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Vorlag von Ouncicer & Humblol in l<i|Kig.
Hohenzollernsehe Colonisationen.
Gin Beitrag
(tesoUolite dos preussisohen Sbiates und der ColoniatUan |
des östlioben Seutsehlands.
Dr. Max Beheim-Schwarzbach.
Leipiig. 187*
8. Prils 12 Mark,
Wag ik'r Hartungschen Buchdruckerei in KOnigslrä^
Im AiiHt'liluaw "iM'liion «(X^bon vtni tl^nisplk-li Vorfflsaur:
Friedrich Wilhelm's I.
Colonisationswerk in Lithauen,
VOVIll'lllltlil^ll
tVw Salzburger Colmiic.
8. Proia 8 Mark.
21 tt 5 e i g e.
X'k bieder iit uiifercm SBeilage €tfct)ieneiien SÖänbe bet
gtt^rßüdjcr bn bratfc^en- ^efc^tcßfe
fiabcn nod^fte^enb aufgtfll^rte '5ß«ile:
316e1 , ®. , 3a^rbüd)er beö ftämifdien SHeid^ä unlet flori betn *"'' *'■
Stoßen. ÜSanb I 12 —
©Oimell, C>- ^-. Anfänge bei ftarolingift^rn ^aufeä .... 4 —
SSrcfelflU, h-> 3a&rbü(t]er b€l beutfdien 9ieic^ä unlet §(inTiit) U.
©anb III. (SSanb I u. 11 Oon 4>itidi 6ear6eilet.) ... 9 —
©reljttg, 5tÖ., Satl Warteü 2 40
*3)ümmler, (£., i'iibaiig bet ^euifdje is —
— fiaifer Cito ber ©lofie 14 —
paitn. f>., Sa&ibüd)" beä fräntiidien Seirfjä 741—752 ... 4 —
^irft^, ©., 5!al)t6U(^et beä beutid)en SReid)^ unter ^eiiitid) II.
SSmib I u, 11. (SBanb in Don SBteßlf" 6eavbciief.) . . 15 —
Eelöncr, C, ^atirbütfttt beä ftänfif^en Sleiifiä mkx ^ipiii . 10 —
©ittlftm, ®.. 3o[)TbHcf)et beä fräiiEifdjen fflc^S untn ?ubroig
beut iStommeit. 2 5BSnbc 16 40
BteinÖorff, ©., Saifet ^eintidj III. Sanb I 11 20
TlWf^e, S:i. ^aifet §einti^ VI 12 —
Öoift, @., ^atirbU^Et beS btulj^en SRtii^ä unlet J^eiurid) I. . 6 —
BinlClnianti, ©., ti^iltpp oon ©«i^iuaben iinb Olto IV. oon
^tQ«nfcf)iDeig. 2 53änbe 24 —
gfltt« bie gaujc Boi:|»t^(iib( Seiftt b« 3Q&rbii4et auf einmal 6cjij0en unb
" " '--'-■* ^ ■" ^■'- =o..J.t--i.i,._. i^ j,j„ stnnb gefdjt, biefc!6e ju bcm
äjoii beu flic?tijfo!I9 ii! unfcrcm Sßctlage (rft^icneHeii
|al)rtiiiil)etii b» lirntfitipn |{rii|0 untrr lim füitilifilicit $iiufr
(^etauägegeben Don ö. ifinnte)
rinb ntd) lolgcnb« abt6eilung(n oovrSt^ig, bie toit jH ben 6rige({t|ttn ?|Jtcifen
abgeben:
T. I. ßfiiirl« I. ton e. |e>!l|
I. 3. Etto I. Bon 951-973 Bon §0, ^iniiiea - •
11. 1. Dtld II. DDn H). «irfrtin4t
II. 2. Ctto in. bDii 983—1002 uc
III. 1. Chronfcoii Corbigenac »cn
,$. IHtlMaie .
Veipjig, 1878.
Smitfer & ^uitiBtot.
PREUSSISCHEN
aESCfflCHTSCHREIBER
DES
XVI. UND XVII. JAHRHUNDERTS.
■« ^^a ^^ ^^^^^^>^^^W ^ ^^^"X^ S
Herausgegeben
von
dem Verein fiir die Qeschichte der Provinzen Ost- und Westpreussen.
■V^^k^^^*^«^^^^
Christoph Falks
Elbingisch-Preuszische Chronik
horausgogoboii
von
Dr. M. Toeppen,
Director des Könif(]. Gymnasiums zu Marienwerder.
LEIPZIG
VERLAG VON DUNCKEK & HUMBLOT
1879.
CHRISTOPH FALKS
ELBINGI8CH-PUEU8ZI8CHE
CHRONIK.
LOBSPRüCH DER STADT ELBING
UND
FRAGMENTE.
Herausgegeben
von
Dr. M. Toeppen,
Director des Königl. Gymnasiums zu Marienwerder.
LEIPZia
TERTAO VON DUNCKER & HUMBLOT
1879.
Vorrede.
Schon iin Jahre 1868, lange vor dem Erscheinen des
IV. und V. Bandes der Scriptores rerum Prussicarum, welche
die Preussischen Geschichtschreiber bis zum Jahre 1525
enthalten sollten, hat der Unterzeichnete die Elbingisch-
Preussische Chronik des Cliristoph Falk in der Erwartung,
dass dieselbe in dem letzten Bande der eben bezeichneten
Sammlung noch Eaum finden ^\ürde, bearbeitet. Diese Er-
wartung ging aber nicht in Erfüllung, da der Eaum von
älteren, für die Sammlung unentbehrlichen Clironiken voUauf
in Anspruch genommen wurde. Die Bearbeitung des Falk
wurde also damals zurückgelegt und ihre Veröffentlichung für
andere Zeit und Gelegenheit vorbehalten. Nicht lange darnach
entwarf der inzwischen gebildete Verein für die Geschichte der
Provinz Preussen in Königsberg den Plan, die Preussischen
Geschichtschreiber des 16. und. 17. Jahrhunderts herauszu-
geben, und in diese Sammlung musste denn auch wolü Falks
Chronik aufgenommen werden; allein der Verein hatte zugleich
auch noch andere Aufgaben in das Auge gefasst, und von den
Preussischen Geschichtschreibern kam zuerst Simon Grünau
an die Eeihe, dessen Herausgabe jedenfalls vor Ablauf einiger
Jahre nicht vollendet werden konnte. So stand die Herausgabe
des Falk dcxjJi noch in Aveiter Ferne, als die Alterthumsgesell-
scliaft zu Elbing auf Anregung ihres Vorsitzenden, Dr. Anger,
im October d(js Jahres 1876 sich dem Unterzeichneten gegen-
übei' erbot, auch ihrerseits dieselbe zu unterstützen, wenn sie
dadurch beschleunig-t Averden könnte. Unter diesen Umstünden
glaubte der Unter zeiclinete, ehe ein Aveiterer Schritt in der
Sachen geschehe, die ausdrückliche Genehmigung des Majorats-
lien*n der v. Uphagenschen Stiftung zu der Veröffentlichung dei*
Schrift, deren Original eben dicvsei Stiftung angeliört, nachsuchen
zu müssen, traf hier aber auf ein neues unerwartetes II indei'niss,
da der damalige Majoratsherr, Stadtrath v. Uphagen, sich nicht
liefugt glaubte, diese flenehmigung zu (?rtlieilen. Erst nach dem
Tode desselben fiel auch dieses Hinderniss fort, indem sein Nacli-
folger, Herr Rittergutsbesitzer v. Uphagen auf Klein -Seh lanz,
auf erneute Anfrage des Dr. Anger erklärte, dass er gegen
den Abdi'uck der in Kede stehenden Chronik nichts einzuwenden
habe. Jetzt stellten der Unterzeich net(^ in Uebereiji Stimmung
mit der Alterthumsgesellschaft zu Elbing bei dem historischen
Vereine zu Königsberg den Antrag, die Hfii'ausgabe der
Falkschen Schriften in nächster Zeit ins Auge zu fassen, der
letztere aber beschloss in entgegenkommender AVeise, dieselbe
sofort zur Ausfülu'ung zu bringen.
Dr. M. Toeppen.
Emleitung.
^•-'*,'\ ^v
Von Christoph Falk sind folgende Werke gedruckt:
1) Rechenbuch auff die Freusche müntz, masz und* gewicht, von
allerley Kauffmaiischafft, sonderlich die Schiff paiis- und Fracht-Rech-
nung gantz imnd und klar beschriben, der Königlichen Stadt Dantzigk
zu Ehren und nutz (dem landt Preuasen und meniglich zum besten)
itzt zum ersten mxd gedimckt, dergleichen vormals nie an tag bracht,
gemacht durch Chnstophorum, Falckonium.
Die an Bürgermeister, Burggraf und Eath der Stadt Danzig gerichtete
Dedication ist datirt: Kneiphoff Königsberg, den 4. Julius im 1552 jar.
Auf einem zweiten Titelblatt und auf dem letzten Blatt ist die Jahreszahl
1552 ebenfalls, und Königsberg als Druckort angegeben. Die Schrift enthält
59 gezählte Blätter in Quarte.
2) Preusch Rechenbuch gantz nützlich von Kauffmanscliafft y der
Gevncht und Zal^ Als wen man kauff^t bey Schiffpfunden, Centnei'n oder
Lasten, von Hoppen^ Wachs, Flachs, Henff, Kupfer, Zyn^ Bley, SaUz,
Botte^', Was de9' Stein oder marckpfundt zu stehn kompt, Sampt den
fümem^ten Jarmerckten, so binnen und bausen Preusen von den Kauff-
leuten gehalten werden, gantz klar geschmben {neben andern nottigen
Sachen, Wie man in deo' Vorred sehen wirt), Der fürstlichen Stadt
Kneiplioff Königsberg zu Ehren und nutz, dem gantzen Latide zum
besten {itzt zum ersten mal) in Ti*uck geordenet. Gemacht durch Chri-
stopluyrum Falconium. Gedrückt zu Künigsberg in P'eussen MDLIL
Die an Bürgermeister und Eath der Stadt Kneiphof gerichtete Dedica-
tion ist datirt : Kneiphoff' Konigshergk den 8, tag des Monads Jvlii im 1552
jar. Die Schrift enthält ohne Seitenzählung 5 Bogen Lit. A bis E und
einen „Anhang von der Oeometrid\ ebenfalls 5 Bogen Lit. A bis E in Quarte.
3) Lob Spruch und Beschreibung der Königlichen Stadt Elbing
in Preussen, Sampt irer umbligenden Landischafft, gesteh und gemacht
durch Christoff Falcken vom Annaberg atis Meissen MDLXV (der
Druckort ist nicht angegeben).
Einleitung.
1535') g'egrflDdet'tii OyionaBiuni ertheilt«, ist kaum zu bezweifeln, da i
Uann von tflditiger wiBsenacbsftlictier Bildang, wie er, schwerlich aus Meiase
nach Glhing g'dcommen wäre, wenn er nicht eine AnatDllung an einer fafthsr
Schule gefunden hätte; ja ob acheint fast, dass die Pfarrscliule, an weiol
hier anagerdem allein (jedacht werden könnte, nach der Gründung des Gyi
naaii eingegangen war.") Seine Unterrichtaföeher aber worden Schreib«
Lesen und Rechnen gewesen sein, Fächer, welche nach dem Lnbsprnch c
Stadt Elbing von 1548 und 1565 in der ileutschen Klasse des Gymnasiums
betrieben wurden. Des Lateiniaclien war er nicht mächtig oder doch nur in
sehr mangelhaftem Maaßse mächtig, wie aus einer Mjttheilung Henne iibergera
herrorgeht, von welchem wir erfahren, dasa Fallt im Jahre 1555 die Statuta
dominorum TeDtonicomm aua einer alten Pergamenthandschrift abgeschrieben,
dabei aber wegen mangelhafter Kenntnisa des Lateinischen fifters gefehlt
habe^). ChristophB ßmder Hieronymua. welcher ihn in Preuasen anfauchte
(demnach ich mich in diese laudtachafft begeben und meinen bmdem tiu be-
Buchen verfügt, sagt er in der Vorrede zu Wimanna Schulordnung Tum
Ift. Juni 1548), mag ihn noch in Elbing getroffen haben. Wenn er aber seiiu |
gereimte UeborBetzung der Schulordnung, welche er auf Wiraaiins Anregnnj«
und auf Bitte seines Bruders abfasste, und den Lobspruch der Stadt Elbing,'!
welchen Cliriatoph bereita entworfen hatte, und welchen er auf dessen Bitt«
ebenfalls Kum ÄbachlusB brachte, im Jahre 1548 dem Rathe der Stadt über-
gab (wie ans den Dedicationen dieser Schriften hervorgeht), so folgt aus
dieaen Thataachen nicht, dass er nicht damals Elbing schon verlassen und ,
seine neue Stellung im Kneiphof Königsberg angetreten haben kOnnte.
Jedenfalls schon geraume Zeit vor dem Jahre 1552 finden wir ChriBto^4
Falk als Lehrer im Kneiphof. Dr aagt,in der aua dem Knoiphof vom 4. Juli]
1652 datirton, an Bürge rmeister, Burggraf und Rath der Stadt Danzig ge- 1
richteten Dedication seines Recluienbucbs auf die preuasische Münze etc.:|
„weil ich in kurti verlat^ffiten jaren alhit zu Konigebergk und auch sum Elbing
Redienachvl ge/iallen mid aida vielen knaben dieser lande . . diete kunst auffk
Ireulichate /iJrgetragen und mhgateiht etc." Ea gab im Kneiphof damals zwei
Schulen, das l'articular zur Vorbereitung für die Universität und die Dom-
flchule; es steht zu vermuthen, daaa er bei dem erateron angeatellt war. Anoh J
in Königsberg unterrichtete er im Schreibon und Rechnen, wie er denn in
verschiedenen Schriften das achtzehnten Jahrhunderts — iingewisa nach welcher
Qnelle — „Schreib- und Eechenmeiater in Königsborg" genannt wird*). L|>
1) Ueber das GründungHj ahr des Elbinget GymnaBiumB vgl.: Wilhelm
GnapheuB, der erste Rcctor dee Elbinger GymnasiumB, von Reuach in dem Pro-
gramm desselben GyrnuaBimna 18S8, 8. 37.
2) Toeppen, Elbinger Antiiuitäton S. 129.
3} In eiaem Sammelbaiido der herzoglichon Biblluthuk zu Gotha, Fol. A,-
817. S. Zeitachr. für prauss. Geschichte und Landeskainie 1873, X. 57.
4) PiWBB. Sammlung, Bd. 2. Danzig 1748, S. 67, Piaanaki, Preuas. LiterBr-
geaehicbte. Bd. 1. 1791. 8. 351.
Einleitung. 5
Königsberg blieb Falk längere Zeit, wie das die Dedication des Lobspruchs
der Stadt Elbing, dätirt Kneiphof Königsberg den 26 April 1565, aber auch
einige andere Andeutungen in seinen Schriften bezeugen. Er erlebte noch
das Jahr 1572, wie wir aus der Schlussbemerkung seines Notizbuches wissen.
Falks grosses Interesse für historische Studien (denn seine arithmeti-
schen Schriften lassen wir hun bei Seite, wiewohl dieselben fOr die Kennt-
niss der preussischen Münzen, Maasse und Gewichte nicht ohne Bedeutung
sind, auch das Yerzeichniss der Jahrmärkte in den meisten preussischen und
mehreren ausserpreussischen Städten gelegentliche Beachtung verdient), zeigt
sich theils in seinem Eifer, alle ihm irgend erreichbaren Chroniken kennen
zu lernen und im Original, in Abschriften oder in Auszügen in seinen Besitz
zu bringen, theils in seinem Bemühen, auf Beisen das Land und die Städte
mit ihren Alterthümem und Monumenten in Augenschein zu nehmen^). Wie
er in Elbing und Königsberg längere Zeit gelebt hat, so scheint er Banzig
doch wenigstens vorübergehend besucht zu haben, dessen Bath er eine Schrift
dedicirt, und mit dess^ berühmtem Geschichtsschreiber Stenzel Bombach er
persönliche Berührungen gehabt hat^). Besonders bemerkenswerth aber ist in
diesem Betracht ein mehrtägiger Besuch Falks in Marienburg im Jahre 1560,
von welchem sich mehrere Spuren erhalten haben. In einem einst von Falk
benutzten oder ihm zugehörigen Exemplar der sogenannten Gerstenbergerschen
Chronik findet sich') bei Erwähnung des Versuches der Polen, während der
Belagerung der Marienburg im Jahre 1410 des Hochmeisters grossen Eemter
durch eine auf den Mittelpfeiler gerichtete Kugel zu zerstören und die
versammelten Kitter unter der einstürzenden Decke zu begraben, die Band-
bemerkung von Falks Hand : „Ich Falk hin selhs drinnen gewesen anno 1560
am 21. und 22, Marcii durch den Herrn Jacob Reckd kemmerer die Zeit
auff' dem JSchlosz zu Margenburgk und hob das besehen" In entsprechender
Weise bemerkt Falk auf dem Titel seiner noch erhaltenen Abschrift der
Beimchronik des Ordenspriesters Nicolaus von Jeroschin: „Ein caplan des
XVI Homeisters Herrn Ditrich Burgraf von Aldenburg, der ist gestorben
1341 jary wie sein leichstein auszweiset zu Margenburg in der gruft zu
Ä Annen, Als ich sdbs gesehen Im 1560 Adi. 24. 'und 25. Martii, der
leichstein loar 12 Schuh lang und 6^% schuh breit etc.^^^J.
Von Falks historischen Stufen giebt sein Notizbuch, die letzte seiner
Schrifben, verfasst zwischen 1564 und 1572, eine deutliche Vorstellung.
Es enthält^) zunächst ohne Angabe der Quelle einen Auszug aus der Vorrede
1) Er spricht sich selbst hierüber aus im Lobsprach von 1565. Lit. B.
2) Falks Notizbuch fol. 14.
3; Nach Voigt, Geschichte Marienburgs S. 277.
4) Vgl SS. r. Pruss. I, 300.
5) Vgl. Toeppen, Zur Geschichte der bist. Lit. Preussens im 16. Jahr-
hundert. Altpreuss. Monatsschr. 1868 V, 254 ff.
6 Einleitung.
Paul Poles zu seiner Chronik^). Wer die letztere nicht kennt, müsste glauben,
Falk berichte von den Schwierigkeiten, mit welchen er selbst zu ringen
gehabt habe, um eine vollständige Chronik Preussens zusammenzubringen, er
sei es, der die jüngere Hochmeisterchronik — ohne den Prolog, aber mit den
päpstlichen und kaiserlichen Privilegien — aus den und den Gründen habe
abschreiben lassen, und die Reflexionen über den Nutzen der Geschichte
seien sein Eigenthum. Er erweitert dann diese Beflexionen, ohne seine Ge-
danken von denen Pole's bemerkbar abzusondern, .und stellt folgende Forde-
rungen an den Geschichtsschreiber:
I. Historien zu schreiben, die recht sollen sein, dazu gehört und fordert
es gar ein vorstendigen und beredeten man,
n. Ein geschichtschreiber sol also die historien beschreiben, das er vor
unparteiisch gehalten und einiges Verdachts nicht mag beschuldiget werden.
in. Eine glose, eigensin und guttdunken oder einiges urteil sol er
viel weniger setzen.
IV. Das sol er aber setzen, das er warhafftig die ding also beschriben
fanden, er mag auch melden, das anders die leut davon reden, nemiich so
und dergleichen, weder er geschrieben funden.
V. Mit solcher weis macht er beiden teil die historien zu lesen angenem.
Daneben steht am Rande folgender Vermerk zur Salvation der Bescheiden-
heit des Verfassers: „Nota. Mir ein stündlich gedechtnus und allen geschieht-
Schreibern, Mein lust und die natur hat das werck der Preusischen chroniken
sehr gefordert, unewol ich mich zu einem solchen hoen werck viel zu geringe
schetze,^*
Nach Zusammenstellung einiger Citate über die Bedeutung der Ge-
schichtsstudien Z. B. aus Cicero de oratore Hb, II — oder veritas ßia temporis,
die warheit ist ein tochter der Zeit, spricht Falck — folgt in dem Notizbuche
ein interessantes Quellenverzeichniss [Fol, ff] : Nachfolgend hob ich vorzeichnet,
wieviel chronicken ich über Preussen beschrieben gelesen und wieviel ich ir
geschrieben hob in meiner gewarsam. Wie dieser zweideutige Ausdruck zu
fassen sei, zeigen gleich die ersten Nummern, welche die Chronik Simjon
Grünaus und die in derselben aufgeführten theils fingirten, theils auch nicht
fingirten Quellenschriften neben einander reihen: I. Der bishof von Paterbom
n. Jaroslaus thumprobst zu Plotzka, Hl. Dominus Chrnstianus bischof, IV. Petrus
von Dusburg, V. Nicolaus Jeruschin, VI. Magister Alexius von Nüsvmrtz
(sol statt NiceuntzJ, VII. Johannes Lindeblatt, ein offidal von Risenburg,
Vin. Eneas Silvius, der keiser Friedrichs cantzler, IX. Sebastianus Munster,
X. Erasmus Stella, XI. Bruder Simon Grünau von Tolkemüth, Dass unter
diiösen Chroniken die von Jaroslaus] thumprobst zu Plotzka und die von
Dominum Christianus bischof lediglich von Grünau fingirt seien, Falk die-
selben also niemals lesen konnte, ist wohl gegenwärtig nicht mehr zweifel-
haft. Falk hat also in Nr. I — ^XI nicht allein solche Chroniken, die er
1) SS. r. Pruss. V, 186 ff.
Einleitung. 7
gelesen, oder von denen er Abschrift genommen hat, sondern auch solche
aufgeführt, die er citirt gefimden hat. Bass dies der Sinn seiner Ueber-
schrift sei, geht auch daraus hervor, dass er bei dem Namen Jeroschins be-
merk: Disen Jeruschin hab ich hemoch bekommen und den abschreiben
lassen, wie hemoch verzeichnet Nr, XIII.
Falk fahrt mit neu beginnender Zählung fort :
r/oZ. 10,1 !• -ö^ herm Pauli Sperati ) Nota, Dise chronick hat erst"
Doctor Prismans ) lieh Prisman gehabt, ich be-
qwam sie von Sperati.
n. Margenburgischchroniky so der Gerstenberger sol geschrie-
ben haben,
m, Statuten dominorum Theutonicorum.
\foh ll,"] nil. Heilsberger ehr o nick, von herm Achatzi von Knobels-
darf, durch den burgermeister daselbst Herten Oesterreich zu wegen bracht,
V. Konigsberger Chronicka,
TL, Danczker Chronica,
Vn. Wintmuller^s chronicka,
Vlll. Ein If lendisch deudschversenchronicka, hab ich Marxen
Ambrosie von der Neuse geligen,
IX. Christoph Cramers kurczer auszug des mittler [ß., h. wohl
des mittleren^ dises namen. Bei disem buch ist gebunden etlich stuck vo-ri
Se bastia n Mu nster und die chronicka vom Sc hippe np e il.
X. Behmisch chronik, dorinnen etliche clausulen von Preuszen,
XL Schippenpeil, durch Benedict Weier pfarrer daselbst beschriben,
Xn. Th omas Ho rners von Eger Iftendische chr&nica. Dabei ist dds
meisten George n Manisch btuMinders auszug, item deshinkenden pf äffen
aaszug im Lewenicht,
Xm. Ni colaus Jeruschin chronick in deudsch versen,
Xnn. Herm Anthonii Boreken, au^ seiner chronik einkurtzer auszug,
Stad Hoenstein chronik,
Lazar Schmits chronik,
\fol, 12,'] XV. Mem lisch chronik,
XVI. Paul Polen, ein kurtzer Auszug seiner chronick.
Alexandern Abschwangen,
Christoph Preusen kurczer auszug,
XVil. Elbinger erst teil I chronik, die bracht mir zu wegen
XVin. Elbinger ßnder teil f Hans Siwert der junge,
XIX. Preusch acten vom Konigsber gischen synodo^) von der
Osiandrlschen Spaltung,
XX. Der geschlecht von Baisen chronik.
XXI. Lochstedisch
Fischhäusisch
l chronik kurtzer auszug.
1) synody Cod.
8 Einleitnng.
XXIL Recess [e] codice consulumy),
XXni. Polnisch chroniky den Miechowita.
XXnn. Farnheids chronick,
XXV. Heinrich Hofmanns chronik.
So weit gehen meine geschriebene Chroniken itziger zeit, das nachfol-
gende seind gedruckte chronicken.
Noch hah ich gefunden under meinen geschrieben chroniken:
XXYI. Hans Dörnigs oder des weisen Heren Hans von Oilgenburg.
Ambro sii Adler^Sy die hab ich nur überlesen,
Johann Lohmüller Sy hab ich lang bei mir gehabt, hab sie nickt
wollen abschrreiben; er schrib ser unleserlichy wor ir deshalb feind.
Neben Ambrosii Adlers am Rande : Nota der fürst hau seim weib davor
20 hundertt holtz lassen erstatten, so gtät als 600 mark. Ausserdem steht das
Wort est am Rande bei den Nummern 2, 7, 11 bis 15, 18—20; es ist, wie es scheint,
von fremder Hand beigeschrieben, vielleicht um einen nach Jahren noch übrig
gebliebenen Bestand zu bezeichnen.
Die bisher genannten Chroniken waren doch nicht lauter Handschriften :
gedruckt waren unter, denselben z. B. des Mathias von Mechovia Cronica Polo-
norum, Krakau 1521, des Georg Ranis Kurtze erzehlung der hohemeister deutsches
Ordens etc., Elbing 1568, des Thomas Homer Livoniae historia in compendium
ex annalibus contracta, Witebergae 1562, des Wenzeslaus Hageck Böhmische
Chronik, aus welcher Falk einige Abschnitte tibersetzte*); einige andere sind
allgemein bekannt, wie die preussische Reimchronik von Jeroschin und die
livländische Reimchronik, welche früher unter dem Namen Alnpecke's ging, die
Chroniken Paul Pole's undFarenheids, die Marienburger (oder Gerstenbergersche)
Chronik^). Die Chronik des Bischofs Paul Speratus, welcher unter Anderm das
Chronicon Prussiae von Dusburg (das einzige in Preussen erhaltene Exemplar
dieser Chronik) und die Geschichte des dreizehnjährigen Krieges von Johann
Lindau besass*), wird beiläufig auch einmal in Ebert Ferbers Buch (vielleicht
von anderer Hand als der des Autors) angeführt.*) Noch einige andere führt wie
Falk auch noch Hennenberger auf, z. B. die Heilsbergische, die Fischhäusische,
die von Benedict Weier, von Wintmüller u. A. Aber die meisten tibrigen scheinen
spurlos verschwunden zu sein. Yen Ambrosius Adler kennt man wohl ein grosses
1) Codice conauiij, darüber nachgetragen Eecesa Cod,
2) Abschnitte dieser üebersetzung schrieb Casp. Hennenberger in einen
seiner Sammelbände. Handschr. der herzogl. Bibl. zu Gotha A, 817 nach
Piersons Mittheilung in der Zeitschr. für Preuss. Gesch. und Landeskunde
1873, X, 59.
3) Ueber die livl. Reimchronik vgl. Mitth. aus der livländ. Geschichte.
1875 Xn, 33—71, über die Farenheidsche Chronik vgl. Toeppen in der Altpr.
MonatsHchr. a. a. 0. S. 249 ff., über die Marienburger Chronik ebenda S. 259.
4) Scriptores rerum Pruss. T. I. p. 12, T. IV. 361, 492 f.
5) Vgl. Ebert Ferbers Buch fol. 352a. 88. r. Pruss. T. IV. p. 679, Note a.
Einleitung. 9
juristisches Werk, die Quellen des deutschen Rechts enthaltend^), aber eine
Chronik desselben scheint bisher unbekannt gewesen zu sein.
Falk fahrt fort in der Aufzählung seiner Chroniken, indem er sich nun
zu den gedruckten wendet, aber doch auch zu ungedruckten noch einmal zurück-
kehrt. Die nächsten Nummern haben doppelte Zählung mit arabischen und mit
römischen Ziffern, welche letzteren auf eine Umstellung weisen, die wir aber doch
lieber nicht vollziehen.
[fol, i5.] Oedruckte Chroniken.
XXXI. 1, ScMeidanus erst teÜ.
XXXTT. 2, SchleidaniLS ander teil.
XXXTTT. 3. Johann Funcken chronologia,
XXXMM. 4, Johann Carion.
XXXV. ö. Caspar Hedio erst teÜ.
XXX VI. 6. Caspar Hedio ander teil
XXXVn. 7. üngrische chronik.
XXXVllI Nota. Auch hab ich Paul Polen recht original, des kaplans
chronicka in der alten stad, hei mir gehabt, dieselhig durchlesen; weil sie
aber von wort zu wort mit meines Farenheids stimpte bis auf den XXVIII ho-
meister, hab ich daraus nichts sonderlichs vorzeichnen lassen. Er hott sie
nickt weiter bracht, bis auf den 33 homeister, hat sie verendet den VI. Juli
anno 1532.
Daneben am Bande: „Nota bei dieser chronicka warn etzliche addi-
tiones vom grosen krig fvide Paul Pol am 189) Erliart Ferbers von
Dantzke und Albrecht SchoÜzen, sonst Weger genant fvide Paul Pol am 288 J
ein Kordgsberger ratsherr bei 3 jar.^^
XXVn. Item ich hab ein sonderlich buchlein gedriLckt, wie der 34 ho-
meister den orden abgelegt.
XXVJIl. Item ein sonder büchlein von Sudauen und irem bimstein,
gedrudct durch doctor Andream Auri faber F. D. hofartzt gestelt.
XXIX. Item ein sonderlich buchlein von der Sudauen bockheiligen. Der
Vf^ff ^^^ Lick halt es drucken lassen, vermeint sich ein nammen da-
durch zu machen; er hatts aber nicht troffen, dann in meinen chronicken
find ichs besser.
XXX. Item von allen chronickschreibem über Preusen ist mir keirt
fleissiger vorkommen als des Hans Freibergers. Ist ein konigsberger
burger im Kneiphoff.
[fol. 14."] XXXIX. Plinius lib. 37 cap. 2 gedenckett des bömsteins, wo-
her er komme.
XL. Ptolomeus gedencket der Sudauen und Preusen lib. 3 geog.
cap. 5 in Sarmatia.
XLI. Titus Lvoius meldett, wo die Petrodis iPetrodisf] iren anfang
gewinnen, nemlich aus dem lande Sirien. Die haben angefallen die stad
1) ^teffenhagen, Catal. co4ic. mscr. bibl. iQg. Begimontanae Fase. I^ f, 75.
10 Einleitung.
Meraris, und fengt sich also ahn die geschieht: Als der grose konig Ne-
hugneser hatte glücke kegen den Arphaxat,
Am Bande steht hier folgendes Bechen-Exempel: 41 und 11 macht 52
chronicken über Preusen, die ich gelesen; die Eißandisch ist die 53, so ich
Marx Ämbrosii geligen.
Die bis dahin genannten gedruckten und ungedruckten Schriften sind
allgemein bekannt bis auf den Pseudo-Livius, welchem nachzuspüren fOr
den vorliegenden Zweck ohne Interesse ist.
Endlich setzt Falk sein Chroniken -Yerzeichniss noch einmal ohne
Zählung fort.
[fol 14!\ Scheumans Preusch chronica, hat Bartelemes Richau der
stadschreiber in der alten stad.
Des herm Stentzels Burbachs geschriben chronica von Preusen,
des eingang die andern chronicken fast alle verstÖsset; ist mehr ein lattei-
nischer chronickbeschreiber, als deudsch (Notiz am Bande : in Dantzke wonhaft,)
Des Chromer i Polnisch chronica verwirfft Burbach auch fast,
wie ich müntlich mitt im davon geredett,
Constantinus Silvius vom Ooltberg, F, D, zu Preussen vor lan-
gen jaren cancdist, schreibet fleissig von den sacken, so bei seiner zeitt ge-
schehen in Preusen, der umb viel hendel in der cancelei gutten grünt gehabt,
[foh 15,] Herr Hans Jacob Truxes von Waltburg, F. D, hof-
meister in Preussen und einer aus den vier regimentsräthen, hatt die Iflen-
dische historia f welche hertzogen Christoffel betrej^en und F, D.J an sich
gebracht, welche mir von Mauritz güttig vxir vorheiszen, der die register
über doctor Andres Aurifabers, des fürstlichen hoffes irer F, D, leibartzt,
bucher hett gemacht, den tax iders buchs,
(Am Bande steht links: Es wird nichts so klein gesponnen, es kompt
doch einmal an die sonnen; am Bande rechts: Nota: ist auf 300 mark ge-
schätzt, er bekam es umbsonst,)
Noch disem stuck ist noch eins abcopirt, gleicher gestcUt in Ißand
bei Stephan Vater^), der hatt mirs vorheiszen vberzvlassen,
Sebastian Franck von Word bei Nurmberg, des Hans Funcken lands-
man, schreibet von der Preuszen arikonfft folvo 56 und von iren sitten
und glauben anno 1542 gedruckt; sonderlich von Samaiten, das sol 50 meil
lang sein; er saget die Teudschen brüder haben anno 1216 erstlich iren
fusz in Preuszen gesetzt und die Deudsche zungen in Preussen bracht.
Der weitere Inhalt von Falks Notizbuch interessirt uns nur wenig. Es
folgt ausser einigen anderen Kleinigkeiten das Wappen der Preussen und des
Culmischen Landes, nach Paul Pole gezeichnet 1565, dann einVerzoichniss der
Hochmeister und der Landmeister, besonders nach Paul Pole und Farenheid,
doch auch mit gelegentlicher Benutzung einiger anderen Chroniken abgefasst,
1) Diese Namen sind in althebräischer schwer leserlicher Schrift geschrieben.
EinldtODg.
11
ein Auszug aus Johiuin EasentSdters im Jahre 1569 gedruckt erechieneiLeii
Chronik, welcher das Prenssen Betreffende heraasheht, endlich einige histori-
8che Originalnotizen, welche mit dorn Jalire 1572 achliessen. Dahinter folgen
nur noch Begister.
Uebersehen wir Falks Chronikenregister noch einmal, so können wir
BUS demsellien erstlich entnehmen, dass «r vorzügliche literarische Verbin-
dungen hatte. Wir wissen überdies ans einer Notiz in aeiser noch er-
haltenen Äbschriit der Chronik von Jeroschin, dass ihm diese von dem
Kanzler [Hans von Kreuz lS3ß — 1575] im Jahre 1557 gelieben war.
8S. I p. 801. Femer scheint sich ans demselben zu ergeben, dass von
den angedruckten Chroniken nur Nr, I^XXV wirklich in seinem Besitz
waren: „so weit gehen meine geschriebene cJirotiAen itziger teil". Von den
später erwäJint«n hat er eine, von Ämbrosius Adler, nur überlesen, eine
Eweite, von Johann Lolunltller, wegen TJnleseriichkeit nicht abschreibeu
vollen, ans einer dritten nichts Sanderliches verzeichnen lassen, von der
l^ibnrgschen erwähnt er nur, dass sie sehr fleiasig abgefasst, d. h. sehr
TOlnminös sei, von der Schenmanachen und Waldhurgschen weist er die
Besitzer nach. Aach unter jenen 25 waren mehrere nnr im Äusznge ab-
geschrieben, wie die von Antonius Borcke, Paul Pole, die Lochstädtische
nnd Fischhan sia che, diese Abschriften waren überdies, wenigstens zum Theil
nicht von seiner Hand gefertigt: Sein Esemplar der „Gerstenberge rschen"
Chronik ist „aus der seer alten MargeDburgi sehen Cronica" von seinem
Schüler Johannes Eoaenberg in Königsberg 1554 copirt'). Den Jeroschin haben
ihm „in Königsberg Kneiphof zwei seiner Schüler im Alter von 12 und
13 Jahren abgeachrieben") nnd so liegt die Termuthung nake, dass auch
Wilhelm Uerkin nnd Andres Kerszberg , welche den zweiten Theil der
Elbinger Chronik fs. o.) geschrieben haben, seine Schüler waren. Erhalten
haben sich von Falks Handschriften, wenn wir hier von dem Lobspruch
der Stadt Elbing, der Elbinger Chronik nnd dem Notizbuch absehen, noch
die Abschrift des Jeroscliiii in der Danaiger Stadtbibliothok, nnd die Ab-
schrift der Geratenbergerschen oder Marienbnrger Chronik, welche J. Voigt
benutzte, deren jetziger Anf bewahrungsort aber nicht augegeben werden kann.'')
1 Voigt benutzten. Enemplai
n dem Elbinger Exemplar.
welches ich nicht kenue,
1) Notiz j
laat einer Notia von ihm
2) SS. r. Pruaa. I, i
3) Hanne oberger, der viele der Chroniken, die Falk aufführt, ebenfalls be-
untate, giebt auch von den Palkflchen Abschriften einige directe Notizen; ange-
führt Bind die über Falks Abiohrift der latelniachen Otdeuatatuten (o, S. 6,
Anm 3), über Falke Ueberaotanngeu aus Wenzel Hageok (o. S. lO, Anm. 2); oft
citirt er Falconii Elbinger Chronik, Theil II; er benutzte auch die von Falk
abgefichriebene Dauzigor Chronik (Vorzeichniss Nr. VI), welches keine andera aia die
Kattenhöf ersehe war. In Hennenbergers AbBchrift der jüngeren Eochmeister-
ohronik näinlich (die früher Neumaan besaas, jet^t ich besitze) kommen anf ein-
12
Einleitang,
DiB Elbiugiach-Prenasischo Chronik.
Gehen wir naeh dieser Uebersicht der chronikaUacheii Samtnlungan
und ÄhscLriften Falks ku seinen eigenen Schriften über, so verstehen wir
nnn den Titel der Handschrifl: „XVIII dm- ander Teil der ElbingUchen-
Priachm Chronica 1562" besser, als vorher. Die Zahl XVDl weist auf
das eben angeführte Berater, in welchem unter XVII auch der erate —
schon in Hennenliergers Zeit verlorene — Theil des Werkes vemeicfanet
ist. Wir erlahran ans oben demaolben auch noch, daas „Jlaju Siwert der
junge" dieaelbe ,^ teegeti bracht habe", Abachreiber war Ilana Siwert
nicht, da das Qescliilft des Äbsclkreibens, wie oben erwähnt, zwei andera
Personen zn Stande brachten; aber was er sonst bei der Sache gethaii
haben könnte, ist achwer zn errattteln. Falk selbst that sich anf dieses
Werk nicht wenig zn gute, er gedachte ea in den Druck zu geben, schickte
aber, obwohl es laut Vermerk auf dem Titelblatt schon im Jahre 1662
vollendet war, doch im Jahre 15&5 zuerst noch den Lobsprach der Stadt
Elbing TcrauB. Er deutet dies in der Dedication des Lobspruchea in fol-^
genden Worten an: „Da ic/i dann vermercken werde, das solcltes gesckeheji _
(nämlich, daaa der Lobspruch von dem Elbinger Eathe mit Wohlwollen
aufgenommen wörde), wil ich ntein yriiater und hohers vierck der Preuai-
schen Chronica, Vielehen wwcft ick nu galt lob lo fem sum offnen dntdc
behielt, worüber wandt jar gearbeitet, aufh gar baldl und unvortUglidt, so
»HM gott gilanen teil, zu mehrer danckbai'keit am licJit bringen. Zur Äns-
führnng dieses Vorhabena ist es nicht gekommen.
um über die Anlage des Worckes eine Vorstellung ku erlangen, mnaa
man vor allem berücksichtigen, daas auf der ersten Seite von fol. 280 ein
Hauptabschnitt begmnt, welcher so eingeleitet iat: ^' Diese juidtfolgendt
ackriffi zeiget an das dritte theil der geschichtc und der ober/tersdia0 ge-
bort, herkommen und ander briven, die dor eu dieser stände Preuisen ge-
nant vArt (so), wul gmnen anfang hat gewonnen in dem jore nach der
gebort Christi, do mahn gezelet liot . . ." (Lücke, in welche man etwa die
Zahl 13811 setzen dürfte). Dieser schwer verständliche Zwiachontitol, der
nebat einigen Worten über den Nutzen der Ani^eichnung der Geschichte
eine ganze Seite in Eckschrift einnimmt, deutet in Verbindung mit dem
gelegten Blattern von Hennenbergera Uanü einzelne Zuaütza vur, einmal: „^ui
«jmer Danixker chronica. Albert vna Kallenhöviir gehörig, vun Falconio amtgeachriahen
(hinter fol, 89, vgl. 88, r. PmHfl. IV pag. 371 über Dietrich v. Altenburg), ein
ander Mal mit der Uebersohrift: „Falconi\a lag dma hamtisier Winricn in der Dantikar
chanica, so Albert vo« KaitetthSaer gtkorig, gcachriebtn Halle" (s. Q,). So wird auch das un-
gewöhnliche Citat „Danlxker Chronik Fulcomi Katienhavur" bei Heimenborger Er-
klärung der Lundtsfel fol. 53 klar. Um Miasveratändnisaeu vorzubengen, mues
bemerkt werden, daas das im Elb. Archiv erhaltene Exemplar dor Eattenhüvor-
Bohen Chronik nicht das von Falk abgeschriebene und von Hennenberger be-
nutzte ist.
Einleitrmg.
Titel auf fol. 1 des Bandea: „Der ander Thcil der Elhingischen Preuscken
Oronica" offentiar an, daas das ganze Werk ursprünglich ans drei Theilen
bestand. Von dem ersten verlorenen Theil desselben wissen wir, dass in
demselben unter anderm auch ein Hinweis auf das Hauptprivilegium des
Königs Casimir III. für Elbing d. d. Marienburg, Bartholomäi 1457 ent-
halten war, da auf dasselbe fol. 346 mit den Worten: „Vide den ersten
teil der ÜMi-ngischen Chronica am 248" zurückverwiesen wird. Der aweite
Theil beginnt mit Kriegsereignissen, welche in den September und October
des Jahres 1460 gehören, nnd erzählt zuförderst auf fol. 1—140 die Be-
gebenheiten der letzten Jahre des grossen Krieges von 1460 — 1466 in
grosser Breite und im engsttin Anschluss an die bekannte Danziger Chronik
von Johann Lindau. Es lässt sich hienaoh voraussetzen, dass der erste
Theil des Krieges (1454—1460) in dem ersten Theil des Werkes nach
derselben Quelle erzählt war, in welchem sie (nach den Seitenzahlen bei
Lindau zu schlieasen) ebenfalls etwa 140 Blätter gefüllt haben müsste.
Da die Einweisung auf das Elbinger Privilegium vOm Jahre 1457, welches
etwa iu die Mitte dieser 140 Blätter gehörte, auf fol, 248 stand, so ergiebt
sich weiter mit einiger Wahrscheinlichkeit, dass dieser Theil gegen ^OU
Blätter stark, und die frfthere Gesciiichta Preussens bis zum Ausbruch des
Krieges auf mindestena 150 Blättern erzählt war. Im zweiten Theil folgt
auf die Geschichte des grossen Krieges fol. 140—72 die Uebersicht der
letzten Hochmeister, ober die der Verfasser Tiel schneller forteilt, fol. 177 — 245
wieder viel aasfiUirlicher die Kriegsgeschichte der Jahre 1520 und 1521
mit den nachfolgenden Verhandlungen bis 152.'», endlich fol. 246~28(J die
Geschichte der Gomeindeauflehnungen in Danzig und Elbing, besonders
die letztere sehr ausführlich, nebst einigen Notizen über die Empörung der
Bauern in Samland. Der dritte Theil beginnt mit einem Eückblick anf
das Haus der Jagellonen nnd ihr Verhältniss zu den letzten Hochmeistern
und einer Geschichte der Belohnung des Markgrafen Älbrecht zu Krakan
fol. 281^294; es folgen die Ereignisse im Herzogthum Preassen nach der
Rückkehr Albrechts 1525 und 1526 fol. 294—299, die Eeisc König Sigis-
munds nach Preussen und die tTuterdräckung der demokratischen Bewe-
gungen in den Städten Danzig, Elbing etc. 1B26 fol. 299—308, sodann
Nachträge zur Geschichte des Aufruhrs in Danzig mit besonderer Rück-
sicht auf das Geschlecht der Ferber l'ol. ÜOS — 313, Hauptbegebenheiten im
Herzogthum Preussen in den Jahren 1526 — 1557, wobei auch die Eüstung
gegen den Meister in Livland erwähnt wird fol. 313 — 328, nebst einigen
Nachträgen fol. 333—336, endlich Vermischtes fol. 337—354.
Die innere Zusammengehörigkeit der drei Theile als Bestandtheile eines
Ganzen kann trotz einiger Wiederholungen — besonders fällt die Her-
zählung der letzten Hochmeister fol. 177 if. und wieder fol. 286 auf, die
jedoch nicht ganz unmotivirt ist — nicht bezweifelt worden, da die ausführ-
liche Geschichte des grossen Krieges theUs im ersten, theUs im zweiten, die
Gescliichte der Secularisining Preussens nnd der Unruhen in Danzig, Elbing
14
EinImtDDg.
and im Samlaiide thoils im zweiten, ilmla im dritten Theile berichtet »erden.
Was die Zorlegung doe Stoffes betrifft, ao ist der Eingohnitt beim Jabre l&Sri
und mit demselben zugleich die nachfolgende Episode über die Vorfahren
Sigiemunds und iLr Yerhältnisn zum Orden sehr begreiflich; dagegen entbehrt
der Einschnitt beim September 146t) in der Mitte des grossen Krieges jedes
BOchlichon Anhalte. Es ist mliglicb, dass der Titel des zweiten TheUes früher
an einer anderen Stelle, etwa beim Jafare 1466, eingefügt war: denn das
verstaubte und beschädigte Blatt, auf dem er in Froctnr geBchrieben ist,
findet sich gegonwilrttg auf ein anderes, das erste des erhaltenen ßandes,
aufgeklebt, doch hat wohl der Verfasser selbst schon den Titel an diese
Stelle gebracht, um den Umfang der beiden Bände seiner Chrouik tjianz
änseerlich dem Buchbinder zu Liebe ungetUhr gleich zu machen.
Von den Quellen, ans welchen Falk seine Chronik zusammengestellt hat,
sind drei deutlich erkeunbar. Den grossen lOieg beschreibt er, wie gesagt,
im engsten Änschluss an die so viel benutzte Chronik des Diinziger Stadir
secretära Johann Lindau. Aber was er (oder vielleicht Siewort der junge?)
hier zn Stande gebracht hat, ist völlig missrathen, ja es macht den Eindruck
ei nee Schwachsinnigen.
Was er darbietet, ist nicht eigentlich ebe Abschrift, sondern eine üeber-
arbeitung der Vorlage. Seine Daretellnng hält eich nämlich in der Reihen-
folge der Thatsachen mit äusseret wenigen und ganz unerheblichen Aus-
nahmen an Lindau, was um ho mehr zu urgiron ist, du dessen Chronik eine
so grosse Menge von Thatsachen in knappester Form enthält, auch die Dar-
stellung der Begebenheiten stimmt meistens wohl ungetUlir überoin, zeigt aber
doch nicht selten aucli Abweichungen. Diese Abweichungen sind nicht bloss
durch Schreib- und Lesefehlei', wie sie auch in andern Theilen von Falks
Chronik nicht gerade selten vorkommen, aus Vorsehen oder aus Misaver-
HtändnisB entstanden, sondern auch durch absichtliche Aenderung und Flll-
schung nicht bloss einzelner Namen (wie Culm statt Putzig, Bischofsberg
fUr Stolzenberg, Schwetz statt Suhünock, Peiplin fQr Zantier etc.), oinnolner
chronologischer Daten (wie Mittwach nach Martini statt Uiitbaei, Mittwoch
statt Dienstag vor Johannis, Mittwoch statt Dienstag vor Viti, Freitag vor
Jacohi statt Freitag nach Johannis etc.J, endUch einzelner Angaben von
Brechlagenen und Qe&ngenen (wie (iU pferde nnd so viel Konter statt
300 Beisige und 30 Trabanten), sondern auch der Thatsachen. Die Be-
gebenheiten werden meistens mit einiger PreUioit roproducirt und dabei oft
recht gründlich entstellt, vrie wenn z. B. aus der Eroborung einer Stadt
eine glückliche Vertheidiguiig wird. Dabei zeigt sich der Erzähler im
Qanzen recht unbeholfen nnd die Darstellung wird in sich oft hintällig
und unsinnig. Nirgend aber zeigt sich für diu zoiilreichen Abweichungen
eine Spnr eines objectiven Grnitdes derselben, nirgend einer wirklichen
Berichtignng oder auch nur eines principiellen Gegensatzes gegen Liudau's
Angaben. Dieser TheU der Chronik macht den Eindruck, als wenn der Ver-
fasser desselben, in dem eitlen Bestreben, seiner Arbeit einen besonderen
MnleltlLiig.
J5
" Werth zu yerteüieii, durch diese willkürlichen Äendemngeii ihr den Schein der
Originalität zu geben beabsichtigt hätte. Dass Falk selbst so thSricht ge-
wesen sein sollte, ist wohl nicht anznnetmen, auch ist den Knaben, welche
ihm seine Chronik abschrieben, solche öewaltthätigkeit nicht zuzutraoen.
Das Wahrscheinlichste ist, daga Falk die Lindanache Chronik schon in so
verdorbenem Zustande erhielt, znmal da seine anderen Quellen in seiner
Ohronik nirgend so missbrancht erscheinen. Ala wirklicher Znsatz in dem
ersten Abschnitt der Chronik ist nnr eine Notiz Aber einen Weich sei durch-
leb 1463 fol. 48 hervorzuheben.
Die*ältere HMchionik mit ihrer dritten Fortsetzung (SS. r. Pmsa. HI,
ff.) ist von Falk in der deschichte des Pfaffenkrieges im zweiten Theile
fol. 140 ff. benutzt. Dies zeigt trotz der Neigung Falks, die kurzen Angaben
derselben etwas weiter iiuszuführen, und trotz der Erweiterung des Stoffes durch
einige anderweit überlieferte Nachrichten, die an vielen Stellen wßrtliche üeber-
einstimmung. Ebenso ist die Geschichte Jagellos und seiner nächsten Nach-
folger im dritten Theile fol. 281 theilweise ans der älteren HMchronilt entlehnt.
Hinter der Geachichte Johanna voa Tiefen im zweiten Theile fol. 152 ff.
sind flinigy statiatiache Nachrichten ans Grrtnait eingeschaltet. Einige Kritzeleien,
im Anhange zum dritten Theile fol. 337 — 342 über Begebenheiten, die
lachen den Jahren 1433 und 1520 liegen, sind nicht aus Grünau, son-
aus einer, wenn möglich noch acblechteren Quelle entnommen. Falk
dbst kann sie nicht erfunden haben.
Nach Ausscheidung dieser aus bekarnten und noch Torhandenen Quellen
entlehnten Abschnitte bleibt noch ein sehr umfangreiches Material, welches
wir auf keine ältere Quelle zurückzufahren TermOgen, und welches sich ala
eine recht werthvolle Ergänzung unserer sonstigen historischen Ueberliefe-
darstellL Die Hauptmasse desselben bezieht sich auf die Jahre
iB20— 1526 und ist offenbar in Elbing zusammengebracht. Dies wird man
lon bei flüchtiger Leetüre dieser Nachrichten erkennen. Von dem sege-
lten Reiter- oder Prankenkriege erhält man sehr detaillirte und inter-
lante Nachrichten, aber vorzugsweise aber die Begebenheiten, welche sich
PreuBS. Holland, bei Braunaberg {vor beiden Städten lagen die Polen
inge Zeit), in Marienburg und zuletzt in PommereUen abspielten. Es ist
genau die Perspective, in welcher sich der Krieg dem gleichzeitigen Beobachter
zu Elbing darstellte, ungefähr so wie Freiberg denselben aus der Königs-
berger Perspective beobachtete. Dabei treten eine Reihe von Einzelnheiten,
die hauptsächlich nur für den Blbinger Interesse haben konnten, in den
Tordergmnd ; das Geschrei erscholl zu Elbing etc. fol. 183, der Bischof reiste von
Elbing nach Heüaberg anf dem Wormditter Wege fol, 182, Verhalten der
Elbinger Söldner vor Holland i'ol. 185, Schicksale eines Elbinger Kindes in
Holland fol. 187, Anekdote von einem Marienburger Schatzgräber in Holland
fol, 191, der gefangene Greusing in Elbing fol. 195, Begräbiiiss des Haupt-
mann Sudeke in Elbing fol. 197 etc. et«. Ganz besonders aber gehört hier-
her die sehr ausführliche und mit dramatischer Lebendigkeit geschilderte
16
Geschichte des „BIbinger Anlaufs" vom Mfirz 1521 fol. 21S ff. Ebenso weisti
die änsserBt ausführliche Greachichte der Brbebung der Elbinger Gemeinde
gegen die Raths regle rang von 1526 fol. 248 ff., welche unvergleichlich viel
anstHiirlichor behandelt ist als die gleichzeitigen Schilderhcbungon in Danzig
und im Samlande, aaf einen Elbinger VerfasBer dieses Älaclinittes.
Ferner iat nicht zu bezweifeln, dass das Material für die GescbichW
der Jahre 1520—1526 etwa gleicli zeitig, d. h. für die Kriogajahre ]
1521 schon in dieser Zeit und auch für die folgenden Jahre wenigstens nicbfil
lange nach 1526 gesammelt sein muss. Schon nach wonigen Jahren wäre e
nicht mehr mOglich gewesen, es in solcher Vollständigkeit zusammonzuhrtngeii
viele Einzelheiten, fQr deren Mittlieilung wir dem Sammler sehr dankbar sind,!
würden vergessen, die Darstellung würde nicht so frisch und lebendig (
gefaUon sein,
Endlich, der Verfasser ist hfichst wahrscheinlich unter den ersten -I
Männeni der Stadt zu suchen. Er zeigt sich nicht bloss sehr gut unter-
richtet [womit nicht gesagt sein soll, dasa nicht auch in seine Erzählung
sich einzelne Irrthümer eingeschlichen hätten), sondern er heurtheilt auch die
allgemeinen Verhältnisse mit Einsicht und Verstau du iss. Falk kam in e
Zeit nach Elbing, als die Erinnerung an die einzelnen Begebenheiten deü
zwanziger Jahre schon sehr verscliwommen war, und hatte, als er in EOnige
berg seine Chronik rodigirte, wa.hrlU'h keine Ursache, das Recht des poInlE^
sehen Königs im Streite mit dem Orden und mit Markgraf Albrocht so rücl^
haltslos zu urgiren, als ein Untertban dos K6nigs in Elbing. Gojiug, FalU
kann nicht wohl deijenige soin, welcher den Kern der Chronik, die i
stehenden Abschnitte, selbst geschaffen hat. Er muss sie entlehnt habend
wenn auch seine Quelle sich nicht mehr erhalten hat.
Eine Vermuthuiig Über den Verfasser dieser Quelle liegt sehr naher
Falk erwäiint in seinem ChroEik^iiverzeicbnias unter Nr, XVI eine Chroni
Alexanders von Abschwangen. Ein Jacob von AJonwangen war vom JahrO'^
1611 bis zu seinem Tode 15.'i2 Rathsherr der Stadt Elbing und bekleidete i
den Jahren 1520, 1523, 152Ö und später noch oft das Amt eiuos Präsidenten,
in den Jahren 1523 bis 1526 und später noch oft das Anit eines Burggrafen
der Stadti). Während des Elbinger Anlaufs im März 1521 befand er sich
als Sendehoto der Stadt auf der Tagtahrt zu Thorii'^). Kr wurde im Febraar
des Jahres 1525, als er sich eben auf einer Gesandtschafts reise in Polen
befand, mit anderen Rathsherren zugleich von der aufrührerischen Menge ab-
gesetzt, und zwar unter dem Kufe, er sei ein Kelchdieb gescholten und habe
sich deshalb nie verantwortet; or erhielt aber im Jahre 1526, als der Sturm
sich gelegt hatte und eine königliche Commission in Elbing erschien, voll-
ständige Gsnugthuung. (Falk fol. 2G(.), 266, 306.) Zwischeninne treffen wic^
ihn im Jahre 1525 während des samländischen Bauernanf stand es vorüber- 1
1} Nach den Bathiliateo ZamoEila.
2) Nach der Urkunde in der Preuaa. Samml. U, 587.
Einlettnng.
17
gehend in Königsberg (Erl. Prenssen U, 347). In seiner Umgebung konnte
die Chronik sehr wohl entstanden sein, nnd Alexander von AJeiwangen (wenn
so stat Abschwangen zu leson ist), war rioUeicht ein Verwandter von ihm.
Anch die Mittbeilungen über die Räubereien des Gregor und Simon
Hateme nnd ihres Genossen Hildebrand in dem letzten Decennium des 15.
und in den ersten Decennien des 16. Jahrhunderte gegen Elbing haben noth-
wendig einen Elbingor znm Verfasser gehabt. Es ist an sich nicht wahr-
scheinlich hier eine zweite Elbinger Chronik anzunehmen, und warnm sollte
Alexwangen, wenn er anch yorzngaweise für die Jahre 1520—1526 sammelte,
diese hSchat schmerilicben, viel besprochenen Begebenheiten dieser Sammlung
nicht Torangeschickt haben? Eine Thatsa che, welche direct dafür spricht, ist
die, dass unmittelbar nach der Geschichte des glücklich Iberstan denen TJeber-
falla der Stadt im März 1521 anch der Tod Hildebrands als Erlasung der
Stadt von einem zweiten grossen üebel erwähnt wird. (Falk fol. 238.) Aber
auch über diese Mate me-Hildebran dachen Bäubereien znrück bis in die Zeiten
des Thomer Friedens mögen einzelne Originalnachrichten der Falkschen
Chronik aus dieser Elbinger Quelle stammen. Dagegen ist es nicht wahr-
scheinlich, daas dieselbe über das Jahr Iö26 hinaus wöiter vorwärts reichte.
Was nämlich über die spätere Zeit (1526—1557) fol, 313 ff. berichtet
wird, bezieht sich hauptsächlich auf die Angelegenheiten des Herzogthums
Preussen. Dia angefllhrten Tliatsachen selbst: Ereignisse in der herzoglichen
Familie, Verhandinngen dos Herzogs mit seinen Ständen, Gründung der Uni-
versität Königsberg, Rüstung des Herzogs gegen Livland etc. etc. beweisen,
dass der Sammler und Darsteller derselben in Königsberg heiraiach gewesen
ist. Sie bilden nur einen dünnen Faden, der einen längeren Zeitraum durch-
zieht, und können sehr wohl, ohne dass von Jahr zu Jahr gleichzeitige Ein-
tragungen gemacht wären, ans der Erinnerung und aus Acten in späterer Zeit
zusammengestellt sein. Die Drheberschaft dieses Theiles der Chronik wird
man Falk selbst unbedenklich zuschreiben ItOnnen, der znr Zeit, als er die
Chronik abfaaste, in Königsberg vollkommen heünisch geworden war. Die Vor-
liebe, mit der er fol. 317 von Gnaphens spricht, erinnert daran, daas beide
eine Zeit lang in Elbing unter ähnlichen Verhältnissen gelebt haben. Ein
paar Notizen über Kßnigsbergcr Angelegenheiten, die in einem früheren Theile
der Chronik (fol 164) vorkommen, dürften auf dieselbe Quelle zurückzu-
führen sein. Endlich dürfte Falk, wenn er auch seine Quellen wie andere
Chronifcenschreiber jener Zeit im Ganzen nur lose an einander schob, doch
hie und da im Verlaufe des von Anderen entlehnten Testes ein Wörtchen
verändert oder eingeschoben haben. Es ßJlt z. B. auf, dass, während die
Elbinger Quelle von dem stolzen Uebermnth des Hochmeisters Albrecht
(fol. 180) und von seiner Absicht, nach dem Beispiel der fränkischen Fürsten
ein Blutbad unter den aufrührerischen fiaaem anzurichten {fol. 236), recht
unumwunden spricht, der ceubelehnte Herzog zwischeninne das pietätvolle
Prädicat: der löbliche Fürst erhält (fol. 241).
Sowohl in der Elbinger wie in der Königsberger üeberliefenmg bt
18 Einlei tuDg.
die Stelle für das Tages-, hie und da auch för das Jahresdatum bisweilen
angedeutet, aber nicht ausgefüllt, selbst da, wo es sich um nur vor Kurzem
vergangene Data handelt. Diese Lücken zeugen zugleich von d^m Bedürf-
niss chronologischer Fixirung der erzählten Thatsachen und von der Ge-
wissenhaftigkeit, die es verschmäht, durch erfundene Data den Schein des
Wissens zu gewinnen. Zahlreiche andere Luken nnmentlich Auslassung
einzelner Worte sind dem Ungeschick der jugendlichen Abschreiber bei-
zumessen.
Die wenigen Bemerkungen über das Haus der Baysen im Anbange
fol. 362, 363 erinnern unwillkürlich an Nr. XX des obigen Chroniken-
verzeichnisses: Des Geschlechtes von Baysen chronik.
Der Stadt Elbing Lobspr.uch.
An dem Lobspruch der Stadt Elbing hat Christoph Falk schon vor
dem Jahre 1548 gearbeitet. Er übergab seine Vorarbeiten seinem Bruder
Hieronymus, dei- die Arbeit zum Abschluss brachte und im Jahre 1548,
wie erwähnt, dem Käthe der Stadt übergab. Wie viel von dieser Arbeit
auf den Antheil jedes der Brüder kommt, ist um so weniger zu consta-
tiren, da ihre eigenen Aeusserungen hierüber nicht ganz übereinzustimmen
scheinen. Hieronymus sagt in der Dedication vom 13. September 1548:
„Mich hat vo^'wahr geldt und gut nicht bewegt, die khönigliche atat
Elbing sampt irer umbligenden landschaft zu beschreiben, sonder viel
mehr das fleissig bitten und stetig ahnhalten meines geübten brudern, der
dan vermähle (wie ich bericht) auch die sthat vo9* sich genommen zu
besehreibeti, doch ihm solclts zu vorenden oder Ew, Nahmhaften zu-
tzusteUen nicht gefallen, drumb ich sein woldmeinung zu gemiU gefast
und im sein bit nicht abschlahen wollen, die stat sampt irer umbligen-
den landtschafft vor mich genommen, alle ding so viel mir wissendt aufs
ordenliclistj so muglich . . . vormeldet, bit derhalben, Ew, N, woln ihr
diese meine geimge müh, wie klein sie ist, Wohlgefallen lassen'' etc.
Dagegen schreibt Christoph Falk in der Dedication des gedruckten Lob-
Spruchs von 1566, nachdem er der ihm während seines Schuldienstes in
Elbing vor etwa 19 Jahren erwiesenen Wohlthaten erwähnt' hat: 9, Als ich
aber zur selbigen zeit ein lobspruch von diesem' stad Elbing etvjas kurtz
in Schriften gesteh^ und den auch einem erbarn rath durch meinen
brudern Hieronymum Falcken im verschienen 1548 jähr uber7*eichen
lassen, mein danckbar hertz und gemüth eim erbarn rath und irei* gemein
damit verdienstlich zu erzeigen, so hat doch solches gentzlich mein ü«r-
lauffen jugent und unvermügenheit der gestalte wie icJis wol zum öfftem
von hertzen gewünschet, dazu nicht bringen können. Damit aber solclies
numals geschehen möcht^ als habe ich denselbigen Lobspruch itziger zeit
mit mehrem zusatz und klerer beschreibung (nachdem ich die geschieht
Einleitung. 1 9
und ihaten dieses landes Preussen fast hey XV jaren fleüsig gelesen)
widerumh vor mich genammen und den meines verhoff ens gar weit verbessert^'
Christoph Falk scheint also den Lobspruch vom Jahre 1548, so mangelhaft
er ihm nachmals schien, im Wesentlichen doch als sein Werk anzusprechen.
Die beiden Eedactionen des Lobspruchs, die handschriftliche von 1648
und die gedruckte von 1565, stimmen in der Tendenz genau überein, unter-
scheiden sich aber in der Ausfuhrung nicht unwesentlich. Beide enthalten*
eine Beschreibung der Stadt in poetischem Gewände. Der Verfasser hat seine
herzliche Freude an der schönen Naturumgebung, sowie an den Herrlichkeiten
und dem Gedeihen der Stadt und f&hlt sich auch in den gesellschaftlichen
Verhältnissen und in seiner amtlichen Stellung als Lehrer der Jugend wohl.
Die Schilderung des Junkergartens und des 'Gymnasiums bilden offenbar den
Höhenpunkt der ganzen Darstellung und haben auch für uns den grössten Eeiz.
Der gedruckte Lobspruch ist an äusserem Umfange bedeutend stärker
als der handschriftliche. Er hat diesen bis auf wenige Verse vollständig in .
sich aufgenommen, fügt aber eine lange Einleitung hinzu und schiebt auch
sonst allerlei Zusätze ein.
Li poetischer Beziehung stehen beide Eedactionen nicht hoch, aber die
spätere doch etwas höher als die frühere, deren Verse sie zu glätten und
deren Ausdruck sie zu bessern bestrebt ist. Die besonders schwache und un-
beholfene Einleitung der Mheren ist in der späteren durch eine neue ersetzt,
die sich etwas besser liest; es kommen in derselben einige Stellen vor, die
durch gewandtere Versification und gewählteren Ausdruck an die Weise des
alten Eeimchronisten Nicolaus von Jeroschin erinnern, den Falk inzwischen
kennen gelernt und für seine historischen Zwecke verwendet hat
Die sachlichen Zusätze der neuen Eedaction bestehen theils in einigen
in die Weite schweifenden allgemeinen Schilderungen, z. B. der Ostsee, des
Haffs, der Flüsse, welche sich in das letztere ergiessen (wobei der Abschnitt
über die Bemsteinfisch^rei und die Erwähnung von Balga deutlich verrathen,
wie sich Falks Gesichtskreis durch den Aufenthalt in Königsberg erweitert
hat), sodann in einigen Eeminiscenzen an die ältere Geschichte Preussens und
der Stadt, welche zum Theil aus Jeroschin, zum Theil aus der jüngeren
Hochmeisterchronik (wie z. B. einige Notizen zur Tannenberger Schlacht,
^ s. zu Vers 818 ff.), zum Theil aus der Grunauschen Tradition (z. B. über die
Ankunft der Eitter in Preussen, s. zu Vers 608, über die Vertheidigung
Elbings durch die Frauen, s. zu Vers 640) entlehnt sind, endlich in einigen
Bemerkungen über so manche Vorgänge in Elbing, welche erst in der
Zwischenzeit zwischen 1548 und 1565 zum Abschluss gekommen waren. Für
den Historiker hat es ein besonderes Literesse, zu unterscheiden, was schon
im Jahre 1548, was erst 1565 geschrieben ist.
Die Ausgabe der historischen Schriften Falks hat 1) die Elbingisch-
Preussische Chronik, 2) den Lobspruch der Stadt Elbing, 3) einige sonst
überlieferte Fragmente zu berücksichtigen.
2*
20 Einleitung.
Die Elbingisch-Preuszische Chronik vollständig, wie sie vorliegt, ab-
drucken zu lassen, wäre eine Belästigung der historischen Literatur unserer
Provinz. Der ziemlich umfangreiche erste Abschnitt, in welchem die Ge-
schichte der Kriegsjahre 1460 — 1466 aus Johann Lindau ausgeschrieben, aber
so willkürlich entstellt wird, ist des Abdruckes in keiner Weise würdig, zu-
mal da Lindaus Chronik in der Bearbeitung von Th. Hirsch nach den besten
Handschriften publicirt in den SS. rerum Prussicarum vorliegt. Ebenso
überflüssig wäre es, die aus Grünau entlehnten Blätter mitabdrucken zu lassen,
zumal da die betreifenden Abschnitte der Grunauschen Chronik im ersten
Bande unseres Druckes jedermann zugänglich sind. Endlich war der oben
charakterisirte Abschnitt fol. 337 — 342, der mit den Aufgaben des Geschichts-
schreibers nichts zu thun hat, von der Veröffentlichung auszuschliessen.
Die Anmerkungen haben vorzüglich die Aufgabe, die von Falk angeführten
Thatsachen chronologisch möglichst genau zu fixiren, ihre Zuverlässigkeit
durch AnfClhrung von Parallelstellen zu begründen, einzelne Irrthümer zu be-
richtigen.
Der Lobspruch der Stadt Elbing ist vollständig nur in der älteren noch
nicht veröffentlichten Eedaction abgedruckt. Doch sind alle historisch bemerkens-
werthen Zusätze der späteren Bedaction der betreffenden Stelle der ersten
gegenübergestellt. Hierdurch tritt das Eigenthümliche beider Bedactionen
in helles Licht, und die unangenehme Nothwendigkeit, welche mit dem
Wiederabdruck der zweiten Bedaction verbunden gewesen wäre, die sach-
lich so ganz unbedeutende und doch so lange Einleitung, sowie die all-
gemeinen geographischen und historischen Mittheilungen, die wir aus anderen
Quellen ebenso gut schöpfen können, mit in den Kauf nehmen zu müssen,
ist vermieden.
I. Die Elbin^sch-Prenszische Chronica.
Ein ausbroch des Nogetes in das klene werder, das dor wirt ^?lv»^'
genant das Pischausche werder. Das wasser in der Weissel das
bot sich derhoben windes halben in der se von unden of, das diese
in Preuszftn bei Danczke ser fol geworden ist und das hab bei dem
Elbing, das och das wasser aus der Weissei keinen abfal konde
haben in die se noch in das Elbingsche haf, den der wint vorhilt
es lang, bisz so gros ist geworden zwischen beden temmen, das
es och mochte oberlofiFen, das och kein erwemis hat kont gesehen
auf beden seiten. Im grossen werder die menschen haben grosse
arbet [gehat*], bede die an dem Nogete woneten, so wie auch die
an der** Weissel nach Danczke bes so lange, das auch die grosse
oberhant des wassers ein loch hat eingekregen, das dar ist ein otter-
loch gewest in dem tam, do sich das tir ine vorhalden hat mer wen
ens, den die tir grossen schaden tun in den tammen bei dem wasser.
Die pauren do umblang wonende die torsten die tir nicht schien
oder fangen, so nam es die herschaft und gab in nichts dorvor;
dorumb folget der schade domoch. Die pauren umb den ort wüsten
wol umb das grosse loch in dem tamme*, sie künden dem tamme ^ol-^^.
kene hülfe nicht thun in der grossen wessering; bes zuletztes dren-
get das wasser dorch und werft ein gros loch aus dem tamme noch
der niderung in das Pischausche* werder bei der Somerau; do risz
das wasser den tam weg fei rutten lang, und das wasser vorsofte
aldo alle dorffer bes an die hoge; bei dem Eibinge hat es auch
grossen schaden getan. Das volck verarmete ser in dem klenen
werder. So errettete sich das grosse werder zwischen beden strö-
men. Der lof des wassers dorch das werder ging besz in den
Drausen, donoch dem Elbing vorbei in das hab, bisz sich die winde
a) g. CoDj. b) Nogete und auch woneten so wo die andern Cod. c) Fisohaosisohe Cod.
22. 1463—1466. 140. 141.
wanten und jageten es aus der Ostse, dasz sie klenner wart. Do
quam och ken wasser in der Weissei mer so grosz und wart
klener in dem Nogete. Do fing es sich seibist, den die grünt in
dem Nogete wasz tiffer hinab, wen der oberlof in dem tamme. Do
moste das wasser seinen rechten lof wieder gen in dem Nogete
bausen beden temmen^)»
fol. 140. Dieser beschlösse frede und edegelobnisse ist von dem hobest
Paulo nich bestetiget, och nicht von Sixto dem 4.; och nicht von
Innocente dem 8.; sonder» AUexander der 6. hot angefangen, Pius
der frome hat es geton, dorom lebete er^ man 27 tage und starb*).
fol. 141. Noch alle den vorschrebenen geschichten des kriges bey mester
Lodewichen zeiten, do der orden mit allen gebittigem des kriges
sein müde gewest ken den konig, und ein tack beruffen gewest ist
1466. ken Toren von dem hobest, keser und sonst feie konige, herren,
^^^ify forsten, do het mester Ludewich von Erlichhausen seihest most do-
p. 706. hin ken Toren komen; den der konig von Polen ist och aldo ge-
west, und der bischof von Helesberck ist och bei dem konige ge-
west, her Pauel Legendorf. Do der bisof ist aus seinem bischtume
geczogen noch Toren zu dem konige in hoffenonge eines guten
fredes, hot her dem rot seiner stad Braunesberck verboten, wen der
mester Lodewich werde of der rese zu dem konige sein® und dorch
ire stad wolde, so sollen sie in mit seinem folcke nicht einlossen
mit seinem rosigen hauffen, auf das es in von im nicht obel dir-
ginge, sonder solden in omme weisen lossen dorch die Passarge.
Die Brunesberger haben angenomen das mandat ires bischofes.
Der her mester ist ausgeczogen von Konigesberck mit drei-
hundert forden resig noch Toren zu dem tage der vorsununge des
kriges. Do her vor den Brunesberck ist gekomen vor das stadtor,
haben den mester nicht wolt einlossen oder dorchzin mit seinen
rosigen. Der her mester hat lossen fragen die Ursache; sie haben
geentwert, ir bisof und herre habe is in verboten, sein gnade solde
a) sodcr Cod. b) er OonJ. o) s. worde Cod.
1) Der Ausbmoh erfolgte im März 1463 nach Joh. Lindau. SS. r. Pruss. IV, 598.
2) Vgl. Ae. Hmchr pag. 706, deren Fehler (ib. Anmerk. 2) hier glücklich
vermieden sind. Paul ü. war Pabst 1464-1471, Sixtus IV. 1471—1484, Inno-
centius VIII. 1484—1492, Alexander VI. 1492—1503. Aber was bedeutet der
letzte Satz? — Pius 11. starb am 15. August 1464.
142. 1466. 23
bei der stad weck zcin, do were eine dorchfart dorch die Passarge,
do solde her dorchreiten mit seinen resigen reiters. Der forste hat
lossen feie mit in sprechen om sein dorchzin; es hat nicht geholfen;
her soldß und moste umbreiten dorch die Passarge. So bot man
mit in bedinget, seine schwere wagen dorch die stad zu lassen,
auf das die nicht dorften dorch das wasser faren; das hat man ge-
ton allencelen bei wenigen, besz sie alle dorch sein gewest. Dorne
ist der mester och des weges gereset dorch die Passarge, wie sie
im geweiset haben, und ist fort gezcogen noch Toren zu dem konige
auf den tack und zu d^m edt dem konige zu tun und den frede
zu beschlissen mit dem konige.
Also nu der mester Lodewich ken Toren gekommen ist, bot* fol. 142.
in der konig erbarlich lossen entpfangen mit entkegenreiten seiner Polen •
buwssen der stad toren. Domoch, wie her zu im gekommen ist auf
das rathaus zu Toren, do ist der konig gestanden mit seinen reten
und och der bischof von Helsberck. Der konig bot dem her meister
Lodewig seine hant gerechet, in wilkomme gehessen, och seine»
geistigen heren und freunt die polnischen rete auf die rege anher,
bes es gekomen ist an den bisof von Helesberck, den her Pauel
Legendorf. Also her dem her mester die hant wolde reichen, bot
der her mester seine hant zu sich geczogen. [Das war dem bischof ein
grosser hon vor dem konige und aUe seinen reten, och vor den
fremden**], dorfor das her vorboten hatte, den mester nicht dorchzuzin
lossen dorch den Brunesberck. Das was dem bischofe ein grosser
hon vor allen reten®. Do zu der stunde nam der konig des mesters
hant und des bisofes hant und gab sie bede zu hoffe vor den men-
sehen; got wüste das hercze der beden. Der konig bot den mester
begebet mit grossem geschencke. Do nu alle dinck verbrecht was,
beschreben, geschworen und vorbrifet, do ist aUes folck von einan-
der geczogen. Der mester ist dornoch dorch den Brunnesberck
geczogen und nicht omme, wie vor, noch Konigesberck.
Der konig ist von Toren noch Bromberck in Polen geczogen, von .
do ken B^rakau. So ist der frede beschlossen bei des mesters Lude-
wiges leben. Der bischof von Helesberck, her Pauel Legendorf, ist
och von Toren geczogen noch seinem bischtume ken den Braunes-
berck und ist auf dem wege kranck worden an der peste, den zu
Toren regirte die kranckheit. Do der bischof man ken Helesberck
a) och undeatlich, dann seinen Cod. b) Die Worte folgen dem nächstens Satze noch
einmal und sind hier zn streichen, c) r. des im lande (leide?) Cod.
•0 ■*
24 1^7< 143.
1467. ist gekomen in der rese, ist her gestorben^). Und es was des bobestes
Füll 23. jj^Qj^^ ^Q torsten die tumhem kenen bischof dirwelen one zulos des
bobestes*), und schieben an den hobest, wie der bisof ires Stiftes
were gestorben. Die brife hot entpfangen ein kardienale, bei dem
ist gewest ener, der hat gehessen Nickolaus Tong, der ist der ge-
oL 143. hurt gewest aus Preussen aus dem bischtume aus dem* dorffe Tonge*).
Der ist lange an des bobestes howe ein Schreiber gewest und hatte
och ene tumerey dirworben bei dem bobeste of der Prauenborck.
Der Nicolaus Tong, dem wart geschreben von dem capittel des bisch-
tumes halben, wie in die tumheren über hetten, den enen anderen,
dieweile er so lange zu Rome gewest was, und heften dorch in dem
bistume feie zu dirhalden. Der Nicolaus von Tongen vomam den
anschlack und fil mit bete an seinen hern, den kardienale, der an
des bobestes howe ein grosz ansen hatte und mit in des bobestes
rote was.
Der kardinale hat gehöret seines dieners bitte, der im treulich
gedienet hatte. Der trat vor den hobest und bat den hobest om
en len seinem diener, das an den hobest forstorben was. Der
hobest hat erhört den kardinal und seinem diener, den Nicoiao
Tonge, das beneficium des bischtumes zugesaget, mit grossen stad-
1468. liehen bellen*) vorsegelt und vorbrifet, in dovon nimant* abzu-
Nov. 4. bringen, sonder der tod, wie seinen vorfar. Auf die briefe vorlis
sich Nicolaus Tonge und hat die zeitong geschreben in das stichte
Helesberck, sonderlich ken der Prauenborck an die im guttes gon-
den. Die fregeten sich mit im der zeittonge des neugen bischofes
des Stiftes Helesberck. Och das lantfolck yn dem land fregeten
sich, das nicht ein Pole der herre dorober werde.
Indem dieweil das bischtum kenen heren hatte, hot das kapitteP)
a) n* dofon Cod.
1) Nach andern Quellen starb er in Braunsberg. Eiohhom in der Erml.
Zeitschr. I, 148.
2) Dem widerspricht die Banziger Chronik vom Pfaffenkriege SS. r. Pruss. IV»
680 und die Erml. Quellen bei Eichhorn a. a. 0. I, 150.
3) Genauer: Gute Tüngen. Eichhorn a. a. 0.
4) Acht Bullen führt Eichhorn I, 152 an.
5) Allerdings erkannte das Capitel Yincentius von Loebau (Culmsee) aU
Conservator des Ermlandes an, SS. r. Pruss. lY) 680, Anmerk. 1, aber sehr gegen
seinen Willen suchte ihn der König zum Bischof des Ennlandes zu machen.
Eichhorn I, 151.
144. 1467. 25
zu der Prauenborck den Mncencium Kelbas gebeten, der ein bisof
zu der Lobe was, das her sich des bistumes doch anneme, bis der
gekome bisof von Eome queme. Sotene bette hot der Einzencius
Kelbas angenommen und hat regirt das bischtum in menige, bisof
zu bleiben auf Helesberck. Her nam sich das regement feie zu
hart an ober das armut. Tonge ist en gancz jar noch der kor zu
Borne gebleben in des bobestes dinste.
In demselbigen jare ist der mester Lodewigk gestorben* und fol. 144.
hot man ein halb jor gelebet noch dem bischof Pauel Legendorf*), A^^
und der mester hat den krigk mit dem konige angefangen und och Ae.Hmchr.
folendet. Her leit zu Kongesberck im turne begraben, her hot re-
girt pnr.*] jor mit frede, die oberigen jore mit krige. Ein gancz
jor lanck blep der orden ane einen homester. Do der konig hot
dirfaren, das der mester Ludewich ist gestorben, ist er der konig .
ser betrübet gewest ober^ den tot des mesters.
Das gance jor ober*) noch der köre ist Tonge zu Eome ge-
bleben und hot nicht sein bistum beczogen. Noch dem jore ist her 1470.
gekomen ken Helesberck. Do hat sich das lantfolck seiner gefreuet
und hat im geholfen, das der Fincencius Kelbas moste wichen aus 1472.
dem bischtume. Das tet her nicht mit willen und wer lieber seihest ^
bisof gebleben und hette alle drei bistume geregiret.
"Wie Kelbas nicht konde bisof werden, doch hilf her mit rot,
das sich ein Pole understand und schicket nach Eome om ene kon-
firmacie*^ ober das bischthum betriglich. Do her nu die konfirmacio
hatte, do hot her sich aufgemacht und ist nach Helesberck geczogen.
Man her konde nicht auf das schlos kommen. Der Pole richtet so
feie an, das dor moste eine tagefart werden im lande von den ober-
sten woywodden und den steten zu dem Eibinge. Do rumeten die 1473.
beden sich erer konfirmacien von dem bobeste. Li sotenem zcancke »'^^^*-
hot sich Nicolaus Tunge erboten, so seine confirmation nicht kond
bei macht bleiben, so solde es ansten ein jor; wer den das beste
a) Lücke im Cod., durch Oonj. auBgefUllt b) o. Conj. c) koniormacie Cod. hier
nnd später.
1) Die Zeitbestmmmng ist wohl aus der Ae. Hmchr. hinübergenommen,
aber an eine falsche Stelle verschoben. In jener heisst es richtig, der HM. habe
kaum ein halbes Jahr nach Abschluss des Thomer Friedens (19. October 1466)
gelebt
2) Länger als ein Jahr. Tungen betrat Ermland zuerst 1470, verliess es aber
schnell wieder und gewann es dauernd erst 1472. Eichhorn I, 156 ff.
26 1469. 146.
beweis von dem bobeste worde haben und auflen, dem solde das
bischtum werden, aber binnen dem jore solde von in beden kener
auf das schlos zu Helesberck kommen, von in beden* sich es under-
winden, den her hette sein beweis erst ofgelet^, und der gerechteste solde
bischof bleiben. Sotene vorwilliung wolde der Pole nicht eingen,
her vorlis sich auf seine freuntschaft in Polen. Land und stete dir-
kanten, dieweile Tonge so lange bei dem bobeste gedinet hette, das
fol,145. seine confirmation die gerechteste wer, und sprechen* zu in beden,
die Sache solde en jor ansten; wer den das beste beweis von dem
bobeste worde auflen, der solde beschof bleiben^). Sie mosten es
bede zufrede sein. Dorober botten sie® die lantschaft, sie solden
enen secen auf das schlos zu Helesberck, der das schlos in hutte
hette bes auf das beste beweis. Do gefil das los auf die von
Danczke, das die sulden welen einen aus erem rote, der solde das
schlos in besiez haben bes an die zeit, das sie ere beweisbrife auf-
leten. Das ist alle so gesehen. Ein rotman von Danczke ist ge-
saut auf das schlos zu Helesberck, und der Nicolaus Tonge ist zu
Helesberck in die stad geczogen und aldo inne vorharret eine zeit
lanck.
% Es sein binnen der zeit etliche Polen gekomen in das bisch-
tum, die treben grossen obermut. Tonge horte die klage des folckes.
1474. Her bestellet sich folck aus dem bischtume in die stad Helesberck
und lis das schlos dirsteigen, do sich der hoftman von Dancke nicht
verhütte^). Die das schlos dirstegen toten nimanden nichtes in dem
schlösse, sonder sie lissen den rechten bisof ofzin auf das schlos,
cf. Ae. der bosas es den Polen zu trotze, und der Danziker zog ab. Es
TTmn'hr
p. 706. ^^^ ™ ^^^ S^^^ ^^^' ^^^ ^^^ schlos ZU Helisberck bei seiner zeit
also dirstegen wart.
1469. In dem jor^) tausent hrhundert sehen und sechzig^ wart her
Oct. 17. uii^rich Keusse zu dem 29 lanthomester erkoren. Her ist gewest
hausconter zu dem Eibinge, do sich der krig hot angehaben in
a) V. i. b. Cod. ob : noch v. i. b. einer, b) of Ood. c) b. 8. Couj. bottonge Cod. d) 8. fehlt Cod.
1) lieber die Tagfahrt zu Elbing vgl. Eichhorn a. a. 0. I, 160 ff. und
Hirsch in den SS. r. Pruss. IV, 681. Nach der Danzigor Chronik vom Pfaffon-
kriege stellte Tungen eine Frist von zwei Jahren. SS. r. Pruss. 1. c.
2) Vgl. Hirsch SS. r. Pruss. IV, 683.
3) Im Folgenden ist bekanntlich 1469 statt 1467 zu lesen. Landhochmeister
ist seltsame Neuerung statt Hochmeister, gleich darauf Hauscomthur Irrthum statt
Comthur.
146. 147. 14*?0-1478. 27
Preussen mit den Polen und bleb konter, bes das der krick ein ende
genomen bot. Her bot feie toten geton in dem krige ken die Polen
mif einnemen scblosser und stete. Her ist ocb mit mester Lo-
dewiken bei dem konige gewest zu Toren, do her den et geton bot
dem konige von Polen. Also nu der mester Hinrieb in des* fol. 146.
mesters ammacbt bestetiget was, do bot ber sieb erbarlicb gerostet
und ist zu dem konige geczogen ken Peterkau und aldo die flicbt
zu tun noeb laut dem vortrage des fredes mit meister Ludewieben
von Erlicbbausen. Also mester Hinrieb Eeusse von Plauen* ist zu
dem konige ken Peterkau gekomen, do ist ber erbarlicb von dem
konige entfangen, ocb von allen reten des koniges. Der konig bat
im grosse gescbencke gegeben und dem mester grosse ere geton.
Do der ber mester seine flicbt geton batte, do scbickete ber sieb
wider nocb Preussen zu zin. Wie ber aus Polen quam wider in
die Preuse loft, und quam man ken dem Moringk, do scbluck in
der scblack und starb zu dem Morinere. Doma wart ber in Preussen 1470.
ken Konigesberck gefurt und leit aldo in dem tume begraben im ^^^^^ '
jar 1470.
Der konig von Polen bot gesant gebat etlicb Polen in das
biscbtum, den der biscbof was widersporteligk ken den konig, und
die Polen solden den biscbof zu geborsam brengen mit seinem
lande. Sie toten grossen scbaden in dem biscbtume.
In dem jore, do men zcelet 1470, do ist bruder Hinrieb von 1470.
Reicbenberg*) zu dem 30. lantmester*» dirkoren in Preussen. Her A^^nmrSl'r
ist ein gotforcbtig man gewest. In dem anderen jore seiner ber- pag. 707.
scbaft ist zu« dem Elbing ein tagefart geworden und ist gebandelt 1472.
von den Polen, die in dem biscbtume sein gewest mit grossem ^
scbaden.
Der mester Henricb bot dem konige nicbt wolt scbweren, das
bat gemacbt der biscbof; die beden baben sieb zu dem konig
Matias von TJngeren gegeben und in gekoren vor eren scbutzberen
ken dem konig Kasemir von Polen.
In dem jar 1474 bat der konig gesant 8000* Polen in das . 1478.
biscbtum Ermelant. Die nomen erst Margen*werder ein, ocb baben fol. 147/
sie gepocbt die probstteie Kesenborgk, donrocb sein sie gezcogen
a) Plenen Cod. hier und öfter, b) hoemeister von späterer Hand übergeschrieben. Cod.
o) zu Conj. d) 80000 Cod. 8000 Conj. vgl. n. fol. 148.
1) Soll heissen Richtenberg. Gleich darauf stellt Landmeister statt Hoch-
meister.
28 1477—1478. 147.
bei den Allensten in das feit und haben sich aldo forgraben
zwischen zcwuen sen^).
Ootob. 8. Of sunt Hedewigen tage hot sich "Wormenit die stad bogeben
Octob.l7. under den konig zu Polen, balde domoch Melsack die stad, der
Braunesberck ist holet geworden fir wochen lanck. Die Polen
konden in nicht gewinnen. Aber das bischtum hat sich gar ge-
Ae-Bünchr. g^ljgj^ under den konig; man Helesberck nicht*).
1477. In der zeit ist der mester Hinrich gestorben zu Eonigesberck
Febr. 20. ^^^ j^j^ ^^^^ begraben im tum.
1477. In dem jare 1478') ist Herten Troxses gekoren zu dem ein-
^* * unddreissigsten lantmester in Preussen. Die Polen woren vor seiner
zeit des regementes im land*). Die Polen sein gelegen bei dem
Allensten. Der mester Troxses ist aufgewest mit etlichem volcke,
die Polen zu versoffen manck den sen. Der hoftman vorterbete»
das bischtum mit bomen und tet grossen schaden dorinne. Die
Polen teleten sich aus dem bischtume noch Nidenborck und toten
auch in des Ordens lande schaden^).
1478. In der zeit ergaben sich die tumhem under den konig, auf das
Nov. 3. Qj, ondersossen mochten frede behalden. Domoch hot sich och die
Gutstad gegeben under den konig®).
Septemb. Der mester Troxses ist von Kongesberck gereten zu dem bischof
a) vorabete Ood.
1) Statt 1474 ist 1478 zu lesen; die Zahl 80000 ist wohl nur vei-schrieben
statt 8000, aber auch 8000 ist noch zu viel; die Ao. Hmohr. hat nur etwas
über 5000. Die Probstei Riesenburg ist ein Unding, entstanden aus Missver-
ständniss und Fälschung des Ausdrucks der Ae. Hmchr. : Rosenberg und die
ftobstei der Thumherm**; die Probstei der Thumherm war Schönberg.
2) Ueber den Krieg vgl. SS. r. Pruss. IV, 685. Statt: of sunt Hedewigen
wäre richtiger Donnerstag vor Hedwigis; Melsack ergab sich Sonnabend nach
Hedwigis.
3) Soll heissen 1477, gleich darauf Hochmeister statt Landmeister.
4) Trotz der ausdnickliohen — gegen die Ae. Hmchr. fast polemisch klin-
genden — Behauptung ist diese Thatsache doch nicht zu erweisen.
5) Die Ereignisse bei Allenstein werden unrichtig auf die Zeit vor \md nach
des HMs Truchses Regierungsantritt vertheilt. Der Hauptmann, der das Bisthum
verheert, ist Bgele Johann. Neidenburg scheint ein Irrthum, etwa entstanden aus
Niederland (statt Hinterland der Ae. Hmchr.): denn an den ersten Einbruch der
Polen in das Land, welcher bei Neidenburg erfolgte, Voigt Gesch. Preussens IX, 109,
kann hier doch nicht gedacht werden.
6) Der Dom zu Frauenburg ergab sich den Polen am 3. November, SS. IV,
686. Die Notiz über Guttstadt ist neu«
148. 1478—1479. 29
Tong ken Helesberck und vorbant sich mit im. Der forste ist noch
Kongesberck geczogen und aldo lossen vorbotten alle das folch von
den sphlosseren des ordens und' alle die von Samelant*, die dor '
scholdigk woren zu dinen dem orden in dem lande Preussen der
mester schien^. Das dinstfolck ist zu hoffe geczogen in das feit*.
Do die gebittiger des ordens die macht des folkes gesen haben, do M. 148.
bilden sie einen rot zu hoffe in dem felde und einer zu den andern
geret, das ere macht zu schwach wer wider die achttausent Polen,
die in dem bischtum, und sein erer Sachen nicht ens gewest mit
dem mester Troxses. Ein iczlicher ist geczogen, do her hin horte,
aus dem felde, und es wolde nimant mit den Polen fechten auf
das moP).
Der mester Troxses hette gerne an die Polen gewest. Es
schmercete die edeleut und gebittiger zu der zeit noch der lange
grosse krigk mit den Polen; sie sogen wol, der konig hatte ein gros
laut wider des ordens laut und feie folgk wider die Preussen. Do-
rome ducht es sie ken rot sein, wider den konig zu Polen zu fechten.
Also mester Troxses sach, das seine gebittiger nicht wolden mit
den Polen zu tunde haben, da ist er das ander mol zu dem bischofe
gereten auf Helesberck mit n£ forden*) und aldo einen festen bont® Septemb.
gemacht, dass sie sich wolden geben under den konig zu Ungern,
den konig Matiasen, der dor auf die zeit ein glockseliger man was
wider den Toreken und Deutze. Den hetten die beden in Preussen,
der bischof und der mester gerne zu hoffe gehangen* mit hader.
und krige. Sie santen ire brife an den konig Matiasen und lissen
in bitten, das her sich des landes zu Preussen solde annemen, sie
wolden im tribut darauss verschaffen noch des landes vermögen.
Der konig zu TJngren hot einen tagk beruffen mit dem konige 1479.
von Polen, dem Kasemiro, das der konig Matias solde kommen ken
Peterkau in Polen und aldo handelen, onder welliche kröne das laut
zu Preussen sein solde, den das laut zu TJngeren hette grosser holffe
geton, den Polen, das laut zu bekrauten® in des ordens erstem an-
fange, doromme hette die kröne zu TJngren mer recht zu dem
Preusener lande, wen die Polen. Sotens hot konig Matias ange-
a) Salelant Cod. b) So Cod. c) bobont Cod. d) So Cod. e) So Cod.
1) Yon einer solchen Versammlung und Auflösung des Ordensheeres im
September ist SS. IV, 685 die Rede.
2) Eme Heise des HMs nach Heilsberg mit 150 Pferden wird erwähnt
SS. IV, 685.
30 1479. ' 149. 150.
nomen. Aber der orden gedochte, konde wir die beden reiche zu
fol 149. hoffe hengen*, so werde der Deutze orden ein wenig gerochen an
den Polen und behilden grosseren willen im lande mit den steten
zu tunde und alle ire Widersacher. Der anschlagk ist gut gewest
des Ordens, aber gerit nicht, wie sie es bedochten über die armen
Preussen, die sie aller zu egenen leuten wolden machen.
Zu der tagefart in Polen ken Peterkau ist der mester Troxses
och vorschreben, dohin zu komen. Der mester rostete sich herlioh
und ist dohin gecogen, gedochte sein anschlege were im geroten.
Der bischof Tonge ist och dohen gekomen ken Peterkau, her ist
von dem konige und den Polen nicht ser wilkom enfangen gewor-
den, den her sich mit dem mester vorbonden hette*, dem konige
. nicht zu schweren, sonder sie wolden mer gerechtikeit botegedingen,
wen die forigen gehat betten, so gedochten sie die Polen zu zwin-
gen oder sie wolden erer blut doromme sen. Das hot sich leichte-
lich gewandelt.
Der bischof ist vor den konig gefordert, dem konige ist von
dem konig zu üngren der hern aus Preussen anschlege geschreben,
und glat losgesaget der Preussen rot, mit in kene forbontnisse zu
haben wider das reich zu Polen. Sotein^ rotschlack ist dem bischof
Tonge vorgebaldeft und va böses bedocht. Dorzwischen sein ge-
komen etliche Polnische wogewoden und den konig vormanet des
Ae.Hmchr. bischofes halben, das im der konigk vorczegen hot und das vorbunt-
P* • nisse mit dem mester zurissen. Der bischof hat most von Peterkau
hemczin und kene gemenschoft noch rotschlack mit dem mester
Troxses haben, wie sich der bischof mit dem konige vortragen
hette, oder was her vor sie betegedinget hette seinem bistume. Her
danckete gotte, das her bei der forigen gerechtikeit blep und nichts
dirwarp auf das mol von dem konige.
Der bischof ist von Peterkau abgescheden ane erken gesegenen
fol. 150. des mesteres. Do her ken Helesberck* gekomen ist, hot her nicht
lange zu Helesberck geseumet und ist ken dem Elbing geczogen
mit seinem volck und aldo die prister vor sich vorbotten lassen
und einen et von inen genomen von des koniges von Polen wegen,
in getreu und holt sein, nicht wider in zu tun noch wider sein
reich, und mosten aldo und in dem ganczen sprengel gelt von
eren beneficien zuhoffe schössen«, das der bischof moste vorsolden
die achttausent Polen, die in dem bischtume gelegen hatten alle
a) hetten Ood. b) loheincn Ood. c) sohlouen Cod»
151. 1479. ' 31
die zeit ober, dieweil der fafifenkrick gewert hot, desz somme ge-
west ist fircen tausend TJngerische gülden. Noch der becalunge
sein die Polen aus dem lande geczogen. Das ist gewest, das sich
der bischof Tonge mit dem homester vorbonden hot und so sein
land betegedinget hot auf das mol bei dem konige von Polen seinem
heren, der im schlemers bedocht hatte vor seiner gnaden anschlack.
Der mester Troxses ist och vor den konig Kasemir gefordert,
das her seine flicht tun solde, dasz sich seine vorfaren ken die
kröne zu Polen vorflichtet hetten. Der mester Troxses hot ange-
hoben vor dem konige zu bereden mer, wen die vorigen mesters
vor im geton hatten». Das wolde im der konig nicht zusagen er-
kenen tron^ mer noch winiger, wen dem ersten mester Lodewige
vorschreben was. Dorauf hat der mester sich bedencken mögen
den tack. Der mester hot das bedencken angenommen von dem
konige of einen andern tack. Der mester und der bischof die
hatten ere stete wol vorsorget mit werhaftigen menneren, und hatten
sich vor dem zöge onder den konig von Ungren gegeben, der forst
und mester woste wol, das in dem lande zu Meissen zu hoffe
woren ethch tausent reuter und knechte. Her sante balde zu dem
herzog von Pomren, der solde das folck dorchlossen. Die stete im
lande dirfuren das und hilfen es weren, auf das das lai^d frede bo"
helt. Der forst® aus Meissen hot gesagt, hette der orden nicht gelt,
her wolde das gelt mit sich brengen in das lant.
Der konig hot balde och ausgesant und alle grencen^ holen fol. 15J,
lassen, damit der homester Troxses nich konde krieck anheben, die^
weile der konig von TJngren sich des landes nich wolde annemen.
Der konig Kasemir ist von Peterkau noch Krokau geczogen.
Der mester Troxses hot oberal vomomen und gehört, das
alle seine anschlege sein zu nicht geworden, und hot rot geholden
mit seinen reten, die ritten® im, das her dem konige solde folgen
und im den et tun, damit das das arme lant in dem frede blewe;
den das reich zu Polen wer seinem lande feie zu mechtick, dorzu
ginge alle zusage zurocke; her solde sich bedencken und folgen
dem konige bas ken Krokau.
Der mester Troxses hot gefolget seinen reten und ist geret
geworden und hot dem konige gefolget, bes her in abholet hot und
sich dirboten, in aller demut den et zu tun und in vor seinen
oberhem zu halden sein leben lanck. Der konig hot sich beredet
a) hatte Cod. b) So Cod. o) fort Cod. d) gencen Cod. e) ritter Cod.
32 1479—1489. 152.
zu der Nunstad bei Krokau und bot von dem mester Troxses den
1479. et aufgenomen und ist vorendet Aber der konig bot im kene
° * ' ♦gescbencke geton, wie den anderen, die vor im gescbworen batten,
das macht seine felfeltige sportelonge wider das reicb Polen*).
1485. In dem jor ist der konig Kasemir gekomen ken Toren in
Preussen mit feien woywoden aus Polen, dorzu ocb feie bisofe, der
wol sexe gewest ist, aus Polen, Idttauen, Preussen, und der mester
Troxses ist ocb dorczu vorscbreben. In dem tage ist feie schwer
Sache gerotscblaget des Toreken halben, und alldo ist beschlossen,
wi der mester Troxses solde der kröne zu Polen zu dinst komen
mit sexhundert ferden auf des koniges solt in die "Wallacheie, aber
zu dem ersten solde der mester zu Nidenborck mit seinen ferden
und folcke aldo vorharren, bes im der konig schreiben lisse, zu im
zu komen. Die kröne zu Polen bot zu dem zöge wider den
fol. 152. Toreken zu hoffe gebrocht an manschaft zwemalhundert*tausent
man in das feit wider den Toreken, das auch der Torcke ist zuroke-
gewichen aus der "Wallachey. In dem zurockeweichen sein dem
Toreken etlich tausent man dirschlagen von den Polen*). Do bot
men des mesters helfe aus Preussen nicht bedorft, der konig bot
lossen dem mester abdancken auf das mol vor den gehorsam der
kröne zu Polen. Domo ist der mester wider noch Konigesberck
1489. geczogen, und hat sein ammacht getragen dreicen jor, ist zu Kon-
lanuar . g^g^j^jct gestorben in Preussen und leit in dem tum begraben 1488».
1489. Johan von Tiffen der ist der 32. homeister gewest in Preussen
Sept. 1. jjj^^ igt gekom im jor 1487*>. Noch seiner hollunge ist her mit
dem konige in die "Wallachei gezogen wider den Toreken. In dem
a) Dahinter: U90 Cod. b) j. 1487 jore Cod.
1) Die Huldigung erfolgte am 9. Ootober 1479. Dlugoss Hist. Polon. ü, 505.
Voigt IX, 119 ff. In einem Zinsbuch des Magistrats zu Gollub steht von einer
Hand des anfangenden 16. Jahrhunderts folgender Vermerk: Im jor 1479 Martinus
Trugkses homeister in Preussen dem Polenczen konige Kazimiro swor unde eyn
eyt tath am tage Dionisii, szust keyn homeister keynem Polenczen konige keyn
mol czu hoffe reyt. ünde der vorgenante homeister der starb in der Walacheye,
do konigk Albrecht in der Walacheye wart nydergelegt unde alle szeyne geschos
do genomen wart. (Der letzte Satz enthält mehrere Irrthümer.)
2) Ueber die Tagfahrt zu Thom vgl, die Chronik vom Pfaffenkriege SS. IV,
687 und "Weinreich SS. IV, 755. Die Hilfsmacht des HMs sollte nicht 600, son-
500 Mann betragen; die Macht der Polen dagegen betrug wohl wirklich n^r
200000 (nicht 600000) Mann, wie unser Chronist übereinstimmend mit "Weinrich
gegen die Chronik vom Pfaffenkriege angiebt.
153-164. 1498—1519. 33
zöge ist ein frede beschlossen zwischen dem konige und dem
Toreken. In dem frede ist sein folck von den Polen ser ge-
schlagen in einem hader, doromme hat sich der forst so ser gemuet
und ist in der mn kranck geworden und ist zu der Lewenborck in
Eeuslant gestorben. Ser ist tot ken Konigesberck gefurt und leit 1497.
Ang 25
in dem tum begraben zu seligem gedechtnisse.
Folgt eine leere Stelle mit der Bemerkung: ,^ota es sol dieses
meisters m4ncz hier stehen"; sodann* ein Verzeichniss der Gebietiger des ^^l- l^^«
Landes, Grossgebietiger, Bischöfe, Comture, Hauscomture etc., die Zahl der
Dörfer, Höfe, Städte, Schlösser etc.. Betrag der festen Jahreseinnahme des
Ordens (nach S. Grünaus Preuss. Chronik Tract. XIV. fol. 267 b. cf. unsem
Druck I, 722), dann die Kamen der Comture im Lande, z. B. Althaus, fol.
Thom, Strassburg etc. und ein Verzeichniss der Schlösser und Städte des Lan- ■»■^^*~"-»-^^-
des, geordnet nach den Landschafken mit Angabe der Zeit ihrer Erbauung
(nach S. Grünaus Vorrede, cf unsem Druck I, 26 ff. 37 ff.)
Li dem jare, also man zcelet 1499^) jor noch der geburt 1498.
Christi unseres helandes ist dere hochgeborne forste hertzog Friderich f^ \ß^'
von Meissen zu dem dreiunddreisigesten lantmester^) erkoren in
dem tage des bedencken^) des hilgen engles sunt Michheüs. Her
ist in das laut zu Preussen gebracht worden mit grossen eren dorch
alle stedes koniges und ist zu Kongesberck eingeretten in dem
[1498]» jore. Her hot regiret [12 VJ» jor im lande*).
Li dem [1506]* jore^) ist her den bürgeren und dem rote an- 1506.
mutten gewest, das sie em solden bauen oder zulassen eine brocke
über den Pregel hinder dem tume einen etlichen weck of noch
[Natangen]». Die Kongesbergischen borger sageten in zu mit sotenem
beschede, das die brock man solde so bret sein, das men man
a) Lücken im Codex.
1) Soll heissen 1498. Voigt IV, 248.
2) Hochmeister.
3) Unverständhch.
4) Die Lücken der Handschrift sind auszufallen durch die Zahlen 1498
und I2V4.
6) Der nachfolgende Bericht bezieht sich offenbar auf den Streit der Alt-
stadt und des Ejieiphofs Königsberg über den Bau der „Neuen** jetzt ,^ohen**
Brücke. Falk hat seine Nachricht von der Seite der Kneiphöfer erhalten, scheint
3
34 1498—1519. 164.
dorober reiten konde und nicht faxen. Das bedanckete sich der forste
kein seine undertone und vorhis in, darin kene Verhinderung solde
gesehen an er stad narung. Das nomen die Kneiphower auf Ton»
irem herren sotane zusage, und ober alles saget her in zu die
kalckscheune ewiglich^).
1507. Es hat sich zugetragen, also der forste zu Konigesberck in
Preussen gewest ist als [87«]** jor, do berodet her sich aus dem lande
zu resen om des landes willen zu Preussen*). Der furste ist ge-
resset aus dem lande zu Preussen noch dem lande zu Meissen und
tet aldo vorharren, ob das glocke em wolde konunen. Den sein
bruder und vator woren in Freslant in monige, das zu gOAvinnen,
domoch mit dem volcke widorzukommen in das lant zu Preussen.
1500. Das gelock schluck umb, sein vater quam zum todo in Freslant*),
sein vomem das quam zurocke.
a) von fehlt im Ood. b) als gewest (ist fehlt), Cod. dann eine Lücke.
aber den Gegenstand dos Streites nicht richtig aiifgefasst zu haben. Ursprünglich
nämlich führte der Weg aus Natangen nach der Altstadt durch den Eaieiphof, was
für die Kneiphöfer ebenso vortheilhaft, als naohtlioilig für die Altstädter war; und
das Streben der letzteren, durch Erbauung der bezeichneten Brücke eine unmittel-
bare Verbindung mit Natangen zu erhalten, stiess auf harten Widerstand von
Seiten der Kneiphöfer. Die Hochmeistor aber zeigton sich don Wünschen der
Altstädter geneigt. Bor Hochmeister Paul von Kussdorf bestimmte in einer Ur-
kunde vom 5. Novembox" 1434 zwai*: „man sal euch keyne Strasse obir den Progel
in die aide stad haben, die der stad Enypaff schedolich were," behielt sich aber
vor: „geschogos aber, das in czukomonden czeiten oyne Strasse aldo czu haben
not und nutczo irkant wurde, so sal eyn sulchs czu dor herschafft willo und be-
hagen steen, wie man es domitte halden soUo." Schon Ludwig von Erlichshausen
gestattete den Altstädtem durch Urkunde vom 11. December 1455, „das sie eyne
brücke ober den Natangeschen Progor dorch unsere wesen kegen der holtozbrucke
hlnder dem thume inn Eneiphofe gelegen machen, bawen unde setczen mögen
dorober czu notdorfft czu geen, czu reiten unde czu faren nu unde in zükomJff-
tigen geczeiten uns unserm orden, en unde em nochkomon czu gutte und czu
notcze." Diese Erlaubniss bestätigte der Hochmeister Friedrich von Meissen durch
Urkunde vom 7. Juli 1506. Vgl. Freiberg fol. 421 in Mockolburgs Königsb. Chroniken
S. 227 ff., wo die betreffenden Urkunden abgedruckt sind. Ein Consilium Cristoph
Cuppeners in der Sache von 1497 und einige weitere Urkunden führt Steffenhagen
in den N. P. P. Bl. 1861 Vm, 270 ff. an. Die erste Lücke unseres Berichtes ist
durch die Zahl 1506, die zweite durph den Namen Natangen auszufüllen.
1) Von der Kalkscheune ist in den angeführton Urkunden nicht die Rede.
2) Der Hochmeister verliess Preussen am 26. May 1507. Voigt IX, 337.
Die Lücke unseres Chronisten wäre also auszufüllen mit der Zahl S^i oder S^/V
3) Des Hochmeisters Vater, Herzog Albreoht von Sachsen, hatte seinen Tod
165. 166. 1498—1519. 35
Der forste quam nicht wider in Preussen. Die ordenshem
wolden die brocke gebrauchen, wie es der forste vorhette. Das
wolden die Kneiphower nicht leiden; sie besorgeten sich, die zusag,
die in der forst geton hatte, worde in nich gehalden, der orden
worde ene rechte lantstrosse doraus machen den Nota[n]gisen pauren,
die* worden den weck er in die aide stad auf den market faren, er fol. 165.
sie in den Kneiphof füren.
Doromme gingen die -Kneiphower zu und worfifen die brocke 1508.
mit gewalt abe und vorterbeten den steg*, auf das dor nicht solde
en weck aus werden, diweile der forste nicht wider in das laut
quam*).
In der zeit, dieweile der forste und moster in Meissen was,
reichtete der orden eine zise an ober er gantze laut, das dem volcke
ser schwer wart im lande. Es haben sich etliche borger dowider
gesetzet zu Konigesberck in dem Kneiphofe, die worde[n] eines teles
in die torme gelet und vele onwillen domit angericht^).
Also nu dem forsten alle anschlege feleten, blep her in Meissen
in seinem vaterlande und starb aldo, also her zwelf jor mester ge- 1510.
west war. Her leit zu Kochlitz begraben in dem Meissener lande. ' '
In dem jore noch der geburt Christi tausent fonfhundert und
im elften jore ist margkgrobe Albrecht aus Pranckenlande der ge-
burt, also her ein tumherre zu Kollen ist gewest^), zu dem 34. ho- 1511.
mester dirkoren in Preussen und ist auf den tack sunt Cecilia anno ^^{o^'
1512 zu Konigesberck eingereten in das homesters ammacht, und Nov. 22.
hat balde in seinem ammacht lossen reuterrei* sich dirheben im ^ol. 166.
lande zu Preussen auf des konges^ laut, seines omen*). Her hot
a) 8te. Cod. Der letzte Theil des Wortes ist abgeschnitten, b) kon. Cod. Das üebrige
weggeBchnitten.
schon im Jahre 1500 gefunden vgl. Voigt IX, 273. Demselben folgte des Hoch-
meisters Bruder Herzog Georg.
1) Von weiteren Schwierigkeiten, welche die Kneiphöfer dem Bau der neuen
Brücke entgegensetzten, spricht auch Freiberg a. a. 0. Die neu entstandenen
Irrungen wurden von den für die Zeit der Abwesenheit des Hochmeisters einge-
setzten Eegenton durch Urkunde vom 23. Februar 1508 geschlichtet.
2) üeber die Bierziese vgl. Paul Pole SS. r. Pruss. V, 212.
3) Die Notiz findet sich auch sonst z, B. bei B. Gans in Meckelburgs
Königsb. Chroniken S. 289 f.
4) Vgl. über diese Eäubereien Voigt IX, 414. Hirsch Danzig zur Zeit der
Matteme in den N. Pr. Pr. Bl. 1854 V, 122 ff. Unter den zeitgenössischen Chro-
nisten beschuldigte den Orden, dieselben gefördert zu haben, auch Freiberg fol. 293,
Simon Grünau u. A.
36 14Ö8— 1519. 166.
lossen gesehen, das seine ritter den Elbingeren haben das ere ge-
nomen, enem kromer die hende abgehauen, das ist gewest des stad-
schreibers son aus der neuenstad Elbing. Sotene ritterei hot der
orden vorheget bes in das neuenzende jor der klenen zal von der
geburt Christi.
1619. In den joren von dem elften bes an das 19. hot her ser won-
derliche rostong lossen machen, zu krigo grosse boxen lossen gissen*),
die man neme gebrauchen künde, och sonst vel dinck zu krige; do
es von noten was, do het er kenes gehat zu gebrauchen.
In demselbigen neuncendon jore do hot Orban Heske und •
Hildebrant*) zwen borgeren das ero genommen auf der stresse, sie
gefangen mit seiner geselschaft. Er her sie finck, haben im die
Elbinger sein widerpart einen edelman dirschossen in dem schir-
mitzel. Den toden haben die ritter mit sich gefurt und er drei,
den vater und son'). Ober etHche tage haben sie den son los-
gegeben mit vorbontnisse. Dornoch wider ober etzliche wochen
domo, wie der son nicht balde hilt seine zusage, dem^ vater und
den anderen borgeren gebrocht nich weit in der noch« von der stad
Elbing bei einen kruck*), aldo im seine hende und fusse abgehauen
und die beden lossen in die stad füren dorchstochen tot. Sotan
jemerlich geschrei ist gesant von dem rote von dem Eibinge zu
irem konige Sigismundo. Sie rurten von sotten jemerlichen mort,
auf das sotenes nicht weiter geschege im lande.
a) Lücke im Codex, b) d. h. den. o) d. h. in die nähe.
1) Vgl. Freiberg S. 6.
2) Der vollständige Name ist Hildebrand Blrwald. Wenn der Schreiber
unserer Chronik durch die Lücke vor Hildobrand andeuten wollte, dass hier ein
Yomame zu ergänzen sei, so ist er im Irrthum.
3) Der Chronist will von den Gefangenen sagen, es seien ihrer drei ge-
wesen, darunter der eine ein Sohn des zweiten. Aus seinen weiteren Mitthoilungen
unten fol. 170, 112, 187 geht hervor, dass einer der damals gefangenen und
verstümmelten Elbinger Bürger der Rathsherr Balzer Wartenberg war. Den
zweiten der damals gefangenen Rathsherren Hans Butenholt benennen Freiberg
f. 293 und Hennenberger 117. Wartenberg war 1506, Butenholt 1607 Rathsherr
geworden (nach den Rathslisten). Den letzteren findet man 1509 in Angelegen-
heiten der Reiterei zu Preuss. HoUand. Hirsch a. a. 0. S. 124 Note *). Grünau
nennt statt Butenholt: Matz Pol. Traot. XX, fol. 256.
4) Provincialismus für Krezem, Wirthshaus — welcher z. B. auch schon
zum Jahre 1509 in dem Graudenzer Schöffenbuch Altpr. Mschr. 1871 YIU, 450
vorkommt. Vgl u. foL 236.
167. 14Ö8— 1519, 37
Kortze jore vor der zeit^) ist gewest ein kofinan zu Danczke, 1488.
der ist gefaren in Engelant mit etlichen pack flax. Der flax ist in
dem schiffe nas geworden, der kofman Gregor Mateme hader[t] sich
mit seinem schipper umb den nassen flax. Der flax was auf die
zeit zu London nicht so teuer, wie zu Dantzke eingekoft was. Die
beden sein zu rechte gewest zu London auf dem howe, dem schipper
ist gerichtet, das her den flax beczalen solde*, wie her zu Dancike fol. 167.
eingekoft was mit allem ungelde.
Der schipper hat sich des flaxses onderwonden, in treugen lossen
zu seinem besten und in domoch teuer vorkoft. Von dem ober-
gelde wolde Simon Materne och tel haben von dem schipper. Der
schipper wolde im dorvon nichts geben, und vorzometen sich, das
der schipper den Materne lam machte. Das ist angestanden bes 1489.
wider ken Danczke. Eines moles ist derselbige schipper zu Danczike
auf dem howe. Dem Gregor gereuet, das in der schipper so obel 1492.
lam gehauen hette, dovon her vele spot leiden most. Wie der schipper
auf dem howe zu Dancike ist gesessen und ist so truncken und wil
zu haus^ gen, so ist Mateme do und wartet sein und heuet den
schipper, das her auf der erde ist legen bieben, und ist domo aus
der stad geretten. Ober lanck, do der schipper wider ist gesont ge-
worden, hot sich Simon Materne dirboten die sache zu vorrichten.
Das wolde ein rot zu Danczke nicht zulossen und den Gregor
Materne nich in die stad wider lossen*).
Doromme hat sich der Mateme aufgemacht zu dem konige und
alda seine sache und schaden klagte*. Der konig Alexander hat in^
mandat und befel gegeben, den Gregor Mateme in erer stad sicher
a) k. Coi^. nach Hennenb. b) im Cod.
1) Die Geschichte der Räubereien Gregor imd Simon Matemes, über welche
Caspar Weinreich SS. IV, 798 1, der grosse Mehlmann ib. Y, 445, der kleine
Mehlmann ib. V, 446, 449, Stegmann ib. Y, 500 Danziger Originahen darbieten,
und welche Hennenberger 82—85 zum Theil nach unserm Chronisten berichtet,
ist von Hirsch in der Abhandlung: „Danzig in den Zeiten Gregor und Simon
Matemes" in den N. P. P. Bl. 1854, Y. nach chronikalischen und archivalischen
Quellen ausfiihrlich behandelt. Unser Chronist steht im "Wesentlichen auf dem
Standpunkte der Matemeschen Kechtfertigungsberichte und giebt zu dem bisher
bekannten Material manche brauchbare Ergänzung.
2) So auch die kleine Mehlmannsche Chronik, anders die grosse Mehl-
mannsche Chronik und Stegmann. Ygl. Hirsch a. a. 0. S. 89 ff.
3) So stellt Gregor Mateme die Sache dar in seinem Absagebriefe von 1499
bei Hirsch S. 99 Note. Ygl. die kleine Mehlmannsche Chronik.
38 U98-.1519. 168,
wandelen und wonen lossen. Die hem von Danczke karten sich
nichts an des konigess mandat und woldon den Materne nicht in
ere stad lossen. Der Materne klaget es weiter dorn konige, der
konig hot im zugelossen sich an dem rote zu irholon*).
1495. Es hot sich begeben, das die stete im lande Preussen sein vor-
Üay20. gehreben of ene tagefart ken ßraudens. Der rot von Danczke hot
ire gesanten och dorhin gesant. In dem abczoge hot Gregor Materne
etlich reiter von dem adcl im lande zuhoffo. In der heden sprenget
her die beden rete von dem Elbing und Danczko an^ om seiner
Pol. 168. Sache willen*. In dem ansprengen ruffet her die hern von dem
Elbing an, sie solden abzin, her hette mit in kenon hader nicht. In
dem abzin der Elbinger scheust der Elbingscho diner einen von den
reutem tot, die Danczker werten sich ken die reuter, zuletztes mosten
sie sich och geben gefangen. Do ist einer manck gewest, der hot
her Bock gehessen, zu dem hot Materne gesprochen, her hotte sich
vorhoft einen falcken zu fangen, so were es dem bocke widorfaren,
und hot sie bestricket genomen, sich im zu gestellen, wo her si hin
forderen werde. So hot her dem Elbingschen gesanten och gcton.
Do die zeit ist gekommen, das her die bcstrickete gefordert liot, hot
sich von den beden aus den steten keiner nicht gestalt, wie sie ge-
lobet betten.
[1496. Ober eine etliche zeit reset ein borger von Danczke"), den dir-
y J leget der Gregor* Materne und furot in en gef(3nkenisse in einem walde.
Dem hilflft got, das her loskommet aus dem gefenkenisse und entloft,
komet hen hem ken Danczke. Der tot vel bei der saclio, das sie
solde entscheden worden. Die hern von Danczke karten sich nicht
doran. Der konigk gebot in und lis in gobitten; es hat in
' kenen weck geholffen. Zuletztes hot Gregor* Materne der Dancikei-
a) Zimon darohstrichen, darUber Ton anderer Hand Oregor.
1) Auch darauf deutet O. Matoriio in öeinoin Absagohriofe von 1499 a. a. 0.
ganz zuwider dorn wahren Sachverhältniss hin.
2) Hier Hchoint auf die Gefangonnalinie des l)anzig(?r BürgornKiistoi-s Gcjoj'g
Bock und des Danziger Rathmanns Georg Mandt hingedeutet zu werden, wehiho am
20. May 1495 gefangen, aber dui'cli Waffengewalt wieder gerettet wiu-den. Mehl-
raann 1. c. Hirsch 92. Bück kam von einem Landtage in Tliorn, ni(;ht in Grau-
denz, und Elbinger begleiteten ihn nicht.
3) Es ist wohl Martin Rabenwald gemeint, dm- von einem Krakauer Reichs-
tage zurückkehrend, mit einem Elbinger Bürgcirmeister am 22. May 1499 von
Materne bei Graudenz gefangen wurde. Hirsch 96. AVas von seiner Befreiung
gesagt wird, bezieht sich wieder auf Bock.
169. 1498-1519. 39
fleser^) angegriffen mit seinem anhange, wen sie in die Masau nach fie
und oxsen sein gereget, und bei etlichen den vel gelt dirlanget, och etliche
zu tode geschlagen worden. Der konig lis es gesehen. Es ist das
meste in des ordens lande gesehen, das es och so ser oberhant ge-
nommen hot, das och ken fleser sich von Danczke auf die stresse
hat geben toren. Gleichwol hat der rot von Danczke die sache zu
kenem vortrage kommen wolt lossen.
Of eine zeit ist es also geschehen, das Gregor* Mateme^ ist ge-
west zu dem Samter in" Polen und sich viele dorinne vorhalden mit
willen des hern, dem das stetelein gehört hot. Zu dem Polnischen
hem haben gesant die hern* von Danczke ir geschenke, den Matemen fol. 169.
nicht lossen in seinem lande oder steten hausen; wo es sein wille
wer, das sie in aldo mochten fangen lossen. Der her hot den Gregor*»
warnen lossen und och gewarnet, her solde sich vorsehen, den die
Danczker trachten im noch. Gregor® Materne hot seine genode ge-
beten, wen her man vor seinen genoden sicher wer noch seiner zu-
sage, so hette es kene not nicht von den Dantziker. Der her hot
im gesaget, her solde sich wol vorsen. Materne ist gereset aus und
ein zu dem konig in Littauen. Den rot*^ ken mandat des koniges
hot wolt helfen dem Gregor® Materne ken die Dancziker.
Tzuletz*) sein gewest zwe fleser von Danczke, die dor gefache, 1502.
ire knechte och sie, er gelt vorlissen mosten auf der Strassen von
Maternen wegen, das in seinem namen geschach, und her doch nicht
in Preussen was, sonder in Polen in dem stetlein zu dem Samter
und im lande umbher. Das woste der rot von Danczke. Die santen
zwe fleser aus erer stad Danzike ken dem Samter, auf das sie den
Matemen omme brechten. Dieselbigen beden die sein gekomen ken
a) Zimou Cod. b) Zimon Cod. c) Zimon durchstrichen, darüber von anderer Hand
Gregor, d) So Cod. Ob etwa: den noch? e) Zimon Ood. Gregor Conj.
1) Aucli die kl. Mehlmannsche Chronik hebt heivor, dass Gregor Materne
öfters die Fleischer beraubte, üeber die Yiehkäufe derDanziger in Masuren vgl.
Toeppen, Geschichte Masurens 192. Auch die Mbinger Fleischer verkehrten dort.
In einem Privilegium König Sigismunds d. d. Yilne Sabbato infra octavas assumptionis
Mane 1513 im Mb. Archiv Caps. Vn n. 188 erhalten sie das Kecht zollfreier
Einbringung des der Stadt nöthigen Viehes aus Masovien.
2) Dass hier und in den zunächst nachfolgenden Sätzen Gregor, nicht Simon
Materne gemeint ist, kann keinem Zweifel unterliegen.
3) Ueber Gregor Matemes Ende, von dem die Danziger Chronisten SS. Y,
450, 501, 548 nur dürftige Kunde haben, und über das Falk ganz originelle Notizen
darbietet, vgl Hirsch 102 ff.
40 14Ö8— 1519. 170.
dem Samter und do gefroget seinen mesten ausgang, der nicht ser
lautbar ist gewest. Das ist gewost bei seiner weserinne. Mit der
haben sich die zwei borger von Danczke voreniget, ir ein geschencke
gegeben. Die hat sie gehauset so lange, bes Gregor* Mateme in er
hause gekommen ist. Do haben in die beden bösen menschen dir-
worget mit einem stränge und in umb sein leben brecht. Das ist
sein ende gewest. Die beden, die in dirworget haben, der one hat
Hepof gehessen.
Gregor^ Materne hot enen bruder gehat Zimen® Materne ge-
hessen. Derselbige hot sich seines brudern angenommen. Sein
bruder Gregor^ hot in der zeit, do her die Elbingor mit den Danczi-
ker bestricket nam in der Graudenzisen gegend, [einen gefährten]®.
1503. Derselbige hot gehessen . . ..' Hildebrant^). Do nu Zimen» Materne
sich seines brudern annam, seine scheden zu rechen, das ist gesehen
fol, 170. noch bei meister Prederiches zeiten^, do tet* der Hildebrant den
Elbingem so we, das sie sich mit im vortragen mosten. Seine ge-
selschaft die fingen zu einer zeit enes borgers son aus der neuen
stad Elbing, dem hiben sie eine hant abo auf eim rade, und lissen
sie em in seinen bösem sticken, und santen in domitte in die stad.
Sein vater war der stad Schreiber in der neuen stad Elbing. Zu
sotenem schaden ist gekommen der arme gesel von der stad homut
und des onworen^ gelobnisse willen. Zuloteste mosten sie doch den
1508. reitem 6000 marck geben om seine sache®).
Nicht lange domoch, also marckgrabe Albrecht von Prancken
1509. in Preussen mester gewest war, und och noch zwei jor zuvorne*)
a) Zimou Cod. b) Zimon durohstrichen, (Ir. von Bpäteier Iland. o) Gregor durch«
strichen, Zimon von späterer Hand, d) Zimon Cod. e) o. k* Conjeetnr. Der Ood. ssoigt keine LUcke.
f) Hier deutet der Ood. selbst eine Lttoke an. g) Wie oben ad b. h) Unleserlich und unsicher.
1) Helebrantli Borowal (B&rwald) kommt als Gonosöo Grogor MaterueB öclion
in dem Entsagebriefe von 1499 bei Hiröch S. 98 Note, als Gegner der Stadt Elbing
im Besonderen seit etwa 1506 vor. Hirsch 119, 122 f.
2) Etwa seit 1503. Hirsch 110. Unter denen, welche Hildobrand bcscliatzte,
wird in einer Urkunde d. d. Mittwoch nach Martini (14. November) 1509, Eib.
Archiv Caps. Vn n. 180 auch Meister Valtin Kannogiesser genannt.
3) Die Summe erscheint übertrieben SiniOD erhielt einmal 1508 2000 Mark
aus den Erträgen der kgl. Acciso, Hirsch 121.
4) Die Zeitbestimmung ist richtig. Im Jahr 1509 trat Hildebrand Bii-wald
selbstständig mit neuen Forderungen auf. Hirsch 122. Im Elbinger Archiv finden
sich folgende auf diese Fehden bezügliche Urkunden: 1. Vertrag zwischen den
Vollmächtigen der Stadt Elbing und Marx Heske wegen eines Kruges in Preuss.
Mark, welcher der Stadt gegen eine Zahlung von 400 Mark von Heske überlassen
171. 1498—1519. 41
fingk der Hildebrant wider an mit den Elbinger und benam einen
goltschmit nicht wit von der stad bei Grünau und finck einen ge-
wantschneider, der bis Baltzer Wartenberck^), den fürte er mit sich
mit seinen reuteren in einen walt, und es was finster obint. Wie
die reuter bei einem* bome woren, dorinne sie eren gefangen vor-
waren wolden, und alle reuter hatten die pferde zuhoffe gestellet om
den gefangenen; der gefangene hat einen weissen filtzmantel om,
seine ogen woren im vordecket mit dem mantel, das hinderste von
dem mantel was im vor seine ogen geton, auf das her nicht konde
sen, wor sie en hin fürten. Der mantel ist so starck gewest von
filtze, das her starck^ sten bleb auf dem pferde, do der gefangne
Wartenberck ofife sas®, also alle reiter bei dem bome und nahbei^ woren.
In dem finstem machte sich der gefangne aus dem filtzmantel von
dem pferde auf die erde und kreucht den pferden manck den benen
wegk. In dem schreien die reuter einer zu dem anderen, das uns
der bosewicht nicht entlofifet. Do ist euer von bei die pferde gegan-
gen, der mantel hot noch ober ende gestanden. Den sit der reuter
und ment, der gefangne wer noch auf dem pferde und get wider bei
die anderen, die bei dem bome zurichteten. Sie sprechen zu im:
Ist her och noch do? Er spricht: Ich se jo den filtz wol sten, wo
solde her sein? In dem was her* gerete so weit von in, das er sie foL 171.
nich mer hören kund reden, und loffet® emer zu noch dem wege,
a) eiDem hohlen setzt Hranenb. 117 za. b) So Cod. strack? Conj. c) fas Cod. sasCoi^.
d) gen be, sehr nndentlich Cod. e) losset Cod.
werden soll, vermittelt durcli den obersten Marschal des Ordens, einen ermländi-
sclien Domherrn, zwei Unterkämmerer aus polnisch Preussen und zwei Rathsherm
aus Danzig d. d. Holland, Montag infra octavas corporis Christi (11, Juni) 1509,
Sammlung von allerlei Urkunden p. 195. 2. Der Rath der Stadt Elbing gleicht
sich mit Meister Valten Kannegiesser, welcher sich mit demselben „Ursache etlicher
Beschatzunge, die ihm in Ehezeiten in der feierlichen Entsagung Hildebrands
widerfahren", entzweit hatte, gütlich aus. Dat. Elbing, Mittwoch nach Martini
(14. November) 1509 Caps. VE, 180. 3. Verti-ag zwischen Land und Städten des
königlichen Preussens einerseits und Hildebrand andrerseits, in welchem Hildebrand
seine Gefangenen freizugeben und die Fehde einzustellen verspricht und Hilde-
brands Schuldforderung im Beti-age von 1674^/2 Mai'k befriedigt zu sein scheint,
vermittelt durch königliche Commissarien auf der Tagfahi-t zu Marienburg, Montag
nach Valentini (16. Februar) 1512. Kamsay Manuscr. Elb. H, 645. Vgl. Hirsch S. 125.
1) Rathsherr zu Elbing seit 1506, vgl. oben S. 36. Anm. 3. Auch dieser ersten
Gefangenschaft Wartenbergs gedenkt Simon Grünau Tract. XX fol. 239, der sie in
das Jahr 1516 setzt. Er berichtet in aller Kürze, dass Wartenberg glücklich
entkam.
42 1498-1619. 172.
wie er sich lis duncken in der angst. Nicht alzu lange treten die
pferde omme, und der mantel feit omme, do loft ein reuter zu den
pferden und sihet den mantel nicht, do rift er zu den anderen:
Der gefangne schelm ist von dem pferde, der mantel leit zwischen
den pferden auf der erden.
Do sein alle reiter ein iczlicher zu seinem pferde geloffen und
funden alle ere pferde und suchten» auf der erden im strauchen om-
her. Sie fonden in nicht. Dieweile lif, der gefangen was, wie im
got in seinen sin gab. Do die reuter in nicht funden, sein sie ge-
reten bei die streucher und pusche, die sie dirkennen konden, darein
gestochen mit eren dreeckeni*). Zuletest komet euer gerant, wie sie
sich vertelet hatten, der ene enen weck, der ander den andern weck,
das oberlangest euer konipt rennen in dem wege. Das höret der
entloffen, das her nicht weit von dem wege was. Do was ein posch
Strauch, do feit der entlofene vorne ein, wie im der reuter nahet**.
Der reiter reite bei den posch, stoch® und sieht dor ein, und der ent-
lofifene leit vorne in dem poscho aii der erden und trif in dor seinen
arm. Das hat der entloffene gedoldet. Der reuter sucht inmier fort
und tint nicht, so rennet her wider zurocke zu den anderen noch
der stete, do sie aller bilden, und suchten noch bas aldo. Dieweile
ist der gefangene was weiter geloflen und ist bei ein dorf gekommen
in der schimringe des tages und ist zu dem hirten eingegangen,
sich ken den gemelt und in umb holfle gebeten, och in zu horborgen.
Der hirte hot im zugesaget alles, woromme her in gebeten hot. Auf
den tack om achte sein die ritter gereten om das dorf und gesucht,
ab sie eren ontlofenen mochten wider erhassen, haben die pauren
fol. 172. gefroget, ab sie kenen man* betten sen gen in dem dorfl'e oder
baussen dem dorfie. Ken mensche woste nicht, das her in des hir-
ten hause was.
Ken den obint hot dor hirt einen wagen und fort mit seinem
a) suchte Cod. b) nunet üod. c) etroch Cod.
1) Honnonberger 118 schreibt Dreyeckern. Die Üreieckor worden in joner Zeit
öft^r erwähnt, z. B. in dor Geschichto des Aufruhrs dor Samländischon Bauern im
Erläut. Preussen U. Da stolziert der Schmied von Kaymon mit einem „Dreiecker
blos ohne Scheide", S. 346; ein Bauer droht dem Pfan-or: „Dieser Dreiecker und
dein Bauch soll eine Sache werden", S. 349. Dor Name der Waffe, die Scheide,
die Anwendung zum Stechen, deuten darauf hin, dass es eine Art von Degen oder
Dolch wai'.
177. 1506.-1519. 43
gaste noch dem Kusfelde*). Derselbige borger und rotherre ist of
die zeit spittelherre gewest. Der hobemester des howes freugete sich
seines heren. Die nacht und tack blep her in dem howe hemelich.
Of den morgen fürte der howemester seinen heren an den Drausem
und sacete in in enen kanen, auf den tack zu drei ore was her mit
in zu dem Eibinge in seinem hause. Das ist gewest der man, wie
hirvor* geschriben stet, deme man dornoch hende und fusse hat ab-
gehauen mit einem anderen borger in dem jore noch gottes geburt
1519 in dem tage . . . . ^
Sigismundus des Casimiri IV söhn, do er konig geworden ist fol. 177.
über Polen nach seinem brudern Alexandern, war® der erste* desz
namens der konige zu Polen; nach seinem tode ist das geschehen
im jähre 1508«). 1506.
In dem 1513 jare®) ist konig Sigiszmundus aus Polen gezogen 1514.
in littauen und aldo einen krig gefflrt, mit dem auch eine schlacht
a) hirvon Cod. (vgl. o. S. 36) b) So endet dec Abschnitt Folgen leere Blätter,
c) w. Conj. d) des ersten Cod.
1) Das Dorf Kusfeld geliörfe dem H. Geist-Hospital zu Elbing, welches der
eben bedrohte Rathshen* als Spitalhen* verwaltete. Toeppen, Elb. Antiquitäten 147.
2) Nicht 1508, sondern 1506.
3) Nicht 1513, sondern 1514, Septemb. 8, siegte König Sigismund über die
Moskowiter am Dnjepr, nachdem Smolensk durch YeiTath des Fürsten Michael Glinsky
in die Hände der letzteren gefallen wai*. S. Jodoc. Ludowici Decii de Sigismundi
regis temporibus bei Pistorius SS. r. Polen. H, 319 ff. und die epistola Sigismundi
regis ad Leonem X papam, ebenda DI, 5 ff. Vgl. Schütz fol. 445 ff. und unten
fol. 289. Hier möge folgende Aufzeichnung in dem Zinsbuche der Stadt Gollub
von gleichzeitiger Hand eine Stelle finden: „Im jor MCCCCC iinde im XTTTT joer
am tage nativitatis Marie konigk Sigismundus dy Mnskaviter niderleit unde er-
schlagen wurden bey XXX tausent Muskawiter, das her, der Muskausche forste
seihest kaum dovon quam, unde der Muskawiter wart gefangen bey dy vimhundert,
szeyne besten man. Li anno 1507: item horczogk Michel ausz Zittau, der do
Glinka wart zugenamet, der do von dem konigk Sigismundo wart vortriben; wel-
cher herczogk hatte mit gowalt des nachtes seihest enthaupt den groszen woywoden
in littau, Szabrzeszinsky genant, unde do entreit her in Muskau. Do nam im der
konigk alle szeyne gutter, unde her tet groschon schaden dornoch in Littau mit
dem Muskawiter. Dornoch wolde her den Muskawiter vorroten kegen den konigk,
unde der Muskawiter das inne wai"t. Do nam yn der Muskawiter gefangen unde
lysz yn vorhungern.
Dec. 2.
44 1506—1519. 178.
gethan. Dieselbige schlacht haben die Polen mit den littauen ge-
SeptS. Wonnen bey dem Schwarzen walde in dem tage Marien, den die
Bomer schneefeiger nennen. Darnoch ist ein fride gemacht mit den
Moszcowittem; Smolentzka das grosse haus von holtze gebauet, das
dar der herzog MicheP) ein fürst aus Littauen dem Moszcowitter
zufügete, sinem schwoger .... * Über etliche jare darnach^ hat
der vorgedachte herzog dem konige das schlos wieder zu fromen
wollen; das ist der Moschcowitterschen furste gewar worden und in
fol. 178. in* ein gefenckonisz gehalten, bis der fürst ist gestorben; domach
hat in seine eigene Schwester gefangen gehalten bis in seinen todt.
1519. In dem jar 1519^) ist koning Sigismundus der erste des na-
mens gekommen ken Toren in Preussen und aldo in lassen fordern
den meister des ordens santc Marien des Deuschen hausses von
Jerusalem, der dar of die zeit meister gewest ist, seiner Schwester
son, ein margraflo ausz Francken, der dar dem reiche von Polen zu
trotze gesessen hat in Preussen in dem meistertume bis in das
19 jar (von dem 11 jai'e an) und sich wiederstrebeto, den eid zu
thun dem konige von Polen, den seine vorfaren meister der krönen
zu Polen gelobet hatten, do sie mit krige das gantze landt verloren
hatten, und der konig Kasemir mit willen des babestes und des
keiseres Pridorich des andern*) dos namens ...**, das den konigen
a) Hier fühlt wohl etwas, obwohl der Codex keine Lücke zeigt, b) Hier fohlt offenbar
etwas. H. setzt gegen alle Constrnotion hinzu: hat orkant. Besser würde passen: erlangte.
1) Von Hennenbergers Hand ist hier Folgendes beigeschrieben : „Miohel
Glinsky: Vide Margenburgisch Chronica am 191 und Pauli Polen chronica am 156".
Die Verweisung auf die Marienburgische Chronik können wir in dem Elbinger
Exemplar S. 160 verfolgen; sie ergiebt aber nichts Näheres. Ueber die Ver-
weisung auf Pole vgl. die Einleitung zu dessen Chronik S8. r. Pruss. V, 184.
Die Befestigung von Smolensk schildert Dooius a. a. 0. S. 139. Er sagt unter
Anderin: propugnaculis ingentis magnitudinis ex quercinis lignis, terra lapidi-
busvc repletis et circumactis, septa et undique munita est. Smolensk blieb im
Frieden den Moskowitern.
2) Vielmehr noch in demselben Jahre gleich nach der Eroberung der Stadt,
und zwar aus dem Grunde, weil der Grossfürst ihm die Stadt nicht übergeben
wollte.
3) Von Hennenbergers Hand ist hier beigeschrieben: „Vide Margenburgisch
Chronica am 195." Sigismund kam nach Thom Fi'eitag nach Barbarao (9. De-
cember) nach der Thomer Chi-onik (Handschr. des Gymnasiums zu Thom R.
15 quarto p. 123). Zemecko Thomische Chronika 106 sagt, der König wäre am
2. Deoember (das wäre Freitag vor Barbarae) nach Thom gekommen. Diese
letztere Angabe hat auch Schütz fol. 461b. Vgl. Voigt IX, 573.
4) Hier ist offenbar Friedrich IH. gemeint.
179.180. 1506—1519. 45
zu Polen solde gehören das gantze lant zu Preussen nach laut des
koffes, von den seideneren des ordens bey meister Lodewicken zelten
geschehen* über Preussen, do her dem konige nicht künde wieder-
stehen denn langen grossen krieg, aber zuletzte sich dem konige
undergeben muste* mit dem gantzen convent in Preussen, so sie fol. 179.
nicht weiden gar vorterbet sein aus dem lande.
Om der demutt willen des meister Ludewiken hat] konig
Kasemir den orden belenet mit sotaner weise, wen ein meister des
Ordens verstorben aus dem meisterammacht, so balde der orden einen
anderen meister erkoren*>, der sol sich gesteilen vor den konig von
Polen und dem konige einen eiht thunn, darnach das lant von dem
konige zu lenrechte entpfangen, so vele also der meister Ludewigk
in seiner herschafft zu lene von dem konige zu Polen entpfangen
hat zu der zeit nach dem vortrage und fride.
Sotanen vortragk hat nicht weit halten der margraffe Albrecht
von Prancken, des konigs Kasemiren tochterson^), und hat von dem
elfffcen jar der kleinen zal gesessen bisz in das 19 jar mit vele ver-
henckenisz böser reitereige unde andern Unwillen ken den konig
von Polen, den Sigismundus, und wolde seinem ohme die ehre nicht
thun, das er im holdigen'^ und schweren wolde in der gestalt eines
kreutzheren. Doromme hat der aller*durchleuchstigeste konig Sigis- fol. 180.
mundus^ das lant des ordens überziehen lassen mit kriege inn dem
jar nach der geburt Christi, do man geschrieben hat 1519, und sein
krigesvolck gesant durch die Masau auff Neidenburg mit bumen
und roben jemmerüch, auff das sich der meister dirkennen solle und
sein arme lant durch sein ungehorsam errette.
Der meister Albrecht bleibt in seinem stoltzen ubermutte ken
den konig, seinem ohmen, bis im die gestlichen prelaten® im reich
zu Polen und Preussen lissen öffentlich krig ansagen über das
ordensz und gantzen^ koventesz landt des Deuschen ordens. Die
absagene hat der meister entpfangen auff dem schlos zu der Balgen
in dem Freitage des neszten tages vor dem neigen jarestag in dem Dec. 30.
20 jare der kleinen zal^.
a) g. ist Cod. b) koren C. c) holgen Cod. d) Kasemir Cod. Offenbar verschrieben.
e) perlaten Cod. i) gantzem C.
1) Kasimirs Tochter Sophia war im Jähre 1479 mit Friedrich IV., Mark-
grafen zu Brandenburg, vermählt; aus dieser Ehe war Markgraf Albrecht, der
Hochmeister, am 17. May 1490 zu Ansbach geboren.
2) Also der letzte Freitag vor Neujähr 1520, d. h. am 30. December 1519.
üebereinstimmend berichtet B. Gans in Meckelburgs Königsb. Chroniken S. 294 :
46 1520. 181.
1520. Auff des neigen jares tag des 1520 jares*) ist der meister
Jan. 1. abrecht von Francken von der Balgen ausgoritten mit seinem volckc
noch dem Braunszberge und ist in die Stadt gokomen, iingewamet
der borger darinne, des morgensz, diewoil sie predigen horoten in
fol. 181. ire kirche, und wonschte in ein seliges neiges jar in der* kirchen
auif seinem rosse. Das ist alles volck in der stadt erschrocken und
niemandt von den borgem torszten aus der kirchon gehen. Der
meister Albrecht hat* zu haut balde losen forderen den borgermeister
und von im gefordert die schlossel zu der stadt toren, die moste im
der burgermeiszter überantworten in der kirchen. Darnoch wie die
borger aus der kirchen gingen, ein iglicher noch seinem haus, do
haben alle gassen vol reittor gehalten. Die borger waren in grossen
forchten den tag.
In demselbigen tage gleich wie die hoemesse von irem pfar-
hem^ gehalten wart, hilten die ritter off den pf erden®. Der fursto
lis sich^ den rat im schweren und setzte den rath ab und machte
neuge heren in seinem rath von den borgern*).
a) als Ood. hat Conj. b) farhern Cod. a) forden Cod. d) Wohl zu itreichen.
„doch letztlichon hetten der cron kriogßlout, unwissende K. M. zu Polen, ungover-
lichen zwono oder drei tag vor noi\jahr bis in die cz wein zig absagebrif s. f. g,
untoreins zugeschickt." Nach der Danziger Chronik vom JJundo geschah es aiu
28. December SS. r. Pruss. IV, 446, nach Zorer schon am 21. Dccomber, Meckel-
burg 367 cf. 301. SS. r. Pruss. V, 330. Dass der IIM. die Absage auf dem
Schloss Balga empfangen habe, sagt nur Falk. "Wenn Hennonb(Tgcr 26, der doch
Falk auf der Spur folgt, Barthen statt Balga schreibt, so ist <lies ein blosses Vor-
sehen. In der Thomer Chronik M. S. 125 steht, der Absagebrief soi dem HM. zu
Heinort (?) zugekommen.
1) Der HM. ritt nach Beler M. S. 15 a am 31. December Nachmittags
5 Uhr von Königsberg ab, verliess Balga nach Falk am 1. Januar früh, erreichte
Braunsberg nach B. Gans S. 302. am 1. Januar um 8 Uhr;Morgens. Vgl. Freiberg, 26.
Stegmann in SS. r. Pr. V, 506.
2) Am Rande steht hier folgende, durch den Buchbinder zum Theil ver-
stümmelte Bemerkung von Hennenbergers Hand: „[Phil.] Teschner [Schonojwiese
[Loren] tzJHasse waren die zeit burgermeister. [Phi]lip Teschor furto [er fjort
Grfitting pEans] Lütge [Sim]on Winnepfennig [ra]tshoren wurden [g]ofenglich noch
[Koni]gsbergk gefurt [und] andere mehr. [S]int eins teils wider [in die] stad
Braun8[berg]k komen, der [er]8te burgermeister [her] Philip Teschner [ist n]icht
wider in die stad [kom]en, man redet [dav]on, als er von [Koni]g8borgk kommen . . .
vom Braunßz[bergk] zu wasser noch dem [Klbin]g geffti-t worden, . . [s]ollen in
also erseufft [habe]n, oder ob er zum [£lbin]g gestorben, das [hat] niemand er-
üwren [kön]nen.*^ Auf ein geheimnissvolles Ende einiger der Braunsberger Baths-
.182. 183. 1520. 47
In den geschichten ist gewest ein teschner^), derselbige feit
über die mauren aus der stadt und machte sich auff den lof nach
dem Eibinge mit grosser* eile. Wie der Braunszbergische man
komet zu dem Trontze*) in dem dorffe, komet der bischof von Helesz-
berg, der Branszberger herre, und wil ken Branszberg faren und
den borgeren seihest verMndigen den neuen krig; so ist der* hohe- foL 182.
meister gerete in der stadt mit seinen reuttem. Hette der homeister
gewust des bischofs** zukonft, er were im selbs entkegen geritten
besz zu dem kreucze®.
Also der bischof höret die zeittung von dem Branszbergischen
mane, das der homeister die stadt Braunszberg eingenommen hatte
und von dem manne alle wort gehört hatte, ist er eilende umgekert, 1500.
den müden man mit sich auff seinen wagen lassen sitzen, mit grosser*
eile nach dem Elbing gefaren, zu dem Eibinge den tag wider einge-
konimen zwischen dreien und viren. Das geschreie® irschal zu dem
Eibinge über alle in der stadt.
Der hofeman' zu dem Eibinge von des koniges wegen*) ist zu
dem bischof gegangen in die neuge stadt, die zeittunge zu erfaren.
Spet am« abende ist der bischof mit dem hoftman Michel Bragk-
wagen^ in die alte stadt Elbing gekommen und sein zu hofe gegan-
gen. Die nocht hat der bischof darauff geschlaffen. Auff den neg-
sten morgen ist der bischof fnie auff und ist die Wommitsche Strasse
noch Heleszberg gefaren und ist an alle anstos in sein schlos ge-
kommen ken Heleszberg. Der bischof hat balde seinen! volke in
seinem stifte den krig lassen* ansagen und sein schlos bewaren mit foL 183.
seinem freien volcke.
a) grossem Cod. b) bischof Cod. c) So Cod. Vielleicht ist Trimcze gemeint, oder b. z.
der grenze, d) grossem C. e) geschreien C. f) hofemann, hier und öfter, g) spetem C. h) Bagkwagen C
herren deutet auch Freiberg 33, 43 hin. Nach Grünau XXI fol. 268 waren damals
Philipp Teschner, Lorenz Hasse, Simon Weinenpfennig imd Paul Erkort Bürger-
meister von Braunsberg. Teschner betrachtet er als Veixäther.
1) Teschner ist hier wohl Appellativ, nicht Eigenname.
2) Trunz, ein Dorf nahe bei Elbing.
3) In dem Privilegium von 1457 hatte König Kasimir sich vorbehalten,
unter vier jährlich vom Bathe zu erwählenden Bathsherren einen zum Hauptmann
der Stadt zu ernennen. Grichten Urkunden S. 41. Dieser Hauptmann fährte den
Titel Burggraf, so schon in einer königL Urkunde von 1496 im Elb. Archiv. Unser
Chronist nennt ihn abwechselnd hofeman und hoftman. Im Jahre 1520 bekleidete
diese Würde Michael Brackwagen, Elbinger Bathsherr seit 1518 nach Zamehl de
magistr.
48 1520. 184»
Der hoemeister, Avie er die stadt Braunszberg besetzet hatte,
ist er von do nach Königsberg gezogen auff das schlos, und nicht
lange seumete, und sante den Peter von Denen in die stadt mit drei
hundert knechten.
In derselbigen zeit verlissen die thumhem ire hove von der
Frauenburg und lissen den thum ofen sten, unvorwart och unbe-
setzet. Das erfur der hoftman* von dem Elbing, der sante balde
dreissig knechte auff den thum, in des koniges namen den thum zu
bewaren vor den kreutzheren. Indem wie die knechte auff dem
thume waren, sein sie och noch weitter^ geloffen bey den Braunsz-
berg, es geret in wol. Domach ist des hochmeister volck gekommen
Jan. 23. ken die Frauenborg*) und das stetlein ausgepochet, und darnach aus-
gebrant, dem thum nichtes gethan. Den knechten ist bange gewest,
der hauffe ist bey dem thum weggezogen, alle pfaflfenhofe angesticket
mit feuger, und sein darnach wieder nach dem Braunszberge gezogen.
Die knechte von der Frauenburg die worden in grosser forchte
foL 184. vor den* von dem Braunszberge, dieweille er so wenig was auff dem
thume. Eines tages beriten sie sich und traten auff ire fasse, gien-
gen nach dem Eibinge. Wie sie kommen zu der Neugen kirchen"),
(29. Jan.?) kommen in Sontag®) knechte entkegen von dem Eibinge, mit den
karten sie wieder omme auff die Frauenburg Tind waren darauff, bis dar
ein polenisch hoftman auff gesandt wart von dem konige von Polen.
Gleich*) zu der zeit ist der homeister mit drei hundert pferden
geritten afts Königsberg durch das bischoflant nach HoUant und be-
setzet die Stadt mit knechten aus dem Braunszberge und das schlos
mit den freien und ädel. In derselbigen zeit, do der homeister zu
Jan. 14. HoUant was, hatte der polnische hoffman Moringk eingenommen,
Jan. 13. auch die Libemöle mit mer merckten und flecken*).
a) So hier nnd öfter, b) nach wentter C.
1) Den Montag naoh Fabiani und Sebastiani Hb ausbomen der her homeister
die Frawenburck und alle pfaffenheuser aufm thume, allein dy Mrche bleyb
stehen, wan man hett vomommen, die Polen weiten sich dorein gelegert haben.
Beler fol. 16. Vgl Freiberg 31, 33. Einen späteren Angriff der Ordonssöldnor in
Braunsberg auf Frauenburg erwähnt Voigt IX, 585 f.
2) NeuMroh, Dorf zwischen Frauenburg und Trunz.
3) Der nächste Sonntag nach dem 23. Januar? Dann träfe er auf den
29. Januar.
4) Näher beschreibt den Zug des HMs nach Holland nur B. Gans S. 303 und
Grünau XXI, fol. 280.
5) Schon vorher waren Soldau, Gilgenburg, Hohonstein, Deutsch-Eilau nacli
185. 186. 1520. 49
Die Polen derfuren, das der homeister zu Hollant*) were, sie
eileten mit irem zöge nach Hollant. Do die Polen bey Hollant
qwemen, zog der forste von Hollant noch Königsberg und wolte
sich die Polen nicht bolhen lossen» auff dem schlösse Hollant. In
dem abzöge komen die Polen vor die stadt, so reittet* der meister fol. 185.
mit seinem volcke of einer seitten dem molleflisse, und die Polen
zogen auff der andern seit und künden vor dem wasser nicht zu
hoffe kommen. Die Polen weren gerne an den forsten gewest, er
was vele, der forst man mit drei hundert pferden. So entret der
forste mit seinem volcke den Polen ken Koningsberg^. Der Poleni- Jan. 17.
sehe hoffcmann, her Mcklos Firle, der lagerte sich mit seinem volcke
vor die stadt, zu dem qwam Achacius Zeme aus dem lande, ein
hofman ober drei hundert pferde. Bey im dineten etliche borger
zu dreien pferden. Der Elbingische hofinan hatte och drei pferde
im dinst bey Zemen, und hatte zu seinen knechten hundert Dantz-
ker knechte onder seiner hoftmanschafffc. Damit lag her zu Margen-
felde** ein meilen von Hollant. Auff die Pastnacht was Bragkwagen Febr. 21.
in die stadt geritten zu dem Eibinge, seine knechte die gingen och
eines teles in die stadt ane seinen vorlob. Die das taten, den gab
er urlob und keine passport, schölte sie vorloffene schelme. Die
knechte kregen von im keine bezalunge nicht, sie konten ere wirtes
och nicht bezalen und musten schuldig* bleiben. Etliche gaben fol. 186.
sich von der stadt zu dem forsten; sie füren über hab. In dem
faren sein auch Polen gekommen faren von Dantzke auff dem
habe, die weiten noch der Frauenburg, die hatten gewant geholet
zu kledunge; die worfifen die vorloffene knechte von dem El-
hinge über bort in das wasser, und sein darnach gefaren ken
dem Braunszberge ; der hofinan wolde sie nicht in die stadt lassen,
a) bochen C. bolhen = bolehn (belagern) Conj. b) Margenfelle Cod.
Freiberg 30, Beler foL 15b, Zerer SS. V, 331, Gans 302, femer Schönberg,
Riesenburg und Rosenberg nacli dem Canon. Pomes. SS. V, 436, Grünau XXI,
p. 279, Schütz 462 übergeben. Die Eroberung von liebemühl erfolgte nach
Schütz am 13. Januar, die von Morungen am 14. Januar.
1) Ueber die Belagerung von Holland vgL Freiberg 31, 37, 45, Beler fol. 15 b,
20b, 22 a, Zerer 331, Gans 303, 304, Voigt IX, 579.
2) Nach Schütz a. a. 0. hatte der HM. schon vor seinem Abzüge aus
HoUand ein Scharmützel mit den Polen gehabt. Die Belagerung der Stadt durch
die Polen begann nach demselben am 17. Januar, nach Grünau '^'X'T p. 280 Sonn-
abend nach Fabiani und Sebastian! (22. Januar).
50 1620. 187.
vortrauet in nicht, sante sie ken Hollant in die Stadt, da die Polen
vor lagen*).
Die Polen lagen vor Hollant und hetten keinerlei* g§schosz
nicht, damit sie der stadt oder schlos thun künden erkenen schaden.
Die heren von Dantzke santen dem ho&nan vor Hollant zwe boxen;
eine was en morser, her warf einen stehn wie ein paszlich emer
grosz; das ander was en schlänge, die was vol wintlocher in der
kamer, das das feuger zu velen löcheren ausflog. Die Elbinger san-
ten och ein stocke vor Hollant. Die Hellender forchten sich nichts
foL 187. dovor. Der krigk vorzog sich, die Polen richteten wenig aus mit*
irem krige vor Hollant, bes das der konig lisz etliche boxen von
März 16. Erakau brengen, das was das jar auff Mitfasten, qwam das geschos
ken Toren. Da vorschreib der konig das dinstvolck, ein thel di
mosten komen ken Margenwerder^, ein thel blep legen zu der Schene-
wesen^. Diewüle die Polen von Hollant weg waren, machten sich
etliche borger auff aus Hollant noch Resenburg zu faren, do lag
vele hering, den der bischof Tobeneg*) den Dantzkem® hette nemen
lassen auff der Weissei.
Inn dem ausfaren nach dem beringe ist gewest einer, der was
von dem Eibinge und was des manes son, der ein ratman zu dem
Eibinge was, und dem«* hende und fisse abgehauen worden von den
reittem. Derselbige Albrecht [Wartenberg]*, wie her vormercket,
das sich die stadt nicht wol die lenge' vor den Polen erhalten künde,
machte er anschlege, wie her mit fuge aus Hollant komen konte.
Also sich die borger geschiket hatten und füren nach Besenburg,
hatte er ein fas auff seinem wagen, geleich ab er wolde frische fische
8) kein menlioh 0. b) ein t. bis Msrg. Nachtrag von F. o) Dantzker 0. d) und das
im im 0. naobgebeuert n. dem im. e) W. am Bande, roth gestrichen und schwarz wieder unter-
geschrieben, f) dielen, roth dnrclistrichen C.
1) Von der Meuteroi der Elbinger Knechte ist sonst nichts überliefert.
Beler fol. 15 b will wissen, dass die Elbinger Marienfelde verbrannt, die Bauern
daselbst aber den Hauptmann derselben erschlagen hätten. Das letztere wenigstens
ist nicht richtig; denn wir werden Brackwagon noch öfters begegnen. Grünau XXI,
p. 280, 281 erzählt, die |Polon hätten dio Kirche in Marienfolde beraubt, den
Deutschen und Böhmen hätte der HM., wenn ihre Zeit um wäre, doppelten Sold
verheissen.
2) Schönwiese, Dorf in der Nähe von Holland.
3) Hieb von Dobeneck, Bischof von Pomesanien. Zu Riesenburg lagen ein
livländischor Edelmann Namens Kalb und Paul Vasolt, welche mit einigen Reitern
der polnischen Partei durch Wegnahme der Zufuhr und Ueberfälle auf deren
Kriegsvolk erheblichen Abbruch thaten. Zerer 331, Gans 303.
188. 189. 1520. 61
brengen, und in dem fasz was seine beste barschafffc. Da er mit
seiner füre aus der* stadt qwam, wante er sich nach dem Eibinge fol. 188.
un lisz seine geselschaft noch Eesenburg faren.
Derselbige Albrecht lis genade bitten von den hofleutten, das
er in seiner not gethan hatte, die hofleutte sageten im genade und
ewig geleidt; damoch ist er ken dem Eibinge gefaren in sein haus,
do er vor der zeit des krieges inne wonete. Her lisz zu Hollant
sein weib mit dren iren Mnder, es sein alle megede gewest. Do die
hofleute derfaren haben den abeschet des vorgedachten Albrechten,
beforchteten sie sich einer vorretereie, die er in beweisen möchte;
den er irer hemelikeit wol wüste. Die hofleutte sein zu rate ge-
worden und haben genomen al sein gut und haben es beschriben
und es in vorwarunge gethan, darnach die mutter mit zwen irer
Mnden aus der stadt Hollant lassen faren und die eldeste ire tochter
bey dem nachgelassenen gutte in der stadt Hollant behalten bey
dem gutte.
Noch den gesehenen dingen hat* konig Sigismundus ein thel fol. 189.
des krigesvolckes lassen forderen ken Margenwerder, do lisz der
konig seine boxen dohin brengen und etliche schösse thun an den
thum; balde haben sich die hofleutte mit den pfaffen, die darin ge- März 14
west sein, und die stadt dergeben under den konig in genodej). Der
bischof von Eesenburg, bischof Job von Tobeneck, der hette einen
beinamen, men hisz in den eiseren bischof; nachmittage ret er mit
seinem volcke stetesz im hämisch^ vor dem krige. Do es von neten
was, sasz er stille und was der erste, der dem orden abfiel zu dem
konige von Polen in' seine beschirmonge. Das freueten sich die
Polen und sprachen: Der eiseren bischof ist nu kaume holtzen ge-
worden.
Damach ist das dinstvolck die Polen mit dem geschosse ge-
zogen das ander mal vor Hollant und sich alda gelogert, etliche
schösse gethan ken die stadt; in dem haben sich etliche Polen mit
1) Die Eroberung von Marienwerder erfolgte nach Gans 305 „in der Fasten",
nach Freiberg 37 f „zu Mitfasten'*, nach dem Canon. Pomes. 437 „feria IV post
oculi" (14. März), nach Schütz 462 b „Donnerstag vor Mitfasten** (15. März),
nach Ferber SS. Y, 531 Freitag vor Laetare (16. März), nach Grünau XXI,
p. 282 zu Gertrudis (17. März) oder etwas später. YgL Voigt IX, 586.
2) Vgl. Mehlmann foL 126 b (ich citire nach einer Handschrift, die früher
dem Appellationsgericht zu Marienwerder, jetzt dem Staatsarchiv zu Königsberg
zugehört): „das ehr aber eyseren geheisen war, das macht, er pflagk stedes ym
hamysch zu reythen myt alle seynem folgke."
62 1520. 190.
graben understanden zu graben in die stadt bey dem heiigen geist
foL 190. thore; das erfuren die hofleutte und machten ein bereden mit* den
hofieutten des koniges, das ist angefangen in der martelwoche und
April 9. bes auff den Montag zu Osteren», da ergaben sich die hofleutte auff
dem schlösse mit den in der stadt, behalden leibes und guttes*).
April 29. Also die Polenischen hofleutte mit dem volcke sein in die stadt ge-
kommen, fonden sie einen knecht, der zuvor in der Elbinger dinst
gewest was und ane pasport von dem Elbingischen** hoffman ausz
dem lager ane forlob ken dem Eibinge gelofifen woren®; darom ur-
lobete^ sie ir hoftman und vorhilt in iren solt wie ongehorsame. Sie
sein mit einem böte von dem Eibinge gefaren, auff dem habe ober-
qwomen sie ein schif, do waren Polen inne, die horten auff die
Prauenborg; die vorsoffeten sie und namen, was sie hetten, und
8) Adi. X. Appril. B. b) Elbingisen 0. c) So anaoolnthisoh 0. d) url. er b. C.
1) Die Stelle soheint verdorben zu sein; denn daran ist nicht zu denken,
dass die Ordonssöldner den Montag zu Ostem (9. April) die Burg bereits über-
geben haben sollten. Vielmehr begann um jene Zeit die zweite Belagerung: um
Ostem (8. April) nach den Dauziger Berichten bei Stegmann 507 und bei Runau,
feria n Pasce (9. April) nach dem Canon. Pornos. 437, Dienstag zu Ostern (10. April)
nach Grünau XXI, 287 und Schütz 463, Mittwoch nach Ostern (11. April) nach
Zerer 333, mit welchem Balth. Gans 304 übereinzustimmen scheint, wenn auch
der Ausdruck desselben ebenso unklar ist, wie in unserer Chronik. Die Ueber-
gabe von Holland wird sehr verschieden datirt: Sontag nach Ostem (15. April)
bei Grünau 1. c, im April bei Gans 1. c, dominica ante Crucis inventionis
(29. April) bei dem Canon. Pomes. 1. c, Sontag vor Philippi und Jacobi (29. April)
bei Stegmann 1. c. und Schütz 1. c, am Abend vor Philippi und Jacobi (30. April)
bei Mehlmann MS., „ongefehr den letzten Aprilis" bei Runau, „den letzton tag im
April*' bei Ferber 531. Auch die Angabe Freibergs 45, dass die Uebergabe Verhand-
lung Sonnabends, die Uebergabe Sontags erfolgt sei, an einer Stelle, welcher die
Erwähnung des Montags nach Jubilate nahe vorhergeht, Itisst sioh allenfalls noch
auf den Sontag nach Jubilate (29. April) nebst vorhergehendem Sonnabend be-
ziehen, wiewohl es an sich näher läge, an Sonnabend und Sontag nach Jubilate
(5., 6. May)! ^^ denken, und so ist das Ereigniss nicht bloss von Beler fol. 22 a
auf „den Sontag Cantate, von dem Sonnabend auf den Sontag*' (5., 6. May), son-
dern auch in einem Schreiben des HMs bei Voigt IX, 501 auf den Sonnabend
nach Jubilate (5. May) gesetzt. Allein der Anlass dieser Abweichungen scheint
in der Schwierigkeit officieller Berichterstattung von Holland nach dem von den
Polnischen Tmppen fast blokirten Königsberg selbst für das Schreiben des HMr
angenommen werden zu können. Das richtige Datum der Einnahme Hollands ist
doch wohl der 29. April. Dass Ve'rrath im Spiele war, deutet ausser Falk nur
noch Gans 297 an.
19L 192. 1520. 53
füren zu dem Braunszberge an*); do vortrauete man in nicht, darum»
das sie von dem Eibinge waren gekomen. Die hofüeutte santten
sie ken Hollant zu den knechten, der bey hundert was. Also die
Polen fonden einen, die anderen woren entloffen, sonderlich euer,
der hat Prasser gehessen, der die* anderen angefurt hat, der hat fol. 191.
sich vorborgen; aber einer der muste von den Polen leiden, der ist
von dem dinstvolcke auff sticken gehauen in seinem knechtischen
klede. Sonst ist ken mensch omgekommen zu Hollant. In der-
selbigen zeit die seidener von Margenborg nomen den von den
Preuschen Markete alle ir vihe in der weide und treben es auff das
schlosz Margenborg; balde in dem die von dem Preussen Markete
holeten wieder sie zu Kirsborg und brauten das stetichen aus auff
das moP).
Auch ist geschehen bei Hollant auff des hilgen geistes kirchof
zu Hollant, das ein armer Pole von Margenburg leit in der sonnen
und hat ein klein beil und hacket damit. Do lautet es hol, her heu-
het^ so lange und gewinnet einen zegel auff, da findet er ein ladi-
chen, das ist vol Eeinisch golt; der finder^ nimet ein thel davon
und lest^ das ander ligen und loft von do noch Margenburg mit
etlichen stochken des goldes und kante es nicht. Es wart der ander
hoftman of dem schlösse gewar, der fordert den armen menschen,
der saget, wie es im wiederfaren* was. Der hofman sante einen fol. 192.
anderen hin, der fant es und gab dem finder nichtes davon, zuletzte
och nicht ein stucke brot, und sie praleten® wol von dem gutte. So
get es zu, das sötte fond gemenlich kommet auf arme, die es auff
das wenigste gebessert werden.
Nach dem einnemen der stadt Hollant besezeten die Polen das
schlosz und die stadt mit Polenischen soldenern und santen die lantz-
knechte gen Margenburg in bostrickonge; do waren sie beynoe etz--
lieh' Wochen in der stadt in den gastkruge und worden gespeiset
von dem schlösse, zulötest ken Toren gesant zu dem konige, der lis
sie aus dem lande durch Polen füren und gelobnisse thun, das sie
wieder in ir leben lang nicht dienen solden.
a) darim C. b) heabet 0. o) ^det C. d) list 0. e) prasseten? f) e. Nachtrag am Rande.
1) Vgl. oben p. 49.
2) Die Zerstörung von Christburg durch die Mannschaft von Preuss. Mark
finde ich nur noch erwähnt bei Schütz fol. 462 b. Der Ordenshauptmann in
Preuss. Mark war Paul Fasolt. Voigt IX, 591. Vgl. Freiberg 133.
54 1520. 193.
Die Polen branten Salefelt die stadt aus, bedes die von dem
Moringe und liebemele. Der hoftanan of dem Moring hisz Bechof ki.
Die von dem Eile schlugen etliche Polen von der liebemele*).
May 8. Das grosse beer ist von HoUant abgezogen vor den Braunsz-
fol. 193. berg *die stadt, die desz fursten volck inne hatten, und logerten sich
dovor. Aber die Polen mit den Bemen worden zu rote, das sie den
fursten wolden hemsuchen zu Konigesberg. Das gantze her ist auff-
gebrochen in dem . . . tage des . . . mondes*. In den auffbrechen,
do das beer** wegwas, was aber noch hindene blep, do filden die
aus der stad und schlugen etliche dovon todt*).
Das grosse beer zog auff Nattangen, vorherte und branten der-
schreglich. Die aus dem Braunszberge werten dem grossen here
die zufuren. Die Elbinger füren mit boten durch das hab mit essen
und trincken zu dem Polenischen leger, das® sich hatte gelegert vor
Juni 1. ff. Konigesberg bey dem Haberkruge*). Das was der furste bekomert,
her sante zu den hoftleutten und begerte zu dem konige*). Die hoft-
leutte die worden es fro, das der fürst zu dem konige begerte, und
vorhoften, das es gut frede solde werden, wen die vetteren zuhoffe
Juni 12. quemen. Der furste rostet sich balde mit dreihundert pferden zu
dem konige zu reutten*). Die Polen lissen in boleten mit 300 pfer-
a) modea C. b) er 0. o) da C.
1) Diese Kriegseroignisse scheinen anderwäi*ts nicht überliefert zu sein. Dass
ein Angriff auf die Polen in liehemühl von Eile (Deutsch Eilau) aus in dieser
Jahreszeit unternommen sein sollte, ist kaum denkbar, weil Eilau nach dem Canon.
Pomes. gleich im Anfange des Krieges von den Polen eingenommen war und erst
am Tage St. Hieronymi (30. September) von dem Orden zurückgewonnen wurde.
Damach wäre „etliche Polen" als Subject zu fassen.
2) Es ist nicht zu ermitteln, wann der Aufbruch des Heeres von Brauns-
berg gegen Königsberg zu setzen sein möchte. Braunsberg war schon vor der
Eroberung Hollands von den Polen wiederholentlich angegiiffen. Voigt IX, 585,
590. Dienstag nach Cantate (8. May) kamen sie besonders stark vor Braunsbe^
und nahmen die Neustadt, Zerer 334, Gans 305, Freiberg 61, Voigt IX, 599 f.
Nacli Königsberg, wohin der Aufbruch einer Hauptmasse der Polen von Brauns-
berg her schon Quasimodogeniti (15. April) gemeldet war, Voigt IX, 593 Anm. 1,
gelangte das polnische Hauptheer gegen Pfingsten (27. May). Zerer 335, Gans 308 f.,
Freiberg 74 f.. Schütz 463 b.
3) Ein solcher wird unter den Baulichkeiten auf dem Haberberge, der be-
kannten Voratadt der Kneiphofs, auch von Zerer und Freiberg erwähnt.
4) Die Gesandten des HMs an die Hofleute gingen am Abend Trinitatis
(2. Juni) ab. Freiberg 79, Runau B. b. 8.
5) Der HM. trat seinen Zug zum Könige Dienstag nach O)rporis Christi
(12. Juni; an. Gans 316, Freiberg 84, Stegmann 508, nicht am 5. Juni, wie Voigt, IX, 603
IM. 195. 1620. 55
den aus dem here ken Toren zu dem konige. Der konig lisz den
forsten, seiner schwester son, erbarlich entfan zu Toren. Der fürst
ist zu Toren eingeriten und sich vorwilget dem konige von Polen J^mi 1
seiner magestet ein eith zu thunde, wie etliche seine vorfarene* fol. 19
homeisters gethan hatten, davon er der fiinfke sein wolde. Wie der
konig lis zurichten noch der zusage des homeisters, des Albrechten
von Francken, seiner schwester son, und gedachte, der krig sol sich
enden, in demselbigen obinde komen dem hermeister brive von dem
graben von Eisenberg, wie das dem orden zu gutte weren gekomen
von dem konige von Dennemarck und der stadt Libeke . . . .» Der
zeitunge wart der her meister gefreuet und lisz dem konige seiner
magestete den eith auffsagen. Darauff hat der konig geantwortet, Juni 2
her were Jungk und hette keinen krig vorsucht, her solte in vor-
suchen, und lisz in boleten mit 300 pferden bis in das Polenische
leger. Do er in das leger gekommen ist, haben in die hoftleutte
boleten lassen mit tausent pferden bes an die brocke vor den Ejieip-
hof zu Konigesberg^). Des volckes des koniges, das vor Kongesberg^
gelegen ist, das ist in der sommen gewest 20000 man zu rosse.
Sie sein des willen gewest auff Samelant zu zin und das vorheren,
aber der anschlag wandelte sich, das her« ist wieder auff das ander
mol vor den Braunszberg gezogen^. Juli 2
In dem . . . tage des monden . . . *) ist das Polenische her Juli 7
vor den Braunszberg gekommen und sich alda gelagert. In der
belögeringe hat der konig zu sterken gesant drei hundert Tateren.
Dieselbigen Tateren haben die hoftleutte sich lossen legeren nach
dem habe* an die Passarge, auff das die stadt ober alle belet wart fol. 19
und ir zufure geweret, auff das dar niemandt aus der stadt solde
oder einkomen. In demselbigen belen der Tateren sein gekommen
a) Hier scheint zu fehlen : „eine Schaar von Söldnern'*, b) d. v. d. k. d. v. E. Nachtrag
am Bande, o) er C.
angiebi Sein Grefolge bestand nach Schütz 463 b. aus 40 Beisigen mit weissen
Tartarisolien Mänteln, nacli Freiberg aus 50 Pferden reisig, nach Zerer 335 aus
60 Pferden.
1) Der HM. verliess Thom am Tage Petri und Pauli (29. Juni), Gans 328, und
gelangte nach Königsberg am Tage Visitationis Mariae (2. Juli), Zerer 336, Gans 328,
Preiberg 94.
2) An dem Tage der Rückkehr des HMs brach das Polnische Heer von Haf^-
strom bei Königsberg nach Braunsberg auf. Preiberg 93, Zerer und Gans 1. c.
3) Am 7. JulL Zerer 336, Gans 329.
56 1520. 196
die heren von der Balgen faren und weiten in die Stadt Braunsz-
berg zu den hoftleuten der stadt. Die Tateren worden des volckes
gewar und fingen die heren, also mit namen den konter von Rüge,
den her Boten und her Wenten bede Preuse ritter; die drei heren
fürten die Tateren zu dem konige Sigismundo ken Toren. Do sie
die heren dahin brachten, hat sie der konig gnediglich angenomen,
nach aller forhorenge sie gnedig losgelossen zu zin in ere wonige*,
sich vorzusen und nicht wiederzukomen^).
Nicht lange darnach komet Greusing^, ein edelman, der war
auch von den Tateren gefangen und mit bestrickunge vorhoft sich
vor den konig** zu stellen; das tet er nicht. AufF ene ander zeit
kommet er wieder in der Tateren hende; do haben in die Tateren
wolt an einen spis stecken® dorome, das er seine gelopnisse nicht
gehalten hat; das haben gewert die Polenischen rosigen, das es nicht
gesehen konde. Do haben in die Tateren gebrocht ken dem Eibinge,
und** wart do in der borger thorm^) gesetzet besz auff den dritten
foL 196. tag*; do nomen .en die Tateren und fürten en ken Margenburg und
überantworten in den hoftleutten. Die bilden in in bestrickunge
auff dem schlos, bis das er eines moles sich onderstand von dem
schlösse zu gen mit frauenklederen, und do er komet auff die brücke
noch dem werder wartes, do sitzet ein altzoner*), der bis AUachne,
auff der brücken, der kennet in an dem gange und holt in auff; da
hat er maneszschue anne; do lisz er in seine draben gefangen auff
das schlos füren zu den hoftleuten; die lissen in domoch in ge-
fenkenisz füren® und darinne ist er gestorben. Do ist inen bezalet
die reuterei, die er auff die Elbingisen borgem gethan hat bei des
Ordens zeit.
In der zeit, also das leger vor dem Braunszberge lagk, lissen
die hofleutte schantzen auffrichten grosser' korbe voller erden,
a) woninge? b) s. v. d. k. sioh 0. c) spistockon C. d) und und C. e) zu d. h. bis
faren Nachtrag am Rande, f) grosae?
1) Botho und Went von Eulenbnrg waren schon früher einmal (im April) in
Gefangenschaft gerathen, Canon. Pomes. 437, Gronau XXI, 289. Vgl. Voigt IX, 593 ff.
Von dieser zweiten Gefangenschaft derselben mit dem Comthur von Riga scheint sonst
nichts bekannt zu sein.
2) Die Geschichte Philipp Greusings (Greisznigks) berührt kurz auch Gans 305,
Grünau XXI, 287 und Schütz 463 a. Wir kennen Greusing aus dem Turnier von
1518 SS. r. Pruss. V, 328.
3) Vgl. Toeppen, Elb. Antiquitäten p. 29.
4) Ein mir unbekannter Ausdruck.
197. 198. 1520. 57
dorinne die stadt solde geengestiget» werden. In den schantzen lissen
die hofüentte wache halten. Es hat sich auff einen tag also begeben,
das es ein regen-motig tag was. Der wechter auff dem thorme konde
wol sen, wie starck die Polen in der schantze wache gingen; er
gieng auff ein mol nicht vele auff die schantze wache; es woren och
boxen dorinne in der schantze.
Eines moles wachet ein Bemisch hoftman, der his Sudecke von Juli 14.
Daleder*). Selbige hatte seine wache nicht wol in hutte; die knechte
in dem Braunsz*berge dermanten sich und giengen aus der stadt foL197.
einesz teles bey der molen, auch einer, der alle dieng vorspeete in
der schantzen. Do die schantze so wenig bemennet was, gab er
den andern zechen, das die anderen sein gekommen und den hoft-
man Sudeke derinne derschlagen; den er hat sich nicht gehat wie
ein wechter, der festen verwaren solde; darüber ist er derschlagen
und nicht gefangen worden. Dieselbigen haben auch etliche boxen
mit sich genomen in die stadt, auch etliche fenelein noch der Polen
art. Die schantze ist so weit von dem leger, das es die Polen
nicht konden gewar werden^. Do es die in dem loger gewar
worden, sein sie auff gewest und in die schantze; do ist Sudeke
todt gelegen; den nomen die Polen mit sich in das loger und lissen
en ken dem Eibinge füren zu begraben in die pfarMrche. Auch
sein forder« etlich zu monich^ begraben worden von der schantzen
auff das mol.
Bälde damo ist es gesehen vor dem Braunszberge, das dor
ist gewest ein hoftman mit namen genandj; Baltzer von Donen^)
aus der Schlesigen; der ist aus dem leger vor die stattor ... .^, und
hat aldo auf gutten geloben den hoftman aus der stadt mit namen
Peter von Denen . . .«. Die beden sind zwuer bruder Mnder* ge- fol. 198.
west; do sie nu ire rede vorbracht', und von einander sich
scheden, do renet der Baltzer von Denen mang die knechte zu vor-
suchen, ab her mochte die tor der stadt einnemen. Aber das
a) geengestigen C. b) k. g. w. konden C. c) fo den C. d) Hier fohlt etwa: geritten,
e) Hier fehlt etwa: gefordert, f) v. was C
1) Der Ausfall erfolgte am 14. Juli. Sudeke von D. heisst anderwärts Suttkau.
Zerer336, Gans 330, Grünau XXI, 292, Schütz 472 a.
2) Zu den mönchen? Dann wäre wohl die Dominicanerkirclie zu Elbing ge-
meint.
3) Er war dem Könige mit 200 Schlesien! zu Hilfe gekommen und Sontag vor
Philippi und Jacobi (29. April) angelangt. Can. Pomes. 437.
58 15S0. 199.
hat einer von den knechten hergestossen mit einem langen spisse
und stost in das bein durch. Do derlanget er seine beutte in
Preussen; er hette mocht* haben dohem gebliben.
Noch dem scharmizel hat es sich begeben, das dar ene boxe
aus . . .^ ist abgeschossen noch der stadt; do was ein loch in die
meiger gehauwen, dorinne stund die boxe; darein wart getroffen,
das sich die boxe seihest von dem schösse enzündet hat*), und
der^ stenn ist gefarn zwissen bede leger noch der Hokengasse durch
enen echonen bom, das virde part domach in die erde lenger wen
einen faden lang. Der sten ist ausgegraben worden, dem Bemischen
hoftman zugetragen. Nach dem mole ist noch ein schos gesehen;
do ist ein schos gesehen, der ist noch dem Bemischen leger gefaren
und tritt ein weib, die sas und sangk; in dem singen woste man
ken stocke von dem weibe*), und grosz schade den pferden geschoch
in der Bemen leger, das sie das leger mosten auff eine ander stete
machen umb des Schosses willen.
In derselbigen zeit^) ist es auch gesehen*, das der fürst ist
gezogen vor Helesberg und den bischof eine angost zugemessen,
das auch der bischof in das loger zu dem hoftman . . fi und in
lossen bitten umb holffe. Do der böte in das loger vor den hoft-
man ist gekommen, ist sein rosz gestorzot vor dem leger. Bälde auflf
die nacht ist in dem loger auffgewest fonzen® hundert pferde, und
da sie bono Heleszberg sein gekomen, do ist der fürst zu Resel
wieder gezogen, domach noch dem Aldenstein'^). Darom rif der
bischof die Polen an; .also do die Polen sein gekommen bey des
furston volck in einem dorff, do bogenen im die Tarteren, die bo-
rutton das dorf von der seit und schlugen etliche knechte todt
a) moch 0. b) Hier fehlt etwa: dem lager. c) nnder C. d) Hier fehlt etwa: sandte,
o) Undeutlich 0. Soll wohl hoissen fonfzen.
1) Diosor solteno Sühuss erfolgte nach Zeror und Gans am 12. Juli.
2) Das kann wohl nicht hoisson : „in dorn Singen trat kein Stocken ein*', son-
dern: „während des Singons wurde sie zerrissen, dass man kein Stück von ihr
molu* sah."
3) Der HM. zog von Königsberg aus zu Mariae Himmelfahrt (15. August) oder
des Abends vorher (14. August), griff Heilsberg, das er schon gut besetzt fand, am
17. August an und machte den Ueberfall auf Rössel den 24. August. Freiberg 105 ff.,
Zerer 337, Gans 332, 334. Die Hilfe, die der Bischof von den Polen erhielt, kam aus
dem Lager vor Braunsberg. S. u.
4) Davon sagen die anderen Quellen nichts. Wahi-scheinlich ist hier vielmehr
Bartenstein zu lesen.
20a 1520. 59
Ken die nacht ist das Polenische dinstvolck in Eesel gezogen und
die Taterenn bieben in der vorstadt; do Ussen die Tateren ire
pferde in die wede loffen. Indem ist gewest ein schirmacher, der
ist geloffen ien Bartsten und des forsten volck angesaget, wie sich
die Tateren hüden in crem loger. Bälde woren des fursten reutter
auff und sein gekomen ken Eesel in die vorstadt, stochketen do feuer Aug. 24.
an, schlugen todt das meste tel der Tarteren, nomen ere wallachan
aus der wede. Die Polen, die in Eesel woren, der doch vele was,
torsten sich nicht rüren aus der stadt, sondern» liffen auff die mei-
geren in die were.
*So kregen die Tateren iren Ion vor Eessel, das sie die knechte fol. 200.
schlugen in dem dorffe . . .**), do sie aufs erste« den landesknechten
auff den hals sein gekomen und der furste vor den Polen weichen
moste.
Auff den anderen tag, das ist gewest der . . ^ tagk des mon- Aug. 25.
den . . .^) sein sie noch Melsag. gezogen. Alse do die Polen ken
die nacht in die stadt sein gekommen, sein sie stUle gewest; auff
den morgen plonderten sie die stadt.
Es*) ist gewest ein vortreben "Wallachiser wogewode, der vor-
zornet sich mit einem Deuschen; der Deusche hat den "Wallachen
ser gewunt om der beutte wille. Auch ist es gesehen, das der
hoftman her® Firle hat befolen den böxsenmeisters, die der konig
hatte lossen holen von Norenberg, das sie solden schissen noch der
ecken des glackentormes, damit das er mochte in den graben ge-
worffen werden. In dem schissen feiet der boxsenmeister der ecken
des tormes, und der sten oder kaul' die flogk« bis in das Tarterische
lager und trift der Tarteren hoftman, das er starb. Do mosten die
anderen Tarteren ir leger von do machen die Passerge auffwertes,
do logen drei hofe, das nomen die anderen Tateren ein und
weleten ein anderen hoftman. Das ist gesehen vor dem Braunsz-
a) sonderlich C. b) Lücke im 0. . c) a. e. undeutlich C. d)' Lücke im C. e) er 0.
f) k. nndentlich C. = kugel. g) folgk C
1) Melsack war gegen Ende Februar von den Polen besetzt, dann Mittwoch
nach Oculi (14. März) von dem Hochmeister überfallen und verbrannt. Freiberg 34, 35,
Zerer 332 f., Gans 304, Stegmann 506, Giunau XXI, 282, 283, seitdem sich selbst
überlassen. Den neuen Ueberfall der Polen am 25. August berichtet nur unser
Chronist.
2) Der Streit des Deutschen und des "Woywoden gehört wieder unmittelbar in
das Lager vor Braunsberg.
60 1520. 201. 202.
bl. 201. berge in dem *. . . . tage des mondes .... des 21 jares der
klenen zal^).
Wie die Polen noch der plonderonge aus Melsagk gezogen
sein, haben sie enen hoftman darinne gelosson mit dreihundert Polen,
die Stadt zu bewaren vor dem orden und erem volcke. Der grosse
häufe karten sich wieder ken dem Braunszberge. Wie sie in das
leger [qwomen, baldo auff den andern tag^, machten sie ein lermen
vor der Stadt Braunszberg und nomen den aus der Stadt etliche
viehe, das in der wede gieng, nicht weit von dem tore der stadt;
in dem nemen wart manich Pole und Behrao* derschossen.
Nach dem scharmozol kommet ein ander hoftman von dem
konige gesandt vor den Braunszberg, der was genant Janise. Der-
selbige lisz balde broken machon ober die Passarge, die das wasser
auff und nider heben solde, auff das er mit dem volcke konde
oberreitten, wen er wolde. Er lisz auch in die stadt Braunszberg
schissen des obondes und des morgens; von dem schissen ist ein
gemauerter gebel nidorgefallen in der stadt.
lept. 29. Der konig Sigismundus hat zuc sich gefordert aus dem loger
alles Polenische dinstvolck mit dem hoftmanne pan Firle ken Toren*).
In dem abzöge der Polen noch Toren ist geboten dem hoftman
Koseletiske auft* Margonburg, zu ziehen mit etlichen pauren aus
öl. 202. dem werder* mit hocken und spaten, zu Sterken das^ lager vor dem
)otob. 9. Braunszberge, do noch logen die Bemen. Wie die Polen aus dem
loger sein gezogen, hat sich der homeister das ander mol auffgemacht
aus Konigesberg und ist vor Helesberg gezogen in das feit
mit seiner grossen macht*), die stadt belogert und heftig an das
schlos geschossen. Zu der zeit erhub sich der regen vor dem
Braunszberge, das auch das dinstvolck aus dem felde zin moste;
die Bemen zogen noch Helesberg, den bischof zu retten vor dem
a) benieh. 0. b) das das Ü.
1) Es ist kaum glaublich, daös unser Chi'onist, dosson Chi'onologio sonst so zu-
vprlässig ist, hier in das Jahr 1521 vorgegriifon habon sollte. Wahrscheinlicher ist
es, hier einen Schreibfehler, 1521 statt 1520, anzunehmen.
2) D. h. den anderen Tag nach der Rückkehr, nicht nach der Plünderung von
Melsack.
3) Der Abzug der Polen von Braunsborg begann zu Michaelis (29. September).
Freiberg 114, Zerer 337, Gans 338, Stegmann 509, Schütz 472 a.
4) Die Einleitungen zu dem Heilsberger Zuge begannen Dienstag nach
Francisci (9. üctober). Freibeyg 116, 121, Zoror 338, Gans 340.
20ß. 1520. 61
homeister, der in dem felde lag vor der stadt. Der hofbnan
Koseletiske, der zog nach Margenbnrg mit seinen pauren aus beden
werderen, die oberigen Polen zogen zu dem konige ken Brombergk,
do lag er im felde mit hnnderttausent man. So ist der Braunsz-
berg der belegernnge los geworden.
Der fürst lag vor Helesberg und gedochte die stadt zu ge- Octob. 19.
winnen. Er hat hefFdg feuger darein geworfifen; die Bemen woren
so gewitzet, wen eine feugerkaule geflogen qwam, sein sie beret
gewest mit nassem leder, die kaulen damit bedecket und ere macht
gestillet, das der homeister der stadt kenen schaden thun künde.
Es ist gesehen, das der fürst und mester ist gestanden auff einer
böxsen und hat wolt absen nach dem thorme auff das schlos; do
was einer inne mit einer* boxsen, der hatte vele ramschosse* noch fol. 203.
des meisters leger. "Wie der fürst stet auff der boxse in seinem
leger, scheust der von dem schlostorme kurtz vor dem homester
nider, das auch der fürst derschroken ist. Darnach ist er balde
auffgebrochen und ist mit seinem volcke nach Konigesberg gezogen^,
den® bischof und die stadt .vorlossen. Des bischofes volck ist aus- Ende
und eingezogen noch irem gefallen in der belegeronge^). November.
Der fürst ist von Helesberg nach Melsack gezogen, die stadt Nov. 14.
erstegen, die Polen aller derworget dorinne^). Von do') ist sein ^^^' ^^'
volck noch der Gutstadt gezogen; die nederlendischen knechte
haben sie gewonnen dor^ ein fenster eines tormes; dorinne wonete
ein pfaffe*), derselbige thet grosse were daraus und hatte von
anderen pfaffen noch börger kene holffe nicht; do er sich, das er
zu schwach was, hat er sein weren übergeben und ist unter eine
treppe gekrochen, geleich ob er kräng gelegen hette; die knechte
a) r. undeutlich C. b) gezoge C. c) dem C. d) = dorch.
1) Die Belagerung von Heilsberg begann Freitag nach Lucae (19. October).
Freiberg 121, Zerer 338. Die Aufhebung derselben erfolgte gegen Ende November
oder im Anfang December, Freiberg 134, 137, Gans 343, nachdem sie über fünf
Wochen gedauert hatte. Stegmann 509, Mehlmann 124 a, Schütz 472 a.
2) Auch dieser Angriff auf Melsack scheint anderwärts nicht überliefert
zu sein. Vgl. S. 59 Anm. 1.
3) D. h. von Heilsberg aus. Der Zug auf Gutstadt ist am Mittwoch nach
Martini Q4. November) unternommen. Freiberg 130, Zerer 338, Gans 342, vgl.
Beler 49 a. Die Danziger Chroniken setzen den Zug nach Gutstadt auffallender
Weise in den Anfang des Jahres 1521. Stegmann 512, Schütz 475 b, Runau 1. c. 2.
4) Dass Gutstadt durch ein Thurmfenster erstiegen sei, erzählen auch Fi-ei-
berg und Gans, den Pfaffen und dessen Geschichte kennen sie nicht
62 1&20. 204. 205.
sein in den thomn gekommen und finden den pfaffen do legen,
sonst nimanden. Etliche von den knechten wolden den pfaffen
schien, etliche schozeten in; das werte bis an den tritten tag; die
knechte schlemmeten, froszen und soffen, das sie truncken woren
und logen wie die schweine; do machte sich der pfaffe auf und
stegk auff die luchte*) des tormes, do er hatt 4 kelche bewaret in
fol. 204. das kome, das auff der luchte lag, und scharrete* die kelche aus
dem koren und tradt auff seine füsse und gieng die stresse noch
Helesberg, von Helesberg noch dem Eibinge. Die knechte zu der
Gutstadt worden gewar, das der pfaffe weg was, do forchteten sich
die knechte vor vorretereie des pfaffen; hetten sie sein anschlege
gewost, er hette most unter der treppen sein legen gebleben.
In dem einnemen der stadt ist der borgermeister Ungerman
auff ein pfert gekommen, lis sich das thor offenen, und ret dor-
durch und warf die schlossel zu der stadt tor in den Stadtgraben,
und ret dovon noch Helesberg. Wie die knecht die stadt inne-
kregen, töteten sie niemanden, sonder sie blyben darinne lygen und
wolden von des ordens wegen dor nimant einlassen, sie worden be-
zalet ires stormsoldes». Das tet der mester nicht; daumme bieben
sie in der stadt und vorwarten sie vor den Polen etc.
Nov. 8. Nicht lange noch disser that hot der komptor von Osterode
die Liebemöle derstegen mit holffe und rot des Faselen, des hoft-
mans, der die Eile innehatte, mit irem dinstvolcke*); der hoftman
Fasele der ist der erste gewest, der dor zu der Libemöl in ein
kirchfenster an dem kor ist eingestegen, domach seine gesellen,
das auch das kor an der kirchen vol ist geworden in dem steigen.
Wen die Polen auff den meugeren einer dem andern zugeschriegen
fol. 205. hot*, so*> hat in der Fasolt® auff Polenisch geantwortet: szmise sie
nimnetzt*), das lachten die Polen in erer wachen. Die Deuschen
a) stnrmsolde C. b)^ot. G. o) So stand im Ood. ursprünglich; naokgebessert: Salfolt.
1) Lucht ist ein bekannter Provinzialismus statt Boden, der unter Anderm
auch schon im Elbinger Kämmoroibucho von 1404 — 1414 oft vorkommt: torm-
luchton p. 238, lucht auf der amoydo p. 188.
2) Deutsch Eilau fiel dem Orden am Tage Hioronymi (30. Soptomber),
Liebomühl Donnerstag vor Martini (8. November) in die Hände. Canon. Pomes. 438,
Freiberg 133 f. Vgl. auch Grünau XXI, 288, 294.
3) Hennenberger schreibt: „schmisse sie nimetstki, das ist: Schmeis mich
nicht;" vielleicht ist gemeint 6miejce4 siq z niemcy d. h. Lacht doch über die
Deutschen.
206. 1520 63
bilden sich stille in der ürchen. Des morgens, do der glockener
tomet in die kirche, balde wirt er angegriffen, auff das er stille
schweigt. Die Denschen machten sich ans der Mrchen anff das
rischeste und liffen in des hoftanannes herberge; der lagk in des
Wirtes bette bei der wirttine. Der wart in dem bette derstochen;
domoch die anderen Polen, wo men sie fant, mosten sich leiden.
So kreg der konter von Osterode die liebemöle ein auff das mal.
Das machte den Polen ein grosz schrecken, den hoftleutten in den
anderen steten, sunderüch dem, der zu Wormenit in des bischofes
Stadt» etc.
In dem somer vor der zeit nechst^ einem geschrege lis der
konig gebitten, das men das schlos zu HoUant solde zustoren ane
die Stadt bei dem schlösse, das da were eine® taweme und spelonke
der rober. Die Dantzker mit den Elbinger woren balde beret und
santen dreihundert man mit exsen, spaten, hacken mit pfeiffen und
dromen, das sie des Schlosses gebende zubrechen; die meugeren
omher worffen sie in die graben, und das schlos wort von etlichen
hoftleutten des landes geplondert, die stadt wart mit Polenischen
hoftleutten besetzet^).
*In dem abzöge des koniges von Toren aus Preussen ken foL206.
Bromberg hot der margraffe lossen vorsamelen etliche knechte zu Oct 11.
Franckfurt dem orden zu gutte. Die knechte sein zu Pranckfurt
an der Oder ausgezogen in der menige, das sie wolden durch Polen
auff Posen in Preussen komen; do sie aus Pranckfurt bes ken
a) Man erwartet: sich befand, b) noset C. nechst Conj. e)*inne G.
X) Ausser unserm Chronisten deutet auch Gans 297, 305 darauf hin, dass
die Zerstörung des Schlosses zu Holland schon im Jahre 1520 begonnen sei. Die
Stadt Elbing suchte die Zerstörung' zu beschleunigen. In einem Schreiben des
Königs d. d. Dienstag vor Elisabeth (15. November) 1520 (Orig. des Elb. Archivs)
erhält der Eath der Stadt Elbing den Auftrag, dieserhalb mit dem Hauptmann
von Elbing in Verbindung zu treten. Erst in einem Mandat d. d. Priscae
(18. Januar) 1521 (Mb. Archiv Caps. VH. n. 196) gestattete er auf erneute Bitten
der Stadt, das Schloss, von welchem ihnen nach ihrer Versicherung viel Arges
mit Raub und Mord geschehen, zu brechen und gründlich zu zerstören, verlangte
nun aber, dass die Arbeit möglichst beschleunigt werde, imd in einem Mandat
d. d. Agnetis (21. Januar) 1521 (a. a. 0. Caps. VII n. 198) trieb er nochmals zu
möglichster Beschleunigung, damit die Zerstörung vor Ankunft der kaiserlichen
Gesandten, welche er den nächsten Sonntag in Thom erwartete, vollbracht sei. Sie
erfolgte am Tage Agnetis (21. Januar!) nach Mehlmann 125a, in der ersten Fasten-
woche nach Grünau XXI, 311, in der Zeit der Verhandlungen zu Thom nach
Freiberg 158. VgL Voigt IX, 629.
64 1621. 207.
Oot. 12. Meseritz sein gekommen*), do haben sie Meserite angefallen in
menunge, das sie des konigs stad gewest wer; aber die stad leit
auf dem Schlesigischen bodem und erden; die stad wart unver-
sehens angefallen* und von den knechten eingenomen. Dor woneten
volle Juden inne. Der her Lukas hatte sie entfangen von seiner
frauen vater, dem her Anderewesz von dem Samter; derselbige her
Anderewesz der hatte sie von einem herzogen von Legenitze ent-
fangen, der sie em vorsatzet hatte om ene some geldes. Do die
Deuschen knechte Meseritz geplondert hatten, sein sie wieder zu-
rucke gezogen bes ken Pranckfort und sich bas gestercket; domo
sein sie durch die Neuge Marcke in Pomeren gezogen bes vor die
Konitze.
1521. Om die zeit in dem tage . . . des monde ... ist der homeister
^^^ ^ mit seinenn ordensheren aus Konigesberg gezogen noch der Masau*).
Febr. 6. Der furste und homeister hat die knechte in der Guttstadt lossenn
vormanen, das sie solden mit im zihen den zog in die Masau;
darauflf im die knechte lossen sagen, er solde^ in eren stormsolt
geben nach irer gobornisse. Darauf der homeister« in hat lossen
fol. 207. sagen, sie solden mit im zihen; wo im got holflfe ein gutte beutte*,
wolde er sie redelich bezalen, wenn sie heme quemen. Darauff im
lassen sagen, kein erbarlich lanczknechte dinete einem beteler; sossen
vor der kirchen und nicht wolden zihen mit dem her mester; sein
in der Guttstadt geblewen.
a) in menunge bis angefallen, Nachtrag am Rande, b) soldou ü. c) d. h. ConJ.
1) Ueber den Anzug der Deutschen (1 1 . Ootober) und die Verbrennung von
Meseritz siehe Zeror 338, Gans 340, Stegmann 509, Mehlmann 122, Schütz 473 f.,
Runau B. b 4. In der hier nicht schlecht unterrichteten Thomer Chronik MS. 130
wird gesagt, d^s die Söldner Meseritz am Tage Lucao (18. Ootober) einnahmen,
Voigt IX, 619 jedoch setzt dieses Ereigniss (wohl nach dem Registr. Dietrichs
von Schönberg) auf den 12. Ootober. Der Absagebrief der deutschen Söldner
d. d. Sontag nach Francisci (7. Ootober) steht bei Schütz 474 a.
2) Einen Zug nach Masovien unternahm der HM. in der Zeit vom 16. Juli
bis 8. August 1520, Zerer 336, Gans 330, Freiberg 100, 101, einen zweiten vom
5. Januar bis 6. Februar 1521, Freiborg 145, 146, Zerer 339, Gans 344, 345.
Diesen letzteren meint unser Chronist, da er ihn mit der Widersetzlichkeit der
Landsknechte in Gutstadt in Verbindung bringt. Vgl. Freiberg. (Stegmann 507
führt wohl nur irrthümlich einen Streifzug an, den der HM. im Winter Anfangs
des Jahres 1520 nach Masovien unternommen hätte; er meint wohl denjenigen,
der im Anfang des Jahres 1521 ausgeführt wurde, und auf den er selbst fol. 512
zurückkommt)
308. 1520—1521. 65
Der fürst ist gezogen durch das biszlum vor Wormenit*), alda Nov. 16.
die Stadt geengestiget. Die knechte haben die Stadt angeloflfen durch
einen graben, in dem graben sein etliche knechte vorsoffen in dem
mote und wasser; der graben was abgestochen und hat treuge ge-
sehenen; do sie auff den mot sein geloffen, do sein sie eingesonken
und so vorsoffen. Der hoftman in der stadt hat der knechte künhet .
gesen, und hat sie bedinget, und hat das schlos und die stadt dem
orden au%egeben, und hat dovongezogen mit alle seinem volcke, Nov. 24.
das er doch kene not hatte; dorumb hat in der konig erlös gemacht
in äuflhoren des kriges, auch ander mer om ontraue wille.
Der fürst und mester hat vor Wormenitc besetzet, und ist fort 1521.
nach der Masau gezogen bes an die stadt Lomese*), und die stadt ^^g
geplondert» und dornoch ausgebrant, den rob noch Konszberg ge- ^^^^' ö-
sant. Wie die Polen toten auff Natangen, im bisztume und im
land bei fronde und finde, so tat der orden wider den Masuren.
Es ist gewest ein edelman aus Eiflant, der ist das E^b*) genant
gewest, denselbigen betroffen auff ein mol ein hauffe Polen, die
schlugen im seiner gesellen etliche todt, das er auch entloffen moste
und sein hämisch vorlossen im Strauche, und lif in einen see*, da- fol. 208.
rinne vorbarg er sich mang den besen. Seinen hämisch findet ein
Masauis edelman, der mang den Polen was. Also die Polen weg
waren, do ist der Eiflender Kalb aus dem wasser gekommen, sein
hämisch ist weg gewest, da kommet er zu einem pauren, dem ge-
lobet er geschenke; der hilft im wider in des ordens laut, dorome
wart er von dem seinen vortreben. Damoch wie der Kalb mit dem
forsten in der Masau ist, so werden ein tel Masuren von dem
forsten in die flocht getreben, etliche derrechten eine kirche; domang
was, der seinen hämisch anhatte. Do in der Kalb sach, do erstach
er in um den*» hamisz in der kirchen hinder dem bogen alter; im
halff nicht die geweitte stelle. Der orden ist von do fort gezogen
a) geplonder G. b) So Conj. er tach er in dem Cod.
1) Den Zug gegen Woimdit unternahm der HM. von Heilsberg aus in der
Zeit vom 16.— 24. November 1520, Freiberg 131, 132, Zerer 338, Gans 344. Es
ist also unrichtig, wenn unser Chronist ihn mit dem Zuge nach Masovien in Ver-
bindung setzt
2) Lomese kann nicht wohl auf die bekannte Stadt Lomza gedeutet werden,
da der HM. die Polnische Grenze in der Gtegend von Neumark oder Neidenburg
überschritt und nicht über drei Meilen in Polen eindrang. Freiberg a. a. 0.
3) Vgl S. 50, Anm. 3.
66 1520. 209.
und toten grossen schaden in der Masau an brande und robe zu
der zeit.
Oct. 29. Geleich zu der zeit, also der fürst mit seinem krigesrorcke
und seinen ordenszbrtlder ....», do sein die knechte aus der
Marke vor die Konitz gekommen und die stadt gefordert dem orden
zu dem besten. Die Konitzer haben sich balde bedacht und haben
sich bedinget in soteiner menige: der hauffe solde von erer stadt
fortzin ane schaden, wo das laut blebe bei wellichem heren, do
wolden sie auch bleiben^). Sotein bedingen haben die hoftleutte
angenommen, und haben firagknechte^) lossen henneinzin.
fol. 209. Des anderen tages sein die hoftleutte fortgezogen* noch Star-
Octob. 28. gart. Do ist der hoftman Achatius Zeme nicht doheme gewest; er
was im dinst des koniges, sonder seine frau die was aufif dem
'' / schlösse mit wenig irem volcke. Die borger sogen ein grosse ge-
walt von volcke kegen sich; do betegedingeten sie sich wie die
Konitzer*), beholden loibes und guttes, wo das laut blebe, bei welli-
chem heren, do wolden sie auch bei sein. Do leten sie, die hoft-
leutte, einen hoftman aufF das schlos zu der frau Zemisen; die
hatten das schlos in vorwamisse, bes die hoftleut der knecht in
wieder schreben ein antwort.
Nach sotenem vortrage sein die hoftleut mit dem hauflfen vor
[Nov. 9.] Dirschau gezogen; in dem neunten tage Novembris*» des morgens
^^' * sein die knechte vor Dirsau gekommen*). Balde in dem vorkomen«
haben sie die stadt gefordert, und in nicht die zeit lenger zugegeben
sich zu bedenken, bes auff des segers zwelwe; do ist der borger-
a) Hier fehlt etwas, obwohl der G. keine Lücke zeigt, b) Novembri Cod. c) b. i. d. v.
balde Cod.
1) üeber diese Verhandlung mit den Conitzern vgl. Runau B. b. 4, Schütz 474a.
Das Datum, den andern Tag nach Simonis und Judao (29. October), giobt Mohl-
mann 122 b.
2) Wohl Knechte zum Fouragiron. Vgl. u. 8. 68.
3) Nach Stogmann 510, Runau B. b. 4. und Schütz 474 b. ergab sich den
Söldnern Stargard am Sonntag vor Allerheiligen (28. October), Dirschau am Sonn-
tag nach Allerheiligen (14. November). Die erstore Angabo Hesse sich mit
Mehlmanns Nachricht, dass Conitz am 29. October capitulirt habe, durch die An-
nahme vereinigen, dass ein Theil der Söldner dem Hauptheor voraneilto und die
Uebergabe von Stargard schneller erwirkte, als das Hauptheor mit Conitz fortig
wurde.
4) Am 4. November nach den in Anm. 1 angeführten Quellen. Es stimmt
damit wohl überein, dass die Söldner am 6. November vor Danzig erschienen.
Das von unserm Chronisten angegebene Datum ist also nicht zu halten.
rottf
ist
1580. 67
auffgewest und lis sich ober di(? Weissel fiiren, rniff das er
rath suchte bei den hoftleutten auif Margenburg, was sie en riethen
zu tunde, domit sie nicht teteii wider eren heren, den konig. Die
hoftleutte behilden den borgermeister von Dirsau auff dorn scblos
und lissen in nicht wieder zurocke noch Dirsau und santen auch
kenen boten wieder zu den borgeren ia der stadt. Da nu die
Stande mume was, komen* die hoftleutte, also der grawe von Eiaen-
burg u]id einer, der his Stoi-tz, und aldo begert die stadt; die borgar
haben sich betegedinget*, wie die Konitzer und Dirsauer; das haben fo!- 210,
in die hoftleutte auch zugesaget, sie zu lossen bey alle ei'er gerech-
tikeit und freiheit, die sie mit der sehrift beweisen kouden, und
sein zu den borgeren in die stadt gezogen. Das ander volck moste
in dem telde legen bleiben: die machten auff den obint ein itzliche
rotte ii- feuger; es was ser tule; de saeh man manches feugor vor
liraau im felde.
Auff den abint spete ist dei' hoftman Koeeletiske von Margen- Octobnr.
•g mit zen Wallachen von dem schlösse Margenburg noch der
durch das werder gereten und alda selbest besen, ob die
finde auch erken schif an dem über noch Dirachau betten, domit
sie mochten uberfaren nach dem werder: den sie wosten nicht, wo
sie sich henwenden wolden. Also der hoftman von Margenburg ken
schif geaen hat, damit die finde noch dem werder schiffen kouden,
ist er noch dem Stuni gereten und die nacht daraiiff gebleben bos
den morgen. Do ist er wieder ken Margenbuj.-g gekomen und
Ida mit den andern rath gehalden, was zu tunde wei'e bei dem
■olcke in dem werder, domit raen das volck schozete vor den finden
und auch das schlos mit alle dem seinen. Darober sein sie zu rate
geworden, das sie eine boxe lissen noch dem tamme der Weissei
füren und dohin alle scholtzen und freien gebitten zu pferde zu
kommen bei die Weissei mit langen spissen und an den spissen
klene fanen, dobe ir volck zu kennen were*. Sot eine vorsamelonge M. 211,
ist gesehen in der Mitwoche vor dem anzöge des morgens om sechse Oet. 31,
ore, und haben die pauren angefangen zu reitten ober den tam zu
viren bei einander, das hat geweret bes mn die vesperzeit Die
leuczen bei Dirsau haben soten reitten gesen, sein mit grossen
-uffen an der Weissei gestanden und sotenes angesen. Dornoch
it man die boxe angestagk und hat ober die Weissei
das volck zu hauffe gestanden ist.
Bj gekomBn 0.
1B90.
91 9i
[Nov,
Die nacht haben sich die pauron gelogert bei liem tamme und
logen die pauren zuhoffe, hee die Deuczen auftbrochen und sein
Tor üanczke gezogen, und hilden wache ken irem finde, ab
hatten zu in begert in das werder. Do die knochte iren weg noch
Danczke vomomen, lissen die hoftleiit die pauron zin auff ere here.
6.] In dem 16 tage Novembria' sein die knechte vor Danczke
auff den Bischoffesberg gekommen') von Dirsau und die stadt mit
tiragknechto besetzet.
Wie sie auff dem Bischoffesberge logen, schlagen sie er gezett
auff und seumeten nicht lange, lissen ir gesclios richten noch dem
grawen kloster, dorein geworffen mannichen sten, dovon dem ge-
menen manne zu Danczke ser angest bei wart.
Es ist gesehen von den knechten aus der Danczkor blog-
haufloren, das dar kommet ein treger, der wart, von eneni knechte
!. angeruffen auff spot, und saget: Süatii wol den bei der boxen* 8t«n?
Kr spricht: Solde ich in nicht aen? wen du ene boxe liettest, kon-
dest du den bei der boxen treffen. Er hat gesagt: Het ich maa
eine boxe, die was geladen w«r, du solt sen, was da geschon werde,'
Dem treger wart ene boxe gerecht, her let an und scheust los und
trift den, der bei der boxen. Es was der konstreicliesto boxen-
meiater, den die Deucpien hetten') zu der zeit. Do ist der oragö*
sprengen*: Ich woste wol, das ich in treffen wolde.
An dem dritten tage santon die Danczker enen aus dem rote
zu den hoftleutten in er loger, derselbige Imt vorhesen den hoft-
leutten ein stocke gelt*); domit sein wie abgezogen. Der kalte
J. winfer was in auff der tor; die knechte worden kräng von hunger,
den aie hatten kene ztifure von speise, dorom worden sie kräng,
Also die knechte zurocke in Kaaschuben sein gekommen, do
treneten sich die knechte, d(U-om worden er vele derscbiagen. Die
■) KofBinbri C. b) 7 amgupoDKSn Cod.
1) Änch dos Datum der Ankanft der Söldner vor Danzig giebt mtaar
Chronist folaoh an. Die Söldner schlugen ihr Lager auf dem Bischofoberge
G. November auf und verlangten am 7. November die Uebergabe. Stegmaun 510,
Mehlmanii l. t., Grünau XXI, 301, Canon. Poraes, 438, Froiberg 137, TLomeT-
Chron. M. S. 131, Schütz 474b, Euoau 1. c.
3) Den Tod dioeeH BiichfienmoiBters erwälinen Icürzlicti auoli Hehlmoim 133a,-
Preiberg 107, Gans 341, BchüU 474b, Ranau 1. c,
3) Von Beste^shong redet aueh GaiiH 342 (vgl, H, fol. 309), von einer
nisuhen Hilfsmacht Stagmana 511.
beulte, die lüe kuechte zu Mesericz gewonneu haben, ist in
Kasschuben wol bezalet, Die Kasschubon sein des Mesericzen guttes
mer gebessert, wen die kuechte. Dae ist der gewiii gewest in
Preussen. Der Dittrich von Schonenberg hatte das gelt vorspeiet,
damit man die' knechte bezalen solde; Storcz hat auch sein tel
entfangen davon.
Der forst und mester was noch in der Maeau noch beutte');
zu der zeit, do im die Deuczen geste zu holffe qwomen, do was* fol, 213.
der Wirt nicht doheme, der die gest wirdigen solde ; daromme ging
ir anschlag auch so zu.
Der konig Sigismundua hat vorsamlet ein gros volck in dem
December*) desselbigen 20 jares, Littauen, Polen und hat sie widerom [Deceaib.]
gesant in Preussen vor Diraau, das wieder einzunemen. Da sie
vor Dirsau qwemcn, logen sie wo} virzon tage davor, ee es die November
Deuczen woldeu den Polen auffgeben; zuletes gaben sie sich in """-
der Stadt Do nam mau die kneclite in beatrickonge, sich vor den
konig zu stellen').
Von Dirsau ist des koniges volck gezogen vor Stargart und
auch nicht so bolde eingekommeu, wie die Deuczen*). Do sie nu
dorein gekomen sein, die Polen, do haben die Deuczen nicht mer aus Deo. 6.
der Stadt und scklos tragen . . .'", man wie sie gestanden und ge-
gangen sein, und man Us sie füren zu dem konige ken Toren; do
was der konig.
Von Stargart ist des koniges dinstvolck gezogen noch der
Konicz^) und sich alda gelagert. Da haben sich die knechte so go-
V .lialden, das sie sich betegedinget haben, und musten sich in bo- Nov. 29.
■^HtKickoQge geben, sich vor den konig zu stellen. Do hat man sie
^^B a] dio diu U. b| dOrfeii, ist wohl zDzmelzen.
^^^B 1) Wie schon bemerkt, ein Intliuin. Tgl. S. 64. Amu. 2.
^^Hr S) ungenau, walirsoheinliüh ein BubreibfebloT. Das Folgende beweist, dass
das Heer sohon im November zasammengeweaen aein muas; os wai aber in der
Thftt wohl Boboii im Octolwr, als die Deutsoheu Meseritz plünderteß, beisammen.
3) Die Uebergabe von DirschaE etfoJgte Mittwoch vor Andreae (28. No-
vember) nach Stegmann 512, Mehlmann 123b, Freiberg 129, oder Dienstag nach
Catharinao (27. Novembor) nach Buna« C. c. 2.
4) Stargard ergab sich nach Conceptionis Mariae (8, December) nach Frei-
berg 129, am Tage Nioolai (6. Deeember) nach Stegmann 512, Kuuau C.c. 2.
5) Oonitz oapitiJirte schon Donnerstag mich Andreae (29. November), Stegmann,
Mehlmaojt und Freiberg L 0. Es ist also in keinem Falle riohtig, dass das Polnische
Heer nach iler Eroberung von Stargard von dort nach Ckinita gerückt sein sollte.
70
SU. 9(6.
lossßn füren zu dem konig kon Toren, Do nu i\u: knechte aller*
zu Toren sein gewest'), haben die knechte sich most vorschweren,
wieder das reich zu Polen nicht zu dinen konem heren binnen
monat., sondern der kröne zu Polen, wo man sie bedorfien worde.
Sotein gelopDisse haben die knechte dem konig Sigismundo* ge-
schworen zu halden, doraocb hat sie seine magestadt lossen durch
Polen in die Schlesige füren, damit sie sicher in Deucze lant ge-
kommen zu der zeit.
Gleich zu der* zeit, wie die Polen Birsau wieder eingenomen
hatten, ist der bomoister raai-graffe Albrecbt von IfVanken mit seinen
ordenaberen wieder aus der Masau gezogen wieder in das ordens
lant*), und hat vele rob mit sich gefurt und hat sich alda vor-
■ halden bes au die faste. Den er vorhilt sich vor seinem dinst-
volcke, die von im begerten ire besoMunge, die sie nicht konden
von im derlangen.
Wie die knechte ire besoldnnge nicht konden derlangen von
dem her mestor oder orden, haben sie mannichen rotschlag gehalden,
sonderlich ober die stadt Elbing, die ere sache sonderlich nicht in
gutter acht hatten in dem krige.
Es ist gewest ein borger von dem Eibinge'), derselbige borget
der hot gehat etUche knechte der stadt Elbing in seinem hause zu
der herberge, und die knechte auch mit im die kost gegessen hatten.
Die knechte" vorwirketen an erem hoftnianno, das er in orlob gab
und behilt in eren vordinten soll inne, den sie der Stadt abvor-
dinet hatten, und lis sie aus der stadt dJnst gen ane paaport. Die
knechte sein gekommen zu des furaten knechten'', sich bei in der-
klaget, was in der hoftman von dem Eibinge geton hatte, der Uichel
Brogwage*), aber vorzoleten auch nicht die Ursache, worom das es
. ir hoftmau gethan hatte, do er sie in dei' belogorung* der stadt
HoUant hatte, das sie aus dem i'olde gingen in die stadt, alda fast-
nacht ZU halten, und nicht behutten iren dinst: das ist die ursach
gewest, das eie von im georlobet worden.
Und dem wirte nicht wolden bezalen von erem vordinst, daa
■) s. aain C. I>) dir doc C, o) aush bii koHhlc. Nichtng *iii Kind« d> knarJil
1) Dooh wohl nur die HauptlQuto, wie Runau C. c. S ausdrückliüh tagt.
2) Dieser Irrtbum kehrt hier zum dritten Mal wieder.
3) Ueber de« Angriff auf Elbing vgl. Freiberg IMf, Zm-eT 339, Mehl-
mana lä5a, Bebutz 476, Bunan C.c. 2, Piatoer 58.
ij lliohaet Bnicbwagen. Vgl. □. 8. 47, 49.
216. 1521. 71
sie im schuldig weren vor die kost, und der wirt wider schuldig
was in der stadt; die drongen den wirt, der kloget es dem hoft-
man, der wolde im nichstes geben von der knechte wegen. Do nu
der wirt nichtes konde von dem hoftmanne derlangen, domit er die-
geingen konde zufredestellen, und wart gedrongen zu bezalen, west
er kenen rat nicht, er ist aus der stadt gegangen* und lis sein weib
sitzen, er komet ken Konnigesberg mang die knechte. Die fürten
in zu den hofüeutten, die frogeten in om die ordenonge der stadt
und er regement, wie sie es dorin bilden. Das zeiget er in an,
das dorinne man was fressen und sauffen bes an die mitternacht,
und ein ider in der stadt sich befles auff lange schlaffen. Sotene
rede horten die hoftleute von im und ander mer seiner kompanen.
Auff die rede haben die hoftleutte geratschlaget und dem fursten
erin rath angekondiget, der mester hat vorwilliget in den rath der
hoftleutte.
Die hoftleutte bilden rat mit den rotmesters; wolden sie treu-
lich beisten, sie wolden eine frische beut derlangen. Die knechte
haben sich vorschworen, sich hemelicl)^ beredet auff den weg.
*In derselbigen zeit der rotschlege und borettung sein ge- fol. 216.
komen in das laut zu Preussen ken Toren zu dem konige ^ Sigis-
mundo vir legaten einer von keserlicher magestat, der ander von Jan. 26.
bobestlicher helikeit; darzu sein zwe fursten auch gewest, der eine
ist gewest des homesters bruder hertzog Jörgen von Francken, der
ander ist gewest hertzog Gorgen*) von Legenitz^). Die alle haben
ire legatio zu Toren an den konig Sigismundo . . .'^. Nach irem
anbrengen* ire legation hat sie der konig lassen zin ken Margen- Mäi-z 2.
burgk, do haben sie sich alle vier gelegert in herbergen, des kesers
legat und des hobest die haben gehat ire herberge® auff dem rot-
hausse, die^ anderen beden fursten bei borgeren, das auch die
ubersten der stadt woren zu der zeit, bede heuser bei einander«.
Die gesanten botschafften santen ire boten zu dem her mester,
wie sie befel hatten von dem keser und bobeste, einen frede zu
a) g^anen C. b) Legenich C. c) Hier fohlt etwa : angebracht, d) an brechen C. e) des
kesers bis rothanase, am Rande nachgetragen, f) die Conj. fehlt im Cod. g) So Cod.
1) Die Gesandten gelangten nach Thorn Sonnabend nach Conversionis Pauli
(26. Januar) und zogen Sonnabend vor Oouli (2. März) weiter nach Eiesenburg.
Thorner Chron. M. S. 137 f. Ygl. über diese Gesandtschaften Gans 345, Frei-
berg 154, Voigt IX, 630. Falk nennt den Herzog von Liegnitz fälschlich Georg
statt Friedlich. Vgl. unten fol. 288.
72
M. 21
I
Febru
I
macheu. Der fiirst und meHter ist gebleben auff seinem vomemen
mit seinen krigsleutten und ordenabrader, den zog zu vorbrengen
vor dem Eibinge, es gerit, wie es wolde, und achreb der botschafft,
sie solclen von Margenburg noch Resenborg zin, do aolden sie ein
antwort von seinem orden entfsngen. Binnen der zeit, er sie das
antwort von dem her mester entfingen, retten sie enes tages in daa
t'elt ken das sehlos zuneet dem walde und erzii'ten dor, leten etliche
rigatangen') wie boxen, die men mochte in tlas schlos schissen,
machten es den Polen zu lang* in dem felde; die Polen lissen
ene grosse boxe losgen in ein zechen, das sie solden aus dem felde
zin. Sie karten sich nicht daran, bes das die Polen lissen eine
boxenkaule mang sie fligen. Do sein sie aus dem felde gereten
wieder in die stadt. Man wolde sie nicht auf das schlos lossen,
damit sie es doch binnen hatten bösen mocht In dem» einreitten
der Stadt haben sie gefroget, wo sich das wasser derhiibe und seinen
orsprung bette, das auff die molen lift'e*), und wostens bas, wen die
in der etadt. Die heron, die dor ausgeretenn woren, das waren die
beden furaten und des keaers legat, des bobostee der wolde nicht
mit in ausreitten, er besorget sich eines homuttes der Polen.
Auff den andern nestiblgenden tag, das war der ... tag des
homing'' monden sein die gesanten legaten von Margenburg noch
Resenborg gezogen, den sie wosten ein tel den anschlag dos ordens*
und irer krigsleut. Also die gesanten woggewest sein, haben sich
die hoftleut des ordens mit erem krigesvolcke auffgemacht und sein
stille aus Konigosberg gezogen aufi' den weg ires vorneraen noch
dem Eibinge, die Stadt zu d erloffen noch lant des entwichenen
borgers, der dor Michel Borchert^) genant gowest ist, auch ist er
einzogeling* der stadt geweat, eines tuchmacheren aon, sein weib
und mutter woren in der Stadt zu dem Eibingo, die dor wissenheit
hatten um den* zog. Nicht lange vor dem tage ist es gesehen, das
des Borchertes weih ist gekomen zu irer nochpeilnne, die hat von
•) don C. b} liorlag C. aj «tüne C. d) sin nDgeling ÜDd. üb: uln DmiDguUns!
1) Bigstangen sind offenbar nioht BiegonHtangon, wio man sie von den
Turnplätzen her kennt, sondern wohl entweder Richtstangen oder Stangen von
Bickzttunen.
2) üober diese merkwürdige Waaserleitung vgl. Voigt, Goschiuhte Marien-
burgs 30.
3) AIb Verrätlior bezeicbnet Gronau von Kaiiflouten JanJBcli, von Büi-gnm
Marx EeBcke, von Tuchmaoheiii Bnrohardta Bohne. Traot. XXI,
319.
73
ix ein pfnnt gehal, derselbigen hat sie vorkündiget, was vor der
Stadt gesehen werde, und bot sie om das pfant, das sie er vor-
setzet hatte, das sie er das wolde geben in ere liende, wo der stadt
finde in die Stadt qwemen, so wolde sie so vele helffen, das sie das
ere behaldeu solde. Die naehparin hatte kenen globen aiiff irer
nachparin rede; sie woste wol, das ir man bei der kreutzheren
trigsvolck* was, sie torste sötte wort nicht nachreden. Auch hat
sie er gesaget, wie sie solde vir tonnen hir in die Zigelecheuue
füren lossen auff die neste Donnerstage') nacht, und solde gekochte Mäiz
fische bestellen, das bir wolde ir man dor ausschenken. Die frau'',
der es gesagt wart, die wolde es der frauen nicht geloben, und lis
sie von sich.
Es ist den Eibingeren ein botte abgefertiget von dem schlösse
Königsberg" aus der kochen mit enem brife an den hoffcman
Michel Bragkvagen^, in dem brife was geschrieben, er und die
borgerschaft solde sich wol vorsen, auff das er nicht ein öbeiesz
begegnete. Dereelbige hatte sonst nichts darinen vormelt, den er
woste des mesters anschlag und seines Ordens. Der böte fordert
sich ser mit seinem loflen, in dem loffen sein gereton" von des
Ordens krigesvolcke , die erem vomemen nocUiffen noch der stadt
Elbing; do künde der gesante böte seinem vomemenden wege nicht
nochfolgen im frede*, bes in den flog^ Frauenborg. In der nocht fol 21
hat sich der gesante böte mit seinem brife aufgemacht, den weg
beseiten ans, ab imant vor im zuvor were, der im schaden thun
mochte an seiner rese. Der lofi'er kernet vor die stadt des morgens
fry vor das thor, das dar auff dem ersten wart aufigethon und eilet
nach der kirchen, doriu was der hoftman, dem der brif solde. Der
dem hoftman den brif broehte, der weste nicht, das im die landes-
knechte so eilende seiden gefolget haben. Wie der hoftman den
brif entfing zu lesen, so sein die knecht und finde vor dem thore
in der Zigelscheune und hatten sich die nacht gesammelt.
^^ In dem tage, das was der Donnerstag vor Mitfasten', do sein März
Btigkna^-eu
1) Nümlich Dciimcistag vor Mit
zeichnet »inj. ,7. Uäiz.)
2) Süll wohl Flecken bedealen.
: iaa llataxu BUgleiuh i
der knechte ein thel g'ekoiiieii ') ken liom Troutze zwu meUeu' vor
der Stadt, do was der kruger aus dem . . im felde und hütte zue"
pferde. Etliche kneohte die liftten im entkegen mit eren langen
spiasen, do forchte sich der pauer vor und gub die üocht in dea
walt vor den lantesknechten, Er hatte wol die biechte in der stadt
mit den spissen. Do er in den walt qwam und gedachte;
kiigen sie dich, so langen aie dich, und aolt in gelt geben, oder was
sie der thun, in dem loffe woste er den nesteu weg durch die weide
zu der Stadt, Do er in die stadt qwam, ging er vor des borgi
mesters thor und froget noch dem lieren. Der her waä auff den
konige Ai'tea hofe'). Do wolde der pauer nicht eingen, lis in bitte%
das sein Weisheit wolde vor die thore komen, er weide im was vor-
kindigen. Der borgermeister, her Johan Loe')*, ist zu dem pauren
gekomen, do hat der pauer gcklaget, wie dor finde qwemon nach
der Stadt aus dea ordens lande, sie solden wol üusen, und vorz
im, wie es im geganen" wab, das er in entloö'en was, do sie im
nicht folgen kondou. Der borgemelster" antwortet dem pauroni die
er menete, das woreu die Polen von der Praueuborg, die worden
abzin, ea worde fride werden. Der pauer und kriger antworte:
Here, es sein kene Polen nicht, sie tragen lauge spisse, ich kenne
landesknechte wol vor Polen, aie gen wie die knechte in der stadt.
Der burgermostor karte sich nicht an düs pauren rede und spracli:
Komet morgen fiy zu mir, so solt ir einen bril' krigen, den aolt ir
den ferknecliten weisen, wen ir werdet sen den, der eugor pferde
hat, das aie den nicht oberfui"en, sondern geben euch enger pferde
wider. Der bauet gedochte; Ich mag meine pterde wol krigen
wieder, vorset ir es in der stadt nicht! und schedet von dem heren.
AuD' dieselbige nacht" oni des segers eins sein vor die stadt
gekomen die beden hoftlentte mit nameu genimet, der erste hat ge-
heasen ächwalbach, ein kreutzherre des Ordens, der ander bat ge-
hessen MariziuB Kneifel' ein oberster mang den landosknechten*).
it) wsiloii 0. b; Ob: tDiiiD? ») So D. Btutt g^tnogsD. il) boimvlitei 0. e) lUlbifeD n. a
8. Usri'ü. T) iD eliior Randnotli Knebel, nickt KnüptBl, wla dls apltat«
1) DaawIbBDatHmgebRnFi'eibei'glÖÖ, UrunauXXI, EutinuC. t.2., Bchätji476,
Entsprechendlieisstder foigfindo Tüg Freitag vorGregürii (8, Mära bei Mehhnann 125a.
2) Tw'jjpon, Elb, Antiq. 208.
3; .Tohaim \am Loa wirit auuh in dun Kathnliaton als BürKernieister von
Elbing für 1621 beaeifhuet.
i) Beide Anftilirtir wurden atuili in Falks Lobspnioti dar Btadt Elbing ei'wähnt,
MoritB Knebel auch boiFreiberg 156, ia derlhoraerChroii. M.8. 13Ö undbei8uhütz476.
Die beden lieren sein gekommen bei das gegitter vor dem Markeim
thore und alda zugehört der wache auff den dren erckem*, ab sie
auch ichtes reden worden von der landesknechte voruemen'). Sie
gedochten alie zeit auff TOrreterei* ires egenen volckes. Dio wache tiA. 221.
was gutter dinge, dieweile sie bir hatten; do das bir aus was, do
worden sie stille und redeten nichstes mer, das die beden hören
konden. Mit des hot der raonnieh das ander mol geleutet. Darnach
ist einer auff des Hilgen leichenames tarne*) geganen, der ist von
einem landesloiechte derstochen bei einer weide.
Om des segers drei und auch die stunde zuvor ist der Schwal-
bach mit Marizius Enefelen gegangen die gasse auff und nider und
gesen das erste haus, das dor auflgethon worde, das sie dorein
kommen mochten, den sie iroren so ser, das sie sich des froates
nieh entsetzen konden. Zulötest wart ein haus auffgethan nicht
weit von dem ende noch der Lastadien'), darin was eine fraue, die
wolde ire kleder waschen. Zu der drungen sie ein und geben vor
sich'' zu wermen und bilden das voLck des hauses inne, das dor
nimant aus noch ein komen konden bes auff den morgen.
In derselbigen nacht ist es auch gesehen aufl' denselbigen
obint, das dar ist gewest einer, der vogel gefangen hat, sich darmit
generet, der ist gefordei-t zu etlichen vornemesten knechten, und
haben in gefroget, ob er auch ichtes gebort bette von der knechte
vomemen ken die Stadt. Er hat neu gesaget. Darober ist der-
selbige vogelfenger*) in die stadt gesant, darinne zu eiforsen, ob
auch erken geschrege in der stadt were, ab* die boxen des koniges fol. 222.
auch noch auff dem markete stondeu, oder ob sie vor das thor ge-
roket weren. Derselbige vogelfenger ist in die stadt geganen, wie
man ime" die pforte geoffenet hat, bes an denn nesten beeker bei
dem markete, und bat zwen kringeP) gekoft, die hat er entpoi-^ ge-
tragen, bes er ^vider in das thor gekomen ist. Do waren die knechte
mao 0. d) nit psi 0. DIb Oanjedtar
DaiA oirbt gBU >a bebleiligen.
1) Heller das Thor mit den drei Erkern vgl Toe])pen EHi. Antit[. 27 imd
u. S. 81. Aura. 1.
2) Die Strasae vom Mai'kentlioi' oaeb dei' II. Leiphnaniskirclifi, welche
ausserhalb dor Stadt steht.
3} "Westlich von dem eben erwühiitoB Danun gegen den Elbing hin, wo es
b jetzt eine LastAdienstrasso giebt,
4) Eb gab in labing eine eigene öilde der Vogler. Toeppeiu, Elb, Äntiq. llö,
5) Qeläufiger PTOvinzialismiui für PrütäeL
76
der Stadt von dem tore geganeu und die borger, dif das thor vor-
wachten solden, die sein in die wachebude geganen und zugericht^
feuger zu machen noch irer gewonheit.
Es ist auch ein maget von den finden in die Stadt gesaut-
worden, zu erforschen, ob auch erken geschrege in der stadt gewest
ist, oder rosten ken die finde. Die maget ist von dem Rosengarten')
auBgeganen mit zwe emeren under einer schänden*). Die maget
solde nicht weitter in die stadt gen, wen durch das tor und seai
noch dem rothauae, ob auch die boxen geroket geweat weren, dob^
die finde mercken konden, das ir anschlag vorspeet wer. Die maget.
ist in der stadt gewest noch dem befel der finde, oni gros gelopr:
nisae wille der tinde, und hat wiedergekart zu den, die sie ausge-'
sant hatten.
So hat got der mensclien hertze vorstochket, das sie keoei'
waminge mosten mer haben, wen die erste von der Erauen in der-
Stadt und deu brif, der* in gesant wart von dem schlösse von.
Konigesberg, auch ir eigen pauer vom Truntz, der die knechta;
hatte zugoBGti im felde.
Auch ist das weiter g«acben in der stadt in* einem hause,
do etliche vorsamelt woren in einer obintklacien, do sie von ein-,
ander gen weiden und wol gezechet hatten, gen von der geselschaft
irer ein tel aus der stöbe und ein tel . , .'■ in' der stöbe; die in
der stoben vorroneten die stobeutor mit stulen und was sie hatten,
und tissen die beuaseresten iiich balde ein, bes ir spU aus was",
und ein itzlicher ist domo geganen nach seinem hause, und hatten,
kene sorge nicht vor die a.nne etadt, wie ere finde ir nochtraoh-
teten. Es woren auch eiu tel die vornemesten; aiiit' deu morgea
war von denselbigen der wingeste^ in der wer ken die
Dorumb lest got dem menschen vele" zu, damit er sich bedenken
sal, das in gottes hant alle ding stet Dem seie ere.
Auch ist das gesehen in demselbigen obinde, dnw dor etliche,
borger und sost gutte gesellen sein gesessen in einer zechen,
willigen sich aufl' den mittag ein gutt gericht fische zu essen in
>) d«ii äfS C. b) Hior fublt nobl: blieb, o) w. da liDCtcn C. ä) vin^ratcTj C. <
Ood. FUJe niBulit dusua <[iii apätere Oopl«.
1) Strastio vor dem Marktthm-. Toeppon, Elb. Antiq, 33.
2) Schande oder Podo bezoiclinet in einigen Tkeilen der Provinz
jetzt ein eigonB gearbeitetes Hok, ati dessen beiden Euden Haken und Ringe
Sish^^n von Eimei-n befestigt Rind, und dBB»on mittlerer Thoil xo auBgeai'beitot
ist, daae er bequem über Svliultem und Nacken gelegt werden kann.
1531.
77
W
und thun aller ein befel einem, der willig was in
aller zu dinen in dem dinst. Dor solde des morgens, so balde raen
das thor autfthiin worde, beret sein zu reitteii bei die Rote bude,
die dor stondt an dem ströme des Eibinges'). Doselbest hilt die
Stadt einen fischer mit seinen knechten. Dor zu ret der borger, .
der mit namen ®er Brogman genant gewest ist. Er ist zu dem
thor ausgereten, die Zigelscheune*) vorbei und sporet kenen men-
schen nicht auff alle dem wege. Wie er gereten ist: seinen» vorge-
nomenen weg, bes er zu den fischeren gekomen ist*, do waren
fischer in erer erbeit. So stille bilden sich die finde bes an
^
T Es was auch der gebrauch in der Stadt, das in das gemene
nimant ser frä aiiffstund zu seiner erbeit. Men schlos des mittages
zum essen die Stadt zu zwo stunde, des obindes risch zu bei tage,
IB morgens nicht ser frü, sonder wen es tag was . . .", und sossen
menschen in grosser Sicherheit mit alle irem thun.
Der hoftman und der rat hatte die stadt qwartiret in vir tele*),
und ein itzlich i^wai-tir der stadt hatte ein baner*, das lag bei einem
heren des xotos, und was auch so beschlossen, wen man worde
hören erken geschrege eines lermens, es wer feuger oder vonn
finden baussen der stadt, so solde der rothere beret sein mit seinem
banner vor seiner töre auff dem niifctelstene und das banner fligen
lossen, darzu solde sich ein itzlicker borger finden bei seinen
treuen. Sotenes was wol beschlossen, auch hs der höftnian machen
krentze'' von pech, stro« und ther wo es die not forderte, die finde
domit zu bewerffen, so sie die mcug:em der stadt worden anloffen.
Sotens und ander dinge woreu wol bestallet und zugericht mit
vomemen.
I hatt auch vorordent der hoftman der stadt borger aus den
Fl) Auf einer Insel im Elbing, etwas unterhalb der Stadt.
2) Schon oben 8, 73 erwähnt Die Ziegelflüheune muss offenbai' nahe
dam "Wege gelegen Ixabon, anf welchem, die Feinde von Königsberg und Tolterait
lier aniamen. Es ist ohne Zweifel diejenige, welche nahe der H. loichnamHliirche
zwischen der H. Leichnams- nnd der Konigaberger Strasse lag, und von welcher
noch Jetzt die grosse und die kleine Ziegelschennstrasse den Namen haben. Der
Bote nalim seinen Weg offenbar durch die hontige lange Niederstrasso in der
Richtung auf den heutigen Englischen Brunnen.
3) Ueber die Quartiere der Stadt vgL Toeppen, Elb. Anti^i. 31 nebst Stadtplan.
78
1521.
qwartiren auJl' die tornif, die' an dür starlt niauer sein, zu den
boxsen und zu der were, die darauff woron'', aber also, do man
sie" an die finde gebrauchen solde, was auff den tormeu ken pol-
wer nicht, man moste es erst auff dem rothauao holen, damit vele
ding balde vorsehen was. J>ie hokenboxsen aufl* den meu^ren
woren sehr unklar, die gelot'' woren enes parte« zu gros, auch -was
uianich man mit einem hoken, der dor nicht woste daraus erk«nen
schos zu thun. So geordnet was alle ding in der not etc.
Ein anlauf von finden, den' creutzherrn, von i
liöftleuten und landsknechton an die stat Elbing im jar
1521 in dem tage dea 8 Mertzenmonat, das ist gewest auff
einen Freitag morgen, der dor was in dem jore der nehste
Freitag vor Mitfasten zu warem gedechtnisae'.
So ist es geschehen, wie hiiTor und hernoch goachrieben steht,
also die boftleut des raeistera Albrechten von Fi-ancken und seine«
Ordens alle ere aaschlege von eren gesanten kontschatferen in die
Stadt und alle besehet und losinge hatten von den, die aus der
fltadt qwomen und eingegangen woren, wie« die stadt geoffenet
wart mit der tagewaohe, und dem rotheren, der den tag die wache
bestetigoto und brifol hatte von dem rote, den börgeren wo! zuzu-
sehen, es stönde auft' einen frede zwischen dem konige und dem
oi-den; wo die Polen vt)n der Frauenborg ijwemen an das thor,
man soldo sie niclit einkissen, sonder man solde sie anweisen in
die neuge stadt . . .^ noch sotenem befel hat sich der rother um-
gewant zu den lundoskneclitoii der stadt, dor er fonfaig was, und iat
von der wachtl)udo nocJi der stndt gegangen mit den knechten
bes vor das rathaiis mit pfeilfen und dronimeni) und von d^
rottiausae ein itzlich knecht noch seiner herberge etc.
*In dereelbigen stunde wie alle kontschaffer Iren gehes noch
alles vorbracht hetten, das was om die stunde VII ure des morgens,,
do lissen die hoftleutte der knechte die feltdromeu hemelich sohlon,
dovon wosten die rottmestora der knechte iron bcscheit und mach-
ten sich auff den lof noch der stadt eines teles des Hilgeii leicho-
»)
3o die urite ni.iil, dot
OD der
>»»len Hand, b] w. S.ohl«B. ») liiili Coi-
<1) kHultm. hit
er Ooplai e) der C. f)
im lUii
u. Lcluo «oHl NUl 10 llircli. Dh mit gHp«il«e
K E«k.o
tift mirkirt. n wlo wio Ood, 1,) Hl*r lohriat
Qtwu .D rehl«.
VIelWohl wU n ahm
Bluen
nd d« rotlioro, der , . . bo.lrtif-t«, befal htllD. ■
1) Gine der tÜteHbin NotiüOD über den Gebrauch der Tnitnmel 1
Pfeifen und Tmmmen werden bei dle§er OelogeahBit Auch vou Bei
nrwtthnt
1521.
79
tnes tarame die lerige herrab noch dfir sUdt, und hatten ere
bei den enden und schlepten sie bei sich. Es hatte auch
I Ursache, auff des Hilgen leichenames tamme do stunden vele
iBidenbeme auiF dem tamme, aowol an der R^tschiegerbane'), das
I die spisse nicht konden ober en getraj^en, do mosten sie die
le schleppen bei sich auf der erden.
In domseibigen loffen der knechte und eilen euer vor dem
;ren ist es gesehen, das dor ist gewest ein nagelschmit, der
mete hinder der wachtbude noch der Lastadien, do stunden drei
heuser, zunehst dem graben wonete ein tepper, in dem mittelestan
ein nagelschmit, im dritten ein anterschmit. Zwischen den heuseren
__and der wachbuden stunden spitze echen, gespalrtene planken', einer
»i dem anderen, auff das man nicht darzwischen fconde wegkrichen,
i Mb sich hinder der wachtbude nn am graben bes an den weg
le, die dor noch der Lastadigen ging, do was ein gros tor-
■ aul^;ericht, do man moste durchgehen und faren, wen man
JCh der stadt wolde oder von der Stadt auff die Lastadie. So ston-
^en die planken auiTgericht von dem tore an bys an ene brogke
i dem tamme, do man noch der Zigelscheune feret oder gehet aulf
der aeitten der brögke, ober die brocke stund auch ein gros tor*).
äie tore* pflag man in der erst zu schlissen alle nacht, zuletzes fo!. i
li-orden die leut verdrossen und schlössen die tore nicht, so doch
;or om erent willen gemacht woren, a.uir das dös nachtos nimant
> in"* in der stadt tore gehen, sonder bei tage; aucli hilt man
t,) Kiofa^bnHHrt pfianken. b) an 0.
1) Neben der H. LeiclmainaMrohe noch jetzt.
) Dia PaÜBadonreihe, welche hior beachrieben wird, bildete t
rtJgimgslinie im Norden der Stadt Elbing noch ausaerhalk der ünsBeren Mauar
Tind des äOBHpren Ötabens. Sie wai' durch zwei Thore luiterhrochen, von welcher
eins nach der Lastadie nordwestwfirts, eine nach der H. LBichnamskirche nord-
wärts iiinausfülirte. Das letztere stand, wie unser Chronist sagt über (d. h. doch
; an) einer Brücke, von welcher seitwärtB der Weg nach der Ziegelscheniie
eigentliche E. Leiclmaiusdainjn) abginge wlLbrnnd mau geradeaus auch über
s Beiferbahü nach der H. liriehnamakirche gelangen konnte. Es ist wohl nioht
i. trennen von der in dieaer Gegend anderwärts erwähnten Georgspforte, sowie
n dor Bmcke die anderwärts erwilhnte Georgsbriicko wiedererkennen, vor
er am H. Leiclmamsdmnmo die auch von Falk (u, S. 80) erwähnte Georgs-
B lag. Vgl, Toeppen, Elb. Äntiq. 28. Nach allem dem wären die Brüeke
i das Palisadenthor etwa an die Stelle doB späteren, jetzt anch nicht mehr vor-
indenen, aber in der nkändlichen Ueberlieferung noch wohlbekannten und auch
1 Stadtplänen verzeichneten Konigsthores zu Buchen,
IBM.
woi eine wache <lfls nachte«, dio dor aiiif und nider ging; iler mener
woren zwe. Von den beden wechteven wart, oner derstochen anff
des Hügen Icichenamea tamme ziineBt sant Jorpens kapeJle, die doV
gemeiigert was bei einer weido. Die wechter gingen nicht zu ho)
in der atonde, so woate der ene nicht von rieni. anderen, wie
ging, und auch die wache auff der maiier iiichtes konde gewar-
werden von den finden, und die tore der planken woren nicht ge-
schlossen in der nacht. Man konde gehen bes an die wachtbude,
wie auch gesehen was von den beden liottlentten iiIIbo ^chwalbacb'
und Marizius Knebel, die an dem achlagbome vor dem gegitterten
thore der wachen lange zugehoret hatten ire rede, ob auch erkein
vorretereie ober die finde gewest were, dovon sie betten moclit
reden, bos sie entachloffen worden, die wechter.
Wie hirvor vormeldet ist von dem nagolschmide, dor dor wolde
in die stodt zu der beiditi> g«henn, zu der zeit, wie er dorch das
tor wil gehen, siet» er den tarn auffwertes noch der kirchen uni
sit erer vele loffon, do schreiet er zu der wache: Finde, finde
kommen dort goloffen. Die wechter eines toles sehn'' auff noch dem-
hirthausse') durch dit> planken, do kommen ere auch ein groaeft
samelouge noch einander hiffen und achlepen die Mpisse bei sich im'
. loft'en*).* In solch enem seilen iiemen die wechter ire spisse und
1) Dan Hirtenhaus lag nach cjem Spoicherbueho [Elli. Asch. A. IS) „oxt»'
margtüior a dAxtris", nach dem Zinatracli von 1403 fBbeiida A.. 41) (un St. OoorgB-"
dnmra. 9. Ocorgsiianun ist ohne, Zwtiifel dm- Thcil doa II, LcichuatiiHdamme»,
ilem die S. Ocorgscaiielle xtaud,
2) Einen anthetitiaolieD, wenn auuli kutüen Bmcht ülior den Anlauf
8. iSSsi bositapii wir in dem Sciireilicn des Ell]iii((or itath« an die Elbinger Sende-
boton in Tlwm vom Sonnabend vor Laetare (9. Mäia) 1B21, gedruckt in
ProusB. Sammlung Bd. S. 8. 587 if. (wj) S, 588 Z. 12 statt, voran naoh dem Ori-
ipDal roren zu loBon ist, vou einigen andern kleiiiDu Ungenaui);keiten abzusehen).
— Falk Holbat kommt auf dSB Ereigniss in dein LobHpmoh von 1665. Lit C, 4b^
zw spreehen zuriiuk. — Simon Urunau besohreibt die Befe§tigung der Stadt und
deren UQberrum|jelung durth die Ordensaöldner bo; Su hat der Elbing um siolt
zwo tiefte gralien, dai'KwJBchen ist ein fester paroheni mit thurmen und heiart
der junokor schieszgarten. Dazwinchen stehet eine feste mit dreyon thiinnen, dia^
war mit 24 guter buohaen beladen. Die krmuherren vom Eibinge, dasz sei)
verlaufene verrethet zum hohemeistur, von kaufleuten als Janieoh, von bürgern
als Uarx Hesoke, von tuuhmat^hem als Burchardt sehne und viel andei« verr
diese kamen mit doe hohemdsters liesteu knechte, erlieffen das erste thor
dem schlage, dos andere mit dem aohloge, die feste das sein die drey tfaü
wfren, und loffeii ener vor dem anderen noch der Stadt tore, do
die drei erchener steii an die zogbroeke und wellen sie aoffzin^ so
in der eile das bret, das auff der welle der zogbrogke«
mit der zugbnicke sowohl auch das vierdte thor und kamen vor das fünfte
und letzte. Das hetten gutte nieiiaei' kaum mit aller maclit zugeschlagen, daisu
liieben sie loit freudan. Indem waren ilire scMtzen da, die legton ihre röhre in
die ritzen lind schössen nach den bürgern. Sie traffon wohl, aber nui" einer
starb davon. Dieweil sie so hieben und schössen, lenft ein hauer aitf den thumi,
hauet das achoszgattor los, fiel vor das ganze thor, ertodta einen reisiger in vollem
gerelite, welcher wolto zu fusz dpr erste in der stadt sein. Damacli legten sie
feur an und wolten es verbrennen. Auf der festen wai'en dreisig schützen, die
BchoBzen mit ihrer gosellsohaft auf den Langen markt^ auf das niemandt solte zum
thor laufen. 80 dorfte anoh niemand vor dem grosen scliissen in die gasae sehen.
Die burger waren erselirookon und ganz ungewarnet, niemand auf der mauer oder
thurm war. Indem kani der häufe hernach. Ein theil hetten sich in den heoseni
hart an der siadt graben behalten, aus welchen sie auch sehr schössen, der
andere häufe kam den Diebetham abe und lioffon der mehrere theil in den
junkerschieBzgarteu, denn dui'oh den wolten sie das andere thor erlaufen,
genant das Schmiedethor. Sie hetteu es auch bey einem baar erlanget, sonder
tnaben tmgon holz und mist vor die pforten, dadurch ward es errettet. Zu diesem
hetten sie ein guttes wetter, den es war nebol. In solohom kamen die bürger auf
die mauren und thürnie nnd schössen sehr drey stunde lang. Die knechte von
der feste thaten den büi^orn mit den sfadtbäohsen schaden, aber die in der
Stadt waren, kamen ihn vor. Als die bürger auf die inanxen kamen, nahmen sie
die knechte im schicsgarten mit handtbucbscn wegk, derbatben musten die
ihrigen den schiesgarten reumen, veisamleteu sieh vor das erste thor, hieben
darein und vermeinten dadurch einzulauffen. Aber die burger zogen eine halbe
Schlange davor, schössen in den häufen, dasa sie ein theil zu trummem gingen.
Da traten sie abe, reuuieten die feste, lieffen in die heuser, vorbergeten sie sich,
wie sio kundteu. Die burger wolten zum ehesten nicht schiessen, den sie sahen,
wie ihr folck, frauen und kinder z»isclicn ihn lieffen, lerflioh ersahen sie sich das
hausz, da man die krancken eintulirat; darauf stalten sie das gesehüz und troffen,
das vom spiingen der ziegell 18 todt hÜeben. Sie sohlepteu die todten, die sie
erlangen moohtfin, bald in die heuser, brandten 56 henaer wegk, erstachen zwo
alte menner und führton etliche wegk. Im abziehen ir allfv lian|itm&n Mauritius
Enebell, der beim keyser Maximiliano der angenehmste kriegesmabn, kam gerant,
beherzte das folck wieder; indem scheust einer vom tliuim und nimbt ihn aambt
dem teniioh wegk. Der reisige zeu
Neue gut. Daselbst aasen sie, den
einer gerant und flciirie; Aiif, auf! w:
sein nicht knechte im Mbinge, so isl
bllen über die mauer und fallen
hielt von ferne in einem dorf, genant das
e waren gahr schmachhaftig. Indem kam
sein verrahten ! Man hat uns gesagt, ok
unser folck halb verderbt und die kneeht»;
js zu. 80 ist her Knebel mit den bösen
knechten auch todt. Die reisiger machten sieh auf und zündeten an. Da sprach
ein paur; lieboa hören nmb Marien willen bumet nichtl Sie aptftchea: Nein
) rauch machon, auf das man nieht sehen magk, wo wir hiiiniehon.
hrojjke mit r|
<'ht. lUifKi'lifn').
Sifi nahmen 8 grox« letlir wagen, Iminn ihre vorloihton darauf, zofjnii nnch Toloke-
niitt uud niimpD es iiin. Dio orsühosäenc kiiothte vorm Elbingo fraesea dio hunde,
jedocli uns nhristlii'Juir treue begrub rniin tue aui dntten tage t>alir ehrlioli KU
B. Jacob Id eine f^ntbc. — Auoh die Thomor Chronik M.S. p. 13S, 139 ^ebt eia
bmiicbbai'Q Nachriülit über den Elliiuger Anlauf; km Donnoratag, welahet vi
der 7 tag Marlii za nanhtf' haljen die landtstneohto des homeintera aich. vor dq
Rlhing goUgert, doji BiihieBKitarton urlauffen, otliphi' thum, davon nie hart in dB
»tot ffflBiihiMBon, iirsfieRon, din sniglbrur.kn, so in den nr&heo flnl, ninrisaen, mj
dielen tiember i^buii^t, und das M.'hieszgattei' Kerliauen und dos thor durohbiouhal
das ilir l«i 16 in dio attit qwonien. Die biirger vorhautfln mit miat und bi«
Hiounoii doB tbor. Uennouli ersoliosBßn sin einen purger und dem liorn Honaz v«
fyjo, burBflrmoistnr, wart diu haut diirohBchoBson ; wart 7 Btnnitnn hart, gesturraal
lind wu pott die slat niulit behutot, bo liettan die foiiidi' dio «tat orobert, V '
dßii tandtaknoohtnn IßO nobon Mauritio Knebel, irem beuptmnn onuihonaen v
i<i'Hc)iln°;oa. Mau itagel der hohemeiat«r weite dich mit 'len ^aanton im Glblngl
lialxin Keeproolion, abi'r dm kiinat ist ilun inislungou.
]) Von den „drei Ei'iieru'' -tiior dimi „dreierkerigen Thor" hat §ich n
Kupferatidli, riugauin knapp lie<iuluiitt«n, au daae ein Zeichen aeinon Ureprunff
odov seiner Zugehärigkeit nioht niohr aiohtbai' ist, und nuf ein weiaaea Blatt gi
klebt in ilejn Hau|itaxoiiiplar vou Hoppe'« Fntum deuennalo Boruaaiae iU, B. i
nioinom Besita) erhalten. Din Featn boBWhf. nua Ewni nach der vordaten fi
nligerundeteu Thüiitien und einoin flaubaii, otwBit üuri'u.'kti'eti^ndHu Bautheil xwiaobM
dMiaelbiin, jrnler dir drei Theüe von einnni ^atteiijac^h bodockt und iitwa dreiStool
liooh. Durch den mittleren Tlieil führt das nioht aelir tioCe Thor, Der Baa bt
gmaae Aehnliubkeit mit den Thomn am Doinhot' in Kranonbtirg und in HcilfllMTg
welche in guaata Denkmalen der Baukiuat in Pi^>iiatwn Tafel VI und XIV i
goatnllt sinit. Eino (^mtrafatitur der Stadt Blbing ia dem islicm onvlihnt«ii Hopptü
ttoluTi Manuaiiript. neigt. unH diese Feste in kUinnrem Maaasetabo Mii inn«r
(Btidliohen) Haiiite dea Huaseron fh-abena vor dem Jtfarkontlitjr, welohea an d<
limeniii (aiidliohan) Randu dea inneren (Srahnnn lag und nocli jetzt erbBltm ii
Zwischen bolden Befestigungawerkan in ilei' Mitt« Rieht man an der ttusBem
(nürdlioheo) Seit« dp« innoren Orabaoa oin oinfiif/hoa Tbor. An dem
Rande beider tlrHhen (also zu beiden Seiten, sowohl di-r dreierkerigen feal« a
doM Markenihnra) zielien Kiuh Biihutzniauern hin, soiubo verbinden aber auuh ilbtf
den inneren Graben und den Farcham (dun Kaum Kwiaohen den beiden (itftbei^
hin das Markenthor mit der dreierkerigen Koste Es irniRS auBdrüoklioh bemetU
werden, dass unter dem Namen Markenthor im weitei-en Sinne dieses gantw I
fest igungfl werk bejtritl'en wird. Vot der dreierkerigen Feste befand aicli eine Zu
brücke, um welohe bei dein Anlauf der Söldner hart gestritten ist, ob auch v
dem Markontlior (also über den inneren (iraben) miiss dahingestellt werden, wi
wohl dies an sich nicht unwahracheiolioh ist, vgl, Teeppen, Elb, Antiq, 26 f. Y
ilon fünf Thonm, welche in Orunaua Darstellung vorkommen, fehlt uns nun nin
tiDuh dna Kwcito, wotehns Kwiwdien dnni Palisadeiithnri! ibciim Königsliergor Thta^
In (leiii ist Pill altlich boi'ger, der mit iu der samelongo der
wache was, der sieh vorseiuiicte nm aeiiior wereu willen mit den
LTsteu zu loffen noch dem thore. Wie sie nu zihen an der /og-
brogten, das sie eines liaJben mannes entpor komet, let sich der
TOrepetete man mit seiner brost aufF die zogbrogken und kaulet zu
den, die dor annzogen, do nomen in seine nochpers und zogen in
mit eilen Ton der brogken und lissen in loffen noch der stadt Wie
nu die borger, das dor* die wechter woreu, zogen'' an der keten
der zogbrogkeu und nicht auff weide vor dem brete, das auff der
wellen lagk, so qwomen die finde zugeloffen und schlugen mit eren
helepai'teu au die brogken und zogen niderwertes; die im tore
zogen so starck anffwertes, das auch die zogbrocke vou dem brete
aus der welle gedrongen wart, und til in den graben. Dovon wart
gewert den finden, das sie der wache uich konden folgen. Noch
dem falle der zogbrogkeu liffen die "w-eehter noch der stadt, und
die finde kouden in nicht folgen. Dieweile toten die wechter das
binuerste thor*) zu und schryen zu eren nochperen: Finde! kommet
zu. der wer.
Das thor wart nicht gar geechlosseu, sonder man zugeschoben, Fol. 220.
und das eisen lete ein ander borger ober den regel am thor und
nicht die wache von grosser eile und Tor schrecken. Die klene
pforte iu dem grossen tore was auch wich zugeeohlosaen von dem,
das man die des morgens zu dem ersten ptlag . . . S dor durch
zu gehen, er wen* die wache besetzet wart und vor' war und
die knechte vor dem tore gingen; den wart erst das grosse thor
auffgeton.
In der Zeit, wie die knecht und finde nicht konden ober, die
zQgbrogken iu die tnre und zwischen die mauren der stadt und den
inprflngliob, dnn
7 CnpiBl IübM dis Sielte
und der dreierkerigen Feste za suchen ist Es liegt, nalie, aazunelunon, dass es
mif dem äusseren Bande des äusseren OrabeuB lag, entejirocliand jenem Thore ant
dem äusseren Rande des inneren Grabens. Es ist ohne Zweifel dns „gegitterte
Thor" neben der Wachtbude, bis zu weluher <lie Anführer der Feinde durch das
offene Pnlihadeiithor anch in Uer Kneht vordringen konntoii (p. 227), oder „das
Uegitter vor dem Marienthore", von dem aus sie dio Wache auf den drei Erieni
belauschten (S. 74).
1) Was Falk hier dae binnerste Thor nennt, heisst in dem Bi^rioht, de>i
Elbiager Roths da.s vunlcrste, bei Gi-nnau das let«to Th'Ji\
84
1591.
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toren') komon, broclioii etliche von Jon limlcii die schaiipr
sclimodetoren^ ah', luiii nf die'' ahgdfalloiie Kogbrogkcti gelet, doi-om
das die anderen knechte auch darober loffen konden. Do lifl'en er
80 vele zwischen die beden meugeren"), das sie so gedrange gestaa--.
den, das sie sieb einer vor dem anderen nicht bekeren kondei
Die lesten gedochten, die erste weren man' in der stadt gewest u
drongen auif einander.
Es was eine' giosse schar in dem tore. Do die beden flögeil
zuhoffe rechen solden, do leten die finde ire bftxaen dorch und
schössen in die stadt, wo sie man einen man dersagen, den schössen
sie todt. Es was ein landesknecht von den finden, der ist gekomen
durch die ungeschlossene pforte, un weide in die stadt, do fraget
in ein knecht, der bis Gorgen Scbimmel: Was wiltuV JCr antwott
im; Ich wil bir ein. Dorauff antwortet im der knecht aus der stadtl£
Du se! do baussen bleiben, und fasset seinen spis nnd stos ij
dorch, das* er anff die erde sang, daTom ander knechte znrocki
aus der stadt wider zuroke drongen. *
In demselbigen scbeust ein knecbt von baus den knecjll
in der stadt an seine wango und scheust im seine Klinge im manlfl
enüwe, das er dovon moste geben. ^
Bälde nochdem woren borger und knechte anff dem Markelll
tore, die biwen die geleten delon anff in der eile und brechen einen*
schorsten ein gi-os tel, lisHen die zigel vor die pforte fallen, äaxt^
wart die pforte forronnet, das ken knecht mer dadurch 'kommaii
kondc. In derselbigen stutide schlug man zu storme. Der hoftmU
der Stadt komet auch geloffen bei das thor, und es was die stacK
ser unrou von meste. Wie der hoftman kompt nicht weit von den
tore, do feit er auff die erde in den raest; do schreiet der knecht;
ßs leit^ der bosewicht, und gedachte, er wer gewunt von einem
■) ibgebroiihiiD Cod. b) äle ConJ. t) So Coil, »«c OD[iiBt mitekl dditiia ill. d) dB
«Ine Cad. e) dn koadil« Ood., den knoeht Oopi«. Ob einen in erglnisn? f) eine Cod. g) ttHlt
vnn (Ftiter, st leit van (weiter Hand.
1) Der Chrouist will sagen: „und in den Raum zwisohon den Mauern nnd
Thuiijn der Stadt^'.
2) Eier ist wohl an die Thür einer nalio golegenen Sohiniede, nicht etwa
an (Irb im Osten der Stndt gelegene Stadtthor dos NamonB zu denken.
3) Hier sind offenbar die beiden Mauern gomeinf, wolclie die Eingmanpni
der Stftdt von der dreierierigen Fest« bis zwm Mni-kentlior Un miteinander yer-
binduji. Vgl, 0. S, 82 Aun, 1.
231. 1531. 85
boxsouschusae. Dor gefullene stund widci' auff und rif "Ui iiiist
EU füren irnder das Üior.
BaJde inn den ist ein beckerkuecht, dor hat das schosgater
gehauen, die leine, darane das gegitter hing, das es in die erde
scJios, lind der kreutzher Scliwalbach der blob zwischen dem ge-
giter und dem tore. Do wosteu die knechte niclit, wie sie in moch-
ten los krigen, und kregen schifbauereisen, damit haben sie das
gatter enzwegehaueu und los gekregen. Das gatter was nicht also
mit eisen vorwart, also es darna ist gemacht worden.
Bey sotenein hauen haben die auif dem tor so manuich knecht
derschossen in seinem stände* und ossenmist, gemel gestreuget, do- .
mit die knechte vorhindeit worden ires vomemens.
Bei sotener zeit ist das hausvolgb erst hervor zu der wer ge-
kommen. Die nomen do die tonnen bei den, die do noh» bei dem
thor woneten, und trugen sie onder das tlior, und werten den alle,
die bauesen der stadt wai'en aa dem thor, auff das sie keuen schaden
mer thun kondeu den in der stadt, so er doch sehen von dem
schissen der finde zn dem todte sein gekomen. Das tor wart vor-
follet mit mist. In dem folleu was ein alt man, der in seiner jogent
vele mit boxson und polver omgeganen hatte. Der brochte eine
boxse von den grosten der stadt gescbleppet bei das thor und lut
sie, ein ander zündet sie an. Do sie abging, do für"" sie wol zwe
man hog von der erden dorch das ene holzene thor und für an den
mittelesten gebel von den drien erchener.
DorauiT woren etliche knechte von den finden ofle, die schössen
mit den hoken und schai-ffentiner') noch der stadt, den market de
lenge, das sich ken man rüren törst auf der gassen, auch nicht feiig*)
aus den heuseren vor eitelem schissen. Es was ein knecht von der
st^dt knechte geschossen in seine schulderen, den wolde ein ander
zu dem barbir füren. In dem gehen scheust euer von den dreien
erckener an einen klenen torm spitze, die auff ener zincn stund
zunost dem pfeiflenborne^). Dovon derachrag, der den gewunten
fürte, und lis in fallen, zuletest nam er in wider auff und fürte in
zu dem barbire, auff das er vorbanden wart.
a) DDvli Cua. bj tun L'dJ.
1) Tgl. Sdierpeutinei- boi Freilierg 8. 128, eine Art von Büo'
2) feiig beJuutct: sicher, tingeRÜLTdet.
) XJebps- (Ifin Pfeifenbnimien vgl. Toeppen, Elb, Antiq. 212.
232. 233,
'AiiH'fk'jii Mtirkentliiiiv ^v«nl^f• auf riin /cit ein Dniiilsfli schiil-
niüster, clpr hattt' ein speisoscliaf gesetzet in ein tuj'looh, das aiiff die
seit nat'h dorn Bi)teltorme') uuff dio wore ging, Du Itondo man nicht
auff die were konien vor dfm achafl'e, raau niost von der gasse aufl'
ener leter anff die were steigen, auch von dotn Boteltonne. Dio
auff der wero die otfeneten die tore von dem Markeiitore, do qwomen
die von dem torm auff die wei-e und .schössen von do und von alle
den weren, do man das voick zw der were nwam.
Kh ret der hottman Knebel auff enem weissen pferde, noch
dem wart gescliosaen nianiii<ili suhos. Xnletes tritt in einer, da.s or
von der wehren* fil bei der trencken an dem wegiv Do er fil, das
hat einer gesehen von den uiiveretendigen und bocket sich zu dem
fonster hinaus und schreit; Kr leit von der mor. AVie er so schreit,
ist ein ander, der rocket iu hinneu. Wie er man liinder der mauer
was, baldo sein vele schösse in das fenster gesehen noch dem mffen.
Auff dem Monnichtornie*) was ein gegossene hoxse zimelich
von grosse. Die dobei wuroii verordenet, die haben geschossen, und
konden nicht oher die meuger rechen zwischen bed« tore"), do die
knechtt' so gedoichte stonden, das ener vor dem anderen nicJit wei-
chen kondc, Hette die kaule darüber komon kont, hatte sie nianni-
chon knecht derworget. Da« polwor was ao schwach, das es di«
kaule nich vormocht* so weit zn werften, das loch auff dem tormt
was zu der bosse zu nider.
Die auff dem Markenthoi-e die wundet(>n so mannichon landes
kuecht, der dor nicht lebendig von der Htadt qwom. In dem sclÜHSflit
die knf'chtu wosteu nicht, wu sie hen sohlen, die hiriderston drongel
auff dio vordersten, das dio vordemten nicht zuroke konden. I
was einer der kroch noch den remen*) hindor ein dicke hret, c
scheust ener mit enom liokoii an das biet, dorch, das er der liindi
doniideriag. Das schissen'' wart zult-test so gj'os, das auch die tindl
weichen mosten von den toron hennaua. Der unvorsert was, welichi
1) Ulli' niiitlmtii Tliuriii iliii' ijlailtjiiauer o^lwlii-tü vdtii Mai'koiitlior, i
NfinloBteuke UtuwiHmn, TuHpjjeii, Elb. Aiiti(i. 20.
2) Der Alöiiulithnrm Ing nebcu dorn UumiiiinaacirkliiBtei' nextwiii'tfi v[>n
Mirkniilhorc' in der NoiHlwusteuku lIw Stadt itinuor. Toopppn ii. a, 0, 40.
ii) Ich vni-sUilin Ufich dnni I Hiii;nii di'ii IJniiiii zwimihon doiu MnrkniHiorB
luiil dem diiiierkerigeu Thor«.
4) Kernen =. vielen.
I
I
der «»- guwnat wa:. nad hatte onea ^utles ^i>eUeu. <!« iu mit sieb
;fBxte bes in der heuser eQi\ tlutm er vorfaufl« siciier und <iilmk<
aber auff das leteste lissen die jfewunteu die toden le^n iind
den w^ wieder, den >ie eingenoDieu hatten, auv-h diu.HuS'
dm dreie erch^ner. die haben so eilende doTon gelolKMi, das si«
vaA nicht gewar worden fiuea putzen touenlirteles polwors, das
do niider ener treppen stoud, das ist sten gebliben uurorsert.
Der an^i^ des scharmozeles hat gewart bes an den oiittag.
iß horte das ^jsse scJüsseu auff. den die kuecbt zogen ab. In deut
abziben lissen die hoftleut die heusei bei dem thoi* mit feuger an>
stickeD. Tele g:ewonte, die in den heusereu woren und logen und
koDden dem iiauffen nicht folgen, darom niostcu er* vele in den <
benseren Torbernen. In dem röche zogen sie ab von der stadt doii
■weg noch Tolkemit noch dem echwalde und hatten soigi,', diu bineii
worden in folgen. Darom eüeten sie von der stadt hes ken Tolkc-
nüt, do logerten sie sich und obersogen Lr vülck, dae dor sei muger
geworden was etc.^).
In dem habe hat aufi' die zeit ein kreyer schif gelegen, das
dor Von Konigesberg ausgeloffeu was om der betito willen; das* lif
in dem bolwerke das was nicht fanf firtel von der eleu tif und nii'iht
tifEer. darom moste der kreger vor dem schar aufl' der made säUon"
Wd nicht neger bei.
Auf den anderen tag an dei> mittag lis der hoftman Mif-liel
Bragkwagen die gefundenen totden zu grabe brengen mit lotiton und
aller ehren. Der todteu, die mau fant, der wuren virzeii zwis(>hen
deu beden meugeren und einen in der Juncker garton*), der wolde
ih dem Schraedetor sein gelotfen mit sonst anderen; do siu sogen,
! geschossen wort, do lifl'eu sie zurücke, den die nteuren
j.'Sein vol volckes gewest mit boxaen, iinfl" das dor nicmnnt kommen
1) NacL Grouaa 1. c. wurden iei dev Mustiimn^ lOti Knodiln und IH lim-
Ksige TeimiEBt, ohne dio Yorwuiideten.
2) Der Jimkergarten lag, wie sich aus dei' Uwstfilluiig uiisoi'es Chi'oiiisli.']],
■oonie auch Giuiuiu'e ergiebt, zwischen den beiden Stadtgräben und ui-ntJ'dukto uuli
1 llarkecttoc bis zum Sohmiedethor. VgL Rupaoo nd a. 1601. Wuiiii bSuih«
1 der Btischreibiutg dor Stadt Elbing annüuiiit, daas der äossei« Stndtgrabeu orst
1 Jaiire löliO angelegt Bei (I, 98), und demnach den Juuinrgarton KwiHobon dio
inoro StaiHiiiauor und den iunoiun Graben sfitat (I, 21(1), m irrt m: Tfjoppon,
m. Antiq. aoo L
8R
1521.
ItirBte und eidi onflersteii doK weges zu loft'pn. Es wart auch
{'in gewiinter von den finden in die batstobe') gebrocht, der starb
ilarinne.
Dil die hottleutt keu Konigesberg üein gekommen uiid so weni^
iutsgericbt, liat sie alle gemüet ir schade.
Bälde dornoch lis sich <lei' fürst und honiester den gesunten
Uigaten von dem keser und* hobest wegen anzegen. und ire menlge
sich such anzegen des ordens*. Do Kttnten die legalen des keseres
und bobestes zwe fursten zu dem oi'den^ und lissen im sagen, das
er sich des gehoi-sames ken seinen omen und bUitvorwanten aller
gebiir halden aolde, das begerte keser und bebest. Auff soteneo
befel hat der fui-et ein anstand begert, .'üich binnen der zeit des
edes bedenken woltle ett^
Das hat k. magestat im und den gesanten formten nicht abg&-
saget, sondern zugesagt einen frede, so lange der orden sotenes be-
gert«, nicht alleine vir jar, sunder ein jar, ein halbes, uwe monet,
einen monet, in und alle eren helfttren; seine uingestadt woste kenen
krig mit dem orden noch nicht, sonder solde er noch krig mit dem
Deuachen orden füren, so moste er es thun, bes sie zu gehorsam
qwemen, seine mngestet begcrtc gshursame luut under sich zu
haben und seiner gantzon kröne.
In dem jare tansent fonfliundcrt und in dem enundzwonzige-
ston jare in dem . . . tage des monden Mcrzius') ist aufigewort*
und beschlossen, vorbrifet und voreigelt, einer dem anderen kenea
si'Jiaden zu thun an seinem Iftndc und an alle dem, was ein itzlicher
cingenomen hatte mit krige, das aolde ein itzlicher in seiner her-
h^chaft behalden bes zu eiaeni entlichen beschlösse* eines ewigen
fredes. Damoch sein die gesanten bütsohafiten wider aus dem
lande gezogen, ein itzlicher in seinen ort*. Darnach hat der mester
1) Eine BadestutK« staud au der Pfortu ilm äcliiossKtu-täus iwiaohoD den
Tlioron (ScluiiieilBthor iin»! Aiiioide vor derselben). Toeppon, Elb. Antiq. 215.
2) Hiomit wird nuf die Zusiuiunenkunft der Gesandton mit dorn Hochmeiatsr
HU Biesenljiu'g hingedeutet, ta welcher der Hoohniaistor am 11. März von Königsberg
aufbrach, und von wulchor die npsandton der Gegenpartei scheu Montag nach Judios
(18. MärK) iu ITioni, der H nehme i.ster am 1. April in Königsberg wieder anlangte.
Thoni. Chron. M.S. p, 140. Freiiwrg 154, 158, Gans 34&. 346, Voigt IX, 631.
3) Der Thonier WafrenNtillntniid ist am 5. Ajiril vcreinhArt. Voigt IX, 688,'
»(tiboj'g 1&8, Sohiilz 476b.
und orden seine dinstleut georlobet'), und iras er «ing^noraen hatte. Apnl*.
besetzet mit getreugen hoftieutten. Die knechte, die dnr in der
Gutstadt*» fforen. die vorschreb der her mester, die dor wolden ein
pasport haben, die solden ken Konigesbei^k kommen. Vod den
knechten sein Lr ein tel ken Konigesberg gekomen. Der her mester
lis einen von den vornemesten in einen galgen heiigen zu Koniges-
bei^ under dem berge und dor noch etlichen tagen in begraben,
und sproch; So sol man den aller thun. die widet- iren heren*
scheiden und fluchen. Von alle der rotte kreg ken kuecht ken
pasport von dem hoemeister.
Es was auch von den knechten einer, derselbige wolde nicht
ken Königesberg, do er von der Outstadt zog und ist noch dem
Eibinge gezogen in den krug, der in dem bolwerke leit in menige*
von do ken üantzko zu kommen. Es sein gewest etliche bor^r
za dem Eibinge, die röteten sich und sei» in das bolwerck gekomen,
do der lantzkneeht was, fingen mit im ein spil an mit der kegelban
znletest einen hader, ober den hader derschlugen in und parteu
sein gut, das doch nicht vele was, sonder gutte kleder.
In derselbigen zeit schedeten sieb alle lantzknechtc von dem
orden und der beifrede wart bestetiget vir jar lang. Was der
orden eingenomen hatte, do bleb« der orden her ober. Sie hatten
in dem biachtum die vornemesten stete iirne und besetzeten sie mit
erem volcke.
Do nunii nocli dem gemachten frede solde ein* itzbchor zu der toi 237,
rüge keren, do ist es" lautbar geworden, von weme sich die vor-
retterei derhaben hat. Sie hat sieh derhaben von eines tuchmacheren
son, wie zuvor von dem und anderen mer geschrieben ist.
Die voneferei des anlofies hat gewost dey Michel Borchertes'
fraue'), sein mutter, und mau hat die hedon in einen toi-m gelet
festgefangen, darnoch eines enteiifengers weib*), die doch man eneu
fus hatte und ging aufl' zwen kroken, die wart iiuch beschuldiget
om der wissenheit des anlofl'es, das sie es dem hofttnianno nicht go-
offenbart hatten. Über etliche tage hat mau das lame weib vor ge-
ii) h. Nncilitros >ni nnnao. h) ironnlgs Cod. msiiiKe Conj. o) li«h Oml. ä) n. OunJ. lio
Cod. s) a ea Csd. I) Btoebeitei Coit.
1) Montat; nach tJuaaimodüf,'öniti (8, Äjn'il). Kiviboif; 15H,
2) Die Wideraatzlichen, s. Anui. 91, weloh« noch am U, Februar 1521 aiiü
3 Faust einen Kriogssag gegen Seebui'g ansjfpfiihrt hatten. FreiborB I5S,
3) Vgl. S. 72.
i) Vgl S. 7B. Das Folgende auch bei Heiiucuborgdr ful. IIW,
flO 1521.
richte gefurt unfl sie goortelet, das man sie soido vijrsnlToii in ilom
atroine des Eibinges. Man hat das arme gebrechliche weih gnfiirt
aus der Stadt aiiff die Hoge Tirocke, es hat kene ausrede geholffea
irer unschult, man iiat sie in den grossen ström goworffen, Wie
sie Mt noch dem wasser, rift sie fleiasig 8uut* Jacob an: wie sie
in das Wasser gefallen ist, flu ist sie ein zeit lang under dem wasser
gewest, das alle mfln gedochte, sie werde nn auff der grünt bleiben.
Der grosso ström des waseores brenget sie wider auff entpor auff
dem wasser: das sit das volek um! schreiet: Wellich ein gros wun-
der ist das! Du ist sie gellossen od ein gros hultz, das dor ein
fichtenrone was, der so vele an keten hingen ober den atrom von
enem lande* zu dem anderen. Do zwang sie der ström onder weg.
Do menete iderman, der es sag, sie most du nu gründe gen. Sie
hieb siede in eren ruffen zu sunt Jacob. Sie'' ist under dem boms
durchgokomen und ist von <io getreben bes an das laut bei die
Rote fischerbade'), die dor abgebrant was". Do lif der botel bin
und wolde sie wider in das wasser stossen, es woren ethche hant^
Werkesgesellen, die reteten das ai-me weih von dem botel und treben
en in die Stadt, loseten sie auff von den banden, die sie der botel
gebunden hatte, und hat gesprochen, das sei" vor got mein gezoug,
das ich ken bewost nodi schult an der tadt habe. Nicht lange
domoch wart sie auff enem wa^en ken Toikemit gefurt zu erem manne.
BoMi ein gros niiriikcl und wunder hui errettet die bodon
ander [weiber]», die im türme sossen, und worden duriioch aus der
Stadt vorweiset und in des koniges lant Vorboten und nicht in die
Stadt zu komen ir lebe lang. Da zog des Uichols Borcbertes fraue
zu ireni manne ken Konigesberg, und der Michel Borchert lebede
domoch nicht lange, im ist seine zuuge in seinem munde . - . ',
das er dovon moste sterben. Heine mutter zog zu einem pfafl'en
auff Natangen, das was auch ir son.
Der Urban Heske ist auch zu Konigesberg gestorben an den
iranzosen in grosser armut. Hildebrant der robiso ruutei' ist zum
Bartsten gestorben auch an den frantzosen*). Du waren die groBteii
linde von des ordens seit der JClbinger todt.
a)aat.Cod. h) Hin tio (Jod. dJ w. an du Unt (wlolerLoli) Ood. J) sie üud. dj t. ir,
Frau und ihren Suhii. t) Hui ertkiheii
1) V«l. a. 76.
2) Ubon S. 30 siu<i ürbiiji Henke
Hdsko bcgepieto unB 8. 40, 7^, 80.
iviilitit, Eiii Marx
m.2¥>.
1522-1624.
91
Bälde noch dem beschlossenen frede umb Pfingosten aus') ist i
mester Albrech geresset aus Preiissen noch Breslau in die ,
blesige und alda gewartet, bes die fursten zuhoffe qwemen ku
wenberg in dena jare 1524. Auff die zeit ist der homester mar-
e Albrech von Pranken auff den berüreteii reicbesztag*) gekommen
lud zu der zeit seine klage vorbrocht über den konig zu PoUen
^igismundo seinem Üben ohmen, der in mit krige hertte uberzt^n
bot gehat und seinen orden, in dor zu zwingen, das er in solde
zu einen lenheren bekennen, weliehes im ungeborlich dauchte, die-
teüo die keserliche mngestet den lobelichen Deuschen orde in die
der gebenedieten* Marie gepüanzet betten, darom woete er
iht aoteins zu thunde der kröne zu Polen und dem hilgen Romi-
I reich soteines abzuwenden, ao doch vor im seliger gedechtenisse
I Torfar hertzog Friderich von Meiasen uicht die ehre dem hilgen
^che hat wollen abbrechen, ist darnm aus dem lande zu Prenssen
Bogen; so bitte ich euch, dieweile das laut zu Preussen hobest-
■ heilikeit keserliche magestet meinem'' orden vorlegen hat, mit
I irer magestet, korftirsten des hilgen reiches, forsten, groven,
iberen, ritterschaflten und auch ander stende Deuscher nazion
f lant bestriten, und" die Polen in den Zeiten nicht tun konden,
nnd nu in^ vergangenen jaren angefangen haben, auff das neuge
mich und den orden* understanden haben, en zu onderdroken und
^^.vortreiben, ausroten; darom bitte ich R. niagestet königliche genode,
^■lEorfürstlich gütte und alle stende ganzer nazion üeusches landes
^Kbi° holffe und beistand ken den konig zu Polen und sein gantze
^^HUcb, auff das uicht ein vorauderinge gesche in dem erwirdigen
^^Blden und ein sebade gantzer Deuscher nazion.
^^P Aufl alle das anbrengen des her mesteren aus Preussen ken
alle stende des Roraischeu reiches, bede gestlich und wertüch, ist
geantwortet dem her mester des öeusclien ordens aus Preussen,
dem hochgeborneu fm-sten aus Frankenlande, keserliche magestet
n Cod. b) Uern m. Cod. t) Dar Satz i>t rerdorli«!!. d) in Canj. e) ou Cod.
1) Attoh natli Fi'dburg 162 wäre dci' HouluneiBter SLhoD im Jahre 1521
nach Deatachland gereist, aber nach Mehlmaim foL 127 a, rerl)er 634, Stegmann 515,
Thom. Chron. M. 8. p. 143, Gans 348, vgl. Toigt DC, 651 erfolgte ^Me Abreise erat
i 10. Aprü 1522.
a) Ein Hoiclisfag zu Nürnberg ist im Fobrnai- 1524 gehalten woi'den. V^.
Ifoigt JX, 705. Alwr die von unsei'om CbroniBten raitgothoilton Verhandlungen
i sonst nicht bekannt.
ibii.
241.312..
und bobestliclie helikeit, tiwrzii kortursteE, fureten, froibcm, ritter
und alle stendp der kristonlieit konden keinon krig mit kristfln-
foraten (noch mit den, die dev krietenhoit zugethon weren) füren,
noch beistand thun, soodor ea wer keserlii'h gemut und aller stende
der Christenheit, das sich seine liebe mit dem angeborenen fureten
und konig von Polen, seinem lieben ohme und hlutvorwanten, vor-
trage, tete die pflicht, die drei oder vier meaters in Preussen vor
im gethon betten, zu enthaldunge des fredes, seines ordens und zu
ener wolfart gantzer Dauscher nazion und lülcr stende der Christen-
heit, und er iind sein orden solden ansen die jogent* koserlicher
magestet und die grosse oneinkeit in gantz Deuscheland und die
grausame rostongo des Torken kegen alle christene stende. Damit
ist mai^grabe Albrecht abgefertiget von den fursten in dem reiches-
tage zu Norenberg im jar 1524. |Das ist geschehen im Februario».]
Der lobelichc furste und heiTo hat bedoch zu hant den standt
der selikeit, wie die schrift vomieldet in velen orten, sonderlich
Christus, do er spricht: Also aUo pflanzonge, die got sein vater
nicht gepflanzot Jiat, die solde ausgerotet werden; hat noch aoteuem
gehaldonon roichestiigo zu Nüronberg'', besucht aUe seine brtlder,
iiei-en forsten und heren, mit in rat gohalden, in seinem gewissen
vorgestellet, sie zu rote genoraen, was im zu tunde werc bei alle
dem «bsehlon der bete an das reich aller Deuscher stende.
In den zeitten der jaro hat der Uibeliche tlochtter Martinus'}
vurneuget die schrif des hilgen ewangeligo und die schrift der
abpostelen, auch" alle propheten, die dor geweissagot haben von der
sintflot und von dem z(»rne der sti-affe gottes über allt! gettchafTene
kreatnren auff erdon, nnd höt vorinuert die busse lier voraononge
ken got den vater, den son, den heiligen geint.
In dor zeit der jare hat sich auch derhaben eiuu ontporouge
mang dem lantvolcke om der wellichen freiheit willen, dovon vele
pauren iiuff dem lande* voi-treben worden in dem Beierlande, in
Doringon um! auch in Fiunkem.
Noch der stillunge hat sieh margrabi: Alhrecbt von Franken
beroten mit seinen hruderen eines teles, sonderlich mit seinem
brnder Jörgen, der sonderlich seinen rat zu dorn frede hot geben,
Wilhelm darneben, Kasemir der eldeste furste von den hruderen
II Rinds: ..Fiilgnncloi n
1) Uober Latbers Boziähungcn zu ilitii in juncn Zeiteu Voigt IX, 687 f„ 701.
gel.
cftniffieteB kn^ 'wUs Ar knwtiknra gcAnt hattn wwi w
AI» die MMw 4c«
noK, do Tsnrilgeics ne^ äch
nt md cref fnisten and aBm u« botsc^aft ra dMB kmljrP SJ^is»
ramdo in Polm k« Krobia mit rple iei«ri>itttin^ snow ny^:«i4«4.
Und tissen seiner nn^T^tct «nx«!V« d<w jmmtrlitN) ftf^ d«« l&ä\
knges halb«! in Prensseo. der do giisi-ben weiv iimh d*« ohdt«
willen, den etliche mesters hibe» tfaiin moss«» den kiwijp» v««» INtlmi
ood sie derkenneD ror ire lenheren, das dor gekommen Ul v«B kri^
das* dor dnrt-h die langveliket dorhtn gerechet hat. d«s ihr imlnt,
der mester mit allen pebitti^ren, sich vorsflnvl*eii hm k»'» dif
hoftlent und alles trigesvolck. mit se.jreten Miwl hrifi>u v«rl>rifi''t, wo
der orden den hoftleutten mit eren soldenor nicht kondon odt^
wolden iren soh bezalen, so sollen die hoftlentte iinff den sehhiuMTWi
also wo! in* den steten mit rot imd volbort dfs ohorsW*« hoftntunne« W, -iüi
auff ilai^enborg suchen die leut in den steten l*r(*us8en> dio in «ot
gelt der schiUt des soldes bezaleton, wo sotenes nicht kondo |FMi>hrn
den lande zu Prenssen. so soldon sie die nmoht htiben Iiaumhih
ides bei heren und fnreten stete, wie sie konden.
Solch eneu rot hat der ordon seihest p>sncht bei dem kimif^ti
zu Polen und seinen hogwirriigen i-eton, ito der kri^t nuiii «wn Jtir
gestanden hatte. Das hat der konip dem gant/pu oith'n llW(^;^^^*^^(f^^t,
haben die hoftleutte derfaren mit oran dinst.lentl.cn nnd widi hv~
n^et eine bese nbonge des ordenw, htibon sich allw' mit brlflbn
'oten und dem konige angetragen ftllo schloHSOi', uteto noch Ultt
iier brife. Das hat sich die kouig]i<5he magentet bitroton mit d»H
reten seines reiches, zuletest die hoftlcutto bezalot noch lunt irur
summe der acholt, und alle Hchlosser, utotn losson einnimmn und diu
lesetaet mit seiner magestot hoft.Ieut nnd dinHtvdk'k«,
■J dir Ood. b) ale Oonl- <i) aaitoTHi Cod. <l) ilmv
1) AJbrochtB Brüder sind hioi' richtig nufgpfilhi-t. Nif. l)i<imH du JoKnlln-
a familia bei Pisforins T. D. ]>. 291 ff, VrI VoiRt IX, flOfl, Hnnn hi<ilt hIoIi
j beim Kaiser auf. Voigt IX, 607, fiW, Ö64, 674. Wülielt.i knin Im .Inhf.. IßlT
nach PreiiKscn und verliess das lAnd 1522, Doyor 4ß&, Hohlmaiiii HOh, l!fl)ri.
Nach Grünau XXII hatte mim dninnlH dlt- AliKiuht, ilin >tii Alhrnnlit« NnntiMic-r
im Eontuneiflteramt zn machen.
f)4
2U.34&-
Darnncli obor koiize jiir, iliirch heto wiLlen bobestiicher heUkeit
uad keserliiihL'r magestet gesaiiten botschaffton, konigliuhe magostet
gebeten von des Ordens wegen und das henuesters, dms der liilge
orden Marien der Deuecheii so gar nieht vortUget werde niit krige,
seine magestet yolde es in za einem lenreohte vorleigen, dorinne
die meaters wonen" mochten.
Sotens hat die königliche mageatet voriibet mit den liochwirdi-
fol. 244. gen reten Polen und dem* orden das zu einem leiireclite vorlt^en,
do sie oberwonnen woreri, und die meater gekommen sdn «ii der
pflicht.
Wo n\i königliche raagestet mit den hogwirdigen rrtoi Polen
mich Albrech von gottes genode ein marggrabe aus Frankonlaudt
geboren von enger königlichen magestet schwester, meine liebe''...,
mit dem ort landes vorlonon zn einem wertlinhen hert^ogtiime, mich
boHchozen vor nberiger gewalt und mir beholtfelich sein, das ich
mich vorlieuraten mag, meine kinder, so ea so got der allemec-htige
fogon wolde, das lant erben lassen, irio ich ea in hirschaft besessen
habe, nach meinen tödlichen abegaiige mit solUcher vorlenonge und
pflicht auch nicht hoger, sie t«ten den» sotein oberigeH willig; wo
aber got ober mirli AJbrecht das vorordenete, und ich mit dem tode
abginge ane erbe, so sollen mein bnider, ire kinder sotein lant in
hersschaft besitzen noch meinem sterben noch irem elder, die domU'
tochlich sein werden').
Anff die angebrachte botschaft bat «ich die königliche niagestßt
beroten mit soiuei' gemide gestlichkeit, auch mit den wertlichen all«
seiner rete der kröne Polen. Kenssen, Preussen, Littanon, die haben
aller geleich vorwilliget in die ansinnonge' und bogei* des tucHten»
der noch zu der zeit ein Ordensbruder gewest ist, und die gestlichea
haben gesaget; Haben doch unser vnraldeu sotens begert zu thua
L 24?.. und mochten dor nicht zu kommen, darum dio* weile sieb sotens
i> Con.t. Dftniich ichelnl "tt.: „inntlBr" i«
I) Diesfi Bolsehnft ontapriclit gatix doni Vorschlag dos Kiinif^s, wnlchon die
UnterhiliuU^r ku OohLL (lü. HSrz) 1525 von Kraknu nach Bimtlum dorn Horzogff
überbrachten. Schätz 491, Voigt IX, 746. Auf vei-wandto Gedankuii bntto («Aon
AohntioB von Zemen in einer persöaliciien Unt^rhntidlung mit dmii BochmoiBteT
zu Nürnberg im Jahre 1534 hingewiracn. Fnb^r in den Beitr, mr Kunde
PreuBsens IV, 81-85. VoiRt LX., 720.
I
34«.
begibbet von dem hcrr mcsttu' reibest, so hi man noch
beger* und seunn'' ni(!ht.
Auff sotenen rot hat der kouig die gesanto botschaft mit brifeii
«bgefertiget und dem her mester wider zugesant, das ei* vor
der konighche» magestet selbest solde derscheineii. Die botschaft
ist dem marggrobe Albrecht gekomen in das Frankeiüant'), do er
auff die zeit geweat ist be\- seinen brüderan und gutten ftnmde,
frengeten sich der gutten botachaft, nnd hat der konig ken Krakau
,4wRen anniffen einen reiohestag von alle seinen landen, die rete der
tande lossen dahin kommen zvi dem vortrage und vorlenunge.
Auff den beruffenen tag ken Kjiika.u ist gekommen der ]nestor
lAlbrecht mit seinen brilder mai;grabe Jörgen von Fi'anken und
margrabe Wilhelm von Franken, der hertzog Jörgen") von Legenitz,
die alte mit ereii reten zu der tagefart und vorlenonge.
Der tag ist angefangen in dem jare 1525 in dem tage . . . des A|jril.
mooden . . .*) Ist die konighehe mageetet ia seiner magostet kle-
donge in seinem stitl gesessen und bat alda lassen ein banner auff-
richtsn, an das banner hat sollen greiften der margrabe Albrecht*).
Vor dem im" Ib'SS^ jare ist zu Dantzke ein anfror geworden.
In dem tausentesten und in dem t'unfhondertesten in dem dreiund-
zwenzigesten do Ist zu Dant»ke in Preuasen ein,priater gewest, der
hat gebessen Jacobus fWinckelblocb«! derselbige ist zu Dantzke
auffgestegen auff den predigestuP) und hat* augefangen von der lere fol. 24R.
Christi, die dor fordert die menaclien zu der busse an got vater. sou
und* hilgen geist und nicht auff die werke der menseben. Do ist
das gemene volck zugelofi'en in seine prediget mit grossen häuften,
Bit der rnt zu Dantzke, 'und gedachten sntonem »ulnffe zuvor-
lutomen.
t) buTEM Cod.
I^W- Nubtt>( am Rands
r lolrlo Ooil. e] im Oonjooli
nBfheebaimrl 15H8.
1) Das ist wfih! nicht goiiau; Albjiicht Vfnnd kIcJi lUmalB «ohiui zii Bpuüicn
1 Gebiete des Herzogs von Opjielii,
2) Friedrich. Xf-l S, 71.
3) Albrecht traf in Krokm am 2. April ein, schlnss ileii Frieden Bin S. April
I) und erhielt die Belehnimg am lO. April. Voigt ES, 748 ff.
4) Hier scheint etwas au fehleo, da doch die Vollziehung der Belehnung
' -noch zu erwiitnen war. Weitei'es unten toi. 290 ff. ,
5) Er tmt zuerst Margarethae flS, JnliJ 1522 auf dem Hagelfiberge als
Prediger im Sinne der Hefnnnatintt auf. Mehlmanu 127 a, Stegmann b'i'i, Hii'sch
liie Obei-pfarrkirohe von St Marie I, 264 ff.
06
1535.
947.
Et! ist geBcheii den Sontaf^ vor sitit PmuIl'h bekerooftc tafi'),
also grosse mciiffe der meusc-heu in der kirchen woi-fu, du iwt döi-
rat aiiff den Ln.ngeu markot ^ekonien mit eren büntgeiiusseii, etb(5ho
voü den kaufleuteii und mit dem gantaen werke der fleser, und auch
mit gesehosse und weren vor die kirclietoreu, und wolden den
prediger mit seinem anhange fangen in der kirchen. Der g:
haiilfe in der kirchen wost nicht recht, was das Kuhoffekomen des
rotes mit soteinem' volke bedeitotc. Das geschrege ist lautbar ge-
worden in der gantsien Htadt, dovon ist der gemein pHvel ziigeloffes
wieder den rnt om eres hesen vornemens willen, das auch der rat
der rechten stiidt mit ei-cni iinhaiigo nicht torsten sich von einan<l
geben. Üei- hauff in der kirchen die sauten zu dem rat« of den
market und liaeen sie frogen, was doch ir vornemen were, das sie
sich also starg gerottet betten, mit wem sie einen krig füren wolden.
Darauf!' hat der borgemester geantwortet, den prediger begerten sie
zu haben und die zu wissen, dio in also anrezeten, auf)' die zeremonigen
der kirchen zu predigen, das solden'' sie wiesen.
Die gesanten von den mis der kirchen sein von dem rate ge-
gangen von dem Langen markete* wieder in die kirche und in die'
rede des rotes angesaget. Die in der kirche sprechen, was doch
dem rote die lere iler propheten vor Christus geborf, die doch die
upposteleu auch leren und ilor prediger aotte 1er prodigete; ginge
dio 1er oder prediget niemant zu schaden; der rat solde sieh mit
der Stadt gescheffte bekomeren und durtften sotens nicht thun, also
sie angefangen betten.
Der rot mit erem anhange wolden nicht von ereni vornemen
ablossen. Das geschrege r|w>im vor die stadt in die Vorstadt uoä
wci-et bes in die nacht, des sie von beden telen nicht von einander
konden. In der nacht »ein die auff der Aldenstadt vor dem toro,
das in die Rechte stadt ging, und riffen in die stadt, die aus der
Stadt" wieder, konden nicht zuhoffe komen; die torc woren ge-
schlossen. Zulötest treten die in dei' Rechten stadt zu den toren
von binnen, die anderen von Ijaiissen, und worffen die thor aus den
1) XTaber den Danziger lufioilu' vgl Stegmann 6G7, Mohlmanii 134 b — 137«
und Hiiwih Mai-icnkii'oho I, 280 ff. Unser Chronist behnndolt liio Ooschiohte des
Aiifi'nhi-s sfllbBtstSudis, ühnu auf .Üb Einaolne nBlipr ninKUgolicri, EnrrmKunjteB
Q imtun fol 308 ff.
248. 1525. 97
hoken der stadt und liffen in die rechte stadt und schregen, was
^otein zuhofFekomen bedeutete. Die anderen sageten, des predigers
halben hat der rat sotens gethan und wellen aller die ombrengen,
die im zuhören predigen.
Dorkegen schreg der gemene pavel: Schlot den rat todt mit
aUe erem anhange. Das geschrege kommet vor den rat und eren
anhang, do fil der rat in füge* boten, man soldo sich zufredegeben
und ein itzlich solde in sein haus gen, auff den nesten tag wolden
sie die sache vortragen. Das wolde der gemene groste hauflfe nicht
thun, sie* sprechen: Es sein bosewichte, sie halden nicht, was sie fol. 248.
geloben; und sprachen: Haben sie doch under einander kenen frede
nicht, scheiden sie nicht den Ebert Ferber von dem rothause abe
so lesterlich*), vor das er zur se im krige in Schweden gewest ist?
was solden sie den dem gemenen armutte thun? schlot sie man
todt! Disse kegenwer von beden tolen hat geweret ander halben
tag und ene nacht, und kener dem anderen ein let gethon. Der
ratt hette gerne sich an dem predikanten vergriffen^, sie konden
nicht vor der gemene. Do sie sogen von beden telen, haben sie
einen frede auflfgenomen ken die ander nacht, und sein ein itzlicher Jan. 25.
in sein haus gegangen.
Auff den nest folgenden tag ist der gemene hauffen wieder Jan. 26.
zuhoffe gekommen und aldo zu rote geworden, das man den rat
solde absetzen om der grossen untreue willen, und keren enen
neugen rot und derforsten alle des rates böse tocke. Der neuge
rat lis auf&ichten durch befel des gemenen mannes galgen und Jan. 27.
radt; wo sich irken mensch an dem anderen vergriffe, der solde
gestrafifet werden.
In demselbigen jore^ ist es auch gesehen zu dem Eibinge im J^525.^
ersten tage Februarie^, das der lesemester aus dem schwartzen
a) Unverständlich. 1») vorgroiffen Cod. c) Am Rande: Annol52,S. Elbinger unlust anfang.
Febr. 1.
1) Er hatte Danzig im Jahvf 1522 verlassen müssen. Stegmann 549, 550,
Mehlmann 129 a.
2) Uober die Geschichte des Aufruhrs in Elbing macht Hennenberger 120 f.
aus unserem Chronisten sehr umfangreiche Mittheilungen, nach ihm Hartknoch,
Kirchengeschichte S. 976, Voigt IX, 698. Er setzt den Aufnihr in das Jahr 1523
offenbar nur, weil er den Ausdruck „in demselben jähre" auf die letzte von Falk
ausdrücMich erwähnte Jahreszahl 1523 bezog und weil er sich durch den augen-
scheinlichen Schreibfehler November statt Febmar in imserer Chronik fol. 251
tiiuschen licss. Allein der Aufruhi* gehöi-t in das Jahr 1525, das ergiebt: 1. die
riehtig(^ iMv.ieliung dos oben erwähnten Ausdnicks „in demsoll)cn jähre" auf die
ft»
249. \
kloster') mit ilum prjtire sein aus dorn kJostar sefarcii mit cuom
offenon wagen, der schwer beladen gewest ist, unti den anderen
brüderen nichtes von erem wegfaren g:esaget. In dem faren be-
I. f^enete" dorn wagen ein*" borger*, nnd die beden hei-en sein" aiiff
einen anderen wagen, do leteren offe woreii, und füren nicht auff
orem wagen. Das wart dem i)Oi;gemester angesaget*. Der borg&-
inester wantte boten etliche bprgeren, ditr retton den monnicbea
noch. Emen sie bey die moniiiche qwamen, woren sio in einem
dorffy, das bis Nocendorf); in dem dorß'e nomen sie gelete von
dem teiehgesohworen. Do torsten in die nachgosanten borger nichtes
thuü. Wen sie gefroget worden, worom das sie weggefareii weren,
liabon sie geantwortet: Hat uns doch der rat lassen vorbitten Aas
leuten in der nacht zu unseren metten und das predigen in
unser ktrchen, darom wellen wir zin, do man uns boret reden und
klagen.
In dem obtnde sein die borger der monnich faren gewar
worden, und wein in das kloster geloffen, die monniche gefraget om
dv wogfaren; ein tel wosten, oines teles wosten nicht ir geschefFte;
di> was oner von den obersten, der lachte und spottete der gesanten
hören vnn dem rate, auch dor borger; do lissen sich die heren
weissen das selber und geschmeide, das sie on gelossen hatten, do
sie das beste selber autf 'las rothaus nomen i» vorwaringe.
Do sotens bösen was, do was dor en monnich, der saget, wie
dor etliche in der stadt weren, die wolden Att» kloator stoiinen.
«) hBgHiMcn Roll, h) dn Niohlmg. t) 8n! il| l. ein hnt LVI.
y.uIotJtt erwähnten Begebetüieiten dos JshreB 15S&; 2. diu von Falk fol. 376 boim
ALmuhluaü (kT Erzählung ELusdi'uuklich hinKui^xetzto Zahl 1525 iiszieht sich, da
clor Äufriihr nur einen kurzen Zuitraum hindurch fortdauortt', ebenHowoUl wif den
Anfang al« auf dsa Ende d«Bsolbon; 3, diB von der Bürnetachaft ontaetzten Raths-
ticrren (u. fol. 261, 262) siud thailwoisi) erst 1524 itix Amt gekoiumeu, konnten
also nicht schon 1523 antsatzt werden; i. oiu mitten in die Eroignisso des Äuf-
iiihra gehöriges käniglichoH Mandat, (ii. fol, 270) ist vom 28. April 1525 datirt;
5. die nusdrücklicho Ueberliofening des völlig gleich ;;oiH gen Königahei'gor Chro-
nisten Pktner foL 167a üuni Jahns 1525: „Item am abendt unser lieben frauen
lichtraesz wart dia Btadt zum Eibingo eüicha tage goschlosson und die gemeinde
macht auch ein neu «gimont [wie in Danaig]. — Bep;anu der Elbinger Aufruhr
nlicr den 1. Fohruar 1525, sn folgte er dem Danaiger Aufi-ulir nui' wenige Tage
sjijttoi' nach und ist mithin allem Anschein nach duroli den Erfolg dos letzteren
mit vcraulMst
1} Ditfl Dnminioaiierkloster. Toeppen, Mb. Antiij. l.'iO f.
2) Ein Dfjrl Kwisohnn Fischan und Marienburg.
i. 251,
1525.
f>9
; hegort mar von im zu wissea, do wüst(> er iiicmanl. zu bi>-
jhuldigen. Darom woldeu iu die tnrger loascn in der monniehc
saaune") setzen und konden nicht Ton den monnirihen die schlösse!
igen den obint.
Do aber die horp;er aus dem fclnster gingen, do* lissen sie et- fol
lehe borget in dem kloster und sprachen, durch das kloster knnde
äie atadt vorroten worden. In dem abeschede noraen sie den monnich
mit sieh vor das rothaus und santen den borgemester boten, der
sante den anderen heren der stadt boten. Do sie zu hoffe woren,
do klageten sie ober den monnioli und boten den monnich zu
frogen, das er solde von sich sagen, wer sötte woren, die das
_Gloater stormeu wolden*, man solde sie straffen, auff das kene un-
jonst auff die stadt qweme. Der borgeiTnester frogete den monnich,
Fer sie weren, so er es woste, er solde sie melden, Do woste der
[Onnich niemanden zu beschuldige, sonder sprach, er het es von
wen weiberen gehöret. Die weiber da» waren lose weiber; wie der
leger war, so woren auch die weiber. Daraiiff bogerten die borger,
■ borgemester solide in iu den tonn lossen len bes auff weitter
rfarenheit. Das ist gesehen den obint, und war in dem thorme
i tage und zwe nneht Do lis in der horgemestj^r wieder in
(Bin kloetergehn.
Aber in dem ersten obinde boten die borger den borgemester,
i doch mit seiner gonat und mit eines ersamen rotes gonst" ge-
äien mochte, das etliche borger mochten zuhoffe kommen und die
Bfichwer der stadt anzogen einem rote auff ein wandel. Sotens
Wlobete der boi-geineater mit den anderen seinen heren und spro-
len, nicht zeue, sonder alle borger solden gutten rat anzegen, ein
EAt wolde es mit der borger rote wandelen der gemen und der stadt
I dem besten.
Auff den nestfolgenden tag sein die borger ein tel znhoffe ge- fol. ^IJ
Jlommen, nicht aUer, ein itzlicher seine not anzuzegen. T)o wart es Febr. 2,'
auffgesehoben auff den nestfolgenden tag, das was der dritte tag Fehr. %
Pebmarii*, do santen sie zu dem rate etliche borgei' aiis dem rote
und lissen sie biten, das sie doch einer borgeraehaft so gonstig er-
jheinen*, und wolden in doch senden der stadt vorschreibonge,
b) D
t bL »ä. äj cfMlidii Cod. rndenllicl
j HcMinenberger fol.
1) Awi tiem Frnnzösiiwheii (Geräogniss),
1(M1
1525.
tiomit sie (iin^h mochten wissen, waw doch unser voralten der gutten
stttdt derworben hetten von dem urden, auch von königlicher mage-
stet unserem gnedigen herren.
Bälde «ante der rot den achreibor der atadt mit einem libelle,
dorin woren drei vorechreibonge der Btadt von dem orden gegeben,
und worden gelesen vor in alle in dem remeter im kl oster der
BchwartJien monnjchp, Do sie nu gelesen waren, do botten sie den
Schreiber, er solde den rot bitten . . . .» von ir aller wegen, und
santen neun horger mit im, Do sie vor don rot qwemen, und der
rot sprach, wie konden 7.11 don reohten brifen nicht Icnmmen, die ge-
santen dei' stadt bei dem konige blatten die schloBsol in erer vor-
wftringe.
Das wägeten die gosaiiteji liorger den anderen so an in der
voraamolonge. Do weleten nii' ander und santon sie wieder zu dem
rote. Sie schwuren sich zuhoffe, nicht von einander üu gen, sie
betten den ere vorKchreibonge; gehorten «ie doch nicht allene dem
rate, sonder der gemene borgerschaft Do nu der rat »ach, das sie
MO fest dorauff di-oiigon, do sauten sie in die ['echte vorsegelten brlfe
von dem orden und von riem konigo. Do blnb es so don tag und
([women *den nestfolgenden tag wieder zu hnffti. Einer hisse Beneche,
ein borger, dem worden die briffe hefiilen -«n vorwaren neben der
Stadt voget*) bes aiift' den nestfnlgonden tag, das wa« der 4 tag
Febniarie.
In dem tage worden die brife gelesen, in dem lesen was ein
borger, der mit namen Michel Schona genant was, derselbige hatte
lue brivD vormoles bei dem rote ottomoles gelesen. Derselbige deu-
tete den borgeren die gelesenen brife. Do sprochen etliche von den
bolleren: Worom hatt ein rat der armen borgerschaft die voi--
schrebene freiheit so obel genissen losuejiV und der rat sie auffdem
mesten genouat.
Sein sie baldn zu rote gowordeii und die gesehenen handel zu
dem Eibinge bei in dorn hoftmane aufl' Margonhorg zugeschreben
und in den brife in bitten lossen om einen beholfflichen rot durch
sehrift einer gemen borgerschaft zu schreiben, darneben sie ent-
schuldigen bei der königlichen magestet iros angefangenen handeis
mit irer gerechtigkeit, die doch königlicher magestet vorfaren der
■) Bin Ut wob) dniuslialUn^ um die tnolitai hrifs (originaluj.
1) Vgl, Tooppnn, ElWnKPr
I nls Vnrsitwn-
Wm. 1625. 101
■iobelichen stadt einwonern* in der heschlosseiien meuger') . . .'',
Kbnff das sie sich deste bas entsetzeii mochten ken seiner magestet
■finde in dem lande auch bansson landes. Auff sotene sehrif hat der
Bfe)ftman . . ." Koseletiske den borgeren ken antwort gescbreben,
KOnder ist stille gebleben.
B Die borger haben dem rote vorhalden lossen, die dor in kegeii-
B^rt sein gewest, worom doch sie i'im in sotein verhaldouge*) mosten
Hteiden irer aller gereehtigkeit, dorauft' in der rot geantwort, es weren* i
Hr eltesten gesaut zu dem konige, wen die hern qwemen, so weiden
näß in ein gut besehet geben. Auff sotene rede haben etliche borger
■von den vomemesten zu den anderen gesprochen: Ein rot, die do
nitzen^), die halden uns man mit worteu of, ^vii- müssen in bas zu-
predeu. Dieselbigen woren zu dem mesteu der vorstorbenen rotheren
Ifeiuder. Do der arme gemene hanß'e dersdbigen trotzciket sach, do
■hengeten sie in an; wie sie sogen, das der anhang gros wart, haben
Esie gesprochen: Es ist einer gemene borgerschaft zu weit in dem
ftkloster von dem rothanse, mit in zu reden von der vorschrebenen
■fgerechtigkeit, Dorauff' sein sie mit entrechtiger stimme auss dem
■Ttloster in die pfarrekirche gegangen und aldo rot gehalden, in das
P erste om der matze willen in der raolen, die dor über billig genomen
worde von dem gemenen armut, so vele sonderlich in der kegen-
Tveiügen teugeronge in dem vorterbeten lande. Das ander mit der
fischereie, dorin auch dem gemenen armut grosser^ vorterb zuge-
bet worde , und alle vorterbhche handel dem rote vorgebildet
worden durch die gekorenen borger neben dem vogete.
so nu der voget dem rote soteine menige vorgehalden hatte
Pvon wegen des gemenen armuttes klage und bitte, bot der borge-
finester auff dem rotbause geantwort von befel der anderen bereu,
n ein erbar gemen, das sie mit den angebrochten ortikelen
wolden stille sein, bes Ire eldesten und gesanten zu dem konige*)
a) i, 1. 9. Uet ejüwon« ijod. b) Hier (elilt wohl ; Tetliehon hnl, oj Uicie Liioke dsuli^t
1) D. h. die müBrhaJli liei' Stacltmaaer wohnen. Vgl. l'ol 257.
2) D. h. Voi^uthalhmg.
3) Der sitzende Haüi kommt eonat wohl ini GegenBatB zu tieni gauzon
lath vor, hier wlioiiit er dit Oligai'chie im Gegensatz zu dea voa dein Eathc
II Foaiilieu zu bezeichnBn. Vgl, Toeppen, Elh. Äntiq. 191 f-
i) Die beiden Bürgei-meiater Johaim vom Loo und Jacob Alexwangeu.
I Tgl. u. M. 258, 260, 367.
102
1525.
SÖ4.
w unk' 11 lium kduiuii, su wulduii sie mit urem ruto alles wiuidolen,
L was* in mogolicli worde sein. Das antwort broulite der voget mit
den gesantüii vou der güjucne von dem rote von dem rotliause in
die pfarrekirche, do aJJe borger voraamelt inne woren, und rif sie
der voget zuhoffe vor das hoge elter der pfarrekirchen,
Wie sie vor dem elter stünden, bat sie der voget, daa sie
doch aicli eine klene weile stilleten, man soldo in aldo vorzelen,
was ein erbai' rat der Stadt in vor ein antwort bot befollen in zu
sagen auff ir antragen und aller wiüe*, da** es ,jo so gesehen wer,
das die woit von in alle verwilget weren den rat anzuzegeu.
Daraulf haben sie aller jo gesprochen, es were ir aller wUle und
ijoger. So hat der voget den" befolen dem hauö'en zu vorzelen die
antwort des rotes of er bete und boger, das ein rot sie bitten lisee,
das sie stille stonden mit den vorgenomeuen handelen, bes die ge-
santen hem qwemea von dem konige.
Darauö' etliche borger in der vorsammelougo gerot haben: Ja
I ein rat gelobet wol, aber sie holden nicht. Bs ist gescheu zu der
zeit, do der herre Schedelwizifco ') aUiir zu dem Eibinge was und
bcgeile vou den borgei'en z\i wissen, ab sie auch erken beschwer-
uisso leden von dem rate, das soldeii sie eti anzegen, königliche
magoatet die wolde einen mt diesei' atadt darzu halden, sie soldon
*; «ilge Uod. b):dae Ood. t) dem Cod.
I) Von frähorüii PwtoimiKdii nwiBiiliur] Bili'gei'aulmft und Katb von ElbinR
liaboii wir iiw Bpiirlicho A(iiloulunpin. Zu Anfang den Ja}u'es 1512 lindeii wir
die Danziger EttthMherm Ebort Toriicr und Luuns Kettjng in Elbing, wo sie „die
Kwoitilichtigeii Goiuüthw wenigsteuB für die uilohBtu Zukunft" mit oiuauder ver-
ȟkneti (Hirsch, Bouzig xur Zeit iler Mateme a. a. 0. 8. 21G iiai:li eiiioi' mir ojclit
bekatmtpu Qnelle). Ta eiiic'in Suhreibon ihm EQuigs Sigiunund d. d. Doiinei'Stag
vor Bt Elisabeth (15. November) IQ20 ist dio llade von „ungetreutn Biirgorn",
woluho der Hauptmatm voti Marii'nimi'g mit Willen und Bath den Bargoiiueieters
und dur Ratliiiiannou der Stadt gon Moi'ienburg wogaohjuen soll, docli so, „dase
kein Aufi-uhr zwisclioii dum gomeiiiun VoLto orwüchso" (Elb. Archiv). Äuoli von
kdnigl Coimuissarion, dio nac-li Elbiug kommen, ist unr selten dio Hede, x. B.
beim JaLio 1509, dooh hören wir mir von Regulining eines Sti'oitea zwischen der
Stadt nud dem Laudriohtiir des HolÜliniisühoii Oebiotus dureh diosellieu, Urk. d. d.
Jlittwoeh nach Michaolis (3. Octobor) 3509 im Elb. Aruh, Caps, VU. n. 17ö. Daes
Niklis von Sohidlowie«, f^tellan von Seadomir und Sohat;( meiste r dos BeieheB,
ijo Aufli'ng'/ des Königs im Jahro 1520 oder 152t in Elbing gowusou ist, oreohen
wii' aus dfiii Mandat des Küiiigs d. J. l'iimiui (18. Januar) 1521, Elb. Archiv
Caiia. Vn. n. 190, Das obige Schedulwiiiiko ist offenbar nur Terstiimmolung von
SchiiUowiüü.
255.256.
108
es iB wandelen, sie solden getreiige underthun sein; aiifl' aotene red
des grosmochtigeu heren hat der rot mit den böigeren entweichen»
aus dem remeter imd zu den bürgeren geredet: do sie vornomen,
das die borger* ire anlegen net klagen wülden, do beten sie, man ful. 2ü3
solde stille sein mit ii-er kla^e, sie g-elobeten in das alles 2U wan-
delen bei ei-em ehde. Die borger danketsn dem gesanten heren
und königlicher magestet. Der her zogt dovon, ein rat vorgas alle
ire zusage; bes auff die heutige stonde ist noch kenes gewandelt
und legen uns jomer auff. Es ist kein gelobe bei in nicht.
Es woren etliche borger und auch borgerkinder, der ire veter
auch rotheren gewest woren, die sprechen: Es wirt nimer mehr gut
zwischen der gemene und in, man muaz sie den ein tel des rotes
entsetzen, den mag es gut werden. Sot eines teten sie dorom, das
sie etlichen nicht gut woren und gedochten sich an en zu rechenen,
was haders sie mit in hatten, das sie vor in mosten in das kloster weichen.
Also der gemene man höret, das sot grosse häufe von der
roÜeutte kinder dem rot abfillen, do vorwilligete der gemene man
auch doreyn, das man sie absetaete, und etliche hoffeten auch in den
rot zu komen und goben alle in gemen vqlbort dorzu, das man sie
entsetzen solde.
Auf BOtein entsetzen bot geantwortet der man, der der borger
wort redet vor dem rote; "Was wisset ir den vor schult zu geben,
das ir sie entsetzen möget Einer von den vornemesten von der**
verstorbenen roüentte kinder der hat autf die rede des*, der dei*
borger wort redete ...'': Ist es den doi'mit genug", das man sie
man aus dem rotte abrulfet ane erkeaie gegebene schult? Doraufl"
hat ein ander auch von den vornemesten borger angehoben, die
woren blutvorwanten : Ist es den nicht genug, das sie mit der bor-
ger gegebene fi-eibeit und gerechtikeit so schinppeUch gehandelt
haben in unser stfldt? Es ist mein rot, man lot sie rechenscbaft
geben von den ammachteren, die der konig der stad unseren
väteren gegeben und vorschrebeii hat. Zu sotener menige ist der
gemen hauife zugefallen und gesprochen: Das wolle wir haben und
sol auch gesehen.
Dornocli sein die gekorenen borger aus dem gemeuen hauffen
auff das rothaus geganen mit erem vogete, und der man, der ii'
■wort fürte vor dem rote, und aldor angehaben: Her
a) Oll = entwichen? b) den Cgil. f) ilei Gonj. ä) Hitr ctwitiel
104
I5a5.
W.26&ii
^M 1111(1 ii- liorroii itllu, (ib let eucli ein urbar burgersohaft bitten, das ir
^P' ein itztioher, der ein mnmacht bot, dus dor stadt zugehört, dovoa
H rechenachaft au thun einer gemenen borgerachaft, das ist er boger,
^B wo sotens {foscbit, so wU sich ein erbar borgerschaft wieder der-
H acgon aller biUiteit ten einen erbarn rot.
H Äuff das anbreugen vor 4em rote der rechenschal't Imlbeii liat
^K geantwert der borgoraester, ein ei'BOin rat woste oli' ir ambrengen
^V der rechenBchaft halben kea autwort zu thim einer gemeneu borger-
^K^67. schalt ane befel des koniges niisers genedigen* heron, oder wen er
^M sie von uns begert, dem sei wir sie schuldig zw thun, und nicht euch.
^H Dorauil' haben die gesanteii borger dem rote losscn antworten:
^M oa ist der befel der gemenen burgerechaft, und lassen euger weis-
^H hcit so anzegen, alles was einer goinenen borgerachaft disser konig-
^M liehen stadt vorschreben ist, das ist alle den vorachreben, die in
^M der vorschloasenen nieugeren wonen, und nicht den, die dor bausseo
^m der metiger woneu, den in der stadt zu geleichem tele dem armen
^H wie dem reichen und nicht dem rote allene; ein rot ist zu vorsorger
^H gesetzet einem armen gemeiion hauffen, auf!' das sie sich desto g^
^M i-inger* entsetzen können, und ilie stadt bcwai'on, dem gerne
^H iinnittto zu dem besten, das königlicher raagestet zugehöret baussea
^M der stadt aulT dem lande, sieh darin zu derhalten, wen es die not
^1 furdeit in den krigen, die sich in dem lande derheben, auff das sie
^M nicht aller umbkomen von den linden seiner magestet. Darom ist
^B es der gemenen borgerschatt, dem aimen wie dem reichen, und
^M nicht dem rate; wen eine gemene borgei-schaft tbut »einer mag*
^B noch'" der vorschrebene brjt'e, was man schuldig ist umb »oteiuer
H gobe dem gemenen borger. So ist die gäbe der borger und ir vor-
H weser des gemenen guttes, Umb soteiner vorschrebeiien gerechtikeit
Toi. 258, zu entlialt der vel guttea stadt begert* ein gemener häufle
rechenschaft disser guten stadt inkonft von euch, und spricht noch:
Was die magestet einmal vorlenet hat und dovoii ontfeet seine rfire
und gerechtikeit, so wirt er« seine gobe und vorlenonge disser glitten
stadt nicht nemen; wir bitten und begoren, das sotens gesche noch
laut unseres anbrengen; auch wil ein erbar borgerschaft das ver-
antworten vor der königlichen magestet, wie man dem gemenen
armutte domit vorstet.
Äufl' aUe die rede der "borger hat der boi'gemeistei gebeteu
ein erbar gemene und ir gesanteu, das sotene fordoronge der rechen'
:i) 8. lit wohl vorJoi-bon. b) Obi iioüli Uul? t) ui Conj.
S59.
105
Febr. 6.
schuft raoclite ein anstand haben, hos die gesanten der stadt bei
königlicher uiagestet hemkomen worden, die das jor das ammacbt
getrugen betten; wen sie bei in dohem iveren, so wolden sie von
alle dem rechenschaft thun, das sie Ton der stadt wegen imder
betten. Das haben die gesanten borger so angenommen, der ge-
mene borgersiJiaft das anzuzegen, und sein von dem rothause in
die pfai'rekirche geganen, do die geniene borgersehaft zuhofie inne
was, sie Jossen zubofle komen vor das böge elter, und in alle die
rede do angezeget, die vor dem rot gesehen was, von irer aller
befel. Mitteler zeit ist der obint dorangekomen, das ein itzlioher in
sein haus ging bos auff den nesten morgen, und sich vorbanden
nicht von einander zu lossen, bes die saehe zwischen en und dem
rote entscheden wer.
Den aest folgenden Montag^) sein die boi^er wieder* in der fol. 25«.
pfarrekirche zu hoffe gekomen und alda enen rotechlag zulioffe ge-
lialden, aller geleiche entrechtig die grosse boschwerrunge abzuthun,
die dor were wieder der gemene borger gerechtiteit, und a! das
aide wieder einzusetzen.
Auff sotenen rotschtag sein die borger alle geleich ens ge-
worden, das man den rot moste gar absetzen und enen neugen rot
setzen. Das hat ein borger boantwort: soteines zu thunde ge-
höret nicht einer borgerschaft, sonder dem konige geboret solliches
zu tunde und nicht uns.
Dorauff' wieder eüiche geantwort, der» ere veter auch rotheren
gewest sein, es stedt in der stadt privilegie gescbi-eben also: was
wieder got und recht ist, das sol man abthun und in die stete ein
ander, das recht ist, setzen. Auch stet in des koniges vorachrei-
bonge der stadt om unser vorfaren getreulikeit : wir behaJden uns
kene ander iierscliaft, den die pfaiTekireheu in der aide stadt Elbing
und neuge stadt uns zu vorlenen; das ander gebe wir in aller um
der getreuhet willen, die sie in den krigen bei uns gethon haben
ken die kreutziger, und auch thun werden zu allen Zeiten. Habe
wir uns nicht redeliehen gohalden bei der raagestet in dem krige?
Noch sotten reden teleten sich die borger in der pfarrekirche
in di'ey parten, die kofleut ^ene, die melzenbreuger allene, die
hantwerkesleutte allene. So hat ein itzliche parteie rot geholden
1) Am 5. Fubruw {AgafLiu.',.
B koiue Yeitjauuuliuig gehalteu.
iiJaluv 152j mS :'
106
1Ö25.
260.261,
_rol. aw. um (lie iu (lynchte nicht tothtig yein in (icr stadt. rote; hüso* na*
die rotschlegc vor sein geweet, Lat ein itzlich part diegeingen iiuff-
geschreben aiiff einen zodel, ilie zodei trugen sie dornoch zuhoffo,
die schrifte trugen oberen; den der (^emene banffe was in fint om
eres obei-miittes wille,
Dornoch sein sie in einen liauffen gegangen vor das hoge
olter und die schrifte oberlesen. Noch dem losen sein sie iu dem
häuften gefroget worden, ob sie es so woiden gehalden haben, wie
die echrift laute;, und ir aller wille wer. Dorauft' scbregen sie im
tiauffen alle: Jo.
Nach alle der froge hat man in vorgestimmet den'' gautzen
rot und solden do sagen, weUicheu sie nich haben woiden in der
Stadt rote.
Der neben dem vogete stundt und befolen whm, ir H.lle wort
zu reden, dorselbige hat angefangen zu fragen, das sie solden eagon.
Her nuniet in erst den eldesten borgemeater, der liis Hinrich Vor-
man '), ab sie den libeten vor iren borgemester. Dorautt' der gemona
hauffe hat geantwortet: Ju, es ist ein from man der borgerschaft.
Dornoch ist genümet worden Johan Loe, der dor ist ein gesanter
zu dem konige, ob sio den' libeten vor einen heren? Sie rufen
nUer: Jo er ist ein trom gut man dei' borgerscbaft. Jacob Schwan-
gen, ob sie den auch libeten vor eneu hei-en? der dor ein gesanter
oHch wer zu dem konige. Dai'aufl' schreg der gemen»; hauffe ober-
laut: Neu, er ist goscholden worden vor oinen kelchdip, das hat
er sich ni vorantwort. Burtelmeus Brant, ab sie den auch Uebeten
vor einen heren? Sie scbregen aller: Jo er ist ein gut man bei der
, borgerschaft. Lucas Sfhimier, ab sie den auch libeten vor einen
heren? Üaraiiff hat der gantze baulfe gesehregen: Nen, er hat ge-
than wieder die vorschroibong« der stadt und hat uns die zeisae
gebrocbt in unser ata<it. Jörgen Klefeblen, ub sie den auch üebeten
vor einen heren? Sie schi-egen gleich: Nen, or hat auch gethan
wieder ilie vorschreben gerecbtüeit des landes und dor stadt, er
H) DU der UoiL UnJeutUoh. b) tot gnliinmBt dein CdU. uJ o. t. i. Conj.
1) Tun den !ii«r noaunatun rtathfihürni war H. Vormaii (sonst Knluinaii)
leOl, 3. Loc 1513, J. Soiiwangen (souBt Alexwangen) 1511, B. Brant 1513,
h. Scliirmcr 1511, G. Klofdd 1517, H. Riohtstem 1513, M. Widoren ]520,
B. Vogt 1522, ,1. Braun 3524, T. Hesku (suniit llussig) 1522, C. IJaumita (aonst
DamWtz) 1517, N. rriodwuld 1Q24, T. Wulki-iiBtein und N. Rosenort 1520 in tion
Kalli gctiflüij.
1525.
107
hut uiiy eineu zol miögericht und geiiumen. HimicL Kichteterne',
ob man den auch libete vor einen lier«n? Daranff ist geantwortet:
Nen, er ist ein blutliuot und ist wieder ein gemeiie boi;gerachaft.
Meiien Widei'en tiebeten vor enen heren? Daranff hat der gemeue
liauffe gesprochen: Nen, er hat gethan wieder das maudat des koniges,
das hat er nicht gehalden, das hat er nicht gehalden, er hat dem orden
nnseren finden getieyede zufnren lassen, domit wir selbest not in unser
Stadt geleden haben. Bartelmewes Vogeten libeten vor enen heren?
Uorauff hat geschregen der gemene hauffe: Nen, er hat auch gethan
wieder den genienen notz und hat getreyede aus unser stadt gefurt
unseren finden zu und des koniges mandat oberfcreten om seines
gewinnea willen. Jacob Braune forhbeten vor enen heren? Dorauff
rif der gemene hauffe; Jo, es ist ein gut from man, er hat nicht
übertreten die gebot des koniges. Tidcman Heske vor enen heren
liebeten? Dorauff sie: Jo, er ist ein fr-om man. Caspar Damnitzen
liebeteil vor enen heren? Jo, er ist* aber stetes kräng. Nikeles f
Predewalden hbeten vor enen heren? Sie sprochen: Jo, es ist noch
ein jung man im rate. Teives Wolkensten hbeten? Jo, er ist noch
ein jung man. Nikeles Rosenort liebeten vor enen heren? Sie
schi'egen: Ja, es ist auch noch ein jung man.
Das alles ist in der pfarkirclio gesehen vor dem bogen elter.
Dor noch der vorstimonge hat der voget mit dem manne die borger
vormanet, ab sie sotens so wolden, das es so gesehen solde, wie sie
das Torjoet betten, und aolden es wol bedenken. Darauff haben sie
alle: jo, gesaget-, es konde in der stadt nomer gut werden, es moste
den so gesehen.
Die abforderonge des rotes von dem rothau'se auf den
market vor die treppe, und die borger stonden auf dem
market ober deu mittelston*".
Also nu alles beredet was in der kirchen und der rot auff
dem rothausc was, ist die stadt obei' al ii'e tore zugestanden", sein
die borger mit erem vogete und der, dem sie er wort zu reden be-
(blen hatten ken den rot, auü' die gasse gegangen vor das rothaus,
und santen aufl' das rothaus, Ussen den rot bitten, das sie sich vor-
demüttigen wolden, zu in zu- komen hin nah, do wohlen sie ein
klein spreche mit in halden domiden.
Nicht hinge seumeten sie auff Jl-iu rothause, ist der burge-
mester mit den, die auö' dem rothause woren, von dem rothause
los IQ2&. 363.
gekommeB mit jilleii deu, die mit im aiitf lieni rothause woi-eii, berrab
. vor die treppe*, und die borger stonden auft' dem marckete, dw
wenig was in der Stadt bey dem leben; es geschauh noch oinont
zimelichen sterben').
Also nu der rot vor der treppen stund ken die boi'gerscbaf^
do bedanket siuh dei' voget ken den rut von wegen einer erbareB
gemenen, das sie gutwillig ktn sie sich erzegeten, und bat sie tüsa
ej* freuntlicLcr wort zu boren. Doranff der borgermester gefuitwort;
sie solden anbrengen, was in not wer.
Darauf hat angoliaben der man, der Herten yeberuclit*) geuant
was, van der borger wegen und hat abgefordert und gesproehon: Hot
borgemester, gonstiger her, ee beschweret sieli ein erbar borgerschnft^-
das in engerem mittel sein etliche, die dor begort ein erbai- boi^er*
schalt, das sie sich oin zeit lang euthalden soliden der stelle äw
rotes der stadt, welliche'* ein erbar iirme borgerscliaft vor eui^.
bogert" au nennen lossen. Daraoch begert ein erbar gemeno, das
ir solt zu euch ruffen einen volleu rot, domit dem armen gemeneil''
armutte bas vorgestanden worde disaer königlichen stadt. Noch de»
reden Imt er angefangen abauforderen, die ein erbar borgerschtdt
bogeret dorch er obertreten irer schult.
Zu dem ersten her Lucas Schirmer, es lot euch bitten eiai
erbar borgerschaft, das er euch des rotes der stadt woU onthaläoif
oin zpit lang. Bälde hat hef Luchs Sehirmer wolt von dem rot-
hanse abgenu; do hat iniiu in wiedergefordcH, er sohle noch ein*
wenig vorzin.
Dornoch hat man abgei'utfen licj* Jorgoti Klel'elt, das pr sich-
auch ein zeit lang der stelle sohle entholden, Bälde bot or om ein
schiiftlich beweiß, wie er sicJi bei dem rotte gehalden hatte. Da«.
. saget man ira zu, und bat also: üben borger tut mer das nicht*,
die vorklenunge, und verschonet meine klone kinder.
Der dritte was Hinrich Richtsternei Tr wolt euch auch enfc
halden des rotes der stadt ein zeit lang, das bogoret ein erbac
horgei-schaft von im.
Der virde was Meiien Wider, dei' wai1 itneli vormiint, das 61
u) >ui Coil. er CiinJ. h) wdllcUor Cnil. o) l,arger Ood d) oiii «in Ooä.
1) Von eiuer PüKt, wuleiw Pfeusseu iiri Jahn* 1521 lieiniBuclitp, aprioht
riramw XXI, 300, 30i), XXÜ init. Vgl. Voigt SX, 048.
2) Sil auoli untoß f. 275, Umiucul*f(!er solu'eiM Sebuuiiyuh, Mwlin Siebeuuioll
kuHiiiit ii) ikn Zaauohlaulien BeainteiiUBti.iii uls Vogt 1B24 vor,
afiü. 1625. 109
sich auch des roteshauses nolile eiithaJdt'n t-iiR zeit, lang, das wer
ein erbar borgerschaft von im bogoveu.
Der fonfte was Bartehneus Yoget, der wart auch vormanet,
das er sich des rotes der stadt solde euthalden. Do sein die aller
von den rote gegangen in ere heuser und dei'warten, bes man in
weitter boten sende.
Noch alle dissem geschichte hat der vo^et gebeten den borge-
meBter mit dem, der der borger wort redete*, er solde mit seinen
heren au ff das rothaus geu. Damocli gingen die borger in die
kirche und bilden rot, wie sie einen vollen rot machten. Do teloten
aich die borger, ein itzliche rotte zuhoffe, die wercke ouch zuhoffe,
die koftleutte auch zuhoffe. Das ordonete enor, der bis Michel
Schone'), der uom ene toffel, und giag domitte vod einer rotte zu
der anderen, und vormaüet sie zu kisen von den borgeren enen,
der in notzlicli dauchte der Stadt und der borgerschaft zu enem
rotheren; wen den die dor in erem mittj?l numeten oder von
anderen, der wart auffgoschrieben auff one toffel; das treb man also
lange, das sie dreimal omme ging und virundzwenzig angeschriben
worden. Do nu dio omstimunge vorbrocht was, sein die borger
alle zulioÖe geruffen, do hat man iu die auffgeschreben vorgelesen
und sie aller vormanet auffzuhoreu, ab erkener mang den ange-
schrebenen wer, dor nicht toehtig wer und ein makel auf!' sich
hette*, doTiiit königlich rot voronert werde, das solde niemant vor- l
schweige». Dorauff ist geantwort., in der gcmene woste . , .*• den
gekoren mennereii kene unehr oder rnakel, der orer er*n schaden
mochte oder inianden. Ein rot, die dor noch auff' dem rothause
weren", die worden die wol zu sicli ruffi'n, dif in gut dimken
worden und zu erem rote notzlicb.
Do sein dio aiisgekoren menner zu doiu rote gesaut auff das
rothaiis und in die auffgeschrebenen (iberantwort. Mang den auff-
geachrebenen menner was der ene ouch, der dor ordenete* mit der
toffol zu gen, do man die borger köre in der kirche. Dorselbige
bat sich hei der gcmene ab, do sie noch vor dem altar stonden.
Derselbige schreb auch darzu, sofeme sie im alden rathe weren.
Das* gefil anderen nicht Der sich abbat vor tier geraen, der vor-
s| denlHMgFiaCBtDiwioduboltliiEEileiCDiL b)HicT fehlUtvic niiuuant von. c) wete Cod.
1) Tgl. S. 100. El' ist nneh der Eatfasliste 1526 Bathsherr gowordeii
HO
isaji.
2RS.
I
tci'bote (lunioch vyJe ilor bnrgor voriieiii'jn, \ina (.'n koiir iiiiicht
hatte, und frondete sich dornoch mit den aldoii enteotzeten nus dei
rote ujnl gab auch mit rot, das die neugekoroiien wieder domoch
110* der kor ober klene zeit aws dem rote mosten. Hetten sie ein
in dem neugen rote bleiben loesen, der borger rot wer wol ga-
bleweo. So sief» man der inonschen getreiibeit. Aber notihdera wia
die angeachrebeneu von den gekorenen auff rioy rothans doni rote
oberantwort waren, bilden die hfren körn nher die dnr voti don
horgeron gekoren woi'den.
Der borgeniester mit seinen heren liswen die toron voi-sohlisanw'
auft' dem rothauac ober iille. Ra goben auff die zeit die borger
auch dem rote die maeht, ao imandt mang den bürgeren weron, ditr
do niclit anffgesohreben weren", ein rot solde die* mach haben zni
kisen ana der saraelonge, anfi' das dor ein voller rot worde iäi
der Stadt.
Der borgemeater hat gekoren mit seinen heren. Zw der koMB
hat man geleutet mit der gi-oaten glacken in der »tadt noch aiAei
gewonheit'). Do man aufgehor«t hat, sein die borger ans der kircheU''
auff dem market, Do iat der borgemoater mit seinen heren in du
fenater gegangen, und haf alle die ablesen losaen, die dor gekoren.
woren, und vormanet sie, auff daa rothaua «u komen und eren ehfr
KU thun königlicher raagestot und der stadt, Daa iat vorendet don-
tag lind iat ao geblewen den t^ig.
Aurt' den neatfolgenden tag haben die borger wieder üuhofffr
gekomen in die kirche und. den bereu boten gosant, die eich
des rotbauseß enthaiden Holden, sie get'roget, ob sie auch bei der
gemene borgerschaft wolden sten und der atadt gerechtikoit ver-
antworten, wo es die not fordert? Dorauft' antworten aie: Jo, da»-
solde man sich zh in vorsen und nicht andere. Sie auch gefroget,
ab sie auch alle gesohenene bände), die dor gesehen woren zwiachea'
in und der gemene, in vorzeion wolden. Dorauft' haben sie alla
geleich jo geaaget. Do liat in der gemene haulfe auch vor-
legen. Das ist gelobet von bedon telen mit dem munde; got wosts'
ir allor hertze.
Dornoch nicht lange zeit hot der rot zu sich genomen etliche
d) b. loHon
V. Onnj. wnnlsn v<
1) Vjj;!, Tnoji[jt.ti, Kill, Ajitir^, IHIl.
»T.iflS.
111
borger aiif das rothaus, <ti« sülden mit in rütsclilageii aiitl' die ge-
acbenen hendel in der stadt und der gemene.
Bnlde noch sotter zeit sein die beden borgemester, die dor
bei dem konige waren zu Erakau*, mit nameii Johan Loe und Jacob foL 267.
Sehwange, der stadt Schreiber Amandua' heim gekomen*", die borger
wieder in die kirche vorbottet und die heren mit in und vor in
vorzelet alles, was gesehen was- Darautf liat der borgemester her
Johan Loe bedanket sich ken ein erbar borgerschaft der grossen
ere und gutte. Dornoch hat auch Jacob Schwange" angehoben und
hat gesaget: Liben heren und freunde: Ich habe vomomen, wie
man mich gehonet hat und geschraet; liben freunde*, des wil ich
micli vorantworten zu seiner zeit
Noch aller irer rede haben die borger angehaben und lossen
bitten den . . .*, das er sieh wolde vorfügen auff das rothaus mit
seinen gekorenen heren und uemen den ney gekorenen borgemester
bei sich, das er sie also regh'te wie ein getreuger . . .' seiner bor-
gerscbaft. Bei disser bete der borger ist auch geredet von» der
Stadt einkomen und zinse, das sie ein beschwer trengen, das es
nicht wol retlich angewendet worde.
Auff die rede hat her Johan Loe, der borgemester, geantwort:
Libeu borger, das ich sagen sal von der Stadt einkomen, es gefeit
bei disser stadt ein zemeMch gelt, das ich dovon reden sal — ich
wes nicht dovon zu reden; wil imant unrech thun, wer kan dor-
wider? und do gesaget von dem lone, der den worde von dem
ammachte, wie vele ein itzlicher zn lone kregen von alders und
nicht mer.
Weitter haben etliche borger augehaben und haben geklaget
ober die wiltjaget, wie das* man in die vorbote, so weit der Stadt fol. 208.
vorschreibongo wer, das doch dem aimesten wie dem reichestcn
vorlenet wer in unser Ptadt. Dorauff hat geantwortet her Johan Loe,
der borgemester: Lieben borger, ich weis niemnnden, dem sie Vor-
boten ist in unser Stadt, der ein borger- ist und ein haus bewonet;
aber der nicht ein haus bewonet und ken borger ist in disser
königlichen stadt, dem ist der stadt gereehtikeit vorboten, dieselbigen
nicht /ii brauchen gleich einem einwoner der stadt
Dai anff die lede des borgemesters ist geantwort aus der vor-
samelonge der borger: Wie? mit waa gereehtiget hat den Jörgen
a
DnletrtriDhfi.
tum Zcichea dei Ungiltigkeil. b] s- sein (o. untontiichen) Voi. c) S. bat Coil
d} iMUndMU)
112
1525.
Klefelt. (ieni molner aus der Hilgcngestmoleii ilas velie iionicn iassen,
daR dor got im gab, zu bcsehlon mit dem hamoii in dem Hisse, daa
doch von einem klenen hoftzaker') geti'eben wart, das es in daa
Uis sprang, und der do fischete, dasselbige re bcsohkig mit dera
hamen und ergritf es, so auch das reh atifT die zeit seines labenfl-'
man drei beiie gosunt hatte, das virdo man bes an seine feoten^,
na was aber hele das roh zn der zeit, man moste auff seinen dren
benen loffeii. Also es der man hat hem gebrocht dasselbige lamft
wilt, hat er es gosti'offet und ein tel seinen gutten freunden mitge^
telet. Das flest^h, das der man noch bei sich in der molen hatte,
das lis nr im nemen, der Klefelt, und sante auch zu einem manne,
der ein kenle von dem reh bei dem fenger hatte, die wolde e«
auch noch haben, aber er kreg sie nicht, sonder schmeiiche wort^
und der genng, das doch so nmnich gut horger wol wos.
Dorneben wart göret von dor gebort eines itzlichon* borgera,
das hei das ordens Zeiten kan raun Iconde borger. . .■ sonder or moBWi
seine gebort mit brifen beweisen vor dem rote; domoch ist dea
ener borger geworden, Nu grt es aber anders zu, wos es got, wg
munichei' der gebort her" ist, sie sein alle unser sfadt gut.
Autr die rede iiat Jnhati Tioe seines vaters gebort angozogot
vor den borgereu bes auff seine, dornodi des fTinrii'h Tonnanes* ge-
bort, das sein vnter zu dor Tlabenstadf ein rorniun gewost wtifl(
ein gut erbarlich man, und im got zu der ehr goholffen hatte, und
auch ander gedocht ist worden. Bei woteinor rede ist es <len tag
gftbloben, und ein itzHcher dornocli ist in sein haus gegangen.
Ober etliche tage nucli dem voneinandergcn hat der rat doÄ
gekorenen borger boten gesant auff das i'OthauB zu kernen und aldo:
rot zu halden, wie mon rot fende dem konige die gesehenen bend^
der Stadt zu endeken, wie sie gORchon woren. I)o sein sie enst
geworden die liorger und hnbnn zwe gekoren, die sohlen aujffaren
zu dem konige. T)c> was ener, der his Braut, das wh.r euer von c
alden rote, auff den fil ilie kor. Uei'selbige bot so aer die j
borgerschaft, das er das zoges oberhaben mochte sein; er was voit
dem alden rot ener: er schwur, das er der sfndt vorschreibong*
■] EFftüDüo: wardcii
r) Oll! F"ric«in.«V vfl. b
h HnlUralnHl?
1) Mir THivBrstSndlicli.
2) Kein waiflmilnniBohni' Aiindnuilc, Buin
diu Ocloiik sswisrhpii l'ntnrsi-ht'nVo! und Pr-ssnl,
270. 1525. 113
nicht gewost hatte, es wosten die borger eines teles besser, er hatte
ein ausschriffc von der stadt in seinem hause. Zuletest derlissen
im die borger, das er nicht zin dorfte.
Auff einen anderen tag ist der rot wieder zuhoffe gekomen •
und koren onder sich ander zwe Ton dem neugen rot. Das ene
was der neuge* borgemester Amandus *), der ander Valtin Herman, fol. 270.
der drit von dem alden rote, der solde dem konige den grus an-
brengen von der stadt wegen^.
Es wart vorwilget alle artikel irer beschwer in der stadt auff-
zusetzen. Das wart so geschreben, wen ein artikel geschreben was,
so wart derunder mit des vogetes segel angedrocket, auff das man
dor nicht konde ab noch mer zuschreiben. Das was der borger wille.
Mt den vorsegelten und geschrebenen artikel sein die ge-
korenen heren von dem Eibinge noch Krakau gefaren. Also sie
ken Krakau sein gekomen, haben sie most vorzin, er man sie vor
den konig lis. In der zeit woren die von Danzike auch auff dem
wege. Do mosten sie beten, bes die von Dantzke auch ken Krakau
qwomen. Do lis man die Elbinger ir werb vor den konig brengen,
das wart gelesen. Domoch worden sie bestricket gehalden und
noch der bostrickonge ein absehet kregen von dem konige, das er
wolde einen gesanten senden, der allen hader stille solde zwischen April 28.
dem rotte und der gemenen*). Domit sein die gesanten von dem
Eibinge von Krokau noch haus gefaren auff das mol.
1) Früher Schreiber, vgl. o. S. 111. Dis jar haben die drei stete ihre Schreiber
zu burgermeister gemaclit, als zu Dantzke magistrum Georgium Zimmerman, zum
Eibinge magistrum Amandum, und so Joannes Seyfridt nicht wer zu Thom ent-
runnen, wer er auch zum burgermeister aufgeworffen. Thom. Chron. M. S. 152.
2) Um jene Zeit kam Mathias Bienwald als Prediger von Danzig nach
Elbing. Die Elbinger hatten die Danziger gebeten, ihnen den Ambrosius Hütfeit
zu überlassen; der Danziger Eath überliess ihnen laut Missiv vom 26. Februar 1525
Bienwald vorläufig auf ein halbes Jahr. Hirsch, Oberpfarrkirche zu St. Marien.
3) Das Mandat lautet so : Sigismundus d. g. Eex Polonie pp. Famati fideles
dilecti. Delatum est ad nos novos motus et turbas inter communitatem istius
civitatis et vos exortas esse et communitatem rationem de perceptis et administratis
proventibus civihbus a vobis exigere. Que res ut est indigna, ita nobis vehementer
molesta, quippe que nedum civiü unioni et veteri consuetudini istius civitatis plu-
rimupi derogare, verum etiam ad majores motus et novationes rerum in dies magis
ac magis vergere videtur. Atque ita volumus et inhibemus vobis, omnino habere
volentes, non prebeantur cause majorum motuum et turbarum, que haud dubie,
ubi per vos ratio ipsa communitati facta foret, in civitate ista fierent, ac rationem
ipsam coram nomine facere audeatis. Nos enim ipsi cum in terras istas Prussie
8
llfi
IWS.
274;'
An sotein mundiit wolde der geniene man nicht gerne. Aber
in langen ratachlegen setneten die gementsn horger Iren gekoi-enen
boi^ermoiatcr in ero hende des gemenen armen beste zu bedenckon.
Auff einen anderen tag ist der ganze gekorene rat mit den ge-
korenen borger «iiff das lothaus gekonien nnd die ne.vgekorßnen
heren sein mit den horgeren obei-ein gewonlen, dieweile der konig
Mft hei-t darauff dronge, das man die entsetzeteu Hi>lde wieder in die
stelle sitzen lossen. T)aM haben die borger dem borgemiester ange-^
saget, das es dei- borgi^T und der neien heren wille wer, man solde
sie in die stelle setzen, wie der konig geböte: so er den selbest
wolde lichter sein, wer wes noch, was gesehen wirt, ah der gemens
hanffe gerochen werde an in,
Wider aufT enen anderen tag ist» der rot mit den gekorenen
borger auff das mtians gekomen, nnd der rot hat den entaetzeten
boten gesant, hei gehorsam of das rotbaus zn komen. Hie sein ge-
komen. Do hot* men in das mandat vorgelesen, dorinne stond,
dns sie solden in die stelle sitzen, ilos wer sein befel, er wolde selbest
ir richter sein. Auff sotein lesen des mandates bat ener von den
entsetüetan des rotes, man solde in doch ein abeschrift von dem
mandat geben, auch boten sie om ein abtrit, sieh zu beroten. Den
abtrit vorgont man in.
Dieweile sie abweichen «ich zu bereden, haben die gekorenen
borger den borgemester vormanet, sie zn frogen, ab sie auch der
gemene borgerschaft weldo» halden ir gelohnisse. Anft" sotene rede
wolde der"" borgemester, die borger solden dem rote entwichen aus
dem remeter. "Da» wolden dira borger nicht thnn und sprechen, es
ginge dem rote so wol an alsn die borger«. Der borgemester ant-
worte: Sei wir doch nicht bei dem ehde gewest, und sprach zu
dem, der der borger wort rette: Froget ir se. üoi'anff hat er ge-
antivoii: Jo, dieweile ir es nicht thun wolt, wil ich sie frogen.
Indem also man das mandat solde lesen, frogot man sie, ab
sie das mandat wolden Lateinisch oder Deuseh boren lesen. Dorauff
hat ener geret, man solde es in Lateinisch lesen loason. So was
doch man ener nnder in, den entsetzeton, der Lateinisch konde.
Dabei konde^ man sporen, mit was getrenheit sie den borgeren vor-
gingen.
Also die entsetzeten sein eingekoraen, hat zuvor der borge-
mester zu den neugen heren in dem rote gesprochen: Ir hei'eii,
a) hM. C°il. Ut CsnJ. H) Taldsr DoiI. <') bnrgi Coii. d) koiiilen Cod.
275. 276. 1526. 117
solden die heren ir stelle besitzen, do most ir ommerocken, das sie
ere steten ledig finden, domit sie kene ausrede haben konden, das
ere stellen nich ledig weren*. Auff das vormanen des borgemesters fol. 275.
sein die neugen heren omgerocket und der entsetzeten stellen räum
gemacht, aufif das sie kene Ursache vorwenten.
Do hat man die entsetzeten lossen einkomen in die rotstobe,
do der rot und borgemester mit den gekorenen borger woren.
Also sie woren eingekomen und gefroget woren, sie bekanten alles,
was sie geret hatten, zu halden bei königlichem ehde. Da hat sie
der borgemester vormanet in die stelle zu sitzen, die in got und
königliche magestet vorgont hette. Das haben sie gethon auff
dasmal.
Dornoch hat der voget mit dem, der neben im der borger
wort redet, zu dem alden rote gesprochen: Ir lieben heren, disser
Widerwille» ist von engerem vorbitten den monnichen ir predigen;
hettett ir sie predigen lossen und ander ding mer, so wer das auch
nochgeblewen. Auff das wort predigen ist zu dem Sebenichten
gesprochen: Merten Sebenicht, das ir itzondt sprechet, das es dis
predigen gethon hat, wer ist doch, der euch das befolen hat, oder
ist es von engerem mutwillen gesehen? Haben dissen Unwillen
die prflöigen angefangen, oder hat es der borger gerechtikeit ange-
fangen? Dorzu Merten Sebenicht geantwort: Es ist disser anfang
von dem hantwerkesmanne derstanden aUe^ und nicht von den
meltzenbreugeren, vsrie man vorstet in den brifen des koniges, und
ist in der hantwerkesman nicht so gutt, wie ein meltzenbreuger,
es moste uns imer let sein, das wir, unser ehre, auch nicht so gutt
sey, also die kofleut®.
Noch alle die rede wart auch gefroget, ab der* stadt gerechti- fol. 276.
keit also betegedinget wer, und so gehalden, was man dem gemenen
man gelobet hat, die artikel, die ein gemene borgerschaft begeret
von dem rote? So ist es gebleben den tag, bes der aide rot den
neugen rot von sich von dem rathause brochte und eren egenen
willen behylden.
Sie brochten die mandat aus der kenzeley so vele aus, das
auch der neuge rot mit willen der borger von dem rote auffstonden.
Es was doch ken vortrauen bei in nicht. Die borger gingen auff
das rothaus und bilden eren rot, bes der neuge rot auffstondt und
lis den alden sitzen und befolen in die stelle, das sie so ritten, das
a) Am Bande : Worvon der nnlnst vom Elbing gekommen, b) So Cod. c) So Cod.
118 1525. 277.
das leteste nicht erger worde, wen das erst, und sein alle mit den
borgeren von dem rothause gegangen.
Das hat angestunden bes an den tag, das man nach alder ge-
wonheit die heren zu ruflfen von der gemene borgerschaft zu der
Stadt rote. Mang den was euer, dem treb der entsetzete borge-
mester so vele homut zu, das er in zu dem anderen mol aus dem
rote brachte und met das rathaus. Das ist gesehen in dem jore
Christi 1525.
Es geschach vele Unwillens in der stadt Elbing von den pre-
digers. Man schrep in ere predigeten noch, man klingerte in der
kirche, wen sie nicht recht retten, man las die epistelen in ander
stellen und nicht in der kirchen.
Ein anfror auff Samelant von den Samisen pauren,
die dor zuhoffe gefordert worden von enem pfarherren und
enem kruger^).
fol. 277. In dem jor 1525 ist.es gesehen, das der pfarher* zu . . .» in
dem do:toB*) von der menschlichen freiheit gepredigot hot in seinem
kirspil und das volck vormanet hot, das sie kenem Juncker schuldig
weren zu gehorchen, sonder einem landesf ersten. Es wonen vele
freien und edelleutte auif Samelant, die taten dem armen freien
vele obermut und dem lantvolcke, das in ser weh tet; dÄi krig
hatten sie erleden, und wosten . . .^, ob das laut frede mochte haben
oder nicht; man horete sagen, wie das lantvolck in dem oberlande')
a) Hier ist wohl ein Nemo auagefalleu. b) liier ist wohl „nicht" zn ergKnzcn.
1) Falks Nachrichton über den Aufstand der Samländischen Bauern, hier
fol. 276 — 280 und unten fol. 295, sind sehr summarisch und ungenau. Es scheint,
dass sie nach ungenügender Mittheilung oder aus halb vorsohwommener Erinne-
rung aufgezeichnet sind. Namentlich fällt es auf, dass dor Aufstand in eine Zeit
versetzt wird, in der noch ein Hochmeister Landesherr in Prousson war, da er
doch vielmehr in die Zeit nach dem Krakauer Frieden und der Umwandlung des
Landes in ein Herzogthum gehört. Dass dor Bürgenneister von Elbing Jakob von
Alexwangen zur Zeit des Aufruhrs sich in Königsborg befand (Erlüutert Preussen
Bd. 2, S. 347) mag als ein Umstand betrachtet werden, welcher die Uebermittoluiig
einiger Kunde von demselben nacli Elbing schon in früher Zeit bofordortü.
2) Es ist ungowiss, ob dor Berichterstatter hier den Pfarrer Paul Sommer
von Kaymen oder den Pfarrer Valentin von Tx;gittcn meint, welche beide den
Bauern folgen mussten. Erläut. l^eussen Bd. 2, S. 338, 343. Voigt, Geschichte
des Bauemaufruhrs in Preussen in den Neuen Preuss. Prov.-Bl. 1847 Bd. 3,
S. 9, 12. Der erstere entzog sich jedoch ihrem wüsten Treiben bald.
3) Oberland bezeichnet hier wohl Oberdeutschland. Vgl. o. S. 92 und u. S. 120.
278. 1525. 1 ] 9
ii'e edelleutte vorjageten und wolden die beschweronge der edel-
leutte nicht leiden Ton in mer.
Sot getomel ist gewest von reden mang den Samelendisohen
pauren, und euer redet zu dem anderen, wen wir erkenen man
hetten, der uns man zuhoflfe riffe, das wir lantieutte konden aufi'
enen hauflfen komen, unser wer wol so vele, das wir unser junkeren,
die mannichem armen lantmanne vele obermut zumessen, .^ . .».
Die rede ging ober gantze Samelant. Das derhoret ein kruger vele
und ofte der pauren klage. Derselbige^ . . . von . . .^ aus dem
dorffe^). Derselbige kruger gedochte bei sich selbest, die pauren
weren gut anzufuren, den sie haben es noch nicht vergessen, was
sie offie in dem krige von eren junkeren geretet mit werten und
anhertonge^ ken die Polen, wie sie ene thun solden, wen die Polen
auff Samelant qwemen; dasselbige wolden die pauren an eren ede-
leuten und junkeren vorbrengen.
Es hat sich begeben, das sich der dorfpfarre beroten hat mit
dem kruger, und der kruger hat angeredet etliche pauren in dem
gebitte*, die pauren ander in einem anderen gebitte, und sprechen fol. 278.
soteines bei uns zu thun, es kan nomer bas gesehen, wen nu®, also
der her mester nicht in dem lande ist^; wen sotens von uns lant-
leutten gesehen ist, so mössen den unser ordensheren mit denn
konige zu Polen frede machen, und so mochte wir auch unser hoffe
und heuser behalden; wen solde der krig sich wider anheben mit
den Polen, der konig ist dem orden zu mechtig, die Konigesberger
mochten sich geben under den konig und lossen die Polen dorchzin,
das sie auif Samelant qwemen, so teten die Polen uns, wie sie
haben den Nottangen gethon, in ere hoffe abgebrant, ir vihe in ge-
nomen, kint und weib in vorterbet; darom lot uns unser junkeren
uns geleiche machen, so mus der orden wol frede haben mit dem
konige von Polen.
Auff sotein boren der pauren hat der pfarher mit dem kruger
enen pauren ausgericht mit euer klenen' pauken^). Der ist gerant
&) Hier fehlt wohl etwas, b) Hier scheint za fehlen: war. c) Diese Lücke deutet
der Cod. an. d) So Cod. (Anreiznng.) e) me Cod. nn Conj. f) plenen Cod. klenen Conj.
1) Es ist ohne Zweifel der Krüger von Kaymen gemeint, welcher nach einer
Quelle, dem Erlaub. Preussen a. a. 0. S. 329, Caspar, nach einer andern, bei
Voigt a. a. 0. S. 7, Valentin Moldenhauer hiess.
2) Vgl S. 118. Anm. 1.
3) Auch anderwärts werden Pauken und Pfeifen als Signalinstiaimente der
BaueiTi erwähnt, Freiberg S. 194, Voigt a. a. 0. S. 22,
120 1525. 279.
durch die dorffer und geruffen, das ein itzlich hofe pauren solde
kommen auff den einen berg, der hesset Quedenberg^), do wolden
sie morgensproche halden.
Sept. 8. Die pauren sein noch alden gebrauch und laut der zuhoffe-
ruffonge gekomen bei den berg. Die anschlege des dorfpfarheren
sein den» pauren vormeldet, wie hirvor geschrebon stet. Darauiff et-
liche ^ vorstendige menner das vomemen misroten haben, sotenes
nicht vorzunemen, dieweile der her mester nicht im lande were,
und der beifrede des kriges wer nu schir aus; es wer zu hoffen,
der her mester werde sich mit dem konige vorenigen, wie die
bl. 279. vorigen mesters vor* im gethon haben; den der mester moste das
wol thun, der konig wer im zu mechtig; auch wer der mester des
koniges schwesterson; wo sich die beden vortrügen, das es zu
enem frede qwem, wie man horete, das der homester zu dem konige
ken Eiakau komen solde, do den^ ein gut fred von zu hoffe stonde;
auch solden sie gedencken, was dem lantvolcke im Deuschlande ge-
sehen wer von erem zuhoffekomen.
Die rede . . .® etlichen Samen wol, aber dem gemenen pavel
nicht; die wolden man mit der gewalt doran und ire edelleutte in
geleiche machen. Ober sotein vomemen des gemenen poveles sein
mang dem hauffen gewest etliche, die auch noch bedochten des ge-
menen fredes, und gesaget: Es ist in der stadt Eonigesberg ein
man, den unser her mester ser libet^), den welle wir om rot frogen;
was uns der ret, domo wellen wir thun. Die menige gefil dem
mesten hauffen wol; sie santen dem borger boten, er ist zu in ge-
komen; do haben im die vomemesten der pauren not und schelonge
vorzelet, wie sie* von eren herschafften der edeleutte grosse be-
schwer mosten leiden; soteinem leiden wolden sie gerne zuvor-
komen, was in doch mochte geroten sein; werde der krig wider
angen, so mochten sie doch von den Polen vorterbet werden.
a) die Cod. den OooJ. b) der Cod. den ConJ. o) Hier ist wohl eiozniolialten: gefiel,
d) sie Conj. (fehlt im Cod.)
1) Am Quednauer Berge, ^1^ Meilen nördlich von Königsborg, vorhandelten
die Bauern mit den Abgeordneten der Stadt Königsborg am 8. September, Erläut.
Preussen a. a. 0. S. 547, Froiborg 8. 194; aber nicht dorthin, sondern nach Kaymen
waren sie zunächst, am 3. September, zusammenberufen, Erläut Preussen a. a. 0.
S. 328 ff., Voigt a. a. 0. S. 7 ff.
2; Die Bauern wandten sich an die Gemeinde in Königsberg und einzelne
Führer derselben, welche ebenfalls aufrührerische Gesinnungen hatten, in der Hoff-
nung auf Hülfe. Dagegen waren es die Rätho der Städte, welche ihnen von dor
Fortsetzung des Aufruhrs abrietjion und sio beruhigten.
280. 281. 1525. 121
Auff die rede der pauren hat in der borger geantwortet: das
vornemen, das sie vorhetten, das wer ein böse vomemen, sie solden
sotens bas bedenken; den aus sotenem wolde doch ken guttes
folgen; der erwirdige orden mit erem her mester worden sotein vor-
nemen steugeren, wen der her mester* hen hemen qweme; er wer fol. 280,
zu der zeit bey dem konige von Polen, und man vorhoffete sich
eines gutten fredes; doromme wer sein rot, ein itzlicher hausman
solde zu haus zin und solde sein gesinde zu dem besten reden; wen
der her mester sein genode zu haus in das laut qweme, so solde
man den in die schelonge des gemenen armuttes vorzelen lossen
dorch Schrift, er werde sie den derhoren in erer klage und in
wandelen iren schaden, wie sie klageten, dem armen wie dem reichen.
Aufif sotenen rot des borgers von Konigesberg sein die vor-
stendigesten pauren von einandergezogen, ein itzlicher in seinen hof,
und folgeten dem rote, der in geroten wart; aber der gemene povel
wolde langsam von einander, sie hatten keinen anwigler*, dorom
mosten sie auch von einander zulötest, ein itzlicher wo er hin konde.
So ist der haufife gestillet und von einander gekomen, bes das
der homester das kreutze . abgelet hatte, dovon er mitte ein orsache
nam, der pauren onfrede, sollichens zu thunde, das dor ist gesehen
im jare 1525.
Diese nochfolgende echrifft zeiget an das dritte teil der foi. 28i.
geschichtet)
und der oberherschafft gebort, herkommen und ander bri-
ven, die dor zu dieser stonde Preussen^ genant wirt, und
seinen«^ anfang hat gewonen in dem jore noch der gebort
Christi, do mahn gezelet hot . . .^; und spricht: Sintdemmole
alle der werlet werck von got dem almechtigen . . .% und in
vorgenglich . . .® menschen gestellet, so ist es noth gewest,
[die geschichte umb der lebendigen menschen wille]' das
die geschehenen dinge in die schriefft vorfasset sein gewor-
den, die lebendigen domit zu erinneren, was geschehen ist;
got im himmel weisz, was noch geschehen soll auff erdenn^f.
a) a. undeutlich Cod. Ob anftthrer? b) Preuasens? c) ihren? d) Lücke Cod. e) Wahr-
scheinlich fehlt etwas, f) Diese Worte sind wohl zu streichen, g) Ende des die ganze Seite
fällenden durch Ecksehrift markirten neuen Titels. Cod.
1) Die hier folgenden Abschnitte fol. 281—291 sehe man als einen Einschub
an, welcher den Faden der zusammenhängenden Geschichte unterbricht. Die
wunderbai-e Ausbreitung des Geschlechtes der Jagellonen, welche mehrere Polnische
122 1381. 1382. a82.
So hebet sich dis geschichte an von enem Beusenisen konige ans
Beuslant geboren, der hat gehessen Kinstaudt. Derselbige hatte enen son,
AcHmchi'. der hat Wittolt gehessen. So hat Kinstaud der konig vortreben seines bru-
P* ^1* deren son^), enen forsten ober die Wille, mit seinem brader Schwidergalle*),
1381. dorom das sie em seineu jorlicheu zins vorhilden^). Dorom ist er voror-
sacht sie alle bode von ereni vaterlande zu vortreiben. Also Kinstand die
Wille inne gehat hot, hot er sich grosser tirannei angenonien über arme leut
zu der Wille. Das hat die Willenisen borger ser verdrossen und trachteten
im noch, wie sie in von der Wille brechton mit seinem sono Wittoldon. Anff
ene zeit hot Wittolt mit seinem vater Kinstaud*) gereten in die jaget,
so ist dor gewest ein borger, der ist gewest der gebort von Rigen ; derselbige
borger was dem rechten heren und forsten mit seinen bruder holder, wen dem
fol. 282. Kinstande*. Also nu Kinstaud auff der jaget was in der wiltnisse und
wenig volck^) auff dem schlösse zu der Wille gelossen hatte, do hat sicli
1382. der Hans von Kigc beroten und zu sich genomen etliche borger, die dem
Jum 12. jagßi gut woren ; die sein gelotfen auff das schlos und schlugen todt, die
sie fonden, und haben das schlos eingenomcn. Dornoch schreben sie dem Jagel
und Schwidergalle, das sie qwemen und worden ir heren, wie sie gewest
woren, and bewarten das liaus.
Also Jagello höret die zeittonge, hat er sich balde auffgemacht mit
Oeschichtschreibor, wio Mathias vou Mochovia und Nicoiaus Deoius, zu aus-
führlicher Darstellung ihros Stamm Immnes veranlasste, hat auch Falk zu einer
ähnlichen, freilich nicht bosondors goschickt einji^ewebton Episode veranlasst
Freilich giebt er auch hier nicht viel mehr, als was sich während eines Zeit-
raumes von etwa 100 Jalu-eu auch in mündlicher Tradition erhält Auch wo er
sich seiner eigeu(«i Zeit nähert, fehlt oh ihm an allen detaillirton Nachiichten;
nicht einmal die Regierungsjalire der Polnischen Könige kennt vs. Er möchte sie
angeben, wie die für solche Zahlenangaben offen gelassenen Lücken zeigen, doch
wenn er sie angiebt, sind sie falsch. Die ersten Abschnitte fol. 281—284 erinnern
in manchen Einzelnheiten lebhaft an die ältere HM.-Chrouik SS. III p. 602, 603,
608, 609, die freilich theils dui'ch wortreiche Paraj>hraöe, tlieils dunjh Beseitigung
des in der Zeit des Voif assers politisch Anstössigen, namentlich der Ausfälle gegen
Jagel umgestaltet und auch durch einige Missverständnisse entstellt ist. Wii*
bezeichnen das anscheinend aus diesei* Quelle Entlehnte durch kleinereu Druck.
1) Nämlich Jagello.
2) Nach der benutzten Quelle zu urtheileu, liegt die Vormuthung nahe,
dass Falk den wenigei- bekannten Schirgal mit Switrigal hier und fol. 282 ver-
wechselt hat
3) Die Verenthaltung des Zinses ist verschoben. Um dersell>eu willen be-
kämpfte Kinstut nicht damals Jagel imd Schirgal, sondern später Schirgal und
Carbod.
4) Kinstut war damals vielmehr auf einem Kriegszuge abwesend.
5) Ane leuthe. Ae. Hmchronik 1. c.
283. 1382. 123 *
grossem volcke, bemanet das schlos, fürte krig wider Kinstaudt seineu vetter,
der ein grausam tiranne gewest ist. Kinstaud hat gesen den ab&l seines
volckes, und das Jagal gros geloke kegen in hatte; do ergab sich Kinstaud
mit seinem sone Wittolden dem Jagalle und gedochte, Jagal werde sich ober
in erbarmen, dieweile er alt war.
Do Jagal vornomen hat, das Kinstaud genode begerte von im, hat er
sie bede angenomen. Dornoch lis er sie bede in die eisen thun und sante
sie ken der Wille in den torm. Also sie bede ein zeit in dem torme gewest
sein, ist Wittolt dorch list seines weibes entloffen aus dem torme, dornoch 1382.
hot sich Kinstaud seihest getoten in dem gefenkenisse. ^- ^^- ^^-
Jagal der hat grossen krieg gefürt in Keuslande, er hat alles AeHmchr.
gewonen, wo er sich man hingewant hat, das sich die menschen ^^ ^^q
vor im geforchtet haben.
Om die zeit der jare hat ober Polen regiret ein konig, der auch ein
konig zu Ungeren gewest ist, der hot die beden reiche regirt in guttem
frede. Der konig hatte zwe tochter, die waren im geboren in Ungeren; der-
selbige hat* bogeben in enem jore; eine hat er gegeben einem hertzoge
von Ostereich und im befolen das konigreich zu Polen, noch der kostunge
sie gesant ken Krokau, die dor Hedewich genant* gewest ist, und ir . . . *» fQi, 283.
hertzogö Lodewig^). Nach der kostunge haben sie bede gewonet zu Krokau.
Die beden haben gelebet in grossen freuden. Das vordres die Polen und
neden in doran. Das vornam Lodevrig, der ist gereset aus dem reiche
Polen zu fremden heren, bei in rat zu suchen, wie er sich die Polen ge-
horsam machen mochte.
Die Polen haben sein vornemen vornomen und haben auch
einen bont zuhoffe gemacht, in om seines vomemens willen*^ nicht wider
in das lant zn lossen und bilden sein weih, die Hedewig, in hutte, das sie
nicht aus dem lande konde, domit sie schaden in dem reiche ent£Ekngen
mochten. Die Hedewig hat oftemol vorsucht aus dem lande zu komen zu Ae.Hmchi*.
erem heren, der in Ostereich was. p. 609.
Lodewig der hertzog hat den keser angeruffen, den hobest, die fursten
im Deuschelandt, die haben aller an die Polen geschreben^ die Polen haben ^
sich nichtes gekart an er schreiben, dieweile sie nicht mit krige angegriifen
sein geworden. Das hat sich vorzogen, das sich ken her mit gewalt ken sie
aufflete. Sint^ sie in dem reiche wolden enen konig haben, sie haben rot
gehalden und haben nimanden konen finden in irem lande, der sie
vor dem keser oder vor fremden finden konde schotzen. Zulötest
sein sie «enst geworden, das reich Polen, dem! grossen forsten in Littauen
a) Ob: Dieselbigcn hat er? b) Hier fohlt wohl: gemal. c) hertzig Cod. d) w. in Cod.
e) karten Cod. t) sein Cod.
1) Soll heisseu "Wilhelm, hier und später noch dreimal.
• 124 1386—1410. 284.285.
die ki'one anzubitten. Sie segen alle, wellich ein gros gelöke von gote
er hette wider seine finde, und sein reich das neme ser zu. Ober
sotenem rotte sein sie alle onst geworden, in die kröne lossen anbitten. Das
138B. ist gesehen im jar noch der menschwcrdonge Christi . . .
Also Jagalle der grosse forste die briffe entfangen hat von dem reich
'ol. 284. Polen, ist er es erfreugot geworden und balde* auff die rese auifgewest,
in Polen zu zinn, und zu thun, was die Polen von im bogerten. Do Jagal
zu in gekommen ist, haben sie im angetragen, das er sich solde toffen
lossen. Das hat Jagal gerne angenomen. So hat in der ertzbischof zu
Genisen getoffet, der Bosante gehessen hat, und hat den Jagalle Ladislaum
getoflfet.
Noch der toife haben die bischofe den Ladislaum gekronet zu enem
konige ober Polen das reich. In anfang seiner regironge haben im die
Polen wolden ein weib geben, haben sie nicht kont oberenkomen,
aus dem reiche zu freien. Do sein die bischofe obereingekomen, haben
die Hedewig des Lodewiken . . .^), die dor von königlichem stamme was,
gescheden von erem heren Lodewiken, dorom das er sein weib und das
reich vorlossen hatte und auch gerne krig ken sie derweket, sonder es wolde
im zu dem krige wider das reich Polen nicht helffen. So ist Hedewig von
erem heren geschiden und ist dem Jagalle vortrauet.
Es ist eine grosse kostonge gemacht zu Krakau alle dem
Polenisen adel und Littauen, Reussen, noch der kosttunge ist ein
itzlicher von Krakau gezogen in seine stelle. Sie haben dem konige
aller geschworen.
über etliche zeit des jares hat Hedewig*) dem Jagle geboren
eren ersten son, den haben die Polen Ladislaus lassen töffen,
und anderen Kasemirus genant. Noch der toffe haben in die Polen
lossen derzin, bes er zu seinen jaren gekomen ist. Hedewig hat
D.Umchr. domoch dem Jagal kenen son mer geboren. Ir erster man Lodewig
p. 610. Y^^^ gelebet ane weib sein lebe lang in fremden landen.
Jagalle, der Ladislaus gehessen ist, derselbige hat krig gefurt
1410. mitt dem orden in Preussen und hat ene grosse schlach geton mit
öl. 285. dem her mester Ulrich von Juginen*, der ist in der schlacht der-
schlagen. Der streit ist zu dem Tannenberge gesehen im jare 1410^.
a) Hier fehlt wohl: gemal? b) 14. . Ood.
1) Nicht Hodwig, sondern Sophia, Jap;oLs viorto (tomahlin, ist ciio Mutter
dei' im Folgendon genannten Söhno Jagols. Mathias de Mechow lib. IV c. 47
p. 196 f.
285, 1410-1453. 125
In der schlacht ist die stadt Elbing ser entbloset irer borgerschaft,
das dor vele witwen sein in geworden^).
über acht jar^) ist Jagal widergekomen in das Kolmise lant
und hat dorin grossen schaden geton darom, das die gebitter* eren
her mester entsetzet hatten von seinem mesterammacht. Der konig
hat dem orden binnen der zeit vele schaden zugefuget^, der orden
dem konige wider, das vele schaden gesehen ist zu beden telen.
Ladislaus ist gestorben im jor . . .% und sein son, der konig 1434.
in IJngeren, war konig über Polen, und der Ladislaus ist der-
schlagen von dem Torken ome Varna^ und ist in der schlacht 1444.
verloren®.
Dornoch ist Kasemir, des Ladislaen son, von der Hedewigen 1444.
geboren'^), konig' geworden. Ober etlich jor nicht lange haben die 1453.
Polen irem konige Kasemire ein weib gefreiet, die ist gewest des
kesers tochter, die ist genant gewest . . .% Dieselbige hat im ge-
boren fonf sone^). Der erste son Ladislaus der ist ein konig zu
Bemen geworden. Albertin sante er in Ungeren, das in die TJn-
geren solden annemen zu enem konige. Die IJngeren hatten ge-
welet den Matiasen, do wart der Pole Albertus ausgetreben. In
dem anstreben hat Albertus grossen schaden geton mit bomen*).
Kasemirus hat enen krig gefurt in Preussen 14 jor lang
a) gebitte Cod. b) zogefnge Cod. c) Die Lflcke ist im God. nicht angedentet.
d) Baten Cod. e) und sein bis yerloren Nachtrag am Rande, f) und k. Cod.
1) Bei Tannenberg fielen 550 Bürger und "Wäppner der Elbinger. Scr.r.Pr.in,
p. 400. Toeppen, Elbinger Antiquitäten S. 98, 104.
2) Die Zahl ist falsch. Es ist zweifelhaft, ob man hier an den Feldzug
von 1414 oder 1422 zu denken hat. Die Entsetzung des HM's (Ae. Hmchr. 629)
spricht für den ersteren, die Verheerung des Culmerlandes (Ae. Hmchr. 630) für
den letzteren.
3) Vgl. S. 124 Anm. 1.
4) Die von dem Codex selbst angedeutete Lücke ist auszufüllen durch den
Namen Elisabeth. Elisabeth war die Tochter des Römischen Königs Albrecht n,
Dlugoss T. n, p. 100, 121. Mechov. p. 215.
5) Genauer: 6 Söhne. Nicol. Decius de Jageüonum familia bei Pistorius H,
p. 289.
6) lieber "Wladislaus oder Ladislaus Dlugoss p. 466 ff., Mechow p. 220.
Statt Albertus muss es Casimirus heissen. Dlugoss p. 471, Mechow 1. c. Hier
mögen noch folgende Notizen eine Stelle finden, welche in ein Zinsbuch der Stadt
Gollub etwa im zweiten Decennium des 16. Jahrhunderts eingetragen sind:
Im jar 1468 do logen drey konige vor Preslau, alzo konigk Matheus von
Ungarien, konigk Girszigk ausz Bohemen, der den konigk Ladislaus ader Lesle
126 1454-1470. 286.
und hat das lant von den soldener gekoft noch laut der brife, die
sie eren soldener vorschreben hatten noch der schlach*) bes in auff-
horen der krige, das die somme ist gewest, die der orden eren
hoftleutten und anderen schuldig sein gewest virhundert tausen
üngerisse gülden und dreisigtausent noch darober^. Das hat der
konig den soldener ausgericht und bezalet, die vorschrebenen brife
zu sich genomen, Schlosser und* stete in sein gower, auff das* der
Orden ken schlos me*> inne gehat hot sonder Preuse-Market^). Die
leut im lande woren den Polen nicht holt®, sie fiUen in ab und zu,
bes sich die Kongesberger haderten, do ist der mester wider ein-
gekomen dorch die Aldesteter, die dem mester Ijodewig wider auft*
das schlos hilflfen. Zuletest hat sich mester Lodewig under den
konig gegeben, do er den krig . . .^ konde lenger füren, mit rot
des keseres und des bobestes irer gesanten botschaft etc>)
In den virzen joren ist es ofte vorsuchet worden frede zu
machen; auflP das der orden nicht gar vorginge, hat der konig den
orden vorlenet mit dem land de helffte; dorvor hat der mester
Ijodewig den konig Kasemirus bekant vor seinen rechten lenheren,
im geschworen noch laut des ehdes vor alle seine nochkomelinge
und mesters von der zeit bes zu ewigen zeitten, dieweille der konig
den orden konde beschirmen vor oberiger gewalt.
Dornoch hat geschworen Hinrich Keuse von Ploven zu Peter-
kau, dem hat der konig« vele grosse ehren gethon, auch die rete Polen.
a) Ob: fl. (1 mal hat? b) nio Cod. c) h. Nachtrag am R. d) Hier fehlt wohl: nicht,
o) 1(. hat in Cod.
den cristlichen konigk orßtickot mit eynoin kuszon, unde was eyn kotczer, koni^k
Kazimirus von Polen.
Konigk "Wladislaus wart konigk czu Bohemen noch dem Gii-szigk, undo do
konigk Mathens starb, do wart her och konigk cz\i Ungarien, unde hilt beyde
konigkreich bis czu seynem todo. TTndo der Wladislaus was des Polonczen koniges
Bzon des Kazimiri.
Item im jor 1517 [soll heissen: 1515J wart dy junofrau Hedwig [soll
heissen: Elisabeth] des Polenczen koniges tochter gebrocht in dy Slesye dem her-
czogk Priderico von Ligenitcz czu eyner forstynne, des koniges Sigismundi swester,
och des koniges ausz Ungarien swester, alzo koniges "Wladislai.
1) Es ist wohl die Sohlacht bei Konitz 1454 gemeint
2) Vgl. Scr. r. Pruss. IV, 174 f., 521 f.
3) Dass der Orden damals kein Schloss mehr Inno gehabt hätte ausser
PreusB. Mark, beruht auf einer Uebertreibung, auch wenn man nur die nachmalH
an Polen abgetretenen Theile Preussens ins Auge fasst.
4) Von der Mitwirkung kaiserlicher Gesandter bei diesem Friedensschlüsse
ist anderwärts nicht die Bede.
287. 1470-1497. 127
Noch im ist gekommen Hiurich von dem Eeichenbach^). Der- 1470
selbige hat sich wider gestrebet den eht zu thun*) und hat sehen ^477
jor regiret. In derselbigen zeit ist gekomen ein bischof von Rome'^),
der machet den homester ungehorsam ken den konig.
Noch dissem niester ist geworden Merten Troxses, der setzet 1477
sich auch wider den konig und wolde auch nicht schweren. Zu- ^^
lotest schicket der konig achthundert Polen*). Die Polen zogen in
das bistum und in das forsten land, do moste der mester zulötest
auffzin zu dem konige. Do er ken Peterkau komen ist, do hot er 1479.
sich vorlossen auif den konig Matias in XJngeren, der solde sich
des Ordens annemen. Konig Matias hat* gesclireben an den konig, fol. 287.
das er sich des Ordens in Preussen nichtes komerte, und wolde
nicht mit in zu thunde haben*. Es wolde auch Merten Troxes
vele dem orden betegedingeh; das wolde der konig Kasemir nicht
thun. Bischof Tunge, der dor veles dinges ein Ursache was, den
qwam es dorzu, das er das dinstvolck des koniges bezalen moste
14tausent gülden^), und dgmit qwam** geworden, der ist von Peter-
kau noch dem lande zu Preussen gezogen und hat den mester
Troxes zu Peterken in Polen . . .*^.
Der konig Kasemir ist auff das mol auch von Peterkau ge- Juli 28.
zogen und hat dem orden ader mester Troxes mer freiheit zusagen^,
wen dem orden in dem vortrage verschroben was. Der konig ist
gezogen vor Ki*akau in die Neugestadt, dohin ist im der mester
Troxses® gefolget und aldo dem konige geschworen, dorne seinen
absehet genomen und ist nach dem lande zu Preussen gezogen mit
seinem volcke von dem konige^).
Noch dem mester Troxses ist zu dem mester derwelet Johan 1489
von TifiFen; der ist zu dem konige gezogen noch laut des vorschre- ^4^7
a) h. Kaohtr. am il« b) Ob: quitt? gram? c) Hier fehlt etwa: gelassen, d Wohl:
Ziagen sollen, e) Troxeties Cod.
1) Vielmehr von Richtenberg.
2) Falk scheint andeuten zu woUen (vgl. S. 128), dass dieser Hockmeister
den Eid auch wirklich nicht geleistet hat Dies ist aber unrichtig. Er leistete
ihn bald nach seiner Wahl zu Peterkau, 20. November 1470. Dogiel IV. n. 128
p. 177. Vgl. Voigt IX, 36.
3) Hier ist wohl der ermländische Bischof Nioolaus von Thüngen gemeint.
S. Danziger Chronik vom Pfaflfenkriege Scr. r. Pruss. IV, p. 480.
4) vil volcks. Danziger Chronik Scr. r. Pruss. IV, p. 685. Vgl. o. S, 27.
5) VgL oben S. 31 und die Ae. Hmchr. 708.
6) Danziger Chronik IV, p. 687. Dlugoss p. 583 ff. Vgl. 0. S. 31, 32.
128 1489—1510. 288.
benen fredes, ongefordert on alle gezwang, den hat der konig er-
barlich lossen entpfangen. Noch dem ehde hot im der konig gros
geschenke gegeben, anch die rete des koniges. Der konig ist vor-
fordert in die Wallacheige zu einem krige von dem Toreken. Der
mester ist mit dem konige gezogen. Der konig hat mit dem Tor-
ken frede auflfgenomen, in dem frede hat des mesters volck von
dem Toreken schaden entfangen, darom hat sich der her mester ge-
muget, ist kräng geworden. Do hat man in ken der Lemborg ge-
füret, do ist er gestorben. Nach seinem todt hat man in ken
Konigesberg gefürt, do leit er begraben^),
fol. 288. Disse mesters, die hir vorschreben sten, haben» dem* konig
Kasemiren geschworen, alle ane einer*», der ist ungeschworen ge-
storben^.
Konig Kasemir hat gehat mit seiner frauen, die dor ist gewest
eines . . .^) fonf tochter, derzogen, das sie sein manbar geworden.
Die erst hat er gegeben einem forste . . .«, die ander hat er gegeben
dem hertzoge von Pomeren, die dritte [h^t er|^ dem margroben aus
Prancken, die virde hat genomen der forste aus Meissen, die fonftc
hat gekregen den forsten aus der Schlesige, hertzog Jörgen von
Legenitz*).
1492. Konig Kasemir ist gestorben im jor . . .«. In dem joro noch
^b^ Christus gebort, alse man^ zelet 1498 ist ein forst von Meissen ho-
1510. mester derkoren. Derselbige hat zwe jor in Preussen regirt, dor-
noch ist er gezogen in sein Vaterland und lebette dor zen jor*^).
a) hftben, doppelt Cod. b) erner Ood. c) Lttoke Cod. d) h. e. Cod. (zn streicheo).
e) Lttoke Ood. - *
1) Vgl. 0. S. 32, 33.
2) Dieser eine soll wohl Heinrich von Richtenborg sein. Vgl. Anm. 205.
3) In die von dem Codex selbst gelassene Lücke gehö/en die Worte: den
Römischen Königs Albrecht II. Tochter. Vgl. o. 8. 125 Anm. 4.
4) Hedwig vermählte sich mit Herzog Georg von Baiom, Sophia mit Mai'k-
graf Friedrich von Brandenburg, Anna mit Herzog Bogislav von Pommern, Bar-
bara mit Herzog Georg von Sachsen, Elisabeth mit Herzog Friedrich von Liognitz.
Zwei andere von Casimirs Töchtern starben früh. Nicol. Decius bei Pistorius H,
p. 286, 294 S. Vgl. auch o. S. 45 Anm. 1. Der Herzog von Liegnitz wurde schon
oben S. 71 fälschlich Georg genannt.
5) Dass Friedrich nur zwei Jahre in Preussen und darnach zehn Jahre in
seinem Vaterlande gelebt habe, ist falsch. Er ging nach Deutschland im Jahre
1504 auf kürzere Zeit, und wiederum 1507 auf längere. Voigt IX, 316, 337. Von
der letzteren Reise kam er nach Preussen nicht mehr zuiück. — Uebrigons vgl.
0. S. 34.
289. 1492—1514. 129
Der mester wolde kenen konig nicht den eht thun und ist gestorben,
das er nicht geschworen hat der kröne zu Polen.
Konig Albertus ist zum konige gekronet ober Polen im jor 1492
noch der gebort Christi 150 . . Bälde noch der krononge in dem
jore . . .• ist er in Preussen gekomen ken Toren, auff das im das 1494.
laut holgete und auch der homester. Er ist kräng geworden und
in der krangheit ist er gestorben^). j^^^ yj^
Kasemirus, des koniges son, der jungeste, ist grosforste in
littauen gewest bei des vaters leben; er hat nich lange regirt; er
ist gestorben in Littauen und leit zu der Wille begraben bei den 1483.
forsten^.
Allexander, des koniges son, ist noch seinem bruder Kasemir 1492.
grosforste geworden im jore 15 . .^). Bälde hat er gefreiet des grossen
forsten tochter aus der Moske, und noch dem tode seines bruderen, 1501
.bis
des Alberten, ist er konig gekronet ober Polen. Er ist domoch in 1505
Preussen gezogen und hat sich die stette holgen lossen*) und ist 1504.
domoch in Littauen gezogen. Nicht lange jor domo ist er gestorben
in Littauen.
Sigismundus der ist von seinem bruder Ladislaum, dem konige 1498.
von Ungeren, zu enem forsten über Glogau in der* Schlesige im foL 289.
jor 15 . . gesetzet worden^). Bälde noch dem absterben seines 1506
bruderen AUexander ist er zum konige gekoren ober Polen, domoch ^^
ist er ein grosforste geworden^ in Littauen. Do hat er einen krig
gefaret mit dem Moscobitter, die schlacht hat er gewonnen in dem
jare 1513^. 1514
•^ ^ [st. 1513]
a) Lücke Cod.
1) lieber Jobann Alberts Reise nacb Tbom 1494 und Tod 1501 Mehlmann
Scr. r. Pruss. V, 445, Mecbow p. 243, Tbomer Cbronik M. S. 107 ff. (vgl. Zemecke
Thomische Chronica p. 93), Schütz fol. 400, Voigt IX, 278 ff.
2) Casimir, der zweitgebome Sobn König Casimirs, starb zu Wihia 1483.
Mecbow p. 236, Decius p. 293. Es ist aber nach diesen Stellen zweifelhaft, ob
er je Grossfürst von Littauen gewesen ist.
3) Alexander folgte als Grossfürst von Littauen seinem Vater Casimir 1492,
nicht seinem gleichnamigen Bruder. Mechow p. 238, Decius p. 293.
4) Ueber Alexanders Reise nach Preussen 1504 Beyer Scr. r. Pruss. V, 451,
Mehlmann fol. 112, Mechow p. 249, Schütz fol. 403, Voigt IX, 315.
5) Im Jahre 1498. Nie. Decius p. 300.
6) Er wurde noch früher zum Grossfürsten in Littauen gewählt, als zum
Könige in Polen. Nie. Decius 1. c.
7) Hier ist statt 1513 imd gleich darauf statt 1510 zu setzen 1514. Vgl.
0. S. 43 Anm. 3.
9
inO 1514—1521. 290.
1514. Item im jor 1510 hat ein Reussenis forst Smalentzike in
rt 1510] j^|;^|ien abgewonnen mit vorreterei mit holflfe des Moskebittores
seines schwogeren. Der forst hertzog Michel hat enen starosten
1508. von Groden das hoft lossen abschneiden in seinem vorwercke bei
Groden om enes maulschlages wiUe vor dem konige Sigismundo *).
1511. In dem jor 1511 ist margrab Albrecht von Prancken, ein
tumher zn Kollen, zu dem homester derkoren ober Preussen. Der-
1512. selbige Albertus ist in das land zu Preussen gesant von seinem
bruder Kasemiren^, der do neunzen jor alt ist gowest^) und hat
geregirt den orden von dem elften jore der klenen zal bis in das
19. jor der klonen zal noch der gebort Christi in ungehorsam ken
die kröne zu Polen und königliche magestet Sigismundo den ersten
des namens mang den konigen ober Polen'*).
Albertus der homester ist gewest seiner leiblich schwestor son
des koniges Sigismunden. Wie der mester Albertus in dem lande
zu Preussen regirt hat bes» in das jor, do man schreb 1519, do
1519. ist Sigismundus gekomen ken Toren in Preussen und hat aldo hin
lossen forderen den homester aus Preussen zu dem ehde, den er
schuldig were der königlichen magostot und in bekenen vor seinen
rechten lenherren. Das gebot vorsas er und bleb in ungehorsam.
Doroni santte der konig sein volck, in zu brengon mit seinem
volcke zu gehorsam^).
1521 ^^^ konig lis dorch sein volck dem mesterthum grossen
!öl. *29(). schaden . . .*» auff Nattangen bes an den Pregel. Do dos koniges*
volck aus dem felde was, ist der mester mit seiner macht gezogen
a) b. r. b. Cod. b) Ergänze: thun.
1) Johannos ZabrzozinBki, Marschall dos Grossfürstenthunis littauon, ^vur(lo
auf Glinskis Befehl bei Gxodno 1508 ermordet, weil er Glinskis Pläne dem Könige
Sigismund verrathen hatte, nach Nie. Decius p. 304, welcher von einer Maul-
schelle nichts erwähnt. Vgl. o. S. 43. Anm. 3.
2) Casimir, Albrechts ältester Bruder und damals schon l?egent in Ansbach,
begleitete Albrecht auf dem Wege nach Preussen bis Posen und wandte sich dann
nach Peterkau. Scr. r. Pruss. V, 319, 325, Yoigt IX, 432 IT.
3) Albrecht ist geboren den IG. Mai 1490 nach Gans in Meckelburgs
Königsb. Chroniken 289, den 17. Mai 1490 nach lientsch Brandonb. Cedemhain
8. 840, welchen Bock, Leben des Markgrafen Albrecht S. 72. vor Augen hatte.
Voigt IX, 406. Er war also, als er im Octobor 1512 nach Preussen ging, über
22 Jahre alt.
4) Der "Wortlaut dieses Abschnittes erinnert an mehreren Stellen an S. 35,43.
5) Auch hier ist der "Wortlaut von ?>. 44. zu vorgleichen.
290. 1521—1525. 131
in die Masau und tet den Masaueren wider schaden mit bornen
und roben^). Disser krig hat gewert* nicht vol anderhalb jor.
Domoch ist gekomen eine gesante botschaft von den keser, auch
von dem bobeste, des homesters bruder hertzog von Opelen, hertzog
Jörgen von Legenitz^. Die heren alle haben einen^ anstand des 1521.
krige*s gemacht, des fredes zwischen dem hermester und königlicher •
magestet, das sich der konig und forst solde bedenken des kriges
und des armen volckes im lande vir jor lang'). In dem jore des [1522.
fredes ist der mester aus dem lande gezogen und geklaget die ge-
walt, die im und seinem orden gesehen wer von den Polen. Auflf
die klage ist im<* geroten, den eht zu thun, wie seine voralden eines
teles gethon betten, so er wolde mester und herre sein in Preussen,
er solde zusen, auflf das nicht ein ander qwem und tete den eht
und werde her ober das vorlenete laut'*). Einen den vir joren
schreb der forste Albertus zu dem konige, wo sein konigUche
magestet in wolde vorlenen mit dem lande zu Preussen zu einem
wertlichen heren und forsten, wie doch etliche seiner magestet rete
vormoles gerotschlaget betten — das ansinnen des mesters hat der
konig bewogen mit seinen reten, und haben im wider geschreben,
wolde er den orden seihest ablen, so solde er vor die magestet er-
scheinen und soteinen eht thun, wie in sein seliger vater bestetiget
hette; so solde er ken Krakau komen mit den seinen^). AuflP sotein
antwort hat margrabe Albrecht sich gerostet auflP die rese mit seinen
zwen briideren, das ene ist gewest margrobe Jörgen, der ander
Wilhelm; Kasemirus ist von des reiches wegen gesant worden in
TJngeren ).
a) gewart Cod. b) eine Cod. o) mit Cod.
1) Ygl. 0. S. 64 Anm. 2.
2) Bei Bezeichnung der Gesandten beging Falk S. 71. einen Fehler, indem er
den einen der vermittelnden Fürsten Georg von Liegnitz nannte ; hier macht er ebenso
irrthümlich den Markgrafen Georg von Brandenburg zu einem Herzoge von Oppeln.
3) Vgl. oben S. 88 Anm. 3.
4) Vgl. oben S. 91 ff., wo die irrthümliche Angabe, dass Albrecht schon
im Jahre 1521 nach Deutschland gegangen sein solle, in Anm. 1. bereits be-
richtigt ist.
5) Vgl. oben S. 92—95.
6) In jenen Zeiten standen der Mai'kgraf Georg von Brandenburg und der
Herzog von Liegnitz dem Hochmeister als Vermittler rathend zur Seite. Aber
dass ihn auch sein Bruder "Wilhelm auf jener Reise begleitet hätte, und dass Ca-
simir damals von Reichswegen nach Ungarn gesandt sei, scheint auf Irrthum zu
beruhen.
9*
132 1525. 291.
Also do nu margrobe Albrech ist ken Krokau gekomen zu
dem konige seinem ohme, do hat man rot gehalden ober die vor-
lenonge, wie die vorschreben solde werden. Die rete» des koniges
!öl. 291. haben dem hermester vorgezelet, königliche *magestet wolde in mit
dem lande vorlenen, das er vor in besitz gehat hette, und nicht
hoger; weitter, wo er sich konde freigen ein weib, die dor von
forstlichem stame werde sein und von seinen lenden einen son im
geboren oder auch mer, so solde in das land erben, wo aber er
"sein hoft lete, er wen das im ein erbe geboren werde, so solde
die vorlenonge komen auflf den hertzog Jörgen seinen bruder; wo
der hertzog Jörgen mit dem tode abgeganen were, so solde mar-
grobe Wilhelm folgen zu der vorlenonge; wo aber got es so ordenete,
das die genümeten aller in got vorstorhon, so solden hertzog Jorgens
kinder die nesten sein noch erem eider; wo der kcne bei dem
leben were, so solde die leneschaft erben auft' die konige von Polen,
wie auflf geborliche lenheren, und sost nimand, der sich aus dem
geschlechte dorzu drengen solde können^, sonder die vorlenonge
sal sten an die konige zu Polen; zu oborflos sollen uns konige die
vorleneten dienen vor die belenongo mit dreihundert pferden; vor
den dinst sollen wir oder unser nochfolgenden konigo® in den die
vorlenonge geben vor iren dinst vir tausent marck Preusch aus
unserem bistum Helisberg*).
Das margrobe Albrechtus bruder, dor Kasemir, mit seinen kin-
deren ausgeschlossen ist disser vorlenonge^, das ist die Ursache ge-
west, das er in den eht zu dem wertlichon nicht hat wolt vorwilli-
gen, sonder den eht ein jor lang in ein bodocht genomen. Binnen
dem jore ist er derschossen in dem lando zu Ungeren.
Das auch marggrobe Hannes, der jungesto des Alberten bruder,
der ist der gewest, der über die Polen geklaget hat des mortlichen
kriges halben in Preussen, das die kirchon berobet sein, die jungen
kinder dermordet, das sakroment auff die erde geschotet, das doch
a) rede Cod. b) könne Cod. o) konigen Cod. d) v. mit leinen kinderen Cod.
1) Die Polnischen Vorschläge bei Schütz fol. 491b vgl. Freiberg 174 b,
Voigt IX, 746 zeigen, dass Falk auch hier ungenau referirt. Die eventuelle Be-
lohnung wurde dem Markgrafen Casimir, Georg und Hans, aber nicht "Wilhelm in
Aussicht gestellt. Die Verleihung dor 4000 Mark erfolgte durch Urk. vom
12. April 1525 Pistorius I, 131, Dogiel IV n. 171 p. 235, wo aber nichts davon
gesagt ist, dass sie aus dem Bisthum Heilsberg gezahlt werden sollten.
April 10.
292. 1525. 133
iingeborlich solde gewest sein bei den Christen, — om der klage
willen hat man in ausgelossen von der vorlenonge*).
Noch allen den geschichten, die hir bowen geschreben sten,
ist* die königliche magestet in der magestet kledonge aufl einen foL 292.
stul gesessen, und neben im hat ein banner gestochet in der erden a«^?^*
an einen langen spisse*.^
In derselbigen stonde ist der margrabe Albertus gekomen vor
die magestet mit seinem bruder Jörgen und auch sein bruder Wil-
helm^); do haben im die bischofe das kreuze abgenomen vor der
magestet und den margrabe Albrechten entbonden von seinem ehde,
den er geschworen hatte, also er den orden sunt Marien hatte an
sich genomen von Jerusalem*).
Ovante rege crucis et preterit ordo
Prussie princeps marchio factus erat. Anno 1524^).
a) Der Rest der Seite ist leer.
1) Die Markgrafen Casimir und Hans (über welchen vgl. S. 93 mit
Anm. 1) wurden von der Belehnung ausgeschlossen; es wurde ihnen aber in dem
definitiven Yertrage eine Frist von einem Jahr gestellt, in welcher sie sich über
Annahme desselben erklären sollten. Schütz 496 a, Voigt IX, 749.
2) "Wörtliche Anklänge oben S. 95. Ausführliche Beschreibungen der
Belehnungsfeierüchkeiten sind verfasst von Andreas Critius, Bischof von Przemysl
in Galizien, in dem Schriftchen „Ad Joannem Antonium Pulleonem Baronem
Brugii nuntium ApostoMcum in Ungaria do negotio Prutenico Epistola" gedruckt
Cracoviae per Hieronymum Victorem anno domini MDXXV (wovon ein Exemplar
sich in der "WaUenrodtschen Bibliothek zu Königsberg D. 213 gefunden hat) und
von einem Episcopus Caminecensis aus der Masau, dessen Bericht von "Waissel
Preuss. Chronik fol. 277 ff. anscheinend vollständig mitgetheilt wird. Beide
Quellen stimmen im "Wesentlichen überein, ergänzen sich aber in Einzelheiten.
Critius versucht überdies in dem ersten Theile seiner Schrift den König und den
Reichsrath von Polen wegen der Säcularisation Preussens und der Belehnung des
Herzogs Albrecht gegen den Torwurf der Unkirchlichkeit zu rechtfertigen, was
ihm von dem katholischen Standpunkte aus natürlich nur sehr mangelhaft gelingt:
Ueber die Belehnung vgl. femer Schütz 499 ff., Voigt IX, 751 ff.
3) Hier musste nach den so eben angeführten Quellen unzweifelhaft Friedrich
von liegnitz statt Wilhelm von Brandenburg genannt werden. So hat Falk diese
beide Fürsten schon vorher mehrmals verwechselt.
4) Die ausführlichen Beschreibungen der BelehnungsfeierHchkeiten berühren
die Abnahme des schwarzen Kreuzes vor dem Könige und die Entbindung von
dem Ordenseide nicht; auch ist es sehr zweifelhaft, ob beides Öffentlich und vor
den Augen des Königs geschah.
5) Die lateinischen "Worte sind wohl nicht genau überliefert, da das et schwer-
lich so allein gestanden hat, auch ein Distichon beabsichtigt scheint. Die Zahl-
zeichen in dem Verse ergeben richtig 1525, nicht wie fälschlich dabei steht 1524.
134 1525. 293.
Domoch hat im der konig das schwcrt^) gerechet, domit hat
in der konig zu einem hertzoge gemacht und im das lant in Preussen
gelegen, das sein her vater dem orden vorlegen hatte. Das hat in
die königliche magestet zu einem erblande vorlegen, so wie vor ge-
numet ist, noch seinem tode seinem bruder Jörgen, domoch seinem
bruder Wilhelmen*), so sie den tag derlebeten; wo aber sotens nicht
geschege oder gesehen konde*, so solde das lant widererben an die
kröne zu Polen; dovor werde in der konig schotzen vor aller
dberiger gewalt.
± 293. AuflF sotene zusage hat Albertus der ney gemachte herzog mit
seiner haut gegriffen an die stange des banners und auch Jeorge
sein bruder, dorzu Wilhelm') sein bruder, und noch dem angreiffen
geschworen den eht, der in vorgelesen ist, und sie im nochgesprochen
haben, in das erste margrabe Albrecht, domach seine bruder, wie
in vorgelesen ist worden.
Die forme des ehdes hat so geleuttet: Ich Albrecht, ein ge-
boren forste in dem lande zu Francken von der hochgeborenen
hertzogin aus Polen, des allerdurchleuchtigsten heren konig von
Polen schwesterson**, dem Sigismunde, dem ersten des namens, meinem
geliebeten heren und ohme, und dem gantzen rote zu Polen schwere
* [ich Albrecht ein rot mit der kröne Polen«], das ich von der stonde
hinfort an getreuge wil sein und hinfort den nochfolgenden konigen,
iren notz getreulich wil helffen betrachten bede des koniges und
des reiches wil helfen getreulich roten, und alle die hemelikeit, die
mir vortrauet wirt, kenem lebendigen menschen offenbaren wil, die
dor gedeigen mochte der kröne zu dem schaden. So schwere ich
Albrecht vor mich und vor meine nochkoniende hertzogen, das ich
kenen krig noch hader wil anfangen, der wider erken cristgelobigen
wert sein ane zulos des koniges und des reiches Polen. Vor sotenen
eht und gelobet sol ich Albrechtus haben die neste stelle bei dem
konige, wen er sitzet in dem Preussen rote zu ewigen gezeiten.
Das helffe uns got und sein helges wort. Amen*).
a) kondeo Cod. b) fchweitenoiie Cod. c) ich Albr. e. r. m. d. k. P. sind wohl ru ftreichen.
1) Die Hauptsache war aber die Uebergabe der Lehnsfahne.
2) Nicht Wilhelm, sondern die anderen Brüder des Hochmeisters.
3) Vielmehr nur Georg.
4) Bobs dies nicht der eigentliche Wortlaut des Huldigungseides war, zeigt,
abgesehen von Anderem, ein Vergleich Jtiit dor besser verbürgten Formol bei
Waißsel 279 a, Schütz 500 b.
294. 1525. 135
Vor soteinen eht und gelopmsse hat die konigKche magestet
inn vorlenet und seinnen» nochfolgenden hertzogen, die sotten eht
schweren worden und halden der kröne zu Polen: weile sie die
oberhant haben ober die lande Preussen, so sein sie gemeinet^,
Schlosser, stete, dorffer, see, weldfer, hoder®, felde, mit^ mit alle irer
alden zubehorunge, die sie gehat haben bei des ordens der kreutz-
herren zeitten, die stete mit iren namen ausgesprochen, in das erst
das schlos* Kongesberg mit dren steten also die Aldestadt, Kneip- foL 294.
hof und Lebenicht mit dem lande Samelant und alle seinen grentzen
und alles, was binen geschlossen ist, item das schlos Lochsteten,
Wargen, Germau®, Pobitten, Eudau, Schaken', Keimen«, Kremitten,
Woldau, Tapiau, Taplauken^, Norbekitten*, Insterburg, Allenburg,
Wonsdorf, Girdauen, Angerborg^, Nordenburg, Labiau, Laukisken,
Tilsen\ Eangenit, Eossitten™, Windenborg", Memel, Brandenborg auflP
Nattangen, Greutzborg, Predelant, Barten, Letzen, Balge, Hilgenbeil,
Zinten, Landesborg, Preusse Eile, Bartensten, Sesten, Seinsborg,
Eein, Eastenborg, Licke, Johannesborg, HoUant, Libestadt, Melhausen,
Moring, Passenhem, Ortellesborg, Osterode, Hogenstein, Neidenborg,
Soldau, Gilgenborg, Deusche Eile, Schippenpel, Preusse - Market,
Libemol, Salefelt, auch welliche ander schlösse, stete, stetichen, ge-
bitte, dorflfer, freige, undertone, ritter auch rittermessige menner,
klene freien, wasser, weide, posche®, see mit aller irer zubehorunge
und alle rechte, mit was namen sie mögen genant sein, die wir
konig Sigemondes vorleien unseren liben ohme und blutverwantten,
im und alle seinenn erben und nochfolgenden erben ewiglich alle
das vor boven genante zu besitzen, gebrauchen, ewiglich onwider-
ruflich, so sie uns den eht thun und vor ein lenheren halden noch
lautP des ehdes^).
Noch den vorgeschribenen geschichten und ehde vorschrei-
bonge^) ist der neuge gemachte hertzog Albrecht ober Preusserland
«
a) n. 8. doppelt Cod. b) geminet Cod. o) Ob: haiden? d) und m. Cod. e) Greman
Cod. f) Süleweken Cod. g) Keimin Cod. h) Trebelanden Cod. i) Narben Cod. k) DangerbergCod.
1) Tilsau (Jod. m) Dorsitten Cod. n) TVinderborg Cod. o) poste Cod. p) n. 1. Conj., ein und Cod.
1) Bei der AufzäHung der Städte ist Domnau hinter Friedland ausgefallen,
die Schlösser und Städte in den Bisthümem Samland und Pomesanien sind nicht
einzeln aufgezählt. Das Formular der Verleihung ist dem Anschein nach selbst
gemacht. Urk. des Krakauer Friedens Art. 10 bei Dogiel IV, n. 168 p. 228,
Waissel 282 b, Schütz 496 a.
2) Nicht unmittelbar nach der Belehnung und dem Friedensschluss ; viel-
mehr nachdem der neue Herzog eine Zeit lang in Preussen gewesen und dann im
136 1525. 295.
enes teles vor den konig und rete getredten, seine magestet ge-
betten em eine holffe und beistandt zn thunde ken ein volck, das
sptemb. im neu vorlenet wer von seiner magestet; das volck bette sieb
nnder einander entporet ken den adel in dem lande; so im seine
magestet nicbt bolffe und scbirmonge ken sie und ir vomemen tete,
beforcbtete er sieb, das das neuge vorbontnisse und vorlenonge von
dem volcke mochte zutrent* werden. Auff die bitte des ney
gemacbten bertzogen bat im die koniglicbe magestet*» zugesaget, so
es im die not fordert, aUe die dinstpflicbtige leutte, die in den
landen zu Preussen woneten, in den dinst zu dem zöge, die unge-
dL 295. borsam zu* stroffen. Das bat sieb bedancket der neuge bertzog
ober ein tel des landes Preussen.
Der ney gemacbte bertzog, der ein kreutzber gewest was kortz
vor der zeit, der ist von dem konige abgescbeden von Ejokau,
seine brüder bede Jörgen, Wilbelm^) mit im. Er bat sieb gewant
nacb dem Preussener lande, seine brüder in ere orter.
M[ay 9. Also nu der neuge bertzog in den ort Preussen gekomen ist^
mit dem volcke, das im der konig zugesaget batte, domit in bestetiget
bot in den ort landes, das in vorlenet was, des volckes ist gewest . . .®
tausent. Do er ist gekomen ken Konigesberg, baben in die stete
mit dem adel angenomen vor enen neugen und ersten bertzog.
Domocb ist der neuge bertzog, do er bestetiget* was von des ko-
niges volcke und befel der rete Preussen; nocb der bestetigonge ist
er mit dem volcke gezogen nocb dem lande Samelant^) in das feit
mit gescboze zu aller were ken die Samelender om eres auffrores
wiUen, den sie in dem jore und vor dem jore gebat batten.
Also der neuge bertzog in dem felde gewest ist mit euer
a) Zutraut Cod. b) m. im Cod. o) Lücke Cod.
Jidi wieder nach Schlesien gereist wai*. Dort erhielt er die Nachricht von dem
Bauemaufruhr in der zweiten Hälfte des September. "Voigt, Geschichte des Bauem-
aufruhrs in Preussen in den N. Pr. Pr. Bl. 1847 HI, 7, 29. Er erbat von dem
Könige 1000 Pferde nach der Historie von dem Aufruhr etc. im Erläut. Preussen E, 552.
Vgl. Voigt a. a. 31.
1) Dieser Name ist wieder zu streichen.
2) Am 9. Mai 1525 hielt der neue Herzog seinen Einzug in Königsberg.
Chronik von Beler und Platner fol. 172.
3) Auf dem Eückwege aus Schlesien gelangte Herzog Albrecht nach Preuss.
Holland am 9. October, nach Königsberg Sonnabend den 28. October. Von hier
aus berief er die Bauern zu Montag den 30. October auf das Feld bei Laut,
3/4 Meilen Östlich von Königsberg. Erläut Preussen H, 553, 556 ff.
296. 1525. 137
grossen macht, hat er alle Samelender vorbotten lossen in das feit
mit ener rostonge, wie sie auff gewest sein», do sie alle edelleut
vortreiben wolden und wolden alle geleich sein. Die pauren sein
gekomen in erer rostonge, wie sie geordenet woren in dem krige,
do der her mester noch der Polen find was. Sie sein in dem felde
auff enen hauffen gezogen, der häufe ist wol starck gewest; der
forst und hertzog hat sich berotet mit den reten des koniges aus
Preussen, was zu thunde wer mit sotenem auffrurischen volcke.
Dorauff hat geret ener von des koniges seitte, im deuchte
besser sein ein wöste laut, den ein ungehorsam volck. Es ist ein
ander gewest, das ist ein wogewode gewest, auflP des koniges seit,
der hat auff die^ rede des vorigen geantwort: in dönket die rede
nicht gut sein, ein herr mit einem wosten lande ist ein betrübet
ding; so denket im, sein forstliche genode solde forschen noch den
anfengeren, die* dor einen armen gemenen hauflPen dorein gefiiret foL 296.
hetten, und man solde die strofifen und erretten den unschuldigen
der tot. Soten rot hat dem gemenen hauffe des hertzogen gefallen;
es hette sost manich edelman auff Samelant ane pauren most sein
geworden, wo der hertzog seinen willen verbrecht hette; sein sin
stond man dohin, das er wolde so thun, wie die forsten im Deuschen
lande; das land was doch sost von den Polen vor vir joren zuvor
ser vortorben.
Noch zu oberflos hat der hertzog die pauren lossen frogen,
wem sie vor enen heren bilden; dorauff die vomemesten von den
Samelender geantwort haben, sie wosten kenen anderen heren nicht, «
den seine forstliche genode; das sie in soten zuhoffekomen geroten
weren, das wer so gesehen, das in ein brif geweiset wer, das in
sein genode hette lossen befeien zuhoffezukomen*); do sie zuhoffe-
gekomen weren und gehört das vomemen, sein die mesten von dem
hauffen . . .®; es ist kein gros schade gesehen von dem volcke
seinen genoden, noch erkenem im lande von in.
Über alle rede und entschuldigonge hat der forst lossen gebitten
den pauren, das sie ere weren von sich solden len. Das haben sie
gethon und sich demüttig ken in gestellet, ir gewer auff enen
hauffen an die erde geworffen. Do sotens alles gesehen ist, hat
a) g. s. gewest Cod. b) das Cod. o) Hier fehlt etwa: gegangen.
1) Die Anstifter des Aufruhrs hatten sich wirklich auf einen solchen Brief
berufen. Erläut. Preussen U, 333, 334.
138 1525. 21)7.
dennest der forst* seinen Franckisen willen wolt gebrauchen und
hat das geschotze wolt lossen unter das entblosete volck lossen gen.
• Das ist aber einmol geweret, das sotein jamer nicht gesehen ist, das
der unschuldige mit dem schuldigen omgebrocht ist geworden.
Noch sotenem geschichte hat er wolt wissen, wer den brif hat
geweiset in seinem namen, das hat ein krüger gethon aus dem
dorflfe ...**; der kruger hat bekant auff den pfarheren aus dem ge-
bitte . . .** und aus dem dorflfe . . .^. Man hat den kruger aus dem
hauflfen vor den forsten gestellet; der kruger saget, der pfarher het
es im befolen von seiner genode wegen. Der forst hat den kruger
fol. 297. lossen . . .^ und den pfarher lossen . . .^*. Dornoch hat der forst
lossoA die weren der pauren® auff leterwegene laden und hot es
lossen ken Konigesberg furen^).
Dornoch die reichesten pauren von den Samelender ken
Konigesberg auflf das schlos in die tonne, keller, al vol, das sie auch
so vol sein gewest, das dor vel volck von dampe sterben moste.
Noch aUe dem geschichte ist der hertzog aus dem felde ge-
zogen, und die von des koniges seit sein auch ein ider zu haus
gezogen. Dornoch hat der hertzog die pauren geschutzet und
dornoch etliche lossen hem auff ere gehoflfte zin, domo kregen die
edeleut auff Samelant gehorsame pauren.
In dem jare 1525 hat sich der hertzog beroten mit seinen
reten, was sie in ritten, dieweille er ein wertlich her solde sein,
was solden die sein im orden, das auch ordensheren weren? was
^ in zu roten stonde, ab es rot wer, das sie das kreutze trugen und
bleven so auff den schlosseren zu eren tagen? Etliche von den
kreutzheren haben vorwilliget, das sie möchten ir leben so zu-
brengen, eÜiche die haben weiber genomen* zu Konigesberg und
sich generet geleich anderen borgeren; es woren drei brüder, die
begerten ir leben zu enden auflP Lochsteten, das ist in dor zuge-
lossen und anderwegen mer*).
a) f. wolt Cod. b) Lücke Ood. o) p. lossen Cod. d) Hier steht am Rande, halb weg-
geschnitten: . . . ir . . . ilbaoh ... er erst [we]ib nam Cod.
1) Mehrere der Schuldigen wurden enthauptet, aber der Müller von Kaymen,
von welchem im Erläut. Preussen 562 unrichtig gesagt wird, er sei enthauptet,
und der Pfarrer von Legitten erhielten nach einiger Zeit ihre Freiheit wieder.
Voigt a. a. 0. 42, 48, 310. Erl. Preussen 563.
2) Ygl. hierüber Freiberg 190, 191 und die Relation von Philipp von Kreutz
Scr. r. Pruss. Y, 360 ff.
298. 1525. 139
Alse die geringesten konter und koventesheren gestUlet sein
gewest, mannicher zu eiaem weib nemen, eines teles weiden nicht
Die der nicht weiden im lande bleiben, die mochten thun noch
irem willen, zin aus dem lande auff die heuser, die im Deusche
lande woren. Es was ein forste von Braunschweig inn depi orden,
derselbige forst was nicht ser gesund, dieweile er ein Ordensbruder
was, und konde sich nicht ser gebrauchen in dem krige; dem gab
der her meister das schlos die Memel ein, und solde das schlos
regiren zu seinen tagen» Er vorwarte es vor den littauen und
Someiten, das sie im kenen schaden teten; in der zeit, alse der
her mester in hogdeusche landen was*, zog er auch in sein vater-
lant, sich aldo auch dirkundigen des kriges. In seinem abwesen
stond der bischof Polens von Fischausen noch dem schlösse Memel,
das einzu*nemen mit wenig pferden. Also er an des Schlosses fere fol. 298.
gekomen ist, hat er sich lossen ansagen von des forsten von Braun-
schweikes wegen, aber den auff dem schlösse was vorkontschafifet
des Polentzen vomemen, die woldßn in nicht aufflossen und lissen
in anzogen, das sie ken befel hetten von erem heren, imanden aufP-
zulossen, den den her mester seihest, so er auff das haus bogerte.
Der her mester was nicht im lande. Sie haben dem bischof one**
geschenket enen boxenschos ader drei, domit ist er von do gezogen
wider auff Fischausen^).
Der hoftman hat seinem heren, dem hertzoge von Braun-
schweig geschriben, do ist er in das laut gekomen auff die MemeL Ostern.
Zulötest hat sich der hertzog mit im vortragen, der forst von
Braunschweig hat die Memel übergeben und ist dornoch aus dem
lande gezogen in sein vaterlant.
Dornoch hat sich der neuge gemachte hei*tzog mit den° ritter-
messigen beroten und hat die Schlosser besetzet mit hofüeuten;
etliche die hat . . .^ manschafffce vorschreben zu eren tagen auff
ein weiter bereden. Noch alle den geschichten hat der neuge hert-
zog alle seine rete aus allen steten klen und gros vorschriben,
a) Anno 22, 23, 24. Nachtrag des Cod. b) ? Ob nachgesendet? o) der Cod. d) Ob hier
zu ergänzen : er der.
1) Herzog Erich war schon im Jahre 1522 einmal in Deutschland gewesen,
Mehlmann p. 129, dann yerliess er Memel wieder gegen Ende des Jahres 1524
imd bis gegen Ostern 1525. Bischof Polentz bemühte sich wohl in seiner Ab-
wesenheit Memel in seine Hand zu bekommen, aber nicht durch persönlichen Be-
such daselbst. Freiberg 187, 188. Fabers Abhandlung über Herzog Erich in den
Beitr. zur Kunde Preussens IV, 381.
140 12^- 299.
auch die hofUeute Ton den schlosseren mit aUer ritteischaft, es solde
kener baussen bleiben bei seinen ongenode: alse es gesehen ist auff
lfaj29 den benümeten tag. und aUer sein zuhoffe gewest zu Kongesbeig
Juni L ^^ ^^^™ schlösse. Also sich das Tolck vorsamelt hat auff dem
schlösse, hat sich der hertzog bedanket ires grossen gehorsames und
in allen vorzelet die geschichte des kriges, den Torterb des landes,
und wie .sein geUbeter ohm angesen hette des ordens unbestendikeit,
om fredes willen in hette dorzu anreden lossen das kreutze abezu-
len und des wertliche forstenthum an sich zu nemen, so solde der
ewige frede deste bostendiger sein, in und das laut beschotzen vor
aller oberiger gewalt: om fredes willen hette er geliebet den frede
und das laut zu einem hertzogtume an sich genomen^). Solch eines
konde er nicht vorbrengen», er moste in die geschichte vormelden
5ol 299. und offenbaren. Weiter hat er sie* gebeten im und sich seihest
zu roten, es solde einem ideren fr^i sein zu reden, es solde sich
niemant scheugen, seinen rot herauszusagen. Her were gesinnet
sich zu verheuroten, wer gutten rot konde und woste, das dem
lande und in zu notze konde sein, der solde seinen rot von sich
sogen ane erken schononge, er weide sich ken einen itzlichen der-
zegen wie ein gonstiger forste.
Die antwort ist im geworden von in allen in der vorsame-
longe, sie bedancketen sich seiner geboren forstlicher genoden der
meldonge der geschieht zwischen im und königlicher niagestet eines
bedochten ewigen fredes, des sie sich auch so vorhoffeten zu gotte
und den menschen. Das seine forstliche genode in anzegote, sich
zu vorheiraten auff sotten ewigen beschlossenen frede, weren sie
auch hochlich derfreiget; das sie em roten solden zu einem gemale,
denket sie, das es in nicht zimet, sonder wo sein forstliche genode
sin zu hat und gesehen kan und mag, sal in allezeit ein angenemo
forstinne sein om guttes fredes willen. Sein genode solde seinen
sin aussen senden, sie wolden tegelich im gebeto sein ken got, wo
es forstlicher genode selenhel sein solde und der annen underthon,
das got solliches gebe. Auff die antwort hat forstliche genode
gedanket arm und reich und hot sie von sich lossen gen einen
itzlichen in seinen ort.
a) vorbergen?
1) Dieser Boricht wurde auf demHuldigungslandtage am 29.Maibi8 1. Juni 1525
erstattet. Beler und Platner 173 ff., Freiberg 189. Aber dass damals auch schon
über die Verheirathung des Herzogs gerathscblagt wäre, ist sonst nicht überliefert.
300. 1526. 141
Domoch hat sich die forstliche genode beroten mit seinen 1526.
reten und hat gesant zu dem hertzoge von dem lande von Holsten,
der hatte ene tochter, die dor was geboren von eines marggroben
tochter. Der vater hertzog Friderich hat vomomen den sin und
menige des ney gemachten hertzogen in Preussen. Er lis in seine
tochter, das freuichen Dorothea, zusagen in aller ehren und freuden.
Der Schrift war* der neuge hertzog erfreuget, und sich auff das aller
erbarlicheste dorzu geschicket*).
In dem jore 1526 hat königliche magestet Sigismundus, der 1526.
erste konig zu Polen des namens, zu Krokau sich aufifgemacht mit
seinem volcke zu zin noch dem lande zu Preussen. Der konig von
Polen ist gekomen ken Toren*) in den . . .^ tage* des monden . . *», fol. 300.
er ist wider auffgewest in dem . . .*> tage des monden . . .**. Also
er gereten hat in der heden, ist im der ney gemachte hertzog ent-
kegen gereten und hat in entpfangen. Do der hertzog dem konige
entkegen gekomen ist, do ist der konig Sigismundus man allene
gereten, die Polen sein weit vor im und hinder im gewest. Der
hertzog hat inn omringet mit seinen reitteren, die Polen sein das
inne geworden und sein zurocke und vorwertes gerant, bes sie sein
bei die beden gekomen. Do nu der hertzog seine rede vor dem
konige hat ausgerichtet, hat er seinen absehet genomen in der heden,
und der konig ist fort noch Margenborg . . .®. Die rete des landes
Preussen haben in zuvor zu Toren auff der broken entfangen.
Der konig ist ken Margenborg gekomen^) in die Stadt, do hat März 8.
in der rot und die borger erbarlich entpfangen. Domo ist er auff
das schlos gereten und ist aldo von dem hoftmanne Koseletiszken
erbarlich entpfangen mit seinen*^ mitregirer auff dem schlösse. Also
nu der konig ein tag etliche auff dem schlösse gewest was, do ist
die eistriffc in der Weissei geworden. Do sein die teichgeschworen
vor den konig gekomen und seiner magestet angesaget, wie das eis
seinen gang hette genomen, noch aldem gebrauch, das sie dieselbige
a) die 8. hat Cod. b) Lücke Cod. c) Lftcke Cod. Etwa gereten? d) Der letzte Bach-
stabe ist undeutlich Cod.
1) Dorothea kam um Johannis (24. Juni) 1526 nach Preussen. Freiberg 201.
Ihre Mutter war Anna, die Tochter des Kurfürsten Johann Cicero, geboren 1487,
mit Friedrich I., König von Dänemark, vermählt 1502, gestorben 1521.
2) Am Tage Oculi (4. März) Thom. Chron. M. S. 155.
3) Am Donnerstag vor Mitfasten (8. März) Stegmann 568, vgl. 583, Mehl-
mann 150 b.
142 t520. 301.
eistrift den hofüeuten allezeit zuvor pflegen zu vorkundigen, aujff
das desto bas werde zugesen zu denn temmen. So haben die teich-
geschworen der magestet solliche eistrift» angesaget, der dor der
her und wirt selbest was auff dem hause und schlösse Marienborg,
das vor der zeit gebauet ist gewest und sein anfang genomen hat
zu bauen im jore 13 . . bei des mesters . . . gezeiten her*).
Noch dem anzogen der pauren, die dor bofel hatten von den
hoftleuten des schlösse Marigenborg, ist die königliche magestet an-
geredet worden, sollichens zu besen, der pauren fleis, den sie thun
mosten bei den temmen, das sie se vorwarten, auff das sie nicht
schaden entpfingen von oberflossigem eise und wasser.
Königliche magestet hat sich lossen oberreden und ist von
foL 301. Margenborg abgereten mit wenig volcke, zu besen das* ertreich in
dem werder. In derselbigen zeit ist das eis geroket in dor Weissel.
Do ist konig Sigismundus gereten zu dem Schonenberge^ in den
krug, der dor aujff dem tamme gelegen, und seine gront ist so tif
vorwaret in die erde das werders, auch under der Weissei ström,
das im das wasser kenen schaden thun konde, wie sich dio menschen
dünken lissen. Also konig Sigemont in dem kruge was, und das
eis in dem wasser seine fart gewan, hat das eis den tham gedrenget,
dieweile das wasser hoger stond, wen die erde in dem werder was,
und die pauren grossen fleis anwanten in dor eistrift, auff das der
konig solde selbest son die grosse not, dio sie leiden mosten von
der grosse des wasseres. Es sein gewest etliche bewer*> locher,
auch Otterlocher in dem tamme, do sich die pauren nicht vor ge-
hüttet haben. Dor die locher hat das wasser dorchgedrongen, das
es ein loch hatte gewonnen. Die fart des wassers ist so gros ge-
März worden, das es nicht kondo gewert werden, so ser hat es dorchge-
15. 16. loffen in das werder'). Die pauren ranten auff dem tame hin und
herwider, hetten gerne geweret dem wasser seinen lof. Zuletest in
dem dorchloffen hat es den tam auffgedrongen, das auch die erde
von dem tamme moste in das werder fallen. In dem falle ist
a) 0. seiner konigliohor mageitet (wiederholt) das Cod. b) So Cod. Am Hände: bibcr.
1) Zur Zeit des Landmeisters Mangold 1280. Dusburg ITI c. 208.
2) Schonenberg, sonst Schönberg, liegt nordwestlich von Noutoich nahe dem
Danziger Haupt.
3) DerDurclibruoh erfolgte in der Nacht zwischen dem 15. und 16. März 1526.
Äehlmami L c, Freiberg 201, Thorn. Chron. M. 8. 160, Hartwich, Boschreibung
dor drei "Werder 492.
302. 1526. 143
gereten ein gebauresman von Ladekop; derselbige storzete mit seinem
pferde mit der erden in das werder, das ken mensche woste zu
sagen, wo der man noch das pfert blep, sonder sein huttichen hat
man gesen anff dem wasser flissen.
Noch dem dorchbrechen ist in der stonde das wasser klener
geworden bei enes mannes hoge, do es sich in das werder vortelete.
Denselbigen tag sein noch zwe breche gesehen, ener bowen dem
ersten, der ander beneden dem noch höbe wertes. Do wart das
dorf Ladekop vortrenket und der gantze winkel bes an das hap ; so
ist das wasser gestanden bes an der lindenau felt^).
Der konig- mit dem volcke moste bleiben in dem kruge, bes
das wasser vorschössen was das groste tel, das ist gewest der , . .•
tag in dem n . . .*. Wie das wasser vorschössen was, hat man
schiffe, das weisselkanen gewest sein, domit hat man den konig
abgeholet bes an das dorf . . .*. Damo ist er auff Margenborg
wider gekomen.
In dem anderen tage des Aprillon ist der konig Sigismundus fol. 302.
ken Dirsau angekomen; ehe aber der konig ken Dirsau qwam l^V^ 2.]
und noch zu Margenborg was, haben die börger gesant etliche von
crem rote, und domit zu vorsuchen, ob sie der konig auch werde
erbarlich lossen annemen^). Sotene * menige hat der borgemester
von Dantzke lossen schreiben hemelich an die rete des koniges.
Domo haben die rete des koniges die gesanten der stadt aus dem
neugen> rote lossen erbarlich entpfangen, ^amit der aide rot zu *
Dantzke seinen willen behilt, un die neugen rotheren piit etlichen
borgeren for mit sich ubeP. Der konig hilt die gesanten bei sich,
auff das sie mit im einzogen in die stadt Dantzke. Königliche mage-
stadt ist zu Dantzke eiügezogen in dem 4. tage des Apprillen des [April 4.]
26. jares der klenen zaP). Im dem . . .<* tage des Apprillen hat der ^P^ ^ *^*
a) Lücke Cod. Statt n wäre in[onat] zu erwarten gewesen, b) Wohl verdorben,
c) Lücke Cod.
1) Ladekopp liegt nördlicli, Lindenau östlich von Neuteich.
2) Vgl. Chytraens Forts, der Schützschon Chronik 508 b, Hirsch, die Ober-
pfarrkirche zu St. Marien 305. Dass Sigismund schon am 2. Aprü in Dirschau
gewesen sein solle, hängt wolil mit der nachfolgenden Angabe zusammen, dass er
am 4. April Danzig erreicht hätte. Diese Angabe ist aber falsch, da Sigismund
am Tage Tiberii et Yaleriani (14. April) nach einer Elbinger Urkunde (s. u.) sich
noch in Marienburg befand. Nach Danzig kam er erst am 17. April (s. u.).
3) Mehrere vornehme Käthe des Königes zogen in Danzig schon Dienstag zu
144 1526. 303.
konig den rot mit der gemene lossen vor sich vorbotten*). In dem
vorbot ist Klip Bischof mit den gekorenen noch dem rothause . . .*.
Also Klip auff die rottreppe ist gekomen, do hot er sich omme
gewant und hat zu den borgeren gesaget: Den eht, den ich euch
und der gemene geschworen habe** under dem bloen himmel, den
sage ich euch auff. Etliche borger haben sich ome gewant und
sein dovon gegangen und nicht auff.
Also Klip Bischof« vor den konig getreten, hat er balde an-
gehaben zu klagen ober den enen erst, ober den anderen noch, das
auch den enen hat der konig in bestrickonge genomen und etliche
Juni 14. in die tonne lossen len. Von der zeit an bes an^ den 14 tag dos
Brachmonden hat der konig rot gehalden mit seinen reten und
bischofe, wie sie den auflEror stillen mochten, das die Luttorische
1er nicht oberhant neme, un die rechte kristliche 1er oberhant
neme. Do hotten die bischofe ome, die doch iren stul geleiche dem
konige gesetzet hatten, auch das sie seinem grosvater dem Jagalle
in das konigreich geholffen hatten.
Der konig Sigismundus lis scholt suchen durch martol und
pein, das man ursach fandt die nochgeschrebene menner zu ent-
hoften und einem itzlichen seine schult auffgoreimot wart vor seinem
Juni 13. tode. So sein die menner in *dem tage Holisee enthopet geworden,
in das erst Casper Neman, der ander Hans Micke, Hans Nitag,
Lorentz Bolhagen, Jocheim Neuman, Kiene Lorentz^.
fol. 303.* Das gericht hat von der zeit an gestonden bes an den^sebon-
J^^Q ^^^^^^ ^ *^^^ ^^ ^^^ ^^^ ^® menner lossen abhauben'), in das
erst Johan Wentlant, das der rit, das man den keser solde anruffen
zu einem heren. Der ander his Hans Brauneskrone, der moste
dorom sterben, das er kofte selber, das auä kirchon vorkoft ist ge-
worden, und das gelt ist an die armen gewant; zu dem hat der
a) Znzasot^en : gokomon. b) haben üod. o) B. Nachtrag am Rande, d) a. das Cod.
Ostom (3. April), der König selbst aber erst Dienstag nach Misoricordias (17. April),
ein. Stegmann 569, Mehlmann fol. 150 b, 151a.
1) Nach der Ankunft des Herzogs Albrecht, welche am Tage Crucis invon-
tionis (3. März) stattfand. Stegmann 569, Mehlmann 151a, Froiberg 199.
2) Diese Execution erfolgte nach Stegmann 571 und Mohlmann fol. 152 b
Mittwoch nach Bamabae (13. Juni). Statt Neman und Mike ist zu losen : Nymocz
und Mynko. Der Tag Helisee ist mir sonst nicht begegnet.
3) Die zweite Execution fand nach Stegmannn 573 und Mehlmann fol 153 b
am 19. Juli statt.
304. 1526 145
konig gesaget, er solde im sot selber vorschaffen, er wolde es im
auch so bezalen in dem koffe; do er das nicht konde thun, do
most er sterben doromme; Hans Schnitze ein schipper, ein wol
beredet man, der moste leiden doromme, das er der gemene wort
redet vor dem rote, anff das der rot wart abegesetzet om der
untreue ken ere borger um gottes wertes willen; der dritte, ein
barbir, der ein anhang was der vorigen; Hans Scholtze, ein breuger;
Nickeies Scholtze, ein becker; disse vorgenumeten sein gewest die
vomemesten von der lere des Lutteren, der dor hat gelert die
rechte lere Christi; Kirsten Schlof*, ein botger, der ein hoftman
zu Pautzke gewest was, der dem alden rote hertlich zugeret hatte
in der entsetzonge, denn hat man auch seinen kop abgehauwen;
Anderes Hesike, ein breuger, auch ein anhangt).
Einer his Herten Konig, den lissen die bischofe mit wiUen
des koniges von Dantzke noch Margenborg füren um des evange-
ligemes willen, und in der Mitwoche domoch^ ist im zu Margen- Juli 25.
borg das hoft abgehauwen und in das feit begraben worden, doromme
das nicht der papisten lere folgen wolden^.
Dem konig Sigismundus lissen die rete einen stul^) bauen Juni 18.
vor dem hove auff dem Langen markete®, do ist der konig auff-
geganen und die rete der lande Preussen mit im. Dohin sein
vorbot und geruffen aUe die borger der stadt Dantzke und auch
beiwoner, die dor fredesam gefonden sein. Den hat der konig
lossen seiner magestet enen eht vorstimmen zu schweren und
dorinne vorstimet, was seine magestet von in wolde gehalden haben
in der Mrchen, auff der Strassen, wasser und in allen gebrauchlichen
handelen zu dem frede und einkeit.
Noch dem getonnen ehde hat die magestet dorch einen* fol. 304.
wogewoden lossen abkindigen alle, die seine magestet wolde haben
der Stadt Dantzke zu rotheren und richter sowol auff der Alden-
Stadt also in der Eechten stadt, und aller, die dor genumet sein
a) Schiofmann Cod. wohl durch den Oleichklang des nachfolgenden „hoftmann" ent-
stellt aus Schief, b) wolde? c; m. bauen Cod.
1) Die Namen der Hingerichteten sind richtig angeführt, nur ist Brusokom
statt Brauneskrone, statt barbir wohl breuer (Andreas Heyke bei Stegmann) zu lesen.
2) In diesem Datum stimmt Falk genau mit MeMmann: „des andern tages
darnach", Stegmann 573.
3) Nach Stegmann 572 wurde dor Stuhl am 16. bis 18. Juni, nach Mehl-
mann fol. 152 b, der um Kitterbank nennt, am Tago Marci ot Marcelliani (18. Juni)
vor dem Ai*tushof errichtet, und von derselben der neue Eath verkündigt.
10
146 1526. 304-
worden, die sein vor seine königliche magestet gekomen und das
befel von im genomen zu richten und zu losen, zu stroffen mit
dem Schwert alle, die es noch crem wercke vordinen, einen itzlichen
noch seiner tat. So ist» zu Dantzk das gericht zu dem anderen
mole der stadt vorlenet, idoch das nimanden solde geweret werden,
der sich fulete, das im der richter ein orteil fellete, von dem ge-
richte an die magestete . . . und aldo leiden, was im derkant werde.
Zu derselbigen zeit sein die beden forsten von der könig-
lichen magestet abgescheden, der hertzog von Pomeren und der
May 26. neuge hertzog ober etliche tel Preussen*). Noch sotenem abeschet
Juni 5. ist dem hertzoge aus Preussen seine braut gesant, des hertzogen
tochter von Holsten, frau Dorothea*). Mit der hat der hertzog
Wirtschaft gemacht, dieweile der konig noch zu Dantzke was, und
seine botschaft der konig auch zu der kostunge sante.
Also nu der konig zu Dantzke was gewest virzen wochen ane
Juli 23. einen tag^) und alle aufEror gestiUet hatte noch seinem gefallen, ist
er auff gewest und ist von Dantzke gezogen noch Margenborg auff
sein schlos.
Do nu der konig zu Margenborg was etliche tage stille ge-
west, do hat er den rot lossen vor sich verboten und die borger
der Stadt, und hot auch gewolt, er solde klagen ober die borger,
die dor ungehorsam gewest weren^. Der borgemester ist vor den
konig auff seine knie gefallen und zu der magestet gesaget, er
woste kenen ungehorsamen borger nicht in seiner königlicher ma-
gestet Stadt, das dor wert were zu klagen seiner magestet. Dor
auff die rede des borgemesters, der Merten Schuller genant ist ge-
west oder Merten Eose, hat der konig gesprochen: Wir sen wol,
a) ist 68 Cod. b) g. w. gewMt Cod.
1) Herzog Albrecht verliess Dauzig am Abend vor Trinitatis (26. May) nach
Stogmann 571, Mohlmann fol. lÖlb, und gelangte nach Königsberg Mittwoch darnach
(30. May) nach Belor fol. 392. Der Herzog Georg von Pommern war Sonntag
nach Ostern (S.April) nachDanzig gekommen, Mehlmann fol. 151 a, oder den 16. April,
Stegmann 569, und reiste am 18. May wieder ab, Stegmann 570,
2) Sie berührte mit ihrem zahlreichen Gefolge Danzig den 5. Juni nach
Mehlmann 153 a, Königsberg um Johannis (24. Juni) nach Fi'eiberg 200. Eine
eigene Abhandlung von J. Voigt, Herzog Albrechts von Preussen Vermählung mit
Dorothea von Dänemark findet sich in den N. Pr. Pr. Bl. 1851 Bd. XII, 1—33.
3) Genau diese Dauer seines Aufenthalts in Danzig giebt Mehlmann 151a
an; Montag nach Maria Magdalena (23. Juli) reiste dor König ab. Stegmann 574,
Mehlmann 154 a.
305. 1526. 147
du wilt uns die ungehorsamen nicht offenbaren; wir wellen dich
stroflfen lossen. Dorauff hat er geantwortet, der borgemester, zu
dem konige: Ist dor imandt, der dor gebrochen hat von den bor-
geren euger magestet, so stroffet* mich und lost die anderen gen.
Dorauff der konig noch einmol hat gefroget: So wistu er kenen
nicht* ungerecht? nu so losse wir dyr das zu und befeien dir zu fol. 305.
regiren das ammacht ober die borger, das du so regirest, auff
das dor kene klage ober dich kome, und ir borger seit gehorsam in
allen geborlichen Sachen. Domit ist der borgemester mit seinen
borgeren von dem konige gescheden und seine königliche magestet
gesegenet.
Darno ist der konig zu rote geworden auff dem schlösse zu
bauen, was baufeldig gewest ist, sonderlich die meuger noch dem
Nogete wertes, einn haus die lenge der*» meuger, dorauff man etliche
last körne schoten konde. Dorzu hat man die paueren lossen vor-
botten aus dem grossen werder und aus dem klenen werder und
in geboten, holtz zu füren zu dem bauen. Die pauren haben sich
derklaget des grossen geledenen Schadens des ausbroches des tam-
mes und der ersofeten dorffer, seine magestadt lossen bitten, er
wolde sie doch genediglich lossen obersen. Dorauff hat in der
konig lossen sagen: Wen auch das gantze werder gar omme ge-
komen were und ewig ein see solde bleiben, dennoch solde das
schlos gebauet werden. Damitte hatten sie eren besehet.
Noch alle de geschichten hat sich der konig gerostet noch
dem Eibinge zu resen und aldo auch den aufiror zu stillen zwischen
der borgerschaft und dem rote. In der rostonge sein dem konige
die brife von Krokau von der koniginne ankomen, wie das konig
Lodewig von Ungeren bekriget were von dem Toreken und wer
seihest derschlagen, der des koniges bruderson was. Der zeitonge
ist konig Sigismundus derschrocken um seines bruderen sones wille.
In der eile hat der konig brife befolen zu schreiben ken dem
Elbinge^, das sie solden leben in undertenigem gehorsamme, wie
sie gethon hetten, das sie den alden rat wider eingesetzet hetten in
a) stroffe Cod. b) dir Cod.
1) Es scheint, dass diese Vorgänge in Marienbnrg nur durch unseren
Chronisten überliefert sind. Nur dass Luthers Lehre auch in Marienburg damals
schon um sich gegriffen hat, wird auch sonst z. B. von Treter ei*wähnt. Ygl. Hart-
knoch, Kirchenhistorie 1062.
2) Sigismund war also, wie auch verschiedene Urkunden (vgl. S. 149
10*
148 1526. 306.
ere stellen und alle aide ding in seine ordenonge, dovor wolde er
in. allezeit ein genediger konig] sein. Das befel des koniges. haben
derfaren die rotherren und borgemester, die sein in der eile zu rote
geworden und santen einen borgemester, der aus dem alden rote
entsetzet was^), auch einen rotheren eilende aufif enem offenen reit-
wagen ken dem Stume, do der konig was. Do sein sie vor den
öl. 306. konig auff die erde gefallen und* seine magestet gebeten, nicht so
aus dem lande zu zin, sonder solde doch vor auch ken dem Eibinge
in seine königliche stadt komon und auch straffen die halszstarrigen
oder solde doch senden seine rete etliche, die dor befel hetten, die
zu stroffen, die sie beklagen worden, wo das nicht werde von seiner
magestet vorordent, so weren die borger auff die vorzomet, das
leteste mochte mit in orger werden, wen das erste. Auff die bete
hat der konig vorordenet herren, die die* klage der borger solden
anhören ober den rot und des rotes wider ken die borger^. Die
heren sein gewest diese^ mit namen: der bischof von der Koge,
a) die üooj. b) die so Cod.
Anm. 1) zeigen, nicht in Elbing. I^engnich, Gesch. der Preuss. Lande etc. I, 19
scheint das Gegentheil anzunehmen, aber mit Unrecht.
1) Also wohl Jacob von Alexwangen, vgl. o. S. 106, lU, u. 149 welcher nach
den Eathsliston im Jahre 1526 Präsident und Burggraf zugleich war.
2) Schon vor seinem Aufenthalte in Danzig war der König in Marienburg von
einer Partei der Elbinger um Abordnung von Vollmächtigen nach Elbing ersucht.
Daraufwar folgende Verfügung erfolgt: Sigismundus d. g. Kex Polonio pp. famatis pro-
consulibus et consulibus civitatis nostre Elbingensis, fidelibus dilectis, gratiani nostram
regiam. Famati fideles dilecti, fuerunt apud nos nonnuUi cives vestri ex commu-
nitato et supplicarunt nobis, ut aliriuos consiliarios nostros ad revidondos quosdam
articulos, quos ipsa communitas asserit pro communi bono reipublice istius civi-
tatis sc vobis dedisse, et ad componendas düferentias, si quo istic ossent suborte,
designare et mittere ad vos dignaremur. Quia vero nos, domino deo bene juvanto,
brevi istuc venire vel consiliarios nostros mittere decrevorimus, ut istam civitatem
nostram ad bonum statum et ordinem ac tranquillitatem reduceremus et causam
ac fomitem dissensionum et errorum, si qui istic ))ullularunt^ investigaremus,
proinde mandamus vobis strictissime, ut interim contra ipsos cives ex communi-
tato nihil prorsus attentare presumatis, provideatis tamen, ne aliqua conventicula
vel congregationes per plebem fierent, sed ut omnia in pace et quiete permaneant
usque ad fehcem nostram vel consiliarioram nostrorum ad vos proximum advon-
tum, sub gravi indignatione nostra secus facere non ausuii. Datum in arce
pril 14. nostra Marienburgensi die sanctoram Tiburcii et Valeriahi anno domini MDXXVI
Regni nostri XX.
Ad mandatum Eogie M^'estatis proprium.
(Abschrift in Ramsay Manuscr. Elbing Fol. II, 654 im Elbinger Archiv.)
306. 1526. 149
der her Koseletiske, dem das oberste regement bofolen ist in stadt
des koniges, und die drei wogewoden des landes, drei underkemerer,
drei kastelane, der bischof von Helesberg Mauricius Ferber, der
bischof von der Lobe Pompofiske, die rete aus den biden steten
Toren und Dantzke. Sie sein aller gekomen ken dem Eibinge in
dem mone Juni an dem 30. tage und gingen zu rote bes an den [Juni 30
dritten tag Julius^). Do hat man die borger vorbotten lossen haus j^üsi
bei haus, das kener solde baussen bleiben. Der borgemester Ab- Juhbis
schwänge, der lis auch die neugesteter mit den omlegenden gertener ^^^^ '
vorbotten auch vor das rothaus. Auff das der hauffe man gros
werde, hat man ein banner auff die gasse vor das rothaus in dem
tage getragen, dorunder sein alles volck mit dem rate getreten. Do
hat man in den königlichen cht vorgestimet, das haben die borger
most nochsprechen. Noch getanenem ehde sein etliche borger mit
dem rote auff das rothaus vorbotet vor die gesanten. Also sie sein
aldo gestanden, haben die rete gefroget die borger, was er beschwer
1) Das Datum ist schon deshalb als falsch zu erachten, weil die Commission
doch erst dann nach Elbing gesandt wurde, als der König den Plan aufgegeben
hatte, selbst dahin zu gehen. Femer wissen wir aus Urkunden, dass während
der Anwesenheit der Commissarien in Elbing ein Landtag gehalten wurde, der-
jenige, welcher nach Lengnich I, 20 zu Ende Juli begann. "Wir haben drei Ur-
kunden derselben, datirt zu Elbing von Sonnabend nach Laurentii (11. August),
von Montag vor Assumptionis Mariae (13. August) und von Dienstag vor Himmel-
fahrt Mariae (14. August). Die vom 13. August, „Artikel der königL Com-
mission", welche von grossem Umfange ist und die gesammten kirchlichen und
weltlichen Verhältnisse der Stadt Elbing ordnet, haben ausgestellt die Bischöfe
Mathias von Leslau, Mauritius von Ermland, Johannes von Culmsee, Stanislaus
von Koszczeletz, Posener, zu Marienburg, Stuhm und Bromberg Hauptmann,
Joannes von Lusien Culmischer, zu Rheden Hauptmann, Georg von Baysen Ma-
rienburgischer, zur Mewe Hauptmann, Georg von Conopat Pommerellischer, zur
Schwetz Hauptmann, Woywoden, und Ludwig von Mortangen Elbingscher Castellan
und Hauptmann auf Engelsburg, königl. Käthe und Bevollmächtigte (Original im
Elbinger Archiv Caps. YII n. 204). Die vom 14. August, welche mit den Worten
beginnt: „Wir Prälaten, Woywoden, Castellane etc. Königl. Mjyestät unsers aller-
gnädigsten Herrn, sowohl etliche der Krone zu Polen, als der Lande zu Preussen
Käthe, zu Elbing versammelt," betrifft die Scharwerksfreiheit von 40 Hufen bei
Sommerau (Originalconfirmation von 1569 im Elbinger Archiv Caps. VII n. 205),
Endlich die Urkunde vom 12. August, welche ebenso wie die zuletzt erwähnte
anfängt und auch des Beiraths der Rathssondoboten von den grossen und kleinen
Städten gedenkt, handelt vom Kaufschlagen, dem Bierausspünden und der Weichsel-
kahnfahrt. (Gedruckt in den Preuss. Samml. I, 458.) — Der Name Pompofiske
ist wohl verdorben. Bischof von Löbau war damals Johannes IV. Konopacki.
Wölky, Katalog der Bischöfe von Culm in der ErmeL Zeitschr. VI, 412.
150 1526. 307. 308.
wider den rot gewest were, das solden sie anzegen; dorauff der
voget von der borgor wegen geantwortet, die hendel der borger
mit* dem rote weren aufifgehaben und geschlichtet, die borger-
schaft woste auff dismol anderes nicht, den libe und freundtschaft.
Dorauflf hat oner angehaben zu reden, das was ener von dem
gekorenen rate von Dantzke, der hot gesprochen: üben heren, wie
fol. 307. er vorsamelt seit, lot uns so thun, wie* man zu Dantzke gethon
hot, so werdet ir wol gewar, wer dor die rechte scholt hat.
Noch alle der vor gefrogeten rede hat der borgemester Ab-
schwänge einen zedel aus seinem ermel gezogen, der dor stond in
dem hauffen der rotherren ; den die herren stonden nicht mang den
borgeren. In dem zedel standen die borger, zu dem ersten die
dor zu dem ohde nicht in^ der stadt woren, den wart gezogen, das
sie vorflochtig weren und hetten scholt an dem, das man die rot-
heren entsetzet hette. Dornoch hat man erer fire abgelesen, die-
selbigen vire hat man in ere heuser bestricket etliche tage; dornoch
enen, der moste auch etzliche tage in seinem hausse bestricket sein,
dornoch 6 wochen zu der Mewe; es was ein schuster, der wart so
hertte beklaget, das er den entsetzeten vele spottige wort hette zu-
geret; dem wolde man sein hoft abschlon, das werte der hoftman
auff Margenborg; dornoch einer his Amandus, der was gekoren ge-
west zu einem borgemester von der gemene, der setzete sich in
die stelle des borgemesters ammachtes; derselbige hatte ein könig-
lich gelet sicher zu sein. Das gelet vorhilt er bes auff das eussereste,
sich domit zu schotzen, und lote es auff, do im seine vorantwor-
tonge nicht helffen wolde. Das vordres dem wogewoden von der
Schweze, dem dorste noch blutte. Der hoftman von Margenborg
der sprach, er hette ken befel nicht so herte zu straffen, den könig-
liche magestadt hette der borgerschaft vorzogen, dorom das sie seinen
gebotten gehorsam gewest weren; und ist aus dem gesesse . . .®
und ging von den roten aus dem remeter bes auff die treppe; do
lissen sie em nochgen, en^ bitten, das er sich nicht von in trennete,
sie weiden folgen königlichem befel ; do ist er wider gekart zu in in
das remeter und sich wider gesetzet auff den stul, der im gesetzet was
in Stadt des koniges, die bischofe in dem lande auff den benken omher.
'ol. 308. Noch den ersten woren noch mer auffgezechenet; den legt
man auff zu der busse, das sie mosten dem Kogisen bischofe die
haut rechen, dem hoftmanne auff Margenborg, auch dem wogewoden
a) und Cod. b) in doppelt Cod. o) Hier fehlt wohl: aufgestanden, d) en ist von der
späteren Hand gestrichen.
308. 1526. 151
aufif Margenborg; den dreien muste ein itzlicher, die dor beschuldiget
woren, [und mosten]* geloben nicht mer bei hemelichen rotschlegen
zu sein ir lebe lang; domit lis man sie ghen in ere heuser; die
bestricketen worden von dem Eibinge ken Margenborg sechs wochen
lang gebracht, dornoch wider in ere heuser gelassen; wolden sie
auch aus der Stadt in ander stete des koniges sich begeben mit
der wonige, das solde in vorgont werden.
Hrmoch*) wirt angezeget der anfang, worvon sich das aufEror
erhaben hat zu Dantzke und ist der gront dovon. In dem jore . . . 1515.
wart konig Sigismundus gefordert zu dem keser Maxsimiliano ken
Presborg*). Der Sigismundus was ein wittwer; seine fraue des
weiden tochter, was im gestorben®). Zu dem zöge ken Presborg
forderte der konig mit sich vorstendige menner, Eeussen, Pollen,
aus Preussen, die dor den beruff hatten, das sie vorstendig woren.
So was zu Dantzke euer, der his Ewert Ferber, der Stadt borge-
mester; derselbige ist mit dem konige auch gezogen zu dem keser.
Der man ist gewest ein ser prechtiger man, das in die Deuschen
nenneten den Preussenkonig*).
Also nu der konig mit keserlicher magestet die sache ausge-
richt hatte und keserliche magestet im ein ander weib freigete^), do
schedete sich der konig zu Polen noch dem lande zu Polen ken
Krokau. Also der Ewert Ferber mit dem konige ken Krokau
qwam, do hat er den konig gebeten, das es gesehen mochte mit
seinem willen, es lege ene stadt in Preussen, die hette ein borger
a) u. m. ist wohl zn streichen.
1) Nachtrag zu S. 95 ff.
2) Der bemhmte Fürstencongress zu Pressburg vom Jahre 1515. Hirsch,
OberpfarrMrche zu St. Marien I, 232.
3) Sigismunds . erste Gemahlin, mit der er sich 1511 vermählt hatte, Barbara,
Tochter des Grafen Stephan von Zips, des „Weida" (Woiwoden von Siebenbürgen),
starb 1515, bald nach dem Congress zu Pressburg. Lud. Decius p. 312, 313,
Beyer 473, Mehlmann 117 a, Thom. Chron. 113, 118.
4) Von den eben in Krakau anwesenden Preussischen Räthen begleiteten
den König nach Pressburg Georg von Baysen und Ewert Ferber. Thom. Chron. 118,
Mehlmann 117 a. Eine Danziger Relation über den Pressburger Congress ist in den
Scr. rerum Pruss. IV, 360 erwähnt.
5) Hier ist von anderer Hand übergeschrieben „vorstehe man den konig".
Ob der Kaiser bei der zweiten Verheirathung des Königs — er vermählte sich
im Jahre 1518 mit Bona Sforza, Alex. Guagninus compendium chron^ Polen, bei
Pistorius II, 361, Thom. Chron. p. 120 — den Vermittler machte, bleibe dahin-
gestellt, jedenfalls gehört die Verhandlung nicht nach Pressburg.
162 1026. 309.
in vorpfendonge, und bat in, das er die Stadt mochte in sein ge-
brauchonge nemen und dem sein* gelt widergoben. Solchens ist ge-
sehen, das Ewert Ferbcr dem Feltsteten hat das gelt widergekart,
er muste dem Ferber die Stadt Difsau losse mit alle der vorschrei-
bonge, die zu der stadt Dirsau gehöret hat. Noch dem widergoben
:ol. 309. des* angeloben geldes lis Feltsteto seinen knecht reiten auff einem
pferde die gassen auff; wen er gofroget wart, worom das er so rit
mit dem rechen, so hat er geantwort, er suchte den ewigen fred
ober Preussen, den Ewert Ferber mit von dem keser gebrocht
bette; zuleteste suchte er solchen frid^ auch in dem rinnessten
under des Ferbers treppe, auff das sie einander rezeten zu hader^).
1520. Der krig*) fing sich an in Preussen, dorvon ein itzliche Stadt,
die® dorinne was, schaden entpfing. Dantzke wart belet von den
oberlender Deuschen drei tage lang und domoch von dem rote
der Stadt abgekoft®), dorom sein sie abgezogen, das was Ewer Ferbers
ewige frede.
1522. Die hensested verbunden sich zu schicken iro schiffe mit
krigesrostonge noch Schweden*, dorzu santen die heren von Dantzke
zwe schiffe mit velem volcke und der borgomester Ewert Ferber
wart der oberste sein ober das volck in den schiffen. Also nu die
schiffe mit dem volcke sein gekomen in die see no bei Schweden«,
\.ug. 28. do hat sich ein storm derhaben, von wellichem storme ein schiff
der Dantzker an den klippen zubrechen ist; in dem brechen ist der
schipper zu rote geworden und worffen das grosse bot aus und
wolde in dem storme zu lande faren. Des volckes ist so vele in
den esping gestegen, die der verhoffeten zu lande zu komen; alles
was in den esping komen konde, wie sie von dem schiffe' komen
nicht weit, do komet eine woge wasser und vorfoUet das bot, dovon
alle die vortronken, die in dem bete woren. Do was manich borger
und borgerkint dorin, das vorsauffen muste, der schipper mitte.
Das schif ist zulötest von dem storme an gront gekomen; die der
a) ir Ood. sein (Jonj. b) 8. e. ■. f. Nachtrag von jttogoror Hand, c) d. Conj. d) n. 8.
Nachtrag, e) an N..., Nachtrag fast ganz abgMchnitten. f) s. man noe. Das letzte Wort ist gestrichen.
1) Man vgl. (lio SpotÜieder, wolcho ich init andern volkstliümlichon Dich-
tiingon in dor Altpr. Mschr. 1872 IX, 385 ff. nütgothoilt habe.
2) Am Bande ist zugesetzt: „Anno 1520 vido Schipponpoil am 102; vido
Dantzker Chronik am 104 und 104b", Ueber die Schippenboiler Chronik vgl.
0. R. 78.
3) mmerkung am Kando : „Das war die heringthonne mit gelt." Vgl. Hennon-
■ berger 89 und o. S. 68.
310. 1522-1523. 153
noch in dem schiffe waren, die sein in die kompannigen*) gestegen
und woren des anderen tages gerettet aus den anderen schiffen.
Welliche Mste die aus dem schiffe getreben was, do ener sein merck
offe hatte, die mochten ire Msten wider nemen am strande auch
aus dem schiffe. Zuletest also die fede vorrichtet was, do ist das
schif, do Ferber seihest offe was, zu haus ken Dantzke gekomen,
und Ferber hatte den krig in Schweden wol ausgerichtet, das
eüich in Dantzke nicht wolgefil^). fol. 310.
Ober etliche tage noch dem hemekomen des schiffes ist Ewert
Ferber auff das rothaus gekomen und seine gesante bofel* der rese
aldo auff dem rothause angezeget, wie es im ergangen was auff der
rese. In dem erzelen worden die im rote mit im der sache unenst,
das sich auch der Ferber mit in erzornet und ist von dem rot-
hause aus dem rote gegangen. Darno hat in der Mattis Lange, der
borgemester, vor enen auffririsen man der stadt Dantzke abgeruffen
von dem rothause.
Domo wie solch ens gesehen ist von dem rothause, und das
gerechte ist schalbar geworden in der stadt Dantzke bei dem ge-
menen manne, dem enen hat es gefallen, dem anderen nicht, wie
sotens den pfleget** zu gen. In solch enem geschrege ist Ewert
Ferber aus der stadt gereten mit seinem dinstvolck, das in seinem Nov. 20.
hause bei im was, in die stadt Dirsau, die er dem Feltstete abge-
loset hatte; ober etliche tage folgete im noch in die stadt Dirsau
sein hausfrau® mit alle ere kinder. Dornoch mereten sich die rede^
mer in Dantzke; dordurch ist Ferber georsachet zu klagen dem
konige. Noch der klage des Ferbers hat der konig verordenet
lande und stete, die klage des Ferbers zu hören und entlich zu
richten^).
Eine tagefart ist gehalden auff Margenborg^); do ist Ewert 1523.
Ferber ersehenen, seine sache angebrocht ken den borgemester der ^^* *
a) So Cod. Befehl, Anftrag. b) folget Cod. c) s. h. Nachtrag Cod. d) rete von erster,
rede von zweiter Hand.
1) Kompandie, kompanghe ist das Dach der auf Deck liegenden Kajüte.
2) Vgl. Stegmann 525, Mehlmann fol. 127 b, Ferber 534. Das Schiff schei-
tei-te bei Bomholm, der Erfolg der Expedition, über welche Boeszörmeny in den
Progi-ammen der Eealschule zu Peter und Paul, Danzig 1860, 1864, 1872 aus-
fühi'lich gehandelt hat, entsprach nicht den Kosten.
3) Vgl. Stegmann 550, Mehlmann fol. 128 a.
4) Die Tagfahrt fand Dienstag nach assumptionis Maiiae (18. August) statt.
Stegmann 552.
154 1523-1525. 311.
Stadt Dantzke; derselbige wolde im nicht antworten auff seine klage
und hilt in vor enen auffrurisen und hat gesprochen, das sie em
nicht scholdig weren zu antworten sotenem mane. Auff der tage-
fart richtet Ferber nichtes aus; auch auff ander mer hat sich der
Ferber erboten zu richten [dem hirten in dem felde]*; .wo er un-
recht geton hette, so wolt ers bussen noch erkentnisse. Das hat
im nichtes geholflfen, die Dantzker wolden im nicht antworten
im rechte.
In demselbigen jor ist es geschon, das zu Dantzke sein gewest
predikanten, die dor predigeten das ewangelium noch der weisse,
wie es Christus geleret hat und die evangelisten beschreben haben.
Ober sotter prediget hatten sich voreniget die prediekanten, ire pre-
fol. 311. digeten zu predigen einer wie der* ander. Das gefil dem rote der
Stadt nicht und boschiketen die vir hoftwercke, frogete sie, was
sie dorzu ritten, das sich die predikanten so berotten hetten, das
sie so feste bilden mit erer prediget oberein. Dorauff habenn die
wercke geantwort, sie horten von kenem menschen nicht, der ir
predigeten tadelte, dorumb konden sie en ken antwort auff er an-
brengen thun. Der rot antworte, sie beforchten sich, dioweile die
predigeten so gar oberein weron, es moste leutte sein, die sie an-
herteten, dovon gros arig entstehen konde; so man dem zuvor
komen konde, es denket einem rote der stadt ser gut. Die wercke
befolon dem rote, das beste dorinne zu bedenken*).
Der rot hat omer gedocht, das man nichtes ober sie ginge
1525. von dem gemenen manne**. Sie vorbondon sich mit etlichen kof-
leutten und mit dem wercke der fleschauer auff onon tag auff den
Langen market zu komen, wen es onem rote gut donckon« werde
(Jan. 25.) in erer rostongo. Sotens ist bestellet auff den tag Paulus bekerin-
Jan 22
' * gen tag*). Do ist der rot mit eren buntgenossen auff denn Langen
marcket gekomen vor die Kromergasso, boxen dovor gezogen, wen
die menschen worden aus der prediget komen, so wolden sie die
rechton anhalden mit dem predikanten, dovon worden die anderen
abtronnig werden.
Also die prediget gesehen was, ist einer mit namen genant ge-
a) d. h. i. d. f. Ood. UnverstäDdliob und wohl nicht hierher gehöri£^ b) So Cod.
c) doncket Cod.
1) Vgl. Stegmann 554.
2) Vielmehr Sonntag vor Conversionis Pauli (22. Januai'), Stogmann 557.
Vgl. oben S. 96.
312. 1525. 155
west Hans Schnitze ein bosman^), der get ans der kirchen dorch
die Kromergasse, der sit das volck anflf dem Langen marckete im
hamisz sten mit erer were, der get znrocke wider in die kirche
nnd redet mit lanter stimme: Höret zu, lieben brüder, der marcket
ist vol gehamisches volckes, ich beforchte mich, es get auff ken
guttes ans.
Die menschen ginen zuhoffe in der kirchen mit forcht und
sprochen: Was hat der rot vor? wellen sie uns aller ombrengen
om gottes lere willen? wirt doch von dem predikanten nichtes des
rotes gedacht in der prediget zu crem schaden. Die gemene borger-
schaft borit sich balde und koren zwe menner in der kirchen aus
dem hauffen und botten sie, das sie zu dem rote gingen und beten
sie, das sie en* doch sageten, worome das sie sich so vorsamelt fol. 312.
hetten, auff wem es mochte gen, oder was die Ursache were. Die
menner entsetzeten sich und boten sie, ab in ein homut von dem
rote begegenet, was bei in gesehen solde. Sie vorhissen in in der
kirchen, sie wolden sie nicht vorlossen bei treugen und ehren und
bei gottes wort.
Auff solch gelopnisse sein die zwe menner, mit eren namen
so genumet* Hans Nitag, ein breuger, Hans Konig*), die sein von
alle des volckes wegen, das in der kirchen vorsamelt was, zu dem
rote geganen, sie vormanet mit werten, worom ein rot der könig-
lichen Stadt das gethon hette. Dorauff ist in geantwort: Ir seit die
recht schuldigen. Sie frogeten sie: Womitte? Man gab in ken ant-
wort; man nam sie balde gefangen und lis sie in gefenkenisse füren.
Das geschrege qwam in die kirche; die in der kirche vormane-
ten euer den anderen des gelobedes halben, das sie den zween
menneren gethon hatten, strebeten sich wider den rot, sie solden
in die menner losgeben, die zu in gesant woren, sie zu frogen, was
die Ursache wer, dorober sie in sotein gewalt gethon hetten. Der
rot karte sich nicht daran.
Der rot hatte gesant auff die Aldestadt und lis mit äer drome
das hantwerckesvolck zuhoffe laden, die bei den rote sten wolden,
die solden auff den Langen market komen. In dem zuhoffeloffen
ist Hans Schnitze, der bosman, gekomen reiten auff einem pferde,
a) gennmet gewest Cod.
1) Stegmann 1. c.
2) Peter König, ein Grobschmied. Stegmann 558.
156 1525. 313.
der sut das velo volck von hantwerckosleutton zuhoffeloffon, der
froget sie, zu wem sie loffon wolden? Sie antworten, sie wosten
nicht. Er hat in vorzolet das vomemon des rotes ken die lere des
hilligen ewangeUji. Das volck ist zu dem hauffen in die kirche
geloffen; die auff dem Langen markete sein Jeste gestanden und
wolden die gefangenen nicht losgeben.
Der hauffe in der kirchen sterkoto sich kegen die aufif dem
Langen marckete, das den auff dem Langen markete ein grauen an-
qwam, weren gerne von einander gowost, dorsten sich nicht trennen,
do sie sogen, das sich der gemene hauff so sterkete ken den rot
und ere bontgenossen.
fol. 313. Die vorsamelonge hat gewert die gantze nacht, das sie nicht*
von einander wolden. Das gemene volck auff der vorstadt hat ge-
hört das geschrege; die thor sein zu gewest; sie konden dem ge-
menen hauffen nicht zu holffe komenin der Rechtenstadt; do machten
sie sich an die geschlossenen tore und worffen sie aus den haken,
auff das sie dem gemenen manne zu holffe qwemen wider des rotes
bosse vomemen om gottes worttes wille.
Ein rot mit crem anhange merket, das er vomemon ken die,
die das evangelium liboten, ken Vorgang nicht haben kondo die
nacht dorch bes an den tag. Do nomon sie ein bereden auff und
lisson die gefangenen borger los, sie hetten in über die hoffte ab-
geschneten und ander mer, vor den sie sich forchteten om des
Eweii; Ferbers willen, dovon dass sie on von dem rothause abriffon
einen auffrurisen der Stadt, dovor er von in wolde haben von des
zoges halben, den er von der stadt wogen tet, ein summa geldes,
welches der rath wogertt». Schachtman und Nimptze mithelffer
sotens auffrores woren*). Das qwam mang den gemenen man, om
deswillen lote der rot aufP* das evangelium Christi, von dem konig
Sigismondus gestroffet, mer der unscholdigo wen dor schuldige.
Dorom sey gewarnet dor gemene arme man, wen von den grossen
was angefangen wirt, das man dormit zufrede ist; es get man ober
den armen aus, auff das es ein ansen hat, die straffe.
A) ein B. Mb wegertt. Nachtrag von apätorer Hand, b) lote ... auf = schützte vor?
1) Bei der Umwandlung dos Rathes, wolcho dio Monge am 26. Januar
vornahm, ^vurdo Hans Nimptsch Stadtschroibor, Ilans Scliaclitmann Schöppen-
Eltormann. Forber 542, Stogmann 569, Mohbnann M. S. 136b. Hirsch, Obor-
pfan-kircho zu St. Marion 289. Es ist aber nicht abzusohon, weshalb diese beiden
gerade hier namentlich genannt werden.
314. 1526. 157
In dem jore 1526 hat margrabe Albrecht, der ein hertzog ge- 1526.
macht ist von dem konige, der hat Wirtschaft gehat zu Konges-
berg in Preussen^); anff die koste hat der konig seine botschaft
gesant; die kostonge ist vorbrocht; itzlicher geladener ist in seinen
ort gezogen.
Noch der kostunge ist der hertzog zu rote geganen mit seinen
reten und hat den steten boten gesant, in vorgegeben noch erem
rote, wie in der konig zu einem hertzoge gemacht hette, so solde
er auch enen hof füren, wi sich das geborte; dorzu bogerte er ire
holffe. Auff die rede haben sich berotschlaget der adel mit den
steten und gesprochen under einander: Was soUe wir im vor holffe
thun? sein wir doch vorterbet in dissem krige, haben uns doch die
Polen aUe* das unser genomen und ist weg; wir wissen im nichtes fol. 314.
zuzusagen zu geben, wen wir haben selber nichtes, die wir auff
dem lande wonen; lot im die geben, die in den steten sein. Die
in steten die sprechen: Wir sein auch* vorterbet. Auff alle den
rotschlag haben die auff dem lande gesaget: Es ist noch etwas
selber in den kirchen auff dem land, das die Polen nicht aller ge-
nomen haben; was der oberig ist, ist im domit was beholffen, das
weUe wir im geben.
Die in den steten sprechen auch also: Wen wir bei itzlichem
eltar enen kelch behalden, es wirt nicht mer notze bei einem eltar;
anders wosten sie em nicht zu geben. Solliches ist im angetragen,
und haben im lossen sagen: Hat sich doch der erden reichlich
beholffen mit dem einkomen des landes, sie hoffeten, sein genode
werde sich bas beholffen, so er doch man aUene were,,do vor so
vele kontors im lande gehalden sich erbarlichen und wol beweiset
in erer herschaft^. Sötte rede sein gesehen und dem hertzoge® sötte
rede lossen anzogen^).
Auff sötte rede hat der ferst die zusage von den kirchen an-
genomen in den steten sowol auff dem lande, er solde bei itzlichem
elter enen kelch Jossen. So hat man auff das mol kelchliche und
ander zirheit aller aus der kirchen genomen und man enen kelch
a) auch anch Cod. b) her 8char£f Ck>d. o) hertzo Cod.
1) Am Rande wird zurückverwiesen auf fol. 304 und bemerkt, dass die
Wii-thschaft nach Freiberg [S. 200] zu Johannis Baptistao stattgefunden habe.
2) Am Rande steht die Bemerkung: „Nota. Der bischoff Polentz hette nur
das Silber weggenomen auff Samland, das war das kleinste tel, wie ich in meinem
schreiben des 20 jars gedocht."
158 1537. 315.
bei einer gantzen kirchen gelossen, geschweige den bei itzlichem
altar enen kelch. Man hat in etlichen lantkirchen zu gottes ehre
domo most zinnerne kelche gebrauchen.
Do nu alles selber weg ist gewest, hat man auch die gloken
angegriffen und auch auff dem lande in den dorfleren genau ene
glocke gelossen; man hat sie aller im lande lossen zu hoffe füren
ken Kongesberg; do sie sein zuhoffe gebrocht, sein sie eine grosse
somme guttes wert gewest. Aus dem selber eines teles hat der
forst befolen, schosselen zu machen, wie sie zu eines forsten hoffe
wol gebüren und ander tringgefesse.
Dem forsten hat seine frau die erste tochter geboren*). Domo
1537. im jor 1537 ist der hertzog mit seiner frauen in Denmarken ge-
?ol. 315. reset auff die krononge des koniges*, seines Schwagers, zu lande
und ist mit dem borgemester von Dantzke ober wasser mit enem
schife wider aus Denmarken noch Dantzke gefaren. Do sie vor die
Monde sein gekomen, do hat sich ein sor gros wint derhaben zu
der zeit, sie sein aber one schaden aus dem schiffe auff das lant
gekomen*).
Die klochken, die der hertzog hat lossen aus den kirchen
nemen, die sein zu Konigesberg in ein schif gethan, und man ist
domit in Denmarken gefaren. Aus Denmarken sein sie nach Lisse-
bon geschiffet in der menige, do zu vorkoffen. Der konig von
Lissebon hat sie zu der zeit nich wolt gestaden zu vorkoffen. Do
hat sich der schipper wider gewant mit den klochken zu der see-
wertes* noch Denmarke hin^, sein geloglich wider in Denmarken
gekomen; do sein die klocheu aus Preussen vorkoft worden.
a) 1. an Cod. b) in Cod.
1) Anna Sophia, goboron don 11. Juni 1527. Herzog Albrochts übrigo Kin-
der von seiner ersten Gemahlin Dorothea stai'ben sttminüich in zarter Jugend.
Bentsch, Brandenb. Cedemhain S. 862. Hagen, Beschreibung der Doinkirche zu
Königsberg S. 267 f.
2) Nach Mehlmann fol. 164 gelangte Herzog Albrecht auf dieser Reise
Mittwoch vor Mariae Magdalenao (18. Juni) nach Danzig, setzte am Freitag
(20. Juli) seine Beise fort, kehrte am Dienstag vor Matei apostoli (18. September) zu
Schiffe nach Danzig zurück und begab sich von hier Sonntags (23. September)
darauf auf den Weg nach Königsberg. Sein Schwager Christian HI. hatte nach
dem Tode seines Vaters Friedrich I. (f 1533) mit einer starken Gegenpartei zu
kämpfen, ehe er allgemein anerkannt wurde. Er empfing den 1 [erzog und die
Herzogin in Kopenhagen am 10. August. Bock, Leben des Markgrafen Albrecht
S. 232.
316. 1529-1539. 159
Als* dem forsten aus Preussen ist sein erster son geboren*), 1529.
domo hat der forste seinen adel mit den steten zuhoflfe lossen ^ '^
komen ken Kongesberg und in vorgewant, das in got hette einen
erben dem lande gegeben und bogerte, das sie trachteten, wo im
got sein leben fristete, das sie mochten gedenken, das er auch
mocht von in so vele einkonft haben, davon er leben mochte wie
ein forste. Auff solch ein anbrengen hat der adel mit den steten
sich beklaget wie vormoles, das sie zu arm weren und wosten
kenen rot nicht auff sein beger. Do hat er gebeten im die zeise,
die dor den enen sowol anginge also den anderen, das sie die wei-
den vorschreiben ewiglich, dieweile das forstentum weret, zu geben
in dem lande, das er von königlicher magestet zu lene entfangen
hette.
DoraufiF ist im von lande und stete geantwort: entpfinge er
doch eine zeise in dem lande also nemelich zwe marck, wie solden
sie im den noch mer zusagen? Dorauff hat er wider geantwort,
die zeise worde schir aus sein noch erer zusage. Domitte bete er
sie, sie wolden sich doch bedeutten lossen, und bete sie, das sie
dem jungen erben wolden zu* sagen von den gebruen der bire fol. 316.
ein genante somme. Auff die bete haben sie sich geweret mit
werten, wie sottes pfleget zu gen, bes sie zugesaget haben, dieweile
das land von^ seinen lenden enen erben hette®, im sot gelt zu
geben mit sotten underschede, wo der erbe mit tode abginge, so
solde die zusage der genanten somme aussein und aufhören ewiglich^).
In dem jore tausent fonfhundert in dem neununddreisigesten 1539.
jor hat man -zu Toren angefangen zu muntzen pfenge, grossen,
Schillinge, dreigroser und domoch stocke, die 6 grossen gegolden
haben, gut selber zu firzen loten. Solche montze hat konig Sigis-
mondus lossen montzen zu Toren in Preussen. Domo der hertzog
Albrecht zu Kongesberg auch alle die montze noch, wie der konig
zu Toren, hat schien lossen. Noch den hot Elbing und Dantzke
c) a. von späterer Hand. Am Bande: Anno 27 wart im die zeise zngesaget ewig,
b) V. Nachtrag, c) hetten Cod.
1) Das geschah am 5. December 1529. Bock a. a. 0. S. 214. Falk hat
also die Geburt des Sohnes unrichtig mit der schon 1528 erfolgten Bewilligung
der Erbzeise in unmittelbare Verbindung gebracht.
2) Die Bewilhgung der Erbzeise erfolgte im Jahre 1528, Ereiberg 202.
Die Eeversalverschreibung des Herzogs wegen derselben ist vom 23. April 1528
datirt. Privil. des Herzogthums Preussen fol. 39.
1547.
160 1546-1647. 317.
auch angefengen in aller mosse, wie der konig hat schlon losson
zu Toren. Das muntzen hatgoweret bes in das jor 46, do haben
die Polen geklaget ober die grosse somme des solbergeldes der
Preussen und das golt vorginge gar mit dem solbergelde. Aus
sotener klage lis der konig Sigismundus das muntzowerck zu Toren
stille legen, zulötest vorbot man den steten auch zu muntzen. Das
1546. ist gesehen in dem 46 jor^).
[Anno 1547» wart die burgermeisterin vom Braunszbergk, die
Schiffenteufelsche aus dem Braunszberg verweisett; die qwam noch
Konigsbergk zue irer freundin, der Lautenschlogerin im Kneiphoff
im thum. Die ursach, warumb sie ausgoweisett was: sie hetto irer
nachparin, der Querfcldschen, etlich hundert marck durch iren
dinstboten losson entwenden und diblich entfrembdet, ir solches
lassen zutragen. Sie hatte durch die brantmauer ein loch lassen
hauen, dadurch ire magt zu der nachparin magt konte heimlich
komen, damit sie den diebstal also gemachsam mochte vortsetzen etc.
Die beiden megdo wurden auch verweiset]
fol. 317. Item zu ewigem gedechtnisse in dem jore 1544 hat hertzog
Albrecht in Preussen mit willen des koniges und seines lan tadeis
die hoge schule angefangen zu Kongesberg, dorch bebest und keser
Karolen bestetiget^). Die schule hot zu Kongesberg dorch einen
tlieologen^ grosse zwcspalt angerichtet in dem geloben, geprediget
von« der selbstenndikoit gottes und von seiner gerechtikeit^) dorein-
a) Der in [J eingescbloisene Absatz, welcher den Rest von fol. 81G b füllt, scheint von
einer andern Hand zugesetzt, b) telogien Cod. c) won Cod.
1544.
1) Auf dor Tagfahrt zu Mai-ionburg 1529 war voroinbart, dass dio Proussi-
sclion Münzen von nun an mit den Polnischen üboroin kommen sollton. Braun,
Bori(!ht von dem polnischen und preussisclien Münzwesen 8. 55. Bald aber ver-
langte man Polnischersoits, dass die Preussischen Städte und der Herzog überhaupt
vom Münzen abstehen sollten. Der Mangel an kleinem Golde veranlasste die
Thomer im Jahre 1538 zu münzen, wie Danzig schon früher begonnen hatte,
Elbing folgte dem Beispiel. Longnich, Gesch. der Preuss. Lande Poln. Antheils
Bd. I, S. 200, 203. Sie wurden aber bald darauf, 1540, von dem Könige
veranlasst, die Münzen zu schliesson. Ebenda S. 209, 213, 218. Nun verlangton
dieselben, dass auch Herzog Albrecht angehalten werde den Hammer zu legen.
Ebenda S. 220, 224, 231. Dieser fügte sich darein 1546. Ebenda S. 283 ff.,
Dogiel V n. 215.
2) Die Bestätigung des Papstes und Kaisers wurde nachgesucht, aber nicht
erreiclit. Amoldt, Historie der Königsb. Universität Bd. I, S. 60 ff. Toeppen,
die Gründung der Universität zu Königsberg etc. S. 111 ff.
3) Oslanders Lehre ist im Zusammenhang dargestellt von "W. Möller, An-
dreas Oslanders Loben und ausgewählte Schriften. Elberfeld 1870, S. 379 ff.
1550-1554.
161
gefurt sü vele grosse schwere geloben, dovon grosse irtnune sein
gekomen mang die menschen und nicht allene zu Kongesberg, snnder
auch in ander orte an der sekanten mit obersenden der gedroketen
bücher mang den gemenen armen man. So haben die zu Konges- 15ö0.
berg in erer schulen eiien dispotazio gehalden, dovon sie etliche
Toijaget haben, die dor nicht so wolden reden, wie sie'). Solch en
oneinkeit ist derstande zu Kongesberg, Die in der aldeatadt Konges-
berg hat man genant die Osiandiristen, die in dem Kneiphofe hat
man genant noch den predikanten die Morlingisen. Der ist gewest
wider die lere des Oslanders. Sot ene grosse zwespait hat der
forste loasen zugen zu dem ersten, b«s die unoinkoit so gros ist
geworden, das der forst dem Merlein sein lant vorbotten hat und l^^öS-
der Oslander ist gebleben» zu Kongesberg*).
Es hatten die fofisten enen voijaget, das was ein schlechter
gelemeter man, er was ken promofirter magister nicht, dorom treben
sie em so vele homut zu, das in der hertzog moste vorlassen und
moste von Kongesberg weg seine heusonge vorlassen, die bezalete 1547.
im der** herzog noch erer wirden, der Ms WUhelmus G-napheua').
Also nu der weg was aus dem lande, do hat der Wilhelmus
Ouapheus so vele seine unscholt geschi'eben in die unifersitete ken
Wittenberg, worom sie en so ser vorfolgeten. Die erkanten den
Genaffiom onschuldig und die in der schulen zu Kongesberg un- 1554.
recht. Das hat angestanden bes in das 54 jor, do ist ein coloque*)
gewest zu Kongesberg, dorzu ist gekomen der "Wilhelmus und hat"
s.) geHlen Ci>d. b) det der Cod. o) mit Ooil. hat Oonj.
1) Oäandet hielt seine erste Disputation de lege st evangelio am 5. April
1649. "W", Möller, S. 314 fl. Äbtr hier ist wohl die Disputation vom 24. October
1550 gemeint, in deren Verfolg mehrere Professoren die tJuiversitiit verliesseti.
Deis. S. 409.
2) Osiwider starb am 17. Oetoher 1552. Morlein verliess Königsberg 1553.
Hartltnoch Kirchenhistorio S. 353, 358.
3) Uober"W. Gnaphous: Hartknoeli Eirühenhistorie S, 285 ff-, 978, Harten-
roth vita Q. Gnaphei in Act Bor. m, 925, Eeusch in den Programmen des Elbinger
Gymnasiums von 1868 und 1877, Babuuke, "Wilhelm Gnapheus, ein Lehrer aus
dem EeformationszeitaltEr, Emden 1875. Zur Ergänzung dieser Schriften dient
die Notiz bei Krafft, Briefe und Documente, Elbeifeld 1875, S. 84 und 192, daBS
Gnapheus zugleich mit Heinriuh Olaroanus und Heinrich Heresbach in der Mon-
taner Burse zu Köln studii-fe und mit Potrus MoseUanua zugleich im November 1512
BaecalanTeus wurde.
i) Eine anderwßitigo Notiz über dieeea Colloquium vormag ich nicht nach-
You einem Besuche in. Konipbet^ im Jahre 1554 spricht Babuoke II.
1S2
X644-1655.
beino* erkentenisse in dor auff gelet, dobd ist er gebleben und- ist
von in gesehedeu in sein hemut ken Emden in Freelant.
Dornoch ist dio achule zu Kongesberg gautz schwach gewordea
und es sein wenig Studenten dor geblewen, Anno 55').
Dem hertzoge in Preussen ist seine fraue gestorben, des hCTt»
zogen tochter von Holsten und konig zu Denraarken*).
In Freusseu ist ein ser gros sterben") geworden in allen-s^ten
im jar 1549'.
In dem jore 1550'' hat der hertzog die grosse zeise abgethon
in Prenssen, dio im das lant hatte zugeeaget auff den geborenen'
Braten erben'^). Seines bruderen son ist bei im im lande gewest,
auch des konigee son von Denmarcken, hertzog AdeloP), Seines
bruderen son hat der forst in Preussen zu einem erben derkoren,
wo er sterbe one erbe*). Sotens haben die Polen nicht wolt
1) Alma 55 steht am Bande dea Codex. En bfltte auch 56 und 67 binEu«!
gofünt werdött l(ii:meii. VgL Tuoppen, ürÜDdotig der üiüvoreitSt zu Kömgflborg
8. 219, 230.
2) Dorothea starb am OHteniiontag (II. April) lß47. Freibai'g i*. 270t
Mehlmann fol. 174b, ChriBtopli Jana Freuss. Chronik (M.S. dor OyiimasialbibL lU
Thorn) fol. 367a, Honneiilergor 8. 178, Book, Loben AJbroclita B. 308. Vgl. aoob
Esgpn, Btiaahreibung der DomMrtilia zu Königsberg 8. 173, äri8, wo ubot' inthunt-
lieh der 3. April als TodeBtag angegobun ist.
3) Dia Pest dos Jokroa 154& wird von violon Chronisten erwähnt. Trä-
berg 8. 274, Mehlmann toL 17lib, Hasentotter ad a. Nur Chrietoph Jan L (
sotat Bio irrthümliüh 1548.
4) Die im Jahre 1528 bewilligte „ewige" Zeise hat 1550 nicht aufgehört;
die im Jahro 1542 bewilligte „groHse" Zeise dauerte nui' biB 1543, Freiberg
S. 250 fE., 257, Toeppen, zur Geschichte der ständiBchon Vorhältnisaa in ProUBsaii
in V. Baumera hisL Tasnhönbucbe 1847 8. 342 fl'., 352, In den Jahren 1649 und
1550 wurden neue Bteuom bewilligt. Freihotg &. 273, Toeppon o. a. 0. 8. 402 ff.,
408 ff. Es ist also nicht oraichtlich, was Falk zn obiger Bomerknng veraa«
laset hat.
6) Herzog Johann von Holstein, ein Sohn König Friedrich L von Däno-
mark aus zweiter Ehe, alBO ein Halhbrudor der Herzogin Dorothea, kam oaolL
Königsborg den 4. Boptembor 1636 nach Chriatoph Jans Chronik fol. 367a (aiwh
in Christoph Falks Sammelbuch foL COb) and kehrte im Herbat 1B43 lioim, Frai-
berg B. 266. Der im Text erwithnto Adelot (Adolph), ein anderer tjohn des König»
Fttedrich l kam 1544 auf einige Zoit nach PreuBsen. Freiberg 8. 267.
6) Markgraf Albreoht von Culmbach, dos Markgraten Casimir Sohn, kam
im Anfang des Jahres 1545 naoh Preussen. Froiborg 267, Bock, Leben Albrechte
8. 302, Voigt, Markgraf Albrecht AloibiadOB I, 83, loeppou, Ständische Vei'hlllb-
319.
193
vorliben, den sein vater Kaseminis hat nicht mit wolt schweren
dem konige in der ersten vorlenongo, wie hertzog Jorge und Wil-
helm gethon bot; doromme solde er nicht erben so es dorzu qweme,
ane margrabe Jorgens kindor seiden folgen".
In sotenem zancke hat man dem hertzoge gefreiet eines hert-
zigen tochter von den Braunachweigkisen forsten, des groven Poppen^
stiftochter von Hennenberg. Die ist dem hertzige in Preussen ge-
brocht worden in grossen ehren, wiewol sie der hertzog Hiurich
hat wolt weren, das sie nicht solde dem kreatzmonnich gebroeht
werden. Dennoch ist sie ans eres vater lant von anderen forsten
dorch ander lender gefüret bes in Preussen, das der hertzog Hin-
rich von Brannschweig nicht konde weren.
Die kostunge ist geworden in Kongeaberg in Preussen, balde
wie man das sterben ein ende hatte oder aufOiorte, in dem 50 jore
der klenen zol in der Fastnacht'). Die kostunge hat gewert 14 tage
lang. Zu der kostunge ist gekomeu der margrabe Hans von Kosterin,
hertzog Hans von Mekelborg und sonst* vele botschapten. f
In der gehaldenen kostinge hat hertzog Hannes lossen werben
noch des hertzogen tochter aus Preussen, die dor Sophia genant
ist*). Das hat gethon mit willen aller forsten, die dor in kegenwert
sein gewest, margrobe Hans von Kosterin, der hat die rode ange-
brocht. Der forst aus Preussen hat im seine tochter zugesagt Die
freie ist gesehen in der kostunge mit grossen freiden. Die kostinge^
hat angestanden bes in das jor 1555; auf! die Fastnacht hat der
hertzog aus Preussen seine tochter seihest in das lant zu Mekelborg
gefuret mit seinen edelleuten, die es nicht alzn gerne teten, bes
ken der Wismer, do ist die kostinge gesehen.
B) itageo Coa. Ob folgen? «rlienV b) Ollen ton orsler, Puppnu von zivtitBr Hwicl.
nisae S. 379. Auf der Eüekreise gelangte er zugleich mit dem Herzog von Hot-'
Btein an dem Tage uach Adriani (5. Mai'z) 1545 nacli Danaig. MeMmann foL 172a..
Einen zweiten Beanch maohto er 1548. Preiberg 271.
1) Herzogin Anna Maria, Herzog Erichs des Aelteren zu Braunachweig
Tochter, von Elisabeth, des Eurfiiraten Joachim I. Schwester, die in zweiter Ehe an
den Grafen von Hennenherg vermählt war, vermählte sich mit Herzog Albreoht
zu Fastnacht (18, Februar) 1550. Froiherg 275 f., Mehlmann 277b, Chiietoph
Jan 367b, Bock, Leben Alhreehls 326 f. Dia Einladongen zur Hochzeit erfolgten
anf den 16. Februar. Faher in den Preuas. Prov.-Bl. 1839, VH, 463.
2) Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg und Herzog Albrechta Tochter
ATiTift Sophia. Clijtraeufi, Fortsetzung von Schiitzena Chronik foL 513, Book,
Leben Herzogs Albrecht 328, Toeppen, Ständisohe VerhEltniaae 40S.
184
1585.
In demsoJbigon joro') hat liertzog Hans von Mekelborg seinen
bruder, hertzog Christof, in Eiflant geaant mit firzig pferden dorch
forderonge margrabß Wilhelmas, der dor bischof waa zu ßige, das
er bischof werde nocJi seinem thode.
In demselbigon jcire ist auch hertzog Han» von Mekelborg in
Preussen gekomen mit seinem weihe, des hertzogen tochter aus
Preusaen; do sie sein ken Margenborg gekomen auff das nachtiager,
des morgens, also sie von Margenborg faren wold(^n, in dem aufp-
tragen auff die wegene, ist ein klene lade sten gebleben, die horte
des forsten frau; die hatte ein gilde gortel in der laden und noch
ander gortel mer. Die lade mit den gortelon, und was dor soat
mer inne was, das stolen zwo klone schuller. Die forstinne ist von"
Margenborg gereset mit erem hertaogo ken dem Elbinge; in der
herberge klagete sie selbeat iren schaden und saget, das es bei
zwetausent marck wert were. In dem virden tage brocbten die
diebo ein stocke von dem gortel ervor zu vorkoffen, do worden sifl
gegriffen, in gefeukenisse gesetzet und änr forstinne das kunt ge-
thon. Die forstin sante einen lakagen domo mit brifen an den
borggraben; der lakeigo lis sio zochtigen mit der stäupen. Dornoch
nom der borggrobe die diebe auff dafi schlos und lis den lakeigen
vor sich Vorboten.
Dem borggraben was geschreben, er soide aoffucbt liaben auff
den lakeigen, es wero ein aolheren achlossol verloren, ab sie der
fol. 320. lakeige nicht aldo bette und wolde* aie dovon brongen. Do dei*
lakeige vor den borggraben ist gekomen, hat in dor borggi-obe
froget, ob er auch ichtea mit sieh sonst gofürot liette. Der lakeige'
hat: neu, geret, er bette man einen sagk in der herberge un«l seind
reitdascbe*'. Der borgrabe sante seinen diner in des lakeigeu her-
berge und lis besen noch dem sagke und reitdascbe". Do der go-
sante diner dea borgraben in die herberge ist gekomen und hat
gefroget noch des lakeigen aagko und leitdaschen'', die hat im der
wirt los8en thun; damit ist der diner des borgraben zu schlösse
gegangen. Der sagk ist zugebunden gowest und auff den bont ge^
segelt Also der sagk vor den borgroben ist gebrocht worden, hat.
der borgrobe den lakeigen den sagk lossen aufi'losen. In dem sagkd
a) von von Ood. bj :
u entei, reilduelie vdq r
1) Nttmlioh 1556. S. HemuDg, LüOeiidisolie ChurloadiBolie Chromoa i
erniii Livon. II, 217, Bock, Leben Älbruchts S. :-f87.
den'
1556.
165
ist der selberen sclilosttel gowest iind ist zuschlagen auch mit einer
exsen zuhauen. Domo behilt der borgrobe die achloasel bei sich
mit der laden und gestolenen gortel und gab dem lakeigen brife
wider an die forstinne; die hat domocb einen anderen gesaut noch
dem gutte.
Koch dissen geschickten ist der hertzog von Preussen mit dem 1556.
hertzoge Hansen von Metelborg noch "Warsau in die Masau gereset
zn der alden koniginne von Polen; flohin ist anch gekomen konig
Sigisraondus Äuguatus" zu seiner mntter ujid aldo ein beurot ge-
macht mit des koniges Sigismonden tochter, der . - .') genant, und
dem bertzog Hinrichen von Braunschweig, den man den mortbomer
nennet. Noch dem beschlösse ist konig Sigiamondus Angustus
wider noch der Willen gereaet, und die be^en forsten sein in Preussen
ken Resenborg gezogen; do sein irer beden weiber aldo gewest
Der hertzog aus Prensaen hatte ken Resenborg*) in das Pome- FGiimar.
sanise gebit vorschreben al die teologiesen von seinen schulen,
sonderlich die zu Kongesberg in Preussen waren, und domeben
alle seine pfarberen auffi dorfferen und in seinen steten, und aldo
zu dispotiren von wegen der lere des predikanten und vornemesten
teologen'' in der schulen zu Kongesberg, die do was wider die lere
Christi von der selbstendiket und aUes, was die appostelen geschreben"
hatten noch der lere Christe; so wolden* die forsten, das alle die fol- 331,
pi-odikanton solden widermffen, was sie geprediget betten, das in
den epistelen nicht beschreben were von Christo und dem hinune-
li sehen vater.
In demselbigen 1556 jore sein auch zu Warsau in der Masau 1556.
znhoffe gekomen die vornemesten bischofe aus Polen, aus der Masau,
ßeuasen und auch Preussen om der religion vrillen in den lenderen
under der kröne zu Polen. Zu in ist gesant von Rome von dem
bobeste ein legate in den rotschlag.
Eonig Bigismundus Äugustus hat ein bereden gehat niitt dem
herzöge aus Preussen von der vorbontnisso willen, die der orden
mit dem her mester in Eiflant hatte gemacht wider den biachof
>) afiutiiB Ood. li) Uologieu Cod. s) geiebion Cod.
1) Die im Codes angedeutete Lücke ist auszufüllen dnrüh den Namen
Sophia. SieLe die Stammtafel lei SoMtsi iol, 395. Des Herzogs Reise naoh
Warschau gehört in das Jahr 1556. Boclc, Ijaben Albreolita 8. 338.
3) Uaber die im Februar 1556 gehaltene Synode zu Rieaenburg vgl. Hart-
noch, Kirchenhistorie 8. 382 IT., BocX, Leben Albi'eohts B. 372 fE.
1666.
339.
I
Wilhelm und den jungen Christof von Mokelborg, und wolden nicht
leiden, das bischof Wilhelm solde die macht haben, einen son zu
kisen bei seinem leben, der noch seinem tode das bischtum besitzen
solde, sunder der her mester solde die macht haben einen bischof
zu kisen und zu bestetigen».
Der her mester wotde haben, das sich der junge forst
Mekelborg solde lossen in seinen wirdigen orden kiedon. Das woldo
der junge forst nicht thun, und der bischof margrobe Wilhelm
wolde 08 auch nicht goHtaten. Dororae hat der her mester dem
, bischof abgesagot') und wolde den Christof von Mekelborg nicht in
dem lande leiden. Das klaget margrobe Wilhelm seinem olime,
konig Sigismundo Augusto von Polen, der konig klagete es den
reten Littauen. Die rete der Littauen ritten, das es der konig nicht
aolde leiden, es were seiner magostet ein grosse vorklenonge seinem
gedechtnisse. Der konig hot vorschreben ethch tausent Tateren, die hat
or gesant auff die Eiflendise grentze zwischen Littau und Eifland.
Der hertzog von Preussen') hat loseen auaniffen om landea-
knechte, die im dinen wolden ken den mester aus tiifland om der
frewel willen, die er tet wider seinen bruder und den jungen forste.
Der hertzog hat seinen adel vorschreben in Preussen im zu dinen,
ein itzlicbcr noch soinor pflicht und len. Etliche haben dorwider
, gewest und sich lissen dünken, sie woren nicht vorpüicht au* dinen,
wie man in hat vorgegeben. Dovon hat der hertzog irer zwe ia
bestrickonge genomen den anderen zu enem schrecken. Der forst
hat begert von den steten Kongosberg etlich landosknocht«; des be-
klagen sich die stete"* kegen eren forsten. Alle die stete, die
dem forstenthume gehören, die müssen noch seinen befe! knechto
ausrichten noch erem vermögen.
In dem . , ." tage des . . .* monden hat der forst die moste-
ronge gehalden und felthofftleute gekoren. Der bor mester in Eif-
lant hat den margrabo Wilhelm gefangen genomen und den hertzog
Christof von Mekelborg autf Kokenhausen. Das schlos hat der her
mester lossen berennen, und noch dem abeschede der reitter bat
a) tr. hibeii Ood. b) (leteu Oud. e) Hier bUt offnibiit ctnu. d) LUuka Ood. An
1) Am 16. Juni 155Ö. 8. lleQuinff a. a. 0. 218, Leugmoh, Königl. Pransaen
unter Sigismuud Augiust S. 144.
2) Uebor die Voihandluugen Ubb Herzoge mit dou Ständen auf der Tagfahrt
eberg, 16. Juli 1556 S, Tüspiien, Ständische VorhfiltoiBBe 8. 412,
333. 1556. 167
sich der her mester') mit dem jungen hertzoge aufgemacht und
wolde Ton dem hause auff eiu haus an die Reuse grentze zin. In
dem zin ist es dorn herraester vorspet dorch' des bischofes laioigÄ;
die reitter des meisters sein auff gewest und haben den bischof ge-
fangen mit dem jungen forsten, den bischof auf Wenden gefitret, Juoi 30.
den jungen forsten hertüog Christof von Mekelborg bas*" in das lant
auff ein schlos, das hesset die Schmilte, in° dem lande omher ge-
furet^), in geschenko gethon wie einem fremdin gaste und von im
bogeren, das er solde aus dem lande resen. Bei sotener zeit ist es
lautbar geworden, das der lakeige die beden forsten solde vorroten
haben; der hat dorom most leiden.
In der zeit der gefenkenise des bischofa ist seinem bnider,
dem hertzoge aus Preussen, die zeitonge gekomen, das sein bruder,
der bischof, solde todt sein; ist gros traui-en bei im gewest in
seinem gantzen hofe. Der forst hat eines teles seinen adel zuhoffe
gehat und auch etlich volck aus alle seinen steten, sie vormanet
mit im zu zin und helfen im den bomut stillen des mesters in Eif-
laud, den'* her gethon hat wider seinen bruder , . .\ den von Mekel-
borg nicht wolden dolden vor enen gast im . . .^.
Der adel mit den steten haben den forsten vormanet*, gebeten fol. 323;
mit nimanden kenen krig anzufangen, den . . .* woneten in enem
klenen laude und betten* sich nu kaiime , . ." wenig derholet; sein
genode solde sich doch das bas bed&nken; wolde er den mit eren
egenen nochperen krigen, sie wems nicht bei, den do' sie von fremden
mochten angefochten werden, solden sie sieb weren, so weren sie
schon vorterbct; genediger ber, wir bitten euger genode, das ir
doch so gar nicht vorgesseu wolt die zusage, die ir gethon hot
lande und stete im uesten aufFhoren der zeise. Auff das antragen
des adels mit den steten . . .^: es fordert in itzond die not des
les, das er- sich nicht vorsen bette; wo es itzondt nicht
«) floehCnd. b) boe Ood. n) i
Cod. siß? g) hBtte Cod. h) Lfloku Cod, e
Eufallen in eeini eiwidectc dei herttog.
1) Offenbar Tersckrieten statt: Bischof oder Erabiauhüf. Er imd Herzog
Christopli ergaben sioh in Eokenhauson den -30. Juni. S. Heomng S. 219, Leng-
nich S. 144.
2) Tielmehr wurde der Mecklenburger über "Wenden nach Treyden, Erz-
biBcbof "Wühelm über Sclimilten nach Atzel geführt. B. Henning S. 919.
3) Tn die von dem Schreiber angedeatete Lücke gehört offenbar der Name
Wilhehn.
I
168
r
1557.
324.
i soldon mit zusen, das es nicht auff ein ander zeit ia
gröblicher begegenete von den Eiflendischen meiatersz dorch irea
anhang. Noch der bete dos forsten hat im der adel mit den steten
die' grosse zeise zugesagt'' . , .') jor lang. Weiter hat or bogeret
ein hoftschos von allen menschen und vilie, auch von den haben
und von eines itzlichen gutto von Lundor marken Vs marck. Wider
das hat sich der lantadel gesetzet und sich derklaget, das sie es
nicht konden auastcn. Domo hat der forst dem adel lossen danoken
mit den steten und gesaget, dieweilo sie drongen auff die gelopnisse
erer vorschreibonge, das in nicht geborte weiter zu zin bes an die
grentze des landes und aldo zu weren dem finde, so
bemzin und sein getreue underthon, ab der fiiit eindronge, im
widerstand zu thun und in nicht einlossen in die lande zu Preuasen.
So ist ein itzhcher zu seiner hausinge gezogen au£f das mol, bes
man in widor geböte zu komen.
Binnen derselbige zeit hat der konig von Polen, grosforst von
Littauen, seine botschaft gosant an den her mester , . ." om gutten
(rede dem lande zu machon; so ist des koniges botschaft
gezogen, die dor nicht gemene gewest ist. Die botschaft ist von
den Eiflendisen hoffeleuten angorant, gewendet und gefangen und
zu dem her mester gesant so gewoni Also man die botschaft ken
Wenden gebroeht hat, ist dor gewondete gestorben und . . .' der
botschaft des koniges nichtes ausgericht*).
. . ." Eottor zeit hat der forst von Freussen boten
ken ..." in Saxen und ander lender mer noch hoftleuton, und . . ."
zu Lubiko hat im der forst von Mekelborg lossen . . .« nemen
1100 knechte zu fusse allenzelen dorch das lant zu . . ,' beg ken
dem Hilgenbeile in Freussen").
Noch sotenem gerochte und schalle hat der her mester aus
Eifland botschaft gesant an den konig und grosforst SigismunduB
Augustue kon der Wille in Littauen*), der konig hat die botschaft
■) dea Cod. b] n
u Ood. st LUcke Cod.
1) Lilcke im Codex. Es wurde der Bierpferniig auf zwei Jaluo bewilligt.
Proiberg 8. 278, Toeppen, 8. 424.
2) Uobor Lontjskia, dos königlichen Gesandton Verwuiriiuiß und Tod s. Hen-
ning S. 218.
3) Die Eneohte lagerten länger als ein Jahi auf dem Haborboige. Frei-
berg 278.
4) Die Friedens Verb aadlimgen iwgfuinen 1557. 8. Henning 320, Lengaiuh 146.
1557.
16S
lossen erbarlich entpfangen und einholen in rUe Wille. Do ist die
botschaft stille gelegen etliche tage, eh man sie hat lossen vor den
konig komen. Also die botschaft vor den konig gckomen ist und
ere botschaft angetragen von dem her mester und dem orden im
lande zu EiElant, ist der her RascheviUe ein Reussenisor forst vor-
getreten vor den konig und hat geklaget vor dem konige ober die
gewalt der Eülender an seinem kanzelei-en, der in königlicher ma-
gestfit botschaft gesant gewest ist an den her mester ken "Wenden
in Eiflant und ober der einrese perforslich angerant ist, gewont,
gefangen, dorin gestorben, das sich doch nicht zimet eine botschaft
eines koniges so obel zu handelen, so doch sotens nicht bei dem
TorMsen keser geechit ader Tater, die dor doch finde aller Christen
sein; sie lossen botschaft sicher reitten ab und an, tre botschaft
ausrichten noch befel ires heren; dergeloiche auch der Christene
keser den Torken, die an in gesant werden, und ere botschaft
erbarlich annemen und sie in allen ehren fertgen, ein itzUchen
noch seinem stame und perschon, , So bitte ich nu genediger konig,
euer königliche genode wolde doch fi'ogen den Eiflendischen hotten,
worom oder Tvas gerechte ursach er zu meinem kenzeler, ader ab
ich mich der gebor ken die Eiflendischen hofleut mit erkenem ar-
tikel ader billige Ursache vorwirket habe, meinem kentzelere, euer
genode diner, sotenes zu boveissen in sotener botschaft, die dor
doch nichtes anders botreffen ist, wen christelichen fred und un-
enikeit auflzuhebon und zu stillen.
Auft die klage ist der Eitlendische botte gefreget*, was er* fol. c
dorauff antwortete auff sötte hoge klage. Die botschaf hat of die
klage ken antwort nicht wolt thun, sonder gesaget, das ist im nicht
befolen zu beantworten auff das raol, er lisse do dorvor sorgen, die
sotens gethon betten, er vorhoffete sich das zu der königlichen
magestet, die magestet word in das genissen lossen, was man boten
pfleget zu genissen lossen, dieweile in die magestet angenomen
hette, wie einen boten sicherlich frei ab und zu mit allem frede.
Die klage und antwort ist aa%eschoben auff einen anderen tag.
Die Eiflendische botschaft ist bostriket geworden in ein haus, nichtes
von sich zu schreiben, auch kenen brif zu entpfangen ane des
kentzeleres wissen des koniges bei grossen ungenoden.
Der tonig und grosforst von Littauen hat die klage an den
keser und Ronüsen konig gestellet, donsolbigen sie schriftlich zu-
») gefrogB Cod.
170
1557.
fertif;eii und wartfit uafl' antwort, was dio bedon derkeiion, das
doriioch zu thun widur gantze Eifland und eren aahang. Die
Reussenisen foi-sten haben die grentzen loasen besezen zwischen
Littauen und Eiflant mit Tateren . . .', Reusaen.
Zu Kongeabery haben sich etliche boi^erldnder mit den von
Polen [gejbalget, (das] zwei [sBi]n ge[bl]eben'*; einer ist gewest ein
poetreiter, der ander ein scribente; die beden sein in einem hause
derschlagen. Der borget kinder sein ein tel in gefonkeniase ge-
setzet, vor gericht gefurt, die hende haben die lebendigen moat auff
die toten len noch inlialt der atadt rechte.
Zu dem Elhinge auff dem wego des Lamehanttischen tanunes
sein zwe knechte under sich unenst geworden, sich gehauen, der
ene ist ser gewendet worden in den kop; derselbige dersticht den
anderen. Do wirt der todo ken dem Eibinge gebrocht auff enem
wagen und dos anderen tagos auff vir lange spisse gelet; do haben
in zwe knechte zu grabe getrage, pfeife und drome vorgeganen,
und vole knechte no. Der knech, der die tot gethon hat, ist von
. den andereim knechte geborget bes in ein regement*. Den nest^
. folgenden feig, das ist gewest der 15 tag des Augostmonden, do ist
ein fenerich gokomon von Minden aus dem Braunschweikischen'
lande mit etlichen knechten; do er ist gekomen ken den Elbing,
und etliche knechte sein zu der Lamonhant im kruga gebleben und
getronken", in der bezallonge Bein die knechte mit dem krüger un-
enst geworden, das der" one boxe los ist geschossen, der scbos hat
die krigerin getroffen in den arm; dorober ist der knecht hert ge-
schlagen und gewont. Das gcRchrege ist in die stadt gekomen vor
den lantrichter, der hat stadknechto hinausgesant und in lossen
die Stadt holen. Indem ist ein knecht, der leiget dem feneriche
sein pfert ab und reitet hinnaus, bogegenet den stadtknechten auff
dem tamme, bogreiö'et sich mit werten mit in um des gefangenen
knechtes willen; do ist ein Stadtknecht, der schlit den landesknecht,
der auff dem pferde sas, in den nacken, das er von dem pferde ist
gefallen auff die erde. Der knecht hat ein zontror am gortel sticken,
das nimet ira der stadtknecht und fert mit dovon. Der knecht er-
hebet sich auff und folget dem wagen no; aie sein so ser gefaren,
das er sie nicht derholen konde. Do die stadtkneclit bei die fere
sein gekomen, do sein die ferknochte mit den stadtknechten noch
der Stadt gefaren, und do der lantzknecht bei die fere qwam, do
i) g. d. i. >. B- Niuhting «m BuiiIb, lialh kbguohniltsti. a) Btt,a-
1B57.
171
was nunandt, der in oberfiirte. Der landesknecbt hat rot gesucht
bei sich seihest, gihet sich in das wasser und schwimet ober, komet
in die atadt in seine herberge. Das pfert hatten die statknechte mit
sich in den stadthof die nacht ober und die boxe behilt der stad-
knech bei sich die nacht ober und hatten zwe landesknecbt im
torme.
Des morgens ist ene starke wache Yor des landeeknechte her-
berge gekomen und den knecht gefordert vor den borgeniester.
Der hat in gefroget, wie es zugekomen ist. Noch velen worten
hat der borgemester derkant, das man dem landesknechte das pfert
und seine boxe lossen widergebeü.
Aber der, der solde in dem kmge den schos gethon haben", f
den wolde der fenerich borgen auff seine besoldonge. Der lant-
richter weisset die sach auff den krüger, dem die frau geschossen
was. Derselbige krüger wolde toi den knecht keinen borgen haben,
sunder et solde die far sitzen im torme. Do es nicht konde anders
sein, ist der fenerich weggezogen und Hs den knecht im torme
sitzen zu dem Eibinge'', Dornoeh hat man den knecht ausgelossen
und ist zu dem hauffen gekomen.
Der füi-st hat lossen mosteronge halden zn dem Hilgenbeü
und hat den knechten dinst zu lossen sagen auff 6 wochen. Das
ist gesehen in dem August* monde in dem . . ß tage des monden.
Item in dem 26 tage Augusto sein die knecht auffgefordert zu zin j
noch Labien. Der knechte ist gewest 14000') und sein man under
2 fennichen gemostert.
Item zu Resenborg sein angekomen vier fenlein knecbte und
36 reiter. Die sein zu dem Peckawe^ ober die Weissei gefüret
in dem Augusto in dem 28 tage; in dem 3 tage Septombry sein i
die knechte von Resenborg ken SoUant« gekomen mit auffgereckten
fenelein, von do ken Hollant, von HoUant ken dem Hügenbeile,
von dem Hügenbeile ken Kongesberg. Auff dem Haberberge haben
sie ix loger gemacht, um den Suntag vor Michaelis hat der hertzog 3
mosteringe gehalden und wartegelt gegeben einem itzhchen knechte
im felde.
I.) Ii. Gouj. b) E. in dem Coi]. c) Agost Cod. cl) Lücke Coi e) Wobl venchrieben
1) Die ZaM ist jedenfaUa iihertrieben,
2) Peckawe mir mcht bekannt. Es ist wohl verschriebeii für Nebrau.
y^ Tooppen, Geschichte der Stadt Marienwetder etc. 28.
172
Der konig AugiisUis von Polen ist, ken Warsan in Masau
gekomcn und aldo hin oiien reieheatag vorschreben, die rete von
Polen alle, auch von Preusaon, auff den Snntag nocli Anderen bei
gehoraam dohin zu komeu. Der kouig hat zu Warsau ein mandat
loescn anschlon und doriu hert lossen vorbitten, das sich ken
mensch understonde von der religion zu diapotiren.
Der konig Augnstua hat eeinen boten gesant ken Kongesberg
in Preussen zu den landesknechten, die der forst hat in bestellonge
gebat, in des koniges name hat sie losson bezalen* oron dinat, und
hat sie wider zuachweren loss«n neun monet, wo er sie hin be-
r. dorffen worde ken seine finde. Das ist gesehen in dem , . .■ tage
Nofember,
In dem loger vor Konigesborg ist ein knecht gewest, der ist
von Erfort von einem weibe om erer tochter willo von einem
hocke geholet worden aus dem logor ken Erfort und in . . . stunden
wider in daa loger gebrocht. Wen aber der bock den knecht hat
weit von de noraen aus dem logor, so hat er ein ser groa geachrege
gohat, die anderen knecht haben den knecht mit eron benden ge-
haldon, wen aie das geachrege des bockes gehöret haben, den knecht
zu retten. Wen sich die kneclite, seine rotbruder, auf das wingoate
hutteten, so ist er gokomen, wie ein wint unii hat den enon von
seinen huttera genomen und ist mit im dovon gefaren noch Erfort
zu, domo ober . . .' stunden in wider gebrocht, so ist der knecht
so müde und achwach gewest; wen man in gefroget hat, ao hat er
kenen besehet kont sagen, sonder das er zu Erfort ist gewest, und
man hat im alissen wein zu trinken gegeben. Das ist ottemol ge-
I. sehen in dren monat sonderlicli im September und im Oetober in
' dem jor . . .'.
In daa leger vor Kongosborg ist gokomen ein'' doripfaffe ans
dem dorf Persehke"'); der hatte in der stad gokoft ein virtel fleach
von enem ochsen; wie er in dem leger was, do haben im die
knechte daa flescb aus dem sacke genomen und im ein todt dor-
froren weih in den sack gestac-.ht, und hsaen den dortpfaffen domit
herafaren. Der pfaffe ist hom gokomen und hat bofolen das flosoh
aus dem sacke zu thun, do haben sie einen todten korper aus dem
sacke geschottot. Der pfaffe Ict das todte weib aiifl seinen wagen
a) LUiike Und. b; ein nin Cod. d) Periik« von Nttet, Vaevülu von xwüllat Bud.
)) FöiBohlcBo, ein Eirohdorf, wenige Moilen Buülitih von Königabei'g.
333. 1545—1556. 173
und fort in das leger, hadert sich mit den knechten, domit er
gezechet hatte, om das todte weib. Die knechte haben gesaget,
sie wosten von kenem toden nicht; er solde das todte weib be-
graben, hette er sie dermort om des geldes wille. Zxüetest hat der
pfaffe das weib lossen in seiner pfar begraben, auff das er frede
bohilt vor den knechten*.
Item zu worem gedechtnisse ist gewest eine grosse teugerong fol. 333.
von brotkorne in dem lande zu Preussen, das auch om Salefelt und
in anderen orten das arme lantvolck hat gebrochen krautstendel,
die getreuget, sie gemalen und brot dovon gebacken, damit sie sich
des hungers derwert haben, etliche die spreige gebacket in der
gersten in vele orten in dem lande. Das ist gesehen in dem jor
1545 und etliche folgende jor noch. Das brotkorne hat in velen 1545.
orten in dem lande der schefFel 20 grosen gegolden. Es sein auch
etliche kofleut gewest, die dor gesprochen haben, es solde in kortzen
joren der scheffel lYa mark gelden, wie in der Schlesige. Got fuget
es, das es die leute nicht derlebeten. Das jor aus noch der neuen
ernte*' hat der schefFel gegolden 6 grosen; so wandelte es got, der
ewige vater.
Die grosse teugeronge ist man gekomen dorch das kofmanes
unvorsichtige ausschiffen und suchten iren fromen darin. Die ober-
keit hette ken auffsen dorinne, sie haben seihest iren geitz dorinne
gesterket, darom kortz folgent schiket got eine ser schwinde ster
bonge domo und stillet des armen klage ober seinen komer des
hungers.
Item zu seligem gedechtnisse haben die heren von dem Ei-
binge den gebel an dem rothause« vordinget zu machen in ge-
schnetene GoÜendisen stein^), auff das zirlicheste das er konde ge-
macht werden mit kaptelen, gszimsen oder leste, zwischen die lösten
WeUische triompe und bilwerke, noch wochlone die erbet zu be-
zalen. Der anfang ist gesehen in dem jor 1550; noch Osteren sein 1550.
die mesters noch dem stene gefaren, auff süntte Michahelis haben g^p^ 29
a) fol. 328 bis 882 unbeschrieben, b) d. einemeten Ood. d. n. e. Conj. c) r. an Cod.
1) Ueber den Gothländisoken Stein s. Toeppen, Mb. Antiq. 201.
174
15B6. 1657.
334. 336.
sie die erbet angefangen und liaben geerbet in das erst erer 3.
Der rechte mester ist von der erbet voretorben, domo ist ein ander
geworden, der hat mit dem einen, der das werck vordinget hatte,
1556. — die beden haben geerbet bes in das 56 jor der klenen zal. In
fol. 334. dem 1556 jore ist der aide gebel gebrochen von Oateren*, domo den
Aprilö. gaatzon aonier doran gemeugert, er her in die hoge vorbrocht ist').
Item zu woren gedechtniese ist es gesehen in dem jore noch
der gebort Christi, do man hat gesehreben 1&56, in dem somer ist
so ein gemeno teugcronge gesehen von ailerley getregede, das hat
gemacht der grosse geitz der fcoflento, die das getregede acJiiffeteii
in ander lande ober see. Also es geschiffet was auff die see, do ist
es von gotea weter vorhalden autf dem waaser, das es die lange
zeit sich derbitzet, das man es hat enes teles ober bort most werffen
von Stankes halben. So hat es das armut nicht kont genissen, auch
die nicht, die es so teuger koff'en mosten.
In dem lande zti Prousson hat der schefl'el körne 12 grosohen
gegolden, die gerste 30 . . .", der haber 12 groschen. Sotene teuge-
ronge ist von habor nicht gelebet, und man hat es nicht gehöret.
Zu Dantzke hat der konig Sigismondns den kufleuten derlobet,
gerste und maltz auszuschiffen. Das haben die vorigen aldcm konigo
nicht derlobet. Es ist der stadt schado bofonden, don ir hier hat
nicht kont voifurt werden, dovon die breugor ere nuxongo haben
solden und die mide oren fronien der stadt geben.
Solch ein schade ist augesen. Man hat von der Stadt Dantzke
abgeschiffet in dem 1556 jore in dem somer fonf tauson lest gerste
ano maltz. Es ist gewest ein kofman, mit seinem namen Kirsten
Schumacher genant ist, derselbige bat mitt grossen hauffen und
somme des getregodes gehandelt. Zuletest ist er aas Dantzke ent-
ronnen und ist allene den kofleuton zu dem Eibingo, die dor auff
fol 336. das getregede goronf" haben*, dovon dem gemenen armutte gros
schaden gekomen ist, funi'tausent marck scholdig gebleben, Das ist
er vordinst geweat. So wandelt got ein ding, wen ein mensch dem
anderen zu schaden ist.
Konig Sigismund Augustus" der hat gehöret die kluge des g&-
menen armuttes und hat lossen allen kofleutten . . ^, das kener
a) LU.;lc
ir nie lahoD fiUbic aiiu
B (Jod. DU Slgls
1) Toeppon, Elbinger Antiiuifüten 202 f. Dieaelben Zahlen linden sioli l
Ei'wähnung derBolbun Saohe in Falku Lolspniob 1665 Lit Q.2a.
33fl. 1556. 175
soldc sich fleissen auü' vorkof von der zeit an in dem 56 aufl 155(i.
Bartolomebes in das voijar des 57 jares, anff das der baneremaa' ijf^y
niclit so öbermütig in seinem vorkoffen werde und das gemene
armut so gar obersetzete mit allerley getreigede.
b Item im jore löSe** hat der rot von dem Eibinge einen jungen iSfifl
ftatheren zu einem vorweser gemacht ober die reaigen pferdo und
■■ wagenpferde und ober alles, was zu der stadt rostonge von wagen-
geschirre geboret hat. Derselbige jitEge rother" hat vorgegeben im
rote, wie das es nicht gut were, das der^ atadhof ) bauaen der stadt
lege, dorinne der stadt geschirre mit samht den rossen obel vor-
wart were, dieweile die lantstrosse dohin gelet were durch die stadt;
ea were beaaer, daa man wider Speicher dohin bauete, wie der tot
■ erer veter zeit gestanden hetten, Dorauff iat er gefroget, wo er ge-
dechte, das die beste atelle wer, do man einen hof hinbanete vor
der Stadt pferde und geschirre, das der stadt ane schade wer und
auch königliche magestet ken vordris doranne bette? Doranff iat
geantwort von erer ein tel im rote: was dorffe man wol groase un-
fcost tbun der atad? wer doch dor in der stad das Mostor, do die
schwartzen monnich der Dominizer inne gewest weren, doroin aolde
man den stadhof len bes zu euer zeit, daa man bes zu rote worde,
wo man in auff das^ beqwemeste machen konde; woste doch könig-
liche magestet wol, das ea ein woste gebeude were. So sein aie
obereingekomen mit rote und dorinne die stelle zurichten loasen,
die die monniehe gebraucht haben*. "Was die nicht sein gros genug fol. 336.
gewest, hat der junge rother' aus seinem tommen niutte etliche ge-
welbe lossen einschlon, die mit grosser koatinge gemacht sein, und
alao die pferdestelle grosser gemacht, noch seinem gutdunken den
menschen die wonigen lossen aufisagen, dovon die voratender zina
nomen, domit sie das gebeude dea klosteres derbüden. Das ist ge-
sehen 'in dem Aprüle, aber sie bieben noch den somer ober^.
Im jor 1556. Item es ist gesclen in dem 27 tage September 8opt. 21
des morgens om die predigetzeit, daa ein rademacher von dem Ei-
binge ist gewest bei der Blumenau in erem walde und heubet einen
rusterbom ab. In dem kerben feit eine hoge birke om mit der
1) Toeppen a a. 0. 207 f.
176 1457-1506. 352.
wortzel aus der erden und sohlet den, der dor hat gehauen an der
rüster, wie er sich geruet hat .auff dem hehne seiner exen, mit dem
wipelende den hirneschedel etzwe, das er ist gestanden gelenet of
dem exenhehne todt».
Folgt eine kurze Uebersicht der Hanptbegebenheiten ans der Preussisch-
Polnischen Geschichte von der Zeit des Eetzericrieges bis auf den Beiterkrieg
fl433 — 1620) ohne Titel, die wir übergehen, da sie ganz ohne Werth ist.
Sie enthält auffallende Fehler, z. B. dass die Ketzer im Jahre 1444 vor
Danzig gewesen und von da durch das Kulmische Land nach Polen heim-
gezogen wären etc. fol. 337—342.
Nach einigen unbeschriebenen Blättern folgt das Hauptprivilegium
König Kasimirs des Dritten für Elbing d. d. Marienburg, Bartholomäi 1457.
fol. 345 — 349. Dabei am Rande die Notiz: „Vide den ersten teil der Elbin-
gischen Chronica ma. 248.
Nach einem leeren Blatte die Yerschreibung des Hochmeisters Paul
von Russdorf für Johann von Baisen über Kadinen und Rehberg o. J. u. 0.
fol. 351. Daran sind folgende Bemerkungen geknüpft;
fol. 352. Zu der warheitt dieser dinge, das Hans von Basen hatt ge-
dienet dem konig Casimir, und konig Casimir im hott vorschrieben
1457. 1000 mark off Tolkomitte*); die besoldunge ist gestanden bis zu
1489 des bischoffs zeitten Lucas von Allen*)» Vor des bischoffs zeitt hott
151^2. ^^^s von Basen Tolkemitt besessen in hoftmans vyreise; noch seinem
tode sein söhn Jörgen von Basen, der freiet ein vyreib, doromme
a) fol. 886 b. iat nnbesohrieben.
1) König Casimir vorschrieb dem Oubeniator Johann von Bayson im Jahre
1457 für dio Summe von 4000 Mark, welche dieser ihm geliohen und für Lande
imd Städte ausgegeben hatte, folgende „Güter und Nutze, als Tolkemit dio Stadt
mit der Mühle und in weiden als mit namon dio Wiocke und Haselauschen walt,
dio dörffer Lencz, Hasolau, Bordeyon, Neudorff, Bomgart, wor es abgolosot wirt,
und alle wiesen, dio czu dem schlösse Elbing gehöret haben am habe golegende,
item dio koutelfischer mit einander". Baysen und seine Erben sollen diese Güter
gemessen und in ihrer Gewalt einhalten, bis ihm dio 4000 Mark von dem König
oder seinen Nachkommen auf einen Tag und auf einen Haufon abgezahlt worden.
Das Tagesdatum „vor Margarethao" scheint verdorben (Eibinder Privilegienbuch
p. 242). Nach einer anderen Urkunde vom Sonntag Laotaro (ebenda p. 397), in
welcher dio erstere erwähnt wird, muss es vielmehr lauton Dienstag vor Mariao
Magdalenae (19. Juli). Unsere Chronik scheint auf diese Versohreibung hinzu-
deuten, wiewohl sie ihren Inhalt nicht genau angiebt.
2) Lucas von Watzebode 1489—1512.
353. 1546-1549. 177
wart im der bischofF offte fint und dirwarb von dem tonige Alexander, 1501
das er in ablösete von der hoptmanschaft Tolkemit. Do muste sich j^
Jörgen von Basen begeben zu dem Eibinge und wohnen aldo vor
einen borger. Das hott erfaren tonig Sigismundus, das sotein lob-
licher herr solt wohnen in einer stad und vorschreb im zu sich zu
tommen ten Krotau. Herr Jörgen ist of gewest, ist erschienen
vor den tonig Sigismundus, der hott in zu der zeit vorlehnen mit
der hoptmanschaffl; zu der Mewe, das er das haus solde bewohnen
sein leben lang. Jörgen von Basen ist zu haus getomen ten dem
Eibinge uöd hatt balde sein haus vortofFt und das gebitte Cadin,
Keberg* mit dem Scharfenberge, das her gelt zu hofe bracht^). Casper fol. 353.
Dambitz^) toffte das haus und lieg im och gelt uff die dörfer mit
aller irer herschaJBffc.
Casper Damnitz besetzet die dorfer so lange mitt seinen tinderen
bis Gorgen von Basen vorstarb; sein söhn verstarb^); domoch tlagete |546.
des Gorgen von Basen sohnes weib an die dörfer om die vorsetzunge
willen und begert sie zu lösen. Das weret bis an den tonig Sigis-
mundo Augusto, der ertantte, das men ir die dörfFer solde zu lösen
geben; Ursache, das sie die besessen, die- nicht des adels; das ist
der Sentenz.
Item im jore 1559 in dem Dingstage zu Ostern ist getommen 1559.
des von Basen frau mit iren tinderen und hot mith sich gebrocht ^^
ire commissargen, die haben sie eingeweiset noch laut des decretes
1) Kadienen, Reliberg und Soliarfenberg hatte Johann von Baysen iin Jahre
1432 durch Yerleihung des Hochmeisters Paul von Russdorf erhalten. Urk. d. d.
Elbing, Donnerstag nach Martini (17. November) im Cod. Elb. von Neumann nach
einer Abschrift von Grübnau. Einen ansehnlichen Theil derselben hatte er 1452
seinem Bruder Stibor käuflich überlassen. Voigt IX, 249. Anm. 2. Grübnau giebt
noch die Notiz: Anno 1534 d. penult. Februam Vilnae a Sigismundo rege Pol.
obtinuit magnificus Georgius a Baysen Palat. Mariaeburg licentiam bona sua
hereditaria Magdeburg. Cudin, Reebergk aut pignori obligare aut titulo reerap-
tionis seu in pei^petuum vendere pro arbitrio suo, cuicunque velit, possit et valeat.
2) Es ist derselbe Caspar v. Dambitz, welcher das Gut Dambitzen nahe bei
Elbing 1537 von Catharina Schacht erkaufte. Fuchs, Elbing HI, 3 S. 332.
3) Ein George von Baysen "Woywode von Marienburg, Inhaber der Mewi-
schen Starostei, starb im Anfange des Jahres 1546 nach Lengnich Preussen unter
Sigismund S. 281, welcher sich auf ein Schreiben vom 2. Februar beruft, in
welchem die Danziger seinen Sohn Johann zum Nachfolger in der Starostei
empfehlen. Nach Schützens Verzeichniss der "Woywoden erhielt die "Woywodschaft
Marienburg 1546 Achatius von Zehma. Johann von Baysen, Castellan von Elbing,
starb um 1548. Lengnich Preussen unter Sigismund IE August S. 15.
178 1559. 364.
des konigs Augusto in alle die vorschreibunge, die nf die dorfer
mit dinst und der schuldigen pflicht in kegenwert der vormunder
der unmündigen des alden Casper Dambitz. Dornoch sein die
pauem beediget genommen ire aide pflicht und keine neue in uif-
ttrz 27.] zulegen. Das ist gesehen in dem 27 tag des moneden Martzius*).
Das gelt haben die vormunder der unmündigen entpfangen,
aber der tochterman des Damnitzen hot nicht das gelt wollt
empfangen; her wolde sein theil mit seinem weibe nicht vorkofen.
So sein sie von einander gescheiden und nicht dorch commissarien
eingeweiset Die von Basen haben in alle herschaft vorboton ober
A. 364. die *herschaft an weiden und och jaget.
Folgen einige fremdartige Notizen.
1) Dienstag zu Ostern flillt vielmehr auf den 28 Miirz.
179
II. Der stat Elblng lobsprueh sampt Irer umllgenden
landschaft beschrelbnng 1548.*)
üeber dem Titel: Aliquid mali propter vicinum malum.
Unter dem Titel: lihs vohr, eh dann du richtest mich,
Vorsteh mich recht und wol besieh;
Kein sillabe dihr fehlen sohl;
Zehls ab, so wirstus finden wohl.
Den erbarn nahmhafften wohlweisen burgermeister und rhat
der khöniglichenn stat Elbing entpeut Hieronimus Falconius etc.
sein willigen dinst jeder zeit tzuvor. Erbare nahmhafftige hernn.
Mich hat vorwahr geldt und gut nicht bewegt die khönigüche stat
Elbing sampt irer umbligenden landschafft zu beschreibenn, sonder
viel mehr das fleissig bittenn und stetig ahnhalten meines geübten
binidern, der dan vormahls (wie ich bericht) auch die sthat vor sich
genommen zu beschreibenn, doch ihm solchs tzu vorenden oder E. N.
tzutzustellen nicht gefallenn. Drumb ich sein wohlmeinung tzu
gemut gefast und im sein bit nicht abschlahen wollen, die stat
sampt irer umbligenden landtschafift vor mich genommen, alle ding
so viel mihr wissendt aufs ordenlichst, so muglich (wie E. N. in
derselben beschreibung tzu ersehen haben) vormeldet. Bit derhalben
E. N. woln ihr diese meine geringe müh, wie klein sie ist, Wohl-
gefallen lassen und dieselb (wie ich sie E. N. himit dedicir) wohl
tzu beschützen wissenn. Wo E. K inn diesem geringen gutwillig
(und solchs bey E. N.) ahngenehm spüren werd, wil ich mit der tzeit,
so got gnad gibt, mich in mehrerm, daran E. N. gönstiger gefallen
beschehen magk, willig befleissen. E. K ich hiemit Christo Jhesu
(tzu langwiriger gsuntheit und söhliger regirung der armen) und in
E. N. gunst mich wil vortraut haben. Datum Elbing den 13. Sep-
tembris Anno 1648.
1) Die wichtigsten Zusätze und Varianten des Lobspruchs von 1565 geben
wir im Anhange.
12*
180 Tjobßpruch.
Folgt die Beschroibung.
Eins mahlsz als ich tzoch über landt Da ich tzu ir donn borgk nauf khani,
EinstrahSjdiemihrwahruhnbeckant, Sprach sie tzu mihr: Viel gutter
Sach ich voi* mihr ein wasser grosz mahn,
Drumb ich erschreck ohn alle mohs Wahs thustu hie? Dasz sage mihr.
Und dacht, mein got und heiT liilf Ich sprach: Bin alliie gangen in*
mihr 5 Undkhonmientzueimwassergi'ohs, .%
Doch schnell auss diesem wiltn US hir, Welchs mich tzu sehen schir ver-
Dann mein hertz hett da wehnig dros.
freudt, Nachmalils icli aucli ein klciners
Sonder vielmehr hertzweh und leit. sach,
Ich sach, das hertzuging die nacht. Da hett mein hertz leidt, weh und
Ehrst ich mir selber leidt gedacht, 10 ach.
Vormeint alda tzu bleibenn thodt. Ich daclit : ach got, wie ists müglich,
Ging gleich also in grosser noth Das ich micli hie erret füglich ! 40
Tzwerchs über kegen dem mittag. Inn solchenn schwehren gedancken
Ehrstwahr viel grösser da mein klag, tif
Da sach ich aber ein wasser. 15 Vor unmut auf dem gras entschlif.
Wiowohlmichdaucht,esz wehr niclit Nachmahls ich also tzu dir kham,
fer Weisabernicht,wehrmich hinnahm.
Khen landt, drumb fast ich mir ein Ob micli Noptunus tzu dir bracht, 45
hertz, Oder wehrs wahr ich nicht betracht.
Vorgahs alles meins leids und Drumb bit ich itzund fleissig dich,
schmertz. Du wollest ja berichten mich.
Legt mich ins grüne gras aldo Wahs das vor ein grosz wasser sey,
Und schlifungvehrlich ein stund zwo. 20 Welchs inn der nacht het solch
Inndem ich aufgewecket wardt, geschrey. C)0
Sach doch niemant, vordres mich Sie sprach : Die rechte seil ist das,
hart. Darauf mahn fehrt ohn underlahs
Über ein kleine weil daucht mich, In Schottland, Schweden und der-
Wie ich vor mihr sech eigentlich gleich
Die göttin Diana auf ein bergk, 25 Khen Lisibon und auch Franckreich,
Welch het bey ir gut feuerwergk. Iflandt und Hollant bleibt nicht aus, 55
Damit leuchtet sie fleissig mihr. Denmnargk und Englant mus auch
Inndem wardt ich schell tzuckt zu naus,
ihr. In summa etlich hundert mal
Wehr mich tzu ihr fürt so schnellig, Sigelt mann drauff inn schneller eil
Weisz ich nicht, dann ich wahr Inn alle landt, wohihn mahnn wihl,
scjhlefifrig. 30 Welchs mir tzu sagen wehr tzu viel. 60
der Stadt Elbing.
181
Disz Wasser wirtgenent das H ap ,
Welchs duhie siehst, so du schaust nab,
Und ist derPreussen höchstes pfandt
Das dan speist das gantz Prousner
landt
Mit fischen, so darinnen sein, 65
Uhnseglichgros, desgleich auch klein.
Was da eim iden wohlgefeit,
Bekumptehrreichlichumb seingeldt,
Gahr schöne lex und grosse stör
Desgleich andre gutte visch mehr. 70
Auch wirt eins jahrs gefangen fast
Visch uhngevehrlich thausent last
Inn diesem wasser nurr allein,
In welchs noch geht die seh herein,
So der wint weht von mittemacht. 75
Wan ehr von mittag hat die kraft,
Siehst ehr die seh tzuruck hinein
Mit wellen, die da tapfer sein.
Wiewohl vor eittel seh hie wahr,
Hat doch der nordwindt etlich jähr 80
Durch sein stetigs blahsen sehr
Ein thahm tzusamgebracht hiehehr.
Welcher ungevehrlich ist breit
Ein virtel meil, der underscheit
Dieses wasser und auch die seh. 85
Sein leng helt aber inn sich meh.
Wiewohl noch teglich gehn herein
Die schif, sie sein gros oder klein,
Als kraphehl und hölickenn frei,
Schmacken und andre schif dabey , 90
Die mit sich brengen grosses guth,
Darvohn sich manch mahn nehren
thut.
Ich sprach: Diana, sag doch mihr.
Wie wirt genent der walt alhier?
Sic sprach : Sein nahm ist d er
Eichwalt, 95
Darein flogen mit grosser gwalt
Die gottin all aus Grichenlandt,
Machten ihn ein wohnung tzu handt
Alhie inn diesem schönen waldt.
Vormeinen drinn tzu werden alt. 100
Volg mihr, so whil ich dir tzeigen,
Wasz sich gehn der stadt thut
neigen.
Darein ich dahnn wil füren dich
Aufs allerletzt, vor eigentlich
Dir weisen desz lands glegenheit, 105
Nachmahls sagen der statbescheidt.
Ich sprach: Diana, wahs deut
doch
Dieser theich, dasselb sag mihr noch.
Der alhie ligt mittem im walt
Und also lenglich ist gestalt? 110
Sie sprach: Ehr fleusset da hinein,
Sichstus? in dieses heuselein.
Da felts herab und drehet um
Die reder, dasz auch tzu nutz khum
Hülflflich den wellen, drahn denn
sein 115
Vorfast die hemmer gros und klein
Die aufs eisen thuhn manchen
schlagk,
Bisz mahn esz recht betzwingen
magk
Disz wirt die Hammermühl
genent.
Ich sprach : Wahsz stehet dort
ahm endt? 120
Mich dunckt, esz sey ein tzihrlich
haus.
Also wir gingen den waldt naus,
Da fing sie ahn und saget mihr,
Das dieses haus mit seiner tzihr
Ein burger het gebauet auf. 125
182
I/ibspruch
Grosses geschlechts, damit mahnn
drauf
Möcht schon dio schiff laufen ein,
Obs freunde oder voinde sein.
Disz hat ehr than tzu grossem
nutz,
Der stat tzu eini gwaltigen schütz,
Dardurch mahnn sie schnell
warnen magk
Vor vointschafft bey nacht oder
tagk,
Welches wirt genent das poll-
wergk;
Hat auch bey sich ein tzimlich
sterck
Ahn mauern und tzimlichcm
geschos,
Möcht sich schir gleichen einem
schlosz.
Sichstu hie gegenüber auch
Das haus, daraus dan geht der rauch?
Da brentmahn inndie tziegel gut, 155
Welch diestatzurnotbrauchenthut.
Wiewohl viel holtz wirt gfuret nein,
Wihl doch da khein aufhören sein.
130 Virtzig rutten tzu wenig sindt,
Die mahn inn eim jähr drinn
vorbrint. löO
Vortzeitten auch hiegstanden hat
Bin gwaltige schöne voi-statli,
Die wahr genent las tadia.
Ahn diesem ort mahn noch macht da
Gahr hoclie und tapfere schif, 105
Dio im Wasser gehn 6 ein thif,
135 Offt mehr, wenn manns [ganz?]
beladen sint.
Und dasz sie ihnn der seh auch sint.
Inn dehm sie mich füret wider
Schnell auf einer wisen nider
Tzu einer kirchenn wohlgestÄlt,
Dergleichen ich nicht gsehn hab
baldt, 140
Ich fragt, wasz vor ein kirchon wehr,
Sie sprach: Esz wahren Holender
Vortzeitten hie, die bautens auf
Und gaben ir den nahmen drauf
Mit bedacht tzum heiligen
leichnam. 145
Alsz offt einer über seh kham.
Ging ehr darein und dancket goth.
Das ehr ihn bhüt hett vor der noth.
Die khirch haben sie auch vorbracht.
Ein überaus schön gwelb drein
gmacht, 150
Von lauterm holtz geschlossen frey.
Als ob es von werckstücken sei.
Ahn diesem ohii; haben auch sich
I)i(j veindt verborgen listiglich, 170
Bisz das der morgen tzu her drangk,
Griffen sie die stat ahn mittzwangk.
Vermeintes tzu gewinnen baldt,
Brauchten dahrahn ihr sterck und
gwalt.
Ir Vorsatz wahr aller entwicht, 175
Denn got vorlost die seinen nicht.
Der kham auch tzu hilff dieser stath
Und sie also errettet habt
Vor ihren veinden, die sie betten
Sie allsampt nidergetrehten, 180
Und diese stat erhalten noch.
Drumb sie ihn theglich loben hoch,
Bevohrausz so der thagk hehrfeit.
Ahn dems gscha, mann begengnus
helt
Zu ehren got ihm höchsten throhn 185
der Stadt Elbing. 183
Sampt seinem allerliebsten söhn Wahn fleust das wasser hehr alhier?
Und des heiigen geists einickeit, Sie sprach : Ahnfenglich aus der seh,
Die alle sein ohn underscheit. Nachmals ergeussets sich noch meh
Die stath theilt auch am selben thag Im Hap; so der nordenwint weht,
Ir almus aus ohn alle klag 190 Kompt esz herein schnell tzu der
Dehnn armen leuten da geschwinde steth. 220
Visch alda gnug vorhanden sindt, Sein end wihl ich dir wohl weisen,
Brot, bihr lassens auch fehlen nicht Wenn wir werden ken mitag reisen.
Ohn das,wahs ihn darneben gschicht,
Insumma,siethungantz wohldrahn,195 Mein Diana, bit fleissig dich,
Got wihls nicht uhnvergolten lahn. Sag mihr doch verner eigentlich:
Wesz sein die heuser, so da stehn 225
Also hastu hie gar kurtzlich üeberm wasser? lahs uns hingehn.
Das land besehenn eigentlich, Ich glaub, das esz noch ein stat sey.
So khegen mitternacht leit. Inn dehm wihr neher khamen bey,
Nuhn wihl ich dich nicht fuhren weit 200 Und gingen beid mit frischem sihn
Undweisenderstatfischmargkdir Ueber ein gutte brück dahihn, 230
Sampt andrer umbhehrgehnden Die dan gar stargk verwahret wahr,
tzihr. Darauf mahn bsorgen darf khein
Welchs als ligt khen dem abent da. gfahr,
Sichsts ? itzt seind wihr dem fisch- Und khamen tzu den heusem schön,
marg nah. Die alle nach einander stehn,
Schau, itzt khommen gleich schif Gahr ordentlich gobauet sindt, 235
dahehr 205 Dergleichenmahnnnichtbaldefindt.
Und seindt beladen tzimlich Da fing sie ahn und sprach tzu mihr :
schwehr. Das ist der burger höchste tzihr,
Darinn seind nuhr eittel visch. Darinnen dan all ihr gut leit.
Das khommen ist aus landen weit, 240
Ich sprach tzu ihr: Lahs uns Welchs sie nennen ihrspeicher hie,
gehn risch ! Haltens dahrinn alweg und ih.
Der mittag ist vorüber baldt. Auch haldten sie ihr holtz wergk
Als denn khompt der abent mit dort,
gwalt, 210 Wie dus dan siehst ahn diesem ort
So khommen wihr nicht mehr hinein Nehmlich ahm wasser Elbing stehn. 245
In die stat, müssen bschlossen sein. Wiltu, so wollen wihr hihngehn.
Sie sprach : Bekümmer dich gahr So tzeig ich dir auch gleich mit baldt
nicht, Denselben grossen ehrlinwaldt,
Esz istnochlangdahihn,bisgschicht. Daraus das holtz wirt als herbracht
Ich sprach: Diana, sag doch mihr, 215 Und die stat so gewaltig macht, 250
184 Lobspruch
Von holtz so gahr grausamlich Da machten wir uns auf die füs, 280
reich, Gingen tzum obertzehlten landt,
Das mahn nicht findt des waldes Welchs ich alsz so glaubwirdig
gleich. fandt,
Niemandt sein nutz aussprechen Das ich auch wohl ohn ligen magk
khahn. Sagen, das ich all mein thagk
Ich sprach : so lahs uns hintzu gähn, Khein gegendt hab gsehn diser
Dahs ich doch auch seh sein gestalt. 255 gleich, 285
Inndehm wihr gingen eilendt baldt Vom wilden gflügel also reich,
über ein wisen tzusammen. Da dann einander trotten nach
Bisz wihr gar ahnn waldt khamen, Etiich thausent wie ein herdt schaf.
Da sach ich, das im also wahr, Inn der fasten heben sie ahn
Wie sie mihr het vohr ahntzeigt Und wollen ihren reichstag hahn. 290
klahr. 260 Die wilden gens und kranchen
Woln nicht sein die gringsten
Vemer, sprach sie, wirst sehn hanchen,
tzuhandt Setzen sich trutzig bey den stegk,
Hinder dem walt ein gwaltigs landt Lassen sich nicht schnell schrecken
Welches mahnn dann dasWerder wegk.
nent.
Nachmahls wihr gingen beid behent Da ich disz als besehen hett, 295
Inn dem wald so auf und nider, 265 Bat ich, dasz sie so wohl thet
Da fing sie ahn, redet wider Und tzeigt mihr das mitteglich landt.
Und sprach: Ihn dem landt itzgesagt Wellichsmihrnochwehr uhnbekant
Pindt ein ider, wahs ihm behagt, Sie sprach: Ich wihls gahr gehren
Dann esz wechst drinn allerley thun,
frucht. Wohlauf so lahs uns gehen nuhn ; 300
Damit der stat nutz wirt gesucht, 270 Sokhom wir tzur dementen fehr
Als habem, körn und weitzen frey. Und lassen uhns führen über,
Gehrstenn und andre specerey. So sein wihr schneUighch und baldt
Ich sprach: Diana, führ doch mich Inn einem schönen grünen waldt.
Daselbst hihn, das ichs auch besieh. Der geht nahend schir ahn die stat. 305
Daführt sie mich tzu einem schlosz 275 Darinn esz einn schönen krug
Wickrau gnant, schön über die hath,
mohsz, Steth auf dem tham mitten im waldt.
Da khamen wir tzu eim wasser. Das ihn mancher vor ein schlosz
lissen uns setzen hinüber, halt.
Desz nahmen sie mihr dehn Nogt Ist schön und auch tzirlich gebaut,
hies. Gar fest, dasz niemant hett getraut. 310
der Stadt Elbing.
185
Inn welchem voref nenten krug
Wirt fürgetragen idem gnug
Gebratens, gsottens, wahs er wihll,
Umb sein gelt, alles gnug die füll.
Ich sprach: Seind wir dabey nicht
Sampt fruchtbarn eckern da tzu
handt, 340
Dabey auch mancher grüner waldt.
Wisz, dahs mahn fengt auch alhie
baldt
schir? 315 Gar schöne visch, die mann dann thut
Sie antwort: Da siehst ihn vor dihr.
Bald wihl ich weisen vor der stat
Dir ein forwerck,in welchems hat
ühntzehlich viel der fischer
drinnen/)
Allein fangen der stat zu guth.
Disz wasser sein ahnfang da nimpt, 345
Wo der Elbing, hereiner schwimpt.
Auch wisz : Dasz hat 3 meilen lang,
Desgleichenbreit,stethseinengangk,
So dus nurr wirst sehen khünnen. 320 Und wahnn der wint von siden geth.
Indem ich der stat neher kham,
Sach ich dasselbig allessam.
Ich sprach, wasz wollenn wihr
nuhthun?
Si antwort: Müssen weitter nuhn.
Sichstu das wasser hie vor dir? 325
Das fleust bey der stat Elbing führ,
Da ich sagt, wohs sein ahnfang hett.
Sein endt zeig ich dir tzu der stetht.
Sitz auf das schijßf, wihr wollens
sehn.
So dörff wihr nicht zu fusse gehn. 330
Inndem unsz der schiffer hinahm,
Ein gros wasser entgegen kham.
Ich sprach: Diana, sag mihr baldt,
Wahs hat dahs wasser vor ein gstalt,
Odder wahs desz nahm müge sein, 335 So wollen wihr ohn alle sorgen
Ehr als zurück inn die seh weht, 350
Welchs wasser sie hat hinder ihr
Gelassen, da sie noch flohs hihr.
Vortzeitten ging auch alhie sehr
Das ojßfenbare Paltisch mehr,
Welchs sich wunderlich hat
verlohm, 355
Ist wider, woh esz wahr tzuvohm.
Mann weis nicht, wohs hinkhommen
sey,
Drumb ichs itzund lahs auch dabey.
Nuhn hastu das teil kenn mittagk
Besehen gnug ohn alle klagk, 360
So lahs uns auch nu steigen ausz
Und gehn auf die schönn wisen naus
Zu bsehn das land gegen morgenn.
Das wolstu mihr erclehren rein.
Sie sprach: Mahn heist es den
Draussen,
Umb welchen stehn ken mittag
dauszen
Liebüch wiesen und ein schönes
landt
Ahnschauen die schön grosze berck, 365
Die da stehen inn grosser sterck.
DasidermahnHöckerlandtnendt.
Nachmahls wihr sehen auch behendt
Schön grühn wiesen und manchen
thahl
Sampt fruchtbarn eckern überahl, 370
1) Hier ist der sogenannte Fischervorberg bei Elbing gemeint.
186
TiObspiiich
Welch dcrstatgrosz nutz tziifiigon,
Dasz sie sicli drahn lest benügon.
Ich sprach : Diana, wahs sagst mihr ?
Sohl ich disz alles glauben dir?
Wiltus nicht glauben, so bsih dahs, :}75
Und lahs unsz itziind gehn fürbahs.
Inndohm wihr gingen, sach ich
alsz.
Was sie mihrhettertzohlt vormahls
Und khanien tzu eim heuselein.
Ich sprach: Diana, was mags sein? 3ho
yie antwort mihr: Man macht darin
Das schönst glas, so man vinden
khünn,
Welchs hat so ein klahr 8(*-hön
gestalt.
Das esz eim iden wohlgefalt.
Sichstu hie das kleine bechlei n , :iH5
Gargutte fisch darinnen sei».
Als lachs, fhoren, krebs und
dergleich.
Von schmehrling ist esz auch fast
reich,
Grundlein und andre gutte fisch
Khan mahnn darinnen fangen riscli. 3üo
Vohn den bergen bas herabwertz.
Sag ich dir, da steth ohn schertz
Oar ein lustiger nnd grosser
Deszgleichen ein wohlerbautor
Weingarten, der lieblich frucht
trogt, :«)5
Dasz manchem mann sein hertz
erregt.
Wcllichsgar kostlicJi brünno soindt
Der sie nichts<!hmeckt,sollichs nicht
meint 400
Ein theich auch khen uns iiberloit,
Wiewohl esz ist dahin fast weit,
Der wirt genent der Obertheich.
Aus diesem fleust ein wasser gleich
Auf die Ober- sampt der Herron-
mühl, 405
Das ilmon dan gibt nutzes vihl.
Welchs ein nahmen bckhompt
geschwindt,
Hummel, nachmaiils inn Elbing
rint,
Wie du solchs wirst selber sehen n.
Wann wihr der stat werden neben. 410
Icii bit, Diana, fuhr mich schnell
Tzunn brnnnen, das ich seh die stell.
Indehm sie mich hinführet gahr,
Da sach ich, das esz also wahr.
Als wir nicht khamcn ferr
darvahn, 415
SacJi ich vor mir ein gros haus stahn.
Ich fragt, was dasselb haus bedoutt?
Sie sprach: Ein hof der armen lout,
Das wirt der Spittelhöhf genent,
Darinnen ein rhat lest behendt 420
Auftzihen von allerloy vih,
Die armen mit zu speisen ih.
Aller nutz, der da kumpt daraus,
Wirt dehn armen inns spitalhaus
Treulich mitgeteilt und gebenn, 425
Dasz sie davohn khünnen leben.
Ijahs unsz nabgehn, so tzeig ich
dihr
Sechs quahlbrunnen inn der
revihr.
Mein Diana, sag, weh steth dahs ?
Ich bit, lahs uns gehen fürbahs;
Du siehst, die sonn wihl untergehn.
Wie wollen wihr denn da bestehn, 430
der Stadt Elbing.
187
So wihr nicht khommen in die stat,
Welchs ich mihi fürgenommen hatt.
Sie sprach : Hahn wihr doch nicht
weit nein,
Bald wehr wihr auch beim spital sein.
Gar schön lusthenser auch da sindt
In die gärten baut, da mahn findt.
Die jugent zu schön wetters zeit, 465
Welch sich dann dorinnen erfreut.
Wiewohl esz auchinn derNeustaht
Inndehm wihr ihm neher khamen, 435 Gahr schöne lustige beum habt,
Ertzehlt sie mihr desz nahmen Die heuser damit vormischt seindt
Und sprach: Mann nennet überahl
Zu Sanct Jörgendiszes spitahl,
Darinnen dan ein erbar rhot
Die armen lest leiden khein noth, 440
Welchs ich dir vor hab als ehrtzahlt,
Itzund sichstu des spitals gstalt
Vor dir da auf der seitten sthehn.
Ein andermahl wirstwohlneingehn.
Wihr müszen itzund eilen fort 445
Und hie nichtmachen vielderwohrt.
Also wihr gingen schnell dahihn
Tzu der stat, drein dann stundt
mein sihn.
Und khamen auf ein berglein klein,
Darauf stundt auch ein khirche-
lein. 450
Da blieben wihr still stehen beidt.
Sie sprach : Nuh leg hihn all dein leidt.
Itzt siehst vor dir die Newestat.
Auf der andren selten dort hat
Es vil der schönen garten frey, 455
Darinnen dan wechst allerley
Frucht, lieblich, schön und Wohl-
gestalt.
Auch wihrstu nicht hahn gsehn so
baldt
So vil hoppen, als dan wechst hihr.
Welchen mahn braucht dan tzu dem
Gahr lustig, das esz niemandt meindt. 470
Da ich disz alles bsehen hatt,
Ging wihr vom borg neher tzurstat
Auf einem schonenn steinen thamm.
Da ich tzu einer kirchen khahm.
Schon lustig baut und geformihrt, 475
In dieselb khirchen sie mich führt
Und weiset mihr ein orgetl schohn,
Die von sich gab ein hellen thohn.
Auf welcher vorn im rückpostihf
Ein mensch sahs, der dann alles grif , 480
Welcher oflpfcmahls sachherumb gahr.
Das wahr mir seltzam wunderbahr.
Ich sprach: Wahs ist dahs vor ein
mahn?
Khahn ehr auch auf der orgell
schiahn?
Sie sprach gar nichts [rischs?]:
Siehst nicht, dasz sey 485
Bin bild von holtz geschnitzt so frey ?
Dasz idermahn glaubt und acht.
Und durch das werck so khünstlich
gemacht,
Das er die clavos mit der handt
Greif, ist alsz nichts, sonder ein
thandi 490
Disz lihs ich alles also sein
Und gingen tzu der stat hinein
bihr, 460 Über ein schön lustige brück,
Dasmanschlichtingnentihnderstat, Darhinder wahr ein mauer dick,
Bey idermahn den nahmen hath. Darführ ein Wassergraben thihf.
495
188 Ix)b8pnioh.
Ich spracli: Diana, bericht mich, Aus dem khönipfsbrunn, da ich dir
Wo khommon wihr am nochston bey I)io sechs brünii i nn iliror refihr 5.-K)
Dasz haus, drin unser lierbrigscy? Zeigt; diszwasscrsteigtimbrunauf,
Sic sprach : Icii wiiil dir zeigen vohr Nachmals aus nihren hats sein lauf
Hie allemehest bey dem thohr 500 Und springt inneinausgliauenstoin,
Kin schönen galirten da beliendt, Da mann dan setzt im sommor nein
Dehnmahn den j unckerngahrten Viel gleliser mit schöm lautren bir, 5.%
nent, Das esz darinnen khalt wirt schir
Der umbgebcn und baut ist stihf Tzur lust dehn, so dann sit^sen rum,
A uf beider seit mit graben thihf, Dahs ilm ein gutter trunck bekhum.
Inn welchem sie zu sommertzint 505 Inn diesem itzgesagton hausz
Haben gahr manch ehrlich freudt Ist alles fnilich überausz. 540
Mit essen trincken, ist gewihsz, Es wii-t auc/li alles gahr höflich
Keiner dem andren thut vordris, Fuhrgenohmmen, desgleich
Also das diesipr garthen ih tzuchtiglich ;
Sich vergleicht des Alcinoi, 510 Denn sie haben gsetz tzu straffen,
Oder Luculi des heidenn Es sein ritther oder gravenn,
Mocht sich wohl khehn ihn erleiden, Die uhnformlich sach nehmen führ, 545
Odder dehm, wie Virgilius Müssen auflegen ihr gebühr.
Uns desz beschreibt ein geleichn US, Bey diesem brun nahend auch steht
In welchem da gahr manclierley 515 Ein gros hoch linden, da dan geht
Lustige beum tapfer und frey Ein ider drundor, der dahn wihl,
Na(?h feiner ordn ung gepfrofft sindt. Doch das ehr soy tzüchtig und stihl. 550
Dergleichen mahnn auch bald nicht Dehr bäum ein weitten schatten lest
findt. Hinder ihm von wegen der ehst,
Bey der pforten, da mahn gelit nein. Die dann gahr mit seltzamer weis
Steht ein herlicli haus gebaut fein, 520 üeprofTt und ausbreit sind mit flois
Darinnen mahn auch manch kui-tz- In seiner jugent, vorste mich. 555
weil Eim grossen haus ehr vorgleicht sich,
Sicht; khein unmuth ist da nicht Drumb das ehr so ist ausgobreit
feil. Und mit sein ehston reicht so weit,
Da gegenüber steht zuhandt Das auch sechs thisch drunder
Ein schöner brunn, desgleich im mügon
landt Wohl stehen ohn alle lügen, ööO
Nicht gfunden wirt, welcher aldo 525 Desgleichen auch daroben sechs
Aus glockenspeis ist gemacht also Auf dieses schönes baumes gwechs.
Schön, künstlich, artlich und auch Itzt ist aber tzu dieser tzoit
fein. Nur ein thisch darunder bereit.
In welchen tleust klahr wasser rein Der dan von stein gehauen ist, 565
der Stadt Elbing.
189
Welchen mann dann findt seiden
wüst;
Ich wil dir sagen auch tzuvohrn
Das sein nahm heist zum gülden
hörn,
So die burger inn lentzens zeit
Dahselbst habenn ehrlich freudt, 570
Kompt der schön vogel nachtigahl,
Helt beim brunnen sein
morgenmahl,
Singt nachmahls ein Uebhchen
gsangk
Ein stund tzwo, desgleich auch
drey langk.
Auch singen da im graben baldt 575
Weis schwannen freuntlicher
gestalt.
Welcher offt ein gros menge sein
Und in dem graben wohnen fein.
Als wihr mitteinander rettenn
Und vonn der sach disputirtenn, 580
Die nacht uns übereilt mit gwaldt.
Also wihr gingen schnell und baldt
Zu einem wirt hart ahn dem thohr.
Bähten, das ehr uns nicht hilt vohr
Diese nacht die herberge sein, 585
Wihr weiten uns wohl halten fein.
Die herberg sagt uns dehr wirt zu,
Lihs uns nachmahls weisen tzu
ruh.
Also wihr schliffen diese nacht,
Under uns beiden kheins erwacht, 590
Bisz das der morgen herbey
khahm.
Stunden wihr auf und jedes nahm
Das sein und gingen weitter vorth
Tzu bsehn die stat ahn alle orth.
Da wihr khamen inn die stat nein, 595
Sach sie mich ahn und lachet mein.
Ich sprach: Diana, wesz lachst hie?
Das ich vor hir bin gwehsen nih?
Odder was hats tauben mit dir?
Dasselb thu du ahntzeigen mihr. 600
Sie sprach : Ich lach, das dich
ahnficht
Derheusergestaldtund achtest nicht
(Wie du gehst) unden deiner füs.
Ich sprach: Wahs wehr dan dein
lachenn?
Sag mihr sonst von andren Sachen, 605
Dahrahn mihr besser gfallen
gschicht.
Disz dein fuhmehmen ist entwicht.
Sie sprach: Itzund fang ich
gleich ahn.
Sichstu die stat nuh vor dihr stalm?
Die ist ein wehnig lenger dan breit, 610
Welche dan khen dem norden schreit
Und steht auf ehrlenpfehlen gahr.
Auf das man sich darf kheiner
gfahr
Besorgen vor ungstümickeit
Der wasser, auch so stercker leit, 615
Und gleicht sich gahr einer
sehstath.
So iren nahmen Lübeck hath.
Wiewol Elbing so grohs ist nicht.
Doch sie Lübeck gahr gantz gleich
sieht
Mit ihren sehr breitten graben, 620
Die ein gwaltige thihf haben.
Auch hath sie schön dicke mauren.
Die vor dem veind mügen thauren,
Desgleichen auch starcke thürm
frey.
Die alle nahende stehen dabey, 625
190
liobspraoh.
Daraus mahn sicli dahn wehren
khalm,
Das kein feint so schnell khompt
hinan.
Aus denfenstem gehn auch ins feldt
Oahrgrossebüchsen,diemahnstelt
Tzu einer warnung daselbs nein, 630
Ob ein veint weit vorhanden sein,
Das mahn ihn mit entpfangen mocht
Also, das ehrs niclit hett gedoclit.
Uebertrift all steth in Preussen,
Weichssie selbswohlthntbeweisen. G35
Ihr heuser aufbaut seindt zihrlicli
All inn einer liöch vicsihrlicli.
Haben auch fast ein form und gstalt,
Das mahn ihn mag thun kein gewal dt,
Mit gibein schöhn undorschiden 040
Vor feur gwaltig tzu bofriden.
Haben schön fonster überalil
Neben einander nach der wähl.
In summa als ist vorwalirt wohl,
Drumb maus ja billich loben sohl. G4(T
Dodi vordren sts dehn grausamen
foindt,
Vulcanum, der thag und nacht
greindt.
Das ehr hie nichts vorbringen khahn
Und so mit schänden mus abiahn.
Sichstu die gasse, die da galit 050
Von liinnen durch die gantze stat?
Idermahn die nur den margt nent.
Die andern alle aber sendt
Oahr tzihrlich auf den margt gericht.
In idermahn auch ein thumi sieht 055
Gebaut, gar stargk gewaltigk grohs,
Darauf man auch hat schön geschos,
Draus man sich tapfer wehren khan,
So sie ein veint wolt greiffen ahn.
Auf dem margk dort steht das
rhathaus, 660
Welchs ist gebaut schöhn überaus.
Da gegenüber stehet baldt
Ein pfarkirch Üblicher gestalt,
Darinn tzwo grosser orgeln sein,
Die ein klingt gahr üblichen fein. 605
Tapfere glocken auch dah sint,
Ihr gleichen mann nicht balde vindt.
Sichstu dohrt stehn ahn jenem eck
Ein brunn? der ist aufgebaut keck,
Dehn mahn den pf eiff enbr unnen
nent, 070
Von jung und alt sehr wohl erkennt
Das Wasser, welchs inn ihn fleust
nein,
Kompt aus dem khönigsbrunnen
rein,
Der dann die gantz stat speisen tbut
Mit seinem wasser also gutli. 075
Siehst das haus dort inn der
gassen,
Die wirtgenent die Vischerstrassen ?
Da sthet ein hoch erbautes hausz,
Heist man den Hohf, ist überaus
Lustigk ; der daselbst gehet nauf, 680
Dem brengt malm, was ehr wihl,
vollauf,
Und hat also tzu winters zeit
Darinnen gahr manch ehrlichfreudt.
Doch ists so ein ehrliche stell.
Darein nicht darf gehn ider gsell. 085
Denn esz mus als züchtig und fein
Daselbest furgonommen sein.
Nahendt dabey steht ein closter,
Drinn ist ein einiger brudor.
Disz kloster ist so vest und guth, 090
Das im keinsimlandtgleichen thut.
der Stadt Mbing. 191
Da dunden khenn dem mittag Schreibenn, lehsenn, auch rechnen
leiht gschwindt
Dahs collegion, ist nicht weit ; All thag mahn da inn Übung findt 725
Wiltu, so wollen wihr hihngehn, Rhetorica bleibt auch nicht ausz,
Auf das wihrsmügen auch besehn. 695 Wihrtglehsen, dahs die jugent draus
Da gingen wihr beide hinein. Gahr ordentlichen schreiben lehr.
Sie sprach : Wisz, das hirinnen sein Auch wirt zum uberfluhs noch mehr
Tzwo8chulen;die gröst gordnet Gelehsen, die orthograplii 730
ist, Sampt andren episteln, draus sie
Das mann darinn lateinisch list, Die brif tzusammensetzen lehm.
Desgleich Graeca mahn da auch hört, 700 Gschicht ihn tzu nutz, der stath tzu
Hebraica sich auch vast mehrt, ehrn.
Caldaica auch glehsen wirt,
Doch bsunder, das mahn nimant irt. Also hastu deutlich gehört.
Auch hats drin drey lectoria ; Wahs inn den schulden wirt gelehrt 735
In einem wirt gelehsen dah 705 Nuh wihl ich dihr auch tzeigen ahn
Dialectica, die gschwind kunst, Wasz sie weitter drinnen fuhrhahn.
Durch einn magister, der da sunst Du siehst, das disz particulahr
Nicht mehr lihst, als die einig stundt, S teth aus der stath am oht [ort ?] gahr
Und ehrklehrt derselben kunst Und ist mit thiffen graben do 740
grundt Vorwahrt, auch mit mauren also
Wiewohl des morgens ein stund Tzwifach und drifach umbgebenn,
lehrt, 710 Auf das man darinn mag leben
Den farraginem da ehrklehrt. Dest fridlicher, nichts fangen ahn.
Das ander alles wirt vorbracht Sonder stets guth einickeit hahn. 745
Durch dehn schuhlmeister, der Disz als vorhihn gehöret hat
aufbracht Tzu dem schlosz, da den auch noch
Die üblich kunst der musica, stat
Welche ehr theglich noch lihst dah 715 Der grundt von demselbigen
Und tzeucht die knaben fleissiglich, s chl o h s ,
Dasz sie drauf müssen üben sich. Das itzund worden ist so blohs.
Damit die blühende jugent Vohr esz als der kreutzherren wahr, 750
Aufertzogen werd inn thugent, Itzt hats die stat eingnohmen gahr.
Zucht, ehrbarckeit und gutter lehr 720 Sichstu den schönen garten auch
Allein Christo tzu lob und ehr. Vohr dihr, desgleich den wähl so
Inn dehr andren schuhl man rauch?
Deutsch lehrt. Ich sprach tzu ihr : Ich sichs als
Dasz sich die kunst so theglich wohl.
mehrt, Sie sprach : Disz kompt aUes zumohl 755
192 I-iobspru(5h.
Don schulontzu nutz und tziifroiult; Solcliswehrtdiegantzesommei-tzeit,
Da sitzen offt zu somniertzeit Dasz sie iilda habenn ihr freudt, 7l>r>
Die Studenten über dem thisch, Also esz nininiohr ledig stellt
Essen darunder fleisch und visch, Unib disz ohi-t, bisz man t^u beth
Wahs denn goth eini iden beschelirt. 7G0 geht.
Also sich ire freud da mehii;
Mit singen und jubiliren, Diese stath tzirt auch nichtallein
Des morgens auch mit studiren. Ire gebende grolis und klein,
Dieser thisch steth doi*t allein Sonder der wohlgeordnet nutz, 800
Under dem leinbaum hocli und rein. 7C5 Dehr iderman da gschicht zum
Dort siehst ein tisch, dehr bedarf schütz.
räum, Ein nahmhaftiger weiser rhat
Under dehm grossen birenbauhm ; Ein feine Ordnung gemacht hat.
Darbey wohl ohn alle lügen Denn droy tapfere nahmhafftige
Tzwäntzhig person sitzenn mugen. Menner, gelehrt und achtige 805
Dagegen über sthet risch 770 Hern ein jalir umbs ander legen,
Aller gelehrten credentztisch, Desz bürgeimeisterampts zu
Welcher von stein ist hingesetzt. pflegen.
Tzurnotli einer messer drauf wetzt. Aus dehn hern sitzen tzwelm bey
Welchem uhmwachsen haben frey Dem obristen, so esz noth sey,
Dietzahrtenblühmloinmanclierloy.77r) Führnehmlich inngroszen Sachen, 810
Die riehen über die mahs wohl; Sie dieselb baldt schlichtig machen,
Welchs mann auch billich loben sohl. Wihs bei khonig Thesei zeit
Auch ist in der statli nirgent gahr Und Atlantis, der wahr ein heidt,
Kein bekwomehr stell als die tzwahi* Zugangen hath gahr ordentlich,
Von wehgen ihrer lustbalirkeit, 780 Also wihrt auch fürsichtiglich Slf)
Die dann beid, jung und alt, orfreut Alles bey ihn genommen führ.
Tzum studiren als dan aldo. Dasselb soltu gwihs glauben mihr.
Solchs glaub mihr, esz ist gwihs also Wisz, das auch ein fürnehmer herr,
Auch khomen die waltvogelelein Desgleichenn ein wohlgolehrfer,
Herein geflogen grohs und klein, 785 Dieser schulen vorstehehr ist, 820
Tzuletztkhompt auch die nachtigahl Dehr die glehrten tzu aller frist
Und schreibt über alle tzu mahl. Vorehrt und liebet sie auch sehr,
Dahebtsichein solch lieblich gsangk Erbeut ihn alle gunst und ehr.
Ein stund tzwo auch wolü drey langk
Tzu solmisiren auf das bebst, 790 Malm findt auch hir als guttes
Der nesselkhönig helt auch fest. khauf
Singen quinque vocum dahilm Das geldt zu vermehren, mei*ck
Leichtmütig all aus ilirem sihn. drauf, 825
der Stadt Elbiug. 19H V
Helffena tzu die berg und acker,
Ich sprach: Wihl dich heitzlichen 1
Welch sampt irer fruoht sein
gehrn ■
wacker,
Inn dehm fahl deiner bit gewehm, H
Wie dann hast vorhihn gehohrt
Wihl thunn das mein, so viel ich H
Dasselb antzeigt in khurtze wohrt.
khahn, 1
Dan ich inn guttem gedechtnus H
Auch ist inn dem gantz
hafan ■
Pi-eusnerlandt830 Dein red vomahnfaugbiszumendt. 860 |
Khein besser Deutsche sprach
Indesz sie mihr gab ihre hendt
bekant,
Dnd gesegnet mich gantz freuntlieh.
Als hie, die von dehr greulichen
Ich dancket ihr dehmntiglidi,
Yorwirten und auch schontlichen
D asz sie mich gebracht hett zu landt
Khöaliachen sprach ist entzogen.
Und auch darinnen gmacht bekant 865
Von deraelb hindabn gebogen.
835 Also sie von mihr urlaub nahm,
Welchs dann die staht zihrt mechtig
Khunt nicht sehen, woh sie
wohl;
Mnkhahm.
Drunib inans auch biUich loben
Sie schwang sich inn die lufft so
mr soiii.
hoch,
■
Das ich ihr nicht kunt fügen noch.
^r Also hastu nuhn hie mit fleis
Dah sie nuhn von mihr gschiden
Gesehn der gantzen stath umkreis.
wahr, 870
Ihre tzilu-, sterck und tapferckeit.
840 Setztich mich nider frölich gahr
Der gmein und des raths einickeit,
Und repetiret alle ding,
Wie als so ordenlich ordnihrt,
Also zu thichten gleich ahnfing.
Fürgnohmen und von ilm regirt.
Tzn bschreiben die gwaltig fest stat,
So tapfer wirt als erhalten
Die ein löbhchen nahmen hat. 875
Inn erbarckeit manichfalten.
845 Geht geh ihr weitter victori,
Das ich auch khein stath in dem
Das sie als zcu seiner glori
landt
M!ug nehmenfiihr und ordnen recht,
Also tapfer tobwitdig fandt,
Auf daez sich allzeit mehr ir
Als diese stath Elbing aUein.
gschleeht,
Drumb ist ahn dich die bitte mein;
Ihr handel und auch ihr gewehrb 880
Wolst ihr lob so von wohrt zu
Grohs wehrd, auch bey ihn nicht
wohrt 850 vorterb |
Besclu-eibenn, wie du es gehohrt,
Ire Weisheit imd erbai-ckeit, H
Damit sie vohr andre auf erdt
Sonder sich allwog ausbreit weit, H
Gepreiset und erhaben werdt
Das ihr nahm nicht verkleinert H
Von wegen ihrer tbapferkeit,
werdt, ■
Desgleichen irer redlickeit.
865 Sonder erhöcht viel mehr auf erdt, 885 fl
^ 194 I*)«pTn.rh V
^H Damit die biüendc Jugent
So wilirt der stath preis, lob "und iH
^V Von den alten lehr die thugent,
ehr m
^H Und auch also regiren lehr,
Dai-durrli gepreist lenger ih H
^M Wie die alten tzu gottes ehr
mehr. ^M
^H AUes haben gabr wohl regirt, S!H) (|
^H Dardiirch ein stath gepreiset wirt
Kai T<i] i'tft!) döSiß. ^1
^^B und bekhompt ein grossen nahmoTi,
SpeM mea üi-ma deua, spes quo siae H
^H Das Torley ihn got ateammen,
nulla salutis, ■
^H Das sie ein fridlich regiment.
Zoile,.iamtaoeas,lingHa maligna, fl
^H Miigen fuhren bisztzu dem endt. 8!)f) vole. H
■ i
^H ]]i6 wichtigsten Zusätze und Varianten des Lobspruchs von 1565, J
^^B Wo die beiden ßearbeitiingen durch A und B antersoliicdßn wnvdon, bmicutot A die von ^M
^H 1543, B die vou 1505. ^
^1 2. „Anno 1546" am Bande.
Vor viel langer zeit besessen,
^H 3— 4(i. Die Einleitung ist in B völlig
Das nachmales uns die freyen
^H umgearbeitet, viel umfangreicher gewni'-
^^H den, in Vorstollungen und Sprache reifer
^^H und gewandter, für M^torisi^he /wecke
^^1 aber ohne Bedeutung. Statt Diana über-
^H nimmt Hercnr die Führung des Fremden.
^H 47. In B froert Mercur den Frem-
^^1 den, wohin er zu reisen gedenke. Dieser
^H antwortet:
Der mutter gottee Maiien
Des haiiaes von Jerusalem
Ordensbruder wol lobesam ,
Erfochten hau mit hartem streit ,
Vim thummen beiden ungenioit. ,
Des will icli auff recht veiirawen, ,,
Zu dieser zeit dann beschawen ,
^V Ich sprach: Zu demfiirsteu')
Die stet und ir steineswande,
^m
Die sie in dem Preussnor lande
^H Daselbst ich vor einem Jare Bl
a Erbawet und gestifftet han.
^H In eines alten closters want
Als die uns noch für äugen stan,
^V Ein buch von manchem blade fant,
Üarzn die alten monuraent, ^ B^
Darinnen ein bnider milde,
Wo irgends die vorhanden send,
Dem arbeit gar nicht bevilde,
Der manne geschieht und tliaten
Viel dinges uns thet bescheiden
(So gott mirs nur wil gestatten)
^L Wol hier von den alten beiden,
In gantz alten libereyen
^H Die das EVeussenland vermessen
Bey gierten und auch bei Joyen
eint iBt, 80 begeht Falk einen AnaEhrouiampBj;
^H 1) Wenn hier Herzog Aibreobt gent
^H da oc die BeiSQ in dos Jnhr 1546 setzt, ae
^H Anaoheine nach junger ist,
der Stadt Elbing.
195
Ersuchen mit viel treweo flcis,
80 viel ich ir zu finden weis,
Davon dan von jar zu jare
Wil ich beschreiben gar klare
Des Preussnerlandes chronica
In warhaffter historia.
Mit hüpschen züchten gar reine
Dancket mir der ungemeine,
Das ich ein solchs willens were.
Er gab mir bald weisz und lelire,
Wie ich mich drin halten solte,
Wann ich dis beginuen wolte,
Und sagte 1
Ich hab von hier a
Sicht weit gar ein golerten man,
Des ich mich hilhch rhümen kan.
(In einer stad, die Elbing heis
Und glegen ist in diesem kreis,
Die weiland auch vom Prensclin
orden
Auft'ir steU gebaut ist worden)
Georg Ciet'elt ist er genant,
\^ou tiigent wegen wol bekant.
In seiner mannes jugent zart ß
Zum Doctor proraoviret wart,
Zu Uantzke an der Weichsel üus
Wiird er geweit zum syndicus.
Verwalt das ampt nicht lange zeit,
Bis er von seiner gschickbgkeit
Ein bürgerai eistet wart erweit.
Das ampt er mit vernunfft bestelt.
Das er nun von der njajestat
Den tittel eins burggrat'en hat').
Nu aoltu michs gemessen lan,
Was ich dir guts erzeiget han,
Das du bist worden zu eim man
Der land und leuten dienen kan.
Des tewren mannes Vaterland
In seinem wesen, orth und standt,
Wie das gestalt zu dieser frist,
Von alters auch gewesen ist,
Der Stadt gericht und regiment,
Derrechten brauch durch alle Stent,
Soltu mit knnst poeterey
Nach meisterschefften bringen frey
In reines druckes bucbstaffefc
Zu ehren diesem burggraffen.
Das er und ich dich Ionen wil
Mit i*uhmes preis und ehren viel.
Und wil dirzeigenburgundlandetc.
47—1)0. B giebt vor der Beschrei-
bung der See eine Beschreibung Poge-
saniens mit seinen GreiLzen und erw^nt
in Bezug anf die erstere ausser gelehrten
B«]iemiDngeii eines im Jahre 1561 an
da.s Land ausgeworfenen Wallfisches von
9 Klafter L&iige nnd der Bernstoin-
öacherei.
61—^:^. Auch daa Haff nnd dieNeli-
rung ist in B ausfOhrlicher beschrieben
als in A. Dortwerdenz.B.dieindasHalT
1 mündenden Plösse, die durcli die Haif-
achifftatirt verbundenen Städte anfge-
fllhrt, auch Balga erwähnt.
95. Mit der Erwähnung des Eich-
waldes beginnt die nähere, meist wört-
liche Uebereinstimraung zwischen A nnd
B. Nach B liegt der Eichwald „am Haber
end."
101. Zusatz B:
Und ist allein ghalten worden C3
Von dem Deudschen ritterordeu
Yor Iren thiei^;arten gantz rein,
Darinnen sie dann nur allein
Ällerley wilde thier gar lisch
1 haben zu ii-em tisch.
1) Abeniials ein Anaoliromamus, da Klefeld Syndicus 1551, Doctor 1554. Biirgor-
meiater 1558, Bur^gniC 1560 geworden ist Prpusä. Samml. Bd. 2, S, 121—124.
lS)fi I^bspnipU ^M
108. B Bm Bande: Der teich bey
Die brücken niderfallend sach,
der hammermül im Eichwalt.
Beklagt er den schaden hertzlich.
115. Sampt d. w.
Pieng an zu schreien gar
119. B. am Kajido: Die hammer-
scbmertzUch.
mül ist fast vergangen.
weh und wach, do die brück brach,
133. Barn Bande: Das pollwort^k-
Das ichs gesach, so Schwalbaeh
haus am Happ.
sprach
142. Sie wer der H,
(lieber diesen Versen am Bande:
145. B-am Bande: S. Heilige leich-
Sprichwort.)
nam kirche.
Aus welcher klag die Sprichwort
ISS.BamBandeiDieziegelBCheone.
kam, '
159. Barn Bande: 160 achtel lioltz.
So ein gemeiner man draus nam.
ItiS. B am Bande: Die lastadia.
Als dieser liandel war gesehehn,
1G7. w. manns A. B.
Do Hessen sich die bürger sehn
169-178. AnsilUirJicher in B mit
Und Schüssen zum felndt trefflich
derKandbemerknng: Des hertzogs in
hart,
Preussen kriegßvolck anno 1521 den
Ein jeder seinen fleis niclit spart.
22 [lies 8J Mareii, das ist der Frey-
In dem rieth Mauritz Knebel vor
tog vor Mitfaaten.
(Am Bande: Ein kriegsheuptman.)
An diesem orth haben auch sich C4b An der trenck am Marckenthor, |
Die feind verborgen behendlich,
Des wurden sie gar baldt gewar
Bis das der morgen hei-ziidrang,
Und schössen nach im trefflich dar.
Griffen sie die stadt an mit zwang,
Mit dem traff in einer so hart.
Brauchten daran aU ir gewalt
Das er von seim rosz fallen wart.
Und hetten sie gewonnen halt,
Als Schwfllbach diese zeittnng sach,
Wann nicht ein nagelschmit
Was im zu flihen warlich jach.
geschwint
Dann wie der tumolt ward verriebt,
Kunt gethan hett denselben find.
Seumt sich derselhig Schwalbach
Drümb die wechter am Marckenthor
nicht
8clmel die zockprück hüben entpor.
Und zog mit seim kriegsvoick
Der feind aber zoch die wider Dia alabaldtDliJ
^K Mit iren hellenparten nider.
Nach Toikenmtli durch den Eichwalt, 1
^H Die in der Stadt die hielten hart,
Also kam gott z» htiJff der Stadt, J
^H Das die brück vom drongen los wart.
Der sie allein errettet hat. 2
^H Und fiel schnei aus iren glidern
180. Schier a. fl
^H In den stadgraben hinnidern.
197. B am Bande : Ende des orts fl
^H DesersrhrackderfeindraechtigBehr
nach mittemacht oder norden. ^M
^H Und wurden aller frewden lehr,
212. versclilossen. ^|
^H DannalsderherrCasparSchwalbach
21t). Wo f. d. w. hin a. ^|
197
231.). B am Eando: Fischerbrücken.
(Man erwartet vielmehr; Hohe brücke.)
Ü41. B ain Bande: Die Speicher,
24:1. Barn Bande; Die holtzstedte.
263. B am Bunde ; Das grosse werder.
2C1— 2(58 fehlen B. Dafür
Zu dem wir werdeu kummen blient
272. Gersten und zumusz
mancherlej
"Welcha man heisset legumma,
Das find man gnug und gut allda.
Und sind die werder gros und klein D3a
Ein rechter rosengarten rein;
Dann sie seind von gewechs so reich
Das man nicht baldt find ires gleich.
So hats darinn so reiclie leut,
Die drin wonen itziger zeit,
Das man iren sehatz und reichthum
Nicht guugaara loben kan ohn rhum.
276. B am Rando; Das lusthaus die
Wickrau.
279. B ani Rande; Der tlus Nogt.
Zusatz:
Welchs Wasser er mii- den Nogt
nent D 3a
Nachmals wir gingen beid behend
TJndkamenkenderFürstenau,
Da hett der rath ein schönen baw
(Am Bande : Der hoff zur Fürstenau.)
AuffgBtelt, ein hoff zur lustbarkeit,
Darnach do gingen wir nicht weit
Durch das klein undgrosz
Mauszdorff hin,
In welch zu gehn stunt unser sin.
Spacirten also beid zusam,
Bisz wir schier kamen an den dliam
Des Nogts, des oberzelten land,
Welchs ich also glaubwirdig fand.
1; Rufison ad a. 1559; Darauf auch e
„^Öidt geleget worden. Vgl Elb. Äntic[. 25.
287. Die mit einander gelin zu hoft'
Etlich hundert, wie ein hert schofT.
300. Zusatz B:
Mitdemichfreundtiichanimforst, D3b
"Wie disdorffhies, (er sagt die Horst)
So vor uns nalient glegen was.
Mit dem so gingen wir vorbas.
301. B am Bande: Clomenten fehr
am Nogt.
306. B am Rande: Der krug oder
wirtzhaus zur Lamen handt.
328. Zusatz B:
Eh ich dich aber weitter bschwer D4a
So wisz, dis heist die Elbingsch fehr,
(Am Bande: Newsteter fehr.)
Welche die Newstadt so vil jar
Gehabt hat ohne schaden zwar.
Die ist diese jar gantz kurtzlich
Verteilt auff zwey ortli befridlich.
Und hat ein ider Stadt das ir,
Wie duö dann siehst alles vor dir')-
(Am Bande; Der Alten stadfehr.)
Nu wollen wir forder reisen,
Wil dirs end des wassers weisen.
337. B am Bande ; Der Drausensee.
33S. dausen A. B.
313. Zusatz B;
Gar viel tisch, besonder den ohl, Uih
Des ist dieser Druusen gar vol,
Uud hat dieses schnell wasser
schon,
Der Elbing, den namen hievon,
das in vor alters jederman
In gemein stets genennet hau
Allein Ohlfang oder Ohlting,
Welches man nachmals hies Elbing.
(Am Rande: Ursprung des namen
Wassers Elbing.)
lino Führe den 12. Septeiiib. nach der Neu-
^^^U^^^^^^^^^T^S^^^ ^^^^^^^M
^H 317. Dor sirii fust strockt drpy
3S2, B iini Kiindü : DIo glashiitton
^^H meilen liin^, Ii4l
1 an der Klbinger grentz.
^^1 Ist abor sclimeller nach seim gun^',
;ta^.. B iini Rande : Das llis die rotho
^^1 BeinOf breit nach, versteh mich wol.
tiumme! beim brücklein.
^H Nooh eins icti dir erxelen sol.
:-iii5, B am Rande: Der Weingarten.
^H Diusßi' sec ist von fisch so roirh,
3118, Ü aiii Rande: Sechs (luclbnin-
^H Das »uiQ nicht baldt findt seines
ncn.
H
4l>3. B am Rande: Der Oobert«ich.
^H Miin hst^h darin, so offt man wil,
40H. n am Rande: Das flis die
^^H Ho gibt ev doch des nutz HO viol
iliinimel.
^H IndemrefiraHcliiderman,
4in. B am Raiidö : Der SpittolhofT, *
^^H Bns ichs nicht alls ausroden kan,
■138. B am Rund«: S. Georgen
^^V Ohn -was vor froihoit drinnen luil
Kpittal.
^^M Ein crbar gniein in diOBor staiit,
150, It Hin Itaiiilo: JoniHülcm.
^^B Das ieh von wogen ander ding
15?, ZusiiU B:
^^H Ititt nicht denokon Ican so geling.
Itüt siehst vor dir der herreii milfil,
^H 354. B am IJnnde: Das FalltiKch
Die dann der stfldt bringt nntnes viel,
^^H moer.
Kin trefflich metz und jerlich rent KSa
^H 867.BaBiBande:DasHoL'lfei'landt.
Wird gsamlet aus dem orth iind ^H
^^P 871. Zaaatz B:
endt. ■
^^B Es wird im diesem ortli gehiiwt;
So ist sie uonst auch lobenswerdt, ^M
^^V Ein gros anzal Iconipst oder kraut,
Dann manch man wird darin goelirfc^H
^^B Zwiboln und ander kttchenspeis,
Bsonder zu sommerlicher frist, "^H
^^M Die werden gfllrt mit grossem preis
Wann die hitze am grösten ist, ^|
^H Nach Königsberg im tierbet jerlifli E li, So lind man drin gut kaltes hier, ^
^H Mit droyzelm sclinmcken luigferllcli,
Das trogt man eiui im wilkora für,
^H Offt weniger und aucli je mehr,
Damit entpfecht man iden gast,
^H Wie solcIiH alls wissen die bürgor.
Der da treget des durstos last
^H Schmacken aeind abor solche schifl',
Er trincket sein, so viel er wil,
^H Davon kan ein im wasser tii^fl'
Und mag gehn wider aus der DlÖhl '
^H Ho viel tragen ohn all beschwer,
Mit ehrbarkeit und aller ehr
^H Als hundert wegen ungofer
Bringt er davon sein kropff nicht
^^H Beladen können tragen vol,
lehr.
^H Die tausent rosz nicht ziehen wol.
454. A, d.i-echfceny.
^H Solch küchenspois wird alle jnr
4«1. H am Ratido: Das Elblngsch
^H Von der stadt gfürt ken Königsberg
hier.
^ft
i9.}. B am Rande ? Der wercklich
^H Die verkauö'ons da umb gros gelt.
münch und Organist zu s. Jacob.
^H Welchs jerlich von dem kreis gefeit.
48T. 48ö. urageBtellt B.
199
41U ZuBatü Ö;
Sichstus a«fF diesem griuion plan Eaii
Bey der kirchon wird manch man
(Den der todt thiit übereilen
Mit seinen m örtlichen pf eilen)
Ans der stiidt hieher geh-agen
Und da ins erdtrich begraben.
Uanimb ist dis lustiges eudt
Der bürger begi-ehnus gonent.
(AmRÄJide: Derbiirgerbegrebniiy
za s. Jacob.)
502. B am Bande; Der Jiincker-
garten.
503. D. n. ist und baut stiff.
5ia Znaatz B:
Ohn ein ich dir noch nennen sol,
Dem vergleicht sich auch dieser wol.
Der leit beim Roin an oinor stadt,
Die iren namen Wonnes hat,
Und wird der Rosengart genant,
Gar manchem man ser wol bekaudt.
Den hat ein königliche mait E 4b
Erbawt aus einem auger weit,
Und den gepflantzet gar zierlich,
Mit schön rosen bekloidt lieblich,
Das manchem heldt sein hertz erfreit.
Und ist wol anderthalb meil breit.
Wiewol der gart ist nicht so gros,
Dennoch ist er nicJit zirlieit los.
Dann er vorgleichet sich vorwai-
Dem Rosengarten gantz und gar
Mit seiner zier und herrligkeit,
So tapffer ist all ding bereit.
522. ZusatE B:
Undwennderherbstthutbomnien B4b
8o wird das obst abgenommen,
Davon bret man die Öpffel gut
Im scliorstein bey der heisen glut,
Desgleichen ander obest mehr,
So im hat beschert gott der herr.
Die thun sie all ins-kalte bir
Und machen draus nach irm begir
Gar ein köstUchen edien tranck.
Ben trincken sie dann uberlanck
Einer dem andern freundlich zu
Und sitzen also fein zu ruh.
Die säubern Littauschen kauschon
Die lassen sie rümmer rauschen.
Damit machon sie sich frölicli
Und haltons alle fein erbarlich.
5a2. N. hatts unter sich s, 1.
548. B am Bande: Die {jroase linde
im junckergai'ten.
56f. ZnSiLtzB;
Sichauff, ob dirthut eins hangen, t'ä
WOts baohen, ich wil dirs langen.
699. 60O. fohlan B. Das Folgende sü;
Er sprach : Was sol ich nicht lachen,
Dhs du gehst also gemachen
Und siehst der heusor gestalt an,
Ja achtest nicht In deinem gan
(Wie du gehst) unten deiner füs;
"Werstu gfallen, ich hett glacht süs.
(KJ7 fehlt, dafür: Und meingewerb
ward ausgericht.
ti08 fS. Hier schaltet B einen längoren
ItiatoriHchen Abschnitt ein, in welchem
dieEroberungPrensBeiis durch den dout-
scben Orden {am ßando: DerDeudsche
litterorden setzt seinen ersten fiis in
Preusen anno 1217!), die Krenzfahrt
Markg:raf Heinrichs von Meissen und
seine beiden EriegsschiCFe, die Erbaumig
der Stadt Elbing dnrch den Landmeister
Hermann Balk —
(Und ist der baw erst angestelt
An diesen ortli,wiediegschichtmelt,
Do itzundt das schwartz kloater
steht,
Das man hernaclimalfi nonnon thet
Dos Deiidscheu ordons sclieferey,
Die dann verplaiicket war gar frey)
die Uobergabe ProuBsena an König Cosi-
mir durch den Bund, der dreizohnjährige
Krieg und der Friaden von 146fi erwähnt
wird.
61t). 611. Dafür hat B:
Die ist gar ein gut teil ienger, F4b
Dann an breit ist sie enger,
Der lengst orth aber ist gericht
Ina norden gebawt, wie man sieht.
62W. ß am Bande: Die büelisen in
den thlirmen.
634, 635 fehlen B.
687. A. i. e. h. gar statlich (Olino
Beim),
1)52. 6 am Bande: Der gemein
marckt.
t'>69. Zusatz B:
Ich sprach, was ist das vor ein man, o Ib
Der Tor dem schönen haus thutstan
Und also hatt ein grosgeachrey
Mit seiner kleinen kramerey?
Er hat ja viel vor sich der zen,
Las uns hin zu im neher gelin.
Der gottes bot sagt mir zu liand:
Es ist ein artzt aus fernen land.
Der kan den carnüffel heitn rein
Den Icuten, so di'au kranck sein.
Darzu so schneit er gar künstlich
Den stein dem, der dran istkrencklich .
Auch kan er stechn behent den atar,
Der vielen die äugen bleut gar.
Desgleichen kan er meisterlich
Die zen ausbrechen bohendlicli
Dem, so dran leidet noth und pein,
Dem kan er helffen dran gar fein.
Und wisB, das ist hir das rathaus,
Darvor er seinen kram schreit aus.
(Am Bande r Das rathhaus.)
Das ist newlich geputzt zierlich Ol
Mit dem vorgibel gar artliuh ;
Darüber man dann hatt gebawt
Sechs jähr, welchs nieraands liet
getrawt,
(Am Rande: Der vorgibel am rat-
haus von anno 1550 bis ins 1556
erbawt.)
Das es kost solt habn die arbeit,
Wiewol sich niomands dieser zeit
Sol wundem oder irren lahn,
(Weil man viel arbeit hatt daran
Sompt der unkostdrauffthun wenden,
Damit mans hat mögen enden),
Dann wie man sieht, das er künstlich
Zugericht ist und gar wercklich
Von werckstücken gehauen frey,
Sicht gleich, wie es als gössen sey,
(In hart gibs oder ander stein)
Ist er gezirt gar tapö'er rein
Und i.st nur wol proporoenirt.
Drürab er hillich gerümet wirt
Daun soins gleichen ist nicht bekanti
Wol in dem gantzen Preusnerland').
Unter diesem schönen rat haue
Ist auch wol erbawt überaus
Der stad zeiighaus und arcaley,
Darinnen find man allerley
Gut gechtitz von büchsen gros und
klein.
Welche vor kurtaer zeit liinein
Ein grosser regent dieser stad
Verordnet und bestellet hat,
Die er alle der stad zu schütz i
1) Vgl. die Ciminik foL 333.
der Stadt Elbiog.
201
Hat giesson lahn zu grossem nutz.
Dann er was ein recht weiser man,
Dem gmeinen nutz hoch zugethan.
Von wegen seiner tugent gros G2b
Diese stad sein gar viel genos,
"Welehs hier idem ist wolbekant.
Niclas Friedwalt war er genant,')
Nachdem er dann etzliche jar
Ein namhafftiger rathsherr war
Und gutt regiment hett geleist.
Dem rath auch viel trewe beweist,
"Wurd er zum bürgermeister halt,
Gewelt, der gemein zu gut dargstalt.
Verwalt das ampt gar manche zeit,
Bis er von seiner redligkeit
Eines burggrafEen namen fürt,
Wie sich trewen hauptem gebürt.
Dann er trefflich bey seim leben
Auff der stad nutz acht thet geben.
Drümb lies er sich kein mühsamkeitt
Oder einig beschwerligkeitt
Verdrissen, sonder tracht mit ileis,
Wie er der stad zu lob und preis
In für und für ans hertzen grünt
Wol dienen möcht zu ider stunt,
Derhalben er die schulen hir
Lies erbawen mit grosser zier,
Die ich dir hernach zeigen wil.
Auch hat er wasserbrunnen vil
Dieser stad zu nutJ! auffgericht,
Wie man die noch vor äugen sieht.
Im junctergartn du einen hast
Gesehen, davon ich dir fast
Gutten bericht hab gegeben.
Die andern stehn alhie eben
Ammargt. Dortsiehst einen am eckG3a
Der ist auffgebawet gar keck
(Am ßande : Der pfeifenbrun.)
Folgen die Verse 070—675 der Hand-
schrift Ä.
Als er nu alle diese stiick
Durch grosses heil und guttes glück
Der stad zu frommen hett bestalt,
Starb der getrewe herr Friedwalt.
Wiewol er ist im himel hoch,
So bleibt sein ehr auff erden doch.
Also hastu von diesem ortb
Bescheidenlich von mir gehört,
Was der regent bey dieser stad
"Vor nutz und fromen geschafft hatt,
Des ich dann bilhch hab bedacht.
Wie mirs der haudel hat gebracht.
663. B am Kande : Die pfarkirchen.
679. Bam Bande: Der junkerhoff.
682. D. b. m. guttes hier v.
688. Aendenmg und Znsatz B:
Nicht weit steth hir ein kloster gros, G 3b
Welches dann nur ein bruder blos
Tor kurtzen jarn allein besas.
Geh mit mir schnei, ich zeig dir das.
Dort sichstu es nu vor dir stau,
Las uns ein wenig neher gan.
Mit dem so sagt er bald zu mir:
Dis kloster, wie es steht alhir
Das ist 80 treffhch fest und gutt
Das im halt eins nicht gleichen thut,
Darin neulich ein erbar rath
Verordnet und bestellet hatt.
Das mit trewen werd ausgespreit
Zu lob dem herren weit und breit
Das heilig evangelium
Frey oflenüich dem christenthum.*)
1) Uebor seine Bauwerke vgl. das Gedicht von Lawentötter (Michael Friedewald,
Niclas' Solinj in den N. Pr. Pr. B. 1847 Bd. 4 S. 154.
2} Tgl. HartküooL, Preuaa. Kirchenhist. p. 877. Fuchs Elbing Bd. 2 S. 373.
202
(Am Rande: Das heilig; avangpÜiini
t'engtahnannolöS7(lcn21.Mnr-
tii, das wai- der Soiitiig Ociili.)
Aiirh teilt man aus am selben ont
Das hochwirdigo sacramont
Allen Cliristgleubigen leiiten,
Die nach der gnad gottos beuten,
Wie uns das Christus, gottos .si>hn,
Hatt eingesatzt vom höchsten thron,
DonleibChristiundauchsoin bliit 1(4
(Welehs ist das allerhöchste guti;)
Zu entpfahen gantz soliglieh,
Daiuit verküud wirt ewiglieh
Dos herren Christ unschuldig tmi.
So er für uns gelitten hott.
Welehs vor aldo nie gschohon ist.
Dritmb wirt der herre Jesu Clirist
Billich gelobt am selbe» orHi,
Do rein geleret wirt sein wort.
Das ist der reichst scliatz auft' erden.
Ho der gmcin hatt können wei-don.
Bs ist die itrafft gottos ewig,
Macht all (so dran gleubeo) selig.
(Am Bande: Rom. 1.)
Hintor dem kloster an der stiul
Auswendig hat ein orbar ratti
Diese lauffend jar gantu neulicli
Ein tiefen grabn gemacht lengUeh
(AmRando: Anno 1560.)
Hampt einem tapfern wal davor,
Der reichet bis ans Marckenthor.
Ist der stad ein treölicher schütz
Vor feinden, ao diesolb mit trutü
Schnell wolten thun uborfalieii,
Die rouöten dawider prallen.
(198. Die schul, daliin ist auch
nicht weit.
(So der herr Nicklas Fridwalt hat
Bawen labn zu fromen der stad,
Als ich dir diinn vor hab gemett
Und kurt/ in einer snm ei-zelt,
Was nutz und fromen solcher man fl
Boy dieser stad stets hat gethan.)
ti^t<. B am Rande: Die T<atoinisch
schul.
702, 7i.ß fehlen B.
723. U RIO Ränder Dendsch Kchul,
751. Aendenmg und ZuBatz B.
Itüt gehorts der stad gantz und gar.
Der orth ist tj-eft'licli nugericht,
Wie man denn wol von hinnen
sieht,'
Fest mit einem starcken wal verwart,
Daran kein arbeit ist gespart,
Dann er noch teglich wirt gobraclit
Weitter und auch steroker gemacht,
Mit gi-ossem tleis »ubereitt, H
Damit die stad zu ider zeit
Desto fiidaamor mag gosein.
Der rath und aucli ir gantz gemein '
So viel sicher mrigon leben,
Wo Nich Unfall wolt begeben,
Desgleichen sichstu allhio auith
Im garten diesen wal) so rauch.
Ich sjjrach zuira : Ich sichsalls wol etc.
ml. ZusatK B:
Dann Lu bisch recht wirt liir gliattoD
Beide verjüng und die alten.
Das ist so seharff und recht gericht '
Das uiemands dai-dureh unreeht
bechJeht;'
Er sey i'eich oder armes gschlecht,
Ho gibts eim idn das sein mit recht, '
Dazu ein namhaflt weiser rath etc. '
8üH. B Bin Rande : Ordnung der stad. '
HUi. Atlantis des königs gmoid.
818— 82a fehlen tiei B. Dafür;
Die eldsten herrn seint fast tod, H!
?03
So aiisgestii.niien Iirh ir noth.
Vun donon was einer bokont,
Derselb was Bartol Greff genent.
Der trug nn nicht allein aiiff sicli
Dieser stad boschwemuB teglich,
Sondern er traelit zu ider zeitt,
Wie der gemeine nützbarkeit
Für und für möcht gefordert sein,
Darumb er dann aucli gar aUein
Ein Vorsteher der schulen was,
Der dann aldo ohn underlas
Viel gterter leut orzug zu nutz
Der stad zu einem grossen schütz.
Solch umpt hat er verwalt manch
Sonst hett man aorgou müsaen zwar,
Wie man aus andern landen weit Haa
Erzogen hett gelerte leut,
{Die dieser stad betten kommen
Mögen stets zu nutz und frommen),
Die er dann liebt und fordert sehr,
Lies kein unbegabt nimmermehr.
Solch herrschaflt hatt got iderzcit
Dieser stad auch in Sonderheit
Bescheret und ir gegeben,
Die sie regiret gar eben
(AniEande: Was vor herrsohaiFt
regirt ibsiger zeit den ElbLug.)
Mit vielem nutz und fromen gros,
"Welche gewisz ohn underlas
Gros arbeitt und bekümmemus
Von wegen der stad ti'agen mus.
Und viel müh auff sieh laden
Damit sie bhiit werd vor sciiaden,
Wann sie warlich nicht gerne wolt,
Das bey in verdruckt sein solt
Im geringsten der gemeine man.
So sein narung boy in tbut han,
Sonder seint den fi-omen günstig,
Hurgen vor den stet« oinlivünstig,
Wie er Kunehm und auch reich
werd,
An hab und gutt bleib unbeschwert.
Durch solch leut und regenten gutt,
Hörstas ? helt gott die stad in hutt.
Drümb man im billich dancken soll,
Das sie versehen ist so wol,
Insonderheit das diese stad 113l>
In sich gar viel der bilrger hatt.
Die gar eintrechtig in der noth
Dvirffen etreitten bis in den tod
Vor ir geliebtes vatterland.
Wio manchem ist gar wol bekant,
Das sie sich mit menhcher krafft
Allwegen haben gar standhafft
Ja für und fttr erzeiget wol ;
Des ich dir dann erzelen sol
Ein alte gschicht und trefflich that,
So sich im land begeben hatt.
Hinter Oeterrod nach dem Rein
Und zwischen der stad Hoenstein
Ein halbe meil vom haus Secwalt
An der grentz des dorfs Geiei'swalt
Ist ein gi-ün feit, heist Tannenberg,
Gleich auft' der strns nach ftilgenberg,
Gehört itzt dem dem gschlecht der
Pincken,
(Ain Rande: Das newerbawt haus
zu Seewalt gehört den gebrü-
dcrnFclixundB arte! Finken.)
Ijcit an dem gebirg zur linken
Noch dem hoen mittag hinnein.
Das ist der recht ort, den ich mein.
Der wirt sonst der sti'eitplatz genent,
Im Oberland sehr wohl erkent
Folgen Ginige nnbedentende Bemer-
kungen Über die Schlacht bei Tannon-
burgmitde!iRandhemerknngeii:Tannen-
I
*
bergiache schlucht anno 1410, ge-
schehen under dem 23 liomeister —
Der Polen warn iiber anderthalb mal
hundert tausend — Der ovden was
83000 stark — In die 100000 zu
beider seits blibeu. Anf Elbing hat
d&nu wieder das Folf^ende Bezng:
Gar mancher edler ritter wert H4«
Gefellet nider zu der erd,
Desgleich gar mancher bürger schon,
So aldo must sein leben lohn.
Do dann aus dieser stsd allein
Drey hundert bdrger aus der gniein
Seint umbkommen und vertorben.
Doch alle ehrlich gestorben.
tJmb ir gar trewes vaterland
Han sie vorröhrt ir hlut zu hand.
Dardurch die stad in gros hertzleit
Gekommen was ein lange zeit.
Dann die stad war von bürgern wuat.
Die witwen hotten wenig lust H4b
Einig narung zu greiffen ahn,
^ie man gar wol abnehmen kan.
Wo so viel schuld geschieht im land.
Das man nicht eilend halt zu hand
Wider in narung kan kommen,
Dardurcii man möcht schaffen
frommen.
Also ist die stad ein zeit lang
Geratten in ein undergang,
Bis ir der trewe liebe gott
Widerumb auffgeholffen hott,
Das sie beides mit burgerschafft
Desgleichen in der kaaffiuanschafft
Widerumb zugenommen hatt,
Die viel berümbte werde stad,
In der man itzt viel bürger tint.
Die gleiches fals gesinnet sint.
Eh ir herrschafl't aolt leiden notb,
Sie stritten eh bis in den tod.
Des danckt die herrschafft alle
stant
Gott dem herren aus hertzengraDt. i
Also hab ich dir thun melden
Was in der stad hatt vor beiden.
Nan folgt noch die bekannte Heldan-
ttaat der Frauen In dem Kampfe g
äwantopolk mit den cIiarakteristischeD
Bandhecierknugeii : Tugent des weib-
lichen geschlechts — Schwentepol
das ist ein heilig feit — Anno 1241
— Lob der Frauen in Elbing — ■
Schwentepol der Pomerische Fiirsl
Weiter will ich dir zeigen an
Was man gutts hie bekommen kan.
Mau find hier alles guttes kauff etc.
f<27. W. s. ii-em land e. vr.
KS2ff. Verändert B:
Alz hie, die von der üblichen
Vorwirten unvornemlichen
Köstlichen sprach ist entzogen —
wnbei jedoch la bemerken int, dasa köst-
lichen jedenfoUs anf einem Drockfehler
beniht. In dem von mir benutzten Exem-
plar des Lobepmchs von IÖ<i5 (Elbin^er
StadtbibIioUiekL.7list dieser Fehler wi«
einige andere von sehr alter Haiid i
bessert in: köslischen ').
886. hin dann.
1, E£alisch ist Pnmiusialismtis und beieichnet so viel ak onartikaUn und
veistsadlich. T^ kowsselig >. e. unordeDtUch in den Acten der 8t Pr. I, A13. Hi
in der^teraturgeschichle des EnnoUndes S, It sagt, der Dialekt dos mittlereo
südlii^ben nioiles des Bisthiuua EraieUnd, wolcher im 14. Jahrtiandnrt DUneoÜicb dl
uhlreiche Colonisteo au dem District BieeUa angebaut sei, werde oo«di jetet der B
der Stadt Elbing.
205
846—850 fehlt B. Dafür:
So ist nu gewislich nicht halt
Ein solcher orth in gleicher gstalt
In dem land Preusen zu finden,
Do man in gfar und gschwinden
Krigsnötten oder ander zeitt
Wegen der gwünschten glegenheit
Sicher hausen und wohnen mocht,
(Wie ich dann vor auch hab gedocht)
Als gleich eben an dieser stell,
Do man sich dann kein ungefell
Darf leichtlichim und krenckenlahn^2b
Und do man sich in friedszeit kan
Besser und leichter erhalden
Wegen der schönen manchfalden
Nahent fruchtbam umbKgenden
Und der grünen umbstehenden
Garten, weden, wiesen, felden.
Der grossen wasserund weiden
Ahn speis und tranck, an holtz
desgleich.
Von jagten ist es auch fast reich,
Ohn was man sonst vor notturfft
find,
Do man sich dann mit weib und
Mnd
Nirgents bas zu emehren hatt
Als dann eben in dieser stad.
Drumb ist an dich die bitte mein:
Du wollest unbeschweret sein etc.
886— ^97 fehlt B. DafOr folgender
Schlnss:
Und also ir lob grün und blü,
Stet wachsen mog spatt und frü.
Ja für und fax zunehmen mus.
Wünscht Christoflf Falconius.
Gott sey ehr.
laidsche, und im Gregensatze dazu der Dialekt der mit Efisebereitong sich befassenden
Niederdeutschen von dem schlagfertigen Volkswitze der Käslauische benannt.
in. Fragment«.
Hennonburger hnt in die von iliin selbst gcfertielo Abschrift dor alter
UoobmeisterchruniU (gegenwärtig iu utoiiioin Besitze) zwiarlien p. 111 nsd 92 c
BtaU eingelugt, weklies wOrtlich PolgendoH entbält:
Falcouius bey dem hoemeistcr Winricü in der Diintzker cbronit
HO Alberto von Kattenhöfer gehörig, geschrieben hatte;
Nota. Man üaget, das etwan ein scliumachei* solt kommi
lotfen sein vom Habeiberge, die feinde vornomen und baldo dh
zugprucken auflgenogen und »lie stAtt Kneipliofi' vurwarnel dem ordäd
zu gutte vor den feindeu. Des hatt im der orden ein bitte wollet
verehren; also aol er umb ein gutte coUatio bior gebetten habeo
alle so mit ihm kamen, Darvon sal das Eneiphoitisoh mert^Bchbü
zu scbraecken auff himmelfart Christi jehrlich aeyneii iiamen e
langet haben.
Etzliche abei' sagen, er habe das fentein auf dem UaberbergQ
wieder empoer gehoben mit seyner i-echten band, an welchem ai
er oynen blawen ermel gehabt, und das er sich mit <iem gesainlettei
häuften der feinde erwehret habe, und daheer sal dfr Kneiphöffi
Wappen sein Ursprung haben').
Hennenborger in der Erklärung der Landtafel 8. \W schreibt:
Anno 1556 den 16. Octobris hab ich neben vilen ander«
leuten auf den abendt zu Doniinaw flirm stedtlein zwischen 6 und
1) Beide üeberliofeiiuigen tlieilt Hennenberger auch in der Erldäiiug dal
Ijuvdtafol S. 210 im 'Wesontlichos übcminstimmend mit, indem er äcih iaht
KleiülitaUs anf Falconias in marfjiao einer „Dontzker CroniL«" bezieht. Falk it
der erste, welcher die Sage von (l<^r That des Sobuhknechtos und dem ürspraiii
doB Solimeokbiera notirt hat, erst nach ihm Lucas David Preiiss. Chronik Bd. '
S. 81 nnd andere, deren Berioht«! Faber in deu Preuss. Prov. Blättern 1831 Bd. I!
B. 2ä ff. itiisammenKestellt hat.
Fragmente. 207
den mon aiifif ein solche gestaldt gesehen. (Daneben eine Zeiclmung,
welche auf eme Nebensonne zu deuten schemt.) Ist auch zu Königsperg
gesehen worden, wie Palconius verzeichnet hat
3.
Hennenberger in der Erklärung der Landtafel S. 459 schreibt;
In einer chronicken, so Christoff Falconius ausgeschrieben hat,
hatte er auch die lenge dieser brücken (es ist die Weichselbrücke bei
Thom gemeint) verzeichnet, nemlich von der Stadt bis an das werder
500 eleu, das werder auch 500 eleu, vom werder bis an den berck
und ende der brücken gleich 770 elen, ist in summa 1770 elen
lang gemessen, anno 1556.
4.
Das Hochmeisterverzeichniss, welches Christoph Falk in seinem Notizbuch
zusammengestellt hat, endet fol. 60. a. mit folgenden Worten;
1511 wart marggraf Albrecht zum XXXIII homeister erkoren.
Seine Sprichwort:
Von got alles.
Der gerechte lebt aus dem glauben.
Wer leichtlich glaubt, wirt leichtlich betrogen.
Gleich wie das Magnificat die vesper zirt, also zirtt der brant den krig.
In dasselbe Notizbuch fol. 78. b. hat Christoph Falk noch folgende Ver-
merke eingetragen:
Anno Christi 1568. Ein feuerbrunst entstet zu Dantzke nach fol. 78 b.
MichaeKs in der nacht, die Tobiasgasse vorbrent bis an den Fisch-
marckt, bei 100 heuser in die grünt brentt. Keinholt Junge, ein
gottfurchtiger man, den hatt ein gibel zu tod geschlagen, den vil
beklagen.
Der Kogische bischoff Stanislaus kam mit dem herm Schatz-
meister Johannes Koszka kegeh Elbing, brochten dohin etzlich Jesu-
witter.
Domoch kämmen sie gen Dantzig. Die Dantzker machten die
thor vor inen zu, also legten sie ire herberg ausser der stad ahn
auf dem berge. Diser schimpf, den inen die Dantzker erzeigten,
wart den Dantzkem hernoch heimlich wider vergolten uff den land-
tag zu Lublin anno 1569» und anno 1570 zu Warsau, bis in das
a) 1559 Cod.
208 Fragmente.
71 und 72 jar. Sie thatten den Dantzkem vill hindeining bei
dem konig.
Also ist volbracht dises werck
Durch Christoflf Falck von Annaberg.
Anno 1572 Adj. 10 Januarii.
i^*-
209
Personen- und Orts-Eegi«ter.
A.
A b s eil w a n g e 11 s. Alexwangeii, A.'s
Clironik, 7. 16. 17.
Acliacius s. Zelimcn.
Adler, Ambrosius, 8. 11.
Adolf, Adelof, Hzg. v. Holstein,
Solm Kg. Friedriclis I. v. Düiie-
mark, 162. 163.
Albert, Albreclit.
— Markgraf v. Brandenbiu'g odei"
Y. Franken, Hrn., Hzg. in Preussen,
17. 35. 40. 44—46. 55. 70. 78. 91—95.
130—136. 144. 146. 157—168. 194.207.
— Mai^kgf. V. Brandenburg, zu Culm-
bacli, 162.
— Jolian Albert, Kg. v. Polen, 32.
125. 129.
— Römisclier Kg., 125. 128.
— Hzg. V. Sachsen^ 34.
— s. Kattenliöfer, Wai-tenberg.
Alcinous, 188.
Aldenburg, Dietrich v., Hrn., 5.
Aldestadt, Altstadt s. Daiizig,
Königsberg.
Alexander YI., Papst, 22.
— Kg. V. Polen, 37. 43. 129. 176. 177.
Alexwangen, ab Alexwangen,
Schwangen, Abschwangen, Alex-
ander, Clironist, 16. 17.
— Jacob, Rm. zuElbing, 16. 17. 101.
106. 111. 118. 148—150.
Allachne, 56.
Allen, Lucasv., B. v.Enneland, 176.
Allenburg, Stadt, 135.
Allenstein, Aldenstoin, Stadt
28. 58.
Alt haus, Sclilosz, 33.
A m a n d u s , Sclireiber, Bürgerin ..111,
113. 150.
Ambrosie, Marx, 7. 10.
A'mbrosius, s. Adler, Hütfeit.
Andreas, Anderes, Anderewesz.
— aus Samtor, 64.
— , s. Critius, Hesike, Heyke.
Angerburg, Stadt, 135.
Anna v. Brandenburg, Hzgin v. Hol-
stein, 141.
— Hzgin V. Pommern, 128.
— Marie, zweite G. Hzg. Albreclits
von Preussen, 163.
— Sopliia, Tochter Hzg. Albreclits
V. Preussen, 163.
Annaberg, Stadt, 1. 3. 208.
Annenkirche 187 Yers. 450.
Ansbach, 45.
Artushof in Dzg. 145, in Elb. 74.
Atlas, 192.
Atzel, Sclüosz in Livl., 167.
Augustus s. Sigismund Augast.
Aurifabcr, Andreas, 9. 10.
B.
Bärwald, Berewal, Hildebrand v.,
17. 36. 40. 41. 90.
Baier n,Beierla n d, 92. Hzg. Georg.
Baiseii, Basen, Clironik des Ge-
schlechts, 7. 18.
14
210
Personen- und Orts-Register.
Baisen, Georg v., Palatin v. Mbg.
Hauptm. V. Mewe, 149. 151. 176.
177.
— Johan V., 176. 177.
— Jolian V., Castellanv.Elb., 177.178.
— Stibor V., 177.
Balga, Schlosz, 45. 46. 56. 135. 195.
Balk, Hermann, Lm., 199.
Baltisch, Paltisch Meer, 185. 198.
Balz er v. Donen,' Wartenberg.
Barbara, G. Kg. Sigismimds, 151.
Bartenstein, Bartstein, 58. 59.
90. 135.
Barthen, Stadt, 46. 135.
B arthol omeus, Bartelmeus, Bar-
telemewes, Bartel, s. Brant, Fink,
Greff, Yogt.
Basen s. Baisen.
Bechowski, Hptm., 54.
Beierland s. Baiem.
Bemen s. Böhmen.
Beneche aus Elb., 100.
Berewal s. Bärwald.
Beuthen, Stadt, 94. 95.
Bienwald, Mathias, Prediger, 113.
Bischof, Philipp, Rm. zu Dzg., 144.
Bischofsberg bei Dzg., 68.
Blumenau, Dorf bei Elb., 175.
Bock, Georg, Rm. zu Dzg., 38.
Bodeck, Johan v., 2.
Böhmen 50. 54. 57. 58. 60. 61.
B. Chronik 7. Kg. LadislausI u.II.,
Girszick.
Bogislaw, Hzg. v. Pommern, 128.
Bolhagen, Lorentz, 144.
Bomgart, Baumgart, Dorf bei
Elb., 176.
Bona s. Sforza.
Borchert, Burchardt, Michel, aus
Elb., 72. 80. 89. 90.
Borck, Antonius V., Chronik, 7. 11.
Bordeyen, Dorf bei Elb., 176.
Bornbach, Burbach, Stenzel, 5. 10.
Bornholm, Insel, 153.
Bosante, Erzb. v. Gnesen, 124.
Bot, V. Eulenburg.
Boteltorm in Elb. 86.
Brackwagen, Bragkwagen, Brog-
wage, Michael, Burggf. zu Elb., 47.
49. 50. 70. 73. 87.
Brandenburg, Amt, 135.
— Mark, Markgraf Friedricli IV.,
Albrecht, Jojian Cicero, Joachim I.
Brant, Bartelmeus, Rm.. zu Elb.,
106. 112.
Braunes, Jacob, Rm.zuElb., 106. 107.
Brauneskrone s. Brusekorn.
Braunsberg, Braunesberg, Brunes-
berg, Stadt, 22. 23. 28. 46—49.
53—61. 160.
Braunschweig 170.- Hzg. Erich,
Heinrich.
Breslau 91. 125. 204.
Brogman, Greger, aus Elb. 77.
Brogwage s. Brackwagen.
Bromberg, Bromberck, Stadt, 23.
61. 63. Hptm. Koszczeletz.
Brusekorn,Brauneskrone,Jolian,
144. 145.
Bürgerthurm in Elb. 56.
Burbach s. Bombach.
Burchardt s. Bordiert.
Butenholt, Hans, Rm. zu Elb., 36.
0. vgl. K.
Christburg, Kirsborg, 53.
Christianus, Christian, Kirsten.
— m.. Kg. V. Dänemark, 158.
— B. in Preussen, Chronik, 6. *
— , s. Schlof, Schumacher.
Christoph, Christoffel, Hzg. zu
Mekelnbiu'g, 10. 164. 166. 167.
— , s. Cuppener.
D.
Dänemark, Denmarken, Denn-
margk,158.162.180. Kg. 55. Fried-
rich I., Christian HI.
Daleder, Sudeke, Suttkauv., 57.
Dambitz, Damnitz, Rm. zu Elb.,
106. 107. 177. 178.
Dambitzen, Gut bei Elb., 177.
Perfionen- und Orta-SegiBter.
Diiiizig, Dantzfce, 21. 2G. 37—40.
50. es. 6G. 68. 89. 95. 113. 143. 145,
MS. 149—154. 158—160. 174. 176.
195. 207. 208. Altstadt 96. 145. 155.
Reelite Stadt 96. 145. 156. Vor-
stadt 156. Chronik 7. 206.
Denmarken s. Dänemark.
Deutsche, Deutschland, 29. 50.
59. G2. 63. 67. 69. 70. 91. 92. 120.
123. 139. 151. 152. D. Orden 30.
44. 45. 38. 91. 94. 195. 199. 200.
D. Sprache 193.
Deut8chEilau,Eile, 48. 54. 62. 135.
Diana ISO. 181. 183—186. 188.
Diebetham , Diebsdamm , in
Elb., 81.
Dietrich, Dittrich, a. Äldenbuig,
Dirschau, Dirsau, 66-70. 143.
152. 153.
Dnjopr 43.
Dobeneck, Tüheneg, Hieb v.,
B. V. Pomesanien, 50. 51.
Dohna, Donen, Balzer v., 07.
— Peter v., Hptm., 46. 57.
Dominicanor, Dominizer, 175.
D. Kloster in Elb., 57. 97—101. 190.
201, ScliwarzElostorl99, Monnicb-
Üiimn 86.
DomnaUjDomiuaw, Stadt, 135.206-
Doringen, i. e. Thüringen, 92.
Dornig, Hans, Chronik, 8.
Dorothea, G. Herzog Albi-eelita
V. Preuasen, 141. 146. 158. 162.
Drausen, Draussea, See, 21. 43.
185, 197.
Dusburg, Peter v-, Chronik, 6. 8.
Ebert, Ewert, a. Ferlier.
Eg.
Ehrl]
Eifla
nwaldt s. Eiienwald.
ut s. Livland.
Eilau s. Deutsch Eilau, Preu-
Ji Eilau.
Eisenberg, Eiaenburg. öraf v.,
55. 67.'
Elbing, Stadt, 21. 25—27. 30. 3G. 38.
40. 41. 43. 46-54. 56. 57. 62. 63.
70. 72. 73. 78-82. 89. 90. 97. 100.
102. 105. 113. 114. 118. 125. 147-149.
151. 159. 164. 170. 171. 173. 174.
17G. 177. 179. 186. 189. 193. 195.
199. 203. 204. 207. S- Piarrkii'clie,
Mönehkirclie. Neustadt 40. 47.
78. 149. 186. 197. Clironik 7. Ca-
stellane : Ludwig v. Mortangen, Jo-
hann V. Baiseu.
— Flusz, 77. 90. 183. 185. 197.
Elisabeth, G. des Grafen v.Hennen-
bei-g, 163.
— G. Fiiedrichs v. Liegnitz, 128.
— G. Kg. Casimii-B, 125.
Emden, Stadt, 162.
Engelsburg, Hptm. Ludw. v. Moi--
tangon.
England, 37. 180.
Englischer Brunnen, bei Elb. 77.
Erfurt, Erfurd, 172.
Erich, Hrz. v.BraunsdiweJg, 139. 1G3.
E rkort, Paul, Ein. zuBniunsberg, 47.
Erlenwald, Ehrlinwaldt, bei
Elb., 183.
Brlichahausen, Ludw. v., Hm.,
22. 23. 25. 27. 31. 34. 45. 126.
Ermelaiid 27, 201., B. t., a. Legen-
dorf, Tungen, Ferber, "Watzelmde,
Cromerus.
Eulenburg, Botho y., 5G.
— Went V., 56. ^M
Ewert s. Ebert. ^|
Falk, Faleonius, Christoph, I R.
— Hieronymus, 2. 4. 18. 179.
Farenheid, Clu-onifc, 8—10.
Fasolt, Faaole, Paul, 50. 53, 62,
Fobrmann, Hoinricli,Em.
106. 112.
Felix s. Fink.
Feltatete aus Dzg., 152. 153.
^^M Kerber. Ebert, Ewert, Erhart (!),
Oonisen s. Oneson.
^H a. 9. 97. 102. t^l-154. 15C.
Georg. Qorge. Oorgen. Jörg«
^^H - Manritlus, fi. v. ßmi9land, 149.
— Hzg. V. Buiem, 128.
^H FJlip ä. PhiUpp.
- H/g. V. Fi-anken, 71. 'J2. 9&
^H Finceiitins,i.(?.Tincentiue,Kell>as.
131-134. 13fl. 163.
^H Piok, Felix, a.if Seewalde. 203.
- Hzg. r. Lieirnitz, 71.95. 128. 13«
^H - Itnrtel, 20».
— Hzg. V. Pommern, 14G.
^H Firloy, Firle. Nicolaua, -la. 5u. du.
- Hzg. 7. Sachsen. 35. 128.
^H Fischau, 21. 98.
— a. Bai8en,Bock, Klereld,Konopati
^H Fincliaiisen, Chi-onik, 7. ». 11. U.
Mandt, Schimmel. Zimniernianii.
^B Polenz.
Goorgsbracko in EIK 79.
^H FischcrbrnckG in Elb. 18». 197.
Georgsdamm in Elb. 80.
^H Fischeratrasze in Elb. 19Ü.
OcorgHkapelle in Elb. 79. 80.
^^M Fiäuliorvorticrg bei Klb 185.
Georgspforte in ElU. 79.
^H Pi8üIimnrl(tinEll).183,üi.IfeB.-207.
GeorgHSpital in Elb. 187. 198.
^^M Franck, gebaatiiin. 10.
Oordanen. Girdanen. Stadt. 13&
^H Pranken, Frankcnland, 91. 92. m.
Qerkin. Wüholm, 2. 8.
^H 138. Fflraten: Aibreclit, (leorg.
Germau, Dorf in Samland, 135.
^m WiUielm, Casimii-. Hans.
Geratenberger. Chronist, 7, 11.
^H Frankfurt a. 0. 63. Ii4.
Giigonburg, Stadt, 48. 135.
^H Prunkreiuli, 180.
- Hans V., Chronik 8.
^H Prauenbupg, 24. 2S. 28. 48. 19. M.
Uirdauon s. Gerdanen.
^H
Girazick, Kg. v. Böhmen, 12fi. 12K
^H Prodelant ». Fi-icdiond.
Glareanu3, Heinrich, Student, löl.
^H Frodcwalt s. Friedwald.
Glinka, Glinski. Miclmel. Plbirt,
^H Freiborger, Hans, Chi-onist. 9. U.
43. 44. 130.
^^1 Froaland ». PrioKkui).
Glogau, Stadt in SdUesion, 129.
^^H Fried lanil, Fredelant, Bkidt, i:>5.
OnaphouB, GonaffiöB, Wilhelto
^B Friedrich IV., Markgf. an Bmndoii-
17. 161.
^H biirg, 45. 12d.
Oneson, Oonisen. Erzb. a-Boftant«.
^^h - I., Kg. V. DOuemark, IQS. 1R2.
Oohlonen Horu, Knm, LocaUt«
^^H — Ezg. V. Holstein, 14t.
im Jnnkorgai-ten zuElbing, 189.
^^M ~ ÜKg. V. LiegniU, 71. 120. 133.
Oollub, Studt, 32. 43.
^B - V. Mciseen, Hrn., 33. :M. 40. 91.
Ooldborg, Stadt. 10.
^H - in.. IWniiBcher Kaiser, 44.
Gotländi8er(Gotldandischer)SMn.
^H Fi'iedwaia,Nikeles,Niula»,Rm. XII
173.
^H Elb. 107. 201. 202,
Grauilonz. Stadt, 38. 40.
^H Kriesland, Frealund', 31. lf>2.
Graues Kloster in Dzg. Ö8.
^H Fni'Htenan, Dori' boi Elk, liiT.
Greff. Bartcl, Rm. zu Elb., 203,
^^1 Fiiiick. .Tohan. Clirouolog, 9. 10.
Gregor s. Brogman, Materne.
GreuBing, Greisznigk, 5e.
Griechenland, 181.
H
Groden, Grodno, 130.
GrOtting, Rm. KU Braunsberg, 46,
^H Oeicrxwaldc, Ueierswalt. U'>rt',
Gninau, Dorf bei Elb., 41.
^H :»)».
- Simon, Chi-oniat, G. 15.
^^L OenarfloH h. Üuaplieuä.
Ontstadt, Stadt, 28. Gl. CS, C4. 89.
^^^^^ Personen- und Ortfi-Register. 213^^^^B
^^
Heiiiieuborg, Poppo v., Ifti.
Heiinonberger, Chronist, 2. 3.
Halien8tartt,obHalber8tartt?U2.
Hepof, Meisciier, 40.
HaberbergbeiKgsb.54.lfia.l7i.20G,
Heresbach.Heinricli, Student, 161.
Rabcrkrug l«i Kgsb. 54.
Hermann, Valtin.Bm. zuElK, 113.
Haff, Hap, 181. 183. ID5. 136.
- s. Balk,
Hageck, "Wenceslaus, Chroiüst, 8.
HorrenmühlQ bei Elb. 186. 198.
Hagelsberg bei Dzg., 05.
Hesike, Andereö, aus Dzg., 14.5.
Hammermiihle bei Elb.. 181. 19«.
Hoßke. Marx, 40. 72. 80.
Hans a. Johan.
— Oi-bau, Reiter, 36. 90,
Hansestädte, 152.
— Tidemann, sonst Ensaig, Em. zu
Hap s. Haff.
Etb., 106. 107.
Haselau bei Elb., 17G.
Heykc. Andreas, aus Dag., 145.
Hasentödtor, Johan, Eciimlieli-
Hildobrand s. Bärwald.
ter, 11.
Hilgenbeil b. Heiligenbeü.
Hasse, Lorenz, Rui. zu Brauußberg.
Hiob, Job a. Dobeneck.
46. 47.
HinkeüdePfeirßimL5bQnioht,der,7.
Hede-wich e. Hedwig.
Hockerland, 185. 198.
Hedio, Caspar, Chi-onist, 9.
Hoge Brücke i. e. Hohe Brücke,
Hedwig, Hetlewieh, G. Friedrichs
in Elb., 90. 197.
V. Liegnitz (st. Elisabeth.) 126.
Hollenstein, Hoenatein, Hogen-
- G. Georgs v. Baiern, 128.
atoin, Stadt, 48.135.203. Chronik 7.
- G. Jagello's v. Polen, 123-125.
Hokengasse in Braunsberg, 68.
Heiligegeistmühle bei Eifa, 112.
Holland, Holländer, 180. 182.
HeiligGgeistthor und Kirchhof
— e. Preusziseli Holland,
in Holland, 52. 53.
Holstein, 146. 162. Hzg. Friedrich,
Heiligeleichnamsdamm in Elb,,
Johan, Adolf.
75. 78-80.
Horner, TliomaB, aua Eger, 7. 8.
HeiligeleiohnamskirlcheinElb.,
HoTBt, Dorf bei Elblng, 197.
75. 77. 79. 182. 196.
Eütfelt, Ambrosius, Prediger, 113.
Heiligeleichnamsatrasze in
Hummel, Fhisz bei E!b., 186.198. '
Elb., 77.
Heiligenbeil, Hilgenbleil, Sladt,
J.
135. 168. 171.
Heilsherg, Heleaberg, Helis-
Jagel, Jagello, Jagal. Jagalle,
berg, Stadt und Seliloss, 23. 2G.
122—125.
28-30. 58. 60-62. 65. 132. B. v.
Jakob, Jacobiia. der Heilige, 90.
HflÜBbei« 47. 58. vgl. Erraeland.
JacobLkirche in Elb. 82. 187. 198.
Clironik 7. 8.
— s. Alexwangen, Braune. Winckel-
Heinrich, Hzg. v. Brauusehweig,
bloch.
163. 165.
Janisch, Kanon, in Elb-, 72, 80,
- Markgraf v. Meiasen, 199.
JaniBe, Hptm., 60.
— s. Felirmann, Glareauus, Heres-
Jaroalaus, Domprobst zuPlock, fi.
bach, Bichtstem.
Jeroachin, Jernschin, Nicolaus,
Helesberg, Helisberg s. HeUs-
Chronist, 6-8. U. 19.
berg.
Jerusalem, Ordenshaus, zu, 194,
^Jelnort, 46,
Ort bei Elb. 198. ^^^B
^^V 214 Fprsnnpp- iiirl Orts-RofriRtpr, ^^|
^B Ifland R. Livland.
Korttborg, Amlim, 2. 11, tB.
^H Innocnuz YHI., Pupst, :i2.
Ketting, Lucas, Rm. zu Dzg., loa^
^H Inatorliurg. Stadt, i:id.
Kinstaudt aus ReuBBon. 122.123.*
^H Joachim, Kurf. v. Brandenburg, 1 ß3.
Kirsborg a. OhriBtbiirg.
^^M Jocheim a. Nenmaim.
Kirsten s. Cliristian.
^H Johann, JoanncH, Hans.
Klefold, Glefelt, Georg, Rm. ZM
^H - V. Franken, 93. m. 133.
Elb., 106. 108. 112.
^H — Hzg. T. Holstein, 162.
— 0^01^, Rm. KU Dzg. 195.
^H - Harkgf. t. Kfißti-m, 163.
Clementonfehr, CloTnenBfähr/
^H — I[zg.v.Mecklenburg,l63— m5.1fi8.
bei Elb., 184. 107. ]
^H — Alb^ Hzg. V. Mecklonbiirg, 163,
Knobol. Knofel, Moritz, Söldnor-
^H - Albert, Kg. v. Polen b. Albraclit,
i'Ühi-or. 74. 75. 80-82. 86. 196.
^H - Cicero, Kurf. v. Brandenb., 141.
Kueiphof. KgBbg., 34. 35. .M. 13fc
^^■^ — B. Qaison, Bi-aunoBkrone, Biiten-
IGO. 161. 206.
^^B holt, Konig, Eoszka, KonopackI,
Königsberg, KonigoBberk.Kon-
^^^1 Iioe, Lütge, Lusicn, Mynko,
gesberg, Konszberg, 22.23.261
^^P Nimptach, Nitag, Soliachtman,
27-29. :i2-35. 46. 48 41). 52. 5*.
^^F ScholtKo, Schnitze, SoyMdt, Tiefen.
55. 60. 61. 64. 65. 71—73. 76. 77.
^m Wonthuit.
87-90. 115. 119-131. 126. 128(
^M JohannoBborg, Stadt, 135.
136. 186. i:«. 140. 146. 157— IKi. 165;
^H Jorge H. Georg.
1G6. 170-172. 198.207. Chronik. 7,
^M Juden, 64.
Synortus 7. vgl. Hogo Schule.
^H Jiiginen i. o. Junglngon. ülridi
KOnigHborger Strnszoin Elb. 77i
^H V., Hm., 1^4.
K(inigabrunnouinEIb.,l88.(cf.lfiGJ
^H .fungo, Koinhold. auBj)Kg„ 207.
190.
KönigBthor in Elb., 71).
H
Kogö s. Cujavion.
Coio, Georg, 2.
^M Cadin, Kadienon, Dorf boi ESb,,
- Ernholdns. 3.
^H
Kokonhauöon, SuldoBz in LivU
^H Kaymon, Keimen, Dorf in Sam-
166. 167.
^1 land, 42. US. IUI. 135. rAS.
Collen, K«ln, 35. im 161.
^M Kalb, auB Livland, 50. 65.
Colmises Land s. Culmorland.
^H Kaunogieszer, Voltin, Moiätnr,
Konig, HaiiB, aus Dzg., 155.
^M 40. 42.
- Morien, auB Dzg., 145.
^H Carion, Johan, Clironist, ».
— Peter, aus Dzg., 155.
^1 Karol, Hämischer Kaiser, 160.
Konitz, Stadt, 64. 66. 67. 69. 126.
^H Casimir, KaBemir, HI. Kg. v.
Konopaoki, Johannes IV.. B, v.
^M Polen, £7. 29. 31. 32. 43-45.
Culmseo, 140.
^H 1'24-128. 176. 200.
Konopat, Geoi-g v., rommcroU.
^B - Kg. CaBimir'B HI. 8o)m, 120.
Woywodo, Hptm. zu Schweiz, 143
^H - V. Pranken, 92. 13ü-l.<(3. 162. 163
Konszberg b. Königsberg.
^^1 Caspars. Dambitz, Ifymecz, Sohwal-
Kopenhagen, 158.
^H bacb,
Ko8Zczoietz,Koseletiako,8tanift
^m Kattenhüt'er'B Chronik, Vd. '2m.
! lauB, V., Woywode zu Posen, Hptm
^H Keimen s.- Kaymon.
1 zu Mbg., Stulun u. BromboiK, 60;
^^H Kolbas, yiiicentius,B.zuLoeban,25.
1 61. 67. 101. 141. 149. 150.
Personen- und Orts-Register.
215
Ko Sterin s. Küstrin.
Koszka, Joliannes, Schatzmeister,
207.
Krakau, Krokaw, Stadt, 23. 31. 32.
50. 93—95. 111. 113. 114. 120. 123.
124. 127. 131. 132. 136. 141. 147.
151. 176. 177.
Gramer, Christoph, Clironik, 7.
Krcmitten, SchloszinSamland, 135.
Kreuz, Hans v., Canzler, 11.
Critius,Andreas,B.zuPrzemysl,133.
Krokaw s. Krakau.
Kromer- (i. e. Krämer-) Gasse
in Dzg. 154. 155.
Cromerus, B. v. Ermeland, 10.
Küstrin, C o Sterin, Markgf. Hans.
Cujavien, Coge. B. Matliias, Stanis-
laus.
Kulmbach, Markgf. Albrecht.
Kulmerland, Colmises Land,
125. 176. Woywode Johan von
Lusien.
Culmsee B. Johannes IV. Kono-
packi.
Cuppener, Christoph, Jurist, 34.
Kusfeld, Dorf bei Elb., 43.
Kussig s. Tid. Heske.
L
Labiau, Labien, Stadt, 135. 171.
Ladekop, Dorf im Werder, 143.
Ladislaus, Wladislaus I, Kg. v.
Polen, 124. 125. Vgl. JageUo.
— n.. Kg. V. Polen, 124. 125.
— I., Lesle, Kg. v. Böhmen 125.
— n.. Kg. V. Böhmen u. Ungarn,
125. 126. 129.
Lahmehand, Kretscham bei Elbing,
170. 197.
Landesborg, Stadt, 135.
Lange, Mattis, Bgrm. in Dzg., 153.
Lange Markt in Dzg., 96. 145.
154—156, in Elb., 81.
Lastadie in Elb., 75. 79. 182. 196.
Laukisken, Laukischken, Amt,
135.
Laut, Dorf bei Kgsbg., 136.
Lautenschlegerin,ausKgsbg.,160.
Lebenicht s. Löbenicht.
Legendorf, Paul, B. v. Ermeland,
22. 23. 25.
Legenitz s. Liegnitz.
Legitten,DorfimSamland, 118. 138.
Lencz, Lenzen, Dorf bei Elb., 176.
Leslati,Bisthum, 149. Vgl. Cujavien.
Lewenborck, Lemborg, Lem-
berg, 33. 128.
Lewenicht s. Löbenicht.
Letzen s. Lötzen.
Lick, Sclüosz, 135. Pfaffe zu L.
(H. Meletius) 9.
Liebemühl, Libemöle, Stadt, 48.
49. 54. 62. 63. 135.
Liebstadt, Stadt, 135.
Liegnitz, Legenitz, 64. 71. Hzg.
Georg, Friedrich.
Lindau, Johann, Clironist, 8. 14.
Lindeblatt, Johannes, Chronist, 6.
Lindenau, Dorf im Werder, 143.
Lisibon, Lissabon, Stadt, 158. 180.
Littau, Littauen, 32. 39. 43. 44.
69. 94. 123. 124. 129. 130. 139. 166.
168. 170. Groszf. Sigismund August.
Livius, Titus, 9.
Livland, Ifland, Eiflant, 10. 50.
65. 164—170. 180. Ifl. Deutscli-
ordenschronica, 7.
Lochsteten, Schlosz, 135. 138. L.
Chronik, 7. 11.
Lodewig s. Ludwig.
Loe, Johan v., Bgrm. zu Elb., 74.
82. 101. 106. 111. 112.
Löbau, Lobe. B. s. Kelbas, Kono-
pacM.
Löbenicht, Lebenicht, Lewe-
nicht, 7. 135.
Lötzen, Letzen, Stadt 135
Lohmüller, Johann, Chronik, 8. 11.
Lomese, ob Lomza, Stadt in
Polen? 65.
London, 37.
Lontzki, Gesandter in Livland, 168.
Lorentz s. Bolhagen, Hasse.
^^^^^^^^^^^^^^^^vämm^^m
HIHH
^H
Tcwos. .. Itioiiw;il<l. LaiiKo, l'-.l.
^H l.tiliike H. LOI>^,:k,
WolkenBtflin.
^H
- B. V. CnjavifiTi. 14«- I.W.
^H Luoulufl. LiicnIluK, ins.
- Kg. V. Uiigai-n, 27. 29. 30. I3ft— 127.
^B Ludwig, Loilowit!. ». HHi.^lis-
Miuu-itins s. Morita.
^^H Imut^en, Moi'taugcii.
Mam-ilz, Beamter C), l'>.
^H - Ei'zljKg. V. Oeetreiüli l«L. Willioim),
Mttus.lorf, Gmaü- u. Kloin-, nilrPer
^H r2:4. 124.
im Wordor, 107.
^H ~ Kg. V. l'ngom, 147,
Maximilian. Rom. KaiHPr, Rl. 151,
^H Lllliäck, Liibiko, 5,'). iii.h. m!i.
Moissoa 31. 34. 35. Miirkgf. Uciii-
^H L. Eoclit 2f)2.
rioli, Hzg. Friodricii, Georg.
^^H TiLH^as. Herr v, Mcisoritü. (!4.
Mokelborg, Mooklonlinrg, Iß8,
^^H — e. Allen, Kcttitig. iScIiü-mor,
H/.g.HRns,.roh. Albreclic, CliristopL
^H WatKelmile.
Moihaiison b. MUhlliftUHon.
^^B Lii^ion, JolmmiQS v., Culmi^dicr
Molsaßk. Stadt. 28. 5!)-fil.
^H Woywodo. ITirtm. zu Heiiou HP.
Momel. Stallt, VAh. 139. Climnik 7.
^^1 Liitgo, Ums, Um. ku BrauiiHb^.. \P.
Mei-leiri 9. Morlein.
^H Luthor, MarÜEES. Dr., 02. liS. U7.
Morton a. Martin,
^H L, UhK
Meseritz, Staitt, «4. nu.
^^1
Mowo, Stadt, 150. 177, llmipim.
^1
(i. V. UaJHon.
^H Miindt, ücoi'g, Km. ku D^tg., ;iS.
Michael, Miohol, h. Hordierl,'
^H Mnriti N. Anna Maria.
Braokwagen, GÜnaki, Seliona.
^^M Marieubtirg, Margenliorg, 5. 41,
Miciko a. Mynko.
^^B bü. .w. m. Gl. KT. Tl. 72. au. U8. nx).
jrioGhovita (Matthias) 8.
^H 102. I4i-I4:). U5~-148, i:<o. tßl.
Minden. Stadt. 170.
^H IK^. 160. 1(14. 176. M. Cliroiiik 7.
Moldcnhaiier, Valcntiji, Krllgeriir
^H 11. WaBSPrldtim» 72. Woyvodon
Kaymen, 119.
^^M [PiUatinc)H. Baisäii, Zolima. Uptm.
Monde i. e, ■Woiclieelmllndo 1,^58,
^^H KoBKOKölote.
Monnichthorm s. Dominicaner.
^B MariBiifohle, DovfbeiPr. Eollaml,
Montaner Biirso in KJHn 161.
^H
MoritK, Manritiii8. s, Ferbor,'
^^H Mai'ienwordor. MargBiiwcnior.
Kneboi.
^^H Stallt, 27. .m 51.
Morlein, Morlein, Prediger, l'il.
MorlingiBten 161.
^H - Pre<is7.isdi B. Pi'PiiHKisch Mark.
Mortniigen, Ludwig v., CnateUan
^H Mai-kenthor, Markttüor in Elb., -75.
V. nh., Hptm. auf Engelabiirg, 149.
^H m. 82. S4. 86. 196. 202.
Morungoii, Moringe, Moringk.
^^1 Martin, Herten s. König, Luther.
Stadt, 37, 48, 49. .54, IM,
^^1 Rabenwalü, Hoso, ScliuJlor, Sieboii-
MosollanUB, Potnis. ßaccaJauroua,
^H oich, Wiildr,
161.
^H Marx B. Heske.
Moske. MoBkan, 129. Moskowiter,-
^H MaBau, Masovion, :}!). 45. 64~6(i.
Musknwiter, 43. 44. 13fl. 130,
^H 69. 70. 1IU). 16.'>. 171.
MlUiIiiauson. Melhauson, Stadt
^H Materne, ilregm-, 17, :^7~4().
135.
^B - I^LTnon. 17. »7. »9. 40.
^^^ Mathiaa, KattiB, Matz, Mathcu»,
1 Mynko (8t, Micke), Uans, 44.
Personell- und Orts-Eegister.
217
N.
Nataiigen, Nottaiigon, H3— 35. 65.
90. 119. 130. 135.
Nebrau, Dorf in Pomesanion, 171.
Nehrung 180. 195.
Neidenburg, Nidenborck, Stadt,
28. 32. 45. 135.
Neman s. Nymecz.
Neptunus 180.
Neudorf, Dorf bei Elb., 176.
Neue Gut, das, bei Elb., 81.
Neukircli, Dorf, 48.
Neuman, Joclieim, 144.
Neumark (Brandenburg) 64.
Neustadt bei Ki^au 32. 127.
Neustadt s. Elbing, Neustädter
Fähre 197.
Nicewitz, Alexiusv., 6.
Nicolaus, Niclos, Nikeles s. Fir-
ley, Friedwald, Eosenort, Scliidlo-
witz, Scholtze.
Nidenborck s. Neidenburg.
Niederstrasse in Elb., 77.
Nimptsch, Hans, Sclireiber in Dzg.,
156.
Nitag, Hans, aus Dzg., 144. 155.
Nocendorf, Nozendorf, beiMbg.,
98.
Nogat, Noget, Nogt, Flusz, 21.
22. 147. 184. 197.
Norbekitten, Gebiet, 135.
Nordenburg, Stadt, 135.
Norenberg s. Nürnberg.
Nottangen s. Natangen.
Nürnberg, Norenberg, 59. 91.
92. 94.
Nüsewurtz, Alexius v., 6.
Nymecz (st. Neman), Caspar, aus
Dzg., 144.
0.
Oberland in Deutschland 118. 152.
in Preussen 203.
Obermühle bei Elb. 186.
Oberteich, Oeberteich, bei Elb.,
186. 198.
Oder, Flusz» 63.
0hl fang, Ohlfing, Elbing, 197.
Oppeln, Opelen, Hzg. v., 95. 131.
Orban s. ürban.
Orteisburg, Ortellesburg, Stadt,
135.
Oslander, Theologe, 160. 161. Osi-
andristen 161.
Osterode, Stadt, 62. 63. 135. 2(B.
Osterreich 123. Erzlizg. Ludwig,
Wilhelm.
Ostsee 22.
p.
Pal tisch s. Baltisch Meer.
Passarge, Flusz, 22. 23. 55. 59. 60.
Passenheim, Passenhem, Stadt,
135.
Paterborn (Paderborn), B. v., 6.
Paul n., Papst, 22.
— s. Erkort, Yasolt, Rusdorf , Sommer.
Pautzke s. Putzig.
Peckaw (?) 171.
Perschke s. Pörschken.
Peter, Petrus, s. Denen, Konig,
Mosellanus.
Peterkau, Stadt, 27. 29. 30. 126.
127. 130.
Pfeiffenbrunnen 85. 190. 201.
Philipp, Filip, s. Bischof, Tesclmer.
Pius n., Papst, 22.
Plauen, Heinrich Reuss v.. Hm.,
26—28. 126.
Plinius 9.
Plotzka 6.
PI Oven s. Plauen.
Pobeten', Pobitten, in Samland,
135.
Pörschken, Perschke, Dorf bei
Kgsbg., 172.
Pi'ogesanien 195.
Pol, Matz, Rm. zu Elb., 36.
! Pole, Paid, Chronist, 6. 7. 9. 10. 11.
I Polen 22—33. 39. 43—45. 48—63.
65. 69. 70. 72. 74. 78. 91—94. 113.
' 119—121. 123—127. 129-132. 134.
i 137. 141. 148. 151. 157. 160. 162.
218
Fenonen- und Oite-BegiBter.
Ifiä. 170, 171'. 17(i. 2(J4. Kg. Casinm-,
Alexander, Joliaii Albreeht, Sigis-
mtind I., Sigiaihuiici II. August.
Polonz, Polens, B. v. FiBclmuaen,
139. Ifi7.
Poraesanion 136. lf!5. B. s, Dobe-
neok, Speratiis,
Pommaralloii. Woywode von, e.
Koncipat.
Ponimorn3l,e4.l4(i. Uzg. h. Swontc-
pol, Bogislaw, OeorK.
Pompnfiskß (st, Konopadd) I4D,
Poppo 8. Ilciinenherg
Posen 63. Woywodo Koszczclotz.
Pr
r 53.
Pregol, Pregor, :ö. 34. !30.
Prosburg, 151.
Proslau s. Breslau.
Prelis, CMstopl], Auszug, 7,
Pieuözon, PreuBBorland. 21. 23.
27-30. 32— 3ß, 38-41. 44. 45, ßC.
58, ß3. 69. 71, ai— 95. 108. 113. 122.
124. 125. 128—137. 141. 145, 146.
151. 152. 157.158—166.168.172-174.
181. 190. 193— 19H. 1U9, 200. 205.
Proii87,isoli Eüau, Eile, 135.
— Holland 36, 41. 48-54, 63. 70,
i:i5, I3G. 171. ÖGliiet 102,
- Mark, Markt, 40. 53. 126, 135.
PreuBoher Ordou 195.
Prcufisorkönig 151.
PriBmau, BriBmann, I)r,, 7,
PtolemouB 9.
Putzig, Pautzko, 145,
Q.
tju 1^ d n b 1- g, Q u d Ti a II r ß r p,
120.
Querfcldiatilio, aus Braunsborg,
Raben wulil, Martin, Hm. ziiDzg., 38,
Ilangeuit, Ragnit, Stadt, 135,
Rani», RaaiecU, Oeorg, 7, 8,
Kasclioville, Radüiwil, Fllret,
Raatenburg, Slailt, 135.
Reberg s. Rohbcrg.
Rectito Stadt 8. Danzig.
Rookel, Jacob, Kämraoror, .
RerxcblegQrbati s, Rflifsehläger-
balm.
Behborg. Boborg. Dorf l>ei Elb„
176. 177.
RcichBnbacb(Bt,Ridif«nborg),127.
Re toll on borg (st, RiditoiilierK), 27.
ReifschUgerbahn. Rofgclile-
gerbahn. in Elb., 71",
Rein s, Rhein.
Roinbolt a. Junge.
RcHel B. RöBsel
Rcsonburg b. Riosenbui-g.
Beuase, Hcini'Jdi, h. Plauen,
ReiiSBon, Reuslant.BäUHeaie.
3.1. 94. 122-124. 180. 151, 165. 167.
169. 170.
BUodon, Hptm. zu, a. Lusien.
Rboin. Rein, Fliisz, 199, R. Gold, 58.
— SclüoBZ, 135. 203.
Riohau, Barteloraos. SUtdtBülirei-
ber, 10.
Richtenborg, Iloiiiridi v.. Hm.,
27. 127. 128.
Riohtstorn. Hoinridi, Riii. zuElb..
106-108,
Riesenburg, BcBonbiirg, Stadt,
27. 49—51. 70. 71, 165. 171, B. zu, B.
Doboneok.
Riga, Rigo, Büge, Sbult,122.KL
56. Brzb. v., 8. Wilholm,
Roehlitz, 36.
Rössel, Besel, 58. 59.
Rome, 24.25.93. 127. 165. B. RmuIi,
91, R. Künig, 169. R. Kaisor,
B. Maximilian.
Roae, Herten, Rm, zu Mbg,. 146.
Rnaenberg, Stadt, 27- 28. 49,
— Johannes, 11.
Rosengarten in Blb,, 7ii, bei
Worms 199.
Rosenort, Nikelüs, Rm, zu Elb.
106. 107.
Roseitten, Amt, 135.
Rotho Bilde, bei Elk, 77. 00.
Schoua, Mioiiol, aus Blb., HK). 109.
Budau, in Samlaiid, 135.
Sclinnenberg, Dorf im Werder,
Büge s. Riga.
142.
Hiisdorf, Paulv-, Hm. 34, ITfi. 177.
— Dittrich V., 69.
s.
Schonewieee, Bm. zuBmunsbg,,
46.
Sachsen, Saxoii, Hzg. Albmelit,
Schottland, 180.
Georg.
Schuller, Merten, Bgim m
Salfeld, Salevelt, Stadt. 54. 135.
Braunsbg., Ufi.
171. 173.
Schnitze, Hans aus Dzg., 145 155.
Samaiten, Someiteu, 150.
Schumacher, Kii-sten, aus Dzg.,
Samland, Samelant, Samen,
174.
Samländer, Samise i. e. Sam-
S chwalb aoh ,Caspar,S51dnerfiUu-ei-,
ländische, 29. 42. 55. 118—120.
74. 75. 80. 85. 196.
135—138.
Schwangen s. Alexwangen.
SamtQr, Stadt 39, 40. 64.
Schwarzer Wald 44.
Saxen 8. Sachson.
Schwarz Kloster 8. Docdnicaiicr.
Schachtman, Hans, Sdiöffe, 156.
Schweden 97. 1.^2. 153. 180.
Schaken, in Samland, 135.
Schwentepol s. Swentöpol.
Scharfenberg, Dorf beiEab., 177.
Schweiz, Woywodcv., 150. Hptm,
ScliedGlwizike b. Schidlowite.
G. V. Kouopat.
Söhene-wese e. Scbönwieae.
Schwidergalle s. Switrigal.
ScliQumans Chronit 10. U.
Sebenieht s. Siobeneich.
Schidlowitz, Schedelwizike,
Seewalt, Seewalde, Sclüoaz, 20;t.
Nidis, Caatellan v. ßendomir, 102.
Sein Bburg.Senaburg, Stadt, 135.
Scliiffeuteufel,a.Bravmabg. 160.
Sesten, Stadt, 135.
Schimmel. Gorgen, Kriegskneclit,
Soyfridt, Joannes, aus Thorn, 113.
84.
Sforza, Bona, 0. Kg. S^smunds,
Schippenbeil,Sfadt,l35.Chromk,7.
151.
Sehirgal, Fürst, 122.
Siebeneich, Seheneych, Sebe-
Schirmer, Lucas, Bm. zu Gib.,
nieht, Merten, aus Elb., 108. 117.
loe. 108.
Sigismuud, Sigemont, König
Schief, Seh I o f, Kirsten, aus Dzg..
v.Tolen, 36. 43—45. 51. 56. 60. 69.
145.
70. 71. 91. 93. 102. 113. 126. 129.
Schieidanus, 9.
130. 134. 135. 141—145. 147. 118.
Schlesi8n,Slesye,SehleBigen,
151. 159. 160. 165. 176. 177.
Schlesige, 57. 64. 70. 91. 126.
SigiamunduB 11., Äugustus, Kg.
128. 129. 136. 173.
V. Polen, öroszf. v. Littauen, 165.
Schlofs. Schief.
166. 16S. 169. 171. 172. 174- 177. 178.
Sehmiedethor in Elb., 81. 87.
Silvius, Eneas, 6.
Schmilten, Sclüoaz in Livl., 167.
— ConstantinuB, Chronist, 10.
Schmit, LazaniB, Chronik, 7.
Simon B. Mateme, Winnepfennlg.
Schönberg, Sclüosz, 49.
Siwert, der Junge, 7. 12. 14.
Schönwiese, Dorfbei Holland, 50.
SixtuB IV., Papst, 22.
Scholtz, Albrecht, genannt Weger.g.
Slesye a. Sclüesien-
Seholtzc, HanB, aus Dzg., 145.
Smalentzike, Smolen6k,4a 44,
— Nikeles, aus Dzg., 145.
130. ^^
^ 220 Perfloiwn- und Orte-Repfiter^ ^M
^K SohUii, Stadt, 48. 135-
TotiiaBgaBBe in Dzg, 207.
^H ßollaat (?) 171.
ToIkemit.Tolbomnth. Stadt, fi.
^^H Somoiteit a. Samaiten.
77. 82. 87. !)0. 176. 177. 196. Hptm.
^H Sommor, Paul, Pfanw 118.
V., 8. G. V. Baisen.
^H Sommerau, Dorf, 21- U!).
Tong, Toiigo s. Tuiigon,
^H S p h i a , G. Friedrichs v. Brandoubg.,
Toren 8. Thoni.
^M
Torkeji b. Tfb-kon.
^H - G. JageUo's, 124.
Torman, Hinricii, 112.
^H — Tocliter Kg. Sigismimds, 165.
Troyden, ScJUobk in LivL, 167.
^H — s. Anna Sopliia.
Trona, Trunz, Dorf bei Elb., 47.
^H Speratus, Paul, B. v. Pomosanioii,
74. 76.
^H
Ti-oxBOS,Truch8G8, Martin, Hrn.,
^H Spittelhof, Spittcl hiUi f, bclElli.,
28—32. 127.
^H
Türken, Torken, 20, 32. .S3. 93.
^^K StaniBlang, ß. v. Ciijavien, 207.
125. 128. 147. 160.
^H Stargart, Stadt, m. (19.
Tungoii, NicolauB v.. B. v. Ermo-
^H Stella, Eroamus, C.
liuiJ, 24—26. 20—31. 127.
^^H Stephan b. Zips.
^H Stortz, SSldnerflliirer, «7. 611.
D.
^H Strassbui-g, Stadt. Xi.
^H Sttim, Städte ß?. 148. Muiiptmaiiii h.
Ulrich B. Jungingen,
^^B KoBzczeletz.
Ungarn, Ungarien, Dngeren,
^H Siidoke, Suttkau, a. Ualodßr.
123. 125, 126. 191. 132. U.Clironikö.
^^H Swentepol, Hzg. v. Pommoi'eUeii>
Kg. Matthias, LadislaiiB, Ludwig.
^H 204.
Ungorman, Bgrm., 62.
^m Switrigal, Schwidergslle, 122.
Urban, Orban, H. Eesko.
^H SaahrzoBKinsky, Woywode, 4a
1
V.
Valentin, PfaiTcr ku Legitt«n 118.
^H TiiiiiiGuborg, 124.' 125. 2o:-i. 204.
— H. Moldenhttuer.
^H Taplaii, in Samloiid, Vä5.
^H Taplaken, in Samlaud, I3ö.
Varna, Schlacht hei, 125.
^H Tartaron, Tarteren, Tatoron,
Vasolt, 8. iinter F.
^H 55. .')<;. 58. 30. D3, 16S. lliO, 170.
Vater, Stephan 10,
^H TesGhnor,PhiHpp,flm.zuBraiiiis-
Vii-eiliUB, ISS.
^^1 berg, 46. 47.
Vogt,Vo8ot,Barte!mcwes,BarteI-
^^M Te-woB 8. Mathous.
menB, lOG, 107. 100.
^H ThOBOllB 102.
Vorman s, Felu-mann,
^H Thorn, TorGu,''lG. 22. 2:1. 27, 32.
Vulcanus, 190.
^^B 3:). -äS. 44 50. 54. 56. 63. 60. 70. 71.
^B* 80, 113. 129. 130. 141. 140. 1,^0. 160.
w.
^^H Tidemaii b. Hcskc.
Waldau. in Samkiid. 135.
^H Tiefen, Jolionv., Hrn., 1.5. 32. 127.
Waldbnrg, ILins.TacobTmchBosv.
^H Tilse, ScliloBZ, 135.
10. 11.
^^H Tobenog s. Dobeueck.
Wallaoheie, 32. 60. 128.
Personen- und Orts-Eegister.
221
Wargen, in Samland, 135.
Warsaw, Warschau, 165. 171.
172. 207.
Wartenberg, Albreclit, aus Elb.,
50. 51.
— ßalzer, Rm. zu Elb., 36. 41.
Watzelrode, Lucas v., B. v. Erme-
land, 176.
Weger s. A. Sclioltz.
Weichsel, Weissei, 21. 22. 50. 67.
141. 142. 149. 171. 195.
Weier, Benedict, Pfarrer, 7. 8.
Wellische triompe i. e. Wälsche
Triumphe 173 (vgl. Welsche Spitze
bei Hennenberger 133).
Wenden, Schlosz in LivL, 167—169.
Went s. Eulenburg.
Wentlant, Johann, aus Dzg., 144.
Werder, öroszes u. Kleines, 21.
142. 147. 184. 197.
Wickrau, Schlosz bei Elb., 184. 197.
Wider, Herten, Rm. zu Elb., 106
— 108.
Wieck, Wald, 176.
W i 1 h e 1 m V. Franken, Erzb. zu Riga,
92. 93. 95. 131—134. 136. 163. 164.
166. 167.
— V. Oestreich, 123.
— s. Gnapheus.
Wille, Wilna, Stadt, 122. 123.129.
165. 168. 169. 177.
Wimann, magister, 2. 4.
Winckelblocli, Jacobus, Priester,
95.
Windenburg, Amt, 135.
Winnepfennig, Simon, Rm. zu
Braunsbg., 46. 47.
Wintmüller's Clironica, 7. 8.
Wismar, Wismer, Stadt, 163.
Wittenberg, Universität, 161.
Wittolt, Fürst, 122. 123.
Wladislaus s. Ladislaus.
Word, Stadt, 10.
Woldau s. Waldau.
Wolf, Arzt, 2.
Wolkenstein, Tewes, Rm. zu
Elb., 106. 107.
Wonsdorf, Amt, 135.
Wormdit, Wormen it, Stadt, 28.
47. 63. 65.
Worms a. Rhein, 199.
z.
Zabrzezinski s. Szabrzeszinski.
Zamel, Gottfried, aus Elb., 2.
Zehma,Zehmen,Zeme, Achacius
V., Woywode v. Mbg., 49. 66. 94. 177
Zemise, G. des A. v. Zehmen, 66.
Ziegelscheune bei Elb., 73. 77.
79. 182. 196.
Zimmermann, Georg, Rm. zu Dzg.,
113.
Zinten, Stadt, 135.
Zips, Stephan Grali v., 151.
222
^ach- und Wort-Register.
^ S^'r-^^ • .<
A.
A. stellt bisweilen statt o, s. Glacke,
Made, Pavel.
Aal, Aalfang, 197.
Ab ha üben i. e. abhauen, ont-
liaupten 144.
Abrufen i. e. durch Ausnifen be-
kannt machen 153. 156.
Ab sagen e, die, i. e. Absagung, 45
Als, oft st. alles, 187. 191—200 etc
Altzoner, ??, 56.
A m e i d e i. e. Befestigungswerk, 88.
Ygl. Scliiller u. Lübben mnd. Wb.
n., 183.
Animachti.e.Amtl03.104.111. 114.
Anherten i. e. anreizen, 154. An-
hertonge i. e. Anreizung. Ygl.
SchiUer und Lübben I., 91. 92.
Anwigler, ob Aufwiegler? 121.
Areale y, sonst Arkelei, i. e. ma-
cliinae bellicae. Vgl. Grimm D.
Wb. I., 551.
Artzt, fremder, in Elb., 200.
Aufriris i. e. aufrührerisch 153,
aufruris 154. 156.
Ausfuhr V. Getreide 173. 174.
Auspochen i. e. plündern 48.
Aus spreiten i. e. ausbreiten 201.
B.
Bauer, Banner der Stadtquartiere
77. 149, des Reiclies Polen 95.
Barbir 85. 145.
Batstube, Badestube, 88.
Bauernaufstand in Deutscliland
118. 120. 137, in Samland, s. Sam-
land. •
Becker Bäcker, 145.
Befles i. e. beflisz 71.
B e V i 1 n i. e. zu viel sein, vercjrieszen .
Lexer mlid. Wb. I., 249.
Begeneten st. begegneten 98.
Begrebnus i. o. Kirchhof 199.
Behendt i. o. bei Hand, in der
Nähe 188.
Bekeren, sich, i. o. sich drehen
und wenden 84.
Bekrauten i. e. unterwerfen.
Scheint versclirieben st. bekrefteu,
bekraften. Vgl. Schiller u. Lübben
L, 216.
Ben i. 0. in der Nälio 58.
Besen i. e. Binsen 65.
Bestrickung, Bostrickung i. e. Ver-
pflichtung 53. 56. 69. 166.
Beten i. o. beuten, warten 113.
Beusseresten, die, i.e. die auszen
Befindlichen 76.
Bewerlocher Le.Biberlöcher 142.
Bexe s. Büchse.
Bier von Dzg. 174. Bierausspünden
149.
Bierpfennig 168.
Bilwerko i. e. Bildwerke 173.
Birenbaum, Birnbaum, 192.
Birke 175.
B log haus i. o. Blockliaus 68.
Bo- häufige Vorsilbe statt be-, z. B.
Sach- und Wort-Eegister.
223
boantworten 105, bodenken 76, bo-
gegenet 170, bogeren, Boger 102.
108. 109. 157, bogreiffet 170, bo-
halten 173, borathen 155, boreden
139. 156, boschicken 154, bösen 72,
bostendiger 140, bostricken 150.
169 etc.
Bock, Teufel als, 172.
Bolen i. e. belegen, besetzen 31,
boDien, beten i. e. belagern 49. 55,
bolet, belet i. e. belagert 28. 55.
Boleten i. e. begleiten 54. 55.
Bollwerk- (PoIIwerk-) haus 182.
196.
Boren, ob: boreden? 119.
Borettung i. e. Beredung 71.
Borgen bes in ein Regiment 170,
auf die Besoldung 171 i. e. bürgen.
Borutten i. e. beritten 58.
Bosman i. e. Botsmann 155.
Botel i. e. Büttel, Amtsdiener 90.
Vgl. Boteltorm.
Botger i. e. Böttiger 145.
Brantmauer, Brandmauer, 160.
Breuger i. e. Brauer 145.
Büchse, Boxe, Boxse, Bexe
36. 67. 68. 154. 170. 171. 201 etc.
Hokenboxsen 78. Boxenkaule i. e.
Büchsenkugel 72. Boxenmeister
68. Boxsenschosz 85.
Buch st äffen i. e. Buchstaben 195.
Burggraf in Dzg. 195. in Elb. 200,
in Mbg. 164.
D.
D a m p, i. e. Dampf, Ausdünstung, 138.
Dauszen i. e. da auszen 185. 197.
Dennesti. e. dennoch 138. Grimm,
WB. II, 952.
Der — häufige Anfangssübe für
er — , z. B. Derferenheit i. e. Er-
fahrung, Ermittelung 99, derforsten
i. e. erforschen 97, derfreiget i. e.
erfreut 140, derhalten 104. 175,
derholen i. e. einholen 170, der-
horen i. e. erhOren 121, derkennen
170, derieben 173, dermorden 173,
derrechen i. e. erreichen 65, der-
stechen 75. 170, derzin i. e. er-
ziehen 124. Auch dirkundigen 139.
Dispotiren i. e. disputiren 165.
Domang s. manck.
Dor i. e. dorch, durch, 142.
Dorfpfaffe, 172.
Dorsten s. toren.
Draben i. e. Trabanten, 56.
Dreecker, Dreyecker,eine Art
Dolch, 42. Vgl. die Anmerk.
Dromen, Drommen i. e. Trom-
meln, 63. 78. 155. 170. Feltdro-
men, 78.
Dunden i. e. da unten 191.
E.
E statt steht in Elter, Erbet; statt
ei in: Eht, Emer, beno, Gehes,
gerete, rechen, Hemutli, Leste,
Leteren, Menige, neden; statt i. in:
Besen, retten; statt ü. in Bexe.
Ehd, Et i.e. Eid, königUcher, 117.
Ehrlen- (i. e. Erlen-) pfähle, 189.
Einzögling i. e. Indigena, 72.
Eistrift, 141. 142.
Elter i. e. Altar, 102,105. 106. 107.
(Altar 109).
Emer i. e. Eimer 50. 76.
Entenfenger,89. Vgl. Vogelfenger.
Entporet i. e. empört 136.
Entweichen, ob Particip? Hat ent-
weichen, 103.
Entwicht, st. enwicht, i. e. nichts,
nichtig, zu nichte. Lexer U., 98.
Erbet i. 0. Arbeit 173.
Erbzeise, 159.
Erchener s. Erker.
Erken, erkein i. e. irgend ein,
50. 76. 80. 102. etc. erkenen 119.
Erker, Erckener, Erchener.
Thor mit drei Erkern (oder drei
Thürmen, 80.) 75. 81. 82. 85. 87.
Erleiden, sich gegen etwas, i. e.
sich mit etwas vergleichen lassen,
188.
Ernen i. e. ehe 98.
Er vor i. e. hervor, 164.
224
Sacli- und Wort-Rogister.
Ei-Kagon i. o. orsalion, 84.
Erziron, 72. sonst horziercn, i. e.
liemußfordeni vgl. Froiberg 8. 7G.
Esping i. 0. groszes Botli, 152.
Eugor i. o. euer. 74. 94.
Exse i. e. Axt, 1G5. 175.
F.
F eigontliflmlieli inFincontius, Buch-
stafTon, Fofisten, Jloftscliosz, iloft-
werke, Knofel, ScliaHTcntiner.
Fad eh, Längonmasz, 58.
Fillifilcin nach der Polen Ai-t, 57.
Kleine Falmen G7. Fenniclien 171.
Fallen, über die Mauer, i. o. aus
der Stadt entweichen, 47. 81.
Farrago, ein dialectisches Lelu*-
buch, 191.
Folig i. 0. sicher, ungefährdet, 85.
Feltdromen s. Dromen.
Fonoricli i. e. Filimdricli, 170. 171.
Fero i. e. Fälu'e 170. Ferknechte,
74. 170. 197.
Fouger i. e. Feuer, 61. 67. 77. 87.
Feuerkaide i. e. Feuerkugel 61.
Feuerwerk i. e. Erleuclitungs-
mittol 180.
• Fliore i. o. ForeDe. Vgl. Grimm HI,
1896.
Fichtenrone i. o. Fichtenstamm 90.
Filtzmantel 41.
Firagknechte i. o. Knechte zum
• Fouragifen 66. 68.
Fisclie alsEmolument 115.Fischerei,
101. 181. 183. 185. 198. bei Elb. 184.
Fisclimeister 115.
Fleischer, Fieser, 39. 96.
Fleschauer 154.
Flögen i. e. Thürfltigcl 84.
Flog i. 0. Flocken, 73.
Fofisten i. o. Papisten 161.
Folien i. e. Füllen, 85.
Fonzon i. e. fünfzehn 58.
Forlob, Vorlob i. e. Urlaub 49. 52.
Forst i. e. forsclite, 197.
Franzosen, eine Krankheit, 90.
Fj'oi^oii i 0. froitni, \)V2. Froic i. <».
13rautwor])Uiig, 16:>.
Freu gen, erfreuget 141, dorfrcngct
140.
Freuiclien i. e. FWlulein, 141.
0.
G steht statt ng in Menigo, Wonig;
ti-itt oft zwisclien zwei Vociiloii
auch für h, ein: Sclilcsigon, (»r-
sagen, euger, Feugor, froigen, go-
deigon , gestreuget , Getregedo ,
lioge , Lakeige , leigen , Mengoj-,
Keitereige, Rüge, scheugen,Spreig(^
Treuge, Zeremonigen.
Gänse, wilde, 184.
Ge deigen i.e. gedeihen, 134.
Geganen i. e. gegangen, 74—76.
103. 105. 155. etc., ausgeganon, 76,
omgcganen 85. aufgeganon, M5.
Galgen und Rad, 97.
Gegitter, vor d. Markenthor, 75.
80. 82.
Geh es i. e. Geheisz, 78.
Geleite, ewiges, 51.
Geleute (i. c. Geläute) des Möu-
clies, 75.
Geling, Deutung unsicher, ob: jäh-
lings, in der Eile? 198.
Gelobe i. e. Glaube 103.
Gelobet i.e. Gelübde, 134.
Geloglich i.e. glücklich, 158.
Gerete i. e. bereits 41.
Gerichtsgcfällc, 115.
Geront, ob: geramt, speculirt? 174.
Gerste, 184. 197. Gerstenpreis, 174.
Geschrei, (bei Annäherung dos
Feindes) 63.
Gestreuget i. e. gestreuet, 85.
Gesesse i. o. Sitzung, 150.
Getregede i. e. Getreide, 174.
Gewand, Stoff zu Kleidern, 49.
Gezclt, 68.
Gilde gortel, ob: goldener Gfir-
telV 164.
Glacke s. Glocke.
Glashütte bei Elb., 186. 198.
Sach- und Wort-Register.
225
Glocke, Glaoke, klochke, 110.
158. 190. Glockenspeis 188.
Gmeid i. e. gemeit, froh, rüstig, 202.
Gortel, 164. 165. 170.
Graben 202, zum Unterminiren der
Mauern, 52.
Grosen i. e. Groschen, 173.
Grundlein, Gründling, eine Art
Fische, 186.
H.
Haben. Es hat einen Krug st. es
giebte. K. 184..185, hat entwichen
103, hat gekommen, 110.
Hafer, 184. Haferpreis 174.
Haken i. e. Hackenbüchse, 85. 86.
Hokenboxsen, 78.
Hamen, Fischemetz oder Haken,
112. Grimm IV., 2. S. 306. 307.
Handwerksmann, 117, — volk,
155. 156.
Haufe, Hoffe, zu, i. e. zusammen,
in zahlreichen Verbindungen: zu
H. geben 23, haben 38, hängen
(i. e. an einanderbringen, verfein-
den) 29. 30, kommen 49. 54. 91.
96 etc., liegen 68, rechen (i. e.
reichen) 84, schwören 100, stehen
67, stellen 41.
Hauptwerke, die vier, 154.
Hauptschosz, 168.
Hausing, Heusung i. e. Behau-
sung, 161. 168.
Haus man i. e. Hausbesitzer (Gregen-
satz: Gesinde) 121.
Heleparten, Hellenparten i e.
Hellebarden, 83. 196.
Helm der Axt, 175.
Hemut i. e. Heimath, 162.
Herbrig i. e. Herberge, 188.
Heringtonne mit Geld, 152.
Hermeister zur Bezeichnung des
Hm's, 120. 121. 125 des Meisters
in Livl, 165—169.
Heubet i. e. haut 175, heuhet (od.
heubet?) 53.
Heusung s. Hausing.
Hirtenhaus bei Elb. 80.
Hobemeister i. c. Hofineister, 43.
Hof des Herzogs 157. 158, Vgl.
Junkerhof.
Hoffe s. Haufe.
Hoftschosz s. Hauptschosz.
Hoftwerke i. e. Hauptwerke.
Hokenboxsen s. Haken.
Hofizakerr ob verwandt mit Zagge
(i. e. Pferd Hennig Preusz. Wb. s.
V. Vgl. N. P. P. Bl. 1850 IX, 397)
oder Zauche (von saugen, canis
femina FrischDeutsch-Lat. "Wb. H,
465)? bedeutet Hothimd, 112.
HogeSchulezuKgsbg. 160—162.165.
Holgen i. e. Huldigen 129. Hol-
lung i. e. Huldigung, 32.
Holik, Holk, eine Art Schiffe, 181.
Holzbrücke in Kgsbg. 34.
Holz Stätten in Elb.', 183. 197.
Hopfen, 186.
Hubenschosz, 168.
Huldigungslandtag von 1525: 140.
j.
Jagd, 111.
Inkonft i. e. Einkünfte, 104.
Junkerhof in Elb., 190. 201. Hof
in Dzg. u. London, 37.
Junkergarten 87. 188. 199. Junker-
schieszgarten 80. 81.
E.
Kalkscheune in Kgsbg. 34
Kammer, Sclilosz an der Büchse 50.
Kaptele i. e. Kapitälis, 173.
Carnüffel i. e. Hodenbnich, 200.
Grimm V., 219.
Kaufleute 117.
Kaule i. e. Kugel 59. 86.
Kaule t i. e. kollert 83.
Kausche, Kausy, ein Littauisches
Trinkgefasz, 199.Lepner, derPreusz.
Littau.,92. Erl.Preuszen 1, 140. Vgl.
Kouwesei. e. SchöpflöffelimNieder-
deutschen, Schilleru.Lübbenn, 552.
15
226
Sa(jli- luid Wort-Regißtor.
Kegolban, 80.
Kelch, einer bei jedem Altar, 157.
Zinnerne Kelche 158. Kelchdieb,
16. 106. Kelcliliche Zierheit, 157
Ketzerkrieg, 176.
Khöslisch 8. köslisch
Klochken s. Glocke.
Closter 8. Dominicaner.
Köslisch, kliöslisch, kowsselig i. e.
nnarticulirt und unverstandlich,
193. 204 mit Anmerk. 1.
Collegion s. Schule.
Coloque i. e. colloquiuni 161.
Kompannigen, sonst Kompanghe,
Kompandie i. e. Dach der auf dem
Deckliegenden Cajüte, 153. Schiller
Tind Lübben ü, 522.
Kompst, sonst Kumst, provincieil
für Kold, 198.
Konter i. e. Komthur 139.
Korb, Sclianzkorb, 56.
Korn, BrodkoiTi, s. Roggen.
Kostung, Kosting i. e. Hochzeit 163,
Kostenaufwand 175.
Koten i. e. Gelenk zwischen Unter-
sclienkel und Fessel, 112. Vgl.
Grimm V, 1885.
Kraniche 184.
Kraphel, sonst Karavelle, eine Art
Schiffe, 181.
Krautstendel i.e. Ki'autstengel 173.
Krebs 185.
Kreger, sonst Ki'cyer, eine Art
Schiffe, 87.
Krenze (Kränze) von Pech, Stroh
und Thor, 77.
Kreutzherren 191, Kreutziger 105,
Kreutzmonnich 1 63, Bezeichnungen
für die Deutschen Ordensritter.
Kringel i. o. Prätzel 75.
Kroken i. e. Krflcken 89.
Krug, Kruck i. o. Krezem 36. 142.
143. 170.
Kule i. e. kühl 67.
L.
Lachs, Lax,Fl.L6X.,alsEmolument,
1.15. 181. 186.
Lade i.e.Kästchen 164. 165. Ladichen
53. Kette der Laden bei der Zug-
brücke 82. An der letzten Stelle
denke man an die Laden, worin
die Stampfer inPocliwerken gehen
oder Lade in der Bedeutimg ßrott.
Frisch I, 563. Lexer I, 1810.
Lakage, Lakeige i. e. fürstlicher
Diener, 164. 165. 167. Von lacken
i. e. springen, laufen. Frisch I,
562.
Landrichter 102. 170. 171.
Landsknechte 74. 75. 78. 82. 84.
86. 89. 166. 170—172.
Langwelikeit i. e. Langwierigkeit
93.
Lectorium i. e. Schulzimmer 101.
Legumina i. e. Gemüse 197.
Lehren i. o. lernen 194.
Leigon i. o. leilien 170.
Leinbaum 192.
Len i. e. legen 99. 175. abelen 140.
gelet 84. 175. leten 66. leto auf
i. e. schützte vor? 156.
Lesemeister im Kloster 97.
Leste i. e. Leiste, Gesimse 173.
Leteren i. e. Leitern 98.
Liben i. e. verlieben, genelimigeii
106.
Lof i. e. Lauf 78. Ajüof 89. Zuloff
95. Loffer 73.
Loffen i. e. laufen 41. 42. 79—82.
84 etc. geloffen 80. 84. 87. zugo-
loffcn 95. anloffen 65. 77. cntloffen
65. 74. vorloftbn 40.
Lucht i. e. der oberste Boden des
Hauses, 62. (Provincieil üblicli,
auch bei Schiller und Lü))ben ü,
742.)
M.
Made, auf dem, i. e. im Motte,
Sumpfe 87.
Mälzenbräuer 117. 174.
Märzbier 206.
Malzausfuhr 174.
Man i. e. nur, 23. 25. 33. 154. 171.
Provincieil üblich.
Sach- und Wort-Register.
227
Manneszschue i. e. Mannsschiihe
56.
Manck i. e. zwischen 41. domang
i. e. dazwischen 65.
Mantel, Tartarischer, 55. Vgl. Filz-
manteL
Markt in Elbing 190.
Matze i. e. Metze 101.
Meiger, Meuger, i. e. Mauer 58.
59. 62. 63. 77. 78. 80. 84. be-
schlossene, vorsdilossene M. 101.
104. gemeugert 80.
Menige i. e. Meinung 25. 34. 66.
101. 103. 120. 141. 158.
Mer, ob Mauer? 86.
Mittel stein auf der Strasze 77.
Mon i. e. Monat 24.
Mönche 117. Mönclikirche 57.
Morgensprache i. e.Berathungl20-
Morser, zum Schieszen, 50.
Mo Störung, Musterung, 166. 171. •
Münze, Münzwerk, 159; 160.
N;
N steht öfters für ng: Juginen { Jun-
gingen), begeneten, geganen.
Nachtigallen 189. 192.
Neden i. e. beneideten 123.
Nein i. e. hinein 187—190.
Nesselkönig, sonst Zaun]fönig, 192.
Frisch ü, 15.
Nomer i. e. nimmer 107. 119.
0.
steht bisweilen für a. z. B. Hoken-
boxsen, domang, Obintklacie, statt
au in Gelobe, Hoffe, Ibffen, of, ver-
soffen; statt iinomer,nomer,solber;
statt u und ü in FLögel, FoUen,
fonzen, dispotiren, Kroken, Moste-
rung. Stocke, Tocke, Tor, Teuerong,
Vorlenong, voronert, Zontror.
Ober Ende i. e. aufrecht 41.
Obergeld i. e. Gewinn 37.
Obintklacie i. e. AbentcoUacion,
Abendgesellschaft, 76.
Obst zum Bier, 199.
Of, offe, i. e. auf, 98.
0hl, s. Aal.
Oht, ob für orti. e. ecke? 191.
Omer i. e. immer, 154.
Ore s. Uhr.
Organist 197. Orgel, 187. 190.
Otterloch in Nogatdamm 21. 242.
P.
Pavel s. Povel.
Parcham, Parchem, i. e. Raum
zwischen Mauer u. Graben oder
zwischen zwei Gräben, 80. 82.
Particular s. Schule.
Paszlichi. e. ziemlich 50.
Pasport L e. Militärpasz, 40. 52.
70. 89.
Pauke, 119.
Perf orslich L e. par force, gewalt-
tiiätig, 169.
Pest 8. Sterben.
Pfand, 73.
Pfarrkiche in Mb., 57.101. 102. 105.
107. 190. 201. Pfarrer s. Prediger.
Pfeifen (s. Trommeln) 63. 78. 119.
170.
Pfroffen, proffen i. e. pfropfen,
aber auch nur plantare 188. (Vers
517, 554). Lexer Mhd. Wb. H 264-
Planken, 79. 80.
Pollwergk s. Bollwerk.
Porlenke, altpreuszisches Wort,
Emolument, Ehrengabe 115, mit
Anmerk. 1.
Povel, Pavel i. e. Pöbel, 120. 121.
Prediger, Pfarrer, Predicanton,
113. 118—120. (117. 138). 154. 155.
161. 165.
P r e s a u.n e i. e. prison,(3tefängnisz,99.
Proffen s. Pfroffen.
Qi
Quahlbrunnen i.e. Quellbrunnen,
186. 188. 198. cf. Königsbrunnen.
Quartiere der Stadt Elb. 77. 78.
22«
Sach- und Wort-Register.
R a m s c li s z i. c ßezieltcr(gcremter)
Schusz 61.
Rathhaus zu Elb., 173. 190.200.
Refihr i. o. Revier, 188. 197. 198.
Rcgement, geborget bisin ein, 170.
Regenmotig Tag i. e. Regen-
selunutziger Tag 57.
Reitdasche i. e. Reittasche, 164.
Reit wagen, ob von riden, i. e. ritten,
rütten, rütteln (Lexer II, 422. Sclul-
ler u. Lübben in, 477. Frisch 11,
139.) ein Hangewagen? oder ein
Gemthwagen? 148.
Remeui. e. zielen Sß,
Remeteri. e. Remter (ausRefec-
torium) 100. 103. 116. 150.
Retlich i. e i-eillich, 111.
Rotten i. e. ritten.
Reuterei, Reitereigc, Ritte-
rei, nämlich der Raubritter, 35. 36.
45. 56.
Rigstangen, wolil Stangen zu
Rickzäunen, 72.
Rinnessten, Riimstein, 152.
Risch, i. e. sclmeU 63, frfdi 77.
Ritterbank, 145.
Rittcroi 8. Routeröi.
Robisc i. e. räuberische, !)().
Roggen, Korn, ITA. 174. 184.
Rotmeister, 71. 78.
Rückpostihf i. e. Rückpositiv an
der Orgel, 187.
Rüge i. 0. Ruhe 89.
Ruren i. e. l>erülu"en, erwähnen, 36.
Rüster i. e. Rüster, 175.
s.
S. steht oft statt seh in den Endsilben
sehe, scher, sehen etc. Gotläniliser,
Kogisen , Colmises , Reuscuis ,
Samise, Zemisc, anfriris. Fieser,
Grosen, robise, Tlieologiesen, Wese-
rinne. Vgl. Laukisken, foi*st.
Samelong i. e. Gesellschaft 76. 82,
Haufen 80.
Schallbar wertlen i. c. ersi^iallcn,
153.
Schande, sonst Peile, 76. Provin-
ziell üblich.
Schar i. e. das seichte Wasser nach
dem Ufer liin 87. Scliiller und
Lüb»>en IV, 49.
Scharffentiner, sonst Scherpen-
tiner, eine Art Büchse, 85.
Scharmizel58. Scliarmozel,60. 87.
Scheferey, ob Schäfferey? 200.
Schell i. e. aufregt, wild, 180.
Lexer H, 690. Vgl schcUig bei
Schiller und Lübl)en IV, 66.
S c h e u g e n i. e. scheuen 140.
Schieszgarten 82, v. Junker-
schieszgiu-ton.
Schiesgatters. Schoszgatter.
Schimring i. e. Dämmerung 42.
S c h i n p p 1 i c h i. e. sclumpfiich 103.
Schlagbom 80.
Schlange zum Sclüieszen 50, liallx)
S. 81.
Schlichting, eine Sorto Bier, IST.
Schiit i. e. schlägt 170, scldet 176.
von sclüan, vgl. len.
Schien der Meister, ob: sclüacliten?
SchloszzuElb. 191.
Schmuchhaftig i. e. hungi'ig Si.
Schmakpn, eine Ai*t Schiffe, 181.
198.
S c h m e c k b i e r im Kneiphof 206.
S c h m e li r 1 i n g , Fisch, 186.
Schorsten i. e. Schornstein 84. 199.
Schoszgatter, Schieszgatter,
81. 82. 85.
Schreit i.e. sclu-citet 189.
Schule, Collegion, Particular
in Elb., 86. 191. 200. 202. 203.
Sohullcr i. e. Schüler 164.
Schwäne im Stadtgi*aben 189.
SchwarzeMönchol75. S. Domini-
caner.
Sekante i. e. Küste 161.
Sitzende Rath, der, 101.
Solbor i. e. Silber 157—160, solbem
164.
Sach- und Woi-t-Register.
229
Ö 1 in i s i r e 11 i . e. canere notas mu-
sicas per vocabnlaut re mifa sol la,
192. Frisch II, 285.
Sost i. e. sonst 76.
Soteiner, soteine, sotein etc.
i. e. solch einer 66. 67. 70. 71. 77.
78 85. 88. 97 etc
Sotter, sötte, sotetc. i. e. solcher 53.
73. 93. 96 etc.
Specerey i. e. species, Arten 184.
Speicher in Elb. 183. 197.
Speiseschaf i. o. Speisesclirank 86.
Provinziell üblich.
S p i e s z e , lange, der liandskneelite,
74. 79. 80.
Spital, spitalhaus bei Elb. 186. 187.
SpittellieiTe 43.
Sportelongi. e. Widersetzlichkeit
32. Ygl. widerspoi-teligk.
Sp.reige i. e. Spreu 173.
Stadthof 171. 175.
Stadtknechte 171.
Staupe i. e. \di'ga carnificis 164.
S t e i n e ö w a n d e i. e. Steinbauten 194.
Sterben, Pest, 108. 162. 163. 173.
Steth, ob: stets? 185.
Stihf , stiff i. e. starr (schai'f begi'enzt)
188. 199. Lexer II, 1191.
Stocke i.e. Stück 68.
Stör, St Öhr, als Emohimont, 114.
181.
Strasse, imgewöhnliche, 168.
Streitplatz 203.
Stuhl 76, des Königs 95. 145, des
Predigers 195, des Vorsitzenden
150.
Sturm sohl (^^2. 64.
T.
Tauben. Was liats Tauben mit dir?
189. Die Deutung ist ungewisz.
Tauwen-Tagewan liiesz Arbeit um
Tagelohn, Lexer II, 1394. So könnte
der Sinn etwa sein: Was machst du
dir fiü* ein Geschäft daraus.
Toichgescliworne 98. 141. 142.
Teologieson i. e. Theologischen,
Theologen 165.
i
Te schlier i. e. Täschner 47.
Teugerong i. e.Theuerung 173. 174.
T hier garten im Eichwald 195.
Tief, das, am BoUwerk, 87.
Tockei.e. Tücke 97.
Tor, auf der, ob: vor der ThürV 68.
Toren i. e. wagen 39, forsten 46
dorsten 156.
T reg er i. e. Träger, Bierträger, 68.
Trenkei.e. Tränke 86.
Treuge i. e. trocken 37. 65. getreuget
173.
Treuge i. e. Treue 155.
Tron i. e. Tropfen 31. Lexer II,
1492.
Tum i. e. Dom 25. 28. 51 etc.
u.
Uhr,Ore, 67. 78.
Ungemeine, ob: fremde? 195.
Ungemeit i. e. unfi^oh, misz ver-
gnügt 194. Lexer 11, 1849.
Unklar i. e. unrein 78.
V.
Ver röhrt, ob- verehrt? 204.
Viesihrlicli von visieren i. c.
modelliren, darstellen, 190. Lexer
m, 374.
Vogelfänger 75.
Vogt von Elb. 100—103, 106—108,
117.
Yor-, häufige Vorsilbe für ver-, z.B.
vorbenien i e. vorbrennen 87, Yor-
bontnis i. e. Yei-pflichtung 36, 136,
vorbrengen i. e. vollbringen 1 19. 137.
1 57,vordemuttigenl07, Vorhaldunge
i. e. Yorenthaltunglll, vorhoft i.e.
verhaftet 56, vorlegen i.e. verliehen
134, verleibte i. e. verwundete (?)
82, Yorlenong i. e. Verleihung 136,
voronert i. e. verunelirt 109, vor-
ronen i. e. versperi'en 76. 84, vor-
sehweren i. e. schwören etwas nicht
zu tliun, 70, vorsoffen i. e. ersäufen
90, vorspeet i. e. ausgespäht 76.
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