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Full text of "Christoph Falks elbingisch-preuszische Chronik: Lobspruch der Stadt Elbing und Fragmente"

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Vorlag von Ouncicer & Humblol in l<i|Kig. 

Hohenzollernsehe Colonisationen. 

Gin Beitrag 

(tesoUolite dos preussisohen Sbiates und der ColoniatUan | 
des östlioben Seutsehlands. 

Dr. Max Beheim-Schwarzbach. 

Leipiig. 187* 
8. Prils 12 Mark, 



Wag ik'r Hartungschen Buchdruckerei in KOnigslrä^ 

Im AiiHt'liluaw "iM'liion «(X^bon vtni tl^nisplk-li Vorfflsaur: 

Friedrich Wilhelm's I. 
Colonisationswerk in Lithauen, 

VOVIll'lllltlil^ll 

tVw Salzburger Colmiic. 

8. Proia 8 Mark. 



21 tt 5 e i g e. 

X'k bieder iit uiifercm SBeilage €tfct)ieneiien SÖänbe bet 

gtt^rßüdjcr bn bratfc^en- ^efc^tcßfe 

fiabcn nod^fte^enb aufgtfll^rte '5ß«ile: 

316e1 , ®. , 3a^rbüd)er beö ftämifdien SHeid^ä unlet flori betn *"'' *'■ 

Stoßen. ÜSanb I 12 — 

©Oimell, C>- ^-. Anfänge bei ftarolingift^rn ^aufeä .... 4 — 
SSrcfelflU, h-> 3a&rbü(t]er b€l beutfdien 9ieic^ä unlet §(inTiit) U. 

©anb III. (SSanb I u. 11 Oon 4>itidi 6ear6eilet.) ... 9 — 

©reljttg, 5tÖ., Satl Warteü 2 40 

*3)ümmler, (£., i'iibaiig bet ^euifdje is — 

— fiaifer Cito ber ©lofie 14 — 

paitn. f>., Sa&ibüd)" beä fräntiidien Seirfjä 741—752 ... 4 — 
^irft^, ©., 5!al)t6U(^et beä beutid)en SReid)^ unter ^eiiitid) II. 

SSmib I u, 11. (SBanb in Don SBteßlf" 6eavbciief.) . . 15 — 

Eelöncr, C, ^atirbütfttt beä ftänfif^en Sleiifiä mkx ^ipiii . 10 — 
©ittlftm, ®.. 3o[)TbHcf)et beä fräiiEifdjen fflc^S untn ?ubroig 

beut iStommeit. 2 5BSnbc 16 40 

BteinÖorff, ©., Saifet ^eintidj III. Sanb I 11 20 

TlWf^e, S:i. ^aifet §einti^ VI 12 — 

Öoift, @., ^atirbU^Et beS btulj^en SRtii^ä unlet J^eiurid) I. . 6 — 
BinlClnianti, ©., ti^iltpp oon ©«i^iuaben iinb Olto IV. oon 

^tQ«nfcf)iDeig. 2 53änbe 24 — 

gfltt« bie gaujc Boi:|»t^(iib( Seiftt b« 3Q&rbii4et auf einmal 6cjij0en unb 
" " '--'-■* ^ ■" ^■'- =o..J.t--i.i,._. i^ j,j„ stnnb gefdjt, biefc!6e ju bcm 



äjoii beu flic?tijfo!I9 ii! unfcrcm Sßctlage (rft^icneHeii 

|al)rtiiiil)etii b» lirntfitipn |{rii|0 untrr lim füitilifilicit $iiufr 

(^etauägegeben Don ö. ifinnte) 
rinb ntd) lolgcnb« abt6eilung(n oovrSt^ig, bie toit jH ben 6rige({t|ttn ?|Jtcifen 
abgeben: 

T. I. ßfiiirl« I. ton e. |e>!l| 

I. 3. Etto I. Bon 951-973 Bon §0, ^iniiiea - • 



11. 1. Dtld II. DDn H). «irfrtin4t 
II. 2. Ctto in. bDii 983—1002 uc 
III. 1. Chronfcoii Corbigenac »cn 



,$. IHtlMaie . 



Veipjig, 1878. 



Smitfer & ^uitiBtot. 



PREUSSISCHEN 

aESCfflCHTSCHREIBER 



DES 



XVI. UND XVII. JAHRHUNDERTS. 



■« ^^a ^^ ^^^^^^>^^^W ^ ^^^"X^ S 



Herausgegeben 



von 



dem Verein fiir die Qeschichte der Provinzen Ost- und Westpreussen. 



■V^^k^^^*^«^^^^ 



Christoph Falks 

Elbingisch-Preuszische Chronik 

horausgogoboii 



von 



Dr. M. Toeppen, 

Director des Könif(]. Gymnasiums zu Marienwerder. 



LEIPZIG 

VERLAG VON DUNCKEK & HUMBLOT 

1879. 



CHRISTOPH FALKS 

ELBINGI8CH-PUEU8ZI8CHE 

CHRONIK. 



LOBSPRüCH DER STADT ELBING 



UND 



FRAGMENTE. 



Herausgegeben 



von 



Dr. M. Toeppen, 

Director des Königl. Gymnasiums zu Marienwerder. 



LEIPZia 

TERTAO VON DUNCKER & HUMBLOT 

1879. 



Vorrede. 



Schon iin Jahre 1868, lange vor dem Erscheinen des 
IV. und V. Bandes der Scriptores rerum Prussicarum, welche 
die Preussischen Geschichtschreiber bis zum Jahre 1525 
enthalten sollten, hat der Unterzeichnete die Elbingisch- 
Preussische Chronik des Cliristoph Falk in der Erwartung, 
dass dieselbe in dem letzten Bande der eben bezeichneten 
Sammlung noch Eaum finden ^\ürde, bearbeitet. Diese Er- 
wartung ging aber nicht in Erfüllung, da der Eaum von 
älteren, für die Sammlung unentbehrlichen Clironiken voUauf 
in Anspruch genommen wurde. Die Bearbeitung des Falk 
wurde also damals zurückgelegt und ihre Veröffentlichung für 
andere Zeit und Gelegenheit vorbehalten. Nicht lange darnach 
entwarf der inzwischen gebildete Verein für die Geschichte der 
Provinz Preussen in Königsberg den Plan, die Preussischen 
Geschichtschreiber des 16. und. 17. Jahrhunderts herauszu- 
geben, und in diese Sammlung musste denn auch wolü Falks 
Chronik aufgenommen werden; allein der Verein hatte zugleich 
auch noch andere Aufgaben in das Auge gefasst, und von den 
Preussischen Geschichtschreibern kam zuerst Simon Grünau 
an die Eeihe, dessen Herausgabe jedenfalls vor Ablauf einiger 
Jahre nicht vollendet werden konnte. So stand die Herausgabe 



des Falk dcxjJi noch in Aveiter Ferne, als die Alterthumsgesell- 
scliaft zu Elbing auf Anregung ihres Vorsitzenden, Dr. Anger, 
im October d(js Jahres 1876 sich dem Unterzeichneten gegen- 
übei' erbot, auch ihrerseits dieselbe zu unterstützen, wenn sie 
dadurch beschleunig-t Averden könnte. Unter diesen Umstünden 
glaubte der Unter zeiclinete, ehe ein Aveiterer Schritt in der 
Sachen geschehe, die ausdrückliche Genehmigung des Majorats- 
lien*n der v. Uphagenschen Stiftung zu der Veröffentlichung dei* 
Schrift, deren Original eben dicvsei Stiftung angeliört, nachsuchen 
zu müssen, traf hier aber auf ein neues unerwartetes II indei'niss, 
da der damalige Majoratsherr, Stadtrath v. Uphagen, sich nicht 
liefugt glaubte, diese flenehmigung zu (?rtlieilen. Erst nach dem 
Tode desselben fiel auch dieses Hinderniss fort, indem sein Nacli- 
folger, Herr Rittergutsbesitzer v. Uphagen auf Klein -Seh lanz, 
auf erneute Anfrage des Dr. Anger erklärte, dass er gegen 
den Abdi'uck der in Kede stehenden Chronik nichts einzuwenden 
habe. Jetzt stellten der Unterzeich net(^ in Uebereiji Stimmung 
mit der Alterthumsgesellschaft zu Elbing bei dem historischen 
Vereine zu Königsberg den Antrag, die Hfii'ausgabe der 
Falkschen Schriften in nächster Zeit ins Auge zu fassen, der 
letztere aber beschloss in entgegenkommender AVeise, dieselbe 
sofort zur Ausfülu'ung zu bringen. 

Dr. M. Toeppen. 



Emleitung. 



^•-'*,'\ ^v 



Von Christoph Falk sind folgende Werke gedruckt: 

1) Rechenbuch auff die Freusche müntz, masz und* gewicht, von 
allerley Kauffmaiischafft, sonderlich die Schiff paiis- und Fracht-Rech- 
nung gantz imnd und klar beschriben, der Königlichen Stadt Dantzigk 
zu Ehren und nutz (dem landt Preuasen und meniglich zum besten) 
itzt zum ersten mxd gedimckt, dergleichen vormals nie an tag bracht, 
gemacht durch Chnstophorum, Falckonium. 

Die an Bürgermeister, Burggraf und Eath der Stadt Danzig gerichtete 
Dedication ist datirt: Kneiphoff Königsberg, den 4. Julius im 1552 jar. 
Auf einem zweiten Titelblatt und auf dem letzten Blatt ist die Jahreszahl 
1552 ebenfalls, und Königsberg als Druckort angegeben. Die Schrift enthält 
59 gezählte Blätter in Quarte. 

2) Preusch Rechenbuch gantz nützlich von Kauffmanscliafft y der 
Gevncht und Zal^ Als wen man kauff^t bey Schiffpfunden, Centnei'n oder 
Lasten, von Hoppen^ Wachs, Flachs, Henff, Kupfer, Zyn^ Bley, SaUz, 
Botte^', Was de9' Stein oder marckpfundt zu stehn kompt, Sampt den 
fümem^ten Jarmerckten, so binnen und bausen Preusen von den Kauff- 
leuten gehalten werden, gantz klar geschmben {neben andern nottigen 
Sachen, Wie man in deo' Vorred sehen wirt), Der fürstlichen Stadt 
Kneiplioff Königsberg zu Ehren und nutz, dem gantzen Latide zum 
besten {itzt zum ersten mal) in Ti*uck geordenet. Gemacht durch Chri- 
stopluyrum Falconium. Gedrückt zu Künigsberg in P'eussen MDLIL 

Die an Bürgermeister und Eath der Stadt Kneiphof gerichtete Dedica- 
tion ist datirt : Kneiphoff' Konigshergk den 8, tag des Monads Jvlii im 1552 
jar. Die Schrift enthält ohne Seitenzählung 5 Bogen Lit. A bis E und 
einen „Anhang von der Oeometrid\ ebenfalls 5 Bogen Lit. A bis E in Quarte. 

3) Lob Spruch und Beschreibung der Königlichen Stadt Elbing 
in Preussen, Sampt irer umbligenden Landischafft, gesteh und gemacht 
durch Christoff Falcken vom Annaberg atis Meissen MDLXV (der 
Druckort ist nicht angegeben). 



Einleitung. 



1535') g'egrflDdet'tii OyionaBiuni ertheilt«, ist kaum zu bezweifeln, da i 
Uann von tflditiger wiBsenacbsftlictier Bildang, wie er, schwerlich aus Meiase 
nach Glhing g'dcommen wäre, wenn er nicht eine AnatDllung an einer fafthsr 
Schule gefunden hätte; ja ob acheint fast, dass die Pfarrscliule, an weiol 
hier anagerdem allein (jedacht werden könnte, nach der Gründung des Gyi 
naaii eingegangen war.") Seine Unterrichtaföeher aber worden Schreib« 
Lesen und Rechnen gewesen sein, Fächer, welche nach dem Lnbsprnch c 
Stadt Elbing von 1548 und 1565 in der ileutschen Klasse des Gymnasiums 
betrieben wurden. Des Lateiniaclien war er nicht mächtig oder doch nur in 
sehr mangelhaftem Maaßse mächtig, wie aus einer Mjttheilung Henne iibergera 
herrorgeht, von welchem wir erfahren, dasa Fallt im Jahre 1555 die Statuta 
dominorum TeDtonicomm aua einer alten Pergamenthandschrift abgeschrieben, 
dabei aber wegen mangelhafter Kenntnisa des Lateinischen fifters gefehlt 
habe^). ChristophB ßmder Hieronymua. welcher ihn in Preuasen anfauchte 
(demnach ich mich in diese laudtachafft begeben und meinen bmdem tiu be- 
Buchen verfügt, sagt er in der Vorrede zu Wimanna Schulordnung Tum 
Ift. Juni 1548), mag ihn noch in Elbing getroffen haben. Wenn er aber seiiu | 
gereimte UeborBetzung der Schulordnung, welche er auf Wiraaiins Anregnnj« 
und auf Bitte seines Bruders abfasste, und den Lobspruch der Stadt Elbing,'! 
welchen Cliriatoph bereita entworfen hatte, und welchen er auf dessen Bitt« 
ebenfalls Kum ÄbachlusB brachte, im Jahre 1548 dem Rathe der Stadt über- 
gab (wie ans den Dedicationen dieser Schriften hervorgeht), so folgt aus 
dieaen Thataachen nicht, dass er nicht damals Elbing schon verlassen und , 
seine neue Stellung im Kneiphof Königsberg angetreten haben kOnnte. 

Jedenfalls schon geraume Zeit vor dem Jahre 1552 finden wir ChriBto^4 
Falk als Lehrer im Kneiphof. Dr aagt,in der aua dem Knoiphof vom 4. Juli] 
1652 datirton, an Bürge rmeister, Burggraf und Rath der Stadt Danzig ge- 1 
richteten Dedication seines Recluienbucbs auf die preuasische Münze etc.:| 
„weil ich in kurti verlat^ffiten jaren alhit zu Konigebergk und auch sum Elbing 
Redienachvl ge/iallen mid aida vielen knaben dieser lande . . diete kunst auffk 
Ireulichate /iJrgetragen und mhgateiht etc." Ea gab im Kneiphof damals zwei 
Schulen, das l'articular zur Vorbereitung für die Universität und die Dom- 
flchule; es steht zu vermuthen, daaa er bei dem erateron angeatellt war. Anoh J 
in Königsberg unterrichtete er im Schreibon und Rechnen, wie er denn in 
verschiedenen Schriften das achtzehnten Jahrhunderts — iingewisa nach welcher 
Qnelle — „Schreib- und Eechenmeiater in Königsborg" genannt wird*). L|> 

1) Ueber das GründungHj ahr des Elbinget GymnaBiumB vgl.: Wilhelm 
GnapheuB, der erste Rcctor dee Elbinger GymnasiumB, von Reuach in dem Pro- 
gramm desselben GyrnuaBimna 18S8, 8. 37. 

2) Toeppen, Elbinger Antiiuitäton S. 129. 
3} In eiaem Sammelbaiido der herzoglichon Biblluthuk zu Gotha, Fol. A,- 

817. S. Zeitachr. für prauss. Geschichte und Landeskainie 1873, X. 57. 

4) PiWBB. Sammlung, Bd. 2. Danzig 1748, S. 67, Piaanaki, Preuas. LiterBr- 
geaehicbte. Bd. 1. 1791. 8. 351. 



Einleitung. 5 

Königsberg blieb Falk längere Zeit, wie das die Dedication des Lobspruchs 
der Stadt Elbing, dätirt Kneiphof Königsberg den 26 April 1565, aber auch 
einige andere Andeutungen in seinen Schriften bezeugen. Er erlebte noch 
das Jahr 1572, wie wir aus der Schlussbemerkung seines Notizbuches wissen. 

Falks grosses Interesse für historische Studien (denn seine arithmeti- 
schen Schriften lassen wir hun bei Seite, wiewohl dieselben fOr die Kennt- 
niss der preussischen Münzen, Maasse und Gewichte nicht ohne Bedeutung 
sind, auch das Yerzeichniss der Jahrmärkte in den meisten preussischen und 
mehreren ausserpreussischen Städten gelegentliche Beachtung verdient), zeigt 
sich theils in seinem Eifer, alle ihm irgend erreichbaren Chroniken kennen 
zu lernen und im Original, in Abschriften oder in Auszügen in seinen Besitz 
zu bringen, theils in seinem Bemühen, auf Beisen das Land und die Städte 
mit ihren Alterthümem und Monumenten in Augenschein zu nehmen^). Wie 
er in Elbing und Königsberg längere Zeit gelebt hat, so scheint er Banzig 
doch wenigstens vorübergehend besucht zu haben, dessen Bath er eine Schrift 
dedicirt, und mit dess^ berühmtem Geschichtsschreiber Stenzel Bombach er 
persönliche Berührungen gehabt hat^). Besonders bemerkenswerth aber ist in 
diesem Betracht ein mehrtägiger Besuch Falks in Marienburg im Jahre 1560, 
von welchem sich mehrere Spuren erhalten haben. In einem einst von Falk 
benutzten oder ihm zugehörigen Exemplar der sogenannten Gerstenbergerschen 
Chronik findet sich') bei Erwähnung des Versuches der Polen, während der 
Belagerung der Marienburg im Jahre 1410 des Hochmeisters grossen Eemter 
durch eine auf den Mittelpfeiler gerichtete Kugel zu zerstören und die 
versammelten Kitter unter der einstürzenden Decke zu begraben, die Band- 
bemerkung von Falks Hand : „Ich Falk hin selhs drinnen gewesen anno 1560 
am 21. und 22, Marcii durch den Herrn Jacob Reckd kemmerer die Zeit 
auff' dem JSchlosz zu Margenburgk und hob das besehen" In entsprechender 
Weise bemerkt Falk auf dem Titel seiner noch erhaltenen Abschrift der 
Beimchronik des Ordenspriesters Nicolaus von Jeroschin: „Ein caplan des 
XVI Homeisters Herrn Ditrich Burgraf von Aldenburg, der ist gestorben 
1341 jary wie sein leichstein auszweiset zu Margenburg in der gruft zu 
Ä Annen, Als ich sdbs gesehen Im 1560 Adi. 24. 'und 25. Martii, der 
leichstein loar 12 Schuh lang und 6^% schuh breit etc.^^^J. 

Von Falks historischen Stufen giebt sein Notizbuch, die letzte seiner 
Schrifben, verfasst zwischen 1564 und 1572, eine deutliche Vorstellung. 
Es enthält^) zunächst ohne Angabe der Quelle einen Auszug aus der Vorrede 



1) Er spricht sich selbst hierüber aus im Lobsprach von 1565. Lit. B. 

2) Falks Notizbuch fol. 14. 

3; Nach Voigt, Geschichte Marienburgs S. 277. 

4) Vgl SS. r. Pruss. I, 300. 

5) Vgl. Toeppen, Zur Geschichte der bist. Lit. Preussens im 16. Jahr- 
hundert. Altpreuss. Monatsschr. 1868 V, 254 ff. 



6 Einleitung. 

Paul Poles zu seiner Chronik^). Wer die letztere nicht kennt, müsste glauben, 
Falk berichte von den Schwierigkeiten, mit welchen er selbst zu ringen 
gehabt habe, um eine vollständige Chronik Preussens zusammenzubringen, er 
sei es, der die jüngere Hochmeisterchronik — ohne den Prolog, aber mit den 
päpstlichen und kaiserlichen Privilegien — aus den und den Gründen habe 
abschreiben lassen, und die Reflexionen über den Nutzen der Geschichte 
seien sein Eigenthum. Er erweitert dann diese Beflexionen, ohne seine Ge- 
danken von denen Pole's bemerkbar abzusondern, .und stellt folgende Forde- 
rungen an den Geschichtsschreiber: 

I. Historien zu schreiben, die recht sollen sein, dazu gehört und fordert 
es gar ein vorstendigen und beredeten man, 

n. Ein geschichtschreiber sol also die historien beschreiben, das er vor 
unparteiisch gehalten und einiges Verdachts nicht mag beschuldiget werden. 

in. Eine glose, eigensin und guttdunken oder einiges urteil sol er 
viel weniger setzen. 

IV. Das sol er aber setzen, das er warhafftig die ding also beschriben 
fanden, er mag auch melden, das anders die leut davon reden, nemiich so 
und dergleichen, weder er geschrieben funden. 

V. Mit solcher weis macht er beiden teil die historien zu lesen angenem. 

Daneben steht am Rande folgender Vermerk zur Salvation der Bescheiden- 
heit des Verfassers: „Nota. Mir ein stündlich gedechtnus und allen geschieht- 
Schreibern, Mein lust und die natur hat das werck der Preusischen chroniken 
sehr gefordert, unewol ich mich zu einem solchen hoen werck viel zu geringe 
schetze,^* 

Nach Zusammenstellung einiger Citate über die Bedeutung der Ge- 
schichtsstudien Z. B. aus Cicero de oratore Hb, II — oder veritas ßia temporis, 
die warheit ist ein tochter der Zeit, spricht Falck — folgt in dem Notizbuche 
ein interessantes Quellenverzeichniss [Fol, ff] : Nachfolgend hob ich vorzeichnet, 
wieviel chronicken ich über Preussen beschrieben gelesen und wieviel ich ir 
geschrieben hob in meiner gewarsam. Wie dieser zweideutige Ausdruck zu 
fassen sei, zeigen gleich die ersten Nummern, welche die Chronik Simjon 
Grünaus und die in derselben aufgeführten theils fingirten, theils auch nicht 
fingirten Quellenschriften neben einander reihen: I. Der bishof von Paterbom 
n. Jaroslaus thumprobst zu Plotzka, Hl. Dominus Chrnstianus bischof, IV. Petrus 
von Dusburg, V. Nicolaus Jeruschin, VI. Magister Alexius von Nüsvmrtz 
(sol statt NiceuntzJ, VII. Johannes Lindeblatt, ein offidal von Risenburg, 
Vin. Eneas Silvius, der keiser Friedrichs cantzler, IX. Sebastianus Munster, 
X. Erasmus Stella, XI. Bruder Simon Grünau von Tolkemüth, Dass unter 
diiösen Chroniken die von Jaroslaus] thumprobst zu Plotzka und die von 
Dominum Christianus bischof lediglich von Grünau fingirt seien, Falk die- 
selben also niemals lesen konnte, ist wohl gegenwärtig nicht mehr zweifel- 
haft. Falk hat also in Nr. I — ^XI nicht allein solche Chroniken, die er 



1) SS. r. Pruss. V, 186 ff. 



Einleitung. 7 

gelesen, oder von denen er Abschrift genommen hat, sondern auch solche 
aufgeführt, die er citirt gefimden hat. Bass dies der Sinn seiner Ueber- 
schrift sei, geht auch daraus hervor, dass er bei dem Namen Jeroschins be- 
merk: Disen Jeruschin hab ich hemoch bekommen und den abschreiben 
lassen, wie hemoch verzeichnet Nr, XIII. 

Falk fahrt mit neu beginnender Zählung fort : 
r/oZ. 10,1 !• -ö^ herm Pauli Sperati ) Nota, Dise chronick hat erst" 

Doctor Prismans ) lieh Prisman gehabt, ich be- 

qwam sie von Sperati. 

n. Margenburgischchroniky so der Gerstenberger sol geschrie- 
ben haben, 

m, Statuten dominorum Theutonicorum. 
\foh ll,"] nil. Heilsberger ehr o nick, von herm Achatzi von Knobels- 
darf, durch den burgermeister daselbst Herten Oesterreich zu wegen bracht, 
V. Konigsberger Chronicka, 
TL, Danczker Chronica, 
Vn. Wintmuller^s chronicka, 

Vlll. Ein If lendisch deudschversenchronicka, hab ich Marxen 
Ambrosie von der Neuse geligen, 

IX. Christoph Cramers kurczer auszug des mittler [ß., h. wohl 
des mittleren^ dises namen. Bei disem buch ist gebunden etlich stuck vo-ri 
Se bastia n Mu nster und die chronicka vom Sc hippe np e il. 

X. Behmisch chronik, dorinnen etliche clausulen von Preuszen, 
XL Schippenpeil, durch Benedict Weier pfarrer daselbst beschriben, 
Xn. Th omas Ho rners von Eger Iftendische chr&nica. Dabei ist dds 
meisten George n Manisch btuMinders auszug, item deshinkenden pf äffen 
aaszug im Lewenicht, 

Xm. Ni colaus Jeruschin chronick in deudsch versen, 
Xnn. Herm Anthonii Boreken, au^ seiner chronik einkurtzer auszug, 
Stad Hoenstein chronik, 
Lazar Schmits chronik, 
\fol, 12,'] XV. Mem lisch chronik, 

XVI. Paul Polen, ein kurtzer Auszug seiner chronick. 
Alexandern Abschwangen, 
Christoph Preusen kurczer auszug, 
XVil. Elbinger erst teil I chronik, die bracht mir zu wegen 
XVin. Elbinger ßnder teil f Hans Siwert der junge, 

XIX. Preusch acten vom Konigsber gischen synodo^) von der 
Osiandrlschen Spaltung, 

XX. Der geschlecht von Baisen chronik. 



XXI. Lochstedisch 
Fischhäusisch 



l chronik kurtzer auszug. 



1) synody Cod. 



8 Einleitnng. 

XXIL Recess [e] codice consulumy), 
XXni. Polnisch chroniky den Miechowita. 
XXnn. Farnheids chronick, 

XXV. Heinrich Hofmanns chronik. 

So weit gehen meine geschriebene Chroniken itziger zeit, das nachfol- 
gende seind gedruckte chronicken. 

Noch hah ich gefunden under meinen geschrieben chroniken: 

XXYI. Hans Dörnigs oder des weisen Heren Hans von Oilgenburg. 
Ambro sii Adler^Sy die hab ich nur überlesen, 
Johann Lohmüller Sy hab ich lang bei mir gehabt, hab sie nickt 
wollen abschrreiben; er schrib ser unleserlichy wor ir deshalb feind. 

Neben Ambrosii Adlers am Rande : Nota der fürst hau seim weib davor 
20 hundertt holtz lassen erstatten, so gtät als 600 mark. Ausserdem steht das 
Wort est am Rande bei den Nummern 2, 7, 11 bis 15, 18—20; es ist, wie es scheint, 
von fremder Hand beigeschrieben, vielleicht um einen nach Jahren noch übrig 
gebliebenen Bestand zu bezeichnen. 

Die bisher genannten Chroniken waren doch nicht lauter Handschriften : 
gedruckt waren unter, denselben z. B. des Mathias von Mechovia Cronica Polo- 
norum, Krakau 1521, des Georg Ranis Kurtze erzehlung der hohemeister deutsches 
Ordens etc., Elbing 1568, des Thomas Homer Livoniae historia in compendium 
ex annalibus contracta, Witebergae 1562, des Wenzeslaus Hageck Böhmische 
Chronik, aus welcher Falk einige Abschnitte tibersetzte*); einige andere sind 
allgemein bekannt, wie die preussische Reimchronik von Jeroschin und die 
livländische Reimchronik, welche früher unter dem Namen Alnpecke's ging, die 
Chroniken Paul Pole's undFarenheids, die Marienburger (oder Gerstenbergersche) 
Chronik^). Die Chronik des Bischofs Paul Speratus, welcher unter Anderm das 
Chronicon Prussiae von Dusburg (das einzige in Preussen erhaltene Exemplar 
dieser Chronik) und die Geschichte des dreizehnjährigen Krieges von Johann 
Lindau besass*), wird beiläufig auch einmal in Ebert Ferbers Buch (vielleicht 
von anderer Hand als der des Autors) angeführt.*) Noch einige andere führt wie 
Falk auch noch Hennenberger auf, z. B. die Heilsbergische, die Fischhäusische, 
die von Benedict Weier, von Wintmüller u. A. Aber die meisten tibrigen scheinen 
spurlos verschwunden zu sein. Yen Ambrosius Adler kennt man wohl ein grosses 



1) Codice conauiij, darüber nachgetragen Eecesa Cod, 

2) Abschnitte dieser üebersetzung schrieb Casp. Hennenberger in einen 
seiner Sammelbände. Handschr. der herzogl. Bibl. zu Gotha A, 817 nach 
Piersons Mittheilung in der Zeitschr. für Preuss. Gesch. und Landeskunde 
1873, X, 59. 

3) Ueber die livl. Reimchronik vgl. Mitth. aus der livländ. Geschichte. 
1875 Xn, 33—71, über die Farenheidsche Chronik vgl. Toeppen in der Altpr. 
MonatsHchr. a. a. 0. S. 249 ff., über die Marienburger Chronik ebenda S. 259. 

4) Scriptores rerum Pruss. T. I. p. 12, T. IV. 361, 492 f. 

5) Vgl. Ebert Ferbers Buch fol. 352a. 88. r. Pruss. T. IV. p. 679, Note a. 



Einleitung. 9 

juristisches Werk, die Quellen des deutschen Rechts enthaltend^), aber eine 
Chronik desselben scheint bisher unbekannt gewesen zu sein. 

Falk fahrt fort in der Aufzählung seiner Chroniken, indem er sich nun 
zu den gedruckten wendet, aber doch auch zu ungedruckten noch einmal zurück- 
kehrt. Die nächsten Nummern haben doppelte Zählung mit arabischen und mit 
römischen Ziffern, welche letzteren auf eine Umstellung weisen, die wir aber doch 
lieber nicht vollziehen. 

[fol, i5.] Oedruckte Chroniken. 
XXXI. 1, ScMeidanus erst teÜ. 
XXXTT. 2, SchleidaniLS ander teil. 
XXXTTT. 3. Johann Funcken chronologia, 
XXXMM. 4, Johann Carion. 

XXXV. ö. Caspar Hedio erst teÜ. 
XXX VI. 6. Caspar Hedio ander teil 
XXXVn. 7. üngrische chronik. 

XXXVllI Nota. Auch hab ich Paul Polen recht original, des kaplans 
chronicka in der alten stad, hei mir gehabt, dieselhig durchlesen; weil sie 
aber von wort zu wort mit meines Farenheids stimpte bis auf den XXVIII ho- 
meister, hab ich daraus nichts sonderlichs vorzeichnen lassen. Er hott sie 
nickt weiter bracht, bis auf den 33 homeister, hat sie verendet den VI. Juli 
anno 1532. 

Daneben am Bande: „Nota bei dieser chronicka warn etzliche addi- 
tiones vom grosen krig fvide Paul Pol am 189) Erliart Ferbers von 
Dantzke und Albrecht SchoÜzen, sonst Weger genant fvide Paul Pol am 288 J 
ein Kordgsberger ratsherr bei 3 jar.^^ 

XXVn. Item ich hab ein sonderlich buchlein gedriLckt, wie der 34 ho- 
meister den orden abgelegt. 

XXVJIl. Item ein sonder büchlein von Sudauen und irem bimstein, 
gedrudct durch doctor Andream Auri faber F. D. hofartzt gestelt. 

XXIX. Item ein sonderlich buchlein von der Sudauen bockheiligen. Der 
Vf^ff ^^^ Lick halt es drucken lassen, vermeint sich ein nammen da- 
durch zu machen; er hatts aber nicht troffen, dann in meinen chronicken 
find ichs besser. 

XXX. Item von allen chronickschreibem über Preusen ist mir keirt 
fleissiger vorkommen als des Hans Freibergers. Ist ein konigsberger 
burger im Kneiphoff. 

[fol. 14."] XXXIX. Plinius lib. 37 cap. 2 gedenckett des bömsteins, wo- 
her er komme. 

XL. Ptolomeus gedencket der Sudauen und Preusen lib. 3 geog. 
cap. 5 in Sarmatia. 

XLI. Titus Lvoius meldett, wo die Petrodis iPetrodisf] iren anfang 
gewinnen, nemlich aus dem lande Sirien. Die haben angefallen die stad 



1) ^teffenhagen, Catal. co4ic. mscr. bibl. iQg. Begimontanae Fase. I^ f, 75. 



10 Einleitung. 

Meraris, und fengt sich also ahn die geschieht: Als der grose konig Ne- 
hugneser hatte glücke kegen den Arphaxat, 

Am Bande steht hier folgendes Bechen-Exempel: 41 und 11 macht 52 
chronicken über Preusen, die ich gelesen; die Eißandisch ist die 53, so ich 
Marx Ämbrosii geligen. 

Die bis dahin genannten gedruckten und ungedruckten Schriften sind 
allgemein bekannt bis auf den Pseudo-Livius, welchem nachzuspüren fOr 
den vorliegenden Zweck ohne Interesse ist. 

Endlich setzt Falk sein Chroniken -Yerzeichniss noch einmal ohne 
Zählung fort. 

[fol 14!\ Scheumans Preusch chronica, hat Bartelemes Richau der 
stadschreiber in der alten stad. 

Des herm Stentzels Burbachs geschriben chronica von Preusen, 
des eingang die andern chronicken fast alle verstÖsset; ist mehr ein lattei- 
nischer chronickbeschreiber, als deudsch (Notiz am Bande : in Dantzke wonhaft,) 

Des Chromer i Polnisch chronica verwirfft Burbach auch fast, 
wie ich müntlich mitt im davon geredett, 

Constantinus Silvius vom Ooltberg, F, D, zu Preussen vor lan- 
gen jaren cancdist, schreibet fleissig von den sacken, so bei seiner zeitt ge- 
schehen in Preusen, der umb viel hendel in der cancelei gutten grünt gehabt, 

[foh 15,] Herr Hans Jacob Truxes von Waltburg, F. D, hof- 
meister in Preussen und einer aus den vier regimentsräthen, hatt die Iflen- 
dische historia f welche hertzogen Christoffel betrej^en und F, D.J an sich 
gebracht, welche mir von Mauritz güttig vxir vorheiszen, der die register 
über doctor Andres Aurifabers, des fürstlichen hoffes irer F, D, leibartzt, 
bucher hett gemacht, den tax iders buchs, 

(Am Bande steht links: Es wird nichts so klein gesponnen, es kompt 
doch einmal an die sonnen; am Bande rechts: Nota: ist auf 300 mark ge- 
schätzt, er bekam es umbsonst,) 

Noch disem stuck ist noch eins abcopirt, gleicher gestcUt in Ißand 
bei Stephan Vater^), der hatt mirs vorheiszen vberzvlassen, 

Sebastian Franck von Word bei Nurmberg, des Hans Funcken lands- 
man, schreibet von der Preuszen arikonfft folvo 56 und von iren sitten 
und glauben anno 1542 gedruckt; sonderlich von Samaiten, das sol 50 meil 
lang sein; er saget die Teudschen brüder haben anno 1216 erstlich iren 
fusz in Preuszen gesetzt und die Deudsche zungen in Preussen bracht. 

Der weitere Inhalt von Falks Notizbuch interessirt uns nur wenig. Es 
folgt ausser einigen anderen Kleinigkeiten das Wappen der Preussen und des 
Culmischen Landes, nach Paul Pole gezeichnet 1565, dann einVerzoichniss der 
Hochmeister und der Landmeister, besonders nach Paul Pole und Farenheid, 
doch auch mit gelegentlicher Benutzung einiger anderen Chroniken abgefasst, 



1) Diese Namen sind in althebräischer schwer leserlicher Schrift geschrieben. 



EinldtODg. 



11 



ein Auszug aus Johiuin EasentSdters im Jahre 1569 gedruckt erechieneiLeii 
Chronik, welcher das Prenssen Betreffende heraasheht, endlich einige histori- 
8che Originalnotizen, welche mit dorn Jalire 1572 achliessen. Dahinter folgen 
nur noch Begister. 

Uebersehen wir Falks Chronikenregister noch einmal, so können wir 
BUS demsellien erstlich entnehmen, dass «r vorzügliche literarische Verbin- 
dungen hatte. Wir wissen überdies ans einer Notiz in aeiser noch er- 
haltenen Äbschriit der Chronik von Jeroschin, dass ihm diese von dem 
Kanzler [Hans von Kreuz lS3ß — 1575] im Jahre 1557 gelieben war. 
8S. I p. 801. Femer scheint sich ans demselben zu ergeben, dass von 
den angedruckten Chroniken nur Nr, I^XXV wirklich in seinem Besitz 
waren: „so weit gehen meine geschriebene cJirotiAen itziger teil". Von den 
später erwäJint«n hat er eine, von Ämbrosius Adler, nur überlesen, eine 
Eweite, von Johann Lolunltller, wegen TJnleseriichkeit nicht abschreibeu 
vollen, ans einer dritten nichts Sanderliches verzeichnen lassen, von der 
l^ibnrgschen erwähnt er nur, dass sie sehr fleiasig abgefasst, d. h. sehr 
TOlnminös sei, von der Schenmanachen und Waldhurgschen weist er die 
Besitzer nach. Aach unter jenen 25 waren mehrere nnr im Äusznge ab- 
geschrieben, wie die von Antonius Borcke, Paul Pole, die Lochstädtische 
nnd Fischhan sia che, diese Abschriften waren überdies, wenigstens zum Theil 
nicht von seiner Hand gefertigt: Sein Esemplar der „Gerstenberge rschen" 
Chronik ist „aus der seer alten MargeDburgi sehen Cronica" von seinem 
Schüler Johannes Eoaenberg in Königsberg 1554 copirt'). Den Jeroschin haben 
ihm „in Königsberg Kneiphof zwei seiner Schüler im Alter von 12 und 
13 Jahren abgeachrieben") nnd so liegt die Termuthung nake, dass auch 
Wilhelm Uerkin nnd Andres Kerszberg , welche den zweiten Theil der 
Elbinger Chronik fs. o.) geschrieben haben, seine Schüler waren. Erhalten 
haben sich von Falks Handschriften, wenn wir hier von dem Lobspruch 
der Stadt Elbing, der Elbinger Chronik nnd dem Notizbuch absehen, noch 
die Abschrift des Jeroscliiii in der Danaiger Stadtbibliothok, nnd die Ab- 
schrift der Geratenbergerschen oder Marienbnrger Chronik, welche J. Voigt 
benutzte, deren jetziger Anf bewahrungsort aber nicht augegeben werden kann.'') 






1 Voigt benutzten. Enemplai 
n dem Elbinger Exemplar. 



welches ich nicht kenue, 



1) Notiz j 
laat einer Notia von ihm 

2) SS. r. Pruaa. I, i 

3) Hanne oberger, der viele der Chroniken, die Falk aufführt, ebenfalls be- 
untate, giebt auch von den Palkflchen Abschriften einige directe Notizen; ange- 
führt Bind die über Falks Abiohrift der latelniachen Otdeuatatuten (o, S. 6, 
Anm 3), über Falke Ueberaotanngeu aus Wenzel Hageok (o. S. lO, Anm. 2); oft 
citirt er Falconii Elbinger Chronik, Theil II; er benutzte auch die von Falk 
abgefichriebene Dauzigor Chronik (Vorzeichniss Nr. VI), welches keine andera aia die 
Kattenhöf ersehe war. In Hennenbergers AbBchrift der jüngeren Eochmeister- 
ohronik näinlich (die früher Neumaan besaas, jet^t ich besitze) kommen anf ein- 



12 



Einleitang, 



DiB Elbiugiach-Prenasischo Chronik. 

Gehen wir naeh dieser Uebersicht der chronikaUacheii Samtnlungan 
und ÄhscLriften Falks ku seinen eigenen Schriften über, so verstehen wir 
nnn den Titel der Handschrifl: „XVIII dm- ander Teil der ElbingUchen- 
Priachm Chronica 1562" besser, als vorher. Die Zahl XVDl weist auf 
das eben angeführte Berater, in welchem unter XVII auch der erate — 
schon in Hennenliergers Zeit verlorene — Theil des Werkes vemeicfanet 
ist. Wir erlahran ans oben demaolben auch noch, daas „Jlaju Siwert der 
junge" dieaelbe ,^ teegeti bracht habe", Abachreiber war Ilana Siwert 
nicht, da das Qescliilft des Äbsclkreibens, wie oben erwähnt, zwei andera 
Personen zn Stande brachten; aber was er sonst bei der Sache gethaii 
haben könnte, ist achwer zn errattteln. Falk selbst that sich anf dieses 
Werk nicht wenig zn gute, er gedachte ea in den Druck zu geben, schickte 
aber, obwohl es laut Vermerk auf dem Titelblatt schon im Jahre 1662 
vollendet war, doch im Jahre 15&5 zuerst noch den Lobsprach der Stadt 
Elbing TcrauB. Er deutet dies in der Dedication des Lobspruchea in fol-^ 
genden Worten an: „Da ic/i dann vermercken werde, das solcltes gesckeheji _ 
(nämlich, daaa der Lobspruch von dem Elbinger Eathe mit Wohlwollen 
aufgenommen wörde), wil ich ntein yriiater und hohers vierck der Preuai- 
schen Chronica, Vielehen wwcft ick nu galt lob lo fem sum offnen dntdc 
behielt, worüber wandt jar gearbeitet, aufh gar baldl und unvortUglidt, so 
»HM gott gilanen teil, zu mehrer danckbai'keit am licJit bringen. Zur Äns- 
führnng dieses Vorhabena ist es nicht gekommen. 

um über die Anlage des Worckes eine Vorstellung ku erlangen, mnaa 
man vor allem berücksichtigen, daas auf der ersten Seite von fol. 280 ein 
Hauptabschnitt begmnt, welcher so eingeleitet iat: ^' Diese juidtfolgendt 
ackriffi zeiget an das dritte theil der geschichtc und der ober/tersdia0 ge- 
bort, herkommen und ander briven, die dor eu dieser stände Preuisen ge- 
nant vArt (so), wul gmnen anfang hat gewonnen in dem jore nach der 
gebort Christi, do mahn gezelet liot . . ." (Lücke, in welche man etwa die 
Zahl 13811 setzen dürfte). Dieser schwer verständliche Zwiachontitol, der 
nebat einigen Worten über den Nutzen der Ani^eichnung der Geschichte 
eine ganze Seite in Eckschrift einnimmt, deutet in Verbindung mit dem 



gelegten Blattern von Hennenbergera Uanü einzelne Zuaütza vur, einmal: „^ui 

«jmer Danixker chronica. Albert vna Kallenhöviir gehörig, vun Falconio amtgeachriahen 

(hinter fol, 89, vgl. 88, r. PmHfl. IV pag. 371 über Dietrich v. Altenburg), ein 
ander Mal mit der Uebersohrift: „Falconi\a lag dma hamtisier Winricn in der Dantikar 
chanica, so Albert vo« KaitetthSaer gtkorig, gcachriebtn Halle" (s. Q,). So wird auch das un- 
gewöhnliche Citat „Danlxker Chronik Fulcomi Katienhavur" bei Heimenborger Er- 
klärung der Lundtsfel fol. 53 klar. Um Miasveratändnisaeu vorzubengen, mues 
bemerkt werden, daas das im Elb. Archiv erhaltene Exemplar dor Eattenhüvor- 
Bohen Chronik nicht das von Falk abgeschriebene und von Hennenberger be- 
nutzte ist. 



Einleitrmg. 



Titel auf fol. 1 des Bandea: „Der ander Thcil der Elhingischen Preuscken 
Oronica" offentiar an, daas das ganze Werk ursprünglich ans drei Theilen 
bestand. Von dem ersten verlorenen Theil desselben wissen wir, dass in 
demselben unter anderm auch ein Hinweis auf das Hauptprivilegium des 
Königs Casimir III. für Elbing d. d. Marienburg, Bartholomäi 1457 ent- 
halten war, da auf dasselbe fol. 346 mit den Worten: „Vide den ersten 
teil der ÜMi-ngischen Chronica am 248" zurückverwiesen wird. Der aweite 
Theil beginnt mit Kriegsereignissen, welche in den September und October 
des Jahres 1460 gehören, nnd erzählt zuförderst auf fol. 1—140 die Be- 
gebenheiten der letzten Jahre des grossen Krieges von 1460 — 1466 in 
grosser Breite und im engsttin Anschluss an die bekannte Danziger Chronik 
von Johann Lindau. Es lässt sich hienaoh voraussetzen, dass der erste 
Theil des Krieges (1454—1460) in dem ersten Theil des Werkes nach 
derselben Quelle erzählt war, in welchem sie (nach den Seitenzahlen bei 
Lindau zu schlieasen) ebenfalls etwa 140 Blätter gefüllt haben müsste. 
Da die Einweisung auf das Elbinger Privilegium vOm Jahre 1457, welches 
etwa iu die Mitte dieser 140 Blätter gehörte, auf fol, 248 stand, so ergiebt 
sich weiter mit einiger Wahrscheinlichkeit, dass dieser Theil gegen ^OU 
Blätter stark, und die frfthere Gesciiichta Preussens bis zum Ausbruch des 
Krieges auf mindestena 150 Blättern erzählt war. Im zweiten Theil folgt 
auf die Geschichte des grossen Krieges fol. 140—72 die Uebersicht der 
letzten Hochmeister, ober die der Verfasser Tiel schneller forteilt, fol. 177 — 245 
wieder viel aasfiUirlicher die Kriegsgeschichte der Jahre 1520 und 1521 
mit den nachfolgenden Verhandlungen bis 152.'», endlich fol. 246~28(J die 
Geschichte der Gomeindeauflehnungen in Danzig und Elbing, besonders 
die letztere sehr ausführlich, nebst einigen Notizen über die Empörung der 
Bauern in Samland. Der dritte Theil beginnt mit einem Eückblick anf 
das Haus der Jagellonen nnd ihr Verhältniss zu den letzten Hochmeistern 
und einer Geschichte der Belohnung des Markgrafen Älbrecht zu Krakan 
fol. 281^294; es folgen die Ereignisse im Herzogthum Preassen nach der 
Rückkehr Albrechts 1525 und 1526 fol. 294—299, die Eeisc König Sigis- 
munds nach Preussen und die tTuterdräckung der demokratischen Bewe- 
gungen in den Städten Danzig, Elbing etc. 1B26 fol. 299—308, sodann 
Nachträge zur Geschichte des Aufruhrs in Danzig mit besonderer Rück- 
sicht auf das Geschlecht der Ferber l'ol. ÜOS — 313, Hauptbegebenheiten im 
Herzogthum Preussen in den Jahren 1526 — 1557, wobei auch die Eüstung 
gegen den Meister in Livland erwähnt wird fol. 313 — 328, nebst einigen 
Nachträgen fol. 333—336, endlich Vermischtes fol. 337—354. 

Die innere Zusammengehörigkeit der drei Theile als Bestandtheile eines 
Ganzen kann trotz einiger Wiederholungen — besonders fällt die Her- 
zählung der letzten Hochmeister fol. 177 if. und wieder fol. 286 auf, die 
jedoch nicht ganz unmotivirt ist — nicht bezweifelt worden, da die ausführ- 
liche Geschichte des grossen Krieges theUs im ersten, theUs im zweiten, die 
Gescliichte der Secularisining Preussens nnd der Unruhen in Danzig, Elbing 



14 



EinImtDDg. 



and im Samlaiide thoils im zweiten, ilmla im dritten Theile berichtet »erden. 
Was die Zorlegung doe Stoffes betrifft, ao ist der Eingohnitt beim Jabre l&Sri 
und mit demselben zugleich die nachfolgende Episode über die Vorfahren 
Sigiemunds und iLr Yerhältnisn zum Orden sehr begreiflich; dagegen entbehrt 
der Einschnitt beim September 146t) in der Mitte des grossen Krieges jedes 
BOchlichon Anhalte. Es ist mliglicb, dass der Titel des zweiten TheUes früher 
an einer anderen Stelle, etwa beim Jafare 1466, eingefügt war: denn das 
verstaubte und beschädigte Blatt, auf dem er in Froctnr geBchrieben ist, 
findet sich gegonwilrttg auf ein anderes, das erste des erhaltenen ßandes, 
aufgeklebt, doch hat wohl der Verfasser selbst schon den Titel an diese 
Stelle gebracht, um den Umfang der beiden Bände seiner Chrouik tjianz 
änseerlich dem Buchbinder zu Liebe ungetUhr gleich zu machen. 

Von den Quellen, ans welchen Falk seine Chronik zusammengestellt hat, 
sind drei deutlich erkeunbar. Den grossen lOieg beschreibt er, wie gesagt, 
im engsten Änschluss an die so viel benutzte Chronik des Diinziger Stadir 
secretära Johann Lindau. Aber was er (oder vielleicht Siewort der junge?) 
hier zn Stande gebracht hat, ist völlig missrathen, ja es macht den Eindruck 
ei nee Schwachsinnigen. 

Was er darbietet, ist nicht eigentlich ebe Abschrift, sondern eine üeber- 
arbeitung der Vorlage. Seine Daretellnng hält eich nämlich in der Reihen- 
folge der Thatsachen mit äusseret wenigen und ganz unerheblichen Aus- 
nahmen an Lindau, was um ho mehr zu urgiron ist, du dessen Chronik eine 
so grosse Menge von Thatsachen in knappester Form enthält, auch die Dar- 
stellung der Begebenheiten stimmt meistens wohl ungetUlir überoin, zeigt aber 
doch nicht selten aucli Abweichungen. Diese Abweichungen sind nicht bloss 
durch Schreib- und Lesefehlei', wie sie auch in andern Theilen von Falks 
Chronik nicht gerade selten vorkommen, aus Vorsehen oder aus Misaver- 
HtändnisB entstanden, sondern auch durch absichtliche Aenderung und Flll- 
schung nicht bloss einzelner Namen (wie Culm statt Putzig, Bischofsberg 
fUr Stolzenberg, Schwetz statt Suhünock, Peiplin fQr Zantier etc.), oinnolner 
chronologischer Daten (wie Mittwach nach Martini statt Uiitbaei, Mittwoch 
statt Dienstag vor Johannis, Mittwoch statt Dienstag vor Viti, Freitag vor 
Jacohi statt Freitag nach Johannis etc.J, endUch einzelner Angaben von 
Brechlagenen und Qe&ngenen (wie (iU pferde nnd so viel Konter statt 
300 Beisige und 30 Trabanten), sondern auch der Thatsachen. Die Be- 
gebenheiten werden meistens mit einiger PreUioit roproducirt und dabei oft 
recht gründlich entstellt, vrie wenn z. B. aus der Eroborung einer Stadt 
eine glückliche Vertheidiguiig wird. Dabei zeigt sich der Erzähler im 
Qanzen recht unbeholfen nnd die Darstellung wird in sich oft hintällig 
und unsinnig. Nirgend aber zeigt sich für diu zoiilreichen Abweichungen 
eine Spnr eines objectiven Grnitdes derselben, nirgend einer wirklichen 
Berichtignng oder auch nur eines principiellen Gegensatzes gegen Liudau's 
Angaben. Dieser TheU der Chronik macht den Eindruck, als wenn der Ver- 
fasser desselben, in dem eitlen Bestreben, seiner Arbeit einen besonderen 



MnleltlLiig. 



J5 



" Werth zu yerteüieii, durch diese willkürlichen Äendemngeii ihr den Schein der 
Originalität zu geben beabsichtigt hätte. Dass Falk selbst so thSricht ge- 
wesen sein sollte, ist wohl nicht anznnetmen, auch ist den Knaben, welche 
ihm seine Chronik abschrieben, solche öewaltthätigkeit nicht zuzutraoen. 
Das Wahrscheinlichste ist, daga Falk die Lindanache Chronik schon in so 
verdorbenem Zustande erhielt, znmal da seine anderen Quellen in seiner 
Ohronik nirgend so missbrancht erscheinen. Ala wirklicher Znsatz in dem 
ersten Abschnitt der Chronik ist nnr eine Notiz Aber einen Weich sei durch- 
leb 1463 fol. 48 hervorzuheben. 

Die*ältere HMchionik mit ihrer dritten Fortsetzung (SS. r. Pmsa. HI, 
ff.) ist von Falk in der deschichte des Pfaffenkrieges im zweiten Theile 
fol. 140 ff. benutzt. Dies zeigt trotz der Neigung Falks, die kurzen Angaben 
derselben etwas weiter iiuszuführen, und trotz der Erweiterung des Stoffes durch 
einige anderweit überlieferte Nachrichten, die an vielen Stellen wßrtliche üeber- 
einstimmung. Ebenso ist die Geschichte Jagellos und seiner nächsten Nach- 
folger im dritten Theile fol. 281 theilweise ans der älteren HMchronilt entlehnt. 
Hinter der Geachichte Johanna voa Tiefen im zweiten Theile fol. 152 ff. 
sind flinigy statiatiache Nachrichten ans Grrtnait eingeschaltet. Einige Kritzeleien, 
im Anhange zum dritten Theile fol. 337 — 342 über Begebenheiten, die 
lachen den Jahren 1433 und 1520 liegen, sind nicht aus Grünau, son- 
aus einer, wenn möglich noch acblechteren Quelle entnommen. Falk 
dbst kann sie nicht erfunden haben. 

Nach Ausscheidung dieser aus bekarnten und noch Torhandenen Quellen 
entlehnten Abschnitte bleibt noch ein sehr umfangreiches Material, welches 
wir auf keine ältere Quelle zurückzufahren TermOgen, und welches sich ala 
eine recht werthvolle Ergänzung unserer sonstigen historischen Ueberliefe- 
darstellL Die Hauptmasse desselben bezieht sich auf die Jahre 
iB20— 1526 und ist offenbar in Elbing zusammengebracht. Dies wird man 
lon bei flüchtiger Leetüre dieser Nachrichten erkennen. Von dem sege- 
lten Reiter- oder Prankenkriege erhält man sehr detaillirte und inter- 
lante Nachrichten, aber vorzugsweise aber die Begebenheiten, welche sich 
PreuBS. Holland, bei Braunaberg {vor beiden Städten lagen die Polen 
inge Zeit), in Marienburg und zuletzt in PommereUen abspielten. Es ist 
genau die Perspective, in welcher sich der Krieg dem gleichzeitigen Beobachter 
zu Elbing darstellte, ungefähr so wie Freiberg denselben aus der Königs- 
berger Perspective beobachtete. Dabei treten eine Reihe von Einzelnheiten, 
die hauptsächlich nur für den Blbinger Interesse haben konnten, in den 
Tordergmnd ; das Geschrei erscholl zu Elbing etc. fol. 183, der Bischof reiste von 
Elbing nach Heüaberg anf dem Wormditter Wege fol, 182, Verhalten der 
Elbinger Söldner vor Holland i'ol. 185, Schicksale eines Elbinger Kindes in 
Holland fol. 187, Anekdote von einem Marienburger Schatzgräber in Holland 
fol, 191, der gefangene Greusing in Elbing fol. 195, Begräbiiiss des Haupt- 
mann Sudeke in Elbing fol. 197 etc. et«. Ganz besonders aber gehört hier- 
her die sehr ausführliche und mit dramatischer Lebendigkeit geschilderte 




16 

Geschichte des „BIbinger Anlaufs" vom Mfirz 1521 fol. 21S ff. Ebenso weisti 
die änsserBt ausführliche Greachichte der Brbebung der Elbinger Gemeinde 
gegen die Raths regle rang von 1526 fol. 248 ff., welche unvergleichlich viel 
anstHiirlichor behandelt ist als die gleichzeitigen Schilderhcbungon in Danzig 
und im Samlande, aaf einen Elbinger VerfasBer dieses Älaclinittes. 

Ferner iat nicht zu bezweifeln, dass das Material für die GescbichW 
der Jahre 1520—1526 etwa gleicli zeitig, d. h. für die Kriogajahre ] 
1521 schon in dieser Zeit und auch für die folgenden Jahre wenigstens nicbfil 
lange nach 1526 gesammelt sein muss. Schon nach wonigen Jahren wäre e 
nicht mehr mOglich gewesen, es in solcher Vollständigkeit zusammonzuhrtngeii 
viele Einzelheiten, fQr deren Mittlieilung wir dem Sammler sehr dankbar sind,! 
würden vergessen, die Darstellung würde nicht so frisch und lebendig ( 
gefaUon sein, 

Endlich, der Verfasser ist hfichst wahrscheinlich unter den ersten -I 
Männeni der Stadt zu suchen. Er zeigt sich nicht bloss sehr gut unter- 
richtet [womit nicht gesagt sein soll, dasa nicht auch in seine Erzählung 
sich einzelne Irrthümer eingeschlichen hätten), sondern er heurtheilt auch die 
allgemeinen Verhältnisse mit Einsicht und Verstau du iss. Falk kam in e 
Zeit nach Elbing, als die Erinnerung an die einzelnen Begebenheiten deü 
zwanziger Jahre schon sehr verscliwommen war, und hatte, als er in EOnige 
berg seine Chronik rodigirte, wa.hrlU'h keine Ursache, das Recht des poInlE^ 
sehen Königs im Streite mit dem Orden und mit Markgraf Albrocht so rücl^ 
haltslos zu urgiren, als ein Untertban dos K6nigs in Elbing. Gojiug, FalU 
kann nicht wohl deijenige soin, welcher den Kern der Chronik, die i 
stehenden Abschnitte, selbst geschaffen hat. Er muss sie entlehnt habend 
wenn auch seine Quelle sich nicht mehr erhalten hat. 

Eine Vermuthuiig Über den Verfasser dieser Quelle liegt sehr naher 
Falk erwäiint in seinem ChroEik^iiverzeicbnias unter Nr, XVI eine Chroni 
Alexanders von Abschwangen. Ein Jacob von AJonwangen war vom JahrO'^ 
1611 bis zu seinem Tode 15.'i2 Rathsherr der Stadt Elbing und bekleidete i 
den Jahren 1520, 1523, 152Ö und später noch oft das Amt eiuos Präsidenten, 
in den Jahren 1523 bis 1526 und später noch oft das Anit eines Burggrafen 
der Stadti). Während des Elbinger Anlaufs im März 1521 befand er sich 
als Sendehoto der Stadt auf der Tagtahrt zu Thorii'^). Kr wurde im Febraar 
des Jahres 1525, als er sich eben auf einer Gesandtschafts reise in Polen 
befand, mit anderen Rathsherren zugleich von der aufrührerischen Menge ab- 
gesetzt, und zwar unter dem Kufe, er sei ein Kelchdieb gescholten und habe 
sich deshalb nie verantwortet; or erhielt aber im Jahre 1526, als der Sturm 
sich gelegt hatte und eine königliche Commission in Elbing erschien, voll- 
ständige Gsnugthuung. (Falk fol. 2G(.), 266, 306.) Zwischeninne treffen wic^ 
ihn im Jahre 1525 während des samländischen Bauernanf stand es vorüber- 1 



1} Nach den Bathiliateo ZamoEila. 

2) Nach der Urkunde in der Preuaa. Samml. U, 587. 



Einlettnng. 



17 



gehend in Königsberg (Erl. Prenssen U, 347). In seiner Umgebung konnte 
die Chronik sehr wohl entstanden sein, nnd Alexander von AJeiwangen (wenn 
so stat Abschwangen zu leson ist), war rioUeicht ein Verwandter von ihm. 

Anch die Mittbeilungen über die Räubereien des Gregor und Simon 
Hateme nnd ihres Genossen Hildebrand in dem letzten Decennium des 15. 
und in den ersten Decennien des 16. Jahrhunderte gegen Elbing haben noth- 
wendig einen Elbingor znm Verfasser gehabt. Es ist an sich nicht wahr- 
scheinlich hier eine zweite Elbinger Chronik anzunehmen, und warnm sollte 
Alexwangen, wenn er anch yorzngaweise für die Jahre 1520—1526 sammelte, 
diese hSchat schmerilicben, viel besprochenen Begebenheiten dieser Sammlung 
nicht Torangeschickt haben? Eine Thatsa che, welche direct dafür spricht, ist 
die, dass unmittelbar nach der Geschichte des glücklich Iberstan denen TJeber- 
falla der Stadt im März 1521 anch der Tod Hildebrands als Erlasung der 
Stadt von einem zweiten grossen üebel erwähnt wird. (Falk fol. 238.) Aber 
auch über diese Mate me-Hildebran dachen Bäubereien znrück bis in die Zeiten 
des Thomer Friedens mögen einzelne Originalnachrichten der Falkschen 
Chronik aus dieser Elbinger Quelle stammen. Dagegen ist es nicht wahr- 
scheinlich, daas dieselbe über das Jahr Iö26 hinaus wöiter vorwärts reichte. 

Was nämlich über die spätere Zeit (1526—1557) fol, 313 ff. berichtet 
wird, bezieht sich hauptsächlich auf die Angelegenheiten des Herzogthums 
Preussen. Dia angefllhrten Tliatsachen selbst: Ereignisse in der herzoglichen 
Familie, Verhandinngen dos Herzogs mit seinen Ständen, Gründung der Uni- 
versität Königsberg, Rüstung des Herzogs gegen Livland etc. etc. beweisen, 
dass der Sammler und Darsteller derselben in Königsberg heiraiach gewesen 
ist. Sie bilden nur einen dünnen Faden, der einen längeren Zeitraum durch- 
zieht, und können sehr wohl, ohne dass von Jahr zu Jahr gleichzeitige Ein- 
tragungen gemacht wären, ans der Erinnerung und aus Acten in späterer Zeit 
zusammengestellt sein. Die Drheberschaft dieses Theiles der Chronik wird 
man Falk selbst unbedenklich zuschreiben ItOnnen, der znr Zeit, als er die 
Chronik abfaaste, in Königsberg vollkommen heünisch geworden war. Die Vor- 
liebe, mit der er fol. 317 von Gnaphens spricht, erinnert daran, daas beide 
eine Zeit lang in Elbing unter ähnlichen Verhältnissen gelebt haben. Ein 
paar Notizen über Kßnigsbergcr Angelegenheiten, die in einem früheren Theile 
der Chronik (fol 164) vorkommen, dürften auf dieselbe Quelle zurückzu- 
führen sein. Endlich dürfte Falk, wenn er auch seine Quellen wie andere 
Chronifcenschreiber jener Zeit im Ganzen nur lose an einander schob, doch 
hie und da im Verlaufe des von Anderen entlehnten Testes ein Wörtchen 
verändert oder eingeschoben haben. Es ßJlt z. B. auf, dass, während die 
Elbinger Quelle von dem stolzen Uebermnth des Hochmeisters Albrecht 
(fol. 180) und von seiner Absicht, nach dem Beispiel der fränkischen Fürsten 
ein Blutbad unter den aufrührerischen fiaaem anzurichten {fol. 236), recht 
unumwunden spricht, der ceubelehnte Herzog zwischeninne das pietätvolle 
Prädicat: der löbliche Fürst erhält (fol. 241). 

Sowohl in der Elbinger wie in der Königsberger üeberliefenmg bt 



18 Einlei tuDg. 

die Stelle für das Tages-, hie und da auch för das Jahresdatum bisweilen 
angedeutet, aber nicht ausgefüllt, selbst da, wo es sich um nur vor Kurzem 
vergangene Data handelt. Diese Lücken zeugen zugleich von d^m Bedürf- 
niss chronologischer Fixirung der erzählten Thatsachen und von der Ge- 
wissenhaftigkeit, die es verschmäht, durch erfundene Data den Schein des 
Wissens zu gewinnen. Zahlreiche andere Luken nnmentlich Auslassung 
einzelner Worte sind dem Ungeschick der jugendlichen Abschreiber bei- 
zumessen. 

Die wenigen Bemerkungen über das Haus der Baysen im Anbange 
fol. 362, 363 erinnern unwillkürlich an Nr. XX des obigen Chroniken- 
verzeichnisses: Des Geschlechtes von Baysen chronik. 

Der Stadt Elbing Lobspr.uch. 

An dem Lobspruch der Stadt Elbing hat Christoph Falk schon vor 
dem Jahre 1548 gearbeitet. Er übergab seine Vorarbeiten seinem Bruder 
Hieronymus, dei- die Arbeit zum Abschluss brachte und im Jahre 1548, 
wie erwähnt, dem Käthe der Stadt übergab. Wie viel von dieser Arbeit 
auf den Antheil jedes der Brüder kommt, ist um so weniger zu consta- 
tiren, da ihre eigenen Aeusserungen hierüber nicht ganz übereinzustimmen 
scheinen. Hieronymus sagt in der Dedication vom 13. September 1548: 
„Mich hat vo^'wahr geldt und gut nicht bewegt, die khönigliche atat 
Elbing sampt irer umbligenden landschaft zu beschreiben, sonder viel 
mehr das fleissig bitten und stetig ahnhalten meines geübten brudern, der 
dan vermähle (wie ich bericht) auch die sthat vo9* sich genommen zu 
besehreibeti, doch ihm solclts zu vorenden oder Ew, Nahmhaften zu- 
tzusteUen nicht gefallen, drumb ich sein woldmeinung zu gemiU gefast 
und im sein bit nicht abschlahen wollen, die stat sampt irer umbligen- 
den landtschafft vor mich genommen, alle ding so viel mir wissendt aufs 
ordenliclistj so muglich . . . vormeldet, bit derhalben, Ew, N, woln ihr 
diese meine geimge müh, wie klein sie ist, Wohlgefallen lassen'' etc. 
Dagegen schreibt Christoph Falk in der Dedication des gedruckten Lob- 
Spruchs von 1566, nachdem er der ihm während seines Schuldienstes in 
Elbing vor etwa 19 Jahren erwiesenen Wohlthaten erwähnt' hat: 9, Als ich 
aber zur selbigen zeit ein lobspruch von diesem' stad Elbing etvjas kurtz 
in Schriften gesteh^ und den auch einem erbarn rath durch meinen 
brudern Hieronymum Falcken im verschienen 1548 jähr uber7*eichen 
lassen, mein danckbar hertz und gemüth eim erbarn rath und irei* gemein 
damit verdienstlich zu erzeigen, so hat doch solches gentzlich mein ü«r- 
lauffen jugent und unvermügenheit der gestalte wie icJis wol zum öfftem 
von hertzen gewünschet, dazu nicht bringen können. Damit aber solclies 
numals geschehen möcht^ als habe ich denselbigen Lobspruch itziger zeit 
mit mehrem zusatz und klerer beschreibung (nachdem ich die geschieht 



Einleitung. 1 9 

und ihaten dieses landes Preussen fast hey XV jaren fleüsig gelesen) 
widerumh vor mich genammen und den meines verhoff ens gar weit verbessert^' 
Christoph Falk scheint also den Lobspruch vom Jahre 1548, so mangelhaft 
er ihm nachmals schien, im Wesentlichen doch als sein Werk anzusprechen. 

Die beiden Eedactionen des Lobspruchs, die handschriftliche von 1648 
und die gedruckte von 1565, stimmen in der Tendenz genau überein, unter- 
scheiden sich aber in der Ausfuhrung nicht unwesentlich. Beide enthalten* 
eine Beschreibung der Stadt in poetischem Gewände. Der Verfasser hat seine 
herzliche Freude an der schönen Naturumgebung, sowie an den Herrlichkeiten 
und dem Gedeihen der Stadt und f&hlt sich auch in den gesellschaftlichen 
Verhältnissen und in seiner amtlichen Stellung als Lehrer der Jugend wohl. 
Die Schilderung des Junkergartens und des 'Gymnasiums bilden offenbar den 
Höhenpunkt der ganzen Darstellung und haben auch für uns den grössten Eeiz. 

Der gedruckte Lobspruch ist an äusserem Umfange bedeutend stärker 
als der handschriftliche. Er hat diesen bis auf wenige Verse vollständig in . 
sich aufgenommen, fügt aber eine lange Einleitung hinzu und schiebt auch 
sonst allerlei Zusätze ein. 

Li poetischer Beziehung stehen beide Eedactionen nicht hoch, aber die 
spätere doch etwas höher als die frühere, deren Verse sie zu glätten und 
deren Ausdruck sie zu bessern bestrebt ist. Die besonders schwache und un- 
beholfene Einleitung der Mheren ist in der späteren durch eine neue ersetzt, 
die sich etwas besser liest; es kommen in derselben einige Stellen vor, die 
durch gewandtere Versification und gewählteren Ausdruck an die Weise des 
alten Eeimchronisten Nicolaus von Jeroschin erinnern, den Falk inzwischen 
kennen gelernt und für seine historischen Zwecke verwendet hat 

Die sachlichen Zusätze der neuen Eedaction bestehen theils in einigen 
in die Weite schweifenden allgemeinen Schilderungen, z. B. der Ostsee, des 
Haffs, der Flüsse, welche sich in das letztere ergiessen (wobei der Abschnitt 
über die Bemsteinfisch^rei und die Erwähnung von Balga deutlich verrathen, 
wie sich Falks Gesichtskreis durch den Aufenthalt in Königsberg erweitert 
hat), sodann in einigen Eeminiscenzen an die ältere Geschichte Preussens und 
der Stadt, welche zum Theil aus Jeroschin, zum Theil aus der jüngeren 
Hochmeisterchronik (wie z. B. einige Notizen zur Tannenberger Schlacht, 
^ s. zu Vers 818 ff.), zum Theil aus der Grunauschen Tradition (z. B. über die 
Ankunft der Eitter in Preussen, s. zu Vers 608, über die Vertheidigung 
Elbings durch die Frauen, s. zu Vers 640) entlehnt sind, endlich in einigen 
Bemerkungen über so manche Vorgänge in Elbing, welche erst in der 
Zwischenzeit zwischen 1548 und 1565 zum Abschluss gekommen waren. Für 
den Historiker hat es ein besonderes Literesse, zu unterscheiden, was schon 
im Jahre 1548, was erst 1565 geschrieben ist. 



Die Ausgabe der historischen Schriften Falks hat 1) die Elbingisch- 
Preussische Chronik, 2) den Lobspruch der Stadt Elbing, 3) einige sonst 
überlieferte Fragmente zu berücksichtigen. 



2* 



20 Einleitung. 

Die Elbingisch-Preuszische Chronik vollständig, wie sie vorliegt, ab- 
drucken zu lassen, wäre eine Belästigung der historischen Literatur unserer 
Provinz. Der ziemlich umfangreiche erste Abschnitt, in welchem die Ge- 
schichte der Kriegsjahre 1460 — 1466 aus Johann Lindau ausgeschrieben, aber 
so willkürlich entstellt wird, ist des Abdruckes in keiner Weise würdig, zu- 
mal da Lindaus Chronik in der Bearbeitung von Th. Hirsch nach den besten 
Handschriften publicirt in den SS. rerum Prussicarum vorliegt. Ebenso 
überflüssig wäre es, die aus Grünau entlehnten Blätter mitabdrucken zu lassen, 
zumal da die betreifenden Abschnitte der Grunauschen Chronik im ersten 
Bande unseres Druckes jedermann zugänglich sind. Endlich war der oben 
charakterisirte Abschnitt fol. 337 — 342, der mit den Aufgaben des Geschichts- 
schreibers nichts zu thun hat, von der Veröffentlichung auszuschliessen. 
Die Anmerkungen haben vorzüglich die Aufgabe, die von Falk angeführten 
Thatsachen chronologisch möglichst genau zu fixiren, ihre Zuverlässigkeit 
durch AnfClhrung von Parallelstellen zu begründen, einzelne Irrthümer zu be- 
richtigen. 

Der Lobspruch der Stadt Elbing ist vollständig nur in der älteren noch 
nicht veröffentlichten Eedaction abgedruckt. Doch sind alle historisch bemerkens- 
werthen Zusätze der späteren Bedaction der betreffenden Stelle der ersten 
gegenübergestellt. Hierdurch tritt das Eigenthümliche beider Bedactionen 
in helles Licht, und die unangenehme Nothwendigkeit, welche mit dem 
Wiederabdruck der zweiten Bedaction verbunden gewesen wäre, die sach- 
lich so ganz unbedeutende und doch so lange Einleitung, sowie die all- 
gemeinen geographischen und historischen Mittheilungen, die wir aus anderen 
Quellen ebenso gut schöpfen können, mit in den Kauf nehmen zu müssen, 
ist vermieden. 



I. Die Elbin^sch-Prenszische Chronica. 



Ein ausbroch des Nogetes in das klene werder, das dor wirt ^?lv»^' 
genant das Pischausche werder. Das wasser in der Weissel das 
bot sich derhoben windes halben in der se von unden of, das diese 
in Preuszftn bei Danczke ser fol geworden ist und das hab bei dem 
Elbing, das och das wasser aus der Weissei keinen abfal konde 
haben in die se noch in das Elbingsche haf, den der wint vorhilt 
es lang, bisz so gros ist geworden zwischen beden temmen, das 
es och mochte oberlofiFen, das och kein erwemis hat kont gesehen 
auf beden seiten. Im grossen werder die menschen haben grosse 
arbet [gehat*], bede die an dem Nogete woneten, so wie auch die 
an der** Weissel nach Danczke bes so lange, das auch die grosse 
oberhant des wassers ein loch hat eingekregen, das dar ist ein otter- 
loch gewest in dem tam, do sich das tir ine vorhalden hat mer wen 
ens, den die tir grossen schaden tun in den tammen bei dem wasser. 
Die pauren do umblang wonende die torsten die tir nicht schien 
oder fangen, so nam es die herschaft und gab in nichts dorvor; 
dorumb folget der schade domoch. Die pauren umb den ort wüsten 
wol umb das grosse loch in dem tamme*, sie künden dem tamme ^ol-^^. 
kene hülfe nicht thun in der grossen wessering; bes zuletztes dren- 
get das wasser dorch und werft ein gros loch aus dem tamme noch 
der niderung in das Pischausche* werder bei der Somerau; do risz 
das wasser den tam weg fei rutten lang, und das wasser vorsofte 
aldo alle dorffer bes an die hoge; bei dem Eibinge hat es auch 
grossen schaden getan. Das volck verarmete ser in dem klenen 
werder. So errettete sich das grosse werder zwischen beden strö- 
men. Der lof des wassers dorch das werder ging besz in den 
Drausen, donoch dem Elbing vorbei in das hab, bisz sich die winde 

a) g. CoDj. b) Nogete und auch woneten so wo die andern Cod. c) Fisohaosisohe Cod. 



22. 1463—1466. 140. 141. 

wanten und jageten es aus der Ostse, dasz sie klenner wart. Do 
quam och ken wasser in der Weissei mer so grosz und wart 
klener in dem Nogete. Do fing es sich seibist, den die grünt in 
dem Nogete wasz tiffer hinab, wen der oberlof in dem tamme. Do 
moste das wasser seinen rechten lof wieder gen in dem Nogete 
bausen beden temmen^)» 



fol. 140. Dieser beschlösse frede und edegelobnisse ist von dem hobest 

Paulo nich bestetiget, och nicht von Sixto dem 4.; och nicht von 
Innocente dem 8.; sonder» AUexander der 6. hot angefangen, Pius 
der frome hat es geton, dorom lebete er^ man 27 tage und starb*). 

fol. 141. Noch alle den vorschrebenen geschichten des kriges bey mester 

Lodewichen zeiten, do der orden mit allen gebittigem des kriges 

sein müde gewest ken den konig, und ein tack beruffen gewest ist 

1466. ken Toren von dem hobest, keser und sonst feie konige, herren, 

^^^ify forsten, do het mester Ludewich von Erlichhausen seihest most do- 

p. 706. hin ken Toren komen; den der konig von Polen ist och aldo ge- 
west, und der bischof von Helesberck ist och bei dem konige ge- 
west, her Pauel Legendorf. Do der bisof ist aus seinem bischtume 
geczogen noch Toren zu dem konige in hoffenonge eines guten 
fredes, hot her dem rot seiner stad Braunesberck verboten, wen der 
mester Lodewich werde of der rese zu dem konige sein® und dorch 
ire stad wolde, so sollen sie in mit seinem folcke nicht einlossen 
mit seinem rosigen hauffen, auf das es in von im nicht obel dir- 
ginge, sonder solden in omme weisen lossen dorch die Passarge. 
Die Brunesberger haben angenomen das mandat ires bischofes. 

Der her mester ist ausgeczogen von Konigesberck mit drei- 
hundert forden resig noch Toren zu dem tage der vorsununge des 
kriges. Do her vor den Brunesberck ist gekomen vor das stadtor, 
haben den mester nicht wolt einlossen oder dorchzin mit seinen 
rosigen. Der her mester hat lossen fragen die Ursache; sie haben 
geentwert, ir bisof und herre habe is in verboten, sein gnade solde 

a) sodcr Cod. b) er OonJ. o) s. worde Cod. 



1) Der Ausbmoh erfolgte im März 1463 nach Joh. Lindau. SS. r. Pruss. IV, 598. 

2) Vgl. Ae. Hmchr pag. 706, deren Fehler (ib. Anmerk. 2) hier glücklich 
vermieden sind. Paul ü. war Pabst 1464-1471, Sixtus IV. 1471—1484, Inno- 
centius VIII. 1484—1492, Alexander VI. 1492—1503. Aber was bedeutet der 
letzte Satz? — Pius 11. starb am 15. August 1464. 



142. 1466. 23 

bei der stad weck zcin, do were eine dorchfart dorch die Passarge, 
do solde her dorchreiten mit seinen resigen reiters. Der forste hat 
lossen feie mit in sprechen om sein dorchzin; es hat nicht geholfen; 
her soldß und moste umbreiten dorch die Passarge. So bot man 
mit in bedinget, seine schwere wagen dorch die stad zu lassen, 
auf das die nicht dorften dorch das wasser faren; das hat man ge- 
ton allencelen bei wenigen, besz sie alle dorch sein gewest. Dorne 
ist der mester och des weges gereset dorch die Passarge, wie sie 
im geweiset haben, und ist fort gezcogen noch Toren zu dem konige 
auf den tack und zu d^m edt dem konige zu tun und den frede 
zu beschlissen mit dem konige. 

Also nu der mester Lodewich ken Toren gekommen ist, bot* fol. 142. 
in der konig erbarlich lossen entpfangen mit entkegenreiten seiner Polen • 

buwssen der stad toren. Domoch, wie her zu im gekommen ist auf 
das rathaus zu Toren, do ist der konig gestanden mit seinen reten 
und och der bischof von Helsberck. Der konig bot dem her meister 
Lodewig seine hant gerechet, in wilkomme gehessen, och seine» 
geistigen heren und freunt die polnischen rete auf die rege anher, 
bes es gekomen ist an den bisof von Helesberck, den her Pauel 
Legendorf. Also her dem her mester die hant wolde reichen, bot 
der her mester seine hant zu sich geczogen. [Das war dem bischof ein 
grosser hon vor dem konige und aUe seinen reten, och vor den 
fremden**], dorfor das her vorboten hatte, den mester nicht dorchzuzin 
lossen dorch den Brunesberck. Das was dem bischofe ein grosser 
hon vor allen reten®. Do zu der stunde nam der konig des mesters 
hant und des bisofes hant und gab sie bede zu hoffe vor den men- 
sehen; got wüste das hercze der beden. Der konig bot den mester 
begebet mit grossem geschencke. Do nu alle dinck verbrecht was, 
beschreben, geschworen und vorbrifet, do ist aUes folck von einan- 
der geczogen. Der mester ist dornoch dorch den Brunnesberck 
geczogen und nicht omme, wie vor, noch Konigesberck. 

Der konig ist von Toren noch Bromberck in Polen geczogen, von . 
do ken B^rakau. So ist der frede beschlossen bei des mesters Lude- 
wiges leben. Der bischof von Helesberck, her Pauel Legendorf, ist 
och von Toren geczogen noch seinem bischtume ken den Braunes- 
berck und ist auf dem wege kranck worden an der peste, den zu 
Toren regirte die kranckheit. Do der bischof man ken Helesberck 

a) och undeatlich, dann seinen Cod. b) Die Worte folgen dem nächstens Satze noch 
einmal und sind hier zn streichen, c) r. des im lande (leide?) Cod. 



•0 ■* 



24 1^7< 143. 

1467. ist gekomen in der rese, ist her gestorben^). Und es was des bobestes 
Füll 23. jj^Qj^^ ^Q torsten die tumhem kenen bischof dirwelen one zulos des 

bobestes*), und schieben an den hobest, wie der bisof ires Stiftes 
were gestorben. Die brife hot entpfangen ein kardienale, bei dem 
ist gewest ener, der hat gehessen Nickolaus Tong, der ist der ge- 
oL 143. hurt gewest aus Preussen aus dem bischtume aus dem* dorffe Tonge*). 
Der ist lange an des bobestes howe ein Schreiber gewest und hatte 
och ene tumerey dirworben bei dem bobeste of der Prauenborck. 
Der Nicolaus Tong, dem wart geschreben von dem capittel des bisch- 
tumes halben, wie in die tumheren über hetten, den enen anderen, 
dieweile er so lange zu Rome gewest was, und heften dorch in dem 
bistume feie zu dirhalden. Der Nicolaus von Tongen vomam den 
anschlack und fil mit bete an seinen hern, den kardienale, der an 
des bobestes howe ein grosz ansen hatte und mit in des bobestes 
rote was. 

Der kardinale hat gehöret seines dieners bitte, der im treulich 
gedienet hatte. Der trat vor den hobest und bat den hobest om 
en len seinem diener, das an den hobest forstorben was. Der 
hobest hat erhört den kardinal und seinem diener, den Nicoiao 
Tonge, das beneficium des bischtumes zugesaget, mit grossen stad- 

1468. liehen bellen*) vorsegelt und vorbrifet, in dovon nimant* abzu- 
Nov. 4. bringen, sonder der tod, wie seinen vorfar. Auf die briefe vorlis 

sich Nicolaus Tonge und hat die zeitong geschreben in das stichte 
Helesberck, sonderlich ken der Prauenborck an die im guttes gon- 
den. Die fregeten sich mit im der zeittonge des neugen bischofes 
des Stiftes Helesberck. Och das lantfolck yn dem land fregeten 
sich, das nicht ein Pole der herre dorober werde. 

Indem dieweil das bischtum kenen heren hatte, hot das kapitteP) 

a) n* dofon Cod. 



1) Nach andern Quellen starb er in Braunsberg. Eiohhom in der Erml. 
Zeitschr. I, 148. 

2) Dem widerspricht die Banziger Chronik vom Pfaffenkriege SS. r. Pruss. IV» 
680 und die Erml. Quellen bei Eichhorn a. a. 0. I, 150. 

3) Genauer: Gute Tüngen. Eichhorn a. a. 0. 

4) Acht Bullen führt Eichhorn I, 152 an. 

5) Allerdings erkannte das Capitel Yincentius von Loebau (Culmsee) aU 
Conservator des Ermlandes an, SS. r. Pruss. lY) 680, Anmerk. 1, aber sehr gegen 
seinen Willen suchte ihn der König zum Bischof des Ennlandes zu machen. 
Eichhorn I, 151. 



144. 1467. 25 

zu der Prauenborck den Mncencium Kelbas gebeten, der ein bisof 
zu der Lobe was, das her sich des bistumes doch anneme, bis der 
gekome bisof von Eome queme. Sotene bette hot der Einzencius 
Kelbas angenommen und hat regirt das bischtum in menige, bisof 
zu bleiben auf Helesberck. Her nam sich das regement feie zu 
hart an ober das armut. Tonge ist en gancz jar noch der kor zu 
Borne gebleben in des bobestes dinste. 

In demselbigen jare ist der mester Lodewigk gestorben* und fol. 144. 
hot man ein halb jor gelebet noch dem bischof Pauel Legendorf*), A^^ 
und der mester hat den krigk mit dem konige angefangen und och Ae.Hmchr. 
folendet. Her leit zu Kongesberck im turne begraben, her hot re- 
girt pnr.*] jor mit frede, die oberigen jore mit krige. Ein gancz 
jor lanck blep der orden ane einen homester. Do der konig hot 
dirfaren, das der mester Ludewich ist gestorben, ist er der konig . 
ser betrübet gewest ober^ den tot des mesters. 

Das gance jor ober*) noch der köre ist Tonge zu Eome ge- 
bleben und hot nicht sein bistum beczogen. Noch dem jore ist her 1470. 
gekomen ken Helesberck. Do hat sich das lantfolck seiner gefreuet 
und hat im geholfen, das der Fincencius Kelbas moste wichen aus 1472. 
dem bischtume. Das tet her nicht mit willen und wer lieber seihest ^ 

bisof gebleben und hette alle drei bistume geregiret. 

"Wie Kelbas nicht konde bisof werden, doch hilf her mit rot, 
das sich ein Pole understand und schicket nach Eome om ene kon- 
firmacie*^ ober das bischthum betriglich. Do her nu die konfirmacio 
hatte, do hot her sich aufgemacht und ist nach Helesberck geczogen. 
Man her konde nicht auf das schlos kommen. Der Pole richtet so 
feie an, das dor moste eine tagefart werden im lande von den ober- 
sten woywodden und den steten zu dem Eibinge. Do rumeten die 1473. 
beden sich erer konfirmacien von dem bobeste. Li sotenem zcancke »'^^^*- 
hot sich Nicolaus Tunge erboten, so seine confirmation nicht kond 
bei macht bleiben, so solde es ansten ein jor; wer den das beste 

a) Lücke im Cod., durch Oonj. auBgefUllt b) o. Conj. c) koniormacie Cod. hier 
nnd später. 



1) Die Zeitbestmmmng ist wohl aus der Ae. Hmchr. hinübergenommen, 
aber an eine falsche Stelle verschoben. In jener heisst es richtig, der HM. habe 
kaum ein halbes Jahr nach Abschluss des Thomer Friedens (19. October 1466) 
gelebt 

2) Länger als ein Jahr. Tungen betrat Ermland zuerst 1470, verliess es aber 
schnell wieder und gewann es dauernd erst 1472. Eichhorn I, 156 ff. 



26 1469. 146. 

beweis von dem bobeste worde haben und auflen, dem solde das 
bischtum werden, aber binnen dem jore solde von in beden kener 
auf das schlos zu Helesberck kommen, von in beden* sich es under- 
winden, den her hette sein beweis erst ofgelet^, und der gerechteste solde 
bischof bleiben. Sotene vorwilliung wolde der Pole nicht eingen, 
her vorlis sich auf seine freuntschaft in Polen. Land und stete dir- 
kanten, dieweile Tonge so lange bei dem bobeste gedinet hette, das 

fol,145. seine confirmation die gerechteste wer, und sprechen* zu in beden, 
die Sache solde en jor ansten; wer den das beste beweis von dem 
bobeste worde auflen, der solde beschof bleiben^). Sie mosten es 
bede zufrede sein. Dorober botten sie® die lantschaft, sie solden 
enen secen auf das schlos zu Helesberck, der das schlos in hutte 
hette bes auf das beste beweis. Do gefil das los auf die von 
Danczke, das die sulden welen einen aus erem rote, der solde das 
schlos in besiez haben bes an die zeit, das sie ere beweisbrife auf- 
leten. Das ist alle so gesehen. Ein rotman von Danczke ist ge- 
saut auf das schlos zu Helesberck, und der Nicolaus Tonge ist zu 
Helesberck in die stad geczogen und aldo inne vorharret eine zeit 
lanck. 

% Es sein binnen der zeit etliche Polen gekomen in das bisch- 

tum, die treben grossen obermut. Tonge horte die klage des folckes. 
1474. Her bestellet sich folck aus dem bischtume in die stad Helesberck 
und lis das schlos dirsteigen, do sich der hoftman von Dancke nicht 
verhütte^). Die das schlos dirstegen toten nimanden nichtes in dem 
schlösse, sonder sie lissen den rechten bisof ofzin auf das schlos, 

cf. Ae. der bosas es den Polen zu trotze, und der Danziker zog ab. Es 

TTmn'hr 

p. 706. ^^^ ™ ^^^ S^^^ ^^^' ^^^ ^^^ schlos ZU Helisberck bei seiner zeit 

also dirstegen wart. 
1469. In dem jor^) tausent hrhundert sehen und sechzig^ wart her 

Oct. 17. uii^rich Keusse zu dem 29 lanthomester erkoren. Her ist gewest 

hausconter zu dem Eibinge, do sich der krig hot angehaben in 

a) V. i. b. Cod. ob : noch v. i. b. einer, b) of Ood. c) b. 8. Couj. bottonge Cod. d) 8. fehlt Cod. 



1) lieber die Tagfahrt zu Elbing vgl. Eichhorn a. a. 0. I, 160 ff. und 
Hirsch in den SS. r. Pruss. IV, 681. Nach der Danzigor Chronik vom Pfaffon- 
kriege stellte Tungen eine Frist von zwei Jahren. SS. r. Pruss. 1. c. 

2) Vgl. Hirsch SS. r. Pruss. IV, 683. 

3) Im Folgenden ist bekanntlich 1469 statt 1467 zu lesen. Landhochmeister 
ist seltsame Neuerung statt Hochmeister, gleich darauf Hauscomthur Irrthum statt 
Comthur. 



146. 147. 14*?0-1478. 27 

Preussen mit den Polen und bleb konter, bes das der krick ein ende 

genomen bot. Her bot feie toten geton in dem krige ken die Polen 

mif einnemen scblosser und stete. Her ist ocb mit mester Lo- 

dewiken bei dem konige gewest zu Toren, do her den et geton bot 

dem konige von Polen. Also nu der mester Hinrieb in des* fol. 146. 

mesters ammacbt bestetiget was, do bot ber sieb erbarlicb gerostet 

und ist zu dem konige geczogen ken Peterkau und aldo die flicbt 

zu tun noeb laut dem vortrage des fredes mit meister Ludewieben 

von Erlicbbausen. Also mester Hinrieb Eeusse von Plauen* ist zu 

dem konige ken Peterkau gekomen, do ist ber erbarlicb von dem 

konige entfangen, ocb von allen reten des koniges. Der konig bat 

im grosse gescbencke gegeben und dem mester grosse ere geton. 

Do der ber mester seine flicbt geton batte, do scbickete ber sieb 

wider nocb Preussen zu zin. Wie ber aus Polen quam wider in 

die Preuse loft, und quam man ken dem Moringk, do scbluck in 

der scblack und starb zu dem Morinere. Doma wart ber in Preussen 1470. 

ken Konigesberck gefurt und leit aldo in dem tume begraben im ^^^^^ ' 

jar 1470. 

Der konig von Polen bot gesant gebat etlicb Polen in das 
biscbtum, den der biscbof was widersporteligk ken den konig, und 
die Polen solden den biscbof zu geborsam brengen mit seinem 
lande. Sie toten grossen scbaden in dem biscbtume. 

In dem jore, do men zcelet 1470, do ist bruder Hinrieb von 1470. 
Reicbenberg*) zu dem 30. lantmester*» dirkoren in Preussen. Her A^^nmrSl'r 
ist ein gotforcbtig man gewest. In dem anderen jore seiner ber- pag. 707. 
scbaft ist zu« dem Elbing ein tagefart geworden und ist gebandelt 1472. 
von den Polen, die in dem biscbtume sein gewest mit grossem ^ 
scbaden. 

Der mester Henricb bot dem konige nicbt wolt scbweren, das 
bat gemacbt der biscbof; die beden baben sieb zu dem konig 
Matias von TJngeren gegeben und in gekoren vor eren scbutzberen 
ken dem konig Kasemir von Polen. 

In dem jar 1474 bat der konig gesant 8000* Polen in das . 1478. 
biscbtum Ermelant. Die nomen erst Margen*werder ein, ocb baben fol. 147/ 
sie gepocbt die probstteie Kesenborgk, donrocb sein sie gezcogen 

a) Plenen Cod. hier und öfter, b) hoemeister von späterer Hand übergeschrieben. Cod. 
o) zu Conj. d) 80000 Cod. 8000 Conj. vgl. n. fol. 148. 



1) Soll heissen Richtenberg. Gleich darauf stellt Landmeister statt Hoch- 
meister. 



28 1477—1478. 147. 

bei den Allensten in das feit und haben sich aldo forgraben 

zwischen zcwuen sen^). 
Ootob. 8. Of sunt Hedewigen tage hot sich "Wormenit die stad bogeben 

Octob.l7. under den konig zu Polen, balde domoch Melsack die stad, der 

Braunesberck ist holet geworden fir wochen lanck. Die Polen 

konden in nicht gewinnen. Aber das bischtum hat sich gar ge- 
Ae-Bünchr. g^ljgj^ under den konig; man Helesberck nicht*). 

1477. In der zeit ist der mester Hinrich gestorben zu Eonigesberck 

Febr. 20. ^^^ j^j^ ^^^^ begraben im tum. 

1477. In dem jare 1478') ist Herten Troxses gekoren zu dem ein- 
^* * unddreissigsten lantmester in Preussen. Die Polen woren vor seiner 

zeit des regementes im land*). Die Polen sein gelegen bei dem 
Allensten. Der mester Troxses ist aufgewest mit etlichem volcke, 
die Polen zu versoffen manck den sen. Der hoftman vorterbete» 
das bischtum mit bomen und tet grossen schaden dorinne. Die 
Polen teleten sich aus dem bischtume noch Nidenborck und toten 
auch in des Ordens lande schaden^). 

1478. In der zeit ergaben sich die tumhem under den konig, auf das 
Nov. 3. Qj, ondersossen mochten frede behalden. Domoch hot sich och die 

Gutstad gegeben under den konig®). 
Septemb. Der mester Troxses ist von Kongesberck gereten zu dem bischof 

a) vorabete Ood. 



1) Statt 1474 ist 1478 zu lesen; die Zahl 80000 ist wohl nur vei-schrieben 
statt 8000, aber auch 8000 ist noch zu viel; die Ao. Hmohr. hat nur etwas 
über 5000. Die Probstei Riesenburg ist ein Unding, entstanden aus Missver- 
ständniss und Fälschung des Ausdrucks der Ae. Hmchr. : Rosenberg und die 
ftobstei der Thumherm**; die Probstei der Thumherm war Schönberg. 

2) Ueber den Krieg vgl. SS. r. Pruss. IV, 685. Statt: of sunt Hedewigen 
wäre richtiger Donnerstag vor Hedwigis; Melsack ergab sich Sonnabend nach 
Hedwigis. 

3) Soll heissen 1477, gleich darauf Hochmeister statt Landmeister. 

4) Trotz der ausdnickliohen — gegen die Ae. Hmchr. fast polemisch klin- 
genden — Behauptung ist diese Thatsache doch nicht zu erweisen. 

5) Die Ereignisse bei Allenstein werden unrichtig auf die Zeit vor \md nach 
des HMs Truchses Regierungsantritt vertheilt. Der Hauptmann, der das Bisthum 
verheert, ist Bgele Johann. Neidenburg scheint ein Irrthum, etwa entstanden aus 
Niederland (statt Hinterland der Ae. Hmchr.): denn an den ersten Einbruch der 
Polen in das Land, welcher bei Neidenburg erfolgte, Voigt Gesch. Preussens IX, 109, 
kann hier doch nicht gedacht werden. 

6) Der Dom zu Frauenburg ergab sich den Polen am 3. November, SS. IV, 
686. Die Notiz über Guttstadt ist neu« 



148. 1478—1479. 29 

Tong ken Helesberck und vorbant sich mit im. Der forste ist noch 
Kongesberck geczogen und aldo lossen vorbotten alle das folch von 
den sphlosseren des ordens und' alle die von Samelant*, die dor ' 
scholdigk woren zu dinen dem orden in dem lande Preussen der 
mester schien^. Das dinstfolck ist zu hoffe geczogen in das feit*. 
Do die gebittiger des ordens die macht des folkes gesen haben, do M. 148. 
bilden sie einen rot zu hoffe in dem felde und einer zu den andern 
geret, das ere macht zu schwach wer wider die achttausent Polen, 
die in dem bischtum, und sein erer Sachen nicht ens gewest mit 
dem mester Troxses. Ein iczlicher ist geczogen, do her hin horte, 
aus dem felde, und es wolde nimant mit den Polen fechten auf 
das moP). 

Der mester Troxses hette gerne an die Polen gewest. Es 
schmercete die edeleut und gebittiger zu der zeit noch der lange 
grosse krigk mit den Polen; sie sogen wol, der konig hatte ein gros 
laut wider des ordens laut und feie folgk wider die Preussen. Do- 
rome ducht es sie ken rot sein, wider den konig zu Polen zu fechten. 
Also mester Troxses sach, das seine gebittiger nicht wolden mit 
den Polen zu tunde haben, da ist er das ander mol zu dem bischofe 
gereten auf Helesberck mit n£ forden*) und aldo einen festen bont® Septemb. 
gemacht, dass sie sich wolden geben under den konig zu Ungern, 
den konig Matiasen, der dor auf die zeit ein glockseliger man was 
wider den Toreken und Deutze. Den hetten die beden in Preussen, 
der bischof und der mester gerne zu hoffe gehangen* mit hader. 
und krige. Sie santen ire brife an den konig Matiasen und lissen 
in bitten, das her sich des landes zu Preussen solde annemen, sie 
wolden im tribut darauss verschaffen noch des landes vermögen. 

Der konig zu TJngren hot einen tagk beruffen mit dem konige 1479. 
von Polen, dem Kasemiro, das der konig Matias solde kommen ken 
Peterkau in Polen und aldo handelen, onder welliche kröne das laut 
zu Preussen sein solde, den das laut zu TJngeren hette grosser holffe 
geton, den Polen, das laut zu bekrauten® in des ordens erstem an- 
fange, doromme hette die kröne zu TJngren mer recht zu dem 
Preusener lande, wen die Polen. Sotens hot konig Matias ange- 

a) Salelant Cod. b) So Cod. c) bobont Cod. d) So Cod. e) So Cod. 



1) Yon einer solchen Versammlung und Auflösung des Ordensheeres im 
September ist SS. IV, 685 die Rede. 

2) Eme Heise des HMs nach Heilsberg mit 150 Pferden wird erwähnt 
SS. IV, 685. 



30 1479. ' 149. 150. 

nomen. Aber der orden gedochte, konde wir die beden reiche zu 
fol 149. hoffe hengen*, so werde der Deutze orden ein wenig gerochen an 
den Polen und behilden grosseren willen im lande mit den steten 
zu tunde und alle ire Widersacher. Der anschlagk ist gut gewest 
des Ordens, aber gerit nicht, wie sie es bedochten über die armen 
Preussen, die sie aller zu egenen leuten wolden machen. 

Zu der tagefart in Polen ken Peterkau ist der mester Troxses 
och vorschreben, dohin zu komen. Der mester rostete sich herlioh 
und ist dohin gecogen, gedochte sein anschlege were im geroten. 
Der bischof Tonge ist och dohen gekomen ken Peterkau, her ist 
von dem konige und den Polen nicht ser wilkom enfangen gewor- 
den, den her sich mit dem mester vorbonden hette*, dem konige 
. nicht zu schweren, sonder sie wolden mer gerechtikeit botegedingen, 
wen die forigen gehat betten, so gedochten sie die Polen zu zwin- 
gen oder sie wolden erer blut doromme sen. Das hot sich leichte- 
lich gewandelt. 

Der bischof ist vor den konig gefordert, dem konige ist von 
dem konig zu üngren der hern aus Preussen anschlege geschreben, 
und glat losgesaget der Preussen rot, mit in kene forbontnisse zu 
haben wider das reich zu Polen. Sotein^ rotschlack ist dem bischof 
Tonge vorgebaldeft und va böses bedocht. Dorzwischen sein ge- 
komen etliche Polnische wogewoden und den konig vormanet des 
Ae.Hmchr. bischofes halben, das im der konigk vorczegen hot und das vorbunt- 
P* • nisse mit dem mester zurissen. Der bischof hat most von Peterkau 
hemczin und kene gemenschoft noch rotschlack mit dem mester 
Troxses haben, wie sich der bischof mit dem konige vortragen 
hette, oder was her vor sie betegedinget hette seinem bistume. Her 
danckete gotte, das her bei der forigen gerechtikeit blep und nichts 
dirwarp auf das mol von dem konige. 

Der bischof ist von Peterkau abgescheden ane erken gesegenen 
fol. 150. des mesteres. Do her ken Helesberck* gekomen ist, hot her nicht 
lange zu Helesberck geseumet und ist ken dem Elbing geczogen 
mit seinem volck und aldo die prister vor sich vorbotten lassen 
und einen et von inen genomen von des koniges von Polen wegen, 
in getreu und holt sein, nicht wider in zu tun noch wider sein 
reich, und mosten aldo und in dem ganczen sprengel gelt von 
eren beneficien zuhoffe schössen«, das der bischof moste vorsolden 
die achttausent Polen, die in dem bischtume gelegen hatten alle 

a) hetten Ood. b) loheincn Ood. c) sohlouen Cod» 



151. 1479. ' 31 

die zeit ober, dieweil der fafifenkrick gewert hot, desz somme ge- 
west ist fircen tausend TJngerische gülden. Noch der becalunge 
sein die Polen aus dem lande geczogen. Das ist gewest, das sich 
der bischof Tonge mit dem homester vorbonden hot und so sein 
land betegedinget hot auf das mol bei dem konige von Polen seinem 
heren, der im schlemers bedocht hatte vor seiner gnaden anschlack. 

Der mester Troxses ist och vor den konig Kasemir gefordert, 
das her seine flicht tun solde, dasz sich seine vorfaren ken die 
kröne zu Polen vorflichtet hetten. Der mester Troxses hot ange- 
hoben vor dem konige zu bereden mer, wen die vorigen mesters 
vor im geton hatten». Das wolde im der konig nicht zusagen er- 
kenen tron^ mer noch winiger, wen dem ersten mester Lodewige 
vorschreben was. Dorauf hat der mester sich bedencken mögen 
den tack. Der mester hot das bedencken angenommen von dem 
konige of einen andern tack. Der mester und der bischof die 
hatten ere stete wol vorsorget mit werhaftigen menneren, und hatten 
sich vor dem zöge onder den konig von Ungren gegeben, der forst 
und mester woste wol, das in dem lande zu Meissen zu hoffe 
woren ethch tausent reuter und knechte. Her sante balde zu dem 
herzog von Pomren, der solde das folck dorchlossen. Die stete im 
lande dirfuren das und hilfen es weren, auf das das lai^d frede bo" 
helt. Der forst® aus Meissen hot gesagt, hette der orden nicht gelt, 
her wolde das gelt mit sich brengen in das lant. 

Der konig hot balde och ausgesant und alle grencen^ holen fol. 15J, 
lassen, damit der homester Troxses nich konde krieck anheben, die^ 
weile der konig von TJngren sich des landes nich wolde annemen. 
Der konig Kasemir ist von Peterkau noch Krokau geczogen. 

Der mester Troxses hot oberal vomomen und gehört, das 
alle seine anschlege sein zu nicht geworden, und hot rot geholden 
mit seinen reten, die ritten® im, das her dem konige solde folgen 
und im den et tun, damit das das arme lant in dem frede blewe; 
den das reich zu Polen wer seinem lande feie zu mechtick, dorzu 
ginge alle zusage zurocke; her solde sich bedencken und folgen 
dem konige bas ken Krokau. 

Der mester Troxses hot gefolget seinen reten und ist geret 
geworden und hot dem konige gefolget, bes her in abholet hot und 
sich dirboten, in aller demut den et zu tun und in vor seinen 
oberhem zu halden sein leben lanck. Der konig hot sich beredet 

a) hatte Cod. b) So Cod. o) fort Cod. d) gencen Cod. e) ritter Cod. 



32 1479—1489. 152. 

zu der Nunstad bei Krokau und bot von dem mester Troxses den 
1479. et aufgenomen und ist vorendet Aber der konig bot im kene 
° * ' ♦gescbencke geton, wie den anderen, die vor im gescbworen batten, 

das macht seine felfeltige sportelonge wider das reicb Polen*). 

1485. In dem jor ist der konig Kasemir gekomen ken Toren in 

Preussen mit feien woywoden aus Polen, dorzu ocb feie bisofe, der 

wol sexe gewest ist, aus Polen, Idttauen, Preussen, und der mester 

Troxses ist ocb dorczu vorscbreben. In dem tage ist feie schwer 

Sache gerotscblaget des Toreken halben, und alldo ist beschlossen, 

wi der mester Troxses solde der kröne zu Polen zu dinst komen 

mit sexhundert ferden auf des koniges solt in die "Wallacheie, aber 

zu dem ersten solde der mester zu Nidenborck mit seinen ferden 

und folcke aldo vorharren, bes im der konig schreiben lisse, zu im 

zu komen. Die kröne zu Polen bot zu dem zöge wider den 

fol. 152. Toreken zu hoffe gebrocht an manschaft zwemalhundert*tausent 

man in das feit wider den Toreken, das auch der Torcke ist zuroke- 

gewichen aus der "Wallachey. In dem zurockeweichen sein dem 

Toreken etlich tausent man dirschlagen von den Polen*). Do bot 

men des mesters helfe aus Preussen nicht bedorft, der konig bot 

lossen dem mester abdancken auf das mol vor den gehorsam der 

kröne zu Polen. Domo ist der mester wider noch Konigesberck 

1489. geczogen, und hat sein ammacht getragen dreicen jor, ist zu Kon- 

lanuar . g^g^j^jct gestorben in Preussen und leit in dem tum begraben 1488». 

1489. Johan von Tiffen der ist der 32. homeister gewest in Preussen 

Sept. 1. jjj^^ igt gekom im jor 1487*>. Noch seiner hollunge ist her mit 

dem konige in die "Wallachei gezogen wider den Toreken. In dem 

a) Dahinter: U90 Cod. b) j. 1487 jore Cod. 



1) Die Huldigung erfolgte am 9. Ootober 1479. Dlugoss Hist. Polon. ü, 505. 
Voigt IX, 119 ff. In einem Zinsbuch des Magistrats zu Gollub steht von einer 
Hand des anfangenden 16. Jahrhunderts folgender Vermerk: Im jor 1479 Martinus 
Trugkses homeister in Preussen dem Polenczen konige Kazimiro swor unde eyn 
eyt tath am tage Dionisii, szust keyn homeister keynem Polenczen konige keyn 
mol czu hoffe reyt. ünde der vorgenante homeister der starb in der Walacheye, 
do konigk Albrecht in der Walacheye wart nydergelegt unde alle szeyne geschos 
do genomen wart. (Der letzte Satz enthält mehrere Irrthümer.) 

2) Ueber die Tagfahrt zu Thom vgl, die Chronik vom Pfaffenkriege SS. IV, 
687 und "Weinreich SS. IV, 755. Die Hilfsmacht des HMs sollte nicht 600, son- 
500 Mann betragen; die Macht der Polen dagegen betrug wohl wirklich n^r 
200000 (nicht 600000) Mann, wie unser Chronist übereinstimmend mit "Weinrich 
gegen die Chronik vom Pfaffenkriege angiebt. 



153-164. 1498—1519. 33 

zöge ist ein frede beschlossen zwischen dem konige und dem 
Toreken. In dem frede ist sein folck von den Polen ser ge- 
schlagen in einem hader, doromme hat sich der forst so ser gemuet 
und ist in der mn kranck geworden und ist zu der Lewenborck in 
Eeuslant gestorben. Ser ist tot ken Konigesberck gefurt und leit 1497. 

Ang 25 

in dem tum begraben zu seligem gedechtnisse. 

Folgt eine leere Stelle mit der Bemerkung: ,^ota es sol dieses 
meisters m4ncz hier stehen"; sodann* ein Verzeichniss der Gebietiger des ^^l- l^^« 
Landes, Grossgebietiger, Bischöfe, Comture, Hauscomture etc., die Zahl der 
Dörfer, Höfe, Städte, Schlösser etc.. Betrag der festen Jahreseinnahme des 
Ordens (nach S. Grünaus Preuss. Chronik Tract. XIV. fol. 267 b. cf. unsem 
Druck I, 722), dann die Kamen der Comture im Lande, z. B. Althaus, fol. 
Thom, Strassburg etc. und ein Verzeichniss der Schlösser und Städte des Lan- ■»■^^*~"-»-^^- 
des, geordnet nach den Landschafken mit Angabe der Zeit ihrer Erbauung 
(nach S. Grünaus Vorrede, cf unsem Druck I, 26 ff. 37 ff.) 



Li dem jare, also man zcelet 1499^) jor noch der geburt 1498. 
Christi unseres helandes ist dere hochgeborne forste hertzog Friderich f^ \ß^' 
von Meissen zu dem dreiunddreisigesten lantmester^) erkoren in 
dem tage des bedencken^) des hilgen engles sunt Michheüs. Her 
ist in das laut zu Preussen gebracht worden mit grossen eren dorch 
alle stedes koniges und ist zu Kongesberck eingeretten in dem 
[1498]» jore. Her hot regiret [12 VJ» jor im lande*). 

Li dem [1506]* jore^) ist her den bürgeren und dem rote an- 1506. 
mutten gewest, das sie em solden bauen oder zulassen eine brocke 
über den Pregel hinder dem tume einen etlichen weck of noch 
[Natangen]». Die Kongesbergischen borger sageten in zu mit sotenem 
beschede, das die brock man solde so bret sein, das men man 

a) Lücken im Codex. 



1) Soll heissen 1498. Voigt IV, 248. 

2) Hochmeister. 

3) Unverständhch. 

4) Die Lücken der Handschrift sind auszufallen durch die Zahlen 1498 
und I2V4. 

6) Der nachfolgende Bericht bezieht sich offenbar auf den Streit der Alt- 
stadt und des Ejieiphofs Königsberg über den Bau der „Neuen** jetzt ,^ohen** 
Brücke. Falk hat seine Nachricht von der Seite der Kneiphöfer erhalten, scheint 

3 



34 1498—1519. 164. 

dorober reiten konde und nicht faxen. Das bedanckete sich der forste 
kein seine undertone und vorhis in, darin kene Verhinderung solde 
gesehen an er stad narung. Das nomen die Kneiphower auf Ton» 
irem herren sotane zusage, und ober alles saget her in zu die 
kalckscheune ewiglich^). 

1507. Es hat sich zugetragen, also der forste zu Konigesberck in 

Preussen gewest ist als [87«]** jor, do berodet her sich aus dem lande 
zu resen om des landes willen zu Preussen*). Der furste ist ge- 
resset aus dem lande zu Preussen noch dem lande zu Meissen und 
tet aldo vorharren, ob das glocke em wolde konunen. Den sein 
bruder und vator woren in Freslant in monige, das zu gOAvinnen, 
domoch mit dem volcke widorzukommen in das lant zu Preussen. 

1500. Das gelock schluck umb, sein vater quam zum todo in Freslant*), 
sein vomem das quam zurocke. 

a) von fehlt im Ood. b) als gewest (ist fehlt), Cod. dann eine Lücke. 



aber den Gegenstand dos Streites nicht richtig aiifgefasst zu haben. Ursprünglich 
nämlich führte der Weg aus Natangen nach der Altstadt durch den Eaieiphof, was 
für die Kneiphöfer ebenso vortheilhaft, als naohtlioilig für die Altstädter war; und 
das Streben der letzteren, durch Erbauung der bezeichneten Brücke eine unmittel- 
bare Verbindung mit Natangen zu erhalten, stiess auf harten Widerstand von 
Seiten der Kneiphöfer. Die Hochmeistor aber zeigton sich don Wünschen der 
Altstädter geneigt. Bor Hochmeister Paul von Kussdorf bestimmte in einer Ur- 
kunde vom 5. Novembox" 1434 zwai*: „man sal euch keyne Strasse obir den Progel 
in die aide stad haben, die der stad Enypaff schedolich were," behielt sich aber 
vor: „geschogos aber, das in czukomonden czeiten oyne Strasse aldo czu haben 
not und nutczo irkant wurde, so sal eyn sulchs czu dor herschafft willo und be- 
hagen steen, wie man es domitte halden soUo." Schon Ludwig von Erlichshausen 
gestattete den Altstädtem durch Urkunde vom 11. December 1455, „das sie eyne 
brücke ober den Natangeschen Progor dorch unsere wesen kegen der holtozbrucke 
hlnder dem thume inn Eneiphofe gelegen machen, bawen unde setczen mögen 
dorober czu notdorfft czu geen, czu reiten unde czu faren nu unde in zükomJff- 
tigen geczeiten uns unserm orden, en unde em nochkomon czu gutte und czu 
notcze." Diese Erlaubniss bestätigte der Hochmeister Friedrich von Meissen durch 
Urkunde vom 7. Juli 1506. Vgl. Freiberg fol. 421 in Mockolburgs Königsb. Chroniken 
S. 227 ff., wo die betreffenden Urkunden abgedruckt sind. Ein Consilium Cristoph 
Cuppeners in der Sache von 1497 und einige weitere Urkunden führt Steffenhagen 
in den N. P. P. Bl. 1861 Vm, 270 ff. an. Die erste Lücke unseres Berichtes ist 
durch die Zahl 1506, die zweite durph den Namen Natangen auszufüllen. 

1) Von der Kalkscheune ist in den angeführton Urkunden nicht die Rede. 

2) Der Hochmeister verliess Preussen am 26. May 1507. Voigt IX, 337. 
Die Lücke unseres Chronisten wäre also auszufüllen mit der Zahl S^i oder S^/V 

3) Des Hochmeisters Vater, Herzog Albreoht von Sachsen, hatte seinen Tod 



165. 166. 1498—1519. 35 

Der forste quam nicht wider in Preussen. Die ordenshem 
wolden die brocke gebrauchen, wie es der forste vorhette. Das 
wolden die Kneiphower nicht leiden; sie besorgeten sich, die zusag, 
die in der forst geton hatte, worde in nich gehalden, der orden 
worde ene rechte lantstrosse doraus machen den Nota[n]gisen pauren, 
die* worden den weck er in die aide stad auf den market faren, er fol. 165. 
sie in den Kneiphof füren. 

Doromme gingen die -Kneiphower zu und worfifen die brocke 1508. 
mit gewalt abe und vorterbeten den steg*, auf das dor nicht solde 
en weck aus werden, diweile der forste nicht wider in das laut 
quam*). 

In der zeit, dieweile der forste und moster in Meissen was, 
reichtete der orden eine zise an ober er gantze laut, das dem volcke 
ser schwer wart im lande. Es haben sich etliche borger dowider 
gesetzet zu Konigesberck in dem Kneiphofe, die worde[n] eines teles 
in die torme gelet und vele onwillen domit angericht^). 

Also nu dem forsten alle anschlege feleten, blep her in Meissen 
in seinem vaterlande und starb aldo, also her zwelf jor mester ge- 1510. 
west war. Her leit zu Kochlitz begraben in dem Meissener lande. ' ' 

In dem jore noch der geburt Christi tausent fonfhundert und 
im elften jore ist margkgrobe Albrecht aus Pranckenlande der ge- 
burt, also her ein tumherre zu Kollen ist gewest^), zu dem 34. ho- 1511. 
mester dirkoren in Preussen und ist auf den tack sunt Cecilia anno ^^{o^' 
1512 zu Konigesberck eingereten in das homesters ammacht, und Nov. 22. 
hat balde in seinem ammacht lossen reuterrei* sich dirheben im ^ol. 166. 
lande zu Preussen auf des konges^ laut, seines omen*). Her hot 

a) 8te. Cod. Der letzte Theil des Wortes ist abgeschnitten, b) kon. Cod. Das üebrige 
weggeBchnitten. 



schon im Jahre 1500 gefunden vgl. Voigt IX, 273. Demselben folgte des Hoch- 
meisters Bruder Herzog Georg. 

1) Von weiteren Schwierigkeiten, welche die Kneiphöfer dem Bau der neuen 
Brücke entgegensetzten, spricht auch Freiberg a. a. 0. Die neu entstandenen 
Irrungen wurden von den für die Zeit der Abwesenheit des Hochmeisters einge- 
setzten Eegenton durch Urkunde vom 23. Februar 1508 geschlichtet. 

2) üeber die Bierziese vgl. Paul Pole SS. r. Pruss. V, 212. 

3) Die Notiz findet sich auch sonst z, B. bei B. Gans in Meckelburgs 
Königsb. Chroniken S. 289 f. 

4) Vgl. über diese Eäubereien Voigt IX, 414. Hirsch Danzig zur Zeit der 
Matteme in den N. Pr. Pr. Bl. 1854 V, 122 ff. Unter den zeitgenössischen Chro- 
nisten beschuldigte den Orden, dieselben gefördert zu haben, auch Freiberg fol. 293, 
Simon Grünau u. A. 



36 14Ö8— 1519. 166. 

lossen gesehen, das seine ritter den Elbingeren haben das ere ge- 
nomen, enem kromer die hende abgehauen, das ist gewest des stad- 
schreibers son aus der neuenstad Elbing. Sotene ritterei hot der 
orden vorheget bes in das neuenzende jor der klenen zal von der 
geburt Christi. 
1619. In den joren von dem elften bes an das 19. hot her ser won- 

derliche rostong lossen machen, zu krigo grosse boxen lossen gissen*), 
die man neme gebrauchen künde, och sonst vel dinck zu krige; do 
es von noten was, do het er kenes gehat zu gebrauchen. 

In demselbigen neuncendon jore do hot Orban Heske und • 

Hildebrant*) zwen borgeren das ero genommen auf der stresse, sie 
gefangen mit seiner geselschaft. Er her sie finck, haben im die 
Elbinger sein widerpart einen edelman dirschossen in dem schir- 
mitzel. Den toden haben die ritter mit sich gefurt und er drei, 
den vater und son'). Ober etHche tage haben sie den son los- 
gegeben mit vorbontnisse. Dornoch wider ober etzliche wochen 
domo, wie der son nicht balde hilt seine zusage, dem^ vater und 
den anderen borgeren gebrocht nich weit in der noch« von der stad 
Elbing bei einen kruck*), aldo im seine hende und fusse abgehauen 
und die beden lossen in die stad füren dorchstochen tot. Sotan 
jemerlich geschrei ist gesant von dem rote von dem Eibinge zu 
irem konige Sigismundo. Sie rurten von sotten jemerlichen mort, 
auf das sotenes nicht weiter geschege im lande. 

a) Lücke im Codex, b) d. h. den. o) d. h. in die nähe. 



1) Vgl. Freiberg S. 6. 

2) Der vollständige Name ist Hildebrand Blrwald. Wenn der Schreiber 
unserer Chronik durch die Lücke vor Hildobrand andeuten wollte, dass hier ein 
Yomame zu ergänzen sei, so ist er im Irrthum. 

3) Der Chronist will von den Gefangenen sagen, es seien ihrer drei ge- 
wesen, darunter der eine ein Sohn des zweiten. Aus seinen weiteren Mitthoilungen 
unten fol. 170, 112, 187 geht hervor, dass einer der damals gefangenen und 
verstümmelten Elbinger Bürger der Rathsherr Balzer Wartenberg war. Den 
zweiten der damals gefangenen Rathsherren Hans Butenholt benennen Freiberg 
f. 293 und Hennenberger 117. Wartenberg war 1506, Butenholt 1607 Rathsherr 
geworden (nach den Rathslisten). Den letzteren findet man 1509 in Angelegen- 
heiten der Reiterei zu Preuss. HoUand. Hirsch a. a. 0. S. 124 Note *). Grünau 
nennt statt Butenholt: Matz Pol. Traot. XX, fol. 256. 

4) Provincialismus für Krezem, Wirthshaus — welcher z. B. auch schon 
zum Jahre 1509 in dem Graudenzer Schöffenbuch Altpr. Mschr. 1871 YIU, 450 
vorkommt. Vgl u. foL 236. 



167. 14Ö8— 1519, 37 

Kortze jore vor der zeit^) ist gewest ein kofinan zu Danczke, 1488. 
der ist gefaren in Engelant mit etlichen pack flax. Der flax ist in 
dem schiffe nas geworden, der kofman Gregor Mateme hader[t] sich 
mit seinem schipper umb den nassen flax. Der flax was auf die 
zeit zu London nicht so teuer, wie zu Dantzke eingekoft was. Die 
beden sein zu rechte gewest zu London auf dem howe, dem schipper 
ist gerichtet, das her den flax beczalen solde*, wie her zu Dancike fol. 167. 
eingekoft was mit allem ungelde. 

Der schipper hat sich des flaxses onderwonden, in treugen lossen 
zu seinem besten und in domoch teuer vorkoft. Von dem ober- 
gelde wolde Simon Materne och tel haben von dem schipper. Der 
schipper wolde im dorvon nichts geben, und vorzometen sich, das 
der schipper den Materne lam machte. Das ist angestanden bes 1489. 
wider ken Danczke. Eines moles ist derselbige schipper zu Danczike 
auf dem howe. Dem Gregor gereuet, das in der schipper so obel 1492. 
lam gehauen hette, dovon her vele spot leiden most. Wie der schipper 
auf dem howe zu Dancike ist gesessen und ist so truncken und wil 
zu haus^ gen, so ist Mateme do und wartet sein und heuet den 
schipper, das her auf der erde ist legen bieben, und ist domo aus 
der stad geretten. Ober lanck, do der schipper wider ist gesont ge- 
worden, hot sich Simon Materne dirboten die sache zu vorrichten. 
Das wolde ein rot zu Danczke nicht zulossen und den Gregor 
Materne nich in die stad wider lossen*). 

Doromme hat sich der Mateme aufgemacht zu dem konige und 
alda seine sache und schaden klagte*. Der konig Alexander hat in^ 
mandat und befel gegeben, den Gregor Mateme in erer stad sicher 

a) k. Coi^. nach Hennenb. b) im Cod. 



1) Die Geschichte der Räubereien Gregor imd Simon Matemes, über welche 
Caspar Weinreich SS. IV, 798 1, der grosse Mehlmann ib. Y, 445, der kleine 
Mehlmann ib. V, 446, 449, Stegmann ib. Y, 500 Danziger Originahen darbieten, 
und welche Hennenberger 82—85 zum Theil nach unserm Chronisten berichtet, 
ist von Hirsch in der Abhandlung: „Danzig in den Zeiten Gregor und Simon 
Matemes" in den N. P. P. Bl. 1854, Y. nach chronikalischen und archivalischen 
Quellen ausfiihrlich behandelt. Unser Chronist steht im "Wesentlichen auf dem 
Standpunkte der Matemeschen Kechtfertigungsberichte und giebt zu dem bisher 
bekannten Material manche brauchbare Ergänzung. 

2) So auch die kleine Mehlmannsche Chronik, anders die grosse Mehl- 
mannsche Chronik und Stegmann. Ygl. Hirsch a. a. 0. S. 89 ff. 

3) So stellt Gregor Mateme die Sache dar in seinem Absagebriefe von 1499 
bei Hirsch S. 99 Note. Ygl. die kleine Mehlmannsche Chronik. 



38 U98-.1519. 168, 

wandelen und wonen lossen. Die hem von Danczke karten sich 
nichts an des konigess mandat und woldon den Materne nicht in 
ere stad lossen. Der Materne klaget es weiter dorn konige, der 
konig hot im zugelossen sich an dem rote zu irholon*). 
1495. Es hot sich begeben, das die stete im lande Preussen sein vor- 

Üay20. gehreben of ene tagefart ken ßraudens. Der rot von Danczke hot 
ire gesanten och dorhin gesant. In dem abczoge hot Gregor Materne 
etlich reiter von dem adcl im lande zuhoffo. In der heden sprenget 
her die beden rete von dem Elbing und Danczko an^ om seiner 

Pol. 168. Sache willen*. In dem ansprengen ruffet her die hern von dem 
Elbing an, sie solden abzin, her hette mit in kenon hader nicht. In 
dem abzin der Elbinger scheust der Elbingscho diner einen von den 
reutem tot, die Danczker werten sich ken die reuter, zuletztes mosten 
sie sich och geben gefangen. Do ist einer manck gewest, der hot 
her Bock gehessen, zu dem hot Materne gesprochen, her hotte sich 
vorhoft einen falcken zu fangen, so were es dem bocke widorfaren, 
und hot sie bestricket genomen, sich im zu gestellen, wo her si hin 
forderen werde. So hot her dem Elbingschen gesanten och gcton. 
Do die zeit ist gekommen, das her die bcstrickete gefordert liot, hot 
sich von den beden aus den steten keiner nicht gestalt, wie sie ge- 
lobet betten. 

[1496. Ober eine etliche zeit reset ein borger von Danczke"), den dir- 

y J leget der Gregor* Materne und furot in en gef(3nkenisse in einem walde. 
Dem hilflft got, das her loskommet aus dem gefenkenisse und entloft, 
komet hen hem ken Danczke. Der tot vel bei der saclio, das sie 
solde entscheden worden. Die hern von Danczke karten sich nicht 
doran. Der konigk gebot in und lis in gobitten; es hat in 
' kenen weck geholffen. Zuletztes hot Gregor* Materne der Dancikei- 

a) Zimon darohstrichen, darUber Ton anderer Hand Oregor. 

1) Auch darauf deutet O. Matoriio in öeinoin Absagohriofe von 1499 a. a. 0. 
ganz zuwider dorn wahren Sachverhältniss hin. 

2) Hier Hchoint auf die Gefangonnalinie des l)anzig(?r BürgornKiistoi-s Gcjoj'g 
Bock und des Danziger Rathmanns Georg Mandt hingedeutet zu werden, wehiho am 
20. May 1495 gefangen, aber dui'cli Waffengewalt wieder gerettet wiu-den. Mehl- 
raann 1. c. Hirsch 92. Bück kam von einem Landtage in Tliorn, ni(;ht in Grau- 
denz, und Elbinger begleiteten ihn nicht. 

3) Es ist wohl Martin Rabenwald gemeint, dm- von einem Krakauer Reichs- 
tage zurückkehrend, mit einem Elbinger Bürgcirmeister am 22. May 1499 von 
Materne bei Graudenz gefangen wurde. Hirsch 96. AVas von seiner Befreiung 
gesagt wird, bezieht sich wieder auf Bock. 



169. 1498-1519. 39 

fleser^) angegriffen mit seinem anhange, wen sie in die Masau nach fie 
und oxsen sein gereget, und bei etlichen den vel gelt dirlanget, och etliche 
zu tode geschlagen worden. Der konig lis es gesehen. Es ist das 
meste in des ordens lande gesehen, das es och so ser oberhant ge- 
nommen hot, das och ken fleser sich von Danczke auf die stresse 
hat geben toren. Gleichwol hat der rot von Danczke die sache zu 
kenem vortrage kommen wolt lossen. 

Of eine zeit ist es also geschehen, das Gregor* Mateme^ ist ge- 
west zu dem Samter in" Polen und sich viele dorinne vorhalden mit 
willen des hern, dem das stetelein gehört hot. Zu dem Polnischen 
hem haben gesant die hern* von Danczke ir geschenke, den Matemen fol. 169. 
nicht lossen in seinem lande oder steten hausen; wo es sein wille 
wer, das sie in aldo mochten fangen lossen. Der her hot den Gregor*» 
warnen lossen und och gewarnet, her solde sich vorsehen, den die 
Danczker trachten im noch. Gregor® Materne hot seine genode ge- 
beten, wen her man vor seinen genoden sicher wer noch seiner zu- 
sage, so hette es kene not nicht von den Dantziker. Der her hot 
im gesaget, her solde sich wol vorsen. Materne ist gereset aus und 
ein zu dem konig in Littauen. Den rot*^ ken mandat des koniges 
hot wolt helfen dem Gregor® Materne ken die Dancziker. 

Tzuletz*) sein gewest zwe fleser von Danczke, die dor gefache, 1502. 
ire knechte och sie, er gelt vorlissen mosten auf der Strassen von 
Maternen wegen, das in seinem namen geschach, und her doch nicht 
in Preussen was, sonder in Polen in dem stetlein zu dem Samter 
und im lande umbher. Das woste der rot von Danczke. Die santen 
zwe fleser aus erer stad Danzike ken dem Samter, auf das sie den 
Matemen omme brechten. Dieselbigen beden die sein gekomen ken 

a) Zimou Cod. b) Zimon Cod. c) Zimon durchstrichen, darüber von anderer Hand 
Gregor, d) So Cod. Ob etwa: den noch? e) Zimon Ood. Gregor Conj. 



1) Aucli die kl. Mehlmannsche Chronik hebt heivor, dass Gregor Materne 
öfters die Fleischer beraubte, üeber die Yiehkäufe derDanziger in Masuren vgl. 
Toeppen, Geschichte Masurens 192. Auch die Mbinger Fleischer verkehrten dort. 
In einem Privilegium König Sigismunds d. d. Yilne Sabbato infra octavas assumptionis 
Mane 1513 im Mb. Archiv Caps. Vn n. 188 erhalten sie das Kecht zollfreier 
Einbringung des der Stadt nöthigen Viehes aus Masovien. 

2) Dass hier und in den zunächst nachfolgenden Sätzen Gregor, nicht Simon 
Materne gemeint ist, kann keinem Zweifel unterliegen. 

3) Ueber Gregor Matemes Ende, von dem die Danziger Chronisten SS. Y, 
450, 501, 548 nur dürftige Kunde haben, und über das Falk ganz originelle Notizen 
darbietet, vgl Hirsch 102 ff. 



40 14Ö8— 1519. 170. 

dem Samter und do gefroget seinen mesten ausgang, der nicht ser 
lautbar ist gewest. Das ist gewost bei seiner weserinne. Mit der 
haben sich die zwei borger von Danczke voreniget, ir ein geschencke 
gegeben. Die hat sie gehauset so lange, bes Gregor* Mateme in er 
hause gekommen ist. Do haben in die beden bösen menschen dir- 
worget mit einem stränge und in umb sein leben brecht. Das ist 
sein ende gewest. Die beden, die in dirworget haben, der one hat 
Hepof gehessen. 

Gregor^ Materne hot enen bruder gehat Zimen® Materne ge- 
hessen. Derselbige hot sich seines brudern angenommen. Sein 
bruder Gregor^ hot in der zeit, do her die Elbingor mit den Danczi- 
ker bestricket nam in der Graudenzisen gegend, [einen gefährten]®. 

1503. Derselbige hot gehessen . . ..' Hildebrant^). Do nu Zimen» Materne 
sich seines brudern annam, seine scheden zu rechen, das ist gesehen 

fol, 170. noch bei meister Prederiches zeiten^, do tet* der Hildebrant den 
Elbingem so we, das sie sich mit im vortragen mosten. Seine ge- 
selschaft die fingen zu einer zeit enes borgers son aus der neuen 
stad Elbing, dem hiben sie eine hant abo auf eim rade, und lissen 
sie em in seinen bösem sticken, und santen in domitte in die stad. 
Sein vater war der stad Schreiber in der neuen stad Elbing. Zu 
sotenem schaden ist gekommen der arme gesel von der stad homut 
und des onworen^ gelobnisse willen. Zuloteste mosten sie doch den 

1508. reitem 6000 marck geben om seine sache®). 

Nicht lange domoch, also marckgrabe Albrecht von Prancken 

1509. in Preussen mester gewest war, und och noch zwei jor zuvorne*) 

a) Zimou Cod. b) Zimon durohstrichen, (Ir. von Bpäteier Iland. o) Gregor durch« 
strichen, Zimon von späterer Hand, d) Zimon Cod. e) o. k* Conjeetnr. Der Ood. ssoigt keine LUcke. 
f) Hier deutet der Ood. selbst eine Lttoke an. g) Wie oben ad b. h) Unleserlich und unsicher. 



1) Helebrantli Borowal (B&rwald) kommt als Gonosöo Grogor MaterueB öclion 
in dem Entsagebriefe von 1499 bei Hiröch S. 98 Note, als Gegner der Stadt Elbing 
im Besonderen seit etwa 1506 vor. Hirsch 119, 122 f. 

2) Etwa seit 1503. Hirsch 110. Unter denen, welche Hildobrand bcscliatzte, 
wird in einer Urkunde d. d. Mittwoch nach Martini (14. November) 1509, Eib. 
Archiv Caps. Vn n. 180 auch Meister Valtin Kannogiesser genannt. 

3) Die Summe erscheint übertrieben SiniOD erhielt einmal 1508 2000 Mark 
aus den Erträgen der kgl. Acciso, Hirsch 121. 

4) Die Zeitbestimmung ist richtig. Im Jahr 1509 trat Hildebrand Bii-wald 
selbstständig mit neuen Forderungen auf. Hirsch 122. Im Elbinger Archiv finden 
sich folgende auf diese Fehden bezügliche Urkunden: 1. Vertrag zwischen den 
Vollmächtigen der Stadt Elbing und Marx Heske wegen eines Kruges in Preuss. 
Mark, welcher der Stadt gegen eine Zahlung von 400 Mark von Heske überlassen 



171. 1498—1519. 41 

fingk der Hildebrant wider an mit den Elbinger und benam einen 
goltschmit nicht wit von der stad bei Grünau und finck einen ge- 
wantschneider, der bis Baltzer Wartenberck^), den fürte er mit sich 
mit seinen reuteren in einen walt, und es was finster obint. Wie 
die reuter bei einem* bome woren, dorinne sie eren gefangen vor- 
waren wolden, und alle reuter hatten die pferde zuhoffe gestellet om 
den gefangenen; der gefangene hat einen weissen filtzmantel om, 
seine ogen woren im vordecket mit dem mantel, das hinderste von 
dem mantel was im vor seine ogen geton, auf das her nicht konde 
sen, wor sie en hin fürten. Der mantel ist so starck gewest von 
filtze, das her starck^ sten bleb auf dem pferde, do der gefangne 
Wartenberck ofife sas®, also alle reiter bei dem bome und nahbei^ woren. 
In dem finstem machte sich der gefangne aus dem filtzmantel von 
dem pferde auf die erde und kreucht den pferden manck den benen 
wegk. In dem schreien die reuter einer zu dem anderen, das uns 
der bosewicht nicht entlofifet. Do ist euer von bei die pferde gegan- 
gen, der mantel hot noch ober ende gestanden. Den sit der reuter 
und ment, der gefangne wer noch auf dem pferde und get wider bei 
die anderen, die bei dem bome zurichteten. Sie sprechen zu im: 
Ist her och noch do? Er spricht: Ich se jo den filtz wol sten, wo 
solde her sein? In dem was her* gerete so weit von in, das er sie foL 171. 
nich mer hören kund reden, und loffet® emer zu noch dem wege, 

a) eiDem hohlen setzt Hranenb. 117 za. b) So Cod. strack? Conj. c) fas Cod. sasCoi^. 
d) gen be, sehr nndentlich Cod. e) losset Cod. 



werden soll, vermittelt durcli den obersten Marschal des Ordens, einen ermländi- 
sclien Domherrn, zwei Unterkämmerer aus polnisch Preussen und zwei Rathsherm 
aus Danzig d. d. Holland, Montag infra octavas corporis Christi (11, Juni) 1509, 
Sammlung von allerlei Urkunden p. 195. 2. Der Rath der Stadt Elbing gleicht 
sich mit Meister Valten Kannegiesser, welcher sich mit demselben „Ursache etlicher 
Beschatzunge, die ihm in Ehezeiten in der feierlichen Entsagung Hildebrands 
widerfahren", entzweit hatte, gütlich aus. Dat. Elbing, Mittwoch nach Martini 
(14. November) 1509 Caps. VE, 180. 3. Verti-ag zwischen Land und Städten des 
königlichen Preussens einerseits und Hildebrand andrerseits, in welchem Hildebrand 
seine Gefangenen freizugeben und die Fehde einzustellen verspricht und Hilde- 
brands Schuldforderung im Beti-age von 1674^/2 Mai'k befriedigt zu sein scheint, 
vermittelt durch königliche Commissarien auf der Tagfahi-t zu Marienburg, Montag 
nach Valentini (16. Februar) 1512. Kamsay Manuscr. Elb. H, 645. Vgl. Hirsch S. 125. 
1) Rathsherr zu Elbing seit 1506, vgl. oben S. 36. Anm. 3. Auch dieser ersten 
Gefangenschaft Wartenbergs gedenkt Simon Grünau Tract. XX fol. 239, der sie in 
das Jahr 1516 setzt. Er berichtet in aller Kürze, dass Wartenberg glücklich 
entkam. 



42 1498-1619. 172. 

wie er sich lis duncken in der angst. Nicht alzu lange treten die 
pferde omme, und der mantel feit omme, do loft ein reuter zu den 
pferden und sihet den mantel nicht, do rift er zu den anderen: 
Der gefangne schelm ist von dem pferde, der mantel leit zwischen 
den pferden auf der erden. 

Do sein alle reiter ein iczlicher zu seinem pferde geloffen und 
funden alle ere pferde und suchten» auf der erden im strauchen om- 
her. Sie fonden in nicht. Dieweile lif, der gefangen was, wie im 
got in seinen sin gab. Do die reuter in nicht funden, sein sie ge- 
reten bei die streucher und pusche, die sie dirkennen konden, darein 
gestochen mit eren dreeckeni*). Zuletest komet euer gerant, wie sie 
sich vertelet hatten, der ene enen weck, der ander den andern weck, 
das oberlangest euer konipt rennen in dem wege. Das höret der 
entloffen, das her nicht weit von dem wege was. Do was ein posch 
Strauch, do feit der entlofene vorne ein, wie im der reuter nahet**. 
Der reiter reite bei den posch, stoch® und sieht dor ein, und der ent- 
lofifene leit vorne in dem poscho aii der erden und trif in dor seinen 
arm. Das hat der entloffene gedoldet. Der reuter sucht inmier fort 
und tint nicht, so rennet her wider zurocke zu den anderen noch 
der stete, do sie aller bilden, und suchten noch bas aldo. Dieweile 
ist der gefangene was weiter geloflen und ist bei ein dorf gekommen 
in der schimringe des tages und ist zu dem hirten eingegangen, 
sich ken den gemelt und in umb holfle gebeten, och in zu horborgen. 
Der hirte hot im zugesaget alles, woromme her in gebeten hot. Auf 
den tack om achte sein die ritter gereten om das dorf und gesucht, 
ab sie eren ontlofenen mochten wider erhassen, haben die pauren 
fol. 172. gefroget, ab sie kenen man* betten sen gen in dem dorfl'e oder 
baussen dem dorfie. Ken mensche woste nicht, das her in des hir- 
ten hause was. 

Ken den obint hot dor hirt einen wagen und fort mit seinem 

a) suchte Cod. b) nunet üod. c) etroch Cod. 



1) Honnonberger 118 schreibt Dreyeckern. Die Üreieckor worden in joner Zeit 
öft^r erwähnt, z. B. in dor Geschichto des Aufruhrs dor Samländischon Bauern im 
Erläut. Preussen U. Da stolziert der Schmied von Kaymon mit einem „Dreiecker 
blos ohne Scheide", S. 346; ein Bauer droht dem Pfan-or: „Dieser Dreiecker und 
dein Bauch soll eine Sache werden", S. 349. Dor Name der Waffe, die Scheide, 
die Anwendung zum Stechen, deuten darauf hin, dass es eine Art von Degen oder 
Dolch wai'. 



177. 1506.-1519. 43 

gaste noch dem Kusfelde*). Derselbige borger und rotherre ist of 
die zeit spittelherre gewest. Der hobemester des howes freugete sich 
seines heren. Die nacht und tack blep her in dem howe hemelich. 
Of den morgen fürte der howemester seinen heren an den Drausem 
und sacete in in enen kanen, auf den tack zu drei ore was her mit 
in zu dem Eibinge in seinem hause. Das ist gewest der man, wie 
hirvor* geschriben stet, deme man dornoch hende und fusse hat ab- 
gehauen mit einem anderen borger in dem jore noch gottes geburt 
1519 in dem tage . . . . ^ 



Sigismundus des Casimiri IV söhn, do er konig geworden ist fol. 177. 
über Polen nach seinem brudern Alexandern, war® der erste* desz 
namens der konige zu Polen; nach seinem tode ist das geschehen 
im jähre 1508«). 1506. 

In dem 1513 jare®) ist konig Sigiszmundus aus Polen gezogen 1514. 
in littauen und aldo einen krig gefflrt, mit dem auch eine schlacht 

a) hirvon Cod. (vgl. o. S. 36) b) So endet dec Abschnitt Folgen leere Blätter, 
c) w. Conj. d) des ersten Cod. 



1) Das Dorf Kusfeld geliörfe dem H. Geist-Hospital zu Elbing, welches der 
eben bedrohte Rathshen* als Spitalhen* verwaltete. Toeppen, Elb. Antiquitäten 147. 

2) Nicht 1508, sondern 1506. 

3) Nicht 1513, sondern 1514, Septemb. 8, siegte König Sigismund über die 
Moskowiter am Dnjepr, nachdem Smolensk durch YeiTath des Fürsten Michael Glinsky 
in die Hände der letzteren gefallen wai*. S. Jodoc. Ludowici Decii de Sigismundi 
regis temporibus bei Pistorius SS. r. Polen. H, 319 ff. und die epistola Sigismundi 
regis ad Leonem X papam, ebenda DI, 5 ff. Vgl. Schütz fol. 445 ff. und unten 
fol. 289. Hier möge folgende Aufzeichnung in dem Zinsbuche der Stadt Gollub 
von gleichzeitiger Hand eine Stelle finden: „Im jor MCCCCC iinde im XTTTT joer 
am tage nativitatis Marie konigk Sigismundus dy Mnskaviter niderleit unde er- 
schlagen wurden bey XXX tausent Muskawiter, das her, der Muskausche forste 
seihest kaum dovon quam, unde der Muskawiter wart gefangen bey dy vimhundert, 
szeyne besten man. Li anno 1507: item horczogk Michel ausz Zittau, der do 
Glinka wart zugenamet, der do von dem konigk Sigismundo wart vortriben; wel- 
cher herczogk hatte mit gowalt des nachtes seihest enthaupt den groszen woywoden 
in littau, Szabrzeszinsky genant, unde do entreit her in Muskau. Do nam im der 
konigk alle szeyne gutter, unde her tet groschon schaden dornoch in Littau mit 
dem Muskawiter. Dornoch wolde her den Muskawiter vorroten kegen den konigk, 
unde der Muskawiter das inne wai"t. Do nam yn der Muskawiter gefangen unde 
lysz yn vorhungern. 



Dec. 2. 



44 1506—1519. 178. 

gethan. Dieselbige schlacht haben die Polen mit den littauen ge- 
SeptS. Wonnen bey dem Schwarzen walde in dem tage Marien, den die 
Bomer schneefeiger nennen. Darnoch ist ein fride gemacht mit den 
Moszcowittem; Smolentzka das grosse haus von holtze gebauet, das 
dar der herzog MicheP) ein fürst aus Littauen dem Moszcowitter 
zufügete, sinem schwoger .... * Über etliche jare darnach^ hat 
der vorgedachte herzog dem konige das schlos wieder zu fromen 
wollen; das ist der Moschcowitterschen furste gewar worden und in 
fol. 178. in* ein gefenckonisz gehalten, bis der fürst ist gestorben; domach 
hat in seine eigene Schwester gefangen gehalten bis in seinen todt. 
1519. In dem jar 1519^) ist koning Sigismundus der erste des na- 

mens gekommen ken Toren in Preussen und aldo in lassen fordern 
den meister des ordens santc Marien des Deuschen hausses von 
Jerusalem, der dar of die zeit meister gewest ist, seiner Schwester 
son, ein margraflo ausz Francken, der dar dem reiche von Polen zu 
trotze gesessen hat in Preussen in dem meistertume bis in das 
19 jar (von dem 11 jai'e an) und sich wiederstrebeto, den eid zu 
thun dem konige von Polen, den seine vorfaren meister der krönen 
zu Polen gelobet hatten, do sie mit krige das gantze landt verloren 
hatten, und der konig Kasemir mit willen des babestes und des 
keiseres Pridorich des andern*) dos namens ...**, das den konigen 

a) Hier fühlt wohl etwas, obwohl der Codex keine Lücke zeigt, b) Hier fohlt offenbar 
etwas. H. setzt gegen alle Constrnotion hinzu: hat orkant. Besser würde passen: erlangte. 

1) Von Hennenbergers Hand ist hier Folgendes beigeschrieben : „Miohel 
Glinsky: Vide Margenburgisch Chronica am 191 und Pauli Polen chronica am 156". 
Die Verweisung auf die Marienburgische Chronik können wir in dem Elbinger 
Exemplar S. 160 verfolgen; sie ergiebt aber nichts Näheres. Ueber die Ver- 
weisung auf Pole vgl. die Einleitung zu dessen Chronik S8. r. Pruss. V, 184. 
Die Befestigung von Smolensk schildert Dooius a. a. 0. S. 139. Er sagt unter 
Anderin: propugnaculis ingentis magnitudinis ex quercinis lignis, terra lapidi- 
busvc repletis et circumactis, septa et undique munita est. Smolensk blieb im 
Frieden den Moskowitern. 

2) Vielmehr noch in demselben Jahre gleich nach der Eroberung der Stadt, 
und zwar aus dem Grunde, weil der Grossfürst ihm die Stadt nicht übergeben 
wollte. 

3) Von Hennenbergers Hand ist hier beigeschrieben: „Vide Margenburgisch 
Chronica am 195." Sigismund kam nach Thom Fi'eitag nach Barbarao (9. De- 
cember) nach der Thomer Chi-onik (Handschr. des Gymnasiums zu Thom R. 
15 quarto p. 123). Zemecko Thomische Chronika 106 sagt, der König wäre am 
2. Deoember (das wäre Freitag vor Barbarae) nach Thom gekommen. Diese 
letztere Angabe hat auch Schütz fol. 461b. Vgl. Voigt IX, 573. 

4) Hier ist offenbar Friedrich IH. gemeint. 



179.180. 1506—1519. 45 

zu Polen solde gehören das gantze lant zu Preussen nach laut des 
koffes, von den seideneren des ordens bey meister Lodewicken zelten 
geschehen* über Preussen, do her dem konige nicht künde wieder- 
stehen denn langen grossen krieg, aber zuletzte sich dem konige 
undergeben muste* mit dem gantzen convent in Preussen, so sie fol. 179. 
nicht weiden gar vorterbet sein aus dem lande. 

Om der demutt willen des meister Ludewiken hat] konig 
Kasemir den orden belenet mit sotaner weise, wen ein meister des 
Ordens verstorben aus dem meisterammacht, so balde der orden einen 
anderen meister erkoren*>, der sol sich gesteilen vor den konig von 
Polen und dem konige einen eiht thunn, darnach das lant von dem 
konige zu lenrechte entpfangen, so vele also der meister Ludewigk 
in seiner herschafft zu lene von dem konige zu Polen entpfangen 
hat zu der zeit nach dem vortrage und fride. 

Sotanen vortragk hat nicht weit halten der margraffe Albrecht 
von Prancken, des konigs Kasemiren tochterson^), und hat von dem 
elfffcen jar der kleinen zal gesessen bisz in das 19 jar mit vele ver- 
henckenisz böser reitereige unde andern Unwillen ken den konig 
von Polen, den Sigismundus, und wolde seinem ohme die ehre nicht 
thun, das er im holdigen'^ und schweren wolde in der gestalt eines 
kreutzheren. Doromme hat der aller*durchleuchstigeste konig Sigis- fol. 180. 
mundus^ das lant des ordens überziehen lassen mit kriege inn dem 
jar nach der geburt Christi, do man geschrieben hat 1519, und sein 
krigesvolck gesant durch die Masau auff Neidenburg mit bumen 
und roben jemmerüch, auff das sich der meister dirkennen solle und 
sein arme lant durch sein ungehorsam errette. 

Der meister Albrecht bleibt in seinem stoltzen ubermutte ken 
den konig, seinem ohmen, bis im die gestlichen prelaten® im reich 
zu Polen und Preussen lissen öffentlich krig ansagen über das 
ordensz und gantzen^ koventesz landt des Deuschen ordens. Die 
absagene hat der meister entpfangen auff dem schlos zu der Balgen 
in dem Freitage des neszten tages vor dem neigen jarestag in dem Dec. 30. 
20 jare der kleinen zal^. 

a) g. ist Cod. b) koren C. c) holgen Cod. d) Kasemir Cod. Offenbar verschrieben. 
e) perlaten Cod. i) gantzem C. 



1) Kasimirs Tochter Sophia war im Jähre 1479 mit Friedrich IV., Mark- 
grafen zu Brandenburg, vermählt; aus dieser Ehe war Markgraf Albrecht, der 
Hochmeister, am 17. May 1490 zu Ansbach geboren. 

2) Also der letzte Freitag vor Neujähr 1520, d. h. am 30. December 1519. 
üebereinstimmend berichtet B. Gans in Meckelburgs Königsb. Chroniken S. 294 : 



46 1520. 181. 

1520. Auff des neigen jares tag des 1520 jares*) ist der meister 

Jan. 1. abrecht von Francken von der Balgen ausgoritten mit seinem volckc 
noch dem Braunszberge und ist in die Stadt gokomen, iingewamet 
der borger darinne, des morgensz, diewoil sie predigen horoten in 
fol. 181. ire kirche, und wonschte in ein seliges neiges jar in der* kirchen 
auif seinem rosse. Das ist alles volck in der stadt erschrocken und 
niemandt von den borgem torszten aus der kirchon gehen. Der 
meister Albrecht hat* zu haut balde losen forderen den borgermeister 
und von im gefordert die schlossel zu der stadt toren, die moste im 
der burgermeiszter überantworten in der kirchen. Darnoch wie die 
borger aus der kirchen gingen, ein iglicher noch seinem haus, do 
haben alle gassen vol reittor gehalten. Die borger waren in grossen 
forchten den tag. 

In demselbigen tage gleich wie die hoemesse von irem pfar- 
hem^ gehalten wart, hilten die ritter off den pf erden®. Der fursto 
lis sich^ den rat im schweren und setzte den rath ab und machte 
neuge heren in seinem rath von den borgern*). 

a) als Ood. hat Conj. b) farhern Cod. a) forden Cod. d) Wohl zu itreichen. 



„doch letztlichon hetten der cron kriogßlout, unwissende K. M. zu Polen, ungover- 
lichen zwono oder drei tag vor noi\jahr bis in die cz wein zig absagebrif s. f. g, 
untoreins zugeschickt." Nach der Danziger Chronik vom JJundo geschah es aiu 
28. December SS. r. Pruss. IV, 446, nach Zorer schon am 21. Dccomber, Meckel- 
burg 367 cf. 301. SS. r. Pruss. V, 330. Dass der IIM. die Absage auf dem 
Schloss Balga empfangen habe, sagt nur Falk. "Wenn Hennonb(Tgcr 26, der doch 
Falk auf der Spur folgt, Barthen statt Balga schreibt, so ist <lies ein blosses Vor- 
sehen. In der Thomer Chronik M. S. 125 steht, der Absagebrief soi dem HM. zu 
Heinort (?) zugekommen. 

1) Der HM. ritt nach Beler M. S. 15 a am 31. December Nachmittags 
5 Uhr von Königsberg ab, verliess Balga nach Falk am 1. Januar früh, erreichte 
Braunsberg nach B. Gans S. 302. am 1. Januar um 8 Uhr;Morgens. Vgl. Freiberg, 26. 
Stegmann in SS. r. Pr. V, 506. 

2) Am Rande steht hier folgende, durch den Buchbinder zum Theil ver- 
stümmelte Bemerkung von Hennenbergers Hand: „[Phil.] Teschner [Schonojwiese 

[Loren] tzJHasse waren die zeit burgermeister. [Phi]lip Teschor furto [er fjort 

Grfitting pEans] Lütge [Sim]on Winnepfennig [ra]tshoren wurden [g]ofenglich noch 
[Koni]gsbergk gefurt [und] andere mehr. [S]int eins teils wider [in die] stad 
Braun8[berg]k komen, der [er]8te burgermeister [her] Philip Teschner [ist n]icht 
wider in die stad [kom]en, man redet [dav]on, als er von [Koni]g8borgk kommen . . . 
vom Braunßz[bergk] zu wasser noch dem [Klbin]g geffti-t worden, . . [s]ollen in 
also erseufft [habe]n, oder ob er zum [£lbin]g gestorben, das [hat] niemand er- 
üwren [kön]nen.*^ Auf ein geheimnissvolles Ende einiger der Braunsberger Baths- 



.182. 183. 1520. 47 

In den geschichten ist gewest ein teschner^), derselbige feit 
über die mauren aus der stadt und machte sich auff den lof nach 
dem Eibinge mit grosser* eile. Wie der Braunszbergische man 
komet zu dem Trontze*) in dem dorffe, komet der bischof von Helesz- 
berg, der Branszberger herre, und wil ken Branszberg faren und 
den borgeren seihest verMndigen den neuen krig; so ist der* hohe- foL 182. 
meister gerete in der stadt mit seinen reuttem. Hette der homeister 
gewust des bischofs** zukonft, er were im selbs entkegen geritten 
besz zu dem kreucze®. 

Also der bischof höret die zeittung von dem Branszbergischen 
mane, das der homeister die stadt Braunszberg eingenommen hatte 
und von dem manne alle wort gehört hatte, ist er eilende umgekert, 1500. 
den müden man mit sich auff seinen wagen lassen sitzen, mit grosser* 
eile nach dem Elbing gefaren, zu dem Eibinge den tag wider einge- 
konimen zwischen dreien und viren. Das geschreie® irschal zu dem 
Eibinge über alle in der stadt. 

Der hofeman' zu dem Eibinge von des koniges wegen*) ist zu 
dem bischof gegangen in die neuge stadt, die zeittunge zu erfaren. 
Spet am« abende ist der bischof mit dem hoftman Michel Bragk- 
wagen^ in die alte stadt Elbing gekommen und sein zu hofe gegan- 
gen. Die nocht hat der bischof darauff geschlaffen. Auff den neg- 
sten morgen ist der bischof fnie auff und ist die Wommitsche Strasse 
noch Heleszberg gefaren und ist an alle anstos in sein schlos ge- 
kommen ken Heleszberg. Der bischof hat balde seinen! volke in 
seinem stifte den krig lassen* ansagen und sein schlos bewaren mit foL 183. 
seinem freien volcke. 

a) grossem Cod. b) bischof Cod. c) So Cod. Vielleicht ist Trimcze gemeint, oder b. z. 
der grenze, d) grossem C. e) geschreien C. f) hofemann, hier und öfter, g) spetem C. h) Bagkwagen C 



herren deutet auch Freiberg 33, 43 hin. Nach Grünau XXI fol. 268 waren damals 
Philipp Teschner, Lorenz Hasse, Simon Weinenpfennig imd Paul Erkort Bürger- 
meister von Braunsberg. Teschner betrachtet er als Veixäther. 

1) Teschner ist hier wohl Appellativ, nicht Eigenname. 

2) Trunz, ein Dorf nahe bei Elbing. 

3) In dem Privilegium von 1457 hatte König Kasimir sich vorbehalten, 
unter vier jährlich vom Bathe zu erwählenden Bathsherren einen zum Hauptmann 
der Stadt zu ernennen. Grichten Urkunden S. 41. Dieser Hauptmann fährte den 
Titel Burggraf, so schon in einer königL Urkunde von 1496 im Elb. Archiv. Unser 
Chronist nennt ihn abwechselnd hofeman und hoftman. Im Jahre 1520 bekleidete 
diese Würde Michael Brackwagen, Elbinger Bathsherr seit 1518 nach Zamehl de 
magistr. 



48 1520. 184» 

Der hoemeister, Avie er die stadt Braunszberg besetzet hatte, 
ist er von do nach Königsberg gezogen auff das schlos, und nicht 
lange seumete, und sante den Peter von Denen in die stadt mit drei 
hundert knechten. 

In derselbigen zeit verlissen die thumhem ire hove von der 
Frauenburg und lissen den thum ofen sten, unvorwart och unbe- 
setzet. Das erfur der hoftman* von dem Elbing, der sante balde 
dreissig knechte auff den thum, in des koniges namen den thum zu 
bewaren vor den kreutzheren. Indem wie die knechte auff dem 
thume waren, sein sie och noch weitter^ geloffen bey den Braunsz- 
berg, es geret in wol. Domach ist des hochmeister volck gekommen 

Jan. 23. ken die Frauenborg*) und das stetlein ausgepochet, und darnach aus- 

gebrant, dem thum nichtes gethan. Den knechten ist bange gewest, 

der hauffe ist bey dem thum weggezogen, alle pfaflfenhofe angesticket 

mit feuger, und sein darnach wieder nach dem Braunszberge gezogen. 

Die knechte von der Frauenburg die worden in grosser forchte 

foL 184. vor den* von dem Braunszberge, dieweille er so wenig was auff dem 
thume. Eines tages beriten sie sich und traten auff ire fasse, gien- 
gen nach dem Eibinge. Wie sie kommen zu der Neugen kirchen"), 
(29. Jan.?) kommen in Sontag®) knechte entkegen von dem Eibinge, mit den 
karten sie wieder omme auff die Frauenburg Tind waren darauff, bis dar 
ein polenisch hoftman auff gesandt wart von dem konige von Polen. 
Gleich*) zu der zeit ist der homeister mit drei hundert pferden 
geritten afts Königsberg durch das bischoflant nach HoUant und be- 
setzet die Stadt mit knechten aus dem Braunszberge und das schlos 
mit den freien und ädel. In derselbigen zeit, do der homeister zu 

Jan. 14. HoUant was, hatte der polnische hoffman Moringk eingenommen, 

Jan. 13. auch die Libemöle mit mer merckten und flecken*). 

a) So hier nnd öfter, b) nach wentter C. 



1) Den Montag naoh Fabiani und Sebastiani Hb ausbomen der her homeister 
die Frawenburck und alle pfaffenheuser aufm thume, allein dy Mrche bleyb 
stehen, wan man hett vomommen, die Polen weiten sich dorein gelegert haben. 
Beler fol. 16. Vgl Freiberg 31, 33. Einen späteren Angriff der Ordonssöldnor in 
Braunsberg auf Frauenburg erwähnt Voigt IX, 585 f. 

2) NeuMroh, Dorf zwischen Frauenburg und Trunz. 

3) Der nächste Sonntag nach dem 23. Januar? Dann träfe er auf den 
29. Januar. 

4) Näher beschreibt den Zug des HMs nach Holland nur B. Gans S. 303 und 
Grünau XXI, fol. 280. 

5) Schon vorher waren Soldau, Gilgenburg, Hohonstein, Deutsch-Eilau nacli 



185. 186. 1520. 49 

Die Polen derfuren, das der homeister zu Hollant*) were, sie 
eileten mit irem zöge nach Hollant. Do die Polen bey Hollant 
qwemen, zog der forste von Hollant noch Königsberg und wolte 
sich die Polen nicht bolhen lossen» auff dem schlösse Hollant. In 
dem abzöge komen die Polen vor die stadt, so reittet* der meister fol. 185. 
mit seinem volcke of einer seitten dem molleflisse, und die Polen 
zogen auff der andern seit und künden vor dem wasser nicht zu 
hoffe kommen. Die Polen weren gerne an den forsten gewest, er 
was vele, der forst man mit drei hundert pferden. So entret der 
forste mit seinem volcke den Polen ken Koningsberg^. Der Poleni- Jan. 17. 
sehe hoffcmann, her Mcklos Firle, der lagerte sich mit seinem volcke 
vor die stadt, zu dem qwam Achacius Zeme aus dem lande, ein 
hofman ober drei hundert pferde. Bey im dineten etliche borger 
zu dreien pferden. Der Elbingische hofinan hatte och drei pferde 
im dinst bey Zemen, und hatte zu seinen knechten hundert Dantz- 
ker knechte onder seiner hoftmanschafffc. Damit lag her zu Margen- 
felde** ein meilen von Hollant. Auff die Pastnacht was Bragkwagen Febr. 21. 
in die stadt geritten zu dem Eibinge, seine knechte die gingen och 
eines teles in die stadt ane seinen vorlob. Die das taten, den gab 
er urlob und keine passport, schölte sie vorloffene schelme. Die 
knechte kregen von im keine bezalunge nicht, sie konten ere wirtes 
och nicht bezalen und musten schuldig* bleiben. Etliche gaben fol. 186. 
sich von der stadt zu dem forsten; sie füren über hab. In dem 
faren sein auch Polen gekommen faren von Dantzke auff dem 
habe, die weiten noch der Frauenburg, die hatten gewant geholet 
zu kledunge; die worfifen die vorloffene knechte von dem El- 
hinge über bort in das wasser, und sein darnach gefaren ken 
dem Braunszberge ; der hofinan wolde sie nicht in die stadt lassen, 

a) bochen C. bolhen = bolehn (belagern) Conj. b) Margenfelle Cod. 



Freiberg 30, Beler foL 15b, Zerer SS. V, 331, Gans 302, femer Schönberg, 
Riesenburg und Rosenberg nacli dem Canon. Pomes. SS. V, 436, Grünau XXI, 
p. 279, Schütz 462 übergeben. Die Eroberung von liebemühl erfolgte nach 
Schütz am 13. Januar, die von Morungen am 14. Januar. 

1) Ueber die Belagerung von Holland vgL Freiberg 31, 37, 45, Beler fol. 15 b, 
20b, 22 a, Zerer 331, Gans 303, 304, Voigt IX, 579. 

2) Nach Schütz a. a. 0. hatte der HM. schon vor seinem Abzüge aus 
HoUand ein Scharmützel mit den Polen gehabt. Die Belagerung der Stadt durch 
die Polen begann nach demselben am 17. Januar, nach Grünau '^'X'T p. 280 Sonn- 
abend nach Fabiani und Sebastian! (22. Januar). 



50 1620. 187. 

vortrauet in nicht, sante sie ken Hollant in die Stadt, da die Polen 
vor lagen*). 

Die Polen lagen vor Hollant und hetten keinerlei* g§schosz 
nicht, damit sie der stadt oder schlos thun künden erkenen schaden. 
Die heren von Dantzke santen dem ho&nan vor Hollant zwe boxen; 
eine was en morser, her warf einen stehn wie ein paszlich emer 
grosz; das ander was en schlänge, die was vol wintlocher in der 
kamer, das das feuger zu velen löcheren ausflog. Die Elbinger san- 
ten och ein stocke vor Hollant. Die Hellender forchten sich nichts 

foL 187. dovor. Der krigk vorzog sich, die Polen richteten wenig aus mit* 
irem krige vor Hollant, bes das der konig lisz etliche boxen von 

März 16. Erakau brengen, das was das jar auff Mitfasten, qwam das geschos 
ken Toren. Da vorschreib der konig das dinstvolck, ein thel di 
mosten komen ken Margenwerder^, ein thel blep legen zu der Schene- 
wesen^. Diewüle die Polen von Hollant weg waren, machten sich 
etliche borger auff aus Hollant noch Resenburg zu faren, do lag 
vele hering, den der bischof Tobeneg*) den Dantzkem® hette nemen 
lassen auff der Weissei. 

Inn dem ausfaren nach dem beringe ist gewest einer, der was 
von dem Eibinge und was des manes son, der ein ratman zu dem 
Eibinge was, und dem«* hende und fisse abgehauen worden von den 
reittem. Derselbige Albrecht [Wartenberg]*, wie her vormercket, 
das sich die stadt nicht wol die lenge' vor den Polen erhalten künde, 
machte er anschlege, wie her mit fuge aus Hollant komen konte. 
Also sich die borger geschiket hatten und füren nach Besenburg, 
hatte er ein fas auff seinem wagen, geleich ab er wolde frische fische 

8) kein menlioh 0. b) ein t. bis Msrg. Nachtrag von F. o) Dantzker 0. d) und das 
im im 0. naobgebeuert n. dem im. e) W. am Bande, roth gestrichen und schwarz wieder unter- 
geschrieben, f) dielen, roth dnrclistrichen C. 



1) Von der Meuteroi der Elbinger Knechte ist sonst nichts überliefert. 
Beler fol. 15 b will wissen, dass die Elbinger Marienfelde verbrannt, die Bauern 
daselbst aber den Hauptmann derselben erschlagen hätten. Das letztere wenigstens 
ist nicht richtig; denn wir werden Brackwagon noch öfters begegnen. Grünau XXI, 
p. 280, 281 erzählt, die |Polon hätten dio Kirche in Marienfolde beraubt, den 
Deutschen und Böhmen hätte der HM., wenn ihre Zeit um wäre, doppelten Sold 
verheissen. 

2) Schönwiese, Dorf in der Nähe von Holland. 

3) Hieb von Dobeneck, Bischof von Pomesanien. Zu Riesenburg lagen ein 
livländischor Edelmann Namens Kalb und Paul Vasolt, welche mit einigen Reitern 
der polnischen Partei durch Wegnahme der Zufuhr und Ueberfälle auf deren 
Kriegsvolk erheblichen Abbruch thaten. Zerer 331, Gans 303. 



188. 189. 1520. 61 

brengen, und in dem fasz was seine beste barschafffc. Da er mit 
seiner füre aus der* stadt qwam, wante er sich nach dem Eibinge fol. 188. 
un lisz seine geselschaft noch Eesenburg faren. 

Derselbige Albrecht lis genade bitten von den hofleutten, das 
er in seiner not gethan hatte, die hofleutte sageten im genade und 
ewig geleidt; damoch ist er ken dem Eibinge gefaren in sein haus, 
do er vor der zeit des krieges inne wonete. Her lisz zu Hollant 
sein weib mit dren iren Mnder, es sein alle megede gewest. Do die 
hofleute derfaren haben den abeschet des vorgedachten Albrechten, 
beforchteten sie sich einer vorretereie, die er in beweisen möchte; 
den er irer hemelikeit wol wüste. Die hofleutte sein zu rate ge- 
worden und haben genomen al sein gut und haben es beschriben 
und es in vorwarunge gethan, darnach die mutter mit zwen irer 
Mnden aus der stadt Hollant lassen faren und die eldeste ire tochter 
bey dem nachgelassenen gutte in der stadt Hollant behalten bey 
dem gutte. 

Noch den gesehenen dingen hat* konig Sigismundus ein thel fol. 189. 
des krigesvolckes lassen forderen ken Margenwerder, do lisz der 
konig seine boxen dohin brengen und etliche schösse thun an den 
thum; balde haben sich die hofleutte mit den pfaffen, die darin ge- März 14 
west sein, und die stadt dergeben under den konig in genodej). Der 
bischof von Eesenburg, bischof Job von Tobeneck, der hette einen 
beinamen, men hisz in den eiseren bischof; nachmittage ret er mit 
seinem volcke stetesz im hämisch^ vor dem krige. Do es von neten 
was, sasz er stille und was der erste, der dem orden abfiel zu dem 
konige von Polen in' seine beschirmonge. Das freueten sich die 
Polen und sprachen: Der eiseren bischof ist nu kaume holtzen ge- 
worden. 

Damach ist das dinstvolck die Polen mit dem geschosse ge- 
zogen das ander mal vor Hollant und sich alda gelogert, etliche 
schösse gethan ken die stadt; in dem haben sich etliche Polen mit 



1) Die Eroberung von Marienwerder erfolgte nach Gans 305 „in der Fasten", 
nach Freiberg 37 f „zu Mitfasten'*, nach dem Canon. Pomes. 437 „feria IV post 
oculi" (14. März), nach Schütz 462 b „Donnerstag vor Mitfasten** (15. März), 
nach Ferber SS. Y, 531 Freitag vor Laetare (16. März), nach Grünau XXI, 
p. 282 zu Gertrudis (17. März) oder etwas später. YgL Voigt IX, 586. 

2) Vgl. Mehlmann foL 126 b (ich citire nach einer Handschrift, die früher 
dem Appellationsgericht zu Marienwerder, jetzt dem Staatsarchiv zu Königsberg 
zugehört): „das ehr aber eyseren geheisen war, das macht, er pflagk stedes ym 
hamysch zu reythen myt alle seynem folgke." 



62 1520. 190. 

graben understanden zu graben in die stadt bey dem heiigen geist 
foL 190. thore; das erfuren die hofleutte und machten ein bereden mit* den 
hofieutten des koniges, das ist angefangen in der martelwoche und 
April 9. bes auff den Montag zu Osteren», da ergaben sich die hofleutte auff 
dem schlösse mit den in der stadt, behalden leibes und guttes*). 
April 29. Also die Polenischen hofleutte mit dem volcke sein in die stadt ge- 
kommen, fonden sie einen knecht, der zuvor in der Elbinger dinst 
gewest was und ane pasport von dem Elbingischen** hoffman ausz 
dem lager ane forlob ken dem Eibinge gelofifen woren®; darom ur- 
lobete^ sie ir hoftman und vorhilt in iren solt wie ongehorsame. Sie 
sein mit einem böte von dem Eibinge gefaren, auff dem habe ober- 
qwomen sie ein schif, do waren Polen inne, die horten auff die 
Prauenborg; die vorsoffeten sie und namen, was sie hetten, und 

8) Adi. X. Appril. B. b) Elbingisen 0. c) So anaoolnthisoh 0. d) url. er b. C. 



1) Die Stelle soheint verdorben zu sein; denn daran ist nicht zu denken, 
dass die Ordonssöldner den Montag zu Ostem (9. April) die Burg bereits über- 
geben haben sollten. Vielmehr begann um jene Zeit die zweite Belagerung: um 
Ostem (8. April) nach den Dauziger Berichten bei Stegmann 507 und bei Runau, 
feria n Pasce (9. April) nach dem Canon. Pornos. 437, Dienstag zu Ostern (10. April) 
nach Grünau XXI, 287 und Schütz 463, Mittwoch nach Ostern (11. April) nach 
Zerer 333, mit welchem Balth. Gans 304 übereinzustimmen scheint, wenn auch 
der Ausdruck desselben ebenso unklar ist, wie in unserer Chronik. Die Ueber- 
gabe von Holland wird sehr verschieden datirt: Sontag nach Ostem (15. April) 
bei Grünau 1. c, im April bei Gans 1. c, dominica ante Crucis inventionis 
(29. April) bei dem Canon. Pomes. 1. c, Sontag vor Philippi und Jacobi (29. April) 
bei Stegmann 1. c. und Schütz 1. c, am Abend vor Philippi und Jacobi (30. April) 
bei Mehlmann MS., „ongefehr den letzten Aprilis" bei Runau, „den letzton tag im 
April*' bei Ferber 531. Auch die Angabe Freibergs 45, dass die Uebergabe Verhand- 
lung Sonnabends, die Uebergabe Sontags erfolgt sei, an einer Stelle, welcher die 
Erwähnung des Montags nach Jubilate nahe vorhergeht, Itisst sioh allenfalls noch 
auf den Sontag nach Jubilate (29. April) nebst vorhergehendem Sonnabend be- 
ziehen, wiewohl es an sich näher läge, an Sonnabend und Sontag nach Jubilate 
(5., 6. May)! ^^ denken, und so ist das Ereigniss nicht bloss von Beler fol. 22 a 
auf „den Sontag Cantate, von dem Sonnabend auf den Sontag*' (5., 6. May), son- 
dern auch in einem Schreiben des HMs bei Voigt IX, 501 auf den Sonnabend 
nach Jubilate (5. May) gesetzt. Allein der Anlass dieser Abweichungen scheint 
in der Schwierigkeit officieller Berichterstattung von Holland nach dem von den 
Polnischen Tmppen fast blokirten Königsberg selbst für das Schreiben des HMr 
angenommen werden zu können. Das richtige Datum der Einnahme Hollands ist 
doch wohl der 29. April. Dass Ve'rrath im Spiele war, deutet ausser Falk nur 
noch Gans 297 an. 



19L 192. 1520. 53 

füren zu dem Braunszberge an*); do vortrauete man in nicht, darum» 
das sie von dem Eibinge waren gekomen. Die hofüeutte santten 
sie ken Hollant zu den knechten, der bey hundert was. Also die 
Polen fonden einen, die anderen woren entloffen, sonderlich euer, 
der hat Prasser gehessen, der die* anderen angefurt hat, der hat fol. 191. 
sich vorborgen; aber einer der muste von den Polen leiden, der ist 
von dem dinstvolcke auff sticken gehauen in seinem knechtischen 
klede. Sonst ist ken mensch omgekommen zu Hollant. In der- 
selbigen zeit die seidener von Margenborg nomen den von den 
Preuschen Markete alle ir vihe in der weide und treben es auff das 
schlosz Margenborg; balde in dem die von dem Preussen Markete 
holeten wieder sie zu Kirsborg und brauten das stetichen aus auff 
das moP). 

Auch ist geschehen bei Hollant auff des hilgen geistes kirchof 
zu Hollant, das ein armer Pole von Margenburg leit in der sonnen 
und hat ein klein beil und hacket damit. Do lautet es hol, her heu- 
het^ so lange und gewinnet einen zegel auff, da findet er ein ladi- 
chen, das ist vol Eeinisch golt; der finder^ nimet ein thel davon 
und lest^ das ander ligen und loft von do noch Margenburg mit 
etlichen stochken des goldes und kante es nicht. Es wart der ander 
hoftman of dem schlösse gewar, der fordert den armen menschen, 
der saget, wie es im wiederfaren* was. Der hofman sante einen fol. 192. 
anderen hin, der fant es und gab dem finder nichtes davon, zuletzte 
och nicht ein stucke brot, und sie praleten® wol von dem gutte. So 
get es zu, das sötte fond gemenlich kommet auf arme, die es auff 
das wenigste gebessert werden. 

Nach dem einnemen der stadt Hollant besezeten die Polen das 
schlosz und die stadt mit Polenischen soldenern und santen die lantz- 
knechte gen Margenburg in bostrickonge; do waren sie beynoe etz-- 
lieh' Wochen in der stadt in den gastkruge und worden gespeiset 
von dem schlösse, zulötest ken Toren gesant zu dem konige, der lis 
sie aus dem lande durch Polen füren und gelobnisse thun, das sie 
wieder in ir leben lang nicht dienen solden. 

a) darim C. b) heabet 0. o) ^det C. d) list 0. e) prasseten? f) e. Nachtrag am Rande. 



1) Vgl. oben p. 49. 

2) Die Zerstörung von Christburg durch die Mannschaft von Preuss. Mark 
finde ich nur noch erwähnt bei Schütz fol. 462 b. Der Ordenshauptmann in 
Preuss. Mark war Paul Fasolt. Voigt IX, 591. Vgl. Freiberg 133. 



54 1520. 193. 

Die Polen branten Salefelt die stadt aus, bedes die von dem 
Moringe und liebemele. Der hoftanan of dem Moring hisz Bechof ki. 
Die von dem Eile schlugen etliche Polen von der liebemele*). 

May 8. Das grosse beer ist von HoUant abgezogen vor den Braunsz- 

fol. 193. berg *die stadt, die desz fursten volck inne hatten, und logerten sich 
dovor. Aber die Polen mit den Bemen worden zu rote, das sie den 
fursten wolden hemsuchen zu Konigesberg. Das gantze her ist auff- 
gebrochen in dem . . . tage des . . . mondes*. In den auffbrechen, 
do das beer** wegwas, was aber noch hindene blep, do filden die 
aus der stad und schlugen etliche dovon todt*). 

Das grosse beer zog auff Nattangen, vorherte und branten der- 
schreglich. Die aus dem Braunszberge werten dem grossen here 
die zufuren. Die Elbinger füren mit boten durch das hab mit essen 
und trincken zu dem Polenischen leger, das® sich hatte gelegert vor 

Juni 1. ff. Konigesberg bey dem Haberkruge*). Das was der furste bekomert, 
her sante zu den hoftleutten und begerte zu dem konige*). Die hoft- 
leutte die worden es fro, das der fürst zu dem konige begerte, und 
vorhoften, das es gut frede solde werden, wen die vetteren zuhoffe 

Juni 12. quemen. Der furste rostet sich balde mit dreihundert pferden zu 
dem konige zu reutten*). Die Polen lissen in boleten mit 300 pfer- 

a) modea C. b) er 0. o) da C. 



1) Diese Kriegseroignisse scheinen anderwäi*ts nicht überliefert zu sein. Dass 
ein Angriff auf die Polen in liehemühl von Eile (Deutsch Eilau) aus in dieser 
Jahreszeit unternommen sein sollte, ist kaum denkbar, weil Eilau nach dem Canon. 
Pomes. gleich im Anfange des Krieges von den Polen eingenommen war und erst 
am Tage St. Hieronymi (30. September) von dem Orden zurückgewonnen wurde. 
Damach wäre „etliche Polen" als Subject zu fassen. 

2) Es ist nicht zu ermitteln, wann der Aufbruch des Heeres von Brauns- 
berg gegen Königsberg zu setzen sein möchte. Braunsberg war schon vor der 
Eroberung Hollands von den Polen wiederholentlich angegiiffen. Voigt IX, 585, 
590. Dienstag nach Cantate (8. May) kamen sie besonders stark vor Braunsbe^ 
und nahmen die Neustadt, Zerer 334, Gans 305, Freiberg 61, Voigt IX, 599 f. 
Nacli Königsberg, wohin der Aufbruch einer Hauptmasse der Polen von Brauns- 
berg her schon Quasimodogeniti (15. April) gemeldet war, Voigt IX, 593 Anm. 1, 
gelangte das polnische Hauptheer gegen Pfingsten (27. May). Zerer 335, Gans 308 f., 
Freiberg 74 f.. Schütz 463 b. 

3) Ein solcher wird unter den Baulichkeiten auf dem Haberberge, der be- 
kannten Voratadt der Kneiphofs, auch von Zerer und Freiberg erwähnt. 

4) Die Gesandten des HMs an die Hofleute gingen am Abend Trinitatis 
(2. Juni) ab. Freiberg 79, Runau B. b. 8. 

5) Der HM. trat seinen Zug zum Könige Dienstag nach O)rporis Christi 
(12. Juni; an. Gans 316, Freiberg 84, Stegmann 508, nicht am 5. Juni, wie Voigt, IX, 603 



IM. 195. 1620. 55 

den aus dem here ken Toren zu dem konige. Der konig lisz den 
forsten, seiner schwester son, erbarlich entfan zu Toren. Der fürst 
ist zu Toren eingeriten und sich vorwilget dem konige von Polen J^mi 1 
seiner magestet ein eith zu thunde, wie etliche seine vorfarene* fol. 19 
homeisters gethan hatten, davon er der fiinfke sein wolde. Wie der 
konig lis zurichten noch der zusage des homeisters, des Albrechten 
von Francken, seiner schwester son, und gedachte, der krig sol sich 
enden, in demselbigen obinde komen dem hermeister brive von dem 
graben von Eisenberg, wie das dem orden zu gutte weren gekomen 
von dem konige von Dennemarck und der stadt Libeke . . . .» Der 
zeitunge wart der her meister gefreuet und lisz dem konige seiner 
magestete den eith auffsagen. Darauff hat der konig geantwortet, Juni 2 
her were Jungk und hette keinen krig vorsucht, her solte in vor- 
suchen, und lisz in boleten mit 300 pferden bis in das Polenische 
leger. Do er in das leger gekommen ist, haben in die hoftleutte 
boleten lassen mit tausent pferden bes an die brocke vor den Ejieip- 
hof zu Konigesberg^). Des volckes des koniges, das vor Kongesberg^ 
gelegen ist, das ist in der sommen gewest 20000 man zu rosse. 
Sie sein des willen gewest auff Samelant zu zin und das vorheren, 
aber der anschlag wandelte sich, das her« ist wieder auff das ander 
mol vor den Braunszberg gezogen^. Juli 2 

In dem . . . tage des monden . . . *) ist das Polenische her Juli 7 
vor den Braunszberg gekommen und sich alda gelagert. In der 
belögeringe hat der konig zu sterken gesant drei hundert Tateren. 
Dieselbigen Tateren haben die hoftleutte sich lossen legeren nach 
dem habe* an die Passarge, auff das die stadt ober alle belet wart fol. 19 
und ir zufure geweret, auff das dar niemandt aus der stadt solde 
oder einkomen. In demselbigen belen der Tateren sein gekommen 

a) Hier scheint zu fehlen : „eine Schaar von Söldnern'*, b) d. v. d. k. d. v. E. Nachtrag 
am Bande, o) er C. 



angiebi Sein Grefolge bestand nach Schütz 463 b. aus 40 Beisigen mit weissen 
Tartarisolien Mänteln, nacli Freiberg aus 50 Pferden reisig, nach Zerer 335 aus 
60 Pferden. 

1) Der HM. verliess Thom am Tage Petri und Pauli (29. Juni), Gans 328, und 
gelangte nach Königsberg am Tage Visitationis Mariae (2. Juli), Zerer 336, Gans 328, 
Preiberg 94. 

2) An dem Tage der Rückkehr des HMs brach das Polnische Heer von Haf^- 
strom bei Königsberg nach Braunsberg auf. Preiberg 93, Zerer und Gans 1. c. 

3) Am 7. JulL Zerer 336, Gans 329. 



56 1520. 196 

die heren von der Balgen faren und weiten in die Stadt Braunsz- 
berg zu den hoftleuten der stadt. Die Tateren worden des volckes 
gewar und fingen die heren, also mit namen den konter von Rüge, 
den her Boten und her Wenten bede Preuse ritter; die drei heren 
fürten die Tateren zu dem konige Sigismundo ken Toren. Do sie 
die heren dahin brachten, hat sie der konig gnediglich angenomen, 
nach aller forhorenge sie gnedig losgelossen zu zin in ere wonige*, 
sich vorzusen und nicht wiederzukomen^). 

Nicht lange darnach komet Greusing^, ein edelman, der war 
auch von den Tateren gefangen und mit bestrickunge vorhoft sich 
vor den konig** zu stellen; das tet er nicht. AufF ene ander zeit 
kommet er wieder in der Tateren hende; do haben in die Tateren 
wolt an einen spis stecken® dorome, das er seine gelopnisse nicht 
gehalten hat; das haben gewert die Polenischen rosigen, das es nicht 
gesehen konde. Do haben in die Tateren gebrocht ken dem Eibinge, 
und** wart do in der borger thorm^) gesetzet besz auff den dritten 
foL 196. tag*; do nomen .en die Tateren und fürten en ken Margenburg und 
überantworten in den hoftleutten. Die bilden in in bestrickunge 
auff dem schlos, bis das er eines moles sich onderstand von dem 
schlösse zu gen mit frauenklederen, und do er komet auff die brücke 
noch dem werder wartes, do sitzet ein altzoner*), der bis AUachne, 
auff der brücken, der kennet in an dem gange und holt in auff; da 
hat er maneszschue anne; do lisz er in seine draben gefangen auff 
das schlos füren zu den hoftleuten; die lissen in domoch in ge- 
fenkenisz füren® und darinne ist er gestorben. Do ist inen bezalet 
die reuterei, die er auff die Elbingisen borgem gethan hat bei des 
Ordens zeit. 

In der zeit, also das leger vor dem Braunszberge lagk, lissen 
die hofleutte schantzen auffrichten grosser' korbe voller erden, 

a) woninge? b) s. v. d. k. sioh 0. c) spistockon C. d) und und C. e) zu d. h. bis 
faren Nachtrag am Rande, f) grosae? 



1) Botho und Went von Eulenbnrg waren schon früher einmal (im April) in 
Gefangenschaft gerathen, Canon. Pomes. 437, Gronau XXI, 289. Vgl. Voigt IX, 593 ff. 
Von dieser zweiten Gefangenschaft derselben mit dem Comthur von Riga scheint sonst 
nichts bekannt zu sein. 

2) Die Geschichte Philipp Greusings (Greisznigks) berührt kurz auch Gans 305, 
Grünau XXI, 287 und Schütz 463 a. Wir kennen Greusing aus dem Turnier von 
1518 SS. r. Pruss. V, 328. 

3) Vgl. Toeppen, Elb. Antiquitäten p. 29. 

4) Ein mir unbekannter Ausdruck. 



197. 198. 1520. 57 

dorinne die stadt solde geengestiget» werden. In den schantzen lissen 
die hofüentte wache halten. Es hat sich auff einen tag also begeben, 
das es ein regen-motig tag was. Der wechter auff dem thorme konde 
wol sen, wie starck die Polen in der schantze wache gingen; er 
gieng auff ein mol nicht vele auff die schantze wache; es woren och 
boxen dorinne in der schantze. 

Eines moles wachet ein Bemisch hoftman, der his Sudecke von Juli 14. 
Daleder*). Selbige hatte seine wache nicht wol in hutte; die knechte 
in dem Braunsz*berge dermanten sich und giengen aus der stadt foL197. 
einesz teles bey der molen, auch einer, der alle dieng vorspeete in 
der schantzen. Do die schantze so wenig bemennet was, gab er 
den andern zechen, das die anderen sein gekommen und den hoft- 
man Sudeke derinne derschlagen; den er hat sich nicht gehat wie 
ein wechter, der festen verwaren solde; darüber ist er derschlagen 
und nicht gefangen worden. Dieselbigen haben auch etliche boxen 
mit sich genomen in die stadt, auch etliche fenelein noch der Polen 
art. Die schantze ist so weit von dem leger, das es die Polen 
nicht konden gewar werden^. Do es die in dem loger gewar 
worden, sein sie auff gewest und in die schantze; do ist Sudeke 
todt gelegen; den nomen die Polen mit sich in das loger und lissen 
en ken dem Eibinge füren zu begraben in die pfarMrche. Auch 
sein forder« etlich zu monich^ begraben worden von der schantzen 
auff das mol. 

Bälde damo ist es gesehen vor dem Braunszberge, das dor 
ist gewest ein hoftman mit namen genandj; Baltzer von Donen^) 
aus der Schlesigen; der ist aus dem leger vor die stattor ... .^, und 
hat aldo auf gutten geloben den hoftman aus der stadt mit namen 
Peter von Denen . . .«. Die beden sind zwuer bruder Mnder* ge- fol. 198. 
west; do sie nu ire rede vorbracht', und von einander sich 
scheden, do renet der Baltzer von Denen mang die knechte zu vor- 
suchen, ab her mochte die tor der stadt einnemen. Aber das 

a) geengestigen C. b) k. g. w. konden C. c) fo den C. d) Hier fohlt etwa: geritten, 
e) Hier fehlt etwa: gefordert, f) v. was C 



1) Der Ausfall erfolgte am 14. Juli. Sudeke von D. heisst anderwärts Suttkau. 
Zerer336, Gans 330, Grünau XXI, 292, Schütz 472 a. 

2) Zu den mönchen? Dann wäre wohl die Dominicanerkirclie zu Elbing ge- 
meint. 

3) Er war dem Könige mit 200 Schlesien! zu Hilfe gekommen und Sontag vor 
Philippi und Jacobi (29. April) angelangt. Can. Pomes. 437. 



58 15S0. 199. 

hat einer von den knechten hergestossen mit einem langen spisse 
und stost in das bein durch. Do derlanget er seine beutte in 
Preussen; er hette mocht* haben dohem gebliben. 

Noch dem scharmizel hat es sich begeben, das dar ene boxe 
aus . . .^ ist abgeschossen noch der stadt; do was ein loch in die 
meiger gehauwen, dorinne stund die boxe; darein wart getroffen, 
das sich die boxe seihest von dem schösse enzündet hat*), und 
der^ stenn ist gefarn zwissen bede leger noch der Hokengasse durch 
enen echonen bom, das virde part domach in die erde lenger wen 
einen faden lang. Der sten ist ausgegraben worden, dem Bemischen 
hoftman zugetragen. Nach dem mole ist noch ein schos gesehen; 
do ist ein schos gesehen, der ist noch dem Bemischen leger gefaren 
und tritt ein weib, die sas und sangk; in dem singen woste man 
ken stocke von dem weibe*), und grosz schade den pferden geschoch 
in der Bemen leger, das sie das leger mosten auff eine ander stete 
machen umb des Schosses willen. 

In derselbigen zeit^) ist es auch gesehen*, das der fürst ist 
gezogen vor Helesberg und den bischof eine angost zugemessen, 
das auch der bischof in das loger zu dem hoftman . . fi und in 
lossen bitten umb holffe. Do der böte in das loger vor den hoft- 
man ist gekommen, ist sein rosz gestorzot vor dem leger. Bälde auflf 
die nacht ist in dem loger auffgewest fonzen® hundert pferde, und 
da sie bono Heleszberg sein gekomen, do ist der fürst zu Resel 
wieder gezogen, domach noch dem Aldenstein'^). Darom rif der 
bischof die Polen an; .also do die Polen sein gekommen bey des 
furston volck in einem dorff, do bogenen im die Tarteren, die bo- 
rutton das dorf von der seit und schlugen etliche knechte todt 

a) moch 0. b) Hier fehlt etwa: dem lager. c) nnder C. d) Hier fehlt etwa: sandte, 
o) Undeutlich 0. Soll wohl hoissen fonfzen. 

1) Diosor solteno Sühuss erfolgte nach Zeror und Gans am 12. Juli. 

2) Das kann wohl nicht hoisson : „in dorn Singen trat kein Stocken ein*', son- 
dern: „während des Singons wurde sie zerrissen, dass man kein Stück von ihr 
molu* sah." 

3) Der HM. zog von Königsberg aus zu Mariae Himmelfahrt (15. August) oder 
des Abends vorher (14. August), griff Heilsberg, das er schon gut besetzt fand, am 
17. August an und machte den Ueberfall auf Rössel den 24. August. Freiberg 105 ff., 
Zerer 337, Gans 332, 334. Die Hilfe, die der Bischof von den Polen erhielt, kam aus 
dem Lager vor Braunsberg. S. u. 

4) Davon sagen die anderen Quellen nichts. Wahi-scheinlich ist hier vielmehr 
Bartenstein zu lesen. 



20a 1520. 59 

Ken die nacht ist das Polenische dinstvolck in Eesel gezogen und 

die Taterenn bieben in der vorstadt; do Ussen die Tateren ire 

pferde in die wede loffen. Indem ist gewest ein schirmacher, der 

ist geloffen ien Bartsten und des forsten volck angesaget, wie sich 

die Tateren hüden in crem loger. Bälde woren des fursten reutter 

auff und sein gekomen ken Eesel in die vorstadt, stochketen do feuer Aug. 24. 

an, schlugen todt das meste tel der Tarteren, nomen ere wallachan 

aus der wede. Die Polen, die in Eesel woren, der doch vele was, 

torsten sich nicht rüren aus der stadt, sondern» liffen auff die mei- 

geren in die were. 

*So kregen die Tateren iren Ion vor Eessel, das sie die knechte fol. 200. 
schlugen in dem dorffe . . .**), do sie aufs erste« den landesknechten 
auff den hals sein gekomen und der furste vor den Polen weichen 
moste. 

Auff den anderen tag, das ist gewest der . . ^ tagk des mon- Aug. 25. 
den . . .^) sein sie noch Melsag. gezogen. Alse do die Polen ken 
die nacht in die stadt sein gekommen, sein sie stUle gewest; auff 
den morgen plonderten sie die stadt. 

Es*) ist gewest ein vortreben "Wallachiser wogewode, der vor- 
zornet sich mit einem Deuschen; der Deusche hat den "Wallachen 
ser gewunt om der beutte wille. Auch ist es gesehen, das der 
hoftman her® Firle hat befolen den böxsenmeisters, die der konig 
hatte lossen holen von Norenberg, das sie solden schissen noch der 
ecken des glackentormes, damit das er mochte in den graben ge- 
worffen werden. In dem schissen feiet der boxsenmeister der ecken 
des tormes, und der sten oder kaul' die flogk« bis in das Tarterische 
lager und trift der Tarteren hoftman, das er starb. Do mosten die 
anderen Tarteren ir leger von do machen die Passerge auffwertes, 
do logen drei hofe, das nomen die anderen Tateren ein und 
weleten ein anderen hoftman. Das ist gesehen vor dem Braunsz- 

a) sonderlich C. b) Lücke im 0. . c) a. e. undeutlich C. d)' Lücke im C. e) er 0. 
f) k. nndentlich C. = kugel. g) folgk C 



1) Melsack war gegen Ende Februar von den Polen besetzt, dann Mittwoch 
nach Oculi (14. März) von dem Hochmeister überfallen und verbrannt. Freiberg 34, 35, 
Zerer 332 f., Gans 304, Stegmann 506, Giunau XXI, 282, 283, seitdem sich selbst 
überlassen. Den neuen Ueberfall der Polen am 25. August berichtet nur unser 
Chronist. 

2) Der Streit des Deutschen und des "Woywoden gehört wieder unmittelbar in 
das Lager vor Braunsberg. 



60 1520. 201. 202. 

bl. 201. berge in dem *. . . . tage des mondes .... des 21 jares der 
klenen zal^). 

Wie die Polen noch der plonderonge aus Melsagk gezogen 
sein, haben sie enen hoftman darinne gelosson mit dreihundert Polen, 
die Stadt zu bewaren vor dem orden und erem volcke. Der grosse 
häufe karten sich wieder ken dem Braunszberge. Wie sie in das 
leger [qwomen, baldo auff den andern tag^, machten sie ein lermen 
vor der Stadt Braunszberg und nomen den aus der Stadt etliche 
viehe, das in der wede gieng, nicht weit von dem tore der stadt; 
in dem nemen wart manich Pole und Behrao* derschossen. 

Nach dem scharmozol kommet ein ander hoftman von dem 
konige gesandt vor den Braunszberg, der was genant Janise. Der- 
selbige lisz balde broken machon ober die Passarge, die das wasser 
auff und nider heben solde, auff das er mit dem volcke konde 
oberreitten, wen er wolde. Er lisz auch in die stadt Braunszberg 
schissen des obondes und des morgens; von dem schissen ist ein 
gemauerter gebel nidorgefallen in der stadt. 

lept. 29. Der konig Sigismundus hat zuc sich gefordert aus dem loger 

alles Polenische dinstvolck mit dem hoftmanne pan Firle ken Toren*). 
In dem abzöge der Polen noch Toren ist geboten dem hoftman 
Koseletiske auft* Margonburg, zu ziehen mit etlichen pauren aus 

öl. 202. dem werder* mit hocken und spaten, zu Sterken das^ lager vor dem 

)otob. 9. Braunszberge, do noch logen die Bemen. Wie die Polen aus dem 
loger sein gezogen, hat sich der homeister das ander mol auffgemacht 
aus Konigesberg und ist vor Helesberg gezogen in das feit 
mit seiner grossen macht*), die stadt belogert und heftig an das 
schlos geschossen. Zu der zeit erhub sich der regen vor dem 
Braunszberge, das auch das dinstvolck aus dem felde zin moste; 
die Bemen zogen noch Helesberg, den bischof zu retten vor dem 

a) benieh. 0. b) das das Ü. 



1) Es ist kaum glaublich, daös unser Chi'onist, dosson Chi'onologio sonst so zu- 
vprlässig ist, hier in das Jahr 1521 vorgegriifon habon sollte. Wahrscheinlicher ist 
es, hier einen Schreibfehler, 1521 statt 1520, anzunehmen. 

2) D. h. den anderen Tag nach der Rückkehr, nicht nach der Plünderung von 
Melsack. 

3) Der Abzug der Polen von Braunsborg begann zu Michaelis (29. September). 
Freiberg 114, Zerer 337, Gans 338, Stegmann 509, Schütz 472 a. 

4) Die Einleitungen zu dem Heilsberger Zuge begannen Dienstag nach 
Francisci (9. üctober). Freibeyg 116, 121, Zoror 338, Gans 340. 



20ß. 1520. 61 

homeister, der in dem felde lag vor der stadt. Der hofbnan 
Koseletiske, der zog nach Margenbnrg mit seinen pauren aus beden 
werderen, die oberigen Polen zogen zu dem konige ken Brombergk, 
do lag er im felde mit hnnderttausent man. So ist der Braunsz- 
berg der belegernnge los geworden. 

Der fürst lag vor Helesberg und gedochte die stadt zu ge- Octob. 19. 
winnen. Er hat hefFdg feuger darein geworfifen; die Bemen woren 
so gewitzet, wen eine feugerkaule geflogen qwam, sein sie beret 
gewest mit nassem leder, die kaulen damit bedecket und ere macht 
gestillet, das der homeister der stadt kenen schaden thun künde. 
Es ist gesehen, das der fürst und mester ist gestanden auff einer 
böxsen und hat wolt absen nach dem thorme auff das schlos; do 
was einer inne mit einer* boxsen, der hatte vele ramschosse* noch fol. 203. 
des meisters leger. "Wie der fürst stet auff der boxse in seinem 
leger, scheust der von dem schlostorme kurtz vor dem homester 
nider, das auch der fürst derschroken ist. Darnach ist er balde 
auffgebrochen und ist mit seinem volcke nach Konigesberg gezogen^, 
den® bischof und die stadt .vorlossen. Des bischofes volck ist aus- Ende 
und eingezogen noch irem gefallen in der belegeronge^). November. 

Der fürst ist von Helesberg nach Melsack gezogen, die stadt Nov. 14. 
erstegen, die Polen aller derworget dorinne^). Von do') ist sein ^^^' ^^' 
volck noch der Gutstadt gezogen; die nederlendischen knechte 
haben sie gewonnen dor^ ein fenster eines tormes; dorinne wonete 
ein pfaffe*), derselbige thet grosse were daraus und hatte von 
anderen pfaffen noch börger kene holffe nicht; do er sich, das er 
zu schwach was, hat er sein weren übergeben und ist unter eine 
treppe gekrochen, geleich ob er kräng gelegen hette; die knechte 

a) r. undeutlich C. b) gezoge C. c) dem C. d) = dorch. 



1) Die Belagerung von Heilsberg begann Freitag nach Lucae (19. October). 
Freiberg 121, Zerer 338. Die Aufhebung derselben erfolgte gegen Ende November 
oder im Anfang December, Freiberg 134, 137, Gans 343, nachdem sie über fünf 
Wochen gedauert hatte. Stegmann 509, Mehlmann 124 a, Schütz 472 a. 

2) Auch dieser Angriff auf Melsack scheint anderwärts nicht überliefert 
zu sein. Vgl. S. 59 Anm. 1. 

3) D. h. von Heilsberg aus. Der Zug auf Gutstadt ist am Mittwoch nach 
Martini Q4. November) unternommen. Freiberg 130, Zerer 338, Gans 342, vgl. 
Beler 49 a. Die Danziger Chroniken setzen den Zug nach Gutstadt auffallender 
Weise in den Anfang des Jahres 1521. Stegmann 512, Schütz 475 b, Runau 1. c. 2. 

4) Dass Gutstadt durch ein Thurmfenster erstiegen sei, erzählen auch Fi-ei- 
berg und Gans, den Pfaffen und dessen Geschichte kennen sie nicht 



62 1&20. 204. 205. 

sein in den thomn gekommen und finden den pfaffen do legen, 
sonst nimanden. Etliche von den knechten wolden den pfaffen 
schien, etliche schozeten in; das werte bis an den tritten tag; die 
knechte schlemmeten, froszen und soffen, das sie truncken woren 
und logen wie die schweine; do machte sich der pfaffe auf und 
stegk auff die luchte*) des tormes, do er hatt 4 kelche bewaret in 

fol. 204. das kome, das auff der luchte lag, und scharrete* die kelche aus 
dem koren und tradt auff seine füsse und gieng die stresse noch 
Helesberg, von Helesberg noch dem Eibinge. Die knechte zu der 
Gutstadt worden gewar, das der pfaffe weg was, do forchteten sich 
die knechte vor vorretereie des pfaffen; hetten sie sein anschlege 
gewost, er hette most unter der treppen sein legen gebleben. 

In dem einnemen der stadt ist der borgermeister Ungerman 
auff ein pfert gekommen, lis sich das thor offenen, und ret dor- 
durch und warf die schlossel zu der stadt tor in den Stadtgraben, 
und ret dovon noch Helesberg. Wie die knecht die stadt inne- 
kregen, töteten sie niemanden, sonder sie blyben darinne lygen und 
wolden von des ordens wegen dor nimant einlassen, sie worden be- 
zalet ires stormsoldes». Das tet der mester nicht; daumme bieben 
sie in der stadt und vorwarten sie vor den Polen etc. 

Nov. 8. Nicht lange noch disser that hot der komptor von Osterode 

die Liebemöle derstegen mit holffe und rot des Faselen, des hoft- 
mans, der die Eile innehatte, mit irem dinstvolcke*); der hoftman 
Fasele der ist der erste gewest, der dor zu der Libemöl in ein 
kirchfenster an dem kor ist eingestegen, domach seine gesellen, 
das auch das kor an der kirchen vol ist geworden in dem steigen. 
Wen die Polen auff den meugeren einer dem andern zugeschriegen 

fol. 205. hot*, so*> hat in der Fasolt® auff Polenisch geantwortet: szmise sie 
nimnetzt*), das lachten die Polen in erer wachen. Die Deuschen 

a) stnrmsolde C. b)^ot. G. o) So stand im Ood. ursprünglich; naokgebessert: Salfolt. 



1) Lucht ist ein bekannter Provinzialismus statt Boden, der unter Anderm 
auch schon im Elbinger Kämmoroibucho von 1404 — 1414 oft vorkommt: torm- 
luchton p. 238, lucht auf der amoydo p. 188. 

2) Deutsch Eilau fiel dem Orden am Tage Hioronymi (30. Soptomber), 
Liebomühl Donnerstag vor Martini (8. November) in die Hände. Canon. Pomes. 438, 
Freiberg 133 f. Vgl. auch Grünau XXI, 288, 294. 

3) Hennenberger schreibt: „schmisse sie nimetstki, das ist: Schmeis mich 
nicht;" vielleicht ist gemeint 6miejce4 siq z niemcy d. h. Lacht doch über die 
Deutschen. 



206. 1520 63 

bilden sich stille in der ürchen. Des morgens, do der glockener 
tomet in die kirche, balde wirt er angegriffen, auff das er stille 
schweigt. Die Denschen machten sich ans der Mrchen anff das 
rischeste und liffen in des hoftanannes herberge; der lagk in des 
Wirtes bette bei der wirttine. Der wart in dem bette derstochen; 
domoch die anderen Polen, wo men sie fant, mosten sich leiden. 
So kreg der konter von Osterode die liebemöle ein auff das mal. 
Das machte den Polen ein grosz schrecken, den hoftleutten in den 
anderen steten, sunderüch dem, der zu Wormenit in des bischofes 
Stadt» etc. 

In dem somer vor der zeit nechst^ einem geschrege lis der 
konig gebitten, das men das schlos zu HoUant solde zustoren ane 
die Stadt bei dem schlösse, das da were eine® taweme und spelonke 
der rober. Die Dantzker mit den Elbinger woren balde beret und 
santen dreihundert man mit exsen, spaten, hacken mit pfeiffen und 
dromen, das sie des Schlosses gebende zubrechen; die meugeren 
omher worffen sie in die graben, und das schlos wort von etlichen 
hoftleutten des landes geplondert, die stadt wart mit Polenischen 
hoftleutten besetzet^). 

*In dem abzöge des koniges von Toren aus Preussen ken foL206. 
Bromberg hot der margraffe lossen vorsamelen etliche knechte zu Oct 11. 
Franckfurt dem orden zu gutte. Die knechte sein zu Pranckfurt 
an der Oder ausgezogen in der menige, das sie wolden durch Polen 
auff Posen in Preussen komen; do sie aus Pranckfurt bes ken 

a) Man erwartet: sich befand, b) noset C. nechst Conj. e)*inne G. 



X) Ausser unserm Chronisten deutet auch Gans 297, 305 darauf hin, dass 
die Zerstörung des Schlosses zu Holland schon im Jahre 1520 begonnen sei. Die 
Stadt Elbing suchte die Zerstörung' zu beschleunigen. In einem Schreiben des 
Königs d. d. Dienstag vor Elisabeth (15. November) 1520 (Orig. des Elb. Archivs) 
erhält der Eath der Stadt Elbing den Auftrag, dieserhalb mit dem Hauptmann 
von Elbing in Verbindung zu treten. Erst in einem Mandat d. d. Priscae 
(18. Januar) 1521 (Mb. Archiv Caps. VH. n. 196) gestattete er auf erneute Bitten 
der Stadt, das Schloss, von welchem ihnen nach ihrer Versicherung viel Arges 
mit Raub und Mord geschehen, zu brechen und gründlich zu zerstören, verlangte 
nun aber, dass die Arbeit möglichst beschleunigt werde, imd in einem Mandat 
d. d. Agnetis (21. Januar) 1521 (a. a. 0. Caps. VII n. 198) trieb er nochmals zu 
möglichster Beschleunigung, damit die Zerstörung vor Ankunft der kaiserlichen 
Gesandten, welche er den nächsten Sonntag in Thom erwartete, vollbracht sei. Sie 
erfolgte am Tage Agnetis (21. Januar!) nach Mehlmann 125a, in der ersten Fasten- 
woche nach Grünau XXI, 311, in der Zeit der Verhandlungen zu Thom nach 
Freiberg 158. VgL Voigt IX, 629. 



64 1621. 207. 

Oot. 12. Meseritz sein gekommen*), do haben sie Meserite angefallen in 
menunge, das sie des konigs stad gewest wer; aber die stad leit 
auf dem Schlesigischen bodem und erden; die stad wart unver- 
sehens angefallen* und von den knechten eingenomen. Dor woneten 
volle Juden inne. Der her Lukas hatte sie entfangen von seiner 
frauen vater, dem her Anderewesz von dem Samter; derselbige her 
Anderewesz der hatte sie von einem herzogen von Legenitze ent- 
fangen, der sie em vorsatzet hatte om ene some geldes. Do die 
Deuschen knechte Meseritz geplondert hatten, sein sie wieder zu- 
rucke gezogen bes ken Pranckfort und sich bas gestercket; domo 
sein sie durch die Neuge Marcke in Pomeren gezogen bes vor die 
Konitze. 
1521. Om die zeit in dem tage . . . des monde ... ist der homeister 

^^^ ^ mit seinenn ordensheren aus Konigesberg gezogen noch der Masau*). 

Febr. 6. Der furste und homeister hat die knechte in der Guttstadt lossenn 
vormanen, das sie solden mit im zihen den zog in die Masau; 
darauflf im die knechte lossen sagen, er solde^ in eren stormsolt 
geben nach irer gobornisse. Darauf der homeister« in hat lossen 

fol. 207. sagen, sie solden mit im zihen; wo im got holflfe ein gutte beutte*, 
wolde er sie redelich bezalen, wenn sie heme quemen. Darauff im 
lassen sagen, kein erbarlich lanczknechte dinete einem beteler; sossen 
vor der kirchen und nicht wolden zihen mit dem her mester; sein 
in der Guttstadt geblewen. 

a) in menunge bis angefallen, Nachtrag am Rande, b) soldou ü. c) d. h. ConJ. 



1) Ueber den Anzug der Deutschen (1 1 . Ootober) und die Verbrennung von 
Meseritz siehe Zeror 338, Gans 340, Stegmann 509, Mehlmann 122, Schütz 473 f., 
Runau B. b 4. In der hier nicht schlecht unterrichteten Thomer Chronik MS. 130 
wird gesagt, d^s die Söldner Meseritz am Tage Lucao (18. Ootober) einnahmen, 
Voigt IX, 619 jedoch setzt dieses Ereigniss (wohl nach dem Registr. Dietrichs 
von Schönberg) auf den 12. Ootober. Der Absagebrief der deutschen Söldner 
d. d. Sontag nach Francisci (7. Ootober) steht bei Schütz 474 a. 

2) Einen Zug nach Masovien unternahm der HM. in der Zeit vom 16. Juli 
bis 8. August 1520, Zerer 336, Gans 330, Freiberg 100, 101, einen zweiten vom 
5. Januar bis 6. Februar 1521, Freiborg 145, 146, Zerer 339, Gans 344, 345. 
Diesen letzteren meint unser Chronist, da er ihn mit der Widersetzlichkeit der 
Landsknechte in Gutstadt in Verbindung bringt. Vgl. Freiberg. (Stegmann 507 
führt wohl nur irrthümlich einen Streifzug an, den der HM. im Winter Anfangs 
des Jahres 1520 nach Masovien unternommen hätte; er meint wohl denjenigen, 
der im Anfang des Jahres 1521 ausgeführt wurde, und auf den er selbst fol. 512 
zurückkommt) 



308. 1520—1521. 65 

Der fürst ist gezogen durch das biszlum vor Wormenit*), alda Nov. 16. 
die Stadt geengestiget. Die knechte haben die Stadt angeloflfen durch 
einen graben, in dem graben sein etliche knechte vorsoffen in dem 
mote und wasser; der graben was abgestochen und hat treuge ge- 
sehenen; do sie auff den mot sein geloffen, do sein sie eingesonken 
und so vorsoffen. Der hoftman in der stadt hat der knechte künhet . 
gesen, und hat sie bedinget, und hat das schlos und die stadt dem 
orden au%egeben, und hat dovongezogen mit alle seinem volcke, Nov. 24. 
das er doch kene not hatte; dorumb hat in der konig erlös gemacht 
in äuflhoren des kriges, auch ander mer om ontraue wille. 

Der fürst und mester hat vor Wormenitc besetzet, und ist fort 1521. 
nach der Masau gezogen bes an die stadt Lomese*), und die stadt ^^g 
geplondert» und dornoch ausgebrant, den rob noch Konszberg ge- ^^^^' ö- 
sant. Wie die Polen toten auff Natangen, im bisztume und im 
land bei fronde und finde, so tat der orden wider den Masuren. 
Es ist gewest ein edelman aus Eiflant, der ist das E^b*) genant 
gewest, denselbigen betroffen auff ein mol ein hauffe Polen, die 
schlugen im seiner gesellen etliche todt, das er auch entloffen moste 
und sein hämisch vorlossen im Strauche, und lif in einen see*, da- fol. 208. 
rinne vorbarg er sich mang den besen. Seinen hämisch findet ein 
Masauis edelman, der mang den Polen was. Also die Polen weg 
waren, do ist der Eiflender Kalb aus dem wasser gekommen, sein 
hämisch ist weg gewest, da kommet er zu einem pauren, dem ge- 
lobet er geschenke; der hilft im wider in des ordens laut, dorome 
wart er von dem seinen vortreben. Damoch wie der Kalb mit dem 
forsten in der Masau ist, so werden ein tel Masuren von dem 
forsten in die flocht getreben, etliche derrechten eine kirche; domang 
was, der seinen hämisch anhatte. Do in der Kalb sach, do erstach 
er in um den*» hamisz in der kirchen hinder dem bogen alter; im 
halff nicht die geweitte stelle. Der orden ist von do fort gezogen 

a) geplonder G. b) So Conj. er tach er in dem Cod. 



1) Den Zug gegen Woimdit unternahm der HM. von Heilsberg aus in der 
Zeit vom 16.— 24. November 1520, Freiberg 131, 132, Zerer 338, Gans 344. Es 
ist also unrichtig, wenn unser Chronist ihn mit dem Zuge nach Masovien in Ver- 
bindung setzt 

2) Lomese kann nicht wohl auf die bekannte Stadt Lomza gedeutet werden, 
da der HM. die Polnische Grenze in der Gtegend von Neumark oder Neidenburg 
überschritt und nicht über drei Meilen in Polen eindrang. Freiberg a. a. 0. 

3) Vgl S. 50, Anm. 3. 



66 1520. 209. 

und toten grossen schaden in der Masau an brande und robe zu 
der zeit. 

Oct. 29. Geleich zu der zeit, also der fürst mit seinem krigesrorcke 

und seinen ordenszbrtlder ....», do sein die knechte aus der 
Marke vor die Konitz gekommen und die stadt gefordert dem orden 
zu dem besten. Die Konitzer haben sich balde bedacht und haben 
sich bedinget in soteiner menige: der hauffe solde von erer stadt 
fortzin ane schaden, wo das laut blebe bei wellichem heren, do 
wolden sie auch bleiben^). Sotein bedingen haben die hoftleutte 
angenommen, und haben firagknechte^) lossen henneinzin. 

fol. 209. Des anderen tages sein die hoftleutte fortgezogen* noch Star- 

Octob. 28. gart. Do ist der hoftman Achatius Zeme nicht doheme gewest; er 
was im dinst des koniges, sonder seine frau die was aufif dem 
'' / schlösse mit wenig irem volcke. Die borger sogen ein grosse ge- 
walt von volcke kegen sich; do betegedingeten sie sich wie die 
Konitzer*), beholden loibes und guttes, wo das laut blebe, bei welli- 
chem heren, do wolden sie auch bei sein. Do leten sie, die hoft- 
leutte, einen hoftman aufF das schlos zu der frau Zemisen; die 
hatten das schlos in vorwamisse, bes die hoftleut der knecht in 
wieder schreben ein antwort. 

Nach sotenem vortrage sein die hoftleut mit dem hauflfen vor 

[Nov. 9.] Dirschau gezogen; in dem neunten tage Novembris*» des morgens 

^^' * sein die knechte vor Dirsau gekommen*). Balde in dem vorkomen« 

haben sie die stadt gefordert, und in nicht die zeit lenger zugegeben 

sich zu bedenken, bes auff des segers zwelwe; do ist der borger- 

a) Hier fehlt etwas, obwohl der G. keine Lücke zeigt, b) Novembri Cod. c) b. i. d. v. 
balde Cod. 



1) üeber diese Verhandlung mit den Conitzern vgl. Runau B. b. 4, Schütz 474a. 
Das Datum, den andern Tag nach Simonis und Judao (29. October), giobt Mohl- 
mann 122 b. 

2) Wohl Knechte zum Fouragiron. Vgl. u. 8. 68. 

3) Nach Stogmann 510, Runau B. b. 4. und Schütz 474 b. ergab sich den 
Söldnern Stargard am Sonntag vor Allerheiligen (28. October), Dirschau am Sonn- 
tag nach Allerheiligen (14. November). Die erstore Angabo Hesse sich mit 
Mehlmanns Nachricht, dass Conitz am 29. October capitulirt habe, durch die An- 
nahme vereinigen, dass ein Theil der Söldner dem Hauptheor voraneilto und die 
Uebergabe von Stargard schneller erwirkte, als das Hauptheor mit Conitz fortig 
wurde. 

4) Am 4. November nach den in Anm. 1 angeführten Quellen. Es stimmt 
damit wohl überein, dass die Söldner am 6. November vor Danzig erschienen. 
Das von unserm Chronisten angegebene Datum ist also nicht zu halten. 



rottf 



ist 



1580. 67 

auffgewest und lis sich ober di(? Weissel fiiren, rniff das er 
rath suchte bei den hoftleutten auif Margenburg, was sie en riethen 
zu tunde, domit sie nicht teteii wider eren heren, den konig. Die 
hoftleutte behilden den borgermeister von Dirsau auff dorn scblos 
und lissen in nicht wieder zurocke noch Dirsau und santen auch 
kenen boten wieder zu den borgeren ia der stadt. Da nu die 
Stande mume was, komen* die hoftleutte, also der grawe von Eiaen- 
burg u]id einer, der his Stoi-tz, und aldo begert die stadt; die borgar 
haben sich betegedinget*, wie die Konitzer und Dirsauer; das haben fo!- 210, 
in die hoftleutte auch zugesaget, sie zu lossen bey alle ei'er gerech- 
tikeit und freiheit, die sie mit der sehrift beweisen kouden, und 
sein zu den borgeren in die stadt gezogen. Das ander volck moste 
in dem telde legen bleiben: die machten auff den obint ein itzliche 
rotte ii- feuger; es was ser tule; de saeh man manches feugor vor 
liraau im felde. 

Auff den abint spete ist dei' hoftman Koeeletiske von Margen- Octobnr. 
•g mit zen Wallachen von dem schlösse Margenburg noch der 
durch das werder gereten und alda selbest besen, ob die 
finde auch erken schif an dem über noch Dirachau betten, domit 
sie mochten uberfaren nach dem werder: den sie wosten nicht, wo 
sie sich henwenden wolden. Also der hoftman von Margenburg ken 
schif geaen hat, damit die finde noch dem werder schiffen kouden, 
ist er noch dem Stuni gereten und die nacht daraiiff gebleben bos 
den morgen. Do ist er wieder ken Margenbuj.-g gekomen und 
Ida mit den andern rath gehalden, was zu tunde wei'e bei dem 
■olcke in dem werder, domit raen das volck schozete vor den finden 
und auch das schlos mit alle dem seinen. Darober sein sie zu rate 
geworden, das sie eine boxe lissen noch dem tamme der Weissei 
füren und dohin alle scholtzen und freien gebitten zu pferde zu 
kommen bei die Weissei mit langen spissen und an den spissen 
klene fanen, dobe ir volck zu kennen were*. Sot eine vorsamelonge M. 211, 
ist gesehen in der Mitwoche vor dem anzöge des morgens om sechse Oet. 31, 
ore, und haben die pauren angefangen zu reitten ober den tam zu 
viren bei einander, das hat geweret bes mn die vesperzeit Die 
leuczen bei Dirsau haben soten reitten gesen, sein mit grossen 
-uffen an der Weissei gestanden und sotenes angesen. Dornoch 
it man die boxe angestagk und hat ober die Weissei 
das volck zu hauffe gestanden ist. 

Bj gekomBn 0. 



1B90. 



91 9i 



[Nov, 



Die nacht haben sich die pauron gelogert bei liem tamme und 
logen die pauren zuhoffe, hee die Deuczen auftbrochen und sein 
Tor üanczke gezogen, und hilden wache ken irem finde, ab 
hatten zu in begert in das werder. Do die knochte iren weg noch 
Danczke vomomen, lissen die hoftleiit die pauron zin auff ere here. 

6.] In dem 16 tage Novembria' sein die knechte vor Danczke 

auff den Bischoffesberg gekommen') von Dirsau und die stadt mit 
tiragknechto besetzet. 

Wie sie auff dem Bischoffesberge logen, schlagen sie er gezett 
auff und seumeten nicht lange, lissen ir gesclios richten noch dem 
grawen kloster, dorein geworffen mannichen sten, dovon dem ge- 
menen manne zu Danczke ser angest bei wart. 

Es ist gesehen von den knechten aus der Danczkor blog- 
haufloren, das dar kommet ein treger, der wart, von eneni knechte 

!. angeruffen auff spot, und saget: Süatii wol den bei der boxen* 8t«n? 
Kr spricht: Solde ich in nicht aen? wen du ene boxe liettest, kon- 
dest du den bei der boxen treffen. Er hat gesagt: Het ich maa 
eine boxe, die was geladen w«r, du solt sen, was da geschon werde,' 
Dem treger wart ene boxe gerecht, her let an und scheust los und 
trift den, der bei der boxen. Es was der konstreicliesto boxen- 
meiater, den die Deucpien hetten') zu der zeit. Do ist der oragö* 
sprengen*: Ich woste wol, das ich in treffen wolde. 

An dem dritten tage santon die Danczker enen aus dem rote 
zu den hoftleutten in er loger, derselbige Imt vorhesen den hoft- 
leutten ein stocke gelt*); domit sein wie abgezogen. Der kalte 

J. winfer was in auff der tor; die knechte worden kräng von hunger, 

den aie hatten kene ztifure von speise, dorom worden sie kräng, 

Also die knechte zurocke in Kaaschuben sein gekommen, do 

treneten sich die knechte, d(U-om worden er vele derscbiagen. Die 

■) KofBinbri C. b) 7 amgupoDKSn Cod. 



1) Änch dos Datum der Ankanft der Söldner vor Danzig giebt mtaar 
Chronist folaoh an. Die Söldner schlugen ihr Lager auf dem Bischofoberge 
G. November auf und verlangten am 7. November die Uebergabe. Stegmaun 510, 
Mehlmanii l. t., Grünau XXI, 301, Canon. Poraes, 438, Froiberg 137, TLomeT- 
Chron. M. S. 131, Schütz 474b, Euoau 1. c. 

3) Den Tod dioeeH BiichfienmoiBters erwälinen Icürzlicti auoli Hehlmoim 133a,- 
Preiberg 107, Gans 341, BchüU 474b, Ranau 1. c, 

3) Von Beste^shong redet aueh GaiiH 342 (vgl, H, fol. 309), von einer 
nisuhen Hilfsmacht Stagmana 511. 



beulte, die lüe kuechte zu Mesericz gewonneu haben, ist in 
Kasschuben wol bezalet, Die Kasschubon sein des Mesericzen guttes 
mer gebessert, wen die kuechte. Dae ist der gewiii gewest in 
Preussen. Der Dittrich von Schonenberg hatte das gelt vorspeiet, 
damit man die' knechte bezalen solde; Storcz hat auch sein tel 
entfangen davon. 

Der forst und mester was noch in der Maeau noch beutte'); 
zu der zeit, do im die Deuczen geste zu holffe qwomen, do was* fol, 213. 
der Wirt nicht doheme, der die gest wirdigen solde ; daromme ging 
ir anschlag auch so zu. 

Der konig Sigismundua hat vorsamlet ein gros volck in dem 
December*) desselbigen 20 jares, Littauen, Polen und hat sie widerom [Deceaib.] 
gesant in Preussen vor Diraau, das wieder einzunemen. Da sie 
vor Dirsau qwemcn, logen sie wo} virzon tage davor, ee es die November 
Deuczen woldeu den Polen auffgeben; zuletes gaben sie sich in """- 
der Stadt Do nam mau die kneclite in beatrickonge, sich vor den 
konig zu stellen'). 

Von Dirsau ist des koniges volck gezogen vor Stargart und 
auch nicht so bolde eingekommeu, wie die Deuczen*). Do sie nu 
dorein gekomen sein, die Polen, do haben die Deuczen nicht mer aus Deo. 6. 
der Stadt und scklos tragen . . .'", man wie sie gestanden und ge- 
gangen sein, und man Us sie füren zu dem konige ken Toren; do 
was der konig. 

Von Stargart ist des koniges dinstvolck gezogen noch der 
Konicz^) und sich alda gelagert. Da haben sich die knechte so go- 
V .lialden, das sie sich betegedinget haben, und musten sich in bo- Nov. 29. 
■^HtKickoQge geben, sich vor den konig zu stellen. Do hat man sie 

^^B a] dio diu U. b| dOrfeii, ist wohl zDzmelzen. 

^^^B 1) Wie schon bemerkt, ein Intliuin. Tgl. S. 64. Amu. 2. 

^^Hr S) ungenau, walirsoheinliüh ein BubreibfebloT. Das Folgende beweist, dass 
das Heer sohon im November zasammengeweaen aein muas; os wai aber in der 
Thftt wohl Boboii im Octolwr, als die Deutsoheu Meseritz plünderteß, beisammen. 

3) Die Uebergabe von DirschaE etfoJgte Mittwoch vor Andreae (28. No- 
vember) nach Stegmann 512, Mehlmann 123b, Freiberg 129, oder Dienstag nach 
Catharinao (27. Novembor) nach Buna« C. c. 2. 

4) Stargard ergab sich nach Conceptionis Mariae (8, December) nach Frei- 
berg 129, am Tage Nioolai (6. Deeember) nach Stegmann 512, Kuuau C.c. 2. 

5) Oonitz oapitiJirte schon Donnerstag mich Andreae (29. November), Stegmann, 
Mehlmaojt und Freiberg L 0. Es ist also in keinem Falle riohtig, dass das Polnische 

Heer nach iler Eroberung von Stargard von dort nach Ckinita gerückt sein sollte. 



70 



SU. 9(6. 



lossßn füren zu dem konig kon Toren, Do nu i\u: knechte aller* 
zu Toren sein gewest'), haben die knechte sich most vorschweren, 
wieder das reich zu Polen nicht zu dinen konem heren binnen 
monat., sondern der kröne zu Polen, wo man sie bedorfien worde. 
Sotein gelopDisse haben die knechte dem konig Sigismundo* ge- 
schworen zu halden, doraocb hat sie seine magestadt lossen durch 
Polen in die Schlesige füren, damit sie sicher in Deucze lant ge- 
kommen zu der zeit. 

Gleich zu der* zeit, wie die Polen Birsau wieder eingenomen 
hatten, ist der bomoister raai-graffe Albrecbt von IfVanken mit seinen 
ordenaberen wieder aus der Masau gezogen wieder in das ordens 
lant*), und hat vele rob mit sich gefurt und hat sich alda vor- 
■ halden bes au die faste. Den er vorhilt sich vor seinem dinst- 
volcke, die von im begerten ire besoMunge, die sie nicht konden 
von im derlangen. 

Wie die knechte ire besoldnnge nicht konden derlangen von 
dem her mestor oder orden, haben sie mannichen rotschlag gehalden, 
sonderlich ober die stadt Elbing, die ere sache sonderlich nicht in 
gutter acht hatten in dem krige. 

Es ist gewest ein borger von dem Eibinge'), derselbige borget 
der hot gehat etUche knechte der stadt Elbing in seinem hause zu 
der herberge, und die knechte auch mit im die kost gegessen hatten. 
Die knechte" vorwirketen an erem hoftnianno, das er in orlob gab 
und behilt in eren vordinten soll inne, den sie der Stadt abvor- 
dinet hatten, und lis sie aus der stadt dJnst gen ane paaport. Die 
knechte sein gekommen zu des furaten knechten'', sich bei in der- 
klaget, was in der hoftman von dem Eibinge geton hatte, der Uichel 
Brogwage*), aber vorzoleten auch nicht die Ursache, worom das es 
. ir hoftmau gethan hatte, do er sie in dei' belogorung* der stadt 
HoUant hatte, das sie aus dem i'olde gingen in die stadt, alda fast- 
nacht ZU halten, und nicht behutten iren dinst: das ist die ursach 
gewest, das eie von im georlobet worden. 

Und dem wirte nicht wolden bezalen von erem vordinst, daa 

■) s. aain C. I>) dir doc C, o) aush bii koHhlc. Nichtng *iii Kind« d> knarJil 



1) Dooh wohl nur die HauptlQuto, wie Runau C. c. S ausdrückliüh tagt. 

2) Dieser Irrtbum kehrt hier zum dritten Mal wieder. 

3) Ueber de« Angriff auf Elbing vgl. Freiberg IMf, Zm-eT 339, Mehl- 
mana lä5a, Bebutz 476, Bunan C.c. 2, Piatoer 58. 

ij lliohaet Bnicbwagen. Vgl. □. 8. 47, 49. 



216. 1521. 71 

sie im schuldig weren vor die kost, und der wirt wider schuldig 
was in der stadt; die drongen den wirt, der kloget es dem hoft- 
man, der wolde im nichstes geben von der knechte wegen. Do nu 
der wirt nichtes konde von dem hoftmanne derlangen, domit er die- 
geingen konde zufredestellen, und wart gedrongen zu bezalen, west 
er kenen rat nicht, er ist aus der stadt gegangen* und lis sein weib 
sitzen, er komet ken Konnigesberg mang die knechte. Die fürten 
in zu den hofüeutten, die frogeten in om die ordenonge der stadt 
und er regement, wie sie es dorin bilden. Das zeiget er in an, 
das dorinne man was fressen und sauffen bes an die mitternacht, 
und ein ider in der stadt sich befles auff lange schlaffen. Sotene 
rede horten die hoftleute von im und ander mer seiner kompanen. 
Auff die rede haben die hoftleutte geratschlaget und dem fursten 
erin rath angekondiget, der mester hat vorwilliget in den rath der 
hoftleutte. 

Die hoftleutte bilden rat mit den rotmesters; wolden sie treu- 
lich beisten, sie wolden eine frische beut derlangen. Die knechte 
haben sich vorschworen, sich hemelicl)^ beredet auff den weg. 

*In derselbigen zeit der rotschlege und borettung sein ge- fol. 216. 
komen in das laut zu Preussen ken Toren zu dem konige ^ Sigis- 
mundo vir legaten einer von keserlicher magestat, der ander von Jan. 26. 
bobestlicher helikeit; darzu sein zwe fursten auch gewest, der eine 
ist gewest des homesters bruder hertzog Jörgen von Francken, der 
ander ist gewest hertzog Gorgen*) von Legenitz^). Die alle haben 
ire legatio zu Toren an den konig Sigismundo . . .'^. Nach irem 
anbrengen* ire legation hat sie der konig lassen zin ken Margen- Mäi-z 2. 
burgk, do haben sie sich alle vier gelegert in herbergen, des kesers 
legat und des hobest die haben gehat ire herberge® auff dem rot- 
hausse, die^ anderen beden fursten bei borgeren, das auch die 
ubersten der stadt woren zu der zeit, bede heuser bei einander«. 

Die gesanten botschafften santen ire boten zu dem her mester, 
wie sie befel hatten von dem keser und bobeste, einen frede zu 

a) g^anen C. b) Legenich C. c) Hier fohlt etwa : angebracht, d) an brechen C. e) des 
kesers bis rothanase, am Rande nachgetragen, f) die Conj. fehlt im Cod. g) So Cod. 



1) Die Gesandten gelangten nach Thorn Sonnabend nach Conversionis Pauli 
(26. Januar) und zogen Sonnabend vor Oouli (2. März) weiter nach Eiesenburg. 
Thorner Chron. M. S. 137 f. Ygl. über diese Gesandtschaften Gans 345, Frei- 
berg 154, Voigt IX, 630. Falk nennt den Herzog von Liegnitz fälschlich Georg 
statt Friedlich. Vgl. unten fol. 288. 



72 



M. 21 

I 

Febru 

I 



macheu. Der fiirst und meHter ist gebleben auff seinem vomemen 
mit seinen krigsleutten und ordenabrader, den zog zu vorbrengen 
vor dem Eibinge, es gerit, wie es wolde, und achreb der botschafft, 
sie solclen von Margenburg noch Resenborg zin, do aolden sie ein 
antwort von seinem orden entfsngen. Binnen der zeit, er sie das 
antwort von dem her mester entfingen, retten sie enes tages in daa 
t'elt ken das sehlos zuneet dem walde und erzii'ten dor, leten etliche 
rigatangen') wie boxen, die men mochte in tlas schlos schissen, 
machten es den Polen zu lang* in dem felde; die Polen lissen 
ene grosse boxe losgen in ein zechen, das sie solden aus dem felde 
zin. Sie karten sich nicht daran, bes das die Polen lissen eine 
boxenkaule mang sie fligen. Do sein sie aus dem felde gereten 
wieder in die stadt. Man wolde sie nicht auf das schlos lossen, 
damit sie es doch binnen hatten bösen mocht In dem» einreitten 
der Stadt haben sie gefroget, wo sich das wasser derhiibe und seinen 
orsprung bette, das auff die molen lift'e*), und wostens bas, wen die 
in der etadt. Die heron, die dor ausgeretenn woren, das waren die 
beden furaten und des keaers legat, des bobostee der wolde nicht 
mit in ausreitten, er besorget sich eines homuttes der Polen. 

Auff den andern nestiblgenden tag, das war der ... tag des 
homing'' monden sein die gesanten legaten von Margenburg noch 
Resenborg gezogen, den sie wosten ein tel den anschlag dos ordens* 
und irer krigsleut. Also die gesanten woggewest sein, haben sich 
die hoftleut des ordens mit erem krigesvolcke auffgemacht und sein 
stille aus Konigosberg gezogen aufi' den weg ires vorneraen noch 
dem Eibinge, die Stadt zu d erloffen noch lant des entwichenen 
borgers, der dor Michel Borchert^) genant gowest ist, auch ist er 
einzogeling* der stadt geweat, eines tuchmacheren aon, sein weib 
und mutter woren in der Stadt zu dem Eibingo, die dor wissenheit 
hatten um den* zog. Nicht lange vor dem tage ist es gesehen, das 
des Borchertes weih ist gekomen zu irer nochpeilnne, die hat von 

•) don C. b} liorlag C. aj «tüne C. d) sin nDgeling ÜDd. üb: uln DmiDguUns! 



1) Bigstangen sind offenbar nioht BiegonHtangon, wio man sie von den 
Turnplätzen her kennt, sondern wohl entweder Richtstangen oder Stangen von 
Bickzttunen. 

2) üober diese merkwürdige Waaserleitung vgl. Voigt, Goschiuhte Marien- 
burgs 30. 

3) AIb Verrätlior bezeicbnet Gronau von Kaiiflouten JanJBcli, von Büi-gnm 
Marx EeBcke, von Tuchmaoheiii Bnrohardta Bohne. Traot. XXI, 



319. 



73 



ix ein pfnnt gehal, derselbigen hat sie vorkündiget, was vor der 
Stadt gesehen werde, und bot sie om das pfant, das sie er vor- 
setzet hatte, das sie er das wolde geben in ere liende, wo der stadt 
finde in die Stadt qwemen, so wolde sie so vele helffen, das sie das 
ere behaldeu solde. Die naehparin hatte kenen globen aiiff irer 
nachparin rede; sie woste wol, das ir man bei der kreutzheren 
trigsvolck* was, sie torste sötte wort nicht nachreden. Auch hat 
sie er gesaget, wie sie solde vir tonnen hir in die Zigelecheuue 
füren lossen auff die neste Donnerstage') nacht, und solde gekochte Mäiz 
fische bestellen, das bir wolde ir man dor ausschenken. Die frau'', 
der es gesagt wart, die wolde es der frauen nicht geloben, und lis 
sie von sich. 

Es ist den Eibingeren ein botte abgefertiget von dem schlösse 
Königsberg" aus der kochen mit enem brife an den hoffcman 
Michel Bragkvagen^, in dem brife was geschrieben, er und die 
borgerschaft solde sich wol vorsen, auff das er nicht ein öbeiesz 
begegnete. Dereelbige hatte sonst nichts darinen vormelt, den er 
woste des mesters anschlag und seines Ordens. Der böte fordert 
sich ser mit seinem loflen, in dem loffen sein gereton" von des 
Ordens krigesvolcke , die erem vomemen nocUiffen noch der stadt 
Elbing; do künde der gesante böte seinem vomemenden wege nicht 
nochfolgen im frede*, bes in den flog^ Frauenborg. In der nocht fol 21 
hat sich der gesante böte mit seinem brife aufgemacht, den weg 
beseiten ans, ab imant vor im zuvor were, der im schaden thun 
mochte an seiner rese. Der lofi'er kernet vor die stadt des morgens 
fry vor das thor, das dar auff dem ersten wart aufigethon und eilet 
nach der kirchen, doriu was der hoftman, dem der brif solde. Der 
dem hoftman den brif broehte, der weste nicht, das im die landes- 
knechte so eilende seiden gefolget haben. Wie der hoftman den 
brif entfing zu lesen, so sein die knecht und finde vor dem thore 
in der Zigelscheune und hatten sich die nacht gesammelt. 
^^ In dem tage, das was der Donnerstag vor Mitfasten', do sein März 



Btigkna^-eu 



1) Nümlich Dciimcistag vor Mit 
zeichnet »inj. ,7. Uäiz.) 

2) Süll wohl Flecken bedealen. 



: iaa llataxu BUgleiuh i 




der knechte ein thel g'ekoiiieii ') ken liom Troutze zwu meUeu' vor 
der Stadt, do was der kruger aus dem . . im felde und hütte zue" 
pferde. Etliche kneohte die liftten im entkegen mit eren langen 
spiasen, do forchte sich der pauer vor und gub die üocht in dea 
walt vor den lantesknechten, Er hatte wol die biechte in der stadt 
mit den spissen. Do er in den walt qwam und gedachte; 
kiigen sie dich, so langen aie dich, und aolt in gelt geben, oder was 
sie der thun, in dem loffe woste er den nesteu weg durch die weide 
zu der Stadt, Do er in die stadt qwam, ging er vor des borgi 
mesters thor und froget noch dem lieren. Der her waä auff den 
konige Ai'tea hofe'). Do wolde der pauer nicht eingen, lis in bitte% 
das sein Weisheit wolde vor die thore komen, er weide im was vor- 
kindigen. Der borgermeister, her Johan Loe')*, ist zu dem pauren 
gekomen, do hat der pauer gcklaget, wie dor finde qwemon nach 
der Stadt aus dea ordens lande, sie solden wol üusen, und vorz 
im, wie es im geganen" wab, das er in entloö'en was, do sie im 
nicht folgen kondou. Der borgemelster" antwortet dem pauroni die 
er menete, das woreu die Polen von der Praueuborg, die worden 
abzin, ea worde fride werden. Der pauer und kriger antworte: 
Here, es sein kene Polen nicht, sie tragen lauge spisse, ich kenne 
landesknechte wol vor Polen, aie gen wie die knechte in der stadt. 
Der burgermostor karte sich nicht an düs pauren rede und spracli: 
Komet morgen fiy zu mir, so solt ir einen bril' krigen, den aolt ir 
den ferknecliten weisen, wen ir werdet sen den, der eugor pferde 
hat, das aie den nicht oberfui"en, sondern geben euch enger pferde 
wider. Der bauet gedochte; Ich mag meine pterde wol krigen 
wieder, vorset ir es in der stadt nicht! und schedet von dem heren. 
AuD' dieselbige nacht" oni des segers eins sein vor die stadt 
gekomen die beden hoftlentte mit nameu genimet, der erste hat ge- 
heasen ächwalbach, ein kreutzherre des Ordens, der ander bat ge- 
hessen MariziuB Kneifel' ein oberster mang den landosknechten*). 

it) wsiloii 0. b; Ob: tDiiiD? ») So D. Btutt g^tnogsD. il) boimvlitei 0. e) lUlbifeD n. a 
8. Usri'ü. T) iD eliior Randnotli Knebel, nickt KnüptBl, wla dls apltat« 

1) DaawIbBDatHmgebRnFi'eibei'glÖÖ, UrunauXXI, EutinuC. t.2., Bchätji476, 
Entsprechendlieisstder foigfindo Tüg Freitag vorGregürii (8, Mära bei Mehhnann 125a. 

2) Tw'jjpon, Elb, Antiq. 208. 

3; .Tohaim \am Loa wirit auuh in dun Kathnliaton als BürKernieister von 
Elbing für 1621 beaeifhuet. 

i) Beide Anftilirtir wurden atuili in Falks Lobspnioti dar Btadt Elbing ei'wähnt, 
MoritB Knebel auch boiFreiberg 156, ia derlhoraerChroii. M.8. 13Ö undbei8uhütz476. 



Die beden lieren sein gekommen bei das gegitter vor dem Markeim 
thore und alda zugehört der wache auff den dren erckem*, ab sie 
auch ichtes reden worden von der landesknechte voruemen'). Sie 
gedochten alie zeit auff TOrreterei* ires egenen volckes. Dio wache tiA. 221. 
was gutter dinge, dieweile sie bir hatten; do das bir aus was, do 
worden sie stille und redeten nichstes mer, das die beden hören 
konden. Mit des hot der raonnieh das ander mol geleutet. Darnach 
ist einer auff des Hilgen leichenames tarne*) geganen, der ist von 
einem landesloiechte derstochen bei einer weide. 

Om des segers drei und auch die stunde zuvor ist der Schwal- 
bach mit Marizius Enefelen gegangen die gasse auff und nider und 
gesen das erste haus, das dor auflgethon worde, das sie dorein 
kommen mochten, den sie iroren so ser, das sie sich des froates 
nieh entsetzen konden. Zulötest wart ein haus auffgethan nicht 
weit von dem ende noch der Lastadien'), darin was eine fraue, die 
wolde ire kleder waschen. Zu der drungen sie ein und geben vor 
sich'' zu wermen und bilden das voLck des hauses inne, das dor 
nimant aus noch ein komen konden bes auff den morgen. 

In derselbigen nacht ist es auch gesehen aufl' denselbigen 
obint, das dar ist gewest einer, der vogel gefangen hat, sich darmit 
generet, der ist gefordei-t zu etlichen vornemesten knechten, und 
haben in gefroget, ob er auch ichtes gebort bette von der knechte 
vomemen ken die Stadt. Er hat neu gesaget. Darober ist der- 
selbige vogelfenger*) in die stadt gesant, darinne zu eiforsen, ob 
auch erken geschrege in der stadt were, ab* die boxen des koniges fol. 222. 
auch noch auff dem markete stondeu, oder ob sie vor das thor ge- 
roket weren. Derselbige vogelfenger ist in die stadt geganen, wie 
man ime" die pforte geoffenet hat, bes an denn nesten beeker bei 
dem markete, und bat zwen kringeP) gekoft, die hat er entpoi-^ ge- 
tragen, bes er ^vider in das thor gekomen ist. Do waren die knechte 



mao 0. d) nit psi 0. DIb Oanjedtar 



DaiA oirbt gBU >a bebleiligen. 



1) Heller das Thor mit den drei Erkern vgl Toe])pen EHi. Antit[. 27 imd 
u. S. 81. Aura. 1. 

2) Die Strasae vom Mai'kentlioi' oaeb dei' II. Leiphnaniskirclifi, welche 
ausserhalb dor Stadt steht. 

3} "Westlich von dem eben erwühiitoB Danun gegen den Elbing hin, wo es 
b jetzt eine LastAdienstrasso giebt, 

4) Eb gab in labing eine eigene öilde der Vogler. Toeppeiu, Elb, Äntiq. llö, 

5) Qeläufiger PTOvinzialismiui für PrütäeL 



76 

der Stadt von dem tore geganeu und die borger, dif das thor vor- 
wachten solden, die sein in die wachebude geganen und zugericht^ 
feuger zu machen noch irer gewonheit. 

Es ist auch ein maget von den finden in die Stadt gesaut- 
worden, zu erforschen, ob auch erken geschrege in der stadt gewest 
ist, oder rosten ken die finde. Die maget ist von dem Rosengarten') 
auBgeganen mit zwe emeren under einer schänden*). Die maget 
solde nicht weitter in die stadt gen, wen durch das tor und seai 
noch dem rothauae, ob auch die boxen geroket geweat weren, dob^ 
die finde mercken konden, das ir anschlag vorspeet wer. Die maget. 
ist in der stadt gewest noch dem befel der finde, oni gros gelopr: 
nisae wille der tinde, und hat wiedergekart zu den, die sie ausge-' 
sant hatten. 

So hat got der mensclien hertze vorstochket, das sie keoei' 
waminge mosten mer haben, wen die erste von der Erauen in der- 
Stadt und deu brif, der* in gesant wart von dem schlösse von. 
Konigesberg, auch ir eigen pauer vom Truntz, der die knechta; 
hatte zugoBGti im felde. 

Auch ist das weiter g«acben in der stadt in* einem hause, 
do etliche vorsamelt woren in einer obintklacien, do sie von ein-, 
ander gen weiden und wol gezechet hatten, gen von der geselschaft 
irer ein tel aus der stöbe und ein tel . , .'■ in' der stöbe; die in 
der stoben vorroneten die stobeutor mit stulen und was sie hatten, 
und tissen die beuaseresten iiich balde ein, bes ir spU aus was", 
und ein itzlicher ist domo geganen nach seinem hause, und hatten, 
kene sorge nicht vor die a.nne etadt, wie ere finde ir nochtraoh- 
teten. Es woren auch eiu tel die vornemesten; aiiit' deu morgea 
war von denselbigen der wingeste^ in der wer ken die 
Dorumb lest got dem menschen vele" zu, damit er sich bedenken 
sal, das in gottes hant alle ding stet Dem seie ere. 

Auch ist das gesehen in demselbigen obinde, dnw dor etliche, 
borger und sost gutte gesellen sein gesessen in einer zechen, 
willigen sich aufl' den mittag ein gutt gericht fische zu essen in 

>) d«ii äfS C. b) Hior fublt nobl: blieb, o) w. da liDCtcn C. ä) vin^ratcTj C. < 
Ood. FUJe niBulit dusua <[iii apätere Oopl«. 

1) Strastio vor dem Marktthm-. Toeppon, Elb. Antiq, 33. 

2) Schande oder Podo bezoiclinet in einigen Tkeilen der Provinz 
jetzt ein eigonB gearbeitetes Hok, ati dessen beiden Euden Haken und Ringe 
Sish^^n von Eimei-n befestigt Rind, und dBB»on mittlerer Thoil xo auBgeai'beitot 
ist, daae er bequem über Svliultem und Nacken gelegt werden kann. 



1531. 



77 



W 



und thun aller ein befel einem, der willig was in 
aller zu dinen in dem dinst. Dor solde des morgens, so balde raen 
das thor autfthiin worde, beret sein zu reitteii bei die Rote bude, 
die dor stondt an dem ströme des Eibinges'). Doselbest hilt die 
Stadt einen fischer mit seinen knechten. Dor zu ret der borger, . 
der mit namen &reger Brogman genant gewest ist. Er ist zu dem 
thor ausgereten, die Zigelscheune*) vorbei und sporet kenen men- 
schen nicht auff alle dem wege. Wie er gereten ist: seinen» vorge- 
nomenen weg, bes er zu den fischeren gekomen ist*, do waren 
fischer in erer erbeit. So stille bilden sich die finde bes an 



^ 



T Es was auch der gebrauch in der Stadt, das in das gemene 
nimant ser frä aiiffstund zu seiner erbeit. Men schlos des mittages 
zum essen die Stadt zu zwo stunde, des obindes risch zu bei tage, 
IB morgens nicht ser frü, sonder wen es tag was . . .", und sossen 
menschen in grosser Sicherheit mit alle irem thun. 
Der hoftman und der rat hatte die stadt qwartiret in vir tele*), 
und ein itzlich i^wai-tir der stadt hatte ein baner*, das lag bei einem 
heren des xotos, und was auch so beschlossen, wen man worde 
hören erken geschrege eines lermens, es wer feuger oder vonn 
finden baussen der stadt, so solde der rothere beret sein mit seinem 
banner vor seiner töre auff dem niifctelstene und das banner fligen 
lossen, darzu solde sich ein itzlicker borger finden bei seinen 
treuen. Sotenes was wol beschlossen, auch hs der höftnian machen 
krentze'' von pech, stro« und ther wo es die not forderte, die finde 
domit zu bewerffen, so sie die mcug:em der stadt worden anloffen. 
Sotens und ander dinge woreu wol bestallet und zugericht mit 



vomemen. 



I hatt auch vorordent der hoftman der stadt borger aus den 



Fl) Auf einer Insel im Elbing, etwas unterhalb der Stadt. 
2) Schon oben 8, 73 erwähnt Die Ziegelflüheune muss offenbai' nahe 
dam "Wege gelegen Ixabon, anf welchem, die Feinde von Königsberg und Tolterait 
lier aniamen. Es ist ohne Zweifel diejenige, welche nahe der H. loichnamHliirche 
zwischen der H. Leichnams- nnd der Konigaberger Strasse lag, und von welcher 
noch Jetzt die grosse und die kleine Ziegelschennstrasse den Namen haben. Der 
Bote nalim seinen Weg offenbar durch die hontige lange Niederstrasso in der 
Richtung auf den heutigen Englischen Brunnen. 

3) Ueber die Quartiere der Stadt vgL Toeppen, Elb. Anti^i. 31 nebst Stadtplan. 



78 



1521. 



qwartiren auJl' die tornif, die' an dür starlt niauer sein, zu den 
boxsen und zu der were, die darauff woron'', aber also, do man 
sie" an die finde gebrauchen solde, was auff den tormeu ken pol- 
wer nicht, man moste es erst auff dem rothauao holen, damit vele 
ding balde vorsehen was. J>ie hokenboxsen aufl* den meu^ren 
woren sehr unklar, die gelot'' woren enes parte« zu gros, auch -was 
uianich man mit einem hoken, der dor nicht woste daraus erk«nen 
schos zu thun. So geordnet was alle ding in der not etc. 

Ein anlauf von finden, den' creutzherrn, von i 
liöftleuten und landsknechton an die stat Elbing im jar 
1521 in dem tage dea 8 Mertzenmonat, das ist gewest auff 
einen Freitag morgen, der dor was in dem jore der nehste 
Freitag vor Mitfasten zu warem gedechtnisae'. 

So ist es geschehen, wie hiiTor und hernoch goachrieben steht, 
also die boftleut des raeistera Albrechten von Fi-ancken und seine« 
Ordens alle ere aaschlege von eren gesanten kontschatferen in die 
Stadt und alle besehet und losinge hatten von den, die aus der 
fltadt qwomen und eingegangen woren, wie« die stadt geoffenet 
wart mit der tagewaohe, und dem rotheren, der den tag die wache 
bestetigoto und brifol hatte von dem rote, den börgeren wo! zuzu- 
sehen, es stönde auft' einen frede zwischen dem konige und dem 
oi-den; wo die Polen vt)n der Frauenborg ijwemen an das thor, 
man soldo sie niclit einkissen, sonder man solde sie anweisen in 
die neuge stadt . . .^ noch sotenem befel hat sich der rother um- 
gewant zu den lundoskneclitoii der stadt, dor er fonfaig was, und iat 
von der wachtl)udo nocJi der stndt gegangen mit den knechten 
bes vor das rathaiis mit pfeilfen und dronimeni) und von d^ 
rottiausae ein itzlich knecht noch seiner herberge etc. 

*In dereelbigen stunde wie alle kontschaffer Iren gehes noch 
alles vorbracht hetten, das was om die stunde VII ure des morgens,, 
do lissen die hoftleutte der knechte die feltdromeu hemelich sohlon, 
dovon wosten die rottmestora der knechte iron bcscheit und mach- 
ten sich auff den lof noch der stadt eines teles des Hilgeii leicho- 



») 


3o die urite ni.iil, dot 


OD der 


>»»len Hand, b] w. S.ohl«B. ») liiili Coi- 


<1) kHultm. hit 


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tift mirkirt. n wlo wio Ood, 1,) Hl*r lohriat 


Qtwu .D rehl«. 


VIelWohl wU n ahm 


Bluen 


nd d« rotlioro, der , . . bo.lrtif-t«, befal htllD. ■ 



1) Gine der tÜteHbin NotiüOD über den Gebrauch der Tnitnmel 1 
Pfeifen und Tmmmen werden bei dle§er OelogeahBit Auch vou Bei 
nrwtthnt 



1521. 



79 



tnes tarame die lerige herrab noch dfir sUdt, und hatten ere 
bei den enden und schlepten sie bei sich. Es hatte auch 
I Ursache, auff des Hilgen leichenames tamme do stunden vele 
iBidenbeme auiF dem tamme, aowol an der R^tschiegerbane'), das 
I die spisse nicht konden ober en getraj^en, do mosten sie die 
le schleppen bei sich auf der erden. 

In domseibigen loffen der knechte und eilen euer vor dem 
;ren ist es gesehen, das dor ist gewest ein nagelschmit, der 
mete hinder der wachtbude noch der Lastadien, do stunden drei 
heuser, zunehst dem graben wonete ein tepper, in dem mittelestan 
ein nagelschmit, im dritten ein anterschmit. Zwischen den heuseren 
__and der wachbuden stunden spitze echen, gespalrtene planken', einer 
»i dem anderen, auff das man nicht darzwischen fconde wegkrichen, 
i Mb sich hinder der wachtbude nn am graben bes an den weg 
le, die dor noch der Lastadigen ging, do was ein gros tor- 
■ aul^;ericht, do man moste durchgehen und faren, wen man 
JCh der stadt wolde oder von der Stadt auff die Lastadie. So ston- 
^en die planken auiTgericht von dem tore an bys an ene brogke 
i dem tamme, do man noch der Zigelscheune feret oder gehet aulf 
der aeitten der brögke, ober die brocke stund auch ein gros tor*). 
äie tore* pflag man in der erst zu schlissen alle nacht, zuletzes fo!. i 
li-orden die leut verdrossen und schlössen die tore nicht, so doch 
;or om erent willen gemacht woren, a.uir das dös nachtos nimant 
> in"* in der stadt tore gehen, sonder bei tage; aucli hilt man 

t,) Kiofa^bnHHrt pfianken. b) an 0. 




1) Neben der H. LeiclmainaMrohe noch jetzt. 
) Dia PaÜBadonreihe, welche hior beachrieben wird, bildete t 
rtJgimgslinie im Norden der Stadt Elbing noch ausaerhalk der ünsBeren Mauar 
Tind des äOBHpren Ötabens. Sie wai' durch zwei Thore luiterhrochen, von welcher 
eins nach der Lastadie nordwestwfirts, eine nach der H. LBichnamskirche nord- 
wärts iiinausfülirte. Das letztere stand, wie unser Chronist sagt über (d. h. doch 
; an) einer Brücke, von welcher seitwärtB der Weg nach der Ziegelscheniie 
eigentliche E. Leiclmaiusdainjn) abginge wlLbrnnd mau geradeaus auch über 
s Beiferbahü nach der H. liriehnamakirche gelangen konnte. Es ist wohl nioht 
i. trennen von der in dieaer Gegend anderwärts erwähnten Georgspforte, sowie 
n dor Bmcke die anderwärts erwilhnte Georgsbriicko wiedererkennen, vor 
er am H. Leiclmamsdmnmo die auch von Falk (u, S. 80) erwähnte Georgs- 
B lag. Vgl, Toeppen, Elb. Äntiq. 28. Nach allem dem wären die Brüeke 
i das Palisadenthor etwa an die Stelle doB späteren, jetzt anch nicht mehr vor- 
indenen, aber in der nkändlichen Ueberlieferung noch wohlbekannten und auch 
1 Stadtplänen verzeichneten Konigsthores zu Buchen, 



IBM. 



woi eine wache <lfls nachte«, dio dor aiiif und nider ging; iler mener 
woren zwe. Von den beden wechteven wart, oner derstochen anff 
des Hügen Icichenamea tamme ziineBt sant Jorpens kapeJle, die doV 
gemeiigert was bei einer weido. Die wechter gingen nicht zu ho) 
in der atonde, so woate der ene nicht von rieni. anderen, wie 
ging, und auch die wache auff der maiier iiichtes konde gewar- 
werden von den finden, und die tore der planken woren nicht ge- 
schlossen in der nacht. Man konde gehen bes an die wachtbude, 
wie auch gesehen was von den beden liottlentten iiIIbo ^chwalbacb' 
und Marizius Knebel, die an dem achlagbome vor dem gegitterten 
thore der wachen lange zugehoret hatten ire rede, ob auch erkein 
vorretereie ober die finde gewest were, dovon sie betten moclit 
reden, bos sie entachloffen worden, die wechter. 

Wie hirvor vormeldet ist von dem nagolschmide, dor dor wolde 
in die stodt zu der beiditi> g«henn, zu der zeit, wie er dorch das 
tor wil gehen, siet» er den tarn auffwertes noch der kirchen uni 
sit erer vele loffon, do schreiet er zu der wache: Finde, finde 
kommen dort goloffen. Die wechter eines toles sehn'' auff noch dem- 
hirthausse') durch dit> planken, do kommen ere auch ein groaeft 
samelouge noch einander hiffen und achlepen die Mpisse bei sich im' 
. loft'en*).* In solch enem seilen iiemen die wechter ire spisse und 



1) Dan Hirtenhaus lag nach cjem Spoicherbueho [Elli. Asch. A. IS) „oxt»' 
margtüior a dAxtris", nach dem Zinatracli von 1403 fBbeiida A.. 41) (un St. OoorgB-" 
dnmra. 9. Ocorgsiianun ist ohne, Zwtiifel dm- Thcil doa II, LcichuatiiHdamme», 
ilem die S. Ocorgscaiielle xtaud, 

2) Einen anthetitiaolieD, wenn auuli kutüen Bmcht ülior den Anlauf 
8. iSSsi bositapii wir in dem Sciireilicn des Ell]iii((or itath« an die Elbinger Sende- 
boton in Tlwm vom Sonnabend vor Laetare (9. Mäia) 1B21, gedruckt in 
ProusB. Sammlung Bd. S. 8. 587 if. (wj) S, 588 Z. 12 statt, voran naoh dem Ori- 
ipDal roren zu loBon ist, vou einigen andern kleiiiDu Ungenaui);keiten abzusehen). 
— Falk Holbat kommt auf dSB Ereigniss in dein LobHpmoh von 1665. Lit C, 4b^ 
zw spreehen zuriiuk. — Simon Urunau besohreibt die Befe§tigung der Stadt und 
deren UQberrum|jelung durth die Ordensaöldner bo; Su hat der Elbing um siolt 
zwo tiefte gralien, dai'KwJBchen ist ein fester paroheni mit thurmen und heiart 
der junokor schieszgarten. Dazwinchen stehet eine feste mit dreyon thiinnen, dia^ 
war mit 24 guter buohaen beladen. Die krmuherren vom Eibinge, dasz sei) 
verlaufene verrethet zum hohemeistur, von kaufleuten als Janieoh, von bürgern 
als Uarx Hesoke, von tuuhmat^hem als Burchardt sehne und viel andei« verr 
diese kamen mit doe hohemdsters liesteu knechte, erlieffen das erste thor 
dem schlage, dos andere mit dem aohloge, die feste das sein die drey tfaü 



wfren, und loffeii ener vor dem anderen noch der Stadt tore, do 
die drei erchener steii an die zogbroeke und wellen sie aoffzin^ so 
in der eile das bret, das auff der welle der zogbrogke« 



mit der zugbnicke sowohl auch das vierdte thor und kamen vor das fünfte 
und letzte. Das hetten gutte nieiiaei' kaum mit aller maclit zugeschlagen, daisu 
liieben sie loit freudan. Indem waren ilire scMtzen da, die legton ihre röhre in 
die ritzen lind schössen nach den bürgern. Sie traffon wohl, aber nui" einer 
starb davon. Dieweil sie so hieben und schössen, lenft ein hauer aitf den thumi, 
hauet das achoszgattor los, fiel vor das ganze thor, ertodta einen reisiger in vollem 
gerelite, welcher wolto zu fusz dpr erste in der stadt sein. Damacli legten sie 
feur an und wolten es verbrennen. Auf der festen wai'en dreisig schützen, die 
BchoBzen mit ihrer gosellsohaft auf den Langen markt^ auf das niemandt solte zum 
thor laufen. 80 dorfte anoh niemand vor dem grosen scliissen in die gasae sehen. 
Die burger waren erselirookon und ganz ungewarnet, niemand auf der mauer oder 
thurm war. Indem kani der häufe hernach. Ein theil hetten sich in den heoseni 
hart an der siadt graben behalten, aus welchen sie auch sehr schössen, der 
andere häufe kam den Diebetham abe und lioffon der mehrere theil in den 
junkerschieBzgarteu, denn dui'oh den wolten sie das andere thor erlaufen, 
genant das Schmiedethor. Sie hetteu es auch bey einem baar erlanget, sonder 
tnaben tmgon holz und mist vor die pforten, dadurch ward es errettet. Zu diesem 
hetten sie ein guttes wetter, den es war nebol. In solohom kamen die bürger auf 
die mauren und thürnie nnd schössen sehr drey stunde lang. Die knechte von 
der feste thaten den büi^orn mit den sfadtbäohsen schaden, aber die in der 
Stadt waren, kamen ihn vor. Als die bürger auf die inanxen kamen, nahmen sie 
die knechte im schicsgarten mit handtbucbscn wegk, derbatben musten die 
ihrigen den schiesgarten reumen, veisamleteu sieh vor das erste thor, hieben 
darein und vermeinten dadurch einzulauffen. Aber die burger zogen eine halbe 
Schlange davor, schössen in den häufen, dasa sie ein theil zu trummem gingen. 
Da traten sie abe, reuuieten die feste, lieffen in die heuser, vorbergeten sie sich, 
wie sio kundteu. Die burger wolten zum ehesten nicht schiessen, den sie sahen, 
wie ihr folck, frauen und kinder z»isclicn ihn lieffen, lerflioh ersahen sie sich das 
hausz, da man die krancken eintulirat; darauf stalten sie das gesehüz und troffen, 
das vom spiingen der ziegell 18 todt hÜeben. Sie sohlepteu die todten, die sie 
erlangen moohtfin, bald in die heuser, brandten 56 henaer wegk, erstachen zwo 
alte menner und führton etliche wegk. Im abziehen ir allfv lian|itm&n Mauritius 
Enebell, der beim keyser Maximiliano der angenehmste kriegesmabn, kam gerant, 
beherzte das folck wieder; indem scheust einer vom tliuim und nimbt ihn aambt 



dem teniioh wegk. Der reisige zeu 
Neue gut. Daselbst aasen sie, den 
einer gerant und flciirie; Aiif, auf! w: 
sein nicht knechte im Mbinge, so isl 
bllen über die mauer und fallen 



hielt von ferne in einem dorf, genant das 
e waren gahr schmachhaftig. Indem kam 
sein verrahten ! Man hat uns gesagt, ok 
unser folck halb verderbt und die kneeht»; 
js zu. 80 ist her Knebel mit den bösen 
knechten auch todt. Die reisiger machten sieh auf und zündeten an. Da sprach 
ein paur; lieboa hören nmb Marien willen bumet nichtl Sie aptftchea: Nein 
) rauch machon, auf das man nieht sehen magk, wo wir hiiiniehon. 



hrojjke mit r| 



<'ht. lUifKi'lifn'). 



Sifi nahmen 8 grox« letlir wagen, Iminn ihre vorloihton darauf, zofjnii nnch Toloke- 
niitt uud niimpD es iiin. Dio orsühosäenc kiiothte vorm Elbingo fraesea dio hunde, 
jedocli uns nhristlii'Juir treue begrub rniin tue aui dntten tage t>alir ehrlioli KU 
B. Jacob Id eine f^ntbc. — Auoh die Thomor Chronik M.S. p. 13S, 139 ^ebt eia 
bmiicbbai'Q Nachriülit über den Elliiuger Anlauf; km Donnoratag, welahet vi 
der 7 tag Marlii za nanhtf' haljen die landtstneohto des homeintera aich. vor dq 
Rlhing goUgert, doji BiihieBKitarton urlauffen, otliphi' thum, davon nie hart in dB 
»tot ffflBiihiMBon, iirsfieRon, din sniglbrur.kn, so in den nr&heo flnl, ninrisaen, mj 
dielen tiember i^buii^t, und das M.'hieszgattei' Kerliauen und dos thor durohbiouhal 
das ilir l«i 16 in dio attit qwonien. Die biirger vorhautfln mit miat und bi« 
Hiounoii doB tbor. Uennouli ersoliosBßn sin einen purger und dem liorn Honaz v« 
fyjo, burBflrmoistnr, wart diu haut diirohBchoBson ; wart 7 Btnnitnn hart, gesturraal 
lind wu pott die slat niulit behutot, bo liettan die foiiidi' dio «tat orobert, V ' 
dßii tandtaknoohtnn IßO nobon Mauritio Knebel, irem beuptmnn onuihonaen v 
i<i'Hc)iln°;oa. Mau itagel der hohemeiat«r weite dich mit 'len ^aanton im Glblngl 
lialxin Keeproolion, abi'r dm kiinat ist ilun inislungou. 

]) Von den „drei Ei'iieru'' -tiior dimi „dreierkerigen Thor" hat §ich n 
Kupferatidli, riugauin knapp lie<iuluiitt«n, au daae ein Zeichen aeinon Ureprunff 
odov seiner Zugehärigkeit nioht niohr aiohtbai' ist, und nuf ein weiaaea Blatt gi 
klebt in ilejn Hau|itaxoiiiplar vou Hoppe'« Fntum deuennalo Boruaaiae iU, B. i 
nioinom Besita) erhalten. Din Featn boBWhf. nua Ewni nach der vordaten fi 
nligerundeteu Thüiitien und einoin flaubaii, otwBit üuri'u.'kti'eti^ndHu Bautheil xwiaobM 
dMiaelbiin, jrnler dir drei Theüe von einnni ^atteiijac^h bodockt und iitwa dreiStool 
liooh. Durch den mittleren Tlieil führt das nioht aelir tioCe Thor, Der Baa bt 
gmaae Aehnliubkeit mit den Thomn am Doinhot' in Kranonbtirg und in HcilfllMTg 
welche in guaata Denkmalen der Baukiuat in Pi^>iiatwn Tafel VI und XIV i 
goatnllt sinit. Eino (^mtrafatitur der Stadt Blbing ia dem islicm onvlihnt«ii Hopptü 
ttoluTi Manuaiiript. neigt. unH diese Feste in kUinnrem Maaasetabo Mii inn«r 
(Btidliohen) Haiiite dea Huaseron fh-abena vor dem Jtfarkontlitjr, welohea an d< 
limeniii (aiidliohan) Randu dea inneren (Srahnnn lag und nocli jetzt erbBltm ii 
Zwischen bolden Befestigungawerkan in ilei' Mitt« Rieht man an der ttusBem 
(nürdlioheo) Seit« dp« innoren Orabaoa oin oinfiif/hoa Tbor. An dem 
Rande beider tlrHhen (also zu beiden Seiten, sowohl di-r dreierkerigen feal« a 
doM Markenihnra) zielien Kiuh Biihutzniauern hin, soiubo verbinden aber auuh ilbtf 
den inneren Graben und den Farcham (dun Kaum Kwiaohen den beiden (itftbei^ 
hin das Markenthor mit der dreierkerigen Koste Es irniRS auBdrüoklioh bemetU 
werden, dass unter dem Namen Markenthor im weitei-en Sinne dieses gantw I 
fest igungfl werk bejtritl'en wird. Vot der dreierkerigen Feste befand aicli eine Zu 
brücke, um welohe bei dein Anlauf der Söldner hart gestritten ist, ob auch v 
dem Markontlior (also über den inneren (iraben) miiss dahingestellt werden, wi 
wohl dies an sich nicht unwahracheiolioh ist, vgl, Teeppen, Elb, Antiq, 26 f. Y 
ilon fünf Thonm, welche in Orunaua Darstellung vorkommen, fehlt uns nun nin 
tiDuh dna Kwcito, wotehns Kwiwdien dnni Palisadeiithnri! ibciim Königsliergor Thta^ 



In (leiii ist Pill altlich boi'ger, der mit iu der samelongo der 
wache was, der sieh vorseiuiicte nm aeiiior wereu willen mit den 
LTsteu zu loffen noch dem thore. Wie sie nu zihen an der /og- 
brogten, das sie eines liaJben mannes entpor komet, let sich der 
TOrepetete man mit seiner brost aufF die zogbrogken und kaulet zu 
den, die dor annzogen, do nomen in seine nochpers und zogen in 
mit eilen Ton der brogken und lissen in loffen noch der stadt Wie 
nu die borger, das dor* die wechter woreu, zogen'' an der keten 
der zogbrogkeu und nicht auff weide vor dem brete, das auff der 
wellen lagk, so qwomen die finde zugeloffen und schlugen mit eren 
helepai'teu au die brogken und zogen niderwertes; die im tore 
zogen so starck anffwertes, das auch die zogbrocke vou dem brete 
aus der welle gedrongen wart, und til in den graben. Dovon wart 
gewert den finden, das sie der wache uich konden folgen. Noch 
dem falle der zogbrogkeu liffen die "w-eehter noch der stadt, und 
die finde kouden in nicht folgen. Dieweile toten die wechter das 
binuerste thor*) zu und schryen zu eren nochperen: Finde! kommet 
zu. der wer. 

Das thor wart nicht gar geechlosseu, sonder man zugeschoben, Fol. 220. 
und das eisen lete ein ander borger ober den regel am thor und 
nicht die wache von grosser eile und Tor schrecken. Die klene 
pforte iu dem grossen tore was auch wich zugeeohlosaen von dem, 
das man die des morgens zu dem ersten ptlag . . . S dor durch 
zu gehen, er wen* die wache besetzet wart und vor' war und 
die knechte vor dem tore gingen; den wart erst das grosse thor 
auffgeton. 

In der Zeit, wie die knecht und finde nicht konden ober, die 
zQgbrogken iu die tnre und zwischen die mauren der stadt und den 



inprflngliob, dnn 



7 CnpiBl IübM dis Sielte 



und der dreierkerigen Feste za suchen ist Es liegt, nalie, aazunelunon, dass es 
mif dem äusseren Bande des äusseren OrabeuB lag, entejirocliand jenem Thore ant 
dem äusseren Rande des inneren Grabens. Es ist ohne Zweifel dns „gegitterte 
Thor" neben der Wachtbude, bis zu weluher <lie Anführer der Feinde durch das 
offene Pnlihadeiithor anch in Uer Kneht vordringen konntoii (p. 227), oder „das 
Uegitter vor dem Marienthore", von dem aus sie dio Wache auf den drei Erieni 
belauschten (S. 74). 

1) Was Falk hier dae binnerste Thor nennt, heisst in dem Bi^rioht, de>i 
Elbiager Roths da.s vunlcrste, bei Gi-nnau das let«to Th'Ji\ 



84 



1591. 



)8taa-_ 
ndeiJ 
tili« 



toren') komon, broclioii etliche von Jon limlcii die schaiipr 
sclimodetoren^ ah', luiii nf die'' ahgdfalloiie Kogbrogkcti gelet, doi-om 
das die anderen knechte auch darober loffen konden. Do lifl'en er 
80 vele zwischen die beden meugeren"), das sie so gedrange gestaa--. 
den, das sie sieb einer vor dem anderen nicht bekeren kondei 
Die lesten gedochten, die erste weren man' in der stadt gewest u 
drongen auif einander. 

Es was eine' giosse schar in dem tore. Do die beden flögeil 
zuhoffe rechen solden, do leten die finde ire bftxaen dorch und 
schössen in die stadt, wo sie man einen man dersagen, den schössen 
sie todt. Es was ein landesknecht von den finden, der ist gekomen 
durch die ungeschlossene pforte, un weide in die stadt, do fraget 
in ein knecht, der bis Gorgen Scbimmel: Was wiltuV JCr antwott 
im; Ich wil bir ein. Dorauff antwortet im der knecht aus der stadtl£ 
Du se! do baussen bleiben, und fasset seinen spis nnd stos ij 
dorch, das* er anff die erde sang, daTom ander knechte znrocki 
aus der stadt wider zuroke drongen. * 

In demselbigen scbeust ein knecbt von baus den knecjll 
in der stadt an seine wango und scheust im seine Klinge im manlfl 
enüwe, das er dovon moste geben. ^ 

Bälde nochdem woren borger und knechte anff dem Markelll 
tore, die biwen die geleten delon anff in der eile und brechen einen* 
schorsten ein gi-os tel, lisHen die zigel vor die pforte fallen, äaxt^ 
wart die pforte forronnet, das ken knecht mer dadurch 'kommaii 
kondc. In derselbigen stutide schlug man zu storme. Der hoftmU 
der Stadt komet auch geloffen bei das thor, und es was die stacK 
ser unrou von meste. Wie der hoftman kompt nicht weit von den 
tore, do feit er auff die erde in den raest; do schreiet der knecht; 
ßs leit^ der bosewicht, und gedachte, er wer gewunt von einem 

■) ibgebroiihiiD Cod. b) äle ConJ. t) So Coil, »«c OD[iiBt mitekl dditiia ill. d) dB 
«Ine Cad. e) dn koadil« Ood., den knoeht Oopi«. Ob einen in erglnisn? f) eine Cod. g) ttHlt 
vnn (Ftiter, st leit van (weiter Hand. 



1) Der Chrouist will sagen: „und in den Raum zwisohon den Mauern nnd 
Thuiijn der Stadt^'. 

2) Eier ist wohl an die Thür einer nalio golegenen Sohiniede, nicht etwa 
an (Irb im Osten der Stndt gelegene Stadtthor dos NamonB zu denken. 

3) Hier sind offenbar die beiden Mauern gomeinf, wolclie die Eingmanpni 
der Stftdt von der dreierierigen Fest« bis zwm Mni-kentlior Un miteinander yer- 
binduji. Vgl, 0. S, 82 Aun, 1. 



231. 1531. 85 

boxsouschusae. Dor gefullene stund widci' auff und rif "Ui iiiist 
EU füren irnder das Üior. 

BaJde inn den ist ein beckerkuecht, dor hat das schosgater 
gehauen, die leine, darane das gegitter hing, das es in die erde 
scJios, lind der kreutzher Scliwalbach der blob zwischen dem ge- 
giter und dem tore. Do wosteu die knechte niclit, wie sie in moch- 
ten los krigen, und kregen schifbauereisen, damit haben sie das 
gatter enzwegehaueu und los gekregen. Das gatter was nicht also 
mit eisen vorwart, also es darna ist gemacht worden. 

Bey sotenein hauen haben die auif dem tor so manuich knecht 
derschossen in seinem stände* und ossenmist, gemel gestreuget, do- . 
mit die knechte vorhindeit worden ires vomemens. 

Bei sotener zeit ist das hausvolgb erst hervor zu der wer ge- 
kommen. Die nomen do die tonnen bei den, die do noh» bei dem 
thor woneten, und trugen sie onder das tlior, und werten den alle, 
die bauesen der stadt wai'en aa dem thor, auff das sie keuen schaden 
mer thun kondeu den in der stadt, so er doch sehen von dem 
schissen der finde zn dem todte sein gekomen. Das tor wart vor- 
follet mit mist. In dem folleu was ein alt man, der in seiner jogent 
vele mit boxson und polver omgeganen hatte. Der brochte eine 
boxse von den grosten der stadt gescbleppet bei das thor und lut 
sie, ein ander zündet sie an. Do sie abging, do für"" sie wol zwe 
man hog von der erden dorch das ene holzene thor und für an den 
mittelesten gebel von den drien erchener. 

DorauiT woren etliche knechte von den finden ofle, die schössen 
mit den hoken und schai-ffentiner') noch der stadt, den market de 
lenge, das sich ken man rüren törst auf der gassen, auch nicht feiig*) 
aus den heuseren vor eitelem schissen. Es was ein knecht von der 
st^dt knechte geschossen in seine schulderen, den wolde ein ander 
zu dem barbir füren. In dem gehen scheust euer von den dreien 
erckener an einen klenen torm spitze, die auff ener zincn stund 
zunost dem pfeiflenborne^). Dovon derachrag, der den gewunten 
fürte, und lis in fallen, zuletest nam er in wider auff und fürte in 
zu dem barbire, auff das er vorbanden wart. 

a) DDvli Cua. bj tun L'dJ. 



1) Tgl. Sdierpeutinei- boi Freilierg 8. 128, eine Art von Büo' 

2) feiig beJuutct: sicher, tingeRÜLTdet. 

) XJebps- (Ifin Pfeifenbnimien vgl. Toeppen, Elb, Antiq. 212. 



232. 233, 

'AiiH'fk'jii Mtirkentliiiiv ^v«nl^f• auf riin /cit ein Dniiilsfli schiil- 
niüster, clpr hattt' ein speisoscliaf gesetzet in ein tuj'looh, das aiiff die 
seit nat'h dorn Bi)teltorme') uuff dio wore ging, Du Itondo man nicht 
auff die were konien vor dfm achafl'e, raau niost von der gasse aufl' 
ener leter anff die were steigen, auch von dotn Boteltonne. Dio 
auff der wero die otfeneten die tore von dem Markeiitore, do qwomen 
die von dem torm auff die wei-e und .schössen von do und von alle 
den weren, do man das voick zw der were nwam. 

Kh ret der hottman Knebel auff enem weissen pferde, noch 
dem wart gescliosaen nianiii<ili suhos. Xnletes tritt in einer, da.s or 
von der wehren* fil bei der trencken an dem wegiv Do er fil, das 
hat einer gesehen von den uiiveretendigen und bocket sich zu dem 
fonster hinaus und schreit; Kr leit von der mor. AVie er so schreit, 
ist ein ander, der rocket iu hinneu. Wie er man liinder der mauer 
was, baldo sein vele schösse in das fenster gesehen noch dem mffen. 

Auff dem Monnichtornie*) was ein gegossene hoxse zimelich 
von grosse. Die dobei wuroii verordenet, die haben geschossen, und 
konden nicht oher die meuger rechen zwischen bed« tore"), do die 
knechtt' so gedoichte stonden, das ener vor dem anderen nicJit wei- 
chen kondc, Hette die kaule darüber komon kont, hatte sie nianni- 
chon knecht derworget. Da« polwor was ao schwach, das es di« 
kaule nich vormocht* so weit zn werften, das loch auff dem tormt 
was zu der bosse zu nider. 

Die auff dem Markenthoi-e die wundet(>n so mannichon landes 
kuecht, der dor nicht lebendig von der Htadt qwom. In dem sclÜHSflit 
die knf'chtu wosteu nicht, wu sie hen sohlen, die hiriderston drongel 
auff dio vordersten, das dio vordemten nicht zuroke konden. I 
was einer der kroch noch den remen*) hindor ein dicke hret, c 
scheust ener mit enom liokoii an das biet, dorch, das er der liindi 
doniideriag. Das schissen'' wart zult-test so gj'os, das auch die tindl 
weichen mosten von den toron hennaua. Der unvorsert was, welichi 



1) Ulli' niiitlmtii Tliuriii iliii' ijlailtjiiauer o^lwlii-tü vdtii Mai'koiitlior, i 
NfinloBteuke UtuwiHmn, TuHpjjeii, Elb. Aiiti(i. 20. 

2) Der Alöiiulithnrm Ing nebcu dorn UumiiiinaacirkliiBtei' nextwiii'tfi v[>n 
Mirkniilhorc' in der NoiHlwusteuku lIw Stadt itinuor. Toopppn ii. a, 0, 40. 

ii) Ich vni-sUilin Ufich dnni I Hiii;nii di'ii IJniiiii zwimihon doiu MnrkniHiorB 
luiil dem diiiierkerigeu Thor«. 
4) Kernen =. vielen. 



I 
I 



der «»- guwnat wa:. nad hatte onea ^utles ^i>eUeu. <!« iu mit sieb 
;fBxte bes in der heuser eQi\ tlutm er vorfaufl« siciier und <iilmk< 

aber auff das leteste lissen die jfewunteu die toden le^n iind 
den w^ wieder, den >ie eingenoDieu hatten, auv-h diu.HuS' 
dm dreie erch^ner. die haben so eilende doTon gelolKMi, das si« 
vaA nicht gewar worden fiuea putzen touenlirteles polwors, das 
do niider ener treppen stoud, das ist sten gebliben uurorsert. 

Der an^i^ des scharmozeles hat gewart bes an den oiittag. 
iß horte das ^jsse scJüsseu auff. den die kuecbt zogen ab. In deut 
abziben lissen die hoftleut die heusei bei dem thoi* mit feuger an> 
stickeD. Tele g:ewonte, die in den heusereu woren und logen und 
koDden dem iiauffen nicht folgen, darom niostcu er* vele in den < 
benseren Torbernen. In dem röche zogen sie ab von der stadt doii 
■weg noch Tolkemit noch dem echwalde und hatten soigi,', diu bineii 
worden in folgen. Darom eüeten sie von der stadt hes ken Tolkc- 
nüt, do logerten sie sich und obersogen Lr vülck, dae dor sei muger 
geworden was etc.^). 

In dem habe hat aufi' die zeit ein kreyer schif gelegen, das 
dor Von Konigesberg ausgeloffeu was om der betito willen; das* lif 
in dem bolwerke das was nicht fanf firtel von der eleu tif und nii'iht 
tifEer. darom moste der kreger vor dem schar aufl' der made säUon" 
Wd nicht neger bei. 

Auf den anderen tag an dei> mittag lis der hoftman Mif-liel 
Bragkwagen die gefundenen totden zu grabe brengen mit lotiton und 
aller ehren. Der todteu, die mau fant, der wuren virzeii zwis(>hen 
deu beden meugeren und einen in der Juncker garton*), der wolde 
ih dem Schraedetor sein gelotfen mit sonst anderen; do siu sogen, 
! geschossen wort, do lifl'eu sie zurücke, den die nteuren 
j.'Sein vol volckes gewest mit boxaen, iinfl" das dor nicmnnt kommen 



1) NacL Grouaa 1. c. wurden iei dev Mustiimn^ lOti Knodiln und IH lim- 
Ksige TeimiEBt, ohne dio Yorwuiideten. 

2) Der Jimkergarten lag, wie sich aus dei' Uwstfilluiig uiisoi'es Chi'oiiisli.']], 
■oonie auch Giuiuiu'e ergiebt, zwischen den beiden Stadtgräben und ui-ntJ'dukto uuli 

1 llarkecttoc bis zum Sohmiedethor. VgL Rupaoo nd a. 1601. Wuiiii bSuih« 
1 der Btischreibiutg dor Stadt Elbing annüuiiit, daas der äossei« Stndtgrabeu orst 
1 Jaiire löliO angelegt Bei (I, 98), und demnach den Juuinrgarton KwiHobon dio 
inoro StaiHiiiauor und den iunoiun Graben sfitat (I, 21(1), m irrt m: Tfjoppon, 

m. Antiq. aoo L 



8R 



1521. 



ItirBte und eidi onflersteii doK weges zu loft'pn. Es wart auch 
{'in gewiinter von den finden in die batstobe') gebrocht, der starb 
ilarinne. 

Dil die hottleutt keu Konigesberg üein gekommen uiid so weni^ 
iutsgericbt, liat sie alle gemüet ir schade. 

Bälde dornoch lis sich <lei' fürst und honiester den gesunten 
Uigaten von dem keser und* hobest wegen anzegen. und ire menlge 
sich such anzegen des ordens*. Do Kttnten die legalen des keseres 
und bobestes zwe fursten zu dem oi'den^ und lissen im sagen, das 
er sich des gehoi-sames ken seinen omen und bUitvorwanten aller 
gebiir halden aolde, das begerte keser und bebest. Auff soteneo 
befel hat der fui-et ein anstand begert, .'üich binnen der zeit des 
edes bedenken woltle ett^ 

Das hat k. magestat im und den gesanten formten nicht abg&- 
saget, sondern zugesagt einen frede, so lange der orden sotenes be- 
gert«, nicht alleine vir jar, sunder ein jar, ein halbes, uwe monet, 
einen monet, in und alle eren helfttren; seine uingestadt woste kenen 
krig mit dem orden noch nicht, sonder solde er noch krig mit dem 
Deuachen orden füren, so moste er es thun, bes sie zu gehorsam 
qwemen, seine mngestet begcrtc gshursame luut under sich zu 
haben und seiner gantzon kröne. 

In dem jare tansent fonfliundcrt und in dem enundzwonzige- 
ston jare in dem . . . tage des monden Mcrzius') ist aufigewort* 
und beschlossen, vorbrifet und voreigelt, einer dem anderen kenea 
si'Jiaden zu thun an seinem Iftndc und an alle dem, was ein itzlicher 
cingenomen hatte mit krige, das aolde ein itzlicher in seiner her- 
h^chaft behalden bes zu eiaeni entlichen beschlösse* eines ewigen 
fredes. Damoch sein die gesanten bütsohafiten wider aus dem 
lande gezogen, ein itzlicher in seinen ort*. Darnach hat der mester 



1) Eine BadestutK« staud au der Pfortu ilm äcliiossKtu-täus iwiaohoD den 
Tlioron (ScluiiieilBthor iin»! Aiiioide vor derselben). Toeppon, Elb. Antiq. 215. 

2) Hiomit wird nuf die Zusiuiunenkunft der Gesandton mit dorn Hochmeiatsr 
HU Biesenljiu'g hingedeutet, ta welcher der Hoohniaistor am 11. März von Königsberg 
aufbrach, und von wulchor die npsandton der Gegenpartei scheu Montag nach Judios 
(18. MärK) iu ITioni, der H nehme i.ster am 1. April in Königsberg wieder anlangte. 
Thoni. Chron. M.S. p, 140. Freiiwrg 154, 158, Gans 34&. 346, Voigt IX, 631. 

3) Der Thonier WafrenNtillntniid ist am 5. Ajiril vcreinhArt. Voigt IX, 688,' 
»(tiboj'g 1&8, Sohiilz 476b. 



und orden seine dinstleut georlobet'), und iras er «ing^noraen hatte. Apnl*. 
besetzet mit getreugen hoftieutten. Die knechte, die dnr in der 
Gutstadt*» fforen. die vorschreb der her mester, die dor wolden ein 
pasport haben, die solden ken Konigesbei^k kommen. Vod den 
knechten sein Lr ein tel ken Konigesberg gekomen. Der her mester 
lis einen von den vornemesten in einen galgen heiigen zu Koniges- 
bei^ under dem berge und dor noch etlichen tagen in begraben, 
und sproch; So sol man den aller thun. die widet- iren heren* 
scheiden und fluchen. Von alle der rotte kreg ken kuecht ken 
pasport von dem hoemeister. 

Es was auch von den knechten einer, derselbige wolde nicht 
ken Königesberg, do er von der Outstadt zog und ist noch dem 
Eibinge gezogen in den krug, der in dem bolwerke leit in menige* 
von do ken üantzko zu kommen. Es sein gewest etliche bor^r 
za dem Eibinge, die röteten sich und sei» in das bolwerck gekomen, 
do der lantzkneeht was, fingen mit im ein spil an mit der kegelban 
znletest einen hader, ober den hader derschlugen in und parteu 
sein gut, das doch nicht vele was, sonder gutte kleder. 

In derselbigen zeit schedeten sieb alle lantzknechtc von dem 
orden und der beifrede wart bestetiget vir jar lang. Was der 
orden eingenomen hatte, do bleb« der orden her ober. Sie hatten 
in dem biachtum die vornemesten stete iirne und besetzeten sie mit 
erem volcke. 

Do nunii nocli dem gemachten frede solde ein* itzbchor zu der toi 237, 
rüge keren, do ist es" lautbar geworden, von weme sich die vor- 
retterei derhaben hat. Sie hat sieh derhaben von eines tuchmacheren 
son, wie zuvor von dem und anderen mer geschrieben ist. 

Die voneferei des anlofies hat gewost dey Michel Borchertes' 
fraue'), sein mutter, und mau hat die hedon in einen toi-m gelet 
festgefangen, darnoch eines enteiifengers weib*), die doch man eneu 
fus hatte und ging aufl' zwen kroken, die wart iiuch beschuldiget 
om der wissenheit des anlofl'es, das sie es dem hofttnianno nicht go- 
offenbart hatten. Über etliche tage hat mau das lame weib vor ge- 

ii) h. Nncilitros >ni nnnao. h) ironnlgs Cod. msiiiKe Conj. o) li«h Oml. ä) n. OunJ. lio 
Cod. s) a ea Csd. I) Btoebeitei Coit. 

1) Montat; nach tJuaaimodüf,'öniti (8, Äjn'il). Kiviboif; 15H, 

2) Die Wideraatzlichen, s. Anui. 91, weloh« noch am U, Februar 1521 aiiü 
3 Faust einen Kriogssag gegen Seebui'g ansjfpfiihrt hatten. FreiborB I5S, 

3) Vgl. S. 72. 
i) Vgl S. 7B. Das Folgende auch bei Heiiucuborgdr ful. IIW, 



flO 1521. 

richte gefurt unfl sie goortelet, das man sie soido vijrsnlToii in ilom 
atroine des Eibinges. Man hat das arme gebrechliche weih gnfiirt 
aus der Stadt aiiff die Hoge Tirocke, es hat kene ausrede geholffea 
irer unschult, man iiat sie in den grossen ström goworffen, Wie 
sie Mt noch dem wasser, rift sie fleiasig 8uut* Jacob an: wie sie 
in das Wasser gefallen ist, flu ist sie ein zeit lang under dem wasser 
gewest, das alle mfln gedochte, sie werde nn auff der grünt bleiben. 
Der grosso ström des waseores brenget sie wider auff entpor auff 
dem wasser: das sit das volek um! schreiet: Wellich ein gros wun- 
der ist das! Du ist sie gellossen od ein gros hultz, das dor ein 
fichtenrone was, der so vele an keten hingen ober den atrom von 
enem lande* zu dem anderen. Do zwang sie der ström onder weg. 
Do menete iderman, der es sag, sie most du nu gründe gen. Sie 
hieb siede in eren ruffen zu sunt Jacob. Sie'' ist under dem boms 
durchgokomen und ist von <io getreben bes an das laut bei die 
Rote fischerbade'), die dor abgebrant was". Do lif der botel bin 
und wolde sie wider in das wasser stossen, es woren ethche hant^ 
Werkesgesellen, die reteten das ai-me weih von dem botel und treben 
en in die Stadt, loseten sie auff von den banden, die sie der botel 
gebunden hatte, und hat gesprochen, das sei" vor got mein gezoug, 
das ich ken bewost nodi schult an der tadt habe. Nicht lange 
domoch wart sie auff enem wa^en ken Toikemit gefurt zu erem manne. 

BoMi ein gros niiriikcl und wunder hui errettet die bodon 
ander [weiber]», die im türme sossen, und worden duriioch aus der 
Stadt vorweiset und in des koniges lant Vorboten und nicht in die 
Stadt zu komen ir lebe lang. Da zog des Uichols Borcbertes fraue 
zu ireni manne ken Konigesberg, und der Michel Borchert lebede 
domoch nicht lange, im ist seine zuuge in seinem munde . - . ', 
das er dovon moste sterben. Heine mutter zog zu einem pfafl'en 
auff Natangen, das was auch ir son. 

Der Urban Heske ist auch zu Konigesberg gestorben an den 
iranzosen in grosser armut. Hildebrant der robiso ruutei' ist zum 
Bartsten gestorben auch an den frantzosen*). Du waren die groBteii 
linde von des ordens seit der JClbinger todt. 

a)aat.Cod. h) Hin tio (Jod. dJ w. an du Unt (wlolerLoli) Ood. J) sie üud. dj t. ir, 
Frau und ihren Suhii. t) Hui ertkiheii 



1) V«l. a. 76. 

2) Ubon S. 30 siu<i ürbiiji Henke 
Hdsko bcgepieto unB 8. 40, 7^, 80. 



iviilitit, Eiii Marx 



m.2¥>. 



1522-1624. 



91 



Bälde noch dem beschlossenen frede umb Pfingosten aus') ist i 

mester Albrech geresset aus Preiissen noch Breslau in die , 

blesige und alda gewartet, bes die fursten zuhoffe qwemen ku 

wenberg in dena jare 1524. Auff die zeit ist der homester mar- 

e Albrech von Pranken auff den berüreteii reicbesztag*) gekommen 

lud zu der zeit seine klage vorbrocht über den konig zu PoUen 

^igismundo seinem Üben ohmen, der in mit krige hertte uberzt^n 

bot gehat und seinen orden, in dor zu zwingen, das er in solde 

zu einen lenheren bekennen, weliehes im ungeborlich dauchte, die- 

teüo die keserliche mngestet den lobelichen Deuschen orde in die 

der gebenedieten* Marie gepüanzet betten, darom woete er 

iht aoteins zu thunde der kröne zu Polen und dem hilgen Romi- 

I reich soteines abzuwenden, ao doch vor im seliger gedechtenisse 

I Torfar hertzog Friderich von Meiasen uicht die ehre dem hilgen 

^che hat wollen abbrechen, ist darnm aus dem lande zu Prenssen 

Bogen; so bitte ich euch, dieweile das laut zu Preussen hobest- 

■ heilikeit keserliche magestet meinem'' orden vorlegen hat, mit 

I irer magestet, korftirsten des hilgen reiches, forsten, groven, 

iberen, ritterschaflten und auch ander stende Deuscher nazion 

f lant bestriten, und" die Polen in den Zeiten nicht tun konden, 

nnd nu in^ vergangenen jaren angefangen haben, auff das neuge 

mich und den orden* understanden haben, en zu onderdroken und 

^^.vortreiben, ausroten; darom bitte ich R. niagestet königliche genode, 

^■lEorfürstlich gütte und alle stende ganzer nazion üeusches landes 

^Kbi° holffe und beistand ken den konig zu Polen und sein gantze 

^^HUcb, auff das uicht ein vorauderinge gesche in dem erwirdigen 

^^Blden und ein sebade gantzer Deuscher nazion. 

^^P Aufl alle das anbrengen des her mesteren aus Preussen ken 

alle stende des Roraischeu reiches, bede gestlich und wertüch, ist 

geantwortet dem her mester des öeusclien ordens aus Preussen, 

dem hochgeborneu fm-sten aus Frankenlande, keserliche magestet 

n Cod. b) Uern m. Cod. t) Dar Satz i>t rerdorli«!!. d) in Canj. e) ou Cod. 

1) Attoh natli Fi'dburg 162 wäre dci' HouluneiBter SLhoD im Jahre 1521 
nach Deatachland gereist, aber nach Mehlmaim foL 127 a, rerl)er 634, Stegmann 515, 
Thom. Chron. M. 8. p. 143, Gans 348, vgl. Toigt DC, 651 erfolgte ^Me Abreise erat 
i 10. Aprü 1522. 

a) Ein Hoiclisfag zu Nürnberg ist im Fobrnai- 1524 gehalten woi'den. V^. 

Ifoigt JX, 705. Alwr die von unsei'om CbroniBten raitgothoilton Verhandlungen 

i sonst nicht bekannt. 



ibii. 



241.312.. 



und bobestliclie helikeit, tiwrzii kortursteE, fureten, froibcm, ritter 
und alle stendp der kristonlieit konden keinon krig mit kristfln- 
foraten (noch mit den, die dev krietenhoit zugethon weren) füren, 
noch beistand thun, soodor ea wer keserlii'h gemut und aller stende 
der Christenheit, das sich seine liebe mit dem angeborenen fureten 
und konig von Polen, seinem lieben ohme und hlutvorwanten, vor- 
trage, tete die pflicht, die drei oder vier meaters in Preussen vor 
im gethon betten, zu enthaldunge des fredes, seines ordens und zu 
ener wolfart gantzer Dauscher nazion und lülcr stende der Christen- 
heit, und er iind sein orden solden ansen die jogent* koserlicher 
magestet und die grosse oneinkeit in gantz Deuscheland und die 
grausame rostongo des Torken kegen alle christene stende. Damit 
ist mai^grabe Albrecht abgefertiget von den fursten in dem reiches- 
tage zu Norenberg im jar 1524. |Das ist geschehen im Februario».] 

Der lobelichc furste und heiTo hat bedoch zu hant den standt 
der selikeit, wie die schrift vomieldet in velen orten, sonderlich 
Christus, do er spricht: Also aUo pflanzonge, die got sein vater 
nicht gepflanzot Jiat, die solde ausgerotet werden; hat noch aoteuem 
gehaldonon roichestiigo zu Nüronberg'', besucht aUe seine brtlder, 
iiei-en forsten und heren, mit in rat gohalden, in seinem gewissen 
vorgestellet, sie zu rote genoraen, was im zu tunde werc bei alle 
dem «bsehlon der bete an das reich aller Deuscher stende. 

In den zeitten der jaro hat der Uibeliche tlochtter Martinus'} 
vurneuget die schrif des hilgen ewangeligo und die schrift der 
abpostelen, auch" alle propheten, die dor geweissagot haben von der 
sintflot und von dem z(»rne der sti-affe gottes über allt! gettchafTene 
kreatnren auff erdon, nnd höt vorinuert die busse lier voraononge 
ken got den vater, den son, den heiligen geint. 

In dor zeit der jare hat sich auch derhaben eiuu ontporouge 
mang dem lantvolcke om der wellichen freiheit willen, dovon vele 
pauren iiuff dem lande* voi-treben worden in dem Beierlande, in 
Doringon um! auch in Fiunkem. 

Noch der stillunge hat sieh margrabi: Alhrecbt von Franken 
beroten mit seinen hruderen eines teles, sonderlich mit seinem 
brnder Jörgen, der sonderlich seinen rat zu dorn frede hot geben, 
Wilhelm darneben, Kasemir der eldeste furste von den hruderen 



II Rinds: ..Fiilgnncloi n 



1) Uober Latbers Boziähungcn zu ilitii in juncn Zeiteu Voigt IX, 687 f„ 701. 



gel. 






cftniffieteB kn^ 'wUs Ar knwtiknra gcAnt hattn wwi w 
AI» die MMw 4c« 

noK, do Tsnrilgeics ne^ äch 

nt md cref fnisten and aBm u« botsc^aft ra dMB kmljrP SJ^is» 

ramdo in Polm k« Krobia mit rple iei«ri>itttin^ snow ny^:«i4«4. 

Und tissen seiner nn^T^tct «nx«!V« d<w jmmtrlitN) ftf^ d«« l&ä\ 
knges halb«! in Prensseo. der do giisi-ben weiv iimh d*« ohdt« 
willen, den etliche mesters hibe» tfaiin moss«» den kiwijp» v««» INtlmi 
ood sie derkenneD ror ire lenheren, das dor gekommen Ul v«B kri^ 
das* dor dnrt-h die langveliket dorhtn gerechet hat. d«s ihr imlnt, 
der mester mit allen pebitti^ren, sich vorsflnvl*eii hm k»'» dif 
hoftlent und alles trigesvolck. mit se.jreten Miwl hrifi>u v«rl>rifi''t, wo 
der orden den hoftleutten mit eren soldenor nicht kondon odt^ 
wolden iren soh bezalen, so sollen die hoftlentte iinff den sehhiuMTWi 
also wo! in* den steten mit rot imd volbort dfs ohorsW*« hoftntunne« W, -iüi 
auff ilai^enborg suchen die leut in den steten l*r(*us8en> dio in «ot 
gelt der schiUt des soldes bezaleton, wo sotenes nicht kondo |FMi>hrn 
den lande zu Prenssen. so soldon sie die nmoht htiben Iiaumhih 
ides bei heren und fnreten stete, wie sie konden. 

Solch eneu rot hat der ordon seihest p>sncht bei dem kimif^ti 
zu Polen und seinen hogwirriigen i-eton, ito der kri^t nuiii «wn Jtir 
gestanden hatte. Das hat der konip dem gant/pu oith'n llW(^;^^^*^^(f^^t, 
haben die hoftleutte derfaren mit oran dinst.lentl.cn nnd widi hv~ 
n^et eine bese nbonge des ordenw, htibon sich allw' mit brlflbn 
'oten und dem konige angetragen ftllo schloHSOi', uteto noch Ultt 
iier brife. Das hat sich die kouig]i<5he magentet bitroton mit d»H 
reten seines reiches, zuletest die hoftlcutto bezalot noch lunt irur 
summe der acholt, und alle Hchlosser, utotn losson einnimmn und diu 
lesetaet mit seiner magestot hoft.Ieut nnd dinHtvdk'k«, 

■J dir Ood. b) ale Oonl- <i) aaitoTHi Cod. <l) ilmv 



1) AJbrochtB Brüder sind hioi' richtig nufgpfilhi-t. Nif. l)i<imH du JoKnlln- 
a familia bei Pisforins T. D. ]>. 291 ff, VrI VoiRt IX, flOfl, Hnnn hi<ilt hIoIi 
j beim Kaiser auf. Voigt IX, 607, fiW, Ö64, 674. Wülielt.i knin Im .Inhf.. IßlT 
nach PreiiKscn und verliess das lAnd 1522, Doyor 4ß&, Hohlmaiiii HOh, l!fl)ri. 
Nach Grünau XXII hatte mim dninnlH dlt- AliKiuht, ilin >tii Alhrnnlit« NnntiMic-r 
im Eontuneiflteramt zn machen. 



f)4 



2U.34&- 



Darnncli obor koiize jiir, iliirch heto wiLlen bobestiicher heUkeit 
uad keserliiihL'r magestet gesaiiten botschaffton, konigliuhe magostet 
gebeten von des Ordens wegen und das henuesters, dms der liilge 
orden Marien der Deuecheii so gar nieht vortUget werde niit krige, 
seine magestet yolde es in za einem lenreohte vorleigen, dorinne 
die meaters wonen" mochten. 

Sotens hat die königliche mageatet voriibet mit den liochwirdi- 
fol. 244. gen reten Polen und dem* orden das zu einem leiireclite vorlt^en, 
do sie oberwonnen woreri, und die meater gekommen sdn «ii der 
pflicht. 

Wo n\i königliche raagestet mit den hogwirdigen rrtoi Polen 
mich Albrech von gottes genode ein marggrabe aus Frankonlaudt 
geboren von enger königlichen magestet schwester, meine liebe''..., 
mit dem ort landes vorlonon zn einem wertlinhen hert^ogtiime, mich 
boHchozen vor nberiger gewalt und mir beholtfelich sein, das ich 
mich vorlieuraten mag, meine kinder, so ea so got der allemec-htige 
fogon wolde, das lant erben lassen, irio ich ea in hirschaft besessen 
habe, nach meinen tödlichen abegaiige mit solUcher vorlenonge und 
pflicht auch nicht hoger, sie t«ten den» sotein oberigeH willig; wo 
aber got ober mirli AJbrecht das vorordenete, und ich mit dem tode 
abginge ane erbe, so sollen mein bnider, ire kinder sotein lant in 
hersschaft besitzen noch meinem sterben noch irem elder, die domU' 
tochlich sein werden'). 

Anff die angebrachte botschaft bat «ich die königliche niagestßt 
beroten mit soiuei' gemide gestlichkeit, auch mit den wertlichen all« 
seiner rete der kröne Polen. Kenssen, Preussen, Littanon, die haben 
aller geleich vorwilliget in die ansinnonge' und bogei* des tucHten» 
der noch zu der zeit ein Ordensbruder gewest ist, und die gestlichea 
haben gesaget; Haben doch unser vnraldeu sotens begert zu thua 
L 24?.. und mochten dor nicht zu kommen, darum dio* weile sieb sotens 

i> Con.t. Dftniich ichelnl "tt.: „inntlBr" i« 



I) Diesfi Bolsehnft ontapriclit gatix doni Vorschlag dos Kiinif^s, wnlchon die 
UnterhiliuU^r ku OohLL (lü. HSrz) 1525 von Kraknu nach Bimtlum dorn Horzogff 
überbrachten. Schätz 491, Voigt IX, 746. Auf vei-wandto Gedankuii bntto («Aon 
AohntioB von Zemen in einer persöaliciien Unt^rhntidlung mit dmii BochmoiBteT 
zu Nürnberg im Jahre 1534 hingewiracn. Fnb^r in den Beitr, mr Kunde 
PreuBsens IV, 81-85. VoiRt LX., 720. 



I 



34«. 



begibbet von dem hcrr mcsttu' reibest, so hi man noch 
beger* und seunn'' ni(!ht. 

Auff sotenen rot hat der kouig die gesanto botschaft mit brifeii 
«bgefertiget und dem her mester wider zugesant, das ei* vor 
der konighche» magestet selbest solde derscheineii. Die botschaft 
ist dem marggrobe Albrecht gekomen in das Frankeiüant'), do er 
auff die zeit geweat ist be\- seinen brüderan und gutten ftnmde, 
frengeten sich der gutten botachaft, nnd hat der konig ken Krakau 
,4wRen anniffen einen reiohestag von alle seinen landen, die rete der 
tande lossen dahin kommen zvi dem vortrage und vorlenunge. 

Auff den beruffenen tag ken Kjiika.u ist gekommen der ]nestor 
lAlbrecht mit seinen brilder mai;grabe Jörgen von Fi'anken und 
margrabe Wilhelm von Franken, der hertzog Jörgen") von Legenitz, 
die alte mit ereii reten zu der tagefart und vorlenonge. 

Der tag ist angefangen in dem jare 1525 in dem tage . . . des A|jril. 
mooden . . .*) Ist die konighehe mageetet ia seiner magostet kle- 
donge in seinem stitl gesessen und bat alda lassen ein banner auff- 
richtsn, an das banner hat sollen greiften der margrabe Albrecht*). 

Vor dem im" Ib'SS^ jare ist zu Dantzke ein anfror geworden. 
In dem tausentesten und in dem t'unfhondertesten in dem dreiund- 
zwenzigesten do Ist zu Dant»ke in Preuasen ein,priater gewest, der 
hat gebessen Jacobus fWinckelblocb«! derselbige ist zu Dantzke 
auffgestegen auff den predigestuP) und hat* augefangen von der lere fol. 24R. 
Christi, die dor fordert die menaclien zu der busse an got vater. sou 
und* hilgen geist und nicht auff die werke der menseben. Do ist 
das gemene volck zugelofi'en in seine prediget mit grossen häuften, 
Bit der rnt zu Dantzke, 'und gedachten sntonem »ulnffe zuvor- 
lutomen. 



t) buTEM Cod. 
I^W- Nubtt>( am Rands 



r lolrlo Ooil. e] im Oonjooli 



nBfheebaimrl 15H8. 



1) Das ist wfih! nicht goiiau; Albjiicht Vfnnd kIcJi lUmalB «ohiui zii Bpuüicn 
1 Gebiete des Herzogs von Opjielii, 

2) Friedrich. Xf-l S, 71. 

3) Albrecht traf in Krokm am 2. April ein, schlnss ileii Frieden Bin S. April 
I) und erhielt die Belehnimg am lO. April. Voigt ES, 748 ff. 

4) Hier scheint etwas au fehleo, da doch die Vollziehung der Belehnung 
' -noch zu erwiitnen war. Weitei'es unten toi. 290 ff. , 

5) Er tmt zuerst Margarethae flS, JnliJ 1522 auf dem Hagelfiberge als 
Prediger im Sinne der Hefnnnatintt auf. Mehlmanu 127 a, Stegmann b'i'i, Hii'sch 
liie Obei-pfarrkirohe von St Marie I, 264 ff. 



06 



1535. 



947. 



Et! ist geBcheii den Sontaf^ vor sitit PmuIl'h bekerooftc tafi'), 
also grosse mciiffe der meusc-heu in der kirchen woi-fu, du iwt döi- 
rat aiiff den Ln.ngeu markot ^ekonien mit eren büntgeiiusseii, etb(5ho 
voü den kaufleuteii und mit dem gantaen werke der fleser, und auch 
mit gesehosse und weren vor die kirclietoreu, und wolden den 
prediger mit seinem anhange fangen in der kirchen. Der g: 
haiilfe in der kirchen wost nicht recht, was das Kuhoffekomen des 
rotes mit soteinem' volke bedeitotc. Das geschrege ist lautbar ge- 
worden in der gantsien Htadt, dovon ist der gemein pHvel ziigeloffes 
wieder den rnt om eres hesen vornemens willen, das auch der rat 
der rechten stiidt mit ei-cni iinhaiigo nicht torsten sich von einan<l 
geben. Üei- hauff in der kirchen die sauten zu dem rat« of den 
market und liaeen sie frogen, was doch ir vornemen were, das sie 
sich also starg gerottet betten, mit wem sie einen krig füren wolden. 
Darauf!' hat der borgemester geantwortet, den prediger begerten sie 
zu haben und die zu wissen, dio in also anrezeten, auf)' die zeremonigen 
der kirchen zu predigen, das solden'' sie wiesen. 

Die gesanten von den mis der kirchen sein von dem rate ge- 
gangen von dem Langen markete* wieder in die kirche und in die' 
rede des rotes angesaget. Die in der kirche sprechen, was doch 
dem rote die lere iler propheten vor Christus geborf, die doch die 
upposteleu auch leren und ilor prediger aotte 1er prodigete; ginge 
dio 1er oder prediget niemant zu schaden; der rat solde sieh mit 
der Stadt gescheffte bekomeren und durtften sotens nicht thun, also 
sie angefangen betten. 

Der rot mit erem anhange wolden nicht von ereni vornemen 
ablossen. Das geschrege r|w>im vor die stadt in die Vorstadt uoä 
wci-et bes in die nacht, des sie von beden telen nicht von einander 
konden. In der nacht »ein die auff der Aldenstadt vor dem toro, 
das in die Rechte stadt ging, und riffen in die stadt, die aus der 
Stadt" wieder, konden nicht zuhoffe komen; die torc woren ge- 
schlossen. Zulötest treten die in dei' Rechten stadt zu den toren 
von binnen, die anderen von Ijaiissen, und worffen die thor aus den 



1) XTaber den Danziger lufioilu' vgl Stegmann 6G7, Mohlmanii 134 b — 137« 
und Hiiwih Mai-icnkii'oho I, 280 ff. Unser Chronist behnndolt liio Ooschiohte des 
Aiifi'nhi-s sfllbBtstSudis, ühnu auf .Üb Einaolne nBlipr ninKUgolicri, EnrrmKunjteB 
Q imtun fol 308 ff. 



248. 1525. 97 

hoken der stadt und liffen in die rechte stadt und schregen, was 
^otein zuhofFekomen bedeutete. Die anderen sageten, des predigers 
halben hat der rat sotens gethan und wellen aller die ombrengen, 
die im zuhören predigen. 

Dorkegen schreg der gemene pavel: Schlot den rat todt mit 
aUe erem anhange. Das geschrege kommet vor den rat und eren 
anhang, do fil der rat in füge* boten, man soldo sich zufredegeben 
und ein itzlich solde in sein haus gen, auff den nesten tag wolden 
sie die sache vortragen. Das wolde der gemene groste hauflfe nicht 
thun, sie* sprechen: Es sein bosewichte, sie halden nicht, was sie fol. 248. 
geloben; und sprachen: Haben sie doch under einander kenen frede 
nicht, scheiden sie nicht den Ebert Ferber von dem rothause abe 
so lesterlich*), vor das er zur se im krige in Schweden gewest ist? 
was solden sie den dem gemenen armutte thun? schlot sie man 
todt! Disse kegenwer von beden tolen hat geweret ander halben 
tag und ene nacht, und kener dem anderen ein let gethon. Der 
ratt hette gerne sich an dem predikanten vergriffen^, sie konden 
nicht vor der gemene. Do sie sogen von beden telen, haben sie 
einen frede auflfgenomen ken die ander nacht, und sein ein itzlicher Jan. 25. 
in sein haus gegangen. 

Auff den nest folgenden tag ist der gemene hauffen wieder Jan. 26. 
zuhoffe gekommen und aldo zu rote geworden, das man den rat 
solde absetzen om der grossen untreue willen, und keren enen 
neugen rot und derforsten alle des rates böse tocke. Der neuge 
rat lis auf&ichten durch befel des gemenen mannes galgen und Jan. 27. 
radt; wo sich irken mensch an dem anderen vergriffe, der solde 
gestrafifet werden. 

In demselbigen jore^ ist es auch gesehen zu dem Eibinge im J^525.^ 
ersten tage Februarie^, das der lesemester aus dem schwartzen 

a) Unverständlich. 1») vorgroiffen Cod. c) Am Rande: Annol52,S. Elbinger unlust anfang. 



Febr. 1. 



1) Er hatte Danzig im Jahvf 1522 verlassen müssen. Stegmann 549, 550, 
Mehlmann 129 a. 

2) Uober die Geschichte des Aufruhrs in Elbing macht Hennenberger 120 f. 
aus unserem Chronisten sehr umfangreiche Mittheilungen, nach ihm Hartknoch, 
Kirchengeschichte S. 976, Voigt IX, 698. Er setzt den Aufnihr in das Jahr 1523 
offenbar nur, weil er den Ausdruck „in demselben jähre" auf die letzte von Falk 
ausdrücMich erwähnte Jahreszahl 1523 bezog und weil er sich durch den augen- 
scheinlichen Schreibfehler November statt Febmar in imserer Chronik fol. 251 
tiiuschen licss. Allein der Aufruhi* gehöi-t in das Jahr 1525, das ergiebt: 1. die 
riehtig(^ iMv.ieliung dos oben erwähnten Ausdnicks „in demsoll)cn jähre" auf die 



ft» 



249. \ 



kloster') mit ilum prjtire sein aus dorn kJostar sefarcii mit cuom 
offenon wagen, der schwer beladen gewest ist, unti den anderen 
brüderen nichtes von erem wegfaren g:esaget. In dem faren be- 
I. f^enete" dorn wagen ein*" borger*, nnd die beden hei-en sein" aiiff 
einen anderen wagen, do leteren offe woreii, und füren nicht auff 
orem wagen. Das wart dem i)Oi;gemester angesaget*. Der borg&- 
inester wantte boten etliche bprgeren, ditr retton den monnicbea 
noch. Emen sie bey die moniiiche qwamen, woren sio in einem 
dorffy, das bis Nocendorf); in dem dorß'e nomen sie gelete von 
dem teiehgesohworen. Do torsten in die nachgosanten borger nichtes 
thuü. Wen sie gefroget worden, worom das sie weggefareii weren, 
liabon sie geantwortet: Hat uns doch der rat lassen vorbitten Aas 
leuten in der nacht zu unseren metten und das predigen in 
unser ktrchen, darom wellen wir zin, do man uns boret reden und 
klagen. 

In dem obtnde sein die borger der monnich faren gewar 
worden, und wein in das kloster geloffen, die monniche gefraget om 
dv wogfaren; ein tel wosten, oines teles wosten nicht ir geschefFte; 
di> was oner von den obersten, der lachte und spottete der gesanten 
hören vnn dem rate, auch dor borger; do lissen sich die heren 
weissen das selber und geschmeide, das sie on gelossen hatten, do 
sie das beste selber autf 'las rothaus nomen i» vorwaringe. 

Do sotens bösen was, do was dor en monnich, der saget, wie 
dor etliche in der stadt weren, die wolden Att» kloator stoiinen. 

«) hBgHiMcn Roll, h) dn Niohlmg. t) 8n! il| l. ein hnt LVI. 

y.uIotJtt erwähnten Begebetüieiten dos JshreB 15S&; 2. diu von Falk fol. 376 boim 
ALmuhluaü (kT Erzählung ELusdi'uuklich hinKui^xetzto Zahl 1525 iiszieht sich, da 
clor Äufriihr nur einen kurzen Zuitraum hindurch fortdauortt', ebenHowoUl wif den 
Anfang al« auf dsa Ende d«Bsolbon; 3, diB von der Bürnetachaft ontaetzten Raths- 
ticrren (u. fol. 261, 262) siud thailwoisi) erst 1524 itix Amt gekoiumeu, konnten 
also nicht schon 1523 antsatzt werden; i. oiu mitten in die Eroignisso des Äuf- 
iiihra gehöriges käniglichoH Mandat, (ii. fol, 270) ist vom 28. April 1525 datirt; 
5. die nusdrücklicho Ueberliofening des völlig gleich ;;oiH gen Königahei'gor Chro- 
nisten Pktner foL 167a üuni Jahns 1525: „Item am abendt unser lieben frauen 
lichtraesz wart dia Btadt zum Eibingo eüicha tage goschlosson und die gemeinde 
macht auch ein neu «gimont [wie in Danaig]. — Bep;anu der Elbinger Aufruhr 
nlicr den 1. Fohruar 1525, sn folgte er dem Danaiger Aufi-ulir nui' wenige Tage 
sjijttoi' nach und ist mithin allem Anschein nach duroli den Erfolg dos letzteren 
mit vcraulMst 

1} Ditfl Dnminioaiierkloster. Toeppen, Mb. Antiij. l.'iO f. 

2) Ein Dfjrl Kwisohnn Fischan und Marienburg. 



i. 251, 



1525. 



f>9 



; hegort mar von im zu wissea, do wüst(> er iiicmanl. zu bi>- 
jhuldigen. Darom woldeu iu die tnrger loascn in der monniehc 
saaune") setzen und konden nicht Ton den monnirihen die schlösse! 
igen den obint. 

Do aber die horp;er aus dem fclnster gingen, do* lissen sie et- fol 
lehe borget in dem kloster und sprachen, durch das kloster knnde 
äie atadt vorroten worden. In dem abeschede noraen sie den monnich 
mit sieh vor das rothaus und santen den borgemester boten, der 
sante den anderen heren der stadt boten. Do sie zu hoffe woren, 
do klageten sie ober den monnioli und boten den monnich zu 
frogen, das er solde von sich sagen, wer sötte woren, die das 
_Gloater stormeu wolden*, man solde sie straffen, auff das kene un- 
jonst auff die stadt qweme. Der borgeiTnester frogete den monnich, 
Fer sie weren, so er es woste, er solde sie melden, Do woste der 
[Onnich niemanden zu beschuldige, sonder sprach, er het es von 
wen weiberen gehöret. Die weiber da» waren lose weiber; wie der 
leger war, so woren auch die weiber. Daraiiff bogerten die borger, 
■ borgemester solide in iu den tonn lossen len bes auff weitter 
rfarenheit. Das ist gesehen den obint, und war in dem thorme 
i tage und zwe nneht Do lis in der horgemestj^r wieder in 
(Bin kloetergehn. 

Aber in dem ersten obinde boten die borger den borgemester, 
i doch mit seiner gonat und mit eines ersamen rotes gonst" ge- 
äien mochte, das etliche borger mochten zuhoffe kommen und die 
Bfichwer der stadt anzogen einem rote auff ein wandel. Sotens 
Wlobete der boi-geineater mit den anderen seinen heren und spro- 
len, nicht zeue, sonder alle borger solden gutten rat anzegen, ein 
EAt wolde es mit der borger rote wandelen der gemen und der stadt 
I dem besten. 

Auff den nestfolgenden tag sein die borger ein tel znhoffe ge- fol. ^IJ 
Jlommen, nicht aUer, ein itzlicher seine not anzuzegen. T)o wart es Febr. 2,' 
auffgesehoben auff den nestfolgenden tag, das was der dritte tag Fehr. % 
Pebmarii*, do santen sie zu dem rate etliche borgei' aiis dem rote 
und lissen sie biten, das sie doch einer borgeraehaft so gonstig er- 
jheinen*, und wolden in doch senden der stadt vorschreibonge, 



b) D 



t bL »ä. äj cfMlidii Cod. rndenllicl 



j HcMinenberger fol. 



1) Awi tiem Frnnzösiiwheii (Geräogniss), 



1(M1 



1525. 



tiomit sie (iin^h mochten wissen, waw doch unser voralten der gutten 
stttdt derworben hetten von dem urden, auch von königlicher mage- 
stet unserem gnedigen herren. 

Bälde «ante der rot den achreibor der atadt mit einem libelle, 
dorin woren drei vorechreibonge der Btadt von dem orden gegeben, 
und worden gelesen vor in alle in dem remeter im kl oster der 
BchwartJien monnjchp, Do sie nu gelesen waren, do botten sie den 
Schreiber, er solde den rot bitten . . . .» von ir aller wegen, und 
santen neun horger mit im, Do sie vor don rot qwemen, und der 
rot sprach, wie konden 7.11 don reohten brifen nicht Icnmmen, die ge- 
santen dei' stadt bei dem konige blatten die schloBsol in erer vor- 
wftringe. 

Das wägeten die gosaiiteji liorger den anderen so an in der 
voraamolonge. Do weleten nii' ander und santon sie wieder zu dem 
rote. Sie schwuren sich zuhoffe, nicht von einander üu gen, sie 
betten den ere vorKchreibonge; gehorten «ie doch nicht allene dem 
rate, sonder der gemene borgerschaft Do nu der rat »ach, das sie 
MO fest dorauff di-oiigon, do sauten sie in die ['echte vorsegelten brlfe 
von dem orden und von riem konigo. Do blnb es so don tag und 
([women *den nestfolgenden tag wieder zu hnffti. Einer hisse Beneche, 
ein borger, dem worden die briffe hefiilen -«n vorwaren neben der 
Stadt voget*) bes aiift' den nestfnlgonden tag, das wa« der 4 tag 
Febniarie. 

In dem tage worden die brife gelesen, in dem lesen was ein 
borger, der mit namen Michel Schona genant was, derselbige hatte 
lue brivD vormoles bei dem rote ottomoles gelesen. Derselbige deu- 
tete den borgeren die gelesenen brife. Do sprochen etliche von den 
bolleren: Worom hatt ein rat der armen borgerschaft die voi-- 
schrebene freiheit so obel genissen losuejiV und der rat sie auffdem 
mesten genouat. 

Sein sie baldn zu rote gowordeii und die gesehenen handel zu 
dem Eibinge bei in dorn hoftmane aufl' Margonhorg zugeschreben 
und in den brife in bitten lossen om einen beholfflichen rot durch 
sehrift einer gemen borgerschaft zu schreiben, darneben sie ent- 
schuldigen bei der königlichen magestet iros angefangenen handeis 
mit irer gerechtigkeit, die doch königlicher magestet vorfaren der 

■) Bin Ut wob) dniuslialUn^ um die tnolitai hrifs (originaluj. 



1) Vgl, Tooppnn, ElWnKPr 



I nls Vnrsitwn- 



Wm. 1625. 101 

■iobelichen stadt einwonern* in der heschlosseiien meuger') . . .'', 
Kbnff das sie sich deste bas entsetzeii mochten ken seiner magestet 
■finde in dem lande auch bansson landes. Auff sotene sehrif hat der 
Bfe)ftman . . ." Koseletiske den borgeren ken antwort gescbreben, 
KOnder ist stille gebleben. 

B Die borger haben dem rote vorhalden lossen, die dor in kegeii- 
B^rt sein gewest, worom doch sie i'im in sotein verhaldouge*) mosten 
Hteiden irer aller gereehtigkeit, dorauft' in der rot geantwort, es weren* i 
Hr eltesten gesaut zu dem konige, wen die hern qwemen, so weiden 
näß in ein gut besehet geben. Auff sotene rede haben etliche borger 
■von den vomemesten zu den anderen gesprochen: Ein rot, die do 
nitzen^), die halden uns man mit worteu of, ^vii- müssen in bas zu- 
predeu. Dieselbigen woren zu dem mesteu der vorstorbenen rotheren 
Ifeiuder. Do der arme gemene hanß'e dersdbigen trotzciket sach, do 
■hengeten sie in an; wie sie sogen, das der anhang gros wart, haben 
Esie gesprochen: Es ist einer gemene borgerschaft zu weit in dem 
ftkloster von dem rothanse, mit in zu reden von der vorschrebenen 
■fgerechtigkeit, Dorauff' sein sie mit entrechtiger stimme auss dem 
■Ttloster in die pfarrekirche gegangen und aldo rot gehalden, in das 
P erste om der matze willen in der raolen, die dor über billig genomen 
worde von dem gemenen armut, so vele sonderlich in der kegen- 
Tveiügen teugeronge in dem vorterbeten lande. Das ander mit der 
fischereie, dorin auch dem gemenen armut grosser^ vorterb zuge- 
bet worde , und alle vorterbhche handel dem rote vorgebildet 
worden durch die gekorenen borger neben dem vogete. 

so nu der voget dem rote soteine menige vorgehalden hatte 
Pvon wegen des gemenen armuttes klage und bitte, bot der borge- 
finester auff dem rotbause geantwort von befel der anderen bereu, 
n ein erbar gemen, das sie mit den angebrochten ortikelen 
wolden stille sein, bes Ire eldesten und gesanten zu dem konige*) 

a) i, 1. 9. Uet ejüwon« ijod. b) Hier (elilt wohl ; Tetliehon hnl, oj Uicie Liioke dsuli^t 



1) D. h. die müBrhaJli liei' Stacltmaaer wohnen. Vgl. l'ol 257. 

2) D. h. Voi^uthalhmg. 

3) Der sitzende Haüi kommt eonat wohl ini GegenBatB zu tieni gauzon 
lath vor, hier wlioiiit er dit Oligai'chie im Gegensatz zu dea voa dein Eathc 

II Foaiilieu zu bezeichnBn. Vgl, Toeppen, Elh. Äntiq. 191 f- 
i) Die beiden Bürgei-meiater Johaim vom Loo und Jacob Alexwangeu. 
I Tgl. u. M. 258, 260, 367. 



102 



1525. 



SÖ4. 



w unk' 11 lium kduiuii, su wulduii sie mit urem ruto alles wiuidolen, 
L was* in mogolicli worde sein. Das antwort broulite der voget mit 
den gesantüii vou der güjucne von dem rote von dem rotliause in 
die pfarrekirche, do aJJe borger voraamelt inne woren, und rif sie 
der voget zuhoffe vor das hoge elter der pfarrekirchen, 

Wie sie vor dem elter stünden, bat sie der voget, daa sie 
doch aicli eine klene weile stilleten, man soldo in aldo vorzelen, 
was ein erbai' rat der Stadt in vor ein antwort bot befollen in zu 
sagen auff ir antragen und aller wiüe*, da** es ,jo so gesehen wer, 
das die woit von in alle verwilget weren den rat anzuzegeu. 
Daraulf haben sie aller jo gesprochen, es were ir aller wUle und 
ijoger. So hat der voget den" befolen dem hauö'en zu vorzelen die 
antwort des rotes of er bete und boger, das ein rot sie bitten lisee, 
das sie stille stonden mit den vorgenomeuen handelen, bes die ge- 
santen hem qwemea von dem konige. 

Darauö' etliche borger in der vorsammelougo gerot haben: Ja 
I ein rat gelobet wol, aber sie holden nicht. Bs ist gescheu zu der 
zeit, do der herre Schedelwizifco ') aUiir zu dem Eibinge was und 
bcgeile vou den borgei'en z\i wissen, ab sie auch erken beschwer- 
uisso leden von dem rate, das soldeii sie eti anzegen, königliche 
magoatet die wolde einen mt diesei' atadt darzu halden, sie soldon 

*; «ilge Uod. b):dae Ood. t) dem Cod. 

I) Von frähorüii PwtoimiKdii nwiBiiliur] Bili'gei'aulmft und Katb von ElbinR 
liaboii wir iiw Bpiirlicho A(iiloulunpin. Zu Anfang den Ja}u'es 1512 lindeii wir 
die Danziger EttthMherm Ebort Toriicr und Luuns Kettjng in Elbing, wo sie „die 
Kwoitilichtigeii Goiuüthw wenigsteuB für die uilohBtu Zukunft" mit oiuauder ver- 
ȟkneti (Hirsch, Bouzig xur Zeit iler Mateme a. a. 0. 8. 21G iiai:li eiiioi' mir ojclit 
bekatmtpu Qnelle). Ta eiiic'in Suhreibon ihm EQuigs Sigiunund d. d. Doiinei'Stag 
vor Bt Elisabeth (15. November) IQ20 ist dio llade von „ungetreutn Biirgorn", 
woluho der Hauptmatm voti Marii'nimi'g mit Willen und Bath den Bargoiiueieters 
und dur Ratliiiiannou der Stadt gon Moi'ienburg wogaohjuen soll, docli so, „dase 
kein Aufi-uhr zwisclioii dum gomeiiiun VoLto orwüchso" (Elb. Archiv). Äuoli von 
kdnigl Coimuissarion, dio nac-li Elbiug kommen, ist unr selten dio Hede, x. B. 
beim JaLio 1509, dooh hören wir mir von Regulining eines Sti'oitea zwischen der 
Stadt nud dem Laudriohtiir des HolÜliniisühoii Oebiotus dureh diosellieu, Urk. d. d. 
Jlittwoeh nach Michaolis (3. Octobor) 3509 im Elb. Aruh, Caps, VU. n. 17ö. Daes 
Niklis von Sohidlowie«, f^tellan von Seadomir und Sohat;( meiste r dos BeieheB, 
ijo Aufli'ng'/ des Königs im Jahro 1520 oder 152t in Elbing gowusou ist, oreohen 
wii' aus dfiii Mandat des Küiiigs d. J. l'iimiui (18. Januar) 1521, Elb. Archiv 
Caiia. Vn. n. 190, Das obige Schedulwiiiiko ist offenbar nur Terstiimmolung von 
SchiiUowiüü. 



255.256. 



108 



es iB wandelen, sie solden getreiige underthun sein; aiifl' aotene red 
des grosmochtigeu heren hat der rot mit den böigeren entweichen» 
aus dem remeter imd zu den bürgeren geredet: do sie vornomen, 
das die borger* ire anlegen net klagen wülden, do beten sie, man ful. 2ü3 
solde stille sein mit ii-er kla^e, sie g-elobeten in das alles 2U wan- 
delen bei ei-em ehde. Die borger danketsn dem gesanten heren 
und königlicher magestet. Der her zogt dovon, ein rat vorgas alle 
ire zusage; bes auff die heutige stonde ist noch kenes gewandelt 
und legen uns jomer auff. Es ist kein gelobe bei in nicht. 

Es woren etliche borger und auch borgerkinder, der ire veter 
auch rotheren gewest woren, die sprechen: Es wirt nimer mehr gut 
zwischen der gemene und in, man muaz sie den ein tel des rotes 
entsetzen, den mag es gut werden. Sot eines teten sie dorom, das 
sie etlichen nicht gut woren und gedochten sich an en zu rechenen, 
was haders sie mit in hatten, das sie vor in mosten in das kloster weichen. 

Also der gemene man höret, das sot grosse häufe von der 
roÜeutte kinder dem rot abfillen, do vorwilligete der gemene man 
auch doreyn, das man sie absetaete, und etliche hoffeten auch in den 
rot zu komen und goben alle in gemen vqlbort dorzu, das man sie 
entsetzen solde. 

Auf BOtein entsetzen bot geantwortet der man, der der borger 
wort redet vor dem rote; "Was wisset ir den vor schult zu geben, 
das ir sie entsetzen möget Einer von den vornemesten von der** 
verstorbenen roüentte kinder der hat autf die rede des*, der dei* 
borger wort redete ...'': Ist es den doi'mit genug", das man sie 
man aus dem rotte abrulfet ane erkeaie gegebene schult? Doraufl" 
hat ein ander auch von den vornemesten borger angehoben, die 
woren blutvorwanten : Ist es den nicht genug, das sie mit der bor- 
ger gegebene fi-eibeit und gerechtikeit so schinppeUch gehandelt 
haben in unser stfldt? Es ist mein rot, man lot sie rechenscbaft 
geben von den ammachteren, die der konig der stad unseren 
väteren gegeben und vorschrebeii hat. Zu sotener menige ist der 
gemen hauife zugefallen und gesprochen: Das wolle wir haben und 
sol auch gesehen. 

Dornocli sein die gekorenen borger aus dem gemeuen hauffen 
auff das rothaus geganen mit erem vogete, und der man, der ii' 
■wort fürte vor dem rote, und aldor angehaben: Her 

a) Oll = entwichen? b) den Cgil. f) ilei Gonj. ä) Hitr ctwitiel 



104 



I5a5. 



W.26&ii 



^M 1111(1 ii- liorroii itllu, (ib let eucli ein urbar burgersohaft bitten, das ir 

^P' ein itztioher, der ein mnmacht bot, dus dor stadt zugehört, dovoa 
H rechenachaft au thun einer gemenen borgerachaft, das ist er boger, 

^B wo sotens {foscbit, so wU sich ein erbar borgerschaft wieder der- 

H acgon aller biUiteit ten einen erbarn rot. 

H Äuff das anbreugen vor 4em rote der rechenschal't Imlbeii liat 

^K geantwert der borgoraester, ein ei'BOin rat woste oli' ir ambrengen 

^V der rechenBchaft halben kea autwort zu thim einer gemeneu borger- 

^K^67. schalt ane befel des koniges niisers genedigen* heron, oder wen er 
^M sie von uns begert, dem sei wir sie schuldig zw thun, und nicht euch. 

^H Dorauil' haben die gesanteii borger dem rote losscn antworten: 

^M oa ist der befel der gemenen burgerechaft, und lassen euger weis- 

^H hcit so anzegen, alles was einer goinenen borgerachaft disser konig- 

^M liehen stadt vorschreben ist, das ist alle den vorachreben, die in 

^M der vorschloasenen nieugeren wonen, und nicht den, die dor bausseo 

^m der metiger woneu, den in der stadt zu geleichem tele dem armen 
^H wie dem reichen und nicht dem rote allene; ein rot ist zu vorsorger 

^H gesetzet einem armen gemeiion hauffen, auf!' das sie sich desto g^ 

^M i-inger* entsetzen können, und ilie stadt bcwai'on, dem gerne 

^H iinnittto zu dem besten, das königlicher raagestet zugehöret baussea 

^M der stadt aulT dem lande, sieh darin zu derhalten, wen es die not 

^1 furdeit in den krigen, die sich in dem lande derheben, auff das sie 

^M nicht aller umbkomen von den linden seiner magestet. Darom ist 

^B es der gemenen borgerschatt, dem aimen wie dem reichen, und 

^M nicht dem rate; wen eine gemene borgei-schaft tbut »einer mag* 

^B noch'" der vorschrebene brjt'e, was man schuldig ist umb »oteiuer 

H gobe dem gemenen borger. So ist die gäbe der borger und ir vor- 

H weser des gemenen guttes, Umb soteiner vorschrebeiien gerechtikeit 

Toi. 258, zu entlialt der vel guttea stadt begert* ein gemener häufle 

rechenschaft disser guten stadt inkonft von euch, und spricht noch: 
Was die magestet einmal vorlenet hat und dovoii ontfeet seine rfire 
und gerechtikeit, so wirt er« seine gobe und vorlenonge disser glitten 
stadt nicht nemen; wir bitten und begoren, das sotens gesche noch 
laut unseres anbrengen; auch wil ein erbar borgerschaft das ver- 
antworten vor der königlichen magestet, wie man dem gemenen 
armutte domit vorstet. 

Äufl' aUe die rede der "borger hat der boi'gemeistei gebeteu 
ein erbar gemene und ir gesanteu, das sotene fordoronge der rechen' 

:i) 8. lit wohl vorJoi-bon. b) Obi iioüli Uul? t) ui Conj. 



S59. 



105 



Febr. 6. 



schuft raoclite ein anstand haben, hos die gesanten der stadt bei 
königlicher uiagestet hemkomen worden, die das jor das ammacbt 
getrugen betten; wen sie bei in dohem iveren, so wolden sie von 
alle dem rechenschaft thun, das sie Ton der stadt wegen imder 
betten. Das haben die gesanten borger so angenommen, der ge- 
mene borgersiJiaft das anzuzegen, und sein von dem rothause in 
die pfai'rekirche geganen, do die geniene borgersehaft zuhofie inne 
was, sie Jossen zubofle komen vor das böge elter, und in alle die 
rede do angezeget, die vor dem rot gesehen was, von irer aller 
befel. Mitteler zeit ist der obint dorangekomen, das ein itzlioher in 
sein haus ging bos auff den nesten morgen, und sich vorbanden 
nicht von einander zu lossen, bes die saehe zwischen en und dem 
rote entscheden wer. 

Den aest folgenden Montag^) sein die boi^er wieder* in der fol. 25«. 
pfarrekirche zu hoffe gekomen und alda enen rotechlag zulioffe ge- 
lialden, aller geleiche entrechtig die grosse boschwerrunge abzuthun, 
die dor were wieder der gemene borger gerechtiteit, und a! das 
aide wieder einzusetzen. 

Auff sotenen rotschtag sein die borger alle geleich ens ge- 
worden, das man den rot moste gar absetzen und enen neugen rot 
setzen. Das hat ein borger boantwort: soteines zu thunde ge- 
höret nicht einer borgerschaft, sonder dem konige geboret solliches 
zu tunde und nicht uns. 

Dorauff' wieder eüiche geantwort, der» ere veter auch rotheren 
gewest sein, es stedt in der stadt privilegie gescbi-eben also: was 
wieder got und recht ist, das sol man abthun und in die stete ein 
ander, das recht ist, setzen. Auch stet in des koniges vorachrei- 
bonge der stadt om unser vorfaren getreulikeit : wir behaJden uns 
kene ander iierscliaft, den die pfaiTekireheu in der aide stadt Elbing 
und neuge stadt uns zu vorlenen; das ander gebe wir in aller um 
der getreuhet willen, die sie in den krigen bei uns gethon haben 
ken die kreutziger, und auch thun werden zu allen Zeiten. Habe 
wir uns nicht redeliehen gohalden bei der raagestet in dem krige? 

Noch sotten reden teleten sich die borger in der pfarrekirche 
in di'ey parten, die kofleut ^ene, die melzenbreuger allene, die 
hantwerkesleutte allene. So hat ein itzliche parteie rot geholden 



1) Am 5. Fubruw {AgafLiu.',. 
B koiue Yeitjauuuliuig gehalteu. 



iiJaluv 152j mS :' 



106 



1Ö25. 



260.261, 



_rol. aw. um (lie iu (lynchte nicht tothtig yein in (icr stadt. rote; hüso* na* 
die rotschlegc vor sein geweet, Lat ein itzlich part diegeingen iiuff- 
geschreben aiiff einen zodel, ilie zodei trugen sie dornoch zuhoffo, 
die schrifte trugen oberen; den der (^emene banffe was in fint om 
eres obei-miittes wille, 

Dornoch sein sie in einen liauffen gegangen vor das hoge 
olter und die schrifte oberlesen. Noch dem losen sein sie iu dem 
häuften gefroget worden, ob sie es so woiden gehalden haben, wie 
die echrift laute;, und ir aller wille wer. Dorauft' scbregen sie im 
tiauffen alle: Jo. 

Nach alle der froge hat man in vorgestimmet den'' gautzen 
rot und solden do sagen, weUicheu sie nich haben woiden in der 
Stadt rote. 

Der neben dem vogete stundt und befolen whm, ir H.lle wort 
zu reden, dorselbige hat angefangen zu fragen, das sie solden eagon. 
Her nuniet in erst den eldesten borgemeater, der liis Hinrich Vor- 
man '), ab sie den libeten vor iren borgemester. Dorautt' der gemona 
hauffe hat geantwortet: Ju, es ist ein from man der borgerschaft. 
Dornoch ist genümet worden Johan Loe, der dor ist ein gesanter 
zu dem konige, ob sio den' libeten vor einen heren? Sie rufen 
nUer: Jo er ist ein trom gut man dei' borgerscbaft. Jacob Schwan- 
gen, ob sie den auch libeten vor eneu hei-en? der dor ein gesanter 
oHch wer zu dem konige. Dai'aufl' schreg der gemen»; hauffe ober- 
laut: Neu, er ist goscholden worden vor oinen kelchdip, das hat 
er sich ni vorantwort. Burtelmeus Brant, ab sie den auch Uebeten 
vor einen heren? Sie scbregen aller: Jo er ist ein gut man bei der 
, borgerschaft. Lucas Sfhimier, ab sie den auch libeten vor einen 
heren? Üaraiiff hat der gantze baulfe gesehregen: Nen, er hat ge- 
than wieder die vorschroibong« der stadt und hat uns die zeisae 
gebrocbt in unser ata<it. Jörgen Klefeblen, ub sie den auch üebeten 
vor einen heren? Sie schi-egen gleich: Nen, or hat auch gethan 
wieder ilie vorschreben gerecbtüeit des landes und dor stadt, er 

H) DU der UoiL UnJeutUoh. b) tot gnliinmBt dein CdU. uJ o. t. i. Conj. 

1) Tun den !ii«r noaunatun rtathfihürni war H. Vormaii (sonst Knluinaii) 
leOl, 3. Loc 1513, J. Soiiwangen (souBt Alexwangen) 1511, B. Brant 1513, 
h. Scliirmcr 1511, G. Klofdd 1517, H. Riohtstem 1513, M. Widoren ]520, 
B. Vogt 1522, ,1. Braun 3524, T. Hesku (suniit llussig) 1522, C. IJaumita (aonst 
DamWtz) 1517, N. rriodwuld 1Q24, T. Wulki-iiBtein und N. Rosenort 1520 in tion 
Kalli gctiflüij. 



1525. 



107 



hut uiiy eineu zol miögericht und geiiumen. HimicL Kichteterne', 
ob man den auch libete vor einen lier«n? Daranff ist geantwortet: 
Nen, er ist ein blutliuot und ist wieder ein gemeiie boi;gerachaft. 
Meiien Widei'en tiebeten vor enen heren? Daranff hat der gemeue 
liauffe gesprochen: Nen, er hat gethan wieder das maudat des koniges, 
das hat er nicht gehalden, das hat er nicht gehalden, er hat dem orden 
nnseren finden getieyede zufnren lassen, domit wir selbest not in unser 
Stadt geleden haben. Bartelmewes Vogeten libeten vor enen heren? 
Uorauff hat geschregen der gemene hauffe: Nen, er hat auch gethan 
wieder den genienen notz und hat getreyede aus unser stadt gefurt 
unseren finden zu und des koniges mandat oberfcreten om seines 
gewinnea willen. Jacob Braune forhbeten vor enen heren? Dorauff 
rif der gemene hauffe; Jo, es ist ein gut from man, er hat nicht 
übertreten die gebot des koniges. Tidcman Heske vor enen heren 
liebeten? Dorauff sie: Jo, er ist ein fr-om man. Caspar Damnitzen 
liebeteil vor enen heren? Jo, er ist* aber stetes kräng. Nikeles f 
Predewalden hbeten vor enen heren? Sie sprochen: Jo, es ist noch 
ein jung man im rate. Teives Wolkensten hbeten? Jo, er ist noch 
ein jung man. Nikeles Rosenort liebeten vor enen heren? Sie 
schi'egen: Ja, es ist auch noch ein jung man. 

Das alles ist in der pfarkirclio gesehen vor dem bogen elter. 
Dor noch der vorstimonge hat der voget mit dem manne die borger 
vormanet, ab sie sotens so wolden, das es so gesehen solde, wie sie 
das Torjoet betten, und aolden es wol bedenken. Darauff haben sie 
alle: jo, gesaget-, es konde in der stadt nomer gut werden, es moste 
den so gesehen. 

Die abforderonge des rotes von dem rothau'se auf den 
market vor die treppe, und die borger stonden auf dem 
market ober deu mittelston*". 

Also nu alles beredet was in der kirchen und der rot auff 
dem rothausc was, ist die stadt obei' al ii'e tore zugestanden", sein 
die borger mit erem vogete und der, dem sie er wort zu reden be- 
(blen hatten ken den rot, auü' die gasse gegangen vor das rothaus, 
und santen aufl' das rothaus, Ussen den rot bitten, das sie sich vor- 
demüttigen wolden, zu in zu- komen hin nah, do wohlen sie ein 
klein spreche mit in halden domiden. 

Nicht hinge seumeten sie auff Jl-iu rothause, ist der burge- 
mester mit den, die auö' dem rothause woren, von dem rothause 



los IQ2&. 363. 

gekommeB mit jilleii deu, die mit im aiitf lieni rothause woi-eii, berrab 

. vor die treppe*, und die borger stonden auft' dem marckete, dw 

wenig was in der Stadt bey dem leben; es geschauh noch oinont 

zimelichen sterben'). 

Also nu der rot vor der treppen stund ken die boi'gerscbaf^ 
do bedanket siuh dei' voget ken den rut von wegen einer erbareB 
gemenen, das sie gutwillig ktn sie sich erzegeten, und bat sie tüsa 
ej* freuntlicLcr wort zu boren. Doranff der borgermester gefuitwort; 
sie solden anbrengen, was in not wer. 

Darauf hat angoliaben der man, der Herten yeberuclit*) geuant 
was, van der borger wegen und hat abgefordert und gesproehon: Hot 
borgemester, gonstiger her, ee beschweret sieli ein erbar borgerschnft^- 
das in engerem mittel sein etliche, die dor begort ein erbai- boi^er* 
schalt, das sie sich oin zeit lang euthalden soliden der stelle äw 
rotes der stadt, welliche'* ein erbar iirme borgerscliaft vor eui^. 
bogert" au nennen lossen. Daraoch begert ein erbar gemeno, das 
ir solt zu euch ruffen einen volleu rot, domit dem armen gemeneil'' 
armutte bas vorgestanden worde disaer königlichen stadt. Noch de» 
reden Imt er angefangen abauforderen, die ein erbar borgerschtdt 
bogeret dorch er obertreten irer schult. 

Zu dem ersten her Lucas Schirmer, es lot euch bitten eiai 
erbar borgerschaft, das er euch des rotes der stadt woU onthaläoif 
oin zpit lang. Bälde hat hef Luchs Sehirmer wolt von dem rot- 
hanse abgenu; do hat iniiu in wiedergefordcH, er sohle noch ein* 
wenig vorzin. 

Dornoch hat man abgei'utfen licj* Jorgoti Klel'elt, das pr sich- 

auch ein zeit lang der stelle sohle entholden, Bälde bot or om ein 

schiiftlich beweiß, wie er sicJi bei dem rotte gehalden hatte. Da«. 

. saget man ira zu, und bat also: üben borger tut mer das nicht*, 

die vorklenunge, und verschonet meine klone kinder. 

Der dritte was Hinrich Richtsternei Tr wolt euch auch enfc 
halden des rotes der stadt ein zeit lang, das bogoret ein erbac 
horgei-schaft von im. 

Der virde was Meiien Wider, dei' wai1 itneli vormiint, das 61 

u) >ui Coil. er CiinJ. h) wdllcUor Cnil. o) l,arger Ood d) oiii «in Ooä. 

1) Von eiuer PüKt, wuleiw Pfeusseu iiri Jahn* 1521 lieiniBuclitp, aprioht 
riramw XXI, 300, 30i), XXÜ init. Vgl. Voigt SX, 048. 

2) Sil auoli untoß f. 275, Umiucul*f(!er solu'eiM Sebuuiiyuh, Mwlin Siebeuuioll 
kuHiiiit ii) ikn Zaauohlaulien BeainteiiUBti.iii uls Vogt 1B24 vor, 



afiü. 1625. 109 

sich auch des roteshauses nolile eiithaJdt'n t-iiR zeit, lang, das wer 
ein erbar borgerschaft von im bogoveu. 

Der fonfte was Bartehneus Yoget, der wart auch vormanet, 
das er sich des rotes der stadt solde euthalden. Do sein die aller 
von den rote gegangen in ere heuser und dei'warten, bes man in 
weitter boten sende. 

Noch alle dissem geschichte hat der vo^et gebeten den borge- 
meBter mit dem, der der borger wort redete*, er solde mit seinen 
heren au ff das rothaus geu. Damocli gingen die borger in die 
kirche und bilden rot, wie sie einen vollen rot machten. Do teloten 
aich die borger, ein itzliche rotte zuhoffe, die wercke ouch zuhoffe, 
die koftleutte auch zuhoffe. Das ordonete enor, der bis Michel 
Schone'), der uom ene toffel, und giag domitte vod einer rotte zu 
der anderen, und vormaüet sie zu kisen von den borgeren enen, 
der in notzlicli dauchte der Stadt und der borgerschaft zu enem 
rotheren; wen den die dor in erem mittj?l numeten oder von 
anderen, der wart auffgoschrieben auff one toffel; das treb man also 
lange, das sie dreimal omme ging und virundzwenzig angeschriben 
worden. Do nu dio omstimunge vorbrocht was, sein die borger 
alle zulioÖe geruffen, do hat man iu die auffgeschreben vorgelesen 
und sie aller vormanet auffzuhoreu, ab erkener mang den ange- 
schrebenen wer, dor nicht toehtig wer und ein makel auf!' sich 
hette*, doTiiit königlich rot voronert werde, das solde niemant vor- l 
schweige». Dorauff ist geantwort., in der gcmene woste . , .*• den 
gekoren mennereii kene unehr oder rnakel, der orer er*n schaden 
mochte oder inianden. Ein rot, die dor noch auff' dem rothause 
weren", die worden die wol zu sicli ruffi'n, dif in gut dimken 
worden und zu erem rote notzlicb. 

Do sein dio aiisgekoren menner zu doiu rote gesaut auff das 
rothaiis und in die auffgeschrebenen (iberantwort. Mang den auff- 
geachrebenen menner was der ene ouch, der dor ordenete* mit der 
toffol zu gen, do man die borger köre in der kirche. Dorselbige 
bat sich hei der gcmene ab, do sie noch vor dem altar stonden. 
Derselbige schreb auch darzu, sofeme sie im alden rathe weren. 
Das* gefil anderen nicht Der sich abbat vor tier geraen, der vor- 

s| denlHMgFiaCBtDiwioduboltliiEEileiCDiL b)HicT fehlUtvic niiuuant von. c) wete Cod. 



1) Tgl. S. 100. El' ist nneh der Eatfasliste 1526 Bathsherr gowordeii 



HO 



isaji. 



2RS. 



I 



tci'bote (lunioch vyJe ilor bnrgor voriieiii'jn, \ina (.'n koiir iiiiicht 
hatte, und frondete sich dornoch mit den aldoii enteotzeten nus dei 
rote ujnl gab auch mit rot, das die neugekoroiien wieder domoch 
110* der kor ober klene zeit aws dem rote mosten. Hetten sie ein 
in dem neugen rote bleiben loesen, der borger rot wer wol ga- 
bleweo. So sief» man der inonschen getreiibeit. Aber notihdera wia 
die angeachrebeneu von den gekorenen auff rioy rothans doni rote 
oberantwort waren, bilden die hfren körn nher die dnr voti don 
horgeron gekoren woi'den. 

Der borgeniester mit seinen heren liswen die toron voi-sohlisanw' 
auft' dem rothauac ober iille. Ra goben auff die zeit die borger 
auch dem rote die maeht, ao imandt mang den bürgeren weron, ditr 
do niclit anffgesohreben weren", ein rot solde die* mach haben zni 
kisen ana der saraelonge, anfi' das dor ein voller rot worde iäi 
der Stadt. 

Der borgemeater hat gekoren mit seinen heren. Zw der koMB 
hat man geleutet mit der gi-oaten glacken in der »tadt noch aiAei 
gewonheit'). Do man aufgehor«t hat, sein die borger ans der kircheU'' 
auff dem market, Do iat der borgemoater mit seinen heren in du 
fenater gegangen, und haf alle die ablesen losaen, die dor gekoren. 
woren, und vormanet sie, auff daa rothaua «u komen und eren ehfr 
KU thun königlicher raagestot und der stadt, Daa iat vorendet don- 
tag lind iat ao geblewen den t^ig. 

Aurt' den neatfolgenden tag haben die borger wieder üuhofffr 
gekomen in die kirche und. den bereu boten gosant, die eich 
des rotbauseß enthaiden Holden, sie get'roget, ob sie auch bei der 
gemene borgerschaft wolden sten und der atadt gerechtikoit ver- 
antworten, wo es die not fordert? Dorauft' antworten aie: Jo, da»- 
solde man sich zh in vorsen und nicht andere. Sie auch gefroget, 
ab sie auch alle gesohenene bände), die dor gesehen woren zwiachea' 
in und der gemene, in vorzeion wolden. Dorauft' haben sie alla 
geleich jo geaaget. Do liat in der gemene haulfe auch vor- 
legen. Das ist gelobet von bedon telen mit dem munde; got wosts' 
ir allor hertze. 

Dornoch nicht lange zeit hot der rot zu sich genomen etliche 



d) b. loHon 



V. Onnj. wnnlsn v< 



1) Vjj;!, Tnoji[jt.ti, Kill, Ajitir^, IHIl. 



»T.iflS. 



111 



borger aiif das rothaus, <ti« sülden mit in rütsclilageii aiitl' die ge- 
acbenen hendel in der stadt und der gemene. 

Bnlde noch sotter zeit sein die beden borgemester, die dor 
bei dem konige waren zu Erakau*, mit nameii Johan Loe und Jacob foL 267. 
Sehwange, der stadt Schreiber Amandua' heim gekomen*", die borger 
wieder in die kirche vorbottet und die heren mit in und vor in 
vorzelet alles, was gesehen was- Darautf liat der borgemester her 
Johan Loe bedanket sich ken ein erbar borgerschaft der grossen 
ere und gutte. Dornoch hat auch Jacob Schwange" angehoben und 
hat gesaget: Liben heren und freunde: Ich habe vomomen, wie 
man mich gehonet hat und geschraet; liben freunde*, des wil ich 
micli vorantworten zu seiner zeit 

Noch aller irer rede haben die borger angehaben und lossen 
bitten den . . .*, das er sieh wolde vorfügen auff das rothaus mit 
seinen gekorenen heren und uemen den ney gekorenen borgemester 
bei sich, das er sie also regh'te wie ein getreuger . . .' seiner bor- 
gerscbaft. Bei disser bete der borger ist auch geredet von» der 
Stadt einkomen und zinse, das sie ein beschwer trengen, das es 
nicht wol retlich angewendet worde. 

Auff die rede hat her Johan Loe, der borgemester, geantwort: 
Libeu borger, das ich sagen sal von der Stadt einkomen, es gefeit 
bei disser stadt ein zemeMch gelt, das ich dovon reden sal — ich 
wes nicht dovon zu reden; wil imant unrech thun, wer kan dor- 
wider? und do gesaget von dem lone, der den worde von dem 
ammachte, wie vele ein itzlicher zn lone kregen von alders und 
nicht mer. 

Weitter haben etliche borger augehaben und haben geklaget 
ober die wiltjaget, wie das* man in die vorbote, so weit der Stadt fol. 208. 
vorschreibongo wer, das doch dem aimesten wie dem reichestcn 
vorlenet wer in unser Ptadt. Dorauff hat geantwortet her Johan Loe, 
der borgemester: Lieben borger, ich weis niemnnden, dem sie Vor- 
boten ist in unser Stadt, der ein borger- ist und ein haus bewonet; 
aber der nicht ein haus bewonet und ken borger ist in disser 
königlichen stadt, dem ist der stadt gereehtikeit vorboten, dieselbigen 
nicht /ii brauchen gleich einem einwoner der stadt 

Dai anff die lede des borgemesters ist geantwort aus der vor- 
samelonge der borger: Wie? mit waa gereehtiget hat den Jörgen 



a 




DnletrtriDhfi. 


tum Zcichea dei Ungiltigkeil. b] s- sein (o. untontiichen) Voi. c) S. bat Coil 


d} iMUndMU) 





112 



1525. 



Klefelt. (ieni molner aus der Hilgcngestmoleii ilas velie iionicn iassen, 
daR dor got im gab, zu bcsehlon mit dem hamoii in dem Hisse, daa 
doch von einem klenen hoftzaker') geti'eben wart, das es in daa 
Uis sprang, und der do fischete, dasselbige re bcsohkig mit dera 
hamen und ergritf es, so auch das reh atifT die zeit seines labenfl-' 
man drei beiie gosunt hatte, das virdo man bes an seine feoten^, 
na was aber hele das roh zn der zeit, man moste auff seinen dren 
benen loffeii. Also es der man hat hem gebrocht dasselbige lamft 
wilt, hat er es gosti'offet und ein tel seinen gutten freunden mitge^ 
telet. Das flest^h, das der man noch bei sich in der molen hatte, 
das lis nr im nemen, der Klefelt, und sante auch zu einem manne, 
der ein kenle von dem reh bei dem fenger hatte, die wolde e« 
auch noch haben, aber er kreg sie nicht, sonder schmeiiche wort^ 
und der genng, das doch so nmnich gut horger wol wos. 

Dorneben wart göret von dor gebort eines itzlichon* borgera, 
das hei das ordens Zeiten kan raun Iconde borger. . .■ sonder or moBWi 
seine gebort mit brifen beweisen vor dem rote; domoch ist dea 
ener borger geworden, Nu grt es aber anders zu, wos es got, wg 
munichei' der gebort her" ist, sie sein alle unser sfadt gut. 

Autr die rede iiat Jnhati Tioe seines vaters gebort angozogot 
vor den borgereu bes auff seine, dornodi des fTinrii'h Tonnanes* ge- 
bort, das sein vnter zu dor Tlabenstadf ein rorniun gewost wtifl( 
ein gut erbarlich man, und im got zu der ehr goholffen hatte, und 
auch ander gedocht ist worden. Bei woteinor rede ist es <len tag 
gftbloben, und ein itzHcher dornocli ist in sein haus gegangen. 

Ober etliche tage nucli dem voneinandergcn hat der rat doÄ 
gekorenen borger boten gesant auff das i'OthauB zu kernen und aldo: 
rot zu halden, wie mon rot fende dem konige die gesehenen bend^ 
der Stadt zu endeken, wie sie gORchon woren. I)o sein sie enst 
geworden die liorger und hnbnn zwe gekoren, die sohlen aujffaren 
zu dem konige. T)c> was ener, der his Braut, das wh.r euer von c 
alden rote, auff den fil ilie kor. Uei'selbige bot so aer die j 
borgerschaft, das er das zoges oberhaben mochte sein; er was voit 
dem alden rot ener: er schwur, das er der sfndt vorschreibong* 



■] EFftüDüo: wardcii 



r) Oll! F"ric«in.«V vfl. b 



h HnlUralnHl? 



1) Mir THivBrstSndlicli. 

2) Kein waiflmilnniBohni' Aiindnuilc, Buin 
diu Ocloiik sswisrhpii l'ntnrsi-ht'nVo! und Pr-ssnl, 



270. 1525. 113 

nicht gewost hatte, es wosten die borger eines teles besser, er hatte 
ein ausschriffc von der stadt in seinem hause. Zuletest derlissen 
im die borger, das er nicht zin dorfte. 

Auff einen anderen tag ist der rot wieder zuhoffe gekomen • 
und koren onder sich ander zwe Ton dem neugen rot. Das ene 
was der neuge* borgemester Amandus *), der ander Valtin Herman, fol. 270. 
der drit von dem alden rote, der solde dem konige den grus an- 
brengen von der stadt wegen^. 

Es wart vorwilget alle artikel irer beschwer in der stadt auff- 
zusetzen. Das wart so geschreben, wen ein artikel geschreben was, 
so wart derunder mit des vogetes segel angedrocket, auff das man 
dor nicht konde ab noch mer zuschreiben. Das was der borger wille. 

Mt den vorsegelten und geschrebenen artikel sein die ge- 
korenen heren von dem Eibinge noch Krakau gefaren. Also sie 
ken Krakau sein gekomen, haben sie most vorzin, er man sie vor 
den konig lis. In der zeit woren die von Danzike auch auff dem 
wege. Do mosten sie beten, bes die von Dantzke auch ken Krakau 
qwomen. Do lis man die Elbinger ir werb vor den konig brengen, 
das wart gelesen. Domoch worden sie bestricket gehalden und 
noch der bostrickonge ein absehet kregen von dem konige, das er 
wolde einen gesanten senden, der allen hader stille solde zwischen April 28. 
dem rotte und der gemenen*). Domit sein die gesanten von dem 
Eibinge von Krokau noch haus gefaren auff das mol. 



1) Früher Schreiber, vgl. o. S. 111. Dis jar haben die drei stete ihre Schreiber 
zu burgermeister gemaclit, als zu Dantzke magistrum Georgium Zimmerman, zum 
Eibinge magistrum Amandum, und so Joannes Seyfridt nicht wer zu Thom ent- 
runnen, wer er auch zum burgermeister aufgeworffen. Thom. Chron. M. S. 152. 

2) Um jene Zeit kam Mathias Bienwald als Prediger von Danzig nach 
Elbing. Die Elbinger hatten die Danziger gebeten, ihnen den Ambrosius Hütfeit 
zu überlassen; der Danziger Eath überliess ihnen laut Missiv vom 26. Februar 1525 
Bienwald vorläufig auf ein halbes Jahr. Hirsch, Oberpfarrkirche zu St. Marien. 

3) Das Mandat lautet so : Sigismundus d. g. Eex Polonie pp. Famati fideles 
dilecti. Delatum est ad nos novos motus et turbas inter communitatem istius 
civitatis et vos exortas esse et communitatem rationem de perceptis et administratis 
proventibus civihbus a vobis exigere. Que res ut est indigna, ita nobis vehementer 
molesta, quippe que nedum civiü unioni et veteri consuetudini istius civitatis plu- 
rimupi derogare, verum etiam ad majores motus et novationes rerum in dies magis 
ac magis vergere videtur. Atque ita volumus et inhibemus vobis, omnino habere 
volentes, non prebeantur cause majorum motuum et turbarum, que haud dubie, 
ubi per vos ratio ipsa communitati facta foret, in civitate ista fierent, ac rationem 
ipsam coram nomine facere audeatis. Nos enim ipsi cum in terras istas Prussie 

8 



llfi 



IWS. 



274;' 



An sotein mundiit wolde der geniene man nicht gerne. Aber 
in langen ratachlegen setneten die gementsn horger Iren gekoi-enen 
boi^ermoiatcr in ero hende des gemenen armen beste zu bedenckon. 
Auff einen anderen tag ist der ganze gekorene rat mit den ge- 
korenen borger «iiff das lothaus gekonien nnd die ne.vgekorßnen 
heren sein mit den horgeren obei-ein gewonlen, dieweile der konig 
Mft hei-t darauff dronge, das man die entsetzeteu Hi>lde wieder in die 
stelle sitzen lossen. T)aM haben die borger dem borgemiester ange-^ 
saget, das es dei- borgi^T und der neien heren wille wer, man solde 
sie in die stelle setzen, wie der konig geböte: so er den selbest 
wolde lichter sein, wer wes noch, was gesehen wirt, ah der gemens 
hanffe gerochen werde an in, 

Wider aufT enen anderen tag ist» der rot mit den gekorenen 
borger auff das mtians gekomen, nnd der rot hat den entaetzeten 
boten gesant, hei gehorsam of das rotbaus zn komen. Hie sein ge- 
komen. Do hot* men in das mandat vorgelesen, dorinne stond, 
dns sie solden in die stelle sitzen, ilos wer sein befel, er wolde selbest 
ir richter sein. Auff sotein lesen des mandates bat ener von den 
entsetüetan des rotes, man solde in doch ein abeschrift von dem 
mandat geben, auch boten sie om ein abtrit, sieh zu beroten. Den 
abtrit vorgont man in. 

Dieweile sie abweichen «ich zu bereden, haben die gekorenen 
borger den borgemester vormanet, sie zn frogen, ab sie auch der 
gemene borgerschaft weldo» halden ir gelohnisse. Anft" sotene rede 
wolde der"" borgemester, die borger solden dem rote entwichen aus 
dem remeter. "Da» wolden dira borger nicht thnn und sprechen, es 
ginge dem rote so wol an alsn die borger«. Der borgemester ant- 
worte: Sei wir doch nicht bei dem ehde gewest, und sprach zu 
dem, der der borger wort rette: Froget ir se. üoi'anff hat er ge- 
antivoii: Jo, dieweile ir es nicht thun wolt, wil ich sie frogen. 

Indem also man das mandat solde lesen, frogot man sie, ab 
sie das mandat wolden Lateinisch oder Deuseh boren lesen. Dorauff 
hat ener geret, man solde es in Lateinisch lesen loason. So was 
doch man ener nnder in, den entsetzeton, der Lateinisch konde. 
Dabei konde^ man sporen, mit was getrenheit sie den borgeren vor- 
gingen. 

Also die entsetzeten sein eingekoraen, hat zuvor der borge- 
mester zu den neugen heren in dem rote gesprochen: Ir hei'eii, 

a) hM. C°il. Ut CsnJ. H) Taldsr DoiI. <') bnrgi Coii. d) koiiilen Cod. 



275. 276. 1526. 117 

solden die heren ir stelle besitzen, do most ir ommerocken, das sie 

ere steten ledig finden, domit sie kene ausrede haben konden, das 

ere stellen nich ledig weren*. Auff das vormanen des borgemesters fol. 275. 

sein die neugen heren omgerocket und der entsetzeten stellen räum 

gemacht, aufif das sie kene Ursache vorwenten. 

Do hat man die entsetzeten lossen einkomen in die rotstobe, 
do der rot und borgemester mit den gekorenen borger woren. 
Also sie woren eingekomen und gefroget woren, sie bekanten alles, 
was sie geret hatten, zu halden bei königlichem ehde. Da hat sie 
der borgemester vormanet in die stelle zu sitzen, die in got und 
königliche magestet vorgont hette. Das haben sie gethon auff 
dasmal. 

Dornoch hat der voget mit dem, der neben im der borger 
wort redet, zu dem alden rote gesprochen: Ir lieben heren, disser 
Widerwille» ist von engerem vorbitten den monnichen ir predigen; 
hettett ir sie predigen lossen und ander ding mer, so wer das auch 
nochgeblewen. Auff das wort predigen ist zu dem Sebenichten 
gesprochen: Merten Sebenicht, das ir itzondt sprechet, das es dis 
predigen gethon hat, wer ist doch, der euch das befolen hat, oder 
ist es von engerem mutwillen gesehen? Haben dissen Unwillen 
die prflöigen angefangen, oder hat es der borger gerechtikeit ange- 
fangen? Dorzu Merten Sebenicht geantwort: Es ist disser anfang 
von dem hantwerkesmanne derstanden aUe^ und nicht von den 
meltzenbreugeren, vsrie man vorstet in den brifen des koniges, und 
ist in der hantwerkesman nicht so gutt, wie ein meltzenbreuger, 
es moste uns imer let sein, das wir, unser ehre, auch nicht so gutt 
sey, also die kofleut®. 

Noch alle die rede wart auch gefroget, ab der* stadt gerechti- fol. 276. 
keit also betegedinget wer, und so gehalden, was man dem gemenen 
man gelobet hat, die artikel, die ein gemene borgerschaft begeret 
von dem rote? So ist es gebleben den tag, bes der aide rot den 
neugen rot von sich von dem rathause brochte und eren egenen 
willen behylden. 

Sie brochten die mandat aus der kenzeley so vele aus, das 
auch der neuge rot mit willen der borger von dem rote auffstonden. 
Es was doch ken vortrauen bei in nicht. Die borger gingen auff 
das rothaus und bilden eren rot, bes der neuge rot auffstondt und 
lis den alden sitzen und befolen in die stelle, das sie so ritten, das 

a) Am Bande : Worvon der nnlnst vom Elbing gekommen, b) So Cod. c) So Cod. 



118 1525. 277. 

das leteste nicht erger worde, wen das erst, und sein alle mit den 
borgeren von dem rothause gegangen. 

Das hat angestunden bes an den tag, das man nach alder ge- 
wonheit die heren zu ruflfen von der gemene borgerschaft zu der 
Stadt rote. Mang den was euer, dem treb der entsetzete borge- 
mester so vele homut zu, das er in zu dem anderen mol aus dem 
rote brachte und met das rathaus. Das ist gesehen in dem jore 
Christi 1525. 

Es geschach vele Unwillens in der stadt Elbing von den pre- 
digers. Man schrep in ere predigeten noch, man klingerte in der 
kirche, wen sie nicht recht retten, man las die epistelen in ander 
stellen und nicht in der kirchen. 

Ein anfror auff Samelant von den Samisen pauren, 
die dor zuhoffe gefordert worden von enem pfarherren und 
enem kruger^). 
fol. 277. In dem jor 1525 ist.es gesehen, das der pfarher* zu . . .» in 

dem do:toB*) von der menschlichen freiheit gepredigot hot in seinem 
kirspil und das volck vormanet hot, das sie kenem Juncker schuldig 
weren zu gehorchen, sonder einem landesf ersten. Es wonen vele 
freien und edelleutte auif Samelant, die taten dem armen freien 
vele obermut und dem lantvolcke, das in ser weh tet; dÄi krig 
hatten sie erleden, und wosten . . .^, ob das laut frede mochte haben 
oder nicht; man horete sagen, wie das lantvolck in dem oberlande') 

a) Hier ist wohl ein Nemo auagefalleu. b) liier ist wohl „nicht" zn ergKnzcn. 



1) Falks Nachrichton über den Aufstand der Samländischen Bauern, hier 
fol. 276 — 280 und unten fol. 295, sind sehr summarisch und ungenau. Es scheint, 
dass sie nach ungenügender Mittheilung oder aus halb vorsohwommener Erinne- 
rung aufgezeichnet sind. Namentlich fällt es auf, dass dor Aufstand in eine Zeit 
versetzt wird, in der noch ein Hochmeister Landesherr in Prousson war, da er 
doch vielmehr in die Zeit nach dem Krakauer Frieden und der Umwandlung des 
Landes in ein Herzogthum gehört. Dass dor Bürgenneister von Elbing Jakob von 
Alexwangen zur Zeit des Aufruhrs sich in Königsborg befand (Erlüutert Preussen 
Bd. 2, S. 347) mag als ein Umstand betrachtet werden, welcher die Uebermittoluiig 
einiger Kunde von demselben nacli Elbing schon in früher Zeit bofordortü. 

2) Es ist ungowiss, ob dor Berichterstatter hier den Pfarrer Paul Sommer 
von Kaymen oder den Pfarrer Valentin von Tx;gittcn meint, welche beide den 
Bauern folgen mussten. Erläut. l^eussen Bd. 2, S. 338, 343. Voigt, Geschichte 
des Bauemaufruhrs in Preussen in den Neuen Preuss. Prov.-Bl. 1847 Bd. 3, 
S. 9, 12. Der erstere entzog sich jedoch ihrem wüsten Treiben bald. 

3) Oberland bezeichnet hier wohl Oberdeutschland. Vgl. o. S. 92 und u. S. 120. 



278. 1525. 1 ] 9 

ii'e edelleutte vorjageten und wolden die beschweronge der edel- 
leutte nicht leiden Ton in mer. 

Sot getomel ist gewest von reden mang den Samelendisohen 
pauren, und euer redet zu dem anderen, wen wir erkenen man 
hetten, der uns man zuhoflfe riffe, das wir lantieutte konden aufi' 
enen hauflfen komen, unser wer wol so vele, das wir unser junkeren, 
die mannichem armen lantmanne vele obermut zumessen, .^ . .». 
Die rede ging ober gantze Samelant. Das derhoret ein kruger vele 
und ofte der pauren klage. Derselbige^ . . . von . . .^ aus dem 
dorffe^). Derselbige kruger gedochte bei sich selbest, die pauren 
weren gut anzufuren, den sie haben es noch nicht vergessen, was 
sie offie in dem krige von eren junkeren geretet mit werten und 
anhertonge^ ken die Polen, wie sie ene thun solden, wen die Polen 
auff Samelant qwemen; dasselbige wolden die pauren an eren ede- 
leuten und junkeren vorbrengen. 

Es hat sich begeben, das sich der dorfpfarre beroten hat mit 
dem kruger, und der kruger hat angeredet etliche pauren in dem 
gebitte*, die pauren ander in einem anderen gebitte, und sprechen fol. 278. 
soteines bei uns zu thun, es kan nomer bas gesehen, wen nu®, also 
der her mester nicht in dem lande ist^; wen sotens von uns lant- 
leutten gesehen ist, so mössen den unser ordensheren mit denn 
konige zu Polen frede machen, und so mochte wir auch unser hoffe 
und heuser behalden; wen solde der krig sich wider anheben mit 
den Polen, der konig ist dem orden zu mechtig, die Konigesberger 
mochten sich geben under den konig und lossen die Polen dorchzin, 
das sie auif Samelant qwemen, so teten die Polen uns, wie sie 
haben den Nottangen gethon, in ere hoffe abgebrant, ir vihe in ge- 
nomen, kint und weib in vorterbet; darom lot uns unser junkeren 
uns geleiche machen, so mus der orden wol frede haben mit dem 
konige von Polen. 

Auff sotein boren der pauren hat der pfarher mit dem kruger 
enen pauren ausgericht mit euer klenen' pauken^). Der ist gerant 

&) Hier fehlt wohl etwas, b) Hier scheint za fehlen: war. c) Diese Lücke deutet 
der Cod. an. d) So Cod. (Anreiznng.) e) me Cod. nn Conj. f) plenen Cod. klenen Conj. 



1) Es ist ohne Zweifel der Krüger von Kaymen gemeint, welcher nach einer 
Quelle, dem Erlaub. Preussen a. a. 0. S. 329, Caspar, nach einer andern, bei 
Voigt a. a. 0. S. 7, Valentin Moldenhauer hiess. 

2) Vgl S. 118. Anm. 1. 

3) Auch anderwärts werden Pauken und Pfeifen als Signalinstiaimente der 
BaueiTi erwähnt, Freiberg S. 194, Voigt a. a. 0. S. 22, 



120 1525. 279. 

durch die dorffer und geruffen, das ein itzlich hofe pauren solde 
kommen auff den einen berg, der hesset Quedenberg^), do wolden 
sie morgensproche halden. 

Sept. 8. Die pauren sein noch alden gebrauch und laut der zuhoffe- 

ruffonge gekomen bei den berg. Die anschlege des dorfpfarheren 
sein den» pauren vormeldet, wie hirvor geschrebon stet. Darauiff et- 
liche ^ vorstendige menner das vomemen misroten haben, sotenes 
nicht vorzunemen, dieweile der her mester nicht im lande were, 
und der beifrede des kriges wer nu schir aus; es wer zu hoffen, 
der her mester werde sich mit dem konige vorenigen, wie die 

bl. 279. vorigen mesters vor* im gethon haben; den der mester moste das 
wol thun, der konig wer im zu mechtig; auch wer der mester des 
koniges schwesterson; wo sich die beden vortrügen, das es zu 
enem frede qwem, wie man horete, das der homester zu dem konige 
ken Eiakau komen solde, do den^ ein gut fred von zu hoffe stonde; 
auch solden sie gedencken, was dem lantvolcke im Deuschlande ge- 
sehen wer von erem zuhoffekomen. 

Die rede . . .® etlichen Samen wol, aber dem gemenen pavel 
nicht; die wolden man mit der gewalt doran und ire edelleutte in 
geleiche machen. Ober sotein vomemen des gemenen poveles sein 
mang dem hauffen gewest etliche, die auch noch bedochten des ge- 
menen fredes, und gesaget: Es ist in der stadt Eonigesberg ein 
man, den unser her mester ser libet^), den welle wir om rot frogen; 
was uns der ret, domo wellen wir thun. Die menige gefil dem 
mesten hauffen wol; sie santen dem borger boten, er ist zu in ge- 
komen; do haben im die vomemesten der pauren not und schelonge 
vorzelet, wie sie* von eren herschafften der edeleutte grosse be- 
schwer mosten leiden; soteinem leiden wolden sie gerne zuvor- 
komen, was in doch mochte geroten sein; werde der krig wider 
angen, so mochten sie doch von den Polen vorterbet werden. 

a) die Cod. den OooJ. b) der Cod. den ConJ. o) Hier ist wohl eiozniolialten: gefiel, 
d) sie Conj. (fehlt im Cod.) 

1) Am Quednauer Berge, ^1^ Meilen nördlich von Königsborg, vorhandelten 
die Bauern mit den Abgeordneten der Stadt Königsborg am 8. September, Erläut. 
Preussen a. a. 0. S. 547, Froiborg 8. 194; aber nicht dorthin, sondern nach Kaymen 
waren sie zunächst, am 3. September, zusammenberufen, Erläut Preussen a. a. 0. 
S. 328 ff., Voigt a. a. 0. S. 7 ff. 

2; Die Bauern wandten sich an die Gemeinde in Königsberg und einzelne 
Führer derselben, welche ebenfalls aufrührerische Gesinnungen hatten, in der Hoff- 
nung auf Hülfe. Dagegen waren es die Rätho der Städte, welche ihnen von dor 
Fortsetzung des Aufruhrs abrietjion und sio beruhigten. 



280. 281. 1525. 121 

Auff die rede der pauren hat in der borger geantwortet: das 
vornemen, das sie vorhetten, das wer ein böse vomemen, sie solden 
sotens bas bedenken; den aus sotenem wolde doch ken guttes 
folgen; der erwirdige orden mit erem her mester worden sotein vor- 
nemen steugeren, wen der her mester* hen hemen qweme; er wer fol. 280, 
zu der zeit bey dem konige von Polen, und man vorhoffete sich 
eines gutten fredes; doromme wer sein rot, ein itzlicher hausman 
solde zu haus zin und solde sein gesinde zu dem besten reden; wen 
der her mester sein genode zu haus in das laut qweme, so solde 
man den in die schelonge des gemenen armuttes vorzelen lossen 
dorch Schrift, er werde sie den derhoren in erer klage und in 
wandelen iren schaden, wie sie klageten, dem armen wie dem reichen. 

Aufif sotenen rot des borgers von Konigesberg sein die vor- 
stendigesten pauren von einandergezogen, ein itzlicher in seinen hof, 
und folgeten dem rote, der in geroten wart; aber der gemene povel 
wolde langsam von einander, sie hatten keinen anwigler*, dorom 
mosten sie auch von einander zulötest, ein itzlicher wo er hin konde. 

So ist der haufife gestillet und von einander gekomen, bes das 
der homester das kreutze . abgelet hatte, dovon er mitte ein orsache 
nam, der pauren onfrede, sollichens zu thunde, das dor ist gesehen 
im jare 1525. 

Diese nochfolgende echrifft zeiget an das dritte teil der foi. 28i. 

geschichtet) 

und der oberherschafft gebort, herkommen und ander bri- 
ven, die dor zu dieser stonde Preussen^ genant wirt, und 
seinen«^ anfang hat gewonen in dem jore noch der gebort 
Christi, do mahn gezelet hot . . .^; und spricht: Sintdemmole 
alle der werlet werck von got dem almechtigen . . .% und in 
vorgenglich . . .® menschen gestellet, so ist es noth gewest, 
[die geschichte umb der lebendigen menschen wille]' das 
die geschehenen dinge in die schriefft vorfasset sein gewor- 
den, die lebendigen domit zu erinneren, was geschehen ist; 
got im himmel weisz, was noch geschehen soll auff erdenn^f. 

a) a. undeutlich Cod. Ob anftthrer? b) Preuasens? c) ihren? d) Lücke Cod. e) Wahr- 
scheinlich fehlt etwas, f) Diese Worte sind wohl zu streichen, g) Ende des die ganze Seite 
fällenden durch Ecksehrift markirten neuen Titels. Cod. 



1) Die hier folgenden Abschnitte fol. 281—291 sehe man als einen Einschub 
an, welcher den Faden der zusammenhängenden Geschichte unterbricht. Die 
wunderbai-e Ausbreitung des Geschlechtes der Jagellonen, welche mehrere Polnische 



122 1381. 1382. a82. 

So hebet sich dis geschichte an von enem Beusenisen konige ans 

Beuslant geboren, der hat gehessen Kinstaudt. Derselbige hatte enen son, 

AcHmchi'. der hat Wittolt gehessen. So hat Kinstaud der konig vortreben seines bru- 

P* ^1* deren son^), enen forsten ober die Wille, mit seinem brader Schwidergalle*), 

1381. dorom das sie em seineu jorlicheu zins vorhilden^). Dorom ist er voror- 
sacht sie alle bode von ereni vaterlande zu vortreiben. Also Kinstand die 
Wille inne gehat hot, hot er sich grosser tirannei angenonien über arme leut 
zu der Wille. Das hat die Willenisen borger ser verdrossen und trachteten 
im noch, wie sie in von der Wille brechton mit seinem sono Wittoldon. Anff 
ene zeit hot Wittolt mit seinem vater Kinstaud*) gereten in die jaget, 
so ist dor gewest ein borger, der ist gewest der gebort von Rigen ; derselbige 
borger was dem rechten heren und forsten mit seinen bruder holder, wen dem 

fol. 282. Kinstande*. Also nu Kinstaud auff der jaget was in der wiltnisse und 
wenig volck^) auff dem schlösse zu der Wille gelossen hatte, do hat sicli 

1382. der Hans von Kigc beroten und zu sich genomen etliche borger, die dem 
Jum 12. jagßi gut woren ; die sein gelotfen auff das schlos und schlugen todt, die 

sie fonden, und haben das schlos eingenomcn. Dornoch schreben sie dem Jagel 
und Schwidergalle, das sie qwemen und worden ir heren, wie sie gewest 
woren, and bewarten das liaus. 

Also Jagello höret die zeittonge, hat er sich balde auffgemacht mit 



Oeschichtschreibor, wio Mathias vou Mochovia und Nicoiaus Deoius, zu aus- 
führlicher Darstellung ihros Stamm Immnes veranlasste, hat auch Falk zu einer 
ähnlichen, freilich nicht bosondors goschickt einji^ewebton Episode veranlasst 
Freilich giebt er auch hier nicht viel mehr, als was sich während eines Zeit- 
raumes von etwa 100 Jalu-eu auch in mündlicher Tradition erhält Auch wo er 
sich seiner eigeu(«i Zeit nähert, fehlt oh ihm an allen detaillirton Nachiichten; 
nicht einmal die Regierungsjalire der Polnischen Könige kennt vs. Er möchte sie 
angeben, wie die für solche Zahlenangaben offen gelassenen Lücken zeigen, doch 
wenn er sie angiebt, sind sie falsch. Die ersten Abschnitte fol. 281—284 erinnern 
in manchen Einzelnheiten lebhaft an die ältere HM.-Chrouik SS. III p. 602, 603, 
608, 609, die freilich theils dui'ch wortreiche Paraj>hraöe, tlieils dunjh Beseitigung 
des in der Zeit des Voif assers politisch Anstössigen, namentlich der Ausfälle gegen 
Jagel umgestaltet und auch durch einige Missverständnisse entstellt ist. Wii* 
bezeichnen das anscheinend aus diesei* Quelle Entlehnte durch kleinereu Druck. 

1) Nämlich Jagello. 

2) Nach der benutzten Quelle zu urtheileu, liegt die Vormuthung nahe, 
dass Falk den wenigei- bekannten Schirgal mit Switrigal hier und fol. 282 ver- 
wechselt hat 

3) Die Verenthaltung des Zinses ist verschoben. Um dersell>eu willen be- 
kämpfte Kinstut nicht damals Jagel imd Schirgal, sondern später Schirgal und 
Carbod. 

4) Kinstut war damals vielmehr auf einem Kriegszuge abwesend. 

5) Ane leuthe. Ae. Hmchronik 1. c. 



283. 1382. 123 * 

grossem volcke, bemanet das schlos, fürte krig wider Kinstaudt seineu vetter, 
der ein grausam tiranne gewest ist. Kinstaud hat gesen den ab&l seines 
volckes, und das Jagal gros geloke kegen in hatte; do ergab sich Kinstaud 
mit seinem sone Wittolden dem Jagalle und gedochte, Jagal werde sich ober 
in erbarmen, dieweile er alt war. 

Do Jagal vornomen hat, das Kinstaud genode begerte von im, hat er 
sie bede angenomen. Dornoch lis er sie bede in die eisen thun und sante 
sie ken der Wille in den torm. Also sie bede ein zeit in dem torme gewest 
sein, ist Wittolt dorch list seines weibes entloffen aus dem torme, dornoch 1382. 
hot sich Kinstaud seihest getoten in dem gefenkenisse. ^- ^^- ^^- 

Jagal der hat grossen krieg gefürt in Keuslande, er hat alles AeHmchr. 
gewonen, wo er sich man hingewant hat, das sich die menschen ^^ ^^q 
vor im geforchtet haben. 

Om die zeit der jare hat ober Polen regiret ein konig, der auch ein 
konig zu Ungeren gewest ist, der hot die beden reiche regirt in guttem 
frede. Der konig hatte zwe tochter, die waren im geboren in Ungeren; der- 
selbige hat* bogeben in enem jore; eine hat er gegeben einem hertzoge 
von Ostereich und im befolen das konigreich zu Polen, noch der kostunge 
sie gesant ken Krokau, die dor Hedewich genant* gewest ist, und ir . . . *» fQi, 283. 
hertzogö Lodewig^). Nach der kostunge haben sie bede gewonet zu Krokau. 
Die beden haben gelebet in grossen freuden. Das vordres die Polen und 
neden in doran. Das vornam Lodevrig, der ist gereset aus dem reiche 
Polen zu fremden heren, bei in rat zu suchen, wie er sich die Polen ge- 
horsam machen mochte. 

Die Polen haben sein vornemen vornomen und haben auch 
einen bont zuhoffe gemacht, in om seines vomemens willen*^ nicht wider 
in das lant zn lossen und bilden sein weih, die Hedewig, in hutte, das sie 
nicht aus dem lande konde, domit sie schaden in dem reiche ent£Ekngen 
mochten. Die Hedewig hat oftemol vorsucht aus dem lande zu komen zu Ae.Hmchi*. 
erem heren, der in Ostereich was. p. 609. 

Lodewig der hertzog hat den keser angeruffen, den hobest, die fursten 
im Deuschelandt, die haben aller an die Polen geschreben^ die Polen haben ^ 
sich nichtes gekart an er schreiben, dieweile sie nicht mit krige angegriifen 
sein geworden. Das hat sich vorzogen, das sich ken her mit gewalt ken sie 
aufflete. Sint^ sie in dem reiche wolden enen konig haben, sie haben rot 
gehalden und haben nimanden konen finden in irem lande, der sie 
vor dem keser oder vor fremden finden konde schotzen. Zulötest 
sein sie «enst geworden, das reich Polen, dem! grossen forsten in Littauen 

a) Ob: Dieselbigcn hat er? b) Hier fohlt wohl: gemal. c) hertzig Cod. d) w. in Cod. 
e) karten Cod. t) sein Cod. 



1) Soll heisseu "Wilhelm, hier und später noch dreimal. 



• 124 1386—1410. 284.285. 

die ki'one anzubitten. Sie segen alle, wellich ein gros gelöke von gote 
er hette wider seine finde, und sein reich das neme ser zu. Ober 
sotenem rotte sein sie alle onst geworden, in die kröne lossen anbitten. Das 

138B. ist gesehen im jar noch der menschwcrdonge Christi . . . 

Also Jagalle der grosse forste die briffe entfangen hat von dem reich 

'ol. 284. Polen, ist er es erfreugot geworden und balde* auff die rese auifgewest, 
in Polen zu zinn, und zu thun, was die Polen von im bogerten. Do Jagal 
zu in gekommen ist, haben sie im angetragen, das er sich solde toffen 
lossen. Das hat Jagal gerne angenomen. So hat in der ertzbischof zu 
Genisen getoffet, der Bosante gehessen hat, und hat den Jagalle Ladislaum 
getoflfet. 

Noch der toife haben die bischofe den Ladislaum gekronet zu enem 
konige ober Polen das reich. In anfang seiner regironge haben im die 
Polen wolden ein weib geben, haben sie nicht kont oberenkomen, 
aus dem reiche zu freien. Do sein die bischofe obereingekomen, haben 
die Hedewig des Lodewiken . . .^), die dor von königlichem stamme was, 
gescheden von erem heren Lodewiken, dorom das er sein weib und das 
reich vorlossen hatte und auch gerne krig ken sie derweket, sonder es wolde 
im zu dem krige wider das reich Polen nicht helffen. So ist Hedewig von 
erem heren geschiden und ist dem Jagalle vortrauet. 

Es ist eine grosse kostonge gemacht zu Krakau alle dem 
Polenisen adel und Littauen, Reussen, noch der kosttunge ist ein 
itzlicher von Krakau gezogen in seine stelle. Sie haben dem konige 
aller geschworen. 

über etliche zeit des jares hat Hedewig*) dem Jagle geboren 
eren ersten son, den haben die Polen Ladislaus lassen töffen, 
und anderen Kasemirus genant. Noch der toffe haben in die Polen 
lossen derzin, bes er zu seinen jaren gekomen ist. Hedewig hat 

D.Umchr. domoch dem Jagal kenen son mer geboren. Ir erster man Lodewig 

p. 610. Y^^^ gelebet ane weib sein lebe lang in fremden landen. 

Jagalle, der Ladislaus gehessen ist, derselbige hat krig gefurt 

1410. mitt dem orden in Preussen und hat ene grosse schlach geton mit 

öl. 285. dem her mester Ulrich von Juginen*, der ist in der schlacht der- 
schlagen. Der streit ist zu dem Tannenberge gesehen im jare 1410^. 

a) Hier fehlt wohl: gemal? b) 14. . Ood. 



1) Nicht Hodwig, sondern Sophia, Jap;oLs viorto (tomahlin, ist ciio Mutter 
dei' im Folgendon genannten Söhno Jagols. Mathias de Mechow lib. IV c. 47 
p. 196 f. 



285, 1410-1453. 125 

In der schlacht ist die stadt Elbing ser entbloset irer borgerschaft, 
das dor vele witwen sein in geworden^). 

über acht jar^) ist Jagal widergekomen in das Kolmise lant 
und hat dorin grossen schaden geton darom, das die gebitter* eren 
her mester entsetzet hatten von seinem mesterammacht. Der konig 
hat dem orden binnen der zeit vele schaden zugefuget^, der orden 
dem konige wider, das vele schaden gesehen ist zu beden telen. 

Ladislaus ist gestorben im jor . . .% und sein son, der konig 1434. 
in IJngeren, war konig über Polen, und der Ladislaus ist der- 
schlagen von dem Torken ome Varna^ und ist in der schlacht 1444. 
verloren®. 

Dornoch ist Kasemir, des Ladislaen son, von der Hedewigen 1444. 
geboren'^), konig' geworden. Ober etlich jor nicht lange haben die 1453. 
Polen irem konige Kasemire ein weib gefreiet, die ist gewest des 
kesers tochter, die ist genant gewest . . .% Dieselbige hat im ge- 
boren fonf sone^). Der erste son Ladislaus der ist ein konig zu 
Bemen geworden. Albertin sante er in Ungeren, das in die TJn- 
geren solden annemen zu enem konige. Die IJngeren hatten ge- 
welet den Matiasen, do wart der Pole Albertus ausgetreben. In 
dem anstreben hat Albertus grossen schaden geton mit bomen*). 

Kasemirus hat enen krig gefurt in Preussen 14 jor lang 

a) gebitte Cod. b) zogefnge Cod. c) Die Lflcke ist im God. nicht angedentet. 
d) Baten Cod. e) und sein bis yerloren Nachtrag am Rande, f) und k. Cod. 



1) Bei Tannenberg fielen 550 Bürger und "Wäppner der Elbinger. Scr.r.Pr.in, 
p. 400. Toeppen, Elbinger Antiquitäten S. 98, 104. 

2) Die Zahl ist falsch. Es ist zweifelhaft, ob man hier an den Feldzug 
von 1414 oder 1422 zu denken hat. Die Entsetzung des HM's (Ae. Hmchr. 629) 
spricht für den ersteren, die Verheerung des Culmerlandes (Ae. Hmchr. 630) für 
den letzteren. 

3) Vgl. S. 124 Anm. 1. 

4) Die von dem Codex selbst angedeutete Lücke ist auszufüllen durch den 
Namen Elisabeth. Elisabeth war die Tochter des Römischen Königs Albrecht n, 
Dlugoss T. n, p. 100, 121. Mechov. p. 215. 

5) Genauer: 6 Söhne. Nicol. Decius de Jageüonum familia bei Pistorius H, 
p. 289. 

6) lieber "Wladislaus oder Ladislaus Dlugoss p. 466 ff., Mechow p. 220. 
Statt Albertus muss es Casimirus heissen. Dlugoss p. 471, Mechow 1. c. Hier 
mögen noch folgende Notizen eine Stelle finden, welche in ein Zinsbuch der Stadt 
Gollub etwa im zweiten Decennium des 16. Jahrhunderts eingetragen sind: 

Im jar 1468 do logen drey konige vor Preslau, alzo konigk Matheus von 
Ungarien, konigk Girszigk ausz Bohemen, der den konigk Ladislaus ader Lesle 



126 1454-1470. 286. 

und hat das lant von den soldener gekoft noch laut der brife, die 
sie eren soldener vorschreben hatten noch der schlach*) bes in auff- 
horen der krige, das die somme ist gewest, die der orden eren 
hoftleutten und anderen schuldig sein gewest virhundert tausen 
üngerisse gülden und dreisigtausent noch darober^. Das hat der 
konig den soldener ausgericht und bezalet, die vorschrebenen brife 
zu sich genomen, Schlosser und* stete in sein gower, auff das* der 
Orden ken schlos me*> inne gehat hot sonder Preuse-Market^). Die 
leut im lande woren den Polen nicht holt®, sie fiUen in ab und zu, 
bes sich die Kongesberger haderten, do ist der mester wider ein- 
gekomen dorch die Aldesteter, die dem mester Ijodewig wider auft* 
das schlos hilflfen. Zuletest hat sich mester Lodewig under den 
konig gegeben, do er den krig . . .^ konde lenger füren, mit rot 
des keseres und des bobestes irer gesanten botschaft etc>) 

In den virzen joren ist es ofte vorsuchet worden frede zu 
machen; auflP das der orden nicht gar vorginge, hat der konig den 
orden vorlenet mit dem land de helffte; dorvor hat der mester 
Ijodewig den konig Kasemirus bekant vor seinen rechten lenheren, 
im geschworen noch laut des ehdes vor alle seine nochkomelinge 
und mesters von der zeit bes zu ewigen zeitten, dieweille der konig 
den orden konde beschirmen vor oberiger gewalt. 

Dornoch hat geschworen Hinrich Keuse von Ploven zu Peter- 
kau, dem hat der konig« vele grosse ehren gethon, auch die rete Polen. 

a) Ob: fl. (1 mal hat? b) nio Cod. c) h. Nachtrag am R. d) Hier fehlt wohl: nicht, 
o) 1(. hat in Cod. 



den cristlichen konigk orßtickot mit eynoin kuszon, unde was eyn kotczer, koni^k 
Kazimirus von Polen. 

Konigk "Wladislaus wart konigk czu Bohemen noch dem Gii-szigk, undo do 
konigk Mathens starb, do wart her och konigk cz\i Ungarien, unde hilt beyde 
konigkreich bis czu seynem todo. TTndo der Wladislaus was des Polonczen koniges 
Bzon des Kazimiri. 

Item im jor 1517 [soll heissen: 1515J wart dy junofrau Hedwig [soll 
heissen: Elisabeth] des Polenczen koniges tochter gebrocht in dy Slesye dem her- 
czogk Priderico von Ligenitcz czu eyner forstynne, des koniges Sigismundi swester, 
och des koniges ausz Ungarien swester, alzo koniges "Wladislai. 

1) Es ist wohl die Sohlacht bei Konitz 1454 gemeint 

2) Vgl. Scr. r. Pruss. IV, 174 f., 521 f. 

3) Dass der Orden damals kein Schloss mehr Inno gehabt hätte ausser 
PreusB. Mark, beruht auf einer Uebertreibung, auch wenn man nur die nachmalH 
an Polen abgetretenen Theile Preussens ins Auge fasst. 

4) Von der Mitwirkung kaiserlicher Gesandter bei diesem Friedensschlüsse 
ist anderwärts nicht die Bede. 



287. 1470-1497. 127 

Noch im ist gekommen Hiurich von dem Eeichenbach^). Der- 1470 
selbige hat sich wider gestrebet den eht zu thun*) und hat sehen ^477 
jor regiret. In derselbigen zeit ist gekomen ein bischof von Rome'^), 
der machet den homester ungehorsam ken den konig. 

Noch dissem niester ist geworden Merten Troxses, der setzet 1477 
sich auch wider den konig und wolde auch nicht schweren. Zu- ^^ 
lotest schicket der konig achthundert Polen*). Die Polen zogen in 
das bistum und in das forsten land, do moste der mester zulötest 
auffzin zu dem konige. Do er ken Peterkau komen ist, do hot er 1479. 
sich vorlossen auif den konig Matias in XJngeren, der solde sich 
des Ordens annemen. Konig Matias hat* gesclireben an den konig, fol. 287. 
das er sich des Ordens in Preussen nichtes komerte, und wolde 
nicht mit in zu thunde haben*. Es wolde auch Merten Troxes 
vele dem orden betegedingeh; das wolde der konig Kasemir nicht 
thun. Bischof Tunge, der dor veles dinges ein Ursache was, den 
qwam es dorzu, das er das dinstvolck des koniges bezalen moste 
14tausent gülden^), und dgmit qwam** geworden, der ist von Peter- 
kau noch dem lande zu Preussen gezogen und hat den mester 
Troxes zu Peterken in Polen . . .*^. 

Der konig Kasemir ist auff das mol auch von Peterkau ge- Juli 28. 
zogen und hat dem orden ader mester Troxes mer freiheit zusagen^, 
wen dem orden in dem vortrage verschroben was. Der konig ist 
gezogen vor Ki*akau in die Neugestadt, dohin ist im der mester 
Troxses® gefolget und aldo dem konige geschworen, dorne seinen 
absehet genomen und ist nach dem lande zu Preussen gezogen mit 
seinem volcke von dem konige^). 

Noch dem mester Troxses ist zu dem mester derwelet Johan 1489 
von TifiFen; der ist zu dem konige gezogen noch laut des vorschre- ^4^7 

a) h. Kaohtr. am il« b) Ob: quitt? gram? c) Hier fehlt etwa: gelassen, d Wohl: 
Ziagen sollen, e) Troxeties Cod. 



1) Vielmehr von Richtenberg. 

2) Falk scheint andeuten zu woUen (vgl. S. 128), dass dieser Hockmeister 
den Eid auch wirklich nicht geleistet hat Dies ist aber unrichtig. Er leistete 
ihn bald nach seiner Wahl zu Peterkau, 20. November 1470. Dogiel IV. n. 128 
p. 177. Vgl. Voigt IX, 36. 

3) Hier ist wohl der ermländische Bischof Nioolaus von Thüngen gemeint. 
S. Danziger Chronik vom Pfaflfenkriege Scr. r. Pruss. IV, p. 480. 

4) vil volcks. Danziger Chronik Scr. r. Pruss. IV, p. 685. Vgl. o. S, 27. 

5) VgL oben S. 31 und die Ae. Hmchr. 708. 

6) Danziger Chronik IV, p. 687. Dlugoss p. 583 ff. Vgl. 0. S. 31, 32. 



128 1489—1510. 288. 

benen fredes, ongefordert on alle gezwang, den hat der konig er- 
barlich lossen entpfangen. Noch dem ehde hot im der konig gros 
geschenke gegeben, anch die rete des koniges. Der konig ist vor- 
fordert in die Wallacheige zu einem krige von dem Toreken. Der 
mester ist mit dem konige gezogen. Der konig hat mit dem Tor- 
ken frede auflfgenomen, in dem frede hat des mesters volck von 
dem Toreken schaden entfangen, darom hat sich der her mester ge- 
muget, ist kräng geworden. Do hat man in ken der Lemborg ge- 
füret, do ist er gestorben. Nach seinem todt hat man in ken 
Konigesberg gefürt, do leit er begraben^), 
fol. 288. Disse mesters, die hir vorschreben sten, haben» dem* konig 

Kasemiren geschworen, alle ane einer*», der ist ungeschworen ge- 
storben^. 

Konig Kasemir hat gehat mit seiner frauen, die dor ist gewest 

eines . . .^) fonf tochter, derzogen, das sie sein manbar geworden. 

Die erst hat er gegeben einem forste . . .«, die ander hat er gegeben 

dem hertzoge von Pomeren, die dritte [h^t er|^ dem margroben aus 

Prancken, die virde hat genomen der forste aus Meissen, die fonftc 

hat gekregen den forsten aus der Schlesige, hertzog Jörgen von 

Legenitz*). 

1492. Konig Kasemir ist gestorben im jor . . .«. In dem joro noch 

^b^ Christus gebort, alse man^ zelet 1498 ist ein forst von Meissen ho- 

1510. mester derkoren. Derselbige hat zwe jor in Preussen regirt, dor- 

noch ist er gezogen in sein Vaterland und lebette dor zen jor*^). 

a) hftben, doppelt Cod. b) erner Ood. c) Lttoke Cod. d) h. e. Cod. (zn streicheo). 
e) Lttoke Ood. - * 



1) Vgl. 0. S. 32, 33. 

2) Dieser eine soll wohl Heinrich von Richtenborg sein. Vgl. Anm. 205. 

3) In die von dem Codex selbst gelassene Lücke gehö/en die Worte: den 
Römischen Königs Albrecht II. Tochter. Vgl. o. 8. 125 Anm. 4. 

4) Hedwig vermählte sich mit Herzog Georg von Baiom, Sophia mit Mai'k- 
graf Friedrich von Brandenburg, Anna mit Herzog Bogislav von Pommern, Bar- 
bara mit Herzog Georg von Sachsen, Elisabeth mit Herzog Friedrich von Liognitz. 
Zwei andere von Casimirs Töchtern starben früh. Nicol. Decius bei Pistorius H, 
p. 286, 294 S. Vgl. auch o. S. 45 Anm. 1. Der Herzog von Liegnitz wurde schon 
oben S. 71 fälschlich Georg genannt. 

5) Dass Friedrich nur zwei Jahre in Preussen und darnach zehn Jahre in 
seinem Vaterlande gelebt habe, ist falsch. Er ging nach Deutschland im Jahre 
1504 auf kürzere Zeit, und wiederum 1507 auf längere. Voigt IX, 316, 337. Von 
der letzteren Reise kam er nach Preussen nicht mehr zuiück. — Uebrigons vgl. 
0. S. 34. 



289. 1492—1514. 129 

Der mester wolde kenen konig nicht den eht thun und ist gestorben, 
das er nicht geschworen hat der kröne zu Polen. 

Konig Albertus ist zum konige gekronet ober Polen im jor 1492 
noch der gebort Christi 150 . . Bälde noch der krononge in dem 
jore . . .• ist er in Preussen gekomen ken Toren, auff das im das 1494. 
laut holgete und auch der homester. Er ist kräng geworden und 
in der krangheit ist er gestorben^). j^^^ yj^ 

Kasemirus, des koniges son, der jungeste, ist grosforste in 
littauen gewest bei des vaters leben; er hat nich lange regirt; er 
ist gestorben in Littauen und leit zu der Wille begraben bei den 1483. 
forsten^. 

Allexander, des koniges son, ist noch seinem bruder Kasemir 1492. 

grosforste geworden im jore 15 . .^). Bälde hat er gefreiet des grossen 

forsten tochter aus der Moske, und noch dem tode seines bruderen, 1501 

.bis 
des Alberten, ist er konig gekronet ober Polen. Er ist domoch in 1505 

Preussen gezogen und hat sich die stette holgen lossen*) und ist 1504. 

domoch in Littauen gezogen. Nicht lange jor domo ist er gestorben 

in Littauen. 

Sigismundus der ist von seinem bruder Ladislaum, dem konige 1498. 

von Ungeren, zu enem forsten über Glogau in der* Schlesige im foL 289. 

jor 15 . . gesetzet worden^). Bälde noch dem absterben seines 1506 

bruderen AUexander ist er zum konige gekoren ober Polen, domoch ^^ 

ist er ein grosforste geworden^ in Littauen. Do hat er einen krig 

gefaret mit dem Moscobitter, die schlacht hat er gewonnen in dem 

jare 1513^. 1514 

•^ ^ [st. 1513] 

a) Lücke Cod. 



1) lieber Jobann Alberts Reise nacb Tbom 1494 und Tod 1501 Mehlmann 
Scr. r. Pruss. V, 445, Mecbow p. 243, Tbomer Cbronik M. S. 107 ff. (vgl. Zemecke 
Thomische Chronica p. 93), Schütz fol. 400, Voigt IX, 278 ff. 

2) Casimir, der zweitgebome Sobn König Casimirs, starb zu Wihia 1483. 
Mecbow p. 236, Decius p. 293. Es ist aber nach diesen Stellen zweifelhaft, ob 
er je Grossfürst von Littauen gewesen ist. 

3) Alexander folgte als Grossfürst von Littauen seinem Vater Casimir 1492, 
nicht seinem gleichnamigen Bruder. Mechow p. 238, Decius p. 293. 

4) Ueber Alexanders Reise nach Preussen 1504 Beyer Scr. r. Pruss. V, 451, 
Mehlmann fol. 112, Mechow p. 249, Schütz fol. 403, Voigt IX, 315. 

5) Im Jahre 1498. Nie. Decius p. 300. 

6) Er wurde noch früher zum Grossfürsten in Littauen gewählt, als zum 
Könige in Polen. Nie. Decius 1. c. 

7) Hier ist statt 1513 imd gleich darauf statt 1510 zu setzen 1514. Vgl. 
0. S. 43 Anm. 3. 

9 



inO 1514—1521. 290. 

1514. Item im jor 1510 hat ein Reussenis forst Smalentzike in 

rt 1510] j^|;^|ien abgewonnen mit vorreterei mit holflfe des Moskebittores 

seines schwogeren. Der forst hertzog Michel hat enen starosten 
1508. von Groden das hoft lossen abschneiden in seinem vorwercke bei 

Groden om enes maulschlages wiUe vor dem konige Sigismundo *). 

1511. In dem jor 1511 ist margrab Albrecht von Prancken, ein 
tumher zn Kollen, zu dem homester derkoren ober Preussen. Der- 

1512. selbige Albertus ist in das land zu Preussen gesant von seinem 
bruder Kasemiren^, der do neunzen jor alt ist gowest^) und hat 
geregirt den orden von dem elften jore der klenen zal bis in das 
19. jor der klonen zal noch der gebort Christi in ungehorsam ken 
die kröne zu Polen und königliche magestet Sigismundo den ersten 
des namens mang den konigen ober Polen'*). 

Albertus der homester ist gewest seiner leiblich schwestor son 
des koniges Sigismunden. Wie der mester Albertus in dem lande 
zu Preussen regirt hat bes» in das jor, do man schreb 1519, do 

1519. ist Sigismundus gekomen ken Toren in Preussen und hat aldo hin 
lossen forderen den homester aus Preussen zu dem ehde, den er 
schuldig were der königlichen magostot und in bekenen vor seinen 
rechten lenherren. Das gebot vorsas er und bleb in ungehorsam. 
Doroni santte der konig sein volck, in zu brengon mit seinem 
volcke zu gehorsam^). 

1521 ^^^ konig lis dorch sein volck dem mesterthum grossen 

!öl. *29(). schaden . . .*» auff Nattangen bes an den Pregel. Do dos koniges* 

volck aus dem felde was, ist der mester mit seiner macht gezogen 

a) b. r. b. Cod. b) Ergänze: thun. 



1) Johannos ZabrzozinBki, Marschall dos Grossfürstenthunis littauon, ^vur(lo 
auf Glinskis Befehl bei Gxodno 1508 ermordet, weil er Glinskis Pläne dem Könige 
Sigismund verrathen hatte, nach Nie. Decius p. 304, welcher von einer Maul- 
schelle nichts erwähnt. Vgl. o. S. 43. Anm. 3. 

2) Casimir, Albrechts ältester Bruder und damals schon l?egent in Ansbach, 
begleitete Albrecht auf dem Wege nach Preussen bis Posen und wandte sich dann 
nach Peterkau. Scr. r. Pruss. V, 319, 325, Yoigt IX, 432 IT. 

3) Albrecht ist geboren den IG. Mai 1490 nach Gans in Meckelburgs 
Königsb. Chroniken 289, den 17. Mai 1490 nach lientsch Brandonb. Cedemhain 
8. 840, welchen Bock, Leben des Markgrafen Albrecht S. 72. vor Augen hatte. 
Voigt IX, 406. Er war also, als er im Octobor 1512 nach Preussen ging, über 
22 Jahre alt. 

4) Der "Wortlaut dieses Abschnittes erinnert an mehreren Stellen an S. 35,43. 

5) Auch hier ist der "Wortlaut von ?>. 44. zu vorgleichen. 



290. 1521—1525. 131 

in die Masau und tet den Masaueren wider schaden mit bornen 
und roben^). Disser krig hat gewert* nicht vol anderhalb jor. 
Domoch ist gekomen eine gesante botschaft von den keser, auch 
von dem bobeste, des homesters bruder hertzog von Opelen, hertzog 
Jörgen von Legenitz^. Die heren alle haben einen^ anstand des 1521. 
krige*s gemacht, des fredes zwischen dem hermester und königlicher • 

magestet, das sich der konig und forst solde bedenken des kriges 
und des armen volckes im lande vir jor lang'). In dem jore des [1522. 
fredes ist der mester aus dem lande gezogen und geklaget die ge- 
walt, die im und seinem orden gesehen wer von den Polen. Auflf 
die klage ist im<* geroten, den eht zu thun, wie seine voralden eines 
teles gethon betten, so er wolde mester und herre sein in Preussen, 
er solde zusen, auflf das nicht ein ander qwem und tete den eht 
und werde her ober das vorlenete laut'*). Einen den vir joren 
schreb der forste Albertus zu dem konige, wo sein konigUche 
magestet in wolde vorlenen mit dem lande zu Preussen zu einem 
wertlichen heren und forsten, wie doch etliche seiner magestet rete 
vormoles gerotschlaget betten — das ansinnen des mesters hat der 
konig bewogen mit seinen reten, und haben im wider geschreben, 
wolde er den orden seihest ablen, so solde er vor die magestet er- 
scheinen und soteinen eht thun, wie in sein seliger vater bestetiget 
hette; so solde er ken Krakau komen mit den seinen^). AuflP sotein 
antwort hat margrabe Albrecht sich gerostet auflP die rese mit seinen 
zwen briideren, das ene ist gewest margrobe Jörgen, der ander 
Wilhelm; Kasemirus ist von des reiches wegen gesant worden in 
TJngeren ). 

a) gewart Cod. b) eine Cod. o) mit Cod. 



1) Ygl. 0. S. 64 Anm. 2. 

2) Bei Bezeichnung der Gesandten beging Falk S. 71. einen Fehler, indem er 
den einen der vermittelnden Fürsten Georg von Liegnitz nannte ; hier macht er ebenso 
irrthümlich den Markgrafen Georg von Brandenburg zu einem Herzoge von Oppeln. 

3) Vgl. oben S. 88 Anm. 3. 

4) Vgl. oben S. 91 ff., wo die irrthümliche Angabe, dass Albrecht schon 
im Jahre 1521 nach Deutschland gegangen sein solle, in Anm. 1. bereits be- 
richtigt ist. 

5) Vgl. oben S. 92—95. 

6) In jenen Zeiten standen der Mai'kgraf Georg von Brandenburg und der 
Herzog von Liegnitz dem Hochmeister als Vermittler rathend zur Seite. Aber 
dass ihn auch sein Bruder "Wilhelm auf jener Reise begleitet hätte, und dass Ca- 
simir damals von Reichswegen nach Ungarn gesandt sei, scheint auf Irrthum zu 
beruhen. 

9* 



132 1525. 291. 

Also do nu margrobe Albrech ist ken Krokau gekomen zu 
dem konige seinem ohme, do hat man rot gehalden ober die vor- 
lenonge, wie die vorschreben solde werden. Die rete» des koniges 
!öl. 291. haben dem hermester vorgezelet, königliche *magestet wolde in mit 
dem lande vorlenen, das er vor in besitz gehat hette, und nicht 
hoger; weitter, wo er sich konde freigen ein weib, die dor von 
forstlichem stame werde sein und von seinen lenden einen son im 
geboren oder auch mer, so solde in das land erben, wo aber er 
"sein hoft lete, er wen das im ein erbe geboren werde, so solde 
die vorlenonge komen auflf den hertzog Jörgen seinen bruder; wo 
der hertzog Jörgen mit dem tode abgeganen were, so solde mar- 
grobe Wilhelm folgen zu der vorlenonge; wo aber got es so ordenete, 
das die genümeten aller in got vorstorhon, so solden hertzog Jorgens 
kinder die nesten sein noch erem eider; wo der kcne bei dem 
leben were, so solde die leneschaft erben auft' die konige von Polen, 
wie auflf geborliche lenheren, und sost nimand, der sich aus dem 
geschlechte dorzu drengen solde können^, sonder die vorlenonge 
sal sten an die konige zu Polen; zu oborflos sollen uns konige die 
vorleneten dienen vor die belenongo mit dreihundert pferden; vor 
den dinst sollen wir oder unser nochfolgenden konigo® in den die 
vorlenonge geben vor iren dinst vir tausent marck Preusch aus 
unserem bistum Helisberg*). 

Das margrobe Albrechtus bruder, dor Kasemir, mit seinen kin- 
deren ausgeschlossen ist disser vorlenonge^, das ist die Ursache ge- 
west, das er in den eht zu dem wertlichon nicht hat wolt vorwilli- 
gen, sonder den eht ein jor lang in ein bodocht genomen. Binnen 
dem jore ist er derschossen in dem lando zu Ungeren. 

Das auch marggrobe Hannes, der jungesto des Alberten bruder, 
der ist der gewest, der über die Polen geklaget hat des mortlichen 
kriges halben in Preussen, das die kirchon berobet sein, die jungen 
kinder dermordet, das sakroment auff die erde geschotet, das doch 

a) rede Cod. b) könne Cod. o) konigen Cod. d) v. mit leinen kinderen Cod. 



1) Die Polnischen Vorschläge bei Schütz fol. 491b vgl. Freiberg 174 b, 
Voigt IX, 746 zeigen, dass Falk auch hier ungenau referirt. Die eventuelle Be- 
lohnung wurde dem Markgrafen Casimir, Georg und Hans, aber nicht "Wilhelm in 
Aussicht gestellt. Die Verleihung dor 4000 Mark erfolgte durch Urk. vom 
12. April 1525 Pistorius I, 131, Dogiel IV n. 171 p. 235, wo aber nichts davon 
gesagt ist, dass sie aus dem Bisthum Heilsberg gezahlt werden sollten. 



April 10. 



292. 1525. 133 

iingeborlich solde gewest sein bei den Christen, — om der klage 
willen hat man in ausgelossen von der vorlenonge*). 

Noch allen den geschichten, die hir bowen geschreben sten, 
ist* die königliche magestet in der magestet kledonge aufl einen foL 292. 
stul gesessen, und neben im hat ein banner gestochet in der erden a«^?^* 
an einen langen spisse*.^ 

In derselbigen stonde ist der margrabe Albertus gekomen vor 
die magestet mit seinem bruder Jörgen und auch sein bruder Wil- 
helm^); do haben im die bischofe das kreuze abgenomen vor der 
magestet und den margrabe Albrechten entbonden von seinem ehde, 
den er geschworen hatte, also er den orden sunt Marien hatte an 
sich genomen von Jerusalem*). 

Ovante rege crucis et preterit ordo 

Prussie princeps marchio factus erat. Anno 1524^). 

a) Der Rest der Seite ist leer. 



1) Die Markgrafen Casimir und Hans (über welchen vgl. S. 93 mit 
Anm. 1) wurden von der Belehnung ausgeschlossen; es wurde ihnen aber in dem 
definitiven Yertrage eine Frist von einem Jahr gestellt, in welcher sie sich über 
Annahme desselben erklären sollten. Schütz 496 a, Voigt IX, 749. 

2) "Wörtliche Anklänge oben S. 95. Ausführliche Beschreibungen der 
Belehnungsfeierüchkeiten sind verfasst von Andreas Critius, Bischof von Przemysl 
in Galizien, in dem Schriftchen „Ad Joannem Antonium Pulleonem Baronem 
Brugii nuntium ApostoMcum in Ungaria do negotio Prutenico Epistola" gedruckt 
Cracoviae per Hieronymum Victorem anno domini MDXXV (wovon ein Exemplar 
sich in der "WaUenrodtschen Bibliothek zu Königsberg D. 213 gefunden hat) und 
von einem Episcopus Caminecensis aus der Masau, dessen Bericht von "Waissel 
Preuss. Chronik fol. 277 ff. anscheinend vollständig mitgetheilt wird. Beide 
Quellen stimmen im "Wesentlichen überein, ergänzen sich aber in Einzelheiten. 
Critius versucht überdies in dem ersten Theile seiner Schrift den König und den 
Reichsrath von Polen wegen der Säcularisation Preussens und der Belehnung des 
Herzogs Albrecht gegen den Torwurf der Unkirchlichkeit zu rechtfertigen, was 
ihm von dem katholischen Standpunkte aus natürlich nur sehr mangelhaft gelingt: 
Ueber die Belehnung vgl. femer Schütz 499 ff., Voigt IX, 751 ff. 

3) Hier musste nach den so eben angeführten Quellen unzweifelhaft Friedrich 
von liegnitz statt Wilhelm von Brandenburg genannt werden. So hat Falk diese 
beide Fürsten schon vorher mehrmals verwechselt. 

4) Die ausführlichen Beschreibungen der BelehnungsfeierHchkeiten berühren 
die Abnahme des schwarzen Kreuzes vor dem Könige und die Entbindung von 
dem Ordenseide nicht; auch ist es sehr zweifelhaft, ob beides Öffentlich und vor 
den Augen des Königs geschah. 

5) Die lateinischen "Worte sind wohl nicht genau überliefert, da das et schwer- 
lich so allein gestanden hat, auch ein Distichon beabsichtigt scheint. Die Zahl- 
zeichen in dem Verse ergeben richtig 1525, nicht wie fälschlich dabei steht 1524. 



134 1525. 293. 

Domoch hat im der konig das schwcrt^) gerechet, domit hat 
in der konig zu einem hertzoge gemacht und im das lant in Preussen 
gelegen, das sein her vater dem orden vorlegen hatte. Das hat in 
die königliche magestet zu einem erblande vorlegen, so wie vor ge- 
numet ist, noch seinem tode seinem bruder Jörgen, domoch seinem 
bruder Wilhelmen*), so sie den tag derlebeten; wo aber sotens nicht 
geschege oder gesehen konde*, so solde das lant widererben an die 
kröne zu Polen; dovor werde in der konig schotzen vor aller 
dberiger gewalt. 
± 293. AuflF sotene zusage hat Albertus der ney gemachte herzog mit 

seiner haut gegriffen an die stange des banners und auch Jeorge 
sein bruder, dorzu Wilhelm') sein bruder, und noch dem angreiffen 
geschworen den eht, der in vorgelesen ist, und sie im nochgesprochen 
haben, in das erste margrabe Albrecht, domach seine bruder, wie 
in vorgelesen ist worden. 

Die forme des ehdes hat so geleuttet: Ich Albrecht, ein ge- 
boren forste in dem lande zu Francken von der hochgeborenen 
hertzogin aus Polen, des allerdurchleuchtigsten heren konig von 
Polen schwesterson**, dem Sigismunde, dem ersten des namens, meinem 
geliebeten heren und ohme, und dem gantzen rote zu Polen schwere 
* [ich Albrecht ein rot mit der kröne Polen«], das ich von der stonde 

hinfort an getreuge wil sein und hinfort den nochfolgenden konigen, 
iren notz getreulich wil helffen betrachten bede des koniges und 
des reiches wil helfen getreulich roten, und alle die hemelikeit, die 
mir vortrauet wirt, kenem lebendigen menschen offenbaren wil, die 
dor gedeigen mochte der kröne zu dem schaden. So schwere ich 
Albrecht vor mich und vor meine nochkoniende hertzogen, das ich 
kenen krig noch hader wil anfangen, der wider erken cristgelobigen 
wert sein ane zulos des koniges und des reiches Polen. Vor sotenen 
eht und gelobet sol ich Albrechtus haben die neste stelle bei dem 
konige, wen er sitzet in dem Preussen rote zu ewigen gezeiten. 
Das helffe uns got und sein helges wort. Amen*). 

a) kondeo Cod. b) fchweitenoiie Cod. c) ich Albr. e. r. m. d. k. P. sind wohl ru ftreichen. 



1) Die Hauptsache war aber die Uebergabe der Lehnsfahne. 

2) Nicht Wilhelm, sondern die anderen Brüder des Hochmeisters. 

3) Vielmehr nur Georg. 

4) Bobs dies nicht der eigentliche Wortlaut des Huldigungseides war, zeigt, 
abgesehen von Anderem, ein Vergleich Jtiit dor besser verbürgten Formol bei 
Waißsel 279 a, Schütz 500 b. 



294. 1525. 135 

Vor soteinen eht und gelopmsse hat die konigKche magestet 
inn vorlenet und seinnen» nochfolgenden hertzogen, die sotten eht 
schweren worden und halden der kröne zu Polen: weile sie die 
oberhant haben ober die lande Preussen, so sein sie gemeinet^, 
Schlosser, stete, dorffer, see, weldfer, hoder®, felde, mit^ mit alle irer 
alden zubehorunge, die sie gehat haben bei des ordens der kreutz- 
herren zeitten, die stete mit iren namen ausgesprochen, in das erst 
das schlos* Kongesberg mit dren steten also die Aldestadt, Kneip- foL 294. 
hof und Lebenicht mit dem lande Samelant und alle seinen grentzen 
und alles, was binen geschlossen ist, item das schlos Lochsteten, 
Wargen, Germau®, Pobitten, Eudau, Schaken', Keimen«, Kremitten, 
Woldau, Tapiau, Taplauken^, Norbekitten*, Insterburg, Allenburg, 
Wonsdorf, Girdauen, Angerborg^, Nordenburg, Labiau, Laukisken, 
Tilsen\ Eangenit, Eossitten™, Windenborg", Memel, Brandenborg auflP 
Nattangen, Greutzborg, Predelant, Barten, Letzen, Balge, Hilgenbeil, 
Zinten, Landesborg, Preusse Eile, Bartensten, Sesten, Seinsborg, 
Eein, Eastenborg, Licke, Johannesborg, HoUant, Libestadt, Melhausen, 
Moring, Passenhem, Ortellesborg, Osterode, Hogenstein, Neidenborg, 
Soldau, Gilgenborg, Deusche Eile, Schippenpel, Preusse - Market, 
Libemol, Salefelt, auch welliche ander schlösse, stete, stetichen, ge- 
bitte, dorflfer, freige, undertone, ritter auch rittermessige menner, 
klene freien, wasser, weide, posche®, see mit aller irer zubehorunge 
und alle rechte, mit was namen sie mögen genant sein, die wir 
konig Sigemondes vorleien unseren liben ohme und blutverwantten, 
im und alle seinenn erben und nochfolgenden erben ewiglich alle 
das vor boven genante zu besitzen, gebrauchen, ewiglich onwider- 
ruflich, so sie uns den eht thun und vor ein lenheren halden noch 
lautP des ehdes^). 

Noch den vorgeschribenen geschichten und ehde vorschrei- 
bonge^) ist der neuge gemachte hertzog Albrecht ober Preusserland 

« 

a) n. 8. doppelt Cod. b) geminet Cod. o) Ob: haiden? d) und m. Cod. e) Greman 
Cod. f) Süleweken Cod. g) Keimin Cod. h) Trebelanden Cod. i) Narben Cod. k) DangerbergCod. 
1) Tilsau (Jod. m) Dorsitten Cod. n) TVinderborg Cod. o) poste Cod. p) n. 1. Conj., ein und Cod. 



1) Bei der AufzäHung der Städte ist Domnau hinter Friedland ausgefallen, 
die Schlösser und Städte in den Bisthümem Samland und Pomesanien sind nicht 
einzeln aufgezählt. Das Formular der Verleihung ist dem Anschein nach selbst 
gemacht. Urk. des Krakauer Friedens Art. 10 bei Dogiel IV, n. 168 p. 228, 
Waissel 282 b, Schütz 496 a. 

2) Nicht unmittelbar nach der Belehnung und dem Friedensschluss ; viel- 
mehr nachdem der neue Herzog eine Zeit lang in Preussen gewesen und dann im 



136 1525. 295. 

enes teles vor den konig und rete getredten, seine magestet ge- 
betten em eine holffe und beistandt zn thunde ken ein volck, das 

sptemb. im neu vorlenet wer von seiner magestet; das volck bette sieb 
nnder einander entporet ken den adel in dem lande; so im seine 
magestet nicbt bolffe und scbirmonge ken sie und ir vomemen tete, 
beforcbtete er sieb, das das neuge vorbontnisse und vorlenonge von 
dem volcke mochte zutrent* werden. Auff die bitte des ney 
gemacbten bertzogen bat im die koniglicbe magestet*» zugesaget, so 
es im die not fordert, aUe die dinstpflicbtige leutte, die in den 
landen zu Preussen woneten, in den dinst zu dem zöge, die unge- 

dL 295. borsam zu* stroffen. Das bat sieb bedancket der neuge bertzog 
ober ein tel des landes Preussen. 

Der ney gemacbte bertzog, der ein kreutzber gewest was kortz 
vor der zeit, der ist von dem konige abgescbeden von Ejokau, 
seine brüder bede Jörgen, Wilbelm^) mit im. Er bat sieb gewant 
nacb dem Preussener lande, seine brüder in ere orter. 

M[ay 9. Also nu der neuge bertzog in den ort Preussen gekomen ist^ 

mit dem volcke, das im der konig zugesaget batte, domit in bestetiget 
bot in den ort landes, das in vorlenet was, des volckes ist gewest . . .® 
tausent. Do er ist gekomen ken Konigesberg, baben in die stete 
mit dem adel angenomen vor enen neugen und ersten bertzog. 
Domocb ist der neuge bertzog, do er bestetiget* was von des ko- 
niges volcke und befel der rete Preussen; nocb der bestetigonge ist 
er mit dem volcke gezogen nocb dem lande Samelant^) in das feit 
mit gescboze zu aller were ken die Samelender om eres auffrores 
wiUen, den sie in dem jore und vor dem jore gebat batten. 

Also der neuge bertzog in dem felde gewest ist mit euer 

a) Zutraut Cod. b) m. im Cod. o) Lücke Cod. 



Jidi wieder nach Schlesien gereist wai*. Dort erhielt er die Nachricht von dem 
Bauemaufruhr in der zweiten Hälfte des September. "Voigt, Geschichte des Bauem- 
aufruhrs in Preussen in den N. Pr. Pr. Bl. 1847 HI, 7, 29. Er erbat von dem 
Könige 1000 Pferde nach der Historie von dem Aufruhr etc. im Erläut. Preussen E, 552. 
Vgl. Voigt a. a. 31. 

1) Dieser Name ist wieder zu streichen. 

2) Am 9. Mai 1525 hielt der neue Herzog seinen Einzug in Königsberg. 
Chronik von Beler und Platner fol. 172. 

3) Auf dem Eückwege aus Schlesien gelangte Herzog Albrecht nach Preuss. 
Holland am 9. October, nach Königsberg Sonnabend den 28. October. Von hier 
aus berief er die Bauern zu Montag den 30. October auf das Feld bei Laut, 
3/4 Meilen Östlich von Königsberg. Erläut Preussen H, 553, 556 ff. 



296. 1525. 137 

grossen macht, hat er alle Samelender vorbotten lossen in das feit 
mit ener rostonge, wie sie auff gewest sein», do sie alle edelleut 
vortreiben wolden und wolden alle geleich sein. Die pauren sein 
gekomen in erer rostonge, wie sie geordenet woren in dem krige, 
do der her mester noch der Polen find was. Sie sein in dem felde 
auff enen hauffen gezogen, der häufe ist wol starck gewest; der 
forst und hertzog hat sich berotet mit den reten des koniges aus 
Preussen, was zu thunde wer mit sotenem auffrurischen volcke. 

Dorauff hat geret ener von des koniges seitte, im deuchte 
besser sein ein wöste laut, den ein ungehorsam volck. Es ist ein 
ander gewest, das ist ein wogewode gewest, auflP des koniges seit, 
der hat auff die^ rede des vorigen geantwort: in dönket die rede 
nicht gut sein, ein herr mit einem wosten lande ist ein betrübet 
ding; so denket im, sein forstliche genode solde forschen noch den 
anfengeren, die* dor einen armen gemenen hauflPen dorein gefiiret foL 296. 
hetten, und man solde die strofifen und erretten den unschuldigen 
der tot. Soten rot hat dem gemenen hauffe des hertzogen gefallen; 
es hette sost manich edelman auff Samelant ane pauren most sein 
geworden, wo der hertzog seinen willen verbrecht hette; sein sin 
stond man dohin, das er wolde so thun, wie die forsten im Deuschen 
lande; das land was doch sost von den Polen vor vir joren zuvor 
ser vortorben. 

Noch zu oberflos hat der hertzog die pauren lossen frogen, 
wem sie vor enen heren bilden; dorauff die vomemesten von den 
Samelender geantwort haben, sie wosten kenen anderen heren nicht, « 
den seine forstliche genode; das sie in soten zuhoffekomen geroten 
weren, das wer so gesehen, das in ein brif geweiset wer, das in 
sein genode hette lossen befeien zuhoffezukomen*); do sie zuhoffe- 
gekomen weren und gehört das vomemen, sein die mesten von dem 
hauffen . . .®; es ist kein gros schade gesehen von dem volcke 
seinen genoden, noch erkenem im lande von in. 

Über alle rede und entschuldigonge hat der forst lossen gebitten 
den pauren, das sie ere weren von sich solden len. Das haben sie 
gethon und sich demüttig ken in gestellet, ir gewer auff enen 
hauffen an die erde geworffen. Do sotens alles gesehen ist, hat 

a) g. s. gewest Cod. b) das Cod. o) Hier fehlt etwa: gegangen. 



1) Die Anstifter des Aufruhrs hatten sich wirklich auf einen solchen Brief 
berufen. Erläut. Preussen U, 333, 334. 



138 1525. 21)7. 

dennest der forst* seinen Franckisen willen wolt gebrauchen und 
hat das geschotze wolt lossen unter das entblosete volck lossen gen. 
• Das ist aber einmol geweret, das sotein jamer nicht gesehen ist, das 
der unschuldige mit dem schuldigen omgebrocht ist geworden. 

Noch sotenem geschichte hat er wolt wissen, wer den brif hat 
geweiset in seinem namen, das hat ein krüger gethon aus dem 
dorflfe ...**; der kruger hat bekant auff den pfarheren aus dem ge- 
bitte . . .** und aus dem dorflfe . . .^. Man hat den kruger aus dem 
hauflfen vor den forsten gestellet; der kruger saget, der pfarher het 
es im befolen von seiner genode wegen. Der forst hat den kruger 
fol. 297. lossen . . .^ und den pfarher lossen . . .^*. Dornoch hat der forst 
lossoA die weren der pauren® auff leterwegene laden und hot es 
lossen ken Konigesberg furen^). 

Dornoch die reichesten pauren von den Samelender ken 
Konigesberg auflf das schlos in die tonne, keller, al vol, das sie auch 
so vol sein gewest, das dor vel volck von dampe sterben moste. 

Noch aUe dem geschichte ist der hertzog aus dem felde ge- 
zogen, und die von des koniges seit sein auch ein ider zu haus 
gezogen. Dornoch hat der hertzog die pauren geschutzet und 
dornoch etliche lossen hem auff ere gehoflfte zin, domo kregen die 
edeleut auff Samelant gehorsame pauren. 

In dem jare 1525 hat sich der hertzog beroten mit seinen 
reten, was sie in ritten, dieweille er ein wertlich her solde sein, 
was solden die sein im orden, das auch ordensheren weren? was 
^ in zu roten stonde, ab es rot wer, das sie das kreutze trugen und 

bleven so auff den schlosseren zu eren tagen? Etliche von den 
kreutzheren haben vorwilliget, das sie möchten ir leben so zu- 
brengen, eÜiche die haben weiber genomen* zu Konigesberg und 
sich generet geleich anderen borgeren; es woren drei brüder, die 
begerten ir leben zu enden auflP Lochsteten, das ist in dor zuge- 
lossen und anderwegen mer*). 

a) f. wolt Cod. b) Lücke Ood. o) p. lossen Cod. d) Hier steht am Rande, halb weg- 
geschnitten: . . . ir . . . ilbaoh ... er erst [we]ib nam Cod. 



1) Mehrere der Schuldigen wurden enthauptet, aber der Müller von Kaymen, 
von welchem im Erläut. Preussen 562 unrichtig gesagt wird, er sei enthauptet, 
und der Pfarrer von Legitten erhielten nach einiger Zeit ihre Freiheit wieder. 
Voigt a. a. 0. 42, 48, 310. Erl. Preussen 563. 

2) Ygl. hierüber Freiberg 190, 191 und die Relation von Philipp von Kreutz 
Scr. r. Pruss. Y, 360 ff. 



298. 1525. 139 

Alse die geringesten konter und koventesheren gestUlet sein 
gewest, mannicher zu eiaem weib nemen, eines teles weiden nicht 
Die der nicht weiden im lande bleiben, die mochten thun noch 
irem willen, zin aus dem lande auff die heuser, die im Deusche 
lande woren. Es was ein forste von Braunschweig inn depi orden, 
derselbige forst was nicht ser gesund, dieweile er ein Ordensbruder 
was, und konde sich nicht ser gebrauchen in dem krige; dem gab 
der her meister das schlos die Memel ein, und solde das schlos 
regiren zu seinen tagen» Er vorwarte es vor den littauen und 
Someiten, das sie im kenen schaden teten; in der zeit, alse der 
her mester in hogdeusche landen was*, zog er auch in sein vater- 
lant, sich aldo auch dirkundigen des kriges. In seinem abwesen 
stond der bischof Polens von Fischausen noch dem schlösse Memel, 
das einzu*nemen mit wenig pferden. Also er an des Schlosses fere fol. 298. 
gekomen ist, hat er sich lossen ansagen von des forsten von Braun- 
schweikes wegen, aber den auff dem schlösse was vorkontschafifet 
des Polentzen vomemen, die woldßn in nicht aufflossen und lissen 
in anzogen, das sie ken befel hetten von erem heren, imanden aufP- 
zulossen, den den her mester seihest, so er auff das haus bogerte. 
Der her mester was nicht im lande. Sie haben dem bischof one** 
geschenket enen boxenschos ader drei, domit ist er von do gezogen 
wider auff Fischausen^). 

Der hoftman hat seinem heren, dem hertzoge von Braun- 
schweig geschriben, do ist er in das laut gekomen auff die MemeL Ostern. 
Zulötest hat sich der hertzog mit im vortragen, der forst von 
Braunschweig hat die Memel übergeben und ist dornoch aus dem 
lande gezogen in sein vaterlant. 

Dornoch hat sich der neuge gemachte hei*tzog mit den° ritter- 
messigen beroten und hat die Schlosser besetzet mit hofüeuten; 
etliche die hat . . .^ manschafffce vorschreben zu eren tagen auff 
ein weiter bereden. Noch alle den geschichten hat der neuge hert- 
zog alle seine rete aus allen steten klen und gros vorschriben, 

a) Anno 22, 23, 24. Nachtrag des Cod. b) ? Ob nachgesendet? o) der Cod. d) Ob hier 
zu ergänzen : er der. 



1) Herzog Erich war schon im Jahre 1522 einmal in Deutschland gewesen, 
Mehlmann p. 129, dann yerliess er Memel wieder gegen Ende des Jahres 1524 
imd bis gegen Ostern 1525. Bischof Polentz bemühte sich wohl in seiner Ab- 
wesenheit Memel in seine Hand zu bekommen, aber nicht durch persönlichen Be- 
such daselbst. Freiberg 187, 188. Fabers Abhandlung über Herzog Erich in den 
Beitr. zur Kunde Preussens IV, 381. 



140 12^- 299. 

auch die hofUeute Ton den schlosseren mit aUer ritteischaft, es solde 
kener baussen bleiben bei seinen ongenode: alse es gesehen ist auff 
lfaj29 den benümeten tag. und aUer sein zuhoffe gewest zu Kongesbeig 
Juni L ^^ ^^^™ schlösse. Also sich das Tolck vorsamelt hat auff dem 
schlösse, hat sich der hertzog bedanket ires grossen gehorsames und 
in allen vorzelet die geschichte des kriges, den Torterb des landes, 
und wie .sein geUbeter ohm angesen hette des ordens unbestendikeit, 
om fredes willen in hette dorzu anreden lossen das kreutze abezu- 
len und des wertliche forstenthum an sich zu nemen, so solde der 
ewige frede deste bostendiger sein, in und das laut beschotzen vor 
aller oberiger gewalt: om fredes willen hette er geliebet den frede 
und das laut zu einem hertzogtume an sich genomen^). Solch eines 
konde er nicht vorbrengen», er moste in die geschichte vormelden 
5ol 299. und offenbaren. Weiter hat er sie* gebeten im und sich seihest 
zu roten, es solde einem ideren fr^i sein zu reden, es solde sich 
niemant scheugen, seinen rot herauszusagen. Her were gesinnet 
sich zu verheuroten, wer gutten rot konde und woste, das dem 
lande und in zu notze konde sein, der solde seinen rot von sich 
sogen ane erken schononge, er weide sich ken einen itzlichen der- 
zegen wie ein gonstiger forste. 

Die antwort ist im geworden von in allen in der vorsame- 
longe, sie bedancketen sich seiner geboren forstlicher genoden der 
meldonge der geschieht zwischen im und königlicher niagestet eines 
bedochten ewigen fredes, des sie sich auch so vorhoffeten zu gotte 
und den menschen. Das seine forstliche genode in anzegote, sich 
zu vorheiraten auff sotten ewigen beschlossenen frede, weren sie 
auch hochlich derfreiget; das sie em roten solden zu einem gemale, 
denket sie, das es in nicht zimet, sonder wo sein forstliche genode 
sin zu hat und gesehen kan und mag, sal in allezeit ein angenemo 
forstinne sein om guttes fredes willen. Sein genode solde seinen 
sin aussen senden, sie wolden tegelich im gebeto sein ken got, wo 
es forstlicher genode selenhel sein solde und der annen underthon, 
das got solliches gebe. Auff die antwort hat forstliche genode 
gedanket arm und reich und hot sie von sich lossen gen einen 
itzlichen in seinen ort. 

a) vorbergen? 

1) Dieser Boricht wurde auf demHuldigungslandtage am 29.Maibi8 1. Juni 1525 
erstattet. Beler und Platner 173 ff., Freiberg 189. Aber dass damals auch schon 
über die Verheirathung des Herzogs gerathscblagt wäre, ist sonst nicht überliefert. 



300. 1526. 141 

Domoch hat sich die forstliche genode beroten mit seinen 1526. 
reten und hat gesant zu dem hertzoge von dem lande von Holsten, 
der hatte ene tochter, die dor was geboren von eines marggroben 
tochter. Der vater hertzog Friderich hat vomomen den sin und 
menige des ney gemachten hertzogen in Preussen. Er lis in seine 
tochter, das freuichen Dorothea, zusagen in aller ehren und freuden. 
Der Schrift war* der neuge hertzog erfreuget, und sich auff das aller 
erbarlicheste dorzu geschicket*). 

In dem jore 1526 hat königliche magestet Sigismundus, der 1526. 
erste konig zu Polen des namens, zu Krokau sich aufifgemacht mit 
seinem volcke zu zin noch dem lande zu Preussen. Der konig von 
Polen ist gekomen ken Toren*) in den . . .^ tage* des monden . . *», fol. 300. 
er ist wider auffgewest in dem . . .*> tage des monden . . .**. Also 
er gereten hat in der heden, ist im der ney gemachte hertzog ent- 
kegen gereten und hat in entpfangen. Do der hertzog dem konige 
entkegen gekomen ist, do ist der konig Sigismundus man allene 
gereten, die Polen sein weit vor im und hinder im gewest. Der 
hertzog hat inn omringet mit seinen reitteren, die Polen sein das 
inne geworden und sein zurocke und vorwertes gerant, bes sie sein 
bei die beden gekomen. Do nu der hertzog seine rede vor dem 
konige hat ausgerichtet, hat er seinen absehet genomen in der heden, 
und der konig ist fort noch Margenborg . . .®. Die rete des landes 
Preussen haben in zuvor zu Toren auff der broken entfangen. 

Der konig ist ken Margenborg gekomen^) in die Stadt, do hat März 8. 
in der rot und die borger erbarlich entpfangen. Domo ist er auff 
das schlos gereten und ist aldo von dem hoftmanne Koseletiszken 
erbarlich entpfangen mit seinen*^ mitregirer auff dem schlösse. Also 
nu der konig ein tag etliche auff dem schlösse gewest was, do ist 
die eistriffc in der Weissei geworden. Do sein die teichgeschworen 
vor den konig gekomen und seiner magestet angesaget, wie das eis 
seinen gang hette genomen, noch aldem gebrauch, das sie dieselbige 

a) die 8. hat Cod. b) Lücke Cod. c) Lftcke Cod. Etwa gereten? d) Der letzte Bach- 
stabe ist undeutlich Cod. 



1) Dorothea kam um Johannis (24. Juni) 1526 nach Preussen. Freiberg 201. 
Ihre Mutter war Anna, die Tochter des Kurfürsten Johann Cicero, geboren 1487, 
mit Friedrich I., König von Dänemark, vermählt 1502, gestorben 1521. 

2) Am Tage Oculi (4. März) Thom. Chron. M. S. 155. 

3) Am Donnerstag vor Mitfasten (8. März) Stegmann 568, vgl. 583, Mehl- 
mann 150 b. 



142 t520. 301. 

eistrift den hofüeuten allezeit zuvor pflegen zu vorkundigen, aujff 
das desto bas werde zugesen zu denn temmen. So haben die teich- 
geschworen der magestet solliche eistrift» angesaget, der dor der 
her und wirt selbest was auff dem hause und schlösse Marienborg, 
das vor der zeit gebauet ist gewest und sein anfang genomen hat 
zu bauen im jore 13 . . bei des mesters . . . gezeiten her*). 

Noch dem anzogen der pauren, die dor bofel hatten von den 
hoftleuten des schlösse Marigenborg, ist die königliche magestet an- 
geredet worden, sollichens zu besen, der pauren fleis, den sie thun 
mosten bei den temmen, das sie se vorwarten, auff das sie nicht 
schaden entpfingen von oberflossigem eise und wasser. 

Königliche magestet hat sich lossen oberreden und ist von 
foL 301. Margenborg abgereten mit wenig volcke, zu besen das* ertreich in 
dem werder. In derselbigen zeit ist das eis geroket in dor Weissel. 
Do ist konig Sigismundus gereten zu dem Schonenberge^ in den 
krug, der dor aujff dem tamme gelegen, und seine gront ist so tif 
vorwaret in die erde das werders, auch under der Weissei ström, 
das im das wasser kenen schaden thun konde, wie sich dio menschen 
dünken lissen. Also konig Sigemont in dem kruge was, und das 
eis in dem wasser seine fart gewan, hat das eis den tham gedrenget, 
dieweile das wasser hoger stond, wen die erde in dem werder was, 
und die pauren grossen fleis anwanten in dor eistrift, auff das der 
konig solde selbest son die grosse not, dio sie leiden mosten von 
der grosse des wasseres. Es sein gewest etliche bewer*> locher, 
auch Otterlocher in dem tamme, do sich die pauren nicht vor ge- 
hüttet haben. Dor die locher hat das wasser dorchgedrongen, das 
es ein loch hatte gewonnen. Die fart des wassers ist so gros ge- 
März worden, das es nicht kondo gewert werden, so ser hat es dorchge- 
15. 16. loffen in das werder'). Die pauren ranten auff dem tame hin und 
herwider, hetten gerne geweret dem wasser seinen lof. Zuletest in 
dem dorchloffen hat es den tam auffgedrongen, das auch die erde 
von dem tamme moste in das werder fallen. In dem falle ist 

a) 0. seiner konigliohor mageitet (wiederholt) das Cod. b) So Cod. Am Hände: bibcr. 



1) Zur Zeit des Landmeisters Mangold 1280. Dusburg ITI c. 208. 

2) Schonenberg, sonst Schönberg, liegt nordwestlich von Noutoich nahe dem 
Danziger Haupt. 

3) DerDurclibruoh erfolgte in der Nacht zwischen dem 15. und 16. März 1526. 
Äehlmami L c, Freiberg 201, Thorn. Chron. M. 8. 160, Hartwich, Boschreibung 
dor drei "Werder 492. 



302. 1526. 143 

gereten ein gebauresman von Ladekop; derselbige storzete mit seinem 
pferde mit der erden in das werder, das ken mensche woste zu 
sagen, wo der man noch das pfert blep, sonder sein huttichen hat 
man gesen anff dem wasser flissen. 

Noch dem dorchbrechen ist in der stonde das wasser klener 
geworden bei enes mannes hoge, do es sich in das werder vortelete. 
Denselbigen tag sein noch zwe breche gesehen, ener bowen dem 
ersten, der ander beneden dem noch höbe wertes. Do wart das 
dorf Ladekop vortrenket und der gantze winkel bes an das hap ; so 
ist das wasser gestanden bes an der lindenau felt^). 

Der konig- mit dem volcke moste bleiben in dem kruge, bes 
das wasser vorschössen was das groste tel, das ist gewest der , . .• 
tag in dem n . . .*. Wie das wasser vorschössen was, hat man 
schiffe, das weisselkanen gewest sein, domit hat man den konig 
abgeholet bes an das dorf . . .*. Damo ist er auff Margenborg 
wider gekomen. 

In dem anderen tage des Aprillon ist der konig Sigismundus fol. 302. 
ken Dirsau angekomen; ehe aber der konig ken Dirsau qwam l^V^ 2.] 
und noch zu Margenborg was, haben die börger gesant etliche von 
crem rote, und domit zu vorsuchen, ob sie der konig auch werde 
erbarlich lossen annemen^). Sotene * menige hat der borgemester 
von Dantzke lossen schreiben hemelich an die rete des koniges. 
Domo haben die rete des koniges die gesanten der stadt aus dem 
neugen> rote lossen erbarlich entpfangen, ^amit der aide rot zu * 
Dantzke seinen willen behilt, un die neugen rotheren piit etlichen 
borgeren for mit sich ubeP. Der konig hilt die gesanten bei sich, 
auff das sie mit im einzogen in die stadt Dantzke. Königliche mage- 
stadt ist zu Dantzke eiügezogen in dem 4. tage des Apprillen des [April 4.] 
26. jares der klenen zaP). Im dem . . .<* tage des Apprillen hat der ^P^ ^ *^* 

a) Lücke Cod. Statt n wäre in[onat] zu erwarten gewesen, b) Wohl verdorben, 
c) Lücke Cod. 



1) Ladekopp liegt nördlicli, Lindenau östlich von Neuteich. 

2) Vgl. Chytraens Forts, der Schützschon Chronik 508 b, Hirsch, die Ober- 
pfarrkirche zu St. Marien 305. Dass Sigismund schon am 2. Aprü in Dirschau 
gewesen sein solle, hängt wolil mit der nachfolgenden Angabe zusammen, dass er 
am 4. April Danzig erreicht hätte. Diese Angabe ist aber falsch, da Sigismund 
am Tage Tiberii et Yaleriani (14. April) nach einer Elbinger Urkunde (s. u.) sich 
noch in Marienburg befand. Nach Danzig kam er erst am 17. April (s. u.). 

3) Mehrere vornehme Käthe des Königes zogen in Danzig schon Dienstag zu 



144 1526. 303. 

konig den rot mit der gemene lossen vor sich vorbotten*). In dem 
vorbot ist Klip Bischof mit den gekorenen noch dem rothause . . .*. 
Also Klip auff die rottreppe ist gekomen, do hot er sich omme 
gewant und hat zu den borgeren gesaget: Den eht, den ich euch 
und der gemene geschworen habe** under dem bloen himmel, den 
sage ich euch auff. Etliche borger haben sich ome gewant und 
sein dovon gegangen und nicht auff. 

Also Klip Bischof« vor den konig getreten, hat er balde an- 
gehaben zu klagen ober den enen erst, ober den anderen noch, das 
auch den enen hat der konig in bestrickonge genomen und etliche 

Juni 14. in die tonne lossen len. Von der zeit an bes an^ den 14 tag dos 
Brachmonden hat der konig rot gehalden mit seinen reten und 
bischofe, wie sie den auflEror stillen mochten, das die Luttorische 
1er nicht oberhant neme, un die rechte kristliche 1er oberhant 
neme. Do hotten die bischofe ome, die doch iren stul geleiche dem 
konige gesetzet hatten, auch das sie seinem grosvater dem Jagalle 
in das konigreich geholffen hatten. 

Der konig Sigismundus lis scholt suchen durch martol und 
pein, das man ursach fandt die nochgeschrebene menner zu ent- 
hoften und einem itzlichen seine schult auffgoreimot wart vor seinem 

Juni 13. tode. So sein die menner in *dem tage Holisee enthopet geworden, 
in das erst Casper Neman, der ander Hans Micke, Hans Nitag, 
Lorentz Bolhagen, Jocheim Neuman, Kiene Lorentz^. 

fol. 303.* Das gericht hat von der zeit an gestonden bes an den^sebon- 

J^^Q ^^^^^^ ^ *^^^ ^^ ^^^ ^^^ ^® menner lossen abhauben'), in das 
erst Johan Wentlant, das der rit, das man den keser solde anruffen 
zu einem heren. Der ander his Hans Brauneskrone, der moste 
dorom sterben, das er kofte selber, das auä kirchon vorkoft ist ge- 
worden, und das gelt ist an die armen gewant; zu dem hat der 

a) Znzasot^en : gokomon. b) haben üod. o) B. Nachtrag am Rande, d) a. das Cod. 



Ostom (3. April), der König selbst aber erst Dienstag nach Misoricordias (17. April), 
ein. Stegmann 569, Mehlmann fol. 150 b, 151a. 

1) Nach der Ankunft des Herzogs Albrecht, welche am Tage Crucis invon- 
tionis (3. März) stattfand. Stegmann 569, Mehlmann 151a, Froiberg 199. 

2) Diese Execution erfolgte nach Stegmann 571 und Mohlmann fol. 152 b 
Mittwoch nach Bamabae (13. Juni). Statt Neman und Mike ist zu losen : Nymocz 
und Mynko. Der Tag Helisee ist mir sonst nicht begegnet. 

3) Die zweite Execution fand nach Stegmannn 573 und Mehlmann fol 153 b 
am 19. Juli statt. 



304. 1526 145 

konig gesaget, er solde im sot selber vorschaffen, er wolde es im 
auch so bezalen in dem koffe; do er das nicht konde thun, do 
most er sterben doromme; Hans Schnitze ein schipper, ein wol 
beredet man, der moste leiden doromme, das er der gemene wort 
redet vor dem rote, anff das der rot wart abegesetzet om der 
untreue ken ere borger um gottes wertes willen; der dritte, ein 
barbir, der ein anhang was der vorigen; Hans Scholtze, ein breuger; 
Nickeies Scholtze, ein becker; disse vorgenumeten sein gewest die 
vomemesten von der lere des Lutteren, der dor hat gelert die 
rechte lere Christi; Kirsten Schlof*, ein botger, der ein hoftman 
zu Pautzke gewest was, der dem alden rote hertlich zugeret hatte 
in der entsetzonge, denn hat man auch seinen kop abgehauwen; 
Anderes Hesike, ein breuger, auch ein anhangt). 

Einer his Herten Konig, den lissen die bischofe mit wiUen 
des koniges von Dantzke noch Margenborg füren um des evange- 
ligemes willen, und in der Mitwoche domoch^ ist im zu Margen- Juli 25. 
borg das hoft abgehauwen und in das feit begraben worden, doromme 
das nicht der papisten lere folgen wolden^. 

Dem konig Sigismundus lissen die rete einen stul^) bauen Juni 18. 
vor dem hove auff dem Langen markete®, do ist der konig auff- 
geganen und die rete der lande Preussen mit im. Dohin sein 
vorbot und geruffen aUe die borger der stadt Dantzke und auch 
beiwoner, die dor fredesam gefonden sein. Den hat der konig 
lossen seiner magestet enen eht vorstimmen zu schweren und 
dorinne vorstimet, was seine magestet von in wolde gehalden haben 
in der Mrchen, auff der Strassen, wasser und in allen gebrauchlichen 
handelen zu dem frede und einkeit. 

Noch dem getonnen ehde hat die magestet dorch einen* fol. 304. 
wogewoden lossen abkindigen alle, die seine magestet wolde haben 
der Stadt Dantzke zu rotheren und richter sowol auff der Alden- 
Stadt also in der Eechten stadt, und aller, die dor genumet sein 

a) Schiofmann Cod. wohl durch den Oleichklang des nachfolgenden „hoftmann" ent- 
stellt aus Schief, b) wolde? c; m. bauen Cod. 



1) Die Namen der Hingerichteten sind richtig angeführt, nur ist Brusokom 
statt Brauneskrone, statt barbir wohl breuer (Andreas Heyke bei Stegmann) zu lesen. 

2) In diesem Datum stimmt Falk genau mit MeMmann: „des andern tages 
darnach", Stegmann 573. 

3) Nach Stegmann 572 wurde dor Stuhl am 16. bis 18. Juni, nach Mehl- 
mann fol. 152 b, der um Kitterbank nennt, am Tago Marci ot Marcelliani (18. Juni) 
vor dem Ai*tushof errichtet, und von derselben der neue Eath verkündigt. 

10 



146 1526. 304- 

worden, die sein vor seine königliche magestet gekomen und das 
befel von im genomen zu richten und zu losen, zu stroffen mit 
dem Schwert alle, die es noch crem wercke vordinen, einen itzlichen 
noch seiner tat. So ist» zu Dantzk das gericht zu dem anderen 
mole der stadt vorlenet, idoch das nimanden solde geweret werden, 
der sich fulete, das im der richter ein orteil fellete, von dem ge- 
richte an die magestete . . . und aldo leiden, was im derkant werde. 
Zu derselbigen zeit sein die beden forsten von der könig- 
lichen magestet abgescheden, der hertzog von Pomeren und der 
May 26. neuge hertzog ober etliche tel Preussen*). Noch sotenem abeschet 
Juni 5. ist dem hertzoge aus Preussen seine braut gesant, des hertzogen 
tochter von Holsten, frau Dorothea*). Mit der hat der hertzog 
Wirtschaft gemacht, dieweile der konig noch zu Dantzke was, und 
seine botschaft der konig auch zu der kostunge sante. 

Also nu der konig zu Dantzke was gewest virzen wochen ane 
Juli 23. einen tag^) und alle aufEror gestiUet hatte noch seinem gefallen, ist 
er auff gewest und ist von Dantzke gezogen noch Margenborg auff 
sein schlos. 

Do nu der konig zu Margenborg was etliche tage stille ge- 
west, do hat er den rot lossen vor sich verboten und die borger 
der Stadt, und hot auch gewolt, er solde klagen ober die borger, 
die dor ungehorsam gewest weren^. Der borgemester ist vor den 
konig auff seine knie gefallen und zu der magestet gesaget, er 
woste kenen ungehorsamen borger nicht in seiner königlicher ma- 
gestet Stadt, das dor wert were zu klagen seiner magestet. Dor 
auff die rede des borgemesters, der Merten Schuller genant ist ge- 
west oder Merten Eose, hat der konig gesprochen: Wir sen wol, 

a) ist 68 Cod. b) g. w. gewMt Cod. 



1) Herzog Albrecht verliess Dauzig am Abend vor Trinitatis (26. May) nach 
Stogmann 571, Mohlmann fol. lÖlb, und gelangte nach Königsberg Mittwoch darnach 
(30. May) nach Belor fol. 392. Der Herzog Georg von Pommern war Sonntag 
nach Ostern (S.April) nachDanzig gekommen, Mehlmann fol. 151 a, oder den 16. April, 
Stegmann 569, und reiste am 18. May wieder ab, Stegmann 570, 

2) Sie berührte mit ihrem zahlreichen Gefolge Danzig den 5. Juni nach 
Mehlmann 153 a, Königsberg um Johannis (24. Juni) nach Fi'eiberg 200. Eine 
eigene Abhandlung von J. Voigt, Herzog Albrechts von Preussen Vermählung mit 
Dorothea von Dänemark findet sich in den N. Pr. Pr. Bl. 1851 Bd. XII, 1—33. 

3) Genau diese Dauer seines Aufenthalts in Danzig giebt Mehlmann 151a 
an; Montag nach Maria Magdalena (23. Juli) reiste dor König ab. Stegmann 574, 
Mehlmann 154 a. 



305. 1526. 147 

du wilt uns die ungehorsamen nicht offenbaren; wir wellen dich 
stroflfen lossen. Dorauff hat er geantwortet, der borgemester, zu 
dem konige: Ist dor imandt, der dor gebrochen hat von den bor- 
geren euger magestet, so stroffet* mich und lost die anderen gen. 
Dorauff der konig noch einmol hat gefroget: So wistu er kenen 
nicht* ungerecht? nu so losse wir dyr das zu und befeien dir zu fol. 305. 
regiren das ammacht ober die borger, das du so regirest, auff 
das dor kene klage ober dich kome, und ir borger seit gehorsam in 
allen geborlichen Sachen. Domit ist der borgemester mit seinen 
borgeren von dem konige gescheden und seine königliche magestet 
gesegenet. 

Darno ist der konig zu rote geworden auff dem schlösse zu 
bauen, was baufeldig gewest ist, sonderlich die meuger noch dem 
Nogete wertes, einn haus die lenge der*» meuger, dorauff man etliche 
last körne schoten konde. Dorzu hat man die paueren lossen vor- 
botten aus dem grossen werder und aus dem klenen werder und 
in geboten, holtz zu füren zu dem bauen. Die pauren haben sich 
derklaget des grossen geledenen Schadens des ausbroches des tam- 
mes und der ersofeten dorffer, seine magestadt lossen bitten, er 
wolde sie doch genediglich lossen obersen. Dorauff hat in der 
konig lossen sagen: Wen auch das gantze werder gar omme ge- 
komen were und ewig ein see solde bleiben, dennoch solde das 
schlos gebauet werden. Damitte hatten sie eren besehet. 

Noch alle de geschichten hat sich der konig gerostet noch 
dem Eibinge zu resen und aldo auch den aufiror zu stillen zwischen 
der borgerschaft und dem rote. In der rostonge sein dem konige 
die brife von Krokau von der koniginne ankomen, wie das konig 
Lodewig von Ungeren bekriget were von dem Toreken und wer 
seihest derschlagen, der des koniges bruderson was. Der zeitonge 
ist konig Sigismundus derschrocken um seines bruderen sones wille. 

In der eile hat der konig brife befolen zu schreiben ken dem 
Elbinge^, das sie solden leben in undertenigem gehorsamme, wie 
sie gethon hetten, das sie den alden rat wider eingesetzet hetten in 

a) stroffe Cod. b) dir Cod. 



1) Es scheint, dass diese Vorgänge in Marienbnrg nur durch unseren 
Chronisten überliefert sind. Nur dass Luthers Lehre auch in Marienburg damals 
schon um sich gegriffen hat, wird auch sonst z. B. von Treter ei*wähnt. Ygl. Hart- 
knoch, Kirchenhistorie 1062. 

2) Sigismund war also, wie auch verschiedene Urkunden (vgl. S. 149 

10* 



148 1526. 306. 

ere stellen und alle aide ding in seine ordenonge, dovor wolde er 
in. allezeit ein genediger konig] sein. Das befel des koniges. haben 
derfaren die rotherren und borgemester, die sein in der eile zu rote 
geworden und santen einen borgemester, der aus dem alden rote 
entsetzet was^), auch einen rotheren eilende aufif enem offenen reit- 
wagen ken dem Stume, do der konig was. Do sein sie vor den 
öl. 306. konig auff die erde gefallen und* seine magestet gebeten, nicht so 
aus dem lande zu zin, sonder solde doch vor auch ken dem Eibinge 
in seine königliche stadt komon und auch straffen die halszstarrigen 
oder solde doch senden seine rete etliche, die dor befel hetten, die 
zu stroffen, die sie beklagen worden, wo das nicht werde von seiner 
magestet vorordent, so weren die borger auff die vorzomet, das 
leteste mochte mit in orger werden, wen das erste. Auff die bete 
hat der konig vorordenet herren, die die* klage der borger solden 
anhören ober den rot und des rotes wider ken die borger^. Die 
heren sein gewest diese^ mit namen: der bischof von der Koge, 

a) die üooj. b) die so Cod. 



Anm. 1) zeigen, nicht in Elbing. I^engnich, Gesch. der Preuss. Lande etc. I, 19 
scheint das Gegentheil anzunehmen, aber mit Unrecht. 

1) Also wohl Jacob von Alexwangen, vgl. o. S. 106, lU, u. 149 welcher nach 
den Eathsliston im Jahre 1526 Präsident und Burggraf zugleich war. 

2) Schon vor seinem Aufenthalte in Danzig war der König in Marienburg von 
einer Partei der Elbinger um Abordnung von Vollmächtigen nach Elbing ersucht. 
Daraufwar folgende Verfügung erfolgt: Sigismundus d. g. Kex Polonio pp. famatis pro- 
consulibus et consulibus civitatis nostre Elbingensis, fidelibus dilectis, gratiani nostram 
regiam. Famati fideles dilecti, fuerunt apud nos nonnuUi cives vestri ex commu- 
nitato et supplicarunt nobis, ut aliriuos consiliarios nostros ad revidondos quosdam 
articulos, quos ipsa communitas asserit pro communi bono reipublice istius civi- 
tatis sc vobis dedisse, et ad componendas düferentias, si quo istic ossent suborte, 
designare et mittere ad vos dignaremur. Quia vero nos, domino deo bene juvanto, 
brevi istuc venire vel consiliarios nostros mittere decrevorimus, ut istam civitatem 
nostram ad bonum statum et ordinem ac tranquillitatem reduceremus et causam 
ac fomitem dissensionum et errorum, si qui istic ))ullularunt^ investigaremus, 
proinde mandamus vobis strictissime, ut interim contra ipsos cives ex communi- 
tato nihil prorsus attentare presumatis, provideatis tamen, ne aliqua conventicula 
vel congregationes per plebem fierent, sed ut omnia in pace et quiete permaneant 
usque ad fehcem nostram vel consiliarioram nostrorum ad vos proximum advon- 
tum, sub gravi indignatione nostra secus facere non ausuii. Datum in arce 

pril 14. nostra Marienburgensi die sanctoram Tiburcii et Valeriahi anno domini MDXXVI 
Regni nostri XX. 

Ad mandatum Eogie M^'estatis proprium. 
(Abschrift in Ramsay Manuscr. Elbing Fol. II, 654 im Elbinger Archiv.) 



306. 1526. 149 

der her Koseletiske, dem das oberste regement bofolen ist in stadt 
des koniges, und die drei wogewoden des landes, drei underkemerer, 
drei kastelane, der bischof von Helesberg Mauricius Ferber, der 
bischof von der Lobe Pompofiske, die rete aus den biden steten 
Toren und Dantzke. Sie sein aller gekomen ken dem Eibinge in 
dem mone Juni an dem 30. tage und gingen zu rote bes an den [Juni 30 
dritten tag Julius^). Do hat man die borger vorbotten lossen haus j^üsi 
bei haus, das kener solde baussen bleiben. Der borgemester Ab- Juhbis 
schwänge, der lis auch die neugesteter mit den omlegenden gertener ^^^^ ' 
vorbotten auch vor das rothaus. Auff das der hauffe man gros 
werde, hat man ein banner auff die gasse vor das rothaus in dem 
tage getragen, dorunder sein alles volck mit dem rate getreten. Do 
hat man in den königlichen cht vorgestimet, das haben die borger 
most nochsprechen. Noch getanenem ehde sein etliche borger mit 
dem rote auff das rothaus vorbotet vor die gesanten. Also sie sein 
aldo gestanden, haben die rete gefroget die borger, was er beschwer 



1) Das Datum ist schon deshalb als falsch zu erachten, weil die Commission 
doch erst dann nach Elbing gesandt wurde, als der König den Plan aufgegeben 
hatte, selbst dahin zu gehen. Femer wissen wir aus Urkunden, dass während 
der Anwesenheit der Commissarien in Elbing ein Landtag gehalten wurde, der- 
jenige, welcher nach Lengnich I, 20 zu Ende Juli begann. "Wir haben drei Ur- 
kunden derselben, datirt zu Elbing von Sonnabend nach Laurentii (11. August), 
von Montag vor Assumptionis Mariae (13. August) und von Dienstag vor Himmel- 
fahrt Mariae (14. August). Die vom 13. August, „Artikel der königL Com- 
mission", welche von grossem Umfange ist und die gesammten kirchlichen und 
weltlichen Verhältnisse der Stadt Elbing ordnet, haben ausgestellt die Bischöfe 
Mathias von Leslau, Mauritius von Ermland, Johannes von Culmsee, Stanislaus 
von Koszczeletz, Posener, zu Marienburg, Stuhm und Bromberg Hauptmann, 
Joannes von Lusien Culmischer, zu Rheden Hauptmann, Georg von Baysen Ma- 
rienburgischer, zur Mewe Hauptmann, Georg von Conopat Pommerellischer, zur 
Schwetz Hauptmann, Woywoden, und Ludwig von Mortangen Elbingscher Castellan 
und Hauptmann auf Engelsburg, königl. Käthe und Bevollmächtigte (Original im 
Elbinger Archiv Caps. YII n. 204). Die vom 14. August, welche mit den Worten 
beginnt: „Wir Prälaten, Woywoden, Castellane etc. Königl. Mjyestät unsers aller- 
gnädigsten Herrn, sowohl etliche der Krone zu Polen, als der Lande zu Preussen 
Käthe, zu Elbing versammelt," betrifft die Scharwerksfreiheit von 40 Hufen bei 
Sommerau (Originalconfirmation von 1569 im Elbinger Archiv Caps. VII n. 205), 
Endlich die Urkunde vom 12. August, welche ebenso wie die zuletzt erwähnte 
anfängt und auch des Beiraths der Rathssondoboten von den grossen und kleinen 
Städten gedenkt, handelt vom Kaufschlagen, dem Bierausspünden und der Weichsel- 
kahnfahrt. (Gedruckt in den Preuss. Samml. I, 458.) — Der Name Pompofiske 
ist wohl verdorben. Bischof von Löbau war damals Johannes IV. Konopacki. 
Wölky, Katalog der Bischöfe von Culm in der ErmeL Zeitschr. VI, 412. 



150 1526. 307. 308. 

wider den rot gewest were, das solden sie anzegen; dorauff der 
voget von der borgor wegen geantwortet, die hendel der borger 
mit* dem rote weren aufifgehaben und geschlichtet, die borger- 
schaft woste auff dismol anderes nicht, den libe und freundtschaft. 
Dorauflf hat oner angehaben zu reden, das was ener von dem 
gekorenen rate von Dantzke, der hot gesprochen: üben heren, wie 

fol. 307. er vorsamelt seit, lot uns so thun, wie* man zu Dantzke gethon 
hot, so werdet ir wol gewar, wer dor die rechte scholt hat. 

Noch alle der vor gefrogeten rede hat der borgemester Ab- 
schwänge einen zedel aus seinem ermel gezogen, der dor stond in 
dem hauffen der rotherren ; den die herren stonden nicht mang den 
borgeren. In dem zedel standen die borger, zu dem ersten die 
dor zu dem ohde nicht in^ der stadt woren, den wart gezogen, das 
sie vorflochtig weren und hetten scholt an dem, das man die rot- 
heren entsetzet hette. Dornoch hat man erer fire abgelesen, die- 
selbigen vire hat man in ere heuser bestricket etliche tage; dornoch 
enen, der moste auch etzliche tage in seinem hausse bestricket sein, 
dornoch 6 wochen zu der Mewe; es was ein schuster, der wart so 
hertte beklaget, das er den entsetzeten vele spottige wort hette zu- 
geret; dem wolde man sein hoft abschlon, das werte der hoftman 
auff Margenborg; dornoch einer his Amandus, der was gekoren ge- 
west zu einem borgemester von der gemene, der setzete sich in 
die stelle des borgemesters ammachtes; derselbige hatte ein könig- 
lich gelet sicher zu sein. Das gelet vorhilt er bes auff das eussereste, 
sich domit zu schotzen, und lote es auff, do im seine vorantwor- 
tonge nicht helffen wolde. Das vordres dem wogewoden von der 
Schweze, dem dorste noch blutte. Der hoftman von Margenborg 
der sprach, er hette ken befel nicht so herte zu straffen, den könig- 
liche magestadt hette der borgerschaft vorzogen, dorom das sie seinen 
gebotten gehorsam gewest weren; und ist aus dem gesesse . . .® 
und ging von den roten aus dem remeter bes auff die treppe; do 
lissen sie em nochgen, en^ bitten, das er sich nicht von in trennete, 
sie weiden folgen königlichem befel ; do ist er wider gekart zu in in 
das remeter und sich wider gesetzet auff den stul, der im gesetzet was 
in Stadt des koniges, die bischofe in dem lande auff den benken omher. 

'ol. 308. Noch den ersten woren noch mer auffgezechenet; den legt 

man auff zu der busse, das sie mosten dem Kogisen bischofe die 
haut rechen, dem hoftmanne auff Margenborg, auch dem wogewoden 

a) und Cod. b) in doppelt Cod. o) Hier fehlt wohl: aufgestanden, d) en ist von der 
späteren Hand gestrichen. 



308. 1526. 151 

aufif Margenborg; den dreien muste ein itzlicher, die dor beschuldiget 
woren, [und mosten]* geloben nicht mer bei hemelichen rotschlegen 
zu sein ir lebe lang; domit lis man sie ghen in ere heuser; die 
bestricketen worden von dem Eibinge ken Margenborg sechs wochen 
lang gebracht, dornoch wider in ere heuser gelassen; wolden sie 
auch aus der Stadt in ander stete des koniges sich begeben mit 
der wonige, das solde in vorgont werden. 

Hrmoch*) wirt angezeget der anfang, worvon sich das aufEror 
erhaben hat zu Dantzke und ist der gront dovon. In dem jore . . . 1515. 
wart konig Sigismundus gefordert zu dem keser Maxsimiliano ken 
Presborg*). Der Sigismundus was ein wittwer; seine fraue des 
weiden tochter, was im gestorben®). Zu dem zöge ken Presborg 
forderte der konig mit sich vorstendige menner, Eeussen, Pollen, 
aus Preussen, die dor den beruff hatten, das sie vorstendig woren. 
So was zu Dantzke euer, der his Ewert Ferber, der Stadt borge- 
mester; derselbige ist mit dem konige auch gezogen zu dem keser. 
Der man ist gewest ein ser prechtiger man, das in die Deuschen 
nenneten den Preussenkonig*). 

Also nu der konig mit keserlicher magestet die sache ausge- 
richt hatte und keserliche magestet im ein ander weib freigete^), do 
schedete sich der konig zu Polen noch dem lande zu Polen ken 
Krokau. Also der Ewert Ferber mit dem konige ken Krokau 
qwam, do hat er den konig gebeten, das es gesehen mochte mit 
seinem willen, es lege ene stadt in Preussen, die hette ein borger 

a) u. m. ist wohl zn streichen. 



1) Nachtrag zu S. 95 ff. 

2) Der bemhmte Fürstencongress zu Pressburg vom Jahre 1515. Hirsch, 
OberpfarrMrche zu St. Marien I, 232. 

3) Sigismunds . erste Gemahlin, mit der er sich 1511 vermählt hatte, Barbara, 
Tochter des Grafen Stephan von Zips, des „Weida" (Woiwoden von Siebenbürgen), 
starb 1515, bald nach dem Congress zu Pressburg. Lud. Decius p. 312, 313, 
Beyer 473, Mehlmann 117 a, Thom. Chron. 113, 118. 

4) Von den eben in Krakau anwesenden Preussischen Räthen begleiteten 
den König nach Pressburg Georg von Baysen und Ewert Ferber. Thom. Chron. 118, 
Mehlmann 117 a. Eine Danziger Relation über den Pressburger Congress ist in den 
Scr. rerum Pruss. IV, 360 erwähnt. 

5) Hier ist von anderer Hand übergeschrieben „vorstehe man den konig". 
Ob der Kaiser bei der zweiten Verheirathung des Königs — er vermählte sich 
im Jahre 1518 mit Bona Sforza, Alex. Guagninus compendium chron^ Polen, bei 
Pistorius II, 361, Thom. Chron. p. 120 — den Vermittler machte, bleibe dahin- 
gestellt, jedenfalls gehört die Verhandlung nicht nach Pressburg. 



162 1026. 309. 

in vorpfendonge, und bat in, das er die Stadt mochte in sein ge- 
brauchonge nemen und dem sein* gelt widergoben. Solchens ist ge- 
sehen, das Ewert Ferbcr dem Feltsteten hat das gelt widergekart, 
er muste dem Ferber die Stadt Difsau losse mit alle der vorschrei- 
bonge, die zu der stadt Dirsau gehöret hat. Noch dem widergoben 

:ol. 309. des* angeloben geldes lis Feltsteto seinen knecht reiten auff einem 
pferde die gassen auff; wen er gofroget wart, worom das er so rit 
mit dem rechen, so hat er geantwort, er suchte den ewigen fred 
ober Preussen, den Ewert Ferber mit von dem keser gebrocht 
bette; zuleteste suchte er solchen frid^ auch in dem rinnessten 
under des Ferbers treppe, auff das sie einander rezeten zu hader^). 
1520. Der krig*) fing sich an in Preussen, dorvon ein itzliche Stadt, 

die® dorinne was, schaden entpfing. Dantzke wart belet von den 
oberlender Deuschen drei tage lang und domoch von dem rote 
der Stadt abgekoft®), dorom sein sie abgezogen, das was Ewer Ferbers 
ewige frede. 
1522. Die hensested verbunden sich zu schicken iro schiffe mit 

krigesrostonge noch Schweden*, dorzu santen die heren von Dantzke 
zwe schiffe mit velem volcke und der borgomester Ewert Ferber 
wart der oberste sein ober das volck in den schiffen. Also nu die 
schiffe mit dem volcke sein gekomen in die see no bei Schweden«, 

\.ug. 28. do hat sich ein storm derhaben, von wellichem storme ein schiff 
der Dantzker an den klippen zubrechen ist; in dem brechen ist der 
schipper zu rote geworden und worffen das grosse bot aus und 
wolde in dem storme zu lande faren. Des volckes ist so vele in 
den esping gestegen, die der verhoffeten zu lande zu komen; alles 
was in den esping komen konde, wie sie von dem schiffe' komen 
nicht weit, do komet eine woge wasser und vorfoUet das bot, dovon 
alle die vortronken, die in dem bete woren. Do was manich borger 
und borgerkint dorin, das vorsauffen muste, der schipper mitte. 
Das schif ist zulötest von dem storme an gront gekomen; die der 

a) ir Ood. sein (Jonj. b) 8. e. ■. f. Nachtrag von jttogoror Hand, c) d. Conj. d) n. 8. 
Nachtrag, e) an N..., Nachtrag fast ganz abgMchnitten. f) s. man noe. Das letzte Wort ist gestrichen. 



1) Man vgl. (lio SpotÜieder, wolcho ich init andern volkstliümlichon Dich- 
tiingon in dor Altpr. Mschr. 1872 IX, 385 ff. nütgothoilt habe. 

2) Am Bande ist zugesetzt: „Anno 1520 vido Schipponpoil am 102; vido 
Dantzker Chronik am 104 und 104b", Ueber die Schippenboiler Chronik vgl. 
0. R. 78. 

3) mmerkung am Kando : „Das war die heringthonne mit gelt." Vgl. Hennon- 
■ berger 89 und o. S. 68. 



310. 1522-1523. 153 

noch in dem schiffe waren, die sein in die kompannigen*) gestegen 
und woren des anderen tages gerettet aus den anderen schiffen. 
Welliche Mste die aus dem schiffe getreben was, do ener sein merck 
offe hatte, die mochten ire Msten wider nemen am strande auch 
aus dem schiffe. Zuletest also die fede vorrichtet was, do ist das 
schif, do Ferber seihest offe was, zu haus ken Dantzke gekomen, 
und Ferber hatte den krig in Schweden wol ausgerichtet, das 
eüich in Dantzke nicht wolgefil^). fol. 310. 

Ober etliche tage noch dem hemekomen des schiffes ist Ewert 
Ferber auff das rothaus gekomen und seine gesante bofel* der rese 
aldo auff dem rothause angezeget, wie es im ergangen was auff der 
rese. In dem erzelen worden die im rote mit im der sache unenst, 
das sich auch der Ferber mit in erzornet und ist von dem rot- 
hause aus dem rote gegangen. Darno hat in der Mattis Lange, der 
borgemester, vor enen auffririsen man der stadt Dantzke abgeruffen 
von dem rothause. 

Domo wie solch ens gesehen ist von dem rothause, und das 
gerechte ist schalbar geworden in der stadt Dantzke bei dem ge- 
menen manne, dem enen hat es gefallen, dem anderen nicht, wie 
sotens den pfleget** zu gen. In solch enem geschrege ist Ewert 
Ferber aus der stadt gereten mit seinem dinstvolck, das in seinem Nov. 20. 
hause bei im was, in die stadt Dirsau, die er dem Feltstete abge- 
loset hatte; ober etliche tage folgete im noch in die stadt Dirsau 
sein hausfrau® mit alle ere kinder. Dornoch mereten sich die rede^ 
mer in Dantzke; dordurch ist Ferber georsachet zu klagen dem 
konige. Noch der klage des Ferbers hat der konig verordenet 
lande und stete, die klage des Ferbers zu hören und entlich zu 
richten^). 

Eine tagefart ist gehalden auff Margenborg^); do ist Ewert 1523. 
Ferber ersehenen, seine sache angebrocht ken den borgemester der ^^* * 

a) So Cod. Befehl, Anftrag. b) folget Cod. c) s. h. Nachtrag Cod. d) rete von erster, 
rede von zweiter Hand. 



1) Kompandie, kompanghe ist das Dach der auf Deck liegenden Kajüte. 

2) Vgl. Stegmann 525, Mehlmann fol. 127 b, Ferber 534. Das Schiff schei- 
tei-te bei Bomholm, der Erfolg der Expedition, über welche Boeszörmeny in den 
Progi-ammen der Eealschule zu Peter und Paul, Danzig 1860, 1864, 1872 aus- 
fühi'lich gehandelt hat, entsprach nicht den Kosten. 

3) Vgl. Stegmann 550, Mehlmann fol. 128 a. 

4) Die Tagfahrt fand Dienstag nach assumptionis Maiiae (18. August) statt. 
Stegmann 552. 



154 1523-1525. 311. 

Stadt Dantzke; derselbige wolde im nicht antworten auff seine klage 
und hilt in vor enen auffrurisen und hat gesprochen, das sie em 
nicht scholdig weren zu antworten sotenem mane. Auff der tage- 
fart richtet Ferber nichtes aus; auch auff ander mer hat sich der 
Ferber erboten zu richten [dem hirten in dem felde]*; .wo er un- 
recht geton hette, so wolt ers bussen noch erkentnisse. Das hat 
im nichtes geholflfen, die Dantzker wolden im nicht antworten 
im rechte. 

In demselbigen jor ist es geschon, das zu Dantzke sein gewest 
predikanten, die dor predigeten das ewangelium noch der weisse, 
wie es Christus geleret hat und die evangelisten beschreben haben. 
Ober sotter prediget hatten sich voreniget die prediekanten, ire pre- 
fol. 311. digeten zu predigen einer wie der* ander. Das gefil dem rote der 
Stadt nicht und boschiketen die vir hoftwercke, frogete sie, was 
sie dorzu ritten, das sich die predikanten so berotten hetten, das 
sie so feste bilden mit erer prediget oberein. Dorauff habenn die 
wercke geantwort, sie horten von kenem menschen nicht, der ir 
predigeten tadelte, dorumb konden sie en ken antwort auff er an- 
brengen thun. Der rot antworte, sie beforchten sich, dioweile die 
predigeten so gar oberein weron, es moste leutte sein, die sie an- 
herteten, dovon gros arig entstehen konde; so man dem zuvor 
komen konde, es denket einem rote der stadt ser gut. Die wercke 
befolon dem rote, das beste dorinne zu bedenken*). 

Der rot hat omer gedocht, das man nichtes ober sie ginge 

1525. von dem gemenen manne**. Sie vorbondon sich mit etlichen kof- 

leutten und mit dem wercke der fleschauer auff onon tag auff den 

Langen market zu komen, wen es onem rote gut donckon« werde 

(Jan. 25.) in erer rostongo. Sotens ist bestellet auff den tag Paulus bekerin- 

Jan 22 

' * gen tag*). Do ist der rot mit eren buntgenossen auff denn Langen 

marcket gekomen vor die Kromergasso, boxen dovor gezogen, wen 

die menschen worden aus der prediget komen, so wolden sie die 

rechton anhalden mit dem predikanten, dovon worden die anderen 

abtronnig werden. 

Also die prediget gesehen was, ist einer mit namen genant ge- 

a) d. h. i. d. f. Ood. UnverstäDdliob und wohl nicht hierher gehöri£^ b) So Cod. 
c) doncket Cod. 

1) Vgl. Stegmann 554. 

2) Vielmehr Sonntag vor Conversionis Pauli (22. Januai'), Stogmann 557. 
Vgl. oben S. 96. 



312. 1525. 155 

west Hans Schnitze ein bosman^), der get ans der kirchen dorch 
die Kromergasse, der sit das volck anflf dem Langen marckete im 
hamisz sten mit erer were, der get znrocke wider in die kirche 
nnd redet mit lanter stimme: Höret zu, lieben brüder, der marcket 
ist vol gehamisches volckes, ich beforchte mich, es get auff ken 
guttes ans. 

Die menschen ginen zuhoffe in der kirchen mit forcht und 
sprochen: Was hat der rot vor? wellen sie uns aller ombrengen 
om gottes lere willen? wirt doch von dem predikanten nichtes des 
rotes gedacht in der prediget zu crem schaden. Die gemene borger- 
schaft borit sich balde und koren zwe menner in der kirchen aus 
dem hauffen und botten sie, das sie zu dem rote gingen und beten 
sie, das sie en* doch sageten, worome das sie sich so vorsamelt fol. 312. 
hetten, auff wem es mochte gen, oder was die Ursache were. Die 
menner entsetzeten sich und boten sie, ab in ein homut von dem 
rote begegenet, was bei in gesehen solde. Sie vorhissen in in der 
kirchen, sie wolden sie nicht vorlossen bei treugen und ehren und 
bei gottes wort. 

Auff solch gelopnisse sein die zwe menner, mit eren namen 
so genumet* Hans Nitag, ein breuger, Hans Konig*), die sein von 
alle des volckes wegen, das in der kirchen vorsamelt was, zu dem 
rote geganen, sie vormanet mit werten, worom ein rot der könig- 
lichen Stadt das gethon hette. Dorauff ist in geantwort: Ir seit die 
recht schuldigen. Sie frogeten sie: Womitte? Man gab in ken ant- 
wort; man nam sie balde gefangen und lis sie in gefenkenisse füren. 
Das geschrege qwam in die kirche; die in der kirche vormane- 
ten euer den anderen des gelobedes halben, das sie den zween 
menneren gethon hatten, strebeten sich wider den rot, sie solden 
in die menner losgeben, die zu in gesant woren, sie zu frogen, was 
die Ursache wer, dorober sie in sotein gewalt gethon hetten. Der 
rot karte sich nicht daran. 

Der rot hatte gesant auff die Aldestadt und lis mit äer drome 
das hantwerckesvolck zuhoffe laden, die bei den rote sten wolden, 
die solden auff den Langen market komen. In dem zuhoffeloffen 
ist Hans Schnitze, der bosman, gekomen reiten auff einem pferde, 

a) gennmet gewest Cod. 



1) Stegmann 1. c. 

2) Peter König, ein Grobschmied. Stegmann 558. 



156 1525. 313. 

der sut das velo volck von hantwerckosleutton zuhoffeloffon, der 
froget sie, zu wem sie loffon wolden? Sie antworten, sie wosten 
nicht. Er hat in vorzolet das vomemon des rotes ken die lere des 
hilligen ewangeUji. Das volck ist zu dem hauffen in die kirche 
geloffen; die auff dem Langen markete sein Jeste gestanden und 
wolden die gefangenen nicht losgeben. 

Der hauffe in der kirchen sterkoto sich kegen die aufif dem 
Langen marckete, das den auff dem Langen markete ein grauen an- 
qwam, weren gerne von einander gowost, dorsten sich nicht trennen, 
do sie sogen, das sich der gemene hauff so sterkete ken den rot 
und ere bontgenossen. 
fol. 313. Die vorsamelonge hat gewert die gantze nacht, das sie nicht* 

von einander wolden. Das gemene volck auff der vorstadt hat ge- 
hört das geschrege; die thor sein zu gewest; sie konden dem ge- 
menen hauffen nicht zu holffe komenin der Rechtenstadt; do machten 
sie sich an die geschlossenen tore und worffen sie aus den haken, 
auff das sie dem gemenen manne zu holffe qwemen wider des rotes 
bosse vomemen om gottes worttes wille. 

Ein rot mit crem anhange merket, das er vomemon ken die, 
die das evangelium liboten, ken Vorgang nicht haben kondo die 
nacht dorch bes an den tag. Do nomon sie ein bereden auff und 
lisson die gefangenen borger los, sie hetten in über die hoffte ab- 
geschneten und ander mer, vor den sie sich forchteten om des 
Eweii; Ferbers willen, dovon dass sie on von dem rothause abriffon 
einen auffrurisen der Stadt, dovor er von in wolde haben von des 
zoges halben, den er von der stadt wogen tet, ein summa geldes, 
welches der rath wogertt». Schachtman und Nimptze mithelffer 
sotens auffrores woren*). Das qwam mang den gemenen man, om 
deswillen lote der rot aufP* das evangelium Christi, von dem konig 
Sigismondus gestroffet, mer der unscholdigo wen dor schuldige. 
Dorom sey gewarnet dor gemene arme man, wen von den grossen 
was angefangen wirt, das man dormit zufrede ist; es get man ober 
den armen aus, auff das es ein ansen hat, die straffe. 

A) ein B. Mb wegertt. Nachtrag von apätorer Hand, b) lote ... auf = schützte vor? 



1) Bei der Umwandlung dos Rathes, wolcho dio Monge am 26. Januar 
vornahm, ^vurdo Hans Nimptsch Stadtschroibor, Ilans Scliaclitmann Schöppen- 
Eltormann. Forber 542, Stogmann 569, Mohbnann M. S. 136b. Hirsch, Obor- 
pfan-kircho zu St. Marion 289. Es ist aber nicht abzusohon, weshalb diese beiden 
gerade hier namentlich genannt werden. 



314. 1526. 157 

In dem jore 1526 hat margrabe Albrecht, der ein hertzog ge- 1526. 
macht ist von dem konige, der hat Wirtschaft gehat zu Konges- 
berg in Preussen^); anff die koste hat der konig seine botschaft 
gesant; die kostonge ist vorbrocht; itzlicher geladener ist in seinen 
ort gezogen. 

Noch der kostunge ist der hertzog zu rote geganen mit seinen 
reten und hat den steten boten gesant, in vorgegeben noch erem 
rote, wie in der konig zu einem hertzoge gemacht hette, so solde 
er auch enen hof füren, wi sich das geborte; dorzu bogerte er ire 
holffe. Auff die rede haben sich berotschlaget der adel mit den 
steten und gesprochen under einander: Was soUe wir im vor holffe 
thun? sein wir doch vorterbet in dissem krige, haben uns doch die 
Polen aUe* das unser genomen und ist weg; wir wissen im nichtes fol. 314. 
zuzusagen zu geben, wen wir haben selber nichtes, die wir auff 
dem lande wonen; lot im die geben, die in den steten sein. Die 
in steten die sprechen: Wir sein auch* vorterbet. Auff alle den 
rotschlag haben die auff dem lande gesaget: Es ist noch etwas 
selber in den kirchen auff dem land, das die Polen nicht aller ge- 
nomen haben; was der oberig ist, ist im domit was beholffen, das 
weUe wir im geben. 

Die in den steten sprechen auch also: Wen wir bei itzlichem 
eltar enen kelch behalden, es wirt nicht mer notze bei einem eltar; 
anders wosten sie em nicht zu geben. Solliches ist im angetragen, 
und haben im lossen sagen: Hat sich doch der erden reichlich 
beholffen mit dem einkomen des landes, sie hoffeten, sein genode 
werde sich bas beholffen, so er doch man aUene were,,do vor so 
vele kontors im lande gehalden sich erbarlichen und wol beweiset 
in erer herschaft^. Sötte rede sein gesehen und dem hertzoge® sötte 
rede lossen anzogen^). 

Auff sötte rede hat der ferst die zusage von den kirchen an- 
genomen in den steten sowol auff dem lande, er solde bei itzlichem 
elter enen kelch Jossen. So hat man auff das mol kelchliche und 
ander zirheit aller aus der kirchen genomen und man enen kelch 

a) auch anch Cod. b) her 8char£f Ck>d. o) hertzo Cod. 



1) Am Rande wird zurückverwiesen auf fol. 304 und bemerkt, dass die 
Wii-thschaft nach Freiberg [S. 200] zu Johannis Baptistao stattgefunden habe. 

2) Am Rande steht die Bemerkung: „Nota. Der bischoff Polentz hette nur 
das Silber weggenomen auff Samland, das war das kleinste tel, wie ich in meinem 
schreiben des 20 jars gedocht." 



158 1537. 315. 

bei einer gantzen kirchen gelossen, geschweige den bei itzlichem 
altar enen kelch. Man hat in etlichen lantkirchen zu gottes ehre 
domo most zinnerne kelche gebrauchen. 

Do nu alles selber weg ist gewest, hat man auch die gloken 
angegriffen und auch auff dem lande in den dorfleren genau ene 
glocke gelossen; man hat sie aller im lande lossen zu hoffe füren 
ken Kongesberg; do sie sein zuhoffe gebrocht, sein sie eine grosse 
somme guttes wert gewest. Aus dem selber eines teles hat der 
forst befolen, schosselen zu machen, wie sie zu eines forsten hoffe 
wol gebüren und ander tringgefesse. 

Dem forsten hat seine frau die erste tochter geboren*). Domo 
1537. im jor 1537 ist der hertzog mit seiner frauen in Denmarken ge- 
?ol. 315. reset auff die krononge des koniges*, seines Schwagers, zu lande 
und ist mit dem borgemester von Dantzke ober wasser mit enem 
schife wider aus Denmarken noch Dantzke gefaren. Do sie vor die 
Monde sein gekomen, do hat sich ein sor gros wint derhaben zu 
der zeit, sie sein aber one schaden aus dem schiffe auff das lant 
gekomen*). 

Die klochken, die der hertzog hat lossen aus den kirchen 
nemen, die sein zu Konigesberg in ein schif gethan, und man ist 
domit in Denmarken gefaren. Aus Denmarken sein sie nach Lisse- 
bon geschiffet in der menige, do zu vorkoffen. Der konig von 
Lissebon hat sie zu der zeit nich wolt gestaden zu vorkoffen. Do 
hat sich der schipper wider gewant mit den klochken zu der see- 
wertes* noch Denmarke hin^, sein geloglich wider in Denmarken 
gekomen; do sein die klocheu aus Preussen vorkoft worden. 

a) 1. an Cod. b) in Cod. 

1) Anna Sophia, goboron don 11. Juni 1527. Herzog Albrochts übrigo Kin- 
der von seiner ersten Gemahlin Dorothea stai'ben sttminüich in zarter Jugend. 
Bentsch, Brandenb. Cedemhain S. 862. Hagen, Beschreibung der Doinkirche zu 
Königsberg S. 267 f. 

2) Nach Mehlmann fol. 164 gelangte Herzog Albrecht auf dieser Reise 
Mittwoch vor Mariae Magdalenao (18. Juni) nach Danzig, setzte am Freitag 
(20. Juli) seine Beise fort, kehrte am Dienstag vor Matei apostoli (18. September) zu 
Schiffe nach Danzig zurück und begab sich von hier Sonntags (23. September) 
darauf auf den Weg nach Königsberg. Sein Schwager Christian HI. hatte nach 
dem Tode seines Vaters Friedrich I. (f 1533) mit einer starken Gegenpartei zu 
kämpfen, ehe er allgemein anerkannt wurde. Er empfing den 1 [erzog und die 
Herzogin in Kopenhagen am 10. August. Bock, Leben des Markgrafen Albrecht 
S. 232. 



316. 1529-1539. 159 

Als* dem forsten aus Preussen ist sein erster son geboren*), 1529. 
domo hat der forste seinen adel mit den steten zuhoflfe lossen ^ '^ 
komen ken Kongesberg und in vorgewant, das in got hette einen 
erben dem lande gegeben und bogerte, das sie trachteten, wo im 
got sein leben fristete, das sie mochten gedenken, das er auch 
mocht von in so vele einkonft haben, davon er leben mochte wie 
ein forste. Auff solch ein anbrengen hat der adel mit den steten 
sich beklaget wie vormoles, das sie zu arm weren und wosten 
kenen rot nicht auff sein beger. Do hat er gebeten im die zeise, 
die dor den enen sowol anginge also den anderen, das sie die wei- 
den vorschreiben ewiglich, dieweile das forstentum weret, zu geben 
in dem lande, das er von königlicher magestet zu lene entfangen 
hette. 

DoraufiF ist im von lande und stete geantwort: entpfinge er 
doch eine zeise in dem lande also nemelich zwe marck, wie solden 
sie im den noch mer zusagen? Dorauff hat er wider geantwort, 
die zeise worde schir aus sein noch erer zusage. Domitte bete er 
sie, sie wolden sich doch bedeutten lossen, und bete sie, das sie 
dem jungen erben wolden zu* sagen von den gebruen der bire fol. 316. 
ein genante somme. Auff die bete haben sie sich geweret mit 
werten, wie sottes pfleget zu gen, bes sie zugesaget haben, dieweile 
das land von^ seinen lenden enen erben hette®, im sot gelt zu 
geben mit sotten underschede, wo der erbe mit tode abginge, so 
solde die zusage der genanten somme aussein und aufhören ewiglich^). 

In dem jore tausent fonfhundert in dem neununddreisigesten 1539. 
jor hat man -zu Toren angefangen zu muntzen pfenge, grossen, 
Schillinge, dreigroser und domoch stocke, die 6 grossen gegolden 
haben, gut selber zu firzen loten. Solche montze hat konig Sigis- 
mondus lossen montzen zu Toren in Preussen. Domo der hertzog 
Albrecht zu Kongesberg auch alle die montze noch, wie der konig 
zu Toren, hat schien lossen. Noch den hot Elbing und Dantzke 

c) a. von späterer Hand. Am Bande: Anno 27 wart im die zeise zngesaget ewig, 
b) V. Nachtrag, c) hetten Cod. 



1) Das geschah am 5. December 1529. Bock a. a. 0. S. 214. Falk hat 
also die Geburt des Sohnes unrichtig mit der schon 1528 erfolgten Bewilligung 
der Erbzeise in unmittelbare Verbindung gebracht. 

2) Die Bewilhgung der Erbzeise erfolgte im Jahre 1528, Ereiberg 202. 
Die Eeversalverschreibung des Herzogs wegen derselben ist vom 23. April 1528 
datirt. Privil. des Herzogthums Preussen fol. 39. 



1547. 



160 1546-1647. 317. 

auch angefengen in aller mosse, wie der konig hat schlon losson 
zu Toren. Das muntzen hatgoweret bes in das jor 46, do haben 
die Polen geklaget ober die grosse somme des solbergeldes der 
Preussen und das golt vorginge gar mit dem solbergelde. Aus 
sotener klage lis der konig Sigismundus das muntzowerck zu Toren 
stille legen, zulötest vorbot man den steten auch zu muntzen. Das 

1546. ist gesehen in dem 46 jor^). 

[Anno 1547» wart die burgermeisterin vom Braunszbergk, die 
Schiffenteufelsche aus dem Braunszberg verweisett; die qwam noch 
Konigsbergk zue irer freundin, der Lautenschlogerin im Kneiphoff 
im thum. Die ursach, warumb sie ausgoweisett was: sie hetto irer 
nachparin, der Querfcldschen, etlich hundert marck durch iren 
dinstboten losson entwenden und diblich entfrembdet, ir solches 
lassen zutragen. Sie hatte durch die brantmauer ein loch lassen 
hauen, dadurch ire magt zu der nachparin magt konte heimlich 
komen, damit sie den diebstal also gemachsam mochte vortsetzen etc. 
Die beiden megdo wurden auch verweiset] 

fol. 317. Item zu ewigem gedechtnisse in dem jore 1544 hat hertzog 

Albrecht in Preussen mit willen des koniges und seines lan tadeis 
die hoge schule angefangen zu Kongesberg, dorch bebest und keser 
Karolen bestetiget^). Die schule hot zu Kongesberg dorch einen 
tlieologen^ grosse zwcspalt angerichtet in dem geloben, geprediget 
von« der selbstenndikoit gottes und von seiner gerechtikeit^) dorein- 

a) Der in [J eingescbloisene Absatz, welcher den Rest von fol. 81G b füllt, scheint von 
einer andern Hand zugesetzt, b) telogien Cod. c) won Cod. 



1544. 



1) Auf dor Tagfahrt zu Mai-ionburg 1529 war voroinbart, dass dio Proussi- 
sclion Münzen von nun an mit den Polnischen üboroin kommen sollton. Braun, 
Bori(!ht von dem polnischen und preussisclien Münzwesen 8. 55. Bald aber ver- 
langte man Polnischersoits, dass die Preussischen Städte und der Herzog überhaupt 
vom Münzen abstehen sollten. Der Mangel an kleinem Golde veranlasste die 
Thomer im Jahre 1538 zu münzen, wie Danzig schon früher begonnen hatte, 
Elbing folgte dem Beispiel. Longnich, Gesch. der Preuss. Lande Poln. Antheils 
Bd. I, S. 200, 203. Sie wurden aber bald darauf, 1540, von dem Könige 
veranlasst, die Münzen zu schliesson. Ebenda S. 209, 213, 218. Nun verlangton 
dieselben, dass auch Herzog Albrecht angehalten werde den Hammer zu legen. 
Ebenda S. 220, 224, 231. Dieser fügte sich darein 1546. Ebenda S. 283 ff., 
Dogiel V n. 215. 

2) Die Bestätigung des Papstes und Kaisers wurde nachgesucht, aber nicht 
erreiclit. Amoldt, Historie der Königsb. Universität Bd. I, S. 60 ff. Toeppen, 
die Gründung der Universität zu Königsberg etc. S. 111 ff. 

3) Oslanders Lehre ist im Zusammenhang dargestellt von "W. Möller, An- 
dreas Oslanders Loben und ausgewählte Schriften. Elberfeld 1870, S. 379 ff. 



1550-1554. 



161 



gefurt sü vele grosse schwere geloben, dovon grosse irtnune sein 
gekomen mang die menschen und nicht allene zu Kongesberg, snnder 
auch in ander orte an der sekanten mit obersenden der gedroketen 
bücher mang den gemenen armen man. So haben die zu Konges- 15ö0. 
berg in erer schulen eiien dispotazio gehalden, dovon sie etliche 
Toijaget haben, die dor nicht so wolden reden, wie sie'). Solch en 
oneinkeit ist derstande zu Kongesberg, Die in der aldeatadt Konges- 
berg hat man genant die Osiandiristen, die in dem Kneiphofe hat 
man genant noch den predikanten die Morlingisen. Der ist gewest 
wider die lere des Oslanders. Sot ene grosse zwespait hat der 
forste loasen zugen zu dem ersten, b«s die unoinkoit so gros ist 
geworden, das der forst dem Merlein sein lant vorbotten hat und l^^öS- 
der Oslander ist gebleben» zu Kongesberg*). 

Es hatten die fofisten enen voijaget, das was ein schlechter 
gelemeter man, er was ken promofirter magister nicht, dorom treben 
sie em so vele homut zu, das in der hertzog moste vorlassen und 
moste von Kongesberg weg seine heusonge vorlassen, die bezalete 1547. 
im der** herzog noch erer wirden, der Ms WUhelmus G-napheua'). 

Also nu der weg was aus dem lande, do hat der Wilhelmus 
Ouapheus so vele seine unscholt geschi'eben in die unifersitete ken 
Wittenberg, worom sie en so ser vorfolgeten. Die erkanten den 
Genaffiom onschuldig und die in der schulen zu Kongesberg un- 1554. 
recht. Das hat angestanden bes in das 54 jor, do ist ein coloque*) 
gewest zu Kongesberg, dorzu ist gekomen der "Wilhelmus und hat" 

s.) geHlen Ci>d. b) det der Cod. o) mit Ooil. hat Oonj. 



1) Oäandet hielt seine erste Disputation de lege st evangelio am 5. April 
1649. "W", Möller, S. 314 fl. Äbtr hier ist wohl die Disputation vom 24. October 
1550 gemeint, in deren Verfolg mehrere Professoren die tJuiversitiit verliesseti. 
Deis. S. 409. 

2) Osiwider starb am 17. Oetoher 1552. Morlein verliess Königsberg 1553. 
Hartltnoch Kirchenhistorio S. 353, 358. 

3) Uober"W. Gnaphous: Hartknoeli Eirühenhistorie S, 285 ff-, 978, Harten- 
roth vita Q. Gnaphei in Act Bor. m, 925, Eeusch in den Programmen des Elbinger 
Gymnasiums von 1868 und 1877, Babuuke, "Wilhelm Gnapheus, ein Lehrer aus 
dem EeformationszeitaltEr, Emden 1875. Zur Ergänzung dieser Schriften dient 
die Notiz bei Krafft, Briefe und Documente, Elbeifeld 1875, S. 84 und 192, daBS 
Gnapheus zugleich mit Heinriuh Olaroanus und Heinrich Heresbach in der Mon- 
taner Burse zu Köln studii-fe und mit Potrus MoseUanua zugleich im November 1512 
BaecalanTeus wurde. 

i) Eine anderwßitigo Notiz über dieeea Colloquium vormag ich nicht nach- 
You einem Besuche in. Konipbet^ im Jahre 1554 spricht Babuoke II. 



1S2 



X644-1655. 



beino* erkentenisse in dor auff gelet, dobd ist er gebleben und- ist 
von in gesehedeu in sein hemut ken Emden in Freelant. 

Dornoch ist dio achule zu Kongesberg gautz schwach gewordea 
und es sein wenig Studenten dor geblewen, Anno 55'). 

Dem hertzoge in Preussen ist seine fraue gestorben, des hCTt» 
zogen tochter von Holsten und konig zu Denraarken*). 

In Freusseu ist ein ser gros sterben") geworden in allen-s^ten 
im jar 1549'. 

In dem jore 1550'' hat der hertzog die grosse zeise abgethon 
in Prenssen, dio im das lant hatte zugeeaget auff den geborenen' 
Braten erben'^). Seines bruderen son ist bei im im lande gewest, 
auch des konigee son von Denmarcken, hertzog AdeloP), Seines 
bruderen son hat der forst in Preussen zu einem erben derkoren, 
wo er sterbe one erbe*). Sotens haben die Polen nicht wolt 



1) Alma 55 steht am Bande dea Codex. En bfltte auch 56 und 67 binEu«! 
gofünt werdött l(ii:meii. VgL Tuoppen, ürÜDdotig der üiüvoreitSt zu Kömgflborg 
8. 219, 230. 

2) Dorothea starb am OHteniiontag (II. April) lß47. Freibai'g i*. 270t 
Mehlmann fol. 174b, ChriBtopli Jana Freuss. Chronik (M.S. dor OyiimasialbibL lU 
Thorn) fol. 367a, Honneiilergor 8. 178, Book, Loben AJbroclita B. 308. Vgl. aoob 
Esgpn, Btiaahreibung der DomMrtilia zu Königsberg 8. 173, äri8, wo ubot' inthunt- 
lieh der 3. April als TodeBtag angegobun ist. 

3) Dia Pest dos Jokroa 154& wird von violon Chronisten erwähnt. Trä- 
berg 8. 274, Mehlmann toL 17lib, Hasentotter ad a. Nur Chrietoph Jan L ( 
sotat Bio irrthümliüh 1548. 

4) Die im Jahre 1528 bewilligte „ewige" Zeise hat 1550 nicht aufgehört; 
die im Jahro 1542 bewilligte „groHse" Zeise dauerte nui' biB 1543, Freiberg 
S. 250 fE., 257, Toeppen, zur Geschichte der ständiBchon Vorhältnisaa in ProUBsaii 
in V. Baumera hisL Tasnhönbucbe 1847 8. 342 fl'., 352, In den Jahren 1649 und 
1550 wurden neue Bteuom bewilligt. Freihotg &. 273, Toeppon o. a. 0. 8. 402 ff., 
408 ff. Es ist also nicht oraichtlich, was Falk zn obiger Bomerknng veraa« 
laset hat. 

6) Herzog Johann von Holstein, ein Sohn König Friedrich L von Däno- 
mark aus zweiter Ehe, alBO ein Halhbrudor der Herzogin Dorothea, kam oaolL 
Königsborg den 4. Boptembor 1636 nach Chriatoph Jans Chronik fol. 367a (aiwh 
in Christoph Falks Sammelbuch foL COb) and kehrte im Herbat 1B43 lioim, Frai- 
berg B. 266. Der im Text erwithnto Adelot (Adolph), ein anderer tjohn des König» 
Fttedrich l kam 1544 auf einige Zoit nach PreuBsen. Freiberg 8. 267. 

6) Markgraf Albreoht von Culmbach, dos Markgraten Casimir Sohn, kam 
im Anfang des Jahres 1545 naoh Preussen. Froiborg 267, Bock, Leben Albrechte 
8. 302, Voigt, Markgraf Albrecht AloibiadOB I, 83, loeppou, Ständische Vei'hlllb- 



319. 



193 



vorliben, den sein vater Kaseminis hat nicht mit wolt schweren 
dem konige in der ersten vorlenongo, wie hertzog Jorge und Wil- 
helm gethon bot; doromme solde er nicht erben so es dorzu qweme, 
ane margrabe Jorgens kindor seiden folgen". 

In sotenem zancke hat man dem hertzoge gefreiet eines hert- 
zigen tochter von den Braunachweigkisen forsten, des groven Poppen^ 
stiftochter von Hennenberg. Die ist dem hertzige in Preussen ge- 
brocht worden in grossen ehren, wiewol sie der hertzog Hiurich 
hat wolt weren, das sie nicht solde dem kreatzmonnich gebroeht 
werden. Dennoch ist sie ans eres vater lant von anderen forsten 
dorch ander lender gefüret bes in Preussen, das der hertzog Hin- 
rich von Brannschweig nicht konde weren. 

Die kostunge ist geworden in Kongeaberg in Preussen, balde 
wie man das sterben ein ende hatte oder aufOiorte, in dem 50 jore 
der klenen zol in der Fastnacht'). Die kostunge hat gewert 14 tage 
lang. Zu der kostunge ist gekomeu der margrabe Hans von Kosterin, 
hertzog Hans von Mekelborg und sonst* vele botschapten. f 

In der gehaldenen kostinge hat hertzog Hannes lossen werben 
noch des hertzogen tochter aus Preussen, die dor Sophia genant 
ist*). Das hat gethon mit willen aller forsten, die dor in kegenwert 
sein gewest, margrobe Hans von Kosterin, der hat die rode ange- 
brocht. Der forst aus Preussen hat im seine tochter zugesagt Die 
freie ist gesehen in der kostunge mit grossen freiden. Die kostinge^ 
hat angestanden bes in das jor 1555; auf! die Fastnacht hat der 
hertzog aus Preussen seine tochter seihest in das lant zu Mekelborg 
gefuret mit seinen edelleuten, die es nicht alzn gerne teten, bes 
ken der Wismer, do ist die kostinge gesehen. 

B) itageo Coa. Ob folgen? «rlienV b) Ollen ton orsler, Puppnu von zivtitBr Hwicl. 



nisae S. 379. Auf der Eüekreise gelangte er zugleich mit dem Herzog von Hot-' 
Btein an dem Tage uach Adriani (5. Mai'z) 1545 nacli Danaig. MeMmann foL 172a.. 
Einen zweiten Beanch maohto er 1548. Preiberg 271. 

1) Herzogin Anna Maria, Herzog Erichs des Aelteren zu Braunachweig 
Tochter, von Elisabeth, des Eurfiiraten Joachim I. Schwester, die in zweiter Ehe an 
den Grafen von Hennenherg vermählt war, vermählte sich mit Herzog Albreoht 
zu Fastnacht (18, Februar) 1550. Froiherg 275 f., Mehlmann 277b, Chiietoph 
Jan 367b, Bock, Leben Alhreehls 326 f. Dia Einladongen zur Hochzeit erfolgten 
anf den 16. Februar. Faher in den Preuas. Prov.-Bl. 1839, VH, 463. 

2) Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg und Herzog Albrechta Tochter 
ATiTift Sophia. Clijtraeufi, Fortsetzung von Schiitzena Chronik foL 513, Book, 
Leben Herzogs Albrecht 328, Toeppen, Ständisohe VerhEltniaae 40S. 



184 



1585. 



In demsoJbigon joro') hat liertzog Hans von Mekelborg seinen 
bruder, hertzog Christof, in Eiflant geaant mit firzig pferden dorch 
forderonge margrabß Wilhelmas, der dor bischof waa zu ßige, das 
er bischof werde nocJi seinem thode. 

In demselbigon jcire ist auch hertzog Han» von Mekelborg in 
Preussen gekomen mit seinem weihe, des hertzogen tochter aus 
Preusaen; do sie sein ken Margenborg gekomen auff das nachtiager, 
des morgens, also sie von Margenborg faren wold(^n, in dem aufp- 
tragen auff die wegene, ist ein klene lade sten gebleben, die horte 
des forsten frau; die hatte ein gilde gortel in der laden und noch 
ander gortel mer. Die lade mit den gortelon, und was dor soat 
mer inne was, das stolen zwo klone schuller. Die forstinne ist von" 
Margenborg gereset mit erem hertaogo ken dem Elbinge; in der 
herberge klagete sie selbeat iren schaden und saget, das es bei 
zwetausent marck wert were. In dem virden tage brocbten die 
diebo ein stocke von dem gortel ervor zu vorkoffen, do worden sifl 
gegriffen, in gefeukenisse gesetzet und änr forstinne das kunt ge- 
thon. Die forstin sante einen lakagen domo mit brifen an den 
borggraben; der lakeigo lis sio zochtigen mit der stäupen. Dornoch 
nom der borggrobe die diebe auff dafi schlos und lis den lakeigen 
vor sich Vorboten. 

Dem borggraben was geschreben, er soide aoffucbt liaben auff 
den lakeigen, es wero ein aolheren achlossol verloren, ab sie der 
fol. 320. lakeige nicht aldo bette und wolde* aie dovon brongen. Do dei* 
lakeige vor den borggraben ist gekomen, hat in dor borggi-obe 
froget, ob er auch ichtea mit sieh sonst gofürot liette. Der lakeige' 
hat: neu, geret, er bette man einen sagk in der herberge un«l seind 
reitdascbe*'. Der borgrabe sante seinen diner in des lakeigeu her- 
berge und lis besen noch dem sagke und reitdascbe". Do der go- 
sante diner dea borgraben in die herberge ist gekomen und hat 
gefroget noch des lakeigen aagko und leitdaschen'', die hat im der 
wirt los8en thun; damit ist der diner des borgraben zu schlösse 
gegangen. Der sagk ist zugebunden gowest und auff den bont ge^ 
segelt Also der sagk vor den borgroben ist gebrocht worden, hat. 
der borgrobe den lakeigen den sagk lossen aufi'losen. In dem sagkd 

a) von von Ood. bj : 



u entei, reilduelie vdq r 



1) Nttmlioh 1556. S. HemuDg, LüOeiidisolie ChurloadiBolie Chromoa i 
erniii Livon. II, 217, Bock, Leben Älbruchts S. :-f87. 



den' 



1556. 



165 



ist der selberen sclilosttel gowest iind ist zuschlagen auch mit einer 
exsen zuhauen. Domo behilt der borgrobe die achloasel bei sich 
mit der laden und gestolenen gortel und gab dem lakeigen brife 
wider an die forstinne; die hat domocb einen anderen gesaut noch 
dem gutte. 

Koch dissen geschickten ist der hertzog von Preussen mit dem 1556. 
hertzoge Hansen von Metelborg noch "Warsau in die Masau gereset 
zn der alden koniginne von Polen; flohin ist anch gekomen konig 
Sigisraondus Äuguatus" zu seiner mntter ujid aldo ein beurot ge- 
macht mit des koniges Sigismonden tochter, der . - .') genant, und 
dem bertzog Hinrichen von Braunschweig, den man den mortbomer 
nennet. Noch dem beschlösse ist konig Sigiamondus Angustus 
wider noch der Willen gereaet, und die be^en forsten sein in Preussen 
ken Resenborg gezogen; do sein irer beden weiber aldo gewest 

Der hertzog aus Prensaen hatte ken Resenborg*) in das Pome- FGiimar. 
sanise gebit vorschreben al die teologiesen von seinen schulen, 
sonderlich die zu Kongesberg in Preussen waren, und domeben 
alle seine pfarberen auffi dorfferen und in seinen steten, und aldo 
zu dispotiren von wegen der lere des predikanten und vornemesten 
teologen'' in der schulen zu Kongesberg, die do was wider die lere 
Christi von der selbstendiket und aUes, was die appostelen geschreben" 
hatten noch der lere Christe; so wolden* die forsten, das alle die fol- 331, 
pi-odikanton solden widermffen, was sie geprediget betten, das in 
den epistelen nicht beschreben were von Christo und dem hinune- 
li sehen vater. 

In demselbigen 1556 jore sein auch zu Warsau in der Masau 1556. 
znhoffe gekomen die vornemesten bischofe aus Polen, aus der Masau, 
ßeuasen und auch Preussen om der religion vrillen in den lenderen 
under der kröne zu Polen. Zu in ist gesant von Rome von dem 
bobeste ein legate in den rotschlag. 

Eonig Bigismundus Äugustus hat ein bereden gehat niitt dem 
herzöge aus Preussen von der vorbontnisso willen, die der orden 
mit dem her mester in Eiflant hatte gemacht wider den biachof 

>) afiutiiB Ood. li) Uologieu Cod. s) geiebion Cod. 



1) Die im Codes angedeutete Lücke ist auszufüllen dnrüh den Namen 
Sophia. SieLe die Stammtafel lei SoMtsi iol, 395. Des Herzogs Reise naoh 
Warschau gehört in das Jahr 1556. Boclc, Ijaben Albreolita 8. 338. 

3) Uaber die im Februar 1556 gehaltene Synode zu Rieaenburg vgl. Hart- 
noch, Kirchenhistorie 8. 382 IT., BocX, Leben Albi'eohts B. 372 fE. 



1666. 



339. 



I 



Wilhelm und den jungen Christof von Mokelborg, und wolden nicht 
leiden, das bischof Wilhelm solde die macht haben, einen son zu 
kisen bei seinem leben, der noch seinem tode das bischtum besitzen 
solde, sunder der her mester solde die macht haben einen bischof 
zu kisen und zu bestetigen». 

Der her mester wotde haben, das sich der junge forst 
Mekelborg solde lossen in seinen wirdigen orden kiedon. Das woldo 
der junge forst nicht thun, und der bischof margrobe Wilhelm 
wolde 08 auch nicht goHtaten. Dororae hat der her mester dem 
, bischof abgesagot') und wolde den Christof von Mekelborg nicht in 
dem lande leiden. Das klaget margrobe Wilhelm seinem olime, 
konig Sigismundo Augusto von Polen, der konig klagete es den 
reten Littauen. Die rete der Littauen ritten, das es der konig nicht 
aolde leiden, es were seiner magostet ein grosse vorklenonge seinem 
gedechtnisse. Der konig hot vorschreben ethch tausent Tateren, die hat 
or gesant auff die Eiflendise grentze zwischen Littau und Eifland. 

Der hertzog von Preussen') hat loseen auaniffen om landea- 
knechte, die im dinen wolden ken den mester aus tiifland om der 
frewel willen, die er tet wider seinen bruder und den jungen forste. 
Der hertzog hat seinen adel vorschreben in Preussen im zu dinen, 
ein itzlicbcr noch soinor pflicht und len. Etliche haben dorwider 
, gewest und sich lissen dünken, sie woren nicht vorpüicht au* dinen, 
wie man in hat vorgegeben. Dovon hat der hertzog irer zwe ia 
bestrickonge genomen den anderen zu enem schrecken. Der forst 
hat begert von den steten Kongosberg etlich landosknocht«; des be- 
klagen sich die stete"* kegen eren forsten. Alle die stete, die 
dem forstenthume gehören, die müssen noch seinen befe! knechto 
ausrichten noch erem vermögen. 

In dem . , ." tage des . . .* monden hat der forst die moste- 
ronge gehalden und felthofftleute gekoren. Der bor mester in Eif- 
lant hat den margrabo Wilhelm gefangen genomen und den hertzog 
Christof von Mekelborg autf Kokenhausen. Das schlos hat der her 
mester lossen berennen, und noch dem abeschede der reitter bat 

a) tr. hibeii Ood. b) (leteu Oud. e) Hier bUt offnibiit ctnu. d) LUuka Ood. An 



1) Am 16. Juni 155Ö. 8. lleQuinff a. a. 0. 218, Leugmoh, Königl. Pransaen 
unter Sigismuud Augiust S. 144. 

2) Uebor die Voihandluugen Ubb Herzoge mit dou Ständen auf der Tagfahrt 
eberg, 16. Juli 1556 S, Tüspiien, Ständische VorhfiltoiBBe 8. 412, 



333. 1556. 167 

sich der her mester') mit dem jungen hertzoge aufgemacht und 
wolde Ton dem hause auff eiu haus an die Reuse grentze zin. In 
dem zin ist es dorn herraester vorspet dorch' des bischofes laioigÄ; 
die reitter des meisters sein auff gewest und haben den bischof ge- 
fangen mit dem jungen forsten, den bischof auf Wenden gefitret, Juoi 30. 
den jungen forsten hertüog Christof von Mekelborg bas*" in das lant 
auff ein schlos, das hesset die Schmilte, in° dem lande omher ge- 
furet^), in geschenko gethon wie einem fremdin gaste und von im 
bogeren, das er solde aus dem lande resen. Bei sotener zeit ist es 
lautbar geworden, das der lakeige die beden forsten solde vorroten 
haben; der hat dorom most leiden. 

In der zeit der gefenkenise des bischofa ist seinem bnider, 
dem hertzoge aus Preussen, die zeitonge gekomen, das sein bruder, 
der bischof, solde todt sein; ist gros traui-en bei im gewest in 
seinem gantzen hofe. Der forst hat eines teles seinen adel zuhoffe 
gehat und auch etlich volck aus alle seinen steten, sie vormanet 
mit im zu zin und helfen im den bomut stillen des mesters in Eif- 
laud, den'* her gethon hat wider seinen bruder , . .\ den von Mekel- 
borg nicht wolden dolden vor enen gast im . . .^. 

Der adel mit den steten haben den forsten vormanet*, gebeten fol. 323; 
mit nimanden kenen krig anzufangen, den . . .* woneten in enem 
klenen laude und betten* sich nu kaiime , . ." wenig derholet; sein 
genode solde sich doch das bas bed&nken; wolde er den mit eren 
egenen nochperen krigen, sie wems nicht bei, den do' sie von fremden 
mochten angefochten werden, solden sie sieb weren, so weren sie 
schon vorterbct; genediger ber, wir bitten euger genode, das ir 
doch so gar nicht vorgesseu wolt die zusage, die ir gethon hot 
lande und stete im uesten aufFhoren der zeise. Auff das antragen 
des adels mit den steten . . .^: es fordert in itzond die not des 
les, das er- sich nicht vorsen bette; wo es itzondt nicht 



«) floehCnd. b) boe Ood. n) i 
Cod. siß? g) hBtte Cod. h) Lfloku Cod, e 
Eufallen in eeini eiwidectc dei herttog. 



1) Offenbar Tersckrieten statt: Bischof oder Erabiauhüf. Er imd Herzog 
Christopli ergaben sioh in Eokenhauson den -30. Juni. S. Heomng S. 219, Leng- 
nich S. 144. 

2) Tielmehr wurde der Mecklenburger über "Wenden nach Treyden, Erz- 
biBcbof "Wühelm über Sclimilten nach Atzel geführt. B. Henning S. 919. 

3) Tn die von dem Schreiber angedeatete Lücke gehört offenbar der Name 
Wilhehn. 



I 



168 



r 



1557. 



324. 



i soldon mit zusen, das es nicht auff ein ander zeit ia 
gröblicher begegenete von den Eiflendischen meiatersz dorch irea 
anhang. Noch der bete dos forsten hat im der adel mit den steten 
die' grosse zeise zugesagt'' . , .') jor lang. Weiter hat or bogeret 
ein hoftschos von allen menschen und vilie, auch von den haben 
und von eines itzlichen gutto von Lundor marken Vs marck. Wider 
das hat sich der lantadel gesetzet und sich derklaget, das sie es 
nicht konden auastcn. Domo hat der forst dem adel lossen danoken 
mit den steten und gesaget, dieweilo sie drongen auff die gelopnisse 
erer vorschreibonge, das in nicht geborte weiter zu zin bes an die 
grentze des landes und aldo zu weren dem finde, so 
bemzin und sein getreue underthon, ab der fiiit eindronge, im 
widerstand zu thun und in nicht einlossen in die lande zu Preuasen. 
So ist ein itzhcher zu seiner hausinge gezogen au£f das mol, bes 
man in widor geböte zu komen. 

Binnen derselbige zeit hat der konig von Polen, grosforst von 
Littauen, seine botschaft gosant an den her mester , . ." om gutten 
(rede dem lande zu machon; so ist des koniges botschaft 
gezogen, die dor nicht gemene gewest ist. Die botschaft ist von 
den Eiflendisen hoffeleuten angorant, gewendet und gefangen und 
zu dem her mester gesant so gewoni Also man die botschaft ken 
Wenden gebroeht hat, ist dor gewondete gestorben und . . .' der 
botschaft des koniges nichtes ausgericht*). 

. . ." Eottor zeit hat der forst von Freussen boten 
ken ..." in Saxen und ander lender mer noch hoftleuton, und . . ." 
zu Lubiko hat im der forst von Mekelborg lossen . . .« nemen 
1100 knechte zu fusse allenzelen dorch das lant zu . . ,' beg ken 
dem Hilgenbeile in Freussen"). 

Noch sotenem gerochte und schalle hat der her mester aus 
Eifland botschaft gesant an den konig und grosforst SigismunduB 
Augustue kon der Wille in Littauen*), der konig hat die botschaft 



■) dea Cod. b] n 



u Ood. st LUcke Cod. 



1) Lilcke im Codex. Es wurde der Bierpferniig auf zwei Jaluo bewilligt. 
Proiberg 8. 278, Toeppen, 8. 424. 

2) Uobor Lontjskia, dos königlichen Gesandton Verwuiriiuiß und Tod s. Hen- 
ning S. 218. 

3) Die Eneohte lagerten länger als ein Jahi auf dem Haborboige. Frei- 
berg 278. 

4) Die Friedens Verb aadlimgen iwgfuinen 1557. 8. Henning 320, Lengaiuh 146. 



1557. 



16S 



lossen erbarlich entpfangen und einholen in rUe Wille. Do ist die 
botschaft stille gelegen etliche tage, eh man sie hat lossen vor den 
konig komen. Also die botschaft vor den konig gckomen ist und 
ere botschaft angetragen von dem her mester und dem orden im 
lande zu EiElant, ist der her RascheviUe ein Reussenisor forst vor- 
getreten vor den konig und hat geklaget vor dem konige ober die 
gewalt der Eülender an seinem kanzelei-en, der in königlicher ma- 
gestfit botschaft gesant gewest ist an den her mester ken "Wenden 
in Eiflant und ober der einrese perforslich angerant ist, gewont, 
gefangen, dorin gestorben, das sich doch nicht zimet eine botschaft 
eines koniges so obel zu handelen, so doch sotens nicht bei dem 
TorMsen keser geechit ader Tater, die dor doch finde aller Christen 
sein; sie lossen botschaft sicher reitten ab und an, tre botschaft 
ausrichten noch befel ires heren; dergeloiche auch der Christene 
keser den Torken, die an in gesant werden, und ere botschaft 
erbarlich annemen und sie in allen ehren fertgen, ein itzUchen 
noch seinem stame und perschon, , So bitte ich nu genediger konig, 
euer königliche genode wolde doch fi'ogen den Eiflendischen hotten, 
worom oder Tvas gerechte ursach er zu meinem kenzeler, ader ab 
ich mich der gebor ken die Eiflendischen hofleut mit erkenem ar- 
tikel ader billige Ursache vorwirket habe, meinem kentzelere, euer 
genode diner, sotenes zu boveissen in sotener botschaft, die dor 
doch nichtes anders botreffen ist, wen christelichen fred und un- 
enikeit auflzuhebon und zu stillen. 

Auft die klage ist der Eitlendische botte gefreget*, was er* fol. c 
dorauff antwortete auff sötte hoge klage. Die botschaf hat of die 
klage ken antwort nicht wolt thun, sonder gesaget, das ist im nicht 
befolen zu beantworten auff das raol, er lisse do dorvor sorgen, die 
sotens gethon betten, er vorhoffete sich das zu der königlichen 
magestet, die magestet word in das genissen lossen, was man boten 
pfleget zu genissen lossen, dieweile in die magestet angenomen 
hette, wie einen boten sicherlich frei ab und zu mit allem frede. 
Die klage und antwort ist aa%eschoben auff einen anderen tag. 
Die Eiflendische botschaft ist bostriket geworden in ein haus, nichtes 
von sich zu schreiben, auch kenen brif zu entpfangen ane des 
kentzeleres wissen des koniges bei grossen ungenoden. 

Der tonig und grosforst von Littauen hat die klage an den 
keser und Ronüsen konig gestellet, donsolbigen sie schriftlich zu- 
») gefrogB Cod. 



170 



1557. 



fertif;eii und wartfit uafl' antwort, was dio bedon derkeiion, das 
doriioch zu thun widur gantze Eifland und eren aahang. Die 
Reussenisen foi-sten haben die grentzen loasen besezen zwischen 
Littauen und Eiflant mit Tateren . . .', Reusaen. 

Zu Kongeabery haben sich etliche boi^erldnder mit den von 
Polen [gejbalget, (das] zwei [sBi]n ge[bl]eben'*; einer ist gewest ein 
poetreiter, der ander ein scribente; die beden sein in einem hause 
derschlagen. Der borget kinder sein ein tel in gefonkeniase ge- 
setzet, vor gericht gefurt, die hende haben die lebendigen moat auff 
die toten len noch inlialt der atadt rechte. 

Zu dem Elhinge auff dem wego des Lamehanttischen tanunes 
sein zwe knechte under sich unenst geworden, sich gehauen, der 
ene ist ser gewendet worden in den kop; derselbige dersticht den 
anderen. Do wirt der todo ken dem Eibinge gebrocht auff enem 
wagen und dos anderen tagos auff vir lange spisse gelet; do haben 
in zwe knechte zu grabe getrage, pfeife und drome vorgeganen, 
und vole knechte no. Der knech, der die tot gethon hat, ist von 
. den andereim knechte geborget bes in ein regement*. Den nest^ 
. folgenden feig, das ist gewest der 15 tag des Augostmonden, do ist 
ein fenerich gokomon von Minden aus dem Braunschweikischen' 
lande mit etlichen knechten; do er ist gekomen ken den Elbing, 
und etliche knechte sein zu der Lamonhant im kruga gebleben und 
getronken", in der bezallonge Bein die knechte mit dem krüger un- 
enst geworden, das der" one boxe los ist geschossen, der scbos hat 
die krigerin getroffen in den arm; dorober ist der knecht hert ge- 
schlagen und gewont. Das gcRchrege ist in die stadt gekomen vor 
den lantrichter, der hat stadknechto hinausgesant und in lossen 
die Stadt holen. Indem ist ein knecht, der leiget dem feneriche 
sein pfert ab und reitet hinnaus, bogegenet den stadtknechten auff 
dem tamme, bogreiö'et sich mit werten mit in um des gefangenen 
knechtes willen; do ist ein Stadtknecht, der schlit den landesknecht, 
der auff dem pferde sas, in den nacken, das er von dem pferde ist 
gefallen auff die erde. Der knecht hat ein zontror am gortel sticken, 
das nimet ira der stadtknecht und fert mit dovon. Der knecht er- 
hebet sich auff und folget dem wagen no; aie sein so ser gefaren, 
das er sie nicht derholen konde. Do die stadtkneclit bei die fere 
sein gekomen, do sein die ferknochte mit den stadtknechten noch 
der Stadt gefaren, und do der lantzknecht bei die fere qwam, do 

i) g. d. i. >. B- Niuhting «m BuiiIb, lialh kbguohniltsti. a) Btt,a- 



1B57. 



171 



was nunandt, der in oberfiirte. Der landesknecbt hat rot gesucht 
bei sich seihest, gihet sich in das wasser und schwimet ober, komet 
in die atadt in seine herberge. Das pfert hatten die statknechte mit 
sich in den stadthof die nacht ober und die boxe behilt der stad- 
knech bei sich die nacht ober und hatten zwe landesknecbt im 
torme. 

Des morgens ist ene starke wache Yor des landeeknechte her- 
berge gekomen und den knecht gefordert vor den borgeniester. 
Der hat in gefroget, wie es zugekomen ist. Noch velen worten 
hat der borgemester derkant, das man dem landesknechte das pfert 
und seine boxe lossen widergebeü. 

Aber der, der solde in dem kmge den schos gethon haben", f 
den wolde der fenerich borgen auff seine besoldonge. Der lant- 
richter weisset die sach auff den krüger, dem die frau geschossen 
was. Derselbige krüger wolde toi den knecht keinen borgen haben, 
sunder et solde die far sitzen im torme. Do es nicht konde anders 
sein, ist der fenerich weggezogen und Hs den knecht im torme 
sitzen zu dem Eibinge'', Dornoeh hat man den knecht ausgelossen 
und ist zu dem hauffen gekomen. 

Der füi-st hat lossen mosteronge halden zn dem Hilgenbeü 
und hat den knechten dinst zu lossen sagen auff 6 wochen. Das 
ist gesehen in dem August* monde in dem . . ß tage des monden. 
Item in dem 26 tage Augusto sein die knecht auffgefordert zu zin j 
noch Labien. Der knechte ist gewest 14000') und sein man under 
2 fennichen gemostert. 

Item zu Resenborg sein angekomen vier fenlein knecbte und 
36 reiter. Die sein zu dem Peckawe^ ober die Weissei gefüret 
in dem Augusto in dem 28 tage; in dem 3 tage Septombry sein i 
die knechte von Resenborg ken SoUant« gekomen mit auffgereckten 
fenelein, von do ken Hollant, von HoUant ken dem Hügenbeile, 
von dem Hügenbeile ken Kongesberg. Auff dem Haberberge haben 
sie ix loger gemacht, um den Suntag vor Michaelis hat der hertzog 3 
mosteringe gehalden und wartegelt gegeben einem itzhchen knechte 
im felde. 

I.) Ii. Gouj. b) E. in dem Coi]. c) Agost Cod. cl) Lücke Coi e) Wobl venchrieben 



1) Die ZaM ist jedenfaUa iihertrieben, 

2) Peckawe mir mcht bekannt. Es ist wohl verschriebeii für Nebrau. 
y^ Tooppen, Geschichte der Stadt Marienwetder etc. 28. 



172 



Der konig AugiisUis von Polen ist, ken Warsan in Masau 
gekomcn und aldo hin oiien reieheatag vorschreben, die rete von 
Polen alle, auch von Preusaon, auff den Snntag nocli Anderen bei 
gehoraam dohin zu komeu. Der kouig hat zu Warsau ein mandat 
loescn anschlon und doriu hert lossen vorbitten, das sich ken 
mensch understonde von der religion zu diapotiren. 

Der konig Augnstua hat eeinen boten gesant ken Kongesberg 
in Preussen zu den landesknechten, die der forst hat in bestellonge 
gebat, in des koniges name hat sie losson bezalen* oron dinat, und 
hat sie wider zuachweren loss«n neun monet, wo er sie hin be- 
r. dorffen worde ken seine finde. Das ist gesehen in dem , . .■ tage 
Nofember, 

In dem loger vor Konigesborg ist ein knecht gewest, der ist 
von Erfort von einem weibe om erer tochter willo von einem 
hocke geholet worden aus dem logor ken Erfort und in . . . stunden 
wider in daa loger gebrocht. Wen aber der bock den knecht hat 
weit von de noraen aus dem logor, so hat er ein ser groa geachrege 
gohat, die anderen knecht haben den knecht mit eron benden ge- 
haldon, wen aie das geachrege des bockes gehöret haben, den knecht 
zu retten. Wen sich die kneclite, seine rotbruder, auf das wingoate 
hutteten, so ist er gokomen, wie ein wint unii hat den enon von 
seinen huttera genomen und ist mit im dovon gefaren noch Erfort 
zu, domo ober . . .' stunden in wider gebrocht, so ist der knecht 
so müde und achwach gewest; wen man in gefroget hat, ao hat er 
kenen besehet kont sagen, sonder das er zu Erfort ist gewest, und 
man hat im alissen wein zu trinken gegeben. Das ist ottemol ge- 
I. sehen in dren monat sonderlicli im September und im Oetober in 
' dem jor . . .'. 

In daa leger vor Kongosborg ist gokomen ein'' doripfaffe ans 
dem dorf Persehke"'); der hatte in der stad gokoft ein virtel fleach 
von enem ochsen; wie er in dem leger was, do haben im die 
knechte daa flescb aus dem sacke genomen und im ein todt dor- 
froren weih in den sack gestac-.ht, und hsaen den dortpfaffen domit 
herafaren. Der pfaffe ist hom gokomen und hat bofolen das flosoh 
aus dem sacke zu thun, do haben sie einen todten korper aus dem 
sacke geschottot. Der pfaffe Ict das todte weib aiifl seinen wagen 

a) LUiike Und. b; ein nin Cod. d) Periik« von Nttet, Vaevülu von xwüllat Bud. 



)) FöiBohlcBo, ein Eirohdorf, wenige Moilen Buülitih von Königabei'g. 



333. 1545—1556. 173 

und fort in das leger, hadert sich mit den knechten, domit er 
gezechet hatte, om das todte weib. Die knechte haben gesaget, 
sie wosten von kenem toden nicht; er solde das todte weib be- 
graben, hette er sie dermort om des geldes wille. Zxüetest hat der 
pfaffe das weib lossen in seiner pfar begraben, auff das er frede 
bohilt vor den knechten*. 



Item zu worem gedechtnisse ist gewest eine grosse teugerong fol. 333. 
von brotkorne in dem lande zu Preussen, das auch om Salefelt und 
in anderen orten das arme lantvolck hat gebrochen krautstendel, 
die getreuget, sie gemalen und brot dovon gebacken, damit sie sich 
des hungers derwert haben, etliche die spreige gebacket in der 
gersten in vele orten in dem lande. Das ist gesehen in dem jor 
1545 und etliche folgende jor noch. Das brotkorne hat in velen 1545. 
orten in dem lande der schefFel 20 grosen gegolden. Es sein auch 
etliche kofleut gewest, die dor gesprochen haben, es solde in kortzen 
joren der scheffel lYa mark gelden, wie in der Schlesige. Got fuget 
es, das es die leute nicht derlebeten. Das jor aus noch der neuen 
ernte*' hat der schefFel gegolden 6 grosen; so wandelte es got, der 
ewige vater. 

Die grosse teugeronge ist man gekomen dorch das kofmanes 
unvorsichtige ausschiffen und suchten iren fromen darin. Die ober- 
keit hette ken auffsen dorinne, sie haben seihest iren geitz dorinne 
gesterket, darom kortz folgent schiket got eine ser schwinde ster 
bonge domo und stillet des armen klage ober seinen komer des 
hungers. 

Item zu seligem gedechtnisse haben die heren von dem Ei- 
binge den gebel an dem rothause« vordinget zu machen in ge- 
schnetene GoÜendisen stein^), auff das zirlicheste das er konde ge- 
macht werden mit kaptelen, gszimsen oder leste, zwischen die lösten 
WeUische triompe und bilwerke, noch wochlone die erbet zu be- 
zalen. Der anfang ist gesehen in dem jor 1550; noch Osteren sein 1550. 
die mesters noch dem stene gefaren, auff süntte Michahelis haben g^p^ 29 

a) fol. 328 bis 882 unbeschrieben, b) d. einemeten Ood. d. n. e. Conj. c) r. an Cod. 



1) Ueber den Gothländisoken Stein s. Toeppen, Mb. Antiq. 201. 



174 



15B6. 1657. 



334. 336. 



sie die erbet angefangen und liaben geerbet in das erst erer 3. 

Der rechte mester ist von der erbet voretorben, domo ist ein ander 

geworden, der hat mit dem einen, der das werck vordinget hatte, 

1556. — die beden haben geerbet bes in das 56 jor der klenen zal. In 

fol. 334. dem 1556 jore ist der aide gebel gebrochen von Oateren*, domo den 

Aprilö. gaatzon aonier doran gemeugert, er her in die hoge vorbrocht ist'). 

Item zu woren gedechtniese ist es gesehen in dem jore noch 
der gebort Christi, do man hat gesehreben 1&56, in dem somer ist 
so ein gemeno teugcronge gesehen von ailerley getregede, das hat 
gemacht der grosse geitz der fcoflento, die das getregede acJiiffeteii 
in ander lande ober see. Also es geschiffet was auff die see, do ist 
es von gotea weter vorhalden autf dem waaser, das es die lange 
zeit sich derbitzet, das man es hat enes teles ober bort most werffen 
von Stankes halben. So hat es das armut nicht kont genissen, auch 
die nicht, die es so teuger koff'en mosten. 

In dem lande zti Prousson hat der schefl'el körne 12 grosohen 
gegolden, die gerste 30 . . .", der haber 12 groschen. Sotene teuge- 
ronge ist von habor nicht gelebet, und man hat es nicht gehöret. 

Zu Dantzke hat der konig Sigismondns den kufleuten derlobet, 
gerste und maltz auszuschiffen. Das haben die vorigen aldcm konigo 
nicht derlobet. Es ist der stadt schado bofonden, don ir hier hat 
nicht kont voifurt werden, dovon die breugor ere nuxongo haben 
solden und die mide oren fronien der stadt geben. 

Solch ein schade ist augesen. Man hat von der Stadt Dantzke 
abgeschiffet in dem 1556 jore in dem somer fonf tauson lest gerste 
ano maltz. Es ist gewest ein kofman, mit seinem namen Kirsten 
Schumacher genant ist, derselbige bat mitt grossen hauffen und 
somme des getregodes gehandelt. Zuletest ist er aas Dantzke ent- 
ronnen und ist allene den kofleuton zu dem Eibingo, die dor auff 
fol 336. das getregede goronf" haben*, dovon dem gemenen armutte gros 
schaden gekomen ist, funi'tausent marck scholdig gebleben, Das ist 
er vordinst geweat. So wandelt got ein ding, wen ein mensch dem 
anderen zu schaden ist. 

Konig Sigismund Augustus" der hat gehöret die kluge des g&- 
menen armuttes und hat lossen allen kofleutten . . ^, das kener 



a) LU.;lc 



ir nie lahoD fiUbic aiiu 



B (Jod. DU Slgls 



1) Toeppon, Elbinger Antiiuifüten 202 f. Dieaelben Zahlen linden sioli l 
Ei'wähnung derBolbun Saohe in Falku Lolspniob 1665 Lit Q.2a. 



33fl. 1556. 175 

soldc sich fleissen auü' vorkof von der zeit an in dem 56 aufl 155(i. 
Bartolomebes in das voijar des 57 jares, anff das der baneremaa' ijf^y 
niclit so öbermütig in seinem vorkoffen werde und das gemene 
armut so gar obersetzete mit allerley getreigede. 
b Item im jore löSe** hat der rot von dem Eibinge einen jungen iSfifl 
ftatheren zu einem vorweser gemacht ober die reaigen pferdo und 
■■ wagenpferde und ober alles, was zu der stadt rostonge von wagen- 
geschirre geboret hat. Derselbige jitEge rother" hat vorgegeben im 
rote, wie das es nicht gut were, das der^ atadhof ) bauaen der stadt 
lege, dorinne der stadt geschirre mit samht den rossen obel vor- 
wart were, dieweile die lantstrosse dohin gelet were durch die stadt; 
ea were beaaer, daa man wider Speicher dohin bauete, wie der tot 
■ erer veter zeit gestanden hetten, Dorauff iat er gefroget, wo er ge- 
dechte, das die beste atelle wer, do man einen hof hinbanete vor 
der Stadt pferde und geschirre, das der stadt ane schade wer und 
auch königliche magestet ken vordris doranne bette? Doranff iat 
geantwort von erer ein tel im rote: was dorffe man wol groase un- 
fcost tbun der atad? wer doch dor in der stad das Mostor, do die 
schwartzen monnich der Dominizer inne gewest weren, doroin aolde 
man den stadhof len bes zu euer zeit, daa man bes zu rote worde, 
wo man in auff das^ beqwemeste machen konde; woste doch könig- 
liche magestet wol, das ea ein woste gebeude were. So sein aie 
obereingekomen mit rote und dorinne die stelle zurichten loasen, 
die die monniehe gebraucht haben*. "Was die nicht sein gros genug fol. 336. 
gewest, hat der junge rother' aus seinem tommen niutte etliche ge- 
welbe lossen einschlon, die mit grosser koatinge gemacht sein, und 
alao die pferdestelle grosser gemacht, noch seinem gutdunken den 
menschen die wonigen lossen aufisagen, dovon die voratender zina 
nomen, domit sie das gebeude dea klosteres derbüden. Das ist ge- 
sehen 'in dem Aprüle, aber sie bieben noch den somer ober^. 

Im jor 1556. Item es ist gesclen in dem 27 tage September 8opt. 21 
des morgens om die predigetzeit, daa ein rademacher von dem Ei- 
binge ist gewest bei der Blumenau in erem walde und heubet einen 
rusterbom ab. In dem kerben feit eine hoge birke om mit der 



1) Toeppen a a. 0. 207 f. 



176 1457-1506. 352. 

wortzel aus der erden und sohlet den, der dor hat gehauen an der 
rüster, wie er sich geruet hat .auff dem hehne seiner exen, mit dem 
wipelende den hirneschedel etzwe, das er ist gestanden gelenet of 
dem exenhehne todt». 



Folgt eine kurze Uebersicht der Hanptbegebenheiten ans der Preussisch- 
Polnischen Geschichte von der Zeit des Eetzericrieges bis auf den Beiterkrieg 
fl433 — 1620) ohne Titel, die wir übergehen, da sie ganz ohne Werth ist. 
Sie enthält auffallende Fehler, z. B. dass die Ketzer im Jahre 1444 vor 
Danzig gewesen und von da durch das Kulmische Land nach Polen heim- 
gezogen wären etc. fol. 337—342. 

Nach einigen unbeschriebenen Blättern folgt das Hauptprivilegium 
König Kasimirs des Dritten für Elbing d. d. Marienburg, Bartholomäi 1457. 
fol. 345 — 349. Dabei am Rande die Notiz: „Vide den ersten teil der Elbin- 
gischen Chronica ma. 248. 

Nach einem leeren Blatte die Yerschreibung des Hochmeisters Paul 
von Russdorf für Johann von Baisen über Kadinen und Rehberg o. J. u. 0. 
fol. 351. Daran sind folgende Bemerkungen geknüpft; 
fol. 352. Zu der warheitt dieser dinge, das Hans von Basen hatt ge- 

dienet dem konig Casimir, und konig Casimir im hott vorschrieben 
1457. 1000 mark off Tolkomitte*); die besoldunge ist gestanden bis zu 
1489 des bischoffs zeitten Lucas von Allen*)» Vor des bischoffs zeitt hott 
151^2. ^^^s von Basen Tolkemitt besessen in hoftmans vyreise; noch seinem 
tode sein söhn Jörgen von Basen, der freiet ein vyreib, doromme 

a) fol. 886 b. iat nnbesohrieben. 



1) König Casimir vorschrieb dem Oubeniator Johann von Bayson im Jahre 
1457 für dio Summe von 4000 Mark, welche dieser ihm geliohen und für Lande 
imd Städte ausgegeben hatte, folgende „Güter und Nutze, als Tolkemit dio Stadt 
mit der Mühle und in weiden als mit namon dio Wiocke und Haselauschen walt, 
dio dörffer Lencz, Hasolau, Bordeyon, Neudorff, Bomgart, wor es abgolosot wirt, 
und alle wiesen, dio czu dem schlösse Elbing gehöret haben am habe golegende, 
item dio koutelfischer mit einander". Baysen und seine Erben sollen diese Güter 
gemessen und in ihrer Gewalt einhalten, bis ihm dio 4000 Mark von dem König 
oder seinen Nachkommen auf einen Tag und auf einen Haufon abgezahlt worden. 
Das Tagesdatum „vor Margarethao" scheint verdorben (Eibinder Privilegienbuch 
p. 242). Nach einer anderen Urkunde vom Sonntag Laotaro (ebenda p. 397), in 
welcher dio erstere erwähnt wird, muss es vielmehr lauton Dienstag vor Mariao 
Magdalenae (19. Juli). Unsere Chronik scheint auf diese Versohreibung hinzu- 
deuten, wiewohl sie ihren Inhalt nicht genau angiebt. 

2) Lucas von Watzebode 1489—1512. 



353. 1546-1549. 177 

wart im der bischofF offte fint und dirwarb von dem tonige Alexander, 1501 
das er in ablösete von der hoptmanschaft Tolkemit. Do muste sich j^ 
Jörgen von Basen begeben zu dem Eibinge und wohnen aldo vor 
einen borger. Das hott erfaren tonig Sigismundus, das sotein lob- 
licher herr solt wohnen in einer stad und vorschreb im zu sich zu 
tommen ten Krotau. Herr Jörgen ist of gewest, ist erschienen 
vor den tonig Sigismundus, der hott in zu der zeit vorlehnen mit 
der hoptmanschaffl; zu der Mewe, das er das haus solde bewohnen 
sein leben lang. Jörgen von Basen ist zu haus getomen ten dem 
Eibinge uöd hatt balde sein haus vortofFt und das gebitte Cadin, 
Keberg* mit dem Scharfenberge, das her gelt zu hofe bracht^). Casper fol. 353. 
Dambitz^) toffte das haus und lieg im och gelt uff die dörfer mit 
aller irer herschaJBffc. 

Casper Damnitz besetzet die dorfer so lange mitt seinen tinderen 
bis Gorgen von Basen vorstarb; sein söhn verstarb^); domoch tlagete |546. 
des Gorgen von Basen sohnes weib an die dörfer om die vorsetzunge 
willen und begert sie zu lösen. Das weret bis an den tonig Sigis- 
mundo Augusto, der ertantte, das men ir die dörfFer solde zu lösen 
geben; Ursache, das sie die besessen, die- nicht des adels; das ist 
der Sentenz. 

Item im jore 1559 in dem Dingstage zu Ostern ist getommen 1559. 
des von Basen frau mit iren tinderen und hot mith sich gebrocht ^^ 
ire commissargen, die haben sie eingeweiset noch laut des decretes 



1) Kadienen, Reliberg und Soliarfenberg hatte Johann von Baysen iin Jahre 
1432 durch Yerleihung des Hochmeisters Paul von Russdorf erhalten. Urk. d. d. 
Elbing, Donnerstag nach Martini (17. November) im Cod. Elb. von Neumann nach 
einer Abschrift von Grübnau. Einen ansehnlichen Theil derselben hatte er 1452 
seinem Bruder Stibor käuflich überlassen. Voigt IX, 249. Anm. 2. Grübnau giebt 
noch die Notiz: Anno 1534 d. penult. Februam Vilnae a Sigismundo rege Pol. 
obtinuit magnificus Georgius a Baysen Palat. Mariaeburg licentiam bona sua 
hereditaria Magdeburg. Cudin, Reebergk aut pignori obligare aut titulo reerap- 
tionis seu in pei^petuum vendere pro arbitrio suo, cuicunque velit, possit et valeat. 

2) Es ist derselbe Caspar v. Dambitz, welcher das Gut Dambitzen nahe bei 
Elbing 1537 von Catharina Schacht erkaufte. Fuchs, Elbing HI, 3 S. 332. 

3) Ein George von Baysen "Woywode von Marienburg, Inhaber der Mewi- 
schen Starostei, starb im Anfange des Jahres 1546 nach Lengnich Preussen unter 
Sigismund S. 281, welcher sich auf ein Schreiben vom 2. Februar beruft, in 
welchem die Danziger seinen Sohn Johann zum Nachfolger in der Starostei 
empfehlen. Nach Schützens Verzeichniss der "Woywoden erhielt die "Woywodschaft 
Marienburg 1546 Achatius von Zehma. Johann von Baysen, Castellan von Elbing, 
starb um 1548. Lengnich Preussen unter Sigismund IE August S. 15. 



178 1559. 364. 

des konigs Augusto in alle die vorschreibunge, die nf die dorfer 
mit dinst und der schuldigen pflicht in kegenwert der vormunder 
der unmündigen des alden Casper Dambitz. Dornoch sein die 
pauem beediget genommen ire aide pflicht und keine neue in uif- 

ttrz 27.] zulegen. Das ist gesehen in dem 27 tag des moneden Martzius*). 

Das gelt haben die vormunder der unmündigen entpfangen, 
aber der tochterman des Damnitzen hot nicht das gelt wollt 
empfangen; her wolde sein theil mit seinem weibe nicht vorkofen. 
So sein sie von einander gescheiden und nicht dorch commissarien 
eingeweiset Die von Basen haben in alle herschaft vorboton ober 

A. 364. die *herschaft an weiden und och jaget. 

Folgen einige fremdartige Notizen. 



1) Dienstag zu Ostern flillt vielmehr auf den 28 Miirz. 



179 



II. Der stat Elblng lobsprueh sampt Irer umllgenden 

landschaft beschrelbnng 1548.*) 

üeber dem Titel: Aliquid mali propter vicinum malum. 
Unter dem Titel: lihs vohr, eh dann du richtest mich, 

Vorsteh mich recht und wol besieh; 

Kein sillabe dihr fehlen sohl; 

Zehls ab, so wirstus finden wohl. 

Den erbarn nahmhafften wohlweisen burgermeister und rhat 
der khöniglichenn stat Elbing entpeut Hieronimus Falconius etc. 
sein willigen dinst jeder zeit tzuvor. Erbare nahmhafftige hernn. 
Mich hat vorwahr geldt und gut nicht bewegt die khönigüche stat 
Elbing sampt irer umbligenden landschafft zu beschreibenn, sonder 
viel mehr das fleissig bittenn und stetig ahnhalten meines geübten 
binidern, der dan vormahls (wie ich bericht) auch die sthat vor sich 
genommen zu beschreibenn, doch ihm solchs tzu vorenden oder E. N. 
tzutzustellen nicht gefallenn. Drumb ich sein wohlmeinung tzu 
gemut gefast und im sein bit nicht abschlahen wollen, die stat 
sampt irer umbligenden landtschafift vor mich genommen, alle ding 
so viel mihr wissendt aufs ordenlichst, so muglich (wie E. N. in 
derselben beschreibung tzu ersehen haben) vormeldet. Bit derhalben 
E. N. woln ihr diese meine geringe müh, wie klein sie ist, Wohl- 
gefallen lassen und dieselb (wie ich sie E. N. himit dedicir) wohl 
tzu beschützen wissenn. Wo E. K inn diesem geringen gutwillig 
(und solchs bey E. N.) ahngenehm spüren werd, wil ich mit der tzeit, 
so got gnad gibt, mich in mehrerm, daran E. N. gönstiger gefallen 
beschehen magk, willig befleissen. E. K ich hiemit Christo Jhesu 
(tzu langwiriger gsuntheit und söhliger regirung der armen) und in 
E. N. gunst mich wil vortraut haben. Datum Elbing den 13. Sep- 
tembris Anno 1648. 



1) Die wichtigsten Zusätze und Varianten des Lobspruchs von 1565 geben 
wir im Anhange. 

12* 



180 Tjobßpruch. 

Folgt die Beschroibung. 

Eins mahlsz als ich tzoch über landt Da ich tzu ir donn borgk nauf khani, 
EinstrahSjdiemihrwahruhnbeckant, Sprach sie tzu mihr: Viel gutter 
Sach ich voi* mihr ein wasser grosz mahn, 

Drumb ich erschreck ohn alle mohs Wahs thustu hie? Dasz sage mihr. 
Und dacht, mein got und heiT liilf Ich sprach: Bin alliie gangen in* 

mihr 5 Undkhonmientzueimwassergi'ohs, .% 
Doch schnell auss diesem wiltn US hir, Welchs mich tzu sehen schir ver- 
Dann mein hertz hett da wehnig dros. 

freudt, Nachmalils icli aucli ein klciners 
Sonder vielmehr hertzweh und leit. sach, 

Ich sach, das hertzuging die nacht. Da hett mein hertz leidt, weh und 
Ehrst ich mir selber leidt gedacht, 10 ach. 

Vormeint alda tzu bleibenn thodt. Ich daclit : ach got, wie ists müglich, 

Ging gleich also in grosser noth Das ich micli hie erret füglich ! 40 

Tzwerchs über kegen dem mittag. Inn solchenn schwehren gedancken 

Ehrstwahr viel grösser da mein klag, tif 

Da sach ich aber ein wasser. 15 Vor unmut auf dem gras entschlif. 

Wiowohlmichdaucht,esz wehr niclit Nachmahls ich also tzu dir kham, 

fer Weisabernicht,wehrmich hinnahm. 
Khen landt, drumb fast ich mir ein Ob micli Noptunus tzu dir bracht, 45 

hertz, Oder wehrs wahr ich nicht betracht. 
Vorgahs alles meins leids und Drumb bit ich itzund fleissig dich, 

schmertz. Du wollest ja berichten mich. 
Legt mich ins grüne gras aldo Wahs das vor ein grosz wasser sey, 

Und schlifungvehrlich ein stund zwo. 20 Welchs inn der nacht het solch 
Inndem ich aufgewecket wardt, geschrey. C)0 

Sach doch niemant, vordres mich Sie sprach : Die rechte seil ist das, 

hart. Darauf mahn fehrt ohn underlahs 
Über ein kleine weil daucht mich, In Schottland, Schweden und der- 

Wie ich vor mihr sech eigentlich gleich 

Die göttin Diana auf ein bergk, 25 Khen Lisibon und auch Franckreich, 
Welch het bey ir gut feuerwergk. Iflandt und Hollant bleibt nicht aus, 55 

Damit leuchtet sie fleissig mihr. Denmnargk und Englant mus auch 

Inndem wardt ich schell tzuckt zu naus, 

ihr. In summa etlich hundert mal 
Wehr mich tzu ihr fürt so schnellig, Sigelt mann drauff inn schneller eil 
Weisz ich nicht, dann ich wahr Inn alle landt, wohihn mahnn wihl, 

scjhlefifrig. 30 Welchs mir tzu sagen wehr tzu viel. 60 



der Stadt Elbing. 



181 



Disz Wasser wirtgenent das H ap , 
Welchs duhie siehst, so du schaust nab, 
Und ist derPreussen höchstes pfandt 
Das dan speist das gantz Prousner 

landt 
Mit fischen, so darinnen sein, 65 

Uhnseglichgros, desgleich auch klein. 
Was da eim iden wohlgefeit, 
Bekumptehrreichlichumb seingeldt, 
Gahr schöne lex und grosse stör 
Desgleich andre gutte visch mehr. 70 
Auch wirt eins jahrs gefangen fast 
Visch uhngevehrlich thausent last 
Inn diesem wasser nurr allein, 
In welchs noch geht die seh herein, 
So der wint weht von mittemacht. 75 
Wan ehr von mittag hat die kraft, 
Siehst ehr die seh tzuruck hinein 
Mit wellen, die da tapfer sein. 
Wiewohl vor eittel seh hie wahr, 
Hat doch der nordwindt etlich jähr 80 
Durch sein stetigs blahsen sehr 
Ein thahm tzusamgebracht hiehehr. 
Welcher ungevehrlich ist breit 
Ein virtel meil, der underscheit 
Dieses wasser und auch die seh. 85 
Sein leng helt aber inn sich meh. 
Wiewohl noch teglich gehn herein 
Die schif, sie sein gros oder klein, 
Als kraphehl und hölickenn frei, 
Schmacken und andre schif dabey , 90 
Die mit sich brengen grosses guth, 
Darvohn sich manch mahn nehren 

thut. 

Ich sprach: Diana, sag doch mihr. 
Wie wirt genent der walt alhier? 
Sic sprach : Sein nahm ist d er 

Eichwalt, 95 



Darein flogen mit grosser gwalt 
Die gottin all aus Grichenlandt, 
Machten ihn ein wohnung tzu handt 
Alhie inn diesem schönen waldt. 
Vormeinen drinn tzu werden alt. 100 
Volg mihr, so whil ich dir tzeigen, 
Wasz sich gehn der stadt thut 

neigen. 
Darein ich dahnn wil füren dich 
Aufs allerletzt, vor eigentlich 
Dir weisen desz lands glegenheit, 105 
Nachmahls sagen der statbescheidt. 

Ich sprach: Diana, wahs deut 

doch 
Dieser theich, dasselb sag mihr noch. 
Der alhie ligt mittem im walt 
Und also lenglich ist gestalt? 110 

Sie sprach: Ehr fleusset da hinein, 
Sichstus? in dieses heuselein. 
Da felts herab und drehet um 
Die reder, dasz auch tzu nutz khum 
Hülflflich den wellen, drahn denn 

sein 115 
Vorfast die hemmer gros und klein 
Die aufs eisen thuhn manchen 

schlagk, 
Bisz mahn esz recht betzwingen 

magk 
Disz wirt die Hammermühl 

genent. 

Ich sprach : Wahsz stehet dort 

ahm endt? 120 
Mich dunckt, esz sey ein tzihrlich 

haus. 
Also wir gingen den waldt naus, 
Da fing sie ahn und saget mihr, 
Das dieses haus mit seiner tzihr 
Ein burger het gebauet auf. 125 



182 



I/ibspruch 



Grosses geschlechts, damit mahnn 

drauf 
Möcht schon dio schiff laufen ein, 
Obs freunde oder voinde sein. 
Disz hat ehr than tzu grossem 

nutz, 
Der stat tzu eini gwaltigen schütz, 
Dardurch mahnn sie schnell 

warnen magk 
Vor vointschafft bey nacht oder 

tagk, 
Welches wirt genent das poll- 

wergk; 
Hat auch bey sich ein tzimlich 

sterck 
Ahn mauern und tzimlichcm 

geschos, 
Möcht sich schir gleichen einem 

schlosz. 



Sichstu hie gegenüber auch 
Das haus, daraus dan geht der rauch? 
Da brentmahn inndie tziegel gut, 155 
Welch diestatzurnotbrauchenthut. 
Wiewohl viel holtz wirt gfuret nein, 
Wihl doch da khein aufhören sein. 
130 Virtzig rutten tzu wenig sindt, 
Die mahn inn eim jähr drinn 

vorbrint. löO 

Vortzeitten auch hiegstanden hat 
Bin gwaltige schöne voi-statli, 
Die wahr genent las tadia. 
Ahn diesem ort mahn noch macht da 
Gahr hoclie und tapfere schif, 105 

Dio im Wasser gehn 6 ein thif, 
135 Offt mehr, wenn manns [ganz?] 

beladen sint. 
Und dasz sie ihnn der seh auch sint. 



Inn dehm sie mich füret wider 
Schnell auf einer wisen nider 
Tzu einer kirchenn wohlgestÄlt, 
Dergleichen ich nicht gsehn hab 

baldt, 140 
Ich fragt, wasz vor ein kirchon wehr, 
Sie sprach: Esz wahren Holender 
Vortzeitten hie, die bautens auf 
Und gaben ir den nahmen drauf 
Mit bedacht tzum heiligen 

leichnam. 145 
Alsz offt einer über seh kham. 
Ging ehr darein und dancket goth. 
Das ehr ihn bhüt hett vor der noth. 
Die khirch haben sie auch vorbracht. 
Ein überaus schön gwelb drein 

gmacht, 150 
Von lauterm holtz geschlossen frey. 
Als ob es von werckstücken sei. 



Ahn diesem ohii; haben auch sich 
I)i(j veindt verborgen listiglich, 170 
Bisz das der morgen tzu her drangk, 
Griffen sie die stat ahn mittzwangk. 
Vermeintes tzu gewinnen baldt, 
Brauchten dahrahn ihr sterck und 

gwalt. 
Ir Vorsatz wahr aller entwicht, 175 

Denn got vorlost die seinen nicht. 
Der kham auch tzu hilff dieser stath 
Und sie also errettet habt 
Vor ihren veinden, die sie betten 
Sie allsampt nidergetrehten, 180 

Und diese stat erhalten noch. 
Drumb sie ihn theglich loben hoch, 
Bevohrausz so der thagk hehrfeit. 
Ahn dems gscha, mann begengnus 

helt 
Zu ehren got ihm höchsten throhn 185 



der Stadt Elbing. 183 

Sampt seinem allerliebsten söhn Wahn fleust das wasser hehr alhier? 

Und des heiigen geists einickeit, Sie sprach : Ahnfenglich aus der seh, 

Die alle sein ohn underscheit. Nachmals ergeussets sich noch meh 

Die stath theilt auch am selben thag Im Hap; so der nordenwint weht, 
Ir almus aus ohn alle klag 190 Kompt esz herein schnell tzu der 

Dehnn armen leuten da geschwinde steth. 220 

Visch alda gnug vorhanden sindt, Sein end wihl ich dir wohl weisen, 

Brot, bihr lassens auch fehlen nicht Wenn wir werden ken mitag reisen. 
Ohn das,wahs ihn darneben gschicht, 

Insumma,siethungantz wohldrahn,195 Mein Diana, bit fleissig dich, 
Got wihls nicht uhnvergolten lahn. Sag mihr doch verner eigentlich: 

Wesz sein die heuser, so da stehn 225 
Also hastu hie gar kurtzlich üeberm wasser? lahs uns hingehn. 

Das land besehenn eigentlich, Ich glaub, das esz noch ein stat sey. 

So khegen mitternacht leit. Inn dehm wihr neher khamen bey, 

Nuhn wihl ich dich nicht fuhren weit 200 Und gingen beid mit frischem sihn 
Undweisenderstatfischmargkdir Ueber ein gutte brück dahihn, 230 
Sampt andrer umbhehrgehnden Die dan gar stargk verwahret wahr, 

tzihr. Darauf mahn bsorgen darf khein 
Welchs als ligt khen dem abent da. gfahr, 

Sichsts ? itzt seind wihr dem fisch- Und khamen tzu den heusem schön, 

marg nah. Die alle nach einander stehn, 
Schau, itzt khommen gleich schif Gahr ordentlich gobauet sindt, 235 

dahehr 205 Dergleichenmahnnnichtbaldefindt. 
Und seindt beladen tzimlich Da fing sie ahn und sprach tzu mihr : 

schwehr. Das ist der burger höchste tzihr, 
Darinn seind nuhr eittel visch. Darinnen dan all ihr gut leit. 

Das khommen ist aus landen weit, 240 
Ich sprach tzu ihr: Lahs uns Welchs sie nennen ihrspeicher hie, 

gehn risch ! Haltens dahrinn alweg und ih. 
Der mittag ist vorüber baldt. Auch haldten sie ihr holtz wergk 

Als denn khompt der abent mit dort, 

gwalt, 210 Wie dus dan siehst ahn diesem ort 
So khommen wihr nicht mehr hinein Nehmlich ahm wasser Elbing stehn. 245 
In die stat, müssen bschlossen sein. Wiltu, so wollen wihr hihngehn. 
Sie sprach : Bekümmer dich gahr So tzeig ich dir auch gleich mit baldt 

nicht, Denselben grossen ehrlinwaldt, 
Esz istnochlangdahihn,bisgschicht. Daraus das holtz wirt als herbracht 
Ich sprach: Diana, sag doch mihr, 215 Und die stat so gewaltig macht, 250 



184 Lobspruch 

Von holtz so gahr grausamlich Da machten wir uns auf die füs, 280 

reich, Gingen tzum obertzehlten landt, 

Das mahn nicht findt des waldes Welchs ich alsz so glaubwirdig 

gleich. fandt, 

Niemandt sein nutz aussprechen Das ich auch wohl ohn ligen magk 

khahn. Sagen, das ich all mein thagk 

Ich sprach : so lahs uns hintzu gähn, Khein gegendt hab gsehn diser 
Dahs ich doch auch seh sein gestalt. 255 gleich, 285 

Inndehm wihr gingen eilendt baldt Vom wilden gflügel also reich, 

über ein wisen tzusammen. Da dann einander trotten nach 

Bisz wihr gar ahnn waldt khamen, Etiich thausent wie ein herdt schaf. 

Da sach ich, das im also wahr, Inn der fasten heben sie ahn 

Wie sie mihr het vohr ahntzeigt Und wollen ihren reichstag hahn. 290 

klahr. 260 Die wilden gens und kranchen 
Woln nicht sein die gringsten 
Vemer, sprach sie, wirst sehn hanchen, 

tzuhandt Setzen sich trutzig bey den stegk, 

Hinder dem walt ein gwaltigs landt Lassen sich nicht schnell schrecken 
Welches mahnn dann dasWerder wegk. 

nent. 
Nachmahls wihr gingen beid behent Da ich disz als besehen hett, 295 

Inn dem wald so auf und nider, 265 Bat ich, dasz sie so wohl thet 

Da fing sie ahn, redet wider Und tzeigt mihr das mitteglich landt. 

Und sprach: Ihn dem landt itzgesagt Wellichsmihrnochwehr uhnbekant 

Pindt ein ider, wahs ihm behagt, Sie sprach: Ich wihls gahr gehren 
Dann esz wechst drinn allerley thun, 

frucht. Wohlauf so lahs uns gehen nuhn ; 300 
Damit der stat nutz wirt gesucht, 270 Sokhom wir tzur dementen fehr 

Als habem, körn und weitzen frey. Und lassen uhns führen über, 
Gehrstenn und andre specerey. So sein wihr schneUighch und baldt 

Ich sprach: Diana, führ doch mich Inn einem schönen grünen waldt. 

Daselbst hihn, das ichs auch besieh. Der geht nahend schir ahn die stat. 305 
Daführt sie mich tzu einem schlosz 275 Darinn esz einn schönen krug 
Wickrau gnant, schön über die hath, 

mohsz, Steth auf dem tham mitten im waldt. 
Da khamen wir tzu eim wasser. Das ihn mancher vor ein schlosz 

lissen uns setzen hinüber, halt. 

Desz nahmen sie mihr dehn Nogt Ist schön und auch tzirlich gebaut, 

hies. Gar fest, dasz niemant hett getraut. 310 



der Stadt Elbing. 



185 



Inn welchem voref nenten krug 
Wirt fürgetragen idem gnug 
Gebratens, gsottens, wahs er wihll, 
Umb sein gelt, alles gnug die füll. 
Ich sprach: Seind wir dabey nicht 



Sampt fruchtbarn eckern da tzu 

handt, 340 
Dabey auch mancher grüner waldt. 
Wisz, dahs mahn fengt auch alhie 

baldt 



schir? 315 Gar schöne visch, die mann dann thut 



Sie antwort: Da siehst ihn vor dihr. 
Bald wihl ich weisen vor der stat 
Dir ein forwerck,in welchems hat 
ühntzehlich viel der fischer 

drinnen/) 



Allein fangen der stat zu guth. 
Disz wasser sein ahnfang da nimpt, 345 
Wo der Elbing, hereiner schwimpt. 
Auch wisz : Dasz hat 3 meilen lang, 
Desgleichenbreit,stethseinengangk, 



So dus nurr wirst sehen khünnen. 320 Und wahnn der wint von siden geth. 



Indem ich der stat neher kham, 
Sach ich dasselbig allessam. 

Ich sprach, wasz wollenn wihr 

nuhthun? 
Si antwort: Müssen weitter nuhn. 
Sichstu das wasser hie vor dir? 325 
Das fleust bey der stat Elbing führ, 
Da ich sagt, wohs sein ahnfang hett. 
Sein endt zeig ich dir tzu der stetht. 
Sitz auf das schijßf, wihr wollens 

sehn. 
So dörff wihr nicht zu fusse gehn. 330 
Inndem unsz der schiffer hinahm, 
Ein gros wasser entgegen kham. 
Ich sprach: Diana, sag mihr baldt, 
Wahs hat dahs wasser vor ein gstalt, 
Odder wahs desz nahm müge sein, 335 So wollen wihr ohn alle sorgen 



Ehr als zurück inn die seh weht, 350 
Welchs wasser sie hat hinder ihr 
Gelassen, da sie noch flohs hihr. 
Vortzeitten ging auch alhie sehr 
Das ojßfenbare Paltisch mehr, 
Welchs sich wunderlich hat 

verlohm, 355 
Ist wider, woh esz wahr tzuvohm. 
Mann weis nicht, wohs hinkhommen 

sey, 
Drumb ichs itzund lahs auch dabey. 

Nuhn hastu das teil kenn mittagk 
Besehen gnug ohn alle klagk, 360 

So lahs uns auch nu steigen ausz 
Und gehn auf die schönn wisen naus 
Zu bsehn das land gegen morgenn. 



Das wolstu mihr erclehren rein. 
Sie sprach: Mahn heist es den 

Draussen, 
Umb welchen stehn ken mittag 

dauszen 
Liebüch wiesen und ein schönes 

landt 



Ahnschauen die schön grosze berck, 365 
Die da stehen inn grosser sterck. 
DasidermahnHöckerlandtnendt. 
Nachmahls wihr sehen auch behendt 
Schön grühn wiesen und manchen 

thahl 
Sampt fruchtbarn eckern überahl, 370 



1) Hier ist der sogenannte Fischervorberg bei Elbing gemeint. 



186 



TiObspiiich 



Welch dcrstatgrosz nutz tziifiigon, 
Dasz sie sicli drahn lest benügon. 
Ich sprach : Diana, wahs sagst mihr ? 
Sohl ich disz alles glauben dir? 
Wiltus nicht glauben, so bsih dahs, :}75 
Und lahs unsz itziind gehn fürbahs. 

Inndohm wihr gingen, sach ich 

alsz. 
Was sie mihrhettertzohlt vormahls 
Und khanien tzu eim heuselein. 
Ich sprach: Diana, was mags sein? 3ho 
yie antwort mihr: Man macht darin 
Das schönst glas, so man vinden 

khünn, 
Welchs hat so ein klahr 8(*-hön 

gestalt. 
Das esz eim iden wohlgefalt. 
Sichstu hie das kleine bechlei n , :iH5 
Gargutte fisch darinnen sei». 
Als lachs, fhoren, krebs und 

dergleich. 
Von schmehrling ist esz auch fast 

reich, 
Grundlein und andre gutte fisch 
Khan mahnn darinnen fangen riscli. 3üo 
Vohn den bergen bas herabwertz. 
Sag ich dir, da steth ohn schertz 
Oar ein lustiger nnd grosser 
Deszgleichen ein wohlerbautor 
Weingarten, der lieblich frucht 

trogt, :«)5 
Dasz manchem mann sein hertz 

erregt. 



Wcllichsgar kostlicJi brünno soindt 
Der sie nichts<!hmeckt,sollichs nicht 

meint 400 
Ein theich auch khen uns iiberloit, 
Wiewohl esz ist dahin fast weit, 
Der wirt genent der Obertheich. 
Aus diesem fleust ein wasser gleich 
Auf die Ober- sampt der Herron- 

mühl, 405 
Das ilmon dan gibt nutzes vihl. 
Welchs ein nahmen bckhompt 

geschwindt, 
Hummel, nachmaiils inn Elbing 

rint, 
Wie du solchs wirst selber sehen n. 
Wann wihr der stat werden neben. 410 
Icii bit, Diana, fuhr mich schnell 
Tzunn brnnnen, das ich seh die stell. 
Indehm sie mich hinführet gahr, 
Da sach ich, das esz also wahr. 

Als wir nicht khamcn ferr 

darvahn, 415 
SacJi ich vor mir ein gros haus stahn. 
Ich fragt, was dasselb haus bedoutt? 
Sie sprach: Ein hof der armen lout, 
Das wirt der Spittelhöhf genent, 
Darinnen ein rhat lest behendt 420 
Auftzihen von allerloy vih, 
Die armen mit zu speisen ih. 
Aller nutz, der da kumpt daraus, 
Wirt dehn armen inns spitalhaus 
Treulich mitgeteilt und gebenn, 425 
Dasz sie davohn khünnen leben. 



Ijahs unsz nabgehn, so tzeig ich 

dihr 
Sechs quahlbrunnen inn der 

revihr. 



Mein Diana, sag, weh steth dahs ? 
Ich bit, lahs uns gehen fürbahs; 
Du siehst, die sonn wihl untergehn. 
Wie wollen wihr denn da bestehn, 430 



der Stadt Elbing. 



187 



So wihr nicht khommen in die stat, 
Welchs ich mihi fürgenommen hatt. 
Sie sprach : Hahn wihr doch nicht 

weit nein, 
Bald wehr wihr auch beim spital sein. 



Gar schön lusthenser auch da sindt 
In die gärten baut, da mahn findt. 
Die jugent zu schön wetters zeit, 465 
Welch sich dann dorinnen erfreut. 
Wiewohl esz auchinn derNeustaht 



Inndehm wihr ihm neher khamen, 435 Gahr schöne lustige beum habt, 
Ertzehlt sie mihr desz nahmen Die heuser damit vormischt seindt 



Und sprach: Mann nennet überahl 
Zu Sanct Jörgendiszes spitahl, 
Darinnen dan ein erbar rhot 
Die armen lest leiden khein noth, 440 
Welchs ich dir vor hab als ehrtzahlt, 
Itzund sichstu des spitals gstalt 
Vor dir da auf der seitten sthehn. 
Ein andermahl wirstwohlneingehn. 
Wihr müszen itzund eilen fort 445 
Und hie nichtmachen vielderwohrt. 

Also wihr gingen schnell dahihn 
Tzu der stat, drein dann stundt 

mein sihn. 
Und khamen auf ein berglein klein, 
Darauf stundt auch ein khirche- 

lein. 450 
Da blieben wihr still stehen beidt. 
Sie sprach : Nuh leg hihn all dein leidt. 
Itzt siehst vor dir die Newestat. 
Auf der andren selten dort hat 
Es vil der schönen garten frey, 455 
Darinnen dan wechst allerley 
Frucht, lieblich, schön und Wohl- 
gestalt. 
Auch wihrstu nicht hahn gsehn so 

baldt 
So vil hoppen, als dan wechst hihr. 
Welchen mahn braucht dan tzu dem 



Gahr lustig, das esz niemandt meindt. 470 

Da ich disz alles bsehen hatt, 
Ging wihr vom borg neher tzurstat 
Auf einem schonenn steinen thamm. 
Da ich tzu einer kirchen khahm. 
Schon lustig baut und geformihrt, 475 
In dieselb khirchen sie mich führt 
Und weiset mihr ein orgetl schohn, 
Die von sich gab ein hellen thohn. 
Auf welcher vorn im rückpostihf 
Ein mensch sahs, der dann alles grif , 480 
Welcher oflpfcmahls sachherumb gahr. 
Das wahr mir seltzam wunderbahr. 
Ich sprach: Wahs ist dahs vor ein 

mahn? 
Khahn ehr auch auf der orgell 

schiahn? 
Sie sprach gar nichts [rischs?]: 

Siehst nicht, dasz sey 485 
Bin bild von holtz geschnitzt so frey ? 
Dasz idermahn glaubt und acht. 
Und durch das werck so khünstlich 

gemacht, 
Das er die clavos mit der handt 
Greif, ist alsz nichts, sonder ein 

thandi 490 

Disz lihs ich alles also sein 
Und gingen tzu der stat hinein 



bihr, 460 Über ein schön lustige brück, 
Dasmanschlichtingnentihnderstat, Darhinder wahr ein mauer dick, 
Bey idermahn den nahmen hath. Darführ ein Wassergraben thihf. 



495 



188 Ix)b8pnioh. 

Ich spracli: Diana, bericht mich, Aus dem khönipfsbrunn, da ich dir 

Wo khommon wihr am nochston bey I)io sechs brünii i nn iliror refihr 5.-K) 

Dasz haus, drin unser lierbrigscy? Zeigt; diszwasscrsteigtimbrunauf, 

Sic sprach : Icii wiiil dir zeigen vohr Nachmals aus nihren hats sein lauf 
Hie allemehest bey dem thohr 500 Und springt inneinausgliauenstoin, 

Kin schönen galirten da beliendt, Da mann dan setzt im sommor nein 

Dehnmahn den j unckerngahrten Viel gleliser mit schöm lautren bir, 5.% 

nent, Das esz darinnen khalt wirt schir 

Der umbgebcn und baut ist stihf Tzur lust dehn, so dann sit^sen rum, 

A uf beider seit mit graben thihf, Dahs ilm ein gutter trunck bekhum. 
Inn welchem sie zu sommertzint 505 Inn diesem itzgesagton hausz 

Haben gahr manch ehrlich freudt Ist alles fnilich überausz. 540 

Mit essen trincken, ist gewihsz, Es wii-t auc/li alles gahr höflich 

Keiner dem andren thut vordris, Fuhrgenohmmen, desgleich 
Also das diesipr garthen ih tzuchtiglich ; 

Sich vergleicht des Alcinoi, 510 Denn sie haben gsetz tzu straffen, 

Oder Luculi des heidenn Es sein ritther oder gravenn, 

Mocht sich wohl khehn ihn erleiden, Die uhnformlich sach nehmen führ, 545 

Odder dehm, wie Virgilius Müssen auflegen ihr gebühr. 

Uns desz beschreibt ein geleichn US, Bey diesem brun nahend auch steht 
In welchem da gahr manclierley 515 Ein gros hoch linden, da dan geht 

Lustige beum tapfer und frey Ein ider drundor, der dahn wihl, 

Na(?h feiner ordn ung gepfrofft sindt. Doch das ehr soy tzüchtig und stihl. 550 

Dergleichen mahnn auch bald nicht Dehr bäum ein weitten schatten lest 

findt. Hinder ihm von wegen der ehst, 

Bey der pforten, da mahn gelit nein. Die dann gahr mit seltzamer weis 
Steht ein herlicli haus gebaut fein, 520 üeprofTt und ausbreit sind mit flois 

Darinnen mahn auch manch kui-tz- In seiner jugent, vorste mich. 555 

weil Eim grossen haus ehr vorgleicht sich, 

Sicht; khein unmuth ist da nicht Drumb das ehr so ist ausgobreit 

feil. Und mit sein ehston reicht so weit, 

Da gegenüber steht zuhandt Das auch sechs thisch drunder 
Ein schöner brunn, desgleich im mügon 

landt Wohl stehen ohn alle lügen, ööO 

Nicht gfunden wirt, welcher aldo 525 Desgleichen auch daroben sechs 

Aus glockenspeis ist gemacht also Auf dieses schönes baumes gwechs. 

Schön, künstlich, artlich und auch Itzt ist aber tzu dieser tzoit 

fein. Nur ein thisch darunder bereit. 

In welchen tleust klahr wasser rein Der dan von stein gehauen ist, 565 



der Stadt Elbing. 



189 



Welchen mann dann findt seiden 

wüst; 
Ich wil dir sagen auch tzuvohrn 
Das sein nahm heist zum gülden 

hörn, 
So die burger inn lentzens zeit 
Dahselbst habenn ehrlich freudt, 570 
Kompt der schön vogel nachtigahl, 
Helt beim brunnen sein 

morgenmahl, 
Singt nachmahls ein Uebhchen 

gsangk 
Ein stund tzwo, desgleich auch 

drey langk. 
Auch singen da im graben baldt 575 
Weis schwannen freuntlicher 

gestalt. 
Welcher offt ein gros menge sein 
Und in dem graben wohnen fein. 

Als wihr mitteinander rettenn 
Und vonn der sach disputirtenn, 580 
Die nacht uns übereilt mit gwaldt. 
Also wihr gingen schnell und baldt 
Zu einem wirt hart ahn dem thohr. 
Bähten, das ehr uns nicht hilt vohr 
Diese nacht die herberge sein, 585 

Wihr weiten uns wohl halten fein. 
Die herberg sagt uns dehr wirt zu, 
Lihs uns nachmahls weisen tzu 

ruh. 
Also wihr schliffen diese nacht, 
Under uns beiden kheins erwacht, 590 
Bisz das der morgen herbey 

khahm. 
Stunden wihr auf und jedes nahm 
Das sein und gingen weitter vorth 
Tzu bsehn die stat ahn alle orth. 
Da wihr khamen inn die stat nein, 595 



Sach sie mich ahn und lachet mein. 
Ich sprach: Diana, wesz lachst hie? 
Das ich vor hir bin gwehsen nih? 
Odder was hats tauben mit dir? 
Dasselb thu du ahntzeigen mihr. 600 
Sie sprach : Ich lach, das dich 

ahnficht 
Derheusergestaldtund achtest nicht 
(Wie du gehst) unden deiner füs. 
Ich sprach: Wahs wehr dan dein 

lachenn? 
Sag mihr sonst von andren Sachen, 605 
Dahrahn mihr besser gfallen 

gschicht. 
Disz dein fuhmehmen ist entwicht. 

Sie sprach: Itzund fang ich 

gleich ahn. 
Sichstu die stat nuh vor dihr stalm? 
Die ist ein wehnig lenger dan breit, 610 
Welche dan khen dem norden schreit 
Und steht auf ehrlenpfehlen gahr. 
Auf das man sich darf kheiner 

gfahr 
Besorgen vor ungstümickeit 
Der wasser, auch so stercker leit, 615 
Und gleicht sich gahr einer 

sehstath. 
So iren nahmen Lübeck hath. 
Wiewol Elbing so grohs ist nicht. 
Doch sie Lübeck gahr gantz gleich 

sieht 
Mit ihren sehr breitten graben, 620 
Die ein gwaltige thihf haben. 
Auch hath sie schön dicke mauren. 
Die vor dem veind mügen thauren, 
Desgleichen auch starcke thürm 

frey. 
Die alle nahende stehen dabey, 625 



190 



liobspraoh. 



Daraus mahn sicli dahn wehren 

khalm, 
Das kein feint so schnell khompt 

hinan. 
Aus denfenstem gehn auch ins feldt 
Oahrgrossebüchsen,diemahnstelt 
Tzu einer warnung daselbs nein, 630 
Ob ein veint weit vorhanden sein, 
Das mahn ihn mit entpfangen mocht 
Also, das ehrs niclit hett gedoclit. 
Uebertrift all steth in Preussen, 
Weichssie selbswohlthntbeweisen. G35 
Ihr heuser aufbaut seindt zihrlicli 
All inn einer liöch vicsihrlicli. 
Haben auch fast ein form und gstalt, 
Das mahn ihn mag thun kein gewal dt, 
Mit gibein schöhn undorschiden 040 
Vor feur gwaltig tzu bofriden. 
Haben schön fonster überalil 
Neben einander nach der wähl. 
In summa als ist vorwalirt wohl, 
Drumb maus ja billich loben sohl. G4(T 
Dodi vordren sts dehn grausamen 

foindt, 
Vulcanum, der thag und nacht 

greindt. 
Das ehr hie nichts vorbringen khahn 
Und so mit schänden mus abiahn. 

Sichstu die gasse, die da galit 050 
Von liinnen durch die gantze stat? 
Idermahn die nur den margt nent. 
Die andern alle aber sendt 
Oahr tzihrlich auf den margt gericht. 
In idermahn auch ein thumi sieht 055 
Gebaut, gar stargk gewaltigk grohs, 
Darauf man auch hat schön geschos, 
Draus man sich tapfer wehren khan, 
So sie ein veint wolt greiffen ahn. 



Auf dem margk dort steht das 

rhathaus, 660 
Welchs ist gebaut schöhn überaus. 
Da gegenüber stehet baldt 
Ein pfarkirch Üblicher gestalt, 
Darinn tzwo grosser orgeln sein, 
Die ein klingt gahr üblichen fein. 605 
Tapfere glocken auch dah sint, 
Ihr gleichen mann nicht balde vindt. 
Sichstu dohrt stehn ahn jenem eck 
Ein brunn? der ist aufgebaut keck, 
Dehn mahn den pf eiff enbr unnen 

nent, 070 
Von jung und alt sehr wohl erkennt 
Das Wasser, welchs inn ihn fleust 

nein, 
Kompt aus dem khönigsbrunnen 

rein, 
Der dann die gantz stat speisen tbut 
Mit seinem wasser also gutli. 075 

Siehst das haus dort inn der 

gassen, 
Die wirtgenent die Vischerstrassen ? 
Da sthet ein hoch erbautes hausz, 
Heist man den Hohf, ist überaus 
Lustigk ; der daselbst gehet nauf, 680 
Dem brengt malm, was ehr wihl, 

vollauf, 
Und hat also tzu winters zeit 
Darinnen gahr manch ehrlichfreudt. 
Doch ists so ein ehrliche stell. 
Darein nicht darf gehn ider gsell. 085 
Denn esz mus als züchtig und fein 
Daselbest furgonommen sein. 
Nahendt dabey steht ein closter, 
Drinn ist ein einiger brudor. 
Disz kloster ist so vest und guth, 090 
Das im keinsimlandtgleichen thut. 



der Stadt Mbing. 191 

Da dunden khenn dem mittag Schreibenn, lehsenn, auch rechnen 

leiht gschwindt 

Dahs collegion, ist nicht weit ; All thag mahn da inn Übung findt 725 

Wiltu, so wollen wihr hihngehn, Rhetorica bleibt auch nicht ausz, 
Auf das wihrsmügen auch besehn. 695 Wihrtglehsen, dahs die jugent draus 

Da gingen wihr beide hinein. Gahr ordentlichen schreiben lehr. 

Sie sprach : Wisz, das hirinnen sein Auch wirt zum uberfluhs noch mehr 

Tzwo8chulen;die gröst gordnet Gelehsen, die orthograplii 730 

ist, Sampt andren episteln, draus sie 

Das mann darinn lateinisch list, Die brif tzusammensetzen lehm. 
Desgleich Graeca mahn da auch hört, 700 Gschicht ihn tzu nutz, der stath tzu 
Hebraica sich auch vast mehrt, ehrn. 

Caldaica auch glehsen wirt, 

Doch bsunder, das mahn nimant irt. Also hastu deutlich gehört. 

Auch hats drin drey lectoria ; Wahs inn den schulden wirt gelehrt 735 
In einem wirt gelehsen dah 705 Nuh wihl ich dihr auch tzeigen ahn 

Dialectica, die gschwind kunst, Wasz sie weitter drinnen fuhrhahn. 

Durch einn magister, der da sunst Du siehst, das disz particulahr 

Nicht mehr lihst, als die einig stundt, S teth aus der stath am oht [ort ?] gahr 

Und ehrklehrt derselben kunst Und ist mit thiffen graben do 740 

grundt Vorwahrt, auch mit mauren also 

Wiewohl des morgens ein stund Tzwifach und drifach umbgebenn, 

lehrt, 710 Auf das man darinn mag leben 

Den farraginem da ehrklehrt. Dest fridlicher, nichts fangen ahn. 

Das ander alles wirt vorbracht Sonder stets guth einickeit hahn. 745 

Durch dehn schuhlmeister, der Disz als vorhihn gehöret hat 

aufbracht Tzu dem schlosz, da den auch noch 
Die üblich kunst der musica, stat 

Welche ehr theglich noch lihst dah 715 Der grundt von demselbigen 
Und tzeucht die knaben fleissiglich, s chl o h s , 

Dasz sie drauf müssen üben sich. Das itzund worden ist so blohs. 

Damit die blühende jugent Vohr esz als der kreutzherren wahr, 750 

Aufertzogen werd inn thugent, Itzt hats die stat eingnohmen gahr. 
Zucht, ehrbarckeit und gutter lehr 720 Sichstu den schönen garten auch 

Allein Christo tzu lob und ehr. Vohr dihr, desgleich den wähl so 
Inn dehr andren schuhl man rauch? 

Deutsch lehrt. Ich sprach tzu ihr : Ich sichs als 
Dasz sich die kunst so theglich wohl. 

mehrt, Sie sprach : Disz kompt aUes zumohl 755 



192 I-iobspru(5h. 

Don schulontzu nutz und tziifroiult; Solcliswehrtdiegantzesommei-tzeit, 
Da sitzen offt zu somniertzeit Dasz sie iilda habenn ihr freudt, 7l>r> 

Die Studenten über dem thisch, Also esz nininiohr ledig stellt 

Essen darunder fleisch und visch, Unib disz ohi-t, bisz man t^u beth 

Wahs denn goth eini iden beschelirt. 7G0 geht. 

Also sich ire freud da mehii; 

Mit singen und jubiliren, Diese stath tzirt auch nichtallein 

Des morgens auch mit studiren. Ire gebende grolis und klein, 

Dieser thisch steth doi*t allein Sonder der wohlgeordnet nutz, 800 

Under dem leinbaum hocli und rein. 7C5 Dehr iderman da gschicht zum 
Dort siehst ein tisch, dehr bedarf schütz. 

räum, Ein nahmhaftiger weiser rhat 
Under dehm grossen birenbauhm ; Ein feine Ordnung gemacht hat. 
Darbey wohl ohn alle lügen Denn droy tapfere nahmhafftige 

Tzwäntzhig person sitzenn mugen. Menner, gelehrt und achtige 805 

Dagegen über sthet risch 770 Hern ein jalir umbs ander legen, 

Aller gelehrten credentztisch, Desz bürgeimeisterampts zu 

Welcher von stein ist hingesetzt. pflegen. 

Tzurnotli einer messer drauf wetzt. Aus dehn hern sitzen tzwelm bey 
Welchem uhmwachsen haben frey Dem obristen, so esz noth sey, 
Dietzahrtenblühmloinmanclierloy.77r) Führnehmlich inngroszen Sachen, 810 
Die riehen über die mahs wohl; Sie dieselb baldt schlichtig machen, 

Welchs mann auch billich loben sohl. Wihs bei khonig Thesei zeit 
Auch ist in der statli nirgent gahr Und Atlantis, der wahr ein heidt, 

Kein bekwomehr stell als die tzwahi* Zugangen hath gahr ordentlich, 
Von wehgen ihrer lustbalirkeit, 780 Also wihrt auch fürsichtiglich Slf) 

Die dann beid, jung und alt, orfreut Alles bey ihn genommen führ. 
Tzum studiren als dan aldo. Dasselb soltu gwihs glauben mihr. 

Solchs glaub mihr, esz ist gwihs also Wisz, das auch ein fürnehmer herr, 
Auch khomen die waltvogelelein Desgleichenn ein wohlgolehrfer, 

Herein geflogen grohs und klein, 785 Dieser schulen vorstehehr ist, 820 

Tzuletztkhompt auch die nachtigahl Dehr die glehrten tzu aller frist 
Und schreibt über alle tzu mahl. Vorehrt und liebet sie auch sehr, 

Dahebtsichein solch lieblich gsangk Erbeut ihn alle gunst und ehr. 
Ein stund tzwo auch wolü drey langk 

Tzu solmisiren auf das bebst, 790 Malm findt auch hir als guttes 

Der nesselkhönig helt auch fest. khauf 

Singen quinque vocum dahilm Das geldt zu vermehren, mei*ck 

Leichtmütig all aus ilirem sihn. drauf, 825 



der Stadt Elbiug. 19H V 


Helffena tzu die berg und acker, 


Ich sprach: Wihl dich heitzlichen 1 


Welch sampt irer fruoht sein 


gehrn ■ 


wacker, 


Inn dehm fahl deiner bit gewehm, H 


Wie dann hast vorhihn gehohrt 


Wihl thunn das mein, so viel ich H 


Dasselb antzeigt in khurtze wohrt. 


khahn, 1 




Dan ich inn guttem gedechtnus H 


Auch ist inn dem gantz 


hafan ■ 


Pi-eusnerlandt830 Dein red vomahnfaugbiszumendt. 860 | 


Khein besser Deutsche sprach 


Indesz sie mihr gab ihre hendt 


bekant, 


Dnd gesegnet mich gantz freuntlieh. 


Als hie, die von dehr greulichen 


Ich dancket ihr dehmntiglidi, 


Yorwirten und auch schontlichen 


D asz sie mich gebracht hett zu landt 


Khöaliachen sprach ist entzogen. 


Und auch darinnen gmacht bekant 865 


Von deraelb hindabn gebogen. 


835 Also sie von mihr urlaub nahm, 


Welchs dann die staht zihrt mechtig 


Khunt nicht sehen, woh sie 


wohl; 


Mnkhahm. 


Drunib inans auch biUich loben 


Sie schwang sich inn die lufft so 


mr soiii. 


hoch, 


■ 


Das ich ihr nicht kunt fügen noch. 


^r Also hastu nuhn hie mit fleis 


Dah sie nuhn von mihr gschiden 


Gesehn der gantzen stath umkreis. 


wahr, 870 


Ihre tzilu-, sterck und tapferckeit. 


840 Setztich mich nider frölich gahr 


Der gmein und des raths einickeit, 


Und repetiret alle ding, 


Wie als so ordenlich ordnihrt, 


Also zu thichten gleich ahnfing. 


Fürgnohmen und von ilm regirt. 


Tzn bschreiben die gwaltig fest stat, 


So tapfer wirt als erhalten 


Die ein löbhchen nahmen hat. 875 


Inn erbarckeit manichfalten. 


845 Geht geh ihr weitter victori, 


Das ich auch khein stath in dem 


Das sie als zcu seiner glori 


landt 


M!ug nehmenfiihr und ordnen recht, 


Also tapfer tobwitdig fandt, 


Auf daez sich allzeit mehr ir 


Als diese stath Elbing aUein. 


gschleeht, 


Drumb ist ahn dich die bitte mein; 


Ihr handel und auch ihr gewehrb 880 


Wolst ihr lob so von wohrt zu 


Grohs wehrd, auch bey ihn nicht 


wohrt 850 vorterb | 


Besclu-eibenn, wie du es gehohrt, 


Ire Weisheit imd erbai-ckeit, H 


Damit sie vohr andre auf erdt 


Sonder sich allwog ausbreit weit, H 


Gepreiset und erhaben werdt 


Das ihr nahm nicht verkleinert H 


Von wegen ihrer tbapferkeit, 


werdt, ■ 


Desgleichen irer redlickeit. 


865 Sonder erhöcht viel mehr auf erdt, 885 fl 



^ 194 I*)«pTn.rh V 


^H Damit die biüendc Jugent 


So wilirt der stath preis, lob "und iH 


^V Von den alten lehr die thugent, 


ehr m 


^H Und auch also regiren lehr, 


Dai-durrli gepreist lenger ih H 


^M Wie die alten tzu gottes ehr 


mehr. ^M 


^H AUes haben gabr wohl regirt, S!H) (| 


^H Dardiirch ein stath gepreiset wirt 


Kai T<i] i'tft!) döSiß. ^1 


^^B und bekhompt ein grossen nahmoTi, 


SpeM mea üi-ma deua, spes quo siae H 


^H Das Torley ihn got ateammen, 


nulla salutis, ■ 


^H Das sie ein fridlich regiment. 


Zoile,.iamtaoeas,lingHa maligna, fl 


^H Miigen fuhren bisztzu dem endt. 8!)f) vole. H 

■ i 


^H ]]i6 wichtigsten Zusätze und Varianten des Lobspruchs von 1565, J 


^^B Wo die beiden ßearbeitiingen durch A und B antersoliicdßn wnvdon, bmicutot A die von ^M 


^H 1543, B die vou 1505. ^ 


^1 2. „Anno 1546" am Bande. 


Vor viel langer zeit besessen, 


^H 3— 4(i. Die Einleitung ist in B völlig 


Das nachmales uns die freyen 


^H umgearbeitet, viel umfangreicher gewni'- 
^^H den, in Vorstollungen und Sprache reifer 
^^H und gewandter, für M^torisi^he /wecke 
^^1 aber ohne Bedeutung. Statt Diana über- 
^H nimmt Hercnr die Führung des Fremden. 
^H 47. In B froert Mercur den Frem- 
^^1 den, wohin er zu reisen gedenke. Dieser 
^H antwortet: 


Der mutter gottee Maiien 
Des haiiaes von Jerusalem 
Ordensbruder wol lobesam , 
Erfochten hau mit hartem streit , 
Vim thummen beiden ungenioit. , 
Des will icli auff recht veiirawen, ,, 
Zu dieser zeit dann beschawen , 


^V Ich sprach: Zu demfiirsteu') 


Die stet und ir steineswande, 


^m 


Die sie in dem Preussnor lande 


^H Daselbst ich vor einem Jare Bl 


a Erbawet und gestifftet han. 


^H In eines alten closters want 


Als die uns noch für äugen stan, 


^V Ein buch von manchem blade fant, 


Üarzn die alten monuraent, ^ B^ 


Darinnen ein bnider milde, 


Wo irgends die vorhanden send, 


Dem arbeit gar nicht bevilde, 


Der manne geschieht und tliaten 


Viel dinges uns thet bescheiden 


(So gott mirs nur wil gestatten) 


^L Wol hier von den alten beiden, 


In gantz alten libereyen 


^H Die das EVeussenland vermessen 


Bey gierten und auch bei Joyen 
eint iBt, 80 begeht Falk einen AnaEhrouiampBj; 


^H 1) Wenn hier Herzog Aibreobt gent 
^H da oc die BeiSQ in dos Jnhr 1546 setzt, ae 


^H Anaoheine nach junger ist, 



der Stadt Elbing. 



195 



Ersuchen mit viel treweo flcis, 

80 viel ich ir zu finden weis, 

Davon dan von jar zu jare 

Wil ich beschreiben gar klare 

Des Preussnerlandes chronica 

In warhaffter historia. 

Mit hüpschen züchten gar reine 

Dancket mir der ungemeine, 

Das ich ein solchs willens were. 

Er gab mir bald weisz und lelire, 

Wie ich mich drin halten solte, 

Wann ich dis beginuen wolte, 

Und sagte 1 

Ich hab von hier a 

Sicht weit gar ein golerten man, 

Des ich mich hilhch rhümen kan. 

(In einer stad, die Elbing heis 

Und glegen ist in diesem kreis, 

Die weiland auch vom Prensclin 

orden 
Auft'ir steU gebaut ist worden) 
Georg Ciet'elt ist er genant, 
\^ou tiigent wegen wol bekant. 
In seiner mannes jugent zart ß 

Zum Doctor proraoviret wart, 
Zu Uantzke an der Weichsel üus 
Wiird er geweit zum syndicus. 
Verwalt das ampt nicht lange zeit, 
Bis er von seiner gschickbgkeit 
Ein bürgerai eistet wart erweit. 
Das ampt er mit vernunfft bestelt. 
Das er nun von der njajestat 
Den tittel eins burggrat'en hat'). 
Nu aoltu michs gemessen lan, 
Was ich dir guts erzeiget han, 
Das du bist worden zu eim man 
Der land und leuten dienen kan. 



Des tewren mannes Vaterland 
In seinem wesen, orth und standt, 
Wie das gestalt zu dieser frist, 
Von alters auch gewesen ist, 
Der Stadt gericht und regiment, 
Derrechten brauch durch alle Stent, 
Soltu mit knnst poeterey 
Nach meisterschefften bringen frey 
In reines druckes bucbstaffefc 
Zu ehren diesem burggraffen. 
Das er und ich dich Ionen wil 
Mit i*uhmes preis und ehren viel. 
Und wil dirzeigenburgundlandetc. 

47—1)0. B giebt vor der Beschrei- 
bung der See eine Beschreibung Poge- 
saniens mit seinen GreiLzen und erw^nt 
in Bezug anf die erstere ausser gelehrten 
B«]iemiDngeii eines im Jahre 1561 an 
da.s Land ausgeworfenen Wallfisches von 
9 Klafter L&iige nnd der Bernstoin- 
öacherei. 

61—^:^. Auch daa Haff nnd dieNeli- 
rung ist in B ausfOhrlicher beschrieben 
als in A. Dortwerdenz.B.dieindasHalT 
1 mündenden Plösse, die durcli die Haif- 
achifftatirt verbundenen Städte anfge- 
fllhrt, auch Balga erwähnt. 

95. Mit der Erwähnung des Eich- 
waldes beginnt die nähere, meist wört- 
liche Uebereinstimraung zwischen A nnd 
B. Nach B liegt der Eichwald „am Haber 
end." 

101. Zusatz B: 
Und ist allein ghalten worden C3 
Von dem Deudschen ritterordeu 
Yor Iren thiei^;arten gantz rein, 
Darinnen sie dann nur allein 
Ällerley wilde thier gar lisch 
1 haben zu ii-em tisch. 



1) Abeniials ein Anaoliromamus, da Klefeld Syndicus 1551, Doctor 1554. Biirgor- 
meiater 1558, Bur^gniC 1560 geworden ist Prpusä. Samml. Bd. 2, S, 121—124. 



lS)fi I^bspnipU ^M 


108. B Bm Bande: Der teich bey 


Die brücken niderfallend sach, 


der hammermül im Eichwalt. 


Beklagt er den schaden hertzlich. 


115. Sampt d. w. 


Pieng an zu schreien gar 


119. B. am Kajido: Die hammer- 


scbmertzUch. 


mül ist fast vergangen. 


weh und wach, do die brück brach, 


133. Barn Bande: Das pollwort^k- 


Das ichs gesach, so Schwalbaeh 


haus am Happ. 


sprach 


142. Sie wer der H, 


(lieber diesen Versen am Bande: 


145. B-am Bande: S. Heilige leich- 


Sprichwort.) 


nam kirche. 


Aus welcher klag die Sprichwort 


ISS.BamBandeiDieziegelBCheone. 


kam, ' 


159. Barn Bande: 160 achtel lioltz. 


So ein gemeiner man draus nam. 


ItiS. B am Bande: Die lastadia. 


Als dieser liandel war gesehehn, 


1G7. w. manns A. B. 


Do Hessen sich die bürger sehn 


169-178. AnsilUirJicher in B mit 


Und Schüssen zum felndt trefflich 


derKandbemerknng: Des hertzogs in 


hart, 


Preussen kriegßvolck anno 1521 den 


Ein jeder seinen fleis niclit spart. 


22 [lies 8J Mareii, das ist der Frey- 


In dem rieth Mauritz Knebel vor 


tog vor Mitfaaten. 


(Am Bande: Ein kriegsheuptman.) 


An diesem orth haben auch sich C4b An der trenck am Marckenthor, | 


Die feind verborgen behendlich, 


Des wurden sie gar baldt gewar 


Bis das der morgen hei-ziidrang, 


Und schössen nach im trefflich dar. 


Griffen sie die stadt an mit zwang, 


Mit dem traff in einer so hart. 


Brauchten daran aU ir gewalt 


Das er von seim rosz fallen wart. 


Und hetten sie gewonnen halt, 


Als Schwfllbach diese zeittnng sach, 


Wann nicht ein nagelschmit 


Was im zu flihen warlich jach. 


geschwint 


Dann wie der tumolt ward verriebt, 


Kunt gethan hett denselben find. 


Seumt sich derselhig Schwalbach 


Drümb die wechter am Marckenthor 


nicht 


8clmel die zockprück hüben entpor. 


Und zog mit seim kriegsvoick 


Der feind aber zoch die wider Dia alabaldtDliJ 


^K Mit iren hellenparten nider. 


Nach Toikenmtli durch den Eichwalt, 1 


^H Die in der Stadt die hielten hart, 


Also kam gott z» htiJff der Stadt, J 


^H Das die brück vom drongen los wart. 


Der sie allein errettet hat. 2 


^H Und fiel schnei aus iren glidern 


180. Schier a. fl 


^H In den stadgraben hinnidern. 


197. B am Bande : Ende des orts fl 


^H DesersrhrackderfeindraechtigBehr 


nach mittemacht oder norden. ^M 


^H Und wurden aller frewden lehr, 


212. versclilossen. ^| 


^H DannalsderherrCasparSchwalbach 


21t). Wo f. d. w. hin a. ^| 



197 



231.). B am Eando: Fischerbrücken. 
(Man erwartet vielmehr; Hohe brücke.) 

Ü41. B ain Bande: Die Speicher, 

24:1. Barn Bande; Die holtzstedte. 

263. B am Bunde ; Das grosse werder. 

2C1— 2(58 fehlen B. Dafür 
Zu dem wir werdeu kummen blient 

272. Gersten und zumusz 

mancherlej 
"Welcha man heisset legumma, 
Das find man gnug und gut allda. 
Und sind die werder gros und klein D3a 
Ein rechter rosengarten rein; 
Dann sie seind von gewechs so reich 
Das man nicht baldt find ires gleich. 
So hats darinn so reiclie leut, 
Die drin wonen itziger zeit, 
Das man iren sehatz und reichthum 
Nicht guugaara loben kan ohn rhum. 

276. B am Rando; Das lusthaus die 
Wickrau. 

279. B ani Rande; Der tlus Nogt. 
Zusatz: 

Welchs Wasser er mii- den Nogt 

nent D 3a 
Nachmals wir gingen beid behend 
TJndkamenkenderFürstenau, 
Da hett der rath ein schönen baw 

(Am Bande : Der hoff zur Fürstenau.) 
AuffgBtelt, ein hoff zur lustbarkeit, 
Darnach do gingen wir nicht weit 
Durch das klein undgrosz 

Mauszdorff hin, 
In welch zu gehn stunt unser sin. 
Spacirten also beid zusam, 
Bisz wir schier kamen an den dliam 
Des Nogts, des oberzelten land, 
Welchs ich also glaubwirdig fand. 

1; Rufison ad a. 1559; Darauf auch e 
„^Öidt geleget worden. Vgl Elb. Äntic[. 25. 



287. Die mit einander gelin zu hoft' 
Etlich hundert, wie ein hert schofT. 

300. Zusatz B: 
Mitdemichfreundtiichanimforst, D3b 
"Wie disdorffhies, (er sagt die Horst) 
So vor uns nalient glegen was. 

Mit dem so gingen wir vorbas. 

301. B am Bande: Clomenten fehr 
am Nogt. 

306. B am Rande: Der krug oder 
wirtzhaus zur Lamen handt. 

328. Zusatz B: 
Eh ich dich aber weitter bschwer D4a 
So wisz, dis heist die Elbingsch fehr, 

(Am Bande: Newsteter fehr.) 
Welche die Newstadt so vil jar 
Gehabt hat ohne schaden zwar. 
Die ist diese jar gantz kurtzlich 
Verteilt auff zwey ortli befridlich. 
Und hat ein ider Stadt das ir, 
Wie duö dann siehst alles vor dir')- 

(Am Bande; Der Alten stadfehr.) 
Nu wollen wir forder reisen, 
Wil dirs end des wassers weisen. 

337. B am Bande ; Der Drausensee. 

33S. dausen A. B. 

313. Zusatz B; 
Gar viel tisch, besonder den ohl, Uih 
Des ist dieser Druusen gar vol, 
Uud hat dieses schnell wasser 

schon, 
Der Elbing, den namen hievon, 
das in vor alters jederman 
In gemein stets genennet hau 
Allein Ohlfang oder Ohlting, 
Welches man nachmals hies Elbing. 

(Am Rande: Ursprung des namen 

Wassers Elbing.) 

lino Führe den 12. Septeiiib. nach der Neu- 



^^^U^^^^^^^^^T^S^^^ ^^^^^^^M 


^H 317. Dor sirii fust strockt drpy 


3S2, B iini Kiindü : DIo glashiitton 


^^H meilen liin^, Ii4l 


1 an der Klbinger grentz. 


^^1 Ist abor sclimeller nach seim gun^', 


;ta^.. B iini Rande : Das llis die rotho 


^^1 BeinOf breit nach, versteh mich wol. 


tiumme! beim brücklein. 


^H Nooh eins icti dir erxelen sol. 


:-iii5, B am Rande: Der Weingarten. 


^H Diusßi' sec ist von fisch so roirh, 


3118, Ü aiii Rande: Sechs (luclbnin- 


^H Das »uiQ nicht baldt findt seines 


ncn. 


H 


4l>3. B am Rande: Der Oobert«ich. 


^H Miin hst^h darin, so offt man wil, 


40H. n am Rande: Das flis die 


^^H Ho gibt ev doch des nutz HO viol 


iliinimel. 


^H IndemrefiraHcliiderman, 


4in. B am Raiidö : Der SpittolhofT, * 


^^H Bns ichs nicht alls ausroden kan, 


■138. B am Rund«: S. Georgen 


^^V Ohn -was vor froihoit drinnen luil 


Kpittal. 


^^M Ein crbar gniein in diOBor staiit, 


150, It Hin Itaiiilo: JoniHülcm. 


^^B Das ieh von wogen ander ding 


15?, ZusiiU B: 


^^H Ititt nicht denokon Ican so geling. 


Itüt siehst vor dir der herreii milfil, 


^H 354. B am IJnnde: Das FalltiKch 


Die dann der stfldt bringt nntnes viel, 


^^H moer. 


Kin trefflich metz und jerlich rent KSa 


^H 867.BaBiBande:DasHoL'lfei'landt. 


Wird gsamlet aus dem orth iind ^H 


^^P 871. Zaaatz B: 


endt. ■ 


^^B Es wird im diesem ortli gehiiwt; 


So ist sie uonst auch lobenswerdt, ^M 


^^V Ein gros anzal Iconipst oder kraut, 


Dann manch man wird darin goelirfc^H 


^^B Zwiboln und ander kttchenspeis, 


Bsonder zu sommerlicher frist, "^H 


^^M Die werden gfllrt mit grossem preis 


Wann die hitze am grösten ist, ^| 


^H Nach Königsberg im tierbet jerlifli E li, So lind man drin gut kaltes hier, ^ 


^H Mit droyzelm sclinmcken luigferllcli, 


Das trogt man eiui im wilkora für, 


^H Offt weniger und aucli je mehr, 


Damit entpfecht man iden gast, 


^H Wie solcIiH alls wissen die bürgor. 


Der da treget des durstos last 


^H Schmacken aeind abor solche schifl', 


Er trincket sein, so viel er wil, 


^H Davon kan ein im wasser tii^fl' 


Und mag gehn wider aus der DlÖhl ' 


^H Ho viel tragen ohn all beschwer, 


Mit ehrbarkeit und aller ehr 


^H Als hundert wegen ungofer 


Bringt er davon sein kropff nicht 


^^H Beladen können tragen vol, 


lehr. 


^H Die tausent rosz nicht ziehen wol. 


454. A, d.i-echfceny. 


^H Solch küchenspois wird alle jnr 


4«1. H am Ratido: Das Elblngsch 


^H Von der stadt gfürt ken Königsberg 


hier. 


^ft 


i9.}. B am Rande ? Der wercklich 


^H Die verkauö'ons da umb gros gelt. 


münch und Organist zu s. Jacob. 


^H Welchs jerlich von dem kreis gefeit. 


48T. 48ö. urageBtellt B. 



199 



41U ZuBatü Ö; 
Sichstus a«fF diesem griuion plan Eaii 
Bey der kirchon wird manch man 
(Den der todt thiit übereilen 
Mit seinen m örtlichen pf eilen) 
Ans der stiidt hieher geh-agen 
Und da ins erdtrich begraben. 
Uanimb ist dis lustiges eudt 
Der bürger begi-ehnus gonent. 

(AmRÄJide: Derbiirgerbegrebniiy 
za s. Jacob.) 

502. B am Bande; Der Jiincker- 
garten. 

503. D. n. ist und baut stiff. 
5ia Znaatz B: 

Ohn ein ich dir noch nennen sol, 
Dem vergleicht sich auch dieser wol. 
Der leit beim Roin an oinor stadt, 
Die iren namen Wonnes hat, 
Und wird der Rosengart genant, 
Gar manchem man ser wol bekaudt. 
Den hat ein königliche mait E 4b 

Erbawt aus einem auger weit, 
Und den gepflantzet gar zierlich, 
Mit schön rosen bekloidt lieblich, 
Das manchem heldt sein hertz erfreit. 
Und ist wol anderthalb meil breit. 
Wiewol der gart ist nicht so gros, 
Dennoch ist er nicJit zirlieit los. 
Dann er vorgleichet sich vorwai- 
Dem Rosengarten gantz und gar 
Mit seiner zier und herrligkeit, 
So tapffer ist all ding bereit. 

522. ZusatE B: 
Undwennderherbstthutbomnien B4b 
8o wird das obst abgenommen, 
Davon bret man die Öpffel gut 
Im scliorstein bey der heisen glut, 
Desgleichen ander obest mehr, 



So im hat beschert gott der herr. 
Die thun sie all ins-kalte bir 
Und machen draus nach irm begir 
Gar ein köstUchen edien tranck. 
Ben trincken sie dann uberlanck 
Einer dem andern freundlich zu 
Und sitzen also fein zu ruh. 
Die säubern Littauschen kauschon 
Die lassen sie rümmer rauschen. 
Damit machon sie sich frölicli 
Und haltons alle fein erbarlich. 

5a2. N. hatts unter sich s, 1. 

548. B am Bande: Die {jroase linde 
im junckergai'ten. 

56f. ZnSiLtzB; 
Sichauff, ob dirthut eins hangen, t'ä 
WOts baohen, ich wil dirs langen. 

699. 60O. fohlan B. Das Folgende sü; 
Er sprach : Was sol ich nicht lachen, 
Dhs du gehst also gemachen 
Und siehst der heusor gestalt an, 
Ja achtest nicht In deinem gan 
(Wie du gehst) unten deiner füs; 
"Werstu gfallen, ich hett glacht süs. 

(KJ7 fehlt, dafür: Und meingewerb 
ward ausgericht. 

ti08 fS. Hier schaltet B einen längoren 
ItiatoriHchen Abschnitt ein, in welchem 
dieEroberungPrensBeiis durch den dout- 
scben Orden {am ßando: DerDeudsche 
litterorden setzt seinen ersten fiis in 
Preusen anno 1217!), die Krenzfahrt 
Markg:raf Heinrichs von Meissen und 
seine beiden EriegsschiCFe, die Erbaumig 
der Stadt Elbing dnrch den Landmeister 
Hermann Balk — 
(Und ist der baw erst angestelt 
An diesen ortli,wiediegschichtmelt, 
Do itzundt das schwartz kloater 

steht, 



Das man hernaclimalfi nonnon thet 
Dos Deiidscheu ordons sclieferey, 
Die dann verplaiicket war gar frey) 
die Uobergabe ProuBsena an König Cosi- 
mir durch den Bund, der dreizohnjährige 
Krieg und der Friaden von 146fi erwähnt 
wird. 

61t). 611. Dafür hat B: 
Die ist gar ein gut teil ienger, F4b 

Dann an breit ist sie enger, 
Der lengst orth aber ist gericht 
Ina norden gebawt, wie man sieht. 
62W. ß am Bande: Die büelisen in 
den thlirmen. 

634, 635 fehlen B. 
687. A. i. e. h. gar statlich (Olino 
Beim), 

1)52. 6 am Bande: Der gemein 
marckt. 

t'>69. Zusatz B: 
Ich sprach, was ist das vor ein man, o Ib 
Der Tor dem schönen haus thutstan 
Und also hatt ein grosgeachrey 
Mit seiner kleinen kramerey? 
Er hat ja viel vor sich der zen, 
Las uns hin zu im neher gelin. 
Der gottes bot sagt mir zu liand: 
Es ist ein artzt aus fernen land. 
Der kan den carnüffel heitn rein 
Den Icuten, so di'au kranck sein. 
Darzu so schneit er gar künstlich 
Den stein dem, der dran istkrencklich . 
Auch kan er stechn behent den atar, 
Der vielen die äugen bleut gar. 
Desgleichen kan er meisterlich 
Die zen ausbrechen bohendlicli 
Dem, so dran leidet noth und pein, 
Dem kan er helffen dran gar fein. 



Und wisB, das ist hir das rathaus, 
Darvor er seinen kram schreit aus. 

(Am Bande r Das rathhaus.) 
Das ist newlich geputzt zierlich Ol 
Mit dem vorgibel gar artliuh ; 
Darüber man dann hatt gebawt 
Sechs jähr, welchs nieraands liet 

getrawt, 

(Am Rande: Der vorgibel am rat- 
haus von anno 1550 bis ins 1556 
erbawt.) 
Das es kost solt habn die arbeit, 
Wiewol sich niomands dieser zeit 
Sol wundem oder irren lahn, 
(Weil man viel arbeit hatt daran 
Sompt der unkostdrauffthun wenden, 
Damit mans hat mögen enden), 
Dann wie man sieht, das er künstlich 
Zugericht ist und gar wercklich 
Von werckstücken gehauen frey, 
Sicht gleich, wie es als gössen sey, 
(In hart gibs oder ander stein) 
Ist er gezirt gar tapö'er rein 
Und i.st nur wol proporoenirt. 
Drürab er hillich gerümet wirt 
Daun soins gleichen ist nicht bekanti 
Wol in dem gantzen Preusnerland'). 
Unter diesem schönen rat haue 
Ist auch wol erbawt überaus 
Der stad zeiighaus und arcaley, 
Darinnen find man allerley 
Gut gechtitz von büchsen gros und 

klein. 
Welche vor kurtaer zeit liinein 
Ein grosser regent dieser stad 
Verordnet und bestellet hat, 
Die er alle der stad zu schütz i 



1) Vgl. die Ciminik foL 333. 



der Stadt Elbiog. 



201 



Hat giesson lahn zu grossem nutz. 
Dann er was ein recht weiser man, 
Dem gmeinen nutz hoch zugethan. 
Von wegen seiner tugent gros G2b 
Diese stad sein gar viel genos, 
"Welehs hier idem ist wolbekant. 
Niclas Friedwalt war er genant,') 
Nachdem er dann etzliche jar 
Ein namhafftiger rathsherr war 
Und gutt regiment hett geleist. 
Dem rath auch viel trewe beweist, 
"Wurd er zum bürgermeister halt, 
Gewelt, der gemein zu gut dargstalt. 
Verwalt das ampt gar manche zeit, 
Bis er von seiner redligkeit 
Eines burggrafEen namen fürt, 
Wie sich trewen hauptem gebürt. 
Dann er trefflich bey seim leben 
Auff der stad nutz acht thet geben. 
Drümb lies er sich kein mühsamkeitt 
Oder einig beschwerligkeitt 
Verdrissen, sonder tracht mit ileis, 
Wie er der stad zu lob und preis 
In für und für ans hertzen grünt 
Wol dienen möcht zu ider stunt, 
Derhalben er die schulen hir 
Lies erbawen mit grosser zier, 
Die ich dir hernach zeigen wil. 
Auch hat er wasserbrunnen vil 
Dieser stad zu nutJ! auffgericht, 
Wie man die noch vor äugen sieht. 
Im junctergartn du einen hast 
Gesehen, davon ich dir fast 
Gutten bericht hab gegeben. 
Die andern stehn alhie eben 
Ammargt. Dortsiehst einen am eckG3a 



Der ist auffgebawet gar keck 
(Am ßande : Der pfeifenbrun.) 
Folgen die Verse 070—675 der Hand- 
schrift Ä. 
Als er nu alle diese stiick 
Durch grosses heil und guttes glück 
Der stad zu frommen hett bestalt, 
Starb der getrewe herr Friedwalt. 
Wiewol er ist im himel hoch, 
So bleibt sein ehr auff erden doch. 
Also hastu von diesem ortb 
Bescheidenlich von mir gehört, 
Was der regent bey dieser stad 
"Vor nutz und fromen geschafft hatt, 
Des ich dann bilhch hab bedacht. 
Wie mirs der haudel hat gebracht. 
663. B am Kande : Die pfarkirchen. 
679. Bam Bande: Der junkerhoff. 
682. D. b. m. guttes hier v. 
688. Aendenmg und Znsatz B: 
Nicht weit steth hir ein kloster gros, G 3b 
Welches dann nur ein bruder blos 
Tor kurtzen jarn allein besas. 
Geh mit mir schnei, ich zeig dir das. 
Dort sichstu es nu vor dir stau, 
Las uns ein wenig neher gan. 
Mit dem so sagt er bald zu mir: 
Dis kloster, wie es steht alhir 
Das ist 80 treffhch fest und gutt 
Das im halt eins nicht gleichen thut, 
Darin neulich ein erbar rath 
Verordnet und bestellet hatt. 
Das mit trewen werd ausgespreit 
Zu lob dem herren weit und breit 
Das heilig evangelium 
Frey oflenüich dem christenthum.*) 



1) Uebor seine Bauwerke vgl. das Gedicht von Lawentötter (Michael Friedewald, 
Niclas' Solinj in den N. Pr. Pr. B. 1847 Bd. 4 S. 154. 

2} Tgl. HartküooL, Preuaa. Kirchenhist. p. 877. Fuchs Elbing Bd. 2 S. 373. 



202 

(Am Rande: Das heilig; avangpÜiini 
t'engtahnannolöS7(lcn21.Mnr- 
tii, das wai- der Soiitiig Ociili.) 
Aiirh teilt man aus am selben ont 
Das hochwirdigo sacramont 
Allen Cliristgleubigen leiiten, 
Die nach der gnad gottos beuten, 
Wie uns das Christus, gottos .si>hn, 
Hatt eingesatzt vom höchsten thron, 
DonleibChristiundauchsoin bliit 1(4 
(Welehs ist das allerhöchste guti;) 
Zu entpfahen gantz soliglieh, 
Daiuit verküud wirt ewiglieh 
Dos herren Christ unschuldig tmi. 
So er für uns gelitten hott. 
Welehs vor aldo nie gschohon ist. 
Dritmb wirt der herre Jesu Clirist 
Billich gelobt am selbe» orHi, 
Do rein geleret wirt sein wort. 
Das ist der reichst scliatz auft' erden. 
Ho der gmcin hatt können wei-don. 
Bs ist die itrafft gottos ewig, 
Macht all (so dran gleubeo) selig. 

(Am Bande: Rom. 1.) 
Hintor dem kloster an der stiul 
Auswendig hat ein orbar ratti 
Diese lauffend jar gantu neulicli 
Ein tiefen grabn gemacht lengUeh 

(AmRando: Anno 1560.) 
Hampt einem tapfern wal davor, 
Der reichet bis ans Marckenthor. 
Ist der stad ein treölicher schütz 
Vor feinden, ao diesolb mit trutü 
Schnell wolten thun uborfalieii, 
Die rouöten dawider prallen. 

(198. Die schul, daliin ist auch 

nicht weit. 
(So der herr Nicklas Fridwalt hat 
Bawen labn zu fromen der stad, 



Als ich dir diinn vor hab gemett 
Und kurt/ in einer snm ei-zelt, 
Was nutz und fromen solcher man fl 
Boy dieser stad stets hat gethan.) 

ti^t<. B am Rande: Die T<atoinisch 
schul. 

702, 7i.ß fehlen B. 

723. U RIO Ränder Dendsch Kchul, 

751. Aendenmg und ZuBatz B. 
Itüt gehorts der stad gantz und gar. 
Der orth ist tj-eft'licli nugericht, 
Wie man denn wol von hinnen 

sieht,' 
Fest mit einem starcken wal verwart, 
Daran kein arbeit ist gespart, 
Dann er noch teglich wirt gobraclit 
Weitter und auch steroker gemacht, 
Mit gi-ossem tleis »ubereitt, H 

Damit die stad zu ider zeit 
Desto fiidaamor mag gosein. 
Der rath und aucli ir gantz gemein ' 
So viel sicher mrigon leben, 
Wo Nich Unfall wolt begeben, 
Desgleichen sichstu allhio auith 
Im garten diesen wal) so rauch. 
Ich sjjrach zuira : Ich sichsalls wol etc. 

ml. ZusatK B: 
Dann Lu bisch recht wirt liir gliattoD 
Beide verjüng und die alten. 
Das ist so seharff und recht gericht ' 
Das uiemands dai-dureh unreeht 

bechJeht;' 
Er sey i'eich oder armes gschlecht, 
Ho gibts eim idn das sein mit recht, ' 
Dazu ein namhaflt weiser rath etc. ' 

8üH. B Bin Rande : Ordnung der stad. ' 

HUi. Atlantis des königs gmoid. 

818— 82a fehlen tiei B. Dafür; 
Die eldsten herrn seint fast tod, H! 



?03 



So aiisgestii.niien Iirh ir noth. 
Vun donon was einer bokont, 
Derselb was Bartol Greff genent. 
Der trug nn nicht allein aiiff sicli 
Dieser stad boschwemuB teglich, 
Sondern er traelit zu ider zeitt, 
Wie der gemeine nützbarkeit 
Für und für möcht gefordert sein, 
Darumb er dann aucli gar aUein 
Ein Vorsteher der schulen was, 
Der dann aldo ohn underlas 
Viel gterter leut orzug zu nutz 
Der stad zu einem grossen schütz. 
Solch umpt hat er verwalt manch 

Sonst hett man aorgou müsaen zwar, 
Wie man aus andern landen weit Haa 
Erzogen hett gelerte leut, 
{Die dieser stad betten kommen 
Mögen stets zu nutz und frommen), 
Die er dann liebt und fordert sehr, 
Lies kein unbegabt nimmermehr. 
Solch herrschaflt hatt got iderzcit 
Dieser stad auch in Sonderheit 
Bescheret und ir gegeben, 
Die sie regiret gar eben 

(AniEande: Was vor herrsohaiFt 
regirt ibsiger zeit den ElbLug.) 
Mit vielem nutz und fromen gros, 
"Welche gewisz ohn underlas 
Gros arbeitt und bekümmemus 
Von wegen der stad ti'agen mus. 
Und viel müh auff sieh laden 
Damit sie bhiit werd vor sciiaden, 
Wann sie warlich nicht gerne wolt, 
Das bey in verdruckt sein solt 
Im geringsten der gemeine man. 
So sein narung boy in tbut han, 
Sonder seint den fi-omen günstig, 



Hurgen vor den stet« oinlivünstig, 
Wie er Kunehm und auch reich 

werd, 
An hab und gutt bleib unbeschwert. 
Durch solch leut und regenten gutt, 
Hörstas ? helt gott die stad in hutt. 
Drümb man im billich dancken soll, 
Das sie versehen ist so wol, 
Insonderheit das diese stad 113l> 

In sich gar viel der bilrger hatt. 
Die gar eintrechtig in der noth 
Dvirffen etreitten bis in den tod 
Vor ir geliebtes vatterland. 
Wio manchem ist gar wol bekant, 
Das sie sich mit menhcher krafft 
Allwegen haben gar standhafft 
Ja für und fttr erzeiget wol ; 
Des ich dir dann erzelen sol 
Ein alte gschicht und trefflich that, 
So sich im land begeben hatt. 
Hinter Oeterrod nach dem Rein 
Und zwischen der stad Hoenstein 
Ein halbe meil vom haus Secwalt 
An der grentz des dorfs Geiei'swalt 
Ist ein gi-ün feit, heist Tannenberg, 
Gleich auft' der strns nach ftilgenberg, 
Gehört itzt dem dem gschlecht der 
Pincken, 

(Ain Rande: Das newerbawt haus 
zu Seewalt gehört den gebrü- 
dcrnFclixundB arte! Finken.) 
Ijcit an dem gebirg zur linken 
Noch dem hoen mittag hinnein. 
Das ist der recht ort, den ich mein. 
Der wirt sonst der sti'eitplatz genent, 
Im Oberland sehr wohl erkent 

Folgen Ginige nnbedentende Bemer- 
kungen Über die Schlacht bei Tannon- 
burgmitde!iRandhemerknngeii:Tannen- 



I 

* 



bergiache schlucht anno 1410, ge- 
schehen under dem 23 liomeister — 
Der Polen warn iiber anderthalb mal 
hundert tausend — Der ovden was 
83000 stark — In die 100000 zu 
beider seits blibeu. Anf Elbing hat 
d&nu wieder das Folf^ende Bezng: 

Gar mancher edler ritter wert H4« 
Gefellet nider zu der erd, 
Desgleich gar mancher bürger schon, 
So aldo must sein leben lohn. 
Do dann aus dieser stsd allein 
Drey hundert bdrger aus der gniein 
Seint umbkommen und vertorben. 
Doch alle ehrlich gestorben. 
tJmb ir gar trewes vaterland 
Han sie vorröhrt ir hlut zu hand. 
Dardurch die stad in gros hertzleit 
Gekommen was ein lange zeit. 
Dann die stad war von bürgern wuat. 
Die witwen hotten wenig lust H4b 

Einig narung zu greiffen ahn, 
^ie man gar wol abnehmen kan. 
Wo so viel schuld geschieht im land. 
Das man nicht eilend halt zu hand 
Wider in narung kan kommen, 
Dardurcii man möcht schaffen 

frommen. 
Also ist die stad ein zeit lang 
Geratten in ein undergang, 
Bis ir der trewe liebe gott 
Widerumb auffgeholffen hott, 
Das sie beides mit burgerschafft 
Desgleichen in der kaaffiuanschafft 



Widerumb zugenommen hatt, 
Die viel berümbte werde stad, 
In der man itzt viel bürger tint. 
Die gleiches fals gesinnet sint. 
Eh ir herrschafl't aolt leiden notb, 
Sie stritten eh bis in den tod. 
Des danckt die herrschafft alle 

stant 
Gott dem herren aus hertzengraDt. i 
Also hab ich dir thun melden 
Was in der stad hatt vor beiden. 

Nan folgt noch die bekannte Heldan- 
ttaat der Frauen In dem Kampfe g 
äwantopolk mit den cIiarakteristischeD 
Bandhecierknugeii : Tugent des weib- 
lichen geschlechts — Schwentepol 
das ist ein heilig feit — Anno 1241 
— Lob der Frauen in Elbing — ■ 
Schwentepol der Pomerische Fiirsl 

Weiter will ich dir zeigen an 
Was man gutts hie bekommen kan. 
Mau find hier alles guttes kauff etc. 
f<27. W. s. ii-em land e. vr. 
KS2ff. Verändert B: 
Alz hie, die von der üblichen 
Vorwirten unvornemlichen 
Köstlichen sprach ist entzogen — 
wnbei jedoch la bemerken int, dasa köst- 
lichen jedenfoUs anf einem Drockfehler 
beniht. In dem von mir benutzten Exem- 
plar des Lobepmchs von IÖ<i5 (Elbin^er 
StadtbibIioUiekL.7list dieser Fehler wi« 
einige andere von sehr alter Haiid i 
bessert in: köslischen '). 
886. hin dann. 



1, E£alisch ist Pnmiusialismtis und beieichnet so viel ak onartikaUn und 
veistsadlich. T^ kowsselig >. e. unordeDtUch in den Acten der 8t Pr. I, A13. Hi 
in der^teraturgeschichle des EnnoUndes S, It sagt, der Dialekt dos mittlereo 
südlii^ben nioiles des Bisthiuua EraieUnd, wolcher im 14. Jahrtiandnrt DUneoÜicb dl 
uhlreiche Colonisteo au dem District BieeUa angebaut sei, werde oo«di jetet der B 




der Stadt Elbing. 



205 



846—850 fehlt B. Dafür: 
So ist nu gewislich nicht halt 
Ein solcher orth in gleicher gstalt 
In dem land Preusen zu finden, 
Do man in gfar und gschwinden 
Krigsnötten oder ander zeitt 
Wegen der gwünschten glegenheit 
Sicher hausen und wohnen mocht, 
(Wie ich dann vor auch hab gedocht) 
Als gleich eben an dieser stell, 
Do man sich dann kein ungefell 
Darf leichtlichim und krenckenlahn^2b 
Und do man sich in friedszeit kan 
Besser und leichter erhalden 
Wegen der schönen manchfalden 
Nahent fruchtbam umbKgenden 
Und der grünen umbstehenden 
Garten, weden, wiesen, felden. 
Der grossen wasserund weiden 



Ahn speis und tranck, an holtz 

desgleich. 
Von jagten ist es auch fast reich, 
Ohn was man sonst vor notturfft 

find, 
Do man sich dann mit weib und 

Mnd 
Nirgents bas zu emehren hatt 
Als dann eben in dieser stad. 
Drumb ist an dich die bitte mein: 
Du wollest unbeschweret sein etc. 
886— ^97 fehlt B. DafOr folgender 
Schlnss: 

Und also ir lob grün und blü, 
Stet wachsen mog spatt und frü. 
Ja für und fax zunehmen mus. 
Wünscht Christoflf Falconius. 

Gott sey ehr. 



laidsche, und im Gregensatze dazu der Dialekt der mit Efisebereitong sich befassenden 
Niederdeutschen von dem schlagfertigen Volkswitze der Käslauische benannt. 




in. Fragment«. 



Hennonburger hnt in die von iliin selbst gcfertielo Abschrift dor alter 
UoobmeisterchruniU (gegenwärtig iu utoiiioin Besitze) zwiarlien p. 111 nsd 92 c 
BtaU eingelugt, weklies wOrtlich PolgendoH entbält: 

Falcouius bey dem hoemeistcr Winricü in der Diintzker cbronit 
HO Alberto von Kattenhöfer gehörig, geschrieben hatte; 

Nota. Man üaget, das etwan ein scliumachei* solt kommi 
lotfen sein vom Habeiberge, die feinde vornomen und baldo dh 
zugprucken auflgenogen und »lie stAtt Kneipliofi' vurwarnel dem ordäd 
zu gutte vor den feindeu. Des hatt im der orden ein bitte wollet 
verehren; also aol er umb ein gutte coUatio bior gebetten habeo 
alle so mit ihm kamen, Darvon sal das Eneiphoitisoh mert^Bchbü 
zu scbraecken auff himmelfart Christi jehrlich aeyneii iiamen e 
langet haben. 

Etzliche abei' sagen, er habe das fentein auf dem UaberbergQ 
wieder empoer gehoben mit seyner i-echten band, an welchem ai 
er oynen blawen ermel gehabt, und das er sich mit <iem gesainlettei 
häuften der feinde erwehret habe, und daheer sal dfr Kneiphöffi 
Wappen sein Ursprung haben'). 

Hennenborger in der Erklärung der Landtafel 8. \W schreibt: 
Anno 1556 den 16. Octobris hab ich neben vilen ander« 
leuten auf den abendt zu Doniinaw flirm stedtlein zwischen 6 und 

1) Beide üeberliofeiiuigen tlieilt Hennenberger auch in der Erldäiiug dal 
Ijuvdtafol S. 210 im 'Wesontlichos übcminstimmend mit, indem er äcih iaht 
KleiülitaUs anf Falconias in marfjiao einer „Dontzker CroniL«" bezieht. Falk it 
der erste, welcher die Sage von (l<^r That des Sobuhknechtos und dem ürspraiii 
doB Solimeokbiera notirt hat, erst nach ihm Lucas David Preiiss. Chronik Bd. ' 
S. 81 nnd andere, deren Berioht«! Faber in deu Preuss. Prov. Blättern 1831 Bd. I! 
B. 2ä ff. itiisammenKestellt hat. 



Fragmente. 207 

den mon aiifif ein solche gestaldt gesehen. (Daneben eine Zeiclmung, 
welche auf eme Nebensonne zu deuten schemt.) Ist auch zu Königsperg 
gesehen worden, wie Palconius verzeichnet hat 

3. 

Hennenberger in der Erklärung der Landtafel S. 459 schreibt; 

In einer chronicken, so Christoff Falconius ausgeschrieben hat, 
hatte er auch die lenge dieser brücken (es ist die Weichselbrücke bei 
Thom gemeint) verzeichnet, nemlich von der Stadt bis an das werder 
500 eleu, das werder auch 500 eleu, vom werder bis an den berck 
und ende der brücken gleich 770 elen, ist in summa 1770 elen 
lang gemessen, anno 1556. 

4. 
Das Hochmeisterverzeichniss, welches Christoph Falk in seinem Notizbuch 
zusammengestellt hat, endet fol. 60. a. mit folgenden Worten; 

1511 wart marggraf Albrecht zum XXXIII homeister erkoren. 
Seine Sprichwort: 

Von got alles. 

Der gerechte lebt aus dem glauben. 

Wer leichtlich glaubt, wirt leichtlich betrogen. 

Gleich wie das Magnificat die vesper zirt, also zirtt der brant den krig. 

In dasselbe Notizbuch fol. 78. b. hat Christoph Falk noch folgende Ver- 
merke eingetragen: 

Anno Christi 1568. Ein feuerbrunst entstet zu Dantzke nach fol. 78 b. 
MichaeKs in der nacht, die Tobiasgasse vorbrent bis an den Fisch- 
marckt, bei 100 heuser in die grünt brentt. Keinholt Junge, ein 
gottfurchtiger man, den hatt ein gibel zu tod geschlagen, den vil 
beklagen. 

Der Kogische bischoff Stanislaus kam mit dem herm Schatz- 
meister Johannes Koszka kegeh Elbing, brochten dohin etzlich Jesu- 
witter. 

Domoch kämmen sie gen Dantzig. Die Dantzker machten die 
thor vor inen zu, also legten sie ire herberg ausser der stad ahn 
auf dem berge. Diser schimpf, den inen die Dantzker erzeigten, 
wart den Dantzkem hernoch heimlich wider vergolten uff den land- 
tag zu Lublin anno 1569» und anno 1570 zu Warsau, bis in das 

a) 1559 Cod. 



208 Fragmente. 

71 und 72 jar. Sie thatten den Dantzkem vill hindeining bei 

dem konig. 

Also ist volbracht dises werck 
Durch Christoflf Falck von Annaberg. 
Anno 1572 Adj. 10 Januarii. 



i^*- 



209 



Personen- und Orts-Eegi«ter. 



A. 



A b s eil w a n g e 11 s. Alexwangeii, A.'s 

Clironik, 7. 16. 17. 
Acliacius s. Zelimcn. 
Adler, Ambrosius, 8. 11. 
Adolf, Adelof, Hzg. v. Holstein, 

Solm Kg. Friedriclis I. v. Düiie- 

mark, 162. 163. 
Albert, Albreclit. 

— Markgraf v. Brandenbiu'g odei" 
Y. Franken, Hrn., Hzg. in Preussen, 
17. 35. 40. 44—46. 55. 70. 78. 91—95. 
130—136. 144. 146. 157—168. 194.207. 

— Mai^kgf. V. Brandenburg, zu Culm- 
bacli, 162. 

— Jolian Albert, Kg. v. Polen, 32. 
125. 129. 

— Römisclier Kg., 125. 128. 

— Hzg. V. Sachsen^ 34. 

— s. Kattenliöfer, Wai-tenberg. 
Alcinous, 188. 

Aldenburg, Dietrich v., Hrn., 5. 
Aldestadt, Altstadt s. Daiizig, 

Königsberg. 
Alexander YI., Papst, 22. 

— Kg. V. Polen, 37. 43. 129. 176. 177. 
Alexwangen, ab Alexwangen, 

Schwangen, Abschwangen, Alex- 
ander, Clironist, 16. 17. 

— Jacob, Rm. zuElbing, 16. 17. 101. 
106. 111. 118. 148—150. 

Allachne, 56. 

Allen, Lucasv., B. v.Enneland, 176. 



Allenburg, Stadt, 135. 
Allenstein, Aldenstoin, Stadt 

28. 58. 
Alt haus, Sclilosz, 33. 
A m a n d u s , Sclireiber, Bürgerin ..111, 

113. 150. 
Ambrosie, Marx, 7. 10. 
A'mbrosius, s. Adler, Hütfeit. 
Andreas, Anderes, Anderewesz. 

— aus Samtor, 64. 

— , s. Critius, Hesike, Heyke. 
Angerburg, Stadt, 135. 
Anna v. Brandenburg, Hzgin v. Hol- 
stein, 141. 

— Hzgin V. Pommern, 128. 

— Marie, zweite G. Hzg. Albreclits 
von Preussen, 163. 

— Sopliia, Tochter Hzg. Albreclits 
V. Preussen, 163. 

Annaberg, Stadt, 1. 3. 208. 

Annenkirche 187 Yers. 450. 

Ansbach, 45. 

Artushof in Dzg. 145, in Elb. 74. 

Atlas, 192. 

Atzel, Sclüosz in Livl., 167. 

Augustus s. Sigismund Augast. 

Aurifabcr, Andreas, 9. 10. 



B. 



Bärwald, Berewal, Hildebrand v., 
17. 36. 40. 41. 90. 

Baier n,Beierla n d, 92. Hzg. Georg. 

Baiseii, Basen, Clironik des Ge- 
schlechts, 7. 18. 

14 



210 



Personen- und Orts-Register. 



Baisen, Georg v., Palatin v. Mbg. 
Hauptm. V. Mewe, 149. 151. 176. 
177. 

— Johan V., 176. 177. 

— Jolian V., Castellanv.Elb., 177.178. 

— Stibor V., 177. 

Balga, Schlosz, 45. 46. 56. 135. 195. 
Balk, Hermann, Lm., 199. 
Baltisch, Paltisch Meer, 185. 198. 
Balz er v. Donen,' Wartenberg. 
Barbara, G. Kg. Sigismimds, 151. 
Bartenstein, Bartstein, 58. 59. 

90. 135. 
Barthen, Stadt, 46. 135. 
B arthol omeus, Bartelmeus, Bar- 

telemewes, Bartel, s. Brant, Fink, 

Greff, Yogt. 
Basen s. Baisen. 
Bechowski, Hptm., 54. 
Beierland s. Baiem. 
Bemen s. Böhmen. 
Beneche aus Elb., 100. 
Berewal s. Bärwald. 
Beuthen, Stadt, 94. 95. 
Bienwald, Mathias, Prediger, 113. 
Bischof, Philipp, Rm. zu Dzg., 144. 
Bischofsberg bei Dzg., 68. 
Blumenau, Dorf bei Elb., 175. 
Bock, Georg, Rm. zu Dzg., 38. 
Bodeck, Johan v., 2. 
Böhmen 50. 54. 57. 58. 60. 61. 

B. Chronik 7. Kg. LadislausI u.II., 

Girszick. 
Bogislaw, Hzg. v. Pommern, 128. 
Bolhagen, Lorentz, 144. 
Bomgart, Baumgart, Dorf bei 

Elb., 176. 
Bona s. Sforza. 
Borchert, Burchardt, Michel, aus 

Elb., 72. 80. 89. 90. 
Borck, Antonius V., Chronik, 7. 11. 
Bordeyen, Dorf bei Elb., 176. 
Bornbach, Burbach, Stenzel, 5. 10. 
Bornholm, Insel, 153. 
Bosante, Erzb. v. Gnesen, 124. 
Bot, V. Eulenburg. 
Boteltorm in Elb. 86. 



Brackwagen, Bragkwagen, Brog- 
wage, Michael, Burggf. zu Elb., 47. 
49. 50. 70. 73. 87. 

Brandenburg, Amt, 135. 

— Mark, Markgraf Friedricli IV., 
Albrecht, Jojian Cicero, Joachim I. 

Brant, Bartelmeus, Rm.. zu Elb., 
106. 112. 

Braunes, Jacob, Rm.zuElb., 106. 107. 

Brauneskrone s. Brusekorn. 

Braunsberg, Braunesberg, Brunes- 
berg, Stadt, 22. 23. 28. 46—49. 
53—61. 160. 

Braunschweig 170.- Hzg. Erich, 
Heinrich. 

Breslau 91. 125. 204. 

Brogman, Greger, aus Elb. 77. 

Brogwage s. Brackwagen. 

Bromberg, Bromberck, Stadt, 23. 
61. 63. Hptm. Koszczeletz. 

Brusekorn,Brauneskrone,Jolian, 
144. 145. 

Bürgerthurm in Elb. 56. 

Burbach s. Bombach. 

Burchardt s. Bordiert. 

Butenholt, Hans, Rm. zu Elb., 36. 

0. vgl. K. 

Christburg, Kirsborg, 53. 
Christianus, Christian, Kirsten. 

— m.. Kg. V. Dänemark, 158. 

— B. in Preussen, Chronik, 6. * 
— , s. Schlof, Schumacher. 
Christoph, Christoffel, Hzg. zu 

Mekelnbiu'g, 10. 164. 166. 167. 
— , s. Cuppener. 



D. 



Dänemark, Denmarken, Denn- 
margk,158.162.180. Kg. 55. Fried- 
rich I., Christian HI. 

Daleder, Sudeke, Suttkauv., 57. 

Dambitz, Damnitz, Rm. zu Elb., 
106. 107. 177. 178. 

Dambitzen, Gut bei Elb., 177. 



Perfionen- und Orta-SegiBter. 



Diiiizig, Dantzfce, 21. 2G. 37—40. 
50. es. 6G. 68. 89. 95. 113. 143. 145, 
MS. 149—154. 158—160. 174. 176. 
195. 207. 208. Altstadt 96. 145. 155. 
Reelite Stadt 96. 145. 156. Vor- 
stadt 156. Chronik 7. 206. 

Denmarken s. Dänemark. 

Deutsche, Deutschland, 29. 50. 
59. G2. 63. 67. 69. 70. 91. 92. 120. 
123. 139. 151. 152. D. Orden 30. 
44. 45. 38. 91. 94. 195. 199. 200. 
D. Sprache 193. 

Deut8chEilau,Eile, 48. 54. 62. 135. 

Diana ISO. 181. 183—186. 188. 

Diebetham , Diebsdamm , in 
Elb., 81. 

Dietrich, Dittrich, a. Äldenbuig, 



Dirschau, Dirsau, 66-70. 143. 

152. 153. 
Dnjopr 43. 
Dobeneck, Tüheneg, Hieb v., 

B. V. Pomesanien, 50. 51. 
Dohna, Donen, Balzer v., 07. 
— Peter v., Hptm., 46. 57. 
Dominicanor, Dominizer, 175. 

D. Kloster in Elb., 57. 97—101. 190. 

201, ScliwarzElostorl99, Monnicb- 

Üiimn 86. 
DomnaUjDomiuaw, Stadt, 135.206- 
Doringen, i. e. Thüringen, 92. 
Dornig, Hans, Chronik, 8. 
Dorothea, G. Herzog Albi-eelita 

V. Preuasen, 141. 146. 158. 162. 
Drausen, Draussea, See, 21. 43. 

185, 197. 
Dusburg, Peter v-, Chronik, 6. 8. 



Ebert, Ewert, a. Ferlier. 



Eg. 

Ehrl] 

Eifla 



nwaldt s. Eiienwald. 
ut s. Livland. 

Eilau s. Deutsch Eilau, Preu- 
Ji Eilau. 



Eisenberg, Eiaenburg. öraf v., 
55. 67.' 

Elbing, Stadt, 21. 25—27. 30. 3G. 38. 
40. 41. 43. 46-54. 56. 57. 62. 63. 
70. 72. 73. 78-82. 89. 90. 97. 100. 
102. 105. 113. 114. 118. 125. 147-149. 
151. 159. 164. 170. 171. 173. 174. 
17G. 177. 179. 186. 189. 193. 195. 
199. 203. 204. 207. S- Piarrkii'clie, 
Mönehkirclie. Neustadt 40. 47. 
78. 149. 186. 197. Clironik 7. Ca- 
stellane : Ludwig v. Mortangen, Jo- 
hann V. Baiseu. 

— Flusz, 77. 90. 183. 185. 197. 
Elisabeth, G. des Grafen v.Hennen- 

bei-g, 163. 

— G. Fiiedrichs v. Liegnitz, 128. 

— G. Kg. Casimii-B, 125. 
Emden, Stadt, 162. 
Engelsburg, Hptm. Ludw. v. Moi-- 

tangon. 

England, 37. 180. 

Englischer Brunnen, bei Elb. 77. 

Erfurt, Erfurd, 172. 

Erich, Hrz. v.BraunsdiweJg, 139. 1G3. 

E rkort, Paul, Ein. zuBniunsberg, 47. 

Erlenwald, Ehrlinwaldt, bei 
Elb., 183. 

Brlichahausen, Ludw. v., Hm., 
22. 23. 25. 27. 31. 34. 45. 126. 

Ermelaiid 27, 201., B. t., a. Legen- 
dorf, Tungen, Ferber, "Watzelmde, 
Cromerus. 

Eulenburg, Botho y., 5G. 

— Went V., 56. ^M 
Ewert s. Ebert. ^| 



Falk, Faleonius, Christoph, I R. 
— Hieronymus, 2. 4. 18. 179. 
Farenheid, Clu-onifc, 8—10. 
Fasolt, Faaole, Paul, 50. 53, 62, 
Fobrmann, Hoinricli,Em. 



106. 112. 
Felix s. Fink. 
Feltatete aus Dzg., 152. 153. 








^^M Kerber. Ebert, Ewert, Erhart (!), 


Oonisen s. Oneson. 


^H a. 9. 97. 102. t^l-154. 15C. 


Georg. Qorge. Oorgen. Jörg« 


^^H - Manritlus, fi. v. ßmi9land, 149. 


— Hzg. V. Buiem, 128. 


^H FJlip ä. PhiUpp. 


- H/g. V. Fi-anken, 71. 'J2. 9& 


^H Finceiitins,i.(?.Tincentiue,Kell>as. 


131-134. 13fl. 163. 


^H Piok, Felix, a.if Seewalde. 203. 


- Hzg. r. Lieirnitz, 71.95. 128. 13« 


^H - Itnrtel, 20». 


— Hzg. V. Pommern, 14G. 


^H Firloy, Firle. Nicolaua, -la. 5u. du. 


- Hzg. 7. Sachsen. 35. 128. 


^H Fischau, 21. 98. 


— a. Bai8en,Bock, Klereld,Konopati 


^H Fincliaiisen, Chi-onik, 7. ». 11. U. 


Mandt, Schimmel. Zimniernianii. 


^B Polenz. 


Goorgsbracko in EIK 79. 


^H FischcrbrnckG in Elb. 18». 197. 


Georgsdamm in Elb. 80. 


^H Fischeratrasze in Elb. 19Ü. 


OcorgHkapelle in Elb. 79. 80. 


^^M Fiäuliorvorticrg bei Klb 185. 


Georgspforte in ElU. 79. 


^H Pi8üIimnrl(tinEll).183,üi.IfeB.-207. 


GeorgHSpital in Elb. 187. 198. 


^^M Franck, gebaatiiin. 10. 


Oordanen. Girdanen. Stadt. 13& 


^H Pranken, Frankcnland, 91. 92. m. 


Qerkin. Wüholm, 2. 8. 


^H 138. Fflraten: Aibreclit, (leorg. 


Germau, Dorf in Samland, 135. 


^m WiUielm, Casimii-. Hans. 


Geratenberger. Chronist, 7, 11. 


^H Frankfurt a. 0. 63. Ii4. 


Giigonburg, Stadt, 48. 135. 


^H Prunkreiuli, 180. 


- Hans V., Chronik 8. 


^H Prauenbupg, 24. 2S. 28. 48. 19. M. 


Uirdauon s. Gerdanen. 


^H 


Girazick, Kg. v. Böhmen, 12fi. 12K 


^H Prodelant ». Fi-icdiond. 


Glareanu3, Heinrich, Student, löl. 


^H Frodcwalt s. Friedwald. 


Glinka, Glinski. Miclmel. Plbirt, 


^H Freiborger, Hans, Chi-onist. 9. U. 


43. 44. 130. 


^^1 Froaland ». PrioKkui). 


Glogau, Stadt in SdUesion, 129. 


^^H Fried lanil, Fredelant, Bkidt, i:>5. 


OnaphouB, GonaffiöB, Wilhelto 


^B Friedrich IV., Markgf. an Bmndoii- 


17. 161. 


^H biirg, 45. 12d. 


Oneson, Oonisen. Erzb. a-Boftant«. 


^^h - I., Kg. V. DOuemark, IQS. 1R2. 


Oohlonen Horu, Knm, LocaUt« 


^^H — Ezg. V. Holstein, 14t. 


im Jnnkorgai-ten zuElbing, 189. 


^^M ~ ÜKg. V. LiegniU, 71. 120. 133. 


Oollub, Studt, 32. 43. 


^B - V. Mciseen, Hrn., 33. :M. 40. 91. 


Ooldborg, Stadt. 10. 


^H - in.. IWniiBcher Kaiser, 44. 


Gotländi8er(Gotldandischer)SMn. 


^H Fi'iedwaia,Nikeles,Niula»,Rm. XII 


173. 


^H Elb. 107. 201. 202, 


Grauilonz. Stadt, 38. 40. 


^H Kriesland, Frealund', 31. lf>2. 


Graues Kloster in Dzg. Ö8. 


^H Fni'Htenan, Dori' boi Elk, liiT. 


Greff. Bartcl, Rm. zu Elb., 203, 


^^1 Fiiiick. .Tohan. Clirouolog, 9. 10. 


Gregor s. Brogman, Materne. 




GreuBing, Greisznigk, 5e. 




Griechenland, 181. 


H 


Groden, Grodno, 130. 




GrOtting, Rm. KU Braunsberg, 46, 


^H Oeicrxwaldc, Ueierswalt. U'>rt', 


Gninau, Dorf bei Elb., 41. 


^H :»)». 


- Simon, Chi-oniat, G. 15. 


^^L OenarfloH h. Üuaplieuä. 


Ontstadt, Stadt, 28. Gl. CS, C4. 89. 



^^^^^ Personen- und Ortfi-Register. 213^^^^B 


^^ 


Heiiiieuborg, Poppo v., Ifti. 


Heiinonberger, Chronist, 2. 3. 


Halien8tartt,obHalber8tartt?U2. 


Hepof, Meisciier, 40. 


HaberbergbeiKgsb.54.lfia.l7i.20G, 


Heresbach.Heinricli, Student, 161. 


Rabcrkrug l«i Kgsb. 54. 


Hermann, Valtin.Bm. zuElK, 113. 


Haff, Hap, 181. 183. ID5. 136. 


- s. Balk, 


Hageck, "Wenceslaus, Chroiüst, 8. 


HorrenmühlQ bei Elb. 186. 198. 


Hagelsberg bei Dzg., 05. 


Hesike, Andereö, aus Dzg., 14.5. 


Hammermiihle bei Elb.. 181. 19«. 


Hoßke. Marx, 40. 72. 80. 


Hans a. Johan. 


— Oi-bau, Reiter, 36. 90, 


Hansestädte, 152. 


— Tidemann, sonst Ensaig, Em. zu 


Hap s. Haff. 


Etb., 106. 107. 


Haselau bei Elb., 17G. 


Heykc. Andreas, aus Dag., 145. 


Hasentödtor, Johan, Eciimlieli- 


Hildobrand s. Bärwald. 


ter, 11. 


Hilgenbeil b. Heiligenbeü. 


Hasse, Lorenz, Rui. zu Brauußberg. 


Hiob, Job a. Dobeneck. 


46. 47. 


HinkeüdePfeirßimL5bQnioht,der,7. 


Hede-wich e. Hedwig. 


Hockerland, 185. 198. 


Hedio, Caspar, Chi-onist, 9. 


Hoge Brücke i. e. Hohe Brücke, 


Hedwig, Hetlewieh, G. Friedrichs 


in Elb., 90. 197. 


V. Liegnitz (st. Elisabeth.) 126. 


Hollenstein, Hoenatein, Hogen- 


- G. Georgs v. Baiern, 128. 


atoin, Stadt, 48.135.203. Chronik 7. 


- G. Jagello's v. Polen, 123-125. 


Hokengasse in Braunsberg, 68. 


Heiligegeistmühle bei Eifa, 112. 


Holland, Holländer, 180. 182. 


HeiligGgeistthor und Kirchhof 


— e. Preusziseli Holland, 


in Holland, 52. 53. 


Holstein, 146. 162. Hzg. Friedrich, 


Heiligeleichnamsdamm in Elb,, 


Johan, Adolf. 


75. 78-80. 


Horner, TliomaB, aua Eger, 7. 8. 


HeiligeleiohnamskirlcheinElb., 


HoTBt, Dorf bei Elblng, 197. 


75. 77. 79. 182. 196. 


Eütfelt, Ambrosius, Prediger, 113. 


Heiligeleichnamsatrasze in 


Hummel, Fhisz bei E!b., 186.198. ' 


Elb., 77. 




Heiligenbeil, Hilgenbleil, Sladt, 


J. 


135. 168. 171. 


Heilsherg, Heleaberg, Helis- 


Jagel, Jagello, Jagal. Jagalle, 


berg, Stadt und Seliloss, 23. 2G. 


122—125. 


28-30. 58. 60-62. 65. 132. B. v. 


Jakob, Jacobiia. der Heilige, 90. 


HflÜBbei« 47. 58. vgl. Erraeland. 


JacobLkirche in Elb. 82. 187. 198. 


Clironik 7. 8. 


— s. Alexwangen, Braune. Winckel- 


Heinrich, Hzg. v. Brauusehweig, 


bloch. 


163. 165. 


Janisch, Kanon, in Elb-, 72, 80, 


- Markgraf v. Meiasen, 199. 


JaniBe, Hptm., 60. 


— s. Felirmann, Glareauus, Heres- 


Jaroalaus, Domprobst zuPlock, fi. 


bach, Bichtstem. 


Jeroachin, Jernschin, Nicolaus, 


Helesberg, Helisberg s. HeUs- 


Chronist, 6-8. U. 19. 


berg. 


Jerusalem, Ordenshaus, zu, 194, 


^Jelnort, 46, 


Ort bei Elb. 198. ^^^B 



^^V 214 Fprsnnpp- iiirl Orts-RofriRtpr, ^^| 


^B Ifland R. Livland. 


Korttborg, Amlim, 2. 11, tB. 


^H Innocnuz YHI., Pupst, :i2. 


Ketting, Lucas, Rm. zu Dzg., loa^ 


^H Inatorliurg. Stadt, i:id. 


Kinstaudt aus ReuBBon. 122.123.* 


^H Joachim, Kurf. v. Brandenburg, 1 ß3. 


Kirsborg a. OhriBtbiirg. 


^^M Jocheim a. Nenmaim. 


Kirsten s. Cliristian. 


^H Johann, JoanncH, Hans. 


Klefold, Glefelt, Georg, Rm. ZM 


^H - V. Franken, 93. m. 133. 


Elb., 106. 108. 112. 


^H — Hzg. T. Holstein, 162. 


— 0^01^, Rm. KU Dzg. 195. 


^H - Harkgf. t. Kfißti-m, 163. 


Clementonfehr, CloTnenBfähr/ 


^H — I[zg.v.Mecklenburg,l63— m5.1fi8. 


bei Elb., 184. 107. ] 


^H — Alb^ Hzg. V. Mecklonbiirg, 163, 


Knobol. Knofel, Moritz, Söldnor- 


^H - Albert, Kg. v. Polen b. Albraclit, 


i'Ühi-or. 74. 75. 80-82. 86. 196. 


^H - Cicero, Kurf. v. Brandenb., 141. 


Kueiphof. KgBbg., 34. 35. .M. 13fc 


^^■^ — B. Qaison, Bi-aunoBkrone, Biiten- 


IGO. 161. 206. 


^^B holt, Konig, Eoszka, KonopackI, 


Königsberg, KonigoBberk.Kon- 


^^^1 Iioe, Lütge, Lusicn, Mynko, 


gesberg, Konszberg, 22.23.261 


^^P Nimptach, Nitag, Soliachtman, 


27-29. :i2-35. 46. 48 41). 52. 5*. 


^^F ScholtKo, Schnitze, SoyMdt, Tiefen. 


55. 60. 61. 64. 65. 71—73. 76. 77. 


^m Wonthuit. 


87-90. 115. 119-131. 126. 128( 


^M JohannoBborg, Stadt, 135. 


136. 186. i:«. 140. 146. 157— IKi. 165; 


^H Jorge H. Georg. 


1G6. 170-172. 198.207. Chronik. 7, 


^M Juden, 64. 


Synortus 7. vgl. Hogo Schule. 


^H Jiiginen i. o. Junglngon. ülridi 


KOnigHborger Strnszoin Elb. 77i 


^H V., Hm., 1^4. 


K(inigabrunnouinEIb.,l88.(cf.lfiGJ 


^H .fungo, Koinhold. auBj)Kg„ 207. 


190. 




KönigBthor in Elb., 71). 


H 


Kogö s. Cujavion. 


Coio, Georg, 2. 


^M Cadin, Kadienon, Dorf boi ESb,, 


- Ernholdns. 3. 


^H 


Kokonhauöon, SuldoBz in LivU 


^H Kaymon, Keimen, Dorf in Sam- 


166. 167. 


^1 land, 42. US. IUI. 135. rAS. 


Collen, K«ln, 35. im 161. 


^M Kalb, auB Livland, 50. 65. 


Colmises Land s. Culmorland. 


^H Kaunogieszer, Voltin, Moiätnr, 


Konig, HaiiB, aus Dzg., 155. 


^M 40. 42. 


- Morien, auB Dzg., 145. 


^H Carion, Johan, Clironist, ». 


— Peter, aus Dzg., 155. 


^1 Karol, Hämischer Kaiser, 160. 


Konitz, Stadt, 64. 66. 67. 69. 126. 


^H Casimir, KaBemir, HI. Kg. v. 


Konopaoki, Johannes IV.. B, v. 


^M Polen, £7. 29. 31. 32. 43-45. 


Culmseo, 140. 


^H 1'24-128. 176. 200. 


Konopat, Geoi-g v., rommcroU. 


^B - Kg. CaBimir'B HI. 8o)m, 120. 


Woywodo, Hptm. zu Schweiz, 143 


^H - V. Pranken, 92. 13ü-l.<(3. 162. 163 


Konszberg b. Königsberg. 


^^1 Caspars. Dambitz, Ifymecz, Sohwal- 


Kopenhagen, 158. 


^H bacb, 


Ko8Zczoietz,Koseletiako,8tanift 


^m Kattenhüt'er'B Chronik, Vd. '2m. 


! lauB, V., Woywode zu Posen, Hptm 


^H Keimen s.- Kaymon. 


1 zu Mbg., Stulun u. BromboiK, 60; 


^^H Kolbas, yiiicentius,B.zuLoeban,25. 


1 61. 67. 101. 141. 149. 150. 



Personen- und Orts-Register. 



215 



Ko Sterin s. Küstrin. 

Koszka, Joliannes, Schatzmeister, 

207. 
Krakau, Krokaw, Stadt, 23. 31. 32. 

50. 93—95. 111. 113. 114. 120. 123. 

124. 127. 131. 132. 136. 141. 147. 
151. 176. 177. 

Gramer, Christoph, Clironik, 7. 

Krcmitten, SchloszinSamland, 135. 

Kreuz, Hans v., Canzler, 11. 

Critius,Andreas,B.zuPrzemysl,133. 

Krokaw s. Krakau. 

Kromer- (i. e. Krämer-) Gasse 

in Dzg. 154. 155. 
Cromerus, B. v. Ermeland, 10. 
Küstrin, C o Sterin, Markgf. Hans. 
Cujavien, Coge. B. Matliias, Stanis- 

laus. 
Kulmbach, Markgf. Albrecht. 
Kulmerland, Colmises Land, 

125. 176. Woywode Johan von 
Lusien. 

Culmsee B. Johannes IV. Kono- 

packi. 
Cuppener, Christoph, Jurist, 34. 
Kusfeld, Dorf bei Elb., 43. 
Kussig s. Tid. Heske. 



L 



Labiau, Labien, Stadt, 135. 171. 
Ladekop, Dorf im Werder, 143. 
Ladislaus, Wladislaus I, Kg. v. 
Polen, 124. 125. Vgl. JageUo. 

— n.. Kg. V. Polen, 124. 125. 

— I., Lesle, Kg. v. Böhmen 125. 

— n.. Kg. V. Böhmen u. Ungarn, 
125. 126. 129. 

Lahmehand, Kretscham bei Elbing, 

170. 197. 
Landesborg, Stadt, 135. 
Lange, Mattis, Bgrm. in Dzg., 153. 
Lange Markt in Dzg., 96. 145. 

154—156, in Elb., 81. 
Lastadie in Elb., 75. 79. 182. 196. 
Laukisken, Laukischken, Amt, 

135. 



Laut, Dorf bei Kgsbg., 136. 
Lautenschlegerin,ausKgsbg.,160. 
Lebenicht s. Löbenicht. 
Legendorf, Paul, B. v. Ermeland, 

22. 23. 25. 
Legenitz s. Liegnitz. 
Legitten,DorfimSamland, 118. 138. 
Lencz, Lenzen, Dorf bei Elb., 176. 
Leslati,Bisthum, 149. Vgl. Cujavien. 
Lewenborck, Lemborg, Lem- 

berg, 33. 128. 
Lewenicht s. Löbenicht. 
Letzen s. Lötzen. 
Lick, Sclüosz, 135. Pfaffe zu L. 

(H. Meletius) 9. 
Liebemühl, Libemöle, Stadt, 48. 

49. 54. 62. 63. 135. 
Liebstadt, Stadt, 135. 
Liegnitz, Legenitz, 64. 71. Hzg. 

Georg, Friedrich. 
Lindau, Johann, Clironist, 8. 14. 
Lindeblatt, Johannes, Chronist, 6. 
Lindenau, Dorf im Werder, 143. 
Lisibon, Lissabon, Stadt, 158. 180. 
Littau, Littauen, 32. 39. 43. 44. 

69. 94. 123. 124. 129. 130. 139. 166. 

168. 170. Groszf. Sigismund August. 
Livius, Titus, 9. 
Livland, Ifland, Eiflant, 10. 50. 

65. 164—170. 180. Ifl. Deutscli- 

ordenschronica, 7. 
Lochsteten, Schlosz, 135. 138. L. 

Chronik, 7. 11. 
Lodewig s. Ludwig. 
Loe, Johan v., Bgrm. zu Elb., 74. 

82. 101. 106. 111. 112. 
Löbau, Lobe. B. s. Kelbas, Kono- 

pacM. 
Löbenicht, Lebenicht, Lewe- 
nicht, 7. 135. 
Lötzen, Letzen, Stadt 135 
Lohmüller, Johann, Chronik, 8. 11. 
Lomese, ob Lomza, Stadt in 

Polen? 65. 
London, 37. 

Lontzki, Gesandter in Livland, 168. 
Lorentz s. Bolhagen, Hasse. 



^^^^^^^^^^^^^^^^vämm^^m 


HIHH 


^H 


Tcwos. .. Itioiiw;il<l. LaiiKo, l'-.l. 


^H l.tiliike H. LOI>^,:k, 


WolkenBtflin. 


^H 


- B. V. CnjavifiTi. 14«- I.W. 


^H Luoulufl. LiicnIluK, ins. 


- Kg. V. Uiigai-n, 27. 29. 30. I3ft— 127. 


^B Ludwig, Loilowit!. ». HHi.^lis- 


Miuu-itins s. Morita. 


^^H Imut^en, Moi'taugcii. 


Mam-ilz, Beamter C), l'>. 


^H - Ei'zljKg. V. Oeetreiüli l«L. Willioim), 


Mttus.lorf, Gmaü- u. Kloin-, nilrPer 


^H r2:4. 124. 


im Wordor, 107. 


^H ~ Kg. V. l'ngom, 147, 


Maximilian. Rom. KaiHPr, Rl. 151, 


^H Lllliäck, Liibiko, 5,'). iii.h. m!i. 


Moissoa 31. 34. 35. Miirkgf. Uciii- 


^H L. Eoclit 2f)2. 


rioli, Hzg. Friodricii, Georg. 


^^H TiLH^as. Herr v, Mcisoritü. (!4. 


Mokelborg, Mooklonlinrg, Iß8, 


^^H — e. Allen, Kcttitig. iScIiü-mor, 


H/.g.HRns,.roh. Albreclic, CliristopL 


^H WatKelmile. 


Moihaiison b. MUhlliftUHon. 


^^B Lii^ion, JolmmiQS v., Culmi^dicr 


Molsaßk. Stadt. 28. 5!)-fil. 


^H Woywodo. ITirtm. zu Heiiou HP. 


Momel. Stallt, VAh. 139. Climnik 7. 


^^1 Liitgo, Ums, Um. ku BrauiiHb^.. \P. 


Mei-leiri 9. Morlein. 


^H Luthor, MarÜEES. Dr., 02. liS. U7. 


Morton a. Martin, 


^H L, UhK 


Meseritz, Staitt, «4. nu. 


^^1 


Mowo, Stadt, 150. 177, llmipim. 


^1 


(i. V. UaJHon. 


^H Miindt, ücoi'g, Km. ku D^tg., ;iS. 


Michael, Miohol, h. Hordierl,' 


^H Mnriti N. Anna Maria. 


Braokwagen, GÜnaki, Seliona. 


^^M Marieubtirg, Margenliorg, 5. 41, 


Miciko a. Mynko. 


^^B bü. .w. m. Gl. KT. Tl. 72. au. U8. nx). 


jrioGhovita (Matthias) 8. 


^H 102. I4i-I4:). U5~-148, i:<o. tßl. 


Minden. Stadt. 170. 


^H IK^. 160. 1(14. 176. M. Cliroiiik 7. 


Moldcnhaiier, Valcntiji, Krllgeriir 


^H 11. WaBSPrldtim» 72. Woyvodon 


Kaymen, 119. 


^^M [PiUatinc)H. Baisäii, Zolima. Uptm. 


Monde i. e, ■Woiclieelmllndo 1,^58, 


^^H KoBKOKölote. 


Monnichthorm s. Dominicaner. 


^B MariBiifohle, DovfbeiPr. Eollaml, 


Montaner Biirso in KJHn 161. 


^H 


MoritK, Manritiii8. s, Ferbor,' 


^^H Mai'ienwordor. MargBiiwcnior. 


Kneboi. 


^^H Stallt, 27. .m 51. 


Morlein, Morlein, Prediger, l'il. 




MorlingiBten 161. 


^H - Pre<is7.isdi B. Pi'PiiHKisch Mark. 


Mortniigen, Ludwig v., CnateUan 


^H Mai-kenthor, Markttüor in Elb., -75. 


V. nh., Hptm. auf Engelabiirg, 149. 


^H m. 82. S4. 86. 196. 202. 


Morungoii, Moringe, Moringk. 


^^1 Martin, Herten s. König, Luther. 


Stadt, 37, 48, 49. .54, IM, 


^^1 Rabenwalü, Hoso, ScliuJlor, Sieboii- 


MosollanUB, Potnis. ßaccaJauroua, 


^H oich, Wiildr, 


161. 


^H Marx B. Heske. 


Moske. MoBkan, 129. Moskowiter,- 


^H MaBau, Masovion, :}!). 45. 64~6(i. 


Musknwiter, 43. 44. 13fl. 130, 


^H 69. 70. 1IU). 16.'>. 171. 


MlUiIiiauson. Melhauson, Stadt 


^H Materne, ilregm-, 17, :^7~4(). 


135. 


^B - I^LTnon. 17. »7. »9. 40. 




^^^ Mathiaa, KattiB, Matz, Mathcu», 


1 Mynko (8t, Micke), Uans, 44. 



Personell- und Orts-Eegister. 



217 



N. 

Nataiigen, Nottaiigon, H3— 35. 65. 

90. 119. 130. 135. 
Nebrau, Dorf in Pomesanion, 171. 
Nehrung 180. 195. 
Neidenburg, Nidenborck, Stadt, 

28. 32. 45. 135. 
Neman s. Nymecz. 
Neptunus 180. 
Neudorf, Dorf bei Elb., 176. 
Neue Gut, das, bei Elb., 81. 
Neukircli, Dorf, 48. 
Neuman, Joclieim, 144. 
Neumark (Brandenburg) 64. 
Neustadt bei Ki^au 32. 127. 
Neustadt s. Elbing, Neustädter 

Fähre 197. 
Nicewitz, Alexiusv., 6. 
Nicolaus, Niclos, Nikeles s. Fir- 

ley, Friedwald, Eosenort, Scliidlo- 

witz, Scholtze. 
Nidenborck s. Neidenburg. 
Niederstrasse in Elb., 77. 
Nimptsch, Hans, Sclireiber in Dzg., 

156. 
Nitag, Hans, aus Dzg., 144. 155. 
Nocendorf, Nozendorf, beiMbg., 

98. 
Nogat, Noget, Nogt, Flusz, 21. 

22. 147. 184. 197. 
Norbekitten, Gebiet, 135. 
Nordenburg, Stadt, 135. 
Norenberg s. Nürnberg. 
Nottangen s. Natangen. 
Nürnberg, Norenberg, 59. 91. 

92. 94. 
Nüsewurtz, Alexius v., 6. 
Nymecz (st. Neman), Caspar, aus 

Dzg., 144. 

0. 

Oberland in Deutschland 118. 152. 

in Preussen 203. 
Obermühle bei Elb. 186. 
Oberteich, Oeberteich, bei Elb., 

186. 198. 



Oder, Flusz» 63. 

0hl fang, Ohlfing, Elbing, 197. 

Oppeln, Opelen, Hzg. v., 95. 131. 

Orban s. ürban. 

Orteisburg, Ortellesburg, Stadt, 

135. 
Oslander, Theologe, 160. 161. Osi- 

andristen 161. 
Osterode, Stadt, 62. 63. 135. 2(B. 
Osterreich 123. Erzlizg. Ludwig, 

Wilhelm. 
Ostsee 22. 

p. 

Pal tisch s. Baltisch Meer. 
Passarge, Flusz, 22. 23. 55. 59. 60. 
Passenheim, Passenhem, Stadt, 

135. 
Paterborn (Paderborn), B. v., 6. 
Paul n., Papst, 22. 
— s. Erkort, Yasolt, Rusdorf , Sommer. 
Pautzke s. Putzig. 
Peckaw (?) 171. 
Perschke s. Pörschken. 
Peter, Petrus, s. Denen, Konig, 

Mosellanus. 
Peterkau, Stadt, 27. 29. 30. 126. 

127. 130. 
Pfeiffenbrunnen 85. 190. 201. 
Philipp, Filip, s. Bischof, Tesclmer. 
Pius n., Papst, 22. 
Plauen, Heinrich Reuss v.. Hm., 

26—28. 126. 
Plinius 9. 
Plotzka 6. 
PI Oven s. Plauen. 
Pobeten', Pobitten, in Samland, 

135. 
Pörschken, Perschke, Dorf bei 

Kgsbg., 172. 
Pi'ogesanien 195. 
Pol, Matz, Rm. zu Elb., 36. 
! Pole, Paid, Chronist, 6. 7. 9. 10. 11. 
I Polen 22—33. 39. 43—45. 48—63. 

65. 69. 70. 72. 74. 78. 91—94. 113. 
' 119—121. 123—127. 129-132. 134. 
i 137. 141. 148. 151. 157. 160. 162. 



218 



Fenonen- und Oite-BegiBter. 



Ifiä. 170, 171'. 17(i. 2(J4. Kg. Casinm-, 

Alexander, Joliaii Albreeht, Sigis- 

mtind I., Sigiaihuiici II. August. 
Polonz, Polens, B. v. FiBclmuaen, 

139. Ifi7. 
Poraesanion 136. lf!5. B. s, Dobe- 

neok, Speratiis, 
Pommaralloii. Woywode von, e. 

Koncipat. 
Ponimorn3l,e4.l4(i. Uzg. h. Swontc- 

pol, Bogislaw, OeorK. 
Pompnfiskß (st, Konopadd) I4D, 
Poppo 8. Ilciinenherg 
Posen 63. Woywodo Koszczclotz. 



Pr 



r 53. 



Pregol, Pregor, :ö. 34. !30. 
Prosburg, 151. 
Proslau s. Breslau. 
Prelis, CMstopl], Auszug, 7, 
Pieuözon, PreuBBorland. 21. 23. 

27-30. 32— 3ß, 38-41. 44. 45, ßC. 

58, ß3. 69. 71, ai— 95. 108. 113. 122. 

124. 125. 128—137. 141. 145, 146. 

151. 152. 157.158—166.168.172-174. 

181. 190. 193— 19H. 1U9, 200. 205. 
Proii87,isoli Eüau, Eile, 135. 

— Holland 36, 41. 48-54, 63. 70, 
i:i5, I3G. 171. ÖGliiet 102, 

- Mark, Markt, 40. 53. 126, 135. 
PreuBoher Ordou 195. 
Prcufisorkönig 151. 
PriBmau, BriBmann, I)r,, 7, 
PtolemouB 9. 

Putzig, Pautzko, 145, 

Q. 

tju 1^ d n b 1- g, Q u d Ti a II r ß r p, 

120. 
Querfcldiatilio, aus Braunsborg, 



Raben wulil, Martin, Hm. ziiDzg., 38, 
Ilangeuit, Ragnit, Stadt, 135, 
Rani», RaaiecU, Oeorg, 7, 8, 
Kasclioville, Radüiwil, Fllret, 



Raatenburg, Slailt, 135. 
Reberg s. Rohbcrg. 
Rectito Stadt 8. Danzig. 
Rookel, Jacob, Kämraoror, . 
RerxcblegQrbati s, Rflifsehläger- 

balm. 
Behborg. Boborg. Dorf l>ei Elb„ 

176. 177. 
RcichBnbacb(Bt,Ridif«nborg),127. 
Re toll on borg (st, RiditoiilierK), 27. 
ReifschUgerbahn. Rofgclile- 

gerbahn. in Elb., 71", 
Rein s, Rhein. 
Roinbolt a. Junge. 
RcHel B. RöBsel 
Rcsonburg b. Riosenbui-g. 
Beuase, Hcini'Jdi, h. Plauen, 
ReiiSBon, Reuslant.BäUHeaie. 

3.1. 94. 122-124. 180. 151, 165. 167. 

169. 170. 
BUodon, Hptm. zu, a. Lusien. 
Rboin. Rein, Fliisz, 199, R. Gold, 58. 

— SclüoBZ, 135. 203. 

Riohau, Barteloraos. SUtdtBülirei- 

ber, 10. 
Richtenborg, Iloiiiridi v.. Hm., 

27. 127. 128. 
Riohtstorn. Hoinridi, Riii. zuElb.. 

106-108, 
Riesenburg, BcBonbiirg, Stadt, 

27. 49—51. 70. 71, 165. 171, B. zu, B. 

Doboneok. 
Riga, Rigo, Büge, Sbult,122.KL 

56. Brzb. v., 8. Wilholm, 
Roehlitz, 36. 
Rössel, Besel, 58. 59. 
Rome, 24.25.93. 127. 165. B. RmuIi, 

91, R. Künig, 169. R. Kaisor, 

B. Maximilian. 
Roae, Herten, Rm, zu Mbg,. 146. 
Rnaenberg, Stadt, 27- 28. 49, 

— Johannes, 11. 
Rosengarten in Blb,, 7ii, bei 

Worms 199. 
Rosenort, Nikelüs, Rm, zu Elb. 

106. 107. 
Roseitten, Amt, 135. 





Rotho Bilde, bei Elk, 77. 00. 


Schoua, Mioiiol, aus Blb., HK). 109. 


Budau, in Samlaiid, 135. 


Sclinnenberg, Dorf im Werder, 


Büge s. Riga. 


142. 


Hiisdorf, Paulv-, Hm. 34, ITfi. 177. 


— Dittrich V., 69. 


s. 


Schonewieee, Bm. zuBmunsbg,, 
46. 


Sachsen, Saxoii, Hzg. Albmelit, 


Schottland, 180. 


Georg. 


Schuller, Merten, Bgim m 


Salfeld, Salevelt, Stadt. 54. 135. 


Braunsbg., Ufi. 


171. 173. 


Schnitze, Hans aus Dzg., 145 155. 


Samaiten, Someiteu, 150. 


Schumacher, Kii-sten, aus Dzg., 


Samland, Samelant, Samen, 


174. 


Samländer, Samise i. e. Sam- 


S chwalb aoh ,Caspar,S51dnerfiUu-ei-, 


ländische, 29. 42. 55. 118—120. 


74. 75. 80. 85. 196. 


135—138. 


Schwangen s. Alexwangen. 


SamtQr, Stadt 39, 40. 64. 


Schwarzer Wald 44. 


Saxen 8. Sachson. 


Schwarz Kloster 8. Docdnicaiicr. 


Schachtman, Hans, Sdiöffe, 156. 


Schweden 97. 1.^2. 153. 180. 


Schaken, in Samland, 135. 


Schwentepol s. Swentöpol. 


Scharfenberg, Dorf beiEab., 177. 


Schweiz, Woywodcv., 150. Hptm, 


ScliedGlwizike b. Schidlowite. 


G. V. Kouopat. 


Söhene-wese e. Scbönwieae. 


Schwidergalle s. Switrigal. 


ScliQumans Chronit 10. U. 


Sebenieht s. Siobeneich. 


Schidlowitz, Schedelwizike, 


Seewalt, Seewalde, Sclüoaz, 20;t. 


Nidis, Caatellan v. ßendomir, 102. 


Sein Bburg.Senaburg, Stadt, 135. 


Scliiffeuteufel,a.Bravmabg. 160. 


Sesten, Stadt, 135. 


Schimmel. Gorgen, Kriegskneclit, 


Soyfridt, Joannes, aus Thorn, 113. 


84. 


Sforza, Bona, 0. Kg. S^smunds, 


Schippenbeil,Sfadt,l35.Chromk,7. 


151. 


Sehirgal, Fürst, 122. 


Siebeneich, Seheneych, Sebe- 


Schirmer, Lucas, Bm. zu Gib., 


nieht, Merten, aus Elb., 108. 117. 


loe. 108. 


Sigismuud, Sigemont, König 


Schief, Seh I o f, Kirsten, aus Dzg.. 


v.Tolen, 36. 43—45. 51. 56. 60. 69. 


145. 


70. 71. 91. 93. 102. 113. 126. 129. 


Schieidanus, 9. 


130. 134. 135. 141—145. 147. 118. 


Schlesi8n,Slesye,SehleBigen, 


151. 159. 160. 165. 176. 177. 


Schlesige, 57. 64. 70. 91. 126. 


SigiamunduB 11., Äugustus, Kg. 


128. 129. 136. 173. 


V. Polen, öroszf. v. Littauen, 165. 


Schlofs. Schief. 


166. 16S. 169. 171. 172. 174- 177. 178. 


Sehmiedethor in Elb., 81. 87. 


Silvius, Eneas, 6. 


Schmilten, Sclüoaz in Livl., 167. 


— ConstantinuB, Chronist, 10. 


Schmit, LazaniB, Chronik, 7. 


Simon B. Mateme, Winnepfennlg. 


Schönberg, Sclüosz, 49. 


Siwert, der Junge, 7. 12. 14. 


Schönwiese, Dorfbei Holland, 50. 


SixtuB IV., Papst, 22. 


Scholtz, Albrecht, genannt Weger.g. 


Slesye a. Sclüesien- 


Seholtzc, HanB, aus Dzg., 145. 


Smalentzike, Smolen6k,4a 44, 


— Nikeles, aus Dzg., 145. 


130. ^^ 



^ 220 Perfloiwn- und Orte-Repfiter^ ^M 


^K SohUii, Stadt, 48. 135- 


TotiiaBgaBBe in Dzg, 207. 


^H ßollaat (?) 171. 


ToIkemit.Tolbomnth. Stadt, fi. 


^^H Somoiteit a. Samaiten. 


77. 82. 87. !)0. 176. 177. 196. Hptm. 


^H Sommor, Paul, Pfanw 118. 


V., 8. G. V. Baisen. 


^H Sommerau, Dorf, 21- U!). 


Tong, Toiigo s. Tuiigon, 


^H S p h i a , G. Friedrichs v. Brandoubg., 


Toren 8. Thoni. 


^M 


Torkeji b. Tfb-kon. 


^H - G. JageUo's, 124. 


Torman, Hinricii, 112. 


^H — Tocliter Kg. Sigismimds, 165. 


Troyden, ScJUobk in LivL, 167. 


^H — s. Anna Sopliia. 


Trona, Trunz, Dorf bei Elb., 47. 


^H Speratus, Paul, B. v. Pomosanioii, 


74. 76. 


^H 


Ti-oxBOS,Truch8G8, Martin, Hrn., 


^H Spittelhof, Spittcl hiUi f, bclElli., 


28—32. 127. 


^H 


Türken, Torken, 20, 32. .S3. 93. 


^^K StaniBlang, ß. v. Ciijavien, 207. 


125. 128. 147. 160. 


^H Stargart, Stadt, m. (19. 


Tungoii, NicolauB v.. B. v. Ermo- 


^H Stella, Eroamus, C. 


liuiJ, 24—26. 20—31. 127. 


^^H Stephan b. Zips. 




^H Stortz, SSldnerflliirer, «7. 611. 


D. 


^H Strassbui-g, Stadt. Xi. 


^H Sttim, Städte ß?. 148. Muiiptmaiiii h. 


Ulrich B. Jungingen, 


^^B KoBzczeletz. 


Ungarn, Ungarien, Dngeren, 


^H Siidoke, Suttkau, a. Ualodßr. 


123. 125, 126. 191. 132. U.Clironikö. 


^^H Swentepol, Hzg. v. Pommoi'eUeii> 


Kg. Matthias, LadislaiiB, Ludwig. 


^H 204. 


Ungorman, Bgrm., 62. 


^m Switrigal, Schwidergslle, 122. 


Urban, Orban, H. Eesko. 


^H SaahrzoBKinsky, Woywode, 4a 




1 


V. 


Valentin, PfaiTcr ku Legitt«n 118. 


^H TiiiiiiGuborg, 124.' 125. 2o:-i. 204. 


— H. Moldenhttuer. 


^H Taplaii, in Samloiid, Vä5. 




^H Taplaken, in Samlaud, I3ö. 


Varna, Schlacht hei, 125. 


^H Tartaron, Tarteren, Tatoron, 


Vasolt, 8. iinter F. 


^H 55. .')<;. 58. 30. D3, 16S. lliO, 170. 


Vater, Stephan 10, 


^H TesGhnor,PhiHpp,flm.zuBraiiiis- 


Vii-eiliUB, ISS. 


^^1 berg, 46. 47. 


Vogt,Vo8ot,Barte!mcwes,BarteI- 


^^M Te-woB 8. Mathous. 


menB, lOG, 107. 100. 


^H ThOBOllB 102. 


Vorman s, Felu-mann, 


^H Thorn, TorGu,''lG. 22. 2:1. 27, 32. 


Vulcanus, 190. 


^^B 3:). -äS. 44 50. 54. 56. 63. 60. 70. 71. 




^B* 80, 113. 129. 130. 141. 140. 1,^0. 160. 


w. 


^^H Tidemaii b. Hcskc. 


Waldau. in Samkiid. 135. 


^H Tiefen, Jolionv., Hrn., 1.5. 32. 127. 


Waldbnrg, ILins.TacobTmchBosv. 


^H Tilse, ScliloBZ, 135. 


10. 11. 


^^H Tobenog s. Dobeueck. 


Wallaoheie, 32. 60. 128. 



Personen- und Orts-Eegister. 



221 



Wargen, in Samland, 135. 
Warsaw, Warschau, 165. 171. 

172. 207. 
Wartenberg, Albreclit, aus Elb., 

50. 51. 

— ßalzer, Rm. zu Elb., 36. 41. 
Watzelrode, Lucas v., B. v. Erme- 

land, 176. 
Weger s. A. Sclioltz. 
Weichsel, Weissei, 21. 22. 50. 67. 

141. 142. 149. 171. 195. 
Weier, Benedict, Pfarrer, 7. 8. 
Wellische triompe i. e. Wälsche 

Triumphe 173 (vgl. Welsche Spitze 

bei Hennenberger 133). 
Wenden, Schlosz in LivL, 167—169. 
Went s. Eulenburg. 
Wentlant, Johann, aus Dzg., 144. 
Werder, öroszes u. Kleines, 21. 

142. 147. 184. 197. 
Wickrau, Schlosz bei Elb., 184. 197. 
Wider, Herten, Rm. zu Elb., 106 

— 108. 
Wieck, Wald, 176. 
W i 1 h e 1 m V. Franken, Erzb. zu Riga, 

92. 93. 95. 131—134. 136. 163. 164. 

166. 167. 

— V. Oestreich, 123. 

— s. Gnapheus. 

Wille, Wilna, Stadt, 122. 123.129. 

165. 168. 169. 177. 
Wimann, magister, 2. 4. 



Winckelblocli, Jacobus, Priester, 

95. 
Windenburg, Amt, 135. 
Winnepfennig, Simon, Rm. zu 

Braunsbg., 46. 47. 
Wintmüller's Clironica, 7. 8. 
Wismar, Wismer, Stadt, 163. 
Wittenberg, Universität, 161. 
Wittolt, Fürst, 122. 123. 
Wladislaus s. Ladislaus. 
Word, Stadt, 10. 
Woldau s. Waldau. 
Wolf, Arzt, 2. 
Wolkenstein, Tewes, Rm. zu 

Elb., 106. 107. 
Wonsdorf, Amt, 135. 
Wormdit, Wormen it, Stadt, 28. 

47. 63. 65. 
Worms a. Rhein, 199. 

z. 

Zabrzezinski s. Szabrzeszinski. 
Zamel, Gottfried, aus Elb., 2. 
Zehma,Zehmen,Zeme, Achacius 

V., Woywode v. Mbg., 49. 66. 94. 177 
Zemise, G. des A. v. Zehmen, 66. 
Ziegelscheune bei Elb., 73. 77. 

79. 182. 196. 
Zimmermann, Georg, Rm. zu Dzg., 

113. 
Zinten, Stadt, 135. 
Zips, Stephan Grali v., 151. 



222 



^ach- und Wort-Register. 



^ S^'r-^^ • .< 



A. 

A. stellt bisweilen statt o, s. Glacke, 

Made, Pavel. 
Aal, Aalfang, 197. 
Ab ha üben i. e. abhauen, ont- 

liaupten 144. 
Abrufen i. e. durch Ausnifen be- 
kannt machen 153. 156. 
Ab sagen e, die, i. e. Absagung, 45 
Als, oft st. alles, 187. 191—200 etc 
Altzoner, ??, 56. 
A m e i d e i. e. Befestigungswerk, 88. 

Ygl. Scliiller u. Lübben mnd. Wb. 

n., 183. 
Animachti.e.Amtl03.104.111. 114. 
Anherten i. e. anreizen, 154. An- 

hertonge i. e. Anreizung. Ygl. 

SchiUer und Lübben I., 91. 92. 
Anwigler, ob Aufwiegler? 121. 
Areale y, sonst Arkelei, i. e. ma- 

cliinae bellicae. Vgl. Grimm D. 

Wb. I., 551. 
Artzt, fremder, in Elb., 200. 
Aufriris i. e. aufrührerisch 153, 

aufruris 154. 156. 
Ausfuhr V. Getreide 173. 174. 
Auspochen i. e. plündern 48. 
Aus spreiten i. e. ausbreiten 201. 



B. 



Bauer, Banner der Stadtquartiere 

77. 149, des Reiclies Polen 95. 
Barbir 85. 145. 



Batstube, Badestube, 88. 
Bauernaufstand in Deutscliland 

118. 120. 137, in Samland, s. Sam- 

land. • 
Becker Bäcker, 145. 
Befles i. e. beflisz 71. 
B e V i 1 n i. e. zu viel sein, vercjrieszen . 

Lexer mlid. Wb. I., 249. 
Begeneten st. begegneten 98. 
Begrebnus i. o. Kirchhof 199. 
Behendt i. o. bei Hand, in der 

Nähe 188. 
Bekeren, sich, i. o. sich drehen 

und wenden 84. 
Bekrauten i. e. unterwerfen. 

Scheint versclirieben st. bekrefteu, 

bekraften. Vgl. Schiller u. Lübben 

L, 216. 
Ben i. 0. in der Nälio 58. 
Besen i. e. Binsen 65. 
Bestrickung, Bostrickung i. e. Ver- 
pflichtung 53. 56. 69. 166. 
Beten i. o. beuten, warten 113. 
Beusseresten, die, i.e. die auszen 

Befindlichen 76. 
Bewerlocher Le.Biberlöcher 142. 
Bexe s. Büchse. 
Bier von Dzg. 174. Bierausspünden 

149. 
Bierpfennig 168. 
Bilwerko i. e. Bildwerke 173. 
Birenbaum, Birnbaum, 192. 
Birke 175. 

B log haus i. o. Blockliaus 68. 
Bo- häufige Vorsilbe statt be-, z. B. 



Sach- und Wort-Eegister. 



223 



boantworten 105, bodenken 76, bo- 

gegenet 170, bogeren, Boger 102. 

108. 109. 157, bogreiffet 170, bo- 

halten 173, borathen 155, boreden 

139. 156, boschicken 154, bösen 72, 

bostendiger 140, bostricken 150. 

169 etc. 
Bock, Teufel als, 172. 
Bolen i. e. belegen, besetzen 31, 

boDien, beten i. e. belagern 49. 55, 

bolet, belet i. e. belagert 28. 55. 
Boleten i. e. begleiten 54. 55. 
Bollwerk- (PoIIwerk-) haus 182. 

196. 
Boren, ob: boreden? 119. 
Borettung i. e. Beredung 71. 
Borgen bes in ein Regiment 170, 

auf die Besoldung 171 i. e. bürgen. 
Borutten i. e. beritten 58. 
Bosman i. e. Botsmann 155. 
Botel i. e. Büttel, Amtsdiener 90. 

Vgl. Boteltorm. 
Botger i. e. Böttiger 145. 
Brantmauer, Brandmauer, 160. 
Breuger i. e. Brauer 145. 
Büchse, Boxe, Boxse, Bexe 

36. 67. 68. 154. 170. 171. 201 etc. 

Hokenboxsen 78. Boxenkaule i. e. 

Büchsenkugel 72. Boxenmeister 

68. Boxsenschosz 85. 
Buch st äffen i. e. Buchstaben 195. 
Burggraf in Dzg. 195. in Elb. 200, 

in Mbg. 164. 

D. 

D a m p, i. e. Dampf, Ausdünstung, 138. 

Dauszen i. e. da auszen 185. 197. 

Dennesti. e. dennoch 138. Grimm, 
WB. II, 952. 

Der — häufige Anfangssübe für 
er — , z. B. Derferenheit i. e. Er- 
fahrung, Ermittelung 99, derforsten 
i. e. erforschen 97, derfreiget i. e. 
erfreut 140, derhalten 104. 175, 
derholen i. e. einholen 170, der- 
horen i. e. erhOren 121, derkennen 
170, derieben 173, dermorden 173, 
derrechen i. e. erreichen 65, der- 



stechen 75. 170, derzin i. e. er- 
ziehen 124. Auch dirkundigen 139. 

Dispotiren i. e. disputiren 165. 

Domang s. manck. 

Dor i. e. dorch, durch, 142. 

Dorfpfaffe, 172. 

Dorsten s. toren. 

Draben i. e. Trabanten, 56. 

Dreecker, Dreyecker,eine Art 
Dolch, 42. Vgl. die Anmerk. 

Dromen, Drommen i. e. Trom- 
meln, 63. 78. 155. 170. Feltdro- 
men, 78. 

Dunden i. e. da unten 191. 

E. 

E statt steht in Elter, Erbet; statt 
ei in: Eht, Emer, beno, Gehes, 
gerete, rechen, Hemutli, Leste, 
Leteren, Menige, neden; statt i. in: 
Besen, retten; statt ü. in Bexe. 

Ehd, Et i.e. Eid, königUcher, 117. 

Ehrlen- (i. e. Erlen-) pfähle, 189. 

Einzögling i. e. Indigena, 72. 

Eistrift, 141. 142. 

Elter i. e. Altar, 102,105. 106. 107. 
(Altar 109). 

Emer i. e. Eimer 50. 76. 

Entenfenger,89. Vgl. Vogelfenger. 

Entporet i. e. empört 136. 

Entweichen, ob Particip? Hat ent- 
weichen, 103. 

Entwicht, st. enwicht, i. e. nichts, 
nichtig, zu nichte. Lexer U., 98. 

Erbet i. 0. Arbeit 173. 

Erbzeise, 159. 

Erchener s. Erker. 

Erken, erkein i. e. irgend ein, 
50. 76. 80. 102. etc. erkenen 119. 

Erker, Erckener, Erchener. 
Thor mit drei Erkern (oder drei 
Thürmen, 80.) 75. 81. 82. 85. 87. 

Erleiden, sich gegen etwas, i. e. 
sich mit etwas vergleichen lassen, 
188. 

Ernen i. e. ehe 98. 

Er vor i. e. hervor, 164. 



224 



Sacli- und Wort-Rogister. 



Ei-Kagon i. o. orsalion, 84. 
Erziron, 72. sonst horziercn, i. e. 
liemußfordeni vgl. Froiberg 8. 7G. 
Esping i. 0. groszes Botli, 152. 
Eugor i. o. euer. 74. 94. 
Exse i. e. Axt, 1G5. 175. 



F. 



F eigontliflmlieli inFincontius, Buch- 

stafTon, Fofisten, Jloftscliosz, iloft- 

werke, Knofel, ScliaHTcntiner. 
Fad eh, Längonmasz, 58. 
Fillifilcin nach der Polen Ai-t, 57. 

Kleine Falmen G7. Fenniclien 171. 
Fallen, über die Mauer, i. o. aus 

der Stadt entweichen, 47. 81. 
Farrago, ein dialectisches Lelu*- 

buch, 191. 
Folig i. 0. sicher, ungefährdet, 85. 
Feltdromen s. Dromen. 
Fonoricli i. e. Filimdricli, 170. 171. 
Fero i. e. Fälu'e 170. Ferknechte, 

74. 170. 197. 
Fouger i. e. Feuer, 61. 67. 77. 87. 

Feuerkaide i. e. Feuerkugel 61. 

Feuerwerk i. e. Erleuclitungs- 

mittol 180. 

• Fliore i. o. ForeDe. Vgl. Grimm HI, 

1896. 
Fichtenrone i. o. Fichtenstamm 90. 
Filtzmantel 41. 
Firagknechte i. o. Knechte zum 

• Fouragifen 66. 68. 

Fisclie alsEmolument 115.Fischerei, 
101. 181. 183. 185. 198. bei Elb. 184. 
Fisclimeister 115. 

Fleischer, Fieser, 39. 96. 
Fleschauer 154. 

Flögen i. e. Thürfltigcl 84. 

Flog i. 0. Flocken, 73. 

Fofisten i. o. Papisten 161. 

Folien i. e. Füllen, 85. 

Fonzon i. e. fünfzehn 58. 

Forlob, Vorlob i. e. Urlaub 49. 52. 

Forst i. e. forsclite, 197. 

Franzosen, eine Krankheit, 90. 



Fj'oi^oii i 0. froitni, \)V2. Froic i. <». 

13rautwor])Uiig, 16:>. 
Freu gen, erfreuget 141, dorfrcngct 

140. 
Freuiclien i. e. FWlulein, 141. 



0. 



G steht statt ng in Menigo, Wonig; 
ti-itt oft zwisclien zwei Vociiloii 
auch für h, ein: Sclilcsigon, (»r- 
sagen, euger, Feugor, froigen, go- 
deigon , gestreuget , Getregedo , 
lioge , Lakeige , leigen , Mengoj-, 
Keitereige, Rüge, scheugen,Spreig(^ 
Treuge, Zeremonigen. 

Gänse, wilde, 184. 

Ge deigen i.e. gedeihen, 134. 

Geganen i. e. gegangen, 74—76. 
103. 105. 155. etc., ausgeganon, 76, 
omgcganen 85. aufgeganon, M5. 

Galgen und Rad, 97. 

Gegitter, vor d. Markenthor, 75. 
80. 82. 

Geh es i. e. Geheisz, 78. 

Geleite, ewiges, 51. 

Geleute (i. c. Geläute) des Möu- 
clies, 75. 

Geling, Deutung unsicher, ob: jäh- 
lings, in der Eile? 198. 

Gelobe i. e. Glaube 103. 

Gelobet i.e. Gelübde, 134. 

Geloglich i.e. glücklich, 158. 

Gerete i. e. bereits 41. 

Gerichtsgcfällc, 115. 

Geront, ob: geramt, speculirt? 174. 

Gerste, 184. 197. Gerstenpreis, 174. 

Geschrei, (bei Annäherung dos 
Feindes) 63. 

Gestreuget i. e. gestreuet, 85. 

Gesesse i. o. Sitzung, 150. 

Getregede i. e. Getreide, 174. 

Gewand, Stoff zu Kleidern, 49. 

Gezclt, 68. 

Gilde gortel, ob: goldener Gfir- 
telV 164. 

Glacke s. Glocke. 

Glashütte bei Elb., 186. 198. 



Sach- und Wort-Register. 



225 



Glocke, Glaoke, klochke, 110. 

158. 190. Glockenspeis 188. 
Gmeid i. e. gemeit, froh, rüstig, 202. 
Gortel, 164. 165. 170. 
Graben 202, zum Unterminiren der 

Mauern, 52. 
Grosen i. e. Groschen, 173. 
Grundlein, Gründling, eine Art 

Fische, 186. 



H. 



Haben. Es hat einen Krug st. es 
giebte. K. 184..185, hat entwichen 
103, hat gekommen, 110. 

Hafer, 184. Haferpreis 174. 

Haken i. e. Hackenbüchse, 85. 86. 
Hokenboxsen, 78. 

Hamen, Fischemetz oder Haken, 
112. Grimm IV., 2. S. 306. 307. 

Handwerksmann, 117, — volk, 
155. 156. 

Haufe, Hoffe, zu, i. e. zusammen, 
in zahlreichen Verbindungen: zu 
H. geben 23, haben 38, hängen 
(i. e. an einanderbringen, verfein- 
den) 29. 30, kommen 49. 54. 91. 
96 etc., liegen 68, rechen (i. e. 
reichen) 84, schwören 100, stehen 
67, stellen 41. 

Hauptwerke, die vier, 154. 

Hauptschosz, 168. 

Hausing, Heusung i. e. Behau- 
sung, 161. 168. 

Haus man i. e. Hausbesitzer (Gregen- 
satz: Gesinde) 121. 

Heleparten, Hellenparten i e. 
Hellebarden, 83. 196. 

Helm der Axt, 175. 

Hemut i. e. Heimath, 162. 

Herbrig i. e. Herberge, 188. 

Heringtonne mit Geld, 152. 

Hermeister zur Bezeichnung des 
Hm's, 120. 121. 125 des Meisters 
in Livl, 165—169. 

Heubet i. e. haut 175, heuhet (od. 
heubet?) 53. 

Heusung s. Hausing. 



Hirtenhaus bei Elb. 80. 

Hobemeister i. c. Hofineister, 43. 

Hof des Herzogs 157. 158, Vgl. 
Junkerhof. 

Hoffe s. Haufe. 

Hoftschosz s. Hauptschosz. 

Hoftwerke i. e. Hauptwerke. 

Hokenboxsen s. Haken. 

Hofizakerr ob verwandt mit Zagge 
(i. e. Pferd Hennig Preusz. Wb. s. 
V. Vgl. N. P. P. Bl. 1850 IX, 397) 
oder Zauche (von saugen, canis 
femina FrischDeutsch-Lat. "Wb. H, 
465)? bedeutet Hothimd, 112. 

HogeSchulezuKgsbg. 160—162.165. 

Holgen i. e. Huldigen 129. Hol- 
lung i. e. Huldigung, 32. 

Holik, Holk, eine Art Schiffe, 181. 

Holzbrücke in Kgsbg. 34. 

Holz Stätten in Elb.', 183. 197. 

Hopfen, 186. 

Hubenschosz, 168. 

Huldigungslandtag von 1525: 140. 



j. 



Jagd, 111. 

Inkonft i. e. Einkünfte, 104. 

Junkerhof in Elb., 190. 201. Hof 

in Dzg. u. London, 37. 
Junkergarten 87. 188. 199. Junker- 

schieszgarten 80. 81. 



E. 



Kalkscheune in Kgsbg. 34 
Kammer, Sclilosz an der Büchse 50. 
Kaptele i. e. Kapitälis, 173. 
Carnüffel i. e. Hodenbnich, 200. 

Grimm V., 219. 
Kaufleute 117. 
Kaule i. e. Kugel 59. 86. 
Kaule t i. e. kollert 83. 
Kausche, Kausy, ein Littauisches 

Trinkgefasz, 199.Lepner, derPreusz. 

Littau.,92. Erl.Preuszen 1, 140. Vgl. 

Kouwesei. e. SchöpflöffelimNieder- 

deutschen, Schilleru.Lübbenn, 552. 

15 



226 



Sa(jli- luid Wort-Regißtor. 



Kegolban, 80. 

Kelch, einer bei jedem Altar, 157. 

Zinnerne Kelche 158. Kelchdieb, 

16. 106. Kelcliliche Zierheit, 157 
Ketzerkrieg, 176. 
Khöslisch 8. köslisch 
Klochken s. Glocke. 
Closter 8. Dominicaner. 
Köslisch, kliöslisch, kowsselig i. e. 

nnarticulirt und unverstandlich, 

193. 204 mit Anmerk. 1. 
Collegion s. Schule. 
Coloque i. e. colloquiuni 161. 
Kompannigen, sonst Kompanghe, 

Kompandie i. e. Dach der auf dem 

Deckliegenden Cajüte, 153. Schiller 

Tind Lübben ü, 522. 
Kompst, sonst Kumst, provincieil 

für Kold, 198. 
Konter i. e. Komthur 139. 
Korb, Sclianzkorb, 56. 
Korn, BrodkoiTi, s. Roggen. 
Kostung, Kosting i. e. Hochzeit 163, 

Kostenaufwand 175. 
Koten i. e. Gelenk zwischen Unter- 

sclienkel und Fessel, 112. Vgl. 

Grimm V, 1885. 
Kraniche 184. 
Kraphel, sonst Karavelle, eine Art 

Schiffe, 181. 
Krautstendel i.e. Ki'autstengel 173. 
Krebs 185. 
Kreger, sonst Ki'cyer, eine Art 

Schiffe, 87. 
Krenze (Kränze) von Pech, Stroh 

und Thor, 77. 
Kreutzherren 191, Kreutziger 105, 

Kreutzmonnich 1 63, Bezeichnungen 

für die Deutschen Ordensritter. 
Kringel i. o. Prätzel 75. 
Kroken i. e. Krflcken 89. 
Krug, Kruck i. o. Krezem 36. 142. 

143. 170. 
Kule i. e. kühl 67. 

L. 

Lachs, Lax,Fl.L6X.,alsEmolument, 
1.15. 181. 186. 



Lade i.e.Kästchen 164. 165. Ladichen 
53. Kette der Laden bei der Zug- 
brücke 82. An der letzten Stelle 
denke man an die Laden, worin 
die Stampfer inPocliwerken gehen 
oder Lade in der Bedeutimg ßrott. 
Frisch I, 563. Lexer I, 1810. 

Lakage, Lakeige i. e. fürstlicher 
Diener, 164. 165. 167. Von lacken 
i. e. springen, laufen. Frisch I, 
562. 

Landrichter 102. 170. 171. 

Landsknechte 74. 75. 78. 82. 84. 
86. 89. 166. 170—172. 

Langwelikeit i. e. Langwierigkeit 
93. 

Lectorium i. e. Schulzimmer 101. 

Legumina i. e. Gemüse 197. 

Lehren i. o. lernen 194. 

Leigon i. o. leilien 170. 

Leinbaum 192. 

Len i. e. legen 99. 175. abelen 140. 
gelet 84. 175. leten 66. leto auf 
i. e. schützte vor? 156. 

Lesemeister im Kloster 97. 

Leste i. e. Leiste, Gesimse 173. 

Leteren i. e. Leitern 98. 

Liben i. e. verlieben, genelimigeii 
106. 

Lof i. e. Lauf 78. Ajüof 89. Zuloff 
95. Loffer 73. 

Loffen i. e. laufen 41. 42. 79—82. 
84 etc. geloffen 80. 84. 87. zugo- 
loffcn 95. anloffen 65. 77. cntloffen 
65. 74. vorloftbn 40. 

Lucht i. e. der oberste Boden des 
Hauses, 62. (Provincieil üblicli, 
auch bei Schiller und Lü))ben ü, 
742.) 

M. 

Made, auf dem, i. e. im Motte, 

Sumpfe 87. 
Mälzenbräuer 117. 174. 
Märzbier 206. 
Malzausfuhr 174. 
Man i. e. nur, 23. 25. 33. 154. 171. 

Provincieil üblich. 



Sach- und Wort-Register. 



227 



Manneszschue i. e. Mannsschiihe 
56. 

Manck i. e. zwischen 41. domang 
i. e. dazwischen 65. 

Mantel, Tartarischer, 55. Vgl. Filz- 
manteL 

Markt in Elbing 190. 

Matze i. e. Metze 101. 

Meiger, Meuger, i. e. Mauer 58. 
59. 62. 63. 77. 78. 80. 84. be- 
schlossene, vorsdilossene M. 101. 
104. gemeugert 80. 

Menige i. e. Meinung 25. 34. 66. 
101. 103. 120. 141. 158. 

Mer, ob Mauer? 86. 

Mittel stein auf der Strasze 77. 

Mon i. e. Monat 24. 

Mönche 117. Mönclikirche 57. 

Morgensprache i. e.Berathungl20- 

Morser, zum Schieszen, 50. 

Mo Störung, Musterung, 166. 171. • 

Münze, Münzwerk, 159; 160. 



N; 



N steht öfters für ng: Juginen { Jun- 
gingen), begeneten, geganen. 

Nachtigallen 189. 192. 

Neden i. e. beneideten 123. 

Nein i. e. hinein 187—190. 

Nesselkönig, sonst Zaun]fönig, 192. 
Frisch ü, 15. 

Nomer i. e. nimmer 107. 119. 



0. 



steht bisweilen für a. z. B. Hoken- 
boxsen, domang, Obintklacie, statt 
au in Gelobe, Hoffe, Ibffen, of, ver- 
soffen; statt iinomer,nomer,solber; 
statt u und ü in FLögel, FoUen, 
fonzen, dispotiren, Kroken, Moste- 
rung. Stocke, Tocke, Tor, Teuerong, 
Vorlenong, voronert, Zontror. 

Ober Ende i. e. aufrecht 41. 

Obergeld i. e. Gewinn 37. 

Obintklacie i. e. AbentcoUacion, 
Abendgesellschaft, 76. 



Obst zum Bier, 199. 

Of, offe, i. e. auf, 98. 

0hl, s. Aal. 

Oht, ob für orti. e. ecke? 191. 

Omer i. e. immer, 154. 

Ore s. Uhr. 

Organist 197. Orgel, 187. 190. 

Otterloch in Nogatdamm 21. 242. 



P. 



Pavel s. Povel. 

Parcham, Parchem, i. e. Raum 

zwischen Mauer u. Graben oder 

zwischen zwei Gräben, 80. 82. 
Particular s. Schule. 
Paszlichi. e. ziemlich 50. 
Pasport L e. Militärpasz, 40. 52. 

70. 89. 
Pauke, 119. 
Perf orslich L e. par force, gewalt- 

tiiätig, 169. 
Pest 8. Sterben. 
Pfand, 73. 
Pfarrkiche in Mb., 57.101. 102. 105. 

107. 190. 201. Pfarrer s. Prediger. 
Pfeifen (s. Trommeln) 63. 78. 119. 

170. 
Pfroffen, proffen i. e. pfropfen, 

aber auch nur plantare 188. (Vers 

517, 554). Lexer Mhd. Wb. H 264- 
Planken, 79. 80. 
Pollwergk s. Bollwerk. 
Porlenke, altpreuszisches Wort, 

Emolument, Ehrengabe 115, mit 

Anmerk. 1. 
Povel, Pavel i. e. Pöbel, 120. 121. 
Prediger, Pfarrer, Predicanton, 

113. 118—120. (117. 138). 154. 155. 

161. 165. 
P r e s a u.n e i. e. prison,(3tefängnisz,99. 
Proffen s. Pfroffen. 



Qi 



Quahlbrunnen i.e. Quellbrunnen, 

186. 188. 198. cf. Königsbrunnen. 

Quartiere der Stadt Elb. 77. 78. 



22« 



Sach- und Wort-Register. 



R a m s c li s z i. c ßezieltcr(gcremter) 
Schusz 61. 

Rathhaus zu Elb., 173. 190.200. 

Refihr i. o. Revier, 188. 197. 198. 

Rcgement, geborget bisin ein, 170. 

Regenmotig Tag i. e. Regen- 
selunutziger Tag 57. 

Reitdasche i. e. Reittasche, 164. 

Reit wagen, ob von riden, i. e. ritten, 
rütten, rütteln (Lexer II, 422. Sclul- 
ler u. Lübben in, 477. Frisch 11, 
139.) ein Hangewagen? oder ein 
Gemthwagen? 148. 

Remeui. e. zielen Sß, 

Remeteri. e. Remter (ausRefec- 
torium) 100. 103. 116. 150. 

Retlich i. e i-eillich, 111. 

Rotten i. e. ritten. 

Reuterei, Reitereigc, Ritte- 
rei, nämlich der Raubritter, 35. 36. 
45. 56. 

Rigstangen, wolil Stangen zu 
Rickzäunen, 72. 

Rinnessten, Riimstein, 152. 

Risch, i. e. sclmeU 63, frfdi 77. 

Ritterbank, 145. 

Rittcroi 8. Routeröi. 

Robisc i. e. räuberische, !)(). 

Roggen, Korn, ITA. 174. 184. 

Rotmeister, 71. 78. 

Rückpostihf i. e. Rückpositiv an 
der Orgel, 187. 

Rüge i. 0. Ruhe 89. 

Ruren i. e. l>erülu"en, erwähnen, 36. 

Rüster i. e. Rüster, 175. 

s. 

S. steht oft statt seh in den Endsilben 
sehe, scher, sehen etc. Gotläniliser, 
Kogisen , Colmises , Reuscuis , 
Samise, Zemisc, anfriris. Fieser, 
Grosen, robise, Tlieologiesen, Wese- 
rinne. Vgl. Laukisken, foi*st. 

Samelong i. e. Gesellschaft 76. 82, 
Haufen 80. 



Schallbar wertlen i. c. ersi^iallcn, 

153. 
Schande, sonst Peile, 76. Provin- 
ziell üblich. 
Schar i. e. das seichte Wasser nach 

dem Ufer liin 87. Scliiller und 

Lüb»>en IV, 49. 
Scharffentiner, sonst Scherpen- 

tiner, eine Art Büchse, 85. 
Scharmizel58. Scliarmozel,60. 87. 
Scheferey, ob Schäfferey? 200. 
Schell i. e. aufregt, wild, 180. 

Lexer H, 690. Vgl schcUig bei 

Schiller und Lübl)en IV, 66. 
S c h e u g e n i. e. scheuen 140. 
Schieszgarten 82, v. Junker- 

schieszgiu-ton. 
Schiesgatters. Schoszgatter. 
Schimring i. e. Dämmerung 42. 
S c h i n p p 1 i c h i. e. sclumpfiich 103. 
Schlagbom 80. 
Schlange zum Sclüieszen 50, liallx) 

S. 81. 
Schlichting, eine Sorto Bier, IST. 
Schiit i. e. schlägt 170, scldet 176. 

von sclüan, vgl. len. 
Schien der Meister, ob: sclüacliten? 

SchloszzuElb. 191. 

Schmuchhaftig i. e. hungi'ig Si. 

Schmakpn, eine Ai*t Schiffe, 181. 
198. 

S c h m e c k b i e r im Kneiphof 206. 

S c h m e li r 1 i n g , Fisch, 186. 

Schorsten i. e. Schornstein 84. 199. 

Schoszgatter, Schieszgatter, 
81. 82. 85. 

Schreit i.e. sclu-citet 189. 

Schule, Collegion, Particular 
in Elb., 86. 191. 200. 202. 203. 

Sohullcr i. e. Schüler 164. 

Schwäne im Stadtgi*aben 189. 

SchwarzeMönchol75. S. Domini- 
caner. 

Sekante i. e. Küste 161. 

Sitzende Rath, der, 101. 

Solbor i. e. Silber 157—160, solbem 
164. 



Sach- und Woi-t-Register. 



229 



Ö 1 in i s i r e 11 i . e. canere notas mu- 

sicas per vocabnlaut re mifa sol la, 

192. Frisch II, 285. 
Sost i. e. sonst 76. 
Soteiner, soteine, sotein etc. 

i. e. solch einer 66. 67. 70. 71. 77. 

78 85. 88. 97 etc 
Sotter, sötte, sotetc. i. e. solcher 53. 

73. 93. 96 etc. 

Specerey i. e. species, Arten 184. 
Speicher in Elb. 183. 197. 
Speiseschaf i. o. Speisesclirank 86. 

Provinziell üblich. 
S p i e s z e , lange, der liandskneelite, 

74. 79. 80. 

Spital, spitalhaus bei Elb. 186. 187. 

SpittellieiTe 43. 
Sportelongi. e. Widersetzlichkeit 

32. Ygl. widerspoi-teligk. 
Sp.reige i. e. Spreu 173. 
Stadthof 171. 175. 
Stadtknechte 171. 
Staupe i. e. \di'ga carnificis 164. 
S t e i n e ö w a n d e i. e. Steinbauten 194. 
Sterben, Pest, 108. 162. 163. 173. 
Steth, ob: stets? 185. 
Stihf , stiff i. e. starr (schai'f begi'enzt) 

188. 199. Lexer II, 1191. 
Stocke i.e. Stück 68. 

Stör, St Öhr, als Emohimont, 114. 

181. 
Strasse, imgewöhnliche, 168. 
Streitplatz 203. 
Stuhl 76, des Königs 95. 145, des 

Predigers 195, des Vorsitzenden 

150. 
Sturm sohl (^^2. 64. 

T. 

Tauben. Was liats Tauben mit dir? 

189. Die Deutung ist ungewisz. 
Tauwen-Tagewan liiesz Arbeit um 
Tagelohn, Lexer II, 1394. So könnte 
der Sinn etwa sein: Was machst du 
dir fiü* ein Geschäft daraus. 

Toichgescliworne 98. 141. 142. 
Teologieson i. e. Theologischen, 
Theologen 165. 



i 



Te schlier i. e. Täschner 47. 
Teugerong i. e.Theuerung 173. 174. 
T hier garten im Eichwald 195. 
Tief, das, am BoUwerk, 87. 
Tockei.e. Tücke 97. 
Tor, auf der, ob: vor der ThürV 68. 
Toren i. e. wagen 39, forsten 46 

dorsten 156. 
T reg er i. e. Träger, Bierträger, 68. 
Trenkei.e. Tränke 86. 
Treuge i. e. trocken 37. 65. getreuget 

173. 
Treuge i. e. Treue 155. 
Tron i. e. Tropfen 31. Lexer II, 

1492. 
Tum i. e. Dom 25. 28. 51 etc. 



u. 



Uhr,Ore, 67. 78. 
Ungemeine, ob: fremde? 195. 
Ungemeit i. e. unfi^oh, misz ver- 
gnügt 194. Lexer 11, 1849. 
Unklar i. e. unrein 78. 

V. 

Ver röhrt, ob- verehrt? 204. 

Viesihrlicli von visieren i. c. 
modelliren, darstellen, 190. Lexer 
m, 374. 

Vogelfänger 75. 

Vogt von Elb. 100—103, 106—108, 
117. 

Yor-, häufige Vorsilbe für ver-, z.B. 
vorbenien i e. vorbrennen 87, Yor- 
bontnis i. e. Yei-pflichtung 36, 136, 
vorbrengen i. e. vollbringen 1 19. 137. 
1 57,vordemuttigenl07, Vorhaldunge 
i. e. Yorenthaltunglll, vorhoft i.e. 
verhaftet 56, vorlegen i.e. verliehen 
134, verleibte i. e. verwundete (?) 
82, Yorlenong i. e. Verleihung 136, 
voronert i. e. verunelirt 109, vor- 
ronen i. e. versperi'en 76. 84, vor- 
sehweren i. e. schwören etwas nicht 
zu tliun, 70, vorsoffen i. e. ersäufen 
90, vorspeet i. e. ausgespäht 76. 



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