astelung bei Sphaerotilus spricht. Weiter lieBen die Peptonkulturen
speziell von Sphaerotilus natans einen eigentumlichen Faulnis-
geruch erkennen, doch war es mir unmoglich, weder Schwefelwasserstoff noch
Indol, Merkaptan usw. in den Stoffwechselprodukten nachzuweisen.
Fleischextraktagar.
Die Zusammensetzung dieses Nahrsubstrates war die von Linde an-
gegebene (1 : 100 Agar in einer % %o Fleischextraktlosung — neutralisiert).
Beide Pilze wuchsen gut.
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544
Heinrich Zikes,
a) Plattenkulturen.
Die Kolonien von Cladothrix zeigen in der Mitte dichte AnhSufun-
gen von Faden; die Randfaden weisen oft spiralige Kriimmungen von ver-
schiedener Ausbildung auf und stehen weniger dicht nebeneinander als bei
Sphaerotilus. Auch finden sich zahlreiche Schw&rmer vor, von welchen
ein groBerer Teil Bewegung aufweist. Die Faden entwickeln sich auf der
Oberflache des Substrates und sind durchschnittlich etwas dtinner (1— iy 2 y.)
als die Sphaerotilus- Faden.
Die Kolonien von Sphaerotilus sind im allgemeinen den Clado¬
thrix- Kolonien ahnlich, nur erscheinen die Fadenbildungen dichter ge-
drangt und die Schwarmer zum groBen Teile unbeweglich. Die Faden sind
durchschnittlich 2 n breit.
b) Stichkulturen.
Cladothrix bildet im Stich scheinbar nur wolkige Triibungen —
die einzelnen Faden sind makroskopisch schwer zu sehen, dicselben erreichen
sehr bald eine betrachtliche Lange, breiten sich aber hauptsachlich nur knapp
an der Oberflache aus. In tieferen Schichten ist das Wachstum ein sehr gerin-
ges. Sphaerotilus wachst iippiger und noch im mittleren Teil des Stiches,
die Faden sind kiirzer, aber kraftiger als bei Cladothrix und deutlich
sichtbar.
Fleischextraktgelatine
(V 2 °/oo Fleischextrakt, 4 y 2 Proz. Gelatine — nach Hoflich neutralisiert).
a) Plattenkulturen.
St. Serkowski (19), welcher in dem Bau der Bakterienkolonien auf
Gelatine eine Grundlage fur eine neue Klassifikation der Bakterien gefunden
zu haben glaubt, teilt Cladothrix und Sphaerotilus dem
4. Typus „Corona radiata“ zu, welcher durch eine konzentrisch-strahlenformige
Kolonienbildung charakterisiert ist. Hoflich beschreibt dieselbe (bei
Cladothrix) folgendermaBen: „Die Kolonien zeigen bereits friihzeitig ini
Innern eine komige Beschaffenheit und nach auBen Faden. Sie nehmen an
Ausbreitung wenig zu und erreichen nur LinsengroBe. Die Mitte besteht haupt¬
sachlich aus ktirzeren Stabchen. Die peripheren Teile werden von Faden ge-
bildet, welche nach auBen zu geschlangelt sind, oft auch spiralig eingedreht
erscheinen. An der Peripherie kann man hie und da ein Platzen der Faden
wahrnehmen, wobei einzelne Glieder entweichen und es zur Tochterkolonien-
bildung wie bei Bakterium vulgare kommt. Diese Glieder verfliissigen die
Gelatine etwas rascher, zuvor verfliissigt die Gelatine sehr langsam. Eine Ver-
fliissigung des Nahrbodens im weiteren Umkreis der Kolonie findet nicht
statt.“ Auch Linde schlieBt sich dieser Beschreibung an.
Ich kann derselben nur beifiigen, daB auch mein Cladothrix-
Stamm die Gelatine sehr langsam, namentlich zu Anfang der Kultivierung,
verflussigte. An Klatsehpraparaten, welche ich von den Kolonien entnahm,
konnte ich ersehen, daB zahlreiche freigewordene Teilzellen dicht gedrangt
und zu mehreren Fadenreihen, nebeneinander liegend, zoogloeenartige Ver-
bande bildet.cn.
Die Sphaerotilus kolonien weisen ein dichteres Zentrum, gleichfalls
aus kurzen Fadenstiicken bestehend, auf, welches hier und da GelbfSrbung
erkennen liiBt; aber wesentlich verschieden von Cladothrix, was besonders
betont sein soil, ist, daB dieser Pilz den Nahrboden in sehr kurzer Zeit zu ver-
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Vergleichende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 545
fliissigen vermag. Schon nach 2—3 Tagen waren dicht besate Platten voll-
standig verfllissigt. Platten, welche in diffusem Tageslicht einige Tage standen
und etwas eingetrocknet waren, zeigten hier und da deutlich die Erscheinung
der Ringbildung (Hexenringbildung), wie sie schon lange bei Schimmelpilzen
beobachtet und von A. Hunk (20) und E. M o 1 z (21) in jiingster Zeit ge-
nauer studiert wurde. Sie kann auch hier als Pulsationswirkung des Einflusses
von Licht und Temperatur aufgefaBt werden und diirfte als Resultierende
ihren Ausdruck in einer wellenartigen Aufbauchung des Mycels linden, welche
durch die verschiedenartige Konsistenz der Gelatine wanrend Tag und Nacht
hervorgerufen wurde.
b) Stichkulturen.
Hof 1 ich fand, dab beiCladothrix nach einigen Tagen im ober-
sten Teile des Stiches eine schalenformige Verfliissigung beginnt und dieselbe
nur sehr langsam fortschreitet, was auch B ii s g e n bei seinen Stichkulturen
beobachtete. Die Gelatine nahm hierbei bei fortschreitender Verfliissigung
einen ockerartigen, zuweilen braunlichen bis rauchschwarzen Farbenton an.
Nach einem Monat ging die Verfliissigung nur bis zu einer Tiefe von 1—iy 2 cm
und erst nach mehreren Monaten war die Verfliissigung des gesamten Eprou-
vetteninhaltes erreicht. Das Mycel, welches immer tiefer einsank, befand sich
dann, fest zusammenhangend, am Boden des Kulturgefabes. Wahrend der
ersten Zeit der Entwicklung bildeten sich im oberen Teile des Stiches unter-
halb der verfliissigten Zone kurze haarartige Ansatze.
Meine Kulturen zeigten ein dieser Beschreibung gleiches Wachstum.
Die Verfliissigung begann schalenformig und ging allmahlich in eine zonenfor-
mige Verfliissigung iiber. Am oberen Teil des Stiches fand ich zahlreiche
Harchenbildungen, die nach unten zu bald abnahmen, jedoch konnte ich
keine Dunklerfarbung der Gelatine, selbst in mehrere Monate alten Kulturen,
wahniehmen, dagegen nahmen die Kultursedimente im verfliissigten Teile
einen schwachen gelben Farbenton an. Die Stichkultur von Sphaerotilus
zeigte ein wesentlich anderes Bild. Die Verfliissigung begann auch hier schalen¬
formig, ging aber bedeutend rascher vor sich und machte sich sehr bald langs
des Stiches eine strumpfformige Verfliissigung bemerkbar, die rasch an Um-
fang zunahm. Die Stichstelle war trotz Verfliissigung stets gut sichtbar,
zahlreiche Faden ragten um dieselbe fast bis zum Ende in die verfliissigte Ge¬
latine hinein. Spater zog sich der Stichfaden allmahlich zusammen und schlieB-
licli sah man am untersten Punkte der Stichstelle noch eine kleine Anhaufung
von sedimentierten Faden.
Auch bei diesem Pilze konnte ich keine wie immer geartete Farbstoff-
produktion wahmehmen. Bekanntlich gibt es in der freien Natur schwach
rosa gefarbte Varietaten (bei Sphaerotilus fluitans desgleichen;
M e z will auch intensiv rotgefarbte Rassen gesehen haben), welche man vor-
laufig unter dem Namen Sphaerotilus roseus(Zopf) zusammen-
gefaBt hat, jedoch sind dieselben mehr oder weniger von Sphaerotilus
n a t a n s verschieden und noch nicht genauer studiert worden.
Nach K o 1 k w i t z (22) werden sie unter Beriicksichtigung des Breiten-
durchmessers der Faden unterschieden. Der Farbstoff ist von Bachmann
(23) und Z o p f (5) eingehender studiert und als Eukarotin identifiziert
worden.
FaBt man das iiber die Gelatinekulturen beider Pilze Gesagte kurz zu¬
sammen, so kann man sagen:
Cladothrix verfliissigt die Gelatine autierst
Zwelte Abt. Bd. 43.
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546
Heinrich Zikes,
langsam. Die Verflttssigung beginnt schalenformig
und wird spater zonenformig. Sphaerotilus ver-
fliissigt die Gelatine rasch. Die Verfliissigung be¬
ginnt schalenformig und wird spater strumpfformig.
Bevor ich meine Betrachtungen iiber die Ernahrungsphysiologie der beiden
Pilze schlieBe, mochte ich noch einer interessanten Beobachtung Erwahnung
tun, welche M o 1 i s c h (24) gemacht hat. Diescr Forscher fand, daB C1 a d o -
thrix dichotoma neben verschiedenen anderen Pilzen (Bacillus
anthracis, Bacterium prodigiosum, Penicillium
glaucum, Mucor mucedo) befahigt ist, aus Indican Indigoblau
darzustellen.
3. Anspriiche an die Temperatur.
H 6 f 1 i c h gibt fiir C1 a d o t h r i x als Optimaltemperatur 25—30° an.
Linde beobachtete als giinstigste Temperatur 30—35° C. Bei dieser Tem¬
peratur gedeiht Cladothrix nach dessen Ansicht so iippig, daB man
bereits nach 2—3 Stunden makroskopisch einen deutlichen Fortschritt in der
Entwicklung beobachten kann. Selbst noch bei 37° konnte er ein schwaches
Wachstum Shnlich dem bei 20° beobachten. Das Maximum liogt nach Linde
zwischen 37—40°.
Fiir Sphaerotilus sind bis auf die Untersuchungen Schikor-
ras an Sphaerotilus fluitans nur Untersuchungen an Rohkulturen
bekannt. So erwahnt Kolkwitz, daB Sphaerotilus natans
im Freien besonders gut bei niederen Temperaturen gedeiht; er fand noch
kraftige Vegetationsbildungen bei 4°. S c h i k o r r a berichtet iiber seinen
Sphaerotilus fluitans, daB er selbst noch bei 1° wachst.
Was meine eigenen Beobachtungen anlangt, so mogen sie aus folgender
Tabelle ersehen werden:
Tabelle IV.
Tempe-
ratur
0,5 %o Fleischextrakt
i I
Cladothrix Sphaerotilus
0,25 % 0 Fleischextrakt
:
Cladothrix Sphaerotilus
0,125 °/ 00 Fleischextrakt
i
Cladothrix j Sphaerot.
i
39°
sehr schwachj
Wachstum
1
i
fast kein i
Wachstum
auOerst
schwaches
Wachstum
1 fast kein
Wachstum
kein
Wachstum
kein
| Wachstum
29°
sehr gutes
Wachstum
Optimum
gutes
Wachstum
sehr gates
Wachstum
zieml. gates
Wachstum
sehr gutes
Wachstum
j
zieml. gut.
Wachstum
|
25°
selir gutes
Wachstum
sehr gutes !
Wachstum
Optimum
gutes
Wachstum
selir gutes
Wachstum i
1 1
gates
Wachstum
i
selir gutes
Wachstum
15°
zieml. gutes
1 Wachstum
kraftiges
; Wachstum
i
—
i - !
—
—
12°
j sell lech tes
Wachstum
zieml. gates
Wachstum
—
—
1
i
8°
kein
Wachstum
1 zieml. gutes
Wachstum
—
i 1
i
5°
kein
Wachstum
sehr schwaeh.
Wachstum
—
1 “ I
—
—
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Vergleichende Untersuchungen fiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 547
Aus vorliegender Tabelle geht hervor, daB sicli die Temperaturanspriiche
beiderPilzeverschiedenverhalten.Cladothrix liebthohereTemperaturen,
Sphaerotilus tie fere. Zudem istSphaerotilus psychrotoleranter,
da sich sein Maximum wohl ungefahr auf gleicher Hohe halt wie das von
Cladothrix, er aber noch bei weit tieferen Temperaturen zu wachsen
vermag als Cladothrix.
Hieran anschlieBend ware noch zu erwahnen, daB E. Acosta (25) und
F. Grande Rossi in dem Wasser des Ventoflusses eine Cladothrix
gefunden haben, welche durch eine auffallende Widerstandskraft gegen hohe
Temperaturen und Desinfektionsmittel ausgezeichnet ist und die sie daher
Cladothrix invulnerabilis nannten. Auch K e d z i o r (26)
spricht von einer Cladothrix (aus dem Spreewasser), welche sich durch
Ertragung hoher Temperaturen auszeichnen soil. Beide Pilze diirften jedoch
Streptothricheen bzw. Actinomyces - Formen mit echter Verzweigung sein.
4. Anspriiche an das Licht.
H 6 f 1 i c h sagt in seiner Arbeit, daB der EinfluB des Lichtes auf Clado¬
thrix gleichgultig ist, und daB die Reinkultur sowohl im Lichte wie im
Dunkeln gleich iippig gedeiht. Direktes Sonnenlicht scheint weder Clado¬
thrix noch Sphaerotilus besonders zu schaden, was man ja oft an
den natiirlichen Standorten beider Pilze beobachten kann. Frei im Bach-
oder Teichwasser den Sonnenstrahlen ausgesetzt, entwickeln sich beide Pilze,
ilirer Veranlagung nach, ganz entsprechend. Dennoch kann man bei bestimm-
ten Versuchsanordnungen feinere Unterschiede wahrnehmen, je nachdem man
die Pilze dauernd im Dunkeln halt oder sie dem diffusenTageslicht aussetzt,wie
ich dies speziell bei Sphaerotilus heobachtet habe.
Ich brachte einerseits mehrere Eprouvetten roit frisch angestellten Kul-
turen in einer dickwandigen Pappschachtel unter, welche auBerdem innen mit
mattem schwarzen Papier ausgekleidet war, und lieB andererseits mehrere
Eprouvetten frei an einem Nordfenster stehen. Nach einigen Tagen hatten sich
die Dunkelkulturen viel kraftiger entwickelt als die im Lichte gestandenen.
Ich konnte aber noch weiter konstatieren, daB niclit allein das auffallende Licht,
sondern auch das reflektierte Licht bzw. die Farbe des Hintergrundes von
EinfluB auf das Wachstum ist.
Es wurden auf einem Holzbrett verscliiedene bald lichter bald dunkler
gefarbte Matt- und Glanzpapiere von grauem, gelbem und braunem Farbenton
befestigt, iiber denselben Eprouvetten mit frischen Sphaerotilus-
Iv u 11 u r e n fixiert und diese diffusem Tageslicht ausgesetzt. Das Wachs¬
tum erwies sich um so unglinstiger, je lichter und glanzender die Unterlage
l)zw. der Hintergrund war.
5. Sauerstoffbediirfnis.
Nach Hoflich ist Cladothrix obligat aerob; auch Linde gelang
es nicht, diesen Pilz unter LuftabschluB zum Wachsen zu bringen. Ebenso
■war es mir weder bei Cladothrix noch Sphaerotilus moglich, in
Kulturen, welche unter einer 20—30 cm hohen Paraffinschichte angelegt
wurden, irgendein Wachstum zu beobachten, desgleichen natiirlieh auch nicht
in Buchner - Rohren, aus welchen der Sauerstoff durch Pvrogalluss&ure
und Kalilauge bzw. durch wachsende Erbsenkeimlinge entfernt worden war.
Jedoch konnte ich bei letzterer Versuchsanstellung die Beobachtung machen,
daB die Pilze, falls man sie nicht zu lange der Anaerobiose aussetzte, sich wieder
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548
Heinrich Zikes,
erholten und unter dem WiedergenuB des Luftsauerstoffes ganz entsprechend
weiterwuchsen. Bemerkenswert ist ubrigens auch die Tatsache, welche B ti s -
gen feststelltc, daB Cladothrix bei Sauerst off mangel Involutions-
formen ausbildet, indem die Endzellen der Faden sehr unregelmaBige Formen
annehmen.
6. A n h a n g.
Das natfirliche Vorkommen von Cladothrix diehotoma und Sphaerotilns natans.
a) Cladothrix diehotoma (Cohnidonium).
Nach M e z kommt dieser Pilz in praktisch reinem wie in schwach
verunreinigtem Wasser vor. Dieser Forscher stellt 4 Stufen der Wasserver-
schmutzung auf und bezeichnet Sphaerotilus natans als Leitorganis-
mus fur die zweite, Cladothrix diehotoma fiirdie vierte Stufe.
Die zweite Stufe bezeichnet er als starke Wasserversehmutzung und charakte-
risiert dieselbe folgendermaBen:
„Das Wasser ist zwar nicht an Ort und Stelle faul, aber es geht in Glasem
aufbewahrt, rasch in Faulnis iiber!“ — Die 4. Stufe bezeichnet er als leiehte
Wasserverunreinigung und charakterisiert sie in der Weise, „daB das Wasser
sich physikalisch und chemiscb dem normalen Zustand nahert.“ M o 1 i s c h
sehreibt: „C 1 a d o t h r i x findet sich in Wassern, wo organische Substanzen
in Verwesung Ubergehen, allgemein verbreitet vor, so daB es Uberfllissig ist,
bestimmte Standorte anzufUhren. In WassergefaBen, in welchen Blatter,
Algen oder sonstige Pflanzen und Pflanzenteile faulen, tritt dieser gemeine
Wasserpilz alsbald als tlberzug oder in Form weiBer Flockchen auf, die vom
Wasserspiegel in das Wasser hineinhangen oder an den Innenwanden der Ge-
faBe befestigt erscheinen.“ Nach M i g u 1 a kommt Cladothrix sehr ver¬
breitet in Sumpfw&ssem zwischen faulenden Algen vor. R u 11 m a n n be-
richtet in L a f a r s Handbuch der technischen Mykologie, daB sich dieser Pilz
in stehenden oder flieBenden Gewassem einfindet, welche mehr oder weniger
reich an organischen Stoffen sind; er bildet zumeist 1—3 mm liohe festsitzende
Rasen, kommt aber auch in freischwimmenden Flockchen vor. K o 1 k w i t z
betont, daB er nie in so charakteristisch bedeutenden Mengen auftritt wie
Sphaerotilus, und faBt ihn als eine an reineren Abwasserstellen vor-
kommende Bakterienart auf. Auch S c h o r 1 e r (27) fand ihn nur in reineren
Abwassern neben Leptomitus, welcher bekanntlich in starker verunrei-
nigten Abwassern nicht vorzukommen vermag. SchlieBlich sei noth als
merkwiirdiges Vorkommen der Cladothrix auf ihre Anwesenheit in
Zuckersaften hingewiesen, wofiir die Beobachtungen von A. S c h 6 n e (28)
und von Kossowicz (27) sprechen.
Uberblickt man diese kurzen der Literatur entnommenen Angaben, so
kann man sagen, daB Cladothrix nur in reineren, weniger dureh organi¬
sche Stoffe erfiillten Abwassern gedeiht, also zumeist nur in solchen Wassern
wachst, in welchen entspreehende Vegetationsbedingungen fur Griinalgen ge-
wisser Art und andere Wasserpflanzen (Elodea canadensis) vorhan-
den sind. Sie findet sich in der Regel in kleineren Bestanden, zumeist in nicht
besonders in das Auge springenden kurzen Raschen vor.
b) Sphaerotilus natans.
tlber das Vorkommen von Sphaerotilus in der Natur lauten die
Angaben wesentlich anders als das soeben gesagte.
Nach M e z lebt Sphaerotilus nur in stark verunreinigten, stark
bewegten Abwassern, in welchen Griinalgen nicht mehr vorkommen, aber sich
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Vergleichende Untersuchungen iiber Sphaerotilus natans (Kiitzing) etc. 549
an Stelle derselben Blaualgen (Oscillatoria tenerrima, 0. bre¬
vis, 0. tenuis, 0. antliaria, 0. Froelichii) einfinden.
Sphaerotilus wSchst im Winter, iiberhaupt w&hrend der kalteren
Jahreszeit, besser als im Sommer. Zu dieser Zeit bildet er lange weiBe Zijpfe
oder iippige Polster oder dicke schaffellartige Massen, welche haufig das ganze
Bachgerinne erfiillen. Auch Leftungsrohre, welche zur Abfuhr von Abwasser
dienen, vermag er mit seinen Pilzmassen oft ganz zu verstopfen. Hier werden
die Vegetationen des Pilzes durch den Druck des stromenden Wassers zu Hauten
ahnlichen Bildungen zusammengepreBt, deren Grundsubstanz aus zahllosen
Faden des Pilzes besteht. Auch K o 1 k w i t z gibt an, daB Sphaerotilus
nur in Abwassern, welche bereits eines der energischer wirkenden oxydativen
Reinigungsverfahren(intermittierendeBodenfiltration,Tropfkbrper,Fullk6rper)
durchgemacht haben, fehlt. Bei den weniger kraftig wirkenden Reinigungsver-
fahren oxydativer Richtung dagegen, so bei der Reinigung des Abwassers
durch Gradierwerke, kann er in den diese Apparate passierenden Abwassern
gefunden werden. K o 1 k w i t z weist speziell auf die Tatsache hin, daB
dieser Pilz nur in flieBendem Wasser wachst, da er zu seinem Gedeihen groBerer
Mengen Sauerstoffes bedarf. Er fand ihn hauptsSchlich in stadtischen Ab¬
wassern, Zuckerfabrikabwassern, Abwassern aus Starkefabriken, Brennereien,
Brauereien, Zellulosefabriken. In einer Arbeit, welche er in der Zeitschrift
fiir Zuckerindustrie, 1912 erscheinen lieB, teilt K o 1 k w i t z mit, daB Sphae¬
rotilus sich am besten an Faschinen, Holzbohlen, Schilfstengeln, Blattem
entwickelt, wahrend er an sandigen Ufern keine Befestigungspunkte findet
und an Steinen nur bei sehr guter Ernahrung FuB fassen kann. Nach K o 1 k -
witz ist Sphaerotilus in Deutschland der haufigste Abwasserpilz.
So beherrscht er das ganze Stromgebiet der Elbe, wahrend andere Abwasserpilze
wieLeptomitus, Mucor, Fusarium zuriickgedrangt erscheinen.
In der Schweiz wurde er im Gcnfer und Vierwaldstatter See an sehr ver-
schmutzten Orten gefunden und hier und da kann man ihm auch hoch im
Gebirge begegnen.
S c h o r 1 e r beobachtete ihn nur an ganz besonders verpesteten und ver-
schmutzten Stellen der Elster und Lippe, desgleichen auch M a r s s o n (30)
an vielen anderen Orten.
Kurz resiimierend, kann demnach gesagt werden, daB Sphaerotilus
ein Leitorganismus der starken Wasserverschmutzung, ja sogar Wasserver-
pestung ist, welcher zumeist in auffallenden, m&chtigen, oft gar nicht zu ttber-
sehenden Bestanden auftritt.
Vergleicht man dieses Resum6 mit dem friiher furCladothrix mit-
geteilten, so sind diese beiden Pilze auch in ihren okologischen Anspriichen,
in ihrem Auftreten an den natttrlichen Standorten stark verschieden. Das
Florengebiet der beiden Pilze ist jedenfalls ein ganz anderes, nicht zu ver-
wechselndes. Nach E m m e r 1 i n g (31) istCladothrix dichotoma
ein Mesosaprobier, Sphaerotilus natans aber ein Polysaprobier.
Die systematische Stellung der beiden Pilze.
Hier mbgen nur die modemeren Ansichten wiedergegeben werden; altere
Auffassungen, so von Cohn, Zopf, Winter, Flugge, Hueppe,
Schroter, de Toni und T r e v i s a n will ich nicht weiter beriick-
sichtigen. M e z auBert sich iiber die Stellung der beiden Pilze zueinander
dahin, daB dieselben in nahe verwandtschaftlicheBeziehungen gebracht werden
konnen, vereinigt sie aber nicht zu e i n e r Gattung, beniitzt also weder den
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550
Heinrich Zikes,
Namen Sphaerotilus noch Cladothrix als gemeinsarae Bezeich-
nung beider Pilze, sondern unterscheidet dieselben als Cladothrix d i -
chotoma und Sphaerotilus natans.
Lehmann und Neumann, welche diese Prage nicht spezieller
beriihren, betonen, daB verschiedene Cladoth rix benannte Pilze, wie
Cladothrix asteroides Eppinger, Cladothrix invulnera-
bi 1 is Acosta y Grande Rossi und Cladothrix odorifera mit
Cladothrix dichotoma in keiner Weise verwandt sind. Diese Pilze
weichen sowohl morph ologisch wie physiologisch von Cladothrix dicho¬
toma sehr ab und werden von den beiden Forsehern in die Gruppe der
Actinomyceten eingereiht.
M i g u 1 a vereinigt beide Pilze zur Gattung Sphaerotilus und de-
finiert dieselbe folgendermaBen: „Zellen zylindrisch, in Scheiden eingeschlossen,
dichotom verzweigte Faden, ohne Gegensatz von Basis und Spitze bildend.
Vermehrung durch Gonidien, welche aus der Scheide ausschwarmen und sich
an irgendeinem Gegenstand festsetzen, um sofort zu neuen Faden auszu-
waehsen. Die Gonidien besitzen ein Biischel von GeiBeln seitlich unterhalb
eines Poles inseriert.“ Fischer fiihrt als 21. Gattung seines Systemes
C1 a d o t h r i x (C o h n) an, in welche er Sphaerotilus natans
rechnet und kennzeichnet diese Gattung mit den Worten: „Faden verzweigt,
pseudodichotome Verastelung, lophothriche Zylindergonidien.“
Jensen (32) sell lie Cl ich, welcher die Bakterien als Cephalothrichineen
und Perithrichineen unterscheidet, wobei er unter die ersteren die typischen
Wasserbakterien rechnet, bespricht Cladothrix und Sphaerotilus
als sehr nahe zusammengehorig, da beide Pilze lophothriche BegeiBelung zeigen.
Auf meinen eigenen Untersuchungen fuBend, kann ich mich der Ansiclit
Migulas, Fischers und anderer nicht anschlieBcn, daB die beiden
Pilze Cladothrix dichotoma und Sphaerotilus natans
einer Gattung angehoren. Die Unterschiede der beiden Bakterien sowohl in
morphologischer, wie physiologischer, entwicklungsgeschichtlicher und okolo-
gischer Richtung, welche durch vorliegende Arbeit festgestellt wurden, sind so
groB, daB die Vereinigung zu emer Gattung, wie ich glaube, nicht mehr richtig
erscheint. Die beiden Pilze stelien einander gewiB nahe, sind aber doch nicht
so enge verwandt, daB man sie unter einem Gattungsbegriff vereinigen sollte,
wie dies aus folgender Zusammenfassung noch deutlicher vor Augen tritt.
Zusamm enfassun g.
Wenn man die Hauptresultatevorliegender Arbeit kurz
aneinanderreiht,solassensichfiir die beiden Pilze Clado¬
thrix dichotoma und Sphaerotilus natans folgende
wesentlichere Unterschiede aufstellen:
i
Cladothrix dichotoma Sphaerotilus natans
1. die Fadenbildungen der Rohkulturen
erscheinen, makroskopisch betraehtet, als
einfache, senkrecht gestellte, an der Ge¬
lid.) wand haft elide Faden
2 . die Haftkis.sen sitzen fester an der
< 'efaBwand
1. wfichst in Rohkulturen makroskopiseh
betraehtet: in federfdrmig verzweigten
Jhidungen
2. die Haftkissen sitzen loser. Die Ab-
sjailung der Faden von glatten Glaswan-
dungen ist leichter mdglieh
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Vergleichende Untersuchungen fiber Sphaerotiius natans (Kiitzing) etc. 551
Cladothrix dichotoma
Sphaerotiius natans
3. wachst in starkeren Verdunnungen
der Fleischextraktlosungen 0,063 % 0 ,
0,031 °/oo last nicht mehr
4. die Faden sind durchschnittlich
schmaler, l l / 2 — 2Y 2 pu
5. Pseudoramifikation ist hautig
6. bildet ein subpolares (lophothriches)
GeiBelbiischel aus
7. wachst in gewohnlichem Pepton-
wasser gut
8. wachst bei Gegenwart von anorga-
nischen N-Quellen KN0 3 und (NH 4 )2S0 4
neben Glukose gut
9. Gelatine wird langsam verfliissigt
10. verfliissigt zuerst schalen-, dann
zonenformig
11. liebt etwas hohere Temperaturen
Minimum: 12°
Optimum: 27—29°
Maximum: 38°
12. Natiirliches Vorkommen:
findet sich nur in geringeren Mengen und
in verhaltnismaBig reineren Wassern, d. i.
in Wassern, welche Griinalgen, Elodea
canadensis und andere ahnliche Wasser-
pflanzen enthalten.
3. wachst noch in verdiinnteren Losungen
4. die Faden sind durchschnittlich
breiter, 2—2 V 2 —3
5. Pseudoramifikation ist auBerst selten
6. besitzt fast stets nur e i n e seitlich
inserierte GeiBel
7. wachst in gewohnlichem Peptonwasser
fast nicht
8. wachst bei Gegenwart von anorga-
nischen N-Quellen KN0 3 und (NH 4 ) 2 S0 4
neben Glukose nicht
9. Gelatine wird rasch, unter Umstanden
sogar sehr rasch verfliissigt
10. verfliissigt zuerst schalen-, dann
strumpfformig
11. liebt etwas tiefere Temperaturen
Minimum: 5° und darunter
Optimum: 25°
Maximum: 30—35°
12. Natiirliches Vorkommen:
wachst in iippigen Massen, und zwar in
Wassern, welche einen hoheren Grad der
Verschmutzung aufweisen, in welchem sich
nur bestimmte Formen von Blaualgen
halten konnen.
Vergleicht man die in vorstehender Tabelle zusammen-
getragenen Verschiedenheiten beider Pilze, so ergeben sich
derartiggroBeUnterschiede,daJ3es nicht ratlich erscheint,
dieselben noch weiter unter einem Naraen, also entweder
unter dem Namen Cladothrix oder Sphaerotiius zu ver-
einen.wie dies in verschiedenen systematischen Bakterien-
werken bisher geschehen ist.
EinesolcheZusammenfassungkonnte nur dann best ehen,
bzw. alsrichtiggelten, wenn die beiden Pilze in alien wesent-
lich erscheinenden Merkmalen untereinander iiberein-
stimmen wiirden. Dies ist aber bei den Pilzen Cladothrix
dichotoma und S p h a e r o t i 1 u s natans nicht derFall; sie
weichen sowohl morphologisch, physiologisch, wie auch
okologisch vielfach und wesentlich voneinander ab. Die
Unterschiede in der Verzweigung, in der BegeiBelung, in
bezugauf das Wachstum in Gelatine, in der Assimilation an-
organischer Stickstoffquellen u. a. sind derart bedeutende,
dab man besser daran tut, jedem dieserPilze seinen alten
bekanntenund bewahrten Namen zu belassen und dieselben
nach wie vor a 1 s Cladothrix dichotoma und Sphaerotiius
natanszuunterscheiden.
Am Schlusse meiner Arbeit angelangt, ist es mir eine angenehme Pflieht,
auch an dieser Stelle der Kaiserlichen Akademie der Wissensehaften in Wien
fur die Zuwendung einer Subvention zu derselben meinen ergebensten Dank
zum Ausdruck zu bringen.
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552
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
Literatur.
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Leipzig 1888; Bot. Ztg. 1888.
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32. Jensen, O., Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 22. p. 305.
Nachdruck verboten
Sulfofication in Soils.
[Laboratory of Soil Chemistry & Bacteriology, Iowa State College, Ames,
Iowa, U. S. A.]
By P. E. Brown & E. H. Kellogg.
Sulfur has long been known to be one of the essential plant food constitu¬
ents. It has always been believed however that there was sufficient present
in all soils for the optimum growth of crops, This assumption has been very
largely based on Wolff’s analyses 1 ) of the ashes of various crops which showed
the presence of very small amounts of sulfur.
The recent work of many investigators has demonstrated however that
the amount of sulfur in plant materials as determined in the ash is, in most
cases, entirely too low; that there is a considerable loss of sulfur in the process
of igniting; and that the amount found in the ash may therefore be a very
small part of that originally present in the plant tissues.
1 ) W o 1 f f’s Aschen-Analysen.
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Sulfofication in Soils.
55'i
Hart and Peterson 1 ) have summarized the work of previous in¬
vestigators and have themselves made analyses of numerous farm products
for sulfur content using the Osborne method. A comparison of their
results with the earlier analyses of Wolff showed definitely that by the old
method a large portion of the total sulfur in all plants was volatilized in the
ignition, in some instances as much as 90 per cent being lost, and that the
sulfur content of crops or the amount of this element removed from the soil
by the growth of most ordinary farm crops was much greater than had prev¬
iously been supposed.
It is evident therefore that the amount of sulfur present in soils may be
of considerable moment in soil fertility studies and that some soils may be
deficient in this element to such an extent that crops may suffer. Indeed the
evidence of several experiments which will be cited later tends to show that
sulfur may be the limiting factor of growth in certain cases just as nitrogen,
phosphorus and potassium are so often found to be.
Hart and Peterson analyzed several soils for total sulfur and
they found that normal soils were relatively poor in this constituent containing
from 0.033—0.140 per cent of sulfur trioxide (S0 3 ), most of them however
less than 0.100 per cent. This amount was practically the same as the con¬
tent of phosphorus pentoxide (P 2 O s ) in the soils. They showed also that soils
cropped for 50—60 years and either unmanured or receiving but slight appli¬
cations during that period lost on the average 40 per cent of the sulfur trioxide
originally present as determined by comparison with virgin soils. Where farm
manure was applied in regular and fairly liberal amounts however, the sulfur
content of the soil was maintained and even increased. They estimated the
annual amount of total sulfur trioxide precipitated with the rain at 15—20 lbs.
per acre per annum, and from the analyses of the drainage waters at Rotham-
sted calculated the loss by drainage at about 50 lbs. per acre yearly. The con¬
clusions they reached were therefore that the losses of sulfur from the soil by
drainage and cropping are much larger than can be met by the amount brought
down in the rain, and that some carrier of sulfur such as farm manure, super¬
phosphate, ammonium sulfate, sulfate of potassium, or gypsum must be
applied to soils if they are to be maintained in a permanently fertile condition.
A bulletin by S h e d d 2 ) received after this work was under way gives
the analyses of numerous Kentucky soils and the results confirm the earlier
work in Wisconsin. Constant cultivation without manuring was again shown
to lead to a loss of sulfur from the soil and the amounts of sulfur present were
usually found to be smaller than the amounts of phosphorus. As a rule the
better agricultural areas showed a higher 6ulfur as well as a greater phosphorus
content leading to the conclusion that there is a close relation between the
sulfur and phosphorus content of soils and their agricultural value. The con¬
clusion was reached here also that the addition of sulfur in some form is
essential if soils are to be maintained fertile permanently.
No further study of sulfur in soils has been carried out in this country
as far as the authors are aware and it is hoped that the work reported here
will add to our knowledge along this line and supplement the Wisconsin and
Kentucky results to such an extent that the question of sulfur fertilization
as a necessity for permanent agriculture may receive more widespread consi-
*) Rsch. BulL 14. Wis. Agric. Expt. Stat.
2 ) Bull. Kentucky Agric. Expt. Stat. 174.
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552
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
Literatnr.
1. B ii s g e n, M., Ber. d. deutsch. bot. Gesellsch. 1894. p. 147.
2. H 6 f 1 i c h , C., Osterr. Monatsschr. f. Tierk. 1901. p. 4.
3. Schikorra, W., Zeitschr. f. Fisckerei. 1899. Bd. 7. p. 19.
4. Linde, P., Centralbl. f. Bakt. Abt. IL Bd. 39. p. 369.
5. Z o p f , W., Morphologic der Spaltpflanzen. Leipzig 1882.
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Kachdruck verboten
Sulfofication in Soils.
[Laboratory of Soil Chemistry & Bacteriology, Iowa State College, Ames,
Iowa, U. S. A.]
By P. E. Brown & E. H. Kellogg.
Sulfur has long been known to be one of the essential plant food constitu¬
ents. It has always been believed however that there was sufficient present
in all soils for the optimum growth of crops, This assumption has been very
largely based on Wolff’s analyses 1 ) of the ashes of various crops which showed
the presence of very small amounts of sulfur.
The recent work of many investigators has demonstrated however that
the amount of sulfur in plant materials as determined in the ash is, in most
cases, entirely too low; that there is a considerable loss of sulfur in the process
of igniting; and that the amount found in the ash may therefore be a very
small part of that originally present in the plant tissues.
*) Wolff’s Aschen-Analysen.
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Sulfofication in Soils.
65a
Hart and Peterson 1 ) have summarized the work of previous in¬
vestigators and have themselves made analyses of numerous farm products
for sulfur content using the Osborne method. A comparison of their
results with the earlier analyses of Wolff showed definitely that by the old
method a large portion of the total sulfur in all plants was volatilized in the
ignition, in some instances as much as 90 per cent being lost, and that the
sulfur content of crops or the amount of this element removed from the soil
by the growth of most ordinary farm crops was much greater than had prev¬
iously been supposed.
It is evident therefore that the amount of sulfur present in soils may be
of considerable moment in soil fertility studies and that some soils may be
deficient in this element to such an extent that crops may suffer. Indeed the
evidence of several experiments which will be cited later tends to show’ that
sulfur may be the limiting factor of growth in certain cases just as nitrogen,
phosphorus and potassium are so often found to be.
Hart and Peterson analyzed several soils for total sulfur and
they found that normal soils were relatively poor in this constituent containing
from 0.033—0.140 per cent of sulfur trioxide (S0 3 ), most of them however
less than 0.100 per cent. This amount was practically the same as the con¬
tent of phosphorus pentoxide (P 2 O s ) in the soils. They showed also that soils
cropped for 50—60 years and either unmanured or receiving but slight appli¬
cations during that period lost on the average 40 per cent of the sulfur trioxide
originally present as determined by comparison with virgin soils. Where farm
manure was applied in regular and fairly liberal amounts however, the sulfur
content of the soil was maintained and even increased. They estimated the
annual amount of total sulfur trioxide precipitated with the rain at 15—20 lbs.
per acre per annum, and from the analyses of the drainage waters at Rotham-
sted calculated the loss by drainage at about 50 lbs. per acre yearly. The con¬
clusions they reached were therefore that the losses of sulfur from the soil by
drainage and cropping are much larger than can be met by the amount brought
down in the rain, and that some carrier of sulfur such as farm manure, super¬
phosphate, ammonium sulfate, sulfate of potassium, or gypsum must be
applied to soils if they are to be maintained in a permanently fertile condition.
A bulletin by S h e d d 2 ) received after this work was under way gives
the analyses of numerous Kentucky soils and the results confirm the earlier
work in Wisconsin. Constant cultivation without manuring was again shown
to lead to a loss of sulfur from the soil and the amounts of sulfur present were
usually found to be smaller than the amounts of phosphorus. As a rule the
better agricultural areas showed a higher sulfur as well as a greater phosphorus
content leading to the conclusion that there is a close relation between the
sulfur and phosphorus content of soils and their agricultural value. The con¬
clusion was reached here also that the addition of sulfur in some form is
essential if soils are to be maintained fertile permanently.
No further study of sulfur in soils has been carried out in this country
as far as the authors are aware and it is hoped that the work reported here
will add to our knowledge along this line and supplement the Wisconsin and
Kentucky results to such an extent that the question of sulfur fertilization
as a necessity for permanent agriculture may receive more widespread consi-
*) Rsch. Bull. 14. Wis. Agric. Expt. Stat.
2 ) Bull. Kentucky Agric. Expt. Stat. 174.
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554 P. E. Brown and E. H. Kellogg,
deration and definite principles may be reached which shall be of more than
local application.
This work was not begun however for the purpose of studying the sulfur
content of Iowa soils but with the object of determining the importance and
extent of bacterial action in preparing sulfur for plant food and of devising
methods for the estimation of such bacterial action.
It is known that sulfur occurs in soils mainly in complex organic com¬
pounds, only small amounts of sulfites, sulfates, and sulfides and other mineral
sulfur compounds being present. It is likewise known that plants require sulfur
in the form of sulfates and hence it is evident that the process of the transfor¬
mation of organic sulfur compounds into sulfates is of great importance from
the standpoint of the feeding of crops. This transformation or oxidation has
been termed „sulfofication“ by L i p m a n in his admirable scheme 1 ) of
nomenclature for bacteriological processes in the soil and it will be employed
in this work as a general term to include the oxidation of organic sulfur com¬
pounds, sulfides, and free sulfur with the production of sulfates.
The fact that bacteria are active in the oxidation of sulfur compounds
has been recognized but the activities of bacteria in the soil in bringing about
a production of sulfates have not been studied to any extent previously. This
is due of course to the fact that the sulfur feeding of plants has been consi¬
dered of little importance and now that there are indications that the presence
and production of sulfates in soils may be of vital significance to crop growth
it is evident that the agencies bringing about sulfofication in soils should be
carefully studied for they may throw considerable light on fertility problems
and lead to improved methods of soil treatment which would bring about
greater crop production and also maintain the soil in a permanently fertile
condition.
The transformation of sulfur from organic combination into sulfates occurs
in several stages, just as is the case in the production of nitrates from proteins.
First there is the production of hydrogen sulfide from the proteins. Large
numbers of organisms are able to decompose proteins with the liberation of
this gas. All the decay bacteria are able to bring about this reaction and in
fact wherever protein destruction occurs there is a production of hydrogen
sulfide. Further oxidation of this material immediately occurs through the
activities of the sulfur-oxidizing of “sulfofying” bacteria. There are two
large groups of these organisms which have been described the red, Rhodo-
bacteriaceae or Purpurbakterien, and the Thiobacteriaceae
or colorless group. These organisms bring about the oxidation of sulfur in
two stages. The first is the change from hydrogen sullide to free sulfur which
is deposited in granules in the cells of the bacteria. The second stage in the
process is the oxidation of this free sulfur to sulfates in which form the sulfur
is available to plants. The sulfates produced are taken up by plants and the
plant and animal residues in the soil are attacked by decay bacteria and sul¬
fofying organisms and there is therefore a cycle of sulfur in nature just as
there is a cycle of nitrogen and bacteria play a most important part here also in
making the cycle complete. Winogradsky has isolated nine different species
which have the power of oxidizing hydrogen sullide with the production first
of sulfur and then of sulfates and he has shown the rather extensive distri¬
bution of these in nature. There are undoubtedly many organisms in the soil
*) Botan. Gazette. Vol. 51. 1911. p. 454.
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Suifofioation in Soils.
555
which are able to oxidize sulfur compounds, some with which such oxidation
is probably purely secondary and others with which it is a primary function.
Future experiments will undoubtedly deal with the sulfofying bacteria
in the soil and more definite information regarding their characteristics will
be accumulated. For the present we must make a grouping on a physiological
basis and classify all organisms which oxidize sulfides and free sulfur to sulfates
as sulfofying bacteria.
The problem of the proper sulfur feeding of crops is undoubtedly largely
bacterial in nature. That is, as the bacteria are the agents which prepare the
sulfates for plant food, if they are weak and inefficient, sulfate production
might be expected to be slow and crops to suffer even although abudance of
total sulfur was present in the soil. A supplying of organic matter containing
sulfur is therefore insufficient to insure the proper amount of sulfates for
crop growth. The efficiency of the sulfur-oxidizing or sulfofying bacteria
must be ascertained also. In other words the ’’sulfofying power 41 of the soil
must be determined.
Do soils have a sulfofying power? If so, how may it be determined? What
soil conditions affect it?. Is there any relation between the sulfofying power
of soils and the proper sulfur feeding of plants? Can methods be devised to
increase the sulfofying power of soils or in other words the efficiency of the
sulfofying bacteria? These are some of the questions which arise immediately
in our minds. A big field is opened up here and one which has been practically
untouched by investigation and much work must of course be done which
is rather preliminary in nature and negative results are to be expected and
indeed in many cases are quite as valuable as positive results.
The present work deals very largely with the question ”Do soils have a
sulfofying power? 44 and ”If so, how may it be determined? 44 A study of the
other questions is being carried on and much data is being accumulated
which will be published later. The experiments described here are those
which have shown that soils d o have a sulfofying power, that this power
is determinable by laboratory methods, and that the physical characteristics
and certain methods of soil treatment influence to a considerable extent the
ability of a soil to produce sulfates.
The question as to whether special methods of soil treatment are neces¬
sary to insure the optimum sulfoiication in soils is necessarily left for future
more extended investigations to answer although the present work indicates
that such is not the case.
Historical.
Before entering upon a discussion of the experimental results it will be
well to outline very briefly the previous work along the line of sulfur ferti¬
lization and sulfur transformation in the soil.
The work of Hart and Peterson and that of S h e d d has
already been mentioned and while these two investigations throw some light
on the problem of the need for sulfur in soils, they do not deal with the pro¬
duction of sulfates. The same is true of most of the investigations carried on
abroad, only a few even suggesting the importance of the formation of sulfates
by bacteria.
In 1905 Dymond, Hughes, and Jupe ') reported that there
was insufficient sulfuric acid in soil or supplied by rain for heavy yielding
') Journ. Agric. Sc. 1. 1906—1906. p. 217.
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556
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
crops rich in albuminoid, either for the production of greatest yield or the
highest feeding value and for such crops a sulfate should be included in the
artificial manures. For cereal crops and for permanent pasture the soil and
rain provide all the sulfuric acid necessary. They concluded that the percentage
of sulfuric acid extracted by hydrochloric acid no more represents the supply
available for a crop during its whole period of growth than the percentage
of nitrates represents available nitrogen. They found also upon comparing the
amounts of sulfates produced in two soils one of which was kept sterile and
the other inoculated with a bacterial infusion, that there was an increase of
0.008 per cent sulfates produced by oxidation due to bacteria over the amount
produced in the sterile soil. Their fertilization tests showed cabbages benefited
by sulfates, red clover increased 20 per cent, while oats, barley and swedes
were not benefited. Excessive quantities of sulfates were found to be injurious
to crops owing to the action on the physical condition of the soil.
Daikuhara 1 ) conducted pot experiments with three soils which sho¬
wed that even less than 0.02 per cent sulfuric acid (S0 3 ) was sufficient to meet
the sulfur requirements of barley plants.
Siichting 2 ) in 1907 showed that sulfate of ammonia increased the
yield of potatoes more than sodium nitrate and this result may have been due
in part at least to the sulfate introduced.
Bernhard 3 ) in 1910 in his study of the effect of sulfur on potato scab,
found that sulfur disinfects the soil and puts it in better physical condition
causing quicker and more intensive action of commercial fertilizers and the
production of more available foodstuffs. He concluded that sulfur played
a greater role in plant nourishment than previously ascribed to it.
Carlier 4 ) studied the effect of magnesium sufate and manganese
sulfate on the yields of beets, potatoes, and hay and found a small increase
in the hay crop but none with the beets and potatoes indeed with the MnS0 4
the yields of thesa crops were somewhat reduced. Evidently here the sulfate
addition was unnecessary or the magnesium or manganese was injurious.
Maizeres 6 ) obtained a large increase in beets and potatoes when
sulfur at the rate of 250—500 kg per hectare was used and he attributed the
increase to disinfecting action but found that the composition of the plant was
also modified.
C h a n c r i n and D e s r i o t 8 ) used sulfur to cure potato diseases and
found that it was not only effective for that purpose but that it increased
the yield and they suggest that the beneficial effect may be due to an action
similar to that of heat, CS 2 , etc.
Herlinger 7 ) obtained similar increased yields of potatoes when
sulfur was applied.
Boullanger 8 ) applied a small amount of flowers of sulfur to various
crops and obtained 10—40 per cent increased yields. The crops increased were
*) Bull. Imp. Cent. Agr. Expt. Stat. Japan. 1. 1907. p. 135; ref. Expt. Stat. Rec.
19. p. 1022.
2 ) Journ. f. Landw. Bd. 55. p. 1; Chem. Abst. 1. 1907. p. 1754.
*) Deutsche Landw. Presse. 37. 1910. p. 204; Expt. Stat. Rec. 23. p. 744.
4 ) Journ. Agr. Prat. 1910. 1. p. 267; Chem. Abst. 5. p. 2687; Engraig. 26. p. 685;
< hem. Abst. 5. p. 3116.
4 ) Engrais. 26. p. 685; Chem. Abst. 5. p. 3872.
*) Journ. Agr. Prat. 21. p. 427; Chem. Abst. 6. p. 789.
~) Wien. Landw. Ztg. 62. p. 132; Chem. Abst. 6. p. 1201.
B ) Compt. Bend. T. 154. p. 369; Chem. Abst. 6. p. 1332.
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Sulfofication in Soils.
557
carrots, beans, celery, lettuce, sorrel, endive, potatoes, onions, and spinach.
When the soil was sterilized first and the plants grown under sterile condi¬
tions the sulfur had little action. He concluded that the sulfur acts by modi¬
fying the development of bacteria.
D e g r u 11 y 1 ) applied 109 gm of sulfur per square meter of soil and dou¬
bled the beet crop and increased the turnips 33 per cent. He found the greater
part of the sulfur appearing later as the sulfate and concluded that the increa¬
sed crop was due to the sulfates formed or to a stimulating effect of the sulfur
on the plants.
Demolon 1 ) found that flowers of sulfur added to garden soil gave an
effect on various crops as evidenced by a better growth of leaves and roots
and a favoring of the production of chlorophyll. He found also that sulfur
was oxidized to sulfates in the soil.
Boullanger and Dugardin 3 ) attempted to explain the fertili¬
zing action of sulfur on the basis of its effect on the supply of available
nitrogen. They studied the effect of sulfur on ammonification, nitrification,
and nitrogen-fixation using the solution method and they found that ammoni¬
fication was increased by small amounts of sulfur, nitrogen-fixation was not
affected and nitrification was depressed by any beyond very small amounts.
They concluded that in the presence of sulfur plants find larger quantities of
assimilable ammonium salts and it may be that crops which can utilize ammo¬
nium salts are the ones most benefited by sulfur.
Sabashnikov 4 ) obtained increased yields of barley, and rye where
flowers of sulfur were added to a soil containing 0.082 per cent sulfuric acid (S0 3 ).
Bernhard 8 ) found that sulfur increased the yield of potatoes and
mangolds and later experiments*) showed increased yields of beans, onions, peas,
potatoes, and asparagus, ranging from 2—25 per cent.
G i a n n e 11 o’s results 7 ) showed however that when applied alone
sulfur decreased the yield of potatoes but increased the yield when used with
other fertilizers.
L i e r c k e 8 ) found that fertilizers containing sulfates gave better
results with fruits than other fertilizers and Demolon 9 ) obtained marked
increases in yields of beets and parsnips in pot experiments when flowers of
sulfur were applied. The latter investigator found also that under ordinary
conditions sulfur is oxidized by soil microorganisms to sulfates and the ferti¬
lizing action is due partly to the action on microorganisms and partly to the
formation of sulfuric acid which either acts directly as a source of sulfur or by
its action on bases especially calcium makes more mineral matter available
to plants. It is not stated how the sulfates were extracted but probably hydro¬
chloric acid was used. This point will be referred to later.
U r b a n 10 ) found that sulfur had a very slight effect on sugar beets,
there being no difference in color, sugar content or quality of the beet juice.
*) Progr. Agr. Vit. 57. p. 321; Chem. Abst. 0. p. 1649.
2 ) Compt. Rend. T. 154. p. 524; Chem. Abst. 6. p. 2129.
3 ) Compt. Rend. T. 155. p. 327; Chem. Abst. 6. p. 3152.
4 ) Russ. Joura. Expt. Landw. 13. 1912. p. 817; Expt. Stat. Rec. 28. p. 726.
6 ) Deutsch. Landw. Presse. 39. p. 275; Chem. Abst. 7. p. 530.
®) Chem. Abst. 7. p. 1071.
7 ) BoL quind. Soc. Agr. Ital. 17. p. 425; Chem. Abst. 7. p. 1254.
®) Deutsch. Obstbau-Ztg. p. 75; Chem. Abst. 7. p. 2823.
•) Compt. Rend. T. 156. p. 725; Chem. Abst. 7. p. 2822.
10 ) Ztschr. f. Zuckerind. Bohmen. 37. p. 441; Chem. Abst. 7. p. 3685.
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558
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
C h a n c r i n and D e s r i o t x ) obtained slightly increased yields of
potatoes and beets with applications of 200—400 kg per hectare of sulfur and
also with smaller amounts 2 ).
T h a 1 a u 3 ) studied the action of sulfites, thiosulfates, and sulfur on the
growth of plants in soil and he found that ammonium sulfite had relatively
the same action in loam soil as ammonium sulfate, in sandy soil some what
less, and in peat soils much lower yields were secured. In water solutions
however, it was toxic even in minute amounts. In the soil ammonium sulfite
was found to be oxidized very quickly to the sulfate. The action of calcium
sulfite was very much the same. Sodium thiosulfate had no toxic action on plant
growth. Sulfur in the form of a sulf-albumin did not show any effect on
plant growth.
H e i n z e 4 ) reports preliminary investigations which indicate that the
action of sulfur is similar to that of carbon disulfide but he believes that it
is not entirely biological and that there is a chemical effect which is not
dearly understood yet.
Vermorel and Dantony 5 ) experimented with sulfur and iron
pyrites as fertilizers and they found that when the soil was freed of organic
matter and nitrogen was applied as nitrate, neither sulfur nor iron pyrites incre¬
ased the yield of wheat or kidney beans but when the nitrogen was added as
dried blood both sulfur and iron pyrites gave 30—60 per cent increases. This
experiment is suggestive in showing that the sulfofying bacteria need organic
nitrogenous material for food.
Experiments by L i e c h t i 6 ) show that to increase the amounts of sulfur
in the soil or in the fertilizer applied tends to increase the crops secured.
Kossowicz 7 ) has emphasized recently the fact that sulfur passes
through a cycle in nature from organic to inorganic form, undergoing oxida¬
tion and reduction principally through the activities of microorganisms.
B r i o u x and Guerbet 8 ) after considerable study decided that
the mechanism of sulfur fertilization was very complex and that much work
would be necessary to determine its practical value. They found however
that in soils rich in humus and which also contained calcium carbonate,
sulfur appeared to be capable of acting as a fertilizer. In a later work they
studied the influence of the character of the soil and of carbohydrates on the
oxidation of sulfur. Sugar and starch appreciably retarded oxidation while
peptone and other nitrogenous substances favored it so that 82 per cent was
oxidized in thirty days. They concluded that the oxidation was due to compli¬
cated bacterial processes probably involving a number of different kinds
of bacteria. They found also that the addition of calcium carbonate accele¬
rated the oxidation but sterilization entirely prevented it. This would indi¬
cate the oxidation of free sulfur occurs entirely by bacterial means and not
by chemical. The results reported in this work check these results, as will
be pointed out later.
J ) Journ. Agr. Prat. X. ser. T. 23. p. 305; (Item. Abst. 7. p. 4038.
2 ) Journ. Agr. Prat. X. ser. T. 25. p. 304; Chem. Abst. 7. p. 4038.
3 ) Landw. Versuchs-St&t. &2. p* 101; Chem. Abst. 7. p. 4038.
4 ) Xaturvviss. 1. p. ill; Expt. St at. Rec. 28. p. 726.
°) Engrais. 28. p. 1304; Chem. Abst. 8. p. 545.
e ) Mitt. Lebeiisen Hyg. 4. p. 207; ('hem. Abst. 8. Xo. 4. p. 774.
") Russ. Journ. Expt. Landw. 14. p. 181; Chem. Abst. 8. p. 978.
8 ) Ann. Sei. Agr. T. 30. p. 389; ( hem. Abst. 8. p. 1481; Compt. Rend. T. 156.
p. 1470; Expt. St at. Rec. 30. p. 232.
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Sulfofication in Soils.
559
It is apparent from these reported results that many crops may be bene¬
fited by the application of sulfur to the soil, in other words that soils may be
deficient in sulfur at least in a form available for plant nourishment. From
the very few experiments which have considered at all the bacterial phases
of the problem of sulfur fertilization the conclusion has been drawn that the
process of sulfofication is brought about entirely by bacterial agency. The
data presented in support of this contention is regarded as rather insufficient
however to prove the point and certain results obtained in this work which
will be discussed later, tend to show that there may be a chemical oxidation
of sulfur compounds in the soil, that a minor part of the process of sulfofi¬
cation may be brought about by chemical means.
Finally it may be pointed out that no previous work has dealt in any
way with the sulfofying power of soils and while it was known that bacteria
were active in the process of sulfur oxidation no attempt has been made
previously to determine the ability of different soils to produce sulfates and it
is believed therefore that this work may be the forerunner of much important
information both from the scientific and practical standpoints as the trans¬
formation of sulfur compounds in the soil and the sulfur fertilization of crops
are undoubtedly of great importance in soil fertility and permanent agricul¬
ture.
The methods for the determination of sulfates in soils.
In undertaking the study of the production of sulfates in the soil the
first problem which arose was the selection of a suitable, accurate method
which could be employed for the determination of the sulfates. The improved
method for the determination of total sulfur in the soil has been described by
Hart and Peterson and by S h e d d in the reports already referred
to, but no work has been done on the sulfate determination. Wiley gives the
directions for the determination without comment as to any difficulties to
be met with. As he describes it the method merely calls for treatment of the
soil with cold dilute hydrochloric acid, filtration and precipitation with barium
chloride and weighing the sulfate formed. In the work of various investigators
reported above the method of extraction of the sulfates is usually not men¬
tioned and when the point is considered worthy of notice, the vague indefinite
statement is made that the soil is treated with dilute hydrochloric acid. Is
it important that a certain strength of acid should be employed? In other
words does it make any difference in the amount of sulfates obtained from
a soil whether a 0.01 per cent or a 10 per cent acid for instance is used for the
extraction? What should be the length of time of contact with the acid? These
are questions which immediately arise and the first few series of experiments
reported here therefore deal with the method of extraction of sulfates as such
from the soil.
S e r i e s I.
In this series one hundred gram quantities of soil were shaken for two
hours with 200 c. c. of 0.5 per cent, 1.0 per cent, 2.0 per cent, and 5.0 per cent
hydrochloric acid and the sulfates precipitated and weighed as usual. The
results are given in Table 1. The amounts of sulfates secured were very small
in every case, the 2.0 per cent HC1 showing the smallest extraction and the
0.5 per cent HC1 the greatest. The total sulfur content of the soil was deter¬
mined and found to be 21.55 mgs sulfur per 100 grams of soil so that the
largest amount of sulfur as sulfate extracted from this soil was less than 1 j 20
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660
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
of the total sulfur content. This proportion of sulfates to total sulfur seemed
much too small for an ordinary soil and indicated there might be some disturbing
factor involved. Van Bemmelen 1 ) observed that when the extraction
was made with hydrochloric acid much humus substance and iron oxide was
dissolved and these interfered with the determination causing the results to
Table 1.
Lab.
No.
i
Material used
Weight of
Sulfur
! as sulfates
! mgs.
Av.
mgs.
S.
1
200 cc. 0.5 % HC1
1.18
2
200 cc. 0.5 % HC1
0.77
0.97
3
200 cc. 1.0 % HC1
0.79
4
200 cc. 1.0 % HC1
0.52
0.65
5
200 cc. 2.0 % HC1
0.16
6
200 cc. 2.0 % HC1
0.35
0.25
7
200 cc. 5.0 % HC1
0.54
8
200 cc. 5.0 % HC1
0.90
0.72
21
22
Total Sulfur in Soil.
(Peroxide Fusion Method.)
20.87 mgs. S.
22.24 mgs. S. 21.55 mgs. S.
be low. Furthermore he observed that it was impossible to remove these
materials without obtaining high results because of the oxidation to sulfate
of the sulfur in the dissolved organic matter and hence he concluded that the
amount of sulfates in soils as such was not determinable by the method. The
results here indicated that the iron oxide and organic matter dissolved did
reduce the amount of sulfates secured with increasing strengths of hydrochloric
acid up to 2.0 per cent but with 5.0 per cent acid the results were too high
indicating that there was some solution of silica by acid of that strength and
this silica would of course appear in the precipitation of the sulfates.
Series II.
One hundred gram quantities of the same soil used in Series I each re¬
ceived additions of 2 c. c. of a 5 per cent magnesium sulfate solution and
were then shaken for two hours with the same strengths of acid used in the
first series. The amounts of sulfates extracted appear in Table 2, which
shows also how much of the magnesium sulfate added was unextracted.
These figures were obtained by subtracting from the total sulfates extracted
the amounts found in the soil itself which were given in the previous series.
Again the greatest extraction occurred with the 0.5 per cent acid, the 1.0 per
cent and 2.0 per cent acids removing smaller practically identical amounts.
When the 5.0 per cent acid was employed the results were too high evidently
some silica was taken out by that strength acid and the amount of precipitate
increased by just that amount. Magnesium sulfate is readily soluble and should
have been completely extracted by dilute hydrochloric acid but the iron
oxide and organic matter evidently interfere in the way which has been
suggested.
*) Landw. Vers.-Stat. 37. p. 284.
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Sulfofication in Soils.
561
Table 2.
Lab.
No.
Material used
Wt. s.
as
sulfates
mgs.
Av.
mgs.
Av.
mgs. S.
in
soils
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
mgs. S.
added
as
sulfate
mgs. S.
not
extracted
from
sulfate
added
9
10
200 cc. 0.5 % HC1
200 cc. 0.5 % HC1
24.19
26.04
25.11
0.97
i
24.14
26.63
2.49
11
12
200 cc. 1.0 % HC1
200 cc. 1.0 % HC1
21.61
21.24
21.42
0.65
20.77
26.63
5.86
13
14
200 cc. 2.0 % HC1
200 cc. 2.0 % HC1
20.76
21.74
21.25
0.25
21.00
26.63
5.63
15
16
200 cc. 5.0 % HC1
200 cc. 5.0 % HC1
29.82
29.99
29.90
0.72
29.18
26.63
(excess)
Series III.
Further tests were carried out in this series using 1.0 per cent, 5.0 per
cent and 10.0 per cent HC1 and also using water; one hundred gram quantities
of soil being shaken for two hours with these materials as previously. Table 3
shows the results secured. Much larger amounts of sulfates were secured here
than in Series I but the water removed about three times as much as the
hydrochloric acid, and the duplicate determinations with the acid did not
agree very well.
Again it would seem that there was some action brought about by the
HC1 which prevented complete extraction.
Table 3.
Lab.
No.
Material used
Wt. s.
as
sulfates
mgs. |
Average
mgs. S.
1
200 cc. water
4.00
2
200 cc. water
4.12
4.06
3
200 cc. 1.0 % HC1
1.10
4
200 cc. 1.0 % HC1
1.76
1.43
5
200 cc. 6.0 % HC1
2.04
6
200 cc. 5.0 % HC1
1.44
1.74
7
200 cc. 10.0 % HC1
1.10
8
200 cc. 10.0 % HC1
1.40
1.25
Series IV.
The same soil and the same treatment was used here as in Series III except
that 2 c. c. of a 5 per cent solution of magnesium sulfate was added to each
100 mgs of soil prior to shaking. The total sulfates extracted and the amount
of magnesium sulfate unextracted by the treatments are given in Table 4.
The entire amount of MgS0 4 was dissolved out by shaking with water for
two hours while the 1.0 per cent HC1 did not remove all the sulfates added.
With the 5.0 per cent and 10.0 per cent acid the results again were much too
high, those with the 10.0 percent being even higher than those with the
5.0 percent. Evidently the silica dissolved out by the HOI increased the
sulfate precipitate considerably in the case of the stronger acid. The inter-
Zweite Abt. Bd. 43. 36
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
562
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
fcrence of the iron oxide and the organic matter when the 1.0 per cent HC1 was
used is again clearly shown.
Table 4.
Lab.
No.
Material used
Wt. s.
as
sulfates
mgs.
Av.
mgs.
Av.
mgs. S.
in
soils
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
mgs. S.
added
as
sulfate
mgs. S.
not
extracted
from
sulfate
added
9
200 cc. Water
30.70
10
200 cc. Water
30.34
30.52
4.06
26.46
26.63
—
11
200 cc. 1.0 % HCl
23.94
12
200 cc. 1.0 % HCl
26.38
25.16
1.43
23.73
26.63
2.90
13
200 cc. 5.0 % HCl
30.92
14
200 cc. 5.0 % HCl
31.46
31.19
1.74
29.45
26.63
(excess)
15
200 cc. 10.0 % HCl
36.52
10
200 cc. 10.0 % HCl
45.38
40.95
1.25
39.70
26.63
(excess)
Series V and Series VI.
In order to check the two preceding series, they were repeated according
to the same plan except that 2.0 per cent HC1 was employed instead of the
1.0 per cent. The results are given in Tables 5 and 6. Comparing Table 5 with
Table 3 it is found that the amounts of sulfates extracted by water were prac¬
tically identical. Again there was only about 1 / 3 as much extracted by the
2.0 per cent and 5.0 per cent HC1 as by the water. The results with the 10.0
per cent HCl however were much higher in this case but the duplicates were
Table 5.
Wt. S.
Lab.
No.
Material used
as
sulfates
Average
mgs. S.
! _
mgs.
1
200
CC.
Water
4.22
2
1 200
CC.
Water
3.95
4.08
3
2(H)
cc.
2.0 %
HCl
1.74
4
2<M)
cc.
2.0 %
HCl
0.91
1.32
5
200
cc.
5.0 %
HCl
1.31
t>
2<H)
cc.
5.0 %
HCl
0.79
1.05
7
200
cc.
1«>.0%
HCl
4.39
8
2(H)
cc.
10.0 %
HCl
8.04 l )
4.39
not satisfactory and it would appear that a larger amount of silica was extrac¬
ted here making the determinations much too high. In Table 6 it will be seen
that just as was the case in series IV there was complete extraction by the
water of the MgS0 4 added while the 2.0 per cent HCl gave incomplete extrac¬
tion, the amount obtained being less than that taken out by the 1.0 per cent
HCl in Series IV. Again with the 5.0 per cent and 10.0 per cent HCl the amounts
secured were far too large and showed conclusively the interference of silica.
The 5.0 per cent HCl here however gave higher results than the 10.0 per cent
but the duplicate determinations did not agree very closely and conclusions
should hardly be drawn from them.
1 ) Not included in the average.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Sulfofication in Soils.
563
Table 6.
Lab.
No.
Material used
Wt. s.
as
sulfates
mgs.
Av.
mgs. S.
r
Av.
mgs. S.
• in
soils
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
mgs. S.
added
as
sulfate
mgs. S.
not
extracted
from
sulfate
added
9
200 cc. Water
29.14
10
200 cc. Water
31.44
30.29
4.08
26.21
26.63
_
11
200 cc. 2.0 % HC1
Lost.
12
200 cc. 2.0 % HC1
24.47
24.47
1.32
23.15
26.63
3.48
13
200 cc. 5.0 % HC1
25.84
14
200 cc. 5.0 % HC1
57.82
41.83
1.05
40.78
26.63
(excess)
15
200 cc. 10.0 % HC1
31.08
16
200 cc. 10.0 % HC1
34.32
32.70
4.39
28.31
26.63
(excess)
The same soil used in this series was treated with 2.0 per cent acetic acid
in the same manner, shaking 100 grams of soil for two hours with 200 c. c.
of the acid, and the results obtained were low being about the same as those
secured with the 0.5 per cent and 1.0 per cent HC1.
It seemed from these first series therefore that dilute hydrochloric acid
was unsatisfactory for the extraction of sulfates from the soil, the ferric
oxide and organic matter dissolved by the acid probably interfering as has
been suggested by Van Bemmelen, in preventing the complete ex¬
traction. Furthermore when the concentration of the HC1 is increased there
is a precipitation of silica which makes the results too high. Water seemed
to extract all the MgS0 4 added to the soil and it also removed much more
from the soil itself than the hydrochloric acid and further tests were therefore
planned to determine the efficiency of the extraction of sulfates by shaking
with water.
Series VII.
In the previous series all the shaking was carried on for two hours and it
was deemed advisable to ascertain whether longer periods of shaking with
water would lead to the extraction of larger amounts of sulfates. One hundred
gram quantities of soil were therefore shaken with 200 c. c. of water for varying
lengths of time as noted in Table 7. The results show that just as much sul¬
fate is secured in two hours shaking as in four or six hours. The low results
with eight hours shaking is not regarded as significant as no duplicate was
Table 7.
Av.
mgs. S.
as
sulfate
3.46
3.58
3.34
2.85
36*
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Lab.
No.
Hours shaken
1
2 hours
2
2 „
3
4 • „
4
4 ,,
5
6 „
6
6 ,,
7
8 „
8
8 „
mgs. b.
as
sulfate
in
soil
3.42
3.51
3.54
3.62
3.04
3.64
2.85
lost.
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564
P. E. Brown and E. EL Kellogg,
secured and the result may have been accidental. It would seem from these
results therefore that two hours shaking will extract as much sulfate from
the soil as six hours and the conclusion might therefore be considered justi¬
fiable that entire extraction of sulfates may be accomplished by this method.
For the work in hand however it was necessary to determine whether complete
extraction of larger amounts of sulfates would be accomplished by water in
two hours time. The fact that many soils might contain more than three or four
milligrams of sulfur as sulfate per hundred grams of soil was clearly recog¬
nized and for determinations of sulfofying power it was felt that accumulations
of sulfates would probably have to be encouraged in order to secure definite
data, that is to eliminate the personal equation and to place the results beyond
the limit of error by allowing the sulfates to accumulate to a much greater
extent than is usually the case in soils, and thus accentuate the differences
between different soils. Furthermore MgS0 4 which was used in the previous
series was readily soluble, much more so than sulfates more apt to be present
in the soil such as calcium sulfate for instance. Consequently tests were
carried out using CaS0 4 to determine the extractive ability of water when
shaken with it for varying lengths of time.
Series VIII.
In this series one hundred gram quantities of soil received additions of
varying amounts of calcium sulfate (gypsum, dehydrated) and were then
shaken for two hours with 200 c. c. of water. The results appear in Table 8.
The same soil that was used in Series VII was employed here and hence the
Table 8.
Lab.
No.
Addition
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
from
soil
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
Av.
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
mgs. S.
added
in
sulfate
mgs. S.
not
extracted
from
sulfate
added
9
0.25 gm. CaS0 4
54.14
3.46
60.68
1
10
0.25 gm. CaS0 4
53.96
3.46
50.50
50.59
58.82
8.23
11
0.20 gm. CaS0 4
46.06
3.46
41.60
12
0.20 gm. CaS0 4
45.94
3.46
42.48
42.04
47.04
5.00
13
0.15 gm. CaS0 4
35.96
3.46
32.50
14
0.15 gm. CaS0 4
36.54
3.46
33.08
32.79
35.29
. 2.50
15
0.10 gm. CaS0 4
26.22
3.46
22.76
16
0.10 gm. CaS0 4
25.86
3.46
22.40
22.58
23.53
0.95
17
0.05 gm. CaS0 4
Lost.
—
—
18
0.05 gm. CaS0 4
14.52
3.46
11.06
11.06
11.76
0.70
19
0.025 gm. CaS0 4
8.62
3.46
5.16
20
0.025 gm. CaS0 4
8.88
3.46
5.42
5.29
5.88
0.59
200 cc. water shaken two hours with the following:
21 ! 0.25 gm. CaS0 4 | 54.20 I
22 I 0.25 gui. CaS0 4 . 53.92 j — 54.06
58.82
4.76
amounts of sulfates obtained from the soil itself in two hours shaking with
water was subtracted in every case from the total sulfate content of the soils
and the difference gave the amount of sulfate extracted from the CaS0 4
added.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Sulfofication in Soils.
565
As the amounts of CaS0 4 added to the soil were decreased the proportion
extracted by the water increased. Indeed with the two smallest amounts prac¬
tically complete extraction occurred. With the larger amounts of CaS0 4
therefore it is evident that two hours shaking with water is insufficient to
bring about complete extraction. In order to settle this point and to eliminate
the interference of the soil 0.25 gm. of CaS0 4 was shaken for two hours with
200 c. c. of water and only about 91 per cent of the sulfate was dissolved.
Evidently longer shaking must be practiced if complete extraction of the
sulfate is to be secured.
Series IX.
Carrying out this idea, one hundred gram quantities of soil received addi¬
tions of CaS0 4 and were then shaken for varying lengths of time with 200 c. c.
quantities of water. The results are given in Table 9. The amount of sulfate
in the soil itself was determined and that was subtracted from the total amount
obtained to give the quantity of CaS0 4 dissolved. There was incomplete
solution of the larger quantities of CaS0 4 even when eight hours shaking was
practiced but the amount extracted increased with the longer periods of shaking.
With the smaller amounts of sulfate the extraction was not complete but the
amounts undissolved were very small and the differences were practically
within the limit of error for the weights dealt with in the determination were
very small and slight variations were unavoidable.
In order to determine the solubility of the calcium sulfate when shaken
alone, in the absence of soil, with water for longer periods of time the following
series was planned.
Table 9.
Lab.
No.
Addition
Hours shaken
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
from
soil
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
Av.
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
mgs. S.
added
in
sulfate
mgs. S.
not
extracted
from
sulfate
added
!
1
0.25 gm. CaS0 4
2
54.24
3.37
50.87
2
0.25 gm. CaS0 4
2
53.82
3.37
50.45
50.66
58.82
8.16
3
0.25 gm. CaS0 4
4
56.32
3.37
52.95
4
0.25 gm. CaS0 4
4
57.48
3.37
54.11
53.53
58.82
5.29
5
0.25 gm. CaS0 4
6
59.14
3.37
55.77
6
0.25 gm. CaS0 4
6
59.06
3.37
55.69
55.73
58.82
3.09
7
0.25 gm. CaS0 4
8
61.04
3.37
57.67
8
0.25 gm. CaS0 4
8
59.54
3.37
56.17
56.92
58.82
1.90
9
0.05 gm. CaS0 4
2
Lost.
—
—
10
0.05 gm. CaS0 4
2
14.24
3.37
10.87
10.87
11.76
0.89
11
0.05 gm. CaS0 4
4
14.54
3.37
11.17
12
0.05 gm. CaS0 4
4
14.28
3.37
10.91
11.04
11.76
0.72
13
0.05 gm. CaS0 4
6
14.66
3.37
11.29
14
0.05 gm. CaS0 4
6
14.52
3.37
11.15
11.22
11.76
0.54
15
0.05 gm. CaS0 4
8
14.02
3.37
10.65
16
0.05 gm. .CaS0 4
8 1
14.24
3.37
10.87
10.76
1
11.76
1.00
Series X.
A very small and a rather large amount of calcium sulfate were employed
here shaking them with 200 c. c. of water for two, four, six, and eight hours.
Examining the results in Table 10, it appears that with the larger amount
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566
P. E. Bro w n and E. H. Kellogg
Table 10.
Lab.
No.
Addition
Hours shaken
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
added
as
sulfate
mgs. S.
not
extracted
from
sulfate
added
1
0.25 gra. CaS0 4
2
54.20
2
0.25 gm. CaS0 4
2
52.92
53.56
58.82
5.26
3
0.25 gm. CaS0 4
4
54.40
4
0.25 gm. CaS0 4
4
56.34
55.37
58.82
3.45
5
0.25 gm. CaS0 4
6
55.14
6
0.25 gm. CaS0 4
6
56.30
55.72
58.82
3.10
7
0.25 gm. CaS0 4
8
57.18
8
0.25 gm. CaS0 4
8
57.52
57.35
58.82
1.47
9
0.05 gm. CaS0 4
2
11.78
10
0.05 gm. CaS(> 4
2
11.44
11.61
11.76
0.15
11
0.05 gm. CaS0 4
4
11.72
12
0.05 gm. CaS0 4
4
11.38
11.55
11.76
0.21
13
0.05 gm. CaS0 4
6
11.38
14
0.05 gm. CaS0 4
6
11.26
11.32
11.76
0.44
15
0.05 gm. CaS0 4
8
11.74
16
0.05 gm. CaS0 4
8
11.28
11.51
11.76
0.25
of calcium sulfate solution was incomplete even in eight hours shaking. 'Where
the smaller quantity was employed practically the entire amount was dissol¬
ved in two hours. Comparing these results with those in the previous series
it is apparent that the solution of the calcium sulfate is retarded by mixing
it with soil the retardation being more pronounced with the larger quantity
of sulfate added and with the shorter periods of shaking.
Table 11.
Lab.
No.
Addition
Hours shaken
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
added
as
sulfate
mgs. S.
not
extracted
from
sulfate
added
1
0.25 gm. CaS0 4
2
46.24
2
0.25 gm. Ca»S0 4
2
46.88
46.56
46.50
(extraction
3
0.25 gm. CaS0 4
4
47.06
complete)
4
0.25 gm. CaS0 4
4
47.10
47.08
46.50
do.
5
0.25 gm. CaS0 4
6
46.76
6
0.25 gm. CaS0 4
6
46.68
46.72
46.50
do.
7
0.25 gm. CaS0 4
8
46.76
8
0.25 gm. CaS0 4
8
46.66
46.71
46.50
do.
9
0.25 gm. CaS0 4
10
46.26
10
0.25 gm. CaS0 4
10
47.04
46.65
46.50 •
do.
11
0.25 gm. CaS0 4
12
47.00
12
0.25 gm. CaS0 4
12
46.74
46.87
46.50
do.
13
0.05 gm. CaS0 4
2
9.38
14
0.05 gm. CaS0 4
2
9.30
9.34
9.30
do.
15
0.05 gm. C’aS0 4
8
9.10
16
0.05 gm. CaS0 4
8
9.16
9.13
9.30
do.
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Sulfofication in Soils.
567
In the last three series the CaS0 4 employed was 99.5 per cent pure dehy¬
drated gypsum and this has been found to be very much more difficultly so¬
luble than the hydrated CaS0 4 . The tests were therefore continued using
chemically pure calcium sulfate containing two molecules of water. Moreover
this compound is not only more readily soluble but it is believed to be more
nearly like the compounds in the soil than the dehydrated sulfate.
Series XI.
In this series varying quantities of the hydrated calcium sulfate were
shaken with water for varying lengths of time to determine the rate of solution.
The results appear in Table 11. Complete solution of this sulfate was accom¬
plished in two hours even with the large amount so that the previous con¬
clusion regarding the solubility of the dehydrated calcium sulfate is borne
out by these results. It is evident therefore that this calcium sulfate alone
may be dissolved by shaking with water for two hours but the retardation of
solution in the presence of soil makes a few further tests necessary.
Series XII.
To ascertain whether the fineness of division of the soil would allow of
greater solution of sulfates in a shorter period of time, 100 gram samples of
ground and unground soil, to some of which varying amounts of calcium
sulfate were added, were shaken for two hours with 200 c. c. of water. Exa¬
mining the results in Table 12 it is seen there is slightly greater extraction of
Table 12.
Lab.
No.
Condition
of
Soil
Addition
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
mgs. S.
added
as
sulfate
i
mgs. S.
not
extracted
from
sulftae
added
1
Unground
Nothing
3.35
2
99
Nothing
3.28
3.31
—
—
—
3
99
0.25 gm. CaS0 4
45.00
4
99
0.25 gm. CaS0 4
49.58
47.28
43.98
46.50
2.52
5
99
0.05 gm. CaS0 4
12.12
6
99
0.05 gm. CaS0 4
12.04
12.08
8.77
9.30
0.53
7
Ground
Nothing
3.70
8
99
99
3.68
3.69
—
—
—
9
99
0.25 gm. CaS0 4
48.72
10
99
0.25 gm. CaS0 4
48.32
48.52
44.83
46.50
1.67
11
99
0.05 gm. CaS0 4
11.90
12
99
0.05 gm. CaS0 4
12.82
12.36
8.67
9.30
0.63
sulfates existing as such from the ground than from the unground soil. Like¬
wise in the case of the larger amount of calcium sulfate added the extraction
was greater in the ground soil but was not complete there. With the smaller
addition of the sulfate almost all of it was dissolved out in the extraction.
Evidently the grinding of the soil favors somewhat the solution of the
sulfates present and of those added. The texture of the soil therefore would
have an important influence on the amount of sulfates extracted from the
soil by shaking with water. It is clearly shown in this series however that two
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568
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
hours shaking with water is insufficient to bring all the sulfates added into
solution even although the soil is ground. Shaking for longer periods must
therefore be tested both with ground and unground soil.
Series XIII and Series XIV.
In these two series one hundred gram quantities of unground (XIII),
and ground (XIV) soils which received addition of calcium sulfate were shaken
for varying lengths of time with 200 c. c. of water and the amounts of sulfates
extracted were determined in the usual way. Considering the results in
Table 13 and Table 14 it is found again that a somewhat larger amount of
Table 13.
Lab.
No.
,
Addition
Hours shaken
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
from
soil
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
mgs. S.
added
as
sulfate
mgs. S.
not
extracted
from
sulfate
added
1
0.25 gm. CaS0 4
! 4
60.86
i
2
0.25 gm. CaS0 4
4
60.58
50.72
3.31
47.41
46.50
—
3
0.25 gm. CaS0 4
6
60.58
4
0.25 gm. CaS0 4
6
51.32
50.95
3.31
47.64
46.50
—
5
0.25 gm. CaS0 4
8
51.48
0
0.25 gm. CaS0 4
8
51.40
51.44
3.31
48.33
46.50
—
7
0.05 gm. CaS0 4
6
12.28
8
0.05 gm. CaS0 4
6
12.20
12.24
3.31
8.93
9.30
0.37
Table 14.
Lab.
No.
Addition
Hoare shaken
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
i as
sulfate
mgs. S.
extracted
from
sulfate
added
mgs. S.
added
as
sulfate
mgs. S.
not
extracted
from
sulfate
added
1
1 0.25 gm. CaS0 4
I 4
50.00
1
!
2
0.25 gm. CaS0 4
4
50.00
50.00
46.00
46.50
0.50
3
0.25 gm. CaS0 4
6
50.72
4
0.25 gm. CaS0 4
6
50.46
50.59
46.59
46.50
—
5
0.25 gm. Ca80 4
8
50.38
6
0.25 gm. CaS0 4
8
50.12
50.25
46.25
46.50
0.25
7 ;
0.05 gm. CaS0 4
6
13.36
i
8
0.05 gm. CaS0 4
6
13.12
13.24
9.24
9.30
0.06
9
Nothing
8
4.00
10
Nothing
8
| 4.00
4.00
i -
—
—
sulfate is extracted from the ground soil than from the unground sample.
Unfortunately the omission of lime in Series XIII prevented the obtaining
of a perfectly clear solution and the results are slightly high as a result. It
is apparent however that with both the larger and smaller amounts of calcium
sulfate and with the soil ground or unground the solution of the calcium sul¬
fate is complete after six to eight hours shaking with water.
The results of these preliminary tests reveal the facts therefore that the
sulfates in soils may be extracted by shaking for 6—8 hours with water; that
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Sulfofication in Soils.
569
hydrochloric acid cannot be used as a means of extracting sulfates from soils
because of the interference of iron oxide and organic substances with the more
dilute acids and of the silica in concentrations of 5 per cent and over; and
that grinding the soil is unnecessary in order to extract the sulfates in 6—8
hours although the finer the soil texture the more readily are the sulfates dis¬
solved.
Calcium sulfate is the most difficultly soluble of any sulfates w'hich might
occur in the soil and hence the solution of this material may be regarded as
indicating that sulfates in the soil will be dissolved quite as readily if not
more so upon shaking with water for the time specified.
Series XV.
Before turning attention to the determination of the sulfofying power
of soils there is one further point in connection with the methods which should
be mentioned. Up to this point all the sulfates were determined by the gra¬
vimetric method which is very tedious and it was felt that a more expeditious
method must be employed if a large number of determinations were to be
made such as would be involved in studies of the sulfofying power of any
number of soils. The photometric method was tried and the results are given
in Table 15. One hundred gram quantities of soil with additions of calcium
Table 15.
!
!
mgs. S.
mgs. S.
Lab.
No.
Addition
Hours
shaken
as
sulfate
Gravimetric
as
sulfate
Photometric
method
method
i
0.25 gm. CaS0 4
I
6
1
50.96
50.86
2 1
0.25 gin. CaS0 4
6
50.86
50.58
3
0.25 gm. CaS0 4
6
50.58
50.58
4
0.25 gm. CaS0 4
6
50.02
50.58
5
0.25 gm. CaS0 4
8
50.64 1
52.28
6
0.25 gm. CaS0 4
8
52.26
52.84
sulfate were shaken as usual with 200 c. c. of water for varying lengths of
time and the sulfates extracted were determined by both the gravimetric
and photometric methods. The agreement was very satisfactory and the
sulfate determinations subsequent to these have all been made by the use of
the photometer w r ith a great saving of time and labor and remarkably satis¬
factory and accurate results. The photometer is well adapted to the deter¬
mination of sulfates in soils and its use for that purpose which has never been
suggested before should be strongly advised.
Methods for determining the sulfofying power of Soils.
Having now ascertained that sulfates might be extracted from soils by
shaking with water for seven hours and determined by the use of the sulfur
photometer without any difficulty, attention was turned toward the develop¬
ment of methods for the determination of the sulfofying power of soils.
Profiting by the experiences undergone in developing methods for ammoni-
fication, nitrification, and nitrogen fixation, it was decided to work with fresh
soil and to attempt by its use to imitate field conditions as closely as possible
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570
P. E. Bro w n and E. H. Kellogg,
and to insure thereby the applicability of the results secured to field soils.
The solution method of testing bacterial activities has proved so uniformly
unsatisfactory in the processes where nitrogen transformations were involved
that it was not considered worth while to experiment with it in this case and
all the results have been secured with soil or sand. The next problem was the
introduction of some substance to permit of sufficient accumulations of
sulfates to be determinable. As is well known, sulfates do not accumulate in
soils any more than nitrates and this is due to losses by leaching and to their
assimilation by plants. Hence the amount present at any one time means
nothing from the standpoint of supply to the crop. It is necessary here there¬
fore just as it is in ammonification and nitrification to add some substance
which will be acted upon by the bacteria whose activities are being studied
and the final product determined to show the extent of the action. The results
obtained in this way show the power inherent in the soil to produce certain
changes and do not show the amount of any substance produced in the soil
at any one time. Thus methods are to be devised here which will show the
power of the soils to produce sulfates, or their sulfofying power, but these
methods will not show how much sulfate is being produced in the soil at the
time of sampling. In other words they alone will not show the proper or improper
sulfur feeding of crops, but merely indicate whether in the presence
of abundance of sulfur, other conditions being sa¬
tisfactory, this element may be transformed into
sulfates fast enough to keep the plant supplied
with the necessary amount.
The total amount of sulfur present in soils must be ascertained just as the
total nitrogen and phosphorus must be determined in order to obtain any idea
of the supply present which may be made available to plants.
The present methods therefore do not pretend to go into the question of the
presence of sufficient sulfur in the soil for crop production but they do give
ameans of measuring the activities of the sulfofying bacteria or in other words
of ascertaining the power inherent in the soil to prepare sulfates for plants
mainly through the mechanism of the sulfofying bacteria. It will be noted
later that there is evidence that the change of sulfides in the soil into sulfates
is not brought about entirely by bacterial action but that there is a certain
chemical action involved which varies with different soils. It will be shown
however that the major part of the action is the direct result of the growth
and activities of a certain group of bacteria which may be classed together
as the sulfofying bacteria.
Series XVI.
It was decided that in order to accentuate the production of sulfates in
the soil it would be necessary to add some sulfur compound to the soil and
those chosen for the first tests were potassium, sodium, calcium, and barium
sulfides. Before using these materials it was deemed advisable to test their
effect on ordinary soil organisms so one hundred gram quantities of soil (fresh)
in duplicate received additions of 100 mgs of the various sulfides, the moisture
content of the soils was adjusted to the optimum and the tumblers were then
covered and kept for five days at room temperature. The soils were then
shaken with sterile water for three minutes, dilutions made and plates pre¬
pared using L i p m a n and Brow n's modified synthetic agar.
Examining the results secured which are given in Table 16, it is found
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Sulfofication in Soils,
571
i
Table 16.
Sample
No.
Addition
i
Bacteria
per gram
of
air-dry ;
soil !
_1
Average
Bacteria
per gram
. of ,
air-dry
soil
1
Nothing
1,900,000
2
»
2,020,000
1,960,000 |
3
100 mgs. K 0 S
1,580,000
4
100 mgs. K 3 S
1,620,000
1,600,000 ;
5
100 mgs. Na 2 S
2,360,000
i
6
100 mgs. Na 2 S
2,360,000
2,360,000 ;
7
100 mgs. CaS
3,160,000
1
8
100 mgs. CaS
3,120,000
3,140,000
9
100 mgs. BaS
3,620,000
10
100 mgs. BaS
3,360,000
3,490,000
that the potassium sulfide depressed slightly the number of organisms deve¬
loping on the synthetic agar while the other sulfides all increased to some ex¬
tent the number of bacteria present, the barium sulfide showing the greatest
increase.
It is evident from these results that the application of sulfides to the
soil does not depress, at least after five days incubation, the normal number
of bacteria to any extent, but except in the case of the potassium sulfide
brings about an increase, indicating that there is some stimulation of bacterial
growth in the soil perhaps because of a change of the sulfides to sulfates in
the soil. It is possible that if the determination of numbers had been made
sooner following the addition of the sulfides, a depression would have been
observed. In fact this would be the action naturally expected inasmuch as
the results of experiments with carbon disulfide have consistently shown at
first a depression in numbers of bacteria which is followed by an increase.
This action of carbon disulfide has been explained on the basis of a killing off
of some species of organisms and when the effects of the carbon disulfide are
dissipated, an increase to a large extent of the more resistant varieties because
of the removal of many competing bacteria.
"With the addition of these sulfides, the action may be very similar a
depression in numbers occurring at first and as the sulfides are oxidized to
sulfates, the species which have not been injured multiply to a greater extent
than they previously could. There is also the possibility that the greater
amount of sulfates may have encouraged the growth of certain species of
bacteria which develope on the synthetic agar.
The results with the potassium sulfide are somewhat different from
those with the other sulfides and several explanations may be suggested to
to account for the variation. In the first place it may be suggested that the
potassium sulfide is less rapidly changed to sulfates than the other sulfides
but subsequent experiments do not always prove this although in some
instances it has been true. Again the potassium sulfide was applied in solutions
and it is known that when dissolved potassium sulfide decomposes into po¬
tassium hydrosulfide (KSH), and this compound may be more toxic than the
sulfide itself and hence the depression in numbers of organisms would continue
for a longer period of time. With a longer period of incubation, the numbers
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572
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
of organisms present in this ease might have increased up to or beyond the
numbers present in the other samples. No further work was done along
this line as it was somewhat aside from the present problem, the main point
which was under investigation being the question of the effect of sulfides
on the normal soil flora. The results showed quite clearly that there was
an increase in numbers of organisms produced by the addition of sulfides
and this increase undoubtedly was due to the depression of some species at
first and as the sulfides were changed to sulfates the increase in numbers of
organisms occurred. Later experiments confirm this idea at least in part for
they show that the oxidation of the sulfides occurs very readily in soils both
by bacterial and by chemical means.
Series XVII.
The same sulfides used in the preceding series were employed in this
case, 0.1 mg of each being added in duplicate to 100 gram quantities of fresh
soil in tumblers, the moisture content adjusted to 25 per cent except in Nos 7,
8, 9, and 10 which contained only 13 per cent, and the tumblers covered and
incubated for five days at room temperature. At the end of this time the
soils were shaken for seven hours with 200 c.c. of water and the sulfates extrac¬
ted were determined by the use of the sulfur photometer. The results secured
are given in Table 17. It will be noted that after subtracting from the total
Table 17.
Lab.
No.
Addition
;
i
mgs. S.
as
sulfate
i
Av.
mgs. S. !
as
sulfate
mgs. S.
as sulfate
produced
from
sulfide
added
mgs. S.
added
as
sulfide
'
^ o
o
sulfur
added
oxidized
1
Nothing
3.40
1
1 1
2
»»
I 3.43
3.41
, —
—
—
3
0.1 gm. K 2 S
15.61
4
0.1 gm. K 2 S
15.61
15.61
I 12.20
29.09
41.90
5
0.1 gm. Na 2 S
9.73
6
0.1 gm. Na 2 S
10.12
9.92
6.51
13.33
48.83
7
0.1 gm. CaS 1
15.39
8
0.1 gm. CaS
12.88
14.13
10.72
44.44
24.12
9
0.1 gm. BaS
3.18
10
0.1 gm. BaS
3.13
3.15
—
—
—
sulfate content, the amount present in the soil itself, the figures showed large
sulfate production from the sulfides added except in the case of the barium
sulfide and it was not expected to get any satisfactory results with this ma¬
terial as barium sulfate is practically insoluble in water and hence while the
change in the soil may have been considerable, it was impossible to extract
the sulfate formed. The sodium sulfide showed the greatest percentage oxida¬
tion while the potassium sulfide was only slightly less. The calcium sulfide
was changed to a very much smaller extent but this may have been due in part
at least to the smaller moisture content of the samples which as was noted
was only 13 per cent against 25 per cent with the other sulfides.
It is evident from these results that the sulfides of potassium, sodium,
and calcium are rapidly transformed into sulfates in the soil at least in the
particular soil used in this experiment.
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Sulfofication in Soils.
573
Series XVIII.
This series was the exact duplicate of Series XVII except that soil from
a different plot was employed and the moisture content of all the samples
was adjusted to 25 per cent. Fresh soil was employed, the period of incubation
was five days, and the method of extraction was the same as that employed
previously. Considering the results given in Table 18 it is found that there is
Table 18.
Lab.
No.
Addition
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as sulfate
produced
from
sulfide
added
mgs. S.
added
as
sulfide
0/
/o
sulfur
added
oxidized
1
Nothing
4.19
2 !
99
4.23
l 4.21
—
—
—
3 1
0.1 gm. K a S
11.37
4
0.1 gm. KjS
11.74
11.55
7.34
29.09
25.23
5
0.1 gm. NajS
14.86
i
1
i
6
0.1 gm. Na 2 S
17.28
j 16.07
11.86
13.33
88.97
7
0.1 gm. CaS
20.70
!
1
8 1
0.1 gm. CaS
20.99
20.84
16.63 |
44.44
37.42
9
0.1 gm. BaS
7.15
i
10
0.1 gm. BaS
6.66
; 6.90
| 2.69
18.93
14.15
not exact agreement with those in the previous series. The percentage oxida¬
tion was again the greatest in the case of the sodium sulfide but the potassium
sulfide was oxidized to a much smaller extent, smaller even than the calcium
sulfide.
It must be remembered however that in the previous series where the
oxidation of the calcium sulfide was slow the moisture content was not at the
optimum as it was in the case of the sodium sulfide and the potassium sulfide.
It may be therefore that when the moisture content is the same the calcium
sulfide may be more readily transformed in some soils than the potassium
sulfide. In this series there was a small oxidation of the barium sulfide eviden¬
ced and the only explanation which can be made for the extraction of the sul¬
fate formed in this soil is that an interaction occurred between the barium
sulfate produced by the oxidation of the sulfide or perhaps between the
sulfide itself and some calcium compounds or compounds of other bases. It
is evident however that in the same quantities the sodium sulfide was more
readily or quickly oxidized than the other sulfides although there was actually
a greater production of sulfates from the calcium sulfide. It might be that if
the sulfides had been employed in equivalent amounts of sulfur one of the
other sulfides might have shown the greatest percentage change. It was in¬
tended to carry out tests along this line but as will be noted later other consi¬
derations arose which fixed the sodium sulfide as the most suitable sulfide
so that it was unnecessary to go into the problem further from this standpoint.
It was evident also that barium sulfide was entirely unsatisfactory as a material
to be used here and it was regarded as unnecessary to devise any method to
take out barium sulfate from the soil as there is never an occurrence of this
compound in a normal soil to the extent of making its determination necessary.
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574
P. E. Bro w n and E. H. Kellogg,
Series XIX.
It was decided to ascertain next whether the production of sulfates from
a sulfide varied with different soils. To this end one hundred gram quantities
of fresh soils from plots under various treatments were weighed out in tumb¬
lers, 0.1 gm of sodium sullide added to each, the moisture content adjusted
to 25 per cent and the samples incubated for five days at room temperature.
The sulfates were leached and determined as usual. The results given in
Table 19 show quite distinctly that there may be considerable variation in
Table 19.
Lab.
No.
Plot.
No.
Treatment
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
from
soils
mgs. S.
as
sulfate
produced
from
sulfide
mgs. S.
added
as
sulfide
O'
o
sulfur
added
oxidized
1
102
2.8 T. Peat
9.21
2
102
2.8 T. „
9.00
3
102
2.8 T. „
9.78
4
102
2.8 T. „
9.48
9.53
1.16
8.37
29.09
28.77
5
103
8 T. Manure, once in
4 years
; 12.44
6
1 103
8 T. Manure, once in
4 years
I 12.82
12.63
2.06
10.57
29.09
30.33
7
104
8 T. Clover, once in
1
I
i
!
4 years
13.32
8
1 04
8 T. Clover, once in
| 4 years
| 13.32
13.32
1.06
11.66
29.09
40.08
9
10(5
| 2 T. Timothy
19.02
10
100
2 T.
21.83
1 20.42
, 2.26
18.16
29.09
62.42
11
107
Cheek
20.02
i
12
107
>>
20.59
20.30
2.06
17.64
j 29.09
00.03
the
sulfate producing or sulfofying power of :
soils. Thus it will be seen that
from 28 per cent to 62 per cent of the sodium sulfide was oxidized by the
different soils. There was only a small variation in the amounts of sulfates
present as such in the soils and hence the final differences were due practically
entirely to variations in the sulfofying powers of the soils. It will be noted that
the check or untreated plot was high in sulfate production while the plots
receiving peat, manure, and clover were much lower, the plot to which peat
was applied showing the smallest sulfofying power. The plot to which timothy
was added was slightly higher than the check. The explanation for the high
power in the check soil may be sought in the topography that plot being on
higher ground, or it may be due to the fact that the treatments actually de¬
pressed the sulfofying power of the soil. Further tests of this points are of
course necessitated and it was not intended to draw conclusions on this point
from these results. The fact which these results do show conclusively and
which must be emphasized is that soils vary in sulfofying power or in their
ability to produce sulfates from sulfides.
The oxidation of the sulfides was so very rapid in these last series discussed
that it occurred to us that perhaps the action was not entirely bacterial in
nature, that there might be some chemical action involved. Hence it was deci¬
ded to ascertain whether by shaking a sulfide with soil for seven hours there
was any production of sulfates.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Sulfofication in .Soils.
575
Series XX.
In order to test the point just mentioned the present series was planned.
One hundred gram quantities of fresh soil were treated with 0.1 gm amounts
of various sulfides and the moisture content brought to 25 per cent but instead
of incubating the samples, the sulfates were determined in the usual way
immediately after the sulfides were added. The results in Table 20 show that
Table 20.
Lab.
No.
Addition
j
mgs. S.
as
sulfate
1
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
produced
from
| sulfide
mgs. S.
added
as
sulfide
O-
o
sulfur
added
oxidized
1
Nothing
| 3.58
1
1
2
>»
3.58
3.58
, —
—
3
i 0.1 gm. K 2 S
1 8.87
1
1
4
| 0.1 gm. K 2 S
i 9.25
i 9.00
! 5.48
| 29.09
18.83
5
1 O.l gm. Na. 2 S
5.28
0
j 0.1 gm. Na.>S
5.31
5.29
1.71
13.33
12.82
7
} 0.1 gm. CaS
1 11.53
1 l
8
1 0.1 gm. CaS
| 11.89
j 11.71
8 13
44.44
18.29
our suspicions were correct and that there was a chemical oxidation of the
sulfides in the soil upon shaking with water for seven hours. The sodium sul¬
fide was affected less than the potassium sulfide and the calcium sulfide which
both showed an 18 per cent oxidation. It is evident therefore that the percen¬
tage oxidation reported in the preceding series was much too high to be attri¬
buted entirely to the power of the soil to produce sulfates and the actual
chemical oxidation of the sulfides occurring when shaken with water should
be deducted before considering the differences in sulfofying power of the
soils. An interesting point is thus brought out in this series and one which
does not agree with the conclusions from some experiments mentioned in
the historical summary. The authors in those cases concluded that the oxi¬
dation of sulfur occurred in the soil by bacterial agency only but these results
indicate that such is not the case. The production of hydrogen sulfide is recog¬
nized as a step in the sulfur cycle in nature but this substance when produced
immediately unites with some base to form a sulfide and hence sulfides such
as these used in this series undoubtedly occur in the soil. If there is a purely
chemical oxidation of these compounds when shaken with water for seven
hours there is every reason to think that there may be such a change in the
soil itself. In other words it seems quite possible from these results that the
production of sulfates in the soil is not entirely a bacterial process at least in
certain stages. Further tests will throw additional light on this point.
Series XXI.
Having found that there was a certain chemical oxidation of sulfides
in soil when shaken with 200 c. c. of water for seven hours, the next question
which arose was whether the extent of oxidation by this means would vary
with different soils. In other words it was worth while to consider from the
standpoint of the development of a method for sulfofication whether a certain
sulfide could be considered as undergoing a certain constant oxidation when
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
576
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
shaken with water regardless of the soil with which it was associated or whether
the extent of oxidation was different with different soils. This series was
therefore planned to test this point. One hundred gram quantities of
various fresh soils differently treated were weighed out and 0.1 gm of sodium
sulfide added to each. The sulfates were immediately extracted by shaking
for seven hours as usual. The sodium sulfide was chosen as it gave the
lowest oxidation upon shaking in the previous series.
Table 21.
Lab.[ Plot.!
No. J No. I
Treatment
1 I
101
Timothy Meadow
1
2 1
101
a >>
3
102
2.8 T. Peat
4
102
2.8 T. „
5
103
8 T. Manure, once
4 years
in
i
6
i
103
8 T. Manure, once
4 years
in
i
7
104 |
8 T. Clover, once
4 years
in
8
104 ,
8 T. Clover, once
4 years
in
9
106
2 T. Timothy
10
106
; 2 T.
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulftae
Trace
Trace
Trace
!
i ~~
Trace
—
3.56
3.76
3.66
3.99
4.06
4.02
5.01
5.78
5.39
mgs. S.
as
sulfate
from
soils
mgs. S.
mgs. S.
as
sulfate
added
produced
as
from
sulfide
sulfide
o
o
sulfur
added
oxidized
2.81
2.11
3.94
0.85 1 13.33
1.91 j 13.33
1.45 | 13.33
6.37
14.32
10.87
The results appearing in Table 21 show that the effect of the soil with
which the sulfide is associated on its oxidation to sulfate in the leaching pro¬
cess is very pronounced. Thus in one soil which had been in timothy meadow
for five years there was no oxidation and neither was there any in the soil to
which peat had been applied at the rate of 2.8 tons per acre. In the soil re¬
ceiving 8 tons of manure per acre every four years there was a small change
brought about and in the other two soils receiving 8 tons of clover every
fourth year and 2 tons of timothy, there was a larger change amounting
to 14 per cent and 10 per cent of the sulfide added respectively. It is quite
evident from these results that when soils containing sulfides are shaken for
a period of seven hours with water there is an oxidation of the sulfides and in
soils which have been differentiated by treatment there is considerable varia¬
tion in the extent of oxidation. In order to use sulfides as a measure of the
sulfofying power of soils it is shown clearly that the amount of sulfates pro¬
duced by the oxidation in the shaking process used in the extraction must be
subtracted from the total sulfate content of the incubated samples in order
to obtain any idea of the power of the soil itself to form sulfates. Of course
it is realized that this is a somewhat questionable procedure inasmuch as after
incubation in the soil much of the sulfides are undoubtedly changed to sul¬
fates and hence when extraction occurs a much smaller oxidation in the
shaking process must of necessity occur, the amount of oxidizable sulfides
present being so much smaller. In fact where the oxidation in the shaking
of the entire 0.1 gm of sulfide added to the soil is as small as is the case with
the sodium sulfide it is quite probable that the change induced by the shaking
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Sulfofication in Soils.
577
after incubation would be practically inappreciable. Furthermore it is certain
that even subtracting the amount of sulfates produced in the shaking from
the total amount at the end of the incubation there is evidence of a large
sulfofying power in the soils. While the figures secured in this way would
undoubtedly be smaller than they should be the relation between various
soils would be the same that is the relative sulfofying powers of different soils,
would remain unchanged and should appear quite definitely.
Series XXII.
In order to investigate further the question of the chemical oxidation
of sulfides this series was planned using sterilized soil and sand. One hundred
gram quantities of these materials, the soil being in an air-dry condition
before being sterilized, were weighed out in tumblers, additions of sulfides
made as noted in Table 22, the moisture content adjusted to 25 per cent for
the soil and to 12 per cent for the sand with sterile water, and the samples
incubated for five days at room temperature. At the end of that time the sul¬
fates were determined as usual and the amounts secured are recorded in the
Table.
Table 22.
Lab.
No.
Medium
Addition
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
from
sulfide
mgs. S.
added
as
sulfide
o/
/o
sulfur
added
oxidized
13
Soil
Nothing
4.52
14
99
99
4.52
4.52
—
—
—
1
0.1 gm. Na^S
3.98
2
99
0.1 gm. NajS
4.54
4.26
—
13.33
—
3
99
0.1 gm. K 2 S
11.34
4
99
0.1 gm. K 2 S
11.38
11.36
6.84
29.09
23.51
5
99
0.1 gm. CaS
15.25
6
99
0.1 gm. CaS
15.38
15.31
10.79
44.44
24.27
7
Sand
0.1 gm. Na 2 S
8
99
0.1 gm. Na^S
—
—
13.33
—
9
99
0.1 gm. K 2 S
6.57
10
99
0.1 gm. K 2 S
7.87
7.22
7.22
29.09
24.81
11
99
0.1 gm. CaS
10.46
12
99
0.1 gm. CaS
10.23
10.34
10.34
44.44
23.26
It will be noted that there was practically no oxidation of the sodium
sulfide either in the soil or in the sand, the amounts of sulfates secured were
so small that they were not recorded. In the case of the potassium sulfide and
the calcium sulfide however, there was a considerable oxidation about 25 per
cent of the sulfides being oxidized both in the soil and in the sand. This is
a somewhat greater oxidation than occurred in Series XX where 18 per cent
was oxidized but in that case there was also an oxidation of the sodium sul¬
fide. It is apparent therefore that not only does chemical oxidation of some
sulfides occur when shaken with soils but it also takes place when sand is
used instead of soil. Furthermore the point previously mentioned is definitely
shown here, that the oxidation of sulfides when shaken with soil varies with
different soils and also with different sulfides.
Again it is found that sodium sulfide is the most satisfactory for use as
Zweite Abt. Bd. 43. 37
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578
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
a measure of sulfofication because the oxidation upon shaking with water
is so small.
Series XXIII.
In order to test further the oxidation of sodium sulfide in soil when
shaken with water this series was carried out. One hundred gram quantities
of fresh soil were weighed out and sterilized, 0.1 gm. of sodium sulfide added,
the moisture content made up to 25 per cent, and the samples incubated as
usual. The results given in Table 23 show that there does occur a small oxi-
Table 23.
Lab.
No.
Addition
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
from
sulfide
mgs. S.
added
as
sulfide
o/
/o
sulfur
added
oxidized
Av.
%
sulfur
added
oxidized
1
0.1 gm. Na*S
4.09
0.75
13.33
5.62
2
0.1 gm. N&gS
4.02
0.68
13.33
5.10
3
0.1 gm. N&gS
4.02
0.68
13.33
5.10
4
0.1 gm. N&sS
3.82
0.48
13.33
3.60
4.85
5
Nothing
3.34
—
—
—
—
dation of sodium sulfide upon shaking with water, the amounts of sulfates
produced being less than one milligram per one hundred grams of soil, the
average percentage oxidation of the sodium sulfide added being 4.85 per cent.
This series merely serves to emphasize the point that the oxidation of
the sulfide upon shaking must be determined for each soil examined and sub¬
tracted from the total sulfates produced in order to arrive at a determination
of the sulfofying power of the soils.
Series XXIV.
The use of iron sulfide as a measure of sulfofication suggested itself and
a series was therefore planned using this substance. Four one hundred gram
quantities of fresh soil were weighed out, 0.1 gm. of iron sulfide was added
to each, and four other samples remained untreated. The moisture content
in all was made up to 25 per cent and two of the untreated samples and two
of those receiving the iron sulfide were incubated for five days at room tem¬
perature. The other four samples were leached immediately for sulfates to
Table 24.
Lab.
No.
Addition
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as sulfate
from
sulfide
mgs. S.
added
as
sulfide
o/
/o
sulfur
added
oxidized
1
0.1 gm. FeS
5.41
2
0.1 gm. FeS
5.07
5.24
1.58
36.36
4.34
3
Nothing
3.48
4
99
3.85
3.66
—
—
—
Same as above but not incubated-sulfate leached out immediately.
5
0.1 gm. FeS
3.23
6
0.1 gm. FeS
3.23
3.23
—
36.36
_
7
Nothing
3.36
8
99
3.34
3.35
—
—
—
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Sulfofication in Soils.
579
ascertain the oxidation brought about by the shaking process. The results
in Table 24 show that there was practically no oxidation of the sulfide in this
way while when incubated in the soil there was an oxidation of about 4 per
cent. Iron sulfide might prove satisfactory therefore for the purpose of mea¬
suring sulfofication but it was feared that the use of an iron salt would com¬
plicate matters somewhat because of the well-known stimulating effect on
crops and bacteria and hence further tests with the materia lwere not carried
out.
Series XXV.
As the results thus far seemed to indicate that sodium sulfide was the
best substance to use as a measure of sulfofication it was decided to test
several soils from various sources for sulfofying power using this material.
Accordingly six soils of as widely varying character as possible were sam¬
pled, one hundred gram quantities of the fresh samples were weighed out
in tumblers, 0.1 gm. of sodium sulfide added to each, the moisture content
made up to 25 per cent for those soils taken in the Wisconsin drift area and to
the optimum for the other soils, and the samples incubated for five days.
The amounts of sulfates present as such in the soil were ascertained and the
amounts of the sulfide added oxidized in the different soils in the shaking
process were also determined. These two amounts were subtracted from the
total quantity of sulfates produced and the differences gave the sulfofying
powers of the soils. The results are given in Table 25.
Table 25.
Soil
Xo.
i
Soil Source
0/
/o
Water
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
i
Av.
mgs. S.l
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by
shaking
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
in
soils
%
sulfur
added
oxidized
in
soils
1
1
Sandy Loam Graveyard
16
9.21
1
do.
16
10.95
10.08
trace
2.61
7.47
56.03
2
Sandy Loam low, poorly
21
16.91
drained area
*
2
do.
21
17.29
17.10
5.56
3.61
7.93
59.48
3
Heavy, black woodland
l
soil
26
18.17
3
do.
26
18.98
18.57
—
13.13 1 )
5.44
40.81
4
Typical Sand River
Bank
11
4.41
4
do.
11
4.02
4.21
trace
trace
4.21
31.58
5
Wisconsin drift soil un¬
treated
18
15.55
5
do.
18
15.37
15.46
3.19
2.33
9.94
74.56
6
Wisconsin drift soil ma¬
nured at rate of 25 T.
per acre
15
12.15
6 I
do.
15
13.92
13.03
1.52
1.18
10.33
77.49
It is seen from this table that there is considerable variation in the sul¬
fofying power of different soils. Thus the soil from the river bank gave an
■oxidation of only 31 per cent while the Wisconsin drift soil manured at the
rate of 25 tons per acre showed a 77 per cent oxidation. This latter soil gave
*) Includes sulfate from soil and that due to oxidation by shaking.
37*
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
580
P. £. Brown and E. H. Kellogg,
a higher sulfofying power than the soil of the the same type which had not
received any application of manure and in which the moisture content was
more nearly at the optimum. It would seem therefore that increasing the or¬
ganic matter in the soil increases its sulfofying power but there are undoubtedly
other factors involved in the process for the heavy black woodland soil con¬
tained an abundance of organic matter and possessed a sulfofying power
next to the smallest. The governing factor here might have been reaction,
moisture or aeration for the soil was acid and the moisture content was very
much higher than that in the ordinary cultivated soils and consequently the
aeration was lower. The two sandy loam soils showed about the same sul¬
fofying power, the sample containing the larger amount of moisture giving
a slightly larger production of sulfates.
These results show therefore that soils do have a variable sulfofying power
and that this power is dependent on the bacterial conditions mainly, although
the chemical character of the soil also undoubtedly exerts some influence.
The physical conditions of the soil have an indirect influence because of their
effect on the bacteria. Much further work will be necessary to reach any
conclusions regarding the influence of physical agencies on the sulfofying
power of soils, the present work presenting merely a birdseye view as it were
of the problem. The facts that soils do have a sulfofying power mainly bac¬
terial in nature and that this power is dependent upon various physical factors
and the chemical composition of the soil opens up a vast field of inquiry and
much work must be done before any very definite conclusions can be reached
or any principles governing the process can be established.
Series XXVI.
In connection with the previous series a duplicate was run, the soils being
the same, the conditions of the experiment the same and the only difference
being that 0.1 gm of free sulfur was added to the soils instead of the sodium
sulfide. The results of this series are given in Table 26. The oxidation of the
free sulfur by shaking with water was very small and in some cases practi¬
cally nothing. The percentage of sulfur added that was oxidized in five days
was very much less than the percentage of the sulfur in the sodium sulfide
oxidized in the same length of time. Evidently the free sulfur is oxidized
much less rapidly than the sulfide. This fact lends support to the idea that
there is some chemical oxidation of the sulfide in the soil.
Comparing the results in this series with those using the sodium sulfide
in the preceding series, it is found that practically the same relations between
the sulfofying powers of the soils appear. Thus the Wisconsin drift soil which
received the manure again gave the highest percentage sulfofication, the soil
of the same type unmanured showed a smaller oxidation, the sandy loams gave
still smaller changes, the results in the one containing the most water being
slightly larger than in the other soil. The only variation between the relations,
among the different soils given here and those shown in the previous series,
occurs with the river bank sand and the woodland soil. In this series the sand
from the river bank showed a greater oxidation than the woodland soil which
was the opposite of the results secured when the sulfide was used.
In both cases however the percentages of oxidation were smaller than
with the other soils. It appears therefore that in most cases the sulfofying
power of soils may be tested by the use of either sodium sulfide or of free sulfur,
the latter material being much less readily oxidized than the former, but th&
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Sulfofication in Soils.
581
relative sulfofying powers of different soils show up quite distinctly and longer
incubation might make the differences more pronounced.
Table 26.
Soil
No.
Soil Source
0 /
/o
Water
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by
shaking
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
in
soils
O/
sulfur
added
oxidized
in
soils
1
Sandy Loam Graveyard
16 '
6.15
1
do.
16
6.01
6.08
trace
1.48
4.60
4.60
2
Sandy Loam low, poorly
drained area
21
12.43
2
do.
21
11.98
12.20
5.56
1.76
4.88
4.88
3
Heavy, black woodland
1
soil
26
11.57
3
do.
26
lost
11.57
—
9.87 1 )
1.70
1.70
4
Typical Sand River
Bank
11
3.61
4
do.
11
3.51
3.56
trace
trace
3.56
3.56
5
Wisconsin drift soil un¬
treated
18
10.05
5
do.
18
10.34
10.19
3.19
1.37
6.63
6.63
6
Wisconsin drift soil ma¬
nured at rate of 25 T.
per acre
15
12.48
1
6
do.
15
13.11
12.79
1.52
0.48
. 10.79
10.79
At this point the greenhouse experiments reported later were carried
on and the remainder of the series discussed here were conducted following
the completion of the greenhouse experiment. They may be inserted here
however as they bear directly on the problem of the development of a method
for sulfofication. The sulfofication tests of the greenhouse soils were carried
out using sodium sulfide in almost all cases and these immediately following
series show the greater value of the free sulfur as a measure of sulfur oxidizing
power. It will be of interest in the greenhouse work to note the comparison
of the results with the two materials.
Serie XXVII. ■
As was noted in the previous series there was an indication there that
with a longer period of incubation the oxidation of free sulfur might occur
much more completely and the differences between different soils stand out
more prominently. This series was therefore planned to test the rate of oxida¬
tion in soil of free sulfur using varying amounts of that material. The soil
which was freshly sampled for the purpose was weighed out in one hundred
gram quantities and varying amounts of sulfur were added, the moisture
content adjusted to the optimum, and the samples incubated for varying
lengths of time at room temperature.
Examining the results in Table 27 it may be seen that with increasing
periods of incubation there were increasing percentage oxidations in the case
of all three amounts of sulfur, the gains being slightly larger in the case of the
larger amount of sulfur. It is apparent from these results that the incubation
*) Includes sulfate from soil and that due to oxidation by shaking.
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Sulfofication in Soils.
583
shown. Longer incubation would undoubtedly bring out larger differences
and a later series has been carried out to test that point.
Table 28.
Lab.
No.
o/
/o
Water
added
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in soil
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
% sulfur
added
oxidized
by soils
1
10.00
6.17
2
10.00
5.24
5.70
4.58
1.12
1.12
3
20.00
7.44
4
20.00
6.65
7.04
4.58
2.46
2.46
5
25.00
8.74
6
25.00
8.81
8.77
4.58
4.19
4.19
7
40.00
7.56
8
40.00
7.56
7.56
4.58
2.98
2.98
9
50.00
5.10
10
50.00
5.62
5.36
4.58
0.78
0.78
11
60.00
6.06
12
60.00
5.57
5.81
4.58
1.23
1.23
13
80.00
6.05
14
80.00
6.88
5.96
4.58
1.38
1.38
15
100.00
6.41
16
100.00
6.55
6.48
4.58
1.90
1.90
Series XXIX.
This series was planned to throw some light on the effect of aeration
on the sulfofication of sulfur. One hundred gram quantities of mixtures of
air-dry soil and pure white sand in varying proportions were made, 0.1 gm.
of free sulfur and 10 c. c. of an infusion of fresh soil added to each, the moisture
content adjusted to the optimum, assuming 25 per cent for the soil and 12 per
cent for the sand, and the samples incubated for seven days at room tern*
perature.
Table 29.
Lab.
No.
HH
1
mgs. S.
as sulfate
from
soils
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
% sulfur
added
oxidized
by soils
1
100
7.65
2
100
—
7.88
7.76
4.58
3.18
3.18
3
90
10
7.79
4
90
10
8.15
7.97
4.12
3.85
3.85
5
80
20
8.64
6
80
20
7.97
8.30
3.66
4.64
4.64
7
60
40
9.05
8
60
40
8.82
8.93
2.75
6.18
6.18
9
50
50
9.00
10
50
50
8.33
8.66
2.29
6.37
6.37
11
30
70
7.43
12
30
70
6.89
7.16
1.37
5.79
5.79
13
20
80
6.75
14
20
80
6.34
6.54
0.92
5.62
5.62
15
10
90
3.55
16
10
90
3.60
3.57
0.46
3.11
3.11
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584
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
The results obtained by the determination of the sulfates in the usual
way are given in Table 29. The oxidation of free sulfur is shown quite clearly
by these results to be influenced by the amount of air present up to a certain
point beyond which some other factor evidently depresses the production of
sulfates. Thus there is a gradually increasing production of sulfates in the soil
mixed with sand up to 50 per cent of each but increasing the amount of sand
and decreasing therefore the quantity of soil beyond this point decreases the
sulfofication, the decrease being gradual down to 10 per cent soil and 90 per
cent sand. Twice as much sulfates are produced in the mixture of 50 per cent
soil and sand as in the soil alone or as in the mixture of 10 per cent soil and
90 per cent sand. It is apparent therefore that increasing the amount of air
present in the soil up to a certain point brings about an increase in the sul¬
fofication but beyond that point some other factor perhaps lack of organic
matter or of mineral matter prevents further increase and there occurs a
depression in the sulfofying power. The amounts of sulfates produced were
small and a further test has been carried out using a longer period of incu¬
bation and the differences appear much more definitely.
Series XXX.
This series was planned to check the results secured in Series XXVIII,
using a longer period of incubation. Thus one hudred gram quantities of
air-dry soil were weighed out, 0.1 gm. of sulfur added to each, five c. c. of an
infusion of fresh soil introduced, and varying amounts of moisture applied.
The samples were then incubated for ten days at room temperature. The
results given in Table 30 check very satisfactorily those obtained in the previous
Table 30.
Lab.
No.
o/
/o
Water
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in soil
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
% sulfur
added
oxidized
by soils
1
5.00
5.79
2
5.00
5.59
5.69
4.58
l.n
1.11
3
10.00
6.89
4
10.00
7.01
6.95
4.58
2.37
2.37
5
15.00
7.95
6
15.00
7.63
7.79
4.58
3.21
3.21
7
25.00
12.54
8
25.00
12.77
12.65
4.58
8.07
8.07
9
30.00
11.42
10
30.00
11.08
11.25
4.58
6.67
6.67
11
35.00
10.80
12
35.00
10.70
10.75
4.58
6.17
6.17
13
40.00
7.54
14
40.00
9.40
8.47
4.58
3.89
3.89
15
45.00
6.12
16
45.00
6.15
6.13
4.58
1.55
1.55
series. There was a gradual increase in sulfates produced with increasing
amounts of water up to 25 per cent and beyond that point a gradual decline,
the amount of sulfates formed with 45 per cent water, approximately the
saturation point being just about the same as that formed with 5 per cent
water. In the longer period of incubation the differences were brought out
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Sulfofication in Soils.
585
much more definitely than was the case with the seven days incubation.
In this series almost eight times as much sulfates were produced with 25 per
cent water as with 5 per cent and more than twice as much as with 15 per cent.
It is apparent from these two series that the optimum water content for sulfo¬
fication is 50 per cent of the saturation. This shows that when moisture con¬
ditions are at the optimum for the growth of crops sulfofication may occur
to the optimum extent other conditions being satisfactory. In other words
when the saturation point of a soil is 50 per cent, the optimum water content
for the process of sulfofication of sulfur is 25 per cent. Furthermore it is
evident that the saturation point of soils should be ascertained and the moisture
content brought to the optimum for every soil tested in order to obtain an
accurate determination of its sulfofying power. Two soils should not be com¬
pared as to sulfofying power without insuring the maintenance of optimum
moisture conditions and the actual percentages of water which this means
may be quite widely separated.
It would seem from these results that the process of sulfofication may
be closely related to crop production and experiments are under way to throw
some light upon this point and will be reported at some future time.
Series XXXI.
In order to test further the effect of aeration on the production of sulfates
a series duplicating almost exactly Series XXIX was planned. One hundred
gram quantities of air-dry soil and sand in varying proportions were weighed
out in tumblers, 0.1 gm of sulfur added to each 10 c. c. of an infusion of a
fresh soil introduced and the moisture content adjusted at the optimum,
25 per cent for the soil and 12 per cent for the sand. The samples were then
incubated for ten days at room temperature and the results secured upon their
examination are recorded in Table 81.
Table 31.
Lab.
No.
Soil
Used
Sand
Used
mgs. S.
as
sulfate
. __ ,
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as sulfate
in
soils
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
% sulfur
added
oxidized
by soils
1
100
19.06
2
100
—
13.68
16.37
4.11
12.26
12.26
3
90
10
20.34
4
90
10
21.32
20.83
3.70
17.13
17.13
5
80
20
23.80
6
80
20
22.35
23.07
3.29
19.78
19.78
7
60
40
26.86
8
60
40
26.36
26.61
2.47
24.14
24.14
9
50
50
28.66
10
50
50
27.52
28.09
2.06
26.03
26.03
11
30
70
23.14
12
30
70
22.13
22.63
1.23
21.40
21.40
13
20
80
19.10
14
20
80
16.85
17.97
0.82
17.15
17.15
15
10
90
12.48
16
10
90
Lost.
12.48
0.41
12.07
12.07
The longer period of incubation used here brings out clearly the differences,
much more clearly than was the case in the previous series but the identical
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Sulfofication in Soils.
587
Table 33.
Lab.
No.
Addition
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in soil
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
% sulfur
added
oxidized
by soils
3
1 gm. saccharose
9.29
4
1 gm. „
9.12
9.20
5.01
4.19
4.19
5
3 gm. „
—
6
3 gm. „
—
—
—
—
—
7
5 gm. „
—
8
5 gm.
—
—
—
—
—
9
1 gm. starch
12.76
10
1 gm.
12.59
12.67
5.01
7.66
7.66
11
3 gm. „
Lost
12
3 gm. „
10.77
10.77
5.01
5.76
5.76
13
5 gm.
8.72
14
5 gm.
10.09
9.40
5.01
4.39
4.39
15
1 gm. filter paper
34.96
16
1 gm. „ „
30.04
32.60
6.01
27.49
27.49
17
3 gm. „
13.50
18
3 gm. „ „
18.45
15.97
5.01
10.96
10.96
19
5 gm. „
14.02
20
5 gm.
17.28
15.65
5.01
10.64
10.64
21
Nothing
41.49
22
99
41.49
41.49
5.01
36.48
36.48
Table 34.
Lab.
No.
Addition
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in soil
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
% sulfur
added
oxidized
by soils
3
1 gm. saccharose
11.06
4
1 gm.
10.43
10.74
4.74
6.00
6.00
5
3 gm.
—
6
3 gm. „
—
—
—
—
—
7
5 gm. „
8
5 gm. „
—
—
—
—
—
9
1 gm. starch
12.95
10
1 gm.
12.68
12.81
4.74
8.07
8.07
11
3 gm. „
10.09
12
3 gm. „
10.43
10.26
4.74
5.52
5.52
13
5 gm. „
8.76
14
5 gm. „
9.94
9.35
4.74
4.61
4.61
15
1 gm. fiter paper
30.59
16
1 gm. „
30.59
30.59
4.74
25.85
25.85
17
3 gm.
13.07
18
3 gm. „
14.10
13.58
4.74
8.84
8.84
19
5 gm. „ „
14.21
20
5 gm. „
13.25
13.73
4.74
8.99
8.99
21
Nothing
38.30
22
99
38.30
38.30
4.74
33.56
33.56
One hundred gram quantities of fresh soils were weighed off as usual in
tumblers, 0.1 gm of free sulfur and varying quantities of saccharose, starch,
and filter paper added. The moisture content of the samples w'as adjusted
to the optimum using an additional amount where the larger quantities of
organic matter were added. The sulfur present as sulfate in the soils was
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588 P. E. Brown and E. H. Kellogg,
Table 35.
Soil
No.
Addition
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in soil
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
% sulfur
added
oxidized
by soils
3
1 gm.
saccharose
14.88
4
1 gm.
>*
14.65
14.76
6.63
8.13
8.13
5
3 gm.
99
—
6
3 gm.
99
—
—
—
—
—
7
5 gm.
99
—
8
5 gm.
99
—
—
—
—
—
9
1 gm.
starch
16.14
10
1 gm.
99
16.87
16.50
6.63
9.87
9.87
11
3 gm.
99
14.23
12
3 gm.
99
13.94
14.08
6.63
7.45
7.45
13
5 gm.
99
12.06
14
5 gm.
99
14.59
13.32
6.63
6.69
6.69
15
1 gm.
filter paper
30.59
16
1 gm.
99 J»
30.88
30.73
6.63
24.10
24.10
17
3 gm.
99 99
18.61
18
3 gm.
99 99
18.42
18.51
6.63
11.88
11.88
19
5 gm.
99 99
18.12
20
5 gm.
99 99
16.92
17.52
6.63
10.89
10.89
21
Nothing
39.22
22
>»
41.74
40.48
6.63
33.85
33.85
determined and the total sulfates produced at the end of days incubation was
ascertained. The plan of the tests and the results of the analyses are given in
Tables 32, 33, 34, and 35 for soils 107, 108, 111, and 114 respectively.
Examining the sulfofication in the soils alone it will be noted that there
was not a wide variation.
107 33.88 % S. oxidized 111 33.56 % S. oxidized
108 36.48 % S. „ 114 33.85 % S.
The effects of the soil treatments did not show up distinctly and this
was probably due to the topography of the plots at least in part for plot 108
which was next to 107, the check, showed a larger sulfofication due evidently
to its treatment. The effects of the various carbohydrates on the sulfofying
power of the different soils would therefore be expected to be somewhat
similar. This will be seen to be the case by a study of the tables. It will be
noted that no results are given where the three and five gram quantities of
saccharose were added. This is due to the fact that the sulfates produced sti¬
mulated the transformation of the sugar into organic acids. The extract
secured upon shaking the soil with water for seven hours was consequently
very dark in color and when the barium chloride was added there was a large
precipitation of barium salts of the organic acids. The one gram quantity
of the sugar was not transformed sufficiently to interfere with the precipitation
and the results obtained showed a depression in sulfofication in every case.
The addition of starch likewise depressed sulfofication in every instance, the
larger the quantity the greater the depression. Thus the five gram quantity
depressed the oxidation more than the three gram amount and this latter more
than the one gram quantity. Similarly with the additions of filter paper, the
one gram, three grams, and five grams all depressed the sulfofication, the
largest amount giving the greatest depression in every case. It is interesting
to note that the smallest amount of filter paper depressed the sulfofication
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Suifofication in Soils.
589
only to a small extent and that in nearly every case the largest amount de¬
pressed it less than the smallest amount of saccharose or starch. In every
case too the saccharose depressed the oxidation of the sulfur more than did
the starch.
The results of these tests showed quite distinctly therefore that carbohy¬
drates depressed the oxidation of sulfur, the larger the quantity the greater
the depression. Furthermore the soluble carbohydrates depressed the oxi¬
dation more than the insoluble. Thus saccharose brought about the greatest
retardation, the more insoluble starch caused a smaller retardation and filter
paper depressed to a still smaller degree.
Conclusions.
It is apparent from the results which have been discussed in the previous
pages that the sulfofying power of soils may be determined in the laboratory.
The method devised is the addition of a sulfide, preferably NajS, or of free
sulfur to fresh soil, adjusting the moisture content to the optimum and in¬
cubating for 5—10 days at room temperature. At the end of that time the
sulfates are leached out by shaking with water for seven hours, precipitated
with barium chloride and determined by the use of the sulfur photometer.
The oxidation of sulfides and free sulfur in the soil has been found to be
mainly brought about by bacterial agency. There has been found to be however,
a small chemical oxidation of the sulfides, NagS, K,S, and CaS in soil upon
shaking for seven hours with water. The extent of this oxidation varied with
different soils and the sodium sulfide showed the smallest change in this way.
There was practically no change in free sulfur upon shaking with water hence
this latter material is undoubtedly the best to use for suifofication although the
incubation period must be continued for a longer time. This slight chemical
oxidation of sulfides upon shaking with water leads to the conclusion that
there may be some chemical oxidation of sulfides in the soil. Thus while the
process of suifofication is undoubtedly mainly bacterial in nature, there may
be some purely chemical action also.
The sulfofying power of soils has been found to vary with different treat¬
ments. Thus the use of manure or green manure on soils increased their sul¬
fofying power and in general it appeared that soils poor in organic matter
were low in suifofication.
The water content of the soils also influenced the rate of oxidation of
sulfur. Thus suifofication was found to increase with increasing moisture
until the optimum, or fifty percent of the amount necessary for complete
saturation was reached. Beyond that point additions of water depressed sui¬
fofication. This indicates that suifofication may occur to the optimum extent
where moisture conditions are at the optimum for plant growth.
Increasing the air content of the soil up to a certain point increased sui¬
fofication. Thus mixing sand with soil up to fifty percent of each increased
suifofication. Beyond that point a depression occurred probably due to a
lack of organic matter or mineral matter.
Finally additions of carbohydrates were found to depress suifofication,
the larger the amounts the greater the depression; the depression varying also
in the inverse ratio to the solubility of the carbohydrate material.
The data thus far presented throws some light therefore on the process
of suifofication in soils but much further work is necessary for the establish¬
ment of definite principles governing the process.
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590
F. E. Brown and E. H. Kellogg,
The greenhouse experiments.
In order to test the use of the laboratory method for sulfofication as devised
and also to yield some data regarding the effects of different soil treatments
on sulfofication, a greenhouse experiment was planned and begun in the fall
and frequent tests made of the soils during the winter.
For this experiment a typical Wisconsin drift soil was secured from an
untreated plot which has been under cultivation in a regular four-year rotation.
The particular soil is classed as Carrington loam by the Bureau of Soils.
Table 36.
Greenhouse Experiment.
Pot No.
Treatment
1 and 2
Nothing
3 and 4
25 tons horse manure per acre.
5 „ 6
25 tons cow manure per acre.
7 „ 8
4 tons clover hay per acre.
9 „ 10
y 2 ton CaS per acre.
11 „ 12
y 2 ton CaS0 4 per acre.
13 „ 14
Nothing.
16 „ 16
25 tons horse manure per acre.
17 „ 18
25 tons cow manure per acre.
19 „ 20
4 tons clover hay per ace.
21 „ 22
y 2 ton CaS per acre.
23 „ 24
y 2 ton CaS0 4 per acre.
Pots 1 to 12 were kept bare for bacteriological tests.
Pots 13 to 24 were seeded to timothy and the crop yield obtained.
The soil was sieved while moist and thirty pound portions weighed out
in stoneware pots, the materials added and the moisture content adjusted
to the optimum, twenty-five percent. The arrangement of the experiment
is given in Table 36.
The manures and clover were dried and finely ground before being added
to the soil. The first twelve pots were kept bare for bacteriological tests
and the duplicate twelve were seeded to timothy. It will be noted that the
applications of manure were very heavy as was also the addition of clover
hay. The amounts of the sulfide and the sulfate were large but not abnormal
The experiment was begun on October 31st 1913 and the analyses of the
soil and the materials added showed the following content of sulfur:
Soil.0.0264 % Sulfur
Cow Manure .... 0.307 % „
Horse Manure . . . 0.217 % „
Clover Hay .... 0.249 % „
CaS. 44.44 %
CaS0 4 . 18.604 %
At irregular intervals samples were drawn from the uncropped pots with
all precautions to prevent contamination and tested in the laboratory for
sulfofying power. The method newly devised was employed, namely the
addition of 0.1 gm of sodium sulfide or of free sulfur to 100 gms of fresh soil,
the moisture content adjusted to the optimum and after incubation for five
days at room temperature the sulfates leached out by shaking with water
for seven hours in the shaking machine and determined as BaS0 4 by the use
of the sulfur photometer.
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Sulfofication in Soils.
591
At the end of the experiment the crop yield was ascertained and the
nitrogen content of the crop determined and these results are given later
for the purpose of considering whether there exists any relation between sulfo¬
fication and crop production.
The results of the sulfofication tests of these soils appear in Tables 37,
38, 39, 40, 41, 42, sodium sulfide being used in all except one case where free
sulfur was employed (Table 40).
The first sampling was made on November 26, about four weeks after the
experiment was started and the results obtained at this date are given in
Table 37. The amount of oxidation of the sodium sulfide upon shaking with
water for seven hours with the various soils without incubation was deter¬
mined and it will be noted in the table that there was some variation in the
extent of oxidation although all the amounts were very small as compared
with the total amount of sulfates produced in the soils after incubation.
There was also of course a variable amount of sulfates in the different
soils. All the treated soils except those to which the clover was applied showed
a higher content in sulfates than the untreated soils. Thus the application
of horse and cow manure led to an increase in the amounts of sulfates present
in the soils, which while not large was nevertheless quite appreciable.
Where the calcium sulfide and calcium sulfate were applied there was of
course a large amount of sulfates present in the soils. In the case of the cal¬
cium sulfide it was found that there was practically complete transformation
of the sulfide to sulfate as evidenced by the amount present in the soil. The
relative effects of the treatments in pots 9, 10, and 11, 12 therefore were due
Table 37.
Pot
No.
Lab.
No.
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by shaking
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by soils
Av.
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
0/
/o
sulffur
added
oxidized
by soils
1
1
9.83
1
2
9.79
9.81
3.32
0.82
6.67
2
3
10.69
2
4
12.33
11.61
3.19
1.68
6.74
6.20
46.51
3
5
8.67
3
6
7.87
8.22
4.18
1.73
2.31
4
7
9.00
4
8
7.06
8.03
4.33
1.10
2.60
2.45
18.37
5
9
6.88
5
10
6.98
6.93
4.91
0.33
1.69
6
11
9.09
6
12
Lost.
9.09
4.23
1.94
2.92
2.30
17.25
7
13
6.48
7
14
6.43
6.46
3.18
1.63
1.64
8
15
7.37
8
16
Lost.
7.37
3.37
0.93
3.07
2.35
17.62
9
17
22.49
9
18
23.40
22.94
13.10
—
9.84
10
19
22.80
10
20
21.44
22.12
13.63
—
8.69
9.21
69.09
11
21
18.36
11
22
17.78
18.06
8.62
0.62
8.92
12
23
16.31
12
24
16.41
16.86
7.71
0.31
7.84
8.38
62.86
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
592 P. E- Brown and E. H. Kellogg,
to the different amounts of calcium sulfate present and not to any effect of
the sulfide applied.
It is quite evident that there is a very rapid change of calcium sulfide
into the sulfate when applied to the soil and also that when horse manure and
cow manure were added to the soil the sulfur present in them in organic form
was changed into sulfates and this transformation also occurred quite rapidly
under the optimum water and temperature conditions which where observed
in this experiment.
Examining now the percentage oxidation of the sodium sulfide in this
first test, it will be seen that the untreated soil showed 46.51 per cent oxidized.
The horse manure, cow manure, and clover all depressed the oxidation, 18.37
per cent, 17.25 per cent, and 17.62 per cent being the percentages obtained
respectively where these materials were used. This depression was the greatest
with the cow manure although the differences were slight. The cause for this
effect of the manures used may be that the excessive organic matter intro¬
duced restricted bacterial action perhaps by changing the reaction of the soil
or by encouraging other species of organisms which interfered with the activi¬
ties of the sulfofiers. It was interesting to note in this connection that the
depression in sulfofication corresponded almost exactly to the depression in
the growth of timothy which occurred about the same time in the pots where
the manure was applied. It will be noted later that in some cases there were
indications that this depressing effect of manures on sulfofication disappeared
Table 38.
Pot
No.
Lab.
No.
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by shaking
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by soils
Av.
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
o/
sulfur
added
oxidized
by soils
1
1
1
2
3.69
2
3
5.62
2
4
5.72
5.67
3.55
1.58
5.33
3
5
7.65
3
6
7.34
7.49
4.65
1.73
1.11
4
7
7.11
4
8
4.81
1.15
1.13
8.47
5
9
6
10
8.41
7.71
5.46
1.92
6
11
7.83
6
12
7.61
7.72
4.72
1.94
1.49
11.17
7
13
7
14
6.56
3.54
1.63
1.39
8
15
6.14
8
16
6.30
6.22
3.75
1.54
1.46
10.95
9
17
25.09
9
18
25.09
14.55
—
10
19
23.54
10
20
23.07
—
8.26
11
21
12.42
11
22
12.24
12.33
9.47
2.24
12
23
11.98
12
24
12.42
8.57
3.32
2.78
*) Omitted from the average.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Sulfofi cation in Soils.
593
just as the restriction caused in the growth of timothy was finally removed
as the manure was decomposed and the crop yield secured was actually en¬
hanced.
Where the calcium sulfate was present in the soil either introduced as
such or formed from the calcium sulfide, the sulfofying power was much
greater than in the untreated soil. In the presence of the larger amount of
sulfate produced from the sulfide, the sulfofying power was slightly larger,
69 per cent transformation against 62 per cent being found, but the increase
over the untreated soil which showed only 46 per cent oxidation was very
pronounced.
The results indicate therefore that the presence of sulfates in the soil
encourages the activities of the sulfofying bacteria to a considerable extent,
the larger the amount present the greater the sulfofying power of the soil
up to a certain limit. No attempt was made to ascertain the point beyond
which further addition of sulfates would not give a further increase in sul¬
fofying power.
Turning now to Table 38, the results obtained at the second sampling which
occurred on December 17 th will be seen to be quite different in some respects
from those secured at the previous date. In the first place the percentage
oxidation in the check soil was very much smaller, only 5.33 per cent of the
sulfide being oxidized while at the previous sampling 46.51 per cent was
changed. Evidently the sulfur oxidizing power of the soil had reached a
maximum and declined between the two samplings. The fact brought out
here, that the sulfofying power of a soil in the greenhouse rises and falls,
is in accord with many results which have shown a similar rise and fall in
ammonifying and nitrifying powers in soils under similar conditions. It has
been believed that in the latter cases there is a multiplication of bacteria
to a large extent upon filling the pots and that this multiplication continues
until there is such an accumulation of products of growth that a depression
in numbers occurs. This depression in numbers of organisms has been fre¬
quently found to be followed by an increase. The cause of the increase has
been explained on the basis of a disappearance of the injurious products of
growth which brought about the depression and the multiplication of bacteria
again occurs without restriction until the products of growth accummulate
a second time. Another explanation of the fluctuations in numbers of bacteria
and of the variations in bacterial activities has been offered. It has been
suggested that protozoans were present in soils and lived on bacteria and
consequently would bring about a depression in numbers until the bacteria
were so few that the protozoans died for lack of food when the bacteria would
increase again. This theory of protozoal influence on bacteria in the soil has
been very generally questioned and certain experimental data has been
advanced to disprove it. But whatever the reason a fluctuation in numbers
of bacteria and in certain bacterial activities does occur in soils in the green¬
house and there is therefore good reason to assume that there may occur a
fluctuation in sulfofying power of the soil as this depends so largely on bacterial
agency.
A smaller percentage oxidation occurred in the soils to which the manures
and clover were added than at the previous sampling but the differences were
not nearly so great as in the check soil. In fact the amounts secured were
larger than those obtained in the untreated sample. The depression did not
occur in the soil receiving the CaS practically the same percentage oxidation
Zweite Abt, Bd. 43. 38
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594
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
being secured as previously, the amount being far above^the figures for the
check soil. There was a much smaller oxidation in the soil to which the CaS0 4
was applied than occurred at the first sampling but the amount was still
much higher than that found in the soils receiving the manures, the clover
or in the check soil. The results at the second sampling indicate therefore
that the addition of cow manure and horse manure, clover, and CaS0 4 in¬
crease the sulfofying power of the soil, the latter material to the greatest
extent. It will be recalled that the CaS added was found to be entirely trans¬
formed into the sulfate prior to the first sampling so that the effects in that
case must be considered as due merely to a larger amount of. CaS0 4 and not
to the effects of the sulfide, as such. It is evident therefore that the presence
of calcium sufate in the soil stimulates to a large extent the activities of the
sulfofying bacteria and prevents the depression in numbers which occurs
because of accumulations of products of growth in untreated soils. The de¬
pressing effect of the horse manure, cow manure, and green clover which was
observed at the first sampling was evidently followed by an increase over the
check soil, the cow manure showing the greatest increase of the three mate¬
rials. It is quite reasonable to assume that at first the sulfofying bacteria were
depressed in numbers and activities by the manure and as the manure became
decomposed the depression disappeared and an increase was brought about.
The fact noted in the previous sampling that the sulfur in the horse manure,
the cow manure and the clover was transformed into sulfates quite rapidly
is also emphasized in these results.
In Table 39 appear the results secured at the third sampling on December
Table 39.
Pot
No.
Lab.
No.
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by shaking
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by soils
Av.
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
suito
added
oxidized
by soils
1
1
7.87
1
2
7.01
7.44
2.91
0.82
3.71
2
3
4.79
2
4
5.82
5.30
2.61
1.58
1.11
2.41
18.07
3
5
8.02
3
6
8.10
8.06
2.96
1.73
3.37
4
7
7.61
4
8
7.34
7.47
3.19
1.10
3.18
3.28
24.60
5
9
9.54
5
10
8.78
9.16
3.27
0.33
5.56
6
11
7.43
6
12
7.95
7.69
3.17
1.94
2.58
4.07
30.53
7
13
5.47
7
14
6.67
6.07
3.01
1.63
1.43
8
15
6.75
8
16
7.87
7.41
2.84
0.93
3.64
2.53
18.98
9
17
20.85
9
18
19.51
20.18
9.48
—
10.70
10
19
19.96
10
20
20.56
20.26
8.60
—
11.66
11.18
83.12
11
21
16.47
11
22
15.66
16.06
6.35
0.62
9.09
12
23
16.83
12
1 24
16.47
i 16.65
6.53
0.31
9.81
9.45
70.87
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Sulfofication in Soils.
595
31 st. The figures given show that the sulfofying power of all the soils increa¬
sed considerably during the time between the second and the third sampling.
The untreated soil gave a much larger percentage oxidation than at the
previous date, 18.07 per cent against 5.33 per cent.
The soils to which horse manure, cow manure, and clover were applied
all showed increased sulfofication, the cow manure again showing the largest
amount. While in the previous instance however the sulfofying power of the
soil receiving the clover was greater than that of the soil to which the horse
manure was applied, in this case the clover treated soil was practically the same
“as the check soil in sulfate production, and the horse manure increased
appreciably the sulfofying power of the soil. Again the calcium sulfate in¬
creased the sulfofying power of the soil, the larger amount (where the CaS
was applied) giving the largest increase. The percentage oxidation of the
sulfur added as sulfide in these soils receiving applications of CaS0 4 was 83.12
and 70.87 per cent respectively against an oxidation of 18 per cent by the
check soil.
These results are in accord with the previous in showing that the depression
in sulfofication occurring at first by the use of cow manure horse manure
and clover is followed by a decided increase. The stimulating effect of CaS0 4
on sulfofication is also clearly shown, the larger the amount the greater the
action.
The next sampling was made on January 28th and the soils were tested
Table 40.
Pot.
No.
Lab.
No.
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by soils
Av.
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
0/
/o
sulfur
added
oxidized
by soils
i
1
5.88
i
2
5.81
5.84
2.84
3.00
2
3
5.62
2
4
5.62
5.62
3.05
2.57
2.78
2.78
3
5
5.55
3
6
5.43
5.49
3.46
2.03
4
7
6.04
4
8
6.51
6.27
3.52
2.75
2.39
2.39
5
9
6.45
5
10
6.72
6.58
3.30
3.28
6
11
4.29
6
12
4.20
4.24
3.09
1.15
2.21
2.21
7
13
3.72
7
14
3.25
3.48
2.87
0.61
8
15
5.03
8
16
4.84
4.93
2.82
2.11
1.36
1.36
9
17
15.08
9
18
14.63
14.85
9.05
5.80
10
19
14.18
10
20
15.30
14.74
8.16
6.58
6.19
6.19
11
21
10.28
11
22
Lost.
10.28
6.80
3.48
12
23
8.60
12
24
9.79
9.19
6.17
3.02
3.25
3.25
The average oxidation of the free sulfur by shaking in the different soils was
only 0.015 mgs S. per 100 gins, of soil — too small to be considered.
38*
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596
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
for sulfofying power by means of free sulfur. The results are given in Table 40.
The average oxidation of the free sulfur in the soil upon shaking with water
was so small that it was negligible. The percentage oxidation of the sulfur
in the varions soils was rather low on account of the short period of incubation.
Later results which have been discussed showed that with a ten to fourteen
days incubation when free sulfur is used the differences in sulfofying power
of soils are more pronounced. Thus the results here are not conclusive because
the differences are too small. The soils receiving cow manure and horse
manure gave a slightly smaller percentage oxidation than the check soils and
the clover treated soil was still less in sulfofying power but no definite con¬
clusions should be drawn. The soils receiving calcium sulfate as such or a
larger amount produced from the application of CaS however, showed a
much higher sulfofying power than the check soil, the larger the amount of
sulfate present the greater the sulfofication.
On February 6 th another sampling was made and the sulfofying power
of the soils tested using the sodium sulfide and incubating for five days at
room temperature. The results secured here are given in Table 41. They
Table 41.
Pot
No.
Lab.
No.
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by shaking
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by soils
Av.
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
o/
/o
sulfur
added
oxidized
by soils
i
1
6.00
1
2
6.90
6.45
3.02
0.82
2.61
2
3
7.33
2
4
7.01
7.17
2.88
1.58
2.71
2.66
19.94
3
5
6.86
3
6
6.86.
6.86
3.23
1.73
1.90
4
7
7.61
4
8
7.50
7.55
3.18
1.10
3.27
2.58
19.34
5
9
7.20
5
10
7.54
7.37
3.32
0.33
3.72
6
11
7.28
6
12
6.19 >)
7.28
3.30
1.94
2.04
2.88
21.60
7
13
4.99
7
14
5.05
5.02
3.02
1.63
0.37
8
15
5.70
8
16
6.00
5.85
3.00
0.93
1.92
1.14
8.55
9
17
19.36
9
18
21.60
20.48
8.60
—
11.88
10
19
18.34
10
20
20.02
19.18
8.89
—
10.29
11.08
83.12
11
21
14.34
11
22
15.66
15.00
6.66
0.62
7.72
12
23
13.36
12
24
13.32
13.34
7.02
0.31
6.01
6.86
51.46
do not check in every respect those obtained at the previous samplings. Thus
considering the percentage oxidation of the sulfide in the different soils it
appears that the soil receiving horse manure gave a slightly smaller sulfofying
power than the check but it will be noted that the results from the duplicate
soils do not check well, one showed 1.90 mgs S. as sulfate produced while
M Omitted from the average.
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Sulfofication in Soils.
597
the other gave 3.27 mgs S. as sulfate. It appears that some factor interfered,
that the conditions in pot No. 3 for some reason were not the same as those in
pot No. 4. If the larger result is employed, an increase in sulfofying power such
as was observed previously would be shown. This is a difficulty often met
with in greenhouse work some influence unknown and therefore uncontrollable
may interfere and prevent the agreement of results in duplicate pots.
The cow manure treated soils gave an increase in sulfofying power over
the check soils. Here again however, the results from the duplicate pots
did not agree very well, one soil showing a much smaller sulfofying power
than other and if the higher results were used the differences would have been
much greater. With the clover treated soils quite a depression in sulfofication
was found corresponding to that observed in the previous series where free
sulfur was used as a measure of sulfofication. The calcium sulfate in the
larger and smaller amounts increased to a large extent the sulfofication. These
results check those previously secured showing the power of sulfates in the soil
to increase the sulfofying power of the soil.
Table 42.
Pot
No.
Lab.
No.
mgs. S.
as
sulfate
Av.
mgs. S.
as
sulfate
mgs. S.
as
sulfate
in
soils
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by shaking
mgs. S.
as
sulfate
oxidized
by soils
Av.
mgs. S.
as sulfate
oxidized
by soils
0/
/o
sulfur
added
oxidized
by soils
1
1
4.95
1
2
6.17
5.56
3.02
0.82
1.72
2
3
5.09
2
4
5.29
5.19
3.00
1.58
0.61
1.16
8.70
3
5
5.36
3
6
5.74
5.55
3.46
1.73
0.36
4
7
4.81
4
8
5.54
5.17
3.25
1.10
0.82
0.59
4.42
5
9
6.30
5
10
6.51
6.40
3.09
0.33
2.98
6
11
6.47
6
12
6.96
6.21
3.34
1.94
0.93
1.95
14.62
7
13
4.74
7
14
6.19
4.96
2.86
1.63
0.47
8
15
6.92
8
16
5.88
6.40
2.86
0.93
2.61
1.54
11.55
9
17
18.34
9
18
19.02
18.68
7.52
—
11.16
10
19
19.68
10
20
20.02
19.85
7.11
—
12.74
11.95
89.64
11
21
16.02
11
22
15.94
15.98
5.80
0.62
9.56
12
23
13.05
12
24
13.41
13.23
6.01
0.31
6.91
8.23
61.74
In Table 42 appear the results obtained at the last sampling on February
11th. Again there were some variations in the results from those previously
secured. The horse manure seemed to depress again the sulfofying power of
the soil just as was noted in the preceding series, in spite of the fact that at
the second and third samplings an increase was observed. The cow manure
again gave an increase in sulfofication. This effect of cow manure in increasing
the sulfofying power of the soils was quite consistently shown, at every date
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598
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
of sampling except the first. Again an unexplainable variation occurred in
the sulfofying power of the clover treated soil. Here an increase in sulfofi-
cation was found just as was observed at the second and third samplings
although at the other dates a depression was found. Here again however the
duplicate pots did not give satisfactory results and hence too much dependence
should not be placed upon results. Again the CaS0 4 applied as such or as
CaS which was immediately oxidized to the sulfate and brought about the
presence of a larger amount of sulfate in the soil caused large increases in sul¬
fofying power the larger amount of sulfate giving the larger increase.
Considering the results of the sulfofication tests as a whole some facts
appear quite distinctly. In the first place it was found that the application
of calcium sulfide, cow manure, horse manure, and clover hay to the soil
increased to a considerable extent the sulfate content of the soil. This increase
was the greatest in the case of the material containing the largest amount of
sulfur. It is apparent therefore that when such substances were applied to
the soil, the sulfur which was present in an insoluble, unavailable form, for
example in the manures as complex organic compounds, was changed quite
readily into sulfates. The sulfide was oxidized completely very soon after
introduction into the soil and the other substances were transformed only
slightly less readily in the particular soil used in the experiment. It is possible
of course that such ready oxidation would not occur in other soils, in fact the
results secured earlier in this work would prove that point for it was found
that soils varied widely in their ability to oxidize sulfur compounds to sul¬
fates. Under optimum moisture and temperature conditions however, in a
fairly fertile soil sulfofication undoubtedly occurs very readily.
The presence of sulfates in the soil was found to increase to a large extent
the sulfofying power of the soil. The greater the amount of sulfates, the greater
was the sulfofication up to a certain limit. This limit however was not deter¬
mined. These facts were shown quite distinctly by the results secured in the
tests of the soils receiving calcium sulfate and calcium sulfide. The latter
material as was pointed out was very quickly changed completely into the
sulfate and hence as it was applied in the same amount as the sulfate, after
its oxidation more sulfate was present than in the soils to which the sulfate
itself was applied. In these soils to which the sulfide was applied the sulfo¬
fication was greater at every date of sampling than in the soils receiving the
sulfate and in both it was very much greater than in the untreated soil or in
the soils to which the manures were applied.
The application of horse manure, cow manure and clover to the soils
depressed at first the sulfofying power of the soil, the cow manure showing
the largest depression. This depression in sulfofication corresponded exactly
in point of time with an observed retardation in the growth of timothy on the
corresponding cropped pots. The applications of these materials were very
heavy, much heavier than they would have been in practice except perhaps
in market gardening or greenhouse work and an injurious effect on the crop
at first might be expected. It is interesting to note that the injurious action
on the crop was coincident with the depression in sulfofying power. The
depressing action of the manure on the sulfofying power of the soil disappeared
before the second sampling and at that time and at all subsequent dates with
a few exceptions in the case of individual soils increases in sulfofication were
found. Of the three materials the cow manure gave the greatest increase, the
horse manure was next, and the clover showed the smallest effect. In the
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Sulfofication in Soils.
599
case of the soils receiving horse manure and clover in a few instances the re¬
sults were not in accord with the general trend of the majority of the deter¬
minations and these variations were probably due to some unknown factor
accidentally appearing in individual pots and nullifying the effects of the
factors under examination. Such accidental interference of uncontrollable
factors is prone to occur in greenhouse experiments and constitute one of
the greatest difficultaties in the prosecution of such work. The results given
later show that the injurious action of the manures on the crop gradually
disappeared and the yield of timothy was actually increased. Of the manures
the cow manure gave the greatest increase in crop yield, the horse manure
showed slightly smaller effect and the clover caused a still smaller increase.
The close agreement here between the effects of the manures on sulfofication
and on crop yields was clearly shown; at first a depression in sulfofication
and injury to the timothy, followed by an enhanced sulfofying power in the
soils and increased crop yields.
The Crop Yields.
The results of the crop experiment are given in Table 43. These soils
were the exact duplicate of those tested for sulfofying power, except that they
were seeded to timothy. The crop was harvested just prior to maturity, dried,
ground, and analyzed and a study of the results shows some of the interesting
relations to the bacteriological results which have just been noted. It will
be seen that the horse manure, cow manure and clover all gave increased
yields of timothy over that on the untreated soils, the cow manure showing
the largest increase and the clover the smallest. The calcium sulfate applied
as such increased the crop yield to the same extent as the clover but the
larger amount applied as CaS which was found to be oxidized to the sulfate
very quickly did not increase the yield at all. It would seem therefore that a
small application of calcium sulfate to the soil increased the yield but a larger
Table 43.
Pot
No.
Treatment
Green
Wt.
crop
gms.
0/
/0
H 2 0
Dry
Wt.
crop
gms.
% N.
1 -
N. in
crop
mgs.
Av.
Wt. N.
in crop
mgs.
Av. Wt.
crop
gms.
13
Check
107
76.63
25
2.256
564.00
14
tf
115
77.39
26
2.099
545.74
554.87
25.5
15
25 T. Horse Manure
per acre
158%
76.97
36%
2.540
923.09
16
25 T. Horse Manure
per acre
147
78.92
31
2.589
802.59
862.84
33.75
17
25 T. Cow Manure
per acre
150
78.00
33
2.465
813.45
18
25 T. Cow Manure
per acre
125
72.00
35
2.238
783.30
798.38
34.0
19
4 T. Clover Hay
per acre
136
77.57
30%
2.718
828.99
20
4 T. Clover Hay
per acre
129
75.97
31
2.494
773.14
801.07
30.75
21
Y 2 T. CaS per acre
106
76.42
25
2.212
553.00
22
y 2 T. CaS per acre
99
73.64
26
2.044
531.64
542.32
25.50
23
y 2 T. CaS0 4 per acre
117 %
75.74
28%
2.162
616.17
24
y 2 T. CaS0 4 per acre
120
73.33
32
2.060
659.20
637.69
30.25
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600
P. E. Brown and E. H. Kellogg,
amount brought about no increase over the untreated soil. Whether a still
larger application would depress the crop yield remains to be tested but these
results would indicate that such would be the case.
Examining the nitrogen content in the crop it is seen that there was a consi¬
derable variation in the amount present in the timothy from the different
soils. This fact taken together with the variation in actual dry weight of crop
brought about some striking differences in the total amounts of nitrogen
removed by the crop from the variously treated soils. The crop from the soil
receiving horse manure removed the largest amount of nitrogen, that from
the clover treated soil was second, that from the cow manure treated soil was
next that from the soil to which calcium sulfate was applied took out a much
smaller amount of nitrogen. In all these cases however more nitrogen was
removed by the crops than from the untreated soils. Where the larger amount
of sulfate was present there was a slightly smaller amount of nitrogen removed
from the soil by the crop than by the crop on the untreated soil. It is apparent
therefore that the effects of soil treatment on the crop yield and on the actual
nitrogen removed from the soil are quite variable and not necessarily in the
same direction.
The interesting facts which must be emphasized here however, are that
the manures exerted the same effect on crop yield and on sulfofication and
calcium sulfate in small applications did the same.
When present in larger amounts the sulfate may cause no increase in crop
yield although there is a large increase in sulfofying power. In other words
the effects of Calcium sulfate on crops and on sulfofication are the same up
to a certain amount of the sulfate beyond which the crop is not affected but
sulfofication is. If the amount were still further increased the sulfofying power
and crop yield might both be depressed. Further experiments should yield
interesting data along this line.
Summary.
These studies of sulfofication or sulfur-oxidation in
soils lead to the following conclusions:
1. Sulfates cannot be extracted from soils by treatment
with dilute hydrochloric acid because of the interference
of organic substances and iron compounds.
2. Shaking with water in the shaking machine for seven
hours extracts sulfates completely from soils.
3. The use of the sulfur photometer is a rapid and accu¬
rate means of determining sulfates.
4. Soils have a definite sulfofying power which is deter¬
minable in the laboratory.
5. The method devised for determining sulfofication
consists in the addition of 0,1 gm. of Na 2 S or of free sulfur
to 100 gm. quantities of fresh soil and incubating for 5—10
days. The latter material is the best as there is no chemical
oxidation of it upon shaking with water for seven hours.
Sulfides such as NajS, K 2 S, and CaS are oxidized to a small
extent when shaken with water for seven hours the sodium
sulfide being changed to the least extent.
6. The process of sulfofication is mainly brought about
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Sulfofioation in Soils.
601
by bacterial action but there is probably also a small pro¬
duction of sulfates in soils due to chemical action.
7. Free sulfur is oxidized much less readily in the soil
than the sulfides (Na 2 S, K 2 S, and CaS).
8. Soils differentiated by various treatments vary
widely in sulfofying power.
9. The presence of organic matter in the soil influences
sulfofication. Additions of manure and green manure up to
a certain point increase the sulfofying power of the soil.
10. The optimum moisture content of the soil for sulfo-
fication to occur is 50 per cent of the amount necessary for
complete saturation. This indicates that optimum sulfo-
fication may occur in soils which contain the optimum
moisture content for crop growth.
11. The amount of air in the soil has an important effect
on sulf ofication. Mixing soil with sand up to 50 per cent
of each increases sulfofication. Beyond that point however
a depression occurs probably due to lack of organic or
mineral matter.
12. The addition of carbohydrates to the soil depresses
sulfofication, the greater the amount added the greater
the depression. The depression also varies in the inverse
ratio to the solubility of the carbohydrates.
13. Greenhouse tests showed that applications of 25 tons
of horse manure or cow manure and 4 tons of clover hay
exert similar effects on .sulf of ication and on the yield of
timothy. At first there was a depression in sulfofication
and an injury to the crop but this was followed by an in¬
crease both in sulfofying power and in crop yield. Calcium
sulfate applied to the soil at the rate of % ton per acre in¬
creased slightly the crop yield but the % ton of CaS which
was found to be completely oxidized in a short time to the
sulfate, corresponding therefore to the addition of a larger
application of the sulfate, gave no increase in crop. The
sulfofying power of the soil was increased to a very large
extent in both cases, the larger amount of calcium sulfate
giving the greatest effect. The transformation of CaS into
sulfate in this particular soil was shown to be very rapid
and the oxidation of the sulfur in the manures was only
slightly less rapid.
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602
P. E. Keuchenius,
Naehdruek verboten.
tlber einen neuen Kokospalmen-Sch&dling auf Java.
Von P. £. Keuchenius,
Zoolog-Phytopatholog der Landw. Vers.-Station in Djember (Java).
Mit 1 TafeL
1. Einleitung.
Anlang dieses Jahres fing ich mit der Untersuchung einer Kokospalmen-
krankheit an, welche auf 2 Plantagen in dem Ressort der landwirtschaftliehen
Versuchsstation in Djember (Ost-Java) erheblichen Schaden angerichtet hatte.
Die Krankheit betraf die Infloreszenzen und jungen Niisse. Beim Offnen einer
Anzahl Kokosscheiden kamen verschiedene Insekten zum Vorschein. Bald
zeigte es sich aber, daft nur eines dieser Insekten, namlich eine Raupe, die
Ursache des unter den jungen Niissen angerichteten Schadens war. Von
diesem Raupenschadling, welcher jedenfalls fur Niederl&ndisch-Ostindien noch
unbekannt ist, wird in nachstehendem die Rede sein.
Der Schadling war auf 2 benachbarten Plantagen aufgetreten, welche un-
gefahr 200 m iiber dem Meere in der Residenz Besoeki sich befinden und je
eine Oberflache von 126 und 96 Bourd 1 ) einnehmen.
2 . Systematische Beschreibung des Schadlings.
Vorerst mochte ich Herrn C. R i t s e m a, Konservator am ,,’s Rijks-
museum voor Natuurlijke Historie 11 in Leiden und Herm J. C. Konings-
b e r g e r, Direktor von ,,’s Lands Plantentuin“ in Buitenzorg, meinen Dank
aussprechen fttr die Bestimmung der Insekten, die ich bei der Untersuchung
der angegriffenen Kokospalmen gefunden habe.
Der Sch&dling ist bestimmt worden als Melissoblaptes rufo-
v e n a 1 i s Snellen, Fam. der P y r a 1 i d a e, Subfam. der Galleriinae.
a) Der Imago.
$ Kopf, Thorax und Vorderflugel des Weibchens zeigen eine silberglan-
zende, graugelbe Farbe, die von hell bis dunkel nuanziert. Die Nerven der
Vorderflugel sind rot, bisweilen rosa, w&hrend der Flugelspitze entlang ein
schwarzer Streifen lauft. Die Hinterflugel sind hell-gelbbraun. Beide Flugel-
paare haben einen Rand von langen Schuppen. Im Ruhezustand legen sie
die Fliigel iiber das Abdomen hin; der eine Vorderflugel bedeckt zum Teil den
andern, wie das im allgemeinen fur die P y r a 1 i d a e charakteristisch ist.
Die Weibchen besitzen eine spitze, ziemlich lange, ausstiilpbare Legerohre.
Die Farben der Weibchen variieren; so kann man zum Beispiel Weibchen an-
treffen, deren Vorderflugel keine roten Nerven haben; dennoch sind letztere
aber gut zu erkennen, da sie wie Leisten etwas iiber die Fliigeloberfl&che her-
vorstehen. Wir haben hier wieder ein interessantes Beispiel eines Tropen-
schmetterlings vor uns, wo die weiblichen Individuen, im Gegensatz zu den
mannliehen, sich durch groBe Farbenvariationen auszeichnen.
Lange = 12 mm; Fliigelweite = 31 mm.
§ Die Mannchen stimmen im allgemeinen in der Farbe mit den Weibchen
iiberein, nur sind die Vorderflugel gelbgrau und gesprenkelt, mit zahlreichen
schwarzen Schuppen; auch sind sie, besonders gegen die Spitze, ein wenig rosa
*) 1 Bourd = 0,75 ha.
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t)ber einen neuen. Kokoepalmen-Sohadling auf Java.
603
nuanziert. Der schwarze Streifen der Fliigelspitze entlang ist auch breiter
als beim Weibchen.
Wahrend des Praparierens einiger Schmetterlinge bemerkte ich einen
feinen, aber ziemlich intensiven Vanillegeruch, und als ich Mannchen und
Weibchen einzeln auf ihren Geruch hin untersuchte ergab sich, daft der Vanille¬
geruch nur den Mannchen eigen ist. Fur einen rait mehr oder weniger nor-
malem Geruchsorgan ausgestatteten Beobachter ist der Vanillegeruch ein
gutes Mittel zur Unterscheidung der Mannchen und Weibchen.
b) Die P u p p e.
Die Raupe verpuppt sich in einen sehr charakteristischen Kokon und ist
darum gleich zu identifizieren; er besteht aus einem braunen Gespinnst.
Von diesem jedoch ist meistens nur wenig zu sehen, weil es immer von den
Exkrementen der Raupe und auch mit Bliitenbiattem von den mannlichen
Kokosbliiten oder selbst mit ganzen mannlichen Bliiten bedeckt ist. Auf diese
Weise ist diePuppe aufierordentlich gut gegen ihre natiirlichenFeinde geschiitzt,
da sie durch diese Bedeckung schwierig von der Umgebung zu unterscheiden
ist. Die Puppe hat eine dunkelbraune Farbe.
Lange = 15 mm.
c) D i e Raupe.
Die Farbe der Raupe ist schmutzig braun. Ein hell gef&rbter Streifen
lauft median iiber die Riickenseite. Der Kopf ist dunkelbraun und mit einem
Paar sehr kraftiger Kiefer ausgestattet. Die Behaarung ist nur sehr sparsam
und erst bei genauer Beobachtung zu konstatieren, so daB die Raupen, fliichtig
betrachtet, den Eindruck machen, unbehaart zu sein. Es sind sehr bewegliche
Tiere, die, wenn sie beunruhigt werden, lebhaft zu springen anfangen und sich
durch BeiBen zu wehren suchen, wenn man sie anfassen will.
Die Lange der erwachsenen Raupen betragt 25 mm.
d) D a 8 E i.
Die Eier sind winzig klein und weiB. Mit Hilfe des Mikroskopes kann man
auf der Eischale eine feine, netzformige Zeichnung wahrnehmen. Diese Zeich-
nung ist jedoch nur auf schon leeren Eischalen gut zu erkennen. Die Form des
Eies ist oval, oder auch wohl polygonal, letzteres namlich dann, wenn sie
gegeneinander angedriickt worden sind. Das Weibchen legt die Eier eines
neben das andere in Gruppen von ungefShr 100.
GroBe des Eies = 0,5—0,7 mm.
3. Biologic.
Es mag an dieser Stelle nicht unangebracht sein, eine kurze Beschreibung
des Bltttenstandes der Kokospalme zu geben.
Die Kokosinfloreszenz ist eine zusammengesetzte Ahre, d. h. sie besteht
aus mehreren Ahrchen, die an einer gemeinschaftlichen Spindel festsitzen.
Der ganze Bliitenstand ist im jungen Zustande von einer zugespitzten, kahn-
formigen Scheide umschlossen. Werden die Bliiten reif, so springt die Scheide
auf und die Infloreszenz tritt heraus. Die Bliiten sind immer eingeschlechtig.
An den Ahrchen sitzen unten einige wenige kugelformige weibliche und
oben die mannlichen Bliiten, welche in 3 Reihen gruppiert sind. Sobald ein
Bliitenstand geoffnet ist, kann man in demselben schon die jungen Raupchen
finden. Sie bohren sich in mannliche und weibliche jungere und altere Bliiten
hinein und fressen die Staub- und Fruchtblatter weg. Die schuppenformigen
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604
P. E. Keuchenius,
Bltitenblatter jedoch lassen sie stehen. Oft trifft man in einer jungen Frucht
mehrere Raupen, welche sich von verschiedenen Seiten in diese hineingebohrt
haben. Bisweilen bedienen sie sich auch wohl eines schon gemachten Bohr-
loches, da man mehrere Raupen in einer Frucht mit nur einem Bohrloch an-
treffen kann. Weil ausschlieBlich junge Bltitenst&nde angegriffen werden,
bei denen die Frtichtchen die GroBe eines Hiihnereies noch nicht erreicht
haben, so versteht es sich von selbst, daB ein ganzer BlUtenstand bald zerstort
ist. —
Aus meinen Zuchtproben ging hervor, daB die Raupen sich am liebsten
in die jungen FrUchtchen einbohren. Sind alle Fruchtanlagen eines Bltiten-
standes zerstort, dann machen die Raupen zwischen den Bltitentisten aus
ihrem Gespinnst Gauge und nahren sich fUrderhin mit dem Inhalt der mSnn-
lichen Bltiten und anderen weichen Teilen. In das Gewebe der Gangwande
spinnen die Raupen ihre Exkremente und auch wohl die Bliitenschuppen der
mannlichen Bltiten ein, und verfertigen sich auf diese Weise eine von der Um-
gebung schwer zu unterscheidende Wohnung.
Die angegriffenen mannlichen und weiblichen Bltiten fallen nattirlich ab,
geraten aber gewohnlich nicht alle auBerhalb der Scheide, sondem fallen
zwischen die Bltitentiste und an den Grand der kahnformigen Scheide. Auch
das Spinngewebe der Raupen zwischen den Bltitentisten verarsacht mitunter
ein Bleiben der abgefallenen Bltiten und Exkremente innerhalb der Scheide
und so hauft sich in dieser allerlei Abfall und es bildet sich schlieBlich eine
dunkle Masse von faulenden Bltiten und Raupenexkrementen, die, besonders
in der Regensaison, nicht seiten zu einer schmutzigen, unangenehm riechenden
Pappe wird. In diesem Falle bildet der Bltitenstand selbstversttindlich ein
Eldorado ftir manche Insekten und anderes Ungeziefer und ist eine wahre
Fundgrabe ftir den Entomologen.
Wird ein derartig zerrtitteter Bltitenstand geoffnet, so kann man in
demselben oft eine groBe Anzahl Raupen von verschiedener GroBe und auch
viele Puppen antreffen. Wie schon bei der systematischen Beschreibung
gesagt worden ist, sind die Raupen sehr lichtscheue Tiere, sie ftihlen sich durch
das Tageslicht beunruhigt und suchen darum nach allerlei Schlupfwinkeln.
Aus dem Umstande, daB man in einem einzigen Bltitenstande Raupen von
jedem Alter und auch Puppen antreffen kann, kann wohl geschlossen werden,
daB die Eier von verschiedenen Weibchen sukzessive gelegt worden sind.
Aus einem einzigen Bltitenstand lieBen sich durchschnittlich ungefahr
50—60 Raupen von diversen GroBen isolieren. Diese Zahlen konnen niedrig
genannt werden und kommen jedenfalls der wirklichen Anzahl Raupen,
welche bei ganz genauem Zahlen gefunden werden konnten, nicht nahe, da die
kleinsten Raupchen leicht zu tibersehen sind, Nehmen wir aber an, es kommen
in einem Bltitenstand nur 50 Raupen vor, dann kann man sich vorstellen, was
die Folgen ihrer FreBsucht sind. Ich kann kaum glauben, daB ein Bltitenstand
gentigend ist ftir die ganze Entwicklung so vieler Raupen, und halte es fur
wahrscheinlich, daB bisweilen einige Tiere aus Nahrangsmangel andere Bltiten¬
stande aufsuchen mtissen.
Ich untersuchte einige Bltitenstande, wo es allerdings den Anschein hatte,
der Schaden sei gering; laBt man sie aber gentigend lange im Insektarium,
dann entwickeln sich die Eier und kleinen Raupchen — die nattirlich von
Anfang an dagewesen sind, und das Los des Bltitenstandes ist besiegelt. Doeh
habe ich ofters die Spuren der Bohrraupe tragende Bltitenstande angetroffen,
woran sich dennoch einige Kokosntisse entwickelt hatten. Es kann auch vor-
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t)ber einen neuen Kokospalmen-Schadling auf Java.
605
kommen, daB Ntisse, selbst wenn sie nicht angegriffen sind, dennoch abfallen,
wenn sie FaustgroBe erreicht haben. Die Ursache davon ist die Beschadigung
der Bliitenachsen durch die Bohrraupe.
Die Achsen iung angegriffener Bltitenstande strecken sich dennoch und
verursachen ein Offnen der Scheide, und so sieht man dann aus dieser die
Spindel mit den nackten Nebenasten herausragen.
Merkwiirdig bleibt die Tatsache, dab ausschlieBlich junge FrUchte, welche
die Grofie eines Hiihnereies noch nicht erreicht haben, angefallen werden, nie
aber grofiere Ntisse.
Im Laboratorium dauerte das Raupenstadium 3—4 Wochen. Sind die
Raupen erwachsen, dann spinnen sie sich ein. Immer war zu konstatieren,
dafi die Raupen sich zwischen den Bliitenachsen oder auf dem Grand der
Scheide verpuppten, nur in ganz vereinzelten Fallen in den von ihnen aus-
genagten Ntissen. Letzteres mufi auch im Freien nicht die Norm sein, denn die
ausgeschltipften Schmetterlinge sind nicht imstande, sich durch den Bohrgang
nach aufien zu begeben und finden in der NuB ihren Tod.
Die Dauer des Puppenstadiums betragt 7—11 Tage. Der Schmetterling
selbst lebt auch noch einige Tage. Mannchen und Weibchen sind, soweit ich
wenigstens bei meinen Ztichtungen beobachten konnte, ungefahr in gleicher
Anzahl vorhanden.
Ob bei diesem Schmetterling entwicklungsfahige Eier ohne Befrachtung
abgelegt werden konnen, ob also Parthenogenesis vorkommt, ist mir unbekannt.
Die Kopulation habe ich leider nicht beobachtet. Die Eierproduktion eines
Weibchens ist ziemlich groB; so zahlte ich mehr als 100. Im Insektarium
gelang es mir, die Weibchen zum Ablegen von Eiern nur dann zu zwingen,
wenn ich auf den Boden Sttickchen Papier oder dergleichen brachte. Die
Eier wurden dann mittels Legerohre unten an das Papier abgelegt. Auch im
Freien werden die Eier wohl mit Vorliebe an versteckte Stellen abgesetzt
werden.
Die ganze Entwicklung vom Ei bis zum Schmetterling dauert ungefahr
40 Tage.
Diese Kokosraupenplage herrschte, wie man mir erzahlt hat, schon seit
Anfang des vorigen trockenen Monsums auf einer der beiden Plantagen, und
wir konnen annehmen, daB eine Generation der Kokosbohrraupe von einer
anderen ohne Ruhezustand abgelost wird. Auf meine Nachfrage, wo der
Schaden am groBten sei, bekam ich eine Antwort, die mir den Eindrack
machte, daB anfangs diejenigen Abteilungen der Plantagen am meisten unter
der Raupenplage zu leiden hatten, welche am Urwalde liegen. Nun ist aber
die Raupe gleichmaBig tiber die ganze Kokospflanzung zerstreut. Es scheint
mir daher wahrscheinlich, daB der Schmetterling von Waldpalmen auf die
Kokospalme tibergegangen ist, sicher ist dies jedoch nicht.
Es dtirfte von Interesse sein, eine Angabe tiber den im vorigen Jahre auf
einer der Plantagen angerichteten Schaden zu machen. Man hatte die Ernte
des Jahres 1913 auf ungefahr 1000 Picul 1 ) Kopra geschatzt, aber es konnten
nur 16 Picul geemtet werden, und dieser Fehlschlag kann zum groBten Teile
der Bohrraupe zur Last gelegt werden.
Aus dem bisher Gesagten geht hervor, daB wir es hier mit einem ganz
gefahrlichen, die javanische Kokospalmenkultur bedrohenden Parasiten zu
tun haben, dessen Bekampfung mit alien zu Gebote stehenden Mitteln vor-
genommen werden muB.
!) Ein Picul = 61,761 Kilo.
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606
P. £. Keuchenius,
4. Kommensalen der Melissoblaptes-Raupen.
Wie bereits gesagt, kann sich in den von der Kokosbohrraupe angegriffenen
Bliitenstanden eine schmutzige, faulende Masse bilden, welche einen Schlupf-
winkel fur alles mogliche Ungeziefer bildet. Es war mir leider nicht moglich,
die Biologie aller dieser Tiere genau zu erforschen. Von denen jedoch, die
mir schadlich oder ntitzlich schienen, habe ich versucht, einige Tatsachen
zu sammeln. Auf Einzelheiten brauche ich hier nicht einzugehen.
1. Dermatoptera: Exypnus pulchripennis Borm.
In sehr vielen angefallenen Kokosbliitenstanden wurden Ohrwiirmer an-
getroffen. In einzelnen war ihre Anzahl groB, in anderen aber kleiner. Auf
diese niitzlichen Insekten werde ich bei den „natiirlichen Feinden“ zuriick-
kommen.
2. Coleoptera.
Weiter konnte ich vier verschiedene Kaferarten auffinden. 2 davon waren
sehr klein und konnen auBer acht gelassen werden, da ich, nachdem ich sie
einige Zeit geziichtet hatte, beobachten konnte, daB sie nur vom Abfalle
lebten. Die anderen Kaferarten waren beide Curculioniden, und ich fand sie
in den jungen, bereits faulenden und von der Bohrraupe ausgehohlten Kokos-
nUBchen. Sowohl erwachsene Kafer, wie auch einige Larven wurden darin
angetroffen. Der groBere der beiden Riisselkafer war Rhabdocnemis
interruptocostata SchaufuB, die kleinere Art Discalandra
stigmaticollis Gyllenhal. Eine Anzahl der beiden Riisselk&fer wurde
in einem Insektarium eingeschlossen und mit frischem Bliitenmaterial ge-
fiittert. Nach einigen Tagen, als das Material die Frische fast verloren hatte,
zeigte es sich, daB die groBen Riisselkafer einige m&nnliche und auch die
Schnittflache einiger weiblichen Bliiten angefressen hatten. Es gelang mir
aber nicht, sie zum Fressen junger Ntisse zu zwingen. Einige Larven dieser
beiden Kaferarten fand ich, wie gesagt, in schon faulenden, von der Bohrraupe
angefressenen und verlassenen Niifichen, und ich glaube, daB sie sich haupt-
sachlich mit den Abfallen ernahren. Ihre Anzahl war aber zu klein, um Ziich-
tungsversuche damit auszufiihren. Auch der kleine Russelkafer konnte nur
mit schon abgestorbenem Bliitenmaterial gefiittert werden.
Nach diesen Befunden wage ich, die Meinung auszusprechen, daB Dis¬
calandra stigmaticollis ganz unschadlich ist, Rhabdoc¬
nemis interruptocostata aber vielleicht ein wenig Schaden an-
richten kann wegen des Fressens der mannlichen Bliiten, aber nicht in dem
MaBe, daB man ihre Anwesenheit fiirchten miiBte.
3. D i p t e r a.
Aus 2 Larven, welche ich in der faulenden Masse eines stark zerriitteten
Bliitenstandes antraf, entwickelten sich 2 Dipteren, die ohne Zweifel unschad¬
lich sind.
4. W ii r m e r.
In der feuchten, faulenden Masse eines zerstorten Bliitenstandes kamen
'Wiirmer zum Vorschein. Soviel ich sehen konnte, waren es kleine Regenwiirmer.
Wie diese Tiere bis zum Gipfel der Kokospalmen gelangen, ist nicht mit
Sieherheit zu sagen, wahrscheinlich jedoch scheint mir der Transport ihrer
Eier durch Nashornkafer. Bekanntlich durchlaufen die Nashornkafer ihr
Larcen- und Puppenstadium auch in organischen Resten auf dem Boden, und
sind darum oft mit Sclunutz bedeckt.
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Uber einen neuen Kokospalmen-Schadling auf Java.
607
5. Natiirliche Feinde.
Die Tatsache, daB die Anzahl der Ohrwurmer in einem einzigen Blttten-
stand bisweilen auBerordentlich groB sein kann, fiel mir auf; ich entschloB
mich daher, die Lebensweise dieser Tiere zu erforschen, da man zur Zeit fiber
ihren Nutzen oder Schaden noch im Unklaren ist. In einigen Arbeiten werden
sie als schadlich angegeben. Im „Handbuch der Pflanzenkrankheiten“ von
S o r a u e r, T. 3, p. 146 liest man:
„In der Nahrung ist der Ohrwurm auBerst polyphag: lebende und tote
pflanzliche und tierische Stoffe, daher das Urteil je nach dem Beobachter
so sehr verschieden ist. Zweifellos schadlich ist er an Blumen, namentlich
Nelken, Dahlien, Chrysanthemen, Levkojen, Hopfen, Blumenkohl, an denen
er samtliche Bliitenteile abfriBt.“
Wie steht es nun in dieser Hinsicht mit unseren javanischen Ohrwtir-
mern? Um ihre eventuelle Schadlichkeit zu untersuchen, gab ich einer Anzahl
Ohrwurmer frisches Kokosbliitenmaterial als Nahrung. Wahrend 6 Tagen,
solange das Material mehr oder weniger frisch blieb, wurde nichts von ihnen
verzehrt, und erst nachdem die Bliiten vollstandig abgestorben und gebraunt
waren, fingen sie an, dieselben zu fressen.
Eine andere Gruppe dieser Insekten wurde mit schon abgestorbenem
Blutenmaterial, halb faulenden von den Bohrraupen ausgefressenen Kokos-
niiBchen und den Raupenexkrementen in einem Insektarium eingeschlossen.
Man konnte beobachten, daB die Tiere sofort anfingen zu fressen, und sogar
die Raupenexkremente wurden nicht verschmaht.
Aus diesen beiden Ziichtungsversuchen geht deutlich hervor, daB die
OhrwUrmer jedenfalls fur die Kokosbluten unschadlich sind. Nun ist aber
zu untersuchen, ob sie vielleicht nutzlich sind. Diese Frage mufite ich mir
sofort stellen, als ich beim Offnen eines Bliitenstandes sah, wie ein Ohrwurm
mit einer toten Melissoblaptes - Raupe zwischen seinen Forceps
dieselbe umherschleppte. Ich brachte nun einige erwachsene Raupen in die
bei den obigen Versuchen gebrauchten Insektarien.
Sobald die Ohrwurmer die Raupen sahen, liefen sie schnell auf diese zu,
packten sie mit ihren Forceps und schleppten sie nach einem Schlupfwinkel.
Innerhalb kurzer Zeit waren einige Raupen getotet und halb aufgefressen.
Es sei noch bemerkt, daB die Raupen ungefahr ebenso groB waren als die
Ohrwurmer. Letztere sind also kiihne Rauber und fiirchten sich nicht, groBe,
sich wehrende Raupen anzugreifen.
Eine Anzahl Ohrwurmer habe ich auf ihren Mageninhalt untersucht und
dabei festgestellt, daB er auBer verschiedenen, nicht zu identifizierenden
Resten aus Bruchstiicken von Raupen (Beine und Kieferteile) und Kokos-
pollen bestand. Da ein KokosblUtenstand sehr zahlreiche mannliche Bltiten
produziert, kann ich nicht annehmen, daB die Ohrwurmer wegen des Ver-
schlingens einiger Staubblatter schadlich sind. Diese Ziichtungsversuche
stimmen uberein mit den Wahmfehmungen von G. L ii s t n e r 1 ), wonach
der Ohrwurm im allgemeinen omnivor ist, aber eine besondere Vorliebe fUr
die Antheren hat. Diese Vorliebe jedoch habe ich nicht konstatieren konnen.
Aus obigem geht hervor, daB in diesem Falle Exypnus pulchri-
p e n n i s ein niitzliches Insekt ist, den wir im Streite gegen die Kokosbohr-
raupe als Bundesgenossen betrachten konnen.
Die Lange des Mannchens betragt 28 mm, die Antennen nicht mitgerech-
f ) CentralbL 1 Bakt. Abfc. IL Bd. 40. p. 514.
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608 P- E« Eeuohenius, l)ber einen nenen Kokospalmen-Schadling aaf Java.
net. Das Weibchen ist ein wenig kleiner und unterscheidet sich, wie dies
auch bei der europaischen Forficula auricularia der Fall ist,
durch ihre ungezahnten Forceps. Beim Mannchen ist die Innenseite der Zangen
mit Zahnen versehen. Die Eier sind rund und werden in Schlupfwinkel ab-
gelegt und vom Muttertier bewacht. Wie ich wahmehmen konnte, legt letzteres
sich auf die Eier Oder bleibt in der N&he derselben. Ein Weibchen produziert
viele Eier. So fand ich zum Beispiel eines mit 60.
Ein anderer natiirlicher Feind der Bohrraupe ist eine Schlupfwespe. Aus
ungef&hr 120 Raupen entwickelten sich nur 3 Wespen von je 1 cm Lange.
Die Anzahl von Schlupfwespen infizierter Raupen ist also klein, was aber
nicht verwunderlich ist, da die Raupen immer im Innern des Bliitenstandes
leben und auch die Puppe in einen festen, von der Umgebung fast nicht zu
unterscheidenden Kokon eingeschlossen ist. Die Gelegenheit fur Schlupf¬
wespen, Raupen und Puppen zu infizieren, ist dadurch gering und ihre Hilfe
beim Kampfe gegen die Kokosbohrraupe ist darum minimal.
Andere Parasiten der Raupe sind nicht gefunden worden. Die auf Java
wegen ihrerBisse von den Eingeborenen so gefUrchtete, im ttbrigen aber ganz
niitzliche Raubameise Plagiolepis longipes (Semoet kaleng im
maduresischen) scheint gegen die Bohrraupenplage nicht zu helfen, denn ich
habe Kokospalmen gefunden, die von der Bohrraupe stark angegriffen waren,
obgleich sie von den Plagiolepis bewohnt waren. AuBerdem kommt
Plagiolepis gerade in einer der beiden genannten Plantagen sehr haufig
vor. —
6. Bekampfung.
Zum Schlusse miissen wir noch iiber die Bekampfung der Kokosbohr¬
raupe reden. Wir haben es hier ohne Zweifel mit einem schwierigen Falle
zu tun. Der Gebrauch von Insektiziden ist wegen der betrachtlichen Hohe der
Kokospalmen mit Schwierigkeiten verbunden. Das Bespritzen des Gipfels
diirfte schwerlich ausfiihrbar sein, und auBerdem mttBte man das Insekten-
gift auf kaum geoffnete Blutenstande bringen, die dadurch Gefahr liefen, be-
schadigt zu werden. Es bleibt uns daher wohl nichts anderes Ubrig, als von
einer derartigen Bekampfung der Bohrraupe abzusehen.
Bis jetzt wurde der Schadling auf den genannten Plantagen durch ein-
f aches Abschneiden und Verbrennen der angegriffenen Bliitenstande bekampft.
NatUrlich werden auf diese Weise einzelne Tiere entschliipfen, aber es haben
sich doch giinstige Resultate gezeigt. Zwar hat auch diese Bekampfungs-
methode ihre Nachteile, denn wahrend des Untersuchens der Palmengipfel
stehen die fiir diese Arbeit angestellten Kulis auf dem Blattstiele; ein zu friOies
Herunterhangen und Verdiirren der Blatter laBt auf eine Beschadigung bei
dieser Arbeit schlieBen.
Der starke Vanillegeruch der mannlichen Schmetterlinge brachte mich
auf den Gedanken, die Weibchen mit vanillehaltigen, sogenannten „javani-
schem Sirup“ (aus der Palme Arenga saccharifera bereitet) an-
zulocken. Leider ist der auf diese Weise angestellte Versuch miBlungen.
Mbglicherweise lag das MiBlingen des Experimentes in der Versuchsanstel-
lung, die zu meinem Leidwesen nicht unter meiner Leitung vorgenommen
worden war, da ich dazu keine Gelegenheit hatte. Erstens war die Dauer des
Versuches wahrend nur einiger Nachte zu kurz und zweitens war der Sirup
so angebracht worden, daB der tagliche Taufall ihn wegwaschen konnte.
Eine andere Bekampfungsmethode besteht darin, die Schmetterlinge
mit Lie-lit anzulocken. Dieser Versuch ist noch nicht gemacht worden und wird
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Centmlblatt fiir Baktenologit Abt . IT. BcL. ¥3.
hcuchenurs. Cocospalmtn -Schadlouj
5
6
Verlac) von (instav Fischer in.Jena
Lith.Anst. P Weise Jana.
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E. T. Bartholomew, A Pathological and Physiological Study etc. 609
vielleicht auch nicht besonders giinstige Resultate liefern, da, wie bekannt,
bei den Nachtschmetterlingen nur die Mannchen sich durch Licht anlocken
lassen.
Zum Schlusse sei noch erwahnt, dab auch in Neu-Guinea eine Schmetter-
lingsraupe entdeckt worden ist, welche die ganz jungen Kokosniisse angreift,
ihr Abfallen verursacht und dadurch imstande ist, erheblichen Schaden an-
zurichten. Nach PreuB 1 ) deutet das Aussehen der Raupe auf eine P y-
r a 1 y d e. Die Literatur iiber diese Raupe war mir aber nicht zuganglich,
darum konnte ich keinen Vergleich anstellen mit dem von mir konstatierten
Schadling.
Tafelerkl&rung.
Fig. 1. Melissoblaptes rufovenalis. $.
Fig. 2. Melissoblaptes rufovenalis.<$.
Fig. 3. Melissoblaptes rufovenalis. Der Kokon, b mannliche
Kokoebluten.
Fig. 4. Melissoblaptes rufovenalis. Die Raupe.
Fig. 6. Melissoblaptes rufovenalis. Die Eier.
Fig. 0. Exypnus pulchripennis. a b Forceps dee Weibchens,
Nachdruck verbotet «.
A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of
Potato Tubers.
By E. T. Bartholomew.
University of Wisconsin. Madison, Wis. U. S. A.
With 3 plates.
General Introduction.
Produce shippers from various parts of the United States have reported
considerable loss within the past few years from their shipments of the potato-
(Solanum tuberosum), due to an internal blackening of the tissues.
Such reports have been received by Prof. L. R. J o n e s , of the Wisconsin
Agricultural Experiment Station, and it was at his suggestion that the patho¬
logical investigation of this problem was undertaken. Similar reports have
been received by Prof. W. A. Orton, of the Bureau of Plant Industry,
and by Prof. W. J. M o r s e , of the Maine Agricultural Experiment Station.
I wish to take this opportunity to express my thanks to Prof. J. B. 0 v e r -
ton for helpful suggestions and criticisms during the course of this work
which has been carried on in the Laboratory of Plant Physiology in the
University of Wisconsin. I am indebted also to Miss M. Lucille
Keene for the color work in Plate III.
So far as reported, the malady always occurred where the shipments
were made in carload lots. An investigation of the conditions to which the
potatoes were subjected during transit was made and it was found that they
were usually shipped in sacks in refrigerator cars with a stove near the center
of each car. Rather long intervals of time had elapsed between each “firing”
in a given car so that a wide range of temperature had prevailed within the
car, as was indicated by the fact that the potatoes near the stove had been
baked till they were soft while those in the corners of the car had been frozen.
x ) Die Kokosp&lme und ihre Kultur.
Zweito Abt. Bd. 43. 39
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610
E. T. Bartholomew,
It was the potatoes situated between these two extremes which, when cut open,
showed the blackening of the central tissues. The potatoes were supposed
to be in a normal condition when placed in the cars but, upon being cut open
after arriving at their destination, it was found that the central tissues of a
large percentage of them had turned black. It was also found that, if a week
or ten days had elapsed before cutting the potatoes open, the blackened tissues
had contracted, leaving a large hollow in the center with a black lining. Careful
microscopic examination and culture experiments showed conclusively that
neither bacteria nor fungi were responsible for the discoloration of the tissues,
hence the conclusion that it was probably due to abnormal physiological
changes occurring in the potatoes while they were subjected to such con¬
ditions as prevailed during shipment.
For a complete account of the occurrence of this malady and of the imme¬
diate conditions which were the incentive for this investigation, the reader is
referred to the preliminary article published on this subject (7). In the prelim¬
inary discussion the term “black heart” was suggested as a suitable descrip¬
tion for this abnormality and the same term will be used in this paper.
The following experiments were performed, first, to simulate if possible
the conditions obtaining in the shipping cars and thus produce black heart
artificially under laboratory conditions, and secondly, to determine what
physiological changes within the potato are instrumental in producing the
blackening of its tissues.
I. Artificial Production of Black Heart under Laboratory Conditions.
Methods of Experimentation.
1. Duplication of Car Conditions.
In order to duplicate in the laboratory the conditions to which the po¬
tatoes had been subjected in the shipping cars, common single walled, gas
heated, drying ovens were used. At the beginning of the experimentation the
potatoes to be tested were placed in either covered or uncovered solid vessels
and then set into the ovens. This was found to inhibit transpiration to such
an extent that the method was discarded. Baskets of wire netting were then
substituted for the solid vessels and were found to be very well suited for the
work as they retarded neither respiration nor transpiration and at the same
time permitted the access of, as nearly as possible, an equal amount of heat to
all sides of the potatoes at once.
Owing to the nature of the experiment it was not deemed necessary to
regulate the oven temperatures by means of thermostats so that during the
course of an experiment the temperature sometimes varied from a given constant
by from 1° to 2° C. In making the tests to determine the effect of different
temperatures upon the potatoes and to see which of any would cause the
blackening of the tissues, temperatures ranging from 32° to 75° C were applied.
The length of time to which the potatoes were subjected to these tempera¬
tures depended somewhat upon the age, previous surroundings, and the
variety.
As noted above, some of the potatoes in the cars were frozen. In order
to see whether or not chilling might be a factor in the production of the ab¬
normal conditions, some potatoes were kept in a refrigerator for a week at a
temperature of about 12° C. Others were kept at a temperature of 0—2° C
for six days then both lots were divided and placed in two ovens, one re-
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 611
gistering 32—33° C and the other 41—42° C. The potatoes were kept in the
former lor nine days and in the latter for twenty-seven hours.
2. Varieties of Potatoes Used.
In all, about fourteen bushels of potatoes were used in making the various
tests, most of them being purchased from a local seed company. The remainder
were purchased in the general market. The former were preferred as they
were seed potatoes and thus in as near a perfect condition and as free from
disease as it was possible to obtain.
When the potatoes were purchased in the market it was not always pos¬
sible to determine the variety,but the following sixteen varieties were purchased
from the seed company and all were given thorough tests.
1. Carman. 9. Green Mountain Junior.
2. Early Acme. 10. Rural New Yorker.
3. Early Rose. 11. Scotch Rural.
4. Early Ohio. 12. Sir Walter Raleigh.
5. Golden Russet. 13. Snow Flake.
6. Irish Gobbler. 14. Six Weeks.
7. Old’s Prolific. 16. Triumph.
8. Pat’s Choice. 16. White Ohio.
3. Ages of Potatoes Used.
In order to determine the behavior of potatoes of various ages, they were
tested at different times of the year. Potatoes ranging in age from a few weeks
to over a year old were tested. Some were also planted and allowed to grow
until the sprouts were two to four inches above ground. The tubers were then
taken up and subjected to the oven temperatures. In one instance the potatoes
were allowed to grow in the greenhouse until new tubers had formed and had
grown to be about an inch and a half in diameter. They were then dug up and
both old and new tubers placed in the oven.
4. Treatment with Gases 1 ).
In this series of tests a large glass jar was fitted up by closing the jar and
inserting intake and outlet tubes so that the potatoes which it contained
could be bathed in a constant stream of gas. After the insertion of a ther¬
mometer the closed container was placed in an oven which was heated to the
desired temperature. That the interior temperature of the closed vessel
might be isothermic with that of the oven, the gas was first made to pass
through coiled tubing sufficiently heated to raise the temperature of the gas
to the desired degree, which varied with the different tests from 41—45° C,
as is shown in tables 2 and 3.
Under these conditions three series of experiments were performed.
First, different lots of potatoes were subjected to an excess of carbon dioxid
by connecting the intake tube with a cylinder containing compressed carbon
x ) The purity of the oxygen and carbon dioxid used is shown by the following:
Oxygen Carbon dioxid
O,. 94.37% CO, .... 93.8%
CO,.063 % 0,.1.82%
N. 6.667% N.4.38%
Negligible traces of hydrogen were found in both. I am indebted to Prof. A. S. L o e •
venhart of the Department of Pharmacology and Toxicology for making these
determinations.
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612
E. T. Bartholomew,
dioxid; second, by connecting the intake tube to a cylinder containing com¬
pressed oxygen; and third, to an excess of air by means of a strong suction
pump. In the latter series of experiments a very rapid stream of air was
drawn over the potatoes in the closed vessel, so rapid that special care was
necessary to sufficiently heat the air in order to keep it from cooling the
interior of the vessel. The length of time exposure to the different gases
varied from eighteen to thirty-two hours. In all cases, except one, the potatoes
were exposed longer to oxygen than to other gases. In each series of tests
the relative amount of gas passing through the closed vessel was determined
by allowing it to bubble through water as it escaped from the outlet tube.
A control was run with each of the above tests, consisting of a wire basket¬
ful of potatoes which was set in the oven beside the closed vessel containing
the potatoes which were to be subjected to the different gases. Potatoes of
like size, age and variety were placed in both the test and control vessels.
5. Determination of Effects of Oxygen on Rate of
Discoloration.
After having been subjected to oven temperatures for the regular period
of time as above described, the potatoes were cut open. Half of each potato
was allowed to remain exposed to the laboratory air while the remaining
halves were placed in an atmosphere of pure oxygen.
Other tests were made by allowing half of the freshly heated and cut
potato to remain in ordinary air while the other half was placed at once under
a bell jar, from which the air was then exhausted by means of a vacuum pump.
A third test was made by coating the potatoes with wax. Upon taking
from the oven, half of the potatoes were cut open and the fresh surfaces ex¬
posed to the room atmosphere. The other half were at once dipped in melted
wax several times so that each would be inclosed within a thick coating prac¬
tically impervious to air. They were then set aside for eight hours, at the end
of which time they were cut open and the cut surfaces exposed to the air.
6. Microscopical Examination.
In order to detect any histological changes which might possibly be
factors in producing the abnormal conditions in the interior of the potato
or which might have resulted from the unusual conditions, thin sections were
made and examined under the microscope. Small cubes of the tissues were
fixed, embedded and sectioned.' These were selected from the central tissues
of normal potatoes, from those which had just been removed from the oven,
and from those in which the tissues had become completely blackened. Exa¬
minations were made both before and after staining.
Results of Experiments.
1. Effect of Heating.
a) Temperature of 32—33° C. At this temperature samples of
Scotch Rural and Rural New Yorker potatoes were allowed to remain in the oven
over night and in the laboratory at room temperature during the day. This
procedure was repeated until each lot of potatoes had been in the oven for
sixteen successive nights. Each morning after removing from the oven,
samples were cut open, and in all cases the potatoes were found to be in a
normal condition so far as any discoloration of tissues was concerned.
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 613
b) Temperature of 38—39° C. After samples of Scotch Rural,
Rural New Yorker, Six Weeks, Irish Cobbler, Triumph and White Ohio had
been subjected to this temperature for two successive nights, it was found,
upon cutting some of the potatoes open, that they were apparently normal
but that, on being exposed to the air for a short time, some of the cut
surfaces began to show a slight discoloration in the central areas. At first
this was a very light pink but as the cut potatoes remained exposed to the air
for a longer time this color gradually changed to a reddish tinge, and finally,
after about four to six hours, the affected tissues had become a very dark
brown or black. At this temperature all of the potatoes in a given basket
would not show the discoloration after having been in the oven for only two
nights. Further tests showed that, by lengthening the time of exposure to
heat to three or four nights, practically all the potatoes in the container
would pass through the series of abnormal discolorations upon being cut open
and thus exposed to the air.
c) Temperature of 43—45° C. All of the sixteen different varieties
were tested at this temperature. Here it was found that it was not necessary
to leave the potatoes in the oven for more than one night in order to produce
the abnormality. The requisite length of time varied from fifteen to twenty-
three hours as is shown in table-1. The table also shows that the variation in
time depends somewhat upon the varieties of potatoes being tested.
d) Temperature of 54—58° C. As the Scotch Rural and Rural
New Yorker at this time seemed to give the best experimental results, these
varieties were chosen for this series of tests. Samples were exposed to the
oven temperatures from fourteen to sixteen hours. Upon being removed from
the oven and cut open, they appeared to be in very much the same
condition as those in the preceding experiment, but, upon remaining exposed
to the air for the usual length of time, they did not go through the series of
color changes. On the other hand, they assumed rather a light dirty brown
tinge which remained constant without passing over into the final black color
as did those exposed to 38—45° C. Another difference was observable in the
fact that the light brown discoloration was not confined merely to the
tissues near the center of the potato but was evident over the entire cut surface.
In some potatoes the discoloration was a deeper shade of brown near the
center, but others from the same basket would show the central areas almost
normal with brown tinges out near the epidermis. After standing for some
time the potatoes that had not been cut open showed a light wrinkling and,
in some cases, a browning of the “skin”.
e) Temperatures of 63—65° C and 74—75° C. Early Rose,
Early Ohio, Scotch Rural, Rural New Yorker, Carman and Triumph varieties
were subjected to these temperatures and all gave the same results. Samples
were cut open after they had been in the oven four, eight, twelve and sixteen
hours but the tissues always remained free from discolorations, with the
exception of a very few cases in which there was a slight browning just beneath
the epidermis. When those that had remained in the oven from twelve to
sixteen hours were cut open, the tissues, especially near the center, were even
whiter than the normal tissues, and they remained in this condition, showing
no signs of becoming discolored upon being exposed to the air. Those that
had not been cut open soon began to show a shriveling and darkening of the
“skins”.
Table 1 will show the optimum temperatures for the production of
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614
E. T. Bartholomew,
the abnormal blackening of the internal tissues and, in a way, the general
susceptibility of the various varieties. Too much stress should not be
put on this side of the question for there seems to be at least a slight varia¬
tion in a given variety, depending upon the time of the year at which the
test is made.
Table 1.
Length of Exposure and Effects of Various Tempeistures
on the InternalTissues of DifferentVarieties of Potatoes,
Effects on potatoes
Tempe-
Length
per cent
per cent
Variety
rature
of
Remarks
0 c.
exposure
remaining
white
turning
black
Rural New Yorker .
32—33
16 days
100
0
| In oven at night
land in room temp.
J during the day
Scotch Rural ....
32—33
16 „
100
0
( arman.
32—33
16 „
100
0
Six Weeks.
38—39
3 „
21
79
Irish Cobblers . . .
38—39
3 „
0
100
Triumph.
38—39
3 „
20
80
White Ohio.
38—39
3 „
0
100
( arman.
38—39
2 „
0
100
Sir Walter Raleigh .
43—45
18 lire.
8
92
Snow Flake Jr. . . .
43—45
18 „
40
60
(rreen Mountain Jr. .
43—45
17.5 „
0
100
Scotch Rural ....
43—45
19 „
4
96
Triumph.
43-45
24 „
3
97
White Ohio.
43—45
22 „
17
83
Rural New Yorker .
43—45
18 „
0
100
(arman.
43—45
16,5,,
3
97
Pat’s Choice ....
43—45
28 „
13
87
Early Acme ....
43-45
19 „
2
98
Old’s Prolific ....
43—45
26 „
15
85
Early Rose ....
43—45
14 „
0
100
Golden Russet . . .
43—45
17 „
6
94
Early Ohio.
43—45
17 „
0
100
Scotch Rural ....
Rural New Yorker .
54—58
54—58
16 „
14 „
0
0
0
0
Light dirty brown
instead of white or
black
Scotch Rural ....
63—65
15 „
100
0
Rural New Yorker .
63—65
15.5 „
100
0
In a very few
Triumph.
63—65
14 „
100
0
cases there was a
Early Rose ....
74—75
15 „
100
0
slight browning of
Early Ohio.
74—75
16 „
100
0
the tissues just be¬
Scotch Rural ....
74—75
15 „
100
0
neath the “skin”.
Rural New Yorker .
74—75
15 „
100
0
The lengths of exposures and the percentages in the above table are averages
computed from the total number of tests made at the given temperatures.
New potatoes. The earliest new potatoes that could be obtained
on the market were subjected to a temperature of 43—45° C for different
lengths of time and it was found that, with this degree of heat, the optimum
length of exposure was about four hours less than for those potatoes which
had been stored for some time.
Sprouted potatoes. The Scotch Rural potatoes that had been
planted in the greenhouse and had grown until the sprouts were from two to
four inches long, responded to the test when placed in the oven at 43—45° C.
The length of time required was about forty-eight hours instead of seventeen
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A Pathological and Phyaiologioal Study of the Black Heart of Potato Tubers. @15
to eighteen hours which was the general average for the different unsprouted
varieties at this temperature. In the test similar to this, when the potatoes
were allowed to grow for a longer time, both the old and the new tubers were
placed together in the same oven. The blackening appeared in the new ones
very readily. The abnormality developed much more slowly in the old tubers;
however, after seventy-three hours, exposure to a temperature of 42—44° C,
84 per cent of the tubers showed the usual blackening of the central tissues.
Potatoes from the refrigerator. The Scotch Rural pota¬
toes which had been kept in the refrigerator for a week and then divided into
two lots, one placed in an oven at 32—33° C and the other in an oven register¬
ing 41—42° C, responded in a manner very similar to those that had been
previously kept at room temperature. After a prolonged subjection to the
first temperature, the tissues remained normal, while, at the latter temperature,
they became blackened after having been exposed twenty-two and a half
hours. The Rural New Yorkers, kept at 0—2° C, by keeping in a container
packed in ice, were also divided into two lots and then exposed to the above
oVen temperatures. As had been the case in all previous tests, 32—33° C fai¬
led to produce the abnormality. The higher temperature (41—42° C), however,
caused the internal blackening of the tubers after having been exposed to it for
sixteen hours.
2. Effects of Gases.
a) Carbon dioxid. The results obtained by subjecting the po¬
tatoes to an atmosphere of carbon dioxid cannot be easily recorded in tab¬
ular form. The difference between the tests and the controls was one of
degree of discoloration rather than in the number of potatoes affected. Those
subjected to carbon dioxid always showed much more discoloration than did
the controls. In many instances, the potatoes in the closed vessel would be¬
come blackened even to the “skin”, while the controls would show only a
small discolored area in the central tissues. All of the potatoes, in both the
tests and the controls, showed a white surface when cut open and appeared
to be in a normal condition. The usual series of color changes appeared upon
exposing the cut surfaces to the air. Many of the potatoes which had been
exposed to carbon dioxid, while being heated, gave off an excess of water soon
as they were cut open. In some cases this excess was so great that it caused
water to drip from the cut surface.
b) Air. Four tests were made in which the potatoes were bathed in a
constant stream of air while being subject to the oven temperatures. The
results are given in the following table.
Table 2.
Effect of Heating Potatoes while Being Bathed in a Con¬
stant Stream of Air.
Variety
Tempe¬
rature
0 C.
Length
of
exposure
Effects oi
in close
per cent
remaining
white
a potatoes
d vessel
per cent
turning
black
Effect on
in contri
per cent
remaining
white
potatoes
d 1 basket
per cent
turning
black
Scotch Rural . . .
42—44
21 hours
0
100
0
100
Scotch Rural . . .
42—44
18 „
14
86
3
97
Rural New Yorker .
42—44
22 „
7
93
0
100
Rural New Yorker .
42—44
19 „
11
89
0
100
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616
E. T. Bartholomew,
The extent of blackening in the tissues of the potatoes under control
conditions was slightly in excess of that in the tissues of the potatoes in the
closed vessel.
c) Oxygen. Table 3 shows the effect produced upon the potatoes
by heating them while being bathed in a constant stream of oxygen. The
amount of oxygen drawn over the potatoes in this experiment was not so great
as that of the air used in the preceding tests but was sufficient to keep the
interior of the vessel entirely free from the water of transpiration given off by
the potatoes.
Table S.
Effect of Heating Potatoes whileBeing Bathed in a Con¬
stant Stream ofOxygen.
Variety
Tempe¬
rature
0 C.
Length
of
exposure
Effect or
bathed i
per cent
remaining
white
i potatoes
n oxygen
per cent
turning i
black
Effect or
in contr
per cent
remaining
white
t potatoes
ol basket
per cent
turning
black
Scotch Rural 1 ) . . .
43—45
29 hours
100
o 1
0
.
100
Unknown.
41—42
32 „
1 100
0 1
0
100
Rural New Yorker .
42—44
26 „
100
0 I
0
100
Early Rose . . . .
42—44
17.5 „ |
1 100
o 1
0 ,
100
3. Effect of Oxygen on Rate of Discoloration.
It was found in the experiments described that the presence of oxygen
had an accelerating effect while its absence showed equally plainly a retarding
effect upon the color changes in the affected tissues. The halves of freshly
heated potatoes which had their cut surfaces exposed to the air became discol¬
ored in the regular manner, requiring about four to six hours to complete
the entire series of changes, while those that had been placed in an atmosphere
of pure oxygen completed the process in from one to two hours.
In the second test, in which the freshly heated and cut surfaces were placed
in a vacuum, there was only a very slight tinge of pink, just enough so that
the outline of the affected areas could be detected. After remaining in the va¬
cuum for from five to six hours, the potatoes were removed and placed where
they had free access to the air. As a result the potatoes became discolored
in the usual length of time. The controls all reacted as in previous tests.
In the third test, when the potatoes were heated and then thickly coated
with wax, the results were very similar to those described in the previous
paragraph. The characteristic color changes appeared in the controls. The
wax coated potatoes, when cut open at the end of the eight hour test, appear¬
ed to be in a perfectly normal condition, but in less than five minutes after
cutting open, the usual discolorations began to appear, and in about four hours
the central tissues had become as black as those of the controls.
It was also found that the rate of discoloration in the abnormal tissues
could be accelerated by the application of small quantities of a dilute solution
of hydrogen peroxide to the freshly cut surface of the heated potato. The
changes producing the abnormal discolorations were always inhibited as
soon as the samples were placed in the preserving fluid, which usually con¬
sisted of 4 per cent formalin or 50 per cent alcohol.
*) In this test two of the potatoes showed a very slight browning of the tissue
just beneath the skin.
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A Pathological and Physiological Study of the Black Peart of Potato Tubers. 617
4. Microscopical examinations.
No difference whatever could be detected between the protoplasmic
structures of the cells of the normal tissues and of those just taken from the
oven. The cytoplasm, nuclei and starch grains were alike in both. In the
blackened tissue the cells were normal so far as nuclei and starch grains were
concerned, and the general structure of the cytoplasm was not changed but it
had assumed a brownish tinge which seemed to be due to the presence of very
small brown flocculent particles which were scattered between its meshes
throughout the cell.
The blackened tissues, after they had become so shriveled as to form only
a thin lining of the cavity, were also examined. The only apparent difference
between these and the freshly blackened tissues was that they had lost prac¬
tically all of their water content. The cells had become flattened and distorted
but still retained their starch granules and other inclusions.
In describing the results thus far, it has usually been stated that the inter¬
nal tissues become discolored after they have been directly exposed to the
atmosphere for a time. However, this direct exposure is not necessary. If,
after having been removed from the oven, the potatoes are allowed to remain
whole for a day or two and then cut open, they will show the same charac¬
teristic discolorations as those which are cut open at once and are thus ex¬
posed directly to the effects of the room atmosphere.
It is practically impossible to distinguish between normal and abnormal
potatoes before cutting them open. This is especially true if the potatoes
undergoing the test are sound and if the conditions of the experiment have
remained within the bounds of optimum temperature and length of exposure.
Potatoes treated in this manner may have half or more of their central tissues
included in the black heart and still, on the exterior, appear to be in a normal
condition. The potato remains turgid, the “skin” is not discolored, and the
“eyes” (buds) are not injured for if planted they will grow and produce new
plants. If the proper time and temperature limits have been exceeded, as
was the case in the last nine tests cited in table 1, the potatoes become less
turgid and the “skins” become wrinkled and discolored. If the potato is in
a diseased condition the affected areas turn black very readily. In such cases
the blackening extends to the outer tissues. This may be detected by a dark¬
ening of the “skin” and the appearance of depressions due to the contraction
of the tissues beneath.
In the potatoes that are allowed to remain whole, after being taken from
the oven, the blackening of the tissues begins on the outside of the affected
areas and gradually works its way inward. This can be detected very easily
by cutting the potatoes open at stated intervals after they have been subjected
to the oven temperatures for the proper length of time. Plate II, figs. 8 and 11
illustrate the progress of the discoloration at various stages. Also distinct
zones of color changes may be produced by successive exposures of the po¬
tatoes to heat and to room temperature. Plate II, fig. 12 shows such azonation.
As a usual thing, there is a sharp line of demarcation between the black¬
ened and the normal tissues. If the degree of heat and the length of exposure
happen to be slightly in excess of the optimum for a given potato, there is
usually a merging of the two areas, the discoloration becoming gradually
lighter as the more nearly normal tissues are approached.
If, after having been removed from the oven, the potatoes were allowed
to remain whole until the central areas had become black, it was found, upon
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618
E, T. Bartholomew,
cutting open, that the discolored areas gave off water very much more rapidly
than did the surrounding tissues. By observing the cut surface for the first
few minutes after it had been exposed to the air, a very noticeable difference
in the rates of drying of the normal and abnormal tissues could be detected.
Upon examination five to ten minutes after exposure to the air a marked de¬
pression could be detected, the contour of which conformed to the area of the
affected tissues. In all cases when the potatoes were allowed to remain
whole for a week to ten days before cutting open, it was found that they
had become hollow within the region of the affected area.
The blackened tissue had become so dried and shrunken that it was of a
tough, leathery texture. In this condition it always formed a thin black
lining for the cavity produced by the shrinking of the abnormal tissues.
Discussion.
That the production of black heart in potatoes is due to changes in the
tissues caused by overheating in an atmosphere devoid of sufficient oxygen
to meet the demands of the rapidly respiring potatoes cannot be questioned.
The abnormality may be produced in diseased and normal potatoes alike,
but its appearance in sterile tissues would preclude the possibility that its
production depends upon the presence of some organism. Upon a casual
observation this abnormality might possibly be confused with some of the
other numerous maladies of the potato. For example, there often appears in
the potato, while it is still in the ground, a browning of the tissues in various
parts of the tuber. These brown spots in extreme cases may even become
almost black. There seems to be no good explanation for the appearance of
these spots, but their presence is often attributed to malnutrition or moisture
conditions. The trouble is widespread and various terms are applied to it in
different countries. In America it is known as “internal brown spot”, in
England and Scotland as “Sprain”, and in Germany as “Buntwerden” or ‘ ‘Eisen-
fleckigkeit”. Plate II, fig. 10 shows an example of the abnormality to which
these terms are applied. “Hollow Heart” (pi. II, fig. 7), due to an excessive
rate of growth, might possibly be confused with the later stages of black
heart. But here again this abnormality appears in the potato while it is still
in the soil. In some cases the hollow is lined by a thin layer of brown tissue
which differs from the lining of the hollow developed in the later stages of
black heart. In the latter the lining is composed of a relatively thick layer of
very black tough leathery tissue of desiccated cells, while in the former the
cells appear to be in a fairly normal condition, except for their brown color.
Confusion might also arise when the tissues are blackened because of the
presence of disease caused by some organism. In practically all such cases as this
the abnormality may be detected from surface symptoms, which is not the
case with black heart as produced in sound tubers.
The relative success of the laboratory experiments in the production of
black heart may be judged by comparing PI. I, figs. 2, 3 and 5, with figs. 1,
4 and 6. The former were produced in the laboratory w’hile the latter were
taken from one of the shipping cars in Chicago. While the production of black
heart artificially is not a difficult task, still it is interesting to note that the
temperature limits within which it may be produced are not very great. By
referring to table 1, it will be seen that the optimum temperature for all the
varieties is from 41—44° C, while the limits of minimum and maximum tem¬
perature do not permit of a range of more than ten degrees. At a temperature
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. Q1Q
of 38—39° C the exposure must be noticeably lengthened while, if the tem¬
perature is allowed to rise above 47—48° C, the discolorations are not deep
black but tend more toward light brown.
At a given temperature and length of exposure some variation in the
degree of response in the different varieties of potatoes is evident. This how¬
ever is not so marked as would show from a study of table 1. for at least to
some extent the ages and conditions of the potatoes are the determining
factors. If the potatoes have been allowed to remain in a comparatively
warm room (18—20° C) until they have become noticeably shriveled and have
begun to sprout, they seem to be slightly more susceptible than those which
have just come from the storage cellar. That the question of previous surround¬
ings of the potatoes is not however an important one, is shown by the fact
that the abnormality may be produced in very young potatoes, in those that
have been stored for a year or more and even in those which have been planted
for three weeks, with almost equal ease. It is not surprising that the potatoes
which had grown until new tubers had formed should not respond so readily,
for a large percentage of their reserve food material had been exhausted.
That the young potatoes responded a little more readily than those which
had been stored for a time may be due to the fact that they had not yet passed
through the period of after-ripening. A more complete discussion of this phase
of the subject will be taken up in the second part of this article.
Laboratory experiments in which the potatoes were kept at a low tem¬
perature indicate that the chilling, to which they were subjected while in
transit, neither retarded nor accelerated the rate at which the tissues became
discolored. Butler (12) and others have shown that if potatoes are stored at
low temperatures (0—6° C), sugar will accumulate for it will not be used in
respiration as rapidly as it is hydrolyzed from the starch. The same investi¬
gators have also found that if the potatoes are stored at a temperature of
about 10° C, there will be no accumulation of sugar. In this series of experi¬
ments, when the potatoes were stored at 0—2° C and at 12—13° C, micro¬
chemical tests showed that the above results hold true. It was thought that
possibly these conditions, with reference to the relative amounts of sugar
and starch in the tissues, might have some influence upon the temperature
or length of exposure necessary to produce the abnormality in the interior
of the potato, but, so far as could be detected, the samples of potatoes stored
at the two low temperatures behaved exactly alike when exposed to the heat
of the oven for the usual period. This would indicate that the form in which
the carbohydrates are present in the potato is not a determining factor in the
production of black heart. If similar changes are taking place in the proteins
of the potato, either these changes are not involved in the production of the
abnormality or else the changes in the protein content, when stored at such
a low temperature for the given length of time, are so slight that they are not
easily detected. Experiments to be described later will show that probably
the latter is true.
The structural anatomy of the potato seems to have very little influence
upon the location and the general contour of the blackened areas. According
to Reed (26) the potato tuber consists chiefly of medullar and phloem paren¬
chyma. The fibrovascular bundles are bicollateral and the size of the tuber
is largely due to the development of the inner phloem parenchyma, the outer
phloem and xylem elements contributing very little. The enlarging of the
inner phloem parenchyma causes a general scattering of the inner phloem
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620
£. T. Bartholomew,
vessels and it is probably these which supply the food to the medullar paren¬
chyma. Then, from the general structure of the potato, it would seem that the
tissues should become blackened along the lines marking the course of the inner
phloem vessels. This appears to be true in some cases but it is the exception
rather than the rule. Plate IT, fig. 9 is a type of such a formation. In other
cases the blackened regions seem to be confined to the areas occupied by the
medullar tissues as is illustrated by pi. I, figs. 5 and 6. In the majority of
cases the affected portion consists of a rather large irregular mass of tissues
situated near the center of the tuber. Sometimes these areas will extend to,
or almost to, the surface but they are usually confined within the line of xylem
elements. Plate I, figs. 1 and 2, and plate III are good illustrations of the
shapes which the affected areas usually assume.
It is interesting to note the sharp delimiting lines which separate the
normal from the abnormal tissues. These distinct boundary lines do not al¬
ways exist but such conditions are found to hold true in the majority of cases.
This may be explained by considering that it is the tissues nearest the center
of the potato that are first affected. As they are exposed for a longer time
the surrounding individual cells become successively affected in all directions,
and hence the sharp division line between the affected and unaffected tissues.
In the Early Rose variety there is often, but not always, a tendency for
the discoloration to appear first near the stem end of the tuber and then to
spread slowly toward the opposite end. Some of the other varieties show the
same inclination but not to such a marked degree. Just why this difference
in response in the different varieties and in different tubers of the same variety
should exist is not plain. While the tissues toward the growing end of the
tuber finally become as black as those near the stem end, yet the proportion¬
ate area of blackened tissues is greatest in the region of the stem end. This
would suggest that although the substances responsible for the discolorations
may not be any more abundant in one region of the tuber than in another,
yet the cells near the stem end of the tuber are in a condition to be more
receptive to the abnormal conditions than those in the growing end and, there¬
fore, are the first to respond.
Ziegenbein (32) found that the maximum amount of respiration
took place in potatoes at from 45—50° C. His conclusions were based upon the
fact that it was at these temperatures that the respiring potatoes released
the greatest amount of carbon dioxid. The experiments just described, how¬
ever, show that the potatoes cannot remain at these temperatures for any
great length of time and still remain normal. With all of the sixteen varieties
tested in these experiments, the maximum temperature, to which they can be
subjected for more than twenty-four hours and still remain in a normal con¬
dition, is below 38° C. In this connection it should be mentioned that Ziegen¬
bein also found that by heating the potatoes to 50° C they finally turned
brown. But, contrary to what was found in this series of tests, he found that
if he heated the potatoes to 60° C they became black. The difference may
be due to the fact that he used a variety (Biscuitkartoffeln) different from
any described in the preceding paragraphs, or because he heated the potatoes
for “several” days. He does not attach any importance to the color changes
or suggest any reasons for their appearance but merely mentions the fact that
they occurred under such conditions.
The food of the potato is stored in the presence of a large amount of
water, hence an increase in temperature, up to a certain degree, is accompanied
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 621
by an acceleration in respiratory activities. At 20° C, or less, respiratory
changes go on rapidly enough to supply the demands of vigorously growing
shoots following the time of germination. Since there is an abundance of
water in the tissues of the potato, the only other requisite besides heat necessary
for the normal respiration is a sufficient supply of oxygen. The size of the
potato tuber and the relative impermeability of its corky covering make the
penetration of oxygen to the central tissues a rather slow process. Now if
the temperature for normal respiration be doubled (to 42° or 43° C), it is not
Burprising that abnormal conditions should prevail in tissues subjected to such
environment. Especially is this true if we give credence to v a n’t Hof f’s
law that for each rise of ten degrees in temperature, within certain limits,
there is a doubling of the rate of enzymic action. Whether or not the rate of
respiratory activity be doubled for each rise of ten degrees, it is evident that
the rate would at least be greatly accelerated and from the results of the ex¬
periments performed it is shown that the acceleration is so great that the oxygen
accessible under ordinary conditions is not sufficient to supply the demand.
This is shown by the fact that, when the potatoes are subjected to the oven
temperatures, abnormal conditions arise on the interior of the potato, while
if the potatoes are bathed in free oxygen, even while heated to these unusual
temperatures, the central tissues remain in a normal condition, at least so
far as visible changes are concerned. So far as could be determined macro-
scopically, no change whatever had taken place in the potatoes which had been
treated with oxygen during the period of heating. That the potatoes were
respiring very rapidly was evidenced by the fact that, upon being left in the
oven for a short time after stopping the flow of oxygen, the interior walls of the
container became moist from the water given off by the rapidly transpiring
potatoes. That the demand for oxygen is great and that the cork tissue checks
its penetration into the interior tissues is evident because, even in those po¬
tatoes which were bathed in a constant stream of air while being heated, the
central tissues did not have access to sufficient oxygen to permit of normal
respiratory activities.
The series of color changes which occur in the affected areas is shown
in plate III. These show what always occurs in the potatoes after exposing
them to given temperatures for the optimum length of time. These figures
represent the changes which may be observed by cutting the potatoes open
at once upon removing them from the oven. The same discoloration may
by observed by cutting the potatoes open at stated intervals after heating
them, but in this case the entire affected areas do not become discolored at
once. When the potatoes are allowed to remain whole, the color changes first
appear at the outer margins of the affected tissues and gradually spread toward
the center. The progress inward of the discolorations is relatively slow, usu¬
ally requiring from twenty-four to forty-eight hours to reach the center, the
length of time depending somewhat upon the size of the potato and upon the
degree of infection. This again is another proof of the relative slowness with
which oxygen is able to penetrate to the center of the potato tuber and shows
how a great increase in respiratory activity in the interior tissues might call
for a much greater amount of oxygen than could be supplied through the
“skin” and the tissues lying outside of the affected areas.
The behavior of the potatoes after being removed from the oven would
indicate either that the heating has caused the release of a substance within
the cells of the affected tissues, which readily becomes black through oxida-
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622
E. T. Bartholomew,
tion, or that this substance is already present and becomes oxidized, due to
the presence of an excess of oxygen which is permitted to enter these cells
because they have been killed by excessive respiratory activities in the ab¬
sence of sufficient oxygen. Experiments show that probably both are impor¬
tant factors. The first possibility will be discussed in a later paragraph. As
to the latter, microscopical examination does not show much evidence that
the cells have been killed. The nuclei appear to be in their natural condition,
the starch grains are not changed and the cytoplasm appears normal in every
way except that very small dark brown flakes are found scattered through
it, especially in the central portion of the cell. However, the behavior of the
affected tissues, when the potatoes are allowed to remain whole for two or
three days before cutting open, indicates that changes, other than merely
the formation of a black substance within the cells, have taken place, for they
give off water at an excessive rate. This rate is so far in excess of that from
the normal tissues that within a few minutes after cutting open a noticeable
depression becomes evident in the region of the abnormal tissues. That the
cells are not longer able to perform their regular functions and that they are
really killed is shown in a still more striking way if the potatoes are permitted
to remain whole for about a week or ten days. Upon cutting them open at
the end of this time it will be found that the cells in the blackened areas have
been unable to retain their normal amount of water. Due to the increased
respiration and to the high temperatures which have caused excessive trans¬
piration, the normal tissues, when the potatoes are taken from the oven, begin
to make up for this loss by taking water from the cells nearer the center which
are no longer able to retain their water. This causes a shrinking of the affected
tissues which first becomes evident by the formation of a crack, usually lon¬
gitudinally, across the affected areas. This crack gradually becomes larger
and by the end of the above mentioned time the blackened tissues will have
assumed the shape of a black leathery lining for the cavity in or near the
center of the potato.
If the potatoes are in a healthy condition previous to heating, and if the
affected areas have not extended to the “skin”, they will remain in this con¬
dition for months without showing on the exterior that they are hollow within.
From this we may conclude that the tissues in the outer portion of the potatoes
can obtain sufficient oxygen to be able to carry on normal respiration even at
the high temperatures of 43—45° C. However, the demand for oxygen in these
tissues is so great that the supply is exhausted before it reaches the central
areas, hence the tissues in this region are killed by asphyxiation.
Though most of the potatoes were in a healthy condition, now and then
one was found which was diseased. If the diseased condition caused a rup¬
turing of the “skin”, it was noticed that in such cases the blackened tissues
were not confined within the zone of xylem tissue but that they usually ex¬
tended out to the surface tissues in the region of the affected areas. These
results would indicate that the cells in these regions are less able to respire
normally under high temperature than the surrounding cells. There is also a
possibility that the contents of these cells are in a different quantitative
relation than in the adjoining normal cells and that, therefore, there may
be present a greater amount of substance or substances giving rise to the
discoloration. A new and interesting disease (Phytophthora) has just
recently been described by P e t h y b r i d g e (25). Because of the characteristic
discolorations which it causes in the tuber, he has called the disease P. e r y -
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 623
throseptica, or “pink rot”. This disease is of special interest here
because the color changes which it causes in the tissues are like those which
are produced in black heart. Upon cutting the diseased potato open, the
disease-infected area first becomes pink and finally black. The following are
a few of the symptoms of pink rot as described by the author: “The skin
over the attacked portions of the tuber, besides being darker than usual, is
also rather loosely attached to the underlying dead tissues, and in many cases
can be peeled off somewhat easily ... An attacked tuber is comparatively
firm, but has a softish feel, and is to a certain extent resilient like rubber . .
On examining the cut surface of a partially rotted tuber there is usually some
contrast between the healthy and diseased tissues, the latter being more wet¬
looking and of a dirty whitish color.” These few characteristics of pink rot
readily distinguish it from black heart for, in the latter, the tubers appear
perfectly normal, both on the surface and on the interior, until the color changes
become evident.
The economic phase of this problem is an important one. It is not at all an
uncommon thing to find potatoes on the market which have been injured by
overheating during shipping. This is so common that in certain central and
southern localities of the United States consumers are inclined to refuse to
purchase potatoes shipped from northern points. The cause for this abnor¬
mality in the potatoes is usually attributed to the nature of the soil in which
they have been grown, to climatic conditions or to some parasitic disease.
Thus, the producers in northern localities find a poor southern market for
their potatoes and it is they who suffer loss rather than the shipper who is
really to blame. The usually healthy external appearance of these potatoes
permits them to be passed from the shipper through the commission men
to the general consumer without their abnormality being detected.
The reports concerning this abnormality in potatoes usually come in the
late winter and early spring. This does not necessarily mean that potatoes
after having been stored for this length of time are more susceptible than at
other times of the year, for the experiments have shown that in general the
younger the potatoes are the more readily they will respond to abnormal
conditions of this nature. But it is at this season that the large spring ship¬
ments begin and often at this time of the year very low temperatures are en¬
countered, making it necessary to use great care to keep the potatoes from
freezing while in transit. To guard against chilling or freezing temperatures
within the cars, a fire is built in the stove which is usually located in the center
of the car. As soon as the fire has been built the car is closed and left to
remain in this condition until it is thought that another firing is necessary.
The closed car and the high temperature that often prevails soon after the
fire is started furnish favorable conditions for the production of black heart
in potatoes.
No doubt this malady may occur in potatoes at other times than during
shipment. Experiments have shown that the only conditions necessary are
excessive temperatures and a lack of sufficient oxygen. It is entirely possible
and even probable that such conditions may exist where the potatoes have
been stored in close warm cellars or in pits covered with manure.
From these observation then it would seem a comparatively simple
matter to prevent the appearance of this abnormality in potatoes. The pre¬
ventive measures consist in proper ventilation and in keeping the temper-
rature, to which the potatoes are subjected, below 38° C. In shipping, this
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624
E. T. Bartholomew,
would probably necessitate heating by means of steam pipes instead of by
means of a stove in the center of the car.
2. Some Physiological Changes Causing the Blackening and Shriveling of the
Interior Tissues.
Experiments described in the first part of this article have shown that
black heart in potatoes is produced by the interaction of certain substances
in the presence of oxygen which causes a discoloration of the tissues. It has
been known for some time that there are present in many of the fleshy fungi,
the root tubers of the dahlia, beet roots, potato tubers and in the root tips
and shoots of some other plants, substances which when oxidized in the
presence of free oxygen show various changes in color. The action of tyrosinase,
an oxydizing enzyme, upon tyrosin, an aromatic animo acid, is a character¬
istic example of such a reaction. The color changes resulting from this reaction
pass through a series ranging from light pink to a dark coal black. The imme¬
diate product of this reaction is homogentisic acid. Bertel (8) and C z a -
p e k (17) claim to have isolated this acid from Lupinus albus, V i -
c i a F a b a and other seedlings, but S c h u 11 z e and C a s t o r o (28)
deny its occurrence in plant tissues. If the substance is further oxidized a
black precipitate will form, which by different investigators has been called
“melanin” or “humin”. In order to determine whether or not these changes
and these substances are the important factors in the production of black
heart in the potato tuber, the following tests were made.
Experimental Tests.
1. Tests for the Presence of Tyrosin in Normal, in
Freshly Heated, and in Blackened Tissues.
a) Test reagent and method of use. In making tests for
the presence of tyrosin in extracts from potato tissues, the phosphotungstic-
phosphomolybdic phenol reagent recommended by F o 1 i n and Dennis
(19) was used. The test is based upon color reactions resulting from the com¬
bination of the reagents applied and the substances in the extract. According
to these authors the active compound is probably reduced by the phenol deri¬
vatives in acid solution and the reduced compound gives blue salts on adding
the alkali, which in this case was sodium carbonate. This method was used in
all cases where it was desired to determine the presence of tyrosin. The con¬
trol solution was made of such a concentration that 5 cc contained 1 mg of
tyrosin. In making the tests, 2 cc of the phenol reagent were placed in each
of two test tubes and then to one was added an equal volume of the extract
and to the other a like amount of the control tyrosin solution. To each tube
was then added 5 cc of a concentrated solution of sodium carbonate. The
tubes were allowed to stand ten to fifteen minutes before making the color
readings, as this time seemed to be necessary for the color reactions to become
complete. The relative amounts of tyrosin present in the extract and in the
control, as shown by the color reactions, were determined by the use of a
Duboscq colorimeter. The indicator for the control scale was set at 10 mm and
the other indicator so adjusted that the two solutions appeared to have the
same density of color. The reading on the test scale was then taken and the
amount of tyrosin in the extract computed.
b) Extraction and evaporation. This series of experiments
was performed to determine the relative amounts of tyrosin present in the
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 625
normal and abnormal tissues. It was found that, when applying the reagent
to the aqueous potato extracts, there was formed a white flocculent preci¬
pitate which impaired the colorimetric readings. To obviate this, extracts
were made in the following manner. The tissues, after being cut into very
small cubes, were finely macerated in the presence of alcohol in the proportion
of 100 cc of 95 per cent alcohol to 200 grams of tissue. The alcohol was used
to prevent any oxidative changes during maceration and filtration. The
pulpy mass was then filtered and to the filtrate was added twice its volume
of absolute alcohol. The coagulable proteins were filtered off and the filtrate
evaporated on a water bath. The substance remaining after complete evap¬
oration was dissolved in distilled water and tested for the presence of tyrosin.
The relative amounts of tyrosin present in normal tissues, in tissue taken from
potatoes just after removing from the oven, and in tissues which had become
black were determined in this manner. To avoid any error which might be
due to individual variation, the central tissues of several potatoes were mac¬
erated together.
c) Extraction and dialysis. It has been suggested that the
Folin-Dennis reagent may act upon the tyrosin not only in the free state but
also while it is in a combined form. For this reason it was thought that more
accurate results might be obtained by separating, by means of dialysis, the
free tyrosin from that which might possibly still be combined in a larger
molecule. It was thought that in this way it might be more accurately deter¬
mined whether or not there was present less free tyrosin in the abnormal than
in the normal tissues. In this series of experiments tests were made on tissues
which had been heated in the usual manner and on tissues that had become
blackened. To prepare for dialysis, in each test, 90 grams of tissue, taken
from the centers of six potatoes were macerated in 50 cc of 95 per cent
alcohol and filtered. 65 cc of the filtrate were placed in a parchment paper
dialyzer. The dialyzer was then set into a vessel containing 100 cc of 95 per
cent alcohol. The dialyzer was in the form of a tube and was submerged in
the 95 per cent alcohol deeply enough so that the level of the alcohol on the
outside was above that of the liquid in the dialyzer and in this way permitted
of the greatest possible amount of dialysis. The liquids were stirred every
thirty minutes for six and one-half hours. At the end of this time it was found
that there were usually about 110—113 cc in the vessel outside of the dia¬
lyzer. 100 cc of this solution were evaporated on the water bath and the
residue, left after complete evaporation, was dissolved in 15 cc of distilled
water. This solution was then tested for tyrosin as described in the preceding
paragraph.
2. Test for Tryptophane.
Abderhalden and Fuchs (1) have shown that Fo 1 in and Dennis’
reagent is not only a test for tyrosin but also for two or three other substances,
the principal one of which is tryptophane. To ascertain whether or not trypto¬
phane were present in sufficient quantities to cause an appreciable error, tests
were made for its presence in the different tissues. Normal tissues and tissues
in all different stages of abnormality were tested many times. Water, alco¬
holic, evaporated and dialyzed extracts were all experimented with. Tests
were also made by boiling extracts from four to six hours in sodium hydroxide.
Concentrations varying from 0.2—2.0 per cent by weight, were used. Upon
cooling, the solution was neutralized with hydrochloric acid and decolorized
with dialyzed iron.
Zweite AM. Bd. 43. 40
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626
E. T. Bartholomew,
3. Test for Homogentisic Acid.
Extractions were made according to the method used by C z a p e k (16)
in testing for homogentisic acid in root-tips. Tissues selected from the central
portions of abnormal potatoes were treated with 95 per cent alcohol, finely
ground in a mortar, and then filtered. The filtrate was evaporated over a water
bath and the residue dissolved in distilled water. The solution thus obtained
was tested with the following reagents: alkalis, ammoniacal solution of silver
nitrate, F e h 1 i n g’s solution, lead acetate, ferric chloride, ferrous sulphate,
M i 11 o n’s reagent and hydrogen peroxide. As a check on these tests a
fairly pure solution of alkaptonuric homogentisic acid 1 ) was used as a control.
4. Test for Presence of Tyrosinase.
Extracts were made by macerating the tissues and filtering. To the fil¬
trate was added either alcohol or ammonium sulphate as a precipitating agent.
The precipitates were dried in a desiccator at room temperature. Aqueous
solutions of the dried precipitate were then applied to tyrosin extracted from
animal tissues or to potato juice expressed from tubers that had been heated
for several hours at a temperature of from 65—75° C. Tyrosinase extracted
from Agaricus campestris and Hypholoma subalteri-
t i u m was used as a control in these experiments.
5. Test for Presence of Amino Acids.
These experiments were performed to determine the relative amounts
of free amino acids in the fresh and in the heated tissues. For each test to
60 grams of the tissue were added 25 cc of 95 per cent alcohol and 25 cc
of distilled water. After thorough maceration in a mortar the substance was
filtered and the filtrate tested for the presence of free amino acids. The addition
of this amount of 95 per cent alcohol was found advisable in order to prevent
oxidation during the course of the experiment. In making the tests Soren-
s e n’s (30) formaldehyde titration method was used. This method is based
upon the determination of the number of free carboxyl groups. To make
this determination the amino groups are first combined into methylene com¬
pounds by the addition of an excess of formaldehyde. N/5 sodium hydrate.
K/5 hydrochloric acid and phenolphtalein were used in the titration.
6. Tests to Determine the Nature of the Black Sub¬
stance in the Discolored Tissues.
a) Extraction by the use of a 0.2 per cent solution of sodium hydrate.
The blackened tissues were macerated very thoroughly and strained through
two thicknesses of cheese cloth on to a paper filter. The cloth kept back
the tissues and part of the free starch grains while much of the black substance
passed through and was caught on the filter paper beneath. As the test was
not a quantitative one, the amount discarded with the tissues was of no
consequence in the test. The material caught by the filter paper was placed
in 500 cc of distilled water and vigorously stirred, then allowed to stand
for a few minutes. The starch grains, being heavier than the black flocculent
precipitate, settled to the bottom first and the liquid above containing the
desired substance was poured off into another vessel. This process was repeat-
*) This material was kindly furnished by Dr. H. D. Dakin, of the Herter
Laboratory, N. Y.
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 627
ed until practically all of the starch was removed. The liquid was now fil¬
tered and the residue put into a two liter flask and boiled five and one-half
hours in 500 cc of a 0.2 per cent (by weight) solution of sodium hydrate,
using a reflux condenser. Upon cooling, the liquid was diluted with 500 cc
of distilled water. To this was then added 75 ccm of concentrated hydro¬
chloric acid which caused a precipitation. The supernatant liquid was siphoned
and the precipitate washed twice with 2000 cc of a 1 per cent solution of
hydrochloric acid. After the last washing the liquid was filtered and the
precipitate put into 100 cc of 50 per cent acetic acid. None dissolving, the
precipitate was washed repeatedly on a filter until free from acids. The pre¬
cipitate was now allowed to dry at room temperature, after which it was
pulverized and tested with the following: N/10, N/20and concentrated hy¬
drochloric acid, 50 per cent sodium hydrate, concentrated nitric acid, 95 per
cent alcohol, ether and chloroform.
b) Extraction by the use of a lper cent solution
of sodium hydrate. The method of procedure here was similar to
that followed in the preceding test. The extraction from 208 grams of black¬
ened tissue was boiled four hours in one and a half liters of a 1 per cent sodium
hydrate, using a reflux condenser as before. Upon cooling the substance was
precipitated by the addition of 150 cc of concentrated hydrochloric acid in two
and a half liters of distilled water. The supernatant liquid was decanted and
the precipitate washed twice, by siphoning, with 2 liters of 1 per cent hydro¬
chloric acid. To the precipitate was then added 1 liter of a N /20 solution of
hydrochloric acid, and heated just to boiling. As none of the substance went
into solution it was allowed to cool and settle, after which it was washed on a
filter until free from acid. Half of the fitrate was then dried in a desiccator
at room temperature and the other half in an electric oven at a temperature
of 102° C. After the precipitate was thoroughly dried and pulverized the
same tests as those mentioned in the preceding paragraph were applied. The
methods used in these two experiments are similar to those used by G o r t -
n e r (22) in extracting the black pigment from wool.
Results.
1. Tyrosin Extracted by Maceration and Evaporation.
The tissues as tested showed very plainly the presence of tyrosin. This
method of extraction proved very satisfactory, for the application of the
reagent caused no precipitation and the colorimetric readings could be accu-
Table 4.
Amounts ofTyrosinPresent in the CentralTissues ofNormal
Potatoes.
Variety
Colorimetric readings
Control | Extract
mm. | mm.
Milligrams
present pe
Solti
Control
of tyrosin
>r 2 cc. of
tion
Extract
1. Rural New Yorker ....
10
4.4
0.4
0.90
2. Rural New Yorker ....
10
4.9
0.4
0.82
3. Rural New Yorker ....
10
4.4
0.4
0.90
4. Scotch Rural.
10
3.4
0.4
1.17
5. Scotch Rural.
10
3.6
0.4
1.11
6. Scotch Rural *.
10
3.6
0.4
1.14
7. Scotch Rural.
10
| 3.8
0.4
1.05
40*
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Variety
Milligrams
of tyrosin
! per 2 cc.
! of extract
from normal
tissues
Milligrams
of tyrosin
per 2 cc.
of extract
from heated
tissues
Per cent
of
increase
Milligrams
of tyrosin
per 2 cc.
of extract
from blacken¬
ed tissues
Per cent
of
decrease
1. Rural New Yorker
0.90
0.97
i
7.3
0.77
20.7
2. Rural New Yorker
j 0.82
0.93
13.4
0.70
32.8
3. Rural New Yorker
; 0.90
0.97
7.3
0.70
20.7
4. Scotch Rural . . .
i 1.17
1.22
4.2
0.97
25.8
5. Scotch Rural . . .
! 1.11
1.29
15.3
0.83
55.4
0. Scotch Rural . . .
1.14
i 1.33
16.7
0.98
35.7
7. Scotch Rural . . .
* 1.05
1.17
11.4
0.94
24.5
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 629
2. Tyrosin Extracted by Maceration and Dialysis.
In table 8 are shown the relative amounts of tyrosin present in freshly
heated and in blackened tissues. The tests were made with the colorimeter
as in tables 4, 5 and 6, but in this table are given only the relative amounts
of tyrosin per 2 cc of solution without indicating the colorimetric readings.
Table 8.
Relative Amounts of Tyrosin Present in Freshly Heated
and in B1 ackened Tissues, as Obtained by Maceration and
Dialysis.
Variety
Milligrams of tyrosin
per 2 cc.
of extract from
heated tissues
Milligrams of tyrosin
per 2 cc.
of extract from
blackened tissues
Per cent
of
decrease
Scotch Rural.
0.74
0.46
64.4
Scotch Rural.
0.82
0.56
46.4
Early Rose.i
0.67 ;
0.55
21.8
Rural New Yorker . . . .
0.63
0.41
53.6
Rural New Yorker . . . .
0.68
0.44 |
54.5
In the above table the small amount of decrease in tyrosin in the blackened
tissues of the Early Rose variety is due to the fact that the test was made
in four and a half days after being taken from the oven. The other tests were
not made till the central tissues had started to form the hollow in the center
of the potato, seven and eight days after removing from the oven. The test
for tyrosin as indicated in these tables was not performed upon a quantitative
basis so do not show the actual amount of tyrosin present in solution in the
cell sap of the tissues. They do show, however, the relative amounts present
under the different conditions. Watery extracts were made from heated po¬
tatoes and allowed to stand exposed to the air in broad vessels until the solu¬
tions had become black and a marked precipitate had formed. The super¬
natant liquid was then decanted and the test for amount of tyrosin was made
in the usual manner. Samples of the extracts were tested just after extraction
from the tissues. The second test showed an average decrease of 23,6 per cent
in tyrosin content.
3. Tryptophane.
The tests for tryptophane show that it is present in the potato tuber
only in very small quantities. No more than a trace could be detected in any
of the various extracts. The test made by hydrolysis of the protein with
acids and then decolorizing with dialysed iron showed very little if any more
tryptophane than the other extractions.
4. Homogentisic Acid.
In testing for homogentisic acid according to the method described in a
preceding paragraph, a brown precipitate was obtained, the appearance of
which agreed very favorably with the description of that extracted by C z a -
p e k (16) from the root-tips. The residue was non-crystalline and of a light
brown color. It continued to remain this color upon standing, and even after
it had been dissolved in water there was little or no change in the color. With
the following usual tests for homogentisic acid the extracts gave the following
reactions:
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1. A mmoniacal silver nitrate,
a) Control — black precipitate.
b) Extract — „ „ but not so marked.
2. M i 11 o n’s reagent,
a) Control — light yellow color, turned pink on standing.
b) Extract ,, ,, ,, ,, ,, „ ,,
3. Lead acetate,
a) Control — white precipitate.
b) Extract — yellowish white precipitate.
4. Fehling’s solution,
a) Control — slight reduction.
b) Extract — „ ,,
5. Hydrogen peroxide,
a) Control — gave a reddish color reaction.
b) Extract — no visible change.
6. Sodium carbonate, or other alkalis,
a) Control — gave a reddish brown color reaction.
b) Extract — no visible change of color.
7. Ferric chloride,
a) Control — produced a blue-green color reaction.
b) Extract — no visible change of color.
8. Ferrous sulphate,
a) Control — produced a purple color.
b) Extract — no visible change of color.
5. Tyrosinase.
Precipitated extracts from the potato tissues showed positive results
when applied to a solution of tyrosin. The surfaces of the solutions began to
show the characteristic pink discoloration within a few minutes after being ex¬
posed to the oxygen of the air. The color reactions continued until the whole
solution had become black and finally a black precipitate began to form. The
reactions caused by the potato extracts were like those caused by the mushroom
extracts except that the latter acted more rapidly than the former. Mushroom
tyrosinase was applied to the extracts from potatoes that had been heated to
65—75° C and the color reactions were the same as before. The control in this
test, which consisted of the potato extracts alone, showed no change in color.
Watery extracts from normal and heated potatoes were also made and allowed
to stand exposed to the air. The same series of color changes took place as
in the other extracts and in the tissues of the heated potatoes from which no
extractions had been made.
6. Amino Acids.
The results of the tests for amino acids by the Sorensen (30) method
are tabulated in the following table. As in the tests for tyrosin, these amounts
should not be considered as quantitative but only relative. Quantitative
results might be figured, however, upon the basis of the amount of dilution
as stated in the paragraph describing the method of making these tests.
The results here shown are only a few of the sixty-seven tests made, but they
all show such a constancy that it is not considered necessary to record more
of them.
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 631
Table 9.
Relative Increase in Amino Acids Caused by Heating the
Potatoes.
Variety
No. cc. NaOH
necessary to
neutralize
amino groups
in normal
tissues
No. cc. NaOH
necessary to
neutralize
amino groups
in heated
tissues
I Per cent
increase
of amino
groups
1. Early Rose.
4.523
1 5.153
13.9
2. Early Rose.
4.886
5.353 1
9.6
3. Early Rose.
| 4.753
5.266
10.7
4. Early Rose.
4.840
5.286
9.2
5. Early Rose.
4.696
5.200
10.9
6. Early Rose.
4.666
5.200
11.5
7. Early Rose.
4.710
5.285
12.2
8. Early Rose.
4.565
5.344
12.4
9. Early Rose.
4.815
5.322
10.5
10. Early Rose.
4.713
5.234
11.5
7. Nature of the Substance Extracted from
the Blackened Potato Tissues.
When dried the precipitates extracted by 0.2 per cent and 1 per cent
sodium hydrate both pulverized to a fine dark brown powder, the former being
slightly darker than the latter. The 0.2 per cent sodium hydrate extract,
dried at room temperature, was found to be insoluble in alcohol, chloroform,
ether, disodium phosphate and in N/10 and N/20 hydrochloric acid; slowly
but completely soluble in 50 per cent sodium hydrate and very quickly soluble
in concentrated nitric acid. The 1 per cent sodium hydrate extract, dried at
103° C, was insoluble in alcohol, chloroform, ether, disodium phosphate, and
in N/10 and N/20 hydrochloric acid; only slightly soluble in concentrated hy¬
drochloric acid and weak alkalis of less than 50 per cent concentration; com¬
pletely dissolved in concentrated nitric acid and in alkalis exceeding 50 per
cent concentration. The 1 per cent sodium hydrate extract, dried in a desiccator
at room temperature, was insoluble in alcohol, chloroform, and ether; slightly
soluble in disodium phoshate and in N/10 hydrochloric acid; slowly soluble
in N /20 hydrochloric acid and quickly soluble in 50 per cent sodium hydrate
and concentrated nitric acid. Before drying, the precipitates were much more
readily soluble in the acids and alkalis but were insoluble in alcohol, chloro¬
form and ether.
Discussion.
The results of these experiments offer not only another proof of the pre¬
sence of tyrosin and tyrosinase in potato tubers, but they show plainly that
the interaction of these two substances in the presence of oxygen is the prin¬
cipal factor in the production of black heart. The series of color changes that
take place within the heated tissues of the potato are identical with those
which occur when fungous tyrosinase is applied to tyrosin in solution in the
presence of the free oxygen of the air. When the fungous extract is applied
to tyrosin of animal extraction, the final product is a precipitate which, when
treated with the various test reagents, behaves exactly like the black preci¬
pitate procured from the abnormal potato tissues. A like precipitate may
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632
E. T. Bartholomew,
also be obtained by applying fungous tyrosinase to tyrosin isolated from the
potato or by applying the potato extract to tyrosin of animal origin.
The manner of action of this particular enzyme within the potato tissues
would indicate that it is an oxidizing enzyme. Gonnermann (21) con¬
cluded from his experiments that tyrosinase hydrolyzes rather than oxidizes
the chromogen upon which it acts. But that it acts in this manner has been
denied by B ach (5) and by Ch o d a t and S t au b (14). Bach based
his conclusions on the fact that black pigments are not formed by tyrosinase
when applied to solutions containing such substances as might be produced
by the hydrolysis of tyrosin, such as phenol + d + 1-serin, hydroquinone +
alanin, p-cresol + oxyamino-acetic acid, and p-oxy-benzyl alcohol + gly-
cocoll. C h o d a t and S t a u b refuted the theory because the results of
their experiments with the action of tyrosinase in the presence of an atmo¬
sphere of carbon dioxid indicate clearly that the presence of free oxygen is
necessary and that the action is not due to the hydrolysis of tyrosin, resulting
in the production of a readily oxidizable substance upon which the enzyme
may act. When the freshly heated potatoes were cut open and exposed to
an atmosphere of carbon dioxid the affected tissues became only very slightly
discolored. This was probably due to the presence of a small amount of oxygen
in the tissues, for when extracts were made and infiltrated with carbon dioxid
and sealed in a closed vessel no discoloration occurred.
The question might be raised as to the possibility of the black discolor¬
ation in the tissues being due to the oxidation of some substance or substances
other than tyrosin. Bertrand and Rosenblatt (11), C h o d a t (13)
and others have shown that tyrosinase will act upon other substances besides
1-tyrosin, such as dl-tyrosin, tyrosin anhydrid, all the cresols, resorcinol,
m-toluidine, o-, m- and p-xylenols, thymol, carvacrol and naphthol. But,
while tyrosinase will act upon these substances, the color reactions can be
distinguished from those occurring as the result of its action on tyrosin. The
colors resulting from its action on these substances are usually yellow, orange,
red, brown, etc., but never the coal black which is the end color produced by
its action on tyrosin. Abderhalden and Guggenheim (2) worked
with a number of other substances in addition to the ones mentioned above
and found that in addition to tyrosin, the tyrosinase will act on homogen-
tisic acid, tryptophane, and adrenalin. That the discolorations in the potato
tissues could have been due to the action of tyrosinase on any of these sub¬
stances is disproved by the fact that adrenalin is not present in the potato
and that the Folin-Dennis phenol reagent is not a test for any of
these except tryptophane, and all tests for the presence of this substance in
the tissues showed it to be present only in negligible amounts so far as color
reactions were concerned. On the other hand, the Folin-Dennis
reagent showed tyrosin to be present in comparatively large amounts.
Another proof that tyrosin is one of the principal substances concerned
in the production of black heart in potatoes is shown in tables 7 and 8. Table 7
shows that there was an average of over 10 per cent more of this oxidizable
chromogen present in the heated than in the normal tissues. By comparing
the heated with the blackened tissues it is seen that there was an average
loss of almost 31 per cent in tyrosin content in the latter. Table 8 shows
a loss of 48.1 per cent or almost half of the free tyrosin in the blackened tissues.
The tests with the watery extracts show that the oxidation of only a compara¬
tively small per cent of the tyrosin present is necessary to cause the solution
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 633
to turn black, so that the disappearance of 31 to 48 per cent of this substance
from the tissues, due to oxidation, is sufficient to cause their discoloration.
The blackened and shriveled tissues still contained much unoxidized tyrosin
because of its relative abundance in comparison to the amount of the oxidiz¬
ing enzyme present or because of the conditions under which they operated.
The only difference in the appearance between tissues in which there had been
much or little oxidation was in the intensity of the black discoloration.
The fact that table 7 shows an average decrease of 30.8 per cent and
table 8 an average of 48.1 per cent in tyrosin content in the black tissues, is
explained by the manner in which the tests were made. Bertrand (10)
and Abderhalden and Guggenheim (2) have shown that in
order to get the characteristic coloration the chromogen acted upon must
be in the free state. They found, however, that tyrosinase will act upon
tyrosin even though it be combined with other amino acids in a polypeptid
form. The color in this case is modified by the nature of the amino acid
or acids with which the tyrosin is combined. This would show that in making
the tests in these experiments by first dialysing, it was determined what per
cent of the free tyrosin had been oxidized, while by the evaporation method
was ascertained the percentage of oxidation of the tyrosin both in the free
and in the combined form, for, as has already been mentioned, the F o 1 i n -
Dennis reagent probably reacts on tyrosin not only in the free but also
in the combined form.
The optimum temperatures for the action of tyrosinase as determined
by other workers agree very favorably with the results obtained in these
experiments. A temperature of 45—50° C is usually given as the optimum
for the action of tyrosinase on tyrosin in solution. This is slightly higher
than was found to be its optimum for action within the potato tissues, the
most favorable temperature in this case ranging from 42° to 45° C. But the
subjection of the potatoes to such a temperature probably means a slight rise
of temperature on the interior of the potato. Authors disagree slightly as to
the maximum temperature at which tyrosinase will react. This is probably
due to the conditions under which the tests were made or to some small indi¬
vidual variation in the nature of the enzymes extracted from different sub¬
stances. G e s s a r d (20) found that action ceased when tyrosinase was sub¬
jected to a temperature of over 68° C while C h o d a t and S t a u b (15)
found that action ceased at 65° C. But these and other workers all agree that
the rate of action decreases when the temperature exceeds 50° C. This is
borne out by the behavior of the potatoes when subjected to this temperature.
As may be seen, by reference to table 1, the potatoes exposed to 54—58° C
did not show the usual discoloration but turned rather a light brown. Presu¬
mably this was because the action of the tyrosinase had not completely stopped
but had progressed so slowly that only a small amount of the precipitate had
formed, which in small quantities appears brown rather than black.
By raising the temperatures to which the potatoes were exposed to
63—65°, as above, the discolorations did not occur, showing that the enzyme
had been destroyed. The lack of color change could not have been due to the
absence of the chromogen tyrosin for upon applying tyrosinase, obtained from
normal potatoes or from mushrooms, to extracts from these super-heated
potatoes, the usual series of color changes followed.
Osborne and Campbell (23), Ritthausen(27) and others
have shown that the protein content of the potato is to be found in the cell
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634
E. T. Bartholomew,
sap. This may explain the fact that sections of the blackened potato tissues
show the black floculent precipitate in greatest abundance near the centers of
the cells. Osborne and Campbell also found that the proteins were
coagulated at a temperature of about 56° C. This was for extracted proteins
which probably means that they would be coagulated at a still lower tempe¬
rature when they were in the cells. This, no doubt, has its bearing upon the
fact that the potatoes heated to a temperature of 50° C or over did not become
hollow after a given time as did those heated at the optimum temperature.
The excessive temperatures killed, by coagulation, not only those cells near
the center of the potato but also those near the margin, allowing the potato
to contract in all tissues with comparatively equal rapidity.
According to A p p 1 e m a n’s (4) experiments, no proteolytic changes
occur in the potato tuber during the period of after-ripening. This would tend
to show that although black heart forms in new potatoes more readily than
in those which have been stored for a few weeks, this fact cannot be explained
by the assumption that there is more free tyrosin present at this time. The
tests made with the Folin-Dennis reagent verified A p p 1 e m a n’s
results to the extent that they showed approximately equal amounts of
tyrosin present in both new and old potatoes. His experiments show, however,
that peroxidase is very active during this period and, since the action of tyro¬
sinase is very closely associated with that of peroxidase, this may be the
reason for the more rapid formation of the abnormality in the new potatoes.
The killing of the cells in the blackened tissues, thus permitting excessive
transpiration and an ultimate collapsing of the cells, must be explained on
some other basis than that of excessive heat which produced coagulation.
The most plausible explanation appears to be that, due to an increased respira¬
tion in the absence of sufficient oxygen, the cells become asphyxiated. The
tests show that within a period of twelve to eighteen hours there has been an
average increase of 11.24 per cent in amino acid content in these tissues. Such
an abnormal increase would also indicate that under these conditions some
substances might be released or some combinations formed, which would have
a toxic effect upon the protoplasm of the cells. It is not probable that the
substances formed by the action of tyrosinase upon tyrosin exert the toxic
effect, for the cells in the affected areas must already be in an abnormal con¬
dition upon removing from the oven or the substances in them would not
become more readily oxidized than those in the adjoining cells when the
potatoes are exposed to the oxygen of the air. It is interesting to note here
that, although both tyrosin and tyrosinase are present in the normal tissues
of both old and young potatoes, still no discoloration takes place until in some
manner there is admitted an excess of free oxygen or their relation to the
other substances of the cell has been disturbed. It is not likely that the ab¬
normal conditions necessarily arise by the presence of an increase of either
one or both of the substances concerned. The more reasonable explanation
would seem to be that the amount of oxygen supplied to these cells is so small
that the interaction between the oxidizing agent and the oxidizable substance
cannot be detected; or, it may be that the amount of oxygen admitted nor¬
mally is sufficient to produce these color changes, could it all be utilized,
but that this is prevented by the presence of other substances which are more
readily oxidized. Therefore, the heating and ultimate killing of the cells
make conditions such that the oxygen carrier is supplied with sufficient
oxygen to oxidize the cliromogen, which in this case is the tyrosin. That the
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 635
latter interpretation explains these conditions best is shown by the fact that,
under the ordinary conditions of experiment, it is only the inner tissues which
become killed and finally discolored. The outer tissues use enough of the avail¬
able oxygen to prevent the abnormal oxidation of tyrosin while, in the in¬
terior, death has caused the cessation of normal activities thus leaving all
of the available oxygen to be used in the oxidation of tyrosin. The increase
in the amount of the chromogen present in a free form, the access of an unusual
amount of oxygen, due to the killing of the cells; and the accelerated action
of the oxidizing enzyme, all working together, make possible the rapid discol¬
oration of the tissues.
Tests have shown that tyrosinase is more abundant in the “skin” and
adjacent tissues than in the central portion of the potato, but this does not
necessarily mean that color changes due to oxidation should be more marked
near the “skin” than in the center, for the presence of an abundance of the
oxygen-carrier does not always indicate the presence of a like amount of
the chromogen. As suggested above, there may be present in the tissues in
or near the surface other substances more readily oxidized than tyrosin,
such as tannin. Or again, the oxygen may be in such a combination in the
cells that it cannot be utilized for oxidative processes sufficiently rapid to
produce the color changes.
When subjected to oven temperatures the diseased potatoes behave differ¬
ently from those in a normal condition. In some cases, there appear not
only the black areas near the center of the tuber, but one or more black streaks
of abnormal tissue may be seen extending out to the surface. These radiations
always terminate at a point where there has been a rupture of the “skin”,
caused by the disease. This is common where potatoes are infected by a
fungus whose hyphae penetrate to the interior tissues and finally make their
way to the surface. Where the disease is of external origin, as in scab (Acti¬
nomyces scabies (Thax.) Giis., there will often appear an area of
blackened tissue just beneath the diseased spot on the surface, but this black¬
ened area seldom extends inward far enough to become connected with the
discolored tissues on the interior. The black discolorations appearing in the
infected tissues more easily and more quickly than in those immediately
adjoining would seem to indicate that, due to the presence of the parasite,
there had been such a weakening of the cells that they were less able to respire
normally than the surrounding cells or that the organism had caused an
increase in the relative amounts of the oxidizing enzyme and of the oxidizable
chromogen. That the latter may be an important factor is suggested by the
results obtained by D o b y (18) in working with potatoes infected with the
leaf roll disease. Out of fourteen tests with sound and diseased tubers he found
that in all cases but two the amount of tyrosinase present in the diseased
tubers exceeded that present in the sound ones. He found that the tyrosinase
was also more active in the former than in the latter. While the nature of the
leaf roll disease is different from that of the two mentioned above, it does not
seem impossible that, to a certain extent at least, the same conditions may
obtain in both cases.
According to B e r t e 1 (8) tyrosinase acting upon tyrosin converts it
into homogentisic acid in plant tissues in much the same manner as in alcap-
tonuric patients. C z a p e k (17) reached similar conclusions from the results
of his work with root tips. Schulze and C a s t o r o (28), however, refute
these claims, maintaining that homogentisic acid is not formed in plant tissues.
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636
E. T. Bartholomew,
The results of these experiments do not furnish conclusive evidence as to its
presence in the abnormally heated tissues of the potato. In fact, as com¬
pared with the reactions of the control, the results show the presence of very
little if any of the acid. The positive reactions given with lead acetate, M i 1 -
1 o n’s reagent and ammoniacal silver nitrate may have been due to the pres¬
ence of amino acids and not necessarily to homogentisic acid, while the
slight reduction of F e h 1 i n g’s solution may have been due to the presence
oi a small amount of reducing sugar which may have been extracted from the
tissues. Practically the same results were obtained when extracts, made from
normal tissues, were tested, which would again tend to show that where posi¬
tive tests were obtained they were due to the presence of some substance or
substances other than homogentisic acid.
The end product, formed by the oxidation of tyrosin, is usually called
melanin, although G o r t n e r (22) would prefer to apply this term “only
to those dark pigments which occur normally or pathologically in the animal
body, skin, hair, or feathers”. According to this author, there is no good
reason, at least at the present time, for considering the existence of any direct
relationship between the true animal pigments and the black humic sub¬
stances obtained by hydrolyzing proteins with strong mineral acids, or between
the true animal pigments and the dark products formed by the action of
oxidizing enzymes upon aromatic or heterocyclic phenols. To such substances
as these he prefers to apply the term “humin”, as suggested by Osborne
and Jones (24). The precipitate extracted from the blackened tissues of
the potato is of the same nature as that substance to which the term melanin
is usually applied. In mass, it is almost jet black but it easily pulverizes into
a fine amorphous dark brown powder. Its behavior toward ether, chloroform,
acids and alkalis was identical with that of the “melanin” extracts obtained
by B e r t r a n d (9), von F ii r t h and Jerusalem (31), Osborne
and Jones (24), A g u 1 h o n (3) and others. However, its behavior toward
different reagents shows that it is not of exactly the same composition as that
which G o r t n e r (22) obtained from wool, the wool precipitates being more
sensitive to the action of weak acids and alkalis. It is not unlikely that part
of this difference was caused by the presence of carbohydrates and proteins
in the solutions from which the black substance of the potato was precipitated.
As a result the extract consisted not only of the substance resulting from the
oxidation of tyrosin but also of the compound which is formed by the boiling
of carbohydrates and proteins in the presence of acids and alkalis. The latter
is less readily soluble in acids and alkalis, which helps to explain why the po¬
tato extract was less sensitive to these reagents than was the wool extract.
Whether or not a relationship exists between the substances formed by the
oxidation of tyrosin in plant tissues and that formed in animal tissues is a
matter for future determination. A fuller discussion concerning the nature
and elemental composition of the precipitate obtained from blackened potato
tissues will appear in a future article.
General Summary and Conclusions.
1. Black heart of potatoes is produced by abnormal
physiological changes and not by a parasitic organism.
2. The abnormality may be produced artificially by sub-
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A Pathological and Physiological Study of the Black Heart of Potato Tubers. 037
jecting the potatoes to a temperature of from 38—48° C, 42
—44° C being the optimum. The optimum length of time ex¬
posure is 15 to 20 hours.
3. Since all sixteen varieties experimented with readily
responded to the experimental test, it is assumed that all
varieties of the potato will behave in a similar manner.
4. By supplying sufficient oxygen during the period of
heating the abnormality may be prevented. The demand for
oxygen during this period is greater than can be supplied
by bathing the potatoes in a constant stream of air.
5. If, after removing from the oven, the potatoes are
kept in an atmosphere devoid of oxygen, the tissues will not
blacken.
6. Usually the abnormality cannot be detected before
cutting open the potato tuber. If the affected tubers are
allowed to remain aweek or ten days before cutting open, a
hollow is formed on the interior due to the shrinking of the
abnormal tissues.
7. An oxidizing enzyme (tyrosinase) and a chromogen
(tyrosin) which readily interact in the presence of free
oxygen, are present in both normal and abnormal tissues
of the potato tuber. As a result of the interaction of these
two substances, the affected tissues undergo a series of
color changes which ranges from light pink to coal black.
8. The increase in amount of the chromogen present in a
free form; the access of an unusual amount of oxygen, due
to the killing of the cells; and the accelerated action of the
oxidizing enzyme, all working together, make possible the
rapid discoloration of the tissues.
9. Tests for homogentisic acid in the abnormal tissues
gave negative results.
10. The amino acid content in the potato tissues is
greatly increased during the heating period.
11. The substance causing the discoloration of the ab¬
normal tissues is a compound known as “melanin” or
“hum in”.
12. The formation of black heart in potatoes is of great
economic importance. It may be prevented in shipping, or
otherwise, by proper ventilation and by keeping the pota¬
toes in a temperature which does not exceed 35° C.
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1893. p. 563—606.)
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Cmtralbiatt fitr Baktrriologie Abt IT. Bd f t3.
E.T.Bartholomew. Potato Tubsrs TafUL
Verlug von GustAv Fischer in Jena
Lith Ansi. F Weiae Jena.
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Centralb/att fiir Bakteriologie Abt. II. Bd. 43.
K. T. Bartholomew , Potato Tubers Plate II.
Verio# von (iiistav Fincher in Jena,
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Centralblatl fiir Bakteriologie Abt. 11. Bd. 43.
E. T. Bartholomew, Potato Tubers Plate 1.
Yerlag von («iistav Fincher in Jena
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Neue Literatur.
639
Explanation of Plates.
Black Heart of Potatoes.
Plate I.
Figs. 1 and 2. Typical examples of black heart of potato tubers. (See also plate III.)
Figs. 3 and 4. Tubers becoming hollow. Secondary changes following the death
of the tissues.
Figs. 5 and 6. Tubers only slightly affected, the discolorations following the lines
of medullar tissue.
Figs. 1, 4 and 6. Affected tubers taken from car shipments.
Figs. 2, 3 and 5. Black heart as produced under laboratory conditions.
Plate XL
Fig. 7. A typical example of “hollow heart 1 ’. The hollow is lined with a thin
layer of light brown tissue.
Figs. 8 and 11. The discoloration working its way toward the center of the tuber.
Fig. 9. Radiating lines of discoloration. Rarely occurs.
Fig. 10. A typical example of “internal brown spot”.
Fig. 12. Rings of discoloration formed (1) by heating the tuber, (2) by exposing
it to the air for a short time, and (3) by reheating and again exposing it to the air for
<& short time before cutting open.
Plate III.
Illustrating the progressive color changes in the tissues of a potato tuber artifi¬
cially exposed to abnormal temperatures. After heating (3) the cut surfaces were ex¬
posed to the free oxygen of the air.
Neue Literatur,
snsammengesteUt you
Prof. Dr. Otto Hamann,
Oberblbliothekar der Kgl. Blbllothek in Berlin.
Beziehungen der Bakterien und Parasiten zu Pflanzen.
Krankheitserregende Bakterien und Parasiten.
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gr. 8°. Berlin (Parey) 1914. Geb. M 10,—.
Krause, Fritz, Einige Ergebnisse iiber die vorjahrigen Mausebekampfungsverauche*
(Sachs. landw. Zeitschr. Jg. 1914. No. 44. p. 604—606.)
Kriiger, W. u. Wimmer, G., Uber die Anwendung von Saatschutzmitteln bei Riibensa&t
zur Bekampfung des Wurzelbrandes. (Zeitschr. d. Ver. d. Deutsch. Zuckerind. 1914.
Lfrg. 706 [OktoberJ. p. 846—847.)
M&hrlen, Ein Ersatzmittel dee Kupfervitriols fur die Peronosporabekampfung. (Der
Weinbau. Jg. 13. 1914. No. 12. p. 164.)
Hath, Franz, Zur Bekampfung des Heuwurms mit nikotinhaltigen Spritzbriihen. (Wein¬
bau u. Weinhandel. 1914. No. 36. p. 333—336.)
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Versuchswesen in Osterr. 1914. p. 852—856.)
Pozzi, V. Ritter Die intemationale Pflanzenschutzkonferenz in Rom und das neue
Pflanzenschutzabkommen. (Mitt. d. Fachberichterstatt., Beil. z. „Wiener landw.
Zeitg. 11 1914. No. 16. p. 126—128.)
Re my, Th. u. Vaster*, J., Beobachtungen fiber Chlorphenol-Quecksilber als Pflanzen-
schutzmittel. (Illustr. landw. Zeitg. 1914. No. 91. p. 769—771; No. 92. p. 776—778.)
Schaefer, Albert, Einiges fiber die Untersuchung der Pflanzenschutzmittel Lohsol, Creo-
linum vienense und Lysokresol. (Zeitschr. f. d. landw. Versuchswesen in Osterr.
1914. H. 8/9. p. 702—708.)
Sehltffier, Jak., Der Schutz unserer Obstemten gegen tierische und pflanzliche Schad-
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Titze u. Gminder, Bericht iiber die von dem ICaiserlichen Gesundheitsamte und der
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Winkelmann, H., Analoge Wirkungen von Giftstoffen auf Tiere und Pflanzen. (Illustr.
landw. Zeitg. 1914. No. 97. p. 807—808. Mit Abbild.)
Wolf, Bekampfung der tierischen Pflanzenfeinde dimjh Vogelschutz. (Mitt. d. Okonom.
Ges. i. Kgr. Sachsen. 1913/14. p. 59—68.)
Inhalt.
Original-Abhandlungen.
Bartholomew, E. T., A Pathological and
Physiological Study of the Black Heart
of Potato Tubers, p. 609.
Brown, P. E. and Kellogg, E. H., Sulfo-
fication in Soils, p. 552.
Keuchenius, P. E., Uber einen neuen
Kokospalmen-Schadling auf Java, p. 602.
Zikes, Heinrich, Vergleichende Untor-
suohungen fiber Sphaerotilus natans
(Kfitzing) und Cladothrix dichotoma
(Cohn) auf Grund von Reinkulturen^
p. 529.
Neue Literatur, p. 639.
Abgeschlossen am 1. April 1915.
Hofbuchdruckerei Kudolstadt
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Centralblatt (nr BakL etc. K. Alt Bd. 43. No. 25.
Ausgegeben am 12. Juni 1915.
Nachdruck verboten.
(Jber die Ektoprotease der Weintraube.
[Hygienisches Institut der Konigl. Universitat Sassari.]
Von Dr. Francesco Maria Marras,
Privatdozent und Oberarzt.
Fermi und Buscaglioni haben in einer wichtigen Arbeit die
Ektoprotease mittels der Gelatinemethode studiert, ohne aber eine Spur des
genannten Enzyms in der Weintraube (V i t i s v i n i f e r a) zu finden.
Pantanelli schreibt in einer, verschiedene Jahre spater veroffentlichten
Arbeit liber die Endoprotease in bezug auf die Arbeit von Fermi und
Buscaglioni auf p. 546, wie folgt: „Nach Fermi und Buscag¬
lioni (dieses Centralbl. Jahrg. I. 1899. p. 127) sollen dagegen Frtichte von
Vitis vinifera keinproteolytischesEnzymenthalten. DadieseForscher
halbierte (?) Beeren auf Karbolgelatine ruhen lieBen, darf man aus dem Fehlen
einer gelatinolytischen Wirkung unter diesen Umstfinden auf den Mangel
eines endoproteasischen Enzyms keineswegs schlieBen. Altere Angaben ver-
schiedener Oenochemiker tiber das Verhalten der EiweiBkorper bei der Most-
garung sind fiir unsere Frage ebenfalls unbrauchbar, weil der EiweiBstickstoff
niemals bestimmt wurde.“
Ohne die Untersuchungen Ferrais und Buscaglionis zu kon-
trollieren, was seine Pflicht gewesen ware, und ohne die von den erwahnten
Forschern angewandte Methode zu wiederholen, um auf diese Art und Weise
festzustellen, ob eine gelatinolytische Ektoprotease besteht oder nicht, unter-
sucht er ohne weiteres mittels der Stickstoffbestimmungsmethode, ob in der
Weintraube eine Endoprotease besteht, und spricht sich fiir das Vorhandensein
dieses Enzyms aus, welches ausschlieBlich beziiglich der Albuminoide des
Mostes aktiv sei. Er schreibt auf p. 558 seiner Arbeit:
„Most iiberreifer, weiBer und roter Weinbeeren enthalt ein kraftiges, pro¬
teolytisches Enzym, welches das MosteiweiB zu loslichen, mit Kupferhydroxyd
nicht fallbaren Produkten abbaut.
Pantanelli erhebt in seiner Arbeit Zweifel beziiglich der Empfind-
lichkeit der Gelatinemethode bei Anwesenheit der Ektoproteasen, d. h. einer
Methode, die ich in einem ausfiihrlichen, kritischexperimentellen Studium
als die beste in bezug auf die Empfindlichkeit und Sicherheit gegeniiber
alien anderen fiir die Erforschung und das Studium der Ektoproteasen be-
stimmten Methoden festgestellt und die ich in zahlreichen Versuchen tiber
die bakterischen Ektoproteasen als die empfindlichste angewandt habe.
Pantanelli laBt in seiner Kritik auch vermuten, daB Fermi und
Buscaglioni das Vorhandensein von Endoproteasen ausgeschlossen haben,
obwohl sie sich niemals damit beschtiftigt haben, da sie vollstandig auBerhalb
des Rahmens ihrer Arbeit lagen. Auch ist es Pantanelli nicht gelungen,
uns zu sagen, ob neben seiner Endoprotease die Ektoprotease von Fermi
und Buscaglioni besteht, was beimLeser Zweifel an dem Vorkommen
einer Ektoprotease der Traube aufkommen laBt, wie man dies bei 0 p p e n -
heimer sehen kann, der auf p. 606 der 4. Auflage seines Werkes: „Die
Fermente“ sagt:
Zwelto Abt. Bd. 43
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642
Francesco Maria Marras,
„Im Traubenmost fand P a n t a n e 11 i eine Protease, wahrscheinlich ein
Gemisch mehrerer Ferraente. Sie wirkt am besten bei saurer Reaktion" 1 ).
AUes dies veranlaBte mich, die Frage eingehend zu studieren imd alle
diese Zweilel zu zerstoren, indem ich die verschiedenen Versuche anstellte,
die Pantanelli hatte machen sollen, bevor er die von Fermi und
Buscaglioni festgestellte Tatsache bezweifelte und einen Verdacht
gegen die Gelatinemethode entstehen lieB.
Die vorliegenden Untersuchungen haben also den doppelten Zweck,
festzustellen, ob eine Ektoprotease im Sinne von Fermi und Buscag¬
lioni besteht oder nicht, und ob die Empfindlichkeit und Genauigkeit der
Gelatinemethode in Zweifel gezogen werdcn kann.
Zu diesem Zwecke stellte ich die nachstchenden Untersuchungen mit
Traubensaft, oder -Most an, wie Pantanelli dies getan hatte.
Ubersicht der Versuche:
1. Ich machte die Versuche mit Saft und Most reifcr und unreifer Trauben,
denn es ware moglich, dafi, je nach dem Reifezustande der Traube, eine mehr
oder weniger groBe Produktion von Ektoprotease besteht.
2. Ich arbeitcte mit Saft von verschiedenen Konzentrationen, namlich
1 : 10, 1 : 20, 1 : 40.
In meinen Versuchen bediente ich mich der beiden Gelatinemethoden
F e r m i s , und zwar:
a) der Methodc der fcsten Gelatine in Rohrchen, die darin besteht, daB
man % ccm Traubensaft in Rohrchen von 5 mm Kaliber mit 2 ccm 5-proz.
Gelatine und 1-proz. Karbollosung gieBt und die Rohrchen in eine Temperatur
von 22° bringt, um zu sehen, ob sich die feste Gelatine verflussigt oder nicht.
b) Der fliissigen Gelatinemethode, die darin besteht, daB man 1 oder 2 ccm
Saft in die oben erwahnten Rohrchen gieBt, dieselben in eine Temperatur von
22°, 25° und 30° bringt und nach 3—10—15 Tagen untersuclit, ob die Gelatine
das Erstarrungsvermogen verloren hat oder nicht, indem man die Rohrchen
in kaltcs Wasser bringt. Ich untersuchte bei drei verschiedenen Temperaturen,
da cs der Fall sein konnte, daB das Enzym bei der einen aktiv ist, bei der andern
aber nicht.
3. Zur Kontrolle untersuchte ich neben dem frischen Safte auch gekochten.
4. Da man aber den Einwand erhcben konnte, daB die Protease zwar
vorhanden sein, aber durcli die Wirkung der im Safte vorhandcnen Stoffe
(Tanninsaure), die die Verflussigungsfahigkeit der Gelatine durch die Proteasen
herabsetzen oder vollstandig aufhcben, nicht nachwcisbar sein konnte, so
stellte ich noch folgende Kontrollversuche an:
9. Ich fiigtc der Gelatine Saft + 1 ccm stark vcrdiinnter Protease, nam¬
lich Trypsin von 1 : 100, 1 : 1000, 1 : 10 000 hinzu.
b) Ich brachtc mit der Gelatine nur das Trypsin in den erwahnten 3 Ver-
diinnungen in Beriihrung.
c) Ich bcreitete Rohrchen, die 2 ccm Gelatine, wie oben, + 1 ccm physiolo-i.
Kochsalzlosung enthielten, um iinmcr mehr naehzuweisen, daB, wenn die Ge¬
latine ihre Verflussigungsfahigkeit unter den oben erwahnten Bedingungen
*) Hbchstwahrscheinlich diirfte Pantanelli mit seiner Stickstoffbestim-
mungsmethode ahnlichc Kndoproteasen auch in fast alien anderen Friichten und Teilen
der Ptlanzen finden; folglich ware es nicht unangebracht gewesen, wenn er, bevor er
den Kndoproteasen des Trail be nmostes eine besondere Bedeutung beimali, einige ver-
gleichende rntersuchungen angestellt hatte, wie dies Fermi und Buscaglioni
getan haben durch Ertorsehung der Ektoprotease in den verschiedenen Teilen des
Pflanzenreichos.
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Uber die Ektoprotease der Weintraube.
643
einbiifit, dies der Tatigkeit eines Enzyms und nicht der Verdiinnung der Ge¬
latine und der Warme zuzuschreiben sei.
Nachstehende Tabellen zeigen die Resultate der Versuche:
Versuche.
L Kontrollversuch.
1. Frischer Traubensaft + gleiches Volumen 5 Proz. Gelatine + 1 Proz.
Karbolsaure + Natriumkarbonat 0,5 Proz.
2. Auf 100° erwarmter Traubensaft + Gelatine, wie oben.
3. Verteilung zu je 2 ccm auf das Rohrchen -f- 1 ccra Trypsin zu 1 :100,
1 : 1000, 1 : 10 000.
4. Man bringt es in eine Temperatur von 30°.
5. Nach 10 Tagen Abkiihlung der Rohrchen und Bestimmung der Gerin-
nungsfahigkeit der Gelatine.
IL Kontrollversuch.
1. Man bereitet auf gleiche Weise andere Rohrchen, nur dafi man in
diesen das Gemisch von Gelatine + Traubensaft sich verflussigen lafit und dann
in die Rohrchen 1 ccm der oben erwahnten Trypsinlosung gieBt.
2. Die Rohrchen wurden bei 18° gehalten, und nach 10 Tagen wird die
Schicht der gelosten Gelatine gemessen.
IIL Kontrollversuch.
1. Gelatinerohrchen werden in der oben erwahnten Weise zubereitet,
doch nur mit Gelatine ohne Traubensaft, der man 1 ccm der oben erwahnten
Trypsinlosungen hinzufUgt.
IV. Kontrollversuch.
1. Man bereitet Rohrchen mit fester Gelatine, wie oben, fiigt aber nur 1 ccm
Kochsalzlosung hinzu.
Tabelle I.
Rohrchen von
Trypsinlosung
1 : 100 j 1 : 1000
1 : 10 000
Traubensaft
erwarmt j friseh jerwarmt | frisch j erwarmt 1 frisch
I. fliissige Gelat ine bei 30° C
+ Traubensaft
+ Trypsin
gelbst
! i
gelost j fliissig fliissig
! i
24-25-21 23-19-14 19-12-18
: i
i i
fliissig
fliissig
II. feste Gelatine bei 18° C
■+- Traubensaft
+ Trypsin
17-27-26
III. fliissige Gelatine
+ Trypsin bei 30° C
fliissig
i
fliissig fliissig fliissig
fliissig
_
fliissig
IV. feste Gelatine
+ Trypsin bei 18° C
_
35 i — 1 13-12-12
! 814-6-5
V 7 . feste Gelatine
+ physiolog. Losung
000
o
o
o
0
0
I. Versuch.
1. Reifer, herber, frischer Traubensaft, erwarmt bis 100° C.
2. Man mischt 0,5,1,2 ccm Traubensaft -f 5 ccm 5 Proz. Gelatine, 1 Proz.
Karbolsaure + 0,5 Proz. Natriumkarbonat.
3. Aufbewahrung bei 30°, 10 Tage lang.
41*
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644 Francesco Maria Marras, t)ber die Ektoprotease der Weintraube.
4.
latine.
1 .
2 .
Abkiihlung und nach 10 Tagen Bestimraung der Verfliissigung der Go-
II. Versuch.
Zubereitung der 2 cm fester Gelatine enthaltenden Rohrchen, wie obem
Zusatzvonlccmherben, reifen, frischen und erw&rmten Traubensaftes.
Tabelle II.
Reifer Saft
0,5 ccm | 1 ccm | 2 ccm
]
0,5 ccm
lerber Saft
1 ccm | 2 ccm
fliissige Gelatine +
lerwarmt
fest
fest
fest
feet
fest
fest
Traubensaft bei
; i
30° C
[frisch |
Verfliissigung in mm nach 10 Tagen .
feste Gelatine + I
ferwarmt
0
0
0
0
0
0
Traubensaft bei \
1
'
18° C 1
[frisch
0
0
0
0
0
0
Resultate: Aus diesen Versuchen geht hervor:
1. DaB der Traubensaft keine Ektoprotease in einer, mittels der empfind-
lichsten Methoden, die wir besitzen, n&mlich der Gelatinemethode, nachweis-
baren Menge enthalt.
2. Jeder Zweifel an der Gelatinemethode wird als vollst&ndig hinfallig
erwiesen.
3. Es ist nicht einmal anzunehmen, daB der Traubensaft eine Protease
enthalt, daB sie aber durch die Anwesenheit von Substanzen wie Tannin und
andere, verdeckt wird.
Literatur.
1. Fermi e Busoaglioni, Contributo alio studio degli enzimi proteolitici e
peptonizzanti dei vegetali. (Estr. d. Annuar. d. R. Istit. Botan. di Roma. Vol. 7.)
2. Fermi, Metodi vecchi e modi nella ricerca e nello studio degli enzimi proteolitici.
Milano (Tip. P. Agnelli) 1905.
3. Pantanelli, Ein proteolytisches Enzym im Most iiberreifer Trauben. (CentralbL
f. Bakt. Abt. II. Bd. 31. 1911. No. 22—25.)
4. Marras, Methoden zum Nachweis und zur Untersuchung der Ektoproteasen.
(CentralbL f. Bakt, Abt. I. Orig. Bd. 74. 1914. p. 505.)
5. —, Sugli antifermenti. Roma (Tip. Gallippi) 1913. (Ann. di Ig. sperim. 1914.)
Nachtrag.
Die Frage wird endgultig durch folgende Erklarungen Pantanellis selbst
gelost:
I. Sehr geehrter Herr Prof. F e r m i .... in der Tat habe ich nie Verfliissigung
der Gelatine beobachten konnen. Wenn Sie ubrigens lesen, was ich in meiner ersten
Arbeit schrieb, werden Sie sehen, daB ich Ihre Beobachtung nicht anzweifelte, sondern
nur sagte, daB dieselbe nicht ausreichte, die Gegenwart einer autolytischen Ektopro¬
tease auszuschlieBen 1 ).
Rom, den 13. Dezember 1912.
II. Sehr geehrter Herr Prof. Fermi. — Ich sandte dem CentralbL f. Bakt.
meine zweite endgiiltige Arbeit iiber den Gegenstand, wo die Frage von vielen Ge-
sichtspunkten aus behandelt wird, und unter anderen dieselben Schliisse wie
die Ihrigen gezogen werden.
Bologna, 11. August 1914.
III. Hier nun der SchluB, zu dem Pantanelli in der erwahnten Arbeit
(CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 42. 1914) gelangt: „Auf robes EiweiB, Fibrin und
Celatine ist meine autolytische Protease unwirksam 44 . Die Frage ist also endgultig
im Sinne F e r m i a und Buscaglionis gelost.
*) Fermi u. Buscaglioni haben nie die eventuelle Gegenwart von auto-
iytischen Protea en erwahnt.
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Fanja Grebelsky, Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc. 645
Nachdruck verboten.
Die Stellung der Sporenlager der Uredineen und deren Wert
als systematisches Merkmal.
[Aus dem botanischen Institut der Universitat Bern.]
Von Fanja Grebelsky.
Mit 12 Textfiguren.
Die Stellung der Sporenlager der Uredineen au! den Blattern ihrer
Wirtspflanzen ist bekanntlich ziemlich mannigfaltig, immerhin sind bestimmte
Regeln unverkennbar. So treten Pykniden gewohnlich auf der Oberseite,
die Aecidien dagegen der Regel nach auf der Unterseite der Blatter auf.
Doch gibt es auch hier Ausnahmen. Eine der auffallendsten ist P u c -
cinia Scirpi, welche ihre Pykniden und Aecidien auf der Oberseite der
Schwimmblatter von Limnanthemum nymphaeoides bildet.
Weniger konstant ist die Stellung der Lager bei den Uredo- und Teleuto-
sporen. Diese findet man entweder auf der Blattober- oder auf der Blatt-
unterseite der Nahrpflanze, oder aber beidseitig. Die Uredineenforscher
haben von jeher auch diese Verhaltnisse bei der Beschreibung der einzelnen
Gattungen und Arten mit beriicksichtigt, dabei wurde stillschweigend ange-
nommen, daB es sich um eine fur bestimmte Arten charakteristische Eigen-
tiimlichkeit handle. B u b 4 k *) hat sogar die Puccinia De Baryana
Thiim. in 4 biologische Formen getrennt, wobei er als Hauptcharakteristikum
der einzelnen Form das Vorkommen der Sporenlager auf der einen oder der
andern Blattseite des Wirtes bezeichnet. Aber es ist bis jetzt eigentlich nie
genau gepriift worden, ob es sich hier wirklich um ein konstantes Merkmal
des Pilzes handelt, oder ob nicht vielleicht die Verhaltnisse direkt durch den
Wirt bedingt werden.
Vorliegende Arbeit stellt sich zur Aufgabe, die Frage nachzupriifen, in-
wiefern man berechtigt ist, den Ort der Sporenlager als Speziesmerkmal auf-
zufassen; ob nicht vielmehr Beziehungen zwischen Verteilung der Lager und
Blattbau, speziell Verteilung der Spaltoffnungen nachzuweisen sind.
An einer groBeren Anzahl Gattungen und Arten aus den verschiedensten
Uredineenfamilien wurde versucht, zuerst rein statistisch festzustellen, ob
die Verteilung der Sporenlager in einem d i r e k t e n Verhaltnis steht zur
Verteilung der Spaltoffnungen auf den Blattern der Wirtspflanzen. Die dazu
erforderlichen Beobachtungen machte ich teilweise an Herbarmaterial (Herbar
des Berner botanischen Instituts), teilweise aber auch an frischem Material,
insofern mir letzteres zur Verfiigung stand.
Da sich nun dabei in der Tat fur eine Reihe von Fallen eine solche
Beziehung ergab, lag es nahe, festzustellen, ob nicht die Anlage der
Sporenlager direkt unter einer Spaltoffnung erfolge. In der Literatur finden
sich bereits einzelne beziigliche Angaben vor. So z. B. sagt Ed. Fischer
in den „Uredineen der Schweiz" 2 ) bei der Beschreibung von Uredinop-
sis filicina Magnus fiirdie Uredo (p. 475): „Junges Lager stets
unter einer Spaltoffnung angelegt". Und auf p. 486 ist ein ganz junges Te-
leutosporenlager von MelampsoraLarici-epitea unter einer Spalt-
J ) Bub4k, t)ber die Puccinien vom Typus der Puccinia Anemones
virginianae Schweinitz. (Sitzungsber. d. konigl. bobm. Gesellsch. d. Wissensch. 1901.)
a ) Fischer Ed., Uredineen der Schweiz, Beitrage zur Kryptogamenflora d.
Schweiz. Bd. II. H. 2.
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646
Fanja Grebelsky,
Pilz
Wirt
Uromyces Veratri (IX 1 ) Wint.
Caryopliyllinus (Schrank) Winter
Caryophyllinus (Schrank) Winter
Aconiti-Lycoctoni (DC) Winter
Kabatianus Bubak.
Hedysari-obscuri (DC) Winter
Pisi (Pers.) de Bary . . .
Anthyllidis (Grev.) Schroter
„ excavatus (DC) Magnus . . .
„ scutellatus (Schrank) Winter
Puccinia fusca Relhan.
„ Ribis DC.
„ Cirsii-lanceolati Schroter . . .
„ Cirsii eriophori E. Jack}’ . . .
„ Cirsii Lasch.
„ Cirsii Lasch.
Cirsii Lasch
Cirsii Lasch.
Cirsii Lasch.
Cirsii Lasch.
suaveolens (Pers.) Rostr.
Polygon! amphibii Pers.
Rumicis scutati (DC 1 ) Winter
Pulsatillae Kalchbr.
Pulsatillae Kalchbr.
Veratrum album
Tunica prolifera
Saponaria ocymoides
Aconitum Lycoctonum
Geranium pyrenaicum
Hedysarum obscurum
Pisum sativum
Anthyllis Vulneraria
Euphorbia verrucosa
Euphorbia cyparissias
Anemone montana
Ribes rubrum
Cirsium lanceolatum
Cirsium eriophorum
Cirsium Erisithales
Cirsium spinosissimum
Cirsium oleraceum
Aeroptilus Picris
Cirsium heterophyllum
Cirsium serratuloides
Cirsium arvense
Polygonum amphibium
Ruinex scutatus
Anemone montana
Anemone vernalis
Pulsatillae Kalchbr. Anemone pratensis
Pulsatillae Kalchbr. Anemone alpina
gigantea Karst. Epilobium augustifolium
de Bary ana Thiim. Anemone silvestris
Arenariae (Schum.) W T inter
Echinopis DC 1 .
Moehringia trinervia
Echinops sphaerocephalus
Atragene alpina
Triticum vulgare
Ribes petraeum
Arctostaphylos alpina
Salix retusa
Salix herbacea
Salix reticulata
„ spec. Salix Hegetschweileri
Melampsoridium betulinum (Pers.) Klebahn. Betula nana
„ betulinum (Pers.) Klebahn. Betula alba
Melampsorella Caryophyllacearum (DC) Schroter . . . Stellaria media
*) Material aus der Clozzaschlucht im Unterengadin: stellenweise unten weniger
unten mehr als oben.
„ atragenicola Sydow.
„ glumarum (Schmidt) Erikss. et Henn.
Cronartium ribicolum Dietr.
Pucciniastrum sparsum (Winter).
Melampsora Larici-retusae Ed. Fischer ....
„ Larici-retusae Ed. Fischer ....
„ Larici-retusae Ed. Fischer ....
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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc.
647
Spaltof f nungen
Art der Lager
Stellung der Lager
nur unterseits
Uredo
unterseits (sehr vereinzelt
auch oberseits)
beidseitig
Uredo
beidseitig
beidseitig
Uredo
beidseitig
nur unterseits
Teleutosporen
beidseitig (vorwiegend oberseits)
beidseitig
Uredo
unterseits (ganz vereinzelt
auch oberseits)
oben und unten im Verhaltnis
Teleutosporen
oben mehr als unten
von 5 : 1
beidseitig
Uredo
beidseitig
oben und unten im Verhaltnis
Uredo
oben etwas mehr als unten
von 5 : 4
nur unterseits
Teleutosporen
nur unterseits
beidseitig
Teleutosporen
nur unterseits
beidseitig
Teleutosporen
nur unterseits
nur unterseits
Teleutosporen
nur oberseits
beidseitig
beidseitig
beidseitig
Uredo u. Teleutosporen
beidseitig
unterseits
Uredo
unterseits
oben und unten im Verhaltnis
beidseitig
von 3 : 1
unten und oben im Verhaltnis
beidseitig
von 4 : 1
beidseitig
beidseitig
unten mehr als oben
Uredo u. Teleutosporen
unten mehr als oben
unten mehr als oben
Teleutosporen
unten mehr als oben
unten und oben im Verhaltnis
Uredo
beidseitig (oberseits vereinzelt)
von 3 : 1
unten und oben im Verhaltnis
unten mehr als oben
von 8 : 1
beidseitig
Uredo
beidseitig
beidseitig
Teleutosporen
beidseitig
unten und oben im Verhaltnis
Teleutosporen
beidseitig
von 2 : 1
beidseitig
Teleutosporen
beidseitig
beidseitig
Teleutosporen
nur unterseits
nur unterseits
Teleutosporen
unterseits (sehr selten und ganz
vereinzelt auch oberseits)
nur unterseits
Teleutosporen
oberseits (sehr vereinzelt
auch unterseits)
beidseitig
Teleutosporen
beidseitig
unten und oben im Verhaltnis
Uredosporen
unten weniger wie oben
von 2,5 : 1
nur unterseits
Teleutosporen
beidseitig 1 )
beidseitig
Uredosporen
oben mehr als unten
nur unterseits
nur unterseits
nur unterseits
Uredo
nur unterseits
beidseitig
Uredo
beidseitig
beidseitig
beidseitig
nur unterseits
Uredo
unterseits
nur unterseits
Uredo
unterseits (vereinzelt auch
oberseits)
nur unterseits
Uredo
unterseits
nur unterseits
Uredo
unterseits
beidseitig
Uredo
beidseitig
als oben. Material aus der Schlucht des Schlatteinbaches bei Samaden, Oberengadin:
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048
Fanja Grebelskv,
offnung abgebildet. Um diese Frage n&her zu untersuchen, wurde die Ent-
wicklung des Pilzes bei melireren Uredineenspezies verfolgt. Zur Verfiigung
stand mir Material aus eigenen Infektionsversuchen, wie auch aus solchen
von Prof. Ed. Fischer, die er fiir eigene Zwecke ausgeftihrt hatte.
Endlich wurde im experimentellen Teil untersucht, ob es nicht moglieh
sei, durch Verstopfung der Stomata und Umkehren der Blatter mit deren
Oberseite nach unten, einen EinfluB auf die Stellung der Sporenlager aus-
zuiiben.
Herrn Prof. Ed. Fischer, unter dessen Leitung die Arbeit im bo-
tanischen Institut der Universitat Bern ausgefiihrt wurde, mochte ich fiir
die zahlreichen Anregungen und Ratschlage meinen innigsten Dank aus-
sprechen.
Auch bin ich Herrn Obergartner Schenk und dessen Gehilfen, die
mir bei der Pflege der Versuchspflanzen stets behilflich warcn, zu Dank ver-
pflichtet.
Die Hauptresultate der Arbeit wurden im September 1918 von Herrn
Prof. Fischer 1 ) in der Jahresversammlung der schweiz. Naturforschen-
den Gesellschaft in Frauenfeld mitgeteilt.
1. Statistische Untersuchung.
Es sind von mir im ganzen 42, von verschiedenen Uredineen befallene
Nahrpflanzen auf das Verhaltnis zwisehen Verteilung von Spaltoffnungen und
Sporenlager untersucht worden. In den meisten Fallen wurde das Verhalt¬
nis der Stomata durch Abzahlen dcrselben auf einem Stiick Gesichtsfeld von
gleieher GroBe festgestellt. Dies war fiir die Lager so gut wie unmoglich,
da dieselben auf der einen oder anderen Blattseite so zahlreich sind, daB man
nieht einmal eine approximative Zahlung zustande bringen kann. Ich suchte
deshalb nur festzustellen, ob auf der mit Spaltoffnungen versehenen Blatt¬
seite auch Sporenlager vorhanden sind und ob die Infektion auf derjenigen
Blattseite auch starker sei, wo die Zahl der Stomata groBer ist.
Die Resultate sind in obenstehender Tabelle zusammengestellt.
Als Ergebnis dieser Tabelle laBt sieh folgendes feststellen: Bei den Uredo
geht die Verteilung der Sporenlager fast bei alien untersuchten Arten mit
der der Spaltoffnungen ungefahr parallel. So treton in einer ganzen Reihe
von Fallen, wo die Blatter der Nahrpflanzen beidseitig mit Stomata versehen
sind, die Lager auch beidseitig auf. Als Beispiele wiiren zu nennen: Puc¬
ci n i a R u m i c i s s c u t a t i (DC.) AVint. auf Rum ex scutatus,
Uromyces P i s i (Pers.) de Bary auf Pisum sativum, Mela in p -
sorella Cary ophyllacearu m (DC.) Schrot. auf S t e 11 a r i a
media u. a. mehr. Wo aber die Stomata nur auf die Unterseite der Blatter
beschrankt sind, befinden sich auch die Sporenlager auf derselben. So Me¬
la m p s o r i d i u in b e t u 1 i n u m (Pers.) Klebahn auf Betula nana,
C ronartiu m r i b i c o 1 u m Dietr. auf Ribes petraeum. Ein
besonders schbnes Beispiel stellt Pucci niastrum sparsum (AYinter)
auf Arcto staph ylos a 1 p i n a dar. Auch bei letzterer befinden sich
die Spaltoffnungen nur auf der Blattuntcrseite, sind aber auf derselben nicht
gleichmaBig verteilt. Die Epidermis ist vielinehr entsprechend dem Verlauf
der GefaBbiindel in einzelne Felder geteilt. Jedes derselben besteht aus einer
Zentralpartie, wo sich die Stomata befinden und aus einigen,.dieselben um-
') Yerhandl. <i. Schweiz. Xaturforschend. (iesollsch. 9(>. Jaliresvcrsamml. 1913 in
Frauen fold. Teil II. p. 212—213.
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Die Stel lung der Sporeniager der Uredineen etc.
649
gebenden, stomatalosen Zellreihen. Die Sporeniager treten nun hier auch nur
au! der Blattunterseite auf und ausschlieBlich in der Region der Spaltoff-
nungen (Fig. 1).
Das auffallendste Beispiel aber stellt Melampsora Larici-re-
t u s a e dar. Dieser Pilz lebt auf zwei Wirten, von denen dem einen die
Stomata auf der Oberseite der Blatter fehlen. Dem entsprechend ist auch die
Stellung der Lager verschieden. In Versuchen von Ed. Fischer 1 ) bil-
dete namlich Me¬
lampsora La-
rici-ret u sae
auf S a 1 i x reti¬
culata, deren
Blatter die Spaltoff-
nungen nurunterseits
fiihren, fast keine
Lager auf der Blatt-
oberseite ihresWirtes.
Dagegen traten beim
selben Pilz auf S a -
1 i x r e t u s a mit
beidseitigcn Stomata
die Lager auch beid-
seitig auf. — Jedoch
muB hier erwahnt
werden, daB man in
solchen Fallen doch
auch sehr vereinzelt
Lager auf der spalt-
offnungslosen Blatt-
oberseite findet, die
aber in Versuchen
viel spater auftreten,
wie diejenigen der
Unterseite, und zwar
nur dann, wenn die
Infektion eine iiber-
aus starke ist. Als
Beispiel konnte fer-
ner Uromyces Fig. 1. Flachenschnitt von Arctostaphy los a 1 p in a
Ve r at r i auf Vera- mit zwe i Uredolagem von Pucciniastrum spars u'm ,
trum album an- von der Flache gesehen. Lager in der Region der Spaltoffnun-
gefuhrt werden. Die-
ser Wirt besitzt die Stomata nur auf der Unterseite der Blatter. Bei
wiederholten Infektionen, die ich selbst ausfiihrte, traten die Uredolager
zuerst nur auf der letztgenannten Blattseite auf. Und erst spater, als der Pilz
bedeutend alter wurde und mit seinen Sporenlagern die Unterseite der Blatter
von Veratrum ganz Uberdeckte, traten sehr vereinzelt Lager auch auf deren
Oberseite auf. Eine weitere unbedeutende Ausnahme von der Regel stellt
x ) Fischer, Ed., Fortsetzung der entwicklungsgeschichtl. Untersuchungen fiber
Rostpilze. 12. Zur Kenntnis der alpinen Weidenmelampsoren. (Ber. d. Schweiz, botan.
Gesellsch. H. XIV. 1904. p. 5ff.)
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650
Fanja Grebelsky,
Puccinia Echinopis auf Echinops sphaerocephalus
dar. Die Zahl der Spaltoffnungen auf der Blattunterseite verhalt sich hier
zu der der Oberseite, wie 2,5 : 1, wahrend die Sporenlager oberseits zahl-
reicher sind als diejenigen auf der Unterseite des Blattes. Indessen ist zu
bemerken, daB wegen der Behaarung leicht Lager auf der Unterseite der
Beobachtung entgehen konnen. Eine viel auffallendere Ausnahme bildet
Uromyces Kabatianus Bub&k., der im Freien auf der Blattober-
seite von Geranium pyrenaicumso gut wie keine Lager macht,
obwohl diese Blattseite Spaltoffnungen in groBer Zahl besitzt; und bei T r i -
ticum vulgare, dessen Blatter beidseitig gleichviel Spaltoffnungen
besitzen, treten die Uredolager von Puccinia glumarum hauptsach-
lich auf der Blattoberseite auf. Von diesem Verhaltcn im Freien zeigten beide
Pilze in den Versuchen eine Abweichung, woriiber im experimentellen Teil
ausfiihrlich berichtet werden soil. Abgesehen aber von den angefiihrten
paar Ausnahmen, ergab sich aus der statistischen Untersuchung fUr die
Uredo ein enger Parallelismus zwischen Verteilung der Spaltoffnungen und
Stellung der Sporenlager.
Ein solches direktes Verhaltnis konnte man in den meisten Fallen auch
fiir die Teleutosporen feststellen. So bilden z. B. unter anderen Puccinia
Cirsii auf Cirsium heterophyllum, Puccinia Pulsa¬
tilla e Kalchbr. auf Anemone montana und Puccinia Are¬
na r i a e (Schum.) Winter auf Moehringia trinervia die Sporen¬
lager auf den Blattern ihrer Wirte beidseitig. In gleichem MaBe sind lctztere
auch beidseitig mit Spaltoffnungen versehen. Uromyces excavatus
(DC.) Magnus macht seine Lager nur auf der Blattunterseite von Euphor¬
bia verrucosa, und die Stomata sind hier auch nur auf die Unterseite
beschr&nkt. Bei den Teleutosporen gibt es aber sehr auffallende Ausnahmen.
Solche sind: Puccinia Ribis auf Ribes rubrum, Uromyces
Lycoctoni auf Aconitum Lycoctonum. Die genannten Pilze
bilden ihre Teleutosporenlager entweder ausschlieBlich oder hauptsachlich
auf der Oberseite der Blatter ihrer Nahrpflanzen, trotzdem letztere die Sto¬
mata nur auf der Unterseite dersclben fuhren. Auch Pucciniagigan-
t e a zeigt unter gewissen Umstanden Teleutosporenlager auf der spalt-
offnungsfreien Oberseite (s. unten).
2. Entwicklungsgeschichtlicher Teil.
Nachdem die Ergebnisse der statistischen Untersuchung im allgemeinen
auf einen Zusammenhang zwischen Stellung der Sporenlager und Verteilung
der Spaltoffnungen schlieBen lieBen, lag die Vermutung nahe, daB der Pilz
fiir die Anlage seiner Lager die Stomata aufsuchen muB. Um dies festzustellen,
war es notwendig, sich iiber die Entwicklungsgeschichte der Lager von dem
friihsten Zustand an zu orientieren. Fiir die Uredo konnte ich die Bildung
der Sporenlager bei folgenden Gattungen und Arten verfolgen:
Uromyces Caryophyllinus (Schrank) Winter auf Tunica pro-
lifera und auf Saponaria ocymoides, Uromyces Veratri (DC.)
Wint. auf Veratrum album, Uromyces Kabatianus Bub4k auf
Geranium pyrenaicuni, Uromyces P i s i (Pers.) de Bary auf
P i s u m sativum, Puccinia glumarum auf Triticum vul¬
gare, Melampsorella Caryophvllacearum (DC.) Schroet.
auf S t e 11 a r i a ntedi a. Die ersten fiinf Uredineen kultivierte ich selbst.
Die lelzte siammte aus Infektionsversuchen von Prof. Ed. Fischer.
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Die Stellung der Sporcnlager der Uredineen etc.
651
Fiir die Teleutosporen stand mir nur die Gattung P u c c i n i a in folgen-
den Arten zur Verfiigung:
Puccini a gigantea Karst, auf Epilobium angustifo-
lium, Puccini a Pulsatillae Kalchbr. auf Anemone ver¬
nal i s und auf A. pratensis, Puccinia Arenariae Winter
auf Moehringia trinervia.
Puccinia gigantea stammte aus eigenen Infektionsversuchen.
Die beiden P. Pulsatillae standen mir zur Verfiigung aus Versuchen
von Prof. Ed. Fischer. Die Beobachtungen anPucciniaArenariae
machte ich an frischem Material, das von D r. R y t z am 26. Mai 1913 bei
Worb (Kt. Bern) gesammelt wurde.
Fig. 2. MelampsorellaCaryophyllacearum auf Stellaria
media. Junges Uredolager unter einer Spaltoffnung angelegt.
(Querwande der Hyphen weggelassen.)
So weit als moglich, wurde die Entwicklung der Sporenlager von den
friihesten Stadien an verfolgt, sobald auf den Blattern die ersten Infektions-
flecken auftraten. Davon wurde Tag um Tag eine Probe entnommen.
In den jiingsten untersuchten Stadien war entwickeltes Mycel da. Ich
konnte schon die ersten Hyphenanschwcllungen und Verknauelungen des
Myeels beobachten, die zur Bildung der jungen Sporenlager den ersten Anfang
geben. Bei den Uredo war durchweg die Tatsache zu konstatieren, daB der
Pilz.seine jungen Lager ausschlieBlich unter einer Spaltoffnung anlegt. Be-
sonders schiin war dies bei Melampsorella Caryophyllace-
a r u m (DC.) Schroet. zu beobachten (Fig. 2).
Die Stomata befinden sich bei Stellaria media, auf der ich den
genannten Pilz untersuchte, in einem verhaltnismaBig betrachtlichen Abstand
voneinander. Da konnte man besonders deutlich sehen, wie das Mycel mit
seinen Hyphen auch die spaltoffnungsfreien Blattpartien durchzieht.
Aber nur an den Stellen, wo es auf eine Spaltoffnung stoBt, schickt es
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652
F a n j a Grebelsky,
sich an, ein Sporenlager zu bilden. Auch bei der Beobachtung der Teleuto-
sporenbildung fand ich bei alien untersuchten Pucciniaarten junge Lager
unter den Spaltoffnungen. Ein solehes stellt Fig. 3 dar fiir P u c c i n i a Are¬
na r i a e auf M o e h -
ringia trinervia.
Das My cel durchzieht
quer das Blatt, und das
Teleutosporenlager bil-
det sich direkt unter den
Schliebzellen aus.
Das Gleiche ist fer-
ner der Fall bei Puc¬
ci n i a Pulsatillae
auf Anemone ver¬
nal i s. In Fig. 4 und
5 sind zwei versehiedene
Stadien dargestellt.
Eine abweichende
Stellung ninunt Puc -
Fig. 3. Puccinia Arenariae auf Moehringia cillia gigantea
trinervia. Gut entwickeltes Mycel mit ganz jungem ein. Dieser Pilz legt
Teleutosporenlager unter einer Spaltoffnung angelegt. zwar meist Seine La« r er
(Querwiinde der Hyphen weggeU»en.) a „, der BlMtunterseite
unter den Spaltoffnungen an. Es zeigten sich aber auch welche auf der stomata-
freien Oberseite, immerhin nur dann, wenn die Blatter des Wirtes bei der Infek-
tion noch ganz jung waren (s. experim. Teil). Dann haben wir bereits oben
Fig. 4. Puccinia Pulsatillae auf Anemone v e r n a 1 i s.
Ganz junges Teleutosporenlager unter einer Spaltoffnung angelegt. (Quer-
wande der Hyphen weggelassen.)
P u c c. R i b i s und Pucc. Lycoctoni erwahnt, bei denen die Lager in
der Regel auf der spaltoffnungsfreien Oberseite entstehen. Zu diesen Beispielen
sind aber noch eine gauze Reihe von Fallen hinzuzufugen, von denen es ja
liingst bekannt ist, dab die Teleutosporenlager durchaus nicht in Beziehung
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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc.
653
zu den Stomata angelegt werden. Wir erwahnen beispielsweise: Melamp-
sora Allii-fragilis Klebahn und andere Weidenmelampsoren, wo
die Teleutosporenlager subkutikular entstehen; beiMelampsorella
Caryophyllacearum und den GattungenPucciniastrum, Hy a-
lospora, Milesina entstehen dieselben in den Epidermiszellen und bei
Uredinopsis filicina Magnus sogar im Mesophyll der Nahrpflanze.
In diesen Fallen ist die Stellung der Lager wohl zu einem Speziesmerkmal bzw.
Gat tu ngsmerkmal
des Pilzes gewor-
den. Sieht man
jedoch von den
aufgezahlten Fal¬
len ab, so la6t die
stete Anlage der
j ungenLager unter
den Spaltoffnun-
gen, soweit meine
Untersuchungen
gereicht haben,
auf eine engere Be-
ziehung zwischen
beiden schlieBen.
Durch das Expe¬
riment sollte nun
versucht werden Fig. 5. PucoiniaPulsatillae auf Anemone ver-
eine weitere Be- n a 1 i s. Teleutosporenlager unter einer Spaltoffnung angelegt.
Stati^unff dafur ZU etwas aiteres Stadium als in Fig. 4. (Querwande der Hyphen
finden. & weggelassen.)
3. Experimenteller Teil.
Der Beschreibung meiner Versuche mochte ich zuerst eine Bemerkung
allgemeiner Natur vorausschicken. Man konnte sich namlich die Frage vor-
legen, ob nicht vielleicht die Stellung der Sporenlager bei den Uredineen in
erster Linie vom Orte des Eindringens der Keimschlauche abhangig sei, in
dem Sinne, daB die Lager d a n n auf der Oberseite der Blatter entstehen,
wenn die Keimschlauche oberseits eingedrungen sind und umgekehrt.
DaB dies nicht der Fall ist, ist ohne weiteres fur jeden klar, der mit der Ent-
wicklung der Uredineen vertraut ist. Es sei hier nur auf eine Tatsache hinge-
wiesen. die dies besonders deutlich ins Licht stellt, namlich das Verhalten der-
jenigen Uredineen, deren Mycel perenniert und ganze Sprosse durchzieht,
wo also der Ort des Eindringens auf die Stellung der Sporenlager keinen Ein-
fluB ausiiben kann. Hier ist namlich die Stellung der Lager dennoch eine
charakteristische:
Die Uredolager von Puccinia suaveolensz. B. treten auf den
Blattern ihres Wirtes beidseitig wenn auch vorwiegend unterseits
auf, die Teleutosporen von Pucc. fusca und Uromyces scutel-
1 a t u s nur unterseits, obwohl die Mycelien bei alien drei genannten Pilzen
in den Nahrpflanzen uberwintern und dieselben ganz durchziehen. Als einen
weitern Beweis mochte ich den Umstand anfUhren, daB in meinen Versuchen,
in welchen es sich darum handelte, Epilobium angustifolium
mit den Teleutosporen von Pucc. giganteazu infizieren, das Infektions-
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654
Fanja Grebelsky,
material absichtlich nur auf der Blattoberseite befestigt wurde, und dennoch
die Lager auf den alteren Blattern stets nur auf deren Unterseite auftraten.
Daruber spater ausfUhrlicher.
Um die Bestatigung dafiir zu finden, dab die Verteilung der Spaltoffnungen
fiir die Anlage der Sporenlager mafigebend ist, war es notwendig nachzupriifen,
ob man durch irgendwelche Beeinflussungen der ersteren auf die Entwick-
lung des Pilzes, bzw. auf die Bildung der Lager eine Wirkung ausuben kann.
Zu diesen Versuchen dienten folgende Arten: Puccinia gigantea,
Uromyces Veratri und Uromyces Kabatianus.
1. Puccinia gigantea.
Versuch I.
Eingeleitet am 16. Mai 1913.
Versuchspflanze: Epilobium angustifolium.
Die Stomata liegen hier ausschlieblich unterseits an den Blattem. In-
fektionsmaterial: Teleutosporen von Pucc. gigantea, gesammelt bei
Zermatt im August 1912 von Prof. E d. F i s c h e r. Die Teleutosporen
haben in Sackchen im Freien uberwintert.
Es wurden, wie schon erwahnt, von Teleutosporen befallene Blattstticke,
nachdem sie in Wasser aufgeweicht worden waren, auf die Oberseite der
Blatter von zwei Epilobium pflanzen aufgelegt und durch loses Anbinden
befestigt. Nachdem die Basidiosporen ausgefallen waren, wurde das Teleuto-
sporenmaterial entfernt. Bis 21. Mai blieben die Versuchspflanzen unter
feuchten Glocken und von da ab behielten sie ihren Platz im Versuchshauschen.
Am 26. Mai traten auf den Blattern gelbe Flecken auf, die beidseitig sichtbar
waren. Auf Querschnitten war das Mycel erst sparlich und daher schwer auf-
zufinden. Einen Tag spater sah dieses schon gut entwickelt aus. Die Hyphen
durchzogen quer das ganze Blatt.
Am 28. Mai versuchte ich nun an einigen Blattem stellenweise die Spalt¬
offnungen zu verstopfen. Zu diescm Zweck stellte ich nach einem Rezept
von Stahl 1 ) ein Gemisch von Kakaobutter und gebleichtem Bienenwaehs
her. Mit diesem wurde an einigen Blattern je eine Blattpartie, wo die Infek-
tionsflecken besonders deutlich waren, bestrichen. Um das Schmelzen der
aufgetragenen Schicht zu verhindem, wurden die Versuchspflanzen von jetzt
an vor einem nach Norden gelegenen Fenster des botanisehen Institutes auf-
bewahrt. Es ergab sich nun folgendes:
5. Juni: Auf samtlichen Blattern junge Lager, Letztere haben sich schon
gebraunt, die Epidermis aber noch nicht durchbrochen. Auf den Partien mit
verstopften Stomata sind keine Lager vorhanden. Die gelben Infektions-
flecken sehen unverandert aus.
10. Juni: Auf alien infizierten Blattem offene Teleutosporenlager, mit
Ausnahme der bestrichenen Stellen, wo keine auftreten, Fig. 6—8.
Das Bestreichen mufite otters wiederholt werden. Wurde dies unter-
lassen, so bildcten sich mit der Zeit in der aufgestrichenen Masse Risse, was
sparliches Auftreten von Lagern bedingte. Fig. 9 stellt im Schema dasselbe
Blatt dar, wie Fig. 6, nur 4 Tage spater. Wahrend dieser Zeit w T urde die Schicht
nicht erneuert, es entstanden Risse, so daB der Uberzug kein einheitlicher
melir war. Da traten auch hier einige winzigkleine Lager auf, die nur mit der
*) Stahl, Einige Versuclie iibcr Transpiration unci Assimilation. (Botan. Zeitg.
1894 .)
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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc.
655
Lupe gut sichtbar waren. Wiederholte man aber das Bestreichen langere
Zeit regelmaBig, so traten auch spater auf den bestrichenen Blattpartien keine
Lager auf. Die Blatter erlitten durch das Bestreichen sichtlich keinen Schaden.
Nicht einmal die bestrichenen Blattpartien sahen leidend aus. Und zwanzig
Fig. 6. Fig47. Fig. 8. Fig. 9.
Fig. 6. Blatt von Epilobium angustifolium mit Teleutosporenlagern
von Puccinia g i g a n t e a , Blattunterseite, schematisch. In der obern Blattpartie,
links, wurden die Stomata verstopft; man bemerkt hier statt Lagern nur eine Gruppe
gelber Flecken, die das Vorhandensein von Pilzmycelium andeuten. (In der Figur durch
Kreise angedeutet.) Auf der gegeniiberliegenden Blattpartie rechts, wie auch weiter
oben, auf der Blattspitze, und auf der untem Blatthalfte sieht man reife Teleutosporen-
lager.
Fig. 7. Epilobium angustifolium mit Teleutosporenlagern von Puc¬
cinia gigantea (gezeichnet von Herm Dr. W. R y t z). Auf der linken Seite der
untern Blattpartie wurden die Stomata an bestimmter Stelle verstopft, hier traten keine
Lager auf, dagegen auch hier zwei gelbe Flecken (F). Auf der obern Blatthalfte reife
Teleutosporenlager.
Fig. 8. Epilobium angustifolium, schematisch dargestellt. Auf der
durch die zwei Linien begrenzten Blattpartie wurden die Spaltoffnungen verstopft. Die
Kreise sollen die gelben Flecken darstellen. Uber und unter der bestrichenen Blattpartie
offene Teleutosporenlager.
Fig. 9. Epilobium angustifolium. Schemat. Darstellung desselben
Blattes wie Fig. 6 nach 4 Tagen. Durch die Klammer ist die verstrichene Partie markiert.
Auf den meisten gelben Flecken, die auch hier durch unausgefiillte Kreise angedeutet
sind, erkennt man winzigkleine Lager. Auf den iibrigen infizierten Stellen sind die Sporen¬
lager schon etwas alter und machtiger entwickelt als in Fig. 6.
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656
F&nja Grebelsky,
Tage nach der ersten Bestreichung konnte man auf Blattquerschnitten noch
guterhaltenes Mycel finden. Demnach scheint festzustehen, daB das Ausbleiben
der Sporenbildung beim Verstopfen der Spaltoffnungen nicht etwa auf eine
indirekte Storung des Pilzes (etwaige Unterernahrung des von ihm besiedel-
ten Gewebes) zuriickzufiihren ist.
Versuch II.
Am 27. Mai werden wieder zwei Exemplare von Epilobium a n -
gustifolium in gleicher Weise wie in Versuch I infiziert. Sobald Infek-
tionsflecken auftraten, wurden an mehreren Blattern die Versuche mit Ver¬
stopfen der Spaltoffnungen wiederholt. Der Erfolg war der gleiche wie in Ver¬
such I. Das Verstopfen der Stomata hat also wiederholt eine Unterdriickung
der Teleutosporenlager bewirkt.
Was die stomatafreie Blatt oberseite von Epilobium betrifft,
so war fitr das Auftreten der Lager das Alter der Blatter ausschlaggebend.
Man konnte namlich in beiden Versuchen an jedem Zweig folgende interessante
Erscheinung beobachten: Diejenigen Blatter, welche dem oberen Teil des
Zweiges angehorten und bei der Infektion noch ganz jung waren, wiesen spater,
als die Sporenlager hervorgebrochen waren, stets auch auf ihrer Oberseite
mehr oder weniger Lager auf. Diese waren meistens kleiner und weniger zahl-
reich als diejenigen der Blattunterseite. Je weiter man den Zweig nach unten
verfolgte, desto seltener wurden auf der Oberseite der Blatter die Lager, und
bei den untersten waren keine mehr vorhanden. Die untersten Blatter am
Zweig des Stockes sind aber auch die alteren. Es ergab sich z. B. fiir einen
Zweig folgendes Verhaltnis: Die obern 8 Blatter wiesen auf ihren Oberseiten
Lager auf, die von oben nach unten an Zahl abnahmen. Die nach unten fol-
genden 6 Blatter besaBen Sporenlager nur noch unterseits, oberseits waren
keine. Die untersten zwei Blatter blieben gesund. Letztere waren zur Zeit
der Infektion zu alt, die Keimschlauche konnten in sie uberhaupt nicht mehr
eindringen. Wenn sich nun in diesem Fall das Auftreten der Lager auf der
Oberseite der Blatter als vollstandig unabhangig von den Spaltoffnungen des
Wirtes erwiesen hat, so zeigt ihre Abhangigkeit vom Alter der Blatter immerhin
eine engere Beziehung des Pilzes in bezug auf Stcllung seiner Sporenlager zum
jeweiligen Zustand seines AVirtes.
Es sei hier noch nebenbei bemerkt, daB die beschriebenen Infektions-
versuche mit Puccinia gigantea zugleich den bisher noch nicht gefilhrten
Kachweis geliefert haben, daB dieser Pilz zu den Mikroformen gehort, da
man bei Infektionsversuchen mit Basidiosporen immer nur Teleutosporen¬
lager erhiclt.
FUr die Uredo dienten als Versuchsobjekte hauptsachlich Vcratrum
a 1 b u m , das mit U r o m y c- e s V o r a t r i, und Geranium pyre-
n a i c u m , welches mit Uromyces Rabatian us infiziert wurde:
2. U r o m yccs V e r a t r i.
Es handelt sich hier um eine heteroezische Art, von der T r a n z s c h e 1')
gezeigt hat, daB sie ihre Aecidien auf A deno styles bildet. Vera-
t ru m album besitzt Spaltoffnungen nur unterseits.
*) T r a n z « c h e 1, W., Beit rage zur Biologie dor Uredineeu L (Trav. du Museo
botan. do l'Acad. imper. de St. lVtersbourg. Livr. II. 1905.)
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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc.
657
Versuch I.
Eingeleitet am 9. Juli 1913.
Infektionsmaterial: Aecidiosporen von Uromyces Veratri, die
auf Adenostyles bei MUrren (Berner Oberland) gesammelt worden
waren.
Die Aecidiosporen wurden in Wasser verteilt und mittels Zerstauber auf
die Blatter einer Veratrum pflanze aufgetragen. 5 Tage nach der
Infektion verstopfte ich an zwei Blattem
stellenweise die Spaltoffnungen durch Be-
streichen eines Teiles der Unterseite. Das
Bestreichen muBte bei Veratrum viel
friiher vorgenommen werden als bei Epilo-
b i u m , weil die Inkubationszeit bei Uro¬
myces Veratri eine bedeutend kiirzere
ist als bei P u c c i n i a g i g a n t e a. Die
Blatter von Veratrum ermoglichten es
infolge ihrer GroBe das Verstopfen der Stomata
in Form von bestimmten Figuren auszufiihren.
Auf dem einen Blatt stellte die bestrichene
Partie eine Kreuzfigur, auf dem andern ein
Dreieck dar. Auch diesmal wurde das Ge-
misch von Kakaobutter und gebleichtem
Bienenwachs verwendet. Gleichzeitig und
am selben Veratrum stock kehrte ich ein
Blatt mit der Oberseite nach unten und be-
festigte es in dieser Stellung mittels feinen,
biegsamen Drahtes. Durch die umgekehrte
Blattstellung sollte versucht werden, ob man
auf der nach unten gekehrten morphologischen
Blattoberseite Uredolager hervorrufen kann.
Die Versuchspflanze wurde vor einem Fenster
an einem schattigen Ort aufgestellt.
Am 19. Juli waren auf samtlichen
Blattern die Lager schon geoffnet. Nur auf
der bestrichenen Kreuz- und Dreieckfigur war
jeweilen nichts von Lagern zu sehen. Fig. 10
stellt eine schematische Zeichnung eines dieser
Blatter dar.
Das Bestreichen muBte auch bei Vera¬
trum ofter wiederholt werden. Erneuerte Fig. 10. Veratrum album
man aber die aufgetragene Schicht eine Zeit- mit Uredolagern von Uromyces
lang nicht mehr, so traten auch an bestriche- Veratri. Die klemen Kreise
nen Stellen ganz vereinzelt Lager auf. Das ^uzfSge von eine^Se um*
My cel wird also durch das Verstopfen der grenzte Partie ist diejenige mit
Spaltoffnungen nicht beschadigt, wohl aber veretopften Spaltoffnungen, die
die Bildung der Uredolager unterdriickt. Was keine Lager aufweist -
das gekehrte Blatt betrifft, so traten die Lager wie sonst auf der nach oben
gekehrten morphologischen Unterseite auf. In Versuchen mit Geranium
pyrenaicum, dessen Blatter beidseitig mit Spaltoffnungen versehen sind,
fiihrte das Umkehren der Blatter, wie wir unten zeigen werden, zu andern
Resultaten (s. unten Uromyces Kabatianus).
Zweite Abt. Bd. 43. 42
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658
Fanja Grebelsky,
Versuch II.
Eingeleitet am 15. Juli.
Eine Veratrum pflanze wird mit Aecidiosporen von U r o m y e e s
V e r a t r i in gleicher Weise infiziert wie in Versuch I.
Am 19. Juli werden an zwei Blattern durch Verstreichen die Spaltoff-
nungen verstopft. Auf Blatt 1 wird das oben erw&hnte Gemisch in Form eines
Ringes, auf Blatt 2 in der eines X aufgetragen. Ein drittes Blatt wird abermals
mit der Oberseite naeh unten gekehrt. Die iibrigen Blatter am Stock sollten
zur Kontrolle dienen. Am selben Tag wird die Versuchspflanze in einem
der Versuchshauschen untergebracht.
Am 25. Juli sind die Uredolager geoffnet. Auf Blatt 1 befinden sich Lager
auBerhalb und innerhalb der bestrichenen ringformigen Partie. Diese selbst
ist von Lagern frei. Auch auf Blatt 2 sind zahlreiche Lager vorhanden, nur
die in X-Form bestrichene Stelle weist keine auf. Das mit der Oberseite nach
unten gekehrte Blatt ist in bezug auf Verteilung der Sporenlager von den in
normaler Stellung befindlichen auch diesmal nicht zu unterscheiden.
Hier sollten die bestrichenen Blatter noch langere Zeit beobachtet werden,
um festzustellen, ob nicht spater, bei wiederholtem Bestreichen derselben
Blattpartien, Lager doch auftreten konnen.
Am 26. Juli treten auf dem X, wie auch auf dem Ring vereinzelte Infek-
tionsflecken auf. Am 15. August, also 16 Tage nachdem auf den unbestrichenen
Blattern bzw. Blattpartien offene Lager registriert wurden, befanden sich
auf der X-Figur eine groBere Anzahl geschlossener, pustelartig aussehender
Lager. Mikroskopisch konnte man auf Blattquerschnitten Uredosporen fest-
stellen. Der Kontrast zwischen dem X und den iibrigen Blatteilen blieb
jedoch immer noch sehr groB. Immerhin wurde durch das langere Bestreichen
keine vollstandige Unterdriickung der Sporenlager erreicht. Die Ursache
konnte darin gelegen haben, daB mehrere Tage hintereinander die Tempe-
ratur im Versuchshauschen sehr hoch war. Der Uberzug von Kakaobutter
und Wachs befand sich infolgedessen in fliissigem Zustand. Die Stomata
konnten unter diesen Umstanden nicht mehr vollstandig verstopft geblieben
sein. Die fettige Fliissigkeit konnte teilweise herabflieBen und spater allmah-
lich auch in das Blattinnere eindringen. Es lieBe sich auf diese Weise vielleicht
auch der Umstand erklaren, daB auf der Blattoberseite der X-Figur entspre-
chend spater keine Teleutosporenlager aufgetreten sind. Letztere treten nani-
lich auch normalerweise auf der Oberseite der Veratrumblatter, aber immerhin
stets in geringerein MaBe wie auf deren Unterseite, auf. Hier darf nicht un-
erwahnt bleiben, daB auch auf der stomatafreien Oberseite in den Versuchen I
und II Uredolager ganz vereinzelt (3—5 auf der ganzen Blattflache) sich ge-
bildet haben, — jedoch viol spiitcr wie auf der mit Spaltoffnungen versehenen
Unterseite und Uberhaupt nur dann, wenn die Infektion eine iiberaus Starke
war.
3. U r o in y c e s K a b a t i a n u s.
Es ist dies nach Untersuchungen von B u b a k ’) eine autoezische Art.
Versuch I.
Eingeleitet am 10. Juli 1913.
Versuchspflanze: (1 e rani u m p y r e n a i c u in.
M B u 1) a k , F r., Kinige none oder kritisHie l T r o m y c e s - Al ton. (Sitzung>bi*r.
d. kdnigl. ImHiih. (a'sollsih. d. Wissonsoli. Frag 1902.)
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Die Stellung der Sporenlager der Uredineen etc.
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Mehrere Stocke, die im Freien ausgegraben und in Topfe verpflanzt
worden waren.
Infektionsmaterial: Uredosporen von Uromyces Kabatianus
Bub 4k.
Gesammelt in Erlach (Kt. Bern) von Frl. J a c o b am 2. Juli 1913.
Am 15. Juli werden an mehreren Blattern einzelne Blattzipfel auf der
Unterseite mit dem schon bekannten Gemisch bestrichen. Die nicht be-
strichenen Blattzipfel dienten zur Kontrolle. Zu gleicher Zeit werden an
einigen infizierten Geraniumpflanzen mehrere Blatter mit ihren Oberseiten
nach unten gekehrt, mit diinnem Draht in horizontaler Lage befestigt und
hierauf die Pflanze in ein Versuchshauschen gebracht.
a
Fig. 11. Geranium pyrenaicum (Blattunterseite) mit Uredolagern von
Uromyces Kabatianus. Die Zipfel mit den verstopften Spaltoffnungen sind
mit a, b, c bezeichnet. Durch die heller gehaltenen Flecken sind die aufgetretenen MiB-
bildungen ausgedriickt. Die dunkleren Flecken auf den unbestrichenen Blattzipfeln
stellen normale, offene Uredolager dar (gezeichnet von Dr. W. R y t z).
Fig. 12. Querechnitt durch eine bestrichene Blattstelle von Geranium pyre¬
naicum mit gebrauntem, abnormal ausgebildetem Mycel von Uromyces Kaba¬
tianus. Epidermis nur schematisch angedeutet.
Wie schon im statistischen Teil dieser Arbeit festgestellt wurde, besitzt
Geranium pyrenaicum auf beiden Blattseiten Spaltoffnungen.
Aber dennoch treten die Uredolager in der Natur fast ausschliefilich auf der
Unterseite der Blatter auf. Letztere nehmen bekanntlich eine ausgesprochene
Sonnenstellung an, indem ihre Flachen sich stets in horizontaler Lage befinden.
In den Versuchen bemiihten sich die gekehrten Blatter durch Wachstums-
kriimmungen ihre urspriingliche Lage wieder einzunehmen. Die meisten
Blatter richteten sich ein paar Mai wieder auf und muBten aufs Neue in ge-
wiinschter Stellung befestigt werden. Nur ein Blatt blieb ununterbrochen
mit seiner Oberseite nach unten gekehrt.
Versuchsergebnisse: 23. Juli. Die im Versuchshauschen untergebrachten
Pflanzen zeigten auf ihren Blattern, die in normaler Lage und unbestrichen
geblieben waren, offene Uredolager, und zwar vorwiegend unten, aber auch
oben. Die Oberseite ergab fur eine Anzahl Blatter als Mittelwert die Zahl
26—27. Viel kleiner ist die Zahl der Lager auf der entsprechenden Seite im
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Fanja Grebelskjr,
Freien. Bei vielen Blattern fand ich deren im Durchschnitt nur 1—3. Diese
Erscheinung ist wohl auf die veranderten auBern Bedingungen zuriickzufiihren.
Im Gewachshaus herrscht groBere und gleichmaBigere Warme und groBere
Feuchtigkeit. Diese Faktoren werden aber sicherlich die Stomata verschieden
beeinflussen.
Auf den Blattzipfeln mit den unterseits verst opften Spaltoffnungen
zeigten sich eigentumliche, dunkelgriine Flecken. Am 25. Juli sahen letztere
schwarz-braun aus. Mikroskopisch stellten diese Flecken gebrauntes Mycel
mitstellenweisekeulenformigangcschwollenenHyphendar. BeiUromyces
Kabatianus hat demnach das Verstopfen der Spaltoffnungen eine Art
MiBbildung hervorgerufen (Fig. 11—12).
Der Pilz laBt sich auch durch das Verstreichen der Unterseite nicht dazu
zwingen, die Lager auf der entsprechenden Oberseite in groBerer Zahlzu bilden,
als dies bei unbestrichenen Blattern der Fall ist. Bei den (im Gewachshaus
stehenden) mit der Oberseite nach unten gekehrten Geranium blattern
waren die Lager folgendermaBen verteilt:
Blattunterseite
Blattoberseite
Blatt 1
„ 2
„ 3
„ 4
„ 5
„ 6
„ 7
175—180
Die ganze Fla die voll Lager
130—140
110—112
40—45
90—95
100—110
190—200
175
Die Blatter No. 2—7 riehteten sich einigemal mit der morphologischen
Oberseite wieder nach oben.
Blatt 1 verblieb dagegen ununterbrochen in der gekehrten Stellung und
die Oberseite kam hier in bezug auf Zahl der Lager der Unterseite am nachsten.
Die Sporenlager waren auf diesem Blatt beidseitig etwas kleiner wie sonst.
Dieses Resultat ist gewiB so zu erklaren, daB durch das Umkehren der
Blatter die physikalischcn Bedingungen der morphologischen Oberseite ver-
andert wurden und dies hat auch einen EinfluB auf die Stomata haben konnen.
Vielleicht ware ein ahnlicher Erfolg auch bei den gekehrten Blattern von
Veratrum album erzielt worden, falls die Oberseite der Blatter dieser
Pflanze ebenfalls mit Stomata versehen ware.
Versuch II.
Am 1. August werden zwei Geraniumstocke mit Uredosporen aus
Versuch I infiziert.
Am 5. August kehrte ich einige Blatter bei beiden Versuchspflanzen mit
ihrer Oberseite nach unten. Um die Wiederaufrichtung zu vermeiden, wurde
jeweilen die Spreite des betreffenden Blattes zwischen zwei weitmaschigen
Drahtgittern befestigt. Am selben Tag kam eine der Versuchspflanzen in ein
Gewachshaus, die zweite wurde im Freien an einem sonnigen Platz unter-
gebraeht. Eine Stoning erlitt dieser Versuch, der hauptsachlich ein „Sonnen-
versuch“ sein sollte, dadurch, daB wahrend dieser Zeit haufig Regen einsetzte.
Kontrollergebnisse:
9. August: Auf don gekehrten Blattern beider infizierten Pflanzen gelbe Flecken.
14. August: Offene Lager. Mehrere Blatter mit gekehrten Spreitcn sind bei beiden
G c r a n i u in stueken zugrunde gogangen.
Verteiluiig der Lager auf den gekehrten Blattern von G e r a n i u m aus d e m
V e r s u c li s h a u s c h e n:
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Dio Stellung der Sporenlager der Uredineen etc.
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Blatt Is Auf der Unterseite sehr viel Lager, oberseits 140—150.
Blatt 2: Lager beidseitig sehr zahlreich (ungefahr gleichviel), auf der Oberseite
sind diesel ben etwas kleiner als normal.
Versuchspflanze aus dem Freien (gekehrte Blatter):
Blatt Is unterseits sehr viel Lager, — oberseits 86.
Blatt 2: beidseitig gleich stark infiziert.
Bei Blatt 2 sind die Lager oben und unten etwas kleiner als normal, und
so zahlreich, daB eine Zahlung unmoglich ist.
Die nicht gekehrten Blatter wiesen im Freien auf ihren Oberseiten ent-
weder keine Lager auf, oder jeweilen nur 3—4. Nur auf einem dieser Blatter
zahlte ich oberseits 55 Lager. Die Regel, daB im Freien Uromyces Ra¬
bat i a n u s fast keine Sporenlager auf der Blattoberseite seines Wirtes
bildet, kann trotz dieser Ausnahme aufrecht erhalten bleiben.
* *
*
Aus den beschriebenen Versuchen geht hervor, daB durch das Ein-
greifen des Experiments die Stellung der Sporenlager beeinfluBt werden kann.
Einerseits war es moglich, durch Verstopfen der Spaltoffnungen die Uredo-
wie auch die Teleutosporen mehr oder weniger vollstandig zu unterdrucken.
Andererseits gelang es durch Umkehren der Blatter, das Auftreten der Uredo-
lager auf derjenigen Seite hervorzurufen, wo sie gewohnlich so gut wie nicht
vorkommen. Und bei Geranium geniigt es schon, den Pilz nur in einem
Versuchshauschen zu kultivieren, um auch ohne Umkehrung der Blatter
mehr Lager auf der Oberseite der Blatter zu erzeugen, als es in der Natur die
Regel ist.
* *
*
Eine Unterdriickung der Sporenlager durch Verstopfen der Stomata
versuchte ich noch beiSaponaria ocymoides, Tunica proli¬
fe r a , auf denen Uromyces caryophyllinus lebt und bei T r i -
ticum vulgare, das von Puccinia glumarum befallen wird.
Ich stieB aber dabei auf verschiedene Schwierigkeiten. Schon eine ausge-
pragtere Berippung oder feine Behaarung geniigten, um das notwendige
Anschmiegen der aufgetragenen Schicht zu verhindern. Es gelang dabei
oft nicht durch Bestrcichen die Lagerbildung zu unterdriicken. Ein beson-
deres Verhalten zeigte sich bei Puccinia glumarum, das fiir meine
Frage einiges Interesse bietet. Die Beobachtungen machte ich an T r i t i -
cum vulgare, das in zwei Varietaten (Bordeaux und Christens i)
im Berner bot. Garten kultiviert wird und alljahrlich von Puccinia glu¬
marum befallen wird. Puccinia glumarum bildet gewohnlich ihre
Uredolager im Freien vorwiegend auf der Blattoberseite ihres Wirtes,
obwohl die Spaltoffnungen beidseitig gleichmaBig verteilt sind. Wie schon im
entwicklungsgeschichtlichen Teil erwahnt wurde, werden die Lager auch bei
diesem Pilz unter den Spaltoffnungen der Blatter angelegt. Auf diese Weise
kommt die perlschnurartige Anordnung der Sporenlager zustande, weil auch
die Stomata auf den T r i t i c u m blattern in regelrechten Langsreihen an-
geordnet sind. Es fiel mir nun auf, daB die Unterseite besonders bei den
jiingeren Blattern, welche von Lagern anfanglich ganz frei blieb, mit einem
dicken Wachsiiberzug versehen war. Letzterer war oberseits viel weniger
ausgepragt. Wo die Lager auch unterseits zutage traten, waren die Blatter
schon alter, sahen etwas braunlich aus und der Wachsiiberzug war so gut wie
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662 Fanja Grebelaky, Die Steilung der Sporenlager der Uredineen etc.
verschwunden. Die Vermutung lag daher nah, den Wachsiiberzug als Hinder-
nis fUr die Bildung der Lager zu betrachten.
Ich fiihrte nun mit Triticum folgenden Versuch aus: Es wurden
Samen von den oben erwahnten Varietaten in Topfe ausgesSt und dieselben
in einem der GewachshSuser aufgestellt. Den auf diese Weise kultivierten
Triticumpflanzen fehlte der Wachsiiberzug ganzlich. Als die Versuchspflan-
zen die gewiinschte GroBe erreicht hatten, infizierte ich sie mit Uredosporen
von Puccinia glumarum aus dem bot. Garten. 14 Tage spater traten
Uredolager in gleichem MaBe beidseitig auf. Somit ist der vermutliche
Zusammenhang zwischen dem Ausbleiben der Lager im Freien auf der Unter-
seite dcr Blatter und dem Wachsiiberzug derselben wohl aufrecht zu erhalten.
Die Annahme, daB die Wachsschicht auf die Stomata eine mehr oder weniger
ahnliche Wirkung ausiibt wie das Bcstreichen mit Kakaobutter und Bienen-
wachs, liegt daher sehr nahe.
Resiini6.
Fur die Uredosporen ist fast durchweg, soweit meine
Untersuchungen reichten, die Steilung der Sporenlager
mit der Lage der Spaltoffnungen in engere Beziehung zu
bringen. Bei den Teleutosporen trifft dies ebenfalls in
vielen Fallen zu. Hier kann also die Steilung der Lager
nicht direkt als systematisches Merkmal verwendet wer-
den. Hochstensindirekt,insoferndieWahlderWirteSpezies-
charakter ist und gewisse Uredineenarten Wirte wahlen,
die die Stomata oben oder unten haben. — Fiir andere Ure¬
dineenarten, speziell fiir die Teleutosporenlager, ist es da-
gegencharakteristisch.daB die Lager unabhangigvonden
Stomata entstehen.
Wenn man also in einer Uredineenbeschreibung die
Steilung derSporenlager als Speziesmerkmalbenutzen will,
so muB dies in der Weise geschehen, daBmanangibtobund
in wie weit dieselben von der VerteilungderSpaltbffnungen
abhangig sind.
Fiir die Falle, wo die Sporenlager unter den Stomata
entstehen, miiBte nun noch untersucht werden, welches die
Faktoren sind, die den Pilz veranlassen die Stomata a u f -
zusuchen. Es ware das aber die Aufgabe einer besonderen
Untersuchung. Wenn man in dieserRichtung Vermutungen
aussprechen will, so wiirde man am ehesten an negativen
Hydrotropism us denken, oder daran, daB die Sporenlager
nur an den Stellen entstehen, wo ihnen eine reichlichere
Sauerstoffzufuhr zu Gebote steht.
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Bakteriologisohe and g&rangsphysiologische Institute etc.
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Originalreferate aus bakteriologischen und gMrungsphysiologi-
schen etc. Inetituten, Laboratorien etc.
Muller-Thurgau, H. u. Osterwalder, A., E i n f 1 u B der schwefligen
S&ure auf die durch Hefen und Bakterien verur-
sachten Gfcrungsvorgange im Wein und Obstwein.
(Landwirtsch. Jahrb. d. Schweiz. 1914. p. 480—550.)
' Das Einbrennen von Weinen und Obstweinen mit Sehwefel, um sie gegen
Krankheiten zu schlitzen, wird schon seit langer Zeit angewendet und gilt
auch heute noch vielfach als unumganglich notwendig. In der Praxis der
Weinbehandlung wird dabei auf empirischer Grundlage verfahren, wobei
man sich keine Rechenschaft gibt, wieviel schweflige Saure in den Wein
gelangt, und es mag ein Teil der MiBerfolge schon darauf beruhen, daB von
der beim Verbrennen des Schwefels im Fasse entstandenen schwefligen Saure
beim Einfiillen des Weines ein groBer Teil entweicht und nur eine geringere,
nicht immer gleiche Menge absorbiert wird. Allein auch abgesehen hiervon
und selbst, wenn bei Verwendung von Kaliummetasulfit ganz bestimmte
Mengen von schwefliger Saure zur Anwendung gelangen, ergeben sich doch
sehr ungleiche Erfolge, so daB man zurzeit nicht mit Bestimmtheit angeben
kann, welche Mengen schwefliger Saure erforderlich sind, um die Gesund-
erhaltung von Weinen und Obstweinen zu sichern.
Die Verff. untemahmen es, durch eine eingehende Untersuchung die
Ursachen dieser Erscheinung, das Verhalten der schwefligen Saure in den
Weinen und Obstweinen, sowie die Einwirkung auf einige Weinkrankheiten
genau festzustellen. Beztiglich der Einzelergebnisse und naheren AusfUhrungen
sei auf die Originalarbeit verwiesen. Die Hauptresultate konnen folgender-
maBen zusammengefaBt werden:
1. Um die Einwirkung der durch das Einbrennen oder den Zusatz von
Kaliummetasulfit in Obst- und Traubensafte oder in Weine gebrachten
schwefligen Saure richtig beurteilen und die zur Zuriickhaltung oder Regu-
lierung der Garung einerseits und zur Verhinderung von Krankheiten an-
dererseits erforderlichen Mengen richtig bemessen zu konnen, muB man die
Wirkungsweise der freien und gebundenen schwefligen Saure kennen und
unterscheiden und ebenso die Fahigkeit der verschiedenen Safte oder Weine,
schweflige Saure zu binden.
Um den Bindungszustand der schwefligen Saure festzustellen, wurden
Obst- und Traubensafte im unvergorenen oder im teilweise und ganz ver-
gorenen Zustande mit Kaliummetasulfit versehen und nach einer Stunde,
event, auch noch nach langerer Zeit ihr Gehalt an gebundener und freier
schwefliger Saure bestimmt. Die Bestimmung wurde vorgenommen nach
der Ripper schen Methode durch Titration mit 1 /50 Normal-Jodlosung.
Bei Beurteilung der Bestimmungsergebnisse ist zu beriicksichtigen, daB
Trauben- und Obstsafte schon Stoffe enthalten, die ahnlich wie schweflige
Saure auf Jod einwirken, ferner, daB bei dcr Garung noch in dieser Art wir-
kende Verbindungen entstehen konnen. Wir neigen der Ansicht zu, daB liier-
bei auch schweflige Saure gebildet wird. In den Fallen, wo sich viel Aldehyd
in den Saften und Weinen vorfindet, ergibt die erwahnte Bestimmungs-
methode nach unseren Erhebungen zu geringe Betrage und zwar in um so
hoherem MaBe, je mehr Aldehyd vorhanden ist. In den meisten Fallen war
jedoch der Aldehydgehalt nur ein geringer und es brauchte diese Erscheinung
nicht immer in Rechnung gezogen zu werden.
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Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc.
2. Traubensafte zeigten in der Bindung der schwefligen Saure unter
sich groBe Ubereinstimmung, indem der groBere Teil der schwefligen Saure
im freien Zustand verblieb. Die Apfelsafte nShcrn sich in dieser Beziehung
den Traubensaften, doch war die Menge der freien schwefligen Saure in
einigen Fallen schon geringer als die der gebundenen (Usterapfelsaft, Rhein-
taler Apfelsaft). Eine noch groBere Mannigfaltigkeit zeigten die Birnsafte,
indem bei einigen (Schellerbirn-, Reinholzbirn- und Marxenbirnsaft) die
Menge der freien schwefligen Saure gegeniiber der gebundenen stark ttber-
wog, wahrend bei anderen (verschiedene Theilersbirn- und Reinholzbirn-
safte) fast keine schweflige Saure frei, sondern beinahe alle in gebundener
Form vorhanden war.
3. Diese Fahigkeit der Safte, schweflige Saure zu binden, hiingt wesent-
lich ab vom Reife- und Gesundheitszustand der Friichte. Safte von botrytis-
faulen Traubenbeeren vermogen bedeutend mehr zu binden als solche aus
gleichartigen, aber gesunden Beeren. Die Bindungsfahigkeit der Birnsafte
nimmt mit fortschreitender Reife der Friichte zu; besonders auffallig ist diese
Zunahmc beim Teigwerden, so daB Safte aus teigen Birnen selbst bedeu-
tende Zusatze von schwefliger Saure (300 und mehr Milligramm pro Liter)
sofort vollstandig zu binden vermogen.
4. Die vermehrte Bindungsfahigkeit der Safte aus faulen Traubenbeeren
hangt nicht (wie Martinand angibt) direkt mit dem groBeren Gehalt
an Oxydase zusammen, sondern voraussichtlich mit einem Gehalte an Acet-
aldehyd. Fiir die Safte aus teigen Birnen wurde von uns auf chemischem
Wege nachgewiesen, daB sie ziemlich viel Aldehyd enthalten und daB hierauf
ihre weitgehende Bindungsfahigkeit fiir schweflige Saure zuriickzufuhren ist.
Auch in uberreifen (morschen) Apfeln haben wir Aldehyd nachgewiesen.
5. Wahrend in Saften aus teigen Birnen und uberreifen Apfeln und wahr-
scheinlich auch aus faulen Traubenbeeren eine energische Bindung der
schwefligen Saure in Form der bestandigen acetaldehydschwefligen Saure
eintritt, wird sie in anderen Saften ohne Aldehyd (aus gesunden Trauben¬
beeren, aus nicht uberreifen unverletzten Apfeln verschiedener Sorten und
gerbstoffreichen Birnen), und zwar nur zu einem kleineren Teil, als glukosc-
schweflige Saure gebunden, einer wenig haltbaren, stark dissoziierten Ver-
bindung.
6. In Saften mit Aldehyd geht die Bindung der schwefligen Saure s e h r
r a s c h vor sich, so daB eine Stunde nach Einbringen des Kaliummetasulfits
meist alle freie schweflige Saure, die iiberhaupt gebunden zu werden vermag,
als acetaldehydschweflige Saure sich vorfindet. In Saften ohne Aldehyd
findet die erwahnte Bindung als glukoseschweflige Saure langsamer
statt, so daB nach einer Stunde der Vorgang noch nicht ganz abgeschlossen
ist, sondern auch in den darauffolgenden Tagen weiterschreitet. In den
ersteren Saften findet sich die schweflige Saure als aldchydschwcflige
Saure (oft ausschlieBlich), bei Gegenwart von wenig Aldehyd auch noch
als glukoseschweflige und als freie schweflige Saure, in Saften letzterer
Art, wo Aldehyd fehlt, nur in Form von glukoseschwefliger und freier schwef¬
liger Saure.
7. In Ubereinstimmung mit dem Verhalten in reinen Losungen verhalt
sich die schweflige Saure nach unseren Versuchen auch in unvergorenen
< >bst- und Traubensaften bei deren weiterem Lagern je nach dem Bindungs-
zustande verschieden.. Die freie schweflige Saure wird bei
Luftzutritt, wie er bei der Aufbewahrung in Fassern leicht moglich ist und
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Bakteriologisc he und garungsphysiologische Institute etc.
665
auch bei unseren Versuchen nicht ausgeschlossen war, durch Oxydation
mehr oder weniger rasch in Schwefelsaure umgewandelt. Die aldehyd-
schweflige Saure erweist sich auch bei dem in Betracht kom-
menden beschr&nkten Luftzutritt (in mit Garverschliissen versehenen Fla-
schen) als sehr bestandig. Zwar konnten wir dies nicht fur den von Anfang
an vorhandenen Fruchtaldehyd nachweisen, weil bei starkem Aldehydgehalt
die Safte trotz der zugesetzten schwefligen Saure rasch in Garung iiber-
gingen, sondern fur den nachtraglich bei der Garung entstehenden Acet¬
aldehyd. Wo sich neben freier schwefliger Saure glukoseschwe-
f 1 i g e Saure, aber keine aldehydschweflige Saure findet, wird zuerst die
freie schweflige Saure zu Schwefelsaure oxydiert. Dieser Vorgang hat dann,
wie bekannt, eine Storung des chemischen Gleichgewichtszustandes und da-
mit eine weitere Dissoziation der glukoseschwefligen Saure zur Folge, und
in demselben MaBe, als der dissoziierte Teil der glukoseschwefligen SSure
in Schwefelsaure iibergefuhrt wird, findet allmahlich ein vollstandiges Ver-
schwinden der schwefligen Saure statt.
8. Anders als in sUfi bleibenden Obst- und Traubensaften verhalt sich
die anfaKglich eingebrachte schweflige Saure, wenn die Safte in Garung
ubergehen. Die beim Einbringen von Kaliummetasulfit sofort an Aldehyd
(Fruchtaldehyd) gebundene schweflige Saure bleibt wahrend der Garung
unverandert. Diese aldehydschweflige Saure erweist sich auch
den Garungsorganismen gegeniiber als bestandig. Ein hiervon abweichendes
Verhalten zeigt die glukoseschweflige Saure, die in dem MaBe,
wie die Glukose vergoren wird, zerfallt, worauf der Glukoseanteil ebenfalls
der Garung anheimfallt, wahrend die hierbei frei werdende schweflige Saure
sich weiterhin wie freie schweflige Saure verhalt. Die freie schwef¬
lige Saure wird vom Eintritt der Garung an infolge der Kohlensaure-
entwieklung nicht mehr zu Schwefelsaure oxydiert. Dagegen findet eine
ziemlich rasche Bindung derselben statt, so daB sie einer spateren Oxydation
zu Schwefelsaure entzogen wird.
9. Die vom Eintritt der Garung an in gebundenen Zustand iibergehende
schweflige Saure erweist sich als ebenso bestandig wie aldehydschweflige Saure,
und cs haben uns die nach dieser Richtung gemachten Beobachtungen auch
zu der SchluBfolgerung gefuhrt, daB man es hier mit Acetaldehyd zu tun hat,
dor bei der alkoholischen Garung als Zwischenglied zwischen Zucker und
Alkohol auftritt. In der Regel wird er wohl sofort durch weitere Reduktion
in Alkohol iibergefuhrt, bei Gegenwart von freier schwefliger Saure dagegen
durch Bindung an solche als aldehydschweflige Saure diesem Prozesse ent¬
zogen. Auf diesem Wege ist es also moglich, den Acetaldehyd als Zwischen-
produkt der alkoholischen Garung direkt nachzuweisen. Auf die
einsehlagigen Arbeiten von C. Neuberg, S. Kostytschew,A. v.
L e b e d e w und anderen werden wir in einer weiteren Veroffentlichung
eingehen.
10. Wird die schweflige Saure erst wahrend der Garung statt vorher
den Saften zugefiigt, so ist ihr Verhalten ein abweichendes, namentlich in
den Saften, die anfanglich viel Fruchtaldehyd enthielten. Bei der Garung
nimmt dieser Aldehyd ab, da er allmahlich in den Vorgang der alkoholischen
Garung einbezogen, zu Alkohol reduziert wird. Infolgedessen wird jetzt
ein kleinerer Anteil der schwefligen Saure sofort gebunden, wahrend ein
groBerer Teil zunachst frei bleibt. Bei der weiterschreitenden Garung und
dabei stattfindenden Aldehydbildung wird dann aber diese freie schweflige
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Saure allmahlich doch noch gebunden. Ihre Oxydation zu Schwefelsaure
ist wegen mangelndem Luftzutritt ausgeschlossen.
11. Beim Einbringen der schwefligen Saure gegen das Ende der G&rung
bleibt ein grower Teil der schwefligen Saure zunachst in freiem Zustande.
Erfolgt noch eine schwache Garung, so kann nachtraglich noch ein Teil der
letzteren durch Aldehyd in die gebundene Form iibergefuhrt werden. Die
frei bleibende schweflige Saure bleibt noch eine geraume Zeit erhalten, wird
aber spater, wenn wieder Sauerstoffzutritt ermoglicht ist, allmahlich zu
Schwefelsaure oxydiert. Daneben kann jetzt auch Acetaldehyd durch Oxy¬
dation aus Alkohol gebildet und durch diesen dann ebenfalls eine Bindung
freier schwefliger Saure herbeigefiihrt werden.
12. Auch bei unseren Versuchen trat deutlich die verschiedene Wir-
kungsweise der gebundenen und freien schwefligen Saure zutage. Die gleich
anfangs an Fruchtaldehyd gebundene schweflige Saure iibte keinen nach-
weisbaren EinfluB auf den Eintritt und Verlauf der Garung aus. Die hem-
mende und eventuell garunsgverhindernde Wirkung kam lediglich der freien
schwefligen Saure zu. Inwieweit die glukoseschweflige Saure einen garungs-
hemmenden EinfluB ausUbt, geht aus unseren Versuchen nicht hervor; doch
diirfte sie, entsprechend ihrem leichten Zerfall in Glukose und freie schweflige
Saure, nicht ohne hemmende Wirkung bleiben.
13. Entgegen einigen bisherigen Angaben (M a r t i n a n d) konnten wir
feststellen, dafi Hefewachstum und Garung nicht erst beginnen, wenn die
eingebrachte schweflige Saure vollstandig verschwunden (oxydiert oder ge¬
bunden) ist, sondern daB die Hcfen eine gewisse Menge freier schwefliger
Saure zu ertragen vermogen und infolgedessen langsam zu wachsen und zu
garen beginnen. Durch den bei der Garung allmahlich entstehenden Aldehyd
wird dann die freie schweflige Saure nach und nach gebunden und so die
Moglichkeit zu rascherem Wachstum der Hefen und lebhafterer Garung
geschaffen.
14. Fruhere Angaben iiber die zur Verhinderung der alkoholischen Ga¬
rung notwendigen Mengen von schwefliger Saure (J. N e B1 c r, L.Wei-
g e r t, J. S c h u c h) konnen keinen Anspruch auf allgemeine GUltigkeit
erheben, weil nicht zu ersehen ist, welcher Anted der zugefugten schwefligen
Saure wirksam war. Nach dem Angefiihrten kommt es auf die Menge der
frei bleibenden schwefligen Saure an, und da nach unseren Erhebungcn
von den verschieden beschaffenen Saften ein sehr ungleicher Anteil der
schwefligen Saure gebunden wird, so kann selbstverstandlich die Wirkung
einer bestimniten Menge schwefliger Saure in verschiedenen Saften sich sehr
abwcichend gestalten. So wmrde z. B. in einem 1911 er Rauschling-Saft durch
Zusatz von 225 mg Kaliummetasulfit (= 120 mg schweflige Saure pro Liter)
die Garung vollstandig verhindert. Von den 120 mg schwefliger Saure blieben
hier nach der ersten Stunde 92 mg frei und nur 28 mg wurden gebunden
und zwar in Form der nicht unwirksamen glukoseschwefligen Saure. In einon
Traubensalt der gleichen Sorte und des gleichen Jahrgangs, aber aus faulen
Beeren, den man im iibrigen gleich behandelte, wurden Eintritt und SchluB
der spontanen Ganing urn 10 Tage verzdgert. Hier blieben von der schwefligen
Siiure nach der ersten Stunde nur 61 mg frei, wahrend 58 mg gebunden wurden
und zwar zum Teil in Form der unwirksamen aldehydschvvefligen Saure.
Noch auffallendere Resultate lieferten die Versuche mit Birnsaften. So
wurde der Eintritt der Ganing in einem Safte aus teigen Theilersbirnen durch
einen Zusatz von 1000 mg Kaliummetasulfit pro Liter nur um 3 Tage und
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667
der SchluG der Garung gar nicht verzogert. Von der damit eingebrachten
schwefligen Saure, ca. 5C0 mg, waren nach einer Stunde eben nur noch
77 mg frei.
15. Beim EinfluG der schwefligen SSure auf den Garungsvorgang kommt
auch die Beschaffenheit der anfanglichen Hefeflora zur Geltung. So ver-
halten sich Traubensafte mit anfanglich gleicher Menge freier schwefliger
Saure hinsichtlich der Garungsverzogerung verschieden, was nach unseren
Beobachtungen dem Vorkommen mehr oder weniger widerstandsfahiger Hefe-
arten bzw. Rassen zugeschrieben werden kann. Nicht ausgeschlossen er-
scheint sodann, daG der Gehalt an Oxydase hierbei ebenfalls einen EinfluG
ausiibt, indem in Saften, die reich an Oxydase sind, die freie schweflige
Saure unter Umstanden rascher verschwindet.
16. Die Einwirkung der freien schwefligen Saure auf die vorhandenen
Hefen kann insofern eine verschiedene sein, als in manchen Fallen nur ein
Teil der Zellen, und zwar natiirlich in erster Linie die empfindlicheren, in
anderen Fallen alle getotet werden. Der erste Fall wird dann leicht eintreten,
wenn recht widerstandsfahige Arten und Rassen sich vorfinden und die
Menge der freien schwefligen Saure eine gewisse Grenze naturlich nicht iiber-
schreitet. Auch die nicht getoteten Zellen werden unter solchen Umstanden
beeinfluGt und in der Regel flir langere Zeit am Wachstum gehindert, ge-
lahmt; sie nehmen ihre Tatigkeit erst wieder auf, wenn der schadigende
EinfluG herabgestimmt, die freie schweflige Saure bis zu einem gewissen Grade
verschwunden ist. Eine Garung wird dagegen nicht eintreten, wenn die freie
schweflige Saure rasch alle Zellen totete oder wenn infolge langsamen Ver-
schwindens der freien schwefligen Saure der lahmende EinfluG auf lebend
gebliebene Zellen zu lange einwirkt und sie so oft erst nach Monaten
totet. s
17. Der Zeitpunkt, an welchem die schweflige Saure dem Safte zugeftigt
wird, ist ebenfalls nicht ohne EinfluG auf den Erfolg. Bei frisch gekelterten
Traubensaften z. B ist die Wirkung einer gewissen Menge schwefliger Saure
eine groGere als beim Zusatz nach eingetretener Garung. Im letzteren Falle
wird durch den entstehenden Garungsaldehvd bald ein Teil der freien schwef¬
ligen Saure gebunden und dadurch die Einwirkung abgeschwacht. Anders
gestaltet sich das Verhaltnis z. B. in Saften aus teigen Birnen, wo der anfang¬
lich vorhandene Fruchtaldehyd die eingebrachte schweflige Saure sofort in
weitgehendem MaGe bindet, wahrend bei etwas vorgeschrittener Garung
dieser Fruchtaldehyd zum groGen Teil verschwunden ist und mehr schweflige
Saure flir einige Zeit frei bleibt.
18. Der biologische Abbau der Apfelsaure, der in den Versuchsweinen
meist durch Bacterium gracile verursacht wurde, kann schon
durch geringere Mengen freier schwefliger Saure verhindert werden, als zu
einer wesentlichen Verzogerung oder zur Unterdriickung der alkoholischen
Garung erforderlich sind. Das Bacterium gracile ist also gegen-
iiber freier schwefliger Saure weitaus empfindlicher als die Alkoholhefen,
wenigstens die widerstandsfahigeren darunter. Im Gutedelwein 1912 und
Sylvanerwein 1912 z. B. haben 125 mg bzw. 134 mg anfanglich vorhandene
freie schweflige Saure den Saureabbau vollstandig verhindert, wahrend der
Eintritt der alkoholischen Garung dadurch nur um ca. 14 Tage verzogert
wurde. Voraussichtlich hatten zur Unterdriickung des Saureabbaues gerin¬
gere Mengen freier schwefliger Saure geniigt, denn beim Rlieintaler Apfel-
saft und dem Saft aus gemischten Apfeln reichten dazu schon 64 bzw. 67 mg
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B&kteriologische und garungapbysiologische Institute etc.
freier schwefliger S&ure pro Liter aus, beini Wasserbirnsaft 1912 sogar nur
54 und beim Schellerbirnsaft 1913 nur 42 mg.
19. Bei saurereichen Weinen, wo der Saureabbau nur gunstig wirken
kann, wird man ihn nicht durch schweflige Saure zu verhindern suchen,
wohl aber bei saurearmen Weinen, wo Wert darauf gelegt wird, die Saure
zu erhalten, und besonders auch bei saurearmen Obstweinen, die durch den
Saureverlust nicht allein an Geschmack, sondern namentlich auch an Halt-
barkeit einbuBen. Selbst bei saurereichen Obstweinen wird man meist den
Saureabbau zu verhindern suchen, da sie dann geeigneter zur Verbesserung
der saurearmen Obstweine bleiben. Zur Verhinderung des Saureabbaues
wird die schweflige Saure am zweckmaBigsten schon vor der Garung zuge-
setzt, da der Saureabbau haufig schon wahrend oder kurz nach der Beendi-
gung der Alkoholgarung beginnt, meist vor der fur den ersten Abzug ge-
wohnlich festgesctzten Zeit.
20. Der Milchsaurestich, bei welchem durch Bakterien Zucker unter
Bildung von Kohlensaure, Essigsaure, Milchsaure und event. Mannit zerlegt
wird, tritt besonders haufig bei urspriinglich saurearmen Obstweinen auf.
Gerade die Safte aus iiberreifen, teigen und kernteigen Birnen sind infolge
ihres geringen Gehaltes an Saure und Gerbstoff fiir die Entwicklung dieser
Krankheit besonders geeignet und bedlirfen daher in erster Linie eines
Schutzes. Nun enthalten aber diese Safte sehr viel Fruchtaldehyd, der die
schweflige Saure sofort in groBer Menge bindet und unwirksam macht, so
daB es hier zum Schutze gcgen Milchsaurestich unverhaltnismaBig groBer
Mengen schwefliger Saure bedarf. Da bei der Garung schon bald ein Teil
des Fruchtaldehyds verschwindet und der Saft dann weniger schweflige
Saure zu binden vermag, wird in den ersten Stadien der Garung eine ge-
ringere Menge schwefliger Saure als Schutz gegen Milchsaurestich ausreichen.
Beim Usterapfelsaft geniigten zur Verhinderung des Milchsaurestichs
z. B. 300 mg Kaliummetasulfit mit 79 mg freier schwefliger Saure pro Liter,
vor der Garung zugesetzt; beim Wasserbirnsaft 1913 war ein Zusatz von
125 mg Kaliummetasulfit, von welchem nur 15 mg schweflige Saure frei
blieben, hierzu nicht ausreichend, wohl aber ein Zusatz von 250 mg mit 58 mg
freier schwefliger Saure nach der ersten Stunde. Bei einem 1912er Saft aus
teigen Theilersbirnen geniigten selbst 600 mg anfanglich zugesetztes Kalium¬
metasulfit nicht, dem Auftreten des Milchsaurestiches vollstandig vorzubeu-
gen, w r as durch die sofortige Bindung der schwefligen Saure an Aldehyd
crklarlich erscheint. Bei 800 mg Kaliummetasulfit*, wobei 41 mg schweflige
Saure kurze Zeit frei blieben, trat der Milchsaurestich dann nicht auf. Es
zeigt dies, daB schon geringe Mengen freier schwefliger Saure ausreichend
sind, die betreffenden Milclisaurebakterien zu toten. Das Verhalten bei 600 mg
Kaliummetasulfit, wobei die schweflige Saure vollstandig gebunden und der
Milchsaurestich zwar nicht verhindert, aber doch bedeutend zuriickgehalten
wurde, deutet darauf bin, daB auch die aldehydsehweflige Saure, wenn sie
in so groBer Menge sich findet, auf die empfindlichen Bakterien etwas
nachteilig einzuwirken vermag. Autoreferat.
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Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc.
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Bakteriologische und garungsphysiologische etc. Institute,
Laboratorien etc.
Aus der Kaiserl. Biologischen Anstalt fiir Land- und Forstwirtschaft in
Dahlem. Bericht liber die Tatigkeit im Jahre 1913. (Mitteilungen der K.
Biolog. Anstalt. Heft 15. 1914.)
Appel, 0. u. Riehm, E., Versuch ttber die Bek&mpfungdcs
Flugbrandes von Weizen und Gerste. (p. 5.)
Nach S t 6 r m e r wird durch die iibliche Flugbrandbekampfung das
Mycel von Ustilago tritici und U. n u d a nicht abgetotet, sondern
nur in seinem Wachstum gehemmt; durch eine Behandlung mit Sublimat
wird die Wirkung der Heifiwasserbeize wieder aufgehoben. Verff. kamen
aueh in diesem Jahre wieder zu anderen Ergebnissen als Stormer; die
Sublimatbehandlung iibte auf den Flugbrandbefall von Gerste und Weizen
keinerlei EinfluU aus.
Appel, 0. u. Riehm, E., Zur Frage der Uberwinterung des
Steinbrandes im Boden. (p. 6.)
Steinbrandsporen, die in verschiedenen Bodenarten uberwintert hatten,
erwiesen sich als nicht mehr keimfahig; gebeizter Weizen, der im Friihjahr in
diese Boden gesat wurde, zeigte keinen Steinbrandbefall.
Riehm, E., PrUfung einiger neuerer Beizmittel. (p. 7.)
Die im Vorjahre gewonnenen Ergebnisse der Laboratoriumsversuche 1 )
wurden durch Feldversuche im wesentlichen bestatigt. Durch Behandlung des
Saatgutes mit Antiavit wurde der Steinbrandbefall bedeutend vermindert;
ahnlich wirkten auch Viktoriablau, Methylgrun und Saurcviolctt. Chinosol
scheint zur Steinbrandbekampfung auch geeignet zu sein; noch besserer
Erfolg wurde mit Chlorphenolquecksilber erzielt. Durch Saatgutbehandlung
mit Chlorphenolquecksilber konnte auch Helminthosporium g r a -
mineum vollstandig beseitigt werden.
Appel, 0. u. Schlumberger, 0., Zur Kenntnis der Blattroll-
krankheit der Kartoffel. (p. 8.)
Die Verff. haben ihre Versuche liber das Verhalten des Nachbaues blatt-
rollkranker Stamme unter verschiedenen Bodenverhaltnissen fortgesetzt. Die
Besserung eines Stammes durch zweijahrigen Anbau auf sehr gutem Boden
war in den Stockertragen deutlich zu erkennen, von einer Gesundung der
blattrollkranken Nachkommenschaft, auch nur in einzelnen Linien, war
nichts zu bemerken. Die von einer Mutterknolle abstammenden, zwei Jahre
lang auf gutem bzw. schleehtem Boden angebauten Kartoffelstamme wurden
auf dem Dahlemer Versuchsfeld nebeneinander ausgelegt; die von dem guten
Boden herstammenden Knollen ergaben bedeutend hbhere Ertrage, doch
zeigten die Pflanzen deutlich die Merkmale der Blattrollkrankheit.
Schlumberger, 0., Untersuch ungen iiber den EinfluB des
Krautverlustes auf den Ertrag der Kartoffel-
p f 1 a n z e. (p. 11.)
Durch Abschneiden des Kartoffclkrautes Ende Juni wurde der Knollen-
ertrag starker geschadigt als durch das Entfernen des Krautes Ende Juli;
’) Vgl. BA 40 d. Zeitschr. p. 424.
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670
B&kteriologisohe und garungsphysiologische Institute etc.
die Zahl der Knollen wurde durch das spate Entfernen des Krautes nicht beein-
fluBt, wohl aber ihre GroBe.
Appel, 0. u. Schlumberger, 0., Versuche zur Bekampfung der
Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae Woron). (p. 13.)
Mit dem S t einerschen Mittel, das im Vorjahre kaum auf die Kohlhernie .
gewirkt hattc, wurden in diesem Jahre recht gute Ergebnisse erzielt; die Witte-
rungsverhaltnisse schcinen eincn groBen EinfluB auf die Wirksamkeit dieses
Mittels zu haben. Von gutem Erfolg war auch eine Behandlung des Bodens
mit 2-proz. Formalinlosung im Herbst oder Friihjahr oder mit 3-proz. For-
malinlosung im Herbst; eine Sehadigung der 2 Wochen nach der Formalin-
behandlung gesetzten Pflanzen war nicht zu bemerken. Der im Jahre 1912
in den Boden gebrachte Atzkalk zeigte im Jahre 1913 eine sehr gute Wirkung
auf die Kohlhernie, wahrend eine Wiederholung dieser Behandlung, also eine
Kalkdiingung, in 2 aufeinanderfolgenden Jahren weniger wirksam war.
Kruger, Fr., Beitrage zur Kenntnis einiger Gloeospo-
r i e n. (p. 15.)
Das Auftreten bzw. Fehlen der Borsten von Gloeosporium und
Colletotrichum hangt z. T. von den Kulturbedingungen ab; eine
scharfe Trennung dieser beiden Pilzgattungen ist nicht moglich, man kann
Colletotrichum als Subgenus von Gloeosporium auffassen. So
nennt Verf. den bekannten Bohnenpilz Gloeosporium (subgenus
Colletotrichum) lindemuthianum Sacc. et Magn.
Kruger, Fr., Corynespora melonis (Cooke) Linda u. (p. 16.)
Sporen von Corynespora melonis (Cooke) Lindau konnen
auf reifenden Gurken keimen und das Gewebe der reifen FrUchte durch-
wachsen; es ist moglich, daB bei der Samengewinnung Pilzsporen an die
Gurkensamen gelangen und die Krankheit auf diese Weise verschleppt wird.
Laubert, R., Tumoren an Chrysanthemum fructescens.
(p. 17.)
Verf. beobachtete Tumoren an Chrysanthemum fructescens
var. chrysaster. Durch Rohimpfungen konnte die Krankheit auf indische
Chrysanthemen iibertragen werden. Als Erreger der besonders am Wurzel-
hals auftretenden Tumoren kommt wahrscheinlich Bacterium tume-
f a c i e n s in Betracht.
Rorig u. Knoche, Versuche mit M a u s e n. (p. 18.)
Verff. setzten ihre Beobaehtungen an Feldmausen fort. Die Zahl der
Jungen in den einzelnen Wiirfen schien von der Abstammung der Mutter und
deren Gewicht abzuhangen. Das Gewicht der einzelnen Individuen schwankte
einige Zeit um ein gewisses Maximum; dann nalimen die Tiere plotzlich ohne
sichtbaren Grund wieder zu. — Bei den Weibchen zeigte sich eine gewisse
Degeneration des Knochen-, Sehnen- und Muskelbaues. Bisweilen wurden
mehrere Monate nach einer Geburt nocli Reste von Jungen im Uterus gefun¬
den, die Weibchen gingen dann zu Grunde. Wiederholt wurde auch Gebar-
muttervorfall beobachtet.
Schwartz, M., Die Kartoffelmotte (P h t h o r i m a e a oper-
c u 1 c 11 a Z e 11). (p. 20.)
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Bakteriologisohe und garungsphysiologische Institute etc.
671
Verf. beschreibt die Kartoffelmotte, deren Raupen in Afrika, China,
Java, Hawai, Australien, Neu-Seeland, den siidlichen Vereinigten Staaten,
Spanien und Siidfrankreich an Blattern von Solanaceen, aber auch an den
Knollen von Kartoffeln Schaden anrichten. Auf einer farbigen Tafel sind
Raupen, Puppen und Falter, sowie das FraBbild an Kartoffelknollen abgebildet.
Borner, Blattlausstudien. (p. 21.)
Die griine Pflaumenblattlaus (Aphis pruni Koch) bleibt in 2—3
Generationen an den jungen Triebspitzen und Blattern von Prunus d o -
niestica, P. insititia und P. s p i n o s a. Die gefliigelten Nach-
kommen wandern aus, und zwar auf Hippuris, Myosotis p a lu¬
st r i s, Solidago virga-aurea und einige S e n e c i o - Arten. Auf diesen
Wirtspflanzen leben mehrere ungefliigelte Generationen, bis ira Herbst wieder
gefliigelte Lause auftreten, die wieder zu Prunus zuriickkehren, urn dort
die Wintereier abzulegen. — Aphis p i r i Boyer de Fonscolombe (nicht
Koch!) lebt bis zum Juli auf dem Apfelbaum; dann wandern die ge-
fliigelten Lause zu Ampferarten und besiedeln deren Wurzeln. Die im Herbst
wieder auftretenden, gefliigelten Lause kehren zum Apfelbaum zuriick, doch
iiberwintern auch ungefliigelte Wurzellause am Ampfer. — Die bekannte
Getreidelaus (Macrosiphum cereale Kalt.) lebt in der ersten und
zweiten Generation auf Rosen und Brombeeren und wandert im Mai auf
Graser ab. Die Wintereier werden nach erfolgter Riickwanderung an Rosen
und Brombeeren abgelegt. — Mordwilkos Vermutung, daB S c h i z'o -
neura piri zu S. lanuginosa gehort, wurde durch Ubertragung der
Ulmenlaus auf Birnbaumwurzeln bestatigt.
Borner u. Rasmuson, Untersuchungen iiber die Anfallig-
keit der Reben gegen Reblaus. (p. 25.)
Auf die Anfalligkeit der Reben gegeniiber der Lothringer Reblaus war
weder die Jahreszeit, noch die Temperatur, noch die Ernahrung von wesent-
lichem EinfluB. Dagegen erwiesen sich die Reben gegeniiber Reblausen ver-
schiedener Herkunft verschieden empfanglich, so daB sie als immun, aber auch
als anfallig bezeichnet werden konnten. Man darf also nicht ohne weiteres
von Reblausresistenz sprechen, sondern muB Widerstandsfahigkeit
gegen Lothringer Reblaus (Pervastatrix) und Widerstandsfahigkeit
gegen franzosische Reblaus (Vastatrix) unterscheiden. Ob es noch
andere Reblausrassen gibt, ist unbekannt.
Rasmuson, Uber Vererbung bei Vitis. (p. 29.)
In der Nachkommenschaft mehrerer Bastarde zwischen V i n i f e r a und
R i p a r i a traten buntblattrige Pflanzen auf. Die Zahlen der griinen und
buntblattrigen Pflanzen zeigten fast genau das Verhaltnis 1 : 3. Vermut-
lich liegt eine einfache Mendel sche Spaltung vor. — Die Herbstver-
farbung ist bei den blaubcerigen V i n i f e r a - Sorten rot, bei den weiB-
beerigen gelb; Rip aria und Rupestris, die alle blaue Beeren
tragen, verfarben stets ins gelbe. Die rote Verfarbung dominiert iiber die
gelbe; die rote Herbst verfarbung ist durch das Vorhandensein eines Faktors
bedingt, der den gelb verfarbenden Sorten fehlt. Die Gamayrebe ist in der
Herbstverf&rbung, vielleicht auch in der Beerenfarbe, heterozygotisch. —
Durch Kreuzung einer blauen Burgunderrebe mit tiefer, fast geschlossener
Blattstielbucht und R i p a r i a Millardet mit offener Stielbucht wurde
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672
Inhalt.
ein intermedi&rer Bastard erhalten, der aber bei Selbstbestaubung so-
wohl Pflanzen mit geschlossener wie mit offener Blattstielbucht ergab. — Von
besonderem Interesse ist, daB die Immunitat gegen Blattgallen bildende
Pervastatrix iiber die Anfalligkeit dominiert.
Maassen, Die iibertragbaren Brutkrankheiten der Bienen. (p. 34.)
Maassen, Die iibertragbaren Krankheiten der erwach-
s e n e n Bienen. (p. 36.)
Diese Mitteilungen gehoren ihren Gegenstand nach in die 1. Abtcilung
dieser Zeitschrift und konnen deshalb hier nicht besprochen werden.
Scherpe, Untersuchung von Bodenproben aus Neu-Meck-
lenburg auf ihren Gehalt an Pflanzenn&hrst-of-
f e n. (p. 38.)
Verf. untersucht Boden (Ackerkrume und Untergrund) aus Neu-Mecklen-
burg; der Boden war sehr nahrstoffarm. Riehm (Berlin-Dahlem).
Inhalt
Original-Abhandlungen.
Grebelsky, Fanja, Die Stellung der Sporen-
lager der Uredineen und deren Wert als
systematisches Merkmal, p. 645.
Marr&s, Francesco Maria, Gber die Ekto-
protease der Weintraube, p. 641.
Originalreferate aus bakteriologischen und
garungsphysiologischen etc. Institutes
Laboratorien etc.
Miiller-Thurg&u, H. u. Osterwalder, A., Ein-
fluB der schwefligen Saure auf die durch
Hefen und Bakterien veruraachten Ga-
rungsvorgange im Wein und Obstwein,
p. 663.
Reterate aus bakteriologischen und
g&rungsphysiologischen etc. Instituten,
Laboratorien eto.
Aus der Kaiserl. Biologischen Anstalt fiir
Land- und Forstwirtschaft in Dahlem.
Appel, O. u. Riehm, F„ Versuch iiber die
Bekampfung des Flugbrandes vonWeizen
und Gerste, p. 669.
—, —, Zur Frage der Uberwinterung des
Steinbrandes im Boden, p. 669.
— u. Schlumberger, 0., Versuche zur Be-
kiimpfiing der Kohlhernie (Plasmodio-
phora brassicae Woron.), p. 670.
Appel, 0. u. Riehm, E., Zur Kenntnis der
Blattrollkrankheit der Kartoffel, p. 669.
Bdmer, Blattlausstudien, p. 671.
— u. Rasmuson, Untereuchungen iiber die
Anfalligkeit der Reben gegen Reblaus,
p. 671.
Kriiger, Fr„ Beitrage zur Kenntnis einiger
Gloeosporien, p. 670.
—, Corynespora melonis (Cooke) Lindau,
p. 670.
Laubert, R., Tumoren an Chrysanthemum
fructescens, p. 670.
Maassen, Die iibertragbaren Brutkrank-
heiten der Bienen, p. 672.
—, Die iibertragbaren Krankheiten der
erwachsenen Bienen, p. 672.
Rasmuson, Uber Vererbung bei Vitis, p.671.
Riehm, E., Priifung einiger neuerer Beiz-
mittel, p. 669.
Rdrig u. Knoche, Versuche mit Mausen,
p. 670.
Scherpe, Untersuchung von Bodenproben
aus Neu-Mecklenburg auf ihren Gehalt
an Pflanzennahrstoffen, p. 672.
Schlumberger, 0., Untersuchungen iiber
den EinfluB des Krautverlustes auf den
Ertrag der Kartoffelpflanze, p. 669.
Schwartz M., Die Kartoffelmotte (Phtho-
rimaea operculella Zell), p. 670.
Abgesc*hlossen am 14. Mai 1915.
Hofbuchdruckerei Kudolstadt
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Gentralblatt for Bakt. etc. D. AM. Bfl. 43. No. 26
Ausgegeben am 28. Juli 1915.
Inhaltsverzeichnis.
I. Yerzeiehnis der in Band 42 enthaltenen Arbeiten.
Abromeit, t)ber die Verbreitung der Mist el
in OstpreuBen 519
Anonym, Apparat zum kontinuierlichen
Sterilisieren von Milchkannen und ahn-
lichen TransportgefaBen 274
—, DasdeutscheMolkereiwesen inveterinar-
medizinischer Betrachtung 280
—, Die Milcherhitzung in den Molkereien
und der Nachweis genfigender Erhitzung
durch Guajaktinktur. 266
—, Ergebnisse bakteriologischer Unter-
suchung der Marktmilch in Niirnberg.
251
—, Nahrboden in konservierter Form und
ihre Bedeutung fur die praktische Milch-
wirtschaft. 251
—, Office horticole. Service phytopatho-
logique. 493
Appel u. Riehm, E., Versuche liber die Be-
kampfung des Flugbrandes von Weizen
und Gerste 669
—, —, Zur Frage der Uberwinterung des
Steinbrandes im Boden. 669
— u. Schlumberger, 0., Versuche zur Be-
kiimpfung der Kohlhernie (Plasmodio-
pliora brassicae Woron.). 670
—, —, Zur Kenntnis der Blattrollkrank-
heit der Kartoffel. 669
Aubel, E. et Colin, H., Influence des sucres
sur la transformation bact^rienne des
substances organiques azot^es en sels
ammoniacaux. 221
Ayers, 8., Henry and Johnson, W. T. jr..
Ability of Streptococci to survive pa¬
steurization. 253
Backhaus, Zwanzig Jahre Erfalirung in der
Kindermilchbehandlung. 255
Bainier s. Sartory.
Bargagli-Petrucci, G., Studi sulla flora mi-
croscopica della regione boracifera tos-
cana. Ser. II. Sarcina thermoj)liila n. sp.
294
Bartholomew, E. T., A pathological and
physiological study of the black heart
of potato tubers. (Orig.) 609
Bandrexel, A., Die Gasentwicklung bei
frisch hergestelltem Kartoffelgereibsel.
300
Beattie, I, M., Report of the city bacterio¬
logist on the electrical treatment of
milk. City of Liverpool. 265
Zweite Abt. Bd. 43
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Beck, W., Eine Reichsanstalt fiir Milch-
wirtschaft. 256
Benson, Miles and Evan, R. H., The manu¬
facture of cheese from „heated“ milk.
288
Berthanlt, Fr., Sur la sterilisation ou d6s-
infection du sol. 476
Bizzell, I. A. s. Lyon, T. L.
Bischoff, Adolf, Uber die Wirkung einer
Strohdiingung unter verschiedenen au-
Beren Verbaltnissen. 486
Blanck s. Pfeiffer.
Blomqvist, Sved, Ein Beitrag zur Kennt¬
nis der Nahrpflanzen von Cuscuta euro-
paea. (Ett Bidrag till kannedomen om
Cuscuta europaeas vardvaxter.) 521
Bdrner, Blattlausstudien. 671
— u. Rasmnson, Untersuchungen iiber die
Anfalligkeit der Reben gegen Reblaus.
671
Bokorny, Th., Bindung von Metallsalzen
durch die Hefe; Nachweis derselben
durch chemische Reaktion. 234
—, Der Kampf des Chemikers gegen die
Bakterien 525
—, Versuche fiber die chemische Bindung
von Stoffen beim Abtoten von Hefen-
organismen durch verscliiedene chemi¬
sche Mittel. Verschwinden des Stoffes
aus der Losung. 235
Breed, Robert, 8., Cells in milk derived
from the udder. 251
Bresadola, M., Contribute alia lotta contro
le Cuscute. 521
Brew, James D., A comparison of the
microscopical method and the plate me¬
thod of counting bacteria in milk. 250
Brick, C., Berieht fiber die Tiitigkeit der
Abteilung fiir Pflanzenschutz fiir die
Zeit von 1. Juli 1912 bis 30. Juni 1913.
498
Broquin-Lacombe, A., Sur un caractere
difterentiel entre Bacillus mesentericus
niger et Bacillus lactis niger. 220
Brown, P. E. and Kellogg* E. H., Sulfo-
fication in soils. (Orig.) 552
Browne, William W., The significance of
the time at which gas is produced in
lactose peptone bile. 293
Brace, Williams s. Reed, Howard S.
Brans, t)ber Grfindfingung in Spargelkul-
turen. 485
43
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
674
Register.
Brans, Hayo, Kolkwitz, R. a. Schreiber, K. t
Talsperrenwasser als Trinkwasser. Nach
Beobachtungen an der Talsperre bei Her-
binghausen. 468
Buchner, Eduard. L&ngheld, Karl u. Skranp,
Siegfried, Bildung von Acetaldehyd bei
der alkoholischen Garung des Zuckers
durch Luftsauerstoff. 236
Biirger, Otto, Milchsaurebildung bei der
Garung. 245
Burgess, P. s. Lipman, C. B.
BurrilL T. J., Bacillus amylovorus vs.
amylivorus. 220
Christensen, Harald R., Studien iiber den
Einflufi der Bodenbeschaffenheit auf das
Bakterienleben und den Stoffumsatz im
Boden. (Orig.) 1
Clausen, Schadliche Wirkung der Schwefel-
bliite auf die Fruchtbarkeit des Acker-
bodens. 491
Colin, H. s. Aubel, E.
Crabill, C. H. s. Reed, H. S.
Cramer, Harald s. Euler, Hans.
Currie, James N., Flavor of Roquefort
cheese. 291
Czapski, L. s. Neuberg, C.
Dahlberg, Arnold O. s. Rogers, L. A.
Dale, Eliz., On the fungi of the soil. II.
Fungi from chalky soil, uncultivated
mountain peat, and the „black earth“
of the reclaimed fenland. 475
Daum6zon, G., Sur un germe microbien
isold d’une Ascidie alimentaire. 293
Delbriick, M., Einsauern der Kartoffeln
mittels Milchsaurepilz-Reinkulturen. 301
Dernby, K. G., s. Euler H.
Derib6r$, P. s. Martini, M.
Dewitz, J., Bericlit iiber die Tiitigkeit der
Station fur Schadlingsforschungen in
Metz fiir die Jahre 1910 und 1911. 500
Dibdin, W. J., Das Schieferrieselbeetver-
fahren. 469
Dieffenbach, H., Fine kurze Xotiz iiber das
Zentrifugenplankton ciniger zusammen-
hiingender Teichgewiisser. 294
Eggen s. Franzen.
Ehrenberg, Paul, Zur Stickstoffsammlung
bei dauerndern Roggenbau. 480
Eichloff, Auf welchem Wege kann die Be-
sehaffenheit der deutsehen Butter in
steigendem Malle verbessert werden?
282
—, Merkblatt zur Herstellung guter Butter.
282
Eriksson, Jakob, Arbeiten der pflanzen-
pathologisehcn Abteilung des Zentralin-
stit utes l’iir laudw irtschalt lirhesYersuehs-
wesen in Stoekliolm im Jahre 1912. 509
Ernst, A., Kmbryobildung Dei Balano-
phora. 520
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Euler, Hans u. Cramer, Harald, Unter-
suchungen iiber die chemische Zusam-
mensetzung und Bildung der Enzyme.
9. Mitteilung: Zur Kenntnis der Inver*
tasebildung. 231
— u. Dernby, K. G., Untersuchungen iiber
die chemische Zusaramensetzung und
Bildung der Enzyme. 11. Mitteilung.
233
— u. Hille, Einar, Uber die primare Um*
wandlung der Hexosen bei der alkoholi-
schen Garung. 246
— u. Sahldn, Jakob, Zur Kenntnis der
Aktivierung der Hefe. 243
Evans, Alice C. s. a. Hart, E. B.
—, Hastings, E. G. and Hart, E. B., Bac*
teria concerned in the production of the
characteristic flavor in cheese of the
Cheddar type. 289
Evans, R. H. s. Benson, Miles.
Feitler, Siegmund, Garungstechnik. Abt. I:
Die Bierbrauerei. 249
Fernand, Mme s. Moreau, M.
Flint, E. M. s. Hart, E. B.
Foth, G., Die Sauerfutterbereitung mit rein-
geziichteten Milchsaurepilzen. 302
Franceschelli, Donato, Untersuchungen
iiber die Enzyme in den Mycelien des
auf stickstoffreien Starkekuchen ge-
ziichteten Penicillium glaucum. (Orig.)
305
Franzen, Hartwig, Beitriige zur Biochemie
der Mikroorganismen. IX. Mitteilung
von Franzen, Hartwig und Eggen, F:
Uber den Xiihrwcrt verschiedener Zucker-
arten und Aminosauren fiir Bacillus pro-
digiosus. 220
Frennd, E„ Der heutigo Stand der Milch-
trocknungsteehnik. 264
Frennd, W., Ein neues Reinigungsmittel
fiir Milchflaschen und Molkereigeriite.
275
Friedenthal, H., Cber Sauglingsernahrung
nach phvsiniogisehen (rrundsatzen mit
Friedenthalseher Kindermilch und C^e-
musepulvern. 277
Fulmek, L., Zur Arsenfrage im Pflanzen-
sehutzdienst, besonders betreffend das
Bleiarseniat. 515
Gerlach, Uber den EinfluB der Sorte, Vor-
frucht, Diingung und Drillweite auf die
Roggenertriige. 487
Glaubitz s. Lindner, P.
Gorini, C., l^e ba.si seientiehe e pratiche
della fabricazione del forrnaggio con fer¬
ment i selezionati. 281
Grebelsky, Fanja, Die Stellung der Sporen-
lager der Ureilineen und deren Wert als
systematisches Merkmal. (Orig.) 645
Griffiths, B. M. s. West, G. S.
Gromoff, N. s. Palladin, W.
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Register.
675
Gunther, Carl, Die wissenschaftiiche Tatig-
keit der Landesanstalt fur Wasserhygiene
in den ersten 12 Jahren ihres Bestehens.
293
Gunther, H. K., Molkereiprodukte und
Nahrungsmittelkontrolle. 280
Haempel 0., ttber die Selbstreinigung der
Gewasser und eine neue Methode der
Reinigung organischer Abwasser. 468
Hammer, B. W., A bacteriological study
of blue milk. 279
Hart, E. B. s. a. Evans, A. C.
—, Hastings, E. G., Flint, E. M. and
Evans, Alice C., Relation of the action
of certain bacteria to the ripening of
cheese of the cheddar type. 290
Hartley, C. and Mervill, T. C., Preliminary
tests of disinfectants in controlling dam¬
ping-off in various nursery soils. 477
Hart wig s. Franzen.
Hastings, E. G. s. Evans, A. C. u. Hart,
E. B.
Haumann-Merck, Luden, Les parasites
v6g£taux des plantes cultiv^es en Ar¬
gentine. (Orig.) 420
Hayo s. Bruns.
Heinricher, E., Bei der Kultur von Misteln
beobachtete Korrelationserscheinungen
und die das Wachstum der Mistel beglei-
tenden Kriimmungsbewegungen. 518
—Einige Bemerkungen zur Rhinantheen-
Gattung Striga. 522
Heinze, B., Aulfallende Verfarbungen der
Butter. 287
Henneberg, Paula, Die hochsten Sauerungs-
temperaturen des Bacillus delbriicki. 301
Herter, W., Die Mikroorganisinen in der
Miillerei und Backerei. 292
—, Zur Kritik neuerer Speziesbeschrei-
bungen in der Mykologie. Gber drei an-
geblich neue Aspergillaceen. 224
Hille, Einar s. Euler, Hans.
Hiltner, Uber eine neue Methode der so-
genannten Wasserkultur. 2. Mitt. 489
—, Untersuchungen iiber die Ernahrungs-
verhaltnls.se unserer Kulturpflanzen. 512
Hittcher, Die Beh and lung der zur Versor-
gung der Grolistadte bestimmten Milch.
255
—, Vorschlage fiir die Priifung und Be-
urteilung von Kindermilch. 278
Holliger, W., Die Bedeutung der Bakterien-
welt fiir die Milchwirtschaft. 250
Hunziker, 0. F., Pasteurisation of cream.
280
Johnson, W. T. jr. s. Ayers, S. Henry.
d’Ippolito, G., La Cuscuta arvensis Beyr.
e i suoi ospitii. 522
Iwanoff, L., Zur Frage nach der Beteili-
gung der Zwischenprodukte der alko-
holischen Giirung an der Sauerstoff-
a timing. 246
Iwanoff, N. s. Neuberg, C.
Kamerling, Z., t)ber das Vorkommen von
Wurzelknollchen bei Casuarina equlseti-
folia. [Ov r er het voorkomen van wortel-
knolletjes bij Casuarina equisetifolia. ]
483
Kayser, E., Microbiologie agricole. 218
Kellerman, K. F. and Wright, B. C., Re¬
lation of bacterial transformations of
soil nitrogen to nutrition of citrous
plants. 482
Kellogg, E. H. s. Brown, P. E.
Kerb, Joh. s. Neuberg, C.
Keuchenius, P. E., Uber einen neuen Kokos-
palmenschadling auf Java. (Orig.) 602
Klein, Die Korkeiche und ihre Produkte
in ihrer okonomischen Bedeutung fiir
Portugal. 491
Klticker, Alb., Chronologische Zusammen-
stellung der Arbeiten fiber Saccharo-
myces apiculatus von 1870 bis 1912.
(Orig.) 369
KloB, J., t)ber den EinfluB von Chloroform
und Senfol auf die alkoholische Garung
von Traubenmost. 248
Knoche s. Rorig.
Kofler, Ludwig, Die Myxobakterien der
Umgebung von Wien. 222
Kolkwitz, R. s. a. Bruns.
—, Uber W T asserbliiten. 294
Kfilpin Ravn, F. s. Lind, J.
Kooper, W. D., Die Titration der Milch
mit Alkohol verschiedener Konzentra-
tion. 277
—•, Priifet die Milch mit Alizarol. 277
Kornauth, Karl, Bericht fiber die Tatigkeit
der k. k. landwirtschaftlich-bakterio-
logischen und Pflanzenschutzstation im
Jahre 1913. 501
Kossowicz, Alexand., Das Vorkommen von
Hefen und hefeahnlichen Pilzen im
Vogelei. 243
Krankheiten und Beschadigungen der Kul¬
turpflanzen im Jahre 1911. 493
Kriiger, Fr., Beitnige zur Kenntnis einiger
Gloeosporien. 670
—, Corynespora melonis (Cooke) Lindau.
670
Kuckuk, Friedrich, Die Wasserversorgung
der Stadt Heidelberg in ihrer geschicht-
lichen Entwicklung, jetzigen Bedeutung
und zukunftigen Gestaltung. 296
Kiihl, H., Die Bedeutung des Kleinfilters
fiir Molkereibetriebe. 280
—, LiiBt sich Kiise fiir den Export sterili-
sieren? 289
—, Cber Pergamentpapier. 292
Kiinzel, E. s. Schfinfeld, F.
Kylin, H„ t)ber Enzymbildung und En-
zymregulation bei einigen 8chimmel-
pilzen. • 232
Laengen, Der BiorLsator in der Praxis. 264
Lamson, R. W., A comparison between
the bacterial content of milk drawn in
43*
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
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676
Register.
the closed stable and in the milking room
of the open stable. 252
Langheld, Karl s. Buchner, Eduard.
Larjonow, D., Die hauptsachlichsten rus-
sischen Cuscuta-Arten und ihre Bekamp-
fung. (Glawniie vid russkux powilik
(Cuscuta L.) i mer borby s nimi.) 521
Lasseur, Ph., Sur l’extraction des pigments
bact^riens. 222
Lanbert, R„ Tumoren an Chrysanthemum
fructescens. 670
Laaterwald, P., Die Gewinnung und Be-
handlung der Milch. 266
Le Renard, Alt., Influence du milieu sur
la resistance du Penicille crustac6 aux
substances toxiques. 230
Lederle, Ernst J., Problems in sanitary
milk classification with special reference
to the experience in New York city. 275
Lendner, A., Notes mycologiques. I. Une
Mucorin6e nouveile: C'ircinella Sydowi
Lendner. 223
Ldpine, A. s. R6non, L.
Liechti u. Ritter, Zur Frage der Ammoniak-
verdunstung aus Boden. 483
Lind, J. en Rostrup, 8., Monatliche t)ber-
sichten iiber die Krankheiten der land-
wirtschaftlichen Kulturpflanzen. [Maa-
nedlige Oversigter over Sygdomme hos
Landbrugets Kulturplanter. J 507
—, — en Ravn, F. Kdlpin, Ubersicht iiber
die Krankheiten der landwirtschaftlichen
Kulturpflanzen 1912. [Oversigt over
Landbrugs-planternes Sydgomme i 1912.)
506
-, Cbersicht iiber die Krankheiten
der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen
im Jahre 1913. (Oversigt over Land-
brugsplanternes Sygdomme i 1913.] 508
Lindao, O. s. Sorauer, P.
Lindner, P., Kin einfaches photographisehes
Verfahren im Dienste der biologisehen
Analyse. 300
— u. Olaubitz, Verlust der Zygosporen-
bildung bei anhaltender Kultur des — -
und des —Stammes von Phycomyees
nitens. 231
Linsbauer, L., Ar bei ten des botanischen
Yersuchslaboratoriums und Laborato-
riuins fiir Pflanzenkrankheiten an der
k. k. hoheren Lehranstalt fiir Wein- und
Obstbau in Klosterneuburg. 502
—, Die Forderung des gartnerischen Pflan-
zenschutzes. 492
*—, Xeuerungen im Pflanzenschutz. 496
—, Pflanzenleben und Pflanzenkrankhei¬
ten in ihren Wechselbeziehungen. 492
Lipman, C. B. and Burgess, P. S., Studies
on ammonification in soils by pure cul¬
tures. * 482
—- —, The effect of copper, zinc, iron and
lead salts on ammonification and nitrifi¬
cation in the soils. 482
LShnis, F., Bodenbakterien und Boden-
fruchtbarkeii. 473
—, Uber das Biorisatorverfahren und die
Leipziger Enzyma-Milch. 260
—, Untersuchungen iiber das vorzeitige
Gerinnen der Milch an Gewittertagen.
279
— u. Smith, J., Hunter Die Veranderungen
des Stal Id lingers wall rend der Lagerung
und seine Wirkung im Boden. 484
Loesche, t)ber die Verwendung von Prof.
Dr. Doerrs Trockennahrboden fiir milch -
bakteriologische Untersuchungen. 251
Loew, Oskar, 1st die Lehre vora Kalkfaktor
eine Hvpothese oder eine bewiesene
Theorie? 488
—, t)ber mineralsaure Boden. 477
Ludwig, F., Phytopathologischer Bericht
der Biologisehen Zentralstelle fiir die
Fiirstentiimer ReuO a. L. und ReuO j. L.
iiber das Jahr 1913. 494
Lyon, T. L. and Bizzell J. A. Some rela¬
tions of certain higher plants to the for¬
mation of nitrates in soils. 480
MaaBen, Die iibertragbaren Brutkrank-
heiten der Bienen. 672
—, Die iibertragbaren Krankheiten der
erwachsenen Bienen. 672
Malsew, A., Cber Orobanche cumana auf
Helianthus. 522
Marchal, E., Rapport sur les observation*
effectu6es pendant les armies 1911 et
1912. 505
Karras, Francesco Maria tlber die Ekto-
protease der Weintraube. (Orig.) 641
Martini, M. et D6rib6r6, P., Sur quelques
propri£t£s chromogenes d'un Penicilliunu
230
Massee, Joy, The sterilisation of seed. 514
Matzner, J., l?ber Chemismus verschiedener
Giirungen. 245
Maublanc, M Andr6, Bericht iiber die in
dem phytopathologischen Laboratorium
des National-Museums in Rio de Janeiro
beobachteten Pflanzenkrankheiten. 511
Mayer, Paul, Bildung von Saligenin aus
Salicylaldehyd durelt Hefe. 235
Maz6, P., From ages a pate molle. Acci¬
dents de fabrication. 291
—, Resume de la Conference sur les mi¬
crobes dans les industries du lait et
particulierement dans Tindustrie de
beurre. 275
McCleave, Thomas C., Certified milk. 255
Meifiner, Richard, Zur Morphologic und
Physiologic der Kahmhefen und der
kahmhautbildenden Saccharomyceten.
243
Merino, P. B., Adiciones a la flora de
Galicia. 517
Merrill, T. C. s. Hartley, C.
Meurer, R., Uber das Biorisatorverfahren
und die Leipziger Enzyma-Milch. 26<*
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Register.
677
Meyer s. Schneidewind.
Meyer, D., Die Anwendung von Konser-
vierungsmittein bei der Verwendung
stickstoffreicher Jauche. 483
Meyer, R., Eine neueArt von Penicillium. 226
—, Zur Farbstoffbildung und Konidien-
keimung bei Penicillium variabile Wehm.
226
Migula, W., Uber die Tatigkeit der Bak-
terien im Waldboden. 475
Montemartwi, L., Alcune malattie nuove
o rare osservati dal Laboratorie di Pato-
logia vegetale di Milano. 510
Monteverde, N. N. s. Palladin, W.
Moreau, M. et Mme. Fernand, Sur Taction
des difterentes radiations lumineuses sur
la formation des conidies du Botrytis
cinerea Pers. 224
Morres, W., Alkoholprobe und Alizarol-
probe. 276
Morstatt, H., Ubersicht fiber die Krank-
heiten und Schadlinge der Kulturpflan-
zen. 510
Muller-Thurgau, H. u. Osterwalder, A.,
EinfluB der schwefligen Saure auf die
durch Hefen und Bakterien verursachten
Garungsvorgange im Wein und Obst-
wein. 663
Nadson, 0. A., Uber Schwefelmikroorga-
nismen des Hapsaler Meerbusens. Vor-
laufige Mitteilung. 469
Namyslowski, Boleslaw, Uber unbekannte
halophile Mikroorganismen aus dem In-
nern des Salzbergwerkes Wieliczka. 472
Neuberg, C., Das Verhalten der a-Keto-
sauren zu Mikroorganismen. I. Mit¬
teilung. Die Faulnis von Brenztrauben¬
saure und Oxalessigsaure, und II. Mit¬
teilung: Die Faulnis von a-Ketobutter-
saure. 239
— u. Czapski, L., Uber den EinfluB einiger
biologisch wichtiger Sauren (Brenztrau¬
bensaure, Milchsaure, Apfelsaure, Wein-
saure) auf die Vergarung des Trauben-
zuckers. 242
-, Uber Karboxylase in Saft aus ober-
gariger Hefe. 241
— u. Iwanoff, N., Uber das ungleiche Ver¬
halten von Karboxylase und Zymase zu
antiseptischen Mitteln. 242
— u. Kerb, Joh., Uber zuckerfreie Hefe-
giirungen. XVI. Zur Frage der Bildung
von Milchsaure bei der Vergarung von
Brenztraubensaure durch lebende Hefe
nebst Beinerkungen iiber die Garungs-
vorgange. 245
— —, Zuckerfreie Hefegarungen. XV.
Uber die Bildung von n-Propylalkohol
bei der Vergarung von a-Ketobutter-
saure. 248
— u. Nord, F. F., Uber die Oarwirkung
frischer Hefe bei Gegenwart von Anti-
septicis. 241
Neuberg, C. u. No:d, F. F., Phytochemische
Reduktionen. VI. Bildung von n-Hexyl-
alkohol durch Hefe. 237
-, Phytochemische Reduktionen. VII.
Die enzymatische Umwandlung des
Thioacetaldehyds in Athylmerkaptan.
238
— u. Peterson, W. H., Die Valeraldehyd-
und Amylalkoholgarung der Methyl-
athyl brenztraubensaure. 236
— u. Rosenthal, P., Uber zuckerfreie Hefe¬
garungen. XIV. Fortgesetzte Unter-
suchungen iiber die Karboxylase. 247
— u. Rubin, Olga, Uber die Bildung von
Thioschwefelsaure aus Atherschwefel-
saure und Sulfonsaure. 241
— u. Welde, E., Phytochemische Reduk¬
tionen. V. Zwischenstufen bei der Um¬
wandlung der Nitrogruppe in die Amino-
gruppe. 237
-, Phytochemische Reduktionen.
VIII. Die Uberfiihrung des Formalde-
hyds in Methylalkohol. 238
-, Phytochemische Reduktionen. IX.
Die Umwandlung von Thiosulfat in
Schwefelwasserstoff und Sulfit durch
Hefen. 238
Neumann, R., Zur Frage der stickstoff-
sammelnden Wirkung des Phonoliths.
481
Nord, F. .F s. Neuberg, C.
0 —r, Gervais. 291
Ostling, G. J., Uber die Inversion von
Rohrzucker durch Aspergillus niger. 225
Olsen, J. C., Luft- und Wasserreinigung
durch Ozon. 466
Orton, W. A., International phytopatho¬
logy and quarantine legislation. 492
Osterwalder, A. s. Muller-Thurgau, H.
Palladin, W., Gromotf, N. u. Monteverde,
N. N., Zur Kenntnis der Karboxylase.
246
Parker, E. G., Selectiv adsorption by soils.
488
Peck, Ch. H., Report of the state botanist
1912. 511
PSnkava, J., Neue Ansichten iiber die Be-
deutung des Eisens und Kalkes im
Boden. 489
Peterson, W. H. s. Neuberg, C.
Petit, P., La vaccination des bi&res contre
le durcissement. 249
Pfeiffer u. Blanck, Beitrag zur Wirkung
des Schwefels auf die Pflanzenproduk-
tion, sowie zur Anpassung der Ergeb-
nisse von Felclversuchen an das GauB-
sche Felderwahrscheinlichkeitsgesetz.
490
Pinoy, E., Sur la n6cessit£ d’une association
baet^rienne }xmr le d6veloppement d’une
Mvxobact^rie, Chondromyces crocatu.s.
223
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678
.Register.
Poeteren, N. van, Parasitismus der Mistel.
[Het parasitisme van den mistel, Vis-
cum album L.l 518
Przibram, Karl, Uber die Brownsche Be-
wegung nicht kugelformiger Teilchen.
II. Der Reibungswiderstand rotierender
Stabe in Fliissigkeiten. 223
Quanta, E., Uber die Bedeutung des Bac¬
terium coli fiir die Wasserbeurteilung.
465
Rasmuson s. a. Bdrner.
—, Uber Vererbung bei Vitis. 671
Rantmann, Die durch Streptokokken(Eiter-
erreger) bedingte Euterentziindung der
Kiihe; die Bedeutung dieser Bakterien
und ihr Nachweis in Milch. 253
Ravin, P., Nutrition carbonic des plantes
& l’aide des acides, organiques libres et
combin6s. 227
Reed, H. S., The enzyme activities involved
in certain fruit diseases. 233
— and Crabill, C. H., Plant diseases in
Virginia in 1911 and 1912. 511
— and Williams Brace, The effect of some
organic soil constituents upon nitrogen
fixation by Azotobacter. (Orig.) 166
Reh, L. s. Soraner, P.
Renard, All. le, Influence du milieu sur
la resistance du P6nicille crustac6 aux
substances toxiques. 230
Rdnon, L., Richet, Ch. et Ldpine, A.,
Role antiseptique de certaines substances
insolubles. 525
-, Role antiseptique des ferments
m^talliques sur la fermentation lactique.
244
Richet, Oh. s. Rdnon, L.
Riehm, E., Priifung einiger neuerer Beiz-
mittol. 669
—, Getreidekrankheiten und Getreide-
schadlinge. (Orig.) 177
— s. a. Appel, 0.
Ripper, Maximilian, Bericht uber die Tatig-
keit der K. K. landw.-chemischen Ver-
suchsstation in Gorz ini Jahre 1913. 503
Ritter s. Liechti.
Rtirig u. Knoche, Versuclie mit Mausen.
670
Rogers, L. A. and Dahlberg, Arnold 0.,
The origin of some of the Streptococci
found in milk. 252
Rommel, W., Die Verwendung von Nach-
giirungshefen bei der Herstellung von
Porter und ihre Erfolge in der Praxis.
300
R6na, Elisabeth, I. Uber die Reduktion
des Zimtaldehyds durch Hefe. II. Ver-
gtirung von Benzyl brenztraubensau re.
242
Rosenthal, P. s. Neuberg, C.
Rostrup, S. s. Lind, J.
Rousseaux, E., Le contr61e des anticrypto-
gamiques et des insecticides. 515
Rabin, Olga s. Neuberg, 0.
Ruhland, W., Weitere Untersuchungen zur
chemischen Organisation der Zelle. 523
Ruths, Heine bisherige Erf ah rung auf dem
Gebiete des Griindiingungswesens. 485
Sahlfa, Jakob s. Euler, Hans.
Saito, K., Ein neuer Endomyces (Endo-
myces lindneri). 234
Sartory, A. et Bainier, G., Etudes morpho-
logiques et biologiques d’un Penicillium
nouveau, P. petchii n. sp. 226
-, Muc6din6es nouvelles. Triclio-
derma varians, Fusoma intermedia. 223
Savage, W. G., Milk and the public health.
267
Schander, R., Die Beriicksichtigung der
Witterungsverlmltnisse in den Berichten
uber Pflanzenschutz der Hauptsammel-
stellen fiir Pflanzenkrankheiten. 497
—, Jahresbericht der Abteilung fiir Pflan¬
zenkrankheiten des Kaiser Wilhelm-
Instituts fiir Landwirtschaft in Brom¬
berg 1912. 493
Scherpe, Untersuchung von Bodenproben
aus Neu-Mecklenburg auf ihren Gehalt
an Pfianzennahrstoffen. 672
Schilbersaky, Karl, Beitrage zur Moqiho-
logie und Physiologie von Penicillium.
227
Schimon, 0. s. Will, H.
Schlechter, R., Eine neue Balanophoracee
Papuasiens. 520
SchloBmann, Art., Uber keimfreie Roh-
milch. 267
Schlamberger, s. a. Appel.
—, Untersuchungen uber den Einflufi des
Krautverlustes auf den Ertrag der Kar-
toffelpflanze. 669
Schnegg, Hans, Zur Entwicklungsgeschichte
und Biologie der Pykniden, sowie der
Schlingenmycelien und Hyphenknauel.
Studien an einem haufigen Brauerei-
Saprophvten. (Orig.) 326
Schneidewind, Uber die Assimilation des
Luftstickstoffs durch im Boden frei-
lebende niedere OrganLsmen. 478
— u. Meyer, Uber die Ergebnisse der in
den Jahren 1911/13 in den Versuchswirt-
schaften Lauchstadt und GroB-Liibars
ausgefiihrten Griindiingungsversuchen.
485
Schoene, J. W., Notes on comparative
tests with zink arscaiite and arsenate.
515
Schonfeld, P., Der assimilierbare Stickstoff
in der Wiirze und seine Beziehung zur
Hefe und Garung. 209
— u. Kiinzel, E., Die (rlykogenbestimmung
in der Hefe. 208
Schreiber, K. s. Bruns, Hayo.
Schwartz, M., Die Kartoffelmotte (Plitliori-
niat'a operculella Zell.). 670
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Register,
679
Seim, G., Der osmotische Druck einiger
Epiphyten und Parasiten. 516
Shorey, E. C., The presence of some ben¬
zene derivates in soils. 487
Silbermann, A., Uber die Sterilisation des
W assers durch ultraviolette Strahlen.
466
Simon, Uber das Impfen der Hiilsenfriichte.
483
Skranp, Siegfried s. Buchner, Eduard.
Slaus-Kantschieder, Johann, Bericht iiber
die Tatigkeit der K. K. landw. Lehr- und
Versuchsanstalt in Spalato im Jahre
1913. 504
Smith, J. Hunter s. Lohnis, Felix.
Solanet, L. E., Destruction simultan6e du
Xigril et de la Cuscute des Luzernes. 522
Sommerville, W., Die Mistel in England.
519
Sorauer, P., Lindau, G., Reh, L., Handbuch
der Pflanzenkrankheiten. 49J
Stetter, Ad., Uber Katalase- und Reduk-
tasebestimmung von Kuhmilch in der
Praxis und iiber Beziehungen zwischen
Katalase und Reduktase einerseits und
spezifisehem Gewicht, Fett und Aziditat
andererseits. 276
Stewart, V. B., Specific name of the fire
blight organisms. 220
Stdren, Kr., Uber einen eigentiimlichen
Fall von Schleimbildung im Rahm.
(Orig.) 323
Strahak, Fr., Krankheiten und Schadigun-
gen der Kulturptlanzen in Bohmen im
Jahre 1913. 504
Strdse, A., Eine Priifung des Auerbachschen
Milchschnellkochers. 267
Strzeszewski, Boleslaw, Beitrag zur Kennt-
nis der Schwefelflora in der Umgebung
von Krakau. 470
—, Zur Phototaxis des Chromatum weissii.
471
Siipfle, K., Die Desinfektionswirkung von
Alkohol-Seifenpasta. 525
Sziics, J., Experimentelle Beitrage zu einer
Theorie der antagonistischen Ionenwir-
kung. 1. Mitt. 523
Tamura, Sakae, Zur Chemie der Bakterien.
V. Mitt. Uber die chemische Zusammen-
setzung eines Wasserbacillus. 295
Teichert, K., Uber Desinfektion in Molke-
rei- und Kasereibetrieben. 280
—, Versuche iiber die Anwendung gereifter
Milch bei der Weichkaseherstellung. 289
Temple, J. C., Nitrification in acid or non-
basic soils. 481
Thalau, Walter, Die Eimvirkung von im
Boden befindlichen Sulfiten, von Tliio-
sulfat und Schwefel auf das Wachstum
der Pflanzen. 490
Tubeuf, C. von, Vorkommen der Mistel in
GroBbritannien und Irland. 520
Usami, K„ Mykologische Notizen iiber
Awamori-Koji-Pilze (Aspergillus) und
Rhizopus Delemar. 250
Varga, Oskar, Uber Brandsporen in den
Kleien und deren quantitative Bestim-
mung. fAz iiszokspdratartalmu korpd-
kr6l 6s az iiszokspdr&k memyis6g6nek
meg h at aroz as arol. ] 292
Vdltz, W„ Wie hat die Impfung der ein-
zusauernden Hackfriichte und der Rauh-
futterstoffe mit Reinkulturen von Milch-
saurebakterien zu erfolgen? 301
Vogel von Falckenstein, Uber Nitratbildung
im Wald boden. 479
Voglino, Piero, Uber die Tatigkeit der Be-
obachtungsstation fiir Pflanzenkrank¬
heiten in Turin. 510
W. S. 0., Die hygienische Bedeutung der
Melkmaschinen. 260
Walker, Leva B., The black moulds.
(Mucoraceae.) 224
Waterman, H. J., Die Bedeutung von
Kalium, Schwefel und Magnesium bei
dem Stoffwechsel von Aspergillus niger.
[De beteekenis von Kalium, Zwavel en
Magnesium bij de stofwisseling van
Aspergillus niger. ] 225
—, Kreislauf von Phosphor bei Aspergillus
niger. [ Kringsloop van de fosfor bij
Aspergillus niger. ] 225
—, Uber die Wirkung von Wasserstoff-
ionen, Borsaure, Kupfer, Mangan, Zink,
und Rubidium auf den Stoffwechsel des
Aspergillus niger. [De working van
waterstofionen, boorzuur, koper, man-
gaan, zink en rubidium op de stofwisse¬
ling van As]>ergillu8 niger.] 225
Wehmer, Versuche iiber die hemmende
Wirkung von Gif ten auf Mikroorganis-
men. 524
Weigmann, H., Versuche. mit dem „Biori-
sator u . 261
—, Versuche uber Dauerpasteurisierung
der Milch in Flaschen. 267
—, Versuche mit dem „Degermator“. 256
— u. Worn, Neue Beobachtungen iiber die
Entstehung des Steckriibengeschmackes
der Butter. 282
Weld, Ivan C., Observatioas regarding tlie
relative nutritive value of pasteurized
and raw milk. 254
Welde, E. s. Neuberg, C.
West, G. S. 8. u, Griffiths, B. M., The limo-
sulphur bakteria of the genus Hill-
liousia. 469
Wieler, A., Uber den sauren Charakter der
pflanzlichen Zellluiute und seine Bezie-
hung zur Humusbildung. 477
Wilhelmi, Julius, Instriunentarium zur
Entnahme biologischer WasserprolK-n.
I. Die Planktonpumpe. 294
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
680
Register.
Will, H. u. Schimon, 0., Vergleichende
biologische Untereuchung von Brau-
wasser. 296
Williams Brace s. Reed, Howard S.
Wing, Lois W., Milking machines: Their
sterilization and their efficiency in pro¬
ducing clean milk. 275
Wolff s. Weigmann.
Wolff, Max, Ein neuer Objekthalter zum
Gebrauch mit anastigmatischen Doppel-
lupen. (Orig.) 454
Wright, R. 0. s. Kellerman, K. F.
Wolff, Oeorg, Das Mundungsbecken der
Xewa als Vorfluter fiir die stadtischen
Abwasser St. Petersburgs. 469
Zellner, Julios, Zur Chemie heterotropher
Phanerogamen. 517
Zettnow, E., Uber die abgeschwachte
ZygosjKjrenbildung der Lindnerschen
Phycomyces-Stamme. 231
Zikes, Heinrich, Das Chinosol, ein Desinfi-
ziens bei garungsphysiologischen Ar
beiten. 249
—, Vergleichende Untersuchungen liber
Sphaerotilus natans (Kiitzing) und Clado-
thrix dichotoma (Cohn) auf Grund von
Reinkulturen. (Orig.) 529
II. Namen- und Sachverzeichnis.
Abwasser, Reinigung durch Fischteiche 468
-—, Schieferrieselbeetverfahren 469
Absidia glauca, Vorkommen im Kalkboden
475
Acacia cultriformis, Schiidigung durch
Aspidiotus hederae 499
Acer, Schiidigung durch Aleurochiton aceris
496
— glabrum, Scliadigung durch Hystero-
graphium acerinum. 511
— platanoides, Scliadigung durch Misteln.
519
Acetaldehyd, Bildung bei alkoholisclier
Garung 236
—, Wirkung auf Hefe. 243
Achillea millefolium, Bekampfung mit
Cuproazotin. 182
Achromatium gigas n. sp., Vorkommen von
Oxaliten. 469
Acidia heraclei, Schadling vom Sellerie 510
Ackersenf, Bekiimpfung mit Cuproazotin
182
Aeonitum lycoctonom, Scliadigung durch
Cromyces aconiti-lycoctoni, Verteilung
der Sporenlager. 646
Acremonium, Beziehung zu Opliiobolus
herpotrichus. 24 K>
Acrolepia asscetclla, Schiidling vom Laucli.
510
Actinomyces odorifera, Wirkung auf zcllu-
losezersetzende Baktcrien. 95
Actinonema rosae, Schadling von Rosen.
441
Adalia flavomaculata, natiirlielier Feind
von Toxoptera graminum. 207
Aeridium, Abtdtung der Sporen durch
Wasserstof fsuperoxyd. 515
Aelia acuminata, Schiidling von Getreide.
24 >7
Acroj>tiIiis, picris, Schiidigung durch Pue-
cinia cirsi. Verteilung der Sporenlager. 046
Apfel, Baldwinflecke, Ursache. 511
—, Scliadigung durch Roestelia pirata. 499
Apfelsiiure, Wirkung auf Hefe. 242
Athylmerkaptan, Bildung aus Thioazet-
aldehyd durch Hefe. 238
Athylschwefelsaure, Bildung von Thio-
schwefelsaure. 241
Atzkalk, Bekiimpfungsmittel gegen Kolil-
hernie. 497. 499
—, Bekiimpfungsmittel gegen Thielavia
basicola. 497
—•, Desinfektion von Komposthaufen. 497
Agrilus, Schadling des Korks. 491
Agromyza parvicornis, Schadling von Ti-
motheegras. 204
-,-Getreide 204
Agrostemma githago, Bekampfung mit
Cuproazotin. 182
Agrotis lineatus, Auftreten in Danemark.
508. 509
— segetum, Ambly teles va da tori us, natiir-
lielier Feind. • 204
— —, Bekiimpfung 204
— —, Trichogramma semblidls Eiparasit.
204
-, Maerocentrus col laris, nat urlieher
Feind. 204
Ailanthus glandulosus, Schiidigung durch
( ercospora glandulosa. 445
Akarinose des Weinstocks. 502
Albumin, ehinesisches, \orkommen von
Corynetes rufipes. 499
Alizarolprobe der Milch, Wert 276
Alkalikarbonate, Gehalt des Bodens, biolo¬
gische Bestimmung. 441
Alkoliol, Bildung durch Saceharomyces
apiculatus. 389
Alkoholgarung s. Garung. Alkoliol.
Alkoholprobe der Milch, Wert. 276
Alkohol-Seifenpasta, 1 >esinfrktionswirkung.
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Register.
681
Allantoin, Wirkung auf die Stickstoffbin-
dtrng durch Azotobacter. 171
Allium cepa, Schadigung durch Chloro-
spora vastatrix. 427
-,-Sclerotium cepivorum. 447
-, Vorkommen von Macrosporium
coepicola. 427
-,-Peronospora schleideni. 427
Alloxan, Wirkung auf die Stickstoffbindung
durch Azotobacter. 170
Alnus, Schadigung durch Misteln. 519
Alternaria brassicae, Schadling vom Kohl.
512
—- solani, Schadling von Solanum lyco-
persicum. 445
— tenuis, Vorkommen im Kalkboden. 475
— violae, Schadling von Viola. 445
Aleurochiton aceris, Schadling von Acer.496
Aleurodes vaporariorum, Schadling von
Azaleen. 496
Aleyrodes jelinecki, Schadling von Vibur¬
num. 504
Althaea rosea, Schadigung durch Puccinia
malvacearum. 438
Amarantus, Schadigung durch Cystopus
bliti. 427
Amblyteles vadatorius, natiirlicher Feind
von Agrotis segetum. 204
Ameisensaure, Vergarung durch Bacillus
prodigiosus. 220
Amerika, Milchkontrolle. 255
—, Pflanzenschutzgesetz. 493
Ammoniak, Bildung im Boden durch Rein-
kulturen. 482
— -, Wirkung von MetalLsalzen.
482
—, Verdunstung aus begiilltem Boden. 483
Ammoniumsulfat, Bedeutung fiir die Zellu-
losezersetzung in Hoch- und Niederungs-
moorboden. 123
—, Wirkung auf Zellulosezersetzung. 112
Ammoniumsulfit, Wirkung auf das Pflan-
zenwachstum. 490
Ammonsuperphosphat, Wirkung auf die
Keimung des Hafers. 178
Ampfer, Schadigung durch Aphis piri. 671
Amphimonas angulatus n. sp., Beschrei-
bung. 473
— ankyromonadides n. sp., Vorkommen in
Salzbergwerken. 473
— ascomorphus n. sp., Beschreibung. 473
— cuneatus n. sp., Beschreibung. 473.
— rnetabolicus n. sp., Beschreibung. 473
— polymorphus n. sp., Beschreibung. 473
— rostratus n. sp., Beschreibung. 473
— salinus n. sp., Beschreibung. 473
Amylaikohol, Bildung bei der Vergarung.
von Methylathylbrenztraubensaure. 236
Amylase, Xachweis in Penicillium glaucum.
318
Anabaena flos aquae, Auftreten. 295
Anaphalis margaretacea, Schadigung durch
Septoria margaritaceae. 511.
Anemone alpina, Schadigung durch Pucci¬
nia pulsatillae, Verteilung der Sporen-
lager. 646
— major, Schadigung durch Urocystis
anemones. 433
— montana, Schadigung durch Puccinia
fusca, Verteilung der Sporenlager. 646
-,-Puccinia pulsatillae, Ver¬
teilung der Sporenlager . 646
— pratensis, Schadigung durch Puccinia
pulsatillae, Verteilung der Sporenlager.
646
— silvestris, Schadigung durch Puccinia
de baryana, Verteilung der Sporenlager.
646
— vernalis, Schadigung durch Puccinia
pulsatillae, Verteilung der Sporenlager.
646
Anguillula aceti var. dryophiia, Vorkom¬
men im PilzfluB der Eiche. 495
— ludwigii, Vorkommen im PilzfluB der
Eiche. 495
— silusiae n. sp., Vorkommen in Bier-
filzen. 495
Anilinfarben Bekampfungsversuclie gegen
Reblaus. 500
—,-Weizensteinbrand. 669
Anona cherimolla, Schadigung durch Colle-
totrichum anonicola. 444
Anthomyia brassicae, Schadling vom Kohl.
508
— conformis, Schadling von Ruben. 495
Anthonomus piri, Schadling von Obst-
baumen. 503
— pomorum, Schadling von Obstbaumen.
503
Anthothrips aculeata, Schadling vom
Roggen. 508
Anthyllis vulneraria, Schadigung durch
Uromyces anthyllidis, Verteilung der
Sporenlager. 646
Antiavit, Bekampfungsversuclie gegen Wei¬
zensteinbrand. 189. 669
—, Saaten8chutz gegen Kriihen. 209
Antinonnin, Wandanstrich fur Molkereien.
280
Antiseptica, Wirkung auf Karboxylase.
242
—,-Zymase. 242
Aonidia lauri, Schadling vom Lorbeer-
bauin, Bekampfungsversuche. 502
Apfelbaum s. a. Pirns mains.
—, Schadigung durch Anthonomus po¬
morum. 503
—,-Aphis piri. 671
*—,-Cercospora porrigo. 446
—,-Cylindrosporium pomi. 511
—,-Podosphaera leucotricha. 495.
501
—, Vorkommen von Schwarzepilzen. 430
Aphelenchus ormerodis, Schadling von
Chrysanthemum. 502. 503
Aphelinus mytilaspidis, natiirlicher Feind
von Mytilaspis pomorum. 510
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682
Register.
Aphidius, natiirUeher Feind von Toxoptera
graminum. 207
Aphis avenae, Schadling vom Hafer. 508
— bravssicae, Sclmdling vom Kohl. 508
— papaveris, Empusa fresenii, natiirlicher
Feind. 508
—- piri, Biologie. 671
— pruni, Wirtswechsel. 671
— rosae, Sclmdling von Rosen. 503
Apium graveolens, Schadigung durch Sep-
toria petroselini. 441
Apparat zur Heretellung keimfreier Roh-
milch. 267
— zum Pasteurisieren der Milch. 256
— zur Sterilisierung von Milch. 267
-Milch kannen. 274
— — Wasserprobenentnahme. 294
Arabia hirsuta, Schadigung durch Cu-
scuta europaea. 522
Arachia hvpogaea, Schadigung durch Cer-
cospora personata. 446
-,-Puccinia arachidis. 438
Arctostaphylos alpina, Schadigung durch
Pucciniastrum sparsum, Verteiiung der
Sporenlager. 646
Argentinien, Pflanzenkrankheiten. 420
Arginin, Vorkommen in Bakterien. 295
Arjona tuberosa, Sclmdling von Stipa
humilis. 448
Arsen, Bekampfungsmittel gegen Weizen-
stei n brand. 188
Arsenbriihe, Bekampfungsmittel gegen
Phaedon armoraciae. 499
Arsenfrage im Pflanzenschutz. 515
Arsenpraparate, Bekampfungsmittel gegen
Chlorida obsoleta. 203
— 9 -Getreidelmhnchen. 206
—,-Heuschrecken. 202
—,-Laphygma frugiperda. 204
—,-Prodenia littoralis. 203
—,-Spodoptera mauritia. 203
—,-Zonocerus elegans. 203
Arvicola agrestis, Auftreten in Danemark.
508. 509
Ascochyta, Zugehorigkeit von Phoma be-
goniae. 510
— fabae, Schadling von Faba vulgaris.
441
— pisi, Sclmdling von Pisum. 441
Asparagin, Wirkung auf die Stickstoff-
bindung durch Azotobacter. 170
Asparagus officinalis, Schadigung durch
t'ercospora asparagi. 445
— —, — — ( ercosjxmna asparagicola.
446
Aspergillus, Schadling von Champignons.
499
— conicus,Vorkommen im Kalkbodcn. 475
— globosus, Vorkommen in Gartenerde.
475
— —— im (Jehirgsboden. 475
— - - — Kalkbodcn. 475
— luclmcnsis, Vorkommen im Awamori-
Koji. 250
Aspergillus niger, Entwicklung, Bedeutung
von Kalium. 225
-, —,-Magnesium. 225
-, —-Schwefel. 225
-, Enzymbildung, Bedingungen. 232
— —, Sporenbildung, Bedeutung von
Phosphor. 225
— —, Stoffwechsel, Bedeutung verschie-
dener Salze. 225
-, Zuckerspaltung. 225
— repens, Vorkommen im Gebirgsboden.
473
— sartoryi, Identitat mit A. flavus. 224
— sydowii, Identitat mit A. nidulans. 224
Aspidiotiphagus citrinus, natiirlicher Feind
von Chionaspis evonymi. 504
Aspidiotus britannicu8, Sclmdling vom Lor-
beerbaum. 504
— hederae, Sclmdling von Acacia cultri-
formis. 499
— lataniae, Schadling von Evonymus. 504
— nerii, Vorkommen von Saccharomyces
apiculatus var. parasiticus. 388
Aspidistra, Schadigung durch Heliothrips
haemorrhoidalis. 499
—,-Pyrenochaeta bergevini. 506
Aster, Schadigung durch Pythium de
baryanum. 499
— paniculatus, Schadigung durch Astero-
mella asteris. 511
— sinensis, Schadigung durch Uredo pyre*
thri. 439
Asterina mate, Schadling von Ilex para-
guariensis. 430
Asterionella formosa, Vorkommen in fil-
triertem Talsperrenwasser. 468
Asteroma, Schadling von Rosen. 496
— punitiforme, Schadling von Rosen. 503
Asteromella asteris, Schadling von Aster
paniculatus. 511
Astragalinus tristis, natiirlicher Feind von
Toxoptera graminum. 207
Atragene alpina, Schadigung durch Puc¬
cinia stragenicola, Verteiiung der Sporen¬
lager. 646
Atriplex, Bekampfung mit Kalkstickstoff.
184
— hortense, Bekampfung mit Cuproazotin.
182
Aulacaspis rosae, Schadling von Rosen.
503
Austern, Untersuchung. 293
Auswinterung des Getreides. 493
Autan, Desinfektionsmittel fiir Molkereien.
280
Avena, Dbrrfleckenkrankheit. 506
—, Schadigung durch Ervsiphe graminis.
429
-— brevis, Widerstandsfahigkeit gegen Puc¬
cinia coronifera. 194
-— diffusa var. brunnea, Widerstandsfahig¬
keit g( gen Puccinia graminis. 194
— — — montana, Widerstandsfahigkeit.
gegen Puccinia graminis. 194
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Register.
683
Avena fatua, Keimung, .Wirkung von
Feuchtigkeitsschwankungen. 186
— nuda var. biaristata, Widerstandsfahig-
keit gegen Puccinia coronifera. 194
— strivosa, Widerstandsfahigkeit gegen
Puccinia coronifera. 194
Awamori-Koji, Vorkommen von Asper¬
gillus luchnensis. 250
Azalee, Schadigung durch Aleurodes va-
porariorum. 496
—,-Exobasidium japonicum. 496
Azetataniiid, Wirkung auf Hefe. 243
Azotobacter, Stickstoffbindung in Roh-
und Reinkulturen. 478
—, —, Wirkung organischer Bodenbestand-
teile. 166
—, Vorkommen in mineralsaurem Boden.
478
— chroococcum, Erhaltung im Boden, Be-
dingungen. 17
— —, Farbstoffbildung, Bedeutung der
Kalkverbindungen. 20
-, —, — von Magnesiumverbindungen.
20
-, Verbreitung im Boden. 4
-, Vorkommen, Bedeutung der Boden-
reaktion. 8
— —, —, Beziehung zum Kalkbedurfnis
des Bodens. 11
-, Wirkung von Kieselsaure. 20
-,-Xatriumchlorid. 17
-,-Xatriumkarbonat. 17
Azoxybenzol, W T irkung auf Hefe. 237
Bacillus acidi lactici, Garung. 245
— amylovorus besser als B. amylivorus.
220
— boracicola, Vorkommen in borhaltigem
W^asser. 294
— butyricus, Vorkommen in mineral¬
saurem Boden. 478
— cyanogenes, Blaufarbung von Milch. 279
— delbriicki, Sauerungstemperatur. 301
— lactis acidi, Garung. 245
— — niger, Unterschied von B. mesen-
tericus niger. 220
— mesentericus niger, Unterschied von B.
lactis niger. 220
—- mycoide8, Reinkulturen, Ammoniak-
bildung im Boden. 483
— prodigiosus, Garung. 245
-, Vergarung von Ameisensaure. 220
-, Verhalten gegeniiber verschiedenen
Zuckerarten. 221
— pyocvaneus, Garung. 245
— ramosus, Garung. 245
— tabificans, Schadling von Beta vulgaris.
423
— tumescens, Reinkulturen, Ammoniak-
bildung im Boden. 483
Bacterium butyri rubri, Rotfarbung von
Butter. 2 88
— casei, Vorkommen in Cheddarkase. 290
Bacterium coli, Bedeutung fiir die Wasser-
beurteilung. 465
-, Garung. 245
— —, Wirkung von Alkoholseifenpaste.
526
-,-Ozon. 466
-aerogenes, Vorkommen in Milch. 261
— fluorescens, Erreger des Steckriibenge-
schmackes der Butter. 282
— —, Kultur auf verschiedenen Xahr-
boden, Bedeutung fiir den Steckriiben-
geschmack der Butter. 285
-, Vorkommen in Milch. 261
— gracile, Wirkung schwefliger Saure. 667
— halophilum n. sp., Vorkommen in Salz-
bergwerken. 473
— lactis acidi, Vorkommen in Cheddar¬
kase. 289
-acidoproteolyticum n. sp., Schleim-
bildung im Rahm. 326
— nubilum, Vorkommen in Milch. 261
— proteus, Garung. 245
— putidum, Erreger des Mohrriibenge-
schmackes der Butter. 282
— salinum n. sp., Vorkommen in Salz-
bergwerken. 473
— vesiculosum n. sp., Kugelkolonien. 473
— vulgare, Vorkommen in Milch. 262
Backerei, Bedeutung der Mikroorganismen.
292
Bakterien, Bedeutung fiir die Milchwirt-
schaft. 250
— — —* Zersetzung von Pflanzen-
resten im Boden. 219
Boden-, Bedeutung fiir die Fruchtbar-
keit. 473
—, Wirkung von Schwefel. 491
chemische Zusammensetzung. 295
denitrifizierende, Vorkommen in mine¬
ralsaurem Boden. 478
Faulnis-, Spaltung von Schwefelver-
bindungen. 241
Farbstoffe, Gerinnung, Methodik. 222
Gehalt des Bodens, Wirkung von Sul-
fiden. 571
— der Luft, Wirkung von Ozon. 466
halophile. 472
, Knollchen-, Impfung von Leguminosen.
483
Milchsaure-, Wirkung von Kolloiden.
525
Xitratbildung im Boden, Wirkung von
Koli lehydra ten. 221
Pur pur-, Vorkommen in Schwefel-
quellen Galiziens. 470
Reinkultur, Ammoniakbildung im Bo¬
den. 483
Schadlinge von Dactylis glomerata. 507
-Juglans regia. 424
-Zuckerrohr. 424
Schwefel-, Vorkommen im Hapsaler
Meerbusen. 469
Spaltung von Brenztraubensaure. 239
-Uxalessigsaure. 239
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684
Register.
Bakterien, Tatigkeit im Waldboden. 475
—, thermophile, Fehlen im Waldboden.
476
—, Vorkommen in Milch. 261
—, — im Rahm. 323
—, Wirkung von Giften, Bedeutung der
Giftquantitat. 525
—, Zersetzung von Milch. 250
—, zellulosezersetzende, Wirkung von Acti¬
nomyces odorifera. 95
—, Zugehorigkeit von Myxobakterien. 223
Bakteriengehalt der Milch, Bestimmungs-
methode. 250
-im Gebirge und im Tal. 250
-von Kiihen in offenen und ge-
schlossenen Stallen. 252
— roher und biorisierter Milch. 261
— des Stalldiingers. 484
Bakterienkrankheit der Engerlinge. 507
Balanophora, Embryobildung. 520
—patuana n. sp., Beschreibung. 520
Baldwinflecke der Apfel, Ursache. 511
Baumwollstaude, Schadigung durch Cer-
cospora gossypina. 512
—,-Uredo gossypii. 512
Bayern, Getreidefusarien, Bekampfung mit
Sublimat. 196
Beerenstraucher, Schadigung durch Le-
canium corni. 495
—,-Nematus ventricosus. 495
Begonie, Schadigung durch Septoria. 496
Belgien, Auftreten von Sphaerotheca mors
uvae. 506
—, erstes Auftreten von Lophodermium
brachysporum. 506
—, Pflanzenkrankheiten 1911 und 1912.505
—, Pflanzenschutzdienst. 493
Benzoesaure, Nachweis im Boden. 487
Benzylbrenztraubensaure, Vergarung durch
Hefe. 242
Berberis vulgaris, Bedeutung fiir das Auf¬
treten von Puccinia graminis. 506
Berberitze, Bedeutung fur das Auftreten
von Puccinia graminis. 195
Beschattung, Wirkung auf die Entwicklung
des Mais. 180
Beta, Dorrfleckenkrankheit. 506
— vulgaris, Schadigung durch Bacillus
tabificans. 423
— —,-Cercospora beticola. 445
-,-Peronospora schachtii. 427
--. Uromvces betae. 434
-,-Urophlyctis leproidea. 425
— —, — — Urophlvctis pulposa. 425
Beta'in, Wirkung auf die Stickstoffbindung
durch Azotobacter. 170
Betula alba. Schadigung durch Melatnp-
.soridium betulinum, Vertcilung der Spo-
ren lager. 646
— imna. Schiidigung durch Melampsori-
diuni betulinum, Verteilung der Sporen-
lagrr. 040
— puhcscens, Schiidigung durch Misteln.
519
Beulenbrand des Mais, Auftreten. 503
Bibio marci, Schadling von Gemiisepflanzen
495
Bienen, Krankheiten. 672
—, Vorkommen von Saccharomyces api-
culatus. 373
Bier, englisches, Bedeutung des Brett-
anomyces. 300
—, Fehler durch Saccharomyces apiculatus.
395
—•, Saurebildung durch Saccharomyces api¬
culatus. 375
—, Verderben durch Bakterien, Schutz-
mittel. 249
—, Vorkommen von Saccharomyces api¬
culatus. 395. 400. 404
Bierbrauerei, Handbuch. 249
Bierfilze, Fauna. 495
Birnbaum s. a. Pirns communis.
—, Rost. 505
—, Schadigung durch Anthonomus porno-
rum. 503
—,-Cercospora porrigo. 446
—,-Phyllosticta pirina. 499
—,-Podosphaera leucotricha. 495
—,-Septoria piricola. 505
Bisamratte s. Fiber zibethicus.
Blattfleckenkrankheit des Getreides durch
Tylenchus graminis. 202
Blattlause, Bekampfung mit Tabakextrakt.
509
—,-Tabakseifenbriihe. 501
—, Schadlinge von Gurken. 503
—, — — Hopfen. 501
-Kohl. 503
—,-Kiirbis. 503
—,-Melonen. 503
—, — — Ruben. 501
—, Gbertragung der Mosaikkrankheit der
Runkelriibe. 507
Blattranddiirre des Johannisbeerstrauches,
Bekiimpfungsversuche mit Schwefelkalk-
briihe. 502
Blattrollkrankheit der Kartoffel, Auftreten.
495. 503. 507
-, Bedeutung des Bodens. 669
Blausaure, Bekamptungsmittel gegen Trio-
za alacris. 502
Bleiarsenat, Wirkung auf Insekten. 515
Bleisulfat, Wirkung auf Ammoniakbildung
im Boden. 482
—,-Nitratbildung im Boden. 482
Blutlause, Bekiimpfungsversuche. 502
Boden, Ammoniakbildung, Wirkung von
Metallsalzen. 482
—, —, durch Reinkulturen. 482
—, Ammoniakverdunstung. 483
—, Ausbreitung von Tylenchus scandens.
202
—, Bakterienflora, Wirkung von Schwefel.
491
—, Bakteriengehalt, Wirkung von Sulfi-
dcn. 571
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Register.
685
Boden, Bedeutung fur die Blattrollkrank-
heit der Kartoffel. 669
— des Eisens. 489
— fur die FuBkrankheiten des Ge-
treides. 200
—- des Kalkes. 489
Belmndlung mit Schwefelsaure gegen
Keimlingskrankheiten der Koniferen. 477
Desinfektionsversuche. 477
Erhaltung des Azotobacter chroococ-
cum, Bedingungen. 17
Gebirgs-, mykologische Untersuchung.
475
Gehalt an Alkalikarbonaten, biologische
Bestimmung. 46
-loslicher Phophorsaure, biologi¬
sche Bestimmung. 48
Hochmoor-, mikrobiologischer Unter-
schied von Niederungsmoorboden. 78
—, Zellulosezersetzung, Bedeutung von
Ammoniumsulf at. 123
—, —, Wirkung von kohlensaurem
Kalk. 114
Kalk-, mykologische Untersuchung.
475
Kalkbediirfnis, Bedeutung der biologi-
schen Basizitatsbestimmung. 34
—, Beziehung zum Vorkommen von
Azotobacter chroococcum. 11
—, Nachweis, Bedeutung der Mannit-
vergarung. 55
Lebensfahigkeit von Steinbrandsporen.
669
mineralsauerer, bakteriologische Unter¬
suchung. 478
—, Vorkommen von Protozoen. 477
Miidigkeit, Bekampfung. 474
Nachweis von Benzolderivaten. 487
Xiederungsmoor-, Zellulosezersetzung.
105
—, —, Bedeutung von Ammonium-
sulfat. 123
—, —, — der Phosphorsaure. 110
Nitratbildung durch Bakterien, Wir-
kung von Kohlehydraten. 221
—, Bedeutung hoherer Pflanzen. 480
—, Wirkung von Metallsalzen. 482
Nitritbildung, Untersuchung. 135
Oxydation von Schwefel, Bedeutung
der Durch liiftung. 585
-,-Fouchtigkeit. 582
Peptonzersetzung, Beziehung zur Bo-
denbeschaffenheit. 64
Pilzflora, Untersuchung. 475
Reaktion, Bedeutung fiir das Vorkom¬
men von Azotobacter chroococcum. 8
saurer, Nitratbildung. 481
selektive Absorption von Salzlosungen.
488
Stickstoffbindung, Bedeutung der Le-
guminosen. 474
Stickstoffhaushalt, Bedeutung der
Brache. 478
Boden, Stickstoffumsetzungen, Bedeutung
fiir die Emahrung von Citruspflanzen.
482
Sulfatbestimmung. 559
Sulfatbildung in verschiedenen Boden-
arten. 574
■—, Untersuchung. 552
—, Wirkung von Kohlehydraten. 586
Verbreitung von Azotobacter chroo¬
coccum. 4
Vorkommen von Saccharomyces api-
culatus. 379
Wald-, Bakterientatigkeit. 475
—, Fehlen thermophiler Bakterien.
476
—, Nitratbildung, Untersuchung. 479
Zellulosezersetzung, Beziehung zur Bo-
denbeschaffenheit. 92
—, Wirkung von Actinomyces odori-
fera. 95
Zersetzung von Pflanzenresten, Bedeu¬
tung von Bakterien. 219
- — —,-Pilzen. 219
Bodengare. 475
Boh men, erstes Auftreten der Reblaus.
505
—, starkes Auftreten von Hamstern und
Wiihlmausen. 505
Bohne, Garung durch Saccharomyces api-
culatus. 408
—, Schadigung durch Cladosporium pisi.
510
Bombyx lanestris, Kokon, Untersuchung.
500
Bordeauxbriihe, Bekampfungsmittel gegen
Colletotrichum lindemuthianum 511
—,-Peronospora. 504
—,-Phytophthora infestans. 509
Bosmina, Vorkommen in filtriertem Tal-
sperrenwasser. 468
Botrytis, Schiidling von Paeonien. 496
—,-Tulpen. 496
— cinerea, Konidienbildung, Wirkung von
Lichtstrahlen verschiedener Lange. 224
-, Vorkommen im Kalkboden. 475
— vulgaris, Schiidling von Camellia. 510
Brache, Bedeutung fiir den Stickstoffhaus-
halt des Bodens. 478
Brachycolu8 noxius, Diaretus obsoletus,
natiirlicher Feind. 207
Brandpilze des Getreides, Parasitismus. 193
Bandsporen, (ielialt von Kleie, Nachweis.
292
Brassica campestris, Schadigung durcli
Erysiphe polygoni. 429
— napus, Schadigung durch Erysiphe poly¬
goni. 429
— nigra, Bekampfung mit Cuproazotin.
182
— oleracea s. a. Kohl.
-, Schadigung durch Cystopus can-
d idus. 425
-,-Erysiphe polygoni. 429
-,-Peronospora parasitica. 426
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686
Register.
Brauwasser s. Wasser, Brau-.
Brernia lactucae, Schadling von Lactuca sa-
tiva. 426
Brennessel, Schadigung durch Cuscuta
europaea. 510
Brenztraubensaure, Spaltung durch Bak-
terien. 239
—, Vergarung durch Hefe, Milchsaure-
bildung . 245
—, Wirkung auf Hefe. 242
—,-Zymase. 247
Brettanomyces, Vorkommen in englischen
Bieren. 300
Brombeerstrauch, Schadigung durch Ma-
crosiphum cereale. 671
—, Vorkommen von Fumago vagans. 510
Bromus macrantha, Schadigung durch
ErysipTie gram inis. 429
— mollis, Schadigung durch Ustilago bro-
mivora. 432
— schraderi, Schadigung durch Puccinia
bromina. 438
— unioloides, Schadigung durch Erysiphe
gram inis. 429
-,-Phyllachora bromi. 431
-,-Ustilago bromivora. 432
Brownsche Bewegung, Untersucluing. 223
Bruchus chinensis, Biologie. 494
Buche, Schadigung durch Orchestes fagi.
499
Buchsbaum, Schadigung durcli Puccinia
buxi. 496
Bupalus piniarius 8. a. Kiefernspanner.
-, Biologie. 494
Butomus umbellatus. Rhizome, Kultur von
Chromatium graeile. 471
Butter, Blaufiirbung durch Schimmelpilze.
288
-—, Fleckenbildung durcli Saccharomyces
flava lacti. 288
—, Herstellung, Merkblatt. 282
—, Mohrriibengesehmack, Ursache. 282
— -, Rotfarbung durch Bacterium butyri
rubri. 288
—,-Hefe. 287
—, Steckrubengeschmaok, Ursache. 282
Cactus opuntia, Fruehtsaft, Vergarung
durch Saccharomyces apiculatus. 396
Caeoma abietis j>ectinatae, Schadling der
Tanne. 505
Calceolaria, Schadigung durch Erysiphe
galeopsidis. 429
Calciumkarbid, Bekampfungsversuche ge-
gen Drahtwiirmer. 206
Calciumsulfit, W irkung auf Pflanzenwachs-
tum. 490
Calendula officinalis, Schadigung durch
Kntyloma calendulac. 433
Calycanthus floridus, Schadigung durch
Siroeoceus ealyeanthi. 440
Camellia, Schadigung durch Botrytis vul¬
garis. 510
—, Vorkommen von Schwurzopilzen. 430
Canna, Schadigung durch Uredo cannae.
439
Capsella burea-pastoris, Schadigung durch
Cystopus candidus. 425
Capsicum annuum, Schadigung durch Phy-
tophthora cactorum. 510
Carex glauca, Schadigung durch Cuscuta
europaea. 522
Carex muricata, Schadigung durch Cus¬
cuta europaea. 522
Carex pseudo-cvperus, Schadigung durch
Ustilagopsis olivacea. 433
Carpocapsa pomonella, Biologie. 502
Carpozyma apiculatum. 370
Casuarina equisetifolia, Wurzelknollchen.
483
Cattleya, Schadigung durch Isosoma or-
chidearum. 501
Cecidomvia aurantiaca, Schadling von
Weizen. 508
Cecidomvia brassicae, Schadling vom Kohl.
508
— destructor, Schadling von Gerste. 508
— piricola, Schadling von Obstbaumen.
503
— pisi, Schadling von Erbsen. 508
— tritici, Schadling von Weizen. 508
Centaurea cvanus, Bekampfungsversuche
mit Cuproazotin. 182
Cephaleuros virescens, Schadling von Mag¬
nolia grandiflora. 447
Cephalosporium, Zugehorigkeit von Tricho-
derma varians. 223
— acremonium, Vorkommen in Garten-
erde. 475
Ccrastium arvense, Bekiimpfung mit Kai-
nit. 183
-, Schadigung durch Peronospora alsi-
nearum. 427
— vulgatum, Schadigung durch Perono¬
spora alsinearum. 427
Ceratium hirondinella, Vorkommen in fil-
triertem Talsperrenwasser. 468
Cercospora apii, Schadling von Sellerie.
503
— asparagi, Schadling von Asparagus
officinalis. 445
— beticola, Schadling von Beta vulgaris.
445
— cireumscissa, Schadling von Persica
vulgaris. 445
— cordylines, Schadling von Cordyline
dracaenoides. 445
— glandulosa, Schadling von Ailanthus
glandulosus. 445
— gossypina, Schadling der Baunnvoll-
staude. 512
Cercospora kopkei, Schiidling von^Zucker-
rohr. 445
— mate, Schadling von Ilex paraguarien-
sis. 512
— mcliicola, Schadling von Melia azeda-
raeh. 445
— melonis, Schiidling von Gurko. 509
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Cercospora melonis, Schadling von Melone.
509
— personata, Schadling von Arachis hypo-
gaea. 446
— phaseolina, Schadling von Phaseolus
ovatus. 446
— porrigo, Schadling vom Apfelbaum. 446
-,-Birnbaum. 446
— roesleri, Schadling von Vitis vinifera. 446
— rosicola, Schadling von Rosa centifolia.
446
— viticola, Schadling des Weinstocks. 512
— vitis. 446
— pseudoidium, Schadling von Manihot
utilissima. 444
Cercosporina asparagicola, Schadling von
Asparagus officinalis. 446
— hydrangeicola, Schadling von Hy¬
drangea hortensis. 446
— mate, Schadling von Ilex paraguariensis.
446
— tetragoniae, Schadling von Tetragonia
expansa. 446
Ceutorrhynchus assimilis, Schadling voin
Kohl. 508
— quadridens, Schadling vom Kohl. 508
— sulcicollis, Schadling vom Kohl. 503
Chaetoceras coscinodiscus, Vorkommen im
Newamiindungsbecken. 469
Champignon, Schadigung durch Asper¬
gillus. 499
Cheimatobia brumata, Auftreten. 501
-, Schadling von Obstbaumen. 503
Chenopodium hircinum, Schadigung durch
Peronospora effusa. 426
— murale, Schadigung durch Peronospora
effusa. 426
— pappulosum, Schadigung durch Pero¬
nospora effusa. 426
Chernies corticalis, Schadling der Wev-
mouthskiefer. 505
— piciae, Schadling von Nordmannstannen.
499
— strobilobius, Schadling der Larche. 499
Cliiniasulfat, Wirkung auf Hefe. 243
Chinosol, Bekampfungsversuche gegen Ge-
treidefusarien. 196
—,-Weizensteinbrand. 189. 669
—, Desinfektionsmittel bei garungsphy-
siologischen Arbeiten. 249
Chionaspis evonymi, Aspidiotiphagus citri-
nus, natiirlicher Feind. 504
-, Schadling von Fvonymus. 504
-, — vom Spindelbaum. 510
Chlamvdozoon prowazeki, natiirlicher
Feind von Panolis piniperda, 494
Chlorida obsoleta, Bekampfung mit Arsen-
priiparaten. 203
-, Scliadling von Mais. 203
Chloroform, Wirkung auf alkoholische
(hi rung. 248
—•,-Hefe. 241
Chlorops taeniopus, Schadling von Gerste.
508
Chlorose der Obstbaume. 501
— des Weinstocks. 501
Chlorospora vastatrix, Schadling von Alli¬
um cepa. 427
Chlorphenolquecksilber, Bekampfungs-
mittel gegen Helminthosporium grami-
neum. 669
—,-Weizensteinbrand. 669
—, Bekampfungsversuche gegen Weizen¬
steinbrand. 189
Chondroitin, Spaltung durch Faulnis-
bakterien. 241
Chondromyces apiculatus, Unterschied von
C. gracilis. 222
— crocatus, Kultur. 223
— erectus, Vorkommen. 222
— languinosus n. sp. 223
Chromatium gracile n. sp., Unterschied von
C. minutissimum und C. vinosum. 471
-, Vorkommen in Schwefel-
quellen Galiziens. 471
-, Kultur auf Rhizomen von
Butemus umbellatus. 471
— weissii, Phototaxis. 471
-, Vorkommen in Schwefelquellen Ga¬
liziens. 471
Chrysanthemum, Schadigung durch Aphe-
lenchus ormerodes. 502. 503
—,-Puccinia chrysanthemi. 438
—, Vorkommen von Schwarzepilzen. 430
—, fructescens var. chrysaster, Gallenbil-
dung. 670
—, indicum, Schadigung durch Lygus pa-
bulinus. 499
Chrysopa, natiirlicher Feind von Toxop-
tera graminum. 207
Chrysophlyctis endobiotica, Auftreten in
Schwedcn. 509
Cichorium intybus, Schadigung durcli Puc¬
cinia hieracii. 438
Circinella svdowi n. sp., Beschreibung. 224
Cirsium arvense, Bekampfung. 184
-, Schadigung durch Puccinia sua-
veolens, Verteilung der Sporenlager. 646
— eriophorum, Schadigung durch Puccinia
cirsii eriophori, Verteilung der Sporen¬
lager. 646
— erisithales, Schadigung durch Puccinia
cirsi, Verteilung der Sporenlager. 646
— heterophyllum, Schadigung durch Puc¬
cinia cirsi, Verteilung der Sporenlager.
646
— lanceolatum, Schadigung durch Pucci¬
nia cirsii-lanceolati, Verteilung der
Sporenlager. 646
— oleraceum, Sehiidigung durch Puccinia
cirsi, Verteilung der Sporenlager. 646
— serratuloides, Schadigung durch Pucci¬
nia cirsi, Verteilung der Sporenlager.
646
•— spinosissimum, Schadigung durch Pucci¬
nia cirsi, Verteilung der Sporenlager. 646
Citronenbaum, Schadigung durch Roselli-
nia necatrix. 431
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Register.
Citronenbaum, Vorkommen von Schwarze-
pilzen. 430
Citrullus, Schadigung durch Gloeosporium
lagenarium. 443
— vulgaris, Schadigung durch Monilia sp.
443
Citrus, Ernahrung, Bedeutung der Stick-
stoffumsetzungen im Boden. 482
— aurantium, Schadigung durch Gloeo¬
sporium hesperidearum. 443
-,-Sclerotium succineum. 447
Cladosporium cucumerinum, Schadling von
Gurke. 509
-, — der Gurke in Italien. 510
-, — von Melone. 509
— fulvum, Bekampfung mit Schwefel-
kalkbriihe. 499
-, Schadling von Tomaten. 499
— pisi, Schadling von Bohnen. 510
Cladothrix, Vorkommen im NewafluB-
becken. 469
— dichotoma, GeiBeln. 537
-, Haftkissenbildung. 536
-, Physiologie. 539
-, Reinkultur. 532
-, Scheide, Untersuchung. 535
-, Untersuchung. 529
(laudestinin, Vorkommen in Lathraea
squamaria. 517
(laviceps purpurea, Schadling von Gerste.
506
-,-Getreide. 495. 508
Clematis, Schadigung durch Heterodera
radicicola. 499
C lostridium, Garung. 245
Coccobacillus acridiorum, Bekampfungs-
versuche gegen Dociostaurus marocca-
nus. 504
-,-Heuschrecken. 203. 501
Coffein, Wirkung auf die Stickstoffbindung
(lurch Azotobacter. 170
Colaspidema atra, Schadling von Luzerne,
Bekampfung. 522
Coleophora laricella, Schadling der Larche.
510
Colletotrichum, Borstenbildung, Bedingun-
gcn. 670
— anonicola, Schadling von Anona cheri-
molla. 444
— falcatum, Schadling vom Zuckerrohr.
512
— lagenarium. Schadling von Gurko. 510
— - —, — — Melone. 510
— lindemutianum, Bekampfung mit Bor¬
deaux briihe. 511
—- vincae, Schadling von Vinca major. 444
- verbae, Scliiidling von Ilex paragua-
ycnsis. 444. 512
Cometura picrogramma, Schadling der Ko-
kospalme. 499
Conioplmra cend>ella, Vorkommen an Kie-
fcrnholz. 495
Coniotliyrium palmarum, Schadling von
Palmcn. 496
Conium maculatum, Schadigung durch Cus-
cuta Arvensis. 522
Contarinia onobrychidis, Schadling von
Esparsette. 505
— tritici, Biologic und Bekampfung. 205
Convolvulus arvensis, Schadigung durch
Thecaphora hyalina. 433
Copidosoma cidariae, natiirlicher Feind des
Kiefernspanners. 494
Corbin, Bekampfungsversuche gegen Wei-
zenstein brand. 189
—, Saatenschutz gegen Krahen. 208
Cordyline dracaenoides, Schadigung durch
Cercospora cordylines. 445
Coremienbildung bei Penicillium, Unter¬
suchung. 227
Coroe bus bifasciatus, Schadling des Korks.
491
— undatus, Schadling des Korks. 491
Coronopus didymus, Schadigung durch
Peronospora parasitica. 426
Corv r us frugilegus, Auftreten in Danemark.
508. 509
Corynespora melonis, Infektion reifer Gur-
ken. 670
Coryneum beijerinckii, Schadling von Pru-
nus armeniaca. 444
-,-Prunus dome8tica. 444
-,-Prunus persica. 444
— effusum, Schadling von Populus occi-
dentalis. 511
Corynetes rufipes, Vorkommen an chinesi-
schem Albumin. 499
Crataegus, Schadigung durch Misteln. 519
Creatin, Wirkung auf die Stickstoffbindung
durch Azotobacter. 170
Creatinin, Wirkung auf die Stickstoffbin¬
dung durch Azotobacter. 170
C’rem as togas ter, Schadling des Korkes. 491
Crepis setosa, Ausbreitung im ElsaO. 186
Croesus septentrionalis, Schadling von
Populus canadensis. 510
Cronartium asclepiadeum, Schadling der
Kiefer. 505
— ribicolum, Schadling von Ribes pe-
traeum, Verteilung der Sporenlager. 646
— —, — der Weymouthkiefer. 505
Cryptorhynchus lapathi, Schadling von
Erlen. 496
Cucasa, Wert als Pflanzenschutzmittel. 497
Cucurbita pepo, Schadigung durch Erysiphe
jx)lvgoni. 429
Cuproazotin, Bokampfungsmittel gegc^n
I’nkraut. 182
Cuprocorbin, Bekampfungsversuche gegen
Drahtwurmer. 205
—.-Weizensteinbrand. 189
Cuscuta arvensis, Eindringcn der Haustori-
en in die Wirtspflanze. 522
- , Einpfindlichkeit der Samen gegen
hohc Temperatur. 521
--, Schadling von Conium maculatum.
522
— —,-Delphinium staphysagria.522
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Register.
689
Cuscuta chilensis, Vorkommen in RuBland.
521
— epilinum, Vorkommen in RuBland. 521
— epithymum, Schadling von Galium ver-
ticillatum. 510
-,-Medicago sativa. 449
-,-Plantago media. 510
-, Vorkommen in RuBland. 521
— europaea, Schadling von Brennesseln.
510
-, Vorkommen von Quercetin. 517
-, — in RuBland. 521
-, Wirtspflanzen. 522
— gronowii, Vorkommen in RuBland. 521
— lupulifonnis, Vorkommen in RuBland.
521
— monogyna, Vorkommen in RuBland.
521
— obtusifolia var. breviflora, Vorkom¬
men in RuBland. 521
— odorata var. botrychoides, Schadling
von Ricinus communis. 449
— plani flora, Vorkommen in RuBland. 521
— racemosa, Schadling von Trifolium pra-
tense. 449
-,-Trifolium repens. 449
-,-Xanthium spinosum. 449
-, Vorkommen in RuBland. 521
— trifolii, Empfindlichkeit der Samen
gegen hohe Temperatur. 521
Cyanophyceen, Vorkommen in Schwefel-
quellen Galiziens. 470
Cycloconium oleaginum, Schadling von
Olea europaea. 444
Cydonia vulgaris, Schadigung durch Phrygi-
lanthus cuneifolius. 448
Cylindrosporium pomi, Schadling des Apfel-
baums. 511
Cynara scolymus, Schadigung durch Phyl-
losticta cynarae. 440
-,-Ramularia cynarae. 444
Cyperus flavicornis, Schadigung durch
Sphaenophorus callosus. 206
Cystopus bliti, Schadling von Amarantus.
427
— candidus, Schadling von Capsella bur¬
sa-pastoris. 425
-,-Raphanus sativus. 425
— ipomoeae-panduranae, Schadling von
Ipomoea batatas. 425
-,-Ipomoea bona-nox. 425
— portulacae, Schadling von Portulaca
oleraceae. 425
— tragopogonis, Schadling von Helian-
thus annuus und H. tuberosus. 425
-,-Scorzonera hispanica. 425
-,-Tragopogon porrifolium. 425
Dactylis glomerata, Schadigung durch Bak-
terien. 507
Danemark, Pflanzenkrankheiten im Jahre
1912. 506
Dahlien, Schadigung durch Forficula auri-
cularia. 496
Zweite Abt. Bd. 43.
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Dahlien, Schadigung durch Sclerotinia. 428
Dalmatien, Auftreten von Dociostaurus
maroccanus. 504
Darluca filum, Vorkommen auf Uromyces
striatus. 435
Degermator, Pasteurisierungsapparat. 256
Delphinium staphysagria, Schadigung
durch Cuscuta arvensis. 522
Dendroctonus micans, Schadling von Fich-
ten. 496
Dendrolimus pini, Schadling der Kiefer.
501
Deutschland, Pflanzenkrankheiten im
Jahre 1911. 493
Dextrin, Bestimmung in Bier, biologische
Methode. 380
Dextrose, Bestimmung in Bier, biologische
Methode. 380
—, Vergarung durch Saccharomyces api-
culatus. 379
Diabrotica longicornis, Schadling von Mais.
206
— duodecimpunctata, Schadling von Mais.
206
Dianthus barbatus, Schadigung durch Sep-
toria dianthi. 441
— caryophyllus, Schadigung durch Sep-
toria dianthi. 441
Diaretus obsoletus, natiirlicher Feind von
Brachycolus noxius. 207
-,-Toxoptera graminum.
207
Diaspicida collus, Bekampfungsmittel ge¬
gen Diaspis pentagona. 503
Diaspis pentagona, Bekampfung mit Dias¬
picida collus. 503
-,-Prospalteila berlesii. 503
Diastase, Bildung durch Schimmelpilze, Be-
dingungen. 232
Diatrype tumidella, Schadling von Prunus
pennsylvanica. 511
Dicyandiamid, Wirkung auf Getreide. 178
Diestrammena marmorata, Biologie. 494
Digitalis sanguinalis, Schadigung durch
Ustilagopsis rabenhorstiana. 433
Diplogasteroides spengelii, Vorkommen im
PilzfluB der RoBkastanie. 495
Discalandra stigmaticollis, Vorkommen auf
Kokospalme. 606
Dociostaurus maroccanus, Auftreten in
Dalmatien. 504
-, starkes Auftreten in Osterreich.
501
-, Bekampfungsversuche mit Cocco-
bacillus acridiorum. 504
Dorrfleckenkrankeit an Avena. 506
-Beta. 506
— des Hafers, Bekampfung mit Mangan-
sulfat. 177. 509
-, Entwicklung in Knopscher
Nahrlosung. 513
-, Ureache. Ill
— an Hordeum. 506
-Triticum. 506
44
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690
Register.
Dothiorella zeae n. sp., Schadling des Mais.
202
Drahtwiirmer, Bekampfung mit Schwefel-
kohlenstoff. 206
—, Bekampfungsversuch mit Calciumkar-
bid. 206
—, Bekampfungsversuche mit Cuprocor-
bin. 205
—,-Patschuliol. 205
—, Schadlinge von Erbsen. 507
—,-Getreide. 495. 507
—,-Kartoffeln. 507
—,-Klee. 507
—,-Ruben. 507
Droah des Weinstocks, Untersuchung. 502
Diinger, Bedeutung fur das Auftreten des
Getreidemeltaus. , 201
-der Getreideroste. 195
-den Hagelschaden des Getreides.
180
Grun- in Spargelkulturen. 485
,—, Vereuche. 485
radioaktiver, Wirkung auf Getreide.
178
Stall-, Bakteriengehait. 484
—, Bedeutung fur das Auswintern des
Getreides. 179
—, Stickstoffverluste. 484
—, Veranderungen wahrend der Lage-
rung. 484
—, Stroh-, Wirkung auf verschiedenen
Boden. 486
Eberesche, Schadigung durcli Komma-
schildlaus. 496
Echinops sphaerocephalus, Schadigung
durch Puccinia echinops, Verteilung der
Sporenlager. 646
Echium violaceum, Schadigung durch Syn-
chytrium echii. 427
Efeu, Schadigung durch Tetranychus, Be¬
kampfungsversuche. 502
Eiche, Besclmdigung durch Wasserratten.
496
—, PilzfluB, Vorkommen von Anguillula
aceti var. dryophila. 495
—, PilzfluB, Vorkommen von Anguillula
ludwigii. 495
—, —,-Endomyces magnusii. 495
—, —,-Laelaps cossi. 495
—, —,-Leuconostoc lagerheimii. 495
—, —,-Saccharomy codes ludwigii.
495
—, Schiidigung durch Microsphaera alphi-
toides. 495
—,-Oidium quercinum. 504
—, Vorkommen von Fumago vagans 510
Eichhornchen, Schadlinge von Waldbiiu-
mon. 496
Eier, E indr ingen von Hefe. 243
—,-Pilzen. 243
Einsauern dcr Kartoffeln mit Reinkulturen.
301. 302
Eisen, Bedeutung ini Boden. 489
Eisen, Bedeutung fiir Mannitvergarung. 60
Eisenfleckigkeit der Kartoffel, Auftreten.
506
Eisensulfat, Wirkung auf Ammoniakbil-
dung im Boden. 482
—,-Nitratbildung im Boden. 482
Eisenvitriollosung, Bekampfungsmittel ge-
gen Galinsoga parviflora. 184
—,-Hederich. 181
—,-Polygonum persicaria. 184
Ektoprotease in Weintrauben, Unter-
suchung. 641
Elachista, Auftreten. 499
Elektrizitat, Bekampfungsversuche gegen
Weizensteinbrand. 189
Emisarcoptes, natiirlicher Feind von My-
tilaspis pomorum. 510
Empusa fresenii, natiirlicher Feind von
Aphis papaveris. 508
Encyrtus, natiirlicher Feind von Mytilas-
pis pomorum. 510
Endomyces lindneri n. sp., Vergarung ver-
schiedener Zuckerarten. 234
— magnusii, Vorkommen im PilzfluB der
Eiche. 495
Engerlinge, Bakterienkrankheit. 507
—, Schadlinge vom Weinstock, Bekamp¬
fungsversuche. 502
England, Verbreitung der Mistel. 519
Entyloma calendulae, Schadling von Ca¬
lendula officinalis. 433
Enzyme, Bildung durch Schimmelpilze.
232
—, proteolytische der Hefe nach Vorbe-
handlung mit zuckerhaltigen Nahrlosun-
gen. 233
Epichloe typhina, Schadling von Futter-
grasern. 509
Epilobium august if olium, Schadigung
durch Puccinia gigantea, Verteilung der
Sporenlager. 646
Erbse, Knollchenbildung, Bedeutung der
Ernahrung. 512
—, Schadigung durch Cecidomyia pisi. 508
—,-Drahtwiirmer. 507
—,-Grapholitha. 508
—,-Pentaleus major. 510
—,-Sitona lineata. 508
Erdbeere, Schadigung durch Mycosphaerella
fragariae. 503
Erdflohe, Bekampfungsversuche. 502
ErdnuB, Krauselkrankheit. 510
Eremeu8, natiirlicher Feind von Mytilaspis
pomorum. 510
Eriocampa adumbrata, Schadling von
Obstbaumen. 503
Eriocampoides limacina, Schadling vom
Kirschbaum. 499
Erioplives piri, Bekampfungsversuche. 502
-, Schadling von Obstbaumen. 503
Eriothyrimn ? rosicola, Scliiidling von
Rosa lucida. 442
Erie, Schadigung durch Cryptorhynchus
lapathi. 496
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Register.
691
Erie, SchleimfluB, Vorkommen von Saccha-
romyces apiculatus. 378
Eryobotrya japonica, Schadigung durch
Gloeosporium eriobotryae. 443
-,-Phyllosticta erybothryae. 440
Erysiphe, Abtotung der Sporen durch
Wasserstoffsuperoxyd. 515
— communis, Schadling von Gurken. 503
-,-Kiirbis. 503
-,-Melonen. 503
Erysiphe galeopsidis, Schadling von Cal¬
ceolaria. 429
— graminis, Schadling von Avena. 429
-,-Bromus macrantha. 429
-, — — Bromus unioloides. 429
-,-Getreide. 495. 508
-,-Hordeum. 429
-,-Poa annua. 429
—.—,-Triticum. 429
-, Uberwinterung an Hordeum sati¬
vum f. hibernum. 506
-, Widerstandsfahigkeit von Triti¬
cum durum. 201
-,-Triticum monococcum. 201
-,-Triticum polonicum. 201
-,-- Triticum turgidum. 201
— polygoni, Schadling von Brassica cam-
pestris. 429
-,-Brassica napus. 429
-,-Brassica oleracea. 429
-,-Cucurbita pepo. 429
-,-Ipomoea batatas. 429
-,-Papaver somniferum. 429
--,-Petroselinum sativum. 429
-,-Phaseolus vulgaris. 429
-,-Pisum sativum. 429
-,-Sinapis nigra. 429
-,-Viola odorata. 429
Erythraea pulchella, Schiidigung durcli
Cuscuta europaea. 522
Erythrina crista-galli, Schadigung durch
Ravenelia plate ns is. 439
Esparsette, Schadigung durch Contarinia
onobrychidis. 505
Euchlaena mexicana, Schadigung durch
Ustilago maydis. 431
Euglena sanguinea, Auftreten in Alpen-
seen. 295
Euphorbia cyparissias, Schadigung durch
Uromyces scutellatus, Verteilung der
Sporen lager. 646
— verrucosa, Schadigung durch Uromyces
exc-avatus, Verteilung der Sporenlager.
646
Euphrasia stricta, osmotischer Druck. 516
Eurvgaster integriceps, Scliadling von (Je-
treide. 207
-, Telenomus naturlicher Feind. 207
Evonymus, Schiidigung durch Aspidiotus
lataniae. 504
—,-Chionaspis evonvmi. 504
— japonica s. a. Spindelbaum.
-, Schiidigung durch Oidium evonymi-
japonica. 429. 496
Exoascus deformans,Bekampfungsversuche
init Lysol. 502
--, Schadling von Obstbaumen. 501
-,-Persica vulgaris. 427
— pruni, Schadling von Prunus sativus.
428
Exobasidium azaleae, Auftreten in Belgien.
505
— japonicum, Schadling von Azaleen. 496
Exochomus nigromaculatus, natiirlicher
Feind von Toxoptera graminum. 207
Exypnus pulchripennis, Vorkommen auf
Kokospalme. 606
Faba, Schadigung durch Gloeosporium
lindemuthianum. 443
— vulgaris, Schadigung durch Ascochyta
fabae. 441
Faulnisbakterien s. Bakterien, Faulnis-.
Farbstoffe der Bakterien, Gewinnung, Me-
thodik. 222
Farbstoff, Bildung durch Azotobacter
chroococcum, Bedeutung der Kalkver-
bindungen. 20
—, — — — —, — — Magnesiumver-
bindungen. 20
—, — — Penicillium glaucum, Unter-
suchung. 230
—, — — Penicillium variabile, Bedin-
gungen. 226
Fermentation des Tabaks. 219
Fermente, proteolytische des Penicillium
glaucum. 311
Fett, Spaltung durch Penicillium roque-
forti, Bildung fliichtiger Sauren. 291
Fiber zibethicus, Ausbreitung in Oster-
reicli. 501
Fichte, Samlinge, Schadigung durch Fu-
sarium blasticola. 495
—, Schadigung durch Dendroctonus mi-
cans. 496
—,-Grapholitha comitana. 496
—,-Grapholitha pactolana. 496
—,-Septoria parasitica. 505
Ficus carica, Schadigung durch Uredo fici.
439
Fischlaich, Abtotung durch Oscillatoria
rubescens. 295
Fischteiche, Abwasserreinigung. 468
Flachsroste. 219
Flieder, Schadigung durch Maulbeerbaum-
schildlaus. 503
Flugbrand der Gerste, Infektion der ver-
schiedenen Bliiten einer Ahre. 193
-, Lebensdauer des Mycels im Korn.
192
— von Gerste und Weizen, Bekiimpfung
mit HeiBwasser, Wirkung von Sublimate
669
— des Getreides, Verwendbarkeit von Ge-
treidetrockenapparaten zur Bekampfung.
192
— des Weizens, Bekampfung mit HeiB-
wasser. 191
44*
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692
Register.
Flugbrand von Weizen und Gerste, Be¬
kampfung in Danemark. 509
Forelle, Zucht in Abwasserteichen. 469
Forficula auricularia, Schadling von Dah-
lien. 496
Formaldehyd, Bekampfungsmittel gegen
Phoma apiicola. 497
—,-Pseudoperonospora cubensis. 497
—,-Urocy8tis occulta. 190
—, — — Urocystis tritici. 190
—,-Weizensteinbrand. 187. 509
—, Reduktion durch Hefe zu Methylal-
kohol. 238
—, Wirkung auf Karboxylase. 242
—,-Zymase. 242
Formaldehyddampfe, Bekampfungsmittel
gegen Thielaviopsis paradoxa. 497
Formalin, Bekampfungsmittel gegen Plas-
modiophora brassicae. 670
—,-Schneeschimmel des Getreides.
197
—, Versuche zur Desinfektion des Bodens.
477
Formamid, Wirkung auf die Stickstoff-
bindung durch Azotobacter. 171
Fragaria chiloensis, Schadigung durch Ra-
mularia tulasnei. 444
Fraxinus, Schadigung durch Misteln. 519
Fritfliege, Anfalligkeit verschiedener Hafer-
sorten. 205
—, Auftreten, Bedeutung der Vorfrucht.
205
—, Biologie. 494
—, — und Bekampfung. 204
—, Rhoptorneris wildhami natiirlicher
Feind. 205
—, Trichomanus cristatus natiirlicher
Feind. 205
Frost, Schadigung von Weizenblattern. 179
—, Widerstandsfahigkeit der Kornblume.
185
—, Wirkung auf die Keimfahigkeit des
Weizens. 178
Fumago saccliari, Vorkommen auf Zucker-
rohr. 430
— vagans, Vorkommen auf Brombeer-
strauch. 510
-,-Eichen. 510
-,-R lister. 510
Fungusine, Bekampfungsmittel gegen Wei¬
zensteinbrand. 188
Fusarien des Getreides, Bekampfung mit
Formalin. 197
-,-Sublimat in Bayern. 196
Fusarium, Beziehung zu Nectria gramini-
cola. 199
—, Schadling von Hafer. 508
— blasticola, Schadling von Fichtensaru-
lingen. 495
— -—, — an Kiefcrsamlingen. 495
-— metaehroum, Schadigung der Keim-
fiihigkeit des Roggens. 196
-— nivale, Schadling von Hordeum sati¬
vum f. hibernum. 506
Fusarium nivale, Schadling von Lolium
perenne. 506
-,-Secale. 506
- f -Triticum. 506
— rubiginosum, Beziehung zu Ophiobolus
herpotrichus. 200
-, Schadigung der Keimfahigkeit des
Roggens. 195
— solani, Schadling von Kartoffeln. 446
Fusicladium dendriticum, Schadling von
Obstbaumen. 499. 501
-,-Pirus communis. 444
— pirinum, Schadling von Obstbaumen.
501
Fusoma intermedia, Kultur. 223
— vastator, Schadling von Ulmus cam-
pestris. 444
FuBkrankheit der Gerste. 506
FuBkrankheiten des Getreides, Bedeutung
der Aussaatzeit. 199
-, — des Bodens. 200
Futtergraser, Schadigung durch Epichloe
typhina. 509
—,-Pediculoides gramineum. 509
—. 9 -Phyllopertha horticola. 509
—,-Tarsonemus spirifex. 509
—,-Ustilago perennans. 509
Garung, Alkohol-, Bildung von Acet-
aldehyd. 236
—, —, Milchsaurebildung. 245
—, —, primare Umwandlung der Hexo-
sen. 246
—, —■, Wirkung von Chloroform. 248
—, —,-Senfol. 248
—, —, Zwischenprodukte, Bedeutung fur
die Atmung. 246
—, Hefe-, zuckerfreie. 247
—, Wirkung von schwefliger Saure. 666
Galeopsis tetrahyt, Bekampfung mit Ku-
proazotin. 182
Galerucella luteola, Schadling von Ulmen.
504
Galinsoga parviflora, Bekampfung mit
Eisenvitriollosung. 184
Galium aparine, Keimung, Wirkung von
Feuchtigkeitsschwankungen. 186
— verticillatum, Schadigung durch Cus-
cuta epithymum. 510
Gallon an Chrysanthemum fructescens var.
chrysaster. 670
-Xerium oleander. 423
Gartenerde, mykologische Untersuchung.
475
Gastro pacha neustria, Kokon, Unter¬
suchung. 500
Gemiisepfianzen, Schadigung durch Bibio
marci. 495
Genista florida, Schadigung durch Oro-
banche rapum genistae var. bicolor n.
var. 517
Geranium pyrenaicum, Schadigung durch
Uromyces kabatianus, Verteilung der
Sporenlager. 646
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Register.
693
Gerste, Ahrenkriimmung durch abnormes
Wachstum. 181
Flugbrand, Bekampfung in Dane-
mark. 509
—, — mit HeiBwasser, Wirkung von
Sublimat. 669
—Infektion der verschiedenen Bliiten
einer Ahre. 193
—, Lebensdauer des Mycels im Korn.
192
FuBkrankheit. 506
Infektion der Korner durch Helmin-
tho8porium sativum. 201
Keimung, Wirkung von Thomasmehl.
178
Schadigung durch Agromyza parvi-
cornis. 204
-Cecidomyia destructor. 508
-Chlorops taeniopus. 508
-Claviceps purpurea. 506
-Drahtwiirmer. 507
-Erisyphe graminis. 508
-Eurygaster integriceps. 207
-Pleospora graminea. 508
-Puccinia graminis f. sp. secalis.
437
-Siphonophora cerealis. 508
-Sphaenophorus discolor. 206
-Tapinostole musculosa. 203
-Toxoptera graminum. 207
-Ustilago hordei. 431
-Ustilago nuda. 431
Streifenkrankheit, Bekampfung mit
HeiBluft. 201
—,-HeiBwasser. 201
Vorkommen von Saccharomyces api-
culatus an den Kornem. 400
—,-Sporenlagem von Puccinia glu-
marum an Kornem. 194
Getreide, Ahrenbildung, Wirkung von
Blattverletzung. 180
—, antagonistische Wirkung von- Salzen.
178
—•, Auswintem. 493
•—, —, Bedeutung des Stalldiingers. 179
—, Bedeutung der Rostsporenlager an den
Kornern. 194
—, Blattfleckenkrankheit durch Tylen-
chus graminis. 202
—, Brandpilze,* Parasitismus. 193
—, Flugbrand, Verwendbarkeit von Ge-
treidetrockenapparaten zur Bekampfung.
192
—, Fusarienbekampfung mit Formalin.
197
—,-Sublimat in Bayern. 196
—, Fusarienbekampfungsversuche mit
Chinosol. 196
—, FuBkrankheiten, Bedeutung der Aus-
saatzeit. 199
—, —, — des Bodens. , 200
—, Hagelschaden, Bedeutung des Dun-
gers. 180
—, —, Beurteilung. 493
Getreide. Halmfestigkeit, Untersuchung.
180
Keimfahigkeit, Priifung in verschie¬
denen Keimmedien. 197
Keimung, Wirkung von Karbonaten.
178
—, --Licht. 180
—,-Phosphaten. 178
—,-Sulfaten. 178
Lagern, Bedeutung der Standweite.
180
Meltau, Auftreten, Bedeutung des
Dungers. 201
Rostpilze, Bedeutung der Diingung fiir
das Auftreten. 195
Saatenschutz durch Antiavit gegen
Krahen. 209
-Korbin gegen Krahen. 208
—•— Teer gegen Krahen. 208
Schadigung durch Aelia acuminata.
207
-Agromyza parvicomis. 204
-Claviceps purpurea. 495. 508
—- — Drahtwiirmer. 495. 507
-Erysiphe graminis. 495. 508
-Eurygaster integriceps. 207
-Hadena basilinea. 501
-Hamster. 495
-Helminthosporium gramineum.
507
-Hydroecia micacea. 508
-Hylemyia coarctata. 501
-Hypera polygoni. 495
-Kaninchen. 495
-Leptosphaeria herpotrichoides.
508
-Ophiobolus herpotrichus. 200.
495. 508
-Pachytylus danicus. 202
-Pachytylus migratorius. 202
-Pleospora graminea. 508
-Puccinia dispersa. 508
-Puccinia glumarum. 495. 505.
508
-Puccinia graminis. 508
-Schnecken. 495
-Sphaenophorus discolor. 206
-Stauronotus maroccanus. 202
-Tapinostole musculosa. 203
-Tlirips. 203
-Tilletia # caries. 506
-Toxoptera graminum. 207
-Tylenchus pratensis. 494
-Urocystis occulta. 506. 507
-Ustilago avenae. 506. 507. 508
-Ustilago hordei. 505. 506. 508
-Ustilago jensenii. 50 5
-Ustilago nuda. 506. 507. 508
-Ustilago tritici. 506
-Zwergmiiuse. 209
Schneeschimmel, Auftreten in Oster-
reich. 501
—, Bekampfung mit Formalin. 197
Sehossen, Wirkung der Ternperatur. 179
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694
Register.
Getreide, Triebkraft, Bestimmung. 493
—, WeiBahrigkeit durch mechanische Ver-
letzung. 180. 493
—,-Sphaenophorus discolor. 207
—, Wirkung von Dicyandiamid. 178
—, — — radioaktivem Diinger. 178
Getreidehahnchen, Bekampfung mit Arsen-
praparaten. 206
—,-Tabakextraktlosung. 206
Getreidetrockenapparate, Verwendbarkeit
fiir die Flugbrandbekampfung. 192
Gebirgsboden, mykologische Unterauchung.
475
Gifte, Wirkung auf Bakterien, Bedeutung
der Giftquantitiit. 525
Giftweizen, Bekampfungsversuche gegen
Mause. 209
Gliocladium penicillioides, Vorkommen in
Gartenerde. 475
Gloeosporium, Borstenbildung, Bedingun-
gen. 670
— ampelophagum, Schadling vom Wein-
stock. 443
— armeniacum, Schadling von Prunus
armeniacu8. 443
— eriobotryae, Schadling von Eriobotrya
japonica. 443
— hesperidearum, Schadling von Citrus
aurantium. 443
— lagenarium, Schadling von Citrullus.
443
— lindemuthianum, Schadling von Faba.
443
-,-Phaseolus. 443
-,-Pisum. 443
— medicaginis, Schadling von Medicago
sativa. 443
— meliicola, Schadling von Melia azeda-
rach. 443
— ribis, Schadling des Johannisbeer-
strauchs. 501
— 8armenticola, Schadling von Vitis ri-
paria. 443
Glomerella rufomaculans, enzymatische
Untersuchung. 233
-, Wirkung von Tannin. 233
Glyciphagus domesticus, starkes Auftreten.
499
Glykogenbestimmung in Hefe. 298
Glyzerin, Wirkung auf Karboxylase. 247
Gnomonia leptostyla, Schadling vom Wal-
nuBbaum. 431
(iranulobacter pectinivorum, Garung. 245
Grapholitha, Schadling von Erbsen. 508
— comitana, Schadling von Fichten. 496
— pactolana, Schadling von Fichten. 496
Graphiola phonicis, Schadling von Paliuen.
496
— pomonella, Schadling von Obstbaumen.
503
Guajakol, Wirkung auf Hcfc. 243
Guajakprobe der Milch. 266
Guanidin, Wirkung auf die Stickstoffbin-
dung durch Azotobacter. 171
GummifluB der Obstbaume. 503
Gurke, Infektion reifer Friichte durch
Corynespora melonis. 670
—, Saatgutbeize mit Wasserstoffsuper-
oxyd. 515
—, Schadigung durch Blattlause. 503
— 9 -Cercospora melonis. 509
—,-Cladosporium cucumerinum.
509
—,-Cladosporium cucumerinum in
It alien. 510
—,-Colletotrichum lagenarium. 510
—,-Erysiphe communis. 503
Gymnodinium palustre, Vorkommen in
filtriertem Talsperrenwasser. 468
Gymnosporangium sabinae, Schadling von
Obstbaumen. 501
Habrolepis zetterstedti, natiirlicher Feind
von Mytilaspis pomorum. 510
Hadena basilinea, Schadling von Getreide.
501
— secalis, Schadling von Roggen. 508
Hafer, Anfalligkeit verschiedener Sorten
gegen Fritfliegen. 205
—, Bedeutung fiir die Nitratbildung im
Boden. 480
—, Beizversuche mit SUblimoform. 190
—, Dorrfleckenkrankheit, Bekampfung mit
Mangansulfat. 177. 509
—, —, Entwicklung in Knopscher Nalir-
losung. 513
—, —, Ursache. Ill
—, Entwicklung, Wirkung von Schwefel.
490
—, Keimung, Wirkung von Ammonsuper-
phosphat. 178
—, Schadigung durch Aphis avenae. 508
—,-Drahtwiirmer. 507
—,-Fusarium. 508
—,-Heterodera schachtii var. ave¬
nae. 507. 508
—,-Ophiobolus herpotrichus. 200
—— — Oscinis frit. 508
—,-Puccinia graminis f. sp. avenae.
437
—,-Sphaenophorus discolor. 206
—,-Tarsonemus spirifex. 202. 508
—,-Tipula paludosa. 508
—,-Ustilago avenae. 431
—, Wirkung von Dicyandiamid. 178
—,-Rohphosphat. 489
Hagelschaden des Getreides, Bedeutung
des Diingers. 180
Hagelscliaden an tretreide, Beurteilung.
493
Hainesia lycopersici, Schadling von To-
maten. 442
— oleicola, Schadling von Olea europaea.
442
— versicolor, Schadling vom Pfirsich. 442
Halmfestigkeit des Getreides, Unter¬
suchung. 180
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Register.
695
Hamster, starkes Auftreten in Bohmen.
505
—, Bekampfung. 209
—, Schadling von Getreide. 495
Hanf, Schadigung durck Phyllosticta can¬
nabis. 510
Hanfroste. 219
Harnstoff, Wirkung auf die Stickstoffbin-
dung durch Azotobacter. 171
Hausschwamm, Wirkung von Montanin-
fluat. 524
Hecht, Zucht in Abwasserteichen. 469
Heckenkirsche, Schadigung durch Sipho-
coryne lonicerae. 499
Hederich, Bekampfung mit Kuproazotin.
182
—, — — Eisenvitriollosung. 181
—, — durch wirtschaftliche MaBnahmen.
183
—, Bekampfungsversuche mit Kainit. 183
—,-Kalkstickstoff. 182
Hederichpulver, Bekampfungsversuche ge-
gen Hederich. 183
Hedysarum obscurum, Schadigung durch
Uromyces hedysari-obscuri, Verteilung
der Sporenlager. 646
Hefe, Ahtivierung. 243
—, Bildung von n-Hexylalkohol. 237
—,-Saligenin aus Salizylaldehyd.
235
—, Bindung von Farbstoffen. 235
—,-Giften. 236
—,-Metal lsalzen. 234
—, Brauerei-, Vorkommen von Saccharo-
myces apiculatus. 375
—, Eindringen in Eier. 243
—, Garung, zuckerfreie. 247
—, Glykogenbestimmung. 298
—, Invertasebildung, Bedeutung der Stick-
s toff nah rung. 231
—, Kahm-, Morphologie und Physiologic.
243
—, —, Saureverminderung des Mostes.
243
—, obergarige, Gewinnung von Karbo-
xylase. 241
—, proteolytische Enzyme, Bildung nach
Vorbehandlung mit zuckerhaltigen Nahr-
losungen. 233
—, Reduktion von Formaldehyd zu Me-
thylalkohol. 238
—,-Zimtaldehyd. 242
—, Rotfarbung von Butter. 287
—Sellwefelwasserstoffbildung aus Thio-
sulfat. 238
—, Spaltung von a-Ketobuttersaure. 248
—, Vergiirung von Benzylbrenztrauben-
saure. 242
—,-Brenztraubensaure, Milchsaure-
bildung. 245
—,-Methylathylbrenztraubensaure.
236
—, Verwandlung von Thioazetaldehyd in
Athylmerkaptan. 238
Hefe, Wirkung von Apfelsaure. 242
—,-Azoxy benzol. 237
—,-Brenztraubensaure. 242
—,-Chloroform. 241
—,-Milchsaure. 242
—,-Toluol. 241
—, — schwefliger Saure. 666
—, — von Weinsaure. 242
Heidelberg, Wasserversorgung, geschicht-
liche Entwicklung. 296
HeiBluft, Bekampfungsmittel gegen Strei-
fenkrankheit der Gerste. 201
HeiBwaaser, Bekampfungsmittel gegen
Streifenkrankheit der Gerste. 201
—,-Ustilago hordei. 190
—,-Ustilago nuda. 191
—,-Weizenflugbrand. 191
Helianthemum chamaecistus, Schadigung
durch Cuscuta europaea. 522
Hehanthus,* Schadigung durch Orobanche
cumana. 522
— annuus, Schadigung durch Cystopus
tragopogonis. 425
— tuberosus, Schadigupg durch Cystopus
tragopogonis. 425
Heliothrips haemorrhoidalis, Schadling von
Aspidiastra. 499
-,-Kentia, Bekampfungsver¬
suche. 502
Helleboru8 foetidus, Schadigung durch Pe-
ronospora pulveracea. 496
Helminthosporium gramineum, Bekamp¬
fung mit Chlorphenolquecksilber. 669
-, Schadling von Getreide. 507
-,-Hordeum. 444
-, Unterschied von H. sativum und
H. teres. 201
— sativum, Infektion von Gerstenkornern.
201
Hessenfliege, natiirliche Feinde. 205
Heterodera radicicola, Schadling von Cle¬
matis. 499
— schachtii, Schadling von Ruben. 494
-var. avenae, Schadling vom Hafer.
507. 508
Heterosporium, Abtotung der Sporen durch
W asseretof f superoxyd. 515
— gracile, Schadling von Iris florentina.
445
-,-- Iris germanica. 445
Heuschrecken, Bekampfung mit Arsenprii-
paraten. 202
—, Bekampfungsversuche mit Coccobacil-
lus acridiorum. 203. 501
—,-Metarrhisium anisopliae. 203
Hexamethylentetramin, Wirkung auf Hefe.
243
Hexosen, primare Umwandlung bei alko-
holischer Garung. >iJv1j 246
Hexylalkohol n-, Bildung durch Hefe. 237
Hillhousia mirabilis, Untersuchung. 469
— palustris, Untersuchung. 469
Himbeerstrauch, Schadigung durch Otior-
rhynchus picipes. 499
Digitized fr.
Go^'gle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
696
Register.
Hippuris, Schadigung durch Aphis prunL
671
Hippursaure, Wirkung auf die Stickstoff-
bindung durch Azotobacter. 170
Hirse, Bedeutung fiir die Nitratbildung im
Boden. 480
Histidin, Vorkommen in Bakterien. 295
Hochmoorboden, mikrobiologischer Unter-
schied von Niederungsmoorboden. 78
—, Zellulosezersetzung, Bedeutung von
Ammoniumsulfat. 123
—, —, Wirkung von kohlensaurem Kalk.
114
Hopfen, Schadigung durch Blattlause. 501
—,-Phyllosticta humuli. 505
Hordeum, Dorrfleckenkrankheit. 506
—, Schadigung durch Erysiphe graminis.
429
—,-Heiminthosporium gramineum.
, 444
— sativum f. hibemum, Schadigung durch
Fusarium nivale. 506
--, Uberwinterung von Erysiphe
graminis. 506
Humus, Bildung, Bedeutung der sauren
Reaktion der Zellwande. 477
Humusdiingung, zur Bekampfung gegen
Kleeteufel. 514
Humusstoffe, Bedeutung fur die Pepton-
zereetzung. 68
Hydrangea hortensis, Schadigung durch
Cercosporina hydrangeicola. 446
Hydrochinon, Wirkung auf Hefe. 243
Hydroecia micacea, Schadiing von Ge-
treide. 508
Hylemyia coarctata, Auftreten in Dane-
mark. 508
-—, Bedeutung der Saatzeit. 205
-, Schadiing von Getreide. 501
-, — vom Weizen. 508
Hylesinus cunicularius, Schadiing von
Wald ban men. 496
Hylobius abietis, Schadiing von Wald*
baumen. 496
Hylotoma rosae, Schadiing von Rosen. 503
Hymenopteren, Auftreten einer neuen als
Weidenschadling. 505
Hypera polygoni, Schadiing von Getreide.
495
Hypochnus solani, Beziehung zu Rhizoc-
tonia solani. 507. 509
-, Schadiing von Kartoffeln. 509
Hv}x>xanthin, Wirkung auf die Stickstoff-
bindung durch Azotobacter. 170
Hvsterium pinastri, Schadiing von Kiefern.
495
Hysterographium acerinum, Schadiing von
Acer gla bruin. 511
Jauchc, Stiekstoff, Konservierung mit
Sch wefelsii ure. 483
Ilex paraguavensis, Schadigung durch
Asterina mate. 430
-,-- Cereospora mate. 440. 512
Ilex paraguayensis, Schadigung durch
Colletotrichum yerbae. 444. 512
-,-Meliola yerbae. 430
-,-Paracapnodium pulchellum.
430
-,-Peckia mate. 440
— —, — — Pestalozzia paraguariensis.
512
-,-Phyllosticta mate. 512
Insekten, Verbreitung von Saccharomyces
apiculatus. 393
—•, Wirkung von Bleiarsenat. 515
—,-Zinkarsenit. 515
Invertase, Bildung durch Hefe, Bedeutung
der Stickstoffnahrung. 231
—,-Schimmelpilze, Bedingungen. 232
—, Wirkung von Chloroform. 241
—,-Toluol. 241
Johannisbeerstrauch, Blattranddiirre, Be-
kampfungsversuche mit Schwefelkalk-
briihe. 502
—, Schadigung durch Gloeosporium ribis.
501
—,-Pseudopeziza ribis. 495
Ipomoea batatas, Schadigung durch Ery¬
siphe polygoni. 429
-,-Mucor stolonifer. 427
— bona-nox, Schadigung durch Cystopus
ipomoeae-panduranae. 425
Iris florentina, Schadigung durch Hetero-
sporium gracile. 445
— germanica, Schadigung durch Hetero-
sporium gracile. 445
Isaria, Zugehorigkeit von Penicillium clavi-
forme. 227
Isariopsis griseola, Schadiing von Phaseo-
lus multiflorus. 446
Isosoma orchidearum, Schadiing von Catt-
leya. 501
Italien, Pflanzenkrankheiten 1911/12. 510
—, Vorkommen von Cladosporium cucu-
merinum auf Gurken. 510
—, Schadigung durch Septoria iridis. 510
Juglans regia, Schadigung durch Bakterien.
424
-,-Microstoma juglandis. 439
-,-Mis tel. 519
Juncus compressus, Schadigung durch Cus-
cuta europaea. 522
Juniperus virginiana, Schadigung durch
Macrophoma juniperina. 511
Kase, Cheddar-, Bakteriologie. 289
—, —, Herstellung aus erhitzter Milch.
288
—, —, Reifung, Bedeutung einzelner Bak¬
terien. 290
—, Fabrikation, Verwendung von Rein-
kulturcn. 281
—, —, — sterilen Wassers. 280
—, Gervais-, Herstellung. 291
—, Roquefort-, fliichtige Sauren, Unter-
suchung. 291
—, Sterilisierung. 289
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Register.
697
Kase, Weich-, Herstelliing. 291
—, —, —, Verwendung gereifter Milch. 289
Kaffee, Fermentation, Bedeutung von Sac-
charomyces apiculatus. 411
Kaffeebaum, Schadigung durch Phyllo-
sticta coffeicola. 512
—,-Stilbum flavidum. 512
Kahmhefe, Morphologic und Physiologie.
243
—, Saureverminderung des Mostes. 243
Kainit, Bekampfungsversuche gegen He-
derich. 183
Kakao, Fermentation, Bedeutung von Sac-
charomyces apiculatus. 411. 418
Kalium, aethylschwefelsaures, Spaltung
durch Faulnisbakterien. 241
—, Bedeutung fUr die Entwicklung von
Aspergillus niger. 225
Kaliumphosphat, Wirkung auf Zellulose-
zersetzung. 112
Kalk, Bedeutung im Boden. 489
—, — fur die Farbstoffbildung durch
Azotobacter cliroococcum. 20
—, kohlensaurer, Bedeutung fiir die Pep-
tonzersetzung. 75
—, —, Wirkung auf die Zellulosezersetzung
in Hochmoorboden. 114
Kalkboden, mykologische Untersuchung.
475
Kalkfaktor, Bedeutung fiir das Pflanzen-
wachstum. 488
Kalkstickstoff, Bekampfungsmittel gegen
Atriplex. 184
—,-Polygonum persicaria. 184
—, Bekampfungsversuch gegen Hederich.
182
Kaninchen, Schadling von Getreide. 495
Karbolineum, Bekampfungsmittel gegen
Kohlhernie. 497
Karbolsaure, Bekampfungsversuche gegen
Weizensteinbrand. 187
Karbonate, Wirkung auf die Keimung des
Getreides. 178
Karboxylase, Autolyse. 247
Darstellung. 248
Gewinnung aus obergariger Hefe. 241
Vergiirung von Oxalessigsiiure. 248
Wirkung von Antisepticis. 242
-Chloroform. 241
— — Glyzerin. 247
-Takadiastase. 247
-Toluol. 241
Karpfen, Zucht in Abwasserteichen. 469
Kartoffel, Bedeutung fiir die Nitratbildung
im Boden. 480
—, Blattrollkrankheit, Auftreten. 495.
503. 507
—, —, Bedeutung des Bodens. 669
—, blattrollkranke, Vorkommen von Pilzen.
494
—, Einsauern mit Reink ulturen. 301. 302
—, Eisenfleckigkeit, Auftreten. 506
— geriebene, Gasbildung infolge Atmung
der Zellen. ^ 300
Kartoffel, Knolle, „black heart". 609
—, Nachweis von Tyrosinase. 624
—, Wirkung hoher Temperaturen. 612
Krautverlust, Wirkung auf den Ertrag.
669
Krebs, Auftreten bei Hamburg. 499
Mosaikkrankheit, Auftreten. 507
Schadigung durch Drahtwurmer. 507
-Fusarium solani. 446
-Hypochnus solani. 509
-Macrosporium solani. 506
— — Phthorimaea operculella, Be-
schreibung. 670
-Phytophthora. 506
-infestans. 501
-Rhizoctonia solani. 507
Schorf, Auftreten. 505
Schwarzbeinigkeit. 503. 507
—, Auftreten. 501
Schwarzfarbung des Knollenfleisches,
Untersuchung. 609
Wirkung von Schwefeldiingung. 491
— hoher Temperaturen auf die Knolle.
612
Katalasegehalt der Milch, Beziehung zum
Siiuregrad. 276
-,-spezifischem Gewicht und
Fettgehalt. 276
Kautschuk, Vorkommen von Penicillium
petchii. 226
Keimlingskrankheiten der Koniferen, Be-
kampfung durch Bodenbehandlung mit
Schwefelsaure. 477
Kentia, Schadigung durch Heliothrips
haemorrhoidalis, Bekampfungsversuche.
502
—,-Schildlause. 501
Ketobuttersaure, a-, Fiiulnis. 239
—■, —Spaltung durcli Hefe. 248
—> —, Vergiirung, Bildung von Propyl-
alkohol. 248
Kiefer, Samlinge, Schadigung durch Fu-
sariura blasticola. 495
—, Schadigung durch Cronartium asclepia-
deum. 505
—,-Dendrolimus pini. 501
—,-Hysterium pinastri. 495
—,-Lophodermium pinastri. 505
—,-Pineus pini. 496
—,-Tortrix resinella. 496
—, Schiitte, Auftreten. 505
Kiefernholz, Vorkommen von Coniophora
cerebella. 495
—,-Lentinus squamosus. 495
—,-Lenzites. 495
—-Paxillus acheruntius. 495
Kiefernspanner s. a. Bupalus piniarius.
—, Copidosoma cidariae natiirlicher Feind.
494
Kieselsiiure, Wirkung auf Azotobacter
cliroococcum. 20
Kirschbaum, Schadigung durch Cheima-
tobia brumata. 503
—,-Eriocampa adumbrata. 503
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698
Register.
Kirschbaum, Schadigung durcli Eriocam-
poides limacina. 499
Kirschbier, Herstellung, Bedeutung von
Saccharomyces apiculatus. 394
Klee, Schadigung durch Drahtwiirmer. 507
—,-Peronospora trifoliorum. 509
—,-Sitona lineata. 509
—,-Tylenchus devastatrix. 509
Kleeteufel, Bekiimpfung durch Humus*
diingung. 514
—,-Sclerotinia trifoliorum. 495. 509
—, schadliches Auftreten von Plantago
lanceolata var. alopecurodes. 495
—,-Senecio vernalis. 495
-—,-Silene dichotoma. 495
Kleie, Brandsporengehalt, Bestimmungs-
methode. 190
—, —, Nachweis. 292
Knollchenbildung der Erbse, Bedeutung
der Ernahrung. 512
Kochsalz s. a. Natriumchlorid.
—, Wirkung auf die Entwicklung des Mais.
178
—,-der Tomate. 178
Kohl 8. a. Brassica oleracea.
—, Scliiidigung durch Alternaria brassicae.
512
—,-Anthomyia brassicae. 508
—,-Aphis brassicae. 508
— f -Blattliiuse. 503
—, — — Cecidomyia brassicae. 508
—,-Ceutorrhynchus assimilis. 508
-Ceutorrhynchus quadrideus. 508
—,-Ceutorrhynchus sulcicollis. 503
—,-Mamestra brassicae. 503
— 9 — — Meligethes aeneus. 499
—,-Phyllotreta. 495
—,-Phyllotreta nemorum. 508
— -Pieris brassicae. 503
—,-Plasmodiophora brassicae. 501
—,-Psylliodes chrysocephalus. 508
Kohlehydrat, salepartiges, Vorkommen in
Neottia nidus avis. 517
Kohlehydrate, Wirkung auf die Nitrat-
bildung im Boden. 221
—, — — — Sulfatbildung im Boden.
580
Kolilensiiure, Wirkung auf Saccharomyces
apiculatus und S. ellipsoideus. 385
Kohlhernie, Bekiimpfung mit Atzkalk.
497. 499
—, — — Karbolineum. 497
Kokospalme, Schadigung durch Cometura
picrogramma. 499
—,-Discalandra stigmaticollis. 000
—, Vorkommen von Exypnus pulchri-
pennis. 000
—, Schadigung durch Melissoblaptes rufo-
venalis. 002
-— - - Promeeotheea lindhergeri. 499
- . Vorkommen von Uhalxlocnemis intcr-
ruptoeostata. 000
Kolloide, Wirkung auf die Milchfcrmen-
t at ion. 244
Kolloide, Wirkung auf Milchsaurebakterien.
525
Kommaschildlau8, Schiidling der Eber-
esehe. 490
—,-Rotbuche. 490
Komposthaufen, Desinfektion mit Atzkalk.
497
Koniferen, Keimlingskrankheiten, Bekiimp-
fung durch Bodenbehandlung mit Schwe-
felsaure. 477
Korbwcide, Scliiidling durch eine neue
Hymenoptere. 505
Kork, Schadigung durch Agrilus. 491
—,-Coroebus bifasciatus. 491
—, — — Coroebus undatus. 491
—,-Cremastogaster. 491
Korkeiche, Schadigung durch Tortrix viri-
dana. 491
Kornblume, starkes Auftreten, Wirkung
auf die Entwicklung von Roggen. 185
—, Widerstandsfiihigkeit gegen Frost. 185
Kriihen, Saatenschutz durch Antiavit. 209
—,-Corbin. 208
—, --Teer. 208
Kriiuselkrankheit der ErdnuO. 510
— des Weinstocks, Auftreten in Oster-
reich. 501
KiirbLs, Saatgutbeize mit Wasserstoff-
superoxyd. 515
—, Schadigung durch Blattliiuse. 503
—, — — Erysiphe communis. 503
—,-Pentaleus major. 510
Kupfer, Wirkung auf den Stoffwechsel von
Asjiergillus niger. 225
Kupferchloridkalkbriihe, Bekiimpfungsmit-
tel gegen Peronosj>ora. 504
Kupfersulfat, Versuche zur Desinfektion
des Bodens. 477
—, Wirkung auf Ammoniakbildung im
Boden. 482
—,-Nitratbildung im Jioden. 482
Kupfervitriol, Bekampfungsmittel gegen
Urocystis tritici. 190
—, Empfindlichkeit ausgewaclisenen Wei-
zens. 188
—, Wachstum von Schimmelpilzcn in Lo-
sungen. ♦ 188
Lactuca sativa, Scliiidigung durch Bremia
lactucae. 420
— —, — — Septoria lactucae. 441
-,-Sclerotium cepivorum. 447
Laelaps cossi, V'orkommen im PilzfluB der
Eiche. 495
Liirche, Scliiidigung durcli (liermes strobi-
lobius. 499
—, — — Coleophora laricella. 510
Lagern des Cetreides, Bedeutung der
Standweite. 180
Lambic, V’orkommen von Saccharomyces
apiculatus. 381
Laphvgma frugiperda, Bekiimpfung mit
Arsenpraparaten. 2<4
-, Schiidling von Mais, Biologie. 203
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Register.
699
Lathraea squamaria, Vorkommen von Clau-
destinin. 517
-,-Rhinanthokyan. 517
Lauch, Schadigung durch Acrolepia assec-
tella. 510
Lecanium corni, Schadling von Beeren-
strauchern. 495
— hesperidum, Schadling vom Lorbeer-
baum. 504
Legumin, Wirkung auf die Stickstoffbin-
dung durch Azotobacfcer. 170
Leguminosen, Bedeutung fiir die Stick-
stoffbindung im Boden. 474
—, Impfung mit Knollchenbakterien. 483
Leimringe, Bekampfungsmittel gegen Non-
nen, Wert. 494
Lentinus squamosus, Vorkommen an Kie-
fernholz. 495
Lenzites, Vorkommen an Kiefernholz. 495
Leontodon taraxacum, Bekampfung mit
Cuproazotin. 182
Leptosphaeria, Abtotung der Sporen durch
Wasserstoffsuperoxyd. 515
— herpotrichoides, Schadling von Getreide.
508
Leucoma salicis, Kokon, Untersuchung.
500
Leuconostoc lagerheimii, Vorkommen im
PilzfluB der Eiche. 495
Licht, ultraviolettes, zur Sterilisation von
Wasser. 466
—, Wirkung auf die Keimung des Getreides.
180
Li moth rips denticornis, Schadling von
Roggen. 508
Linde, SchleimfluB, Vorkommen von Sac-
charomyces apiculatus. 378
Linum, Schadigung durch Melampsora lini.
434
—,-Phlyctaena? lini cola. 442
Liparis salicis, Schadling der Pappel. 499
Lithocolletis platani, Schadling der Pla-
tane. 510
Lolium perenne, Schadigung durch Fu-
sarium nivale. 506
Lonicera, Schiidigung durch Phoma minu-
tula. 440
Lophiostoma sieversiae, Schadling von
Sieversia turbinata. 511
Lophodermium brachysporum, erstes Auf-
t re ten in Belgien. 506
-, Schadling der Weymouthskiefer. 506
— pinastri, Schadling der Kiefer. 505
Lorl3eerbaum, Schadigung durch Aonidia
lauri, Bekiimpfungsversuche. 502
—,-Aspidiotus britannicus. 504
—,-Lecanium hesperidum. 504
—, — — Trioza alacris. 502. 504
Luff, Gehalt an Bakterien, Wirkung von
Ozon. 466
—, — — Schimmelpilzen, Wirkung von
Ozon. 466
—, Reinigung durch Ozon. 466
Luzerne s. a. Medicago sativa.
Luzerne, Schadigung durch Colaspidema
atra, Bekampfung. 522
—,-Peronospora trifoliorum. 509
—, — — Sitona lineata. 509
—,-Tylenchus devastatrix. 509
Lychnis, Schadigung durch Ustilagopsis
violacea. 433
Lygus pabulinus, Schadling von Chrysan¬
themum indicum. 499
Lymantria dispar, Schadling von Obst-
biiumen. 503
Lysirnachia vulgaris, Schadigung durch
Cuscuta europaea. 522
Lysin, Vorkommen in Bakterien. 295
Lysol, Bekampf ungs versuche gegen Exoas-
cus deformans. 502
Maclura aurantiaca, Schadigung durch
Uredo maclurae. 439
Macrocentrus collaris, natiirlicher Feind
von Agrotis segetum. 204
Macrophoma juniperina, Schadling von
luniperus virginiana. 511
Macrosiphum cereale, Biologie. 671
Macrosporium, Abtotung der Sporen durch
Wasserstoffsuperoxyd. 515
— cladosporioides, Vorkommen im Ge-
birgs boden. 475
— coepicola, Vorkommen auf Allium cepa.
427
— crookei, Schadling von Solanum tubero¬
sum. 445
— solani, Schadling der Kartoffel. 506
Mause, Bekampfung mit Schwefelkohlen-
st-off. 209
—, Bekampf ungs versuche mit Giftweizen.
209
—,-Typhusbazillen. 209
—, Feld-, Fortpflanzung, Beobachtungen.
670
—, Zwerg-, Schadlinge von Getreide. 209
Magnesium, Bedeutung fiir die Entwick-
lung von Aspergillus niger. 225
— -Farbstoffbildung durch Azoto-
bacter chroococcum. 20
Magnolia grandiflora, Schadigung durch
Cephaleuros virescens. 447
Mais s. a. Zea mays.
—, androgyne Blutenstiinde infolge Nali-
rungs mangels. 181
Bedeutung fur die Nitratbildung im
Boden. 480
Beulenbrand, Auftreten. 503
Entwicklung, Wirkung von Beschat-
tung. 180
—, —* — Kochsalz. 178
Schadigung durch Chlorida obsoleta.
203
— — Diabrotica duodecimpunctata.
206
-Diabrotica longieornis. 206
-Dothiorella zeae. 202
-Laphygma frugiperda. 203
-Prodenia littoralis. 203
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700
Register.
Mais, Schadigung duroh Puccinia maydis.
437. 512
—,-Pyrausta nubilalis. 203
—■,-Sclerospora maydis. 202
—,-Sphaenophonis callosus. 206
—,-Spodoptera mauritia. 203
—,-Ustilago abortifera. 432
—,-Ustilago maydis. 431. 503
Maltase, Bildung durch Schimmelpilze, Be-
dingungen. 232
—, Wirkung von Chloroform. 241
—,-Toluol. 241
Maltose, Bestimmung in Bier, biologische
Methode. 380
Malva parviflora, Schadigung durch Puc¬
cinia malvacearum. 438
Malve, Schadigung durch Puccinia mal¬
vacearum. 496
Mamestra brassicae, Schadling vom Kohl.
503
Mandarinenbaum, Vorkommen von Schwar-
zepilzen. 430
Mangan, Wirkung auf die Entwicklung von
Aspergillus niger. 225
Mangansulfat, Bekampfungsmittel gegen
Dorrfleckenkrankheit des Hafers. 177.
509
—•, Wirkung auf Zellulosezersetzung. 112
Manihot earthagenensis, Schadigung durch
Uromyces carthagenensis. 435
— utilissima, Schadigung durch Cercospo-
rella pseudoidium. 444
Mannit, Vergarung, Bedeutung fiir den
Nachweis des Kalkbedurfnis des Bodens.
55
—, —, Bedingungen. 58
Matricaria chamomilla, Bekampfung mit
Kainit. 183
Maulbeerbaum, Schadigung durch Myco-
spliaerella mori. 431
Maulbeerbaumschildlaus, Schadling von
Flieder. 503
Mcdicago denticulata, Schadigung durch
Urophlyctis alfalfae. 425
— sativa s. a. Luzerne.
-, Schadigung durch Cuscuta epithy-
mum. 449
— —, — — Gloeos[)orium medicaginis.
443
-,-Peronospora trifoliorum. 427
— —, — — Pseudo{)eziza medicaginis.
428
■-— — Phyllosticta? medicaginis. 440
-,-Uredo medicaginicola. 439
-■, — — Uromyces striatus. 435
Melampsora aecidioides, Schiidling von Po-
pulus alba. 434
— larici-retusae, Schadling von Salix her-
bacea, Verteilung der Sporenlager. 646
-—,-Salix reticulata, Vertei-
lung der Sporenlager. 646
- —,-Salix retusa, Verteilung
der Sj>orenlftger. 646
— lini, Schadling von Linuin. 434
Melampsora populina, Schadling von Po-
pulus monilifera. 434
-,-Populus pyramidalis. 434
— spec., Schadling von Salix hegetschwei-
leri, Verteilung der Sporenlager. 646
Melampsorella caryophyllacearum, Schad¬
ling von Stellaria media, Verteilung der
Sporenlager. 646
-, Uredolager, Entwicklungsgeschichte.
651
Melampsoridium betulinum, Schadling von
Betula alba, Verteilung der Sporenlager.
646
-,-Betula nana, Verteilung der
Sporenlager. 646
Melanconium sacchari, Schadling vom
Zuckerrohr. 443
Melia azedarach, Schadigung durch Cerco-
spora meliicola. 445
-,-Gloeosporium meliicola. 443
-,-Phoradendrum rubrum. 448
-,-Selenosporium sarcochroum.
447
Meligethes aeneus, Auftreten in Danemark.
508
-, Schadling des Kohls. 499
Meliola yerbae, Schadling von Ilex para-
guariensis. 430
Melissoblaptes rufovenalis, Ohrwiirmer na-
turliche Feinde. 607
-, Schadling der Kokospalme. 602
Melkmaschine, hygienische Bedeutung. 260
—, Sterilisierung. 275
Melone, Schadigung durch Blattlause. 503
—,-Cercospora melonis. 509
—•,-Cladosporium cucumerinum. 509
—,-Colletotrichum lagenarium. 510
—,-Erysiphe communis. 503
Meltau des Getreides, Bedeutung des
Diingers fur das Auftreten. 201
—, Schadling von Robinia pseudacacia bei
falscher Ernahrung. 513
Mercurichlorid, Wirkung auf Karboxylase.
242
—,-Zymase. 242
Metallsalze, Wirkung auf Ammoniakbil-
dung im Boden. 482
—,-Nitratbildung im Boden. 482
—, Bindung durch Hefe. 234
Metaoxytoluolsaure,Nachweis imBoden.487
Metarrliiziuin anisopliae, Bekampfungsver-
suche gegen Heuschrecken. 203
Methylathvlbrenztraubensiiure, Vergarung
durch Hefe. 236
Methylalkohol, Bildung aus Formaldehyd
durch Hefe. 238
Methylgriin, Bekampfungsversuche gegen
Weizensteinbrand. 669
Microcosmus violaceus, Vorkommen eines
Spirillum. 293
Microsphaera alphitoides, Schadling von
Eichen. 495
Microstoma album, Schiidling von Quercus
sessili flora. 439
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Register.
701
Microstoma juglandis, Schadling von Jug-
lans regia. 439
Mikrobiologie, landwirtschaftliche. 218
Mikroorganismen, Bedeutung fiir Backerei
und Miillerei. 292
Milch, Alizarolprobe, Wert. 276
Alkoholprobe, Wert. 276
Backhaus-. 255
Bakteriengehalt,Be8timmungsmethode.
250
— im Oebirge und im Tal. 250
—, bei Kiihen in offenen und ge-
schlossenen Stallen. 252
— roher und biorisierter 261
Bakteriologie, Handbuch. 267
bakteriologische Untersucliung, Trok-
kennahrboden. 251
Biorisatorverfahren. 260
—, Priifung. 261
biorisierte, Gerinnung. 262
Blaufarbung durch Bacillus cyano-
genes. 279
Dauerpasteurisierung. 267
Enzyma-. 260
erhitzte, zur Herstellung von Cheddar-
kase. 288
Fehler. 279. 323
Fermentation. 275
—, Wirkung von Kolloiden. 244
Fettgehalt, Beziehung zum Katalase-
und Reduktasegehalt. 276
gereifte, zur Herstellung von Weich-
kase. 289
Gerinnen an Gewittertagen. 279
Gewinnung und Behandlung. 266
Haltbarkeit roher und biorisierter. 262
Katalasegehalt, Beziehung zum Saure-
grad. 276
—,-spezifischen Gewicht und
Fettgehalt. 276
Kinder-, Beurteilung. 278
—, Zusatz von Gemiisepulvern. 277
Kontrolle in Amerika. 255
-New York. 275
-Niirnberg. 251
Nahrwert pasteurisierter und roher.
254. 255
Pasteurisierung mit Degermator. 256
— in Liverpool. 265
Priifung, Bedeutung der Guajaktink-
tur. 266
Reduktasegehalt, Beziehung zum Saure-
grad. 276
-,-spezifischen Gewicht und
Fettgehalt. 276
robe keimfreie. 267
Schnellkocher von Auerbach, Priifung.
267
spezifisches Gewicht, Beziehung zum
Katalase- und Reduktasegehalt. 276
Streptokokken euterkranker Kiihe,
Nachweis. 253
—, Untersuchung. 252
Milch, Streptokokken, Widerstandsfahig-
keit gegen Erhitzung. 253
—■, Trocknungstechnik. 264
—, Vorkommen von Bakterien. 261
—,-Euterzellen. 251
—, Zersetzung durch Bakterien. 250
MUchflasche, Reinigungsmittel. 275
Milchkannen, Sterilisierung, Apparat. 274
Milchpulver, Herstellung. 265
Milchsaure, Bildung bei Alkoholgarung.
245
—,-der Vergarung von Brenztrau-
bensaure durch Hefe. 245
—, Wirkung auf Hefe. 242
—, Zerstorung durch Saccharomyces api-
culatus. 407
Milchwirtschaft, Bedeutung der Bakterien.
250
—, Reichsanstalt, Notwendigkeit. . 256
Mistel, Geotropismus. 519
Regeneration intramatrikaler Teile.
519
Schadling von Acer platanoides. 519
— Alnus.
519
— Betula pubescens.
519
— Crataegus.
519
— Fraxinus.
519
— Juglans nigra.
519
— Pirus communis.
519
— Pirus malus.
519
— Populus canadensis.
519
— Populus monilifera.
519
— Quercus palustris.
519
— Quercus pedunculata.
519
— Robinia.
519
— Salix alba.
519
— Salix fragilis.
519
— Sorbus aucuparia.
519
— Tilia cordata.
519
— Tilia europaea.
519
rbreitung in England.
519
— OstpreuOen.
519
Wachstum auf laublosem Baumstumpf.
518
Moehringia trinervia, Schadigung durch
Puccinia arenariae, Verteilung der Spo¬
re n lager. 646
Mohrrubengeschmack der Butter, Ureache.
282
Molkereien, Desinfektion mit Autan. 280
—, Sammel-, Verbesserungsvorschlage.
280
—, Wandanstrich mit Antinonnin. 280
Monilia, Schadling von Obstbaumen. 509
*— sp., Schadling von Citrullus vulgaris.
443
— Candida, Eindringen in Eier. 243
— linhartiana, Schadling des Quitten-
baumes. 499
— sidalceae, Schadling von Sidalcea ner-
vata. 511
Monotropa hypopitys, Vorkommen von
Rhinanthokyan. 517
Montanin, Desinfektionswert. 415
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702
Register.
Montaninfluat, Wirkung auf Pilze. 524
Morus rubra, Schadigung durch Ustilago?
haesendockii. 432
Mosaikkrankheit der Kartoffel, Auftreten.
507
-Runkelriibe, Ubertragung dureli
Blattlause. 507
-Tabakpflanze. 510
Most, Siiureverminderung durch Kali in -
hefe. 243
Mucor circinelloides, Vorkommen in Gar-
tenerde. 475
— glomerula, Vorkommen im Kalkboden.
475
— lausannensis, Vorkommen in Garten-
erde. 475
-, — im Gebirgsboden. 475
-,-Kalkboden. 475
— raceinosus, Vorkommen in Gartenerde.
475
-, — im Kalkboden. 475
— rufescens, Vorkommen in Gartenerde.
475
-, — im Kalkboden. 475
— sphaero8poru8, Vorkommen im Kalk¬
boden. 475
— stolonifer, Schiidling von Ipomeoa ba¬
tatas. 427
Mucoraeeae, Bestimmungsschlussel. 224
Miillerei, Bedeutung der Mikroorganismen.
202
Mvcoderma vini, Eindringen in Eier. 243
Mvcosph acre 11a fragariae, Schiidling von
Erdbeeren. 503
— mori, Schadling vom Maulbeerbaum.
431
Myosotis palustris, Schadigung durch Aphis
pruni. 671
Mvtilaspis pomorum, naturliche Feinde.
510
-, Schadling von Obstbaumen. 405
-,-Populus canadensis. 510
Myxobakterien, Gewinnung. 222
—, Zugehorigkeit zu Bakterien. 223
Myxococcus cerebriformis n. sp. 223
— clavatus, Vorkommen. 222
— coralloides, Vorkommen. 222
— digitatus, Vorkommen. 222
— exiguus n. sp. 223
— polycvst us n. sp. 222
— rubescens, Vorkommen. 222
— virescems, Vorkommen. 222
Natrium. selnvefelsaures, Spaltung durch
Fuulnisbakterien. 241
Xatriumchlorid s. a. Kochsalz.
—, Wirkung auf Azotobacter chroococ-
cum. 17
Natriumfluorid, Wirkung auf Karboxvlase.
242
—,-Zymase. 242
Natriumkarbonat, Wirkung auf Azoto¬
bacter chrooeoccum. 17
Xatriumsalizylat, Wirkung auf Hefe. 243
Nauplien, Vorkommen in filtriertem Tal-
sj>errenwasser. 468
Nectria graminicola, Beziehung zu Fusa-
rium. 100
Nematoden, Vorkommen in filtrierten
Talsperrenwasser. 468
Nematus ventricosus, Schiidling von Bee-
renstrauchern. 405
Neottia nidus avis, Vorkommen eines
salepartigen Kohlehydrates. 517
Nerium oleander, Gallenbildung. 423
Neu-Mecklenburg, Bodenuntersuchung.
672
Neu-Siid-Wale8, Schadigung von Weizen
dureli Urocystis tritici. 100
Newa, Verwendung des Mundungsbeckens
als Vorfluter fiir Abwtisser. 460
New York, Milchkontrolle. 275
-, Pflanzenkrankheiten 1912. 511
Nicotiana, Schadigung durch Peronospora
nicotianae. 426
Niederungsmoorboden, mikrobiologischer
Unterschied von Hoc] i moorboden. 78
—, Zellulosezersetzung. 105
—, —, Bedeutung von Aminoniumsulfat.
123
—, —, — der Phosphorsiiure. 110
Nikotin, Wirkung auf die Stickstoffbin-
dung durch Azotobacter. 171
Nit rat, Bi ldung im Boden, Bedeutung
hoherer Pflanzen. 480
—,-, Wirkung von Kohlehydra-
ten. 221
—,-,-Metal lsalzen. 482
—, — in saurem Boden. 481
—, — im Waldboden, Untersuehung. 470
Nitritbildung im Boden, Gntersuchung.
135
Nitromonas, Garung. 245
Nitrosomonas, (hirung. 245
Nitzschia palea, Vorkommen in Schwefel-
quellen Galiziens. 470
Nonne, Bekiimpfung, Wert der Lcimringe.
404
Xordmannstanne, Schadigung durch Gher-
mes piciae. 400
Obstbfiume, Chlorose. 501
—, GummifluB. 503
—, Schiidigung durch Anthonomus piri.
503
—,-Anthonomus ]x>morum. 503
—,-Cceidomyia piricola. 503
— — (’heimatobia brumata. 503
—,-Eriocampa ad um brat a. 503
—,-Eriophyes piri. 503
—,-Exoascus deformans. 501
—,-Fusicladium dendriticum. 400
—,-Fusicladium dendriticum und F.
pirinum. 501
—, — — Grapholitha pomonella. 503
—,-Gymnosporangiiim sabinae. 501
— f — — Lvmantria dispar. 503
—,-Monilia. 500
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Register.
703
Obstbaume, Schadigung durch Mytilaspis
pomorum. 495
—,-Phylloaticta pirina. 499
—,-Podosphaera leucotricha. 495.
501
—,-Polystigma rubrum. 501
—, — — Rhynchites bacchus. 503
—,-Roestelia cancellata. 503
—,-Schizoneura lanigera. 495. 503.
505
—,-Sclerotinia fructigena. 495.
501. 503
—,-Septoria piricola. 503. 505
—,-Taphrina deformans. 503
—,-Taphrina pruni. 503
—,-Yponomeuta raalinella. 503
—,-Zeuzera pirina. 503
Ohrwurm, naturlicher Feind von Melisso-
blaptes rufovenalis. 607
Olbaum, Vorkommen von Schwarzepilzen.
430
Osterreich, starkes Auftreten von Docio-
staurus maroccanus. 501
—, Auftreten von Getreideschneeschimmel.
501
—, — der Krauselkrankheit des Wein-
stoeks. 501
—, Ausbreitung von Fiber zibethicus. 501
—, Pflanzenkrankheiten imJahre 1913.501
Oidium alphitoides, Auftreten in Rio de
Janeiro. 512
— evonymi-japonicae, Schadling von Evo-
nymus jaix)nica. 429. 496
— farinosum, Schadling von Pirus malus.
429
— lactis, Eindringen in Eier. 243
— quercinum, Schadling von Eichen. 504
— —, — — Quercus palustris. 429
— tuckeri, Schadling des Weinstocks. 499
Olea europaea, Schadigung durch Cyclo-
coniurn oleaginum. 444
-,-Hainesia oleicola. 442
Oospora salina n. sp., Vorkommen in Salz-
bcrgwerken. 473
— variabilis, Vorkommen in ’ Gartenerde.
475
Ophiobolus graminis, Vorkommen in Ar-
gentinien (?). 431
-— herpotrichus, Beziehung zu Acrcmo-
nium. 200
—- —,-Fusarium rubiginosum. 200
-, Schadling von Getreide. 495. 508
-,-Hafer. 200
Opuntia, Schadigung durch Sclerotiura
opuntiarum. 447
Orangenbaum, Schadigung durch Rosel-
linia necatrix. 431
Orchestes fagi, Schadling der Ruche. 499
Orobanche, osmotischer Druck. 516
— cumana, Bekiimpfung mit Phytomyza
orobanchia. 522
-, Schadling von Relianthus. 522
— rapum gcnistae var. bicolor n. var.,
Schadling von Genista florida. 517
Oscillatoria eonstricta, Vorkommen in
Schwefelquellen Galiziens. 471
— geminata var. sulphurea n. var. f Vor¬
kommen in Schwefelquellen Galiziens.
471
— rubescens, Abtotung von Fischlaich.
295
Oscinm frit, Schadling von Hafer. 508
OstpreuBen, Verbreitung der Mistol. 519
Otiorrhynchus picipes, Schadling vom Him-
beerstrauch. 499
Oxalessigsaure, Spaltung durch Bakterien.
239
—, Vergarung durch Karboxylase. 248
Oxalite, Vorkommen in Achromatium gigas.
469
—,-Thiophysa macrophysa. 469
Ozon, Reinigung von Luft. 466
—,-Wasser. 466
—, Wirkung auf Bacterium coli. 466
Pachytylus danicus, Schadling von Ge¬
treide. 202
— migratorius, Schadling von Getreide.
202
Paeonie, Schadigung durch Botrytis. 496
Palme, Schadigung durch Coniothyrium
paimarum. 496
—,-Graphiola phonicis. 496
Panolis griseovariegata, Auftreten. 501
— piniperda, Chlamydozoon prowazeki
naturlicher Feind. 494
Papaver rhoeas, Keimung, Wirkung von
Feuchtigkeitsschwankungen. 186
— somniferum, Bekiimpfung mit Cuproa-
zotin. 182
— —, Schadigung durch Erysiphe poly-
goni. 429
Pappel, Schadigung durch LiparLs salicis.
499
Paracapnodium pulchellum, Schadling von
Ilex paraguariensis. 430
Paspalum dilatatum, Schadigung durch
Ustilagopsis deliquescens. 432
Passer domesticus, Auftreten in Dtine-
mark. 508
Patschuliol, Bekampfungsversuclie gegen
Drahtwiirmer. 205
Paxillus acheruntiu8, Vorkommen an Kie-
fernholz. 495
Peckia mate, Schadling von Ilex para¬
guariensis. 440
Pedicularis ailvatica, osmotischer Druck.
516
Penicillium biforme, Enzymbildung, Be-
dingungen. 232
— claviforme, Zugchorigkeit zu Isaria. 227
— costantini, Vorkommen in Gartenerde.
475
— crustaceum, Wideretandsfiihigkeit gegen
Gifte. 230
— cyclopium, Vorkommen in Gartenerde.
475
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704
Register.
Penioillium expansum, Vorkommen im
Kalkboden. 475
— glaucum. Assimilation verschiedener
Kohlenstoffverbindungen. 228
— —•, Coremienbildung, Untersuchung.
227
-, enzymatische Untersuchung. 305
-, Enzymbildung, Bedingungen. 232
— —, Farbstoffbildung, Untersucliung.
230
-, Nachweis von Amylase. 318
-, proteolytische Fermente. 311
-, Unterschied von P. africanum. 230
-,-P. purpurogenum. 230
-,-P. rubrum. 230
— gratioti, Identitat mit P. crustaceum.
224
— lividum, Vorkommen in Gartenerde.
475
-•, — im Gebirgsboden. 475
— lilacinum, Vorkommen im Kalkboden.
475
— luteum, Coremienbildung, Untersu¬
chung. 227
— petchii n. sp., Vorkommen auf Kaut-
schuk. 226
— roqueforti, Fettspaltung, Bildung fliich-
tiger Sauren. 291
— stoloniferum, Vorkommen im Gebirgs-
boden. 475
— variabile n. sp., Farbstoffbildung, Be¬
dingungen. 226
— viridiatrum, Vorkommen in Gartenerde.
475
Pentaleus major, Schiidling von Erbsen. 510
-> — vom Kiirbis. 510
-, — von Runkelriiben. 510
Pediculoides gramineum, Schiidling von
Futtergriisern. 509
Pepton, Zersetzung, Bedeutung der Hu-
musstoffe. 68
—, —, — von kohlensaureni Kalk. 75
—> —, — der Phophorsiiure. 68
—, — im Boden, Beziehung zur Boden-
beschaffenheit. 64
Pergamentpapier, Gehalt an Salzen, Be¬
deutung fiir Pilzentwicklung. 292
Peridinium tabulatum, Vorkommen in fil-
triertem Talspcrrenwasser. 468
PeronosjHjra, Bekiimpfung mit Bordeaux-
briihe. 504
—,-Kupferchloridkalkbnihe. 504
—,-Perozid. 504
— alsinearum, Schiidling von Oera.stium
arvcnse. 427
-,-Cerastium vulgatum. 427
— dianthi, Sciiiidling von Silene cispla-
tensis. 427
-,-Silene gallica. 427
— effusa, Schiidling von Chenopodium
hircinum. 426
-,-Chenopodium muralc. 426
— —, — — Chenopodium pappulosum.
426
Peronospora effusa, Schadling von Spina-
cia oleracea. 426
— nicotianae, Schadling von Nicotiana.
426
— parasitica, Schadling von Brassica ole¬
racea. 426
-,-Coronopus didymus. 426
-,-Raphanus sativus. 426
— pulveracea, Schadling von Helleborus
foetidus. 496
— schachtii, Schadling von Beta vulgaris.
427
--,-Ruben. 508
— schlcideni, Vorkommen auf Allium cepa.
427
— sparsa, Schiidling von Rosen. 501
— trifoliorum, Schadling vom Klee. 509
-, — von Luzerne. 509
-,-Medicago sativa. 427
Perozid, Bekiimpfungsmittel gegen Pero-
nospora. 504
— viticola, Bekampfungsversuche. 502
Persea gratissima, Schadigung durch Poly-
cephalum subaurantiacum. 511
Persica vulgaris s. a. Pfirsichbaum.
— —, Schadigung durch Cercospora cir-
cumscissa. 445
-,-Exoascus deformans. 427
Pestalozzia paraguariensis n. sp., Schad¬
ling von Ilex paraguariensis. 512
Petersilie, Schadigung durch Rhizoctonia
violacea. 510
Petroselinum sativum, Schadigung durch
Erysiphe polygoni. 429
-,-Scptoria petrosclini. 441
Pfirsich, Schiidigung durch Hainesia ver¬
sicolor. 442
Pfirsichbaum s. a. Persica vulgaris und
Prunus persica.
—, GummifluB. 503
—, Schadigung durch Taphrina deformans.
503
—, Vorkommen von Schwiirzepilzen. 430
Pflanzen, Assimilation verschiedener Koh¬
lenstoffverbindungen. 229
—, heterophe, chemische Untersuchung.
517
—, Leben und Krankheiten. 492
■—, Wach8tum, Bedeutung des Kalkfaktors.
488
—, —, Wirkung von Sulfiten. 490
—, Wasserkultur, Versuche. 512
—, Zelle, chemische Organisation. 523
—, Zellhaute, saure Reaktion. 477
Pfianzenkrankheiten, Bedeutung der Wit-
terung. 498
—, Bekiimpfung. 496
— in Argentinien. 420
-Belgien 1911 und 1912. 505
-Diinemark im Jalire 1912. 506
— — Deutschland 1911. 493
—, Handbuch. 491
— in Italien 1911/12. 510
-New York 1912. 511
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Register.
705
Pflanzenkrankheiten in Osterreich 1913.
501
-Rio de Janeiro. 511
-Virginia 1911/12. 511
Pflanzenschutz, Arsenfrage. 515
—, gartnerischer. 492
Pflanzenschutzdienst in Belgien. 493
Pflanzenschutzgesetz, amerikanisches. 493
Pflanzenschutzmittel, Verfalsch ungen, Ge-
setze zur Verhiitung. 515
Phaedon armoraciae, Bekampfung mit Ar-
senbriihe. 499
-,-Phy tonal. 500
-,-Urania. 500
Phalacrus corruscus, Bedeutung fiir die
Verbreitung des Weizensteinbrandes. 190
Phaseolus, Schadigung durch Gloeospori-
um lindemuthianum. 443
— multiflorus, Schiidigung durch Isariop-
sis griseola. 446
— vulgatus, Schadigung durch Cercospora
phaseoiina. 446
-,-Erysiphe polygoni. 429
-,-Sclerotinia. 428
-,-Uromyces phaseoli. 435
Phenol, Wirkung auf Karboxylase. 242
—,-Zymase. 242
Phialea anomala, Auftreten. 511
Phlyctaena? linicola, Schadling von Linum.
442
Phoma acinicola, Schadling des Wein-
stocke8. 440
— apiicola, Bekampfung mit Formaldehyd.
497
— begoniae, Zugehorigkcit zu Ascochyta.
510
— betae, Physiologie. 494
— conidiagena n. sp., Pyknidenentwick-
lung. 326
— minutula, Schadling von Lonicera. 440
— ? persiciphila, Schadling von Prunus per-
sica. 440
Phonolith, bedeutungslos fiir Stickstoff-
sammlung. 481
Phoradendrum rubrum, Schadling von Po-
pulus monilifera. 448
-,-Punica granatum. 448
-var. latifolia, Schadling von Melia
azcdarach. 448
Phosphate, Wirkung auf die Keimung des
Get re ides. 178
Phosphor, Bedeutung fiir die Sporenbildung
von Aspergillus niger. 225
Phosphorsaure, Bedeutung fiir Mannitver-
garung. 61
—,-die Peptonzersetzung. 68
—, — — Zellulosezersetzung in Niede-
rungsmoorboden. 110
—, losliche, Gehalt des Bodens, biologische
Bestimmung. 48
Phragmidium subcorticium, Schadling von
Rosen. 438. 501
Phragmites communis, Schadigung durch
Puccinia phragmites. 438
Zwelte Abt. Bd. 43.
Phrygilanthus cuneifolius, Schadling von
Cydonia vulgaris. 448
Phryilanthus cuneifolius, Schadling von
Populus monilifera. 448
-,-Prunus persica. 448
Phthorimaea operculella, Schadling der
Kartoffel, Beschreibung. 670
Phycomyces nitens, Zygosporenbildung,
Verlust. 231
Phyllachora bromi, Schadling von Bromus
uniolioides. 431
Phyllopertha horticolor, Auftreten in Dane-
mark. 508
-, Schadling von Futtergrasern. 509
-, — vom Roggen. 508
Phyllosticta cannabis, Schadling von Hanf.
510
— coffeicola, Schadling vom Kaffeebaum.
512
— cynarae, Schadling von Cynara scoly-
mus. 440
— eryobothryae, Schadling von Eryobo-
thrya japonica. 440
— humuU, Schadling von Hopfen. 505
— mate, Schadling von Ilex paragua-
riensis. 512
— ? medicaginis, Schadling von Medicago
sativa. 440
— pirina, Schadling von Obstbaumen. 499
— sorghina, Schadling von Sorghum vul-
gare. 440
— violae, Schadling von Viola tricolor. 440
Phyllotreta, Auftreten in Danemark. 508
—, Schadling vom Kohl. 495
— nemorum, Schadling vom Kohl. 508
— undulata, Bekampfung. 500
— vittula, Bekampfung mit Schweinfurter-
griin. 206
Phytomyza orobanchia, Verwendung zur
Bekampfung von Orobanche cumana. 522
Phytonal, Bekiimpfungsmittel gegen Phae¬
don armoraciae. 600
Phytopthora, Schadling der Kartoffel. 506
— cactorum, Schadling von Capsicum
annuum. 510
— infestans, Bekampfung mit Bordeaux-
brvilie. 509
-, Schadling der Kartoffel. 426. 501
-,-Tomaten. 511
-, Vorkommen in Tomatensamen. 511
Pichia membranaefaciens, Eindringen in
Eier. 243
Pieris brassicae, Schadling vom Kohl. 503
Pilze, Abtotung der Sporen durch Wasser-
stoffsuperoxyd. 515
—, Bedeutung fiir die Zersetzung von
Pflanzenresten im Boden. 219
—, Eindringen in Eier. 243
—, Entwicklung an Pergamentpapier, Be¬
deutung des Salzgehaltes. 292
—, Schimmel-, Enzymbildung, Bedin-
gungen. 232
—, —, Gehalt der Luft, Wirkung von Ozon.
466
45
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706
Register.
Pilze, Schitnmel, Vorkommen im Boden.
475
—, —, Wachstum in Kupfervitriollosungen.
188
—, Vorkomraen in blattrollkranken Kar-
toffeln. 404
—, Wirkung von Montaninfluat. 524
Pilzflora des Bodens, Untersuchung. 475
PilzfluB der Eiche, Vorkommcn von An-
guillula aceti var. dryophila. 495
-,-Anguillula ludwigii. 495
-,-Endomyces magnusii. 495
-,-Laclaps cossi. 495
-,-Leuconostoc lagerheimii.
495
-,-Saccharomyces ludwigii.
495
-RoBkastanie, Vorkommen von Dip-
logasteroides spengelii. 495
Pineus pini, Schadling der Kiefer. 496
Piperidin, Wirkung auf die Stickstoff-
bindung durch Azotobacter. 171
Piricularia oryzae, Schadling vom Reis.
512
Pirus communis s. a. Birnbaum.
-, Schiidigung durch Fusieladium den-
driticum. 444
-,-Mistel. 519
— nmlus s. a. Apfelbaum.
— —, Schiidigung durch Misteln. 519
-,-Oidium farinosum. 429
Pissodes harcyniae, Schadling von Wald-
bail men. 496
— notatus, Schadling von Waldbaumen.
496
Pisum, Schiidigung durch Ascochyta pisi.
441
—, — — Gloeosporiuin lindemuthianum.
443
— sativum, Schiidigung durch Erysiphe
polygoni. 429
— —, — — Uromyces pisi. 435
-.-, Vcrteilung der Sporen-
lagcr. 646
Plankton von Talsperrenwasser, Unter¬
suchung. 468
Planktonpumpe, Beschreibung. 294
Plant ago lanceolata, Keimung, Wirkung
von Fcuchtigkeitsschwankungcn. 186
-var. alopecurodes, schadliches Auf-
treten in Klee. 495
— media, Schiidigung durch Cuscuta epi-
thvmum. 510
Plasmodiophora brass ieae, Bekampfung mit
Formalin. 670
— —, — — Steinerschem Mit tel. t>70
— —, Schadling vom Kohl. 501
Plasmopara viticola, Scliiidling von A"it is
labrusea. 426
— —— — - Yitis vinifera. 426
Platane, Schiidigung durch Lithocollctis
platani. 510
Pleospora graminis, Scliiidling von Gctreide.
508
Pleuromastix vermiformis n. gen. et n.
sp., Vorkommen in Salzbergwerken. 473
— caudatum n. gen. et n. sp., Vorkommen
in Salzbergwerken. 473
— gracile n. gen. et n. sp., Beschreibung.
473
— parvulum n. gen. et n. sp., Beschrei¬
bung. 473
— Balinum n. gen. et n. sp., Beschreibung.
473
Poa annua, Schadigung durch Erysiphe
graminis. 429
-,-Puccinia poarum. 438
— pratensis, Schadigung durch Puccinia
poarum. 438
Podosphaera leucotricha, Schadling von
Obstbaumen. 495. 501
Polya dysodea, Schadling vom Salat. 510
Polyangium fuscum, Vorkommen. 222
— primigenium, Vorkommen. 222
— stellatum flavum n. sp. 223
Polyartha, Vorkommen in filtriertem Tal-
sperrenwasser. 468
Polycephalum subaurantiacum, Schadling
von Persea gratissima. 511
Polycistis, Au ft reten. 295
Polygonum, Schadigung durch Ustilagop-
sis hydropiperis. 433
— amphibium, Schadigung durch Puccinia
polygoni amphibii,Verteilung dcrSporen-
lager. 646
— persicaria, Bekampfung mit Eisen-
vitriollosung. 184
-,-Kalkstickstoff. 184
Polystigma rubrurn, Schadling von Obst¬
baumen. 501
Populus alba, Schiidigung durch Melamp-
sora aecidioides. 434
— canadensis, Schadigung durch Croesus
sep ten trio nails. 510
-, — — Misteln. 519
-,-Mytilaspis pomorum. 510
— monilifera, Schiidigung durch Melamp-
sora populina. 4‘41
-, —- — Misteln. 519
-,-Phoradendrum rubrurn. 448
-,-Phrvgilanthus cuneifolius. 448
— nigra, Schadigung durch Taphrina aurea.
428
— Occidentalis, Schadigung durch Cory-
neum effusum. 511
— pyramidal Is, SchleimfluB. 423
Portulaca oleraceae, Schiidigung dur< i h
(’ystopus portulacae. 425
Primula officinalis, Schiidigung durch Cus¬
cuta europaea. 522
Prodenia littoralis, Bekampfung mit Arsen-
priiparaten. 203
-, Scliiidling von Mais. 203
Proceotes gram incus, natiirlicher Feind von
Toxoptera graminum. 207
Pmlin, 1-, Vorkommen in Bakterien. 295
Promeeotheca lindbergeri n. sp., Schadling
der Kokospalme. 499
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Register.
707
Propylalkohol, Bildung bei Vergarung
von a-Ketobuttersiiure. 248
Prospaltella berlesii zur Bekampfung von
Diaspis pentagona. 503
Protetheca zopfii, Vorkommen in Bierfilzen.
495
Protozoen Vorkommen ini mineralsaurem
Boden. 478
Prunus armeniaca, Sclmdigung durch Co¬
ryneum beijerinckii. 444
-,-Gloeosporium armeniacum.
443
-,-Puccinia pruni. 438
— domestica, Sclmdigung durch Aphis
pruni. 671
-,-Coryneum beijerinckii. 444
-,-Puccinia pruni. 438
— insititia, Sclmdigung durch Aphis pruni.
671
— pennsylvanica, Sclmdigung durch Dia-
trype tumidella. 511
— persica s. a. Pfirsichbaum.
-, Sclmdigung durch Coryneum beije-
rinckii. 444
-,-Phoma? persiciphila. 440
-,-Rhabdospora persiciphila.
442
-,-Phrygilanthus cuneifolius.
448
- ? -Puccinia pruni. 438
— sativus, Sclmdigung durch Exoascus
pruni. 428
-— spinosa, Schiidigung durch Aphis pruni.
671
Pseudoperonospora cubensis, Bekampfung
mit Formaldehvd. 497
Pseudopeziza medicaginis, Schadling von
Medicago sativa. 428
— ribis, Schadling vom Johannisbeer-
strauch. 495,
— t-racheiphila, Sclmdling des Weinstocks,
Untersuchung. 502
Psylliodes chrysocephalus, Scluidling vom
Kohl. 508
Puccinia arachidis. Sclmdling von Arachis
hypogaea. 438
— arenariae, Sclmdling von Moehringia tri-
ncrvia, V r erteilung der Sporenlager. 646
-, Teleutolager, Entwieklungsge-
schichte. 652
—• bromina, Scluidling von Bromus schra-
dcri. 438
Puccinia buxi, Scluidling vom Buchsbaum.
496
— chrysanthemi, Scluidling von Chrysan¬
themum. 438
— cirsi, Scluidling von Aeroptilus picris,
Verteilung der Sporenlager. 646
-,-Cirsium erisithales, Vertei¬
lung der Sporenlager. 646
— -—,-Cirsium heterophyllum, Ver¬
teilung der Sporenlager. 646
-,-Cirsium oleraceum, Vertei¬
lung der Sporenlager. 646
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Puccinia cirsi, Schadling von Cirsium serra-
tuloides, Verteilung der Sporenlager. 646
-,-Cirsium spinosissimum, Ver¬
teilung der Sporenlager. 646
-, eriophori, Schadling von Cirsium
eriophorum, Verteilung der Sporenlager.
646
--lanceolati, Schadling von Cirsium
lanceolatum, Verteilung der Sporen¬
lager. 646
— coronata, Uberwinterung mit Uredo-
sporen. 194
— coronifera, Widerstandsfahigkeit von
A vena nuda var. biaristata. 194
-,-Avena brevis. 194
-,-Avena strivosa. 194
— de Baryana, Schadling von Anemone sil-
vestris, Verteilung der Sporenlager. 646
— dispersa, Schadling von Getreide. 508
-,-Roggen. 437
-, Uberwinterung mit Uredosporen.
194
— echinopis, Schadling von Echinops
sphaerocephalus, Verteilung der Sporen¬
lager. 646
— endiviae, Auftreten in Belgien. 506
— fusca, Schadling von Anemone mon-
tana, Verteilung der Sporenlager. 646
— gigantea, Schadling von Epilobium an-
gustifolium, Verteilung der Sporenlager.
646
-, Sporenlager, Verteilung, experi-
mentelle Beeinflussung. 654
-, Schadling von Getreide.
— glumarum, Schadling von Getreide 495.
508
-,-Triticum vulgare, Bedeutung
des Wachsuberzuges der Blatter fur die
Verteilung der Sporenlager. 661
-,-Triticum vulgare, Vertei¬
lung der Sporenlager. 646
-,-Weizen. 505
-, Uberwinterung mitUredosporen.194
-, Vorkommen von Sporenlagern an
Gerstenkornern. 194
— graminis, Auftreten, Bedeutung von
Berberis vulgaris. 195. 506
-, Schadling von Getreide. 508
-, — vom Roggen. 437
-,-Weizen. 512
-, Vorkommen von Sporenlagern an
Weizenkornern. 194
-, Widerstandsfahigkeit von Avena
diffusa var. brunnea. 194
-,-Avena diffusa var. montana.
194
-f. sp. avcnae, Schadling von Hafer.
437
— --secalis, Schadling von Gerste.
437
--tritici, Sclmdling von Weizen.
435
— hieracii, Scluidling von Cichorium inty-
bus. 438
45*
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708
Register.
Puccinia malvacearum, Schadling von
Althaea rosea. 438
-,-Malva parviflora. 438
-,-Malven. 496
-,-Tuberculinapereicina. 438
— maydis, Schadling von Mais. 437. 612
— oaricis, Schadling des Stachelbeer-
strauchs. 505
— phragmites, Schadling von Phragraites
communis. 438
— poarum, Schadling von Poa annua. 438
-, —• — Poa pratensis. 438
— polygoni amphibii, Schadling von Poly¬
gonum amphibium, Verteilung der Spo-
renlager. 646
— pruni, Schadling von Prunus armeniaca.
438
-,-Prunus domestica. 438
--Prunus persica. 438
— pulsatillae, Schadling von Anemone alpi-
na, Verteilung der Sporenlager. 646
-,-Anemone montana, Vertei¬
lung der Sporenlager. 646
-,-Anemone pratensis, Vertei¬
lung der Sporenlager. 646
-. f -Anemone vernalis, Vertei¬
lung der Sporenlager. 646
-, Teleutolager, Entwicklungsge-
schi elite. 652
— ribis, Scliadling von Ribes rubrum, Ver¬
teilung der Sjiorenlager. 646
— rumicis scutati, Schadling von Rumex
scut at us, Verteilung der Sporenlager. 646
— simplex, Uberwinterung mit Uredo-
sporen. . 194
-— stragenicola, Schadling von Atragene
alpina, Verteilung der Sporenlager. 646
— suaveolens, Schadling von Cirsium ar-
vense, Verteilung der Sporenlager. 646
— triticina, Schadling vom Weizen. 435
-, Widerstandsfahigkeit von Triticum
durum. 194
-,-Triticum polonicum. 195
-,-Triticum turgiduin. 195
Pueciniastrum sparsum, Schadling von
Arctostaphylos alpina, Verteilung • der
Sporenlager. 646
Puffbohne, Schadigung durch Pythium de
baryanum. 510
Punica granatum, Schadigung durch Pho-
radendrum rubrum. 448
Purpurbaktorien, Vorkommen in Schwefel-
quellen (raliziens. 470
Pyknidcn, Entwicklungsgeschichte. 326
Pyrausta nubilalis, Bekiimpfung. 203
•-, Schadling vom Mais. 203
Pvrenochaeta bergevini, Schadling von
Aspidistra. 506
Pvtliium de baryanum, Erreger des Wur-
zclbrandes der Riiben. 508
— -, Schiidling von Astern. 499
— -— -—, — — Puffbohnen. 510
-—, — — Stiefmiitterchcn. 499
Quecke, chemische Untersuchung. 186
—•, Verbreitung, Bedeutung der Samen.
186
Quercetin, Vorkommen in Cuscuta euro-
paea. 517
Quercus paluetris, Schadigung durch
Misteln. 519
-,-Oidium quercinum. 429
— pedunculata, Schadigung durch Misteln.
519
— sessiliflora, Schadigung durch Micro¬
stoma album. 439
Quittenbaum, Schadigung durch Monilia
linhartiana. 499
Ralim, Schleimbildung, Untersuchung. 323
—, Vorkommen von Bakterien. 323
Ramularia betae, Schadling von Riiben. 505
— cynarae, Schadling von Cynara scoly-
mus. 444
— tulasnei, Schadling von Fragaria chil-
oensis. 444
Raphanus sativus, Schadigung durch Cy-
8 top us candidus. 425
-,-Peronospora parasitica. 426
Ravenelia platensis, Schadling von Ery-
thrina cristagalli. 439
Reblaus, erstes Auftreten in Bohmen. 505
—, Bekampfung mit Schwefelkohlenstoff.
497
— Bekampfungsversuche mit Anilinfarben.
500
—, Infektionsvereuche auf Schieferbergen.
500
—, Vorkommen verschiedener Rassen. 671
Reduktasegehalt der Milch, Beziehung zum
Fettgehalt. 276
-, — — spezifischem Gewicht und
Sauregrad. 276
Reis, Schadigung durch Piricularia oryzae.
512
Resorzin, Wirkung auf Hefe. 243
Rhabdocnemis interruptocostata, Vorkom¬
men auf Kokospalme. 606
Rhabdospora persiciphila, Schadling von
Prunus |>ersica. 442
Rhinanthokyan, Vorkommen in Lathraea
Rquamaria. 517
—,-Monotropa hypopitys. 517
Rhinanthus minor var. pubescens n. var.,
Beschreibung. 517
Rhizoctonia solani, Beziehung zu Hypo-
chnus solani. 507. 509
-, Schadling von Kartoffeln. 507
— violacea. Bekampfung mit Schwcfel-
kohlenstoff. 497
-, Schadling von Petersilic. 510
-,-Riiben. 508
Rhizopus delemar, Kultur. 250
Rhoptorneris wildhami, natiirlicher Feind
der Fritfliege. 205
Rhynchites bacchus, Schadling von Obst-
baurnen. 503
— pauxillus, Auftreten. 501
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Register.
709
Ribes petraeum, Schadigung durch Cro-
nartium ribicolum, Verteilung der Spo-
ren lager. 646
— rubrum, Schadigung durch Puccinia ri-
bis, Verteilung der Sporenlager. 646
Ricinu8 communis, Schadigung durch Cus-
cuta odorata var. botrychoides. 449
Rio de Janeiro, Auftreten von Oidium al-
phitoides. 512
Robinia,, Schadigung durch Mistel. 519
— pseudacacia, Schadigung durch Meltau
bei falscher Ernahrung. 513
Roestelia cancellata, Schadling von Obst-
baumen. 503
— pirata, Schadling von Apfeln. 499
Rohphosphat, Wirkung auf Hafer. 489
—,-Serradella. 489
Roggen, Ahrenbildung, Wirkung von
Blattverletzungen. 180
—, Schadigung durch starkes Auftreten
von Kornblumen. 185
chemische Unterscheidung von Winter-
und Sommerfrucht. 179
dauernder Anbau, Stickstoffsammlung.
480
Ertrag, Wirkung von Vorfrucht und
Diingung. 487
Keimfahigkeit, Schadigung durch Fu-
sarium metachroum. 196
-Fusarium rubiginosum. 195
Keimung, Wirkung von Thomasmehl.
178
Schadigung durch Agromyza parvi-
cornis. 204
-Anthothrips aculeata. 508
-Claviceps purpurea. 508
-Hadena secalis. 508
-Limothrips denticornis. 508
-Phyllopertha horticolor. 508
-Puccinia dispersa. 437
-Puccinia graminis. 437
-Toxoptera graminum. 207
-Urocystis occulta. 505
-Urocystis occulta in Schweden.
190
-Zwergmause. 209
Schossen, Bedeutung der Temperatur.
179
Stockkrankheit, VorbeugungsmaB-
regeln. 202
wiederholter Anbau, Wirkung auf die
Entwicklung von Unkraut. 185
Wirkung von Dicyandiamid. 178
Zuckergehalt der Keimblatter von
Winter- und Sommerfrucht. 179
Roquefortkase s. Kase, Roquefort-.
Rosa centifolia, Schadigung durch Cerco-
spora rosicola. 446
— lucida, Schadigung durch Eriothyrium ?
rosicola. 442
Rose, Schadigung durch Actinonema rosae.
441
—,-Aphis rosae. 503
■—,-Asteroma. 496
Rose, Schadigung durch Asteroma punc-
tiforme. 503
—. f -Aulacaspis rosae. 503
—, — — Hylotoma rosae. 503
—,-Macrosiphum cereale. 671
—, — — Peronospora sparsa. 501
—,-Phragmidium subcorticium. 438.
501
—,-Sphaerotheca pannosa. 428.
496. 501. 503
—,-Uredo rosae. 503
Rosellinia necatrix, Schadling vom Ci-
tronenbaum.
—, —,-Orangenbaum.
-,-WallnuBbaum.
-,-Weinstock.
431
431
431
431
RoBkastanie, PilzfluB, Vorkommen von
Diplogasteroides spengelii. 495
—, SchleimfluB, Vorkommen von Saccharo-
myces apiculatus. 378
Rost des Birnbaums. 505
Rostpilze, Bedeutung der Sporenlager an
Getreidekornern. 194
—, Sporenlager, Verteilung, experimen-
telle Beeinflussung. 653
—■, Widerstandsfahigkeit von Triticum
monococcum. 195
— des Getreides, Auftreten, Bedeutung
des Diingers. 195
Rotbuche, Schadigung durch Komma-
schildlaus. 496
-Anthomyia conformis. 495
-Blattlause. 501
-Drahtwiirmer. 507
-Heterodera schachtii. 494. 508
-Peronospora schachtii. 508
Wurzelbrand durch Pythium de bary-
anum. 508
-Ramularia betae. 505
-Rhizoctonia violacea. 508
-Uromyces betae. 508
Riibennematode, Spezialisierung. 507
Riister, Vorkommen von Fumago vagans.
510
Rumex acetosella, Bekampfung mit Cu-
proazotin. 182
— crispus, Bekampfung mit Cuproazotin.
182
-,-Kainit. 183
— scutatus, Schadigung durch Puccinia
rumicis scutati, Verteilung der Sporen¬
lager. 646
RunJtelriibe, Mosaikkrankheit, Ubertragung
durch Blattlause. 507
—, Schadigung durch Pentaleus major. 510
RuBland, Cuscutaarten. 521
Saccharomyces apiculatus, Abtotung durch
Mikrosol. 398
-,-schweflige Saure. 396
-, Alkoholbildung. 389. 407
-■, Bedeutung fur die Fermentation
von Kaffee und Kakao. 411. 418
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710
Register,
Saccharomyces apiculatus, Bedeutung fur
die Herstellung von Kirschbier. 394
-, Beschreibung versehiedener For-
men. 417
-, Bilduiig fliichtiger Siiure. 383
-, Bohnengarung. 408
— —, Diagnose. 309
— —, Empfindliehkeit gegen Kupfer. 414
— — v Erreger eines schleebten Geschmak-
kes von Bier. 390
-, Garfiihigkeit. 374. 380. 387. 390.
391. 398. 411
-, —, Wirkung iiuBcrer Bedingungen.
412. 413
-, Lebensdauer. 394
— —, Siiurebildung in Bier. 375
-, Saureabnahme von Wein. 378.
412. 415
-, Seliwefelwasserstoffbildung. 408.
418
-, Sporenbildung. 403
-, Verbreitung durch Insekten. 393
-, Vergarung von Dextrose. 379
-, — des Fruchtsaftes von Cactus
opuntia. 390
-, V r orkommen auf Bienen. 373
— — — in Bier. 395. 400. 404
-, — im Boden. 379
-, — in Brauereihefe. 375
-, — auf Friichten. 373. 387. 388.
418
-, — an Gerstenkornern. 400
— —, — in garendera Wein. 370
- , 9 __ — Kraft futtermitteln. 402
-,-Lambic. 381
-, — im SchleimfluB von Baumen.
378. 416
-, — auf Wes pen. 375
*— —, Widerstandsfiihigkeit gegen Aus-
trocknen. 374. 391. 400
-, Wirkung von Kohlensaure. 385
-, — auf Menscii und Tier. 380
-— holier Temperaturen. 382
-, Zell kern. 397
-, Zerstorung von Milchsiiure. 407
— — var. parasiticus, Vorkommen in As¬
pic] iot us nerii. 388
— -sacchari, Schadling vom Zucker-
rolir. 395
— cerevisiae, Eindringen in Eier. 243
— ellipsoideus, Eindringen in Eier. 243
-, Saureabnahme von Wein. 378
— —, Wirkung von Kohlensiiure. 385
— flava laetis, Fleckenbildung an Butter.
288
— ludwigii, Vorkommen im PilzfluB der
Eielie. 4D5
— pastorianus, Eindringen in Eier. 243
Saeeharum offieinarum, Sehiidigung durch
Sphaerella saeeharoides. 511
Siiure, Hi Idling durch Saccharomyces api-
culatus in Bier. 375
—, fliichtige, Bildung bei der Fettspaltung
durch IVnieillium roqueforti. 291
Siiure, fliichtige, Bildung durch Saccharo¬
myces apiculatus. 383
—, —, in Roquefortkase. 291
—, schweflige, Bindung durch Wein. 064
—, —, Wirkung auf Bacterium gracile.
607
—, —,-Hefe. 606
Siiureviolett, Bekampf tings versuchc gegen
Weizensteinbrand. 009
Saline, Pasteurisierung. 280
Salat, Sehiidigung durch Polya dysodca.
510
Saligenin, Bildung durch Hefe aus Salizyl-
aldehyd. 235
Salix alba, Sehiidigung durch MLsteln. 519
— babylonica, Sehiidigung durch Stereum
atro-zonatum. 439
— fragilis, Sehiidigung durch MLsteln. 519
— hegetschweileri, Sehiidigung durcli Me-
lampsora, Verteilung der Sporenlager.
640
— herbacea, Schadigung durch Melam-
psora larici-retusae, Verteilung der Spo¬
renlager. 646
— reticulata, Schadigung durch Melam-
psora larici-retusae, Verteilung der Sjk)-
ren lager. 646
— retusa, Schadigung durch Melampsora
larici-retusae, Verteilung der Sporen¬
lager. 646
Salzbergwerke, Mikroorganismen. 472
Saponaria ocymoides, Schadigung durch
Uromyces caryophyllinus, Verteilung der
Sporenlager. 646
Sarcina lutea, Reinkultur, Ammoniakbil-
dung im Boden. 483
— termophila n. sp., Vorkommen in bor-
lialtigein Wasser. 294
Saturnia pavonia, Kokon, Untersuchung.
500
— piri, Kokon, Untersucliung. 500
Saxifraga granulata, Sehiidigung durch
Cuscuta europaea. 522
Scalecide, Bekiimpfungsmittel gegen Wci-
zensteinbrand. 188
Sehattenbilder, Herstellung. 300
Schildliiuse, Schiidlinge von Kentia. 501
Schimmelpilze, Blaufiirbung von Butter.
288
Schizoneura lanigera, Selmdling von Obst-
baumen. 495. 503. 505
— piri, Zugehorigkeit zu S. lanuginosa.
671
Sehlcie, Zucht in Abwasscrteichen. 409
Sehleimbildung im Rahm, Untersuchung.
323
SehleimfluB von Baumen, Vorkommen von
Saccharomyces apiculatus. 378. 416
— an Populus pyramidalLs. 423
Selmeeken, Schiidlinge von Getreide. 495
Sehneeschimmel ties Get-re ides, Auftreten
in Osterreieh. 501
-, IVkiimpfung mit Formalin. 197
Schorf der Kartoffel, Auftreten. 505
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Register.
711
Schossen ties Getreides, Wirkung der Tem-
|>eratur. 179
Schiitte der Kiefer, Auftreten. 505
Schwarzepilze, Vorkommen am Apfclbaum.
430
—, — an Camellia. 430
—, — am Chrysanthemum. 430
—,-Zitronenbaum. 430
—,-Mandarinenbaum. 430
—,-Olbaum. 430
—,-Pfirsichbaum. 430
Schwarzbeinigkeit der Kartoffel. 503. 507
-, Auftreten. 501
Schweden, Auftreten von Chrysophlyctis
endobiotica. 509
Schwefel, Bedeutung fiir die Entwicklung
von Aspergillus niger. 225
—, Einbremien von Wein. 663
-—, Oxydation im Boden, Bedeutung der
Durehluftung. 585
—,-,-Feuehtigkeit. 582
—, Wirkung auf Bodenbakterien. 491
—,-die Entwicklung von Senf. 490
— ? -Kartoffeln. 491
—,-das Wachstum von Hafer. 490
Schwefelkalkbriihe, Bekiimpfungsmittel ge-
gen Cladosporium fulvum. 499
—, Bekiimpfungsversuche gegen Blatt-
randdiirre ties Johannisbeerstrauches.
502
Sell wef elkoh lenstof f, Bekampf ungsmittel
gegen Drahtwiirmer. 206
—. 9 -Mau.se. 209
—,-Reblaus. 497
—,-Rhizoctonia violacea. 497
—,-Speicherschadlinge. 207
Sehwefelcjueilen G-aliziens, Flora. 470
Schwefelsaure, Bekiimpfungsmittel gegen
Keiinlingskrankheiten der Koniferen. 477
—, Konservierung des Jauchestickstoffs.
483
Schwefelverbindungen, Spaltung durcli
Faulnisbakterien. 241
Sch wefelwasserstoff, Bildung durcli Hefe
aus Thiosulfat. 238
—,-Saccharomyce8 apiculatus. 408
Schweinfurtergriin, Bekiimpfungsmittel ge¬
gen Phyllotreta vittula. 206
Seirpus lacustris, Vorkommen an Sphaeno-
phorus discolor. 207
Sclerospora graminicola, Schadling von Zea
mays. 426
— maydis n. sp., Schiidling des Mais. 202
Selerotinia, Abtotung der Sporen durcli
Wassersto f f s u pero xy d. 515
—, Schadling von Dahlia. 428
—,-Phaseolus vulgaris. 428
— fructigena, Schiidling von Obstbaumen.
495. 501. 503
— trifoliorum, Schiidling von Klee. 495
Sclerotium cepivorum, Schiidling von Al¬
lium cepa. 447
— cepivorum, Schiidling von Lactuca sa-
tiva. 447
Sclerotium opuntiarum, Schiidling von
Opuntia. 447
— succineum, Schadling von Citrus au-
rantium. 447
Scopulariopsis communis, Vorkommen im
Kalkboden. 475
— repens, Vorkommen im Kalkboden. 475
— rufulus, Vorkommen im Gebirgsboden.
475
-,-Kalkboden. 475
Scorzonera hispanica, Schadigung durcli
Cystopus tragopogonis. 425
Secale, Schadigung durch Fusarium nivale.
506
Selenosporium sarcochroum, Schadling von
Melia azedarach. 447
Sellerie, Schadigung durch Acidia heracleL
510
—,-Cercospora apii. 503
—,-Septoria petroselini var. apii.
503
Senecio vernalis, scliiidliches Auftreten in
Klee. 495
Senf, Entwicklung, Wirkung von Schwefel.
490
Senfol, Wirkung auf alkoholische Giirung.
248
Septoria, Scliiidling von Begonien. 496
— dianthi, Schadling von Dianthus bar-
batus. 441
-,-Dianthus caryophyllus. 441
— iridis, Schadling von Iris. 510
— lactucae, Schadling von Lactuca sa-
tiva. 441
— lycopersici, Schadling von Solanum
lyeopersicum. 441
— margaritaceae, Schadling von Ana-
phalis margaritacea. 511
— parasitica, Schadling von Fichten. 505
— petroselini, Schiidling von Apium gra-
veolens. 441
-,-Petroselinum sativum. 441
— — var. apii, Schadling von Sellerie. 503
— pirieola, Schadling von Obstbaumen.
503. 505
-— tritici, Schadling von Weizen. 442
Serradella, Wirkung von Rohphosphat.
489
Setaria setosa, Schadigung durch Ustilago-
psis neglecta. 433
Sidalcea nervata, Schiidigung durch Mo¬
nilia sidaleeae. 511
Sieversia turbinata, Schadigung durcli
Lophistoma sieversiae. 511
Silene cisplatensis, Schadigung durch Pe-
ronospora dianthi. 427
— dichotoma, schadliches Auftreten in
Klee. 495
— gallica, Schadigung durch Peronospora
dianthi. 427
Sinapis nigra, Schadigung durch Erysiphe
polygoni. 429
Siphocoryne lonicerae, Scliiidling der
Heckenkirsche. 499
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712
Register.
Siphonophora cerealis, Schadling von
Gerste. 508
Sirococcus calycanthi, Schadling von Caly-
canthus floridus. 440
Sisalagave, Blattkrankheit. 511
Sitona lineata, Schadling von Erbse. 508
-,-Klee. 509
-,-Luzerne. 509
Skatol, Wirkung auf die Stickstoffbindung
durch Azotobacter. 171
Sojabohne, Bedeutung fur die Nitratbil-
dung im Boden. 480
Solanum lycopersicum, Schadigung durch
Alternaria solani. 445
-,-Septoria lycopersicum. 441
— tuberosum, Schadigung durch Macro-
sporium crookei. 445
-,-Phytophthora infestans. 426
Solidago virga-aurea, Schadigung durch
Aphis pruni. 671
Sorbus aucuparia, Schadigung durch
Misteln. 519
Sorghum vulgare, Schadigung durch Phyllo-
sticta sorghina. 440
-,-Ustilago panici-miliacei. 432
-,-Ustilago sorghi. 432
Spargel, Griindungungsversuch. 485
Speicherschadlinge, Bekampfung mit
Schwefelkohlenstoff. 207
Sphaenophorus callosus, Schadling von
Cyperus flavicornis. 206
-,-Mais. 206
— discolor, Schadling von Getreide. 206
-•, Vorkommen an Scirpus lacustris.
207
— parvulus, Biologie. 206
Sphaerella saccharoides, Schadling von
Saccharum officinarum. 511
Sphaerotheca mors uvae, Auftreten in
Belgien. 506
-, Schadling des Stachelbeer-
strauchs. 501
— pannosa, Schadling von Rosen. 428.
496. 501. 503
Sphaerotilus natans, GeiBeln. 537
-•, Haftkissenbildung. 536
-, Physiologie. 539
-, Reinkultur. 532
-, Seheide, Untersucliung. 535
-, Untersuchung. 529
— —, Vorkommen im Newamiindungs-
becken. 469
Spinacia oleracea, Schadigung durch Pe-
ronospora effusa. 426
Spindelbaum s. a. Evonvmus japonica.
—, Schadigung durch Chionaspis evo-
n vmi. 510
Spirillum, Vorkommen in Microcosmus
violaeeus. 293
Spirosoma halophilum n. sp., Vorkommen
in Salzbcrgwerken. 473
Spodoptcra mauritia, Bekampfung mit
Arsen priiparaten. 203
— —, Schadling von Mais. 203
Sporotrichum atropurpureum, Schadling
von Zea mays. 511
— roseuin, Vorkommen im Gebirgsboden.
475
Stachelbeermeltau, amerikanischer, Aus-
breitung bei Hamburg. 499
Stachelbeerstrauch, Schadigung durch Puc-
cinia caricis. 505
—,-Sphaerotheca mors uvae. 501
Stauronotus maroccanus, Schadling von
Getreide. 202
Steckriibengeschmack der Butter, Ursache.
282
Steinbrand des Weizeas, Bedeutung von
Phalacrus corruscus fur die Verbreitung.
190
-, Bekampfung mit Arsen. 188
-Chlorphenolquecksilber.
669
-Formaldehyd. 187. 509
-Fungusine. 188
— — Scalecide. 188
Bekampfungsversuche mit Ani-
linfarben. 669
-Antiavit. 189. 669
-Chinosol. 189. 669
-Chlorphenolquecksilber.
189
-Korbin. 189
-Kuprokorbin. 189
-Elektrizitat. 189
-Karbolsaure. 187
Lebensfiihigkeit der Sporen im
Boden. 669
-, Widerstandsfahigkeit verschie-
dener Weizensorten. 186
Steinersches Mittel, Bekampfungsmittel
gegen Plasmodiophora brassicae. 670
Stellaria media, Schadigung durch Melam-
psorella caryophyllacearum, Verteilung
der Sporenlager. 646
-,-Synchytrium aureum. 427
-,-Synchytrium stellariae. 427
Stereum atro-zonatum, Schadling von
Saiix babylonica. 439
Stickstoff, Bindung durch Azotobacter in
Roh- und Reinkulturen. 478
—,-, Wirkung organischer Boden-
bestandteile. 166
—, — im Boden, Bedeutung der Legumi-
nosen. 474
—, Konservderung in Jauclie mit Schwefel-
saure. 483
—, Kreislauf. 219
—, Sammlung bei dauerndem Roggenbau.
480
—, —, Phonolith bedeutungslos. 481
—, Umsetzungen im Boden, Bedeutung
fiir die Ernahrung der Citruspflanzen. 482
Stickstoffhaushalt des Bodens, Bedeutung
der Brache. 478
Stickstoffverluste des Stalldiingers. 484
Stiefmiitterchen, Schiidigung durch Py-
thium de baryanum. 499
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Register.
713
Stigeoclonium, Vorkommen in Schwefel-
quellen Galiziens. 470
Stilbum flavidum, Schadling vom Kaffee-
baum. 512
Stipa humilis, Schadigung durch Arjona
tuberosa. 448
— papposa, Schadigung durch Ustilagopsis
hypodytes. 433
Stockkrankheit des Roggens, Vorbeugungs-
maBregeln. 202
Streifenkrankheit der Gerste, Bekampfung
mit HeiBluft. 201
-,-HeiBwasser. 201
Streptococcus lacticus, Vorkommen in
Milch. 262
Streptokokken euterkranker Kiihe, Nach-
weis in Milch. 253
— der Milch, Untersuchung. 252
-, Widerstandsfahigkeit gegen Er-
hitzung. 253
Striga, Parasitismus. 523
Strohdiinger, Wirkung auf verschiedenen
Boden. 486
Sublimat, Wirkung auf den Flugbrand-
befall von gebeizter Gerste und Weizen.
669
Sublimoform, Beizversuche mit Hafer. 190
Sulfat, Bestimmung im Boden. 559
—, Bildung im Boden, Untersuchung. 552
— f - . 9 Wirkung von Kohlehydra-
ten. 586
—, — in verschiedenen Bodenarten. 574
Sulfate, Wirkung auf die Keimung des Ge-
treides. 178
Sulfite, Wirkung auf den Bakteriengehalt
des Bodens. 571
—,-das Pflanzenwachstum. 490
Sulfonsaure, Bildung von Thioschwefel-
saure. 241
Synchytrium aureum, Schadling von Stel-
laria media. 427
— echii, Schadling von Echium violaceum.
427
— stellariae, Schadling von Stellaria media.
427
Svnsporium biguttatum, Vorkommen im
Kalk boden. 475
Tabak, Fermentation. 219
Tabakextrakt, Bekampfungsmittel gegen
Blattlause. 509
Tabakextraktlosung, Bekampfungsmittel
gegen Getreidehahnchen. 206
Tabakpflanze, Mosaikkrankheit. 510
Tabakseifenbriihe, Bekampfungsmittel ge¬
gen Blattlause. 501
Takadiastase, Wirkung auf Karboxylase.
247
Tanne, Schadigung durch Caeoma abietis
pectinatae. 505
Tannin, Spaltung durch Faulnisbakterien.
241
—, Wirkung auf Glomerella rufomaculans.
233
Taphrina aurea, Schadling von Populus
nigra. 428
— deformans, Schadling von Obstbaumen.
503
— pruni, Schadling von Obstbaumen. 503
Tapinostole musculosa, Schadling von Ge-
treide. 203
Tarsonemus spirifex, Schadling von Futter-
grasern. 509
-, — des Hafers. 202. 508
Teer, Saatenschutz gegen Krahen. 208
Teiche, Zentrifugenplankton. 294
Telenomus, natiirlicher Feind von Eury-
gaster integriceps. 207
Tenax, Wert als Pflanzenschutzmittel. 497
Tetragonia expansa, Schadigung durch
Cercosporina tetragoniae. 446
Tetranychus, Schadling von Efeu, Bekamp-
fungsversuche. 502
Thalpa europaea, Auftreten in Danemark.
508
Thamidium elegans, Vorkommen im Ge-
birgsboden. 475
Thecaphora hyalina, Schadling von Con¬
volvulus arvensis. 433
Thesium alpinum, osmotischer Druck. 516
Thielavia basicola, Bekampfung mit Atz-
kalk. 497
Thielaviopsis, Schadling vom Zuckerrohr.
512
— paradoxa, Bekampfung mit Form-
aldehyddampfen. 497
Thioazetaldehyd, Verwandlung in Athyl-
merkaptan durch Hefe. 238
Thiophysa macrophysa n. sp., Vorkommen
von Oxaiiten. 469
Thioschwefelsaure, Bildung aus Athyl-
schwefelsaure. 241
—,-Sulfonsaure. 241
Thiosphaerella amylifera n. gen. et n. sp.,
Vorkommen einer starkeahnlichen Sub-
stanz. 470
Thiospirillum agile var. polonica n. var.,
Vorkommen in Schwefelquellen Gali-
ziens. 471
Thiosulfat, Verwandlung in Schwefelwasser-
stoff durch Hefe. 238
Thomasmehl, Wirkung auf die Keimung
der Gerste. 178
—,-des Roggens. 178
—,-Weizens. 178
Thrips, Schadling von Getreide. 203
Thymol, Wirkung auf Karboxylase. 242
—,-Zymase. 242
Timotheegras, Schadigung durch Agro-
myza parvicornis. 204
Tipula paludosa, Schadling von Hafer. 508
Tilia cordata, Schadigung durch Misteln.
519
— europaea, Schadigung durch Misteln. 519
Tilletia caries, Schadling von Getreide. 506
— laevis, Schadling von Weizen. 432
— tritici, Keimfahigkeit verschieden alter
Spore n. 186
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Register.
Tilletia tritici, Schadling von Weizen. 432
Timotheegras, Bedeutung fur die Nitrat-
bildung im Boden. 480
Toluol, Wirkung auf Hefe. 241
Tomato, Entwicklung, Wirkung von Koch-
salz.
178
ful-
499
442
511
in-
511
—, Sehadigung durch Cladosporium
vum.
—,-Hainesia lycopersici.
—,-Phytophthora infestans.
—, Vorkommen von Phytophthora
festans in den Samen.
Tortrix resinella, Schadling von Kiefern.
496
—- viridana, Schadling der Korkeiche. 491
Torula, Eindringen in Eier. 243
Toxoptera graminum, Adalia flavomacu-
lata natiirlicher Feind. 207
— —, Aphidius natiirlicher Feind. 207
-, Astragalinus tristis natiirlicher
Feind. 207
-, Biologie. 207
-, Chrysopa natiirlicher Feind. 207
-, Diaretus obsoletus natiirlicher
Feind. 207
-, Exochomus nigromaculatus natiir-
licher Feind. 207
— —, Proecetes gramineus natiirlicher
Feind. 207
-, Schadling von Getreide. 207
-, Xanthogramma scutellare natiir¬
licher Feind. 207
Tragopogon porrifolium, Sehadigung durch
Cystopus tragopogonis. 425
Traubenwickler, Bekampfung. 500
Triarthra, Vorkommen in filtriertem Tal-
sperrenwasser. 468
Trichoderma, Vorkommen im Kalkboden.
475
— lignorum, Vorkommen im Gebirgsboden.
475
— varians, Zugehorigkeit zu Cephalospo-
rium. 223
Trichogramma semblidis, Eiparasit von
Agrotis segetum. 204
Trichomanus cristatus, natiirlicher Feind
der Frit fliege. 205
Triflagellum opisthostomoides n. gen. et
n. sp., Vorkommen in Salzbergwerken.
473
— salinum n. gen. et n. sp., Beschreibung.
473
Trifolium pratense, Sehadigung durch Cus-
cuta racemosa. 449
— re pens, Sehadigung durch Cuscuta raee¬
mosa. 449
— —,-Uromyees trifolii. 435
Trimethvlamin, Wirkung auf die Stiek-
stof Bundling durch Azotobaeter. 170
Trioza alacris, Bekampfung mit Blausaure.
502
- —, Schadling vom Lorbeerbaum. 502.
504
Tritieum, Diirrfleekenkrankheit. 506
Triticum, Sehadigung durch Erysiphe
graminis. 429
—,-Fusarium nivale. 506
— durum, Widerstandsfahigkeit gegen
Erysiphe graminis. 201
-,-Puccinia triticina. 194
— monococcum, Widerstandsfahigkeit ge¬
gen Erysiphe graminis. 201
-,-Rostpilze. 195
— polonicum, Widerstandsfahigkeit gegen
Erysiphe graminis. 201
-,-Puccinia triticina. 195
— turgidum, Widerstandsfahigkeit gegen
Erysiphe graminis. 201
-,-Puccinia triticina. 195
— vulgare, Sehadigung durch Puccinia
glumarum, Bedeutung des Wachsiiber-
zuges der Blatter fur die Verteilung der
Sporenlager. 661
-,-Puccinia glumarum, Vertei¬
lung der Sporenlager. 646
Trockennahrboden fiir bakteriologische
Untersuchung der Milch. 251
Troctes divinatorius, starkes Auftreten.
499
Tryptophan, Vorkommen in Bakterien. 295
Tuberculina persicina, Vorkommen auf
Puccinia malvacearum. 438
Tulpe, Sehadigung durch Botrytis. 496
Tunica prolifera, Sehadigung durch Uro-
myces caryophyllinus, Verteilung der
Sporenlager. 646
Tylenchus devastatrix, Auftreten in Dane-
mark. 508
-■, Schadling von Klee. 509
-—,-Luzerne. 509
— graminis, Erreger der Blattflecken-
krankheit des Getreides. 202
— pratensis, Schadling von Getreide. 494
— scandens, Ausbreitung im Boden. 202
Typhusbazillen, Bekampfungsversuche ge¬
gen Mause. 209
Tyrosin, Vorkommen in Bakterien. 295
Tyrosinase, Nachweis in Kartoffelknollen.
624
Ulme, Sehadigung durch Galerucella lu-
teola. 504
Ulmus campestris, Schiidigung durch Fu-
Boma (?) vastator. 444
Uncinula necator, Schadling vom Wein-
stock. 429. 501
Unkraut, Bekampfung mit Kuproazotin.
182
—, Bekampfungsversuche mit Vitomul.
183
—, Entwicklung bei wiederholtem Roggen-
anbau. 185
—, Samen, Keimfahigkeit nach Passieren
des Darmkanals. 185
—, —, Keimung, Bedeutung von Tempe-
raturseli wank ungen. 185
Urania, Bekampfungsmittel gegen Phaedon
armoraeiae. 500
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715
Uredineen, Sporenlager, Verteilung, Be-
ziehung zu den Spaltoffnungen derWirts-
pflanze. 648
—, —, —, systematischer Wert. 645
Uredo cannae, Schadling von Canna. 439
— fici, Schadling von Ficus carica. 439
— gossypii, Schadling der Baum wollstaude.
512
— maclurae, Schadling von Maclura au-
rantiaca. 439
— medicaginicola, Schadling von Medi-
cago sativa. 439
— pyrethri, Schadling von Aster sinensis.
439
— rosae, Schadling von Rosen. 503
Urocystis anemones, Schadling von Ane¬
mone major. 433
— cepulae, Bekampfung. 497
— occulta, Bekampfung mit Formaldehyd.
190
— —, Schadling von Getreide. 506. 507
-, — vom Roggen. 505
-, — von Roggen in Schweden. 190
— tritici, Bekampfung mit Formaldehyd.
190
-,-Kupfervitriol. 190
-, Schadling vom Weizen in Neu-Siid-
Wales. 190
— violae, Bekampfung. 497
Uromyces, Abtotung der Sporen durch
Wasserstoffsuperoxyd. 515
— aconiti-lycoctoni, Schadling von Aconi-
tum lycoctonum, Verteilung der Sporen¬
lager. 646
— anthyllidis, Schadling von Anthyllis
vulneraria, Verteilung der Sporenlager.
646
— betae, Schadling von Beta vulgaris. 434
-,-Ruben. 508
— caryophyllinus, Schadling von Sapo-
naria ocymoides, Verteilung der Sporen¬
lager. 646
-,-Tunica prolifera, Verteilung
der Sporenlager. 646
— carthagenensis, Schadling von Manihot
carthagenensis. 435
— excavatus, Schadling von Euphorbia
verrucosa, Verteilung der Sporenlager. 646
— fabae. 435
— hedysari-obscuri, Schadling von Hedy-
sarum obscurum, Verteilung der Sporen¬
lager. 646
— kabatianus, Schadling von Geranium
pyrenaicum, Verteilung der Sporenlager.
646
-, Sporenlager, Verteilung, experi-
mentelle Beeinflussung. 658
— phaseoli, Schadling von Phaseolus vul¬
garis. 435
♦— pisi, Schadling von Pisum sativum. 435
-,-Pisum sativum, Verteilung
der Sporenlager. 646
— scutellatus, Sciiadling von Euphorbia
c vparissias, Verteilung der Sporenlager. 646
Uromyces striatus, Vorkommen von Dar-
luca filum. 435
-, Schadling von Medicago sativa. 435
— trifolii, Schadling von Trifolium repens.
435
— veratri, Schadling von Veratrum al¬
bum, Verteilung der Sporenlager. 646
-, Sporenlager, Verteilung, experimen-
telle Beeinflussung. 656
Urophlyctis alfalfae, Schadling von Me¬
dicago denticulata. 425
— leproidea, Schadling von Beta vulgaris.
425
— pulposa, Schadling von Beta vulgaris.
425
Ustilago, Abtotung der Sporen durch Was¬
serstoffsuperoxyd. 515
— abortifera, Schadling vom Mais. 432
— avenae, Parasitismus. 193
-, Schadling vom Hafer. 431
— —, — von Getreide. 506. 507. 508
— —, Sporenbildung auf den Blattern.
193
— bromivora, Schadling von Bromus
mollis. 432
-,-Bromus uniolioides. 432
— ? haesendockii, Schadling von Morus
rubra. 432
— hordei, Bekampfung mit HeiBwasser.
190
-, Schadling von Gerste. 431
-,-Getreide. 505.
506. 508
— jensenii, Schadling von Getreide. 505
— maydis, Schadling von Euchlaena mexi-
cana. 431
-, — vom Mais. 431. 503
— nuda, Bekampfung mit HeiBwasser. 191
-, Nachweis des Mycels im Korn. 192
-, Schadling von Gerste. 431
-,-Getreide. 506. 507. 508
— —, Sporenbildung auf den Blattern.
193
— perennans, Schadling von Futtergrasern.
509
— panici-miliacei, Schadling von Sorghum
vulgare. 432
— sorghi, Schadling von Sorghum vulgare.
432
— tritici, Sciiadling von Getreide. 506
-, — vom Weizen. 431. 512
Ustilagopsis deliquescens, Schadling von
Paspalum dilatatum. 432
— hydro]>iperis, Schadling von Polygonum.
433
— hj'podytes, Schadling von Stipa papposa.
433
— neglecta, Schadling von Setaria setosa.
433
— olivacea, Schadling von Carex pseudo-
cvperus. 433
— rabenhorstiana, Schadling von Digitalis
sanguinalis. 433
— violacea, Schadling von Lychnis. 433
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716
Register.
Valeraldehyd, Bildung bei der Vergarung
von Methylathylbrenztraubensaure. 236
Vanillin, Nachweis im Boden. 487
Veratrum album, Schadigung durch Uro-
myces veratri, Verteilung der Sporen-
lager. 646
Veronica hederifolia, Bekampfung mit Cu-
proazotin. 182
Verticillium, Abtotung der Sporen durch
Wasserstoffsuperoxyd. 515
Viburnum, Schadigung durch Aleyrodes
jelinecki. 504
Vicia, Bekampfung mit Cuproazotin. 182
Viktoriablau, Bekampfungsversuche gegen
Weizensteinbrand. 669
Vinca major, Schadigung durch Colleto-
trichum vincae. 444
Viola, Schadigung durch Altemaria violae.
445
— canina, Schadigung durch Cuscuta euro-
paea. 522
— odorata, Schadigung durch Erysiphe
polygoni. 429
— tricoloris, Schadigung durch Phyllo-
sticta violae. 440
Virginia, Pflanzenkrankheiten 1911/12.
511
Viscum album, osmotischer Druck. 516
-, Parasitismus. 518
Vitis, Kreuzungsversuche. 671
— riparia, Schadigung durch Gloeospori-
um sarmenticola. 443
— labrusca, Schadigung durch Plasmopara
viticola. 426
— vinifera, Schadigung durch Cercospora
roesleri. 446
-,-Plasmopara viticola. 426
Vitomul, Bekampfungsversuche gegen Un¬
kraut. 183
Waldbaume, Schadigung durch Eichhom-
chen. 496
—,-Hylesinus cunicularius. 496
—, — — Hylobius abietis. 496
—,-Pissodes harcyniae. 496
—,-Pissodes notatus. 496
VValdboden s. Boden, Wald-.
WallnuBbaum, Schadigung durch Gnomo-
nia leptostyla. 431
—,-Rosellinia necatrix. 431
Wasser, Beurteilung, Bedeutung des Bac¬
terium coli. 465
—, Bliite. 294
—, borhaltiges, Vorkommen von Bacillus
boracicola. 294
—, —,-Sarcina terniophila. 294
—, Brau-, biologische Untersuchung. 296
—, Probeentnahme, Apparat. 294
—, Keinigung durch Fischteiche. 468
—,-Uzon. 466
—, Sterilisation durch ultraviolettes Licht.
446
—. Talsperren-, Plankton, Untersuchung.
408
Wasserhygiene, Landesanstalt, Tatigkeits-
bericht. 293
Wasserkultur der Pflanzen, Versuche. 512
Wa88erratte,Beschadigungen an Eichen.496
Wasserstoffsuperoxyd, Abtotung von Pilz-
sporen. 515
— zur Saatgutbeize bei Gurken. 515
-Kiirbis. 515
Wasserversorgung Heidelbergs, geschicht-
liche Entwicklung. 296
Weichkase s. Kase, Weich-.
Weide, Korb-, Schadigung durch eine neue
Hymenoptere. 505
Wein, Bindung schwefliger Saure. 664
—> Einbrennen mit Schwefel. 663
—-, garender, Vorkommen von Saccharo-
myces apiculatus. 370
—, Saureabnahme durch Saccharomyces
apiculatus. 378. 412. 415
—,-und S. ellipsoideus. 378
Weinsaure, Wirkung auf Hefe. 242
Weinstock, abnorme Korkbildung an Trau-
ben. 501
Akarinose. 502
Chlorose. 501
Droah, Untersuchung. 502
, Ektoprotease in Trauben, Untersuchung.
641
Krauselkrankheit, starkes Auftreten in
Osterreich. 501
Kreuzungsversuche. 671
Schadigung durch Cercospora viticola.
512
— — Engerlinge, Bekampfungsver¬
suche. 502
— — Gloeosporium ampelophagum.
443. 512
-Oidium tuckeri. 499
-Phoma acinicola. 440
-Pseudopeziza tracheiphila, Unter¬
suchung. 502
-Rosellinia necatrix. 431
— — Uncinula necator. 429. 501
Widerstandsfahigkeit gegen verechie-
dene Reblausrassen. 671
WeiBiihrigkeit des Getreides durch mecha-
nische Verletzung. 180. 493
-Sphaenophorus discolor. 207
WeiBbierwiirze, chemische Untersuchung.
299
Weizen, ausgewachsener, empfindlich gegen
Kupfervitriol. 188
—, Flugbrand, Bekampfung mit HeiB-
wasser. 191
—, —,-, Wirkung von Sublimat.
669
—, —, — in Danemark. 509
—, Keimfahigkeit, Wirkung von Frost. 178
—, Keimung, Wirkung von Thomasmehl.
178
—> Kreuzungsversuche rostanfalliger und
-resistenter Sorten. 195
—, Schadigung durch Agromyza parvi-
cornis. 204
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Register.
717
Weizen,, Schadigung der Blatter durch
Frost. 179
— durch Cecidomyia aurantiaca. 508
—- — Cecidomyia tritici. 508
-Eurygaster integriceps. 207
-Hylemyia coarctata. 508
-Leptosphaeria herpotrichoides.
508
•-Ophiobolus herpotrichus. 508
-Fuccinia glum arum. 505
-Puccinia graminis. 512
-f. sp. tritici. 435
-Puccinia triticina. 435
-Septoria tritici. 442
-Sphaenophorus discolor. 206
-Tapinostole musculosa. 203
-Tilletia laevis. 432
-Tilletia tritici. 432
— — Urocystis tritici in Neu-Siid-
wales. 190
— — Ustilago tritici. 431. 512
Schossen, Bedeutung d.Temperatur.179
Steinbrand, Bedeutung von Phalacrus
corruscus fiir die Verbreitung. 190
—, Bekampfung mit Arsen. 188
—,-Chlorphenolquecksilber. 669
—,-Formaldehyd. 187. 509
—,-Fungusine. 188
—,-Scalecide. 188
—, Bekampfungsversuche mit Anilin-
farben. 669
—— — Antiavit. 189. 669
—,-Chinosol. 189. 669
—,-Chlorphenolquecksilber. 189
—,-Corbin. 189
—,-Cuprocorbin. 189
—,-Elektrizitat. 189
—, *— — Karbolsaure. 187
—, Lebensfahigkeit der Sporen im
Boden. 669
—, Vorkommen in Kleie, quantitativer
Nachweis. 189
—, Widerstandsfahigkeit verschiedener
Weizensorten. 186
steinbrandhaltiger, schadlich fiir Ge-
fliigel. 189
Vorkommen von Sporenlagern von Puc¬
cinia graminis an Kornern. 193
Wirkung von Dicyandiamid. 178
Wespe, Vorkommen von Saccharomyces
apiculatus. 375
Weymouthskiefer, Schadigung durch Cher-
mes corticalis. 505
—,-Cronartium ribicolum. 505
— y — — Lophodermium brachysporum.
506
Wiihlmau8, starkesAuftreten inBohmen.505
Wohnungsmilben, Vorkommen in Bier-
filzen. 495
Wiirze, Weifibier-, chemische Untersuchung
299
Wurzelbrand der Riibe durch Pythium de
baryanum. 508
Xanthin, Wirkung auf die Stickstoffbin-
dung durch Azotobacter. 170
Xanthium spinosum, Schadigung durch
Cuscuta racemosa. 449
Xanthogramma scutellare, natiirlicher
Feind von Toxoptera graminum. 207
Yponomeuta malinella, Schadling von Obst.
503
Zea mays s. a. Mais.
-, Schadigung durch Sclerospora gra-
minicola. 426
-,-Sporotrichum atropurpureum.
511
Zentrifugenplankton von Teichen. 294
Zellulose, Zersetzung im Boden, Wirkung
von Actinomyces odorifera. 95
—, — in Hoch- und Niederungsmoorboden,
Bedeutung von Ammoniumsulfat. 123
—, — im Niederungsmoorboden. 105
—,-, Bedeutung derPhosphorsaure.
110
—, —, Wirkung von Ammoniumsulfat.
112
—, —,-Kaliumpho8phat. 112
—, —,-Mangansultat. 112
Zeuzera pirina, Schadling von Obstbaumen.
503
Zimtaldehyd, Reduktion durch Hefe. 242
Zimtsaure, Wirkung auf die Stickstoff-
bindung durch Azotobacter. 171
Zinkarsenit, Wirkung auf Insekten. 515
Zinkchlorid, Versuche zur Desinfektion des
Bodens. 477
Zinksulfat, Wirkung auf Ammoniakbildung
im Boden. 482
—,-Nitratbildung im Boden. 482
Zonocerus elegans, Bekampfungsversuche
mit Arsenpraparaten. 203
Zucker, Gehalt der Keimblatter vonWinter-
und Sommerroggen. 179
—, Spaltung durch Aspergillus niger. 225
—, Vergarung verschiedener Arten durch
Endomvces lindneri. 234
—, Verhalten von Bacillus prodigiosus
gegeniiber verschiedenen Arten. 221
Zuckerrohr, Schadigung durch Bakterien.
424
—, —- — Cercospora kopkei. 445
—,-Colletotrichum. 512
—,-Melanconium sacchari. 443
—, — — Saccharomyces apiculatus var.
sacchari. 395
—,-Thielaviopsis. 512
—, Vorkommen von Fumago sacchari. 430
Zwergmause, Schadlinge von Getreide. 209
Zwergwels, Zucht in Abwasserteichen. 469
Zwetschenbaum, Schadigung durch Taph-
rina pruni. 503
Zymase, Wirkung von Antisepticis. 242
*—, --Brenztraubensaure. 247
—,-Chloroform. 241
—,-Toluol. 241
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718
Register.
HI. Teneichnis der Abbildungen.
Azotobacter, Auftreten, Beziehung zur Be-
schaffenheit des Bodens (Kurven). 13-15
—, Wachstum auf kalkfreier Mannitlosung,
Wirkung basenhaltigen Bodens (Taf. I).
165
Boden, Hochmoor-, Nitritbildung (Kurve).
137
—, —, Zellulosezersetzung, Wirkung von
Salzen (Taf. II). 166
—, Phosphorsauregehalt, biologische Be-
stimmung (Kurven). 52
—, Torf-, Zellulosezersetzung (Kurven).
125. 128
Exypnus pulchripennis (Taf. I, Fig. 6). 608
Kartoffel, Schwarzfarbung des Knollen-
fleisches (Taf. I—III). 638
Melampsorella caryophyllacearum, Uredo-
lager. 651
Melissoblaptes rufovenalis (Taf. I, Fig.
1—5). 608
Objekthalter. 456
Pepton, Zereetzung, Wirkung von Humus-
praparaten (Kurven). 72
Phoma conidiogena n. sp., Dauerzellen.
347—351
-, Kolonie. 341
-, Konidien. 328
-> Pyknidenentwicklung. 330.
332. 334. 337
-, Pyknidenformen. 344
-, Schlingenbildung. 359. 360
Puccinia arenariae, Teleutolager (Fig. 3).
652
— gigantea, Verteilung derTeleutolager.655
— pulsatillae, Teleutolager (Fig. 4 u. 5).
652. 653
Pucciniastrum sparsum, Uredolager. 649
Uromyces kabatianus, Verteilung der Ure¬
dolager. 659
— veratri, Verteilung der Uredolager. 657
IV. Neue Literatnr.
364. 458. 639
Ilofbuchdruokerei Rudolstadt.
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